Jüdisme Smriften aus hellenistismrötnismer Zeit
Band I Lieferung 5 Karl- Friedrich Pohlmann 3. Esra-Buch
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Herausgegeben von Werner Georg Kümmel in Zusammenarbeit mit Christi an Habicht, Otto Kaiser, Otto Plöger und Josef Schreiner
Band I Lieferung 5 Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Band I
Historische und legendarische Erzählungen Karl-Friedrich Pohlmann: 3. Esra-Buch
19 80
Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn
Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der ersten Lieferung dieses Bandes
ISBN 3-579-°3915-6 © Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1980 Gesamtherstellung: Mohndruck Reinhard Mohn OHG, Gütersloh Printed in Germany
Karl-Friedrich Pohlmann 3. Esra-Buch
Inhalt Einleitung 1. Zur Forschungsgeschichte 377 - 2. Zum Übersetzungscharakter des 3 Esr 378 3· Zur Geschichte vom Pagenwettstreit 3 Esr 3,1-5,6 380 - 4. Zur Abfolge der Esraerzählung des 3 Esr 383 - 5· Literaturverzeichnis 385 Übersetzung 1. Das Passah/est Josias 1,1-20 390 - 2. Rückblick aufJosias Taten 1,21-22 391 - 3. Josias Ende 1,23-31 392 - 4. Josias Nachfolger und die Zerstörung Jerusalems 1,]2-55 393 - 5· Der Tempelbauerlaß des Kyros 2,1-14 394 - 6. Die Verhinderung des Wiederaufbaus Jerusalems und des Tempels 2,15-25 395 - 7. Der Pagenwettstreit vor Darius 3,1-4,63 397 - 8. Vorbereitungen zur Heimkehr nach Jerustt!em unter Darius 5,1-6 402 - 9. Die Heimkehrerliste 5,7-45 403 - 10. Altarbau und Beginn des Tempelbaus 5,46-62 406 - II. Unterbrechung des Tempelbaus 5,63-70 407 - 12. Die Wiederaufoahme und Vollendung des Tempelbaus 6,1-7,15 408 - 13. Esras Reise nach Jerusalem 8,1-64 409 - 14. Die Lösung der Mischehen./Tage 8,65-9,36 416 - 15. Der Gemeindegottesdienst mit Gesetzeslesung am Neujahrstag 9,37-55 420 Namenregister . . . Bibelstellenregister .
Einleitung
I.
Zur Forschungsgeschichte
Neben der griechischen Übersetzung der kanonischen Bücher Esr/Neh (Eo6(}Cl.S ß) enthalten die großen QS-Codices A und B unter der Bezeichnung "Eo6(}Cl.S CI. eine Schrift, die in wesentlichen Teilen mit "Eo6(}Cl.S ßparallel gehtl. Sie setzt abrupt ein mit dem Bericht über das Passafest Josias (= 2 Chr 35,1 H.) und folgt der chronistischen Darstellung der Ereignisse bis zum Ende von 2 Chr 36. Daran schließt sich der gesamte Inhalt des Esrabuches (Esr 1-10), allerdings in etwas abweichender Reihenfolge an, um schließlich unter Auslassung von Neh 1-7 mit dem 8. Kapitel des Nehemiabuches fortzufahren. Neh 8 wird jedoch nur zur Hälfte mitgeteilt, da 3 Esr in 9,55 (vgl. Neh 8,13) mitten im Satz abbricht. Zur Verdeutlichung der Parallelität zwischen ChrlEsri Neh und der Textgestalt des 3 Esr mag folgende Tabelle2 dienen: 3 Esr 1,1-20 3 Esr 1,2d. 3 Esr 1,23-55 3 Esr 2,1-5 a 3 Esr 2,5 b-14 3 Esr 2,15-25 3 Esr 3,1-5,6 3 Esr 5,7-70 3 Esr 6,1-9,3 6 3 Esr 9,37-55
= 2 Chr 35,1-19 ohne Parallele 2 Chr 35,20-36,21 2 Chr 36,22-23 (= Esr 1,1-3 a) Esr 1,3b-II Esr 4,7-24 ohne Parallele Esr 2,1-4,5 Esr 5,1-10,44 Neh 7,72-8,13 a
Von der großen Einschaltung 3 Esr 3,1-5,6 abgesehen, fällt besonders die Verknüpfung von Neh 8 mit Esr 10, bzw. das Fehlen von Neh 1-7 auf. Damit stellt sich die Frage, wie sich die Entstehung der Textgestalt des 3 Esr erklären läßt und in welchem Verhältnis 3 Esr zu den kanonischen Büchern ChriEsr/Neh zu sehen ist. Seit Michaelis 3 haben zahlreiche Forscher4 angenommen, daß sich hier in griechischer I. Die Benennung 3.Esra-Buch ist erst allmählich aufgekommen, als das von Hieronymus noch als eine Einheit übersetzte EsrlNeh-Buch immer öher in zwei Teile aufgegliedert wurde und diese Teile als I. Esra-Buch (= Esr 1-10) und 2.Esra-Buch (Neh 1-13) bezeichnet wurden. Da die alten Kanonlisten jeweils nur ein bzw. zwei Bücher Esra als kanonische anerkennen, galt schließlich ·EodQ~!; ~ als 3. Esra-Buch (3 Esr) als apokryph (zu Einzelheiten vgl. Denter, S. 89). In der Vulgata steht es zusammen mit dem Gebet Manasses und dem 4 Esr hinter dem NT. 2. Die Zählung folgt der Textausgabe Hanharts (Esdrae liber I, Göttingen 1974). 3. J. D. Michaelis: Deutsche Uebersetzung des Alten Testaments, mit Anmerkungen für Ungelehrte. 13.Theil (Esra, Nehemia, Esther), Göttingen 1783. 4. So z.B. Trendelenburg: Über den apokryphischen Esras, in: J. G. Eichhorn: Einleitung in die apokryphen Schrihen des Alten Testaments, Leipzig 1795, S. 335-377; A. Treuenfels, in: Der Orient XI, 1850 und Der Orient XII, 1851 (vgl. das Literaturverzeichnis!); A. A. Pohlmann: Über das Ansehen des apokryphischen Buchs Esras, in: ThQ 41,1,1859, S. 257-275; A. A. Howorth, zahlreiche Artikel in: The Academy 43, 1893 H., ferner in: PSBA 23, 1901 H. (vgl. das Li-
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Übersetzung ein Teil einer ursprünglicheren Fassung des chronistischen Esrabuches, w:enn auch. nur fra,gmentarisch, erhalten habe, der es uns ermögliche, die originale Abfolge der Darstellung des Chronisten in diesen Passagen zu rekonstruieren. Eine ebenso beachtliche Reihe namhafter Wissenschaftler allerdings stuft 3 Esr lediglich als das Produkt eines Kompilators ein, der unter Verwendung der kanonischen Bücher Chrl Esr/Neh aus tendenziösen Gründen mehrere Abschnitte daraus neu zusammenstellte5• In neueren Arbeiten scheint sich jedoch immer mehr die Auffassung durchzusetzen, daß es sich beim 3 Esr um ein Fragment handelt, das ursprünglich noch weitere Teile des chronistischen Geschichtswerkes enthielt6 . 2.
Zum Übersetzungscharakter des 3 Esr
Es ist davon auszugehen, daß 3 Esr eine griechische Übersetzung einer hebräisch-aramäischen Vorlage ist, deren Textgestalt - von Fragen der Anordnung abgesehen - im großen und ganzen dem masoretischen Text schon entsprach 7 . Vergleicht man 3 Esr mit der Übersetzung von "Eoöl}a.C; ß, so ergibt sich, daß sich beide Übersetzungen in auffälliger Weise voneinander unterscheiden. Während der Verfasser von "Eoöl}a.C; ß am Worte klebt und eine wörtliche Übersetzung zu erreichen sucht, mit der Folge allerdings, daß für einen griechischen Leser der Text oft unverständlich wurde, trägt 3 Esr den griechischen Sprach- und Stilgesetzen in viel höherem Grade Rechnung. Die freiere Übersetzungsweise des 3 Esr8 erschwert es zwar manchmal, den zugrunde liegenden semitischen Text zu erkennen; doch läßt sich bei genauerem Hinsehen feststellen, daß scheinbare Abweichungen vom masoretischen Text der Bücher ehr/Esrl Neh auf freiere Wiedergabe zurückzuführen sind9 • Immerhin scheint 3 Esr auch absichtlich geändert oder seine hebräisch-aramäische Vorlage verlesen zu haben1o • Ande-
teraturverzeichnis!); C. C. Torrey: Ezra Studies, Chicago 1910; G. Hölscher: Die Bücher Esra und Nehemia, in: HSAT II. 1923, S.491-562. 5. So z. B. Bertholdt: Historisch-kritische Einleitung in sämmdiche kanonische und apokryphische Schriften des alten und neuen Testaments. Dritter Theil, Erlangen 1813, S. 1005-1013; O. F. Fritzsche: Kurzgefaßtes exegetisches Handbuch zu den Apokryphen des Alten Testamentes. I.Lieferung, Leipzig 1851; O. Zöckler: Die Apokryphen des Alten Testaments, München 1891; H. Guthe, in: KautzschAP, I.Band, 1900, S. 1-23; E. Bayer: Das dritte Buch Esdras, Freiburg 19II; B. Walde: Die Esrasbücher der Septuaginta, Freiburg 1913; ferner zahlreiche Kommentare zu den kanonischen Büchern EsrlNeh (vgl. Bertheau, Schneider, Rudolph, Michaeli) sowie die meisten Einleitungen in das AT (vgl. Keil, Vatke, König, Weiser, Eißfeldt). 6. Vgl. die Arbeiten von S. Mowinckel (Studien I-III, 19640; K.-F. Pohlmann: Studien zum dritten Esra, 1970; W. Th. In der Smitten: Esra, 1973 (vgl. besonders S. 75) ; vgl. ferner R. Mosis: Untersuchungen zur Theologie des chronistischen Geschichtswerkes, Freiburg 1973 (Freiburger Theologische Studien 29), siehe S. 215 H.; F. M. Cross: A Reconstruction of the Judean Restoration, in: JBL 94, 1975, S. 4-18. 7. Vgl. hierzu aber auch Hanhart (Text und Textgeschichte, S. 16H.), der an einigen Stellen im 3 Esr Hinweise auf eine von !IJl abweichende hebräisch-aramäische Vorlage findet. 8. Volz' Behauptung (Spalte 1490), daß arn 3 Esr mehrere Übersetzer gearbeitet hätten, läßt sich nicht beweisen (so mit Rudolph: Esra und Nehemia, S. XV). 9. Vgl. dazu Bewer, S. 5 f. 10. Vgl. dazu die ausführlichen Untersuchungen von Bayer und Walde.
rerseits lassen sich auch Stellen anführen, die ohne Zweifel einen besseren Text voraussetzen, als wir ihn jetzt in In vor uns habenl l . Hinzuweisen ist noch auf eine besondere Eigenart des 3 Esr, die mit dem allgemeinen Übersetzungscharakter dieser' Schrift zusammenzuhängen scheint und die Annahme bestätigt, daß 3 Esr eine sehr alte Übersetzung sein muß. Zwischen 3 Esr und "Eo6(1cxS ß bestehen nicht nur deswegen starke Unterschiede, weil wir es im 3 Esr mit einer freieren Übersetzung (besseres Griechisch!) zu tun haben; es fällt auch ins Auge, daß anders als in "Eo6(1cxS ß für zahlreiche theologisch bedeutsame Begriffe der hebräischen Vorlage keine einheitliche griechische Terminologie verwendet wird; daß hier öfter griechische Begriffe auftauchen, die sonst kaum in den übrigen griechischen Übertragungen alttestamentlicher Schriften als Äquivalente für hebräische Termini begegnen12 • Beachtet man diesen Befund und bedenkt man, wie konsequent "Eo6(1cxS ß seine Terminologie durchhält, wie peinlich genau auf wörtliche Wiedergabe geachtet wird, so kann man wohl kaum die Annahme umgehen, daß 3 Esr die ältere Übersetzung sein muß13. Die eigenartige Übersetzungstechnik in "Eo6!}cxS ß deutet deswegen auf spätere Entstehungszeit, weil es längere Zeit gedauert haben dürfte, bis sich diese Art der Übertragung herausgebildet hatte. Als dieses Stadium der Übersetzungstechnik erreicht war, konnte man sich offensichtlich nicht mehr mit einer Übersetzung wie der des 3 Esr zufriedengeben14 . Über die Entstehungszeit des 3 Esr lassen sich lediglich Vermutungen anstellen. Walde und Rudolph denken an eine Abfassung in der zweiten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts, Bayer an die Wende des ersten vorchristlichen Jahrhunderts. Für die ersten nachchristlichen Jahrhunderte ist 3 Esr sehr gut bezeugt. Außer Josephus, der diese Schrift in seinen Antiquitates (XI,I-158) auswertet und daraus ganze
1I. V gl. so auch Rudolph: Esra und N ehemia, S. XVI. 12. Während "Ed6QC1."; ß für am, in welcher Verbindung und Bedeutung auch immer, ganz konsequent MO"; liest, kann hier 3 Esr variieren. Es begegnet sowohl AC1.0,,; als auch B1f'Vo,,;, ferner .:rt'Aij1tO";, außerdem ,:rt'(X'Vt'B"; sowie 6ijJl-o,,; und ÖXAo,,;. Das griechische Äquivalent für qahal ist in "Eo6QC1."; ß regelmäßig EKKÄ'1/01C1., ein Begriff, der im 3 Esr ganz fehlt. Dafür lesen wir entweder ,:rt'(x'Vt'B,,; oder öXAo";, meistens jedoch .:rt'Afj1to,,;. Im 3 Esr kann KVQtO,,; sowohl für die Wiedergabe vonjhwh als auch von 'aelohim benutzt werden; das gleiche gilt für 1tso,,;. "Eo6QC1."; ß dagegen verwendet KVQ/O"; durchweg zur Übersetzung des Tetragramms, 1ho,,; als Äquivalent für 'aelohfm. 13. Vgl. hier auch Bewer (S. 2), der behauptet, 3 Esr »ist die älteste griechische Übersetzung unseres Buches (kanonisches Esr-Buch) und geht auf einen Text zurück, der zwei Jahrhunderte älter ist als der der Masora«; vgl. ferner Mowinckel: Studien I, S. 19. Hanhart (Text und Textgeschichte, S. 12) weist allerdings darauf hin: »Der Grad der Treue gegenüber dem Original ist kein Kriterium für die Entscheidung über die Priorität, wenn auch die allgemeine textgeschichtliche Tendenz eindeutig in die Richtung von der freien Übersetzung hinweg zur getreueren hinweist.« 14. Vgl. hierzu die These P. Kahles (Die Kairoer Genisa, Berlin 1962, S. 26of.), daß die griechischen Übersetzungen »ähnlich wie die aramäischen Targume der ältesten Zeit (,) in sehr verschiedenen Fassungen umliefen und unter gegenseitiger mannigfacher Beeinflussung zugleich dem hebräischen Original immer mehr angeglichen wurden«. Den Nachweis für Doppelübersetzungen zwecks Angleichung an den masoretischen Text und wörtlicherer Übersetzung hat J. Marquart (Fundamente israelitischer und jüdischer Geschichte, Göttingen 1896, S.44ff.) erbracht; vgl. dazu auch Bewer, S. 59.
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Passagen zum Teil wörtlich übernimmt15 , haben auch zahlreiche frühchristliche Autoren 3 Esr gekannt16 • 3. Zur Geschichte vom Pagenwettstreit 3 Esr 3,1-5,6
Wie aus der obigen Tabelle zu ersehen war, weicht die Übersetzung des 3 Esr von der Textfolge des kanonischen Esr-Buches deutlich ab. Während 3 Esr 2,1-14 !Jl Esr 1,1-11 entsprechen, folgt in 3 Esr 2,15ff. nicht wie in!Jl Esr 2,I2ff. die sogenannte Heimkehrerliste, sondern ganz unvermittelt die Artaxerxeskorrespondenz aus !Jl Esr 4,7-24. Die Reihenfolge der Ereignisse stellt sich also im 3 Esr so dar, daß unter dem Perserkönig Kyros ein Erlaß ergeht, der die Heimkehr der Juden nach Jerusalem und den Wiederaufbau des Tempels regelt (3 Esr 2,1-14). Nachdem der Leser erfahren hat, daß Kyros zugleich die heiligen Tempelgeräte zurückgeben ließ, so daß sie mit »denen aus der Gefangenschaft« unter der Führung Scheschbazzars nach Jerusalem zurückgebracht werden können, wird jedoch nicht, wie an sich zu erwarten ist, über die Ankunft in Jerusalem und die für den Tempelbau notwendigen Maßnahmen berichtet. Vielmehr befinden wir uns in 3 Esr 2,15 ff. schon in der Zeit des Artaxerxes. An diesen wenden sich nämlich hier die Verantwortlichen für Koilesyrien und Phönikien in einem Beschwerdebrief mit der Absicht, die Bautätigkeit der aus dem Exil heimgekehrten Juden verbieten zu lassen. Der Brief erreicht seinen Zweck. Artaxerxes selbst ordnet an, den Weiterbau in Jerusalem zu unterbinden. 3 Esr 2,25 konstatiert daraufhin die Stockung des Tempelbaus »bis in das zweite Jahr des Darius«. Hieran anschließend setzt die sogenannte Pagenerzählung ein (3 Esr 3,1 ff.), für die es im kanonischen Esr-Buch keine Parallele gibt. 3 Esr 3,1-4,41 berichtet, wie sich nach einem großen von Darius veranstalteten Gastmahl drei Jünglinge, die Leibwächter des Königs, vor den Großen des Reiches im Redewettstreit messen. Es geht um die Beantwortung der Frage nach dem Mächtigsten. Während der erste Jüngling die Macht des Weines hervorhebt und der zweite die hervorragende Stellung des Königs anführt, will der dritte im Weib die höchste Potenz der Macht finden. Allerdings korrigiert er sich sofort wieder, indem er gleich 'anschließend darlegt, daß allein der göttlichen Wahrheit wirkliche und höchste Macht zuzuerkennen sei. Damit fällt diesem Jüngling, es ist Serubbabel, der Sieg zu. Er erhält als Siegespreis die Erlaubnis, nach Jerusalem zu gehen und Stadt- und Tempelbau wieder in Angriff zu nehmen. Dazu wird er mit zahlreichen Privilegien ausgestattet (3 Esr 4,42-57). Von der Dankbarkeit des Jünglings und der Freude seiner Volksgenossen, als sie die frohe Nachricht vernehmen, hören wir in 3 Esr 4,58-63. Hieran schließen sich Bemerkungen über die Vorbereitungen zum Hinaufzug nach Jerusalem (3 Esr 5,1-3) sowie über die daran beteiligten Personen an (3 Esr 5,4-6). Letztere Angaben werden jedoch durch eine unmittelbar anschließende Heimkehrerliste (3 Esr 5,7-45), die im kanonischen Esr-Buch hinter Esr 1,1-11 zu lesen ist, überholt. Im folgenden unterscheidet sich 3 Esr von der kanonischen Version nur noch dadurch, daß
15. Vgl. dazu K.-F. Pohlmann: Studien, S. 79ff. 16. Vgl. dazu besonders P. Th. Denter, S.2ff.
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wegen der oben erwähnten Umstellung der Artaxerxeskorrespondenz (Esr 4,7-24) jetzt auf Esr 4,1-5 direkt Esr 5,1 H. folgt. Diese Abweichungen der Textanordnung des 3 Esr von der des kanonischen EsrBuches (Kapitel 1-6) sind mit der Interpolation der sogenannten Pagen erzählung in Verbindung zu bringen. 3 Esr 3,1-5,3 muß ursprünglich eine vorn jetzigen Kontext unabhängige, für sich existierende Einheit gewesen sein 17 • Allerdings ist auch diese Erzählungseinheit erst das Ergebnis mehrerer Bearbeitungsvorgänge. Versucht man die Entstehungsgeschichte von 3 Esr 3,1-5,3 nachzuzeichnen, so ergibt sich: Ursprünglich lag eine namenlose, frei schwebende Geschichte vor, die die Frage nach dem Größten oder Mächtigsten behandelte 18 • Nachdem sie zunächst wohl an einen Königshof verlegt wurde 19 und so schließlich mit König Darius in Verbindung gebracht werden konnte, sah daraufhin ein jüdischer Bearbeiter die günstige Gelegenheit, durch geschickte Überarbeitung20 dieses vorgegebenen ErzählungsstoHes zu erklären, wie Darius überhaupt dazu gekommen war, die Juden beim Tempelbau zu unterstützen und zu fördern (vgl. Esr 4,24 und 5,1 H.). Dieser Überarbeiter kennzeichnete den dritten Jüngling, der im Redewettstreit der vorgegebenen Geschichte den Sieg davonträgt, als Juden, indern er ihm die Rede über die Macht der göttlichen Wahrheit in den Mund legt (3 Esr 4,33 b-4 1). Da der Sieger im Redewettbewerb eine Belohnung davontragen sollte, war es jetzt ohne weitere Schwierigkeiten möglich, weiter zu berichten, daß Darius auf die Bitte des Jünglings (3 Esr 4>43-46) hin, die er ihm »über das Abgemachte hinaus« zu erfüllen versprach (3 Esr 4>42), den Juden zahlreiche Vergünstigungen und Privilegien gewährte (3 Esr 4>47-57). Das Dankgebet des Jünglings (3 Esr 4,58-60), die freudige Aufnahme der guten Nachrichten seitens seiner Glaubensbrüder (3 Esr 4,61-63) und die Notiz über Reisevorbereitungen sowie den Aufbruch nach Jerusalem (3 Esr 5,1-3) bildeten dann den Ausklang dieser Erzählung21 • Damit hatte der jüdische Bearbeiter sein Ziel erreicht. Seine Leser wissen jetzt, warum Darius den Juden in so freundlicher Weise entgegengekommen war, wie man das in In Esr 6 lesen konnte 22 •
17. Vgl. die Beweisführung Rudolphs: Esra und Nehemia, S. VIIf.; siehe auch schon R. Laqueur: Ephoros. 1 Die Proömien, in: Hermes 46,2, Berlin 191 I, besonders die Seiten 168-172; vgl. auch K.-F. Pohlmann: Studien, S.37ff.; zur Pagenerzählung vgl. ferner Zimmermann, Goodman und In der Smitten, in: VT 22, 1972, S.492-495. 18. Vgl. zu ähnlichen Fragen aus dem orientalisch-semitischen Bereich ]dc 14; Sir 22,14; vgl. ferner die Achikar-Erzählung (A. Cowley: Aramaie Papyri of the Fifth Century B.C., Oxford 1923, S. 222). 19. Die Antworten auf die Frage nach dem Größten wurden ursprünglich in der Reihenfolge I. König - 2.Wein - 3.Weib gegeben. Rudolph (Esra und Nehemia, S. VI) nimmt an, daß "die Heraufrückung des Königs um eine Stufe«, wie sie jetzt vorliegt (Wein - König - Weib), "wohl mit der Verlegung unserer ,freischwebenden< Erzählung an den Königshof« zusammenhängt. 20. Vorgelegen haben wird im wesentlichen der Inhalt von 3 Esr 3, 1-4,33 a, natürlich ohne die späteren Hinweise auf die "Wahrheit« (3 Esr 3,12; 4,13) und die später eingearbeiteten alttestamentlichen Anspielungen (3 Esr 4,20.25). 21. Zu weiteren Einzelheiten vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S. VII. 22. Ein ähnliches Anliegen verfolgt ]osephus, wenn er in Antiquitates XI, § 5 eine Begründung dafür geben möchte, warum gerade Kyros zu einer dem jüdischen Volk gegenüber so positiven Einstellung gekommen war; vgl. dazu K.-F. Pohlmann: Studien, S. 92.
In welchen jüdischen Kreisen diese Geschichte (3 Esr 3,1-5,J ohne die spätere Gleichsetzung des dritten Jünglings mit Serubbabel) entstanden und zunächst auch tradiert sein mag, läßt sich nicht mehr ausmachen. Da 3 Esr 3,1-5,3 als eine Übersetzung einer semitischen, wahrscheinlich aramäischen21 Vorlage anzusehen ist, muß der Entstehungsbereich in Palästina oder Syrien gesucht werden. Zur Verklammerung der Geschichte vom Pagenwettstreit im jetzigen Kontext ist festzuhalten, daß der Übersetzer der Vorlage von 3 Esr 3,1-5,3 nicht derjenige gewesen sein kann, der auch den Kontext übertrug24 • Da sich ferner zeigen läßt, daß bei der Einschaltung der Pagenerzählung in den jetzigen Textzusammenhang Zusätze aus der Hand des Interpolators eingedrungen sind, die sich vom Wortgebrauch und Stil sowohl der Pagenerzählung als auch der übrigen Teile des 3 Esr abheben2S, ist auch die Möglichkeit auszuschließen, daß der Übersetzer, auf den 3 Esr zurückgeht, selbst eine ihm schon vorgegebene griechische Fassung der Pagenerzählung in sein Werk aufgenommen hat. 3 Esr 3,1-5,3 ist erst nachträglich in die griechische Übersetzung des 3 Esr eingearbeitet worden26 . Bis dahin entsprach die Textfolge des 3 Esr der des kanonischen Esr-Buches. Fragt man nach den Motiven, die den Interpolator zur Einschaltung der Geschichte vom Pagenwettstreit im 3 Esr veranlaßt haben, so ist deutlich: Die "Privilegien, die Darius hier den Juden und ihrem Tempelkult zuwandte, übertrafen noch das, was er im kanonischen Esr von den Freundlichkeiten der Perserkönige las, und die Schilderung, wie ein Jude an einem heidnischen Königshof mit seiner Weisheit alle überstrahlte, kitzelte seine nationale Eitelkeit so, daß· er sie nicht missen mochte, obwohl sie nicht eigentlich zu seinem Thema gehörte«27. Der Interpolator ging zunächst so vor, daß er den dritten Jüngling der Erzählung mit Serubbabel identifizierte, da ihm bekannt war, welche Rolle dieser bei der Heimkehr und später beim Tempelbau unter Darius (vgl. In Esr 4,24 und 5,2) spielte. Das hatte zur Folge, daß er sämtliche Passagen, in denen Serubbabel auftaucht, nach der Pagengeschichte, bzw. die Erzählung vor diesen Abschnitten einordnen mußte. Serubbabel begegnete nun zum erstenmal als
23. So mit Torrey: Ezra Studies, S. 23 f. 24. Das geht aus dem unterschiedlichen Wortgebrauch hervor; zu den Belegen vgl. K.-F. Pohlmann: Studien, S. 150f. 25· 3 Esr 5,4-6; vgl. dazu K.-F. Pohlmann: Studien, S. 51. 26. In der Smitten (Zur Pagenerzählung im 3. Esra, in: VI' 1972, S. 492-495) rechnet weiterhin »mit der Rezeption der Pagengeschichte bei der Übersetzung des 3 Esr. aus In«, übersieht aber dabei, daß die vorgeführten Belege, die die spätere Interpolation der Pagengeschichte in den 3 Esr erkennen lassen (vgl. K.-F. Pohlmann: Studien, S. 51), gar nicht mit seiner Frage zurückgewiesen werden können, »warum Sprache und Stil der Pagengeschichte nicht je und dann, insbesondere bei der Überleitung von 3 Esr. v 4-6 zum kanonischen Text auch die Wortwahl des Übersetzers von 3 Esr. beeinflußt haben sollten?«. Die angeführten Belege machen ja gerade deutlich, daß der Übersetzer des 3 Esr und der Interpolator der Geschichte vom Pagenwettstreit nicht ein und dieselbe Person sein können. Mit Hanhart (Text und Textgeschichte, S. 12) halte ich es außerdem nach geistesgeschichtlichen Gesichtspunkten für wahrscheinlicher, »daß literarische Gestaltung bzw. Umdisposition und Übersetzung aus je verschiedenen Voraussetzungen entstehen, als daß sie der Intention des einen und gleichen Schriftstellers zugehören könnten«. 27. So Rudolph: Esra und Nehemia, S. X, der hier allerdings den Verfasser des 3 Esr für den Interpolator hält.
einer der Anführer der Remigranten in IR Esr 2,2 f. Da dieser Abschnitt vom Interpolator aus den erwähnten Gründen hinter die Pagenerzählung umgestellt wurde, bedurfte es einer Überleitung zur Remigrantenliste des kanonischen Esr-Buches, die wir in den Versen 3 Esr 5,4-6 vor uns haben. Nun las allerdings der Interpolator im folgenden, daß die Arbeiten am Tempel gestört wurden (IR Esr 4,7-23) und bis zum zweiten Jahr des Darius ruhten. Deswegen mußte er zu dem Schluß kommen, daß die in 3 Esr 4,47 ff. erwähnten Dekrete des Darius nicht vor dieser Zeit erlassen sein konnten. Die Ereignisse, die zu der in IR Esr 4,24 konstatierten Arbeitseinstellung führten (In Esr 4,7-23), mußten also der Geschichte vom Pagenwettstreit vorausgehen, da diese ja den glücklichen Umschwung und die Förderung des Baus durch Darius erst begründen wollte 28 .
4. Zur Abfolge der Esraerzählung des 3 Esr Im Blick auf die Frage nach dem Verhältnis des 3 Esr zu den kanonischen Büchern ChrlEsriNeh ist von besonderer Bedeutung, daß im 3 Esr IR Neh 8 direkt an In Esr 10 anschließt und somit In Neh 1-7 überhaupt nicht berücksichtigt wird. Dieser Sachverhalt spielt eine bedeutende Rolle innerhalb der Diskussion über die Frage nach dem ursprünglichen Schluß des chronistischen Geschichtswerks. Da es im 3 Esr keinerlei Anzeichen dafür gibt, daß bei der Entstehung dieser Übersetzung die jetzt kanonische Verknüpfung von Esrageschichte und Nehemiadenkschrift schon existierte oder als Vorlage diente 29 , da ferner die Esraerzählung des 3 Esr durch ihren geschlossenen Handlungsablauf sich auffallend von der nur wenig befriedigenden kanonischen Version abhebt, muß ernsthaft die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, daß sich in der Übersetzung des 3 Esr die chronistische Esraerzählung in der ursprünglichen Fassung erhalten hat, die von einer Verklammerung mit der sogenannten Nehemiadenkschrift noch nichts weiß. Daß jedenfalls Neh 8 direkt an Esr 10 anschloß und das die einzig wahrscheinliche Reihenfolge der ursprünglich chronistischen Esraerzählung gewesen sein kann, wird zudem sowohl durch die Tendenz und das Stimmungsgefälle von Neh 8 als auch vom theologischen Gesamtkonzept des Chronisten her bestätigt30 • 28. Weitere Einzelfragen sind bei Rudolph: Esra und Nehemia, S. XII, ausführlich behandelt. - Anders als diese Auffassung vertritt neuerdings W. Th. In der Smitten die These, daß »das Motiv für die Aufnahme der Pagenerzählung in den Text des 3 Esr.... in der entscheidenden Rolle zu erblicken (ist), die der Übersetzer (!) des 3 Esr. Serubbabel zumißt« (vgl. VT 22, 1972, S. 494). Mit U. Kellermann (Nehemia. Quellen, Überlieferung und Geschichte, Berlin 1967 (BZAW 102), S. 131-133) geht In der Smitten davon aus, »daß antinehemianische Polemik oberstes Gestaltungsprinzip für das Serubbabelbild, welches uns der Verfasser (!) des 3 Esr. vermittelt, gewesen ist«. Diese These wäre zumindest dahingehend zu modifizieren, daß die angenommene »antinehemianische Polemik« nicht für den Übersetzer oder Verfasser des 3 Esr, sondern für den Interpolator der Pagengeschichte das Motiv war, diese ErZählung mit dem 3 Esr zu verklammern (vgl. oben S. 382). Aber auch in diesem Fall ist noch zu bedenken, daß die Geschichte vom Pagenwettstreit dem Interpolator im wesentlichen schon vorgegeben war (vgl. oben S. 381) und die Identifikation des dritten Jünglings der Erzählung mit Serubbabel erst nachträglich vollzogen wurde, als die Pagengeschichte in den 3 Esr aufgenommen werden sollte (vgl. dazu besonders Rudolph: Esra und Nehemia, S. VIf.). 29. Vgl. dazu ausführlich K.-F. Pohlmann: Studien, S. 53ff. 30. Gegen M. Noth: Überlieferungsgeschichtliche Studien I, SGK 18,2, Halle 1943,
S. 145-148 und U. Kellermann: Nehemia. Quellen, Überlieferung und Geschichte, BZAW 102, 1967, S. 89ff., die die Textfolge der kanonischen Bücher Esr/Neh auf den Chronisten selbst zurückführen wollen, sowie gegen Rudolph (Esra und Nehemia, S. 142ff.) und andere, die als ursprünglich chronistisch die Abfolge Esr 7-8; Neh 8; Esr 9-10; Neh 9-10; Neh 1 ff. rekonstruieren. - Beachtet man den Gesamtaufriß des chronistischen Geschichtswerkes und die Charakteristika, durch die sich die Konzeption des Chronisten vom sogenannten deuteronomistischen GeschichtsWerk abhebt, so fällt seine starke Vorliebe für die großen israelitischen Jahresfeste (2 Chr 7; 2 Chr 30; 2 Chr 35; Esr 3,1-7; Esr 6,19-22; Neh 8) auf. Während wir in den deuteronomistischen Parallelstücken nur kurze Hinweise auf diese Feste finden, lesen wir beim Chronisten darüber ausführliche Berichte, und zwar jeweils über Feste an den Hochpunkten der Geschichte seines Volkes, wie der Chronist sie sieht. Gilt das für die Feste unter Salomo (2 Chr 5-7; vgl. 1 Kön 8), Hiskia (2 Chr 30), Josia (2 Chr 35) und für das Passahfest nach der Einweihung des zweiten Tempels (Esr 6), so ohne Zweifel auch für das Laubhüttenfest in Neh 8. Daß der Chronist dieses Fest auf der gleichen Ebene bewertet wie die vorausgegangenen, ergibt sich schon daraus, daß hier der Hinweis auftaucht, die Israeliten hätten solches seit den Tagen Josuas nicht getan (vgl. 2 Chr 30,26 und 2 Chr 35,18, wo wir ähnliche Anmerkungen finden!). Dafür spricht ferner die auffallende Betonung der Freude (Neh 8,17), die an diesem Fest herrschte (vgl. 2 Chr 7,10; 2 Chr 30,26; Esr 6,22). Wenn jedoch alle diese Neh 8 vorausgegangenen Feste vom Chronisten jeweils nach der Erwähnung von Arbeiten am Tempel oder kultischen Reformmaßnahmen geschildert werden und somit offensichtlich nach seiner Auffassung überhaupt erst die Voraussetzungen für die rechte Feier gegeben sind, so ist das bei einer Einordnung von Neh 8 in die vom Chronisten ursprünglich konzipierte Darstellung mitzuberücksichtigen. Das bedeutet aber, daß Neh 8 als der nach der Reinigung des Volkes (Mischehenfrage Esr 9-10) zu erwartende Bericht aufzufassen ist, der jetzt den Leser darüber informiert, wie sich das wiederhergestellte Heilsverhältnis zwischen Jahwe und seiner Gemeinde in der Begehung dieses Festes manifestiert. Darüber hinaus läßt sich m.E. ferner zeigen, daß in Neh 8 im Anschluß an Esr 7-10 der ursprüngliche Schluß des chronistischen Geschichtswerkes vorliegt. Hält man sich vor Augen, wie für den Chronisten die Entstehungsgeschichte der nachexilischen Gemeinde über die Rückkehr aus dem Exil, die Wiedererrichtung des Tempels (Esr 1-6) und die Reinigung der Gemeinde (Esr 7-10) bis hin zur feierlichen Verlesung des Gesetzes am Neujahrstage und zur Begehung des Laubhüttenfestes mit »sehr großer Freude« (Neh 8), »wie man solches seit den Tagen Jesuas (= Josua), des Sohnes Nuns, bis auf diesen Tag nicht getan hatte« (Neh 8,17b), verläuft, so wird man nicht nur zugeben, daß im Blick auf das Gesamtwerk in Neh 8 ein besonderer Höhepunkt im Leben der nachexilischen Gemeinde geschildert werden soll, sondern sich auch fragen, ob darüber hinaus eine weiterführende Darstellung überhaupt noch erwartet werden darf und im Sinne der bisherigen Konzeption möglich ist. Wenn die Entstehungsgeschichte des neuen Gottesvolkes hier mit der Feststellung ausklingt, daß sich die neue Gemeinde mit gottesdienstlichen Feiern, Gesetzeslesung und Festjubel konstituiert hat, so dürfte ein besserer Schluß des chronistischen Werkes kaum vorstellbar sein. Diese Auffassung wird m.E. auch durch die auffällige Bemerkung des Chronisten bestätigt, daß »die Israeliten seit den Tagen Jesuas (= Josua), des Sohnes Nuns, nicht also getan hatten bis auf jenen Tag« (Neh 8,I7b). Ähnliche vergleichbare formelhafte Rückverweise finden sich im chronistischen GeschichtsWerk schon in 2 Chr 30,26, wo der Chronist die Epoche unter Hiskia mit der Zeit Salomos vergleicht, sowie in 2 Chr 35,18, wo die Ereignisse unter Josia mit den Tagen Samuels parallelisiert werden. Stellt man diese formelhaften Wendungen der Reihenfolge entsprechend, wie sie im chronistischen Geschichtswerk zu lesen sind (2 Chr 30,26; 2 Chr 35,18; Neh 8,17b), nebeneinander, so ergibt sich, daß der Chronist hier offensichtlich von der Vorstellung einer bestimmten Abfolge der bedeutendsten Epochen der Geschichte seines Volkes ausgeht. Ihre Repräsentanten sind Josua (Neh 8,17b), Samuel (2 Chr 35,18), Salomo (2 Chr 30,26), Hiskia (2 Chr 30,26), Josia (2 Chr 35,18) und Esra (Neh 8,I7b). Es handelt sich hier offensichtlich um ein durchdachtes Schema; denn es läßt sich beobachten, daß der jeweils dem vorausgehenden Rückverweis folgende auf eine noch weiter zurückliegende Idealzeit anspielt. Daher ist Neh 8,I7b zu entnehmen, daß der Chronist hier die in diesem Kapitel geschilderte Gesamtsituation mit keiner anderen vergleichen zu können meint als eben mit der Zeit, als sich Israel nach dem Auszug aus Ägypten und der Landnahme unter Josua im Lande konstituiert hatte. Neh 8,17b ist also ein Hinweis des Chronisten, daß der von ihm dargestellte
Die Textfolge, wie sie in den kanonischen Büchern EsriNeh vorliegt, wäre dann erst durch die Einarbeitung der Nehemiadenkschrift in die chronistische Esraerzählung entstanden, also erst das Produkt einer nachchronistischen Redaktion, die den Bericht über die Wiedererrichtung der Jerusalemer Stadtmauer (Nehemiadenkschrift) mit der Darstellung der Neukonstituierung der nachexilischen Jerusalemer Kultgemeinde, wie der Chronist sie sieht, verknüpfte, und, indem sie Esra und Nehemia gleichzeitig als führende Persönlichkeiten in Jerusalem auftreten läßt, ineinander verschachtelte. Der folgenden Übersetzung ist die Textausgabe von Robert Hanhart (Esdrae liber I, Göttingen 1974) zugrunde gelegt. Da es sich beim 3 Esr im wesentlichen um eine Übersetzung von Paralleltexten zu 2 ChrlEsriNeh handelt, kann zu allen wesentlichen historischen, theologischen und religionsgeschichtlichen Fragen, aber auch zu textkritischen Problemen, auf die Kommentare und einschlägigen Untersuchungen zu den kanonischen Büchern verwiesen werden. Prozeß der Neuwerdung Israels, ein Geschehen, das, von Gott selbst in Gang gesetzt (vgl. Esr 1,1), als eine dem Exodus vergleichbare Großtat Jahwes zu werten ist, hier vollendet und abgeschlossen ist. Zum Gesamtduktus dieser Argumentation vgl. K.-F. Pohlmann: Studien, S. 127-148. Zur Frage nach dem Schluß de.s chronistischen Geschichtswerkes vgl. auch F. M. Cross: A Reconstruction of the Judean Restoration, in: JBL 94,1975, S. 4-18 (besonders S. 7-9): »That one recension of the Chronider's work ended at the dose of eh. 8 of Nehemiah (i.e., at the end of the original eh. 9 of I Esdras) is confirmed by the text of I Esdras used by Josephus.«
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b)
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HISTORISCHE, GEOGRAPHISCHE, RELIGIONSGESCHICHTLICHE UND THEOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN
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Übersetzung
I.
Das Passahfest Josias
1,1-20
Und Josia feierte das Passah in Jerusalem seinem Herrn, und er opferte das Passah am vierzehnten Tag des ersten Monats, 2 indem er die Priester nach Dienstabteilungen in Amtstracht im Tempel des Herrn aufstellte. 3 Und er sagte den Leviten, den Tempeldienern Israels, daß sie sich dem Herrn heiligen sollten bei" der Unterbringung der heiligen Lade des Herrn in dem Haus, das König Salomo, der Sohn Davids, erbaut hat: 4 »Es soll euch nicht mehr erlaubt sein, sie auf den Schultern zu tragen. So dient nun dem Herrn eurem Gott, und sorgt für sein Volk Israel und rüstet euch entsprechend den Geschlechtern und euren Abteilungen gemäß der Vorschrift Davids, des Königs von Israel, und gemäß der Pracht seines Sohnes Salomo. 5 Und indem ihr im Tempel steht gemäß eurer angestammten Familienabteilung, der der Leviten, die vor euren Brüdern, den Kindern Israels, 6 in Reih und Glied (zu stehen pflegen), opfert das Passah und bereitet die Opfer für eure Brüder zu und haltet das Passah nach der Anordnung des Herrn, die Mose gegeben wurde.« 7 Und Josia schenkte dem Volk, das zugegen war, dreißigtausend Schafe und Ziegen, dreitausend junge Stiere. Diese wurden dem Volk wie den Priestern und Leviten gemäß einer Zusage aus königlichem Besitz gegeben. 8 Und Hilkia und Sacharja und Jechiel', die Vorsteher des Tempels, gaben den Priestern für das Passah zweitausendsechshundert Schafe, dreihundert junge Stiere. 9 Und Konjahu' und Schemajahu und Netanel, sein Bruder, und Chaschabjahu und Jelel und Josabad, die Obersten, gaben den I'
1,1 a) 3 Esr 1,1-20 entspricht 2 Chr 35,1-19. - Für den völlig abrupten Einsatz gibt es nur die
Erklärung, daß der ursprüngliche Anfang des 3 Esr weggebrochen ist. Wenn man mit der Integrität des 3 Esr am Anfang rechnet, ist es äußerst sonderbar, daß Josia nicht wenigstens als König eingeführt und vorgestellt wird. Daß der jetzige Einsatz keineswegs auf planvolle Absicht eines Kompilators zurückgeführt werden kann, geht auch daraus hervor, daß innerhalb der Datierung des Passahfestes auf den »vierzehnten des ersten Monats« die Jahresangabe fehlt. Die vorliegende Zeitangabe wird erst verständlich, wenn man sie mit 2 ehr 34,8 in Verbindung bringt. Zur Beurteilung des jetzigen Einsatzes des 3 Esr vgl. besonders Pohlmann, S. 32 f. 3 a) Vgl. hierzu Rudolph: Chronikbücher, S. 326. 8 a) So mit !In in 2 Chr 35,8 für 'HoiJ'TjÄo~. - Auf eine textkritische Auswertung der oft von !In abweichenden Namensformen im 3 Esr muß hier verzichtet werden; vgl. dazu die textkritischen Arbeiten und die Kommentare zu den Chronikbüchern und zu den Büchern EsriNeh (s. das Literaturverzeichnis oben S. 385 f.). In der vorliegenden Übersetzung werden die Namen in der Regel nach dem Hebräischen im Anschluß an die Schreibweise Rudolphs in seinen Kommentaren wiedergegeben. 9 a) So mit !In in 2 Chr 35,9. Die Namen lauten in 3 Esr: IBXlWia~ KlXt };ap,aia~ KlXt N(1)a'V(11).. •.. Kat "Aoa/lia!i Kat OXi'Tj)..O~ Kat 'Iw/Jap, ...
39°
Leviten für das Passah fünftausend Schafe, siebenhundert junge Stiere. 10 Und nachdem diese Dinge geregelt waren, standen in schöner Ordnung die Priester und die Leviten mit den ungesäuerten Broten, in Gruppen und nach den Familienabteilungen (geordnet) vor dem Volk, um dem Herrn zu opfern nach den Vorschriften im Buch des Mose; und ebenso (verfuhr man) hinsichtlich des Morgenopfers'. I I Und sie brieten das Passah im Feuer, wie es sich ziemte, und kochten die Opferstücke in Kesseln und Töpfen unter wohlriechendem Duft und überbrachten davon allen aus dem Volk. 12 Danach aber richteten sie (die Opferstücke) für sich selbst zu und für die Priester, ihre Brüder, die Söhne Aarons. 13 Denn die Priester hatten die Fettstücke bis spät in die Nacht dargebracht; und die Leviten bereiteten (nun) für sich selbst zu und für die Priester, ihre Brüder, die Söhne Aarons. 14 Und die Tempelsänger, die Söhne Asaphs, waren auf ihrem Posten gemäß den Anordnungen Davids und Asaphs und Hemans' und Jeduthuns', die vom König (als Gesangmeister bestellt waren). 15 Und die Torwächter (waren) an jedem Tor. Keiner brauchte seinen Dienst im Stich zu lassen. Denn ihre Brüder, die Leviten, bereiteten für sie zu. 16 Und so wurde an jenem Tage vollzogen, was mit dem Opfer des Herrn zusammenhängt, das Feiern des Passah und die Darbringung der Opfer auf dem Altar des Herrn, entsprechend der Anweisung des Königs Josia. 17 Und die Kinder Israel, die zu jener Zeit zugegen waren, feierten das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage. 18 Und ein solches Passah ist in Israel seit den Tagen des Propheten Samuel' nicht gefeiert worden. 19 Und alle Könige Israels haben ein solches Passah nicht gefeiert, wie es Josia und die Priester und die Leviten und die Judäer und ganz Israel, die sich an ihrem Wohnort in Jerusalem befanden, gefeiert haben. 20 Im achtzehnten Jahr der Regierung Josias wurde dieses Passah gefeiert.
2.
Rückblick auf Josias Taten
1,21-22
21' Und Josias Taten hatten Erfolg (ihre Richtigkeit) vor seinem Herrn wegen seines von Frömmigkeit erfüllten Herzens. 22 Und das, was ihn (Josia) 10
14 18 21
a) Vers 10 kürzt 2 Chr 35,10-12; zudem hat der Übersetzer seine hebräische Vorlage falsch verstanden, wenn er hier das »Morgenopfer« einführt: Für baqar »Rind« (in: » ••• und ebenso verfuhren sie mit den Rindern«) las er boql6!r »Morgen« = 'ro nQwwiw, was im jetzigen Textzusammenhang mit einem Opfer in Verbindung zu bringen ist. a) Für diese Namen (hier nach in 2 Chr 3s,I5) hat 3 Esr ZctXctQlct~ m.l 'E66wov~. a) Vgl. zu diesem Rückverweis »seit den Tagen Samuels« (= 2 Chr 35,18) oben die Einleitung S. 384. a) Die Verse 21-22 haben in in keine Entsprechung. Ob sie zwischen 2 Chr 35,19 und 20 nachträglich ausgefallen sind (so Torrey: A Revised View of First Esdras, S. 407) oder aber der Hand des Übersetzers zugeschrieben werden müssen (so Rudolph: Chronikbücher,
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betrifft, ist in früheren Zeiten niedergeschrieben worden, darüber, wie man sich am Herrn versündigte und goulos handelte mehr als jedes Volk und Königreich, und womit man ihn in (seiner) Empfindung gekränkt haue, und wie die Worte des Herrn für Israel eintrafen.
3. Josias Ende 1,23-31 2}" Und nach diesem ganzen Unternehmen des Josia geschah es, daß Pharao, der König von Ägypten, heranzog, um in Karkemisch am Euphrat Krieg zu führen. 24 Und Josia zog ins Feld ihm entgegen. Und der König von Ägypten sandte zu ihm mit den Worten: »Was habe ich mit dir zu schaffen, König von Juda? 25 Nicht gegen dich bin ich von Gott, dem Herrn, ausgeschickt worden; denn am Euphrat' ist mein Krieg. Und nun ist der Herr mit mir; und der Herr auf meiner Seite treibt mich zur Eile an. Laß ab und widersetze dich nicht dem Herrn.« 26 Und Josia wandte sich nicht um zu seinem Wagen', sondern versuchte gegen ihn zu kämpfen, indem er sich nicht um die Worte des Propheten Jeremiab aus dem Munde des Herrn kümmerte. 27 Vielmehr leitete er in der Ebene von Megiddo die Schlacht ein. Und' die Anführer kamen herab zum König Josia. 28 Und der König sagte seinen Knechten: »Bringt mich vom Schlachtfeld, denn ich bin schwer verwundet.« Und sogleich brachten ihn seine Knechte aus der Schlachtlinie heraus. 29 Und er bestieg seinen zweiten Wagen. Und als er nach Jerusalem zurückgebracht worden war, starb er und wurde im Grab seiner Väter begraben. 30 Und in ganz Juda betrauerte man Josia. Und der Prophet Jeremia stimmte ein Klagelied über Josia an. Und die Obersten' zusammen mit den Frauen pflegen ihn bis auf diesen Tag zu beklagen. Und es wurde bekannt gemacht, daß solches
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S. 330f.), läßt sich nicht mehr feststellen. "Auf alle Fälle ist V.22 ein Hinweis auf I Kön 13,2.32, nur daß der Verfasser diese Weissagung auf ganz Israel deutet, um das Schicksal Israels trotz der Frömmigkeit Josias verständlich zu machen« (Rudolph: Chronikbücher, S. 331). a) 3 Esr 1,23-31 entsprechen 2 Chr 35,2
fortwährend für alle Geschlechter Israels geschehen solleb• 31 Dieses aber ist niedergeschrieben im Buch mit den Geschichten über die Könige Judas'. Und die Einzelheiten der Handlungsweise Josias, sowohl seines Ruhmes wie auch seiner Kenntnis im Gesetz des Herrn, sowohl seine früheren als auch seine jetzigen (soeben erwähnten) Taten, werden im Buch der Könige von Israel und Juda erzählt.
4. Josias Nachfolger und die Zerstörung Jerusalems 1,32-55 32' Und die aus dem Volk nahmen Jojachinb, den Sohn Josias, und setzten ihn im Alter von dreiundzwanzig Jahren anstelle Josias, seines Vaters, zum König ein. 33 Und er war König über Juda und Jerusalem drei Monate. Und der König von Ägypten setzte ihn ab, so daß er nicht mehr König über Jerusalem war, 34 und legte dem Volk eine Geldbuße von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf. 35 Und der König von Ägypten setzte König Jojakim', seinen Bruder, als König von Juda und Jerusalem ein. 36 Und Jojakim legte die Obersten in Fesseln', Zariosb aber seinen Bruder, nahm er mit sich und führte ihn aus Ägypten zurücke. 37 Jojakim aber war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König von Juda und Jerusalem wurde; und er handelte böse in den Augen des Herrn. 38 Gegen ihn aber zog herauf Nebukadnezar, der König von Babel, und legte ihn in Ketten und führte ihn weg nach Babel. 39 Auch von den heiligen Geräten des Herrn nahm Nebukadnezar und schleppte sie davon und brachte sie in seinem Tempel in Babel unter. 40 Und das, was über ihn Oojakim) und seine Lasterhaftigkeit und Gottlosigkeit erzählt wurde, ist aufgezeichnet worden im Buch über die Zeiten der Könige. 41 Und an seiner Stelle wurde König sein Sohn Jojakim'. Als er freilich (zum König) eingesetzt wurde, war er achtzehn Jahre. 42 Er war aber König in Jerusalem drei Monate und zehn Tage und tat Böses in den Augen Gottes. 43 Und nach einem Jahr sandte Nebukadnezar 30 b) In 1n2 ehr 35,25 folgt der Hinweis, daß die Klagen in den Klageliedern aufgezeichnet sind. 31 a) Dieser Versteil fehlt in In 2 ehr 35,26. J2 a) 3 Esr 1;32-55 entsprechen 2 ehr 36,1-2I. b) In 2 ehr 36,1 liest »Joahas«. Warum der Übersetzer hier den Namen des Sohnes des auf Joahas folgenden Königs nennt, bleibt unklar. 35 a) In In 2 ehr 36,4 »Eljakim«; vgl. die folgende Anmerkung! 36 a) In 2 ehr 36,4 liest hier: » ... und er (der König von Ägypten) verwandelte seinen (Eljakims) Namen in Jojakim«. b) Für den hier merkwürdigen Namen Z~QtoS liest In »Joahas«. c) Vers 36b ist unklar (»aus Ägypten«?). Nach In 2 ehr 36,4 lautet diese Vershälfte: » ... aber seinen Oojakims) Bruder Joahas nahm Necho und brachte ihn nach Ägypten«. 41 a) Der Name lautet in In 2 ehr 36,8 »Jojachin«.
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und ließ ihn nach Babel bringen, zugleich mit den heiligen Geräten des Herrn, 44 und setzte Zedekia zum König von Juda und Jerusalem ein, Zedekia, der einundzwanzig Jahre alt war. Er war aber elf Jahre König 45 und tat Böses vor dem Herrn und hatte keine Achtung vor den Worten, die vom Propheten Jeremia gesprochen wurden, aus dem Munde des Herrn. 46 Und obgleich er vom König Nebukadnezar beim Namen des Herrn in Eid genommen war, brach er den Eid und wurde abtrünnig und übertrat halsstarrig und verstockten Herzens die Gesetze des Herrn, des Gottes Israels. 47 Aber auch die Obersten des Volkes und der Priester handelten in vielen Dingen gottlos und gesetzwidrig, und zwar über alle Lasterhaftigkeit aller Völker hinaus, und entweihten den geheiligten Tempel des Herrn in Jerusalem. 48 Und der Gott ihrer Väter schickte durch seinen Boten, sie zurückzurufen, deshalb, weil er sie und seine Wohnung verschonen wollte. 49 Aber sie spotteten über seine Boten, und sooft der Herr redete, verhöhnten sie seine Propheten, bis er voller Zorn auf sein Volk wegen der Gottlosigkeit anordnete, die Könige der Chaldäer gegen sie hinaufziehen zu lassen. 50 Diese töteten ihre Jünglinge mit dem Schwert rings um ihren heiligen Tempel und verschonten weder einen Jüngling noch eine Jungfrau, weder alt noch jung, sondern alle gab er preis in ihre Hände. 51 Und alle heiligen Geräte des Herrn, die großen und die kleinen, und die Truhen des Herrn und die königlichen Schatzkammern nahmen sie an sich und brachten sie nach Babel. 52 Und sie verbrannten das Haus des Herrn und zerstörten die Mauern Jerusalems, und ihre Burgen verbrannten sie mit Feuer 53 und machten alle ihre herrlichen Dinge gründlich zunichte. Und die Übriggebliebenen führte er mit dem Schwert nach Babel. 54 Und sie waren Knechte ihm und seinen Söhnen, bis die Perser an die Macht kamen, zur Erfüllung des Wortes des Herrn, im Munde Jeremias: 55 »Bis das Land hinsichtlich seiner Sabbate zufrieden ist, die ganze Zeit seiner Verwüstung, wird es Sabbate feiern, bis siebzig Jahre voll sind.«
5. Der Tempelbauerlaß des Kyros
2,1-14
la Als Kyros im ersten Jahr über die Perser König war, auf daß das Wort des Herrn, im Munde Jeremias, in Erfüllung ging, 2 bewegte der Herr den Sinn des Kyros, des Königs der Perser; und er ließ in seinem ganzen Reich verkünden, auch zugleich durch Erlasse, mit den Worten: »Folgendes spricht der König der Perser, Kyros: Mich hat zum König über den Erdkreis eingesetzt der Herr Israels, der höchste Herr. 4 Und er hat mir geboten, ihm ein
2,1
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a)
2,1-14
entspricht Esr
1,1-1 I.
Haus zu bauen in Jerusalem, in Juda. 5 Wenn nun jemand von euch zu seinem Volk gehört, so möge der Herr mit ihm sein, und er ziehe hinauf nach Jerusalem in Juda und baue das Haus des Herrn Israels. Das ist der Herr, der in Jerusalem seine Wohnung hat. 6 Wie viele nun in den einzelnen Orten wohnen, die in seinem Ort sollen ihn (den Rückkehrer) unterstützen durch Gold und Silber, mit Schenkungen von Pferden und Lasttieren, zusammen mit den anderen Dingen, die auf Grund von Gelübden für den Tempel des Herrn in Jerusalem hinzugefügt worden sind.« 7 Und als die Stammesführer der Geschlechter von Juda und Benjamin und die Priester und die Leviten und alle, deren Sinn der Herr bewegte, anordneten, hinaufzuziehen, um das Haus für den Herrn in Jerusalem zu bauen, 8 halfen auch die aus ihrer Umgebung mit allen Dingen, mit Pferden und Lasttieren und mit zahllosen Weihgeschenken der vielen, deren Herz bewegt wurde. 9 Und der König Kyros ließ hervorholen die heiligen Geräte des Herrn, die Nebukadnezar aus Jerusalem geholt und in seinem Götzentempel untergebracht hatte. 10 Nachdem sie Kyros, der König der Perser, hervorholen ließ, übergab er sie Mithridates, seinem Schatzmeister. I I Durch diesen wurden sie Scheschbazzar, dem Vorsteher Judas, übergeben. 12 Deren Zahl aber war: Goldene Opfergefäße tausend, silberne Opfergefäße tausend, silberne Weihrauchgefäße neunundzwanzig, goldene Becher dreißig, silberne zweitausendvierhundertzehn, und andere Geräte tausend. 13 Alle Geräte aber gelangten ans Ziel, goldene und silberne, fünftausendvierhundertneunundsechzig. 14 Sie wurden von Scheschbazzar zugleich mit den Exulanten aus Babel nach Jerusalem zurückgebracht.
6. Die Verhinderung des Wiederaufbaus J erusalems und des Tempels 2,15-2 5 15' In den Zeiten aber unter der Regierung des Artaxerxes, des Königs der Perser, schrieben ihm, gegen die Bewohner Judas und Jerusalems gerichtet, Beslemos b und Mithridates und Tabeel und Rechum und Beeltemosc und
II a) So die Namensform in nn Esr 1,8. 3 Esr liest }iC1.'VC1.{JC1.oo&QqJ (zahlreiche griechische Varianten); zuScheschbazzar vgl. besonders Torrey: Ezra Studies, S. 136ff. 15 a) Zu 3 Esr 2,15-25 ist nn Esr 4,6-24 zu vergleichen. Die Ursachen für die in 3 Esrvorliegende, von !lJl abweichende Textfolge (vgl. die Tabelle oben S. 377) werden in der Einleitung (vgl. S. 382f.) erläutert. In nn liegen Esr 4,8-24 wie auch die daran anschließenden Textpartien Esr 5,1-6,18 in aramäischer Sprache vor. 3 Esr 2,15 f. hat nn Esr 4,6-II stark gekürzt. Zu Einzelheiten vgl. Bewer: Der Text des Buches Ezra, S. 49ff. b) Diese Namensformen (hier nach!lJl Esr 4,7f. im Anschluß an Rudolph: Esra und Nehemia, zur Stelle) lauten im 3 Esr BeOMl/.LOS, Mt1}Qt6&T:'1/S, TC1.{JWtOs, PC1.ovP.OS, BUAT:eep.os, }iC1.p.oC1.ioS·
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Schimschai, der Sekretär, und die übrigen diesen beigeordneten, die freilich in Samaria und den übrigen Orten wohnten, den nachstehenden Brief: I6 »An den König Artaxerxes, den Herrn, deine Knechte, Rechum, der Berichterstatter, und Schimschai, der Sekretär, und die übrigen ihres Ratskollegiums und Richter in Koilesyrien a und Phönikien. I7 Und nun soll dem Herrn König bekannt werden, daß die Juden, die von euch zu uns hinaufgezogen sind, in Jerusalem eingetroffen sind 'und die abtrünnige und böse Stadt aufbauen, sowohl ihre Märkte als auch die Mauern wiederherstellen und den Grund zu einem Tempela legen. I8 Wenn nun diese Stadt befestigt und die Mauern vollendet werden sollten, werden sie es nicht mehr auf sich nehmen, Tribut zu zahlen, sondern sie werden sich auch den Königen entgegenstellen. Und da die Angelegenheiten hinsichtlich des Tempels getätigt werden, glauben wir uns richtig zu verhalten, dergleichen nicht zu übersehen, sondern dem Herrn König mitzuteilen, damit man, wenn es dir gut scheint, in den Büchern deiner Väter nachforsche. I9 Und du wirst in den Annalen die Eintragungen über diese finden und erfahren, daß jene Stadt abtrünnig war und Königen und Städten zu schaffen machte, und daß die Juden abtrünnig waren und in ihr seit eh und je (gegen die Besatzungstruppen gerichtete) Belagerungen anzettelten, weswegen auch diese Stadt verwüstet wurde. 20 Also weisen wir dich jetzt, Herr König, darauf hin, daß du, wenn diese Stadt befestigt und ihre Mauern errichtet werden sollten, keinen Zugang mehr nach Koilesyrien und Phönikien haben wirst.« 2I Damals schrieb der König dem Rechum, dem Berichterstatter, und Beeltemos' und Schimschai, dem Sekretär, und den übrigen Beigeordneten, die in Samaria und Syrien und Phönikien wohnten, das nachstehende Schreiben: 22 »Ich habe den Brief gelesen, den ihr an mich geschickt habt. Demzufolge ordnete ich an, nachzuforschen. Und man fand, daß jene Stadt seit je her sich feindlich gegen die Könige gestellt hat 23 und die Menschen Aufstände und Kriege in ihr ausführten. Und mächtige und harte Könige herrschten in Jerusalem und zwangen Koilesyrien und Phönikien zum Tribut. 24 Daher habe ich jetzt befohlen, jene Menschen daran zu hindern, die Stadt zu befestigen, und dafür Sorge zu tragen, daß nur nichts gegen diesen Befehl geschieht und die Mißstände sich nicht noch weiter entwickeln, so daß sie den Königen zu schaffen c) Der entsprechende aramäische Ausdruck b"el t"ern ist kein Eigenname, sondern ein Titel; vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, zur Stelle. 16 a) KO!)..T/ l:vQ!cx, weithin nur das Tal zwischen Libanon und Antilibanon bezeichnend, ist hier im wesentlich weiteren Sinne für »Transeuphratene« gebraucht (so auch I Makk 10,69). Vgl. dazu W. Röllig, PWkl III Sp. 267. 17 a) Vom Tempel (vgl. auch 3 Esr 2,18) ist in In Esr 4,12f. nicht die Rede. 21 a)Vgl. die Anmerkung c zu Vers 15! Hier (Vers 21) ist das aramäische b"el t"ern doppelt wiedergegeben, zunächst zutreffend als ein dem Rechum zukommender Titel ('ri'jJ YIIOtIPIW'rt 'r,x nQoanln'ro'll'rcx = Berichterstatter), dann als Eigenname,
machen.« 25 Darauf, nachdem die Mitteilungen von seiten des Königs Artaxerxes verlesen worden waren, brachen Rechum und Schimschai, der Sekretär und die diesen Beigeordneten eilends mit Reiterei und einem Heerhaufen nach Jerusalem auf und begannen, die Bauenden zu hindern. Und der Bau des Tempels in Jerusalem ruhte bis ins zweite Jahr der Regierung des Darius, des Königs der Perser.
7· Der Pagenwettstreit vor Darius 3,1-4,63 Und König Darius veranstaltete ein großes Gastmahl für alle seine Untergebenen, sowohl alle seine Haussklaven als auch für alle Vornehmen von Medien und Persien, 2 sowohl für alle Satrapen als auch Heerführer wie auch Statthalter unter ihm von Indien bis Äthiopien in den hundertsiebenundzwanzig Satrapien. 3 Und sie aßen und tranken, und als sie müde geworden waren, zogen sie sich zurück. Darius aber, der König, zog sich in sein Schlafgemach zurück, und er schlief sehr unruhig. 4 Da sprachen die drei Jünglinge, die Leibwächter, die die Person des Königs schützten, einer zum anderen: 5 »Ein jeder von uns wollen wir ein Wort dafür nennen, was am mächtigsten" ist. Und wessen Wort weiser erscheint als das des anderen, dem soll Darius, der König, große Geschenke und große Siegespreise geben, 6 und daß er sich Purpur anlegt und aus goldenen Bechern trinkt und auf einem goldenen Bett schläft, und einen goldgezäumten Wagen und einen Turban aus Byssos und eine goldene Halskette; 7 und er soll um seiner Weisheit willen den zweiten Rang haben neben Darius und zum Verwandten des Darius erklärt werden.« 8 Und darauf schrieben sie ein jeder sein Wort auf, versiegelten es und legten es unter das Kopfkissen des Darius, des Königs, und sprachen: 9 »Wenn der König aufwacht, wird man ihm das Schriftstück geben. Und von wem der König und die drei Großen Persiens urteilt, daß sein Wort weiser ist, dem soll der Siegespreis gegeben werden, wie es niedergeschrieben ist.« 10 Der eine schrieb: »Am mächtigsten ist der Wein.« 11 Der andere schrieb: »Am mächtigsten ist der König.« 12 Der I"
3,1 a) Zu dieser Geschichte vom Pagenwettstreit vgl. die Ausführungen in der Einleitung oben S. 38off.). a) Nach Rudolph (Esra und Nehemia, S. V) ist »die Frage nach dem Höchsten, Größten usw., die sog. ~! .ucUla~cx-Frage, ein beliebter Gegenstand der griechischen Unterhaltung«. Er meint daher für den vorliegenden Erzählstoff heidnisch-griechische Herkunft angeben zu können. Dagegen ist jedoch auf die zahlreichen orientalischen Parallelen zu verweisen, die der Erzählung vom Pagenwettstreit an Kolorit und Thematik viel näher stehen (vgl. besonders Jdc 14,18; Sir 22,14; ferner Achikar-Erzählung, A. Cowley: Aramaic Papyri of the Fifth Century B.C., Oxford 1923, S. 222.); vgl. zur Frage nach der Herkunft Pohlmann: Studien, S. 4off.
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dritte schrieb: »Am mächtigsten sind die Frauen, über alles aber siegt die Wahrheit.« 13 Und als der König aufwachte, nahm man das Schriftstück und übergab es ihm, und er las es. 14 Und er sandte aus und ließ alle Vornehmen Persiens und Mediens rufen, sowohl die Satrapen als auch die Heerführer und Statthalter und Oberste. Und er ließ in der Staats kanzlei Platz nehmen. Und das Schriftstück wurde vor ihnen verlesen. 15 Und er sprach: »Ruft die Jünglinge, und sie sollen ihre Worte erläutern.« Und sie wurden gerufen und traten herein. 16 Und man sprach zu ihnen: »Gebt uns nun die Erklärung über das Aufgeschriebene.« Und der erste, der von der Macht des Weines gesprochen hatte, begann und redete folgendermaßen: 17 »Männer, inwiefern der Wein am mächtigsten ist? - Allen Menschen, die ihn trinken, verwirrt er das Denken. 18 Das Denken eines Königs wie das eines Waisenkindes macht er gleich, das eines Sklaven wie das eines Freien, das eines Armen wie das eines Reichen. 19 Und jegliches Denken stimmt er um in gute Laune und Heiterkeit und läßt jegliche Trauer und Schulden vergessen. 20 Und alle Herzen macht er reich und läßt Könige und Satrapen vergessen und bewirkt, daß jeder maßlos übertreibend daherredet. 21 Und er läßt vergessen, wenn sie trinken, mit Freunden und Brüdern freundschaftlich umzugehen, und nicht lange, so ziehen sie die Messer. 22 Und wenn sie aus dem Rausch aufwachen', läßt er vergessen, was sie getan haben. 23 Männer, ist nicht der Wein am mächtigsten, daß er so zu handeln zwingt?« Und er schwieg, nachdem er so gesprochen hatte. 4,1 Und der zweite, der von der Macht des Königs gesprochen hatte, begann zu reden: 2 »Männer, sind nicht die Menschen am mächtigsten, indem sie sich die Erde und das Meer unterwerfen und alles, was darinnen ist? 3 Der König aber ist am mächtigsten (von ihnen) und herrscht über alle und gebietet unumschränkt über sie, und in allem, was er sagt, gehorchen sie. 4 Wenn er ihnen sagt, gegeneinander Krieg zu führen, tun sie es. Wenn er sie aber gegen die Feinde ausschickt, marschieren sie und bezwingen Berge und Mauern und Burgen. 5 Sie morden und lassen sich morden, und das Wort des Königs übertreten sie nicht. Wenn sie aber siegen, bringen sie alles dem König, und wenn sie plündern, auch alles übrige. 6 Und alle, die nicht zu Felde ziehen und nicht kämpfen, sondern das Land bebauen, bringen wiederum, nach der Ernte, wenn sie gesäet haben, dem König (die Gaben). Und zwar, indem einer den anderen zwingt, bringen sie dem König die Abgaben. 7 Und er ist der Eine allein. Wenn er befiehlt, zu töten, töten sie; befiehlt er, freizulassen, lassen sie frei; 8 befiehlt er, zu schlagen, hauen sie; befiehlt er, zu verwüsten, verwüsten sie; befiehlt er, aufzubauen, bauen sie auf; befiehlt er, auszurotten, rotten sie aus. 9 Befiehlt er zu pflanzen, pflanzen sie. 10 Und sein ganzes 22
a) So mit B' 46c Sixt.
Volk und seine Streitkräfte gehorchen (ihm). Zudem, er liegt bei Tisch, ißt und trinkt und ruht; 11 sie aber halten Wache rings um ihn herum; und keiner kann sich davonmachen und seine eigenen Geschäfte betreiben. Aber sie sind ihm nicht ungehorsam. 12 Männer, sollte nicht der König am mächtigsten sein, in Anbetracht dessen, daß man (ihm) so Gehorsam leistet?« Und er schwieg. 13 Der dritte aber, der von den Frauen und der Wahrheit gesprochen hatte - dieser ist Serubbabela - begann zu reden: 14 »Männer, ist der König nicht groß, sind nicht die Menschen viele und ist nicht mächtig der Wein? Wer nun ist es, der unumschränkt über sie gebietet oder wer ist es, der über sie herrscht? Sind es nicht die Frauen? 1 5 Die Frauen haben den König und all die Leute hervorgebracht, die über das Meer und die Erde herrschen. 16 Und von ihnen stammen sie ab, und sie haben diejenigen groß gezogen, die die Weinberge angepflanzt haben, woher der Wein kommt. 17 Und sie stellen die Kleider für die Menschen her, und sie stellen Zierat für die Menschen her. Und ohne die Frauen kann es die Menschen nicht geben. 18 Wenn sie Gold und Silber und allerlei schöne Sachen zusammengebracht haben und eine einzige Frau sehen, hübsch von Gestalt und Schönheit, 19 so lassen sie das alles fahren und trachten nach ihr und mustern sie mit offenem Munde. Und alle wählen lieber sie als das Gold und das Silber und allerlei schöne Sachen. 20 Ein Mensch verläßt seinen Vater, der ihn aufgezogen hat, und sein eigenes Land und hängt fest an seiner eigenen Frau. 21 Und mit der Frau (im Herzen) stirbt er, und er denkt weder an den Vater noch an die Mutter noch an das Land. 22 Und deswegen müßt ihr einsehen, daß die Frauen über euch herrschen. Müht ihr euch nicht und quält ihr euch nicht ab und gebt und bringt alles den Frauen? 23 Und ein Mensch nimmt sein Schwert und geht fort, um auszurücken und zu rauben und zu stehlen und das Meer und die Flüsse zu befahren. 24 Und er sieht den Löwen und wandelt in Finsternis - und wenn er gestohlen und geraubt und geplündert hat, bringt er (es) der Geliebten. 25 Und ein Mensch liebt seine eigene Frau mehr als Vater und Mutter. 26 Und viele sind um der Frauen willen um den eigenen Verstand gekommen und ihretwegen Sklaven geworden. 27 Und viele sind um der Frauen willen zugrunde gegangen und zu Fall gekommen und haben frevelhaft gehandelt. 28 Warum nur glaubt ihr mir nicht? Ist der König nicht groß in seiner Macht? Nehmen sich nicht alle Länder in acht, ihn anzugreifen? 29 Und doch sah man ihn und wie Apame', die Tochter 4, 13 a) Dieser Hinweis ist ein späterer Zusatz, durch den der Interpolator, der die Geschichte vorn Pagenwettstreit mit dem jetzigen Kontext verklammerte, den dritten Jüngling der Erzählung mit Serubbabel identifizierte. Vgl. dazu auch die Einleitung oben S. 382. 29 a) Torrey (Ezra Studies, S. 4off.) versucht mit Hilfe der Namen Rückschlüsse auf die Entstehungszeit der Pagengeschichte. Mit Apame sei die Tochter des persischen Satrapen Ar-
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des bewundernswerten Bartakes", die Nebenfrau des Königs, zur Rechten des Königs saß, 30 wie sie das Diadem vom Haupt des Königs nahm und sich selbst aufsetzte. Und sie ohrfeigte den König mit der Linken. 31 Und währenddessen schaute der König sie mit offenem Munde an. Und wenn sie ihn anlächelt, lacht er. Wenn sie aber zornig auf ihn ist, schmeichelt er ihr, damit sie sich mit ihm versöhne. 32 Männer, wie sollten die Frauen nicht mächtig sein, in Anbetracht dessen, daß sie so handeln?« 33" Und darauf sahen sich der König und die Vornehmen einander an. Und er begann über die Wahrheit zu reden: 34 »Männer, sind die Frauen nicht mächtig? Groß ist die Erde und hoch der Himmel und schnell im Lauf die Sonne, weil sie sich am Himmelsgewölbe dreht und an einem einzigen Tage an ihren Platz zurückkehrt. 35 Ist nicht groß, wer solches bewirkt? Aber die Wahrheit ist groß und mächtiger als alles. 36 Die gesamte Erde ruft nach der Wahrheit; und der Himmel preist sie; und alles Erschaffene erbebt und zittert; und an ihr ist nichts Ungerechtes. 37 Ungerecht ist der Wein, ungerecht der König, ungerecht die Frauen; ungerecht sind alle Menschenkinder, und alle ihre Werke sind ungerecht, alles derartige. Wahrheit ist nicht in ihnen, und an ihrer Ungerechtigkeit gehen sie zugrunde. 38 Die Wahrheit aber bleibt und ist mächtig in Ewigkeit; und sie lebt und herrscht bis in alle Ewigkeiten. 39 Und sie nimmt keine Rücksicht auf die Person und (macht) keinen Unterschied; sondern sie tut das Rechte im Unterschied zu allen Ungerechten und Bösen. Und alle haben Wohlgefallen an ihren Werken. 40 Und an ihrer Entscheidung ist nichts Ungerechtes. Und ihr kommt zu die Macht und die Königswürde und die Gewalt und die Herrlichkeit aller Ewigkeiten. Gepriesen sei der Gott der Wahrheit.« 41 Und er hörte auf zu reden. Und das ganze Volk rief darauf aus und sprach darauf: tabazos IH. gemeint (die Namensform Bartakes im 3 Esr sei entstanden durch Textverderbnis schon in der aramäischen Vorlage der Pagenerzählung; zu Einzelheiten vgl. S. 43 f.), die Alexander der Große nach der Eroberung des persischen Reiches bei der Hochzeitsfeier zu Susa dem Ptolemaios, dem späteren König Ägyptens, zur Frau gegeben habe; Torrey vermutet, die Pagengeschichte »was written while she was stillliving as queen of Egypt and Palestine, but possibly in the next generation« (S. 44), also um 300 v. ehr. Entstehungsort wäre Palästina. »It may be that the author of the story of the Youths himself added this touch of local interest to the scene he was painting, representing the celebrated queen of his land as having been, in her girlhood, a favorite of the great Persian King« (S. 41).
33 a) 3 Esr 4,33 b ff. stammt im wesentlichen aus der Hand eines jüdischen Bearbeiters, der den vorgegebenen Erzählstoff 3 Esr 3,1 -4, 33 a (ohne die späteren Hinweise auf die Wahrheit in 3,12; 4,13 und die nachträglich eingearbeiteten alttestamentlichen Anspielungen in 4,20.25) mit der Absicht aufgreift, zu erklären, warum zur Zeit des Darius unter der Führung Serubbabels der Wiederaufbau des Tempels wieder in Angriff genommen und auch abgeschlossen werden konnte. - Für die in 4,34-41 vorliegenden Aussagen über die cUij1Joucx lassen sich zahlreiche Parallelen im alttestamentlichen Schrifttum beibringen; vgl. dazu Pohlmann: Studien, S. 42ff.
400
»Groß ist die Wahrheit, und (sie ist) am mächtigsten.« 42 Darauf sprach der König zu ihm: »Erbitte dir, was du willst, mehr als aufgeschrieben worden ist, und wir werden es dir geben, weil du als der Weiseste edunden wurdest. Und direkt neben mir sollst du sitzen und zu meinem Verwandten erklärt werden.« 43 Darauf sprach er zum König: »Erinnere dich an das Gelübde, das du gelobtest an dem Tage, als du die Königsherrschaft übernahmst, (nämlich) Jerusalem (wieder) aufzubauen, 44 und alle die Geräte, die aus Jerusalem weggenommen wurden, herauszugeben, die Kyros aussonderte, als er Babyion zu zerstören gelobte, und dorthin (nach Jerusalem) zurückzuschicken gelobte. 45 Auch gelobtest du, den Tempel (wieder) aufzubauen, den die Idumäer verbrannten, als Juda von den Chaldäern verwüstet wurde. 46 Und das ist es jetzt, um was ich dich bitte, Herr König, und was ich von dir verlange. Und diese herrliche Tat ist es, die (mir) von dir (geschehen soll, ausgehen soll). Und ich begehre nun, daß du dein Gelübde edüllst, das du mit deinem Munde dem König des Himmels zu erfüllen gelobtest.« 47 Darauf erhob sich Darius, der König, und küßte ihn und schrieb ihm die (nötigen) Briefe an alle Beamten und Statthalter und Heedührer und Satrapen, auf daß sie ihn und alle, die mit ihm hinaufziehen würden, um Jerusalem (wieder) aufzubauen, weiterbefördern sollten. 48 Und allen Statthaltern in Koilesyrien und Phönikien und ebenso im Libanon schrieb er Briefe, Zedernholz vom Libanon nach Jerusalem zu schaffen, und daß sie mit ihm die Stadt (wieder) aufbauen sollten. 49 Und er stellte allen Juden, die aus dem Reich nach Juda hinaufzogen, Freibriefe aus, daß kein Machthaber und kein Satrap und kein Statthalter und kein Beamter vor ihre Tore rükke; 50 und daß ihnen das ganze Land, das sie einnehmen würden, abgabenfrei zur Vedügung stehe; und daß die Idumäer die Döder verlassen sollten, die sie von den Juden kontrollierten; 51 und daß für den Aufbau des Tempels alljährlich zwanzig Talente zu entrichten seien, bis zu seiner Wiederherstellung, 52 damit auf dem Altar täglich Brandopfer dargebracht würden, gleichwie sie das Gebot haben, siebzehn" zu opfern; und daß weitere zehn Talente alljährlich (zu entrichten seien). 53 Und daß allen, die aus Babylonien zuwandern würden, um die Stadt zu besiedeln, die Freiheit zuteil werden sollte, ihnen wie ihren Nachkommen und allen Priestern, die zuwandern würden. 54 Er schrieb auch, den Unterhalt (für die Priester) und die priesterliche Amtstracht, in denen sie ihren Dienst tun (aufzubringen). 55 Und 45 a) Anspielungen auf die feindselige Haltung der Idumäer (= Edomiter) während und nach der Eroberung Jerusalems durch die Babyionier finden sich auch Ez 36,5 und Ob loff. Daß hier den Idumäern die Zerstörung des Tempels zugeschrieben wird, ist kaum mehr als eine Unterstellung (zur Zerstörung des Tempels nach der Eroberung Jerusalems durch die Babyionier vgl. 2 Kön 25,Sf.; Jer 52,I2f.; 2 ehr 36,qff.). 52 a) Ein solches Gebot ist im AT nicht nachweisbar.
4°1
er schrieb, für die Leviten Unterhalt aufzubringen, bis zu dem Tag, da der Tempel und der Wiederaufbau Jerusalems vollendet sei. 56 Und er schrieb, für die, die die Stadt bewachten, Besitzungen und Sold aufzubringen. 57 Und er schickte alle Geräte zurück, die Kyros aus Babel ausgesondert hatte. Und alles, was Kyros gesagt hatte, zu tun, ordnete er auch an, zu tun und nach Jerusalem zurückzuschicken. 58 Und als der Jüngling herauskam, erhob er seinen Blick zum Himmel Richtung Jerusalem und pries den König des Himmels und sprach: 59 »Von dir (kommt) der Sieg, von dir (kommt) die Weisheit, und dein ist der Ruhm, und ich bin dein Diener. 60 Gepriesen bist du, der du mir Weisheit gabst. Und dir bekenne ich es, Herr der Väter.« 61 Und er nahm die Briefe und brach auf und gelangte nach Babel und teilte es allen seinen Brüdern mit. 62 Und sie priesen den Gott ihrer Väter, daß er ihnen Erlaubnis und Freiheit gegeben hatte, 63 hinaufzuziehen und Jerusalem und den Tempel wiederaufzubauen, über dem sein Name genannt worden war. Und sie feierten sieben Tage lang mit Musik und voller Freude.
8. Vorbereitungen zur Heimkehr nach Jerusalem unter Darius 5,1-6 Danach wurden ausgewählt hinaufzuziehen, die Familienanführer nach ihren Stämmen und ihre Frauen und die Söhne und Töchter und ihre Sklaven und Sklavinnen und ihre Lasttiere. 2 Und Darius sandte mit ihnen tausend Reiter, auf daß sie sie sicher nach Jerusalem zurückbringen sollten; und mit Musik, mit Pauken und Flöten, 3 und während alle ihre Brüder tanzten, (brachen sie auf); und er (der König) bewirkte, daß sie mit jenen zusammen hinaufzogen. 4" Und das sind die Namen der Männer, die ihren Geschlechtern entsprechend in Abteilungen zu ihrem Gebietb hinaufzogen: 5a Die 1
5,4 a) 3 Esr 5>4-6 ist die vom Interpolator der Geschichte vom Pagenwettstreit 3,1-5,3 geschaffene Überleitung zur in 5,7ff. folgenden Heimkehrerliste; vgl. auch die Einleitung oben S. 383. b) iJ-BQldaQxia = »Gebiet, Teilbezirk« begegnet im 3 Esr nur hier; in 3 Esr 1,5.12; 8,28 heißt iJ-BQldaQxia »Abteilung«. Dieser Sachverhalt spricht dafür, daß die zum Zweck der Verklammerung der Geschichte vom Pagenwettstreit in den jetzigen Kontext geschaffene Überleitung 5,4-6 nicht vom Übersetzer der übrigen Teile des 3 Esr stammt, die Pagengeschichte also erst nachträglich in die schon vorliegende Übersetzung des 3 Esr eingearbeitet wurde; zu Einzelheiten vgl. Pohlmann, S. 50f. 5 a) Der vorliegende Text ist nicht in Ordnung. Zunächst erwartet man nach der Einleitung oi iBQBiS vioi
wUs viov AaQclw die AufZählung mehrerer Priester. Es wird jedoch lediglich 'If/oovS 0 t'OV lroOBdliK t'ov l:aQaiov genannt, anschließend ist von dem Davididen Jojakim (0 t'ov ZOQofJafJM t'ov l:w1'h-i!Ä BK t'ov OiKOV t'ov Llavid) die Rede. Dieser wiederum soll merkwürdigerweise nach Vers 6 derjenige gewesen sein, der unter Darius "im zweiten Jahr seiner Regierung im Monat Nisan, am ersten Tag des Monats weise Worte geredet hat«. Vers 6 bezieht sich somit allerdings deutlich auf die vorausgehende Pagengeschichte, in der
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Priester, die Söhne Pinehas, des Sohnes Aarons (waren): Jesua, Sohn des Jozadak, des Sohnes Serajas, und Jojakim, Sohn des Serubbabel, des Sohnes Schealtiels, aus dem Hause Davids, aus dem Geschlecht Perez, aus dem Stamm Juda, 6 der vor Darius, dem König der Perser, weise Worte gesprochen hatte im zweiten Jahr seiner Regierung im Monat Nisan, am ersten (Tage) des Monats.
9· Die Heimkehrerliste 5,7-45 7' Diese aber sind die aus Judäa, die hinaufzogen aus der Gefangenschaft des Exils, die Nebukadnezar, der König von Babel, nach Babel exiliert hatte. 8 Und sie kehrten zurück nach Jerusalem und in das übrige Judäa, ein jeder in seine Stadt, die da kamen mit Serubbabel' und Jesua, Nehemia, Seraja, Reelaja, Nachmani, Mordechai, Bilschan, Mispar, Bigwai, Rechum, Baana, ihren Anführern. 9 Die Zahl derer aus dem Volk und ihre Anführer: die Söhne Parosch zweitausendeinhundertzweiundsiebzig; die Söhne Schefatja vierhundertzweiundsiebzig; 10 die Söhne Arach siebenhundertsechsundfünfzig; I I die Söhne Pachat-Moab, nämlich die Söhne Jesua und die Söhne Joab zweitausendachthundertzwölf; 12 die Söhne Elam zwölfhundertvierundfünfzig; die Söhne Sattu neunhundertfünfundvierzig; die Söhne Sakkai siebenhundertfünf; die Söhne Bani sechshundertachtundvierzig; 13 die Söhne Bebai sechshundertdreiundzwanzig; die Söhne Asgad dreitausenddreihundertzweiundzwanzig; 14 die Söhne Adonikam sechshundertsiebenundsechzig; die Söhne Bigwai zweitausendsechsundsechzig; die Söhne Adin vierhundertvierundfünfzig; 15 die Söhne Ater, nämlich Jechiskijja zweiundneunzig .... ; die Söhne Assur vierhundertzweiunddreißig; 16 die Söhne Hoder dritte Jüngling mit Serubbabel identifiziert wird. Diese Spannung kann nur durch eine Verschiebung der Glieder im Stammbaum Serubbabels entstanden sein (so mit Rudolph: Esra und Nehemia, S. XI). Ursprünglich war ZOQoßaßv" ~ov ~a)"a1h1j)., Ö ~OV '[roaKEIp, (= Jojachin 1 ehr 3,17) zu lesen. Das Vers 5 einleitende 01 IEQEIS ... dürfte (mit Rudolph: Esra und Nehemia, S. XI) als später eingedrungene Randglosse zu bewerten sein, »die besagen sollte, daß es sich gehört hätte, die folgende Heimkehrerliste wie in 8,29 mit den Priestern statt mit den Laien zu beginnen (vgl. 5,9ff. mit 5,24f.), wozu dieVorausstellung von Josua vor Serubbabel den richtigen Fingerzeig gebe«. Die ursprüngliche Lesart könnte nach Rudolph gelautet haben: »an ihrer Spitze (brl ~iis cXQXiiS ... ) Josua ... und Serubbabel ...«. Die Unordnung im jetzigen Text wäre dann durch das Eindringen der oben erwähnten Randglosse entstanden. Vgl. jedoch hierzu auch Hanhart: Text und Textgeschichte, S. 109f. 7 a) Die folgende Liste entspricht weitgehend Esr 2,1-70 (vgl. Neh 7,6-73) 8 a) Auf eine Wiedergabe der oft durch Textverderbnis entstellten griechischen Namensformen wird hier verzichtet; im folgenden werden die Namen nach In Esr 2,1 ff. im Anschluß an Rudolph (Esra und Nehemia, S. 6ff.) verwendet. 15 a) Zum Textüberschuß des 3 Esr in diesem Vers vgl. Bewer, S. 21 f.; ferner Rudolph: Esra und Nehemia, S. 8.
dawjaa hunderteins; die Söhne Chaschumb zweihundertdreiundzwanzigb; die Söhne Bezai dreihundertdreiundzwanzig; die Söhne Charif hundertzwölf; 17 die Söhne Gibbar dreitausendfünf; die Söhne von Bethlehem hundertdreiundzwanzig; 18 die von Netofa fünfundfünfzig; die von Anatot hundertachtundfünfzig; die von Beth-Asmawet zweiundvierzig; 19 die von Kirjat-Jearim fünfundzwanzig; die von Kefira und Beerot siebenhundertdreiundvierzig; 20 ... a die von Rama und Geba sechshunderteinundzwanzig; 21' die von Michmas hundertzweiundzwanzig; die von Bethel und Ai zweihundertdreiundzwanzig; die Söhne Nebo zweiundfünfzig; die Söhne Magbisch hundertsechsundfünfzig; 22 die Söhne Elam, eines anderen .... und Ono siebenhundertfünfundzwanzig; die Söhne Jerichos dreihundertfünfundvierzig; 23 die Söhne Senaa dreitausenddreihundertdreißig. 24 Die Priester: Die Söhne Jedaja, des Sohnes Jesua, nämlich die Söhne Eljasib, neunhundertzweiundsiebzig; die Söhne Immer tausendzweiundfünfzig; 25 die Söhne Paschchur zwölfhundertsiebenundvierzig; die Söhne Charim tausendsiebzehn. 26 Die Leviten aber: Die Söhne Jesua, nämlich Kadmiel, Binnuj und Hodawja vierundsiebzig. 27 Die Tempelsänger: Die Söhne Asaf hundertachtundvierzig. 28 Die Torwächter: die Söhne Schallum, die Söhne Ater, die Söhne Talmon, die Söhne Akkub, die Söhne Chatita, die Söhne Schobaj, i~sgesamt hundertneununddreißig. 29 Die Tempeldiener: Die Söhne Zicha, die Söhne Chasufa, die Söhne Tabbaot, die Söhne Keros, die Söhne Sia, die Söhne Padon, die Söhne Lebana, die Söhne Chagaba, 30 die Söhne Akkub, die Söhne Uta, die Söhne Kitab, die Söhne Chagab, die Söhne Salmai, die Söhne Chanan, die Söhne Giddel, die Söhne Gachar, 31 die Söhne Reaja, die Söhne Rezin, die Söhne Nekoda, die Söhne Gassama, die Söhne Ussa, die Söhne Paseachb, die Söhne Besai, die Söhne Asna, die Söhne der Meuniter, die Söhne der Nefisiter, die Söhne Bakbuk, die Söhne Chakufa, die Söhne Charchur, die Söhne Bazlut J2 die Söhne Mechiraa, die Söhne Charscha, die Söhne Barkos, die Söhne Sisera, die Söhne Temach, C,
16 a) Vgl. Bewer, S. 22; Rudolph: Esra und Nehemia, S. 8.
b) Vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S. 8. 20 a) oi XCXÖ/cXOCXI KIX! 'Af.Lf.L'ÖIOI 'I7E'I7QCXKOOIOI EiKOOI övo ist nach Rudolph (Esra und Nehemia, S. 9; vgl. schon Bewer, S. 23) nachträgliche Randbemerkung. 21 a) Vgl. Bewer, S. 24; Rudolph: Esra und Nehemia, S.9. 22 a) Zur Textlücke im 3 Esr vgl. Bewer, S. 24 und Rudolph: Esra und Nehemia, S. 9. 31 a) 3 Esr hat diesen Namen doppelt (XCXOEßcX und rCX~'l/QcX), so Rudolph: Esra und Nehemia, S. 12; vgl. schon Bewer, S,28. b) Zum im 3 Esr folgenden vio! AocxQcX vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S. 12. c) Das vorausgehende vio! cxQcxKif.L ist hierzu lediglich eine Variante (so Rudolph: Esra und Nehemia, S. 12). 32 a) Dadolgende vio! KovtrcX ist nach'Rudolph: (Esra und Nehemia, S. 12) eine versprengte Variante zu Vers 30 Kcx1tovcX.
die Söhne Neziach, die Söhne Chatifa. 33 Die Söhne der Sklaven Salomos: Die Söhne Hassoferet, die Söhne Perusa, die Söhne J aala, die Söhne Darkon, die Söhne Giddel, die Söhne Schefatja, 34 die Söhne Chattil, die Söhne Pocheret-Hazzebajim', die Söhne Ami. 35 Alle Tempeldiener und Söhne der Sklaven Salomos: Dreihundertzweiundsiebzig. 36 Diese waren es, die hinauszogen von Tel-Melach und Tel-Charscha; ihre Obersten waren Kerub, Addan und Immer. 37 Und es konnten nicht angeben ihr Vaterhaus und ihr Geschlecht, ob sie aus Israel stammten: Die Söhne Delaja, die Söhne Tobijja, die Söhne Nekoda, sechshundertzweiundfünfzig. 38 Und von den Priestern, die Anspruch auf das Priestertum erhoben, wurden ebenfalls nicht (in den Registern) gefunden: Die Söhne Chobajja, die Söhne Hakkoz, die Söhne Jadduas', der von den Töchtern des Barsillai die Augiab zur Frau genommen hatte und nach dessen Namen genannt worden war. 39 Und als von diesen der Stammbaum gesucht, aber nicht gefunden wurde, wurden sie vom Priestertum ausgeschlossen. 40 Und Nehemia und Attarja' befahlen ihnen, daß sie keinen Anteil am Opferfleisch haben sollten, bis ein Hoherpriester aufstände, bekleidet mit Weisung und Wahrheitb• 41 Insgesamt aber waren es - Israeliten von zwölf Jahren an ohne Sklaven und Sklavinnen - zweiundvierzigtausenddreihundertsechzig, ihre Sklaven und Sklavinnen siebentausenddreihundertsiebenunddreißig, Sänger und Sängerinnen zweihundertfünfundvierzig. 42 Kamele vierhundertfünfunddreißig, Pferde siebentausendsechsunddreißig, Maultiere zweihundertfünfundvierzig, Lasttiere fünftausendfünfhundertfünfundzwanzig. 43 Und von den Obersten der Geschlechter gelobten einige, als sie beim Tempel Gottes in Jerusalem angelangt waren, das Haus an seiner Stelle nach ihren Kräften (wieder) zu errichten 44 und in die heilige Schatzkammer für die Arbeiten tausend Minen Gold und fünftausend Minen Silber und hundert Priestergewänder zu geben. 45 Und es siedelten sich die Priester und die Leviten und die aus dem Volk in Jerusalem und im Lande an, und die Tempelsänger und die Torwächter und ganz Israel in ihren Ortschaften.
34 a) Im 3 Esr folgen hier acht weitere Namen; nach Bewer, S. 30 und Rudolph: Esra und Nehemia, S. 14, handelt es sich jedoch nur um Varianten zu schon genannten. 38 a) In Esr 2,61 liest: »die Söhne des Barsillai, der eine von den Töchtern des Gileaditers Barsillai zur Frau genommen hatte«. b) Der Name fehlt in In Esr 2,61; er ist in 3 Esr durch verdorbenes cx)'t.:ta6t eingedrungen (so Bewer, S. JI; Rudolph: Esra und Nehemia, S. 18). 40 a) In In Esr 2,63 fehlt Nehemia; hier ist nur hatiriata zu lesen (3 Esr = 'A"t".ß>cxQicxS); es handelt sich um den Titel des persischen Statthalters. Zur Hinzufügung von N EE!-tiCXS im 3 Esr vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S. 20. b) Mit »Weisung und Wahrheit« wird das hebräische »Drim und Tummim« übersetzt.
10.
Altarbau und Beginn des Tempelbaus 5,46-62
46' Als aber der siebte Monatb herankam, und die Söhne Israels sich alle auf ihren Besitztümern befanden, versammelte man sich einmütig auf dem Platz am ersten Tor nach Osten. 47 Und es stand auf Jesua, der Sohn Jozadaks, und seine Brüder, die Priester, und Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und dessen Brüder, und sie rüsteten den Altar des Gottes Israels, 48 um auf ihm Brandopfer darzubringen, entsprechend den Vorschriften im Buch Moses, des Gottesmannes. 49 Und es versammelten sich gegen sie (Leute) von den anderen Völkern des Landes. Und sie (die Juden) errichteten den Altar auf seinem Platz. Doch alle Völker im Land waren ihnen feindlich und bedrängten sie. Und sie (die Juden) brachten die Opfer dar zur rechten Zeit und die Brandopfer für den Herrn, das (Opfer) in der Frühe und das gegen Abend. 50 Und sie feierten das Laubhüttenfest, wie es im Gesetz angeordnet war, mit den täglichen Opfern, wie es sich gebührte. 51 Und später (brachten sie dar) die regelmäßigen Gaben und die Opfer an Sabbaten, Neumonden und allen geheiligten Festen. 52 Und alle, die Gott ein Gelübde versprochen hatten - vom ersten Tag des siebten Monats an begannen sie, Gott Opfer darzubringen; und der Tempel Gottes war noch nicht wieder gebaut. 53 Und sie gaben Silber den Steinmetzen und Zimmerleuten, und Speisen und Getränke und Öl' den Sidoniern und Tyrern, auf daß sie Zedernholz vom Libanon holten, es als Flöße nach dem Hafen Joppe zu überbringen, gemäß der ihnen von Kyros, dem König der Perser, schriftlich gegebenen Anordnung. 54 Und im zweiten Jahr (der Regierung des Darius) nach der Ankunft beim Heiligtum Gottes in Jerusalem im zweiten Monat begannen Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jesua, der Sohn Jozadaks, und ihre Brüder und die Priester, die Leviten, und alle, die aus dem Exil nach Jerusalem gekommen waren; 55 und sie legten den Grund für den Tempel Gotte.s am ersten Tag des zweiten Monats [des zweiten Jahres]' nach ihrer Ankunft in Juda und Jerusalem. 56 Und sie stellten die Leviten, die älter als zwanzig Jahre waren, bei den Arbeiten des Herrn an. Und Jesua und die Söhne und die Brüder und Kadmiel a und Binnuj und Hodawja standen einmütig als Aufseher und ver46 a) Dieser Abschnitt entspricht In Esr 3,1-13. b) Diese Zeitangabe bezieht sich (so mit Rudolph: Esra und Nehemia, S. XII) auf das zweite Regierungsjahr des Darius (3 Esr 5>6). 53 a) So mit In Esr 3,7; 3 Esr liest KfJ.QQcx, nach Hanhart (Text und Textgeschichte, S. 64ff.) Interpretament des Übersetzers und somit im 3 Esr ursprüngliche Lesart. 55 a) Vers 55 fehlt in In Esr 3; zur Datierung (vgl. schon 3 Esr 5,54) siehe Rudolph: Esra und Nehemia, S. XII. Das 170V dem;fQov S1;OV~ ist im 3 Esr nicht ursprünglich. 56 a) Die folgenden Namen nach In Esr 3,9 (vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S 30).
richteten die Arbeiten am Hause des Herrnb. Und die Bauleute bauten den Tempel des Herrn. 57 Und die Priester standen (dabei) in Amtstracht mit Musik und Trompeten, und die Leviten, die Söhne Asaphs, hatten Zimbeln und lobten und priesen den Herrn wie David, der König Israels. 58 Und sie priesen laut mit Lobliedern den Herrn: »Seine Güte und Herrlichkeit (währt) ewig über ganz Israel.« 59 Und das ganze Volk blies auf Trompeten und lobte mit lauter Stimme den Herrn wegen der Wiedererrichtung des Hauses des Herrn. 60 Und von den Priestern, den Leviten und von" den Obersten entsprechend ihren Geschlechtern kamen die Ältesten, die das frühere Haus gesehen hatten, zu dem Bau dieses (zweiten Hauses) mit Jammern und lautem Wehklagen. 61 Und viele (waren dabei) mit Trompeten und lautem Jubel, 62 so daß das Volk die Trompeten wegen des Wehklagens des Volkes nicht hörte'. Denn die Menge trompetete laut, so daß man es von weitem hörte. 11.
Unterbrechung des Tempelbaus 5,63-70
63' Und als die Feinde des Stammes Juda und Benjamin (das) hörten, kamen sie, zu edahren, was das für Trompetenlärm wäre b. 64 Und sie eduhren, daß die aus dem Exil den Tempel dem Herrn, dem Gott Israels (wieder) aufbauten. 65 Und als sie zu Serubbabel und Jesua und den Obersten der Geschlechter kamen, sagten sie zu ihnen: »Wir wollen zusammen mit euch bauen. 66 Denn ebenso wie ihr hören wir auf euren Herrn. Und ihm opfern wir seit den Tagen Assarhaddons, des Königs der Assyrer, der uns hierher gebracht hat.« 67 Und Serubbabel und Jesua und die Obersten der Geschlechter Israels sagten ihnen: »Es ist nicht unsere gemeinsame Sache, das Haus dem Herrn, unserem Gott, (wieder) aufzubauen. 68 Denn wir allein wollen dem Herrn Israels bauen, entsprechend wie uns Kyros, der König der Perser, den Auftrag gegeben hat.« 69 Die Völker des Landes aber bedrängten' und belagerten die in Juda und hielten sie (so) vom Bauen ab. 70 Und indem sie Intrigen und Irreleitungen des Volkes und Aufstände anzettelten,
b) 3 Esr hat hier einen überfüllten Text; vgl. hierzu Bewer, S. 43. 62 a) Diese Aussage leuchtet im Blick auf den Kontext kaum ein. In Esr 3,13 a liest: "Und das Volk unterschied nicht die Stimme des Freudengeschreis gegenüber der Stimme des W einens des Volkes« (so Rudolphs Übersetzung, S. 30). Gemeint ist jedoch offensichtlich (vgl. Esr 3,13b = 3 Esr 5,62b): "Und niemand konnte vor dem lauten Freudengeschrei den Laut des Weinens vernehmen« (so Rudolph: Esra und Nehemia, S. 30; ähnlich schon Bewer, S. 46). 63 a) Dieser Abschnitt entspricht In Esr 4,1-5. b) Der Hinweis in 3 Esr, daß es der Trompetenlärm war, der die Feinde nach Jerusalem lockte, ist ein ausschmückender Zusatz (so mit Bewer, S.47). 69 a) Für E:fIKOIf.LWf.Lf/Va. ist (mit Fritzsche, S. 41) E:fUffitf.LIl'Va. zu lesen.
verhinderten sie die Vollendung des Baus, solange der König Kyros lebte. Und sie wurden zwei Jahre vom Wiederaufbau abgehalten bis zur Regierung des Dariusa •
IvDie Wiederaufnahme und Vollendung des Tempelbaus 6,1-7,15 Im zweiten Jahr aber der Regierung des Darius b traten die Propheten Haggai und Sacharja, der Sohn des Iddo, auf, mit Prophezeiungen für die Juden in Juda und Jerusalem, im Namen des Herrn, des Gottes Israels, der über ihnen war. 2 Darauf machten sich Serubbabel, der Sohn des Schealtiel, und Jesua, der Sohn des Jozadak, daran und begannen, das Haus des Herrn in Jerusalem zu bauen, während ihnen die Propheten des Herrn unterstützend zur Seite standen. 3 In derselben Zeit erschien bei ihnen Tatnaia , der Statthalter von Syrien und Phönikienb und Schtarbosnaic und (deren) Genossen und sprachen zu ihnen: 4 »Auf wessen Anordnung hin baut ihr dieses Haus und vollendet ihr dieses Dach und all das übrige? Und wer sind die Bauleute, die dieses ausführen?« 5 Und die Ältesten der Juden erfuhren Wohlwollen, weil der Herr ein wachsames Auge auf die Exulanten hatte. 6 Und sie wurden am Bauen nicht gehindert, bis man dem Darius über sie einen Wink gab und Bericht erstattet wurde. 7 Abschrift des Briefes, den dem Darius schrieben und zusandten Tatnai, la
70 a) Die Feststellung, daß der Tempelbau während der ganzen Zeit des Kyros (!), d.h. zwei Jahre bis zur Regierung des Darius, verzögert wurde, steht in deutlichem Widerspruch zu den bisherigen Zeitangaben im 3 Esr; vgl. 3 Esr 5,6 "im zweiten Jahr der Regierung des Darius im ersten Monat«, 5,46 "im siebten Monat« (der Regierung des Darius), 5,54f. (siehe dazu oben). Nach Rudolph (Esra und Nehemia, S. XIIf.) ist davon auszugehen, daß hier zunächst die Zeitangaben (aus an Esr 4,5) »solange der König Kyros lebte« und »bis zur Regierung des Darius« ausgelassen wurden, als im Zusammenhang mit der Interpolation der Geschichte vom Pagenwettstreit die Umstellung vOfl an Esr 4,7-24 (= 3 Esr 2,15-25) vorgenommen wurde. Der Interpolator, auf den die jetzige Anordnung im 3 Esr zurückgeht (für Rudolph ist allerdings der Interpolator mit dem Übersetzer des 3 Esr identisch; vgl. jedoch oben die Ausführungen in der Einleitung S. 382) ging lediglich von einer zweimonatigen Unterbrechung des Tempelbaus 'l.US (ursprünglich p/Tj'V(tS 6vo für das jetzige B-r'l/ 6Vo). Der vorliegende Text ist das Ergebnis einer nachträglich vorgenommenen Angleichung an an Esr 4,5. Zu weiteren Einzelheiten vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S.XIIf. 6,1 a) 3 Esr 6,1-7,15 entspricht an Esr 5,1-6,22. b) Diese Datierung fehlt in Esr 5,1; 3 Esr knüpft jetzt hiermit wieder an 2,25 (vgl. Esr 4,24) an. a) 3 Esr liest ~'Ot'J)'J)'l/S (nach Bewer, S. 56, vermutlich aus 0,1}Wv'l/S verdorben). b) So die Übersetzung des 3 Esr für "bar niilf'rä (»Transeuphratene«). c) So nach an Esr 5>3 im Anschluß an Rudolph: Esra und Nehemia, S. 46; im 3 Esr lautet der Name ~(t1}Q(tpovsfl.'V'l/S.
an
an
der Statthalter von Syrien und Phönikien und Schtarbosnai und die Genossen, die Anführer in Syrien und Phönikien: »Dem König Darius Grüße! 8 Alles soll unserem Herrn, dem König, bekannt werden, daß wir, als wir in das Land Juda kamen und in die Stadt Jerusalem gelangten, die Ältesten der Judena in der Stadt Jerusalem dabei antrafen, wie sie dem Herrn ein neues großes Haus bauten aus Quadersteinen, mit kostbarem Holz, womit die Wände getäfelt werden, 9 und wie jene Arbeiten mit Eifer betrieben wurden und das Werk unter ihren Händen gedieh und mit aller Pracht und Sorgfalt der Vollendung entgegenging. 10 Darauf fragten wir die Ältesten und sagten: »Auf wessen Anordnung hin baut ihr dieses Haus und bringt ihr diese Arbeiten in Ordnung"? 1 1 Wir fragten sie also, um es dir mitzuteilen und dir die führenden Männer aufzuschreiben. Und wir verlangten von ihnen eine Namensliste derer, die an der Spitze standen. I2 Sie aber antworteten uns folgendermaßen: »Wir sind Knechte des Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat. 13 Und das Haus wurde vor vielen Jahren von einem großen und mächtigen König Israels erbaut und vollendet. 14 Und als unsere Väter sich an dem Herrn Israels im Himmel versündigten, weil sie ihn erzürnten, gab er sie in die Hände Nebukadnezars, des Königs von Babylonien, des Königs der Chaldäer. 15 Und das Haus haben sie zerstört und niedergebrannt und das Volk nach Babel in die Gefangenschaft geführt. 16 Aber im ersten Jahr der Herrschaft des Kyros über Babylonien bestimmte der König Kyros, dieses Haus (wieder) aufzubauen. 17 Und die heiligen Geräte, die goldenen und die silbernen, die Nebukadnezar aus dem Haus in Jerusalem hatte wegholen lassen und die er in seinem Tempel untergebracht hatte, die ließ wiederum der König Kyros aus dem Tempel in Babel wegholen; und sie wurden Serubbabel" und Scheschbazzarb, dem Statthalter, übergeben. 18 Und ihm, der alle Geräte zurückbrachte, wurde aufgetragen, diese im Tempel in Jerusalem aufzubewahren, und daß dieser Tempel des Herrn an seinem Ort (wieder) aufgebaut werde. 19 Darauf kam jener Scheschbazzar (hier) an und legte die Grundsteine für das Haus des Herrn in Jerusalem. Und seit jener Zeit wird es bis jetzt gebaut und hat es noch kein Ende genommen.« 20 Jetzt also, wenn es recht ist, 0 König, möge in den königlichen Archiven des Herrn Königs in Babel nachgeforscht werden. 21 Und wenn man herausfindet, daß der Bau des Hauses des Herrn in Jerusalem mit Einwilligung des Königs Kyros geschieht, und wenn es dem Herrn, unserem
8 a) ~1)s lXiXp,cxMoOilXS ist (mit Guthe, in: KautzschAP, S. 15) zu streichen. a) So die freie Übersetzung für KJXt ~dt S!1)'1X ~1XV1;'1X 1}ep,eÄ.tO'Ü'fIl; Guthe, in: KautzschAP, S. 15, liest WIlp,eÄIO'Ü'fIl (= »und legtet den Grund für diese Arbeiten«). 17 a) Serubbabel ist nach Rudolph: Esra und Nehemia, S. 52, sekundärer Einschub. b) So nach !VI Esr 5> 14; 3 Esr liest ~1X'IIlXfJIXOOa.QCP·
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König, recht ist, so .möge uns darüber Bescheid gegeben werden.« 22 Darauf ordnete der König Darius an, in den königlichen Archiven in Babel nachzuforschen. Und es fand sich in der Burg Ekbatana im Lande Medien eine Rolle, in der folgendes aufgezeichnet war: 23 »Im ersten Jahr der Regierung des Kyros ordnete König Kyros an, das Haus des Herrn in Jerusalem aufzubauen, wo man in beständigem Feuer opfert. 24 Seine Höhe (soll) sechzig Ellen, seine Breite (soll) sechzig Ellen (sein)", in drei Quadersteinschichten und einer Schicht aus einheimischenb Holz, und daß die Kosten aus dem (Schatz-)haus des Königs Kyros bestritten werden; 25 und daß die heiligen Geräte des Hauses des Herrn, die goldenen und die silbernen, die Nebukadnezar aus dem Haus in Jerusalem hatte wegholen und nach Babel bringen lassen, wieder in das Haus in Jerusalem, wo sie aufbewahrt waren, zurückgebracht werden, damit sie dort aufgestellt werden.« 26 Er (Darius)" aber befahl dem Tatnai, dem Statthalter von Syrien und Phönikien, und dem Schtarbosnai und den Genossen und den besonders bestellten Anführern in Syrien und Phönikien, sich geflissentlich von dem Ort fernzuhalten, es dagegen zuzulassen, daß der Knecht des Herrn, Serubbabel, der Statthalter von Juda und die Ältesten der Juden jenes Haus des Herrn an dem Ort (wieder) aufbauten. 27 »Ich selbst ordne hiermit an, vollständig das Haus zu bauen und darauf zu achten, daß man denen aus der Exulantenschaft Judas hilft, bis das Haus des Herrn vollendet ist. 28 Und daß aus dem Steueraufkommen Koilesyriens und Phönikiens vorsorgend diesen Menschen eine Beihilfe zu den Opfern für den Herrn gewährleistet werde; dem Statthalter Serubbabel (eine Beihilfe) an Stieren, Widdern und Schafen; 29 ähnlich aber auch Weizen und Salz und Wein und Öl ununterbrochen Jahr für Jahr ohne Widerrede, so wie die Priester in Jerusalem den täglichen Verbrauch empfehlen, 30 damit dem höchsten Gott für den König und (seine) Nachkommen Opferspenden dargebracht werden und man für ihr Leben betet. 3I Und weiter ordne ich an", daß alle die, die irgendeine Anweisung oder Vorschrift übertreten oder auch außer Kraft setzen, - daß man einen Balken aus seinem Eigentum nehme und ihn daran aufhänge und sein Besitz an den König falle. 32 Deswegen möge auch der Herr, nach dessen Name (der Ort) dort benannt ist", jeden König und jedes Volk vernichten, die ihre Hand ausstrek24 a) Die Angabe über die Länge fehlt auch in In Esr 6,3; zu den Maßen des Tempels ist
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Kön 6,2 zu vergleichen. b) KOtWOV ist als Fehlübersetzung zu streichen. 26 a) In In ist zwischen Esr 6,5 und 6,6 eine Textlücke. Es fehlt ein Satz, der etwa lautete: »Darauf schrieb Darius an Tatnai usw.« (so Rudolph: Esra und Nehemia, S. 48).3 Esrversucht, mit der Einfügung von nQooE1:aSE1l 156 ... eine bessere Überleitung zu dem in 3 Esr 6,26 ff. (= In Esr 6,6 ff.) folgenden Begleitschreiben des Darius herzustellen. 31 a) Für nQoo'l'"cXsal ist nQoOB'l'"asa zu lesen (mit Bewer, S. 63). J2 a) In Esr 6,12: »der seinen Namen dort wohnen läßt«.
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ken werden, jenes Haus in Jerusalem zu verhindern oder (ihm) Schaden zuzufügen. 33 Ich, König Darius, habe bestimmt, sorgfältig hiernach zu verfahren.« 7,1 Darauf verfuhren Tatnai, der Statthalter von Koilesyrien und Phönikien und Schtarbosnai und die Genossen nach den vom König Darius ergangenen Anweisungen. 2 Sie' beaufsichtigten die heiligen Arbeiten und arbeiteten sorgsamer mit den Ältesten der Juden und den Tempelvorstehern zusammen. 3 Und die heiligen Arbeiten kamen gut voran, während Haggai und Sacharja als Propheten wirksam waren. 4 Und man konnte sie nach dem Befehl des Herrn, des Gottes Israels, und mit der Einwilligung des Kyros und des Darius und des Artaxerxes', der Könige der Perser, bis zum sechsten Jahr des Darius, des Königs der Perser, vollenden. 5 Das heilige Haus wurde bis zum dreiundzwanzigsten (Tage) des Monats Adar im sechsten Jahr des Königs Darius vollendet. 6 Und die Kinder Israel und die Priester und die Leviten und die übrigen aus dem Exil, die hinzugekommen waren, handelten entsprechend den (Vorschriften) im Buch des Mose 7 und opferten zur Einweihung des Tempels des Herrn hundert Stiere, zweihundert Widder, vierhundert Schafe, 8 zwölf Ziegenböcke für die Schuld ganz Israels, (und zwar) hinsichtlich der Zahl den Stammesführern entsprechend zwölf. 9 Und es standen die Priester und die Leviten in Amtstracht nach Abteilungen bei den Opferhandlungen des Herrn, des Gottes Israels, entsprechend dem Buch des Mose, und die Torwächter waren an jedem
Tor. 10 Und die Kinder Israel, die aus dem Exil (zurückgekehrt waren), feierten das Passah am vierzehnten Tage des ersten Monats; denn es hatten sich die Priester und die Leviten insgesamt gereinigt 1 I ' so daß sie alle rein waren. 12 Und sie (die Leviten) opferten das Passah für alle Exulanten und für ihre Brüder, die Priester, und für sich selbst. 13 Und es aßen (das Passah) die Kinder Israels, die aus dem Exil (heimgekehrt waren), (sowie) alle, die sich von den Greueln der Völker des Landes abgesondert hatten, weil sie den Herrn suchten. 14 Und sie feierten das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage voller Freude vor dem Herrn. 15 Denn er (Gott) hatte ihnen den Rat
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7,2 a) Vgl. zu diesem Vers Bewer, S. 64, der das Plus des 3 Esr gegenüber Esr 6,13 auf eine Doppelübersetzung in 3 Esr zurückführt. 4 a) »Artaxerxes« ist eine »hinzugefügte Glosse im Vorblick auf 7,IIff.« (so Rudolph: Esra und Nehemia, S. 60 zu Esr 6,14). 9 a) In Esr 6,18 werden die »Torwächter« nicht erwähnt; wahrscheinlich sind sie aus 3 Esr 1,15 nachgetragen. II a) So nach Esr 6,20; 3 Esr 7,II a (KCXt 3rf/.'V'C€r; oi viot 'C1jr; CXix~cxAwUicxr; OVX -ilrviuiI''ljucx'V) ist Zusatz des Übersetzers (so Rudolph: Esra und Nehemia, S. 64; vgl. aber Bewer, S. 65).
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des Königs der Assyrer" zugewandt, ihre Hände bei den Arbeiten für den Herrn, den Gott Israels, zu stärken.
13. Esras Reise nach Jerusalem 8,1-64 8,1' Später als diese (von denen bisher die Rede war), als Artaxerxesb, der König der Perser, regierte, zog hinauf Esra, der Sohn Serajasc, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Hilkias, des Sohnes Schallums, 2 des Sohnes Zadoks, des Sohnes Achitubs, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Merajots, des Sohnes Serachjas, des Sohnes Ussis, des Sohnes Bukkis, des Sohnes Abischuas, des Sohnes Pinehas, des Sohnes Eleasars, des Sohnes Aarons, des ersten Priesters. 3 Dieser Esra kam herauf von Babel, ein erfahrener Schriftgelehrter im Gesetz des Mose, das von dem Gott Israels ausgehändigt worden war. 4 Und der König hatte ihm Ehre zuteil werden lassen, weil er (Esra) vor ihm Gnade fand mit allen seinen Wünschen. 5 Und mit ihm kamen herauf von den Kindern Israels und den Priestern und Leviten und Tempelsängern und Torwächtern und Tempeldienern nach Jerusalern, 6 im siebten Jahr der Regierung des Artaxerxes im fünften Monat. Dieses Jahr war das siebte (Jahr) für den König. - Denn da sie am ersten Tag des ersten Monats aus Babel ausgezogen waren, gelangten sie am ersten Tag des fünften Monats nach Jerusalem, weil ihnen vom Herrn eine glückliche Reise gewährt worden war. 7 Esra nämlich besaß große Kenntnis, so daß er nichts aus dem Gesetz des Herrn und aus den Geboten unbeachtet ließ, ganz Israel alle Rechtssatzungen und Entscheidungen zu lehren. 8 Da aber die schriftliche Anordnung von Artaxerxes, dem König, zu Esra, dem Priester und Vorleser des Gesetzes des Herrn gelangte, von der das Folgende eine Abschrift ist': 9' »König Artaxerxes entbietet Esra, dem Priester und Vorleser des Gesetzes des Herrn, seinen Gruß: 10 Und da ich eine freundliche Behandlung für richtig halte, habe ich angeordnet, daß jeder beliebige aus dem jüdischen Volk, der das wünscht, auch von den Priestern und Leviten, also von denen in unserem Herrschaftsbereich, mit dir nach Jerusalem reist. I I Alle, die das nun erwägen, sollen zusammen (mit dir) aufbrechen, 15 a) iVl liest äSfur; damit ist wahrscheinlich nicht Assyrien, sondern Syrien gemeint. 8,1 a) 3 Esr 8,1-64 entspricht iVl Esr 7,1-8,36.
b) Ob hier Artaxerxes I oder Artaxerxes II gemeint ist, ist strittig; vgl. zu dieser Frage die Kommentare zu EsriNeh; s. auch In der Smitten: Esra, S. 91 ff. c) Die folgenden Namen werden nach iVl Esr 7,1 ff. im Anschluß an Rudolph wiedergegeben. 8 a) Der Übersetzer des 3 Esr gibt iVl Esr 7,11 als Vordersatz wieder, zu dem der Nachsatz fehlt. 9 a) iVl Esr 7,12-26 (= 3 Esr 8,9-24) ist in aramäischer Sprache abgefaßt.
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da von mir und (meinen) sieben Beratern der Beschluß gefaßt worden ist, I2 daß man die Verhältnisse in Juda und Jerusalem dem Inhalt des Gesetzes des Herrn entsprechend untersucht, 13 und die Gaben, die ich und die Freunde versprochen haben, dem Herrn Israels nach Jerusalem zu schaffen; und daß alles Gold und Silber, das im Lande Babylonien etwa zu finden ist, zusammen mit den vom Volk für den Tempel ihres Herrn in Jerusalem aufgebrachten Geschenken dem Herrn nach Jerusalem 14 zusammengebracht wird, das Gold und das Silber bis hin zu Stieren, Widdern und Schafen und was sonst dazu gehört, 15 so daß sie dem Herrn auf dem Altar ihres Herrn in Jerusalem Opfer darbringen. 16 Und alles, was du zusammen mit deinen Brüdern mit dem Gold und dem Silber tun willst, das führe dem Willen deines Gottes entsprechend aus. 17 Und die heiligen Geräte des Herrn, die dir für den Bedarf des Tempels deines Gottes in Jerusalem gegeben worden sind, sollst du vor deinem Gott in Jerusalem niederlegen. Und das Übrige, was sich dir für den Bedarf des Tempels deines Gottes (als nötig) aufdrängt, 18 darfst du aus der königlichen Schatzkammer bezahlen. 19 Auch habe ich selbst, der König Artaxerxes, die Schatzmeister Syriens und Phönikiens angewiesen, daß sie, wonach Esra, der Priester und Vorleser des Gesetzes des höchsten Gottes, etwa schickt, es ihm gewissenhaft gewähren, bis zu hundert Talenten Silber; 20 ähnlich aber auch bis zu hundert Kor Weizen und hundert Bat Wein und Salz in Menge. 21 Alles, was dem Gesetz Gottes entspricht, soll für den höchsten Gott gewissenhaft ausgeführt werden, damit kein (göttlicher) Zorn auf die Herrschaft des Königs und seiner Söhne fällt. 22 Aber es wird euch auch mitgeteilt, daß allen Priestern und Leviten und Tempelsängern und Torwächtern und Tempeldienern und an diesem Tempel (sonst) Beschäftigten keinerlei Besteuerung oder eine andere Belastung entstehen darf, und daß niemand die Berechtigung hat, diesen etwas aufzuerlegen. 23 Und du, Esra, sollst der Weisheit Gottes gemäß Richter und Schiedsleute ernennen, damit sie in ganz Syrien und Phönikien allen, die das Gesetz deines Gottes kennen, Recht sprechen. Und die, die (es) nicht kennen, sollst du belehren. 24 Und alle, die etwa das Gesetz deines Gottes oder das des Königs übertreten, sollen streng bestraft werden, entweder mit dem Tod oder mit einer (anderen) Strafe, sei es mit einer Geldbuße oder mit Verbannung.« 25' »Gepriesen (sei) der alleinige Herr, der dieses in das Herz des Königs gab, um sein Haus in Jerusalem zu verherrlichen, 26 und der mich ehrte vor dem König und seinen Ratgebern und allen seinen
25 a) Die meisten Handschriften (außer B'L Aeth) leiten diesen Vers mit Krü dmw ·'Eaol}ct.r; 0 )'1}ct.pp,ct.T:Wr; ein, Wahrscheinlich handelt es sich dabei nur um den Versuch, nachträglich
eine bessere Überleitung zwischen dem Schreiben des Artaxerxes und den darauf folgenden Worten Esras zu schaffen,
Freunden und Vornehmen. 27 Und ich wurde durch den Beistand des Herrn, meines Gottes, guten Muts und brachte aus Israel Männer zusammen, daß sie mit mir zusammen hinaufzögen. 28 Und dies sind die Anführer, die ihren Geschlechtern entsprechend und nach Familienabteilungen mit mir in der Regierungszeit des Königs Artaxerxes aus Babel hinaufzogen': 29 Von den Söhnen Pinehas: Gerschom; von den Söhnen Itamar: Daniel; von den Söhnen David: Chattusch, der Sohn des Schechanja; 30 von den Söhnen Parosch: Sacharja, und mit ihm waren eingetragen' hundertfünfzig Männer; 31 von den Söhnen Pachat-Moab: Eljehoenai, der Sohn des Serachja, und mit ihm zweihundert Männer; 32 von den Söhnen Sattu: Schechanja, der Sohn des Jachsiel, und mit ihm dreihundert Männer; von den Söhnen Adin: Ebed, der Sohn des Jonathan, und mit ihm zweihundertfünfzig Männer; 33 von den Söhnen Elam: Jesaja, der Sohn des Atalja, und mit ihm siebzig Männer; 34 und von den Söhnen Schephatja: Sebadja, der Sohn des Michael, und mit ihm siebzig Männer; 35 von den Söhnen Joab: Obadja, der Sohn des Jechiel, und mit ihm zweihundertzwölf Männer; 36 von den Söhnen Bani: Schelomot, der Sohn des Josifja, und mit ihm hundertsechzig Männer; 37 von den Söhnen Bebai: Sacharja, der Sohn des Bebai, und mit ihm achtundzwanzig Männer; 38 von den Söhnen Asgad: Jochanan, der Sohn des Hakkatan, und mit ihm hundertzehn Männer; 39 von den Söhnen Adonikam: die letzten; und dies sind ihre Namen: Elifelet, Jeiel und Schemaja, und mit ihnen siebzig Männer; 40 von den Söhnen Bigwaj: Utaj, der Sohn des Sabud', und mit ihm siebzig Männer. 41 Und ich versammelte sie am sogenannten Therafluß'; und wir machten dort einen Zwischenaufenthalt von drei Tagen, und ich musterte sie. 42 Und als ich dort keinen von den Söhnen der Priester und Leviten entdeckte, 43 sandte ich an' Elieser, Ariel, Schemaja, Elnatan, Jarib, Elnatan, Natan, Sacharja und Meschullam, an die verständigen Oberhäupter, 44 und ließ ihnen sagen, zu Iddo, dem Oberhaupt am Ort der Schatzkammer, zu gehen, 45 indem ich ihnen auftrug, mit Iddo und seinen Brüdern und den dortigen Schatzmeistern' zu verhandeln, uns Kultusdiener für das Haus unse28 a) Die Namen sind !In Esr 8,1 ff. angeglichen (im Anschluß an Rudolph: Esra und Nehemia, S. 78). 30 a) Für MO YQlXp7i; ist MB)'Qap'l/olX'V zu lesen (vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S. 78). 40 a) So !In Esr 8,14; 3 Esr ist hier verdorben. 41 a) Nach !In Esr 8,15 lautet der Name des Flusses "Ahawa«. 0BQa'V ist (so Bewer, S. 75) aus dem zunächst richtigen 'EB,a verlesen. 43 a) Die folgenden Namen wieder nach !In Esr 8,16ff. (im Anschluß an Rudolph: Esra und Nehemia, S. 80). 44 a) Esr 8,17 hat hier den OrtSnamen "Kasifja« (kasipja). Der Übersetzer leitet sein YlXsO
res Herrn zuzuschicken. 46 Und sie brachten uns dank der mächtigen Hand unseres Herrn verständige Männer, von den Söhnen Machlis, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels: Scherebja und seine Söhne und Brüder, insgesamt achtzehn; 47 und Chaschabja' und mit ihm seinen Bruder Jesaja von den Söhnen Meraris und ihre Söhne, zwanzig Männer, 48 und von den Tempeldienern, die David und die Oberen für den Dienst der Leviten gegeben hatten, zweihundertzwanzig Tempeldiener. Von allen wurden die Namen schriftlich angezeigt. 49 Und ich verkündete dort ein Fasten für die Jünglinge vor unserem Herrn, 50 um von ihm für uns und unsere Begleiter, für unsere Kinder und unser Vieh eine glückliche Reise zu erbitten. 5 1 Denn ich hatte mich geschämt, den König um Fußvolk und Reiter und Geleit zu bitten zu unserer Sicherheit vor unseren Gegnern. 52 Wir hatten nämlich dem König gesagt: »Die Macht unseres Herrn wird mit denen sein, die auf ihn hoffen, bis zur völligen Wiederherstellung.« 53 Und wiederum erbaten wir von unserem Herrn all dieses, und er war uns sehr gnädig. 54 Und ich sonderte von den Vorstehern der Priester zwölf Männer aus, und Scherebja und Chaschabja und mit ihnen zehn Männer von ihren Brüdern; 55 und ich wog ihnen ab das Silber und das Gold und die heiligen Geräte für das Haus unseres Herrn, die der König selbst und seine Ratgeber und die Vornehmen und ganz Israel gestiftet hatten. 56 Und indem ich (alles) abwog, übergab ich ihnen sechshundertfünfzig Talente Silber und hundert Talente an silbernen Geräten und hundert Talente Gold und zwanzig goldene Becher und Bronzegeräte aus edlem Erz, die wie Gold glänzten, zwölf Stück. 57 Und ich sagte ihnen: »Nicht nur ihr seid dem Herrn heilig, sondern auch die Geräte sind heilig; und das Silber und das Gold sind eine Weihgabe für den Herrn, den Herrn unserer Väter. 58 Seid wachsam und auf der Hut, bis ihr sie den Vorstehern der Priester und Leviten und den Obersten der Geschlechter Israels in Jerusalem für die Kammern des Hauses unseres Herrn übergebt. 59 Und die Priester und die Leviten nahmen das Silber und das Gold und die Geräte, die in Jerusalem (gewesen waren), in Empfang und brachten sie zum Tempel des Herrn. 60 Und wir brachen am zwölften Tag des ersten Monats vom Fluß Thera auf', bis wir nach Jerusalem kamen dank der mächtigen Hand unseres Herrn, die uns beschützte; und der Herr bewahrte uns vor Angriffen, vor jeglichem Feind, und wir gelangten nach Jerusalem. 61 Und dort wurde nach drei Ta-
45 a) Esr 8,17 liest hier: » ... seinen Brüdern, die an der Stätte Kasifja stationiert waren ... «; vgl. die vorige Anmerkung! 47 a) Vgl. zu diesem Vers Rudolph: Esra und Nehemia, S. 81 (zu 9.Jl Esr 8,19). 60 a) Im Griechischen liegt ein Partizipialsatz vor, dem Subjekt und Prädikat fehlen.
gen" das Silber und das Gold, nachdem es abgewogen war, im Hause unseres Herrn dem Priester Meremot, dem Sohn des Uria, übergeben, 62 - in Gegenwart des Eleasar, des Sohnes des Pinehas; und bei diesen waren die Leviten Josabad, der Sohn des Jeschua, und Noadja, der Sohn des Binnuj - alles nach Zahl und Gewicht; und gleichzeitig" wurde ihr Gewicht im ganzen aufgeschrieben. 63 Die aber, die aus dem Exil eingetroffen waren, brachten dem Gott Israels, dem Herrn, Opfer dar, zwölf Stiere für ganz Israel, sechsundneunzig Widder, zweiundsiebzig Schafe, zwölf Sündopferböcke, alles als Opfer für den Herrn. 64 Und man übergab die Anweisungen des Königs den königlichen Beamten und den Statthaltern Koilesyriens und Phönikiens ; und sie (die Statthalter) priesen" das Volk und den Tempel des Herrn.
14. Die Lösung der Mischehenfrage 8,65-9,36 65' Und nachdem diese Dinge erledigt waren, kamen zu mir die Obersten und sprachen: 66 »Das Volk Israel und die Anführer und die Priester und die Leviten haben sich nicht von den fremden Völkern des Landes deren Unreinheit (in religiöser Hinsicht) entsprechend ferngehalten, von (den Völkern) der Kanaaniter und Hethiter und Peresiter und Jebusiter und Moabiter und Ägypter und Edomiter. 67 Denn sie haben sich mit deren Töchtern eingelassen, sie selbst wie auch ihre Söhne; und der heilige Same hat sich vermischt mit den fremden Völkern des Landes; und die Obersten und die Vornehmen waren seit Beginn der Angelegenheit an dieser Gesetzesübertretung beteiligt.« 68 Und sobald ich dieses hörte, zerriß ich (meine) Kleider und das heilige Gewand und raufte (mir) das Haupthaar und den Bart und setzte mich sorgenvoll und tiefbetrübt nieder. 69 Und es versammelten sich bei mir alle, denen am Wort des Herrn Israels gelegen war, während ich wegen der Gesetzesübertretung trauerte; und ich saß tiefbetrübt bis zum Abendopfer. 70 Und nachdem ich mich vom Fasten erhoben hatte, fiel ich in den zerrissenen Kleidern und dem (zerrissenen) heiligen Gewand auf die Kniee und breitete meine Hände zu dem Herrn aus und sprach: 71 »Herr, ich fühle lauter Scham und Schande vor deinem Angesicht. 72 Denn unsere Sünden sind uns über unsere Köpfe gewachsen, unsere Schuld ragt bis an den
61 a)!Dl Esr 8,32 liest: "Und wir ruhten dort drei Tage aus. 33 Aber am vierten Tage wur-
de ... «. 3 Esr ist (nach Bewer, S. 78) freie Übersetzung des gleichen Textes. 62 a) Im Griechischen: cxmü~üwl.lqt. 64 a) Der Übersetzer (KOtt M6scxacx'V) verstand offensichtlich das weniff'u (»und sie liehen ihren Beistand«) !Dl Esr 8,36 nicht richtig. 65 a) 3 Esr 8,65-9,36 entspricht !Dl Esr 9,1-10,44·
Himmel 73 noch von den Zeiten unserer Väter her, und wir sind in großer Sünde bis auf diesen Tag. 74 Und um unserer und unserer Väter Sünden willen sind wir zusammen mit unseren Brüdern und unseren Königen und unseren Priestern den Königen der Erde preisgegeben worden, (bestimmt) für das Schwert und für das Exil und für schandvolle Ausplünderung, bis auf den heutigen Tag. 75 Und nun ist uns zu einem gewissen Teil Barmherzigkeit von dir widerfahren, Herr, daß uns eine Wurzel und ein Name an dem Ort deiner Heiligkeit übriggelassen worden ist, 76 und daß du unseren Glanz im Haus des Herrn enthülltest>, uns Lebensunterhalt in der Zeit unserer Knechtschaft gabst. Und in unserer Knechtschaft wurden wir nicht von unserem Herrn im Stich gelassen, 77 sondern er verschaffte uns das Wohlwollen der Könige der Perser, daß sie uns Lebensunterhalt gaben 78 und daß sie unser Heiligtum ehrten und den verwüsteten Zion a wieder aufbauten, um uns eine Schutzwehr in Juda und Jerusalem zu geben. 79 Und jetzt, Herr, was sollen wir nach alledem a sagen? Denn wir haben deine Gebote übertreten, die du durch deine Knechte, die Propheten, gegeben hast folgendermaßen: 80 »Das Land, in das ihr eindringt, um es in Besitz zu nehmen, ist ein beflecktes Land durch die Befleckung der fremden Völker des Landes; und mit ihrer Unreinheit haben sie es angefüllt. 8 I Und nun gebt nicht ihre Töchter euren Söhnen zu Frauen, und eure Töchter gebt nicht ihren Söhnen. 82 Und ihr sollt niemals danach streben, mit ihnen in Frieden zu leben, damit ihr mächtig werdet und die Güter des Landes genießt und (es) euren Kindern als Erbe für alle Zeit hinterlaßt.« - Und alles, was uns zustößt, geschieht um unserer üblen Taten und unserer großen Sünden willen. Du freilich, Herr, hattest unsere Sünden gemildert 84 und uns diesen Wurzelstock gegeben. (Aber) wiederum sind wir dahin zurückgekehrt, dein Gesetz zu übertreten, uns auf die Unreinheit der Völker des Landes einzulassen. 85 Mußt du uns da nicht zürnen, uns zu vernichten, bis daß du uns weder unseren Wurzelstock noch unsere Nachkommenschaft noch unseren Namen übrigläßt? 86 Herr Israels, du bist wahrhaftig. Denn wir sind gegenwärtig wie ein Wurzelstock übriggeblieben. 87 Siehe, jetzt sind wir vor dir in unseren Sünden. Es ist allerdings unmöglich, dabei noch vor dir zu bestehen.« 88 Und während Esra vor dem Heiligtum im Staube lag und unter Tränen im Gebet beichtete, versammelte sich bei ihm aus Jerusalem a eine sehr große
76 a) 3 Esr hatte hier (so Bewer, S. 82) keinen anderen hebräischen Text vor sich, als In Esr 9,8 ihn bietet ("so daß Gott unsere Augen hell machte«); der Übersetzer scheint einen entsprechenden Text lediglich zu interpretieren. 7.8 a) 'l7ij'V EQ'I/~O'V l:ulw ist freie Übersetzung und kein Hinweis auf einen von In Esr 9,9 abweichenden Text in der hebräischen Vorlage. 79 a) 3 Esr Exo'Vt;"€~ 'l7etiYnx. 88 a) Esr 10,1 liest "aus Israel«; 3 Esr meint mit "Jerusalem« korrigieren zu müssen; "Isra-
Menschenmenge, Männer, Frauen und Kinder. Dennb es war ein großes Wehklagen unter den Leuten. 89 Und Schechanja', der Sohn des Jechiel, von den Söhnen Elam, rief mit lauter Stimme und sagte zu Esra: »Wir haben gegen den Herrn gesündigt und fremde Frauen von den Völkern des Landes geheiratet. (Aber) auch jetzt gibt es noch Hoffnung für Israel. 90 Wir wollen dem Herrn einen Eidschwur leisten, all unsere Frauen aus den fremden (Völkern) zusammen mit ihren Kindern zu verstoßen; wie es von dir entschieden wurde und denen, die dem Gesetz des Herrn gehorchen'. 91 (So) erhebe dich und verwirkliche (diesen Vorschlag). Denn die Sache kommt dir zu; und wir sind auf deiner Seite, machtvoll zu handeln.« 92 Und Esra erhob sich und ließ die Vorsteher der Priester und der Leviten und' von ganz Israel schwören, entsprechend zu verfahren. Und sie schwuren. 9,1 Und Esra erhob sich und begab sich aus dem Hof des Heiligtums in die Zelle Jochanans', des Sohnes Eljaschibs. 2 Und während er dort verweilte, kostete er kein Brot und trank er kein Wasser, weil er über die großen Gesetzesübertretungen des Volkes trauerte. 3 Und es erging in ganz Juda und Jerusalem für alle aus dem Exil eine Anordnung, sich in Jerusalem zu versammeln. 4 Und alle diejenigen, die sich nicht innerhalb von zwei oder drei Tagen entsprechend dem Beschluß der obersten Vorsteher einfinden würden, deren Besitz solle dem Bann verfallen und der Betreffende selbst solle aus der Gemeinde der Exulanten ausgestoßen werden. 5 Und es versammelten sich alle (Männer) aus dem Stamm Juda und Benjamin innerhalb von drei Tagen nach Jerusalem. Das geschah im neunten Monat, am zwanzigsten Tag des Monats. 6 Und die ganze Menge saß auf dem freien Platz des Heiligtums, zitternd infolge der eingetretenen Regenzeit. 7 Und Esra erhob sich und sprach zu ihnen: »Ihr habt gesetzwidrig gehandelt und fremde Frauen genommen, so daß ihr Israels Sünden noch größer gemacht habt. 8 Und nun legt dem Herrn, dem Gott unserer Väter, ein Geständnis' ab 9 und tut seinen Willen und trennt euch von den Völkern des Landes und von den fremden Frauen.« 10 Und die ganze Versammlung rief und sprach mit lauter Stimme: »So, wie du gesagt hast, wollen wir verfahren. 1 1 Aber das Volk ist zahlreich, und es ist Regenzeit, und wir können nicht im Freien steel« ist jedoch nicht lokal zu verstehen, sondern auf das Volk zu beziehen. b) Das Anwachsen auf eine große Menschenmenge wird damit erklärt, daß das Wehklagen schließlich immer mehr Menschen anlockte. 89 a) So mit In Esr 10,2. 90 a) Anders die Übersetzung Guthes, in: KautzschAP, 5.21; vgl. aber Bewer, s. 84f. 92 a) Kat ist vor ,1l;lXlI~OS zu ergänzen. 9,1 a) So nach In Esr 10,6; im 3 Esr liegt Textverderbnis vor. 8 a) Das auf o.uoAoyllXlI folgende !5ÖSlXlI ist Doublette (so Bewer, S. 86).
hen bleiben'; auch ist das für uns keine Angelegenheit von einem oder zwei Tagen. Denn wir haben in diesen Dingen in hohem Maße gesündigt. 12 Es mögen aber die Obersten des Volkes bereit stehen, und alle diejenigen aus unseren Ortschaften, die fremde Frauen haben, sollen sich einfinden zu bestimmten Zeiten, 13 und zusammen mit den Ältesten und Richtern eines jeden Ortes, bis sie den Zorn des Herrn in dieser Sache von uns abwenden.« 14 Jonathan', der Sohn des Asahel, und Jachseja, der Sohn des Tikwa, nahmen sich dementsprechend (der Angelegenheit) an, und Meschullam und der Levit Schabbetai unterstützten sie bei der Leitung. 15 Und die aus dem Exil veduhren dementsprechend. 16 Und der Priester Esra wählte sich Männer aus, die Obersten ihrer Geschlechter, alle mit Namen; und sie setzten sich am ersten Tag des zehnten Monats zusammen, die Angelegenheit zu prüfen. 17 Und die Sache mit den Männern, die fremde Frauen hatten, wurde bis zum ersten Tag des ersten Monats zu Ende geführt. 18 Und man fand unter den versammelten Priestern, die fremdstämmige Frauen hatten: 19 von den Söhnen Jeschuas', des Sohnes Jozadak und (seinen) Brüdern: Maaseja, Elieser, Jarib, Gedalja. 20 Und sie gaben ihre Hand drauf, ihre Frauen zu verstoßen und zum Sühnopfer Widder für ihre Schuld (darzubringen). 21 Und von den Söhnen Immer: Chanani und Sebadja; und' von den Söhnen Charim: Maaseja, Elia, Schemaja, Jechiel und Ussia; 22 und von den Söhnen Paschchur: Eljoenai, Maaseja, Ismael, Netanel, Josabad und Elasa. 23 Und von den Leviten: Josabad, Schimei, Kelaja - das ist KelitaPetachja, Juda und Elieser. 24 Von den Tempelsängern: Eljaschib'. 25 Von den Torwächtern: Schallum, Telem und Uri. 26 Aus Israel (überhaupt): von den Söhnen Parosch: Ramja, Jissija, Malkia, Mijjamin, Eleasar, Chaschabja und Benaja; 27 von den Söhnen Elam: Mattanja, Sacharja, Jechiel, Abdi, Jeremot und Elia; 28 und von den Söhnen Sattu: Eljoenai, EIjaschib, Mattanja, Jeremot, Sabad und Asisa; 29 und von den Söhnen Bebai: Jehochanan, Chananja, Sabbai, Atlai; 30 und von den Söhnen Bigwai: Meschullam, Malluch, Jeadja, Jaschub und Jischal und Jeremot; 31 und' von den Söhnen Pachat-Moab: Adna, Kelal, Benaja, Maaseja, Mattanja, Be11 a) KlXI OVX eVlI0/-LB'V ist als Doublette zu KlXI OVK ioxvo/-LB'V zu streichen. 14 a) Die Namen werden nach !In Esr IO,1 5 (im Anschluß an Rudolph, S. 96) wiedergegeben. - Wahrscheinlich hatte 3 Esr keinen anderen Text, als er in !In vorliegt (»Lediglich Jonatan, der Sohn des Asahel, und Jachseja, der Sohn des Tikwa, traten dagegen auf und fanden bei Meschullam und dem Leviten Schabbetai Unterstützung.«). Die Unterschiede zwisehen !In und 3 Esr sind darauf zurückzuführen, daß 3 Esr eine Uminterpretation des für ihn anstößigen Verses !In Esr 10,15 vornimmt. 19 a) Die folgenden Namensformen werden nach !In Esr 10,18ff. (im Anschluß an Rudolph: Esra und Nehemia, S. 96) wiedergegeben. 21 a) 3 Esr ist hier stark verderbt. 24 a) Zum Text vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S.98. 31 a) Die Namen dieses Verses sind im 3 Esr stark entstellt.
zaleel, Binnuj und Manasse; 32 und von den Söhnen Charim: Elieser, Jischia, Malkia, Schemaja, Simeon, Benjamin, Malluch~ Schemarja; 33 von den Söhnen Chaschum: Mattenai, Mattatta, Sabad, Elifelet, Jeremai, Manasse, Schimei; 34 und von den Söhnen Bani: Maadai, Amram, Uel, Benaja, Bedja ... Meremot, Eljaschib, Mattanja, Mattenai und Jaasai; und von den Söhnen Binnuj: Schimei, Schelemja, Natan und Adaja; und von den Söhnen Sakkai: Schaschai, Sarai, Asarel, Schelemja, Schemarja, Schallum, Amarja, Josef; 35 und von den Söhnen Nebo: Jeiel, Mattitja, Sabad, Sebina, Jaddai, Joel, Benaja. 36 Alle diese hatten fremdstämmige Frauen und sie entließen sie mit ihren Kindern.
15· Der Gemeindegottesdienst mit Gesetzeslesung am Neujahrstag 9,37-55 37 Und' die Priester und die Leviten und die aus Israel lebten in Jerusalem
und auf dem Landb. Und die Israeliten waren in ihren Ortschaften. 38 Und es versammelte sich das ganze Volk einmütig auf dem freien Platz am Osttor des Tempels'. 39 Und man sagte Esra, dem Hohenpriester und Vorleser, er möge das Gesetz des Mose herbeibringen, das von dem Herrn, dem Gott Israels, gegeben ist. 40 Und Esra, der Hohepriester brachte das Gesetz vor die ganze Versammlung, vor Männer und Frauen und alle, die das Gesetz zu hören in der Lage warenb, am ersten Tag des siebten Monats. 41 Und er verlas (es) auf dem freien Platz vor dem Tor des Heiligtums, vom frühen Morgen bis zum Mittag, vor Männern und Frauen; und die ganze Versammlung richtete die Aufmerksamkeit auf das Gesetz. 42 Und Esra, der Priester und Vorleser des Gesetzes, stand auf einer vorbereiteten hölzernen Büh-
37 a) 3 Esr 9,38-55 entsprechen !In Neh 8,1-13· b) Die in 3 Esr hier anschließende Zeitangabe »am ersten Tag des siebten Monats« gehön nicht zum ursprünglichen Text des 3 Esr. Es handelt sich um eine versehentlich in den Text geratene Randglosse zu 3 Esr 9,37, die sich jemand erlaubte, dem die in 3 Esr 9,40 folgende Datierung nachzuhinken schien. Offensichtlich sollte so gleich zu Anfang der Zeitpunkt des im folgenden dargestellten Geschehens herausgestellt werden; zu sonst üblichen Nachdatierungen im chronistischen Geschichtswerk vgl. 2 ehr 3,2 (siehe dazu 1 Kön 6,1, wo die Datierung vorausgeht!); 5,3; 15,9f.; Esr 3,6; 7,9· - Daß 3 Esr 9,37 nicht mehr als Argument dafür angefühn werden kann, 3 Esr enthalte den letzten Satz der Liste !In Neh 7,6ff. Vers 72), setze also die Verknüpfung von Neh 7 mit Neh 8 schon voraus, meine ich nachgewiesen zu haben (Pohlmann, S. 66-71). Aus 3 Esr 9,37 kann also nicht gefolgen werden, 3 Esr habe Kenntnis von der jetzigen Textanordnung der Bücher EsriNeh. 38 a) !In Neh 8,1 liest »vor dem Wassenor«; wahrscheinlich sind »Wassenor« und "Osttor« identisch; vgl. dazu Pohlmann, S. 152 f. 40 a) !In Neh 8,2 liest nur "Priester«. b) Im 3 Esr liegt hier ein Schreibfehler vor ('r;oIS illQeVaw cXKOVaotl •.. für r;olS iKOt'VoiS cXKOVaotl ••• ); so mit Rudolph: Esra und Nehemia, S. 144.
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neo 43 Und es standen bei ihm Mattitja', Schema, Anaja, Uria, Hilkia und Maaseja zur Rechten, 44 und zur Linken Pedaja, Mischael, Malkia, Chaschum, Baddana, Sacharja und Meschullam. 45 Und als Esra das Buch des Gesetzes aufnahm vor der Versammlung - denn er hatte den Vorsitz inne, ausgezeichnet vor allen - 46 und das Gesetz öffnete, erhoben sich alle. Und Esra pries den Herrn, den höchsten Gott, den allmächtigen Gott Zebaoth. 47 Und die ganze Versammlung antwortete: »Amen«, indem man die Hände emporhob'. Und man wad sich auf die Erde und betete Gott an. 48 Jesua' und Bani und Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodijja, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Chanan, Pelaja, die Leviten, belehrten über das Gesetz des Herrn und lasen das Gesetz des Herrn zum Volk hin vor, indem sie zugleich die Lesung einprägten. 49 Und' Esra, der Hohepriester und Vorleser, sprach zu den Leviten, die die Versammlung belehrten, alle berücksichtigend: 50 »Dieser Tag ist dem Herrn heilig! ,So' trauert und weint nicht.>« - Und alle weinten, als sie das Gesetz hörten. - 5 I »Geht jetzt und eßt fette Speisen und trinkt süße Getränke und sendet denen Anteile, die nichts haben. 52 Denn der (heutige) Tag ist dem Herrn heilig. Seid nicht traurig. Denn der Herr wird euch Ehre zuteil werden lassen.« 53 Und die Leviten befahlen dem ganzen Volk und sagten: »Dieser Tag ist heilig, seid nicht traurig!« 54 Und alle machten sich auf, zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein und Anteile zu geben denen, die nichts hatten, und ein großes Freudenfest zu veranstalten. 5r Denn sie wurden von den Worten erfüllt, die man sie gelehrt hatte. Und es versammelten sich' 'am zweiten Tag die Obersten der Geschlechter des ganzen Volkes, der Priester und der Leviten bei Esra, dem Schriftgelehrten, um auf die Worte des Gesetzes achtzugeben. 14' Und man fand im Gesetz, das der Herr durch Mose geboten hatte, geschrieben, daß die Israeliten am Fest im siebten Monat in Hütten wohnen sollten. 15 Da' ließen sie
43 a) Die Namensformen werden nach iVl Neh 8>4 (im Anschluß an Rudolph: Esra und Nehemia, S. 146) wiedergegeben. 47 a) Das KOtI vor ,xQOW17ES ist vor :r:QOO:r:EOO'V17ES zu versetzen (so mit Guthe, in: KautzschAP, S.23)· 48 a) Die Namensformen wiederum nach iVl Neh 8,7. 49 a) Der vorliegende Text des 3 Esr lautet: »Und 'A17'1'tCXQcX17'1)S sagte zu Esra ... und zu den Leviten ... «; zur Entstehung dieses Textes vgl. Pohlmann, S.64ff. 50 a) »So trauert und weint nicht« fehlt im 3 Esr; vgl. aber In Neh 8,9! 55 a) 3 Esr bricht mit diesen Worten (Kill B:r:w'U'V1!X'I't'l)ocx'V) ab; vgl.ln Neh 8,13; siehe auch Josephus: Antiquitates XI, §§ 154-158; Josephus hat offensichtlich den jetzt verlorenen Schluß des 3 Esr noch gekannt. Er entsprach iVl Neh 8,13-18; vgl. dazu Pohlmann, S. I07ff. 14 a) Die folgenden Verse 14-18 sind Übersetzung von In Neh 8,14-18. 15 a) In ist hier zu korrigieren (vgl. Rudolph: Esr und Nehemia, S. 150).
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kundtun und ausrufen in allen ihren Städten und Jerusalem folgendermaßen: »Geht hinaus ins Gebirge und bringt Zweige vom Ölbaum, von Kieferb und Myrte, von Palmen und (anderen) Laubbäumenb, um Hütten zu bauen, wie geschrieben steht.« 16 Da ging das Volk hinaus und holte (Zweige) und machte sich Hütten, jeder auf seinem Dach und in ihren Höfen, und in den Höfen des Tempels und auf dem Platz am Wassertor und auf dem Platz am Ephraimtor. 17 So machte die ganze Gemeinde derer, die aus dem Exil zurückgekehrt waren, Hütten, und sie wohnten in den Hütten. Nämlich seit den Tagen Jesuas', des Sohnes Nuns, hatten die Israeliten nicht in dieser Weise verfahren bis auf diesen Tag. Und es herrschte sehr große Freude. 18 Und man' las im Buch des Gesetzes Gottes Tag um Tag, vom ersten Tag bis zum letzten Tag. Und sie feierten das Fest sieben Tage. Am achten Tag aber war Schlußfeier, wie es der Ordnung entspricht.>
b) Vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S. 150. 17 a) Zu dieser Feststellung vgl. Pohlmann, S. 147; dort auch die wesentlichsten Argumente (vgl. auch schon S. 143ff.), die dafür sprechen, daß in Neh 8,1-18 im Anschluß an Esr 10 (so die Textfolge des 3 Esr) der ursprüngliche Schluß des chronistischen Geschichtswerks vorliegt. 18 a) Vgl. Rudolph: Esra und Nehemia, S. 150.
422
Namenregister (Nicht erfaßt sind Israel, Jerusalern, Juda und Juden sowie die Namen in den Listen 3 Esr 5,7-45 (=!In Esr 2,1-70=!In Neh 7,6-73), 3 Esr 8,rf. (=!In Esr 7,1-5), 3 Esr 8,29-40 (=!In Esr 8,1-14) und 3 Esr 9,19-35 (=!In Esr 10,18-43).
Aaron ............ 391,403 Achikar ........... 381,397 Ägypten ...... 392,393,400 Ägypter .............. 416 Äthiopien .. . . . . . . . . .. 397 Adar ................ 411 Ahawa ............... 414 Akkub ............... 421 Alexander der Große . .. 400 Anaja ............... 421 Apame ............... 399 Ariel ................ 414 Artabazos ......... 399,4°0 Artaxerxes ....... 380,395, 396,397,4 11,412,413 Asahel ............... 419 Asaph ............... 391 Assarhaddon. . . . . . . . .. 407 Asarja ............... 421 Assyrer ........... 4°7,412 Assyrien ............. 41 1
Edomiter ......... ,4°1,416 Ekbatana ............ 41o Elam ................ 418 Eleasar .............. 416 Elieser . . . . . . . . . . . . . .. 414 Eljaschib ............. 418 Elnatan . . . . . . . . . . . . .. 414 Esra ............. 383,384, 385,4 14-4 22 Euphrat. . . . . . . . . . . . .. 392
Babel ............ 393,394, 4°2,4°9,410,412 Babyion . . . . . . . . . . . . .. 4°1 Babylonien . . . . . . . . . .. 413 Baddana . . . . . . . . . . . .. 421 Bani ................. 421 Bartakes . . . . . . . . . . . .. 400 Benjamin ...... 395,4°7,418 Beeltemos ......... 395,396 Beslemos .......... 395,396 Binnuj ............ 4°6,416
Iddo ................ 414 Idumäer ............. 401 Indien ............... 397
Chaldäer ...... 394,401,409 Chanan .............. 421 Chaschabja ........... 415 Chaschabjahu . . . . . . . .. 390 Chaschum ............ 421 Chronistisches Geschichtswerk ........... 383,384 Darius ........ 380,381,382, 383,397-4°3,406,4°8-411 David ........... 39°,391, 4°3,4°7,4 15
Flavius Josephus ....... 379, 380,3 81 Haggai ........... 4°8,411 Heman .............. 391 Hethiter ............. 416 Hilkia ............ 390,421 Hiskia ............... 384 Hodawja ............. 406 Hodijja . . . . . . . . . . . . .. 421
Jachseja .............. 419 Jamin ............... 421 Jarib ................ 414 Jebusiter ............. 416 Jechiel ............ 39°,418 Jeduthun ............. 391 Jelel ................. 390 Jeremia ........... 392,394 Jesaja ................ 415 Jesua ................ 403, 406-408,421 Jesua ben Nun ........ 422 Jeschua .............. 416 Joahas ............... 393 Jochanan ............. 418 Jojakim ....... 393,402,403 Jojachin .............. 393 Jonathan ............. 419 Joppe ................ 406 Josabad ....... 39°,416,421
Josia ......... 384,390--393 Josua ................ 384 Jozadak .......... 4°3,4°6 Kadmiel ............. 406 Kanaaniter ........... 416 Karkemisch .......... 392 Kasifja ............ 414,415 Kelita ............... 421 Koilesyrien und Phönikien ......... '. 380, 396,4°1,410,411,416 Konjahu . . . . . . . . . . . .. 390 Kyros ........ 380,394,395, 4°1,4°2,4°6,4°7,4°8,4°9, 4 10,4 11 Levi ................. 415 Leviten .......... 39°,391, 395,4°2,4°6,411,412,415, 416,418,420,421 Libanon .......... 4°1,4°6 Maaseja ............. 421 Machlis . . . . . . . . . . . . .. 415 Malkia .............. 421 Mattitja .............. 421 Medien ........... 397,410 Megiddo . . . . . . . . . . . .. 392 Meremot ben Uria ..... 416 Meschullam ... 414,419,421 Mischael . . . . . . . . . . . .. 421 Mithridates ........... 395 Moabiter ............. 416 Mose ............ 391,406, 411,412,420 Natan ............... 414 Nebukadnezar .... 393,394, 395,40 3,409,4 10 Necho ............... 392 Nehemia .......... 385,4°5 Nehemiadenkschrift. . .. 383 Netanel .............. 390 Nisan ............... 403
423
Noadja .............. 416 Pedaja ............... 421 Pelaja ............... 421 Peresiter ............. 416 Perez ................ 403 Perser ............ 394,417 Persien .............. 397 Pinehas ........... 4°3,416 Ptolemaios . . . . . . . . . .. 400 Rechum ...... 395,396,397 Sacharja ......... 390,408, 4 II ,4 14,4 21 Salomo ........... 384,39° Samaria .............. 396
424
Samuel ........... 384,391 Schabbetai ........ 419,421 Schealtiel ..... 4°3,4°6,4°8 Schechanja ........... 418 Schema .............. 421 Schemaja ............ 414 Schamajahu .......... 390 Scherebja ......... 415,421 Scheschbazzar . 380,395,4°9 Schimschai ........ 395,397 Schtarbosnai .......... 408, 409,410,4II Seraja ............... 403 Serubbabel ........... 380, 382,383,399-4°3,4°6-410 Sidonier ............. 406 Susa ................. 400
Syrien ............... 4II Syrien und Phönikien .. 408, 409,4 10,4 13 Tabeel. ........... 395,396 Tatnai ..... 408,409,410,4II Thera(fluß) ........ 414,415 Tikwa ............... 419 Transeuphratene ...... 396 Tyrer ................ 406 Uria .............. 416,421 Zarios ............... 393 Zedekia ........... -. .. 394 Zion ................ 417
Bibelstellenregister Jdc I Kön
2Kön 2
ehr
Esr
14,18 ...... 381,397 6,1 ........... 420 6,2 ........... 410 8 ............ 384 13,2 .......... 392 13,32 ......... 392 25,8f. ........ 401 3,2 ........... 420 5,3· .......... 420 7 ............ 384 7,10 .......... 384 I5,9f......... 420 30 ,26 ......... 384 35 ........... 384 35,1-19· .. 390--39 1 35,Iff......... 377 35,8 .......... 390 35,9·········· 390 35,10--12 ...... 391 35,15· ........ 39 1 35>1 8 ...... 384,39 1 35,19-20 ...... 391 35,20--27 ..... 392f. 35,21 ......... 392 35,22 ........ : 392 35,23· ........ 392 35,25· ........ 393 35,26 ......... 393 36 ........... 377 36,1-21 ...... 393 f. 36,1 .......... 393 36,4 .......... 393 36,8 .......... 393 36,I7ff........ 401 1,1-1 I . .. 380,394f. 1,1 ........... 385 1,8 ........... 395 2,1-7° ...... 403 ff.
Esr
2,2f.......... 383 2, 12 ff......... 380 2,61 .......... 405 2,63· ......... 405 3,1-13 ....... 406f. 3,1-7· ........ 384 3,6 ........... 420 3,7·· ......... 406 3,9 ........... 406 3,13·········· 407 4,1-5·· .. 38I ,407 f. 4,5 ........... 408 4,6-24 ....... 395 f. 4,7-24 ........ 380, 381,383,4°8 4,12 .......... 396 4,24· ...... 382,3 83 5,1-6,22 .. 408-412 5,1-6,18 ...... 395 5,Iff.......... 381 5,1 ........... 408 5,2 ........... 382 5,3 ........... 4° 8 5,14·········· 409 6 ............ 381 6,3· .......... 410 6,5 ........... 410 6,6ff.......... 410 6,12 .......... 410 6,13 .......... 411 6,14· ......... 4II 6,18 .......... 411 6,19-22 ....... 384 6,20 .......... 4II 6,22 .......... 384 7,1-8,36 .. 412-4 16 7,9 ........... 420 7,II .......... 412
Esr
Neh
Jer Ez Ob Sir
7,12-26 ....... 412 8,1 ff.......... 414 8,14· ......... 414 8,15· ......... 414 8,I6ff......... 414 8,17· ...... 414,415 8,19·········· 415 8,)2 .......... 416 8,36 .......... 416 9- 10 ......... 384 9,1-10,44 416-420 9,8 ........... 4 1 7
9,9· .......... 4 1 7 10 ........... 377 10,1 .......... 417 10,2 .......... 418 10,6 .......... 418 10,15 ......... 419 10,18 ff........ 419 7 ............ 420 7,6-73 ...... 403 ff. 7,6ff.......... 420 8 .... 377,383 f.,420 8,1-18 ........ 422 8,1-13 .... 420--422 8,1 ........... 420 8,2 ........... 420 8,4 ........... 421 8,7 ........... 421 8,9 ........... 421 8,13-18 ....... 421 8,13 .......... 421 8,17· ......... 384 p,12f........ 401 36,5 .......... 4°1 Ioff.......... 401 22,14· ..... 381,397
425