MANFRED W E I P P E R T
Jahwe und die anderen Götter
Forschungen zum Alten Testament 18
Mohr Siebeck
Forschungen zum Alten Testament herausgegeben von Bernd Janowski und Hermann Spieckermann
18
Manfred Weippert
Jahwe und die anderen Götter Studien zur Religionsgeschichte des antiken Israel in ihrem syrisch-palästinischen Kontext
Mohr Siebeck
Manfred Weippert, geb. 1937, Professor für Altes Testament an der Universität Heidelberg. Forschungsschwerpunkte: Geschichte und Religionsgeschichte des antiken Israel und Juda im Rahmen der Geschichte des Mittelmeerraums; westsemitische Sprachen; altorientalische Prophetie. Wichtige Publikationen: Die Landnahme der israelitischen Stämme in der neueren wissenschaftlichen Diskussion: Ein kritischer Bericht, FRLANT 92, Göttingen 1967 (englisch: London/Naperville, IL, 1971); Menahem von Israel und seine Zeitgenossen in einer Steleninschrift des assyrischen Königs Tiglathpilser III. aus dem Iran, ZDPV 89 (1973), 26-53; Assyrische Prophetien der Zeit Asarhaddons und Assurbanipals, in F.M FALES (Hrsg.), Assyrian Royal Inscriptions: New horizons in literary, ideological, and historical analysis, OAC 17, Rom 1981 (erschienen 1982), 71-115; The Relations of the States East of the Jordan with the Mesopotamian Powers during the First Millennium BC, Studies in the History and Archaeology of Jordan 3 (1987), 97-105; Die Petition eines Erntearbeiters aus M9sad Häsavyähü und die Syntax althebräischer erzählender Prosa, in: E. BLUM / CHR. MACHOLZ / E.W. STEGEMANN (Hrsg.), Die Hebräische Bibel und ihre zweifache Nachgeschichte: Festschrift für Rolf Rendtorff zum 65. Geburtstag, Neukirchen-Vluyn 1990, 4 4 9 - 4 6 6 ; Geschichte Israels am Scheideweg, ThR 58 (1993), 71-103; Israelites, Arameens et Assyriens dans laTransjordanie septentrionale, ZDPV 113 (1997), 19-38.
Die Deutsche Bibliothek
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CIP-Einheitsaufnahme
Weippert, Manfred: Jahwe und die anderen Götter : Studien zur Religionsgeschichte des antiken Israel in ihrem syrisch-palästinischen Kontext / Manfred Weippert. - Tübingen : Mohr Siebeck, 1997 (Forschungen zum Alten Testament; 18) ISBN 3-16-146592-X
© 1997 J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, MikroVerfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Das Buch wurde von Martin Fischer in Tübingen aus der Times Antiqua gesetzt, auf alterungsbeständiges Werkdruckpapier der Papierfabrik Weissenstein in Pforzheim gedruckt und von Heinr. Koch in Tübingen gebunden. ISSN 0940-4155
aan de nagedachtenis van Berend Maarsingh aan Tine Maarsingh-Kooistra
Vorwort «Nous ne cherchons jamais les choses, mais la recherche des choses.» B L A I S E PASCAL,
Pensees, frag. 135 Brunschvicg
Die Idee zu dieser Auswahl von Aufsätzen aus dreißig Jahren geht auf die Herren Herausgeber der Reihe Forschungen zum Alten Testament zurück, mit denen ich auch diskutiert habe, was in die Sammlung aufgenommen werden sollte. Es handelt sich dabei im wesentlichen um Arbeiten, in denen Gottheiten behandelt werden oder eine wichtige Rolle spielen. Ursprünglich sollte auch eine Anzahl von Aufsätzen zur altisraelitischen und altorientalischen Prophetie aufgenommen werden. Dieser Plan wurde jedoch fallengelassen, da der Band dann zu umfangreich geworden wäre. Die beiden Artikel über die ״Bileam"־ Inschrift von Teil Der cAllä mögen dieses Genre auf ihre Weise vertreten. Der älteste Aufsatz, der - auf ausdrücklichen Wunsch der Herausgeber - in der Sammlung enthalten ist, ist im Jahr 1961 erschienen; die anderen verteilen sich über die Zwischenzeit bis zum Jahr 1991. Es ist legitim, zu fragen, ob man solche Texte, die z.T. in einer von der heutigen ganz verschiedenen Wissenschaftssituation entstanden sind, im Jahr 1997 noch einmal weithin unverändert abdrucken darf. Ich habe mich dafür entschieden1, weil das Zeitkolorit wesentlich zu solchen Artikeln hinzugehört; außerdem kann man so die Entwicklung mancher Themen über einen gewissen Zeitraum hin verfolgen. Mit dem Versuch, die Aufsätze durch Nachträge zu modernisieren, bin ich an der Literaturflut unserer Tage gescheitert; die Ergänzungen wären allzu ungleichmäßig ausgefallen. So habe ich - von wenigen Ausnahmen2 abgesehen - darauf verzichtet und muß die Leser(innen) dieses Bandes bitten, sich über die neuere und neueste Diskussion durch die zur Verfügung stehenden bibliographischen Hilfsmittel zu informieren. Die Aufsätze wurden formal, so weit dies möglich war, vereinheitlicht. Insbesondere wurden die Literaturangaben, von bekannteren Textausgaben und Nachschlagewerken abgesehen, nach dem sog. Harvard-System umgestaltet, wie es in neueren Publikationen zunehmend gebräuchlich ist, und die genauen Titelangaben in einer Gesamtbibliographie zusammengefaßt. Dies mag zu1 2
Einige kleinere Retouchen waren unvermeidlich. Zur Dokumentation s.u. Sie sind in der Regel durch eckige Klammern eingefaßt.
IX
Vorwort
Vorwort
nächst einige Unannehmlichkeiten mit sich bringen; aufs ganze gesehen dürfte diese Zitations weise jedoch auch arbeitsökonomische Vorteile gewähren - insbesondere fällt das lästige Suchen nach der Stelle, an der ein Titel zum ersten Mal zitiert wurde, weg (oder die ebenso lästigen Rückverweise auf jene Stellen, die den Anrnerkungsapparat meist ungebührlich anschwellen lassen). Die erwähnten Textausgaben (z.B. KUB) und Nachschlagewerke (z.B. AHw) werden jedoch weiterhin mit den eingeführten (und auf S. 195-197 erklärten) Siglen angegeben. Die altorientalischen Schriften werden außerhalb von Zitaten sämtlich lateinschriftlich transkribiert, auch dort, wo in der Originalfassung eines Aufsatzes etwa hebräische oder arabische Schrift verwendet worden war. Zugrundegelegt ist die Umschriftpraxis der Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins, in der für alle semitischen Sprachen - in Anlehnung an das Transkriptionsschema der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft für die verschiedenen Ausprägungen der arabischen Schrift - gleichartige Prinzipien gelten3. Die Wiedergabe des Sumerischen und der altanatolischen Sprachen wurden diesem System unter Berücksichtigung des Üblichen möglichst angepaßt. Natürlich wurden auch zahlreiche Fehler in Stellen- und Literaturangaben beseitigt. Wieviel neue sich bei der Bearbeitung in die Texte eingeschlichen haben, wird erst die Zukunft zeigen. Die umfangreichen Arbeiten zur Vorbereitung des Neudrucks der Aufsätze wären ohne tatkräftige Hilfe nicht möglich gewesen, für die ich allen Beteiligten sehr dankbar bin. Die steinige Aufgabe, die Gesamtbibliographie herzustellen, ist von Thomas Meyer (Tübingen) übernommen worden. Sein Text wurde von Jobst Bösenecker (Rostock) gründlich überarbeitet und ergänzt. Beide haben im Verein mit Angelika Berlejung (Heidelberg) und Frank Zeidler (Heidelberg) zahlreiche Einzelheiten verifiziert oder herausgefunden, was wirklich gemeint war. Für alle Fehler, die dennoch stehengeblieben sind, liegt die Verantwortung aber selbstverständlich bei mir. Die zeitraubende Schlußrevision der bibliographischen Angaben wäre ohne den Einsatz meiner Frau, Dr. Helga Weippert, nicht möglich gewesen. Ihr ist darüber hinaus aber auch für mehr als fünfundzwanzig Jahre intensiver wissenschaftlicher Zusammenarbeit zu danken, die weiter geht, als die Texte erkennen lassen. Helene Eichrodt (Heidelberg) schließlich hat einen wesentlichen Beitrag zur Herstellung der Register erbracht. Dank gebührt auch den ursprünglichen Verlegern4 der hier wieder vorgelegten Aufsätze, die für den Neudruck ihr nihil obstat gegeben haben. Schließlich danke ich den Herausgebern der Reihe Forschungen zum Alten Testament, Bernd Janowski und Hermann Spieckermann, für ihre Initiative und die Bereitschaft, den Band zu veröffentlichen, und Herrn Georg Siebeck und den Mitarbeitern des Verlags J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) in Tübingen für ihre Bemühungen und deren Ergebnis.
Last but not least: Dit boek is opgedragen aan Tine en dr. Berend Maarsingh als een bescheiden teken van dank voor hun vriendschap tijdens de ruim zes jaren die wij, mijn echtgenote en mij, in Nederland doorgebracht hebben - een vriendschap die 00k door ons vertrek naar Heidelberg niet minder is geworden. Tot onze grote verdriet is Berend Maarsingh op 16 november 1995 overleden. Wie hem kende zal zieh steeds herinneren aan een beminnelijke man, een zorgzame vader en grootvader, een getrouwe dienaar des Woords en een diepzinnige en enthousiaste exegeet van het Oude Testament.
VIII
3 4
Siehe Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins 119 (1994), 106f. Sie sind auf S. 193f. genannt.
Villeperdrix (Drome), 4. August 1996
Manfred Weippert
Inhalt Vorwort Verzeichnis der Abbildungen im Text Verzeichnis der Tafelabbildungen
VII XIII XIV
1. Synkretismus und Monotheismus: Religionsinterne Konfliktbewältigung im alten Israel
1
2. Über den asiatischen Hintergrund der Göttin ״Asiti"
25
3. Jahwe
35
4. Gott und Stier: Bemerkungen zu einer Terrakotte aus Yäfä 5. ״Heiliger Krieg" in Israel und Assyrien: Kritische Anmerkungen zu Gerhard von Rads Konzept des ״Heiligen Krieges im alten Israel" ..
45
6. Ecce non dormitabit neque dormiet qui custodit Israhel: Zur Erklärung von Psalm 121,4
71 99
7. Elemente phönikischer und kilikischer Religion in den Inschriften des Karatepe 8.
Die ״Bileam"-Inschrift von Teil Der cAllä [mit
109 H . WEIPPERT]
131
9. Der von Teil Der cAllä und ״Bileam"-Text das Alte Testament
163
Bibliographie und Beschreibung der abgedruckten Aufsätze Siglen Bibliographie
193 195 199
Register 1. Namen 2. Sachen und Begriffe 3. Wörter 4. Stellen
249 255 260 269
Verzeichnis der Abbildungen im Text Abb. 1. Stierfigur der Sammlung Ustinow, Katalog Nr. 1 ( H . VINCENT 1 9 0 7 , 1 6 9 A b b . 115)
46
Abb. 2. Karte der Verbreitung von Gottheiten in hieroglyphenluwischen Inschriften des 2 . und 1. Jahrtausends v.Chr. ( M . WEIPPERT) . . .
130
Abb. 3. Die ״Bileam"-Inschrift von Teil Der cAllä, Kombination I: Rekonstruktion der ursprünglichen Position der Fragmente zueinander ( H . WEIPPERT)
134
1. Synkretismus und Monotheismus
Verzeichnis der Tafelabbildungen
Religionsinterne Konfliktbewältigung im alten Israel 1:1 1:2 2:1 2:2 2:3 2:4 3:1 3:2 3:3 3:4 4:1 4:2 4:3 4:4
Apis (Oslo), Kat. Nr. 1, Frontalansicht Apis (Oslo), Kat. Nr. 1, Seitenansicht Apis (Frankfurt), Kat. Nr. 8 Apis (Frankfurt), Kat. Nr. 10 Apis (Frankfurt), Kat. Nr. 9, Frontalansicht Apis (Frankfurt), Kat. Nr. 9, Seitenansicht Apis (Groningen), Kat. Nr. 20, Frontalansicht Apis (Groningen), Kat. Nr. 20, Rückansicht Apis (Hildesheim), Kat. Nr. 21, Frontalansicht Apis (Hildesheim), Kat. Nr. 21, Schrägansicht Apis (Hildesheim), Kat. Nr. 22 Apis (Hildesheim), Kat. Nr. 23 Apis (Oxford), Kat. Nr. 28 Apis (Oxford), Kat. Nr. 29
189 189 190 190 190 190 191 191 191 191 192 192 192 192
(1990)
I. Kanoninterne Oppositionsliteratur
Vielstimmigkeit: im Alten Testament
Das Alte Testament will in seiner Letztgestalt, als Sammlung der heiligen Schriften des Judentums und als erster Teil des christlichen Kanons, ohne Zweifel als Zeugnis von dem einen und einzigen Gott gelesen werden, der die Welt geschaffen hat und erhält und sie ihrer endzeitlichen Bestimmung entgegenführt. Das Judentum hat bereits in der Antike die Aussagen seiner Bibel nicht anders als in diesem Sinne verstanden und etwa das Sdmac Yisrä'el, das ursprünglich wohl eher Vorstellungen von verschiedenen lokalen Ausprägungen des Gottes Israels abwehren sollte, wie selbstverständlich monotheistisch interpretiert. Dazu bedurfte es keiner exegetischen Akrobatik; denn die Formel von Dtn. 6,4 ist in ihrem hebräischen Wortlaut mehrdeutig1. Mochte sie anfangs bedeutet haben: ״Höre, Israel: Unser Gott Jahwe ist ein Jahwe!", also hier nicht ein anderer als dort2, so konnte sie, von der Grammatik ohne weiteres gedeckt, auch so gelesen werden: ״Höre, Israel: Unser Gott Jahwe - Jahwe ist einzig!" Für dieses נehäd, ״Einer!", sind die Märtyrer der Seleukidenzeit gestürben, die sich weigerten, den Göttern der Mächtigen zu opfern und der Thora untreu zu werden (2. Makk. 6 f., insbes. 7,37 [legendarisch]), mit diesem נ ehäd. auf den Lippen ging auch Rabbi Akiba in den Tod, als die Römer ihm sein Festhalten am öffentlichen Studium des Gesetzes mit grausamer Tortur vergalten (bSanh. 61 b3). In der Welt, die sie umgab, in der man vielerlei Götter verehrte, war ihnen die Einzigkeit ihres Gottes, des Gottes, dem Israel diente,
Die reichhaltige Literatur zum Thema findet sich in Auswahl in den Bibliographien von KEEL 1980; LANG 1981a und 1983; HAAG 1985. Da ich mich im folgenden im wesentlichen auf die Darstellung meines Standpunkts beschränke, wird Sekundärliteratur in der Regel nur als Beleg herangezogen. 1
ROSE 1 9 7 5 , 1 3 4 f.
2
DONNER 1973.
3
Dies ist die in der Tradition bezeugte Begründung für das Martyrium Rabbi Akibas. Wahrscheinlicher ist jedoch, daß er wegen seiner Unterstützung Bar Kosebas (vgl. jTaan. 68 d) hingerichtet wurde.
155
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das Wesentliche. Die Frage nach der Einheit des Göttlichen hinter all seinen Gestalten, die die griechischen Philosophen seit den Vorsokratikern bewegte, wäre ihnen nicht in den Sinn gekommen. Auch das frühe Christentum hat das Alte Testament in der ihm vertrauten zeitgenössischen jüdischen Deutung zu seiner Bibel gemacht. Dies hatte zur Folge, daß die Einheit | und Einzigkeit Gottes in der Kirche nie ernsthaft in Frage gestellt wurde. Gruppen, die hier einen anderen Weg gehen wollten, wurden rasch als häretisch ausgeschieden, die Bildung einer göttlichen Trias, die in der spätantiken Welt durchaus im Bereich des Möglichen gelegen hätte, durch das allmählich entstehende trinitarische Dogma definitiv verhindert. Schließlich dürfte für Muhammad in der Krise der altarabischen Religion im 7. Jahrhundert n. Chr. die Überzeugung seiner jüdischen Gewährsleute, daß die Bibel den einen und einzigen Gott verkünde, einer der Anstöße zur Ausbildung seines konsequent monotheistischen Glaubens gewesen sein; erinnert sei an die Rolle Ibrahims als eines der ersten Rechtgläubigen (hunafä3), d.h. Monotheisten und Muslims, bei Muhammad, die sich wesentlich aus der jüdischen Abraham-Legende erklärt (Qur'än 3,60/67; 26,69-82; 29,15-17.23-26/16-18.24-27 4 ). Nun ist aber - und damit laufe ich offene Türen ein - die Art und Weise, wie das Alte Testament über Gott und die Götter denkt und von ihnen spricht, bei historischer Betrachtung längst nicht so monolithisch, wie es nach meiner flüchtigen Skizze seiner Bedeutung für die Gotteslehre der drei großen monotheistischen Religionen unseres Kulturkreises den Anschein haben mag. Gewirkt haben hier Gedanken, die erst verhältnismäßig spät im 1. Jahrtausend v. Chr. aufgetreten sind5. Das Alte Testament hingegen ist ein Sammelwerk, das in Hunderten von Jahren zu seiner Endgestalt herangewachsen ist. So ist es nicht verwunderlich, eher schon natürlich, daß in ihm unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen, deren Aussagen, auch die über Gott, sich historisch gesehen nicht immer ohne weiteres auf einen Nenner bringen lassen. So findet sich unter ihnen selbstverständlich eine kleine Schar radikaler Monotheisten, für die Jahwe Gott ist und kein anderer (z.B. Dtn. 4,35.39; 32,39; 2. Sam. 7,22 = 1. Chr. 17,20; 2. Sam. 22,32 = Ps. 18,32; Jes. 43,10 f.; 44,6.8; 45,57.18.21 f.; 49,9; Jer. 16,19 f.; Ps. 86,106). Daneben steht die große Gruppe de4
Vgl. damit BIN GORION 1935, 192-208. Es ist umstritten, wo im Alten Testament sich der früheste Beleg für den Glauben an die Alleinigkeit Jahwes findet; vgl. BRAULIK 1985, 138-154 = 1988, 280-295. Braulik nennt das Deuteronomium (2. H. 7. Jh. v. Chr.). Gewöhnlich denkt man an Deuterojesaja (2. H. 6. Jh. v. Chr.); vgl. dazu WILDBERGER 1977. Die Stellen, die Braulik aus dem Deuteronomium anführt, sind m.E. jünger als Deuterojesaja; die Frage, ob und, gegebenenfalls, in welehern Maße sie von Deuterojesaja abhängig sind, kann hier auf sich beruhen. Eher wäre Jeremia zu nennen; vgl. Jer. 2,11, eine Stelle, die in der Regel dem Propheten nicht abgesprochen wird (anders freilich DUHM 1901, 17 vgl. 20). 6 In Ps. 86,8AB steht allerdings die traditionelle Unvergleichlichkeitsaussage (״Keiner ist wie du unter den Göttern, Herr"), die die Existenz anderer Gottheiten voraussetzt. Das läßt vermuten, daß man zumindest ״hymnische" Aussagen wie die von V. 10 nicht auf die Goldwaage legen darf. 5
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rer, die man Monolatristen nennen könnte. Sie gestehen wohl zu, daß es viele Götter gibt, die für die anderen Völker auch ihre Bedeutungen haben mögen, fordern aber, daß für Israel ausschließlich Jahwe Gegenstand der Liebe und Verehrung zu sein habe7. Schließlich kann man in Resten oder Reflexen auch noch rein polytheistische Aussagen ausmachen, etwa solche, die Jahwe als Mitglied eines Pantheions zeigen (vgl. Dtn. 32,8 f.; Ps. 82; 89,6-8). Da Monolatrie | Polytheismus voraussetzt, kann man sogar sagen, daß das Alte Testament über weite Strecken hin ein polytheistisches Buch ist. In einem aber ist sich dieser polyphone, manchmal gar dissonante Chor einig: daß Jahwe Israels Gott, Israel das Volk Jahwes ist, und daß dieses besondere Verhältnis zwischen Gott und Volk einen konkreten, in der Geschichte auszumachenden Anfang hat. Man kann daher eine summarische Beschreibung der Vorstellungen geben, die das Alte Testament sich von diesem Verhältnis macht, ohne auf die spezifische Ausrichtung der jeweiligen Quellentexte allzu viel Rücksicht nehmen zu müssen. Jahwe ist in jedem Fall der Nationalgott Israels; diese Stellung nimmt er ein, unabhängig von der eventuellen polytheistischen, monolatrischen oder monotheistischen Überzeugung seiner Verehrer. Wenn wir die Sachverhalte stark vereinfachen, wird das Verhältnis zwischen Jahwe und Israel im Alten Testament auf zweifache Weise8 interpretiert. Das früher belegbare Deutungsmuster ist das der Ehe zwischen Jahwe und dem Land bzw. dem Volk Israel (oder Israel und Juda), bei dem manchmal die Israeliten als die Kinder dieser Verbindung erscheinen. Dieses Modell taucht literarisch zuerst in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. bei dem Propheten Hosea in Israel auf (Hos. 2,4 f. 7 C. 10 A. 11-15; 3,l-4 9 ) und dann, traditionsgeschichtlich von ihm abhängig, am Ende des 7./Anfang des 6. Jahrhunderts bei den judäischen Propheten Jeremia (2,1-3; 3,1-5.6-10 vgl. 11-13; 13,20-
7 Hier einzelne Stellen anzuführen, wäre müßig; vgl. aber so deutliche Formulierungen des Prinzips wie Mi. 4,5 und Dtn. 4,19 f. Letztere Stelle sieht aus wie eine Adaption von Dtn. 32,8 f. aus beträchtlich jüngerer Zeit. 8 Die Quellenlage bringt es mit sich, daß in dieser Skizze die im engeren Sinn polytheistische Fraktion kaum zu Wort kommt. Es ist unwahrscheinlich, daß sie in allen Punkten mit den übrigen Gruppen einer Meinung gewesen ist; das gilt vor allem für die im Rahmen unseres Themas wichtige Frage des ״Abfalls" von Jahwe. Aber wir wissen darüber nichts, und so wäre es wenig sinnvoll, langwierige Spekulationen über den Standpunkt dieser Gruppe anzustellen. 9 Die ständige Rede Hoseas vom ״Huren" (ZNI) bzw. von der ״Hurerei" (zsnümm) ist vor diesem Hintergrund zu sehen; sie beschreibt die unterstellte Hinwendung Israels von Jahwe weg zu anderen Göttern, die innerhalb des ״Ehe"-Bildes als Ehebruch erscheinen muß. Mit den in der wissenschaftlichen Literatur in diesem Zusammenhang immer wieder bemühten ״kanaanäischen Sexual(/Fruchtbarkeits-)riten", deren Existenz im 8. Jahrhundert v. Chr. mir mehr als fraglich ist, hat dieser Sprachgebrauch nichts zu tun. Vgl. dazu VENGASSARY 1985, 11-41, wo der Sachverhalt allerdings nicht deutlich genug angesprochen wird. Siehe noch Anm. 15. - In den Ergänzungen zum Hosea-Buch erscheint das Motiv von Verlobung/ Ehe für das Verhältnis Jahwes zu Israel im Anschluß an die authentische hoseanische Überlieferung in 2,16 f. 18 f.21 f.
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27; wohl auch 30,12-15'°) und Ezechiel (16; 23)11. In jüngeren Texten tritt an die Stelle der Ehe, die vielleicht mit dem späteren Gottesbild nicht mehr ohne weiteres vereinbar war, in der Regel der Vertrag, in der Sprache der Theologen ״Bund" genannt, hebräisch bdfltn. Die Vorstellung von der bdfit zwischen Gott und Volk geht wahrscheinlich auf das Vorbild der Vasallenverträge zwischen einer politisch-militärischen Großmacht und den von ihr abhängigen Mittelund Kleinstaaten zurück, die man in Juda zur Zeit des Neuassyrischen und des Neubabylonischen Reiches kennenlernte13. Die gegenseitige Beziehung dieses Gottes und dieses Volkes beruht nach der Mehrzahl der Quellen auf göttlicher Wahl oder, in theologischer Terminologie, auf der Erwählung Israels durch Jahwe. Die Erwählung wird in der Regel an den Patriarchen, insbesondere an Abraham, festgemacht und von hier aus auf ihre | Nachkommen übertragen. Abweichende Vorstellungen fallen demgegenüber kaum ins Gewicht. Vielleicht liegt eine solche Abweichung in der vereinzelten Aussage des ״Moselieds" in Dtn. 32,10 vor, daß Jahwe Israel ״in der Wüste gefunden" habe14. Wegen ihres fragmentarischen Charakters läßt sie sich aber nicht in einen größeren Zusammenhang einordnen. In demselben Gedicht, das sich der Analyse als ein frühestens in die Exilszeit zu datierendes Mosaik unterschiedlicher Überlieferungsstücke darstellt, lesen wir jedoch auch eine deutlich vom Üblichen abweichende Version des Geschehens, das Jahwe und Israel zusammenführte; es heißt dort in V. 8 f.:
10 Angesichts der ungelösten Probleme der Entstehung und Schichtung des Jeremia-Buches ist auf eine Klassifikation der Jeremia-Stellen nach solchen aus authentischer jeremianischer Überlieferung und Ergänzungen verzichtet. Vgl. zu den literarischen Proble-
m e n THIEL 1 9 7 3 u n d 1 9 8 1 ; H . WEIPPERT 1 9 7 3 ; STULMAN 1 9 8 7 . 11
Vgl. ferner aus dem deuterojesajanischen Corpus Jes. 50,1; 54,1-10, und Dtn. 32,(15.) 18 f. 12 S. dazu PERLITT 1969; KUTSCH 1973. Ich bleibe trotz Kutsch bei der deutschen Wiedergabe von barlt mit ״Vertrag" oder ״Bund", weil m.E. auch die ״Verpflichtung" (sei es die der eigenen Person oder die eines/einer anderen) in der Regel Vertragscharakter hat. Zur einseitigen Stilisierung der verschiedenen Exemplare gegenseitiger Verträge im Alten Orient vgl. M . NOTH 1961, i n s b e s o n d e r e 1 3 8 - 1 4 5 = 1971, 1 6 1 - 2 1 0 , i n s b e s o n d e r e 1 7 9 - 1 8 5 ( w e n n
die Identifikation des Bir-Ga'ya der Inschriften von Seflre mit dem assyrischen Turtan Samsi-ilu bei LEMAIRE-DURAND 1984 richtig ist, müßte Noths These freilich neu überdacht werden). Vgl. auch Dtn. 26,17-19, wo der Ausdruck barit aber nicht fällt. 13
14
V g l . FRANKENA 1 9 6 5 , 1 5 2 f.
Vgl. auch Ez. 16,6. Ähnlich klingt auch Hos. 9,10AB: Wie Trauben in der Wüste fand ich Israel, wie eine Frühfeige (Glosse: seine erste!) an einem Feigenbaum erblickte ich eure Väter. Doch ist ״in der Wüste" Näherbestimmung zu ״wie Trauben", wodurch die Ungewöhnlichkeit des Vorgangs unterstrichen wird. Die Stelle ist also von der Tradition ״Finden in der Wüste" zu trennen, da man andernfalls auch eine Tradition ״Erblicken am Feigenbaum" zu postulieren hätte, was absurd wäre. Vgl. allgemein S. WAGNER 1984, 1059, der aber über Hos. 9,10A anders denkt.
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Als der Höchste die Völker als Erbbesitz gab 1 5 , als er die Menschen verteilte, setzte er die Gebiete der Völker fest nach der Zahl der Götter 1 6 . Da wurde 1 7 Jahwes Anteil sein Volk, Jakob der ihm zugemessene Erbbesitz.
Dieser Text ist trotz seiner Kürze äußerst interessant. Ein Jude der nachexilischen Zeit - wohl auch schon der Kompilator des Psalms - hätte nicht umhin gekonnt, den ״Höchsten" (hebr. cElyön; zu ergänzen ist sinngemäß ״Gott") von V. 8 mit dem in V. 9 auftretenden Jahwe zu identifizieren, wie es zeitgenössischem Sprachgebrauch entsprach18. Für die vorexilische Zeit, auf die dieses Fragment zweifellos zurückgeht, ist das nicht ohne weiteres anzunehmen, zumal das Stück unübersehbar polytheistische Züge aufweist. M.E. verbirgt sich hinter dem hier wie ein Gottesname verwendeten Epitheton cElyön der Gott El19, der, wie in der kanaanäischen Theologie der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr., als Schöpferg ott und Oberhaupt des Pantheions fungiert. Der Text schildert die Festsetzung der Zahl der Völker und ihrer Territorien durch El in Übereinstimmung mit der Zahl der Götter. Dieses auf den ersten Blick etwas merkwürdig anmutende Prinzip der Ethnogenese läßt sich jedoch aufgrund von V. 9 leicht erklären. Es handelt sich darum, daß jedem Mitglied des Pantheions - El selbst wohl ausgenommen - ein bestimmtes Volk und sein Gebiet zugewiesen wird. Die betreffende Gottheit wird damit zur Nationalgottheit des jeweiligen Volkes und zum eigentlichen Herrscher des dazugehörigen Landes. So entsteht ein Pantheion von Nationalgöttern unter der Ägide des gleichsam | ״neutralen" Gottes El, eine in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. - der Periode der vorderorientalischen Nationalstaaten - durchaus verständliche Abwandlung des klassischen nordwestsemitischen Götterkollegiums mit seinen ״internationalen" Gottheiten. In V. 9 findet sich die Anwendung auf Israel: Auf diese Weise wurde Jahwe von El zum Nationalgott Israels ernannt. Hier haben wir, wenn auch nur als kleinen Rest, neben der biblischen Urgeschichte (Gen. 1-11) einen weiteren in Israel entstandenen 15 Irn Lichte des folgenden bdhapridö bane נädäm muß man *bahanhil (so zu lesen statt bahanhel des Masoretischen Textes) cElyön göyun wohl so auffassen; zu NHL H mit Akkusativ der Sache und unterdrücktem Akkusativ der Person siehe Jes. 49,8E. 16 Masoretischer Text ״nach der Zahl der Israeliten", Septuaginta ״nach der Zahl der Engel Gottes". Ich folge (Septuaginta und) 4QDtn. s und lese hmispar b9ne °el[öhTm]. Literatur zur Stelle: SCHARBERT 1985, 190 f. 17 Anstelle von kl heleq des Masoretischen Textes scheint mir Septuaginta mit x a i eyevri'frri [lEQig xtL = *wayhT heleq den älteren Text zu bieten. Die Fassung des Masoretischen Textes geht auf eine ״Korrektur" zurück, die es dem Hörer oder Leser aus ״dogmatischen" Gründen erschweren soll, V. 9 im Lichte von V. 8 zu verstehen (der zudem selbst einer ״dogmatischen Korrektur" unterzogen wurde; siehe Anm. 16). 18
V g l . ZOBEL 1 9 8 9 , 1 5 0 f.
19
Z u celyön
als E p i k l e s e E i s s i e h e RENDTORFF 1 9 6 6 , 2 8 0 - 2 8 2 = 1 9 7 5 , 1 7 5 - 1 7 7 ; ZOBEL
1989, 1 4 3 - 1 4 5 ( L i t e r a t u r Sp. 1 3 1 - 1 3 3 p a s s i m ) .
149
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Monotheismus
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protogonischen Mythos, der wie die Urgeschichte in die Protohistorie oder Historie Israels übergeht. Nur wird das Verhältnis Jahwes zu Israel hier nicht, wie im Pentateuch, ״heilsgeschichtlich", also durch einen historischen Mythos, begründet; es geht vielmehr auf eine Setzung des Schöpfergottes zurück, ist also Teil der Schöpfungsordnung. Wenden wir uns nach dieser Abschweifung wieder der Hauptlinie des alttestamentlichen Verständnisses der Beziehung zwischen Jahwe und Israel zu! Seine begriffliche Fassung unter den Kategorien von ״Ehe" und ״Bund" (im Sinne eines Vasallenvertrags) impliziert für Israel als dem ״weiblichen" bzw. schwächeren Partner, daß Jahwe einen Anspruch auf Ausschließlichkeit besitzt, der für Israel die Verehrung anderer Götter neben ihm verbietet; hingegen beruht Jahwes Bezogenheit auf Israel - und nicht auf andere Völker - auf seiner freiwilligen Selbstbindung. In der Praxis läßt das Machtgefälle zwischen der Gottheit Jahwe und dem Volk das Verhältnis freilich oft als ein einseitiges erscheinen - der Gott, der befiehlt, das Volk, das zu gehorchen hat; aber der Eindruck täuscht. Man kann das gut am 1. Gebot des Dekalogs zeigen, in dem, vielleicht in spätvorexilischer Zeit20, die reziproke Ausschließlichkeit der Partner ihren klassischen Ausdruck gefunden hat: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten, dem Sklavenhaus, herausgeführt hat. Nicht sollst du andere Götter über mich hinaus 2 1 haben! (Ex. 20,2 f.; Dtn. 6,5 f.)
Hier enthält der zweite Satz des Textes, das eigentliche 1״. Gebot", Jahwes Anspruch auf alleinige Verehrung: ״Nicht sollst du andere Götter über mich hinaus haben!" Das ist kein monotheisti|scher Satz: Daß es andere Götter gibt, die man verehren kann, wird nicht geleugnet; aber im Rahmen des zwischen den Partnern bestehenden Verhältnisses gehen sie Israel nichts an, ist ihre Verehrung Israels untersagt. Der erste Satz gehört nicht speziell zum 1. Gebot, sondern ist die Einleitung des gesamten Dekalogs, die also bei allen Geboten mitzubedenken ist. Hier stellt sich die die Gebote gebende Gottheit vor: ״Ich bin Jahwe." Wer Jahwe ist, wird durch zwei Attribute erläutert, die beide auf sein Verhältnis zu Israel Bezug nehmen. Durch die Apposition ״dein Gott" wird auf den Status hingewiesen, den Jahwe Israel gegenüber besitzt. Der Attributsatz ״der dich aus dem Land Ägypten, dem Sklavenhaus, herausgeführt hat" zitiert die große Rettungstat der Vergangenheit, durch die Jahwe seine Bindung an das Volk Israels erstmals manifest gemacht hat, und aufgrund derer er nun Treue gegen Treue erwarten darf. So wird angedeutet, daß die Zehn Ge-
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bote nicht das einseitige Diktat eines autoritären Gottes sind, sondern aus der Gegenseitigkeit der Beziehung zwischen Jahwe und Israel entspringen. Nun dürfte aber jedem aufmerksamen Hörer oder Leser alttestamentlicher Texte klar sein, daß das Verhältnis zwischen Jahwe und Israel nur selten ungetrübt gewesen ist. Dies ist jedenfalls die Meinung der Mehrzahl der Autoren, die sich in der hebräischen Bibel zu Wort melden. Sie erklären, daß zwar Jahwe alles oder sogar noch mehr als das getan hat, wozu er als Ehemann oder Vertragspartner Israels verpflichtet war, daß sich aber Israel bei jeder sich bietenden Gelegenheit seinen Verpflichtungen gegenüber Jahwe entzogen hat. Der Hauptvorwurf ist der der Hinwendung Israels zu anderen Göttern, sei es, daß es sie ״über Jahwe hinaus", sei es, daß es sie ausschließlich verehrte. 111 der Sprache des ״Ehe"-Modells bedeutet das Ehebruch, ״Hurerei"22, in der des bdritModells Vertragsbruch. Unter modernen Theologen spricht man in diesem Zusammenhang verallgemeinernd vom Abfall Israels von Jahwe. Einig sind sich alle alttestamentlichen Kritiker des religiösen Verhaltens Israels darin, daß der Abfall von Jahwe ein Phänomen ihrer Gegenwart ist, daß er aber bereits mehr oder minder weit in die Vergangenheit zurückreicht. In der Regel geht man von einer idealen Frühzeit aus, in der das Verhältnis zwischen Jahwe und Israel intakt und harmonisch gewesen sei (Hos. 9,10; Jer. 2,1-3); wann aber der Bruch eintrat, darüber gibt es verschiedene Theorien. Die einen meinen, dies sei schon auf dem Ex|odus während des Wüstenzugs geschehen (Ex. 32; Dtn. 9,8-21; Hos. 11,1 f.; 13,5 f.; Am. 5,26 [Zusatz]), als das Volk, frustriert von den Schwierigkeiten des Marsches, an den Führungsqualitäten Jahwes und Moses zu zweifeln anfing. Andere denken an den Augenblick, als die Wanderer zum ersten Mal mit den Bewohnern des Kulturlands, ihren Göttern und ihren Heiligtümern in engeren Kontakt traten (Num. 25; Hos. 9,10). Wieder andere geben den Tod der Exodusgeneration, die noch ״die großen Taten Jahwes, die er für Israel getan hatte, gesehen" hat, als den Zeitpunkt an, an dem Israel den Versuchungen des kanaanäischen Kults erlag (Ri. 2,7-10), noch andere schließlich die Niederlassung im Land Kanaan selbst, durch die sich die Kontakte mit den Einheimischen vervielfachten (Ri. 3,5 f.; 1. Kön. 14,23 f.; 2. Kön. 17,7-12; Hos. 13,1). Ganz große Pessimisten, wie der Prophet Ezechiel, sahen die Israeliten bereits in Ägypten und dann durchgängig bis auf ihre Zeit anderen Göttern dienen (Ez. 20; 23,3). Es ist eine bemerkenswerte Erscheinung, wenn sich fast die gesamte Literatur eines antiken Volkes, die uns überliefert ist, kritisch mit dessen religiöser, politischer und ethischer Haltung auseinandersetzt und sie verurteilt. Der Gedanke liegt nahe, daß sich darin der Genius Israels ausdrückt, daß dies ein Zeichen für seine Andersartigkeit, ja Analogielosigkeit in der Welt des Alten Orients - und darüber hinaus - ist. Ohne die Leistung der alttestamentlichen
HOSSFELD 1982, 2 6 4 - 2 6 7 .
21 c
al-pänay ״über mich hinaus": Die Präposition cal drückt häufig die Überschreitung einer gegebenen Norm(al)zal11 bzw. -menge durch Hinzufügung aus; vgl. GENESIUS-BUHL 1917, 587a s.v. cal Blby. Zu pänun i.S. v. ״Person" siehe ebd., 647a s.v. *päne 2.
22 Das ist der Grund für den Gebrauch von Derivaten der Wurzel ZNI ״huren" bei Hosea (siehe schon Anm. 9), Jeremia, Ezechiel, im Deuteronomistischen Geschichtswerk usw. als termini technici für die unterstellte Hinwendung Israels zu anderen Göttern Jahwe.
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Schriftsteller, um die es hier geht, schmälern zu wollen, denke ich doch, daß man die Dinge nüchterner betrachten muß. Um das beschriebene Phänomen zu verstehen, muß man sich vor Augen halten, daß die einschlägigen Texte sämtlieh tendenziös sind. Sie sind nicht sine ira et studio verfaßt. Sie haben eine Botschaft, die sie ihrem Publikum vermitteln wollen in der Absicht, es zu überzeugen und zur Änderung seines bisherigen Verhaltens zu veranlassen. Das ist unmittelbar einsichtig bei der offenen Polemik, die sich in fast allen alttestamentlichen Prophetenschriften findet, die sich nicht ausschließlich mit fremden Völkern beschäftigen. Die Kritik richtet sich hier an die politisch und religiös relevanten Bevölkerungsteile der Staaten Israel und Juda, insbesondere an die Könige und ihre Minister sowie an die Priester und Propheten der Staatsheiligtümer. Sie versucht die Angesprochenen zu einer Änderung ihres Tuns und Lassens zu bewegen, das nach Meinung dieser Propheten nicht mit dem übereinstimmt, was Jahwe als Ehe- oder Bundespartner verlangen kann, und so | Sanktionen seitens des hintergangenen Ehemanns bzw. der durch den Vertragsbruch geschädigten Partei23 nach sich zieht, die sich in Katastrophen wie Hungersnöten, Seuchen und Kriegen auswirken. Bei eintretender oder auch nach eingetretener Katastrophe handelt es sich darum zu erklären, weshalb es so weit kommen konnte. Bei erzählenden Werken, etwa dem sogenannten Deuteronomistischen Geschichtswerk, liegt die Polemik weniger offen zutage. Denn hier ist es Kritik aus der Rückschau, die im Gewand der GeschichtsSchreibung auftritt. M.E. stellt das Sub-Deuteronomistische Geschichtswerk in seiner von Genesis bis 2. Könige reichenden Letztgestalt24 eine doppelte Ätiologie dar: Es beschreibt, wie Israel in den Besitz seines Landes gekommen ist, und es erklärt, wie und weshalb es sein Land wieder verloren hat25. Als Grund für den Verlust des Landes in den militärisch-politischen Katastrophen von 722/20 (Untergang Israels) und 586 (Untergang Judas) geben die Autoren und Redaktoren des Werks den Abfall Israels - oder Israels und Judas - von Jahwe an. Allerdings wird der Abfall angesichts der verschiedenartigen Materialien, die in die Geschichtsdarstellung integriert worden sind, und der mehrfachen Redaktion des Werks unterschiedlich definiert: als Verehrung anderer Götter und als illegitimer Jahwekult (s. u.a. 2. Kön. 17,7-23; 23,26 f.). Ich denke, es ist deutlich, daß es sich bei den meisten alttestamentlichen Schriften um Äußerungen der Opposition handelt, die den vorhandenen Institutionen, Überzeugungen und Praktiken kritisch, oft völlig ablehnend gegenübersteht26. Man darf ihre Werke nicht mit der altisraelitischen Literatur ver23
Die Sache ist in Wirklichkeit noch komplizierter, da Jahwe nicht allein Partner, sondern zugleich der göttliche Garant der bdfit ist. Er hat also doppelten Anlaß, im Falle des Vertragsbruchs zu Sanktionen zu schreiten. 24
25
M . WEIPPERT 1 9 7 3 a , 4 3 3 f.
Ebd., 427-442. 26 Daß sich die etablierten Gewalten im Alten Orient häufig oppositionellen Bewegungen gegenübersahen, ist in der Wissenschaft, wie es scheint, erst in neuerer Zeit thematisiert worden; vgl. FINET O.J. Sicher in diesen Zusammenhang gehören die Auseinandersetzungen
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wechseln; diese umfaßte sicher sehr viel mehr27. Nur sind die Texte der den Status quo der vorexilischen Zeit vertretenden Autoren nach den Katastrophen von 722/20 und 586, die der Opposition Recht gaben, für nicht mehr überlieferungswürdig erachtet und der Vergessenheit anheim gegeben worden.
2. Religionsinterner Pluralismus: Familien-, Lokalund Staatsreligion im vorexilischen Israel Wenn es stimmt, daß große Teile des Alten Testaments die literarische Hinterlassenschaft der vorexilischen politisch-religiösen Opposition in Israel und Juda und die ihrer jüdischen Erben enthalten, hat das schwerwiegende Konsequenzen: Man darf dann das Minderheitsvotum der im Alten Testament bezeugten Religion nicht mit der historischen Religion Israels in vorexilischer Zeit identifizieren. Man muß vielmehr auf eine strenge Trennung beider bedacht sein, wenn man den religionsgeschichtlichen Prozeß verstehen will, der die Theologie des Alten Testaments und die nachexilische jüdische Religion hervorgebracht hat, deren Urkunde die hebräische Bibel ist. Wie aber kann man sich einer versunkenen antiken Religion des Vorderen Orients wissenschaftlich annähern, von der uns direkte Zeugnisse nur in verhältnismäßig geringen Resten vorliegen - einige zeitgenössische Inschriften, eine kleine Anzahl von Texten oder Textfragmenten im Alten Testament, die dem großen Autodafe nach dem Zusammenbruch der sozialen und staatlichen Ordnungen, in denen sie ihre ursprüngliche Funktion hatten, entgangen sind, ein paar Kultinstallationen und eine Reihe von Kultgeräten, die bei Ausgrabungen in Palästina zutage gekommen sind? Hierauf gibt es in diesem Fall glücklicherweise eine einfache Antwort: Man muß sich an die Aussagen der Gegner halten, diese allerdings vom Kopf auf die Füße stellen. D.h., wir müssen das Schema ״Anfängliche ausschließliche Jahweverehrung Israels - Abfall zu fremden Göttern" kritisch unter die Lupe nehmen. Daß dies so historisch nicht zutrifft, ergibt sich bereits aus einfachen Beobachtungen im Alten Testament. So lassen etwa die Nachrichten über die Gottesverehrung der Patriarchen - wie immer man sie deuten mag - selbst nach ihrer Übermalung im Sinne der propagierten Monolatrie Jahwes noch durchschimmern, daß am Anfang nicht die Allein-
zwischen Propheten in Juda im 7./6. Jahrhundert v. Chr., die man historisch nicht auf die Formel ״wahre und falsche Propheten" reduzieren darf, da man so nur Überbauphänomene, nicht aber den Kern der Sache in den Blick bekommt. Auch die Studien von M. SMITH 1971, insbesondere Kapitel II (in deutscher Übersetzung bei LANG 1981a, 9 - 4 6 ) und LANG 1981b (überarbeitet in LANG 1983, 13-56) zur sogenannten ״Jahwe-allein-Bewegung" sind hier zu nennen. 27 Das Alte Testament zitiert selbst eine Anzahl anderer Schriften, die uns nicht mehr vorliegen; die in den Büchern der Chronik als Quellen angeführten Prophetenschriften sind allerdings fiktiv.
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Verehrung Jahwes stand . Was also die kritischen Autoren des Alten Testaments, die Propheten, Deuteronomiker und Deuteronomisten, als Abfall von Jahwe und Hinwendung Israels zur Religion Kanaans bekämpften, war m.E. die traditionelle israelitische Religion der vorexilischen Zeit. Diese Religion war polytheistisch. Das Alte Testament ist voll von kritisehen und polemischen Äußerungen des Inhalts, daß die Israeliten eine Mehrzahl von Gottheiten verehrten. Wenn ich auch nicht für alle Einzelheiten dieser Mitteilungen meine Hand ins Feuer legen möchte, sehe ich doch keinen Anlaß, an ihrer grundsätzlichen Richtigkeit zu zweifeln. Verehrt wurde selbstverständlich auch Jahwe, der als Nationalgott Israels sogar eine hervorgehobene Stellung einnahm, auch wenn er in der Hierarchie des | Pantheions urspriinglieh keineswegs den ersten Platz beanspruchen konnte. So erscheint er in dem bereits besprochenen Text Dtn. 32,8 f. als eines der Mitglieder des Pantheions (der bane נelöhim) unter der Autorität des ״höchsten" Gottes, m.E. Eis. Derselben Situation begegnen wir in Ps. 8229, dessen Verfasser den Götterkollegen Jahwes allerdings mit deutlicher Distanz gegenübersteht. Hier hält Jahwe ״in der Ratsversammlung Eis ... inmitten der Götter" den anderen Gottheiten, wahrscheinlich wie in Dtn. 32,8 f. den Nationalgöttern der fremden Völker, eine Philippika, in der er sie der Förderung der Ungerechtigkeit unter den Mensehen beschuldigt und ihnen ihren Untergang ankündigt. Der Psalmist kann daraufhin am Ende des Gebets Jahwe auffordern, den Völkern Recht zu sprechen, und ihm die Herrschaft über alle Nationen zuschreiben30. Hier ist Jahwe auf dem Weg, der ihn schließlich an die Spitze des Pantheions führen wird. In dem spätvorexilischen Ps. 89 ist er dann wohl bereits Oberhaupt der Götter, wie die Verse 6-8 zeigen: Preisen möge der Himmel deine Wundertaten, Jahwe, ja, deine Beständigkeit die Versammlung 3 1 der Heiligen. Ja, wer im G e w ö l k ist Jahwe gleich, gleicht Jahwe unter den Göttern? Gott ist furchterweckend in der Ratsversammlung der Heiligen, größer und furchtbarer als alle, die ihn umgeben.
Die ״Versammlung" oder ״Ratsversammlung der Heiligen" ist hier nicht, wie in jüngeren Texten32, die judäische oder jüdische Jahwe-Gemeinde, sondern, wie in Dtn. 32 und Ps. 82, der Götterrat, der sein Haupt Jahwe umgibt. Ich habe diese drei Psalmentexte an den Anfang dieses Kapitels gesetzt, weil sie demonstrieren, daß selbst die ״offizielle" Theologie des Jerusalemer Tem28
ALT 1929 = 1953, 1-78 passim.
29
L i t e r a t u r zu P s . 82: SCHARBERT 1985, 191 f.
30 Der Text von V. 8C ist schwierig; m.E. ist er aufzufassen als ״denn du hast Erbbesitz (tinhal) in Gestalt (bs-) aller Völker". 31 Ich lese *q3hal statt biqhal\ vgl. sämayim V. 6A. Die Lesart des heutigen Textes ist wohl entstanden, als man die qadösTm von V. 6B.8A nicht mehr als die Götter, sondern als die jüdische Gemeinde verstehen wollte. 32 M. NOTH 1955 = 1957a, 274-290; HANHART 1967.
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pels bis in die spätvorexilische Zeit hinein weder monolatrisch noch gar monotheistisch, sondern einfach polytheistisch war. Nun ist aber noch lange nicht ausgemacht, daß der von Salomo erbaute Tempel in Jerusalem als repräsentativ für ״die" israelitische Religion der vorexilischen Zeit gelten kann; im Gegenteil - man hat allen Grund, daran zu zweifeln. Der Tempel war Staatsheiligtum, erst das Groß-Israels unter Salomon, dann, nach dem Zerfall der davidisch-salomonischen Doppelmonarchie um 925 v. Chr., das ihres südlichen Nachfolgestaats Juda, und als solches auf das engste mit dem Königtum und seiner Ideologie verbunden. Man darf annehmen, daß die dort gepflegte Theologie für das Leben des ״einfachen" Israeliten oder Judäers keine große Bedeutung hatte. Darüber hinaus war Jerusalem bis auf David (und wohl auch noch später) eine ״kanaanäische" Stadt mit eigenen politischen und religiösen Traditionen, die sicher nicht ohne Einfluß auf den Tempel geblieben sind. Schließlich stand der Tempel selbst mit seiner architektonischen Anlage in mittel- und spätbronzezeitlich-kanaanäischer Tradition33. Man wird also Jerusalemer Theologumena nicht unbesehen für das Land Juda oder gar für Israel voraussetzen können. Dies ist eine Einschränkung, die uns auf einen wichtigen Sachverhalt aufmerksam macht. Es wäre sicher eine unzulässige Vereinfachung, generell von ״der" vorexilischen israelitischen Religion zu sprechen. Bei näherem Zusehen zeigt sich in der Tat, daß sich das religiöse Leben im alten Israel auf drei Ebenen abspielte, die in der Praxis und z.T. auch in den damit verbundenen VorStellungen deutlich voneinander geschieden waren. Diese drei Ebenen waren die Familie, der Wohnort oder die Region und der Staat34. Die Familienreligion läßt sich aus alttestamentlichen Texten erschließen, die von Familiengeschichte handeln oder Seitenblicke auf das häusliche Leben erlauben, in erster Linie aus den Patriarchenerzählungen der Genesis35. Gegenstand der Verehrung auf dieser Ebene ist der Familiengott, wohl der persönliche Gott des paterfamilias, der in der Regel bereits der eines früheren Oberhaupts oder des Ahnherrn der Familie gewesen sein wird. Er hat die Funktion eines Schutzgottes, der in allen Situationen des täglichen Lebens für die Familie als ganze sorgt, ihren Fortbestand sichert und sich auch um ihre einzelnen
33
34
H . WEIPPERT 1 9 8 8 a , 4 6 4 m i t A n m . 2 0 .
Vgl. dazu allgemein ALBERTZ 1978, der allerdings nur die Familienreligion und die offizielle Religion unterscheidet. 35 Es ist für die Zwecke dieser Skizze nicht notwendig, auf die in der Literatur kontrovers diskutierte Frage einzugehen, ob diese Geschichten die Gottesverehrung der ״Patriarchen", d.h. der ״nomadischen" Vorfahren der Israeliten, historisch genau widerspiegeln oder ob ihre Angaben über die Religion der ״Väter" nach dem Vorbild der Familienreligion ihrer seßhaften Nachkommen gestaltet sind. M.E. handelt es sich dabei um ein Scheinproblem, da der Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse der Israeliten durch die Ansiedlung zunächst nicht so tiefgreifend gewesen sein dürfte, daß er sich auf den Charakter der Familienreligion ausgewirkt hätte. Ob und in welchem Maße sie im Laufe der Zeit Wandlungen unterworfen war, bleibt zu untersuchen. Insgesamt ist aber eher Kontinuität als Bruch mit der Vergangenheit zu postulieren.
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Mitglieder kümmert36. Das enge persönliche Verhältnis, das zwischen ihm und seinen Verehrern besteht, drückt sich in der Weise aus, wie man von ihm spricht. Der Familiengott erscheint in unseren Quellen meist nicht unter seinem Eigennamen, sondern unter einer deskriptiven Bezeichnung, die auf seinen ersten oder heutigen Verehrer Bezug nimmt. So reden die PatriarchenerZählungen vom ״Gott Abrahams", vom ״Gott Nahors", vom ״Schrecken Isaaks" oder vom ״Starken Jakobs", und man kann auch einfach ״mein/dein Gott" oder ״der Gott meines/deines Vaters" sagen37. Deshalb läßt sich nicht mehr feststellen, wer diese Götter ursprünglich waren. In der alttestamentlichen Fassung der Patriarchenerzählungen sind sie fast alle - mit Ausnahme etwa des ״Gottes Nahors" - mit Jahwe | identifiziert; doch das ist spätere Gleichsetzungstheologie. Auffällig ist, daß das Alte Testament Opfer, die man den Familiengöttern dargebracht hat, nicht ausdrücklich erwähnt. Es gibt dafür jedoch archäologische Indizien38. So sind seit dem ausgehenden 11. Jahrhundert v. Chr. in israelitischen Wohnhäusern kleine Altäre aus Kalkstein belegt, die angesichts ihrer geringen Ausmaße nur für Räucheropfer gebraucht worden sein können. Demselben Zweck dienten wohl Keramikständer mit lose eingesetzter Schale und tassenförmige Tongefäße mit perforierten Wänden39. In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts kamen noch Libationsgefäße hinzu, wenn wir die sogenannten ״Handschalen" in diesem Sinne deuten dürfen40. Ob man den Familiengottheiten auch blutige Opfer dargebracht hat, läßt sich aus den Ausgrabungsbefunden nicht sicher ermitteln. Ausgeschlossen ist es nicht41; insbesondere könnte man an verschiedene rites de passage denken42. Vielleicht gehörte das Passa, das ja deutlich ein Familienfest ist, selbst wenn es, wie zur Zeit des nachexilischen Jerusalemer Tempels und bei den Samaritanern, an einem zentralen Heiligtum begangen wird, einmal in diesen Zusammenhang. Die Fundstellen der Kultgeräte zeigen, daß der Familienkult seinen Platz im Haus hatte; reiche Bauern wie der Ephraimit Micha von Ri. 17 f. konnten sich dafür auch eine eigene ״Hauskapelle" mit Gottesbild, Priester und Orakelgeräten leisten43. 36 Wie man zu einem persönlichen Gott kommen konnte, zeigt Gen. 28,20 f., wo auch einige seiner Funktionen genannt werden. 37 Das Verdienst, diesen Religionstypus in das Bewußtsein der Wissenschaft gehoben zu haben, gebührt noch immer A. Alt (ALT 1929 = 1953, 1-78), auch wenn seine These vom ״nomadischen" Ursprung der ״Väterreligion" der Kritik (LEWY 1934; DIEBNER 1975; VOR-
LÄNDER 1 9 7 5 ; A L B E R T Z 1 9 7 8 , 4 9 - 9 5 ) n i c h t s t a n d g e h a l t e n h a t . 38
H. WEIPPERT 1988a, 409.447 f. Ebd., 448.628 f. 40 Ebd., 629.664 f. 41 Vgl. ebd., 409. 42 Man vergleiche die ״Opfer" der arabischen Bevölkerung Palästinas bei verschiedenen Wendepunkten (Geburt, Beschneidung, Hausbau etc.) im Leben der Familie; CANAAN 1962. Familienopfer an einem regionalen Heiligtum: 1. Sam. 1. 43 Zur Familienreligion gehören auch die Theraphim (tsräpim) (Gen. 31,19B.30C.32A; Ri. 17,5B; 1. Sam. 19,13.16BC), die gelegentlich ״Götter" ( נelöhTm) genannt werden (Gen. 31,30C.32A) und von denen man, wie es scheint, Orakel erlangen konnte (Ez. 21,26; Sach. 39
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Die Familienreligion war in keiner Weise exklusiv, so daß sich die Familien, ohne mit ihrem Gott in Konflikt zu geraten, am Kult der lokalen oder regionalen Heiligtümer beteiligen konnten (vgl. 1. Sam. 1). Diese Heiligtümer sind für die vorexilische israelitische Religion typisch. Sie befanden sich in der Nähe der Ortschaften oder an hervorgehobenen Punkten einer Landschaft, nach der hinsichtlich der Quantität wohl etwas übertreibenden - Beschreibung durch ihre deuteronomistischen Gegner ״auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum" (Dtn. 12,2; 1. Kön. 14,23; 2. Kön. 16,4 = 2. Ch. 28,4; 2. Kön. 17,1044). Über ihren Charakter läßt sich zunächst negativ sagen, daß sie in den Texten niemals bayit oder hekäl, ״Tempel", genannt werden. Das bedeutet wohl, daß sie ein Gebäude, in dem die Gottheit, vertreten durch ihr Kultbild oder Symbol, wohnend gedacht war, nicht besaßen. Ihre übliche Bezeichnung ist bämä (Plural bämöt), ein in seiner Bedeutung bisher leider nicht geklärter Begriff, den wir im Deutschen mehr | schlecht als recht mit ״Höhe", ״Kulthöhe" oder ״Höhenheiligtum" wiedergeben. Positiv lassen sich die bämöt als Kultstätten unter freiem Himmel beschreiben. Ihr einfaches Inventar45 bestand aus einem Altar oder Altären für die Opfer und Steinpfeilern (Masseben, hebr. massdböt) und Holzpfählen oder heiligen Bäumen (Äscheren, hebr. יasefim), die männliche bzw. weibliche Gottheiten repräsentierten. Die Gottheiten konnten jedoch auch durch Statuetten oder, in jüngerer Zeit unter nordsyrisch-mesopotamischem Einfluß, durch ihre Embleme in Standartenform46 vertreten werden. Im Laufe der Zeit sind dann einzelne bämöt auch mit Kultgebäuden ausgestattet worden, wie die Erwähnung von bet/bäte bämöt, wörtlich ״Höhenhäusern", im Alten Testament (1. Kön. 12,31; 13,32; 2. Kön. 17,29.32; 23,19) und die archäologisch nachgewiesene Baugeschichte des Heiligtums auf dem Teil cAräd im Süden Judas zeigen. Doch ist das höchstwahrscheinlich auf Eingriffe des Staates in die lokalen Kulte zurückzuführen (vgl. 1. Kön. 12,31; 2. Kön. 23,19). Die bämöt waren für den Alltag der Umwohnenden unentbehrlich, da ursprünglich jede Schlachtung als Opfer galt und am Heiligtum ausgeführt werden mußte. Für den täglichen Kult, der im wesentlichen wohl aus Räucheropfern samt dem sie begleitenden Ritual bestand, waren Priester angestellt, die man, wie es scheint, lew!(״Levit") oder höhen (״Priester") nannte. An den Hei10,2A). Nach ROUILLARD-TROPPER 1987 handelte es sich um Symbole oder Figuren von vergöttlichten Ahnen. Ob ihre Funktion in Ri. 18,14B.(17C sekundär.) 18B.20B; 2. Kön. 23,24; Ez. 21,26, wo sie als Objekte des offiziellen Kults erscheinen, noch richtig verstanden wurde, steht dahin. 44 Vgl. noch Jes. 57,5; 65,7; Jer. 2,20; 3,6.13; 13,27; 17,1-3; Ez. 6,13; 18,6.11.15; 22,9; Hos. 4,17; 2. C11. 21,11. 45 Vgl. u.a. Dtn. 12,3; 1. Kön. 14,23; 2. Kön. 17,19; Ez. 6,3 und zur archäologischen Seite H. WEIPPERT 1988a, 407-409.447 f.627 f. (die Verhältnisse in der Eisenzeit HC, ebd., 621-628, sind komplex; vgl. dazu aber die sogleich zu besprechenden Erwähnungen von bet/bäte bämöt im Alten Testament). Zu mittel- und spätbronzezeitlichen Vorläufern siehe ebd., 233-236.281-284. 46
H . WEIPPERT 1 9 8 8 a , 6 2 7 f.
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ligtümern wurden auch die großen Kultfeste des landwirtschaftlichen Jahres gefeiert, die die Orts- und Landschaftsgenossen bei den Opfermahlzeiten vereinten. Der Kult an den bämöt galt in der israelitisch-judäischen Königszeit ohne Zweifel Jahwe, in der Regel wohl in Gesellschaft einiger anderer Götter. Lokal unterschiedliche Epitheta Jahwes wie 3El cÖläm in Beerseba (Gen. 21,33), 3El Rö31 in Beerlahairoi im Negeb (Gen. 16,1347) und wohl auch 3El Bet-3El in Bethel (Gen. 35,7), die ihm im Alten Testament beigelegt werden, lassen jedoch erkennen, daß Jahwe an einer Reihe von Orten die Nachfolge anderer Götter, in den genannten Fällen die lokaler Manifestationen Eis, angetreten hat. Ob auch mit dem נelöhe Dan, dem ״Gott Dans", in Dan (Am. 8,14) oder mit *Död in Beerseba (Am. 8,1448) und dem östlich des Toten Meeres gelegenen Ataroth (KAI 181,12) Jahwe gerneint ist, läßt sich aus den Belegstellen nicht erkennen49. Neben diesen Göttern werden im Alten Testament häufig noch Baal, Aschera und Astarte erwähnt. | Interessant ist die Götterwelt der sogenannten Bileam-Inschrift50 aus dem Heiligtum des transjordanischen Teil Der cAllä aus der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts51. Hier heißen die zur Rats Versammlung zusammentretenden Gottheiten generell 3Ihn oder sdyn. Aus ihrem Kreis werden im einzelnen genannt der Gott El und die Göttinnen c Astar, Sagar und eventuell Sams52. Die Gesamtbezeichnung sdyn, ״die zu Sadday Gehörigen", weist vielleicht darauf hin, daß El dort unter dem Kultnamen (3II) Sadday verehrt wurde. Die Inschrift wurde in dem Heiligtum angebracht, als der Teil Der cAllä höchstwahrscheinlieh zum Territorium des Reiches Israel gehörte. Kein wirkliches Pantheion bilden die Götter, die in den Inschriften der Kulträume von Kuntilet cAgrüd, einer - wohl von der judäischen Armee gesicherten - Straßenstation an einem eisenzeitlichen Vorläufer des Darb el-Gazze weit südlich der Südgrenze Judas, erwähnt werden53. Hier sind El, Baal, Jahwe und Aschera belegt, wobei Jahwe auch in zwei lokalen Manifestationen als ״Jahwe von Samaria" (YHWH smrn) und ״Jahwe von Theman" (YHWH (h)tmn) auftritt, 47
Nach KNAUF 1985a, 48 f., i s t נE l Rö'i literarische Erfindung. 48 Der masoretische Text bietet derek, das aber nach Analogie von 'elöhekä wahrscheinlieh *döddkä ״dein Död" zu lesen ist. 49 Eine griechisch-aramäische Weihinschrift an ״den Gott in Dan" {6sw tu ev Aävoig, ohne genaues aramäisches Äquivalent), die auf dem Teil el-Qädi, dem Ruinenhügel der Stadt Dan, gefunden worden ist (BIRAN-TZAFERIS 1977), zeigt die Kontinuität der Gottesbezeichnung *,elöhe Dan bis in hellenistische Zeit (ca. 2. Jh. v. Chr.). Das läßt vermuten, daß der am Heiligtum verehrte (Haupt-)Gott nicht Jahwe war. Bei der Einrichtung des israelitischen Staatsheiligtums in Dan könnte Jahwe sein Paredros geworden (E. A. KNAUF, persönliche Mitteilung) oder aber zeitweilig mit dem ״Gott von Dan" identifiziert worden sein (die Tünche fiel dann wohl ab, als Dan [wann?] Israel verlorenging). 50
HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1 9 6 7 .
51
H . W E I P P E R T - M . WEIPPERT 1 9 8 2 [ ־u n t e n S . 1 3 1 - 1 6 1 ] ,
52 In Kombination I Z. 6 ist vielleicht S[wzi] statt 5[gr] zu ergänzen; vgl. die Diskussion bei HACKETT 1984a, 41 f. [und s. unten S. 179f.]. 53
M E S H E L 1 9 7 8 ; W E I N F E L D 1 9 8 2 b ; 1 9 8 4 . B i b l i o g r a p h i e : SCHARBERT 1 9 8 5 , 1 9 2 .
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und Aschera mit Jahwe zusammengehört. Dabei dürfte es sich um Götter von Reisenden unterschiedlicher Herkunft handeln, die in der Festung von Kuntilet c Agrüd Station gemacht und ihre Inschriften hinterlassen haben. Doch ist die Vielgestaltigkeit der Götterwelt der vorexilischen israelitisch-judäischen Religion auch so deutlich zu erkennen. Jahwe, der Nationalgott Israels (bzw. Israels und Judas), stand in vorexilischer Zeit nicht allein, wie wir es von der Zeit des nachexilischen Judentums an gewöhnt sind, sondern hatte eine Göttin neben sich. Diese war nicht immer dieselbe. Der ältere Zustand wird paradoxerweise durch die jüngeren Texte repräsentiert, nämlich die aramäischen Briefe und Rechtsurkunden ״jüdischer"54 Truppenteile der persischen Armee, die im 6./5. Jahrhundert im oberägyptischen Elephantine (nahe dem heutigen Assuan) stationiert waren und dort einen Jahwetempel besaßen. 111 diesen Texten erscheint neben Jaho (Jahwe) die Göttin cAnät-Yahö (COWLEY 1923, Nr. 44,355), d.h. ״die Anath des Jaho". Einmal kommt auch cAnät-Befil (COWLEY 1923, Nr. 22,12556), ״die Anath des Bethel" vor; doch halte ich es für ziemlich sicher, daß Bethel ein anderer Name für Jaho ist. Daß hier der ältere Zustand reflektiert ist, | ergibt sich daraus, daß die Göttin Anath, um es zunächst abstrakt und negativ zu sagen, nach den Texten der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. nicht die Gefährtin des höchsten Gottes gewesen ist. Wir haben schon gesehen, daß Jahwe erst allmählich in die Stellung des Haupts des Pantheions hineingewachsen ist; doch war dies zur Zeit der Entstehung der Elephantine-Texte eine Tatsache. Wir müssen also annehmen, daß die Religion dieser persischen Soldaten ״jüdischer" Herkunft fern ihrer ursprünglichen Heimat ältere Züge bewahrt hat. Der jüngere Zustand findet sich im Alten Testament. Hier steht neben Jahwe die Göttin Aschera. Aschera - im 2. Jahrtausend נAtirat - ist von Hause aus die Gemahlin Eis, des höchsten Gottes des älteren nordwestsemitischen Pantheions. Möglich wurde die Zuordnung Ascheras zu Jahwe dadurch, daß letzterer, wie bereits angedeutet, im Laufe der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends zum 54 Die Verfasser der Texte nennen sich selbst ״Judäer" (Yhwdy ) נ. Der Gottesname Jaho (geschrieben Yhw und Yhh, M. WEIPPERT 1976-80b, 24[= unten S. 39] ist aber nicht judäisch (bislang auch in Inschriften immer Yhwh), und die Verwendung von Befil als Wechselname für Jaho läßt vielleicht auf Beziehungen zu dem (ehemals) israelitischen Heiligtum in Bethel schließen (nicht zwingend). Zur Entscheidung von kultischen Fragen wenden sie sich zudem in ״ausgewogener" Weise sowohl an die Autoritäten in Samaria als auch an die in Jerusalem (COWLEY 1923, Nr. 30-32). Eine gewagte Vermutung: Handelt es sich vielleicht um Nachkommen israelitischer Berufssoldaten im assyrischen (dazu M. WEIPPERT 1976-80a, 203 f.: DALLEY 1985), ägyptischen und persischen Heer, die wegen ihres Einsatzes fern der alten Heimat eine ältere Form der israelitischen (ephraimitischen?) Religion bewahrt haben? 55 In einem Eid neben ״dem Gott Jaho" (Y[hw , I h f ) und dem vergöttlichten Tempel (.Msgd )נan dritter Stelle. 56 In einer Tempelsteuerliste des Jaho-Heiligtums von Elephantine, in der in ZZ. 120125 das eingegangene Geld auf Jaho selbst (126 S e k e l ) , נs m b y f l (70 Sekel) und cAnät-Befil (120 Sekel) verteilt wird. - Als weitere Gottheit erscheint noch Hrmbyfl in COWLEY 1923, Nr. 7 , 7 .
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Haupt des Pantheions geworden, d.h., in die Funktion Eis eingerückt ist. Voraussetzung dieser These ist freilich, daß hinter dem Kultobjekt Aschera die gleichnamige Göttin steht; doch dafür sprechen die Stellen des Alten Testaments, an denen Aschera eindeutig eine Gottheit ist57. Daß Jahwe und Aschera tatsächlich zusammengehören, hat in den letzten Jahren eine überraschende epigraphische Bestätigung erfahren. In den Inschriften des 9./8. Jahrhunderts aus Kuntilet cAgrüd wie auch in einer Inschrift des 8. Jahrhunderts aus Hirbet el-Qöm nordwestlich von Hebron kommt nämlich mehrfach der formelhafte Ausdruck ״Jahwe und seine Aschera" vor58. Hier kann Jahwes Aschera nicht das aus dem Alten Testament bekannte Kultobjekt sein, da Jahwe als männliche Gottheit durch eine Massebe repräsentiert werden müßte. Der ursprüngliche Charakter Jahwes, des Nationalgotts Israels, ist auf der Grundlage des Alten Testaments nur schwer zu ermitteln. Eine Reihe von Indizien weist jedoch darauf hin, daß er von Hause aus eine Gottheit des HadadTypus gewesen ist, also, in der üblichen, wenn auch stark vereinfachenden Terminologie der Orientalisten und Alttestamentler, ein ״Wettergott"59. Zugunsten der These spricht zunächst, daß Jahwe seinen Wohnsitz auf einem Berg hatte, ursprünglich auf dem Sinai, später in der Theologie des Jerusalemer 57 Die meisten Stellen des Alten Testaments, die Aschera erwähnen, beziehen sich auf das Kultobjekt. Für den Tempel in Jerusalem wird eine Aschera erwähnt in 2. Kön. 23,6; ihre Entfernung ist nach dem ursprünglichen Text des Berichts über die Josianische Reform (vgl. vorläufig STADE 1885, 292 = 1907, 194 f.) der wesentliche Reformakt des Königs Josia von Juda im Jerusalemer Staatsheiligtum (siehe noch Anm. 79). Danach kann man auch die Aschera, die nach 2. Kön. 18,4 Hiskia beseitigt haben soll, dort lokalisieren, auch wenn die Reform Hiskias insgesamt historisch fraglich ist. Eindeutig eine Göttin ist Aschera in 1. Kön. 15,13 (= 1. Ch. 15,16); 18,19; 2. Kön. 21,7; 23,4.7 vgl. noch Ri. 3,7, wo der Plural ״Baale und Äscheren" aber deuteronomistische Verallgemeinerung ist). 2. Kön. 21,7 nennt ein ״Bild der Aschera" (pesel hä'äserä), das in V. 3 einfach als ״Aschera" bezeichnet wird. 58 Kuntilet cAgrüd: drei Pithosinschriften, der Form nach Briefe, vielleicht Schreibübungen (LEMAIRE 1981, 26-28). Der Ausdruck steht jeweils in einer Segensformel, die Teil des Briefpräskripts ist (siehe dazu M. WEIPPERT 1975b): (1) Pithos 1 (MESHEL 1978, 13*.20. 24 f.), 1 f.: brktנtkm lyhwh smrn wl'srth, ״ich segne euch bei Jahwe von Samaria und bei seiner Aschera"; (2) Pithos 2 (WEINFELD 1984, 125), 4 - 6 : brktk lyhwh tmn wPsrth, ״ich segne dich bei Jahwe von Theman und bei seiner Aschera"; (3) Pithos 3 (WEINFELD 1982b, 237), 1': [brktk] lyhwh htmn wl'srth dto. (hier ist das h- von htmn vielleicht Dittographie des auslautenden -h von lyhwh). - Hirbet el-Qöm, Grab II, Inschrift 3,2 f. (LEMAIRE 1977, 5 9 7 608): brk °ryhw lyhwh (w)l'srth" gesegnet ist/sei Uria bei Jahwe und bei seiner Aschera". Im Lichte der (später entdeckten) Inschriften von Kuntilet cAgrüd erscheint mir Lemaires Textherstellung noch immer als die bei weitem einleuchtendste, zumal die abweichenden Deu-
t u n g e n v o n M I T T M A N N 1 9 8 1 u n d JAROS 1 9 8 2 e p i g r a p h i s c h e n b z w . g r a m m a t i k a l i s c h e n B e -
denken unterliegen. Beachtenswert ist, daß der Ausdruck ״Jahwe und seine Aschera" auch hier in einer Segensformel begegnet. - Das Personalsuffix der 3.m.sg. in der Form ,srth sollte m.E. nicht gegen die Deutung von *'srh als Gottesname ins Feld geführt werden; wer Gottesbezeichnungen wie die oben S. 15 und Anm. 56 genannten (aus Elephantine) und etwa cstrkms, ״die c Astar des Kamos" (KAI 181,17), als existierend und grammatisch anerkennt, kann die Möglichkeit der Ersetzung des im Genitiv stehenden Gottesnamens durch ein Possessiv(= Genitiv-)suffix nicht gut leugnen ('srth = *'srt Yhwh). 59 M. WEIPPERT 1976-80b, 252 [= unten S. 43],
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Tempels auch auf dem Palast- und Tempelberg Zion, der in der Kultlyrik mit dem Zaphon identifiziert werden konnte (Ps. 48,3), dem Wohnsitz Baals (= Hadads) in der | kanaanäischen Mythologie. Ferner erscheint Jahwe wie Hadad/ Baal im Gewittersturm, indem er auf den Wolken über den Himmel hinfährt60. Das Epitheton ״der Wolkenfahrer", das sich auf diese typische Manifestation der Gottheit bezieht, trägt sowohl Baal in den in Ugarit gefundenen Epen (DIETRICH-LORETZ-SANMARTI'N 1976, Nr. 1.3 II 40; 1.4 III 11.18. V 60; 1.5 II 7; 1.19 I 43 f.) als auch Jahwe in einem wohl aus dem Jerusalemer Kult stammenden Psalm (68,5). Jahwe ist wie Hadad/Baal der Spender von Regen, Fruchtbarkeit und Erntesegen (vgl. Jer. 10,13 = 51,16; 14,22; 31,12; Hos. 2,10 A. 11 [:: 7]; Ps. 18 [= 2. Sam. 22], 8-16; 29; 65,10-14; 68,34; 104 passim; Hi. 36,27-37,13). Er kann, besonders in Personennamen, ״Baal" genannt werden61. Schließlich ist auch noch einmal auf Jahwes - von mir für ursprünglich gehaltene - Verbindung mit der Göttin Anath hinzuweisen, die in der kanaanäischen Mythologie des 2. Jahrtausends, wie wir sie aus Ugarit kennen, die Schwester und Geliebte Baals gewesen ist. Man kann die meisten dieser Beobachtungen in die Sphäre des Synkretismus verweisen und als Zeichen der ״Baalisierung" des ursprünglichen reinen Jahwismus nach der Seßhaftwerdung der Israeliten in Kanaan erklären. Das haben bereits die Propheten getan und damit bis in neueste Zeit viel Nachfolge gefunden. Doch sind einige der Hadad-Züge wie der Gottesberg und die Gewitter-Theophanie unlöslich mit Jahwe verbunden, so daß man auch die übrigen für authentisch halten kann. Nimmt man die aufgezählten Koinzidenzen zusammen, so liegt der weitere Schluß nahe, daß es sich hier gar nicht um phänomenologische Ähnlichkeit handelt, sondern um Identität. Mit anderen Worten: Von Hause aus sind Jahwe und Baal nicht zwei verschiedene Gottheiten, sondern zwei Namen für ein und denselben Gott62. Das erklärt die Schwere des Konflikts, der ausbrach, als ein Teil der Verehrer Jahwes diese Identität nicht mehr wahrhaben wollte. Der Staatskult fand an Heiligtümern statt, die im Unterschied zu den bämöt der beschriebenen Art vom König, d.h. vom Staat, eingerichtet und beaufsichtigt wurden, und in denen der König gelegentlich auch kultisch amtierte. Inauguriert wurde der Staatskult wohl noch zur Zeit der davidisch-salomonischen Doppelmonarchie mit der Erbauung des Jahwe-Tempels im Palastbezirk von Jerusalem durch König Salomo. Nach Auflösung der Personalunion zwischen Israel und Juda um 925 v. Chr. wurde der Jerusalemer Tempel das Staatsheiligtum Judas, während man in | Israel den Heiligtümern von Bethel und Dan 60
61
JEREMIAS 1 9 6 5 .
Söhne Sauls, Jonathans und Davids tragen Namen mit dem theophoren Element Baal, das man gewöhnlich als Referenz an Jahwe erklärt, zumal die Überlieferung Saul als entschiedenen Jahwe-Verehrer schildert. Baalhaltige Namen kommen auch noch in den Ostraka von Samaria (8. Jh. v. Chr.) vor. 62 Das könnte auch WELLHAUSENS Etymologie des Namens Jahwe (1897, 25 Anm. 1: ״er fährt durch die Lüfte, er weht") wieder attraktiver machen; siehe KNAUF 1984.
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diesen Status verlieh (1. Kön. 12,19). Auf dem Gebiet des staatlichen Kults lassen sich beträchtliche Unterschiede zwischen Israel und Juda beobachten. Der Tempel in Jerusalem wurde von vornherein in der Hauptstadt als königliches Heiligtum gegründet (1. Kön. 6). Da Jerusalem eine kanaanäische Stadt war, war er ohne israelitische Tradition; eine solche hat man ihm durch die Überführung der ״Lade Jahwes" in seine Cella (1. Kön. 8,3-8) und sehr viel später durch Versuche, Jerusalem irgendwie mit Abraham in Verbindung zu bringen (Gen. 14,18-20), geben wollen. Wenn der Jerusalemer Tempel überhaupt eine Tradition hatte, war das eine kanaanäische, wie er ja auch in seiner baulichen Anlage und in der in seinen Mauern gepflegten Theologie63 stark dem Kanaanäertum verpflichtet war. Die Staatsheiligtümer des Nordreichs Israel hingegen wurden fern der Hauptstadt an der Peripherie des Staats eingerichtet; sie waren von Hause aus lokale oder regionale bämöt, die voll in israelitischer Tradition standen. Das gilt wohl auch von den dort von Jerobeam I. als Repräsentationen Jahwes64 aufgestellten Stierbildern, wenn man das vor einigen Jahren von A. Mazar in der Nähe von ez-Zabäbde im Norden des mittelpalästinischen Berglands ausgegrabene offene Heiligtum mit seiner Stierbronze65 für israelitisch und typisch halten darf66. Im Kult der Staatsheiligtümer beider israelitischer Staaten stand selbstverständlich der Nationalgott Jahwe im Mittelpunkt. Als seine Paredros ist für Jerusalem seit dem 9. Jahrhundert Aschera bezeugt67; wir haben schon gesehen, daß sie im Zusammenhang mit dem Aufstieg Jahwes zum Haupt des Pantheions an die Stelle Anaths getreten ist. Über Bethel und Dan wissen wir in dieser Hinsicht nichts Sicheres68. Neben Aschera dürften auch noch andere Götter oder der göttlichen Sphäre angehörende Wesen ihren Platz in den Staatsheiligtümern gehabt haben. Die Überlieferung weiß von einem wahrscheinlich schlangengestaltigen Kultobjekt namens Ndhustän im Jerusalemer Tempel, das auf Mose zurückgeführt wurde und Räucheropfer erhielt, bis es König Hiskia gegen Ende des 8. Jahrhunderts entfernen ließ (2. Kön. 18,469). Die sukzessive Expansion der mesopotamischen Großreiche Assyrien und Babylonien, die von der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts an über die 63
V g l . SCHMID 1 9 5 5 ; STOLZ 1 9 7 0 ; ECK. OTTO 1 9 8 0 , 3 8 - 4 1 . 5 7 - 6 0 .
64
M. WEIPPERT 1961b, 106f. [= unten S. 56f.].
65
A. MAZAR
1982.
66 Vgl. noch WENNING-ZENGER 1986. Wenn die dort gefundene Stierbronze (in ״subbronzezeitlichem" Stil) kultisch gedeutet werden darf, stellt sie das Symboltier des ״Wettergottes" dar. Die Frage, ob der Kult des Heiligtums Jahwe oder Baal gegolten habe, ist im Zusammenhang der hier vertretenen These anachronistisch. 67 Siehe Anm. 57. 68 In Bethel soll der König Josia von Juda nach 2. Kön. 23,15D wie in Jerusalem das Kultsymbol der Aschera entfernt haben; doch gehört diese Nachricht zu einer Überarbeitungsschicht des Berichts über die Josianische Reform, so daß ihr historisch nicht zu trauen ist. 69 Ihrer Sprachgestalt nach ist diese konkreteste Nachricht über die Kultreform Hiskias protomittelhebräisch, literarisch damit postdeuteronomistisch, so daß historisch auch hier Vorsicht geboten ist.
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Staatenwelt Syriens und Palästinas hereinbrach, wurde von den Betroffenen zu Recht als existenzbedrohend empfunden - in der Tat fiel ja die Eigenstaatlichkeit Israels im Jahr 722 bzw. 720 den Assyrern, die Judas im Jahr 586 den Babyloniern zum Opfer. In jener Zeit der Angst wandte man sich in zunehmendem Maße Göttern und Kulten zu, von denen man glaubte, daß sie den Großmächten ihre unwiderstehliche Stärke verliehen, und zwar auf allen Ebenen der Religion vom privaten bis zum offiziellen Kult. Es ist strittig, ob die Assyrer von ihren Vasallenstaaten die Übernahme von Elementen ihres Staatskults verlangten70. Gesichert ist aber aufgrund schriftlicher Quellen und archäologischer Funde, daß vom 8. Jahrhundert an insbesondere die Verehrung von Astralgottheiten, des Sonnengotts Samas, des Mondgotts von Harrän, des ״Himmelsheers" (s3bä has-sämayim), d.h. der Gestirne ingesamt, eine beträchtliche Popularität erreichte71, die sich bis in die Kultinstallationen des Tempels von Jerusalem hinein bemerkbar machte. Vor allem Frauen wandten sich auch an die ״Königin des Himmels" (Jer. 7,18; 44,1719.2572)״, d.h. die assyrische oder babylonische Istar, oder versammelten sich zur rituellen Tammuz-Klage (Ez. 8,14). Aus dem aramäischen oder phönizischen Bereich wurde der MolochDienst übernommen73, der von seinen Anhängern symbolische oder faktische Kinderopfer forderte. Es ist deutlich, daß es sich hier nicht um die Weiterbildung der traditionellen israelitischen Religion handelt, sondern um Kultimporte in einer Zeit der politischen Krisen und der religiösen Unsicherheit. Die Propheten und die deuteronomisch-deuteronomistischen Theologen haben dann allerdings beides, die einheimische Religion und die ausländischen Importe, in einen Topf geworfen und als Abfall von Jahwe verurteilt.
3. Abgrenzung
und Einigung im Zeichen des Einen Gottes
In den beiden ersten Kapiteln dieser Studie ist bereits mehrfach angeklungen, daß der Weg von der polytheistischen Religion Israels der vorexilischen Zeit zum nachexilischen Monotheismus von Konflikten gesäumt war. Das ist nichts Auffälliges; denn Konflikte konnten nicht ausbleiben, wenn eine mili70
V g l . d i e v e r s c h i e d e n e n M e i n u n g e n b e i M C K A Y 1 9 7 3 ; COGAN 1 9 7 4 ; SPIECKERMANN
1982, 3 0 7 - 3 7 2 . 71
72
V g l . u.a. Jer. 8,2; H. WEIPPERT 1988a, 6 2 7 f.
Der Masoretische Text hat an allen Stellen maleket hassämayim, was man nach Septuaginta 7,18 und seit STADE 1886ab gern als ״Werk" = ״Heer des Himmels", identisch mit sdbä hassämayim, gedeutet hat. Die griechischen Versionen haben jedoch für mlkt vorherrschend ß a a d i o o a . Eine mlkt smyn hatte nach den aramäischen Papyrusbriefen von Hermopolis im 5. Jahrhundert auch einen Tempel in Elephantine (BRESCIANI-KAMIL 1966, 398 Brief 4,1). 73 Moloch (hebr. mölek) ist nach EISSFELDT 1935a eine Opferart; doch hat sich diese These zu Recht nicht gegen die Ansicht durchsetzen können, daß es sich um eine Gottheit handelt; siehe WEINFELD 1972. M.E. ist hebr. mölek Gottesname < *mulk- ״Königtum" (abstractum pro concreto).
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tante Minderheit | die traditionelle Religion und damit ein wesentliches Element der bestehenden Gesellschaftsordnung mehr oder weniger radikal in Frage stellte. Die erste Auseinandersetzung auf religiösem Gebiet, die in den Quellen sieher bezeugt ist, ist zwar eher als Vorspiel zu den späteren Konflikten zu vers t e h e n , h a t aber n i c h t s d e s t o w e n i g e r Geschichte g e m a c h t . I c h m e i n e d e n Kampf zwischen Jahwe und ״Baal" zur Zeit des Königs Ahab von Israel und seiner Nachfolger um die Mitte des 9. Jahrhundert v. Chr. Dabei ist für uns die Hauptschwierigkeit, welche Gottheit in diesem Zusammenhang mit ״Baal" gemeint ist. Da sein Kult in den Elia-Erzählungen mit der Königin Isebel, einer phönizischen74 Prinzessin, in Verbindung gebracht wird, legt sich die Vermutung nahe, daß es sich bei ihm um einen phönizischen Gott handelte, etwa den tyrischen Melqart, der den Titel bcl Sr (DONNER-RÖLLIG 1971, Nr. 47,1), ״Herr von Tyrus", trug. Ich vermute weiter, daß er unter Ahab und Isebel zum Schutzgott der omridischen Dynastie erhoben wurde und als solcher unter den Gefolgsleuten des Königshauses, den Beamten und Militärs, eine Verhältnismäßig breite Anhängerschaft fand. Er erhielt auch einen Tempel in der HauptStadt Samaria (1. Kön. 16,32; vgl. 2. Kön. 10,18-27), vielleicht im Palastbezirk. Repressionsmaßnahmen der Regierung gegen Jahweverehrer und ihre Kultstätten (vgl. 1. Kön. 18,4.11; 19,10-14; 2. Kön. 9,775) deuten wohl darauf hin, daß sich gegen die Propagierung des fremden Gottes in der Bevölkerung Widerstand erhob. Wortführer der Opposition waren, wie es scheint, die Propheten Jahwes, die mit den bämöt des flachen Landes verbunden waren, an ihrer Spitze Elia von Thisbe, auf dessen Gestalt sich die Überlieferung konzentriert. Im Hintergrund standen wohl auch soziale Konflikte, die sich aus der Absicht der Omriden ergaben, Israel in Anlehnung an die Phönizier und
74 Die ״Nationalität" Isebels ist umstritten. Nach 1. Kön. 16,31 war sie eine Tochter des Sidonierkönigs Ethbaal. Flavius Josephus identifizierte diesen Ethbaal mit dem 'I'&obßcdog׳ Etfrobßcdog seiner aus Menander von Ephesus übernommenen oder exzerpierten tyrischen Königsliste (AJ 8,13,2 § 324; c.Ap. 1,18 § 123), und nannte ihn ״König der Tyrier und Sidonier" (AJ 8,13,1 § 317; 9,6,6 § 138). Darin ist ihm die Wissenschaft in der Regel gefolgt, und so wird Isebel in der Literatur gewöhnlich als eine ״tyrische Prinzessin" bezeichnet. Dafür ließe sich die Analogie des von Sanherib erwähnten Königs Lüll von Sideon anführen, der zumindest nach der Inschrift von Stier 4,15 f. (LUCKENBILL 1924, 68 f.) auch über Tyrus verfügt haben dürfte und mit dem König ־E?i0׳u^a10g der von Flavius Josephus gebotenen tyrischen Überlieferung (AJ 9,14,2 §§ 283 f.) identisch sein könnte. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß Tyrus und Sidon zeitweise in Personalunion regiert wurden, wobei die Doppelmonarchie von Außenstehenden - angesichts des Prestiges des Namens Sidon, dessen Gentilizium in der Antike häufig generell für ״Phönizier" gebracht wurde (PIETSCHMANN 1889, 104-106) - als ״Sidon" bezeichnet wurde. Vgl. dazu KATZENSTEIN 1973, 132-135. Gegen die Verwendung der (Dius- und) Menander-Notizen für die Geschichte des 9. Jahrhunderts v. Chr. jetzt TIMM 1982, 200-241; vgl. DONNER 1986, 268. 75 Die Repressalien, insbesondere gegen die Propheten Jahwes, werden in den Texten der Königin Isebel zugeschrieben; vgl. dazu aber MILLER-HAYES 1986, 271.273.
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Aramäer in einen ״modernen" Staat zu verwandeln76. Die Revolution Jehus im Jahr 841, die m.E. in erster Linie eine Wendung in der Außenpolitik Israels herbeiführen sollte, beseitigte mit der Omridendynastie auch ihren Gott ״Baal" und seinen Tempel in Samaria (2. Kön. 9 f.). Nebeneffekt dieser Aktionen war, daß die überlieferte Religion Israels wieder ungestört ausgeübt werden konnte; Jehu und seine Nachfolger haben sie nicht angetastet, weshalb sie in den Prophetenüberlieferungen der Königsbücher anders als bei Hosea (1,4) und den Deuterono|misten (2. Kön. 10,29.31; 13,2.11; 14,24; 15,9) verhältnismäßig positiv beurteilt werden. Doch scheint der Konflikt mit dem fremden Gott der Omriden in bestimmten Kreisen in Israel das Bewußtsein dafür geschärft zu haben, daß es neben ihrem als Baal betrachteten Nationalgott Jahwe durchaus noch andere Baale gab, deren Kult sich weder in den dafür nötigen Einrichtungen noch im Ritual sehr von dem des Gottes Israels unterschied, und die auch in ihren Funktionen mit Jahwe in Konkurrenz treten konnten. Dies ist allerdings nur eine Vermutung, da die Quellen für die nächsten hundert Jahre von religiösen Konflikten in Israel schweigen; doch ist kaum denkbar, daß der Prophet Hosea im dritten Viertel des 8. Jahrhunderts seine radikale Religionskritik ohne Rückhalt an einer aus den Erfahrungen des 9. Jahrhunderts herkommenden Tradition formulieren konnte. Hosea ist der erste im Alten Testament bezeugte Vertreter der ״Jahwe-allein"-Theologie. Sein Auftreten fällt in die Zeit der politischen und ideologisehen Krisen, die in Israel und Juda durch die die Existenz aller Staaten Syriens und Palästinas bedrohende Expansion des neuassyrischen Reiches unter Tiglathpileser III. und seinen Nachfolgern heraufbeschworen wurden. Hosea fragte nach Wesen und Ursachen der tödlichen Gefahr, in der Israel schwebte. Da Jahwe nicht für Israel einstand, konnten die assyrischen Militäraktionen nur Sanktionen dafür sein, daß Israel die Ehe mit ihm gebrochen hatte. Deutliche Anzeichen des Ehebruchs erkannte er in den Elementen der traditionellen israelitischen Religion, die auch bei anderen Völkern, die Jahwe nicht kannten, vorkamen: in der Vielzahl der verehrten Gottheiten, den Heiligtümern, den Götterbildern und -Symbolen, dem Opferkult, den mantischen Praktiken. Aus diesem Denkansatz ergab sich für Hosea, daß all dies von den Völkern übernommen sein mußte, denen Israel bei seinem Eintritt ins Land begegnet war77. Hier war für ihn der Abfall Israels von Jahwe mit Händen zu greifen. Damit wurde auch die traditionelle Vorstellung von Jahwe selbst in Frage gestellt, denn er war es ja, der im Gottesdienst der als ״kanaanäisch" verworfenen bämöt im Mittelpunkt stand. Das bedeutete, daß es sich bei dem Jahwe der Höhenheiligtümer in Wirklichkeit gar nicht um Jahwe handeln konnte, sondern daß er eine Maske war, hinter der sich Baal, der Gott Kanaans, verbarg. Den wirklichen Jahwe, Israels ״Gott von Ägypten her", hatte das Volk | 76
M . WEIPPERT 1 9 7 6 - 8 0 a , 2 0 2 ; MILLER-HAYES 1986, 2 7 3 f. D i e M o d e r n i s i e r u n g ist ar-
chäologisch in der gewaltigen Steigerung der öffentlichen Bautätigkeit und im Charakter der Bauten zu erkennen; siehe H. WEIPPERT 1988a, 507-551. 77 Vgl. VENGASSARY 1985, 72.84 u.ö.
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nach Hoseas Meinung vergessen oder, durch die Schuld seiner Priester, erst gar nicht kennengelernt. Der gesamte Gottesdienst Israels galt demnach Baal oder seinen lokalen Manifestationen, den Baalen, denen Israel die Segnungen seines Landes, Getreide, Wein, Öl, Wolle, Flachs, zuschrieb, die in Wirklichkeit doch Gaben Jahwes waren (vgl. bes. Hos. 2,4-15). Es ist faszinierend zu beobachten, wie im Denken des Propheten Jahwe und Baal, ursprünglich, wie wir gesehen haben, ein- und dieselbe Gottheit, auseinandertreten und zu zwei scharf miteinander konkurrierenden Göttern werden. Was wir hier miterleben, ist eine religionsinterne Grenzziehung, die als Abgrenzung nach außen interpretiert wird. Die Gedanken Hoseas und seiner eventuellen Mitstreiter wurden in Israel nicht ernstgenommen; dafür war es wohl schon zu spät. Die ״Jahwe-allein"־ Theologie hatte jedoch beim Fall Samarias im Jahr 720 längst in Juda Fuß gefaßt, wo die Reihen ihrer Anhänger nun durch israelitische Flüchtlinge verstärkt wurden, die u.a. die Hosea-Überlieferung und vielleicht auch eine Vorform des späteren Deuteronomiums mitbrachten. Auch hier war die neue Theologie Sache einer kritischen Minderheit. Aber die Bedingungen, die sie vorfand, waren bedeutend günstiger als in Israel, schon weil sie genügend Zeit zu ihrer Weiterentwicklung hatte. Noch wichtiger als der Zeitfaktor war jedoch, daß der Gedanke der Alleinverehrung Jahwes in Juda auch Teile der politisch einflußreichen und gebildeten Aristokratie bis in die unmittelbare Umgebung des Throns erfaßte und sich unter ihren Händen mit der Theologie des Jerusalemer Tempels verband. In Jerusalem war Jahwe selbstverständlich der Nationalgott Judas. Er galt aber auch in der Nachfolge des kanaanäischen StadtgottesנEl c Elyön (Gen. 14,19 f.22) als König der Götter und Schöpfer der Welt. Er war schließlich als Schutzgott der herrschenden Dynastie eine Gottheit, der man im Rahmen der von den Traditionen des Großreichs Davids geprägten Königsideologie eine weltweite Wirksamkeit zuschrieb (vgl. Ps. 2,1-9; 89,26.28; 110; auch 72,8-11)78. Aus dieser Verbindung erwuchs die Verkündigung oppositioneller Propheten wie Jesaja und Jeremia, etwa Jesajas Aufruf, gegenüber militärischer Bedrohung allein auf Jahwe zu vertrauen (Jes. 7,9), oder die von ihm mit Jeremia geteilte Überzeugung, daß die Weltmächte ihrer Zeit, die Assyrer und Babylonier, Werkzeuge in der Hand Jahwes seien, um sein Gericht über die Welt zu brin|gen (vgl. Jes. 8,5-8; 31,1-3; Jer. 27 f. und die Stellen, an denen Jahwe den König von Babylon als ״mein Knecht" bezeichnet: Jer. 25,9; 27,6; 43,10). Politisch wirksam wurde die ״Jahwe-allein"-Theologie unter König Josia, der am Ende des 7. Jahrhunderts in einer vom deuteronomischen Gesetz inspirierten Kultreform die Alleinverehrung Jahwes und die Eliminierung der als nichtjahwistisch interpretierten Elemente der Religion mit staatlichen Machtmitteln durchzusetzen suchte (2. Kön. 22 f.79). Der Reform fielen die 78
S. dazu GROSS 1953. Der ״Reformbericht" muß allerdings sehr kritisch gelesen werden (vgl. Anm. 57), da er im Laufe der Zeit mehrfach überarbeitet wurde, um Josia die Beseitigung aller ״Greuel" 79
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Monotheismus
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Lokalheiligtümer zum Opfer; zugleich wurde im Tempel zu Jerusalem der Kult anderer Götter, vor allem der der Aschera, unterbunden, ihr Kultinventar vernichtet. Abweichend von der Haltung der radikal kultkritischen Fraktion der monolatrischen Bewegung (vgl. Hos. 6,9; 8,11; 9,4 f.; 10,1-8) wurden die tägliehen Opfer und der Festkult am Jerusalemer Staatsheiligtum konzentriert. Das stand formal im Einklang mit dem in der Frage des Kults gemäßigter denkenden Deuteronomium, das allerdings den ״Ort, den Jahwe erwählen wird, um dort seinen Namen wohnen zu lassen"80, nicht mit einem bestimmten Hei ligtum identifizierte. In der folgenschweren Entscheidung für Jerusalem kam wohl auch das Interesse des Königs und seiner Umgebung zum Ausdruck, die Kontrolle über den Staatskult, der nun mit dem Gottesdienst der Nation überhaupt identisch sein sollte, nicht zu verlieren. Allerdings scheint man in Juda nach Josias unerwartetem Tod weithin zu der traditionellen Religionsübung zurückgekehrt zu sein. Die großen judäischen Oppositionspropheten standen mit ihrer Theologie an der Schwelle zum Monotheismus. Vollzogen wurde der Schritt von dem einen zum einzigen Gott aber in Babylonien im Kreis judäischer Exulanten, die die Jerusalemer Variante der ״Jahwe-allein"-T11eologie an den Ort ihrer Deportation mitgenommen hatten. In der Reflexion über die Ursachen des Untergangs des judäischen Staates wurde ihnen zur Gewißheit, daß Jahwe in der Niederlage seines Volkes nicht, wie ein beliebiger Nationalgott, besiegt worden war, weil er ja selbst den König von Babylon als sein Werkzeug gebraucht hatte, um Juda zu strafen. Da für sie Jahwe mehr als ״nur" der Gott Judas, nämlich Schöpfer und Weltherrscher, war, konnten sie den entscheidenden Schritt tun und in Jahwe den einzigen Gott erkennen. ״Theoretisch" formuliert hat das in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts ein uns namentlich unbekannter Prophet, den wir ״Deuterojesaja" nennen: | Vor mir ward ein Gott nicht gebildet, und nach mir wird einer nicht entstehen. Ich, ich bin Jahwe, und außer mir ist kein Heiland! (Jes. 43,10 f.).
Als nach der Übernahme des neubabylonischen Reiches durch die Perser ein Teil der ExiLJudäer in das Land ihrer Väter zurückkehrte, knüpften sie wie selbstverständlich an die Josianische Reform an, indem sie den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem als einzigen Ort legitimer Verehrung Jahwes anstrebten. Sie konnten sich dafür auch auf das Edikt Kyros' d. Gr. über die Restitution gestörter Kulte von 538 berufen, das u.a. die Wiederherstellung des Tempels zuschreiben zu können, die nach späterer Meinung in der vorexilischen Zeit (oder auch in der Zeit der Ergänzer) in Juda im Schwange waren. Das folgende gibt wieder, was m.E. historisch aus 2. Kön. 22 f. über die Kultreform entnommen werden kann. Die umfangreiche Analyse des Textes bei SPIECKERMANN 1982, 46-160, beruht z.T. auf grammatikalischen Voraussetzungen, die ich nicht teilen kann. Vgl. auch LEVIN 1984; DONNER 1986, 343-356. 80 Dazu H. WEIPPERT 1980.
Synkretismus
24
und
Monotheismus
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mit staatlicher Hilfe vorsah (Es. 6,2 C-5)81. Dies fügte dem Konflikt der Rückkehrer mit den Nachkommen der 597 und 586 im Lande verbliebenen judäischen Bevölkerung eine religiöse Komponente hinzu, da man in Juda weiterhin der überlieferten Religion anhing (vgl. Jes. 57,3-13; 65,1-7.11 f.; 66,3). Die lange Verzögerung des Tempelbaus, der schließlich 520 begonnen und 515 abgeschlossen wurde, ist vielleicht nicht nur auf den Widerstand der Nachbarn Judas zurückzuführen, sondern auch auf interne Schwierigkeiten. Der Konflikt erreichte seinen Höhepunkt, als irgendwann im 5. Jahrhundert82 Esra das ״Gesetz des Himmelsgottes" (d.h. Jahwes) nach Jerusalem brachte, wohl eine in Babylonien im Sinne der neuen Theologie redigierte Fassung der späteren Thora83. Da Esra einen auf dieses Dokument bezüglichen offiziellen Titel führte84, ist anzunehmen, daß es als Gesetz einer dem Reich angehörenden Ethnie den Status eines persischen Reichsgesetzes hatte85. Das bedeutete, daß es gegen die Anhänger der traditionellen Religion auch mit staatlichen Machtmitteln durchgesetzt werden konnte (Es. 7,25 f.; vgl. Neh. 13); wer sich ihm nicht unterwerfen wollte, schloß sich damit aus der Jahwe-Gemeinde und zugleich aus der jüdischen Ethnie aus (vgl. Es. 10,8) und wurde in das ״Heidentum" abgedrängt. Das beendete in der verbleibenden jüdischen Gemeinschaft den Konflikt zwischen der traditionellen Religion und der ״Jahwe-allein"-Theologie. Unter dem Vorzeichen des Monotheismus wurde die ursprünglich religionsinterne Abgrenzung nun zu einer Grenzziehung zwischen Religionen - und Nationalitäten. Die Auseinandersetzung mit dem ״Heidentum" trat in den Vordergrund, sei es, daß man heftig, mit allen Mitteln der Vernunft und des Spottes, gegen | die Bilderverehrer polemisierte, sei es, daß man die friedliche Bekehrung der Völker zu dem in Jerusalem thronenden Jahwe erwartete, sei es, daß man der Bekehrung gelegentlich, wie im Falle der Idumäer, mit dem Schwert nachhalf. Jahwe hatte in dem geschilderten Prozeß einen komplexen Charakter angenommen. Aus untergeordneter Position zum Haupt des Pantheions in die Rolle Eis aufgestiegen, hatte er als allein verehrter und schließlich einziger Gott all die Funktionen an sich gezogen, die man sonst auf verschiedene Götter verteilte. So entstand allmählich ein ״synkretistischer" Monotheismus, in dessen Namen später Juden, Christen und Muslime sich aufmachten, um ihren Gott mit Ölzweig oder Schwert der Welt nahezubringen.
81
V g l . GALLING 1964, 4 0 - 4 2 . 6 1 - 7 7 ; DONNER 1986, 4 0 6 - 4 1 0 .
82
Nach Es. 7,7 im 7. Jahr eines Artaxerxes. Welcher das war, ist umstritten, m.E. am ehesten Artaxerxes II.; vgl. DONNER 1986, 418-420. 83 Auch das ist umstritten; siehe den Forschungsüberblick bei DONNER 1986, 428-430. 84 Säpar data dlנeläh sdmayyä, ״Staatskommissar für das Gesetz des Himmelsgottes", Es. 7,12.21; dazu SCHAEDER 1930, 39-59 (etwas anders GALLING 1964, 166 f.). In Es. 7,6.11 findet man zwei inoffizielle hebräische Paraphrasen des Titels. 85
FREI 1 9 8 4 .
2. Uber den asiatischen Hintergrund der Göttin ״Asiti" (1975)
Auf einer der unzähligen punischen Stelen, die dem Götterpaar Tinnit und Baal-Hammon aus Anlaß eines Gelübdes gesetzt worden sind, findet sich in der Filiation des die Stele Weihenden der Vatersname Bdcst (CIS 13568,5 f. aus Karthago). Der Name besteht aus dem überaus häufigen Element bd- (*böd-), dessen Deutung umstritten ist1, und dem Gottesnamen cst und repräsentiert damit einen geläufigen Typus; auffällig ist nur das theophore Element. Der Bearbeiter des Texts, J.-B. Chabot, bemerkt dazu2: ״Nomen hucusque inauditum; suspiciamur lapsum, potius quam coarctationem, pro בדעש]תו״[ת." Daß hier ein Schreibfehler (״misspelling") vorliege und der oft belegte Personenname Bdcstrt gemeint sei, vermutet fragend auch F.L. Benz3, und es läßt sich zugunsten dieser Ansicht jedenfalls anführen, daß die Inschrift der Stele nachlässig auf den Stein gesetzt ist und gleich in der für diese Denkmälergattung konstitutiven Eingangsfloskel [l]rbt lt(nt p)n b[c]l wl3d[n l]bcl hmn ״für die Herrin Tinnit-Gegenwart-Baals4 und für den Herrn Baal-Hammon" (ebd. 1-3) eine durch Abirren des Auges des Steinmetzen von dem n in Tnt auf das n in pn verursachten Buchstabenauslassung aufweist. Dieses Urteil über die Qualität der Handwerksarbeit gilt jedoch nicht für die punische Stele CIS 15614, ebenfalls aus Karthago, die von einem Manne gesetzt wurde, der wie sein Großvater den wiederum mit dem Gottesnamen cst gebildeten Personennamen cstczr ״cst ist Hilfe" trägt (ebd. 3.*4 f.)5. In diesem Fall vermutet Chabot denn auch
Bei der Transliteration von Wörtern in ägyptischer Schrift ist 1 durch \ 11 durch y, % durch i" wiedergegeben. Die sog. ״syllabische Orthographie" ist nach den bei M. WEIPPERT 1969b, 35 Anm. 1; 1970, 261 Anm. 6, angegebenen Grundsätzen umschrieben. Angesichts der ungeklärten Problematik dieser Schreibweise folgt einer jeden derartigen Umschrift in Klammern eine Wiedergabe des reinen Konsonantenbestands, eine Transliteration nach dem System HELCKS in der Fassung von HELCK 1971, 536 ff., und eine hieroglyphische Wiedergabe. 1 Vgl. Referat und Diskussion der verschiedenen Meinungen bei BENZ 1972, 283-286. 2 CIS I 3, 72b. 3 BENZ 1972, 81.100. SCHULT 1973, 83, vermutet eher ein Hypokoristikon. 4 Vgl. zu dieser Gottesbezeichnung CROSS 1973, 28.30. 5 Der Name ist in Z. 3 vollständig erhalten, in Z. 4 - 5 mit Sicherheit zu ergänzen (cst[cz]r). Nach der Photographie in CIS I Taf. LXX 9 ist der Vatersname des Weihenden gegen Chabot ([x(x)]ldnm) eher [x(x)]mdnm zu lesen. Ergänzung?
Über den asiatischen Hintergrund
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der Göttin ״Asiti"
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eine ״coarctatio" (gedrängte, d.h. Kurzschreibung), während Benz wiederum von ״misspelling" spricht6. Die Wahrscheinlichkeit der Annahme einer Fehlschreibung schwindet jedoch weiter und m.E. ganz angesichts eines möglicherweise israelitischen Siegels wohl des 7. Jahrhunderts v. Chr., das aus den Beständen der Bibliotheque Nationale in Paris im Jahre 1966 von N. Avigad veröffentlicht wurde7. Dieses Siegel enthielt ursprünglich eine vierzeilige Inschrift, deren erste Zeile weggebrochen ist; der Text lautet: (1) [... bn] (2) נbndb s nd(3)r lcst bsdn (4) tbrkh ([״Siegel) des NN, Sohnes des] Abinadab. (Dies ist es,) was er der (Göttin) cstin-Sidon gelobt hat, daß sie ihn segnen möge." Es muß als ziemlich zweifelhaft angesehen werden, daß in diesen drei Fällen jeweils der Name der Göttin Astarte durch denselben Schreibfehler verstümmelt worden ist. Eher diskutabei erscheint daher die Annahme einer Kurzschreibung oder einer auch in der gesprochenen Sprache beheimateten Verkürzung - wenn es sich überhaupt um Astarte (phön. cstrt) handelt. Die Vergleichsbasis kann nun durch Material aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. verbreitert werden, das auch eine Klärung des Identifikationsproblems gestattet. Wenn man die ägyptologische und semitistische Literatur über die üblicherweise ״Asiti" genannte Göttin8 durchmustert, ergibt sich rasch, | daß die Fachleute, die sich mit ihr befaßt haben, in zwei Gruppen gespalten sind: in eine, die sie mit Astarte identifiziert, und eine andere, die jede Beziehung zwischen ״Asiti" und Astarte leugnet. Der Streit läßt sich jedoch entscheiden, wenn auch auf einigen Umwegen. Seit dem Anfang des vorigen Jahrhunderts ist ein Relief Sethos' I. bekannt, daß sich im Wädi Miya an einem Felsen östlich des Tempels (el-Kanä3is)9 des Königs befindet und in seinem unteren Register eine asiatische Göttin zu Pferde zeigt. Die Beischrift lehrt, daß c!-s-1-t3 (cst, Helck cä-si-tä s l P w l ^ ) dargestellt ist10. Eine ähnliche Darstellung einer reitenden Göttin bietet die Stele Turin 1308 Suppl. aus der Zeit der 18. Dynastie, nach J. Leclant und R. Stadel-
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der Göttin ״Asiti"
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mann vielleicht der Tuthmosis' IV.11. Die schlecht erhaltene Beischrift liest W. Helck ״c ä-tä-ja von su-[k]d-si", d.h. wohl c)-f-y[ ] (cty[ ]i[&M ] 2IM und interpretiert diesen Namen als ״Istar von Suksi"; doch ist seine Lesung und noch mehr seine Erklärung nicht über jeden Zweifel erhaben12. Ferner erscheint im 3. Register der Nordwand der Cella des Amuntempels von rHß1g (״Hibis") in der Oase el~Härgeu aus persischer Zeit unter den Göttern von Herakleopolis in dreifacher Gestalt die Göttin cst(.t) ^ : S o i , deren Name wohl cst zu lesen ist14. Sie ist jeweils mit Pfeil und Bogen bewaffnet, einmal auch zu Pferd dargestellt, so daß es sich wohl um den bisher jüngsten ägyptischen Beleg für ״Asiti" handeln muß. Beizuziehen ist auch der Name der Göttin c3-s-'i-f-y~h)-w-rw (csty/cst j hr, Helck cä-si-tä-ya-hü-rü IlSPwIW A i ^ ) , an die eine der Weihinschriften der Basaltstatuette des Pth~cnh, Dieners des Oberpriesters des Ptah Ptahmose und Vorstehers der Sänger des Ptah, also wohl eines memphitischen Tempelbeamten, gerichtet ist15. In der Inschrift wird die Göttin als hnw-t tyw3 hnw-t ntr-w nb-w ״Herrin der beiden Länder, Herrin aller Götter" apostrophiert. Über ihre Identität ist, trotz der divergierenden wissenschaftlichen Literatur, kaum ein Zweifel möglich. E. von Bergmann, der die Inschriften der Statuette veröffentlichte, interpretierte den Namen fragend als ״Astarte von Xaru"16 (״Xaru" = H!rw). Richtig verglich H. Madsen17 damit den Namen der Göttin cys-f-n-h]~ rw (cstr hr, Helck cä-s-tä-ra-hä~rü 53 (KIT! j ^ T n ) , die auf der Kopenhagener Stele des Türhüters R}1ni&angeredet ist und dort die Epitheta nb(-t) p-t nb(-t) tyw3 hnw-t ntr-w ״Herrin des Himmels, Herrin der beiden Länder, Herrin der Götter" führt. Madsen gab diesen Namen als ״die syrische Astarte" wieder. H. Ranke19, der dieser Interpretation grundsätzlich zustimmte und nur ״Astarte" wegen der fehlenden Femininendung -t in ״Istar" korrigieren wollte, gab jedoch zu bedenken, ob hier nicht das Namenselement h!(-w)-rw (hr) statt in seiner üblichen Bedeutung ״Palästina-Syrien" konkret für Hurru = Mitanni gebraucht sei, der Gottesname cst(r) hr somit die ״hurritische Istar", d.h. die Istar
6
J.-B. Chabot, CIS I 3, 457b; BENZ 1972, 174. AVIGAD 1966, 247-251 u. Taf. 26D. Meine Übersetzung weicht von der AVIGADS a.a.O., 249, insofern ab, als ich das Determinativpronomen s nicht auf den Weihenden, sondem - z.B. nach Analogie der punischen Exvoto-Stelen - auf die Weihgabe(n) beziehe. Dabei muß offen bleiben, ob mit dem Siegel die Weihgabe(n) gesiegelt wurde(n) oder ob es selbst die Weihgabe ist. Für letztere Annahme kann angeführt werden, daß der Brauch, Gottheiten Siegel zu weihen, aus Mesopotamien wohlbekannt ist; vgl. dazu H. Tadmor bei NAVEH-TADMOR 1968, 452 mit Anm. 14-16; RAINEY 1973. Vgl. auch das aramäische Siegel CIS II 75: l'kdbn br Gbrd srs נzy hqrb Ihdd (״Siegel) des Akkadbani, Sohnes des Gabradda. des sa-resi. (Dies ist es,) was er dem Hadad geweiht hat." Die Echtheit des Siegels wird allerdings von Tadmor a.a.O., 451 f., in Zweifel gezogen. 8 Literatur bei LECLANT I960, 34 Anm. 4; ferner: RANKE 1932; HELCK 1966, 10 f.; 1971, 458-460; STADELMANN 1967, 99-101 (Lit.); W. HERRMANN 1969, 21 Anm. 40. 49; H. Gese in GESE-HÖFNER-RUDOLPH 1970, 162 f.; M. WEIPPERT 1971a, 431 f. 7
11
B i b l i o g r a p h i e bei LECLANT a . a . O . , 2 3 A n m . 4; f e r n e r : LECLANT e b d . , 2 3 - 2 8 ( D o c . 2);
STADELMANN 1 9 6 7 , 1 0 2 f . ; W . HERRMANN 1 9 6 9 , 4 9 ; HELCK 1 9 7 1 , 4 5 8 f . 12
HELCK 1971, 458. Zur Kritik seiner These von der ״Istar von Suksi" siehe unten Anm.
13
B i b l i o g r a p h i e b e i PORTER-MOSS 1 9 5 2 , 2 8 5 - 2 8 7 N r . 1 1 7 f . ; L E C L A N T 1 9 6 0 , 5 0 A n m . 3 ;
22. f e r n e r : LECLANT e b d . 4 9 - 5 3 ( D o c . 9 ) ; W . HERRMANN 1 9 6 9 , 4 9 . K o p i e : DAVIES 1 9 5 3 , T a f . 3
= LECLANT a.a.O., 51 Abb. 27. Gute Photographien: DAVIES a.a.O., Taf. 72B (Ausschnitt); LECLANT a . a . O . , T a f . I I I B . 14 Ein für die Lesung bedeutungsloses ^ in Verbindung mit dem Determinativ O häufig bei weiblichen Namen in späten Texten. Vgl. GARDINER 1957, 467 zu F 51. 15 Bibliographie bei M. WEIPPERT 1969b, 48 Anm. 86. 16
VON BERGMANN 1 8 8 6 , 1 9 6 .
S. SCHOTT 1961 (Lit.). B i b l i o g r a p h i e bei PORTER-MOSS 1952, 3 2 5 Nr. 2 9 ; LECLANT 1960, 32 A n m . 1; f e r n e r :
17
MADSEN 1 9 0 4 , 114 f.
18
LECLANT ebd., 31-34 (Doc. 5). Gute Photographien: LECLANT ebd., 33 Abb. 11 u. Taf. IIB.
19
Bibliographie bei M. WEIPPERT 1969b, 48 Anm. 86. RANKE 1932, 414.418.
9 10
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der Göttin ״Asiti"
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von Ninive20, bezeichne. Er verwies noch darauf, daß nach dem Amarnabrief 23 die Könige Suttarna II. und Tusratta von Mitanni die (Statue der) Istar von Ninive nach Ägypten geschickt hätten, nach Ranke, um Amenophis III. Heilung zu verschaffen. Daß Rankes Deutung grundsätzlich richtig war, kann heute als erwiesen gelten. Die ״hurritische" Istar spielte auch im Kult der nordsyrischen Stadt Ugarit (Räs es-Samrä) eine Rolle und erscheint dort in Texten in babylonischer Keilschrift in der Schreibung d1sg.TÄR(Istar) hur-ri, der in einem alphabetischen Keilschrifttext die nordwestsemitische Namensform cttrt hr entspricht21. Aus dieser im engeren Sinn ugaritischen Bezeichnung geht zugleich hervor, daß die semitische Bevölkerung der Stadt | den Namen der mesopotamischen Istar mit dem der einheimischen Astarte (ug. cttrt) gleichgesetzt hat22. Rankes Aiternative hie Istar - hie Astarte existiert also nicht. Vielmehr dürfte die jeweils gebrauchte Namensform von der Bevölkerung abhängen, die die gleichsam ״internationale" Göttin verehrte oder ihre Verehrung und ihren Namen an andere Völker weitergab. Die nordwestsemitische Namensform ist schließlich auch noch im phönikischen Bereich belegt. F.M. Cross und der Verfasser23 haben die ״hurritische" Istar/Astarte auch in der cstrt hr erkannt, der die Weihinschrift einer in Spanien gefundenen phönikischen Bronzestatuette des 8. Jahrhunderts v. Chr., jetzt im Archäologischen Museum zu Sevilla, gilt24. Wir erhalten damit folgende Gleichungen: phön. cstrt hr = ug. cttrt hr = ug.akk. Hstarhurri = äg. cstrhr = äg. cst(y) hr. Die Gleichungen sind ״laut"gesetz20 Die Identität kann im Augenblick noch nicht exakt bewiesen werden, ist jedoch wahrscheinlich und, so weit ich sehe, allgemein anerkannt. Vgl. auch ALBRIGHT 1968, 125 Anm. 88. 21
S i e h e LIVERANI 1 9 6 2 , 1 0 4 A n m . 2 1 ; DE M O O R 1 9 7 0 , 2 0 3 N r . 1 7 5 ; M . WEIPPERT 1 9 7 1 a ,
4 3 1 f.; W. HERRMANN 1 9 7 3 / 7 4 . 22 Dies gilt für Ugarit auch sonst und ist ein Argument gegen die These Helcks (HELCK 1971, 458-460), der von der kanaanäischen Form *cAttar ausgeht, die ״hurritische" Istar ferner aufgrund des Ugarit-Textes PRU IV 19.01 (S. 230) und seiner Lesung der Bildbeischrift der Stele von Turin in der Stadt Suksu ansiedelt und für eine ״ugaritische Göttin" erklärt. Suksu, heute Teil Sükäs, war in der Tat eine Stadt des Staates Ugarit. Ebenso hatte die ״hurritische" Istar in Ugarit einen Platz im Kult, wie der Text CTA 33,1-8 zeigt. Nur war ihr nordwestsemitischer Name dort eben cttrt hr und nicht *ctt hr. Wenn man einmal von der unsicheren Turiner Steleninschrift absieht, besagt der Text PRU IV 18.01 auch nicht, daß die ״hurritische" Istar eine ״Istar/ c Attar von Suksi" gewesen sei; aus dem Text geht nur hervor, daß die Göttin in der Flur der Stadt Suksu Grundbesitz gehabt hat. Die in ugaritischen Personennamen vorkommende Gottheit cttr ist wohl in allen Fällen männlich, auch in dem (männlichen) Namen 'ttrum = /'Attar-'umml/ ״c Attar ist meine Mutter" (sie); vgl. dazu GRÖNDAHL 1967, 113 £ u. bes. 46 § 75. Zu HELCK 1971, 259 f. Anm. 123, kann schließlich noch angemerkt werden, daß auch die Namensform cttr im nordwestsemitischen Bereich für eine Göttin vorkommt; vgl. die aramäisch-nordarabische Göttin c Atarsamain, die ihren zentralen Kultort in der Oase Duma (Dümat al-Gandal, heute el-Göf) hatte, und die aramäische Göttin Atargatis (aram. ctrcth), in deren Namen das Element cAtar- jedenfalls auf *cAttar zurückgeht. Vgl. noch Anm. 34. 23
CROSS 1 9 7 1 , 1 9 2 ; M . WEIPPERT 1 9 7 1 a , 4 3 1 f.
24
SOLÄ-SOLE 1966; weitere Literatur bei M. WEIPPERT 1971a, 432; ferner: GALLING
1 9 7 2 , 1 6 6 - 1 6 8 ; W . HERRMANN 1 9 7 3 / 7 4 ; QUATTROCCHI PISANO 1 9 7 4 .
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der Göttin ״Asiti"
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lieh exakt25: Nach den bekannten Regeln der Graphemsubstitution entspricht in Fremdwörtern äg. (c) nwsem. (c), äg.(s/s) nwsem. (t) (und <s», äg. (t) nwsem. (t) (und oft (d)), äg. (r) nwsem. (r) (und <1», äg. (h) nwsem. (h) (>phön. /hl). Für die ägyptische Form cstr, die wahrscheinlich der mesopotamischen Istar entspricht, sind folgende Erklärungen möglich: (1) Der Name ist direkt aus Mesopotamien übernommen. Akk. (s) wurde im nordwestsemitischen Bereich im 2. Jahrtau|send als /t/ gehört26, und es ist von vornherein wahrscheinlich, daß die Ägypter den Laut dann nach Analogie des nordwestsemitischen /t/ mit ihrem (s/s) wiedergegeben haben. Bestätigt wird diese Erwartung durch den weiblichen Personennamen '-s-t^-rj-'-w-m(') ( נs t f m , Helck נa-s-tä-ra-'u-md Win^f der nur einem akkadischen Istar-ummi ״Istar ist meine Mutter" entsprechen kann und äg. (s) für akk. (s) aufweist . Die Entsprechungen von (t) und (r) sind problemlos. Den Laut /7 konnte die babylonische Keilschritt nicht oder nur sehr unvollkommen ausdrücken, und er ist auch im Laufe der Zeit in der Aussprache des Akkadischen geschwunden bzw. durch [ ] יersetzt worden28. Die ägyptische Wiedergabe des Namens Istar-ummTbietet folglieh im Anlaut auch das ״Schilfblatt", das den Laut [ ] יausdrückt. Im Falle der Schreibung cstr müßte daher angenommen werden, daß (a) die Ägypter hier den Namen der Istar in Analogie zu dem der nordwestsemitischen Astarte mit einem anlautenden (c) ausgestattet hätten bzw. (b) daß es sich damit ebenso verhält wie mit dem Ortsnamen c-k-S]-p-W (cksp, Helck ca-k-sä-pu Pap. Anastasi I 21,4 für kan. l'Aktap-/ (hebr. נAksäp). Oder: (2) Die Ägypter haben den Namen cstr für die ״hurritische" Istar überhaupt durch nordwestsemitische Vermittlung in nordwestsemitischer Lautgestalt - mit (c), aber ohne die Femininendung -t - erhalten. Wie dem auch sei - die oben begründeten Gleichungen berechtigen nun auch dazu, ganz allgemein die Göttin ״Asiti" mit Astarte (bzw. Istar) zu identifizieren. Die cst(y) Sethos' I. im WädTMiya ist daher in der Tat ״Astarte ä cheval"29, und es bleibt nur noch zu klären, wie sich die Namensform /cst/ zu der Normalform ״Astarte" verhält. Handelt es sich, wie es J. Leclant30 für wahrscheinlich hielt, um eine ״graphie defectueuse d'Astarte"? Oder ist eher R. Stadelmann31 im Recht, wenn er eine innerägyptische Lautentwicklung für die Entstehung 25
Da die folgenden Gleichungen, die allerdings nur für das hier in Frage kommende jüngere Umschreibungssystem gelten, allgemein anerkannt sind, kann auch auf genaue Nachweise verzichtet werden. 26 Vgl. z.B. Assür, ug. *ätr in dtr[y]m ״Assyrer". 27 Urk. IV 11,11; vgl. RANKE 1932, 414. Zu ug. cttrüm siehe Anm. 22. 28 Zur Behandlung des /7 im Akkadischen vgl. VON SODEN 1952, §§ 8g.9a.23.24. Die Lösung (lb) ist mir die wahrscheinlichere. Zum Charakter des äg. (c) siehe grundsätzlich RÖSSLER 1971, 275-279.301 f. und passim. 29 So der Titel von LECLANT 1960. 30
31
LECLANT 1 9 6 0 , 3 4 .
STADELMANN 1967, 99-101. Seine Argumentation ist jedoch nicht ganz einheitlich (Entstehung der Form in Syrien :: Lautwandel in Ägypten). Außerdem ist in seinen Zitaten des ägyptischen Namens der ״Asiti" sein s überall durch s (= äg. (s/s)) zu ersetzen.
26
Über den asiatischen Hintergrund
der Göttin ״Asiti"
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der Form ״Asiti" verantwortlich macht? Stadelmann - und ähnlich auch Helck32 - geht von | der Form cstr aus, die auf der Stele des Rjm belegt ist, und erklärt die anscheinend auf -y auslautende Namensform °sty auf dem Exvoto des Pthcnh durch die bekannte ״Mouillierung" des auslautenden r im jüngeren Ägyptisch, die etwa, um nur das bekannteste Beispiel anzuführen, aus dem Wort pr ״Haus" in vielen Fällen gesprochenes [pT] gemacht hat. Er postuliert also eine Entwicklung *cAstar > *cAstaj, die an sich denkbar ist, aber m.E. weder die Form cst (c3-s-i'-f) bei Sethos I. noch die späte Form cst in el-HTbe plausibel zu machen vermag. Erstere Form kann ja nicht einfach ״c Astaj" gelesen werden, da das ״Schilfblatt" am Wortende nur in Ausnahmefällen den selbständigen Laut [j] wiedergibt, den man in der ״syllabischen Orthographie" in der Regel mit dem Doppel-״Schilfblatt" (y) schreibt, sondern am ehesten das Komplement zum vorhergehenden Zeichen f darstellt. Bei letzterer Form stellt sich das Problem gar nicht. Soll man bei dieser Sachlage annehmen, daß sich die Form /cAstaj/ zu /cAstä/, /cAsta/ oder /cAst(3)/ weiterentwickelt habe33? Es könnte indessen die Frage gestellt werden, ob die Ägypter nicht wie die Namensformen cstrt und cstr so auch die Namensform cst(y) aus Asien übernommen haben. Anlaß dazu gibt zunächst die Beobachtung, daß im nordwestsemitischen Bereich der Gottesname /cAttar(t)/ auch sonst gelegentlich lautlich verkürzt wird. Die geläufigste Form tritt bei den Aramäern und Nordarabern (die in engem Kontakt mit dem Aramäern lebten) auf. Sie lautet ctr, d.h. /cA(t)tar/34, und ist entweder durch Ausstoßung des ursprünglichen! oder durch seine Assimilierung an das folgende t entstanden. Da in den assyrischen, griechischen und lateinischen Umschreibungen von ctr m.W. kein einziges Mal eine Verdoppelung des t angedeutet ist, spricht einiges dafür, daß erstere Erklärungsmöglichkeit zutrifft. Eine zweite gesicherte Art der Verkürzung des Gottesnamens findet sich in altsüdarabischen Inschriften. In dem himjarischen Text | RES 4151 ist in Z. 9 die Buchstabengruppe ...]ttddb[... erhalten, deren Ende nach vielen Analogien als ddb[n] zu lesen ist und das bekannte Epitheton dü Dibän ״Herr von Dlbän" des Gottes cAttar35 ergibt. Danach kann der Text 32
HELCK 1 9 7 1 , 4 5 9 .
33
Im folgenden gehe ich davon aus, daß die ״richtige" ägyptische Form cst lautet. Es bleibt jedoch das Problem der Schreibung csty auf dem Exvoto des Pth-Cnh mit dem auslautenden Ml. Ein Emendationsvorschlag findet sich bei W.M. MÜLLER 1893, 317 Anm. 3. Selbst habe ich in M. WEIPPERT 1969b, 48 Anm. 86, erwogen, ob nicht besser cl-s-i-f- נzu umschreiben wäre (das erste ״Schilfblatt" Komplement zum Zeichen f , das zweite Vokalandeutung?). Nicht ganz auszuschließen ist, daß das ״Doppelschilfblatt" einem Schreiber verdankt wird, der ein Komplement k zu S irrtümlich als Ausdruck für [j] deutete und dementsprechend Mi schrieb, oder daß es, wie in der ״syllabischen Orthographie" öfter, für die Lesung bedeutungslos ist. Doch sind alle diese Erklärungsmöglichkeiten noch nicht recht befriedigend. 34
V g l . J. L E W Y 1 9 4 5 / 4 6 , 4 2 3 - 4 2 5 ; GARBINI 1 9 6 0 ; M . W E I P P E R T 1 9 7 3 / 7 4 , 4 4 f . A n m . 2 4 .
Zu dem altaramäischen Namen ctrsmk (Seftre) vgl. jetzt MILLARD-TADMOR 1973, 59 mit Anm. 9 u. 10. 35 Beispiele: RES 3622,2; 3658; 4052,*2. *4 f.; 4150,2; 4151,*3 (zu Z. 9 siehe oben im Text); 4760 A *6; 4848,*3 f.
[14/15]
Über den asiatischen Hintergrund
der Göttin ״Asiti"
27
als ... bc]tt d Db[n ... ״bei ctt (cAttar), dem Herrn von Dlbän" vervollständigt werden. Die Kurzform ctt ist auch in dem Personennamen Srhctt in der himjarischen Inschrift RES 4150,*1.*3.536 bezeugt und kehrt vielleicht noch einmal in der hadramischen Inschrift RES 4223,1 aus Gaybün als ...]tt (am ZeilenSchluß; Anfang der Z. 2 nicht erhalten) wieder. Es ist nun nicht schwer zu sehen, daß ein analoger Fall auch bei dem phönikisch-punischen Gottesnamen cst vorliegt, von dem wir ausgegangen sind37. Schon N. Avigad hatte hinsichtlich der Form lcst in der Inschrift des Siegels der Bibliotheque Nationale die Vermutung geäußert: ״This is obviously an abbreviation of ל ע ש ת ר ת,to Ashtart'", dann aber hinzugefügt: ״There seems to be no parallel to such an abbreviation of her name". Diesem Mangel dürfte das oben beigebrachte Material abgeholfen haben. Darüber hinaus kann nun aber auch die Vermutung gewagt werden, daß auch die bei den Ägyptern gelegentlieh für Astarte gebrauchte Namensform ״Asiti" auf einen nordwestsemitischen Prototyp *ctt des 2. Jahrtausends zurückgeht, der nur bisher noch nicht belegt ist. Entgegen dem Augenschein ist der Zeitraum, der die 18. Dynastie oder Sethos I. von den phö|nikisch-punischen Belegen trennt, kein entscheidendes Argument gegen diese Annahme. Denn es gibt Anzeichen dafür, daß zumindest die südphönikischen Städte Byblos, Tyrus und Sidon der Katastrophe, die am Ende der Spätbronzezeit etwa das Hethiterreich, Alalah und Ugarit und wohl auch einen Teil der palästinischen Stadtstaaten vernichtet hat, entgangen sind, so daß in ihrem Bereich mit ethnischer und kultureller Kontinuität gerechnet werden darf. Die ״Herrin von Byblos" (phön. BHt Gbl) ist in Byblos vom 3. Jahrtausend bis in hellenistisch-römische Zeit verehrt worden38, und auch der Kult der Astarte (vielleicht der ״hurritischen") in Sidon läßt sich seit der 36
In Z. 5 vollständig; in Z. 1 ist [...]//, in Z. 3 5[...] erhalten. Vielleicht gehört auch der ugaritische Gottesname cttpr in diesen Zusammenhang, der sich in Ug V iii 8,16'; 10 Vs. 10'jeweils neben cttr findet, falls er mit ASTOUR 1966, 279 a , als c tt+pr zu analysieren ist (ASTOUR übersetzt ״c Astar the Young Bull" und stellt Elision oder Assimilation des -r von *cttr zur Wahl). Er ist von dieser Interpretation in ASTOUR 1968b, 175 f., wieder abgerückt und vermutet nun (im Anschluß an eine briefliche Äußerung Ch. Virolleauds) unter Vorbehalt, daß es sich dabei um eine ugaritische Transkription von akk. astapifiru handeln könne. Auf Astours Deutung des Namens Tasmisu- des Dieners des Kumarbi in den hethitischen (hurritischen) Mythen vom ״Königtum des Himmels" als Ableitung von der semitischen Wurzel /sms/ ״dienen" gehe ich hier nicht ein. Es sei nur bemerkt, daß tasmisu ein Nomen actionis von /sms/ D in der Bedeutung ״Dienst" sein müßte (daß hier einer der wenigen Fälle vorliege, in denen Nomina actoris nach der Form *taf'il gebildet werden, ist kaum anzunehmen). Andererseits kann astapi/Tru, wie auch sein Sumerogramm SAG.GEME.IR ausweist, nicht einfach als ״servant" (Astour) aufgefaßt werden; es ist vielmehr ein Kollektivnomen ״Gesinde" (״Sklavin/Dienerin+Sklave/Diener"), so daß *tasmisu im Sinne Astours und astapi/iru auch semantisch nicht ohne weiteres verglichen werden können. - Man könnte auch auf Kt CTA 3 VI 18 hinweisen, womit nach dem Kontext sicher der Gott Ktr gemeint ist; doch liegt an dieser Stelle am Zeilenende sicher ein Schreibfehler vor, so daß Kt(r) zu restituieren ist (Platz für das r wäre jedoch gewesen). Anders GORDON 1965, § 5.27; dazu kritisch DAHOOD 1965a, 8 zu § 5.27; vgl. allgemein auch FRONZAROLI 1955, 73 § 57. 38 Siehe H. Gese in GESE-HÖFNER-RUDOLPH 1970, 45 f. 185. 37
26
Über den asiatischen Hintergrund
der Göttin
״Asiti"
[13/14]
Spätbronzezeit bis in die römische Periode nachweisen39. Der älteste mir bekannte Beleg findet sich in einer hethitischen evocatio, d.h. einem Ritualtext, durch den die Istar von Ninive aus ihren verschiedenen Kultorten ins Hethiterreich gerufen werden soll. Unter den Kultorten ist auch Sidon als U m [am]zi-i-du-na- KBo II 9 I 4 bzw. [K]U[R ] zi-in-du-na- KBo II 36 Vs. 14 ge40 nannt . Im Alten Testament wird Astarte (hebr. cAstöret) an drei - allerdings relativ jungen - Stellen ausdrücklich als ״die Gottheit" bzw. ״der Greuel der Sidonier" (3elöhe/siqqüs STdönim/Sidöniri) bezeichnet (1. Kön. 11,5.33; 2. Kön. 23,13). Die sidonischen Könige Esmunazor I. und Tabnit führten in der persisehen Zeit neben ihrem Königstitel die Amtsbezeichnung khn cstrt ״Priester der Astarte" (KAI 13,1.2), °mcstrt, die Mutter des Königs Esmunazor II., den Titel khnt cstrt ״Priesterin der Astarte" (KAI 14,14 f.). In der Sarkophaginschrift Esmunazors II. ist berichtet, daß er und seine eben genannte Mutter den Tempel der Astarte bzw. der Astarte-Name-Baals (cstrt sm Bcl)41 in Sidonנ rs-ym erbaut hätten (KAI 14,16.18). Vom Astartetempel in Sidon sprechen noch Lukian von Samosata, de dea syria 4, und Achilles Tatius 1,1. Es ist nun nicht ohne Bedeutung, daß die Weihgabe(n), auf die sich das Siegel der Bibliotheque Nationale bezieht, der Göttin cst bsdn ״c,st-in-Sidon" (Z. 2) galt(en)42. Hier dürfte nun endgültig jeder Zweifel an der Identität der cst und der Astarte a u s g e r ä u m t sein. Andererseits lehrt die Bezeichnung der Adressatin, daß der uns namentlich unbekannte Sohn des Abinadab seine Weihgaben der spezifisch sidonischen Ausprägung der großen Göttin | Astarte-C5r darbringen wollte. Den Grund dafür wissen wir nicht; doch können wir mit allem Vorbehalt vermuten, daß die Astarte von Sidon eine besondere, nämlich die ״hurritische" Astarte, d.h. eigentlich die Istar von Ninive gewesen ist43, deren sidonischer Kult für das späte 2. Jahrtausend durch die angeführte hethitische evocatio bezeugt ist. An anderer Stelle wurde schon vermutet, daß die phönikische Bronzestatuette im Museum von Sevilla, die der cstrt hr geweiht ist, aus Sidon stammt oder wenigstens von einem Sidonier gestiftet worden ist44. Diese Statuette bezeugt auch das Fortleben des spätbronzezeitlichen Namens der ״hurritischen" Astarte bis ins 8. Jahrhundert hinein. Die Kontinuität ist auch hier evident. 39
Zu Astarte als Stadtgöttin von Sidon siehe H. Gese a.a.O., 188 f. 191 f.
40
V g l . SOMMER 1 9 2 1 , 9 6 ; FRIEDRICH 1 9 2 5 , 2 1 ; BOSSERT 1 9 4 6 , 3 5 f .
Dieser Sondername der Astarte ist in der Form cttrt sm Bcl auch in Ugarit (CTA 16 VI 56; vgl. 21 *8) bezeugt. Sein Auftreten im Sidon der persischen Zeit ist ein weiteres Indiz für die kulturelle Kontinuität zwischen dem 2. und dem 1. Jahrtausend im südphönikischen Raum. Vgl. zu dem Gottesnamen H. Gese in GESE-HÖFNER-RUDOLPH 1970, 188 f.; CROSS 1973, 30. 42 Zur Deutung von Inschrift und Zweck des Siegels siehe oben Anm. 7. 43 Ob das dem 1. Jahrtausend noch bewußt gewesen ist, steht freilich dahin. 44 Siehe M. WEIPPERT 1971a, 432. Meine leicht mißverständliche Bemerkung ebd., daß in der Inschrift der Statuette ״der westlichste Belege für die weite Verbreitung der ,hurritischen' Istar/Astarte, der Göttin von Nineve", vorliege, und die in dieser Form von W. HERRMANN 1973/74, 136 Anm. 17, zu Recht beanstandet wurde, ist im Lichte der folgenden Aussage zu lesen, aus der hervorgeht, daß ich im konkreten Fall die phönikische Göttin cstrt hr gemeint habe.
[14/15]
Über den asiatischen Hintergrund
der Göttin ״Asiti"
27
Für die Verehrung der Astarte-״Asiti" bzw. der ״hurritischen" Istar/Astarte in Ägypten, besondern in Memphis45, bedeutet das, daß die Göttin auf einem doppelten Weg ins Land am Nil gekommen sein kann: Sicher haben H. Ranke und, ihm folgend, R. Stadelmann etwas Richtiges gesehen, wenn sie das Auftreten der ״hurritischen" Istar/Astarte (und eventuell des Namens ״Asiti") mit den in dem Amarnabrief 23 bezeugten ״Reisen" der Istar von Ninive aus Mitanni nach Ägypten verbinden wollten46. Wahrscheinlich aber führte ein zweiter Weg über die syrischen Küstenstädte, vielleicht direkt über Sidon, so daß auch die These von W. Helck47, wenn auch nicht in ihrer Ausrichtung auf die hypothetische ״Istar vor! Suksi", zu ihrem Recht kommt.
41
45
Die Verehrung der Astarte in Memphis muß hier nicht behandelt werden; vgl RANKE
1932, 4 1 5 - 4 1 8 ; LECLANT 1960, 3 - 1 5 ; 1969, 6 5 - 6 7 ; H e l c k STADELMANN 1 9 6 7 , 1 0 4 . 46
RANKE 1 9 3 2 ; STADELMANN 1 9 6 7 , 1 0 1 .
47
Siehe oben, bes. Anm. 22.
1966, 1 - 4 ; 1971,
458-460;
3. Jahwe (1977)
1.
Namensformen
Jahwe1 ist der Name eines Gottes, der in den Quellen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, als Nationalgott der ״Israeliten" (Israeliten und Judäer) erscheint. Der Name ist sowohl selbständig als auch in theophoren Personennamen verbaut in verschiedenen Varianten überliefert. Bei dem selbständig gebrauchten Jahwe-Namen entsteht ein schwieriges Problem dadurch, daß er seit der Achämenidenzeit zunehmend tabuisiert und bei der Lesung der heiligen Schriften, beim Gebet und im Alltag durch Ausdrücke wie ״der Herr" (hebr. נ ädönäy [eigentlich ״mein Herr", erstarrte Anredeform], griech. wupiog), ״der Name" (hebr. hassem, aram. samä) u.ä. ersetzt wurde, so daß die authentische Aussprachetradition im Laufe der Zeit unsicher wurde und schließlich ganz abbrach. Die heute in der Wissenschaft (mit individuellen Schreibvarianten) meist gebrauchte Namensform Jahwe (hebr. *Yahwe), beruht auf Rekonstruktion aufgrund vereinzelter antiker Zeugnisse (siehe 1.3). 1.1. In nordwestsemitischer
Konsonantenschrift
Der selbständige Gottesname Jahwe erscheint in Inschriften des 9.-6. Jahrhunderts v. Chr.2 regelmäßig in der vierkonsonantigen Form YHWH (״Tetragramm"), die auch im Alten Testament und der jüngeren (vormischnischen) jüdischen Literatur in hebräischer und aramäischer Sprache vorherrscht3 und auch noch in Handschriften griechischer Bibelübersetzungen, soweit sie jüdi1
Allgemeine Literatur: ALBRIGHT 1957a, 15 f. 158-251; 1968, 146-149; ALFRINK 1948;
B O W M A N 1 9 4 4 ; CROSS 1 9 7 3 , 6 0 - 7 5 ; D R I V E R 1 9 2 8 ; EISSFELDT 1 9 3 5 b ; 1 9 3 6 ; 1 9 5 6 ; F R E E D MAN 1 9 6 0 ; G Ö R G 1 9 7 6 ; G O I T E I N 1 9 5 6 ; S . H E R R M A N N 1 9 6 6 ; 1 9 6 7 ; PARKE-TAYLOR S C H L E I F F 1 9 3 6 ; VON S O D E N 1 9 6 6 ; T H I E R R Y 1 9 4 8 ; DE VAUX 1 9 7 1 a , passim]
1975;
VRIEZEN 1 9 5 0 ;
ZIMMERLI 1 9 7 2 . 2 Mesa c -Stele (moab.), 9. Jh. v. Chr.: KAI 181,18; Siegel u.H., 8. Jh.: CROSS 1973, 61 m. Anm. 62 Z. 2; Hirbet el-Qöm, Grabinschrift 3, Mitte 8. Jh.: DEVER 1969/70, 158 f. Z. 2; Teil c Aräd, Ostraka, 8.-6. Jh.: AHARONI-NAVEH 1981 ,passim׳, Tell ed-Duwer, Ostraka, fr. 6. Jh.: TORCZYNER-HARDING-LEWIS-STARKEY 1938, passim; Hirbet Bet Layy, Grabinschriften A -
C , f r . 6 . J h . : CROSS 1 9 7 0 . 3
Statistik f ü r das Alte Testament: JENNI 1971, 703 f.; zur Vokalisation siehe 1.3.
Jahwe
38
[248/249]
4
scher Herkunft sind, vorkommt . Davon weicht nur die Inschrift eines Steingefäßes aus dem Heiligtum (?) von Kuntilet cAgrüd im nördlichen Sinai ab, die die Namensform Yhw bietet (wohl 8. Jahrhundert)5. Yhw lautet der Gottesname auch in den aramäischen Papyrusurkunden und -briefen der jüdischen Kolonie in Elephantine (5. Jahrhundert)6, während auf den weniger formellen Ostraka Yhh verwendet wird7. Schließlich kommt im Alten Testament gelegentlich die Form Yh (vokalisiert Yäh) vor (meist in der Formel hallü Yäh ״Halleluja"8). In Zusammensetzungen werden statt des Tetragramms kürzere Namensformen gebraucht. Am häufigsten ist in den Inschriften (Belege seit dem 8. Jahrhundert) Yhw sowohl als erstes als auch als zweites Element theophorer Personennamen; diese Form scheint nach ihrem Verbreitungsgebiet ursprünglich judäisch zu sein und läßt sich auf israelitischem Territorium erst in persischer Zeit sicher nachweisen9. Im 5. Jahrhundert kommt sie als erstes Element von Personennamen auch in Ägypten vor10. Als zweites Element ist °Yhw zu Beginn des 3. Jahrhunderts vereinzelt in Edfu belegt11. Dafür findet sich in epigraphischen Texten der persisch-hellenistischen Zeit aus Ägypten (Elephantine, Edfu; 5.-3. Jahrhundert), auf judäischen Siegeln wohl schon seit dem 7./ 6. Jahrhundert, die weiter apokopierte Form °Yh (vgl. auch die zweimalige Felsinschrift Twbyh in cEräq el-Emir in Transjordanien, wohl eine archaisierende Inschrift des 2. Jahrhunderts12; °Yh ist auch sonst in jüdischen Inschriften der hellenistisch-römischen Zeit häufig). Von Haus aus (nord-)israelitisch scheint die Namensform Yw gewesen zu sein, die als erstes wie zweites Element theophorer Personennamen zuerst in den Ostraka von Samaria | (1. Hälfte des 8. Jahrhunderts)13, aber bereits seit dem 8. Jahrhundert auch in Inschriften aus Juda belegt ist14 und, beschränkt auf den Personennamen נhyw, im 5. Jahr4 F.DUNAND 1966, 39-48 (Belege, lit); 1971; ALY 1971 (Edition des Papyrus Fuad 266); MERCATI 1958, passim. Gelegentlich steht dafür I A Q , SKEHAN 1957, 157. Handschriften christlicher Herkunft haben stattdessen das ״Qare" KIJQIOC;. In der handschriftlichen Überlieferung der jüngeren griechischen Übersetzungen des Alten Testaments wird das quadratschriftliche Tetragramm ihrer jüdischen Vorlagen aus Unkenntnis in griechischer Schrift als N I M o.ä. wiedergegeben; siehe dazu ZIEGLER 1939, 100; 1952, 63. 5
MESHEL-MEYERS 1976, 8 A b b . 2.
6
COWLEY 1923; KRAELING 1953; siehe jeweils den Index s.v. Yhw. DUPONT-SOMMER 1947; auch einmal auf Papyrus: COWLEY 1923, Nr. 13, Z. 14. 8 Nicht in Elephantine, da bei KRAELING 1953, Nr. 3 Z. 15, lyh[wf zu lesen ist; sonst siehe 1.3. 9 Bulle des [Ysc]yhw bn [Sn]blt pht Smrn aus Mugäret Abu Singe, 4. Jh.: LAPP-LAPP 1 9 7 4 , Taf. 6 1 . 10 Elephantine: COWLEY 1923, Index s.w. Yhw'wr (auch bei KRAELING 1953), Yhwhn(n), Yhwtl, Yhwysmc (auch bei KRAELING 1953), Yhwntn, Yhwcly (f.), Yhwsmc (f.); Saqqära: AIMEGIRON 1931, Nr. 33 Z. 1. In Elephantine finden sich auch die Varianten Yhh° (Yhh'wr [f.] COWLEY 1923, Nr. 1 Z. 2; Yhhdry ebd. Nr. 11 Z. 13) und Yh° (Yhntn ebd. Nr. 2 Z. 21).
Jahwe 39
[248/250]
37
hundert auch in Elephantine vorkommt15. Die meisten dieser Formen des Gottesnamens Jahwe finden sich auch im Alten Testament: als erstes Element theophorer Personennamen Yhw° (vokalisiert Ydhö°) und Yw° (vokalisiert Yö°), oft als Varianten nebeneinander, als zweites Element °Yhw (vokalisiert °Yähü, daneben, wohl akzentbedingt, °Yahü in MTkäyahü), °Yh (vokalisiert °Yä), ebenfalls oft als Varianten, und °Yw (vokalisiert °Yö, wie in Elephantine nur in dem Namen 3Ahyö), wobei die Formen auf Yö° und °Yä wohl eine spätere Sprachstufe widerspiegeln (die Verhältnisse sind durch den Überlieferungsprozel3 allerdings etwas verwischt). 1.2. In Keilschrifttexten Keilinschriftlich ist der selbständige Gottesname Jahwe bisher nicht belegt. Doch lassen sich in assyrischen und babylonischen Texten seit dem 9. Jahrhundert zahlreiche mit dem theophoren Element Jahwe gebildete nordwestsemitische Personennamen nachweisen, die z.T. durch ihren Kontext als solche von Israeliten oder Judäern ausgewiesen sind, so daß diese Identifikationen auch für die übrigen gelten wird. In assyrischen Texten erscheint Jahwe als erstes Element in dem israelitisehen Königsnamen lIa-ü-a (fehlerhaft [?] auch lIa-a-ü) = Jehu bei Salmanassar III.16 und lIa-°a-su = Joas bei Adadnarari III.17 als Ia°, bei dem judäischen Königsnamen1Ia-ü-ha-zi = *Ydhö3ähäz (Ahas) bei Tiglathpileser III.18 als Ia-ü°. Möglicherweise bezeichnen die unterschiedlichen Schreibungen die Tatsache, daß in ersterem Fall *7w°19, in letzterem *Yhw° zugrundeliegt. Als zweites Element wird Jahwe in den israelitischen Personennamen lNa-ad-bi-ia-a-ü (Name eines mukll appäte20, der wohl von Sargon II. \ deportiert worden ist; 709 v. Chr.)21 und lNa-tan-ia-u (Grundbesitzer in Geser)22 wie in dem judäischen Königsnamen lHa-za-qi-ia(-a)-ü/u = Hiskia23 und dem Namen des hamathensischen Befreiungskämpfers lAz-ri-ia-a-ü24 °Ia(-a)-u/u geschrieben. Nur per analogiam kann vermutet werden, daß bei israelitischen Namen *°Yw, bei dem judäischen *°Yhw gemeint ist, während die Frage bei dem hamathensischen ganz offen bleiben muß.
7
11
c
12
V g l . NAVEH 1 9 7 0 , 6 2 - 6 4 .
13
14
bdyhw
COWLEY 1 9 2 3 , N r . 8 1 Z . 2 2 . 2 3 . 4 3 .
REISNER-FISHER-LYON 1 9 2 4 , 2 3 9 - 2 4 3
passim.
Früheste Belege: TelVAräd: lywx[...] AHARONI-NAVEH 1981, Nr. 89; Kuntilet c bdyw, Smcyw, MESHEL 1977, 53.
c
Agrüd:
15
COWLEY 1 9 2 3 , KRAELING 1 9 5 4 ,
16
M . WEIPPERT 1 9 7 8 , 1 1 4 f .
passim.
17
PAGE 1 9 6 8 , 1 4 2 Z . 8 .
18
ROST 1 8 9 3 , 7 2 Z . 1 1 ' ; v g l . M . WEIPPERT 1 9 7 3 b , 4 5 A n m . 7 8 . 5 2 .
19 Zur Wiedergabe von Iii + Diphthong /au/ durch (IA) siehe M. WEIPPERT 1978, 115, und vgl. 1.1. 20
Z u l e s e n ist
21
3R 49:1,30.
lü
D1B. k l %A.MEs.
22
C . H . W . J o h n s b e i MACALISTER 1 9 1 2 , 2 7 f . V s . 1.
23
LUCKENBILL 1924, passim, mit Varianten ,Ha-za-qi-a-ü
24
ROST 1 8 9 3 , 2 0 Z . 1 2 3 . 2 2 Z . 1 3 1 ; v g l . M . WEIPPERT 1 9 7 6 - 8 0 a , 2 0 4 f .
und
l
Ha~za-qi-a-a-a.
Jahwe
38
[248/249]
In babylonischen Texten der Zeit Nebukadnezars II.25 erscheint das theophore Element im Namen des Königs Jojachin von Juda als la^-ü0/Ia^u°/Ia-au°/Ia-ku-ü°, während Jahwe als zweites Namenselement wie in den babylonisehen Texten aus der Achärnenidenzeit °Ia-a-ma oder °A-ma geschrieben wird26. Bei den achämenidischen Texten handelt es sich meistens um Urkunden des Bankhauses Murasü27. In diesen Texten erscheint Jahwe als erstes Element theophorer Personennamen in den Formen dIa-a-hu-ü/u°28, Ia-a-hu-ü°29, (d)Iaa-hu°30, dIa-hu-ü°31, also als * Yhw°32, und, sekundär gekürzt, als AHu-ü33. Für Jahwe als zweites Element von Personennamen wird ähnlich wie in den | Texten der Zeit Nebukadnezars II. °Ia-a-ma34, °Ia-ma35 und °A-ma36 geschrieben. Die nordwestsemitische Grundlage dieser Schreibungen kann nicht mit absoluter Sicherheit gestellt werden. Ohne Zweifel ist aber das Zeichen (MA) als wa6 zu lesen, so daß sich °Ia(-a)-wa6 bzw. °A-wa6 ergäbe. Am ehesten ist dahinter *°Fw (gesprochen *°Yaw, mit rein graphischem Auslautvokal37) zu vermuten, da *°Yhw mit konsonantischen (w) in Personennamen nicht vorkommt und °Ia(a)-wa6/°A-wa6 kaum *°Yähu wiedergeben kann. Dem widerspricht allerdings die aramäische Beischrift Plyh™ BM 13264 (STOLPER 1974, 471) Rs. zu lPi-liia-a-ma ebd., 4. l.Rd.39, so daß zu fragen ist, ob °Ia(-a)-wa6/°A-wa6 nicht wenigstens zum Teil nur konventionelle (aber auf *Yaw zurückgehende) Schreibung des israelitischen Gottesnamen als zweites Element von Personennamen ist, hinter der sich, jedenfalls in der Achärnenidenzeit, unterschiedliche phonetische Realitäten verbergen.
25
WEIDNER 1 9 3 9 .
26
In lSa-ma-ku-ia-a-ma WEIDNER 1939, 928; lSä-lam-ia-a-ma ebd., 927; lQa-na{-*)-ama ebd., 926, C Rs. II 18; D 21; zur Interpretation siehe unten. 27 Zahlreiche Belege in den Indices von BE 9 und 10; PBS 2: 1 und bei STOLPER 1974; v g l . a u c h TALLQVIST 1 9 0 6 , 2 4 5 . 28 29 30 31 32
Z.B. Z.B. Z.B. Z.B. Vgl.
in ldIa-a-hu-ü-na-tan-nu PBS 2:1,97,7; 420/19 v. Chr. in lIa-a׳hu-ü-la-qi-im CBS 13089 (STOLPER 1974, 458-463), 2; nach 432 v. Chr. in läIa-a-hu-za-badA[a\ CBS 13089,3 (siehe Anm. 29). in ldIa-hu-ü-na-ta-nu BE 9,25,19; 434 v. Chr. die aramäische Beischrift Yhwntn CBS 12924 (STOLPER 1974, 389 f.), Rs:
DELAPORTE 1 9 1 2 , N r . 4 7 . 33 In wHu-ü-na-tan""-na CBS 5510 (STOLPER 1974, 336-339), Vs. 1.10. Rs 2'; 424 v. Chr. Siehe auch STOLPER 1976, 25 f. 34 Z.B. in 1 Su-bu-nu-ia-a-ma 82-7-14,4175 (PINCHES 1892/93, 14), Rs. 4; 414/13 v. Chr. (?); einmal odIa-a-ma: lMan-nu-ta-ni-dia-a-ma CBS 12986 (STOLPER 1974, 4 3 5 437), 2; Zeit Artaxerxes' I. 35 In xA-qa-bi-ia-ma 82-5-22,1349 (PINCHES 1892/93, 15); Zeit Artaxerxes' I. 36 Z.B. in lPa-da-a-ma BE 9,25,18; 434 v. Chr. 37
V g l . HYATT 1 9 4 1 , 2 3 .
38
Vgl. bibl.-hebr. Pdläyä 1 Chr. 3,24.
39
V g l . a u c h STOLPER 1 9 7 6 , 2 7 b .
37 [ 2 4 8 / 2 5 0 ]
1.3.
Jahwe
39
Vokalisationsprobleme
Die in Abschnitt 1 Anfang beschriebenen Verhältnisse und die nordwestsemitische Konsonantenschrift, die die Vokale der Wörter nicht oder nur unvollkommen andeutet, bringen es mit sich, daß die Vokalisation der verschiedenen Formen des Gottesnamens Jahwe in erster Linie aus der antiken NebenÜberlieferung, soweit sie sich vokalbezeichnender Schriftsysteme bediente, und aus der - frühmittelalterlichen - masoretischen Punktation des Bibeltextes erschlössen werden muß. Für den selbständigen Namen liegen direkte Aussprachezeugnisse erst aus der Spätantike vor. In den masoretischen Textformen des Alten Testaments erscheint das Tetragramm YHWH, wenn es in den Handschriften überhaupt punktiert wird, durchgängig mit den (leicht modifizierten) Vokalen seines Q9re נ ädönäy als יהוהoder, falls es neben ausgeschriebenemנädönäy steht, mit den Vokalen von נelöhim ״Gott" als !40יחוד. Aus den griechischen Wiedergaben *Iao׳ue/*Iao׳ua1 bei Clemens von Alexandria (3. Jahrhundert 11. Chr.)41, laße bei Epiphanius von Salamis (2. Hälfte des 4. Jahrhunderts n. Chr.)42 und laße/ laßai bei Theodoret von Cyrrhus (1. Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Chr.)43 ergibt sich, daß diese Autoren für das Tetragramm die (wohl korrekte) Aussprache *Yahwe kannten. Für Yhw bei den Juden von Elephantine beweist die Variante Yhh die Aussprache *Yahö (nicht * Yahü)44, die wohl auch durch die häufige griechische Form law bezeugt wird45; unsicher bleibt freilich, ob die Schreibung Yhw in Kuntilet cAgrüd ebenso gelesen werden darf. Die masoretische Punktation Yäh für Yh schließlich wird durch die griechische Umschrift Ia 46 bestätigt. Bei den unselbständigen Namensformen erscheint Yhw° als erstes Element theophorer Personennamen keilschriftlich als Ia(')u°/Iahu°/Iaku° (d.h. *Iaku°); diese Schreibungen können sowohl *Yahü° als auch *Yahö0 wiedergeben. Doch sprechen die in Elephantine belegten Varianten Yhw°/Yhh°/Yh° für *Yahö, auf diese Form geht auch das masoretische Ydhö° (mit wortakzentbedingter Reduktion des ersten Vokals) zurück. Yw° in derselben Position wird assyrisch durch Ia° und Iau°, beides wohl für *Yaw°, wiedergegeben (siehe dazu 1.2), während im Alten Testament | die jüngere monophthongisierte Form Yö° 40 So tiberiensisch; analog auch in der babylonischen Punktation. Hingegen wird im Codex Leningradensis B 19 dafür, wohl absichtlich unvollständig, י הןהbzw. illir punktiert. Wie י ה ו הanzeigt, kann י ה ו הhier nicht die Aussprache samä (aram. ״der Name"; so die heutigen Samaritaner) andeuten. 41 Strom. 5,6,34,5 (GCS 15, 348). 42 Adv. haer. 1,3,40,5 (MPG 41, 685). 43 Quaest. in Ex. XV (MPG 80, 244); haer.fab.comp. 5,3 (MPG 83, 460). 44 So auch DUPONT-SOMMER 1947, 175-177. 45 Vgl. GANSCHINIETZ 1914 und oben Anm. 4. Hieronymus (2. Hälfte des 4. Jahrhunderts n. Chr.) behauptet, daß man das Tetragramm (!) laho ״lesen könne"; Comm. in Ps. VIII 2 (CCL 7 2 , 1 9 1 ) . 46 Z.B. Epiphanius a.a.O. (Anm. 42); lat. Ia, (Hieronymus, ep. 25,3 (CSEL 54, 219).
Jahwe
40
[250]
(<*7aw°) gebraucht wird. Als zweites Personennamenelement erscheint °Yhw assyrisch als °Iau, das wiederum als *°Yahü oder *°Yahö aufgefaßt werden kann; in diesem Fall haben die Masoreten °Yähü vokalisiert (zur Ausnahme MTkäydhü siehe 1.1). Für °Yh bieten sie °Yä (im Unterschied zu selbständigem Yäh hier mit quieszierendem /h/). In beiden Fällen haben die griechischen UmSchriften °1a($). Auslautendes °Yw wird assyrisch °Iau, babylonisch °(I)aw(a) geschrieben, ist also *°7aw (doch siehe dazu auch 1.2), während im Alten Testament, wenn man den Namen 3Ahyö für repräsentativ nehmen darf, wieder die monophthongisierte Form °Y0 steht. 1.4. Unsicheres und
Nichtzugehöriges
Für Namen und Namenselemente, die fälschlich gelegentlich mit dem Gottesnamen Jahwe in Verbindung gebracht wurden oder werden, genügen einige bibliographische Hinweise: Zu den akkadischen Personennamen des Typs Iaum-GN ״Mein ist der Gott NN", die Friedrich Delitzsch u.a. als jahwehaltig aufgefaßt haben, siehe schon LANDSBERGER 1 9 2 4 , 2 4 Anm. 2 , zum ugaritisehen Gottesnamen Yw (CTA 1 IV 1 4 ) DE M O O R 1 9 7 1 , 1 1 8 f., zum Namen des Königs LV>MGM-ia-ü-bi-'i-dUlI-lu-bi-'i-di von Hamath bei Sargon II LIPINSKI 1971 (interpretiert als *Ilu(-yahü)-bi-cTdT ״God will appear as my witness"); die Inschrift Yh auf Amphorenstempeln der persisch-hellenistischen Zeit aus Palästina, die früher mit der Kurzform von Jahwe identifiziert wurde, ist Abkürzung für den Provinznamen Yh(w)d ״Judäa" (siehe CROSS 1 9 6 9 , 2 3 ) . Zur Kategorie des Unsicheren gehört der Stammes- oder Landschaftsname Y-h-W) (konsonantisch Yhw), der zweimal in ״geographischen" Listen Amenophis' III. (1. Hälfte des 14. Jahrhunderts) in Soleb47 und einmal in einer wohl davon abhängigen Liste Ramses' II. ( 1 2 9 0 - 2 4 ) in cAmära West48 belegt ist und zu einer Gruppe von mindestens sechs Namen gehört, die alle im ^״iw-Land" 49 lokalisiert sind. Da unter diesen Namen auch Seir50 genannt ist, ist die Gruppe wahrscheinlich in Südpalästina zu beiden Seiten des WädT l-cAraba anzusetzen. Da ferner der Konsonantenbestand von Yhw mit dem des Gottesnamens Jahwe übereinstimmt und der ursprüngliche Kultort Jahwes zudem ungefähr im selben geographischen Bereich gesucht wird, legte es sich nahe, hier so etwas wie eine Bestätigung der sogenannten Keniter- oder Midianiter-Hypothese (siehe 3) zu finden51; doch ist zu beachten, daß es sich bei Yhw in So leb und cAmära West um eine geographische und/oder ethnische Bezeichnung, nicht aber um einen Gottesnamen handelt52.
47
LECLANT 1 9 6 5 , 2 0 5 ff. A b b . 15.c.e.
48
N 97, mit leicht zu emendierendem Schreibfehler, FAIRMAN 1939, Taf. 14:4. Zur Syntax siehe GÖRG 1976, 10 f. Sj-'-r-'i-r' cAmära West N 93, FAIRMAN a.a.O.
49 50 51
L i t e r a t u r : M . WEIPPERT 1 9 7 4 , 2 7 0 f. A n m . 5.
52
E i n A u s g l e i c h s v e r s u c h b e i GÖRG 1 9 7 6 .
[250/251]
Jahwe
2. Etymologie
und
41
Bedeutung
Da man aus theologischen Motiven seit der Antike ständig über die Bedeutung des Namens Jahwe und seiner Nebenformen nachgedacht hat, ist die Literatur zu diesem Thema - und die Reihe der Hypothesen - kaum mehr überschaubar53. Die folgenden Feststellungen dürften heute jedoch weithin Zustimmung finden: a) D i e u r s p r ü n g l i c h s t e F o r m d e s G o t t e s n a m e n s r e f l e k t i e r t , w i e d i e e p i g r a p h i s c h e n B e l e g e lehren, d a s T e t r a g r a m m m i T , u n a b h ä n g i g d a v o n , w i e sich s e i n e S c h r e i b u n g h i s t o r i s c h e n t w i c k e l t hat. b) D i e z u g r u n d e l i e g e n d e W u r z e l lautet n o r d w e s t s e m i t i s c h /hui/ 5 4 . c) E s h a n d e l t sich u m e i n e - als E i g e n n a m e s e k u n d ä r s u b s t a n t i v i e r t e - f i n i t e Verbalform (3.m.sg.״impf.").551
Formale Parallelen zu der unter c) beschriebenen Bildungsweise sind besonders aus dem vorislamischen Arabien bekannt56, kommen aber vereinzelt auch schon viel früher in Mesopotamien bei akkadischen und amurritischen Gottesnamen vor57. Strittig ist, wie die ״Imperfekt"-Form von YHWH aufzufassen ist (auch im Vergleich zu den angeführten Parallelen), welche Stammesmodifikation (G oder H) vorliegt, und welche der verschiedenen Bedeutungen der Wurzel /hui/ bzw. welche der verschiedenen Wurzeln /hui/ oder /huu/ für die Namenserklärung in Frage kommt. Alle denkbaren Möglichkeiten sind auch tatsächlich, oft abhängig von herrschenden religionswissenschaftlichen oder theologischen Strömungen, für die etymologische Interpretation des Tetragramms ausgeschöpft worden58. 53
B i b l i o g r a p h i e : M U R T O N E N 1 9 5 2 , 1 0 - 2 2 ; L i t e r a t u r r e f e r a t e : MAYER 1 9 5 8 ; DE VAUX
1971a, 3 2 5 - 3 2 9 . 54 Andere Ableitungen, etwa von einem Kultruf *yä hüwa ״O Er!", zuletzt bei MOWINCKEL 1958, haben sich nicht bewährt. 55 Die Versuche, YHWH als Part.act. J ohne das zu erwartende Präfix m° (OBERMAN 1949), oder y(a)° als Nominalbildungspräfix (KÖHLER 1947-52) zu erklären, beruhen auf unrichtigen Voraussetzungen; siehe DRIVER 1954, 125-128, bzw. VON SODEN 1966, 182; DE VAUX 1 9 7 1 a , 3 2 8 . 56 Z.B. Yt'(m) ״E r r e t t e t " ; Yacüq Qur 3 an 71,23 ״E r h ä l t zurück" oder ״Er bewacht"; Yagüt Qur'än a.a.O. und epigraphisch oft ״Er hilft"; Ygl ״E r zerstört" (Epitheton des cAttar) etc.;
s i e h e HÖFNER 1 9 6 5 , 4 7 7 - 4 8 0 . 57
V g l . a k k . dIksudum
A R M T 1 3 , 1 1 1 , 6 ( w o h l n i c h t i d e n t i s c h m i t DEIMEL 1 9 1 4 , Nr. 1 5 4 5 )
״Er hat gepackt" (? anders EDZARD 1967, 63); amurrit. Esüh (in Namen) HUFFMON 1965, 77 ״Er (hat ge)siegt"; wohl auch zweigliedrige Gottesnamen wie akk äIqbi-damiq u.ä. DEIMEL 1914, Nr. 1585 vgl. FRANKENA 1954, 109 Z. 85 ״E r hat Gutes ausgesprochen"; Hsmelum (< *Isme-ilum) u.ä., FRANKENA 1954, 94 Z. 92 ״Der Gott hat erhört"; dIsme-karab(a) ebd. 94 Z. 91 ״Er hat Gebet erhört"; amurrit. Hakrub/lkrubAl/el A R M T 15, 161 u.ö., ״El (hat ge)segnet". 58
Je ein Beispiel: /hui/ a) ״fallen" (hebr., arab.; auch in syr. hawwtä ״Abgrund, Verderben"?): ״D e r (mit seinen Blitzen) Fällende" (H), STADE 1887, 429 Anm. 1; b) ״w e h e n " (arab.: auch in syr. hawwä ״Wind", arabisches Lehnwort?): ״Er fährt durch die Lüfte, er weht" (G), WELLHAUSEN 1897, 25 Anm. 1; c) ״leidenschaftlich sein, lieben" u.ä. (arab.; auch in hebr. hawwä ״Begierde"): ״T h e Passionate" (G), GOITEIN 1956; d) ״sprechen"
38
Jahwe
[248/249]
Die einzige Andeutung, wie die Israeliten selbst (oder eine bestimmte theologische Schule) den Namen YHWH aufgefaßt haben, findet sich in Ex. 3,14, einer Erweiterung der elohistischen Erzählung über die Berufung des Mose (nicht vor dem 8. Jahrhundert zu datieren). Hier umschreibt der Gott seinen Namen selbst mit den Worten נehye נäser °ehye\ der Autor denkt also an Deutungsmöglichkeit e)59, nach der masoretischen Vokalisation auch an den GStamm von /hii/ = /hui/. Die Interpretation der gewöhnlich mit ״Ich bin der ich bin" übersetzten Formel ist freilich selbst umstritten60. Aber auch, wenn man bereit ist, etwa die von A. Alt61 vorgetragene Erklärung als Ausdruck eines ״hoch gesteigerten, des eigenen Wesens und der eigenen Kraft sicheren Selbstbewußtseins" (aufgrund der ähnlichen ägyptischen Formel wn{n)-i wn-kwi ״Ich bin, indem ich bin" in der Lehre für Merikare) für die wahrscheinlichste zu halten, ist damit noch nicht gesagt, daß der antike Autor den ursprünglichen Sinn von YHWH überhaupt gekannt hat oder ausdrücken wollte. Die Formel kann also nicht ohne weiteres zum Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Namensdeutung gemacht werden. Aus der Reihe der modernen Erklärungsversuche finden die beiden folgenden gegenwärtig den meisten Anklang: a) W.F. A l b r i g h t u n d seine S c h ü l e r F.M. C r o s s u n d D . N . F r e e d m a n 6 2 d e u t e n n a c h älteren V o r g ä n g e r n w i e P. de L a g a r d e u n d P. H a u p t *Yahwe als ״I m p e r f e k t " d e s H S t a m m e s v o n / h u i / mit der B e d e u t u n g ״e r r u f t ins D a s e i n , er s c h a f f t " , w o b e i der N a m e selbst als A b k ü r z u n g e i n e r l ä n g e r e n K u l t f o r m e l v e r s t a n d e n w i r d . D i e s e H y p o t h e s e hat den Vorteil, d a ß mit ihrer H i l f e z u s a m m e n g e s e t z t e G o t t e s b e z e i c h n u n g e n w i e Y H W H | Sdbä'öt ( n a c h C r o s s a u s * [ 7 / ] dü yahwi saba'öt [ ״E l , ] der die [ h i m m l i s c h e n ] H e e r e h e r v o r b r i n g t " ) gut erklärt w e r d e n k ö n n e n , a n d e r e r s e i t s sind ihre G r ü n d e g e g e n die A b l e i t u n g v o m G - S t a m m v o n / h u i / s c h w a c h . b) W. v o n S o d e n 6 3 interpretiert *Yahwe als ״p r ä f i g i e r e n d e n S t a t i v " d e s G - S t a m m e s v o n / h u i / in der B e d e u t u n g ״E r ist", der in A n a l o g i e zu a m u r r i t i s c h e n D a n k n a m e n der F o r m Ya{h)wi-GN (parallel akk. Ibassi-GN) als ״d e r G o t t N N e r w e i s t sich (als g e g e n w ä r t i g / m ä c h t i g / h e l f e n d ) " a u f z u f a s s e n sei.
Zwischen beiden Hypothesen ist eine sichere Entscheidung gegenwärtig nicht möglich, da die jeweiligen Grundannahmen nicht befriedigend geklärt werden können. Sicher ist jedoch, daß *Yahwe und Yähü (< *Ydhü < *Yähw < *Yahwi) sich zueinander wie ״Lang-" und ״Kurzimperfekt" verhalten (ungeklärt ist die Variante *Yahö neben *Yahü), und daß Yä(f1) und Yö (< *׳Yaw) weitere Verkürzungen von * Yähü darstellen.
(/huu/, akk. awüm, atmü{m)•, auch in akk. awatum, ug. hwt ״Wort"): ״T h e Speaker" (G), BOWMAN 1944; e) ״sein werden" u.ä. (aram.; wohl auch akk. ewü(m); hebr./hii/): siehe unten. 59 Siehe Anm. 58. 60 Siehe dazu z.B. B. VRIEZEN 1950; AMSLER 1971, 4 8 3 - 4 8 5 ; SCHONEVELD 1976. 61 ALT 1940/41. 62
ALBRIGHT 1957, 15 f . 1 5 8 - 2 6 1 ; 1968, 1 4 6 - 1 4 9 ; CROSS 1973, 6 0 - 7 5 ; FREEDMAN 1960.
63
VON S O D E N 1 9 6 6 .
[251/250]
Jahwe
3.
39
Geschichte
Das Alte Testament ist sich bewußt, daß die Vorfahren der Israeliten ״andere Götter" (Jos. 24,2) verehrten. Von den großen Pentateuchquellen stimmen der Elohist (Ex. 3,1.4b.9-13.15) und die Priesterschrift (Ex. 6,2-8) darin überein, daß Jahwe erst zur Zeit Moses mit Israel in Verbindung trat, der Israel aus Ägypten heraus und an den Gottesberg Sinai/Horeb führte, wo Jahwe formell Israels Gott wurde und dem Volk die grundlegenden Ordnungen seines zivilen und kultischen Lebens, das ״Gesetz" (törä), gab. Im Licht dieser Offenbarung erscheinen dann die früheren Manifestationen des ״Gottes der Väter" (Elohist) oder des נEl Sadday (Priesterschrift) als solche Jahwes (so ausdrücklich Ex. 6,3 f., Priesterschrift). Allerdings spricht der universalistischer denkende Jahwist von Anfang an von Jahwe. Die von der Überlieferung gebotenen Bilder der Vor- und Frühgeschichte Israels können jedoch nicht ohne weiteres übernommen werden, da sie auf der Zusammenfügung unterschiedlicher Materialien zu einem einigermaßen kohärenten Ganzen beruhen. Für die vorisraelitische Geschichte Jahwes gibt es keine direkten Quellen. Aus archa(ist)ischen Theophanieschilderungen64 und dem alten Epitheton ze STnay ״der (Herr) des Sinai"65 schließt man jedoch, daß Jahwe in der Wüste südlich von Palästina auf dem Berg Sinai (Lokalisierung umstritten) beheimatet war. Dies ist der zweifellos richtige Ausgangspunkt der ansonsten unbeweisbaren Hypothese, daß die Israeliten die Verehrung Jahwes von den Kenitern oder Midianitern, Bewohnern der Südwüste, übernommen hätten66. Die Existenz des Gottesberges und die Weise, wie die (Gewitter-)Epiphanien Jahwes geschildert werden67, lassen die Vermutung zu, daß Jahwe ursprünglich ein Gott des Hadad-Typus (״Wettergott") war; dazu paßt auch sein kriegerischer Charakter68. Wie es dazu kam, daß Jahwe der Gott des, wie der Name und etwa eine Stelle wie Gen. 33,30 (״El, der Gott Israels") andeuten, ursprünglich El verehrenden Stämmeverbands Israel wurde, ist unbekannt; man vermutet, daß sein Kult durch eine bestimmte in Israel aufgegangene Gruppe den arideren Stämmen vermittelt wurde, so daß Jahwe in den Quellen als der Nationalgott GesamtIsraels (d.h. Israels und Judas) auftritt. Dieses - an sich nicht singuläre - Verhältnis einer Gottheit zu einem Volk wurde im Laufe der Zeit u.a. in den theologischen Kategorien von ״Erwählung" und ״Bund" (״Vertrag", hebr. bdrit) begrifflich gefaßt. Schon früh leitete man daraus in Auseinandersetzung mit der kanaanäischen Religion die Forderung der Monolatrie ab, die von der neubabylonischen Zeit an zunehmend im Sinne des Monotheismus interpretiert wurde. Ob der Kult Jahwes von Hause aus anikonisch war, ist nicht bekannt; 64 65
Ri. 5,4 f. vgl. Ps. 68,8 f.; Dtn. 33,2; Hab. 3,3(.7). Ri. 5,5; Ps. 68,9.
66
D a r s t e l l u n g u n d K r i t i k : DE VAUX 1 9 7 1 A , 3 1 3 - 3 2 1 .
67
V g l . JEREMIAS 1 9 6 5 .
68
Vgl. dazu CROSS 1973, 91-111; MILLER 1973 (siehe aber M. WEIPPERT 1976b).
44
Jahwe
[252/253]
die puristische Richtung des Jahwismus, die in den meisten der uns bekannten israelitischen Religionsdokumente zu Worte kommt, war jedenfalls dieser Meinung und hat etwa die Stierbilder, die Jerobeam I. von Israel in den Jahwe-1 heiligtümern von Bethel und Dan aufstellen ließ, schroff verurteilt. Entscheidend für die Entwicklung der israelitischen Religion wurde die Einführung des Königtums und die Errichtung eines königlichen (d.h. Staats-)Heiligtums in Jerusalem durch David, die Salomo durch den Bau eines Tempels abschloß. Von nun an trat neben den alten Gottesberg Sinai/Horeb der neue Gottesberg Zion in Jerusalem (mit einer eigenen Theologie), der seine Bedeutung durch die Auflösung der Personalunion zwischen Israel und Juda nach Salomos Tod und die Einrichtung eigener Staatsheiligtümer Israels in Bethel und Dan nicht verlor, sondern im Gegenteil nach dem Untergang Israels noch steigerte, so daß unter König Josia von Juda sogar die Forderung, daß Jahwe nur an einer, und zwar der von ihm ״erwählten" Kultstätte verehrt werden dürfe, politisch zugunsten Jerusalems entschieden werden konnte. Auch die sich reorganisierende jüdische Gemeinschaft (religiöse und politische Gemeinde) der persischen Zeit sammelte sich wie selbstverständlich um den Jerusalemer Tempel. Andererseits riefen die durch die Einführung der Monarchie bewirkten Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse, besonders der überkommenen RechtsO r d n u n g , d e n W i d e r s t a n d ״altjahwistischer" Kreise innerhalb der in erster Linie betroffenen bäuerlichen Bevölkerung hervor, dessen Exponenten die Propheten (seit Elia und Elisa [9. Jahrhundert] bekannt) waren. Später entstand in Auseinandersetzung mit den politischen Katastrophen, denen Israel und Juda zum Opfer fielen, und die zwangsläufig Zweifel an der Geschichtsmächtigkeit des Nationalgotts Jahwe nähren mußten, die spezifisch israelitische Ausprägung des auch sonst im Alten Orient begegnenden Phänomens des Prophetismus, wie sie uns etwa in Gestalten wie Arnos, Hosea, Jesaja, Jeremia entgegentritt. Im Denken dieser Männer wurde Jahwe zum Herrn der Welt und der Geschichte, von dem sie, ihre Schüler und die späteren Apokalyptiker schließlich auch die grundlegende Verwandlung der irdischen Verhältnisse und das endzeitliche Heil erwarteten.
4. Gott und Stier Bemerkungen zu einer Terrakotte aus Yäfä (1961)
I Im Jahre 1907 veröffentlichte H. Vincent1 eine Terrakotte aus der Sammlung des zeitweilig in Yäß lebenden russischen Barons Ustinow2, die eine auf niedriger Basis ruhende Büste eines Stieres darstellte. Die Figur3 war etwa 20 cm hoch, ihre Herkunft (vielleicht ״du littoral aux environs d'Ascalon ou du Nahr Roubm") unbekannt. Da Vincent dem Stück ungewöhnliche Bedeutung für das Problem des israelitischen Synkretismus der vorhellenistischen Zeit beimaß, empfiehlt sich eine Nachprüfung seiner Interpretation auf Grund der seit der Publikation weitgehend gewandelten Wissen|schaftslage und auch neuen Materials. Zunächst gebe ich als Ausgangspunkt einen Teil der Originalbeschreibung des Stierbildes; die im Folgenden zu besprechenden Einzelheiten sind durch Kursivsatz hervorgehoben: ״. . . On est f r a p p e de 1'expression quasi h u m a i n e de cette f i g u r i n e bestiale; les y e u x surtout et la reduction e x t r e m e des oreillettes trahissent bien u n e intention de m o d e leur en ce sens. L e collier ä d o u b l e e n r o u l e m e n t passe au cou et soutenant un large anneau qui r e t o m b e sur le f a n o n , les cornes relevees d ' u n m o u v e m e n t energique en croissant p r e s q u e f e r i n e oü s ' e t a l e un phallus dresse, ne permettent guere de d o u t e r qu J il s , a g i s s e d ' u n e idole syncretiste\ 011 lui donnerait m e m e volontiers un n o m propre au sens de la t e r m i n o l o g i e biblique, Bacal ou Moloch par e x a m p l e , et sa p o r t e e serait plus c o n s i d e r a b l e encore si T o n etait q u e l q u e j o u r en m e s u r e d ' e n preciser la date, q u e tout incline p o u r le m o m e n t ä faire croire anterieure ä la culture hellenistique. Et ce qui s e m b l e clair, ä la lumiere de tels g r o u p e m e n t s d ' e m b l e m e s en u n e p e r i o d e tardive d e syncretisme, c ' e s t l ' u s a g e d e figurer q u e l q u e dien sous une forme animate d ' u n s y m b o l i s m e plus ou m o i n s transparent, les idees de fecondite, de vitalite, d ' e n e r g i e p u i s s a n t e etant assez bien e x p r i m e e s par le poisson, le belier, le taureau ..."
Die von Vincent gebotene Erklärung beruhte bei dem gänzlichen Fehlen von parallelen Stücken mit erkennbarem archäologischen Kontext völlig auf Ver1
H . VINCENT 1 9 0 7 , 1 6 9 f. m i t A b b . 115.
2
Über Ustinov und seine Sammlung siehe F. POULSEN 1920, 3 ff. Siehe Abb. 1 auf S. 46 und Taf. 1.
3
50
Gott und Stier: Bemerkungen
zu einer Terrakotte aus Yäfä
[99/100]
[
100/101]
Gott und Stier: Bemerkungen
zu einer Terrakotte aus Yafä
47
Daraus werden sich Kriterien für die vorläufige Beurteilung der UstinowTerrakotte ergeben, die auch in der Diskussion um die genannten ״goldenen Kälber" von Wichtigkeit sein dürften.
II
Abb. 1: Stierfigur, ehemals S a m m l u n g Ustinow, Yafa (H.VINCENT 1907, 169, Abb. 115) Katalog-Nr. 1
mutungen, die von dem ״phallus dresse" auf der (außergewöhnlich hohen) Stirn der Figurine ihren Ausgang nahmen. | Im Hintergrund standen dabei wohl damals geläufige Vorstellungen vom Charakter der kanaanäischen ״Fruchtbarkeitsreligion" und ihrer Götter, die biblischen Berichte über Israels Abfall von Jahwe hin zur Verehrung ״goldener Kälber" nebst ihrer möglichen archäologisehen ״Bestätigung" durch hie und da in Palästina gefundene Stierköpfe und Boviden-Figuren4, die nicht in allen Fällen als Abbildungen von Opfertieren bzw. als Spielzeug, sondern auch als ״veritables idoles" zu deuten seien. Damit ist uns zunächst eine doppelte Aufgabe gestellt: 1. Es sind Zeugnisse f ü r theriomorphe Götterbilder bzw. f ü r theriomorphe Gottheiten in Palästina und seiner altorientalischen U m w e l t aufzusuchen und kritisch zu diskutieren. 2. Die (angeblichen oder wirklichen) Phallusdarstellungen Palästinas sind hinsichtlich ihrer religiös-kultischen Bedeutung zu untersuchen.
Es darf heute als communis opinio angesehen werden, daß das alte Vorderasien im Gegensatz zu Ägypten im allgemeinen rein menschengestaltige Gottheiten verehrte5. Die religiösen Texte aus dem Zweistromland wie aus Syrien setzen ein solches Pantheon voraus, die Funde bildlicher Darstellungen von Einzelgöttern oder Göttergruppen bestätigen diesen Schluß in erwünschter Weise. So treten anthropomorphe Gottheiten in Mesopotamien vereinzelt schon in der Endphase der Gemdet-Nasr-Zeit, regelmäßig aber seit der 1. Dynastie von Ur in Erscheinung6, in Tiergestalt vorgestellte Götter begegnen kaum7. Für die Zeit des hethitischen Großreichs bezeugt neben | zahlreichen anderen Reliefdarstellungen das Felsheiligtum von Yazilikaya8 ein ausgebildetes Pantheon menschlich gestalteter Gottheiten, eine Erscheinung, die in den Großreichstraditionen weiterführenden syrohethitischen Kleinstaaten des späten 2. und frühen 1. Jahrtausends ihre kontinuierliche Fortsetzung findet, auch wenn die Macht - wie in Zincirli - inzwischen in die Hände aramäischer Eroberer übergegangen ist. Das gilt für die zahlreichen Stelenreliefs, die den Wettergott (Tessub, Baal-Hadad) stehend, schreitend9 oder auf einem Trägertier stehend10 abbilden, ebenso wie für die wenigen Beispiele von Großplastik11. Die einer 5
Vgl. z.B. M. NOTH 1959a, 213 Anm. 1; 1959b, 203.
6
MOORTGAT 1 9 3 5 , 7 0 ff.
7 111 den bildlichen Darstellungen der Gemdet-Nasr-Ztit ist die Gottheit gewöhnlich durch ihr Symbol vertreten (MOORTGAT 1935, 59 ff. 70 f.); zum Späteren siehe oben und
A n m . 6 . F ü r d e n G o t t ״S t i e r " ( d o u 4 ) v g l . D E I M E L 1 9 1 4 , N r . 5 7 2 ; TALLQVIST 1 9 3 8 , 3 2 1
s.v.
H ä r ; MALTEN 1 9 2 8 , 9 8 f. 8
BITTEL 1934; BITTEL-NAUMANN-OTTO
1941.
9
Hethitische und nordsyrische Belege bei AKURGAL 1949, 149 f. (Katalog Nr. 12-26.29); dazu etwa die folgenden Stücke: ״Baal au foudre" aus Ras es-Samrä (Ugarit): SCHAEFFER 1933, Taf. 16 (= SCHAEFFER 1949, Taf. 23 f.; BOSSERT 1951a, Nr. 433; ANEP Nr. 490; GALLING 1937, 211 Abb. 3). Ägyptisierend dargestellter Gott (mit merkwürdiger Krone) aus Räs es-Samrä
( U g a r i t ) : SCHAEFFER 1931, T a f . 8 : 2 (= SCHAEFFER 1949, Taf. 2 2 b ; BOSSERT 1 9 5 1 a ,
Nr. 429;^ ANEP Nr. 491; GALLING 1937, 211 f. Abb. 4). Ägyptisierend dargestellter Gott aus Ras es-Samrä (Ugarit): SCHAEFFER 1949, Taf. 22 c (= ANEP Nr. 489). Melqart-Stele aus elBreg: M. DUNAND 1939, Taf. 13 (= ANEP Nr. 499). Wettergottdarstellung aus £agdm (Ahgak ö y ) : B I T T E L - S C H N E I D E R 1 9 4 0 , 5 6 2 A b b . 4 ( = BOSSERT 1 9 4 2 , N r . 5 6 7 ; 1 9 5 2 / 5 3 , T a f . V ) . 10
Material bis 1939 bei DEMIRCIOGLU 1939. Gott auf Stier auf einer Stele aus Gekke: M.
DUNAND 1 9 4 0 , Taf. I (= BARNETT 1 9 4 8 , Taf. 19; A N E P Nr. 5 0 0 ) . 11
4
Einzelnachweise erübrigen sich; vgl. GALLING 1937, 219 f. Besonders zahlreich sind Boviden-Plastiken in Byblos; vgl. M DUNAND 1950-58, passim. Zur Erklärung vgl. neben GALLING a.a.O. auch M. DOTHAN 1957, 122 (״not as symbolic gifts, but as part of fertility rites" - Begründung?).
Statue auf Löwenpostament aus Zincirli: VON LUSCHAN 1911, 365 Abb. 265 (= GRESSMANN 1927, Nr. 345; BOSSERT 1942, Nr. 901-904; ANEP Nr. 530; GALLING 1937,207 Abb. 1). Hadad-Statue aus Ger9in bei Zincirli: VON LUSCHAN 1893, Taf. VI (= BOSSERT 1942, Nr. 955; GALLING 1937, 2 0 7 f. A b b . 2). S i t z s t a t u e aus K a r k e m i s : WOOLLEY 1921, Taf. B . 2 5 (= B o s SERT 1942, Nr. 8 3 0 ; GALLING 1937, 2 0 7 f. A b b . 3). F r a g m e n t e v o n G r o ß p l a s t i k e n a u s K a r -
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etwas früheren Zeit angehörenden Stelen von Ugarit12 zeigen ebenso wie die Mukul-Stele aus Beth-Sean (Teil el-Hösn)13 die Landesgötter in Menschengestalt, die man nicht von dem kräftigen ägyptischen Einfluß, der die Bildgestaltung beherrscht, herleiten kann. Die Erklärung der diesen Reliefs typologisch entsprechenden Kleinbronzen14 als Gottesdarstellungen scheint mir, obwohl direkte Beweise spärlich sind, im großen und ganzen gesichert; man hat von den Stücken auszugehen, die mit der konischen Göttermütze ausgestattet sind, und von daher die anderen Exemplare zu interpretieren. Treten Tiere in religiosem Kontext auf, so spielen sie in Mesopotamien und Syrien gewöhnlich die Rolle von Trägern15 oder Begleitern16 der im übrigen anthropomorph dargestellten Gottheit. Dieser Bildtypus, dessen Ursprung man gewöhnlich bei den ״Bergvölkern"17 sucht, erhält sich bis in die römische Zeit und verbreitet sich mit dem Kult des Jupiter Dolichenus18 über das gesamte Imperium. Doch zeigen sich neben diesem Hauptstrang altorientalischer Verbildlichung der Gottheit auch Fragmente einer anderen Anschauung, die den Gott im Tier, vornehmlich dem Wildstier19, darstellt. Er begegnet so im Zusammenhang mit Kultszenen in verschiedenerweise zu Beginn des 2. Jahrtausends auf ״kappadokischen" Rollsiegeln20: in einer Gruppe von Bildern21 steht ein Stier im Hintergrund der Adorationsszene vor einer menschengestaltigen Gottheit, in einer zweijten22 sieht man einen Stier oder eine antithetisch angeordnete kemis: WOOLLEY-BARNETT 1952, Taf. B.54a; B.53a.b; B.63a; B.67a. Fragment einer Gottesstatue aus Gabbül: DUSSAUD 1926, Taf. 71 (= BOSSERT 1951a, Nr. 434 f.; ANEP Nr. 540). Die auf Tieren stehenden Großplastiken vom Teil Haläf(\ON OPPENHEIM 1931, Titelbild = BOSSERT 1951a, Nr. 450) bleiben als Architekturträger hier unberücksichtigt. 12 Weihstele des Ägypters Mami an Bcr dpn (= Bcl spn): SCHAEFFER 1931, Taf. 6 (= SCHAEFFER 1939, Abb. 30; ANEP Nr. 485). Sogenannte El-Stele: SCHAEFFER 1937, Taf. 17 (= BOSSERT 1951a, Nr. 431; ANEP Nr. 493). 13 ROWE 1930, Taf. 33; 1940, frontispiece (= ANEP Nr. 487; Ausschnitt: GALLING 1937, 211 f. Abb. 2). 14
B e i s p i e l e bei V. MÜLLER 1929, passim•,
GRESSMANN 1927, Nr. 3 4 7 ; BOSSERT 1 9 5 1 a ,
Nr. 570.573-577.579-582.584-594.606.610.611 ;ANEP Nr. 481-484.494-497 (Überschneidüngen!) 15 Siehe oben Anm. 10. 16 Z.B. Darstellungen des Jupiter Heliopolitanus (RONZEVALLE 1937/38, Titelbild u. Taf. II.III 3.lllbis). 17
DEMIRCIOGLU 1 9 3 9 , 1 5 f f .
18
Materialzusammenstellungen bei KAN 1943 (Ergänzungen dazu: NOLL 1951; BOSSERT
1 9 5 3 c m i t T a f . X X X f . ) ; M E R L A T 1 9 5 1 ; v g l . DEMIRCIOGLU 1 9 3 9 , T a f . I I I f . 19 Die folgenden Erörterungen erstreben keine Vollständigkeit; so verzichte ich auf das spärliche mesopotamische Material (siehe oben Anm. 7). Die umfangreiche Monographie von L. Malten (MALTEN 1928) ist zur Ergänzung der Dokumentation stets zu vergleichen. Mit Einzelheiten der Deutungen Mähens kann ich mich freilich nicht immer identifizieren. 20 Dazu TOSUN 1945a, Teil III; vgl. TOSUN 1945b; GÜTERBOCK 1945-51, 132 f. 21 Belege bei DOUGLAS VAN BUREN 1945, 32 Anm. 5; ergänzend dazu etwa PORADA-
BUCHANAN
1948, Taf. C X X V I I
848; C X X I X
856-859;
CXXX
862E; C X X X I V
888-
8 9 0 . 8 9 9 ; C X X X V 8 9 5 ; CONTENAU 1 9 2 2 , T a f . II 5. 22
DOUGLAS VAN B U R E N 1 9 4 5 , 3 2 A n m . 8 ; P O R A D A - B U C H A N A N 1 9 4 8 , T a f . C X X I X 8 6 1 ;
CONTENAU 1 9 2 2 , T a f . II 6.
[
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Zweiergruppe an einem Opfertisch, und in einer dritten23 schließlich ist der auf einem Podium stehende Stier selbst direktes Objekt der Verehrung, dem man wie dem anthropomorphen Gott ähnlicher Siegel mit dem Adorationsgestus gegenübertritt und dem man Libationen darbringt. Außerhalb der Glyptik begegnet, soweit ich sehe, das Motiv bisher nur ein einziges Mal auf einem Relief vom Alaga Höyük24, wo eine Opferfeier vor einem auf hohem Podium stehenden Stier dargestellt ist. Nun ist sicher, daß es sich bei dem Stier auf den Siegelbildern wie auf dem um Jahrhunderte jüngeren Orthostatenrelief nicht um das Bild eines lebenden Tieres, sondern nur einer Statue handeln kann, die man als ein in einem Heiligtum stehendes Kultbild zu verstehen hat. Welcher Gott damit gemeint ist, ist unbekannt; am ehesten würde man an einen ״Wettergott" denken. Diese Identifikation ließe sich wahrscheinlich machen, wenn man die Darstellung des auf einem (menschengestaltigen) Berggott und einem leider zerstörten zweiten Objekt (ebenfalls Berggott?) stehenden Stiers auf dem Felsrelief von Hanyeri (Gezbeli) im Antitaurus25 und die des auf den beiden (hurritischen) Berggöttern Namni und Hazzi26 stehenden Gottes 42 des Felsheiligtums von Yazilikaya27 miteinander vergleichen dürfte. Letzterer ist nach der hieroglyphischen Beischrift der Wettergott des Himmels (dw CAELUM)28, der männliche Hauptgott des hethitischen Pantheions und Partner der ihm gegenüber auf einem Löwen stehend abgebildeten Sonnengöttin von Arinna29. | Die hieroglyphische Beischrift identifiziert die stiergestaltige Gottheit von Hanyeri jedoch mit dem ״König des Gebirges, Sarruma" (REX MONS 0 SARRUMA)30. | Für unsere Zwecke macht dies freilich keinen Unterschied, und es bleibt bei der These K. Bitteis31, daß ״für den Beschauer ... in diesem Fall der Stier zweifellos der Gott selbst" sei. Der Befund stimmt zudem mit dem 23
D O U G L A S VAN B U R E N 1 9 4 5 , 3 2 A n m . 7 .
24
G A L L I N G 1 9 2 5 , T a f . 1 5 : 8 ; M A L T E N 1 9 2 8 , 1 1 0 A b b . 3 1 ; GARSTANG 1 9 2 9 , T a f . 2 9 ;
MOORTGAT 1 9 3 2 , T a f . L X X V I I 1; G O E T Z E 1 9 5 7 , T a f . 9 : 1 6 ; BOSSERT 1 9 4 2 , N r . 5 1 0 ; A N E P
Nr. 616. Gesamtansicht des Opferzuges bei GARSTANG 1908, Taf. II; MOORTGAT a.a.O., Taf. L X X V I I 2. 25 B I T T E L - S C H N E I D E R 1 9 4 0 , 5 6 1 f . A b b . 2 ; BOSSERT 1 9 5 4 a , 1 3 0 A b b . 1 u n d T a f . X X I V XXVI.
26
Zu Namni vgl. ALBRIGHT 1950, 2 Anm. 4 (= Amanus?). Hazzi ist der Berg Spn bei Ugarit, der spätere Mons Casius (GOETZE 1940; das die Identifizierung begründende Textmaterial findet man bequem bei VIROLLEAUD 1940, 124 ff.). 27 Zählung nach den in Anm. 8 genannten Publikationen. Leicht zugängliche Abbildung e n d e r S z e n e : GRESSMANN 1 9 2 7 , N r . 3 3 8 ; BOSSERT 1 9 4 2 , N r . 5 3 5 . 28
29
LAROCHE 1 9 5 2 , 1 1 6 .
Die hieroglyphische Beischrift nennt allerdings den Namen der hurritischen Sonnengöttin Hebat (BOSSERT 1933, 85); gemeint ist aber sicher die Sonnengöttin von Arinna. Die Identifikation ist ausgesprochen im Eingang des Gebets der Königin Puduheba, Gemahlin Hattusilis III., KUB XXI 27 (Übersetzung in ANET 393). Zur interpretatio hurritica in den Reliefs von Yazilikaya vgl. K. Bittel bei BITTEL-NAUMANN-OTTO 1941, 91; GÜTERBOCK 1943a, 269 ff., und vor allem LAROCHE 1952, 121 f. 30 BOSSERT 1954a. Zu Sarruma vgl. BOSSERT 1953d, 295 ff. 31 K. Bittel bei BITTEL-SCHNEIDER 1940, 564; vgl. GÜTERBOCK 1943a, 309.
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überein, was sich aus einer Reihe von hethitischen Keilschrifttexten32 ergibt, die so etwas wie Beschreibungen von Kultbildern verschiedener Götter bieten. Sie stammen, wie es scheint, aus dem hethitischen Neuen Reich, der letzten Phase des Großreichs von Hattusa, die mit dem ״Seevölker"-Einfall des 12. Jahrhunderts ein Ende fand. Einer dieser Texte (KBo II 1) mag sogar eine Kultusreform reflektieren, die H.G. Güterbock33 unter Tudhalja IV. ansetzt. Hier begegnen verschiedene Arten von Kultobjekten nebeneinander, ohne daß man eine zeitliche Aufeinanderfolge erschließen könnte: huwasi-Steine, bibrüGefäße, tauro- und anthropomorphe Rundbilder. Unter den bibrü-Gefäßen hat man sich wohl Rhyta vorzustellen34, die huwasi-Steine entziehen sich jedoch vorläufig noch einer schlüssigen Deutung. Man hat etwa an Baityle oder auch an Masseben gedacht35; daß sie außerhalb des Tempels stehen konnten, zeigen Texte, die erzählen, daß die Götterbilder zu ihnen hinausgebracht wurden36. Wir können die huwasi-Steine aus unseren weiteren Erörterungen ausschließen, da sie | mit unserem Problem nicht direkt zu tun haben. Ich gebe hier einige charakteristische Texte37. Die Beschreibung des Kultbildes des ״Wettergotts des Himmels" stimmt fast völlig mit der Darstellung des Gottes 42 von Yazilikaya, die oben zu erwähnen war, überein; Bo 2383 (v. BRANDENSTEIN Text 1), 11 8-13 lautet38: ״Wettergott des Himmels: Statue eines Mannes, goldbelegt, sitzend, in der rechten Hand hält er eine Keule, in der linken Hand hält er das ,Heil'(-symbol) aus Gold, auf 2 Bergen, Mannesbildern, silberbelegt, stehend, unter ihm ein Sockel aus Silber, 2 bibrü aus Silber, seine 2 Feste im Spät- und Frühjahr . . . "
Ein stiergestaltiges Rhyton als Bild hat der Wettergott von Kunkunija, v. Text 2 1 29-3539:
BRANDENSTEIN
״Stadt Kunkunija: der ,gewaltige Wettergott'. Das Götterbild ist ein Rinder-bibrü aus Holz, silberbelegt, stehend (?), in H ö h e von 1 Kleinelle, unter ihm ein Sockel, silberbelegt . . . " (folgt A u f z ä h l u n g weiterer Gegenstände).
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Ein stiergestaltiges Kultbild besitzt der Wettergott von Mamnanta, dessen Tempelinventar in dem Text KBo II 13,21-24 aufgeführt wird (Statuen des Gottes und seiner fieoi ovvvaoi)40: ״Stadt Mamnanta: Wettergott: einen Stier aus Eisen; Berg Arnuwandas: eine Keule, darauf die Statue aus Eisen wird man anfertigen. Berg Harranassas: eine Keule, darauf die Statue aus Eisen; Weißer Berg: eine Keule, darauf die Statue aus Eisen wird man anfertigen. Fluß Sigasigas: die Statue eines Mädchens; Brunnen, Dupsas, Brunnen K u m m a j a n n i s , Götterquelle, Quelle Hashana[ris], Quelle Haiwannas: Statuen von Mädchen aus Eisen wird er (seil, der König) anfertigen lassen".
Ähnlich ist der Wettergott von Maräs in einem verzinnten Stier | verbildlicht; die Reform schafft einen silbernen Stier und eine menschengestaltige Statue (KBo II 1 1 28 ff.)41: ״Wettergott von Maräs: 1 Stier, mit Zinn 3 überzogen, stehend(?) b ; 1 Keule aus Bronze, 1 Schwert 0 , 1 UD.ZAL.L1-Stern d , [...] 10(?) Stäbe, 1 waHwr-Gefäß, 1 O p f e r p f a n ne e , mit Silber überzogen, 2(?) Stäbe, 3fach(?) f mit Silber überzogen ... von früher her . . . " (folgen weitere Aufzählungen, darunter - wie eben in K B o II 13,21 ff. auch von Bildern der •&EOI ovvvaoi, abgeschlossen mit annalan, ״von früher her", dann die Stiftungen des Großkönigs, vor allem 1 ״Stier aus Silber ... 1 Statue eines Mannes, stehend . . . " [Z. 34. 36], und Opferbestimmungen).
Wird man in diesem Falle die Ersetzung des alten Kultbilds durch ein bzw. zwei neue annehmen dürfen, so ist das zweifelhaft im Falle des Wettergottes von Wattarwa (KBo II 11121 ff.), in dem man eher zu der Vermutung neigt, daß der anthropomorphen Gottesstatue ein eiserner Stier hinzugefügt wurde42:
32
VON BRANDENSTEIN 1943; vgl. auch die weiterführende Rezension von H.G. Güterbock (GÜTERBOCK 1946b). 33
GÜTERBOCK 1 9 4 6 b , 4 8 9 .
34 Zur Herleitung des Wortes siehe AHw 125 s.v. (vgl. MSLIII, 134:16). Zusammenstellung des hethitischen Materials bei EHELOLF 1939, 71 ff.; zur Interpretation siehe VON BRANDENSTEIN 1943, 23 f. - Rest eines Stierrhytons vielleicht der von ÖzGüg 1956 behandelte Stierkopf aus Tokat. 35
V g l . GOETZE 1 9 5 7 , 168 m i t A n m . 3.
36
Nach GOETZE 1957, 168 mit Anm. 4; vgl. schon FORRER 1921, 38. Katalog der Texte, die ein tauromorphes Kultbild voraussetzen, bei GÜTERBOCK 1946b, 489 f. 38 Nach von Brandenstein mit sachlich unerblichen Modifikationen. Für gl§ hattala- (Z. 9) setze ich mit GÜTERBOCK 1946b, 485, einfach ״Keule" (= 815TUKUL). 37
39
W i e A n m . 3 8 . I n Z . 3 0 i s t NI.KI.GUB m i t VON BRANDENSTEIN 1 9 4 3 , 4 8 , u n d G Ü T E R -
BOCK 1946b, 486, gegen J. Friedrich und F. Sommer bei VON BRANDENSTEIN a.a.O., 48 (״Gestell"), durch ״stehend" (= GUB) wiedergegeben; eine Entscheidung der Frage wage ich nicht.
40 Transkription und freie Übersetzung bei BOSSERT 1944, 68 f. Die Textgestaltung folgt Bossert, versucht jedoch den aufzählenden Charakter des hethitischen Originals festzuhalten. Die Zeileneinteilung gibt die Struktur des Abschnitts, nicht die Originalzeilen an. 41 Transkription und Übersetzung bei HROZNY 1919, 1 ff. Ich weiche in folgenden Punkten von Hroznys Lesungen und Übersetzungen ab: (a) AN.NA = akk. an(n)aku(m) = ״Zinn", nicht ״Blei"; siehe B. Landsberger bei PRZEWORSKI 1939, 102 mit Anm. 25; GÜTERBOCK 1943b, 149 f.; 1946b, 486; L^ESS0E 1959, KRIKORIAN 1960. Nach AHw49 b , sind jedoch beide Bedeutungen möglich. - (b) Siehe Anm. 39 zu NI.KI.GUB. - (c) URUDUG1R nach VON BRANDENSTEIN 1943, 53 z. St.; Hrozny liest weniger sicher BANSUR ״Tisch" o.a. - (d) So LAROCHE 1954a, 2 1 9 . - ( e ) KAPPU ist Akkadogramm. - ( f ) Vgl. VON BRANDENSTEIN 1943, Text 21 34 f.
(1 üsa-wa-tar
2 AS-RU KÜ.BABBAR GAR.RA 3
9 5
' GIDRI D I N G I R - U M S U - a s AS-RU
KÜ.BABBAR
GAR.RA), u n d d i e B e m e r k u n g e n e b d . , 5 3 , u n d b e i SOMMER 1 9 3 2 , 6 1 A n m . 6 . 42 Wie Anm. 41. Abweichungen von Hrozny: (a) "34ZI.KIN = huwasi-Stein. - (b) Vgl. zur Übersetzung von se-kän GÜTERBOCK 1943b, 151; FRIEDRICH 1952, 189a (Lit.). - (c) Zu
gurzipän
v g l . VON BRANDENSTEIN 1 9 4 3 , 6 3 A n m . 1; SPEISER 1 9 5 0 , 4 8 f . - ( d ) U n g e d e u t e t
(metallenes Gefäß oder Gerät. Hethitische Schreibung von bab. hinsu AHw 347 a ?).
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a
״Wettergott von Wattarwa: 1 huwasi-S\ein , 1 Statue eines Mannes, mit Zinn belegt, [(von?) l]'/2 Z011b, helm(?)tragend c ; in der rechten Hand hält er eine Keule, in der linken hält er ein HI-EN-ZUD\ von früher her. 1 Stier aus Eisen, von 1 Zoll, hat Meine Sonne gemacht . . . " (folgen Opferbestimmungen).
Reste solcher tauromorpher Kultbilder scheinen sich übrigens in Bogazköy gefunden zu haben43. In diesem Nebeneinander der verschiedenen Bilder des Göttlichen zeigt sich deutlich das Gewordene solcher Tempeleinrichtungen, zugleich aber noch ein Zweites: es ist unmöglich, im Sinne einer religions|geschichtlichen Evolutionstheorie etwa eine Entwicklung von den ״fetischhaften" (?)44 huwasi-Stein&n über die Rhyta und die Tierbilder zur anthropomorphen Darstellung des Gottes als der höchsten Stufe aufzuzeigen; vielmehr stehen alle diese ״Stufen" - zeitlieh und räumlich - nebeneinander. Einen zusätzlichen Beweis für das Fehlen einer so gearteten Evolution liefert der eben zitierte Reformbericht über den Tempel des Wettergottes von Wattarwa. Ähnliches wird man auch für Syrien behaupten dürfen, wenngleich dort die Zeugnisse dünn gesät sind. Ich beschränke mich wiederum ganz auf etwaige Belege für stiergestaltige Gottheiten. Für das 15./14. Jahrhundert darf man zunächst auf ein kleines ״pendentif' aus Ras es-Samrä45 verweisen, das eine Göttertrias darzustellen scheint; zwischen zwei an ihren hohen konischen Mützen erkennbaren hethitischen Gottheiten steht in gleicher Haltung, wie jene mit dem bekannten Krummstab als Hoheitszeichen46 ausgerüstet, ein Stiermensch, der ebenfalls ein göttliches Wesen sein muß. Deutet die Art der Darstellung von vornherein auf Kleinasien, so darf man vielleicht zum Vergleich an die als ״Atlanten" fungierenden Götter 28 und 29 von Yazilikaya47 erinnern, die man kaum mit E. Laroche48 für die den hurritischen Wettergott begleitenden Stiere Hurri und Serri49 halten darf. Andererseits wird in den alphabetischen Keilschrifttexten von Ras es-Samrä der Gott El, der oberste Gott des ugaritischen Pantheons, häufig als tr (töru) ״Stier"50 bezeichnet; dieses Epitheton teilt er auch mit anderen Göttern, etwa mit Ea, Enlil, Ninurta, Adad, Nergal und der Göttin (!) Irnini, die in akkadischen Texten rimu ״Wildstier"51 genannt werden. 43
GÜTERBOCK 1943a, 309 mit Anm. 42 (siehe auch oben Anm. 34).
44
S o GÜTERBOCK 1 9 4 6 b , 4 8 9 .
45
S C H A E F F E R 1 9 3 7 , T a f . 1 8 ( = BOSSERT 1 9 5 1 a , N r . 6 0 3 f . ; S C H A E F F E R 1 9 5 6 , 9 4 f . m i t
Abb. 113 f.). 46 Zum Lituus siehe ALP 1947. 47
BITTEL-NAUMANN-OTTO 1941, Taf. 14:1.3.
48
LAROCHE 1 9 5 2 , 1 2 0 .
49
Zu Hurri und Serri, den Begleitern des hurritischen Wettergotts Tessub, vgl. MALTEN
1928, 107"ff.; FRIEDRICH 1943, 7 5 A n m . 4. 50
Belege bei GORDON 1955, § 20.2015; vgl. DUSSAUD 1938,150.156 f.; POPE 1955, 35 ff. 51 TALLQVIST 1938, 165 f. Der Gott Du 7 -sär-ra (vgl. zu ihm SCHROEDER 1915/16; TALLQVIST 1938, 284) wird gu4-gal-lum ״großer Stier" genannt (TALLQVIST 1938, 73); zu HadadRammän vgl. OBBINK 1929, 269. Auch Ningal (Nikkal), Ninlil (Mullissu), Istar, Ninsun heißen rimtu ״Wildkuh" (TALLQVIST 1938, 166).
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Man wird sich hier fragen, ob die Bezeichnung ״Stier" bloße Metapher zur Veranschaulichung der unwiderstehlichen Kraft und Mächtigkeit der Gottheit sein soll, wie ja tod- und verderbenbringende Gewalt vom altorientalischen Mensehen auch an anderen | Stellen unter dem Bilde, des rimu/rd'em beschrieben wird52, oder ob hier nicht - worauf J. Hempel einmal hingewiesen hat53 - Reminiszenzen an eine ursprüngliche göttliche Verehrung des wilden Stieres vorliegen. Daß die so benannten Götter gleichzeitig menschengestaltig vorgestellt wurden, bedarf keines Beweises. Das trifft auch für den ugaritischen Baal zu, der in einem teilweise undurchsichtigen Text, der in irgendeinem noch nicht näher bestimmbaren Verhältnis zum Baal-cAnat-Zyklus stellt, seiner Schwester c Anat in Stiergestalt naht54. Ist hier die Metamorphose des sonst immer anthropomorph gedachten Gottes von Skopus des Textes, der Geburt zweier göttlicher Kälber, her zu verstehen? Daß in einem anderen Text Baal in der Unterwelt auch mit einer Färse Cglt) verkehrt55, könnte eine These vom stiergestaltigen Baal in gewisser Weise stützen; doch scheint er gerade hier seine Menschengestalt nicht abzulegen. Im 10. Jahrhundert begegnen uns im israelitischen Nordreich die schon erwähnten Stierbilder des Königs Jerobeam I., über deren Deutung als Postamenttiere des darüber unsichtbar stehend vorgestellten Gottes heute im allgemeinen Übereinstimmung besteht56. In der Tat wird man diese Interpretation angesichts des oben erwähnten mesopotamischen, hethitischen und nordsyrischen Materials als Möglichkeit anerkennen müssen, insbesondere, weil man dann statuieren kann: ״Es ist von Jerobeam ... eine Parallele (seil, zur Lade des Jerusalemer Tempels als Thronsitz Jahwes) bis ins kleinste hinein beabsichtigt"57; doch ist damit noch nicht jeder Zweifel beseitigt. Denn ganz abgesehen davon, daß diese Erklärung in den Texten (1 Kön. 12, | 26 ff.; Ex. 32) keine positive Stütze hat, sondern auf freien Vermutungen beruht, verbietet bei genauem Zusehen die Vorstellungsformel ״Siehe, das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt haben" (1. Kön. 12,28; vgl. Ex. 32,4.8) jeden Versuch, eine reinliche Scheidung zwischen dem ״Kalb" und dem Gott Israels ״von Ägypten her"58 durchzuführen. Es kann ja nicht zweifei52 Vgl. etwa Num. 23,22; 24,8, wo das Bild (ra'em) auf Israel angewandt ist (ALBRIGHT 1944, 215 Anm. 47; weitere Beispiele bei KITTEL 1959, 55), und die Darstellung des siegreichen Königs als Stier auf den Prunkschminktafeln der ägyptischen Frühzeit (ANEP Nr. 291 f. 297). 53
HEMPEL 1939.
54
IV AB (UM 76; CTA 76; KTU 1.10) 11, besonders Z. 28 (wfn ärh). I* AB (UM 67; CTA 5; KTU 1.5) v 18 ff.; vgl. H. BAUER 1935, 56" Zu Baals Stiernatur vgl. auch die kurzen Bemerkungen von BAUMGARTNER 1947, 94. 55
56
ALT 1 9 2 5 b ,
148; OBBINK
1 9 2 9 , 2 6 7 ff.; GALLING
1 9 3 7 , 2 0 2 f f . ; ALBRIGHT
1938;
HEMPEL 1953, 31; 1957, 7 f.; DUMERMUTH 1958, 8 3 mit A n m . 115 ( b e a c h t e d e n W i d e r -
sprach zu 85 Anm. 126); M. NOTH 1959a, 203. Dagegen BAUMGARTNER 1947, 93 f. Abweichend die Deutung der Stierbilder als Kultstandarten bei EISSFELDT 1940/41. 57
DUMERMUTH 1 9 5 8 , 83.
58
Hos. 13,4.
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haft sein, daß die Formel in ihrem ursprünglichen Wortlaut singularisch gewesen ist und ״Siehe, das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat" gelautet haben muß, daß die pluralische Fassung also wohl der deuteronomistischen Bearbeitung (oder noch späterer Umgestaltung) des Stoffes verdankt wird, die die mit der Doppeldeutigkeit der Gottesbezeichnung נ elöhim (Singular und Plural) gegebene Gelegenheit zu polemischer Umbiegung des eigentlichen Sinnes nicht ungenutzt ließ und so aus der doch vor allem politisch zu verstehenden Maßnahme59 des Königs einen verdammenswürdigen Abfall in den Polytheismus und Naturenthusiasmus Kanaans machte. Der Beweis für diese Behauptung ist oft geführt worden; er beruht auf zwei Beobachtungen. Zunächst ist die pluralische Vörstellungsformel Ex. 32 gegenüber dem einen Stierbild nicht am Platze und somit als tendenziös umgestaltet erwiesen; andererseits gehört sie eng zusammen mit der wohl in der kultischen Theophanie verwurzelten Selbstvorstellung Jahwes als des Gottes, der sich im Auszug aus Ägypten unter großen Wundertaten als der Gott Israel erwiesen hat60; man vergleiche etwa den Eingang des Dekalogs (Ex. 20,2; Dtn. 5,6). Damit ist zugleich eine andere Interpretationsmöglichkeit, die sich hier anbieten könnte, ausgeschaltet, daß es sich nämlich um die Einführung eines Fremdkultes - etwa der Baals Verehrung - handeln könnte61, wenngleich der König mit den Jungstierbildern sicherlich Motive der kanaanäischen Religion, ja vielleicht sogar kultische Traditionen der beiden (?) Heiligtümer aufnahm. Es stellt sich hier erneut also die viel verhandelte Frage des Jahwebildes. Nun hat es, soweit wir sehen, nicht den Anschein, als sei der Jahwekult von Anfang an prinzipiell bildlos gewesen; denn das zweite Gebot (Ex. 20,4; Dtn. 5,8) riehtet seine | Spitze doch, wie W. Zimmerli überzeugend dargelegt hat62, zumindest ursprünglich gerade gegen ia/zwebilder, nicht gegen bildliche Darstellungen der im ersten Gebot von vorneherein abgelehnten heidnischen Götter. Und wenn nun, wie man beobachtet hat63, in den Jahwegleichnissen der Propheten der Stier im Gegensatz etwa zum Löwen völlig in den Hintergrund tritt, so ist dieses Schweigen ebenso beredt wie die scharfe Polemik des Hosea gegen den Kult in Bethel und das ״Kalb" des ״Baal" in ״Samarien"64, die ja sogar kultisehe Verehrung des Stierbildes durch Opfer und Kuß bezeugt65. Ich möchte nun
59
V g l . M . NOTH 1 9 5 9 b , 2 1 2 f., u n d HEMPEL 1 9 5 7 , 7 f.
60
Vgl. zur Selbstvorstellungsformel ZIMMERLI 1953a; zusammenfassend auch ZIMMERLI 1954, 58 ff. 61 An ägyptischen Ursprung der Stierbilder Jerobeams I. denkt etwa PFEIFFER 1926, 215 ff.; völlig Verfehltes über die Herleitung des ״goldenden Kalbes" von Ex. 32 bei HELLING 1 9 4 7 , 1 1 4 f f . 62
ZIMMERLI 1 9 5 0 .
63
HEMPEL 1 9 2 4 , 101.
64
Nach ALT 1954, 56 Anm. 1 = 1959, 295 Anm. 2 (vgl. DUMERMUTH 1958, 84 Anm. 120), ist das ״Kalb von Samarien" sekundäre Bildung nach den ״Kälbern" von Bethel und Dan; sollte dies zutreffen, so schiede Hos. 8,4 ff. als Primärquelle aus. 65 Hos. 4,8 ff.; 13,2.
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die zumindest seit H. Th. Obbink mehrfach66 geäußerte Meinung, daß die ״Volksreligion" zwischen dem ״Piedestal" und dem Gotte nicht immer recht unterschieden habe, dahingehend modifizieren, daß auch die ״offizielle Theologie" des Nordreiches sich dieser ״Grenzverwischung" schuldig gemacht habe; sie steht darin, wie wir noch sehen werden, innerhalb des Alten Orients nicht allein. Es zeigt sich nun allerdings, daß das Alte Testament, wenn wir die hier zur Debatte stehenden Stellen einmal ausnehmen, kaum Spuren einer theriomophen Vorstellung von Jahwe aufbewahrt hat; denn die Bezeichnung des Gottes als ״Löwe" oder ״Adler" etwa ist kaum anders als metaphorisch zu verstehen67, und der נabir Yacäqöb, sollte er einmal als ״Stier Jakobs" der Gott des ״vormosaischen" Stammes Joseph gewesen sein, hat sich im Alten Testament eine weitgehende Spiritualisierung gefallen lassen müssen68. Will man nicht annehmen, daß eine spätere Zeit aus theologischen Gründen alle Reminiszenzen an Jahwes Tiergestalt getilgt hätte, so bleibt nur die Auskunft, die zudem durch die zahlreichen Anthropomorphismen und Anthropopathismen der Texte gestützt wird, daß man sich für gewöhnlich Jahwe menschengestaltig gedacht hat, was bisher rechtens auch niemand bezweifelt hat. Einen abstrakten Gottesbegriff, der von der Leibhaftigkeit der Gottheit absehen konnte, kannte der Alte Orient nicht. Nun muß die Verbindungslinie zu den oben besprochenen hethi|tischen Verhältnissen gezogen werden. Wie dort Menschen- und Stiergestalt der Götter im Kultbild, vielleicht auch in der Vorstellung nebeneinanderstanden, wie dort also der Wettergott des Himmels in Yazilikaya anthropomorph, Sarruma in Hanyeri tauromorph dargestellt werden konnte, so kann es auch in dem kanaanisierenden Jahwe-Staatskultus des Nordreiches gewesen sein, um so mehr, wenn man - wie oben bemerkt - annimmt, daß Jerobeam mit seinen Stierbildern kanaanäische Heiligtumstraditionen aufgenommen habe. Gegenüber der berechtigten Frage, wie man sich denn deren Zusammenhang mit den relativ fernliegenden Wettergottdarstellungen des hethitischen Neuen Reiches vorzustellen habe, mag immerhin daran erinnert werden, daß der Gottesname נabir Yacäqöb hypothetisch als ״Stier Jakobs" verstanden werden kann, daß das Alte Testament außerdem von der Gegenwart hethitischer Gruppen in Palästina bis hinab nach Jerusalem und Hebron weiß69, und daß sich noch in römischer Zeit in Syrien 66
OBBINK 1 9 2 9 , 2 6 9 ; H E M P E L 1 9 5 3 , 2 1 .
67
HEMPEL 1924, 8 8 ff.
68 Die Auffassung des Gottesnamens נabir Yacäqöb als ״Stier Jakobs" ist von VAWTER 1955, 11, und DUMERMUTH 1958, 85 f., erneut erwogen worden, nachdem A. Alt sich 1929 mit Vorbehalt dagegen ausgesprochen hatte (ALT 1929, 26 f. = 1953, 24 f.). Zur ״Spiritualisierung" vgl. VAWTER a.a.O. und DUMERMUTH a.a.O., Anm. 132. 69 Hebron: Gen. 23; 25,9 f.; 49,29-32; 50,12 f.; Jerusalem: Ez. 16,3.45 und die Erwähnungen des in Jerusalem wohnenden ״Hethiters Uria" (2 Sam. 11,3.6.17.21; 12,9 f.; 23,39; 1 Kön 15,5; 1 Chr. 11,41), der allerdings wohl einen hurritischen Namen führt (FEILER 1939, 219); ihre Wohnsitze allgemeinerauf dem ״Gebirge" Num. 13,29; Jos. 11,3. In den stereotypen Aufzählungen palästinischer Völkerschaften werden sie regelmäßig aufgeführt (Ex.
3,8.17; 13,5; 23,23.28; 33,2; 34,11; Dtn. 7,1; 20,17; Jos. 3,10; 9,1; 12,8; 24,11; 1 K ö n . 9,20;
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Spuren tauromorpher Gottesdarstellung finden70. Erwähnt seien hier nur die beiden Stelen aus Tafas (Hirbet/Tell el-AscarI) und CÄ was im Haurän11, in deren Bildtypus wie wohl auch in den dahinter stehenden religiösen Vorstellungen alte, vielleicht aramäische72 Traditionen nachwirken. Daß der auf ihnen so merkwürdig dargestellte Stier oder Stiermensch ein göttliches Wesen bedeuten soll, ist kaum zu bezweifeln. Nimmt man hinzu, daß das Kult|bild nicht eigentlieh, wie es etwa das spätere Judentum73 und teilweise auch der Islam74 in der Polemik gegen die ״Götzen" ausgesprochen hat, mit dem Gott, den es ״darstellte", identifiziert werden konnte, sondern die wirkungskräftige Gegenwart der Gottheit am heiligen Ort sichern und bezeugen sollte75, so ergibt sich daraus, daß die von uns vorläufig als Identitätsaussage interpretierte Vorstellungsformel vielmehr im Sinne der Repräsentanz zu deuten ist. Es besteht also zwischen dem Gott und dem Bild für den Kultteilnehmer und für die ״Theologie" nicht eine materiale, sondern eine ״mystische"76 Identität. Eine genaue Unterscheidung wird sich im einzelnen nicht durchführen lassen, da Repräsentanz und Identität auch in Dokumenten der ״offiziellen" Religion im ganzen Alten Orient nicht streng auseinandergehalten werden; hier liegt übrigens die Berechtigung der alttestamentlichen und islamischen Polemik gegen die Götterbilder als machtlose Götter aus Holz und Stein. Aus dieser ״GrenzV e r w i s c h u n g " erklärt sich z.B. die verschiedene F o r m u l i e r u n g desselben Tatbestandes in einem von H. Otten77 als ״Ritual bei Erneuerung von KultS y m b o l e n hethitischer S c h u t z g o t t h e i t e n " in Umschrift und Ü b e r s e t z u n g teilweise veröffentlichten Text aus Bogazköy (Bo 2393 + Bo 5138 Vs. 1), an 2 Chr. 8,7; Es. 9,1.8). Die Meinung, Israel habe die Bezeichnung ״Hethiter" für einen Teil der vorisraelitischen Bevölkerung Kanaans aus dem ihm im Exil bekanntgewordenen babyIonischen Namen mat Hatti (vgl. נeres HahittTm Jos. 1,4; Ri. 1,26) für Syrien-Palästina herausgesponnen (vgl. etwa M. NOTH 1957b, 67; BITTEL 1959, 301), halte ich für fraglich, wenn man an Angaben wie Num. 13,29; Jos. 11,3 und die ethnische Buntheit der städtischen Oberschichten in der Amarnazeit denkt. 70
V g l . SEYRIG 1 9 5 9 , 4 3 ff.
71
Publiziert von RONZEVALLE 1937/38, Taf. XIVbis 5,1 f. und S. 52 Abb. 12. Die Stele
a u s Tafas
a u c h b e i ABDULHAK-ABDULHAK 1 9 5 1 , T a f . 3 0 : 1 ; G A L L I N G 1 9 5 3 , T a f . 6 ; SEYRIG
1959, Taf. IX 4. 72 GALLING 1953, 186 f. Die Rosette zwischen den Hörnern des Stiers hat mit den von Galling genannten ägyptischen bzw. ägyptisierenden Parallelen nichts zu tun; sie dürfte nordsyrischen Ursprungs sein. Vgl. z.B. CONTENAU 1922, Taf. XXIX 200 = VON DER OSTEN 1934, Taf. XXIV 359. 73 Jer. 10,3-9; Ps. 115,4-8; 135,15-18; Jes. 40,18-20; 41,6 f.; 44,9-20; 46,5-7; Sap. 13,10-14; 15,6-13.14-17; Ep.Jer. 7 ff.; Bei et Draco. 74 Ibn al-Kalbl (Hisäm b. Muhammad b. as-Sä'ib b. Bisr al-KalbT), Kitäb al-asnäm 25,6 ff.; 32,1 ff.; Übersetzung bei KLINKE-ROSENBERGER 1941, 51.57. 75 BERNHARDT 1956, 28 ff.66 ff. Zum Begriff der ״Repräsentanz" siehe HEMPEL 1957, 30 f. 76 Der Ausdruck ״mystisch" bei HEMPEL a.a.O., hier mangels eines besseren übernommen. Bernhardt beschreibt denselben Zusammenhang mit Hilfe animistischer Vorstellungen (BERNHARDT 1 9 5 6 , 17 f f . ) . 77 OTTEN 1959.
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dem zunächst auffällt, daß man alte Kultgegenstände der Hauptstadt Hattusa, die man durch neue ersetzte, zur Weiterverwendung in die Provinz schickte, wo sie dann in den Dienst dort beheimateter anderer Gottheiten gestellt wurden. Für unsere oben angestellten Erörterungen ist interessant, daß der alte Kultschild (kursa )־der Schutzgottheit (DLAMA) von Hatenzuwa bei der Umbenennung einmal (Kolophon Z. 3 f.) den Namen ״Schild der Schutzgottheit von Zapatiskuwa" erhält, das andere Mal (Haupttext 1 23-26) aber einfach als ״Schutzgottheit von Zapatiskuwa" bezeichnet wird78. Will man Götter Vernichten oder ihre Herrschaft beenden, zerstört man ihnen Statue und Tempel79. | Wenn Götter eroberter Städte und Länder in die Gefangenschaft geführt werden, schleppt man ihre Statuen aus den Tempeln davon80. Werden friedliche Kultübertragungen vorgenommen, so führt man das Kultbild oder Symbol der betreffenden Gottheit an ihren neuen Kultort81. Bei Ibn al-Kalbl findet sich ähnliches aus der Zeit der gähiliya, des vorislamischen arabischen Heidenturns, so über die Göttin al-Lät82: ״Al-Lät war ein viereckiger Felsblock, bei dem ein Jude Grütze zu zerstoßen pflegte",
ähnlich von Hubal, dem Hauptgott der mekkanischen Kaaba83: ״Soviel ich gehört habe, war Hubal von rotem Karneol, in Menschengestalt, mit einer zerbrochenen Rechten. Die Qurais hatten ihn dergestalt b e k o m m e n ; aber sie verfertigten ihm nun eine Hand aus G o l d . "
Daß das Konzept der Repräsentanz sich nicht allein auf Götterbilder bezog, ergibt sich aus der Verwendung von Tonfiguren der Feinde im ägyptischen Ächtungsritual der 12. Dynastie84 und ähnlich bei babylonischen Beschwörungen etwa der Serie Maqlü85 und verwandter Texte.
78
79
D a z u OTTEN a . a . O . , 3 5 8 .
Vgl. die Inschrift des Xerxes aus Persepolis ANET 317 b oben, und aus der Frühzeit des Islam Ibn al-Kalbl (Anm. 74) 15,17-16,12 (Übersetzung: KLINKE-ROSENBERGER 1941,42 f.) und die bei KLINKE-ROSENBERGER a.a.O., 103 f. Anm. 182, zitierte Paralleltradition. 80 Vgl. etwa ANET 308 f. (Stele des Nabonid, I), und die bekannte Darstellung einer solchen Wegftihrung aus Nirnrüd (Tiglathpileser III.), GRESSMANN 1927, Nr. 336; ANEP Nr. 538. 81 So den Stein des Helios von Emesa, als Kaiser Antoninus (Elagabalus) seinen Kult in Rom einführte; dazu ALTHEIM 1957, 41 ff. - Kultreisen der (Statue der) Istar von Nineve nach Ägypten werden im Amarnabrief 23,13-24 (Übersetzung von E.L. Rapp bei GALLING 1950, 20 Nr. 4) erwähnt. 82 10,4 f.; Übersetzung nach KLINKE-ROSENBERGER 1941, 37. 83 17,10 f.; Übersetzung nach KLINKE-ROSENBERGER 1941, 43. 84 Die auf den zerschmetterten Tongefäßen und -figuren angebrachten ״Ächtungstexte" sind publiziert von SETHE 1926 und POSENER 1940. 85 Letzte Bearbeitung: MEIER 1937; neue Maqlü-Tafeln: STT178-83. Vgl. auch den verwandten Text bei UNGNAD 1943, zuletzt bearbeitet (mit dem vollständigen Material) von LAMBERT 1958. - Das reiche volkskundliche Material zum Figurenzauber kann hier nicht notiert werden.
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Aus all dem ist nun für die Beurteilung unserer ״Baal"-Terrakotte der Schluß zu ziehen, daß die Deutung Vincents von dem religionsgeschichtlichen Vergleichsmaterial her auch heute noch aufrechterhalten werden kann. Die stiergestaltige Figurine wäre somit u.U. ein weiterer Beleg für tauromorphe Gottheiten im syrischen Raum86.
III Verdacht erregte bald nach der Publikation der Terrakotte jedoch die singuläre Darstellung eines Phallus als Gottessymbol an der Stirn eines Gottesbildes, und H. Gressmann, der den ״Baal" von Yäfä zwar in die erste (1909)87, nicht aber in die zweite Auflage (1927) seiner ״Altorientalischen Bilder zum Alten Testament" aufnahm, fühlte sich nicht unbegründet ״unwillkürlich an die berüchtigten ,Moabitischen Altertümer'88 erinnert", die in ähnlicher Weise wie hier das betont herausstellten, was man vulgo dictu als die Symbole der Fruchtbarkeitsreligion des alten Kanaan bezeichnen mochte, auch das sicher unter Anlehnung an die durchweg als ״Astarten" interpretierten nackten weibliehen Figuren mit deutlich bezeichneten Geschlechtsmerkmalen. Nun ist zwar daran zu erinnern, daß Phallen in der Fruchtbarkeitsmagie vieler Völker nicht nur der Antike eine bedeutende Rolle spielen89, daß sie außerdem als Apotropaica90 weit verbreitet sind und so auch in Palästina91 vorkommen; als genuin religiöskultische Gegenstände oder Symbole dürften sie indessen in Mesopotamien und Syrien wie auch in Ägypten schwerlich nachzuweisen sein. Die früher beliebte Erklärung der Masseben als Darstellungen des ״phallus dresse" läßt sich m.E. - trotz der Bemerkung Lukians92 über die beiden Säulen im Ternpel von Hierapolis - in dieser Allgemeinheit nicht aufrechterhalten93; was die Inschriften und das Alte Testament ״Massebe" o.ä. nennen, ist in jedem Falle einzeln zu untersuchen, und die Vielschichtigkeit des Begriffes, die schon aus sei|ner Etymologie abgelesen werden kann, kann nicht kräftig genug betont werden94. Zurückhaltung ist auch am Platz bei den zu Recht als ״Masseben"
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bezeichneten aufgerichteten Steinen oder Stelenreihen95, die sich gelegentlich in Syrien-Palästina finden; auch hier wird man, soweit möglich, den ״Sitz im Leben" unter Verzicht auf vorschnelle Urteile zu ermitteln haben. So ist auch die Frage nach der Bedeutung des ״kultisch verehrten Phallus"96 - der Ausgräber97 nennt ihn allgemeiner ״Fetisch" - aus dem ״haram" bei dem mittelbronzezeitlichen ״Heiligtum" am Abhang des Garizim bei Sichern (Teil Baläta) erneut zu stellen, vor allem, seit sich ergeben hat, daß es sich bei dem angebliehen ״Tempel" um einen kleinen Palast (Hofhaus-Typus) derselben Zeit handelt98. Allerdings ist es unmöglich, aus der völlig unzureichenden Beschreibung (ohne Abbildung!) irgendwelche begründeten Schlüsse zu ziehen. Die zahlreichen dort gefundenen Gefäße könnten auf ein etwas abseits gelegenes (?) Magazin weisen. Interessant ist in Verbindung mit dem Phallus-Problem auch die Beobachtung, daß selbst das Symbol des stets - so auch in seiner Hieroglyphe99 - ithyphallisch dargestellten ägyptischen Fruchtbarkeitsgottes Min gerade nicht der Phallus ist, sondern ein bisher nicht zureichend gedeutetes Zeichen vorgeschichtlichen Ursprungs100. So wird man sich hier den Bedenken Gressmanns nicht verschließen können. Entweder ist also Vincents Erklärung des Objekts auf der Stirn unserer Figurine und damit die davon ausgehende religiöse Interpretation des Stierbildes selbst unzutreffend, oder es handelt sich um eine der nicht seltenen Antikenfälschungen auf palästinischem \ Boden101. Letzteres scheint Greßmann, gefolgt von K. Galling102, in der Tat angenommen zu haben103.
95
Vgl. die Stelenreihen von Ader (zuletzt CLEVELAND 1960, 79 ff.), Bäb ed-Dräc (ALBRIGHT 1924, 6; 1926a, 59; MALLON 1924,445 f.), Leggün (GLUECK 1934,45 Abb. 19; 1940, 119 Abb. 63), Geser (MACALISTER 1912 II, frontispiece und S. 381 ff.) und die ״Stelenheiligtümer" von Byblos (M. DUNAND 1950-58, Taf. XX-XXXV; vgl. ders. 1937, 102 ff.; GLUECK 1 9 3 8 , 172 f.) u n d H a z o r (YADIN u.a. 1 9 5 8 , Taf. X X V I I I - X X X I ; vgl. GALLING 1959). Z u d e n
86 Es ist allerdings daraufhinzuweisen, daß es sich bei den besprochenen Darstellungen jeweils um Ganzbilder von Stieren, bei unserer Terrakotte hingegen um eine Büste handelt (K. Galling, persönliche Mitteilung). 87 GRESSMANN 1909, 77 Nr. 140: ״Indessen macht der Phallus auf der Stirn die Echtheit dieses Objekts ... fraglich ..." Siehe aber auch Anm. 103. 88 Vollständige Bibliographie der Pseudo-Moabitica bis 1898 bei LIDZBARSKI 1898,43 ff. passim. 89
V g l . HAMMARSTEDT 1 9 2 6 , 1 3 7 .
90
V g l . WILKE 1924, 158.
91
A.M. SCHNEIDER 1930, 175 ff.; 1934, 189 Anm. 1. Den in ersterer Arbeit S. 177 Anm. 4 gegebenen Hinweis auf JHS 4 (1883), 315, konnte ich nicht verifizieren. 92 Lukian von Samosata, de dea Syria XVI; vgl. THOMSEN 1927, 142. 93 Vgl. die vorsichtigen Bemerkungen bei BEER 1921, 7, und GALLING 1937, 220. 94 Kurze Diskussion bei GALLING 1959, 6 ff.
Stelenreihen von Assur (ANDRAE 1913) siehe einerseits UNGNAD 1938b, 412.437 ff., der in den Beamtenstelen eine Art monumentale Eponymenliste sieht, andererseits ALBRIGHT 1956, 121, u n d GALLING 1 9 5 9 , 8. 96
GALLING 1 9 3 7 , 2 2 0 .
97
WELTER 1 9 3 2 , 3 1 4 .
98
ALBRIGHT 1 9 6 0 , 9 2 .
99
GARDINER 1 9 5 7 , 4 4 9 C 8 .
100
Material und Deutung bei NEWBERRY 1910; BLEEKER 1956, 41 ff.45 ff. 101 Reizvolle ältere Darstellung solcher Fälschungen: CLERMONT-GANNEAU 1885. Darin auf S. 347 ff. das Beispiel einer gefälschten Stier-Terrakotte im Salonstil des ausgehenden 19. Jahrhunderts (n. Chr.) mit verballhornter altkanaanäischer Inschrift; zu den ״Moabitisehen Altertümern" siehe auch Anm. 88. 102
103
GALLING 1 9 5 6 , 9 6 .
Später hat Greßmann unsere Terrakotte für ein Bild der ägyptischen Göttin Hathor gehalten; siehe GRESSMANN 1917, 253 Anm. 3.
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IV Angesichts dieser Lage der Dinge wäre es nur natürlich gewesen, wenn unser ״Baal-Moloch" stillschweigend beiseitegesetzt worden wäre. Er tauchte jedoch 1943 unter der alleinigen Bezeichnung ״Moloch" erneut in einem populären ״Bibelbilderbuch" auf104 und wurde noch 1955 unter Hinweis auf Vincent in einer Arbeit über Gen. 49 als archäologischer Beleg für die ja nicht zu leugnende nahe Beziehung Baals zur Stiergestalt zitiert105. Die oben erhobenen Bedenken machen es somit nötig, die Terrakotte in einen ihr gemäßen archäologisehen Zusammenhang zu stellen und von daher zu interpretieren. In dem im Jahre 1959 wiedereröffneten Pelizaeus-Museum in Hildesheim wurde Kurt Galling auf eine ägyptische Terrakotte ähnlichen Typus aufmerksam (Taf. 4:1), die den Anlaß bildete, systematische Nachforschungen nach analogen Stücken anzustellen. Der Erfolg dieses Unternehmens löst u.E. das hinsichtlich der Bedeutung und des Alters des Ustinow-Stierbildes bestehende Rätsel vollständig, so daß die Zeichnung Vincents, wie wir hoffen, in Zukunft auch in populär gehaltenen archäologisch-biblischen Publikationen nicht mehr als Darstellung des Baal oder des Moloch106 erscheinen wird. | In hellenistisch-römischer Zeit finden sich in Ägypten, dem klassischen Land der tiergestaltigen Gottheiten107, verschiedene Typen der Darstellung des heiligen Apisstiers nebeneinander. Auf ältere Traditionen gehen die Ton- und Bronzeplastiken zurück, die den schreitenden Stier108 zeigen. Daneben gibt es Plastiken, die Apis bzw. Osiris-Apis (Sarapis) mit menschlichem Körper und Stierkopf abbilden109, aber auch Terrajkotten, deren Typus völlig dem unseres
S.
104 VAN DEURSEN 1943; 1951. Deutsche Ausgabe: VAN DEURSEN 1955; siehe dort 116 f. Nr. LVI 1. 105
VAWTER 1 9 5 5 , 11 m i t A n m . 3 8 .
106
Zur Legende vorn kinderverschlingenden tauromorphen Moloch - der so auch in die deutsche Literatur eingegangen ist; vgl. Fr. Hebbels Tragödienfragment ״Moloch" (HEBBEL 1891) - vgl. EISSFELDT 1935a, 66 ff. und Taf. IV. Auf das komplexe Problem des ״Moloch" kann hier nicht eingegangen werden; von den neueren Arbeiten erscheint mir nach Eißfeldt vor allem FEVRIER 1953 förderlich; Eißfeldts letzte Äußerung zur Frage findet sich bei EissFELDT 1960, wo auch die neuere Literatur verzeichnet ist (lies bei N. SCHNEIDER jedoch ״Biblica 18" statt ״BZ 18"). Die ältere Literatur bei BAUDISSIN 1903. 107 Cicero, de natura deorum 3,15,39: Omnefere genus bestiarum Aegyptii consecraverunt. 108 Bronzen: DARESSY 1905/06, Nr. 39380; Guide 1909, 93; ILIFFE 1935, Taf. X X X I 1 - 3 ; ANEP Nr. 570; KAYSER 1959, 41 Abb. 16. - Relief (Bildhauermodell): EDGAR 1906, Nr. 33537A. - Amulette (nicht zu unterscheiden, ob Apis oder Mnevis): REISNER 1907, Taf. X V I I I f . ; VERNIER 1 9 2 7 , N r . 5 3 2 0 4 ( T a f . X C I ) . 109
DARESSY 1905/06, Nr. 38589 (Taf. XXXII), mit Gottesbezeichnung Wsir-hp ״OsirisApis", von Daressy wohl wegen des in der Inschrift vorkommenden Personennamens Psammetich (Psmtk) der 26. Dynastie zugewiesen, aber wohl in hellenistische Zeit gehörend, in der der Name mehrfach belegt ist (RANKE 1935, 136:8; 1952, 358) und somit als Grundlage der Datierung auszuscheiden hat; BOTTI-ROMANELLI 1951, Taf. LXXI 156, aus römischer Zeit. Vgl. auch den Typus des sog. ״Apis Imperator" der römischen Zeit bei VON BISSING 1926a; 1926b; 1936, 7 ff. und Taf. I l - 3 a .
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angeblichen ״Baal-Moloch" entspricht, so daß kein Zweifel sein kann, daß es sich bei der Ustinow-Terrakotte um eine ägyptische Apisdarstellung der römisehen Zeit handelt. Der Vergleich mit den Parallelstücken zeigt, daß wir es mit massenhaft hergestellter Fabrikware zu tun haben, die mit Hilfe von zwei Modein geformt wurde. Die Details der Vorderseite sind dabei mehr oder minder deutlich ausgeführt; was der Plastik fehlte, ersetzte die bunte Bemalung, von der an einigen Stücken noch Reste erhalten sind110. Der heilige Stier trägt seit alters zwischen seinen Hörnern die Sonnenscheibe mit der Uräusschlange111, in der somit die ״außergewöhnlich hohe Stirn" mit dem ״phallus dresse" zu erkennen ist. Um seinen Hals hängt lose ein Band mit Anhänger. Soweit es sich bei diesem um eine lunula (Halbmöndchen) handelt, ist das als eine Neuerung dieser spätesten Phase altägyptischer Kulturentwicklung zu betrachten, die auf östlichen Einfluß zurückzuführen sein wird. In Mesopotamien und Syrien zählen die Halbmonde vor allem in der Spätbronzezeit zum Modeschmuck, kommen aber auch später noch nicht selten vor112. In mannigfaltigen Formen, die sich nicht in allen Fällen auf den syrischen Typus zurückführen lassen, begegnen sie in allen Teilen der römischen Welt bis hin nach Britannien113; aus Ägypten kenne ich Beispiele jedoch erst | von Mumienporträts der römischen Zeit aus Hawäram. Wie weit man dabei an Amulette zu denken hat, ist nicht sicher, läßt sich doch gerade bei den zahlreichen Tierdarstellungen jener Zeit die Sitte feststellen, den Katzen und Hunden, aber auch theriomorphen Gottheiten (Anubis, Thot), Anhängerhalsbänder um den Hals zu legen115. Vincent hatte nun gemeint, daß die Bedeutung der von ihm veröffentlichten Tonplastik ״serait plus considerable encore si l'on etait quelque jour en mesure d'en preciser la date116; diese seine vom damaligen Stand der palästinischen Archäologie her verständlichen und berechtigten Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Unser Apis ordnet sich ohne Schwierigkeit in die Reihe von Funden ägyptischer und ägyptisierender Kunstgewerbeartikel der hellenistischen und römischen Zeit im palästinisch-phönikischen Küstenbereich ein117, ein kleines 110
Z u r T e c h n i k v g l . W . WEBER 1 9 1 4 , 8 f f . ; KAUFMANN 1 9 1 5 , 15 f f .
111
V g l . EB. O T T O 1 9 3 8 , 2 3 .
112
Vgl. die noch leicht zu vermehrenden Beispiele bei GALLING 1937, 29.259 f.; MEISSNER 1914-15, 146 Abb. 250; MARSHALL 1911, Nr. 615. In Zincirli steht ein ähnliches Objekt unter den Göttersymbolen (Symbol des Rkb'll)\ vgl. VON LUSCHAN 1911, 375 Abb. 273 (Inschrift des Klmw). Taf. LXVII (Bauinschrift des Birrakib); 1943, Taf. 38b (Siegel des Birrakib); auch auf der Stele von Ördek Burunu, LIDZBARSKI 1915, Taf. 13. Dazu DONNER 1955, 78 ff. 113 Beispiele bei MARSHALL 1911; ich gebe nur die Nummern der abgebildeten und daher leicht nachprüfbaren Stücke: 2401.2719.2738; 2720.2723.2743.2918.2921.2922.2924.2930. 2 9 3 1 . 2 9 3 5 ; POLLAK 1 9 0 3 , N r . 2 3 3 . 3 3 3 . 3 3 4 . 114
PETRIE 1 9 1 3 , T a f . V I I . X ; 1 9 1 1 , T a f . V I A 4 ; V I I I 0 0 . D D ; 1 9 2 7 , T a f . X 2 3 6 . Z u m N a c h -
leben der halbmondförmigen Amulette in Ägypten vgl. LASSALLY 1931, 134 und Taf. V 3. 115 Beispiele bei KAUFMANN 1915: Katzen Taf. 60:621.626; Hunde Taf. 62 f. passim; Löwe Taf. 64:647; Anubis Taf. 27:212; Thot Taf. 26:204. 116 Siehe oben S. 45. 117 Vgl. etwa ILIFFE 1935 (rein ägyptisch, doch wohl im Lande hergestellt); CHEHAB 1951-54 passim.
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Gott und Stier: Bemerkungen
Gott und Stier: Bemerkungen
zu einer Terrakotte aus Yäfä[99/100][100/101]
Glied jener zweiten ägyptischen Modewelle, die seit der persischen Zeit118 die Küste bis hinauf nach Kleinasien erfaßte. Auch unter den zahlreichen Terrakotten von Haräyeb bei Saida hat sich eine Apisdarstellung gefunden119. Man darf darin nur ein Zeugnis für die große Volkstümlichkeit des heiligen Stieres von Memphis - wie der Tierkulte überhaupt120 - im späten Ägypten sehen. |
a. M u s e u m und I n v e n t a r n u m m e r . b. P u b l i k a t i o n (eventuell w e i t e r e Literatur). c. H e r k u n f t . d. M a ß e . e. Material. f. Weitere B e m e r k u n g e n .
118 Neben den Kleinfunden ist vor allem auf die als ägyptische Importstücke anzusehenden anthropoiden Steinsarkophage des Esmunazor und des Tabnit und die gleichfalls aus Sidon und anderen phönizischen Städten stammenden halbgriechischen Marmorsarkophage (umfassende Bearbeitung: KUKAHN 1955) hinzuweisen, in denen sich ägyptische Idee und griechische Handwerkskunst kreuzen. Zur ״zweiten ägyptischen Modewelle" siehe GAL-
LING 1 9 3 7 , 4 4 9 . 119
CHEHAB 1 9 5 1 - 5 4 , Nr. 89 ( A b b . e b d . , Taf. X 4).
120
EB. O T T O 1 9 3 8 , 5 9 f.; KEES 1 9 4 1 / 1 9 5 6 , 4 4 4 f f .
121
Zu danken habe ich Dr. Helen Whitehouse (Oxford), Mw. C. Tulp (Groningen) und den Herren A. Shukry (Kairo), H. Riad (Alexandria), H. Kayser (Hildesheim), A. Legner (Frankfurt a.M.), J.S. Jensen (Oslo) und A.J. Nijboer (Groningen) für die Bereitstellung von Photographien, den Autoritäten der Museen in Frankfurt, Groningen, Hildesheim, Oslo und Oxford auch für die Publikationserlaubnis. Bei der seinerzeit ergebnislosen Suche nach dem Verbleib des von Vincent veröffentlichten Exemplars (Nr. 1) unterstützten mich in den Jahren 1960 und 1961 die Herren A.S. Kapelrud (Oslo), V. Poulsen (Kopenhagen) und Y. Yadin (Jerusalem) sowie die hw. Mutter Äbtissin des Russischen Konvents auf dem Ölberg (Jerusalem). Zu danken ist auch Ann Christine Eek und M. Steffensen (beide Oslo). 122 y o n Alexandria abgesehen, fehlen außereuropäische Museen vollständig. 123
Bei M. WEIPPERT 1961b, 117, sind die Katalog-Nummern 11 und 12 zu streichen.
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Die Reihenfolge richtet sich von Nr. 2 an nach dem Alphabet der Aufbewahrungsorte. 1 (S. 46 Abb. 1 u. Taf. 1) a. Oslo, University Museum of National Antiquities, Inv.-Nr. 40384; ehemals Sammlung Ustinow, Yäfä. b. H . VINCENT 1907,169 f. mit Abb. 115; SKUPINSKA־L0VSET 1978,121 u. Taf.
Katalog Der nachstehende Katalog führt alle mir bekanntgewordenen Exemplare des oben behandelten Typs von Apis-Terrakotten auf121. Daß es in Museen und Privatsammlung noch weiterer Stücke dieser Art gibt, und daß wohl auch eine Reihe von ihnen veröffentlicht ist, ist mir wahrscheinlich122. Für die Zwecke dieses Aufsatzes genügt es aber, wenn die Parallelen zu der von Vincent publizierten Terrakotte der Ustinow-Sammlung ausreichend dokumentiert sind. Gegenüber dem ursprünglichen Aufsatz habe ich die Zahl der Exemplare123 und, dank dem Entgegenkommen der Museumsautoritäten und des Verlags, die der photographischen Abbildungen beträchtlich vermehren können. Die einzelnen Exemplare werden im folgenden, so weit möglich, nach folgenden Gesichtspunkten beschrieben: |
zu einer Terrakotte aus Yafä
X I X N r . U T 1 0 9 ; v g l . GRESSMANN 1 9 0 9 , 7 7 N r . 1 4 0 ; VAN DEURSEN 1 9 5 5 ,
116 f.; M . WEIPPERT 1961b, 94 Abb. 5. c. Aus dem Handel. d. Höhe 14,9 cm. Breite 10,1 cm. e. Ton mit grober Magerung. Reste eines weißlichen Überzugs. f. Gut modelliertes Stück (Augen, Augenbrauen). Halsband mit vor dem Brennen eingeritzter Linie zweigeteilt. Lunula-Anhänger. Schwach angedeutete niedrige Basis. Vincents Zeichnung und ihre Repliken geben Einzelheiten und den Gesamteindruck der Terrakotte nicht richtig wieder124.
2 a. Alexandria, Musee greco-romain, Inv.-Nr. 8107. b. BRECCIA 1934, 59 Nr. 422; vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 37 u. Taf. LXXXII Nr. 142. d. Höhe 18 cm. e. Summarisch ausmodelliert. Halsband nicht plastisch (wohl ursprünglich aufgemalt). Knopfförmiger Anhänger. Hohe Basis mit zwei eingeritzten Rillen. 3 a. Alexandria, Musee greco-romain, Inv.-Nr. 8118. b. BRECCIA 1934, 57 (Angabe ״Taf. C X I 638" unrichtig) u. Taf. C X I 639; vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 37 u. Taf. L X X X I I Nr. 143. d. Höhe 19 cm. f. Lunula-Anhänger. Glatte Basis, durch Rille abgesetzt. 4 a. Amsterdam, Allard Pierson Museum, Inv.-Nr. 7412. b. SNIJDER 1937,51 Nr. 473; vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 39 u. Taf. L X X X I V Nr. 150.
d. Höhe 15,5 cm.
124 Ich habe auch den Eindruck, daß die Beschreibung bei VINCENT 1907, 169 f., sich nicht auf das Original, sondern auf seine Zeichnung bezieht. So kann man die expression quasi humaine de cette figurine bestiale nur auf der Wiedergabe Vincents feststellen; der Gesichtsausdruck des Originals ist nach der Photographie deutlicher der eines Rindes.
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Gott und Stier: Bemerkungen
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zu einer Terrakotte aus Yäfä
e. Reste eines weißlichen Überzugs und Spuren von Bemalung (rot, fahl gelbbraun). f. Halspartie zu beiden Seiten der Wamme mit dunkel gemalten Querstreifen. Lunula-Anhänger. Keine Basis. 5. a. Berlin, Staatliche Museen, Ägyptische Sammlung, Inv.-Nr. 9492. b. W . WEBER 1914,236 u. Taf. 37:415; vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 32 u. Taf. L X X V Nr. 123.
c. Aus dem Handel (Gize). d. Höhe 16,3 cm. e. Roter Ton. f. Lunula-Anhänger. Glatte Basis. 6 a. Berlin, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Inv.-Nr. 22649125. b . W . KAISER 1 9 6 7 , 1 0 4 N r . 1 0 0 8 ; PHILIPP 1 9 7 2 , 2 3 f. N r . 19 m i t A b b . 1 8 .
c. Aus dem Handel. d. Höhe 14,95 cm. e. Roter Ton. f. Besonders sorgfältig ausgeführtes Exemplar. Haardreieck zwischen Sonnenscheibe und Augenpartie mit plastischer Darstellung von Locken. Durch Rillen ״gerahmte" Halspartie. Runder Anhänger. Keine Basis. Ähnlich Nr. 20. 7 a. Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Inv.-Nr. Z.V. 2600 C 550 (152). b. VOGT 1924,119 u. Taf. C H I l126; vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 28 u. Taf. L X V I Nr. 102.
c. Alexandria. d. Höhe 14,5 cm. Breite 10 cm. Tiefe 11 cm. e. Brauner Ton. Reste eines weißlichen Überzugs. f. Vor dem Brennen eingeritzte Linien um Augenbögen und Augen, an den Ohren, auf dem Halsband. Lunula-Amulett. Glatte Standfläche, keine Basis.
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b. KAUFMANN 1915, 81 u. Taf. 28 Nr. 213; vgl. M . WEIPPERT 1961b, 112 Abb. 6. Identisch mit KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 31 Nr. 115 (nicht abgebildet)127. c. Fayyüm. d. Höhe 21,3 cm. Breite 11 cm. Tiefe 11 cm. f. Glatte Basis. 9 (Taf. 2:3.4) a. Frankfurt a.M., Städtische Galerie Liebighaus, Sammlung Kaufmann; InvNr. 2400.1727. b . KAUFMANN 1 9 1 5 , T a f . 2 6 N r . 2 0 3 ; BAYER-NIEMEIER 1 9 8 8 , 2 3 9 N r . 5 6 9 u .
Taf. 100:1; vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 31 u. Taf. L X X I I I Nr. 114 u.! 116128. c. Fayyüm. d. Höhe 20,9 cm. Breite 11,9 cm. Tiefe 13,1 cm129. e. Hellbrauner, gut gemagerter Ton. f. Rückseite gewölbt und glatt. Halsband durch eingeritzte Rille längsgeteilt. Zwei Rillen an der Vorderseite der Basis. 10 (Taf. 2:2) a. Frankfurt a.M., Städtische Galerie, Sammlung Kaufmann, Inv.-Nr. 2400. 1683. b. BAYER-NIEMEIER 1988, 239 Nr. 570 u. Taf. 100:2. d. Höhe 15,8 cm. Breite 8,1 cm. Tiefe 12,4 cm. e. Rotbrauner, gut gemagerter Ton. Vereinzelt weißliche Farbreste. f. Rückseite gewölbt und glatt. Zwei Rillen an der Vorderseite der Basis. 11
a. Frankfurt a.M., Städtische Galerie, Sammlung Kaufmann, Inv.-Nr 2400 1685. b. BAYER-NIEMEIER 1988, 239 Nr. 571 u. Taf. 100:3. d. Höhe 14,65 cm. Breite 9,9 cm. Tiefe 7,5 cm. e. Rotbrauner, grober Ton. Einige weißliche Farbreste. f. Dickwandig. Hautfalten der Wamme angegeben. Scheibenförmiger runder Anhänger. Rille an der Vorderseite der Basis.
8 (Taf. 2:1) a. Frankfurt a.M., Städtische Galerie Liebighaus, Sammlung Kaufmann. 127
Auf S. 31 ist die Angabe KAUFMANN Nr. 203 in Nr. 213 zu ändern. Verschiedene mir vorliegenden Photographien des Stücks lassen erkennen, daß die Nrn. 114 und 116 bei KATER-SIBBES-VERMASEREN trotz der unterschiedlichen Literaturangaben dieselbe Figurine darstellen. Bei Nr. 114 ist demnach die Angabe KAUFMANN Nr. 202, bei Nr. 116 die Angabe KAUFMANN Nr. 213 in Nr. 203 zu ändern. 129 Bei KAUFMANN 1915, 81, steht: Basis 11 x 12,5 cm. 128
125
Freundlicher Hinweis von C. Tulp (Groningen). Bei BAYER-NIEMEIER 1988, 239, Bibliographie zu Kat.-Nr. 569, ist sowohl diese Publikation angegeben als auch das Stück als ״unpubliziert" aufgeführt. 126 Vgl. Ägyptische Kunst o.J., Nr. 80. Freundlicher Hinweis von E. Feucht (Heidelberg).
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Gott und Stier: Bemerkungen
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12 a. Genf, Musee d'Art et d'Histoire, Inv.-Nr. 10235. b. DEONNA 1924, 86.155 Nr. 306; vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 32 u. Taf. L X X I V Nr. 118.
c. Fayyüm. d. Höhe 12,8 cm. Breite 9,5 cm. Tiefe 9 cm. f. Kreisförmiger7 Anhänger. Halspartie ״eingerahmt". Hohe glatte Basis. 13-17 a. Genf, Musee d'Art et d'Histoire, Inv.-Nrn. 10233.10234.10236.10237.10238. b. Vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 32 Nr. 119 (fünf Exemplare; nicht abgebildet). c. Fayyüm.
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aus Yafä
21 (Taf. 3:3.4) a. Hildesheim, Pelizaeus-Museum, Inv.-Nr. 813. c. Aus dem Handel (Fayyüm). d. Höhe 16,5 cm. e. Brauner Ton. Weiße Farbreste in Vertiefungen. f. Von den übrigen Exemplaren abweichende Stilisierung von Gesicht und Halspartie (starke Furchung). Basis z.T. abgebrochen. 22 (Taf. 4:1) a. Hildesheim, Pelizaeus-Museum, Inv.-Nr. 817. b. M. WEIPPERT 1961b, Taf. 7B. c. Aus dem Handel (Fayyüm). d. Höhe 18 cm. e. Roter Ton. f. Basis durch Rille von der Halspartie abgesetzt.
a. Genf, Musee d'Art et d'Histoire, Inv.-Nr. 10239. b . DEONNA 1 9 2 4 , 1 3 8 A b b . 9 . 1 5 5 N r . 3 0 7 ; v g l . KATER-SIBBES-VERMASEREN
1975a, 32 u. Taf. L X X I V Nr. 120. c. Fayyüm. d. Höhe 15 cm. f. Vor der Sonnenscheibe Sarapis-Büste statt Uräus. Wahrscheinlich LunulaAnhänger. Basis abgerundet. 19 a. Genf, Musee d'Art et d'Histoire, Inv.-Nr. 11899. b. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 46 u. Taf. CIX Nr. 188. d. Höhe 19 cm. Breite 11,3 cm. Tiefe 14 cm. e. Reste eines weißlichen Überzugs. f. Runder Anhänger. Keine Basis. 20 (Taf. 3:1.2) a. Groningen, Sammlung der Rijksuniversiteit (Instituut voor Klassieke Archeologie), Inv.-Nr. 178. b. Dier 1963, Taf. XIX Nr. 98; vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 46 u. Taf. CX Nr. 189. d. Höhe 15 cm. Breite an der Basis 8,6 cm, an den Ohren 10,7 cm; Breite des Gesichts max. 6 cm. Tiefe am unteren Rand der Sonnenscheibe 4,1 cm, an der Basis 7,1 cm. e. Gelber Ton; rotbrauner Überzug. Weiße Farbspuren an Augen, Ohren und Halspartie. f. ״Gerahmte" Halspartie. Sorgfältig ausgeführtes Exemplar (ähnlich Nr. 6).
23 (Taf. 4:2) a. Hildesheim, Pelizaeus-Museum, Inv.-Nr. 818. c. Aus dem Handel (Fayyüm). d. Höhe 16 cm. e. Brauner Ton. Schwache weiße Farbreste. f. Einzelheiten des Gesichts nicht ausmodelliert. Zwei Rillen an der Vorderseite der Basis. 24 a. Karlsruhe, Badisches Landesmuseum, Inv.-Nr. H 862. b. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 47 u. Taf. C X I V . d. Höhe 16 cm. Breite 9,9 cm. Tiefe 8,8 cm. e. Umfangreiche Reste eines weißlichen Überzugs. f. Halsband durch Ritzlinie längsgeteilt. Lunula-Anhänger. Basis durch Linie abgeteilt (mit Töpferfehler: durch Ausrutschen des Lineals entstandene diagonale Linie). 25 a. Kopenhagen, Ny Carlsberg Glyptotek, Inv.-Nr. AE.LN. 426. b . V. SCHMIDT 1 9 1 1 , 8 7 u . T a f . L X N r . 1 7 7 ; v g l . KATER-SIBBES-VERMASEREN
1975a, 45 u. Taf. CHI Nr. 179 (Lit.). d. Höhe 15 cm. e. Reste eines weißlichen Überzugs. f. Einzelheiten sanft herausmodelliert. Runder Anhänger. Keine Basis.
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zu einer Terrakotte aus Yäfä
26 a. Kopenhagen, Ny Carlsberg Glyptotek, Inv.-Nr. AE.I.N. 1215. b . PETRIE 1 9 1 0 , T a f . X L 15; V. SCHMIDT 1 9 1 1 , 8 8 u . T a f . L X N r . 1 7 9 ; v g l . K A TER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 14 u. Taf. XXXII Nr. 43. c. Memphis. d. Höhe 15 cm. e. Reste von Bemalung. f. Auf der Sonnenscheibe Sarapis-Büste statt Uräus. Lunula-Anhänger. Flache Basis mit einer Ritzlinie.
27 a. Kopenhagen, Ny Carlsberg Glyptotek, Inv.-Nr. AE.I.N. 1214. b . PETRIE 1 9 1 0 , T a f . X L 14; V. SCHMIDT 1 9 1 1 , 8 8 u . T a f . L X N r . 1 8 0 ; v g l . K A TER-SIBBES-VERMASEREN
1975a, 14 u. Taf. XXXII Nr. 42.
c. Memphis. d. Höhe 14 cm. e. Reste eines weißlichen Überzugs und Spuren von Bemalung. f. Details relativ summarisch angegeben. Lunula-Anhänger. Glatte Basis durch Rippe von der Vorderseite abgesetzt. 28 (Taf. 4:3) a. Oxford, Ashmolean Museum, Inv.-Nr. E.3717. b. Unveröffentlicht; vgl. MURRAY 1904, 294 (siehe zu Nr. 33-38). c. Memphis; Geschenk von M.A. Murray an das Museum. d. Höhe 18,8 cm. e. Rotbrauner Ton. f. Einzelheiten ziemlich summarisch angegeben. Scheibenförmiges Amulett. Einfache Basis. 29 (Taf. 4:4) a. Oxford, Ashmolean Museum, Inv.-Nr. 1942.281. c. Aus dem Handel (Memphis?); Geschenk der Dragon School an das Museum. d. Höhe 15,8 cm. e. Brauner Ton. f. Einzelheiten deutlich ausmodelliert. Stirnhaar durch dreieckige umrandete Fläche mit Punktierung angedeutet. Vor dem Brennen eingeritzte Linien um die Augen und auf dem Halsband. Amulett wahrscheinlich Lunula. Keine Basis. 30 a. London, British Museum, Inv.-Nr. BM 61620. b. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975b, 62 u. Taf. C L I V Nr. 470.
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d. Höhe 11,8 cm. e. Reste eines weißlichen Überzugs und Spuren von roter Bemalung. f. Wahrscheinlich Lunula-Anhänger. Keine Basis. 31 a. Marseille, Musee Borely, Inv.-Nr. 1288. b. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975b, 63 u. Taf. CLXI Nr. 478. d. Höhe 14,5 cm. e. Spuren von schwarzer7 Bemalung auf dem Haardreieck. f. Haardreieck zwischen Sonnenscheibe und Augenpartie mit plastischer Lokkenandeutung (siehe auch e.). Runder Anhänger. Keine Basis. 32 a. Sammlung M.A. Murray. b. MURRAY 1 9 0 4 , 2 9 4 u. Taf.; vgl. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975a, 18 u. Taf. XLV Nr. 62. c. Memphis. d. Höhe 17,8 cm. e. Spuren roter Farbe; Augen und Augenbrauen schwarz umrandet. f. Haardreieck mit Umrahmung und Punktierung zwischen Sonnenscheibe und Augenpartie. Halsband durch vor dem Brennen eingeritzte Linie zweigeteilt. Lunula-Anhänger. Ganz flache Basis. 33-38 a. Verbleib unbekannt (ein siebtes Exemplar = Nr. 28, ein achtes = Nr. 32) 130. b. MURRAY 1 9 0 4 , 2 9 4 (abgebildetes Exemplar = Nr. 3 2 ) . c. Memphis. 39 a. Paris, Musee du Louvre, Inv.-Nr. E 19871. b. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975b, 71 u. Taf. CLXXX Nr. 520. d. Höhe 13,6 cm. e. Reste von Bemalung. f. Feine Ausführung der Details. Runder Anhänger. Keine Basis. 40
a. Paris, Musee du Louvre, Inv.-Nr. E 20801. b. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975b, 71 f. u. Taf. C L X X X I Nr. 523. d. Höhe 18,5 cm. f. Lunula-Anhänger. Basis durch Ritzlinie abgesetzt. 130
Freundlicher Hinweis von H. Whitehouse (Oxford).
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41 a. Paris, Musee du Louvre, keine Inv.-Nr. b. KATER-SIBBES-VERMASEREN 1975b, 72 u. Taf. CLXXXI Nr. 524. d. Höhe 15,3 cm, Breite 9,8 cm. e. Reste eines weißlichen Überzugs. f. Lunula-Anhänger. Basis durch Ritzlinie abgesetzt. 42 b. ENGELBACH u . a . 1 9 1 5 , T a f . L X I 4 5 .
c. Memphis. f. Basis wohl z.T. abgebrochen. 43 b . ENGELBACH u . a . 1 9 1 5 , T a f . L X I 4 5 .
c. Memphis. f. Basis wohl z.T. abgebrochen.
5. ״Heiliger Krieg" in Israel und Assyrien Kritische Anmerkungen zu Gerhard von Rads Konzept des ״Heiligen Krieges im alten Israel" (1972)
I Der wahrscheinlich älteste Hymnus, der im Alten Testament überliefert ist, der Kern des Schilfmeerliedes in Ex. 15,21 lautet: Singet Jahwe! denn hoch erhaben ist er! R o ß und Rosselenker1 warf er ins Meer! |
In diesem kurzen Text aus der Vorzeit Israels ist gleichsam in nuce eine Betrachtungsweise irdischen Kriegsgeschehens enthalten, die in einer Reihe von jüngeren Liedern und Erzählungen breiter ausgeführt ist und die, kurz gesagt, den Sieg über die Feinde Israels ganz oder wenigstens zum größten Teil Israels Gott zuschreibt und den israelitischen Kriegern nur eine helfende Funktion zugesteht. G. v. Rad hat diese Konzeption in seinen im Jahre 1947 erschienenen ״Deuteronomium-Studien" und vor allem in seiner bekannten Arbeit ״Der Heilige Krieg im alten Israel" (1951) eingehend beschrieben2 und - nach VorZu danken habe ich den Herren des Department of Western Asiatic Antiquities des Britisehen Museums in London für die Bereitstellung von Photographien der Originale der assyrischen Orakel, C.B.F. Walker darüber hinaus für die Kollation problematischer Stellen der Texte DT 71 und K 1290, H. Otten für die freundliche Mitteilung des hethitischen Wortlauts des Bogazköy-Fragments 38/r und eine Reihe wertvoller Hinweise und H.-M. Kümmel für zusätzliche hethitologische Beratung. - In den Übersetzungen sind ergänzte Stellen großeren Umfangs und unsichere Wortbedeutungen durch Kursivdruck angedeutet. In Transliterationen werden Kollationsergebnisse durch ein hochgestelltes Ausrufezeichen ('), Konjekturen (wo das Original verloren ist oder nicht eingesehen werden konnte) durch einen Asteriskus (*) bezeichnet. [Die Seitenzahlen im Kolumnentitel beziehen sich auf die Originalpublikation von 1972.] 1 Rökeb muß hier ״Wagenfahrer" bedeuten, da die Ägypter, wie schon UHLEMANN 1856, 69 f., bemerkte, im 2. Jahrtausend nur Streitwagentruppen, aber keine Kavallerie besaßen. Vgl. auch LÖHR-WRESZINSKI 1928. Die im Text gegebene ״freie" Übersetzung ist m.E. berechtigt, da sich das enklitische Personalpronomen in rökabö auf das Kollektivum süs bezieht. A n d e r s z . B . G . B e e r in BEER-GALLING 1 9 3 9 , 7 8 zu E x . 15,1; GALLING 1937, 4 2 5 ;
GRESSMANN 1913, 351 Anm. 2; MOWINCKEL 1962, 284, die alle *warikbö lesen wollen. 2 VON RAD 1947/1948, 30-34; 1951. Von letzterem Werk erschien eine als 2״. Auflage" bezeichnete Lizenzausgabe Göttingen 1952 (VON RAD 1952), nach der im folgenden zitiert ist. Alle späteren Auflagen sind unveränderte Wiederholungen dieser Ausgabe.
״Heiliger Krieg ". in Israel und Assyrien
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gängern wie F. Schwally, W. Caspari und M. Weber3 - mit dem Terminus ״Heiliger Krieg" bezeichnet. Aufgrund seiner Darstellung lassen sich etwa die folgenden Merkmale als konstitutiv für den Heiligen Krieg ansehen4: 1. Der Heilige Krieg ist eingebettet in Riten, die ihm den Charakter einer ״eminent kultischen ... B e g e h u n g " verleihen: Das Aufgebot erfolgt durch das Blasen des auch im Kult gebräuchlichen Widderhorns (Schofar) oder durch die sehr archaisch anmutende Aussendung zerstückten Fleisches an die S t ä m m e Israels. Die daraufhin im Lager zusammenströmenden Krieger müssen rituell rein sein, da Jahwe im Lager gegenwärtig ist; M ä n n e r und Waffen sind geweiht. Die Truppen heißen d e m g e m ä ß ״Volk Jahwes". Vor der Schlacht legt man Gelübde ab; Opfer werden dargebracht, der Wille Jahwes erforscht, die Antwort, falls sie positiv ausfällt, mit der Formel ״J a h w e hat die Feinde in euere Hand g e g e b e n " dem Heere mitgeteilt. Für den Kampf rüstet man sich ״vor Jahwe". Das Treffen selbst wird mit dem Kriegsgeschrei eröffnet, dessen terminus technicus torü'ä sonst auch eine liturgische Bedeutung hat 5 . Den Höhepunkt nach siegreichem Ausgang bildet die | kultische Übereignung der ganzen oder eines Teils der Beute an Jahwe, der ״B a n n " (herem) 6 , und die Entlassung der K ä m p f e r mit dem stereotypen Ruf ״Zu deinen Zelten, Israel!" 2. Im Heiligen Krieg ist der eigentlich Handelnde nicht das Heeresaufgebot Israels, sondern Jahwe. Die Heiligen Kriege sind Jahwes Kriege, die Feinde Jahwes Feindes. Er zieht den Kriegern Israels voran; er gießt Mutlosigkeit 7 über die gegnerisehen Truppen aus und bringt die Naturgewalten, Schrecken und Verwirrung über sie; er löst ihre Schlachtreihen auf und liefert die Fliehenden an das Schwert Israels. So wird die erstaunliche Aussage der sehr alten Stelle Ri. 5,23 verständlich, daß die israelitischen K ä m p f e r ״J a h w e zu Hilfe k o m m e n " . M e h r an Aktivität wird nicht verlangt; f ü r Israel ist das Wesentliche, sich nicht zu fürchten und zu glauben. 3. Die Heiligen Kriege sind in der Regel Defensivkriege gegen äußere Feinde, die vom Heerbann der Stämme, dem Aufgebot der freien Bauern, geführt werden. A n f ü h r e r ist ein in der Not von Jahwe erweckter Charismatiker.
Die Betonung, die bei den von G. v. Rad zusammengestellten Merkmalen des Heiligen Krieges auf den israelitischen Stämmen und ihrem Heerbann unter Führung eines jeweils von Jahwe dazu berufenen Mannes liegt, läßt vermuten, daß es hier vor allem um Dinge aus der sog. vorstaatlichen Zeit Israels, der Periode zwischen der Landnahme und dem Aufkommen des Königtums, geht. In der Tat ist nach v. Rad Theorie und Praxis des Heiligen Krieges in der altisraelitischen Amphiktyonie zu Hause8, jenem von M. Noth erschlossenen sa3
SCHWALLY 1 9 0 1 ; CASPARI 1 9 1 2 passim•
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kralen Stämmebund, der den Rahmen des Lebens Israels in der vorköniglichen Zeit gebildet haben soll9. Prinzipiell ist nach v. Rad jeder dieser Kriege eine Reaktion der Amphiktyonie, auch wenn daran nicht ein einziges Mal alle zwölf Stämme geschlossen teilgenommen haben; denn ״auch in Fällen der Bedrohung eines Stammes wird unbefangen die Hilfe der Gesamtheit in Anspruch genommen"10. An Heiligen Kriegen | waren daher immer mehr als einer der Gliedstämme der Amphiktyonie beteiligt. Folgerichtig erlosch die Institution des Heiligen Krieges, als der religiös motivierte Stämmebund vom monarchisehen Staat, der Heerbann der Stämme von den königlichen Berufskriegern in den Hintergrund gedrängt und schließlich abgelöst wurde, um nur noch einmal mit der Restauration des Heerbanns in der Zeit Josias kurz aufzuleben11.
II Es fällt schwer, diese eindrucksvolle, in sich geschlossene Konzeption v. Rads mit der wissenschaftlich gebotenen Kritik zu betrachten. Blickt man in die seit 1951 erschienene Literatur, so zeigt sich rasch, daß sich die These denn auch weithin durchgesetzt hat, ja, daß sie beinahe zum Gemeingut der alttestamentlichen Wissenschaft über alle Grenzen der Schulen und Meinungen hinweg geworden ist. Die wenigen Stimmen, die sich nach dem Erscheinen des Buches v. Rads | ablehnend ausgesprochen haben12, sind verstummt, und neuer Widerspruch erhebt sich nur zögernd und beiläufig13. Die These wird eher auf verschiedene Weise weitergebildet und weiterverarbeitet. So hat W. Zimmerli schon im Jahre 1953 anläßlich einer Besprechung der 1. Auflage von M. Noths ״Geschichte Israels" betont, daß die Institution des Heiligen Krieges wie keine zweite des vorstaatlichen Israel geeignet sei, die Kontinuität zwischen der Amphiktyonie und dem von Saul und David begründeten Staatswesen sichtbar zu machen. Indem Saul und David, von Jahwes Geist erfüllte Charismatiker, auch als Könige die ״Kriege Jahwes" führten, hätten sie wesentliche Bestandteile der amphiktyonischen Tradition in die neue Ordnung Israels eingebracht14. G. v. Rad selbst hat die Konzeption des ״Tages Jahwes" bei den Schriftpropheten von der des Heiligen Krieges der Amphiktyonie hergeleitet15, und ungefähr auf der gleichen Linie mag es liegen, wenn man Elemente dieser Vorstellung benutzt hat, um den traditions-
M . WEBER 1 9 2 3 , 9 9 f f .
4
VON RAD 1952, 6 - 1 4 und 14 ff. passim. 5 T9rücä beim Neujahrsfest Lev. 23,24; Num. 29,1, am Versöhnungstag Lev. 25,9, beim Opfer Ps. 27,6, bei der Überführung der Lade Jahwes nach Jerusalem durch David 2 Sam. 6,15 = 1 Chr. 15,28, allgemein Num. 23,21; Ps. 33,3; 47,6 (Thronbesteigung?); 150,5; Hi. 8,21; 33,26; Es. 3,11.12.13; 2 Chr. 15,14. Vgl. HUMBERT 1946. 6 Siehe unten S. 91. 7 Beiläufig sei zu VON RAD 1952, 10 Anm. 5, angemerkt, daß sich die Interpretation von hebr. sir'ä als ״Niedergeschlagenheit" (so KÖHLER 1936, 291 = 1945, 17-22) nach SIMON(IS) 1793, 1390, schon im 18. Jahrhundert bei F.E. Boysen und J.D. Michaelis findet. 8 VON RAD 1952, 14-33.
9 10 11
M. NOTH 1930, 39-121; vgl. 1966a, 83-104. Zitat: VON RAD 1952, 26. Vgl. dazu JUNGE 1937, 4-27.28-37, und unten S. 97 mit Anm. 141.
12
V g l . z . B . KRUSE 1 9 5 1 .
13
V g l . z . B . DION 1 9 6 7 a , 2 0 1 - 2 0 3 ; 1 9 7 0 ; FOHRER 1 9 6 6 , 8 0 9 ; MALAMAT 1 9 6 7 , 4 5 f.
14
ZIMMERLI 1953b, 12.
15
VON RAD 1959; 1962b, 133-137; vgl. CROSS 1966, 19-30; MILLER 1968; HEINTZ
1971.
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geschichtlichen Ort derjenigen prophetischen Gerichtsansagen zu bestimmen, die vom Kampf Jahwes gegen sein eigenes Volk handeln16. Ein Anstoß zur Kritik könnte freilich schon auf dem Boden der Vöraussetzungen v. Rads daher kommen, daß der Krieg gegen äußere Feinde als amphiktyonische Aufgabe, also der Heilige Krieg als amphiktyonische Institution den Rahmen dessen sprengt, was M. Noth in seinen grundlegenden Untersuchungen über ״Das System der zwölf Stämme Israels" als Zweckbestimmung der altisraelitischen Amphiktyonie herausgestellt hat. Dazu gehört nach Noth gerade nicht die ״Machtentfaltung gegenüber anderen Mächten". Der Krieg wird vielmehr den einzelnen Stämmen oder ad 110c gebildeten Symmachien mehrerer Stämme überlassen, die dafür auch eine eigene nichtamphiktyo|nische Heeres Verfassung besaßen17. Dieses im Zusammenhang der v. Radschen Hypothese auftretende Dilemma hat R. Smend, im Grunde zurückgreifend auf die ursprüngliche Amphiktyonie-Konzeption Noths, dadurch zu überwinden gesucht, daß er eine traditionsgeschichtliche Scheidung zwischen der Amphiktyonie und dem Heiligen Krieg durchführte. Dabei fiel der Gruppe der LeaStämme das ״amphiktyonische Prinzip", den später in Kanaan eingewanderten Rahel-Stämmen die Praxis des Heiligen Krieges oder, wie Smend lieber sagen möchte, des Jahwekrieges zu. Beide Größen hätten sich - so Smend - erst nachträglich im israelitischen Zwölfstämmebund getroffen18. Es kann nicht geleugnet werden, daß diese Sicht der Dinge eine elegante Lösung der bei G. v. Rad entstehenden Probleme anbietet. Aber ist sie richtig? Bei näherem Zusehen drängen sich einige Fragen auf: Ist eine so künstlich anmutende Trennung überhaupt möglich? Ist es vorstellbar, daß die im Lande sitzenden amphiktyonisch organisierten Lea-Stämme etwa nur ״profane" Kriege von Einzelstämmen oder Stämmeallianzen geführt hätten, während die von der Erfahrung der Herausführung aus Ägypten herkommenden Rahel-Stämme den Jahwekrieg - am Schilfmeer, vgl. Ex. 15,21 - erlebt und weitergetragen hätten? Handelt es sich, wie die von Smend bevorzugte Bezeichnung ״Jahwekrieg" andeutet, beim Heiligen Krieg historisch und ideologisch um eine Art Kriegsführung, die nur in Gemeinschaft mit Jahwe, dem Gott Israels, und nicht ebenso mit anderen Göttern möglich gewesen und in Erscheinung getreten ist?
III Um Kriterien für die Behandlung solcher Fragen und für eine grundsätzliche Erörterung des Heiligen Krieges im alten Israel zu gewinnen, empfiehlt es sich, einmal über die engen Grenzen des Alten Testaments und Israels hinauszublicken. Dabei ist freilich Vorsicht und methodische Beschränkung am Plat-
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ze, damit die Diskussion nicht - wie in dem bekannten Buch von F. Schwally über den Heiligen Krieg in Israel19 - ins grenzenlose Reich der Ethnographie entgleitet. Vielmehr benutze ich im folgenden hauptsächlich Texte aus dem geographischen Umkreis Israels und aus dem 1. Jahrtausend v. Chr., also aus der Zeit, in der auch die alttestamentliche Literatur entstanden ist. Daß es sich dabei in der Regel um Texte der Könige des neuassyrischen Reiches handeln wird, ergibt sich aus der Quellenlage. Nur zur Abrundung des Bildes wird gelegentlich Material anderer Quellen aus der altbabylonischen und mittelassyrischen Zeit, aus dem \ hethitischen Bereich und aus nordwestsemitischen Inschriften herangezogen; es ist bedauerlich, daß letztere aus Gründen der bei ihnen vorkommenden Gattungen für unser Thema ziemlich unergiebig sind. Im äußersten Fall ist einmal auf Römisches verwiesen. So ergibt sich hoffentlieh ein Bild, das die Verhältnisse der Welt, in der Israel geschichtlich existierte, einigermaßen zutreffend wiedergibt. An wichtigen Vorarbeiten wären an dieser Stelle ein Aufsatz des Assyriologen T. Fish und das bekannte Buch ״L e caractere religieux de la royaute assyro-babylonienne" von R. Labat, beide aus dem Jahre 1939 20 , zu nennen. Letzterer widmet ein ganzes Kapitel der ״guerre sainte" 2 1 ; die darin enthaltenen Auszüge hauptsächlich aus neuassyrischen Texten allein hätten genügt, um die Diskussion des Heiligen Krieges in Israel auf eine breitere Grundlage zu stellen. Es ist verwunderlich, daß man das nicht gesehen hat.
IV Als Einstieg sei ein im Jahre 672 v. Chr. fertiggestellter22 neuassyrischer Text gewählt. Es handelt sich um einen Bericht des Königs Asarhaddon von Assyrien über den Ablauf der Ereignisse, die nach der - im Text verschwiegenen - Ermordung seines Vater Sanherib zu seinem Triumph über seine als Kronprätendenten auftretenden Brüder und zu seiner Thronbesteigung in AsSyrien führten. Der Bericht lautet folgendermaßen23: Ich, Asarhaddon, der im Vertrauen auf die großen Götter, seine Herren, inmitten der Schlacht seine Brust nicht rückwärts wandte, hörte sofort von ihren (seil, der Brüder) bösen Taten und rief ״W e h e ! " und zerriß mein fürstliches Gewand und brach in Wehklagen aus. Wie ein L ö w e wurde ich wütend, und mein Inneres tobte. U m das Königtum meiner Familie auszuüben, schlug ich mit den Händen. Zu (den Göttern) Assur, Sin, Samas, Bei, Nabü und Nergal, (zu) Istar von Nineve, Istar von Arbela erhob ich meine Hände, und sie erhörten meine Worte. Mit ihrem 19
SCHWALLY 1 9 0 1 .
20
FISH 1 9 3 9 ; LABAT 1 9 3 9 .
21
16
SOGGIN I 9 6 0 ; H . WEIPPERT 1 9 7 0 .
17
Siehe M. NOTH 1966a, 101 f. (Zitat S. 101). SMEND 1963, 10-32.77 und passim.
18
79
LABAT 1939, 253-274. Siehe die Datierungen der einzelnen Exemplare von NinA bei BORGER 1956, 64. Atar'ilu, Statthalter von Lahiru, war 673/2 Jahreseponym; vgl. UNGNAD 1938b, 445 b . 22
23
BORGER 1 9 5 6 , 4 3 f . § 2 7 N i n A I 5 3 - 7 7 .
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zuverlässigen Jawort sandten sie mir wiederholt ein Ermutigungsorakel: ״G e h ! laß dich nicht zurückhalten! An deiner Seite gehen wir und töten deine Feinde." Einen, zwei Tage wartete ich nicht, auf das N a c h k o m m e n meiner Truppen achtete ich nicht, um die Nachhut k ü m m e r t e ich mich nicht; die Musterung der Pferdegespanne und meines Kriegsgeräts nahm ich nicht vor; Proviant f ü r meinen Feldzug schüttete ich nicht auf. Den Schnee, den Frost des Monats Schebat, die Strenge der Kälte fürchtete ich nicht. Wie in geflügelter urinnu-Vogel breitete ich meine Flügel aus, um meine Feinde niederzuwerfen. | Den Weg nach Nineve marschierte ich unter M ü h e n eilends. Aber vor mir im Gebiet des Landes Hanigalbat verlegten mir alle ihre ausgezeichneten Soldaten den Weg und schärften ihre Waffen. Die Furcht vor den großen Göttern, meinen Herren, warf sie nieder, und als sie meinen machtvollen K a m p f e s a n s t u r m sahen, gerieten sie außer sich. Istar, die Herrin von Kampf und Schlacht, die mein Priestertum liebt, stand mir zur Seite und zerbrach ihren Bogen und löste ihre Schlachtordnung auf, so daß sie allesamt riefen: ״Dieser ist unser König!"
Ich darf den Gang der Erzählung kurz paraphrasierend verdeutlichen: Auf die Kunde von den Ereignissen in Nineve reagiert Asarhaddon, der designierte Thronfolger, der sich aus Sicherheitsgründen außerhalb der Stadt im Westland aufhält, mit Trauer und Wut. Er ist jedoch entschlossen, um die Krone zu kämpfen. Er richtet also ein Gebet an die Götter, dessen Inhalt zwar nicht mitgeteilt wird, das wir uns aber wohl nach Analogie des von H.-J. Zobel aufgrund von altaramäischem und biblischem Material behandelten ״Gebets um Abwendung der Not"24 vorzustellen haben. Die Götter, so wird berichtet, erhören den Beter und senden ihm eine Anzahl von gleich oder ähnlich lautenden Orakeln, die einen doppelten Inhalt haben: 1. die Weisung, zu handeln, d.h. den Feldzug zu beginnen; 2. die Zusage göttlichen Beistands. Ein solches Gotteswort gehört nach der unter Alttestamentlern gebräuchlichen Terminologie zur Gattung des ״Heilsorakels"; der im Text gebrauchte assyrische Fachausdruck lautet sir takilti, ״Ermutigungsorakel"25 Auf die positive Antwort der Götter hin bricht Asarhaddon sofort auf, ohne auf die ungünstige Jahreszeit zu achten oder regelrechte Feldzugs Vorbereitungen getroffen zu haben. | Der Grund für die Eile ist sicher taktischer und politischer Natur: er will das Überraschungsmoment nützen, bevor seine Brüder in Nineve ihre Herrschaft konsolidieren können. Diese jedoch, nicht minder geschickte Taktiker, scheinen mit seinem Angriff gerechnet zu haben und machen den Versuch, seinen Vormarsch im Vorfeld, im Land Hanigalbat, zum Stehen zu bringen; ihre Truppen sperren die Straße und
24 ZOBEL 1971. Über Zobels Benutzung der Steleninschrift des Zakkür von Hamath (KAI 202) hinaus könnte noch viel assyrisches Belegmaterial angeführt werden; vgl. nur den eben mitgeteilten Asarhaddon-Text (Z. 59-62). 25 Mir bekannte Belege: uzu.MEs(57re) ti-kil-ti Sargon II., TCL III, 319; bei Asarhaddon neben der zitierten Stelle NinA I 61 (BORGER 1956, 43) noch uzu.MEs(sIre) ta-kil-ti in zerstörtem Kontext BORGER 1956, § 4 III 5; uzu.MEs(5fre) tu-kul-ti ebd., 19 Ep. 17a,13. Nach JASTROW 1912, 152 Anm. 1, handelt es sich dabei um einen terminus technicus.
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״schärfen ihre Waffen" - das ist eine geläufig assyrische Umschreibung für die Vorbereitung zur Schlacht26. Man erwartet nun, daß die Schlacht auch erzählt wird. Aber nichts dergleichen! Den Feinden entsinkt der Mut: die Furcht vor den Göttern27 wirft sie nieder, die Furcht vor Asarhaddons Angriff stürzt sie in Verzweiflung und Verwirrung. Nun greifen die Götter ein. Istar, die kriegerischste der mesopotamischen Göttinnen, macht die Gegner kampfunfähig und sprengt ihre Schlachtordnung. Das Resultat ist, daß sich die gegnerischen Truppen ergeben und Asarhaddon huldigen. Allein der knappe Satz ״Istar, die Herrin von Kampf und Schlacht..., stand mir zu Seite" läßt ahnen, daß tatsächlich ein Treffen zwischen den Heeren beider Seiten geschlagen wurde. Aber wesentlich erscheinen dem Bericht die menschlichen Aktionen nicht; die entscheidenden Taten vollbringen die Götter. Was hier geschildert wird, ist nach den Kriterien G. v. Rads - läßt man den angenommenen amphiktyonischen Hintergrund vorerst beiseite - ohne Zweifei ein veritabler Heiliger Krieg! Er beginnt kultisch mit Gebet und Einholung des Gotteswillens und endet mit der Lähmung des feindlichen Kampfesmutes durch den Gottesschrecken und mit der Niederwerfung der Gegner durch die Götter. Daß in einem solchen Bericht nicht alle Elemente der ״Theorie" des Heiligen Krieges vollständig enthalten sein müssen, gesteht v. Rad auch für die israelitischen Texte zu; mit gutem Grund rechnet er damit, daß die geschichtliche Wirklichkeit je und dann die ״Theorie" durchbrochen hat28.
V Wer sich öfter mit assyrischen (und anderen altorientalischen) Königsinschriften beschäftigt, erkennt sogleich, daß der angeführte Kriegsbericht Asarhaddons keine singulare Erscheinung ist. Vielmehr kann man in Analogie zu dem Vorgehen v. Rads im Falle Israels eine ״Theorie" des Heiligen Krieges auch aus den Keilschrifttexten entwickeln. Das soll im folgenden versucht werden29. | Auf die Nachricht von einer feindlichen Aggression oder dem Aufstand eines unterworfenen Gebietes oder auch, um die Herrschaft des Reichsgottes Assur auszubreiten, bietet der König von Assyrien seine Truppen auf. Wie das geschah, wissen wir nicht recht; denn die Texte gebrauchen in der Regel das Verbum dekü, das wörtlich ״zum Aufstehen veranlassen" bedeutet, ohne weitere Spezifikation. Wir dürfen aber annehmen, daß in so durchorganisierten Staaten, wie es die des Zweistromlandes seit dem 3. Jahrtausend waren, die Zen26
V g l . z . B . S a n h e r i b , C h i c a g o / T a y l o r - P r i s m a I I I 1 (BORGER 1 9 6 3 , 6 8 ; v g l . M . WEIPPERT
1971b, 113). 27 Zum Hintergrund dieser Redeweise siehe OPPENHEIM 1943. 28 VON Rad 1952, 14.29.
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tral- oder Provinzialregierung schriftliche Gestellungsbefehle an die politischen Unterorganisationen, also die Provinzen, Städte, Dörfer, Grundherren, Nomadenverbände übermittelt hat. Nach den Untersuchungen von W. Manitius kann als sicher gelten, daß auch noch in neuassyrischer Zeit die Masse des Heeres aus dem Heerbannaufgebot des Landes bestand, und daß die Könige und Statthalter daneben ein sofort einsatzfähiges stehendes Heer (kisir sarrüti) zur Verfügung hatten30. Auf einen Spezialfall des Aufgebots, der aber für unsere Diskussion besonders interessant ist, hat G. Wallis aufmerksam gemacht31. In einem altbabylonischen Brief aus dem 18. Jahrhundert aus dem Archiv von Mari am mittleren Euphrat teilt der Provinzgouverneur Bahdi-Lim seinem Herrn Zimri-Lim, König von Mari, mit, daß es ihm trotz mehrmaliger Aufforderung nicht gelungen sei, die nomadischen oder halbnomadischen Hanäer zu einem von Zimri-Lim angeordneten Kriegszug aufzubieten. Er schlägt deshalb dem König als letztes Mittel vor32: Wenn es meinem Herrn gefällt, möge er einen Verbrecher im Gefängnis töten (lassen), und man möge seinen Kopf abschlagen und zwischen den Städten bis nach H u d n u m und Appän hin herumführen, damit die Leute sich fürchten und sich eilends | hier versammeln, und ich gemäß dem dringlichen Bescheid 3 3 , den mein Herr mir gesandt hat, eilends den Feldzug unternehme 3 4 .
Wallis hat die hier vorgeschlagene Maßregel zutreffend mit dem Aufgebot durch die Aussendung zerstückelten Fleisches verbunden, von der im Alten Testament in 1 Sam. 11,7 bei Sauls Entsetzung von Jabes in Gilead und in Ri. 19,29 f. im Zusammenhang der sog. ״Schandtat von Gibea" die Rede ist. Auffällig ist in dem Mari-Brief die ausgesprochen rationale Begründung für dieses Vorgehen, die sich zu einem ״Ritus" nicht schicken will. Wallis hat daher mit Recht diese Maßnahmen als symbolische Handlungen interpretiert, durch die den Adressaten, ihren Frauen und ihrem Viehbesitz für den Fall der Verweigerung der Heeresfolge das gleiche Schicksal angedroht wird. Daß es sich tatsächlich so verhält, beweisen schlagend die Worte, die Saul in 1 Sam. 11,7 zusammen mit den Stücken seiner Kühe an die Stämme Israels schickt: Wer nicht auszieht hinter Saul 3 5 her, dessen Rindern wird man ebenso tun!
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29
Im folgenden kann nur eine Auswahl aus dem keilschriftlichen Material geboten werden. Ägyptische Aussagen sind beiseitegelassen, weil die dahinterstehende Königsideologie sich wesentlich von der vorderasiatischen unterscheidet. 30
M A N I T I U S 1 9 1 0 , 9 9 - 1 1 7 ; v g l . SAGGS 1 9 6 3 ,
31
WALLIS 1 9 5 2 .
32
145-148.
ARM II 48,14-24. Lies te4-em ha-ma׳ti-im (statt Wallis' tem habätim); vgl. AHw 316 a s.v. hamätum I. 34 Z. 24 [a]-tä-ar-ra-du. 35 Daß die Worte ws'ahar Ssmü'el hinter נahäre Sä'ül ein redaktioneller Zusatz sind, ist fast allgemein anerkannt. 33
79
Es war schon davon die Rede, wie Asarhaddon, bevor er den Kampf um die Thronnachfolge Sanheribs aufnahm, sich an die Götter wandte und erst auf Nineve marschierte, als ihn eine Reihe von positiven Orakeln dazu ermuntert hatte. Gerade aus seiner Zeit und der seines Sohnes und Nachfolgers Assurbanipal sind uns zahlreiche Orakelanfragen erhalten, die man vor der Einsetzung hoher Beamter, vor der Aussendung von Botschaftern zu unruhigen Vasallenkönigen oder gar feindlichen Fürsten, bei Krankheit des Königs oder der Königinmutter, besonders aber bei feindlichen Einfällen ins Land und vor eigenen kriegerischen Unternehmungen an Samas, den Orakelgott >cax' e£oxr|v, richtete36. Bei den uns vorliegenden Texten handelt es sich um Protokolle, in denen auf die nach einem festen Formular gestalteten Anfragen Auszüge aus Sammlungen von Leber-Omina folgen, die man anscheinend zu den während der Extispizin gemachten Beobachtungen angezogen hat; sie geben die Deutung. Ähnlichem Zwecke dienten wohl Sammlungen von Schaf-Omina, die auf der Beobachtung des Verhaltens des Opfertieres vor und während der Schlachtung beruhen, und | deren Apodosen fast regelmäßig lauten: usser immera dük nakra ״laß das Schaf; töte den Feind!" - wie es scheint, eine Aufforderung, die Opferschauen einzustellen und ins Feld zu ziehen. Als Beispiel sei nur eine Zeile aus einem solchen Text aus der Bibliothek Tiglathpilesers I. von Assyrien zitiert37: Wenn das Schaf, nachdem es geweiht ist, ״M ä h " schreit (und) sein Ohr zittern läßt: laß das Schaf; töte den Feind!
Durch Beobachtung der Gestirne suchte man einen günstigen Feldzugstermin festzustellen38, und schließlich kamen auch ״spontane" Orakel vor, nämlich Träume oder den alttestamentlichen Prophetenworten vergleichbare Gottessprüche. Für Träume ein Beispiel vom Beginn des Feldzugs Assurbanipals gegen seinen abtrünnigen Bruder Sarnassumukin, Vizekönig von Babel39:
36
37
Wie vor allen Entscheidungen von einigem Gewicht wird auch vor beabsichtigten oder vorn Feind erzwungenen Feldzügen der Wille der Götter erforscht.
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S i e s i n d g e s a m m e l t b e i K N U D T Z O N 1 8 9 3 u n d KLAUBER 1 9 1 3 .
VAT 9518 = Assur 11919 = Photo Assur 2731 Vs. 5, EBELING 1931, 42; zu lesen ist: [summa immeru i]s-tu kär-bu em-me-a is-si uzun-sü ü-na-ra-at7 us-se-er immera du-uk nakra\ vgl. EBELING 1933/34, 326 Anm. 1 (zur Lesung der Apodosis); VON SODEN 1936a, 253. Zur Herkunft und Bezeichnung des Textes siehe WEIDNER 1952/53, 200 Nr. w. 38 Siehe Sargon II., TCL III, 317-319: 3 1 1 ina qibiti sirte sa dNabü dMarduk sa ina manzäz kakkabe sa sutbe kakklya isbatü täluku mu idät dumqe sa leqe kissüte d Mä.gur 8 bei age ana sulput mät Gutikl usänihä massarta 319/«a anni süquri sa dSamas qurädi sa sire tikilti sa aläk idiya usastira amüti... ״auf den erhabenen Befehl Nabüs (und) Marduks hin, die am Standort der Sterne eine Bahn eingeschlagen hatten, die ,Erheben meiner Waffen' (bedeutet), und während günstige Vorzeichen, die ,Ergreifen der Macht' (bedeuten), d Mä.gur g (Sin), der Herr des Diadems, (bedeutend) ,um das Land Guti zu plündern', die Beobachter ermüdeten, auf das kostbare Jawort des Helden Samas hin, der Ermutigungsorakel, die ,Gehen an meiner Seite' (bedeuten), als meinen Leberbefund (im Schaf) verzeichnen ließ ..." (folgt Aufbruch). 39 Prisma A III 118-127 (STRECK 1916, 32 f.).
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D a m a l s h a t t e e i n sabrü-Beamter in d e r N a c h t e i n e n T r a u m u n d sah ein G e s i c h t : A u f d e m S o c k e l S i n s (d.h. d e r S i n - S t a t u e ) s t a n d g e s c h r i e b e n : ״D e n e n , d i e g e g e n Assurbanipal, den König von Assyrien, Böses planen, Feindseliges unternehmen,
A u f G e h e i ß A s s u r s ( u n d ) M a r d u k s , d e r g r o ß e n Götter, d i e m i c h d u r c h g ü n s t i g e V o r z e i c h e n , O r a k e l , das W e r k d e r O r a k e l p r i e s t e r , e r m u t i g t e n , b r a c h t e ich i h n e n (seil, d e n E l a m e r n ) in T i l - T u b a e i n e N i e d e r l a g e bei. ( A s s u r b a n i p a l ) 4 8
b e s c h e r e ich e i n e n b ö s e n T o d . M i t r a s c h e m S c h w e r t , F e u e r r e g e n 4 0 , H u n g e r s n o t , Pest 4 1 m a c h e ich i h r e m L e b e n e i n E n d e . "
Göttliche Kundgebungen dieser Art, also Ermutigungs- oder Heilsorakel, sind nun auch der ״Sitz im Leben" der Aufforderung, sich nicht zu fürchten49, und der sog. Übergabeformel, d.h. der Versicherung, daß \ die Gottheit die Feinde in die Hand des Königs übergibt oder übergeben hat50. In einem Gottesspruch für Asarhaddon wohl aus der Anfangszeit seiner Regierung, der durch einen sonst unbekannten Mann namens Istar-lä-taslyat aus Arbela ergangen ist, finden wir beides zusammen (das redende Ich ist Istar von Arbela)51:
D i e s e s h ö r t e ich u n d a c h t e t e auf das W o r t S i n s , m e i n e s H e r r n . (Es f o l g t d e r F e l d z u g s b e r i c h t . )
Auch während des Krieges fragt man ständig nach dem Willen und Beistand der Götter. Zu diesem Zweck nimmt man Kultpersonal, etwa | professionelle Opferschauer (bärü), mit ins Feld42 und achtet dort auch auf Vorzeichen und Träume43. Sogar die ״Heimat" berichtet von göttlichen Kundgebungen an die Kämpfenden; so schreibt Sibtu, die Königin von Mari, an den gegen IsmeDagan von Assyrien im Feld stehenden König Zimri-Lim (18. Jh. v. Chr.)44: B e z ü g l i c h d e r N a c h r i c h t v o n d e m F e l d z u g , d e n m e i n H e r r u n t e r n i m m t , h a b e ich d i e V o r z e i c h e n a b g e w a r t e t . E i n e n M a n n u n d e i n e F r a u h a b e ich b e f r a g t , u n d d a s O r a k e l ( i g e r r ü m 4 5 ) ist f ü r m e i n e n H e r r n s e h r g ü n s t i g . W e g e n I s m e - D a g a n h a b e ich g l e i c h f a l l s d e n / e i n e n M a n n u n d d i e / e i n e F r a u 4 6 b e f r a g t , u n d d a s O r a k e l f ü r ihn (igerrü-su) ist u n g ü n s t i g u n d l a u t e t : ״U n t e r d e m F u ß m e i n e s H e r r n liegt er."
Selbstverständlich hat man auch vor jeder Schlacht den Willen der Götter erforscht: Z u A s s u r u n d d e n g r o ß e n G ö t t e r n , m e i n e n H e r r e n , e r h o b ich m e i n e H ä n d e , u n d mit z u v e r l ä s s i g e m J a w o r t a n t w o r t e t e n sie m i r in r e c h t e r W e i s e . ( S a l m a n a s s a r I.; es folgt der Schlachtbericht.)47
A s a r h a d d o n , K ö n i g d e r L ä n d e r , f ü r c h t e d i c h nichtl Schau52, d e r W i n d , d e r g e g e n d i c h a n s t ü r m t e 5 3 - h a b e ich n i c h t s e i n e Flügel54 abgebrochen? Deine Feinde rollen55 wie reife Äpfel56 vor deinen Füßen umher. | D i e g r o ß e H e r r i n bin i c h ! I c h bin Istar v o n A r b e l a , d i e ich d e i n e F e i n d e v o r d e i n e F ü ß e hinwarf! 48
Prisma B V 9 3 - 9 6 (PIEPKORN 1933, 68). VON RAD 1952, 7 f.; vgl. HEINTZ 1969, 121-125, und dazu DION 1970; ferner: DION 1967a. Die Formel lä tapallah ״f ü r c h t e dich nicht!" findet sich im Z u s a m m e n h a n g assyrischer Ermutigungs(Heils)orakel an folgenden Stellen: B M 8 2 - 5 - 2 2 , 5 2 7 (LANGDON 1914 Taf. II f.) 1 1 5 ׳. III 1 3 2 3 . ' ׳. IV 8 ׳.24 ;׳K 883 (CRAIG 1895, 26 f.), 2.20.25; K 4 3 1 0 (4 R 2 61) I 6 ' - 3 1 ' . II 16 ׳.33' .11138 ׳. V 21. 50 VON RAD 1952, 7 - 9 ; vgl. HEINTZ 1969, 125-129. ״Ü b e r g a b e f o r m e l " : WESTERMANN 1964a, 87. Vgl. Ri. 20,28; 1 Sam. 23,4; 2 Sam. 5,19. 49
51
K 4 3 1 0 ( 4 R 2 6 1 ) I 5 ' - 2 5 ' . B e a r b e i t u n g e n u n d Ü b e r s e t z u n g e n : BANKS 1 8 9 7 / 9 8 , 2 6 9 f . ;
JASTROW 1 9 1 2 , 1 5 8 f . ; LANGDON 1 9 1 4 , 1 2 8 f . ; SCHMIDTKE 1 9 1 7 , 1 1 7 f . ; E . E b e l i n g i n G R E S S 40
Wörtlich: miqit isäti ״Fall von Feuer". 41 Wörtlich: lipit dEra ״Eingriff Eras". 42 Vgl. Assurnasirpal II., Ann. III 20 (BUDGE-KING 1902, 351): ״Bel-apla-idinna, den Opferschauer ( l ü hal = bärü), der vor ihren (seil, der Herrscher von Sühu) Truppen herging, ergriff ich zusammen mit ihnen (seil, den Truppen) mit der H a n d . " Siehe auch den unten zitierten Assurbanipal-Text Prisma B V 9 3 - 9 6 und bereits aus dem 18. Jahrhundert v. Chr. A R M HC A. 103 und A. 4 2 2 2 (briefliche Berichte über Hepatoskopie auf Feldzügen; Mari), NOUGAYROL 1961a, 2 2 7 - 2 3 2 . 43 Vgl. noch Assurbanipal, Prisma A V 9 5 - 1 0 3 (STRECK 1916, 48 f.): ״D i e (Var.: Meine) Truppen sahen den Fluß Id'id'e, eine wütende Flut, (und) fürchteten sich vor der Furt. Istar, die in Arbela wohnt, ließ während der Nacht meine Truppen einen Traum sehen und sprach folgendermaßen zu ihnen: ,Ich gehe vor Assurbanipal her, dem König, den meine Hände gemacht haben.' Auf diesen Traum vertrauten meine Truppen. Den Fluß Id 3 id'e überschritten sie wohlbehalten." 44 A R M X 4 , 3 - 1 3 . Bearbeitungen: MORAN 1969, 4 6 - 5 0 ; RÖMER 1971, 5 0 - 5 3 . Die der Übersetzung zugrundeliegenden Lesungen nach Römer; zu Z. 6 siehe auch W. von Soden bei BERGER 1969b, 221. 45 Die hier verwendete Technik des e/igerrüm beruht wahrscheinlich auf der Interpretation zufälliger menschlicher Äußerungen, denen man eine Vorbedeutung beilegte; vgl. OPPENHEIM 1 9 5 4 — 5 6 . 46 47
Ob in beiden Fällen dieselben Personen befragt wurden, ist nicht sicher. IAK XXI 1 III 12-14.
MANN 1926, 281; LUCKENBILL 1927, §§ 618 f.; R.H. P f e i f f e r in A N E T 2 , 4 4 9 f.; R. Labat in LABAT-CAQUOT-SZNYCER-VIEYRA 1970, 257. Der Text lautet: 5 ' [ l As+sur-PAP(ahu).\]S(idin8 na) LUGAL(sar) KUR.KUR ( m ä t ä t e ) 6' [la t]a-pa-läh T [s]u• -'i sä-a-ru sa i-di-ba-ka-a-ni ' a10 qa-pu-sü la ak-su-pu-u-ni 9' na-ka-ru-te-ka ' ki-i sä-ah-su-re sa ״USIG4(simäne) AS (ins) 12 D IGI(mahar) GIR.2.MES(sepe)-ka i-tan-ga-ra-ru ' GASAN\beltu) GAL-tü(rab1tu) a-na-ku 13' a15 na-ku D15 {Istar) sa URUL1׳MMU.D1NG1R(Ar&A'//E) 14' sa na-ka-ru-te-ka ' AS (ina) IGI {mahar) 16 [T 18 GIR.2MEL{sepe)-ka ak-kar-ru-u-ni ' a-a-ü-te di-ib-bi-ia sa aq-qa-ba׳kan׳ni ' \I(ina) muh-he la ta-zi-zu-u-ni 19' a-na-ku d\5(Istar) sa UML1MMU.MKGM(Arba'ile) 20' na-ka-ru-te-ka 2 22 D URU 23 ü-qä-a-a ' יa-da-na-ka (Rasur) a-na-ku ' 15(Istar) sa UMMU.D1NG1R(Arfof//) 'AS(ina) 24 pa-na-tu-u-ka ' AS (ina) ku-tal-li-ka 25' a-la-ka la ta-pa-läh. 52 Su"i imp. D. von sa'ü ״s c h a u e n " ? So schon BANKS 1897/98, 269.270. Die Lesung des Zeichens [s]u ist freilich nicht sicher. 53 Edepu ״a n w e h e n " mit dem im Assyrischen häufigen Wechsel b/p. 54 A-qa-pu-sü = aqappu-su ״sein Flügel" (sg.) von agappu, gappu, kappu I ״Flügel" (für *aqappa-su mit assyrischem Umlaut). In der Übersetzung ist nach deutschem Sprachgebrauch der Plural verwendet. 55 Zu QRR; siehe VON SODEN 1951, 262 f., und vgl. VON SODEN 1952, § 28b. Ältere Literatur: TH. BAUER 1933a; K.F. MÜLLER 1937, 20. 56 LANDSBERGER 1949, 257 Anm. 45, nimmt wohl zu Recht an, daß itus1G4 (simänu, M o nat Sivan) mißverständliche Schreibung f ü r simäu ״Jahreszeit" ist; also sahsüre sa simäne ״Ä p f e l (ihrer) spezifischen Jahreszeit", ״zeitige Äpfel". Für sahsüru als assyrische Nebenform von hashüru ״A p f e l " siehe A h w 333 f. s.v. hashüru.
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Wir müssen es uns versagen, den Text hier im einzelnen zu interpretieren. Nur so viel zur Einordnung: Es handelt sich um ein Ermutigungsorakel für den König wohl in einer Situation, in der er des nötigen Beistands der Götter nicht recht sicher war. Die Göttin verweist auf ihr früheres Heilshandeln bei den Vorgängen um die Thronbesteigung Asarhaddons und begründet damit die Zuverlässigkeit auch ihrer neueren Hilfszusagen gegen die Feinde. Ähnliche Aussagen gibt es für Assurbanipal, z.B. in einem Orakel, das vor dem Gott Bei Tarbäse erging57: Die Kimmerier gab ich in seine Hand.
Sie haben in der neuassyrischen Zeit schon eine ehrwürdige mesopotamisehe Tradition. So heißt es in einem Spruch der Göttin Annunltum für den schon mehrfach genannten König Zimri-Lim von Mari (18. Jh. v. Chr.)58: Deine Feinde werde ich in deine Hand überantworten, und die Leute, die mich bestehlen 5 9 , werde ich ergreifen und im Bauch 6 0 der Belet Ekallim sammeln.
Unter den altbabylonischen Gottesworten dieser Art befindet sich auch ein regelrechtes Fremdvölkerorakel61, wohl aus der Zeit der beginnenden Auseinandersetzung zwischen Hammurapi von Babylon und Zimri-Lim. Ein Beamter berichtet seinem Herrn Zimri-Lim in einem Brief62: Das O p f e r brachte ich (dem Gott) Dagan f ü r das Leben meines Herrn dar. Da stand der/ein apillüm63 des Dagan von Tuttul auf und sprach folgendermaßen:
K 2 4 0 1 I I 1' (CRAIG 1 8 9 5 , 2 2 ; STRONG
1894, 627.637):
[karG)i-mir-a+a
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״Babel, was tust du ständig? Ins Netz will ich dich sammeln! ... Die , H ä u s e r ' der sieben Verbündeten 6 4 und all ihren Besitz will ich in die Hand Zimri-Lims überantworten."
Welches sind denn meine Worte, die ich zu dir gesprochen habe, auf die du dich nicht verlassen konntest? Ich bin Istar von Arbela! Deinen Feinden lauere ich auf, übergebe (sie) dir. Ich bin Istar von Arbela! Vor dir, hinter dir gehe ich her. Fürchte dich nicht!
57
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AS(ina)
su(qät1)-sü a-d°i!. Die Lesung a-d°i\ die auf der Photographie m.E. deutlich ist, findet sich schon bei MARTIN 1903, 88; ich fasse sie als addi auf. Zu dem in II 8' vorkommenden Gott D EN(Bel).TVR(tarbäse) siehe noch FRANKENA 1954, 123:45; aus letzterer Stelle aus dem ״Götteradreßbuch" von Assur geht hervor, daß er ein •ö£0־g crüvvaog des Reichsgottes Assur im Tempel E.sär.ra in Assur war. 58 ARM X 8,12-18. Bearbeitungen und Übersetzungen: DOSSIN 1966, 82 (Übersetzung); ELLERMEIER 1 9 6 8 , 6 0 f . ; M O R A N 1 9 6 9 , 3 1 f . 59
V g l . A R M X 8 1 , 7 u n d d a z u BERGER 1 9 6 9 a , 2 0 9 ; RÖMER 1 9 7 1 , 5 5 .
60
S i e h e VON SODEN 1 9 6 9 , 1 9 8 .
61
E r k a n n t v o n SCHULT 1 9 6 6 , 2 3 0 ; v g l . a u c h ELLERMEIER 1 9 6 8 , 1 3 6 .
62
A R M T X I I I 2 4 , 4 - 1 5 . B e a r b e i t u n g e n u n d Ü b e r s e t z u n g e n : DOSSIN 1 9 6 6 , 7 9 ; MALAMAT
1966, 214-219; 1970, 58; SCHULT 1966, 228-231; ELLERMEIER 1968, 4 0 - 4 3 . 63 Zur Lesung {üa-*pil-lu-u-um statt 1"a-ap-lu׳ü-um siehe BERGER 1969a, 209; zur Bedeutung (etwa ״Buhlknabe"; Kultaktant?) vgl. AHw 57 b s.v. apillüm.
Es ist möglich, daß das Opfer mit dem Gottesbescheid in ursächlichem Zusammenhang stand, daß es sich also, um den römischen Ausdruck zu gebrauchen, um ein sacrificium consultatorium handelte, wie man es vor dem Beginn oder während des Feldzuges darzubringen pflegte65. Freilich ist auch ein ״spontanes" Orakel durch den apillüm nicht ausgeschlossen. Nur aus dem hethitischen Bereich kann ich bisher belegen, daß man sich den Beistand der Götter bei kriegerischen Unternehmungen auch durch Gelübde zu sichern suchte. So gelobt Tuthalia IV. in einem noch unveröffentlichten Text aus Bogazköy (Hattusa), wahrscheinlich zu Anfang seiner Auseinandersetzungen mit dem assyrischen König Tukulti-Ninurta I.66: | Wenn ihr (Götter) Ninurta, Kumarbi und NN mir den Sieg gebt, und ich den König von Assyrien überwinde, so werde ich drei Heilige Steine 6 7 euch zum Dank aufstellen und jedem Gott ein Rind und acht Schafe geben ...
H. Otten möchte in der Lücke nach Kumarbi den Gottesnamen Assur ergänzen und in den angesprochenen drei Göttern die des Assyrers erkennen. Daß man auch die Götter des Gegners für sich zu gewinnen sucht, entspricht ganz hethitischer Vorstellung68. Vollständig gesichert ist diese Auffassung des Textes jedoch nicht, da die Nennung des hurritischen Gottes Kumarbi, der in den Inschriften Tukulti-Ninurtas I. überhaupt nicht vorkommt, überrascht; immerhin könnte sein Name interpretatio hethito-hurritica eines mesopotamischen
64 Historisch noch unklar; es scheint sich um Hammurapi und seine Bundesgenossen gegen Zimri-Lim zu handeln. 65 Vgl. z.B. RIST 1920, 5-10. - Abschließend sei hier angemerkt, daß die Vielfältigkeit der Erforschung des göttlichen Willens und der göttlichen Willenskundgebungen, die in den Keilschrifttexten zutage tritt, entschieden der Ansicht widerrät, es sei in Israel nach der Ablösung der ״charismatischen Kriegshelden" durch die Könige (seit David) das Charisma, d.h. die Berufung durch Jahwe, durch das technische Orakel ersetzt worden; so BACH 1962, 105-110. Gegen formgeschichtlichen Rigorismus im Umgang mit göttlichen Kundgebungen vgl. auch ELLERMEIER 1968, 209-217. 66 3 8/r Vs. I 5 - 8 ' . Übersetzung, Ergänzungen, Kommentar: OTTEN 1962, 75 f. Die hier nicht mitgeteilte letzte Zeile des Gelübde-Paragraphen (I 9') lautet nach einer von H. Otten freundlichst zur Verfügung gestellten Transliteration kat-ta ha-ma-an-ak-mi nu-x[...] ״werde ich festsetzen und ..." (Übersetzungsvorschlag Otten; zur katta(n) hamank- vgl. auch FRIEDRICH 1966, 13a s.v. hamenk-). Im folgenden Paragraphen des Textes (110'-14') geht es vielleicht um Extispizin (vgl. IZKIM-W ״Omen" 13', sarhuwandas gen. ״Inneres 11' .12'), an der die Sonnengöttin von Arinna (DUTUURUTÜL-«A 11') beteiligt zu sein scheint.
67 3 NA4ZI
KIN
ti-it-ta-nu-mi
[ . . . ] 7 ' . Z u ™ 4 ZI.KIN, h e t h . huwasi-,
v g l . FRIEDRICH 1 9 5 2 ,
79 b ; 1961, 13b (Lit.); ferner: BOSSERT 1946, 46; 1952, 501-504; GÜTERBOCK 1946b, 489; G O E T Z E 1 9 5 7 , 1 6 8 m i t A n m . 3 ; (JAKOB-)ROST 1 9 6 1 , 1 6 6 f . 1 6 9 ; M . WEIPPERT 1 9 6 1 b , 9 9 - 1 0 2
[s.o., 50-52]; DARGA 1969. 68
OTTEN 1962, 76.
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Gottes, vielleicht des - bei Tukulti-Ninurta I. häufiger vorkommenden - Ellil69, sein. Es gibt aber auch hethitische Feldzugsgelübde, die sich an die eigenen Götter wenden70. Nach der Musterung der Truppen, Pferde und Wagen71 bricht das Heer gegen den Feind auf. Die Götter ziehen voraus, und das in durchaus konkreter Gestalt, wie ein Text Sargons II. von Assyrien zeigen kann72:
Israeliten, in 2 Sam 10,12140, die im Munde eines zum Heerbann aufgebotenen israelitischen Bauern auch nicht anders geklungen hätten.
Nach den Ländern Zikirtu und Andia richtete ich das Joch (des Wagens) Nergals (DUR!.GAL) (und) Adads, der Standarten (urimgalle 7 3 ), die mir voranziehen.
4. Unterschiede in der ideologisch-theologischen Behandlung von Defensiv- und Offensivkriegen kann ich weder in den Königsinschriften des neuassyrischen Reiches noch im Alten Testament finden. Freilich haben es die Assyrer verstanden, fast einen jeden Krieg als Verteidigung gegen einen feindliehen Angriff, gegen eine Rebellion gegen die Weltherrschaft Assurs oder überhaupt gegen feindselige Machenschaften hinzustellen. Die Israeliten der nachsalomonischen Zeit gerieten andererseits in einem solchen Maße unter die Räder der Weltgeschichte, daß sie wenig Gelegenheit zur Beschäftigung mit der Rechtfertigung eigener Angriffskriege hatten. 5. Schließlich sei noch daraufhingewiesen, daß der oberste irdische Kriegsherr des assyrischen Reiches, der König, Träger eines charismatischen Amtes ist; dasselbe gilt für die Könige von Israel und Juda. Ein grundsätzlicher Unterschied zu den ״charismatischen Kriegshelden" der Frühzeit Israels besteht daher nicht. Ihr Auftreten im Falle einer äußeren Bedrohung ergibt sich vielmehr aus den noch unentwickelten gesellschaftlichen Verhältnissen der israelitisehen Starnmesstaaten der vorköniglichen Zeit, die, wie noch die arabischen Beduinen jüngst vergangener Tage143, ein institutionelles Heerführeramt nicht besaßen.
Standarten verschiedenen Typus sind aus bildlichen Darstellungen bekannt: auf Stangen Symboltiere der Götter oder Scheiben, auf denen neben dekorativen Elementen die Gottheit oder ihr Symbol abgebildet ist. Die Feldzugsreliefs der assyrischen Könige zeigen auch die Standarte Assurs auf einem Streitwagen und den Kult vor Standarten im Feldlager74. Aus der zitierten Sargon-Stelle geht hervor, daß die Standarten die Gottheiten repräsentierten75. Aussagen der Inschriften wie 69 Kumarbi wird in einem zweisprachigen Bogazköy-Text (KUB IV 1 IV 22/24) nicht unsachgemäß mit Ellil gleichgesetzt; vgl. UNGNAD 1936, 64 Anm. 1; GÜTERBOCK 1946a, 94
m i t A n m . 14; LAROCHE 1 9 4 7 , 1 2 1 ; VON SCHULER 1 9 6 5 , 1 8 5 . - Z u E l l i l i n d e n I n s c h r i f t e n
Tukulti-Ninurtas I. siehe WEIDNER 1959, 62 a s.v. En-lfl. 70 Folgende Gelübde im Kriegsfall sind mir noch bekannt: 1. KBo XII 58 Rs. III 3 ' - 7 ' (Hinweis H. Otten) in einem Gebet Tuthalias IV. (? vgl. lTu-ut-ha-[l]i-ia-as Vs. 12 und den Rückverweis i-na u 4 -mi lSu-up-pi-lu[-liuma] ״zur Zeit Suppiluliums" Vs. 12) an die Sonnengöttin von Arinna; 2. KUB XV 21 (Hinweis H. Otten), eine Sammlung von Gelübden, wie es scheint für ״Istar" (d1s8.T[Ä]R Z. 1), mit Stiftungen für das Herbst- [EZENXSE zee-na-an-ta-as) und das Frühlingsfest (EZENXSE ha-mi-is-ha-an-ta-as-, beides ZZ. 3.14; die Stellen ergänzen sich gegenseitig; in Z. 15 ist die Stadt [m]"Ha-ti-en-zu-wa genannt); 3. KBo IX 96, ein Gelübde für ״Istar" (IS8.TÄR I 1' .4' .10 ) ?יvor einem Zug gegen das Land Amurru (KUR UTUA-mur-ra I 8'; von seinen Städten ist in I 11' umIr-ga-ta genannt) und die Ägypter (vgl. EREN.MES KUR maMi[-iz-ri-i] ״die Truppen des Landes Ägypten 13'; LUGAL KUR umMiiz-ri-i ״der König des Landes Ägypten" I 16'). 71 Vgl. z.B. Sargon II., TCL III, 12. 72 TCL III, 14. 73 Urimgallu ist wohl nicht von ( d )urigallu ״Standarte" zu unterscheiden; vgl. dazu MEISSNER 1 9 2 0 , 9 3 . 74
Das Material ist zusammengestellt und besprochen bei EISSFELDT 1940/41, 208-210 (= 1963, 299-301); Literatur ebd., 208/299 Anm. 1. Vgl. ferner: LABAT 1939, 259 f.; HROUDA 1965,104.184 b (für unsere Fragestellung sind nur die Darstellungen bei Salmanassar III. und Assurbanipal von Belang; beide in Eißfeldts Katalog enthalten). SCHAEFFER 1966, 9-14, möchte eine Reihe von Kleinbronzen, die einen Stier darstellen und eine Bodenplatte mit einem Zapfen zur Befestigung aufweisen, aufgrund einer bildlichen Wiedergabe in Mari als Bekrönungen von Standarten interpretieren; das ist möglich. Auf die Erklärung der ״Goldenen Kälber" Jerobeams I. von Israel und desjenigen von Ex. 32 als ״Stierstandarten" (EISSFELDT 1940/41, 205-215 = 1963, 296-305, fortgeführt von SCHAEFFER 1966, 13 f.) muß hier nicht eingegangen werden; vgl. M. WEIPPERT 1968. Außer Betracht bleibt hier auch die stattliche Reihe ägyptischer und altkleinasiatischer Standarten (vgl. Eißfeldt). 75 Zum Konzept der Repräsentanz vgl. allgemein M. WEIPPERT 1961b, 106-108 [s.o. S. 56 f.]; 1968, 1648.
Beiläufig sei an dieser Stelle angemerkt, daß m.E. die These, durch das A u f k o m men des Berufskriegertums in Israel sei der Heerbann in den Hintergrund ge|treten 141 , einer N a c h p r ü f u n g bedarf. Das Beispiel der Assyrer 1 4 2 macht sie recht unwahrscheinlich.
140
VON RAD 1952, 37; vgl. auch GIVEON 1964. Der Anstoß, den von Rad an der Erwähnung der cäre נelöhenü nimmt, ist nicht begründet, da der Begriff c1r nicht nur ״Städte" im heutigen Sinn, sondern auch Dörfer und unständige Siedlungen einschließen kann. Zu Giveons These sei bemerkt, daß ich den Namen Y-h-wl, in dem Ausdruck tl slsw Y-h-wl ״S^iw-Land Yhw", der in den ״geographischen" Listen Amenophis' III. und Ramses' II. in Soleb und cAmära West belegt ist, nicht mehr für den alttestamentlichen Gottesnamen, sondem für einen - etymologisch damit verwandten - hypokoristischen Personennamen *Yahwi(-GN) (verwendet als Stammesname) halte; siehe M. WEIPPERT 1971b, 32 f., zu c Amära West N 97. Damit kann ich der These, die von Yhw = Gottesname YHWH ausgeht, nicht zustimmen. 141
VON R A D 1 9 5 2 , 3 3 - 3 8 . 7 6 - 7 8 ; i m g a n z e n z u r ü c k h a l t e n d e r JUNGE 1 9 3 7 , 6 f f . , d e r m i t
dem völligen Verschwinden des Heerbanns erst für die 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. rechnet. 142 Siehe oben S. 78. 143 Siehe SOGGIN 1967, 157f.l61.
6. Ecce non dormitabit neque dormiet qui custodit Israhel Zur Erklärung von Psalm 121,4 (1983)
Ich h e b e m e i n e A u g e n auf zu den B e r g e n : Woher kommt meine Hilfe? M e i n e H i l f e k o m m t von J a h w e , der H i m m e l und E r d e g e m a c h t hat. E r lasse deinen F u ß nicht w a n k e n ; nicht s c h l u m m e r e der, der dich behütet. Siehe, er s c h l u m m e r t u n d schläft nicht, der Israel behütet. J a h w e ist dein Behüter, J a h w e dein Schatten an deiner rechten Seite: A m T a g e schlägt dich die S o n n e nicht n o c h der M o n d in der N a c h t . J a h w e b e w a h r t dich vor allem Übel, er behütet dein L e b e n . E r behütet dein G e h e n und K o m m e n v o n jetzt an und immer.
Psalm 121 ist einer der bekanntesten Psalmen, vielen von Kind an vertraut, sei es durch die schöne Übersetzung Martin Luthers oder durch Nachdichtungen wie das Lied ״Ich heb mein Augen sehnlich auf" von Kornelius Becker. Für den Alttestamentler enthält der Psalm mancherlei Probleme: Wie ist der Personenwechsel vom Ich zum Du zwischen den Versen 2 und 3 aufzufassen? Findet er sich im masoretischen Text an der richtigen Stelle, oder muß man den vorliegenden Wortlaut ändern, um etwa in Vers 3 noch die Stimme von Vers 1 oder aber in Vers 2 bereits ihren Respondenten sprechen zu lassen1? Sind die Nominalsätze und Verbalformen in den Versen 4-8 indikativisch oder jussivisch, als Aussage oder als Wunsch, zu verstehen? Welcher Gattung gehört der Psalm an, und wie ist er zu datieren? Im folgenden soll kein Versuch gemacht werden, diese Fragen zu beantworten; für einige der angesprochenen | Probleme weiß ich bislang auch keine überzeugende Lösung. Ich glaube zwar, daß es sich bei Psalm 121 um ein ״geistliches Lied"2 aus nachexilischer Zeit mit An1
Vgl. die Angaben bei KRAUS 1978 z.St.
2
STAERK 1 9 2 0 , 2 4 1 ; v g l . A . B e r t h o l e t i n K A U T Z S C H 1 9 2 3 , 2 5 6 .
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Ecce non dormitabit neque dormiet qui custodit Israhel [82/83] \111()1\־
klängen an eine Liturgie (Wechselgesang oder -gespräch zwischen einem Laien - Vers 1 - und einem Priester - Verse 2-8 3 - ) handelt; aber sicher ist das nicht. Worum es im folgenden gehen soll, ist Vers 4 hinne lö-yänüm w9lö yisän sömer Yisrä'el ״siehe, der Hüter Israels schlummert und schläft nicht", m.E. eine indikativische Aussage, die den Segenswunsch von Vers 3b נal-yänüm sömdrekä ״nicht schlummere, der dich behütet" in vollerer Form aufnimmt. Dieser Vers konfrontiert den Ausleger auf den ersten Blick nicht mit großen Problemen. Er ordnet sich ohne weiteres in den durchgehenden Tenor des Gedichtes ein, daß Jahwe bei Tag und Nacht, in allen Situationen des menschlichen Daseins, unermüdlich über dem Einzelnen wacht; anders als im Rest des Psalms wird der Einzelne hier aber ausdrücklich hineingenommen in die Fürsorge Jahwes, des ״Hüter Israels", für sein Volk. So oder ähnlich wird der Vers in den meisten Kommentaren erklärt, die ich vergleichen konnte. Ich könnte hier schließen. Die Frage ist freilich, ob man sich mit dem ersten Blick begnügen darf und nicht dem Vorrecht und der Pflicht der Wissenschaft genügen muß, zu prüfen, ob die Dinge wirklich sind, wie sie scheinen - und sei es auch nur, um am Ende mit Erleichterung konstatieren zu können, daß sie in der Tat so sind. In seinem im Jahre 1934 erschienenen Psalmenkommentar schreibt Hans Schmidt in Bezug auf Psalm 121,44: | Dieser Gott ist anders als etwa die Fruchtbarkeitsgötter, die Ba c ale, die auf ,den H ö h e n ' da und dort verehrt wurden. Die gehen eine Zeitlang im Jahre zur Ruhe. Sie werden müde wie die Menschen und schlafen (vgl. I Reg 18,27), eine Meinung, in der wohl das Sterben und Auferstehen dieser Götter aufgefaßt und zugleich verspottet wird. Nein, so ist der Gott des Zionsberges nicht: er ,schläft und schlummert' niemals!
Schmidt beruft sich für diese Interpretation auf 1 Kön. 18,27, die bekannte Spottrede des Propheten Elia an die Adresse der frustrierten Baalspropheten auf dem Karmel, die bereits stundenlang mit allen Mitteln, jedoch vergeblich, versucht hatten, ihren Gott davon zu bewegen, ihr Brandopfer vom Feuer verzehren zu lassen und sich so als ein wahrer und mächtiger Gott zu erweisen. Der Vers ist sprachlich nicht ohne Probleme5; für unsere Zwecke genügt es aber, ihn in der Übersetzung der Zürcher Bibel anzuführen6, die die communis opinio in ansprechender Form wiedergibt: [Elia sagt zu den Baalspropheten:] Ruft doch lauter! Er ist j a ein Gott; er ist wohl in Gedanken oder abseits gegangen oder auf Reisen; vielleicht schläft er auch und wird dann erwachen.
Nach Schmidt enthalten die letzten beiden Sätze eine Anspielung auf das Wesen des kanaanäischen Baal als ״sterbender und auferstehender Gott". Der-
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selbe Gedanke findet sich nach dem 2. Weltkrieg auch bei H.J. Kraus und H. Jagersma7. Zur Stützung seiner Auffassung verweist Jagersma auf einige alttestamentliche Stellen, an denen Derivate der Wurzel /ysn/ - das Verbum YSN ״schlafen", das Verbaladjektiv yäsen ״schlafend" und das Substantiv senä ״Schlaf" - zur Andeutung von ״sterben" und ״Tod" verwendet werden. Betrachtet man die angegebenen Stellen - Jer. 51,39.57; Ps. 13,4; Hi. 3,13; Dan. 12,2 so ist sofort deutlich, daß sie von Menschen und nicht von Göttern spre-| chen, und daß es sich um übertragene Redeweise handelt, deren eigentliche Bedeutung anders als in 1 Kön. 18,27 unmißverständlich aus dem Zusammenhang hervorgeht. Überdies wird bei der von Jagersma vertretenen Auffassung der ironische Charakter der Rede Elias verkannt. Es spricht m.E. nichts dagegen, daß der Gott Baal hier tatsächlich schlafend vorstellt ist; nur diese Bedeutung der Verben YSN ״schlafen" und YQS ״aufwachen" paßt zu den anderen von Elia zur Auswahl gestellten potentiellen Verhinderungsgründen. Damit ist implizit eigentlich auch schon über die Auffassungen von Kraus das Urteil gesprochen. Er findet außer in 1 Kön. 18,27 polemische Anspielungen auf die kanaanäische Konzeption sterbender und auferstehender Götter noch in Psalm 44,24 und 78,56, wo der Gott Israels ausdrücklich mit ״schlafen" in Verbindung gebracht wird, und an einigen weiteren Psalmenstellen, wo die Beter Jahwe die Worte zurufen: ״Steh auf! Erwache!"8 Um mit der letztgenannten Stelle zu beginnen: Psalm 78 ist ein etwas unübersichtlicher Geschichtspsalm, eine Art Lehrgedicht, das die ganze Geschichte des frühen Israel vom Auszug aus Ägypten bis in die Zeit der Philisterherrschaft als eine Periode des Abfalls und der Rebellion darstellt, in der das Volk sich weder durch die großen Heilstaten Gottes noch durch die ihm auferlegten Gerichte von seinem bösen Wandel abbringen ließ. Die Aufzählung erreicht ihren Gipfelpunkt in der Zerstörung des Heiligtums von Silo, dem Beweis, daß Gott Ephraim verworfen hat, und in der Erwählung Judas, des Berges Zion und Davids, wodurch die Unheilsgeschichte ihr Ende erreicht. Der Wendepunkt der Geschichte wird in Vers 65 in einem gewagten Bild folgendermaßen geschildert: Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Held, den der Wein übermannt hatte.
Im Gegensatz zu diesem sehr narrativen und didaktischen Gedicht ist Psalm 44 ein Klagelied, genauer ein Klagelied des Volkes, | das man nach inhaltlichen Gesichtspunkten in vier Abschnitte einteilen kann. Der erste Abschnitt erinnert an die früheren Heilstaten Gottes zur Zeit der Eroberung Kanaans als den Grund, auf dem das Vertrauen Israels zu seinem Gott beruht. In schreiendem Kontrast dazu schildert Abschnitt 2 die Notlage, in der das Volk sich nun befindet: Gott hat den Heeren Israels seinen Beistand entzogen, er hat das Volk wie
3
Man müßte dafür in Vers 2 *cezer statt cezr1 lesen.
4
H . SCHMIDT 1 9 3 4 , 2 2 2 .
5
יK R A U S 1 9 7 8 , 1 0 1 4 ( = 1 9 6 1 , 8 3 6 ) ; 1 9 7 2 , 1 4 f f . ; JAGERSMA 1 9 7 5 .
Siehe z.B. H.-P. MÜLLER 1969, 369 mit Anm. 2. In M. WEIPPERT 1983b, 280 f. mit Anm. 6, war auf MULDER 1979, 5, verwiesen.
8
6
Kraus nennt Ps. 7,7; 9,20; 10,12; 35,23; 44,24; 54,6; Jes. 51,9 unter Hinweis auf
W1DENGREN 1955, 6 6 - 7 6 .
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Schlachtvieh seinen Feinden ausgeliefert, es in alle Himmelsrichtungen zerstreut und es dem Spott seiner Nachbarn preisgegeben. Formgeschichtlich betrachtet ist dies die Klage, ein notwendiger Bestandteil aller Klagelieder. Hierauf folgt als dritter Abschnitt eine Unschuldsbeteuerung - in diesem Zusammenhang eine auffällige Erscheinung wie sie sonst nur in individuellen Klageliedern vorkommt9: Israel sei trotz allen Unheils, das ihm zuteil geworden ist, seinem Gott und dessen Bund treu geblieben. Mehr noch: Israels Leiden sei Folge dieser Treue, sei Leiden um seines Gottes willen. Aus dieser Überzeugung wächst die sehnsüchtige Bitte heraus, die den vierten Abschnitt des Psalms und damit seinen Skopus bildet: Wach auf! Warum schläfst du, Herr? Erwache! Verstoße nicht f ü r ewig! Warum verbirgst du dein Angesicht, vergißt du unser Elend und unsere Unterdrückung? Steh auf, uns zu Hilfe! Erlöse uns um deiner Treue willen!
Wie ״schlafen" und ״erwachen" aufgefaßt werden müssen, läßt sich eindeutig aus den Verben ableiten, die der Psalmist hier in vergleichbarer Funktion gebraucht. Dem Verbum ״schlafen" entsprechen so ״verstoßen", ״das Angesieht verbergen" und ״vergessen", Verben, die die Abwendung Jahwes von Israel und seine daraus resultierende Untätigkeit ausdrücken. ״Erwachen" und ״aufstehen" stehen in semantischem Parallelismus zu ״erlösen". Man kann also ״schlafen" in diesem Zusammenhang mit ״passiv, inaktiv sein", ״erwachen" mit ״zum Handeln übergehen, aktiv werden, einschreiten" umschreiben. Dies gilt auch für Psalm 78,65 und die anderen von Kraus angeführten Stellen mit der | Bitte ״Steh auf! Werde wach!" Eine mögliche implizite Verbindung zwischen diesen Aussagen der israelitischen Psalmdichter und der kanaanäischen Konzeption sterbender und auferstehender Götter ist hier nicht festzustellen. Daß man auch in der Antike nicht sogleich an Derartiges gedacht hat, geht aus der Verwendung des Ausdrucks lö yänüm wdlö yisän in Jes. 5,27 hervor. Dort bezieht sich der Ausdruck nämlich auf das ״Volk aus der Ferne", das Israel heimsuchen soll, also durchaus nicht auf einen Gott. Überdies kann die Bedeutung der Phrase hier ohne Weiteres aufgrund des Parallelausdrucks 'en נ ayyep wd'en kösel bö ״kein Ermüdeter oder Strauchelnder ist darunter" festgestellt worden. Nach Duhm10, dem viele gefolgt sind, handelt es sich in Jes. 5,27 um einen Zusatz zum ursprünglichen Text, der aus Psalm 121,4 geschöpft ist. Bisher habe ich in Anlehnung an den Sprachgebrauch der angeführten Autoren ohne Vorbehalt von einer ״kanaanäischen Konzeption sterbender und auferstehender Götter" gesprochen. Das ist ein Topos der Charakterisierung der 9 10
Siehe GUNKEL-BEGRICH 1966, 132 vgl. 251. DUHM 1922a, 430.
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kanaanäischen Religion, der in wissenschaftlichen und allgemeinverständlichen Darstellungen gang und gäbe ist, aber dringend eingehender Untersuchung bedürfte. In diesem Zusammenhang muß ich mich auf ein paar Bemerkungen beschränken, die dem Problem als ganzem nicht gerecht werden, aber vielleicht als Hinweis darauf gelten können, daß der Sache mit der unreflektierten Tradierung ungeprüfter älterer Pauschalmeinungen nicht gedient ist. Es soll hier nicht bestritten werden, daß der Alte Orient in der Tat Gottheiten kannte, deren Mythos von ihrem Sterben und Auferstehen oder von ihrem Verschwinden und Wiederkehren erzählte. Man kann dafür global auf den ägyptischen Osiris, den sumerischen Dumuzi und den kleinasiatischen Telipinus verweisen; Dumuzi wurde von den Babyloniern als Tammuz übernommen und kommt unter diesem Namen auch im Alten Testament vor. Ob man ihn aber unbedenklieh unter die ״sterbenden und auferstehenden Götter" einreihen kann, ist zumindest nicht sicher. Wie die ugaritischen Texte der Spätbronzezeit zeigen, war der nordwestsemiti|sche Haddu, besser bekannt als Baal, ein Gott, dem, vielleicht in Analogie zum Rhythmus der Jahreszeiten11, Tod und Auferstehung widerfuhr. Weniger klar ist, ob wir das auch von Haddus Gegner Möt annehmen dürften, der von der Göttin Anath getötet wird, aber stets aufs Neue als Widersacher Baals auftritt. Zur Kategorie der sterbenden und auferstehenden Götter gehört aber sicher der phönizische Adonis, dessen Gestalt allerdings zahlreiche Rätsel aufgibt12. Die Geschichte von Adonis ist bekanntlich mit vielen Varianten ausschließlich bei Schriftstellern des griechisch-römischen AItertums überliefert, aber deutlich aus der Stadt Byblos und ihrer Umgebung herzuleiten. M.E. handelt es sich dabei um eine relativ junge und euherneristisch ausgestaltete Weiterbildung des erwähnten alten Mythos von Haddu/ Baal, die ihre Form wahrscheinlich in Kontakt mit oder unter Einfluß der ägyptischen Osiris-Theologie erhalten hat. Im Grunde könnte man darum im kanaanäischen Bereich von einem einzigen Gott sprechen, der stirbt und aufersteht. Von einer allgemeinen und beliebig als Interpretationsmuster verwendbaren ״kanaanäischen Konzeption sterbender und auferstehender Gottheiten" (״Gottheiten" im Plural) kann somit keine Rede sein. Aber eigentlich hat das mit unserem Gegenstand schon gar nichts mehr zu tun. Wir haben gesehen, daß es in den angeführten Bibeltexten um das ״Schlafen" und ״Erwachen" von Jahwe und Baal in der gewöhnlichen Bedeutung dieser Verben geht, wenn auch meist in übertragener Anwendung. Daß bestimmte Exegeten sich daran stoßen, hängt wahrscheinlich mit der latenten Animosität gegen Anthropomorphismen zusammen, die unseren modernen Vorstellungen von Gott und den Göttern zugrundeliegt. Die Antike hat dabei im allgemeinen viel weniger Skrupel gehabt. So lassen sich denn auch in der Tat in der Umwelt des Alten Testaments Texte finden, in denen ganz normal von schlafenden und erwachenden Göttern gere11
V g l . DE M O O R 1 9 7 1 .
12
V g l . z . B . DE VAUX 1 9 3 3 ; A T A L L A H 1 9 6 6 ; S O Y E Z 1 9 7 7 ; R I B I C H I N I 1 9 7 9 ; 1 9 8 1 .
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det wird. Die Beispiele, die ich im folgenden anführe, stammen aus Mesopotamien oder sind aus Mesopotamien herzuleiten. Für die begrenzten Ziele dieses Aufsatzes habe ich davon abgesehen, auch die Literatur anderer altorientalischer Völker durchzumustern; ich vermute, daß man auch in ägyptischen und echt hethitischen Texten fündig werden könnte. Am Anfang des Atrahasls-Epos, das wahrscheinlich in altbabylonischer Zeit um 1800 v. Chr. entstanden ist, wird erzählt, wie die Götter ursprünglich hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten mußten, freilich mit Ausnahme der sieben Großen Anunnakü, die eine Art Regierung der Götterwelt bildeten und daher von manueller Arbeit freigestellt waren. Diese ungleiche Lastenverteilung führte auf die Dauer bei den unterprivilegierten Göttern zu beträchtlicher UnZufriedenheit, die sich schließlich in einem Aufstand entlud. Nachdem die Aufständischen ihre Arbeitsgeräte verbrannt hatten, umzingelten sie zu nächtlicher Stunde den Palast Ellils, des Vorsitzenden des Kollegiums der Anunnakü, als dieser in tiefem Schlafe lag und nichts von den dramatischen Ereignissen merkte, die sich rings um ihn abspielten. Es kostete seinen Wesir Nusku einige Mühe, Ellil aufzuwecken und ihn von der gefährlichen Lage zu unterrichten13. Die folgende Entwicklung, die zu einem Kompromiß und zur Erschaffung des Menschen führte, können wir für unser Thema außer Betracht lassen. Viel später als das Atrahasls-Epos ist das Babylonische Schöpfungsepos Enüma ells entstanden, wahrscheinlich im 12. Jahrhundert v. Chr. In diesem Gedicht gelingt es zu Beginn der Feindseligkeiten zwischen den Urgöttern und den jüngeren Göttergenerationen dem Gott Ea, durch eine kräf|tige Beschwörung den Urgott Apsü in Schlaf fallen zu lassen, so daß er ihn mühelos töten kann. Im selben Epos wird jedoch auch von dem natürlichen Schlafbedürfnis der Götter gesprochen, die ebenso wie die Menschen einen Ort haben müssen, wo sie ihr Haupt niederlegen können. So wird nach dem großen Sieg Marduks über Tiämat und ihre Anhänger bestimmt, daß eine der Funktionen der zukünftigen Stadt Babylon (d.h. in erster Linie des Tempelkomplexes Esagila) sein solle, daß die Götter in ihr übernachten können, wenn sie aus dem Apsü (dem unterirdischen Ozean) und aus dem Himmel zur Götterversammlung beim Neujahrsfest kommen14. Man könnte nun gegen die Relevanz dieser Sachverhalte einwenden, daß es sich dabei um Motive aus epischen Texten handelt, die höchstens indirekt mit der täglichen Wirklichkeit des religiösen Lebens der alten Babylonier in Verbindung stehen15. Doch findet sich der Gedanke, daß Götter - und zwar auch große Götter - zur Ruhe gehen, schlafen und so ihre Aufgaben nicht erfüllen können, auch in anderen Texten, die ihren Platz sicher im alltäglichen Kult hatten. 13
Tafel 1 II 57-84; siehe LAMBERT-MILLARD-CIVIL 1969, 46 f. Tafel 1,59-69 und 5,125-130; 6,51 f.54, übersetzt z.B. von E.A. Speiser und A.K. Grayson in ANET 3 , 61.68.502. 15 Das Enüma ells gehörte allerdings in der neubabylonischen Periode zum Ritual des babylonischen Neujahrsfestes; aber das ist nicht der alltägliche Kult. 14
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Als Beleg stelle ich hier ein altbabylonisches Gebet an die Götter der Nacht (ikrib musitim) vor, das in zwei in Einzelheiten variierenden Tontafelinschriften überliefert ist16, und | das bei nächtlichen Opferschauen gebraucht wurde. Es enthält u.a. e'ine lyrische Beschreibung der nächtlichen Stille von Stadt und Land, die nicht nur uns, den Erben Petrarcas und der Romantik, etwas zu sagen hat, sondern augenscheinlich auch den Enthusiasmus späterer babylonischer Autoren hervorgerufen hat. Motive aus diesem Gedicht sind nämlich auch in einem dreisprachigen Ritual gegen Schlaflosigkeit, das in Hattusa, dem heutigen Bogazköy, der Hauptstadt der Hethiter, gefunden worden ist17 und aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. stammen könnte, und in zwei Ritualen aus der Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal18 aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. verarbeitet. Um einen Eindruck von diesen Dichtungen zu vermitteln, sei im folgenden die Übersetzung des von G. Dossin veröffentlichten Exemplars der altbabylonischen Fassung mitgeteilt, deren Original sich auf einer Tontafel im Musee du Louvre befindet19: | Unruhig sind die Fürsten, gesichert die Riegel, die Schlafmatten 2 0 ausgebreitet, die lärmenden Menschen sind still, die offenen Türen verschlossen. Die Götter des Landes, die Göttinnen des Landes, Adad und Ea, Samas und Istar, sind in den H i m m e l eingetreten, u m zu schlafen. Sie fällen keinen Rechtsspruch, sie entscheiden keine Rechtssache. Verschleiert ist die Nacht. Der Palast ist still, starr liegt die Steppe. 16
Exemplar A: DOSSIN 1935; Exemplar B: SILEJKO 1924, vgl. VON SODEN 1936b. Über-
S e t z u n g e n : W . v o n S o d e n in FALKENSTEIN-VON SODEN 1 9 5 3 , N r . B 2 0 ; OPPENHEIM
1959,
295-301; R. Labat in LABAT-CAQUOT-SZNYCER-VIEYRA 1970, 276 f.; SEUX 1976,475-477; CASTELLINO 1 9 7 7 , 6 5 2 f. 17 KUB IV 47. Die Ritualanweisungen (Vs.; Rs. 18-20.28-31) sind in hethitischer Sprache abgefaßt, die Gebete Rs. 1-17.20-26 anscheinend in akkadischer. Die Zeilen Rs. 32-36 (außer den letzten beiden Wörtern von Z. 36, deren erstes wahrscheinlich hethitisch, deren zweites akkadisch gelesen werden muß) enthalten eine Anrufung von Himmel, Erde und Sternen in unorthographischem (״phonetischem") Sumerisch, die die Einleitung zu dem Gebet an die Götter der Nacht in ZZ. 3 7 - 4 8 bildet. Die sumerischen und akkadischen Teile des Rituals stammen sicher aus Mesopotamien; sie dürften im Laufe der Überlieferung in (hurritischem und) hethitischem Milieu in Einzelheiten Veränderungen erfahren haben. Eine Gesamtbearbeitung fehlt. 18 K 2315+K 3125+83-1-18,469,35-55, eingeleitet durch eine lange Anrufung der Götter der Nacht in ZZ. 1-34; siehe OPPENHEIM 1959, 282-284.287 f.; K 3507 Rs. 8 - 2 4 ' ; siehe LANGDON 1927, Taf. XII; SIDERSKY 1929, 786 (eigene Kopie, besser als die Langdons; Textbearbeitung Plagiat der Langdons). 19 Siehe Anm. 16, und für schwierige Textstellen die dort angeführten Bearbeitungen sowie hier Anm. 20.
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Der Reisende ruft einen Gott an, und der, dem der Rechtsspruch gilt, verharrt im Schlaf. Der gerechte Richter, der Vater der Gerechtigkeit, Samas, ist in sein heiliges G e m a c h eingetreten. Du leuchtender Gira, du Held Erra, du Bogenstern, elamische (Istar), ihre Plejaden, du Orion, du Mushussu, du Wagen, du Ziege, du Wisent, du Schlange, ihr großen Götter der Nacht, tretet her! Durch die Opferschau, die ich anstelle, durch die Weihgaben, die ich weihe, führt Zuverlässiges herbei!
Das Gebet hat drei Teile. Die zwei ersten beschreiben die Nacht, vor allem ihre Stille, die sich deutlich abhebt von der Geschäftigkeit und dem Lärm des Tages. Die tagsüber offenen Türen sind verschlossen, die Menschen liegen auf ihren Matten, um zu schlafen; nur die ״Fürsten", die Würdenträger, auf deren Schultern die Verantwortung für das Wohl und Wehe der Gemeinschaft ruht, wälzen sich sorgenvoll auf ihren Betten. Gewiß mag ein einsamer Reisender gegen die Schrecken der Nacht einen Gott anrufen; der aber, der eine Entscheidung der Götter zu erhalten sucht, weiß, daß er bis zum Morgen warten muß und darum nicht wach zu bleiben braucht. Das kommt daher, daß die großen Götter21 im Himmel zur Ruhe gegangen sind und ihre gewöhnlichen Tätigkeiten, die sie tagsüber ausüben, eingestellt haben. Der Beter - hier ein Priester, der im Namen und Auftrag eines Laien die Opferschau ausführt - wendet sich deshalb an die Götter, die bei Nacht das Zepter schwingen, d.h. an die Gestirne. Der Gedanke, daß die ״gewöhnlichen" Götter die Nacht schlafend zubringen, und daß die Sterne dann zeitweise ihre Aufgaben übernehmen, wird auch in den jüngeren Ausformungen des Stoffs beibehalten. Darum scheint mir auch die Ansicht W. v. Sodens22 nicht zutreffend zu sein, daß die Theologie, die hinter der anthropomorphen Gottesauffassung des altbabylonischen Gebets an die Götter der Nacht steht, bereits veraltet gewesen sei, als der Text auf den erhaltenen Keilschrifttafeln niedergeschrieben wurde. Der Gebrauch, den spätere Autoren von den zentralen Motiven dieses Textes machten, beweist das Gegenteil, auch wenn es selbstverständlich weniger anthropomorphe Vorstellungen de natura deorum, vom Wesen der Gottheiten, gegeben hat. Der offiziellen israelitischen Religion war der Weg zu den Sternen verwehrt. Das Bekenntnis, daß ״der Hüter Israels nicht schlummert noch schläft", war 20 Se/iretum, nach Dossin ״fermetures", nach von Soden 1956 ״Opferschauen" (slru; doch hat dieses Wort einen männlichen Plural), nach AHw 1218 f. s.v. se/irtu ein Metallgegenständ. Da die se/iretum ״niedergelegt" (sakänum) oder ״ausgebreitet" (tabäkum) werden, könnte es sich auch um ״Matten" oder ״Decken" handeln (vgl. seru IV, AHw 1219), die abends ausgerollt werden, wie es noch immer in arabischen Ländern gebräuchlich ist. 21 Der übersetzte Text nennt als Vertreter dieser Gruppe Adad, Ea, Samas und Istar. In Exemplar B ist Ea weniger sinnvoll durch den Mondgott Sin ersetzt. 22
W . v o n S o d e n in FALKENSTEIN-VON SODEN 1 9 5 3 , 3 8 8 f.
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davon die logische Konsequenz. Diese Aussage ist dann vielleicht doch auch polemisch gerneint; sie ist jedoch nicht auf Götter gemünzt, die sterben und auferstehen, sondern auf solche, die ebenso wie Menschen ganz einfach schlafen und wieder erwachen. Die Wirkungsgeschichte des Zeugnisses, daß Gott ״nicht schlummert noch schläft", in den drei großen monotheistischen Religionen unseres Kulturkreises, dem Judentum, dem Christentum und dem Islam, kann im Rahmen dieses Aufsatzes nicht behandelt werden. Hingewiesen sei einzig auf den sog. Thronvers der Sürat al-Baqara des Qur'än (2,256/255), in dem der Prophet Muhammad den Gedanken von Psalm 121,4 ausspricht und dabei dieselben semitisehen Wurzeln verwendet wie viele Jahrhunderte vorher der israelitische Psalmdichter: | Allähu lä iläha illä huwa l-hayyu l-qayyümu lä ta'huduhü sinatun wa-lä nawmun lahü mäfi s-samawäti wa-mäfi l-ardi man dä IlädT yasfa'u Hndahü illä bi-idnihT yaclamu mä bayna aydihim wa-mä halfahum wa-lä yuhitüna bi-say'in min cilmih1 illä bi-mä wasica kursiyuhü s-samawäti wa-l-arda wa-lä yä'üduhü hifzuhumä wa-huwa l-calTyu l-cazTmu.
sä'a
Es gibt keinen Gott außer GOTT, d e m Lebenden, dem Beständigen. Ihn überkommt nicht Schlaf noch Schlummer. Ihm gehört, was im H i m m e l und auf Erden ist. Wer könnte bei ihm Fürsprache einlegen ohne seine Erlaubnis? Er weiß, was vor und was hinter ihnen liegt. Sie verstehen nichts von seinem Wissen, außer dem, was er will. Sein Thron umgreift H i m m e l und Erde, und es fällt ihm nicht schwer, sie beide zu behüten. Er ist j a der Höchste, der Allmächtige.
7. Elemente phönikischer und kilikischer Religion in den Inschriften des Karatepe (1969) Die Götterwelt der phönikischen und hieroglyphen-luwischen1 Inschriften des Azatiwada2 vom kilikischen Karatepe3 ist schon öfter mehr oder minder eingehend behandelt worden, zunächst vor allem in den Kommentaren zu | den Inschriften, aber auch in besonderen Aufsätzen und zuletzt schließlich - auch einen gewissen Stand der Untersuchung dieser Texte andeutend - in den einschlägigen Abschnitten des Haussigschen ״Wörterbuchs der Mythologie" von 1 Statt der mißverständlichen Bezeichnung ״hieroglyphen-hethitisch" verwende ich f ü r die Hieroglyphentexte des 1. Jahrtausends, deren Sprache ohne Zweifel eine Form des Luwischen ist, den auch von anderen - z.B. von KALA£ 1965,401 und passim; NEUMANN 1967, 25 ff. passim - gebrauchten Terminus ״hieroglyphen-luwisch"; vgl. dazu auch MERIGGI 1962, 1 Anm. 1. Über die bisher bekannten Texte der hethitischen Großreichszeit ist damit nichts ausgesagt, auch wenn ich in dieser Arbeit die Yazihkaya-Legenden der Einfachheit halber unter die hieroglyphen-luwischen Inschriften subsumiere. 2 Zur Lesung des Namens (statt ״Azitawadda") siehe HAWKINS-MORPURGO DAVIES-
N E U M A N N 1 9 7 4 , 2 0 f . ; HAWKINS 1 9 8 0 , 1 2 3 f . 3 Die Karatepe-Texte sind nach folgenden Publikationen bearbeitet: Phönikische Texte: ״Untere Torinschrift" (Phu): BOSSERT 1953e, Tafeln nach S. 150, Abb. 2 - 6 ; ״Obere Torinschrift" (Pho): ebd., Abb. 12-16; Statueninschrift (Phs): ebd., Abb. 7-11. Hieroglyphenluwische Texte: BOSSERT 1948a; 1949, 1950; 1951b; 1953bd; 1956; von Bossert nicht abgeschlössen. Hu = ״Untere", Ho = ״Obere Torinschrift" (Wortzählung nach Bossert, im Schlußteil [siehe sogleich] nach eigener Bearbeitung). Der Schluß von Hu ist aus folgenden jeweils nur teilweise brauchbaren Photographien gewonnen: CERAM 1955, Taf. XLI; DESENNE 1957, Taf. XXXVIII; AKURGAL-HIRMER 1961, Taf. 144.146-148. Kleinere Zitate auch bei BOSSERT 1954b, 280; 1961a, 201 u. Taf. XLIV; KALA£ 1965, Taf. LIX oben; LAROCHE 1954b, 100 f.; 1960, passim; STEINHERR 1948, 202 Nr. 9. Während der Arbeit an diesem Aufsatz erschien die Neubearbeitung der gesamten Texte nach Bosserts Publikationen und Photographien von MERIGGI 1967, 2 4 - 9 9 Nr. 24. Das Hieroglyphen-Luwische transliteriere ich nach den bei M. WEIPPERT 1964a, 192 Anm. 49, ausgesprochenen Grundsätzen im Anschluß an LAROCHE 1960. Die Zeichennummern sind die seiner Liste. [Die neuen Lesungen einzelner Zeichen bei HAWKINS-MORPURGO DAVIES-NEUMANN 1974 (Zusammenfassung S. 50) sind in den Neudruck eingearbeitet, meine lateinischen Logogrammbezeichnungen, wo nötig, an die ihren (S. 51) angepaßt.] Auflösung der Logogrammbezeichnungen: BONUS
= 7 2 ; CAELUM = 1 8 2 ; CERVUS = 1 0 2 ; DEUS ( a l s D e t e r m i n a t i v d ) = 3 6 0 ; DOMINUS = 3 9 0 ; HOMO = 1 0 ; LUNA = 1 9 3 ; MAGNUS = 3 6 3 ; OMNIS = 3 6 6 ; OPPIDUM = 2 3 1 ; REX = 1 7 ; SEDES = 2 9 9 ; SOL
= 191; SOLIUM (Thron) = 294; TONITRUS = 199; URBS = 225. Der Worttrenner 386 ist durch • wiedergegeben. Zu bemerken ist noch, daß ich in einigen Fällen das Zeichen Mi = 391 für ein Logogrammdeterminativ analog dem Zeichen 410 halte.
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Elemente phönikischer
und kilikischer Religion
[1 9 3 — 1 9 6 ]
Pope, Röllig und v. Schuler und in der hieroglyphen-luwischen Götternamen־ liste von Kalag4. Diese Arbeiten gingen allerdings meist einseitig entweder von den phönikischen oder den hieroglyphischen Texten aus. Die Möglichkeiten, die in der synoptischen Betrachtung der durch die Bilinguen vermittelten Götternamengleichungen liegen, sind bisher, von Ansätzen bei Laroche und ein paar Andeutungen bei Röllig und anderen abgesehen, kaum genutzt worden. Dieser Sachverhalt begründet das Recht der folgenden Ausführungen, und ich hoffe zeigen zu können, daß man auf diese Weise noch einige Schritte über das bisher Geleistete hinaus gelangen kann.
I Die richtige Analyse einer aus den Bilinguen zu entnehmenden ״Synonymenliste" ist nun nach den Grundsätzen der philologischen Methode von der Entscheidung der Vorfrage abhängig, welche der beiden Fassungen Original, welche Übersetzung ist. Diesem recht schwierigen Problem müssen wir uns zunächst zuwenden. Es ist bekannt, daß sich in dieser Frage in der Wissenschaft zwei Auffassungen gegenüberstehen: Die eine hält unter Hinweis auf den kleinasiatischen Namen des Azatiwada und den Fundort seiner Inschriften die hieroglyphe Fassung der Bilinguen für das Original und rechnet mit einer Übersetzung in das Phönikische als der | damaligen lingua franca des östlichen Mittelmeerraums. Ein prominenter Vertreter dieser Meinung war Bossert5. Die Gegenthese, die etwa von Dupont-Sommer, Dussaud und Astour vertreten wird6, hält vor allem aus sprachlichen Gründen die phönikische Fassung für original; Astour erklärt überdies die Dnnym, die Bewohner des cmq von Adana7, überhaupt für Semiten. Mit Erwägungen allgemeiner Art ist das Problem jedoch nicht zu lösen. Schon unsere mangelhafte Sprachkenntnis, die uns mit zahlreichen Verständnisschwierigkeiten bei den hieroglyphen-luwischen, in geringerem Maße aber auch bei den phönikischen8 Texten konfrontiert, läßt eine in Einzelheiten ge4
P O P E - R Ö L L I G 1 9 6 5 ; VON SCHULER 1 9 6 5 ; K A L A £ 1 9 6 5 .
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Z . B . BOSSERT 1 9 5 0 , 1 6 f . ; v g l . a u c h ALBRIGHT 1 9 4 9 , 15.
6
ASTOUR 1 9 6 5 , 1 9 f . ; D U P O N T - S O M M E R 1 9 4 9 , 1 4 8 f . ; 1 9 5 1 , 3 0 5 . 3 0 8 A n m . 1 7 ; DUSSAUD
1950; LAROCHE 1954b, 101. Vgl. zur Qualität des Phönikischen noch DUPONT-SOMMER 1 9 4 8 a , 1 8 2 - 1 8 5 ; GORDON 1 9 5 9 , 2 0 9 ; HONEYMAN 1 9 4 8 , 5 6 ; M A R C U S - G E L B 1 9 4 8 , 1 9 7 . 7
Dazu LAROCHE 1958, 263-275; 1960, Nr. 19,5. 100 II. 429; ASTOUR 1965, 12-14 (mit teilweiser Kritik an Laroche). Die Diskussion über die Namen KUR(tf2ä?) Da-nu-na EA 151,12; Da-nü-na (äg.) unter den ״Seevölkern", HELCK 1962, 244, und Dnnym KAI 24,7 (Zincirli); Karatepe Phu 1 2.3.4.5 f.21.11 8.16 f.; Pho 14'. Löwe 2'; Phs 1 3.4.5.9.11 7.13 f. m 6.14 ist damit definitiv geschlossen. 8 Aus der Mehrdeutigkeit des phönikischen Konsonantentextes ergibt sich z.B. das Problem, ob Azatiwada wirklich, wie allgemein angenommen, König von Adana (Que) war. M.E. war er es nicht. Er war wohl ein hoher (der höchste?) Beamter des Königs Awariku von Que, der uns unter dem Namen Urik(ki) als Tributär Tiglathpilesers III. von Assyrien wohl-
[
196/197]
Elemente phönikischer
und kilikischer Religion
113
hende grammatika|lische und stilkritische Untersuchung mit dem Ziel, Anzeichen für das Vorliegen von ״Übersetzungsphönikisch" oder ״Übersetzungsluwisch" zu finden, noch nicht zu. Von der phönikischen Fassung der Bilinguen, deren Sprache uns besser bekannt ist als die der hieroglyphischen, kann immerhin gesagt werden, daß sie in gutem Phönikisch abgefaßt ist; ihre Spracheigentümlichkeiten, die zunächst Anstoß erregten - vor allem der Gebrauch des Infinitivs + 'nk zum Ausdruck des Narrativs der 1. sg.9 finden sich auch sonst in Texten, deren Sprachqualität und Originalität außer Zweifel steht. Das bedeutet für unsere Fragestellung freilich nur, daß wir den Schreibern des Azatiwada fachliche Qualitäten zuzubilligen haben; die Alternative von Original und Übersetzung ist damit nicht gelöst. Auch der Versuch, die allgemeine sprachliche Umwelt der Karatepe-Texte zu bestimmen und daraus auf die primäre Schriftsprache des Herrschaftsgebiets von Que-Adana zu schließen, führt nicht weiter. Kilikien ist durch seine geographische Lage am Nordwestrand des syrischen Raums zu einem Übergangsland zwischen Syrien und Kleinasien prädestiniert, und es läßt sich leicht zeigen, daß dort im ersten Drittel des 1. Jahrtausends v. Chr., in das unsere Texte gehören, Kleinasiatisch-Luwibekannt ist. Azatiwada spricht von sich als einem, ״den Awariku, der König von Adana, groß gemacht hat" (d-wa+ri-ku-sa-wa REL-i-na m\GNVS+ra-nü-wa-ta4 d-tana-wa-m-i-sd[mbs REXt]i-sd Hu 7-11; 's נdr 'wrk mlk dnnym Phu 1 2); vgl. schon BOSSERT 1949, 99. Nach seinen Inschriften hat er sich auch, wohl nach dem Tod des Awariku, um das Reich von Adana verdient gemacht, es den/dem Nachkommen seines Herrn erhalten und sie/ihn auf den Thron ihres/seines Vaters gesetzt: •a-mi-ha-wa •DOMINUS-i-m •300.4SS.ha-su-450 •OMNIS.MI-ma BONUS.sa-na-wa-ia •58-na i-zi-i-ha •d-pa-sä-ha-wa-ta4 •ta-ti-i •SOLIUM.410.i-sä-tara[-ti4-i] •SE[DEsA]\0.[i-s]ä[-nü-wd-ha-450] Hu 7 4 - 8 4 (ergänzt nach Ho) ״und der Nachkommenschaft meines Herrn (Wort für Wort: und der meinig-herrlichen Nachkommenschaft) tat ich alles Gute an und setzte sie (-ata, eos) auch auf ihren (apasa dat.) väterlichen Thron"; danach ist wpcl'nk Isrs 'dny (*'adöniya ״meines Herrn") ncm wysb (inf. abs. J) 'nk cl ks' cby (*נabiyü ״seines [auf srs bezogen] Vaters") Phu 1 10 f. und Paralleltexte analog zu übersetz e n . V g l . z u d i e s e r S t e l l e LAROCHE 1 9 5 6 a , 6 7 ; FRIEDRICH 1 9 6 2 ; MITTELBERGER 1 9 6 3 , 1 0 7 ,
alle mit LAROCHE 1960, Nr. 300, und MERIGGI 1966, 83 III § 27, im Sinne der hier gegebenen Übersetzung zu modifizieren. W. Rölligs Gegenposition (KAI II, 38; vgl. VON SODEN 1961, 576 f., und unten S. 127 Exkurs I) ist nicht stichhaltig. - Belege für Awariku/Urik(ki) bei Tiglathpileser III.: lÜ-ri-ik kmQu-u-a+a (״von Que") 2 R 67 (K 3751) Rs. 7'; 1 Ü-ri-ik-ki km Qu-ü-a+a Ann. 151 (ROST 1893, PL XV:11); 1 Ü-ri-u-ik-ki kmQu-ü[-a+a] ebd. Variante (ROST 1893, PI. IV+V:4); lÜ-ri-u-ik-kv km[Qu-u/ü-a+a] Ann. 85 (ROST 1893, PL XIIIb:6'; TADMOR 1967,16 Abb. 1:8'); auch ltJ-ri-ik ND 2759 Vs. 5 (SAGGS 1958,182 u. Taf. XXXVII). 9 Belege in Phu (die an den Parallelstellen von P110 und Phs sind weggelassen): wyhw'nk 1 3; yrhb 'nk 1 4; wml' 'nk 1 6; wpcl'nk 1 6; wtrq 'nk 1 9 (dafür P110 I 15 [wtr]qt l.sg.pf.); wytn' 'nki 9 (dafür Pho 1 16 f. wyt[n]'t l.sg.pf. J); wpcl'nk\ 10; wssb 'nki 11; wst'nki 11; wbn 'nk 1 13.17; wcn 'nk I 18; yrdm {-m enklitisches Mem)'nk 1 20; ysbm (-m enklitisches Mem)'nk 1 20; wbn כnk Ii 9.17; wst'nk 11 9; wbny 'nk ״und ich baute sie" (?) 11 11; st'nk 11 17; ysb 'nk 11 18; vgl. außerhalb der Karatepe-Inchriften wskbנ יnk CIS I 3,3 (Sidon); wskr 'nk KAI 24,7 (Zincirli). Anders erklären die Formen z.B. LIDZBARSKI 1907, 13 zu CIS I 1,2; OBERMANN 1950,20-22; FRIEDRICH 1951,125 f. §§ 270 f.; R. MEYER 1955,104 § 94,5c. Doch steht im Hebräischen Koh. 4,2 wasabbeah 'am 'et-hammetim sekkdbär metü ״da pries ich die Toten, die bereits gestorben waren", also (°sabbeah) eindeutig inf.abs. D. Vgl. in diesem Sinn auch DUPONT-SOMMER 1948a, 182.
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Elemente phönikischer
und kilikischer Religion
[ 194—196]
sches, Phönikisches, Aramäisches und Späthurritisches aufeinanderstieß bzw. koexistierte10. Daß überhaupt in Hieroglyphen | geschrieben wurde, muß nicht bedeuten, daß in Kilikien luwisches Volkstum vorherrschte; von Hamath, wo für die Zeit des Assyrerkönigs Salmanassar III. durch die Inschriften des Irhuleni und seines Sohnes Uratami derselbe Sachverhalt bezeugt ist, gilt das bestimmt nicht". Führen allgemeine Erwägungen dieser Art nicht zum Ziel, so glaube ich doch die folgenden hauptsächlich inhaltlichen Argumente für die These anführen zu können, daß die phönikischen Texte original, die hieroglyphen-luwischen - mit Ausnahme der von Laroche als ״Karatepe B" bezeichneten kurzen Inschrift12 aus dem Phönikischen übersetzt sind: 1. An drei Stellen hat die hieroglyphische Fassung der ״Unteren Torinschrift" einen kürzeren Text als die phönikische Parallele13. Fehlerhafte Auslassung kann nicht vorliegen, da es sich bei den fehlenden Stücken um fest umrissene Satzteile handelt, und die üblichen textkritischen Klassifikationen nicht angewandt werden können. Kürzung aus Raummangel wäre unnötig gewesen, da in jedem Fall Platz für den gesamten Text gewesen wäre, vor allem, weil sich die Hieroglyphenschreiber sowie nicht scheuten, auch an uns ungewöhnlich erscheinenden Stellen ihre Schriftzeichen anzubringen. Schließlich handelt es sich bei den ausgelassenen Textstücken nur um Kleinigkeiten; das Minus | kann daher leicht auf Flüchtigkeit bei der Übersetzung zurückgeführt werden. Im umgekehrten Fall müßte das Plus des phönikischen Texts intentioneil eingeführt, also erheblich sein. 2. Der im phönikischen Teil erscheinende Gott Bcl krntrys wird im Hieroglyphentext ebenso wie einfaches Bcl mit dem Namen des kleinasiatischen Wettergotts, hieroglyphen-luwisch Tarhunzas, wiedergegeben; das Beiwort krntrys hat kein Äquivalent, da der Ausdruck arha usanuwamis, ״der Hochgelobte" o.ä., nur ein - gleich zu besprechendes14 - Epitheton, nicht aber eine wörtliche Entsprechung dazu darstellt. 10
[ 196/197]
Elemente phönikischer
113
II Wir haben uns nun einige Gedanken über die Methodik der Schreiber des Azatiwada zu machen. Der oder die Übersetzer standen ja bei der Konzipierung der Inschriften vor der Aufgabe, für die in der Originalfassung der Texte enthaltenen Götternamen passende Übersetzungsäquivalente zu finden, falls sie sich nicht mit einer einfachen Transliteration begnügen wollten. Drei methodische Möglichkeiten standen ihnen offen: 1. Sie konnten sich an einer möglichst genauen Wiedergabe der Bedeutung, also an einer Lehnübersetzung der Gottesnamen, bzw. an einer Umschreibung des Wesens der so benannten Gottheiten versuchen oder aber 2. sich bemühen, aus dem Pantheion der die Übersetzungssprache, also luwisch, redenden Menschengruppe Namen von Göttern verwandten Charakters oder ähnlicher Rolle zu entnehmen, und sie konnten schließlich 3. eine Kombination beider Methoden anwenden. |
V g l . G O E T Z E 1 9 6 2 , 5 3 ; ASTOUR 1 9 6 5 , 2 0 A n m . 1. 3 7 - 4 5 .
Inschriften des Irhuleni (Name U+ra-hi-li-na geschrieben): MESSERSCHMIDT 1900, Taf. VI (Hamä); GELB 1939, Nr. 47 (Restän); BOSSERT 1953a, Taf. XVIa (Qalcat el-Mudiq)• vgl. MERIGGI 1967,13 f. Nr. 5/6. Inschriften des Uratami (Name UAGNVS-tä-mi-sa geschrieben, Vatersname U+ra-hi-li-na-sa gen.): MESSERSCHMIDT 1900, Taf. HIB. IVAB; vgl. MERIGGI 1967, 17-19 Nr. 8. Die assyrischen Belege für Irhuleni bei MICHEL 1947-52, 464 Anm. 1. Der Name des Irhuleni/Urhilina ist hurritisch - klassisch *Urhe-l-ene ״sehr wahr ist der Gott" - , der seines Sohnes wohl kleinasiatisch. Die späteren Könige führen westsemitische Namen: Zakkür wohl zur Zeit Adadnararis III. von Assyrien (bezeugt durch seine altaramäische Steleninschrift aus Äfis, KAI 202), lE-ni-il zur Zeit Tiglathpilesers III. (Ann. 151, P. ROST 1893, PL XV: 11; vgl. 2 R 67 Rs. 8' [lE-ni-]il), lI-lu-b[i-'-di] bzw. 1DINGIR(Ilu)ia-ü-bi-'-di (oder ldIa-Ü-bi-'-di) zur Zeit Sargons II. (Ilubi'di: Ann. 23, LIE 1929, 6; Ilujaubi'di/Jaubi'di Stele I 53, WINCKLER 1889, 178; Pr. 33, ebd., 102; N. 8, ebd., 170). BOSSERT 1 9 5 4 C , 3 2 A b b . 8 . 9 ; v g l . LAROCHE 1 9 5 8 , 2 7 5 - 2 8 2 ( A b b . S . 2 7 8 f i g . 5 ) ;
MERIGGI 1 9 6 7 , 9 9 f. ( A b b . S . 9 9 N r . 2 4 . 5 ) . 13
Religion
Hier differenziert also der phönikische Text genauer als der luwische. 3. Ausschlaggebend ist aber wohl, daß die von den Torinschriften z.T. charakteristisch abweichende Statueninschrift nur einsprachig, und zwar phönikisch, nicht etwa luwisch, abgefaßt ist. Die Statue aber, auf der sie angebracht ist, und von deren Aufstellung sie berichtet, ist keine andere als die des Bcl krntrys selbst15. Wäre das Luwische der Hieroglyphen die primäre Inschriftensprache gewesen, hätte man sie bei einer einsprachigen Inschrift, die noch dazu m.E. dem Wettergott des Gebiets um den Karatepe galt16, am ehesten erwartet. Ich gehe also im folgenden davon aus, daß die phönikischen Texte die Originale, die hieroglyphenluwischen die Übersetzungen sind.
III
11
12
und kilikischer
Es fehlen in Satz XVII die Äquivalente für Phu 1 11 f. wst 'nk slm 't kl mlk in Hu nach Wort 84, in Satz XXXV für Phu 116 bcbr bcl w'lm in Hu nach Wort 187, in Satz XLIX für Phu in 2 f. bcl kr[n]trys in Hu nach Wort 274. Ho verkürzt teilweise noch weiter; über Pho sind wegen des schlechten Erhaltungszustands vorerst keine sicheren Aussagen möglich. 14 Siehe unten S. 125 mit Anm. 94.
Die Göttergleichungen, die aus den Bilinguen gewonnen werden können, sind die folgenden17: Phu 1. El, Schöpfer der Erde = Ea '1 qn 'rs m 18
Hu/Ho d
i-ia-sä
nom. 390
15 Vgl. ״und ich baute diese Stadt und nannte sie Azatiwadaya wysb'nk h'lm z bcl krntrys und ließ diesen Gott, Bcl krntrys, (darin) Wohnung nehmen", Phs Iii 14-16; sml '[l]m z, iv 14 f.; sml h'lm 's pcl 'ztwd [l]bcl krntrys ״das Gottesbild, das Azatiwada dem Bcl krntrys gemacht hat", iv 18 f. 16 Siehe dazu unten S. 122.125 f. 17 Weggelassen ist in der Liste das Epitheton hbrk bcl des Azatiwada Phu 1 1 (vgl. Phs 11), dem in Hu 3 f. d s0L-mi-sd HOMO-ti-i-sd (Ho zerstört) entspricht; siehe dazu unten S. 123 mit Anm. 81 f.
112
Elemente phönikischer und kilikischer Religion
[ 60—196]
[
196/197]
b l 12 13 I 8 116 II 10 11 12 III 11
phönikischer
und kilikischer
Religion
113
IV
2. B a a l = T a r h u n z a s ( W e t t e r g o t t ) c
Elemente
d
T0N1TRUS-/z«־ta 4 -,sa g e n . H u 5; H o zerstört D T0N1TRUS-/Z[M]-ZA-5A n o m . H u 13; [:x.]-za-sa H o D T0N1TRUS-hu׳ta 4 -ti 4 abl. H o 5 4 ; H u zerstört fehlt 182-187 d T0N1TRUS-/2a-za-sd n o m . H u 211, fehlt H o T TC _ Vt »il 4 -[ft"J 18 abl. [ D T0N1TRUS-&w]-ra Hu 219; fehlt H o TONITRUS-/z«־ta 4 -[ft' x ] 18 abl. H u 329; H o zerstört
d
3. B a c l krntrys = T a r h u n z a s a r h a u s a n u w a m i s ( d e r h o c h g e l o b t e W e t t e r g o t t ) bcl krntrys 11 19 zerstört i n 2 f. fehlt 2 7 3 - 2 7 7 D in 4 T0N1TRUS-/zM-za-5׳a ARHA+/za u-sa-nuwa-mi-sä n o m . H u 2 8 4 - 2 8 6 ; D TONITRUS-/2M-ZA4-5A •ARHA+hä BONUS.u-sa-nu-wä~mi-sa H o 4. B a i Samern ( B a a l / H e r r d e s H i m m e l s ) = T i p a s a s T a r h u n z a s (Wettergott des H i m m e l s ) bcl smm IN 18 CAELUM(4IO) DT0N1TRUS-/ZM-ZA-5A n o m . 3 8 6 f. 5. Yarih ( M o n d g o t t ) = A r m a s ( M o n d g o t t ) D yrh L ö w e 3 LUNA.MI-SA g e n . H u 4 0 5 ; H o u n b e k a n n t 6. A l l e G ö t t e r d e r S t a d t = d i e G ö t t e r d i e s e r S t a d t kl Hn qrt Iii 5 za-si-lza-i-si-i.. .OPPlDUM.410./za+r־m' x ( 3 5 ) l m - s ä l s ä - s i DEUS-NÜNI-zi n o m . 2 8 8 f. |
Ersten Aufschluß über die Arbeitsweise des oder der Übersetzer (ich sage im folgenden aus Gründen der Vereinfachung nur noch: des Übersetzers) gewinnen wir aus der Identifikation der in der hieroglyphischen Fassung der Bilinguen genannten Götternamen. Zu fragen ist jeweils danach, ob sie auch sonst vorkommen, und wie weit sie verbreitet sind. Der Wettergott des Himmels ist uns schon aus keilschriftlichen hethitischen Texten der Großreichszeit wohlbekannt als der Gemahl der Sonnengöttin von Arinna, der Staatsgottheit des Hethiterreichs. Er heißt auch ״König des Himmels" und ״großer Wettergott"19. Die Beschreibung eines seiner Kultbilder (in Hattusa selbst?), die uns in dem von von Brandenstein und Frau Jakob-Rost bearbeiteten Text Bo 2383 11 8-13 erhalten ist20, zeigt eine menschengestaltige Sitzstatue mit den Attributen Keule und ״Heilssymbol"; sein Thron steht auf zwei menschenförmig gestalteten Berggöttern21. Ähnlich, nur stehend, ist er in der Tat in Yazilikaya als Gott Nr. 42 abgebildet22 und durch die hieroglyphische Beischrift eindeutig | bestimmt. In hieroglyphen-luwischen MonumentalinSchriften23 ist er sonst noch in imamkulu südöstlich von Kayseri, in Emirgazi und Karadag östlich von Konya, in Teil Ahmar (antik Til Ba/ursip24) am Euphrat, in Gekke nördlich von Aleppo, in Aleppo selbst und in Karkemis anzutreffen. In Karatepe kommt er nur in der Fluchformel der Bilinguen vor. Im Hauptteil der Texte dominiert hingegen der einfache Name des Wettergotts, hieroglyphen-luwisch Tarhunzas genannt, der uns in keilschriftlichen Texten wie in Hieroglypheninschriften überall entgegentritt25. Unter diesem Namen verbergen sich wohl zahlreiche lokale Wettergötter, und zwar nicht nur kleinasiatische, sondern, jedenfalls im nordsyrischen Raum, auch mancher phönikische Baal, aramäische Hadad und hurritische Tesub. Auch der Sonnengott des Himmels, wegen seines Epitheton bei same26 sicher männlichen Geschlechts, ist neben anderen Sonnengottheiten häufig schon in
7. D e r g a n z e K r e i s d e r G ö t t e r = alle G ö t t e r kl dr bn נIm R d .
OMNIS.MI-Z/ DEUS-ni-zi n o m . H u 3 9 1 f.; Ho unbekannt
19
Vgl. LAROCHE 1947, 109; VON SCHULER 1965, 209 f. VON BRANDENSTEIN 1943, 6 f.; JAKOB-ROST 1961, 176. 21 Es handelt sich wohl u m die beiden göttlichen Berge Namni (wahrscheinlich der Amanus) und Hazzi (sem. Spn, Gebel el-Aqrac)\ vgl. VON SCHULER 1965, 171 f. (Lit.); ferner: (hauptsächlich zu Hazzi) M . WEIPPERT 1961b, 98 f. [s.o. S. 49 f.]; 1964a, 194; M . H . Pope in POPE-RÖLLIG 1965, 256 f. 22 Numerierung der Götterdarstellungen hier und im folgenden nach BITTEL 1934; BITTEL-NAUMANN-OTTO 1941. 23 KALA? 1 9 6 5 , 4 2 1 . 4 2 3 . 24 Für die verschiedenen N a m e n s f o r m e n der Hauptstadt von Blt-Adini vgl. vorläufig BOUDOU 1929, 178 f. 25 Vgl. LAROCHE 1947, 108-115; 1960, Nr. 199; MERIGGI 1962, 120 f.; VON SCHULER 1965, 2 0 8 - 2 1 3 ; KALA? 1965, 4 2 1 - 4 2 3 . 26 Z.B. K B o I 1 Rs. 40; K U B IX 31 IV 39. 20
8. R a s a p sprm = ״H i r s c h g o t t " rsp sprm 11 10 f. 11 12
D
CERVUS-ZA-SCZ n o m . H u 2 1 2 ; f e h l t H o H u 220 zerstört; fehlt H o
9. S a m s ( S o n n e n g o t t h e i t ) = T i w a t s / T i w a ( n ? ) z a s ( S o n n e n g o t t h e i t ) d sms L ö w e 3 s0L g e n . H u 4 0 6 ; H o u n b e k a n n t 10. S a m s c ö l ä m (die e w i g e S o n n e n g o t t h e i t ) = T i p a s a s T i w a t s / T i w a ( n ? ) z a s (Sonnengott des Himmels) sms 18
c
lm R d .
CAELUM(.410) d s 0 L - z a - 5 a ( - 4 5 0 ) n o m . 3 8 8 f .
Wahrscheinlich ist -ti4 zu ergänzen; vgl. H o 54.
Elemente
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phönikischer
und kilikischer
Religion
[1 9 6 — 1 9 6 ]
hethitischen Keilschrifttexten belegbar27; in Hieroglypheninschriften28 ist er selten: außerhalb des Karatepe findet er sich bisher nur selbstverständlich in Yazilikaya, wo er den hurritischen Sirnigi repräsentieren dürfte29, und auf einer in Nineve gefundenen Tontafelinschrift. Häufiger ist der einfache Name der Sonnengottheit, unter dem sich wohl auch teilweise die entsprechenden Sonnengottheiten der nordsyrischen Semiten und Hurriter verbergen: oft in Karkerriis, sonst in Teil Ahmar, Gekke, Aleppo, Tell Tacy1nät, einem Zentrum des Reichs Patina-Unqi, in Hisarcik südlich von Kayseri, und in Palanga südöstlich von Darende. In Karatepe steht die Sonnengottheit nur als Symbol für die Dauer, die der Stadtgründer Azatiwada seinem Namen wünscht. Auch der Mondgott erscheint in den hethitischen Texten30. 111 den Hiero-| glypheninschriften31 steht er nach Laroche in Yazilikaya, Malatya (?) Karkemis und Gekke für den hurritischen Kusuh, in Karaburna, Kayseri, Sultanhani nordöstlich von Kayseri, in Teil Ahmar und Aleppo für den seit Urzeiten verehrten Gott Sin von Harran32; sonst kommt er außerhalb des Karatepe noch in Bulgarmaden südlich von Nigde und vielleicht weit im Westen in Beyköy vor. Sein luwischer Name lautet sicher Armas. In Karatepe erscheint er wie die Sonnengottheit als Symbol ewiger Dauer. Wie die Kultbildbeschreibungen33 zeigen, ist der sog. ״Hirschgott" mit dem regelmäßig DLAMA geschriebenen ״Schutzgott"34 der hethitischen Texte zu identifizieren. Er hat enge Beziehungen zum Tierleben auf freier Wildbahn und erscheint gelegentlich ausdrücklich als 0 LAMA.LIL oder DLAMA seri ״Schutzgott der Flur/Steppe"35. In Hieroglypheninschriften36 kommt er vor in Yazilikaya, Bohfa westlich von Kayseri, Bulgarmaden, Palanga, §1rz1 nordwestlich von 27
V g l . LAROCHE 1 9 4 7 , 1 0 6 ; G O E T Z E 1 9 5 7 , 1 3 7 f . ; VON SCHULER 1 9 6 5 , 1 9 8 f. K u l t b i l d -
b e s c h r e i b u n g : BO 2 3 8 2 111 5 - 8 , VON BRANDENSTEIN 1 9 4 3 , 8 f . ; JAKOB-ROST 1 9 6 1 , 1 7 7 .
[
196/197]
Elemente
phönikischer
und kilikischer
V Auch die in der phönikischen Fassung der Bilinguen und in der Statueninschrift vorkommenden Gottesnamen sind uns größtenteils nicht unbekannt, sondern schon in anderen Quellen belegt.
GÜTERBOCK 1 9 4 6 b , 4 9 4 ; H O U W I N K T E N GATE 1 9 6 1 , 1 3 0 f . 2 0 1 m i t A n m . 5 ; HROZNY 1 9 3 3 3 7 , 4 2 4 - 4 3 0 ; VON SCHULER 1 9 6 5 , 1 9 4 f .
LAROCHE 1 9 6 0 , N r . 1 9 1 , 2 . 3 ; K A L A ? 1 9 6 5 , 4 2 4 .
37
29
I d e n t i f i z i e r t v o n LAROCHE 1 9 5 4 b , 9 9 - 1 0 3 .
Zur interpretatio
38
V g l . LAROCHE 1 9 4 7 , 9 3 f. ( 0 EN.KI, dE-a,
des hethitischen Pantheions in Yazilikaya vgl. K. Bittel in
B I T T E L - N A U M A N N - O T T O 1 9 4 1 , 9 1 ; GÜTERBOCK 1 9 4 3 a , 2 9 6 f f . ; LAROCHE 1 9 5 2 , 1 2 1 f. 30
Vgl. LAROCHE 1947, 80.108; VON SCHULER 1965, 187 f. Der Mondgott scheint besonders im luwischen Bereich verehrt worden zu sein. Zu seinem N a m e n vgl. auch HEUBECK 1959, 31 f. 31
V g l . LAROCHE I 9 6 0 , N r . 1 9 3 I; K A L A ? 1 9 6 5 , 4 0 6 .
32
mbs
Jeweils ausdrücklich Hä/Hä+ra-na-wa/wä-m'/ni-sa{
)
D
LUNA.ML-SA u.ä. genannt;
v g l . LAROCHE 1 9 6 0 , N r . 1 9 3 I b ; MERIGGI 1 9 6 2 , 5 3 . 33
BO 2 3 8 3 1 1 2 3 - 1 1 1 4 , VON BRANDENSTEIN 1 9 4 3 , 8 f . ; JAKOB-ROST 1 9 6 1 , 1 7 6 f . : ״S c h u t z -
gott: Statuette eines Mannes, stehend, seine Augen goldbelegt, in der rechten Hand hält er eine Lanze aus Silber, in der linken Hand hält er einen Schild, auf einem Hirsch (LU.LIM)!? steht er . . . " (Übersetzung Jakob-Rost). Vgl. noch die zum ״Schutzgott" der Flur/Steppe" angeführte Stelle in A n m . 35. 34
V g l . LAROCHE 1 9 4 7 , 1 0 0 f . ; VON SCHULER 1 9 6 5 , 1 9 4 f.
35
K U B V I 4 5 11 5 6 ; X X 4 8 v i 9 u . ö . ; v g l . LAROCHE 1 9 4 7 , 1 0 1 . K u l t b i l d b e s c h r e i b u n g :
V A T 6 6 8 8 4 B 0 2 4 9 6 11 1 - 6 , VON BRANDENSTEIN 1 9 4 3 , 1 4 f . ; JAKOB-ROST 1 9 6 1 ,
1 7 9 f.
(Schutzgott der Flur/Steppe der Stadt Wiyanawanda). 36 Belege: LAROCHE 1960, Nr. 102.103; MERIGGI 1 9 6 2 , 1 0 2 ; KALA? 1 9 6 5 , 4 1 8 . Grundle-
113
Malatya, Mara§ und Teil TacyTnät. In Karatepe ist er neben Tarhunzas der Gott, der Azatiwada zur Gründung seiner Stadt veranlaßt hat. Der letzte der zu besprechenden Götter ist äI~iasä. Bei ihm handelt es sich um den babylonischen Gott Ea37, der - wohl durch hurritische Vermittlung nach Kleinasien und Nordsyrien gelangt ist. Er kommt in verschiedenen Schreibungen in den hethitischen Keilschrifttexten vor38 und wurde in Ugarit mit dem Handwerker-Gott Ktr-w-hss/Hyn39 identifiziert. Aus Hieroglypheninschriften40 kennen wir ihn in Yazilikaya, Mara§, Teil Ahmar und Gisr elHadid am Orontes westlich von Aleppo. Aus diesen Aufzählungen geht als erstes Zwischenergebnis hervor, daß der Übersetzer im hieroglyphen-luwischen Text ausschließlich auch sonst vorkommende Götternamen verwendet hat. Es ergibt sich weiterhin, daß diese Namen die numerisch meisten Entsprechungen - von Yazilikaya, wo besondere Verhältnisse vorliegen, abgesehen - in Inschriften haben, die außerhalb des eigentlichen Kleinasien in Nordsyrien gefunden wurden41, vielleicht ein weiteres Indiz für die Zugehörigkeit Kilikiens zu diesem Raum und Kulturbereich.
28
hurritica
Religion
D
A.A-as).
39 D
A.A : E-ia-an : Ku-sar-ru in einem sumerisch-hurritisch-ugaritischen Vokabular, NOUGAYROL 1961b, 168; vgl. ASTOUR 1966, 280 (die Schreibung DA.A ist natürlich nicht ״u n u s u a l " ; v g l . a u s d e m ״S i l b e n a l p h a b e t A " d i e G l e i c h u n g e n a . a : D EN.K1 : [ D EN.]K1 B M 1 3 9 0 2 I 3 , SOLLBERGER 1 9 6 5 , 2 2 ; a . a : ä[E-a
: d]E-a
R S 1 7 . 4 1 V s . 1 9 + 2 2 . 2 2 2 1 2 1 , NOUGAY-
ROL 1965, 34 [Ugarit]). In der Gleichung ist Ku-sar-ru = ug. Ktr. Der hurritische Gottesname E-ia-an scheint hingegen neu zu sein. Ich vermute, daß er mit dem aus den alphabetischen Texten bekannten N a m e n oder Epitheton Hyn des Gottes Ktr identisch ist. Damit müßte Hyn als der hurritische N a m e des göttlichen H a n d w e r k e r s angesehen werden und nicht als ein stereotypes Epitheton semitischer Etymologie (so z.B. M.H. Pope in POPE-RÖLLIG 1965, 296; GORDON 1965, § 19.761; vgl. auch HARTMANN 1964, 17). Weiterhin könnte man erwägen, ob * H e y a n nicht die phonetische Wiedergabe einer hurritischen Weiterbildung des ba~ bylonischen N a m e n s des Gottes Ea darstellen könnte, die sich sonst unter den (ideographisehen) Schreibungen dE-a/dA.A aus d e m hurritischen Bereich verbärge. Das -y- wäre Gleitlaut zwischen -e- und -a-, und auch das anlautende h- würde m.E. nicht stören; vgl. damit die westsemitische Wiedergabe von sum. e.gal (akk. ekallu(m)) durch ug. hkl, hebr. und aram. hekäl (> arab. haikal). Daß es eine pharyngale Spirans [h] im Hurritischen gegeben haben kann, ist a priori nicht auszuschließen; vgl. dazu eventuell SPEISER 1941, 44 f. § 54.
g e n d : GÜTERBOCK 1 9 4 2 , 1 1 . 1 5 - 1 7 . 5 3 ; LAROCHE 1 9 5 4 b , 1 0 7 - 1 1 7 . V g l . f e r n e r : BOSSERT 1 9 3 2 ,
40
V g l . MERIGGI 1 9 6 2 , 1 4 ; K A L A ? 1 9 6 5 , 4 0 5 f . ; LAROCHE 1 9 5 4 , 9 9 - 1 0 3 .
73; 1944, 9 3 - 1 0 6 ; 1 9 4 6 , 5 5 ; 1951c, 288 f.; 1953d, 325; GELB 1 9 3 5 , 2 9 f.; GOETZE 1954, 80;
41
Vgl. die Übersichtskarte S. 130.
112
Elemente phönikischer
und kilikischer
Religion
[ 197—196]
Über Baal muß nicht ausführlich gesprochen werden. Sein Kult ist in der ganzen | kanaanäischen und phönikisch-punischen Welt verbreitet; im aramäisehen Bereich führt er auch im 1. Jahrtausend noch seinen alten Namen Hadad42. Beide Bezeichnungen stehen auch für zahlreiche lokale Wettergötter, von denen der Hadad von Aleppo und der des Berges Sapänu (jünger Sapön)43 besondere, auch überregionale Bedeutung erlangt haben. Es ist möglich, daß der in den Karatepetexten genannte Baal mit dem gleich zu besprechenden Bcl krntrys identisch ist; beweisen kann ich es nicht. Auch Bacl samem, der ״Herr des Himmels", wird häufig in Inschriften und literarischen Texten genannt44. Er begegnet zuerst im 10. Jahrhundert in Byblos in der Inschrift des Königs Jahimilk (Yhmlk), im 7. als dBa-al-sa-me-me im Vertrag Asarhaddons von Assyrien mit dem König Baal von Tyrus, im Jahr 132 v. Chr. in Umm el-cAwäm1d bei Tyrus, und in Inschriften der phönikischpunischen Kolonien in Larnaka auf Zypern, in Cagliari auf Sardinien und in Karthago45. Verbreitet ist er auch im aramäischen Sprach|bereich: im 9. Jahrhundert nennt ihn Zakkür von Hamath in seiner Stele aus Äfis, im 5. die Inschrift von Gözne in Kilikien46. Später ist er im ganzen syrisch-nordmesopotamischen Raum anzutreffen, im Hauran, in Palmyra, Dura-Europos, Hatra und anderswo. Über sein Wesen sind wir nicht recht informiert; ich neige zu der Ansicht, daß es sich um eine besondere Form des Wettergotts handelt47.
[
196/197]
Elemente phönikischer und kilikischer Religion
113
El, der Schöpfer48 der Erde, ist uns - mit diesem Epitheton - schon aus dem 2. Jahrtausend bekannt. Er kommt in der hethitisierten Form dEl-ku-ne-ersa(-as) in der hethitischen Fassung eines kanaanäischen Mythos und als dKune-er-sa (dat.) in einem fragmentarischen Ritualtext in Bogazköy vor49. Die sprachliche Gestalt des Namens ist augenscheinlich südkanaanäisch. Er begegnet ferner in derselben Form wie in Karatepe in einer punischen Inschrift des I./2. Jahrhunderts n. Chr. in Leptis Magna in Nordafrika50 und - in halb aramaisierter Form - als Hq(w)nrc in Palmyra, dort in einer zweisprachigen Altarinschrift dem griechischen Poseidon gleichgesetzt51. Zu erinnern ist schließlich noch an den yElcElyön qöne sämayim | wä-3äres in dem späten, midrasartigen Stück Gen. 14,19.2252, wo allerdings zwei ursprünglich selbständige Gottheiten kontaminiert sind, und auch der Beiname nach der Jerusalemer Tradition umgestaltet ist53. In Hatra ist schließlich das Epitheton auf den schon besprochenen B9cel sämain übertragen worden54. Sanis cöläm kommt in akkadischer Form schon in einem Amarna-Brief aus Tyrus als DUTU(samas) da-ri-tuA vor55, dort als Epitheton ornans auf den Pharao angewandt. Aus der femininen Form des Adjektivs, die gegen den genuin 48
Zur Bedeutung (״er)schaffen" von QNI siehe ALBRIGHT 1955, 8.12 Anm. 28 (Lit.). El-ku-ne-er-sa-as nom.: KUB XXXVI 35 I 8.19; 37 11 8; dEl-ku~ne-er-sa ״Stammkasus" (in akkadischer Status-constructus-Verbindung): 35 1 22; dEl-ku-ne-er-sa dat.: 35 1 7; 37 114; dEl-ku[-ne-er-sa(~•••)]• KUB X I I 6 1 in 10; dKu-ne-er-sa dat.: KUB X X X V I 3 8 Rs. 8. 49 d
V g l . OTTEN 1 9 5 3 a b ; LAROCHE 1 9 5 6 b , 1 0 6 N r . 2 3 1 ; ALBRIGHT 1 9 6 8 , 107. 50
42
Überblick bei M.H. Pope in POPE-RÖLLIG 1965, 253-264 (Lit.). Zu Haddu/Hadad als Namen Baals vgl. DUSSAUD 1936. 43 Hadad (auch Tesub, Baal, Tarhunzas) von Aleppo: KLENGEL 1965; dort zu ergänzen: ug. Bcl Hlb RS 24.253,16; 24.643 Rs. 4 (zitiert ASTOUR 1966, 281 mit Anm. 4). - Baal des S a p ä n u / S a p ö n / H a z z i : A L B R I G H T 1 9 5 0 ; 1 9 6 8 , 1 0 9 ; EISSFELDT 1 9 3 2 ; M . H . P o p e i n P O P E -
RÖLLIG 1965, 257 f. Zur Lesung Sapänu von ug. Spn siehe ALBRIGHT 1957b, 35; 1968, 146 A n m . 3 8 ; M . WEIPPERT 1 9 6 4 a , 194 A n m . 6 6 . 44 ALBRIGHT 1 9 6 8 , 1 9 7 - 2 0 2 ; BAETHGEN 1888, 8 2 f . 1 0 3 ; BICKERMANN 1 9 3 7 , 9 0 ff. ( z u m
Namenlosen Gott und Zeus Olympios); DUSSAUD 1955, 93-101 u.ö. (siehe Register S. 215 a s . v . ) ; EISSFELDT 1 9 3 9 ; G R E S S M A N N 1 9 1 8 , 2 0 4 - 2 1 6 ; H O F T I J Z E R 1 9 6 8 , passim;
B. MAZAR
1 9 6 4 , 19 f.; MULDER 1 9 6 5 , 3 6 ; W . R ö l l i g , K A I II, 6 f.; in POPE-RÖLLIG 1 9 6 5 , 2 7 3 . 45 Y/zm/&-Inschrift: KAI 4,3 (vgl. für Byblos auch BeeXoapiriv, Philo Byblius bei Eusebius von Caesarea, praep.ev. 1,10,7); ABa-al-sa-me-me: BORGER 1956, § 69 iv 10; Umm el-cAwäm1d: CIS I 7 = LIDZBARSKI 1907, Nr. 12 = KAI 18,1.7; Larnaka: RES 1519B; Caglari: CIS I 139 = LIDZBARSKI 1907, Nr. 58 = KAI 64,1; Karthago: CIS I 379; LIDZBARSKI 1915, 248 Anm. 1 (vgl. auch Balsamin, Plautus, Poen. 1027). - D.R. Hillers und W.F. AIbright bei ALBRIGHT 1968, 197 mit Anm. 50, weisen darauf hin, daß * B a i samem schon im 14. Jahrhundert v. Chr. in hethitisch-ugaritischen Vertragstexten in akkadischer Sprache aus Ugarit belegt sei. Die Stellen PRU IV 17.146,48-53 (d1sKUR AN, Z. 49 S. 157); 17.227,4853 (d[1]sKUR AN-e, Z. 51 S. 43); 17.237 Rs. 9'-15' (1׳ISKUR sa-me-e, Z. 11' S. 65); 17.340 Rs. 16-21' (ebenso, Z. 17' S. 51) zeigen jedoch, daß es sich dort um den kleinasiatischen Wettergott des Himmels (vgl. oben S, 115 mit Anm. 19) handelt, und somit von Ba c l samem nicht die Rede sein kann. 46 Zakkür-Stele ms Äfis: KAI 202 A 3.11.12.13.B 23; Gözne: RES 956 = KAI 259,3. 47 Nach ALBRIGHT 1968, 198 f., stellt Bcl smm ein Epitheton des Gottes c Attar dar. Fraglieh.
KAI 129,1. Hqwnf: CANTINEAU 1938, 78:5 (Lit. bei W. Röllig, KAI II, 43); 'Iqnr*-. INGHOLTSEYRIG-STARCKY 1955, Nr. 220-223. Das Element -q{w)nrc ist von LITTMANN 1942, 293, u.a. mit dem bekannten Epitheton •yairjoxoq Poseidons (z.B. Homer, IL 13,43 u.o.; Pindar, 01. 1,25 f.; vgl. 01. 13,81; Pyth. 4,33; Isth. 7,38) zusammengestellt worden, was im Lichte der älteren semitischen Parallelen unnötig erscheint (die palmyrenische Bilinguis hat auch nicht *Ilooeiöwv YAITFOXOQ, wie Röllig a.a.O. angibt, sondern IIOOELÖWVL DEW). 52 Zum Charakter von Gen. 14 vgl. M. WEIPPERT 1967, 94-101. 53 Parallelformel Jerusalemer Herkunft: YHWH cöse sämayim wä'äres Ps. 115,15; 121,2; 124,8; 134,3; Variante YHWH ... cöse sämayim wä'äres נet-hayyäm wd'et-köl-'äser-bäm Ps. 146,5 f.; vgl. dazu ALBRIGHT 1955, 8. El und clyn erscheinen als gesonderte Gottheiten in Sefire 1 (KAI 222) A 11. 54 Bcsmyn qnh dy rch(/r"7) KAI 244,3 (so zu lesen!); vgl. neben der bei H. Donner, KAI II, 294, genannten Literatur noch MILIK 1962, z.St. S. 54 (mit richtiger Lesung); RENDTORFF 1966, 285 Anm. 21 [= 1975, 180 Anm. 21] (wie Donner). - Abzuweisen ist m.E. die Ansicht von CROSS 1962, 244, daß die Formel qöne sämayim wä'äres in Gen. 14,19.22 gegenüber der kürzeren phönikischen qn נrs ursprünglicher sei. Der von ihm zitierte aramäisehe Papyrus aus Saqqära (DUPONT-SOMMER 1948b, 44 u. Taf.; KAI 266) besagt nichts, weil wir nicht wissen, was dort Z. 1 f. vor ] S m / w'rq' gestanden hat (so auch RENDTORFF 1966, 284 f. [= 1975, 179 f.]), und Gen. 14 ist ein junger Midras (vgl. oben Anm. 52), der zwar manche alte Materialien verarbeitet hat, aber für deren Datierung im einzelnen unbrauchbar ist. Die ältesten Belege (Bogazköy) haben *qn ,rs. 53 EA 155,6.47. Die entfernte Möglichkeit, das Zeichen TUM nicht tum/tu4, sondern tim zu lesen, wodurch sich das Substantiv därltu{m) ״Dauer, Ewigkeit" im attributiven Genetiv ergäbe, wird durch JUCQUOIS 1966, 66, ausgeschlossen. Wegen der Determination des Gottesnamens hätte es in diesem Fall wohl auch *6Samas sa dänti heißen müssen. Kein Gegenbeweis ist etwa der Ausdruck dsamas mätäti (geschrieben DUTU KURKI.D1DL1.HÄ EA 51
Elemente
112
phönikischer
und kilikischer
[ 204—196]
Religion
akkadischen Sprachgebrauch verstößt und in einer Anrede an den König von Ägypten seltsam anmutet, ist übrigens zu entnehmen, daß es sich nicht um einen Gott - wie etwa bei dem babylonischen Samas - , sondern um eine Göttin handelt. Im kanaanäischen Bereich können wir eine weibliche Sonnengottheit sonst nur noch für Ugarit und - wiederum durch einen sprachlichen Lapsus in einem Amarna-Brief - für Askalon sicher nachweisen56. In einem ugaritischen Brief kommt auch Sps clm | vor57. Vielleicht ist auch die gleichnamige Gottheit Sms clm der Karatepe-Texte weiblich anzusetzen. Der einfache Name der Sonnengottheit läßt sich sonst nur im aramäischen Sprachraum belegen: in Äfis, Sefire, Neirab, Zincirli, Gözne, Kesecek Köyü, Hatra, Dura-Europos und sonst58. Auch der Mondgott wird relativ selten genannt: als Yarah oder Erah in ״amoritischen" Personennamen, als Yrh (* Yarih-) in Ugarit59, wobei er zumindest in dem Text CTA 24 die interpretatio ugaritica des hurritischen Mondgotts dar-
[
196/197]
Elemente
phönikischer
und
kilikischer
Religion
113
stellt. In aramäischen Inschriften aus Afis, Neirab, Gözne und Kesecek Köyü heißt er S/zr 6 0 . | Weitverbreitet ist dagegen der Gott Rasap61, der schon im 2. Jahrtausend von Mesopotamien (in ״amoritischen" Personennamen) bis nach Zypern und Ägypten vorkommt. Er ist ein Gott der Unterwelt und der todbringenden Krankheit und wird daher von den ugaritischen und kyprischen Schreibern der Amarna-Zeit mit dem babylonischen Nergal62, im 4. Jahrhundert auf Zypern mit Apollon63, im 3. in Ägypten mit Herakles64 identifiziert. Auch von ihm gibt es mancherlei Sonderformen, so den Rsp נIhyts65 und Rsp נlyyt66 in Tamassos auf Zypern, Rsp gn67 und Rsp hgb68 in Ugarit, Rsp hs691 in Kition, Rsp mkf° in Idalion auf Zypern und in Ägypten, schließlich Rsp sprm71 in Karatepe. Über den Namen dieses Rsp sprm ist schon viel gerätselt worden, ohne daß man zu 60 Äfis (Zakkör): KAI 202 B 24; Neirab: KAI 225,9; 226,1.9 (wohl der bab. Sin); Gözne: RES 956 = KAI 259,4; Kesecek Köyü: KAI 258,5. 61 Allgemein vgl. ALBRIGHT 1926b, 146-151; 1968, 121; ASTOUR 1965, 3 1 0 - 3 1 4 ; BRES-
CIANI 1 9 6 2 ; C A Q U O T 1 9 5 6 ; C O O K 1 9 3 0 , 1 1 2 - 1 1 6 ; D A H O O D 1 9 5 8 , 8 3 - 8 7 ; G R D S E L O F F 1 9 4 2 ; 84,1;
D
U T U KUR K I .HÄ e b d . , 3 1 ;
D
U T U KUR^'.DIDLI 1 0 6 , 5 ;
D
U T [ u K]UR.[MES?] 9 2 , 2 ) ״S o n n e d e r
Länder", da DUTU hier das Appellativum samsu ״S o n n e " wiedergibt. 56 Ugaritische Belege f ü r das weibliche Geschlecht der Sonnengottheit Sps: 1. das weibliehe Epitheton nrt Ilm ״Leuchte der Götter" CTA 4 v m 21; 6 1 11.13.11 24.111 24. iv 32; vgl. dagegen den Beinamen des Mondgotts Yrh, nyrsmm ״Erleuchter" (*nayyär-) des H i m m e l s " CTA 24,16.31; 2. der noch unverständliche Ausdruck Sps myprt dlthm CTA 23,25, in dem myprt jedenfalls pt.f.sg. D von IPR sein muß; 3. die feminine Form des Adjektivs brt in der Phrase km sps d brt ״wie die Sonne, die frei ist" P R U II 5,2 f., und des Adjektivs rbt ״g r o ß " in sps rbt CTA 23,54. Vgl. CAQUOT 1959. Zur N a m e n s f o r m sps siehe A. DIETRICH 1957, 64; C A Q U O T 1 9 5 9 , 9 0 A n m . 1; M . D I E T R I C H - L O R E T Z 1 9 6 6 , 2 1 0 f . , w o z u m s y l l a b i s c h e n M a t e r i a l
noch der Beleg aus dem oben S. 117 Anm. 39 genannten sumerisch-hurritisch-ugaritischen Vokabular nachzutragen ist: DUTU : Si-mi-gi : Sa-ap-su. Mit Dietrich-Loretz ist sps als [samps-] (mit anaptyktischem -p-) aufzufassen und sowohl die an akk. dSamas orientierte N a m e n s f o r m ״S a p a s " als auch der übliche Hinweis auf hebr. *säbTs Jes. 3,18 (genaue Bedeutung unbekannt) zu unterlassen. Lautgesetzlich ist der Vergleich ug. sps : hebr. *säbTs ohnehin problematisch (dagegen auch DEGEN 1966, 372). - Askalon: Brief des Dynasten Widya (zum Namen vgl. MAYRHOFER 1966, passim [siehe Register S. 143 b s.v. Uidia]), EA 323,22: Der Pharao ist D UTU(samsu) sa is-[t]u AN'"״־'״DUMU(mär) D UTU(Samas) sa ti-ra-arn d u1v(Samas). Dabei kann die umstrittene Verbalform tiram, wie MORAN 1964, 81 f., gegen EßELING 1910/12, 48 (anders ders. in KNUDTZON 1915, 1444); DHORME 1951, 416; ALT 1944, 159; SARNA 1963, 318, überzeugend begründet hat, nur als 3.f.sg.präs. G von ra'ämu verstanden werden, so daß zu übersetzen ist: ״die Sonne, die vom H i m m e l (herab scheint), der Sohn der Sonnengottheit, den die Sonnengottheit liebt." Auch hier ist, wie in dem Brief aus Tyrus (Anm. 55), die Sonnengottheit im Einklang mit der einheimischen Vorstellung weiblich g e n o m m e n unter Verstoß gegen den genuin akkadischen Sprachgebrauch. Vgl. auch das Schwanken des Genus von hebr. semes: ALBRECHT 1895, 324. 57 P R U V 8 Vs. 7. Vgl. dazu auch POHL 1956, 417 (unrichtig); RENDTORFF 1966, 289 mit A n m . 44 [= 1975, 184 Anm. 44]; W. Röllig, KAI II, 43; Ch. Virolleaud, PRU V, 15 z.St.;
WEIDNER 1 9 5 4 - 5 6 , 4 1 9 a . 58
Äfis (Zakkür): KAI 202 B 24; Sefire 1 (KAI 222) A 9; Neirab:
KAI 225,9 (wohl der
bab. S a m a s gemeint); Zincirli: K A I 214,2.3.11.18; 215,22; Gözne: R E S 956 = K A I
259,4;
Kesecek Köyü: K A I 258,5; Hatra: K A I 256,4; Dura-Europos: K A I 257,3. 59
״A m o r i t i s c h e " Personennamen: TH. BAUER 1926, 76; HUFFMON 1965, 170. Ugarit:
AISTLEITNER 1 9 6 3 , § 1 2 3 9 .
GRÖNDAHL 1 9 6 7 , 1 8 1 f.; HELCK 1 9 6 2 , 4 8 5 - 4 8 9 ; H U F F M O N 1 9 6 5 , 2 6 3 ; JANSSEN 1 9 5 0 ; JIRKU 1 9 4 4 ; 1 9 4 8 ; J. L E W Y
1939;
M A T T H I A E 1 9 6 3 ; DE M E U L E N A E R E 1 9 5 5 ; P O P E - R Ö L L I G 1 9 6 5 , 3 0 5 f . ; S I M P S O N 1 9 5 3 ;
1 9 6 6 , 5 9 f.; IWRY 1 9 6 1 , 3 1 ; LEIBOVITCH
1939,
1940;
1942;
I960;
SOLÄ-SOLE 1 9 5 6 , 3 4 1 - 3 5 5 ; STADELMANN 1967, 4 7 - 7 6 . 1 3 9 ; M . WEIPPERT 1966, VAN W I J N G A A R D E N 1 9 2 9 ; W O O D 1 9 1 6 , 62
321-327;
237-239.
Vgl. CTA 29 Rs. 5 (Rsp) mit dem Quasi-Duplikat RS 20.24 Rs. 8 (Nergal; siehe N o u -
GAYROL 1 9 5 8 , 8 2 f . , u n d d a z u M . W E I P P E R T 1 9 6 6 , 3 2 3 A n m . 2 5 0 ) ; E A
35,13.37.
63
Vgl. unten Anm. 65.66.70. 64 Herakles-Torso mit aramäischer Inschrift Irsp mkl[..r] cbdw aus Ägypten bei BRESCIANI 1962; dazu auch NAVEH 1966a, 160; 1966b, 36. 65 Biliguis 2 von Frangissa (Tamassos): RES 1213 = MASSON 1961, 227 u. Taf. X X X I I I 2 Nr. 216 a 4 f. (Lesung nicht ganz sicher). Der griechische Paralleltext (b 3 f.) hat to-i A[po-lo]-ni
to-i
A-la-si-o-ta-i
= TWL 'AJIÖX(X)COVL
TCOI ' A X a o m x a i . V g l . d a z u M A S S O N
1961
227 f. (Lit.). 66 Bilinguis 1 von Frangissa (Tamassos): LIDZBARSKI 1907, Nr. 34 = RES 1212 = KAI 41 = MASSON 1961, 225 u. Taf. X X X I I I 1 Nr. 215 a 3 f. Der griechische Paralleltext (b 4 f.) hat to-i A-pe-i-lo-ni
to-i
E-le-i-ta-i
= TWI 'AJISLXOJVI TWL
,
EXEHAI.
67
P R U II 88,3, und Weihinschrift auf einem Rhyton in Gestalt eines L ö w e n k o p f e s aus Ton: pn drw d scly nrn Irsp gn ״L ö w e n , g e s i c h t ' , das Nuränu dem Rsp gn gemacht hat", VIROLLEAUD 1 9 6 3 - 6 6 , 5 9 . 68
P R U V 5,2; vgl. auch den Personennamen cbdhgb CTA 113 1 23; 1 IR-ha-gab GRÖNDAHL 1967, 316 b . Zur Deutung des Gottesnamens siehe EISSFELDT 1965, 14; GRÖNDAHL 1967, 134.181. Die Erklärung von hgb als ״Heuschrecke(nart)" (hebr. hägäb) erscheint mir nicht sicher. 69
C I S I 1 0 = L I D Z B A R S K I 1 9 0 7 , N r . 1 8 = K A I 3 2 , 3 . 4 . V g l . a u c h bcl hz rsp P R U I I 1 , 3 . Z u r
Deutung des Elements hz/hs siehe IWRY 1961; ALBRIGHT 1968, 121 Änm. 75 (richtig?). 70 Dali (Idalion): CIS I 89 = KAI 39,3; CIS I 90 = LIDZBARSKI 1907, Nr. 31 = KAI 38,3; CIS I 91 = LIDZBARSKI 1907, Nr. 33 = KAI 40,5; CIS I 94,5. In der phönikisch-griechischen Bilinguis CIS I 89 hat der griechische Paralleltext (b 3) to A-po-lo-ni to A -mu-ko-lo-i — rtd , AnöX(X)0)v1 TOJ ,AßvxXtor, vgl. MASSON 1961, 246 u. Taf. X X X V I I 2 Nr. 246, und seinen Kommentar ebd., 248 (Lit.). Zur aramäischen Inschrift aus Ägypten siehe Anm. 64. Ein Beleg f ü r die N a m e n s f o r m Rsp hmkl findet sich nach BRESCIANI 1962, 216 Anm. 3, bei MASSON I960, 138 (mir unzugänglich). Vgl. auch ASTOUR 1965, 3 1 1 - 3 1 3 . 71 Phu 11 10 f. 12; Pho L ö w e 17 ;׳Phs 111 8.10.
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einer gesicherten Lösung gekommen wäre, so daß sich - von ein paar höchst unwahrscheinlichen Vorschlägen abgesehen72 - heute die Alternativen ״Rasap der Vögel" und ״Rasap der Ziegenböcke" gegenüberstehen73. | Wie Rsp sprm kommt auch BH krntrys bisher nur in den Karatepe-Texten vor74. Seine Statue hat Azatiwada in seiner Neugründung aufgestellt, so daß er der eigentliche Stadtgott von Azatiwadaya gewesen zu sein scheint. Problematisch ist das Namenselement krntrys, das gewiß nicht semitisch ist und am ehesten einer kleinasiatischen Sprache angehört. Bossert dachte freilich an einen Baal *xQavzÖQiog75, Dupont-Sommer zunächst an einen ״Baal-aux-cornessaillantes"76, später mit Honeyman an ein Epitheton indogermanischer Etymologie mit der Bedeutung ״chef (ou maitre) de Tarse"77. Meist hat man das Elernent krntrys jedoch als genetivisches Attribut zu Bcl und als Stadtnamen gedeutet und die folgenden mehr oder minder ähnlich aussehenden kilikischen Ortsnamen zur Auswahl gestellt: Kelenderis, Krindion (nur das Element *krind-), Kylindros, Charadrus78.
VI Die synoptische Betrachtung der bisher kurz einzeln besprochenen Götternamen der Bilinguen kann nur zu dem Schluß führen, daß der Übersetzer gute 72 Sprm der kleinasiatische Name des Flusses Pyramos (< *(s)puram-), über dem sich der Karatepe erhebt: H. Gregoire nach LEVY 1949/50, 120 Anm. 49; vgl. auch LEVY ebd., 120, wo noch auf den palästinischen Ortsnamen Sepphoris hingewiesen wird.) 73 ״Rasap der Vögel" (hebr. sippörim): BARNETT-LEVEEN-MOSS 1948, 70; CAQUOT
1 9 5 6 , 5 5 f . ; DUPONT-SOMMER 1 9 4 8 C , 8 1 ; M A R C U S - G E L B 1 9 4 8 , 1 9 5 ; 1 9 4 9 , 1 1 7 ( ״R . o f t h e
Wings"); POPE-RÖLLIG 1965, 305; W. Röllig in KAI II, 41 f. Der ״Gott mit einem Vogel auf der H a n d " auf einem Orthostatenrelief des Karatepe - abgebildet z.B. bei BOSSERT 1948a, Taf. V l l b . V i l l a nach S. 162; 1948b, Taf. C X X I 8. CXXII 9 - , auf den M.H. Pope und W. Röllig in Anschluß an BOSSERT 1951C, 288, zur Stützung ihrer Interpretation verweisen, ist m.E. kein ״Rasap der Vögel"; dargestellt ist vielmehr ein Gott auf der Falkenbeize (vgl. dazu das Relief aus Horsäbäd, Louvre A O 19886). - ״Rasap der Ziegenböcke" (hebr. sdpTrim):
DAHOOD 196"3, 7 0 f.; GORDON 1 9 4 8 / 4 9 , 4 6 f . 4 9 ; 1 9 4 9 , 110; HONEYMAN 1 9 4 8 , 5 3 ;
O'CALLAGHAN 1949, 177.179.202 f. - Zwischen beiden Möglichkeiten schwankend: ALT 1948, 122 b ; 1947-52, 275.282; DUPONT-SOMMER 1948a, 172.187; LAROCHE 1954b, 110; LEVI DELLA VIDA 1 9 4 9 , 2 8 9 ; O'CALLAGHAN 1 9 5 0 , 3 6 0 f. - K e i n e d e r b e i d e n M ö g l i c h k e i t e n a n e r k e n n e n d : PEDERSEN 1950, 53.
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Elemente 196/197]
113
Vgl. zu einem weiteren Aspekt der Gleichsetzung KAISER 1959, 5 0 - 5 3 . Siehe oben S. 113. 81 Phu 1 1 (vgl. Phs 1 1); Hu 3 f. (Ho zerstört). Der Artikel vor dem Status constructus in hbrk Bcl ist zwar ungewöhnlich, aber nicht unbedingt als falscher Sprachgebrauch anzusehen. Vgl. hebr. habbörMalkiyähü ben-hammelekJer. 3 8 , 6 (gewöhnlich zu *bör... emendiert) und vielleicht hkkbm H Pyrgi pun. 10 f. (GARBINI 1964, 66 u. Taf. XXXVII), falls Dahoods Analyse des Ausdrucks als h=kkb=m נ/ ״die Sterne Eis" (-m enklitisches Mem) richtig sein sollte (mir fraglich); vgl. DAHOOD 1965b. W. Rölligs Versuch (KAI II, 38 f.), h- nach J. Friedrich als Relativpronomen zu verstehen, wird durch den luwischen Paralleltext nicht gestützt. 80
Phu 11 19. in 2 f.4; Pho 1 6'.8'; Phs in 16.17.19. iv 19.
82
BOSSERT 1 9 5 3 b , 183.
83
76
DUPONT-SOMMER 1948c, 82 f.
77
HONEYMAN 1948, 5 3 f.: *kuirwan{a)-tarayas\
*km-,
Religion
79
75
DUPONT-SOMMER 1 9 4 8 a , 173: zu
und kilikischer
Arbeit geleistet hat. Ihm ist eine Reihe von wörtlich aufgehenden Gleichungen gelungen: Baal = Tarhunzas (Wettergötter), Bacl samem (Herr/Baal des Hirnmels) = Wettergott des Himmels, Yarih = Armas (Mondgötter), Sams = Tiwats (Sonnengottheiten). Sehr geschickt und sachgemäß hat er für El, den Schöpfer der Erde, den Gott des Schaffens und Handwerks \ Ea substituiert79, und die phönikische Sonderform der Sonnengottheit, Sms clm, durch eine besondere Form der kleinasiatischen Sonnengottheiten, den Sonnengott des Himmels, ausgedrückt. Daraus folgt, daß der Übersetzer sich der Verfahrensmöglichkeit 2.80 bedient und aus dem luwischen Pantheion Namen von Göttern verwandten Charakters, ähnlicher Rolle und, wenn möglich, gleichen oder ähnlichen Namens ausgewählt und zur Übersetzung der phönikischen Götternamen seiner Vorlage herangezogen hat. Daß er dabei nicht mechanisch vorging, zeigen ein paar zusätzliche Beobachtungen: 1. Er gestattete sich eine Ausnahme bei der Wiedergabe des phönikischen Epithetons hbrk Bcl des Azatiwada, das wohl mit ״der von Baal Gesegnete" übersetzt werden muß, indem er dafür den Ausdruck d s0L-mi-sä HOMo-ti-i-sd (zu lesen etwa *tiwain^tamis zitis) einsetzte81. Dieser Ausdruck ist auch sonst in ähnlicher Verwendung belegt82. Wir dürfen also vermuten, daß der Übersetzer bei der Wiedergabe von hbrk BH83 hieroglyphenluwischen Stilgesetzen folgte. Nach der Etymologie muß das Epitheton etwa ״der ,besonnte' Mann", ״celui qui est sous Taction du soleil" (Laroche84), bedeuten. 2. Die Reihenfolge der Götter in der Fluchformel ist in beiden Fassungen verschieden: Phu hat bcl smm w'l qn נrs wsms clm, Hu CAELUM 0 TONITRUShu-za-sä CAELUM ds0L-za-sä di-ia-sä; das zweite und dritte Glied der Aufzählung sind also vertauscht. Die Reihenfolge von Phu entspricht nordwestsemitischer85, die von Hu hieroglyphen-luwischer86 Tradition. 3. Genauso verhält es sich am Ende der Bilinguen, | wo die phönikische Fassung die Reihenfolge sms wyrh, die luwische umgekehrt DLUNA.M1-5A(-W(2) ds0L-/2a hat87.
74
vgl. griech. xagavog ״chef"; -trys vielleicht = Tarsus; das ganze eventuell ein Äquivalent des späteren Bcl Trz auf den Münzen von Tarsus. Ähnlich auch ASTOUR 1965, 60 Anm. 1. 78 Kelenderis: ALT 1948, 124 Anm. 15; 1947-52, 282; BARNETT 1953, 142 Anm. 5; GOOSSENS 1949/50, 201-204; GREGOIRE 1949/50, 125 f.; LEVY 1949, 472; 1949/50, 120; MARCUS-GELB 1948, 198; OBERMANN 1948, 30 Anm. 82; W. Röllig in KAI II, 42 z.St.; VATTIONI 1968, 71 f. - Krind(ion): ALT 1947-52, 282; W. Röllig a.a.O. - Kylindros und Charadrus: LEVY 1949/50, 120 mit Anm. 53.
phönikischer
V g l . LAROCHE 1 9 6 0 , N r . 1 9 1 , 5 ; MERIGGI 1 9 6 2 , 1 8 0 ; K A L A £ 1 9 6 5 , 4 2 5 .
Als einzige nordwestsemitische Parallele kann ich im Augenblick aram. bryk Hh3 Hatra 21 = KAI 243,2 (nach plh נI h \ das etwa cbd Bcl Phu 1 1 f. entspricht) anführen. 84 LAROCHE 1959, 128, als Übersetzung des vielleicht verwandten luwischen Ausdrucks ti-wa-ta-ni-ia-am-maKUB XXXV 58 11 2' (auch OTTEN 1953c, 63); vgl. LAROCHE 1955, 81. 85 [...bc]lsmyn w'l[wr...] wsms KAI 202 B 23 f.; held wH... wsms KAI 214,2.2 f. 11.18; 215,22. 86 Reihenfolge Wettergott ... Sonnengott Karkernis A6,2.6; 15b* *1. 87 Phu L ö w e 3 (vgl. Phs v 7'); Hu 405 f. Das luwische Material bei LAROCHE 1960, Nr. 191,2. Auf nordwestsemitischem Gebiet ist das Bild allerdings schwankend: sms wshr KAI 202 B 24; sms...s[n 222 A 9; anderseits shr wsms 225,9; 258,5; 259,4.
112
Elemente
phönikischer
und kilikischer
Religion
[ 211—196]
Wir sind nun in der Lage, Erwägungen über die noch nicht verglichenen Namenspaare anzustellen. Der ״ganze Kreis der Götter", kl dr bn Hm, wird durch ״alle Götter", einen auch in anderen hieroglyphischen Texten vorkommenden Ausdruck88, übersetzt. Da vorher Wettergott, Sonnengott und Ea genannt werden, kann ״alle Götter" nur ״alle übrigen Götter" bedeuten. Das spricht dafür, daß es sich bei (kl) dr bn Hm nicht, wie gelegentlich angenommen, um eine kollektive BeZeichnung des Pantheions oder um eine um einen Großgott als ״Hofstaat" gescharte Göttergruppe handelt, sondern einfach um die Schar der neben den ausdrücklich genannten großen Göttern noch vorhandenen Gottheiten größerer oder geringerer Bedeutung89. Bei dem Rsp sprm mußten wir vorhin die Alternative, ob sprm ״Vögel" oder ״Ziegenböcke" bedeute, offenlassen90. Wenn er nun mit dem kleinasiatischen ״Hirschgott" gleichgesetzt wird, liegt es nahe, ihn als ״Rasap der (Wild-)Ziegen(böcke)"91 aufzufassen und anzunehmen, daß der Übersetzer bei dem Bestreben, ein möglichst ähnliches luwisches Äquivalent zu finden, von den Capriden zu den Cerviden überwechseln mußte. Möglich ist auch, daß der Rsp sprm ähnliche Schutzgottfunktionen wie der ״Hirschgott" hatte und ebenso wie dieser und etwa der mesopotamische Gott Palil92, der ״König der Steppe", mit Wildleben und Jagd in Verbindung stand. Beweisbar ist das leider nicht. 88
V g l . MERIGGI 1 9 6 2 , 117.
89
Belege aus Ugarit: dr 11 (II phr bcl) CTA 34,7; (II Ilm) 15 in 19; dr bn 11 (II mphrt bn 11) 30,20; 32,17.25 f.34; vgl. kl bn 'Im wrb dr kl qdsm in der B e s c h w ö r u n g aus Arslan Ta§ K A I 27,11 f. In der Regel vergleicht man auch noch hebräische Ausdrücke wie bdiie 'elun/'elöhim Gen. 6,2.4; Ps. 29,1; 89,7; Hi. 1,6; 2,1; 38,9; auch bane '![...]'• Dtn. 32,8 (vgl. L X X und SKEHAN 1 9 5 4 ) . D a z u z u l e t z t : W . HERRMANN 1 9 6 0 ; COOKE 1 9 6 4 ; RENDTORFF 1 9 6 6 , 2 8 7 -
290 [= 1975, 182-185], Als Analogie zu der unbestimmten Ausdrucksweise ließen sich vielleicht die ״Götter der Hapiru/Lulahhu" der hethitischen Staatsverträge heranziehen; vgl. meine Interpretation, M. WEIPPERT 1967, 73 f. 90
Siehe oben S. 121 f. Hebr. säpir k o m m t nur in j u n g e n Texten vor und ist nach der gewöhnlichen Ansicht vgl. M. WAGNER 1966, 99 Nr. 248 (Lit.) - ein A r a m a i s m u s . Der nun wahrscheinlich gewordene phönikische Beleg aus dem 8. Jahrhundert zwingt wohl zu einer Revision dieser Meinung. Daß hebr. säpir (״Ziegen-)Bock" heißt, geht aus der pleonastischen Näherbestimmung durch (hä) c izz1m Dan. 8,5.8; 2 Chr. 29,21 und der Glossierung mit hassä'Tr Dan. 8,21 - vgl. auch hc1rlm 2 Chr. 29,23 als Interpretation von sdpire cizzTm 2 Chr. 29,21 - deutlich hervor. Auch im Aramäischen hat man diese Bedeutung anzunehmen, sicher bei dem reichsaramäischen Plural sdpire Hzzin Es. 6,17, aber auch bei syr. se/Tpräyä, f. sapraitä PAYNE SMITH 1901, 3435, pl. se/Tpräye z.B. Hebr. 9,12 f ü r griech. r g ä y o i . Nathan b. Jehiel, Sefer hecärük s.v., erklärt jüd.-aram. sapir durch hebr. säc1r. Vgl. auch Exkurs 2 unten S. 128 f. 92 Palil (geschrieben D1G1.DU = DPAL1L) begegnet seit Tiglathpileser I. (BUDGE-KING 1902, 84: VI 5 8 - 6 0 mit sicherer Ergänzung) in assyrischen Königsinschriften in Jagdschilderungen, seit Adadnarari II. zusammen mit Ninurta in der stereotypen Wendung äNinurta («) d Palil sa scingüti irammü ״Ninurta und Palil, die mein Priestertum lieben", Adadnarari II., K A H II 84 Rs. 122; Tukultininurta II., Ann. Rs. 52; Assurnasirpal II., Ann. 6 2 - 6 5 (BUDGEKING 1902, 2 0 4 f.); Salmanassar III., K A H II 112 Rs. 7; Assurbelkala, Zerbrochener Obelisk iv 1 (BUDGE-KING 1902, 138). Daß er auch sonst mit Steppe und Jagd zu tun hat, zeigt das oben übersetzte Epitheton sar seri, B M 8 3 - 5 - 2 2 , 1 3 0 Rs. 19' (PEISER 1898, 20) und das 91
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Religion
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Der Bcl krntrys entzieht sich weiterhin näherer Bestimmung. Wir haben gesehen93, daß ihm an der einzigen erhaltenen Stelle der hieroglyphischen Fassung der Bilinguen der Name Tarhunzas mit dem Beiwort arha usanuwamis, ״der Hochgelobte"94 o.ä., entspricht. Daraus und aus der Statueninschrift habe ich geschlossen, daß wir es hier mit dem eigentlichen Stadtgott von Azatiwadaya und wohl auch mit dem lokalen Wettergott der Gegend um | den heutigen Karatepe zu tun haben. Die verschiedenen Gleichsetzungen des Namenselements krntrys mit kilikischen Ortsnamen, die ich vorhin Revue passieren ließ, sind aus lautgesetzlichen Gründen kaum annehmbar, auch nicht der letzte Versuch dieser Art von Vattioni95. Ein Schritt auf eine Lösung zu könnte vielleicht in den folgenden Überlegungen gefunden werden. Das Wort krntrys macht den Eindruck eines luwischen ״Genetiv-Adjektivs", das bekanntlich mit dem Suffix -assa/assi- (keilschriftlich -assa-, hieroglyphisch -as(s)i-) gebildet wird96. Dieses Suffix erkenne ich in dem phönikischen -s von krntrys, das grundsätzlich nicht die Endung eines sigmatischen Kasus darstellen kann97. Als Grundwort des ״Genetiv-Adjektivs" könnte dann *krntryvon ihm erwartete Einschreiten bei Vertragsbruch in den Vasallenverträgen Asarhaddons 519 f. (Rekonstruktion BORGER 1961, 191). In Synonymenlisten wird er mit Ninurta (CT XXV 12,17) oder Nergal (CT X X I V 36,52) gleichgesetzt. Einen Tempel hatte er vielleicht in Opis, wenn in A D D 9 3 0 m 8 f. hinter DPAL1L Z. 8 nichts weggebrochen ist. Zu DPAL1L in Personennamen siehe TALLQVIST 1914, 2 5 8 \ s.v. Nergal; vgl. auch den S t a m m e s n a m e n D PAL1L-cm-dil-KUR(mäti), Tiglathpileser III., Ann. 147 (P.ROST 1893, PI. 111:6. XV:7). 93 Siehe oben S. 112 f. 114. 94 Usanuwamis (110m.) pt.pf. nicht ganz sicherer Bedeutung: vgl. LAROCHE 1960, Nr. 165,6; MERIGGI 1962, 141 s.v. usnu(wa)-; MITTELBERGER 1 9 6 3 , 1 0 5 . In Hu 73 gibt •u-sa-nuha l.sg.praet. phön. wytn' 'nk Phu 1 9 ״und ich richtete a u f " (vgl. JEAN-HOFTIJZER 1965, 101:27-30), in Hu 274 u-sa-nu-wa-tu-u (Ho [x x x\~wä-tü-u) 3.imp.sg. phön. wbrk ״und es segne" Phu m 2 wieder. Das Verbum usanu{wa)- ist ein Faktitivverbum auf -nu und am ehesten zu *was(s)- ״gut, günstig" (siehe dazu LAROCHE 1954c, 123) zu stellen. Von ״gut m a c h e n " lassen sich leicht die durch die phönikischen Parallelen geforderten Bedeutungen ״f ö r d e r n " und ״s e g n e n " (vgl. bene face re, bene dice re) ableiten. Die Bedeutung ״s e g n e n " liegt wohl auch in dem Epitheton des Bcl krntrys vor; also ״der sehr G e s e g n e t e " = ״der Hochgelobte" (wenn man das Gemeinte in der jüdisch-christlichen Sprachtradition ausdrükken darf). Ich nehme das Präverb arha provisorisch als ״ü b e r ... h i n a u s " > ״sehr". 95 VATTIONI 1968 weist darauf hin, daß der Ortsname Kelenderis in den ״Res gestae divi Saporis", d.h. der großen Trilinguis des Sassanidenkönigs Sahpur I. von Naqs-i-Rustam in griechischem wie ״a r a m ä i s c h e m " , d.h. mittelpersischem und parthischem G e w a n d vorkommt. Von der mittelpersischen N a m e n s f o r m ist nur [...]Iwsy erhalten; die parthische lautet Kyrndrws (so liest SPRENGUNG 1940, 373:14 Nr. 18, und die Photographie ebd., 421, erlaubt diese Lesung; MARICQ 1958, 340 Nr. 22, gibt Kydndrws), die griechische KEXEVÖEQIV acc. (siehe die Nachweise bei Maricq, a.a.O.). Nach Vattioni ist die Schreibung mit -/־- f ü r -Xein Beweis f ü r die Richtigkeit der Identifikation von krntrys und Kelenderis. Dabei ist übersehen, daß in der Inschrift erwartungsgemäß die meisten griechischen X durch parthisches r wiedergegeben werden, wie auch ein rascher Blick auf die Listen Maricqs (MARICQ 1958, 3 3 8 - 3 4 2 ) lehrt. Die Sahpur-Stelle trägt also f ü r die Frage nichts aus. 96
V g l . d a z u MERIGGI 1 9 6 6 , 8 2 - 8 4 III § § 2 6 - 3 0 ; a u c h - u . a . - N E U M A N N 1 9 6 4 , 5 8 ; 1 9 6 7 ,
31 (vgl. auch ebd., 28, zum Karischen). 97 Die Wiedergabe von kleinasiatischem s (wie immer es phonetisch jeweils genau zu fassen sein mag) durch phönikisches (s) ist im Lichte der nordwestsemitischen (ugaritischen)
112
Elemente phönikischer
und kilikischer Religion
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angesetzt werden, eine z.B. in Ortsnamen98 geläufige kleinasiatische Wortbildung mit der Endung -aya- oder -iya-. Dagegen spricht etwas die Länge des so erschlossenen Wortes, die in kleinasiatischen Sprachen ungewöhnlich wäre". Man könnte aber noch weiter | gehen und das phönikische -y- vor dem -s des Bildungssuffixes als einen Gleitlaut zwischen dem auf -r- folgenden Vokal und dem Vokal -a- des Suffixes interpretieren; der Vokal nach -r- wäre wegen des y- wohl am ehesten -/-. Das Adjektiv krntrys wäre somit ungefähr als *KRNTRiyassi- anzusehen; das zugrunde liegende Substantiv lautete *KRNTR/-. Da im Phönikischen silbenschließendes n in der Regel nicht geschrieben wird, hat zwischen -n- und -t- höchstwahrscheinlich ein Vokal gestanden. Wir hätten also etwa *k°r{ 0 )n°fri- m anzusetzen. Davon könnte noch *-°t°ri~ als das im Hethitischen als heteroklitisches -{a)tar/-(an)na- (< *-atna-) erscheinende Suffix zur Bildung von Verbalnomina und Abstraktbegriffen abgetrennt werden101; die Heteroklise wäre nach Analogie von luw. kutassari- KUB XXVI 92,11 neben heth. BAD-essar ״Mauer" und lyk. jtardga neben heth. pattar ״Korb" durch Überführung des r-Stammes in einen vokalischen, hier einen /-Stamm, aufgelöst102. Als eigentliches Grundwort schälte sich also *k°r(°)n~ heraus103. Ich bemerke abschließend, daß hier, wenn meine Analyse zutrifft, wohl ein von Haus aus luwischer Gottesname in einer nur unvollkommenen phönikisierten Gestalt vorliegt; es fällt dann nicht schwer, hinter dem Bcl krntrys einen luwischen *K°r(°)natariyassis Tarhunzas zu erkennen.
Exkurs I: Azatiwada = MATtT von Atunna? Oben ist beiläufig in Übereinstimmung mit der communis opinio die Identität des in den Inschriften des Azatiwada genannten נw r k ... mlk dnnym bzw. dwa+ri-ku-s ... d-tana-wa-m--i-sa[URBSREX-t]i-sa mit dem von Tiglathpileser III. genannten Urik(ki) von Que vertreten worden. Diese These beruht auf den folTranskriptionen des 2. Jahrtausends und der Verwendung von phön. (s) zur Schreibung von altarain. [t] im 1. Jahrtausend unbedenklich. Ein Ortsname im hethitischen oder luwischen Nominativ (oder Genetiv) kann krntrys übrigens nicht sein, da in älterer Zeit indoeuropäisehe Lehnwörter und Namen in der Regel ohne Flexionsendungen in das Semitische übernommen wurden. 98 Ein paar Belege bei LAROCHE 1958, 267 f. Weitere sind den einschlägigen Arbeiten zur historischen Geographie und Toponymie Kleinasiens leicht zu entnehmen, z.B. Kuwaliya KUB XXVII 1 1 58; Sahhaniya KUB VI 45 11 30; 46 11 70; Sanantiya KBo IV 13 1 35; Tahaya KBo I 1 Rs. 43; 4 iv 6; Tupazziya KUB VI 45 11 69; 46 in 34; usf. 99 So in der sich an den Vortrag anschließenden Diskussion O. Carruba, D.O. Edzard, E. von Schuler und W. von Soden, deren Beiträge mich veranlaßt haben, den letzten Abschnitt meines Textes gegenüber dem vorgetragenen zu präzisieren (vgl. sofort Anm. 101). 100 Das Zeichen ° drückt einen Vokal unbekannter Qualität aus. 101 Diese auch von mir in den Vorarbeiten erwogene Identifikation der Konsonantengruppe -tr- wurde gesprächsweise von O. Carruba zur Diskussion gestellt. 102 Vgl. etwa NEUMANN 1962, 200. 103 In der Diskussion wiesen D.O. Edzard und E. von Schuler auf das Epitheton bei kurrinni des Tesub von Kahat hin (siehe AHw 511 a s.v. kurrinnu 2).
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genden Argumenten: 1. Die Namensidentität ist gesichert. 2. Die Ruinen des Karatepe gehören in das 8. Jahrhundert v. Chr. 3. Adana und Azitawadaya gehörten in jener Zeit zur Que. Die Argumente 1. und 3. sind allgemein als richtig anerkannt; 2. wird von Barnett104 bestritten, der aus stilistischen Gründen die Reliefs ins 9. Jahrhundert datiert, dürfte aber nicht zu bezweifeln sein. Daß die Reliefs sui \ generis sind, liegt weniger an ihrem Alter als an der Provinzialität ihres Entstehungsortes. Nun gewinnt aber W. von Soden105 einen Synchronismus Azatiwada: Sargon IL von Assyrien und damit einen anderen, die gewöhnliehe Ansetzung und die Identifikation des Awariku mit Urik(ki) ausschließenden Anhaltspunkt für die Datierung der Karatepe-Inschriften und -Reliefs dadurch, daß er Azatiwada mit dem bei Sargon belegten 1KUR-ft'-i (gelesen 1 Mat-ti-i mit Aussprache [Wattl]) kurA-tu-na/un-a+a/kaTTu-un-na-a+aU)6 gleichsetzt unter der Voraussetzung, daß sowohl Azatiwada als auch ״MattT" König von Adana gewesen sei. Für ״Mattl" trifft das sicher zu; für Azatiwada glaube ich das oben107 widerlegt zu haben. Doch auch die übliche Lesung lMat-ti-i, die von Soden als Kurzform des Namens Azatiwada interpretiert, ist nicht über jeden Zweifel erhaben; man könnte ebenso gut lSat-ti-i oder lKur-ti-i lesen. Für letztere Möglichkeit läßt sich Vergleichsmaterial anführen: In zwei hieroglyphen-luwischen Inschriften aus Tabal kommt ein Ku+ra/ri-ti-i(-sa) geschriebener Personenname vor108, der *Kuratis oder *Kuritis gelesen werden kann109. Dazu stelle ich den Namen des Königs Krt (״Keret"), der uns aus dem nach ihm benannten ugaritischen Epos bekannt ist, und den man mit Jirku110 nach dem Personennamen lKu-ri-i-ti Alalah 201,7 vokalisieren kann. Das liegt jedenfalls näher als Gordons auch von F. Gröndahl aufgegriffene Hypothese, Krt bedeute ״der Kreter" und sei mit hebr. Karefi und krt Zeph. 2,6 zusammenzustellen111. Denn unabhängig von Gordons Anschau|ungen über die Beziehungen zwisehen Syrien-Palästina und der kretisch-mykenischen Welt wird man zunächst im näheren Umkreis Ugarits nach Analogien suchen und dann einen in der Nachbarstadt Alalah belegten einem überhaupt unbelegten und nur aus dem Alten Testament erschlossenen Namen vorziehen. Das alttestamentliche Fundament ist zudem äußerst schwach. Gordon findet den Personennamen Krt 104
BARNETT 1 9 6 5 , 2 9 4 .
105
VON S O D E N 1 9 6 1 , 5 7 6 f .
106
Belege: Sm 2022 II 4', WINCKLER 1889, Taf. 45 rechts; Ann. 71, LIE 1929, 10; Prunk-
i n s c h r i f t 2 9 , WINCKLER 1889, 102. 107
Siehe S. 110 f. Anm. 8. Belege: Ku+ri-ti-i-sa nom. MESSERSCHMIDT 1906, Taf. LI:1 (Boh§a); Ku+ri-ti-i dat. GELB 1939, Nr. 26:2 (Hisarcik). Vgl. dazu GELB 1939,29; MERIGGI 1962,76; auch LAROCHE 1966, 100 Nr. 649. 109 Es könnte theoretisch auch *Kurantis oder *Kurintis gelesen werden; ausschlaggebend ist daher, falls vergleichbar, der Name aus Alalah. 108
110
JIRKU 1 9 6 2 , 8 5 A n m . 1. ALBRIGHT 1 9 6 4 , 1 9 6 ; 1 9 6 8 , 1 0 3 m i t A n m . 19, v e r g l e i c h t
hingegen den Personennamen Ki-ir-ta (belegt in Alalah); siehe dazu jedoch M. WEIPPERT 1969b, 44 f. Anm. 66. 111 GORDON 1952, 212; 1955, § 20.973; 1965, § 19.1314; Gröndahl 1967, 152.
112
Elemente phönikischer
und kilikischer
Religion
[ 1 2 8 — 1 9 6 ]
zwar im Konsonantentext von Zeph. 2,6, ״where it is applied to the eponymous ancestor of the krtym ,Cretans' (note verse 5)", müßte aber erklären, welche Kriterien ihn in dem augenscheinlich beschädigten Text wdhäyatä hebel hayyäm ndwöt kdröt röc1m wdgidröt sön das Wort krt (masoretisch kdröt vokalisiert) als Personennamen überhaupt und mit der angeführten speziellen Bedeutung erkennen lassen, und wie er sich die syntaktische Position des Wortes vorstellt. Daß der LXX-Text mit xgr/Tr! vofirj JIOI/AVLCÜV die (zumindest gedankliehe) Konjektur *krt nwt/ndwe röcTm voraussetzt, ist unmittelbar einsichtig, aber eher aus der Not mit dem hebräischen Text der Vorlage geboren. Wahrscheinlich ist krt an dieser Stelle einfach eine Dittographie von nwtm, die unter dem Einfluß des Verses 5 ihre heutige Gestalt angenommen hat. Der bei Gröndahl neben Krt verzeichnete ugaritische Name Krty, der eher als Krt als ״der Kreter" übersetzt werden könnte, ist als Erweiterung von Krt aufzufassen und somit *Kuritiya zu lesen. Sargons Kurt! trüge eine Spätform desselben Namens mit Synkope des -i- der Ultima113. Exkurs II: Ugaritisch SPR und Verwandtes
[ 196/197]
Elemente phönikischer
und kilikischer
Religion
113
IX 316,26118, Hypokoristikon zu *Sapar-GN oder *GN-sapar. Als Parallelen können auch die mit TMR (״be)wachen" gebildeten Personennamen ug. Tmrn CTA 113 vi 30; PRU V 26,9, syllabisch lSa-am-ra-na gen. PRU III 16.257 in 49 S. 202^'9, hebr. S9maryä{hü), Smryw (Ostr.Sam. 1,1 f.; 13,2; 14,2; 21,1 f.), Simrön, Simri, Simrät (maskulines Hypokoristikon!120), Simrit (f.), Semer, Sömer (f.), Sämir/Sämür, phön.-pun. Smrbcl,נsrsmr,נsmnsmr, Bclsmrm herangezogen werden. F. Gröndahl will das Element spr fragend mit akk. supru ״Fingernagel(abdruck), Klaue" verbinden122, was ohne sichere Parallelen ist, und mir nach dem Gesagten nicht nötig erscheint. Ihre Nuzu-Beispiele munuszumunus UB-ra- d 1sKUR, zu-BUR-d1sKUR, m u n u s zu-ur-ba-ad-da m sind trotz der logographischen Schreibung munus UMB1N. d 1SKUR, die ich für einen Rebus halte, nicht unproblematisch und nur mit Schwierigkeiten als * Supra/Supur-Adda/Adad zu lesen. Sind die Namen nicht vielleicht eher als mnnusZu-ub-ra/Zu-bur/Zu-ur-baGN124 aufzufassen und mit1Zu-ü-ur-ra-ah-he = *Zuwurrahhe125 zusammenzustellen? Man könnte auch noch erwägen, ob die hebräischen Personennamen Sippör (m.) und Sippörä (f.) nicht zu der hier behandelten Gruppe gehörige Hypokoristika darstellen; doch ist bei ihnen die gewöhnliche Deutung als ״Vogel" ebenso möglich.
Von phön. spr, hebr. säplr ״Ziegenbock" wie von hebr. sippör, phön. spr ״Vogel" (ug. csr) fernzuhalten ist gegen Gordon die Verbalwurzel SPR (״be)wachen", die M. Dahood und M. Weippert in dem Ausdruck klb spr (*kal(i)bu säpiru!sappäru) ״Wachhund" CTA 1 4 , 1 2 3 . 1 2 7 nachgewiesen haben114, und die wohl auch in den ugaritischen Personennamen Spr PRU II 47,7; 129 Rs. 1 5 | ; ״V 8 4 , 1 8 (5/7[r]?) und Sprn PRU II 4 6 , 2 0 ; 6 0 A 4 , syllabisch lSu-pa-ranu GRÖNDAHL 1 9 6 7 , 3 5 2 B , steckt. Die ugaritischen Namen sind Hypokoristika zu solchen des Typs *Supri/Supar-GN, wie aus der genannten syllabischen Schreibung im Vergleich mit ״amorit." Sü-up-ri-e-ra-ah JEAN 1 9 4 8 , 2 2 : 1 5 ' (Mari)116 und hebr. Söpar Hi. 2,11; 11,1; 20,1; 42,9 hervorgeht. *S(u)par- stellt dabei das Abstraktsubstantiv ״Bewachung" (= ״Schutz") - Nominalform */«7-; -a- wohl Sproß vokal - dar; die Namen gehören zum Typus der ״Status-constructus-Namen"117. Vgl. auch ״amorit." lSa-pur-sä-lim ARM VIII 1,50 - wohl mit Verbalform *facul- - und, falls zugehörig, ״arnorit. lSa-kB-ra-nu-um BIN 112 Der Kontext verlangt am ehesten eine Singularform. Vgl. nswat st.cs.sg. Hi. 8,6? Besser liest man allerdings *nwh = *nawe. Zu hebr. näwe vgl. M. WEIPPERT 1967, 115 Anm.
1 ; M . WAGNER 1967, 3 6 2 . 113
Fernzuhalten ist wohl der Name des von Sanherib entthronten Königs GurdI ('Gür-dii) von Til-Garimme (BORGER 1963, 74 oben Z. 32). 114
GORDON 1 9 6 5 , § 1 9 . 2 1 8 6 ; DAHOOD 1 9 6 0 , 3 4 8 ; M . WEIPPERT 1 9 6 1 c , 9 8 A n m .
14.
Dahood hat das Verbum auch im Hebräischen in Ri. 7,3 nachgewiesen; meine Verknüpfung von ug. und arab. SPR/SFR möchte ich zurückziehen. 115 Der von GORDON 1965, § 19.2186, für die Etymologie angeführte und von da zu BUCCELLATI 1966, 179, gelangte Parallelismus mit üz ״G a n s " existiert nicht. 116 Vgl. HUFFMON 1965, 258; unrichtig AISTLEITNER 1958, 85 f. Nr. 248 (Verstoß gegen die Lautgesetze). 117
GRÖNDAHL 1967, 3 1 - 3 4 .
118
V g l . BUCCELLATI 1 9 6 6 ,
119
Die ugaritischen Namen werden von GRÖNDAHL 1967, 199, anders abgeleitet.
179.
120
M . WEIPPERT 1966, 3 2 5 . 3 3 0 m i t A n m . 2 8 1 f.
121
LIDZBARSKI 1 8 9 8 , 3 7 8 f.
122
GRÖNDAHL 1967, 190, n a c h GELB-PURVES-MACRAE 1943, 312.
123
GELB-PURVES-MACRAE 1943,
182A.
124
Für zu-ur-ba- neben zu-ub-ra- vgl. hurr. erwi- ״Herr" (z.B. in Erwihuta, Erwisarri, GELB-PURVES-MACRAE 1943, 211) neben ewri-, ug. konsonantisch Iwr/ibr (z.B. in lE-ewra-ka4-li GELB-PURVES-MACRAE 1943, 49; lE-ew-ri-sar-ri Qatna, richtig gelesen bei G u STAVS 1 9 3 0 , 1 0 A n m . 4 ) . 125
GELB-PURVES-MACRAE 1943,
182A.
130
Elemente phönikischer
und kilikischer
Religion
[ 128—196]
8. D i e ״B ü e a m " ־I n s c h r i f t v o n Tell Der
c
Alla
(1982)
1. Fundumstände
Abb. 2. Karte der Verbreitung von Gottheiten in hieroglyphenluwischen Inschriften des 2. und 1. Jahrtausends v.Chr. (M. WEIPPERT)
und Restauration der Inschrift
״Die Gegend östlich des Nordendes des Toten Meeres, wo offenbar die Bereiche von Israel und Moab aneinander grenzten"1, gilt allgemein als der Schauplatz der Erzählungen vom Seher Bileam in Num. 22,1-24,25. Hier, ״am Ostrand des untersten Jordangrabens", vermutete denn auch M. Noth ein Heiligtum, an dem die Überlieferungen über den Gottesmann Bileam, den Sohn Beors, bewahrt und von Generation zu Generation weitergegeben worden seien־. Bis heute hat man von einem solchen Heiligtum keine Spur gefunden; weiter nördlich jedoch, im mittleren Abschnitt des Jordangrabens, erhebt sich am Fuße des Hochlands des cAglün der Teil Der cAllä, auf dem in einem als Heiligtum interpretierten Gebäudekomplex H.J. Franken im März 1967 auf Verputz geschriebene Inschriften ausgrub, die von einem Götterseher Bileam, Sohn Beors, berichten. Sollte hier - allerdings weiter nördlich als M. Noth angenommen hatte - das postulierte Heiligtum gefunden sein? Noch im Jahr der Entdeckung informierte H.J. Franken in einem vorläufigen Bericht über den Fund3; doch war die beigegebene Photographie allenfalls für paläographische Erwägungen4, nicht aber zu Vermutungen über den Inhalt der Texte brauchbar. Näheres erfuhr man 1973 von J. Hoftijzer, der die Veröffentlichung der Texte übernommen hatte, in einem Vortrag vor dem Oosters Genootschap in Nederland, der später auch in englischer Sprache erschien5. Hoftijzer beschrieb Inhalt und Charakter der Inschrift und äußerte schon damals die Meinung, daß diese Texte viel zum Verständnis der alttestamentlichen Prophetenüberlieferungen beitrügen, die Kenntnis der vorderasiatischen | Götterwelt des 1. Jahrtausends v. Chr. und des nordwestsemitischen Fluchrepertoires bereicherten und uns, last not least, mit einem bisher unbekannten aramäischen Dialekt konfrontierten. So waren hohe Erwartungen geweckt, als die Texte
1 2
M. NOTH 1966b, 152. M. NOTH 1966b, 164.154.
3
FRANKEN 1 9 6 7 ; v g l . FRANKEN 1 9 6 8 .
4
N A V E H 1 9 6 7 ; CROSS 1 9 6 9 b , 1 4 m i t A n m . 2 ; v g l . L A P P 1 9 7 0 , 2 5 5 .
5
HOFTIJZER 1 9 7 3 ;
1976.
156
Die ״Bileam"-Inschrift
von Teil Der c Alla
[99/100]
1976 in einem von J. Hoftijzer und G. van der Kooij bearbeiteten monumentalen Band veröffentlicht wurden6. Es erwies sich sogleich, daß die Erwartungen im ganzen nicht unbegründet waren, wenn sich auch mancher Wermutstropfen in die Freude über den sensationellen Fund mischte. Letzteres hat seinen Grund vor allem7 in dem beklagenswerten Zustand, in dem die Ausgräber die Textbruchstücke antrafen, und der die Interpretation des Erhaltenen in beträchtlichem Maße erschwert und häufig sichere Aussagen ganz unmöglich macht. Es kommt daher nicht von ungefähr, daß in der sich an die Publikation von Hoftijzer-van der Kooij anschließenden Diskussion über viele Details keine Übereinstimmung erzielt werden konnte. Die Textbruchstücke wurden nämlich nicht in situ gefunden; der Verputz, der den Inschriften als Untergrund diente, hatte sich vielmehr aus seiner ursprünglichen Position gelöst und lag in Brocken zwischen Brand- und Lehmziegelschutt über eine Fläche von ca. 3,5 x 1,5 m verstreut auf dem Fußboden von wahrscheinlich zwei Räumen. Schon die Ausgräber sahen sich außerstande, die stratigraphische Situation zu entwirren und begründete Aussagen über den ursprünglichen Platz der Inschrift(en) zu machen; nach G. van der
6 HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976. Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil (S. 3 28) ist dem archäologischen Kontext und technischen Einzelheiten der Inschrift gewidmet. Er enthält Beiträge von H.J. Franken zur Archäologie, von V.R. Mehra und J. Voskuil zur Konservierung der Inschriften, von J.A. Mosk über die chemische Zusammensetzung der Schreibflüssigkeit und von G. van der Kooij hauptsächlich über den Verputz; dieser Abschnitt enthält auch die deutlichsten Angaben über die Fundsituation und Erwägungen über den ursprünglichen Platz der Inschriften. G. van der Kooij hat auch den zweiten Teil des Buches (S. 31-170) geschrieben, der sich mit paläographischen Fragen beschäftigt. Mit Bedauern hatte schon J. Hoftijzer (HOFTIJZER 1976, 14) darauf hingewiesen, daß ״in general the value of the photographs is quite modest because of the poor state of the text." Nach dem Erscheinen von HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976 muß man ihm darin zustimmen; denn in der Tat ist die Schrift auf den Photographien oft nur mühsam und bisweilen (das gilt in erster Linie für die Farbphotographien) überhaupt nicht zu entziffern. Leider ist darüber hinaus die photographische Dokumentation der Fragmente insgesamt unübersichtlich und unvollständig. Umso dankbarer ist man für den detaillierten Katalog der Verputzstücke, in dem van der Kooij jedes Schriftzeichen ausführlich beschreibt und in fraglichen Fällen die verschiedenen Lesungsmöglichkeiten anführt. Den dritten Teil des Buches (S. 173-324) hat J. Hoftijzer verfaßt. Hier findet man eine Umschrift aller Textfragmente, Übersetzungen zu allen längeren Textstücken, einen umfangreichen und wertvollen philologischen Kommentar und allgemeine Bemerkungen, eine Grammatik und ein Glossar der Inschriften. Zwei Register und ein Abkürzungsverzeichnis beschließen diesen Teil. - Die von HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976, Taf. 16b.l9b.20-22, veröffentlichten und auf S. 267 von Hoftijzer besprochenen kleinen Inschriften auf Keramik und Stein lassen wir im folgenden beiseite. Zu Nr. 3
( T a f . 2 2 ) v g l . LEMAIRE 1 9 7 8 , 2 2 5 f. 7
Siehe auch Anm. 6 zur photographischen Dokumentation bei HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976. Wir danken G. van der Kooij, daß er uns einen Satz Infrarotphotographien der noch nicht restaurierten Fragmente der Inschrift zur Verfügung stellte, der in einer Reihe von schwierigen Fällen gute Dienste leistete. Diese Grabungsphotographien lassen auch erkennen, welchen Schwierigkeiten man sich bei der Bergung, der Rekonstruktion und Restaurierung der Inschrift gegenübersah.
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Die ״Bileam"-Inschrift
von Tell Der c Alla
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Kooij kommen als Alternativen eine einzige Wand, mehrere Wände oder zwei oder mehr Seiten einer (aus Lehmziegeln aufgemauerten) ״Stele" in Betracht8. | Für Inschriften auf Mauerverputz wäre für die vorhellenistische Zeit außer an die zahlreichen ägyptischen und assyrischen Beispiele an die hebräischen und phönizischen Texte von Kuntilet cAgrüd in der Sinai-Wüste9 und an die aramäischen Inschriften in einem Grab in es-Seh Fadl in Oberägypten10 zu erinnern, aber eventuell auch daran, daß nach Dtn. 6,9; 11,20 die Gebotsworte Jahwes auf die Türpfosten (mdzüzöt) der Häuser und auf die Tore der Israeliten geschrieben werden sollten". Falls die Verputzstücke jedoch von einer Stele herrührten, wäre mit G. van der Kooij und A. Rofe12 auf Dtn. 27,1-4.8 hinzuweisen, wo Mose den Ältesten Israels befiehlt, nach Überschreitung des Jordans eine nicht näher bezeichnete Anzahl von ״großen Steinen" ('äbänim gddölöt) aufzurichten, sie mit Kalk zu ״kalken" (SID + bassTd) und darauf ״alle Worte dieses Gesetzes" zu schreiben (KTB + 'al). Die sehr komplizierte Entstehungsgeschichte und Schichtung von Dtn. 27 kann hier auf sich beruhen, da es uns nur auf den technischen Aspekt ankommt. Sicher hat man die ״großen Steine", wohl Stelen, nicht deshalb mit Kalk getüncht oder mit einem Kalkverputz versehen, um dann eine Inschrift einzumeißeln; vielmehr benutzte man die Kalkschicht als Untergrund für eine mit Tinte auszuführende Beschriftung. Es liegt in der Natur solcher monumentaler Tinteninschriften, daß sie nur in selten Fällen erhalten bleiben, oder daß ihre unscheinbaren Reste bei Ausgrabungen übersehen werden; neben den bereits erwähnten Beispielen aus den klimatisch bevorzugten Fundorten Kuntilet cAgrüd und es-Seh Fadl kann noch auf eine hebräische Inschrift in einer Höhle ca. 2 km nördlich von Engedi13 hingewie8
Siehe H.J. Franken in HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976, 3-16, bes. 8-10; G. van der Kooij ebd., 23-28; FRANKEN-IBRAHIM 1977/78, 65-68. 9 10
MESHEL 1978, ( 1 2 * f . ) . [ A I M E - ] G I R O N 1 9 2 3 ; v g l . NAVEH 1 9 7 0 , 4 0 f.
11
Das wäre vor allem dann interessant, wenn die Inschriften zu den Seiten eines Eingangs und/oder in einer Türlaibung angebracht gewesen sein sollten; vgl. die Vermutungen bei H.J. Franken in HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976, 10, die freilich im Grabungsbefund keine Stütze haben. 12
G . v a n d e r K o o i j i n HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1 9 7 6 , 2 8 ; R O F E 1 9 7 9 , 6 0 . ( R O F E 1 9 7 9
behandelt auf S. 7-58 die literarischen Probleme der Bileam-Erzählung in Num. 22-24, zugleich als Testfall für die ״klassische" Pentateuchquellenhypothese. In einem Anhang [S. 57-70] bespricht der Autor die ״Bileam"-Inschrift von Teil Der 'Allä; geboten wird neben einer Beschreibung der Fundumstände und der Rekonstruktion der Fragmente eine Transliteration der Kombinationen I und II und des Fragments 4 von Kombination VIII sowie ein Kommentar mit Paraphrase der interpretierbaren Textstücke. Rofe vermutet in dem Text einen iegög Xöyoq für ein ״Haus sakraler Prostitution" [S. 68 f.]. Die Sprache der Inschrift hält er fragend für ״Midianitisch" [S. 70]). 13 BAR-ADON 1975a = 1975b (Ende 8./7. Jh. v. Chr.). - Die Liste ließe sich noch verlängern, wenn man auch jüngere Perioden in die Betrachtung einbezöge. Vgl. z.B. die auf den Verputz von Wänden (?) und Säulen geschriebenen aramäischen und hebräischen Texte der Synagoge von ״Rdhöv" (Farwäna/Hörvat Parwä, siehe M. WEIPPERT 1979, 113), VITTO 1974, 104 u. Taf. XXXV 3; 1980, 215 u. Taf. 27A; 1981, 166 u. Taf. 24:3; NAVEH 1978, 79 Nr. 48.
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Die ״Bileam"-Inschrift
von Teil Der cAlla
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von Tell Der
c
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sen werden, die allerdings ohne Grundierung direkt auf der glatten Oberfläche | eines Stalaktiten angebracht und an ihrem Platz vor den Unbilden der Witterung und dem menschlichen Zerstörungstrieb einigermaßen geschützt ist. J. Hoftijzer und G. van der Kooij ist es gelungen, aufgrund der Fundlage und anderer Indizien aus den 119 Verputzstücken mit Tintenresten zwölf größere Textfragmente (״Kombinationen") zusammenzustellen, von denen allerdings nur die Kombinationen I und II so viel zusammenhängenden Text aufweisen, daß an ihnen mit einiger Aussicht auf Erfolg linguistische und philologische Analysen unternommen werden können. Nach Hoftijzers Rekonstruktion zählt Kombination 118, Kombination II 36 Schriftzeilen, deren Länge jedoch nicht bestimmt werden konnte. Wir beschränken uns im folgenden auf Kombination I und gehen bei der Rekonstruktion des Textes im wesentlichen von der Hoftijzers aus. Aus Gründen, die unten auseinanderzusetzen sind, nehmen wir eine durchschnittliche Zeilenlänge von 60 Schriftzeichen (Worttrenner eingeschlössen) an. Wir übernehmen ferner den Vorschlag von A. Caquot und A. Lemaire zur Wiederherstellung der Zeilen 1-3. Da dies zu einer von Hoftijzers Ausgabe abweichenden Zeilenzählung führt, ist zur Vermeidung von Mißverständnissen und zur Erleichterung der Übersicht Hoftijzers Numerierung der unseren jeweils in eckigen Klammern nachgestellt. In Transliteration und Übersetzung sind die im Original in roter Farbe erscheinenden Textteile in KAPITÄLCHEN gedruckt. Abweichende Lesungen und Auffassungen anderer sind im Kommentar gebucht.
2. Kombination
I
2.1. Rekonstruktion des Textes
Abb. 3. Die ״Bileam"-Inschrift von Teil Der cAlla, Kombination I: Rekonstruktion der ursprünglichen Position der Fragmente zueinander (H. WEIPPERT).
Bei den vier Fragmenten, aus denen Kombination I zusammengesetzt ist (Abb. 3)14, handelt es sich jeweils um Randstücke. Ein waagrechter roter Strich begrenzt den oberen Rand von Fragment Ia (3 Zeilen) und ist auch bei Fragment Ib bei einer, soweit erhalten, schriftlosen Kolumne vorhanden. Ein senkrechter roter Strich findet sich am linken Rand des beschrifteten Teils der Fragmente Ib (3 Zeilen) und Id (13 lesbare Zeilen). Fragment Ic (10 Zeilen) bietet sechs Zeilenanfänge, die jedoch nicht durch einen roten Strich markiert, sondem bündig sind. Hoftijzer-van der Kooij zählen Z. 1 von Fragment Ic als Teil von Z. 3 der Gesamtkombination; doch haben Caquot-Lemaire15 nachgewiesen, daß die Zeile zu Z. 1 der Gesamtkombination gehört, und es gelang ihnen gleichzeitig auch, den horizontalen Abstand zwischen den Fragmenten Ia und Ic zu bestimmen. Sie haben ferner erkannt, daß das 1. Zeichen der Z. 4 von Fragment Ic das letzte Wort der Z. 3 von Fragment Ib komplettiert, und daß 14
V g l . G . v a n d e r K o o i j i n H O F T I J Z E R - V A N DER KOOIJ 1 9 7 6 , 9 8 f . u . T a f . ( 2 9 ) ( ״C o m -
bination I"). 15
CAQUOT-LEMAIRE 1 9 7 7 , 1 9 3 f.
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Die ״Bileam"-Inschrift
von Teil Der c Alla
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Z. 1 von Fragment Id die Fortsetzung von Z. 4 von Fragment Ic bietet. Damit war die horizontale Zuordnung der Fragmente Ia und Ic und die vertikale aller Fragmente von Kombination I festgestellt. Vertikal ergaben sich 16 lesbare Schriftzeilen anstelle der 18 von Hoftijzer-van der Kooij. Offen blieb bei Caquot-Lemaire jedoch die horizontale Zuordnung der Stücke Ib+Id und Ia+Ic, d.h. die Länge der Zeilen der | gesamten Kombination I. Doch läßt sich diese u.E. ebenfalls mit einiger Wahrscheinlichkeit bestimmen, und zwar mit Hilfe der ZZ. 5-7 [7-9] 16. Ergänzt man nämlich in Z. 6 [8] am Abbruch des Fragments Ic mit Hoftijzer17 den letzten erhaltenen Buchstaben £[... zum Gottesnamen 5[gr.], so erhält man einen fortlaufenden sinnvollen Text für die gesamte Zeile18. In der folgenden Zeile 7[9] bleibt an derselben Bruchstelle zwischen den Fragmenten Ic und Id ein entsprechender Zwischenraum, der sich ebenfalls mittels zweier Buchstaben und eines Worttrenners so auffüllen läßt, daß ein sinnvoller Kontext entsteht. Bei dieser Rekonstruktion klafft in Z. 5 [7] schließlich zwischen den beiden Fragmenten eine Lücke, die Platz für ca. 6-7 Buchstaben bietet. Ergänzt man hier wiederum mit Hoftijzer am Abbruch von Fragment Ic den Gottesnamen ,Sg[r.]19, dann bleibt noch Raum übrig für ein (aus maximal vier Buchstaben bestehendes) Prädikat, das angibt, was Sgr tut, und einen Worttrenner20. Auf diese Weise läßt sich auch hier ein logischer Zusammenhang und eine (beinahe) komplette Zeile zurückgewinnen. Es versteht sich von selbst, daß, abgesehen von Z. 6[8], die Überbrückungen zwisehen den Fragmenten Ic und Id hinsichtlich der genauen Wortwahl hypothetisch bleiben müssen. Daß die Raumverhältnisse aber eine so geartete Ausfüllung der Lücken nahelegen, wird durch die von H. Ringgren21 überzeugend ergänzte Z. 1 [ 1 ] bestätigt, die, wenn wir das über der Zeile nachgetragene Wort נ Iwh. außer Betracht lassen, beinahe die gleiche Länge bzw. Anzahl Buchstaben ausweist (nur der Worttrenner am Zeilenende schießt über) wie die ZZ. 5 7 [7-9] aufgrund unserer Rekonstruktion. Unsere Erwägungen zur Länge der Zeilen von Kombination I führen auf diese Weise zu einer Ansetzung von rund 60 Schriftzeichen einschließlich Worttrennern pro Zeile22. | 16
Vgl. zum folgenden bereits H. WEIPPERT 1981b, 89 Anm. 32.
17
I n H O F T I J Z E R - V A N DER KOOIJ 1 9 7 6 , 2 7 2 f .
18 Das Resultat wäre dasselbe, wenn man hier und in Z. 5 [7] einen anderen Gottesnamen ergänzte, etwa 5[ml]; vgl. dazu jedoch den Kommentar zu Satz XX und Anm. 131. 19 In HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976, 274. In diesem Punkt weicht die Gesamtumschrift ebd., 1973 (5g[r—]), von der im Kommentarteil ebd., 190 ( 5 — ] , ab. Die Lesung der auf (s) folgenden Buchstabenreste ist allerdings unsicher (siehe ebd., 274). 20 Auch ROFE 1979, 61, hat bei seiner Textrekonstruktion eine solche Ergänzung vorgenomraen; doch betrachtet er die Lücke damit noch nicht als geschlossen. 21 RINGGREN 1977, 85, nur in Übersetzung: [״och de tilltalade hon]om", von uns rückübersetzt als [wy'mrw .נlw]h. Vgl. auch CAQUOT-LEMAIRE 1977, 194. 22 GARBINI 1979, 168 f., nimmt an, daß Kombination II die direkte Fortsetzung von Kombination I bildet, und daß auch alle anderen Fragmente (Kombinationen III-XV) in den Text eingefügt werden müssen. Das kann so sein, ist aber, wie der Autor selbst bemerkt, beim Erhaltungszustand des Textes kaum zu realisieren. Wir haben uns auch seinem Versuch nicht angeschlossen (ebd., 171 f.), die Kombinationen I und II und die Fragmente Vlllb,
[100/101]
Die ״Bileam"-Inschrift
von Tell Der c Alla
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2.2. Transliteration23 24 1 [3+1] [—S]PR[.BL C ]M[.BR B'IR.'S.HZH/LHN[.]/? 3 wy'tw.'lwh. Hhn.blylh[. wyfnrw.H\v]h. c ]CT 2 [4+2] kms\H.wy'mrw.l[Bl }m.br Bcr.kh.YPCL BLVHR'H.'S.LR[ c wyqm.Bl m.mn.mhr[--]-~ 3 [5] ]—[־/.;Y[־״־ ]bh.wlym[ ]-[.]wM c c —.wy3mrw.3l.Blcm.br Bcr.]l[m]h.tbkh.wyכ 4 [6] h.ybkh. wy l. mh. Hqh. [w5 [7] mr.lhm.sbw.*hwkm.mh.Sg[r.tpcL]wlkwyw.pHt.H[h]n[.Hh]n.*tyhdw c c 3 6 [8] wnsbw. Sdyn. mw d. wfnrw. lS[gr.]tpry. skry. smyn.b bky. sm. hsk. w l. n c c c c c 7 [9] gh. tm. wH.smrky.thby.ht[.b ]b.hsk. wH thgy. d. Im.ky.ss gr.hr —]-ny. nhs. wsrh.נprhy. °nph. drr. nsrt. 8 [10] pt. nsr. wqn. rhmn.ycnh.~[~ ]yn.w[— —].mth. tfsr. rhln.yybl. htr.נrnbn.נklw. 9 [11] ywn.wspr[ c —]-. styw. hmr. wqbcn. smcw. mwsr. gry. S 10 [12] [ ]sb.hps[ c 11 [13] [gr— ־.]lhkmn.yqhk.w nyh.rqht.mr.wkhnh. 3נ [ —.] Ins . zr. qrn. hsb. hsb. whsb.h. 12 [14] 13 [15] [sb. .]wsmcw.hsn.mn.rhq [ .] wkl. hzw. qqn. Sgr. wcstr. 1 14 [16] ],nmr. hnys. hqrqt. bn. 15 [17] [ 16 [18] [ — ]msn.3-rn.wcyn. abgebrochen
2.3. Kommentar25 I
(Z. 1 [3+1]) [...s]pr [Bl']m [br B']r 's hzh ,Ihn. D u r c h den G e b r a u c h der roten Tinte im Unterschied zur schwarzen ist dieser Satz deutlich als Überschrift v o m f o l g e n d e n a b g e h o b e n . Vor [5]pr ist mit G a 172 f. ein D e m o n s t r a t i v p r o n o m e n zu ergänzen, das
VIIIc und Xd zu einem zusammenhängenden Text zu vereinigen; der Versuch erscheint uns nicht gelungen. 23 Zu den in der Transliteration verwendeten Schriftarten siehe oben S. 135. Ein waagrechter Strich (-) bedeutet einen unlesbaren Zeichenrest (außerhalb eckiger Klammern) oder ein vermutlich zu ergänzendes, aber nicht identifiziertes Zeichen (innerhalb eckiger Klammern). 24 Hwh. vom Schreiber über der Zeile nachgetragen. 25 Im Kommentar wird der Text in Sätze eingeteilt, die mit römischen Ziffern bezeichnet sind. Hinter den Satznummern geben wir die Zeilenzählung nach unserer Rekonstruktion (identisch mit der von CAQUOT-LEMAIRE 1977) und, in eckigen Klammern (siehe oben S. 135), die von J. Hoftijzer in HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976 an; ferner wiederholen wir in Transliteration (unter Weglassung der Worttrenner und ohne Hervorhebung der in roter Farbe ausgeführten Teile) das als Satz isolierte Textstück. Der Erhaltungszustand der Inschrift bringt es mit sich, daß die Abgrenzung der Sätze nicht immer gesichert ist; in großen Lücken haben wir mechanisch einen verlorenen vollständigen Satz angenommen. Für die uns bis Redaktionsschluß bekanntgewordenen Diskussionsbeiträge zur ״Bileam"-Inschrift (Stichtag 1. 3. 1982) werden die folgenden Siglen verwendet: CL = CAQUOT-LEMAIRE 1977; D = D A H O O D 1 9 8 1 ; G a = G A R B I N I 1 9 7 9 ; G r = G R E E N F I E L D 1 9 8 0 ; H a = HAMMERSHAIMB 1 9 7 7 ; H o = J . H o f t i j z e r i n H O F T I J Z E R - V A N DER KOOIJ 1 9 7 6 , 1 7 3 f f . ; M = H . - P . M Ü L L E R 1 9 7 8 ; N = NAVEH 1 9 7 9 ; P = PUECH 1 9 7 8 ; R i = RINGGREN 1 9 7 7 ( n u r Ü b e r s e t z u n g ) ; RO = ROFE 1979.
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j e nach Identifikation der Sprache 2 6 als *zh (״Kanaanäisch") oder *znh (Aramäisch) anzusetzen ist. Spr bedeutet allgemein einen geschriebenen | Text; das kann ein ״B u c h " sein, wie häufig im Alten Testament, aber auch eine ״S c h r i f t " (franz. ecrit, ital. scritto, niederl. geschrift etc., allgemeiner als ״Buch"), eine ״Inschrift", ein ״D o k u m e n t " oder ein ״Brief"; hier stehen u.E. die konkreten Bedeutungen ״S c h r i f t " oder ״Inschrift" zur Wahl. Der N a m e des ״Göttersehers" beruht weitgehend auf Konjektur; doch besteht kein Grund, die Ergänzung zu bezweifeln, vgl. I 2 [4+2] [Blc]m br Bcr; 1 3 [5] Bl'nr, VHId Bl'm br[Bcr}• XIIc 2 [Bl'm br] Bcr. Syntaktisch steht der N a m e im Genitivus objectivus: [״Dies ist die Sc]hrift/In]schrift betreffend [Blc]m [br Bc]r", da im folgenden von Blcm in der 3. Person die Rede ist. Der Titel 's hzh27 'Ihn ist appositionelles Attribut des N a m e n s (s. auch zu II. III); zum Syntagma 's hzh ״ein Mann, (nämlich) ein Seher" vgl. hebr. 'Ts köhen ״ein Priester" Lev. 21,9; 'Ts näbT ״ein Prophet" Ri. 6,8; 'Ts särTs ״ein H o f b e a m t e r " Jer. 38,7 usf. D a ß es sich bei dem ״Götterseher" Blcm br Bcr u m den aus der Bibel bekannten Propheten Bileam, Sohn Beors (Bil'äm ben-B9cör) handelt, leidet keinen Zweifel. H-III (Z. 1 [1]) h' wy'tw 'Iwh 'Ihn blylh. H' (II) wird von Gr 250; D 125 mit 's hzh 'Ihn von I zu einem Nominalsatz ״ein Götterseher war e r " verbunden (N 134 f. verknüpft hiermit auch noch den Personennamen: [ ״B a l a a m the son of Beo]r [zs]a s[ee]r~(1nan) of the gods"; doch das scheitert an [... s]pr)• dagegen spricht u.E. der Übergang von roter zu schwarzer Schrift zwischen 'Ihn und h'. Ga 173, der 's hzh 'Ihn als Relativsatz deutet (mit Determinativpronomen 's; hzh 3.m.sg.pf.), faßt h' mit C L 194 als Interjektion ״siehe!" (aram.) auf. Doch schließt man sich am besten H o 185 (vgl. M 57 Anm. 6) an, der h' als ״Casus p e n d e n s " deutet und kataphorisch auf den Satz wy'tw ... (III) bezieht. Syntaktisch ist h' u.E. ein eingliedriger Nominalsatz: ״Er war es". Wy'tw ist das erste Beispiel f ü r den Gebrauch des Imperfekts mit w- (״Imperfectum consecutivum") f ü r den Narrativ in der Sprache der Inschrift (vgl. dazu M a.a.O.). 'Iwh ״zu i h m " wie im Altaramäischen {'[l]wh K A I 224,8). IV (ZZ. 1 f. [1/4]) [wy'mrw 'lw]h kms' יl. Zur Ergänzung s.o. S. 136 mit A n m . 21. Statt km? 'I liest Ho 173.188 i.kmf 'l und verbindet dies mit den als wbs gelesenen letzten Schriftzeichen von Z. 3[3] zu wbskmf'l ״and in these mountainous regions" ( s k m f PI.st. emph.; Übersetzung aufgrund von hebr. sekem ״Rücken, Schulter" i.S.v. ״bergiger Landstrich", vgl. Gen. 48,22); durch die von C L geschaffene neue Textgrundlage überholt. C L 194 lesen kml[y]' 'l ״selon ces parole[s]" (darauf beruht Ri 85: ״enligt dessa ord"); doch ist dagegen mit G a 171 zumindest einzuwenden, daß der aramäische Status emphaticus sonst nirgends in den ״Bilearn"-Fragmenten begegnet. Garbinis eigener Vorschlag, kml' 'l ״seconda la collera di E l " bzw. ״poiche El sera incollerito", hat gegen sich, daß in dem aramäischen und hebräischen Idiom ML5 + Ibt/Hibbä ״zornig sein" das Verbum ML3 einfach ״voll sein" bedeutet (nämlich ״von Zorn") 2 8 , so daß man höchstens eine Ellipse annehmen könnte, die jedoch der 26
Auf diese heftig diskutierte Frage gehen wir hier noch nicht ein. [Siehe jedoch unten
Nr. 9, S. 1 6 9 - 1 7 4 ] , 27
Vgl. zum hebräischen Äquivalent höze FUHS 1978, 98 f. und passim.
28
ML 3 + Ibt r e i c h s a r a m ä i s c h K A I 2 3 3 , 1 9 . 2 0 ; C O W L E Y 1 9 2 3 , N r . 3 7 , 1 1 ; 4 1 , 4 ; BRESCIANI
1960, 18: Rs. 2'. Der Ausdruck kommt höchstwahrscheinlich einmal im Alten Testament in Ez. 16, 30 vor: ma *'emla (MT 'mlh, vokalisiert 'ämüla, orthographisch richtig *'ml ' zu lesen; doch kann der Konsonantentext eventuell beibehalten werden) libbätek na'üm 'ädönäy YHWH ba'äsötek 'et-köl-'elle ma'äse 'issä zönä salletet ״warum soll ich nicht in Zorn geraten über dich, ist der Spruch des Herrn Jahwe, da du all das getan hast, was eine
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Gefahr ausgesetzt wäre, mißverstanden zu werden. Ro 61 hat indessen gezeigt, daß das fragliche Wort auch km? (m? = hebr. massä) gelesen werden kann. Zu hebr. massä{') ״A u s s p r u c h " vgl. W. MCKANE 1980. | V (Z. 2 [4+2]) wy' mrw l[Blc]m br Bcr kh. Wir ziehen mit H o 186; C L 194; Ha 223; Ri 85; Ga 185 kh zu Satz V, da mit den folgenden Worten wieder ein rot geschriebener Abschnitt (Satz VI) beginnt 2 9 ; f ü r hebr. kö vor direkter R e d e vgl. mit Ho 186 1 Sam. 25,6 3 0 . VI (Z. 2 [2]) ypcl bl' 'hfh 's lr[...]'t. O b diese Passage, die jedenfalls die Mitteilung der Götter an Bileam enthält (und darum wohl in roter Farbe ausgeführt ist), einen einzigen Satz bildet, kann angesichts der nicht ergänzbaren Lücke zwischen den Fragmenten Ia und Ib nicht festgestellt werden. D a auch einzelne Buchstaben von unsicherer Lesung sind, gehen die Meinungen über VI weit auseinander: Ho 179. 186-188 ypclbl' 'hfh 's / [ . . . ] . . . ״a blazing fire (?) never dying out I want to kindle, a fire which will not ( ? ) [ . . . ] . . . " (ypc N o m e n ״loderndes Feuer", Wurzel WP\ vgl. hebr. yipcä ״G l a n z " Ez. 27,7.17; / 2mal Negation ״nicht"; bl' zu akk. belü ״verlöschen" [vom Feuer, Leben] etc. mit Wurzelvariante 3 1 BL3 neben BLI; 'HFH Kohortativ sg. D. von HR\ Wurzelvariante zu HRI ״anzünden"; 's ״Feuer"); ähnlich unter Vorbehalt Ha 223 f. Ro 61.65 kh ypc lcd' ' h f h 's lr{...\ct ״käk yävö 13-Clddö:'esröf'ötäh bä'es . . . " (״So wird es Iddo ergehen: Ich werde es mit Feuer verbrennen ..."; Iddo der antike N a m e von Teil Der 'Allä, ursprünglich N a m e einer gaditischen Sippe, vgl. 1 Kön. 4,14, w o ben-cIddö nicht Filiation im strengen Sinne, sondern Familienname ist, und Gen. 46,16 Sam. L X X ; N u m . 26,16 Sam. LXX.Syr). Ga 1 7 1 . 1 7 4 . 1 8 5 y p c l z d " h r ' h 's lr[...]ct ״l a s u p e r b i a r e n d e r ä l a c o l l e r a ( ? ) . . . che . . . " (״der Stolz wird den Zorn zu ... machen, der/die/das ..."; ypcl zu PCL ״tun, machen"; zd' von ZUD [wie hebr. zädön ״Stolz, Übermut"] mit 3. ״R a d i k a l " Aleph wie
zügellose Hure tut?" Vgl. bereits COWLEY 1923, 134; DRIVER 1931, 366 (mit abweichender Deutung von *libbä noch DRIVER 1928a, 393). Diese Lösung wird indessen z.B. in den Kommentaren von G. Fohrer (FOHRER 1955, 89) und W. Zimmerli (ZIMMERLI 1969a, 338) unter dem Einfluß von STUMMER 1954 nicht akzeptiert; doch paßt u.E. die von Cowley und Driver vertretene Auffassung gut in den Zusammenhang. Das Idiom ist aus akk. malü + libbätu (AHw 548 b s.v. libbätuim) 1) in das Aramäische und Hebräische entlehnt. Es begegnet in der Regel mit einem enklitischen Personalpronomen (Genitivus objectivus), das sich auf denjenigen oder diejenige bezieht, gegen den/die der Zorn gerichtet ist, an libbätu/lbt/ *libbä. 29 Ro 65 Anm. 19 möchte freilich annehmen, daß der Schreiber kh versehentlich schwarz und nicht rot schrieb, und das Wort zu Satz VI ziehen. 30 Die wörtliche Rede lautet hhäy ws'attä sälöm übetdkä sälöm wdköl 'äser-hkä sälöm und erinnert strukturell an den arabischen Neujahrswunsch kull sanafäm wa 'anta sälimJ bihayr u.ä. ״mögest du jedes Jahr gesund sein" (genauer: ״jedes Jahr [sei], indem du gesund bist"). Zu einer möglichen Erklärung von hhäy vgl. YARON 1962 (zieht kö zu hhäy)•, STOEBE 1 9 7 3 , 4 4 7 z . S t . 31 Zu den in diesem Zusammenhang von Hoftijzer und Garbini (siehe unten) angeführten sam'alitischen Wörtern W ״Liebe" und hf ״Wut" (siehe auch hm' ״Zorn") siehe DION 1974, 60 f., wo das auslautende Aleph als Mater lectionis für -e erklärt wird. - Wir gebrauchen ״sam'alitisch" statt des irreführenden Terminus ״jaudisch", da ass. mät Ya'üdi (< aram. *Yahüd/Yahüd) ausschließlich Juda meint und nichts mit dem Landesnamen Tdy für den Staat von Sanfäl (Zincirli) zu tun hat; siehe LANDSBERGER 1948, 22 Anm. 42 f.
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s a m ' a l i t . hb\ hr'32•, ' h f h v o n HR3 mit A l e p h p r o s t h e t i c u m u n d F e m i n i n e n d u n g ; 5נ Relativpronomen). C L 1 9 4 - 1 9 6 yp'l xx 5 נh f h 's / r [ . . . ] ״. . . f e r a d e sa p o s t e r i t e (?) un h o r n m e (destine) Ä [•••]" (ypcl zu PCL; נh f h ״N a c h k o m m e n s c h a f t " , m i t t e l s W o r t b i l d u n g s s u f f i x - נvon der P r ä p o s i t i o n 'hr a b g e l e i t e t ; 's ״M a n n " ; / P r ä p o s i t i o n ; xx 3 k ö n n t e vielleicht gd' g e l e s e n w e r d e n , d o c h p a ß t e ״G l ü c k " nicht in d e n K o n t e x t , der e i n e u n h e i l v o l l e B e d e u t u n g h a b e n m u ß , d a ß B i l e a m d a r ü b e r in T r ä n e n a u s b r i c h t ) ; ä h n l i c h Ri 85 f. [ ״. . . ] skall g ö r a 3 3 h a n s e f t e r f ö l j a r e till en m a n f ö r [ . . . ] " ( [ ״. . . ] w i r d s e i n e n N a c h f o l g e r zu einem Mann machen für [...]"). W i r lesen mit der M e h r h e i t d e r K o m m e n t a t o r e n a m A n f a n g v o n V I ypcl, d a s als ״e r (seil. El, vgl. kms''l) w i r d m a c h e n " a u f g e f a ß t w e r d e n k ö n n t e . D a s f o l g e n d e bl' ist, w i e a u c h die z.T. a b w e i c h e n d e n L e s u n g e n z e i g e n , p a l ä o g r a p h i s c h nicht s i c h e r (vgl. G . v a n d e r K o o i j i n H O F T I J Z E R - V A N DER K O O I J 1 9 7 6 , 1 0 2 f . ) , e r s c h e i n t u n s j e d o c h
s p r a c h l i c h als die n ä c h s t l i e g e n d e der v e r s c h i e d e n e n M ö g l i c h k e i t e n . D a s Wort k a n n a n a l y s i e r t w e r d e n als Z u s a m m e n s e t z u n g a u s der P r ä p o s i t i o n b- u n d d e r N e g a t i o n l\ vgl. hebr. b3lö, z.B. Lev. 15,25; N u m . 3 5 , 2 2 . 2 3 ; Jes. 5 5 , 1 . 2 ; Jer. 2,11; Ez. 2 2 , 2 9 ; Ps. 17,1; 4 4 , 1 3 ; Hi. 15,32; 3 0 , 3 8 ; K o h . 7 , 1 7 ; Thr. 4 , 1 4 ; 1 Chr. 12,34; 2 Chr. 3 0 , 1 8 , dessen Ü b e r s e t z u n g d a v o n a b h ä n g t , in w e l c h e m S i n n e b3- j e w e i l s g e b r a u c h t ist ( h ä u f i g ist bdlö ״o h n e " , d.h. ״b e i / m i t d e m N i c h t s e i n v o n . . . " ) 3 4 ; so k ö n n t e m a n a u c h hier an ״o h n e ... ('hfh)" denken. Für ' h f h haben wir keine uns überzeugende Erklärung | anzubieten, 's ist u.E. *,Ts ״M a n n " , w o h l direktes O b j e k t v o n ypcl und eventuell in der F u n k t i o n eines I n d e f i n i t p r o n o m e n s ( ״e i n e n j e d e n " ) . Mit der P r ä p o s i t i o n /- k ö n n t e (wie i m H e b r ä i s c h e n bei Cs1 u n d PCL) e i n g e f ü h r t sein, w o z u ״e r d e n 's m a c h e n w i r d " . A n g e s i c h t s der e t w a s a b r u p t e n F o r m u l i e r u n g v o n VI, die a u c h d a n n a u f f ä l l i g wäre, w e n n es sich u m die Z u s a m m e n f a s s u n g e i n e r a u s f ü h r l i c h e r e n G ö t t e r b o t s c h a f t an B i l e a m h a n d e l t e ( R o 65), w ä r e e r w ä g e n s w e r t , o b die V e r b a l f o r m yp'l nicht passiv, d.h. als P a s s i v G o d e r als N - S t a m m , v e r s t a n d e n w e r d e n sollte: ״E i n j e d e r w i r d o h n e ... g e m a c h t w e r d e n zu . . . " . V I I (Z. 3 [3]) wyqm Blcm mn mhr. V g l . h i e r z u N u m . 2 2 , 1 3 . 2 1 wayyäqöm Bil'äm babböqer ( M 58). Mn mhr w i e hebr. mimmöhörät, syr. men nidhär ״a m n ä c h s t e n M o r g e n " . G e g e n d e n L e s u n g s v o r s c h l a g mn mhz bei D 125 s p r e c h e n die Z e i c h e n s p u r e n u n d N u m . 2 2 , 2 0 f. 3 5 VIII (Z. 3 [5]) [ . . . ] x x x [ . . . ] / y[...]bh wlym[...]x. W a h r s c h e i n l i c h m e h r als ein Satz. Von d e n mit x b e z e i c h n e t e n B u c h s t a b e n r e s t e n k ö n n t e n x 2 u n d x 4 ( m ) o d e r (n), x 3 (d) sein. I X (ZZ. 3 f. [3+6]) wbkh ybkh. L e s u n g n a c h C L 194 f., ״F i g u r a e t y m o l o g i c a " mit I n f . a b s . vor f i n i t e r V e r b a l f o r m v o n d e r s e l b e n W u r z e l . D a s I m p e r f e k t ybkh zeigt an, d a ß es sich hier nicht u m einen n a r r a t i v e n Satz, s o n d e r n u m e i n e n U m s t a n d s s a t z h a n d e l t : ״w ä h r e n d / i n d e m er bitterlich w e i n t e " . V g l . d i e ä h n l i c h e Verteilung der ״T e m p o r a " als Stilmittel in der T r ä n e n s z e n e " a m A n f a n g d e s u g a r i t i s c h e n Krt-Epos, C T A 14 ( K T U 1.14) 1 2 6 - 3 0 : 32
Siehe Anm. 31. Das auf yp'l folgende Wort (unser bl') ist augenscheinlich in der Übersetzung nicht berücksichtigt. 34 Reichsaramäisch vielleicht in [b]l' bywmyk ״zur Unzeit für dich" (Ahiqar 102, COWLEY 1923, 215; doch ist die entscheidende Präposition ergänzt. 35 Die Formel findet sich noch öfter nach einer nächtlichen Gotteserscheinung, doch nicht ausschließlich; vgl. IRVIN 1978, 25. 33
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ycrb bhdrh wybky E r g i n g in s e i n e K a m m e r , i n d e m er w e i n t e , btn cgmm wydmc i n d e m er K l a g e n w i e d e r h o l t e , v e r g o ß er T r ä n e n , tntkn üdnfth w o b e i s e i n e T r ä n e n sich e r g o s s e n km tqlm ärsh w i e S e k e l s t ü c k e auf die E r d e , k mhmst mtth w i e F ü n f t e l s e k e l auf d a s Bett. H i e r sind die V e r b a l f o r m e n wybky u n d tntkn ״L a n g i m p e r f e k t e " (mit n i c h t - n a r r a t i v e r B e d e u t u n g ) in U m s t a n d s s ä t z e n 3 6 . X (Z. 4 [6]) wycl cmh 'Iqh [ w . . . ] . D i e I n t e r p r e t a t i o n d e s W o r t e s 'Iqh als P e r s o n e n n a m e unter V e r g l e i c h u n g v o n hebr. 'ElTqä ( k o n s o n a n t i s c h נl y q 3 7 ( נ, d e s N a m e n s eines der ״D r e i ß i g " D a v i d s , in 2 S a m . 2 3 , 2 5 ( H o 1 7 9 . 1 9 0 ) w i r d n u r v o n G r 2 5 1 f. bestritten, der 'l qh[l] ״t o the a s s e m b l y " lesen m ö c h t e ; d o c h w e r d e n in den K o m b i n a t i o n e n I u n d II d i e n i c h t - p r o k l i t i s c h e n P r ä p o s i t i o n e n in d e r | R e g e l d u r c h einen W o r t t r e n n e r v o n d e m v o n i h n e n a b h ä n g i g e n N o m e n g e s c h i e d e n ( A u s n a h m e : mn gds K o m b . II 8). Z u d e m scheint hinter d e m -h v o n נI q h ein W o r t t r e n n e r zu stehen. D i e F o r m cmh b e steht aus der P r ä p o s i t i o n c m ״m i t " u n d d e m - sicher auf B i l e a m zu b e z i e h e n d e n P e r s o n a l s u f f i x -h d e r 3 . m . s g . (so C L 194; Ri 85; G r a.a.O.); a n d e r s H o 1 7 9 . 1 9 0 (vgl. H a 2 2 4 ) u n d G a 1 7 5 . 1 8 5 , die c m als * ' a m m - ״O n k e l v ä t e r l i c h e r s e i t s " a u f f a s s e n w o l len. D o c h b e g e g n e t d i e P r ä p o s i t i o n c m z w a r nicht mit a r a m . cLL ״e i n t r e t e n " , w o h l aber i m U g a r i t i s c h e n mit v e r s c h i e d e n e n Verba e u n d i w i e HLK + cm ״g e h e n z u " (PARDEE 1975, 3 4 5 ; 1979a, 6 9 0 ) , YTN + pnm + cm ״d a s A n t l i t z richten a u f " = ( ״d i rekt) g e h e n z u " (PARDEE 1975, 3 5 2 ) , L3K + em ״s e n d e n z u " (PARDEE 1975, 690) und MGI + cm ״k o m m e n z u " (PARDEE 1975, 357; 1979a, 690) 3 8 , so d a ß d i e s e l b e R e k t i o n a u c h b e i cLL nicht a u s g e s c h l o s s e n w e r d e n k a n n . D a in d e n S ä t z e n X I I I - X V I I B i l e a m zu m e h r e r e n G e s p r ä c h s p a r t n e r n spricht, ist a n z u n e h m e n , d a ß *Iqh nicht allein zu i h m g e k o m m e n ist (vgl. H o 191); aus d i e s e m G r u n d e h a b e n w i r h i n t e r 'Iqh n o c h [ w . . . ] e r g ä n z t . W a h r s c h e i n l i c h f o l g t e ein z w e i t e r P e r s o n e n n a m e (vgl. a u c h zu S a t z X I ) . D i e S i n g u l a r f o r m d e s V e r b u m s ycl steht d e m nicht i m W e g e ; a u c h i m H e b r ä i 36 D e m Langimperfekt wybky entspricht im folgenden Hemistich die Infinitivkonstruktion btn 'gmm ״beim Wiederholen von Klagen", während die Verbalformen ycrb und wydmc als (narrative) Kurzirnperfekte interpretiert werden müssen; so weisen die ersten beiden Hernistichen eine chiastische Struktur auf. Die Stichometrie von M. DIETRICH-LORETZ 1973a, 32, die auf den Wechsel der ״Tempora" keine Rücksicht nimmt, würde dem Dichter des Epos ein schlechtes Zeugnis ausstellen; doch vgl. die Korrektur durch dies. 1973b, 23, wo mit Hilfe einer Zählung der geschriebenen Konsonanten (die uns als Mittel der Stichometrie nicht restlos überzeugt) eine Texteinteilung erreicht wird, die mit der oben aufgrund der Syntax gegebenen übereinstimmt. 37 Der Name fehlt in L X X (außer in hexaplarisch beeinflußten Handschriften), Syr und 1 Chr. 11,27, vielleicht aufgrund eines Homoioteleutons im hebräischen Prototyp der Textzeugen; doch ist uns nicht zweifelhaft, daß er auf guter Tradition beruht. Der Name ist nicht gedeutet; vgl. M. NOTH 1928, 40 mit Anm. 1. Die Erklärung als Einwortname von der Wurzel 3LQ ״strahlen, glänzen" (arab.) scheidet wahrscheinlich aus. In 2 Sam. 23,25 sieht 'lyq' wie ein Hypokoristikon mit dem Wortbildungssuffix - נaus (dann vielleicht < *Elyäqim o.ä.). Falls jedoch der letzte Konsonant der S c h r e i b u n g נI q h in Teil Der cAllä nicht Mater lectionis, sondern lautbar wäre, könnte auch das Verbum UQH/IQH vorliegen, und die Entwicklung wäre ähnlich verlaufen wie bei hebr. 'ElJsac, ammonit. auch 'lsc (RES 1888, 2). Vgl. auch
ZADOK 1 9 7 7 a , 2 6 6 N r . 1. 38
Vielleicht gehört im Vertrag Suppiluliumas I. von Hatti mit Niqmaddu III. (״II.") von Ugarit auch cm[n...] CTA 62,2' mit mg[y...] ebd., 3', zusammen; vgl. in der akkadischen Fassung PRU IV 17.227par., 44 S. 43.
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sehen wird bei mehreren Subjekten das Verbum häufig singularisch nach dem ersten Subjekt konstruiert, vgl. z.B. Gen. 13,1; 21,22; Ruth 1,3.6. XI (Z. 4 [6]) [...]. 111 dieser Lücke m u ß die Einleitung des Fragesatzes XII gestanden haben, die wir in der Transliteration sinngemäß ergänzt und der Übersetzung zugründe gelegt haben. Für den am A n f a n g der L ü c k e zu erwartenden Personennamen von Satz X (s.d.) stehen bei unserer Ergänzung vier Buchstaben zur Verfügung. XII (Z. 4 [6]) l[m]h tbkh. Ergänzung nach H o 173.191. XIII (Z. 4 f. [6 f.]) wy'mr Ihm. XIV (Z. 5 [7]) sbw. Der mittlere Buchstabe dieses Wortes ist stark beschädigt; doch ist die Lesung sbw (Ho 173.191) und die A u f f a s s u n g als Imp.m.pl. von ISB aus inhaltlichen Gründen nicht unwahrscheinlich. X V (Z. 5 [7]) 'hwkm mh Sg[r tpcl]. HWI ״verkünden, (an)zeigen" wohl im D - S t a m m wie meist in Aramäischen und Hebräischen (eventuell k ä m e auch der H / A - S t a m m in Frage). Zur Ergänzung siehe allgemein oben S. 136, zu d e m hypothetisch eingefügten N a m e n Sg[r] 3 9 unten zu Satz XLV; wir haben den N a m e n mit Hoftijzer als den einer Göttin aufgefaßt (siehe die Sätze X X I - X X I V ) und darum das Prädikat als 3.f.sg.irnpf. rekonstruiert; statt *tpcl (nach ypH Satz VI, vgl. *pclh ״Tun, Werk" Satz XVII) könnte auch *fbd (Ro 61) oder überhaupt ein anderes Verbum, das das bevorstehende Tun der Göttin ausdrückt, ergänzt werden. X V I (Z. 5 [7]) wlkw. Imp.m.pl. von HLK, gebraucht wie eine Interjektion ״auf!", vgl. analog hebr. lek, hkü etc. XVII (Z. 5 [7]) fw p'lt 'l[h]n. Asyndetischer Anschluß an Satz XVI, weil wlkw dort interjektionsartig verwendet ist. XVIII (Z. 5 [7]) [...]n 'tyhdw. Zur Form 'tyhdw ״sie versammelten sich" (u.E. tGStamm von IHD) siehe Ho 192 40 . Das Zeichen nach der Lücke wird von van der Kooij in HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976, 110; H o 275 ...]t gelesen und von H o 175.275 zu (mit möglicher Alternative ['lh]t) ergänzt. Nach Hoftijzer bezeichnet *Sdyt eine weibliche Göttergruppe analog und parallel den Sdyn von Satz XIX. Doch erwartet man, daß in Syrien-Palästina die männlichen vor den weiblichen Gottheiten genannt werden. Dazu kommt, daß die Spuren des Zeichens nach den Photographien und der Kopie eher f ü r die | Lesung ...]« sprechen (so auch C L 196; M 65 A n m . 59; Ga 171; Ro 61.66). Dies könnte noch immer als die feminine Pluralendung des Status absolutus (aram.) interpretiert werden; näher liegt u.E. j e d o c h der Plural einer maskulinen Gottesbezeichnung, am einfachsten ['lh]n, so daß man eine genaue Parallele zu Satz X I X gewänne 4 1 . X I X (Z. 6 [8]) wnsbw Sdyn mw'd. Zu wnsbw (von NSB N) und mw'd siehe H o 192 f. Auf den ersten Blick scheint das Perfekt mit w- hier und in Satz X X (w'mrw) narrative Funktion zu haben und damit in Konkurrenz zu dem bereits festgestellten narrativen ״I m p e r f e c t u m consecutivum" zu treten. D a weitere Beispiele f ü r das sog. 39
CL 196 und Ri 85 ergänzen sg[yn/t...] ״wie zahlreich [...] sind"; doch bliebe dann u.E. nicht genug Raum für den Rest des Satzes, der nach unserer Berechnung nur noch ca. drei Buchstaben einschließlich des Worttrenners umfaßt haben könnte. 40 Die Selbstbezeichnung der Qumrän-Gemeinde als yhd hat ihre Vorläuferin bereits in yahad Dtn. 33,5, das dort ״Versammlung" bedeutet. - Ha 225 erwägt, ob die Verbalformen 'tyhdw und wnsbw (Satz XIX) auch imp.pl. sein könnten; doch paßt das u.E. nicht in den Zusammenhang. 41 Die Abfolge ['lh]n - Sdyn wäre die von Allgemeinbegriff - Name; diese Stilfigur ist auch sonst belegt; siehe die Beispiele bei HECKER 1974, 146-150.
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״P e r f e c t u m copulativum" (Perfekt mit w- am Satzanfang mit narrativer Bedeutung) in Kombination I aber fehlen, ziehen wir es vor, wnsbw (XIX) und w'mrw (XX) als Formen des ״Perfectum consecutivum", d.h. als nicht-narrativ, zu erklären; es handelt sich bei den Sätzen X I X und X X dann um Umstandssätze, deren Handlungen als Begleithandlungen zu der von Satz XVIII aufgefaßt sind (Stilmittel, vgl. zu Satz IX). NSB N ist reflexiv; mw'd steht im adverbiellen Akkusativ. Der Ausdruck Sdyn ist von H o 275 f. und danach von den meisten Kommentatoren als Plural des Gottesnamens *Sdy, im Alten Testament ('El) Sadday, aufgefaßt worden. Nur Ri 86 f. und Gr 252 erwägen, ob es sich nicht auch um ein Appellativum handeln könne, nach Ringgren um einen Ausdruck f ü r ״eine Art Kultdiener", da fraglich sei, ob man eine Gottesbezeichnung wie Sadday in den Plural setzen könne. Nun läßt aber der Kontext, in dem die Sdyn auftreten, wohl kaum eine andere Deutung des Wortes als die auf eine Gruppe göttlicher Wesen zu, so daß wir bereit sind, die Sdyn mit Hoftijzer mit dem inner- und außerhalb des Alten Testaments belegten Gottesnamen ('El) Sadday42 zusammenzustellen. Eine Ableitung von *sd ״D ä m o n , Genius" (akk. sedu, hebr. *sed, jüd.-aram. sedä, syr. sedä) k o m m t j a aus orthographischen Gründen nicht in Frage, da der Plural dann *sdn lauten müßte. Anderseits lassen sich in Ugarit im 2. und in Phönizien im 1. Jahrtausend v. Chr. bestimmte Gottesnamen, die normalerweise im Singular gebraucht werden, auch um das M o r p h e m -m vermehrt nachweisen 4 3 , wobei die Belege mit -m in einer Reihe von Fällen als Plural- oder Dualformen verstanden werden müssen. Ein eindeutiges Beispiel f ü r Plural liegt in Z. 32 einer der normativen Listen des semitischen Pantheions von Ugarit als ug. Mlkm (CTA 29 par. RS 24.264 + 280, Ug VII, 2 f.), akk. in pseudologographischer Schreibung als "1MA.LIK.MES (Ug V 1 18, mit Plural-Determinativ .MES) vor 4 4 . | Dieselben Mlkm treten in einem Opferritual als E m p f ä n g e r von risyt (parallel zu Baal als E m p f ä n g e r von mtk45) auf (RS 24.266 Rs. 8', Ug VII, 33 f.) 46 . Ein Gottesname Mlk im Singular ist in Ugarit, wie es scheint,
42 Zu Sadday siehe M. WEIPPERT 1976a (Lit.), wo allerdings auf den thamudischen Beleg aus der Gegend von Tema (HasähTs el-Qerätr, JAUSSEN-SAVIGNAC 1914, 554 u. Taf. CXLII Nr. tham. 225; lies 'ls2dy lyqwd mnh [von links nach rechts]) und palmyr. Sdy' (siehe Anm. 72) nicht eingegangen ist. Aus neuerer Literatur sei noch genannt: KOCH 1976; PASSONI
D E L L ' A C Q U A 1 9 8 0 ; W I F A L L 1 9 8 0 ; L O R E T Z 1 9 8 0 ; GÖRG 1 9 8 1 ; K N A U F 1 9 8 1 ; z u r
״Nach-
geschichte" REISS 1975. Die Arbeiten von Wifall und Loretz laufen im Grunde auf eine Bestätigung der These von M. WEIPPERT 1961a hinaus. Wir lassen das Urteil darüber vorläufig offen. 43 Vgl. für Ugarit DE MOOR 1970a, 226 § 12, dessen Zusammenstellung aufgrund neuer Funde und Erkenntnisse jedoch ergänzt und modifiziert werden muß. 44 Die erste Zeile von CTA 29, die ins RS 24.264+ fehlt und in Ug V 1 18 kein akkadisches Äquivalent hat, ist mit 0 "״gezählt; so ergibt sich eine identische Zeilennumerierung für alle Textzeugen der Quasi-Bilingue. Bei Z. 0 (CTA 29,1) handelt es sich um die Überschrift der Liste, die angibt, daß im folgenden die ״Götter des Sapänu" (Ii Spn, zu lesen *'ilü Sapäni), d.h. des Götterbergs Gebel el-Aqra', aufgezählt werden, die z.B. in dem Ritual für das Sapänu-Opfer (dbh Sp[n] Ug V m 9 in derselben Reihenfolge auftreten. Zu dieser Interpretation von il Spn siehe bereits ALBRIGHT 1968, 122. 45 Vielleicht eine Libation; vgl. M. DIETRICH-LORETZ-SANMARTIN 1975b, 164. 46 Ob Verbindungen zwischen den ugaritischen Mlkm!MA.LIK.MES und den in mesopotamischen Texten erwähnten mal(i)kü bestehen, die zumindest in Mari Beziehungen zum Totenopfer (kispum) für frühere Könige haben, bedarf noch eingehender Untersuchung. Vgl.
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bisher nur in den beiden ״S c h l a n g e n " - T e x t e n U g V 111 7,41; 8,17' - mit W o h n s i t z in c ttrt47 - und in P e r s o n e n n a m e n w i e 1 IZI- d ma-l[ik] U g V in 145 K o l o p h o n 3, vielleicht auch lD1NGm.L1M(IlT)-mu-lik R S 17.288, 27, P R U IV, 215, Variante ׳DINGIR-MW-Z/ÄR R S 17.242 (vgl. U g V, 60) belegt 4 8 . W a h r s c h e i n l i c h der Plural (doch ist auch der D u a l nicht a u s z u s c h l i e ß e n ) des Gottesn a m e n s R a s a p b e g e g n e t in d e m sachlich u n k l a r e n 4 9 A u s d r u c k 1rs Rspm in der seit d e m 19. J a h r h u n d e r t in z a h l r e i c h e n E x e m p l a r e n b e k a n n t g e w o r d e n e n B a u i n s c h r i f t des Böd c astart f ü r d e n E s m ü n t e r n p e l von Sidon ( B u s t ä n es-Seh) K A I 15 (5. Jh. v. Chr.), der w o h l als ״L a n d der R a s a p - G ö t t e r " w i e d e r z u g e b e n ist. D a ß es sich hier nicht, w i e m a n g e m e i n t hat, u m ״F l a m m e n ' 0 0 o.ä., sondern u m G o t t h e i t e n handelt, ergibt sich aus der Rolle, die die Rspm in Ugarit im Ritual f ü r das Sapänu-Opfer {dbh Spn) spielen. In d i e s e m Z u s a m m e n h a n g f i n d e n b e s t i m m t e O p f e r h a n d l u n g e n an d e m Z e i t p u n k t statt, ״d a A s t a r t e - d e s - F e l d e s den K ö n i g s p a l a s t betritt" (k frb cttrt sd bt [m]lk P R U V 4 , 1 0 ) und ״d a die Rspm den K ö n i g s p a l a s t b e t r e t e n " (k frbn Rspm bt mlk ebd., 11) 51 . L e i d e r läßt w e d e r die N o m i n a l f o r m Rspm, die *Rasapüma (PI.) oder *Raspämi (Du.) gelesen w e r d e n k a n n , n o c h die V e r b a l f o r m frbn, die e b e n f a l l s Plural i*tacrubüna) o d e r D u a l (*tacrubäni) sein k a n n , e i n d e u t i g e r k e n n e n , o b es sich u m zwei oder m e h r R a s a p - G ö t t e r handelt. D a s P r o b l e m wird noch k o m p l i z i e r t e r dadurch, d a ß das f r a g m e n t a r i s c h e r h a l t e n e S y n t a g m a ] w r s p gn ysan[ in e i n e m Ritualtext in ugaritischer S p r a c h e aus Ras Ibn HänT (77/4 + 77/11,2) 5 2 nur als ״u n d die (beiden) Rsp gn ziehen a u s " a u f g e f a ß t w e r d e n k a n n ; hier ist die V e r b a l f o r m ysän (zu lesen *yasi'äni) z w e i f e l l o s Dual 5 3 . Rsp gn54 ist bisher z w e i m a l in | Ugarit belegt, n a c h a l l g e m e i n e r A n s i c h t im Singular; n a c h P R U II 88,3 ([b]t Rsp gn] hatte er dort einen Tempel. In e i n e m P r i v a t h a u s von Ugarit (Räs es-Samra) w u r d e a u ß e r d e m ein L ö w e n r h y t o n g e f u n d e n , das ein g e w i s s e r N ü r ä n u (Nrn) d e m / d e n Rsp gn geweiht hatte (RS 25.318, U g VII, 147 f . 1 4 9 - 1 5 4 ) 5 5 . In ä h n l i c h e m K o n t e x t w i e die Rspm treten a u c h die Gtrm in Ritualen auf. So w e r d e n in C T A 33 b e s t i m m t e O p f e r h a n d l u n g e n f ü r den A u g e n b l i c k v o r g e s c h r i e b e n , ״d a die
h i e r z u J . N o u g a y r o l i n U g V, 6 0 ; H E A L E Y 1 9 7 5 ; DE M O O R 1 9 7 6 ; K I T C H E N 1 9 7 7 ,
139-142;
RIBICHINI-XELLA 1 9 7 9 ; H . - P . M Ü L L E R 1 9 8 0 , 13 f. 47
Siehe ASTOUR 1968a, 19 mit Anm. 28. In dem Text PRU V 4 ist dbh mlk (Z. 2) als ״Königsopfer", bt mlk (ZZ. 7.10.11) als ״Königspalast" zu verstehen; so auch XELLA 1979, 833 f. Anders H.-P. MÜLLER 1980, 14, der mlk in diesen Ausdrücken als Theonym auffaßt. 48
49
V g l . E . MEYER 1 9 3 1 . 1 3 - 1 5 ; W . R ö l l i g in K A I II, 2 4 .
50
S 0 E . MEYER 1 9 3 1 , 14 f.
51
Zu PRU V 4 siehe XELLA 1979.
52
CAQUOT 1 9 7 7 / 7 8 , 5 7 4 ; BORDREUIL-CAQUOT 1 9 7 9 , 3 0 1 .
53 Nach Caquot und Bordreuil-Caquot a.a.O. Plural; doch erwartete man dann die Verbalform *ysun = *yasPüna. In Z. 1' kommt Rsp im Singular vor. 54 Zu den verschiedenen Interpretationen dieses Gottesnamens siehe M. DIETRICHLORETZ 1978, die selbst ״Reschef des Schutzes" vorschlagen. Nach DAHOOD-PETTINATO 1977 ist die Ebla (Teil Mardih) ein Gottesname dRa-sa-ap Gu-nu(-um)ki belegt; vgl. dazu auch H.-P. MÜLLER 1980, 7. Träfe die von den zuletzt genannten Autoren postulierte Verbindung zwischen dem eblaitischen und dem ugaritischen Gottesnamen zu, wäre das Element gn = gü-nu(-um)k' als Toponym zu interpretieren. 55 Inschrift bereits mitgeteilt von VIROLLEAUD 1963-66; 59 (ohne die nachgetragene Filiation bn כAgptr).
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Gtrm d e n K ö n i g s p a l a s t 5 6 b e t r e t e n " (clm frbn Gtrm bt mlk C T A 33,8 f.; ähnlich ebd., 1 f. k tcrb cttrt hr xx 5 7 bt mlk ״w e n n c Attartu-hurri 5 8 [ . . . ] den K ö n i g s p a l a s t betritt"). E i n e aktive R o l l e spielen sie in d e m Ritual R S 2 4 . 2 5 6 , 1 8 - 2 0 , U g VII, 21 f.: barVt
c
srt yrdn Gtr[m] msdh
tri sm IGtrm wrgm Gtrm yttb
a m 14. (Tag des M o n a t s ) k o m m e n die Gtrm O p f e r m a h P 9 herab: zwei S c h a f e f ü r die Gtrm. U n d die Gtrm m ö g e n a n t w o r t e n .
zum
Ä h n l i c h w i e hier e m p f a n g e n die Gtrm zwei S c h a f e als O p f e r a u c h in den Ritualen U g V in 13,26 (vgl. U g VII, 16) u n d w a h r s c h e i n l i c h C T A 33,17 (wo w o h l \tn s]m IGtrm zu ergänzen ist; vgl. die e b e n g e n a n n t e n Stellen). A. H e r d n e r 6 0 schließt aus der s t e r e o t y p e n Z w e i z a h l der O p f e r t i e r e , daß es sich a u c h u m zwei G / r - G o t t h e i t e n handle; d o c h ist dieser S c h l u ß u.E. nicht z w i n g e n d . D e r G o t t e s n a m e Gtr im S i n g u l a r ist in d e m zitierten Ritualtext C T A 33,11.14 6 1 und m e h r f a c h in d e m Brief CTA 55 an den O b e r p r i e s t e r {rb khnm) belegt, in d e m es a n s c h e i n e n d u m ein Feld des Gtr (sd Gtr Z. 16, | w o h l a u c h in Z. 14 h e r z u s t e l l e n ; S i n g u l a r w e g e n sd hwt ״d i e s e s F e l d " [Acc.sg.] Z. 15) geht 6 2 , u n d w o Gtr a u c h in den S e g e n s w ü n s c h e n a m S c h l u ß b e m ü h t wird (ZZ. 1 7 - 2 2 ) :
56
Zu bt mlk siehe Anm. 48. M. DIETRICH-LORETZ-SANMARTIN 1975c, 525.527, lesen hier gb, das sie mit dem folgenden bt mlk (Z. 2) verbinden und als ״einen Teil des Königspalastes, der wohl dem Dient der Götter vorbehalten war" interpretieren. Ob der Hinweis auf hebr. *gab Ez. 16,24.31.39, einer mit (sakraler?) Prostitution zusammenhängenden Installation (Podium?) unter freiem Himmel, in diesem Kontext gerechtfertigt ist, steht freilich dahin. Eine andere Möglichkeit wäre, die fraglichen Zeichen als ein schlecht geschriebenes bt zu erklären, das der Schreiber, dessen Kunst insgesamt recht bescheiden war, am Anfang von Z. 2 noch einmal korrekt wiederholt hätte. 58 Vgl. zu dieser Göttin M. WEIPPERT 1975a, 14-16.21 [siehe oben S. 27-29.31 f.]; anders (״Istar/ c _m(־f)-der-Höhle") M. DIETRICH-LORETZ-SANMARTIN 1975c, 526 f. (nach M. Delcor). Wir glauben, daß die von M. Weippert im Anschluß an NOUGAYROL 1958, 82 (vgl. Ug V, 56) und LIVERANI 1962, 104 Anm. 21, vertretene Auffassung noch nicht widerlegt ist. Es ist natürlich einzuräumen, daß sich ein strikter Beweis für diese wie für die abweichenden Erklärungen noch nicht führen läßt, und daß man eine akkadische Schreibung des Theonyms vermißt, bei der das Namenselement -hurri mit KUR determiniert wäre. 59 Anders HERDNER 1978, 25 f., die hier an ein ugaritisches Äquivalent von hebr. m9sad, tnasüdä ״endroit d'acces difficile" denkt. Doch spricht weder der Gebrauch des Verbums IRD noch der des Lokativ-Terminativ-Adverbials bei msd gegen die in der Übersetzung ausgedrückte Auffassung. Msd als Wohnsitz des Gottes Höränu in Ug V 111 7,58 ist hier kaum relevant. Zu msd ״Opfermahl, Gelage" vgl. die verschiedenen Auffassungen bei LOEWEN57
STAMM 1 9 6 9 , 7 3 ( = 1 9 8 0 , 3 7 2 ) ; 1 9 7 0 , 3 5 5 ; 1 9 7 1 ( = 1 9 8 0 , 4 1 9 - 4 2 2 ) ; DE M O O R 1 9 6 9 ,
169;
R Ü G E R 1 9 6 9 , 2 0 4 ; M A R G U L I S 1 9 7 0 , 1 3 3 ( u n d d a z u DE M O O R 1 9 7 0 C , 3 4 7 ) ; M . D I E T R I C H -
LORETZ-SANMARTIN 1975a, 110 f. 60 HERDNER 1978, 20, mit Bezug auf Ug V m 13,26. 61 Nach M. DIETRICH-LORETZ-SANMARTIN 1975C, 527, ist auch Ktr Z. 8 zu *Gtr zu emendieren (Hörfehler). Nicht zwingend. 62 Grundbesitz von Gottheiten, d.h. ihrer Tempel, ist auch sonst in Ugarit belegt.
156 [w]ht ysmc ühy Igy wyhbt bn 5[נ/???] wytn ilm bdhm bd Uhqm Gtr wbd Ytrhd Bcl
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u n d w e n n 6 3 m e i n e B r ü d e r 6 4 n u n auf m e i n e S t i m m e n h ö r e n u n d die M ä n n [ e r ] (?) ... en 6 5 , d a n n m ö g e n die G ö t t e r (sie?) i h n e n g e b e n d e m T h l q ä m u Gtr u n d d e m Y a t a r h a d d u Baal. c
Vgl. f e r n e r den P e r s o n e n n a m e n bdgtr P R U II 35 A I 10; 55,4. Z u vokalisieren ist Gtr als *Gataru, w i e aus der S c h r e i b u n g Ga-sa-ru in der an die v i e r s p r a c h i g e lexik a i i s c h e Liste U g V 1 137 a n g e h ä n g t e n d r e i s p r a c h i g e n Götterliste (IV a 15; vgl. b 11.13) hervorgeht; an ersterer Stelle (IV a 15) wird der Gott in der sumerischen Spalte mit Tispak, in der hurritischen mit M i l k u n ( n i ) 6 6 g e g l i c h e n 6 7 . Schließlich n o c h zwei Beispiele f ü r G ö t t e r n a m e n i m D u a l . In d e m bereits m e h r f a c h b e i g e z o g e n e n Ritualtext C T A 33 w e r d e n a u c h O p f e r f ü r die cntm f e s t g e s e t z t (ZZ. 17,20, n a c h J.C. de M o o r 6 8 a u c h Z. 13); dies ist der D u a l des N a m e n s der G ö t t i n A n a t h ( c nt) 6 9 . Ä h n l i c h 63
Die Kurzimperfekte (Jussive) ysmc und yhbt sind konditional übersetzt; syntaktisch liegt jedoch Parataxe vor. 64 *Uhhü- nom.pl. von ah (*3ahu) ״Bruder" mit Umlaut a > u ([0]?). 65 Zu HBT vgl. DIJKSTRA 1975, zu CTA 33,19-22 bes. S. 564. Dijkstra übersetzt hier mit ״knock down". Träfe das zu, wäre freilich der mit wytn anschließende Wunsch überflüssig. 66 Wohl als Milku- (= ug. Mlk) + singularischem Artikel -nni zu analysieren; siehe LAROCHE U g V, 4 6 0 . 67 Ein Lexem gtr kommt auch in Ug V in 2 Vs. 2.6 in den Ausdrücken wyst [GN] gtr wyqr 11 ytb If ttrt 11 tpz bhdfy (Vs. 1 - 3 ) und wtst cnt gtr bclt mlk bclt drkt bclt smm rmm [lf]lt kpt (Vs. 6 - 8 ) vor. Nach HERDNER 1978, 20 Anm. 72, handelt es sich dabei um ein Getränk,
w ä h r e n d CAQUOT 1 9 7 7 / 7 8 , 5 7 5 ; BORDREUIL-CAQUOT 1979, 3 0 3 , in V s . 2 gtr u n d yqr als
Eigennamen zweier rpum interpretieren. Zu gtr könnte in der Tat der Name Gtrn in Ras Ibn Hanl 77/8 A+77/13+77/21B Rs. 8' (CAQUOT 1977/78, 574; BORDREUIL-CAQUOT 1979, 302) verglichen werden, den die Autoren, vielleicht zu Recht, als den eines rpii erklären, während yqr (vgl. rpi Yqr ebd. Vs. 14') mit dem Stifter der Dynastie von Ugarit identisch sein könnte (vgl. zu diesem KITCHEN 1977, passim). Gegen diese Erklärung spricht jedoch Ug V III 2 Vs. 6, wo deutlich ist, daß gtr die Reihe der Epitheta ornantia der Göttin Anath anführt; dasselbe wird dann für gtr wyqr in Z. 2 gelten. Schon VIROLLEAUD Ug V, 555, hat zu gtr akk. gasru ״überlegen, stark" verglichen und den Ausdruck als Attribut der Gottheiten Rpii und Anath erklärt (in Z. 2 neben yqr ״geehrt"; in Z. 6 ist dann mit Virolleaud und M. DIETRICHLORETZ-SANMARTI'N 1975a, 115, wohl gtr(t) zu lesen). Da akk. gasäru und Derivate mit der arabischen Wurzel GSR ״wagemutig, kühn sein" zusammenzustellen sein wird, ist ug. gtr (*gatir-) wahrscheinlich aus dem Akkadischen entlehnt; vgl. in diesem Sinne bereits BLAUGREENFIELD 1970, 12 f. Der u.a. mit der Existenz des Götterattributs gtr begründeten Annahme von M. DIETRICH-LORETZ-SANMARTI'N 1975C, 527, daß Gtr(m) in CTA 33 ein Epitheton der Göttin Astarte (cttrt) sei, wird u.E. schon durch den Gebrauch der Verbalform frbn in Z. 9 widerraten (bei cttrt hr Z. 1 ist korrekt frb verwendet); endgültig schließen die Verbalformen yrdn und yttb in RS 24.256,18.20, die nicht als 2.f.sg.(/pl.) interpretiert werden können, diese Erklärung aus. Zu ug. gtr ״stark" gehört wohl auch der bereits erwähnte Personenname Gtrn, den in CTA 82 B 20; 100,4; 119 m 7; 136,9; PRU II 46,28 mit den Texten gleichzeitige Einwohner von Ugarit tragen, syllabisch 1 Ga-as-ra-na gen. PRU VI 55,26 (identisch mit dem Gtrn von PRU II 46,28). Zu dem assyrischen Gottesnamen dGasränu siehe AHw 283 a . 68 DE MOOR 1970a, 205 mit Anm. 9; nach M. DIETRICH-LORETZ-SANMARTI'N 1975c, 528, ist freilich lcnth zu lesen (ihre Erklärung der Form erscheint uns problematisch). 69 Nach M. DIETRICH-LORETZ-SANMARTI'N 1975C, 528, freilich cnt+ -m(a) unter Ablehnung der dualischen Auffassung.
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e m p f a n g e n in d e m R i t u a l t e x t R S 2 4 . 2 6 6 V s . 8 ( U g V I I , 31 f.) die Glmtm v e r s c h i e d e n e tierische O p f e r ; dies ist | w i e d e r u m ein f e m i n i n e r D u a l , der in nicht n ä h e r b e s t i m m b a r e r W e i s e mit der in der v o r h e r g e h e n d e n Z e i l e als E m p f ä n g e r i n v o n O p f e r n g e n a n n t e n Gottheit Glm z u s a m m e n h ä n g t . Z u u n t e r s c h e i d e n sind v o n d i e s e n G ö t t e r n a m e n i m Plural u n d D u a l solche, in d e n e n das M o r p h e m -m als ״e n k l i t i s c h e s Mem" an die S i n g u l a r f o r m eines T h e o n y m s a n g e f ü g t ist 7 0 ; leider sind diese F ä l l e nicht i m m e r deutlich zu e r k e n n e n . Z u s a m m e n f a s s e n d ist aus d e m v o r g e f ü h r t e n M a t e r i a l zu G o t t e s n a m e n i m Plural o d e r D u a l abzuleiten, d a ß es sich bei der G o t t e s b e z e i c h n u n g Sdyn u n s e r e r I n s c h r i f t mit z i e m l i c h e r Sicherheit u m d e n Plural 7 1 d e s G o t t e s n a m e n s *Sdy (hebr. Sadday) handelt, u n d d a ß d a m i t e i n e k o n k r e t e G ö t t e r g r u p p e g e m e i n t ist 7 2 , nicht generell d i e G e s a m t h e i t der Götter. W e n n u n s e r e E r g ä n z u n g v o n S a t z X V I I I richtig ist, stehen die S ä t z e X V I I I und X I X im s y n o n y m e n P a r a l l e l i s m u s m e m b r o r u m u n d b i l d e n z u s a m m e n e i n e c h i a s t i s c h e Figur a - b : b ' - a ' - c . X X (Z. 6 [8]) w'mrw lS[gr]. Z u m P e r f e k t mit w- siehe zu Satz X I X , zur E r g ä n z u n g oben S. 136, zu d e m h y p o t h e t i s c h e i n g e f ü g t e n G o t t e s n a m e n 5 [ g r ] unten zu Satz XLV. X X I (Z. 6 [8]) tpry skry smyn. S o die K o p i e v o n van der K o o i j ; n a c h d e n P h o t o g r a p h i en k a n n m a n nur smyn sicher lesen. H o 1 7 3 . 1 7 9 liest u n d übersetzt [ . . . Hy/t]htp ry skry smyn [ ״. . . let not] t h e a b u n d a n t rain (?) [br]eak the bolts of h e a v e n " ; die hier a n g e n o m m e n e L e s u n g geht auf C L 196 f. z u r ü c k (vgl. a u c h Ri 85; G a 171; R o 61), die, g e f o l g t v o n Ri 85; G a 185 (vgl. R o 66), b'bky (Satz X X I I ) zu d i e s e m Satz ziehen und tpry skry als z w e i f e m i n i n e I m p e r a t i v e d e s S i n g u l a r s ״n ä h e zu, v e r s c h l i e ß e " interpretieren. Vorausgesetzt ist bei C a q u o t - L e m a i r e a n s c h e i n e n d die Vorstellung, d a ß die S o n n e n g ö t t i n 5[mS] (so ihre E r g ä n z u n g in S a t z X X 7 3 ) d e m H i m m e l e i n e W o l k e gleich e i n e m F l i c k e n a u f s e t z e n , ihn so v e r s c h l i e ß e n und sich selbst (als Gestirn) verf i n s t e r n soll. D e r G e b r a u c h d e s V e r b u m s *TPR ״z u s a m m e n n ä h e n " in d i e s e m K o n text e r s c h i e n e uns j e d o c h seltsam - k a n n j e m a n d , und sei es eine Göttin, a m H i m m e l 70 So nach M. DIETRICH-LORETZ-SANMARTI'N 1975C, 528; Gtrm und cntm in CTA 33,9. 17.20; siehe dazu oben, v.a. Anm. 67. - Wenig deutlich ist das Bild bei der mehrfach vorkommenden Form Bclm. Sicher um den Singular mit enklitischem -ma handelt es sich u.E. bei dem ״Lexikon"-Eintrag [DIS EN : be-]lu : e-ew-ri : ba-a-lu-ma Ug V 1 130 in 14' (vgl. auch 137 11 30'.33') und in der Pantheion-Liste ZZ. 4 - 1 0 , wo sechsmaligem ugaritischen Bclm in der akkadischen Fassung jeweils D1SKUR mit Zählung 2 - 7 gegenübersteht (vgl., so weit erhalten, auch B'lm in Ug V III 9 Vs. 3.4.11.12). Nach RAINEY 1969, 108 f., handelt es sich bei ba-a-lu-ma der lexikalischen Listen um einen Pluralis majestatis, eine Auffassung, die von DE MOOR 1971, 135, auch auf die Form Bclm in CTA 2 iv 9 übertragen wurde. Dort liegt u.E. jedoch Vokativ sg. mit enklitischem -ma vor wie auch in CTA 6 v 11. Weniger gut bestimmbar ist Bclm in PRU II 1 Vs. 6.* 14 (wo B'lm aber jedenfalls gleich B'l Vs. 1.10 ist); RS 24.266 Vs. 6 (Ug VII, 31 f.; hier kann Bclm theoretisch sg., du. oder pl. sein, u.E. sg., da in Parallele zu Glm [sg.] stehend; CTA 34,9 (in dem Ausdruck ilhm Bclm). 71 Theoretisch ist auch Dual möglich, doch uns nicht wahrscheinlich. 72 Vielleicht kann hier auch der palmyrenische Ausdruck Sdy' angeschlossen werden, der bei CANTINEAU 1931, 130 Nr. 11, *5f.9, in der Gruppe *Bwlcstr wSdy( נin Z. 6 mit Attribut 'Ihy' tby״ כdie guten Götter") vorkommt. Er wird von E. Littmann bei CANTINEAU 1933, 194, als Plural eines palmyrenischen Äquivalents von syr. sedä (siehe oben S. 143; hier in positiver Bedeutung) erklärt. M 66 mit Anm. 60 f. erwägt, ob diese Sdy' nicht mit den Sdyn unserer Inschrift zusammenzustellen wären. 73 Siehe zu Satz XLV.
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eine Wolke annähen? - ; wir bleiben daher bei Hoftijzers Erklärung von skry als St.cs.pl. von *skr ״R i e g e l " (akk. sikküru׳, siehe H o 194 f., auch zu den ״Riegeln des Himmels") und fassen tpry als 2.f.sg. Jussiv (״Kurzimperfekt") H/A des Verbums PRR, vgl. akk. paräru D, hebr. PRR H, jüd.-aram. PRR A (״zer)brechen". Der Jussiv hat hier u.E., wie gelegentlich im Hebräischen, konzessive Bedeutung: ״du magst zerbrechen". XXII (ZZ. 6 f. [8 f.]) bcbky sm hsk w'l ngh ctm w'l smrky. Satzabgrenzung ähnlich wie C L 196 f., die j e d o c h bcbky zu Satz X X I ziehen (s.d.). Nach den Photographien ist der 2. Buchstabe von ctm mit G. van der Kooij in HOFTIJZER-VAN DER K o o u 1976, 106; HO 173 am ehesten ein (t>; die Lesung cdm (CL 196; Ga 171) ist uns weniger wahrscheinlich 7 4 . Vom (1) des zweiten w'l ist möglicherweise auf der Kopie und den Photographien | noch eine Spur des oberen Endes der Oberlänge sichtbar (anders van der Kooij a.a.O.) 7 5 ; die Lesung w'l ist aber auch aufgrund des bereits von C L 197 festgestellten Parallelismus zwischen hsk w'l ngh und ctm w'l smrky wahrscheinlich. Syntaktisch handelt es sich um einen zusammengesetzten Nominalsatz, der eine Aussage über bcbky (״Subjekt", ״T h e m a " ) macht, und dessen Prädikatsatz wiederum ein Nominalsatz mit zwei parallelen zweigliedrigen Nominalgruppen als Prädikat ist. Sm fassen wir mit der Mehrheit der Kommentatoren als O r t s ״a d v e r b " ״da, dort" (hebr. säm etc.) auf; zu hsk und ngh siehe ausführlich HO 196 f. Der Gebrauch der Negation נ/ (im Unterschied zu P) weist darauf hin, daß der Nominalsatz prohibitivische, d.h. negativ-jussivische Bedeutung hat 7 6 ; er ist analog zu Satz X X I zu erklären. Unbekannt ist uns die Bedeutung der Wörter ctm und *smr geblieben, von denen nach dem Parallelismus ctm den negativen, *smr den positiven Begriff darstellen muß 7 7 . XXIII (Z. 7 [9]) thby ht [bc]b hsk. Zur Ergänzung siehe allgemein oben S. 136; Wahl des Wortes *cb nach dem Kontext. Die Verbalform thby fassen wir als Jussiv f.sg. auf analog tpry in Satz XXI; zum Ausdruck YHB + ht (zu akk. hattu, hebr. hat, *hittä und Verwandte, ״Furcht, Schrecken") siehe vor allem hebr. NTN + hitfit + bd/19- Ez. 74
Während der Vorstudien haben wir auch die Lesung *cym erwogen und an hebr. cym (masoretisch *cayäm) Jes. 11,15 gedacht, das dort ein zerstörerisch wirkendes athmosphärisches Phänomen beschreibt (vgl. WILDBERGER 1972, 464 [Lit.]); doch ist diese Lesung u.E. paläographisch nicht verifizierbar. 75 Damit wären die Lesungen w'[d] (Ga 171.176) nach hebr. נed Gen. 2,6 und wh[d] (Ro 61 f.; *hd zu hebr. höd ״Hoheit, Pracht") ausgeschlossen. 76 Es ist nicht nötig, mit Ho 196; Ro 66; D 126 hier ein ״zusammengesetztes" Substantiv *3Ingh ״Nicht-Glanz" (syntaktisch wäre dies eine Status-constructus-Verbindung zwischen נ / und ngh) anzunehmen, auch wenn das unsichere נal-mäwet Prov. 12,28 damit gestützt werden könnte. 77 Hoftijzers Ableitung von ctm von der Wurzel cZM (hebr. cSM, arab. cZM) ״groß, mächtig, stark sein" ist zu Recht aus lautgesetzlichen Gründen von N 136; Gr 251 bestritten worden. Aufgrund des Parallelismus denkt Ri 85 an ״Dunkel" (vgl. auch CL 198), während CL 197 f.; Ga 176.185 das von ihnen gelesene *cdm an arab. cadam ״Nichtsein, Nichtexistenz, Fehlen, Verlust" anschließen (CL mit Vorbehalt). Ro 66 mit Anin. 28 sieht in ctm eine Verbalform, nämlich imp.f.sg. D + suff. 3.m.pl. von cTI D ״bekleiden, anziehen" und übersetzt ״bekleide sie {seil, die Himmel) mit Nicht-Lichtglanz" (vgl. Jes. 50,3). - *Smr wird von Ho 179.198 zu hebr. SMR ״schaudern" gestellt und mit ״dread, shuddering fear" wiedergegeben (vgl. Ga 185 ״terrore"; Ro 66 נ ״emä"), während CL 197; Ri 85 an phön. (!) smr KAI 25,1 denken, dessen Deutung allerdings unsicher ist; vgl. JEAN-HOFTIJZER 1965, 195:13-16; W. Röllig in KAI II, 35 z.St.
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26,17; 32,23.24.25.26.32 (CL 198) und allgemein H o 198 f. cb hsk ״finstere Wetterwölke", cb mit genitivischem Attribut {hsk wie in Satz X X I I Äquivalent von hebr. hösek etc.). X X I V (Z. 7 [9]) w'l thgy יd clm. Wir leiten thgy von HGI ״k n u r r e n " ab 7 8 , hier in der Bedeutung ״grollen, zürnen". Es handelt sich dann um die Bitte, nicht ״f ü r i m m e r " {cd clm) zu ״grollen", sondern das Unheilshandeln zeitlich zu begrenzen. Aussagen über die Beschränkung des göttlichen Gerichts finden sich auch im Alten Testament, z.B. Jes. 57,16; Jer. 3,12; Ps. 103,9; Thr. 3,31; vgl. auch die Frage Jer. 3,5. X X V (ZZ. 7 f. [9 f.]) ky sscgr hrpt nsr. Die in den Sätzen XXV, X X V I und X X V I I I vorkommenden Vogelnamen sind nur z.T. zu identifizieren, da häufig auch bei Äquivalenten in anderen semitischen Sprachen die Bedeutung unsicher oder unbekannt ist. Darüber hinaus muß beachtet werden, daß generell bei Tier- und Pflanzenbezeichnungen etymologische Verwandtschaft noch nicht gleiche oder ähnliche Bedeutung impliziert 7 9 . Besonders lästig ist, daß aufgrund des Erhaltungszustands des | Textes von Satz X X V an auch die Verständnisschwierigkeiten noch beträchtlieh zunehmen. Über den Sinn der folgenden Vogel- und Säugetier-Passagen kann man u.E. nur spekulieren; wir vermuten, daß darin die durch das Unheilshandeln der angesprochenen Göttin eingetretene Unordnung, die A u f h e b u n g der natürlichen Hierarchie im Vogelreich und die Verödung des Weidelandes, beschrieben ist, ohne das im strikten Sinne beweisen zu können. Ky (hebr. kT etc.) ״d e n n " bezieht sich syntaktisch auf Satz XXV, fungiert aber zugleich als Signal, daß der folgende Abschnitt (bis mindestens Satz X X X ) den Wunsch der Götter nach Begrenzung des Zorns der Göttin begründet. Der Vogeln a m e sscgr besteht aus den Elementen ss und cgr, wie hebr. süs cägür Jes. 38,14; Jer. 8,7 zeigt 8 0 ; das erste Element süs bedeutet wahrscheinlich ״S c h w a l b e " (vgl. aram. sws als L o g o g r a m m im Pehlevi 8 1 ) und wird durch cgr/cägür modifiziert 8 2 . Im AnSchluß an einen - allerdings anders begründeten - Vorschlag L. Köhlers 8 3 könnte man 78 So auch, jeweils mit verschiedenen Nuancen, Ho 199 (״to utter [a verdict]"); CL 196 (״faire de bruit"); Ha 226 (״ausdenken"); Ri 85 (״ein Geräusch von sich geben"). Ro 66 Anm. 29 erklärt'l thgy als ein Kompositum aus der Negation 'l und dem Nomen thgy (Form tfcl) mit der Bedeutung ״Nicht-Geräusch", d.h. ״ständige Stille". Nur Ga 176 f. 185 denkt an HGI II ״entfernen, vertreiben" und bezieht die Aussage auf die Sonnengöttin, die die von ihr hervorgerufene Dunkelheit niemals mehr mit ihren Strahlen vertreiben dürfe. 79 Vgl. z.B. die von der Wurzel 'RU/'RI abgeleiteten Tiernamen: akk. erü (arü) ״Adler, Geier": ug. arw, hebr. נäri, 'arye, bibl.-aram. 'arye, jüd.-aram. 'an, 'aryä, syr. נaryä ״Löwe" : arab. arwä (Nomen unitatis urwTya) ״Ibex(e)" : äth. נarwe ״Wild". Im Akkadischen gibt es neben elarü von dieser Wurzel noch arwium/armü ״Gazellenbock" o.ä., wohl ein Lehnwort aus dem Amoritischen. Vgl. ferner KÖHLER 1939, 122 f. 80 Unser Text erweist, daß w9süs ws'ägür in Jer. 8,7 (Kdtib) in *wdsüscägür zu ändern ist, daß es sich also um den Namen eines einzigen Vogels handelt. Über die Vokalisation des ersten Namenselements besteht einige Unsicherheit. In Jes. 38,14 hat die babylonische Tradition als Kdtib sys, als Qaresüs, während in Jer. 8,7 dem Kafib JVW das Qare sis gegenübersteht. Wir entscheiden uns für süs aufgrund der sogleich anzuführenden Schreibung sw׳s des Wortes für ״Schwalbe" im Frahang-i Pahlavlk. 81
82
F r a h a n g ־i P a h l a v l k v m 2 f., EBELING 1 9 4 1 , 2 0 ; JEAN-HOFTIJZER 1 9 6 5 , 1 9 1 : 2 0 .
Was cgr/cägür bedeutet, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht ״groß, dick" (vgl. syr. cagrä)l 83 KÖHLER 1936, 289; 1945, 35-38; 1956, 13 f., hält sls für die richtige Namensform und leitet sie onomatopoetisch von dem Ruf ״si-si-si" des Mauerseglers ab. cAgür ist nach KÖH-
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e t w a an d i e ״T u r m s c h w a l b e " , d e n M a u e r s e g l e r ( A p u s apus) d e n k e n , d e r in A u s s e h e n u n d F l u g b i l d an d i e S c h w a l b e e r i n n e r t u n d , w i e es f ü r Jer. 8,7 e r f o r d e r l i c h ist, zu d e n Z u g v ö g e l n g e h ö r t . D i e z w e i t e Vogelart nsr ist n a c h ug. nsr, hebr. neser, bibl.a r a m . nasar, j ü d . - a r a m . nisrä, syr. nesrä, a r a b . na/isr d e r A d l e r o d e r G e i e r 8 4 . D i e V e r b a l f o r m hrpt v o n HRP ״s c h m ä h e n , v e r h ö h n e n " k a n n P e r f e k t G o d e r D o d e r Partizip f.sg. G sein; e i n e E n t s c h e i d u n g d e r A l t e r n a t i v e ist nicht m ö g l i c h . C L 199 h a l t e n die S ä t z e X X V u n d X X V I f ü r eine s y n t a k t i s c h e E i n h e i t mit d e m V e r b u m y'nh (Satz X X V I ) u n d m ü s s e n hrpt d a h e r f ü r e i n e f e m i n i n e N o m i n a l f o r m i m S t a t u s c o n s t r u c t u s ( a n a l o g hebr. herpä) e r k l ä r e n ; d o c h s i e h e zu S a t z X X V I . X X V I (Z. 8 [10]) wqn rhmn ycnh ( x [ . . . ] ) . L e s u n g , A b g r e n z u n g u n d D e u t u n g dieses Satzes sind sehr umstritten. Statt u n s e r e s wqn (Ga 171) lesen H o 174.200; C L 198 f.; Ri 85 wql ״u n d die S t i m m e " ; w i r f a s s e n qn mit G a r b i n i als Ä q u i v a l e n t v o n akk. qinnu, hebr. qen, aram. qi/ennä ״N e s t " , das i m H e b r ä i s c h e n a u c h auf die i m N e s t sitzenden J u n g v ö g e l a n g e w a n d t w i r d u n d i m A k k a d i s c h e n a u c h die e r w e i t e r t e B e d e u t u n g ״F a m i l i e " a n g e n o m m e n hat. Statt rhmn ״G e i e r " (hebr. rähäm, arab. raham [ N o m e n unitatis rahama]•, H o . C L . Ri a.a.O.) schlägt G a a.a.O. die p a l ä o g r a p h i s c h m ö g l i c h e L e s u n g rhpn, Part.m.pl. G v o n RHP, vor; d o c h hat das V e r b u m *RHP (ug. RHP, hebr. u. syr. RHP) nicht die v o n G a r b i n i v o r a u s g e s e t z t e B e d e u t u n g ״b r ü t e n " (außer s e k u n d ä r i m Syrischen), s o n d e r n beschreibt die F l u g b e w e g u n g v o n R a u b v ö g e l n 8 5 , d a v o n a b g e leitet a u c h die d e r G ö t t i n | A n a t h 8 6 u n d d i e d e r rüah נelöhitn in G e n . 1,2 8 7 . D i e A u f f a s s u n g v o n ycnh als V e r b a l f o r m v o n e i n e r d e r W u r z e l n cNI - d i e K o m m e n t a t o r e n d e n k e n an ״a n t w o r t e n " 8 8 - f ü h r t nicht zu ü b e r z e u g e n d e n R e s u l t a t e n ; mit G a 1 7 7 . 1 8 5 möchten wir deshalb darin einen weiteren Vogelnamen, nämlich den des Straußes, s e h e n , d e r a l l e r d i n g s n u r i m H e b r ä i s c h e n v o r k o m m t : e i n m a l i m P l u r a l *y3cemm Thr. 4 , 3 ( Q kaycen1m\ K ky cnym)w, g e w ö h n l i c h in d e r Z u s a m m e n s e t z u n g batya'änä, PI. banöt ya'änä. D e r S i n g u l a r der e r s t e r e n F o r m ist a u f g r u n d d e r m a s o r e t i s c h e n Vokalisation d e s P l u r a l s als *yäcen zu r e k o n s t r u i e r e n ; d o c h w ä r e v o m K o n s o n a n t e n -
LER 1936, 288 f.; 1945, 38 f., von ״sis" zu trennen und mit der Kurzfußdrossel (Pycnonotus Reichenowi Lz. et Hellm. \ südarab. ta'gari) zu identifizieren. Dies ist nun - trotz Ho 200 nicht mehr möglich. 84 Akk. nasru nur in lexikalischen Listen, eventuell ein nordwestsemitisches Fremdwort. 85 Ug. RHP G oder D von nsrm CTA 18 iv 20.31; 19 1 32; hebr. RHP D Dtn. 32,11: kaneser yäcTr qinnö cal gözäläw y3rah(h)ep ״wie ein Adler, der sein Nest/seine Jungen aufweckt, über seinen Jungen schwebt". Das ״A u f w e c k e n " (CUR H) verstehen wir von der Situation der Atzung (Fütterung) der Brut im Nest, bei der die Jungtiere beim Nahen eines der Elterntiere in A u f r e g u n g geraten (die Ableitung von yäc1r von *CIR G nach ug. *GIR ״schützen", vgl. GINSBERG 1 9 3 8 , 9 A n m . 11; RICHARDSON 1 9 4 7 , 3 2 2 f . ; RÖSSLER 1 9 6 1 , 1 6 9 N r . 1 2 6 0 ; HART-
MANN 1967, 103-105, läßt sich nicht mehr halten, seit sicher ist, daß das fragliche ugaritische Verbum NGR, etymologisch NZR [hebr. NSR etc.] lautet; siehe z.B. RAINEY 1971, 157); RHP D ist die halb schwebende, halb stehende Haltung des mit seinen Flügeln schlagenden Adlers über seiner Brut. Das Syrische hat bei RHP nur abgeleitete Bedeutungen. 86 CTA 18 iv 21.32; U g V m 2 Vs. 8. 87 Wir fassen rüah in Gen. 1,2 als ״W i n d " auf, der nach altorientalischer Anschauung mit Flügeln ausgestattet ist; so macht es auch keine Schwierigkeit, auf ihn das Verbum RHP anzuwenden. 88 C NI I: CL 199; Ri 85. Caquot-Lemaire erwägen daneben noch das Verbum cNI IV ״singen", das auch bei H o 202 gemeint sein wird. 89 Die antiken Versionen haben ״Strauß", allerdings sämtlich im Singular (LXX ö t g o n f K o v , Syr. naccämä, Vulg strutio).
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gerüst ycnym aus a u c h die E i n z a h l f o r m ycnh, t i b e r i e n s i s c h v o k a l i s i e r t e t w a *ya'äne, m ö g l i c h , die mit ycnh in S a t z X X V I ü b e r e i n s t i m m t e . D a s V e r b u m v o n S a t z X X V I k ö n n t e in d e m z e r s t ö r t e n T e x t s t ü c k a m E n d e g e s t a n d e n h a b e n , w o a l l e r d i n g s n a c h u n s e r e r R e k o n s t r u k t i o n v o n K o m b i n a t i o n I r e l a t i v w e n i g P l a t z ist. M a n k ö n n t e daher a u c h a n n e h m e n , d a ß d a s u n l e s e r l i c h e Z e i c h e n (vielleicht (b)) v o r u n d die zerstörten Z e i c h e n in d e r L ü c k e zu S a t z X X V I I g e h ö r t e n , u n d d a ß in d e m Satz wqn rhmn ycnh e i n e E l l i p s e d e s V e r b u m s v o r l ä g e , d i e s i n n g e m ä ß d u r c h hrpt v o n S a t z X X V zu f ü l l e n w ä r e 9 0 . X X V I I (Z. 8 [10]) (x[...]x?z;y nhs wsrh. Z u r A b g r e n z u n g dieses S a t z e s n a c h v o r n e sieh e zu S a t z X X V I ; d i e F o r m v o n X X V I I ist w e g e n der B e s c h ä d i g u n g a m A n f a n g nicht b e s t i m m b a r . C L 198 (vgl. R i 85) w o l l e n .. .]bny nhs wsdh l e s e n u n d in nhs u n d sdh z w e i w e i t e r e V o g e l n a m e n s e h e n (sdh ״S c h l e i e r e u l e " w i e a l t a r a m . sdh K A I 2 2 2 A 33 9 1 ). Inhaltlich w ü r d e d i e s e L e s u n g u n d D e u t u n g gut zu d e r f o l g e n d e n A u f z ä h l u n g v o n nicht w e n i g e r als s e c h s V o g e l n a m e n (Satz X X V I I I ) p a s s e n ; d o c h stört die W o r t k o n j u n k t i o n w- v o r *sdh, d a e i n e K o n j u n k t i o n in d e r A u f z ä h l u n g erst v o r d e m letzten W o r t spr[... u n d sonst n i r g e n d s steht. Z u d e m hat b e r e i t s G a 178 darauf h i n g e w i e s e n , d a ß d i e I d e n t i f i k a t i o n d e s m i t t l e r e n B u c h s t a b e n s v o n * s d h als (d) d u r c h die L ä n g e seiner H a s t a a u s g e s c h l o s s e n w i r d . E s bleibt also bei H o f t i j z e r s srh, d a s a m e i n f a c h s t e n n a c h hebr. särä ( e t y m o l o g i s c h *sarrat-) als ״B e d r ä n g n i s " a u f g e f a ß t w e r d e n k a n n . D a n n d ü r f t e a u c h nhs ä h n l i c h e n S i n n h a b e n ; vgl. H o 2 0 2 f. X X V I I I ( Z Z . 8 f. [10 f.]) 3prhy נnph drrnsrtywn wspr[...]yn. D a s P r ä d i k a t dieses Satzes m u ß in der L ü c k e a m S c h l u ß g e s t a n d e n h a b e n , w o a b e r nur P l a t z f ü r ca. f ü n f B u c h s t a b e n ist; vielleicht ist ...]yn d e r R e s t d i e s e s P r ä d i k a t s , d a s d a n n ein Partizip i u m v o n e i n e m V e r b u m tertiae i n f i r m a e o d e r ein S u b s t a n t i v v o n e i n e r e n t s p r e c h e n den W u r z e l g e w e s e n sein k ö n n t e . 3 p r h y , st.cs.pl. v o n * נp r h , ist v o n H o 2 0 3 bereits mit hebr. * נe p r ö a h , PL נe p r ö h i m (vgl. arab. farh) ״j u n g e B r u t , J u n g v ö g e l " i d e n t i f i z i e r t w o r d e n . O b v o n 'prhy n u r d a s u n m i t t e l b a r f o l g e n d e W o r t נn p h o d e r die g a n z e R e i h e der V o g e l n a m e n a b h ä n g t , läßt sich nicht e n t s c h e i d e n . Von d i e s e n i s t נn p h n a m e n s gleich mit akk. anpatu, h e b r . נa n ä p ä , s y r . נa n n a p ä (nicht identifiziert) 9 2 . F ü r drr k a n n auf hebr. darör v e r w i e s e n w e r d e n , d a s g e w ö h n l i c h als ״S c h w a l b e " o d e r ״T a u b e " erklärt w i r d 9 3 . Nsrt sieht aus w i e e i n e f e m i n i n e A b l e i t u n g | v o n nsr ״A d l e r , G e i e r " . H o 2 0 4 e r k e n n t darin u n t e r Vergleich v o n j ü d . - a r a m . nasirtä ein K o l l e k t i v u m ״R a u b g e v ö g e l " ; d o c h e r w a r t e t m a n in u n s e r e r L i s t e einen k o n k r e t e n V o g e l n a m e n 9 4 . D a s
90 Daß hrpt unabhängig von der Auffassung als Perfektform oder Partizip eine feminine Verbalform ist, braucht nicht gegen diese Lösung zu sprechen, da hebr. qen im Mittelhebräischen weiblich ist (ROSENBERG 1905, 377), ebenso akk. qinnu, wenn es die Bedeutung ״Familie" hat. 91 Siehe hierzu DUPONT-SOMMER 1958, 48; danach H. Donner in KAI II, 250, die auf jüd.-aram. sädayä, arab. sadä ״E u l e " verweisen. Jüd.-aram. säddyä übersetzt im Targum Jerusalmi I (Pseudo-Jonathan) in Dtn. 14,16 hebr. tinsemet (das man traditionell meist als ״Eule" erklärt); arab. sadä ist nach einigen Autoritäten das Männchen von büm (dies das gewöhnliche Wort für ״Eule"; N o m e n unitatis büma). 92 Vgl. Ho 203, der an den Kormoran denkt. Auch die Gleichsetzung von akk. anpatu mit essebu und issür kilTli hilft nicht weiter; siehe LANDSBERGER 1966, 265. 93 Siehe Ho 203 f. 94 Nsrt kann nicht das ״n o r m a l e " Femininum zu nsr sein, da dies in der Sprache der Inschrift *nsrh (*nasrä) lauten müßte; eher könnte man an *nasrit o.ä. denken. Das Problem besteht nicht f ü r Hoftijzer, der in nsrt einen st.cs.f.sg. sieht.
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folgende Wort ywn wird von H o 204 an hebr. yäwen (mand. yauna) ״S c h l a m m " angeschlossen, als ״S u m p f " gedeutet und mit nsrt zu ״the birds of prey f r o m the s w a m p " verbunden; doch erklären C L 199; Ri 86; Ga 185 ywn zu Recht als ״Taube", vgl. jüd.-aram. yönä, syr. yawnä mit der G r u n d f o r m *yawn- (dagegen hebr. yönä mit Femininendung). Richtig sieht Ho 204 (vgl. C L 198; Ri 86; Ga 185), daß spr[ in dieser Reihe nicht ohne weiteres die generelle Bedeutung ״Vogel" haben kann; er übersetzt daher ״Sperling" und verweist auf Ps. 84,4; Prov. 26,2, wo hebr. sippör im 1., ddrör im 2. Glied des Parallelismus m e m b r o r u m steht; doch kann an diesen Stellen auch die oben S. 142 A n m . 41 zu den Sätzen XVII/XVIII erwähnte Stilfigur Allgemeinbegriff - N a m e vorliegen 9 5 . Immerhin findet sich das Nebeneinander der Bedeutungen (״kleiner) Vogel" und ״Sperling" bei arab. "usfür. Doch könnte man auch erwägen, ob in der Lücke nach spr nicht ein den generellen Ausdruck ״Vogel" modifizierendes (kurzes) Element gestanden hat; so gebildete Vogelnamen k o m m e n im Akkadischen (issür appäri ״S u m p f h u h n " , issür hurri ״Höhlenente" 9 6 etc. 9 7 ), Syrisehen (sepparä ״Vogel": seppsraggamlä [0׳rQ0u׳ö0׳xd[.u]A.0g], seppar pilä ״Strauß", seppar mäday ״Meise", seppar mitä ״Star", seppsrä ddqälä/seppar qälä ״Nachtigall") und Arabischen (cusfür ״Vogel": cusfür al-ganna ״Schwalbe", cusfür mug annin ״G r a s m ü c k e " ) vor. X X I X (Z. 9 [11]) w[...]mth. Mth ist mit allen Kommentatoren wohl ״S t a b " (hebr. matte etc.), vgl. htr in dem möglicherweise parallelen Satz X X X . X X X (ZZ. 9 f. [11 f.]) b'sr rhln yybl htr °rnbn נklw [C]5Z?. Zur Abgrenzung des Satzes siehe CL 199 f.; Ri 86; Ga 185; Ro 66. Mit Caquot-Lemaire, Garbini und R o f e fassen wir rhln yybl htr als von der zusammengesetzten Subjunktion b'sr ״w o " abhän-־ gigen Satz auf, in dem htr ״Stab" 9 8 das appositionelle Subjekt zu yybl ist. Letztere Form gehört, wie alle Kommentatoren zu Recht erklären, zur Wurzel YBL (< *WBL). Die Zuweisung der F o r m zum H / A - S t a m m (Ho 205 f.) könnte auf die biblischaramäischen Formen hebel (konsonantisch hybl) ״er brachte" Es. 5,14; 6,5 und hhebälä (konsonantisch Ihyblh) ״u m zu bringen" Es. 7,15 gestützt werden, bei denen als 1. Radikal statt des beim Kausativstamm zu erwartenden w das y des G- und D - S t a m m e s erscheint 9 9 ; näher liegt es jedoch, yybl als Form des D - S t a m m e s zu erklären. Dieser k o m m t bei *WBL/YBL im Akkadischen (bubbulu; Dtn in EA 161,19.28.48.50) und Syrischen vor. Da wir auch Satz X X X als Beschreibung der durch das Handeln der angesprochenen Göttin verursachten U m k e h r u n g der normalen Verhältnisse interpretieren, muß die Imperfektform yybl sich auf das Früher beziehen; es kann sich dann nur um den Durativ, Iterativ, Habitativ o.ä. der Vergangenheit handeln: ״w o der Stab Schafe zu leiten (d.h. zu weiden) pflegte". Daß 'klw nicht Imperativ (Ho 208), sondern Perfekt ist, haben CL 199; Ri 86, Ga 179; Ro 66 erkannt, die - abgesehen von Garbini - die Form präsentisch übersetzen. Garbini dachte an das sog. ״prophetische Perfekt" mit futurischer Bedeutung. Doch handelt 95 Unter Vorbehalt zieht Hoftijzer auch Ps. 102,8 bei, wo der sich von Gott verlassen fühlende Beter sich mit einem sippör böded נal-gäg, einem ״einsamen sippör auf einem Dach", vergleicht; doch kann sippör hier ohne weiteres allgemein ״Vogel" bedeuten. 96 Zur Bedeutung siehe LANDSBERGER 1966, 262-267; danach wohl Tadoma casarca (Tadorna irak-arab. gurgurra). 97 Sieh AHw 390 s.v. issüru(m) 7. 98 Vgl. akk. hutaru, hutartu ״Stab", phön. und sam'alit. htr ״Szepter", reichsaram. htr ״Stab", syr. huträ ״Rute, Stab"; hebr. höter im Alten Testament nur ״Zweig, Reis". 99 Im Jüdisch-Aramäischen jedoch mit -W-; siehe DALMAN 1905/1960, 311-313 passim.
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es sich hier um den Koinzidenzfall, der im Akkadischen und Hebräischen mit narrativen Verbalformen ausgedrückt wird und im Deutschen präsentisch wiederzugeben ist. Die Lesung und Ergänzung des letzten Wortes des Satzes macht Schwierigkeiten 1 0 0 ; nach den Photographien lesen wir das erste erhaltene Zeichen nicht als (h) (G. von der Kooij in HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976,108), sondern als ein rechts leicht | beschädigtes (s); das zweite kann (b), (d) oder (r) sein (vgl. van der Kooij ebd.). Da nach dem Kontext ein Objekt der Verbalform 'klw ״sie (fr)essen" zu erwarten ist (Ho 207), rekonstruieren wir [ c ]5b 101 , vgl. hebr. ceseb, b i b l . - a r a m . c ä s a b / c i s b ä , jüd.-aram. cäsabAis/sbä, syr. und chr.-pal. cesbä, arab. cusb (Nomen unitatis c usba) ״Grün", das auf dem ״F e l d " wächst, den Tieren zur Nahrung dient und deutlich auch ״G r a s " einschließt (vgl. Dtn 11,15; Ps. 106,20 1 0 2 ; Dan. 4,12.22.29.30; 5,21; Erub. 54 a etc.). X X X I (Z. 10 [12]) hps[...]. Vgl. Ho. 208 f.; C L 200. X X X I I (Z. 10 [12]) [...]x styw hmr wqbcn. Der mit x bezeichnete Buchstabenrest könnte (m) oder (n) sein, wobei letzterer als maskuline Pluralendung interpretiert werden könnte. Ho 179 vgl. 207 f.; M 61 f. mit Anm. 35; D 126 fassen styw als Imp.m.pl. auf, Hoftijzer unter B e r u f u n g auf den angenommenen Parallelismus mit 'klw Satz X X X , Müller auf den mit smcw Satz XXXIII. Wir glauben, daß hier noch ein Stück Situationsbeschreibung vorliegt, und daß folglich styw als 3.pl.pf. G ״sie trinken" (Koinzidenzfall, siehe zu Satz X X X ; Perfekt auch nach C L 200; Ri 86; G a 185) aufzufassen ist. Das Subjekt dazu ist in dem zerstörten Textabschnitt vor styw zu suchen (erhalten ist eventuell die Pluralendung ]n; s.o.). Getrunken wird hmr, w o f ü r u.E. nur ״Wein" in Frage k o m m t (vgl. ug. hmr, hebr. hemer, aram. hamrä, arab. hamr; so auch C L und Ri a.a.O.); doch sind auch die Vorschläge ״Z o r n " (Ho 179.207 vgl. Ha 277 unter Verweis auf reichsaram. HMR ״z ü r n e n " Ahiqar 47; hmr ״Z o r n " ebd. 104) und ״S c h l a m m " (Ga 180.185; D 126; vgl. ug. hmr CTA 5 1 1 8 ; hebr. hömer III, doch ist beides u.E. eher ״Ton, L e h m " als ״S c h l a m m " und demnach schwer trinkbar 1 0 3 ) gemacht worden. wqbcn wird von den Kommentatoren zum folgenden gezogen 1 0 4 und von H o 179; M 61 mit A n m . 35; D 126 als Vokativ erklärt (Dahood sieht in w- eine Vokativpartikel 1 0 5 ), während C L 200; Ri 86; Ga 185 das Wort als Subjekt von Satz X X X I I I auffassen. H o 210 f.; M 61 mit A n m . 39; D 126
100 Ho [x]hd, ergänzt zu [p]hd ״Furcht"; CL 199 f. [y]hd ״zusammen" oder [ ] נhd ״einer" als ״Artikel" des folgenden hps[... (Satz XXXI); Ga 179 [x]hd unter Ablehnung derErgänzung [']hd wegen hd Kombination II 10. 101 H. WEIPPERT 1981b, 91 mit Anm. 37, las hier ursprünglich [']hw, doch hat sich das bei wiederholter Inspektion der Photographien als paläographisch problematisch herausgestellt. Die neue Lesung ändert jedoch nichts an ihrer Interpretation der Passage. 102 Hebr. ceseb als Nahrung der Tiere noch Gen. 1,30 (alle Tiere); Ex. 10,12.15 (Heuschrecken; Plage); Dtn. 11,15 (bahemä); Am. 7,2 (Heuschrecken; Gericht); Ps. 105,35 (Heuschrecken; Plage). Mangel an ceseb läßt Tiere verschmachten: Jer. 12,4; 14,6. 103 Auch an der von Dahood verglichenen ugaritischen Stelle CTA 5 1 1 8 äußert der Unterweltsgott Möt nicht den Wunsch, hmr zu ״trinken", sondern vielmehr zu ״verschlingen" o.ä. (unsere Stichometrie weicht von der Dahoods ab); semantisch ist der Ausdruck bit etwas schwierig: inf. BLI D ״vertilgen" o.ä., vgl. akk. belü D ״auslöschen, vernichten", hebr. BLI D auch ״verbrauchen"? 104 Die Position von Rofe, der hier (Ro 67), wie meist, nur paraphrasiert, ist uns nicht deutlich. 105
V g l . DAHOOD 1 9 7 7 , 2 1 8 .
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leiten qbcn v o n der W u r z e l QBc ab und v e r s t e h e n das Wort als ״a g g r i e v e r s [die K u m m e r bereiten], D i e b e , r o b b e r s " 1 0 6 , w ä h r e n d C L 200; Ri 86, G a 180.185 ״H y ä n e n " ü b e r s e t z e n und auf hebr. säbüa\ arab. dab(u)c v e r w e i s e n ; in l e t z t e r e m F a l l e l ä g e das Wort hier in a l t a r a m ä i s c h e r O r t h o g r a p h i e mit
e n t s p r ä c h e a l t a r a m ä i s c h e r Ort h o g r a p h i e . Z u QHK + /- ״l a c h e n ü b e r " vgl. hebr. SHQ + h- G e n . 21,6; S'HQ + h- oft. D a s S u b j e k t des Satzes stand in der L ü c k e vor Ihkmn-, vielleicht ist ein Wort f ü r ״N a r r , T o r " zu e r g ä n z e n (vgl. C L 200). X X X V I (Z. 11 [13]) wcnyh rqht mr. D i e I n t e r p r e t a t i o n v o n cnyh als Priestertitel, wörtlieh ״A n t w o r t e r i n " , d.h. eine Art O r a k e l p r i e s t e r i n , n a c h A n a l o g i e v o n akk. äpil(t)um (Mari) ( H o 180.212; R o 67; vgl. H a 228; Ri 86) ist uns nicht w a h r s c h e i n l i c h . I m A n s c h l u ß an die A u s s a g e v o n S a t z e X X X V , d a ß j e m a n d , d e m das nicht zusteht, ״d i e 106
So noch H. WEIPPERT 1981b, 89. Vgl. dazu DEGEN 1969, 36 f. § 13; M. WEIPPERT 1973b, 46 (f.) mit Anm. 43. Wir umschreiben das in Frage kommende Phonem in diesem Aufsatz mit /d/; auch Isl wäre geeignet. Siehe auch unten zu Satz XXXV.
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Weisen v e r l a c h t " , k a n n m a n j e d o c h mit C L 2 0 0 ; G a 185 vgl. Ri 86 a u c h a n n e h m e n , d a ß hier ein S t ü c k ״k o p f s t e h e n d e " Welt ( ״e n bild av d e n u p p - o c h n e d v ä n d a värld e n " , Ri a.a.O.) geschildert wird. D a n n w ä r e cnyh die ״A r m e " , die sich ein - eigentlieh nicht e r r e i c h b a r e s - L u x u s p r o d u k t , e i n e S a l b e aus M y r r h e , bereitet. Rqht k a n n 3.f.sg.pf. G ( K o i n z i d e n z f a l l ! ) o d e r Part.f.sg. G v o n RQH sein. X X X V I I ( Z Z . 11 f. [13 f.]) wkhnh [ . . . ] . B e g i n n e i n e s Satzes, d e s s e n F o r t s e t z u n g a m A n f a n g v o n Z. 12 [14] stand u n d v e r l o r e n ist. Khnh wird a l l g e m e i n als ״P r i e s t e r i n " gedeutet 1 1 3 ; w a h r s c h e i n l i c h enthielt der Satz w i e X X X V I eine A u s s a g e ü b e r ein ״u n m ö g l i c h e s " o d e r ״u n g e h ö r i g e s " Verhalten i m R a h m e n der v e r k e h r t e n Welt (Ri 86). X X X V I I I (Z. 12 [14]) [ . . . ] . X X X I X (Z. 12 [14]). [ . . . ] Ins' 'zr qrn. D i e L e s u n g dieses ä n i g m a t i s c h e n S a t z f r a g ments ist im g a n z e n gesichert (siehe G. van der K o o i j in HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976, 116). N a c h H o 180.216 f. (und implizit w o h l a u c h M 6 2 A n m . 39) gehört qrn z u m f o l g e n d e n ; die ü b r i g e n K o m m e n t a t o r e n ziehen es zu u n s e r e m Satz X X X I X . D i e B e d e u t u n g des S a t z e s ist d u n k e l . Einigkeit besteht darüber, d a ß 'zr zur W u r z e l 3 ZR ״s i c h g ü r t e n " gehört und e n t w e d e r e i n e finite V e r b a l f o r m (3.m.sg.pf. G / D , K o i n z i d e n z f a l l ) o d e r ein P a r t . m . s g . G (vgl. zu b e i d e n M ö g l i c h k e i t e n H. WEIPPERT 1981b, 89) o d e r ein N o m e n ( h e b r . נe z ö r , syr. 'izärä [ L e h n w o r t aus d e m H e b r ä i s c h e n o d e r A r a b i s c h e n ? ] , arab. izär ״G ü r t e l " ; so H o 180.214 f.; H a 228; Ri 86; G a 185) ist. Ns' ist n a c h H o 180.214 f. Ä q u i v a l e n t v o n hebr. nasi, p h ö n . ns' (JEAN-HOFTIJZER 1965, 187:20), j ü d . - a r a m . ndsT'ä/nasTyä ״H ä u p t l i n g " u.ä., | n a c h C L 2 0 0 f.; H a 2 2 8 (Alternative); Ri 86; R o 67 Partizip m . s g . G VON NS3 ״d e r trägt", n a c h G a 185 Infinitiv v o n NS' mit P r ä p o s i t i o n /- ״u m a u f z u h e b e n " , n a c h H . WEIPPERT 1981b, 89, ein N o m e n ns' mit der B e d e u t u n g ״A n g r i f f , K a m p f " 1 1 4 . D a s Wort qrn wird v o n H o 180.216 f.; M 6 2 A n m . 39 als PI. v o n *qr ״G e g n e r " ( e t y m o l o g i s c h *darr- in alta r a m ä i s c h e r O r t h o g r a p h i e , vgl. akk. serru ״F e i n d s c h a f t , F e i n d " , hebr. sar, bibl.- und j ü d . - a r a m . cär ״F e i n d , Hasser", f. akk. serretu, hebr. särä, syr. carr3tä, arab. darr a ״N e b e n f r a u , K o n k u b i n e " ) erklärt, v o n C L 2 0 0 f.; H a 2 2 8 (Alternative); Ri 86; G a 185; H. Weippert a.a.O. als ״H o r n " (akk. qarnu, hebr. qeren etc.). Was von a l l e d e m richtig ist, ist a n g e s i c h t s des u n k l a r e n Z u s a m m e n h a n g s nicht zu e n t s c h e i d e n ; gelegentlich k a n n a u c h n o c h auf a n d e r e B e d e u t u n g e n der W ö r t e r geraten werden 5 1 5 . W i r n e h m e n j e d o c h an, d a ß es a u c h in Satz X X X I X n o c h u m die ״v e r k e h r t e W e l t " geht 1 1 6 . X L . X L I ( Z Z . 12 f. [14 f.]) hsb hsb whsb h[sb]. E s liegt n a h e , a m E n d e v o n Satz X L I ( B e g i n n v o n Z. 13 [15]) n a c h A n a l o g i e von Satz X L h[sb] zu e r g ä n z e n , so daß z w e i g l e i c h l a u t e n d e S y n t a g m a t a e n t s t e h e n , die d u r c h die K o n j u n k t i o n w- m i t e i n a n d e r
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HONEYMAN 1 9 3 8 , 2 8 6 u. T a f . V I ; MAGNANINI 1 9 7 3 , 126 f. A u s d e m V e r g l e i c h z w i -
sehen Z. 4 qbcm s lksp msprm 6... ״Becher von Silber, sechs an Zahl" mit ZZ. 7 f. qbc ksp msprm [...] ״Silberbecher", [x] an Zahl" ergibt sich, daß qbc in Z. 7 st.cs.pl. sein muß (so b e r e i t s HONEYMAN 1938, 2 9 6 . 2 9 7 ; MAGNANINI 1973, 127; a n d e r s JEAN-HOFTIJZER 1965,
249:56: st.cs.sg.). Auf hebr. *qubba'at 109
V g l . JEAN-HOFTIJZER
verweist auch Ro 67 Anm. 32.
1965, 6 9 : 2 7 - 3 0 ;
R. MEYER
1 9 7 2 , § 1 1 2 , 3 a ; BAKER
ERLANDSSON 1 9 7 6 / 7 7 ; B R O N G E R S 1 9 7 8 , 2 7 6 f . 110 111 112
Ro 62.67 liest yqhn (*yiqqshün). Zu eventuellen Ausnahmen in den Sätzen XL und XLI siehe dort! Siehe R.C. STEINER 1977, 111-120; VOIGT 1979, 109 f.
1980;
113
CL 200 erwägen daneben auch eine Analyse als w=k=hnh ״et comme elles". Vgl. hebr. NS3 II H ״angreifen, anfallen" (falls nicht von der Wurzel su 3 ) und eventuell JEAN-HOFTIJZER 1965, 187:16. Unsicher. 115 Für ns' erwägen C L 2 0 1 noch ״Frauen" (jüd.-aram. sg. nasä, pl. msin, nasayyä, nzse, syr. nesse, nessin, vgl. hebr. näsim, arab. nisüna), für qrn Ha 228 auch Ableitung von QR' oder QRI. N 135 bezweifelt die Erklärung von qrn als ״Gegner", ohne jedoch eine Aiternative zu bieten. 116 Dies ist die Voraussetzung des Übersetzungsvorschlags von H. WEIPPERT 1981b, 89: [״... und ein Krieger] gürtet sich zum Kampf (siehe Anm. 114) mit einem Horn". Zu vergleichbaren absurden Aussagen, die normale Handlungsweisen gleichsam auf den Kopf stellen, im Alten Testament siehe dies, ebd., 89 f. Anm. 34. 114
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verbunden sind 1 1 7 . Ho 180 übersetzt viermal ״consider" (Imp.m.pl.), stellt 216 jedoch auch die ״wörtliche" Übersetzung ״to consider a consideration" zur Wahl (?). Die Zweifel an der A u f f a s s u n g von (w)hsb als Imp.m.pl. ( C L 2 0 1 ; Ha 228; N 135 118 ) bestehen unter morphologischem Gesichtspunkt zu Recht; sie lassen sich jedoch durch den Vorschlag von M 62 A n m . 36 ausräumen, das jeweils am Satzanfang stehende ( w ) h s b als imperativisch gebrauchten Inf.abs., das jeweils zweite hsb als paronomastisches Objekt dazu aufzufassen und, anschließend an den pluralischen Imperativ in Satz XXXIII, ״bedenkt ein B e d e n k e n ! " zu übersetzen 1 1 9 ; vgl. hebr. HSB G / D + mahasäbä/mahsebet/mahasäböt 2 Sam. 14,4; Jer. 11,19; 18,11.18; 49,30; Ez. 38,10; Dan. 11,24 (D).25; vgl. Jer. 29,11; 49,20; Est. 8,3; 9,25 (meist in negativer Bedeutung). Zur N o m i n a l f o r m hsb kann arab. hasb ״Rechnen; Denken, M e i n u n g " verglichen werden. XLII (Z. 13 [15]) [...]. XLIII (Z. 13 [15]) wsm'w hrsn mn rhq[...{!)]. Da hinter rhq kein Worttrenner zu sehen ist, der in dieser Inschrift in der Regel auch am Zeilenende gesetzt wird, ist es möglieh, daß das Wort nicht komplett ist 120 ; vgl. andererseits hebr. merähöq ״von ferne". Nicht ersichtlich ist auch, ob der Satz mit mn rhq[...{!)} abgeschlossen war oder in der Lücke in der 1. Hälfte von Z. 14 [16] noch eine Fortsetzung hatte. wsm'w ist wahrscheinlich Pf.cs. ״sie (werden) hören" 1 2 1 . Im Zusammenhang mit dem Verbum SMc ״hören" kann hrsn nur zu hebr. heres {< *hirris- < *harris-) ״taub" gehören. In der nachexilischen Heilsprophetie des Alten Testaments erwartet man, daß nach dem bevorstehenden totalen U m b r u c h der bestehenden Verhältnisse die Tauben (herdsim) Schriftworte {dibre seper) | ״h ö r e n " (SMc) können (Jes. 29,18) 1 2 2 ; vgl. auch 35,5 und bei Deuterojesaja die ironische Anrede an die ״Tauben" (d.h. ״Israel") mit der Aufforderung, zu hören, in 42,8. X L I V (Z. 14 [16]) [...]. XLV (ZZ. 14 f. [16 f.]) wkl hzw qqn sgr wcstr /[...]. Die Z u s a m m e n f a s s u n g der angeführten Wörter in einem ״S a t z " ist rein hypothetisch. Wahrscheinlich ist uns, daß 117 Ga 181.185 zieht Satz XL zu Satz XXXIX und schließt hsb an hebr. heseb an, das er als ״eine Art Schlinge am Ephod" erklärt; hsb hsb dann etwa ״la fascia del fascio" (״die Binde des Bündels" o.ä.) oder ״la fascia della fasciatura" (״die Binde des Verbands" o.ä.). Das whsb von Satz XLI übersetzt Garbini mit ״e comprenderä", also wohl als pf.cs., und nimmt an, daß hier nach Analogie von Satz XLIII etwa ״die Dummen werden imstande sein zu verstehen" ausgedrückt werden soll. 118 Die Imperative ״betänk, betänk och betank" bei Ri 86 lassen nicht erkennen, ob sg. oder pl. gemeint ist. 119 H. WEIPPERT 1981b, 89 f.: Plural, weil an die Adressaten der vorhergehenden Unheilsankündigung gerichtet; vgl. Satz XXXIII. M 61 f. mit Anm. 36 kommt zu pluralischer Auffassung, weil er qrn (Satz XXXIX) als Vokativ pl. ״o Gegner" erklärt. 120 Doch fehlt ein Worttrenner anscheinend auch hinter ...ft am Ende von Z. 2 [4+2]. 121 So CL 201; Ri 86; Ga 185; nach Ho 180.220 jedoch narratives Perfekt (sog. ״Per• fecturn copulativum"). 122 WILDBERGER 1982, 1140, nimmt die ״Tauben" hier und an den übrigen genannten Stellen in übertragener Bedeutung und interpretiert 28,19 so, ״daß die Tauben zum Hören der Worte der Schrift befähigt werden ..., wenn die Ereignisse selber sprechen und dem geoffenbarten Wort recht geben". Doch legt der Kontext von 28,19 und 35,5 u.E. eher die Auffassung nahe, daß hier nicht ״geistlich", sondern körperlich Taube wieder hörend werden sollen. Zum Hintergrund des ״Hörens" von Schriftworten in der antiken Sitte, laut zu lesen,
s i e h e TACKE 1 9 1 1 ; K Ö H L E R 1 9 1 2 .
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mit wkl nach der Lücke etwas Neues einsetzt. Das Wort hzw fassen wir als 3.pl.pf. G von HZI ״s e h e n " (Narrativ, wohl Koinzidenzfall). Für den Rest des ״Satzes" kann angesichts des fragmentarischen Zustands des Texts und der Unsicherheit über die Bedeutung der Wörter nicht festgestellt werden, wie die Wörter syntaktisch zusammenhängen und wo der mit wkl beginnende Satz endigt. Über Bedeutung und Etymologie von qqn kann nur spekuliert werden, da jedes der beiden (q) die Phoneme /q/ und / d / wiedergegeben und -n, falls es nicht ein Radikal, sondern ein M o r p h e m ist, entweder Pluralendung oder Wortbildungssuffix sein kann 1 2 3 . Von der Deutung von qqn hängt dann ab, ob man sgr oder sgr wcstr in den mit wkl beginnenden Satz integrieren kann 1 2 4 oder mit sgr einen neuen Satz beginnen lassen muß 1 2 5 . Das Fehlen eines eindeutig erklärbaren Kontextes beeinträchtigt auch die Interpretation der Wörter sgr wcstr, die nach H o 273 f. zwei Gottesnamen, nach CL 201 einfache Appellative sind. Übereinstimmung besteht darüber, daß in d e m auffällig anklingenden hebräischen Ausdruck sdgar-'aläpekä w9cast3röt sönekä ״der Wurf deiner Rinder und der Z u w a c h s deines Kleinviehs" (?) Dtn. 7,13; 28,4.18.51 die Wörter *sägär und * c astäröt appellativ gebraucht sind 1 2 6 . Umstritten ist jedoch, ob es sich bei diesen Termini u m appellativ verwendete ursprüngliche Gottesnamen 1 2 7 oder um ״mythische Personifizierung(en) der mit dem gleichlautenden Appellativ bezeichneten g e g e n s t ä n d l i c h e n Größe(n)" 1 2 8 handelt. Diese Frage kann gegenwärtig nicht entschieden werden; wir akzeptieren j e d o c h vorläufig Müllers Argument, daß für die appellativische Verwendung von *Sägär und *'Astäröt die attributive Näher123 Nach Ho 218 f. ist qqn pl. von *qq oder *qqh, einem Nomen von der Wurzel DUQ mit der Bedeutung ״trouble, oppression" (ähnlich Ri 86; vgl. Ha 228 f.; nach CL 201; Ga 185 Verbaladjektiv pl. von derselben Wurzel). Die Zulässigkeit dieser Erklärung kann man nur bestreiten, wenn man generell die Möglichkeit ablehnt, daß der Lateral /d/ (einschließlich /z/) in unserer Inschrift durch das Graphem (q) wiedergegeben werden kann (vgl. Gr 250 f.). Gibt man diese Möglichkeit jedoch zu, könnte man auch an eine nominale Ableitung von DUQ mit dem Wortbildungssuffix -än- denken, also etwa an eine Form *dü/1/äqä/ön, die in altaramäischer Orthographie (qqn) zu schreiben wäre. Hierzu könnte hebr. sqwn Jes. 26,16 verglichen werden, das die Masoreten zwar, wie es scheint, als Verbalform säqün = ? aufgefaßt haben, das aber von den antiken Versionen als Nomen interpretiert wurde: LXX •öAlijng ״Bedrückung", Syr hdbüsdyä ״Einschließung", Vulg tribulatio ״Drangsal". Vielleicht kann man den Vers so lesen und verstehen: YHWH bassarpsqädükä *sVqön {*säqön oder *sTqön\ vgl. GESENIUS-BUHL 1917, 678 b s.v. SUQ II) *lahas (statt lahas) müsärdkä lämö ״Jahwe, in der Not suchen sie dich auf/haben sie dich aufgesucht; Bedrängnis, Bedrückung sind ihnen Züchtigung von dir" (die Varianten Ihsw und mwsryk in lQJes" bedeuten u.E. keine Verbesserung; Ihsw ist wohl ein Versuch, im zweiten Halbvers ein Verbum zu finden). Davon ausgehend könnte Satz XLV so übersetzt werden: ״Und alle haben gesehen/sehen die Bedrückung/ die Bedrückung durch Sagar/die Bedrückung durch Sagar und c Astar" (die Alternativen ergeben sich durch den unklaren syntaktischen Status des Perfekts hzw und der Wörter sgr wcstr). 124 S o C L 2 0 1 ; G a 185. 125 So Ho 180; Ri 86. 126 Sgr kommt im Hebräischen daneben allein in Ex. 13,12 (st.es. seger) und in Sir. 40,19 vor. Die Übersetzungen ״Wurf" und ״Zuwachs" sind konventionell; vgl. dazu M 64 f. mit Anm. 50.52.53. Die antiken Versionen übersetzen beide Wörter in der Regel mit ״Herde(n)" - *sägär/seger: LXX xa ßouxöXia, Syr baqre, Vulg armenta, einmal greges armentorum, Targ° baqrTn; *'astäröt: LXX xa JiOLjivia, Syr gdzäre, Vulg greges, einmal caulae ״Hür~ den", Targ° נadrin. 127
DELCOR 1 9 7 4 ; v g l . G a 1 8 1 ; G r 2 5 2 .
128
M 64 f. (das Zitat S. 65).
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b e s t i m m u n g d u r c h A u s d r ü c k e w i e נä l ä p T m u n d sön n o t w e n d i g ist 1 2 9 , so d a ß wir mit Vorbehalt der A u f f a s s u n g H o f t i j z e r s beitreten, d a ß es sich bei Sgr w'str u m als solc h e g e b r a u c h t e G o t t e s n a m e n h a n d e l t . N a c h H o f t i j z e r ist Sgr e i n e w e i b l i c h e Gottheit, die er a u f g r u n d dieser Stelle, z u g e g e b e n e r m a ß e n h y p o t h e t i s c h , a u c h in den Sätzen X V (Sg[...]), X X ( 5 [ . . . ] u n d X X X I I I ( £ [ . . . ] ) e r w ä h n t f i n d e t als d i e j e n i g e , von d e r e n b e v o r s t e h e n d e m U n h e i l s h a n d e l n der S e h e r B i l e a m in K e n n t n i s gesetzt wird. A u f das w e i b l i c h e G e s c h l e c h t v o n Sgr schließt H o f t i j z e r a u f g r u n d der f e m i n i nen Verbal- und P r o n o m i n a l s u f f i x f o r m e n in d e n Sätzen X X I - X X I V u n d a u c h a u f g r u n d des parallelen V o r k o m m e n s v o n *sägär u n d *'astäröt in d e m o b e n a n g e f ü h r ten biblischen A u s d r u c k 1 3 0 . Letzteres A r g u m e n t ist allerdings w e n i g durchschlagend, da H o f t i j z e r a n d e r e r s e i t s das N e b e n e i n a n d e r v o n Sgr u n d cstr in Satz X L V benutzt, u m d a s m ä n n l i c h e G e s c h l e c h t v o n cstr zu p o s t u l i e r e n . S o hängt die G e n u s b e s t i m m u n g von Sgr im w e s e n t l i c h e n v o n der Z u l ä s s i g k e i t der E r g ä n z u n g e n in den Sätzen XV, X X u n d X X X I I I ab, die n a c h L a g e der D i n g e nicht b e w i e s e n w e r d e n kann 1 3 1 . c str w ä r e n a c h H o f t i j z e r der G o t t cAstar, der n a c h A u s w e i s der I n s c h r i f t des M e s a v o n M o a b aus Dibän ( K A I 181,17) bei d e n M o a b i t e r n e i n e b e d e u t e n d e R o l l e gespielt hätte und v o n ihnen mit i h r e m N a t i o n a l g o t t K a m o s identifiziert w o r d e n wäre. D o c h könnte cstr u.E. ebensogut eine Göttin sein. Die Gottheit Cstr-Kms der Mesastele halten wir f ü r die ״c A s t a r des K a m o s " , d.h. f ü r seine G e m a h l i n u n d / o d e r P a r e d r o s in e i n e m seiner H e i l i g t ü m e r , vielleicht d e m v o n K e r i o t h (Z. 13). D i e s e A u f f a s s u n g wird d a d u r c h n a h e g e l e g t , d a ß a u c h bei den östlichen N a c h b a r n der M o a b i t e r , der a l t n o r d a r a b i s c h e n K o n f ö d e r a t i o n S u m u ' i l (Isinael) und i h r e m f ü h r e n d e n S t a m m K e d a r s o w i e d e r e n N a c h f o l g e r n e i n e c Attar w e i b l i c h e n G e s c h l e c h t s e i n e p r o m i n e n t e R o l l e spielte: Als cAttar-samain (aram.) bzw. cAttar-samä (ana. נt r s x m ) ״c A t t a r des H i m m e l s " stand sie an der Spitze des P a n t h e i o n s der O a s e D u m a , des Z e n t r u m s der K o n f ö d e r a t i o n u n d der Kedrener 1 3 2 . D a d a r ü b e r h i n a u s der N a m e der Göttin cttr(t) o h n e F e m i n i n e n d u n g -t noch in akk. Istar u n d a r a m . ctrcth (Atargatis) belegt ist 1 3 3 ,
M 64 Anm. 48. 130 Die übrigen Belege für die Gottheit Sgr aus Ugarit (in einer Opferliste Ug V m 9 Rs. 9 sgr witm s ״Sgr-und-'Itm: ein Schaf"; vgl. sgr mu[d...] CTA 5 in 15.16, ohne Kontext, eventuell appellativisch) und Karthago (in dem Personennamen cbdsgr, der in CIS I 3993,4; 4514,5 f. dieselbe Person bezeichnet; daneben CIS I 2669,4, wo Dbdsgr zu *cbdsgr zu emendieren ist; 2988,4) geben für die Genusbestimmung keine Anhaltspunkte. Vgl. noch ASTOUR 1 9 6 6 , 2 8 1 f . ; DE M O O R 1 9 6 9 , 1 7 8 ( z u FRM); 1 9 7 0 b , 3 1 2 ; M 6 4 f . m i t A n m . 5 9 . 131 Caquot-Lemaire ergänzen nur in Satz XX einen weiblichen Gottesnamen, und zwar Sfwis] (CL 196-198), da sie sgr w'str in Satz XLV als Appellative auffassen. Zum femininen Genus der Sonnengottheit im nordwestsemitischen Bereich siehe M. WEIPPERT 1969a, 204 f. mit Anm. 57 f. [siehe oben S. 119f. mit Anm. 55f.]. In den Sätzen XV und XXXIII ergänzen Caquot-Lemaire Appellativa; vgl. oben S. 142 mit Anm. 39 (zu Satz XV); S. 154 (zu Satz XXXIII). 132 Siehe M. WEIPPERT 1973/74, 44 f. Anm. 24; KNAUF 1985a, 96-103. 133 Vgl. noch das theophore Element ctr°, keilschriftlich At(t)ar°, in aramäischen Personennamen wie ctrsmk KAI 222 (Seßre I) A 1.3.14, ass. lA~tar-süm-ki BM 131124,5 (MILLARDTADMOR 1973, 58 u. Taf. XXIX); in assyrischen Steleninschriften aus Pazarcik (im Museum von Mara§) Vs. 11, und im Museum von Antakya ZZ. 5:*7.9.* 14 (Name eines Königs von Arpad); Teil Haläf 114 Rs. 11 (WEIDNER-UNGNAD-FRIEDRICH 1940, 64 u. Taf. 27; Name eines ummänu); dAt-tar-nu-ri-נ BE IX, 51 b ; vielleicht auch in Ad-d[a-i]r-nu-ri-is HALLOCK
1 9 6 9 , 4 9 1 : P F 1 7 9 9 , 4 f . ( v g l . MAYRHOFER u . a . 1 9 7 3 , 1 2 2 § 8 . 1 4 a ; ZADOK 1 9 7 7 b , 5 8 ) ; ä g . -
aram. ctr(rm)ry BRESCIANI-KAMIL 1966, 412: Brief 7,1.5; ctrswry COWLEY 1923, Nr. 8,27;
von Tell Der c Alla
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k a n n a u c h f ü r cstr in Satz X L V die D e u t u n g auf e i n e G ö t t i n nicht o h n e weiteres abgewiesen werden. | X L V I (Z. 15 [17]) [ . . . ] . X L V I I (Z. 15 [17]) [ . . . ( ? ) ] nmr hnys hqrqt. O b dieser ״S a t z " mit nmr b e g i n n t u n d mit hqrqt endet, k a n n nicht festgestellt w e r d e n . N a c h d e m I n f r a r o t p h o t o der Stelle ist die L e s u n g j e d o c h sicher 1 3 4 . D i e B e d e u t u n g der W ö r t e r nmr ״L e o p a r d , P a n t h e r " (akk. nimru135, hebr. nämer, r e i c h s a r a m . [Ahiqar] nmf, b i b l . - a r a m . nsmar, j ü d . a r a m . nimrä, syr. nemrä, asa. nmr, arab. namir/nimr, äth. namr), hnys ( w o h l *hunays) ״F e r k e l " (syr. hannüsä, hsnaysä, arab. hinnaws, hirnaws), hqrqt (finite F o r m d e s Pf. H 1 3 6 v o n QRQ ״f l i e h e n " , w o h l 3.f.sg. 1 3 7 ) hat H o 2 1 9 f. festgestellt. D a nmr w a h r s c h e i n l i c h m a s k u l i n ist (die w e i b l i c h e F o r m wird a n s c h e i n e n d b e z e i c h n e t , vgl. a l t a r a m . nmrhm, syr. nemrstü, arab. namira), unterliegt die v o n C L 2 0 2 ; Ri 8 6 vertretene Ü b e r s e t z u n g ״d e r P a n t h e r / L e o p a r d s c h l ä g t / s c h l u g das F e r k e l in die F l u c h t " g e w i s s e n B e d e n k e n ; d a s s e l b e gilt w o h l , w e n n m a n hnys als S u b j e k t der V e r b a l f o r m a u f f a ß t . D o c h ist a u c h H o f t i j z e r s M e i n u n g , d a ß hier die ״c e n t r a l g o d d e s s " , d.h. Sgr, h a n d l e ( H o 219), u n b e w e i s b a r . X L V I I I ( Z Z . 15 f. [17 f.]) bn[...]. S a t z a n f a n g bei bn[...m nicht gesichert. X L I X (Z. 16 [18]) [ . . . ] . L (ZZ. 16 f. [18 f . ] ) [ . . . ] m s « נz r n w'yn [ . . . ] . Statt >zrn ist a u c h die L e s u n g 'yrn nicht a u s g e s c h l o s s e n . cyn w i r d v o n H o 180.220 als ״A u g e " erklärt; d o c h sind a u c h die A u f f a s s u n g e n ״Q u e l l e " u n d ״R u i n e n , T r ü m m e r " (vgl. hebr. ciyy־im) m ö g l i c h .
2.4. Übersetzung140 I
[DIES IST DIE IN]SCHRIFT ÜBER [BILEA]M, [DEN SOHN BEO]RS, DEN GÖTTERSEHER.
9 , 1 6 ; ctrmlky 129
Die ״Bileam"-Inschrift
[100/101]
KRAELING 1 9 5 3 , N r . 1 , 1 3 ; 8 , 1 0 ; p a l m y r . STARK 1 9 7 1 , 1 0 8 . V g l . GARBINI 1 9 6 0 ;
M . W E I P P E R T 1 9 7 3 / 7 4 , 4 4 f . A n m . 2 4 ; LIPINSKI 1 9 7 5 , 5 8 - 6 2 . 134
I n HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1 9 7 6 , T a f . 3 , w e n i g e r d e u t l i c h ; v g l . N 1 3 5 .
135
V g l . LANDSBERGER-KRUMBIEGEL 1 9 3 4 , 7 7 .
136
Bei dieser Erklärung muß in Kauf genommen werden, daß der Vokalträger Aleph der t-Stämme (vgl. 'tyhdw Satz XVIII) anders als im Hebräischen, Aramäischen und Arabischen (VIII. und X. Stamm) vom konsonantischen Element des Präformativs des Kausativstamms abweicht. Diese Koppelung besteht jedoch auch im Akkadischen und Ugaritischen nicht. 137 Theoretisch möglich ist auch 2.m./f.sg. oder l.c.sg.pf. H. Dagegen Ga 181 f., der eine Verbalform mit Fragepartikel h- oder ein feminines Nomen von der Wurzel QRQ im st.cs.sg./ pl. mit Präformativ h- wie die vom jüdisch-aramäischen Infinitiv des H/A-Stammes abgeleiteten Nomina der Form *haqtßlä/'aqtälä im Mittelhebräischen und Jüdisch-Aramäischen zur Diskussion stellt. Zum alt- und reichsaramäisch belegten Verbum QRQ vgl. Ho 219 mit Anm. 99; die Bedeutung ״fliehen" steht fest unabhängig von der Frage, ob das Verbum QRQ etymologisch für DRQ steht (vgl. jüd.-aram., chr.-pal. und syr. CRQ ״fliehen") oder nicht (anders N 135; Gr 250 f.). 138 KAI 223 ( S e ß r e II) A 9 (nrnrh)׳, vgl. 222 ( S e ß r e I) A 31 (nm[r]h)\ die Stellen sind, wie die Photographien bei DUPONT-SOMMER 1958, Taf. XXII und VI, ausweisen, schwer beschädigt; doch dürften die Lesungen sicher sein. 139 Ga 171 f. 182 liest am Ende von Z. 15 [17] bk und verbindet das mit rn am Anfang von Kombination II 3 zu bkrn ״Kameljunge". 140 Kapitälchen deuten die im Original durch rote Farbe hervorgehobenen Partien an, Kursivsatz Unsicheres.
Die ״Bileam"-Inschrift
156
II.III. IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL.XLI XLII XLIII XLIV XLV
von Teil Der c Alla
[99/100] [100/101]
Zu dem kamen die Götter in der Nacht [und sprachen zu ih]m gemäß dem Ausspruch Els. | Und sie sprachen zu [Bilea]m, dem Sohn Beors, so: EIN JEDER WIRD GEMACHT WERDEN OHNE ... zu ...[...]. Da stand Bileam am Morgen auf [...]...[...]...[...]...[...]..., indem er bitterlich weinte, Da kam zu ihm Eliqa [und ...,] [und sie sprachen zu Bileam, dem Sohn Beors:] W[ar]um weinst du? Er sprach zu ihnen: Setzt euch! Ich werde euch verkünden, was Sag[ar tun wird,] und kommt, seht das Tun der Göt[te]r! [Die Gött]er versammelten sich, indem die Sadday-Gottheiten zur Versammlung zusammentraten und zu 5a[gar] sprachen: Du magst die Riegel des Himmels zerbrechen, in deiner Wolke mag Finsternis sein und nicht Lichtglanz, Dunkel und nicht dein ..., du magst Schrecken bereiten [mit der] dunklen [W01]ke aber grolle nicht ewig! Denn die Turmschwalbe verhöhnt den Adler, die Geierjungen den Strauß ([...]). [...]... Not und Bedrängnis. Die Brut der "nph, die/der Schwalbe, die/der nsrt, die/der Taube, der/des Sperling(s) [...]... und [...] Stab. Wo der Stecken Schafe weidete, fressen (nun) Hasen das [G]ras. ...[...] [Die...]en trinken becherweise Wein. Hört die Mahnung, ihr Gegner der Sa[gar]! [...] [Ein Tor] verlacht die Weisen, und eine arme Frau bereitet Myrrhensalbe, und eine Priesterin [...] [...] [...]... Bedenkt ein Bedenken! Ja, bedenkt ein Be[denken!] [...] Die Tauben hören von ferne ([...]). [...] und alle sehen die Bedrückung (durch) Sagar und cAstar ...[...]
157
Bileam"-Inschrift
von Tell Derc Alla״Die
,XLVII ([...]) der/den Leopard(en) verjagt das Ferkel XLVIII ...[...] XLIX [...] [...]...[...] L
9. Der ״Bileam"-Text von Teil Der cAllä und das Alte Testament (1989/1991)
1. Einleitung Der etwas allgemeine Titel dieser Abhandlung verlangt nach einer kurzen Erklärung darüber, was im folgenden besprochen werden soll. Bevor ich nach Hinweisen darauf zu suchen begann, welche Spuren die InSchriften von Teil Der cAllä in den Diskussionen der alttestamentlichen Wissenschaft hinterlassen haben, war ich überzeugt, daß alles, was zu diesem Gegenstand gesagt werden konnte, bereits gesagt war, nachdem zwölfeinhalb Jahre seit der Veröffentlichung des monumentalen Buches von Jacob Hoftijzer und Gerrit van der Kooij, Aramaic Texts from Deir cAlla, verstrichen waren. In erster Linie dachte ich an all die Artikel und Rezensionen, die um 1980 herum erschienen' und eine Anzahl von ״Parallelen" zwischen den ״Kombinationen" I und II und der alttestamentlichen Bileam-Perikope in Num. 22-24 herausstellten. Mir scheint, daß hier, vor allem im Blick auf ״Kombination" I, die Möglichkeiten isolierten Vergleichs weithin erschöpft sind. Bei näherem Hinsehen ist jedoch zu erkennen, daß Fragen allgemeinerer Art - literarische, stilistische, religionsgeschichtliche Probleme - noch nicht angemessen behandelt worden sind. Das heißt nicht, daß es nicht einige einschlägige Arbeiten gibt: Hoftijzers Kommentar zu den Inschriften in der Erstveröffentlichung der Texte, Aufsätze von Mathias Delcor, Hans-Peter Müller und Helga Weippert2. Mein allgemeiner Eindruck ist jedoch, daß die Inschriften von Teil Der cAllä von der alttestamentlichen Wissenschaft bisher sehr stiefmütterlich behandelt worden sind, wenn man sie nicht überhaupt ignoriert hat. Selbst in der umfassenden Arbeit von Hedwige Rouillard über die biblische Bileam-Perikope spielen sie nur am Rande eine Rolle3. | Angesichts der Schwierigkeiten der Interpretation der Texte könnte die Zurückhaltung der Wissenschaft allerdings auch als weise angesehen werden.
1
B i b l i o g r a p h i e : AUFRECHT 1 9 8 6 ; E r g ä n z u n g e n : LEMAIRE 1 9 9 1 , 5 5 - 5 7 .
2
H O F T I J Z E R - V A N DER K O O I J 1 9 7 6 , 1 7 3 - 1 8 2 ; H . - P . M Ü L L E R 1 9 7 8 u n d 1 9 8 2 ; H . W E I P P E R T
1981b. 3 ROUILLARD 1985, 2 5 - 2 8 und passim (nicht im Index).
״Der ״Bileam "-Text von Teil Der c Alla
170
[159/160]
Unter diesen Umständen verzichte ich darauf, alle die ״Parallelen" zwischen beiden Textgruppen erneut aufzuführen, die sich in früheren Publikationen finden, und auch die Thesen der oben erwähnten Autor(inn)en zu referieren. Vielmehr möchte ich mich auf die Bedeutung von ״Der cAllä" für die Erforschung einiger literarischer und sprachlicher Aspekte des Alten Testaments und der Religion Palästinas (oder ״Israels") in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. konzentrieren. Es soll also um Fragen allgemeinerer Natur ohne allzu viel Rücksicht auf die Einzelheiten gehen. Eine weitere Einschränkung erscheint mir notwendig: Ich beziehe mich bei meinen Erwägungen ausschließlich auf ״Kombination" I, das ״Buch von Bileam, dem Sohn Beors". Der Hauptgrund dafür ist, daß ich ״Kombination" II nicht genügend verstehe. M.E. wäre es sinnlos, über die Bedeutung eines ungenügend verstandenen Textes für die Interpretation einer anderen Textgruppe zu spekulieren. Diese Vorentscheidung wird dadurch erleichtert, daß Andre Lemaire kürzlich gezeigt hat4, daß ״Kombination" II von ״Kombination" I zu trennen ist und ein selbständiges literarisches Werk darstellt, das mit Bileam nichts zu tun hat. 2. Zur Rekonstruktion und sprachlichen Einordnung des ״Bileam "-Textes Unter Fachleuten muß nicht besonders betont werden, daß bei Lesung und Verständnis des ״Bileam"-Textes noch kein Konsens erzielt werden konnte; die Gründe dafür liegen auf der Hand. Das verursacht einige Schwierigkeiten, ist jedoch nicht zu ändern - und hält die Diskussion in Gang. Es bedeutet aber auch, daß vorerst alle, die sich mit dieser Inschrift beschäftigen, ihren Untersuchungen und Ergebnissen ihre eigene Lesung des epigraphischen Materials und ihre eigene Interpretation dessen, was sie lesen zu können glauben, zugrundelegen müssen. Wesentlich ist dabei jedoch, daß diese Grundlage auch publik gemacht wird. Deshalb präsentiere ich hier meine letzte Fassung des Originaltextes mit einer deutschen Wiedergabe, beides Revisionen der 1982 veröffentlichten Transliteration und Übersetzung5. Der Umschrifttext zeigt, daß ich die Einfügung der Fragmente Illh.e.d in den Anfang von Zeile 1 und des Fragments Vh in Zeile 4 an der Stelle, an der Fragment Ic abbricht, akzeptiere, die Andre Lemaire6 vorgeschlagen hat. Ebenso übernehme ich die Auffüllung der Zeilen 3-5 durch die Fragmente Vllld+XIIc durch Jo Ann Hackett7. Eine gewisse Wahrscheinlichkeit hat auch Lemaires Vorschlag, Fragment Vila an den Beginn von Zeile 11 zu setzen8; doch erschien es mir nicht 4
LEMAIRE 1 9 8 6 .
5
WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 83.102 f. [s.o. S. 137.159-161], 6 Illh.e.d.: LEMAIRE 1985a, 279; 1985b, 316 f. In 1985b wurde auch noch lila an dieser Stelle eingefügt, in 1985a aber zu Recht wieder beiseitegelassen (der erste Buchstabe ist (t), nicht
LEMAIRE 1985a, 279; 1985b, 317.
[160/161]
״Der ״Bileam"-Text
von Teil Der c Alla
171
sicher genug, ihn in der Rekonstruktion zu berücksichtigen. Sicher unzutreffend ist jedoch die Vermutung Gordon Hamiltons9, daß die Fragmente Ve und XVa an das Ende von Zeile 1 gehören, da Ve Zeichenspuren oberhalb derer aufweist, die für ״Zeile 1" in Anspruch genommen werden10. Diese Restitutionen11 und eine erneute Untersuchung der syntaktischen Mikrostrukturen des Textes haben zu einer gewissen Vermehrung der erkennbaren Sätze geführt. Da das folgende aber den Aufsatz von 1982 voraussetzt, erschien es nicht wünsehenswert, die damals eingeführte Satznurnerierung zu ändern; wo nötig, ist sie deshalb durch die Indices a, b, c an römischen Ziffern an die neuen Erkenntnisse angepaßt worden. Translite ration12 I II III IV V VI VII VIII Villa VHIb IX X XI XII Xlla XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX 9
10
1
[ZNH .] SPR [. B]L *M [. BR BC]R . CS . HZH . CLHN [.]
^ [•]
wy'tw . 3lwh . 3Ihn . blylh [.] | [wy'mrw . l]li 2kms". 1 נ. wy "mrw . i[blc]m . br bcr . kh . YP J L-G !3 . ׳HR5«[ . 'S . L-[
]CT
3
wyqm .feiern. mn . mhr [.] [.]___[_!]״. ymn . - [ - 1 - - H 1 . wl yk[l. 3 kl.] [wys]m [.] wbü4h . ybkü . wyJi . crr1h . 3lwli . wy[3mrw .] ibicm . bi ״bci־. Im . tsm [.] [wl]m . tbkh . wy35mr . Ihm . sbw . 3 hwkm . rrili. sä[yn . — .] wikw . r'w . p c lt. "ilin . 5 i[h]n . 5tylidw 6 wnsbw . sdyn . mwcd . w5mrw . ls[ms .]
Bei HACKETT 1 9 8 4 a , 33.
Siehe bereits LEMAIRE 1985b, 279 Anm. 45; PUECH 1985, 360; 1987, 17 Anm. 12. Weitere Einfügungsvorschläge bei PUECH 1985, 359 f.; 1987, 15.17. 12 Rot geschriebene Passagen sind durch Kapitälchen angedeutet. Außerhalb eckiger Klammern bedeutet ein Strich (-) ein Zeichen, von dem Spuren erkennbar sind, aber nicht identifiziert werden können. In eckigen Klammern entspricht die Anzahl solcher Striche der der fehlenden Zeichen, die auf der Grundlage der mittleren Zeilenlänge berechnet ist. Eine Gruppe von drei Punkten (...) bezeichnet eine unbekannte Zahl von fehlenden Zeichen. 11
״Der״Bileam "-Text von Teil Der c Alla
170
XXI XXII XXIIa XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XX Villa XXVIIIb XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXIVa XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIV XLV XLVI XLVIa XLVII XLVIII XLIX L
tpq'y . skry . smyn . bcbky . sm hsk ! w'l. n7gh . c tm . w3i [.] smrky . thby . ht. [bc]b . hsk . w3l tligy . cd . clm . ky . ss cgr . h 8 rpt. nsr wq[n] . r!1[m]n . ycnh 11[sd . — .] bny . nss wsdh . 5prhy . 3npli. drr . nsrt. 9ywn . wspr [. —]yn . w[ ]- mtfi. b'sr . rhln . yybl. htr .. crnbn . Ü w hps[-(-)] [—(-)]n . styw . hmi־. wqbcn . smcw . mwsr [.] gry . s 11 [...]
[159/160]
Yj
[ ]sb
£
151ן
ich nicht übersetzen kann; dasselbe Symbol dient innerhalb eckiger Klammern zur Notierung völlig zerstörter Textteile, die nicht ergänzt werden können. - Für das folgende sollte s t e t s d e r K o m m e n t a r i n WEIPPERT-WEIPPERT 1 9 8 2 , 8 3 - 1 0 2 [ s . o . S . 1 3 7 - 1 5 9 ] , v e r g l i c h e n w e r -
[...] ilikmn . yqlili . wcnyh . rqht. mr [.] | wkhnü 12[."..]
den (so weit noch zutreffend). Die Übersetzung der Vogelnamen ist konventionell; für die dabei bestehenden Probleme siehe jetzt H.-P. MÜLLER 1991. 14 Hebr. massä (ms3) ist m.E. die Verkürzung eines ursprünglichen *massä qöl, eines nomen actionis zu dem Verbalausdruck NS 3 + qöl ״sich äußern". Die Übersetzungen ״Ora-
[...] [...]ins 3 . 3zr . qrn . hsb . hsb . whsfe . li13[sb .]
k e l " (HACKETT 1 9 8 4 a , 2 9 . 3 3 ; 1 9 8 6 , 2 2 0 ; P U E C H 1 9 8 5 , 3 5 6 ; 1 9 8 7 , 2 7 ; WESSELIUS
[••']
wsmcw . hrsn [.] mn . rliq
%..] wkl. hzw . qqn . sgr . w{str . I15[•••]
[...]
]• ) ־ ( ־ ־ ־
[״.]'
[...]-sn . 3fedn . wcyn (Rest abgebrochen)
[DIES IST] DAS BUCH VON [BI]LEAM, [DEM SOHN BEO]RS, DEM GÖTTERSEHER.
13
171
VII Da stand Bileam am Morgen auf. VIII [...]...[...]... Villa Und er konn[te] nicht [essen]16. VHIb [Da fa]stete [er], IX indem er bitterlich weinte: X Da kamen seine Leute zu ihm. XI Da [sagten] si[e] zu Bileam, dem Sohn Beors: XII ,Warum17 fastest du, Xlla [und wajrum weinst du?' XIII Da sprach er zu ihnen: XIV ,Setzt euch!
10 c
Übersetzung13 I
von Teil Der c Alla
II.III Zu dem kamen die Götter in der Nacht. IV [Da sprachen sie zu] ihm gemäß dem Ausspruch14 Eis. V Da sprachen sie zu [Bilea]m, dem Sohn Beors, so:
[•••]
[...] inmr. hnys . hqrqt. bn16[y .
״Der ״Bileam"-Text
[160/161]
Rot geschriebene Passagen sind durch Kapitälchen angedeutet (bei Satz VI nicht möglieh). Außerhalb eckiger Klammern vertritt eine Gruppe von drei Punkten (...) Stücke, die
1987,
593 f.) oder ״Vision" (LEVINE 1981, 196) sollten vermieden werden. 15 Satz VI ist noch immer ein Tummelplatz gelehrter Kreativität, da sein Wortlaut noch nicht gesichert ist. Siehe die Liste früherer Vorschläge in WEIPPERT-WEIPPERT 1982,85 [s.o. S. 139 f.], und ferner: MCCARTER 1980, 51 (ypcl [. ...]3. 'hr'h . 's . lr['t]. zy sm]ct ״let someone make a [...] hereafter, so that [what] you have he[ard may be se]en"); DELCOR 1981, 53 (״... fera de son avenir un feu pour ..."); LEVINE 1981, 196 (kh yp l [...]3 . 'hfh .'s . lr['h...sm]ct ״this will they [...] do in the future. No man has s[een what you have he]ard"); WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 83.103 [s.o. S. 137.160] (yp'lbl'. 'hfh . 3S . lr[...]ct ״ein jeder wird gemacht werden ohne ... zu ...[...]"); KOENIG 1983 (yp'l. bl'. 'hfh . 's . lr[byn . hsm]ct ״eile va se produire la suppression de la colere, que tu avais an[noncee ä des gens nom]breux"); HACKETT 1984a, 25 = 1986, 220 (kh . yp'l [. ...]'. 'hfh . 's . lr[...]'t ״thus will he do/make hereafter (?), which [...]..."); LEMAIRE 1985a, 279 f. (ypc Ihb3. 'hrch . 's. Ihtysrh . ypct ״la derniere flamme est apparue, un feu pour le chätiment est apparu"); 1985b, 318 ypc nhf . 'hfh . 's . Ihtysrh . ypct ״la derniere lumiere est apparue, un feu pour le chätiment est apparu"); PUECH 1985, 360 (yp'l bl3 'hfh 's I f t mh sm't ״il sera fait sans posterite/avenir l'homme sur le point de voir ce que tu as entendu"); 1987 (S. 17: (kh) yp'l bl'. 'hfh . 's . lr[']t [.] mh [.] smct; S. 18: ״,il va se trouver sans avenir/posterite l'homme qui (devra) voir ce que tu as entendu' ou mieux ,l'homme realisera la destruction de sa posterite, tu n'as jamais vu ce que tu as entendu'"; S. 27: ״ainsi l'homme fera la destruction de sa posterite, tu n'as jamais vu ce que tu as entendu"); WESSELIUS 1987, 593 (ypc Ibl' . 's . lr[...]ct ״he saw a shining without a brazier, a fire ... [...]"), usw. Im Augenblick erscheint es unmöglich, eine zufriedenstellende und wohlbegründete Interpretation dieser Stelle zu geben. 16 wl yk[l . 'kl] (für mehr Zeichen ist kein Raum) = *wa-lä yaki[l 'akalfakäl}. ykl = 3. Person maskulin Singular Perfekt G von IKL; 'kl dto. (analog zum Aramäischen der Elephantine-Papyri) oder Infinitiv G (so gelegentlich im Biblischen Hebräisch) von 3KL. 17
S i e h e KAUFMAN 1 9 8 0 , 7 3 .
״Der ״Bileam "-Text von Teil Der c Alla
170
XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIIa XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXVIIIa
[159/160]
[160/161]
Ich werde/will euch sagen, was die Sadd[ay1n1s ...en]. Und auf! Seht, was die Götter zu tun im Begriffe stehen! Die Gö[tt]er versammelten sich, indem die SaddayTrt zur Versammlung zusammentraten. Da sprachen sie zu Safins]: | Du magst die Riegel des Himmels zerbrechen19, in deinem Gewölk dort mag Finsternis sein und nicht Lichtglanz, Dunkel (?) und nicht dein Strahlen (?)20, du magst Schrecken bereiten [mit dem] dunklen [Gew]ölk aber zürne21 nicht ewig! Denn die Turmschwalbe verhöhnt den Adler, die Geierjungen den Strauß. Der Stforch ...t] (die Jungen) des Falken, und die Eule die Küken des Reihers. Die Schwalbe .. .t22 die Taube,
XXVIIIb XXIX XXX
18 Wenn diese Ergänzung richtig ist, findet sich in den Sätzen XV-XVII die Folge sdyn : Ihn (Name : genereller Begriff), in den Sätzen XVIII+XIX umgekehrt 3Ihn : sdyn (genereller Begriff: Name). Die Kombination beider Folgen ergibt einen Chiasmus. Für das Alternieren eines generellen Begriffs mit einem Namen siehe WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 88 Anm. 41 [s.o. S. 142 Anm. 41]. Vgl. im Alten Testament z.B. Hos. 4,12 (es : maqqel)•, Mi. 2,4. 19 Das erste Wort von Satz XXI lasen CAQUOT-LEMAIRE 1977, 196 f., als tpry und interpretierten es als feminen Imperativ Singular von TPR "(zu)nähen". Dieser Vorschlag wurde von fast allen späteren Kommentatoren übernommen. WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 92 [s.o. S. 147 f.], schlugen jedoch vor, tpry als 2. Person feminin Singular (Kurz-)Imperfekt (= Jussiv) von PRR H ״zerbrechen" aufzufassen. Gegen diese Hypothese kann eingewandt werden (J.C. GREENFIELD mündlich), daß im Biblischen Hebräisch PRR H nur mit Abstrakta vorkommt, vor allem mit bdrit ״Vertrag, Bund". Das Problem läßt sich lösen, wenn man die Verbalform tpq'y liest. Diese Lesung ist nach G. van der Kooij in HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976, 111, möglich. Sie wird auch von HACKETT 1984a, 42 f. mit Anm. 29, aufgrund eines Vorschlags von P.K. McCarter empfohlen, obwohl beide schließlich für die Lesung *tpry optieren. Die Form tpqy ist 2. Person feminin Singular (Kurz-)Imperfekt G von PQQ ״zerschlagen, in Stücke brechen". Das Verbum ist im G-Stamm als pcc im Jüdischen Aramäisch und im Syrischen, als FDD (fadda) im Arabischen bezeugt. Im Jüdischen Aramäisch begegnet es auch im R- (pacpac), im Syrischen im D- und im A-Stamm in ähnlicher Bedeutung. Sein hebräisches Äquivalent ist PSS, das im Alten Testament nur im L- (pöses) und im RStamm vorkommt (das pcc R der Mischna ist offensichtlich ein Aramaismus). Die Wurzel ist daher /pdd/ (mit Lateral /d/), die in altaramäischer Orthographie als (pqq) (d.h. (pq2q2) nach 3
STEINERS S c h r e i b k o n v e n t i o n e n : R . C . STEINER 1977, 3 8 ) e r s c h e i n e n m u ß . 20
Die Bedeutung von *ctm und smr ist geraten aufgrund des parallelen Satzes XXII; sie-
h e WEIPPERT-WEIPPERT 1 9 8 2 , 9 3 [s.o. S. 1 4 8 ] m i t A n m . 7 7 . 21 Gewöhnlich wird die Verbalform thgy als 2. Person feminin Singular (Kurz-)Irnperfekt (= Jussiv) G von HGI ״einen Laut von sich geben" erklärt. WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 93 [s.o. S. 149], nahmen dafür die Bedeutungsentwicklung ״knurren, grollen" > ״zürnen" an; doch wäre das vielleicht ein Germanismus, der sich bei einem altorientalischen Text von selbst verbietet. Die Form kann jedoch auch von HGG abgeleitet werden. Zur Semantik vgl. akk. agägu ״zornig sein, zürnen", dessen Wurzel unter Vergleich von arab. HGG ״brennen" als /hgg/ bestimmt werden könnte (LEVINE 1981, 198 Anm. 12; G.I. DAVIES mündlich). 22 Nsrt wurde von MCCARTER 1980; 55; HACKETT 1984a, 49, als Verbalform erklärt. Die
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und der Sperling die [...]. | Und[...]... Stab. Wo der Stecken Schafe zu weiden pflegte, fressen (nun) Hasen [das G]ras. XXXI ...[...] XXXII Die [...] trinken Wein. XXXIII Und die Hyänen hören auf Unterweisung. XXXIV Die Jungen des/der ...[... ]23. XXXIVa [...], XXXV während [der .. .24] die Weisen verlacht. XXXVI Und die arme Frau bereitet Myrrhensalbe. XXXVII Und die Priesterin [...]. XXXVIII [...] XXXIX [...]... XL ... XLI Und... XLII [...], XLIII während die Tauben von ferne hören. XLIV [...] XLV Und alle sehen die Bedrückung (durch) Sagar-und-cAstar25. XLVI ...[...] XLVIa [...] XLVII [...] den Leoparden. XLVIII Das Ferkel verjagt die (Jung[en]) des [...]. XLIX [...] L [...], Untergang und Trümmer26. Da unser Schweigen über das Problem der Sprache des ״Bileam"~Textes in dem Artikel von 1982 auf Kritik gestoßen ist27 - es | sollte im zweiten Teil des Aufsatzes behandelt werden28, der aber nicht erschienen ist - , soll die Frage hier angesprochen werden. Ich bin jedoch immer noch davon überzeugt, daß Wurzel ist höchstwahrscheinlich (nsr), d.h. /ns!r/ (hebr. *(nsr), /ns 2 r/ (hebr. *(nsr)) oder/ntr/. MCCARTER und HACKETT leiten beide nsrt von NTR (״hin)fallen" (mhebr. NSR, Biblisch- und Jüdisch-Aramäisch NTR; vgl. arab. NTR ״zerstreuen") ab; doch erscheint mir ihr Versuch, die semantische Entwicklung dieses Verbs zu beschreiben, etwas gezwungen. 23 Hier ergänzt LEMAIRE 1985a, 279 f.; 1985b, 317, mit Hilfe des Fragments Vila das Wort scl ״Fuchs"; siehe oben S. 164 und bereits CAQUOT-LEMAIRE 1977, 200; MCCARTER 1980, 51.56; HACKETT 1984a, 25.51; 1986, 220. 24 Die Person, die die Weisen verlacht, kann nicht der Narr sein (so CAQUOT-LEMAIRE 1977, 200; WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 98 [s.o. S. 154]; denn das wäre sein normales Verhalten (vgl. Prov. 1,7B; 23,9). Siehe dazu SMELIK 1984, 86 = 1987, 82. 2 י־Alternativübersetzung: ״Und alle sehen die Einschränkung von Fortpflanzung und Fruchtbarkeit"; siehe LEMAIRE 1985a, 281. 26 Siehe LEMAIRE ebd. 27
LEMAIRE 1 9 8 7 , 3 2 0 f .
28
Vgl. das ״noch nicht" bei WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 83 Anm. 26 [s.o. S. 138 Anm. 26],
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man die Grammatik und Semantik eines offenkundig nordwestsemitischen Textes wie diesen analysieren kann, ohne ihn gleich in vorgefaßte Kategorien wie ״Aramäisch" oder ״Kanaanäisch" einordnen zu müssen. Um aber die Katze aus dem Sack zu lassen - ich bin sicher, daß Hoftijzer, van der Kooij und andere, z.B. Lemaire, grundsätzlich auf dem richtigen Wege sind, wenn sie die Sprache des ״Bileam"-Textes (und wahrscheinlich auch der anderen Wandinschriften) Aramäisch nennen29. Dies aber nur grundsätzlich. Alle mir bekannten Versuche, die Sprache der Wandinschriften von Teil Der cAllä zu bestimmen, gehen von einem statischen Konzept von Sprache aus, in dem der universalen Erscheinung von Sprachwandel und -entwicklung kaum Rechnung getragen wird30. Die einzigen Ausnahmen, denen ich begegnet bin, sind eine kurze Bemerkung von Hans-Peter Müller, der über die Möglichkeit reflektiert, daß die Sprache der Wandinschriften ״ein Aramäisch" sein könnte, ״das seinen Gegensatz zum Kanaanäischen noch nicht voll ausgebildet hat"31, und der Versuch Ernst Axel Knaufs, den proto-aramäischen Charakter des ״Bileam"־Textes nachzuweisen32. Leider sind diese Positionen in der laufenden Diskussion völlig übersehen worden. Von den vier linguistischen Kategorien, die in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen sind - Orthographie (fälschlich oft ״Phonologie/Lautlehre" genannt), Morphologie, Syntax und Lexikon - , sprechen zwei für Aramäisch: Trotz einiger Minderheitsvoten für das Gegenteil33 ist es evident, daß die Orthographie des ״Bileam"-Textes mit der der altaramäischen Inschriften aus Nord- und Mittelsyrien34 (einzige Ausnahme: die aramäisch-assyrische Bilingue von Teil Feheriye35) übereinstimmt. Auch die Morphologie steht | viel näher beim Altaramäischen als bei den kanaanäischen Sprachen des 1. Jahrtausends v. Chr. (und den jüngeren aramäischen Idiomen). Anders steht es bei Syntax und Lexikon. Was die Syntax angeht, so ist es die morphosyntaktische Erscheinung des sog. ״Imperfectum consecutivum", das die Wissenschaft bei der Identifikation der Sprache des ״Bileam"-Textes zögern ließ36, obwohl es im Altaramäischen zumindest in der Inschrift der Stele Zakkürs von Hamath begegnet, die mit den Wandinschriften von Teil Der cAllä ungefähr gleichzeitig
29 Zusammenfassende Darstellung des status quaestionis bei LEMAIRE 1987, 318-321, wo die Vertreter der ״aramäischen" Identifikation auf S. 318 f. genannt sind. 30 Die Bedeutung des Diachronischen wurde in vielen Veröffentlichungen von R. Hetzron betont. Eine Anwendung dieses Prinzips auf das Arabische bei KNAUF 1988, 64-77. 31
H.-P. MÜLLER 1982, 215.
32
KNAUF 1985b, 189-191; 1988, 64 f. Anm. 313.
33
NAVEH 1 9 7 9 , 1 3 5 f.; GREENFIELD 1 9 8 0 , 2 5 0 f.
34
J . H o f t i j z e r i n H O F T I J Z E R - V A N DER K O O I J 1 9 7 6 , 2 8 3 f . ; L E M A I R E 1 9 8 7 , 2 3 3 f .
35
S i e h e ABOU ASSAF-BORDREUIL-MILLARD 1 9 8 2 , b e s o n d e r s S. 3 8 - 4 6 .
36
FITZMAYER
1978, 94; MCCARTER
1 9 8 0 , 5 0 ; LEVINE
1981,
1 9 5 ; HACKETT
1984a,
118 f.; 1984b, 62; PUECH 1985, 362. Doch siehe anderseits J. Hoftijzer in HOFTIJZER-VAN
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ist37. Bei näherer Betrachtung der Syntax des ״Bileam"-Textes ergibt sich, daß sie völlig mit der der Prosa des Moabitischen, des klassischen Hebräisch (sowohl des epigraphisch wie des im Alten Testament bezeugten) und des Edomitischen übereinstimmt. Sie unterscheidet sich hingegen von der des ״normalen" Altaramäischen und noch viel mehr von der der jüngeren aramäischen Sprachen und Dialekte, aber auch der des Phönizischen und des nachklassischen Hebräisch. Den Wortschatz des ״Bileam"-Textes hat man als ״gemischt" bezeichnet38. Damit war gemeint, daß die Sprache nebeneinander Lexeme enthält, die jeweils nur für einen der etablierten Zweige des Nordwestsemitischen des 1. Jahrtausends v. Chr. spezifisch sind, also entweder für das Aramäische oder das Kanaanäische39. Auf den ersten Blick ist das verwirrend. Ich glaube aber, daß es weniger verwirrend sein wird, ja sogar erklärt werden kann, wenn wir die sprachlichen Phänomene der ״Bileam"-Inschrift zu der allgemeinen Geschichte der nordwestsemitischen Sprachen während des 1. Jahrtausends v. Chr. in Beziehung setzen, und zwar unter dem Gesichtspunkt von Kontinuität und Wandel. Beide Zweige der Familie, das Aramäische wie das Kanaanäische, wurzeln in nahe verwandten nordwestsemitischen Idiomen der Spätbronzezeit, deren phonetischer und syntaktischer Charakter zu einem guten Teil aus den altkanaanäischen Inschriften der Sinai-Region und Palästinas, aus den kanaanäischen Glossen der Amarna-Briefe und aus dem Ugaritischen erschlossen werden kann. Im 1. Jahrtausend ist die aramäische Sprachgrappe, aufs Ganze gesehen, die dynamischere und innovativere der beiden. Schon frühzeitig zeigte sich hier eine Tendenz zur Vereinfachung, vor allem bei der Syntax. Der Grund dafür ist m.E., daß | das Aramäische immer in engem Kontakt mit politischen und ökonomischen Zentren stand. Die altaramäische literarische Sprache, wie wir sie aus den Inschriften kennen, wurde in den großen regionalen Metropolen Syriens wie Arpad, Sam'äl, Hamath und wohl auch Damaskus ausgebildet. Angesichts seiner weiten Verbreitung und seiner Einfachheit wurde das Aramäische zur lingua franca des gesamten Nahen Ostens spätestens im 8. Jahrhundert und entwickelte sich schließlich unter den Achämeniden zu einer universellen Sprache. Das Kanaanäische entfaltete sich, so weit wir wissen, zumindest teilweise in anderer Richtung. Hier können wir zwischen der Entwicklung der Sprache in den Zentren und der in der Peripherie unterscheiden. Im Zentrum befanden sich ohne Zweifel die phönizischen Stadtstaaten, die die Ostküste des Mittelmeers säumten, und die die ökonomische Stellung, die sie bereits in der Spätbronzezeit besaßen, halten und sogar ausbauen konnten. Entsprechend verlief 37 Zakkür (KAI 202; DEGEN 1969, 5 - 7 ) A 11 (w'P, y'nny). 15 (wy'mr); siehe DEGEN 1969, 114 f. mit Anm. 21. Für die Datierung der Inschrift um 796 v. Chr. siehe M. WEIPPERT 1992,
57.
DER KOOIJ 1 9 7 6 , 2 9 6 A n m . 2 3 ; HAMMERSHAIMB 1 9 7 7 , 2 4 1 ; R I N G G R E N 1 9 7 7 , 8 5 ; L E M A I R E
38
MCCARTER 1 9 8 0 , 5 1 ; v g l . KAUFMAN 1 9 8 0 , 7 3 ; PUECH 1 9 8 7 , 2 9 .
1987, 327 f.
39
Siehe die Wortlisten bei HACKETT 1984a, 120-123; LEMAIRE 1987, 328-331.
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die Entwicklung der phönizischen Sprache dynamisch und zeigte früh eine Tendenz der phonetischer und syntaktischer Vereinfachung ähnlich dem Aramäischen. Anders war die Situation in der Peripherie. Hier sind die Sprachen der Israeliten, Judäer, Ammoniter, Moabiter und Edomiter epigraphisch belegt; hinzu kommt das Zeugnis der hebräischen Bibel. Es handelt sich dabei um konservative Sprachen mit archaischem Lautstand und einem altmodisehen syntaktischen System. Die Details können hier nicht vorgeführt werden; ein paar Hinweise auf Offenkundiges mögen genügen. Was den Lautstand betrifft, so kann auf die Erhaltung des lateralen /s/ im Moabitischen aufmerksam gemacht werden, die durch die assyrische Transkription Kamäshaltä des Königsriamens *Kamöscasä (Zeit Assurbanipals; 7. Jahrhundert v. Chr.) belegt wird40. Dazu kommt die mögliche Beibehaltung des Interdentals Iii im Ammonitischen, falls der Bclysc (*Baclyatac) einer vor kurzem gefundenen ammoniitisehen Siegelinschrift dieselbe Person ist wie der ammonitische König Baalis (.Baclls), der aus dem Jeremia-Buch (Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr.) bekannt ist41. Die wirklichen phonetischen Verhältnisse all dieser Sprächen werden durch die weitgehende Verwendung phönizischer Schreibkonventionen verschleiert. Der entscheidende Punkt bei der Syntax ist das Vorkommen der sog. ״Konsekutivtempora" zumindest im Judäischen und Moabitischen. Diese spiegeln mutatis mutandis den Sprachgebrauch des 2. Jahrtausends wider | und wurden sowohl im Phönizischen als auch im Aramäischen sehr früh aufgegeben. Die Stellung des Israelitischen im Kreis der kanaanäischen Sprachen ist nur schwer bestimmbar, weil von ihm nicht genügend Texte erhalten sind, die uns über seinen Lautstand, seine Morphologie und Syntax und seinen Wortschätz Aufschluß geben könnten. Für die Phonologie kann eventuell auf die ״Sibboleth"-Episode von Ri. 12,6 hingewiesen werden, auch wenn deren linguistische Implikationen heftig umstritten sind. Da das hebräische Wort sibbölet höchstwahrscheinlich ״Ähre" bedeutet, ist der springende Punkt der Befragung der flüchtenden Ephraimiten durch die Gileaditen ein Unterschied in der phonetischen Realisation des konsonantischen Phonems /s,/ (masoretisch-hebräisch [s], das die Ephraimiten anscheinend als [s], die Gileaditen und die judäischen Tradenten der Geschichte aber als [s] aussprachen42. Im Nord40
KNAUF-MACANI 1987, 9 3 .
41
HERR 1985. Für die Problematik der Identifikation siehe KNAUF-MACANI 1987, 91
A n m . 3; M . WEIPPERT 1 9 8 7 , 101 A n m . 5 1 . 42 Das Lexem ist im Alt- und Mittelhebräischen belegt. Seine Entsprechungen in anderen semitischen Sprachen zeigen, daß der anlautende Sibilant von sibbölet Is,/ ist: akk. subu/iltu, j.-aram. sd/ubaltä, syr. sebbdlä und sebbaltä, mand. sumbiltä, arab. sabala und sunbula, äth. (G3CZ) sabl. Die Variante tdbaltä im Jüdisch-Aramäischen beruht m.E. auf einer Hyperkorrektur und ist für die Feststellung der Etymologie von sibbölet daher irrelevant. Im Altund Mittelhebräischen existiert auch ein Homonym zu sibbölet ״Ähre" mit der Bedeutung ״Strom, Strömung", dessen Sibilant aber nicht unabhängig bestimmt werden kann, da der syrische Ausdruck sebbaltä ds-nahrä in Jes. 27,12 nur die hebräische Vorlage sibbölet hannähär nachahmt, die selbst das Produkt eines Schreibfehlers ist.
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westsemitischen waren [s] und [s] allerdings schon in der Spätbronzezeit Aliophone von /sx/43; das läßt eine Auswertung des beobachteten Dialektunterschieds in der Aussprache dieses Phonems für unser Problern von Zentral- und Randsprachen nicht zu. (Beiläufig: Das tödliche Spiel wäre genau so möglich gewesen, falls die Gileaditen Aramäisch, nicht Hebräisch gesprochen hätten.) Anzunehmen ist, daß der Diphthong /ai/ im Israelitischen monophthongisiert war (wie im Phönizischen und Moabitischen)44, während der Diphthong /au/ noch im späten 7. Jahrhundert zu belegen ist (wie im Judäischen)45. Das Bild des Israelitischen wird erst genauere Konturen bekommen, wenn einmal mehr Inschriften zur Verfügung stehen werden. Wenn wir nun im Lichte dieser Beobachtungen einen zweiten Blick auf | die Sprache des ״Bileam"-Textes von 'Teil Der cAllä werfen, sollte sofort deutlich werden, daß sie grammatikalische Züge aufweist, die als charakteristisch für eine Randsprache interpretiert werden können. Da ist der archaische Lautstand, den sie mit dem Altaramäischen (und wohl auch mit den kanaanäischen Idiomen des West- und Ostjordanlands) gemeinsam hat, und das altmodische System der Syntax, das mit dem der kanaanäischen Sprachen der Peripherie identisch ist. Wir könnten folglich diese Sprache als eine Art peripheres Altaramäisch bestimmen, das noch Züge aufweist, die aus dem ״Standard"Altaramäischen bereits verschwunden sind oder in der daran anschließenden Entwicklung des ״Standard"-Aramäischen bald verschwinden sollten46. Aber vielleicht müssen wir noch einen Schritt weitergehen. Denn es gibt auch noch das Lexikon, das weder ausgesprochen aramäisch noch ausgesprochen kanaanäisch ist. Das kann m.E. nur bedeuten, daß der Wortschatz der Inschrift eine Phase in der Geschichte des Nordwestsemitischen des 1. Jahrtausends reflektiert, in der seine beiden Unterfamilien - oder zumindest der aramäische Zweig - ihre spezifischen Lexika noch nicht ausgebildet hatten47.
43
KNAUF 1 9 8 8 , 7 3 f. m i t A n m . 3 4 0 .
44
Die Ostraka von Samaria (erste Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr.) haben yn = *yen ״Wein" (JEAN-HOFTIJZER 1965, 109:19 f.) im Gegensatz zu jud. yyn = *yain (AHARONINAVEH 1981, Nr. 1,9; 2,2.5; 3,2; 4,3; 10,2; 11,3; biblisch yyn [masoretisch yay/n, st.cs. yen]). 45 Siehe die assyrische Transkription des israelitischen Königsnamens *Hausi 3 (masoretisch Höseac) als lA-ü-si-3 3R 10:2/M. WEIPPERT 1971b, 490 Text 38 Z. 17' (732 v. Chr.). Was die Aussprache des Diphthongs /au/ angeht, ist die Lage im Judäischen nicht eindeutig; siehe einerseits Hws'yhw NAVEH 1960, Taf. 17 Z. 7 = *Haus/ti'yahü (Personenname), anderseits ym AHARONI-NAVEH 1981, Nr. 1,4; 24,19; 40,11 = *vom ״Tag". 46
47
V g l . KAUFMAN 1 9 8 0 , 7 3 .
Theoretisch könnten die Lexeme und Wurzeln, die der Sprache des ״Bileam"-Textes von Teil Der cAllä und dem Kanaanäischen gemeinsam sind, als Entlehnungen aus benachbarten Sprachen wie dem Ammonitischen oder Israelitischen erklärt werden. Siehe dazu KAUFMAN 1980, 73; H.-P. MÜLLER 1982, 215 f. Solche Lehnwortbeziehungen wären bei Sprachkontakt normal. Doch nur solche Isoglossen sind relevant, die in Teil Der cAllä und im Kanaanäischen (und vielleicht in anderen semitischen Sprachen), aber nicht im Aramäischen erscheinen. Wenn wir diese Regel anwenden, bleiben nur zwei Fälle übrig: das Verbum R'I ״sehen" (im Aramäischen gewöhnlich HZI) und die Wurzel PCL (in *pclh ״Tun" und
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Nimmt man die Beobachtungen an der Orthographie/Phonologie, Morphologie, Syntax und dem Lexikon zusammen, so liegt der Schluß nahe, daß es sich bei dem Idiom des ״Bileam"-Textes von Teil Der cAUä um eine periphere Sprache handelt, ״die auf dem Weg ist, Aramäisch zu werden, ohne es schon ganz geworden zu sein"48. Der archaische Charakter dieser Sprache49 mag auch der Grund für die Seltenheit, wenn nicht das Fehlen des postpositiven Artikels sein, das in der Literatur ausführlich diskutiert worden ist. Da der Artikel in den nordwestsemitischen Sprachen aber nur allmählich während des frühen 1. Jahrtausends v. Chr. eingeführt wurde, würde sein Auftreten oder sein Fehlen im ״Bileam"-Text, so wie ich | seinen linguistischen Ort verstehe, weder ein ideologisches noch überhaupt ein Problem darstellen.
3. Erwägungen zu Form und Bedeutung des
״Bileam"-Textes
Der allgemeine Aufbau des ״Bileam"-Textes - soweit erhalten - ist klar. Er enthält a) eine Überschrift (rot geschrieben) in Satz I; b) eine Erzählung in der 3. Person (Fremdbericht; schwarz geschrieben, Satz VI in Rot) in den Sätzen I I - X V I I und c) den Bericht über eine Vision und/oder Audition (schwarz geschrieben) in den Sätzen XVIII ff.
Leider ist über das Ende des Textes nichts bekannt, da er bereits von Zeile 10 an schwer beschädigt ist und nach Zeile 16 ganz abbricht50. Vielleicht endete er einst mit dem Bericht darüber, was Bileam im Rat der Götter gehört hatte (Abschnitt c), ohne noch einmal zu der Erzählung über Bileam (Abschnitt b) zurückzukehren. Träfe dies zu, wäre der ״Bileam"-Text mit der Erzählung von Arnos und Amazia (Am. 7,10-17) vergleichbar, der mit einer Unheilsankündigung gegen Amazia endet. Die literarische Gattung des ״Bileam"-Textes wäre dann das Apophthegma, wie es Rudolf Bultmann beschrieben hat - eine Geschichte, die erzählt wird, um Aussprüche einer wichtigen Persönlichkeit, etwa eines Gottes, eines Propheten, eines Philosophen etc. einzuführen und an die Nachwelt weiterzugeben51. vielleicht auch in dem Verbum PCL ״tun", falls dieses in Satz VI tatsächlich vorkommt; im Aramäischen gewöhnlich cBD). Hier mögen in der Tat Entlehnungen aus der kanaanäischen Literatursprache vorliegen (siehe LEMAIRE 1987, 320 f., wo auch andere Erklärungen diskutiert werden). Aber das genügt nicht, um die Sprache des ״Bileam"-Textes von Teil Der cAllä ״kanaanäisch" zu nennen. Im Zusammenhang der hier vertretenen Hypothese ist die Annahme von Entlehnungen nicht notwendig. 48 KNAUF 1985b, 191; 1988, 64 f. Anm. 313. 49
S i e h e KAUFMAN 1 9 8 0 , 7 3 ; K N A U F 1 9 8 8 , 6 5 A n m . 3 1 3 .
50
G. Garbinis Versuch, ״Kombination" II direkt mit ״Kombination" I zu verbinden. (GARBINI 1979, 168 f. 171 f. 185-188), ist von späteren Kommentatoren nicht rezipiert worden. 51
BULTMANN 1 9 5 8 , 8 - 7 3 .
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3.1. Die Überschrift Die ersten sieben les- oder ergänzbaren Wörter der Inschrift sind in roter Farbe geschrieben. Bevor nicht das Gegenteil hinreichend bewiesen werden kann, gehe ich davon aus, daß die rote Auszeichnung von Teilen unseres Textes eine bestimmte Bedeutung hat. Dies bedeutete auch, daß die Grenzen zwischen rot und schwarz geschriebenen Passagen auch syntaktische Einheiten trennten52. Deshalb bin ich auch mit Hoftijzer der Meinung, | daß das achte Wort h\ das in schwarzer Farbe ausgeführt ist, nicht mit den ersten sieben Wörtern zusammenzustellen ist. Der Inhalt der Phrase (Satz I) läßt darauf schließen, daß es sich um einen Titel oder eine Überschrift handelt, die den folgenden Text identifiziert. Allerdings bleibt, wenn man am Anfang des Satzes nach den Zeichenspuren das Wort spr rekonstruiert, davor immer noch Raum für zwei oder drei Buchstaben. Im Jahr 1982 haben wir vorgeschlagen, an dieser Stelle das Wort znh zu ergänzen. Dies würde einen Nominalsatz ergeben: [״Dies ist] das Buch von [Bi]leam, [dem Sohn Beo]rs, dem Götterseher"53. Doch ist auch die von Lemaire vorgeschlagene Alternative eines Einzugs am Textanfang54 diskutabel. Es ist nicht ohne weiteres zu erwarten, daß ein antiker Text wie der vorliegende einen Titel in Gestalt einer Überschrift tragen müßte. In der alten Welt waren Kolophone erheblich weiter verbreitet55. Sie finden sich auch im Alten Testament, z.B. in Ps. 72,20 am Ende einer Sammlung von David-Psalmen, die in den Psalter aufgenommen wurde: kälü tdpillöt Däwid ben-Yisäy ״zu Ende sind die Gebete Davids, des Sohns des Isai". Häufiger sind im Alten Testament jedoch Buchüberschriften. Selbst wenn wir die so gestalteten Titel ursprünglieh selbständiger Literaturwerke, die heute als Teile größerer Bücher erscheinen (wie die der verschiedenen Sammlungen, die das Buch der Proverbien aus52
M C C A R T E R 1 9 8 0 , 5 2 ; K A U F M A N 1 9 8 0 , 7 3 ; i m p l i z i t J . H o f t i j z e r i n H O F T I J Z E R - V A N DER
KOOIJ 1 9 7 6 , 1 7 9 . 1 8 4 . 1 8 6 ; HAMMERSHAIMB 1 9 7 7 , 2 2 3 ; R I N G G R E N 1 9 7 7 , 8 5 ; R O F E 1 9 7 9 , 6 5
mit Anm. 19; H.-P. MÜLLER 1982, 220; WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 83.85 [s.o. S. 137.139] mit Anm. 29; LEMAIRE 1985a, 280; 1985b, 318. - Die Abgrenzungen der in Rot geschriebenen P a s s a g e n w e r d e n i g n o r i e r t b e i FITZMAYER 1978, 9 4 f.; NAVEH 1979, 134 f.; GREENFIELD 1 9 8 0 , 2 5 0 ; DAHOOD 1 9 8 1 , 1 2 5 ; LEVINE 1 9 8 1 , 1 9 6 f.; F . M . C r o s s b e i HACKETT 1 9 8 4 a , 3 1
Anm. 1; HACKETT 1984a, 30 f. Anm. 1; 1984b, 60 mit Anm. 19; 1986, 221; PUECH 1987, 27. Es ist einzuräumen, daß in Z. 1 dann in 's hzh 'Ihn h״ יein Götterseher ist/war er" ein schöner Nominalsatz isoliert werden könnte; doch sprechen formkritische Erwägungen gegen diese Segmentierung und Auffassung (s.u.). Ebenso kann nicht geleugnet werden, daß die Beobachtung G. Hamiltons (bei HACKETT 1984a, 30 f. Anm. 1) richtig ist, daß ״the rubric in 1,2 begins at the same point in the line where the rubric in 1,1 leaves o f f . Aber ich kann mich mit dem Schluß nicht einverstanden erklären, daß ״the red-ink sections in Combination I need not be complete statements in themselves, but instead simply extend approximately half-way-across the line in which they are written". Was wäre denn der Grund für eine solche seltsame Schreiber״technik"? 53
WEIPPERT-WEIPPERT 1 9 8 2 , 8 3 [s.o. S. 137F.]; u n a b h ä n g i g d a v o n H.-P. MÜLLER 1 9 8 2 ,
219. Siehe auch GARBINI 1979, 172 f. 54
LEMAIRE 1 9 8 5 b , 3 1 7 .
55
KRECHER 1 9 7 8 , 116 f.; HUNGER 1 9 8 0 - 8 3 ; OTTEN 1 9 8 0 - 8 3 ; LUNDBOM 1 9 8 6 (Lit.).
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machen56), außer Betracht lassen, hat fast die Hälfte der neununddreißig Büeher des hebräischen Kanons | eine Überschrift57. Die kürzeste Form dieser Titel kommt nur einmal vor, in Ob. 1, wo sie aus dem Ausdruck häzön ״Vision" und dem Namen des Verfassers besteht, dem das Buch zugeschrieben wird. Öfter wird der Name des Autors in vollerer Form mit Filiation angegeben (achtmal); er kann auch mit anderen Angaben zur Person wie dem Heimatort oder dem ״Beruf" (siebenmal) verbunden sein. Gattungsandeutungen wie häzön ״Vision" (Ob. 1) oder seper ״Buch", ddbärim ״Worte", massä ״Ausspruch" etc. werden oft durch Attributivsätze erweitert (elfmal). Sieben ÜberSchriften bieten auch Datierungen, gewöhnlich eingeleitet durch bime ״zur Zeit von". Es ist auffallend, daß, vom Deuteronomium abgesehen, im Alten Testament nur prophetische und weisheitliche Bücher Titel tragen. Sie fehlen völlig bei den historischen Büchern, obwohl diese die Titel einiger ihrer Quellen wie des ״Buches der Kriege Jahwes" (seper milhämöt YHWH Num. 21,14) zitieren. Ich bezweifle jedoch, daß diese Titel tatsächlich auf solche literarischen Werke zurückgehen; eher handelt es sich um sekundäre Zitiertitel. Die Überschrift des ״Bileam"-Textes von Teil Der cAllä paßt in das allgemeine Bild der Buchtitel des 1. Jahrtausends, das wir aus dem Alten Testament gewinnen können; sie bietet die erweiterte einfache Form spr (*sipr) + Verfassername mit Filiation + Andeutung seines ״Berufs". Ebenso wie die biblischen Beispiele unterscheidet sie sich damit deutlich von den nordwestsemitischen Buchtiteln der Spätbronzezeit, die, wenn wir uns auf die spärliche Dokumentation aus Ugarit verlassen können, nur aus der Präposition /- und dem Namen des Protagonisten bestanden haben, z.B. IbH (Hi-Bcfla) ״Über Baal"58. Das Element seper ״Buch", das dem spr | des ״Bileam"-Textes entspricht, begegnet im Alten Testament nur im Titel des Buchs des Propheten Nahum59.
56
Prov. 1,1; 10,1A; 22,17; 24,23; 25,1; 30,1; 31,1. Dtn. 1,1 (V. 2 ist sekundär); Jes. 1,1; Jer. 1,1-3; Hos. 1,1; Joel 1,1; Am. 1,1; Ob. 1; Mi. 1,1; Nah. 1,1; Hab. 1,1; Zeph. 1,1; Mal. 1,1; Cant. 1,1; Koh. 1,1. - N e h . 1,1 ist wahrscheinlieh nicht der Titel eines selbständigen ״Nehemia-Buches", das mit einem Datum begonnen hätte wie Es. 1,1, sondern der eines älteren Werks, das in das größere Esra-Buch (Esra + Nehemia) eingegangen ist. 58 KTU 1.6 1 1. Dies ist jedenfalls das Schema der Titel der großen Epen; siehe noch Ikrt KTU 1.141 1; 1.16 1 21; [l]äqht 1.19 1 1. 59 In Ugarit können die Überschriften kleiner, nichtliterarischer Werke das Element spr (*sipru) enthalten: spr ncm sswm KTU 1.85,1; s[p]r hlmm 1.86,1; spr dbh zlm 1.161,1. Die Überschriften administrativer Listen werden oft mit spr eingeführt: 3.3,1; 4.33,1; 4.74.1; 4.9311; 4.120,1 (?); 4.124,1; 4.134,1; 4.14114; 4.144,1; 4.151,1; 4.160,1; 4.166,1; 4.181,1; 4.207,1; 4.215,1 f.; 4.245 1 1; 4.247,1; 4.261,1; 4.263,1; 4.264,1; 4.269,1; 4.273,1; 4.288,1; 4.322,1; 4.335,1; 4.337,1; 4.338,1-3; 4.348,1; 4.355,1; 4.367,1; 4.369,1; 4.370,1; 4.378,1; 4.385,1; 4.424,1; 4.427,1; 4.485,1; 4.515,1; 4.554,1; 4.561,1; 4.574,1; 4.609,1; 4.631,1; 4.636,1; 4.680,1; 4.683,1; 4.689,1; 4.690,1; 4.714,1. 57
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3.2. Die Erzählung über Bileam Auf den Titel (Satz I) folgt eine Erzählung über Bileam (Sätze II-XVII). Nach der hier vertretenen Auffassung beginnt sie mit dem ersten Wort, das in schwarzer Farbe geschrieben ist, d.h. h> (Satz II). H' ist m.E. das anaphorische Personalpronomen der 3. Person maskulin Singular60, das als Verbindungselement zwischen der Überschrift und der Erzählung dient, indem es sich sowohl rückwärts auf den im Titel genannten Personennamen als auch vorwärts auf Satz III bezieht. Dieser ist ein narrativer Verbalsatz, mit dem die Handlung der Geschichte einsetzt. Auf einfache Weise wurde so die Überschrift mit dem Corpus des ״Bileam"-Textes verbunden. Im Alten Testament ist das anders. Dort besteht in der Regel kein syntaktischer Zusammenhang zwischen Titel und Corpus. Die einzige Ausnahme stellt möglicherweise das Amos-Buch dar, in dem auf die erweiterte Überschrift in Am. 1,1 in V. 2 die Phrase wayyömer ״er sagte" folgt, deren impliziertes Subjekt nur aus dem Titel entnommen werden kann. Die Erzählung über Bileam kann aufgrund der auftretenden Personen in drei Szenen eingeteilt werden. Die erste Szene umfaßt die Sätze II-VI. Hier erfahren wir, daß die Götter Bileam zu nächtlicher Stunde einen Besuch abstatteten und ihm eine Botschaft Eis übermittelten. El ist hier augenscheinlich der höchste Gott und das Haupt des Pantheions. Die Botschaft Eis wird vom Erzähler wörtlich wiedergegeben. Als Klimax der ersten Szene, wenn nicht der gesamten Bileam-Erzählung, wurde sie von denen, die für die handschriftliche Vorlage oder für ihre Übertragung auf die Wand verantwortlich waren, durch den Gebrauch von roter Farbe hervorgehoben. Es ist sehr zu bedauern, daß gerade dieses göttliche Orakel von uns nicht sicher gelesen und verstanden werden kann. Sicher ist jedoch von der Fortsetzung der Erzählung in | der zweiten Szene (Sätze VII-IX), daß der Empfänger die göttliche Botschaft als eine Unheilsankündigung aufgefaßt hat. Unklar ist, was Bileam am Morgen unmittelbar nach dem Aufstehen (Satz VII) tat, da die große Lücke, die hier als Satz VIII gezählt ist (vielleicht eher durch zwei Sätze zu füllen), im Augenblick nicht geschlossen werden kann. Aber Satz VHIb kann aufgrund von Satz XII zu [״er fastjete" ergänzt werden. Darauf beruht dann die versuchsweise Rekonstruktion von Satz Villa. Wenn diese Textwiederherstellungen zumindest annäherungsweise richtig sind, erfahren wir, daß Bileam auf seine nächtlichen Widerfahrnisse mit Fasten und Weinen reagierte (Sätze VIIIa-IX). Das ist zunächst natürlich ein 60
Syntaktisch handelt es sich um einen Nominalsatz: ״der war es". - Die alternative Erklärung von h> als Interjektion ״siehe!" (Altaramäisch und Elephantine h\ Biblisch- und Jüdisch-Aramäisch hä, Biblisch-Hebräisch he [aramäisches Lehnwort]), die von CAQUOTLEMAIRE 1 9 7 7 , 1 9 4 , v o r g e s c h l a g e n u n d v o n RINGGREN 1 9 7 7 , 8 5 ; GARBINI 1 9 7 9 ,
173.185.
187; MCCARTER 1980, 51 f. ( m i t A l t e r n a t i v e ״e r " ) ; KAUFMAN 1980, 7 3 ; LEMAIRE 1 9 8 5 a ,
280; 1985b, 318; 1987, 325; PUECH 1985, 356; WESSELIUS 1987, 593 f. akzeptiert wurde (unentschieden HAMMERSHAIMB 1977, 223; H.-P. MÜLLER 1982, 218/220), ist im Blick auf das folgende wy'tw weniger wahrscheinlich.
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Ausdruck von Bestürzung und Kummer. Doch ist es wohl noch mehr als das. Fasten und Weinen sind auch Selbstminderungsriten, die ausgeführt werden, um Bedrohung und Gefahr von der betreffenden Person oder von der Gemeinschaft, die sie repräsentiert, abzuwenden65. Als bekanntestes Beispiel sei die in fast allen Mittelmeerländern verbreitete rituelle Totenklage genannt. Ähnlich interpretieren läßt sich wohl auch das seltsame Verhalten Davids während der tödlichen Erkrankung seines Erstgeborenen von Bathseba (2 Sam. 12,15B23). Nachdem der König ein göttliches Orakel erlangt hat, legt er den saq an, fastet und weint und schläft auf dem nackten Boden. Doch gibt er dies alles in dem Augenblick auf, in dem das Kind tot ist, da nun keine Möglichkeit - und keine Notwendigkeit - mehr besteht, Gottes Zorn abzuwenden. In der dritten Szene (Sätze X-XVII) tritt der camm Bileams auf. Das ist nicht sein ״Onkel", wie Hoftijzer62 ursprünglich annahm, sondern höchstwahrscheinlich sein ״Volk", d.h. die Gruppe, über die er seine Autorität ausübte. Sein Fasten und Weinen veranlaßt sie, nach dem Grund seines Verhaltens zu fragen. Die ״Tränenszene" ist ein geläufiges Motiv in der Literatur von Ugarit und von Israel. Als König Kurit weinte, wurde er von dem Gott El nach der Ursache seines Leids gefragt (Krt A126-42 63 ). Ähnlich die in die Wüste gejagte Hagar, die vom Engel \ Jahwes gefragt wird, warum sie weine (Gen. 21,16 f.). Das Motiv wird aber in gleicher Weise auch im Dialog zwischen Menschen verwendet. So veranlaßt Elkana seine Frau Hanna, ihm den Grund ihres Weinens zu sagen (1 Sam 1,7 f.), Hasael Elisa (2 Kön. 8,11 f.) oder Saul die Gibeoniten (1 Sam. 11,4 f.). Diese stereotypisierte Frage ermöglicht es den Erzählern, bisher nicht mitgeteilte Motivationen der handelnden Personen oder die Vorgeschichte der Handlung offenzulegen. In unserem Fall ist ein Rückblick auf den Anfang der Erzählung beabsichtigt: Es ist nun Bileam selbst, nicht mehr der Erzähler, der die nächtliche Vision des Propheten berichten soll. Daß dieser Bericht viel ausführlicher sein wird als das anfänglich gebrachte zusammenfassende Zitat in Satz VI, ergibt sich schon aus Bileams Aufforderung an seine Zuhörer, sich zu setzen (Satz XIV). Bileam kann nun damit beginnen, im Einzelnen zu schildern, ״was die Götter zu tun im Begriffe stehen" (Satz XVII).
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3.3. Bileams Bericht über den Götterrat Wer jemals versucht hat, den ״Bileam"-Text zu interpretieren, wird zugeben, daß Abschnitt 3 der schwierigste von allen ist. Dafür gibt es mehrere Gründe: In erster Linie den, daß der Text in einem schlechten Zustand ist. Er weist viele Lücken auf, die umso größer werden, je mehr wir uns dem unteren Ende des Inschriftenfragments nähern. Dies macht es mühsam, in der erhaltenen Folge von Wörtern Sätze zu erkennen und abzugrenzen. Es ist daher schwierig und manchmal unmöglich, die syntaktische Struktur des Textes herauszuarbeiten. Dazu kommt eine beträchtliche Anzahl umstrittener Lesungen und schwer verständlicher Wörter, vor allem Tierbezeichnungen. Sicher ist jedoch, daß Bileam hier einen Bericht von einer Ratsversammlung der Götter gibt, deren Zeuge er augenscheinlich geworden ist. Seine Schilderung muß sich auf dasselbe Erlebnis beziehen, das in Satz VI so beschrieben worden war, daß ״die Götter des Nachts zu ihm kamen", vielleicht in einem Traumgesicht64. Daß Bileam das Vorrecht eingeräumt wurde, dem Götterrat beizuwohnen, verleiht ihm die Vollmacht, seinem Auditorium zu übermitteln, was die Götter zu tun beabsichtigen oder bereits tun. Nach Jer. 23,18.22 ist es für den wahren Propheten erforderlich, ״bdsöd YHWH, im Rat Jahwes, gestanden zu haben"65. Die Götterversammlung, eine Art himmlisches Parlament, ist aus Mesopotamien, Ugarit, Phönizien und dem Alten Testament bekannt66. Da im Alten Testament Jahwe jedoch zum einzigen ״wirklichen" Gott geworden ist, wurden die anderen Götter zu himmlischen Wesen niedereren Rangs abgewertet und schließlich in Engel verwandelt. Im ״Bileam"-Text treten die Götter, die hier נIhn (*ilähin) oder sdyn (*sadday in)67 genannt werden, auf, indem sie zu einer bestimmten Göttin sprechen, deren Name leider nur zum Teil erhalten ist. Da der erste Buchstabe des Namens (s) ist, ergänzte Hoftijzer68 ihn aufgrund von Satz XLV zu % r ] (*Sagar). In dem Aufsatz von 1982 wurde dieser Vorschlag aufgegriffen69; doch bin ich nun geneigt, hier die Sonnen64
Vgl. Gen. 20,3; 31,24.
65
S i e h e z . B . ROBINSON 1 9 4 4 ; CROSS 1 9 5 3 , 1 9 7 3 , 1 8 6 - 1 9 0 ; KINGSBURY 1 9 6 4 ; POLLEY
1980. 66
S i e h e H.-P. MÜLLER 1963; MULLEN
1980.
67
61
KUTSCH 1964 = 1986, 78-95. HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976, 179.190. Auf S. 190 diskutiert Hoftijzer über die Möglichkeit, cmh als ״mit ihm" zu verstehen. Dies wurde von WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 86 f. [s.o. S. 141], aufgenommen, die ugaritisches Material für die Konstruktion von verba eundi mit der Präposition cm zum Ausdruck des Ziels anführten. Es gibt auch hebräische Beispiele für BA' + cimPet ״kommen zu": Ps. 26,4; Prov. 22,24; Cant. 4,8. Doch ist MCCARTERS Vorschlag, hier נIwh statt 'Iqh zu lesen (1980, 53), sicher richtig. 63 K X U 1.14 ! 2 6 - 4 2 . 62
Zu den sdyn siehe noch immer WEIPPERT-WEIPPERT 1982, 88-92 [s.o. S. 143-147], Daß in Dtn. 32,17; Ps. 106,37 sdym (masoretisch sedTm) als *saddayyim vokalisiert werden sollte (HACKETT 1984a^ 88 f.), ist ziemlich unwahrscheinlich. Es handelt sich hier um späte Texte, deren Verfasser Sadday sicherlich als ein Epitheton Jahwes kannten und deshalb wohl gezögert hätten, den Plural dieses Gottesnamens zur Bezeichnung von Wesen zu verwenden, ״die nicht Gott sind" (Dtn. 32,17). Anderseits könnten sie durchaus das Wort sed ״Dämon" gekannt haben, das, wahrscheinlich über das Aramäische, aus akk. sedu (lemnu) entlehnt wurde (vgl. auch syr. und j.-aram. sedä; mhebr. sed). Zu palmyr. sdf siehe WEIPPERTWEIPPERT 1982, 92 Anm. 72 [s.o. S. 147 Anm. 72], Es ist interessant zu sehen, daß WEINFELD 1982a, 146, das sdyn des ״Bileam"-Textes durch (neu-)hebr. sedim übersetzt. 68
69
HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1 9 7 6 , 2 7 2 - 2 7 5 .
WEIPPERT-WEIPPERT 1982,92.101 [s.o. S. 147.158]; ferner HAMMERSHAIMB 1977,225; H.-P. MÜLLER 1978, 64 mit Anm. 49; 1982, 217 f.223; ROFE 1979, 61.66; WEINFELD 1982a, 146; PUECH 1985, 356.361; 1987, 17.21.26 f. S[gr w'str] rekonstruiert LEVINE 1981, 196.
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gottheit s[ms] (*Sams) zu erkennen70, die im Syrien des 2. Jahrtausends v. Chr. in der Regel weiblich vorgestellt wurde71. Im 1. Jahrtausend mag dies weiterhin so gewesen sein. Die Ergänzung ist freilich nur eine Vermutung, da ich das von Lemaire72 gelesene auslautende (s) des Namens in den Photographien nicht sehen kann. Was die Götter zu Sams sagen, ist umstritten. M.E. versuchen sie in den Sätzen XXI-XXIV die Göttin dazu zu bringen, das Ausmaß der Katastrophe zu begrenzen, die sie über die Welt gebracht hat, | während sie in den Sätzen XXV ff. ihrem Wunsch dadurch Nachdruck zu verleihen trachten, daß sie die unheilvollen Auswirkungen ihres Handelns beschreiben. Die Riegel des Himmels zu zerbrechen (Satz XXI), bedeutet höchstwahrscheinlich, den Wassern des Himmelsozeans freie Bahn zu geben, auf die Erde zu stürzen73 und heftige Regenfälle und Überschwemmungen zu verursachen. Die dunklen Wolken und die Abwesenheit des Sonnenlichts (Sätze XXIIaXXIV) fügen sich gut in dieses Szenarium ein. Diese meteorologischen Erscheinungen wie auch der Schrecken, den die düsteren Wolken auf der Erde verbreiten, erinnern an biblische Schilderungen des ״Tages Jahwes"74, der nach Am. 5,18.20 ״Finsternis ist und nicht Licht". Da Wasser und Dunkelheit Attribute des Chaos sind, kann die von Sams herbeigeführte Situation auch als Rückverwandlung der Erde in Chaos75 aufgefaßt werden. Die Mehrheit der Götter jedoch will, daß dies nicht für immer so bleibt (Satz XXIV). Die Begrenzung kosmischer Katastrophen durch die Götter ist in der altorientalischen Mythologie ganz geläufig. In den mesopotamischen FluterZählungen des Atrahasls-76 und Gilgames-Epos77 besagte der ursprüngliche BeSchluß der Götterversammlung, daß die gesamte Menschheit von der Erde zu vertilgen sei. Dies wurde jedoch durch einen Dissidenten unter den Göttern vereitelt, so daß selbst die härtesten Verfechter des ursprünglichen Beschlusses am Ende zur Anerkenntnis der Tatsache gezwungen waren, daß einige Mensehen dem Untergang entkommen waren. Daraufhin beschließt die Versamm70
Zuerst vorgeschlagen von CAQUOT-LEMAIRE 1977, 196 f.; siehe weiter GARBINI 1979, 176; HACKETT 1984a, 14 f.; LEMAIRE 1985a, 280; 1985b, 317 f. Unentschieden, ob S[gr] oder zu ergänzen ist: RINGGREN 1977, 86; DELCOR 1981, 55. Erwähnt sei auch MCCARTERS Rekonstruktion S['l] nach hebr. ss'öl (1980, 53). WESSELIUS' Ergänzung S[mrn] ״Samaria" (1987, 593 f.) erscheint mir weit hergeholt. 71 M. WEIPPERT 1969a, 204 f. (Ugarit, Tyrus, Askalon) [s.o. S. 119f.]. Die von PUECH angeführten Personennamen mit dem theophoren Element sms (1987, 21 Anm. 33) können das männliche Geschlecht der Sonnengottheit nicht beweisen. In Männernamen kann sich das verbale Element nach dem Geschlecht des Namensträgers richten ohne Rücksicht auf das der Gottheit, die das theophore Element bildet; siehe EDZARD 1962 für das Akkadische. In der Hellenistisch-Römischen Zeit ist die Sonnengottheit dann in ganz Syrien männlich. 72 Siehe Anm. 70. 73 Das Öffnen der Fenster oder Türen des Himmels bedeutet Regen: Gen. 7,11; Jes. 25,18 f.; Ps. 78,23 ff. Siehe J. Hoftijzer in HOFTIJZER-VAN DER KOOIJ 1976, 195. 74 Siehe z.B. LEVINE 1981, 204 f. 75
S i e h e z . B . H . WEIPPERT 1 9 8 1 A , 4 9 - 5 4 .
76
LAMBERT-MILLARD-CIVIL
77
A. SCHOTT-v. SODEN 1958, 86-94; E.A. Speiser, ANET 3 , 93-95.
1969.
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lung, die Menschheit nur noch durch kleinere Katastrophen zu reduzieren, sie aber nicht vollständig auszurotten78. Eine ähnliche Haltung steht hinter Gottes Entscheidung, nie mehr eine Flut zur Vernichtung der Menschheit über die Erde zu bringen (Gen. 9,15 P). Sie findet sich auch ganz allgemein in der Überzeugung der Verfasser des Alten Testaments, daß Gottes Zorn nicht hcöläm, ewig, dauern werde, wie sie sowohl in Gottes eigenen Worten in Jer. 3,12; Jes. 57,16, aber auch im Bekenntnis der Gemeinde in Ps. 103,9; Thr. 3,31 (vgl. Jer. 3,5) ausgesprochen wird. Daß die Begrenzung des göttlichen Gerichts durch Konflikte in der himmlischen Sphäre bedingt sein kann, ergibt sich aus den zitierten altorientalischen Beispielen, zu denen noch das Era|-Epos79 hinzugenommen werden kann. Das Schema dürfte auch noch im Prosarahmen des Hiob-Buches reflektiert sein, in dem Gott dem Satan zweimal die Verfügungsgewalt über Hiob gewährt, aber jeweils nur mit gewissen Einschränkungen (Hi. 1,12; 2,6). Wir kommen nun zu der Vision, in der Vögel und andere Tiere, aber auch einige menschliche Wesen auftreten, die sich alle auf ungewöhnliche Weise benehmen, und bei der man sich entfernt an Alfred Hitchcocks Film ״Die Vögel" erinnert fühlt. Da der Text kein Signal enthält, das auf ein Ende der Rede der Götter mit Satz XXV hinwiese, und auch kein anderer Sprecher auf der Szene erscheint, ist anzunehmen, daß die Götter hier weiterhin Sams zureden, und zwar bis an das Ende des erhaltenen Textes und vielleicht noch darüber hinaus. Die Wörter, die die Sätze XXV-XXVIIIb bilden, werden von Lemaire80 als eine Liste von Vögeln interpretiert (mit Ausnahme natürlich von ky in Satz XXV). Doch kann ich zwar die meisten seiner neuen Lesungen, nicht aber seine Deutung akzeptieren. Ich sehe hier mehrere Probleme. Auf den ersten Blick ist es verführerisch, hrpt (Satz XXV) nach jüdisch-aramäisch *harpä, st.emph. harpdtä, als ״Fledermaus" zu erklären, die dann ebenso unter die Vögel eingeordnet wäre wie in Lev. 11,19; Dtn. 14,18 (יätallep) oder wie die Biene bei Jesus Sirach (11,3). Da aber die Femininendung von Nomina im Status absolutus in נnph (Satz XXVIII), cnyh (Satz XXXVI) und khnh (Satz XXXVII) -h lautet, wäre es seltsam, wenn sie in hrpt und nsrt (Satz XXVIIIa) als -t aufträte. M.E. müssen die beiden Wörter als Verbalformen der 3. Person feminin Singular Perfekt verstanden werden81 analog zu rqht (Satz XXXVI) und hqrqt (Satz XLVII). Die syntaktische Struktur des Abschnitts, wie ich sie verstehe, spricht daher für eine Reihe von Sätzen, nicht für eine Liste. In der Terminologie der traditionellen indoeuropäischen Grammatik weist Satz XXV dann die Konstituentenfolge Subjekt-Prädikat-Objekt auf82, wobei das Prädi78
Nicht in Gilgames-Epos.
79
CAGNI 1 9 6 9 u n d 1 9 7 7 .
80
LEMAIRE 1985a, 280 f. mit Anm. 50; 1985b, 318. Für hrpt ist das fast allgemein anerkannt (mit Ausnahme von LEMAIRE; siehe Anm. 80). Für nsrt siehe oben Anm. 22. 82 Dies ist die normale Konstituentenfolge im sog. ״zusammengesetzten Nominalsatz" des Altaramäischen; siehe DEGEN 1969, 122 § 82 (b). 136 § 98. 81
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kat aus einer finiten Verbalform im Perfekt besteht. Im Rahmen der nordwestsemitischen Grammatik wäre dies ein Nominalsatz, in dem das normalerweise nominale Rhema (״Prädikat") durch einen Verbalsatz ersetzt ist. Wenn wir uns in dem ״Vogel"-Abschnitt des ״Bileam"-Textes umsehen, können wir einige weitere Beispiele für diese Konstruktion entdecken - Satz XXVIIIa.XXXII. XXXIII.XXXVI.XLV.XLVIII, um nur die sicheren Belege zu nennen. Dies scheint ein | typischer Zug dieses Abschnitts zu sein, besonders, wenn wir auch noch jene Sätze beiziehen, die wahrscheinlich auf dieselbe Weise konstruiert waren, jetzt aber wegen der Lückenhaftigkeit des Textes als eindeutige Zeugen ausfallen (Satz XXVII.XXXIV.XXXVILXLVI). In diesem Abschnitt kann jedoch noch ein weiteres syntaktisch-stilistisches Phänomen beobachtet werden: die Bildung von Satzpaaren ähnlich dem ״Parallelismus membrorum" der biblischen Poesie und Kunstprosa83. Für diese Satzpaare gibt es zwei Schemata. Im ersten Schema wird im zweiten Satz des Satzpaares das Verbum getilgt, d.h. das des ersten Satzes gilt auch für den zweiten; so in den Sätzen XXV+XXVI (falls ycnh in XXVI ein Substantiv in der Bedeutung ״Strauß" ist), XXVII+ XXVIII und XXVIIIa+XXVIIIb. Das zweite Schema ist weniger gesichert. Hier wird im zweiten Satz des Satzpaares eine finite Verbalform verwendet, die nicht, wie im ersten Satz, im Perfekt steht, sondern im sog. ״Perfectum consecutivum" in Verbal-, im (Lang-)Imperfekt in Nominalsätzen. Im ״Vogel"-Abschnitt zähle ich zwei Beispiele für diese Konstruktion, Sätze XXXV und XLIII, die allerdings den Makel aufweisen, daß jeweils der Vordersatz (Satz 1 des Schemas) nicht erhalten ist. Satz XXVI, der mit Satz XXV ein Paar bildet, könnte hier eingeordnet werden, falls ycnh als Verbalform verstanden werden müßte. Ein sicheres, vollständiges und zudem noch erweitertes Beispiel liegt aber in den Sätzen XVIII-XX vor. Hier folgen auf den Nominalsatz XVIII, in dem das Verbum im Perfekt steht, zwei Verbalsätze, die mit Verbalformen im ״Perfectum consecutivum" beginnen. Dies entspricht dem Sprachgebrauch in ״klassischer" hebräischer Prosa, nicht nur im Alten Testament, sondern auch in der Petition eines Erntearbeiters auf einem Ostrakon aus Mdsad Häsavyähü84. Das Perfekt in diesen Sätzen kann präsentisch (ins Deutsche) übersetzt werden als Ausdruck für etwas, das gerade geschieht85. Begründen läßt sich diese Deutung durch die Beobachtung, daß in der ganzen Erzählung die Göttin Sams, die die herrschende Lage verursacht zu haben scheint, in der Götterversammlung noch nicht sprechen durfte und deshalb das Unheil auch nicht als ein noch kommendes ankündigen konnte. Das bedeutet m.E.: Es ist bereits da, zumindest in der Vision des Sehers. Dazu passen vorzüglich die Sätze mit Verbalformen im ״Perfectum consecutivum" bzw. Imperfekt. Sie müssen m. | E. als Umstandssätze interpretiert werden, die im ״klassischen" Hebräisch in genau derselben Weise konstruiert werden. Sie dienen hier dazu, die Gleichzeitigkeit der in ih83 84 85
Zur ״Kunstprosa" in der althebräischen Literatur siehe H. WEIPPERT 1973, 74-81. Siehe M. WEIPPERT 1990a. Ähnlich dem sog. ״Koizidenzfall", aber nicht auf die 1. Person beschränkt.
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nen beschriebenen Handlungen mit den im Vordersatz ausgesagten anzuzeigen. In derartigen mikrosyntaktischen Strukturen können solche Sätze nicht futurisch verstanden werden. Auf die sachlichen Einzelheiten des ״Vogel"-Abschnitts gehe ich nicht ein86. Ich bin allerdings weiterhin davon überzeugt, daß wir hier einem Phänomen begegnen, das Altphilologen und Mediävisten als ״Adynata" bezeichnen würden, die Beschreibung einer ״kopfstehenden" Welt87, worauf zuerst Helmer Ringgren88 aufmerksam gemacht hat. Dieses Motiv ist aus altorientalischen Literaturen bereits bekannt, besonders aus ägyptischen Texten der Ersten und vielleicht auch der Zweiten Zwischenzeit89, aber auch aus der Bibel90. Alle diese Texte schildern eine Verkehrung der ״normalen" natürlichen und politischen Bedingungen, die als Störung der Weltordnung und Rückverwandlung der Erde in den Chaoszustand aufgefaßt wird. Ich glaube, daß Bileam beim Gedanken an diese Aussichten genug Grund zum Weinen und Fasten hatte, auch wenn das Ausmaß der Katastrophe auf Anordnung der Götter beschränkt werden sollte. |
4. Der ״Bileam"-Text
und das Alte
Testament
In den Kapiteln 2 und 3 dieses Aufsatzes wurden die Sprache und einige inhaltliche Aspekte des Alten Testaments benutzt, um meine Auffassung vom Sinn des ״Bileam"-Textes von Teil Der cAllä zu stützen. Daß dies möglich ist, muß nicht überraschen, enthält die hebräische Bibel doch die größte Sammlung nordwestsemitischer Texte des 1. Jahrtausends v. Chr., die die Widrigkeiten der Zeit überdauert haben. Dazu kommt noch, daß sie literarischen Gattun86
Zur Problematik der Vogelnamen siehe H.-P. MÜLLER 1991.
87
DUTOIT 1 9 3 6 ; CURTIUS 1 9 6 5 , 1 0 4 - - 1 0 8 .
88
RINGGREN 1977, 86. Bei HACKETT 1984a, 46, wird allerdings MCCARTER (1980, 58 f.) die Priorität für diese Interpretation zugeschrieben. Siehe auch KOENIG 1983, 81. 89
90
HACKETT 1984a, 7 5 .
Siehe z.B. Jes. 3,1-5; 10,15; 24,1-3. Auch die irrealen Aussagen in Am. 6,12AB (lies in V. 12B ,im yahärös/yahrasü bdbäqär yäm\ doch siehe LORETZ 1989) gehören wohl in diesen Zusammenhang. - Ohne die kosmische Perspektive findet sich das Motiv auch in der modernen Literatur; siehe z.B. die Chanson ״Les quat' cents coups" von Leo Ferre (ESTIENNE 1962, 123-125; RIEGER 1987, 236-241), insbesondere die vierte Strophe: ״Donner aux brebis des bergeres Aux chevaux des maquignons frais Aux chiens les flies de la fourriere Aux baleines les baleiniers Aux oiseaux le permis de chasse Aux enfants les parents mineurs Aux souris le matou d'en face Aux matous les toits du bonheur (Refrain) S'il faut tirer par tous les bouts Copains tirons les quat' cents coups."
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gen angehören, die mit der des ״Bilearn"-Textes verwandt sind. Das Bild wäre allerdings wohl mehr oder weniger dasselbe, wenn auch die anderen Völker, die nordwestsemitische Sprachen verwendeten, uns ״Bibeln" hinterlassen hätten, da der ״Bileam"-Text nichts enthält, das dem Alten Orient während des 1. Jahrtausends v. Chr. fremd wäre. In diesem Kapitel soll es um die Bedeutung des ״Bileam"־Textes für die Erforschung des Alten Testaments in dem in der Einleitung skizzierten Sinne gehen. Zu behandeln sind literarische und historische Fragen, wobei unter die letzteren auch solche der Religion fallen. 4.1. Literarische Fragen 4.1.1. Der ״Bileam"-Text von Teil Der cAllä beweist, daß die Bileam-Tradition ziemlich alt ist, auch wenn sie in der Bibel nur in späten Kompositionen erscheint, von denen keine mit Sicherheit in die vorexilische Zeit datiert werden kann. Nirgends im Alten Testament wird Bileam, wie im Titel der Inschrift, als Seher (hebr. höze oder rö'e) bezeichnet; doch kommt seine Selbstcharakterisierung in Num. 24,4.16 dem nahe. Er wird vielmehr in Jos. 13,22 als qösem, Wahrsager91, vorgestellt und erhält nach Num. 22,7 qasämim, Wahrsagerlohn92. Seine Handlungen und Worte zeigen ihn in Num. 22-24 in zwei Rollen: der eines mächtigen ״Gottesmannes", der wirksame Flüche auszusprechen vermag93, | und der eines Propheten, der selbst Ereignisse viel späterer Zeiten voraussagen kann wie z.B. den Aufstieg Davids (Num. 24,17 f.)94. Da es nur wenige wörtliche Parallelen zwischen dem ״Bileam"-Text von Teil Der cAllä und Num. 22-24 gibt, besteht zwischen beiden Erzählungen wohl kein direkter literarischer Zusammenhang. Die beste Parallele ist die zwischen Num. 22,9.20 und Satz III der Inschrift, während die zwischen Num. 23,12.21 und Satz VII der Inschrift biblische Analogien auch in Ri. 19,27 und 2 Sam. 24,11 hat (vgl. noch Gen. 22,19; Ri. 20,19). Man könnte vielleicht noch anführen, daß die gemeinsame Erwähnung von El und Sadday in Num. 24,4.16 möglicherweise Bileams Beziehungen zu El und den Saddayln im Text aus Teil Der 91 Ein qösem mag ursprünglich ein Fachmann für technische Orakel gewesen sein, da das Pfeilorakel in Ez. 21,26 qesem genannt wird (vgl. E.W. DAVIES 1980). Doch mag hier, wie bei den qasämim von Num. 22,7 (siehe Anm. 92), eine allgemeinere Bedeutung impliziert sein. 92 Andere interpretieren die qdsämim als Wahrsagegeräte; so z.B. W. GROSS 1974, 141143. Nach Gross gibt der Satz Num. 22,7B im Kontext keinen Sinn, so daß er als Zusatz verstanden werden sollte. Dieser Schluß ist m.E. aber nicht notwendig, da Bileam in Num. 22-24 keine eindeutige Rolle spielt, und qssämim leicht auch *qösämim vokalisiert werden könnte. Siehe die Diskussion von Num. 22,7B bei ROUILLARD 1985, 62-66. 93 Siehe (neben Num. 22-24) Dtn. 23,5 f. (> Neh. 13,2); Jos. 24,9 f.; Mi. 6,5. 94 Das ist offensichtlich der Sinn der Passage. Es ist jedoch möglich, daß in der nachexilischen Zeit, in der das vierte Bilearn-Orakel verfaßt wurde, auch die Hoffnung auf die künftige Wiederherstellung ״Israels" auf diese Weise historisch verbrämt wurde. Siehe
ROUILLARD 1985, 4 1 9 - 4 4 8 .
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von Teil Der cAlla
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c
Allä widerspiegle; doch sind beide Theonyme in der nachexilischen Literatur geläufige Bezeichnungen Jahwes, so daß dieses Argument nicht eindeutig ist. In dem späten Text Num. 31,16 erscheint die Rolle Bileams weiterentwickelt zu der eines falschen Propheten, der wie alle falschen Propheten Israel zum Abfall von Jahwe verleitet95. Aber dies reflektiert eine Akzentverschiebung innerhalb der alttestamentlichen theologischen Geschichtsschreibung, die mit dem Bileam, den wir aus Teil Der cAllä kennen, schon lange nichts mehr zu tun hat96. 4.1.2. Das Beispiel der ״Bileam"-Erzählung von Teil Der cAllä - die zweifeilos ein literarischer Text ist - demonstriert ad oculus, welches literarische Niveau im frühen 8. Jahrhundert v. Chr. in Palästina selbst an einem relativ entlegenen Ort erwartet werden kann. In der Datierung kann man vielleicht sogar noch ein paar Dezennien zurückgehen, da nicht unwahrscheinlich ist, daß der Text für einige Zeit in Manuskriptform überliefert worden ist, bevor er in dem Gebäude, in dem die beschriebenen Verputzteile gefunden worden sind, plakativ veröffentlicht wurde. Dies würde bedeuten, daß der ״Bileam"-Text mit der Steleninschrift des Königs Mesa von Moab aus DTbän ungefähr gleichzeitig wäre. Mesas Inschrift ist m.E. ein weiteres Zeugnis für die Existenz einer literarischen Tradition bereits im 9. Jahrhundert im Ostjordanland97. In diesem Zusammenhang sollte auch | erwähnt werden, daß der Layout der beiden ״Kombinationen" - die Anordnung in Kolumnen und die Benutzung von Rubra - auf eine Schreibkultur hinweist, deren Träger über das für das Tagesgeschäft Notwendige hinaus qualifiziert waren98. Sie setzt eine Tradition des professionellen Schreibertums voraus, die letztlich auf Ägypten im 2. Jahrtausend v. Chr. zurückgeht. Ich betone diese ziemlich trivialen Tatsachen nur deshalb, weil gegenwärtig unter Alttestamentlern die Tendenz besteht, große Teile der hebräisehen Bibel sehr spät zu datieren. Die Hypothese, daß es in Palästina vor der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. keine ״wirklichen" literarischen Aktivitäten gab99, wird durch die Wandinschriften von Teil Der cAllä definitiv in Frage gestellt, auch wenn die Stele des Mesa uns längst eines Besseren hätte belehren können. 95 Der Text ist unklar. Vielleicht ist gemeint, daß die midianitischen Frauen die ״Israeliteil" (d.h. die israelitischen Männer) in (Baal-)Peor auf Anstiften Bileams zum Abfall von Jahwe verführten. Zur impliziten ״Ratio" von Num. 31 siehe KNAUF 1988, 167 f. 96 Zur Entwicklung des alttestamentlichen Bileam-Bildes siehe allgemein DONNER
1 9 7 7 ; ROUILLARD 1 9 8 5 , 4 8 3 - 4 8 5 ; KNAUF 1 9 8 8 , 1 6 7 f. 97 Daß die Schreiber des Königs Mesa sich einer literarischen Sprache bedienten, die mit der der hebräischen Bibel beinahe identisch ist, sollte jedem Leser und jeder Leserin mit Interesse an Syntax und Sinn für Stil evident sein. 98 A. Lemaire hat überzeugend dargelegt, daß die Präsentation der Inschrift(en) den Layout eines Leder- oder Papyrusmanuskripts (Schriftrolle) widerspiegelt; siehe LEMAIRE 1986, 89; 1989, 37 f. 99 Siehe z.B. SMELIK 1977, 84-99; 1984, 25-27 = 1987, 22 f.; KNAUF 1985a, 35-37. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, klarzulegen, welchen Begriff von ״Literatur" man gebraucht; für KNAUF siehe ebd., 35 Anm. 146.
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4.1.3. Der ״Bileam"-Text ist das älteste Beispiel für die literarische Gattung der Prophetenerzählung oder genauer: des prophetischen Apophthegma, wie es in Kapitel 3 beschrieben wurde. Er ähnelt in dieser Hinsicht der jüngeren ErZählung von Arnos und Arnazia in Am. 7,10-17, und kann bis zu einem gewissen Grade auch mit der beträchtlich jüngeren über Micha ben Jimla in 1 Kön. 22100 verglichen werden. Hieraus kann geschlossen werden, daß die alttestamentliche Prophetenerzählung in einer Tradition wurzelt, die älter ist als ihr frühestes Vorkommen in der hebräischen Bibel, und daß die prophetische Unheilsankündigung keine ausschließlich alttestamentliche Gattung ist. 4.1.4. Die Wandinschriften von Teil Der cAllä werfen auch einiges Licht auf das Zustandekommen literarischer Sammlungen. Bekanntlich ist das Alte Testament eine kleine Bibliothek, die Bücher verschiedener Autoren oder Autorengruppen aus unterschiedlichen Zeiten enthält. Aber auch die meisten Einzelschriften, die zusammen den hebräischen Kanon bilden, sind wiederum Sammelwerke, in die Material unterschiedlicher Herkunft eingegangen ist. Die Kompilation solcher Sammlungen war im Nahen Osten von der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. an verbreitete literarische Praxis101. Wenn die ״Kombinationen" I und II zusammengehören, wie von Hoftijzer vermutet und | von den meisten späteren Kommentatoren von ihm übernommen, muß die handschriftliche Vorlage, aus der die Wandinschrift kopiert wurde, eine solche literarische Sammlung gewesen sein. Wir müssen dann feststellen, daß es in 'Teil DerנAllä im späten 9. oder im frühen 8. Jahrhundert v. Chr. eine Kompilation der literarischen Hinterlassenschaft eines Sehers oder Propheten namen Blcm br Bcr analog den Prophetenbüchern des Alten Testaments gegeben hat. Falls Lemaire mit seiner These Recht hätte, daß die beiden ״Kombinationen" verschiedene Literaturwerke repräsentierten, würde sich das Bild nur unwesentlich ändern. In diesem Fall wäre die Vereinigung der beiden Werke in der handschriftlichen Vorlage der Wandinschriften oder erst auf der Wand selbst auf die Entstehung einer Art ״Bibel" in nuce hinausgelaufen, wobei in einer literarischen Sammlung religiöse Texte verschiedener Autoren zusammengestellt worden wären. Dies böte auch eine Analogie zu der Kompilierung von Sammeltafeln prophetischer Orakel unter König Asarhaddon von Assyrien im 7. Jahrhundert v. Chr.102. In der gegenwärtigen Wissenschaftssituation ist ein relativ frühes Datum für die Möglichkeit der Entstehung von Prophetenbüchern oder Sammlungen von solchen in dem Bereich, aus dem auch die hebräische Bibel stammt, von nicht geringer Bedeutung.
100 101
Dazu kürzlich H. WEIPPERT 1988b. Vgl. die ״Kanonisierung" der mesopotamischen Literatur von der Kassitenzeit an
(REINER 1 9 7 8 , 2 0 5 ) . 102
S i e h e M . WEIPPERT 1 9 8 1 , 7 2 f.; 1 9 8 8 , 3 0 3 . 3 1 7 f.
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Der ,,Bileam"׳Text
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4.2. Historische Fragen 1st der ״Bileam"-Text oder sind die Wandinschriften von Teil Der cAllä israelitisch? Gewöhnlich werden das Fehlen des Gottesnamens Jahwe und das unzweifelhafte Vorhandensein eines Pantheions als Argumente dafür genannt, daß diese Frage zu verneinen ist. Ich glaube jedoch, daß die Dinge nicht so einfach liegen. Es ist sicher richtig, daß Jahwe der Nationalgott sowohl Israels als auch Judas war. Als solcher war er Gegenstand des staatlichen Kults an den Staatsheiligtümern von Bethel und Dan und von Jerusalem und vielleicht auch noch an einigen weniger bedeutenden Orten. Das heißt jedoch nicht, daß er von allen Israeliten und Judäern mit gleicher Intensität oder überhaupt verehrt wurde, oder daß jede lokale oder regionale bämä ihm geweiht war. So wäre die Existenz eines israelitischen religiösen Textes oder mehrerer solcher Texte, in denen Jahwe nicht erwähnt wird, nichts Überraschendes. Dasselbe gilt von dem augenscheinlichen Vorkommen eines Pantheions, das als ״die Götter" (*נilähin) oder ״die Saddayin" bezeichnet wird, und dessen Oberhaupt der Gott El ist. Daß die Israeliten und Judäer der vorexilischen Zeit neben Jahwe eine Anzahl von Göttern - und Göttinnen - verehrten, ist in irenischen und polemisehen Abschnitten des Alten Testaments und in Inschriften wie denen von Hirbet el-Qöm und Kuntilet cAgrüdm gut belegt. | Ich bin fest davon überzeugt, daß die israelitisch-judäische Religion bis in die Persische (wenn nicht die Hasmonäische) Zeit polytheistisch war104. Ein richtiges Pantheion mit El als Oberhaupt findet sich z.B. in Dtn. 32,8 f., wo Jahwe noch nicht der höchste Gott ist. In Ps. 89 hat er diese Position erreicht; aber das Pantheion gibt es noch immer105. So ist eine polytheistische Inschrift aus einer Gegend, die nach dem Alten Testament eine israelitische Bevölkerung hatte, nicht von vorneherein als nichtisraelitisch anzusehen. Die ״Nationalität" des ״Bileam"-Textes kann deshalb aufgrund innerer Kriterien nicht festgestellt werden. Doch auch externe Kriterien, wie die politische Zugehörigkeit des Bereichs von Teil Der cAllä im 9. und 8. Jahrhundert v. Chr. oder die Sprache des Textes, führen nicht zum Ziel. Es mag richtig sein, daß der größte Teil (wenn nicht die Gesamtheit) des nördlichen Ostjordanlandes in der zweiten Hälfte des 9. und zu Beginn des 8. Jahrhunderts in aramäischer Hand war. Der ״Bileam"-Text kann dann auf der Mauer 36 des Stratums IX (ex-M) des Teils monumental veröffentlicht worden sein, als der Platz damaszenischer Herrschaft unterstand. Andererseits gibt es aber Hinweise auf die Eroberung oder Rückeroberung des cAglün (Lodebar) und des Gölän (Karnaim) durch Jerobeam II. in Am. 6,13 f., die m.E. historisch vertrauenswürdig sind. Dies würde bedeuten, daß die Gegend um den Teil Der cAllä während der Regierung dieses Königs - und sei es nur vorüber103 104 105
Texte und Belege bei M. WEIPPERT 1990b, 171 f. Anm. 40 [s.o. S. 16 Anm. 58]. Siehe M. WEIPPERT 1990b, insbesondere Kapitel 2 [s.o. S. 1-24, bes. 9-19]. Siehe M. WEIPPERT ebd., Kapitel 1 [s.o. S. 1-9],
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gehend - unter israelitische Kontrolle zurückkehrte106. Es gibt kein Indiz dafür, daß die Inschrift bei dieser Gelegenheit zerstört wurde. Augenscheinlich kürrimerten sich die Autoritäten des Reiches Israel nicht um solche Dinge, und es gab an diesem abseits liegenden Ort wohl auch keine Hisbulläh-hkXivisiexi ich denke an die sog. ״Jahwe-allein-Bewegung", wie sie Morton Smith, Bernhard Lang und andere beschrieben haben107 - , die den in ihren Augen sicher ״heterodoxen" Text hätten auslöschen können. Wenn die Sprache des ״Bileam"-Textes ein einheimisches Idiom ist - und davon bin ich überzeugt - , würde das bedeuten, daß die Bewohner des nördlichen Ostjordanlandes, das vom Alten Testament als israelitisch in Anspruch genommen wird, oder Gruppen unter ihnen eine (proto-)aramäische Mundart108 und nicht Hebräisch gesprochen hätten. Es gibt keine einzigen Hinweis darauf, | daß die Tradenten des Textes, wie AI Wolters109 vermutet, in die Region eingewanderte Aramäer gewesen sind. Im Gegenteil - daß ihr Idiom sich als eine periphere Sprache erweist, spricht sehr für ihre Autochthonie. Da aber Sprache und ethnische Zugehörigkeit ebenso wie Sprache und Nationalität sich nicht decken müssen, kann nur gefragt werden, ob diese Leute sich selbst als Israeliten verstanden oder nicht. Das ist in erster Linie ein politisches Problem, und wir wissen nicht, wie sie sich dazu verhielten.
106
Ein kurzer Überblick Uber die Quellen bei M. WEIPPERT 1976-80a, 203. 107 Siehe z.B. M. SMITH 1971, Kapitel II; LANG 1981b; 1983, 13-56; M. WEIPPERT 1990b, Kapitel 3 [s.o. S. 19-24], 108 Für ״Proto-Aramäisch" siehe auch KNAUF 1985b, 190 f.; 1988, 64 f. mit Anm. 313. Während des Symposiums in Leiden, bei dem der Text dieses Aufsatzes vorgetragen wurde, hat J. Huehnergard dieser These entgegengehalten, daß ״Proto-Sprachen" nicht gesprochen würden. Meiner Meinung nach ist das ein weiteres Beispiel für die statische Auffassung von Sprache, die oben in Kapitel 2 diskutiert wurde. Wenn das Phänomen des sprachlichen Wandels ernst genommen wird (so Huehnergard selbst in seinem genealogischen System der semitischen Sprachen), sind alle Sprachen, auch die modernen, die wir sprechen, ״ProtoSprachen" in Relation zu ihrer zukünftigen Entwicklung. 109
WOLTERS 1 9 8 7 .
Tafel-Nr. 1:1-2
189
Tafelabbildungen Beschreibungen siehe Seite 62-70
1:1 Apis (Oslo), Kat.-Nr. ! , F r o n t a l a n s i c h t
1:2 Apis (Oslo), Kat.-Nr. 1, Seitenansicht
Tafelabbildungen
Tafel-Nr. 2 : 1 - 4
Tafel-Nr. 3 : 1 - 4
'Tafelabbildungen
191
2:1 Apis ( r r a n k r u r t j , Kat.-Nr. 8
2:2 Apis (Frankfurt), Kat.-Nr. 10
3:1 Apis ( G r o n i n g e n ) , Kat.-Nr. 20, Frontalansicht
3:2 Apis (Groningen), Kat.-Nr. 20, Rückansicht
2:3 Apis (Frankfurt), Kat.-Nr. 9, Frontalansicht
2:4 Apis (Frankfurt), Kat.-Nr. 9, Seitenansicht
3:3 Apis ( H i l d e s h e i m ) , Kat.-Nr. 21, Frontalansicht
3:4 Apis (Hildesheim), Kat.-Nr. 21, Schrägansicht
Tafelabbildungen
192
Tafel-Nr. 4 : 1 - 4
Bibliographie und Beschreibung der abgedruckten Aufsätze 1. Synkretismus und Monotheismus: Religionsinterne Konfliktbewältigung im alten Israel. J. ASSMANN-D. HARTH (Hrsg.), Kultur und Konflikt (edition suhrkamp, 1612 = N.F. 612), 1990, 143-179, S u h r k a m p Verlag, Frankfurt/M. [Vortrag auf dem exegetiska dag des Svensk Exegetisk Selskap in Uppsala am 29.9.1987, im R a h m e n der Geisteswissenschaftlichen Ringvorlesung ״Kultur und Konflikt" der Universität Heidelberg am 29.10.1987, vor der Systematisch-Theologisehen Sozietät der Theologischen Fakultät ebd. am 20.4.1988, vor der Evangelischen Stadtakademie Düsseldorf am 1.2.1989 und im Rahmen des Theologischen Studienjahrs an der Abtei Mariae Heimgang (Dormitio) in Jerusalem am 12.10.1989.] 4:1 Apis (Hildesheim), Kat.-Nr. 22
4:2 Apis (Hildesheim), Kat.-Nr. 23
2. Über den asiatischen Hintergrund der Göttin ״Asiti". Orientalia N.S. 44, 1975, 12-21, Biblical Institute Press, Rom. 3. Jahwe D.O. EDZARD u.a. (Hrsg.), Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, V, 1 9 7 6 - 8 0 , 2 4 6 - 2 5 3 , Verlag Walter de Gruyter, Berlin-New York.
4. Gott und Stier: Bemerkungen zu einer Terrakotte aus
Yäfä. Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins 77, 1961, 93-117, Kommissionsverlag Otto Harrassowitz, Wiesbaden.
5. ״Heiliger Krieg" in Israel und Assyrien: Kritische Anmerkungen zu Gerhard von Rads Konzept des ״Heiligen Krieges im Alten Israel". Zeitschrift f ü r die Alttestamentliche Wissenschaft 8 4 , 1 9 7 2 , 4 6 0 - 4 9 3 , Verlag Walter de Gruyter, Berlin-New York; Neudruck in: H.-P. MÜLLER (Hrsg.), Babylonien und Israel: Historische, religiöse und sprachliche Beziehungen (Wege der Forschung, 633), 1991, 2 5 9 - 3 0 0 , Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt [hier verwendete Fassung]. [Probevorlesung vor der Habilitationskonferenz der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen am 23.11.1971.]
6. Ecce non dormitabit neque dormiet qui custodit Israhel: Zur Erklärung von Psalm 121,4.
4:3 Apis (Oxford), Kat.-Nr. 28
4:4 Apis (Oxford), Kat.-Nr. 29
CHR. BURCHARD-G. THEISSEN (Hrsg.), Lese-Zeichen für Annelies Findeiß zum 65. Geburtstag am 15. M ä r z 1984 von dankbaren Benutzern des Wissenschaftlich-Theologischen Seminars der Universität Heidelberg (Dielheimer Blätter zum Alten Testament, Beiheft 3), 1984, 7 5 - 8 7 , B.J. Diebner, Heidelberg.
194
Bibliographie
und Beschreibung
der abgedruckten
Aufsätze
[ D e u t s c h e Ü b e r s e t z u n g d e r A b s c h i e d s v o r l e s u n g , d i e i c h a m 1 8 . 1 . 1 9 8 3 in d e r A u l a des A c a d e m i e g e b o u w der Rijksuniversiteit Utrecht gehalten habe. Die niederländis e h e V e r s i o n ist u n t e r d e m T i t e l ״S l a p e n d e e n o n t w a k e n d e of s t e r v e n d e eil h e r i j z e n d e g o d e n ? " i m N e d e r l a n d s T h e o l o g i s c h T i j d s c h r i f t 3 7 (1983), 2 7 9 - 2 8 9 , e r s c h i e n e n . F ü r d i e Ü b e r s e t z u n g w u r d e n alle H i n w e i s e auf d e n u r s p r ü n g l i c h e n Z w e c k des T e x t e s getilgt, v o r a l l e m d e r in d e n N i e d e r l a n d e n g e b r ä u c h l i c h e S c h l u ß a b s c h n i t t m i t d e n D a n k s a g u n g e n . A u c h s o n s t w u r d e n ein p a a r D e t a i l s g e g e n ü b e r d e m n i e d e r l ä n d i s c h e n Original geändert.]
7. Elemente phönikischer und kilikischer Religion in den Inschriften des Karatepe. W. VOIGT (Hrsg.), X V I I . D e u t s c h e r O r i e n t a l i s t e n t a g v o m 21. b i s 2 7 . Juli 1 9 6 8 in Würzburg, Vorträge, I (Zeitschrift der D e u t s c h e n Morgenländischen Gesellschaft, S u p p l e m e n t a , 1:1), 1 9 6 9 , 1 9 1 - 2 1 7 , F r a n z S t e i n e r Verlag, W i e s b a d e n [jetzt Stuttgart], [Vortrag auf d e m X V I I . D e u t s c h e n O r i e n t a l i s t e n t a g in W ü r z b u r g a m 2 5 . 7 . 1 9 6 8 . ]
Siglen Die hier angeführten Einzel werke sind nicht in der allgemeinen Bibliographie (S. 199-247) enthalten. Die Abkürzungen f ü r biblische Bücher und rabbinische Literatur werden als bekannt vorausgesetzt.
ABL ADD
c
8. D i e ״B i l e a m " - I n s c h r i f t v o n Teil Der Allä [ M i t a u t o r i n : H . W e i p p e r t ] . Z e i t s c h r i f t d e s D e u t s c h e n P a l ä s t i n a - V e r e i n s 9 8 , 1982, 7 7 - 1 0 3 , K o m m i s s i o n s v e r l a g Otto Harrassowitz, Wiesbaden.
9. D e r ״Bileam"־Text
c
v o n Teil Der Allä und das A l t e Testament. Ü b e r s e t z u n g v o n : ״T h e B a l a a m Text f r o m D e i r c A l l ä and t h e S t u d y of t h e O l d Testam e n t " , in: J. HOFTIJZER-G. VAN DER KOOIJ (Hrsg.), T h e B a l a a m T e x t f r o m D e i r c Alla R e - e v a l u a t e d : P r o c e e d i n g s of t h e I n t e r n a t i o n a l S y m p o s i u m h e l d at L e i d e n , 2 1 - 2 4 A u g u s t 1989, 1991, 1 5 1 - 1 8 4 , E . J . Brill, L e i d e n - N e w Y o r k - K o p e n h a g e n - K ö l n . [Vortrag bei d e m S y m p o s i u m ״T h e B a l a a m T e x t f r o m D e i r c A l I a - R e - e v a l u a t e d " an der Rijksuniversiteit Leiden am 23.8.1989.]
AHw ANEP ANET AO ARM ARM HC ARMT BE 9
B E 10
BM Bo. CBS CCL CIS CT CTA
DT EA
R.F. HARPER, Assyrian and Babylonian Letters Belonging to the Kouyunijk Collection of the British M u s e u m , L o n d o n - C h i c a g o 1892-1914, zit. nach Nr. C.H.W. JOHNS, Assyrian D e e d s and D o c u m e n t s Recording the Transfer of Property, Including the So-called Private Contracts, Legal Decisions and Proclamations, Preserved in the K o u y u n j i k Collection of the British M u s e u m , Chiefly of the 7th Century B.C., C a m b r i d g e 1898-1923, zit. nach Nr. W. v. SODEN, Akkadisches Handwörterbuch, Wiesbaden 1965-81, zit. nach S. oder Sp. J.B. PRITCHARD (Hrsg.), T h e Ancient Near East in Pictures Relating to the Old Testament, Princeton 1954/21969, zit. nach Nr. J.B. PRITCHARD (Hrsg.), Ancient Near Eastern Texts Relating to the Old Testament, Princeton 1950/ 2 1955/ 3 1969, zit. nach S. oder Sp. Antiquites Orientales, Museumssignatur des M u s e e du Louvre, Paris Archives Royales de Mari Archives Royales de Mari, ״hors collection" (nicht in A R M veröffentlichte oder unpublizierte Texte aus Mari), zit. mit Inventarnummer Archives Royales de Mari [traductions], zit. nach Nr. H.V. HILPRECHT-A.T. CLAY, Business D o c u m e n t s of Murashü Sons of Nippur Dated in the Reign of Artaxerxes I. ( 4 6 4 - 4 2 4 B.C.) (The Babylonian Expedition of the University of Pennsylvania, Series A: C u n e i f o r m Texts, 9), Philadelphia 1898, zit. nach Nr. bzw. Sp. A.T. CLAY, Business D o c u m e n t s of Murashü Sons of Nippur Dated in the Reign of Darius II. ( 4 2 4 - 4 0 4 B.C.) (The Babylonian Expedition of the University of Pennsylvania, Series A: C u n e i f o r m Texts, 10), Philadelphia 1904, zit .nach Nr. bzw. Sp. British M u s e u m , M u s e u m s i g n a t u r des British M u s e u m , London Bogazköy, Tafelsignatur der Ausgrabungen von Bogazköy Catalogue of the Babylonian Section, Signatur des University M u s e u m , Philadelphia Corpus Christianorum, series latina, zit. nach Bd. u. S. Corpus Inscriptionum Semiticarum, zit. nach Bd. u. Nr. C u n e i f o r m Texts f r o m Babylonian Tablets ( . . . ) in the British M u s e u m , zit. nach Nr. A. HERDNER, Corpus des tablettes en cuneiformes alphabetiques decouvertes Ä Ras Shamra-Ugarit de 1929 ä 1939 (Mission de Ras Shamra, 10; Bibliotheque Archeologique et Historique [Beyrouth], 79), Paris 1963, zit. nach Nr. Daily Telegraph, Tafelsignatur des British M u s e u m , L o n d o n Amarna-Briefe nach J.A. KNUDTZON, Die El-Amarna-Tafeln mit Einleitung und Erläuterungen. Anmerkungen und Register bearbeiter von O. WEBER und E. EBELING (Vorderasiatische Bibliothek, 2), Leipzig 1915, und A.F. RAINEY, El Amar-
196
Siglen
GCS GN H
na Tablets 359-379: Supplement to J.A. Knudtzon, Die El-Amarna-Tafeln (AIter Orient und Altes Testament, 8), Kevelaer-Neukirchen-Vluyn 2 1978, zit. nach Nr. (nach eigenen Bearbeitungen der Texte) Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten vier Jahrhunderte Gottesname H-Stamin semitischer Verben (Hiphil, Hophal, Haphel)
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E . EBELING-B. MEISSNER-E.F. WEIDNER, D i e I n s c h r i f t e n d e r a l t a s s y r i s c h e n K ö -
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RES Rm. RS STT 1
Syr. Targ. TCL 3
Ug. V
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Register Die kursiv gesetzten Seitenzahlen beziehen sich auf die Fußnoten. Die kursiven Seitenzahlen mit Stern beziehen sich auf den Text und auf die Fußnoten.
1. Namen LI. Gottheiten Adad (siehe auch Hadad, Haddu) 5 2 , 8 4 -
86,106 Adonis 103 c lyn 119 Anath ( c Anät) 15,53,103,146*, 150 c Anät-Befil 15* c Anät-Yahö 15 Annunakü 104 Annunltum 82 c ntm 146 Apis 6 0 - 7 0 , 1 8 9 - 1 9 2 Apollon 121 Apsü 104 Armas 114,116,123 Aschera 14-16,16,18*, 23 ״Asiti" 25-33 'smbyt'l 15 Assur 7 5 , 7 7 , 8 3 - 8 5 , 8 5 , 86, 88f, 93f, 97 c st (äg.) 26 c st (phön.) 25,31 'st bsdn (isr.) 32 c st hr (äg.) 27 c Astar 14,158 c Astar-Kamös (cstrkms) 76,91,158 Astarte 14,26,28f, 31f,3J, 58 Astarte des Feldes 144 Astarte, hurritische 32f Astarte-Name-Baals (ug. cttrt sm Bcl, phön. c strt sm Bcl) 32* c str hr (äg.) 27 Är (phön.) 28,32 Atargatis 28,158 'Atirat 15 c A~ttar 118,158 c Attar Cttr) (asa.) 30,41 c Attar-samä 158
'Attar-samain 28,158 c ttpr (ug.) 31 c ttr (ug.) 28,31 c ttrt (ug.) 28 c ttrt hr (ug.) 28,145 c ttrt sm Bcl siehe Astarte-Name-Baals Baal 1 4 , 1 7 , 2 0 - 2 2 , 4 5 , 4 7 , 5 3 * , 54,58,60, lOOf, 103, 112, 114f, 118, 123 «Baal au foudre» 47 Baal-Hammon 25 Bcl krntrys 112f, 113,118,122,125f Bacl Samern 114,118*, 123 BHspn 118 Bclt Gbl 31 B3cel samain 119 Bei (siehe auch Marduk) 75,88 Bei Tarbäse 82* Belet Ekallim 82 Dagan 82 *Död 14 Durnuzi 103 Du 7 -sär-ra 52 Ea 52,104,106,113,117*, 123f, 130 El 5*, 14,43,52,113,119*, 123,160,177f, 184,187 'El Bet-'El 14 '׳EJ'Elyön 22,119 'El Sadday siehe Sadday A El-ku-ne-er-sa(-as) (siehe auch dKu-ne-ersa) 119* Ellil 52,84*, 104 'ElöheDän 14* 'ErÖläm 14 'KLRÖ'T c
14
Elyön 5* Erah 120 Erra 87 Glm 147
250
Register
Glmtm 147 Gott Abrahams 12 GottNahors 12 Gott der Väter 43 Götter der Hapiru/Lulahhu 124 Götter der Nacht 105 Gtr 145f Gtrm 145 Hadad (siehe auch Adad, Haddu) 17,43, 47*, 115,118* Hadad von Aleppo 118 Haddu (siehe auch Adad, Hadad) 103,118 Hathor 59 Hazzi 49*, 115 Hebat 49 Helios von Emesa 57 Herakles 121* Himmelsheer (hebr. sabä hassämayim) 19 Hirschgott 114,116,'124,130 Höränu 145 Hrmbyfl 15 Hubal 57 Hurri 52* hurritische Istar siehe Istar, hurritische Hyn 117 Iaoo (siehe auch Jaho, Yhh, Yhw) 36 Irnini 52 Istar 29,52,76f, 84,85,106,158 Istar von Arbela 7 5 , 8 1 f , 8 7 , 8 9 Istar von Nineve 27f, 32f, 5 7 , 7 5 , 8 9 Istar, hurritische 27,28*, 33 Jaho (siehe auch l a w , Yhh, Yhw) 15* Jahwe 3,5f, 1 2 , 1 4 , 1 6 , 1 8 , 2 0 - 2 2 , 2 4 , 3 5 , 44,55,74,94,100,119,179,185,187 Jahwe von Samaria 14 Jahwe von Theman 14 Jahwe Zebaoth 42 Jupiter Dolichenus 48 Jupiter Heliopolitanus 48 Kamos 91,158 Königin des Himmels 19 Kreis der Götter 114,124 Ktr 31 Ktr-w-hss 117 Kumarbi 83,84 d Ku-ne-er-sa (siehe auch dEl-ku-ne-er-saas) 119 Kusuh 116 al-Lät 57 Marduk (siehe auch Bei) 104 Melqart 20,47 Milkun(ni) 146 Min 59
Mkl (Beth-Sean) 48 Mnevis 60 Moloch 19*, 45,60* Mondgott 114,116*, 130 Mondgott von Harrän 19,116 Möt 103 Msgd' 15 Mullissu (DN1N.GAL) 52,87 Nabü 75,88,94* Namni 49*, 115 Nahustän 18 Nergal 5 2 , 7 5 , 8 4 , 1 2 1 * , 125 Nikkal siehe Ningal Ningal, Nikkal 52 Ninlil siehe Mullissu Ninsun 52 Ninurta 52, 83,87,124,125 Nuska, Nusku 87,104 Osiris 103 Osiris-Apis, Sarapis 60* Palil 124* Poseidon 119* Rasap (Rsp) 121*,144 Rkb'l 61 Rsp gn 144 Rsp sprm 114,124 Rspm 144 Sadday, '11 Sadday, 'El Sadday 14,43, 143*, 141,179,184 Sadday-Gottheiten (Sdyn) 142f, 147,160 Sagar (Sgr) 14,142,147,158,160,179 Samas 19,75,79, 85,106,120* Sams, Sams (Göttin) 14,114,123,147, 180-182 Sams cölam (Sms clm) 114,119f, 123 Sarapis siehe Osiris-Apis Sarruma 49* Schrecken Isaaks 12 Schutzgottheit von Hattenzuwa 57 Schutzgottheit von Zapatiskuwa 57 Sdyn siehe Sadday-Gottheiten Serri 52*^ Sgr siehe Sagar Shr 121 Simigi 116 Sin 7 5 , 8 0 , 8 5 , 1 0 6 , 1 2 1 Sin von Harrän 116 Sms clm siehe Sams cölam Sonnengott 124 Sonnengott des Himmels 114f, 123,130 Sonnengottheit 114,130,179f Sonnengöttin von Arinna 49,84,115 Sps 120
Namen Sps'lm 120 Starker Jakobs 12 Tammuz 19,103 Tarhunzas 114f, 123,125 Tarhunzas arha usanuwamis 114 Tasmlsu 31 Telipinus 103 Tessub 47,52,115 Tessub von Kahat 126 Tesub siehe Tessub Tiämat 104 Tinnit 25 Tipasas Tarhunzas 114 Tipasas Tiwats/Tiwa(n)zas 114 Tispak 146 Tiwats, Tiwa(n)zas 114,123 Wettergott 124 Wettergott des Himmels 49f, 114f, 118, 123,130 Wettergott von Kunkunia 50 Wettergott von Mamnanta 51 Wettergott von Maras 51 Wettergott von Wattarwa 51f Yäh
(1ST.)
36
Yarah 120 Yarih 114,120*, 123 Yhh (isr.) (siehe auch lato, Jaho, Yw) 36 Yhw (isr.) (siehe auch lato, Jaho, Yw) 36 Yrh siehe Yarih Yw (isr.) (siehe auch Iaoa, Jaho, Yhh, Yhw) 36
1.2. Menschen Abraham 2 Adadnarari II., König von Assyrien 124 Adadnarari III., König von Assyrien 37, 86,94,112 Ahab, König von Israel 20 Ahas, König von Juda 37 Ahüni, König von Bit Adini 85 יmcstrt, Mutter des Königs Esmunazor II. von Sidon 32 Amazia, Oberpriester von Bethel 174,186 Amenophis III., König von Ägypten 28,40 Arnos 44,174,186 Antoninus (Elagabalus), römischer Kaiser 57 Artaxerxes II., persischer Großkönig 24 Asarhaddon, König von Assyrien 75-77, 79,81f,88,118,186 Assurbanipal, König von Assyrien 79, 81f, 84,86f, 89
251
Assurnasirpal II., König von Assyrien 85 Atar'ilu, Statthalter von Lahiru 75 Awarikus, König von Adana (siehe Urik(ki)) UOf, 127 Azatiwada 1 0 9 , 1 1 0 f , 113,126f Baal, König von Tyrus 118 Baalis, König der Ammoniter 172 Bahdi-Lim 78 *Baclyatac 172 Bileamb. Beor 131-188 Böd'astart, König von Sidon 144 Clemens von Alexandria 39 David, König von Israel und Juda 44,73, 101,178,184 Deuterojesaja 23 Elagabalus, römischer Kaiser, siehe Antoninus Elia, Prophet 20,44, lOOf Eliqa 160 Elisa, Prophet 44,178 Elkana 178 Elulaios, König von Tyrus 20 Eni'il, König von Hamath 112 Epiphanius von Salamis 39* Esmunazor I., König von Sidon 32,62 Esmunazor II., König von Sidon 32 Esra 24 Gurdl, König von Til-Garimme 128 Hadadeser, König von Aram-Damaskus 85 Hagar 178 Hammurapi, König von Babylon 82,83,85 Hanna 178 Hasael, König von Aram-Damaskus 85, 178 Hieronymus 39 Hiob 181 Hiskia, König von Juda 16,18*, 37 Hosea, Prophet 2 1 f , 4 4 , 5 4 Ibrahim siehe Abraham Ilu(-ya : 'u)-bi ־di, König von Hamath 40,112 Irhule/ini, König von Hamath 85,112* Isebel, Königin von Israel 20* Isme-Dagan, König von Assyrien 80 Istar-lä-tasTyat, assyrischer Prophet 81 Jamani, König von Asdod 86 Jehu, König von Israel 21,37 Jeremia, Prophet 22,44 Jerobeam I., König von Israel 18,44,53, 54,55,84 Jerobeam II., König von Israel 187 Jesaja, Prophet 22,44 Joab 96f Joas, König von Israel 37
250
Register
Jojachin, König von Juda 38 Josia, König von Juda 2 2 , 1 8 , 4 4 , 7 3 Kamös c asä, König von Moab 172 Kurit, König von Hbr, Held des ugaritischen Är/-Epos 178 1 KUR-ti-i (KurtI), König von Atunna/ Tunna 126f Kyros d. Gr., persischer Großkönig 23 Lull, König von Sidon 20 Mari 3 , König von Aram-Damaskus 86 MATtx siehe KurtI Mesa (*Mösi c , hebr. Mesac), König von Moab 91,785* Micha, Ephraimit 12 Micha b. Jimla, Prophet 186 Mose 42f Muhammad 2 Nabonid, König von Babylon 5 7 Nebukadnezar I., König von Babylon 89 Nebukadnezar II., König von Babylon 38 Ramses II., König von Ägypten 40 Salmanassar I., König von Assyrien 80, 93f Salmanassar III., König von Assyrien 37, 84,85, 112 Salomo, König von Israel und Juda 17,44 Samassumukin, König von Babylon 79,86 Sanherib, König von Assyrien 88,128 Sargon II., König von Assyrien 37,40, 84-86, 772,127 Saul, König von Israel 7 3 , 7 8 , 1 7 8 Sahpur I., parthischer König 725 Sibtu, Königin von Mari 80 Suttarna II., König von Mitanni 28 Tabnit, König von Sidon 32,62 Theodoret von Cyrrhus 39 Tiglathpileser I., König von Assyrien 79, 124 Tiglathpileser III., König von Assyrien 37, 57, 770-772, 126 Tudhalia IV., König von Hatti 50, 83, 84 Tukulti-Ninurta I., König von Assyrien 83f, 93 Tusratta, König von Mitanni 28 Tuthalia siehe Tudhalia Uratamis, König von Hamath 772* Uria, Mann der Bathseba 55,96* Urik(ki), König von Que (siehe Awarikus) 770,126f Urtaku, König von Elam 87 Widya, König von Askalon 120 Xerxes, persischer Großkönig 57 Yahlmilk, König von Byblos 118
Zakkür, König von Hamath und Us 112, 118,170 Zimri-Lim, König von Mari 78, 80, 82,83
1.3. Orte Adana 110* f, 127 Ader 59 Äfis 112,m,120*f Ahgaköy 47 Ala?a Höyük 49 Aleppo 115f, 130 Alexandria 64 c Amära West 40 Arbela 81 Arpad 171 Arslan Ta§ 124 Askalon 120* Assur 59 Ataroth 14 c ttrt 144 Atunna 126 c Awas 56 Azatiwadaya (= Karatepe) 113,122,125, 127 Bäb ed-Dräc 59 Babylon 104 Beerlahairoi 14 Beerseba 14 Besän siehe Beth-Sean Bethel 14,15, 17f,44,54*, 187 Beth-Sean (Teil el-Hisn bei Besän) 48 Beyköy 116,130 Bogazköy (= Hattusa) 52,56 Boh$a 116,130 el-Breg 47 Bulgarmaden 116,130 Bustän es-Seh 144 Byblos (= Gbel) 31,59,103,118* Cagdin 47 Cagliari 118* Damaskus 171 Dan (= Teil el-QädJ\ 14*, 17f,44,54 Duma (= Dümat al-Gandal, el-Göf) 28,158 Dümat al-Gandal siehe Duma Dura-Europos 118,720* Edfu 36 Elephantine 15,36*, 37 Emirgazi 115,130 Engedi 133 Farwäna 133 Frangissa 727 Gabbül 48
Namen Gekke 47,115f, 130 Gerwin 47 Geser (= Teil el-Gazari) 37,59 Gezbeli 49 Gibea 78 Gisrel-Hadid 117,130 Gözne 118, 72ö*f el-Göf siehe Duma Hamath 37,40,112,118,171 Hanyeri 49 Haräyeb bei Saida 62 el-Härge, Oase 27 Hasahls el-Qerän 143 Hatra" 118-120,120 Hattenzuwa 57 Hattusa (siehe auch Bogazköy) 57 Hazor 59 Hebron 55* Hibis 27 Hierapolis 58 Hirbet el-AscarT siehe Teil el-AscarT Hirbet el-Qöm 16,187 Hisarcik 116,130 Horsäbäd 122 Hörvat Parwä siehe Farwäna Idalion 121* imamkulu 115,130 Irgata 84 Jabes in Gilead 78 Jerusalem 11,76,17f,22f,44,55*, 119, 187 Kahat 126 Karaburna 116,130 Karadag 115,130 Karatepe 109-126,130 Karkemis 47,115f, 130 Karnaim 187 Karthago 118*, 158 Kayseri 116,130 Kelenderis 125 Kerioth 158 Kesecek Köyü 120*f Kition 121 Kunkunia 50 Kuntilet cAgrüd 1 4 - 1 6 , 3 6 , 3 9 , 1 3 3 , 1 8 7 Larnaka 118* Leggün (Ostjordanland) 59 Leptis Magna 119 Lodebar 187 Malatya 116f, 130 Mamnanta 51 Maras, Mara§ 51,117,130 Mari 93,143
Mekka 57 Memphis 33*, 68-70 Masad Häsavyähü 182 Msd 145 Naqs-i-Rustam 125 Nebo 91 Neirab 120* f Nimrüd 57 Nineve 116 Ördek Burunu 61 Opis 125 Palanga 116,130 Palmyra 118, 119 Qalcat el-Mudiq 112 Räs Ibn Häni 144 Ras es-Samrä siehe Ugarit Rom 57 Sam'äl (= Zincirli; siehe auch dort) 171 Samaria 20f,36,54* Saqqära 36 SefTre 120* es-Seh Fadl 133 Sichern (= Teil Baläta) 59 Sidon 20,31-33,62,111,144 Silo (= Hirbet Selün) 101
252
139,
§1rz1 116 Soleb 40 Suksu (= Teil Sukäs) 28 Sultanhani 116,130 Tafas 56 Tamassos 121* Tarsus 122 Teil cAräd 13 Teil Ahmar 115-117,130 Teil el-Ascarl 56 Teil Baläta siehe Sichern Teil Der'cAllä 14,131-188 Teil Feheriye 170 Teil Haläf 48 Tell el-Hisn siehe^ Beth-Sean Teil Sukäs siehe Suksu Teil Ta'yTnät 116f, 130 Til Barsip/Bursip 115 Tyrus 20,31,118f Ugarit (= Räs es-Samrä) 28*, 47,48,52, 120*, 121,124,130,144. 158,176,178f Umm el-cAwäm!d 118* Ur 47 Wattarwa 51f Yazihkaya 47,49*, 50,52,109,115f, 116, 117,130 ez-Zabäbde 18
254
Register
1.5. Gewässer
Zapatiskuwa 57 Zaphon 17 Zincirli (siehe auch Sam'äl) 47*, 61,111, 120*,139
Pyramos, Fluß 122 Schilfmeer 74
1.4. Länder, Landschaften
1.6. Staaten
c
Aglün 187 Ägypten 33,57,60f, 84,121 Amanus, Gebirge 115 Amurru 84 Casius Möns (siehe auch Gebel el-Aqrac, Hazzi), Berg 49 Elam 8 6 - 8 9 , 8 9 Fayyüm 65-67 Gebel el~Aqrac (siehe auch Casius Möns, Hazzi), Berg 115,143 Gölän 187 Hauran 118 Hazzi, Berg 115,118 Horeb, Berg 43 Juda 36 Kanaan 5 4 , 5 6 , 9 5 Kilikien l l l f , 117 Mesopotamien 47,104,179 Namni, Berg 115 Negeb 94 Nordsyrien 117 Ostjordanland 185,187f Palästina 171,185 Phönizien 179 Que 110, 111 Seir 40 Sinai 43,171 Spn, Berg 49,115,118 Syrien 52,55,171 Tabal 127 WädT l-cAraba 40 WädiMiya 26,29 Yhw 97 Zion, Berg 17,44,101
Assyrien 96*, 97 Bit Adini 115 Ephraim 101 Hethiterreich 115 Juda 101,739 Patina (siehe auch Unqi) 116 Que 126f Til-Garimme 128 Unqi (siehe auch Patina) 116 Tdy 139
1.7. Völker, Stämme, Sippen, Familien Amalek 94* Ammoniter 172 Aramäer 188 Dnnym 110 Edomiter 172 Ephraimiten 172 Gibeoniten 178 Gileaditen 172f Hanäer 78 Hethiter 55*, 56 Ismael 158 Israel(iten) 3 , 4 3 , 5 3 , 9 6 * , 172,178 Joseph 55 Judäer 172 Kedar 158 Keniter 40,43 Kimmerier 82 Lea-Stämme 74 Luwier 112 Midianiter 40,43 Moabiter 172 Rahel-Stämme 74 Sumu'il 158
2. Sachen und Abfall Israels von Jahwe 7 , 1 0 , 2 1 , 1 0 1 Abwendung Jahwes von Israel 102 Ächtungsritual, äg. 57 Ächtungstexte, äg. 57 Adler 55,150 Adynata 183 Aggression 77 /ai/ 173 Alleinverehrung Jahwes 22 Allgemeinbegriff :: Name 142,152,168 Altar 94 Altar: Räucher- 12 Altaramäisch siehe Aramäisch, A l t Altes Testament 2 , 3 , 1 8 6 Amarna-Briefe 171 Amos-Buch 177 Amphiktyonie 72-74,94,96* Amphorenstempel siehe Krugstempel Amulett 61* Anthropomorphismus 103 Antikenfälschungen 59* Apophthegma 174,186 Aramäisch 112,131,170-173 Aramäisch, Alt- 171,173 Aramäisch, Proto— 170,188* Artikel 174 Artikel, postpositiver 174 Aschera, Äscheren (Kultobjekt; siehe auch 'aserä [3.13]) 13,76* Astralgottheiten 19 Atrahasls-Epos 104,180 /au/ "173* Auferstehung 103 Aufgebot von Truppen 90,92 Aufstand 77 Baityl 50 Bann 7 2 , 9 1 - 9 3 Begrenzung des göttlichen Gerichts 149, 181 Begrenzung kosmischer Katastrophen 180 Beistandszusage 90 Berggötter 49,115 Berufskrieger 73,96f
Begriffe
Beschwörungen, bab. 57 Besitzverzeichnis, negatives 95 Biene 181 Bileam-Inschrift von Teil Der cAllä 14 Bileam-Tradition 184 Bronzefigurinen 48 Buch der Kriege Jahwes 176 Bund (siehe auch Vertrag, bsrit) 43 Casus pendens 138 Chaos 180,183 Charisma 83 Charismatiker 72,97 Chiasmus 168 Datierungen 176 David-Psalmen 175 Dekalog 54 Deuteronomium 22,176 Dunkelheit 180 Edomitisch 171 Ehe zwischen Jahwe und Israel 3f Elohist 43 Engel 179 Engel Jahwes 178 Enklitisches Mem 147 Enüma elis 104* Eponymenliste 59 Erra-Epos 181 Erkenntnisaussage 89 Ermutigungsorakel 81*, 82, 88,90 Erschaffung des Menschen 104 Erwachen 102f, 107 Erwählung 43 Erwählung Davids 101 Erwählung Israels 4 - 6 Erwählung Judas 101 Erwählung des Zion 101 Esagila 104 E.sär.ra, Assur-Tempel in Assur 82 Esmüntempel in Sidon 144 Eule 151 evocatio 32
256
Register
Falkenbeize 122 Familienreligion 11* Fasten 177f, 183 Feldlager 84 Feste, Festkult 23 Figuren, nackte weibliche 58 Figurenzauber 57 Fledermaus 181 Fleisch, zerlegtes 72,78 Fluch, Flüche 131,184 Fluchformel 123 Flucht 86 Flut 181 Fremdvölkerorakel 82 Fruchtbarkeitsreligion, -riten, kanaanäische 3,46,58 Gebet um Abwendung von Not 76 Gebet an die Götter der Nacht 105 Geier 150 Gelübde 72, 83,84*, 90,92 Gemdet-Nasr-Ze.it 47* Genitiv-Adjektiv 125 Gesetz (törä) 43 Gesetz des Himmelsgottes 24 Gestirne 106 Gilgames-Epos 180 Glossen, kanaanäische, in den AmarnaBriefen 171 Götter, sterbende und auferstehende 100, 101-103 Götter: Gleichsetzung von ~n 113 Götterbilder 56,58 Götterbilder, theriomorphe 52 Göttermütze 48 Göttersymbole 95 Götterversammlung 104,179f Götzenpolemik 56 Gott, persönlicher 11 Gottesbefragung 90 Gottesbescheid 83 Gottesmann 184 Gottesschrecken 85,90 Gottheiten, anthropomorphe/menschengestaltige 47 Halleluja 36 ״Handschale" 12 Handwerker, göttlicher 117 Hebräisch 171,173,182 Heer 72 Heer, stehendes 78 Heerbann 7 3 , 7 8 , 9 6 , 9 7 *
Heerführer 97 Heiligtümer, lokale 13 Heiligtümer, regionale 13 Heilsorakel 76,81*, 90,95 Hethitisches Großreich 47 ״Hieroglyphen-Hethitisch" 109 Hieroglyphen-Luwisch 109,110,113 Himmel 147 Himmelsozean 180 Hiob-Buch 181 Höhenheiligtümer (siehe auch Heiligtümer, lokale/regionale, bäma [hebr.]) 21 ״Hören" von Schriftworten 156 Hofstaat 124 Hurritisch 112 Imperfectum consecutivum 138,170 Imperfekt, Lang— 182 Inschriften, altkanaanäische 171 Inschriften, aramäische 170 ״Israel", Vor- und Frühgeschichte 43 Israelitisch (Sprache) 172f Jagd 124* Jahwe-allein-Bewegung, -Theologie 9,21f, 188 Jahwebild 54 Jahwekrieg 74 Jahwist 43 Josianische Reform 22f Judäisch (Sprache) 172,173 Kälber, goldene 46f, 84 Kalk 133 Kanaanäisch (Sprache, Sprachgruppe) 170f, 173,174 ״Kanonisierung" der mesopotamischen Literatur 186 Kavallerie 71 Keniter-Hypothese 40,43 Kilikische Religion 109-126 Kinderopfer 19 Klage 102 Klagelied des Volkes 101 König 85,93f, 97 König, äg. 53 Königsideologie, judäische 22 Königtum 44 Koinzidenzfall 153,155,157 Kolophon 175 ״Konsekutivtempora" 172 Kormoran 151 Kreuzzüge 96
Sachen und Begriffe Krieg, Defensiv— 72,97 Krieg, Heiliger 71-99 Krieg, Jahwe- 74 Krieg, Offensiv— 97 Kriegsgeschrei 72,92 Kriegsideologie 92,95f Kriegslager 90 Kriegspraxis 92,95f Krt-Epos, ug. 140 Krugstempel, Amphorenstempel 40 Kult, anikonischer 43 Kultbild 49,56 Kultbildbeschreibungen, heth. 50 Kultbilder, tauromorphe 52 Kultreform 22 Kultschild 57 Kultstandarten 53 Kultübertragung 57 Kunstprosa 182 Kurzfußdrossel 150 Kyrosedikt 23f Lade Jahwes 18,53 Land 94 Landesausbau 94 Landnahme 94f Landverheißung an die Väter 95 Leber-Omina 79 Legitimation 94 Leiden 102 Lesen 156 Levit(en) (siehe auch lew! [3.13]) 13 Lexikon 170f, 173 Libation 143 Libationsgefäß 12 Lied, geistliches 99 Listen, administrative 176 Löwe 47,54f Löwenkopf 121 Lunula 61 Lustration 90*, 91 Luwisch (Sprache) 109, l l l f Maqlü, bab. Beschwörungsserie 57* Marmorsarkophage, phön.-griech. 62 Massebe(n) (siehe auch massebä [3.13]) 13, 58 Mauersegler 149,150 Mensch: Erschaffung 104 Merikare, Lehre für ~ 42 Midianiter-Hypothese 4 0 , 4 3 Moabitisch (Sprache) 171-173 Modernisierung des Staates: Israel 21*
257
Mondgott 120 Monolatrie 3,43 Monotheismus 3 , 1 9 , 2 3 f , 4 3 Morphologie 170 Murasü, Bankhaus 38 Musterung von Truppen und Kriegsgerät 84 Nacht 106 Name 116 Narrativ 138,142 Nationalgott Israels und Judas 187 Nationalgottheit(en) 5 Nationalität 188 Neujahrsfest, bab. 104 Neujahrs wünsch 139 Nomaden 95 Nominalsatz 182 Nominalsatz, zusammengesetzter 181 Nordwestsemitisch 170f, 174,183 Omina: Leber— 79 Omina: Schaf— 79 Omriden 20f Opfer 1 3 , 2 3 , 7 2 , 8 3 , 9 0 Opferschau 105f Opferschauer 80 Opposition 8f Orakel 7 6 , 8 2 , 9 2 , 1 7 8 Orakel, prophetische 186 Orakel, spontane 79 Orakel, technisches^ 83,184 Orakelanfragen an Samas 79 Orthographie 170 Ostraka von Samaria 36,173 Palast 59 Pantheion 3 , 5 , 1 2 4 , 1 8 7 Pantheon siehe Pantheion Parallelismus membrorum 182 Passa 12 Patriarchen-, Väterreligion 11,12 ״Perfectum consecutivum" 143,182 ״Perfectum copulativum" 143 Peripherie 171,173 Personennamen 25, 36f Persönlicher Gotts siehe Gott, persönlicher Pferd 26f Phallus 45f, 58*, 59,61 Pharao 119 Phönizisch 110-113,171-173 Phönizische Religion 109-126 Phonologie 172 Poesie, biblische 182
Register
258
Polemik gegen die ״Götzen" 56 Polytheismus 3 , 1 0 , 5 4 Priester (siehe auch höhen [3.13]) 13 Priesterschrift 43 Propheten 8 , 2 0 , 2 2 , 4 4 , 7 9 , 1 3 1 , 1 3 8 , 1 7 9 Propheten, falsche 185 Propheten, wahre und falsche 9 Prophetenbücher 186 Prophetenerzählung 186 Prosa 182 Prostitution 145 Proto-Aramäisch siehe Aramäisch, Proto— Proverbien 175 Prunkschminktafeln 53 Psalmen 99-107 Qumrän-Gemeinde
142
Räucheropfer 13 Reinheit, rituelle 9 0 , 9 2 , 9 6 Religion Kanaans 10 Religion, israelitisch-judäische 9ff, 187 Religion, kilikische 109-126 Religion, phönizische 109-126 Repräsentanz 56*, 57,84* Rhyton 5 0 , 5 2 , 1 2 1 , 1 4 4 Riegel des Himmels 180 Ritual gegen Schlaflosigkeit 105 Rückverwandlung der Erde in Chaos 180 /s,/ 172f /s/ 172 Säulen in Tempel 58 Sakralrecht 96 Salbung 91 Samaria, Ostraka 36 Sammaltafeln prophetischer Orakel 186 Sammlungen, literarische 186 Satan 181 Satzpaare 182 Schaf-Omina 79 Schild 91 Schild der Schutzgottheit von Hattenzuwa 57 Schild der Schutzgottheit von Zapatiskuwa 57 Schlacht 86,92 Schlachtung 13 Schlaf 101,104,106 Schlafen 102f, 107 Schlaflosigkeit 105 Schleiereule 151 Schöpfer 123
Schöpfergott 119 Schöpfung, Schöpfer der Welt 22f Schofar 72,91f Schreibertum, professionelles 185 Schreibkonventionen 172 Schutzgott 116,124 Schwalbe 149*, 151 Seher 184 Selbstminderungsriten 178 Sexualriten, kan. 3 Siegel 26 Siegel: Rollsiegel, ״kappadokische" 48f Sonnengottheit 123,158 Sonnengottheit, weibliche 120* Sonnenscheibe 61 Spätbronzezeit 171 Sperling 152 Sprache 188 Sprachwandel 170 Staat, monarchischer 73 Staatsheiligtum 17f, 187 Staatskult 17f Stadtstaaten, phönizische 171 Stämme Israels 94f, 97 Stamm 94 Stammesgebiete 95 Standarte 13,53,84*, 94 Statuette(n): Gottheit(en) 13 Steine, aufgerichtete 59 Steinsarkophage, anthropoide 62 Stele 133 Stelenheiligtümer 59 Stelenreihen 59* Steppe 124* Sterben 101 Sterbende und auferstehende Götter 100, 101-103 Stier 45f, 47,49, 5 lf, 53*, 54,56,60f, 84 Stierbild(er) 18,44f,53*f,55,59 Stiermensch 56 Stierrhyton 50 Strauß 150* Streitwagen 84 Streitwagentruppen 71,96 Subdeuteronomistisches Geschichtswerk 8 Symbol einer Gottheit 47 Symbolhandlung 90 Symmachie 74 Synagoge 133 Synkretismus 45 Syntax 170-173 Syrohethitische Staaten 47
Sachen und Begriffe Tabu 93 Tag Jahwes 73,180 taub 156 Taube 15 lf, 156 Tempel: Jerusalem 11,16, Iii, 22f, 44 Tempel: Samaria 21 Tempel: Sidon 32 Theophanieschilderung 43 Theraphim (siehe auch taräpim [3.13]) 12 Thronvers des Qur'än 107 Tier 48 Tinte 133 Tod 101,103 Totenklage 178 Totenopfer 143 Tradition, literarische 185 Tränenszene 140,178 Traum 79f, 179 Tribut 86 Truppen 85 Übergabeformel 81*, Überschrift 175-177 Ugaritisch 171 Umstandssatz,-sätze Unheilsankündigung Unschuldsbeteuerung Unterwerfung 86 Ur, 1. Dynastie 47 Uräusschlange 61
90
143,182 174,177,186 102
259
Väterreligion siehe Patriarchenreligion Vasallität 94 Verba eundi 141,178 Verbalsatz 182 Vertrag 4 , 9 4 Vertrag: Vasallen- 4 Vertrauen auf die eigene Kraft 85 Vögel 181 Vogelnamen 149 Volksreligion 55 Vor- und Frühgeschichte ״Israels" 43 Vorzeichen 80 Wandel, sprachlicher 188 Wasser 180 Weinen 177f, 183 Welt, ״kopfstehende" 155,183 Weltherrschaft 93 Wettergott 16,43,47*, 49, 86,115,118, 123,125 Wild 124 Wind 150 Wolke 147 Wortschatz 171 Zentren 171 Zorn Gottes 181 Zugehörigkeit, ethnische 188
Wörter 1
Ku-ri-i-ti 127 Kurt! 128 Ku-sar-ru 117 lä tapallah(!) 81 la'äbu 88 lawü(m) 88 li'äpu 88
seru IV 106 sir takilti/tikilti/tukulti 76* subu/iltu 172 1 Su-bu-nu-ia-a-ma 38 surinnum 85 tasmisu 31 (d)urigallu 84 urimgallu 84*
1
3.
Wörter
D
3.1. Ägyptisch 3
str>m 29
Yhw (Y-h-W)) 40,97 wn(n)-i wn-kwi 42 Sjsw 4 0 t) SjSW Y-h-wj 97 Da-nü-na 110
3.2. Äthiopisch sabl 172 namr 159 arwe 149
3.3. Akkadisch agägu 168 agappu 81 annaku(m) 51 anpatu 151* apillüm 82*, 83 äpil(t)um 154 l A-qa-bi-ia-ma 38 ariwum/armü 149 asakkum 93 as tap iAr u 31 l A-tar-süm-ki 158 d נ At-tar׳nu-ri-158 1 A-ü-si173 כי 1 Az-ri-ia-a-ü 37 d Ba-al-sa-me-me 118 bärü 80 bei kurrinni 126 bei same 115 belü ״v e r l ö s c h e n " 139 bibrü 50 bubbulu 152 där1tu(m) ״E w i g k e i t " 119 dekü 77 edepu 81 ekallu(m) 117 ellilitu 87 erü 149
MA.LIK.MES
143
essebu 151 gappu 81 gasäru 146 Ga-sa-ru 146 1 Ga-as-ra-na 146 gasru 146 gu4-gal-lum 52 hashüru 81 hattu 148
mal(i)kü 143 malü + libbätu 139 l Man-nu-ta-ni-Aia-a-ma mät Da-nu-na 110 mät Hatti 56 1 Mat-ti-i 127 1 Na-ad-bi-ia-ü 37 nasru 150 1 Na-tan-ia-u 37 nimru 159
1
1
Ha-za-qi-ia(-a)-ü/u 37 hinsu 51 w Hu-ü-na-tan""-nu 38 hutartu 152 hutaru 152 1 Ia-'a-su 37 l Ia-a-hu׳ü-la-qi-im 38 l Ia-a-hu-ü-na-tan-nu 38 l Ia-a-hu-za-bad~i[a] 38 1 la-hu-ü-na-ta-nu 38 Ha-a-ü 37 l Ia-ü-a 37 l Ia-ü-ha-zi 37 Iaum-GN 4 0 igerrüm 80* ikrib musTtim 105 d lksudum 41 1 I
DINGIR-mu-lik
144
DINGIR.LIM(//RJ-MM-/JL
1
144
I-lu-bi-'i-di 40 DINGIR(Iluyia-ü-bi-'i-di 4 0 Hqbi-damiq 41 d lsme-karab(a) 41 d Ismelum 41 issür appäri 152 issür hurri 152 issür kilili 151 d Istar hurri 28 Istar-ummi 29 Kamäshaltä 172 kappu I 81 karäru 88 Ki-ir-ta 127 kisir sarrüti 78 kispum 143 1
munus
38
IZI (NürT)-dma-l[ik] 144 Pa-da-a-ma 38 paräru D 148 1 Pi-li-ia-a-ma 38 qalälu II 88 l Qa-na(-')-a-ma 38 qaräru 81 qarnu 155 qinnu 150* ra'ämu 120 rimtu 52 rimu 52f 1
1
zu~UB-RA- D 1SKUR
MUNUS
Sa-ma-ku-ia-a-ma 38 sikküru 148 simänu ״Jahreszeit" 81 simänu, M o n a t s n a m e 81 1 Sa-AB-ra-nu-um 128 1 Sa-pur-sä-lim 128 serretu 155 serru 155 1 Su-pa-ra-nu 128 Sü-up-ri-e-ra-ah 128 supru 129 sahsüru 81 1 Sä-lam-ia-a-ma 38 D UTU(samas) da-ri-tu4 119 d samas mätäti 119 1 Sa-am-ra-na 129 samsu ״S o n n e " 120 sar seri 124 sarsaränu 88 sa°ü D 81 sedu 143 sedu (lemnu) 179 sefiretum 106
ZU-BUR- D ISKUR
129 129
munus zu-ur-ba-ad-da
129
3.4. Altnordarabisch c
trsxm 158 Ygl 41
3.5. Altsüdarabisch Srhctt 31 nmr 159 Yf(m) 41 Ygl 41
3.6. Ammonitisch Tsc 141 Bclysc 172
3.7. Amurritisch Esüh 41 Hakrub/lkrub-iVel
3.8. Arabisch arwä 149 izär 155 büm 151 GSR 146 gihäd 96 hasb 156 hirnaws 159 hamr 153 hinnaws 159 ribät 96 raham 150 sabala 172 sunbula 172 sadä 151 SFR 128 dab(u)c 154 darr a 155
41
262 c
adam 148 usb 153 c usfür 152 c usfür al-ganna 152 c usfür mug annin 152 farh 151 fadda 168 kull sanaAäm wa3anta sälim/bihayr NTR 169 na/isr 150 nisüna 155 namir 159 nimr 159 HGG 168 haikal 117 Ya'üq 41 Yagüt 41 c
3.9. Aramäisch1 3
zr (TDA) 155 Tzärä (s.) 155 3 kl (TDA) 167 3 l Negation (TDA) 148 3 Ihn ״Götter" (TDA) 14,179 3 lq(w)nrc (p.) 119* 3 annapä (s.) 151 3 nph (TDA) 151,181 *3prh (TDA) 151 3 ärl(j.) 149 3 aryä (j., s.) 149 3 s ״M a n n " (TDA) 138,140 b3sr ״w o " (TDA) 152 bl3 (TDA) 140 B'smyn( 11.) 119 bryk3lh3 (11.) 123 gürya (s.) 91 gr (TDA) 154 grt (h.) 91 drr (TDA) 151 h3 ״e r " (TDA) 138,177 h3 ״siehe" (TDA, a., r.) 177 HGG (TDA) 168 HGI(TDA) 149,76S hekäl( b.) 117 HLK(TDA) 142 3
Wörter
Register
139
hb3 ״Liebe" (sa.) 139 HWI(TDA) 142 H Z I 157 htr (sa., T D A , r.) 152* huträ (s.) 152 hm3 ״Z o r n " (sa.) 139 H M R ״zürnen" (r.) 153 hmr (TDA) 153 hamrä 153 hannüsä (s.) 159 / z n j 5 ( T D A ) 159 hsnaysä (s.) 159 hr3 ״W u t " (sa.) 139 HRP (TDA) 150,181 *harpä (j.) 181 hrs ״taub" (TDA) 156 hsb{ T D A ) 156* hsk (TDA) 148f ht (TDA) 148 YBL H (b.) 152 j W ( T D A ) 152 Yh (auf Amphorenstempeln) 40 YHB(TDA) 148 172/2 (r.) 3 6 , 3 9 Yhw (r.) 3 6 , 3 9 Yh(w)d 40 Yhwntn (r.) 38 ywn (TDA) 152 yönä (j.) 152 yawnä (s.) 152 yauna (m.) 152 IHD tG (TDA) 142 IKL(TDA) 167 ycnh (TDA) 150f, 182 kh ״s o " (TDA) 139 khnh (TDA) 155,181 ky (TDA) 149 mhr: min mhr (TDA) 140 mahär: men mshär (s.) 140 mth (TDA) 152 ML3 + Ibt ״zornig sein" (TDA) 138 ML' + Ibt ״zornig sein" (r.) 138 ms3 ״A u s s p r u c h " (TDA) 139 ngh (TDA) 148 nhs (TDA) 151 nmr (TDA) 159
1 Abkürzungen für Einzelsprachen und Dialekte: a. = Altaramäisch; b. = Biblisch-Aramäisch; chr.-p. = Christlich-palästinisches Aramäisch; h. = Hatra-Aramäisch; j. = JüdischAramäisch; m. = Mandäisch; p. = Palmyrenisch; r. = Reichsaramäisch; s. = Syrisch; sa. = Sam'älitisch; sam. = Samaritanisches Aramäisch; T D A = die Sprache der ״Bileam"-Inschrift von Teil Der cAllä.
namar (b.) 159 nmr3 (r.) 159 nemrä (s.) 159 nimrä (j.) 159 na"ämä (s.) 150 nasfä (j.) 155 nasiyä (j.) 155 ns3 (TDA) 155* nosä ״F r a u " (j.) 155 nase ״F r a u e n " (j.) 155 nesse ״Frauen" (s.) 155 msayyä ״F r a u e n " (j.) 155 nasin ״F r a u e n " (j.) 155 nessin ״Frauen" (s.) 155 nsr (TDA) 150 nssar (b.) 150 nesrä (s.) 150 nisrä (j.) 150 nsrt (TDA) 151*, 76Sf, 181 nosirtä (j.) 151 NTR (J.) 169 *skr (TDA) 148 *smr (TDA) 148*, 168 ss'gr (TDA) 149 spr 138,175f säpar dätä di3eläh samayyä (b.) 24 c b (TDA) 148f C BD 174 c gr (TDA) 149* c agrä (s.) 149 c t i D (TDA) 148 c tm (TDA) 148*, 168 > 2 (TDA) 159 C LL (TDA) 141 c m ״mit" (TDA) 141 c m ״Volk, Leute" (TDA) 178 C NI (TDA) 150 c nyh (TDA) 154f, 181 c esbä (s., chr.-p.) 153 c är ״Feind, Hasser" (b., j.) 155 c arrotä (s.) 155 c äsab (b.) 153 c isbä( b.) 153 c sb( T D A ) 153 c str (TDA) 158f c tr° 158 c trmlky (r., p.) 159 c trsmk (a.) 30,158 c c tr th 28,158 c tr(rm)ry (r.) 158 c trswry (r.) 158 plh >lh> (h.) 123 Plyh (r.) 38
263
pcL (TDA) 140,174 V ^ ( T D A ) 142,773 p " ( j . , s.)
168
pacpac (j.) 168 PQQ(TDA) 168 PRR H/A (TDA) 148 PRR A (j.) 148,7öS sopraitä (s.) 124 sdh (a.) 151 sädayä (j.) 151 sspire cizz1n (b.) 124 spr (TDA) 152 sepparä (s.) 152 sepparaggamlä (s.) 152 sepparä dgqälä (s.) 152 seppar mäday (s.) 152 seppar mitä (s.) 152 seppar pilä (s.) 152 seppar qälä (s.) 152 se/ipräyä (s.) 124 srh( T D A ) 151 qbcn (TDA) 154 QHK(TDA) 154 qn (TDA) 150 qi/ennä 150 qqn (TDA) 157* qrn (TDA) 155*, 156 QRQ(TDA) 159* R ' I ( T D A ) 173 rhmn( T D A ) 150 RHP (s.) 150 rhq (TDA) 156 sebbalä (s.) 172 so/ubaltä (j.) 172 sebbaltä (s.) 172 sebbaltä danahrä (s.) 172 Sgr (TDA) 1 4 2 , 1 5 4 , 1 5 8 , 1 7 9 sgr wcstr (TDA) 157f,75S sedä, sedäQ.) 143,179 sedä( s.) 1 4 3 , 7 4 7 , 7 7 9 Sdy3( p.) 143,147,179 Sdyn (TDA) 14,142f, 1 4 7 , 1 4 7 , 1 7 9 * , 184 sm ״dort" (TDA) 148 samä (j., sam.) 35 sumbiltä (m.) 172 Sms (TDA) 158,180 scl( T D A ) 169 tabaltä (j.) 172 TPR(TDA) 168
3.10. Eblaitisch A
Ra-sa-ap
Gü-nu(-um)ks
144
264
Register Wörter
3.11. Elamisch Ad-d[a-i]r-nu-ri-is
158
3.12. Griechisch B e e X a a ^ v 118 ya1f|0xog 119 3 EA.0vA.aI05 20 freos o EV Advoig 14 lex 39 I a ß a i 39 l a ß e 39 I a o u a i 39 I a o u s 39 l a w 36,39 c 1£QÖg JiöXefxog 96 xägavog 122 KeAivöeßig 125 xÜQiog 35,36 m m (Verballhornung von miT) 36 OXELJOG
91
at0ov1׳9־ov 150 TQayoi 124
3.13. Hebräisch 3
abir Ya'äqöb 55* adönäy 35,39 'ed 148 , ezör 155 3 Ts 138 3 kl 167 3 elöhim 72,39,54 3 /ryw 36f 3 Eliqä 141 141 3 Elisac 141 3 änäpä 151 *3epröah 151 3 a n 149 3 arye 149 3 eres Hahittim 56 3 äserä (pl. 3 äserim), Kultobjekt 13 BA3 + 'im/et 178 bet/bäte bämöt 13 balö 140 bämä (pl.bämöt) 13,18,187 bone 3elimfelöhim 124 Bachs 172 barit 4*, 43,168 bat yacänä 150 *gab 145 3
gür 91 gerim 91 dabärim 176 darör 15lf ha 177 he 177 höd 148 Höseac 173 Hws'yhw 173 hekäl 117 hallü Yäh ״Halleluja" 36 ze Sinay 43 ZNI ״huren" 7 hägäb 121 höze 138,184 häzön 176 höter 152 hemer 153 hömer III 153 herem 72,92f herpä 150 her es 156 HSB 156 heseb 156 hösek 149 hat, *hittä 148 Yäh 3 6 , 3 9 , 4 2 Yhw 36,39 *Yahö 39 Yähü 42 Yhwh 35,39,47 *Yahwe (siehe auch Yhwh, Jahwe [1.1]) 42 Yw 36 *Yö 42 yäwen 152 yönä 152 yahad 142 yyn ״Wein" (jud.) 173 yayin 173 ym ״Tag" (jud.) 173 yn ״Wein" (isr.) 173 ya'enTm 150 yipcä 139 ysn 101 yäsen 101 kö ״so" 139 köhen 13 ki 149 kati 91 krt 127 KoretT 127 lewi 13
möhörät: mimmöhörät 140 mahäsäbä, mahäsäböt 156 mahsebet 156 matte 152 ML3 + *libbä ״zornig sein" 138,138f mölek 19 maleket hassämayim 19 massebä (pi.massebot) 13 masad 145 masüdä 145 massä ״Ausspruch" 139,167,176 näwe 128 nämer 159 NS' + qöl 167 näsJ 155 ns 3 II H 155 näsTm 155 NSR 169 neser 150 NTN + hittit + bg/b 148 süs 1 4 9 süs cägür 149* sis 149 SMR 148 seper
138,176
c
ägür 149* C UR H 150 *cäyäm 148 HyyTm 159 c Tr 97 c eseb 153* C s1 ״tun" 140 c st bsdn 32 *castäröt 157 pöses 168 Paläyä 38 PCL ״tun" 140 PRRH
148,7ÖS
ssbä hassämayim heer (1.1) säbüac 154 SHQ
siehe Himmels-
154
sippör ״Vogel" 128,152 Sippör Personenname 129 Sippörä Personenname 129 säpir 124, 128 sapTre cizzTm 124 sapirim 122 Söpar 128 sippörim 122 sqwn 157 sar 1 5 5 särä
151,155
265
sir'a 72 *qubbacat 154 qen 150,757 QNI ״erschaffen" 119 qesem 184 qösem 184* qosämim 184* qeren 155 ra'fm 53* rö'e 184 rüah 150 rähöq: merähöq 156 rähäm 150 RHPD
150
rökeb 71 säc1r 124 *säbis 120 sibbölet 172* sgr 157 *sägär 157 sagar-'aläpekä wg'astaröt sönekä 157f *sed (pl sedTm) 143,179 säm 148 sem: hassem 35 Sämür 129 Sämlr 129 Semer 129 Sömer 129 Simrön 129 Simrl 129 S9maryä(hü) 129 Smryw 129 SimrTt 129 Simrät 129 semes 120 senä 101 tinsemet 151 t9rücä 72* taräpim 12
3.14. Hethitisch nkv-essar ״Mauer" 126 El-ku-ne-er~sa(-as) 119 gurzipän 51 hamenk- 83 ^hattala50 d
HI-EN-ZU ( a k k . ? ) 5 2
huwasi- 5 0 , 5 1 , 8 3 katta(n) hamank- 83 ä Ku-ne-er-sa 119 pattar ״Korb" 126
Wörter
Register
3.15. Hieroglyphen-Luwisch2 arha 125 arha usanuwamis 112,125 CAELUM(.410) ds0L-za-sä 114 CAELUM(.410) d soL-za-«z-450 114 CAELUM(.410) d T0N1TRus-/z«-2a-sa 114 D CERVUS-ZA-.M 114 D Hd/Hä-ra-na-wa/wä-m/ni-sa(u,bs) LUNA. MI-SA 116 ä i-ia-sä 113,117 Ku+ra/ri-ti-i(-sa) 127 D LUNA.MI-5A 114 MAGNUS-tä-mi-sa 112 OMNIS.MI-Z/ DEiJS-m-zi 114 D SOL 114 d s0L-mi-sä HOMO-ti-i-sä 113,123 *tiwa(n)tamis ?,itis 123 D T0N1TRUS-/zw-ZA-.!>A 114 D T0N1TRUS-/ZW-ZA-5A ARHA+hä u-sa-nu-wa• mi-sä 114 D TONITRUS-/ZM-ZA4-M •ARHA+hä BONUS.Usa-nu-wä-mi-sa 114 D TONITRUS CAELUM 49 U+ra-hi-li-na 112 usanu(wa)125 usanuwamis 125 *was(s)125 za-i-si-i...oppwvM.4l0.ha+r-m׳sä-si DEUS-ni-zi 114 za-sz'...OPPIDUM.4 10.fta+r-m' x -sd-s/ DEUSni-zi 114
3.16. Hurritisch E-ia-an 117 erwi- 129 Erwihuta 129 Erwisarri 129 l E-ew-ra-ka4-li 129 ewri- 129 l E-ew-ri-sar-ri 129 iwr/ibr (ug. Schrift) 129 1 Zu-ü-ur-ra-ah-he 129
3.17. Lateinisch Balsamin la 39 laho 39
2
118
sacrificia consultatoria sacrificia lustralia 90 strutio 150
83,92
3.18. Luwisch kutassari126 ti-wa-ta-ni-ia-am-ma-
123
3.19. Lykisch JtaxaQa 126
3.20. Moabitisch gbrn 91 gbrt 91 gm 91 grt 91 C str-Kms 158
3.21. Pahlavi sws
khnt'strt 32 klיIn qrt 114 kl bn נIm wrb dr kl qdsm 124 kldrbn'lm 114 krntrys 1 1 2 , 1 2 2 , 1 2 5 * , 126 smr 148 c bd Bcl 123 c bdsgr 158 c c st zr 25 c strt sm Bcl 32 spr ״Z i e g e n b o c k " 128 sprm 124 *qb\m) 154* QNI ״e r s c h a f f e n " 119 Rsp'lhyts 121 Rsp'lyyt 121 Rsphmkl 121 Rsp hs 121 Rsp mkl 121 Rsp sprm 114,121f Smrb'l 129 Sms 114 Sms clm 114
149
3.24. Sumerisch3 3.22. Parthisch Kyrndrws
125
3.23. Phönizisch-Punisch נ
wrk 126 H qn כrs 113 נ srsmr 129 'rs Rspm 144 נ smtismr 129 Bd'st 25 bcl 114 Bcl krntrys 114 bcl Sr 20 Bcl smm 114 Bcl Trz 122 BHsmr 129 Dnnym 110 dr bn נIm 124 hbrk bcl 113,123* htr 152 hs 121 Yrh 114 khn cstrt 32
Aus praktischen Gründen sind die lateinisch umschriebenen L o g o g r a m m e mit den luwischen Wörtern alphabetisch eingeordnet.
d
a.a 117 e.gal 117 d o u 4 47 D ISKUR 147 D LAMA 116 D LAMA.LI׳L 116 D LAMA seri 116 SAG.GEME.IR 31 su.nir 85 MUNUS UMBIN.DISKUR 129 "34ZI.KIN 51,83
3.25. Ugaritisch üz 128 ah ״B r u d e r " 146 if Spn 143 ärw 149 bcl hz Rsp 121 BHm 147 bt mlk ״K ö n i g s p a l a s t " gb 145 Gtr 1 4 5 , 1 4 6 * Gtrm 144 f, 147
144,145
264
Gtrn 146 dbh mlk 144 dbhSpn 143,144 dril 124 dr bn Ii 124 HBT 146 Hyn 117 hkl 117 HLK + cm 141 hgb 121 hz 121 hmr 153 klbspr 128 km Sps d brt 120 Krt 127f Krty 128 Ktr 117 l- 176 L'K + cm 141 Mlkm 143 MGI + cm 141 m . « / ״M a h l " 145 Msd O N 145 NGR 150 nrt Um 120 nsr 150 spr 176 c bdgtr 146
3 Unter ״S u m e r i s c h " wurden auch S u m e r o g r a m m e und teilweise sumerographische Schreibungen a u f g e n o m m e n .
Register
268 Sps myprt dlthm Spsrbt 120 TMR 129 Tmrn 129
120
tr 52 ־Yw 40 yqr 146 c YTN + pnm + m 141
4. Stellen 4.1. Ägyptische Texte c
Amara West, Liste Rams e s ' I I . (FAIRMAN 1 9 3 9 ,
Taf. 14:4), N 93.97 Hibis, Amuntempel, Nordwand, 3. Register Pth-Cnh, Basaltstatuette des R}m, Türhüter, Stele des Soleb, Liste Amenophis' III.
40*, 97
Ann. in 20 80 Ann. iv 62-65 124 Monolith aus Kerh-i-Digle Vs. 1 - 4 85 Atrahasls 1 11 57-84 104 B C S 1 2 9 8 6 (STOLPER 1 9 7 4 ,
27 27 27
435-437),2 BE 9,18f. BIN 9,316,26 BM
(LECLANT 1 9 6 5 , 2 0 5 f f .
Abb. 15.c.e) Turin 1308 Suppl., Stele
13264 131124,5 82-5-22,527 1 15'. Iii 13'.23'. iv 8'.24' 82-5-22,1349 82-7-14,4175 Rs. 4 83-5-22,130 Rs. 19'
40* 26f
4.2. Akkadische Texte ABL 1341 Vs. 9 ' ADD 930 III 8f. Alalah 201,7 Sargon II., Ann. 71 (LIE 1929, 10) ARM 2,48,14-21 8,1,50 10,4,3-13
10,8,12-18 10,81,7 13,111,6 HC A. 103 HC A. 4222 ARMT 13,24,4-15 15,161 Assurbanipal Prisma A in 118-127 Prisma A v 63ff. Prisma A v 95-103 Prisma A ix 75-89 Prisma B iv 48-50 Prisma B v 93-96 PrismaC v 25'+x-27'+x Assurbelkala, Zerbrochener Obelisk iv 1 Assurnasirpal II.
38 38 128f
88 125 127
§ 4 in 5 § 11 Ep. 17a,13 § 27 NinA 1 53-77 § 2 7 NinA 161 § 27 NinAF 1 82-84 § 27 NinB 1 44f. § 68 II 11 16 § 69 iv 10
78* 128 80
82*
S2*f 41
124
76 76 75-77 76 88 90 89 118
BUDGE-KING 1902, 84:
vi 58-60
124
CBS
5510 Vs. 1.10. Rs. 2 ' 12924 Rs. 13089,2f. DELAPORTE 1 9 1 2 , N r . 4 7 DOSSIN 1 9 3 5
79* f 89 80 87* 88* 81 88*
81 38 38 124
BORGER 1 9 5 6
127
82 41 80 80
38 158
38 38 38 38 105* f
DT
71 71 Vs. 1 4 - 2 1 ׳
89 89*
23 23,13-24 35,13.37 84,1.31 92,2 106,5
28,33 57 121 120 120 120
EA
Register
270 151,12 155,6.47 161,19.28.48.50 323,22 Enüma elis 1,59-69 5,125-130 6,5 lf. 6,54
HO 119 152 120 104 104 104 104
FRANKENA 1 9 5 4
9 4 Z . 91f. 109 Z. 85 GADD 1 9 5 4 , 1 8 6 : v i 2 2
IAK XXI 1 in 12-14 JEAN 1 9 4 8 , 2 2 : 1 5
41 41 85
80 128
K 833,2.20.25 1290 Rs. 4 - 6 16721'9' 2315+K3125+BM 831-18,469,35-55 2401 11 1' 2401 11 10 - 2 5 ׳ 2647+Rm 2.99 Vs. 26. Rs. 5f. 2654 Rs. 5 - 8 2656+, 19 2876+BM 98982 Vs. 28-Rd. a 3507 Rs. 8 - 2 4 ' 431016-31' 43101 15 - 2 5 ' . 11 16'.33' Iii 38'. v 21 KAH 2 84,97 84 Rs. 122 112 Rs. 7 ND 2759 Vs. 5 PAGE 1 9 6 8 , 1 4 2 Z . 8
PBS 2:1,97,7 PRU III IV IV IV IV IV IV IV IV VI
16.257 Iii 49 17.146,48-53 17.227,48-53 17.237 Rs. 9 - 1 5 ׳ 17.340 Rs. 1 6 - 2 1 ׳ 17.227par., 44 17.242 17.288,27 19.1 55,26
35:2,12 67 (K 3751) Rs. 7 ' 67 Rs. 8 ׳ 67 Rs. 11'
111 112
(ROST 1 8 9 3 , 7 2 )
37*
3R 5:6,2-5 7f. Vs. 32 7f. Rs. 15 7f. Rs. 66 7f. Rs. 72 10:2/WEIPPERT 1971b, 490 Text 3 8 Z . 17' 49 130 Rm 281 Vs. 4 - 7 ׳ SAFAR 1 9 5 1
89* f 85
7f.: 11 17-22 9:in 1-3 11: Iii 4 6 - 4 8 Sanherib Chicago/TaylorPrisma in 1 Stier 4,15f. Sargon II. Ann. 23 L I E Ann. 71 L I E Ann. 464 L I E N. 8 Prunkinschrift 29 Prunkinschrift 33 Stele 1 53
105 82* 88*
86* 87 85 87* 105
81 81
94
2R
81
SILEJKO 1 9 2 4
85 85 85 85 85 173 37* 87 85 85 85
77 20 112 127 85 112 127 112 112 105*f
Sm 85 124 124 111 37* 38 129 118 118
118 118 141 144 144 28 146
1R 35:1,17
Stellen
86*
2021+BM 82-5-22, 8 1 ' 10
2022 11 4 ' STT 1,78-83 TCL 3 12 14 27.110.127 147 317-319 319 Teil HaläfWA Rs. 11 Tiglathpileser III. A n n . 8 5 ROST A n n . 1 2 3 . 1 3 1 ROST A n n . 1 4 7 ROST A n n . 1 5 1 ROST
UgV 1 18
85 127 57 84 84* 85 86*
79 76 158 111 37* 125 lllf 143
in 145 Kolophon 3 VAT 9518 = Photo Assur 2731 Vs. 5
144
AIME-GIRON 1931, Nr. 3 3,1
79*
״B ileam"-Inschrift siehe Tell Der cAllä
WEIDNER 1 9 3 9
926: C Rs. 11 18 926: D 21 927 928
412: Brief 7,1.5 Nr. 11, *5f.9 CANTINEAU 1 9 3 8 , 7 8 : 5
85
75
3622,2 3658 4052,2.4f.
30 30 30
4150.1
31
4150.2
30
4150,3.5
31
INGHOLT-SEYRIG-STARCKY
4151.3 4151,9 4223,1 4760 A 6 4848,3f.
30 30f, 30 31 30 30
JAUSSEN-SAVIGNAC 1 9 1 4 , 143
4.4. Altsüdarabische Texte RES
4.5. Arabische Texte Ibn al-Kalbl, Kitäb al-asnäm 10,4f. " 57* 15,17-16,12 57 17,10f. 57* 25,6ff. 56 32, Iff. 56 Qur'än 2,256/255 107 3,60/67 2 26,69-82 2 29, 15-17/16-18 2 29,23-26/24-27 2 71,23 41
4.6. Aramäische Texte Ahiqar '47 102 104
153 140 153
147 119 26
COWLEY 1 9 2 3
1,2 2,21 7,7 8,27 9,16 11,13 13,14 22,125 30-32 44,3 81,22f.43 c Eräg el-Emir, Felsinschrift(en): Twbyh Hatra 37,2
4.3. Altnordarabische Texte
158
CANTINEAU 1 9 3 1 , 1 3 0
CIS I
' ׳f .
5 5 4 . T a f . CXLII
36
BRESCIANI-KAMIL 1 9 6 6 ,
38 38 38 38
WEIDNER 1 9 4 1 - 4 4 , 4 3 :
1121
271
1955, Nr. 220-223
36 36 15 158 159 36 36 15 15 15 36 36 91 119
KAI
202 202 A 3 202 A 11 202 A 12 202 A 13 202 A 15 202 B 23 202 B 23f. 202 B 24 214,2 214,2f. 214,3 214,11 214,18 215,22 222 A 1.3 222 A 9 222 A 14 222 A 31 222 A 33 223 A 9 225,9 226,1.9 243,2 244,3 256,4
76,112 118 118,171 118 118 171 118 123 120,121,123 120,123 123 120 120,123 120,123 120,123 158 120,123 158 159 151 159 120,121,123 121 123 119 120
257,3 258,5 259,3 259,4 266, lf.
120 120,121,123 118 120,121,123 119
KRAELING 1 9 5 3
1,13 3,15 8,10 Teil Der cAllä, ״Bileam"Inschrift, Kombination I Teil el-Qädi (Dan), bilingue Weihinschrift (BIRANTSAFERIS 1 9 7 7 )
159 36 159 131-188
14
4.7. Bibel Gen. 1-11 1,2 1,30 2,6 6,2.4 7,11 9,15 13,1 14 14,18-20 14,19f.22 14,19.22 16,13 20,3 21,6 21,16 21,22 21,33 22,19 23 25,9f. 28,20f. 31,19B 31,24 31,30C.32A. 33,30 35,7 46,16 48,22 49 49,29-32 50,12f.
Stellen
Register
272
5 150 153 148 124 180 181 142 119 18 22 119* 14 179 154 178 142 14 184 55 55 12 12 179 12 43 14 139 138 60 55 55
Ex. 3,1 3,4B 3,8 3,9-13 3,14 3,15 3,17 6,2-8 6,3 10,12.15 11,19 13,5 13,12 15,1 15,21 17,8-16 17,15f. 17,16 20,2f. 20,2.4 23,23.28 32 32,4.8 33,2 34,11
43 43 55 43 42 43 55 43 43 153 181 55 157 71 71,74 94 94 94 6 54 55 7,53f, 54,84 53 55 55
Lev. 15,25 21,9 23,24 25,9
140 138 72 72, 92
Num. 13,29 21,14 22-24 22,1-24 22,7 22,9 22,13 22,20f. 22,20 22,21 22,25 23,12 23,21 24,4.16-18 25 26,16 29,1 31
55, 56 176 133,163, 184* 131 184* 184 140 140 184 140 131 184 72,184 184 7 139 72 185
31,16 35,22f.
185 140
Dtn. 1,1 4,19f. 4,35.39 5,8.69 6,4 6,5f. 6,9 7,1 7,13 9,8-21 11,15 11,20 12,2 14,16 14,18 20,17 23,5f. 27 27,1-4.8 28,4.18.51 32 32,8f. 32,8 33,2 32,9 32,10 32,11 32,15 32,17 32,18f.
176 3 2 54 1 6 133 55 157 7 153* 133 13 151 181 55 184 133 133 157 10 3,5,10,187 124 43 5 4f 150 4 179 4
Jos. 1,4 3,10 9,1 11,3 12,8 13,22 24,2 24,9f. 24,11
56 55 55 55f 55 184 43 184 55
Ri. 1 1,26 2,7-10 3,5f. 3,7 5
95 56 7 7 16 94
273
5,4f. 5,23 6,8 7,3 7,8.16.18-20.22 12,6 17f. 17,5B 18,14B.17C.18B.20B. 19,27 19,29 20,19
43 72 138 128 92 172 12 12 13 184 78 184
1. Sam. 1 l,7f. 7,22 ll,4f. 11,7 17,45-47 19,13.16BC 21,6 22,32
13 178 2 178 78 90 12 91 2
2. Sam. 1,21 2,28 6,15 10,12 11,3.6 11,8-13 11,11 11,17.21 12,9f. 12,15B-23 14,4 18,16 20,12 22 23,25 23,39 24,11
91 92 72,92 97 55 96 96 55 55 178 156 92 92 17 141 55 184
1. Kön. 4,14 6 8,3-8 9,20 12,19 12,26-28 12,31 13,32 14,23f.
139 18 18 55 18 53 13 13 7
270 14,23 15,5 15,13 16,31 16,32 18,4.11 18,27 19,10-14 22
Register 13 55 16 20 20 20 lOOf 20 186
2. Kön. 8,11 f. 9f. 9,7 10,18-27 10,29.31 13,2.11 14,24 15,9 16,4 17,7-12 17,7-23 17,10 17,19 17,29.32 18,4 21,7 22f. 23,4.6f. 23,15D 23,19 23,24 23,26f.
178 21 20 20 21 21 21 21 13 7 8 13 13 13 16,18 16 22,23 16 18 13 13 8
Jes. 1,1 3,1-5 3,18 5,27 7,9 8,5-8 10,15 11,15 18,3 24,1-3 25,18f. 27,12 28,19 29,18 31,1-3 35,5 38,14 40,18-20
176 183 120 102 22 22 183 148 92 183 180 172 156 156 22 156* 149* 56
41,6f. 42,8 43,1 Of. 44,6.8 44,9-20 45,5-7.12.18 46,5-7 49,8E 50,1 50,3 51,9 51,17.22 54,1-10 55,lf. 57,3-13 57,5 57,16 65,1-7 65,7 65,1 l f . 66,3
Stellen 274 56 156 2, 23 2 56 2 56 5 4 148 101 154 4 140 24 13 149,181 24 13 24 24
Jer. 1,1-3 2,1-3 2,11 2,20 3,1-5 3,5 3,6-10 3,6 3,11-13 3,12 6,13 4,19 6,13 7,18 8,7 10,3-9 11,19 12,4 13,20-27 13,27 14,6 14,22 16,19f. 17,1-3 18,11.18 23,18.22 25,9 27f. 27,6 29,11
176 3,7 2,140 13 3 149,181 3 13 3 149,181 13 92 13 19 149*,150 56 156 153 3f 13 153 17 2 13 156 179 22 22 22 156
30,12-14 31,12 38,6 38,7 42,14 43,10 44,17-19.25 49,20.30 51,16 51,39.57
4 17 123 138 92 22 19 156 17 101
11,lf. 13,1 13,2 13,4 13,5f.
7 7 54 53 7
Joel 1,1 2,1.15
176 92
Am. Ez. 6,3.13 8,14 16 16,6 16,30 16,45 18,6.11.15 20 21 21,26 22,9 22,29 23 23,3 26,17 27,7.19 32,23.24.25.26.32 33,3-6 38,10
13 55 4 4 138 19 13 7 12 13,184 13 140 4 7 149 139 149 92 156
176 21 22 3 3 3 17 17 3 3 54 168 13 23 92 54 23 23 7 23
92,177 92 92 92 180 183 187 153 174,186
Ob. 1
176*
Mi. 1,1 2,4 4,5 6,5
176 168 3 184
Nah. 1,1
Hos. 1,1 1,4 2,4-15 2,4f. 2,7 2,10-15 2,1 OA 2,11 2,12f. 16—19 3,1-4 4,8ff. 4,12 4,17 6,9 8,1 8,4ff. 8,11 9,4 9,10 10,1-8
1,1 2,2 3,8 5,8 5,18.20 6,12AB 6,13f. 7,2 7,10-17
176
Hab. 1,1 3,3.7
176 43
Zeph. 1,1 1,16 2,6
176 92 127f
Sach. 9,14 10,2A
92 12
Mal. 1,1
176
Ps. 7,7 9,20 12,1-9
101 101 22
Register
270 13,4 17,1 18,8-16 18,32 26,4 27,6 29 29,1 33,3 35,23 44 44,13 44,24 47,6 48,3 54,6 65,10-14 68,5 68,8f. 68,34 72,8-11 72,20 78 78,23ff. 78,56 78,65 81,4 82 84,4 86,8 86,10 89 89,6-8 89,7 89,26.28 98,6 102,8 103,9 104 105,35 106,20 106,37 110 115,4-8 121 121,1 121,2 121,2-8 121,3 121,3B 121,4-8 121,4
101 140 17 2 178 72 17 124 72 101 lOlf 140 101* 72,92 17 101 17 17 43 17 22 175 101 180 101 101,102 92 3,10 152 2 2 10,187 3,10 124 22 92 152 149,181 17 153 153 179 22 56 99 99f 99 100 99 100 99 99f, 102, 107
135,15-18 150,3 150,5
Stellen 56 92 72
Hi. 1,6 1,12 2,1 2,6 2,11 3,13 8,6 8,21 11,1 15,32 20,1 30,38 33,26 36,27-37,13 38,9 39,24.25 42,9
124 181 124 181 128 101 128 72 128 140 128 140 72 17 124 92 128
Prov. 1,1 10,1A 12,28 22,17 22,24 24,23 25,1 26,2 30,1
176 176 148 176 178 176 176 152 176
Ruth 1,3.6
142
Cant. 1,1 4,8
176 178
Koh. 1,1 7,17
176 140
Thr. 3,31 4,14
140,181 140
153 153 124 156 101
176 156 156
40,19
157
1 Thess. 4,4
91
Hebr. Es. 72 152 24 152 124 24 24 152 24 24 56 24
Neh. 176 184
1,1 13,2 1. Chr. 3,24 11,41 12,34 15,16 15,28 17,20 18,19
38 55 140 16 72,92
2 16
2. Chr. 8,7 15,14 21,11 28,4 29,21.23 30,18
56 72,92 13 13 125 140
2. Makk. 6f.
1
Ep. Jer. 7ff.
56
13,10-14 15,6-17 4
124
9,12
3,11-13 5,14 6,2C-5 6,5 6,17 7,6f.ll 7,12 7,15 7,21 7,25f. 9,1.8 10,8
Sap.
Est. 1,1 8,3 9,25
Sir.
Dan. 4,12.22.29.30 5,21 8,5.8.21 11,24 12,2
277
56 56
1 Petr. 3,7
91
4.8. Elamische
Texte 158 158
HALLOCK 1 9 6 9 , 4 9 1
PF 1799,4f.
4.9. Griechische
Texte4
Achilles Tatius 1,1 Clem.Alex., ström. 5,6,34,5 Epiph.Sal., adv. haer. 1,3,40,5 Homer, II. 13,43 Josephus, Flavius AJ 8, 13,1 § 317 AJ 8,13,2 § 324 AJ 9,6,6 § 138 AJ 9,14,2 §§ 283f. c.Ap. 1,18 § 123 KAI 39 b 3 Lukian von Samosata, de dea syria 4 16 Papyrus Fuad 260 Philo Byblius bei Euseb. Caes. praep.ev. 1,10,7 Pindar Isth. 7,38 Ol. l,25f. Ol. 13,81 Pyth. 4,33 RES 1213 b 3f. Teil el-Qädi (Dan), bilingue Weihinschrift (BIRANTSAFERIS 1 9 7 7 )
Theodoret von Cyrrhus haer.fab.comp. 5,3 quaest. in Ex. xv
Septuaginta und Neues Testament siehe unter 4.7. Bibel.
32 39* 39* 119 20 20 20 20 20 121
32 58 36
118 119 119 119 119
121
14 39* 39*
270 Register
4.10. Hebräische Texte
2,1 2,1 i 28ff. 2,1 11 2 Iff. 2,914 2,13,21-24 2,36 Vs. 14 9,96 12,58 Rs. 1 1 1 3 - 7 ׳ KUB 4,1 iv 22.24 4,47 6,45 11 56 9,31 iv 39 12,61 hi 10 15,21 17,28 iv 4 5 - 5 6 20,48 vi 9 21,27 36,35 1 7 36,35 1 8.19.22 36,37 11 4.8 36,38 Rs. 8 38,1 siehe VAT 6688+Bo 38,2 siehe Bo 2383 VAT 6 6 8 8 + B o 2496 1 2 9 - 3 5 6688+Bo 2496 11 1 - 6
AHARONI-NAVEH 1 9 8 1
passim
35 173 173 173 173 173 173 173 173 36
1,4.9
2,2.5 3.2 4.3 10.2 11.3 24,19 40,11 89 AVIGAD 1 9 6 6 , 2 4 7 - 2 5 1
u. Taf. 26D Hirbet Bet Layy, Grabinschriften A - C
26
(CROSS 1 9 7 0 )
35
Hirbet el-Qöm, Grab II Inschrift 3,2f. Inschrift 3,2 Kuntilet 'Agrüd hebr. Inschriften
16 35
(MESHEL 1977, 33)
36
Pithos-Inschrift 1 Pithos-Inschrift 2 Pithos-Inschrift 3 Steingefäßinschrift Mugäret Abu. Singe, Bulle des Ys'yhw bn Snblt NAVEH 1 9 6 0 , T a f . 17 Z . 7
16 16 16 36
173
Ostraka von Samaria l,lf. 13,2 14.4 21, lf. Siegel B N 3316 Siegel CROSS 1973, 61 m. Anm. 62, Z. 2 Teil ed-Duwer, Ostraka
GELB 1 9 3 9
35
(TORCZYNER-HARDINGLEWIS-STARKEY 1 9 3 8 ) ,
35
4.11. Hethitische Texte Bo 2383 11 8 - 1 3 2383 11 23-111 4 2393+5138 Vs. 1 2540/c,9-18 38/rVs. 1 5 - 8 KBo 1,1 Rs. 40
50,115 116 56f 91 8
3
׳ 115
50 116
112 BOSSERT 1 9 5 4 c , 3 2 A b b . 8.9 112 26:2 47 Karatepe Ho 13 Ho 2 8 4 - 2 8 6 Ho 288f. Ho 386f. Ho 388f. Hu 3f. Hu 5 Hu 7 - 1 1 Hu 13.54 Hu 73 Hu 7 4 - 8 4 Hu 211f.219f. Hu 274 Hu 2 8 4 - 2 8 6 . 2 8 8 f . 3 2 9 . 386-389 Hu 390 Hu 391f.405
Hu 405f. Hu 406 Karkemis 15b* *1 A6,2.6
127 112 114 114 114 114 114 113,123 114 111 114 125 111 114 125 114 113 114
123 114 123 123
MESSERSCHMIDT 1 9 0 0 ,
Taf. IIIB.IVAB.VI
112
MESSERSCHMIDT 1 9 0 6 ,
Taf. LI: 1 84 105 116 115 119 84 91 116 49 119 119 119 119 2496
BOSSERT 1953a, Taf. XVIa
129 129 129 129 26,32
passim
50 51 5 lf 32 51 32 84 84
4.12. Hieroglyphen-Luwische Te>
36 '
278
Stellen
127
4.13. Lateinische Texte Caesar, bell.civ. 3,92,5 Cicero, de natura deorum 3,15,39 Hieronymus comm. in ps. v m 2 ep. 25,3 Plautus, Poen. 1027
92 60 39 39 118
4.14. Luwische Texte KUB 26,92,11 35,58 11 2 ׳
126 123
4.15. Moabitische Texte KAI 181 7 12 14-17 17 18
16 14 91* 158 35
4.16. Pahlavi-Texte Frahang-i Pahlavlk v m 2f.
149
4.17. Phönizisch-Panische Texte Bronzestatue, M u s e u m von Sevilla CISI 3,3 7,1.7 94,5 139,1 379 2669,4 2988,4 3568,5f. 3993,4
28,32 111 118 121 118 118 158 158 25 158
4514,5f. 5614,3-5 KAI 4,3 13,lf. 14,14-16.18 15 24,7 25,1 27,1 lf. 32,3f. 38,3 39 a 3 40,4 41 a 3f. 47,1 129,1 Karatepe Pho 1 4 ׳ P110 1 6 ׳. 8 ׳ Pho 1 15-17 Pho Löwe 2 ' Pho L ö w e 17' Phsi 1 Phs 1 3 - 5 . 9 117.13f.1116 Phs III 8.10 Phs in 1 4 - 1 6 PhsIN 14 Phs in 16f. 19 Phs iv 14f.l8f. Phs iv 19 Phs v 7 ׳ Phu 1 1 Phu 1 2 Phu 13 Phu 14 Phu 1 5f. Phu 1 6 Phu 18 Phu 19 Phu 1 10f.13.17f.20 Phu 121 Phu 11 6 Phu 11 9 Phu 11 lOf. Phu 11 11 Phu 11 12 Phu 11 17f. Phu 11 19 Phu in 2f. Phu in 2 Phu in 4 Phuin 5
158 25 118 32 32 144 HOf 148 124 121 121 121 121 121 20 119 110 122 111 110 121 113,123 110 121 113 110 122 113 122 123 113,123 HOf, 114,123 11 Of, 114 11 Of 110 111 114 111,125 111 110 114 111 114,121 111 114 111 114,722 122 125 114,122 114
114 113f 114,725 114 154
Phu Iii 9-11 Phu i n 18 Phu Löwe 3 Phu Rd. Lapethos 3,4.7 Pyrgi pun. 10f. RES 1213 a 4f. 1519B
4.18. Rabbinische
123 121 118
Texte 1
bSanh.61b jTaan. 68d
4.19. Sumerische
1
Texte5
BM 13902 1 3 117 CT 24,36,52 125 125 25,12,17 RS 17.41 Vs. 19+22.222 1 21 117
85
SCHEIL 1 9 2 6 , 4 0
UgV 1 18 (Pantheion-Liste), 4-10 1 130 in 14' 1 137 11 30'.33' VS 9,27,21-24
4.20. Ugaritische
147 147 147 85
Texte
CTA 1 iv 14 218 2 iv 9 3 vi 18 4 VIII 2 1
5 in 15.16 5 v 18ff. 61 11.13.11 24. in 24. i v 32 6 v 11 14 1 2 6 - 3 0 14,123 14,127 15 in 19 16 vi 18 iv 20f.31f. 19132 23,25 5
Stellen
Register
280
40 32
147 31 120 158 53 120 147 140f 128 128
124 32
150 150 120
23,54 24 24,16.31 29 29 (RS 20.24) Rs. 5.8 30,20 32,17.25f.34 33,lf. 33,8 33,8f. 33,9 33,11.14 33,17 33,19-22 33,20 34,7 34,9 55,14-22 62,2' 76 11 28 82 B 20 100,4 113 123 113 v i 30 119 in 7 136,9 Krt A1 2 6 - 4 2 KTU 1.3 11 40 1.4 Iii 11.18. v 60 1.5 117 1.61 1 1.16121 1.191 1 1.19 143f. PRU II 1 Vs. 6*.14 II 1,3 II 5,2f. II 35 A I 10 II 46,20 II 47,7 II 55,4 II 60 A 4 II 88,3 II 129 Rs. 1 V 4,2 V 4,7.10.11 V 5,2 V 8 Vs. 7 V 26,9
120 120
120 143* 121 124 124 145
145 145
147 145 145,147
146 147 124 147 145
141 53 146 146 121 129
146 146 178 17 17 17
176 176 176 17
147 121 120 146 128 128 146 128 121,144 128
144 144 121 120 129
Einschließlich mehrsprachiger lexikalischer Listen, deren 1. Spalte sumerisch ist.
V 84,18 VI 55,26 Räs Ihn Härii 77/4 + 77/11,2 77/8A 77/13 77/21 B Rs. 8V Ug III 2 Vs. 8 V in 2 Vs. 2.6 V in 7,41 V in 7,58 V in 8,16'
128 146 144 146 146 146 150 146 144 145 31
V Iii 8,17 V in 9 V in 9 Vs. 3.4.11.12 V Iii 9 Rs. 9 V in 10 Vs. 10' V in 13,26 VII 24.256,18-20 VII 24.264+280 VII 24.266 Vs. 6 VII 24.266 Vs. 8 VII 24.266 Rs. 8 ' VII 25.318
144 143 147 158 31 145 145 143 147 147 143 144
Manfred Weippert beschäftigt sich in neun Abhandlungen mit den Gottheiten,
t־d t—1 h j ^־d t־rt
die in der Religion des antiken Israel und Juda oder in ihrem Umfeld eine wichtige
t r
Rolle spielten.
נח מ Q-. 1—1 . <ם׳ ?מ מ <ס׳ ־־י4 ro ש
o
o: et r-h n>
FAT 18
Mohr Siebeck