AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER ROMISCHEN WELT
de Gruyter
AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER RÖMISCHEN WELT BAND 11.25.5
RISE AND DECLINE OF THE ROMAN WORLD VOLUME 11. 25.5
AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER RÖMISCHEN WELT (ANRW) RISE AND DECLINE OF THE ROMAN WORLD HERAUSGEGEBEN VON / EDITED BY
WOLFGANG HAASE UND / AND
HILDEGARD TEMPORINI
TEIL 11: PRIN CIP AT BAND 25.5
PART 11: PRINCIPATE VOLUME 25.5
WALTER DE GRUYTER . BERLIN . NEW YORK 1988
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AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER RÖMISCHEN WELT (ANRW) GESCHICHTE UND KULTUR ROMS IM SPIEGEL DER NEUEREN FORSCHUNG
TEIL 11: PRINCIPAT
BAND 25 (5. TEILBAND) RELIGION (VORKONSTANTINISCHES CHRISTENTUM: LEBEN UND UMWELT JESU; NEUES TESTAMENT [KANONISCHE SCHRIFTEN UND APOKRYPHEN], FORTS.)
HERAUSGEGEBEN VON
WOLFGANG HAASE
WALTER DE GRUYTER . BERLIN . NEW YORK 1988
Gedruckt auf säurefreiem Papier (alterungsbeständig - pH 7, neutral) Printed on acid-free paper (ageing resistant - pH 7, neutral)
Library of Congress Cataloging-in-Publication Data
Aufstieg und Niedergang der römischen Welt: Geschichte und Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung. English, French, German, Italian and Spanish. Later volumes have English parallel tide: Rise and decline of the Roman world. The volumes of Teil II have separate tides: Politische Geschichte, Künste, Recht, Religion, Sprache und Literatur, Philosophie, Wissenschaften, Technik. Teil 11 edited by Hildegard Temporini and Wolfgang Haase. "joseph Vogt zum 23. 6. 1970" (28 p.) in pocket of vol. I, 1. Includes bibliographies. Contents: T. I. Von den Anfängen Roms bis zum Ausgang der Republik (5 v.) - T. II. Principat. 1. Rome - Civilization - Collected works. I. Vogt, joseph, 1895 - 1986. 11. Temporini, Hildegard. III. Haase, Wolfgang. IV. Tide: Rise and decline of the Roman world. DG209.T36 937 72-83058 ISBN 3-11-001885-3 (I, 1)
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Aufstieg und Niedergang der römischen Welt: Geschichte u. Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung / hrsg. von Hildegard Temporini u. Wolfgang Haase. - Berlin, New York : de Gruyter. NE: Temporini, Hildegard [Hrsg.] 2. Principat. Bd. 25. Religion / hrsg. von Wolfgang Haase. 5. Teilbd. 1. Aufl. - 1988. ISBN 3-11-011893-9 NE: Haase, Wolfgang [Hrsg.]
© 1988 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photo mechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Printed in Germany Satz und Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin 30 Einbandgestaltung und Schutzumschlag: Rudolf Hübler Buchbinder: Lüderitz & Bauer, Berlin 61
Inhalt RELIGION (VORKONSTANTINISCHES CHRISTENTUM: LEBEN UND UMWELT JESU; NEUES TESTAMENT [KANONISCHE SCHRIFTEN UND APOKRYPHEN], FORTS.)
Band 11. 25.5: DAVIDS, P. H. (Vancouver, British Columbia) The Epistle of James in Modern Discussion . . . . . . .
3621- 3645
BAASLAND, E. (Oslo) Literarische Form, Thematik und geschichtliche Einordnung des Jakobusbriefes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3646 - 3684 COTHENET, E. (Paris) La Premiere de Pierre: bilan de 35 ans de recherches . . . . 3685 - 3712 BAUCKHAM, R. J. (Manchester) 2Peter: An Account of Research . . . . . . . . . . . . . . . . . 3713 -3752 WENGST, K. (Bochum) _ Probleme der Johannesbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3753 - 3772 BEUTLER, J. (Frankfurt a. M.) Die Johannesbriefe in der neuesten Literatur (1978 -1985)
3773 - 3790
BAUCKHAM, R. J. (Manchester) The Letter of Jude: An Account of Research . . . . . . . . . 3791- 3826 SOARDS, M. L. (Dayton, Ohio) 1 Peter, 2 Peter, and Jude as Evidence for a Petrine School (with Addenda by V. OLIVER WARD [Dayton, Ohio]) . . . . 3827 -3849
BÖCHER, O. (Mainz) Die Johannes-Apokalypse in der neueren Forschung
3850-3893
BÖCHER, O. (Mainz) Die Johannes-Apokalypse und die Texte von Qumran ... 3894 - 3898
VI
INHALT
BERGMEIER, R. (Weingarten/Baden) Die Erzhure und das Tier: Apk 1218 -1318 und 17 f. Eine quellen- und redaktionskritische Analyse . . . . . . . . . . . 3899 - 3916
CHARLESWORTH, J. H. (Princeton, N. J.) Research on the New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3919 - 3968 GERO, S. (Tübingen) Apocryphal Gospels: A Survey of Textual and Literary Problems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3969 - 3996 KLIJN, A. F. J. (Groningen) Das Hebräer- und das Nazoräerevangelium
3997 -4033
HOWARD, G. (Athens, Georgia) The Gospel of the Ebionites . . . . . . . . .
4034-4053
HELDERMAN, J. (Amsterdam) Das Evangelium Veritatis in der neueren Forschung . . . . . 4054-4106 SFAMENI GASPARRO, G. (Messina) Il eVangelo secondo Filippo': rassegna degli studi e proposte di interpretazione . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4107 - 4166 BUCKLEY, J. J. (Cambridge, Mass.) Conceptual Models and Polemical Issues in the Gospel of Philip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4167 - 4194
Band H. 25.1: Vorwort . . . . . . . . . . . . .
V
STAUFFER, E.t (Erlangen) Jesus, Geschichte und Verkündigung . . . . . . . . . . . . . .
3 -130
WILCOX, M. (Bangor, Wales) Jesus in the Light of his Jewish Environment. . . . . . . ..
131-195
HOLLENBACH, P. W. (Ames, Ia.) The Conversion of Jesus: From Jesus the Baptizer to Jesus the Healer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
196 - 219
LEIVESTAD, R. (Oslo) Jesus - Messias - Menschensohn. Die jüdischen Heilandserwartungen zur Zeit der ersten römischen Kaiser und die Frage nach dem messianischen Selbstbewußtsein Jesu . . ..
220 - 264
INHALT
VII
BIETENHARD, H. (Bern) "Der Menschensohn" - 6 uio<; 1:0U av8pomou. Sprachliche, religions geschichtliche und exegetische Untersuchungen zu einem Begriff der synoptischen Evangelien. 1. Sprachlicher und religionsgeschichtlicher Teil . . . . . . .
265 - 350
PES CE, M. (Bologna) Discep'olato gesuano e discepolato rabbinico. Problemi e prospettive della comparazione . . . . . . . . . . . . . . . . .
351- 389
SANDERS, E. P. (Hamilton, Ontario) Jesus, Paul and Judaism . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . ..
390 - 450
CHARLESWORTH, J. H. (Durharn, N. C.) The Historical Jesus in Light of Writings Contemporaneous with Hirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
451- 476
DERRETT, J. D. M. (London) Law and Society in Jesu's World
477-564
BETZ, Q. (Tübingen) Probleme des Prozesses Jesu . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
565 - 647
KUHN, H.-W. (Heidelberg) Die Kreuzesstrafe während der frühen Kaiserzeit. Ihre Wirklichkeit und Wertung in der Umwelt des Urchristentums..
648 -793
BARTSCH, H. W. (Frankfurt a. M.) Inhalt und Funktion des urchristlichen Osterglaubens, mit einer Bibliographie zum Thema
794 - 890
Band 11. 25.2: VOELZ, J. W. (Fort Wayne, Ind.) The Language of the New Testament. . . . . . . . . . . . ..
893 - 977
WILCOX, M. (Bangor, Wales) Semitismus in the New Testament. . . . . . . . . . . . . . ..
978 -1029
BERGER, K. (Heidelberg) Hellenistische Gattungen im Neuen Testament [Register unten, S. 1831-1885] . . . . . . . . . .
1031-1432
SEGERT, S. (Los Angeles, Cal.) Semitic Poetic Structures in the New Testament
1433 -1462
VIII
INHALT
KÖSTER, H. (Cambridge, Mass.) Überlieferung und Geschichte der frühchristlichen Evangelienliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1463 - 1542 DORMEYER, D. (Münster) - FRANKEMÖLLE, H. (Paderborn) Evangelium als literarische Gattung und als theologischer Begriff. Tendenzen und Aufgaben der Evangelienforschung im 20. Jahrhundert, mit einer Untersuchung des Markusevangeliums in seinem Verhältnis zur antiken Biographie . 1543 - 1704 TIEDE, D. L. (St. Paul, Minn.) Religious Propaganda and the Gospel Literature.of the Early Christi an Mission . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1705 -1729 WHITE, J. L. (Chicago, 111.) New Testament Epistolary Literature in the Framework of Ancient Epistolography . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1730 -1756
REICKE, B. (Basel) Die Entstehungsverhältnisse der synoptischen Evangelien
1758 -1791
TANNEHILL, R. C. (Delaware, Ohio) Types and Functions of Apophthegms in the Synoptic Gospels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1792 -1829
BERGER, K. (Heidelberg) Register zu dem Beitrag oben, S. 1031-1432 . . . . . . . . . 1831-1885
Band 11.25.3:
STANTON, G. (London) The Origin and Purpose of Matthew's Gospel: Matthean Scholarship from 1945 to 1980 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1889 -1951 PAUL, A. (Paris) Matthieu 1 comme ecriture apocalyptique. Le recit veritable de la ·crucifixion' de l'iipco<; . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1952 -1968 POKORNY, P. (Prag) Das Markus-Evangelium. Literarische und theologische Einleitung mit Forschungsbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1969 - 2035 RAU, G. (Lorch [WürttembergJ) Das Markus-Evangelium. Komposition und Intention der ersten Darstellung christlicher Mission . . . . . . . . . . . . . 2036 - 2257
INHALT
IX
RESE, M. (Münster [Westf.]) Das Lukas-Evangelium. Ein Forschungsbericht
2258-2328
DAUBE, D. (Berkeley, Calif.) N eglected N uances of Exposition in Luke-Acts .
2329-2356
ENSLIN, M. S.t (Philadelphia, Penn.) Luke and Matthew, Compilers or Authors? . . .
2357 - 2388
KYSAR, R. (Reading, Pa.) The Fourth Gospel. AReport on Recent Research
2389 - 2480
WHITELEY, D. E. H. fDxford) Was John Written by a Sadducee? . . . . . . . . . . .
2481- 2505
BEUTLER, J. (Frankfurt a. M.) Literarische Gattungen im Johannesevangelium. Ein Forschungsbericht 1919 -1980 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 - 2568 BRUCE, F. F. (Manchester) The Acts of the Apostles: Historical Record or Theological Reconstruction? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2569 - 2603 LOENING, K. (Münster i. Westf.) Das Evangelium und die Kulturen. Heilsgeschichtliche und kulturelle Aspekte kirchlicher Realität in der Apostelgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2604 - 2646
Band 11 . .25.4: HÜBNER, H. (Göttingen) Paulusforschung seit 1945. Ein kritischer Literaturbericht . 2649 - 2840 VIVIANO, B. T., O. P. (Jerusalem) Paul's Letter to the Romans: Trends in Interpretation 1960-1986 [Hinweis auf den Nachtrag am Schluß von Band 11. 25,5]
2841
DUNN, J. D. G. (Durham) Paul's Epistle to the Romans: An Analysis of Structure and Argument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2842 - 2890 RÄISÄNEN, H. (Helsinki) Römer 9 -11: Analyse eines geistigen Ringens . . . . . . . . 2891- 2939 SELLIN, G. (Oldenburg) Hauptprobleme des Ersten Korintherbriefes . . . . . . . . . . 2940 - 3044
x
INHALT
DAUTZENBERG, G. (Gießen) Der zweite Korintherbrief als Briefsammlung. Zur Frage der literarischen Einheitlichkeit und des theologischen Gefüges von 2 Kor 1- 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3045 -3066 SUHL, A. (Münster) Der Galaterbrief - Situation und Argumentation . . . . . . 3067 - 3134 BOUWMAN, G. (Tilburg) Die Hagar- und Sara-Perikope (Gal 4,21- 31). Exemplarische Interpretation zum Schriftbeweis bei Paulus 3135 - 3155 MERKEL, H. (Osnabrück) Der Epheserbrief in der neueren exegetischen Diskussion
. 3156 - 3246
BEST, E. (St. Andrews, Scotland) Recipients and Title of the Letter to the Ephesians: Why and When the Designation "Ephesians"? . . . . . . . . . . . . . 3247 -3279 SCHENK, W. (Eppstein, Ts.) Der Philipperbrief in der neueren Forschung (1945 -1985)
3280-3313
RISSI, M. (Richmond, Va.) Der Christushymnus in Phil 2,6 - 11 . . . . . . . . . . . . .
3314 - 3326
SCHENK, W. (Eppstein, Ts.) Der Kolosserbrief in der neueren Forschung (1945 -1985)
3327 - 3364
TRILLING, W. (Leipzig) Die bei den Briefe des Apostels Paulus an die Thessalonicher. Eine Forschungsübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3365 - 3403 SCHENK, W. (Eppstein, Ts.) Die Briefe an Timotheus I und II und an Titus (Pastoralbriefe) in der neueren Forschung (1945 -1985) . . . . . . . . 3404 - 3438 SCHENK, W. (Eppstein, Ts.) Der Brief des Paulus an Philemon in der neue ren Forschung (1945 -1987) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3439 - 3495 BRUCE, F. F. (Manchester)
INHALT
XI
-Band 11. 25.6: Vorbemerkung ......... -.
V
FALLON, F. T. (Medway, Mass.) - CAMERON, R. (Middletown, Conn.) The Gospel of Thomas: A Forschungsbericht and Analysis 4195 - 4251 COTHENET, E. (Paris) Le Protevangile de Jacques: origine, genre et signification d'un premier midrash chretien sur la Nativite de Marie .. 4252 - 4269 LEVIN, S. (Binghamton, N.Y.) The Early History of Christianity, in Light of the <Secret Gospel' of Mark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4270 - 4292 JUNOD, E. (Geneve) - KAESTLI, J.-D. (Geneve) Le dossier des
. . . . . . . . . . . . . . . 4415 -4430
. . . . . . . . . . . . . . . . . 4431-4527
GRIFFITH, S. H. (Washington, D.C.) The Syriac
4528
DEHANDSCHUTTER, B. (Leuven) L'Epistula Jacobi apocrypha de Nag Hammadi (CG 1,2) comme apocryphe neotestamentaire . . . . . . . . . . . . . . . 4529 - 4550 SFAMENI GASPARRO, G. (Messina) L'Epistula Titi discipuli Pauli de dispositione sanctimonii e la tradizione dell'enkrateia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4551- 4664 YARBRO COLLINS, A. (Notre Dame, Indiana) Early Christi an Apocalyptic Literature . . . . . . . . . . . . . 4665 -4711 BAUCKHAM, R. J. (Manchester) The Apocalypse of Peter: An Account of Research . . . . . 4712 - 4750
XII
INHALT
NORELLI, E. (Bologna) L'
4751
WELBURN, A. J. (London) Iranian Prophetology and the Birth of the Messiah: the Apocalypse of Adam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4752 - 4794 NACHTRAG ZU BAND 11.25.4:
N.N. Paul's Letter to the Romans: Trends in Interpretation 1960-1986 [Hinweis auf den Nachtrag am Schluß von Band II 26] . . .
4795
RELIGION (VORKONSTANTINISCHES CHRISTENTUM: LEBEN UND UMWELT JESU; NEUES TESTAMENT [KANONISCHE SCHRIFTEN UND APOKRYPHEN], FORTS.)
The Epistle of James in Modern Discussion by PETER H.
DAVIDS,
Vancouver, British Columbia
Contents 3622 3622 3623 3624
1. Provenance. . . . . . . . 1. Hellenism in General 2. Rome . . . . . . . . . 3. Palestine . . . . . . . H. Sitz-im-Leben der Gemeinde 1. Specific Details 2. Broader Pictures
"
3625 3625 3626
IH. Literary Genre .. . 1. Paraenesis .. . 2. Epistolary Form (Literary Epistle) 3. Form Criticism . . . . . . . . . . 4. Redaction Criticism (Including Discourse Analysis) 5. Oral Discourse (Diatribe/Synagogue Homily)
3627 3627 3628 3628 3629 3630
IV. Background Theology . . . . . . . . . 1. Hermas . . . . . . . . . . . . . . . . 2. The Christian Paraenetic Tradition 3. Jewish Literary Tradition . a) Wisdom Literature b) cRabbinie' Literature e) Dead Sea Serolls . . 4. The Jesus Tradition .. 5. Linguistie Background
3632 3632 3633 3635 3635 3636 3636 3637 3639
V. Theology . . . . . . . . . . 1. Testing (1tEtpacrJ..lo<;) •• 2. Poverty-Piety (Armenfrämmigkeit) . 3. Faith, Christology, and Esehatology 4. Wisdom . . . . . . . . . . . . . . .
3640 3641 3642 3643 3644
The eclipse of the Epistle of James, a fact of a past generation, is over. The eclipse started with LUTHER, who in calling James "a right strawy epistle" at least implied a deuterocanonical status for the work. Luther's sons and the
3622
PETER H. DAVIDS
later reformers acted accordingly: James, who had the misfortune of appearing to contradict Paul, was relegated to a dark corner in the scholarly world. Even the rise of modern critical scholarship two centuries later did little to change the picture. Form-criticism focused on the gospels, while BARTH and later BULTMANN showed exciting areas of research in Pauline studies; stil1later the Johannine field blossomed. Scholars and research students rushed into the fruitful areas, while James remained a fallow field: the book was rejected as
I. Provenance
1. Hellenism in General lt is absolutely clear that James claims to originate from the hand of James the Just, brother of Jesus, which me ans that it claims to originate in the Jerusalem area between AD 30 and 66 (i. e. the crucifixion and the period just after the death of James the Just). There have been earlier attempts to regard the work as a testament with the patriarch Jacob as the purported author and thus a totally Jewish background (lightly retouched by later Christian editors).1 But only two scholars since 1950 have deemed this position worthy of merit. 2 The identifications proposed by A. MEYER have been too tenuous to be convincing. Furthermore, the Christian nature of the work is not just in the easily excised references to Christ in 1: 1 and 2: 1, but lies imbedded throughout the work. While individual passages may be questioned (e. g. who is the coming Lord in 5:7? the righteous one in 5:6? the name called
For abbreviations see 'Elenchus Bibliographicus Biblicus'. 1
2
The basic idea was originally suggested by L. MASSEBIEU, L'Epitre de Jacques, est-elle l'reuvre d'un ChnStien?, RHR 32 (1895) 249 - 283, but it was expanded by F. SPITTA, Der Brief des Jakobus (Göttingen, 1896). A. MEYER, Das Rätsel des Jakobusbriefes, ZNW Beih. 10 (Gießen, 1930), developed this into a full-blown thesis of the patriarch Jacob writing to his sons and daughters, all allegorically present in the text. H. THYEN, Der Stil der Jüdisch-Hellenistischen Homilie, FRLANT N.F. 47 (Göttingen, 1955), p. 16, and B. S. EASTON, The Epistle of St. James, The Interpreter's Bible vol. 12 (New York, 1957). R. BULTMANN is inconsistent, cf. Theology of the New Testament (New York, 1955) II, 163, which appears to agree with MEYER and THYEN, and ibid. I, 74, which makes it a post-Pauline Christi an work.
THE EPISTLE OF JAMES IN MODERN DISCUSSION
3623
upon "you" in 2:7?), the total impression of today's scholarship is that one is dealing with· a thoroughly Christi an document. It remains unclear, however, from which segment of the church the document sterns. There appear to be three competing theories, which will be discussed in reverse order of their popularity today. First, a large group of older writers assigned J ames generally to the Hellenistic church in the Egyptian or Grecian area of the 11editerranean, usually including along with this provenance .the assumption of a date around AD 80. 3 This hypothesis has found its support in the number of Hellenistic phrases in the Epistle, its quality of Greek, and its apparent sapiental quality. As this theory was further refined, M. DIBELIUS became the spokesperson in insisting on the paraenetic quality of the work. 4 Thus one has a Hellenistic paraenesis preserved in this Epistle, although the place of origin must remain necessarily vague. 2. Rome Second, a sm aller group of scholars have tried to place the origin of the work more specifically. Led by B. REICKE and fascinated first by the possible literary relationship of the epistle with the Shepherd of Hermas and then by possible local allusions in the work, these scholars locate James in Rome around the time of Hermas. 5 This group shows a tendency to (1) consider the work more of a unity and (2) attempt more precision in defining the source of the work theologically than the previous position would allow. In general, they are impressed with the derivative character of the Judaism in James and a Tendenz in the work which fits communities around the period of Hermas. Part of this Tendenz is a distinct interaction with Pauline slogans without any contact with his works. In their striving for precision and their viewing the work as a redacted whole this group has made advances. They have also brought to the fore the vexing question of the relationship of James to Hermas, although their solution is not necessarily the only one possible. 3
4
5
235
A classic statement is that of H. A. A. KENNEDY, The Hellenistic Atmosphere of the Epistle of James, Expositor 8th series, 2 (1911) 37 - 52. So also]. H. ROPES, A Critical and Exegetical Commentary on the Epistle of James, Intern. Crit. Comm. 40 (Edinburgh, 1916); E. J. GOODSPEED, An Introduction to the New Testament (Chicago, 1937); and C. L. MITTEN, The Epistle of James (London, 1966). M. DIBELIUs, Der Brief des Jakobus, KEK 15 (Göttingen, 1921, 111964) = English transl.: James (Philadelphia, 1976). Ir is important to realize that the basic perspectives in DIBELlus' work are those of 1921. H. GREEVEN'S editing in 1964 did not change the basic character of the work. B. REICKE, Diakonie, Festfreude und Zelos in Verbindung mit der altchristlichen Agapenfeier, Uppsala Univ. Arsskrift 1951, 5 (Uppsala, 1951); ID., The Epistles of James, Peter, and Jude, Anchor B 37 (Garden City, NY, 1964); O. J. F. SEITZ, The Relationship of the Shepherd of Hermas to the Epistle of James, JBL 63 (1944) 131-140; S. S. C. MARSHALL, The Character, Setting, and Purpose of the Epistle of St. James (unpublished dissertation, Oxford, 1968); S. S. LAWS (nee MARSHALL), A Commentary on the Episde of James, Black's NT Comm. (London, 1980). ANRW 11 25.5
3624
PETER H. DAVIDS
3. Palestine The final group of scholars locates James within Jewish-Christianity somewhere within the Palestinian context. lt must be emphasized that both provenance and the type of Judaism vary. M. H. SHEPHERD would put James in Antioch after the writing of Matthew, 6 while R. P. MARTIN pi ac es it in the vicinity of Jerusalem before AD 70. 7 This issue becomes more complicated if the work is a redaction of earlier materials. 8 This problem has become increasingly difficult as three different factors have intervened. First, J. N. SEVENSTER has shown that Greek was widely used in Palestine in the first century.9 Thus there is no reason why JewishChristians would not have used good Greek in Palestine. Even James the Just hirns elf probably spoke Greek, although perhaps not with the literary skill shown in the letter. Second, the blurring of the line between Greek and Hebrew language reveals a growing uncertainty about dating or defining Jewish ideas in the first century. One can no longer confidently assert that the Hellenistic phrases in James 3, for example, were not current in Palestine, even in Jerusalem. Nor can one define the character of Palestinian Judaism dosely enough to state that a given idea in James did not co me from a Judean community.l0 Finally it has become dear that whatever the relationship of Jas. 2: 14ff. to Pauline thought, that relationship does not have a material bearing on the date of the work. This is not to argue that J ames is or is not debating with Paul in 2: 14 - 26,11 but that it has become dear that if he is debating with Paul or Paulinists, he has not read either Romans or Galatians, for he is dealing at best with a garbled or misunderstood Paulinism. 12 If it is 6 7
8
9
10
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The Epistle of James and the Gospel of Matthew, JBL 75 (1956) 40 - 51. R. P. MARTIN, The Life-Setting of the Epistle of James in the Light of Jewish History, in: Biblical and Near Eastern Studies, ed. G. A. TUTTLE (Grand Rapids, 1978) 97 -103. P. H. DAVIDS, The Epistle of James, The New Internat. Greek Test. Comm. 16 (Grand Rapids/Exeter, 1982). Do You Know Greek? (Leiden, 1968). Cf. R. SCHMITT, Die Sprachverhältnisse in den östlichen Provinzen des Römischen Reiches, ANRW 11 29,2, ed. by W. HAASE (Berlin-New York, 1983) 575f. One thinks of the copious works of J. NEUSNER in this regard, but also of E. R. GOODENOUGH, Jewish Symbols in the Graeco-Roman Period, Bollingen Series 37 (New York, 1953 H.), who helped to destroy the Diaspora-Palestinian divide in thought about Judaism. Significantly, L. T. JOHNSON, James 3:13 -4:10 and the Topos 1tEpi q>96vou, NovT 25 (1983) 327 - 347, points out that the hellenistic topos used in James is related to Jewish hellenistic literature, which would surely be current in Palestine. See P. H. DAVIDS, James, or ID., Tradition and Citation in the Epistle of James, in: Scripture, Tradition, and Interpretation, ed. W. W. GASQUE and W. S. LASORE (Festschr. E. F. Harrison) (Grand Rapids, 1978) 113 -117, for a fuller discussion. J. JEREMIAS, Paul and James, ExpTim 66 (1955) 368 -371; U. LUCK, Weisheit und Leiden. Zum Problem Paulus und Jacobus, TLZ 92 (1967) col. 253 - 258; W. SCHMITHALS, Paul and James (London, 1965); S. S. LAWS, James, 15 -16, 128 -133; J. G. LODGE, James and Paul at Cross-Purposes, Biblica 62 (1981) 195 - 213. Those who argue that James is essentially New Testament wisdom are especially likely to see James as independent of Paul, e.g. U. LUCK, Die Theologie des Jakobusbriefes, ZTK 81 (1984) 1-30; E. BAAS LAND,
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a garbled Paulinism, then James is writing after Paul developed his core ideas. But this, according to Gal. 1, was very early indeed. Paul's slogans (or what passed for them) were surely circulating around Jerusalem (and presumably in many other Christi an centers as weIl) before AD 50, perhaps years earlier. Thus unless one presupposes the written form of Romans or Galatians and the present generation of scholars does not seem so predisposed - there is no reason to believe an oral form of dependence on Paul should affect the date of the work. 13 The re~ult of this discussion is that the provenance of the epistle cannot be determined by looking at linguistic structures (e. g. Hellenistic idioms) or grammatic quality or even dependence upon Pauline thought. All of these could have as easily existed in Jerusalem as in Rome or Antioch or Corinth. The provenance must depend upon an analysis of the background and th~ology of the epistle, although even this analysis can only depict the type of community in which J ames would fit.
H. Sitz-im-Leben der Gemeinde
If recent critical discussion has come to an inconclusive position on the provenance of James, something more may be able to be said about the situation of the church to which he is writing. Immediately as one writes that, he must realize that this statement is a radical break with DIBELIUS, who argued that since James was paraenesis virtually no data about either the author's or the recipients' Sitz-im-Leben might be extracted. 14 The advent of redaction criticism and the recent interest in the sociology of the early church 15 have certainly made this position untenable. Thus the search for the sociological milieu of the community continues. 1. Specific Details There appears to be two directions one can proceed. First, one can examine specific details in the work.REIcKE and LAws, for example, see in
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Der Jakobusbrief als neutestamentliche Weisheitsschrift, StTh 36 (1982) 119 -139. But this issue is certainly not yet closed, as A. LINDEMANN, Paulus im ältesten Christentum, BHTh 58 (Tübingen, 1979) 240 - 252 shows. It does cause problems for S. S. LAWS, James, cf. S. S. C. MARSHALL, Character, Setting and Purpose, for she must argue that despite being written in Rome about 90 -100, James' community was so sealed off from other Christian communities that he still had never read Romans. M. DIBELIUS, James, 21, 45 -47. E.g. GERD THEISSEN'S various contributions. In the light of the sociological discussion, C. BURCHARD has also contributed on the theologicallevel in: Gemeinde in der strohernen Epistel. Mutmaßungen über Jakobus, in: D. LÜHRMANN and G. STRECKER, eds., Kirche (Festschr. G. Bornkamm) (Tübingen, 1980), 315 -328.
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PETER H. DAVIDS
the example of Jas. 2: 1- 4 the portrayal of a Roman of equestrian rank.1 6 Others are impressed by apparent Palestinian details in the work, which indude the fading grass of 1: 10 -11, the springs of 3:5 -12, the examples of the merchants and absentee landlords of 4: 13 - 5: 6, and the early and latter rains of 5:7. 17 Some of these phenomena may simply be the result of familiarity with the LXX or the use of phenomena known in a wider area than Palestine (or Rome, if one is looking at LAWS). In other cases, e. g. the rains of 5: 7, there seems to be neither an intention to allude to Jer. 5:24 (cf. Deut. 11:14; Joel2:23) nor evidence for the traditional use of this phenomenon as a parable of patience. In such a case there may indeed be evidence of the author's setting. Yet these details are isolated, and they are not numerous enough to build a case by themselves.
2. Broader Pictures Second, one can examine the broader picture of the community which emerges from the epistle. R. B. WARD has shown the communal interest of the work; 18 thus the shape and situation of the community is critical. (Obviously this communal situation also interacts with the theological focus of the epistle.) The community appears to be composed of Christians who view themselves as poor (1:9; 2:5). They see themselves as persecuted by the rich (1tAOUO"tOt, 2:6), who as a group are damned (1:10-11; 5:1-6). The rich are described as large-scale landlords with agriculture as their chief investment. They em ploy hired laborers to tend their fields, rather than sla ves (5: 1- 6; there is no evidence of a slave dass in the church). The rich appear to persecute the church chiefly through economic oppression: withholding wages, obtaining legal rulings against poor, etc. (2: 6, 5: 1- 6).1 9 The one wealthier group which may be within the church is composed of merchants, who may be small-scale merchants (4:13 -16); the author is highly suspicious of these merchants. Furthermore, the church is characterized by some competition among riyal teachers (3:1ff.), infighting among the members (4:1ff.), and a lack of generosity (2:14ff.). It apparently shares James' theology of the poor, but tends
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B. I. REICKE, James, 27; S. S. LAWS, James, 98-99. E. A. JUDGE had earlier argued the same in: The Social Pattern of Christian Groups in the First Century (London, 1960) 53. E. F. F. BISHOP, Apostles of Palestine. The Local Background to the New Testament Church (London, 1958) and D. Y. HADIDIAN, Palestinian Pictures in the Epistle of James, ExpTim 63 (1953) 227 - 228, are the classical exponants of this position, although many commentaries give similar data. R. B. WARD, The Communal Concern of the Epistle of James (unpublished Th. D. thesis, Harvard University, 1966). Significantly the rich blaspheme the Name, but they do not compe! the Christians to blaspheme (Acts 26:11).
THE EPISTLE OF JAMES IN MODERN DISCUSSION
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to be partial to the rieh. 20 It is familiar with the Old Testament (possibly the LXX)21 and probably familiar with extrabiblical traditions about Abraham, Job and Elijah as well. 22 If it shares James' theology, it has a high expectancy of the parousia and focuses its Christology on Christ as the coming Lord. Structurally, it is run by 1tpEaßun:pot (5:13). Its locality is "in the Diaspora", which, if not a metaphorical statement, means that it is outside of Jerusalem and probably outside of Palestine. 23 This sociologicalltheological description needs further research, but it does not appear to describe the church towards the end of the century. Indeed, for some scholars it seems to fit pre-war Palestine better than any other setting. 24 Further elaboration and examination is necessary, however, before such a hypothesis can be considered established.
IH. Literary Genre
1. Paraenesis It is obvious that what has been discussed above touches deeply on the question of literary genre. James appears to be an epistle, but it is obviously
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R. B. WARD, Partiality in the Assembly: James 2:2-4, HarvTR 62 (1969) 87 -97, argues the setting for Jas. 2:2-4 is a church court modeled on the Jewish Beth-din. Paul assurnes such a practice in I Cor. 6:1-11, but if WARD is right in detail, the picture in James is deeply Jewish and probably Palestinian. Despite the claims of H. A. A. KENNEDY, Hellenistic Atmosphere, 39, and S. S. LAws, Does Scripture Speak in Vain?, NTS 20 (1974) 211- 212, that James quotes the LXX cexactly', the evidence from the five possible citations shows only one case where James is close enough to the LXX and the LXX divergent enough from the MT that dependence is possible (Jas. 4:6 = Provo 3:34). Unfortunately, this passage is part of an early Christian paraenetic tradition, so James may have borrowed it. Since James never clearly quotes the MT, his use of the LXX is possible, but not proved. On the other hand, whatever translation he uses, James' contact with the Old Testament is extensive. Indeed, L. T. JOHNSON, The Use of Leviticus 19 in the Letter of James, JBL 101 (1982) 391- 401, argues that in chapters 2, 4, and 5 there are multiple allusions to Lev. 19, making James alm ost midrashic in parts. P. H. DAVIDS, Tradition and Citation, and G. C. BOTTINI, La preghiera di Elia in Giacomo 5, 17 -18. Studio della tradizione biblica e giudaica (Jerusalern, 1981). Of course the recipients may be envisioned outside the area, but the author's concerns may be local. In such a published letter he may simply reflect his own church rather than a foreign or extern al situation. R. P. MARTIN, Life-Setting, is the most explicit. But see also P. H. DAVIDS, Themes in the Epistle of James that are Judaistic in Character (unpublished Ph. D. Thesis, University of Manchester, 1974) 448 -454, the introduction to the commentary in note 8 above, and F. MussNER, Der Jakobusbrief, Herders Theol. Komm. XIII/I (Freiburg, 1967) 12-23. MUSSNER points out that theologically the letter can only fit the pre-70 situation of Jewish-Christianity.
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PETER H. DAVIDS
a letter unlike those in the Pauline corpus, thus a literary epistle or a tract with an epistolary form. Furthermore, within the epistle there are units which show their own stylistic features (e. g. 2: 1-13, 14 - 26) and are thus labeled separately as diatribes. 25 FinaIly, James appears to be aseries of unrelated units designed primarily for ethical exhortation. This has led DIBELIUS and HOPPE to label it paraenesis, although with differing results. 26 Basically what the modern discussion has done, then, is to eliminate wisdom (which was certainly a common hypothesis in the last century) as a literary context for the epistle, and to focus on its hortatory character and apparently disjointed style.
2. Epistolary Form (Literary Epistle) Clearly, this development in literary analysis is useful, but the full picture must take in a wider scope. First, the epistle is a literary epistle, not a paraenetic document. For example, DIBELIUS cites Ps. - Phocylides, Tobit 4:5 -19; 12: 6 -10, Barn. 19 - 29, Test. XII, and M. Aboth, as weIl as the sayings tradition of the synoptics and the ethical sections of Paul as examples of paraenesis. 27 James may have the same effect on the reader as this literature, but in style he comes dose only to Paul, who has integrated his material into a broader structure and purpose. He is quite unlike Ps.-Phocylides in style. This me ans that one needs to ask what larger structures exist in James and why James chooses the epistolary form rather than a simpler paraenetic form. One dares not confuse form with content.
3. Form Criticism Here the study by F. O. FRANCIs is most useful. FRANCIS has pointed out that the literary letter was an art form with adefinite structure. One of its structural forms was that of a doubled opening (e. g. ABC. A/B/C /) which introduced subjects later taken up in the body of the letter (in the case of James, in chiastic order) and summed up in the dosing paragraph. There were also certain topics which needed to be covered in the dosing, such as oaths,
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J. H. ROPES, Epistle of James, 6 -18, is an early representative of this view. Interestingly enough, he explicitly rejects paraenesis as a literary form (p. 18). M. DIBELIUS, James, 1-11; R. HOPPE, Der theologische Hintergrund des Jakobusbriefes, FzB 28 (Würzburg, 1977) 15. More recently L. G. PERDUE, Paraenesis and the Epistle of James, ZNW 72 (1981) 241- 256, has argued this same thesis with more sensitivity to the sociological function of the paraenesis as a whole. Cf. K. KÜRZDÖRFER, Der Charakter des Jakobusbriefes (unpublished Doktorarbeit, University of Tübingen, 1966) 87 - 95, 110 ff. KÜRZDÖRFER prefers to speak more specificly of "Parakiese". M. DIBELIUS, James, 7 -11.
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health, and a final exhortation, which summed up the purpose of the author. 28 The structural pattern as FRANCIS sees it explains several phenomena. First, it explains the order in which topics crop up. Second, it reveals relationships among the topics which may have been suspected previously, but had never been adequately explained (e. g. that between the wisdom and the tongue/ speech themes). Third, it explains why James appears to end at 5:11 and then suddenly takes up several unrelated topics, e. g. oaths (in pi ace of the normal closing oath) and healing (in place of a health wish). Finally, it explains the strange similarity between James and 1 John. Both are concerned with the Spirit, community unity, and generosity and thus probably have roots in a common paracletic tradition. The unusual fact is that although they are stylisticly so very different, their endings contain closely related content in the same order. This observation calls for further research into the common tradition.
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Redaction Criticism (Including Distourse Analysis)
This overall epistolary structure means that one must be careful in one's analysis of James. Two types of analysis have been attempted recently. First, KÜRznöRFER has presented seven principles for analyzing the borders between paraenetic units and thus isolating them. 29 While one may not agree with either his conclusions or his application in every detail,3o this is certainly a contribution. Second, the "International Linguistics Center' has attempted to analyze the letter using the principles of discourse analysis. 31 While there is naturally a certain theological weakness in the analysis as weIl as a lack of
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F. O. FRANCIS, The Form and Function of the Opening and Closing Paragraphs of James and I John, ZNW 61 (1970) 110 -126. A similar outline was independently discovered by this author, but without FRANCIS' theoretical foundation. FRANCIS provides numerous examples of the form from the Koine period. More recently J. M. REESE, The Exegete as Sage: Hearing the Message of James, Biblical Theology Bulletin 12 (1982) 82-85, has argued for a chiastic structure to the book, but without examples of the use of this form in the cultural environment of the epistle, which leaves FRANCIS still the more convincing. Cf. also J. L. WHITE, New Testament Epistolary Literature in the Framework of Ancient Epistolography, ANRW II 25,2, ed. by W. HAAsE (Berlin - New York, 1984) 1756. K. KüRzDöRFER, Der Charakter, 87 - 90. In providing this explicit analysis he improves upon DIBELIUS whose analysis, which in places is brilliant, relies more on his own insight than on stated principles. R. HOPPE, Der theologische Hintergrund, 1, 15. R. HILL, An Overview of the Discourse Structure of James, and ID., An Analysis of James 3 -5 to the Paragraph Constituent Level (Aug., 1978); J. O. EKSTROM, The Discourse Structure of the Book of James (no date); C. ROUNTREE, Further Thoughts on the Discourse Structure of James (Aug., 1976), and K. TORAKAWA, Literary-Semantic Analysis of James 1- 2 (Aug., 1978). All of these are unpublished documents from The International Linguistics Center, Dallas, TX.
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grounding in classical literature, the research demonstrates both the divisions discovered by KÜRZDÖRFER and in part the larger structure argued by FRANCIS. The important fact demonstrated by both the discourse analysis and by FRANCIS is that KÜRZDÖRFER and DIBELIUS have only half the story. Scholarship has learned that parts of works often circulated as independent units, but certainly in synoptic studies it has long since been established that the final combination of the units subsumed them to larger thought structures, i. e. redaction criticism has now added a new level to the form criticism practiced by DIBELIUS. 32 This means that one must look at James as a redacted work. On the one hand, one has the traditional material (e. g. proverbs, oral discourses, prophetie denunciations, sayings, parables) out of which the work was composed. On the other hand, one has a redacted epistle with its own theological purposes and life-setting. 33 This dual level explains why there has been a confusion over James' literary form: it has more than one, depending on which level it is analyzed.
5. Oral Discourse (Diatribe/Synagogue Homily) Given the above, the most prominent of the constituent units is the diatribe. The discussion of this literary form was most fully carried out by R. BULTMANN,34 although DIBELIUS' work probably does a more thorough analysis with respect to James. In this analysis he describes the form as characterized by: rhetorical apostrophe, imaginary opponent, rhetorical questions, invectives, irony, metaphor, and paratactic constructions with a conditional sense. 35 In other words, the diatribe style is that of oral discourse. This fact makes one suspect that there may be more widespread models available for comparison than Cynic-Stoic ones. This hypothesis is born out by an examination of the Hellenistic-Jewish homily, according to H. THYEN, who classes James within this group of works. 36 The problem with this study, however, is that 32
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"Although redaction criticism has been most closely associated with the Gospels, there is no reason why it could not be used - and actually is being used - to illuminate the relationship between tradition and interpretation in other New Testament books." D. O. VIA in the Forward to N. PERRIN, What Is Redaction Criticism? (London, 1970) p. viii. This comment sparked this author's own self-conscious application of red action criticism to James, i. e. P. DAVIDS, Themes. R. HOPPE, Der theologische Hintergrund, appears to be another such attempt. For a preliminary attempt to separate these levels, although lacking total consistency, see P. DAVIDS, The Epistle of James. R. BULTMANN, Der Stil der Paulinischen Predigt und die kynisch-stoische Diatribe, FRLANT 13 (Göttingen, 1910), especially pp. 10 - 63. BULTMANN'S discussion is too full to attempt to outline his points here. Now cf. also K. BERGER, Hellenistische Gattungen im Neuen Testament, ANRW II 25,2, ed. by W. HAAsE (Berlin - New York, 1984) 1124-1132. DIBELIUS, James, 38. H. THYEN, Der Stil der Jüdisch-Hellenistischen Homilie, 16. The title is probably not accidental in that he was BULTMANN'S student.
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the thesis is somewhat circular: a group of works are defined as HellenisticJewish and then used to prove the thesis. 37 Part of the thesis evaporates should one show that the works in question are either not Jewish, not synagogue homilies, or not Hellenistic. But what disappears is his specific lable, not his argument that the diatribe style is more widespread than the diatribe. That which is lacking in THYEN'S work has been supplied by W. W. WESSEL. 38 Using only Jewish sources(principally the homiletic midrashim) he has established that the synagogue homily had the same characteristics as the diatribe. 39 This fact, of course, leads one to question why it is necessary to use the term diatribe at all. One does not need to go so far as some classicists do, who deny the diatribe was a classical literary category and is thus too loose a term to be useful at all,4O to observe that its characteristics are those of lively oral discourse. James contains oral discourse. Stylisticly
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The works cited are: Philo, 1 Clement; 4 Macc.; James; Hebrews; Acts 7; Didache 1- 6, 16; Barnabas; Hermas; Test. XII; Wisdom. W. W. WESSEL, An Inquiry into the Origin, Literary Character, Historical and Religious Significance of the Epistle of James (unpublished Ph. D. thesis, University of Edinburgh, 1953). Unfortunately neither THYEN nor WESSEL was aware of the other's simultaneous work. The problem with the homiletic midrashim as with any rabbinie source is that the documents are late, even if they may contain earlier traditions. Thus J. NEUSNER and his school have argued that detailed form-critical analysis is necessary. This is not the place to debate the issue, although some of NEUSNER'S thesis is open to question (cf. P. DAVIDS, The Gospels and Jewish Tradition, in: Gospel Perspectives, vol. I, ed. R. T. FRANCE and D. WENHAM [Sheffield, 1980] 75 - 99), but two facts should be mentioned. WESSEL, while pre-NEusNER, has partially protected hirnself both in his methodology and in his consultation with others. Second, if WESSEL and THYEN make similar points using different materials, they are mutually supporting. E. g. H. D. JOCELYN, Horace, Epistles 1, Liverpool Classical Monthly 4 (1979) 145 -146. P. H. DAVIDS, James, has begun in this direction in his comments on eh. 2. Namely, Jas. 2 has two sections, 1-13 and 14-26. Each begins with an illustration or incident and discusses it using a primary and then a secondary text from scripture. This pattern appears similar to some midrashic patterns of commenting on haggadah.
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PETER H. DAVIDS
IV. Background Theology
If the epistle of James is in fact composed of material from" the author's background, then it behoves the student to pay dose attention to that background. Although this essay can only discuss four background areas, more detailed study would certainly be useful, for the literature is large. 1. Hermas There is an obvious relationship between James and the Shepherd of Hermas. MAYOR observed this fact 80 years ago and made a formidable list of paraIlels. 42 But paraIlels are not proof of dependence per se, so debate was joined immediately and has raged up to the present. 43 Most authors have tended to be cautious, but it has been abundantly dear that a relationship exists. For O. J. F. SEITZ this relationship is that both James and Hermas used a lost apocalyptic work, also mentioned in 1 and 2 Clement. 44 Thus a lost work conveniently mediates the relationship, which does not indicate anything about the date of James or its use in the church, but does establish a literary relätionship as Mark mediates between Matthew and Luke. This solution has not been found universaIly acceptable. S. S. C. MARSHALL argued after a detailed examination that the relationship was even dos er. She noted that most of the paraIlels occur in three contexts in Hermas, Man. 5, 9, and 12. In each there is a duster of identical or related terms (e. g. öi",ux,oC; and öi",ux,oC; aVllP) as weIl as similar ideas and relationships. Since Hermas is presented as avision, he directly cites neither the Old Testament nor James. But the phenomena mentioned, plus other similarities in background are so stFiking that Hermas must have read and used James. 45 If one accepts MARSHALL'S argument, there still remains the question as to whether Hermas understood James. Are the two works distant in thought and perhaps in time from one another? In at least two areas this appears to be true. First, on the concept of öi",ux,oC; Hermas appears to be moving in a more inteIlectual direction in Man. 9 and thus away from James' sharp ethical contrasts. Second, on the theme of Armenfrämmigkeit Hermas has reduced the rich - poor tension and thus mediates between James and Clement's
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J. B. MAYOR The Epistle of St. J ames (London, 1910) lxxiv -lxxvii (This material was already in the first edition of 1892). While F. J. A. HORT, The Epistle of St. James (London, 1909) xxvi, supported MAYOR, J. DRUMMOND, The New Testament in the Apostolic Fathers (Oxford, 1905) 108 -113, argued that the dependence of Hermas on James was not probable. O. J. F. SEITZ, The Relationship of the Shepherd of Hermas to the Epistle of James, JBL 63 (1944) 131-140. S. S. C. MARSHALL, Character, Setting, and Purpose, 227-234. Cf. S. S. LAWS, James, 22 - 23, for a summary of the argument.
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THE EPISTLE OF JAMES IN MODERN DISCUSSION
dives salveturt. This points towards some separation between the two works with Hermas' thought developing out of James' in a less radical direction and thus perhaps somewhat later. 46 More work, however, is needed in this area. 2. The Christian Paraenetic Tradition
If J ames has contact with Hermas, it is even more true that he has contact with the Christian paraenetic tradition. In fact, it is this extensive contact that makes the evaluation of the relationship to Hermas so difficult. Achart may perhaps be helpful: 47 Parallels to James in Acts - Revelation James Hebrewsl J ohannine Pauline
1 Peter
1:1 1:2f. 1:4
1:1 1:6-7; 4:12f.
1:6 1:10 1:12 1:14 1:15 1:16 1: 17 1:18
Heb. 10:36 1 Jn. 3:21-22 Rev.3:17 Rev.2:10 1 Jn. 2:25
1 Jn. 1:5 1 Jn. 3:9 Rev. 14:4
1:20 1:21
Heb. 13:22
1:22 1:25 1:27
1 Jn. 3:18
46
47
Rom. 5:3-5 1 Thess 5:23 Eph.4:13 Eph.4:14 1 Tim 6:17 2 Tim. 4:7-8 Rom. 8:28 Rom.7:7ff. Rom. 7:10 Ga!. 6:7 Eph.5:8 2 Cor. 6:7 Co!. 1:5 Eph. 1:13 2 Tim. 2:15 Rom. 1: 17; 2: 13 Eph.4:26 Co!. 3:8-10 Eph. 4: 22 - 26 Rom. 8:2 1 Tim. 5:22; 6:14
Other
1:23 -24 5:4
1:23
2:1
1:12
This abstracts the argument of an unpublished paper, James and the Shepherd of Hermas, presented to the Eastern Great Lakes Biblical Society in April, 1977. Cf. P. H. DAVIDS, Themes, 63 - 64, 472 - 473. The relevant Hermas passages on Armenfrämmigkeit are Sim. 2 and Vis. 3,9, 2-6. This chart is drawn largely from material in J. B. MAYOR, Epistle of St. James, xc - cix, supplemented by the notes in the NESTLE 26th edition text and the author's observations. The chart is not intended to be exhaustive, and is mainly limited to verbal parallels with some substantive connection in content to James.
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]ames Hebrewsl] ohannine Pauline
1 Peter
2:2 Heb. 10:35 2:5 Rev.2:9 2:7 2:10 2:14ff. 1 ]n. 3:17
4:14
Other
1 Cor. 1:27 Gal. 3:10; 5:3
(cf.
2:5) 2:18 2:21 2:23 2:25 3:1 3:2 3:10 3:13 3:14
Heb. 11:17
Gal. 5:6 Rom. 4:1-5,16-22 Rom. 4:3
Heb. 11:31 1 Tim. 1:7 1]n . .l:8-10 Eph.4:29 1 ]n. 2:3-6
3:15
3:18 4:1
Heb. 12:11
4:4-6 4:7 4:11 4:12 4:15 4:16 4:17 5:7 5:8 5:9 5:13 5:16ff. 5:17 5:19 5:20
1 ]n. 2:15
2:12 2 Cor. 12:20 Eph.4:31 1 Cor. 2:14 Gal. 5: 19 - 24 1 Tim. 4:1 Phil. 1: 11 Gal. 5:16-25 Rom. 7:32 Rom. 8:7
2:11 5:5-6 5:8ff.
Rom. 2:2 Rom. 2:1, 14:4 Acts 18:21 1 ]n. 2:16 Rom. 14:23 Heb. 10:36ff. Heb. 10:37 Rev.3:20 Rev. 16:25 1 ]n. 5:14 Rev. 14:15
Phil. 4:5 Col. 3: 16 Acts 12:5 Acts 11:6 Gal. 6:1 4.8
Even a cursory reading of this data will demonstrate two points. First, ]ames' closest parallels are with paraenetic material and works, particularly with 1 lohn and 1 Peter. Second, the type of parallels one observes are not those of direct borrowing, but of common dependence on an oral tradition. There are forms and catch phrases in common, but they do not cluster together
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nor do they come in the same order (with the exception of parts of 1 John). Thus one must speak of a common tradition rather than a literary relationship. James is obviously well-rooted in this tradition. It is unfortunate that few studies have been done in this area to outline the common tradition. 48 Most works have focused more on James' unique contribution rather than showing his continuity with tradition. 49 The data exists within the texts of commentaries, but still needs compilation, although many works attempt a limited compilation in their introductions. There has been enough study to show the dose relationship of James and 1 Peter,50 to show that James and 1 Clement participate in the same stream of tradition,51 and to show that James 3: 13 -18 is related to other paraenetic catalogues in the New Testament. 52 J ames .is dearly deeply rooted in a broad stream; the dimensions of this stream still need to be mapped.
3. The Jewish Literary Tradition It is dear that both the Christian paraenetic stream in general and James in particular are dependent upon a Jewish literary background. 53 The question remains as to the dimensions of this background.
a) Wisdom Literature The first and most obvious background is that of the Jewish wisdom tradition. There is no doubt that this has been seen as the most probable background for James for at least the past century.54 The several references to wisdom (1: 5; 3: 13 -18), the apparently disjointed and proverbial nature of the style, the thematic similarities (e. g. Sir. 2:1ff. = Jas. 1:2ff.; Sir 3:29-4:10 = Jas. 2:14-26; Wis. 1:5 = Jas. 1:5 -8), and the ethical focus make this parallel obvious. Change "my son" to "my brothers" and the ethical exhortation in the wisdom tradition is not unlike that in James.
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One is being done at present on the ethical tradition by Mr. W. BAKER at the University of Aberdeen. This is the approach of R. SCHNACKENBURG, The Moral Teaching of the New Testament (New York, 1965); J. T. SANDERS, Ethics in the New Testament (Philadelphia, 1975); and R. E. O. WHITE, Biblical Ethics (Atlanta, 1979). M.-E. BOISMARD, Une Liturgie Baptismale dans la Prima Petri II - son Influence sur l'Epltre de Jacques, RB 64 (1957) 161-183. F. W. YOUNG, The Relation ofI Clement to the Epistle of James, JBL 67 (1948) 339-345; H. CHADWICK, Justification by Faith and Hospitality, SP 4 pt. 2 = TU 79 (1961) 281. B. S. EASTON, New Testament Ethical Lists, JBL 51 (1932) 1-12; E. KAMLAH, Die Form der katalogischen Paränese im Neuen Testament, WUNT 7 (Tübingen, 1964); S. WIBBING, Die Tugend- und Lasterkataloge im Neuen Testament, ZNW Beih. 25 (Berlin, 1959). Cf. notes 51 and 52 above. E.g. W. B. CARPENTER, The Wisdom of James the Just (London, 1903), expresses this idea on a popular level.
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This supposition has both intrinsic prob ability and some careful studies to support it. On the side of probability is the likelihood that the author had read both Sirach and Wisdom (and perhaps other similar works as weIl). Both works were widely read in Jewish circles, so one would be surprised if a Jew literate in Greek had not read them. Both works were also respected by Christi ans - one need only cite their inclusion in the early uncials - and so the literate author of James would have read them even if his Judaism were tangential. 55 Thus it is not a question as to whether these works were known by James, but of the extent to which they formed the basis of his theology. It is to this issue that R. HOPPE speaks and provides the careful theological study. According to his thesis the wisdom theme is central to J ames, although his Christian experience has indeed colored it. James is Jewish, but also decidedly Jewish-Christian. 56 b) "Rabbinic' Literature HOPPE'S evidence is impressive, although it need not be seen as an exclusive ans wer. If M. GERTNER'S ideas of a rabbinic connexion have not proved convincing because of their speculative nature,57 more recent research shows a deeper connexion with "mainline Judaism' than might be supposed, both in the discovery of expositional forms not unlike the midrashic structures,58 and in the comparison of the ideas in the epistle with the analogous theological structures in rabbinic material. 59 This analysis, unfortunately, is still in its infancy. c) Dead Sea Scrolls This leaves, however, one area of Judaism left untouched, an area which might be termed apocalyptic Judaism. Where the study of HOPPE is weak is precisely in that he did not examine this area. For example, the idea of wisdom in James is not unlike that in Qumran. The catalogue in Jas. 3:13 -18 is more 55
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As S. S. LAWS, James, 4 = S. S. C. MARSHALL, Character, Setting and Purpose, 200 - 211, argues that James' Judaism is derivative, that of a God fearer who had at least occasionally attended the synagogue, this point is important. His use of Jewish wisdom can hardly be tangential if one takes the point of D. BERTRAND, Le fond de l'epreuve. Epltre de Jacques 1, 12-18, Christus 30 (1983) 212-218, that Sir. 15:11-20 is the major source for a significant section of the epistle. R. HOPPE, Der theologische Hintergrund, especially 146 -148. Cf. also E. BAAS LAND, U. LUCK, and J. M. REESE. M. GERTNER, Midrashim in the New Testament, JSS 7 (1962) 283 - 291. He believes James is a midrash on Ps. 12:1-5. Cf. also L.T. JOHNSON. EMANNS, Jacques 2, 24-26 la lumiere du judalsme, BibOr 26 (1984) 143 -149, suffers from another problem in that he cannot find evidence for the rabbinic traditions he cites early in the Tannaitic period. See above the section on literary form. P. SIGAL, The Halakhah of James (an as yet unpublished paper delivered to the Eastern Great Lakes Biblical Society on April 11, 1980).
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similar to that in 1 QS 4 than to any other Jewish or Christian ethical catalogue. 60 Abrief study of such details leads SIGAL to state that a more detailed examination "would indicate a hypothesis that the halakhah of James is pietistic and partakes of the quality of Qumran". 61 It is true that James does not contain examples of pesher exegesis nor of Qumran's interest in purity nor of its nationalistic hopes. But, first, James is a rather short work, and, second, one would not want to argue that James is e pure Qumran.' Rather, Qumran is an example of a wider stream of apocalyptic and pietistic Judaism which induded 1 Enoch, the Testaments of the Twelve Patriarchs and similar works. One might term his thought hasidic Judaism (referring to the earlier rather than the later use of the term) and pay particular attention to the parallels between James and these latter works. For example, only James, Luke, and 1 Enoch explicitly curse the rich. The issues of doubleness, the evil impulse, U1t0Jlovi], 'tEAElO<;, and even croepia concern this group of literature. There is also a common quietism and pietism in the face of the coming apocalyptic day (as in Jas. 5:7 -11).62 The omission of this material in DIBELIUS' work is, of course, understandable, but it has unfortunately blinded much of modern scholarship to a very real background area of the epistle.
4. The Jesus Tradition When one investigates the Jewish background of James, he inevitably must inquire to what degree the Jewish material was mediated to James by some part of Jewish-Christian tradition. In part this question has been answered in that J ames has been placed within the Christian paraenetic tradition as apart of the developing stream. This means that much of the material in James flows out of that stream and that the redactor was thoroughly rooted within it. But certainly the chief consciously designated mediator of Jewish materials for the Christian tradition must have been Jesus; that is, the Jesustradition in all its breadth. For James it is most important that one ask about his relationship to this tradition, for there certainly apears to be one. James, of course, never cites the Jesus-tradition, but that appears to follow normal New Testament practice. On the other hand, there are sayings in James which may be doser to the ipsissima verba Jesu than those recorded in the gospels, e. g. Jas. 5:12. 63 In between these two types of observations
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P. H. DAVIDS, Themes, 397 -447. P. SIGAL, cHalakah of James', 4. Cf. W. I. WOLVERTON, The Double-Minded Man in the Light of Essene Psychology, AnglTR )2 (1956) 166 -175. As much of this data is in P. H. DAVIDS, Themes, one cannot repeat it all here. P. S. MINEAR, Yes or No, the Demand for Honesty in the Early Church, NT 13 (1971) 1-13. This article compares Jas. 5:12, Matt. 5:33-37, 23:16-22, and Justin, Apology I, 16, 5. Cf. G. DAUTZENBERG, Ist das Schwurverbot Mt 5,33 -37; Jak 5,12 ein Beispiel für die Torakritik Jesu?, BibZeit 25 (1981) 47 - 66.
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are those which point to a multitude of parallels to gospel sayings, in some cases of which a deliberate allusion may be intended. 64 The analysis of this material has been various. M. H. SHEPHERD argued . that James is inaccurately eiting Matthew from memory, having heard it read in church,65 whereas J. H. MOULTON had earlier argued that James is in fact deliberately trying to commend the yet unwritten teaching of Jesus to a hostile Jewish audience. 66 While one cannot accept MOULTON'S thesis of the audience, on the whole he has the better of the argument. As early as L. E. ELLIOTTBJNNS it had been shown that James is dependent on a pre-literary Jesus tradition. 67 A careful review of the data by J. B. ADAMSON points to the same fact: whereas James' interest in law is similar to Matthew, his thematic interests and eschatology are doser to Luke, but he is independent of both and depends on the pre-gospel tradition. 68 In two more recent analyses of a somewhat more limited scope, G. MAlER and R. HOPPE come to similar condusions about the major themes in James. While James ultimately has wisdom material as his background, this is refracted, according to HOPPE, through the pregospel Jesus tradition. 69 Therefore the condusion that James knows and uses the unwritten Jesus tradition appears well-founded, but the matter is far from dosed. There still remains to investigate how he uses it. Why does James not eite directly? Is the tradition so common that he expects the readers to have memorized it? How does he weave the equotations' together? Are they the texts upon which his work is a midrash (indeed, is the work sermons woven together apart from their texts) or is the Jesus tradition merely illustrative? This, of course, raises the question of authority and the role of both Jesus and James. Finally, can one identify the form of the tradition more dosely? The vast majortiy of J ames' parallels are with the Q tradition, but only with those parts within the Sermon on the Mount/Plain (28 of 36 passages); while James' interest in the law may appear Matthean, his reversal of fortunes theme, his curses on
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J. B. MAYOR, Epistle of St. J ames, lxxxv - xc, presented the list which has formed the basis for most studies since, but further data has been supplied by W. D. DAVIES, The Setting of the Sermon on the Mount (Cambridge, 1966) 404-405, and F. MussNER, Der Jakobusbrief, 48-50. Achart which is the basis for this essay is found in P. H. DAVIDS, James. M. H. SHEPHARD, JR., The Epistle of James and the Gospel of Matthew, JBL 75 (1956) 40-51. J. H. MOULTON, The Epistle of James and the Sayings of Jesus, Expositor 7th series 4 (1907) 45-55. L. E. ELLIOTT-BINNS, Galilean Christianity (London, 1956) 47. J. B. ADAMsON, An Inductive Approach to the Epistle of James (unpublished Ph. D. thesis, University of Carnbridge, 1954), 291- 310. F. HAHN, Die christologische Begründung urchristlicher Paränese, ZNW 78 (1981) 90 - 99, has more recently stated this same thesis. G. MAlER, Reich und Arm (Gießen/Basel, 1980); R. HOPPE, Der theologische Hintergrund, 119 -148. Cf. F. ELEDER, Jakobusbrief und Bergpredigt (unpublished Doktorarbeit, Wien, 1966). A similar argument is presented by E. BAAS LAND.
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the rich, and his eschatology are far doser to Luke. Does this data indicate something about the early history of Q? It may be that Q is composite, and that Luke records the more original form of the ethical paraenesis that later became the Sermon. Perhaps this was originaIly gathered for pre-baptismal instruction. Surely furthe-r research along these lines is indicated, as weIl as study to check for thematic relationships in the Johannine material. Such study may help in delineating the early history of the Christian paraenetic tradition and may reveal it to be essentiaIly an expansion and application of the J esus-tradition. 69a
5. Linguistic Background While not related to the theological background per se, the linguistie background of James does eontribute to interpretation. In this essay it is not possible to do more than cover the basic research. It has been dear for ages that James' Greek is relatively good; i. e. good Koine, although hardly dassical. Thus James ranks with Hebrews and perhaps 1 Peter as among the best Greek style in the New Testament. It is only recently, however, that a technical analysis of this style has been undertaken. 70 On the other hand, a description of the Greek style may obscure the fact of grammatical peeuliarities and stylistic features unusual to Greek. This semitizing language is very common in James, but there are two possible sourees: 1) the influenee of the LXX upon an author unacquainted with Aramaie or Hebrew, and 2) a Hebrew or Aramaie substrueture, either in the mind of the author (i. e. he is a Palestinian who has learned to read and write Greek proficiently) or in the sources he is using (i. e. he is using sources which onee were in Aramaie, however much he may be improving, editing, or even translating them). Separating these influenees is very diffieult, if not impossible, for it involves multiple possibilities. A person who read both Aramaie and the LXX (e. g. a Paul) might also be influenced by sayings of Jesus in either a semitizing Greek or an Aramaie form. If this person were editing homilies and sayings whieh were on ce in Aramaie, four different sources of semitizing
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Some progress has been made towards answering some of these questions, e.g. P. H. DAVIDS, James and Jesus, in: The Jesus Tradition Outside the Gospels, ed. D. WENHAM, Gospel Perspectives 5 (Sheffield, 1985) 63 - 84, and ID., Jesus-Paraenesis in the Catholic Epistles, Anglican Theological Review (forthcoming). C. B. AMPHOUX, Vers une description linguistique de l'epltre de Jacques, NTS 25 (1978) 58 - 92; ID., L'emploi du coordonnant dans J'Epltre de Jacques, Biblica 63 (1982) 90 -101. This type of analysis will be assisted by the computer-generated tools (and computer programs) of such scholars as T. FRIBERG and B. FRIBERG, Analytical Greek New Testament, Baker's Greek Testament Library 1 (Grand Rapids, 1982). We should also note that structuralist/semantic studies are beginning to come out on James, e.g. F. GENUYT'S series of four articles in SemiotBib 19-24 (1980-1981). We have yet to see what contribution this field of study will eventually make. ANRW 11 25.5
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language would come into play, only one of which would be the author's addition. However, when F. MUSSNER describes no less than ten different types of semitisms in James (e. g. parallelismus membrorum in 1:5, 1:9, 1:11; semitic syntax in 1:25, 2:18, 4:7 -10; repetition of the pronoun in 2:6; the use of the passive to avoid naming God in 1:55 and 5:15), he finds only one category close enough to biblical language to have been derived from the LXX.71 This conclusion apears to be significant. While the final redactor may have been ignorant of semitic languages (other than having read the LXX and other translated works), the pervasive nature of the semitic structures argues that at least the author (or authors) of the sources for the epistle spoke Aramaic as his mother-tongue, however weIl he was versed in Greek.
V. Theology Research into the theology of J ames is clearly a growing field. Here again the modern ground-breaker was F. MUSSNER, whose excurses demonstrated how wrong DIBELIUS had been to claim no theology existed, for it was clearly there to be drawn out. 72 Since his work R. HOPPE and G. MAlER have each focused on separate theological issues. 73 Thus the foundations exist for a major theological discussion of James. Unfortunately such a discussion would be impossible within the confines of this article, although it has been attempted elsewhere. 74 Here one can only summarize conclusions and point to the underlying resources, which should be enough to set James into the religious context of the Roman world,75
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F. MUSSNER, Der Jakobusbrief, 30 - 32. Ibid.; M. DIBELIUS, James, 5 - 6, 11. See note 69. MAIER'S theme of Armenfrämmigkeit has been investigated before (e.g. DIBELIUS, James, 39 -45, but as a milieu, not a theology; and F. MUSSNER, Der Jakobusbrief, 76 - 84); HOPPE'S theme of faith has been handled in most works on James and Paul, but rarely independently (cf. MUSSNER, 133 -136), while his study of wisdom is unique in its scope. P. H. DAVIDS, James, and ID., Themes in the Epistle of James, do this 'in some detail. The reader must look there for further data. More limited attempts at a theology of James are found in J.-L. BLONDEL, Le fondement theologique de la parenese dans l'epltre de Jacques, RevTheolPhil 29 (1979) 141-152; U. LUCK; M. J. TOWNSEND, Christ, Community and Salvation in the Epistle of James, Evangelical Quarterly 53 (1981) 115 -123; J. ZMIJEWSKI, Christliche ·Vollkommenheit'. Erwägungen zur Theologie des Jakobusbriefes, StudNTUmwelt 5 (1980) 50 -78. The one putative background and thus possible context which is being omitted is that of gnosticism. H. SCHAMMBERGER, Die Einheitlichkeit des Jakobusbriefes im antignostischen Kampf (Diss. Jena, Gotha, 1936) has not been convincing. There is no evidence of gnostic influence in James' community.
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1. Testing (1tEtpacrllO<;) The main theme of the Epistle of J ames concerns testing, 1tEtpacrllO<;. It appears in both lead sections of the opening statement (1:2-4 and 1:12-15), as weIl as in major blocks throughout (e. g. 4:1-10, 17). It is probably the unifying theme which underlies the rest of the work, for the test calls forth the patience of 5:7ff., requires divine wisdom, and relates to the use of wealth. Without delineating the whole testing tradition,76 or the related ye~er tradition, one can at least examine James' use of those traditions. For James testing is not entirely external (as, for example, in the persecutions mentioned in 1 Peter), but partly internal, in one's reaction not only to persecution, but also to economic circumstances and other vicissitudes of life. The point James makes is that these constitute a test of faith. As a test they must be met with eschatological anticipated joy,77 for their purpose is purificatory, not malevolent. Patient endurance will lead one to eternal blessedness (1:12), and thus is a cause of present joy. The key need is to pass the test; i. e. to be ÖOKtllO<;. Within the situation of testing there can be two reactions. On'e is to trust God and endure. The other is to blame God, to fail to trust hirn as Israel did in the wilderness. It is not that one would deny God, but that one would doubt his ability to save. Thus one would be of two minds (öüvuxo<;, 1: 8, 4: 8).78 One of the minds is that directed by the natural human impulse in the person, the evil ye~er. Because it is by nature not subject to restraint or limit, it causes dissention within the community as it drives towards material advantage (4:1ff.; fJöovi) = E7tt8Ullta of chapter 1) and thus puts the individual on the path to death (1:14-15). The human reaction to this internal temptation is to blame God for the extern al pressure and thus excuse giving in to it. But that is precisely what Israel did in the wilderness, and God ought never to be so put to the test. 79 Such defection is worse than useless, for it is not only failing to deal with the internal impulse (E1tt8Ullta), but also failing to res ist the demonic forces which stand behind it (4: 7 - 8).80 The person ought to be patient. For this he has the examples of such Old Testament worthies as Abraham, Elijah, and Job, aIl of whom were seen in Jewish tradition as much-tested individuals and all of whom stood firm in the test. 81 76
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Cf. B. GERHARDSSON, The Testing of God's Son (Lund, 1966). THOMAS, Anfechtung und Vorfreude, KerDo 14 (1968) 183 - 206. W. I. WOLVERTON, The Double-Minded Man in the Light of Essene Psychology, AnglTR 38 (1956) 166 -175. P. H. DAVIDS, The Meaning of u1tEipacrtOC; in J ames i. 13, NTS 24 (1978) 386 - 391. An independent discussion of the role of ye$er theology in James appears in J. MARCUS, The Evil Inclination in the Epistle of James, CBQ 44 (1982) 606 - 621. As in Qumran, both internal impulses and external spiritual forces can be simultaneously blamed for the origin of personal sin without explaining how the two relate. The Job in question is the character of later Judaism, e.g. Testament of Job, which uses U1toJlovi) so frequently, not the canonical character. Cf. also G. C. BOTTINI, La preghiera.
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3642 2. Poverty
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Piety (Armenfrämmigkeit)
The testing theme is dosely related to that of Armenfrämmigkeit. The community sees itself as the community of the poor, for it is the poor who have been ex al ted by God, chosen as rich in faith, and promised the kingdom (1:9; 2:5-6). In this James is dose to the beatitudes (Lk. 6:20-21). The call is for the poor to experience the eschatological anticipated joy (eschatologische Vorfreude) as they wait for the Lord to come and put an end to their suffering. Thus part of their 1tEtpacrlloi is their poverty. On the other hand, James is highly suspicious of the rich. The term 1tAoucrWt is reserved for those outside the community who persecute
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S. S. LAWS, James, speaks of the terminology in 5:1- 6 as stock language of the LXX. Some of the terms and style certainly are, while others may come from Jesus (e.g. the "rusting' of wealth). But the Old Testament never denounces the rich, but the wicked. This language may be stock for 1 Enoch, but never for the LXX. The language dosely reflects the feelings of the peasant dass in Palestine before the Jewish war. Cf. R. P. MARTIN, "Life Setting'. H.-J. DEGENHARDT, Lukas - Evangelist der Armen. Besitz und Besitzverzicht in den Lukanischen Schriften. Eine traditions- und redaktionsgeschichtliche Untersuchung (Stuttgart, 1965). R. B. WARD, Works of Abraham, HarvTR 61 (1968) 283 - 290. R. B. WARD, Partiality in the Assembly, HarvTR 62 (1969) 87 - 97.
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Therefore for J ames wealth is a test. It is a test for the wealthy as to whether they will be coopted by its lure or will share it freely with the poor. It is a test for the poor as to wh ether they will struggle to obtain wealth, befriending the world and dividing their hearts, or whether they will endure and single-mindedly follow the impartial, generous GOd. 86
3. Faith, Christology, and Eschatology The motivation behind the call to perseverance is the need to maintain the faith in the light of the coming apocalyptic intervention. It is clear that nicrn<; has three different meanings in J ames. The first is commitment or trust, which is what Paul or John would normally mean by the term (1:3,6; 2:5; 5:15). The second is possibly religion (2:1), which is more like the use found in the Pastorals. The third is intellectual belief (2: 14 - 26), a concept of faith virtually unique to one segment of James out of all New Testament literature. 87 The separation of these three meanings is critical to the complete understanding of James' conception of faith, for for hirn true faith is a confident trust in Jesus as the coming one and not intellectual belief, as some apparently tended to hold. 88 Christology, then, pervades the epistle. 89 The author is a servant of the Lord Jesus Christ. The predominant (11 times) Christological theme is KUPto<;Christology, an obvious use of maran type formulae in a Greek context. There is also possibly a hint of wisdom Christology, although the evidence is slim. 9o Absent is a theologia crucis and the titles 'Son of God' and 'Saviour,' which indicates the community has not contacted the themes of Paul's epistles, but is living from the primitive kerygma of the ascended Lord. This Lord is the source of all spiritual gifts (1:7), the controller of history and of personal destiny (4: 15; 5:4, 10 -11), the one before whom one ought to be humbled 86
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Cf. M. HENGEL, Property and Riches in the Early Church (London, 1974); G. MAIER, Reich und Arm. Cf. R. BULTMANN, 1ttO''tEUro, in: TDNT VI, 203 - 228, especially 208 H. where he discusses specifically Christian usages, and O. MICHEL, Faith, in: TDNT I, 593 - 606. It is significant that James uses 1ttO''tEUro ön in 2:19 to describe the meaning faith has in this passage. The issue of faith in James re amins a point of discussion, e.g. D. O. VIA, The Right Strawy Epistle Reconsidered: A Study in Biblical Ethicals and Hermeneutics, JR 49 (1969) 261-262; W. DYRNESS, Mercy Triumphs over Justice: James 2:13 and the Theology of Faith and Works, Themelios 6 (1981) 11-16. This point is critical if one is to understand how 2: 14 - 26 fits the rest of the letter. The definition of faith there is not James' normal one, but one with which he needs to contend. Likewise he uses the terms works (äpyov) and justified (OtKUtOro, 2:21) diHerently than Paul, i. e. with neither the connotations of the rituallaw (e.g. circumcision) nor of forensic justification, both of which are characteristic of Paul. Cf. R. HOPPE, Der theologische Hintergrund, 108 -114. Cf. F. HAHN, Die christologische Begründung. R. HOPPE, Der theologische Hintergrund, 98 - 99, citing 2:1 KUPto<; 'tll<; OO~T\<; and its similarity to 1 Cor. 2:8 cf. 1 Cor. 1:26; Matt. 11:25/ /Lk. 10:21.
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PETER H. DAVIDS
(4: 10) and the one whose name is called over them in baptism (2: 6 - 7) and in whose name the sick are healed. More importantly, he is the coming one, the judge (5:7 - 9).91 It is this last aspect of Christology which sets the tone for the work. The Lord is the judge who is coming. The coming is imminent enough that one should wait for it. The judge is "at the door" (5:7 -9). This apocalyptic perspective means that all of life can be looked at in an eschatological context. Suffering receives a new meaning and can be responded to in joy because one sees it in the context of the coming future day. The very certainty of that day means that a call to endure is meaningful. It also means that the apparent triumph of the rich is chimerical. They will pass away (1:9 -10). In fact, their treasuring up is in the last days, their feasting is on the day of slaughter (i. e. apocalyptic judgment and therefore their slaughter). The cries of the poor have already entered the ears of the Lord Sabaoth; the Old Testament imagery makes it clear wh at must certainly happen next. Thus a reversed perspective on life is produced by an eschatological perspective similar to that of the . gospels, although without some of their features of parousia delay.
4. Wisdom Within this context wisdom plays a decisive role. Over against the evil of 1:13 -15 stands God who gives good and perfect gifts (1:17). The gift which is sought in James is the gift of wisdom (1:5). It is apparently the ·something lacking' which is needed to bring the person to fun perfection. 92 That wisdom is an eschatological gift to the elect, a sign of the end times, was a clear expectation of many of the apocalyptic communities in late Judaism (e. g. Enoch 5:8; Syr. Bar 59:7; 2 Esd. 8:52; CD 6:3; 1 QS 1:35; 4: 2 - 6, 22), as wen as of Christianity. The function of wisdom in relation to suffering is that of discerning the test and strengthening the person, thus bringing one through to perfection. 93 As such it stands as the antithesis of the evil impulse (ihtt8ullla), which draws one down to sin and death. Another statement of the ye~er-wisdom contrast comes in 3:13 -18: The context is that of teachers and how they may preserve community harmony or otherwise. Their tongues can be inspired by two sources. In the passage one source, that leading to community harmony, is defined as "the wisdom from above" while the other is "not the wisdom from above" but "earthly, non-spiritual ('!'UXtK6<;), demonic." The contrast along with a similar catalogue of virtues and vices also appears in 1 QS 4, Matt. 5, and Gal. 5, among others. The interesting fact here is that in the first and last of these wisdom is not
ye~er
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92
93
Cf. F. MUSSNER, "Direkte" und "indirekte" Christologie im Jakohusbrief, Cath 24 (1970) 111-117. J. A. KIRK, The Meaning of Wisdom in James, NTS 16 (1969) 24-38. Cf. R. HOPPE, Der theologische Hintergrund, 39 - 43. Contra U. LucK, Weisheit und Leiden, TLZ 92 (1967) col. 253 - 258.
THE EPISTLE OF JAMES IN MODERN DISCUSSION
3645
the subject, but rather spirit. Thus when it comes to community-preserving virtues (and that appears to be the he art of James' message - community unity in the face of economic pressure), James has a wisdom pneumatology; wisdom functions for James as the Spirit does for Paul. Paul's contrast of sin/ flesh and Spirit in Rom. 7 - 8 is similar to James' contrast of E7tt8Ullia/fJöoviJ and cro
Cf. R. HOPPE, Der theologische Hintergrund, 44 -71, who has a somewhat similar conclusion, but refers the background to Sirach and Wisdom only, inexplicably ignoring the wisdom ideas in Qumran and 1 Enoch.
Literarische Form, Thematik und geschichtliche Einordnung des Jakobusbriefes~:von
ERNST BAASLAND,
Oslo
Inhalt I. Literarische Form . . . . . . . . . . 1. Die Gattung des Jakobusbriefes 2. Die Disposition ('ta~t~) 3. Der Stil (Af:~t~)
3648 3649 3654 3659
II. Thematik . . . . . . . . . 1. Methodisches . . . . . 2. Der Weg des Gerechten und des Sünders 3. nupaÖStYllu und nupußoATt . . . . . . . . 4. Die theologische Begründung . . . . . .
3662 3662 3664 3666 3667
III. Geschichtliche Einordnung (bzw. argumentative Situation) 1. Sozialer und theologischer Konflikt . . . . . . . . . . . a) Ebioniten gegen heidenchristliche Pauliner .. . . . b) Anawim-Frömmigkeit und paulinische Großkirche . c) Anawim-Frömmigkeit gegen christlichen Zelotismus. 2. Jak als theologische Auseinandersetzung . . . a) Auseinandersetzung mit der Gnosis . . . . . . . . . . b) Auseinandersetzung mit dem Paulinismus. . . . . . . 3. Religiöser Gegensatz, aber keine theologische Auseinandersetzung. a) im Rahmen der Urgemeinde Palästina. . b) von der Situation der Diasporagemeinde
3667 3671 3673 3673 3674 3674 3674 3675 3675 3675 3676
IV. Zusammenfassung
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V. Bibliographie
...................
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Man kann sich wundern, warum der Jakobusbrief (Jak) so oft als Rätsel aufgefaßt worden ist. In dieser Schrift gibt es keine Spuren tiefsinniger Reflexion. Was die Schrift bezweckt, ist schon beim ersten Durchlesen einigermaßen deutlich. Die gepflegte Sprache läßt nur ausnahmsweise philologische Fragen offen. Dennoch wurde gerade zu dieser Schrift eine großartige Arbeit mit dem * Sprachliche und redaktionelle Bearbeitung von CHRISTIAN ROSE (Tübingen).
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES
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Titel
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A. MEYER (1930). Vgl. M. LACHMANN (1949). P. BERGAUER (1962). G. KAwERAu (1'889), vgl. F. SCHMIDT-CLAUSING (1969). Ibid. Schon MELANCHTHON (s. u.) und neben den Exegeten auch etwa HERDER (1776) und KIERKEGAARD, die beide den Jak sehr schätzten. E. FRY (1978) 435 (s. u.). Dazu E. BAASLAND (1982) 128. Dieser Aufsatz wurde für die weitere Debatte bestimmend (vgl. A. SCHWEGLER, F. C. BAUR). KERN hat selber drei Jahre später einen Kommentar herausgegeben, wo er wiederum die Echtheit vertrat. (1835) 6 und 23.
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ERNST BAAS LAND
ebionitisch-judenchristlichen Frömmigkeit, deren antipaulinische Tendenz deutlich ist ll . In der nachfolgenden Diskussion war die geschichtliche Einordnung des Briefes das Hauptthema, und recht unterschiedliche Antworten wurden gegeben (s. u. und auch P. H. DAVIDS, The Epistle of James in Modern Discussion, oben in diesem Band [ANRW 11 25,5] 3671 H.). Neben der Tendenzkritik der Tübinger Schule wurde auch die literarische Quellenkritik intensiviert. Hatten schon STORR und J. D. SCHULZE 12 Tabellen über literarische Parallelen aufgestellt, wurden diese Parallelen jetzt überliefeningsgeschichtlich ausgewertet, um die Entstehungszeit und geschichtliche Einordnung des Redaktors zu bestimmen . . (c) Doch erst in diesem Jahrhundert begann man, die Frage nach der Form und Gattung des Jak zu untersuchen. Grundlegend, aber ohne große Auswirkung, waren die Arbeiten des katholischen Gelehrten H. J. CLADDER 13. Spuren der poetischen Strophen des Jak, die er schön herausstellte, konnte er schon in den ältesten Textzeugen nachweisen. Gleichzeitig arbeitete auch A. SCHLATTER die semitische Poetik des Jak - und zwar im Stil der Psalmen und Weisheitsliteratur - heraus 14. Dagegen orientierten sich J. H. ROPES und M. DIBELIUS eher an hellenistischen Parallelen und stellten das gattungsgeschichtliche Problem mehr in den Vordergrund. Für ROPEs waren die Gattungen der Diatribe und des Protrepticus wichtig 15 , während DIBELIUS (1921) 16 die Bedeutung der Gattung der Paränese für die Auslegung des Neuen Testaments herausarbeiten wollte. Die Spannungen zwischen der von alttestamentlichen Parallelen ausgehenden Stilkritik (CLADDER, SCHLATTER) und der von hellenistischen Quellen ausgehenden Gattungskritik (ROPES, DIBELIUS) wurden in der Forschung bis heute nicht wirklich überbrückt, was aber durchaus notwendig ware. Die literarische Form zu untersuchen, heißt aber auch, das Argumentationsziel des Jak zu analysieren. Diese Aufgabe hat neuerdings W. WUELLNER mit Hilfe der eneueren Rhetorik' zu lösen versucht 17 • Man hätte aber eher die antike Rhetorik heranziehen sollen, um gleichzeitig ein geschichtliches Verständnis des Jak zu erreichen. Ansätze dazu gibt es in der Exegese eigentlich nur vor dem Verfall der Rhetorik im 19. Jahrhundert 18 , sie müssen aber auf breiterer Grundlage weitergeführt werden.
15
Ibid. 25 H. Damit wurde das Thema< Arm - Reich' in den Vordergrund gerückt, während F. C. BAUR von seinem Interesse her alle Aufmerksamkeit auf Jak 2,14-26 verlagerte. (1802). (1904a) und (1904b). Die Etappen der Jak-Auslegung SCHLATTERS werden von F. MUSSNER angedeutet (1975) VIff. (1916) 10 -18.
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(1978) 5 H. Mit dem Begriff
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Mit diesem kurzen Überblick über den Stand der Forschung möchten wir andeuten, daß die drei Fragestellungen gleichzeitig gelöst werden müssen und daß eine Lösup.g eine gewisse Kohärenz zwischen literarischer Form, Argumentationszweck, Thematik und geschichtlicher Einordnung voraussetzen muß. Wie stark diese Kohärenz einzuschätzen ist, soll uns im folgenden beschäftigen. I. Literarische Form
1. Die Gattung des Jakobusbriefes Erst M. DIBELIUS hat die Beantwortung der Gattungsfrage als unabdingbare Voraussetzung eines sachgemäßen Verständnisses des Jakobusbriefes gesehen. "Wer ein Schriftstück als Ganzes verstehen will, muß von seiner literarischen Art eine Vorstellung haben", stellte er mit Recht schon am Anfang seines Kommentars fest. Deswegen muß man nach DIBELIUS "den Inhalt des Jak und seinen Zweck, seine literarische Technik, seinen ·Stil' feststellen" 19, aber dazu auch ethische Sammlungen unterschiedlicher Herkunft vergleichen. Dieser Vergleich wurde für DIBELIUS im Endeffekt entscheidend, und deshalb wählte er ·Paränese' als Gattungsbezeichnung 20 • Diese literarische Bestimmung bedeutete zunächst für die Jak-Exegese eine Erleichterung: (a) Die Versuche, eine bestimmte Situation hinter dem Jak zu rekonstruieren, sind überflüssig, wenn man den usuellen Charakter der Paränese betont. (b) Vom eklektischen Charakter der Paranäse aus brauchte man die Abhängigkeit des Jak von einem Traditionsstrom (Jesusüberlieferung, Weisheitsliteratur, Paulus, 1 Pet usw.) nicht nachzuweisen. (c) Die oft krampfhaften Versuche, eine logische Gliederung des Jak zu finden, wurden als ein Irrweg betrachtet, weil der Mangel eines gedanklichen Zusammenhangs als Gattungsmerkmal der Paränese galt. DIBELIUS wies m. E. zu Recht auf offensichtliche Gefahren hin, konnte aber mit den Verallgemeinerungen (usuellem Charakter, Eklektizismus, Zusammenhangslosigkeit) nichts beitragen 21 • Im Jak fällt nämlich auf, daß die üblichen Topoi 22 der urchristlichen und hellenistischen Paränese nicht stark vertreten sind und daß (auch) der Jak nur die traditionellen Mahnungen, die der Absicht des Jak entsprechen, ausgewählt und präzisiert hat. Die Einsicht, daß der Jak durchgehend nur bestimmte Traditionsströme einschließt, ist für eine exakte geschichtliche Arbeit unumgänglich. In DIBELIUS' Paränesekonzept hängt je-
19 20
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Leider sind MELANcHTHoNs Kommentare zum Jak nicht erhalten, was angesichts seiner Kenntnisse der Rhetorik sehr zu bedauern ist. (1921) 1. Dazu K. BERGER (1984a) t075ff. und (1984b) 121. G. PERDUE (1981) 241f. Eine neue begriffsgeschichtliche Untersuchung des Paränesebegriffes nach P. WEND LAND und E. VETSCHERA (1911/12) wäre zu wünschen. Dazu die Kritik K. BERGERS (1984b) 121, vgl. auch E. BAASLAND (1982) 135, Anm. 2. K. BERGER (1984a) t077f.
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ERNST BAASLAND
doch alles von der These vom Mangel eines gedanklichen Zusammenhangs ab. Diese These ist besonders in der Paulusforschung mit Nachdruck bestritten worden 23 und ist auch bei Jak nicht aufrechtzuerhalten. DIBELIUS gab zu, daß in 1,19ff.; 2,lff.; 2,14ff.; 3,13ff.; 4,13ff.; 5,lff. gewisse Verbindungslinien festzustellen sind, und wir werden sehen, daß DIBELIUS auch sonst von seinem abstrakten Paränesebegriff aus die literarische Technik des Jak viel zu logisch beurteilte. Mit dem Paränesebegriff von DIBELIUS kommt man also hier nicht weiter 24 . M. E. ist auch der Hinweis auf urchristliche Katechismen (CARRINGTON, SELWYN u. a.)25 oder gar tannaitische Proselytenkatechismen (D. DAUBE) 26 viel zu konstruiert, um weiterzuhelfen. Auch wenn das von DAUBE rekonstruierte Schema (Test-Commandments-Charity-Penalties-Reward) tatsächlich verwendet wurde, sind die Texte nur ferne Parallelen zum Jak. Wenn man eine Alternative zu diesem Gattungsbegriff sucht, muß man eher induktiv von Indizien des Jak selbst ausgehen 27 • Zunächst fällt der Predigt-Charakter des Jak auf 2s . Am deutlichsten in Jak 2,5: aKoucra1:E, a8EAq>oi ~OU ayamrtoi. Dieser direkten Aufforderung zum Hören entspricht anscheinend die Situation der Rezipienten: Der Brief wird bestimmten Zuhörern vorgelesen. Von daher machen auch andere Stellen des Jak einen plastischen Eindruck: 1,19 1,21 1,22 2,2ff. 5,11:
(Aufforderung): taxu<; El<; to aKoucrat (Aufforderung): 8E~acr8E tOV E~q>UtOV AOYov (Aufforderung): yiVEcr8E 8E ltotlltai AOYOU Kai ~1) aKpoatai ~OVOV. (5,13f.): Die Situation einer versammelten Gemeinde t1)v U1tO~ov1)v 'Iffiß TJKOUCmtE29
Dazu kommt auch die auffallend häufig wiederholte Anrede a8EAq>oi (bzw. a8EAq>oi ~OU oder a8EAq>oi ~OU aYU1tlltoi [vgl. auch a~apt(oAoi (4,8)] ~otxaAi8E<;, 4,4 und 8hvuXot, 4,8). Durch die neunzehnmalige Anrede nimmt der Jak unter den neutestamentlichen Briefen eine Sonderstellung ein. Vergleichbar sind eigentlich nur 1 Thess und 2 Kor, die aber auch andere Merkmale der Freundschaftsbriefe haben, während diese Merkmale im Jak fehlen 30. Auch die
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Schon H. SCHLIER (1949). Dazu K. BERGER (1984b) 147. Besonders PH. CARRINGTON (1940). D. DAUBE (1956) 113 - 37. Von daher ist auch A. MEYERS Versuch (1930) von vornherein auszuschließen, der den Jak als eine auf jüdischer Onomastik beruhende Allegorese verstehen will. Seit der gründlichen Auseinandersetzung K. KÜRZDÖRFERS (1966) wird aber MEYERS These nicht mehr vertreten. Auch in der älteren Forschung wurde der literarische Charakter des Jak als einer Predigt immer wieder erwogen, häufig aber nur angedeutet oder postuliert. Dazu auch E10E'tE bzw. lOE'tE oder olou'tE, was zugleich auf das Lesen oder Wissen hinweist. Jak 5,11 allein ist also ein schwaches Indiz. Dazu K. THRAEDE (1970). Jak 4,4 hat damit nichts zu tun, und nach autobiographischen Elementen suchen wir im Jak vergeblich.
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES
3651
wiederholten "Ci~- (1,5.23.26; 2,14.18; 3,2.13; 4,12; 5,13.14.19) und a6/u~d~ Anreden (2,3; 4,12; 5,12 bzw. 2,6.18.19) wären hier zu nennen, vielleicht auch die ungewöhnliche Häufung der Imperative (58 in den 108 Versen des Jak). Wir werden später (3, S. 3659 ff.) auf die rhetorischen Figuren des Jak, die gerade beim mündlichen Vortrag besonders wirkungsvoll sind, eingehen. Neben diesen rhetorischen Figuren würden aber auch die vielen Bildworte, die eindrucksvollen exempla, die kurzen und rhythmisch geformten Sprüche, wohl auch die Länge des Briefes im Rahmen einer mündlichen Rede gut passen. Der Begriff
EAC:YX6~c:vot uno "COU v6~ou cO~ nupußu"CUt Ö 8c:o~ unc:pll
4,16:
in 4,7.10.13ff.; 5,7ff.) Kuuxua8c: EV "Cui~ aAusovdat~
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34 35 36 37
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von Prov 3,34, aber auch
Etwa von der Abrahams- oder Hioberzählung aus, vielleicht auch von Ps 12 (M. GERTNER, 1962) oder Lev 19 her. (1965) 28 - 58, bes. 51. Vgl. F. SIEGERT (1980); anders und vornehmlich von christlichen Texten her H. THYEN (1957). Unter Umständen wäre auch die Linie vom Jak zur Form der Peticha und der Jelammedenu-Predigt zu ziehen. (1909) 44H. (1916) lOH. Auch DIBELIUS (1921) 36; MussNER (1975) 30. Dazu K. BERG ER (1984a) 1125H.; (1984b) 1l0f. Ausführlich S. K. STOWERS (1981), der Diatribe als "discourses and discussion in the school where the teacher employed the 'Socratic' method of censure and protreptic" definiert hat (S. 76).
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ERNST BAAS LAND
Das Überführen und Tadeln gehört aber am engsten zur Gattung 1tPO'tPE1tttKO<; lvoyo<;39. Freilich kann der Jak nicht als Werbeschrift an Nicht-Christen gelesen werden; die protreptischen Elemente im Jak sind jedoch unübersehbar. 1,8: 1,11:
uvilP ohvuxo<;, UKU'tUcr'tU'to<; EV 1tucrUt<; 'tUt<; öoot<; uu'tou 6 1tIvOUcrto<; EV 'tUt<; 1topEiat<; uu'tou llupuv8ilcrE'tat
Gleich am Anfang des Jak werden also zwei Wege genannt: der eine führt zum Leben (1,2ff.; 1,12: cr'tEq>aVO<; 'tTl<; SOlTl<;), der andere zum Tod (1,8.11 und 1,15 8uvu'to<;). Der Weg im Glauben trotz aller Leiden wird als Gegensatz zum Leben in Zweifel und scheinbarem Wohlstand dargestellt. 1,16:
1111 1tlvuvucr8E. Hier wird der Ausgangspunkt des richtigen Weges skizziert und wiederum durch Beispiele einer richtigen und falschen Frömmigkeit vertieft. Dann folgt: 2,14: Der Glaube ohne Werke ist upYil EK 'tf}<; KUIvf}<; uvucr'tpo
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41
der Gottlose will den Gerechten prüfen (Jak 1,3f.; 2,6f.) (Jak 4,14: u'tlli<;) das kurze Leben wie VE
Schon von J. H. ROPEs (1916) 18 angedeutet. Zu dieser Gattung: K. GAISER (1959) und K. BERGER (1984a) 1138 -42. Vgl. Epiktet, Diss. II, 26,4 (-7), der die Stärke der sokratischen Methode des Überführens darin sah, daß sie sowohl 1tpOtPE1t'ttKO<; als auch EAEYK'ttKO<; war. J. M. REEsE (1970) 117f.
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES 2,19: 2,20: 2,21: 2,23:
ÖOKtllucrffillEv Ka 'taötKucrffillEV E7tA.aviJ 811 crav 6 8EOC; EK'ttcrEV
2,24:
q>80vcp ÖtaßOA.OU 8uva'toc;
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(vgl. Jak 1,3: öOKi/..ltov) (vgl. Jak 5,6) (vgl. Jak 1,16) (vgl. Sap S 1,13f. und Jak 1,18) (vgl. 1,16; 1,13ff.; 4,2.5.7ff.)
Hier wird in ähnlich poetischer Form der Gegensatz zwischen Gerechten und Weisen einerseits und den Gottlosen mit ihrer Torheit andererseits geschildert. Die Hochmütigen werden getadelt (UA.asovEia 5,8; UA.aSOVEUEcr8at 2,16; U7tEP11q>avia 5,8), und es geht auch hier um Zurechtweisung (EA.f:YXEtV, 1,3.8; 2,11; 4,20; EA.EYXOC;, 1,9; 2,14). Es mag deshalb nicht überraschen, daß das 6öoc; (1")Motiv stark ausgebaut ist (2,16; 5,6 usw., dazu auch 6Ö11Y0C; [7,15; 18,13]/ 6ö11yEiv [9,11; 10,10.17]). Der Gebrauch der Parallelismen ("membrorum") und Antithesen unterstreicht auf stilistischer Ebene das Zwei-Wege-Motiv (zum Jak s. u.). Dieser Stil und dieser Inhalt sind für die alttestamentliche Weisheitsliteratur überhaupt charakteristisch. Was die literarische Gattung betrifft, ist aber nur SapS, bes. 1- 5, eine Parallele. Dagegen unterscheiden der Predigt-Stil und die Briefform den Jak von SapS. Eine in Briefform gefaßte Weisheitsschrift läßt sich für den Jak nicht nachweisen. Umso mehr muß erklärt werden, warum der Jak und zwar durch das typisch griechische Praescript: 'IuKffißoC; ... xaipEtV - als Brief hervortritt. Nun wurde der Brief "allmählich eine literarische Form ... , in der man alle möglichen Stoffe ... in zwangloser Art niederlegen konnte" (E. NORDEN)42. Der Jak ist aber, wie schon gesagt, kein Freundschaftsbrief, auch kein Empfehlungs- oder informativer Privatbrief. Eher haben wir es mit einem Bittbrief oder mit "Orders and Instructions" in Briefform 43 zu tun. Am besten kann man jedoch den Jak als eine Rede, die Bitte und Befehle/Anweisungen enthält, charakterisieren, die später als Brief publiziert wurde, wie schon die E7ttcr'toA.ai d11llocrSf:VOUC; die Reden des großen Rhetors wiedergeben. Die Briefform ist deshalb nicht vorschnell als eine Fiktion abzutun, was ein bestimmtes Konzept des Privatbriefes voraussetzen würde 44 . Deshalb wären besonders der Anfang (neben 1,1 auch 1,2 7t(1crav xapuv) und der Briefschluß (etwa 5,12: 7tpO 7tUV'tffiV, 5,13: Gesundheitswünsche) von der Phraseologie des griechischen Briefes aus 45 verständlich zu machen. Aber wichtiger ist die Briefform unter anderen Gesichtspunkten: Als Brief an die Diaspora wurden die Wichtigkeit und Autorität der Worte dieses Lehrers unterstrichen. Nach den Vorschriften von Demetrios wird der Brief zwar im Stil 'tou XapiEV'tOC; Kat 'tou tcrxvou46 geschrieben, weil 42 43 44
45 46
(1898) 11, 492. Vgl. K. BERGER (1984a) 1328f. und J. L. WHITE/K. A. KENSINGER (1976) 79ff. Schon DIBELIUS (1921) Hf. und die einerseits von DEISSMANN und andererseits von DIBELIUS abhängige Forschung. Vgl. H. KOSKENNIEMI (1956) 9ff. und F. O. FRANCIS (1970) 112ff. (1902) 235.
3654
ERNST BAAS LAND
er aber als ein yvcolloAoy&v Kui 1tPOtpE1t0IlEVOe;47 auftritt, wird auch dadurch die Autorität der Mahnungen unterbaut. Die Verwandtschaft der paränetischen Rede mit der literarischen Form des Briefes ist auch sonst in der Urkirche zu beobachten, besonders in 2 Klem und Hebr, dessen Aoyoe; tiie; 1tUpUKAllaECOe; (Hebr 13,22) als eine in BrieHorm geschriebene literarische Rede gedacht ist. Welchem Gen u s muß aber die Rede des Jak zugeordnet werden? Wie ein Beispiel des YEVOe; ÖtKUVtKOV (vgl. Acta 24,2 - 8.10 - 21; 23,2 - 33 und in gewissem Sinn der Galaterbrief48 ) läßt sich der Jak nicht verstehen. Hinter Jak 2,18 (H.) stehen keineswegs Vorwürfe entsprechender Art. Im Jak ist auch kein Element des YEVOe; E1ttÖEtKttKOV (narratio, Hymnen, Gebete, Proklamationen, Enkomien), wie sie noch in Prov, SapS und Sir zu belegen sind, vorhanden. Man kann höchstens Jak 3,13 H. als Weisheitshymnus lesen. Im Lichte der antiken Rhetorik kommt also nur das YEVOe; aUIlßouAEUttKoV in Frage 49 . Nur darf man nicht vergessen, daß der ursprüngliche Sitz im Leben dieses genos die Staatsrede bzw. die Politik war; man darf die Unterschiede zwischen einer Staatsrede und einer Gemeinderede nicht unterschätzen. Aus diesem Grund entwickelte schon MELANCHTHON die Theorie vom genus didascalicum, dem, diesem großen Rhetoriklehrer gemäß, die neutestamentlichen Briefe und zugleich die christliche Gemeindepredigt entsprechen sollten. "Ego addendum censeo ÖtÖUaKUAtKOV genus, quod etsi ad dialecticam pertinet, tamen, ... , non est praetermittendum, ... "50. Im Unterschied zur Staatsrede setzt man hier einen gewissen consensus zwischen Prediger und Zuhörern voraus. Eine apologetische Argumentation ist hier überflüssig. Es geht um Belehrung, Tadel und Überführen. Diese rhetorische Situation paßt ausgesprochen gut auf den Jak. Unser Ergebnis läßt sich folgendermaßen kurz zusammenfassen: Der Jak ist eine für Vorlesungszwecke in BrieHorm geschriebene, protreptische, weisheitliche Rede. Die Rede ist durch diatribischen Unterricht (wohl in einem Lehrhaus) entstanden und wurde publiziert, um in den (gottesdienstlichen) Versammlungen der Gemeinde verlesen zu werden. Als Rede an eine Gemeinde, die eine hellenistische Bildung besitzt, ist das Werk auch nach rhetorischem Muster geformt, was im folgenden näher zu belegen ist.
2. Die Disposition
(ta~te;)
Die JakobusbrieHorschung ist an diesem Punkt in eine Aporie geraten. Einerseits stellt man nämlich ein Übermaß an rhetorischen Figuren und rhetori47
48
49 50
Ibid. 232. Angesichts der offenen Frage der Datierung und des Einflusses des Demetrius kann man diese Vermutung nur mit Vorsicht aussprechen. H. D. BETZ (1979). So K. BERGER (1984b) 147. eR XIII, 421. Im meinem Aufsatz (1982), 119ff., habe ich den etwas blasseren Begriff hortatio gewählt.
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES
3655
schem Stil fest, andererseits aber bedauert man die ePlanlosigkeit', eZusammenhangslosigkeit' dieser Schrift 51 . Diese Aporie läßt sich nur lösen, wenn nachgewiesen werden kann, daß nicht nur die einzelnen Sentenzen, sondern auch die größeren Textkompositionen, vielleicht auch der Jak als Makrotext, rhetorisch sind. Man muß die "Ca~t~ (dispositio) analysieren und die JlEPll "COU AOYOU zerlegen; nicht um rein äußerlich eine Gliederung zu erreichen, sondern um der Art des Argumentierens oder au<,:h des Überführens nachzugehen. Es ist durchaus verständlich, daß Forscher, die den Jak sonst sehr unterschiedlich beurteilen, in diesem Punkt einer Meinung sind: Eine bestimmte Disposition ist im Jak nicht vorhanden 52. Denn in der Tat giqt es das, was man lange gesucht hat, nicht, nämlich: eine logische Anordn~ng und eine theologische Gedankenentwicklung. So gesehen hat LUTHER nl~ht unrecht: Hier "feIlet immer von einem aufs andere"53. Für den Jak, wie für die jüdische Weisheitsliteratur, sind die lose aneinandergereihten S~rüche, die Stichwortverbindungen und der schnelle Themenwechsel charakteri~tisch. Für die Forschungsgeschichte wurde auch DIBELIUS' These von der Z~sammen hangslosigkeit der Paränese wichtig. Freilich veranlaßte diese These ei~e Kritik jeglicher Verbindung von logischen Maßstäben her; richtig ist aber, daß eine Gattungsbestimmung nicht ohne eine Beurteilung der Disposition auskommt. Wir haben hier den Jakobusbrief als eine in Briefform geschriebene protreptische Rede weisheitlicher Prägung bestimmt. Aber auch wenN man eRede' sehr allgemein faßt - Predigt, Homilie etc. -, wie man in der Forschung häufig getan hat, wären zunächst rhetorische Dispositionsschemata heranzuziehen. Es ist W. WUELLNERS Verdienst, diesen Weg beschritten zu haben; er wählte das Schema der dikanischen Rede 54 : exordium (Jak 1,2 - 4), narratio (1,5 - 6), propositio (1,12), argumentatio (1,13 -5,6) und peroratio (5,7 - 20). Wenn es sich also um eine symbuleutische Rede, oder besser um eine weisheitliche Lehrrede (hortatio) handelt, sind Parallelen in hellenistischer Literatur sehr gering. Aber für jede Rede galten wohl die allgemeinen Hinweise des Aristoteles. Seiner Ansicht nach waren nur zwei Teile notwendig: avuYKui'u äpu JlOptu 1tp08ECn~ Kui 1ti(J'''Ct~55. Dazu kam aber das Proömium: "Co JlEV o\5v 1tpooiJltov E(J'''CtV apxil AOYOU, Ö1tEP EV 1tOtTJ(J'Et 1tPOAOYO~ Kui EV UUATJ(J'Et 1tPOUUAtoV 56 . Meines Erachtens sind diese Minimalforderungen an eine Rede auch im Jak erfüllt, und zwar stilgemäß:
1,2-15 1,16-18 1,19-27
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237
wäre 1tpooiJltov (exordium) Jlil 1tAuvu(J'8E leitet dann den transitus ein wäre 1tP08E(J't~ (propositio)
Vgl. P. VIELHAUER (1975) 568. Beispielsweise M. DIBELIUS, G. KITTEL, F. MUSSNER. Vgl. WA, DB 7, 386. Aristoteles Rhet 14l4a: ÖtiJYllO"u; yap nou tOU ÖtKUVtKOU JlOVOU AOYOU EO"'tiv. Ibid. 1414b. Ibid. ANRW II 15.5
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ERNST BAAS LAND
2,1- 5,6
5,7 - 20
gehörte zur argumentatio (1ticrtEt<;), die dann in einen confirmatioTeil (2,1- 3,10a) und, nach einem transitus (3,10b -12), in einen confutatio- Teil (3,13 - 5,6) zerfällt. hat mehrere Merkmale einer peroratio (E1tiA.oyo<;). Die Wiederholung der Themen ist besonders auffallend.
M. E. läßt sich ein detaillierterer rhetorischer Aufbau nicht nachweisen 57 • Auch J. A. BENGEL, der mit der Rhetorik vertraut war, teilte den Jak nur folgendermaßen ein 58 : inscriptio (1,1), adhortatio (1,2 - 5,18), conclusio (5,19f.), die adhortatio wiederum in drei Teile:
(1)' ad patientiam 1,2 -15 (2) 1,16 -18 und 1,19 - 21 sieht er als eine Art propositio an, die dann in wiederum drei Abschnitten ausgeführt wird: 1,22-2,26 I Auditus sit conjunctus cum facto ... cum operibus 3,1-12 11 Loquela sit modesta 3,13 -4,17 III [ra ... cohibeatur 5,1-18 (3) iterum ad patientiam Selbst wenn der Jak lediglich diese Minimalforderungen an den Aufbau einer Rede erfüllt, so darf man dennoch nicht vorschnell von einer losen, lückenhaften Disposition sprechen. Denn schon auf der Ebene des Makrotextes schimmert ein gepflegter Stil oder eine durchdachte A.E~t<; (elocutio) durch. So hat man in der Forschung sehr früh die <Überschriften' des Jak entdeckt 59 • Ein Thema wird gleich zu Anfang introduziert und bis zum nächsten Thema beibehalten. Oft hat diese Überschrift auch den Charakter einer echten Zusammenfassung (KE<paA.Utov), wohl aber nicht so überdeutlich wie in Hebr 8,1. (1) (2)
(3)
57
58
59
60
In 1,2f. wird die Thematik 1tEtPUcrJlO<; - Lohn introduziert, die bis 1,15, wohl aber bis 1,18 durchgehalten wird. 1,19 ist, wie PFEIFFER nachgewiesen hat60 , ein Themawort, dessen drei Unterteile in 1,20f. (apYil), 1,22ff. (axoUEtv), 1,26f. (A.UA.ElVIxUA.tvUyroYEtV yA.&crcruv) erläutert werden. In 2,1 wird das Thema
MELANcHTHoN hat in seinem Römerbrief-Kommentar bis in die Einzelheiten hinein ein rhetorisches Muster gesehen, was man zum Teil auch auf den Jak übertragen könnte. 1773/1915,949. Den Zusammenhang zwischen exordium und peroratio hat schon BENGEL gesehen und später F. O. FRANCIS (1970); W. WUELLNER (1978); P. H. DAVIDS (1978). Vgl. WIESINGERS Kommentar (1864, nach CLADDER, 1904a, 296 - das Buch war mir nicht zugänglich). Diese Auffassung ist aber noch älter. (1850) 167ff. und dann in Einzelheiten bei H. J. CLADDER (1904a).
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES
(4)
3657
2,14 introduziert das Thema nicrn<; und EPYU, und diese Stichwörter werden in Jak 2,14 - 26 jeweils Il-mal (nicht inkl. 3-mal1ttcrn::uEtV) bzw. 12-mal wiederholt. 3,1: Durch den ötöacrKuAo<;-Begriff wird ein neues Thema angegeben, und zwar das über die Macht der Zunge, über das rechte Reden und über weisheitliches Reden und Handeln (3,13ff.). 4,1 introduziert das Thema Feindschaft - innerer Streit - Begierde. Dieses Thema läßt sich bis 5,6 verfolgen. 5,7 greift das Thema der Geduld (und des Durchhaltens bis zur Parusie des Herrn) wieder auf. Die Thematik wird nicht nur in 5,7 -11, sondern im ganzen Abschnitt bis 5,20 erläutert.
(5)
(6) (7)
Man kann sich aber nicht mit dieser ta~t<; in den Überschriften begnügen. Zwischendurch stellt der Verfasser auch am Ende bestimmter Abschnitte die Hauptthemen noch einmal zusammen, die dann im folgenden in chiastischer Reihenfolge ausführlich behandelt werden. (a)
4,6: 6 SEO<; UnEPll<Pavot<; uVntacrcrEtat tUnEtVOt<; öt öiörocrtV xaptV wird in den Schlußversen von 4,7 -10 und 4,11-5,6 deutlich markiert (in 4,10: tUnEt VcOSlltE EVc01ttOV Kupiou Kui U'!'ü:>crEt u~a<;), und 5,6 ist als rhetorische . Frage, mit Gott als Subjekt, aufzufassen 61 : OUK UVntacrcrEtUt U~tV; (b) 2,12: OÜtco<; AUAettE Kui OÜtco<; nOtettE introduziert zwei mit eigenen Überschriften versehene Abschnitte 2,14 - 26 und 3,1-12. (c) Vielleicht kann man auch 1,26 - 27 als eine Zusammenfassung der Hauptgedanken in 2,1-3,12 sehen 62 , wobei ~il XUAtVUYcoy&v (1,26) in 3,1-12, der Gottesdienst im Alltag mit guten Werken (1,27b) in 2,14-26, das licr1ttAOV EuutOV tllPetV uno tOU K6cr~ou (1,27 c) in 2,1-13 ausgeführt wird. Wie Paulus verwendet der Jak neben dem Chiasmus auch die Mittel der Gleichheit und Steigerung, das Mittel der Gleichheit z. B. in 2,1-13, 2,14 - 26 (Überschrift - Erzählung - These - Schriftbeweise - conclusio) und in 3,134,6. Die beiden rhetorischen Fragen 3,13: 4,1:
ti<; cro<po<; Kui E1ttcrti]~rov EV u~tv; n6SEV n6AE~ot Kui n6SEv ~axat EV
u~tV;
sind auch durch ein epipherisches Homoioteleuton gekennzeichnet. Der Alliteration wegen wurde wohl das zweimalige n6SEV eingeführt. Die vorsichtige Frage in 3,13 wird dann durch die Anklage in 4,1 gesteigert. Mit 4,11 (13) -5,6 verhält es sich ähnlich. Schon bei der anaphorischen Wiederholung 4,13: 5,1:
61
62
237*
liYE vuv 01 AEYOVtE<; liYE vuv o1nAoucrtot
L. ALoNso-ScHöKEL (1973) 73ff. hatte den Mut, einer massiven communis opinio zu widersprechen und schlug diesen fruchtbaren Weg ein. H. J. CLADDER (1904a).
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merkt man die Steigerung. Wenn man 4,11- 5,6 als eine Einheit liest, entsteht eine Klvij.1a~: Die mit aÖElvq>oi eingeführte Ermahnung in 4,11f. wird in 4,13ff. zum Tadel und endet in 5,1 in einer schroffen prophetischen Anklage. Durch die Mittel der Wiederholung und Steigerung entsteht auch das Teppich-Muster, das für weisheitliche Mahnschriften überhaupt charakteristisch ist. Dieses Muster läßt sich auf vielen Ebenen nachweisen: (a) Aufallend ist zunächst, daß bestimmte Abschnitte durch mehrmalige Wiederholung eines Stichwortes oder Oppositionen zusammengehalten werden. So etwa 4,11 f. (KpivEtV; V0j.10~), 5,7 ff. (j.1aKpo8uj.1ia/j.1aKpo8uj.1Eiv), 5,13ff. (7tpocrEUXEiV), die Oppositionen 7ticrn~-Epya (2,14ff.), Freund-Feind (4,lff.), Demut-Hochmut (4,7ff.). Dazu kommen auch stereotype Formulierungen, die den Aussagen größeres Gewicht verleihen: 2,17 2,21 3,15 5,7
und und und und
2,20: 2,25: 3,17: 5,8:
T] 7ticrn~ xcopi~ EPYCOV apyil (VEKpU) ecrnv OUK e~ EPYroV eÖtKatffi811; T] croq>ia ävco8EV (7tapoucria toU Kupiou)
Besonders schön sind die chiastischen Wiederholungen, wie z. B.: 1,22 und 1,25:
2,13: 2,14 und 2,17: 4,1 und 4,2:
7totlltai IvOYou Kai j.1Tt j.10VOV aKpoatai und dann nach einem Vergleich: OUK aKpOatTt~ alvlvu 7totlltTt~ EPYOU (hier zugleich als Steigerung) T] Kpicrt~ aVElvEo~ ... ElvEO~ KpicrECO~ (auch Antithese) ti to Öq>ElvO~ 7tOlvEj.1ot Kai j.1UXat ... j.1UXEcr8E Kai 7tOlvEj.1EltE
(b) Durch bestimmte Stichwörter kann er auch zwei Abschnitte enger zusammenziehen wie 1,12; 1,25 (j.1aKupto~); 1,25; 2,12 (V0j.10~ ElvEu8Epia~); 2,8 (2,12); 2,19 (Kalvm~ 7totEitE/7totEi~), 3,8; 3,17 (j.1Ecrtij); 3,14; 4,2 (Öi1lvov, ÖlllvOUtE); 4,13; 5,1 (äYE vuv). Noch wichtiger sind die Stichwörter, die mit größerem Zwischenraum auftauchen und den bekannten Flashback-Effekt 63 fördern, besonders 8EO~, 7ticrn~, EPYOV, croq>ia, alvij8Eta, ötKatocruvll, 7tOtEiv, IvOYO~, VOj.1o~, 7ttCOXO~-7tlvoucrto~, ta7tEtVoUV-u'l'oUV, tElvEtO~, öh"uxo~, Ylvmcrcra (und Äquivalente), KpivEtv/Kpicrt~. Für die Bestimmung der Thematik und Theologie sind diese Flashbacks sehr aufschlußreich (s. u.). Noch wichtiger sind sie für die Disposition insofern, als bestimmte Abschnitte durch sie ihr Gewicht erhöhen, wie das in Jak 3,13ff. der Fall ist. So werden alvij8Eta (sonst nur 5,19), ävco8EV Kataßaivov/ävco8EV KatEPX0j.1Evll und aya8o~ exklusiv in 1,17f. (transitus) und 3,13 ff. benutzt. Gleiches gilt auch für die wichtige, syntaktisch schwebende Wendung EV 7tpaUtlln, die neben 3,13 nur noch in der propositio (1,21) belegt ist und für die Begriffe EPYOV (neben 1,4.25 nur in 2,14 - 26 [12 mal] und 3,13); (Kata)Kauxucr8at (nur in 2,13 und 3,14), aKatacrtato~(-cria) (Proömium [1,8; vgl. 3,8] und 3,16); croq>ia (Proömium [1,5] und 3,13.15.17). Trotz des Katalog-
63
Zur Rolle der 'Flashbacks' in SapS,
J. M. REESE
(1965).
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES
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charakters kann man durch den Wortschatz in 3,13 -18 die Linien zu allen Teilen des Briefes ziehen. Von daher ergibt sich folgendes Bild: 64 1,2 -18: 1,19-27:
- Das Proömium65 entspricht der peroratio 5,7 - 20. 1,16 -18 ist transitus~ der die propositio schon vorwegnimmt ~ Die propositio gibt das Thema an, das im confirmatio-Teil (2,1- 3,12) und im confutatio- Teil (3,13 - 5,6) ausgefüllt wird.
Der Unterschied zwischen diesen beiden Teilen kommt in der Begrifflichkeit, der Thematik, dem Ton und den rhetorischen Formen zum Ausdruck 66 . Die Wende leitet 3,10a mit dem schroffen ou xPiJ durch zwei Bilder ein, die das Entweder - Oder deutlich aufzeigen. In 3,13 -18, einem Abschnitt, der mit der propositio vergleichbar ist, wird das Entweder - Oder als Gegensatz zwischen croq>iu ävm9EV und croq>iu E1tiYEto<; geschildert. 3,13 -18 wäre also als propositio secunda, als ein Abschnitt, der die propositio repetiert, zu bezeichnen.
3. Der Stil
(AE~t<;)
Auf der Stilebene sind die Vorzüge des Jak unumstritten. Deshalb werden wir uns hier auf die rhetorischen Mittel konzentrieren, die für die Frage der literarischen Form aufschlußreich sind (zu den semantisch-rhetorischen Argumentationsmitteln vgl. 111,2, unt. S.3674ff.). Eine Aufgliederung des Briefes in K&AU und KOllllUtU ist leicht vollziehbar, soll hier aber nicht durchgeführt werden, was auch nicht notwendig ist, weil die Analyse der Strophen (bei H. CLADDER), der Kolometrie (bei R. SCHÜTZ)67, der poetischen Struktur (bei A. SCHLATTER), der Schallanalyse (bei H. SIEVERS, F. HAUCK)68 schon wichtige Ansätze dazu geliefert haben. Diesen Arbeiten zufolge wird deutlich, daß der Jak bis ins einzelne stilistisch gepflegt ist und seine engsten Parallelen
64
Zum Gesamtbild vgl. E. BAAS LAND (1982) 122, wo ich den Aufbau skizzenhaft folgendermaßen aufzeigte: 3,13-4,1
1,19-27 1,1-18 6S
66 67
68
2,1-13 2,14-263,1-12
5,7-20 4,7-10 4,11-5,6
Die Funktion des Proömiums ist nicht captatio benevolentiae, auch nicht commendatio (vgl. Quint 4,1, 8 -10), sondern wirklich eine praeparatio (nponupucrKwi]) für die folgende Rede. Dazu näher E. BAAS LAND (1982) 122f. (1922). SCHÜTZ hat programmatisch die Aufgabe der Kolometrie zu lösen versucht. Seine Kriterien dafür waren aber undurchsichtig und wurden nur an einer deutschen Übersetzung aufgezeigt. (1926) 242ff.
3660
ERNST BAAS LAND
in der hebräischen Poesie 69 , besonders in der Weisheitsliteratur, zu finden sind. Im Jak gibt es keine
69
70 71 72
73
74
75 76
Von SCHLATTER (1932)85 besonders betont. Dennoch hat er nie versucht, den Text als Ganzen ins Aramäische zu übertragen. Ibid. 84. Vgl. MUSSNER (1975) 29. Ibid. Homoioteleuton in 1,6.14; 2,16 hat sogar den Charakter einer Paromoiosis. MAYOR (1892), MUSSNER, a. a. O. Dazu J. MARTIN (1974) 304. MAYOR, ibid. CXCVff., geht bewußt von einem sehr weiten Begriff der Paronomasie aus und bietet dementsprechend eine lange Liste. (1921) 92ff. MARTIN (1974) 153.
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES
3661
und 5,2ff,77 wie in bestimmten Aufzählungen, etwa 3,15: EniYEw<;, 'l'UXtKij, OUll-l0VtroOll<;, vor. Für den Jak ist aber die Anadiplosis (uvaoinAfficrt<;), d. h. die Wiederholung des letzten Wortes am Anfang des folgenden Satzes, typisch. Am stärksten in: unol-lovl)v. fJ OE unol-lovl) ... AEtn0l-lEvot. Ei OE n<; Ul-l&v AEtnE'tat .. . OtaKptV0l-lEVO<;, 6 yap OtaKptV0l-lEVO<; .. . um)" 8EOU nEtpa~Ol-lat· 6 yap 8EO<; unEipacr'to<; ... (hier haben wir also fast die Figur der EnaVaAll'l't<;, vgl. 4,11) ul-lap'tiav, fJ OE ul-lap'tia 1,15: 1,19f.: Ei<; apyi]v' apyl) yap ... 1,26: fJ 8pllcrKEta. 0pllcrKEta Ka8apa ... (2,18f.: nicrnv. cru mcr'tEUEt<; ... ) Ka'taAaAEl'tE ... , UOEA<j>oi' 6 Ka'taAaA&v UOEA<j>OU 4,11: 4,11: Kai KpiVEt V0l-l0V' Ei OE v0l-l0V KpivEt<; (5,9: l-ll) Kpt8ii'tE' iOOD 6 Kpt'tl)<;) 5,11: 'tou<; un0l-lEtvav'tac:;' 'tllV unol-lovijv' Vgl. auch 1,5.14f.21.22f.26; 3,18; 5,17; 5,19f. 1,3: 1,4f.: 1,6: 1,13:
Die Kettenreihen, KAtl-la~, amplificatio und Anadiplosis unterstreichen auf semantischer Ebene die dynamische Kraft des Glaubens oder Unglaubens, und auf syntaktischer Ebene binden sie die asyndetischen Sätze enger zusammen. Diese Funktionen hat auch die inclusio, weil Wiederholungen bestimmter Wörter oder Satzteile in einzelnen Fällen auch eine Steigerung bedeuten. So etwa in 1,2 und 1,12 (nEtpacrl-lO<; - unol-lovij - OOKil-lWV), 2,14 und 2,16 ('ti 'to Ö<j>EAO<;), 2,17 und 2,26 (OÜ'tffi<; Kai fJ nicrn<; ... ), 4,13 und 5,1 (liYE vuv), 5,9 und 5,12 (1:va l-ll) Kpt8ii'tE bzw. uno Kpicrtv nEcrTj'tE). Für die literarische Gestaltungskraft des Verfassers ist auch die Häufung der rhetorischen Kunst im wichtigsten Teil seiner Rede kennzeichnend, etwa in 1,2ff. (13ff.); 1,18; 1,21f. und 3,13ff. 1,2ff. fängt mit der in der Rhetorik beliebten n-Alliteration (vgl. Acta 24,2ff. 10ff.; Hebr. 1,lff.) nucrav ... nEtpacrl-l0t<; nEpt1tEcrll'tE nOtKiAot<; an. Dann folgt die Kettenreihe, die in einer wirklichen graduatio (EV l-llloEvi AEtn0l-lEVot - dem paradiesischen Endzustand) endet. Diese Steigerung ist mit Hilfe der Anadiplosis rhythmisch aufgebaut (s.o.), und zugleich entspricht 1,2ff. die negative Kette in 1,13f., die genauso schön rhetorisch aufgebaut ist (s.o.). 1,17 (f.) fängt mit dem bekannten Hexameter an, fährt im Stil der Bekenntnisformeln fort und hat wiederum Alliteration mit n- (nucra ... nuv ... na'tpo<; ... na pa ... napaAAayij) und a-(uya8l) ... liVffi8EV ... uno ... unocrKiacrl-la ... unEKullcrEv ... uA1l8Eia<; ... unapxijv ... au'tou) und dann (1,19) UOEA<j>oi (l-l0u) uyanll'toi usw. 1,i9ff. enthält dann auch eine graduatio Anadiplosis und zwei Antithesen. Daß auch der Abschnitt 3,13 -18 hymnische Elemente und andere rhetorische Qualitäten hat, braucht nicht weiter ausgeführt zu werden. 77
Auch die wiederholten Kai in Jak 1,24; 5,14, wie auch 2,22f.; 4,12 sind 1tOAucruvoE'ta, die eine Steigerung und Verstärkung bedeuten.
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II . Thematik
Es wäre abwegig, im Jak ein theologisches System entdecken zu wollen. Mit den 108 Versen, die beim mündlichen Vortrag etwa 30 Minuten beanspruchen würden, ist die Theologie des Verfassers nicht erschöpft. Deshalb darf man nicht, wie schon LUTHER, bestimmte <Mängel' - etwa das Fehlen einer ausgebauten Christologie, Pneumatologie usw. - zu stark bewerten. Genauso falsch wäre aber auch eine von denselben Prämissen ausgehende <positive' Beurteilung, d. h. daß man die oft recht spärlichen Ansätze im Jak im Rahmen eines dogmatischen Schemas (etwa: Gott - Schöpfung - Christus - KirchePneuma - Eschatologie) ausführlich darlegr7 s. Die Tatsache, daß wir im Jak keine entfaltete Theologie vor uns haben, darf aber nicht zu der umgekehrten These führen, daß er überhaupt keine Theologie habe. Gemäß DIBELIUS nimmt zwar der Verfasser theologische Formulierungen auf, wie er auch andere technische Ausdrücke zu verwenden pflegt 79 ; er hat aber keineswegs eine originelle Theologie so • Wenn man auch keine originelle Theologie sucht, tritt dennoch die sehr profilierte Position des Jak zu Themen wie Arm - Reich, Glaube - Werke, Weisheit und Gebet hervor. In diesem Sinne ist im Jak in der Tat eine Theologie vorhanden, deren Charakter wir hier nur umreißen können.
1. Methodisches Nachdem die Tendenzkritik (KERN, BAUR u. a.) durch quellen-, religionsund gattungsgeschichtliche Arbeit abgelöst worden ist, fließen die methodischen Ansätze neuerdings in einer eher
78 79
80
81
Neuerdings ist wohl J. ADAMSON (1976) 22 - 39 am weitesten in diese Richtung gegangen. (1921) 24. Vgl. schon A. SCHWEGLER (1845) 414; "Es fehlt nämlich unserem Brief zuerst alle Individualität" . So war s~hon um die Jahrhundertwende auch in der Jakobusexegese diese Methodik vorhanden; sie wurde dann unter dem Einfluß der Synoptikerexegese nach 1955 wieder stärker betont.
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES
3663
allgemein urchristlicher Überlieferung einzuschätzen? Was nicht auf diese Weise subtrahiert wird, wird als Redaktion bezeichnet 82 . (2) Weiterhin legt man eine bestimmte These der (geistes-)geschichtlichen Situation der Gemeinde zugrunde, und zwar oft von einem bestimmten Geschichtsbild her: Man sucht die besondere "Tendenz' des Jak im Rahmen des Gegensatzes zwischen juden- und heidenchristlichen (so die Tübinger Schule) bzw. zwischen der frühkatholischen Kirche und den gnostisierenden Strömungen (so z. B. SCHAMMBERGER) 83. Die Tendenz kann aber auch im Rahmen eines eher eingleisigen Entwicklungsschemas, wobei der Jak im Frühkatholizismus (so z. B. E. GRAFE)84 einzuordnen wäre, zur Geltung kommen. Solche Erwägungen drohen jedoch, sich ständig in einem circulus vitiosus zu bewegen: Vom Text aus bestimmt man die geschichtliche Situation, und die hypothetisch erfaßte geschichtliche Situation erklärt wiederum den Text. Die Thematik des Jak kann m. E. nur durch folgende Methoden festgestellt werden: (a) Textinterne Beobachtungen sind ausschlaggebend, d. h. etwa die literarische Form, Gattung, Schlüsselwörter, Begriffsstatistik, wichtige Wortfelder, exempla, Argumentationsziele. Eine Analyse von Thema und Rhema 85 der Einzeltexte gehört dazu, wie auch Erwägungen über die Funktion und intendierte Rezeption des Jak. (b) Daneben tritt der Vergleich bzw. treten religionsgeschichtliche, traditionsgeschichtliche, form- und gattungsgeschichtliche Vergleiche. (c) Vom DILTHEy-HEIDEGGERSCHEN Ansatz her muß man nach dem dem Jak zugrundeliegenden Welt-, Menschen- und auch Gottesverständnis fragen. Heute legt man großes Gewicht auf die textinterne Betrachtung, die aber auch zu unterschiedlichen, wenn auch nicht immer einander ausschließenden, Lösungen geführt hat. Meistens geht man von einem bestimmten "Scopus' aus, den man vornehmlich im exordium findet. Die wichtigsten Ansätze sind wohl folgende: (a) Von 1,2ff. aus wäre der Scopus des Jak "testing and patient endurance" 86. (b) Von 1,4 und dem Schlüsselwort 'tEAEto~ aus ginge es im Jak um die "christliche Vollkommenheit" 87. (c) Gemäß 1,5ff. (mit dem Stichwort öi",uxo~ in 1,8) wäre der Jak eine Warnung "wider Gespaltenheit des Glaubens" 88. (d) Von 1~5 und dem Stichwortcro
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85 86 87 88
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Die letztgenannte Auffassung teilte F. SPITTA (1896), was ihn zu dem Ergebnis führte, daß es nichts Originales oder Christliches im Jak (außer 1,1; 2,1) gebe. (1936). (1904), was damals als ein Neuansatz empfunden wurde. Grundlegend immer noch F. DANEs (1970). E. FRY (1978) 435; W. WUELLNER (1978) 37ff.; D. E. HIEBERT (1978). J. ZMIJEWSKI (1980) SOff.; SCHLATTER (1905) 450. Unter vielen neuerdings G. SCHILLE (1977). Schon CLADDER (1904b).
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(g)
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Das in 1,9 -11 angeschlagene Thema
Wenn man aber die literarische Form stärker berücksichtigt, ist die Thematik des Jak (als weisheitliche protreptische hortatio) nicht nur im exordium, sondern auch in der propositio (und der folgenden argumentatio) zu finden. 2. Der Weg des Gerechten und des Sünders Schon der Vergleich mit dem protreptischen Teil der SapS hat deutlich gemacht, daß es auch im Jak um zwei Lebensweisen bzw. zwei Lebenswege geht. Der Jak will die Christen ermahnen, auf dem Weg der Gerechtigkeit zu bleiben, und wider den Weg des gespaltenen Zweifels und des unmenschlichen Übermutes warnen. Schon im exordium wird diese grundlegende Thematik durch rhythmisch ausgeformte Abschnitte angeschlagen: Der Weg zum ewigen Leben wird in 1,2-4 (positive Kettenreihe), 1,5 (Gebet um Weisheit), 1,9a (Demut), 1,12 (Lohn für die Leidenden), auch 1,16 -18 beschrieben. Im Zeichen der vorangestellten Aufforderungen mlauv xupuv (1,2) und 1tuau öoatc; (1,18) wird also zu Treue, Glaube, Gebet, Demut ermahnt. Demgegenüber wird der Weg zum Tode durch zwei Bilder (1,8 -11) und eine negative Kettenreihe (1,13 -15) dargelegt. Hier wird vor den Haltungen des Reichtums und der Begierde gewarnt. Im propositio- Teil (1,19 - 27) treten die Mahnungen noch deutlicher hervor. Die eigentliche propositio 1,21f. (der öto-Satz) hat zwei chiastisch gebaute Antithesen. a) b)
u1to8tllEVot 1tuaUV (m1tupiuv Kui 1tEptaaEiuv KUKiuC; EV 1tpuu'tll'tt öt~ua8E 'tOV Ell
b) a)
riVEa8E Öe 1totll'tui "Aoyou Kui 111l uKpou'tui llOVOV 1tUpu"AoytsollEVOt Euu'to6C;
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91 92
93
Neben H. KERN, M. DIBELIUS (s. u.) ausführlich schon M. K. RUSTLER (1952). K. WEISS (1976) 108. Schon MELANCHTHON in der Apologie der ·Confessio-Augustana' (Bekenntnisschriften, S. 208), und zwar mit dem Ergebnis: "Non igitur sentit Iacobus, nos per opera nostra renasci". W. BIEDER (1949) 97.
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES
3665
Die erste Antithese ist schärfer. Schon hier wird das im confutatio-Teil (3,13 - 5,6) breit ausgeführte Entweder - Oder deutlich aufgezeichnet: entweder Ablegen der Unreinheit oder das Wort empfangen; entweder Zorn, Zungensünde und U7tU't'UV oder sich um Waisen und Witwen kümmern und sich von der Welt unbefleckt halten. Der Weg der Sünde verschafft keine Gerechtigkeit vor Gott und ist eine 8pllcrKElU l-UI't'uto<; (1,26). Der Weg des Gerechten aber bedeutet die Rettung der Seele und ist 8pllcrKElU Ku8upa(1,27). Die andere Antithese (vgl. das doppelte Ei n<; in 1,22; 1,26) ist milder; es geht um Hören, Lesen, Reden und Tun im Gegensatz zu Hören, Lesen, Reden, Vergessen und Nicht-tun. Es geht um Oberflächlichkeit, Äußerlichkeit, Inkonsequenz gegenüber Festigkeit, Innerlichkeit und Konsequenz. Diese Antithese wird dann im confirmatio-Teil (2,1- 3,12) ausgeführt. Die beiden Antithesen in 1,21f. sind also ein Schlüssel zum argumentatioTeil (2,1-5,6), und es ist kaum Zufall, daß die durch den uÖEA
Die beiden letztgenannten Stellen sind auch als rhetorische Fragen geformt, während in Jak 4,6 und 5,20 Zitate aus Provo verwendet wurden.
3666
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3. nupa8EtYIlu und nupußoAT) Die rhetorische Kunst des Verfassers wird hier nicht nur auf der Stilebene, sondern auch durch die Argumentationskraft deutlich. Es geht dabei um folgende Vergleiche 95 : (a) aus der Tierwelt: 3,3.7.(8) (b) aus der Pflanzenwelt: 1,10f.; 3,(8).12.18; 5,8 (c) aus der anorganischen Natur: 1,6.17; 3,5.11f.; 4,14; 5,2 (d) aus dem menschlichen Leben: 1,12 (!tE
95 96
97 98
Unsere Liste deckt sich weithin mit MAYOR (1892) CXCIV. Vgl. D. Y. HADIDIAN (1951/52), der von 1,6.11; 3,11; 5,7 aus den palästinisch-galiläischen Charakter und H. A. A. KENNEDY (1911), der dagegen den hellenistischen Charakter unterstreicht. Diese Diskussion spitzt sich in Jak 3,6 zu, dazu G. KITTEL (1926). Bei den exempla wird die Frage nach möglichen haggadischen oder midraschartigen Zügen neuerdings in den Vordergrund gestellt, vgl. P. H. DAVIDS (1978), 1. JAKOBS (1975/76). J. MARTIN (1974) 119, vgl. auch BAAS LAND (1986). MART~N (1974) bes. 253ff. und H. LAUSBERG (1960) 232ff. (§§ 422-25).
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3667
5,7 und wohl 3,11f. zeigen Möglichkeiten zum Guten auf, aber auch hier sind entgegengesetzte Kräfte oder Prozesse am Werke. Für die eschatologischen Gerichtsperspektiven im Jak sind somit die Vergleiche gut geeignet. Vielleicht ist es nur Zufall, daß der Jak keine negativen exempla angeführt hat. Auffallend ist jedoch die merkwürdige Konvergenz der negativen Warnungen mit kainitischen Sünden. Ohne es hier weiter ausführen zu können, sehe ich in 1,8.13f.20; 2,1.10. 15f.; 3,9ff.; 4,2.7ff. 13ff. Anspielungen auf Kain. 4. Die theologische Begründung Im Jak hängt alles am Gottesbegriff. Wo Paulus die Mahnung von der Christologie, Soteriologie und Pneumatologie her begründet, will der Jak als Weisheits belehrung die Paränese im Wesen Gottes begründen. Dem Jak den Vorwurf zu machen, keine Christologie zu haben, trifft nur dann, wenn man diesen weisheitlichen Grundcharakter übersieht. Freilich ist der Hinweis auf Christus unverkennbar 99 ; der Gottesbegriff (9EOC;, KUPlOC;, nU'tTJp, V0J.109E'tTJC;, Kpt'tTJC;) taucht aber im Jak im Durchschnitt mit jedem 56. Wort auf l0o . Schon im exordium wird Gott als der Lebensspender explizit in drei schönen antithetischen Sätzen dargestellt (vgl. auch 1,9f.)101. 1,5:
(a) (b) 1,13: (a) (b) 1,17: (a)
Gott, der allen in schlichter Weise gibt und keinen Unterschied macht. Gott ist unversucht (unEipucr'toc;) vom Bösen, versucht aber auch selbst niemanden. Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk stammt von oben, herabsteigend vom Vater der Lichter, (b) bei dem es keine Veränderung oder Verfinsterung durch Wendung gibt.
Die Heilsverkündigung des Jak kommt in solchen Sätzen zum Ausdruck und wird auch sonst vornehmlich mit Gott verbunden; vgl. 1,9; (1,21); 2,5; (2,13 b); (3,15ff.); 4,6 ('tunElVoic; 8E 8i8mcrlV X
100 101 102
Dazu F. MussNER (1975) 250 ff. , der aber vielleicht zu stark die christologischen Züge betont. Die Zahlen sind: 9EOC; (16 mal), KUPtoC; (10), naTrlp (3), VOflo9E't"T)C; (1) und Kpt't"l)C; (1). Hier und auch sonst, ist die wörtliche Übersetzung von MussNER (1975) gewählt. Vgl. H. PREISKER (1934) 232ff.
3668 1,20: 2.1.6: 4,4: 4,11:
ERNST BAAS LAND
apYil bewirkt nicht die Gerechtigkeit Gottes TCpocrffiTCoA:rU.l'l'iu bzw. Verachtung für die Armen (gegen 2,5; 5,9ff.)
Auch positive Aufforderungen werden mit dem Wesen Gottes begründet: Er ist ein Gott der Armen (1,27; 2,5 usw.), der Rechtlosen (2,7; 5,lf.), der Kranken (5,13ff.), der Sünder (4,7ff.; 5,16.19ff.). Die entsprechende Haltung muß auch der Christ im Alltag erweisen. Solche Begründungen treten im Jak etwas stärker hervor als in der Weisheits literatur, finden aber ihre nächsten Parallelen dennoch in den Weisheits schriften der LXX 103 . Als Lebensträger und Richter sind auch A6yoe; (cro
103 104 105
106
Vgl. G. ZIENER (1956) 34ff. Gegen R. WALKER (1964) 156ff. Vgl. F. MUSSNER (1975) 240 - 43; R. FABRIS (1977) auf dem Hintergrund einer differenzierten traditionsgeschichtlichen Analyse. Dazu BAAS LAND (1982) 125 ff.; bes. R. HOPPE (1977).
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3669
usw.) 107 aufgezeigt, und die Mahnungen werden auch sonst von der Eschatologie her motiviert. Diese Mahnungen werden dann häufig in den Rahmen des Tun - Ergehen - Denkens gestellt, wie z. B. in Prov 10,16: epya ötKairov ~roilv n:OtEi Kapn:oi Öf: acrEßmv a~aptia<;. Solche Antithesen liebt auch der Jak, und er läßt bestimmte Abschnitte gerade in solchen Antithesen ausklingen (etwa 1,26; 2,13; [3,12]; 4,6; 5,6). Am ausführlichsten wird das negative Ergehen geschildert: 1,8.10.20 (Epya~Ecr8at); 2,6.9 (Epya~Ecreat). 20; 3,1.9ff.; 4,6.12.18; 5,2ff.9.12; aber gerade bei dieser Schilderung läßt er die positive Antithese durchschimmern, etwa 1,9.12.27; 2,13.23; 3,18; 4,6.7f.10; 5,16ff.19 (auch 1,3ff.25). Positives Ergehen für gutes Handeln wird aber nicht immer vor dem Tod sichtbar. Im Gegenteil wird der Gerechte Leiden, Verleumdung, Unterdrückung und Mord ausgesetzt; der Jak will gerade in dieser Lage zu Geduld und Hoffnung ermahnen (1,3ff.9.12.18 usw.). Das Ergehen wird also auf die bevorstehende Kpicrt<; (2,13; 3,1; 4,12; 5,9.12), auf die Parusie Christi (5,7.9), auf die Basileia, die den von Gott Geliebten in Aussicht gestellt ist (2,5; 1,12), verlagert. Im Rahmen dieser Thematik stehen auch die Ausführungen in Jak 2,14-26 über Glaube und Werke. In diesem Abschnitt geht es nicht um das seit der Reformationszeit oft behandelte Problem "Rechtfertigung und Heiligung', sondern um Tun - Ergehen bzw. um eine Auseinandersetzung mit der Auffassung, "Glaube allein' verschaffe gutes Ergehen. Besonders in Jak 2,14- 26 wird die Unmöglichkeit des Allein-Glaubens prinzipiell begründet. Der Gegensatz zwischen einerseits ft n:icrn<; Xmpi<; 'tmv epyrov 2,18.20.26 (oder ~il epya eXEtV, 2,17) und anderersei ts EK 'tmv epyrov ft n:icrn<; (2,18.22 oder ft n:icrn<; crUVi]PYEt 'tOt<; epyat<; 2,22a) läßt keinen Zweifel daran, daß ein Glaube ohne Werke ein Widerspruch, sozusagen ein Oxymoron ist. Die moderne Frage nach dem Verhältnis zwischen Glauben und Werken wird nicht gestellt, und moderne Exegeten können nur mit Mühe dem Verfasser eine Antwort auf diese Frage abzwingen. Von den Verben ÖEiKVU~t (2,18), tEA,EtOUV (2,22), (~il) eXEtv (2,14.17.18) aus kann man die moderne Frage folgendermaßen beantworten: (a) Der Glaube bewirkt, leistet oder regt die Werke an, (b) der Glaube fördert die Werke, (c) der Glaube drückt sich aus, wird verlebendigt, beweist sich, wird durch die Werke in Bewegung gesetzt, (d) der Glaube kommt zum Ziel, wird bestätigt oder durch die Werke zur Vollendung gebracht. Zum Teil mögen einige dieser Antworten zutreffen; sie gehen aber alle am Thema des Jak vorbei: den vermeintlichen Glauben (vgl. 2,14: A,EYlJ) zu entlarven. Was bedeutet aber die positive Aussage EK tmv epyrov ft n:icrn<;? Schon die Wortstellung macht deutlich, daß die Interpretation von einer genauen Erfassung des betonten epyov-Begriffes abhängt, der leider - wie etwa in der Weisheitsliteratur - bei Jakobus sehr weitläufig ist. In der Tat hatte Augustin auch recht, daß Jakobus kein Wort über die Werke quae fidem praecedunt hat. Der Begriff Gesetzeswerke (epya 'tOU v6~ou, Röm 3,20 usw.) ist nicht
107
Vgl. K. G. KUHN (1952).
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ERNST BAAS LAND
vorhanden, er sagt auch nicht i::pyov llOVOV oder daß der Mensch EV VOllfP (bzw. "durch [Otl1] die Werke") sein Leben hat. Dagegen kann man aber auch nicht einfach sagen, daß mit i::pya die Werke quae fidem sequuntur gemeint seien. Nur in Jak 2,14.17 bekommt der Begriff durch die lebendige Erzählung Farbe (2,15 f.) und bedeutet so viel wie Taten der Barmherzigkeit, Tl~~"~~ C"'~n. Für die
E; i::pyrov Tt 1ticrtt<; EtEA.Etffi81l (2,22b, auch 2,18.22a); E; iipyrov EOtKatffi81l (2,21.24.25).
Auch die letztgenannte Kurzform bedeutet: Nur der Glaube, der sich in dem Glauben entsprechenden Werken erwiesen hat, verschafft sich (Gottes) Gerechtigkeit. Dadurch wird das Tun - Ergehen - Denken zugespitzt und ist somit eine Weiterführung des eigentlichen Themas in 2,14 - 26. Linguistisch gesprochen: Das Thema ist hier der Glaube mit oder ohne Werke, während die Rechtfertigung in 2,21.23.24.25. als Rhema 109 zur Sprache kommt. Obwohl die Gerechtigkeitsthematik in 2,14-26 nur als Rhema auftritt und sonst nur gelegentlich (OtKalOcruVll [1,20; 3,18] und oiKalO<; [5,6.16]) vorkommt, hat die otKalOcruvll/i1v'~-Konzeption eine große Bedeutung. Wie in 108 109
Dazu zuletzt P. H. DAvIDs (1982) 127.133. Wobei
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3671
der Weisheitsliteratur liegt hier ein Ordnungsdenken zugrunde. Diese Ordnung ist im unveränderlichen Wesen Gottes selbst begründet (1,17f.) und müßte sich im menschlichen Leben verwirklichen. Die beiden Hauptthemen, die den Jak durchziehen - die Warnungen vor Zungensünde (1,19.26; 2,12 [14ff.]; 3,1-12; 4,11; 5,12) und die Ausführungen über Arm und Reich (1,9 -11.27; 2,2 - 4.5 - 7.15 f.; 4,2ff.13 -18; 5,1- 6) - müssen in diesem Rahmen gesehen werden. Gerechtigkeit hat auch in der Weisheitsliteratur mit Zungensünden zu tun 110, wie. auch die Gerechtigkeit gegenüber den Armen in Anklage gegen das Unrecht (der Reichen) übergeht 111 • Dagegen sind z. B. richtiges Beten, Demut vor Gott und Nächstenliebe der Gerechtigkeit Gottes entsprechende Haltungen. Der Jak will zeigen, daß die Rechtsordnung Gottes trotz allen Leidens, Unheils, der Verfolgungen und Unterdrückung in der Gegenwart fernerhin Bestand hat.
III. Geschichtliche Einordnung (bzw. argumentative Situation)
Der Jak wird in der Forschung von den einen als die älteste Urkunde des NTs eingestuft, von anderen Exegeten aber für eine der jüngsten Schriften gehalten. Diese Unsicherheit in der Forschung darf nicht vorschnell als ein Vorwurf ausgewertet werden. Der Jak gibt uns nämlich ungewöhnlich geringe Anhaltspunkte für eine sichere Zeitbestimmung. Über den Verfasser wie über die Abfassungszeit und den Abfassungsort kann man sich nur approximativ äußern. Ob man den ÖOUA.o<; Tr10"0U XPtO"tOU (1,1) und ÖtÖUO"KUA.O<; (3,1) namens Jakob mit dem Herrenbruder identifizieren darf, wäre leichter nachzuweisen gewesen, wenn der Jak einen autobiographischen Abschnitt enthalten hätte, was aber zur literarischen Form und Gattung nicht paßt. Diese fehlende Autobiographie erschwert auch die Bestimmung der Abfassungsverhältnisse. Man kann höchstens von einem konkreten Diasporabegriff in Jak 1,1 ausgehen und Jerusalem als Abfassungsort des Briefes an "die zwölf Stämme in der Zerstreuung" sehen, was aber erst zu beweisen wäre. Diese Unbestimmtheit heißt aber keineswegs ·Zeitlosigkeit'. Zunächst gibt es genügend Material, um den traditions- bzw. religions geschichtlichen Ort des Verfassers zu bestimmen. Die literarischen Parallelen häufen sich, wenn man den Jak mit der Weisheitsliteratur, der Jesusüberlieferung und den paulinischen Briefen vergleicht, aber auch andere Parallelen sind reichlich in der Exegese nachgewiesen worden 112 . Von daher kann man ideengeschichtlich die Theologie des Verfassers einordnen. Je nach der Beurteilung der Abhängigkeitsverhältnisse wird die Theologie des Verfassers als ·prophetisch', ·weisheit110
111 112
238
Prov 8,8; 10,13.18 - 21. Zur Gesamtthematik H. H. SCHMID (1968). Die besten Auflistungen bei]. B. MAYOR (1892); F. SPITTA (1896); M. DIBELIus (1921); A. SCHLATTER (1932, 31985); F. MUSSNER (31975). ANRW II 25.5
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lieh', eurchristlich-jerusalemitisch' bzw. ejesuanisch', eantipaulinisch', ejudenchristlich', efrühkatholisch " eessenisch e. eebionitisch', eantignostisch' bezeichnet. Diese Frage muß aber in einem größeren Rahmen gesehen werden, indem man nicht nur den Ort des Verfassers, sondern auch den Ort und die Lage seines Lesers zu bestimmen versucht. Nur von der argumentativen Situation her können auch die anderen geschichtlichen (d. h. ethisch-kulturellen, soziologischen, kirchengeschichtlichen) Fragen gelöst werden, und deshalb können wir uns getrost auf diese eine Frage konzentrieren. Nachdem wir oben die methodischen Besinnungen vorangestellt haben, genügen nun einige knappe Bemerkungen. Auch hier gehen wir von den Indizien im Brief selber aus, etwa solchen, die eine Konfliktsituation voraus setzen l13 . Zugleich kann man die Früchte der Analysen von literarischer Form und Thematik ernten, weil die Sprache, Gattung und Thematik mit Überlegung auf ein bestimmtes Milieu bedacht sind. Das alles kann aber nur durch einen Vergleich mit Quellen aus derselben Zeit und demselben Milieu kontrolliert werden. Auch hier verzichten wir auf bestimmte Methoden, etwa die Widerspiegelungstheorie, d. h., daß man von der Thematik direkt auf die Situation schließen kann 114. Dagegen können wir den Jak nicht einfach in ein festgeprägtes Geschichtsbild einordnen, wozu man in der Forschung seit F. C. BAUR immer wieder geneigt hat. Die Konflikte, die den Gemeinden Schwierigkeiten bereiten, lassen sich einigermaßen deutlich beschreiben. Grundsätzlich geht es um die Konflikte zwischen Arm und Reich. 2,6f.: (a) 01 1tAOUcrWt KU'tuÖuvucrn:uoucrtv UJ.LOOV (b) uu'tol EAKoUcrtv UJ.Lu<; EI<; Kpt'tllPtu (c) uU'tol ßAUcr
5,6:
(a) der Lohn der Arbeiter, der vorenthalten wurde, schreit (b) die Rufe der Erntearbeiter sind zu den Ohren des Herrn Zebaoth gedrungen. KU'tEÖtKUcrU'tE, E
Der Konflikt ist also ernsthaft; es geht um Unterdrückung (2,7 a; 5,4a), um Gerichtsverfahren (2,7b; 5,6), um Mord (5,4b und 4,2) und auch um Verleumdung (1,9; 2,5 ff.) und Blasphemie (2,7 c).
113
114
Vgl. K. BERGERS wichtige Ausführungen (1980). Dazu E. BAAS LAND (1982) 120. Auf dieser Grundlage baut leider die heute beliebte wissenssoziologische ·World-Construction-Theorie' auf.
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Die Erwähnung der Blasphemie zeigt, daß es sich nicht nur um einen sozialen Konflikt handelt. Schon die Erzählungen 2,2ff.; 2,15f., aber ganz ausdrücklich 2,6 (UlldC; 1lnllucruTE TOV TCTffiXOV), zeigen, daß nicht alle Verleumdeten arm sind (vgl. auch 4,13ff.). In dieser Auseinandersetzung distanziert der Verfasser sich von den Reichen, die also - modern gesprochen - außerhalb der Gemeinde einzuordnen sind. Aber der Konflikt erstreckt sich tief in die Gemeinde selbst hinein. Schon 2,6 weist darauf hin (vgl. die Erzählungen 2,2ff.; 2,15f. und auch 2,9: Ei TCpocrffiTCOATJIlTCTElTE), aber noch deutlicher 3,9f. und 4,lff. (vgl. 3,14; 4,11: 1l1l KUTUAUAElTE 5,9: 1l1l crTEvu~ETE KUT' UAATJAffiV). Die Realität dieser gegenseitigen Vorwürfe zeigt sich in der Ermahnung 3,10: ou XPll ... TUUTU OÜTffiC; yiVEcr8ut. Im Jak richtet sich die Paränese besonders gegen diejenigen, die das richtige Wissen haben, deren Taten aber dieser croq>iu nicht entsprechen (3,13, vgl. 1,23.26; 2,14.17.18; 4,(13).17 und auch die Gegenüberstellung wahres Gebet-Handlungen: 1,5; 4,3). Noch deutlicher ist dieser Scopus in 2,14 - 26, wo es vielleicht um eine Art ideologischer Auseinandersetzung geht, insofern 2,18 (UAA' epd nc; ... ) wirklich den Einwand eines Gegners wiedergibt 115. Wie soll man aber alle diese recht unterschiedlichen Informationen im Rahmen einer argumentativen Situation verstehen? Geht es um einen sozialen oder einen theologischen Konflikt?
1. Sozialer und theologischer Konflikt a) Ebioniten gegen heidenchristliche Pauliner Gerade die Alternative zwischen sozialem und theologischem Konflikt haben H. KERN und A. SCHWEGLER nicht akzeptieren können. Sie gingen vom Konflikt zwischen Arm und Reich aus, den sie mit innerkirchlichem Streit zwischen Judenchristen und Heidenchristen gleichsetzten. Nach SCHWEGLER sind die Heidenchristen die Reichen, die "bereits das Übergewicht in der Kirche erlangt" haben, und "der Name Ebioniten (1tTffiXOi) ist schon zu einem verspotteten und wenig ehrenvollen Parteinamen geworden" 116. Der Brief repräsentiert zwar die mit dem Ehrennamen 1;"~~ bezeichnete Partei, aber nur eine späte gedämpfte Form dieser Richtung. Zwischen judenchristlichebionitischen und katholisierenden Elementen harmonisiert er schon und kommt mit seiner Auffassung vom "Gesetz der Freiheit' (1,25; 2,12) sogar der
115
116
238*
Zum sprachlichen Verständnis dieses schwierigen Satzes vgl. bes. H. NEITZEL (1982). Nach der älteren Diatribe-Auffassung wurde hier eine gegnerische Auffassung wiedergegeben. Schon A. WIFSTRAND (1948) 177f. hat gegen diese Vereinfachung protestiert, wozu man noch mehr vom Verständnis der Diatriben als Schulgespräche her gezwungen ist. (1846) 419, vgl. H. KERN (1835) 23ff.36.
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paulinischen Theologie entgegen 117. Im allgemeinen aber liegt gegenüber den Heidenchristen paulinischer Herkunft ein wirklicher Widerspruch vor 118 • b) Anawim-Frömmigkeit und paulinische Großkirche Die Grundzüge 118a dieser Auffassung lassen sich auch bei M. DIBELIUS erkennen. Arm - Reich ist auch sein Ansatzpunkt. Nach DIBELIUS vertritt der Verfasser eine patriarchalisch-pietistische Armenethik 119 , die im Diasporachristentum noch lebendig war. Dennoch verstand er die harten Aussagen gegen die Reichen nicht allzu konkret, weil er sie zugleich der traditionellen Paränese zuordnet 120 • c) Anawim-Frömmigkeit gegen christlichen Zelotismus Dagegen wollte B. REICKE diese Aussagen sehr konkret verstehen. Er meinte, daß der Verfasser Anawimfrömmigkeit zum Ausdruck bringt, die sich gegen aktivistische Leser wendet, die "das Gottesreich durch Agitation, Terror und andere materielle Veranstaltungen herbeizwingen wollen" 121.
2. Jak als theologische Auseinandersetzung a) Auseinandersetzung mit der Gnosis Schon O. PFLEIDERER hat die heidenchristlichen Ultrapauliner mit
(1846) 444ff. Ibid. 444ff. l1Sa Ibid. 430ff. 119 (1921) 37ff.44. 120 Dagegen J. SOUCEK (1958), der wiederum meinte, daß der Jak gegen Vergewaltigung innerhalb einer ganz verweltlichten und individualistisch ausgesuchten Gemeindesituation im Frühkatholizismus kämpfte. 121 (1951) 340, vgl. 339.347. 122 Besonders SCHAMMBERGER (1936), der auch über die Gedanken seiner Vorgänger Rechenschaft ablegt, S. 3 ff. 117 118
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von der allgemeingehaltenen Frage in 3,13 und den vermeintlich polemischen Ausdrücken, nicht. Daß die Gnostiker als reiche Verfolger geschildert werden, konnte man auch nicht erklären. b) Auseinandersetzung mit dem Paulinismus Seit LUTHER hat man diese These immer wieder erwogen, jedoch erst F. C. BAUR hat sie mit Umsicht begründet und im Rahmen der Geschichte des Urchristentums eindeutig eingeordnet. Ausgehend vom Vergleich zwischen Jak 2,24 und Röm 3,28 meinte er, daß der Jak die schon entwickelte paulinische Lehre voraussetzt 123 • Auch sonst widerspricht der Jak Paulus und hat im ganzen "eine antipaulinische Richtung", "wenn auch nicht (eine) unmittelbar gegen den Apostel selbst gerichtete Tendenz" 124, d. h. vom Standpunkt einer bestimmten vergeistigten Form des Christentums aus. Nach BAUR hat man bis heute abwechselnd den direkten Widerspruch oder die nur indirekte Polemik mit einem mißverstandenen Paulus oder gar mit einem Vulgärpaulinismus betont. Die letzte These liegt nahe, wenn man eine literarische Kenntnis der Paulusbriefe seitens des Jak bestreitet, während die erste These normalerweise eine literarische Kenntnis des Gal und Röm in Jak 1,3f.; 2,10.21- 24 voraussetzt. A. HILGENFELD ging sogar weiter: Von Jak 1,25; 2,9.10.12.13; 3,13ff.; 4,1-10 ("die traurige Folge des Paulinismus") 5,12.19f. ausgehend wollte er den Jak als Ganzes als eine Auseinandersetzung mit dem Paulinismus lesen 125. Im Rahmen des Geschichtsbildes von BAUR und HILGENFELD mußten sie den Jak als eine judenchristliche Schrift verstehen. Nachdem man seit der Jahrhundertwende die Bedeutung der
3. Religiöser Gegensatz, aber keine theologische Auseinandersetzung a) im Rahmen der Urgemeinde Palästina Nachdem die Tübinger Schule die neue geschichtliche Einordnung dargelegt hatte, versuchte der Berliner W. BEYSCHLAG auch auf diesem Gebiet eine Gegenthese aufzustellen. Er meinte, der Brief erweise 128 sich auf Schritt und 123 124 125
126 127
128
(21866) 677. (1853) 122. (1875) 530ff.536. Im allgemeinen geht man heute von einer literarischen Abhängigkeit aus, vgl. etwa LÜDEMANN (1983) 194ff. (1904) 49. (1976) 281 ff. Bei SCHULZ werden hinter der Konzeption
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Tritt als die älteste Schrift des Neuen Testaments und sei somit eine wichtige Urkunde für die geschichtliche Rekonstruktion der Theologie und des Lebens der Urgemeinde. Ihm zufolge sind
131 132 133
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Ibid. 130. (1942). KITTELS Thesen haben besonders in der englischen und amerikanischen Forschung Anklang gefunden. (1985) 29ff. Ibid. 60.93ff. passim. Schon etwa BEYSCHLAG (1874), 124ff., auch KITTEL, SCHLATTER u. a., haben Argumente dafür gesammelt. An diesem Punkt sind die Anhänger einer Früh- und einer Spätdatierung einer Meinung. Vgl. SCHLATTER (1885), 29ff., der die indirekten Indizien dafür gesammelt hat. Vgl. W. ISER (1972) und H. LINK (1978), 23f.28f,4lff. ISERS wichtige Bemerkungen zum Leserhorizont, etwa S. 64, können wir hier nicht weiter verfolgen.
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3677
Besonders in Jak 3,13 - 5,6 wird deutlich, daß der Jak auch eine weitere Gruppe im Blick hat. Hier werden diejenigen ermahnt, die Christen gegenüber ekainitisch' auftreten .. Schon auf Grund der Anschrift und bestimmter Einzelzüge (etwa der Rede von Abraham als "unserem Vater", 2,21) sind diese eKainiten' als Nicht-Christusgläubige zu sehen. Die zum Teil haggadisch ausgelegten exempla (s.o.) und die Tatsache, daß nur alttestamentliche Zitate als auctoritas angeführt werden, sprechen auch dafür. Zugleich weist die durchgehende Verwendung der jüdischen Weisheitsliteratur auf eine gemeinsame Grundlage mit diesen Lesern hin. Auf dieser Grundlage folgt aber die Anklage gegen kainitische Sünden wie Mord, Zorn, Begierde, Unruhe/rastloses Dasein, Prahlerei und Schwätzerei. Die letzte prophetische Anklage in Jak 5,6 endet mit dem Vorwurf: "Ihr habt den Gerechten getötet". Als protreptische Rede will aber der Jak in erster Linie als interne Gemeindebelehrung gelesen werden. Die impliziten Leser haben ein bestimmtes Vor-Wissen, an das der Verfasser immer wieder anknüpft: 1,3f: 1,19: 2,5ff.: 3,1: 4,4:
yt VrocrKOV'tB<; tcrtB OUX ... OUX ... BtÖOtB<; OUK OtÖatB
Inhaltlich wird hier auf die Jesustradition angespielt (Matt 5,11; 7,11; 5,3ff.; 23,8; [12,36ff.; Mk 12,40]; 6,24), besonders auf die (weisheitlichen) Mahnungen der Bergpredigt. Diese Parallelen zur Bergpredigt müssen entschiedener ausgewertet werden, als das bisher der Fall war. Eine einfache Aufzählung der Parallelen reicht nicht aus. Die Maximalliste sieht folgendermaßen aus: Jak 1,2f. (Matt 5,10 -12), 1,4 (5,48), 1,5 (7,7ff.), 1,9 (5,3), 1,12 (5,10 -12); 1,13ff. (5,18); 1,17 (7,11); 1,20 (5,21); 1,22f. (7,21); 1,25 (5,19); 2,5 (5,3); 2,11 (5,21ff.), 2,13 (5,7), 2,14ff. (7,11), 3,12 (7,16); 3,18 (5,9); 4,3 (7,7); 4,4 (6,24); 4,9 (5,5, bes. aber Luk 6,25), 4,11 (7,1); 4,13ff. (6,25ff.), 4,14 (6,34); 5,2ff. (6,19f., bes. aber Luk 6,24); 5,6 (5,10), 5,9 (5,22); 5,10 (5,10-12); 5,12 (5,33ff.). Wir haben die matthäischen Parallelen hervorgehoben, obwohl gerade der typisch matthäische Abschnitt, Mt 6,1-18, kaum Parallelen zum Jak aufweist. Wie die Bergpredigt hat der Jak protreptischen Charakter (Matt 5,3ff., bes. aber Luk 6,20 - 26, Matt 7,13ff., 7,21 par, 7,24 par). Der Scopus der beiden Reden ist "Hören und Tun" (Matt 7,24 par, vgl. 5,16 und Jak 1,22ff.). Auch die Begründung der Ethik (Gott und seine Gerechtigkeit, Matt 5,48; 6,1ff.; 6,33; Gott als einziger Richter, 7,1 ff.), das Tat - Folge - Denken, die Verwendung von Bildern (etwa Matt 7,18 par und Jak 3,12) und die Thematik (Gebet, Richter, Habsucht, die eAntimakarismen') sind gemeinsam. Vielleicht
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ist schon die Bergpredigt in den Dienst der I-U::AEtTj136 der Jesus-Nachfolger gestellt. Jedenfalls hat der Jak deutlich die Funktion einer <Einübung', des <sich einer Sache Befleißigens' (vgl. Jak 1,23ff.), des Nachdenkens und Einlebens. Stärker als die Bergpredigt tritt der Jak in den Dienst einer äcrKTjcrtC;, wie wir sie sowohl aus der epikureischen wie auch aus der stoischen Belehrung kennen. Durch das Proömium (Jak 1,2 -18) und die peroratio (5,7 - 20) wird deutlich, daß die Leidensthematik der Horizont der Mahnungen des Jak ist. Angesichts des Sorgens, Leidens und der Macht der Begierde 13? geht es um ein glückseliges Leben (IlUKUPtoC; 1,12.[25], 5,10). Der Gottesglaube (1,3ff. 12.17f.) und die <Einverleibung' des Wortes durch Hören und Handeln (1,28f.) sind der Weg zum seligen Leben. Das Ziel dieses
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Vielleicht etwas übertrieben bei H. D. BETZ (1979), der auch auf den Zusammenhang mit dem Jak hinweist (Anm.48). Es ist kein Zufall, daß Epikur seine eKyriai Doxai' mit dieser Thematik anfängt, Iff., vgl. auch Epiktet Diss III, 12,8 und in der Bergpredikt etwa indirekt 5,10ff.28, 6,25ff. Vgl. auch L. T. JOHNSON (1983). Vgl. Epiktet, Ench 30-31. Mit Recht meint eHR. BURCHARD (1980) 322 aufgrund von 1,26f.; 2,1ff.15ff. etc., daß "das ethische Materialprinzip des Jak Brüderlichkeit heißt". Zur Funktion der hortatio überhaupt BAAS LAND (1982) 133f. und zur soziologischen Einordnung HEILIGENTHAL (1983) 42ff. (1980) 378.
FORM, THEMATIK UND EINORDNUNG DES JAKOBUSBRIEFES
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nicht um eine antipaulinische Polemik, weil Paulus in Röm 2 (v. 6ff.) dieselbe Einstellung zeigt 140 • Die ·Spannung'. zwischen Jak und Paulus spitzt sich deshalb in der Spannung zwischen einerseits Röm 2,5 ff. und andererseits Röm 3,21 ff. zu. Diese Spannung läßt sich auch vielfach in jüdischen Texten beobachten und taucht bekanntlich in 4 Esra auch im Zusammenhang mit dem Glaubensbegriff auf: Einerseits 4 Esra 7,119: "Denn was nützt es uns, daß die unsterblichen Werke verheißen sind, wir aber sterbliche Werke getan haben ... " (vgl. 9,7) und andererseits 4 Esra 8,36: "Denn dadurch wird deine Gerechtigkeit und Güte, Herr, offenbar, daß du dich dieser erbarmst, die keinen Schatz von guten Werken haben" (vgl. 8,32).
IV. Zusammenfassung
Bisher hat man den Jak als eine ausgeprägte palästinensisch-judenchristliche Schrift gelesen. Die Nähe zur jüdischen Weisheits literatur und zur Jesusüberlieferung sprechen dafür. Schon die jüdische Weisheits literatur, besonders SapS, war aber durch die Diasporasituation von hellenistischen Gattungen und von der Schulrhetorik geprägt. Diesen Einfluß haben wir auch im Jak festgestellt. Von der Gattungsbestimmung ·protreptische, weisheitliche Rede' (s.o.) aus ist die eigenartige Thematik und auch die argumentative Situation des Jak verständlich. Die Engführung der Jakobusforschung, die durch einen einseitigen Vergleich des Jak mit Paulus entsteht, wird durch eine Heranziehung von Parallelen aus der jüdischen Weisheitsliteratur und der Jesusüberlieferung sowie aus der hellenistischen Schulrhetorik und Gattungstheorie vermieden. Zugleich wird die Kohärenz zwischen literarischer Form, Thematik und geschichtlicher Einordnung dadurch deutlich.
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140
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La Premiere de Pierre: bilan de 35 ans· de recherehes par
EDOUARD COTHENET,
Paris
Table des matieres I. Les etudes d'avant 1946
............. .
II. Recherches sur les traditions sous-jacentes
a I Pierre (1946)
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III. Interpretations baptismales et liturgiques
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IV. Une lettre d'exhortation
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V. Critique textuelle . . . . VI. Les sources de l'exhortation de I Pierre 1. Un ecrit deutero-paulinien? .. 2. Hymnes et confessions de foi 3. L'utilisation de la Septante . 4. La tradition evangeIique. . . 5. Traditions judeo-chretiennes VII. La vie chretienne selon I Pierre VIII. Date et auteur de I Pierre . . . 1. S'agit-il d'une persecution particuliere? 2. Une minorite menacee . . . . . . . . . 3. Pseudepigraphie et tradition petrinienne 4. Absence de tendances particulic~res IX. Problemes actuels d'interpretation . X. Bibliographie . . . . . . . . . 1. Commentaires sur I Pierre 2. Etudes sur I Pierre . . . . .
3691 3691 3692 3694 3694 3697 3698 3700 3701 3701 3703 3704 3705 3706 3708 3708 3708
La Ire lettre de Pierre se presente comme une epltre circulaire adressee aux chretiens disperses dans cinq provinces d'Asie Mineure (1,1- 2); elle se definit comme un ecrit d'exhortation (5,12), redige par Pierre avec l'aide de Silvain (5,12), cl la veille, semble-t-il, d'une persecution generalisee (4,12; 5,9). Sauf dans le cadre epistolaire, on ne releve pas d'indications personnelles; apres une benediction d'ouverture de style liturgique (1,3 - 9), il s'agit d'une serie d'exhortations dont le ton rappelle celui de l'homeIie.
3686
EDOUARD COTHENET
En partant de l'annee 1946 pour ce bilan 1, nous tenons cl souligner la valeur des reuvres de E. G. SELWYN 2 et de Bo REICKE3, qui chacune cl sa maniere, manifestent l'importance des recherches sur l'histoire des traditions pour une bonne intelligence de I Pierre. Auparavant un bref apers:u sur les etudes anterieures permettra de mieux comprendre l'apport de ces deux auteurs. Pour la suite, nous ne viserons pas cl fournir une bibliographie complete que l'on trouvera aisement dans les commentaires de L. GOPPELT et de N. BRox, mais cl situer les principaux problemes d'interpretation.
I. Les etudes d'avant 1946
Bien qu'elle figure parmi les ecrits incontestes du Canon du Nouveau Testament (Eusebe, Hist. Eccles. III, 3,1.2.4), I Pierre n'a pas fait l'objet d'importants commentaires patristiques. Citations et allusions ne manquent cependant pas, comme le manifestent les trois tomes dejcl parus de la "Biblia Patristica'. 4 Le probleme de la predication du Christ aux esprits a surtout retenu l'attention des Peres. Au XVIe s. LUTHER rangea I Pierre «parmi les livres les plus nobles du Nouveau Testament» (W. A. 12, 260) et s'appuya sur I Pet. 2,5.9 pour nier l'existence d'un sacrement special de l'ordre.
Abrt!viations: ANRW Etudes '" I Pierre
San Pietro FS J. B. L.
N. T. S. Z.N.W.
1
2
3
4
Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt/Rise and Decline of the Roman World Etudes sur la Premiere Lettre de Pierre (Association Catholique Fran~aise pour l'etude de la Bible, Coll. Lectio divina 102, ed. par C. PERROT) , Paris 1980 San Pietro. Atti della XIX Settimana biblica, Brescia 1967. Festschrift Journal of Biblical Literature. New Testament Studies. Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und Kunde der älteren Kirche
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LA PREMIERE OE PIERRE
Avec H. H. CLUDIUS (1808) s'expriment les premiers doutes sur l'authentieite de l'epitre. F. C. BAUR (1831) inaugure la Tendenzkritik: I Pierre serait l'reuvre d'un judeo-chretien de la diaspora, voulant concilier le judeo-christianisme de Pierre avec le christianisme de Paul developpe parmi les Gentils. L'reuvre daterait du debut du He s., un peu avant les Actes des Apatres. HARNACK (1897) mit en cause l'unite du texte: isolant le cadre epistolaire (1,1- 2 et 5,12 -14), il presenta le reste du document comme une homdie. De fait il ne manque pas de tournures, comme dans l'epitre aux Hebreux, qui relevent du genre de la predication (par ex. 2,11.25; 4,12). Desormais les questions d'authenticite, d'unite litteraire et de genre domineront la critique. L'etude de R. PERDELWITZ 5 parut aux plus beaux jours de la Religionsgeschichte. Il vit dans la premiere partie (1,3 -4,11) une homelie baptismale, et s'interessa surtout l'arriere-plan de la notion de regeneration (1,3.23 cf. 2,2) qu'il trouva dans les religions mysteres. Apres la doxologie de 4,11, qui termine convenablement une homdie, la reprise de 4,12 marquerait le debut d'un second document, centre sur la menace d'une persecution imminente.
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II. Recherches sur les traditions sous-jacentes Cl I Pierre (1946)
A l'oppose des theses cntlques, E. G. SELWYN defend l'authenticite petrinienne et le caractere epistolaire du texte. L'originalite de son commentaire vient de l'application des methodes de la Formgeschichte dans l'Essay H, intitule ·On the Inter-relation of I Peter and other N.T. Epistles'. S'inspirant des travaux de A. SEEBERG 6 et de P. CARRINGTON 7 sur le catechisme primitif, SELWYN entend retrouver les documents catechetiques et liturgiques dont Pierre s'est inspire po ur rediger sa lettre. Pour ce faire, il dresse une serie de tableaux synoptiques entre le texte de I Pierre, les autres epitres du NOllveau Testament, les Verba Christi et eventuellement des citations de I'Ancien Testament. Un premier catechisme baptismal developpe le theme de la saintete, selon l'exhortation: «Soyez saints parce que je suis saint» (Lev. 19,2 cite en I Pet. 1,16). l'assemblee de Jerusalem (Act. 15) et aux Silvain 8 , dont la participation lettres aux Thessaloniciens atteste l'interet pour le probleme de la saintete (I Thess. 4,3 - 8), en serait l'auteur. Un second catechisme embrasse un plus
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grand nombre de formes: I'entree dans la vie nouvelle par le bapteme, - les renonciations qu'elle implique (deponentes, cf. 1 Pet. 2,1), - foi et culte, vertus et devoirs sociaux (subjecti, cf. 2,13 - 3,7), - enseignement pour le temps de crise 9, avec les exhortations a la vigilance et a la resistance spirituelle. La reconstruction si hardie de SELWYN n'a guere convaincu. Pourtant sa methode determinera de nombreux travaux par la suite, obligeant a depasser la simple problematique de la dependance litteraire entre textes po ur s'interroger sur l'histoire des traditions. D'un point de vue pratique, les nombreux tableaux dresses par SELWYN constituent un excellent instrument de travail. L'etude de Bo REICKE porta, cette meme annee, sur un point precis: la predication aux esprits et la typologie baptismale du dduge (I Pet. 3,17 - 22). Deja plusieurs auteurs avaient rapproche le passage soit des recits mythologiques de descente aux enfers, soit de la notification par Henoch aux anges dechus que leur peche etait inexpiable (Henoch ethiopien 14 - 15). Bo REICKE dargit le champ d'investigation en s'interessant a la coherence du passage a partir du v. 17, - Oll I'on retrouve I'un des themes majeurs de l'epitre. Pour encourager Ies fideles dans Ieur confession de foi, Pierre leur proposerait l'exemple du Christ qui proc1ame aux esprits desobeissants la victoire remportee par sa passion. Dans ce contexte, le mot rare E1tEPOO't'TJJlU du v. 19 signifie I'engagement d'une conduite loyale envers Dieu que Ies fideles prennent au moment du bapteme. J. DANIELOU prolongera les recherches de Bo REICKE sur I'interpretation du dduge chez les peres 9a • Dans son commentaire (1947) F. W. BEARE, qui ne pouvait connaitre encore les travaux precedents, se proposa d'exposer au public anglo-saxon les resultats de la critique allemande. Il datait I Pier re de la persecution declenchee en Bithynie, quand Pline le Jeune y etait gouverneur (111/112). Signaions dans un genre tout different la these de O. CULLMANN sur "Saint Pierre. DiscipIeApatre-Martyr' (1952): elle attirait l'attention sur la christologie du Christ Serviteur comme caracterisant I'enseignement de Pierre d'apres les discours des Actes et I Pierre.
III. Interpretations baptismales et liturgiques
Dans sa reedition du commentaire de H. WINDISCH, H. PREISKER (1951) allait donner a l'hypothese baptismale de PERDELWITZ, une precision jamais atteinte. En se basant sur les indications de Ia "Tradition Apostolique' d'HippoIyte de Rome (debut Ille s.), il reconstitue comme suit Ia liturgie baptismaIe envoyee par l'eglise romaine "im Geist des Petrus" ades communautes d'Asie Dans un ordre analogue, signaions le travail de W. NAUCK, Freude im Leiden. Zum Problem einer urchristlichen Verfolgungstradition, Z. N. W. 46 (1955), p. 68 - 80. 9. ]. DANIELOU, Sacramentum futuri. Etudes sur les origines de la typologie biblique (Etudes de theologie historique 19), Paris 1950, p. 55 -94. 9
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Mineure. Au Psaume d'entree (1,3 -12) fait suite une didache exposant aux futurs baptises la conduite sainte a tenir (1,13 - 21). L'administration du bapteme a lieu entre 1,21 et 22, puisqu'il sera question desormais de la regeneration au passe. Un hymne a trois strophes (2,1-10) s'adresse aux renati, puis vient une exhortation (paraklesis) sur les devoirs de chaque groupe; - un prophete de la communaute enfin prononce une revelation (3,13-4,7). Malgre tous les sous-entendus qu'elle requiert, cette hypothese de lecture connut d'abord un grand succes. Remarquant la frequence des termes mlaXElv, 1tu811J.lU, F. L. CROSS 10 Y voit une allusion a la fete de Paques et situe la celebration lors de la vigile pascale. En France M.-E. BOISMARD se rattachera aux travaux de SELWYN et a l'ecole liturgique. Dans la
IV. Une lettre d' exhortation
La reaction contre les hypotheses liturgiques ne se fit pas attendre. E. LOHSE 13 montra que l'indication de 5,12 fournissait la vraie clef de lecture: « Je vous ai ecrit ... pour vous exhorter et vous attester que c'est a la veritable grace de Dieu que vous etes attaches.»
Exhortation et rappel de la foi, tels so nt les deux poles du texte. Tandis que Paul donne la priorite aux developpements dogmatiques, Pierre commence par exhorter (ce qui correspond a l'imperatif paulinien) puis fournit par l'enonce kerygmatique (= l'indicatif paulinien) le fondement de ses exhortations. Revelatrice a cet egard l'instruction aux esclaves, qui se termine par la meditation du Serviteur souffrant (2,18 - 25). Rendant hommage a SELWYN, LOHSE fixait
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F. L. CROSS, I Peter. A Paschal Liturgy, London 1954. M.-E. BOISMARD, Une liturgie baptismale dans la Prima Petri, Revue Biblique 63 (1956), p. 182 - 208; ibid. 64 (1957), p. 161-183. M.-E. BOISMARD, Pierre (Ire epitre de), in: Dictionnaire de la Bible, Supplement t. VII (1966), c. 1415 -1455 (1430 -1442). Expose global dans: ID., Quatre hymnes baptismales dans la premiere epitre de Pierre (Lectio Divina 30), Paris 1961. E. LOHSE, Paränese 'md Kerygma im 1. Petrusbrief, Z. N. W. 45 (1954), p. 68 - 89 (ID., Die Einheit des Neuen Testaments, Göttingen 1973, p. 307 - 328).
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cl l'interprete ces deux objectifs: recherche de l'origine des donnees, mise en valeur de la specificite du texte dans l'utilisation de la tradition 14. De son cate, C. F. D. MOULE 15 rappela la place de la parenese dans l'ensemble de I Pierre; pour rendre compte du changement de ton apres 4,12 il reprit l'hypothese de deux lettres mises bout cl bout. Avec le commentaire de K. H. SCHELKLE (1961) la these du caractere epistolaire et de l'unite de I Pierre s'affirme. On la retrouvera dans la plupart des commentaires parus cl la suite. Dans sa these sur la proclamation du Christ aux esprits, W. J. DALTON 16 eut le merite de desenclaver ce passage et de bien montrer sa place dans l'ensemb1e de l'epltre, avec la prise en consideration progressive de la gravite des menaces. Retenons sa proposition de plan: 1. Dignite de la vocation du chretien et ses responsabilites (1,3 - 2,10). - 2. Les obligations de la vie chretienne (2,11- 3,12), avec les subdivisions suivantes: conduite en milieu pai'en (2,11-12), - catechese traditionnelle sur les diverses situations (2,13 - 3,7), - priorite cl la charite et cl l'humilite (3,8-12). - 3. Le chretien et la persecution (3,13-5,11), avec deux subdivisions (3,13 -4,11 et 4,12-5,11) selon le progres dans la consideration des menaces. A la suite de Bo REICKE, DALTON interprete 3,19 comme sentence de condamnation definitive contre les anges dechus; par contre il voit en 4,6 l'annonce de la resurrection pour les chretiens defunts (comme en I Thess. 4,13 -18). La parution reguliere de commentaires au cours de ces deux dernieres decennies montre que I Pierre n'est pas un "step-child" de la critique, pour reprendre le mot de J. H. ELLIOTT. Relevons l'importance particuliere des deux derniers: L. GOPPELT (reuvre posthume editee par F. HAHN) a su, par une analyse minutieuse de chaque pericope, remplir fideIement le programme trace par E. LOHSE. N. BROX est plus soucieux des idees generales; s'il met justement en garde contre la these des dependances litteraires directes, il applique avec trop de rigidite sa theorie generale sur la pseudepigraphie (infra, p. 3704). Ce qui a marque aussi la production de ces dernieres annees, ce sont les articles concernant l'hermeneutique de I Pierre: nous y reviendrons en conclusion. SignaIons enfin les essais d'analyse semiotique de toute l'epltre, realises par J. CALLOUD et F. GENUYT 16a •
Art. cit., p. 72 (p. 311). C. F. D. MaULE, The Nature and Purpose oE I Peter, N. T. S. 3 (1956/57), p. 1-11. Sur le caractere parenetique de I Pet., voir aussi D. HILL, On Suffering and Baptism in I Peter, Novum Testamenturn 18 (1976), p. 181-189. 16 W. J. DALTON, Christ's Proclarnation to the Spirits. A Study oE I Peter 3:18-4:6 (Analeeta biblica 23), Rome 1965. - ID., Interpretation and Tradition. An Example from I Peter, Gregorianum 49 (1968), p. 11- 37. - ID., The Interpretation oE I Peter 3,19 and 4,6: Light from 11 Peter, Biblica 60 (1979), p. 547 -555. 16a J. CALLOUD, F. GENUYT, La premiere epltre de Pierre. Analyse semiotique (Lectio Divina 109), Paris 1982.
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V. Critique textuelle La publication par M. TESTUZ 17 du papyrus Bodmer VIII (= p n ) date du Ille s., provoqua une serie de travaux, centres d'ordinaire sur la relation entre ce nouveau temoin et le texte alexandrin. Malgre un nombre important de le~ons 'singulit~res' (une soixantaine pour I et 11 Pet.), pn s'accorde d'ordinaire avec le groupe alexandrin, specialeme.nt avec B, 1.1 meme Oll celui-ci semblait isole. W. THIELE apporta une contribution de premiere valeur, en editant la P Petri dans la 'Vetus Latina' de Beuron et en retra~ant l'histoire de la tradition latine 18. La premiere traduction en la tin fut executee en Afrique, .1 la fin du ne s. Alors que Tertullien ne peut etre considere comme un temoin de ce texte archai'que, les citations de Cyprien permettent d'identifier le texte K (= Karthago), different de deux autres textes africains (C et A), dont le vocabulaire se distingue des textes europeens, .1 savoir S (texte du ms. 67) et T, sans compter le texte de la Vulgate dont PeIage est le premier temoin. De leur cote, J. DUPLACY et C.-B. AMPHOUX 19 ont montre l'interet de la confrontation entre vers ions anciennes et certains groupes de minuscules. Reprenant une conclusion de VON SODEN - rejetee en son temps - ils admettent l'existence d'une collection des sept epltres catholiques, des la fin du ne s. Hypothese des plus interessantes, si elle est retenue, pour l'histoire du Canon du Nouveau Testament.
VI. Les sources de [' exhortation de I Pierre
Ce bref panorama montre dej.1 l'importance des problemes souleves par les relations entre I Pierre et les autres ecrits du Nouveau Testament. Dej.1 H.
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M. TESTuz, Papyrus Bodmer VIl- IX. L'Epttre de Jude. Les deux Epttres de Pierre. Les Psaumes 33 et 34 (Bibliotheca Bodmeriana 10), Cologny - Geneve 1959. - C. MARTINI, Beati Petri Epistlliae ex Papyro Bodmeriana VIII transcriptae, Rome 1968. - Voir allssi F. W. BEARE, The Text of I Peter in Papyrus 72, J. B. L. 80 (1961), p. 253 - 260; ID., The First Epistle of Peter, Oxford 31970, p. 1- 24, 61 - 64. - E. MAssAux, Le texte de la P Petri du Papyrus Bodmer VIII (pn), Ephemerides Theologicae Lovanienses 39 (1963), p. 616 -671. W. THIELE, Epistlliae Catholicae. Epistula I Petri (Vetus Latina 26,1,2), Freiburg i. Br. 1958. - ID., Die lateinischen Texte desl. Petrusbriefes (Vetus latina 5), Freiburg i. Br. 1965. J. DUPLACY et C.-B. AMPHOUX, Apropos de I'histoire du texte de Ja Premiere Epitre de Pierre, in: Etudes ... I Pierre, p. 155 -173. - J. DUPLACY, Le texte occidental des epltres catholiques, N. T. S. 16 (1969/70), p. 397 - 399.
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J. HOLTZMANN 20 y avait ete attentif et il en eoncluait que l'auteur de 1 Pierre avait en main presque tout le Nouveau Testament! Supposition paradoxale, pour qui retleehit aux eonditions selon lesquelles s'est progressivement forme le Canon. Laissant de eate pour le moment la question de la date et de l'auteur de 1 Pierre, nous etablirons un bilan des etudes en eours sur la plaee de eette epitre par rapport aux autres doeuments neo-testamentaires. 1. Un ecrit deutero-paulinien? ,
Aux yeux de beaueoup de eritiques, 1 Pierre se range dans la eategorie des <deutero-pauliniens'21, sans rien d'original. Aussi H. CONZELMANN dans son
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H. J. HOLTZMANN, Einleitung in das Neue Testament, Freiburg i. Br. 31892, p. 313-315. Pour un etat de la question, L. GOPPELT, Der erste Petrusbrief (Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament 12,1), Göttingen 1978, p.48-51. - N. BRox, Der erste Petrusbrief in der literarischen Tradition des Urchristentums, Kairos 20 (1978), p. 182 -192. - A. LINDEMANN, Paulus im ältesten Christentum (Beiträge zur historischen Theologie 58), Tübingen 1979, p. 252-261. H. CONZELMANN, Grundriß der Theologie des Neuen Testaments (Einführung in die evangelische Theologie 2), München 1967. Trad. fran~ par E. DE PEYER, Theologie du Nouveau Testament, Paris - Geneve 1969, p. 307. W. G. KÜMMEL, Einleitung in das Neue Testament, Heidelberg 17 1973, p. 373. L. GOPPELT, Der erste Petrusbrief, p. 163 -179. M. DIBELIUS, An die Kolosser, Epheser, Tübingen 31953, p. 48 ss. 91 s. E. KAMLAH, Die Form der katalogischen Paränese im Neuen Testament (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 7), Tübingen 1964. - ID., YIIOTAI:I:EI:0AI in den neutestamentlichen "Haustafeln" in: Verborum veritas. FS G. Stählin, Wuppertal 1970, p. 237 - 243. J. E. CROUCH, The Origin and Intention of the Colossian Haustafel (Forschungen z. Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 109), Göttingen 1972.
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tables de Colossiens, souligne l'influence du juda'isme hellenistique, citant en exemple le commentaire de Phiion sur le Decalogue (De Decalogo 165 - 167). En ce qui concerne I Pierre il faut noter l'enracinement christologique de l'exhortation 28 : l'hymne au Christ Serviteur (2,22 - 24) ne vaut pas seulement pour les serviteurs-esclaves; placee au milieu de l'ensemble 2,13 - 3,7, elle donne une note specifiquement chretienne a l'invitation repetee a la soumission. De Ieur cote Ies Anciens (5,1- 4) sont invites pattre Ie troupeau, en rCference au Souverain Pasteur (5,4). Pour en revenir l'influence de la theologie paulinienne sur I Pierre, un discernement attentif s'impose. Reconnattre avec E. LOHsE que I Pierre se trouve "in einer gewissen Nähe zur paulinischen Theologie"29 ne signifie pas necessairement une dependance litteraire directe. A titre d'exemple, partons du tableau presente par L. GOPPELT sur les relations entre I Pierre et Romains 30 . Sur les neuf paralleles proposes, six concernent la parenese (Rom.12 - 13), Oll Paul reprend pour une part des themes communs. Seul le parallele I Pet. 4, lOs et Rom. 12,6 me rite d'etre retenu. Que penser de la relation proposee entre I Pet. 2, 4 -10 et Rom. 9,25 - 33? On y trouve la meme utilisation d'Is. 28,16 combine avec 8,14 et d'Os. 2,25, mais selon un ordre different. Pier re est seul utiliser Ps. 118,22 et donne au developpement une orientation toute differente (infra, p. 3697). Alors que Paul est preoccupe par l'infidelite d'Israel qui semble mettre en cause la fidClite de Dieu sa parole, Pierre transpose sur l'Eglise recrutee parmi les pa'iens (1,18), les titres d'honneur d'Israel. Ce qui importe donc pour l'exegete, c'est de mettre en lumiere la specificite du point de vue de I Pierre. Des rapprochements de detail ne peuvent faire oublier l'absence en I Pierre des grandes theses caracteristiques de Romains: la justification par la foi, par opposition aux reuvres de la Loi, la typologie Adam-Christ qui fonde l'expose sur l'universalite de la faute et de la redemption, le role de I'Esprit Saint dans la vie filiale des baptises. La comparaison entre I Pierre et Ephesiens ne per met pas d'aboutir une preuve de dependance directe. Ainsi en ce qui concerne la benediction de I Pet. 1,3 - 9 et celle d'Ephes. 1,3 -14 31 seuls sont communs les premiers mots (<
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M. CARREZ, L'esclavage dans la Premiere Epitre de Pierre, m: Etudes ... 1 Pierre, p. 207 -217. E. LOHSE, Paränese und Kerygma, p. 83. L. GOPPELT, Der erste Petrusbrief, p. 49. C. L. MITTON, The Relationship between 1 Peter and Ephesians, Journal of Theological Studies 1 (1950), p. 67 -73. - J. COUTTS, Ephesians 1,3 -14 and 1 Peter 1,3 -12, N. T. S. 3 (1956/57), p. 115 -127. - A. VANHOYE, I Pierre an carrefour des theologies du Nouvean Testament, in: Etudes ... 1 Pierre, p. 102 -104.
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compliquee d'Ephesiens. La vision grandiose de I'Eglise, qui est au creur d'Ephesiens, n'apparalt pas en I Pierre, qui reprend par contre le theme du 'peuple de Dieu'. Nous pouvons conclure avec E. LOHSE que I Pierre se tient dans une certaine proximite de la theologie de Paul. E. BEST 32 qui n'accepte pas l'idee d'une dependence directe, evoque l'influence de Romains sur le milieu auquel se rattache I Pierre. Plus simplement les ressemblances entre I Pierre et Paul s'expliquent souvent par les sources kerygmatiques dont ils dependent l'un et l'autre.
2. Hymnes et confessions de foi R. BULTMANN 33, le premier, a attire l'attention sur les morceaux qUl, a l'interieur de I Pet., apparaissent comme des extraits de confession de foi et d'hymnes. Son hypothese a ete reprise notamment par M.-E. BOISMAR0 34 • Dressons l'inventaire des formules qui peuvent relever de cette rubrique: predestine avant la fondation du monde et manifeste cl la fin des temps (1,20), - l'hymne au Christ serviteur (2,22 - 24, paraphrase d' Is. 53), Christ est mort pour les peches, ... mort en sa chair et vivifie par l'Esprit (3,18); parti pour le ciel, il est cl la droite de Dieu (3,22); pret cl juger les vivants et les morts (4,5). Sauf en ce qui concerne le chant du Serviteur, les reconstructions hardies de R. BULTMANN et de M.-E. BOISMARD faites cl partir de textes varies apparaissent tres conjecturales 35 • Retenons pourtant l'importance de cette cristallisation de la foi autour des poles essentiels du mystere du salut: predestination du Christ, mort redemptrice, session cl la droite de Dieu, jugement general. Tres tot les grandes lignes du kerygme ont donc re~u une formulation qui tient compte des preparations dans l'Ancien Testament.
3. L'utilisation de la Septante Pour I Pierre comme pour toute l'Eglise ancienne, la graphe c'est le livre de la Parole de Dieu transmis par la synagogue. D'ordinaire le texte de la Septante constitue le texte de base, comme le prouve notamment la citation 32 33
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E. BEST, I Peter (New Century Bible), London 1971, p. 34. R. BULTMANN, Bekenntnis- und Liedfragmente im ersten Petrusbrief, Conjectanea Neotestamentica 11 (1947), p. 1- 14. M.-E. BmSMARD, Quatre hymnes baptismales dans la premiere epltre de Pierre (Lectio Divina 30), Paris 1961. R. DEICHGRÄBER, Gotteshymnus und Christushymnus in der frühen Christenheit. Untersuchungen zu Form, Sprache und Stil der frühchristlichen Hymnen (Studien zur Umwelt des Neuen Testaments 5), Göttingen 1967. - Voir aussi E. COTHENET, Liturgie et vie chretienne d'apres I Pierre, in: La liturgie expression de la foi (Conferences St. Serge 1978), Rome 1979, p. 97 -113.
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d'Ex. 19,5s en I Pet. 2,5.9: la difference du texte hebreu (mamlekl!t hakohantm: un royaume de pretres) et du texte suivi par l'Apocalypse (1,6; 5,10: ßacrlAEiav, iEpEi<;, un royaume, des pretres), Pierre utilise la formule de la Septante: ßacriAElOv iEpuTEulla, avec une interpretation collective bien mise en lumiere par J. H. ELLIOTT 36 • Dans l'ensemble de I Pet. rares sont les formules de citation (1,16; 2,5). Tantat on trouve des passages suivis, tantat de simples allusions, si bien que le decompte exact reste difficile 37 • Le reperage des livres utilises nous instruit sur la catechese commune, car dans ses breves allusions Pierre suppose que ses lecteurs seront capables de comprendre de quoi il s'agit. L'exhortation vivre en etrangers sur cette terre (1,1; 2,12) rappelle les amples developpements d'Hebr. 11,8 -16; l'exemple de Sara est donne aux epouses chretiennes (3,6). Plus specifique, la typologie de Noe (3,20) rapproche I Pierre de II Pet. 2,5 et de 1 Clement (7,6; 9,4). Les allusions l'exode sont nombreuses: repas pascal peut-etre en 1,13; sacrifice de l'agneau en 1,19s (cf. 1 Cor. 5,7 et l'Apocalypse; Jean 1,29.36; 19,36); formule de l'alliance (Ex. 19,5 - 6) qui ne se retrouve qu'en 1 Pet. 2,9 et l'Apocalypse. L'exhortation la saintete (Lev. 19,2 en I Pet. 1,16) rappelle les recommandations aux Thessaloniciens (1 Thess. 4,3.7; II Thess. 2,13), selon l'hypothese de SELWYN. Parmi les prophetes, le livre d'lsa'ie surtout est mis contribution (8,12s.14; 28,16; 40,6 - 8; 53). Dans le Psautier se detache le Psaume 34 (LXX 33); les Ps. 110 et 118 sont utilises en un sens messianique en I Pet. 3,22 et 2,7. Deux citations des Proverbes (3,34 en 1 Pet. 5,5 et Provo 11,31 en I Pet. 4,18) et une allusion Provo 24,21 en I Pet. 2,17 prouvent que ce livre servait l'instruction morale des fideles. 1 Pierre n'utilise pas l'Ecriture de maniere argumentative, comme Paul. Il lit l'Ecriture
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J.
H. ELLIOTT, The Elect and the Holy. An Exegetical Examination of I Peter 2:4-10 and the Phrase ßucriA.€wV t€PUt€UIlU (Supplements to Novum Testamentum 12), Leiden 1966. - J. COPPENS, Le sacerdoce royal des fideles: Un commentaire de 1 Petr. 11, 4 -10, in: FS A.-M. Charue, Gembloux 1969, p.61-75. - P. SANDEVOIR, Un royaume de prhres?, in: Etudes '" I Pierre, p.219-229. - E. SCHÜSSLER FIORENZA, Priester für Gott. Studien zum Herrschafts- und Priestermotiv in der Apokalypse (Neutestamentliche Abhandlungen N. F. 7), Münster 1972, p. 51-59. Voir la liste dressee par J. SCHLOSSER, Ancien Testament et Christologie dans la Prima Petri, in: Etudes ... I Pierre, p. 67, n. 17. - T. P. OSBORNE, L'utilisation des citations de l'Ancien Testament dans la le Epitre de Pierre, Revue Theologique de Louvain 12 (1981), p. 64-77. M.-A. CHEVALLlER, Israel et l'Eglise selon la Premiere Epitre de Pierre, in: Paganisme, Juda'isme, Christianisme. FS M. Simon, Paris 1978, p. 120. - ID., Comment lire aujourd'hui la Premiere Epltre de Pierre, in: Etudes .,. I Pierre, p. 129 - 152.
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des eapocaIypticiens', tendus vers Ia realisation du plan divin, cl savoir <des souffrances reservees au Christ et Ies gIoires qui Ies suivraient» (1,11 cl comparer avec Luc. 24,25.27.44). Le texte oppose ainsi Ie temps de Ia recherche (cf. Mt. 13,17) cl ceIui de Ia reveIation du mystere, ce qui montre que Pierre n'a pas perdu Ia notion de distance entre promesse et accompIissement 39 • J. CALLOU0 40 a attire I'attention sur I'apparente'anomalie dans Ia designation de l'Esprit: Esprit du Christ pour Ies prophetes de I'Ancien Testament, Esprit Saint, seIon la formuIe veterotestamentaire, pour les evangeIistes (1,11s). Ce chasse-croise revele ainsi I'unite du dessein de Dieu. 41 La question la plus discutee porte sur l'utilisation par Pierre d'un recueil de Testimonia 42, reIatifs au Christ Pierre (A.{8o~) et au Peuple (,,-aoe;) de Dieu. Au terme d'une etude approfondie, J. H. ELLIOTT explique le regroupement des textes par un "common oral catechetical and possibly liturgical tradition of the primitive community"43 et credite Pierre de l'accentuation du theme de Ia vocation cl la saintete. Les etudes parues par la suite 44 ne mettent pas en cause la justesse globale des theses de ELLIOTT. Reste cl evoquer les rapports eventueIs entre l'utilisation de l'Ecriture faite cl Qumra.n et par Pierre. Le point de comparaison le plus interessant porte sur la notion communaute-temple (I Pet. 2,5) et les sacrifices spiritueIs (ibid.)45. 39
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A l'encontre de N. BROX, Sara zum Beispiel ...
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D'importantes analogies ne peuvent faire oublier que les Sadocites avaient l'intention de reintegrer le temple de Jerusalem pour y exercer leurs fonctions sacrificielles. D'autre part ils n'ont pas utilise les Poemes du Serviteur dans un sens messianique 46 , alors que Pierre s'appuie longuement sur Is. 53. On peut dire en conclusion que l'utilisation de l'Ecriture par I Pierre est tre8 revelatrice de la lecture commune dans le christianisme ancien et corrobore les conclusions generales de C. H. DODD 47 . 4. La tradition evangeIique 48 Pour un lecteur non prevenu I Pierre apparait avec I Jean comme la plus "evangeIique' des epitres du Nouveau Testament, parce qu'il y retrouve spontanement les expressions et les doctrines qui lui so nt familieres par sa meditation des Evangiles. Mais l'evaluation exacte des dependances est plus ardue que pour le corpus paulinien, en raison de nos incertitudes sur les stades de formation de la tradition evangeIique. Relevons d'abord les donnees de I Pierre qui evoquent paroies ou themes evangeIiques. L'insistance sur la regeneration (I Pet. 1,3.23) est rapproeher de Jean 3,3.5. Croire au Christ sans le voir encore (1,8) fait echo Jean 20,29. L'exhortation la vigilance (1,13) rejoint les paraboles de la vigilance (specialement Luc. 12,35). L'allusion au Pater est certaine en 1,17. La regeneration par la semence (cmopa) incorruptible, assimilee la Parole de Dieu (1,23), correspond l'interpretation ecclesiale de la parabole du Semeur: « La semence (O'1t6po~), c'est la Parole de Dieu» (Luc. 8,11). L'exhortation aux nouveau-nes (2,2) rejoint le theme de l'enfance spirituelle (Mare. 10,15 par.)49, alors que Paul donne l'enfance une connotation negative (1 Cor. 3,1). L'utilisation du Ps. 118,22 en I Pet. 4,7 pour signifier la resurrection du Christ correspond a l'explication donnee la parabole des vignerons homicides (Me. 12,10 par.). La belle conduite parmi les pa'iens en I Pet 2,12 est une reprise du logion de Matth. 5,16. Autre cas indubitable, la beatitude des persecutes qui revient comme un Leitmotiv travers toute la lettre (2,19s; 3,9.14; 4,14). J. DUPONT en a montre les affinites avec le texte de Matth. 5,10 5 L'utilisation d'Is. 53
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P. GRELOT, Les poemes du Serviteur. De la lecture critique !'hermeneutique (Lectio Divina 103), Paris 1981, p. 127 -129. 47 C. H. DODD, According to the Scriptures. The Sub-structure of New Testament Theology, London 1953. 48 Outre les tables de SELWYN, voir L. GOPPELT, Der erste Petrusbrief, p. 53 s; N. BROX, Der erste Petrusbrief in der literarischen Tradition, p. 187 -190. - M. C. TENNEY, Some possible Parallels between I Peter and John, in: New Dimensions in New Testament Study, ed. by R. N. LONGENECKER/M. C. TENNEY, Grand Rapids 1974, p. 370 -377. 49 S. LEGASSE, Jesus et l'enfant. <Enfants', 'petits' et <simples' dans !a tradition synoptique (Etudes bibliques), Paris 1969. - J. FRANCIS, Like Newborn Babes - The Image of the Child in I Peter 2,2-3, in: Studia Biblica (Congress Oxford 1978), ed. by E. A. LIVINGSTONE, Sheffield 1980, t. 1II, p. 111- 117. so J. DUPoNT, Les beatitudes t. III (Les Evangelistes), Paris 1973, p. 341- 355. - O. HILL, On Suffering and Baptism ... , cite la n. 15. 46
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en J Pet. 2,22 - 24 releve de la catechese commune, sans qu'on puisse invoquer un logion specifique (peut-etre Mare. 10,45). L'insistance sur l'amour mutuel (4,8) et l'humilite (5,6 et tous les emplois de u7to'taaaEa8at) dont il faut se ceindre comme d'un tablier de service (eYKoJ.1ßroaaa8at 5,5) constitue le coeur de la spiritualite evangelique. Quand on compare les recommandations aux anciens (I Pet. 5,1- 4), avec les listes de vertus si conventionnelles qu'on trouve dans les Pastorales (I Tim. 3,1- 6; Tite 1,6 - 9), on est frappe de la coloration evangeIique du texte. Les rapprochements avec la tradition johannique Un. 13,15 -17; 21,15 -17) semblent patents. 51 Jmpressionnes par ce grand nombre de convergences, plusieurs auteurs ont voulu y trouver une preuve d'authenticite petrinienne 52 . En realite rien ne suggere ni n'exclut une provenance specifique. D'une maniere generale, comme chez les Peres Apostoliques, l'utilisation des Verba Christi est faite selon l'esprit beaucoup plus que selon une formulation litterale: comme le disait Papias, ce qui compte c'est la Parole vivante. 53 On ne trouve pas dans J Pierre d'allusions ades faits de la vie du Christ, a l'exception de la passion. L'interet se concentre sur l'enseignement du Mahre. Peut-on preciser l'etendue des recueils de logia, dont Pierre disposait? Nous avons releve plusieurs rapprochements avec le Sermon sur la Montagne, dans sa forme mattheenne. E. BEST croit que I Pierre utilisa des recueils correspondants a Luc. 6,22 - 33 et 12,32 - 45. 54 Mais on ne saurait restreindre l'influence de la tradition palestinienne a quelques extraits. I Pierre vit dans cette atmosphere. La encore la comparaison avec Paul est instructive: alors que les exhortations du second se fondent sur la conformite au Christ realisee au bapteme, Pierre s'attache davantage aux paroies du Christ comme a une lumiere sur le chemin a parcourir. L'imitation prend le relais de la <marche a la suite',55 du compagnonnage avec ]esus.
5. Traditions judeo-chretiennes Bien qu'elle soit adressee a des fideles principalement d'origine palenne (1,18;4,3 s), la Je de Pierre fait souvent allusion a des traditions judeo-chretiennes, comme si elles pouvaient etre comprises des lecteurs. Ainsi en est-il
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E. COTHENET, in: Le ministere et les ministeres selon le Nouveau Testament. Dossier exegetique et reflexion theologique, ed. J. DELORME (Parole de Dieu 10), Paris 1974, p. 147 -151. Ainsi C. SPICQ, La P Petri et le temoignage evangelique de Saint Pierre, Studia Theologica 20 (1966), p. 37 - 61. - R. H. GUNDRY, Verba Christi in I Peter: Their Implications Concerning the Authorship of I Peter and the Authenticity of the Gospel Tradition, N. T. S. 13 (1966/67), p. 336 - 350. - ID., Further Verba on Verba Christi in First Peter, Biblica 55 (1974), p. 211- 232. D'apres la citation d'Eusebe (Hist. Eccles. III, 39,4). La meme observation est faite pour la Didache par W. RORDORF, La tradition apostolique dans la Didache, Annee canonique 23 (1979), p. 105 -114. E. BEST, I Peter and the Gospel Tradition, N. T. S. 16 (1969170), p. 95 -113. E. COTHENET, Imitation du Christ, in: Dictionnaire de Spiritualite t. VII, c. 1555 s.
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de l'agneau predestine avant la fondation du monde (1,20), ce qui se refere cl la tradition juive de I' Aqedah d'lsaac 56 . C'est cl propos de 1 Pet. 3,19 - 21 que les rapprochements avec le monde de I'apocalyptique juive so nt le plus valables. Nous avons deja signale I'interet des travaux de Bo REICKE et de W. J. DALTON. Remarquons que si I'epltre de Jude cite expressement le livre d'Henoch (Jude 14), 1 Pierre se montre plus reserve. Le rapprochement entre la condamnation des anges dechus par Henoch et la predication du Christ aux esprits ne nous semble donc pas certain, les <esprits' en prison designant plus vraisemblablement les pecheurs de la generation du dCluge, consideree comme la pire de toutes. Recemment C. PERROT 57 a offert d'interessants paralleles pour comprendre le sens du texte. Selon Baruch syriaque (59,2) lors de la conclusion de l'alliance au Sina'i, «le flambeau de la Loi eternelle eclaira tous ceux qui etaient dans les tenebres pour signifier aux croyants la p'romesse de leur recompense et aux apostats le supplice du feu qui leur est reserve». A quoi fait echo le "Liber Antiquitatum Biblicarum' du PS.-Philon (21,9). «Christ assume desormais le role de la Loi d'antan. »58 Le plus ancien temoin de cette predication aux morts semble etre l'Evangile de Pierre 59 , apocryphe du debut du He s. (vers 130), redige en Syrie. Les raprochements proposes par contre par H.-J. VOGELS 60 entre 1 Pet. 3,19 et Jn. 5,25 - 27, Luc. 12,58 laissent sceptique. L'idee enfin que le jugement commence par la «maison de Dieu» (I Pet. 4,17) rejoint le theme des "douleurs messianiques' bien atteste dans le juda'isme, avec une transpositon importante. Elles se trouvent decalees entre les deux avenements du Christ. La comparaison avec Jacques, poursuivie par M.-E. BOlSMAR0 61 ne permet pas d'aboutir cl des resultats convaincants. Les rencontres s'expliquent par la tradition parenetique commune. Le genre des deux ecrits est tout different: si Pierre a le style cordial d'un predicateur Jacques reprend la maniere des Sapientiaux et de la diatribe. Entre 1 Pierre et Hebreux, on a voulu deceler «une me me atmosphere spirituelle». 62 Des rencontres de mots
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R. LE OEAUT, Le Targum de Gen 22,8 et 1 Pt 1.20, Recherehes de Science Religieuse 49 (1961), p. 103 -106. C. PERROT, La descente aux enfers et la predication aux morts, in: Etudes .. , I Pierre, p. 231- 246 avec la bibliographie recente du sujet, p. 231. C. PERROT, loc. cit., p.241. « As-tu preche ceux qui dorment?» (X,41), (Sources Chretiennes 201), Paris 1973 (par M. G. MARA). H.- J. VOGELS, Christi Abstieg ins Totenreich und das Läuterungsgericht an den Toten. Eine bibeltheologisch-dogmatische Untersuchung zum Glaubensartikel'descendit ad inferas' (Freiburger theologische Studien 102), Freiburg i. Br. 1976. Signaions I'excellent dossier patristique realise par cet auteur, qui a le merite de bien distinguer entre le theme, mythologique en ses origines, du combat contre J'Hades et Je theme pascal de Ja predication aux esprits. M.-E. BOISMARD, Une liturgie baptismale ... , Revue Biblique 64 (1957) p. 161-188, avec cette observation: « Jac et I Petr. suivent une source commune» (p. 177). VON SODEN, eite par SELWYN, p. 464.
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ne doivent pas masquer Ies differences profondes; Hebreux argumente d'un bout cl I'autre, Pierre s'exprime cl I'aide de I'Ecriture sei on Ies procedes de I'homeIie. Le sacrifice de Kippur, qui tient dans Hebreux une pIace centraIe, n'est pas evoque directement en I Pierre.
VII. La vie chrhienne selon I Pierre
La recherche des sources d'inspiration, la comparaison avec les autres epitres doivent conduire cl mettre en relief la specificite de I Pierre par rapport aux autres ecrits du Nouveau Testament 63 . Si, par certains cates, le texte peut apparaltre comme un «tissu de lieux communs»,64 il a le merite en cinq chapitres, aux formules souvent bien frappees, de nous remettre devant l'essentiel de la foi et de nous stimuler po ur une vie authentique. On retrouve aisement en I Pierre les principaux enseignements du futur Symbole des Apatres. Le Pere a l'initiative du salut; le rale redempteur du Christ est fortement accentue; par contre I'infIuence de l'Esprit, comme Esprit de prophetie (1,11s), Esprit de force et de gloire (4,14), est cl peine esquisse. On insiste d'ordinaire sur la theologie du Serviteur souffrant: de fait Ia figure de l'Agneau pascal (1,19s), dont le sang nous asperge (1,2) pour faire de nous un peuple sacerdotal (2,5), eclaire toutes les exhortations de Pierre. On aurait tort de minimiser la force des expressions relatives cl la resurrection du Christ: 65 c'est vraiment l'intervention decisive qui opere virtuellement la regeneration du monde (1,3). La foi consiste cl s'appuyer sur le Christ, pierre vivante (2,4), pour constituer le temple anime par l'Esprit de Dieu. Le bapteme sauve par la force de la resurrection (3,21). Notre adhesion de foi se vit dans l'amour po ur le Christ, le berger supreme (5,4). Si le mot ekklesia n'est pas prononce, on ne saurait en tirer consequence. L'attachement cl la fraternite repandue dans le monde entier (5,9) conditionne les developpements de I'epitre. On note l'un des plus beaux developpements sur la mission de l'Eglise: offrir cl Dieu le sacrifice spirituel 66 de l'existence chretienne (2,5.9 cf. Rom. 12,1- 2) et proclamer au monde par une conduite
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A. VANHOYE, I Pierre au carrefour ... , in: Etudes ... I Pierre, p. 119-128. E BOVON, Foi chretienne et religion populaire dans la premiere epitre de Pierre, Etudes Theologiques et Religieuses 53 (1978), p.27. L'auteur montre ensuite l'interet de la reprise par Pierre de ces donnees communes de la foi pour reconforter des fideles desar~onnes par la persecution mena~ante. E. COTHENET, La portee salvifique de la resurrection du Christ d'apres I Pierre, in: FS EX. Durwell, Paris 1982, p. 249 - 262. A. FEUILLET, Les 'sacrifices spirituels' du sacerdoce royal des baptises (I P 2,5) et leur preparation dans l'Ancien Testament, Nouvelle Revue Theologique 96 (1974), p. 704 -728. - A. VANHOYE, Pretres anciens, pretre nouveau se10n le Nouveau Testament (Parole de Dieu 20), Paris 1980, p. 267 - 306.
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qui soit « bonne»67 les merveilles du Dieu qui nous appelle (2,9 et 12). Dans la vie de la eommunaute, ehaeun a son role a jouer (4,10s) avee diseretion et souci de l'unite. Ainsi soudee, et eonduite par des pasteurs vigilants, la eommunaute est prete po ur affronter les epreuves de la Fin (4,7). Celle-ei ne doit pas etre redoutee, ear la participation aux souffranees du Christ apporte une joie interieure (4,13);67a sur tous Dieu veille, lui qui affermit, fortifie, rend inebranlable (5,10). C'est done a juste titre qu' A. JÜLlCHER a qualifie I Pierre de "Meisterstück erbaulicher Rede". 68
VIII. Date et auteur de I Pierre 1. S' agit-il d 'une perseeution partieulic~:re?
Les multiples allusions aux epreuves qui menaeent la eommunaute ehretienne (1,6s; 2,20; 3,14.17; 4,14) et l'annonee d'un ineendie'imminent (1tUpcoO't<; en 4,12 cf. 5,9) ont amene eertains auteurs a voir en I Pierre une praeparatio ad martyrium. Selon l'explieation traditionnelle, il s'agirait de la perseeution que Neron decleneha eontre la eommunaute de Rome a la suite de l'ineendie de juillet 64. Peu avant son martyre, Pierre exhorterait les ehretiens a tenir bon. Contre eette datation proposee par les auteurs qui maintiennent l'authentieite de la lettre (ainsi C. SPICQ, J. A. T. ROBINSON 69 , F. NEUGEBAUER 70, pour ne eiter que les derniers en date) on objeetera qu'il est jJeu probable qu'a eette date la foi ehretienne ait deja penetre la Bithynie, le Pont et la Cappadoee. Surtout les etudes reeentes s'aeeordent a reeonnaitre que la perseeution de 64 n'atteignit que les ehretiens de Rome, denonees eomme ineendiaires pour detourner la eolere populaire. Contrairement a la presentation tendaneieuse de Tertullien (Apologetieum 5,4), il n'y eut pas d'institutum neronianum eontre le nomen christianum. 71 L'embarras de Pline le Jeune, dans sa lettre a Trajan,
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C. VAN UNNIK, The Teaching of Good Works in I Peter, N. T. S. 1 (1954/55), p.92-110. - ID., Christianity According to I Peter, Expository Times 68 (1956/57), p.79-83. 67" W. NAUCK, Freude im Leiden (cite n.9). H. MILLAuER, Leiden als Gnade. Eine traditionsgeschichtliche Untersuchung zur Leidenstheologie des ersten Petrusbriefes (Europäische Hochschulschriften, Reihe 23, 56), Bern / Frankfurt/M. 1976. 68 Ci te par K. H. SCHELKLE, Die Petrusbriefe. Der ]udasbrief. Auslegung (Herders theolog. Kommentar zum Neuen Testament 13,2), Freiburg i. Br. / Basel / Wien 1961, p.4. excellent expose de G. DELLING, Der Bezug der christlichen Existenz auf das Heilshandeln Gottes nach dem ersten Petrusbrief, in: FS H. Braun, Tübingen 1973, p. 95 - 113. 69 ]. A. T. ROBINSON, Redating the New Testament, London 1976, p. 140-169. 70 F. NEUGEBAUER, Zur Deutung und Bedeutung des 1. Petrusbriefes, N. T. S. 26 (1979/80), p.61-86. 71 P. PRIGENT, Au temps de l'Apocalypse III. Pourquoi les persecutions?, Revue d'Histoire et de Philosophie Religieuses 55 (1975), p.341-363. - C. LEPELLEY, Le contexte historique, in: Etudes '" I Pierre, p. 47 - 51. 67
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temoigne clairement de l'absence de legislation en la matiere. Pour poursuivre les chretiens, il suffisait d'ailleurs d'invoquer ce vieux principe du droit romain: «que personne n'ait cl part des dieux soit nouveaux soit etrangers cl moins qu'ils n'aient ete acceptes officiellement«.72 En raison de l'analogie entre I Pet. 4,14 (si l'on vous outrage pour le nom du Christ) et la question de Pline cl Trajan 73 demandant si le nomen comme tel ou les (lagitia inherents au nom sont poursuivis, BEARE a soutenu que la lettre (4,12 - 5,14) ajoutee cl l'homelie baptismale datait de ces annees 111/ 112. Une date aussi basse nous semble impossible pour de multiples raisons. H Pet. redige au debut du He S., cite dejcl I Pet. comme un document connu (voir II Pet. 3,1). Alors que II Pet. s'en prend aux negateurs de la parousie, qui arguent du non-accomplissement des propheties, I Pet. reprend sans probleme l'eschatologie traditionnelle avec l'idee que la Fin est pro ehe (1,13; 4,7.17),74 Faut-il dater I Pierre des dernieres annees de Domitien (81- 96), dont l'Apocalypse de Jean denonce avec vigueur le culte sacrilege? Comme l'Asie Mineure s'est toujours distinguee par son zele pour le culte imperial, les pretentions de Domitien cl se faire reconnaitre dans tout l'Empire comme Dominus ac Deus ne pouvaient qu'y trouver un echo favorable 75 • Selon I'Apocalypse un veritable boycotage frappe tous ceux qui se refusent cl adorer l'image de la Bete (Apoc. 13,15 -17); Rome, qui se saoule du sang des martyrs, est stigmatisee comme «la grande prostituee, Babylone la grande» (Apoc. 17,1.5.6.). Selon le meme style apocalyptique, il faut interpreter la mention de Babylone en 1 Pet. 5,13 76 comme une designation de Rome. Aces rapprochements on objectera la difference profonde de mentalite entre I Pierre et l'Apocalypse: Pierre inculque la soumission cl l'Etat avec l'espoir d'un retablissement de la justice (2,12 -17). Il ne fait aucune allusion au culte imperial comme tel et ne denonce pas les Nicolaltes (Apoc. 2,6.15) qui acceptent de manger des viandes offertes aux idoles pour echapper cl la persecution. On ne saurait donc tirer des donnees de I Pierre une indication precise sur l'incendie qui menace (4,12). Remarquons d'ailleurs que le vocabulaire
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Separatim nemo habessit deos neve novos neve advenas nisi publice adscitos (Ciceron, De legibus 11,8,19). Cf. J. TURPIN, Ciceron, De legibus 1-11 et la religion romaine: une interpretation philosophique a la veille du principat, ANRW 11 16,3, ed. W. HAASE, Berlin - New York 1986, p. 1890 s. J. KNOX, Pliny and the I Peter: A Note on I Pet 4,14-16 and 3,15, J. B. L. 72 (1953), p. 187 -189. - D. LOSADA, Sufrir por el nombre de Cristiano en la Primera Carta di Pedro, Rivista Biblica 42 (1980), p. 85 - 101. E. G. SELWYN, Eschatology in I Peter, in: The Background of the New Testament and its Eschatology. FS C. H. Dodd, Cambridge 1956, p.394-401. - E. GALBIATI, L'escatologia delle lettere di S. Pietro, in: San Pietro, p. 413 -423. J. B. BAUER, Der erste Petrusbrief und die Verfolgung unter Domitian, in: Kirche des Anfangs. FS H. Schürmann (Erfurter theologische Studien 38), Leipzig 1977, p. 513 -527. C. H. HUNZINGER, BabyIon als Deckname für Rom und die Datierung des I. Petrusbriefes, in: Gottes Wort und Gottes Land. FS H.-W. Hertzberg, Göttingen 1965, p. 67 -77.
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classique de la persecution manque (OtroKEtV, Ot(J)y~6<;, 8At\jlt<;), mais qu'il est constamment question d'epreuves (ltEtpucr~6<; 1,6; 4,12) avec une connotation escha tologiq ue 77.
2. Une minorite menacee La majorite des commentateurs actuels donne donc pour arriere-plan cl I Pier re un etat endemique d'insecurite dont Ia responsabilite revient cl Ia masse populaire (ainsi 4,3s) plutot qu'aux autorites elles-memes 78 • Il suffit d'evoquer les termes de mepris qu'emploient les auteurs palens pour designer la croyance des communautes chretiennes: exitiabilis superstitio, conduisant cl I'odium humani generis (Tacite), superstitio nova et malefica (Suetone), superstitio prava, immodica (Pline le Jeune). On devine les sevices auxquels etait expose un esclave, et encore plus une jeune esclave au service d'un maitre pai'en, et les difficultes rencontrees par I'epouse d'un mari pa'ien 79 . Les chretiens etaient soup~onnes d'appartenir cl des groupements seditieux; tel serait le sens du mot difficile uAAo'tptEltlcrKOlto<; (4,15) selon une explication seduisante de C. LEPELLEy80: il viserait les membres de factions, d'hetairies suspectes. Dans le contexte d'agitation sociale des villes de Bithynie cl la fin du Icr s. on comprend aisement que l'auteur de I Pierre mette en garde contre la participation cl de tels mouvements. Les indications de Dion Chrysostome et de Pline le Jeune sur lesquelles s'appuie ainsi C. LEPELLEy81 pour dater I Pierre de la fin du Ier s. n'ont d'ailleurs rien de specifique; si nous etions mieux documentes sur les provinces d'Asie Mineure pour Ies annees 70 - 80, nous trouverions sans doute des faits analogues. De la sorte, la situation difficile de la communaute chretienne meprisee ne permet pas une datation trop precise. J. H. ELLIOTT s'est livre cl une analyse sociologique des communautes auxquelles Pierre s'adresse81a . Les termes de mXpotKo<; et ltupEltioll~o<; ne sont pas cl entendre au sens spiritual, mais en leur sens concret d'etrangers de
J. HOLDswoRTH, The Sufferings in I Peter and Missionary
Apocalyptic, in: Studia Biblica (Congress Oxford 1978), t, 111, Sheffield 1980, p, 225 - 232, 78 Relevons la contribution de N. BROX, Situation und Sprache der Minderheit im ersten Petrusbrief, Kairos 19 (1977), p, 1-13 et le jugement de C. LEPELLEY: « Pour l'essentiel, (les communautes chretiennes) etaient formees de pauvres gens, esclaves pour une bonne part ou modestes travailleurs libres, tres isoles et vulnerables dans une societe dominee par une aristocratie. Nous le verrons, ils appartenaient, par leur position sociale, ce qu'on appelait au XIXe s. les classes dangereuses, durement tenues en bride par les possedants. Or, ils ne pouvaient pas compter sur la solidarite des classes populaires, car leur particularisme religieux fort marque les isolait tout autant du peuple que de la couche dirigeante.» (art. cit., n. 71, p. 50). 79 F. NEUGEBAUER, Zur Deutung ... , p. 63. - F. BOVON, Foi chretienne et religion populaire, p.37s. 80 C. LEPELLEY, art. cit. n. 71, p. 59. 81 Ibid., p. 52 - 58. 81. J. H. ELLIOTT, AHorne for the Homeless. A Sociological Exegesis of I Peter. lts Situation and Strategy, Londres 1982. 77
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passage. Dejcl en marge de la societe, les destinataires de 1 Pier re ont ete rendus plus vulnerables depuis leur conversion. La « strategie» de Pierre consiste cl reveIer aux "homeless" qu'ils ont une maison (oI1co~) et cl renforcer les liens de fraternite cl l'interieur de la «maison de Dieu». Suggestive, cette these apparait assez unilaterale, en refusant la double valeur possible de certains termes et la parente des exhortations de 1 Pierre avec les themes courants de la parenese chretienne.
3. Pseudepigraphie et tradition petrinienne Depuis le debut du XIxe S., le probleme de l'authenticite de 1 Pierre divise les exegetes. Pour bien situer la question, il n'est pas sans interet de comparer les deux epitres traditionnellement attribuees cl Pierre. Aujourd'hui l'accord est unanime sur le caractere pseudepigraphique de la nde82 . L'auteur se donne beaucoup de mal pour faire croire qu'il a ete temoin de la transfiguration (II Pet. 1,16); il parle de Paul comme de notre frere (3,15). Les procedes qu'il emploie sont cl comparer au genre des epitres Pastorales (1 et II Tim., Tite). Par contre 1 Pierre se distingue de ces productions par sa simplicite; c'est un premier fait cl enregistrer. En soi malheureux, - car il evoque le mensonge, - le terme de pseudepigraphie recouvre des realites fort differentes 83 . Il n'y a aucun rapport entre les auteurs d'apocalypses qui s'abritent derriere des personnages d'un lointain passe (Henoch, Baruch, Esdras ... ) et les auteurs chretiens qui mettent en scene des apatres, fondateurs d'eglises, et relativement proches. La tradition constitue un contre-poids cl l'imagination!84 Pour I'evaluation de la tradition ·paulinienne', on dispose de criteres surs, fournis par les epitres reconnues comme authentiques par tous les auteurs; c'est ainsi qu'on peut discerner dans les Pastorales ce qui releve directement de la doctrine de Paul et ce qui la modifie en raison des circonstances 85 . La situation est beaucoup plus deIicate po ur la determination d'une tradition 82
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E. FUCHS, P. REYMOND, La deuxieme Epltre de S. Pierre. L'Epltre de S. Jude (Commentaire du Nouveau Testament 13b), NeuchatellParis 1980, p. 30-37 (avec la bibliographie recente du sujet). Relevons les etudes les plus importantes: J. A. SINT, Pseudonymität im Altertum. Ihre Formen und Gründe (Commentationes Aenipontanae 15), Innsbruck 1960. - K. ALAND, The Problem of Anonymity and Pseudonymity in Christian Literature of the First Two Centuries, Journal of Theological Studies NS 12 (1961), p. 39 - 49. - B. M. METZGER, Literary Forgeries and Canonical Pseudepigrapha, J. B. L. 91 (1972), p. 3 - 24. - N. BRox, Zur pseudepigraphischen Rahmung des ersten Petrusbriefes, Biblische Zeitschrift 19 (1975), p. 78 - 96. - ID. (ed.), Pseudepigraphie in der heidnischen und jüdischchristlichen Antike (Wege der Forschung 484), Darmstadt 1977. - K. M. FISCHER, Anmerkungen zur Pseudepigraphie im Neuen Testament, N. T. S. 23 (1976/77), p. 76 - 81. - K. ALAND, Falsche Verfasserangaben? Zur Pseudonymität im frühchristlichen Schrifttum, Theologische Revue 75 (1979), p. 1-10. Comme le rappelle justement F. NEUGEBAUER, Zur Deutung ... (eite la n. 70). P. TRUMM ER, Die Paulustradition der Pastoral briefe (Beiträge zur biblischen Exegese und Theologie 8), Frankfurt 1978 (donne la bibliographie du sujet).
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"petrinienne'. Les discours des Actes des Apatres ne peuvent guere entrer en ligne de compte, car Luc, tout en reprenant des donnees archa'iques, a vise cl transmettre la foi apostolique des origines, plutat que la doctrine propre de Pierre. 11 Pierre est sans doute l'ecrit le plus tardif du Nouveau Testament. En ce qui concerne I Pierre, on est reduit cl l'examen de la doctrine et des breves indications contenues dans le cadre epistolaire (1,1- 2; 5,12 -14. Y ajouter 5,1). Deux attitudes s'affrontent. Les uns, comme N. BROX, considerent que les quelques indications de personnes et de lieux sont de simples "moyens litteraires', cl interpreter dans le cadre de la pseudepigraphie. Au sein de ce groupe, W. MARXSEN s'efforce de valoriser l'indication de I Pet. 5,1: «Moi qui suis ancien avec eux et temoin des souffrances du Christ.» Le presbytre qui ecrit se place dans le sillage de Pierre, mort cl Rome !l6. A ce type d'explication on opposera l'ingenuite du texte. L'auteur n'utilise pas d'artifices, pour faire croire qu'il est Pierre et, s'il evoque ies noms de Silvain et de Marc 8?, c'est en termes tres simples, Silvain pouvant erre aussi bien le porteur charge d'expliquer la lettre que le secretaire de redaction. Nous avons souligne l'importance des traditions palestiniennes et la saveur evangeIique du texte. La relation avec Pierre ne saurait etre eIiminee sans plus. Pourtant il faut tenir compte d'une distanciation: le redacteur ne ressent pas le probleme de l'incredulite des Juifs comme s'il etait juif lui-meme. Nous voyons donc l'auteur de I Pier re comme un responsable d'eglise (5,1), disciple de Pierre, qui de Rome envoie cette lettre d'exhortation pour ranimer l'esperance et souder les liens entre freres dans la foi (5,9). Acette explication, on objecte que l'auteur devait lui-meme vivre en Asie Mineure, puisque c'est aux chretiens de cette region qu'il s'adresse (ainsi LIETZMANN, BEARE, MARxsEN, VIELHAUER 88 ). La mention de "Babylone' s'expliquerait mal en ce cas. En faveur de la localisation traditionnelle on releve les affinites de vocabulaire et d'idees entre I Pierre et la Ire Epltre de Clement 89 • 11 apparalt aussi que I Pierre est anterieure: I Clement manifeste une acculturation plus poussee de la foi, dans le cadre du sto'icisme populaire. Le disciple de Pier re qui, vers les annees 70 - 80, redigea notre lettre garda les formes d'expression et la tonalite doctrinale des premiers temps.
4. Absence de tendances particulieres Ce qui frappe le lecteur de I Pierre, c'est son irenisme. Aucune heresie n'est denoncee; pas de dangers apparents de division dans la communaute. 86
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W. MARXSEN, Der Mitälteste und Zeuge der Leiden Christi. Eine martyrologische Begründung des "Rom primats" im 1. Petrusbrief, in: Theologia crucis - signum crucis. FS E. Dinkler, Tübingen 1979, p. 377 -393 (article qui ne m' a pas ete accessible). L. GOPPELT, Der erste Petrusbrief, p. 37. P. VIELHAUER, Geschichte der urchristlichen Literatur. Einleitung in das Neue Testament, die Apokryphen und die Apostolischen Väter, Berlin 1975, p. 587 s. A. ]AUBERT, dans son introduction l'Epltre de CU:ment (Sources Chretiennes 167, Paris 1971), admet une dependance de I Clement par rapport I Pet (p. 56).
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Quelle difference avec les pastorales! Du point de vue des institutions ecclesiales, on releve l'equilibre entre les responsabilites d'un chacun (4,10s) et la fonction dirigeante des presbytres (5,1-4). Faut-il dire que I Pierre «se trouve au croisement de la tradition paulinienne charismatique et de la tradition juive presbyterienne»?90 Une teBe maniere de poser le probleme suppose qu'il y a eu opposition tres tranchee au point de depart; d'importantes nuances s'imposent 91 . Pour sa part, l'auteur de I Pierre considere comme aBant de soi cet equilibre entre charismes personnels et fonctions instituees. Divers essais visent situer I Pierre parmi les ecrits qui dessinent la figure et le ministere de Pierre 92 • Ainsi F. MussNER voit en I Pierre la victoire du paulinisme, mais souligne que cette consecration est placee sous l'autorite de Pierre 93 . Pour d'autres l'eglise de Rome aurait voulu, par cette lettre, assurer son autorite sur les territoires ·pauliniens'. En sens inverse, P. VIELHAUER es time que le presbytre d'Asie Mineure, auteur de I Pierre, a voulu marquer la communion de cette eglise avec Rome. A juste titre N. BROX proteste contre ces hypotheses qui multiplient les sous-entendus 94 . 11 convient d'enregistrer cette epitre pour ce qu'elle est, «l'epltre de la tradition »95. Qu'elle soit l'reuvre d'un disciple de Pierre n'est pas sans signification.
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IX. Problemes actuels dJinterprhation
Ecrite pour des chretiens disperses dan un monde palen, I Pierre rejoint les preoccupations de beaucoup de lecteurs d'aujourd'hui 96 . Pourtant une grande difficulte se presente que F. REFouLE a exprimee avec force: «La spiritualite de 1 Pet», mettant en avant la soumission pour repondre a la volonte de Dieu (2,15; 3,17s; 4,1s.19), «risque d'apparaitre comme confortant 90
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H. GOLDSTEIN, Paulinische Gemeinde im ersten Petrusbrief (Stuttgarter Bibelstudien 80), Stuttgart 1975, p. 106. Voir la mise au point de A. VANHOYE, I Pierre au carrefour, in: Etudes '" I Pierre, p. 116. Notre contribution in: Le ministere et les ministeres selon le Nouveau Testament. Dossier exegetique et reflexion theologique, ed. J. DELORME (Parole de Dieu 10), Paris 1974, p. 138 -152. R. E. BROWN, K. P. DONFRIED, K. P. REUMANN, Peter in the New Testament. A Collaborative Assessment by Protestant and Roman Catholic Scholars, New York 1973. Trad. fran~aise: St. Pierre dans le Nouveau Testament, Paris 1974, p. 184 -187. F. MUSSNER, Petrus und Paulus - Pole der Einheit. Eine Hilfe für die Kirchen (Quaestiones disputatae 76), Freiburg i. Br. 1976, p. 53-55.125. N. BROX, Tendenz und Pseudepigraphie im ersten Petrusbrief, Kairos 20 (1978), p. 110 -120. C. SPICQ, Les Epltres de Saint Pierre (Sources bibliques), Paris 1966, p. 15. M.-A. CHEVALLIER, Condition et vocation des chretiens en diaspora. Remarques exegetiques sur la Ire Epltre de Pierre, Revue des Sciences Religieuses 48 (1974), p. 387 - 398; ID., Comment lire aujourd'hui la premiere Epltre de Pierre, in: Etudes ... I Pierre, p. 129 -152.
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l'ordre ou, plus exactement, le desordre etabli, sans meme offrir l'amorce d'une possible transformation sociale.» 97 Un examen attentif des Haustafeln s'impose pour montrer que Pierre ne reproduit pas purement et simplement les codes de soumission, mais qu'il y introduit des modifications significatives. W. SCHRAGE 98 , L. GOPPELT 99 l'ont justcment mis en valeur. La soumission que preche Pierre n'est pas resignation passive, mais obeissance libre de celui qui sait faire passer les devoirs de sa conscience avant sa propre securite. Il faut tenir compte des conditions dans lesquelles l'epitre fut composee. Comme le remarque C. LEPELLEY 100, on y reconnait l'attitude des grands eveques des temps de persecution qui ne voulaient ni imprudence ni provocation, mais en meme temps encourageaient cl la fermete spirituelle. Les Haustafeln, qui semblent cl certains conforter le pouvoir etabli, constituent en realite un encouragement cl l'insertion dans la societe: en prolongement des recherches de W. C. VAN UNNIK 101, attentif au sens tres large des expressions signifiant faire le bien (uYU801tOlEtV, UYU801tOliu), L. GOPPELT a souligne que les fideles ne devaient pas s'enfermer dans un ghetto, mais donner leur temoignage missionnaire, dans le monde concret Oll ils vivent (2,11s). La Iere de Pierre nous apparait ainsi comme l'epitre de l'esperance. 101 Plus encore que la frequence relative des mots qui expriment l'idee, il faut noter la position def des expressions qui nous invitent cl vivre en renes « pour une esperance vivante« (1,3). La premiere exhortation porte sur l'esperance (1,13: mettez toute votre esperance; 1,21: afin que votre esperance soit tournee vers Dieu). Par opposition aux pa'iens qui n'ont d'autre espoir que les plaisirs du monde (4,3 s), les chretiens doivent erre capables, avec douceur et respect, de rendre compte de leur esperance cl qui les interroge (3,15 s). On a souvent caracterise I Pierre par sa
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2 Peter: An Account of Research by
RICHARD
J.
BAUCKHAM,
Manchester
Contents Introduction . . . . . . . . . .
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I. Literary Relationships 1. Jude . . . . . . . . 2. 1 Peter . . . . . . . 3. Other New Testament Writings 4. Other Sources
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11. Authorship . . . . . . . . . . . . . .
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III. The Opponents . . . . . . . . . . .
3724
IV. Theological Character and Context
3728
V. Literary Form . . . . . . . . . . .
3734 3736
VI. The Use of the Pseudonym Peter VII. Date .
3740
Bibliography .
3742
Addenda . . .
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I ntroduction 2 Peter has always been one of the most neglected books in New Testament scholarship, and this neglect has probably increased in recent times, partly because of the widely accepted assumption that 2 Peter is the latest book in the New Testament canon and theologically one of the least valuable. Older scholarship, in the nineteenth and early twentieth centuries, was preoccupied with the standard introductory questions: authorship, date, integrity, literary relationships, and the identity of the opponents. Litde fresh work has been devoted to these issues in recent scholarship, despite attempts to revive the defence of the letter's apostolic authorship and early date. I But fresh light on the opponents and the author's debate with them has been provided by I
GREEN
(1961); ID. (1968);
GUTHRIE
(1970);
MARIN
(1975);
ROBINSON
(1976).
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NEYREY'S studies, 2 and redaction criticism has begun to be applied to 2 Peter's relationship with Jude. Especially to the fore in modern discussion has been the problem of the theological character of 2 Peter: in the wake of KÄSEMANN'S essay, 3 it has become dosely involved in the debated issue of cearly Catholicism' in the New Testament. FORNBERG'S monograph 4 attempts to define the Sitz im Leben of the letter in some detail, and, although the literary form of 2 Peter has as yet received rather little attention, there is at least wide recognition that it belongs to the ·testament' genre, and the implications of this are beginning to be explored. The question of the relationship of 2 Peter to other ·Petrine' writings has been reopened, though with rather incondusive results. Recent work on 2 Peter has questioned so me hallowed scholarly assumptions and pioneered some fresh approaches. These are healthy signs of life.
I. Literary Relationships 1. Jude
All scholars have admitted that some kind of dose relationship exists between 2 Peter and Jude, and almost all have held that the degree oE verbal. correspondence between the two works is such as to require a literary relationship. 5 Five different kinds of relationship have been proposed: 6 (a) The view that Jude is dependent on 2 Peter was the normal opinion before the nineteenth century,7 and was still defended in the late nineteenth and early twentieth centuries, 8 especially by SPITTA,9 ZAHN,lO and BIGG. l1 However, since 1925 this view has received almost no support,12 even from those who defend the Petrine authorship of 2 Peter. 13
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NEYREY (1977); ID. (1980); ID. (1980A). KÄSEMANN (1964). 4 FORNBERG (1977). REICKE (1964) 190, thinks an or al common source possible. A good summary of the main arguments for (a), (b) and (d) is GUTHRIE (1970) 919 - 927. GLOAG (1887) 236 - 255, surveys the arguments for (a) and (b) and finds them equally bal;mced. Pseudo-Oecumenius (PG 119:708, 712, 720); LUTHER, GROTIUS, BENGEL, SEMLER, J. D. MICHAELIS (see ZAHN [1909] 285). HOFMANN (1875); MANsEL (1875) 69 -70; ALFORD (1880) 145 -148; WORDSWORTH (1882) 136; PWMMER (1884) 506-507; SPITTA (1885) 381-470; BIGG (1901) 216-224; FALCONER (1902) 218-224; LUMBY (1908) xv-xvi; ZAHN (1909) 250-251, 265-267, 285; WOHLENBERG (1923) XLI - XLIII. SPITTA (1885) 381-470. ZAHN (1909) 250-251,265-267,285. 11 BIGG (1901) 216-224. LENSKI (1966) 241, is a very rare exception. TRICOT (1933) 1779-1780, is undecided whether Jude or 2 Peter is prior. GUTHRIE (1970) 926, thinks there is something to be said for the priority of 2 Peter, but leaves the question open. See n.92 below, for a list of those who regard dependence on Jude as quite consistent with the Petrine authorship of 2 Peter.
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(b) The view that 2 Peter is dependent on Jude has, since the late nineteenth century, become by far the most widely accepted solution. 14 (c) A few scholars, while admitting that in its present form 2 Peter is dependent on Jude, regard the passages which show dependence on Jude as interpolations into the original 2 Peter. 15 (d) The view that both letters are dependent on a common source has occasionally been suggested. 16 LUMBY 17 argues that both were translating from a Hebrew or Aramaie source. ROBSON 18 thinks that one of the sources of 2 Peter was a <prophetie discourse' (1:20 - 2:19), which both Jude and the compiler of 2 Peter used. SPICQ,19 GREEN,2° MICHAELS 21 and WHITE 22 suggest that an anti-heretical tract lies behind the two letters, while REICKE 23 proposes a <sermonic pattern,' perhaps oral, on which both writers drew. SELWYN supposes that the two authors had been "companion prophets, using the same plan of teaching and preaching."24 (e) Common authorship has rarely been suggested, but ROBINSON 25 has recently argued that Jude wrote both works, and SMITH 26 also regards common authorship as a plausible hypothesis.
In recent work, especially by FORNBERG, NEYREY and myself,27 the insights of redaction criticism have been brought to the study of the relations between Jude and 2 Peter. Previous attempts to investigate the details of the
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For early advocates of this view, see ZAHN (1909) 284- 285; MOFFATf (1918) 351. Later nineteenth-century advocates of it include WEISS (1866) 256 - 264; HUTHER (1881) 254- 260; ABBOTf (1882) 139-153; WARFIELD (1882) 70,78; SALMON (1894) 492-494; DAVIDSON (1894) 523-529; SODEN (1899); CHASE (1899) 802-803. Major arguments for this view are MAlER (1905); MAYOR (1907) i-xxv, (1910) 303 - 317; JAMES (1912) x - xvi; MOFFATT (1918) 348 -352; CHAINE (1939) 18 - 24; SIDEBOTTOM (1967) 65 - 69; SCHMIDT (1972) 75 - 81; GRUNDMANN (1974) 75 - 83. KÜHL (1897); BARTLET (1900) 518 -521; BENoIT (1941); BOJSMARD (1963); and for earlier suggestions on these lines, see McNAMARA (1960) 14; ZAHN (1909) 284; GUTHRIE (1970) 851. For older views along these lines, see MOFFATT (1918) 350 - 351. A common source seems to have been first proposed in the eighteenth century by THOMAS SHERLOCK, who argued that both authors were dependent on a Jewish writing in Hebrew and also on a set of precepts agreed by a meeting of the apostIes: SHERLOCK (1812) 132-149. LUMBY (1876) 446, 449, 452 n. 1, 461. ROBSON (1915) 6,44-48,58-59. SPICQ (1966) 197 n. 1. GREEN (1961) 10-11, and more confidently ID. (1968) 50- 55. MICHAELS (1969) 355, who thinks the tract might have been written by Peter. WHITE (1975) 731: "a common co re of apologetic literature." Cf. also LOlsy (1935) 135 -136, (1950) 281: 2 Peter may be dependent on a
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parallel passages in order to determine priority have always, at least in a rudimentary way, involved considerations of redaction, but usually without sufficient awareness of the possibility that an author may be adapting earlier material tor a new purpose. The vast majority of scholars have assumed that, because of the parallel material, the two letters must have been written to combat similar or identical heresies and must reflect a common background, but our redaction-critical studies of the differences between the two letters in the parallel passages have led FORNBERG, NEYREY and me, despite many divergencies between us in detail, to the common conclusion that Jude and 2 Peter derive from very different historical situations and oppose different adversaries. We have all assumed the priority of Jude as a working hypothesis, and sought to explain 2 Peter's redactional treatment of Jude as an adaptation of the material to new circumstances. 28 While we may not thereby have solved the problem of literary relationship conclusively,29 we have strengthened the case for 2 Peter's dependence on Jude by providing plausible redaction-critical accounts of 2 Peter's use of Jude. Probably more importantly, we have refuted the assumption that Jude and 2 Peter are similar works, with similar backgrounds and similar theological outlooks. The reuse of so me of the material in one work by the writer of another no more proves that in this ca se than it does in the case of Kings and Chronicles or Mark and Luke. The habit of classing 2 Peter and Jude together has for too long been a serious hin dran ce to research.
2. 1 Peter The similarities and differences between 1 and 2 Peter in both language and ideas have been very differently assessed. Some have found the similarities sufficient to require, or at least be consistent with, common authorship,30 while some think that although the similarities do point to common authorship, the stylistic differences are such as to require different secretaries. 31 Others think
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For recognition that 2 Peter adapts the material from Jude to a new situation, see also LECONTE (1961) 126 - 127; SCHMIDT (1972) 100. FORNBERG (1977) 58, thinks that his redaction-critical study has rrefuted' the theory of the priority of 2 Peter, but this is too confident a conclusion. He has shown that 2 Peter's redaction of Jude is a plausible hypothesis, but not that Jude's redaction of 2 Peter is relatively less plausible, because he has not tested the latter hypothesis. WEISS (1866) 286 - 300; In. (1888) 163 -166; LUMBY (1876) 374 - 381, 388 - 395, 452 - 458; PLUMPTRE (1879) 75 - 76; WARFIELn (1882) 70 - 71; SELWYN (1901) 113 -160; BIGG (1901) 225 - 232; HENKEL (1904) 51- 74. It should be noted that the often-quoted claim of WEISS, that "the second Epistle of Peter is allied to no New Testament writing more closely than to his first" (WEISS [1888] 165) was made with reference to theologieal, not stylistic, affinity. WEISS accounts for the linguistic differences by dating 1 and 2 Peter ten years apart. FALCONER (1902) 47 - 56; DILLENSEGER (1907) 193 -194; GREEN (1961) 11- 23, (1968) 16 - 22; GUTHRIE (1970) 839 - 840, 856 - 858 (tentatively).
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the differences in language and ideas are such as to rule out common authorship of any kind. 32 Although the linguistic differences between the two works have been observed since Jerome (Ep. 120:11), their detailed study and assessment can hardly be said to have reached a firm conclusion. The most thorough treatment, by MAYOR, 33 concluded that "the style of 1 Peter is on the whole clearer and simpler than that of 2 Peter, but there is not that chasm between them which some would try to make out"; while "the difference of style is less marked than the difference in vocabulary, and that again less marked than the difference in matter."34 However, MAYOR'S assessment of the difference in vocabulary conflicts with that of SIMMS,35 and was ably refuted in a neglected article by HOLZMEISTER, 36 who shows that' the ratio of words which 1 and 2 Peter have in common does not compare badly with that of 1 and 2 Corinthians. Moreover, MORTON reports that computer analysis of the use of the six commonest Greek words shows "no significant difference" between 1 and 2 Peter. 37 On the other hand, more discriminating study of the vocabulary shows that the words common to 1 and 2 Peter are mostly very common words, whereas none of the really characteristic terminology of either letter reappears in the other. 38 Furthermore, it is difficult to dismiss entirely the impressionistic verdict of many readers that the 'simple and natural' style of 1 Peter contrasts obviously with the 'rhetorical and laboured~ style of 2 Peter. 39 Further analysis of vocabulary and more refined computer analysis of style are evidently required. Some scholars who reject common authorship find sufficient points of contact in terminology and ideas to show literary dependence of 2 Peter on 1 Peter. This would be an example of the pseudepigraphal writers' tendency to echo writings by or attributed to their pseudonyms. The classic attempt to show that the author of 2 Peter modelled his work on 1 Peter is that of
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DAvlDsON (1894) 546 -549; CHASE (1900) 812- 814; MAYOR (1907) CV; JAMES (1912) xxii - xxv; MOFFATT (1918) 364-365; CHAINE (1939) 24-28; SlDEBOTIOM (1967) 96-97. Cf. McNEILE (1953) 247: "It is impossible to avoid the conclusion that the two writings are expressions of two different minds." MAYOR (1907) lxviii-cv. Ibid., civ - cv. SIMMS (1898) shows that the number of words in common is the same as for 1 Timothy and Titus. HOLZMEISTER (1949). MORTON (1965) 52. He adds: "This does not prove that the two are written by the same author but it does mean that the critics who have argued that thc two epistles show large and obvious differences need to state clearly what these differences are and why they should be interpreted as differences in authorship." LIAS (1913) argues that study of word-order in 1 and 2 Peter and Jude shows them to be stylistically similar. BAUCKHAM (1983) 143 -145. CHASE (1900) 812. Even ZAHN (1909) 290, admits "a totally different style."
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BOOBYER,40 whom a number of later writers have followed. 41 To other scholars, however, the parallels seem extremely tenuous, so that, even if 3:1 refers to 1 Peter and shows that the author knew of 1 Peter, they conclude that he shows no influence from 1 Peter and made no use of 1 Peter in his own writing. 42
3. Other New Testament Writings 2 Peter contains several alleged allusions to Gospel traditions, of which 1:16 -18; 2:20 are certain, and 1:14; 2:9; 3:10 probable or possible. Though dependence on our written Gospels 43 has often been confidently asserted, it has not been proved, while in the case of 1:16 -18 the most detailed studies have concluded that the passage must reflect a tradition independent of the Synoptic traditions. 44 The author's knowledge of a collection of Paul's letters, which he regards as Scripture (3:15 -16), has been much discussed because of its relevance to the date of 2 Peter, as weIl as its evidence for the developing status of the Pauline letters in the Church. 45 On the other hand, there is very little sign of Pauline influence in 2 Peter. The allusions BARNETT lists are mostly very tenuous,46 while LINDEMANN finds no allusions to Pauline material and no influence of Pauline theology in 2 Peter. 47 The odd combination of knowledge of Paul and lack of Pauline influence has only recently been discussed as a problem. 48
40
41
BOOBYER (1959). SPICQ (1966) 188; KELLY (1969) 353; SCHMIDT (1972) 87-89 (with reservations); FORNBERG (1977) 12-13; MARTIN (1978) 387; DALTON (1979); SMITH (1981). Examples of earlier writers who thought 2 Peter echoes 1 Peter are CHASE (1900) 812; MOFFATT (1918) 364; GOODSPEED
(1937) 352. 42 WINDISCH (1951) 99; SCHRAGE (1973) 142; BAUCKHAM (1983) 146. 43 All four Gospels according to GOODSPEED (1937) 351- 352. 44 SPITTA (1885) 493 - 499; ZAHN (1909) 217 - 218; BLINZLER (1937) 71- 72,87; MICHAELS (1969) 350 - 351; SCHMITHALS (1972) 396; BAUCKHAM (1983) 205 - 210. For discussion of whether 2 Peter 1:16 -18 describes a resurrection appearance, see BLINZLER (1937) 30 - 31; BOOBYER (1942) 44 - 46; CULLMANN (1953) 61; BALTENSWEILER (1959) 26 - 28; SCHMITHALS (1972) 395-397; STEIN (1976) 87-88; BAUCKHAM (1983) 210-211. 45 On the view of Paul reflected here see, besides the commentaries, BARNETT (1941) 222; RINALDI (1967); CONTI (1969); MUSSNER (1976) 63 - 67; FORNBERG (1977) 21- 23, 27 - 32; LINDEMANN (1979) 92-97; DASSMANN (1979) 118-125. 46 BARNETT (1941) 222-228. 47 LINDEMANN (1979) 263; so also MUSSNER (1976) 63. FORNBERG (1977) 24- 27 sees somewhat more Pauline influence. 48 MUSSNER (1976) 67; LINDEMANN (1979) 262 - 263; BAUCKHAM (1983) 147 -148.
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4. Other Sources Suggestions that 2 Peter is dependent on Josephus,49 Philo,50 the Testament of Moses,51 and the Apocalypse of Peter,51 have gained no general scholarly acceptance. ALLMEN (1966) and MARIN (1975) have argued that a Jewish apocalyptic source underlies parts of 3:3 -13, though their analyses differ in detail. I have developed this suggestion by attempting to identify quotations from the same source (perhaps the Book of Eldad and Modad) in 1 eiern. 23:3-4; 2 eIern. 11:2-4; 16:3; and perhaps also 1 eIern. 23:5; 27:4. 53
II. Authorship
The Petrine authorship of 2 Peter has long been disputed,54 but only since the beginning of this century has the pseudepigraphal character of the work co me to be almost universally recognized. In the later nineteenth and early twentieth centuries a large number of scholars defended Petrine authorship.55 Among these the most important treatments, in their scope and in some cases in their scholarly originality, were those of SPITTA (1885), GROSCH (1889), ZAHN (1909), BIGG (1901), and HENKEL (1904). Since 1925, however, few
ABBOTT (1882) 49-63; 10. (1903) 39-41; followed by MOFFATT (1918) 28-29. FARRAR (1882) 190 - 193; 10. (1882A) 401- 423; 10. (1888) 58 - 69, thought ABBOTT had proved a literary relationship, but that Josephus might be the borrower. The ca se for literary dependence was rejected by WARFIELD (1883) 390-391; SALMON (1894) 497 -508; CHASE (1900) 814; MAYOR (1907) cxxvii-cxxix; ZAHN (1909) 29; JAMES (1912) XXV; FILLION (1912) 409-410; GUTHRIE (1970) 858. so ABBOTT (1882) 54-56; cf. MAYOR (1907) cxxix-cxxx. ABBOTT'S case was rejected by SALMON (1894) 501-502. SI This suggestion is refuted by LAPERROUSAZ (1970) 63 - 66. 52 HARNACK (1897) 471-472; HOLLMANN (1907) 573; MOFFATT (1918) 367; LOISY (1935) 135; 10. (1950) 281; REPO (1964) 95 -107. This view is rejected in favour of the Apocalypse's dependence on 2 Peter by SIMMS (1898); BIGG (1901) 207 - 209; DILLENSEGER (1907) 197 -199; MAYOR (1907) cxxx-cxxxiv; SPITTA (1911); WANO (1934) 138-140; CHAINE (1939) 3-4; GREEN (1961) 9-10; GUTHRIE (1970) 858-859; ROBINSON (1976) 178; SMITH (1981). Other views are that both works derive from the same school (CHASE [1900] 815 - 816; JAMES [19121 xxvii) or that a literary relationship is not proven (BLINZLER [1937] 73 -76; SCHMIDT [19721 112-116). H BAUCKHAM (1983) 283-285,296-297,304-305,323-324. 54 For denials of authenticity from the sixteenth to the early nineteenth centuries, see GLOAG (1887) 213 - 214; ZAHN (1909) 283 - 284. S5 WEISS (1866); KING (1871); HOFMANN (1875); LUMBY (1876); PLUMPTRE (1879); ALFORO (1880); WOROSWORTH (1882); WARFIELO (1882); 10. (1883); KEIL (1883); PLUMMER (1884); SPITTA (1885); GLOAG (1887); GROSCH (1889); SALMON (1894); BIGG (1901); FALCONER (1902); HENKEL (1904); MAlER (1905), (1906); DILLENSEGER (1907); CAFFIN (1907); LUMBY (1908); ZAHN (1909); FILLION (1912); VREOE (1916); WOHLENBERG (1923). 49
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scholars have judged 2 Peter authentie,56 though these few include GREEN (1960 and 1968) and GUTHRIE (1970), whose discussions of the introductory questions relevant to autorship are almost the only recent detailed discussions of the issue. 57 They have shown that at least the case against Petrine authorship should not be assumed to be conclusive without reexamination, as it has been by most modern scholars, but they have not succeeded in convincing many that Petrine authorship is at all plausible. 58 In view of the difficulties of attributing 1 and 2 Peter to the same author (see section 12, p. 3716 f. above), some of those who defend the authenticity of 2 Peter have employed the hypo thesis of an amanuensis. SPITTA (1885), ZAHN (1909) and BOWMAN (1963) attribute 1 Peter to Sylvanus, writing as Peter's secretary, and 2 Peter to Peter hirnself. Others attribute 1 Peter to Peter hirns elf and 2 Peter to an amanuensis, or suppose that Peter used a different amanuensis in each case. 59 KING (1871) and WOHLENBERG (1923)60 suggest that 2 Peter is a translation from Peter's own Aramaic or Hebrew, but the supposed evidence of Sernitisrns in 2 Peter 61 has generally been regarded as dubiouS. 62 Some have recognized that, in order to allow fully for the differences between 1 and 2 Peter, one amanuensis (or both) must have been given considerable freedorn to cornpose a letter not only in his own language but out of his own ideas. 63 Such a secretary would be the real author of the letter, and 2 Peter would be Petrine only in the sense of having been written at Peter's direction and sent out with Peter's endorsernent. 64 . Such a hypothesis - is plausible so far as it goes and rneets some of the objections to Petrine authorship, but it is inadequate in view of the evidence for a post-Petrine date (see section VII, p. 3740 ff. below) and in view of the literary genre of the letter, which marks it as pseudepigraphal (see section V, p. 3734 f. below). ROBINSON,65 the most recent defender of the view that 2 Peter is genuinely 56
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TRICOT (1933); MooREHEAD (1939); CHARUE (1946); HOLZMEISTER (1949); WILLMERING (1953); GREEN (1961); BOWMAN (1963); LENSKI (1966); QUACQUARELLI (1967); GREEN (1968); PAYNE (1969); GUTHRIE (1970); WHEATON (1970); CLARK (1972); MARIN (1975); WHITE (1975). But see now also BAUCKHAM (1983) 133 -135, 143 -147, 158 -162. Recent commentators who have studied GREEN'S case but are unpersuaded by it include SPJcQ (1966); KELLY (1969); BAUCKHAM (1983). But ROBINSON (1976) 173 -192, finds much of GREEN'S argument convincing. SIMCOX (1890) 64 - 68; BIGG (1901) 247; FALCONER (1902) 117 -127; DILLENSEGER (1907) 193; VREDE (1916) 149; CHARUE (1946) 478; GREEN (1968) 16 -17; cf. GUTHRIE (1970) 840. This suggestion go es back to Jerome, Ep. 120:11. WOHLENBERG (1923) XXXV - XXXVI. See also CHAINE (1939) 17 -18; GREEN (1961) 11. E. g. SPITTA (1885) 532; BAUCKHAM (1983) 138. CALVJN already attributed 2 Peter to a disciple of Peter in this sense. So also FARRAR (1882) 206-208. SELWYN (1900) 157 -163, (1901) chaps. 4 - 5, thinks Luke, the author of Luke-Acts, wrote both 1 and 2 Peter on Peter's behalf, with considerable freedom. But this theory is intended to explain, not the differences between 1 and 2 Peter, but their similarities with each other and wirh Luke-Acts, which SELWYN thinks point to common authorship. ROBINSON (1976) 192 -198.
2 PETER: AN ACCOUNT OF RESEARCH
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Petrine in this reduced sense, attributes it to Jude (Judas the brother of Jesus and author of Jude),66 writing as Peter's agent. However, this theory presupposes the widespread view that Jude and 2 Peter reflect a common situation, which must be questioned in the light of recent study (see section I 1, p. 3714ff. above), and neglects the differences between the Jewish Christian letter of Jude and the strongly hellenistic 2 Peter (see section IV, p. 3728 ff. below). Some writers, regarding 2 Peter's dependence on Jude as the major obstacle to the acceptance of Petrine authorship, have argued that the section dependent on Jude (chap. 2, and, according to some, the beginning of chap. 3) is a later interpolation in a genuine Petrine work. 67 This theory has been generaBy rejected, on the grounds that 2 Peter has a unity of style and language and that the material derived from Jude has been adapted and expanded in the style and with the vocabulary of the author of the rest of the letter,68 as weB as on the less certain ground that there are echoes of Jude elsewhere in 2 Peter. 69 ROBSON (1915) proposes a much more complex partition theory, according to which the letter incorporates four fragments (1:5b -11; 1:16 -18; 1:20 - 2:19; 3:3 -13) of apostolic date, which had co me to be associated with Peter and may actually have been his work.7° A final attempt to rescue some degree of Petrine authenticity is made by those scholars who, while dating 2 Peter after Peter's death, think it may have been written by a disciple of Peter. 71 MICHAELS offers one of the more convincing arguments on these lines, suggesting that the evidence for and against Petrine authorship can best be explained if 2 Peter is seen as a "compendium or anthology of genuine Petrine material put together in testamentary form by one or more of the apostle's followers after his death. "72 However, the lack of significant links, in ideas or religious terminology, between 1 and 2 Peter makes it impossible to place both letters within a 'Petrine school' of disciples influenced by Peter's teaching. In my commentary I have given some reasons for supposing that the author of 2 Peter may have been a former colleague of Peter's in the circle of church leaders in Rome, who regarded Peter as their most authoritative member but were not a ·school' in the sense of sharing a common theology derived from Peter. The author will have regarded his teaching as properly attributable to Peter, not so much 1>6
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Already suggested by LEANEY (1970) 319. PLUMPTRE (1879) 89, suggested that Jude may have helped Peter as an amanuensis in writing 2 Peter. KÜHL (1897); BARTLET (1900) 519-521; BENOIT (1941); BOISMARO (1963). For earlier writers who argued that only part of 2 Peter is authentie, see ZAHN (1909) 284; GUTHRIE (1970) 851. McNAMARA (1960) argues that chaps. 1 and 3 were originally two separate letters by the same author (presumably Peter); ehap.2 mayaiso he a distinet letter hy the same author. CHASE (1900) 799; BIGG (1901) 216; MOFFATT (1918) 369-370; GUTHRIE (1970) 852. CHASE (1900) 799; MOFFATT (1918) 369. SYMES (1921) 199-203, argues that 2Peter may bc an cdited work "put togethcr mainly out of Peter's literary remains" in the seeond eentury. CHAINE (1939) 31; REICKE (1964) 143-144; CANTINAT (1965) 590; SI'ICQ (1966) 191,195; OE Ru (1969); DALToN (1969) 1253. MICHAELIS (1969) 352.
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because it embodied specifically Petrine tradition (except in the case of the transfiguration tradition), but because it was faithful to the apostolic teaching common to all the apostles (see also section VI, p. 3736 H. below),73 The great majority of scholars in this century have seen 2 Peter as a relatively late pseudepigraphon, which has no personal connexion with the apostle Peter. 74 The remarkably thorough treatments of CHASE (1900) and MAYOR (1907) had considerable influence in establishing this view, especially in British scholarship. 75 The principal arguments against Petrine authorship may be classified as follows: (a) Personal allusions, which look more like attempts to give verisimilitude to a pseudepigraphon than genuine marks of Petrine authorship: (i) the name tUIlEOOV llE'tpO\; (1:1);76 (ii) Jesus' prophecy of Peter's death (1:14);77 (iii) 1:15 as an allusion to Mark's Gospe1;78 (iv) Peter's eyewitness testimony to the transfiguration, seen as the author's attempt to claim apostolic authority; 79 (v) the reference to 1 Peter (3:1) as a pseudepigraphalliterary procedure;80 (vi) 3:3 as an attempt to supply the apostolic prophecy to which Jude 17 -18 refers;81 (vii) the reference to Paul as "beloved brother" (3:15).82 On the other hand, the letter is said to lack the kind of reminiscences of Jesus' life and teaching which would be expected from Peter. 83 (b) Anachronisms. Features of the letter which are said to require a date after Peter's death include: (i) the opponents must be identified as secondcentury Gnostics; 84 (ii) the author refers to the opponents not only in the future tense, as predicted by Peter (2:1- 3; 3:3, 17), but also in the present tense, as his own contemporaries (2:10-22; 3:5, 9, 16);85 (iii) 3:4 dates the letter in a situation after (according to some, long after) the passing of the
(1983) 146-147, 160-161, 167. The following commentaries since 1900 accept the pseudonymity of 2 Peter: MAYOR (1907); HOLLMANN (1907); STRACHAN (1910); JAMES (1912); KNoPF (1912); HOLTZMANN (1926); MOFFATT (1928); WAND (1934); HAUCK (1937); CHAINE (1939); WINDISCH (1951); BARNETT (1957); CRANFIELD (1960); LECONTE (1961); SCHNEIDER (1961); SCHELKLE (1961); BOOBYER (1962); REICKE (1964); SCHLATTER (1964); LEANEY (1967); SIDEBOTTOM (1967); MICHL (1968); KELLY (1969); DALToN (1969); SCHRAGE (1973); GRUNDMANN (1974); DANKER (1977); SENIOR (1980); FucHs (1980); BAUCKHAM (1983). ROPES (1906) 212, already writes: "The recognition of this pseudonymous character is a critical conclusion now beyond reasonable question." KLEIN (1961) 100 -101; SPICQ (1966) 186. CHASE (1900) 809; MOFFATT (1918) 365 - 366; SIDEBOTTOM (1967) 99. MAYOR (1907) cxxiv, cxlii - cxliv; MOFFATT (1918) 365. SPICQ (1966) 186; SIDEBOTTOM (1967) 99; KLEIN (1961) 102 -103; FORNBERG (1977) 11. MOFFATT (1918) 365; SPICQ (1966) 186 - 187; SIDEBOTTOM (1967) 99. MOFFATT (1918) 365 - 366. SIDEBOTTOM (1967) 99. CHASE (1900) 810, 816. CHASE (1900) 811; WAND (1934) 142. CHASE (1900) 810; SIDEBOTTOM (1967) 99 -100.
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first Christian generation;86 (iv) 3:16, referring to a eolleetion of Paul's letters treated as Seripture, must post-date Peter;87 (v) the referenee to "your apostles" (3:2) is thought to refleet a post-apostolie view of the "apostolie eollege";88 (vi) the phrase "holy mountain" (1:18) refleets a late veneration for the site of the transfiguration;89 (vii) the use of 8to<; for Christ (1:1) re fleets a late stage of Christological development. 90 (e) Liter a ry rel a ti 0 ns hip s. (i) Dependenee on Jude has sometimes been thought to preclude Petrine authorship (apart from the issue of date),91 but has also frequently been regarded as in itself eonsistent with Petrine authorship.92 Usually it is dependenee on Jude, regarded as post-Pe trine in date, whieh is thought to rule out Peter's authorship of 2 Peter. 93 (ii) The differenees from 1 Peter (see section 12, p. 3716 f. above) rule out common authorship. (iii) Dependence on the Gospels,94 (iv) Josephus,95 or (v) the Apocalypse of Peter 96 (see section 13.4, p. 3718 and p. 3719 above) would be inconsistent with Petrine authorship. (d) Hellenism. The hellenistic language and the reflection of hellenistic religious ideas (see sec ti on IV, p. 3731 f. below) can only very improbably be attributed to Peter. 97 (e) Early Catholic features of the letter (see section IV, p.3728ff. below) indicate a post-Petrine date. 98 (f) The late external attestation of 2 Peter is a very strong factor in some arguments for a post-Petrine date,99 while the doubts which were long
CHASE (1900) 811-812; JAMES (1912) xxviii; MOFFATT (1918) 365; BARNETT (1957) 164; SIDEBOTTOM (1967) 100. CHAINE (1939) 29, treats this as the really decisive argument against Petrine authorship. 87 CHASE (1900) 810; MAYOR (1907) cxxvi - cxxvii; JAMES (1912) xxviii; MOFFATT (1918) 363-364; BARNETT (1957) 164; SPICQ (1966) 186. SIDEBOTTOM (1967) 100, regards the arguments from 3:4 and 3:16 as the decisive ones. 88 SCHELKLE (1961) 180-181; cf. CHASE (1900) 810. H9 SCHELKLE (1961) 199; FORNBERG (1977) 146. 90 MOFFATT (1918) 365. 9\ JÜLICHER (1904) 237; KNoPF (1912) 253; KÜMMEL (1975) 303. 92 WEISS (1866) 256-64,300-301; PLUMPTRE (1879) 79-81; WARFIELD (1882) 70,78; KEIL (1883) 203 - 204; GLOAG (1887) 220- 221; SALMON (1894) 493; ÜIASE (1900) 814; HENKEL (1904) 38-44; MAlER (1905); CAFFIN (1907) i-xiv; LUMBY (1908) xv; JAMES (1912) xvii; WOHLENBERG (1923); CHARUE (1946); WILLMERING (1953) 1181; GREEN (1961) 11, (1968) 22- 23; PAYNE (1969) 599; GUTHRIE (1970) 925 - 926. 93 MAYOR (1907) cxxiv; KELLY (1969) 235. 94 JAMES (1912) xxix - xxx. 95 ABBOTT (1882) 49-63; MOFFATT (1918) 366. 96 MOFFATT (1918) 366-367. 97 REICKE (1964) 143-144; KELLY (1969) 235. Of course, this argument wOllld not rule out allthorship by someone writing on Peter's behalf during his lifetime. 98 KELLY (1969) 235. 99 WEISS (1888) 171-174, regards it as the only part of the cvidence which throws doubt on the authenticity of 2 Peter. See also KELLY (1969) 235. 86
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entertained about it in the early Church are sometimes taken as evidence against its authenticity.100 (g) Literary form. The testament genre to which 2 Peter belongs (see section V, p. 3734 ff. below) is a pseudepigraphical form of literature. 101 Of course, not all these arguments have been accepted by all who reject Petrine authorship,102 and those who defend Petrine authorship have offered cogent defences against many of them. The plausibility of the case against Petrine authorship, in the light of recent scholarship, must now depend largely on a fresh approach to the question of date (see section VII, p. 3740 ff. below) and an appreciation of the literary form of 2 Peter (see section V, p. 3734 f. below).
III. The Opponents
Though there have been occasional attempts to distinguish the antinomians of chap.2 from the "scoffers" of chap. 3,103 most scholars have thought that there is a single group of opponents in mind throughout the letter. Recent scholarship in particular has shown that the author's polemic against eschatological scepticism runs right through his work and is not first introdueed in chap.3. 104 The opponents must be a single group who eombined seeptieism about the parousia with morallibertinism. From patristic times onwards the opponents have been identified as Gnosties.105 A variety of specific Gnostie seets have been suggested: Simonians,106 Carpocratians,107 Mareionites, 108 Arehonties,109 Basilideans, 110 Mareosians. 111 However, many seholars have pointed out that the evidenee in 2 Peter does not point unequivoeally to any specifie seeond-eentury Gnostie seet,112 and the attempt to make this kind of speeifie identifieation has been widely 100 101 102
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$PICQ (1966) 191. WINDISCH (1951) 105; FORNBERG (1977) 10 -11; BAUCKHAM (1983) 131-134. In my commentary (BAUCKHAM [1983]) I reject, largely on exegetical grounds, these arguments against Petrine authorship: (a) (i), (ii), (iii), (iv), (vii); (b) (i), (v), (vi); (c) (i), (iii), (iv), (v); (e). E. g. HOFMANN (1875); WEISS (1866) 283; ID. (1888) 155 -156; KÜHL (1897). NEYREY (1977); ID. (1980); ID. (1980A); FORNBERG (1977) 40 - 47, 59, 78 - 93; BAUCKHAM (1983). For patristic identification, see NEYREY (1977) 2 - 3. The recently discovered Letter to Theodorus shows that Clement of Alexandria applied not only Jude but also 2 Peter to the Carpocratians: SMITH (1973) 8 -13, 268. MAYOR (1907) clxxvii - clxxix; MICHAELS (1969) 356 - 357; MARTIN (1978) 385. DAVIDSON (1894) 552 -553; HOLTZMANN (1926). For criticism of this view, see SPITTA (1885) 503 - 511; ZAHN (1909) 292 - 293; WERDERMANN (1913) 138 - 140. BEKER (1962) 769. BARNS (1904) 382-383. WAND (1934) 142; SMITH (1981) 137-138. GOODSPEED (1937) 354. E. g. GLOAG (1887) 230; WERDERMANN (1913) 137 -140; WINDISCH (1951) 99.
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abandoned. Nevertheless many continue to think that the opponents must be located within second-century Gnosticism. l13 Others hold that the lack of reference to features of the developed Gnostic systems rules out an identification with second-century Gnosticism. 114 Consequently, many who date 2 Peter in the first or early second century, think the opponents belong to the forerunners of the later Gnostic systems, and speak of "incipient Gnosticism"115 (or similar phrases 1l6 ). Lack of scholarly agreement about what may properly be ca lIed Gnostic, in the period before the developed Gnostic systems, results in considerable confusion about labelling the opponents in 2 Peter as Gnostics. While GREEN, who dates 2 Peter in the 60s, finds in its opponents "all the main characteristics which went to make up later Gnosticism," albeit "in an undeveloped form,"117 others find only so me features of developed Gnosticism and yet, without inquiring too closely whether these features are essentially Gnostic, are content to classify them as
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E. g. CHASE (1900) 811; MOFFATT (1918) 361- 363; LOISY (1935) 132 -133; McNEILE (1953) 249-250; KÄSEMANN (1964) 170-172; PERRIN (1974) 262; KÜMMEL (1975) 432. E.g. HUTHER (1881) 284; MAlER (1906) 695-701; DILLENSEGER (1907) 209; GREEN (1961) 26; CANTINAT (1965) 587-588; KELLY (1969) 231; ROUINsoN (1976) 175. GLOAG (1887) 229-230; STRACHAN (1910) 116; SIDEBOTTOM (1967) 98; KELLY (1969) 231. FARRAR (1882) 242: the "germs" of Gnosticism; WIKENHAUSER (1958) 489: "embryonie Gnosis"; GREEN (1968) 37: "a primitive form of Gnosticism." GREEN (1968) 38. SCHELKLE (1961) 232. BIGG (1901) 239; BAUCKHAM (1983) 156. WERDERMANN (1913) 124 -135. PLUMMER (1884) 441; BIGG (1901) 239 - 240; LUMBY (1908) xiv; ZAHN (1909) 280 - 282; GREEN (1961) 26, (1968) 39. MANSEL (1875) 70-71; ZAHN (1909) 282-283; GREEN (1961) 26; ID. (1968) 39-40. HENKEL (1904) 37. SPITTA (1885) 503-515. REICKE (1951); ID. (1964).
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2:10, thinks the heretics are Essenes, 126 while MOLLAND adduces Ebionite parallels to the view combatted in 1:21. 127 LAMPE regards the opponents in 2 Peter as part of the Jewish or judaizing counter-mission which he detects throughout the New Testament writings. 128 But none of these specific alternatives to the Gnostic interpretation has gained any support. WERDERMANN'S monograph, 129 remains the most detailed examination of the false teachers in Jude and 2 Peter. By r~fining the methods by which the views of the opponents can be detected behind both the explicit and the implicit contradictions of them by the New Testament writers, WERDERMANN placed the Gnostic interpretation of the opponents on a very thorough exegetical foundation. He sees them as one group among the many varied early Gnostic groups, not to be simply identified with any other known group. WERDERMANN'S exegesis can be questioned in detail, but a major flaw in his whole approach is his assumption that the false teachers in Jude and in 2 Peter are identical. 130 Broadly this assumption (sometimes with the qualification that 2 Peter reflects a more developed form of the same heresy) 131 has been shared by almost aIl scholars until very recently,132 and belongs to the general assumption that the letters share a common background and context (see section I 1, p. 3714ff. above). This enables scholars to draw up a composite picture of the opponents,133 including features found only in Jude and features found only in 2 Peter as weIl as features common to both, whereas a more redaction-critical approach to the relation of the two letters would explain 2 Peter's omission of features from Jude and addition of other features as deli berate adaptation to the requirements of polemic against a different set of opponents. This redaction-critical approach has recently been followed by FORNBERG,134 NEYREY,135 and myself, 136 and leads all three of us to reject the identification of the opponents in 2 Peter as Gnostics. 137 The Gnostic interpretation of the opponents in 2 Peter has usually relied rather heavily on apparently Gnostic characteristics to be found only in Jude: antinomianism based on aperversion of grace (Jude 4), a claim to be
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5ZEWC (1976). MOLLAND (1955). LAMPE (1973). WERDERMANN (1913). Many commentators follow WERDERMANN'S procedure of discussing the opponents in both letters together in a single section: e. g. WINDISCH (1951) 98 - 99; 5CHELKLE (1961) 230 - 234; GREEN (1968) 37 - 40. E. g. MOFFATT (1918) 362; LEcoNTE (1961) 132; 5lDEBOTTOM (1967) 98 - 99. CHASE (1900) 811, distinguishes Jude's opponents, who are merely libertine in behaviour, from 2 Peter's, who are false teachers. 50 also CAVALLIN (1979) 266. E. g. WERDERMANN (1913) 123 - 124. FORNBERG (1977). NEYREY (1977); cf. ld. (1980A) 506. BAUCKHAM (1983). 1 would also reject the identification of Jude's opponents as Gnostics, without identifying them with 2 Peter's: BAUCKHAM (1983) 11-13.
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"pneumatics" distinguished from the "psychics" (Jude 19), and a claim to visionary revelation (Jude 8). From a redaction-critical point of view, 2 Peter's o m iss ion of these elements is important evidence against the Gnostic interpretation of 2 Peter's opponents, as is the author's reduction of stress on the
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(1983) 263; cf. NEYREY (1977) 143 -144. 2 Pcter uses yvrocru; and btiyVrocrlC; without polemical overtones. HARNISCH (1973) 100; KÄSEMANN (1964) 171. TALBERT (1966); ALLMEN (1966) 265; HARNISCH (1973) 102. KÄSEMANN (1964) 172; BROWN (1973) 156. NEYREY (1977) 22-24; ID. (1980A) 506-509; so also GREEN (1968) 81; KELLY (1969) 315; BAUCKHAM (1983) 213. NEYREY (1977) 46-50; FORNBERG (1977) 65; BAUCKHAM (1983) 275-276,294-295. NEYREY (1977) 55 - 58; BAUCKHAM (1983) 332. FORNBERG (1977) 31- 32, rejects the view that the opponents were Paulinists. FORNBERG (1977) 119 - 120. NEYREY (1977), some of which is restated in (1980); ID. (1980A). I have followed his formal proposals, with some modifications, 111 my commentary: BAUCKHAM (1983). BAUCKHAM
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identification of the opponents, he has studied the parallels, both Jewish and hellenistic, to the debates which are being conducted between the author and his adversaries in 2 Peter. He demonstrates the extent to which the arguments on both sides belong in the context of contemporary scepticism anout and defence of divine revelation, providence and eschatological retribution. The dosest parallels seem to come from pagan controversy over the views of the Epicureans. This does not show that 2 Peter's opponents were Epicureans, 149 but it does indicate that certainly the author and plausibly his opponents too were able to deploy arguments current in hellenistic (induding hellenistic Jewish) religious debate. This may show that perhaps the opponents were not quite so etheologically unaware' as FORNBERG suggests, but confirms FORNBERG'S characterization of them as motivated by pagan attitudes of eschatological scepticism and ethical libertinism rather than by a Gnostic theology. From FORNBERG'S and NEYREY'S work and my own commentary emerges very dearly the extent to which the whole of the polemic in 2 Peter is preoccupied with the eschatological issue and its ethical implications. I have suggested 150 that the false teachers may plausibly be seen as aiming to disencumber Christianity of the elements which seemed to them an embarrassment in their hellenistic cultural environment: its apocalyptic eschatology, always alien to hellenistic thinking and especially embarrassing after the evident failure of the parousia hope, and its ethical rigorism, which contrasted so awkwardly with the permissiveness of pagan society. Whether they also had any positive religious teaching the evidence of 2 Peter does not allow us to say.
IV. Theological Character and Context
A major landmark in the study of 2 Peter is E. KÄSEMANN'S famous essay of 1952 (Eine Apologie der urchristlichen Eschatologie') which, almost for the first time, focussed detailed attention on the theological character of 2 Peter. KÄSEMANN'S judgment is that 2 Peter is "from beginning to end a document expressing an early Catholic viewpoint," and "the dearest possible testimony to the onset of early Catholicism."151 This description has been widely echoed by subsequent scholarship: "the dearest example in the Canon of eearly Catholicism,'''152 "klassisches Dokument des sogenannten Frühka-
149 150 151
152
NEYREY (1977) 306, is careful to point this out. BAUCKHAM (1983) 156. KÄSEMANN (1964) 169, 195. For an earlier expression of this view, following the Tübingen school, see DAVIDSON (1894) 554-555: "The last New Testament writing belongs to the atmosphere of the early Catholic church." But for DAVIDSON this means primarily the reconciliation of the Pauline and Pe trine forms of Christianity. FULLER (1971) 166.
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tholizismus," 153 "the most thoroughgoing representation in the New Testament of the views of emergent Catholicism," 154 "a prime example of early Catholicism." 155 In the wake of KÄSEMANN'S essay, the principal historical interest of 2 Peter has co me to be seen as its "picture of the period of transition from the primitive church to the early Catholic church of the second century," 156 and for many Protestant exegetes its theological status, which had often been rated low even before KÄSEMANN, 157 has now sunk to that of "the most dubious writing in the canon." 158 KÄSEMANN sees the situation of 2 Peter as determined by the delay of the parousia and the opposition of second-century Gnosticism. In this situation the kerygma has become the Church's orthodox doctrinal tradition, an object at the Church's disposal, 159 guaranteed as legitimate by the criterion of apostolicity. Against the Gnostic claim to personal inspiration, the Spirit is now tied to the ordained official ministry, which alone has the authority to interpret the Scriptures (1:20 - 21).160 Against the Gnostic attack on the Church's eschatology and in the face of the delay of the parousia, the author undertakes to defend the traditional eschatology. But the heart of his eschatological expectation is the apotheosis to which 1:4 refers, in a sentence which, of all New Testament material, most "clearly marks the relapse of Christianity into Hellenistic dualism." 161 The traditional apocalyptic themes occurring elsewhere in the letter are used only to present "a straightforward doctrine of retribution," 162 which reinforces a morality conceived in a Jewishhellenistic way as escape from sensuality by ethical obedience. 163 It is a "purely man-centred,,164 eschatology, which "lacks any vestige of Christological orientation." 165 Finally, the solution to the problem of delay in 3:8 so relativizes the delay of the parousia as to rob the apocalyptic expectation of all meaning. 166 "Can we then really call our letter, in all seriousness, an apologia for the primitive Christian eschatology?" 167
IB 154 ISS 156 157
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(1973) 118. (1974) 262. DUNN (1977) 351. BEKER (1962) 767. Cf. JÜLICHER (1904) 241: "not only the latest document of the New Testament, but also the least deserving of a place in the Canon." KÄSEMANN (1964) 169; cf. SCHRAGE (1973) 118. KÄSEMANN (1964) 174. lbid., 187 -191. lbid., 179 -180. lbid., 181. lbid., 184. lbid., 181. Ibid., 178. Ibid., 194. Ibid., 181. SCHRAGE
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This fulI-scale theological attack on 2 Peter has had considerable influence. 168 More or less the same "early Catholic' features are found in 2 Peter by BEKER,169 SCHELKLE,170 HARRINGTON,171 KNOCH,I72 KÜMMEL,173 and DUNN, 174 though the Catholic writers (SCHELKLE, HARRINGTON, KNOCH) substitute a relatively positive assessment of these features for KÄSEMANN'S hostile attitude. 175 However, the usefulness of the concept of "early Catholicism' in general is beginning to be questioned,176 and its usefulness as a characterization of 2 Peter is also now open to serious question. 177 FORNBERG regards "early Catholicism' as "an artificial category which cannot do justice to a document such as 2 Peter,"178 while NEYREY'S study of the polemic in 2 Peter takes issue with KÄSEMANN'S description of the eschatology as "man-centred" and finds it instead to be a cogent treatment of eschatological theodicy.179 There are several important points at which it can be argued that the "early Catholic' features have been read into the text, not out of it, by KÄSEMANN and his followers. It is not the case that the author has abandoned the imminent expectation (cf. 1:19; 2:1, 12; 3:14), and the effect of his arguments in chap. 3 is not to postpone the parousia indefinitely, since these arguments have been shown to be traditional Jewish apocalyptic arguments which belong in the context of Jewish apocalyptic's characteristic tension between the sense of eschatological imminence and a wrestling with the problem of delay.180 If the parousia hope has become to some extent problematic, the author of 2 Peter does not at all allow it to fade, but vigorously reasserts it. Moreover, therole of the ecclesiastical office-holders in guarding the tradition against heretics has to be read into 2 Peter: it is not really there (by contrast, for example, with the Pastorals) .181 1:20 - 21 is open to quite different interpretations, 182 PERRIN (1974) 262, 274, calls it "the great work" on 2 Peter, and acknowledges his deep indebtedness to it. SCHRAGE (1973) is also heavily influenced by KÄSEMANN'S article. 169 BEKER (1962) 769. 170 SCHELKLE (1963). 171 HARRINGTON (1973) 109 -110. m KNOCH (1973). 173 KÜMMEL (1975) 432-433. 174 DUNN (1977) 350-351,358,362-363. 175 Cf. also MUSSNER (1976) 68, though he does not explicitly discuss 'early Catholicism.' 176 For general criticisms of the use of the category in New Testament scholarship, which do not discuss 2 Peter specifically, see ELLIOTT (1969) 229; MARSHALL (1974); MARTrN (1978); HENGEL (1979) 122; TRILLING (1981). 177 See especially BAUCKHAM (1983) 151-153. 178 FORNBERG (1977) 4 - 5. The 'early Catholic' interpretation of 2 Peter is also rejected by DE Ru (1969). 179 NEYREY (1977) 308 -309; ID. (1980) 407, 430 -431. 180 BAUCKHAM (1980), and ID. (1983) 306-314. 181 This point is made by KNOCH (1973) 155 -159, and is not adequately answered by MUSSNER (1976) 62 - 63, who merely points to the role of Peter himself. 182 CURRAN (1943) gives a useful survey of interpretations. According to Louw (1964 - 5) and BAUCKHAM (1983) 229 - 235, the passage is not concerned with the exegesis of Scripture but with its inspiration. 168
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while 3:15 -16 fails to meet the problem of misinterpretation of Scripture by restricting exegesis to authorized persons. Finally, it mayaiso be questioned wh ether the idea of a formalized credal orthodoxy can be found in 2 Peter except by diligent reading between the lines. A different view might see apostolic tradition (which was already important in Paul) being creatively reinterpreted in new cultural and historical circumstances. 183 Thus, if the author of 2 Peter fa ces the 'early Catholic" situation of eschatological delay 184 and heretical teaching, 185 his response is not at all what the 'early Catholic' response is supposed to have been. He does not respond to heresy by stressing institutional authority and credal orthodoxy, but by arguing the case for the primitive Christian eschatology. He does not respond to the eschatological delay by highlighting Christology or ecclesiology in compensation for the loss of the imminent expectation, but meets the problem of delay with traditional apocalyptic arguments and reasserts the primitive eschatological perspective. If the label 'early Catholic' is not helpful in determining the specific theological character of 2 Peter in its context in the history of early Christianity, it remains to be asked whether recent scholarship points the way to a more adequate description. FORNBERG'S monograph attempts to set 2 Peter in a concrete situation in a Gentile church whose cultural environment was strongly hellenistic and in which Jewish influence had considerably diminished. To this situation in which pressure on the Christian minority to conform to pagan ideas and values was very strong, the author of 2 Peter responded by opposing the extreme hellenization of Christianity to which his adversaries were subjecting Christianity, but also by himself 'translating' the Gospel into hellenistic cultural terms. FORNBERG maintains that this process of translation was a necessary process in the history of the early Church, and that it did not need to involve a loss of the real Christi an substance of the message: "When Greek terms were used in an alien cultural environment they could lose their original associations and acquire new meanings."1!!6 The interest of 2 Peter lies in the fact that it reveals to us "a fairly early stage in this translation process. It represents a distinctly Christi an line, without thereby rejecting those features of the Hellenistic culture wh ich were acceptable." 187 This thesis does justice to the use of hellenistic religious and ethical vocabulary in 2 Peter, while permitting a positive theological evaluation of this use. It is confirmed especially by detailed studies of 1:5 - 8, where the influence of hellenistic moral philosophy is much more in evidence than in
183
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ISS
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On apostolic tradition in 2 Peter, see especially KNOCH (1973); GRUNDMANN (1974) 1- 8 (though Jude and 2 Peter are here treated too synthetically); ZMIJEWSKI (1979). DUNN (1977) 350 -- 351: "If 'early Catholicism' is areaction to the repeated disappointment of the apocalyptic hope, then 11 Peter is a prime example of early Catholicism." Bur see BETz (1965) 307 - 308, for areminder that the struggle against heresy goes back to Paul. FORNBERG (1977) 3. Ibid., 148.
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other New Testament ethicallists, but where this hellenistic material is skilfully adapted (by means of the roles given to "faith' and "love') in order to convey a specifically Christian content. 188 A similar point might be made about the use of hellenistic religious terminology in 1:4. 189 On the other hand, in my opinion FORNBERG has unnecessarily minimized the Jewish background to 2 Peter. Most of the hellenistic vocabulary and ideas employed in 2 Peter can be paralleled in the literature of hellenistic Judaism, and some aspects of 2 Peter (such as the view of scriptural inspiration in 1:20 - 21) 190 are much more easily derived from this background than directly from pagan hellenism. 191 The process of translation into hellenistic cultural terms had already been extensively undertaken in the preaching and literature of hellenistic Judaism, and it is likely that in his task of translating the Christian message the author of 2 Peter relied at least as much on his own background in hellenistic Judaism as on direct interaction with the pagan cultural context of his church. 192 Moreover, the presence of Jewish apocalyptic material 193 in 2 Peter is as striking as that of hellenistic material. FORNBERG plays down the former, preferring wherever possible to stress the hellenistic character of such passages, 194 but this is illegitimate. Not only in the section where he is dependent on Jude, but also in 3:3 -13, Jewish apocalyptic ideas are accurately and effectively reproduced. 195 In fact, it is likely that in the latter passage he is closely dependent on a Jewish apocalyptic source. 196 When 1:16 -18 is compared with other transfiguration traditions, it is seen to contrast with secondcentury hellenized versions and to represent a primitive Christian apocalyptic understanding of the transfiguration. 197 Whereas scholars have rather often stressed onesidedly either the hellenistic or the Jewish character of 2 Peter, it is wiser to recognize both aspects. 198 It mayaiso be observed that the hellenistic
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See VÖGTLE (1936) 188 -191; WIBBING (1959) 84 - 85; FORNBERG (1977) 97 -101; BAUCKHAM (1983) 174 -176, 184-187, 193. FORNBERG (1977) 85 - 89; BAUCKHAM (1983) 171-184. See BAUCKHAM (1983) 229 - 230, 233 - 234. See, e. g., BAUCKHAM (1983) 180 -181. CANTINAT (1965) 585; GRUNDMANN (1974) 57 -58, find 2 Peter's background in hellenistic Judaism. Note also 2 Peter's dependence on Jewish haggadic traditions in 2:4 - 5, 7 - 8, 15 -16: see BAUCKHAM (1983) 248 - 253, 267 - 269. E. g. FORNBERG (1977) 42, 52 - 53, 66, cf. 137: "there is no Jewish apocalyptic material in 2 Peter." On 3:3 -13, see, besides the commentaries: CHAINE (1937); STROBEL (1961) 87 - 97; TESTA (1962); ALLMEN (1966); VÖGTLE (1970) 124-139; HARNISCH (1973) 99-113; NEYREY (1977), (1980); BAUCKHAM (1980) 19 - 28. This is argued, in somewhat different ways, by ALLMEN (1966); SCHMIDT (1972) 84-87; MARiN (1975); BAUCKHAM (1983) 283 - 285, 296 - 297, 304 - 305, 323 - 324; and denied by FORNBERG (1977) 68 n. 17. Cf. section 104, p. 3719 above. BAUCKHAM (1983) 211- 212, 217 - 222; see also BOOBYER (1942) 43 - 46; SABBE (1962) 75 -76; MICHAELS (1969) 354; NEYREY (1980A) 506 -514. Contrast KÄSEMANN (1964) 186. Cf. BEKER (1962) 769; NEYREY (1977) 310.
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material is most prominent where the author is apparently composing freely (1:1-15, 19 - 21; 2:18 - 20), while the Jewish and Jewish Christian apocalyptic material occurs especially where he is closely following a source (the transfiguration tradition: 1: 16 -18; Jude: 2:3 -18; a Jewish apocalypse: 3:3 -13). However, this does not mean that the latter passages do not represent his own real viewpoint, since they constitute the heart of his defence of Christian eschatology against his opponents. Drawing on the preceding discussion, we may attempt a preliminary statement of 2 Peter's theological character. 199 From KÄSEMANN'S discussion we may retain one important feature: his emphasis on the author's conception of the apostles and the normative role the author attaches to the apostolic tradition. 2oo As the testamentary form (see section V, p. 3734 f. below) and pseudepigraphical character (see section VI, p. 3736 H. below) of 2 Peter indicate, the author intends to interpret and defend the apostolic message in a post-apostolic situation. On the one hand he needs, as FORNBERG rightly stresses, to
See also
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(1983) 151-154. (1964) 177.
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transition from an apostolic to a post-apostolic, from a ]ewish to a hellenistic situation, especially in the sphere of eschatology. The author's careful theological response to these problems deserves more appreciation than it has usually received from modern scholars. In my commentary I have drawn attention to the many contacts between 2 Peter and a group of writings associated with the Roman church: 1 Clement, Hermas and 2 Clement. 201 These contacts seem to indicate the use of shared Christian traditions in a common church context. To a greater or lesser extent the mixture of hellenism and apocalyptic which is found in 2 Peter is also characteristic of 1 Clement, Hermas and 2 Clement. The theological relationships between these four writings deserve fuller study. This is one route which may lead to a more precise understanding of the theological developments of the late first and early second centuries, which can replace the usual generalized references to "early Catholicism.'
V. Literary Form
The older literature shows little interest in the literary form of 2 Peter, and even more recent literature is often content with such descriptions as "a homily dressed up as a letter."202 But one major advance in the understanding of 2 Peter, which perhaps sterns initially from WINDISCH 203 and is now quite widely recognized,204 is the perception that 2 Peter belongs not only to the genre of the letter but also to that of the "testamene or "farewell discourse; which is now well-known from ]ewish and early Christian literature. 205 However, this insight has rarely been pursued in any detail. In my commentary206 I have tried to show that four passages in particular belong, in style and content, to the testament genre: (a) 1:3 -11 is a miniature homily in the form used for farewell speeches elsewhere,2W giving a summary of Peter's teaching set down for the instruction of readers after his death; (b) 1:12-15 describes the occasion for the testament in language conventional in the genre;
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BAUCKHAM (1983) 149 -151, and passim. CANTINAT (1965) 584. WINDISCH (1951) 87 - 88, 105. The real significance of the parallels between 2 Peter and the farewell speech of Moses in Josephus, Ant. 4:309 - 319 was missed in the earlier literature which discussed them only as evidence of literary dependence (see n. 49 above). MUNCK (1950) 162; SCHELKLE (1961) 181; REICKE (1964) 146; SPICQ (1966) 194; MICHAELS (1969) 349-350; KNOCH (1973) 149-154; SCHRAGE (1973) 122; GRUNDMANN (1974) 55 - 56; VIELHAUER (1975) 595; MUSSNER (1976) 60 - 62; NEYREY (1977) 99 -105; FORNBERG (1977) 10 -12; SENIOR (1980) 100. See MUNCK (1950); STAUFFER (1955); KOLENKOW (1975). BAUCKHAM (1983) 132, 173, 194, 196 -197, 199 - 200, 237 - 238, 282. 4 Ezra 14:28 - 36; Acts of John 106 - 107.
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(c) 2:1- 3a and (d) 3:1- 4 are Peter's predictions of the last days, a feature common in testaments. Taking advantage of NEYREY'S identification of the formal structures in which the author refutes his opponents' objections (see section III, p. 3724 H. above), I have further argued that, within the framework provided by the four testamentary passages, the author has placed aseries of four more passages which formally reply to objections raised against Peter's teaching (1:16 -19; 1:20 - 21; 2:3b -10a; 3:5 -10). Finally, he has added a denunciation of the opponents' behaviour (2:10b - 22), and, by contrast, a passage exhorting his readers to holy behaviour (3:11-16). The letter is therefore quite carefully structured in li ne with its intention of presenting both Peter's teaching in testamentary form and also an apologetic defence of that teaching. Major sections of the apologetic parts of 2 Peter (2:3b - 22; 3:5 -10, 16b) are not really written within the requirements of the testament genre, since they speak of the author's opponents in the present tense, even though they are closely attached to testamentary passages in which Peter predicts the rise of false teachers, after his death, in the future tense (2: 1- 3a; 3: 1- 4, 15b -16a, 17). This alternation of present and future tenses has usually been attributed to the pseudepigraphal author's carelessness,208 but I have argued that it is more plausibly seen as a deliberate literary device, in wh ich the author breaks through the pseudepigraphal convention of the genre in order to indicate that Peter's predictions are now being fulfilled at the time when he and his readers are living. 209 In that ca se the use of the testament genre must have been intended as a transparent fiction. These suggestions need to be tested and developed in more detailed study of 2 Peter's relationship to the rest of the ancient testament literature. 210 DANKER (1978) has tried to show that chap. 1 is modelled on the form and style of hellenistic imperial and civic decrees, in which communities recorded the generosity of their benefactors, but it is doubtful whether he has shown more than that the highly rhetorical style of 1:3 -11 resembles the kind of language used in official decrees. 211 On the other hand, the catalogue of virtues (1:5 -7) is clearly in the literary form of sorites (climax, gradatio), and can be studied in the context of the widespread hellenistic use of this form to summarize ethical teaching. 212
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The most ingenious alternative explanation given hy those who defend Petrine authorship follows ZAHN (1909) 228 - 231. Cf. MussNER (1976) 61- 62, who does not make it clear whether he regards the use of the present tense as a deli berate stylistic feature. On the problem of defining the genre as used by 2 Peter, owing to the variety of extant testaments, see NEYREY (1977) 99 -103. See also DEISSMANN (1901) 360 - 368. WIBBING (1959) 80-81,84; FISCHEL (1973); BAUCKHAM (1983) 174-176. Other suggestions about literary forms in 2 Peter are in DONFRIED (1974) 46; MARIN (1975); ELLIS (1978) 157; McDoNALD (1980) 61- 62. QUACQUARELLI (1976) is a study of some literary features of 1 and 2 Peter.
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VI. The Use of the Pseudonym Peter
Among those who accept the pseudonymity of 2 Peter, there is no agreement as to the author's intention in writing under Peter's name. However, there does seem to be a growing consensus that the adoption of an apostolic pseudonym is not the attempt of a forger to claim for his work an authority to which it is not really entitled, but expresses the writer's conviction that the tradition of the apostles' teaching is normative for the Church and his desire to apply this apostolic tradition to a church situation in the post-apostolic period. GRUNDMANN, for example, sees the author of 2 Peter involved in a dispute over differing interpretations of the apostolic message. He writes as one who in hirnself has no authority, but is inspired to interpret the apostolic norm for the situation in which his churches find themselves and so believes that his message carries the authority of the apostle in whose name he writes. 213 KNOCH points out that the testament genre was generally used to reassert the bin ding force of a tradition believed to stern from the pseudonym and to secure the preservation of such a tradition from the past when it appeared to be threatened in the present. 214 The pseudepigraphal form of 2 Peter therefore expresses the author's wish to preserve the content of the faith of the apostles and prophets of the primitive church in the face of the threat of heresy.215 ZMIJEWSKI (1979) emphasizes the theme of "reminding" in the author's understanding of his task (1: 12 - 15; 3: 1 - 2).216 Insofar as he is reproducing the apostolic tradition and thereby preserving it against false teaching, he, unlike the false teachers, stands in the true succession to the apostles and can rightly claim apostolic authority. According to SCHMIDT, the author's resort to the apostles as the source of inspiration for his own day produced a sense of identification with them, in that he saw hirnself communicating their message, not his own. 217 Such discussions are illuminating, but still leave unidentified the motive for adopting Peter's name in particular. Although some explain this by suggesting that the author was a personal disciple of Peter 218 or belonged to a specifically Petrine tradition of early Christi an teaching,219 it is generally recognized that the author intends to represent Peter as the guarantor of the common apostolic tradition, as is apparent from his use of the first person plural, even in the reference to the transfiguration (1: 16 - 18).220 So me scholars 213
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(1974) 1-5. (1973) 149-150. Ibid., 162 -164; cf. also FORNBERG (1977) 10 -12, for this implication of the testament form. On "reminding" in 2 Peter, see also NEYREY (1977) 105 - 111. SCHMIDT (1972) 99 -100. See ns. 71 and 72 above. GRUNDMANN (1974) 57. MUSSNER (1976) 63; FUCHS (1980) 35 - 37. GRUNDMANN KNOCH
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think that the choice of Peter in this role is natural because Peter was regarded as the chief apostle, the leader of the apostolic college,221 or because the special authority of Peter was growing,222 even the Petrine primacy emerging,223 in the period when 2 Peter was written. GRUNDMANN supposes that the author belonged to a group which was promoting Peter's authority in the Church. 224 Suc:h arguments are scarcely plausible in very strong forms, since 2 Peter shows no trace of a special authority of Peter above that of the other apostles. In view of 2 Peter's reference to Paul (3:15 -16), discussion has centred especially on the status of the figure of Peter in relation to that of Paul. Although it has sometimes been held that 2 Peter demotes Paul to a subordinate rank below Peter and the rest of the Twelve,225 it is generally agreed that 2 Peter recognizes Paul's equal authority as an aposde and in fact belongs to a strong tendency in early Christian tradition to present Peter and Paul side by side as the pair of prominent aposdes. 226 According to KLING ER, 2 Peter is "the first document reflecting, in a rudimentary form, the idea of the primacy of the two leading Apostles, Peter and Paul."227 The harmony and agreement of Peter and Paul, as presented in 3:15 -16, is often said to be the view of a later age which had forgotten the sharp disagreements between the two apostles. 228 The Tübingen school,229 followed by DAVIDSON,230 saw 2 Peter, with its reference to Paul, as a late second-century work designed to bring about the reconciliation of the two hitherto opposed streams of Petrine and Pauline Christianity. On this view, 3:15 -16 becomes a key to the purpose of the whole letter and its use of Peter's name. Similar interpretations can be found in more recent scholarsh'ip, but these usually focus on the opponents' Gnostic misinterpretation of Paul. Thus, according to KLINGER (1973), the opponents were radical Paulinists who based their libertinism on Paul's doctrine of freedom from the law. 2 Peter appeals to the authority of Peter (who, as an eyewitness of the transfiguration and therefore a recipient oE a more esoteric 221 SCHLATTER (1964) 89; KNOCH (1973) 154 -155. m KÄSEMANN (1964) 177; GRUNDMANN (1974) 2-4; DASSMANN (1979) 123. m MUSSNER (1976) 65 - 66; cf. BROWN (1976) 657: "in the community from which II Peter was written ... the trajectory of Peter's image has begun to outstrip the trajectory of Paul's image." 224 GRUNDMANN (1974) 57. 225 WAGENMANN, cited and refuted by DASSMANN (1979) 122-123; cf. also KÄSEMANN (1964) 176. 226 WINDISCH (1951) 104-105; SCHELKLE (1961) 237, (1963) 226; GRUNDMANN (1974) 3; MUSSNER (1976) 65. On the whole subject, see now also VÖGTLE (1981). 227 KLINGER (1973) 159. KNOCH (1973) 155, thinks that when the Church accepted 2 Peter into the Canon, it balanced the exclusive Paulinism of the Pastorals by the Petrine work 2 Peter, but he does not explain what, in his view, is 'Petrine' about 2 Peter. 228 E. g. SCHELKLE (1961) 235; KELLY (1969) 370; MUSSNER (1976) 64; DASSMANN (1979) 119. But for the view that this exaggerates the historical differences between Peter and Paul, see MAYOR (1907) 164; ROBINSON (1976) 181; BAUCKHAM (1983) 328. m See SCHWEGLER'S view reported in HUTHER (1881) 285. 230 DAVIDSON (1894) 554.
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reveIation than the resurrection appearances, had an advantage over Paul) in order to correct the balance by reintroducing law in the form of Stoic virtue. Less specificaIly, many scholars see the author appealing to the authority of Peter, as "the guardian of the orthodox faith," against the Gnostics' appeal to the authority of Paul. 231 The advantage of correcting misunderstandings of Paul under the name of Peter rather than of Paul hirnself is sometimes said to lie in Peter's status as an eyewitness of the life of Jesus. 232 Such arguments, which usually assurne a second-century context for 2 Peter, need to be reexamined in the light of conclusions drawn from the whole of the second-century evidence about the role of the figures of Peter and Paul in the controversies between orthodoxy and Gnosticism. PERKINS' study of the Petrine tradition in the Gnostic Petrine apocrypha from Nag Hammadi shows that "the figure of Peter is emerging as a central symbol of orthodox opposition to Gnostic Christianity," but also that "the Gnostics also expect to appropriate the Peter figure for themselves" and invoke Petrine authority for their own views. 233 SMITH (1981) attempts to set 2 Peter within such a context of controversy about the figure of Peter, and argues that 2 Peter's stress on Peter's authority234 becomes more intelligible if the author's opponents were either denigrating Peter and those who adhered to Peter's authority or themselves appealing to Peter as an authority for their own views. He even suggests, tentatively, that the Gnostic Apocalypse of Peter (CG 7,3) and 2 Peter may derive from the same context of second-century controversy. A different approach to the role of Peter in 2 Peter finds the key to this in the theory that 2 Peter originates from the Roman church. 235 The conception of Peter and Paul as apostolic partners was especially appropriate at Rome,236 but it is also likely that the Roman church thought of Peter, rather than Paul, as the apostle who had not only spent some time in Rome and died there, but had also actually exercised aleadership role in the Roman church. If 2 Peter (like 1 Clement) is a letter from the Roman church, Peter would be the most appropriate apostolic figure to represent the Roman church's adherence to the tradition of the apostolic Gospel. ELLIOTT's theory about the origin of 1 Peter, that it emanates from a circle of Roman church leaders whose most prominent member had been Peter, 237 could be extended in this
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E. g. BARNETT (1957) 164 -165; BROWN (1973) 155 -156; ID. (1976) 657; VIELHAUER (1975) 598; DASSMANN (1979) 121-123. KNOCH (1973) 154; MUSSNER (1976) 67; FORNBERG (1977) 11. PERKINS (1980) 113 -114, 117. He thinks the transfiguration (1:16 -18) is cited to prove the credibility of those who witnessed it. Those who hold that 2 Peter derives frorn Rorne (but do not accept Petrine authorship) include DAVIDSON (1894) 555; GOODSPEED (1937) 353 -354; BARNETT (1957) 164; REICKE (1964) 145; BLANK (1973) 54-55; SENIOR (1980) 99; BAUCKHAM (1983) 159-160; and tentatively CHAINE (1939) 33; MUSSNER (1976) 60; BROWN (1976) 657. SCHELKLE (1961) 237; GRUNDMANN (1974) 56. ELLIOTT (1980).
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way to 2 Peter. Furthermore, if 3: 1, as a reference to 1 Peter, implies not only that 2 Peter derives from Rome but also that it is directed to the same group of churches as are addressed in 1 Peter, 238 then it is significant that, like 1 Peter and 1 Clement, 2 Peter is written to churches which originated in the Pauline mission. This gives a new perspective to the relationship of Peter and Paul portrayed in 2 Peter, 239 and makes 3:15 -16 partly comparable in function with 1 Clem. 47:1. 2 Peter becomes evidence, not so much of the promotion of Peter's authority as such, as of the Roman church's growing sense of pastoral responsibility for other churches,240 including those of the Pauline mission field. This responsibility was based on the Roman church leaders' faithful preservation of the tradition of the apostolic teaching, which they saw threatened by false teaching in other churches. In that context their appeal to Peter's authority need not yet be an appeal to a special Petrine primacy, but may be simply to their own, Roman, representative of the common apostolic teaching to which the other apostles, including Paul, were equally witnesses. This would explain both the use of the Petrine pseudonym and the fact that 2 Peter does not appear to attribute to Peter a special position among the apostles. Finally, 2 Peter's use of Peter's name raises the question of its relationship to the other Petrine pseudepigrapha. If 3:1 is a reference to 1 Peter, this could be an instance of the common pseudepigraphal procedure of echoing earlier works attributed to the pseudonym. So me have seen 1:15 as a reference to another epetrine' work -- the Gospel of Mark,241 the Kerygma Petrou,242 or even the Apocalypse of Peter 243 - but it is more probably a reference to 2 Peter itself. 244 SMITH (1981), in a wideranging study of materials relevant to controversies about the figure of Peter in the early Church, demonstrates the extent to which the Petrine pseudepigrapha are dependent on earlier Petrine pseudepigrapha, including 2 Peter, thereby creating a kind of literary Petrine tradition, but confirms the earlier conclusion of SCHMIDT that there is insufficient evidence for a 'Petrine school,'245 or for the view that some of the Petrine writings were at one time collected as a 'Petrine corpus.' Nevertheless, there remain some common features of several of the pseudo-Petrine writings, such
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So, e. g., MussNER (1976) 59 - 60; SENIOR (1980) 99; BAUCKHAM (1983) 286, against many who think 2 Peter was not addressed to specific churches but to Christians in general. Cf. KNOCH (1973) 155; GRUNDMANN (1974) 3. See, besides 1 Peter and 1 Clement, also Hermas, Vis. 2:4:3; Ignatius, Rom. 3: 1. PLUMPTRE (1879) 170-171; BIGG (1901) 265; MAYOR (1907) cxlii - cxliv; SlDEBOTTOM (1967) 109; GREEN (1968) 80-81. JAMES (1912) 16. Cf. JAMES (1912) 16; SCHMlDT (1972) 97. CHAINE (1973) 51; WINDISCH (1951) 88-89; KELLY (1969) 314-315; VÖGTLE (1972); NEYREY (1977) 105; BAUCKHAM (1983) 201- 202. BIGG (1901) 265, thinks 1:15 was the stimulus for the later production of Petrine pseudepigrapha. SCHMlDT (1972) 200. SCHMlDT'S study is confined to 1 Peter, 2 Peter, the Apocalypse of Pet er, and the Gospel of Peter.
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as the "way" terminology,246 which may not be entirely explicable in terms of literary dependence alone,247 and the relationships between the various Petrine pseudepigrapha would probably repay further study.
VII. Date
No New Testament writing has been given a wider spectrum of dates than 2 Peter. In the course of scholarship it has been attributed to almost every decade from the 60s to the end of the second century, and even in recent scholarship the range still extends from 61- 62, advocated by ROBINSON (1976), to the middle of the second century, where it is still confidently placed by BARNETT (1957), BEKER (1962) and VIELHAUER (1975). Of course, those who regard it as in any sense really Petrine, are obliged to date it not long before Peter's death, which is variously dated 64 - 65 or 67 - 68. 248 But those who reject Petrine authorship have reached no unanimity on even an approximate date. The late second-century date proposed by the Tübingen school is now rarely found, usually on the grounds that 3:15 -16 requires it. 249 It is rendered extremely improbable now by the evidence that 2 Peter was known to element of Alexandria,25o and to the authors of the Apocalypse of Peter, 251
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See GRUNDMANN (1974) 89-91; BAUCKHAM (1983) 241-242. GRUNDMANN (1974) 57; BAUCKHAM (1983) 149. ROBINSON (1976) 149, is arecent argument for 65; DOCKX (1974) 238-240, is arecent argument for 67. Defenders of Petrine authorship have suggested the following dates for 2 Peter: 60-63: ZAHN (1909) 60-64: BrGG (1901) 61 - 62: ROBINSON (1976) 62 - 63: BARTLET (1900) 63: WOHLENBERG (1923) 63 -64: TRICOT (1933) 64: KEIL (1883); GLOAG (1887); CHARUE (1946) 65 - 66: WrLLMERING (1953) 66: WEISS (1866) 66 - 67: WORDSWORTH (1882); GROSCH (1889); FILLION (1912) 67-68: WHITE (1975) 68: ALFORD (1880), WARFIELD (1882); ID. (1883); PLUMMER (1884). c.150: SODEN (1899); HOLTZMANN (1926); BARNETT (1957); BEKER (1962) 150-180: KNOPF (1912); GOODSPEED (1937) c.170: Lorsy (1935); ID. (1950). This used to be denied, but is now likely in view of Letter to Theodorus 1:6 - 7, published by SMITH (1973) (cf. 2 Peter 2:19). Cf. S. LEVIN, The Early History of Christianity, in Light of the ·Secret Gospel' of Mark, below in this same volume (ANRW 11 25.6) 4270-4292. See n. 52 above.
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the Acts of Peter,252 the Nag Hammadi Apocalypse of Peter (CG 7,3)253 and perhaps also to Justin Martyr,254 and to the authors of the Gospel of Truth (CG 1,3),255 and the Letter of Peter to Philip (CG 8,2).256 An early secondcentury date, however, is still quite commonly found,257 but a date in the period 80 -100 has also become fairly popular in recent scholarship. 258 lt is doubtful whether 3:15 -16 requires a date later than this. 259 The wide diversity of dates offered demonstrates the inconclusiveness of the usual criteria for dating and the need for fresh approaches. Already in 1900 CHASE wrote of the need for a commentary which "would have for its primary object the examination in detail of the relation of the language and ideas of 2 Peter to early Christian literature, and especially to the pseudepigraphical and apocryphal documents. Till this work has been accomplished, conclusions as to the exact date within the second century to which 2 Peter is to be assigned, must be regarded as tentative.,,260 lt is a measure of the neglect of 2 Peter in twentieth-century scholarship that this hope still remains unfulfilled. However, in my commentary I have taken special ca re to collect parallels to the vocabulary and ideas of 2 Peter, and reached the tentative conclusion that 2 Peter is most closely connected with 1 element, 2 Clement and Hermas. I would associate all four works with the church in Rome in the period 80 - 100. 261 I have also argued that 3:4, which has always been seen as important to the question of date, provides a more accurate criterion of date than has Actus Vercellenses 12; 20; perhaps also 2; 6; 7. See BAUCKHAM (1983) 149. m 70:13 -72:4; 79:31 (cf. 2 Peter 3:17; 2:17). See PERKINS (1980) 116 -117. 254 BAUCKHAM (1983) 237, argues, following DILLENSEGER (1907) 177 -179; MOFFATT (1918) 372, that Justin, Dial. 82:1 is dependent on 2 Peter 2:1. 255 33:15 -16 (cf. 2 Peter 2:22). See BAUCKHAM (1983) 163; HELMBOLD (1967) 91 n.6. 256 132:13 -14, 17 -18 (cf. 2 Peter 3:15; 1:11). 257 c.100: SCHELKLE (1961); LEANEY (1967) 100 -110: KELLY (1969) 100-115: STRACHAN (1910) 100-125: WAND (1934); FucHs (1980) 100 -150: HAUCK (1937); CRANFIELD (1960) c.120: WINDISCH (1951); MUSSNER (1976) 120 -150: SCHNEIDER (1961) c.125: FULLER (1971); SENIOR (1980) 125 -150: MAYOR (1907); McNEILE (1953); KÜMMEL (1975) 130: SIDEBOTTOM (1967) c.140: PERRIN (1974). 258 c. 80: CHAINE (1939) 80 - 90: BAUCKHAM (1983) c.90: REICKE (1964); SPICQ (1966) 90 - 95: WIKENHAUSER (1958) late 1st century: LECONTE (1961); CANTINAT (1965); MICHL (1968); DALToN (1969). 259 BAUCKHAM (1983) 147 -148,330 - 331, 333. 260 CHASE (1900) 817. 26\ BAUCKHAM (1983) 149-151. 252
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usually been supposed. The likely date at which contemporaries with their hopes set on the parousia within the lifetime of the apostolic generation would begin to feel acutely that that generation had virtua11y died out is c. 80. The scoffers' objection in 3:4 therefore first becomes plausible in the decade 80 - 90, and, moreover, belongs in the context of the immedia te crisis provoked by the passing of the first Christian generation. 262 It appeals to the disil1usionment feIt immediately after aperiod of high eschatological expectation,263 and represents a crisis which was soon surmounted and forgotten. The literature of the second century contains no trace of the problem of the death of the first generation. 264 If these arguments are valid, 2 Peter is probably not, after a11, the latest New Testament writing.
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Addenda The following works came to my attention too late for this article to take account of them: ALEXANDER, T. D., Lot's Hospitality: A Clue to His Righteousness, Journ. Bib. Lit. 104 (1985), 289 - 291 lJl
.\ "-TIHY! 11 1C' C
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RICHARD
J.
BAUCKHAM
BAUCKHAM, R., James, 1 and 2 Peter, jude, in: It is Written: Scripture Citing Scripture: Essays in Honour of Barnabas Lindars SSF, ed. D. A. CARSON and H. G. M. WrLLIAMsoN, Cambridge 1988 BENETREAU, S. E, La deuxieme ephre de Pierre et le probleme du proto-catholicisme dans Nouveau Testament, diss., Institut Protestant de Theologie Paris 1978 BERGER, K., Streit um Gottes Vorsehung. Zur Position der Gegner im 2. Petrusbrief, in: Tradition and Re-Interpretation in jewish and Early Christan Literature: Essays in honour of jürgen C. H. Lebram., ed. J. W. VAN HENTEN et. al., Leiden 1986, 136 -149 CAULLEY, T. S., The Idea of Inspiration in 2 Peter 1:16-21, diss., Tübingen 1983 CREHAN, J., New Light on 2 Peter from the Bodmer Papyrus, in: Studia Evangelica 7, ed. E. A. LIVINGSTONE, Berlin 1982 DANKER, E W., Benefactor: Epigraphic Study of a Graeco-Roman and New Testament Semantic Field, St. Louis 1982 DESJARDINS, M., Portrayal of the Dissidents in 2 Peter and Jude: Does it tell us more about the "Godly" than the "Ungodly"?, journ. for the Study of the New Test. 30 (1987), 89-102 FARKASFALVY, D., The Ecclesial Setting of Pseudepigraphy in Second Peter, Second Century 5 (1985 - 86),3 -29 FARMER, W. R., Some Critical Reflections on Second Peter, Second Century 5 (1985 - 86), 30-46 KLEIN, G., Der zweite Petrusbrief und das neutestamentliche Kanon, in: Ärgernisse: Konfrontationen mit dem Neuen Testament, München 1970 LÖVESTAM, E., Eschatologie und Tradition im 2. Petrusbrief, in: The New Testament Age: Essays in Bonor of B. Reicke, ed. W. C. WEINRrcH, II, Macon Georgia 1984 MouNcE, R., A Living Hope: A Commentary on land II Peter, Grand Rapids 1982 RlESNER, R., Der zweite Petrus-Brief und die Eschatologie, in: Zukunftserwartung in biblischer Sicht: Beiträge zur Eschatologie, ed. G. MAlER, Wuppertal- Gießen - Basel 1984 RUBINKIEWICZ, R., Die Eschatologie von Henoch 9 - 11 und das Neue Testament, Klosterneuburg 1984 SMrTH, T. V., Petrine Controversies in Early Christianity, Wiss. Unters. zum NT 2/15, Tübingen 1985 THIEDE, C. P., Simon Peter: From Galilee to Rome, Exeter 1986 THIEDE, C. P., A Pagan Reader of 2 Peter: Cosmic Conflagration in 2 Peter 3 and the Octavius of Minucius Felix, Joum. for the Study of the New Test. 26 (1986) 79 - 96 WENHAM, D., Being "Found" on the Last Day: New Ligth on 2 Peter 3.10 and 2 Cor. 5.3, New Test. Stud. 38 (1987), 477 - 479
Probleme der Johannesbriefe von KLAUS WENGST, Bonn
Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . .
3753
I. Das Verhältnis der drei Johannesbriefe zueinander und zum Johannesevange-
lium
...........
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11. Die Integrität des 1 Joh . . . . . . . . . III. Die Hypothese einer Vorlage im 1 Joh
3756 3757
IV. Die Gegner im 1 Joh . . . . . . . . .
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V. Die literarische Form des 1 Joh . . .
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VI. Die theologische Intention des 1 Joh VII. Der Absender des 2.3 Joh
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......
3764
VIII. Die Situation des 2.3 Joh . . . . . . .
3765
IX. Abfassungszeit und -ort der Johannesbriefe Literatur a) Kommentare .. b) Übrige Literatur
3766 3767 3767 3769
Einleitung Für die gegenwärtige Forschung an den Johannesbriefen lassen sich im wesentlichen drei Problembereiche nennen. Umstritten sind erstens literarkritische Fragen: In welchem Verhältnis stehen die Briefe zueinander und zum JohEv? Haben alle diese Schriften denselben Verfasser, oder muß man hier differenzieren? In welcher Reihenfolge sind sie entstanden? Ist der uns überlieferte Text des 1 Joh integer, oder weist er sekundäre Zusätze auf? Müssen die Stilunterschiede im 1 Joh durch die Annahme erklärt werden, daß sein Verfasser eine schriftliche Vorlage aufgenommen hat? Welche literarische Form hat dieses Schreiben, und wie ist sie zu erklären? Zweitens geht es um Fragen der historischen Zuordnung der Johannesbriefe: Wer sind die im 1 (und 2) Joh angegriffenen Gegner? Wie verlaufen die Fronten des Streits, der im 3 Joh zwischen Diotrephes und dem "Alten"
3754
KLAUS WENGST
sichtbar wird? Was läßt sich aus der Beantwortung dieser Fragen für die Datierung und Lokalisierung dieser Schriften und für ihre Einordnung in die Geschichte des Urchristentums gewinnen? Für den dritten Fragenkomplex, der die theologische Einschätzung betrifft, kommt nur der 1 Joh in Betracht; die beiden kleinen Briefe scheiden hier wegen ihrer Kürze und inhaltlichen Dürftigkeit aus. Für diejenigen, die von der Verfasseridentität aller "johanneischen' Schriften ausgehen, bietet aber auch der 1 Joh lediglich Ergänzungen zu den aus dem JohEv erhobenen theologischen Aussagen. Sein eigenes Profil kommt in aller Regel nur bei denen in den Blick, die einen anderen Verfasser annehmen. In der genaueren Bestimmung und Wertung dieses Profils gehen die Meinungen auseinander: Gerinnt hier der Glaube zum Bekennen von Satzwahrheiten, und erhält daneben die Ethik eine eigenständige Bedeutung, so daß der 1 Joh ein Dokument des entstehenden "Frühkatholizismus' wäre, oder hat sein Verfasser in Antwort auf die veränderte Situation die ihm überkommene Tradition theologisch sachgemäß zur Sprache gebracht?
I. Das Verhältnis der drei Johannesbriefe zueinander und zum Johannesevangelium Wenn auch in der Alten Kirche die Meinung die Oberhand gewann und für viele Jahrhunderte bis heute behielt, sowohl das vierte Evangelium als auch unsere drei Briefe hätten denselben Verfasser, nämlich den Jesusjünger Johannes, Sohn des Zebedäus, so haben doch schon Euseb 1 und Hieronymus 2 die Möglichkeit einer anderen Ansicht gekannt. In der neuzeitlichen Kritik ist diese Frage wieder aufgenommen worden; ihre Diskussion hat noch nicht zu einem breiten Konsens geführt. Da der 1 Joh die beiden kleinen Briefe an Umfang erheblich übertrifft, sich auch in der Form von ihnen unterscheidet und zudem früher bezeugt ist, empfiehlt es sich, zunächst nach seinem Verhältnis zum JohEv zu fragen. In sprachlicher und sachlicher Hinsicht ist eine außerordentlich große Nähe unverkennbar. Doch sind auch immer wieder unübersehbare Unterschiede genannt worden, die die traditionelle Ansicht der gemeinsamen Verfasserschaft in Frage stellen sollten. Gegenüber den Unterschieden in der Verwendung sprachlicher Eigentümlichkeiten und im Gebrauch oder Nicht-Gebrauch bestimmter theologischer Begriffe und Vorstellungen wurde zur Verteidigung der Verfasseridentität auf die verschiedene Länge, Form, Situation und AbzwekI
2
Hist. eccl. BI 25,3 zählt er unter den "bestrittenen" Schriften auf, yvoopiJ-looV ö' OUV ÖJ-lOOe; tOie; 1tot..t..oie;: ... ~ öVOJ-lasoJ-lEVT] ÖWtEpa Kai tpltT] 'Iooavvou, EhE tOU EuaYYEt..tcrtOU tuyxavouCJat EltE Kai EtEPOU ÖJ-lOOVUJ-lOU EKElVCP. Er nennt sie unter Berufung auf dieselbe Papiasstelle in seiner Schrift De viris illustribus 9 und 18.
PROBLEME DER JOHANNESBRIEFE
3755
kung der beiden Schriften hingewiesen, so daß eine eindeutige Entscheidung nicht möglich war 3 • Sie ergibt sich erst dann, wenn man dem Brief und dem Evangelium gemeinsame Begriffe auf mögliche Unterschiede in ihrer jeweiligen Aussage hin untersucht 4 • Die sich dabei zeigenden Differenzen zwingen zu der Folgerung, daß der Brief nicht nur später geschrieben ist als das Evangelium, sondern auch einen anderen Verfasser hat, der auf das Evangelium als auf Tradition zurückgreift, die es in einer bestimmten Situation neu auszulegen gilt. Die bei den kleinen Briefe weisen große Ähnlichkeiten miteinander auf. Sie haben dieselbe eigentümliche Absenderangabe und dasselbe Briefformular. Beide gebrauchen markante Wendungen, die sich im übrigen urchristlichen Schrifttum nicht finden. Daß der 3 Joh ein wirklicher Brief ist, von einer Person an eine andere aus gegebenem Anlaß zu bestimmtem Zweck geschrieben, läßt sich nicht gut bestreiten. Muß aber nicht der 2 Joh als Fiktion gelten? Dessen Verfasser hätte dann die Formalien aus dem 3 Joh und den Inhalt aus dem 1 Joh übernommen. 5 Doch welchen Zweck sollte eine solche Fiktion haben? Der 2 Joh verfolgt ein zu begrenztes Ziel und ist inhaltlich zu dürftig, als daß man in ihm den Versuch sehen könnte, "die johanneische Theologie im Sinne der offiziellen Kirche zu korrigieren"6. Daher gilt: " ... the similarity of their style and the paraLlelism of their structure point clearly, not only to common authorship~ hut to nearness of date."7 . Ist aber der Verfasser der beiden kleinen Johannesbriefe mit dem des ersten identisch? Dieser Auffassung, die auch von den meisten derjenigen vertreten wird, die das Evangelium und den großen Brief verschiedenen Verfassern zuweisen, stehen allerdings gewichtige Argumente entgegen. Wenn auch
Vgl. zu dieser Debatte außer den entsprechenden Abschnitten in den Einleitungen zum Neuen Testament: C. H. DODD: The First Epistle of John and the Fourth Gospel, BJRL 21, 1937, 129-156; E. HAENCHEN: Neuere Literatur zu den Johannesbriefen, in: DERs.: Die Bibel und wir. Gesammelte Aufsätze 11, Tübingen 1968 (235 - 311), 238 - 242; W. F. HOWARD: The Common Authorship of the Johannine Gospel and Epistles, JThS 48, 1947, 12 - 25; A. P. SALOM: Some Aspects of the Grammatical Style of I John, JBL 74, 1955, ·96 -102; W. G. WILSON: An Examination of the Linguistic Evidence Adduced Against the Unity of Authorship of the First Epistle of John and the Fourth Gospel, JThS 49, 1948, 147 -156. 4 Das hat nach H. CONZELMANN: "Was von Anfang war", in: Neutestamentliche Studien für Rudolf Bultmann, BZNW 21, Berlin 1954, 194 - 201, auf breiterer Grundlage G. KLEIN: "Das wahre Licht scheint schon". Beobachtungen zur Zeit- und Geschichtserfahrung einer urchristlichen Schule, ZThK 68,1971,261-326, getan und ist für den ganzen Brief durchgeführt worden im Kommentar von K. WENGST: Der erste, zweite und dritte Brief des Johannes, Ökumenischer Taschenbuch-Kommentar zum Neuen Testament 16, GTB/Siebenstern 502, Gütersloh und Würzburg 1978. S So R. BULTMANN: Die drei Johannesbriefe, KEK XIV, Göttingen 1967, 103f., und J. HEl SE: Bleiben. Menein in den Johanneischen Schriften, HUTh 8, Tübingen 1967, 164-170. (, HEISE 170. 7 A. E. BROOKE: Critical and Exegetical Commentary on the Johannine Epistles, ICC, 1912, repr. Edinburgh 1957, lxxiii. J
3756
KLAUS WENGST
der Versuch, am Gebrauch des Begriffes eWahrheit" nachzuweisen 8 , als nicht gelungen bezeichnet werden eine Reihe anderer Punkte, die es evident machen, kleinen Briefe ein anderer ist als der des großen und als dieser. Besonders hervorzuheben sind: 10
verschiedene Verfasser muß9, so gibt es doch daß der Verfasser der später geschrieben hat
a) Dasselbe Gebot, das Joh 13,34 ein neues genannt wird und 1 Joh 2,7 f. ein zugleich altes und neues, gilt 2 Joh 5 als ein nur altes. Hier zeigt sich eine klare Entwicklungslinie vom JohEv über den 1 Joh zum 2 Joh. ll b) Mit der Bezeichnung der Gegner als Antichristen wird 2Joh 7 wie 1 Joh 2,18; 4,3 die Eschatologie historisiert, aber im Unterschied zu dort nicht umgekehrt auch die Geschichte eschatologisch qualifiziert. c) Die am Ende von 2 Joh 12 wörtlich wiederkehrende Wendung von der Vervollkommnung der Freude aus 1 Joh 1,4 zeigt in ihrer Verwendung an dieser Stelle, daß sie zur Floskel geworden ist. d) Das Motiv vom Gesehenhaben Gottes in 3 Joh 11 ist nur verständlich als Aufnahme eines traditionellen Topos, während 1 Joh 3,6 sich auf einen Anspruch der Gegner bezieht und ihn bestreitet. Vor allem aber ergibt sich die Verschiedenheit der Verfasser aus dem unterschiedlichen Umgang mit theologischen Gegnern. Der Verfasser des 1 Joh ist um eine theologische Auseinandersetzung mit seinen Gegnern bemüht. In ihr gewinnt er auf der Grundlage der gemeinsamen Tradition immer wieder Kriterien für rechtes Christsein, anhand deren die Gemeinde die Auseinandersetzung selbst bestehen soll. Von all dem enthält der 2 Joh, der dieselbe gegnerische Front im Blick hat, nichts. Wie sein Verfasser selbst keine Auseinandersetzung führt, so mutet er sie auch der Gemeinde nicht zu. Er gibt kurz ein dogmatisches Kriterium an (7 - 9) und befiehlt dann die Anwendung organisatorischer Maßnahmen (10 f.), die jede Auseinandersetzung von vornherein verhindern.
1I. Die Integrität des 1 Joh
R. BULTMANN hat die These vertreten, daß der überlieferte Text des 1 Joh nicht der ursprüngliche ist, sondern Interpolationen aufweist, die er einer
8
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11
So R. BERGMEIER: Zum Verfasserproblem des II. und IH. Johannesbriefes, ZNW 57, 1966, 93 - 100. Vgl. den Nachweis von R. SCHNACKENBURG: Zum Begriff der ·Wahrheit' in den beiden kleinen Johannesbriefen, BZ NS 11, 1967, 253 - 258. Vgl. die genaueren Nachweise in der Auslegung der im folgenden genannten Stellen im Kommentar von WENGST (s. A. 4). Vgl. KLEIN (s. A. 4) 306f.
PROBLEME DER JOHANNESBRIEFE
3757
kirchlichen Redaktion zuschreibt. 12 Hierbei handelt 'es sich a) um die Schlußverse 5,14 - 21, b) um Aussagen mit der traditionellen Eschatologie (2,28; 3,2; 4,17) und c) um Aussagen mit der Sühnevorstellung (1,7b; 2,2; 4,10). Doch ist die Annahme von Interpolationen innerhalb des Schreibens nicht hinreichend begründet. Die unter b) und c) genannten Stellen fallen weder aus dem theologischen Gesamtrahmen des Briefes noch aus seinem Gedankengang im einzelnen heraus. Dagegen hat BULTMANNS Annahme einer sekundären Hinzufügung von 5,14 - 21 entscheidende Gründe für sich: 13 a) 5,13 hat deutlich Schlußcharakter. b) Die Möglichkeit einer Unterscheidung von "Sünde zum Tode" und "Sünde nicht zum Tode" (16 f.) ist vom vorangehenden Brief her ausgeschlossen. c) Der Vers 5,17, der nach der Kennzeichnung jeder Ungerechtigkeit als Sünde beruhigend feststellt, daß es "Sünde nicht zum Tode" gibt, steht in direktem Gegensatz zu dem Vers 3,4, der jede Sünde als Gesetzlosigkeit bezeichnet. d) Mehrere Wendungen ("aus Gott gezeugt sein", "in ihm sein", "erkennen"), die im Brief immer nur in polemischer Abgrenzung gebraucht werden, weil es sich um von den Gegnern aufgenommene Begriffe handelt, erscheinen hier ohne eine solche Abgrenzung als Aussagen der Tradition. e) Die Schlußmahnung (21) ist vom Brief her völlig unverständlich; Sie setzt eine andere Situation voraus als er.
III. Die Hypothese einer Vorlage im 1 Joh Nachdem bereits E. VON DOBSCHüTZ in lJoh 2,28-3,12 eine Quelle und ihre Bearbeitung unterschieden hatte l 4, unterzog R. BULTMANN den ganzen Brief einer stilkritischen Untersuchung. 15 Er ist "der Meinung, daß dem Text von 1 Joh eine Vorlage (Quelle) zugrunde liegt, die vom Verfasser kommentiert
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IJ
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Die kirchliche Redaktion des ersten Johannesbriefes, in: DERS.: Exegetica, Tübingen 1967, 381- 393 (= In Memoriam Ernst Lohmeyer, Stuttgart 1951, 189 - 201). Durchgeführt hat BULTMANN diese These in seinem Kommentar (s. A. 5). Zur Begründung im einzelnen vgl. den Kommentar von WENGST (s. A. 4) zu 5,14-21. Für die Integrität dieser Verse ist ausführlich eingetreten W. NAUCK: Die Tradition und der Charakter des ersten Johannesbriefes. Zugleich ein Beitrag zur Taufe im Urchristentum und in der alten Kirche, WUNT 3, Tübingen 1957, 128 -146. Johanneische Studien, ZNW 8, 1907, 1- 8. Analyse des ersten Johannesbriefes, in: DERS.: Exegetica, Tübingen 1967, 105 -123 (= Festgabe für Adolf Jülicher, Tübingen 1927, 138 -158). An dem Ergebnis dieser Untersuchung hat BULTMANN mit wenigen Änderungen auch in seinem Kommentar festgehalten.
3758
KLAUS WENGST
worden ist" .16 Für diese Scheidung führt er vor alIem stilistische, gelegentlich auch inhaltliche Gründe an. 17 Der beobachtete StiIunterschied zwischen mehr oder weniger stark durchgebildeten Sentenzen einerseits und locker gebauten paränetischen Ausführungen andererseits ist unbestreitbar. Doch erheben sich gegen die Annahme einer Vorlage gewichtige Bedenken: a) Die Unsicherheit in der Abgrenzung betrifft nicht nur "NahtsteHen', sondern ganze Einheiten mit großem inhaltlichen Gewicht. b) Die in der "Vorlage' vorausgesetzte Situation ist mit derjenigen der "Bearbeitung' identisch. c) Zwischen beiden lassen sich nur bei Isolierung und Verabsolutierung einzelner Aspekte theologische Unterschiede feststeHen. 18 Sieht man, daß die Sentenzen unter Bezug auf die im Brief angegriffenen Gegner formuliert sind, während sich die paränetischen Ausführungen in direkter Anrede an die Gemeinde wenden, erklärt sich der stilistische Unterschied aus dieser verschiedenen Blickrichtung.
IV. Die Gegner im 1 Joh Die Situation, die den 1 Joh veranlaßte und zu deren Bewältigung er geschrieben wurde, ist in 2,18 f. deutlich gekennzeichnet. Dort nennt der Verfasser die von ihm durchweg im Brief bekämpften Gegner 19 Antichristen und sagt von ihnen: "Von uns sind sie ausgegangen, aber sie gehörten nicht zu uns." Die Gegner sind also nicht von außen eingedrungen, sondern entstammen dem Kreis, an den sich das Schreiben wendet 20 , d. h., es spiegelt die beginnende Spaltung dieses Kreises wider. Ein Vergleich der aus dem 1 Joh zu erhebenden Gegneraussagen mit dem JohEv macht es wahrscheinlich, daß sich
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So im Kommentar (s. A. 5) 10; den Text der hypothetischen Vorlage bietet er am Ende des Aufsatzes 121-123. Für die Verschiedenheit zweier Stile vgl. z. B. 1,6 -10 mit 2,H. Eine ausführliche Kennzeichnung der beiden Stile findet sich in BULTMANNS Aufsatz 108f. - In verschiedener Weise rechnen mit einer Vorlage auch H. BRAUN: Literar-Analyse und theologische Schichtung im ersten Johannesbrief, in: DERS.: Gesammelte Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt, Tübingen 1962 (21{}-242), 210 - 220; HEISE (s. A. 5) 107112.174-177; NAUCK (s. A. 13) 1-127; H. PREISKER im Anhang des Kommentars von H. WINDISCH, Die katholischen Briefe, HNT 15, Tübingen 31951, 168 -171. Zur Kritik vgl. auch HAENCHEN (s. A. 3) 242-246.250-255.260-264.267-273. Die in der älteren Forschung vertretene Auffassung, der 1 Joh kämpfe gegen mehr als eine gegnerische Front, ist gründlich widerlegt worden von A. WURM: Die Irrlehrer im ersten Johannesbrief, BSt(F) VIII/l, Freiburg 1903, bes. 8 - 24. Damit ist es ausgeschlossen, die Gegner für Juden zu halten; so zuletzt die recht phantastische Konstruktion von J. C. O'NEILL: The Puzzle of 1 John. A New Examination of Origins, London 1966.
PROBLEME DER JOHANNESBRIEFE
3759
die Gegner - wie es ja auch der Briefschreiber tut - auf das JohEv beziehen. 21 Der Kreis, um den es geht, ist also der iohanneische Kreis, und in ihm gibt es einen grundsätzlichen Streit um das rechte Verständnis der gemeinsamen Tradition. In diesem Streit versucht der 1 Joh Kriterien zu finden, die zwischen Rechtgläubigkeit und Ketzerei zu scheiden vermögen. 22 Für den Briefschreiber liegt der entscheidende Differenzpunkt gegenüber seinen Gegnern in der Christologie. Nach 2,22; 4,15; 5,1.5 bestreiten sie, daß Jesus der Christus und Gottessohn ist. Da es sich bei ihnen um Christen handelt und da "Gottessohn" und "Christus" promiscue gebraucht werden, kann es nicht um die Leugnung der Messianität Jesu gehen 23 , sondern sie haben offensichtlich von Jesus einen Christus und Gottessohn unterschieden. Für sie waren
Jesum autem subjecit, non ex Virgine natum ... , fuisse autem Joseph et Mariae filium similiter ut reliqui omnes homines, et plus potuisse justitia et prudentia, et sapientia ab omnibus. Et post baptismum deseendisse in eum, ab ea principalitate quae est super omnia, Christum figura eolumbae; et tune annuntiasse ineognitum Patrem, et virtutes perfecisse: in fine
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Vgl. hierzu die Einzelnachweise bei K. WENGST: Häresie und Orthodoxie im Spiegel des ersten Johannesbriefes, Gütersloh 1976, 15 - 53. Das zeigt sich besonders deutlich an der Wendung "Daran erkennen wir, daß ... ", die so oder ähnlich neunmal begegnet (2,3.5; 3,16.19.24; 4,2.6.13; 5,2). Hier führt der Verfasser Kriterien rechten Christseins an, das offensichtlich strittig ist. Das war die These von A. WURM (s. A. 19), vgl. bes. 25 -52. S. auch J. A. T. ROBINSON: The Destination and Purpose of the Johannine Epistles, in: DERS.: Twelve New Testament Studies, London 1962, 126 -138. Anders vor allem G. RICHTER: Blut und Wasser aus der durchbohrten Seite Jesu (joh 19,34b), in: DERS.: Studien zum Johannesevangelium, BU 13, Regensburg 1977, 120-142. - Gegen RICHTER vgl. WENGST (s. A. 21) 19f.
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KLAUS WENGST
autem revolasse iterum Christum de Jesu, et Jesum pass um esse, et resurrexisse; Christum autem impassibilem perseverasse, exsistentem spiritalem. 25 Allerdings kann man die im 1 Joh bekämpften Gegner nicht einfach mit Kerinth 26 und seinen Anhängern identifizieren. Denn im Unterschied zu ihm, der zwischen einer weltschöpferischen Kraft und dem Vater des Christus eine strenge Trennung vornahm, fehlt bei ihnen eine ausgeführte Kosmogonie. Aber die in der Christologie vorgenommene Trennung ist doch nur dann sinnvoll, wenn auch ihnen die Welt als minderwertig galt. Hier ist in der Tendenz angelegt, was bei Kerinth ausgeführt wird. Sie stehen zwischen dem JohEv und Kerinth auf einer Linie, die von dem dieses Evangelium tragenden Traditionskreis über Kerinth in die christliche Gnosis führt. Man darf daher die im 1 Joh angegriffenen Gegner als christliche Gnostiker bezeichnen. 27 Von daher sind auch die weiteren von ihnen vertretenen Thesen zu verstehen. So ihre Behauptung, sündlos zu sein (1,8.10; 3,9). Dem geistigen Selbst, dem aus Gott Gezeugten, dem "Samen", kommt Sünde, die sich im materiellen Bereich vollzieht, nicht zu; es erleidet sie nur, insofern es in die materielle Wirklichkeit verstrickt ist, von der es sich gerade zu lösen gilt. 28 So kennen sie eine Liebe zu Gott, die die Liebe zu den Mitmenschen nicht einschließt (4,20), und eine 25
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Adv. haer. I 26,1. Wie für eine Trennung innerhalb der Person des Heilbringers das JohEv herangezogen werden konnte, zeigt sehr schön Clemens Alexandrinus, Excerpta ex Theodoto 61,1: Ött JlEV oOv au'toc; ihEPOC; itv
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Gerechtigkeit, zu der gerechte Taten nicht hinzugehören (3,7).29 Wer sich selbst in seinem innersten Wesen als göttlich erkannt hat, als vollkommen und ohne Sünde, als wesensgleich mit dem jenseitigen Gott, der mit der materiellen Welt schlechterdings nichts zu tun hat, der wird sich auch selbst dieser Welt überlegen wähnen und so die weltlich vermittelten mitmenschlichen und sozialen Bezüge als völlig gleichgültig ansehen. Eine solche Sicht verlangt keine Änderung der gewohnten Praxis, da diese ja theologisch irrelevant ist. Sie ist am besten denkbar bei Leuten, die sich um ihre materielle Absicherung keine Sorgen zu machen brauchen, die wohl zu unterscheiden wissen zwischen ihrem hohen geistigen Bewußtsein und ihren weltlichen Geschäften (3,17).
V. Die literarische Form des 1 Joh
Aus der Situation der Auseinandersetzung mit aus demselben Kreis hervorgegangenen Gegnern erklärt sich die eigenartige literarische Form des 1 Joh. Nicht weniger als dreizehnmal sagt der Verfasser, daß er "schreibt", wobei zwölfmal auch ein Objekt steht ("euch"). Das deutet darauf hin, daß dieses 'Schreiben' als Brief verstanden sein will. Aber dem scheint entgegenzustehen, daß jeder briefliche Rahmen fehlt. Man hat deshalb den 1 Joh häufig als Manifest, Enzyklika, Lehrschrift oder Traktat bezeichnet. Aber einer solchen Charakterisierung widerspricht die konkrete Situation des Schreibens, die nur eine bestimmte Leser- und Hörerschaft betrifft, nämlich solche Christen, die als ihre Tradition das JohEv haben. Wenn es 2,19 von den Gegnern heißt: "Von uns sind sie ausgegangen", so sind die "Wir" - wie die näheren Umstände des Streites zeigen - nicht die christliche Gemeinde überhaupt, sondern der johanneische Kreis. Erkennt man, daß nicht nur die Einleitung des Briefes den Prolog des Evangeliums nachahmt, sondern auch der ursprüngliche Schluß des Briefes (5,13) den ursprünglichen Schluß des Evangeliums (20,31), dann wird deutlich, daß damit der Briefschreiber den Eindruck erwecken will, mit dem Verfasser des Evangeliums identisch zu sein. Das Evangelium nennt keinen Verfasser, sondern hat im Prolog nur ein "Wir". Dieses "Wir" nimmt der Briefschreiber in der Einleitung auf und meint damit die ursprünglichen Zeugen, denen er sich zugerechnet wissen will. 30 Weil also das JohEv keinen
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.10
stimmt solchem Tun auch nicht zu, sondern wandelt Schritt für Schritt und wird so auf den Weg der Unsterblichkeit gelangen." Vgl. Irenäus, Adv. haer. I 6,2: mhou<; öi; j.1TJ öui 7tPU~Ero<;, uAAa Öta 't'o
3762
KLAUS WENGST
Hinweis auf seinen Verfasser enthält, deshalb konnte der Verfasser des 1 Joh, der sein Schreiben unter die Autorität des JohEv stellen wollte, keinen Namen nennen. Deshalb auch mußte diesem Schreiben der briefliche Rahmen fehlen. Es liegt hier eine besondere Art Pseudonymität vor, insofern der Verfasser zwar einerseits den unzutreffenden Eindruck erweckt, zum Kreis der ursprünglichen Zeugen zu gehören und mit dem Verfasser des Evangeliums identisch zu sein, aber andererseits keinen aItehrwürdigen Namen nennt. Der 1 Joh will vom seIben Verfasser wie das JohEv geschrieben sein, um die Autorität des Evangeliums, die auch von den Gegnern anerkannt wird, gegen diese selbst zu wenden. 31 Im Streit um die gemeinsame Tradition wird diese Tradition schon von der Form des Schreibens her für die in ihm vertretene Position beansprucht.
VI. Die theologische Intention des 1 Joh
Die wohl bekannteste Aussage des 1 Joh dürfte der zweimal begegnende Satz sein: "Gott ist Liebe" (4,8.16). Es geht hierbei nicht um die Vergöttlichung eines Prinzips oder Ideals, sondern um die Kennzeichnung der Wirklichkeit Gottes. Diese Kennzeichnung als Liebe ist weder die Nennung einer beliebigen Eigenschaft Gottes noch lediglich die Beschreibung seines Wirkens, sondern mit ihr wird das Wesen Gottes ausgesagt. Gott ist seinem Wesen nach Liebe; es macht ganz und gar seine Wirklichkeit aus, daß er Liebe ist. Er kann nicht abgesehen von dieser Wirklichkeit näher beschrieben werden, sondern nur als diese Wirklichkeit. Er ist und hat nicht hinter ihr noch eine andere, verborgene Wirklichkeit. In 4,9 macht der Verfasser klar, daß die Aussage "Gott ist Liebe" kein aus menschlichem Sehnen, Wünschen und Denken hervorgegangenes Postulat ist, sondern daß sie in einem bestimmten Ereignis gründet. Als die Konkretion der Liebe Gottes, als den Punkt, an dem sich Gott selbst als Liebe definiert hat und an dem allein er auch als Liebe erkannt wird, nennt er eine Tat Gottes, die Sendung seines Sohnes in die Welt, und das heißt - da dieser Sohn ja kein anderer ist als Jesus - das Auftreten und Geschick dieses bestimmten Menschen. Die Identität von Jesus und Gottessohn bzw. Christus
31
(s. A. 5) 15f.; mit R. SCHNACKENBURG: Die Johannesbriefe, HThK XIII/3, Freiburg u. a. 41970, 52 - 58. Andererseits wird man SCHNACKENBURGS Lösungsvorschlag - der aus der Schwierigkeit entspringt, daß es zur Abfassungszeit des 1 Joh kaum noch einen Überlebenden aus dem Kreis der ursprünglichen Zeugen gegeben haben dürfte -, der Briefsteller sei "ein Schüler und Vertreter des Zebedäiden Johannes" (57), mit BULTMANN zu Recht eine Verlegenheitsauskunft nennen (16 A. 1). In dieselbe Kategorie gehört die beliebte Auskunft, für die beispielhaft ROBINSON (s. A. 23) zitiert sei: "He is too weil known to them to need to declare his identity" (57). Dieser Autorität wird der ganze Brief durch die Einleitung unterstellt, und sie wird innerhalb des Briefes nochmals besonders angeführt in 4,6 zur Legitimierung der präzisierenden Bekenntnisaussagen in 4,2f. und in 4,14 zur Legitimierung des in 4,15 zitierten Bekenntnisses.
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wird ja vom Verfasser gegenüber seinen Gegnern besonders betont. Er tut das im Rückgriff auf das alte Taufbekenntnis "Jesus ist der Sohn Gottes"32 und mit der analog dazu gebildeten Formulierung "Jesus ist der Christus". Im Taufbekenntnis war die Gottessohnbezeichnung ursprünglich eine Würdeprädikation, die Jesus als den endzeitlichen König benannte. In der Verwendung durch den Verfasser des 1 Joh erhält dieses Taufbekenntnis eine wichtige Umakzentuierung, indem jetzt der Ton auf dem Subjekt "Jesus" liegt: Es sagt nun die Identität von irdischem Jesus und himmlischem Gottessohn aus und wird so zum Kriterium von Rechtgläubigkeit und Ketzerei. Das Taufbekenntnis ist zur regula fidei geworden 33 , die zwischen rechtem und falschem Glauben scheidet. Der Verfasser macht das Taufbekenntnis nicht dehalb zur regula fidei, um ein handliches Mittel für die Ketzerbekämpfung zu erhalten, sondern es geht ihm bei diesem Rückgriff auf die Tradition, der den Glauben an eine dogmatisch fixierte Formulierung bindet, um das Festhalten des "Gott in Jesus": Gott ist keine von dem Menschen Jesus ablösbare Idee, sondern als der Gott, der Liebe ist, hat er sich im Geschick dieses Menschen erwiesen. Diese Selbstidentifikation Gottes in Jesus hat als ihr Ziel, "damit wir durch ihn leben" (4,9). Und 4,11 formuliert der Verfasser: "Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben." Daher ist das Gebot, einander bzw. die Brüder zu lieben, das der Verfasser als einzige Forderung aus dem JohEv aufnimmt, nicht nach dem dogmatischen Kriterium des Bekenntnisses nun ein zweites Merkmal der Rechtgläubigkeit aus dem Bereich der Ethik 34, sondern Bekenntnis und Bruderliebe gehören unlösbar zusammen. 35 Das Bekenntnis hält die Ermöglichung der Bruderliebe fest, und die Bruderliebe ist Ziel und zugleich Wahrheitskriterium des Bekennens. Die Bruderliebe ist nicht eine zusätzliche
33
34
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37
Vgl. dazu NAUCK (s. A. 13) 86 - 88; K. WENGST: Christologische Formeln und Lieder des Urchristentums, StNT 7, Gütersloh 1972, 105 -107. Hier dürfte es sich um den ältesten Beleg für das Vorliegen der regula fidei in der Geschichte des Christentums handeln. So CONZELMANN (s. A. 4) 198.201 mit A. 23. Vgl. WENGST (s. A. 21) 74 - 78. So CONZELMANN (s. A. 34); HAENcHEN (s. A. 3) 277f.; S. SCHULZ: Die Mitte der Schrift. Der Frühkatholizismus im Neuen Testament als Herausforderung an den Protestantismus, Stuttgart und Berlin 1976, 239 - 247, bes. 244f. So HAENCHEN (s. A. 3) 276.
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VII. Der Absender des 2.3 Joh
Im Unterschied zum 1 Joh enthalten die beiden kleinen Briefe, die die Form wirklicher Briefe haben 38 , eine Absenderangabe. Aber es steht kein Name. Wenn ihr Verfasser sich lediglich als ö 7tpEO"ßun:poc; bezeichnet, nimmt er natürlich an, von seinen Adressaten identifiziert zu werden. Das aber setzt voraus, daß er eine herausragende, auch überörtlich bedeutsame SteIlung einnimmt. Die Möglichkeit, darin eine Amtsbezeichnung zu erkennen, scheidet aus. Das vom Judentum im Urchristentum übernommene Presbyteramt ist ein KoIIegialamt. Als Inhaber eines solchen Amtes, also als ein "Ältester" unter anderen, wäre der Verfasser von seinen Lesern nicht eindeutig zu identifizieren. Die Auskunft, er sei praeses presbyter;;39, hilft nicht weiter. Davon steht nichts da; außerdem wäre auch damit keine Identifizierung möglich, da eine Ortsangabe fehlt. KÄsEMANNS Hypothese, der Verfasser sei ein von Diotrephes exkommunizierter Presbyter "und darum notgedrungen ein Einzelgänger"40, macht es unerklärlich, wieso er darauf hoffen kann, bei einem Besuch in der Gemeinde des Diotrephes reden zu können und gar damit Erfolg zu haben (3 Joh 10). Aussichtsreicher scheint ein anderer Versuch zu sein: "Man wird sich den "Ältesten' ... als einen besondere Hochschätzung genießenden Lehrer ... oder Propheten der älteren Zeit zu denken haben und seinen Titel im Sinne der "Alten' verstehen müssen, die Papias und einige der späteren Kirchenväter ... als Schüler der Apostel und Garanten der auf sie zurückgehenden Tradition bezeichnen. "41 "Der Alte" der beiden kleinen Johannesbriefe ist dann für die Leser eindeutig identifizierbar, wenn er Träger "speziell johanneischer Traditionen' ist und so innerhalb des johanneischen Kreises als "der Alte" schlechthin gilt. Seine hervorragende SteIlung geht aus weiteren Hinweisen der Briefe hervor. Die im 3 Joh mehrfach erwähnten "Brüder" (3.5 - 8) sind Wanderprediger (7), die von ihm beauftragt sind; denn die Ablehnung des Alten durch Diotrephes (9) zeigt sich konkret darin, daß er "die Brüder" nicht aufnimmt (10). Diese legen Rechenschaft in der Gemeinde des Alten ab (6). In ihr ist er offensichtlich unangefochten; denn er schreibt den 2 Joh in eigener 38
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Für diese Form gibt es auf Bleitäfelchen, Tonscherben und Papyrusblättern zahlreiche antike Parallelen; vgl. dazu A. DEISSMANN: Licht vom Osten, Tübingen 41923, 116 - 213. HAENCHEN (s. A. 3) 310. Ketzer und Zeuge. Zum johanneischen Verfasserproblem, in: DERs.: Exegetische Versuche und Besinnungen I, Göttingen 1960 (168 -187), 177. G. BORNKAMM: Art. 1tPEcrßU<; K'tA., ThWNT VI, Stuttgart 1959 (651-683), 671f.; vgl. vor allem die Ausführungen Eusebs über Papias in Hist. eccl. III 39, bes. das Zitat aus dem Werk des Papias in 39,3f.: OUK OKVTJcrro OE crot Kai öcra 1to'tf: 1tapa 'trov 1tPEcrßU'tEProV KaAro<; EllaSov Kai KaAro<; EIlVllll6vwcra, cruYKa'ta'ta~al 'tal<; epllllVElat<;, olaßEßalOullEVO<; \mf:p au'trov aATJSElaV ... EI OE 1tOU Kat 1tapllKOAoUSllKro<; 't1<; 'tOt<; 1tPEcrßU'tEP01<; BASOl, 'tou<; 'trov 1tPEcrßU'tEProV aVEKptvoV A6you<;' d 'AvopEa<; Tl 'ti nE'rpo<; El1tEV, Tl d
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Autorität (1) und bestellt am Schluß Grüße von der Gemeinde als ganzer (13). Da er der im 2 Joh angeschriebenen Gemeinde Anweisungen erteilt, scheint er auch dort besonderes Ansehen genossen zu haben. Den Alten dieser Briefe mit dem von Papias erwähnten und in Ephesus lokalisierten Alten Johannes zu identifizieren, besteht kein Anlaß. Die von Irenäus auf diesen Johannes zurückgeführte Überlieferung, die apokalyptischen Inhalts ist,42 macht das im Gegenteil unwahrscheinlich.
VIII. Die Situation des 2.3 Joh
Die Lage, auf die sich der 2 Joh bezieht, ist durch das Auftreten von Irrlehrern gekennzeichnet. Wie aus Vers 7 hervorgeht, handelt es sich um dieselbe Gegnerschaft, die auch der 1 Joh bekämpft. Doch scheint hier ein fortgeschrittenes Stadium vorzuliegen. Die Situation im 3 Joh ist durch den Gegensatz des Diotrephes zum Alten bestimmt. 43 Welche Stellung nimmt Diotrephes ein? Der Alte charakterisiert ihn als jemanden, der in seiner Gemeinde "der Erste sein will" (9). Sein Handeln ~eigt aber eindeutig, daß er das auch ist: a) Der Alte hat der Gemeinde geschrieben; aber Diotrephes läßt entweder den Brief der Gemeinde erst gar nicht bekannt werden oder vereitelt es zumindest, daß er seinen Zweck erreicht. Das ist nur denkbar, wenn er die führende Rolle in der Gemeinde spielt. b) In der Weigerung, die Wanderprediger aufzunehmen, handelt Diotrephes nicht bloß für seine Person, sondern er verlangt ein entsprechendes Handeln von allen in der Gemeinde. Er verhindert es - doch wohl durch Verbot -, daß Beherbergungswillige ihren Willen in die Tat umsetzen (10). c) Zuwiderhandelnde schließt er aus der Gemeinde aus (10). Wer so handeln kann, muß unangefochten' der Erste' sein. Diotrephes übt nicht nur faktisch Macht aus, sondern diese Machtausübung ist von der Mehrheit seiner Gemeinde auch anerkannt. Er "ist der erste monarchische Bischof, dessen Namen wir kennen".44 Und zwar ein rechtgläubiger, kein ketzerischer!45 Gehörte Diotrephes zu denen, die "die Lehre Christi" nicht 42 43
Adv. haer. V 33,3. 3 joh 9: eypmva 'tl 'tu EKKATJO"ilr UAA' 6 q>tA01tPOHEUffiV ulmov ~lO'tpt
OUK
E1tlOtXE'tat
ft~a<;. 44
4.~
A. HARNACK: Über den dritten johannesbrief, TU 15/3 b, Berlin 1897, 21. Anders W. BAUER: Rechtgläubigkeit und Ketzerei im ältesten Christentum, BHTh 10, Tübingen 1934 (21964), 97. - Daß Diotrephes auf der Seite der Rechtgläubigkeit steht, die den Alten verketzert, ist zuerst von KÄSEMANN (s. A. 40) gesehen worden, allerdings in einer allzu dramatisierenden Ausgestaltung. Vgl. auch P. VIELHAUER: Geschichte der urchristlichen Literatur. Einleitung in das Neue Testament, die Apokryphen und die Apostolischen Väter, Berlin und New York 1975, 479f.
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bringen (2 Joh 10) die man ja nicht einmal grüßen darf! -, hätte der Alte gewiß nicht ein Auftreten in der von diesem geleiteten Gemeindeversammlung ins Auge gefaßt, sondern ihn im Brief deutlich als Irrlehrer gekennzeichnet. Was aber hat Diotrephes zu den außerordentlich scharfen Maßnahmen gegen den Alten herausgefordert? Da einerseits das monarchische Bischofsamt, das Diotrephes bekleidet, erst im Entstehen begriffen ist und andererseits weder das JohEv (abgesehen vom Nachtragskapitel 21) noch die Johannesbriefe den mindesten Ansatzpunkt für ein Amtsverständnis oder für die Begründung einer Ämterhierarchie zeigen, sondern nur die Gemeinschaft gleicher Geschwister kennen, ist es erwägenswert, die unmittelbare Herausforderung für Diotrephes in der anderen Struktur des johanneischen Kreises zu erblicken. Sein Vorgehen hat er wahrscheinlich damit begründet, daß er den Alten dogmatisch verketzert. Dafür gibt es zwei Hinweise: a) Das drastische Mittel des Ausschlusses aus der Gemeinde setzt eine sehr gewichtige Anklage voraus. b) Der Alte fühlt sich zu Unrecht von Diotrephes angeklagt. Nur wenn sich die Anklagen auf dogmatische Verketzerung beziehen, erklärt sich seine Zuversicht, sie bei seinem persönlichen Auftreten als unbegründet erweisen zu können. Er ist sich fa bewußt, mit Diotrephes in dogmatischer Hinsicht einig zu sein. Daß er in dem Brief an Gaius diese Anklagepunkte nicht aufführt und seine Rechtgläubigkeit verteidigt, ist alles andere als verwunderlich; das hat er gegenüber dem Freund nicht nötig. Anlaß zur Verketzerung bietet Diotrephes die Tatsache, daß der Alte als Träger johanneischer Überlieferung ein hervorragendes Mitglied des johanneischen Kreises ist. Der aber hat sich gespalten (1 Joh 2,18f.); und auf einer Seite stehen gnostisierende Christen, die auch zur Abfassungzeit der beiden kleinen Johannesbriefe noch rührig sind ( 2 Joh 7ff.). Diotrephes hat leichtes Spiel, indem er den Alten und die Seinen mit diesen johanneischen Gnostikern in einen Topf wirft. Auf dem Hintergrund dieser Situation wird die Schärfe der Trennung verständlich, die der Alte 2 Joh lOf. vornimmt. Er muß sich in aller Klarheit gegen andere johanneische Christen abgrenzen, die sich auf dieselbe Tradition berufen wie er und die durch ihre Ketzerei sowohl diese gemeinsame Tradition in Verruf bringen als auch alle diejenigen, die sie gebrauchen.
IX. Abfassungszeit und -ort der drei Johannesbriefe
Für die Datierung des 1 Joh sind relativ enge Grenzen vorgegeben. Er muß nach dem noch dem 1. Jh. angehörenden JohEv geschrieben sein und vor seiner ersten Bezeugung durch Polykarp von Smyrna in Pol 2 Phil 7,1. 46 46
Zum Problem der zwei Briefe Polykarps, die der eine uns überlieferte enthält, vgl. J. A. FISCHER: Die Apostölischen Väter. Schriften des Urchristentums I, Darmstadt 1956, 233 -237.
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In 9,1 blickt Polykarp auf den bereits erfolgten Tod des Ignatius zurück. Dessen Martyrium fällt nach den ältesten Zeugnissen in die Regierungszeit des Kaisers Trajan (98 -117). Es wird allgemein für wahrscheinlich gehalten, daß eher das Ende dieser Zeit in Frage kommt. Da Polykarp in 1,1 auf den Aufenthalt des Ignatius und seiner Begleitung in Philippi auf der Todesfahrt nach Rom anspielt, ist dieser Brief wahrscheinlich nicht allzu lange danach geschrieben. Daher kommt für den 1 Joh am ehesten eine Ansetzung zwischen 100 und 110 in Frage. Wenn es für das JohEv wahrscheinlich ist, daß es aus Syrien stammt 47 , so ist damit noch nicht zwingend über den Abfassungsort des 1 Joh entschieden. Für ihn weisen die Indizien eher in das westliche Kleinasien, wo die gesamte johanneische Tradition von der kirchlichen Überlieferung lokalisiert wird. Dafür spricht einmal der Zusammenhang der in ihm bekämpften Gegner mit dem Kleinasiaten Kerinth und zum anderen die schon sehr bald nach seiner Abfassung mehrfach bezeugte Benutzung in Kleinasien (Polykarp, Papias, Justin). Haben diese Gründe Gewicht, muß geschlossen werden, daß zumindest Teile des johanneischen Kreises und mit ihnen die johanneische Tradition von Syrien nach Kleinasien gelangt sind. Wie der Vergleich mit dem 1 Joh zeigt, sind die beiden kleinen Briefe später abgefaßt als dieser. Das Bild, das der 3 Joh vom monarchischen Episkopat andeutet, weist in dieselbe Zeit, für die die Ignatiusbriefe die Ausbildung dieses Amtes bezeugen. Der Alte dürfte also etwa 110 bis 115 geschrieben haben. Gehört der 1 Joh nach Kleinasien, wird das auch für den zweiten und dritten gelten.
Literatur Für die von 1960 bis 1978 in deutsch, englisch und französisch erschienenen Titel wurde Vollständigkeit angestrebt, ältere Literatur wird in Auswahl geboten. Nicht aufgeführt sind Predigtmeditationen und die einschlägigen Abschnitte in den Einleitungen zum Neuen Testament. Die Abkürzungen bei Literaturangaben richten sich nach: SCHWERTNER, S.: Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete, Berlin und New York 1974. a) Kommentare ALEXANDER, N.: The Epistles of John. Introduction and Commentary, TBC, New York 1962 ASMUSSEN, H.: Wahrheit und Liebe. Eine Einführung in die Johannesbriefe, UCB 22, 1939, Hamburg 31957 AUGUSTINUS, A.: In epistolam Johannis ad Parthos tractatus decem, PL 35, Paris 1841, 1977 - 2062 (Deutsche Übersetzung von HOFMANN, F.: Gott ist die Liebe. Die Predigten des hl. Augustinus über den 1. Johannesbrief, Freiburg 1938)
47
Vgl. VIELHAUER (s. A. 45) 460.
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PROBLEME DER JOHANNESBRIEfE
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KLAUS WENGST
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Die Johannesbriefe in der neuesten Literatur (1978 -1985) von JOHANNES BEUTLER, Frankfurt am Main
Inhalt I. Der erste Johannesbrief . . . . . . . . ...... . 1. Geschichtlicher Ort und Abfassungszweck. Die Gegner 2. Aufbau . . . . . . . . 3. Theologie . . . . . . .
11. Der zweite Johannesbrief
3773 3774 3779 3780 3783
III. Der dritte Johannesbrief
3785
Literatur . . . . . . . . 1. Kommentare . . 2. Übrige Literatur
3786 3787 3788
Seit dem Abschluß des Beitrags von KLAUS WENGST 'Probleme der Johannesbriefe' 1, der mit dem Jahr 1978 endet, sind nicht nur eine Reihe größerer Kommentare zu den Johannesbriefen erschienen, sondern auch zahlreiche Monographien und Aufsätze. Beim 1 Joh steht die Frage nach seinem geschichtlichen Ort, seinem Abfassungszweck und der Eigenart der in ihm bekämpften Gegnergruppe im Vordergrund. Damit hängt auch seine theologische Zielsetzung zusammen. Stärkere Beachtung findet in den Jahren seit 1978 die Frage der Struktur des 1 Joh, der ein eigener kleiner Abschnitt gewidmet sei. Kurze Überblicke über neuere Arbeiten zu den beiden kleinen Johannesbriefen sollen diesen Bericht abrunden.
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Siehe K. WENGST, Probleme der Johannesbriefe, oben in diesem Band (ANRW 11 25,5) 3753 -3772.
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JOHANNES BEUTLER
I. Der erste Johannesbrief
1. Geschichtlicher Ort und Abfassungszweck. Die Gegner K. WENGST kommt in seinem Literaturüberblick wie in seinem Kommentar zu den Johannesbriefen 2 zu dem Ergebnis, daß der 1 Joh sich polemisch mit einer gnostisierenden christlichen Gruppe auseinandersetze, die auf dem Weg zur Lehre des Kerinth sei. Dieser leugnete nach dem Zeugnis des Irenäus (Adversus haereses I 26,1)3 die Einheit des himmlischen Christus mit dem irdischen Jesus. Den deutlichsten Beleg für diese Auffassung findet WENGST 1 Joh 5,6 f., der Stelle vom Kommen Jesu nicht nur im Wasser (der Taufe), sondern auch im Blut (seines Kreuzestodes). 1 Joh 4,2 ordnet sich das Bekenntnis zum Kommen Jesu Christi im Fleische dann in das gleiche Verständnis ein. Von hier aus wird dann auch das Bekenntnis, daß Jesus der Christus sei, in 2,22 f. und an ähnlichen Stellen (4,15; 5,1.5) in dem Sinne verstanden, daß hier die Einheit von himmlischem Christus und irdischem Jesus herausgestellt werde, mit anderen Worten, es geht hier und an den Parallelstellen nicht eigentlich darum, daß Jesus der Messias ist, sondern darum, daß der Christus identisch ist mit dem Menschen Jesus. Die gleiche Auffassung vertreten mit geringen Nuancen eine Reihe von deutschen und nordamerikanischen Autoren. H. THYEN 4 und J. BECKER 5 vertreten sie in ihren Literaturberichten zum Johannesevangelium, wenn auch mit kleinen Unterschieden 6 • Dazwischen steht zeitlich die <Einführung in das Neue Testament' von H. KÖsTER 7 • Mit ihrer Widmung an R. BULTMANN zeigt sie den gemeinsamen Boden der dargestellten Interpretationsrichtung auf. In den weiteren Umkreis dieser Schule ist wohl auch G. SCHUNACK einzuordnen, nach dem man bei den Gegnern "den Menschen Jesus vom himmlischen Christus und Offenbarer trennte, sich mit dem himmlischen Christus eins wußte, und ... in diesem Wissen der Mensch Jesus unwesentlich geworden war. "8 Der zuletzt geäußerte Gedanke deutet eine Möglichkeit an, das christologische Mißverständnis auch anders als in einer
Ebd., 3759 f.; DERS. (Kommentar) 25 H.; 112 ff. Der neueste kritische Text findet sich in: Id:nee de Lyon, Contre les heresies, livre I, ed. A. ROUSSEAU - L. DouTRELEAu (Sources chretiennes 263 - 264), Paris 1979. 4 THYEN, Literatur: ThR 44 (1979) 118 -127 . .\ BECKER, Literatur: ThR 47 (1982) 305 - 312. 6 BECKER weist a.a.O 311 f. darauf hin, daß THYEN eine antidoketische Ausrichtung des Joh kenne. Er selbst lehnt sie ab, sieht sie aber mit THYEN im 1 Joh gegeben. 7 KÖSTER, Einleitung, 232 - 235. 8 SCHUNACK 13. 2
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DIE jOHANNESBRIEFE (1978 - 1985)
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Auch nach R. E. BROWN, dessen monumentaler Kommentar zu den Johannesbriefen 9 1978 erschien, läuft die Christologie der Gegner im 1 Joh auf eine Leugnung der Identität von Jesus und Christus hinaus, d. h. eine Leugnung, daß der Christus = Jesus sei. Freilich möchte BROWN die Irrlehre im 1 Joh mit keiner der bekannten Irrlehren des 2. Jahrhunderts gleichsetzen, auch nicht mit derjenigen Kerinths oder gnostisierender bzw. judaisierender Gegner in den Ignatiusbriefen. Dementsprechend lehnt er auch die Bezeichnung der Gegner als Doketen ab. Ebensowenig kann man sie als Libertinisten einstufen; was man bei ihnen feststellen kann, ist ethischer Indifferentismus. Die Gegner lassen sich dadurch charakterisieren, daß sie weder dem irdischen Leben und Sterben Jesu noch der sittlichen Angleichung an Jesus Heilsbedeutung zuzuschreiben scheinen. Nach BROWN lassen sich alle Lehrabweichungen der Gegner durch Ambivalenzen im Joh erklären. Er sieht im Joh noch keine Gnosis gegeben, wohl aber Ansatzpunkte für ein gnostisches Verständnis oder Mißverständnis der johanneischen Überlieferung. Der 1 Joh erklärt sich dann gattungskritisch als ein Kommentar zum Evangelium, der dessen rechtgläubige Interpretation sichern möchte. Auch der Aufbau des 1 Joh mit seinen beiden Hauptteilen sowie Prolog und Epilog läßt sich nach BROWN von hier aus verständlich machen (siehe unten, S. 3779 f.). Die Überzeugung, die Lehrabweichungen im 1 Joh ließen sich lückenlos aus Ansätzen im Joh erklären, wird sonst von den neue ren Auslegern nicht geteilt. Freilich wird bei vielen der bedeutende Anteil des Joh bei der Entstehung des Glaubensverständnisses der Irrlehrer gesehen und gewürdigt. Zweifelhaft muß auch bleiben, ob das christologische Bekenntnis im 1 Joh wirklich bereits eine Auflösung der Identität von himmlischem Christus und irdischem Jesus bekämpfen will. 2 Joh 7 kann sinnvollerweise so verstanden werden. Im 1 Joh bietet sich am ehesten 1 Joh 5,6 f. für eine solche Sicht an, doch bleibt der Text mehrdeutig interpretierbar 10. Das gleiche gilt dann auch von 1 Joh 4,2. Die übrigen christologischen Bekenntnisformeln im 1 Joh scheinen eher festzuhalten, daß Jesus der Christus ist und nicht umgekehrt, also die Heilsbedeutung Jesu festzuhalten, nicht seine hypostatische Einheit. Wir kommen darauf weiter unten noch zurück. Ähnlich wie in der BULTMANNschule und bei BROWN stellt sich in zwei neueren amerikanischen Dissertationen die Frage der sachgemäßen religionsgeschichtlichen Einordnung der Gegner im 1 Joh. J. BOGART 11 stellt bei der Kontroverse im 1 Joh einen "orthodoxen" und einen "häretischen Perfektionismus" einander gegenüber. Der letztere entspringt einem pneumatisch-enthusiastischen Hochgefühl, das den Gläubigen über das Bewußtsein ethischer Ver-
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10
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BROWN, Epistles; vgl. zum folgenden vor allem 47 - 86, aber auch etwa 352 und 368 - 371 zu 1 joh 2,22 f. BROWN vermutet in ihm die Abwehr einer Meinung, die das Kommen jesu zum Heil einseitig an seine Inkarnation und Taufe und nicht auch an seinen blutigen Kreuzestod band: 594 - 599. BOGART, Perfectionism.
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pflichtung hinausführt und ihn auch die bleibende Bedeutung der Menschheit Jesu als Richtschnur seines Handelns nicht mehr sehen läßt. Beides dürfte zutreffen, nur fragt sich, ob von hier aus schon die Kennzeichnung der so lehrenden charismatisch-prophetischen WanderIehrer als "doketistisch" und "Iibertinistisch" gerechtfertigt ist l2 . Die gleiche Anfrage richtet sich an F. F. SEGOVIA 13. Der Schwerpunkt seiner Dissertation wie seines Artikels liegt nicht auf religionsgeschichtlichem, sondern religionsoziologischem Gebiet: inwiefern antwortet der Verfasser der johanneischen Abschiedsrede von Joh 14 wie der des Ersten Briefes mit seiner Theologie der liebenden Unterordnung des Jüngers unter Jesus und Jesu unter den Vater auf Autonomiebestrebungen der Gegner, die sich von Jesus und seiner normativen Vorgabe ebenso frei machen woIIten wie von der Gemeinde? In diesem Zusammenhang verwendet SEGOVIA dann seinerseits die Prädikate "doketisch" und "libertinistisch"l4, die hier über das Ziel hinausschießen dürften. J. PAINTER bleibt in seiner Charakterisierung der Gegner im 1 J oh 15 nahe bei R. E. BRowN. Der 1 Joh richtet sich gegen Pneumatiker, die den irdischen Jesus von Christus trennten, damit zugleich aber das Christusbekenntnis als solches abwerteten und demzufolge auch eine christliche Ethik. Bei aIIen bislang genannten Beiträgen wird in dieser oder jener Form vermutet, daß die Gegner im 1 Joh die gottmenschliche Einheit in Christus in Frage stellten oder leugneten. Das Stichwort
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Ebd., 133 u. ö. Die Charakterisierung der Gegner als Doketen findet sich auch bei VOUGA, Ecrits johanniques, 11; vgl. BorsMARD, Exemples;74. SEGOVIA, Love and Hatred; DERs., Love Relationships. Nach den beiden Arbeiten von WOLL antwortet die Erste Abschiedsrede eher auf' das innergemeindliche Problem von Vollmacht, Rang und Sukzession. Vgl. SEGOVIA, Love Relationships, 76 - 79. PAINTER, Opponents. GRILLMEIER, Jesus der Christus I 187 -189. MARSHALL 157 ff.
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Christus und damit der heilbringende 'Sohn' ist. Vor einer Identifizierung der Gegner mit den gnostischen Systemen des 2. Jahrhunderts wird ausdrücklich gewarnt 18. Auf der gleichen Linie hält sich K. GRAYSTON 19. Auch er sieht die Gegner im 1 Joh in der Nähe Kerinths, ohne daß sie schon Gnostiker wären. Freilich bleibt nach ihm offen, wieweit die Gegner überhaupt schon eine entwickelte Christologie besaßen. Das Grundgefühl war bei ihnen offenbar pneumatisch, und von daher fühlten sie sich selbst als 'Gesalbte', ohne dann noch eines Christus zu bedürfen. Dieser Gedanke, der auch sonst schon anklang 20 , verdient Beachtung und weitere Vertiefung am Text und im religionsgeschichtlichen Vergleich. GRAYSTON denkt hier an einen möglichen Einfluß Johannes des Täufers, wie er auch in anderen gnostisierenden Sekten der Frühzeit anzutreffen ist. Nicht auf gnostischen, sondern auf hellenistischen Einfluß möchte P. BONNARD 21 die Irrlehren bei den Gegnern im 1 Joh zurückführen. Anders als GRAYSTON sieht er mit der Mehrzahl der Forscher im Joh selbst den Ansatzpunkt für die spätere Auseinanderentwicklung. Die Gegner kann er mit PH. VIELHAUER 'Ultrajohanneer' nennen. Sie greifen auf die Christologie des 'göttlichen Menschen', in der Semeia-Quelle zurück und entwickeln diese fort bis zu einer Des-Inkarnation. Der 1 Joh möchte demgegenüber das kirchliche Bekenntnis zum Fleischgewordenen festhalten und ist in der Nähe der 'kirchlichen Redaktion' des Joh anzusiedeln. Der Unterschied der Einordnung in den Hellenismus statt in die Gnosis scheint hier eher terminologischer Art zu sein. Gingen die bisher behandelten Autoren von einer einheitlichen Gegnergruppe im 1 Joh aus, so ist diese Annahme bei ST. SMALLEy 22 aufgegeben oder zumindest modifiziert. Zwar steht nur eine Gruppe von Gegnern außerhalb der Gemeinde, die sogenannten Sezessionisten vermutlich gnostisierender Prägung, die sich nach 1 Joh 2,19 von der Gemeinde getrennt haben. Doch gibt es in der Gemeinde selbst seit den Tagen des Evangeliums zwei unterschiedliche Gruppen, mit denen sich der Verfasser argumentativauseinandersetzt. Die eine ist judenchristlicher Herkunft und hat bleibende Schwierigkeiten mit dem Bekenntnis zur Messianität Jesu. Zur Zeit des Ersten Briefes hat sie sich in Richtung des Ebionitismus fortentwickelt. Die andere stammt aus dem Heidenchristentum oder hellenistischen Judenchristentum; sie tut sich schwer mit dem Bekenntnis zur vollen Menschheit Jesu und zur ethischen Bindung des Christen. Zur Abfassungszeit des Ersten Briefes ist sie auf dem Wege in Richtung auf die frühchristliche Gnosis. Zwischen beiden Gruppen steht diejenige des Verfassers, die auf Wahrung der Messianität und Gottessohnschaft Jesu bei Sicherung seiner vollen Menschheit und ethische Bindung ohne jüdischen Nomismus bedacht ist. Der Vorschlag SMALLEYS hat den Vorteil,
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DERS., 14-22. Vgl. FLEINERT- JENSEN 15. GRAYSTON, bes. 14-22. Vgl. oben, So' 3776 zu j. PAINTER. BONNARD 10 -13. Hier ordnen sich auch die beiden Beiträge von GUNTHER ein, mit denen er versu~ht, Evangelium und Briefe des Johannes in Alexandrien anzusiedeln. SMALLEY XXII - XXV; vgl. DERS., What about 1 John?
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JOHANNES BEUTLER
daß er das Bekenntnis zu Jesus als Messias und Gottessohn im 1 Joh ernst nimmt, leidet jedoch an der Schwierigkeit, daß der Messiastitel im 1 Joh bereits stark verblaßt zu sein scheint und überdies eine Gesetzesorientierung der Gegner kaum aufgezeigt werden kann. Auch erscheint das Modell von vier Gruppen in der johanneischen Gemeinde der Spätzeit und um sie herum unnötig kompliziert, wenn sich einfachere Erklärungsmöglichkeiten anbieten 23 • Ein ausführlicher Beitrag von J. BLANK 24 berührt sich in manchem mit dem im gleichen Jahr erschienenen Kommentar von ST. SMALLEY. Einerseits hält er im Gegensatz zu SMALLEY, aber mit den übrigen Autoren an einer einheitlichen Gegnergruppe im 1 Joh fest. Auf der anderen Seite vermutet er mit SMALLEY eine jüdische oder judenchristliche Komponente bei den Gegnern. Gestützt auf Vorarbeiten von E. PETERSON, J. DANIELOU und K. HOFFMANN sieht er eine Entwicklungslinie vom frühen Judenchristentum zu bestimmten gnostischen Systemen des 2. Jahrhunderts, vor allem zu Kerinth, der nach Ausweis des Eusebius (Hist. Eccl. III 28) Vertreter eines frühchristlichen Chiliasmus und somit einer Spielart des Messianismus war. Die Christologie der Gegner könnte prophetische Züge gehabt haben, im Anschluß an Stellen wie Dtn 18,15. 18 und in Analogie zum pneumatisch-enthusiastischen Selbstverständnis der Mitglieder der Gegnergruppe. Vielleicht trat der Geist an die Stelle der göttlichen Schekhinah (Einwohnung) bei Christus in der Christologie der Gruppe des Verfassers. So hypothetisch dies Modell ist, hat es zumindest den Vorzug, den christologisch-messianischen Bekenntnisformeln im 1 Joh ihren Platz zu lassen und Judentum und Hellenismus/Gnosis nicht ungebührlich auseinanderzureißen. Unwahrscheinlich bleibt die Annahme eines Judenchristentums, demgegenüber man die Messianität Jesu betonen mußte und das keinen deutlichen Nomismus erkennen läßt. Immerhin lassen die beiden zuletzt genannten Beiträge erkennen, daß über die religionsgeschichtliche Einordnung der Gegner im 1 Joh noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, auch wenn dies wenige Jahre zurück so aussehen mochte. Die Frage nach der Physiognomie der Gegnergruppe oder -gruppen im 1 Joh setzt immer noch voraus, daß Gemeinde und Gegner erkennbar voneinander abgehoben sind. Dies wird von PHEME PERKINS 25 bezweifelt. Nach ihrer Auffassung sollte die Polemik in den Johannesbriefen nicht überbewertet werden: sie geht nach ihr weitgehend auf Rhetorik und mündliche Kommunikation zurück. In der Hitze des Wortgefechts fällt rasch ein hartes Wort, zumal in Umbruchszeiten. Die johanneische Überlieferung ist um diese Zeit noch kein sakraler Text, und Streit um ihre rechte Auslegung ist verständlich. Eine normative "johanneische Schule' ist PH. PERKINS um diese Zeit noch nicht gut vorstellbar. Der Aspekt der Rhetorik, den PH. PERKINS ins Gespäch bringt, ist zweifellos ein weiterführender methodischer Gesichtspunkt in der gegenwärtigen Diskussion. Freilich kann Rhetorik allein wohl nicht erklären, 2J 24
25
Vgl. die Besprechung von SMALLEYS Kommentar durch H.- J. KLAUCK: BZ 30 (1986) 144 f. BLANK, Irrlehrer. PERKINS XVI - XXIII; vgl. DIES., Koionia. Kritisch zu einer exklusiven textsoziologischen Betrachtung des Neuen Testaments äußert sich BEST, Sociological Study.
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warum sich nach 1 Joh 2,19 frühere Mitglieder von der Gemeinde getrennt haben. So bleibt die Rhetorik eher eine ergänzende Perspektive der Auslegung der Johannesbriefe.
2. Aufbau Der Aufbau des 1 Joh findet in einigen neueren Kommentaren und Einzeldarstellungen eine stärkere Beachtung als in früheren Epochen. Dies wirkt sich vor allem in der englischsprachigen Literatur aus, hat aber zum Teil in der französischsprachigen seine Wurzeln. Bei GRAYSTON 26 ergibt sich die Gliederung des 1 Joh von seiner literarkritischen Theorie her. Er denkt sich den Brief entstanden als Erweiterung einer Grundschrift, die in 1 Joh 1,1- 2,11 ein Manifest einer Führergruppe (ohne die "ich"-Abschnitte 2,1 f. und 2,7 f.) umfaßt hätte. 2,12 -14 wären dann Übergang zum Erweiterungsteil mit den beiden Hauptthemen Leben im Sohn und Leben nach den Geboten. Die Existenz der Grundschrift bleibt freilich höchst hypothetisch; die Unterscheidung der Abschnitte nach dem Subjekt "ich" und "wir" läßt eine so weitreichende literarkritische Folgerung sicher nicht zu. PHEME PERKINS 27 unterscheidet im Anschluß an ältere Autoren Abschnitte, die von <Ethik' handeln, von solchen, die sich mit dem in der Gemeinde erkennbaren Konflikt bzw. Gemeinderegeln befassen. Diese Unterteilung hängt mit ihrem oben 28 dargestellten Versuch zusammen, die Lehrunterschiede im 1 Joh auf einen innergemeindlichen Konflikt zurückzuführen. Nicht der Bekenntnisinhalt, sondern die Weise, wie man sich über ihn einigt, stünde demnach im Vordergrund der Abschnitte 2,18 - 29 und 4,1 - 5 nach den ethischen Abschnitten 1,5 - 2,17 und 3,1- 24. Von überlieferungs- und gattungskritischen Gesichtspunkten ist der Gliederungsvorschlag von R. E. BRowN 29 geleitet. Er sieht, wie erwähnt 30 , im 1 Joh einen Komentar oder eine Lesehilfe zum rechten Verständnis des Joh. Entsprechend der verbreiteten, auch von ihm in seinem Kommentar (1966 -1970) übernommenen Einteilung des Joh in zwei Hauptteile (Kapitel 2-11 und 13-20), Prolog (1,1-18 mit Überleitung 1,19-51) und Epilog (Kapitel 21) gliedert er auch den 1 Joh entsprechend, wobei analog zum Evangelium im ersten Hauptteil das Thema des Lichtes (vgl. das Thema des Glaubens im Joh), im zweiten dasjenige der Liebe dominiert. So ergibt sich der Aufbau: 1,1- 4 Prolog; 1,5 - 3,10 das Evangelium, daß Gott Licht ist und wir im Lichte wandeln sollen wie Jesus; 3,11-5,12 das Evangelium, daß Gott Liebe ist und wir einander lieben sollen, wie Gott uns in Jesus geliebt hat; 26
GRAYSTON
27 PERKINS 28
3-5.
4 f.
S. 3778.
29
BROWN
30
S. 3775.
115 - 129, bes. 123 -128.
3780
JOHANNES BEUTLER
5,13 - 21 Epilog. Der Vorschlag läßt sich nur etwas mühsam durchhalten und steht und fällt mit der umstrittenen Annahme BROWNS, der 1 Joh könne voll durch den Rückgriff auf das Joh erklärt werden 31 • Generell überwiegen bei den neueren Kommentaren Dreiteilungen nach inhaltlichen Gesichtspunkten 32 • Am eindringlichsten wird die Frage der Struktur in zwei neueren Monographien herausgearbeitet. Sie haben manches gemeinsam und bauen aufeinander auf. Sowohl für E. MALATESTA 33 als auch für J. DU RAND 34 ist die Gemeinschaft mit Gott zentraler Gedanke im 1 Joh und wichtig für die Gliederung des Briefes. MALATESTA kennzeichnet sie ausdrücklich als Gemeinschaft des Neuen Bundes und nimmt damit das Hauptergebnis seiner Arbeit zu den Immanenzformeln im 1 Joh vorweg. Im Abschnitt 1,5 - 2,28 wird die Gemeinschaft mit Gott mit der Bild welt des Lichtes beschrieben, im Abschnitt 2,29 - 4,6 mit der Terminologie der Sohnschaft und im dritten Abschnitt 4,7 - 5,13 mit dem Vokabular der Liebe. Von älteren Entwürfen übernimmt MALATESTA die dreifache Gottesprädikation: "Gott ist Licht" (1,5), "Gott ist gerecht" (2,29) und "Gott ist Liebe" (4,8. 10) jeweils zu Beginn der drei Hauptabschnitte als zusätzliches Gliederungsmerkmal. Diese Kombination wird DU RAND mit guten Gründen in den Hintergrund treten lassen, wenigstens für den Mittelteil, da sie sich nur etwas mühsam durchhalten läßt und das primäre Anliegen des Verfassers keine Gotteslehre ist. JAN DU RAND grenzt den Mittelteil etwas anders ab. Nach ihm rahmt eine Versgruppe, die auf Kennzeichen der Bewährung gegenüber der Bedrohung durch die Irrlehrer weist, den Mittelteil. Er reicht von 2,18 bis 4,6. Der ganze Brief handelt nuh durchgehend von der Gemeinschaft oder Verbindung mit Gott: durch Wandel im Licht (1,5 - 2,17), gelebte Gotteskindschaft (2,18 - 4,6) und Liebe (4,7 -5,5). Methodisch läßt sich von MALATESTA zu DU RAND eine Verschiebung von charakteristisch bibelwissenschaftlichen zu literaturwissenschaftlichen Kategorien und Prinzipien erkennen. Insofern steht hier die Auslegung der Johannesbriefe an einem Scheideweg, wenn nicht Wendepunkt. 35
3. Theologie An der theologischen Gesamtsicht des 1 Joh hat sich seit K. WENGST 36 nichts Grundlegendes geändert. Die Lehre von dem Gott, der Liebe ist und 31
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Dazu s.o., I. 1, S. 3775. KING, R. E. Brown on the History, bezweifelt die Verschiebung der Situation zwischen dem Joh und dem 1 Joh, vor allem im Blick auf Joh 6. Für die Auslegung bis 1982 vgl. BRowN 117 und die Tabelle 764; seitdem FLEINERTJENSEN, MARSHALL, SCHUNACK und WENGST. SMALLEY bevorzugt eine Zweiteilung mit einer Zäsur bei 1 Joh 3,l. MALATESTA, Interiority; vgl. DERs., The Epistles of St. John. Greek Text and English Translation Schematically Arranged, Rom 1973. Du RAND, Discourse Analysis, mit Addendum. Von strukturellen Gesichtspunkten sind jetzt auch Einzeluntersuchungen geleitet: vgl. M. DE JONGE, Analysis, und SEGALLA, Impeccabilid.; zum Verhältnis von Form und Gattung des 1 Joh vgl. die Dissertation von MIEHLE. Vgl. Probleme der Johannesbriefe, oben in diesem Band (ANRW 11 25,5) 3762 f.; ferner WENGST 11 f. (Vorwort).
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der diese Liebe in der Sendung Jesu bis in das Fleisch hinein erwiesen hat, führt auch bei WENGST zur Deutung christlicher Existenz. Sie vollzieht sich im Bekenntnis und in der Bruderliebe. Gemeinsam gelebt, sichert sie so auch den Bestand der Gemeinde und ihre Einheit, zum Heil auch für die Welt. Die meisten neueren Kommentare und umfassenderen Monographien zur Theologie des 1 Joh stellen in dieser oder jener Form denn auch die Bedingungen der Gemeinschaft mit Gott in ihren Mittelpunkt. Dies kann von unterschiedlichen methodischen Ausg'angspunkten her geschehen. Die im Berichtszeitraum besonders intensiv erörterte Frage nach den Gegnern im 1 Joh und ihrem religionsgeschichtlichem Ort versucht vor allem deren Selbstverständnis herauszuarbeiten und dem des Verfassers und seiner Gruppe gegenüberzustellen. Auf der Seite der Gegner herrscht ein charismatisch-enthusiastisches Hochgefühl, das sie letztlich vom Bekenntnis zum fleischgewordenen ·Wort' und seiner Erlösungstat unabhängig macht und auch über die Angleichung an den irdischen Weg Jesu in der Bruderliebe erhebt. Gegen dieses Selbstverständnis setzt der Verfasser sein Bekenntnis zum Kommen Jesu im Fleische und zur Notwendigkeit ethischer Bewährung in der Bruderliebe 3? Die innere Einheit der Botschaft des 1 Joh zeigt sich auch in den Arbeiten zur Ge sam t s t r u k t u r des Briefes, sei es in Kommentaren, sei es in Monographien 38 • Die früher übliche Dreiteilung des Briefes nach den Gottesprädikaten "Gott ist Licht" (1,5), "Gott ist gerecht" (2,29) und "Gott ist Liebe" (4,8.10)39 wird mehr und mehr ergänzt oder ersetzt durch Gliederungen, die vom Menschen und seiner Gemeinschaft mit Gott durch Wandel im Licht, Gotteskindschaft und Liebe sprechen 40 • Zahlreiche Einzelbeiträge zu theologischen Themen oder Einzeltexten des 1 Joh aus dem Berichtszeitraum lassen sich den großen Themen der theologischen Anthropologie zurechnen: Bekenntnis der Sünde und Befreiung von ihr bis zur Sündlosigkeit 41 , Abkehr von den Götzen 42 , Entsündigung und Heiligung durch den Geist 43 , Wandel in Gerechtigkeit 44 , Wahrheit 45 und Liebe 46 in Glaubensgewißheit 4? als Gotteskinder 48 • .17 .18
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Vgl. die oben unter I. 1, S. 3774 H. genannten Autoren . Vgl. die oben unter I. 2, S. 3779 f. genannten Arbeiten. Dieser Vorschlag findet sich bereits bei E. NAGL, Die Gliederung des ersten Johannesbriefes: BZ 16 (1922-24) 77-92. Vgl. dazu BROWN 121. Auch diese Sicht hat ihre lange Vorgeschichte seit R. LAw, The Tests of Life, Edinburgh 1909; vgl. BROWN, a.a.O. Vgl. CONTI, Riconciliazione; COURT, Blessed assurance?; HOULDEN, Salvation; INMAN, Vocabulary; KOTZE, Meaning; RlcHARDsoN, Exegesis; SEGALLA, Impeccabilid.; STALDER, In ihm; SWADLING, Sin. Vgl. SKA, 'Petits enfants'. Vgl. CARREZ, Promesses; COETZEE, Holy Spirit; GRAYSTON, Meaning. Vgl. TUN!, Motivacions; VELLANICKAL, Concept. Vgl. DE LA POTTERlE, W:rite. Vgl. DU RAND, Entole; MALATESTA, Love; SEGOVIA, Love and Hatred; DERs., Love Relationships. Vgl. BERG MEIER, Glaube; DU TOIT, Role. In diesem Thema sieht J. M. LIEU, Authority, die Thematik des ganzen 1 Joh zusammengefaßt.
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Die innere Einheit der Theologie des 1 Joh kann form- oder gattungskritisch aufgezeigt werden durch die nähere Bestimmung des Verhältnisses des 1 Joh zum Joh als seiner Vorlage. Wenn sich der Vorschlag BRowNs 49 erhärten sollte, daß der 1 Joh als Kommentar zum Joh zu verstehen ist, dann rücken auch die Grundanliegen des Joh in seine Mitte: die Weckung und der Erhalt des Glaubens an Jes~s Christus (vgl. Joh 1- 12) und die bleibende Verbindung mit ihm in der Liebe (vgl. Joh 13 - 21). Noch von einer anderen Seite her können gattungskritische Beobachtungen die Einsicht in die innere Einheit des 1 Joh fördern. Bis in die Gegenwart fällt den Autoren der Wechsel zwischen Abschnitten auf, die stärker auf Glauben und Bekenntnis abzielen, und solchen, die vom christlichen Glaubensvollzug in der Liebe und im Halten der Gebote handeln 50 • Wie sich zeigte, liegt das Interesse des Verfassers offenbar am stärksten beim christlichen Lebensvollzug. Nicht umsonst stellt er seinem Brief einen langen Abschnitt vom Wandel im Licht voran (1,5 - 2,17), vor dem ersten Abschnitt über das christliche Bekenntnis (2,18 - 27). Das Bekenntnis sichert dann, daß und wie der Glaube weiter in der Liebe gelebt werden kann. Die Bestimmung der Gegner, strukturelle und formkritische Beobachtungen am 1 Joh führen damit zur Frage nach der letzten theologischen Mitte und Einheit des Briefes. Es gibt Anzeichen. dafür, daß hier die t rad i ti 0 n s g eschichtliehe Betrachtungsweise noch einen Schritt weiter führen kann. Am deutlichsten hat hier wohl die römische Dissertation von E. MALATESTA s1 den Weg gewiesen, doch gibt es verwandte Arbeiten aus der Schule von D. MOLLAT und I. DE LA POTTERlE 52 . Danach wäre die innere Einheit der Themen im 1 Joh von der Theologie des "Neuen Bundes' her zu bestimmen, wie er bei den exilischen und nachexilischen Propheten angekündigt wird (vgl. vor allem Jer 31,31-34; Ex 36,26f.; 37,26ff.). Zwischen dem 1Joh und dieser alttestamentlich-jüdischen Tradition stünden vermittelnd die Abschiedsreden Jesu im Joh. "Liebe zu Jesus' und "Halten der Gebote' zeigen sich dort als Überlieferungselemente der alttestamentlichen Bundestheologie aus dem Deuteronomium und deuteronomistischen Texten. Sie verbinden sich in Joh 14,15 - 26 mit für den "Neuen Bund' gegebenen Verheißungen, vor allem mit derjenigen des Wohnungnehmens Gottes unter den Seinen (Ez 37,26 ff.) bzw. der Gabe seines Geistes ins Herz der Gläubigen (Ex 36,26 f.). Im 1 Joh scheinen die Verheißungen von Jer 31,31- 34 mit denen aus Ez zu verschmelzen: wer die Gebote hält und (Gott und) seinen Bruder liebt, der "erkennt" Gott, dem werden die "Sünden vergeben", er "bleibt" in Gott bzw. Gott in ihm (vgl. etwa 1 Joh 2,1-11). Glaube und Liebe bilden eine Einheit wie im Glaubensbekenntnis Israels von Dtn 6,4 ff., wo der Inhalt des Bekenntnisses ist, Gott von ganzem
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Vgl. oben, I 2, S. 3779, zu BRowN 123 -128. Unter den neueren Autoren bzw. Autorinnen betont dies vor allem PH. PERKINS 4 f. MALATESTA, Interiority. Vgl. EDANAD, Perspective; DERs., Vision; BEUTLER, Habt keine Angst; DERs., Hauptgebot; einen Zusammenhang zwischen dem Dtn (15,7.9) und 1 Joh (3,17 - 22) sieht auch COURT, Blessed Assurance? Zu VELLANICKAL s.o., Anm. 44.
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Herzen zu lieben - von Jesus erweitert zum Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe (vgl. Mk 12,28 - 34 par.) und johanneisch fortentwickelt zum Gebot der Bruderliebe (Joh 13,34 f.; 15,12 -17). In dieser Tradition bilden die Johannesbriefe offenbar einen Endpunkt.
lI. Der 'l.weite Johannesbrief
So kurz der 2 Joh auch ist, so kontrovers wird er doch in der neuesten Forschung beurteilt. Schon bei der Frage, ob es sich bei dem kurzen Schriftstück um einen echten Brief handelt, scheiden sich die Geister. SCHUNACK 53 vertritt im Anschluß an R. BULTMANN und H. HEISE die Ansicht, der 2 Joh sei eine literarische Fiktion auf der Grundlage des 3 Joh. Doch steht er mit dieser Ansicht unter den jüngsten Autoren allein, und J. DU RAND 54 hat in seiner form- und gattungskritischen Studie zum 2 Joh plausibel gemacht, daß dieser der Gattung des Briefes in der vorausgesetzten Situation voll gerecht wird. Auch über den Verfasser des 2 Joh herrscht nach wie vor kein Konsens. Die Mehrheit der jüngsten Kommentatoren setzt einen einheitlichen Verfasser für alle drei Briefe voraus. GRAYSTON 55 und WENGST 56 befürworten zumindest Identität des Verfassers von 2 Joh mit dem des 3 Joh. Drei verschiedene Verfasser für die drei Briefe scheint nur SCHUNACK 57 anzunehmen. Die meisten Autoren setzen den 2 Joh zeitlich etwa gleichzeitig mit dem 1 Joh oder etwas später an. Die zeitliche Ansetzung vor dem 3 Joh hängt bei SCHUNACK 58 mit seiner erwähnten literar- und gattungskritischen Option zusammen, die in der Regel heute nicht (mehr) geteilt wird. Die Frage nach der relativen Anordnung der Johannesbriefe läuft weitgehend auf diejenige nach den in ihnen ins Auge gefaßten Gegnern hinaus. Auch in den letzten Kommentaren herrscht die Meinung vor, Situation und Gegner seien im 2 Joh im wesentlichen unverändert im Vergleich zum 1 Joh. Der Zweite Brief setzt sich also mit Bestreitern des Kommens Jesu im Fleische auseinander (2 Joh 7). Freilich besteht keine völlige Einhelligkeit darüber, was dies "Kommen im Fleische' bedeutet. Im allgemeinen denken die Kommentare auch nach 1978 an das geschichtliche Kommen Jesu in seiner Inkarnation, das I.l
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SCHUNACK 107 -109. Du RAND, Structure and message of 2John, bes. 101-109. GRAYSTON 6 f. Siehe WENGST, Probleme der Johannesbriefe, oben in diesem Band (ANRW II 25,5), 3764 f.; DERs. (Kommentar) 229 - 235. Vgl. Anm. 53. Vgl. ebd. Die zeitliche Ansetzung des 2 Joh vor 1 Joh bei MARSHALL steht und fällt mit ihrer Begründung: dem Hinweis auf die im 2 Joh angeblich noch nicht erfolgte, im 1 Joh 2,19 aber erfolgte Abspaltung der Gegnergruppe. Sie erscheint zu wenig erwiesen, und insgesamt scheint sich die Situation im 2 Joh gegenüber dem 1 Joh eher verhärtet zu haben, wie Ton und Inhalt des 2 Joh zeigen. ANRW 11 2S.s
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ein für allemal gilt und darum auch prä sen tisch ausgedrückt werden kann. Mag man im Ersten Brief auch zweifeln, ob nur ein doketisches Mißverständnis in der Christologie abgewehrt werden soll (vgl. oben I. 1, S. 3774 ff.), so ist diese Annahme im 2 Joh wahrscheinlicher. Freilich gibt es hier in der angelsächsischen Forschung erneut vorsichtigere Stimmen. Nach K. GRAYSTON 59 wehrt der Verfasser des 2 Joh wie der des 1 Joh ein pneumatisches Selbstverständnis der Gegner ab, kraft dessen sie sich so sehr als
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Vgl. GRAYSTON 154 (zu 2 Joh 7) sowie 25 f. (Einleitung), 83 - 91 (zu 1 Joh 2,20 - 23) und 120 ff. (zu 1 Joh 4,2 f.). SMALLEY 328 - 332. STRECKER, Anfänge. STRECKER selbst verweist 45, Anm. 24, auf R. SCHNACKEN BURG, Die Johannesbriefe (Herders Theologischer Kommentar zum Neuen Testament XIII 3), Würzburg 41970, 312 f., als Gegenposition. Mit guten Gründen sieht hier SCHNACKENBURG vor allem in Joh 3,31 präsentischen Gebrauch; er klingt auch an in Joh 1,15.27. Nur Joh 6,14 und 11,27 scheint eindeutiger von einem zukünftig "Kommenden' die Rede zu sein.
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STRECKER für ein Erscheinen des Christus in seiner sarx bei seiner Parusie bringt, verweisen offensichtlich nicht auf ein Kommen Jesu zu einem tausendjährigen Reich. 63 So wird man für die zeitliche Anordnung der johanneischen Schriften und näherhin der Johannesbriefe doch eher bei der überlieferten Reihenfolge bleiben.
III. Der dritte Johannesbrief
Wie der zweite so gibt auch der dritte Johannesbrief trotz seiner Kürze der Forschung nach wie vor ungelöste Rätsel auf. Schon Anlaß und Entstehungssituation des Briefes werden von den Forschern unterschiedlich beurteilt. Dabei ist vor allem die Beziehung des Verfassers zu Diotrephes nach V. 9 f. und die kirchengeschichtliche Stellung des letzteren umstritten. Nach ST. SMALLEy64 und P. BONNAR0 65 stehen Lehrunterschiede zwischen dem 'Alten' und Diotrephes. Nur so sei die Betonung der 'Wahrheit' in dem kurzen Schreiben zu verstehen. Beide Autoren stimmen darin überein, daß sie den 'Alten' auf der Seite der Orthodoxie und Diotrephes eher auf der Seite der neueren Lehrmeinung sehen. Die Abgesandten des 'Alten' in die Gemeinde des Gaius und Diotrephes, speziell Demetri us, wären nach BONNARO als 'Visitatoren' der Gemeinde zu verstehen. Dies scheint jedoch über das hinauszugehen, was der Text bei unbefangener Lektüre hergibt. Eher könnte man an die Meinung von WENGST 66 und SCHUNACK 67 denken, derzufolge der 'Alte' selbst in die Verteidigung gedrängt ist, man ihm die Kommunikation verweigert und ihn übler Nachrede aussetzt. SCHUNACK sieht ihn in einen Zwei-Fronten-Krieg verwickelt: in der Verteidigung gegenüber Diotrephes und im Angriff gegenüber den gnostisierenden Irrlehren, was freilich ohne Blick auf den 2 Joh (den SCHUNACK ja für eine von 3 Joh abhängige literarische Fiktion hält 6!!) nicht leicht zu erweisen ist. Gerade da Lehrfragen im Brief nicht direkt berührt sind, neigt ein großer Teil vor allem der angelsächsischen Forschung dazu, den Konflikt zwischen
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Dies gilt vor allem von dem Hauptbeleg Barn 6,9, wie schon SCHNACKENBURG a.a.O. gesehen hat: der Text redet von Jesus als zukünftig 'im Fleisch' Kommenden aus der Sicht des Mose. Vgl. zu Text und Aufbau des Barn jetzt K. WENGST, Didache (Apostellehre), Barnabasbrief, Zweiter KIemensbrief, Schrift an Diognet (Schriften des Urchristentums 11), Darmstadt 1984, mit der Gliederung des Briefes 108 -110. Auch 6,14 ist von Kommen Jesu im Fleisch bei der Inkarnation die Rede. Nur 7,9 scheint von seinem Kommen bei der Parusie zu sprechen, wobei aber das Kommen 'im Fleisch' unbetont bleibt. SMALLEY 356. 358. BONNARD 135. Vgl. WENGST, Probleme der Johannesbriefe, oben in diesem Band (ANRW 11 25,5), 3765 f.; DERS. (Kommentar) 232-235. 248 H. SCHUNACK 110 f. Siehe oben, 1I, mit Anm. 53.
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dem "Alten' und Diotrephes nur als einen Streit um Rang und wechselseitige Anerkennung aufzufassen. Am weitesten geht BROWN 69 , der hinter dem Streit eine Auseinandersetzung um Kirchenordnung sieht: Diotrephes nimmt für sich die Verantwortung für eine Ortskirche in Anspruch, auch im Gegensatz zur Autorität des "Alten' mit seiner mehr aus der Überlieferung stammenden Vollmacht. Dies entspricht auch in etwa der Sicht von MARsHALL 7o • A. J. MALHERBE 71 erscheint nicht so sicher, daß Diotrephes wirklich für eine Ortskirche steht und spricht. Er sieht in ihm den Gastgeber einer Hausgemeinde, analog zu derjenigen des Gaius, der den Sendboten des "Alten' die gastliche Aufnahme verweigert. Der 3 Joh ist ein Empfehlungsschreiben des "Alten' für Demetrius, und man darf dieses Schreiben nicht mit Erwartungen überfrachten, die die Stellungnahme des "Alten' zu Kirchenordnung und kirchlicher Lehre betreffen. In ähnlicher Weise stuft auch PH. PERKINS 72 das Schreiben ein. Sie hält die Auseinandersetzungen im 3 Joh für Rhetorik, in der dann auch die Gegenseite gern menschlich verdächtigt wird. Literatursoziologische Betrachtungen des 3 Joh werden jüngst ergänzt durch literaturwissenschaftliche. Zu nennen ist hier vor allem der Beitrag von J. DU RAND 73 • Er verbindet form- und gattungskritische Analysen. Der 3 Joh entspricht demnach voll der Gattung des "Briefes' mit Gruß (1 f.), Danksagung (3 f.), Hauptteil (5 -12) und Schluß (13). Dabei ergeben sich strukturelle Entsprechungen zwischen dem Lob für Gaius (3 f.) und der Empfehlung für Demetrius (12). Dazwischen steht das positive Beispiel des Gaius (5 - 8) und das negative des Demetrius (9 - 11) in der Frage der Gastfreundschaft für Glaubensboten in spiegelbildlicher Entsprechung. Wie schon im 1 und 2 Joh, so haben auch hier "Wahrheit' und "Liebe' wichtige strukturelle Bedeutung: die erstere vor allem im Rahmen (1- 4. 12), die letztere im Hauptteil (6). Die Ausbreitung der "Wahrheit' reicht dabei bis in den Hauptteil hinein (8). Wie man sieht, fällt so von textlinguistischen Beobachtungen her auch neues Licht auf die literatursoziologische Betrachtung: die "Wahrheit' bildet Anfang, Mitte und Ende des 3 Joh.
Literatur Abkürzungen: AnBib AneB Anton. Bijdr. BiTr BTB
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MARSHALL
DIE jOHANNESBRIEFE (1978 -1985) BWANT BZ CBQ DissAb EeT ET EThL Fs IKZ JBL Joh 1,2,3 Joh JSNT JThS LV (L) NRTh NT NTS QO RHPhR RivBib RSR SBLDS SBS ScrB SJTh ThR WThJ
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The Letter of Jude: An Account of Research by RICHARD J. BAucKHAM, Manchester
Contents lntroduction . . . . . . .
3791
I. Textual Criticism
3792
II. Literary Relationships 1. Old Testament .. . 2. 1 Enoch . . . . . . 3. The Testament of Moses 4. 2 Peter . . . . . . . . . .
3793 3793 3794 3796 3798 3798
5. Other Early Christian Writings 6. Classical Greek Literature
3800
III. Literary Form and Structure
3800
IV. Theological Character
3804
V. The Opponents
3809
VI. Date . . . .
3812
VII. Authorship .
3815
Bibliography .
3819
Addenda . . .
3825
Introduction An articIe on Jude published in 1975 was entitled,
I
2
ROWSTON (1975). See the lntrodllction to the article on 2 Peter in this voillme: R. An Accollnt of Research, ANRW IJ 25,5, above, p. 3713 - 3752.
J.
BAUCKHAM, 11 Peter:
3792
RICHARD J. BAUCKHAM
associated in schoIarly discussion, but this association with 2 Peter has promoted an even greater neglect of Jude than of 2 Peter. To many older scholars, from LUTHE-R onwards,3 Jude seemed nothing more than an excerpt from 2 Peter, and although most modern scholars have recognized the priority of Jude, they have still treated the two works as very similar in background, character and message, so that Jude has attracted little attention in its own right. It has usually featured in recent scholarship as no more than an illustration of one feature of eearly Catholicism~ (see section IV, p. 3804 H.). The tradition of scholarly contempt (this is scarcely too strong a word) for Jude has led to scholarly neglect of Jude and hence to ignorance of Jude. 4 The usual scholarly judgments about Jude are little more than cliches which have simply been repeated for a century or more without reexamination. In recent years there have been a few, though only a few, examples of willingness to take a fresh look at Jude and to break fresh ground in research on Jude. 5 This article aims to show that if these are followed up there are grounds for expecting a radical reassessment of Jude and its place in the history of early Christianity.
I. Textual Criticism
Considering the brevity of Jude, the textual critical problems are remarkably numerous and difficult. MAYOR judges that "the text is in a less satisfactory condition than that of any other portion of the New Testament,"6 while, according to OSBURN, Jude 22 - 23 a is "undoubtedly one of the most corrupt passages in New Testament literature. "7 In recent years, especially since the ( discovery of p72, which provides important new evidence of the early textual history of Jude, there have been several special studies of the text of v 58 and of vv 22 - 23. 9 In both ca ses broad exegetical questions are intimately connected with the textual problems. ALBIN (1962) provides an exhaustive discussion of the text of Jude.
J 4
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8
9
For LUTHER as the precursor of modern neglect of Jude, see ALBIN (1962) 713. Cf. ALBIN (1962) 713 -714. See ALBIN (1962); EYBERS (1975); ELLIS (1978); BUSTO SAlZ (1981); BAUCKHAM (1983). MAYOR (1907) clxxxi. OSBURN (1972) 139. BLACK (1964) 44-45; WIKGREN (1967); MEEs (1968) 554-556; OSBURN (1981). See also MAYOR (1907) clxxxiii-clxxxv; ZAHN (1909) 260-262; SCHELKLE (1963) 410-411. BIEDER (1950); BIRDSALL (1963); MEEs (1968) 557 -558; OSBURN (1972); KUBo (1981). See also MAYOR (1907) clxxxviii - cxci; BAUCKHAM (1983) 108 -111.
THE LETTER OF JUDE: AN ACCOUNT OF RESEARCH
3793
II. Literary Relationships 1. Old Testament The more closely Jude is studied, the more pervasive its allusions to the Old Testament are found to be. 10 Though it is true that some of these are mediated through later Jewish literature and paraenetic traditions,l1 it is also clear that such allusions belong to Jude's midrashic literary technique (see section IlI, p. 3800 H.) and are largely deliberate. Many scholars repeat the assertion that Jude knew the Old Testament in the LXX version,12 but this piece of scholarly tradition needs to be treated with care. Those writers who provide evidence for it do not claim that Jude alludes to specific Old Testament passages in the LXX translation, but only argue that certains terms (such as EK1t0PVEUEtV, EVU1tVtcl~Ecreat, eaUI-Ul~E\V 1tp6crol1ta) 13 have been drawn from LXX usage. 14 Jude's use of these terms really only proves his familiarity with Jewish Greek, in which there were common Greek renderings, used both in the LXX and in other Jewish Greek literature, for certain Old Testament Hebrew expressions. lt is rather stretching the evidence to say that he was "steeped in the language of the LXX," 15 while there is in fact more significant evidence for his familiarity with the Hebrew Bible. CHASE 16 and CHAINE 17 long ago pointed out, without sufficiently stressing its significance, the fact that one of Jude's Old Testament allusions cannot be dependent on the LXX because it does not even give the meaning he adopts (Jude 12: Provo 25:14),18 while another is closer to the Hebrew than to the LXX (Jude 12: Ezek. 34:2).19 Others have noticed a third, even more decisive, case where the Hebrew text, not the LXX, must be the basis for Jude's allusion (Jude 13: Isa. 57:20).20 CHASE again plausibly suggested that in Jude 23 there is an allusion to the associations of the word t:I"N'~ in Zech. 3:3 - 4. 21 Moreover, it has not been 10
ROWSToN (1971) 37-45; BAUCKHAM (1983) passim, especially 25-26, 87-89, 114-117, 122.
20
Cf. CHAINE (1939) 277; WINDISCH (1951) 41; ROWSTON (1971) 44-45; CANTINAT (1973) 270; BUSTO SAlZ (1981) 84 - 85, 97 -102; BAUCKHAM (1983) 46 - 47, 77 - 84. CHASE (1899) 800; WAND (1934) 192; CHAINE (1939) 277; KELLY (1969) 272. CHASE (1899) 800; CHAINE (1939) 277, list Ej.l1tuiKTr\c; as a word derived from the LXX, but in fact Jude's use of Ej.l1tuiKtTJC; does not follow LXX usage. He uses it as equivalent whereas in the LXX EI·muiKtTJC; and its cognates never translate 1"". to CHASE (1899) 800; CHAINE (1939) 277. Cf. BIGG'S hesitations about this argument: BIGG (1901) 311. CHASE (1899) 800; WAND (1934) 192. CHASE (1899) 801. CHAINE (1939) 277, 317. So also KELLY (1969) 271- 272. See BAUCKHAM (1983) 87. See BAUCKHAM (1983) 87 KELLY (1969) 274; BAUCKHAM (1983) 88. It is noteworthy that Jude has paraphrased the
21
Old Testament verse in good literary Greek. CHASE (1899) 801; BAUCKHAM (1983) 116.
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generally observed that in no case where Jude alludes to specific verses of the üld Testament does he echo the language of the LXX.22 In my judgement, these neglected facts refute the usual assumption that Jude's knowledge of the üld Testament was dependent on the LXX and indicate on the contrary that it was with the Hebrew Bible that he was really familiar. When he wanted to allude to it he did not stop to find the LXX translation, but made his own translation, in terms appropriate to the style and context of his work. 23
2. 1 Enoch Jude's explicit quotation from Enoch (vv 14-15) was a problem for the Fathers, who knew that the quotation derived from the book of Enoch (1 Enoch 1:9). For Tertullian this was an argument for the authenticity of 1 Enoch (De cuIt. fern. 1:3),24 but others used it to dispute the canonicity of Jude (Jerome, De vir. illustr. 4). Nineteenth-century scholars, who knew the Ethiopic version of 1 Enoch and after 1892 the Akhmim Greek fragment, realised that the case for Jude's dependence on 1 Enoch rests not only on the one explicit quotation (vv 14-15) but on many other more or less probable allusions to 1 Enoch. 25 However, many nineteenth-century scholars, especially Roman Catholics, still found it difficult to accept that a canonical writer could quote an apocryphal book, apparently attributing its words to Enoch hirnself, and so various other explanations of the resemblances were offered. 26 Some held that Jude was dependent on a reliable historical tradition of Enoch's prophecy, which was also incorporated into 1 Enoch. 27 PHILIPPI 28 and HOFMANN 29 argued that 1 Enoch is a Jewish Christian book dependent on Jude, while KEIL and others held the passages resembling Jude to be Christian interpolations in 1 Enoch. 30 Since 1900, however, Jude's dependence on 1 Enoch has scarcely ever been disputed, and this is normally no longer feIt to be a problem, though some commentators have still found it necessary to explain how it can be
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BAUCKHAM (1983) 7. Note especially Jude 11: Num. 26:9; Jude 22: Amos 4:11; Zech. 3:3. BAUCKHAM (1982) 7. See SCHELKLE (1963) 415. For lists of allusions, see FARRAR (1882) 241 n.3; SALMON (1894) 480 n.; CHASE (1899) 801 - 802; ZAHN (1909) 288. To some extent these explanations were also a response to VOLKMAR'S view that 1 Enoch is a second-century work and that therefore Jude, being dependent on it, must be dated in the late second century A.D. E. MURRAY (1838), according to FARRAR (1882) 240. PHILIPPI (1868) 138 -152. HOFMANN (1875) 187,205 -211. The views of PHILIPPI and HOFMANN are countered by ZAHN (1909) 287-288; cf. also GLOAG (1887) 386-408; SALMON (1894) 479-480. KEIL (1883) 322 - 323; others who wok this view are listed in FARRAR (1882) 241 n.3. ALFORD (1880) 194-198, thought Jude's dependence on 1 Enoch not proved.
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reconciled with the canonicity of Jude. 31 Since the discovery in 1892 of the Greek fragment which indudes 1 Enoch 1:9 it has been widely held that the resemblances are sufficiently dose to require the condusion that Jude used the Greek version of 1 Enoch. 32 However, ZAHN already argued that some features of the quotation in Jude 14 -15 are only explicable if Jude used the Semitic original of 1 Enoch. He admitted that the verbal agreement with the Greek version is "doser than is usually found in two independent translators," but suggested that the Greek Enoch was translated by a Christian who knew Jude's letter. 33 The original Aramaic text of 1 Enoch 1:9 is now partly available in the Qumran fragment (4QEnc 1:1:15 -17),34 which unfortunately lacks the crucial opening words of the verse, but to a very limited extent supports the view that Jude knew 1 Enoch in Aramaic. 35 The case for this view, briefly suggested by BLACK,36 has now been argued in detail by OSBURN 37 and myself. 38 The resemblances to the Greek version remain difficult to attribute to mere coincidence, though this may not be impossible. It is possible that Jude knew the Greek version but made his own translation from the Aramaic,39 or that Zahn's view is correct. I have argued that a Christian hand can be detected at least in the extant form of the Greek text of 1 Enoch 1:9. 40 Judgments on the extent of Jude's dependence on 1 Enoch outside vv 14-15 have varied, though it is widely agreed to be considerable. Dependence on 1 Enoch in v 6 is universally admitted,41 and can be shown to be very precise. 42 Following a suggestion by SPITTA,43 I have argued that the set of four images from nature in vv 12 b - 13 was inspired by reflection on 1 Enoch 2: 1- 5 :4; 80:2 - 8. 44 Other allusions are less certain, and we cannot be sure that Jude knew 1 Enoch 37 -71, the Parables (cf. Jude 4: 1 Enoch 48:10;45 Jude 14: 1 Enoch 60:8) or 1 Enoch 91-107 (perhaps cf. Jude 8: 1 Enoch
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MAYOR (1907) clvi-clvii; CHAINE (1939) 279-280; GREEN (1968) 49; GUTHRIE (1970) 918 - 919; KUGELMAN (1980) 77 -79 . CHAINE (1939) 322, makes a quite detailed comparison of the texts and thinks Jude probably dependent on the Greek version. Dependence on the Greek Enoch is also asserted, e. g., by MAYOR (1907) 45; GRUNDMANN (1974) 42; CANTINAT (1973) 268; GREEN (1968) 45; KÜMMEL (1975) 428. KELLY (1969) 276, is cautious. ZAHN (1909) 287. MILIK (1976) 184, and Plate IX . Also Jude 6, in using ~Eya.All~, agrees with 4QEn b 1:4:11 (MILIK (1976) 175) against the Greek and Ethiopic versions of 1 Enoch 10:12. But this cannot carry much weight. BLACK (1971) 10-11; ID. (1973) 195 -196. OSBURN (1977) 335 - 338. BAUCKHAM (1983) 94-96. Cf. BAUCKHAM (1983) 96. BAUCKHAM (1981). Even by DUBARLE (1950), who nevertheless argues that v 6 refers primarily to the Israelite spies in Canaan. BAUCKHAM (1983) 51- 53. SPITTA (1885) 361. BAUCKHAM (1983) 90 - 91. Cf. KELLY (1969) 252.
3796
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99:8; Jude 11: 1 Enoch 94:6 etc.; Jude 16: 1 Enoch 101:3). However, it is unquestionable that Jude displays detailed familiarity with parts of the Enoch literature. 46 The"influence of 1 Enoch on the New Testament in general has sometimes been exaggerated. In reality, Jude's dependence on 1 Enoch is unusual among the New Testament writers. Otherwise, it is only in the Christian literature of the second century that use of 1 Enoch becomes widespread. Two conclusions seem possible: either Jude derives from apocalyptic Palestinian Christian circles, in which we may suppose the Enoch literature to have been popular but from which little other literature survives,47 or Jude must be placed in a second-century context when the Enoch literature had become popular in hellenistic Christianity. If Jude did use 1 Enoch in Ara mai c, the former conclusion would be much the more probable. BLACK has suggested that the Maranatha formula derives from 1 Enoch 1:9 in the form quoted by Jude. 48
3. The Testament of Moses According to the Alexandrian Fathers (Clement, Fragm. in Ep. Jud.; Didymus the Blind, In Ep. Jud. Narr.; Origen, De Princ. 3.2.1), the story of the dispute over the body of Moses, to which Jude 9 refers, was contained in an apocryphal work called the Assumption of Moses. 49 Attitudes to this apparent borrowing from an apocryphal work have paralleled those to the quotation of 1 Enoch. According to Didymus, it was a reason why some in his day disputed the authority of Jude's letter. Some nineteenth-century scholars took the account in Jude 9 to be a factual one (PHILIPPI suggested that the information was revealed by Jesus to the disciples after the transfiguration, to account for Moses' appearance there), and denied any dependence on the Assumption of Moses, which PHILIPPI argued was a secondcentury Christian work based on Jude. 50 The source of Jude's reference in v 9 is a more difficult problem than that of the quotation in vv 14-15, since the source is no longer extant. Since 1864 an incomplete Latin version of a work which has often been called the Assumption of Moses has been known, but its relationship with the work 46
47
48 49
50
There are also resemblances between Jude 6 and 2 Enoch 7:2; 18:4, 6, but these may reflect only common dependence on 1 Enoch. Some scholars suggest that Jude's use of apocryphal apocalyptic literature is an indication of authenticity: such literature would have been popular in the circles in which the Lord's brothers moved: WAND (1934) 189. Others take it as an indication only of Palestinian Jewish-Christian origin: GRUNDMANN (1974) 15 -16; EYBERS (1975) 115. BLACK (1971) 10 -11; ID. (1973). Against this, see BAUCKHAM (1983) 97. In the Latin translations of Clement and Didymus it is called the Assumptio Moysi or Moyseos; in the Latin translation of Origen the Adscensio Mosis. The Greek tide is preserved by Gelasius Cyzicenus, Hist. Eccl. 2.17.17 (ev ßißAQ) avaA""'Eo)~ MO)crf:O)~). PHILIPPI (1868) 153 -191.
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3797
known to the Fathers by that tide is open to question and the recent tendency, following R. H. CHARLES, to call it the Testament of Moses is probably justified (the Stichometry of Nicephorus lists both a Testament of Moses and an Assumption of Moses). The manuscript breaks off before Moses' death, but the work must have gone on to record Moses' death. This Testament of Moses certainly existed when Jude wrote, and its lost ending could have been his source. However, the problem is complicated by the existence of a large number of accounts in Christian sources of a dispute between Michael and the devil at the death of Moses, some of them quoting the Assumption of Moses by name, some of them claiming to record the story to which Jude refers. 51 Some scholars have held that these accounts derive from the lost ending of the Latin Testament;52 CHARLES thought they derived from an Assumption of Moses originally separate from the Testament, but later combined with it;53 LAPERROUSAZ denies that the Assumption of Moses from which they derive had any connection with the Latin Testament. 54 The claim that the Latin Testament is the work Jude knew, in a form which included an account of the dispute over Moses' body, has often been supported by parallels between the extant Latin text and other parts of Jude, indicating Jude's dependence on this work. 55 LAPERROUSAZ, however, has disputed these alleged instances of dependence on the Testament,56 and it may be doubted whether the parallels are sufficient to demonstrate a relationship unless it is accepted on other grounds that the Testament ended with the account of Moses' death to which Jude 9 refers. Another difficulty which has not usually been noticed is that the various extant accounts and fragments of a dispute between Michael and the devil cannot easily be regarded as all deriving from the same source. The attempts of JAMES,57 CHARLES 58 and LOEWENSTAMM 59 to reconstruct a composite account from these divergent testimonies apparently convinced them, but do not really produce a coherent and consistent narrative. They suggest that the evidence requires a more careful and critical investigation. Fresh interest in the background of Jude 9 was stimulated by the publication of 4Q Visions of eAmram, in which eAmram in a dream sees the two chief angels, the Prince of Light and the Prince of Darkness, engaged in a dispute over hirn. MILIK thought that the Assumption of Moses, which was 51
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56 57 58 S9
Collected in CHARLES (1897) 106 - 110; JAMES (1920) 42 - 51; DENIS (1970) 63 - 67; BAUCKHAM (1983) 67 -76 (this is the fullest collection). BURKITT (1900) 450; JAMES (1920) 49 - 50. CHARLES (1897) xlvi-1. LAPERROUSAZ (1970) 29 - 62. CHARLES (1897) lxii -lxiii; CHASE (1899) 802; BIGG (1901) 336 - 337; MOFFATT (1918) 32, 347; ROWSTON (1971) 54-55, 59. The most plausible parallels are in v 16 (cf. T. Mos. 7:7, 9; 5:5); cf. also v 3 (cf. T. Mos. 4:8). LAPERROUSAZ (1970) 51- 58. JAMES (1920) 48 - 49. CHARLES (1897) 105 -107. LOEWENSTAMM (1976) 209 - 210.
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RICHARD
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BAUCKHAM
Jude's source in Jude 9, was actually inspired by 4Q eAmram,60 but despite a striking coincidence of language (cf. 1:10-11 with Jude 9) the similarities are best explained by placing both 4Q eAmram and Jude 9 within a broader tradition of contests between the devil and the chief of the angels. BERGER 61 sought to link both 4Q eAmram and Jude 9 to a tradition in which two angels, or two groups of angels, contend for the possession of the departed soul at death, for wh ich he provided a wealth of evidence from later Christian apocalyptic texts. Ir is doubtful, however, whether Jude 9, which is not about the fate of Moses' soul, really belongs in this tradition. I have argued that we should identify a general tradition of contests (originally courtroom disputes) between the devil and the angel (beginning with Zech. 3:1- 5, and evidenced by Jub. 17:15 -18:16; 48:2 -5, 9 -18; CD 5:17 -18), of which 4Q eAmram and Jude 9 are specific instances, while in BERGER'S texts about the fate of the soul the general tradition has taken a special form. 62 As for the source of Jude 9, I have tried to show that the extant accounts of a dispute over the body of Moses can be divided into two groups, deriving from two different vers ions of the story.63 One version (evidenced by the Palaea Historica; the Slavonic Life of Moses; Pseudo-Oecumenius, In Jud. 9; and some material in scholia and catenae) probably derives from the lost ending of the Testament of Moses and was Jude's source in v 9. The story in this version can be reconstructed with some confidence, and my reconstruction has some significant consequences for the exegesis of Jude 9 and its role in Jude's argument. 64 The second version of the story was probably composed, as arevision of the first, in the second century A.D. in the interests of antiGnostic polemic, and this was the version which the Alexandrian. Fathers knew in the Assumption of Moses.
4. 2 Peter The relation between Jude and 2 Peter is discussed in the artide on 2 Peter, above in this same volume (ANRW 11 25,5), section I. 1, p. 3714-3716.
5. Other Early Christian Writings Many scholars have thought it dear that Jude shows acquaintance with Pauline terminology and ideas,65 and most of these scholars have assumed
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65
(1972) 95. (1973) 1 - 18. BAUCKHAM (1983) 65 - 67. BAUCKHAM (1983) 67 - 76. BAUCKHAM (1983) 59 - 62. For lists of parallels, see CHASE (1899) 802; 271- 272; ROWSTON (1971) 60 - 61. MILIK
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CHAINE
(1939) 278;
CANTINAT
(1973)
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that he derived these from the Pauline literature. 66 CHASE, for example, writes: "There can be no doubt that the writer was acquainted with and influenced in language and thought by St Paul's epistles";67 SIDEBOTTOM speaks of "definite acquaintance with Pauline terminology. "68 Some scholars are more cautious. ROWSTON admits that no single parallel to Paul can be said to be certainly influenced by Paul, but thinks the cumulative impression of the parallels carries much more weight. 69 MOFFATT thinks there is not much evidence of Jude's use of the genuine Pauline letters. 7o CHAINE thought the parallels need not indicate Jude's use of the Pauline letters, but could derive from catechesis influenced by Paul. 71 However, as WAND 72 and 173 have pointed out, the idea that Jude is in any way indebted to Paul is too dependent on the facile assumption that ideas and terminology wh ich Paul uses are distinctively Pauline. The realisation, in modern Pauline scholarship, that Paul took over a great deal from the common traditions of primitive Christianity requires that Jude's parallels with Paul be assessed in a much more discriminating fashion. In my judgment all of Jude's contacts with ·Pauline' language belong to the common vocabulary of the early church. In the past some scholars have argued that Jude is dependent on the Pastorals,74 and seen this as an indication of a late date, but the case for specific literary dependence on the Pastorals has now been generally abandoned. At most the parallels indicate a similar background and situation. 75 Remarkably, the author of Jude has been credited with the authorship of three other early Christian writings. DUBARLE argued that the intended letter to which Jude refers in Jude 3 was Hebrews, of which Jude was the redactor, while the "word of exhortation" mentioned in Heb. 13:22 is the letter of Jude. 76 ROBINSON has suggested that the intended letter was 2 Peter, which Jude wrote as Peter's secretary.77 CHASE suggested, on the basis of resemblances between the letter of Jude and the Didache, that Jude may have been the ultimate author of parts of the Didache. 78 However, the most striking resemblances (in Did. 2:7 and Jude 22 - 23) could easily result from common use of catechetical tradition. 79 66 67 68 69 70 71
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79
246
BIGG (1901) 312, thought the author must have been a friend of Pau\. CHASE (1899) 802. SlDEBOTTOM (1967) 72. ROWSTON (1971) 65. MOFFATT (1918) 348. CHAINE (1939) 278. WAND (1934) 192. BAUCKHAM (1983) 8; cf. also GUTHRIE (1970) 928. CONE (1901) 2630; PFLElDERER (1911) 254; MOFFATT (1918) 348. WAND (1934) 192 -193; McNEILE (1953) 242 - 243; cf. ROBINSON (1976) 171. DUBARLE (1939). This theory has also been argued by P. J. DESHPANDE in an as yet unpublished monograph. ROBINSON (1976) 193 -194. CHASE (1899) 795; cf. MOFFATT (1918) 352; RowsToN (1971) 142-143. SlDEBOTTOM (1967) 73; BAUCKHAM (1983) 110 -111. The readings of C and A, which have EAEYXE'n: in Jude 22, may show scribal assimilation to Did. 2:7 or the tradition it records. ANRW 11 2S.S
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RICHARD J. BAUCKHAM'
6. Classical Greek Literature GLASSON 80 thought Jude 6 dependent on the Greek myth of the Titans, which is recounted in Hesiod. Some Jewish writers identified the fallen angels with the Titans, but Jude's use of oEO'JloiC; and U1tO ~6<pov (used of the Titans chained in Tartarus: Hesiod, Theog. 718; 729) is insufficient to show that he made this identification or knew Hesiod. 81 ÜLESON'S argument for further allusions to Hesiod (Theog. 190 -192) and to Euripides (Hercules furens 850 - 852) in Jude 13 depends on very tenuous connections. 82
IH. Literary Form and Structure Until recently the literary form of Jude has been discussed only cursorily. The obvious formal characteristics of the letter-opening (vv 1 - 2) and the doxology (vv 24 - 25) have been noted, and the rest of the work has often been dassified as a homily: "dose to Jewish homiletics, of a form strongly tinged with hellenism."83 SALMON commented on its remarkable conciseness: "Many of the phrases packed together in Jude's Epistle might each be the text of a discourse; so that I could easily believe that we had in this Epistle heads of topics enlarged on, either in a longer document, or by the Apostle himself in viva voce address."84 LOISY dassified the body of the work as part of a diatribe, and thought the epistolary opening and doxology might have been added later. 85 It has quite often been thought that the epistolary opening is only a literary device and that Jude is not a real letter,86 but there is no real basis for this view, since precisely the opening was the really essential part of the ancient letter form and since there cannot be formal grounds for distinguishing between real and fictional examples of the letter form. Attempts to go beyond a general description of the form of Jude to a detailed structural analysis have induded CLADDER'S elaborate analysis into strophes,87 which ROWSTON follows;88 SELWYN'S analysis into six sections
80 81
82 8J
84
8.5 86 87 8H
GLASSON (1961) 62 - 63. The phrase uno ~6<pov (Jude 6) is commonly used in Greek poetry for the underworld, but not necessarily with reference to the Titans: Homer, 11. 21.56; Od. 11.57, 155; 20.356; Aeschylus, Pers. 839; Sib. Or. 4:43. I OLESON (1979); cf. BAUCKHAM (1983) 88 - 89. CANTINAT (1965) 594; cf. CHASE (1899) 801 ("resurne of words spoken by an elder in the assembly"); ROWSTON (1971) 120; CANTINAT (1973) 270; McDoNALD (1980) 61. SALMON (1894) 477 n. LOISY (1935) 138; ID. (1950) 280. E. g. JÜLICHER (1904) 229; FULLER (1971) 160; VIELHAUER (1975) 590. CLADDER (1904). ROWSTON (1971) 120-122.
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corresponding to six characteristics of the opponents; 89 and ALBIN'S attempt to determine a fourfold or a fivefold division of the work on formal as weIl as material grounds. 90 But PERRIN holds that the letter "defies structural analysis. "91 Of pioneering significance for the literary analysis of Jude is an article by ELLIS,92 who regards Jude 5 -19 as a "midrash" (using the word in the loose sense of ·commentary' on Scripture, not with strict reference to the Rabbinic Midrashim) with characteristics found both in the Qumran pesharim and in early Christian expositions of Scripture. He identifies aseries of ·citations' (vv 5 -7; 9; 11; 14 -15; 18), each of which is followed by a commentary-section (vv 8; 10; 12-13; 16; 19). The ·citations' are not aIl actual quotations of Scripture, but indude a summary of Old Testament passages (vv 5-7), two apocryphal quotations (vv 9; 14-15), an apostolic prophecy (v 18), and perhaps a Christian prophetic orade (v 11). Although this variation from strict quotation go es beyond anything to be found in the Qumran pesharim and might be thought to throw doubt on ELLIS'S analysis, his case is sufficiently established by the fact that the transition from ·citation' to commentary is in each case formally marked by a shift of tense and by the use of a phrase induding oÖtot, usually OOtO! dcrtv, to introduce the comment. This formula resembles similar formulae used at Qumran, where, as in Jude, "they signal the application of the preceding citation to the current eschatological situation."93 A further stylistic characteristic of Jude's midrashic method is "the extraordinarily abundant catchword connections. "94 This feature of the work has been noticed before,95 but ELLIS sees that it has a midrashic function: the catchwords link text to interpretation, and sometimes also one text to another. In my own work on Jude 96 I have taken over ELLIS'S analysis and exploited it as an invaluable aid to the exegesis of the work. One refinement of ELLIS'S analysis is required: it is best to regard the whole of vv 8 -10 as the commentary on vv 5 - 7, with the 'citation' in v 9 introduced as a secondary text to aid the interpretation of vv 5 -7 (this practice can be paralleled in Qumran pesher exegesis). Other passages of commentary (vv 12-13; 16) also indude less explicit allusions to additional scriptural texts. There are differences between Jude and the Qumran pesharim: his use of various substitutes for Old Testament texts as citations, and his interpretation of Old Testament material as typology (vv 5 -7, 11) as weIl as prophecy, have no real parallels in the Qumran texts, while his use of the OOtO! dcrtv
(1901) 231- 235. (1962) 741-743. PERRIN (1974) 261. ELLIS (1978), especially 220 - 226. ELLIS (1978) 225. ELLIS (1978) 225. ROWSToN (1971) 94 - 98; (1975) 558 - 559. BAUCKHAM (1983); see especially 3 - 6.
89 SELWYN 90 91 92 93 94 95 96
ALBIN
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J.
BAUCKHAM
formula is similar but not precisely parallel to Qumran usage. 97 But it is still true that Jude 5 -19 bears a dose resemblance to the Cthematic pesharim' (4QFlor, llQMelch, 4Q 176, 177, 182, 183) in which the Qumran exegetes expound a collection of texts on one theme. With the formal resemblances there goes also a common attitude to exegesis: the conviction that the ancient texts are eschatological prophecy which the interpreter applies to the events of his own time, understood as the time of eschatological fulfilment. The identification /of Jude's midrashic structure is perhaps the most important advance in/recent studies on Jude, with many implications for introductory and exeietical questions. In particular, it reveals that Jude 5 -19 is not, as so many eaflier scholars have thought, a mere stream of undisciplined denunciation. On ihe contrary, this section of the letter is a very careful piece of scriptural exegesis designed not merely to denounce but to argue that Jude's opponents are people whose behaviour is condemned and whose. judgment is prophesied in Scripture and in apostolic prophecy. The skilful use of catchwords: and scriptural allusions reveals Jude as a highly accomplished practitionei- of pesher exegesis, who achieves almost poetic economy of expression in ~at must be considered, in literary terms, a very fine example of the genre oyCthematic pesher.' Working independently of ELLIS'S work and my own, BUSTO SAlZ, developing 'CANTINAT'S remarks on the structure of Jude,98 has also noticed the structural significance of the oÖtoi dcrtV formula (and equivalents) which in each case (vv 8, 10, 12, 16, 19) introduces an explanation of the Old Testament example given in the preceding verse. 99 He does not connect the formula with pesher exegesis, but derives it rather from the interpretation of visions in apocalyptic (a parallel which has often been noticed before). BUSTO SAlZ regards aYU1tlltoi (vv 3, 17, 20) as another structural term which creates three sections: vv 3 - 16 on the opponents; vv 20 - 23 exhorting the readers; and vv lOO Finally, he finds the description oE the i 17 -19 as a transition al passage. opponents in v 4 to be a structural key to the passage vv 5 - 16. In v 4 there I is a tripie characterization of the opponents: (a) their judgment was prophesied long ago; (b) they turn the grace of God into libertinism; (c) they deny the only Master and Lord Jesus Christ. These three characteristics are then unfolded in reverse order: (c) vv 5 -10; (b) vv 11-13; (c) vv 14 -16. 101 In criticism of this proposal, it may be noted that these links with v 4 are not, as might have been expected, indicated precisely by the catchword connections. In my commentary on Jude lO2 I have developed a further, very important structural consideration concerning the relation between the statement of the
I
97 98 99 100
101 102
(1983) 45. (1973) 267 - 268. BUSTO SAlZ (1981) 86 - 87. BusTO SAlZ (1981) 86. For this structural significance of the threefold ayu1tTJ'!:oi, see also ALBIN (1962) 742 -743. BUSTa SAlZ (1981) 88 -104. BAUCKHAM (1983) 4, 28 - 29, 111. BAUCKHAM
CANTINAT
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theme of the letter (vv 3 - 4) 103 and the body of the letter (vv 4 - 23). The statement of theme is aversion of the epetition~ form common in ancient letters,104 and in accordance with this form contains two major parts: an appeal to the readers ("to carry on the fight for the faith") and the background to the appeal, which explains why the author is making it (v 4: the false teachers, their character and judgment). To this twofold division of the statement of theme correspond the two parts of the body of the letter (vv 5 -19; 20 - 23), i. e. v 4, the background, is the statement of theme for the emidrash~ section (vv 5 -19), while v 3, the appeal, is the statement of theme for the exhortatory section (vv 20 - 23). These relationships are reinforced by the catchword connections between v 3 and v 20, and between v 4 and vv 5 - 19. (As far as the connection between v 3 and vv 20 - 23 goes, the importance of this has also been seen by ALBIN. 105) This formal analysis indicates (as CANTINAT sees 106 but few other commenta tors have recognized) that the real substance of Jude's appeal to his readers "to carry on the fight for the faith" (v 3) is contained not in vv 5 -19 but in vv 20 - 23. The emidrash' section on the wickedness and judgment of the opponents (vv 5 -19) constitutes essential background, but only background, to the appeal. This has two important implications. In the first place, it means that Jude's conception of "fighting for the faith" does not, as many commentators have thought, consist mainly in condemnation and denunciation of the opponents, but in the positive exhortations of vv 20 - 23. Secondly, it means that vv 20- 23 are not, as they have often been regarded, a kind of postscript or eclosing exhortation;107 but the climax of the letter to which all the rest leads up. This is a vital key to the understanding of the work as a whole. As ALBIN points out, the merely quantitative dominance of the polemical part of Jude (vv 4 -19) has all too often led to an unjustified stress on this part of the work in scholarly assessments of the character of the letter. 108 If the formal analysis suggested above is correct, it follows that the polemic must be assessed as subordinate to Jude's main purpose in writing, which is contained in vv 20 - 23. ELLIS'S discovery of the pesher structure of vv 5 -19 and my own analysis of the structural relationships between vv 3 - 4 and vv 5 - 23, should, if accepted, revolutionize the understanding and evaluation of Jude. The importance of formal analysis in New Testament studies is strikingly illustrated in this instance. Finally, DEICHGRÄBER'S important study of the form of Jude's doxology (vv 24 - 25) 109 should be mentioned, though his conclusions that the New 103 104 105
106
107 108 109
For vv 3 - 4 as the statement of theme, cf. also McDoNALD (1980) 61. MULLINS (1962), who does not, however, discuss Jude 3 - 4. ALBIN (1962) 741-742. But he confuses the formal analysis by grouping vv 1-3 together as "introduction." CANTINAT (1973) 267, 279. E. g. ELLIS (1978) 225. ALBIN (1962) 742. DEICHGRÄBER (1967) 25 - 40, 99 -101.
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Testament doxologies derive exclusively from the hellenistic synagogues of the diaspora and that several formal characteristics of Jude's doxology are indicative of a late date, can be questioned. 110
IV. Theological Character
Jude is not only "the most neglected book in the New Testament," 111 but also, in regard to its theological character, perhaps the most misunderstood New Testament work. In Protestant scholarship, at least, a long tradition of the·ological denigration of Jude 112 has led to the widespread acceptance of a largely negative evaluation of the letter which is based on highly questionable but usually unexamined assumptions. In addition, Jude has suffered considerably as a result of its obvious literary relationship with 2 Peter, which has led, quite unjustifiably, to the general assumption that Jude and 2 Peter belong to broadly the same theological milieu. Probably it has been this (really quite superficial) similarity to 2 Peter which has brought Jude under the comprehensive umbrella of <early Catholicism' in much recent New Testament scholarship.l13 In reality, it is only because it is first assumed that Jude is <early Catholic' that it is read in an <early Catholic' sense. The <early Catholic' reading of Jude is a reading-between-the-lines which. the text of Jude itself does not require. It has blinded scholars to the evidence that Jude really belongs to a quite different theological milieu: that of Palestinian apocalyptic Christianity. Two judgments on Jude predominate in the literature and are closely connected with the c1assification of Jude as <early Catholic: The first is the complaint that Jude's letter is violently polemical, and that instead of arguing with his opponents' theological position Jude merely denounces and threatens. 1l4 KRODEL describes the letter as "a highly polemical writing with a low kerygmatic profile." 115 Jude's "mere denunciation"116 is frequently contrasted with Paul's more reasoned approach to combatting false teaching. 117 Writers who do not wish to condemn Jude for this merely offer excuses: MOFFATT calls hirn "a plain, honest leader of the church, who knows when 110
111
112 IU
114 115 116 117
BAUCKHAM (1983) 120-12I. ROWSTON (1975). See ALBIN (1962) 713 -714. For Jude as 'early Catholic; see especially SCHELKLE (1963 A) (synthetic treatment oE Jude and 2 Peter as 'early Catholic'); ROWSTON (1971) 150-153 (with reservations); SCHRAGE (1973); PERRIN (1974) 260; HAHN (1981). JÜUCHER (1904) 230; FULLER (1971) 161; WISSE (1972) 134; KÜMMEL (1975) 426. KRODEL (1977) 92. TAYLOR (1934) 439; cf. KELLY (1969) 223; KRODEL (1977) 94. E. g. TAYLOR (1934) 439; FULLER (1971) 161; GRUNDMANN (1974) 18; KÜMMEL (1975) 426; HAHN (1981) 213.
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round indignation is more telling than argument"; 118 according to WAND, "It is perhaps the hurried and spontaneous character of the message that has left no room for argument";119 while KRODEL speculates that Jude may have "become tired of trying to persuade" his opponents. 120 Nearer the mark is GRUNDMANN'S observation that, in abandoning reasoned discussion and concentrating on attacking his opponents' moral character, Jude is typically Jewish Christian. 121 Even if the judgment that Jude's polemic is "mere denunciation" were justified, it would still not follow that it should be placed in a period of eearly Catholic' decline from the Pauline standard. To suppose that such an approach to the problem of false teaching could not have occurred in the earliest period of the church is historical romanticism. However, the usual view of Jude's polemical approach is mistaken on four counts. (1) It exaggerates the relative importance of the polemical section (vv 4 - 19) in the letter. The formal considerations discussed in section III (p. 3800 H.) above show that vv 4 -19 contain only the background to Jude's main purpose in writing, which is fulfilled in vv 20 - 23. Due weight should also be given to the positive theological material in vv 1- 2, 24 - 25. 122 That "the letter does not contain any real message of Christ at all,,123 is much less apparent when the polemical material is placed in its proper context and not treated as the main point of the letter. CANTINAT 124 and GRUNDMANN l25 are among the commentators who show appreciation of the non-polemical material in Jude. CANTINAT notes that in vv 1- 3, 20 - 25, the brevity of the text contrasts with the richness of the doctrine it contains. 126 (2) The polemical section (vv 4-19) is not in fact "mere denunciation," but, as ELLIS has shown (see section III, p. 3801 f. above) a carefully composed pes her exegesis, in wh ich Jude arg u e s that the ethical libertinism of his opponents identifies them as the sinners of the last days whose judgment was prophesied in Scripture and in the apostolic preaching. 127 This is not the kind of theological argument in which Paul usually engaged, but it is a style of argument which was at horne in apocalyptic Jewish-Christian circles. It needs to be understood according to its own presuppositions and context, not dismissed as "mere denunciation." (1918) 353.
118
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WAND (1934) 191. KRODEL (1977) 95. GRUNDMANN (1974) 19. Cf. ALBIN (1962) 742. KÜMMEL (1975) 426. This particular judgment shows how German Protestant denigration of Jude is heir to LUTHER'S principle of canon-criticism; cf. ALBIN (1962) 713. CANTINAT (1973) 278 - 279. GRUNDMANN (1974) 21- 23. CANTINAT (1973) 278. In substance this point is recognized by WISSE (1972), but he retains the prejudice that this kind of argument must represent a late development by which the earlier Christian approach to opponents was superseded.
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(3) Jude's polemical argument in vv 4 -19 hinges entirely on the ethical libertinism of his opponents, wh ich he shows from prophecy to be behaviour which incurs God's judgment. Th:s attack on his opponent'" morals is not a polemicaI device for sIandering people with whom he disagreed on purely doctrinal groundr.. On the contrary, it is precisely their ethical libertinism to which he objects. The controversy is about the moral implications of the Christian Gospel. In that ca se, given his hermeneutical assumptions, Jude's midrashic argument in vv 4 -19 is not inappropriate. (4) The polemical section (vv 4-19) is not addressed to Jude's opponents, but is intended to persuade his readers of the danger they face if they succumb to the libertine teaching and example of the false teachers. When Jude advises his readers how to treat these people, in vv 22 - 23, his awareness of the danger is combined with a genuinely Christian pastoral concern for the reclamation of even the most obstinate. 12"8 A second negative judgment on Jude, which contributes even more decisively to the classification of the work as "early Catholic,' concerns Jude's language about "the faith' in vv 3 and 20. This is said to evince a "formalized view of the Church's message as a clearly defined and authoritatively transmitted deposit;" 129 "the life of those who are led by the Spirit of God ... has been codified and hardened into a rule of faith, an orthodoxy," 130 "the fixed and final Christi an tradition." 131 In contrast to the normal early Christian understanding of faith,132 here "faith is the acceptance of authoritative tradition."133 Faith for Jude is fides quae, "the tradition which is to be believed," "the infallible and immutable divine tradition," 134 "a system of doctrine or a fixed confession,"135 "the orthodox creed."136 In this Jude shows a "postapostolic consciousness," which is aware of the distance from the apostolic age and the need to preserve the authoritative apostolic tradition in a permanent doctrinal form. 137 This authoritative tradition is then the standard according to which Jude so sharply condemns those who deviate from it. 138 This interpretation of Jude's view of faith and tradition recurs throughout the literature on Jude from the nineteenth century to the present day. Sometimes it is expounded with more or less sympathy, as by SCHELKLE,139 GRUNDMANN 140
(1983) 114-117. (1969) 248. SIDEBOTTOM (1967) 78. MOFFATT (1918) 346. KÜMMEL (1975) 427. PERRIN (1974) 260. KRoDEL (1977) 95. CONE (1901) 2631. jÜLTCHER (1904) 231. HAHN (1981) 209 - 211; cf. MOFFATT (1918) 346. HAHN (1981) 213. SCHELKLE (1963 A) 226. GRUNDMANN (1974) 1- 2, 27.
128 See BAUCKHAM 129 KELLY 130
UI
m LU 1.14 135 1J6
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and HAHN; 141 but it remains essentially the same interpretation. It is the real basis for the classification of Jude a'i <early Catholic.' When the language ah.Jut credal orthodoxy and immutable tradition, which writ~rs on Jude so often use, is set beside the words it is intended to interpret m vv 3 and 20, it is no'.: at all clear that this interpretation arises out of the text itself. The reason so many scholars have found it plausible is that they have assumed an <early Catholic~ context for Jude and then read Jude in a way which confinrts this assumption. Supported by the weight of scholarly tradition, this reading of Jude has seemed simply obvious, and few voices have been raised to challenge it. It has quite often, however, been noticed that Jude's view of tradition in v 3 can be paraBeled in Paul,142 as can the objective use of nicrn<;.1 43 If it is then objected that, unlike Jude, Paul does not think of the tradition of the Gospel in terms of a fixed body of formal doctrine or confessional formulae, then it must be emphasized that it is precisely these overtones which are being read ill to Jude's language. If they are not required by Paul's language, then no more are they required by Jude's language. There is no need to take "the faith" in Jude as meaning anything more or less than "the Gospel."144 In fact, the <early Catholic~ interpretation of Jude 3 in terms of a body of orthodox doctrine is peculiarly inappropriate since the dispute between Jude and his opponents was not concerned with orthodoxy and heresy in belief, but with the relations hip between the Gospel and moral obligation. Wh ether or not a set form of Christian belief existed in Jude's churches, he had no occasion to refer to it, since his concern was with the moral implications of the Gospel, which certainly featured in Christi an catechesis from the beginning. 145 If the appeal to Jude's view of faith and tradition cannot establish the <early Catholic' interpretation of Jude, two other considerations specifically refute it. As weB as the development of credal orthodoxy, <early Catholicism~ is usually connected with the fading of the imminent eschatological expectation and with the growth of institutionalized offices in the church. In Jude, the parousia hope is lively and pervades the letter (vv 1, 14, 21, 24). The whole argument of the <midrash~ section (vv 5 -19) hinges on the belief that Jude's opponents are to be judged by the Lord at the parousia and so presupposes an imminent parousia. 146 As for ecclesiastical officials, they are not so much as rnentioned in Jude, so that KRODEL is obliged to speculate that "the bishops in Jude's situation had failed to eliminate the heretics frorn the Christi an love feasts, a possibility which Ignatius had apparently not foreseen. "147 Jude's
141 142
143 144 145 146 147
(1981) 209-211. (1899) 803; MAYOR (1907) 61- 62; CHAINE (1939) 295; ELLIs (1978) 233; ROBINSON (1976) 171. CHASE (1899) 803; CANTINAT (1973) 294; ELLIS (1978) 233. BAUCKHAM (1983) 32-34. . BAUCKHAM (1983) 9. BAUCKHAM (1983) 8 - 9. Similarly WISSE (1972) 142. KRODEL (1977) 95. HAHN
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CANTINAT
(1973) 279,296;
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opponents were evidently charismatics who claimed prophetie revelations, but his response is not the "early Catholic' one of insisting that charismatic activity must be subject to properly constituted officials or stressing that it is the officials who are endowed with the Spirit. 148 He addresses not the officials, but the wh oie community, who all enjoy the inspiration of the Spirit in charismatic prayer (v 20) 149 and are all responsible for upholding the Gospel (v 3).
The strongly Jewish character of the letter of Jude has been recognized in some older 150 and some recent scholarship, 151 and the apocalyptic features of its thought and background are too obvious to be missed even by scholars who stress its "early Catholic' character. 152 Thus, for PERRIN, Jude "shows that apocalyptic is still a living force in the period of emergent Catholicism." 153 However, once Jude has been disentangled from the "early Catholic' interpretation, it is possible to recognize that the letter belongs simply within the milieu of apocalyptic Jewish Christianity. All the evidence points in this direction: the use of 1 Enoch and the Testament of Moses (section 11. 2,3, p. 3794 f. and p. 3796 f. above), the probable use of the Hebrew Bible and of 1 Enoch in Aramaie (section 11. 1,2, p. 3793 f. and p. 3794 f. above), the pesher exegesis of vv 5 -19 (section 111, p. 3801 ff. above), the emphasis on ethics rather than doctrine in the controversy with the opponents, the prominence of angelology.154 Moreover, insofar as a distinction between Palestinian and hellenistic Judaism is valid, some of these features point more in the direction of Palestinian Jewish Christianity. The dominance of the apocalyptic outlook in Jude has been given a special interpretation by ROWSTON, who locates the letter within that Palestinian "dynastie Christianity" which in the post-apostolic period looked to the relatives of Jesus as authorities. 155 He argues that the author used apocalyptic in a deli berate attempt to counter a developing antinomian Gnosticism. Gnosticism developed out of Paulinism and apocalyptic, but away from the apocalyptic sources of Paul's theology. The author of Jude attempted to reverse this trend, to re vive the apocalypticism of Paul and the apostolic church against the postapostolic drift towards Gnosticism. The author's choice of pseudonym, his dependence on Paul, and his use of Jewish religious literature all belong to a deliberate strategy of returning to the apocalyptic sources of Christianity.156 148
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150 151 152
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FULLER (1971) 161. Cf. DUNN (1977) 363: Jude "probably qualifies (as early Catholic) if only because for it too 'the faith' has al ready become fixed and established - though there is also evidence in Jude of a livelier and less formalized experience of the Spirit than would be typical of early Catholicism." E. g. FARRAR (1882) 236 - 241; WAND (1934) 191; McNEILE (1953) 241- 242. E. g. GREEN (1968) 43, 46; GRUND MANN (1974) 15 -16; EYBERS (1975); ELLIS (1978). PERRIN (1974) 261- 262; HAHN (1981) 213 - 214. PERRIN (1974) 262. Stressed by EYBERS (1975) 116 -117. ROWSTON (1971) 76 -79; ID. (1975) 559 - 560. ROWSTON (1971) 100-119; ID. (1975) 561-562.
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However, this is surely too subtle a view of Jude's work, which be ars no indications of such a self-conscious choice of approach. Unlike Paul in 1 Cor. 15 and the author of 2 Pet. 3, Jude does not assert apocalyptic eschatology against denials of it. He takes it for gran ted and assumes his readers will. It is the world-view within wh ich he naturally thinks.
V. The Opponents Throughout the his tory of scholarship the opponents in Jude have normally been regarded as in some sense Gnostics, and as either identical with or very similar to the opponents in 2 Peter. Thus, according to ZAHN, "There is no essential difference between the descriptions of 2 Peter and Jude."157 The opponents in both letters were treated synthetically as one subject in WERDERMANN'S monograph, 158 and in many commentaries. 159 Until recently there have been only occasional reservations about this procedure. 160 It has probably distorted the picture of Jude's opponents rather less than that of 2 Peter's, because it is in Jude's references to the opponents that the most plausible evidence for their Gnostic character has usually been found. Clement of Alexandria thought that Jude wrote prophetically of the Carpocratians,161 but modern writers who have accepted this identification have used it as evidence of a second-century date for Jude. 162 Other specific Gnostic groups which have been suggested are the Docetists 163 and the Marcosians. 164 However, in this century the attempt to identify a particular secondcentury Gnostic sect has been largely abandoned, and many scholars are content to classify Jude's opponents as Gnostics or as antinomian Gnostics without further specification. 165 As in the case of 2 Peter, many scholars refer in
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ZAHN (1909) 279. WERDERMANN (1913). E.g. WINDISCH (1951) 98-99; SCHELKLE (1961) 230-234; GREEN (1968) 37-40. E. g. SALMOND (1907) viii. For re cent writers on 2 Peter who distinguish 2 Peter's opponents from Jude's, see seetion 111 of the article on 2 Peter in this volume (ANRW 11 25.5, p. 3724 H. above). Strom. 3.2.10 -11. CONE (1901) 2631; PFLEIDERER (1911) 251- 253; and for older representatives of this view, see SPITTA (1885) 503 n.1. Against this view, see SPITTA (1885) 503 -504; BIGG (1901) 313; ZAHN (1909) 292 - 293; COLON (1925) 1676. GOODSPEED (1937) 345, 347. BARNS (1905) 399-411, answered by MAYOR (1905). jüLlCHER (1904) 230 - 231; WERDERMANN (1913); LOISY (1935) 138; LECONTE (1949) 1285 -1286; BEKER (1962) 1010; SCHRAGE (1973) 218 - 219; GRUNDMANN (1974) 18; VIELHAUER (1975) 591; KRODEL (1977) 92 - 94.
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this connection to the beginnings of Gnosticism,166 "incipient Gnosticism," 167 "embryonic Gnosticism," 168 the "germs" of Gnosticism, 169 or Gnostic "tendencies,"170 and it is not always dear whether these scholars differ in more than terminology from others who deny that Jude's opponents should properly be called Gnostics at all. l71 Those who argue that Jude's opponents can easily be dated within the first century often adduce Paul's opponents in 1 Corinthians l72 and the Nicolaitans in Revelation 173 as groups with similar characteristics to those which Jude attacks in his opponents. In general it may be said that whether the opponents are regarded as Gnostics or only as some kind of precursors of the real Gnostics, there is nowadays little support for the view that they display dearly second-century Gnostic features, such as to require a late date. 174 The following are the main characteristics of the opponents in Jude in which dearly and specifically Gnostic teaching has been detected: (1) Their denial of God (if v 4 is interpreted in this sense) is said to represent the Gnostic degradation of the Old Testament Creator God to the status of demonic Demiurge. 175 (2) Their denial of Christ (v 4) is said to consist in docetic Christology.176 (3) Their rejection of °lordship' (v 8) is said to reflect the Gnostic view that the world is under the rule of the archons, not the highest God; 177 while their blaspheming of angels (v 8) can be taken as a further reference to the Gnostic archons. 178 (4) V 19 is interpreted in terms of the Gnostic division of mankind into psychics and spirituals. 179 LECONTE (1961) 70; HAHN (1981) 21l. SIDEBOTTOM (1967) 75; BRUCE (1980) 832; cf. EYBERS (1975) 118; MOFFATT (1918) 355: "the ineipient phases of so me loeal, possibly syneretistie, development of libertinism upon gnostie lines." 168 WIKENHAUSER (1958) 489. 169 FARRAR (1882) 242. /70 ERMONI (1910) 1808; cf. CANTINAT (1965) 597 - 598: "the initial tendeney out of whieh Gnosis wil develop." /7/ Cf. EYBERS (1975) 118: not "gnostieism in the striet sense"; BARTLET (1900) 346 - 347; CANTINAT (1973) 282. 172 SALMON (1894) 476-477; CHASE (1899) 805; SELWYN (1901) 259-265; ZAHN (1909) 280 - 282; SIDEBOTTOM (1967) 70; ELLIS (1978) 231- 232; FUCHS (1980) 143. /73 MANSEL (1875) 70-71; HUTHER (1881) 383-384; GLOAG (1887) 367-368; BARTLET (1900) 346 - 347; ZAHN (1909) 282 - 283; ERMONI (1910) 1808; MOFFATT (1918) 354 n.; ROBINSON (1976) 172. 174 ButSIDEBOTTOM (1967) 76, still thinks the Gnostie eharaeter of the opponents requires a seeond-eentury date. /75 PFLEIDERER (1911) 251; cf. GRUNDMANN (1974) 30. 176 MAYOR (1907) 27; PFLEIDERER (1911) 251; WAND (1934) 200, 208; GREEN (1968) 162. m PFLEIDERER (1911) 251; WINDISCH (1951) 48. /78 SIDEBOTTOM (1967) 88. 179 PFLEIDERER (1911) 252; MOFFATT (1918) 355; KELLY (1969) 284-285; ROWSTON (1971) 355; GRUNDMANN (1974) 46. 166 167
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(5) The reference to "the only God" (v 25; cf. v 4: "the only Master") is understood as directed against Gnostic ideas of the Demiurge and the archons. I80 However, all these interpretations have been contested exegetically, 181 even by many who regard the opponents as in some sense Gnostics, and are scarcely necessary interpretations. It seems unlikely that Jude should oppose such extensive deviations from common Christian belief with such obscure hints of disapproval. Once the attempt to read such clearly Gnostic ideas into Jude is given up, we are left with a picture of the opponents as charismatics who, on the basis of their understanding of grace, rejected all moral constraint and authority. Everything Jude says about them can be directly related to their antinomianism, which is the target of his attack. 182 The most puzzling feature, their attitude to angels (vv 8 -10), is probably to be understood with reference to angels as guardians of the Law and of the moral order of the world. 183 Such an attitude to the angels of the Law does resemble the views of many later Gnostics, but there is no evidence that Jude's opponents went any further in the direction of Gnostic dualism. In the absence of cosmological dualis m it is probably misleading to speak of Gnosticism at all. At most the antinomianism of Jude's opponents was one of the streams which flowed into later Gnosticism. Of special interest is the relationship which many scholars, especially on the basis of v 4, have postulated with Paulinism. The "Tübingen school' regarded Jude as a late second-century Jewish-Christian tract against Paulinist Christians, while RENAN, taking Balaam (v 11) to be a nickname for Paul (cf. Rev. 2:14-15), thought Jude was actually written against Paul himself at the time of the Antioch incident. 184 The moderate view that the opponents of Jude were taking to an extreme and misinterpreting in a libertinistic way Paul's teaching about grace and the Law has frequently been suggested,185 and remains quite plausible. 186 According to ROWSTON, Jude opposed misunderstandings of Paul in a Gnostic sense which perhaps appeared when the Pauline corpus was published. 187 Among those who dissent from the general view that Jude's opponents were more or less Gnostic, are those who identify them as Essenes, 188 and IHO 181
MOFFATT (1918) 353; ID. (1928) 221; WAND (1934) 22l. Against all these points, see CHASE (1899) 804; and for examples of scholars who reject each of them, see (1) CHAINE (1939) 283; (2) WERDERMANN (1913) 92; CANTINAT (1973) 299; (3) CHAINE (1939) 283; BAUCKHAM (1983) 56 - 59; (4) BIGG (1901) 339; BAUCKHAM (1983) 106 -107; (5) WERDERMANN (1913) 91; CHAINE (1939) 335; ROBINSON (1976)
171-172. 182 18.1 184 18S
186 187 188
For a sketch of the opponents on these lines, see BAUCKHAM (1983) 11-12. CHAINE (1939) 308; CANTINAT (1973) 309; BAUCKHAM (1983) 11-12. RENAN (1869) 300-303. Against this view: SALMON (1894) 24-25. WEISS (1888) 122; WAND (1934) 194, 210; TAYLOR (1934) 439; CHAINE (1939) 283 - 284; LECONTE (1949) 1286. BAUCKHAM (1983) 12. ROWSToN (1971) 31; ID. (1975) 556 -557. DANIEL (1968); ID. (1969) 68; SZEWC (1976).
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REICKE, who finds in Jude the political agitators he finds throughout the Catholic epistles. 189 Remarkably, ELLIS regards the opponents as Judaizers, the same as those encountered by Paul. 190 CARR finds similarities with Edessan Christianity.191 Aseries of scholars have denied that the opponents in Jude were teachers with a specific religious message at all: Jude's "language is fully satisfied if we suppose them to be private members of the Church who lived ungodly lives, and who were insubordinate and contumelious when rebuked by their spiritual superiors." 192 However, the implication of vv 11-13, especially the implied description of them as shepherds in v 12, is that the opponents were teachers,193 and v 8 (Evu1tvta~6J..lEVot) suggests that they claimed prophetic revelations as authority for their teaching. 194 Finally, WISSE proposes a radical hypothesis which dispenses with any identification of the opponents at all. Jude's letter (which he regards as a genuinely 'catholic' letter, i. e. "addressed to Christendom in general"195) has no specific heretics in mind, but is "an eschatological tract" about the false prophets of the last days. The characteristics of the opponents are not drawn from the historical situation, but are mostly "stock phrases taken from the description of the eschatological false prophets in Jewish and early-Christian literature. " Jude's purpose "is to inform Christians everywhere that the enemies of the last days have arrived."196 Against WISSE, it may be said that Jude is trying to demonstrate to his readers that the false teachers in their churches actually are the false prophets of the last days. He would have failed in his purpose if the characteristics he attributes to them were not actually to be found in the false teachers known to his readers.
VI. Date In the scholarship of the past century Jude has been assigned to an extraordinarily wide range of dates, from the 50 s to the late second century.197 IX'! 19() 191
1'12
191 194
1'15
1'16 1'17
(1951), (1964). (1968) 235. CARR (1981) 131-132. SALMON (1894) 477; so also HOFMANN (1875); CHASE (1899) 804- 805; other 19th-century representatives of this view mentioned by WEISS (1888) 121. WEISS himself regarded the opponents as "Iibertines on principle": WEISS (1888) 122. BAUCKHAM (1983) 79 - 92. BAUCKHAM (1983) 55 - 56. WISSE (1972) 135. WISSE (1972) 142. The following dates are suggested in the literature: c. 54 RENAN (1869) 55 - 65 ELlJS (1978) S8 - 69 SELWYN (1901) REICKE
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Recent writers show little inclination to date the work very far into the second century, but otherwise the range of date remains very wide, and there seems no sign of any convergence of scholarly opinion on this issue. This situation partly reflects the fact that Jude oHers few indications of date, and partly corresponds to the fact that the interpretation of aspects of the work which could be relevant to its date is very much debated. Thus, we have already considered the question of <early Catholicism' in Jude (section IV, p. 3804 H. above) and the identity of the opponents (section V, p. 3809 H. above), both of which have had considerable influence on estimates of the date of Jude. The argument that Jude presupposes a developed Gnosticism of a secondcentury kind has declined in popularity in recent scholarship, and this may account for the fact that very late dates (after c. 120) are now rarely suggested,
60 - 65 60 -70 60 - 80 61 62 - 67 62-70 62 - 80 63 - 69 65 - 80 c.68 68 - 80 c. 70 70 -75 70-80 70-100 70 - 130 c. 75 c.80 80 - 90 80-100 c. 90 90 - 100 90 - 110 90-120 c. 100
(1888); BIGG (1901) (1887); SALMOND (1907) WIKENHAUSER (1958); PAYNE (1969) ROBINSON (1976) VREDE (1916); WILLMERING (1953) CHARUE (1946) KEIL (1883) WANDEL (1898) KÜHL (1897); CHASE (1899); GREEN (1968); GUTHRIE (1970) SYMES (1921) EYBERS (1975) CANTINAT (1965) WOHLENBERG (1923) BARTLET (1900); MAYOR (1907); CHAINE (1939) LECONTE (1961) DANKER (1982) ZAHN (1909) HOFMANN (1875); SPITTA (1885); WERDERMANN (1913); DALToN (1969) SODEN (1899) KNOPF (1912); KELLY (1969); FUCHS (1980) REICKE (1964) WINDISCH (1951) KUGELMAN (1980) HAHN (1981) MOFFATT (1928); LEANEY (1967); SCHRAGE (1973); KÜMMEl. (1975); VIELHAUER (1975) 100 -110 BEKER (1962) 100 -120 HOLLMANN (1907); SIDEBOTTOM (1967) 100-125 TAYLOR (1934); FULLER (1971) 100 -130 HARNAcK (1897) 100-140 PERRIN (1974) 100-180 JÜLlCHER (1904) c. 125 GOODSPEED (1937) c. 140 DAVIDSON (1894) 140 -150 LOlsy (1935) after 160 PFLEIDERER (1911) c. 160 BARNS (1905) WEISS
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but the assumption that Jude belongs to the "early Catholic' period, and is therefore post-apostolic, is still very influential. However (as section IV has indicated) it is also very questionable. The alternative characterization of Jude, as deriving from Palestinian apocalyptic Christianity, opens up the possibility of a relatively early date but cannot rule out a relatively late date. Only three other considerations have had any significant influence on views of the date of Jude. In the first place, the literary relationship with 2 Peter provides either a terminus a quo (if 2 Peter is prior) or a terminus ad quem (if Jude is prior), but in either case this only relates Jude to the equally wide range of dates which scholars have proposed for 2 Peter. Secondly, some older scholars argued that Jude 5 b refers to the fall of Jerusalem in A.D. 70, and therefore provides a terminus a quo. 198 Others denied such a reference, but argued that Jude would have referred to the fall of Jerusalem if it had occurred when he wrote, so that A.D. 70 is a terminus ad quem. 199 Surprisingly, ROBINSON, whose thesis about the dating of the New Testament documents hinges on lack of reference to the fall of Jerusalem, makes little of this point in relation to Jude. 200 In this he belongs to the general consensus of scholarship, which interprets Jude 5 b without reference to the fall of Jerusalem but also without relevance to the date of the letter. 201 Modern scholarship has been much more impressed by the chronological implications of Jude 17, which has often been said to represent the age of the apostles as belonging to the past. 202 However, serious exegetical objections to this view have also been made sufficiently often to merit serious consideration. 20., (1) The verse does not represent the apostles themselves, but only their predictions, as belonging to the past. 204 Ir need not follow that the apostles are no longer making such predictions, and so must be dead or dispersed,205 because v 17 should be interpreted in li ne with vv 3 and 5, which indicate that Jude is recalling his readers to the instruction they received at their conversion, from the apostles who founded their churches. 206 Understood in this way, Jude's statement is exactly parallel to many of Paul's in which he
I'IH 1'1'1
2011 201
202
20] 2114 20\"
20h
(1916) 94; and others listed in MOFFATT (1918) 346; cf. MAlER (1904) 397. (1909) 252-255; and others listed in MAlER (1904) 395. ROBINSON (1976) 172. MOFFATT (1918) .346 - 347; LECONTE (1949) 1287; CANTlNAT (1973) 287; GRUNDMANN (1974) 17. MOFFATT (1918) 346; SIDEBOTTOM (1967) 78; KELLY (1969) 233, 281; GRUNDMANN (1974) 16; KÜMMEL (1975) 428. See, generally, ROBINSON (1976) 172-173; ELLIS (1978) 253-254; BAUCKHAM (1983) 103. WAND (1934) 188. For the view that the dispersal of the apostles would satisfy the requirements of the verse, see CHASE (1899) 803; BIGG (1901) 314. Thc imperfect EAqov cannot he pressed against this interpretation, becallse Paul uses similar imperfects to refer to his teaching during his one, initial visit to Thessalonica (I Thess. 3:4; 2 Thess. 2:5; 3: 10). I Thess. 3:4 provides a good parallel to the prediction in Jude 17, already fllifilled at the time of writing. VREDE
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refers his readers back to the teaching he gave them when he founded their churches (1 Cor. 15:1- 3; Gal. 1:9; 1 Thes. 4:1- 2), with the one difference that, since Jude was evidently not one of the founding missionaries of the churches to which he writes, he speaks of the apostles' teaching rather than his own (but cf. Rom. 6:7; 16:17). As in the case of Jude 3, there has been a tendency to give similar language in Paul and Jude one sense in Paul and another sense in Jude. (2) The natural meaning of v 18 is that Jude's readers themselves heard the apostles' preaching. 207 In that ca se, the verse implies that most of the original converts were still living, and thus puts not a lower but an upper limit on the date, though since we do not know when the churches Jude addresses were founded the indication of date is still very vague.
VII. Authorship
The identity of the Judas to whom the letter is attributed is a distinct question from whether the name is used authentically or pseudonymously, though inevitably the two questions have been somewhat interconnected. The following identifications of Jude have been made: (1) The overwhelming majority of scholars have understood this Judas be the brother of Jesus (Mt. 13:55; Mk. 6:3; Hegesippus, apo Eusebius, Hist. Eccl. 2.19.1-3.20.6). This view is strongly supportcd by the phrase, "brother of James," which distinguishes this Judas from others of the same name by mentioning his relationship to the only man in the primitive church who could be called simply 'James' without risk of ambiguity. (2) The tradition al view, before the nineteenth century, was that the author was Judas the apostle, one of the Twelve (Lk. 6:16; Acts 1:13: '!ouou<; '!uKffißou used to be translated, as in the AV, "Judas the brother of James" on the strength of the analogy with Jude 1). This is not really an alternative to (1), since most writers who took this view held the apostle "Judas of James" to be the same person as the relative of Jesus mentioned in Mk. 6:3. A number of nineteenth-century scholars still attributed the letter to the apostle Judas,208 and since the Council of Trent had taken this view it was still found in Roman Catholic scholarship until recently.209 JESSEIN (1821)210 was the first to argue in detail against it, distinguishing the brother of Jesus and author of Jude to
207
(1899) 803; WAND (1934) 190; GRUNDMANN (1974) 44-45; EYßERS (1975) 115; (1976) 173; ELLIS (1978) 254. Against this view: KELLY (1969) 282. HOFMANN (1875); WORDSWORTH (1882) 137-139; KEIL (1883) 295-296; others listed in MOFFATT (1918) 356; GLOAG (1887) 358 -359. E. g. VREDE (1916) 91- 92; WILLMERING (1953) 1191. According to WEISS (1888) 127. CHASE
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from the apostle Judas, and it has now been generally abandoned, even in Roman Catholic scholarship. 211 (3) A few scholars have thought that the Judas intended is the apostle Thomas, who in Syrian Christian tradition was known as Judas Thomas. 212 Since this tradition interpreted the name Thomas as meaning that this apostle was the
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Until c. 1960 a considerable majority of scholars maintained the authenticity of Jude against an important minority who regarded the letter as pseudepigraphal. During the last two decades the pseudepigraphal hypothesis seems to have gained ground, and has been adopted in most of the important commentaries of this period. Those who defend authenticity remain, however, a significant minority. The pattern is thus rather different from the history of opinion on the authenticity of 2 Peter, where the case for pseudepigraphy has been much more generally accepted for a much longer period. This difference indicates that in the case of Jude the arguments for and against authenticity are more evenly balanced and much less decisive. Very often the matter has been decided largely in terms of the considerations relevant to the date of Jude (identity of the opponents, <early Catholicisrn,' interpretation of v 17). Hegesippus' story about the grandsons of Jude in the reign of Domitian (Eusebius, Hist. Eccl. 3.19.1- 3.20.8) has normally been thought to imply that Jude was then dead, but it is still possible to regard the letter as authentic and to date it as late as c. 80. Thus the interpretation of v 17 in terms of a post-apostolic situation has not been a decisive argument against authenticity.222 The <early Catholic' reading of Jude and the view that the opponents represent a relatively developed Gnosticism have been more prejudicial to authenticity. A favourite argument against the hypothesis of pseudepigraphy has been that Jude was too obscure a figure to be adopted as a pseudonym. 223 To answer this point, a few scholars who favour pseudepigraphy postulate some
(1900); BIGG (1901); MAlER (1906); ID. (1906 A); SALMOND (1907); MAYOR (1907); ZAHN (1909); MAYOR (1910); ERMONI (1910); JAMES (1912); VREDE (1916); WOHLENBERG (1923); COLON (1925); HOLTZMANN (1926); WAND (1934); CHAINE (1939); CHARUE (1946); LECONTE (1949); WILLMERING (1953); WIKENHAUSER (1958); CRANFIELD (1960); LECONTE (1961); SCHLATTER (1964); CANTINAT (1965); LENSKI (1966); GREEN (1968); PAYNE (1969); DALToN (1969); GUTHRIE (1970); LAWLOR (1976); ROBINSON (1976); BRUCE (1980); BAUCKHAM (1983). For earlier advoeates of authentieity, see GLOAG (1887) 355. Authors sinee 1880 who hold Jude to be pseudepigraphal: DAVIDSON (1894); CONE (1901); JÜLICHER (1904); BARNS (1905); HOLLMANN (1907); PFLEIDERER (1911); KNOPF (1912); Lmsy (1935); GOODSPEED (1937); HAUCK (1937); Lmsy (1950); WINDISCH (1951); BARNETT (1957); SCHELKLE (1961); REICKE (1964); LEANEY (1967); SIDEBOTTOM (1967); MlcHL (1968); KELLY (1969); RowsToN (1971); FULLER (1971); WISSE (1972); CANTINAT (1973); SCHRAGE (1973); GRUNDMANN (1974); PERRIN (1974); KÜMMEL (1975); RowsToN (1975); VIELHAUER (1975); KRoDEL (1977); KUGELMAN (1980); FUCHS (1980); HAHN (1981). For earlier advoeates of pseudonymity, see GLOAG (1887) 355. Writers who leave the question open are McNEILE (1953); SCHNEIDER (1961); DANKER (1982). The only writer who seems to have suggested that Jude is only partially authentie ("slightly modified by a second-eentury editor") is SYMES (1921) 189. 212 Seholars who regard Jude as authentie and date it in the period 70 - 85 include MAYOR (1907); ZAHN (1909); WOHLENBERG (1923); CHAINE (1939); DALToN (1969); cf. GRUNDMANN (1974) 16. m FARRAR (1882) 220 - 221; WEISS (1888) 127 -128; ZAHN (1909) 268; MOFFATT (1918) 357; WOHLENBERG (1923) XLVIII; CRANFIELD (1960) 148; GREEN (1968) 46; GUTHRIE (1970) 907.
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RICHARD ].
BAUCKHAM
real connection with Jude: that the author was a disciple, friend or relative of Jude,224 or belonged to circles influenced by Jude. 225 Others point to the authority of James in the early church, especially in Jewish-Christian circles, and think the choice of the pseudonym Jude was a way of claiming the authority of James. 226 Some have thought that Jude was considered a more suitable pseudonym than James for a writer conscious of his post-apostolic situation because Jude oudived James. 227 Some have thought a relatively obscure pseudonym (but one connected with James and with Jesus hirnself) suited the author's purpose. 228 The most plausible defence of the pseudonymous use of the name Jude is that which argues that Jude was not in fact an obscure figure in the Jewish-Christian circles from which the letter must come. 229 Thus, ROWSTON finds the choice of pseudonym natural, within the Palestinian
(1964); MICHL (1968); GRUNDMANN (1974) 15 -16. (1907) 572. 226 SCHRAGE (1973) 220; FUCHS (1980) 147. m ]ÜLICHER (1904) 232; HAHN (1981) 216 - 217. m DANKER (1982) 1154. 229 CANTINAT (1973) 286-287. 2.10 ROWSTON (1971) 76-79, 83-85; 10. (1975) 559-561. 2.11 Cf. FARRAR (1882) 223 - 224; BIGG (1901) 318 - 319; GREEN (1968) 44; 21-23. m KEL.LY (1969) 233; KUGELMAN (1980) 81. m CHASE (1899) 802; cf. BAUCKHAM (1983) 6. 214 FARRAR (1882) 236. 114
REICKE
m
HOLLMANN
BAUCKHAM
(1983)
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the Semitic features of the style should not be overstressed,235 and certainly cannot support MAIER'S conjecture that Jude wrote the letter in Aramaic. 236 Secondly, it is difficult to estimate how competent in Greek a Galilean Jew could have been. 237 Recent studies have tended to stress the extent to which Greek as weH as Aramaic was spoken in first-century Palestine and the impact of hellenistic culture in Palestine. Moreover, we know so little about Jude that it is impossible to set limits to the extent to which, in a long career as a Christian missionary, he could have acquired a rhetorical skill in Greek. 238 Finally, the hypothesis of a Greek-speaking secretary is always available. 239
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VIELHAUER, P., Geschichte der urchristlichen Literatur. Einleitung in das Neue Testament, die Apokryphen und die Apostolischen Väter, Berlin - New York 1975 VREDE, W., Judas-, Petrus- und Johannesbriefe, in: Die heilige Schrift des Neuen Testaments, ed. F. TILLMANN, IV, Bonn 1916
VREDE (1916)
WAND (1934) WANDEL (1898) WEISS (1888) WERDERMANN (1913) WIKENHAUSER (1958) WIKGREN (1967)
WILLMERING (1953)
WINDISCH (1951) WISSE (1972)
WOHLENBERG (1923) WORDSWORTH (1882)
ZAHN (1909)
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Addenda The following works ca me to my attention too late for this article to take account of them: BAUCKHAM, R., James, 1 and Peter, Jude, in: Ir is Written. Scripture Citing Scripture: Essays in Honour of Barnabas Lindars SSF, ed. D. A. CARSON and H. G. M. WILLIAMSON, Cambridge 1988
3826
RICHARD
J.
BAUCKHAM
DEHANDSCHUITER, B., Pseudo-Cyprian, Jude and Enoch. Some Notes on 1 Henoch 1 : 9, in: Tradition and Re-Interpretation in Jewish and Early Christian Literature. Essays in honour of Jürgen C. H. Lebram, ed. J. W. VAN HENTEN et el., Leiden 1986, 114-120 DESJARDINS, M., Protrayal of the Dissidents in 2 Peter and Jude: Does it tell us more about the "Godly" than the "Ungodly"?, Journ. for the Study of the New Test. 30 (1987), 89-102 FossuM, J., Kyrios Jesus as the Angel of the Lord in Jude 5 -7, New Test. Stud. 33 (1987), 226-243 GUNTHER, ]. J., The Alexandrian Epistle of Jude, New Test. Stud. 30 (1984),549-562 HEILIGENTHAL, R., Der Judasbrief: Aspekte der Forschung in den letzten Jahrzehnten, Theol. Rundschau 51 (1986), 117 -129 KLIJN, A. F.]., Jude 5 to 7, in: The New Testament Age. Essays in Honor of Bo Reicke, ed. W. C. WEINRICH, I, Macon, Georgia 1984, 237 - 244 OSBURN, C. D., 1 Enoch 80: 2 - 8 (67: 5 -7) and Jude 12 -13, Cath. Bib. Quart. 47 (1985), 296-303 RUBINKIEWICZ, R., Die Eschatologie von Henoch 9 -11 und das Neue Testament, Klosterneuburg 1984 SELLIN, G., Die Häretiker des Judasbriefes, Zeitschr. neutest. Wiss. 77 (1986), 206 - 225 SZEWC, E., "Doxai" in den katholischen Briefen und die qumranische Literatur, Folio Orientalia 21 (1980), 129 -140 WOLTHIUS, T., Jude and Jewish Traditions, Calvin Theol. Journ. 22 (1987), 21-41
1 Peter, 2 Peter, and Jude as Evidence for a Petrine Schoo} by
MARION
L.
SOARDS,
Dayton, Ohio
Contents Introduction . . . . . . . . . . . . . . .
3828
I. The Case for a Petrine Community 3829 1. The Obvious Relationships 3831 a) 1 Peter and 2 Peter . . . . . 3831 b) 2 Peter and Jude. . . . . . . 3831 2. Other Phenomena Suggesting the Context of a Community 3832 a) Literary Similarities and Dissimilarities . . . . . . . . . . 3832 b) The Liturgical Character of 1 Peter and the Liturgical Elements Within 2 Peter and Jude. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3834 c) Theological Dimensions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 d) Use of the OT, Pseudepigraphical Literature, and the NT . 3837 3. Conclusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840
11. A Comparison of the Petrine Community Reflected in 1 Peter, 2 Peter, and Jude to Nine Characteristics of Ancient Schools Identified by R. A. CULPEPPER . . . . 1. The Petrine Community Was a Fellowship of Disciples . . . . . . . . . . . . . 2. The Community Gathered Around and Traced Its Origins to a Founder, Si mon Peter, the Apostle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. The Petrine Community Valued the Teachings of Peter and the Traditions About Hirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Members of the Community Were Disciples or Students of Peter . . . 5. Teaching, Learning, Studying, and Writing Were Common Activities in the Petrine Community . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6. The Petrine Community Observed a Communal Meal . . . . . . . . . 7. The Petrine Community Had Rules or Practices Regulating Admission and Retention of Membership . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8. The Petrine Community Maintained Some Distance From the Rest of Society 9. The Community Developed Organizational Means of Insuring Its Perpetuity
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Final Observation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Addenda, by VANESSA OLIVER WARD, Dayton, Ohio 1. Literary Similarities and Dissimilarities . . . . 2. Liturgical Character of 1 Peter and Liturgical Elements in 2 Peter and Jude 3. Theological Dimensions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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3841 3842 3842 3842 3843 3843 3843
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MARION L. SOARDS
4. Use of Old Testament, Pseudepigraphical Literature, and New Testament 5. Conclusions . . . . . a) Authorship . . . . b) A Petrine School .
3848 3848 3848 3849
In troduction Three of the so-called General Epistles of the NT have doubly perplexed modern scholars. 1 Peter, 2 Peter, and Jude individually have puzzled scholars with regard to their authorship. In addition, articles and commentaries have dealt with the relationship of 1 Peter to 2 Peter and of 2 Peter to Jude. Striking conclusions have been drawn concerning the individual authorship of these letters, and equally impressive findings have been exposed with regard to the relationship of different pairs of these documents. But, there has been an overall failure to study the possible interrelationship of the three letters to one another, because the results of these various investigations traditionally have been viewed in isolation. Yet, by bringing these three letters together for study, by surveying a selected segment of research, and by relating the results of this investigation, one is able to create a synthesizing hypothesis which allows for the questions of authorship and interrelationship of the three letters to be answered simultaneously. This study seeks to establish the existence of a Petrine School l in early Christianity. First, evidence is examined that supports the hypothesis of a Pe trine community. Then, four reasons for understanding that 1 Peter, 2 Peter, and Jude are best viewed together and in association with this community are presented: (1) The literary similarities and dissmilarities in the documents are best explained if they were written and/or used by different persons in one community. (2) The liturgical character of 1 Peter and the liturgical elements within 2 Peter and Jude seem to reflect the life of a community. (3) The theological dimensions of the documents are best explained if they were written and/or used by different persons in one community. (4) The way in which the authors use the OT, pseudepigraphical literature, and the NT suggests a community environment. After surveying the evidence which supports (A) the hypothesis of a Petrine community and (B) the reasons for viewing 1 Peter, 2 Peter, and Jude For abbreviations see S. SCHWERTNER, Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete (Berlin/New York: de Gruyter, 1974) I
So far as I can determine, E. BEST (I Peter [New Century Bible; London: Oliphants, 1971] 63) was the first scholar to use 'Petrine school'; he does so, however, referring only to the origin of 1 Peter, and he does not develop the idea.
1 & 2 PETER, JUDE: EVIDENCE FOR A PETRINE SCHOOL
3829
together and in the context of that community, the three letters are analyzed in comparison with nine traits which have been determined to be essential characteristics of an ancient school. 2 As will be seen, the results of this phase of the present investigation suggest that 1 Peter, 2 Peter, and Jude reflect a Petrine community that was indeed a Petrine school.
I. The Case for a Petrine Community
In attempting to settle the debate concerning the authorship of 1 Peter, modern, critical scholars have frequently, variously, and usually without elaboration attributed the letter to a 'Petrine community.' 3 While this interpretation has much to commend it, the failure oE scholars to offer a systematic exposition of this position has not won for it the support it merits. Recent work by J. H. ELLIOTT 4 attempts to rectify this dearth of discussion oE the idea of a Petrine community. ELLIOTT proposes as "a possibility worthy oE further consideration" that "1 Peter originated from a Petrine group in Rome." He argues for this position, offering three lines of reasoning in support of the existence oE the group per ses and ten points in support oE the Iocation oE the group in Rome. 6 For the purposes oE the present study, the Iocation of the group is not as crucial as the establishment oE the existence oE the community; thus, the evidence concerning the place oE composition is laid aside in favor oE a presentation oE the main lines oE ELLIOTT'S discussion of the existence oE the group: First, in accordance with the known dynamics oE social and religious movements, "the existence oE a Petrine group was inevitable from a social and practical point oE view," Eor "the experiences, thoughts, visions and actions oE one person only become socially relevant and effective when they are shared by a group or groups oE sympathizers." Second, the record in the NT demonstrates that Peter did not live and act alone; indeed, he is consistently associated with smaller groups Eormed by Eamily ties (Andrew),
2
J
4
5 6
R. A. CULPEPPER, The Johannine SchooI. An Evaluation of the Johannine-School Hypothesis Based on an Investigation of Ancient Schools (Soc. BibI. Lit. Diss. Sero 26; Missoula, MT: Scholars Press, 1975). E. LOHSE, Paränese und Kerygma im 1. Petrusbrief, ZNW 45 (1954) 68 - 89 (= ID., Die Einheit des Neuen Testaments. Exegetische Studien zur Theologie des NT lGöttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1973] 307 - 328); E. BEST, I Peter 49 - 63; J. H. ELLIOTT, The Rehabilitation of an Exegetical Step-Child: 1 Peter in Recent Research, JBL 95 (1976) 242-54; L. GOPPELT, Der erste Petrusbrief (MeyerK 12/1; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1978) 30 -70, 345 - 55; and J. L. BLEVINS, Introduction to 1 Peter, RExp 79 (1982) 401- 413. J. H. ELLIOTT, AHorne for the Homeless (Philadelphia: Fortress, 1981) 267 - 95, esp. 270-80. ELLIOTT, Horne 272 -73. Elliott, Horne 290-91, n. 15.
3830
MARION L. SOARDS
geographical assoclatIons (Galilee, Jerusalem, Antioch, Corinth), and ministerial and leadership roles (e.g., Peter, James [the brother of the Lord], and John). Third, 1 Peter itself testifies to the existence of the group ELLIOTT proposes when, along with the salutation from Peter, it names Silvanus, Mark, and an unnamed Christi an "sister" (see 5:12-13). ELLIOTT's thesis is certainly plausible, and support for the probability of his position is found in four other areas. (1) Scholars 7 have long since recognized the existence of a "Johannine
circle"g or a "community of the Beloved Disciple."9 The existence of this community demonstrates that communities such as that described by ELLIOTT existed. (2) The nuanced interpretation of passages betraying a particular motif in the Gospel according to John afford further support. Scholars now commonly read the Gospels, esp. John, as evidence of the communities from which the Gospels came. 1O Moreover, "it is now generally agreed that the Beloved Disciple was areal historical person who has representative, paradigmatic, or symbolic significance in John." 11 In short, the Beloved Disciple symbolizes the Johannine experience of Christianity. With this in mind, one sees the issue of the Beloved Disciple's relationship to Peter raised in passages like John 20:1-10 and 21:1-25. If in these passages, as the consensus of Johannine scholars maintains, the Beloved Disciple serves literarilly12 a paradigmatic function related to the Johannine Community, should not the character Peter 13 be understood in the same manner, i. e., as a symbol for "those who may have been pressing claims of authority derived from Peter"?14 (3) In 1 Cor 1:12 and 3:22 Paul writes to the Corinthian church reprimanding its members for the formation of factions within the congregation. Paul describes the situation in vivid terms indicating that the Corinthians have drawn lines among themselves using the names of Paul, Apollos, Cephas (Peter), and Christ. These cliques were not fuHy developed communities, but
7
8 l)
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11
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I.l
14
See R. KYSAR, The Fourth Gospel. AReport on Recent Research, in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt (ANRW), ed. W. HAASE, 11. 25/3 (1985) 2389-2480 (Berlin - New York: de Gruyter, 1985). See O. CULLMANN, The Johannine Circle (Philadelphia: Westminster, 1975). See R. E. BROWN, The Community of the Beloved Disciples (New York: Paulist, 1979). E.g., J. L. MARTYN, History and Tradition in the Fourth Gospel (2nd ed.; Nashville: Abingdon, 1978). R. A. CULPEPPER, Anatomy of the Fourth Gospel (Foundations and Facets; Philadelphia: Fortress, 1983) 121. R. SCHNACKENBURG (The Gospel According to St. John, III rNew York: Crossroad, 1982 - German original, 1975] 307 -14, 376 - 87) is an excellent example of a scholar who is able to defend the historical existence of the Beloved Disciple while thoroughly recognizing the literary function of the character in the Fourth Gospel. Concerning 'Peter' as a symbol in Christian (even NT) thought, see R. E. BROWN, K. P. DONFRIED, and J. P. REUMANN, Peter in the New Testament (Minneapolis/New York: Augsburg/Paulist, 1973) 162 - 68 CULPEPPER, Anatomy 122.
1 & 2 PETER, JUDE: EVIDENCE FOR A PETRINE SCHOOL
3831
one sees here another example of the tendency among early Christians to identify with prominent figures, one of whom was Peter. (4) In discussing Mark's Gospel Eusebius (Ecclesiastical History III. 39.15) records that Papias referred to Mark as Peter's interpreter, who followed Peter and wrote his Gospel after hearing Peter's preaching. Generally, scholars are skeptical of the accuracy of this claim; 15 but, apart from the issue of correctness, one is left to account for the idea presented therein that Peter had a folIower who wrote as a result of their association. In light of ELLIOTT'S arguments and these observations, the next section of this study works with the hypothesis of the existence of a Petrine community in considering the possible interrelatedness of 1 Peter, 2 Peter and Jude. In so doing, this essay seeks to extend and clarify the hypothesis.
1. The Obvious Relationships a) 1 Peter and 2 Peter These letters are related in two ways: by the name of Peter and by certain elements of content. Both 1 Peter and 2 Peter open by claiming Peter as author. 1 Pet 1:1 names llE'tpOe; unocrtOAOe; 'Illcrou Xptcrtou as author; and 2 Pet 1:1 reads, ~UIlEffiv llEtpOe; ÖOUAOe; KUi. unocrtOAOe; 'Illcrou Xptcrtou. Furthermore, scholars frequently notice that 1 Peter and 2 Peter begin and end in a similar fashion. 16 Indeed, 2 Pet 1:2 echoes 1 Pet 1:2 (XUpte; UlltV KUt EiPTJVll 1tA1l8uv8Eill) - and amplifies the basic salutation of 1 Peter (EV E1ttYVrocrEt tOU 8EOU KUt 'Illcrou tOU Kupiou 111l0W) 17. In closing, 1 Pet 5: 11 says, uunp 11 öo~u KUt 'to Kputoe; Eie; tOUe; uloovue; tmv ulrovffiv' UIlTJV; and 2 Pet 3: 18 reads, UUt
16
17
18
19
E. g., R. M. GRANT, Eusebius as Church Historian (Oxford: Clarendon, 1980) 61; and H. KÖSTER, Einführung in das Neue Testament (Berlin: de Gruyter, 1980) 603. E. M. SIDEBOTTOM, James, Jude and 2 Peter (New Century Bible; London: Nelson, 1967) 97. The citations follow E. NESTLE - K. ALAND Novum Testamenturn Graece (26th ed.; Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 1979) which, for 1 Peter, 2 Peter, and Jude tends to follow A while carefully attending to the readings in p 72, B, and N. SIDEBOTTOM, James 97. Compare, however, W. J. DALTON, The Interpretation of 1 Peter 3,19 and 4,6: Light from 2 Peter, Bib 60 (1979) 547 - 55. For example, G. W. BOOBYER (The Indebtness of 2 Peter to 1 Peter, in: New Testament Essays: Studies in Memory of T. W. Manson, 1893 -1958 [Manchester: University Press, 1959] 34 - 53) argues that while Jude lay before the author of 2 Peter as that author composed his own work, the author's mind was dwelling upon the contents of 1 Peter.
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MARION L. SOARDS
b) 2 Peter and Jude These letters also have an obvious relationship to one another, for there is much similar material in the two letters, and portions of the two are almost exactly the same. Indeed, as many as nineteen of the twenty-five verses of Jude are in 2 Peter. For example, 2 Pet 2:17 reads, outoi EtcrtV 1tllyui ävuöpot Kui 0JliXAUt U1tO AuiAU1tOe; EAKUVOJlEVUt, oIe; 0 ~oq)Qe; tOU aKotOUe; tEtTlPlltut; whereas Jude 12 -13 says, outoi datV ... VEq>EAal ävuöpot U1tO aVEJlffiV 1tUpUq>EpOJlEVal ... oIe; 0 ~oq>oe; tou aKOtOUe; de; ui&vu tEtTlPlltUt. Arguing from such marked parallels in thought and vocabulary, scholarly consensus holds that 2 Peter is based in large part on an adaptation of Jude. 20 Confirmation of the appropriateness of this line of reasoning comes even in the work of J. A. T. ROBINSON, who, in attempting to assign the earliest possible date to the documents of the New Testament, still recognizes the secondary nature of 2 Peter in relation to Jude. He argues that the documents represent "a single mind writing at much the same time in a somewhat different context.,,21 Indeed, ROBINSON, contends that 2 Pet 3:1 refers to Jude rather than 1 Peter. Even if one does not accept this argument, one should notice that in his efforts to push back the dating of the NT, ROBINSON, feels obliged to recognize the relationship between 2 Peter and Jude and to argue that Jude has priority over 2 Peter in the interrelatedness. For these reasons, the present study works with the conclusion that the author of 2 Peter used Jude in composing his own letter.
2. Other Phenomena Suggesting the Context of a Community In this section the four reasons named above for viewing 1 Peter, 2 Peter, and Jude together and in the context of a Pe trine community are examined. a) Literary Similarities and Dissimilarities
1 Peter, 2 Peter, and Jude are recognized to be among the more linguistically polished books of the Greek NT. In terms of style, the author of 1 Peter appears to have studied and been influenced by the LXX, for he writes in a basically SeptuagintaI style, even reproducing phrases from the LXX, e. g. EUAOYlltOe; 0 0EOe; (1 Pet 1:3, compare Ps 65:20 [LXX]) and avu~ffimiJlEVot tae; 20
21
A standard NT introduction (e. g., W. G. KÜMMEL, Einleitung in das Neue Testament [20th ed.; Heidelberg: Quelle & Meyer, 1980] 379 - 80) may be consulted for a sketch of the line of reasoning that leads to the conclusion that 2 Peter depends upon Jude. A helpful list of the main parallels between 2 Peter and Jude is in SIDEBOTTOM, James 65 -68. For full details, consult J. B. MAYOR, The Epistles of Jude and 11 Peter (London: Macmillan, 1907) i-xxv. In interest of space and in light of the thorough work of MAYOR, I need not reherse the reasons for accepting the priority of Jude over 2 Peter herein. Redating the New Testament (Philadelphia: Westminster, 1976) 193.
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oenpuuc; (1 Pet 1:13, compare Prov 31:17a [LXX]). Yet, the letter shows a knowledge of Hellenistic literature by reflecting elements of secular Greek. 22 For example, 1 Pet 1:7 and 2:14 use E1tUlVOC; ("praise"), a word which is rare in the LXX, but common in classical Greek. In Rhet. 1.9.33 Aristotle defines and discusses E1tUtvOC;, establishing the word as something of a technical term in Hellenistic usage. Therefore, as E. G. SELWYN remarks, "It is not without significance that Liddell and Scott's "Greek Lexicon' throws far more light on this Epistle than Moulton and Milligan's "Vocabulary of the Greek Testament': its affinities, that is to say, are far less with the vernacular of the papyri and the Öcr'tPUKU than with literary Greek."23 Nevertheless, while the wording of 1 Peter reflects elements of secular Greek, a highly Semitic character is shown in a language pattern that is typical of biblical (LXX) rather than secular Greek. 24 As .N. TURNER comments, "I Peter wears aveneer of good stylistic revision upon a basic draft of the same kind of Greek that is found elsewhere in the NT."25 Conversely, 2 Peter and Jude demonstrate an acquaintance with the LXX by using its often distinctive vocabulary,26 but both letters employ primarily secular word order characteristic of Hellenistic literary authors. For instance, in both letters the prepositional phrase is allowed to intervene between the article and the noun according to good secular style; whereas in the LXX and much of the NT the noun and article occur together or more closely.27 All three letters make fine use of rhythm, although the devices are not identical. 1 Peter establishes rhythm by drawing out sentences with linking participles (1:3), by use of the relative clause to prolong the senten ce (1:6), by balancing prepositional and verbal phrases (1:10-11), by forming antitheses (1:18 -19), and by chiasmus (2:21). 2 Peter achieves rhythm by alliteration (1:19 - 21), by iambic cadence (2:1, 3 - 4), and by antithetical parallelism (4:6). Jude has both rhythm and rhyme: rhythm in balanced clauses and by alliteration (20-21); rhyme in vv. 8, 10-11. 28 (In part, these stylistic devices are related to the liturgical elements of t4e three letters which will be examined in the next portion of this study.) With regard to vocabulary, 1 Peter both reflects Septuagintal language and demonstrates a peculiarly Christian collection of Greek words. 29 2 Peter 22
23 24
25 26
27
2M
29
Voluminous documentation for both phenomena may be found in F. H. CHASE, Peter, First Epistle, in: Dictionary of the Bjble, ed. by J. HASTINGS 5 vols.; Edinburgh: Clark, 1898 -1904) 111.781; and in the relevant portions of Indexes I & II in E. G. SELWYN, The First Epistle of St. Peter (2nd ed.; London: Macmillan, 1947) 489 - 501. SELWYN, Epistle 26 - 27. N. TURNER, Style, A Grammar of New Testament Greek (Edinburgh: Clark, 1976) IV. 130. . Style IV. 130. See TURNER (Style IV. 139 and 143) for a listing and discussion of Septuagintal influence on Jude and 2 Peter. See TURNER (Style IV. 139 and 141) for a list of examples. For other examples, see TURNER, Style IV. 124, 139 - 40; SELWYN, Epistle 25 - 27; and MAYOR, Epistles xxvi -lxvii. TURNER, Style IV. 126 - 27.
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has many Hellenistic religious terms that the author uses in a Christian fashion. 30 Jude also employs Hellenistic religious jargon, but Jude is steeped in the vocabulary of the LXX more than is 2 Peter. 31 Furthermore, 1 Peter and 2 Peter tend to be redundant in the selection of words, 2 Peter moreso than 1 Peter. Correspondingly, in comparison with 2 Peter, Jude has a greater sense of style that motivates hirn to use synonyms whenever possible; yet, he and the author of 2 Peter share a remarkable affinity for the Greek of Aristotle,32 a Greek of which 1 Peter mayaIso have some knowledge (as no ted above). In summary, 1 Peter, 2 Peter, and Jude share linguistic characteristics that mark them out from other NT writings. One may see these in terms of style and vocabulary in the peculiar blending of Septuagintal and secular Greek found in all three letters. Moreover, it seems best to understand the findings as the results of different persons in one community producing the different documents. b) The LiturgicaI Character of 1 Peter and the Liturgical Elements Within 2 Peter and Jude Based on various observations concerning style, modern scholars have divided over the nature and purpose of 1 Peter. 33 The majority of contemporary scholars relates 1 Peter to a form of catechetical or liturgical activity, but beyond this agreement specific lines of interpretation are remarkably different. For example. F. L. CROSS builds upon the earlier work of H. PREISKER in interpreting 1 Peter as a baptismalliturgy related to the early Christian Paschal vigil. 34 CROSS argues for this interpretation from the structure of the letter and the frequent use of 1UIO"Xro and mi8THlu. F. W. BEARE denies the formal PaschaI association and contends that 1 Peter is a sermon containing an occassional quotation from memory of familiar creedaI formulas, developed along the lines of a common early Christian liturgy.35 R. P. MARTIN represents a number of scholars who understand 1 Peter as a genuine letter which includes two baptismaI sermons, one delivered before and the other delivered after the ritual. 36 In all of these interpretations there is the recognition of the
JO .11 32 B
34 3S
36
TURNER, Style IV. 141. TURNER, Style IV. 139. TURNER, Style IV. 139 and 142. For a summary of the positions of various scholars and for a grasp of the state of affairs in Petrine study up to 1970, see F. W. BEARE, The First Epistle of Peter (3rd ed.; Oxford: BlackweH, 1970) 212 -27. For developments in the next decade, see ELLroTT, Horne esp. the majesterial notes in this volume; and D. SYLVA, 1 Peter Studies: The State of the Discipline, BibI. TheoI. BuH. 10 (1980) 155 - 63. I Peter: A Paschal Liturgy (London: Mowbray, 1954). Epistle 226. MARTrN advances this thesis in: The Composition of I Peter in Recent Study, VoxEv 1 (1962) 29 - 42. O. S. BRooKs develops it further in: I Peter 3,21 - The Clue to the Literary Structure of the Epistle, NT 16 (1974) 290-305.
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pervasive liturgical character of 1 Peter, and such identification implies a setting in community worship.37 J. MOFFATT represents the consensus of modern scholars in identifying Judes as a "pastoral" and 2 Peter as a "homily."38 By comparing 2 Peter with 1 Peter (which he considers an authentie Petrine letter) he argues against the Petrine authorship of 2 Peter. Yet, MOFFATT views 2 Peter as dependent upon 1 Peter; and, moreover, he contends that 2 Peter and Jude are closely related. He argues that 2 Peter and Jude must have their origin in the same 'circle' of early Christian thought,39 since 2 Peter and Jude share many of the same stylistic and liturgical characteristics. MOFFATT describes certain stylistic devices within Jude, several of which are found in 2 Peter. These may be best understood as reflecting a liturgical pattern, wh ich implies a setting in the worship life of an early Christian community. They include a fondness for tripie groupings (vv. 2, 4, 5 -7, 8, 11-12, 23, 25), fivefold arrangement (vv. 12 -13, 16, 25), and balance and rhythm of structure (as discussed above). In summary, all three letters demonstrate material and patterns characteristic of early Christian liturgy. Indeed, the letters are alike, and simultaneously distinct from the majority of the writings of the NT, in that they seem both to come from and to be addressed to Christi ans in the setting of community worship. c) Theological Dimensions 1 Peter, 2 Peter, and Jude share an overarching conviction of the ultimate dependence of humanity on God. This is evinced at 1 Pet 1:3, 21; 3:21; 2 Pet 1:3; and Jude 24. Based upon this notion, in their messages to (various?) Christian audiences, th e lette r s a rti cul a te a co m mo neo nce rn for the preservation of (the) Christian faith, whether in the face of some sort of persecution or hardship (1 Peter) or with regard to internal problems that threaten the fellowship (Jude and 2 Peter 40 ). The thrust of the theology of 1 Peter is an exemplarist christology that emphasizes faithfully following Christ and suffering as did he. 41 Jude and 2 Peter admonish
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38
39 40
41
See further, C. F. D. MOULE, The Nature and Purpose of I Peter, NTS 3 (1956) 1- 11; D. SENIOR, The First Letter of Peter, BiTod 22 (1982) 5 -12. An Introduction to the Literature of the New Testament (Edinburgh: Clark, 1918) 358 and 364. Introduction 352. On Jude, see J. R. BUSTO SAlZ, La Carta de Judas a la luz de algunos escritos judios, EstB 39 (1981) 83 -105. On 2 Peter, see J. KLINGER, The Second Epistle of Peter: An Essay in Understanding, St. Vladimir's Theological Quarterly 17 (1973) 152-69, esp. 154-57; and H. C. C. CAVALLIN, The False Teachers of 2 Pt as Pseudo-Prophets, NT 21 (1979) 263-70. For various theological interpretations see, N. BROX, Tendenz und Pseudepigraphie im ersten Petrusbrief, Kairos 20 (1978) 110 - 20; M. E. KOHLER, La communaute des Chretiens selon la Premiere Epitre de Pierre, RTP 114 (1982) 1-21; R. KÜHSCHELM,
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the readers to loyalty, which is holding fast to the established norms of Christian faith and practice. These observations raise an important contrast among 1 Peter, Jude, and 2 Peter; namely, their understandings of faith. In 1 Peter, efaith' (1:5, 7, 9) is the combined activity of Christian believing, trusting, loving, and rejoicing (1:8) in Jesus Christ that allows those having such faith confidently (1:21) to lay hold of God's power (1:5), to resist the devil (5:8 - 9), and ultimately to "obtain salvation" (1:9). Thus, in 1 Peter, efaith' is a dynamic activity. In Jude, however, efaith' is understood differently. Jude 3 exhorts the readers "to contend for the faith once for all delivered to the saints" (E1tuyO)vi~Ecr9ut tij ä1tu~ 1tUPUÖ09EicrU toi<; uyiot<; nicrtEt), and v. 20 admonishes them to build themselves up on their most holy faith (E1totlCoÖOJlOUVtE<; EUUtOU<; tij uyto.nUtU UJlIDV 1tlcrtEt). 42 Herein, efaith' is conceptualized as normative Christian belief and practice; it is a basis for acceptable Christian thought and life, and it is static, not dynamic. 2 Peter demonstrates an understanding of efaith' between these two options. 2 Pet 1:1 greets "those who have obtained a faith of equal standing" (toi<; Icr6ttJloV 1lJliv AuxoucrtV 1ticrttv) with that of the author (and his circle, whoever they are), and 1:5 directs the readers to supplement their faith with virtue (E7ttXOPllYT]crUtE EV tij 1ticrtEt UJlrov tilv apEtT]v). epaith' in 2 Peter is a Christian characteristic that may be both obtained and supplemented by the readers. Thus, it is not understood so dynamically in 2 Peter as in 1 Peter, where the readers may or may not have 'obtained' their faith, but certainly do not need to supplement it, since it is to be exercised, not supplemented. Yet, efaith' is not so static in 2 Peter as in Jude, where it is thought to have been delivered in order to be built upon, not built up itself as in 2 Peter. As different as the understandings of efaith' appear to be in 1 Peter, 2 Peter, and Jude, one should recognize (as noted above) that all three letters articulate a common concern for the preservation of (the) C h r ist i a n fa i t h. 1 Peter understands that faith is preserved as Christians exercise it by loyally following the example of Jesus Christ, whereas Jude and 2 Peter contend that faith is perserved by Christian loyalty, which is holding fast to the established ideas and practices of Christianity. One encounters several problems in comparing and contrasting these documents. The situations addressed are different: 1 Peter speaks of persecution of the readers from without the congregation, while Jude and 2 Peter are concerned with internal discension in the churches they address. Moreover, one is obliged to recognize the essentially ethin' theological content of Jude and 2 Peter. One may establish what the authors mean in their uses of certain key terms (e.g., efaith'), but it is easier to form an image of those whom the authors denounce than to describe the total theology of the authors. In contrast, although the author of 1 Peter does not present a system of theology,
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Lines for Suffering: A Source-Critical and Theological Study of 1 Peter 2,21- 25, Bib 64 (1983) 381 -408. See F. HAHN, Randbemerkungen zum Judasbrief, TZ 37 (1981) 209 -18.
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because of the length and nature of 1 Peter, one may gain a fuller impression of the author's thought. In fine, 1 Peter, 2 Peter, and Jude are clearly different; but, no point of theology requires these documents to be viewed as contrary to one another or in isolation from one another. Indeed, the theological patterns are most easily explained by the letters having been written and used by different persons in one community, for the patterns observed suggest an ongoing process of theological reflection, as illustrated in the different understandings of efaith' in 1 Peter and Jude and the subsequent intermediate position of 2 Peter. d) Use of the OT, Pseudepigraphical Literature, and the NT 1 Peter, 2 Peter, and Jude share with other early Christian (and other religious, esp. Jewish) literature the penchant for quoting and referring to authoritative writings for the purpose of making and illustrating points. While there are clear differences among the three in terms of the sources used and the methods of employment, there are striking similarities that suggest a community environment. 1 Peter quotes the OT frequently and extensively (e.g., 2:6 - 8; 3:10 -12; 4:18). These quotations are from the LXX. In addition, as noted in the discussion of the vocabulary of 1 Peter, the letter is ripe with words and phrases from the LXX. 43 Moreover 1 Peter clearly reflects knowledge of Jewish legendary traditions, perhaps even of specific pseudepigraphic texts - see 1 Pet 3:19 and compare 1 Enoch 9:10; 10:11-15. Jude has no obvious quotation from the OT. The often cited parallel between Jude 9 and Zech 3:2 is best understood as coming into Jude as a quotation of the Assumption of Moses, one of the two pseudepigraphical texts that Clement of Alexandria 44 and Origen 45 recognize that Jude used, the other being 1 Enoch (in vv.6 and 14).46 But, Jude clearly knows the OT; for (as noted above) he employs the language and style of the LXX, and he illustrates using OT events and characters: the exodus (v. 5); Sodom and Gomorrah (v. 7); and Cain, Balaam, and Korah (v. 11). Like Jude, 2 Peter does not quote the OT; but unlike Jude, 2 Peter does not quote known, pseudepigraphical works. Prov 26:11 is often cited as a 43
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On 1 Peter and the OT, see E. BEST, I Peter II 4 -10 - A Reconsideration, NT 11 (1969) 270 - 93; A. FEUILLET, Les 'sacrifies spirituels' du sacerdoce royal des baptises (1 P 2,5) et leur preparation dans l'Ancien Testament, NRTh 96 (1974) 704 - 28; T. P. OSBORNE, L'utilisation des citations de l'Ancien Testament dans la premiere epitre de Pierre, RTL 12 (1981) 64-77; and K. R. SNODGRASS, I Peter 11. 1-10: Its Formation and Literary Affinities, NTS 24 (1977) 97 -106. Adumbrationes 2. De Principiis m.2.1. For a broad study of the tradition of the dispute of the good and evil angeIs reflected in Jude 9, see K. BERG ER, Der Streit des guten und des bösen Engels um die Seele, JSJ 4 (1973) 1-18; and, on Jude's employment of 1 Enoch, see C. D. OSBURN, The Christological Use of 1 Enoch 1.9 in Jude 14,15, NTS 23 (1977) 334-41.
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parallel to 2 Pet 2:22, but the text does not follow the LXX at this point and the proverb is coupled in 2 Peter with another non-canonical proverb, factors that make it most likely 2 Pet 2:22 depends on a non-canonical source (oral or written) for these lines. 47 Yet, 2 Peter, like Jude, demonstrates traces of Septuagintal language and style and uses OT happenings and persons for ilIustative purposes: Noah (2:5); Sodom and Gomorrah (2:6); and Balaam (2:15). With regard to the NT, a complex picture emerges with striking patterns of similarity and dissimilarity among the three letters. One often reads of 1 Peter's dependence upon Pauline (or deutero-Pauline) literature 48 and of parallels to gospel traditions. 49 Recently, scholars have approached these areas for study from the perspectives of form-historical criticism and tradition-historical criticism. The findings of such studies suggest that the parallels between 1 Peter and other NT writings, esp. the Gospels, Romans, and Ephesians, are best accounted for by common use of a wide variety of early Christian materials;50 namely, liturgical, parenetic, and catechetical traditions. 51 For example, E. BEST studies the relationship of 1 Peter and the gospel tradition by working with the assumption that such reminiscences of the gospel tradition as might appear in 1 Peter, if Peter were the author, would be dependent upon Peter's own remembrances of the Aramaic traditions of the gospel. Further, if a direct usage of a Greek translation of a known Gospel occurs, it implies secondary authorship for 1 Peter; since Peter would be dependent upon the teachings of Jesus hirnself rather than upon secondary traditions. The outcome of BEST's study is remarkable: He draws negative conclusions about the Pe trine authorship of the epistle; but he concludes that 1 Peter has contact with gospel tradition at apre-Gospels level in two blocks (Luke 6:22 - 33; 12:32 - 45) and in two (Mark 10:45; Matt 5:16) or perhaps three (Matt 5:10) isolated sayings. By name, Jude is associated with James, but there are no discernable connections between these letters to support the association. In fact, Jude has no obvious demonstrable contact with NT documents other than 2 Peter. jewish proverbs referring to pigs occur at Ahikar 8: 18 (syr); Ahikar 8: 15 (arb); Ahikar 8:24 (arm). 4H SELWYN, Epistle 363-466; BEARE, Episde 216-220; and C. L. MITTON, The Relation between 1 Peter and Ephesians, jThS, n. s. 1 (1950) 67 - 73. 49 The interest in resemblances between 1 Peter and the Gospels is usually motivated by a concern to affirm or deny that Simon Peter was the author of 1 Peter. A study that argues for Petrine authorship of the epistle is R. H. GUNDRY'S 'Verba Christi' in I Peter: Their Implications Concerning the Authorship of I Peter and the Authenticity of the Gospel Tradition, NTS 13 (1967) 336 - 50. A study drawing opposite conclusions (with which the present author agress) is E. BEST's I Peter and the Gospel Tradition, NTS 16 1969) 95 -113. m See J. H. ELLIOTT, Ministry and Church Order in the NT: A Traditio-Historical Analysis (1 Pt 5,1- 5 & plIs.), CBQ 32 (1970) 367 - 91; and N. BROX, Der erste Petrusbrief in der literarischen Tradition des Urchristentums, Kairos 20 (1978) 182-92. " For a general discussion of this topic, see ELLIOTT, Rehabilitation 243 - 54. For more specific details, see F. BOVON, Foi Chretienne et Religion Populaire dans la Premiere Epitre de Pierre, ETR 53 (1978) 25 -41; and BROX, Petrusbrief 182-92.
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While Jude neither quotes nor refers overtly to any NT writing, one may find many common early Christian images in the letter, though no sign of dependence. For example, Jude 1 may be compared to Jas 1:1 or to Rom 1:1 and Phil 1:1 C1llcrou XptcrtOU OOUAO<;), Rom 1:7 and 1 Cor 1:2 (tOt<; ... KAlltOt<;) , 1 Thess 1:4 (äOEAq>Ot llya1tllJlEVOt (mo [tou] BEOU) and 2 Thess 2:13 (äOEAq>Ot llya1tllJlEVOt (mo KUpi.oU).52 At most, Jude may know other documents and may have been influenced by them; but all such alleged dependence is easily accounted for at the oral level of early Christian life. 53 Indeed, the dosest parallels of language and thought between Jude and other NT writings (exduding 2 Peter) are between Jude and the Pastoral epistles;54 but, the common points between Jude and the Pastorals are at the most pop4lar stratum of Hellenistic religious terminology, and so, the parallels are attributable to similar use of language. 2 Peter distinguishes itself from 1 Peter and Jude in its knowledge and use of other NT writings. The references and parallels to 1 Peter are obvious as is the use of Jude. Yet, the significance of these parallels is debatable. E. M. SIDEBOTTOM, in assessing the dose connections between Jude and 2 Peter, judges that the extensive parallels between the two letters might bring Jude within the Petrine cirde; but he adds that such an association "is not borne out by the use of apocalyptic sources."55 One may agree with SIDEBOTTOM'S initial observation and then notice with hirn that 2 Peter does reduce the prominence of the pseudepigraphical elements in Jude before incorporating them into his own text, but, in fact, there are dear parallels in 2 Peter to the pseudepigraphical materials from 1 Enoch found in Jude (see 2 Pet 2:4 56 ) and even an opaque use of the tradition from the Assumption of Moses (see 2 Pet 2:10 -11). Thus, one is not obliged to agree with SIDEBOTTOM that 2 Peter's editorial work is equivalent to an exdusion of Jude from the Petrine cirde, for far different condusions may be drawn from 2 Peter's treatment of Jude. Further, 2 Pet 3:15 -16 daims to know a collection of Pauline materials, but despite the author's reverence for Paul's writings (00<; Kat tu<; Aomu<; ypa<pa<;) he does not have as much in common with Paul as do 1 Peter and Jude. The 'Pauline' parallels in 2 Peter are dosest to the language of the Pastorals and may be assessed as were the more extensive parallels to the Pastorals in Jude. Finally, the author of 2 Peter demonstrates contact with the gospel tradition 52
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54 55 56
For further examples, see D. W. ROWSTON (The Most Neglected Book in the New Testament, NTS 21 l1975] 558) who contends such similarities are 'Pauline reminiscences' in Jude's epistle. A demonstration of the vitality of early Christian orality is H. KÖSTER, Synoptische Überlieferung bei den Apostolischen Vätern (TU 65, Berlin: Akademie-Verlag, 1957). SIDEBOTTOM, James 73. SIDEBOTTOM, James 72. SIDEBOTTOM, in discussing 2 Pet 2:4, refers to Jude 6 and observes that both Jude and 2 Peter read the unusual word, tupmpmcruc;, found also in 1 Enoch 20: 2; yet, he insists 2 Peter "omits all reference to the apocryphal writings" (James 113). Apparently, hy 'references; he means 'overt, acknowledged quotations.' This line of argumentation seems strained.
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in his reference to Peter's presence at the Transfiguration. 2 Pet 1:17 exhibits, however, a dose connection, not with a general tradition about the Transfiguration, but, specifically to the developed Matthean version of that story. In Matt 17:5 and 2 Pet 1:17 the celestial voice speaks of the Son as a:YU1tTl'tO<; and EUÖOKTJau. Mark 9:7 reads only ayu1tTJ'to<;, while Luke 9:35 has neither word. In summary, remarkable patterns emerge when one focuses on the use by the authors of 1 Peter, 2 Peter, and Jude of the OT, pseudepigraphical literature, and NT writings: (A) All three letters show use of the OT for illustrative purposes, although 1 Peter uses the OT more extensively than either 2 Peter or Jude, as is seen in 1 Peter's being the only one of the three to quote the OT directly. (B) 1 Peter, Jude, and 2 Peter are alike in the employment of pseudepigraphie materials, although Jude quotes these outright and 1 and 2 Peter do not. (C) 1 Peter and Jude are alike in that neither shows direct dependence on other NT documents, whereas 2 Peter is different from 1 Peter and Jude in making extensive use of a variety of the writings of the NT. The overall impression derived from these comparisons is that the documents are products of a community where sources are preserved, studied, used, and adapted.
3. Condusion This study opened with a sketch of the hypo thesis of the existence of a Petrine community. Working with that theory, because of the obvious relationships between 1 Peter and 2 Peter on the one hand, and Jude and 2 Peter on the other, the present work examined four reasons for understanding these three letters in association with one another in the context of the Petrine community. In each instance the documents evinced similarities and dissimilarities that confirm the wisdom of viewing them together; and, moreover, they demonstrated characteristics that suggest an origin in a community context. In support of this contention is p 72, a kind of physical evidence that this interpretation is not merely a cleverly devised myth. This papyrus codex from the third century contains eleven documents: three NT writings, two Psalms, and six non-canonical documents. The only NT documents are 1 Peter, 2 Peter, and Jude; and, these are the earliest known copies of the canonical works. Thus, one sees concrete proof that the three letters which are viewed together in this study were held together, apart from other NT writings, by so me early Christian(s). That the context in which these letters were copied and possessed was that of a community is confirmed through observation of p 72. The codex is a small (approximately 15.5 cm x 14.75 cm) book, perhaps intended for private study, that was produced by four scribes. 57 ~7
B. M. METZGER, The Text of the New Testament (2nd ed.; New York: Oxford, 1968) 40-41.
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H. A Comparison of the Petrine Community Ref/ected in 1 Peter, 2 Peter, and Jude to Nine Characteristics of Ancient Schools Identified by R. A. CULPEPPER
In 1925 J. MOFFATT wrote, "The origin of the Pe trine canon (gospels, acts and epistles) during the first two centuries is one of the most enigmatic problems in the early Christian literature."58 The hypothesis set forth by ELLlOTT, that a Petrine community existed in Rome, moves toward solution of the Petrine mystery. The additional hypothesis developed above (that 1 Peter, 2 Peter, and Jude should be viewed together and that, when one does so, characteristics are detected that suggest the context of a single community) is an attempt to achieve further darity. This section attempts to offer still further explanation of the Petrine enigma. Part of the difficulty in this effort to establish that the Petrine community was a Petrine school is the imprecision of the word, sc h 0 01, as it is employed by scholars. Strictly speaking, school, when applied to the Petrine community, should suggest the image of groups similar to the schools of the rabbis or the Greek philosophers; but, it is not dear that those, like E. BEST, who speak of a Petrine school, me an anything more than a Petrine group, circle, or community. Clarification for the confusion comes from R. A. CULPEPPER, who in studying the <Johanni ne School: isolates nine characteristics generally shared by known, ancient schools. CULPEPPER describes ancient schools in these terms: 1) they were groups of disciples which usually emphasized q>tA.iu and Kotvroviu; 2) they gathered around, and traced their origins to a founder whom they regarded as an exemplary wise, or good man; 3) they valued the teachings of their founder and traditions about hirn; 4) members of the school were disciples or students of the founder; 5) teaching, learning, studying and writing were common activities; 6) most schools observed communal neals, often in memory of their founders; 7) they had rules or practices regarding admission, retention of membership, and advancement within the membership; 8) they often maintained some degree of distance or withdrawal from the rest of society; 9) they developed organizational means of insuring their perpetuity.59 These characteristics are accepted as the definition of <schooI' for this study. They are most helpful in attempting to determine whether the Petrine community, as known through 1 Peter, 2 Peter, and Jude, was a Petrine schooI. lntroduction 367. School 258 - 59.
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But, there is one difficulty with employing this definition in the study of early Christian literature; namely, the characteristics described in items 6, 7, and 9 were common to all early Christian congregations and were not distinguishing marks of a particular group. Nevertheless, the criteria established in the remaining points are sufficiently specific to provide adequate testing of the hypothesis that the Petrine community was a Petrine schoo!.
1. The Petrine Community Was a Fellowship of Disciples The address found consistently in 1 Peter, 2 Peter, and Jude, which would have been the standard form of community salutation, is aYU1tlltoi (1 Pet 2:11; 4:12; 2 Pet 3:8, 14, 17; Jude 3, 7, 20). This salutation implies q>tAia and, perhaps, KotVffivia. In other NT writings this form of salutation occurs infrequently in Pauline literature (Rom 12:19; 2 Cor 7:1; 12:19), once in Hebrews (6:9), and frequently in the Johannine epistles (1 John 2:7; 3:2, 21; 4:1, 7, 11; 3 John 2, 5, 11 [though singular throughout, applied to Gaius]). It is significant that aYU1tlltoi appears regularly in the literature of the Johannine community, which has itself been identified as a <schoo!'.
2. The Community Gathered Around and Traced Its Origins to a Founder, Simon Peter, the Apostle This is seen most obviously in the name of Peter being associated with two canonical works, 1 & 2 Peter. Thus, Peter is depicted as an author and as an authoritative leader of the Church (2 Pet 3:15 -17). Writing in the name of the Apostle Peter preserved the memory of the Apostle, continued the exercise of his authority,60 and brought honor to the founder of the Petrine community. The writings themselves display the community's conviction that the Apostle was one who possessed sufficient wisdom to address Christi ans in distress in order to advise them in the midst of their adversity.61
3. The Petrine Community Valued the Teachings of Peter and the Traditions About Hirn The canonical documents wh ich claim Petrine authorship preserve stories about Peter: Peter's friends are mentioned in 1 Pet 5:12 -13; his earthly sojourn is remembered in 2 Pet 1:13 -14; his presence at the Transfiguration is recounted in 2 Pet 1:16 -18; and his labors as a writer are recalled in 2 Pet (,0
I,)
N. BROX, Zur pseudepigraphischen Rahmung des ersten Petrusbriefes, BZ 19 (1975) 78 -'- 96, esp. 92 - 96. On the pastoral dimensions of 1 Peter, see J. H. NEYREY, First Peter and Converts, BiTod 22 (1984) 13 -18.
1 & 2 PETER, JUDE: EVIDENCE FOR A PETRINE SCHOOL
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3: 1- 2: On the whole, 1 & 2 Peter purport to be the teachings of Peter and probably should be understood to preserve a level of thought attributed by the community to the Apostle.
4. Members of the Community Were Disciples or Students of Peter
It is safe to speculate that the members of the Petrine community would have understood themselves to be <students' of Peter, but disciples of Jesus Christ. The emphasis on yvrocrt~ (1 Pet 3:7; 2 Pet 1:5 - 6; 3:18), YVropU~Etv (2 Pet 1:16), ytVrocrKEtV (2 Pet 1:20; 3:3), E1dyvro(n~ (2 Pet 1:2, 3, 8; 2:20), and E1ttytVrocrKEtv (2 Pet 2:21) reveals a concern of the Petrine community. Further, the idea of Peter as an authority who corrects false teaching and false interpretation of scripture (2 Pet 3:15 -17) is consistent with the image of Peter that would have existed in a school setting.
5. Teaching, Learning, Studying, and Writing Were Common Activities in the Petrine Community The manner in which 1 Peter, 2 Peter, and Jude handle the OT, the pseudepigraphical writings, and the NT reveals a community engaged in study. The use of pseudepigraphical texts by Jude and the subsequent editing of those materials by 2 Peter suggests a life setting wherein people are interested in preserving, studying, and adapting traditional materials. The possession and use of other materials, both oral and written, suggest the atmosphere of a scholarly community.
6. The Petrine Community Observed a Communal Meal The community meal, including the Eucharist, was practiced widely, if not universally, among early Christian communities. One sees concern for the appropriate conducting of such meals in Jude 12 (ot EV tat~ aya1tat~ ullrov crmAaöE~) and 2 Pet 2: 13 (cr1tiAOl Kai IlrollOl EVtPUq>roVtE~ EV tat~ a1tatat~ aihrov cruvEurox,oullEVOl UlltV).
7. The Petrine Community Had Rules or Practices Regulating Admission and Retention of Membership 1 Pet 3:21 states the admission requirements of the community when, in relation to baptism, the author says, UAAU cruVEtÖi]crEro~ uyaefj~ E1tEprotlllla d~ 8EOV, Öt' uvacrtacrE(o~ 'IllcroD XptcrtoD. Membership was most likely retained by constant renewal of this vow and through loyalty to (the) Christian faith and practice (2 Pet 2:21; Jude 3, 20).
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(MARI ON L. SOARDS -) VANESSA OLIVER WARD
8. The Petrine Community Maintained Some Distance From the Rest of Society Hints of limited withdrawal from society are evident in 1 Pet 2:11 (... 1taPOiKOU<; Kai 1tapE7ttöi)IlOU<; ... ); 1 Pet 4:1-5 ( ... ~Evi~ovtat Ilit cruVtPEXOVtrov Ullöw Ei<; titv a\YcTlv tTi<; acrrotia<; avaxucrtv ... ); 2 Pet 3:11-12 ( ... 1tota1tou<; öd U1tapXElV [UIlU<;] EV uyiat<; avacrtpoepat<; Kai EUcrEßEiat<; 1tpocrö01ciövta<; Kai cr1tEUÖOVta<; titv 1tapoucriav tTi<; tOU 8EOU TJllepa<; ... ); and Jude 4 (1tapEtcreöucrav yap nVE<; liv8pro1tot ... ).62 The overall content of the Petrine literature, however, makes dear that the community was interested in withdrawal, not for ascetic reasons, but rather, for the sake of contemplation, service, and growth in faith. 9. The Community Developed Organizational Means of Insuring Its Perpetuity Direct evidence for this activity is absent from the canonical literature Ieft by the Pe trine community, though examination of the three Ietters on which this study focuses indicates (e.g., the variations in the understanding of
Final Observation This survey of 1 Peter, 2 Peter, and Jude in conjunction with the nine characteristics determined by CULPEPPER to be characteristic of ancient schools confirms the plausibility of the thesis that the Petrine community was a sc h 001. The concept of the Petrine school is a significant insight into the origin and development of the Petrine canon. As with the Johannine writings, 1 Peter, 2 Peter, and Jude (and perhaps some or all of the apocryphal Christian literature associated with Peter) may now be viewed against the background of the environment of an ancient schooI.
Addenda by VANESSA OLIVER WARD, Dayton, Ohio The following summary is presented to relate the ANRW contributions on 1 Peter, 2 Peter, and Jude to the hypothesis of a Petrine Community. 62
N. BROX, Situation und Sprache der Minderheit im ersten Petrusbrief, Kairos 19 (1977) 1-13.
1 & 2 PETER, JUDE: EVIDENCE FOR A PETRINE SCHOOL
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MARION L. SOARDS, in his article, e1 Peter, 2 Peter, and Jude as Evidence for a Petrine SchooI,' presents four reasons for understanding these Epistles together and in association with this community: (1) The Literary similarities and dissimilarities are best explained if they were written and/or used by different persons in one community. (2) The Liturgical character of 1 Peter and the liturgical elements within 2 Peter and Jude seem to refIect the Iife of a community. (3) The TheoIogicai dimensions of the documents are best explained if they were written and/or used by different persons in one community. (4) The use of the Old Testament, Pseudepigraphicalliterature, and New Testament, suggests a community environment (SOARDS, pp. 3829 - 3840). Although the ANRW contributions on the Epistles do not directly state evidences in support of the hypothesis of a Petrine Community, they present some lssues in each of the four categories given which may support the hypothesis.
1. Literary Similarities and Dissimilarities SOARDS writes: "1 Peter, 2 Peter, and Jude are recognized to be among the more linguistically polished books of the Greek NT." (SOARDS, p. 3832) He notes that the author of 1 Peter appears to have studied the LXX and is influenced by the Septuagintallanguage and has formed a peculiarly Christian collection of Greek words. The authors of 2 Peter and Jude also demonstrate acquaintance with the LXX, and they use secular word order and vocabulary which is peculiar to the Hellenistic literary authors. EDOUARD COTHENET, in his article, eLa Premiere de Pierre: bilan de 35 ans de recherches: above in this same volume (ANRW 11 25,5), pp. 36853712 says that 1 Peter uses the Septuagint formula: ßUcriAEtOV tEpatEuJlU with a collective interpretation. He refers to both J. H. ELLIOTT'S eThe Elect and the Holy', an examination of 1 Peter 2:4 -10 and this phrase as support of his statement. COTHENET presents examples of Septuagint use wh ich are found in 1 Peter. Among them he lists: 1 Peter 3,6 - an example of Sara which is given to Christi an spouses; 1 Peter 1,13; 1,19; 2,9 - which allude to Exodus; 1 Peter 2,17 - which alludes to Proverbs 24,21 and proves that this book served as a moral instruction to the faithful (COTHENET, p. 3695). In RICHARD J. BAUCKHAM'S treatment of literary comparisons in 2 Peter C2 Peter: An Account of Research, above in this same volume [ANRW 11 25,5], pp. 3713 - 3752), he examines first the similarities between 2 Peter and 1 Peter. He concludes that the literary similarities are based on a theological affinity and are not stylistic. He says that there are linguistic differences which rule out common authorship, and thereby concludes that 1 Peter and 2 Peter were written by different secretaries. His hypothesis is further supported in the analysis of vocabulary. The words which appear in both are very
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common words and none of the characteristic terminology of either letter appears in the other. In the literary analysis of jude (The Letter of jude: An Account of Research', above, pp. 3791- 3825), RICHARD J. BAUCKHAM presents the views of scholars: ROWSTON, CHASE, WARD, CHAINE, and KELLY, which say that Jude knew the Old Testament in the LXX version and that his allusions to the Old Testament are pervasive. BAUCKHAM concludes however, that Jude's use of these terms proves his familiarity with Jewish Greek literature, which used the LXX for certain Old Testament Hebrew expressions. BAUCKHAM writes: " ... in no case where Jude alludes to specific verses of the Old Testament does he echo the language of the LXX." (p.3794) In summary, although aH three aHude to and utilize Septuagintal sources, their literary styles are distinct and consequently support the thesis of different authors producing each document. The fact that they find it necessary to quote and/or aHude to the Septuagint sources might support the hypothesis that these authors were persons living within one community, which respected the Septuagintal form.
2. Liturgical Character of 1 Peter and Liturgical Elements in 2 Peter and jude SOARDS presents the interpretations of' liturgical character of 1 Peter as examined by scholars: f. L. CROSS, F. W. BEARE. CROSS furthers the work of H. PREISKER and describes 1 Peter as a baptismal liturgy, which is related to the early paschal vigil. ~ He bases his argument on the structure of the letter and the frequent use of nucrXffi, nu8TlI.1U. BEARE denies CROSS'S formal pasch al vigil and describes 1 Peter as a sermon which contains occasional quotations from memory of familiar creedal formulas developed along lines of common early Christian liturgy. ' COTHENET refers to PREISKER'S and CROSS'S baptismal hypotheses and allusions to the paschal vigil in 1 Peter, but sees it as aseries of exhortations which remind one of a homily. BAUCKHAM refers to 2 Peter's liturgical character as it relates to its literary form. He says it is Peter's teaching in testamentary form and refers to 1:3 - 11 as a miniature homily. Elements of homily are found in the liturgical character of jude, as well. BAUCKHAM concludes that the body of jude (5 - 19) is midrash in which the author skillfully uses catchwords and scriptural allusions. In summary, the liturgical character of 1 Peter, 2 Peter and jude appears to .be that of a sermon, exhortation, homily. It is a form which implies communication with Christians in a setting of community worship.
3. Theological Dimensions COTHENET presents "the election" as one of the major themes of 1. Peter, and says that Peter accentuates the theme of the call to holiness. He also
1 & 2 PETER, JUDE: EVIDENCE FOR A PETRINE SCHOOL
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examines the Christian life according to 1 Peter and finds the principle teachings of the Father, making the initiative for salvation, and the redemptive role of Christ strongly accentuated. In 1 Peter, emphasis is given to playing the role of a Christian among those who are foreign. , He ultimately concludes that although there is no direct dependence, there is a certain proximity to the theology of Paul found in 1 Peter. This view is explained by the kergymatic sources shared by each. In 2 Peter, BAUCKHAM refers to the document's preoccupation with the eschatological issue and its ethical implications. He argues that the author was faced with the polemic of presenting the Gospel in an environment which was hellenistic and experiencing diminished Jewish influence. There was pressure on the Christian to conform to hellenism. According to BAUCKHAM, the author of 2 Peter is responding to this situation with a balance between a degree of helleniiation of the gospel message and a protest in the name of apocalyptic eschatology. Ir is hellenistic 'where the author is composing freely (l : 1-15, 19 - 21; 2: 18 - 20), and Jewish Christian Apocalyptic in the following source: (1: 16 -18). In BAUCKHJ\.M'S examination oE' Jude, he first challenges the "Early Catholicism" theolo'gical character in which it has traditionally been classified. He says that it does not denounce and threaten, as most read in an "Early Catholic" sense. Rather, Jude belongs t6 a Palest~nian Apocalyptic Christiani,ty theological milieu. BAUCKHAM, along with others like CANTINAT and GRUNDMANN, sees the section (vv. 4 -19), as backg~ound rather than polemic material. He says that this material does not argue against the people, but rather challenges their "ethicallibertinism". The controversy is the moral implications of the Christian gospel. BAUCKHAM, consequendy, considers this presentation as pesher exegesis, a style of argument 'which was prevalent in Apocalyptic Jewish Christian circles. BAUCKHAM also addresses the language about faith found in verses 3 and 20. He says faith in Jude is refetring to the need to perserve authoritative apostolic tradition in a permanent doctrinal form. Finally, BAUCKHAM ,examines the eschatological expectation found in Jude. He says that theparousia ho pe is lively and pervades the letter. Tbe argument fOllnd in the body of the letter (vv. 5 - 19), supports and presupposes an imminent parousia, in which the enemies will be judged in the end. SOARDS concludes that 1 Peter, 2 Peter, and Jude all share the conviction of ultimate dependence of humanity on God and preserve tbe Christi an faith following Jesus Christ (in 1 Peter), and by being loyal to Christian ideas al~d practiccs (2 Peter and Jude). In summary, 2 Peter and Jude are addressing opposition from within and 1 Peter, from without, they share a concern for the preservation of the Christian faith. They seemed to be facing opponents and oppositions which were challenging a' religious and cultural tradition which they wanted to preserve. The fact that they were all concerned about preserving the same religiolls tradition of norms of Christian faith and practice suggests the existence of
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one community. Ir appears that the understandings of the authors of 1 Peter, 2 Peter, and Jude on how to deal with this task of preservation were different and marked the difference in theological reflections among the documents. 4. Use of Old Testament, Pseudigraphical Literature, and New Testament COTHENET presents material which shows that 1 Peter was influenced greatly by the deutero-pauline literature of the New Testament, the Hymns and Confessions of the Faithful, the Septuagint, and Qumran. Of particular note, COTHENET finds that 1 Peter presents the notion of community-temple (2,5) and spiritual sacrifices, material wh ich is found in Qumran. In 2 Peter, there is evidence of the author's knowledge of the gospel traditions (2 Peter 1: 16 -18; 2: 20), Paul's letters (3: 15 -16), and Jewish apocalyptic sourees, namely, the Book of Eldad and Modad in Clement. Jude demonstrates an acquaintance with Pauline literature, although BAUCKHAM insists that Jude's contacts with the Pauline language is only because the language is the common vocabulary of the early church. Jude has clearly been infIuenced in style and content by 1 Enoch, and refers to the Testament of Moses, an apocryphal work, in Jude 9: the dispute over the body of Moses. In summary, the utilization of these documents: the Old Testament, the New Testament, Apocryphal Works, and Pseudepigraphic materials, demonstrates the des ire to preserve a tradition, history, and culture, among a people. This demonstration of use and preservation of traditional materials might be seen as support for the hypothesis of the existence of a community. 5. Conclusions a) Authorship The question of authorship is addressed in each of the ANRW documents. Although 1 Peter and 2 Peter both claim Peter as their author, COTHENET and BAUCKHAM affirm, by examining the work of scholars, that Peter did not write these letters. Both have accepted a pseudepigraphal character of the letter. Through the literary analysis of 1 Peter and 2 Peter, it has been concluded that they are the writings of distinct authors. Their literary styles are distinctively different. COTHENET presents the author of 1 Peter as a responsible person of the church (5,1), a disciple of Peter. BAUCKHAM gives reason for supposing the author of 2 Peter as a former colleague of Peter who was in the circle of church leaders in Rome. He rejects the notion that the author was part of a 'schooI' of Petrine thought because there is no evidence of a common theology derived from Peter. In regard to Jude, BAUCKHAM presents the argument against pseudepigraphy, based on Jude's obscurity, and makes a plausible defence, stating that
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Jude was not an obscure figure in Jewish-Christian circles from which the letter comes. He concludes that the author was a disciple, friend or relative of Jude. b) A Petrine School With the exception of BAUCKHAM'S rejection of a "schoo)' in his treatment of the authorship of 2 Peter, the writers of the other ANRW contributions do not mention the issue of a Petrine School or Community. However, evidences are presented in support of the Petrine Community thesis by the mere fact that a group of authors found it necessary to use (1) traditional Jewish (Septuagint, OT, NT) and apocryphal materials to present and support their views and concerns; (2) liturgical styles of midrash and homily tradition; and (3) theological views which demonstrated a concern for the preservation of the Christian faith. It seems certain that the authors would not have written or used this material in this form if their audience were not familiar or appreciative of the nuances and meanings inherent therein. Their audience must have been a community which possessed understanding of the life and situations of that time. In response to BAUCKHAM'S rejection of the issue of a "Petrine SchooI: it appears that when using the term "schoo!' a definition must be supplied to clearly determine its meaning. BAUCKHAM rejects the notion of a "schooI' in the sense of a group sharing a common theology derived from Peter. In SOARDS'S assessment of R. A. CULPEPPER'S "Nine Characteristics of Ancient Schools: the idea of "sharing a common theology' is not a characteristic presented. Rather, a group that gathered around and traced their origins to a founder whom they regarded as an exemplary wise, or good man; a group that valued the teachings of their founder and traditions about hirn; a group whose members were disciples or students of the founder, were so me of the characteristics presented for defining an ancient schooI, and it appears that the ANRW contributions examined present evidences of this beha vior.
Die Johannes-Apokalypse in der neueren Forschung von OTTO BöcHER, Mainz
Inhalt I. Vorbemerkungen . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . .
11. Frühformen wissenschaftlicher Exegese: 16. -18. Jahrhundert
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111. Das 19. Jahrhundert bis zum Aufkommen der religionsgeschichtlichen Auslegung 3857 IV. Die religionsgeschichtliche Auslegung . . . . . . . . . . . .
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V. Das 20. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs
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VI. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart . . . 1. Kommentare seit 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Untersuchungen seit 1945 zur Forschungs-, Theologie- und Wirkungsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 3. Exegetische Einzelprobleme in Monographien und Aufsätzen seit 1945 . . 4. Aufgaben für die künftige Apokalypseforschung . . . . . . . . . . . . . . .
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I. Vorbemerkungen
Die Apokalypse (Offenbarung) des Johannes, das letzte Buch des neutestamentlichen Kanons, ist kurz vor der Ermordung des Kaisers Domitian (96 n. ehr.) entstanden. Ihr Autor war ein gebildeter Judenchrist vermutlich pharisäischer Herkunft; manches spricht dafür, daß er tatsächlich Johannes (Jochanan) hieß, die Johannes-Offenbarung also nicht, wie viele jüdische Apokalypsen, eine pseudepigraphische Schrift ist. Johannes lebte auf der Insel Patmos, vor der Westküste Kleinasiens, im Exil, offensichtlich von den Römern verbannt; hier ist seine Schrift entstanden 1. I
Allgemein zur Johannes-Apokalypse vgl. zuletzt AUGUST STROBEL, Art. Apokalypse des Johannes, in: TRE II1, Berlin/New York 1978, S. 174 -189, sowie die allgemeinverständlichen Kommentare von ULRICH B. MÜLLER, Die Offenbarung des Johannes (Ökumenischer Taschenbuchkommentar zum Neuen Testament XIX), Gütersloh/Würzburg 1984; JÜRGEN ROLOFF, Die Offenbarung des Johannes (ZBK, NT XVIII), Zürich 1984; HEINZ GIESEN, Johannes-Apokalypse (Stuttgarter Kleiner Kommentar, NT XVIII), Stuttgart
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Der Autor schreibt an sieben christliche Gemeinden des klein asiatischen Festlandes: Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia, Laodizea (Apk 2 f.). Erste Christenverfolgungen haben bereits begonnen; der Widerstand der Christen (und Juden) Kleinasiens gegen die geforderte göttliche Verehrung des Kaisers (Apk 13!) soll gebrochen werden. Johannes ermahnt seine Leser zu treuem Aushalten, notfalls bis hin zu Martyrium und Tod. Für die unverwechselbare, heute - nach der Johannes-Apokalypse (Apk 1,1) - zumeist als eApokalyptik' bezeichnete Spätform der jüdischen und judenchristlichen Prophetie sind Visionen wie die in Apk 1 und Apk 4 - 22 geschilderten charakteristisch; obgleich zusammengesetzt aus Elementen der teilweise in den altorientalischen Mythos zurückführenden religiösen Tradition des antiken Judentums, sind diese Visionen und Auditionen offenbar weitgehend eerlebnisecht', also nicht oder doch nur teilweise gelehrte Schreibtischarheit. Wie die Propheten des Alten Testaments richtet der Apokalyptiker Johannes den fordernden Willen Gottes' den Menschen seiner Gegenwart aus; ihnen läfSt er Weisung, Mahnung und Trost zukommen. Keineswegs liegt in seiner Absicht, als Hellseher die Ereignisse einer mehrtausendjährigen künftigen Kirchengeschichte verschlüsselt vorherzusagen; diese Deutung der Apokalypse ist schon deshalb abwegig, weil Johannes, nicht anders als die jüdischen Apokalyptiker seiner Zeit, die Tage dieser Weltzeit für gezählt hält. Die Wiederkunft Jesu Christi zum Gericht erwartet er für einen Zeitpunkt in naher Zukunft; darin unterscheidet sich der Apokalyptiker Johannes nicht von den übrigen Autoren des Neuen Testaments. Dennoch ist die knapp 1900jährige Auslegungsgeschichte der JohannesOffenbarung, von der Spätantike bis weit ins 19. Jahrhundert - und teilweise bis in die Gegenwart - hinein, bis auf wenige Ausnahmen eine erstaunliche Blütenlese aus Phantasie und Willkür 2. Offenbar hat die eapokalyptische' Stilform dieser einzigen prophetischen Schrift des Neuen Testaments von Anfang an dazu verführt, das Buch und seinen Verfasser gleichsam ihres historischen Kontexts zu berauben und vor allem die drei Visions reihen der Sieben Siegel (Apk 5 - 8), der Sieben Posaunen (Apk 8 -11) und der Sieben Zornschalen (Apk 15 f.), aber sogar auch die Sieben Sendschreiben von Ephesus bis Laodizea (Apk 2 f.) eentschlüsselnd' auf Begebenheiten und Zeitabschnitte der Geschichte zu deuten. Verräterisch ist dabei die Tatsache, daß die jeweiligen Exegeten ihre am Leitfaden der Johannes-Apokalypse entwickelten Geschichts1986; Abkürzungen hier und im folgenden nach: SIEGFRIED SCHWERTNER, Abkürzungsverzeichnis (TRE), Berlin/New York 1976. l
Zur Geschichte der Auslegung der johannes-Apokalypse vgl. u. a. WILHELM BOUSSET, Die Offenbarung johannis (KEK XVI), 2. Aufl. Göttingen 1906 (= Nachdruck Göttingen 1966), S. 49 -119; WILHELM HADORN, Die Offenbarung des johannes (ThHK XVIII), Leipzig 1928, S. 14-19; jOSEPH SICKENBERGER, Erklärung der johannesapokalypse, 2. Aufl. Bonn 1942, S. 24-35; OTTO BÖCHER, Die johannesapokalypse (EdF 41), Darmstadt 1975 (2. Aufl. 1980); GERHARD MAIER, Die johannesoffenharung und die Kirche (WUNT 25), Tübingen 1981; GEORG KRETSCHMAR, Die Offenharung des Johannes. Die Geschichte ihrer Auslegung im 1. Jahrtausend (CThM, B, 9), Stuttgart 1985.
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OTTO BDcHER
konstruktionen unmittelbar vor der erwarteten Weltkatastrophe enden lassen, also stets aus der Offenbarung herauslesen, der Apokalyptiker habe gerade sie zu Zeugen des letzten Endgeschehens vorherbestimmt.
Il. Frühformen wissenschaftlicher Exegese: 16. -18. Jahrhundert
Fast hätte die wissenschaftliche, d. h. historisch-kritische Auslegung der Johannes-Apokalypse mit MARTIN LUTHER (1483 -1546) begonnen 3 • LUTHERS Vorrede zum Septembertestament von 1522, entstanden unter dem Eindruck der "schwärmerischen" Auslegung der Apokalypse durch THOMAS MÜNTZER und die sogenannten Zwickauer Propheten, hält die Johannes-Offenbarung für "weder apostolisch noch prophetisch" und vergleicht sie, religions- und gattungsgeschichtlich völlig zutreffend, mit der jüdischen Apokalypse des 4. Esra-Buches 4• Jedoch acht Jahre später, in seiner Vorrede zur JohannesOffenbarung im revidierten Neuen Testament von 1530, kehrt LUTHER zu einer Exegese der Apokalypse zurück, die im "zweiten Wehe" (Apk 9,13 - 21) Mohammed und seine "Sarazener", im "dritten Wehe" (Apk 13) sowie in der Hure Babyion (Apk 17) "das kaiserliche Papsttum und päpstliche Kaisertum", im Untergang Babyions (Apk 18) den Sacco di Roma (1527) und im Aufstand von Gog und Magog gegen die "geliebte Stadt" (Apk 20,7 - 9) die Belagerung Wiens durch die Türken (1529) zu erkennen vermag 5 • Nicht LUTHERS kritisch-distanzierte Vorrede von 1522, sondern seine naive welt- und kirchengeschichtliche Auslegung der Apokalypse in der Vorrede von 1530, unterstützt durch die antipäpstliche Polemik der Holzschnitte von 1522, 1530 und 1534 6 , hat die protestantische Exegese der Johannes-Offenbarung im 16. und 17. Jahrhundert bestimmt. Mit teilweise erstaunlichem Aufwand an Scharfsinn und Gelehrsamkeit entfalten die Ausleger in der Tradition MARTIN LUTHERS Entwürfe der Weltgeschichte, die in LUTHERS Kampf mit
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Vgl. HANS-ULRICH HOFMANN, Luther und die Johannes-Apokalypse, dargestellt im Rahmen der Auslegungsgeschichte des letzten Buches der Bibel und im Zusammenhang der theologischen Entwicklung des Reformators (BGBE 24), Tübingen 1982; OTTO BÖCHER, Martin Luther und die Offenbarung des Johannes, in: Ebernburg-Hefte 18 (1984), 5.35 - 62 (= BPfKG 51 [1984], 5. 179 - 206). MARTIN LUTHER, Ausgewählte Werke, hrsg. von HANS HEINRICH BORCHERDT und GEORG MERZ, VI, 3. Aufl. München 1958, 5.111 f. (5.112); Wortlaut u. a. auch bei HANS-ULRICH HOFMANN, Luther (s. o. Anm. 3), 5.252 f. (5.252). MARTIN LUTHER, Ausgewählte Werke (s. o. Anm. 4), ebd. 5.112-119; vgl. HANS-ULRICH HOFMANN, Luther (s. o. Anm.3), 5.395 -470 und ff.; Orro BÖCHER, Martin Luther (s. o. Anm. 3), 5. 52f. (bzw. 196 f.). 5iehe PETER MARTIN, Martin Luther und die Bilder zur Apokalypse. Die Ikonographie der Illustrationen zur Offenbarung des Johannes in der Lutherbibel 1522 bis 1546 (Vestigia Bibliae 5), Hamburg 1983; OTTO BÖCHER, Martin Luther (s. o. Anm.3), 5.43-45 (187-189) und 5.53-61 (197-205).
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dem Papsttum die endzeitliche Auseinandersetzung mit dem Antichrist erblikken und daher der Welt nur noch kurze Dauer zubilligen. Ein exzellentes Beispiel solch antikatholischer Apokalypsedeutung ist das "Primum Diluculum Apocalypticum' des dänischen Professors und Superintendenten von SüdDithmarschen JOHANNES CLUVERUS (Clüver, 1593 -1633), in 1. Auflage 1620 in Goslar veröffentliche. Gleichen Geistes ist das mit Bedacht "Antipseudirenicon Apocalypticum' betitelte Buch des Erfurter lutherischen Pfarrers ZACHARIAS HOGELIUS (Stettin 1647)8. Es enthält zunächst eine im wesentlichen innerbiblische Kommentierung der Apokalypse, bietet dann aber eine < Apocalypsis applicata', d. h. eine Welt- und Kirchengeschichte in Form einer Synopse der Visionen der Johannes-Offenbarung und der historischen Fakten; schon die 'Apocalypsis applicata' läßt es an antirömischer Polemik nicht fehlen, doch wird diese noch vertieft in einem dritten Teil des monströsen Werkes (Vom andern Geschrey wider Babel'). Daß auch die Kalvinisten des 17. Jahrhunderts mit der Johannes-Offenbarung nicht anders verfuhren, lehrt die auf der Apokalypse basierende Geschichtskonstruktion des aus Bremen stammenden, in den Niederlanden wirkenden JOHANNES COCCEJUS (Coch, 1603 -1669); in der durch seine Föderaltheologie nahegelegten Periodisierung der Heilsgeschichte, welche die Sieben Sendschreiben (Apk 2 f.) auf sieben Phasen der Kirche deutet, ist "Pergamon" die konstantinische Staatskirche, "Thyatira" das päpstliche Antichristenturn, "Sardes" die Reformationszeit, "Philadelphia" die von Rom getrennte Kirche und "Laodizea" die Kirche der Endzeit 9 • Nur ausnahmsweise und gelegentlich hat die römisch-katholische Apokalypse-Auslegung des 16. und 17. Jahrhunderts mit gleichen Waffen zurückgeschlagen, also etwa den Antichrist und seine Heerscharen auf LUTHER und seine Anhänger gedeutet. Wirkungsvoller und, vom heutigen Standpunkt aus, . richtiger' war die Zuflucht zu einer anderen Auslegungsmethode: der zeitgeschichtlichen. Nichts konnte die protestantische Idenrifikation des Papstes mit dem Antichrist der Johannes-Offenbarung besser entkräften als der Nachweis, im letzten Buch des Neuen Testaments gehe es um den Kampf der Kirche mit dem Judentum und dem Heidentum zur Zeit des Apokalyptikers. In diesem Sinne, wenn auch mit unterschiedlicher Konsequenz, votierten die ApokalypseKommentare der gelehrten Jesuiten ROBERTo BELLARMINI (1586/93), FRAN- Stark erweitert und in drei Bänden herausgegeben von jOHANNES CLÜVERS Sohn MICHAEL, erschien das Werk posthum in 2. Auflage 1647 in Lübeck und Stralsund: JOHANNIS CLUVERI Stormari SS. Theol. Doctoris ... Diluculi Apocalyptici seu Commentarii in B. Apostoli et Evangelistae johannis Apocalypsin Tomus 1- m. x Antipseudirenicon Apocalypticum, Das ist Der Edle Evangelische Nebucadnetzar des Volcks Gottes Auff die offtgetriebene kümmerliche Frage, Wie es doch hernach gehen werde, Aus dem Propheten S. Daniele vnd der gantzerklärten Offenbahrung S. johannis ... Durch ZACHARIAM HOGELIUM, M., Pfarrern zun Augustinern in Erffurt, Stettin 1647. ~ JOHANNES COCCEJUS, Summa theologiae ex sacris scripturis repetita, Amstelodami 1662; auch in: Operum omnium JOHANNIS COCCEI tom. VI, 2, Amstelodami 1673; im Jahre 1665 erschien ein Kommentar des COCCEJUS zur Apokalypse des Johannes. Vgl. WILHELM HADORN, Offenbarung (s. o. Anm.2), S. 16 f.; GERHARD MAlER, Johannesoffenbarung (s. o. Anm. 2), S. 323 - 332.
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CISCO OE RIBERA (1591), Lms OE ALCAZAR (1614), CORNELIUS A LAPIDE (1625), ]OHANN STEPHAN MENOCHIUS (1630) und ]ACOBUS TIRINUS (1632). Das Kapitel Apk 12 wird durchweg endgeschichtlich, auf einen eschatologischen Sieg der Kirche und ihrer standhaften Anhänger (Apk 12,17), gedeutet; eine mariologische Deutung der Sonnenfrau fehlt durchaus lO • Mit seinem 1614 erschienenen Kommentar zur ]ohannes-Apokalypse hat Lms OE ALCAZAR (1554-1613), der als erster ganz konsequent die zeitgeschichtliche Auslegungsmethode anwandte, unmittelbar den kalvinistisch-späthumanistischen Ausleger HUGO GROTlUS (1583 -1645) beeinflußt. GROTIUS, dessen 1641-1650 in Paris erschienene
Vgl. etwa CORNELIUS A LAPIDE (Antwerpen 1625, zitiert nach der 2. Aufl., Commentarius in Apocalypsin S. Joannis Apostoli, Venedig 1717, S.150D und 161 D: " ... sub schemate mulieris et draconis concertantium describitur multiplex Ecclesiae et diaboli pugna in fine mundi Ecclesiaeque victoria; ... praelium cum reliquis de semine ejus [Apk 12,17], cum reliquis scilicet, qui non fugerant nec abdiderant se in solitudines ... , sed remanserant, ut Antichristo resisterent et martyrium, si offerretur, capesserent") und JACOBUS TIRINUS (Commentarius in Vetus et Novum Testamentum, Commentariorum in S. Scripturam tomus 111, Antwerpen 1632, S.580 und 582: " ... mulier, Ecclesia sponsa Christi, militans sub extrema mundi tempora; praelium cum reliquis de semine mulieris [Apk 12,17], id est, qui publica fidei professione testimonium perhibent Christo nec sese occultarunt, ut a/ii, sed cum Henoch et E/ia [Apk 11,3 -14] pa/am sese opponunt draconi").
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Johannes-Offenbarung und ihren Zusammenhang mit dem alttestamentlichjüdischen Prophetismus; HERRENSCHNEIDER läßt die Apokalypse gegen Nero lind das römische Reich gerichtet sein (1786). EICHHORNS zweibändiger 'Commentarius in Apocalypsin' (Göttingen 1791) bezieht gleichfalls die Weissagungen des Apokalyptikers (dessen Identität mit dem Apostel ]ohannes er bestreitet) auf das römische Reich; das verwundete Haupt (Apk 13,3) bedeutet nach EICHHORN die mythische Gestalt des Nero redivivus. Selbstverständlich blühte im 18. Jahrhundert in beiden Konfessionen auch die phantastische, welt- und kirchengeschichtliche Exegese der JohannesOffenbarung weiter, zumeist durchsetzt von Elementen der wissenschaftlichen, kritisch-zeitgeschichtlichen Auslegung. Von katholischen Vertretern dieser Mischform seien nur die Benediktiner AUGUSTIN CALMET (16721757) 11 und "PASTORINI" (1785/86) 12 genannt, von evangelischen CAMPEGIUS VITRINGA (1659 -1722) 13, JOACHIM LANGE (1670 -1744) 14, ]OHANN ALBRECHT
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AUGUSTINUS CALMET, Commentarius literalis in Apocalypsim B. Joannis Apostoli (1. Auf!. Paris 1716), in: Commentarius literalis in omnes libros Novi Testamenti, IV, Würzburg 1788, S. 719 - 916; CALMET deutet zwar die Sonnenfrau von Apk 12 auf die Kirche (5.832 - 837) und die Zahl 666 (Apk 13,18) auf Diokletian (5.847 - 849), das tausendjährige Reich (Apk 20) jedoch auf die Zeit zwischen der Eroberung Roms durch die Ostgoten (ca. 540) und der Entstehung der "neuesten Ketzereien" ("novissimae haereses"), nämlich des Protestantismus (ca. 1540, S.892). Allgemeine Geschichte der Christlichen Kirche, von ihrem Ursprunge bis auf ihren letzten triumphirenden Zustand im Himmel, vornämlich aus der Offenbarung des h. Apostels Johannes gezogen, Aus dem Englischen des hochwürdigsten Herrn PASTORINI ins Französische übersetzt von einem Benediktiner der Kongregation des h. Maurus und aus diesem ins Deutsche, 3 Bde. Mainz 1785/86; hinter dem Pseudonym PASTORINI verbirgt sich der englische Benediktiner CHARLES WALMESLEY (1722-1797), dessen
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BENGEL (1687 -1752) 15 und jOHANN HEINRICH JUNG gen. STILLING (17401817) 16. Nur anhangsweise sollen die Eheleute PETERSEN erwähnt werden, deren schwärmerische Apokalypse-Deutungen immer mehr aus einem (lutherischen) Pietismus zu einem mystisch-separatistischen Chiliasmus hinüberführen. joHANNA ELEONORA PETERSEN geb. FREIIN VON UND ZU MERLAU (1644 -1724), sozusagen die erste deutsche Theologin der Neuzeit, veröffentlichte 1696 ihre Auslegung der johannes-Offenbarung 17; ihr Gatte jOHANN WILHELM PETERSEN (1649 -1726) legte in den ersten beiden jahrzehnten des 18. jahrhunderts mehrere Publikationen vor 1S , deren hochgespannte chiliastische Erwartungen die Zeitgenossen ebenso faszinierten wie die Kritik beider Eheleute an der verfaßten Kirche 19 •
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dagegen endgeschichtlich-chiliastisch auf den bevorstehenden Anbruch des tausendjährigen Reiches. "Die große Babylonische Hure ist das Römische Kirchen-Regiment: und also gehören dazu nach einander alle Regenten oder Häupter des Päbstischen Stuhls mit der gantzen hohen und niedrigen Clerisey" (Hermeneutische Einleitung, S.33); als eigentlichen Antichrist erwartet LANGE einen weltlichen Regenten der Zukunft (ebd. S.36f.). JOHANN ALBRECHT BENGEL, Erklärte Offenbarung Johannis und (3. Auf!.: "oder") vielmehr Jesu Christi, Aus dem revidirten Grund-Text übersetzet, durch die prophetische Zahlen aufgeschlossen und allen, die auf das Werk und Wort des HErrn achten, und dem, was vor der Thür ist, würdiglich entgegen zu kommen begehren, vor Augen geleget (1. Auf!. Stuttgart 1740,2. Auf!. Stuttgart 1746), 3. Auf!. Stuttgart 1758; DERs. (JOHANNES ALBERTus BENGELIus), Gnomon Novi Testamenti, in quo ex nativa verborum vi simplicitas, profunditas, concinnitas, salubritas sensuum coelestium indicatur (1. Auf!. Tübingen 1742),3. Auf!. Tübingen 1773 (zahlreiche Nachdrucke). Der schwäbische Pietist BENGEL kombiniert kirchengeschichtliche und chiliastische Deutung der Apokalypse; durch scharfsinnige Berechnungen bestimmt er den Anbruch des tausendjährigen Reiches auf den 18.6. 1836 voraus. Das erste Tier (Apk 13,1-10) ist der Papst. JOHANN HEINRICH JUNG gen. STILLING, Die Siegsgeschichte der christlichen Religion in einer gemeinnützigen Erklärung der Offenbarung Johannis, 1799 (auch in: DERs., Sämmtliche Schriften 111, Stuttgart 1835, S.4 - 412); DERs., Erster Nachtrag zur Siegsgeschichte der christlichen Religion, 1805 (auch in: DERs., Sämmtliche Schriften 111, Stuttgart 1835, S.413-580). JUNG-STILLING, Pietist, Augenarzt, Kameralist und Heidelberger Hofrat, deutet in der Tradition JOHANN ALB RECHT BENGELS die Apokalypse welt- und kirchengeschichtlich; das Tier von Apk 13 ist das Papsttum als der "Adjutant des Satans", seit 1798 regiert die Hure BabyIon, und im Jahre 1836 wird das Millennium beginnen. JOHANNA ELEONORA PETERSEN, Anleitung zu gründlicher Verständniß der Heiligen Offenbahrung Jesu Christi, welche Er seinem Knecht und Apostel Johanni Durch seinen Engel gesandt und gedeutet hat ... , Frankfurt/Leipzig 1696. JOHANN WILHELM PETERSEN, Verklärte Offenbahrung Jesu Christi (1706); DERs., Die gantze Öconomie der Liebe Gottes in Christo (1707); DERs., MUO"'tftptoV anoKa'taO"'tuO"E(J)~ nuv't(J)v (1710); DERs., Schlüssel der heiligen Offenbahrung (1718); DERs., Die von Christo für den philadelphischen Engel gegebene offene Thür (Frankfurt 1718). JOHANN WILHELM PETERSEN war bis zu seiner Amtsenthebung (1692) Superintendent in Lüneburg. Er wie seine hochgebildete, an Hildegard von Bingen erinnernde Gemahlin traten für die Allversöhnung ein; beide vermischten die Auslegung der Apokalypse mit eigenen Visionen und Weissagungen. Vgl. zuletzt (mit reichen Lit.-Angaben) HANsJÜRGEN SCHRADER, Petersen, Johann Wilhelm, in: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon V, Neumünster 1979, S. 202 - 206.
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Hf. Das 19. Jahrhundert bis zum Aufkommen der religionsgeschichtlichen
Auslegung Im 19. Jahrhundert schwillt die Zahl der Apokalypse-Auslegungen fast unübersehbar an, so daß hier nur die wichtigsten Tendenzen skizziert und die bedeutendsten Namen genannt werden können. Die beiden Hauptrichtungen des 18. Jahrhunderts, die wissenschaftlich-kritische, im wesentlichen zeitgeschichtlich orientierte (ABAUZIT, SEMLER, HERDER, HERRENSCHNEIDER, EICHHORN), und die spekulativ-phantastische, im wesentlichen welt- und kirchengeschichtlich ausgerichtete Apokalypse-Deutung (LANGE, BENGEL, PASTORINI u. a.) leben weiter, wenn auch leicht modifiziert und mit zeitlich verschiedenem Gewicht. Die erste Jahrhunderthälfte wird bestimmt von der zuerst genannten Auslegungsrichtung; die Aufklärung wirkt weiter, auch im römisch-katholischen Bereich. Kirchengeschichtlich-chiliastischen Deutungsversuchen treten etwa FRIEDRICH BLEEK (1793 -1859) 20 und FRIEDRICH LÜCKE (1791-1855) entgegen; vor allem der Apokalypse-Kommentar des letzteren (1832)21 eröffnet eine neue Phase der Apokalypse-Forschung, nicht zuletzt durch die Einführung des von KARL IMMANUEL NITZSCH (1787 -1868) im Jahre 1820 geprägten Begriffs <Apokalyptik'22 in die neutestamentliche Exegese 23 und durch den Vergleich der Johannes-Offenbarung mit jüdischen <Apokalypsen' wie Ezechiel, Daniel, 4. Esra und äthiopischem Henoch. Die zeitgeschichtlich deutbaren Visionen des christlichen Apokalyptikers beziehen BLEEK und LÜCKE auf das Imperium Romanum und Kaiser Nero. In der Nachfolge BLEEKS und LÜCKES stehen die protestantischen Ausleger WILHELM MARTIN LEBERECHT DE WETTE (1780 -1849)24, GEORG HEINRICH AUGUST V. EWALD (1803 -1875)25, FRIEDRICH DÜSTERDIEC,K (1822-1906)26 und GUSTAV VOLKMAR (1809 -1893)27. rRIEDRICH BLEEK, Beitrag zur Kritik und Deutung der Offenbarung Johannis, in: Berliner Theologische Zeitschrift 2 (1820), S. 239 - 315; DERs., Vorlesungen über die Apokalypse, posthum hrsg. von THEODOR HossBAcH, Berlin 1862. 21 FRIEDRICH LÜCKE, Commentar über die Schriften des Evangelisten Johannes IV 1, Versuch einer vollständigen Einleitung in die Offenbarung Johannis und in die gesammte apokalyptische Litteratur, Bonn 1832 (2. Auf!. 1852). n KARL IMMANuEL NITZSCH, Bericht an die Mitglieder des Rehkopfschen Prediger-Vereins über die Verhandlungen v. J. 1820, Wittenberg 1822. !I Vg!. JOHANN MICHAEL SCHMIDT, Die jüdische Apokalyptik, Die Geschichte ihrer Erforschung von den Anfängen bis zu den Textfunden von Qumran, Neukirchen-Vluyn 1969 (2. Auf!. 1976), S. 98 f. mit Anm. 1- 3. N WILHELM MARTIN LEBERECHT DE WETTE, Kurze Erklärung der Offenbarung Johannis, Leipzig 1848 (2. Auf!. 1854, 3. Auf!. 1862). 2S GEORG HEINRICH AUGUST EWALD, Commentarius in Apocalypsin Johannis exegeticus et criticus, Göttingen 1828; DERs., Die johanneischen Schriften übersetzt und erklärt, Il, Göttingen 1862. 26 FRIEDRICH DüsTERDlEcK, Kritisch exegetisches Handbuch über die Offenbarung Johannis (KEK XVI), Göttingen 1859 (2. Auf!. 1865, 3. Auf!. 1877,4. Auf!. 1887). 17 GUSTAV VOLKMAR, Kommentar zur Offenbarung Johannis, Zürich 1862. !Il
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Auch die katholische Exegese der Johannes-Apokalypse verfährt zunächst durchaus kritisch-zeitgeschichtlich. Deutlich der Aufklärung verhaftet ist der 1818 erschienene Kommentar des Freiburger Professors BONIFAZ MARTIN SCHNAPPINGER (1762-1832)28. Nachdrücklich verteidigt der gelehrte Autor die Johannes-Offenbarung gegen falsches Verständnis und Mißdeutung. In der Himmelsfrau von Apk 12 erkennt er das von den Juden verfolgte Judenchristentum aus den zwölf Stämmen Israels (Apk 12,1 nach Gen 37,9)29; jeglicher Chiliasmus im Zusammenhang mit Apk 20 wird expressis verbis abgewiesen 30 • Ähnliches gilt für ALOIS ADALBERT WAIBEL (1787 -1852); sein 1834 veröffentlichter Kommentar 31 bleibt, obwohl er scharf Stellung gegen die antipapale Tendenz der älteren protestantischen Apokalypse-Auslegung bezieht, von römisch-katholischen Konfessionalismen frei. Wie SCHNAPPINGER deutet auch WAIBEL das Sonnenweib von Apk 12 auf die judenchristliche Gemeinde, die zwölf Sterne von Apk 12,1 auf die zwölf Stämme (Gen 37,9). Um die Mitte des 19. Jahrhunderts siegt in allen kirchlichen Lagern die Restauration über Aufklärung und Liberalität. Im römisch-katholischen Bereich bezeichnet diesen Einschnitt die Politik des Papstes Pius IX. (reg. 1846 -1878) nach seiner Rückkehr aus dem neapolitanischen Exil (1850), gipfelnd im 'Syllabus' gegen 80 "Hauptirrtümer unserer Zeit" (1864). Auf protestantischer Seite formierten sich die Gegner der Union zwischen Lutheranern und Kalvinisten (seit 1817) zu einem erneuerten Konfessionalismus; die Empörung über DAVID FRIEDRICH STRAUSS' (1808 -1874) 'Leben jesu' (1835/ 36) trug das Ihre dazu bei, daß die offenbarungsgläubige Neuorthodoxie sich historisch-kritischer Bibelwissenschaft weitgehend verschloß. Für die Auslegung der johannes-Apokalypse bedeutet dies eine seltsam anachronistische Neubelebung der welt- und kirchengeschichtlichen Exegese. Noch einmal wird die Apokalypse als Vorhersage welt- und kirchengeschichtlicher Ereignisse mißdeutet, noch einmal - von den protestantischen Auslegern - der Papst mit dem Antichrist gleichgesetzt. Als Vertreter dieser im Grunde längst überholten Apokalypse-Deutung seien die Lutheraner ERNST WILHELM HENGSTENBERG (1802 -1869)32 und LUDWIG (LOUIS) HARMS (1808 -1865)33 sowie der Kalvinist jOHANN HEINRICH AUGUST EBRARD (1818 -1888)34 genannt. Besonders LUDWIG HARMS vermag in den apokalypti28
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BONIFAZ MARTIN SCHNAPPINGER, Die heilige Schrift des neuen Bundes mit vollständig erklärenden Anmerkungen, IV, 3. Aufl. Mannheim/Linz 1818, S. 494 - 618. A. a. 0., S.559. A. a. 0., S. 603 ("eine unbestimmt-lange Zeit"). ALOIS ADALBERT WAIBEL, Auslegung der Offenbarung des heiligen Apostels Johannes, Augsburg 1834. ERNST WILHELM HENGSTENBERG, Die Offenbarung des heiligen Johannes für solche die in der Schrift forschen erläutert, I, Berlin 1849 (2. Aufl. 1861); II, Berlin 1850 (2. Aufl. 1862). LUDWIG (LOUIS) HARMs, Die Offenbarung St. Johannis, hrsg. von THEODOR HARMS, Hermannsburg 1873 (2. Aufl. 1874, 12. Aufl. 1920). JOHANN HEINRICH AUGUST EBRARD, Offenbarung Johannis, in: HERMANN OLSHAUSEN (Hrsg.), Biblischer Commentar über sämtliche Schriften des Neuen Testaments, IV, 2. Aufl. Königsberg 1853.
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sehen Äußerungen des Teufels und seiner dämonischen Helfershelfer alles zu erkennen, was ihm an seiner Gegenwart nicht behagt, bis hin zu Preußen und Franzosen, dekadischem System und deutscher Denkmalssucht. Eine Weiterbildung der welt- und kirchengeschichtlichen ApokalypseAuslegung stellt sowohl die "reichsgeschichtliche' Exegese ]OHANN CHRISTIAN KONRAD V. HOFMANNS (1810-1877)35 und CARL AUGUST AUBERLENS (1824 -1864)36 als auch die <endgeschichtliche' der Lutheraner THEoDoR KUEFOTH (1810 -1895)37 und CARL HEINRICH AUGUST V. BURGER (1805 -1884)38 dar; auch JOHANN TOBIAS BECK (1804-1878)39, vom schwäbischen Pietismus beeinflußt und mit dem nahen Anbruch des Millenniums rechnend, ist ein wenn auch eigenwilliger - Vertreter der endgeschichtlichen Auslegung der Johannes-Apokalypse. Die reichsgeschichtliche Methode ersetzt die willkürliche Gleichsetzung historischer Ereignisse mit Visionen der Johannes-Offenbarung durch die Betonung des Typischen an den Aussagen des Apokalyptikers; sie ordnet dieses ein in die Geschichte des Gottesreichs, die nach dem heilsgeschichtlichen Plan Gottes verläuft. Schließlich verzichtet die endgeschichtliche Deutung überhaupt auf kirchengeschichtliche Elemente; sie benutzt die Apokalypse des Johannes als Schriftgrundlage für eschatologische Hoffnung und Paränese in einer als Endzeit gedeuteten Gegenwart. Auch die katholische Apokalypse-Exegese der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist entweder, wie der Kommentar (1876) von AUGUST BISPING (1811-1884)40, endgeschichtlich oder gar welt- und kirchengeschichtlich bestimmt wie der Kommentar (1892) des gelehrten Benediktiners FRANZ SALES TIEFENTHAL (1840 -1917)41, der noch einmal - wie HENGSTENBERG - das tausendjährige Reich auf eine Geschichtsperiode der Vergangenheit deutet. Stärker als die protestantischen Ausleger sind sowohl BISPING als auch TIEFENTHAL an der patristischen Auslegungsgeschichte der Johannes-Apokalypse interessiert. Zukunftweisend freilich wurde eine Gruppe protestantischer Exegeten des letzten Jahrhundertviertels, die bewußt auf die rationalistische ApokalypseKritik des späten 18. Jahrhunderts zurückgriffen und die zeitgeschichtlichen Beobachtungen durch Fragen der Traditionsgeschichte und Literarkritik ver-
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jOHANN CHRISTIAN KONRAD HOFMANN, Weissagung und Erfüllung im Alten und im Neuen Testament, Ein theologischer Versuch, II, Nördlingen 1844, S. 300 - 378. CARL AUGUST AUBERLEN, Der Prophet Daniel und die Offenbarung johannis in ihrem gegenseitigen Verhältniß betrachtet und in ihren HauptsteIlen erklärt, Base11854 (2. Aufl. 1857, 3. Aufl. 1874). THEoDoR KLIEFOTH, Die Offenbarung des johannes, 1-111, Leipzig 1874. CARL HEINRICH AUGUST BURGER, Die Offenbarung St. johannis nach dem Grundtexte deutsch erklärt, München 1877. jOHANN TOBlAS BECK, Erklärung der Offenbarung johannis Cap. 1- 2, hrsg. von jULIus LINDENMEYER, Gütersloh 1884. AUGUST BISPING, Erklärung der Apokalypse des johannes (Exegetisches Handbuch zum Neuen Testament, IX), Münster 1876. FRANZ SALES TIEFENTHAL, Die Apokalypse des hl. johannes erklärt für Theologiestudierende und Theologen, Paderborn 1892.
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tieften. Als erster hat DANIEL VÖLTER (1855 - nach 1931) die johannes-Offenbarung - seit 1882 - einer literarkritischen und quellenscheidenden Analyse unterzogen 42 ; er rechnet mit einem vielschichtigen Veränderungs- und Erweiterungsprozeß im Verlaufe der altkirchlichen Ketzerbekämpfung, lehnt jedoch EBERHARD VISCHERS (1865 -1946) These von einer ursprünglich jüdischen Grundschrift der johannes-Apokalypse43 ab und begegnet der aufkommenden religionsgeschichtlichen Forschung mit Skepsis. eARL [HEINRICH] V. WEIZSÄKKER (1822 -1899) legt bereits 1886 eine Erklärung der Apokalypse vor 44 , die im wesentlichen noch immer Gültigkeit beanspruchen darf; auf der Basis vorsichtiger Quellenscheidung kommt WEIZSÄCKER zur Annahme älterer, z. T. jüdischer Traditionsstücke, die der an Rom und Nero redivivus denkende christliche Apokalyptiker unter Domitian überarbeitet habe. Scharfsinnig beobachtend und sorgfältig analysierend, bietet HEINRICH jULlus HOLTzMANNs (1832 -1910) relativ knappe Kommentierung der Apokalypse (1891)45 gleichwohl höchst wichtiges Material für deren zeitgeschichtliche, traditions- und literarkritische - auch innerneutestamentliche - Einordnung. Wie EBERHARD VISCHER nimmt auch der reformierte Franzose AUGUSTE SABATIER (1839 -1901) eine jüdische Textvorlage der johannes-Offenbarung an (1888)46. Zumindest der jüdische Hintergrund der Apokalypse bleibt fortan unbestritten; das gilt auch für die im wesentlichen literar- und traditionsgeschichtlich bestimmten Arbeiten zur Offenbarung des johannes aus der Feder des Niederländers GERARD jOHAN WEYLAND (1860 -1935)47 und seiner deutschen Zeitgenossen FRIEDRICH SPITTA (1852 -1924)48 und jOHANNES WEISS (1863 -1914)49. 42
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DANIEl VÖlTER, Die Entstehung der Apokalypse, Freiburg 1882 (2. Aufl. 1885); DERs., Die Offenbarung Johannis keine ursprünglich jüdische Apokalypse, Eine Streitschrift gegen die Herren Harnack und Vischer, Tübingen 1886; DERs., Das Problem der Apokalypse,· Freiburg 1893; DERs., Die Offenbarung Johannis neu untersucht und erläutert, 5traßburg 1904 (2. Aufl. 1911). EBERHARD VISCHER, Die Offenbarung Johannis, eine jüdische Apokalypse in christlicher Bearbeitung, Mit einem Nachwort von ADoLF HARNAcK, Leipzig 1886 (2. Auf}. 1895 = TUIl3). CARl [HEINRICH] WEIZSÄCKER, Das apostolische Zeitalter der christlichen Kirche, Freiburg i. Br. 1886, S.504-531 (2. Auf}. 1892,5.486 -512; 3. Aufl. Tübingen/Leipzig 1902, S. 486 - 512). HEINRICH JULIUS HOlTzMANN, Evangelium, Briefe und Offenbarung des Johannes (HC IV), Freiburg i. Br. 1891, S. 247 - 323 (2. Auf}. Freiburg/Leipzig 1893, 5.275 - 359; 3. Aufl. besorgt von WAlTER BAUER, Tübingen 1908, S. 375 -500). AUGUSTE SABATlER, Les origines litteraires et la composition de l'Apocalypse de S. Jean, Paris 1888. GERARD JOHAN WEYlAND, Omwerkings- en Compilatie-Hypothesen toegepast op de Apokalypse van Johannes, Groningen 1888. FRIEDRICH 5PITTA, Die Offenbarung des Johannes untersucht, Halle 1889; DERs., Christus das Lamm, in: DERs., Streitfragen der Geschichte Jesu, Göttingen 1907, S.172-224. JOHANNES WEISS, Die Offenbarung des Johannes, Ein Beitrag zur Literatur- und Religionsgeschichte (FRLANT 3), Göttingen 1904; DERs., Die Offenbarung des Johannes, in: SNT Il, Göttingen 1907, Abschnitt 3, S. 84 -162 (2. Auf}. 1908, S. 597 - 684; 3. Auf}. neu bearbeitet durch WIlHELM HEITMÜLLER in: SNT IV, Göttingen 1918, 5.229 - 319).
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IV. Die religionsgeschichtliche Auslegung Hatte sich die traditions geschichtliche Forschung nach VISCHER (1886) und WEIZSÄCKER (1886) damit begnügt, die Verwurzelung der JohannesApokalypse im antiken Judentum darzulegen, so geht erstmals HERMANN GUNKEL (1862 -1932) einen Schritt weiter zurück: Als ReHgionsgeschichtler lenkt er den Blick auf die heidnische Vorgeschichte der alttestamentlichjüdischen <Mythologie'; am Beispiel von Gen 1 und Apk 12 zeigt er im Jahre 1895 den altorientalisch-babylonischen Hintergrund biblischer Vorstellungen auf50 • GUNKEL bestreitet noch die Möglichkeit einer zeitgeschichtlichen Deutung des tradierten mythischen Materials, wie denn vielfach die Entdecker neuer exegetischer Methoden ihre Erkenntnisse für unvereinbar mit denjenigen älterer Forscher und Forschungsrichtungen halten. Erst WILHELM BOUSSET (1865 -1920) verknüpft in seinem berühmten, bis heute maßgeblichen Kommentar (1896)51 die religionsgeschichtliche Fragestellung mit den Ergebnissen der Traditions-, Literar- und Zeitgeschichte. Zum erstenmal erfährt die Johannes-Offenbarung eine ausführliche Auslegung, die unter distanzierender oder weiterführender Auseinandersetzung mit der gesamten älteren Literatur alle kritisch-historischen Methoden anwendet, um die Bedeutung der Apokalypse und ihrer Stoffe aufzuzeigen - vorn jüdisch rezipierten altorientalischen Mythos (Religionsgeschichte) bis zur politischen Polemik des judenchristlichen Redaktors letzter Hand (Zeitgeschichte), den BousSET aufgrund charakteristischer Veränderungen des verarbeiteten Materials als individuelle Persönlichkeit erkennt. Auch ]ULIUS WELLHAUSEN (1844 -1918), Alttestamentler wie GUNKEL, hat der Offenbarung des Johannes sein Interesse als Religionsgeschichtler zugewendet. In einer scharfsinnigen
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LES' allzu weitgehende Quellenscheidung und sein Versuch des Nachweises eines rhythmisch-strophischen Aufbaus der Johannes-Apokalypse sich nicht haben durchsetzen können, sichern die Akribie der text- und literarkritischen Beobachtung, die erstaunliche Belesenheit des Autors und seine Offenheit für alle seriösen exegetischen Methoden diesem Kommentar einen Ehrenplatz in der Forschungsgeschichte. Dagegen betrieben die deutschen Gelehrten die weitere religionsgeschichtliche Erforschung der Johannes-Apokalypse vorderhand in einer heute kaum noch verständlichen Einseitigkeit; zeitgeschichtliche Fragen wurden vernachlässigt oder gar zurückgewiesen. FRANZ BOLL (1867 -1924) zeigte die astralmythischen und astrologischen A~pekte vieler Bilder und Vorstellungen der Johannes-Offenbarung auf und verfolgte deren Ursprünge zurück in die hellenistische und altorientalische Mythologie (1914)54, ohne zu erkennen, daß bereits das antike Judentum solche Stoffe rezipiert hatte und zeitgeschichtlich zu deuten verstand. Ausschließlich religionsgeschichtliche Interessen leiten auch die Untersuchungen CARL CLEMENS (1865 -1940)55; gegen CARL SCHNEIDER (19001977)56 und WERNER FOERSTER (1897 -1975)57 bestreitet CLEMEN aufgrund seiner traditions- und religionsgeschichtlichen Axiomatik die Erlebnisechtheit der Visionen und Auditionen des Apokalyptikers. Noch einseitiger ist der ansonsten hochgelehrte und materialreiche Apokalypse-Kommentar, den ERNST LOHMEYER (1890 -1946) im Jahre 1926 vorgelegt hat 58 • Zeitgeschichtliche Bezüge werden zurückgewiesen, selbst ein so naheliegender wie die Identifikation der sieben Berge, auf denen die Hure BabyIon sitzt (Apk 17,9), mit der Siebenhügelstadt Rom. LOHMEYER sammelt als Anwalt der Traditions- und Religionsgeschichte alle denkbaren Einwände gegen etwaige Anspielungen auf Rom, Nero, Domitian und den Kaiserkult; dafür verfolgt er die Geschichte der vom Apokalyptiker verarbeiteten Materialien zurück bis zum archaischen Mythos. Durch seinen Verzicht auf zeitgeschichtliche Deutung läßt LOHMEYER die Johannes-Apokalypse 'zeitlos' erschei54
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FRANZ BOLL, Aus oder Offenbarung Johannis, Hellenistische Studien zum Weltbild der Apokalypse (1:TOIXEIA 1), Leipzig/Berlin 1914 (= Nachdruck Amsterdam 1967). CARL CLEMEN, Religionsgeschichtliche Erklärung des Neuen Testaments, Die Abhängigkeit des ältesten Christentums von nicht jüdischen Religionen und philosophischen Systemen, Gießen 1909, S. 63 - 72. 96 -110. 124 -128 u. ö. (vgl. Register S. 297 f.); 2. Auf}. Gießen 1924 (= Nachdruck Berlin/New York 1973), S. 367 -405 u. ö. (vgl. Register S. 429 f.); DERs., Die Reste der primitiven Religion im ältesten Christentum, Gießen 1916, passim (vgl. Register S. 168 f.); DERs., Die Bildlichkeit der Offenbarung Johannis, in: Festgabe für Julius Kaftan, Tübingen 1920, S. 25 - 43; DERs., Visionen und Bilder in der Offenbarung Johannis, in: ThStKr 107 (1936), S. 236 - 265; DERs., Dunkle Stellen in der Offenbarung Johannis religionsgeschichtlich erklärt (UARG 10), Bonn 1937. CARL SCHNEIDER, Die Erlebnisechtheit der Apokalypse des Johannes, Leipzig 1930. WERNER FOERSTER, Die Bilder in Offenbarung 12 f. und 17 f., in: ThStKr 104 (1932), S. 279 - 310; vgl.: DERs., Bemerkungen zur Bildsprache der Offenbarung Johannis, in: Verborum Veritas, Festschrift für Gustav Stählin, Wuppertal 1970, S. 225 - 236. ERNST LOHMEYER, Die Offenbarung des Johannes (HNT XVI), Tübingen 1926 (2. Auf}. 1953, 3. Auf}. 1970).
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nen, durch seine - unzutreffende - Behauptung eines rhythmischen Aufbaus als ein einheitliches poetisches Kunstwerk. Beides hat die Theologengeneration zwischen den beiden Weltkriegen fasziniert, auch die katholischen Ausleger (z. B. JOSEPH SICKENBERGER); die Stimmen kompetenter Kritiker, etwa HANS WINDISCHS (1881-1935)59 oder MARTIN DIBELIUS' (1883 -1947)60, konnten den Erfolg des LOHMEYERschen Buchs nicht beeinträchtigen. Gleichwohl bleibt der Rückschritt gegenüber den älteren Kommentaren BOUSSETS und CHARLES' erstaunlich und bedauerlich.
V. Das 20. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Seit dem Apokalypse-Kommentar WILHELM BOUSSETS (2. Aufl. 1906) hätte deutlich sein müssen, daß eine sachgerechte Auslegung der Johannes-Offenbarung sich künftig sämtlicher historisch-kritischer Methoden würde bedienen müssen. Nicht nur ERNST LOHMEYER (1890 -1946) versagte sich dieser Erkenntnis (1926), sondern auch sein älterer Erlanger Kollege THEODOR V. ZAHN (1838 -1933), dessen zweibändiger Kommentar zur Apokalypse des Johannes (1924/26) mit demjenigen LOHMEYERS gleichzeitig erschienen ist 61 . Freilich gehört ZAHNS reichs- und endgeschichtliche Apokalypse-Deutung, die Tendenzen HOFMANNS, AUBERLENS, KLIEFOTHS, BURGERS und BECKS weiterführt, eigentlich noch ins 19. Jahrhundert, was auch dem Lebensalter des Autors entsprechen würde. Traditions- und zeitgeschichtliche Fragestellungen, dem Autor durchaus vertraut, treten hinter seinem eschatologischen Interesse zurück. Phantasievoll und anregend, in der Beurteilung der theologischen Gegner zuweilen anmaßend, behält der ungemein materialreiche Kommentar ZAHNS seinen Wert schon wegen einer ausführlichen Forschungsgeschichte. Von den originellen Arbeitshypothesen ZAHNS haben sich nicht wenige bewährt, etwa gerade die von LOHMEYER unbarmherzig verhöhnte Annahme 62 , hinter den Visionen der ersten vier Posaunen (Apk 8,7 -12) stehe die Erinnerung an
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HANS WINDISCH, Art. J~hannesapokalypse, in: RGG I1I, 2. Aufl. Tübingen 1929, Sp. 330 - 346 (z. B. Sp. 339 - 341 und 344 f.). MARTIN DrBELIUS, Rom und die Christen im ersten Jahrhundert (SHAW. PH 2, 1941/ 42), Heidelberg 1942; auch in: DERs., Botschaft und Geschichte, Gesammelte Aufsätze, n, Tübingen 1956, S. 177 - 228. THEoDOR ZAHN, Die Offenbarung des Johannes (KNT XVIII), 2 Bde., Leipzig/Erlangen 1924/1926; noch ein dritter Kommentar wurde im Jahre 1926 veröffentlicht: der ausschließlich alt jüdische Parallelen zusammenstellende von (HERMANN LEBRECHT STRACK und) PAUL BJLLERBEcK, Die Briefe des Neuen Testaments und die Offenbarung Johannis (Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch, Bd. 1lI), München 1926 (mehrere unveränderte Nachdrucke, zuletzt 8. Aufl. München 1985). ERNST LOHMEYER, Die Offenbarung des Johannes 1920-1934, in: ThR NS6 (1934), S. 269 - 314 (S. 308: "für Kinderschulen vielleicht noch passend ") und 7 (1935), S. 28 - 62. d ""HYI "
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seismisch-vulkanische Katastrophen wie den Vesuv-Ausbruch des Jahres 79 n. Chr. 63 . Eine Bestandsaufnahme der protestantischen Apokalypse-Forschung bis 1928 und gleichsam eine geglückte Synthese aus den Arbeiten BOUSSETS, LOHMEYERS und ZAHNS bedeutet der nüchterne und besonnene, alle Einseitigkeiten vermeidende Kommentar des Schweizers WILHELM HADORN (1869 -1929)64. HADORNS Auslegung verbindet religions-, traditions- und zeitgeschichtliche Deutung mit einer Hermeneutik, deren religiös-kirchliches (endgeschichtliches') Fragen nach schriftgemäßer Eschatologie über ein rein historisches Interesse hinausführt. Abgesehen von seiner zu frühen Datierung der Apokalypse (vor 70n. Chr.) , dürfen die ausgewogenen Urteile HADORNS ebenso weitgehend Zustimmung beanspruchen wie Tendenzen und Details seines Kommentars, der längst einen Nachdruck verdient hätte; die einleitenden Überblickskapitel, insbesondere zur Auslegungsgeschichte, sind bis heute aktuell geblieben. Die Erkenntnisse der von protestantischen Forschern betriebenen Literar-, Traditions- und Religionsgeschichte nötigten auch die katholischen Exegeten, in die Auseinandersetzung mit den neuen Theorien einzutreten. Zuerst tat dies der französische Dominikaner ERNEsT-BERNARD ALLo (1873 -1945); sein 1921 erschienener Kommentar 65 stellt einen Wendepunkt in der katholischen Apokalypse-Forschung dar. Obgleich von konservativer Grundhaltung und literarkritische Quellenscheidungen ablehnend, diskutiert ALLO offen die Probleme der Religions- und Traditionsgeschichte; sein endgeschichtliches Interesse ist unübersehbar. Nicht der Theologie und Religionsgeschichte der Johannes-Apokalypse, sondern ihrer Textkritik, Text- und frühen Wirkungsgeschichte verschrieb sich der Münchner Theologe JOSEF SCHMID (1893 -1975), der seit 1931 zahlreiche Aufsätze 66 und 1955/56 sein Standardwerk zum griechischen Text der Johannes-Offenbarung 67 vorgelegt hat; die neuere Arbeit an der Apokalypse des Johannes verdankt JOSEF SCHMID ihre solide Textbasis. Nach zahlreichen Vorarbeiten 68 erschien aus der Feder JOSEPH SICKENBERGERS (1872 -1945) dessen allgemeinverständliche <Erklärung der Johannesapo-
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Vgl. neuerdings GÜNTHER KEHNSCHERPER, ... und die Sonne verfinsterte sich. Die Santorinkatastrophe und die archäologischen Forschungen um das letzte Buch der Bibel, Halle 1972 (= Durchgesehener Neudruck Aalen 1980). WILHELM HADoRN, Die Offenbarung des Johannes (ThHK XVIII), Leipzig 1928. ERNEST-BERNARD ALLo, Saint Jean, L'Apocalypse (EtB), Paris 1921 (2. Auf!. 1932,3. Auf!. 1933). JOSEF SCHMID, Die griechischen Apokalypse-Kommentare, in: BZ 19 (1931), S. 228 - 254; weitere Publikationen siehe bei: PAUL NEUENZEIT, Bibliographie Josef Schmid, in: Neutestamentliche Aufsätze, Festschrift Josef Schmid, Regensburg 1963, S.311-317. DERs., Studien zur Geschichte des griechischen Apokalypse-Textes I, 112, München 1955; II, München 1956. Zuerst: JOSEPH SICKENBERGER, Das tausendjährige Reich in der Apokalypse, in: Festschrift Sebastian Merkle gewidmet, Düsseldorf 1922, S.300-316.
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kalypse' (1940)69, die in ihrer Offenheit gegenüber den Methoden der protestantischen Apokalypse-Forschung Tendenzen der päpstlichen Bibelenzyklika 'Divino afflante Spiritu' von 1943 vorwegnimmt. Obgleich auf schmalem Raum und ohne ausführliche Diskussion der Sekundärliteratur, informiert SICKENBERGER verläßlich über religions- und traditionsgeschichtliche Voraussetzungen der Johannes-Offenbarung. Freilich will der im ganzen eher konservative Autor von den astralmythologischen Hintergründen mancher Visionen wenig wissen. Mit der weitgehenden Ablehnung zeitgeschichtlicher Deutungen steht SICKEN BERG ER offenbar im Banne LOHMEYERS; das endgeschichtliche Interesse teilt er mit HADoRN, wobei die Betonung des eschatologisch-paränetisehen Moments der Apokalypse sicher mitbedingt ist durch die politischen und kriegerischen Verhältnisse der Entstehungs- und Erscheinungszeit des Kommentars. Wenig später (1942) wurde eine gleichfalls allgemeinverständliche Auslegung der Johannes-Offenbarung in Herders Bibelkommentar veröffentlicht: diejenige des katholischen Exegeten PETER KETTER (1885 -1950fo. Mit SIKKENBERGERS Kommentar hat derjenige KETTERS sowohl die Aufnahme religions- und traditionsgeschichtlicher Deutungen als auch die Ablehnung der zeitgeschichtlichen Methode gemeinsam; wie SICKENBERGER ist auch KETTER endgeschichtlich interessiert: Mahnung und Tröstung in apokalyptischer Zeit sind, wie die Liturgie des Advents, geprägt von der sehnsüchtigen Bitte um Jesu Wiederkunft. Die von vielen Christen als Herrschaft des Antichrists empfundene Zeit des Nationalsozialismus ist daran schuld, daß auch bei den protestantischen Exegeten die endgeschichtliche Deutung des Johannes-Offenbarung noch einmal - wenn auch eher in Auslegungen für nichttheologische Bibelleser - Fuß fassen konnte. Von theologiegeschichtlicher Wirkung waren vor allem die Apokalypse-Auslegungen des nachmaligen Landesbischofs von Hannover, HANNs LILJE (1899 -1977), und des Schweizer Pfarrers CHARLES BRüTscH (1905 -1971). LILJES Einführung in
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jOSEPH SICKENBERGER, Erklärung der johannesapokalypse, Bonn 1940 (2. Auf}. 1942). PETER KETTER, Die Apokalypse übersetzt und erklärt (HBK XVI, 2), Freiburg i. Br. 1942 (2. Auf}. 1946, 3. Auf}. 1953, 4. Auf}. 1954). HANNS LILJE, Das letzte Buch der Bibel, Eine Einführung in die Offenbarung Johannes (UCB23), Berlin 1940 (4. Aufl. Hamburg 1955,5. Aufl. 1958,7. Aufl. 1961; auch englisch und französisch). Vgl. schon RICHARD KRAEMER, Die Offenbarung des Johannes in überzeitlicher Deutung, ~ernigerode 1929.
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theose, auch und gerade im Kirchenkampf der nationalsozialistischen Ära; der Antichrist repräsentiert den Anspruch des totalitären Staats. Auch CHARLES BRÜTSCH schrieb, obzwar von der Schweiz aus, in der Zeit des "Dritten Reiches". Zeitgleich mit den Apokalypse-Auslegungen SIKKENBERGERS und LILJES, im Jahre 1940, veröffentlichte er die erste, französische, Fassung seines Kommentars 73 • Das zuletzt (1970) drei bändige Werk macht es dem Leser schwer, hinter den zitierten Auslegungen aller Jahrhunderte und Richtungen die theologische Position BRÜTSCHS zu erkennen. Der gelehrte Autor ist im wesentlichen historisch-kritisch, vor allem traditions- und zeitgeschichtlich, orientiert; doch ist sein Interesse unverkennbar endgeschichtlich: Der Gemeinde gilt seine seelsorgliche Aktualisierung der eschatologischen Paränese. Nicht nur die Intention des BRüTscHschen Kommentars spiegelt die politische Bedrohung Europas, sondern auch sein ungewöhnlicher Verkaufserfolg. Auf den pseudoreligiösen Anspruch des Nationalsozialismus antworten die Apokalypse-Exegeten beider Konfessionen mit dem Hinweis auf den von den Christen Kleinasiens geforderten Widerstand gegen den Kaiserkult; zugleich qualifizieren sie die Gegenwart in vorsichtig endgeschichtlicher Deutung als letzte Zeit.
VI. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart
Mit dem politischen Zusammenbruch des Jahres 1945 endete auch die nationalsozialistische Staatsideologie. Dadurch fiel nicht nur eine Möglichkeit unmittelbarer Aktualisierung der Paränese der Johannes-Offenbarung weg, sondern auch die gleichsam unterschwellige Tendenz der Kommentatoren aus beiden Konfessionen, die Gegenwart als Herrschaft des Antichrists und dementsprechend die Apokalypse endgeschichtlich zu deuten. Den römisch-katholischen Neutestamentlern hatte schon die Bibelenzyklika des Papstes PlUS XII. (reg. 1939 -1958), "Divino afflante Spiritu' vom 30. September 1943 74, die Möglichkeit historisch-kritischer Erforschung der Bibel ausdrücklich zugebilligt. So erreichte denn nach 1945 die katholische Exegese der Offenbarung des Johannes mit den Arbeiten von ALFRED WIKENHAUSER (1883 -1960), EDUARD SCHICK ('~ 1906) und ANTON VÖGTLE ('~ 1910) endgültig und einschränkungslos den Anschluß an die wissenschaftliche Apo-
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CHARLES BRÜTSCH, L'Apocalypse de Jesus-Christ, Commentaire et notes (Les livres de la Bible IV), Gem!ve 1940 (2. Auf}. 1940,3. Aufl. 1941 = Paris 1942; 4. Aufl. Geneve 1955 und 5. Aufl. 1966 unter dem Titel: La Clarte de l'Apocalypse); deutsch: Die Offenbarung Jesu Christi, Johannes-Apokalypse (Proph.), Zürich 1955 (2. Aufl.: ZBK, 3 Bände, Zürich 1970). HENRICUS DENZINGER, Enchiridion Symbolorum, Definitionum et Declarationum de Rebus Fidei et Morum, 36. Aufl. hrsg. v. ADoLFus SCHÖNMETZER, Freiburg i. Br. 1976, S. 754-757, Nr. 3825 -3831.
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kalypse-Auslegung der Protestanten 75 • Fortan wird die exegetische Untersuchung der Johannes-Offenbarung ökumenisch betrieben; wo phantastischendgeschichtliche Auslegungen der Apokalypse noch immer die 'Zeichen der Zeit' auf einen drohenden Weltuntergang deuten, ist dies kein konfessionelles Problem und jedenfalls auch nicht Gegenstand einer Geschichte der wissenschaftlichen Apokalypse-Forschung 76 •
1. Kommentare seit 1945 ALFRED WIKENHAUSER, der bereits in den Jahren 1931-1942 mehrfach Einzeluntersuchungen zur Offenbarung des Johannes vorgelegt hatte, veröffentlichte 1947 seinen allgemeinverständlichen Kommentar im Regensburger Neuen Testament 77 • Er nimmt darin religions-, traditions- und zeitgeschichtliche Forschungen auf und macht sie fruchtbar für das endgeschichtliche Interesse kirchlich-religiöser Leser; unter dem Einfluß WILHELM HADORNS überwindet WIKENHAUSERS Auslegung die Einseitigkeit SICKENBERGERS und vermittelt durch die besonnene Verknüpfung aller historisch-kritischen Methoden bzw. Fragestellungen den damals neuesten (und bis heute im wesentlichen zutreffenden) Stand der seriösen Apokalypse-Forschung. Auch EDuARD SCHICK - der nachmalige Bischof von Fulda - verbindet in seiner ctllgemeinverständlichen Auslegung der Johannes-Apokalypse (1952) 78 alle seriösen Methoden; die in die Visionen des Apokalyptikers ausmündende Heilsgeschichte basiert auf den eschatologischen Hoffnungen des antiken Judentums, ohne dessen Vorstellungswelt die "Bildertheologie" der Offenbarung des Johannes nicht verstanden werden kann. Ganz ähnlich verknüpft der spätere Nachfolger HANNS LILJES im Amt des lutherischen Landesbischofs von Hannover, EDUARD LOHsE, in seinem
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Deshalb können im folgenden Hinweise auf die Konfessionszugehörigkeit der Autoren fehlen; auch auf die Angabe der Geburtsjahre der - zumeist noch lebenden - Ausleger wird in diesem letzten Abschnitt der Forschungsgeschichte verzichtet. Nicht nur im 19. und frühen 20. Jahrhundert geben sich zeit-, kultur-, zivilisations- und kirchenkritische Traktate gern die Form von' Auslegungen' der Johannes-Offenbarung (vgl. etwa THOMAS CARLYLE [1795 -1881], LUDWIG HARMs [1808 -1865, s. o. Anm.33], PAUL CLAUDEL [1868 -19551 und DAvlD HERBERT LAWRENCE [1885 -1930]); auch ein Buch wie JACQUES ELLuLS Cf 1912) L'Apocalypse - Architecture en MOLlVement (Paris/ Tournai 1975; deutsch: Apokalypse, Die Offenbarung des Johannes - Enthüllung der Wirklichkeit, Neukirchen-Vluyn 1981) mißbraucht die Apokalypse, indem es sehr subjektive Einfälle des modernen Autors als Intentionen des frühchristlichen Apokalyptikers ausgibt. Als Katastrophen eines die Weltgeschichte beendenden Atomkriegs deutet die Visionen der Johannes-Offenbarung BERNHARD PHILBERTH (':-1927): Christliche Prophetie und Nuklearenergie, 5. Aufl. Zürich 1964 (zahlreiche Neuauflagen). ALFRED WIKENHAUSER, Die Offenbarung des Johannes übersetzt und erklärt (RNT IX), Regensburg 1947 (2. Aufl. 1948, 3. Aufl. 1959; auch niederländisch). EDUARD SCHICK, Die Apokalypse (Eß. NT III), Wlirzburg 1952; zuletzt: DERs., Die Apokalypse (Geistliche Schriftlesung XXIII), Düsseldorf 1971.
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allgemeinverständlichen Kommentar (1960) 79 religions-, traditions- und zeitgeschichtliche Exegese, um die Johannes-Offenbarung religiös-kirchlichem Verständnis zu erschließen; auch die endgeschichtlich-überzeidiche Deutung kommt zu ihrem Recht. MATHIAS RISSI, seit seiner 1952 gedruckten Dissertation 80 immer wieder mit Problemen der Apokalypse befaßt, hat bisher noch keinen wissenschaftlichen Kommentar, jedoch eine allgemeinverständliche Auslegung vorgelegt (1966) 81. Als erklärter Gegner eines jeglichen Methodenmonismus verbindet RISSI religions- und traditionsgeschichtliche Deutung mit einer zurückhaltend zeitgeschichtlichen Erklärung; freilich spricht er die zeitgeschichtlich zu deutenden Abschnitte Apk 13,17 f.; 15,2; 17,9b -17 dem Apokalyptiker ab. In der Nachfolge RICHARD KRAEMERs (1929)82 und aufgrund seines religiös-kirchlichen Interesses findet RISSI auch endgeschichtlich-überzeidiche Deutungen einzelner Visionen der Johannes-Offenbarung. Als erster großer und für die Hand des Fachgelehrten bestimmter Apokalypse-Kommentar nach 1945 ist der 1974 im "Handbuch" erschienene von HEINRICH KRAFT 83 zu nennen; nach fast einem halben Jahrhundert ersetzt er in dieser berühmten Kommentarreihe die Auslegung durch ERNST LOHMEYER (1926)84. Vor allem traditionsgeschichtlich bestimmt, deutet er die JohannesOffenbarung als ein Zeugnis der urchristlichen Prophetie; der Apokalyptiker habe sich als Propheten verstanden, und die Wurzeln seiner Visionen seien in der prophetischen Literatur des Alten Testaments zu suchen. Zeitgeschichtliche Deutungen bleiben relativ selten; alt jüdische Texte nachkanonischer Zeit werden leider allzu wenig berücksichtigt, d~sgleichen die Berührungen mit heidnisch-hellenistischer Mythologie. Der Wert des KRAFTsehen Kommentars beruht hauptsächlich auf dem gesammelten Material alttestamentlicher Parallelen. In der renommierten amerikanischen Reihe der eAnchor Bible' erschien im Jahre 1975 die Auslegung der Professorin JOSEPHINE MASSYNGBERDE FORD 85 . Ihr Kommentar ist in vieler Hinsicht demjenigen von ROBERT HENRY CHARLES (1920) 86 verpflichtet, sowohl was die Rezeption der historisch-kritischen Methoden, insbesondere der Religions-, Traditions-, Literar- und Zeitgeschichte, betrifft, als auch hinsichtlich der Überschätzung literarkritischer
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EDUARD LOHSE, Die Offenbarung des Johannes übersetzt und erklärt (NTD XI), Göttingen 1960 (2. Auf!. 1966, 3. Auf!. 1971,4. Auf!. 1976, 5. Auf!. 1979, 6. Auf!. 1983). MATHIAS RISSI, Die Zeit- und Geschichts-Auffassung in der Johannesapokalypse (theol. Diss. Basel 1950/51); gedruckt: Die Zeit- und Geschichtsauffassung der Johannesapokalypse, Zürich 1952; vgl.: DERs., Zeit und Geschichte in der Offenbarung des Johannes (AThANT 22), Zürich 1952. DERs., Alpha und Omega, Eine Deutung der Johannesoffenbarung, Basel 1966. s. o. Anm.72. HEINRICH KRAFT, Die Offenbarung des Johannes (HNT XVIa), Tübingen 1974. S. o. Anm.58. JOSEPHINE MASSYNGBERDE FORD, Revelation. Introduction, Translation and Commentary (AncB XXXVIII), Garden City, New York 1975. S. o. Anm.53.
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Erkenntnisse. J. M. FORD hält ]ohannes den Täufer für den Verfasser der Urapokalypse (Apk 4 -11); in den Kapiteln Apk 12 - 22 sieht sie eine Interpretation von Apk 4 -11 durch einen Täuferschüler, in den Kapiteln Apk 1- 3 die Schöpfung eines christlichen Redaktors. So gelangt die Autorin zu einem zwei (Apk 12-22) bis sieben Jahrzehnte (Apk4-11) höheren Alter der ]ohannes-Offenbarung und zu einer entsprechenden Verschiebung zeitgeschichtlicher Anspielungen. Daran ist wohl nur so viel richtig, daß in der Tat mancherlei Berührungen zwischen Aussagen der Johannes-Apokalypse und der Täuferpredigt zu beobachten sind; diese Übereinstimmungen können jedoch auch Allgemeingut der alt jüdischen Apokalyptik sein und berechtigen selbst dann nicht zu einer Gleichsetzung des christlichen Apokalyptikers Johannes mit ]ohannes dem Täufer, wenn man mit der Aufnahme von Täufertraditionen durch die ]ohannes-Offenbarung rechnet. Weniger thesenfreudig, aber dafür klug und informativ ist der allgemeinverständliche, alle Ergebnisse historisch-kritischer Apokalypse-Forschung berücksichtigende Kommentar von RAY FRANK ROBBINS (1975)87. Ein Kommentar besonderer Art ist der allgemeinverständliche, reich illustrierte Band von GILLES QUISPEL (1979)88. Der Textteil besteht aus dem vollständigen Wortlaut der Apokalypse nach der King James Version, eingeleitet und knapp kommentiert nach dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung (alt jüdisches, astrales, gnostisches, frühchristliches Vergleichsmaterial) und bereichert durch zwei wirkungsgeschichtliche Kapitel, in denen u. a. die Apokalypse-Deutung MARTIN LUTHERs, Joachims v. Fiore, C. G. ]UNGS und der offiziellen Kirchen sowie die Einflüsse der Johannes-Offenbarung auf die christliche Kunst behandelt werden. Zahlreiche Abbildungen von Kunstwerken aller Jahrhunderte, verteilt über das ganze Buch und thematisch, nicht stilistisch-chronologisch geordnet, veranschaulichen die unerhörte Wirkung der Apokalypse auf Malerei, Graphik und Plastik des kirchlichen Kunstschaffens. Leider wird nur sehr wenig Sekundärliteratur genannt (5.189), mit der sich QUISPEL höchstens beiläufig auseinandersetzt. Eine vollständige Auslegung der Johannes-Offenbarung hat, nach jahrelangen Vorarbeiten 89 , PIERRE PRIGENT vorgelegt (1981)90; bei dem umfangreichen, streng historisch-kritisch ausgerichteten Werk handelt es sich um den ersten wissenschaftlichen Apokalypse-Kommentar in französischer Sprache seit demjenigen von ERNEST-BERNARD ALLo (1921) 91. PRIGENT diskutiert eine Fülle von Sekundärliteratur. Mit den Mitteln der Religions-, Traditions-,
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RAY FRANK ROBBINS, The Revelation of jesus Christ, A Commentary on the Book of Revelation, Nashville, Tennessee 1975. GILLES QUISPEL, The Secret Book of Revelation, The Last Book of the Bible, London 1979. Zuerst: PIERRE PRIGENT, Apocalypse 12, Histoire de I'exegese (BGBE 2), Tübingen 1959. DERS., L'Apocalypse de Saint jean (Commentaire du Nouveau Testament XIV), Lausanne/Paris 1981. S. o. Anm. 65.
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Literar- und Zeitgeschichte zeigt er auf, wie der Apokalyptiker in seiner Zeit und Gemeinde gedacht hat und verstanden wurde. ANTON VÖGTLE, seit 1966 schon mehrfach durch Einzeluntersuchungen zu Problem"en der Johannes-Apokalypse hervorgetreten 92 , hat 1981 eine allgemeinverständliche Auslegung wenigstens der wichtigsten Abschnitte der Johannes-Offenbarung veröffentlicht 93 • Da es sich dabei um die überarbeitete Buchfassung einer von Advent 1979 an erschienenen Artikelfolge handelt, fehlen Literaturangaben und wissenschaftliche Anmerkungen. Gleichwohl wird der Charakter des für das eRegensburger Neue Testament' geplanten Kommentars 94 schon jetzt deutlich: Verknüpfung aller historisch-kritischen Methoden, insbesondere ein starkes Interesse an der Zeitgeschichte, Abweisung endgeschichtlicher Fragestellungen, aber seelsorgliche Stärkung der Hoffnung und des Glaubens. Gleich zwei deutschsprachige Apokalypse-Kommentare sind im Jahre 1984 erschienen: diejenigen von ULRICH B. MÜLLER 95 und JÜRGEN ROLoFF 96 • ULRICH B. MÜLLERS Auslegung entspricht den Richtlinien des <Ökumenischen Taschenbuchkommentars': Sie ist eine zwar relativ knappe, auch für
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Etwa: ANToN VÖGTLE, Mythos und Botschaft in Apokalypse 12, in: Tradition und Glaube, Festgabe für Karl Georg Kuhn, Göttingen 1971, S. 395 -415; DERs., "Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde ... " (Apk21,1), Zur kosmischen Dimension neutestamentlicher Eschatologie, in: Glaube und Eschatologie, Festschrift Werner Georg Kümmel, Tübingen 1985, S. 303 - 333. DERs., Das Buch mit den sieben Siegeln, Die Offenbarung des Johannes in Auswahl gedeutet, Freiburg i. Br. 1981 (2. AuEl. 1985). Als Ersatz für den Band von ALFRED WIKENHAUSER (s. o. Anm.77). ULRICH B. MÜLLER, Die Offenbarung des Johannes (1984; s. o. Anm.1); vgl. schon: DERs., Messias und Menschensohn in jüdischen Apokalypsen und in der Offenbarung des Johannes (StNT 6), Gütersloh 1972. JÜRGEN ROLoFF, Die Offenbarung des Johannes (1984; s. o. Anm. 1).
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sentiert. Wichtig ist auch für ROLOFF der Briefcharakter der Johannes-Offenbarung, da sich in ihm die "lebendige Kommunikation ihres Verfassers mit konkreten Gemeinden" spiegelt (5.7); dabei berücksichtigt er Erkenntnisse seines Promovenden MARTIN KARRER 97 • Im übrigen interessieren ihn besonders die Aussagen der Apokalypse zu Schöpfung und Staat; für die heutige Christenheit können sie insofern Verbindlichkeit beanspruchen, als damals wie heute die Gemeinde im Gottesdienst "die Gegenwart des Kommenden erfährt" und "sich immer wieder neu seiner Herrschaft unterstellt" (5.213 zu Apk 22). Bemerkenswert ist auch die 1984 in französischer Sprache erschienene, allgemeinverständliche, fortlaufende Auslegung der Apokalypse durch EUGENIO CORSINI 98 • Mit einem Minimum an Literaturangaben (5.337) und ohne Fußnoten, basiert CORSINI auf der neueren historisch-kritischen Exegese der Johannes-Offenbarung; diskussionswürdig ist die von ihm vorgeschlagene Gliederung der Apokalypse, legitim auch sein Bemühen um ständige Aktualisierung für den modernen Bibelleser. Dagegen wird sein konsequent unternommener, allzu einseitiger Versuch, die - zumindest auch - futurische Eschatologie der Johannes-Offenbarung als präsentische Eschatologie zu erweisen, den Intentionen des Apokalyptikers nicht gerecht. Als vorerst neuester Kommentar zur Offenbarung des Johannes sei derjenige von HEINZ GIESEN (1986) genannt 99 • Auch er erstrebt Allgemeinverständlichkeit und verzichtet auf den gelehrten Apparat der Fußnoten und bibliographischen Verweise; freilich ermöglicht die auf S. 189 genannte Literatur weiterführende Studien. Wie die Auslegungen MÜLLERS, ROLOFFS und CORSINIS beruht auch der Kommentar GlESENS auf den Methoden und Fragestellungen der historisch-kritischen Exegese; auch GIESEN stellt die zeitlose Gültigkeit der Apokalypse heraus, indem er die zeitgeschichtliche Situation der ersten Adressaten ermittelt und mit derjenigen moderner Leser vergleicht. Als Verfasser gilt ihm ein Wanderprophet, der nicht mit dem Autor des Evangeliums und der Briefe des Johannes identisch sein kann (5.9 f.).
2. Untersuchungen seit 1945 zur Forschungs-, Theologie- und Wirkungsgeschichte Längst ist erkannt, daß von allen Büchern des- Nellen Testaments die Offenbarung des Johannes die reichste und bunteste Auslegungsgeschichte aufzuweisen hat. Von Anfang an verleiteten die apokalyptischen Verschlüsselungen, die jedenfalls teilweise auch durch politische Rücksichtnahme bedingt waren (Zahl 666, Hure Babyion), sowie die Abfolge der Visionsreihen (je sieben Siegel, Posaunen und Zornschalen) die Ausleger dazu, Ereignisse ihrer Gegenwart mit Szenen der Johannes-Apokalypse zu identifizieren und Rück97
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Siehe unten Anm. 197. EUGENIO CORSINI, L'Apocalypse maintenant, Traduit de l'Italien par RENZA ARRIGHI, Preface par XAVIER LEON-DuFOUR (Parole de Dieu 23), Paris 1984. HEINZ GIESEN, Johannes-Apokalypse (1986; s. o. Anm. 1).
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schlüsse auf den weiteren Verlauf der Geschichte zu ziehen. Zumindest die Auseinandersetzung mit solcher welt- und kirchengeschichtlichen Deutung reicht bis in die Apokalypse-Forschung der Gegenwart hinein. Andererseits wirkte die Johannes-Offenbarung wie kein anderes biblisches Buch auf Frömmigkeit und Selbstdarstellung der Kirche ein; Jenseitshoffnung und Höllenangst beziehen bis heute ihre Konturen aus der Apokalypse, und die kirchliche Kunst ist weithin nicht nur Illustration der Offenbarung des Johannes (Bibelhandschriften und -drucke, Wandgemälde, Glasfenster, Portalreliefs), sondern geradezu eine Umsetzung der Apokalypse in Architektur: Das Kirchengebäude mit seiner Ausstattung (Altar, Taufstein, Leuchter, Apostelbalken, Weihekreuze, Edelsteine) entspricht bis ins Detail dem himmlischen Jerusalem von Apk 21 f. lOD • Der Mißbrauch der Johannes-Apokalypse durch Schwärmer noch des 19. und 20. Jahrhunderts dürfte daran schuld sein, daß die berühmten Neutestamentler der ersten Jahrhunderthälfte, etwa ADOLF SCHLATTER (1852 -1938), JULIUS SCHNIEWIND (1883 -1948), MARTIN DIBELIUS (1883 -1947) und RUDOLF BULTMANN (1884 -1976), der Offenbarung des Johannes ihre Aufmerksamkeit versagt und ihr jedenfalls keinen wissenschaftlichen Kommentar gewidmet haben - darin übrigens vergleichbar mit MARTIN LUTHER (1483 -1546) und JOHANNES CALVIN (1509 -1564). Auch wer der Apokalypse - zu Unrecht theologisches Gewicht absprechen wollte, müßte jedoch ihre einzigartige Bedeutung für die Kirchen- und Kunstgeschichte erkennen; dies ist in der Tat, zeitgleich mit den Apokalypse-Kommentaren nach 1945, in zunehmendem Maße geschehen. Die Veröffentlichungen zur Forschungs-, Theologie- und Wirkungsgeschichte, einsetzend mit dem Kommentar von CHARLES BRÜTSCH 101 , haben gerade in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Anzahl und Vielfalt erreicht. An dem für die Johannes-Offenbarung zentralen Kapitel von Sonnenfrau und Drache (Apk 12) verfolgt PIERRE PRIGENT 102 paradigmatisch Tendenzen und Methoden der Apokalypse-Auslegung von der christlichen Spätantike bis zur Gegenwart, insbesondere der wissenschaftlichen Forschung seit dem 18. Jahrhundert. Eine Bestandsaufnahme der neueren Exegese der Johannes-Offenbarung als ganzer und ihrer Einzelprobleme nimmt das wichtige Buch von ANDRE FEUILLET vor 103 ; im wesentlichen referiert FEUILLET Methoden, Fragestellungen und Ergebnisse der historisch-kritischen Forschung seit etwa 1900, doch greift er nicht selten weiter zurück, gelegentlich bis zur Apokalypse-Deutung der
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Vgl. ]OSEPH SAUER, Symbolik des Kirchengebäudes und seiner Ausstattung in der Auffassung des Mittelalters, Mit Berücksichtigung von Honorius Augustodunensis, Sicardus und Durandus, 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1924 (= Nachdruck Münster i. W. 1964), S. 103 f.
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Seit 1940 in mehreren Auflagen; siehe oben Anm.73. PIERRE PRIGENT, Apocalypse 12 (1959; s. o. Anm.89). ANDRE FEUILLET, L'Apocalypse, Etat de la question (SN. S 3), Paris/Bruges 1963; auch englisch: The Apocalypse, Staten Island, N.Y. 1965.
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alten Kirche. Von Spezialthemen sind, nächst den Einleitungsfragen, die Sonnenfrau (Apk 12) und das tausendjährige Reich (Apk 20) ausführlich behandelt und bibliographisch dokumentiert. Die Phasen und Tendenzen der Apokalypse-Auslegung seit etwa 1700 referiert das Bändchen des Verfassers 104. Ein forschungsgeschichtlicher Längsschnitt führt aus dem 18. Jahrhundert die Vertreter sowohl der kritischzeitgeschichtlichen als auch der welt- und kirchengeschichtlichen Deutung vor, aus dem 19. Jahrhundert die Vertreter der zeit-, traditions- und literargeschichtlichen, aber auch der welt-, kirchen-, reichs- und endgeschichtlichen Auslegung, aus dem 20. Jahrhundert die Vertreter sowohl der absolut gesetzten Einzelmethoden als auch der - einzig legitimen - Kombination aller historischkritischen Methoden. Zwölf Hauptprobleme verfolgt ein exegetischer Querschnitt durch die Kommentare von WILHELM BoussET, ROBERT HENRY CHARLES, ERNST LOHMEYER, WILHELM HADORN, JOSEPH SICKENBERGER, ALFRED WIKENHAUSER und HEINRICH KRAFT, jeweils abgeschlossen durch eine vorsichtig urteilende Stellungnahme; die alphabetisch geordnete Bibliographie nennt 500 seit 1700 erschienene Publikationen zur Johannes-Offenbarung. An den Forschungsbericht ANDRE FEUILLETs von 1963 schließt sich derjenige UGO VANNIS 105 an. VANNI, durch zahlreiche Einzelstudien 106 und, für die Jahre 1970 -1975, durch einen Literaturbericht zur Apokalypse lO7 hervorgetreten, resümiert präzis und kritisch die Entwicklung der Apokalypse-Forschung seit 1963, stellt neuere Bibliographien und Einführungen vor und diskutiert Veröffentlichungen zur Hermeneutik, zu literarischen Aspekten, zum religionsgeschichtlichen Milieu und zum Verhältnis der Apokalypse gegenüber dem Alten und dem Neuen Testament. Sodann behandelt er, stets vom Boden der historisch-kritischen Exegese aus Stellung beziehend, die "biblische Theologie der Apokalypse" im Spiegel neuerer Untersuchungen, ferner die Kommentare zur Johannes-Offenbarung, vor allem die 5. Auflage von BRüTSCH und ablehnend - den neuen Band von FORD, schließlich Literatur zu einzelnen Abschnitten und Themen der Apokalypse; der außerordentlich informative Bericht endet mit einer Bilanz und dem Aufzeigen von Perspektiven für die gegenwärtige und künftige Arbeit an der Offenbarung des Johannes (1980). Auch der große Literaturbericht von JENS-W. TAEGER 108, 1982 abgeschlossen, arbeitet eine erstaunliche Fülle wissenschaftlicher Publikationen zur Johannes-Apokalypse auf; die bibliographierten Titel (S. 50 - 52) sind zwischen 1968 und 1982 erschienen. TAEGER fragt zunächst nach der "Auslegungs me-
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OTTO BÖCHER, Die johannesapokalypse (1975, 2. Auf}. 1980; s. o. Anm.2). UGO VANNI, L'Apocalypse johannique, Etat de la question, in: jAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse johannique et l'Apocalyptique dans le Nouveau Testament (BEThL53), Gembloux/Leuven 1980, 5.21 - 46. Siehe unten Anm. 147, 186, 191, 196, 206, 237 und 249. UGO VANNI, Rassegna bibliografica sull'Apocalisse (1970-1975), in: RivBib24 (1976), S. 277 -30l. JENS-Wo TAEGER, Einige neuere Veröffentlichungen zur Apokalypse des johannes, 111: VF 29 (1984), 5.50-75.
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thode" (wobei ihm darin beizupflichten ist, daß es für die Auslegung der Apokalypse keine besondere "Methode" geben kann, sondern nur die Verknüpfung der historisch-kritischen "Fragehinsichten" seriöser neutestamentlicher Exegese), bespricht den Kommentar von HEINRICH KRAFT und wendet sich dann der Literatur zu Einzelproblemen der Offenbarung des Johannes zu (Verfasser und Abfassungszeit, Literarkritik, Komposition, Gattung, Theologie, Entstehungsbedingungen). Ein eigener Abschnitt ist der "politischen Theologie" der Apokalypse gewidmet; "offene Fragen" nennt das SchlußkapiteI. Waren die bisher vorgestellten Arbeiten zur Johannes-Apokalypse im strengen Sinne forschungsgeschichtIich ausgerichtet und dadurch ganz oder schwerpunktmäßig begrenzt auf die wissenschaftliche Exegese, wie sie erst seit der Renaissance möglich und seit der Aufklärung in größerer Breite, wenn auch keineswegs ausschließlich, üblich geworden ist, so beziehen die theologiegeschichtlichen Untersuchungen alle Versuche der Kirchengeschichte ein, den Inhalt der Johannes-Offenbarung zu enträtseln und für die Kirche bzw. ihre Glieder fruchtbar zu machen. Für die ersten tausend Jahre des Christentums hat in vorbildlicher Sorgfalt und beachtlicher MateriaIfülle GEORG KRETSCHMAR 109 solche Deutungsversuche gesammelt und ausgewertet. Einsetzend bei der jüdischen Apokalyptik als dem traditionsgeschichtlichen Hintergrund der JohannesApokalypse und nach einer knappen, aber kenntnis reichen und informativen Kommentierung der Apokalypse in ihrer eigenen Zeit und theologischen Intention, verfolgt KRETSCHMAR die Rezeption der Johannes-Offenbarung von der christlichen Frühzeit über griechische und lateinische Kirche der Spätantike und Völkerwanderungszeit bis in die Zeit der Karolinger und des hohen Mittelalters. Dabei kommen nicht nur gnostische und chiliastische 'Schwärmer', sondern auch die bildenden Künstler zu ihrem Recht. Gleich zweitausend Jahre des kirchlichen und theologischen Umgangs mit der letzten Schrift des neutestamentlichen Kanons darzustellen, unternimmt das inhaltsschwere Buch GERHARD MAlERS 110. Notwendigerweise lückenhaft und in seinem letzten Teil nur bis etwa 1970 reichend, bietet das MAIERsche Opus grande gleichwohl einen unendlichen Reichtum von Beispielen der Apokalypse-Rezeption von der Antike bis zur Gegenwart. Für das Fehlen etwa der jesuitischen Apokalypse-Auslegung des 17. und 18. Jahrhunderts oder der meisten katholischen Exegeten des 18. - 20. Jahrhunderts wird der Leser entschädigt durch ausführliche Kapitel über Augustin, MARTIN LUTHER, PHILIPP JAKOB SPENER, JOHANN ALBRECHT BENGEL oder die Täufer von Münster. Da jede kirchliche Eschatologie ein Stück Auseinandersetzung mit der Johannes-Offenbarung darstellt, befragt MAlER auch für die Zeit der wissenschaft-
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GEORG KRETSCHMAR, Die Offenbarung des Johannes (1985; s. o. Anm.2). GERHARD MAlER, Die Johannesoffenbarung und die Kirche (1981; s. o. Anm.2); vgl. auch WILFRID WERBECK, Art. Johannesapokalypse, Zur Auslegungsgeschichte, in: RGG III, 3. Aufl. Tübingen 1959, Sp. 835 f. sowie das paradigmatische Kapitel 'The Relevance of Apocalyptic' bei GILLES QurSPEL, The Secret Book of Revelation (1979; s. o. Anm. 88), S. 121-134.
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lich betriebenen Apokalypse-Exegese der beiden letzten Jahrhunderte nicht nur die Neutestamentler, sondern auch die Dogmatiker. Für die Wirkungs- und Forschungsgeschichte der Johannes-Apokalypse wird MAlERS Untersuchung gleichermaßen ihren Wert noch lange behalten. Von einzelnen Phasen der Geschichte der Apokalypse-Auslegung ist neuerdings die wechselnde Stellung MARTIN LUTHERS zur Johannes-Offenbarung 111 für die Forschung interessant geworden. Obgleich der Reformator keine durchgehende Kommentierung der Apokalypse hinterlassen hat, existieren genügend schriftliche Zeugnisse, vor allem die Vorreden von 1522 und 1530, um LUTHERS Deutung über mehrere Jahrzehnte hinweg erkennen zu lassen; dazu kommen 21 Holzschnitte von 1522 und 26 von 1534, die inhaltlich auf Angaben LUTHERS zurückgehen. In einem umfangreichen Buch verfolgt HANS-ULRICH HOFMANN 112 LUTHERS Umgang mit der Johannes-Apokalypse durch die verschiedenen Stadien seiner biographischen und theologischen Entwicklung (1513 -1518, 1519 -1521, 1521-1529, 1529 -1546). Speziell mit den Holzschnittillustrationen zur Apokalypse in LUTHERS Bibelausgaben, mit ihrer ikonographischen Bedeutung und ihrem Verhältnis zu LUTHERS ApokalypseVorreden, beschäftigt sich PETER MARTIN 113; zu ähnlichen, theologisch noch präziseren Ergebnissen kommt der Verfasser in einer mit MARTINS Untersuchung zeitgleich entstandenen Studie l14 . Kein Buch der Bibel ist im Laufe der Jahrhunderte so oft und so ausführlich illustriert worden wie die Johannes-Apokalypse; das gilt, abgesehen von der seit dem 4. Jahrhundert nachweisbaren Dekoration des Kirchengebäudes mit gemalten, mosaizierten oder reliefierten Motiven der Offenbarung des Johannes, vor allem für die Buchkunst des 9. -18. Jahrhunderts l15 . Solche Wirkungsgeschichte der Apokalypse, der literarischen der Kommentare, Meditationen und Predigten zweifellos ebenbürtig, spiegelt sich in der Faksimilierung und kommentierenden Edition besonders berühmter oder eindrucksvoller <Apokalypsen', etwa der um 1000 auf der Reichenau geschaffenen und 1020 von Heinrich 11. dem Stift Bamberg geschenkten Bamberger Apokalypse 116, der 111 112 113
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Vgl. oben mit Anm. 3 -5. HANS-ULRICH HOFMANN, Luther und die Johannes-Apokalypse (1982; s. o. Anm.3). PETER MARTIN, Martin Luther und die Bilder zur Apokalypse (1983; s. o. Anm.6). OTTO BÖCHER, Martin Luther und die Offenbarung des johannes (1984; Vortrag vom 6.11. 1983; s. o. Anm. 3); dazu DERs., Noch einmal: Martin Luther und die Offenbarung des johannes, in: Ebernburg-Hefte 19 (1985),5.9-14 (= BPfKG52 [1985], S.137-142). Zur ostkirchlichen Auslegung der johannes-Offenbarung im 15. -19. Jahrhundert siehe: ASTERIOS ARGYRIOU, Les exegeses grecques de l'Apocalypse l'epoque Turque (1453 -1821), Esquisse d'une histoire des courants ideologiques au sein du peuple grec asservi ('E'tmpEiu MUKEÖOVtKroV L1tOUÖroV, 'EmO"'tllIlOVtKui npu),llu'tElm, LElPU tt..OA.O)'tKT] Kui 8EüA.O)'tKTt, Bd. 15), Thessalonike 1982. Vgl. WILHELM NEuss, Art. Apokalypse, in: RDK I, Stuttgart 1937, Sp. 751-781; RUTH FELDHUSEN, Art. johannesapokalypse 9, Die johannesapokalypse in der Kunst, in: RGG III, 3. Auf!. Tübingen 1959, Sp. 834 f. HANS URS V. BALTHASAR, "ja, ich komme bald", Die Endzeit im Licht der Apokalypse, Die Offenbarung des johannes mit den sieben mal sieben Bildern der Bamberger Apokalypse, Freiburg/Stuttgart 1985.
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um 1465 in Mainfranken entstandenen Holzschnitt-Apokalypse der Sammlung Este 117 oder der 1498 vonALBRECHT DÜRER (1471-1528) geschnittenen und 1511 neu aufgelegten 15 Blätter der großformatigen cApocalipsis cum figuris'118. Daß auch die bildende Kunst zur Wirkungsgeschichte der JohannesApokalypse gehört, verdeutlicht von wissenschaftlichen Kommentaren erstmals derjenige von GILLES QUISPEL 119, nicht nur durch die Abbildung vieler Kunstwerke im Kommentarteil, sondern vor allem durch ein großes, reich illustriertes Kapitel über das "Erbe des Johannes" in der kirchlichen Kunst 120 • Nicht die Exegeten, sondern die Kunsthistoriker haben entdeckt, daß auch Architektur und Ausstattung des Kirchengebäudes, bei dessen Einweihung ja noch heute der Text Apk 21,2 - 5 verlesen wird, sehr weitgehend die JohannesApokalypse voraussetzen 121; Grund- und Aufriß, Grundsteine, Apostelleuchter, Weihekreuze, Wurzel Jesse als Lebensbaum und Taufstein als Quelle des Lebenswassers, Ewiges Licht, Leuchterkronen, Altar und Märtyrergrab, Edelsteine und Glasgemälde: sie alle verdanken sich Stellen der Johannes-Offenbarung, insbesondere der Schilderung des neuen Jerusalem (Apk 21 f.) 122. Die wichtigsten Auswirkungen der Apokalypse des Johannes auf die kirchliche Kunst - Buchmalerei und Sakralarchitektur eingeschlossen - führt FRITS VAN DER MEER 123 in einem ausgezeichnet und großenteils farbig illustrierten Band vor; die theologisch und kunstwissenschaftlich gut interpretierte Sammlung reicht von den losen Motiven der Frühzeit über karolingische und mozarabische Buchkunst bis zu den Zyklen der Teppiche von Angers, der Dürerschen Holzschnitte und der Kuppelfresken Correggios in Parma. 117
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SERGIO SAMEK LUDOVICI/CESARE ANGELINI, Apokalypse, Eine Holzschnittfolge der Sammlung Este, Deutsche Textgestaltung von ERNST WIEGAND JUNKER, Parma/Genf 1974. ALBRECHT DÜRER, Apocalipsis cum figuris 1498/1511, Begleittext von WILHELM WAETZOLDT, Wien 1956; siehe auch ALBRECHT DÜRER, Die Apokalypse, hrsg. von LUDWIG GROTE, München 1970. GILLES QUISPEL, The Secret Book of Revelation (1979; s. o. Anm.88). Ebd. S. 135 -187 (The Heritage of John'). Vgl. etwa schon LOTHAR KlTSCHELT, Die frühchristliche Basilika als Darstellung des himmlischen Jerusalem (MBKG3), München 1938; dann: HANS SEDLMAYR, Die Entstehung der Kathedrale, Zürich 1950 (= Nachdruck 1976); ALFRED STANGE, Das frühchristliche Kirchengebäude als Bild des Himmels, Köln 1950. Von den Arbeiten des Verfassers zu diesem Thema sind zu vergleichen: OTTO BÖCHER, Agnus inter bestias, Zur Deutung eines ikonographischen Programms, in: MZ 70 (1975), S. 73 -79; jetzt auch in: DERs., Kirche in Zeit und Endzeit, Aufsätze zur Offenbarung des Johannes, Neukirchen-Vluyn 1983, S. 97 -112; DERs., Zur Bedeutung der Edelsteine in Offb 21, in: Kirche und Bibel, Festschrift Eduard Schick, Paderborn u. a. 1979, S. 19 - 32; jetzt auch in: DERs., Kirche in Zeit und Endzeit (s.o.), S. 144 -156; zuletzt: DERS., Kunst als Bibelauslegung, Zur Wirkungsgeschichte der Offenbarung des Johannes, in: Forschungsmagazin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 2 (1986), Heft 1, S.41-49. FRITS VAN DER MEER, Apocalypse, Visioenen uit het Boek der Openbaring in de kunst, Antwerpen 1978; auch deutsch: Apokalypse, Die Visionen des Johannes in der europäischen Kunst, ins Deutsche übersetzt von FRANS STOKS, Freiburg/Basel/Wien 1978.
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Während VAN DER MEER die künstlerische Wirkungsgeschichte der Apokalypse mit Correggios parmesan ischen Kuppelmalereien (1520/21) enden läßt, zieht der Ludwigshafener Ausstellungskatalog von 1985 124 die Linien bis zur Gegenwart durch. Einsetzend mit religionsgeschichtlichen und theologischen Informationen und Erwägungen, spannt sich der Bogen der 17 Einzelbeiträge 125 von mittelalterlicher Malerei, Architektur 126 und Textilkunst über die Bibelillustrationen der Reformationszeit 127 , über Renaissance, Gegenreformation und 19. Jahrhundert bis zu apokalyptischen Zyklen 128 und Einzelmotiven des 20. Jahrhunderts (u. a. Odilon Redon, Lovis Corinth, Willy Jaeckel, Max Beckmann, Frans Masereel, Giorgio de Chirico, Karl Rössing, Rudolf Schlichter, Agenore Fabbri, Peter Grau, Peter Proksch, George Grosz, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Dix, Otto Pankok, Karl Hubbuch, Alfred Kubin und A. Paul Weber). Der hervorragend ausgestattete Band macht überzeugend deutlich, daß nicht nur die Forschungs-, sondern auch die Wirkungsgeschichte der Johannes-Offenbarung weitergeht. 3. Exegetische Einzelprobleme in Monographien und Aufsätzen seit 1945 Den Abschluß dieses Forschungsberichts soll ein Überblick über neuere Literatur zu Einzelproblemen der Apokalypse bilden. Nur drei der seit 1945 erschienenen Kommentare diskutieren ausführlich und mit bibliographischen Nachweisen die Erkenntnisse der Sekundärliteratur (JOSEPHINE MASSYNGBERDE FORD, PIERRE PRIGENT, ULRICH B. MÜLLER) 129; zudem sind längst nicht alle Fragen und Lösungsvorschläge der neueren Spezialuntersuchungen in die Kommentare eingegangen. Allerdings kann die folgende Zusammenstellung keine Vollständigkeit beanspruchen; schon aus Platzgründen mußte auf manchen Titel verzichtet werden. Sicher liegt es im Interesse des Lesers, daß Publikationen bevorzugt wurden, die verhältnismäßig leicht zugänglich sind. Zunächst seien Einführungen in die Johannes-Offenbarung als ganze genannt; hier sind die Grenzen zur Kommentarliteratur fließend. Von HILDE124
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RICHARD W. GASSEN/BERNHARD HOLECZEK (Hrsg.), Apokalypse - Ein Prinzip Hoffnung?, Ernst Bloch zum 100. Geburtstag, [Katalog der Ausstellung] Wilhelm-HackMuseum Ludwigshafen am Rhein 8.9. -17.11. 1985, Heidelberg 1985. Autoren: ANDREAS BEE, ERNST BLOCH, ULRIKE CAMILLA GÄRTNER, RICHARD W. GASSEN, FRIEDHELM HOFMANN, KARL-LUDWIG HOFMANN, BERNHARD HOLECZEK, ILKA KLOTEN, PINCHAS LAPIDE, DETLEF MALTZAHN, FRIEDHELM MENNEKES, AXEL HINRICH MURKEN, SUSANNE PFLEGER, CHRISTMUT PRÄGER, MICHAEL SCHNEIDER. Vgl. besonders: ILKA KLOTEN, Ein Himmlisches Jerusalem in Böhmen, Die Schatzkammer Karls IV. auf Burg Karlstein, a. a. O. S. 40 - 44. RICHARD W. GASSEN, "Kom, lieber jüngster Tag", Die Apokalypse in der Reformation, a. a. O. S. 75 - 90. Vgl. ULRIKE CAMILLA GÄRTNER, Die wenig beachteten Lieblingskinder, Apokalypsefolgen im 20. Jahrhundert, a. a. O. S. 156 -183; siehe auch: DIES., Apokalypse, Katalog der Darstellungen zur Offenbarung des Johannes im 20. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Apokalypse-Folgen, Erlanger theol. Diss. 1984. Siehe oben mit Anm. 85, 90 und 95.
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GARD GOLUNGER erschien 1973 eine allgemeinverständliche Darstellung auf wissenschaftlicher Grundlage 130; die Autorin erörtert Einleitungsfragen und exegesiert ausgewählte Perikopen der Apokalypse. Auch EUSABETH SCHÜSSLER FIORENZA lädt ein zur Beschäftigung mit dem letzten Buch des Neuen Testaments 131; sie vermittelt eine deutliche Vorstellung von dem großen Kommentar, den man nach zahlreichen Vorarbeiten aus ihrer Feder wird erwarten dürfen. In diesen Zusammenhang gehören auch die Artikel theologischer Lexika; es seien nur diejenigen von 10HANN MICHL 132 , LEONHARD GOPPELT 133 , OTTO MICHEL 134, OTTO A. PIPER 135 und AUGUST STROBEL 136 genannt. Daß eine sachgerechte Exegese der Apokalypse keine besondere Methode fordert, sondern alle "Methoden' der historisch-kritischen Bibelwissenschaft wie Textkritik, Zeit-, Religions-, Traditionsgeschichte, Literar-, Formund Redaktionsgeschichte . miteinander verbinden muß, ist heute unbestritten 137. Deshalb bleiben Veröffentlichungen zur Auslegungsmethode selten 138. Im folgenden nenne ich neuere Literatur zu den - herkömmlicherweise als Methoden bezeichneten - Fragestellungen der historisch-kritischen Apokalypse-Auslegung; daran schließen sich Untersuchungen zu Themen der 1ohannesOffenbarung an (Gottes bild, Christologie, Engellehre, Ekklesiologie, Eschatologie usw.). Bezüglich der Textkritik und Textgeschichte seien noch einmal 10SEF SCHMID und sein Standardwerk von 1955/56 genannt 139 • Aus jüngster Zeit ist der Aufsatz von 10EL DELOBEL zu vergleichen 140. Die A uslegungsund Wirkungsgeschichte, die, besonders für die patristische Zeit, auch ein Stück Geschichte des Apokalypse-Textes bedeutet, wurde oben bereits behandelt 141. HILDEGARD GOLLINGER, Kirche in der Bewährung, Eine Einführung in die Offenbarung des Johannes (CiW VI,13), Aschaffenburg 1973. 131 ELISABETH SCHÜSSLER FIORENZA, Invitation to the Book of Revelation, A Commentary on the Apocalypse with Complete Text from the Jerusalem Bible, Garden City, New York 1981; vgl. auch die verschiedenen Einzelstudien der Autorin, siehe unten mit Anm. 150, 182, 199, 210, 223, 254, 262 und 265. m JOHANN MICHL, Art. Apokalypse, in: LThK I, 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1957, Sp. 690 - 696. lJ3 LEONHARD GOPPELT, Art. Johannes III, Apokalypse (Offb), in: EKL II, Göttingen 1958, Sp. 365 -369. 134 OTTO MICHEL, Art. Offenbarung des Johannes, in: CBL, 5. Aufl. Stuttgart 1959, Sp. 957-962. 135 OTTO A. PIPER, Art. Johannesapokalypse 1- 8, in: RGG 111, 3.Aufl. Tübingen 1959, Sp. 822-834. 136 AUGUST STROBEL, Art. Apokalypse des Johannes (1978; s. o. Anm. 1). 137 Vgl. ANDRE FEUILLET, Les diverses methodes d'interpretation de l'Apocalypse et les commentaires recents, in: AmiCI71 (1961), S. 257 - 270; JENS-W. TAEGER, Einige neuere Veröffentlichungen zur Apokalypse des Johannes (1984; s. o. Anm. 108), S.53. 138 Vgl. etwa PIERRE PRIGENT, L'Apocalypse: Exegese historique et analyse structurale, in: NTS 26 (1979/80), S. 127 -137. 139 Siehe oben mit Anm. 66 f. 140 Joh DELOBEL, Le texte de l'Apocalypse: Problemes de methode, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm. 105), S. 151-166. 141 Siehe oben mit Anm. 100 -128; vgl. auch die Arbeiten von JOSEF SCHMID (s. o. Anm. 66 f.). 130
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Die Z e i t g e s chi c h te erforscht die konkreten historischen Bezüge und politischen Voraussetzungen der Johannes-Offenbarung; ihre Erkenntnisse kommen besonders der Klärung ein lei tun g s w iss e n s c h a f tl ich er Fra gen zugute. Seit PAUL TOUILLEUX 142 fesselt die Forscher der Konflikt zwischen dem Anspruch des römischen Kaiserkults und den Judenchristen Kleinasiens; er bildet den Hintergrund der Martyriumsparänese des Apokalyptikers und gestattet, zusammen mit der Entschlüsselung der eKaiserliste' von Apk 17,9 - 11, höchstwahrscheinlich eine 0 at i e run g der Apokalypse in die letzten Regierungsjahre des 96 n. Chr. ermordeten Kaisers Domitian 143. Auch ADELA YARBRO COLLINS erschließt als Hintergrund der Johannes-Offenbarung die Herrschaft Domitians l44 , während ALBERT A. BELL für eine Datierung auf 68/69 n. Chr. eintritt 145. Den Bezug von Apk 17,9 zur Siebenhügelstadt Rom belegt SALVATORE GAROFAL0 146 • Zur Zeitgeschichte gehört auch die Sozialgeschichte. Das dritte Siegel (Apk 6,5 f.) ist möglicherweise ein Symbol sozialer Ungerechtigkeit 147 • Soziale Voraussetzungen und Ordnungen der angeschriebenen christlichen Gemeinden bilden einen Teil der Ekklesiologie der Johannes-Apokalypse 148 • Von den Einleitungsfragen die wichtigste ist, nächst dem Problem der Datierung, die Frage nach dem Verfasser. Fast alle Ausleger gehen davon aus, daß Johannes (Apk 1,1.4 u. ö.) der wirkliche Name des Visionärs ist; der Vorschlag, die Offenbarung des Johannes, analog den alt jüdischen Apokalypsen, als Pseudepigraphon aufzufassen 149, hat sich nicht durchgesetzt. Als pseudepigraphisch hätte dann auch das Evangelium des Johannes zu gelten, da wegen der ziemlich genau gleichzeitigen Entstehung beider Schriften nicht 142 143
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PAUL TOUILLEUX, L'Apocalypse et les cultes de Domitien et de Cybele, Paris 1935. Vgl. LUCIEN CERFAUX/jULES CAMBIER, L'Apocalypse de Saint jean lue aux chretiens (LeDiv 17), Paris 1955; LUCIEN CERFAUX, Le conflit entre Dieu et le souverain divinise dans l'Apocalypse de Jean, in: The Sacral Kingship - La regalita sacra (Numen, SUppl. 4), Leiden 1959, S. 459-470; BARCLAY NEWMAN, The Fallacy of the Domitian Hypothesis, Critique of the lrenaeus Source as a Witness for the Contemporary-historical Approach to the Interpretation of the Apocalypse, in: NTS 10 (1963/64), S. 133 -139; HANS WERNER GÜNTHER, Der Nah- und Enderwartungshorizont in der Apokalypse des heiligen Johannes (fzb41), Würzburg 1980, S.100-148. ADELA YARBRO COLLINS, Myth and History in the Book of Revelation: The Problem of its Date, in: Traditions in Transformation, Festschrift Frank Moore Cross, Winona Lake, lnd. 1981, S. 377 -403; DIEs., Dating the Apocalypse of John, in: BR 26 (1981), S. 33 -45. ALBERT A. BELL, The Date of John's Apocalypse, The Evidence of So me Roman Historians Reconsidered, in: NTS 25 (1978/79), S. 93 -102. SALVATORE GAROFALO, "Sette monti, su cui siede la donna" (Apoc. 17,9), in: Kirche und Bibel, Festschrift Eduard Schick, Paderborn u. a. 1979, S. 97 -104. Vgl. jetzt auch ROLAND BERG MEIER, Die Erzhure und das Tier, Apk 12,18 -13,18 und 17 f., Eine quellen- und redaktionskritische Analyse, unten in diesem Band (ANRW II 25,5), S. 3899 - 3916, bes. 3907. UGO VANNI, 11 terzo 'sigillo' dell'Apocalisse (Ap6,5 -6): simbolo dell'ingiustizia sociale?, in: Gr.59 (1978), S.691-719. Siehe unten mit Anm. 222 - 242. jOACHIM BECKER, Pseudonymität der Johannesapokalypse und Verfasserfrage, in: BZ. NS 13 (1969), S. 101 f.
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etwa der Apokalyptiker die Identität mit dem Evangelisten anstreben kann und umgekehrt. Allenfalls könnten beide vom Apostel Johannes geschrieben sein wollen, wie denn überhaupt das Verhältnis der johanneischen Schriften zueinander, insbesondere die Berührungspunkte zwischen Apokalypse und Evangelium des Johannes, trotz mehrerer Untersuchungen 150 noch nicht befriedigend erklärt ist. Noch immer widmen sich außerordentlich zahlreiche Untersuchungen den Problemen der Religions- und Traditionsgeschichte. Sowohl alttestamentlich-jüdische, häufig aus altorientalisch-außerbiblischen Wurzeln stammende, als auch heidnisch-hellenistische Stoffe und Vorstellungen sind, wie von der jüdischen Apokalyptik 15l, so auch vom Autor der Johannes-Offenbarung übernommen und überformt worden. Die im folgenden genannten Komplexe und Publikationen stellen nur eine kleine Auswahl dar. Generell ist festzustellen, daß der alttestamentlich-jüdische Hintergrund der Vorstellungs-, Bilder- und Sprachwelt der Johannes-Offenbarung gar nicht hoch genug veranschlagt werden kann 152. Die Christologie der Apokalypse ist ohne die alt jüdischen Messias- und Menschensohnvorstellungen nicht denkbar; was der Apokalyptiker über Engel und Dämonen weiß, ist gut jüdisch, und dasselbe gilt für eine Ekklesiologie, welche die Kirche als sonnengeschmückte Zionstochter und erneuerten Stämmebund beschreibt. Ebenso bewegt sich die Eschatologie der Offenbarung des Johannes, mit ihrer Hoffnung auf ein
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Vgl. ELISABETH SCHÜSSLER FIORENZA, The Quest for the Johannine School: The Apocalypse and the Fourth Gospel, in: NTS23 (1976/77), S.402-427; OTTO BÖCHER, Das Verhältnis der Apokalypse des Johannes zum Evangelium des Johannes, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm. 105), S. 289-301; DERS., Johanneisches in der Apokalypse des Johannes, in: NTS27 (1980/81), S.31O-321; jetzt auch in: DERS., Kirche in Zeit und Endzeit (1983; s. o. Anm. 122), S. 1-12; zuletzt: GEORG STRECKER, Die Anfänge der johanneischen Schule, in: NTS 32 (1986), S.31-47. Zur Einordnung der Johannes-Apokalypse in die alt jüdische Apokalyptik vgl. u. a. JOHANN MICHAEL SCHMIDT, Die jüdische Apokalyptik (1969, 2. Aufl. 1976; s. o. Anm. 23); KLAUS KOCH, Ratlos vor der Apokalyptik, Eine Streitschrift über ein vernachlässigtes Gebiet der Bibelwissenschaft und die schädlichen Auswirkungen auf Theologie und Philosophie, Gütersloh 1970; PIERRE-MAURICE BOGAERT, Les Apocalypses contemporaines de Baruch, d'Esdras et de Jean, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm.105), S. 47 - 68; ferner den von KLAUS KOCH und JOHANN MICHAEL SCHMIDT herausgegebenen Sammelband: Apokalyptik (WdF 365), Darmstadt 1982. Mit der heidnischen <Apokalypse' des Hystaspes vergleicht DAVID FLUSSER den Apokalyptiker Johannes: Hystaspes and John of Patmos, in: Irano-Judaica, Jerusalem 1982, S.12-75. Siehe auch: HANS DIETER BETZ, Zum Problem des religionsgeschichtlichen Verständnisses der Apokalyptik, in: ZThK 63 (1966), S. 391- 409; auch englisch: On the Problem of the Religio-historical Understanding of Apocalypticism, in: JTC 6 (1969), S. 134 - 156. Siehe etwa RUDOLF HALVER, Der Mythos im letzten Buch der Bibel, Eine Untersuchung der Bildersprache der Johannes-Apokalypse (ThF 32), Hamburg-Bergstedt 1964; WERNER FOERSTER, Bemerkungen zur Bildsprache der Offenbarung Johannis, in: Verborum Veritas, Festschrift Gustav Stählin, Wuppertal 1970, S. 225 - 236.
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himmlisches, edelsteinglänzendes ]erusalem, in den Bahnen antik-jüdischen Denkens 153. Wenigstens einige Themen der religions- und traditionsgeschichtlichen Forschung seien, in der Reihenfolge ihres Vorkommens in der Apokalypse, mit ausgewählten Autoren der Gegenwart vorgestellt. Zu Apk 1,19 äußert sich WILLEM CORNELIS VAN UNNIK 154, zum <Engel der Gemeinde' (Apk 2 f.) ANTON VÖGTLE 155. ANDRE FEUILLET erweist das Hohelied (Cant 5,1- 2; 6,10) als den Hintergrund von Apk 3,20; 12,1 156 und identifiziert die vierundzwanzig Ältesten (Apk 4,4.10 f. u. ö.) mit den Vätern des alten Israel 157 • Die Herkunft der Motive der
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Siehe unten mit Anm. 175 -181 und 238 - 242. WILLEM CORNELIS VAN UNNIK, A Formula Describing Prophecy, in: NTS 9 (1962/63), S. 86 - 94; jetzt auch in: DERs., Sparsa collecta, The Collected Essays 11 (NT. S 30), Leiden 1980, S. 183 -193. ANTON VÖGTLE, Tcp a:Y'YEf...O) 'tfjc; ... 'EKKf...T)aiac;, in: ORPB 67 (1966), S. 323 - 337. ANDRE FEUILLET, Le Cantique des Cantiques et l'Apocalypse, Etude de deux nSminiscences du Cantique dans l'Apocalypse johannique, in: RSR 49 (1961), S. 321 - 353. DERs., Les vingt-quatre vieillards de l'Apocalypse, in: RB 65 (1958), S. 5 - 32; auch in: DERs., Etudes Johanniques, Bruges 1962, S. 193 - 227; vgl. schon jOHANN MICHL, Die 24 Ältesten in der Apokalypse des hl. johannes, München 1938. HANs-PETER MÜLLER, Die himmlische Ratsversammlung, Motivgeschichtliches zu Apc5,1-5, in: ZNW 54 (1963), S.254-267. ROLAND BERG MEIER, Die Buchrolle und das Lamm (Apk5 und 10), in: ZNW 76 (1985), S. 225 -242. jOHANN MICHL, Art. Apokalyptische Reiter, in: LThK I, 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1957, Sp.706. ANDRE FEUILLET, Le premier cavalier de l'Apocalypse, in: ZNW 57 (1966), S. 229 - 259. GÜNTHER KEHNSCHERPER, Santorin, Traditionsgeschichtliche Untersuchungen über Erinnerungen an die Santorinkatastrophe in Apok. 6,12 -15; 8,5 - 12 und 9,2 -10, Leipziger theol. Habil.-Schrift 1964; Autorreferat in: ThLZ 93 (1968), Sp. 632 - 635; gedruckt: DERs., ... und die Sonne verfinsterte sich (1972; s. o. Anm. 63). ANDRE FEUILLET, Les 144000 Israelites marques d'un sceau, in: NT 9 (1967), S. 191- 224; ALBERT GEYSER, The Twe1ve Tribes in Revelation, Judean and Judeo-Christian Apocalypticism, in: NTS 28 (1982), S. 388 - 399; vgl. auch die Arheiten zur Ekklesiologie der Johannes-Apokalypse, siehe unten mit Anm. 222 - 242.
3882
OTTO BÖCHER
Mancherlei Rätsel birgt das Kapitel Apk 11 164 . Bei Apk 11,1 erkennt KENNETH A. STRAND als Hintergrund die alttestamentliche Beschreibung des Versöhnungstags (Lev 16)165. Für die beiden Zeugen (Apk 11,3 -14) werden die verschiedensten Deutungen vorgeschlagen: Petrus und Paulus 166, Johannes der Täufer und Jesus 167, Wort Gottes und Zeugnis Jesu Christj168. Fast unüberschaubar ist die Literatur zu Apk 12 169 . Die neuere Forschung stimmt jedoch weitgehend darin überein, daß die gebärende Sonnenfrau nicht auf die irdische Mutter Jesu, sondern auf die himmlische Tochter Zion, das Urbild der Kirche als des wahren Israel, zu deuten ist, dem der Messias ebenso entstammt wie die Christen (Apk 12,17) 170. Aus Apk 13 fordern sowohl die dämonischen Bestien allgemein 171 als auch insbesondere die gematrische Zahl 666 (Apk 13,18) 172 eine religions- bzw. traditionsgeschichtliche Deutung, die
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Siehe ANDRE FEUILLET, Essai d'interpretation du chapitre XI de I'Apocalypse, in: NTS 4 (1957/58), S.183-200; auch in: DERS., Etudes Johanniques, Bruges 1962, S.246-271. KENNETH A. STRAND, An Overlooked Old-Testament Background to Revelation 11: 1, in: AUSS 22 (1984), S. 317 -325. JOHANNES MUNCK, Petrus und Paulus in der Offenbarung Johannis, Ein Beitrag zur Auslegung der Apokalypse (LSSk.T 1), Kopenhagen 1950. OTTO BÖCHER, Johannes der Täufer in der neutestamentlichen Überlieferung, in: Rechtfertigung, Realismus, Universalismus in biblischer Sicht, Festschrift Adolf Köberle, Darmstadt 1978, S. 45 - 68; auch in: DERS., Kirche in Zeit und Endzeit (1983; s. o. Anm. 122), S.70-89. KENNETH A. STRAND, The Two Witnesses of Rev 11: 3 -12, in: AUSS 19 (1981), S.127135; vgl. auch: DERS., The Two Olive Trees of Zechariah 4 and Revelation 11, in: AUSS 20 (1982), S. 257 - 261. Vgl. PIERRE PRIGENT, Apocalypse 12 (1959; s. o. Anm.89). JOHANN MICHL, Der Weibessame (Gen 3,15) in spät jüdischer und frühchristlicher Auffassung, in: Bib.33 (1952), S. 371- 401 und 476 - 505; DERS., Art. Apokalyptisches Weib, in: LThK I, 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1957, Sp. 706 f.; DERS., Die Deutung der apokalyptischen Frau in der Gegenwart, in: BZ. NS 3 (1959), S. 301- 310; ANDRE FEUILLET, Le Messie et sa mere d'apres le chapitre XII de l'Apocalypse, in: RB 66 (1959), S. 55 - 86, auch in: DERS., Etudes Johanniques, Bruges 1962, S. 272 - 310; HILDEGARD GOLLINGER, Das "große Zeichen' von Apokalypse 12 (SBM 11), Würzburg/Stuttgart 1971; ANToN VÖGTLE, Mythos und Botschaft in Apokalypse 12, in: Tradition und Glaube, Festschrift Kar! Georg Kuhn, Göttingen 1971, S. 395 -415; AKIRA SATAKE, Sieg Christi - Heil der Christen, Eine Betrachtung von Apc XII, in: AJBI1, Tokyo 1975, S. 105 -125; ROLAND BERGMEIER, Altes und Neues zur "Sonnenfrau am Himmel (Apk 12)', Religionsgeschichtliche und quellenkritische Beobachtungen zu Apk 12,1-17, in: ZNW73 (1982), S. 97 -109; Orro BöcHER, Die Offenbarung des Johannes - Grundzüge ihrer Auslegung, in: Das letzte Buch der Bibel (Arnoldshainer Protokolle 1183), Arnoldshain 1983, S. 21- 30; ANDRE FEUILLET, La Femme vetue du soleil (Ap 12) et la glorification de l'Epouse du Cantique des Cantiques (6,10), Reflexions sur le progres de l'interpretation de l'Apocalypse et du Cantique des Cantiques, in: NV 59 (1984), S. 36 - 67. Vgl. JOHANN MICHL, Art. Apokalyptische Tiere, in: LThK I, 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1957, Sp.707. ETHELBERT STAUFFER, 666, in: Festschrift Anton Fridrichsen (CNT 11), Lund 1947, S. 237 - 241; vgl. JOHANN MICHL, Art. Apokalyptische Zahl, in: LThK 1,2. Aufl. Freiburg i. Br. 1957, Sp. 707 f.
JOH.-APOK. IN DER NEUEREN FORSCHUNG
3883
eine zeitgeschichtliche Erklärung nicht ausschließt 173 • Neuere Erkenntnisse zu Apk 14 finden sich in dem 1980 von JAN LAMBRECHT herausgegebenen Sammelband 174. Zahlreiche religions- und traditionsgeschichtliche Materialien sind in den letzten sechs Kapiteln der Johannes-Apokalypse miteinander verbunden. Der Kamp! um die heilige Stadt, der Sieg. des Messias und seiner Kämpfer, das Gericht über die Frevler, die Herabkunft des neuen Jerusalem vom Himmel und ewiges Heil für seine Bewohner aus Juden und Heiden (Apk 17 - 22) dies alles hat seine Entsprechungen in Texten des antiken Judentums 175. Aus der Fülle der Literatur, zu der auch nicht wenige die Eschatologie des Apokalyptikers behandelnde Publikationen 176 gehören, sei im folgenden eine bezeichnende Auswahl geboten. Das Gericht über Babyion (Apk 18) untersucht KENNETH A. STRAND 177 ; von den Veröffentlichungen über das tausendjährige Reich (Apk 20,1- 6) 178 sei wenigstens der Forschungsbdtrag LEONHARD ROSTS zu Apk 20,4 - 6 179 eigens hervorgehoben. Tradition und Redaktion von Apk 21,9 - 22,5 untersucht MAX WILCOX 180, und WILLEM CORNELIS V AN UNNIK erklärt die Drohung am Schluß der Johannes-Offenbarung (Apk 22,18 f.) 181. Einen breiten Raum unter den neueren Untersuchungen zur Apokalypse nehmen Forschungen zur Literar-, Form- bzw. Gattungs- und Redakti 0 n s g e s chi c h te ein; dabei sind die Grenzen zur Traditionsgeschichte einerseits und zur Frage nach Denk-, Sprach- und Glaubensstrukturen andererseits
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Vgl. Orro BÖCHER, Die teuflische Trinität, in: DERS., Kirche in Zeit und Endzeit (1983; s. o. Anm. 122), S. 90 - 96. ANTONIUS-PETRUS VAN SCHAlK, "AAAOC; liYYEAOC; in Apk 14, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm. 105), S. 217 - 228; JOSEPH COPPENS, La mention d'un Fils d'homme angelique en Ap 14,14, ebd. S.229. OTTO BÖCHER, Die heilige Stadt im Völkerkrieg, Wandlungen eines apokalyptisch<;n Schemas, in: Josephus-Studien, Untersuchungen zu Josephus, dem antiken Judentum und dem Neuen Testament, Festschrift Otto Michel, Göttingen 1974, S. 55 -76; auch in: DERS., Kirche in Zeit und Endzeit (1983; s. o. Anm. 122), S. 113 -132. Siehe unten mit Anm. 242 - 259. KENNETH A. STRAND, Two Aspects of Babylon's Judgment Portrayed in Revelation 18, in: AUSS 20 (1982), S. 53 - 60. HANS BIETENHARD, Das tausendjährige Reich, Eine biblisch-theologische Studie (Be rn 1944), 2. Aufl. Zürich 1955; PIERRE PRIGENT, Le millenium dans l'Apocalypse Johannique, in: L'Apocalyptique (Etudes d'Histoire des Religions de I'Universite des Sciences Humaines de Strasbourg 3), Paris 1977, S. 139 -156; OTTO BÖCHER, Art. Chiliasmus I, Judentum und Neues Testament, in: TRE VII, Berlin/New York 1981, S. 723 - 729 (mit weiterer Literatur). LEONHARD ROST, Alttestamentliche Wurzeln der ersten Auferstehung, in: WERNER SCHMAUCH (Hrsg.), In memoriam Ernst Lohmeyer, Stuttgart 1951, S. 67 -72; auch in: DERS., Studien zum Alten Testament (BWANT 101), Stuttgart u. a. 1974, S.61-65. MAX WILCOX, Tradition and Redaction of Rev 21,9 - 22,5, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm. 105), S. 205 - 215. WILLEM CORNELIS VAN UNNIK, De la regle MtltE npocrOEivat IltltE aq>EAEiv dans J'histoire du canon, in: VigChr 3 (1949), S. 1- 36; auch in: DERS., Sparsa collecta n (1980; s. o. Anm. 154), S. 123 -156.
3884
OTTO BÜCHER
durchaus fließend. Der Autor der Johannes-Offenbarung hat tradierte Stoffe aufgenommen, überarbeitet, verzahnt, kompositorisch gegliedert und für bestimmte Leser in bestimmter Situation vorgesehen; formgeschichtliche Fragen gelten sowohl den übernommenen Materialien als auch den daraus geformten neuen Texten des christlichen •Apokalyptikers letzter Hand'. Wie die jüdische Apokalyptik aus dem Prophetismus hervorgegangen ist, so ist auch die Apokalypse des Johannes von Bildern und Redeformen der altjüdischen Prophetie und Apokalyptik bestimmt l82 • Aus ihr stammen die in der Johannes-Offenbarung nachweisbaren literarischen Gattungen: die eschatologischen Visionen 183 und Schemata 184, die Hymnen 185 und weisheitlichen Mahnungen 186. Vieles ist alttestamentliches Erbe l87 ; die sieben Sendschreiben enthalten möglicherweise Strukturelemente eines Formulars der feierlichen Bundeserneuerung 188 .
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FERDINAND HAHN, Die Sendschreiben der Johannesapokalypse, Ein Beitrag zur Bestimmung prophetischer Redeformen, in: Tradition und Glaube (1971; s. o. Anm.170), S. 357 - 394; ULRICH B. MÜLLER, Prophetie und Predigt im Neuen Testament, Formgeschichtliche Untersuchungen zur urchristlichen Prophetie (StNT 10), Gütersloh 1975; ELISABETH SCHÜSSLER FIORENzA, Apokalypsis and Propheteia, The Book of Revelation in the Context of Early Christian Prophecy, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm.105), S.105 -128. Vgl. GÜNTHER BORNKAMM, Die Komposition der apokalyptischen Visionen in der Off~n barung Johannis, in: ZNW 36 (1937), S.132-149; dann auch in: DERs., Studien zu Antike und Urchristentum, Gesammelte Aufsätze II (BEvTh 28), München 1959 (= 2. Aufl. 1963, 3. Aufl. 1970), S. 204 - 222; HANS-PETER MÜLLER, Die Plagen der Apokalypse, Eine formgeschichtliche Untersuchung, in: ZNW 51 (1960), S. 268 - 278; DERs., Formgeschichtliche Untersuchungen zu Apc 4 f., Heidelberger theol. Diss. 1963; Autorreferat in: ThLZ 88 (1963), Sp. 951 f.; DERs., Die himmlische Ratsversammlung, Motivgeschichtliches zu Apc5,1-5 (1963; s. o. Anm.158). Vgl. GÜNTHER HARDER, Eschatologische Schemata in der Johannes-Apokalypse, in: ThViat9 (1963), S.70-87. ]. J. O'ROURKE, The Hymns of the Apocalypse, in: CBQ 30 (1968), S. 399 -409; vgl. KLAus-PETER JÖRNS, Das hymnische Evangelium, Untersuchungen zu Aufbau, Funktion und Herkunft der hymnischen Stücke in der Johannesoffenbarung (StNT 5), Gütersloh 1971. Vgl. UGO VANNI, La riflessione sapienzale come atteggiamento ermeneutico costante nell'Apocalisse, in: RivBib 24 (1976), S. 185 -197; WIARD POPKES, Die Funktion der Sendschreiben in der Johannes-Apokalypse, Zugleich ein Beitrag zur Spätgeschichte der neutestamentlichen Gleichnisse, in: ZNW 74 (1983), S. 90 -107. Vgl. etwa ADE LA YARBRO COLLINS, Revelation 18: Taunt-Song or Dirge?, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm.105), S.185 -204 (und die dort genannte Literatur); HEINZ GIESEN, Heilszusage angesichts der Bedrängnis, Zu den Makarismen in der Offenbarung des Johannes, in: Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt, A, 6/7 (1981/82), S.191- 223; jetzt auch in: DERs., Glaube und Handeln II, Beiträge zur Exegese und Theologie des Neuen Testaments (EHS. T 215), Frankfurt a. M./Bern/New York 1983, S. 71- 97. Vgl. WILLIAM H. SHEA, The Covenantal Form of the Letters to the Seven Churches, in: AUSS 21 (1983), S. 71- 84; KENNETH A. STRAND, A Further Note on the Covenantal Form in the Book of Revelation, ebd. S. 251 - 264.
]OH.-APOK. IN DER NEUEREN FORSCHUNG
3885
Auch wenn die neuere Forschung eher zurückhaltend auf die Annahme einer Gottesdienststruktur der Johannes-Offenbarung als ganzer 189 reagiert, so setzen die - vom Apokalyptiker ad hoc gebildeten - Hymnen doch den frühchristlichen Gottesdienst als Sitz im Leben voraus 190. Liturgische Dialoge hat man in Apk 1,4 - 8 191 und Apk 22,6 - 21 192 erkannt, liturgische Elemente jedenfalls in den Rahmenstücken der Apokalypse 193. PETER V. D. OSTENSACKEN lokalisiert den bekenntnishaften Lobpreis Apk 1,5b f. im Taufgeschehen 194. Der geistreiche Versuch von JAMES L. BLEVINS, die Form der JohannesOffenbarung als diejenige des antiken Dramas zu bestimmen 195, wird sich kaum durchsetzen. Dagegen sind die Bücher UGO VANNIS zur literarischen Struktur der Apokalypse l96 und MARTIN KARRERS zum Briefcharakter der Johannes-Offenbarung 197 wichtige Erkenntnishilfen von bleibendem Wert. Noch immer umstritten ist freilich die genaue Abgrenzung der Einzelabschnitte der Apokalypse sowie die vom Autor intendierte Disposition des Ganzen; die Grenzen zwischen kompositorischem Ungeschick bei der Übernahme verwandten Materials und beabsichtigter, steigernder Redundanz 198 sind offenbar fließend. Jeder Kommentar muß eine Strukturierung der Johannes-Offenbarung wagen; grundsätzliche Erwägungen zur Komposition der Apokalypse, außerhalb der Kommentare, haben ELISABETH SCHÜSSLER FIORENZA 199, FERDINAND HAHN 200 und JAN LAMBREcHT 201 vorgelegt. SAMUEL LÄUCHLI, Eine Gottesdienststruktur in der ]ohannesoffenbarung, in: ThZ 16 (1960), S. 359 - 378. 1'10 GERHARD DELLlNG, Zum gottesdienstlichen Stil der Johannes-Apokalypse, in: NT 3 (1959), S. 107 -137; auch in: DERs., Studien zum Neuen Testament und zum hellenistischen Judentum, Göttingen 1970, S. 425 - 450. 1'11 lIGO VANNI, lIn esempio di dialogo liturgico in Ap 1,4- 8, in: Bib. 57 (1976), S. 453 -467. 192 MICHAEL AELRED KAVANAGH, Apocalypse 22: 6 - 21 as Concludillg Liturgical Dialogue, theol. Diss. Pont. lIniv. Greg., Rom 1984. 1'1\ FERDINAND HAHN, Liturgische Elemente in den Rahmenstücken der Johannesoffenbarung, in: Kirchengemeinschaft - Anspruch und Wirklichkeit, Festschrift Georg Kretschmar, Stuttgart 1986, S. 43 - 57. 1'14 PETER VON DER OSTEN-SACKEN, 'Christologie, Taufe, Homologie', Ein Beitrag zu Apc Joh 1,5 f., in: ZNW 58 (1967), S. 255 - 266. I'I~ JAMES L. BLEVINS, The Genre of Revelation, in: RExp 77 (1980), S. 393 - 408. 196 lIGO VANNI, La struttura letteraria dell'Apocalisse (Aloi.8), Napoli 1971, 2. Aufl. ebd. 1980. 1'17 MARTIN KARRER, Die Johannesoffenbarung als Brief, Studien zu ihrem literarischen, historischen und theologischen Ort (FRLANT 140), Göttingen 1986 (Erlanger theol. Diss. 1982). I'IM Vgl. HANS WERNER GÜNTHER, Der Nah- und Enderwartungshorizont (1980; s. o. Anm.143), S.233-236. I'I~ ELIsABETH SCHÜSSLER FIORENZA, The Eschatology and Composition of the Apocalypse, in: CBQ 30 (1968), S. 537 - 569; DIES., Composition and Structure of the Book of Revelation, in: CBQ 39 (1977), S. 344 - 366. zoo FERDINAND HAHN, Zum Aufbau der Johannesoffenbarung, in: Kirche und Bibel, festschrift Eduard Schick, Paderborn u. a. 1979, S. 145 -154. ZOI JAN LAMBRECHT, A Structuration of Revelation 4,1 - 22,5, in: DERS. (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm. 105), S. 77 -104. IM'I
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Denk- und Sprachstrukturen der Offenbarung des Johannes sind vor dem Hintergrund der religiösen, ethnischen und sprachlichen Herkunft ihres Autors zu erforschen. Die Sprache der Apokalypse ist die Koine, das Umgangsgriechisch der hellenistisch-römischen Zeit 202 ; ihre Semitismen sind nicht nur ein syntaktisches, sondern auch ein theologisches Problem 203 . Der Apokalyptiker denkt und spricht in alttestamentlichen Bahnen 204 ; seine Bilder 205 und Symbole 206 sind ohne alttestamentlich-jüdische Voraussetzungen nicht zu verstehen. Dies lehren begriffsgeschichtliche Einzeluntersuchungen, von denen wenigstens zwei aus den letzten Jahren angeführt seien 207 . Von den großen Themen der Johannes-Apokalypse gebührt dem Go t t e sb il d, der Theologie im engeren Sinne, der erste Platz 208 . Wesentlich reicher ist die Literatur zur Christologie der Apokalypse, vor allem, wenn man die Untersuchungen zur alt jüdischen Herkunft (Messias, Menschensohn)209 und zur soteriologischen 21O bzw. ekklesiologischen 211 Funktion des Christus mit einbezieht. Entscheidend wichtig ist noch immer die Monographie von TRAUGOTT HOLTZ 212 ; an neueren Publikationen ist 202
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VgI. GERARD MUSSIEs, The Morphology of Koine Greek as Used in the Apocalypse of St. John (NT. S 27), Leiden 1971; DERs., The Greek of the Book of Revelation, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm. 105), S. 167 -177. Vgl. STEVEN THOMPSON, The Apocalypse and Semitic Syntax (MSSNTS 52), Cambridge 1985. EDuARD LOHSE, Die alttestamentliche Sprache des Sehers Johannes, Textkritische Bemerkungen zur Apokalypse, in: ZNW 52 (1961), S. 122 -126; auch in: DERs., Die Einheit des Neuen Testaments, Exegetische Studien zur Theologie des Neuen Testaments, Göttingen 1973 (= 2. Aufl. 1976), S. 329 - 333. Vgl. WERNER FOERSTER, Bemerkungen zur Bildsprache der Offenbarung Johannis (1970; s. o. Anm.152); HEINZ GIESEN, Christusbotschaft in apokalyptischer Sprache, Zugang zur Offenbarung des Johannes, in: BiKi 39 (1984), S. 42 - 53; DERs., "Das Buch mit den sieben Siegeln", Bilder und Symbole in der Offenbarung des Johannes, ebd. S. 59 - 65. Vgl. UGO VANNI, 11 simbolismo nell'Apocalisse, in: Gr.61 (1980), S. 461- 506. MARINUS DE JONGE, The Use of the Expression 6 Xptut6C; in the Apocalypse of John, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm. 105), S. 267 - 281; BOUDEWIJN DEHANDscHuTTER, The Meaning of Witness in the Apocalypse, ebd. S. 283 - 288. Siehe ANTON VÖGTLE, Der Gott der Apokalypse, Wie redet die christliche Apokalypse von Gott?, in: JOSEPH COPPENS (Hrsg.), La notion biblique de Dieu, Le Dieu de la Bible et le Dieu des philosophes (BEThL41), Gembloux/Leuven 1976, S. 377 -398; TRAUGOTT HOLTZ, Gott in der Apokalypse, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm. 105), S. 247 - 265. ULRICH B. MÜLLER, Messias und Menschensohn in jüdischen Apokalypsen und in der Offenbarung des Johannes (StNT 6), Gütersloh 1972; GREGORY K. BEALE, The Problem of the Man from the Sea in IV Ezra 13 and its Relation to the Messianic Concept in John's Apocalypse, in: NT25 (1983), S.182-188. VgI. etwa EusABETH SCHÜSSLER FIORENZA, Redemption as Liberation: Apoc 1: 5 f. and 5: 9 f., in: CBQ 36 (1974), S. 220 - 232. Etwa: CHRISTIAN WOLFF, Die Gemeinde des Christus in der Apokalypse des Johannes, in: NTS 27 (1980/81), S. 186 -197. TRAUGOTT HOLTZ, Die Christologie der Apokalypse des Johannes (TU 85), Berlin 1962; 2. Auf]. ebd. 1971.
jOH.-APOK. IN DER NEUEREN FORSCHUNG
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neben dem Buch von NIKOLA HOHN,EC 213 eine Reihe von Aufsätzen 214 zu nennen. Noch längst nicht genügend erforscht ist der Bereich der Zwischenwesen, die in der Johannes-Apokalypse eine große Rolle spielen: des Geistes und der Geister, der Engel und Dämonen. Monographische Untersuchungen, auch in Aufsatzform, sind seit der bereits 1937 im Druck erschienenen Dissertation jOHANN MICHLS zur Angelologie 215 selten geblieben 216 ; zu den sieben Geistern (Apk 1,4; 3,1; 4,5; 5,6) hat EDuARD SCHWEIZER 217, zu der Wendung 'Y EVE0'8ut EV 1tVEuIlUtt (Apk 1,10; 4,2; vgl. 17,3; 21,10) RICHARD L. jESKE 218 einen Aufsatz vorgelegt. Immerhin findet sich reiches Material zur Angelologie, Pneumatologie, Dämonologie und Satanologie der Offenbarung des johannes, wenn auch zusammen mit Belegen aus dem übrigen Neuen Testament, in den entsprechenden Artikeln der theologischen Lexika, insbesondere aus der Feder WERNER FOERSTERS 219 , jOHANN MICHLS 220 und des Verfassers 221 • Eine zusammenfassende Darstellung der Zwischenwesen und ihrer theologischen Bedeutung in der Apokalypse ist ein dringendes Desiderat der Forschung. l\3
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NIKOLA HOHNJEC, ·Das Lamm - 'to apviov' in der Offenbarung des johannes, Eine exegetisch-theologische Untersuchung, Rom 1980. ANTON VÖGTLE, Die Teilnahme am Hohepriesterturn Christi nach der Apokalypse, in: SET 26 (1969), S. 119 -130; FRAN<;OIS BOVON, Le Christ de l'Apocalypse, in: RThPh, 3. Sero 21 (1972), S. 65 - 80; BIRGER GERHARDSSON, Die christologischen Aussagen in den Sendschreiben der Offenbarung (Kap.2-3), in: ALBERT FUCHS (Hrsg.), Theologie aus dem Norden (Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt, A, 2 [1976]), S.142-166; MARINUS DE JONGE, The Use of the Expression 6 XP10"'tO<; (1980; s. o. Anm. 207); zu vergleichen ist auch HEINZ GIESEN, Christusbotschaft in apokalyptischer Sprache (1984; S. o. Anm. 205). jOHANN MICHL, Die Engelvorstellungen in der Apokalypse des heiligen johannes I, Die Engel um Gott, München 1937. Vgl. HANS BIETENHARD, Die himmlische Welt im Urchristentum und Spät judentum (WUNT 2), Tübingen 1951. EDUARD SCHWEIZER, Die sieben Geister in der Apokalypse, in: EvTh 11 (1951/52), S. 502 - 512; auch in: DERS., Neotestamentica, Deutsche und englische Aufsätze 1951-1963 / German and English Essays 1951-1963, Zürich und Stuttgart 1963, S.190-202. RICHARD L. jESKE, Spirit and Community in the johannine Apocalypse, in: NTS 31 (1985), S. 452 - 466. WERNER FOERSTER, Art. ÖUiJlffiV K'tA., in: ThWNT 11, Stuttgart 1935, S. 1- 21; DERs., Art. ÖtaßoAo<; A. c. D, ebd. S. 70 f. 74 - 80; DERs., Art. öpaKffiv, ebd. S. 284 - 286; DERs., Art. 9TJP{ov, in: ThWNT III, Stuttgart 1938, S. 133 -136; DERS., Art. ö
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Ein in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegenes so z i a I g e s chi c h tliches Interesse 222 hat dazu geführt, daß die Ekklesiologie der JohannesOffenbarung eingehender erforscht wird als zuvor, insbesondere im Blick auf die Ämter und Ordnungen der Gemeinden 223 • Obgleich die Ekklesiologie der Apokalypse aufs engste verzahnt ist mit ihrer Eschatologie 224, sollen im folgenden beide Themen nacheinander dokumentiert werden, damit wenigstens die Akzentsetzung der Autoren deutlich wird. Umfassende Darstellungen der Ekklesiologie der Offenbarung des Johannes stammen von ANDRE FEUILLET 225 , AIMO T. NIKOLAINEN 226 , WERNER HUSS 227 und CHRISTIAN WOLFF 228 • Ontologische Aspekte der Ekklesiologie behandelt PAUL S. MINEAR 229 , pneumatologische RICHARD L. JESKE 230 • Die Kirche, der feindlichen Welt, insbesondere dem heidnischen Staat, polar entgegengesetzt 231 , versteht sich selbst als das wahre, endzeitliche Israel 232 • Das Leben der Gemeindeglieder ist überschattet von Verfolgung und drohendem Tod; daher fordert die ethische Paränese der Apokalypse das Ausharren im Vgl. DAVID E. AUNE, The Social Matrix of the Apocalypse of John, in: BR 26 (1981), S. 16 - 32; siehe auch oben mit Anm. 147 f. 223 Etwa: AKIRA SATAKE, Die Gemeindeordnung in der Johannesapokalypse (WMANT 21), Neukirchen-Vluyn 1966; ELISABETH SCHÜSSLER FIORENZA, Priester für Gott, Studien zum Herrschafts- und Priestermotiv in der Apokalypse (NTA. NS 7), Münster i. W. 1972; EDOUARD COTHENET, L'Apocalypse, in: JEAN DELORME (Hrsg.), Le Ministere et les Ministeres selon le Nouveau Testament (Parole de Dieu 10), Paris 1974, S. 264 - 277. 224 Siehe etwa OTTO BÖCHER, Bürger der Gottesstadt, Kirche in Zeit und Endzeit nach Apk 21 f., in: Bewahren und Erneuern, Festschrift Theodor SchaUer, Speyer 1980, S. 69 - 81; jetzt auch in: DERS., Kirche in Zeit und Endzeit (1983; s. o. Anm. 122), S.157 -167. m ANDRE FEUILLET, Le temps de l'eglise d'apres le quatrieme evangile et l'Apocalypse, in: MD65 (1961), S.60-79; unter dem Titel Le temps de l'eglise selon Saint Jean auch in: DERS., Etudes Johanniques, Bruges 1962, S. 152 -174. 226 AIMO T. NIKOLAINEN, Der Kirchenbegriff in der Offenbarung des Johannes, in: NTS 9 (1962/63), S.351-361. 227 WERNER Huss, Die Gemeinde der Apokalypse des Johannes, Münchner kath.-theol. Diss. 1967, Eichenried bei München 1968. 228 CHRISTIAN WOLFF, Die Gemeinde des Christus in der Apokalypse des Johannes (1980/ 81; s. o. Anm.211). 229 PAUL S. MINEAR, Ontology and Ecclesiology in the Apocalypse, in: NTS 12 (1965/66), S.89-105. 230 RrcHARD L. JESKE, Spirit and Community in the Johannine Apocalypse (1985; s. o. Anm.218); vgl. EDUARD SCHWEIZER, Die sieben Geister in der Apokalypse (1951/52; s. o. Anm.217). 231 Vgl. KURT ALAND, Das Verhältnis von Kirche und Staat nach dem Neuen Testament und den Aussagen des 2. Jahrhunderts, in: DERS., Neutestamentliche Entwürfe (TB 63), München 1979, S. 26 - 123 (bes. S. 82 - 95) (vgl. auch: DERS., Das Verhältnis von Kirche und Staat in der Frühzeit, in: ANRW 11 23,1, hrsg. v. WOLFGANG HAASE, Berlin - New York 1979, S. 60 - 246 [bes. S. 215 - 226]); AKIRA SATAKE, Kirche und feindliche Welt, Zur dualistischen Auffassung der Menschenwelt in der Johannesapokalypse, in: Kirche, Festschrift Günther Bornkamm, Tübingen 1980, S. 329-349. 232 OTTO BÖCHER, Israel und die Kirche in der Johannesapokalypse, in: DERS., Kirche in Zeit und Endzeit (1983; s. o. Anrn. 122), S. 28 -57. Z22
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Leid, das Festhalten an den Geboten Gottes und am Zeugnis für Jesus 233 • Die Zusage von Heil und Erlösung ergeht angesichts der gegenwärtigen Verfolgung der kleinasiatischen Christen 234 • Beiträge zur Ekklesiologie sind schließlich viele exegetische Untersuchungen der zentralen Kapitel Apk 12 235 und Apk 21 f. 236. Zur Sonnenfrau als himmlischem Prototyp der mit Israel identischen Kirche seien noch einige stärker ekklesiologisch bestimmte Titel aufgeführt 237 ; das Thema der - durch die irdische Kirche antizipierten - Himmelsstadt 238 mit ihren strahlenden Edelsteinen 239 , die zugleich als Symbole des Tierkreises 240 und der im Eschaton zusammengeführten Stämme Israels 241 gedeutet werden müssen, verknüpft bereits die Ekklesiologie mit der Eschatologie 242 • Schließlich müssen noch diejenigen neueren Veröffentlichungen genannt werden, die sich ausschließlich oder vorwiegend mit der Es c hat 0 log i e und
m J. P. M. SWEET, Maintaining the Testimony of Jesus: The Suffering of Christians in the Revelation of John, in: Suffering and Martyrdom in the New Testament, Festschrift Geoffrey M. Styler, Cambridge 1981, S. 101-117; zur Ethik der Gemeinde der JohannesOffenbarung vgl. noch: OTTO BÖCHER, Lasterkataloge in der Apokalypse des Johannes, in: Leben lernen im Horizont des Glaubens, Festschrift Siegfried Wibbing, Landau/Pfalz 1986, S. 75 - 84; ADE LA YARBRO COLLlNS, Persecution and Vengeance in the Book of Revelation, in: DAvID HELLHOLM (Hrsg.), Apocalypticism in the Mediterranean World and the Near East, Tübingen 1983, S. 729 - 749. m HEINZ GIESEN, Heilszusage angesichts der Bedrängnis (1981/82; s. o. Anm. 187); DERs., Erlösung im Horizont einer verfolgten Gemeinde, Das Verständnis von Erlösung in der Offenbarung des Johannes, in: ThG(B) 25 (1982), S.30-41; erweitert auch in: DERs., Glaube und Handeln 11 (1983; s. o. Anm. 187), S. 43 - 56. 2.l5 Siehe oben mit Anm. 169 f. 236 Siehe oben mit Anm. 180. m UGO VANNI, La decodificazione 'del grande segno' in Apocalisse 12,1-6, in: Mar.40 (1978), S. 121-152; HEINZ GIESEN, Kirche auf dem Weg durch die Zeit, Zu Offenbarung 12,1-18, in: ThG(B) 25 (1982), S. 172-182; jetzt auch in: DERs., Glaube und Handeln 11 (1983; s. o. Anm.187), S.57-69; HILDEGARD GOLLINGER, Das 'Große Zeichen', Offb 12 - das zentrale Kapitel der Offenbarung des Johannes, in: BiKi 39 (1984), S.66-75. Ll8 Vgl. WILLlAM WALLACE READER, Die Stadt Gottes in der Johannesapokalypse, Göttinger theol. Diss. 1971; DIETER GEORGI, Die Visionen vom himmlischen Jerusalem in Apk21 und 22, in: Kirche (1980; s. o. Anm.231), S. 351- 372; OTTO BÖCHER, Bürger der Gottesstadt (1980; s. o. Anm.224). 239 Vgl. OTTO BÖCHER, Zur Bedeutung der Edelsteine in Offb 21 (1979; s. o. Anm.122); WILLlAM WALLACE READER, The Twelve Jewels of Revelation 21: 19-20: Tradition History and Modern Interpretations, in: JBL 100 (1981), S.433 -457. 240 Vgl. OTTO BÖCHER, Jüdischer Sternglaube im Neuen Testament, in: Wort und Wirklichkeit, Festschrift Eugen Ludwig Rapp, I, Meisenheim am Glan 1976, S. 51 - 66; auch in: DERs., Kirche in Zeit und Endzeit (1983; s. o. Anm. 122), S. 13 - 27. 241 Siehe oben mit Anm. 163; vgl. auch die in Anm. 239 f. genannte Literatur. 242 Vgl. ALFRED LÄPPLE, 'Das neue Jerusalem', Die Eschatologie der Offenbarung des Johannes, in: BiKi 39 (1984), S. 75 - 81; ANTON VÖGTLE, "Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde ... " (Apk 21,1), Zur kosmischen Dimension neutestamentlicher Eschatologie, in: Glaube und Eschatologie, Festschrift Werner Georg Kümmel, Tübingen 1985, S. 303 - 333.
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dem Ge s chi c h t sb iI d der Johannes-Offenbarung beschäftigen. Gerade angesichts der traditionellen Mißdeutung der Apokalypse als einer wahrsagenden Verschlüsselung ferner Ereignisse der Welt- und Kirchengeschichte muß betont werden, daß dieses einzige prophetische Buch des neutestamentlichen Kanons, indem es die Gegenwart als Endzeit deutet und seine Leser auf das Ende dieses Äons vorbereitet, nicht zuletzt eschatologisch und geschichtstheologisch ausgerichtet ist - jedenfalls weit mehr als etwa Briefe und Evangelien des Neuen Testaments. Bereits ETHELBERT STAUFFER hat Geschichtsschau und Enderwartung der Johannes-Offenbarung in die jüdische und judenchristliche Apokalyptik eingeordnet 243 • Die Eschatologie der Apokalypse ist ein integrierender Bestandteil der neutestamentlichen und altkirchlichen Naherwartung 244 ; schon deshalb verdient sie eine monographische Untersuchung 245 • Obgleich die Reihenfolge der Enderdgnisse in der Johannes-Apokalypse zweifellos von Ez 37 - 48 abhängig ist 246, gibt die Verzahnung der eschatologischen Schemata 247 sowie die Gliederung der Offenbarung des Johannes Aufschluß über die eschatologischen Intentionen ihres Autors 248 • Von den einzelnen eschatologischen Topoi der Johannes-Apokalypse haben besonders der Herrentag (Apk 1,10)249, das tausendjährige Reich (Apk 20,1 - 6) 250 und das letzte Gericht (Apk 20,11- 15) 251 das Interesse der
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ETHELBERT STAUFFER, Das theologische Weltbild der Apokalyptik, in: ZSTh 8 (1930), S.203-215. KURT ALAND, Das Ende der Zeiten, Ober die Naherwartung im Neuen Testament und in der Alten Kirche, in: DERs., Neutestamentliche Entwürfe (TB 63), München 1979, S. 124 - 182, bes. S. 151- 158. HANS WERNER GÜNTHER, Der Nah- und Enderwartungshorizont in der Apokalypse des heiligen Johannes (1980; s. o. Anm.143). J. LUST, The Order of the Final Events in Revelation and in Ezekiel, in: JAN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm.105), S. 179 -183; vgl. Orro BÖCHER, Art. Chiliasmus I (1981; s. o. Anm. 178), S.724. Vgl. GÜNTHER HARDER, Eschatologische Schemata in der Johannes-Apokalypse (1963; s. o. Anm.184); Orro BÖCHER, Die heilige Stadt im Völkerkrieg (1974; s. o. Anm.175), S. 55 - 57 und 72 f. bzw. S. 113 f. und 129. Vgl. ANDRE FEUILLET, Le chapitre 10 de l'Apocalypse, Son apport dans la solution du probleme eschatologique, in: Sacra Pagina 11 (BEThL 12/13), Paris/Gembloux 1959, S. 414 - 429; auch in: DERs., Etudes Johanniques, Bruges 1962, S. 228 - 245; ELISABETH SCHÜSSLER FIORENZA, The Eschatology and Composition of the Apocalypse (1968; s. o. Anm.199), S. 537 -569. UGO VANNI, 11 "Giorno del Signore' in Apoc. 1,10, Giorno di purificazione e di discernimento, in: RivBib 26 (1978), S. 187 -199. ALFRED WIKENHAUSER, Weltwoche und tausendjähriges Reich, in: ThQ 127 (1947), S. 399 -417; HANS BIETENHARD, Das tausendjährige Reich (2. Auf!. 1955; s. o. Anm. 178); PIERRE PRIGENT, Le milU:nium dans l'Apocalypse Johannique (1977; s. o. Anm.178); vgl. Orro BÖCHER, Art. Chiliasmus (1981; s. o. Anm.178). T. FRANCIS GLASSON, The Last Judgment - in Rev.20 and Related Writings, in: NTS 28 (1982), S. 528 - 539; vgl. GÜNTHER BORN KAMM, Die Gerichte Gottes und der Weg der
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Exegeten gefunden. Die eschatologische Spannung der Apokalypse zwischen Gegenwart und Zukunft, Diesseits und Jenseits, drohendem Gericht und verheißener Vollendung wird zutreffend durch Begriffspaare wie Zeit und Geschichte 252 , Gegenwart und Endgeschichte 253 oder Gericht und Heil 254 charakterisiert. Zur Eschatologie der Johannes-Offenbarung gehören auch Zeit und Situation ihrer Entstehung; mit einer Andeutung wie Apk 17,9 - 11 ermöglicht der Visionär nicht nur die Datierung seiner Schrift 255 , sondern auch Rückschlüsse auf die Bestimmung seines Platzes in einem endzeitlich strukturierten Geschichtsablauf256 • Nicht nur die Ekklesiologie des Apokalyptikers ist geprägt vom polaren Gegensatz der Kirche zu Rom-Babylon 257 , sondern auch seine Eschatologie. Dem Reich der Kaiser und Könige steht das Reich Gottes und seines Messias gegenüber 258 , und dem römischen Anspruch auf Weltherrschaft entspricht das eschatologische Bekenntnis des Apokalyptikers zur kosmischen Herrschaft des im neuen Jerusalem thronenden Gottes und seines messianischen Mitregenten 259 •
Gemeinde in der Offenbarung johannes, in: DERs., Die Gerichte Gottes und der Weg des Glaubens, Göttingen 1947, S. 22 - 33. Zum größeren Kontext Apk 19 - 22 siehe MATHIAS RISSI, Die Zukunft der Welt, Eine exegetische Studie über Johannesoffb. 19,11- 22,15, Basel 1966; auch englisch: DERs., The Future of the World, An Exegetical Study of Rev 19,11- 22,15 (SBT 23), London 1972; ferner die oben in Anm. 178 -181 genannte Literatur. 252 MATHIAS RISSI, Die Zeit- und Geschichtsauffassung der Johannesapokalypse (Basler theol. Diss. 1950151), Zürich 1952; DERs., Zeit und Geschichte in der Offenbarung des johannes (AThANT 22), Zürich 1952; Neubearbeitung unter dem Titel: Was ist und was geschehen soll danach, Die Zeit-und Geschichtsauffassung der Offenbarung des Johannes (AThANT 46), Zürich/Stuttgart 1965; auch englisch: DERs., Time and History. A Study on the Revelation, Richmond 1966. 2_B KA.ROLY KARNER, Gegenwart und Endgeschichte in der Offenbarung des ]ohannes, in: ThLZ93 (1968), Sp.641-652. 254 ELlSABETH SCHÜSSLER FIORENZA, Gericht und Heil, Zum theologischen Verständnis der Apokalypse, in: JOSEF SCHREINER/GERHARD DAUTZENBERG (Hrsg.), Gestalt und Anspruch des Neuen Testaments, Würzburg 1969, S. 330 - 348. m Siehe oben mit Anm. 143 - 146. 256 AUGUST STROBEL, Abfassung und Geschichtstheologie der Apokalypse nach Kap. XVII. 9-12, in: NTS10 (1963164), S.433-445. 257 Siehe oben mit Anm. 231 f. 258 Vgl. PIER RE PRIGENT, Le temps et le Royaume dans l'Apocalypse, in: ]AN LAMBRECHT (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm.105), S. 231- 245; GERHARD DAuTZENBERG, Reich Gottes und Evangelium in der Johannesapokalypse, Ein Versuch zu Apk 4 - 22, in: BERNHARD JENDoRFF/GERHARD SCHMALENBERG (Hrsg.), Theologische Standorte (Gießener Schriften zur Theologie und Religionspädagogik 4), Gießen 1986, S. 7 - 31. LS9 FRANZ MUSSNER, 'Weltherrschaft' als eschatologisches Thema der ]ohannesapokalypse, in: Glaube und Eschatologie, Festschrift Werner Georg Kümmel, Tübingen 1985, S. 209 - 227; ANTON VÖGTLE, "Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde ... " (1985; s. o. Anm.242).
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4. Aufgaben für die künftige Apokalypseforschung Noch längst nicht alle Rätsel der Johannes-Apokalypse sind befriedigend gelöst; trotz der Fülle gerade neuerer und neuester Untersuchungen fehlt es nicht an Forschungsaufgaben für die Zukunft 260 • So müßte noch stärker die Kontinuität der alt jüdischen Apokalyptik samt der aus ihr hervorgegangenen Offenbarung des Johannes mit dem alttestamentlichen Prophetismus gesehen und betont werden; der Zusammenhang von Apk 17 - 22 mit Ez 37 - 48 ist nicht nur ein traditionsgeschichtliches, sondern auch ein theologisch-hermeneutisches Problem. Nicht nur das Verhältnis der Johannes-Offenbarung zu Evangelium und Briefen des Johannes 261 bedarf einer überzeugenden Erklärung, sondern auch dasjenige zum übrigen Neuen Testament, etwa zu Paulus 262 oder zu den apokalyptischen Texten außerhalb der Apokalypse des Johannes 263 • Die Bestimmung der zeitgeschichtlichen Aspekte 264 müßte präzisiert werden zur Frage nach politischen Forderungen an die Gemeinden des Apokalyptikers und den von ihm empfohlenen bzw. selbst praktizierten Reaktionen 265 ; eine Verschlüsselung wie die Zahl 666 (Apk 13,18) sollte wohl auch der römischen Zensur begegnen 266. Daß die Rolle der Engel und Geister, Dämonen und Verkörperungen des Satans in der Apokalypse noch kaum monographisch behandelt wurde 267 , verrät ein gewisses Unbehagen der Ausleger. Oberhaupt fehlt es für die Offenbarung des Johannes an einer angemessenen Hermeneutik, die differenzieren müßte zwischen Tradition und Redaktion, zwischen dem übernommenen Material und dem theologischen Profil des "Apokalyptikers letzter Hand'. Zwischen jüdischem Erbe und christlichem Proprium wäre zu unterscheiden 268 , aber auch, und noch vordringlicher, zwischen zeitbedingt überholten und zeitlos gültigen Aussagen des Apokalyptikers; nur so kann der kirchliche 260
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Vgl. Orro BöcHER, Die Johannesapokalypse (1975/80; s. o. Anm. 2), S. 24 f.; UGO VANNI, L'Apocalypse johannique (1980; s. o. Anm.105), S. 43 -46; JENS-W. TAEGER, Einige neuere Veröffentlichungen zur Apokalypse des Johannes (1984; s. o. Anm. 108), S. 74 f. Siehe oben mit Anm. 150. Vgl. immerhin ELISABETH SCHÜSSLER FIORENZA, Apocalyptic and Gnosis in the Book of Revelation and Paul, in: JBL92 (1973), S.565 -581; DIES., The Quest for the Johannine School (1976/77; s. o. Anm.150), S.418 und 421-426. Vgl. JAN LAMBRECHT, The Book of Revelation and Apocalyptic in the New Testament, in: DERs. (Hrsg.), L'Apocalypse (1980; s. o. Anm. 105), S. 11 -18. Siehe oben mit Anm.142-148. Vgl. ELISABETH SCHÜSSLER FIORENZA, Religion und Politik in der Offenbarung des Johannes, in: Biblische Randbemerkungen, Schülerfestschrift Rudolf Schnackenburg, 2. Aufl. Würz burg 1974, S. 261- 272; DIETER GEORGI, Die Visionen vom himmlischen Jerusalem in Apk 21 und 22 (1980; s. o. Anm.238), S.352, 368, 371 f.; ferner oben mit Anm. 233 - 242. Vgl. oben mit Anm. 172. Vgl. oben mit Anm. 215 - 221. Vgl. KARL MARTIN FISCHER, Die Christlichkeit der Offenbarung Johannes, in: ThLZ 106 (1981), Sp. 165 -172.
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Theologe der Willkür unwissenschaftlicher Apokalypsedeutungen 269 begegnen. Christliche Predigt wird am ehesten profitieren von einer weitergeführten Erforschung der Ekklesiologie und Eschatologie des Apokalyptikers 270 : Zeit der Kirche ist Endzeit; kirchliche Ordnungen stehen unter dem eschatologischen Vorbehalt und müssen sich messen lassen an den ewigen Ordnungen der Himmelsstadt. 269
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Siehe oben mit Anm.2 sowie oben mit Anm. 32 - 39; eine Mißdeutung der JohannesOffenbarung liegt nicht nur dort vor, wo im Rahmen der theologischen 'Subkultur' mancher Sekten, Freikirchen und kirchlicher Randgruppen der Anbruch des tausendjährigen Reichs errechnet wird, sondern auch dort, wo 'Apokalypse' und 'apokalyptisch' zu Synonymen von 'Katastrophe' und 'katastrophal' geworden sind. Siehe oben mit Anm. 222-242 sowie oben mit Anm. 243-259.
Die Johannes-Apokalypse und die Texte von Qumran von OTTO BÖCHER, Mainz
Die fünfziger Jahre unseres Jahrhunderts waren, was die neutestamentliche Exegese betrifft, weithin bestimmt von der Auswertung der Qumrantexte und ihrem Vergleich mit dem Neuen Testament. Johannes der Täufer, ja, Jesus selbst wurden zu Mitgliedern der mit den Essenern (vgl. Philo, Josephus und Plinius d. Ä.) gleichgesetzten Qumransekte erklärt. Den Ertrag der seriösen Forschung zwischen 1950 und 1960 1 hat HERBERT BRAUN in seinem bekannten zwei bändigen Werk (1966) zusammengestellt und bewertet 2 • Seit über einem Jahrzehnt ist es merkwürdig still um die Texte vom Toten Meer geworden. Mancherlei Behauptungen haben sich als voreilig herausgestellt; was als Einfluß der Qumrangemeinde auf den Täufer, Jesus und die Apostel erschienen war, erwies sich häufig als lediglich vergleichbare Parallele, als Zeugnis eines allgemeinen, an kultischer wie ethischer Reinheit interessierten, in dualistischen Strukturen denkenden jüdischen Zeitgeistes. Dennoch besitzen die Qumrantexte einen hohen, noch längst nicht hinreichend erkannten Wert für die religions- und traditionsgeschichtliche Erforschung des Neuen Testaments, das in vielfacher Hinsicht ebendiesem vorrabbinischen (apokalyptischen' bzw.
2
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Vgl. etwa: KARL GEORG KUHN, Die in Palästina gefundenen hebräischen Texte und das Neue Testament, in: ZThK 47 (1950), S. 192 - 211; DERs., Jesus in Gethsemane, in: EvTh 12 (1952/53), S. 260-285; DERs., Die Kupferrollen von Qumran und ihr Inhalt, in: ThLZ 79 (1954), Sp. 303f. HERBERT BRAUN, Qumran und das Neue Testament. 2 Bde., Tübingen 1966. Seitdem z. B. HANS BIETENHARD, Die Handschriftenfunde vom Toten Meer (Hirbet Qumran) und die Essener-Frage, Die Funde in der Wüste Juda, in: ANRW 11 19,1, hrsg. v. WOLFGANG HAASE, Berlin/New York 1979, S. 704 - 778. Vgl. zuletzt: OITO BÖCHER, Kirche in Zeit und Endzeit. Aufsätze zur Offenbarung des Johannes, Neukirchen - Vluyn 1983. S. jetzt ferner: DERs., Die Johannesapokalypse (EdF 41), Darmstadt 1975 (2. AuEl. 1980) und DERs., Die Johannes-Apokalypse in der neueren Forschung, ob. in diesem Band (ANRW II 25,5), S. 3850-3893.
JOHANNES-APOKALYPSE UND QUMRAN
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gewisse Rückschlüsse auf Ekklesiologie, Messianologie (Christologie) und Eschatologie alt jüdischer bzw. judenchristlicher Separationsgemeinden gestatten. Diese Parallelen, von denen nur zwei der BRAuNschen Katene zur Apokalypse 4 entstammen, seien im folgenden genannt und kurz kommentiert. In Apk 10,7 werden Gottes "Propheten" als "seine Knechte" bezeichnet; diese alttestamentliche Wendung (vgl. Jer 7,25; 25,4) findet sich wörtlich gleichlautend auch 1 QS 1,3 und 1 QpHab 2,9. Die Perikope Apk 11,3 -14 berichtet von zwei Zeugen im prophetischen Gewand, die in Jerusalem getötet, aber nach dreieinhalb Tagen auferweckt und in den Himmel aufgenommen werden; sie sind als Elias redivivus und Moses redivivus gekennzeichnet und höchstwahrscheinlich auf Johannes den Täufer und Jesus von Nazareth zu deuten 5 • Hier wurden der Täufer und sein Schüler offenbar ähnlich gleichgeordnet wie in der lukanischen Vorgeschichte (Lk 1f.); eine protochristliche Gemeinde hat anscheinend ein messianisches Prophetenpaar verehrt: den priesterlichen Täufer Jochanan b. Sacharja und den davidischen Messias Jesus 6 • Einen Gesalbten Aarons und einen Gesalbten Israels erwartet die Sektenschrift (1 QS 9,10f.); Priestermessias und Messiaskönig, der Doppelung Täufer-Jesus unmittelbar vergleichbar, sind wohl auch CD 7, 18f. (nach Num 24,17) vorausgesetzr7. Daß die Freveltaten gegen die Frommen der Endzeit (Apk 11,7 - 10) gerade in Jerusalem stattfinden (Apk 11,8), weiß auch 4 Qtest 21- 30. Eine verblüffend enge Verwandtschaft besteht zwischen Apk 14,12f. und 1 QpHab 8,1-3. Die "CllPOUV"CE~ "Ca~ Ev"CoAa~ (Apk 14,12) sind die "Täter des Gesetzes" von 1 QpHab 8,1, die wegen ihrer "Mühsal" (1 QpHab 8,2; vgl. die K(>1tOl Apk 14,13 b) und wegen ihrer "Treue zum Lehrer der Gerechtigkeit" (1 QpHab 8,2f.; vgl. die 1ti<Jn~ '!ll<JOU Apk 14,12) aus dem "Hause des Gerichtes" errettet werden (1 QpHab 8,2). Zu den "Werken" des Toragehorsams, die hier wie dort die eschatologische Rettung bewirken, gehört die Treue zu Jesus (Apk 14,12), dem der qumranische "Lehrer der Gerechtigkeit" entspricht (1 QpHab 8,3). Die Erwartung eines - realen, nicht etwa ethisch-symbolischen - endzeitlichen Krieges (Apk 19,11-21; vgl. Ez 39,17-24) findet sich durchgängig in den Qumrantexten (1 QM passim; vgl. 1 QS 3,24f.; 1 QSa 1,21.26; CD 4,13). Apk 21,9 - 27 schildert das neue Jerusalem, ausgezeichnet durch höchste Reinheit und Heiligkeit, befestigt mit kostbarer, zwölftoriger Mauer, aber Zu Apk 10,7 und 11,7 -10: HERBERT BRAUN, Qumran (s. o. Anm. 2) I, S. 311 f. und 325. OTTO BöcHER, Johannes der Täufer in der neutestamentlichen Überlieferung, in: Kirche (s. o. Anm. 3), S. 70 - 89 (S. 81- 86). (, Die davidische Abkunft Jesu (vgl. Mt 1,1- 17 par. Lk 3,23 - 38) dürfte auf einer Tradition seiner Familie beruhen; sie hat das Bekenntnis zu Jesu Messianität ermöglicht, ist jedoch nicht etwa aus diesem abgeleitet worden: TRAUGOTT HOLTZ, Jesus aus Nazareth, Berlin 4
0;
1979, S. 43. ;' HARTWIG THYEN, Burencrllu Ilf:WVOla<; Ei<; aq>f:ow a~LapT1WV, in: Zeit und Geschichte. Festschrift Rudolf Bultmann, Tübingen 1964, S. 97 -125 (S. 121 - 124).
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ohne sichtbaren Tempel (21,22); nach Apk 3,12 sind die treu gebliebenen Frommen selbst das Baumaterial des neuen Tempels (vgl. 1 Petr 2,5). Indem die Gemeinde des Apokalyptikers sich mit den zwölf Stämmen des neuen Israel, deren Namen auf den Toren der Gottesstadt stehen (Apk 21,12; vgl. Ez 48,31-34), identifiziert (vgl. Apk 7,4-8; 14,1-5), ist das neue Jerusalem nicht nur Gegenstand eschatologischer Hoffnung, sondern zumindest teilweise auch schon verwirklicht in der Gemeinde der Anhänger Jesu. Ganz ähnlich ist für die Frommen von Qumran ihre Gemeinde nicht nur das heilige und reine Wüstenlager des heiligen Krieges (1 QM 7,1- 8), sondern auch das auf Felsen gegründete Jerusalem der Endzeit (1 QH 6,24 - 27 nach Jes 28,16f.), das kein Fremder betreten darf (mit Jes 52,1 vgl. 1 QH 6,27 und Apk 21,27; 22,15). Die Frommen bilden den Tempel (1 QS 8,9f.); sie sind zugleich die Wache vor den Toren des Heiligtums (1 QM 2,3). Obgleich die Gemeinde schon jetzt der idealen Stadt mit sicherer Mauer auf festem Fundament und kostbarem Eckstein gleicht (1 QS 8,7f.; vgl. 1 QH 7,8f.), steht Gottes endgültiger Sieg und damit die völlige Verwirklichung des neuen Jerusalem noch aus (1 QM 18,11; vgl. 4 Qf10r 1,7 - 9.18f.)8. Zufolge Apk 22,1f. gehört zum endzeitlichen Heilszustand auch der Lebenswasserstrom, der nach Ez 47,1-12 den Paradiesesstrom von Gen 2,10 -14 wunderbar überbieten wird; an beiden Ufern des eschatologischen Stromes, der nach Apk 22,1 am Throne Gottes und des Messiaswidders nach Ez 47,1 im Tempel ~ entspringt, wachsen Lebensbäume, die monatlich Frucht bringen und deren Blätter Heilkraft besitzen (Apk 22,2; vgl. Ez 47,7.12). Auch die Qumraniten kennen den Lebenswasserstrom (1 QH 8,4-14) mit den ihn säumenden Lebensbäumen (1 QH 8,5 - 7). Die Früchte dieser Bäume, zufolge 1 QH 8,11 t von Gott "beschützt durch das Geheimnis kraftvoller Helden und heiliger Geister" (vgl. Gen 3,24), sind für den christlichen Apokalyptiker (Apk 22,2.14) anscheinend identisch mit dem eucharistischen Manna von Joh 6,31.49.58 (vgl. Apk 2,7.17). Das - offenbar zwölfmal im Jahr gefeierte - Herrenmahl wird 'dem Frevler entzogen (Apk 22,19); 1 QH 8,11 f. stellt solche Exkommunikation in den anspruchsvollen Zusammenhang der Vertreibung aus dem Paradies (Gen 3,24). Aus den aufgeführten Parallelen ergeben sich zwar keine Möglichkeiten einer direkten Ableitung der Apokalypse von Texten aus Qumran, wohl aber die Umrisse vergleichbarer sozialer und theologischer Strukturen. Beide Gemeinden - die jüdischen Sezessionisten am Toten Meer und die Leser des verbannten Sehers auf Patmos - stehen in prophetischer Tradition; die alt jüdischen "Apokalyptiker' haben sich selbst als Propheten verstanden. Die Qumraniten konnten für die Endzeit zwei messianische Gestalten erwarten, eine priesterliche und eine königliche; die Gemeinde, aus deren Überlieferung 11
Zur dialektischen Eschatologie der Qumrangemeinde siehe u. a. HEINz-WoLFGANG K~HN, Enderwartung und gegenwärtiges Heil, Untersuchungen zu den. Gemeindeliedern .yo~ Qumran mit einem Anhang über Eschatologie und Gegenwart 'in der Verkündigung Jesu (StUNT 4), Göttingen 1966, S. 187f.
JOHANNES-APOKALYPSE UND 'QUMRAN
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die altertümliche Perikope Apk 11,3 -14 (u,nd vermutlich auch Lk 1f.) stammt, sah solche Hoffnungen in Johannes dem Täufer aus priesterlicher und in Jesus von Nazareth a,us davidischer Familie erfüllt. Sowohl den Qumrani~en als auch dem Autor von Apk 11,8 galt Jerusalem als entweiht durch eschatologischen Frevel. Am bedeutsamsten ist vielleicht die Analogie zwischen 1 QpHab 8,1- 3 und Apk 14,12f,; hier wird unbezweifelbar deutlich, daß für die judenchristlichen Leser des Apokalyptikers Jesus von Naz~reth die Stelle des qumranisehen "Lehrers der, Gerechtigkeit" einnimmt. Die 1ticr'tt<; von Apk 14,12 entspricht der i1l~N von 1 QpHab 8,2, ist also nicht mit "Glaube", sondern (vgl. Apk 2,13) etwa mit "treuem Bekenntnis," zu übersetzen; so wird auch verständlich, daß für die Johannesapokalypse die 1ticr'tt<; zu den "Werken" gehört (vgl. Apk 2,19; 12,17b; 13,10; 14,12f.). Daß die grundlegenden eschatologischen, Erwartungen wie Krieg, neu es Jerusalem und Lebenswasserstrom dem christlichen Apokalyptiker mit der . Qumransekte gemeinsam sind, ist angesichts der Fülle weiterer alt jüdischer Parallelen, vor allem aus dem Bereich der jüdischen Apokalypsenliteratur, nicht allzu erstaunlich; hier wird zunächst lediglich die Verwurzelu'ng der Johannes-Apokalypse, im spätantiken Judentum sichtbar. Eher bemerkenswert ist die Tatsache, daß nicht nur die Anhänger Jesu, ,',ondern auch die Frommen von Qumran ihre Gemeinschaft als eschatologische Antizipation und - zumindest teilweise - Verwirklichung des neuen Jet;usalem deuten können. Ohne die Überzeugung,' daß die Gegenw'art Endzeit sei, bliebe nicht nur die christliche, als 'Sieg' gedeutete ~tandhaftigkeit in Verfolgung und Martyrium (vgl. .' Apk 2,7.11.17 u. ö.) unverständlich, sondern auch die Sezession der Essener in die Wüste am, Toten Meer; der eschatologischen Feindschaft zwischen Lichtund Finsternissöhnen (1 QS 1,3 f, 9 f. u. ö.. ) entspricht diejenige zwischen "echten" - d. h. sich zu Jesus bekennenden - Juden (vgl. Apk 7,4 - 8) und der "Synagoge des Satans" (Apk 2,9; 3,9). Lebenswasser und. Früchte der Lebensbäume dürften hier wie dort mit dem rituellen bzw. sakramentalen Bereich in Zusammenhang gebracht worden sein; für die Essener ist dabei an die kathartische Praxis, aber auch an die gemeinsamen Mahlzeiten zu denken, während Apk 22 zumindest an das Herrenmahl, vielleicht auch an die Taufe erinnert (vgl. 1 Kor 10,1-13). Die schriftgelehrten Qumraniten waren eben~o wie der Verfasser der Johannes-Apokalypse imstande, Weissagungen der alttestamentlichen Propheten in Ereignissen und Größen ihrer jeweiligen Gegenwart erfüllt zu sehen. Ganz entsprechend sind die Kirchenväter und noch MARTIN LUTHER ihrerseits mit der Johannes-Apokalypse umgegangen; abgesehen von der apokalypsekritischen Vorrede des Septembertestaments von 1522, die an die Distanziertheit der exegetischen Forschung seit 200 Jahren erinnert, vermochte LUTHER in den Bildern der einzelnen Visionen durchaus das Kaisertum und das Papsttum seiner Zeit, ja sogar die deutschen Landsknechte in Rom (1527) und die Türken vor Wien (1529) zu erkennen 9 ; nicht nur LUTHERS Vorrede von 1530, 9
HANS-ULRICH HOFMANN, Luther und d'ie Johannes-Apokalypse, Dargestellt im Rahmen der Auslegung,sgeschichte des letzten Buches der Bibel und im Zusammenhang der thf'nl(wi<;rhell Fntwicklunrr des Reformators (BGBE 24), TLibingen 1982,
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OTTO BÜCHER
sondern auch die von ihm betreuten Holzschnittillustrationen der JohannesApokalypse, gerade auch die gegenüber der Vorrede des Septembertestaments etwas älteren von 1522, belegen die skizzierte Methode solcher ·Vergegenwärtigung' des letzten Buches der Bibel lO • Dem Prediger unserer Zeit ist eine spekulative Deutung der Visionen des Apokalyptikers auf Ereignisse der Welt- und Kirchengeschichte nach 95 n. ehr. verwehrt, auch wenn er sich dabei auf MARTIN LUTHER berufen könnte. Für uns ist die einzig legitime Auslegungsmethode die historisch-kritische; die Johannes-Apokalypse hat auf sie dasselbe Anrecht wie das MatthäusEvangelium oder der Römerbrief. Dann aber ist die Erkenntnis der alt jüdischen Strukturen der Apokalypse, wie sie sich beim Vergleich mit den Qumrantexten abzeichnen, unerläßlich. Solche Erkenntnis belehrt uns sowohl über die heilsgeschichtliche Kontinuität der Kirche mit Israel als auch über das christliche Proprium der Offenbarung des Johannes: Alle jüdischen Hoffnungen sind erfüllt in Jesus von Nazareth. 10
Vgl. PETER MARTIN, Martin Luther und die Bilder zur Apokalypse (Vestigia Bibliae 5), Hamburg 1983, und zuletzt: OTTO BöcHER, Martin Luther und die Offenbarung des Johannes, in: Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde 51 (1984), S. 179 - 206.
Die Erzhure und das Tier: Apk 12 18 - 13 18 und 17 f. Eine quellen- und redaktionskritische Analyse von
ROLAND
BERGMEIER, Weingarten/Baden
"Rom sank zur Hure ... , Roms Cäsar sank zum Vieh, ... " FRIEDRICH NIETZSCHE 1
Inhalt Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Exegetische Probleme, Spannungen und Brüche in Apk 13 und 17
n.
Entwirrung von Quelle und Redaktion
III. Rekonstruktion und Interpretation Zusammenfassung
............ .
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Vorbemerkungen In keiner anderen Schrift des Neuen Testaments spiegelt sich die Thematik von" Aufstieg und Niedergang der römischen Welt' so handgreiflich wie in der Apokalypse des Johannes. In einer Zeit, als die Krise des Imperiums überwunden war, als Vespasian die aeternitas der Flavischen Familie begründet hatte, an deren Ende, unter Domitian, die Errichtung einer Art von "Dominat' stehen sollte, als die Verherrlichung der domina Roma in der Verehrung der Dea Roma ihren zeitgemäßen Ausdruck gefunden hatte und so zu einem Eckpfeiler des Kaiserkults geworden war, da proklamiert das letzte Buch der christlichen
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Das zutiefst jüdisch Sibyllinische solcher Redeweise hat F. NIETZSCHE mit sicherem
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ROLAND BERGMEIER
Bibel in apokalyptischer Weissagung den Untergang Roms und formuliert in der Auseinandersetzung mit dem Kaiserkult die Standortbestimmung des frühen Christentums im römischen Staat. Exemplarisch dafür stehen die Kapitel 13 und 17 f., sie sollen daher im folgenden analysiert werden. Den Schwerpunkt bilden die Kapitel 13 und 17.
I. Exegetische Probleme Spannungen und Brüche in Apk 13 und 17 J
Die Kapitel 13, genauer 1218 -1318, und 17 f. der Johannesapokalypse bilden thematisch einen relativ geschlossenen und in seinen Grundzügen leicht erkennbaren Zusammenhang von Visionen über die beiden Tiere, das aus dem Meer und das vom Land, und über Babyions Ende. Die Schwierigkeiten der Einzelauslegung beginnen jedoch sogleich mit 1218: Wer trat an den Sand bzw., wie wir im Deutschen sagen, an den Strand des Meeres, der Drache von 12 17 oder der Visionär von 13 1? R. H. CHARLES urteilt wohl zutreffend: "The textual evidence in itself is overwhelming in behalf of üna()17. In the next place the sense is in favour of it. The dragon foiled in his attempt to destroy the Messiah and His Community proceeds to the shore of the sea and summons from it the Beast (i.e. the Roman Empire) in order to arm it with his own power. Thus ch. Xiii folio ws naturally after Xii."2 Gleichwohl hat auch W. BOUSSET recht, wenn er empfindet: "Freilich erscheint diese Überleitung etwas gezwungen, denn man sollte erwarten, daß noch genauer erzählt wird, wie der Drache das Tier wirklich gerufen hat. Das gerade aber muß man erraten. "3 - Als Ergebnis solchen Erratens teilt H. KRAFT mit: Der Drache sei es, der an das Meer trete. "Um in die Geschichte eingreifen zu können, braucht er ein materielles Abbild. Er erzeugt es dadurch, daß er sich in der Materie, im Wasser, spiegelt. Wir kennen diese Vorstellung aus der Gnosis, ... "4 - Das Gezwungene des Übergangs von 1218 zu 131 ff. zeigt sich denn auch in der sprachlichen Doppelung des "Meeres" 1218 13 1a. Und nicht nur darüber, wie der Drache das Tier hervorgerufen habe, sagt uns der Seher Johannes nichts, sondern auch darüber, "wie sich das hier aus dem Meer auftauchende Tier zu dem aus dem Abgrund aufsteigenden 117 (vgl. 178) verhalte".5 Und das ist verwunderlich genug, zumal
2
3
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A Critical and Exegetical Commentary on the Revelation of St. John, ICC, Edinburgh (1920) 1979, I, 344; vgl. auch E. LOHSE, Die Offenbarung des Johannes, NTD 11, Göttingen 51979, 76. Die Offenbarung Johannis, KEK 16, Göttingen 1966 (Neudr. der neubearb. Aufl. 1906), 358. Die Offenbarung des Johannes, HNT 16 a, Tübingen 1974, 173. W. BOUSSET, Offenbarung, 358 (dort fälschlich 176); vgl. auch H. GUNKEL, Schöpfung und Chaos in Urzeit und Endzeit, Göttingen 1895, 337.
DIE ERZHURE UND DAS TIER: APK 1218 -1318 UND 17 F.
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sich "das Tier, das aus dem Abgrund heraufkommt", in 11 3 -13 fast wie ein Fremdkörper ausnimmt 6 • Betrachten wir weitere Auffälligkeiten der apokalyptischen Tiervision! Die Schilderung des Tieres 131-3 wird unterbrochen durch die Andeutung einer "Inthronisationsszene"7 132d.e, Kui ~iuv EK 1"mv KE
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ROLAND BERG MEIER
lung vom später ausdrücklich so und nur noch so genannten 'Pseudopropheten' unterbringen konnte: 16 13 19 20 20 10. Die tatsächlichen Deutungsprobleme betreffen wieder das erste Tier: Was bedeutet das xapaYJ..la 13 16f.? "Das vergebliche Umherraten der Exegeten beweist", so W. BoussET, "daß hier wieder ein Zug einer verschollenen älteren Tradition entlehnt ist, der in das vorliegende Bild und seine Deutung nicht mehr hineinpaßt" .16 Und was bedeutet die Zahl 666 (13 18) 17? Das Vorliegen von Gematrie läßt sich wohl wahrscheinlich machen 18. Aber welches Alphabet ist zu benützen? Zweifellos hat E. STAUFFER recht, wenn er für den Griechisch schreibenden Apokalyptiker auch Verwendung des griechischen Alphabets reklamiert l9 • Allein, griechische Lösungsvorschläge bleiben unbefriedigend. E. STAUFFER Z. B. konstruiert und vermutet, in der Zahl 666 verberge sich der Amtsname des Kaisers Domitian, und zwar in der selteneren Schreibung i\OMETIANor und der nicht nachweisbaren Abkürzungsreihe A KAI i\OMET rEB rE. Die ungewöhnliche Kurzform müßte demnach der Apokalyptiker erfunden haben 20 . Gegen H. KRAFTS Vorschlag, das Zahlenrätsel durch M.NEPOYA aufzulösen 21 , spricht nicht nur die verwendete Namensform 22 , sondern H. KRAFTs eigene Auslegung zu 1315, wonach die angesprochene Verfolgung auf Christen prozesse unter Domitian zu beziehen sei 2J • "Diejenige Deutung", so U. B. MÜLLER, "die bisher wohl am meisten Anklang fand, führt die Zahl 666 auf Nero zurück, wobei man auf den Zahlenwerten des hebräischen Alphabets aufbaut"24: ,op 1"3, wobei die defektive Schreibweise ,op von D. R. HILLERS in DJD 11, 18,1 nachgewiesen 16
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Ll l4
Offenbarung, 368. VgI. J. ERNST, Die eschatologischen Gegenspieler in den Schriften des Nellen Testaments, BU 3, Regensburg 1967, 141-145; O. BÖCHER, Die Johannesapokalypse, EdF 41, Darmstadt 21980, 84 - 96; H. W. GÜNTHER, Der Nah- und Enderwartungshorizont in der Apokalypse des heiligen Johannes, fzb 41, Würzburg 1980, 123 f., Anm. 171; P. PRIGENT, L'Apocalypse, 214 - 217; U. B. MÜLLER, Offenbarung, 256 f.; J. ROLOH, Offenbarung, 144 f.; A. Y. COLLINS, Nllmerical Symbolism in Jewish and Early Christian Apocalyptic Literature, in: ANRW 11 21,2, hg. v. W. HAASE, Berlin - New York 1984, 1221-1287, dort 1270 -1272. R. WEISSKOPF, Gematria. Buchstabenrechnung, Tora und Schöpfung im rabbinischen Judentum, Diss. Tübingen 1975, 15 -17,201,207 f., 210; vgl. auch O. BÖCHER, Johannesapokalypse, 87. Christus und die Caesaren, Hamburg 61964, Exkurs: 'Die Zahl 666', 315 -320, dort 316. Der Exkurs ist ein erweiterter Abdruck des Beitrags: 666 in: CNT 11, 1947,237-241. Christus, 319. Offenbarung, 222. Vgl. P. R. FRANKE, Kleinasien zur Romerzeit, München 1968, Münzbeschreibung Nr. 135: ... NEPOYAL; F. PREISIGKE, Wörterbuch der griechischen Papyrus urkunden, III, bearb. und hg. v. E. KIESSLlNG, Berlin 1931, 47 (21 Belegstellen für Ntpo\)u<;). Bei der Lesung Ntpo\)u, s. F. PREISIGKE, Sammelbuch griechischer Urkunden aus Ägypten, 11, Berlin/Leipzig 1922, 325, handelt es sich um eine Ergänzung, s. Bd. I, Straßburg 1915, 391: Ntpo\)[u]. Weitere Belege für NEPOY AI: oder auch NEPBAI: bei: J.- W. TAEGER, Einige neuere Veröffentlichungen zur Apokalypse des Johannes, VF 29, 1984, 50 - 75, dort 58, Anm. 9. Offenbarung, 181. Offenbarung, 257.
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worden ist 25 • Als Frage bleibt dann nur, ob wir dem Griechisch schreibenden Seher Johannes die Erfindung dieses Zahlenrätsels zuschreiben dürfen. Ich denke, nein. Auffällig sind ja die Verse 17 und 18 bis ins Stilistische hinein: V. 17b.c Ei J.1TJ Ö EXroV tO xapuyJ.1u tO ÖVOJ.1U tOU 8TlPloU 11 tOV ap18J.1ov tOU ÖVOJ.1UtOC; UUtOU wirkt ausgesprochen überladen 26 wie später ÖVOJ.1U YEYPUJ.1J.1EVOV, J.1ucrtllPlOV 175, und 13 18 führt die geheimnisvolle Deutung des apokalyptischen Rätsels 27 so umständlich (1. Hier braucht man Weisheit! 2. Wer Verstand hat, ... 3. Es ist nämlich die Zahl eines Menschen.) ein, daß sich die Vermutung aufdrängt, hier werde nicht authentischer Text produziert, sondern vorgefundener interpretiert. Den gleichen Eindruck 28 erweckt das mit Apk 13 zusammengehörende c. 17: "Das 17. Kapitel", so H. W. GÜNTHER, "ist in der Literarkritik, wie auch in der Auslegung ein sehr umstrittenes Kapitel. Einige Widersprüche, Doubletten, Doppeldeutungen, Umstellungen und Fugen in der Komposition fallen ins Auge. "29 Zunächst wird man im Blick auf Apk 17 mit W. BOUSSET feststellen müssen: "Von nun an tritt die vorher nicht vorhandene Figur des Offenbarungsengels, der dem Seher seine Gesichte zeigt und deutet, in den Vordergrund der apokalyptischen Komposition. "30 Hinzu kommt die seit 41f. erste Angabe zur visionären Ortsveränderung 173a, die dann in 2110a ihre Entsprechung haben wird. Auffällig treten folgende Motive auseinander: Die Hure sitzt an vielen Wassern 171e.15b, die Frau auf dem Tier 173b.7c bzw. auf den sieben Köpfen (das sind sieben Berge) des Tieres 179b.c. Durch 173c.d.7d wird das Reittier der Frau mit dem Tier von 13 1 identifiziert. Im Unterschied zu der engen Verbindung von Frau und Tier in 173.7 kommt in 1716f. eine völlig abweichende Sicht zum Vorschein: Das Tier wird zusammen mit den zehn Hörnern das göttliche Strafgericht an der Hure vollziehen 31 • Ferner erfolgt von V. 5 nach V. 6 eine deutliche Sinnverschiebung: Nicht mehr berauscht die große Hure - durch Götzendienst - andere, sondern ist nun selbst betrunken - vorn Blut christlicher Märtyrer. Das wie ein "Ausrufungszeichen" in 175a hineingestellte Stichwort J.1ucrtllPlOV 32 kehrt wieder in 177 und verbindet
2S
Rev 13: 18 and a Scroll fram Muraba
J.
'Op.
W. BOUSSET, Offenbarung, 369. 27 W. BOUSSET, Offenbarung, 199. 2R SO mit CH. BRÜTSCH, Die Offenbarung Jesu Christi, ZBK, Zürich 21970, 11, 222: " ... den Eindruck eines zusammengesetzten, oder zum mindesten überarbeiteten Dokumentes ... " 29 Enderwartungshorizont, 101. JO Offenbarung, 403. H H. KRAFT, Offenbarung, 224 . .u W. BOUSSET, Offenbarung, 404. 26
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im großen Stil durchgeführt wird 33 . Und gleichzeitig muß man feststellen: Die Vision zeigt das Bild der Frau auf dem Tier, "aber die Deutung beschäftigt sich fast nur mit dem Tier. Und sie ist doppelt orientiert; sie weissagt einmal den Kampf des Tieres und der zehn Könige gegen das Lamm (14), sodann ihre Rache an dem Weibe". 34 Die Spannung zwischen Bild und Deutung tritt auch darin zutage, daß nun die Frau auf dem Tier sitzt, das "war und (jetzt) nicht ist" 178a.h.11a. Wie man leicht erkennt, erfolgt die Deutung in drei Schüben. Nach der Einleitung zur Visionsdeutung 177 folgt die Deutung des Tieres in V. 8, die Deuteformel V. 9a markiert den Übergang zum zweiten Block, also 17 9b -14d, eingeleitet durch die Doppeldeutung der sieben Köpfe auf sieben Berge 179 und sieben "Könige" 1710. Den Beginn des dritten Blocks signalisiert Kui AEYEl IlOl 1715a, wobei die Deutungen der "Wasser" V. 15 und der "Frau" V.18 merkwürdig nachgetragen bzw. deplaziert wirken 35 . Die Weissagung über das Wirken der Hörner-Tier-Allianz läßt dem Ot)'tOl von 17 Ba und V. 14a in V. 16b ein drittes Ot)'tOl folgen. Und schließlich wird in 17 17 "die yvrollTJ, die in V. 13 die der Hörner war", nun zur yvrollTJ Gottes; entsprechend verändert sich Iliuv YVWIlTJV exoucnv zu 7tOlfjaul Iliuv yvroJlTJV 36 .
II. Entwirrung von Quelle und Redaktion
Angesichts all der genannten Auffälligkeiten und Ungereimtheiten halte ich es für verfehlt, "die besondere Gestaltung des Kapitels" 17 mit U. B. MÜLLER in dem Sinne "als bewußte literarische Absicht" zu erklären, daß sich "Quellenscheidungen und literarische Schichtenanalysen" erübrigten. 37 Demgegenüber scheint mir W. BOUSSETS Analyse die richtige Richtung zur Lösung der Probleme eingeschlagen zu haben: Einer zur Zeit Vespasians entstandenen, möglicherweise jüdischen Quelle gehören die Verse 1- 7. 9-11.15-18 an 38 ; sie sah in dem Tier Nero, "der mit den Partherkönigen zur Zerstörung Roms wiederkehrt".39 Auf das Konto des Bearbeiters, des Apokalyptikers letzter Hand, gehen die Verse 8.12-14 und einzelne Worte in V. 6.9.11 4°; ihm verdankt sich "die Anschauung vom Nero redivivus", also "die Anschauung von Nero als dem höllischen Widersacher des Lammes".41 Nun 3J
H J5 36 37 .18
J9 40
41
U. B. MÜLLER, Offenbarung, 286; J. ROLOFF, Offenbarung, 167. E. LOHMEYER, Die Offenbarung des Johannes, HNT 16, Tübingen 21953, 138 f. H. KRAFT, Offenbarung, 224 f. H. KRAFT, Offenbarung, 225. Offenbarung, 287 . Offenbarung, 415. Offenbarung, 414 (Hervorhebung von mir). Offenbarung, 415. Offenbarung, 414. Sachgemäß unterscheidet auch E. LOHSE, Offenbarung, 77 die "Sage vom Nero redux" von der "Erwartung des Nero redivivus."
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enthält diese Analyse freilich auch Schwachstellen, die weitere Untersuchung erforderlich machen. Gerade die Härte, mit der die verschiedenen Anschauungen von Nero sich gegenüberträten, sei als Anzeichen zu werten, "daß in diesem Kapitel eine ältere Quelle verarbeitet ist". 42 Aber W. BOUSSET schreibt alle Aussagen, die überhaupt auf die Vorstellung vom wiederkehrenden Nero zu beziehen sein könnten, so konsequent dem Bearbeiter zu, daß für die Quelle fast nur noch Fehlanzeige zu konstatieren bleibt. Und gerade V. 8fin. bringt doch die Aussage, "daß es war, (jetzt) nicht ist und (wieder) dasein wird". Unbefriedigend zumal bleibt die Grundentscheidung W. BoussETs, daß das Tier der Quelle von c. 17 in keiner originären Beziehung zu dem Tier von c. 13 steht 43 . W. BOUSSET selbst empfand hier ein Ungenügen, konnte er sich doch "den gemeinsamen Gründen von Sp., Pfl., Weiß nicht ganz verschließen".44 Das Problem sitzt in dem Mißverhältnis von Bild und Deutung des Bildes: "Im Bilde reitet das Weib auf einem scharlachenen Tier; dieses Tier ist nur ein Nebenzug in dem Bilde, in dem vor allem die Üppigkeit und Pracht des Weibes hervorgehoben wird. Dagegen erscheint in der Deutung das Tier als die Hauptfigur, und ganz unerwarteter Weise tritt es hier, während es früher der Träger der Macht des Weibes ist, nunmehr als dessen Zerstörer auf. "45 Damit zeigt sich, daß der Angelpunkt der literarkritischen Lösung in 177 zu suchen ist. Hier werden zwei Deutungen miteinander verknüpft, die so nicht ursprünglich zusammengehören: die Deutung des Geheimnisses des Tieres von c. 13 und, vorbereitet durch das in 175 hineinkomponierte lluatllPtoV, die Deutung des Geheimnisses der Frau von c. 17, die jedoch in ihrem Schwerpunkt eine Drohweissagung gegen die Hure BabyIon darstellt. Tatsächlich dürften die ursprünglichen Eröffnungsformeln bei der Einheiten in c. 17 noch erhalten sein: eyro epro aot tO lluatllPtov () tOU 8TlPiou () tOU EXOVtO<; tu<; KtA. V. 7 leitet die Deutung der Tiervision von c. 13 ein, DEUPO, DEi~m aOt tO Kpillu tfj<; nopvll<; tfj<; IlEyaAll<; V. 1 eröffnet die Gerichtsweissagung im Anschluß an die Babylon-Vision von c. 17. In der vermuteten Quelle müssen demgemäß die Kapitel 13 und 17 unmittelbar aufeinander gefolgt sein und zusammen mit c. 18 eine große Einheit gebildet haben 46 . Darauf lassen auch die redaktionellen Vorankündigungen in Apk 11 7 148 1619 schließen, die je schon in Kenntnis der Texte über das Tier und über Babyion formuliert sind. Indem Johannes den Zusammenhang dieser Quellentexte aufgeschnitten hat, hat er genau die Probleme geschaffen, vor denen die Exegese heute steht. Wie kam es zu der Trennung? Läßt sich der Vorgang erklären? Offenbar hatte der Seher Johannes eine dezidierte Auffassung von der widergöttlichen Macht, dem Negativpol des eschatologischen Dualismus. Sie
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Offenbarung, 414. Offenbarung, 379: "Apk 13 ist so gut wie ganz vom Apok. letzter Hand geschrieben." Offenbarung, 417. Offenbarung, 417. Vgl. H.-M. SCHENKE - K. M. FISCHER, Einleitung in die Schriften des Neuen Testaments, Berlin 1979, 11, 291 - 294.
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zergliederte sich ihm in die teuflische Dreierbande von Drache - Teufel, 1. Tier - "Antichrist', 2. Tier - Pseudoprophet, s. vor allem 1613 1919f. 202.10 47 . Zur Einführung des teuflischen Drachens bediente sich der Seher des fremdartigen Quellenstücks, das in Apk 12 nachweisbar ist. 48 Den widergöttlichen Weltherrscher (Apk 137c.d 1610 1713f. 1919) versteht er als Mandatar des Teufels 132d.eAb. Um ihn als solchen einführen zu können, muß er die Tiervision 13 Hf., die, wie die Deutung in c. 17 zeigt, keinerlei Verbindung zur Drachengestalt aufweist, unmittelbar an c. 12 anschließen, und zwar so, daß nicht der Seher, sondern der Drache an den Strand des Meeres tritt (1218). In der Folge davon, d. h. mit Stichwortanschluß ad vocem SUAucrcru, kann dann der Visionär "aus dem Meer ein Tier aufsteigen" sehen (13 1a)49. Die Verzahnung der Quellenstücke c. 12 f. mit dem vorausgehenden Stoff leistet offenbar die redaktionelle Einführung des Tieres aus dem Abgrund in Apk 11 750. Das Blasphemische des Tieres erscheint dem Seher ganz und gar geprägt vom Kaiserkult: 13 8.12.14 -17 149.11 152 162 1920 204. Dieser galt ihm wohl als die endzeitliche Versuchung, "die über den ganzen Erdkreis kommen wird".51 Darum bot ihm die Tiervision Gelegenheit, das 2. Tier, den Agenten der großen Versuchung, den Pseudopropheten 13 14 1920, als Agenten des 1. Tieres einzuführen. Er tat dies so, daß er die Vision des Tieres vom Land 13 11-15 in die Vision des Tieres aus dem Meer hineinstellte. V. 15 nimmt mit Kui tö691l Ulyr4) die Kui tÖ691l uut4)-Reihe in V. 5 ff. wieder auf und führt mit arrOKtUvS&crtV auf das Stichwort zurück, bei dem in V. 10 der Quellentext verlassen worden war (arroKtuvSiivm). Im übrigen wirkt die Konstruktion in V. 15 von Kui rrotl10'13 an wohl deshalb so gezwungen, weil der Anschluß an das folgende Kui rrotd V. 16 gelingen mußte. Alles in allem, durch die Anbindung der Tiervision an c. 12 und deren Erweiterung um die zweite Tiervision in Verbindung mit der Thematik des Kaiserkults war der sachliche Zusammenhang mit der Babylon-Vision zerschnitten; den Spannungs bogen bis zu seiner Wiederaufnahme bilden die redaktionellen Einschaltungen des BabylonThemas in 148 und 1619. Beherrschend war jetzt zunächst die Problematik des Kaiserkults. Treffend formuliert H. KRAFT in der Einleitung zu c. 14: "Der Verfasser kehrt zu einem Stoff zurück, den er zuletzt im 7. Kapitel behandelt hatte. Den Stoff des 13. Kapitels führt er im 17. weiter. Der Grund für die Unterbrechung ist - abgesehen von dem Stilmittel, verschiedene Stoffe ineinander zu verweben - die Absicht, den Trägern des Charagma die gegenüberzusteHen, die die Sphragis an ihrer Stirn tragen. "52 47
48
49
50
~I 1"2
VgI. O. BöcHER, Johannesapokalypse, 76 - 83: 'Die teuflische Trinität', wieder abgedruckt in: DERS., Kirche in Zeit und Endzeit, Neukirchen - Vluyn 1983, 90 - 96. Vgl. dazu meinen Beitrag: Altes und Neues zur "Sonnenfrau am Himmel (Apk 12)", ZNW 73.1982,97-109. DafS die Verbindung der 'Drachenvision mit der Tier-Apokalypse' redaktionell ist, hat J. WErSS, Die Offenbarung des Johannes, FRLANT 3, Göttingen 1904, 85 zutreffend beobachtet. S. dazu oben bei Anm. 6. Apk 310, vgl. dazu W. BoussET, Offenbarung, 228. Offenbarung, 186.
DIE ERZHURE UND DAS TIER: APK 1218 -1318 UND 17 F.
3907
Wie gelang nun dem Seher die Wiederaufnahme des Fadens von c. 13 in c. 17? Doch offenbar so, daß er die Frau statt mit dem Quellentext "an vielen Wassern" (171) auf dem Tier von c. 13 sitzen läßt (173). So entstand das doppelte 'Sitzen' der weiblichen Gestalt. Die Frau ist nun nicht mehr nur Prototyp des heidnischen Götzendienstes, sondern gemäß ihrer Verbindung mit dem Tier zutiefst hineinverstrickt in den blutigen Terror des Kaiserkults: "berauscht vom Blut der Heiligen, das heißt vom Blut der Zeugen Jesu" 176. Die Verbundenheit von Frau und Tier ermöglichte sodann, die Weissagung über das Gericht an der Hure via ~u(Jt"ptoV von 175 mit der Deutung der Tiervision zusammenzuschließen zu: "Ich werde dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt, ... " 177. In Einlösung dieses Versprechens stand der Seher vor der Notwendigkeit, tatsächlich auch einige Deutungselemente von eigener Hand einzustreuen. Er tat dies einmal durch Rahmung der Weissagung über das Gericht an der Hure V. 15.18, zum anderen durch Doppelung der Deutung der sieben Köpfe des Tieres V. 9. Dabei mag die wohlbekannte Topographie Roms als der Stadt auf den sieben Hügeln 53 dazu . beigetragen haben, das Sitzen auf dem Tier als Sitzen auf den sieben Köpfen des Tieres zu interpretieren. - Daß das so entstandene 'Bild' nicht völlig aus der Luft gegriffen war, belegt, worauf in seiner Weise schon E. STAUFFER aufmerksam gemacht hat 54, eine Münzprägung, die sehr wahrscheinlich einem Marmorrelief nachempfunden war: "On a sestertius of Vespasian the Amazol1 Roma sits to the right on Rome's Seven Hills, ... the Wolf and Twins appear on the ground fine before the Seven Hills. "55 - Jedenfalls dürfte das Motiv dazu gedient haben, für den Leser die Identifizierung Babyion - Rom eindeutig zu machen 56 . Im übrigen hat es der Seher Johannes nicht versäumt, das Tier in seiner abgründigen (178b) Feindschaft zum Lamm zu charakterisieren und in 17 13f. dem Quellenstück über die Hörner-Tier-Allianz nach seiner Gewohnheit S7 eine christliche Deutung vorzuschalten. So erklärt sich die doppelte Orientierung der Weissagung: einmal vom Kampf des Tieres und der Hörner mit dem Lamm, sodann von ihrer Rache an der Hure. Damit haben wir die Fäden soweit entwirrt, daß wir den Versuch wagen können, den wahrscheinlichen Text v e rl auf der Quelle zu rekonstruieren. Der Versuch erfährt seine Rechtfertigung daraus, daß er die besprochenen Schwierigkeiten mit den jetzt vorliegenden Texten literar- und redaktionskritisch erklärt.
5.1
54 55
56 57
CH. BRÜTSCH, Offenbarung, 11,239 mit Anm. 7; ausführlich S. GAROFALO, "Sette m~nti, su cui siede la donna" (Apoc. 17,9), in: Kirche und Bibel. Festgabe f. Bischof E. Schick, P.aderborn usw. 1979, 97 -104, dort 99 -103. Christus, 168, 206; s. auch S. GAROFALO, in: Kirche und Bibel, 101 f. C. VERMEULE, The goddess Roma in the art of the Roman Empire, Cambridge, Mass. 1959, 41; vgl. dazu Tafeln I und 11 mit dem Kommentar von D. MANNSPERGER. E. LOHSE, Offenbarung, 94. Vgl. dazu die Belege in meinem Beitrag: Die Buchrolle und das Lamm (Apk 5 lind 10), ZNW 76, 1985, 225 - 242, dort 226 mit Anm. 6.
3908
ROLAND BERGMEIER
IlI. Rekonstruktion und Interpretation
In Analogie zu 171 219 wird man davon ausgehen dürfen, daß der Quellentext einen Offenbarungsengel 58 einführte, der dann den apokalyptischen Visionär an den Strand des Meeres entrückte. 1218a b 13 1a b c d
3a b
,,(Und er entrückte mich im Geist) an den Strand des Meeres, und ich sah ein Tier ( )59 aufsteigen, das zehn Hörner hatte und sieben Köpfe und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung, und einen seiner Köpfe wie zu Tode getroffen, doch seine Todeswunde wurde geheilt."
Traditionsgeschichtlicher Ausgangspunkt unserer Stelle ist Dan 7 3. "Dabei wird das Tier als Zusammenfassung der vier Tiere aus Dan 7 und besonders als Erscheinung des vierten Tieres mit seinem kleinen Horn gesehen. "60 Zu berücksichtigen haben wir ferner die motivische Fortentwicklung dieser Tradition in 4Esra 11 f., wonach jenes Tier aus dem Meer auf das römische Imperium bezogen werden muß, s. 111 12 11ff. 61 • Die Kulmination des Frevels erblickt 4 Esra 1223 - 25 in den "drei Köpfen des Adlers", die sich im Kontext als die Flavier demaskieren 62. Kongruent deutet auch das auf die VespasianZeit führende Traditionsstück 63 Barn 43 - 5 den "König", "der drei von den Königen auf einmal niedermachen wird": "Über denselben spricht ähnlich Daniel: Und ich sah das vierte Tier, ... "64 Und schließlich ist gerade auch im Blick auf Apk 133a.b, wo, wie die Deutung in 178.11 beweist, erstmals ein Reflex der Nero-Sage vorliegt 65 , Sib 528-34 wichtig, wo Nero, der verschwunden sein, aber wiederkommen wird, als "schreckliche Schlange" bezeichnet 58
59
IiO 61
62
6]
64
65
Vgl. dazu vom Verfasser: "Jerusalem, du hochgebaute Stadt", ZNW 75, 1984, 86 -106, dort 87. Das durch seine ungewöhnliche Wortstellung auffallende "aus dem Meer", s. H. KRAFT, Offenbarung, 174, erklärt sich aus dem redaktionellen Situationswechsel von 12 18 zu 131. U. B. MÜLLER, Offenbarung, 248. J. ERNST, Gegenspieler, 132 f.; G. STEMBERGER, Die römische Herrschaft im Urteil der Juden, EdF 195, Darmstadt 1983, 27 -30. Bo REICKE, Die jüdische Apokalyptik und die johanneische Tiervision, RSR 60.1972, 173 -192, dort 180. K. WENGST. Tradition und Theologie des Barnabasbriefes, AKG 42, Berlin/New York 1971, 105 f. Zitiert nach K. WENGST, Didache (Apostellehre), Barnabasbrief, Zweiter KIemensbrief, Schrift an Diognet, SUC 11, Darmstadt 1984, 145. Vgl. U. B. MÜLLER, Offenbarung, 250 in Verbindung mit 297-300; vgl. auch J. ERNST, Gegenspieler, 146 -148, 157. Nach G. STEMBERGER, Herrschaft, 31 spricht Apk 13 3 vergleichbar mit 4 Esra 12 18 "von einer Krise des Reiches".
DIE ERZHURE UND DAS TIER: APK
1218 -1318
UND 17F.
3909
wird. Die sieben Köpfe weisen das Tier als Chaos-Ungeheuer aus 66 , die zehn Hörner erinnern an das vierte Tier aus Dan 77. Die Schwierigkeit des Bildes, daß das Tier sowohl allgemein durch die sieben Köpfe als auch besonders durch den einen Kopf von 13 3a repräsentiert wird 67 , dürfte der Seher Johannes schon vorgefunden haben. Immerhin kann man dem merkwürdigen Befund den Wechsel vom
132a b e
<)
3e
Und die ganze Erde verfolgte mit Staunen das Tier,
4e
und sie huldigten dem Tier mit den Worten: Wer ist dem Tier gleich, und wer kann mit ihm streiten?"
< )
d e
Offensichtlich beziehen sich die Verszeilen 2a auf Dan 76, 2b auf Dan auf Dan -74. Das Staunen der ganzen Erde V. 3e hat eine Formulierungsparallele in 4 Esra 123 ("Und die Erde staunte gewaltig. "), die Konstruktion dürfte am ehesten von Ri 634 her zu erhellen sein 69 • Die hymnische Sprachform von V. 4d vergleicht R. DEICHGRÄBER zu Recht mit Ex 1511 Ps 897 1135 1 QH 7,28 7
75, 3e
°.
"Und gewährt wurde ihm ein Maul, das große Worte redete und Lästerungen. Und es öffnete sein Maul zu Lästerungen gegen Gott, 6a b indem es lästerte seinen Namen und seine Wohnung<
135a b
66
67
68 69 70
).
Vgl. meinen Beitrag ZNW 73, 101 mit Anm. 32; ergänzend sei hingewiesen auf G. E. WRIGHT, Biblische Archäologie, Göttingen 1958, 97. Vgl. Bo REICKE, RSR 60, 174. RSR 60, 175. Vgl. P. PRIGENT, L'Apocalypse, 203. Gotteshymnus und Christushymnus in der frühen Christenheit, StUNT 5, Göttingen 1967,55.
3910
ROLAND BERGMEIER
7a b
Und gewährt wurde ihm, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu besiegen.
Sc
Und Erlaubnis wurde ihm gegeben, ihn zu führen 42 Monate lang: Soll einer in Gefangenschaft, dann geht er in Gefangenschaft; soll einer durchs Schwert getötet werden, dann wird er durchs Schwert getötet werden."
< )
d lOa b c d
Die Verszeilen Sa.b nehmen Dan 78.20 auf, 6 asodann Dan 725a 11 36c, vg1. auch syrBar 677. Zu V. 6b ist zu vergleichen Dan 8 llf., ferner Dan 927 1131 1211 1 Makk 154 ApkEl 3410 71 Sib 534. Mit vorliegender Stelle verwandt ist die Tradition, aus der 2 Thess 24 geschöpft ist 72 • Die oben ausgelassene Verszeile 6c tOl)(; EV np oupawp crKT]VOUVta<; stellt ein redaktionelles Interpretament 73 des Sehers dar, und zwar nach Art von tO xapaYJla tO övoJla 1317b, ÖVOI.ta ... JlucrtllPtoV 175. 137a.b ist unstreitig nach Dan 721 gebildet. Mit ]. WELLHAUSEN 7 \ R. H. CHARLES 75 u. a. wird 13 7c-9 als geschlossener Einschub des Johannes zu werten sein, so daß V. 10 ursprünglich das Elend der Juden im Verlauf des Jüdischen Kriegs beschrieb: "Wer von den Besiegten nicht durch das Schwert fällt, wird in Sklaverei fortgeschleppt. "76 Wahrscheinlich hat Kai EOOST] aunp E~oucria KtA. V. 7c.d die Vers zeilen Kai EOOST] autep E~oucria notfjcrat KtA.Sc.d von ihrem ursprünglichen Anschluß an V. 7a.b notfjcrat nOA€JlOV verdrängt. Deutlich hat E~oucria V. Sc die Bedeutung 'Erlaubnis' wie z. B. Tob 213 710 (jeweils Sinaiticlls). Das Zeitmaß V. Sd entspricht natürlich Dan'7 25 127. Leicht gibt sich V. 8 als vorgeschaltete Dublette zu 178 zu erkennen durch das gewaltsam hineinkomponierte tOU apviou tOU EmpaYJlEVOU, womit der Seher das 'Lebensbuch', in dem sich das erwählte Volk Israel aufgezeichnet findet 77 , für das Lamm reklamiert, das durch seinen Opfertod eine weltweite Heilsgemeinde erworben hat 78 .
,,<
)79
13 16a Und es veranlaßt alle, b die Kleinen und die Großen, 71
71 71
74
7.,
76 77
7M
74
Vgl. W. SCHRAGE, Die Elia-Apokalypse, JSHRZ V,3, Gütersloh 1980, 255. H. W. GÜNTHER, Enderwartungshorizont, 120, Anm. 163. Vgl. J. WELLHAUSEN, Analyse der Offenbarung Johannis, Abhandlungen der könig\. Gesellschaft d. Wissensch. zu Göttingen Phil.-hist. Klasse NF IX,4, Berlin 1907, 22; J. WEISS, Offenbarung, 140. Analyse, 22. Revelation, 1,341, 353. J. WELLHAUSf.N, Analyse, 22. Ygl. meine Arbeit: Glaube als Gabe nach Johannes, ßWANT 112, Stuttgart usw. 1980, 98, Anl11. 184. Apk 5 Y, s. dazu meinen Beitrag ZNW 76, 229 (ob. Anm. 57). Zur zweiten Tiervisioll s. o. S. 390 I f.
BERGMEIER -
MANNSPERGER
TAFEL I
1.
Das Motiv der auf ihren sieben Hügeln zwischen den Darstellungen der römischen Wölfin und des gelagerten Flußgottes Tiber thronenden Roma mit dem aufs linke Knie gestützten Parazonium, dem Zeichen der obersten Befehlsgewalt, ist innerhalb der römischen Münzprägung isoliert, und auch bei Vespasian erscheint es nur im Jahr seines dritten Konsulats, 71 n. Chr. Seine Erfindung gehört aus kompositorischen Gründen, wie VERMEULE a. O. (oben 3907 Anm. 55) gesehen hat, in die monumentale Reliefkunst, und auch die eigenartige Mischung von realer Topographie und allegorischer Figurensprache bei der Komposition dieser <mythischen Stadtlandschaft' ist auf den Münzen nicht eigentlich zuhause. Dort thront die Roma in zahlreichen Darstellungen seit dem 3. Jh. v. Chr. auf Waffen, meist einem Haufen von Ovalschiiden; nur eine republikanische Prägung aus dem Jahr 115/114 v. Chr. (CRAWFORD 287), die unter Vespasian im Jahre 77/78 n. Chr. auf einem Aureus für Titus kopiert wurde (BMC 223 f., T. 6, 18), gibt eine gewissen Vorstufe: Auf der Rückseite des anonymen Denars sitzt Roma mit der Lanze auf Schilden und einem Helm, zu ihren Füßen erscheint die Wölfin mit den Zwillingen, von beiden Seiten fliegen die Vögel des Augurium Maximum der Stadtgründung auf sie zu: Es gibt Hinweise darauf, daß ein ähnliches Relief das Giebelfeld der Curia auf dem Forum Romanum geschmückt hat. Der wohl doch in einer römischen Offizin und nicht im spanischen Tarraco geprägte Sesterz Vespasians (BMC 774, hier Abb. 1, nach MAZZINI, MIR T.73, 404) gehört zum Prägeprogramm seines Triumphs über Judaea, der damit verbundenen Wiederherstellung des Friedens und des Wiederaufbaus der durch den Bürgerkrieg verwüsteten Stadt Rom selbst: Nicht nur politisch
TAFEL II
BERGMEIER -
MANNSPERGER
2.
hat Vespasian die Würde und den Herrschaftsanspruch Roms wiederhergestellt, sondern auch durch seine Baurnaßnahmen wurde er zu einem Neugründer der Siedlung zwischen dem Tiber und den sieben Hügeln. Diese Sesterze müssen neben den gleichzeitigen und viel häufigeren Judaea-Capta-Prägungen umgelaufen sein (BMC 761 ff., hier Abb 2, nach MAZZINI, MIR T. 71,239). Sie stellen gewissermaßen das Bild des triumphierenden Weibes Rom dem des unterlegenen, vor seiner Palme hockenden Weibes Judäa gegenüber. Die Gruppe der zus~mmengedrängten, längsrundlichen Hügel schließt optisch an den Schildhaufen der früheren Darstellungen an; für einen Nichtrömer mochten die rundlichen Gebilde die Assoziation von Köpfen hervorrufen, vor allem wenn er davon gehört hatte, Roma throne auf einem "Kopfberg" (Capitolium). Das vor den " Köpfen " erscheinende Bild der römischen Bestie, der Wölfin mit den Zwillingen, konnte dann wie eine Verdeutlichung wirken, die "Verbundenheit von Frau und Tier" war gleichsam doppelt ausgedrückt. Die äußeren und inneren Beziehungen dieser an sich so seltenen Roma-Sesterze Vespasians zu IVDAEA CAPTA verstärken die Möglichkeit, daß Exemplare davon mit Legionären nach dem Osten gelangt sind und dort den christlichen Seher, den BERGMEIER überzeugend von dem älteren jüdischen Apokalyptiker unterscheidet, zu seiner visionären Deutung angeregt haben. DIETRICH MANNSPERGER (Tübingen)
DIE ERZHURE UND DAS TIER: APK 1218 -1318 UND 17F. e
3911
die Reichen und die Armen,
d die Freien und die Sklaven,
daß sie sich eine Markierung machten an ihre rechte Hand oder ihre Stirn 17a und niemand kaufen noch verkaufen konnte, b er hatte denn die Markierung< ) des Tieres e beziehungsweise die Zahl seines Namens. e
< )
18d
Und seine Zahl war 666."
Daß das Tier die Unterworfenen zwingt, sein Markierungszeichen anzunehmen, hat seine nächste Parallele in 3 Makk 229 'tOue; 'tE clrroypa<polltvoue; XapucrcrEcr9at Kai öta rrupoe; Eie; 'to mOlla rrapacrTJllfP Atovucrou KtcrcrORO. Das Markierungszeichen an der Rechten oder an der Stirn wird man als "Gegenstück zu den
,,[
]
177e/d Ich werde dir das Geheimnis< e 8a
b d e
) des Tieres sagen, < ) das die sieben Köpfe und zehn Hörner hat. Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht
< )
Und wundern werden sich die Erdbewohner, deren Name nicht eingeschrieben ist
HO
J.
~I
G. KRETSCHMAR, Die Offenbarung des Johannes, CThM 9, Stuttgart 1985, 43.
X2
H. KRAFT, Offenbarung, 183.
Xl
H. KRAFT, Offenbarung, 183.
,'~
A. VÖGTLE, Das Buch mit den sieben Siegeln, Freiburg/Basel/Wien 1981, 111.
WEISS, Offenbarung, 16 f.
3912
ROLAND BERGMEIER
f
im Lebensbuch seit Erschaffung der Welt, wenn sie das Tier sehen, h daß es war und nicht ist und wieder dasein wird. 9b/d Und die sieben Köpfe sind sieben Könige. lOa Fünf sind gefallen, b der eine ist, der andere ist noch nicht gekommen. c Und wenn er gekommen ist, darf er nur kurze Zeit bleiben. 11a Und das Tier, das war und nicht ist, b ist selbst auch der achte c und gehört zu den sieben. g
12a b c d
< >
Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die die Herrschaft noch nicht empfangen haben, sondern Gewalt wie Könige für eine Stunde empfangen in Verbindung mit dem Tier."
Deutlich setzen die Verszeilen 8a.h.11a - c die Sage vom wiederkehrenden Nero voraus 85 • Nicht weniger deutlich hat Johannes diese Gestalt durch V. 8b.c aufs kräftigste dämonisiert. Wahrscheinlich wurde dabei eine Vers zeile des Quellentexts verdrängt. Zu ihrer Rekonstruktion sei verwiesen auf Sib 5 363 i1~Et (i' EK 1tEPU'UJ)V yaiTJ<; JlTJtPOKtOVO<; aviJp sowie Apk 1612, wo offensichtlich aus dem c. 17 zugrundeliegenden Quellentext geschöpft ist. Die Verszeilen 8d - h werden wir der Quelle nicht absprechen dürfen: Nur so erklärt sich die vorgeschaltete Dublette in 138, und zwar als christlich redigierte Fassung, ohne daß wir eine Glosse voraussetzen müssen 86 • Theologischer Grundgedanke der hier vorliegenden Rede vom Lebensbuch ist die Erwählung des Volkes Israel (Dan 121 4QDibHam 6,12.14 Jub 220 ApkAbr 22Sf. JosAs 811) "vor Grundlegung der Welt" (vgl. ApkAbr 223 JosAs 811). Nach der Erwartung des Sib 3192.318.608f. schreibenden Apokalyptikers schließt sich an das siebente Königtum die messianische Zeit an 8? Offenbar teilt auch der in Apk 17 zu Wort kommende Visionär eine solche Erwartung im Blick auf die römische Herrschaft. Zutreffend argumentiert daher W. BoussET: "Da er nun unter dem sechsten lebte" (vgl. V. 10a.b), "so mußte er noch einen siebenten weissagen" (vgl. V. 10b.c), "und dieser konnte noch nicht der zurückkehrende Nero sein. Denn dieser war ja schon unter den sechsen" (vgl. V. 11). "Also mußte er noch einen Herrscher weissagen; da er aber von der Nähe des Endes überzeugt war, so konnte dieser nur kurze Zeit noch
8S 86 8?
Vgl. dazu W. BOUSSET, Offenbarung, 410-418; U. B. MÜLLER, Offenbarung, 297 -300. W. BOUSSET, Offenbarung, 364; U. B. MÜLLER, Offenbarung, 252. F. BLASS, Die Sibyllinen, in: APAT 11, hg. v. E. KAUTZSCH, Tübingen 1900, 182. Zur Diskussion der Siebenzahl vgl. M. HADAS-LEBEL, L'evolution de I'image de Rome aupres des ]uifs en deux siecles de relations judeo-romaines -164 cl +70, ANRW 11 20,2, hg. v. W. HAASE, Berlin - New York 1987, 715 - 856, dort 762 -765, speziell 765; vgl. auch ]. ]. COLLlNS, The Development of the Sibylline Tradition, ANRW 11 20,1, hg. v. W. HAASE, Berlin - New York 1987,421-459, dort 430-432.
DIE ERZHURE UND DAS TIER: APK 1218 -1318 UND 17 F.
3913
regieren" (vgl. V. lOc)88. Daß vorgegebene Zahlenreihen in der Anwendung auf historische Fakten zu Schwierigkeiten führen, ist ein Problem der apokalyptischen Traditionsliteratur, vgl. 4 Esra 11 f. (12 Flügel, 3 Köpfe) 89, Barn 44f. (10 Hörner)9o. So auch gleich die Deutung Apk 1712 der aus Dan 724 stammenden zehn Hörner auf die Partherfürsten, "deren Ansturm man mit dem zurückkehrenden Nero erwartete" .91 Ihr Auftreten sieht der Apokalyptiker in Gottes Plan begrenzt (1717) auf die "eine Stunde", in der das Gericht über Babyion vollzogen wird (17 12c 1810.17.19)92. 173a
"Und er entrückte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah eine Frau< ) <sitzen) an vielen Wassern. Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und herausgeputzt mit Gold, Edelstein und Perlen; sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, c d voll mit Greueln und dem Unrat ihrer Hurerei, 5a und auf ihrer Stirn den Namen geschrieben: < ) b «das große Babyion, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde», c 1824a
Der Kontrast zwischen dem visionären Ort der Offenbarung, der Wüste 173a, und der Vision einer Frau an vielen Wassern in all ihrer Pracht wird die Verwunderung des Apokalyptikers auslösen 17 6c. Das gehört zur Topik solcher Visionen. Die Vision der Gottesstadt erfolgt auf dem mythischen Gottesberg der Heiligen Stadt 2110, und Pseudo-Esra schaut das Neue Jerusalem auf dem Feld, "wo noch kein Fundament eines Gebäudes gelegt ist. Denn es kann kein menschliches Bauwerk an dem Ort bestehen, wo die Stadt des Höchsten sich zeigen soll". 93 So erfolgt die Vision von der Frau, die nach Jer 5113 "an vielen Wassern sitzt", in der Wüste, weil Babyion selbst verwüstet werden soll 1716c 182 (vgl. Jer 50 38f. 5129.62)93a. Die mit Schmuck überladene 94 Frau repräsentiert wie Sib 3 356f. ro xA.lÖavl) SUXPUO"E Aanviöo<; EKYOVE ·ProJlll , nap9EvE und Sib 5434 aiai 0"0l, BaßuA.O:>v Offenbarung, 407; vgl. auch A. VÖGTLE, Buch, 132. G. STEMBERGER, Herrschaft, 27 ff. 90 K. WENGST, Tradition, 106. 91 W. BoussET, Offenbarung, 408. 92 Apk 18 liegt Quellentext zugrunde, der, wie die sibyllinischen Orakel zeigen, mit dem Komplex der Nero-Sage aufs engste zusammengehört, vgl. W. BoussET, Offenbarung, 412 f., 425; G. STEMBERGER, Herrschaft, 53, 57 f. 93 4Esra lOS3f., zitiert nach J. SCHREINER, Das 4. Buch Esra, JSHRZ V,4, Gütersloh 1981, 382. 9Ja W. RUDOLPH, Jeremia, HAT 12, Tübingen 31968, 316 zitiert Strabo XVI 1,5 EPTJllia Il EYUATJ i:crtiv 'rl IlEYUATJ nOAtC;. 94 xpucrouv steht in Angleichung an das nächstfolgende xpucrüp in der Bedeutung von "mit Schmuck behängen", vgl. R. H. CHARLES, Revelation, 11, 64. NN
H9
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Xpucr08POVE, Xpucr01tEatAE "die goldene Roma", die domiti magnas possidet orbis opes 95 • "In freiem Anklang an Jer 51,7 (LXX 28,7) hält sie einen goldenen Becher in der Hand, angefüllt mit den Praktiken ihrer Unzucht, d. h. ihres Götzendienstes."96 Ihr Name steht ihr ins Gesicht geschrieben 97, wie auch nach Jer 33 die Stirn die Hure verrät 98 : "das große Babylon"99, endgeschichtliche Entlarvung des Wesens und Geschicks der Welthauptstadt lOO , "die Erzhure und Gipfel der Greuel der Erde", wie man die jüdische Ausdrucksweise 101 zu übersetzen haben wird. Damit vergleichbar ist 4 Q 184 1,8 102 1'I"WN' i1N"ft,
"17 ~:", ';::' ..
176 verrät mit seinem Themawechsel, wie schon gezeigt wurde, die Hand des Sehers Johannes: Ihm geht es um die Schuld Roms an den blutigen Verfolgungen 'der Zeugen Jesu'. Vermutlich hat Johannes hier eine ähnlich gelagerte Aussage des Quellentextes durch Neuinterpretation verdrängt; eine solche Aussage findet sich jetzt situationslos in 1824, an die direkte Anrede an BabyIon 1822.23 angehängt. 'Propheten' sind wie 229 Bezeichnung der zum apokalyptischen Offenbarungsempfänger gehörenden Gemeindeglieder 103, 'Heilige' sind, "die zum eschatologischen Gottesvolk gehören" 104, das 1[(lV't(OV t&V EO"<paYJlEvrov E1tl tfj<; yfj<; entstammt, wie W. BoussET unter Hinweis auf Jer 51 49 mit Recht betont hat, dem AT105. 9S
96
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/0,
Ovid, Ars am. 3,113 f., vgl. dazu H. HOMMEL, Domina Roma, Die Antike 18, 1942, 127 -158, dort 129. Der Eindruck, Rom werde in der Gestalt der Göttin Roma angeschaut, gilt gleicherweise für Orac Sib wie für Apk 17, vgl. R. MELLOR, E>EA PQMH. The Worship of the Goddess Roma in the Greek World, Hypomnemata 42, Göttingen 1975, 127 f. (s. auch DERS., The Goddess Roma, ANRW II 17,2, hg. v. W. HAASE, Berlin - New York 1981, 971). U. B. MÜLLER, Offenbarung, 288 f. Die "Sitte römischer Dirnen", "einen Namen an der Stirn zu tragen", ist, wie H. KRAFT, Offenbarung 215, zu Recht vermutet, eine bloße Behauptung, die sich "seit WETSTEIN durch die Auslegungsgeschichte" zieht. Tatsächlich stand der Name der Freudenmädchen nicht auf ihrem Stirnband, sondern auf einem Täfelchen an der Stirnseite ihrer cella im Bordell, wie die Stellen ]uvenal VI, 123, Martial XI, 45,1, Petronius 7,3, Seneca Rhetor, Controversiae I, 2,1.5 (superpositus est cellae tuae titulus). 7 eindeutig belegen, s. dazu K. SCHNEIDER, PW XV,l (1931) 1018 -1027, s. v. Meretrix, dort 1024. Vgl. KBLJ, 589 f. s. v. "~~. BaßUAWV ~ ,.U:yUATJ Dan 4 30, ~ ~EYUATJ B. ]osephus, ant. 8,153. 'BabyIon ' ist alttestamentlicher Typus der gottfeindlichen Welthauptstadt, s. K. G. KUHN, Th WNT I (1933) 513 s. v. BaßuArov; seine Anwendung auf Rom nach der Zerstörung ]erusalems, s. C. H. HUNZINGER, BabyIon als Deckname für Rom und die Datierung des 1. Petrusbriefes, in: Wort Gottes und Land Gottes, FS H. W. Herzberg, Göttingen 1965, 67 - 77, umgreift auch die Erwartung, daß sich an Rom das Gottesgericht über Babel vollziehen wird, vgl. Sib 5159 syrBar 677f. Belege für die Gleichung BabyIon = Rom s. K. G. KUHN, 514 mit Anm. 19. K. G. KUHN, ThWNT I, 512, Anm. 3; vgl. auch meine Arbeit: Glaube als Gabe (ob. Anm. 77), 262, Anm. 454. ]. M. ALLEGRO, Qumrftn Cave 4, D]D V, Oxford 1968, 82. S. dazu meinen Beitrag in ZNW 75, 87 (ob. Anm. 58). H. W. KUHN, Enderwartung und gegenwärtiges Heil, StUNT 4, Göttingen 1966, 92 mit einer Fülle von Belegen. Offenbarung, 426 mit 424.
DIE ERZHURE UND DAS TIER: APK 1218 -1318 UND 17 F.
3915
"Und ich geriet in großes Staunen, als ich sie sah. Und der Engel sagte zu mir: Warum bist du erstaunt? Auf! Ich werde dir das Gericht über die große Hure zeigen, mit der die Könige der Erde gehurt haben und betrunken wurden die Erdbewohner von dem Wein ihrer Hurerei. c ISa Und er sagt zu mir:
176c 7a b Id 2a b
<> <>
I6a Die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, b diese werden die Hure hassen c
und sie verwüstet und nackt machen
d und ihr Fleisch fressen
und sie verbrennen mit Feuer. Denn Gott hat ihnen in ihre Herzen gegeben, b seinen Plan zu verwirklichen
e
I7a
< >
d und ihre Herrschaft dem Tier zu geben, e
bis die Worte Gottes erfüllt sein werden."
Das "große Staunen" 17 6c des Visionärs wird gelöst durch die Weissagung vom "Gericht über die große Hure" 17Id. "Hure" heißt jetzt 171d.16b die Frau, nachdem sie in 17 Sb als "Erzhure" entlarvt worden ist. 172a lehnt sich wohl an Jes 2317b an, 172b.c erinnert an Jer 51 7b. Überhaupt ist die Sprache der Gerichtsweissagung alttestamentlich gesättigt 106, was im Sinne des Textes bedeutet, daß sich "die Worte Gottes" erfüllen werden. Zu vergleichen ist insbesondere Ez 23 25 - 29, wozu R. H. CHARLES treffend bemerkt: "All these statements are made by Ezekiel with regard to Jerusalem, which at one moment is spoken o( as a wo man stripped o( her garments and le(t naked, and at another as a city burnt with (ire. The writer here uses the same (igures o( Rome." 107 Die Drohweissagung gegen die Hure besagt im Klartext: "Der zurückkehrende Nero soll ... im Bunde mit den Partherkönigen Rom zerstören." lOH Ähnlich wie in der sibyllinischen Literatur fügt sich sodann an die Weissagung über den wiederkehrenden Nero in Kapitel 18 ein Kranz von Gerichts- und Klagereden 109 über Babylon-Rom an 110. Der Abschnitt 18 1-19 scheint bis auf
106 107 108
109
110
Vgl. H. KRAFT, Offenbarung, 224 f. Revelation, 11, 73 f. W. BOUSSET, Offenbarung, 410; A. y. COLLINS, Combat Myth in the Book of Revelation, Harvard dissertations in religion 9, Missoula 1976, 170 -190; U. B. MÜLLER, Offenbarung, 297 - 300. A. Y. COLLINS, Revelation 18: Taunt-Song or Dirge? In: L'Apocalypse johannique et l'Apocalyptique dans le Nouveau Testament, hg. v. J. LAMBRECHT, BEThL 53, LOllvain 1980, 185 - 204, dort 192 -197. W. BOUSSET, Offenbarung, 425 f.
3916
ROLAND BERGMEIER
V. 14, der stilistisch zu V. 21- 23 gehört ll l, ein intaktes Quellenstück zu sein, auf das der Seher Johannes zweimal, nämlich 148 und 1619, vorbereitend hingewiesen hat. Es setzt durchweg das in 1716e in Aussicht genommene Feuergericht über Babylon-Rom voraus: 18 8c.9c.18a. Nach dem redaktionellen Jubelruf 1820 folgt noch ein thematisch verwandtes Quellenstück, 1821-23, zu dem ursprünglich wohl auch der dislozierte V.14 gehörte, ein Textstück, das der Seher mit V.24, der aus dem Zusammenhang von 175 genommen sein dürfte, verklammert hat. Auf motivische Nähe zu Sib 5 158ff.163.175 sowohl als auch 5165 (
Zusammenfassung Entgegen allgemeiner Tendenz in der neueren Apokalypse-Forschung, die literarkritische Fragestellung als unbrauchbar auszuschließen, hat sich in vorliegender Untersuchung zu Apk 1218 -1318 und 17 f. gezeigt, daß eine kritische Scheidung von Quelle und Redaktion nicht nur möglich, sondern auch nötig ist, um die Probleme, die der vorliegende Textkomplex aufgibt, sinnvoll zu lösen und zugleich angemessen einfach zu erklären. Mögen Einzelheiten umstritten bleiben, die Grundlinien von Quellentext und johanneischer Redaktion sind klar. Der jüdische Apokalyptiker aus der Zeit Vespasians erwartete nach dem Ende des Jüdischen Kriegs die Bestrafung Roms durch ein endgeschichtliches Gottesgericht, dessen Werkzeuge der aus dem Osten wiederkehrende Nero und seine parthisehen Verbündeten sein sollten. An der römischen Welthauptstadt sollte sich das Schicksal Babyions wiederholen. Aus der jüdischen Vorlage komponierte der Seher Johannes zur Zeit Domitians den jetzt vorliegenden Text in Apk 1218 -1318 und 17 f. und setzte ihm seine christlichen Lichter auf. Unter seiner Hand gerät der Cäsar zum höllischen Widersacher des Lammes und der christlichen Zeugenschar auf Erden. Die christliche Textinnovation ist die Auseinandersetzung mit dem Kaiserkult. An der Anbetung des kaiserlichen Bildes scheiden sich die Geister (138), Verweigerung erfordert die Bereitschaft zum Martyrium (13 15). Aus den Schrecken des Endes des Jüdischen Kriegs werden die Schrecken der Christenverfolgung, die ertragen werden sollen beharrlich und treu (1310), weil der Sieg des Lammes gewiß ist und die Treuen auf der Seite des Siegers stehen (1714). Das Strafgericht an Babylon-Rom trifft nun nicht mehr den Typos 'der heidnisch-götzendienerischen Weltmacht, die Jerusalem zerstört hat, sondern die Hauptstadt des Imperiums, das die Christen verfolgt (176). Der Untergang Roms wird in Aussicht genommen als Strafgericht für den blutigen Terror des Kaiserkults (1820 192).
111 112
H. KRAFT, Offenbarung, 235. Offenbarung, 424. Benützt man den Kommentar in seiner neubearbeiteten Auflage von 1906, kann man natürlich W. BOUSSET nicht als Kronzeugen gegen Quellenscheidung in Apk 18 anführen, gegen A. Y. COLLINS, Revelation 18, 188.
APOKRYPHEN
Research on the New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha by JAMES H. CHARLESWORTH, Princeton, N. J.
Contents I. Introduction . . . . . . . . . . ' .. 1. Areport on Research . . . . . a) Renewed Interest in the NTAP b) The Series Apocryphorum of the Corpus Christianorum . c) Description of the NTAP 2. Excluded Documents . . . . . . a) Apostolic Fathers . . . . . . . b) The Nag Hammadi Codices. c) The Old Testament Pseudepigrapha d) Early Syriac Writings . . . . . . . . . e) Earliest Versions of the New Testament f) Fakes . . . . . . . . . . g) Possible Candidates . . . . . . . . . . . 3. Introductions to the NTAP . . . . . . . . . 4. The Gospel of Peter and the Passion Narrative
H. Bibliography of Studies, Texts and Translations .
3919 3919 3919 3923 3924 3925 3925 3926 3927 3928 3928 3929 3930 3933 3934 3940
IH. Bibliography on the New Testament Apocrypha and the Canon
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Abbreviations . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Periodicals, Series, Encyclopedias, and Societies 11. Books . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3965 3965 3967
I. Introduction 1. AReport on Research a) Renewed Interest in the NTAP WALTER BAUER'S seminal thesis that so-called heresy often antedated •orthodoxy~ in many early Christian communities, l and the scholarly focus 1
w. BAUER, Rechtgläubigkeit und Ketzerei im ältesten Christentum (BHT 10; Tübingen, 1934, 1964 [2d. ed with appendices by G. STRECKER); English Translation (ET): Orthodoxy and Heresy in Earliest Christianity, trans. by a team and edited by R. A. KRAFT and G. KRODEL (Philadelphia, 1971).
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JAMES H. CHARLESWORTH
on Christian origins caused by the recovery of the Dead Sea Scrolls and the N ag Hammadi Codices in the late forties, helped create an unparalleled international interest in the New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha (NTAP). About the year 1965 we entered into a new phase of intensive interest in and research upon the NTAP. Scholarly research may be divided into four phases. The first phase of interest in the NTAP began sometime du ring the Middle Ages with the increased interest in the apocalypses and the antichrist. Among the documents in the NTAP the one singled out for the most attention was the Protevangelium Jacobi, today renamed the Birth of Mary, according to the tide in the Greek papyrus. Three major tendencies marked this phase: the assessment of the NTAP in light of the superiority of the canon, the preoccupation with dogma, and ironically the judgment that many apocryphal writings are reliable and authentie. The first phase continued through the eighteenth century. The hallmark of this· phase is the publication of J. A. FABRICIUS' monumental
NEW TESTAMENT APOCRYPHA AND PSEUDEPIGRAPHA
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four publications by B. P. GRENFELL and A. S; HUNT, namely <Sayings of Our Lord from an Early Greek Papyrus' (London, 1897),
3
H. KOESTER, Introduction to the New Testament, 2 vols. (Philadelphia, 1982). L. E. KECK, Is the New Testament a Field of Study? or, From Outler to Overbeck and Back, Second Century 1 (1981) 19-35.
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JAMES H. CHARLESWORTH
of the most recent erudite publications. In the Uni ted States KOESTER has been appealing to the early and reliable nature of some of Jesus' sayings in the NTAP. For many scholars the search for the ipsissima verba Jesu (certainly not the bruta facta) will now include a more appreciative awareness of the . sayings of Jesus in the apocryphal documents. C. W. HEDRICK, for example, argues insightfully for the possible authenticity of numerous sayings about the Kingdom of Heaven in the gnostic Apocryphon of James. See his eKingdom Sayings and Parables of Jesus in the Apocryphon of James: Tradition and Redaction,' NTS 29 (1983) 1- 21. S. L. DAVIES, however, tends to exaggerate the importance of the Gospel of Thomas for recovering Jesus' authentie words. He treats too cavalierly the possible gnostic focus of many of the sayings; it is certainly inaccurate to report that scholars have concluded the Gospel of Thomas is gnostic because it was found among gnostic documents. As CHARLESWORTH'S eThe New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha' reveals, over 400 works have been published on this document. 4 Many of these conclude correctly that the presen t shape of this gospel is gnostic. DAVIES also misrepresents the facts when he claims that this gospel "may be our best source for Jesus's teachings. And then again, it may not be" (p. 9). See S. L. DAVIES, Thomas: The Fourth Synoptic Gospel, BA 46 (1983) 6-9, 12-14. (AIsQ" see his eA Cycle of Jesus's Parables', BA 46 [1983] 15 -17; and eThe Gospel of Thomas and Christian Wisdom' [New York, 1983].) Putting exaggerations and possible hyperboles aside, I think one must now admit that so me of the gospels recovered during the last 100 years have been judged harshly, and only in light thrown on them from the canon. The so-called apocryphal writings have indeed been shaped by later communities; however, nothing is clearer from our recent research than the fact that the Gospels of Matthew, Mark, Luke, and John have been heavily redacted. None of them preserves an unedited recording of Jesus' words. Redactions are characteristic of our received traditions, whether they are inside or outside the canon. Yet, I am convinced that the search for Jesus' authentie words is not futile and that the best research in this area of scholarship will demonstrate that the search for ipsissima verba Jesu or for Jesus' own meaning must no longer be limited to the canonical documents. Turning from the fourth tendency to the hallmarks of the new or fourth phase, we must single out the appearance of two impressive collections of the NTAP. In chronological order they are M. ERBETTA'S eGli Apocrifi del Nuovo Testamento' (3 vols. - acutally 4, vol. 1 is in two books - Turin, 1966 -75) and L. MORALDI, eApocrifi del Nuovo Testamento' (2 vols., Classici delle Religioni, sezione 5; Turin, 1971). Each of these is in the great tradition of FABRICIUS, MIGNE, JAMES, and HENNECKE-SCHNEEMELCHER- WILSON;
4
J. H. CHARLESWORTH, The New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha: A Guide to Publications, with Excursuses on Apocalypses (ATLA Bibliography Series, no. 17: Metuchen, N. J. and London, 1987).
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3923
moreover, they are informed and inclusive of documents many scholars have not yet read. b) The Series Apocryphorum of the Corpus Christianorum In the late fall of 1983 an invitation from the Faculte de Theologie of the Universite de Lausanne enabled me to speak about my work on the NTAP with the specialists in Switzerland who are contributing to the ·Series Apocryphorum' of the ·Corpus Christianorum.' It is clear that they define the NTAP in a way appreciably different from the traditional way represented, for examples, by FABRICIUS, MIGNE, jAMES, and HENNECKE - SCHNEEMELCHER WILSON. This approa1ch seeks to define the corpus of the NTAP in terms of the canonical New Testament, and also, of course, in terms of the other collections (like the Apocrypha and Pseudepigrapha of the üld Testament) which receive their definition or description primarily in relation with and reflections on the canon. Preparing the works for the ·Series Apocryphorum' is a team, which is called ·L'Association pour l'Etude de la Litterature Apocryphe Chretienne'. This team intentionally avoids the term "New Testament" and calls the collection the "Christian Apocryphal Literature." Note the following official description of the project: "This [the Series Apocryphorum] includes essentially what are usually called the New Testament apocrypha (the gospels, acts, epistles, apocalypses). But to relate these works only to the New Testament is to underestimate the variety of this literature. Its scope is wider: It embraces pseudepigraphs or anonymous texts of Christian origin where the main subject is characters named in the Bible or present at events described in biblical texts. Texts such as the Ascencion of Isaiah or the Apocalypse of Zachariah belong to this literature insofar as they have become gradually christianized, although they concern characters of the üld Testament and build on jewish traditions." The need to break with the classical definition of a NTAP and to collect all the Christian apocryphalliterature into one series is defended by E. jUNOD in ·Apocryphes du NT ou Apocryphes Chretiens Anciens?' (Etudes theologiques et religieuses 3 [1983] 409 - 21). Now for the first time in one series we will have texts, translations, and reliable introductions to the «litterature apocryphe chretienne.» The President of L'Association, F. BovoN, in ·Vers une nouvelle edition de la litterature apocryphe chretienne': La Series apocryphorum du Corpus Christianorum (Aug 23 [1983] 373 - 78) describes the format for the series as follows: « Chaque livre aura fallure et le format d~un volume du Corpus Christianorum, mais la structure d'un ouvrage des Sources Chretiennes, car nous tenons - etant donne la va riete et fimportance des versions anciennes Cl accompagner le texte d~ une traduction en langue moderne dite interna-
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JAMES H. CHARLESWORTH
tionale. Vu la complexite des problemes d'introduction et d'interpretation, une large place sera faite aussi aux commentaires et Cl l' annotation» [p.373]. Significant works have already appeared in the series: F. BOVON, ed., Les Actes apocryphes des apatres: Christianisme et monde palen (Publications de la Faculte de Theologie de l'Universite de Geneve 4), Geneva, 1981. F. BOVON, Pratiques missionnaires et communication de l'Evangile dans le christianisme primitif, RTP 114 (1982) 369 - 81. E. ]UNOD and J.-D. KAESTLI, L'Histoire des actes apocryphes des apatres du Ille au IXe siede: Le cas des Actes de ]ean (Cahiers of the RTP 7), Geneva, Lausanne, 1982. J.-D. KAESTLI, Le rale des textes bibliques dans la genese et le developpement des legendes apocryphes, Aug 23 (1983) 319-36. E. ]UNOD and ].-D. KAESTLI, Acta Iohannis (Corpus Christianorum, Series Apocryphorum 1- 2), 2 vols., Turnhout, 1983.
The traditional and the new approaches to the NTAP are not contradictory but complementary. Both exdude the Nag Hammadi Codices, because they are superbly handled in separate collections and series. Both see the need to move beyond the fourth century in search of apocryphal documents. The tradition al approach has the advantage of collecting into one corpus literature similar to and derivative from the New Testament; the new approach has the advantage of bringing together in aseries all Christian apocryphalliterature. The former is more conducive for specialists in the New Testament and Christian Origins; the latter is more helpful for Patristic scholars and historians of the early Church. c) Description of the NTAP After these necessary preliminary reflections, and a rapid review of the history of research on the NTAP, it is appropriate to attempt to define the NTAP. The NTAP is a modern collection of Christian extra-canonical writings, dating from the early centuries, perhaps from around 125 to 425, or from the decades in which the latest writings in the New Testament were composed until one century after Christianity became the state religion of the Roman Empire and the New Testament was widely considered dosed. Documents later than the fifth cehtury are induded only because of the early traditions they may preserve or because they are organically related to the early compositions in the NTAP. The major characteristic of the documents in the NTAP is that they purport to be apostolic and spiritually equal to the 27 writings in the New Testament. To call these documents "apocryphal" does not mean to discard them or label them as unorthodox, inauthentic, or derivatively secondary to the New Testament scriptures. It is imperative to remember that most of the documents in the NTAP were composed before the development of the
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closed canon, were revered in many
2. Excluded Documents In the following bibliography I have listed only the publications on the New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha that are major studies, collections, texts, and translations, or are ab out the apocrypha and the canon. Excluded from the NTAP are six types of documents. a) Apostolic Fathers An early group of documents are categorized as "the Apostolic Fathers." A convenient and reliable edition of the Greek and English was published by K. LAKE (The Apostolic Fathers with an English Translation: 2 vols. LCL. Cambridge, Mass., London, 1912; repr. from 1914 through 1965). It contains the following: (Vol. 1)
1 Clement 2 Clement Ignatius
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W. SCHNEEMELCHER (see Bibliography that folIows) also warned that a "strict application" of his definition of the New Testament Apocrypha would reveal that "many of the writings assembled there [in "the first and second editions of the present" work] could not be considered New Testament apocrypha" (vol. 1, p. 27). His definition is similar to the description now offered; see his scholarly opinion that adefinition "may perhaps" be offered as folIows: "The New Testament Apocrypha are writings which have not been received into the canon, but which by tide and other statements lay claim to be in the same class with the writings of the canon, and which from the point of view of Form Criticism further develop and mould the kinds of style created and received in the NT, whilst foreign elements certainly intrude." (vol. 1, p. 27) E. AMANN (see Bibliography; Cols. 460 - 465) discusses the problems in defining the NTAP. He affirms what I see is the major characteristic of the documents in the NTAP; he states, «Pour nous catholiques, est apocryphe, par definition, tout livre qui affiche, plus ou moins ouvertement, la pretention d'etre une ecriture sacree, de s'equiparer aux livres reconnus par l'Eglise comme inspires, et qui, pourtant, n'a ete officiellement refu dans le canon des Livres saints» (col. 461). Recendy, R. E. BROWN (see Bibliography), observing that "some ancient sub-apostolic works," like the Didache, 1- 2 Clement, Hermas, and the Episde of Barnabas, "treated as Scripture by early Church writers" are "patristic writings"; hence, the NTAP is "used in a narrower sense to refer to noncanonical books more closely related in form or in content to NT writings" (p.544).
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Polycarp Didache (Teaching of the Apostles) Epistle of Barnabas (Vol. 2)
Shepherd of Hermas Martyrdom of Polycarp Epistle to Diognetus So me collections of the NTAP include one or more of these documents. üf this group, three wirtings - the Didache, the Epistle of Barnabas, and the Shepherd of Hermas - can make an impressive claim to belong within the NTAP. The last two are included in Codex Sinaiticus, one of the oldest Greek , manuscripts of the bible. 6 b) The N ag Hammadi Codices Also excluded are the tractates found in the Nag Hammadi Codices. Many of these have titles similar to, even at times identical with, documents in the NTAP; but these documents are correctly gathered together in one group, both because they were found together in an ancient hoard of documents and because almost all of them are gnostic, and hence distingiushable from most of the writings in the NTAP. 7 To be distinguished from similarly titled documents in the NTAP are the following Nag Hammadi tractates: 6
7
Hermas is missing some leaves in Codex Sinaiticus. See K. LAKE and H. LAKE (eds.), Codex sinaiticus petropolitanus: The New Testament, the Epistle of Barnabas and the Shepherd of Hermas Preserved in the Imperial Library of St. Petersburg, Now Reproduced in Facsimile from Photographs (Oxford, 1911). Codex Sinaiticus dates from the fourth century; some missing leaves have been recovered recently in St. Catherine's Monastery. The major portion of the codex is now preserved in the British Museum. Clement of Alexandria thought so me quotations in the Epistle of Barnabas derived from the apostle Barnabas hirnself. Origen, as the compiler of Codex Sinaiticus, thought the epistle was canonical. Jerome considered it one of the books in the NTAP. Most scholars abide by the consensus and leave it among the Apostolic Fathers. Scholars' opinions are less certain about the proper place for the Shepherd of Hermas. J. QUASTEN, for example, in his "Patrology' (Westminster, Maryland, 1962) claimed the following: "Although numbered among the Apostolic Fathers, The Shepherd of Hermas belongs inreality to the apocryphal apocalypses" (vol. 1, p. 92). Hermas is included in my "The New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha' in Part IH. P. VIELHAUER (see Bibliography) called Hermas a "PseudoapokalypseC< (p. 522). D. HELLHOLM seeks to describe more accurately the genre of an apocalypse by examining the interrelationships between form, content and Sitz im Leben of Hermas. See his important "Das Visionen buch des Hermas als Apocalypse' (Coniectanea Biblica, New Testament Series 13; Lund, 1980). My comments are not intended to be categorical; many documents in the NTAP were considered "gnostic' by the early Church Fathers. The exact relationship between the documents in the NTAP and gnostic works is complex and deserves aseparate full examination. A convenient English edition of the Nag Hammadi codices is published
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Apocryphon of James Gospel of Truth Apocryphon of John Acts of Peter Gospel of Philip Book of Thomas the Contender Gospel qf the Egyptians Apocalypse of Paul First Apocalypse of J ames Second Apocalypse of James Acts of Peter and the Twelve Apostles Apocalypse of Peter Letter of Peter to Philip Gospel of Mary To avoid confusing these documents with similarly titled ones in the NTAP, I have referred to them with prefixed qualifying parentheses; hence, the (Nag Hammadi) Apocalypse of Paul is clearly distinguishable from the Apocalypse of Paul, a document in the NTAP. c) The Old Testament Pseudepigrapha Excluded from the NTAP are writings now included in the OTP. Among the latter collection are so me writings that are cl earl y Christian in the fi na I and present form. 8 Worthy of special note are the following: Apocalypse of Sedrach Greek Apocalypse of Ezra Vision of Ezra Questions of Ezra Revelation of Ezra Apocalypse of Elijah Apocalypse of Daniel
8
254
under the editorship of J. M. ROBINSON, The Nag Hammadi Library in English (New York, London, 1977). Also see the discussion of these apocalypses in my "The New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha', part III. R. H. CHARLES and W. O. E. OESTERLEY listed items in the NTAP writings that they admitted are "mainly gnostic"; this procedure would now add confusion. See their "Apocryphal Literature: Encyclopaedia Britannica (1956), vol. 2, pp. 105 -108. I include only documents heavily redacted by Christians, not those with interpolations. For a distinction between redaction and interpolation, see J. H. CHARLESWORTH, Reflections on the SNTS Pseudepigrapha Seminar at Duke on the Testaments of the Twelve Patriarchs, NTS 23 (1977) 296 - 304. ANRW II 25.5
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JAMES H. CHARLESWORTH
Testaments of the Twelve Patriarchs Testament of Isaac Testament of Jacob Testament of Adam Martyrdom and Ascension of· Isaiah History of the Rechabites Odes of Solomon
Ir is not always easy to explain why these documents belong in the OTP and not in the NTAP. Four good reasons may be offered: 1) They are originally Jewish writings or are heavily influenced by Early Judaism. 2) They are attributed to Old Testament men or groups. 3) They are often related in form to writings in the Old Testament or OTP, or are derived from one of them, and thus belong to cycles of literature in the OTP. 4) The custom among scholars has been to place them in the OTP; and here I must emphasize that these literary categories are really modern conventions for organizing texts. d) Early Syriac Writings Some early Syriac documents, besides those included in the NTAP - for example, the Acts of Thomas - should not be included in the NTAP. The main reason for this decision is that they fail to contain the major characteristic of a document in the NTAP; that is, they do not claim to be apostolic and spiritually equal to the New Testament writings. Excluded are the following: Extracts from Various Books Concerning Abgar the King and Addaeus the Apostle 9 The Teaching of Addaeus the Apostle The Teachings of the Apostles The titles of these works indicate that they should be included in the NTAP; but a mere cursory reading of them should convince the attentive reader that they are paradigmatically dissimilar to the New Testament writings. They are etiologicallegends by the Christians at Edessa, reflecting their desire to have roots going back to Addaeus, or Thaddaeus, "one of the seventy-two apostles" (Extracts 6), who - they say - was sent by the resurrected Jesus through the apostle Thomas to convert the citizens of Edessa. These writings are related to but categorically different from the Letters of Christ and Abgarus. 10 e) Earliest Vers ions of the New Testament A. D. NOCK, in his assessment of HENNECKE'S third edition, lamented that "Tatian" could have received "more attention."ll Certainly there are 9
10
11
English translations of these documents are found in ANF 8, but the introductions and notes are not reliable or informed; see the translations by B. P. PRATTEN in ANF 8, pp. 655 -175. See CHARLESWORTH, The New Testament Apocryph~ and Pseudepigrapha, category 19. A. D. NOCK, The Apocryphal Gospels, JTS N. S. 11 (1960) 63 -70.
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ancient and apocryphal traditions preserved in the earliest versions of the New Testament, especially in the Old Syriac Gospels (in particular the Syrus Sinaiticus) and the Old Latin, as I have discussed elsewhere; 12 however, to add Tatian's so-called Diatessaron or any of the versions to the NTAP would confuse the already loose consistency of this corpus of literature. The harmony was produced by Tatian; it is neither an apocryphon nor a pseudepigraphon. These brief remarks accentuate the fact that the study of the NTAP must go hand in glove with the examination of other noncanonical, but not apocryphal, writings. At least five categories other than the NTAP must be consulted: the the the the
canon itself, apostolic fathers (Patristics), early Syriac literature, Nag Hammadi codices (and the other gnostic works such as the Pistis Sophia), and the early versions of the New Testament.
f) Fakes Emphatically to be excluded from the NTAP are the modern forgeries. Almost all of these fakes were completely unknown to me, as they are to most scholars, and were brought to my attention - as I now learn was also the case for E. J. GOODSPEED 13 - by students and curious individuals. Unworthy of scholarly attention, they are he re merely noted in passing. Unfortunately, more fabricators should have come forward, as did Signor GINO GARDELLA,14 and admitted that the fiction had been concocted to advertise some event or publication. Many of these forgeries were discussed by GOODSPEED in his <Strange New Gospels' and are now similarly criticized by P. BESKOW in <Strange Tales About Jesus',15 Foremost among these spurious works is
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CHARLESWORTH, Tatian's Dependence upon Apocryphal Traditions, HeyJ 15 (1974) 5-17. E. J. GOODSPEED, Strange New Gospels (Chicago, 1931), pp. vii - viii. See GOODSPEED, Strange New Gospels, pp. 96 f. Also see GOODSPEED'S "Modern Apocrypha' (Boston, 1956) and his "Famous Biblical Hoaxes' (Grand Rapids, Mich., 1956). P. BEsKow has made the modern forgeries the subject of his "Strange Tales About Jesus: A Survey of Unfamiliar Gospels' (Philadelphia, 1983).
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"The whole work is a weak, crude fancy, a jumble of high-so unding but meaningless words, and hardly worth serious criticism. It is difficult to see how it could have deceived anyone" (p.48). The work is in, many prestigious libraries, and can easily confuse the curious. In the twenties M. R. JAMES, in "The Apocryphal New Testamene (Oxford, 1924; p. 90), had to label it "a ridiculous and disgusting American book .... " And in the seventies, R. L. ANDERSON, a professor at Brigham Young University, lamented that "some Bible believers accept the Archko documents so that the book is 'often stocked in religious bookstores and periodically quoted to church audiences as containing "factual accounts' of those who ca me in contact with the Lord." ANDERSON, of course, labeled it "a modern forgery," noting that "perversions of fact contaminate virtually every page of the book, so that anyone with basic knowledge of ancient his tory can multiply Goodspeed's random sampIes of blunders it contains." 16 Enough has been said about modern hoaxes; 17 attention should not be drawn to them. They belong in no way to the ancient documents in the NTAP. g) Possible Candidates Numerous documents have co me before me recently as either new discoveries or not sufficiently examined writings. Most of these date too late to be included in the NTAP. Those that might be candidates for inclusion are the following: The Gospel of Judas [lost]. (Though early, perhaps from the second century, it is excluded because it is an example of gnostic perversion of the truth; Judas, alone of the apostles, acted rightly; he was inspired.) 18 16
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R. L. ANDERSON, The Fraudulent Archko Volume, Brigham Young University Studies 15 (1974) 43 - 64. Another hoax, probably plagiarized from PsMt, InfGosTh, and Arabic InfGos, is the following: C. MENDEs, L'Evangile de la jeunesse de Notre-Seigneur Jesus-Christ d'apres S. Pierre (Paris, 1894; with Lat. text and trans.); H. C. GREENE, The Gospel of the Childhood of Our Lord Jesus Christ (London, 1904). See S. BARING-GOULD, The Gospel of Judas, The Lost and Hostile Gospels (London, 1874), pp. 299 - 305; A. DE SANTOS OTERO, Judas, Altslavischen Apok. Vol. 2, pp. 119 - 128; F. A. BRUNKLAUS, Het Laatste Testament, Het Evangelie van Judas, Het Hooglied van Maria Magdalena, de Openbaring van de Apostel Thomas (Maastricht, 1969); E. AMANN, Evangile de Judas, DBSup. 1. Col. 479; FABRICIUS, Evangelium Judae Ischariothae, Cod. Apoc. NT. 1, pp. 352f.; F. REPP, Untersuchungen zu den Apokryphen der Österr. Nationalbibliothek: Die russische kirchenslavische Judas-Vita des Cod. slav. 13, Wiener Slavist. Jahrbuch 7 (1957) 5 - 34.
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Jesus Pseudepigraph. (See J.-P. MIGNE, Jesus-Christ. [Ecrits attribues ou relatifs Jesus-Christ.], Dictionnaire 2, cols. 365 - 400.) Passion of Ananias. (See A. DE SANTOS ÜTERO, Altslavischen Apok. Vol. 1, pp. 138 f.) Quaestiones Apostolorum. (See A. DE SANTOS ÜTERO, Altslavischen Apok. Vol. 1, p. 210.) Didascalia Domini. (See A. DE SANTOS ÜTERO, Altslavischen Apok. Vol. 2, pp~ 233 - 236.) De Arbore Crucis. (See A. DE SANTOS ÜTERO, Altslavischen Apok. Vol. 2, pp. 129 -147.) 19 The Rebellion of the Angels. 20 Gospel of Barnabas. 21
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Other works, far too late for the NTAP, and perhaps Slavic compositions, are included in A. DE SANTOS OTERO'S cAltslavischen Apok:. See A. VAN LANTSCHOOT, Un texte palimpsest de Vat copte 65, Museon 60 (1947) 261-268. Two very different works receive the name the "Gospel of Barnabas." One is very early and was condemned by the Gelasian Decree. This pseudepigraphon is lost. Another "Gospel of Barnabas" appeared in Italian, but it dates from perhaps as late as the fifteenth century. For publications on this document, which is too late for inclusion in the NTAP (unless it proves to contain remnants of earlier works), see the following: S. ABDUL-AHAD and W. H. T. GAIRDNER, The Gospel of Barnabas: An Essay and Inquiry (Hydarabad, India, 1975); W. E. A. AXON, On the Mohammedan Gospel of Barnabas, JTS 3 (1902) 441-451; O. BARDENHEWER, Der sog. Barnabasbrief, GAL. 1, pp. 103 -116; H. BERGEMA, Het CEvangelie naar Barnabas; in: Christusprediking in de wereld. Studien J. H. Bavinck (Kampen, 1965); L. CIRILLO, L'Evangile de Barnabe, 3 vols. (Paris, 1975); IDEM, Evangile de Barnabe: Recherehes sur la composition et l'origine (Paris, 1977); IDEM, Le Pseudo-Clementine e il Vangelo di Barnaba della Biblioteca nazionale di Vienna, Asprenas 18 (1971) 333 - 69; IDEM, Un nuovo vangelo apocrifo: Il Vangelo di Barnaba, Rivista di Storia e Letteratura Religiosa 11 (1975) 391-412; IDEM, Les sources de l'Evangile de Barnabe, RHR 189 (1976): 130 -135; IDEM, Les cVrais Pharisiens' dans l'Ev. apocryphe de Barnabe, RHR 191 (1977) 121-128; IDEM, and M. FREMAUX, Evangile de Barnabe (Paris, 1977); H. CORBIN, Theologoumena iranica, Studia Iranica 5 (1976) 225 -235; F. P. COTTERELL, The Gospel of Barnabas, Vox Evangelica 10 (1977) 43-47; M. DE EPALZA, Sobre un posible autor espanol del CEvangelio de Barnab6; AI-Andalus 28 (1963) 479-491; M. ERBETTA, Vangelo di Barnaba, Apoc. del NT, 1.2, pp. 225 f.; J. E. FLETcHER, The Spanish Gospel of Barnabas, NovT 18 (1976) 314-320; G. JEFFERY The Gospel According to Barnabas (London, 1975); J. JOMIER, Une enigme persistante: L'Evangile dit de Barnabe, Melanges de l'Institut Dominicain d'Etudes Orientales 14 (1980) 271- 300; IDEM, L'Evangile selon Barnabe, Melanges de l'Institut Dominicain d'Etudes Orientales 6 (1959 - 61) 137 -226; M. F. KERMANI, Enjil-e Barnaba (Teheran, 1968); J. M. MAGNIN, En marge de l'ebionisme: L'Evangile de Barnabe, Proche-orient chretien 29 (1979) 44 - 64; M. PHILONENKO, Une tradition essenienne dans l'Evangile de Barnabas, Melanges d'histoire des religions offerts Henri-Charles Puech, eds. P. LEVY and E. WOLFF (Paris, 1974) pp. 191-195; L. RAGG, The Gospel of Barnabas (Oxford, 1907); IDEM, The Mohammedan
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Gospel of the Simonians. (Lost; but mentioned in the Arabic preface to the Council of Nicea.)22 Gospel of Thaddeus. (Lost; but mentioned in the eDecretum Gelasianum'.)23 The Eternal Gospel. 24 The Life of St. Anna. 25 The Gospel of Apelles. 26 (This document, attributed to the disciple of Marcion, is early, perhaps dating from the second century. Epiphanius [Haer. 44] quoted an agraphon from it. The reasons to exclude it from the NTAP are that it is gnostic and not attributed to a figure in the New Testament.) The Teaching of Peter. 27 (Little is known of this document. It is not to be confused with the Preaching of Peter. I have listed publications on it under the Peter cycle. 28 Perhaps it deserves to be included in the NTAP.) The Dialogue Between Christ and the Devil. 29 (This document is difficult to exclude from the NTAP. It is similar to the Christian expansion of the History of the Rechabites. It is early enough [IH - V cent.];
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Evaluations, AI-Mushir18 (1976). N.V.; F. STEGMÜLLER, Repertorium Biblicum, voLl, p.108, vol. 8, pp. 80 f.; R. STICHEL, Bemerkungen zum Barnabas-Evangelium, Byzantino-Slavica 43 (1982) 189 - 201; H. SUASSO, Some Remarks on the
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however, it appears not to be an apocryphon [a writing similar in literary form to the NT writings, e. g., gospels, acts, letters, apocalypses], but a homily on humanity's fate, Christ's conquest of the devil, and the end of the world based on the NT accounts of the temptation and the transfiguration.) The Apocalypse of Philip.30 (This lost work, used perhaps by the author of the Irish work titled eThe Evernew Tongue',31 was probably not an ·apocalypse.) These observations may help set the stage for a long overdue scholarly discussion of the contents of the NTAP.32 These brief comments should help clarify that it is difficult to distinguish an apocryphon from a legend or a homily (and this fact reveals that our study of the his tory and thought of early Christianity must be more carefully attuned to the NTAP). The list of . documents placed in the NTAP as a result of my research is much longer than in any published collection; yet, without a doubt, other documents also should be considered for possible inclusion in the NTAP. No less than 104 documents are included in eThe New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha'. It is impossible to develop and explain a set of criteria that will define definitively what documents should be included in the NTAP. The history of Christianity, and its canonical concerns, cover far too many centuries and territories to enable us to arrive at anything more than a reliable approximation of the contents of this corpus. 3. Introductions to the NTAP Introductions to the NTAP are listed among the 562 entries under the first category in the following bibliography (e. g., I. Bibliography of Studies,
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knigi i legendi (Sofia, 1925) pp. 248 - 257; E. TURDEANU, Apocryphes bogomiles et apocryphes pseudobogomiles, RHR 138 (1950) 194 -199; E. GEORGIEV, Literatura na izostreni borbi v srednovekovna Bulgariya (Sofia, 1966) pp. 194-197; A. DE SANTOS OTERO, Diaboli cum Jesu Contentio, Altslavischen Apok. 2, pp. 156 -160. This so-called capocalypse' is lost; it probably was not an apocalypse. See the comments in cDocuments Often Considered to Be 'Apocalypses," in: The New Testament Apocrypha and Pseudepigrapha, pp. 57 f. For this Irish apocryphon see the impressive and learned work by M. McNAMARA titled cThe Apocrypha in the Irish Church' (Dublin Institute for Advanced Studies; Dublin, 1975), pp. 115 -118, 132. McNAMARA, in his discussion of Tenga Bithnua (The Evernew Tongue), refers to the possibility that "the Apocalypse of Philip" was used by the redactor of the Irish work, but wisely states that it "is difficult to determine what sources the author used" (p. 115). Also see M. ERBETTA, Apocrifi Irlandesi (medioevo), Apoc. del NT, 3, p. 483. A full list of excluded works would move our whole discussion of the NTAP off center and into medieval and even later literature. Many writings with titles similar to those of documents in the NTAP are simply medieval compositions. For example, the Epistle Concerning the Life and Passion of Our Lord Jesus Christ is far too late for the NTAP. See M. HEDLUND, Epistola de Vita et Passione Domini Nostri: Der Lateinische Text mit Einleitung und Kommentar (Kerkhistorische Bijdragen 5; Leiden, 1975).
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Texts and Translations). I have profited from far too many introductions to list them all now. Attention will be drawn to those that are most reliable and recent. The classical works are, of course, the volumes by FABRICIUS, MIGNE, ]AMES, and HENNECKE - SCHNEEMELCHER - WILSON. E. AMANN published a thorough, erudite and reliable introduction; since it was published in 1928, it is now somewhat dated. H. T. ANDREWS and P. BIGARE published convenient up-to-date introductions. The best major introductions, with translations, are the multi-volume works by ERBETTA and MORALDI. Of singular significance is arecent publication by a master of the apocryphal writings, namely H. KOESTER. Unusually important for a study of the NTAP is his eIntroduction to the New Testament', 2 vols. (Hermeneia; Bedin, New York, Philadelphia, 1982; the German original appeared in 1980). This introduction centers upon the New Testament, but many of the documents in the NTAP receive significant discussion. KOESTER clearly appreciates the apocryphal writings and does not see them only in light of the New Testament. How refreshing it is to read his following words: "It seems quite unlikely that any of the apocryphal texts was written during the apostolic period, but so me of these writings may have been composed as early as the end of I CE and a very large number are products of II CE. The NT Apocrypha are therefore sources for the history of early Christianity which are just as important as the NT writings. They contain many traditions which can be traced back to the time of the very origins of Christianity. They provide us with a spectrum that is much more colorful than that of the canonical writings and permit insights into the manifold diversity of early Christi an piety and theology, in short, a perspective which the polemical orientation of the canon of the NT often obstructs or seeks to limit" [vol. 2, p. 13].
Perhaps the first tendency of research on the NTAP - the perception and judgment of the NTAP in light of the superiority of the canon - has finally begun not only to wane but to disappear. If so, it will be typical of only the best scholars for some time. 4. The Gospel of Peter and the Passion Narrative In the preceding discussion I have stressed not only the redactional nature of aB the gospels, including both the intracanonical and extracanonical gospels, but also scholars' predeliction for the priority of the intracanonical gospels. Now, it is appropriate to isolate for examination one gospel, the Gospel of Peter, about which some distinguished scholars have published recently some sensational claims. One century ago, shortly after the discovery of a large fragment of the Gospel of Peter, 33 widely differing assessments of its traditions were stressed. 33
Until the winter of 1886 - 87 the Gospel of Peter was known only through one clear reference: Eusebius' H. E. 6.12.2 - 6.
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A. HARNACK claimed that this gospel was independent of the intracanonical gospels. 34 T. ZAHN replied that it was dependent on the canonical gospelS. 35 New Testament scholars and Patristic experts seemed to have been influenced by ZAHN'S position. For at least 20 years I was convinced that the Gospel of Peter was clearly late and derivative from the intracanonical gospels. Now, the Gospel of Peter is receiving a new look. In 1982 R. CAMERON contended that the Gospel of Peter was independent of the intracanonical gospels and may even antedate "the four gospels of the New Testament and may have served as a source for their respective authors."36 In 1983 KOESTER claimed that parts of the Gospel of Peter are independent and old. 37 Themost sensational claims are now made by J. D. CROSSAN, who in 1985 argued that the Gospel of Peter is certainly redacted, reflecting at pi aces dependence on the intracanonical gospels, but that it also preserves a very old tradition that is prior to and indeed utilized by the authors of the New Testament gospels. Note his words: "The Gospel of Peter contains three units which are independent of the intracanonical gospels and where, indeed, the dependence is in the opposite direction. These three units formed a linked and self-consistent complex which I call the Passion-Resurrection Source and which was used by all four of our intracanonical gospels."38 The first of the~e "units" is the passage concerning the "Crucifixion and Deposition." According to CROSSAN, this unit runs from verses one through 22, minus verses 3 through 5a which are redactional by the author who formed the traditions into the Petrine pseudepigraphon. The Greek text of verses 1 to 22 and my translation of this alleged independent, pre-Marcan source is as follows: 39
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. 37
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A. HARNAcK, Bruchstücke des Evangeliums und der Apokalypse des Petrus (TU 9; Leipzig, 1893). A. HARNACK and H. V. SCHUBERT, Das Petrusevangelium, TLZ 19 (1894) 9-18. T. ZAHN, Das Evangelium des Petrus (Erlangen, Leipzig, 1893). R. CAMERON, The Other Gospels: Non-Canonical Gospel Texts (Philadelphia, 1982) p.78 . KOESTER, History and Development of Mark's Gospel (From Mark to Secret Mark and "Canonical' Mark), in: Colloquy on New Testament Studies: A Time for Reappraisal and Fresh Approaches, ed. B. CORLEY (Macon, Georgia, 1983) pp. 35 -57. J. D. CROSSAN, Four Other Gospels: Shadows on the Contours of Canon (Minneapolis, Chicago, New York, 1985) p. 133. The chapters were added by J. A. ROBINSON. See his "The Gospel According to Peter, and the Revelation of Peter' (London, 1892). Independently, verses which run consecutively throughout the document, were supplied by A. HARNACK. See note 34. The text is that published by U. BOURIANT (Fragments du livre d'Enoch et de quelques ecrits attribues a saint Pierre, Memoires publiees par les membres de la Mission archeologique fran~aise au Caire 9.1, Paris, 1892) pp. 137 -142. It was republished by A. DE SANTOS OTERO in: Los Evangelios Apocrifos (Madrid, 1956, 1975 [3rd ed.]).
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TO KATA IIETPON EYArrEAION I
1. T[mv] öE 'Iouöairov ouöEie; Evi",ato tae; xdpae;, ouöE "HpcpÖlle;, ouöE [E]Ie; [t]mv Kpumv autOu. K[ai ~TJ] ßOUA119Evtrov vi",acr9at, aVEcrtll IIEtAutoe;. 2. Kai tOtE KEAEUEt "HpepÖlle; 0 ßacrtAEUe; 1Cap[aAll]~ep9fjvat tOV KUPlOV, E11C, 1CotilcratE ».
II
3. "IcrtT]KEt ÖE EKd 'Irocrilep, 0 epiAOe; IIEtAutoU Kai tOU Kupiou, Kai dö vo~rp· "HAlOV ~TJ ÖUvat E1Ci 1CEepOVEU~EVrp ». Kai 1CapEöroKEv autov t Aa 1CpO ~tue; tmv a~u~rov, tfje; EOptfje; autmv. III
6. Oi ÖE AaßoVtEe; tOV KUPlOV &90uv autOV tPEXOVtEe; Kai EAEYOV· «~upm~EV tOV uiov tOU E>EOU E~oucriav autou EcrXllKOtEe; ». 7. Kai 1Copepupav autov 1CEptEßaAOV Kai EKU9tcrav autov E1Ci Ka9Eöpav KpicrEroe; AEyovtEe;· «L\tKairoe; KptVE, ßacrtAEU tOU 'IcrpailA ». 8. Kai ne; autmv EVEYKEoU ». IV
10. Kai llvEYKov öuo KaKoupyoue; Kai Ecrtauprocrav ava ~EcrOV autmv toV KUptOV. Autoe; ÖE Ecrtm1Ca roe; ~l1ÖEV 1COVOV EXroV. 11. Kai ÖtE rop9rocrav toV ataupov, E1CEypa",av ön «oÖtOe; Ecrnv 0 ßacrtAEUe; tOU 'IcrpailA ». 12. Kai tE9EtKOtEe; ta EvöU~ata E~1CPOcr9EV autou, ÖtE~Epicravto Kai Aax~ov EßaAov E1C'aUtOte;. 13. EIe; ÖE ne; tmv KaKoupyrov EKEivrov roVEiÖtcrEV autOUe; AEyroV· «"H~de; öta ta KaKa Ci E1COti) cra~Ev, OÜtro 1CE1Cov9a~Ev· oÖtOe; öE crmtTJ p YEVO ~EVOe; tmv uv9pm1Crov ti T]öiKllcrEv u~ue;; ». 14. Kai uyavaKti)aaVtEe; E1C'aUt EKEAEucrav iva ~TJ crKEAoKo1C119ij, ö1Croe; ßacraVt~O~EVOe; a1C09uvol.
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THE GOSPEL ACCORDING TO PETER I (1) But o[f th]e Jews none washed his hands, neither (did) Herod nor [a]ny of [h]is judges. A[nd] as they did [not] wish to wash (thern), Pilate rose (frorn his seat). (2) And then Herod the king ordered that the Lord should [be ta ]ken away, saying to thern, "All that I have ordered you to do to hirn, do." II
... (5) " ... For it is written in the Law: eThe sun should not set on one that has been put to death. ~ And he delivered hirn to the people on the da y before the unlea vened bread, their feast.
III
(6) But taking the Lord, they shoved hirn, as they ran, and said, "Let us drag the Son of God by force now that we have power over hirn." (7) And they put around hirn a purpie robe, and set hirn on the seat of judgrnent, saying, "Judge righteously, 0 King of Israel." (8) And one of thern brought a crown of thorns (and) put it on the Lord's head. (9) And others standing by spat on his face, and others slapped hirn on the cheeks, others stabbed hirn with a staff, and sorne scourged hirn, saying, "With such honor let us honor the Son of God." IV (10) And they brought two crirninals and crucified the Lord between thern. But he rernained silent, as if having no pain. (11) And when they had set up the cross, they wrote (upon it): "This is the King of Israel." (12) And laying down his garrnents before hirn, they divided thern arnong thernselves, and cast the lot upon thern. (13) But one of those crirninals rebuked thern, saying, "We suffer, because of the evils which we have done; but this (man), who has become the savior of rnen, what wrong has he done you?" (14) And being angry with hirn, they ordered that his legs should not be broken, so that he might die torrnented.
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v 15. THv öt ~EcrrH.lßpta Kai crKO"COe:; Ka"CEcrXE 1tucrav "C1)v 'Iouöatav Kai E80pußouv"Co Kai T)YOOVtooV ~i]1tO"CE ö llAtoe:; EÖU, E1tEt(1) En E~rr YEypa1t"Cat (yap) at'hoie:; «llAtoV ~1) Öuvat E1ti 1tE
18. IIEpti]pxov"Co öt 1tOAAoi ~E"Ca AUXVOOV vo~i~OV"CEe:; ön vu~ Ecrnv, (Kai) E1tEcrav"Co. 19. Kai Ö KUptoe:; UVEßOllcrE AEYOOV' « eH öuva~le:; ~ou, Tl öuva~ie:; (~ou), Ka"CEAEt'l'ae:; ~E». Kai Eimov aVEAi]
21. Kai "CO"CE U1tEcr1tacrav "Coue:; llAoue:; U1tO "Crov XEtproV "Cou Kupiou Kai E811Kav au"Cov E1ti "Ciie:; Yiie:;. Kai Tl Yii 1tucra EcrEicr811 Kai <poßoe:; ~Eyae:; EyEVE"CO. 22. TO"CE llAtoe:; EAa~'I'E, Kai EUpE811 mpa EVU"Cll. 23. 'EXUPllcrav öt oi 'Iouöaiot Kai ÖEÖmKacrt "C<1> 'loocr1)
This passage is complex, and gives conflicting impressions. The antiJewish tone fits better the time after Mark than before him. 42 The distance from the Jewish world and religion, as reflected, for example, in the words "their feast," and "it is written for them," do not fit into the early Palestinian Jesus Movement that antedated Mark. Mark's christology is highlighted by the elevation of the tide "the Son of God"; hence, it is difficult to dismiss the possibility that the Gospel of Peter is here dependent on the Gospel of Mark. There are other passages that arrest the impression that this seetion of the Gospel of Peter is dependent on Mark or one of the intracanonical gospels. Why is it only implied that Pilate apparendy had washed his hands, as in Matthew 27:24; or is this part of the Gospel of Peter that is lost? Why does 40
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Or "gall." This drink in antiquity was considered better than water for quenching thirst. Or "vinegar." D. R. CARTLIDGE and D. L. DUNGAN wisely state that the Gospel of Peter "is significant in the way it reflects the rising tide of militant anti-Semitism in the second-century Church, as evidenced by the way in which the gospel writer systematically altered his narrative (assuming he relied on the canonical Gospels) to intensify the Jewish elders' fierce des ire to exterminate Jesus, while at the same time altering Pilate's role to one of innocent helplessness." See their eDocuments for the Study of the Gospels' (Philadelphia,
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v (15) But (though) it was midday, a darkness covered all Judaea. And they (the Jews) became anxious and distressed lest the sun already (had set), since he (Jesus) was still alive. (For) it is written for them: "(The) sun should not (set) on one who has been put to death." (16) And one of them said, "Give hirn to drink poison40 with sour wine. 41 And mixing it, they gave (it to hirn) to drink. (17) And they fulfilled all things and completed their sins on their head. (18) And many went about with lamps, thinking that it was night; (and some) fell. (19) And the Lord called out, saying, "my power, (my) power, you have forsaken me." And having said (this) he was takenup. (20) And at the same ho ur the veil of the Temple in Jerusalem split in two.
VI (21) And then they withdrew the nails from the wrists of the Lord, and laid hirn on the earth. And the whole earth shook, and there was great fear. (22) Then the sun shone, and it was found (to be) the ninth hour. (23) (24)
the criminal in this account rebuke "the people" and not the other criminal as in Luke 23:40 - 41? And most impressively, why is it recorded that this criminal's legs were not broken and not Jesus' as in John 19: 31- 37? Surely, here, as CROSSAN states (p. 144), John looks more redacted than the Gospel of Peter. But, that observation does not necessarily entail assuming that the tradition in the Gospel of Peter is pre-Johannine, or pre-Marcan; but I would conclude that the Gospel of Peter is here clearly independent of John. The traditions in this excerpt from the Gospel of Peter are important. Any study of the transmission of the passion narrative should include an examination of them. I am not convinced that this section of the Gospel of Peter antedates Mark; but it surely does indicate how early and multifaceted were the early ~raditions regarding the passion narrative. They were far more 1980) p. 83. We have discerned these anti-Jewish elements in the core isolated by CROSSAN. An important article appeared after the present work had been completed. It is R. E. BROWN'S eThe Gospel of Peter and Canonical Gospel Priority: NTS 33 (1987) 321- 343. In this article BROWN rightly stresses "the intense anti-Jewish attitude" of the Gospel of Peter (p. 340, also see pp. 338 -340). Also, he correctly warns against branding it as docetic. BROWN suggests a solution to the relation between the Gospel of Peter and the canonical gospels; while not eschewing the possibility of literary dependence, BROWN favors an "oral dependence of GP on so me or all of the canonical Gospels" (p. 335).
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complex, lively, and contradictory than the early Förm cntlcs assumed. A study of the Gospel of Peter opens our eyes to the transmission of the gospel tradition; but it is not clear how early we are looking into the origins of Christianity.
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RB ReffR RevistB RGG 3 RHE RH PR RHR RoTKan RPTK RSR RTQR
NEW TESTAMENT APOCRYPHA AND PSEUDEPIGRAPHA SacDoctr SbORJS SBN SBU ScCatt SJT ST StCath
3967
Sacra Doctrina Sbornik otdelenija russkago jazyka i slovesnosti Imperstorskoj Akademii Nauk Studi Bizantini e Neoellenci Svensk Bibliskt Uppslagsverk Scuola Cattolica Scottish Journal of Theology Studiea Theologica Studia Catholica
TS TU TVers
Theologische Beiträge Theologische Blätter MARTINos, A., ed. Threskeutike kai Ethike Enkuklopaideia. 12 vols. Athens, 1962 -1968. Theologische Rundschau Theologische Zeitschrift Theologische Literaturzeitung Theologische Revue KRAusE, G., and G. MÜLLER, eds. Theologische Realenzyklopädie. Berlin, 1977 - . Theological Studies Texte und Untersuchungen Theologische Versuche
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Apocryphal Gospels:
A Survey of Textual and Literary Problems STEPHEN GERO,
Tübingen
"It is said that each one of the twelve and of the seventy wrote a gospel; but in order that there might be no contention and that the number of "Acts' might not be multiplied, the apostles adopted a plan and chose two of the seventy, Luke and Mark, and two of the twelve, Matthew and John." (Solo mon of Ba~ra, The Book of the Bee)
Contents I. Introduction . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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11. "Jewish-Christian' Gospels; The Gospel of the Egyptians; Gospel Fragments on Papyrus and Parchment . . . 3974 111. The Secret Gospel of Mark
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IV. Apocryphal Birth Narratives
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V. Infancy Gospels
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VI. Passion Gospels
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VII. "Complete' Apocryphal Gospels VIII. Non-Christian "Anti-Gospels' IX. Conclusion . . . . . . . . . . .
3989 3991 3995
Ab breviations: AB ANRW BAUER, Leben Jesu BHG CBQ
Analecta Bollandiana. Aufstieg und Niedergang der Römischen Welt (Rise and Decline of the Roman World), ed. by W. HAASE and H. TEMPORINI. W. BAUER, Das Leben Jesu im Zeitalter der neutestamentlichen Apokryphen (Tübingen, 1909). Bibliotheca hagiographica graeca. The Catholic Biblical Quarterly.
3970
STEPHEN GERO
I. Introduction The aim of the present investigation is to provide a survey of eonneeted narrative aeeounts of Jesus found outside the eanonieal gospels. There is no need to engage here in a diseussion of the authentie meaning of EuayyfA.wv in DÄHNHARDT, Natursagen GRAF, GCAL I HENNECKE, Handbuch H-S HTR JAMES, ANT JBL JTS KRAUSS, LJ McNAMARA, Apocrypha Mus NovTest NTS OC PG PO PW REJ ROC DE SANTOS, Evangelios TARCHNISVILI, GKGL THILO, Codex apocryphus TICHONRAVOV, Pamjatniki TISCHENDORF, Evangelia TU VASSILIEV, Anecdota VC VIELHAUER, Geschichte ZNW
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APOCRYPHAL GOSPELS: A SURVEY
3971
a primitive Christian context; 1 but, quite apart from any modern theological or dogmatic considerations as to what should or does constitute a 'gospel;2 it is clear that ancient Christians gave this tide to many works which do not possess any of the biographical elements which characterize the four canonical gospels. Ready instances are the newly discovered Gospel of Thomas, which is simply a collection of sayings of Jesus, with only the barest minimum of a narrative framework, 3 and the Holy Book of the Great Invisible Spirit alias the Gospel of the Egyptians, a Sethian gnostic revelation which prima facie has nothing to do with the story of the earthly Jesus. 4 Recent research, und er the impact of such finds, has tended to emphasize aspects of the whole gospel tradition other than the narrative; by contrast attention, in some cases clearly overdue, will here be drawn to material where the narrative, 'historical' aspect is prominent or is in fact preponderant. One byproduct of the gradual definition of the New Testament canon was the appearance of lists which mention apocryphal gospels. 5 As the ca se of the Gospel of Thomas, which is noted in ancient catalogues, demonstrates, one cannot assume that all these gospels had a narrative framework or even that they included a significant amount of ostensibly biographical material. Here we are inter es ted only in documents of this latter kind; whether or not the tide 'gospel~ is found in, or is attached to the works in question is of little moment. We will not discuss here gospel harmonies, in particular the famous 'Diatessaron~ of Tatian; one must note, however, that it has often been argued that such harmonies do draw upon apocryphal gospels, either the 'normal' kind or sayings collections such as the Gospel of Thomas. 6 There are many gospel fragments preserved the character of which, though perhaps enabling the investigator to classify the material as more than the debris of a sayings collection, does not allow any firm deductions concerning the original extent of the gospel. In fact only few of the works which will be of concern to us here can be confidendy classified as
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See VIELHAUER, Geschichte, pp. 252-58. Now cf. D. DORMEYER-H. FRANKEMÖLLE, Evangelium als literarische Gattung und als theologischer Begriff. Tendenzen und Aufgaben der Evangelienforschung im 20. Jahrhundert, etc., above in this same volume (ANRW II 25,1 [Berlin - New York, 1984]), pp. 1543 -1704. See, e.g., F. F. BRucE, When is a Gospel not a Gospel?, Bulletin of the John Rylands Library 45 (1962), pp. 319-339. A document does not qualify if, inter alia, "it exalts human achievement in the pI ace of God" (p. 338)! A good recent annotated translation is provided by J.-E. MENARD, L'evangile selon Thomas (Nag Hammadi Studies, vol. V, Leiden, 1975). See below, p. 3975. H - S, pp. 44 - 52; DE SANTOS, Evangelios, pp. 17 - 23. As a matter of interest one should note a recently published Samaritan Hebrew text which lists by name thirty-fi ve apocryphal gospels (ed. J. MACDoNALD, The Beginnings of Christianity according to the Samaritans, NTS 18 [1971/1972], pp. 67 - 68). See, e.g., J. H. CHARLESWORTH, Tatian's Dependence upon Apocryphal Traditions, The Heythrop Journal 15 (1974), pp. 1-17.
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complete ebiographies,' in the very simple sense of at least encompassing the whole lifespan of Jesus. Of course this survey will not attempt to gather all the non-canonical information, found in independently preserved apocryphal gospels or as chance allusions in patristic sources, about the life of Jesus 7 • The writings of church fathers and like sources will be of concern only when these refer to or quote fragments of recognizable apocryphal gospels. Though restricted in the kind of texts which will be put und er contribution, the discussion will not be limited to only eearly' works, 8 but will also include some gospels which, in their extant form at any rate, clearly are medieval compositions. However, modern apocryphal gospels, be these avowed and rather innocuous compilations 9 or more ambitious forgeries,lO though not devoid of a certain interest, lie beyond our purview here. Some comments are in order on the establishment of the category of apocryphal gospels and more generally that of eNew Testament Apocrypha' in contemporary scholarship. After the pioneering and in some ways still very useful works of FABRICIUS 11 and THILO,12 the canon of apocryphal gospels, so to speak, was established by the choice of documents incorporated in TISCHENDORF'S eEvangelia apocrypha'13, the first serious effort, as far as the Greek and Latin texts were concerned,14 to establish a critical edition. For several important gospels TISCHENDORF'S text is in fact still the best available one. Despite the subsequent discovery and/or the publication of Greek texts such as the Gospel of Peter, as weIl as oriental texts, chiefly in Coptic and Syriac, TISCHENDORF'S work has served as the basis for defining, grosso modo,
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This is the aim of W. BAUER'S masterly study, Das Leben Jesu im Zeitalter der neutestamentlichen Apokryphen (Tübingen, 1909). Thus BAUER'S work has as its cutoff point the period of Origen, i.e. the middle of the third century approximately. A typical product of this sort is J. E. BRUNS, The Forbidden Gospel (New York, 1976), put out under the auspices of a leading and otherwise reputable American publishing firm! For a scrupulously objective yet very entertaining account of much of this material see the eminent bibilical scholar E. J. GOODSPEED'S: Modern Apocrypha (Boston, 1956). On one point GOODSPEED'S judgment should be corrected. In disposing of GRAVES and PODRO'S so-ca lIed Nazarene Gospel, he declares: "Actual Jewish tradition simply ignored Jesus" (p. 117). This is not quite true; though scholarly estimates of the value of the putative Talmudic references to Jesus vary, the Toledoth Yeshu tradition is no modern concoction. See below, Section VIII. For GOODSPEED'S account of the ancient apocryphal gospel material, see his: A History of Early Christian Literature, revised ed. by R. J. GRANT (Chicago, 1966), pp. 42-63. J. A. FABRICIUS, Codex Apocryphus Novi Testamenti, 2nd ed., vols. 1 and 2 (Hamburg, 1719), vol. 3 (Hamburg, 1743). J. C. THlLO, Codex Apocryphus Novi Testamenti, vol. I (Leipzig, 1832); no more appeared. See Abbreviations. As far as Arabic and Syriac texts are concerned, TISCHENDORF, no orientalist himself, merely reprints existing translations, with minor corrections.
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the limits of the apocryphal gospel material. In this century the main source for the utilization of such texts by New Testament exegetes and theologians has been the annotated translation of the texts in the successive editions of HENNECKE'S
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Neutestamentliche Apokryphen, 1st ed. (Tübingen and Leipzig, 1904), with the accompanying
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This survey, it should be emphasized, will not repeat in extenso information readily available in the handbooks just mentioned; rather we will concentrate on material and documents which have either become accessible relatively recently and/or have been gratuitously exduded from, or are only perfunctorily discussed in the "standard' handbooks.
II. 'Jewish-Christian' Gospels; The Gospel of the Egyptians; Gospel Fragments on Papyrus and Parchment
As it has been long known, patnst!c and medieval sources (Origen, Epiphanius, Jerome et al.) make references to, and quote fragments of works variously called the Gospel according to the Hebrews, the Gospel of the Nazerenes, the Gospel of the Ebionites. 20 Though only little is known of these gospels, and it is not even dear whether two or three separate works are involved,21 some of the material is of early provenience and on occasion may even incorporate pre-synoptic narrative features. 22 Some of the more interesting fragments will be summarized here. Origen cites a dominical saying from the Gospel of the Hebrews wherein Jesus describes his being carried to Mount Tabor by his mother, the Holy Spirit. Jerome provides material drawn from variously specified Jewish-Christian gospels: e.g. a dialogue of Jesus with his family prior to the Baptism, in which he asserts his freedom from sin,23 a description of the descent of the Holy Spirit upon Jesus at the Baptism,24 and a detailed account of the resurrection appearance of Jesus to his brother James. Epiphanius cites, from the Gospel of the Ebionites, inter alia a description of the Baptist's dress and vegetarian diet, and a circumstantial account of the Baptism wherein the divine voice speaks twice, an epiphany of light accompanying the event. 25 Though much speculation has been put forth linking this Jewish-Christian gospel material to the "Diatessaron'26 and the Gospel of
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H - S, pp. 117 -165; VIELHAUER, Geschichte, pp. 648 - 661. The patristic testimonia are conveniently collected in E. KLOSTERMANN, Apokrypha 11, Evangelien (Berlin, 1929), pp. 5-15. See VIELHAUER, in: H - S, pp. 118 - 9, opting - following W. BAUER, M. DIBELIus, et al. - for the latter alternative. P. PARKER, A Proto-Lukan Basis for the Gospel according to the Hebrews, JBL 58 (1940), pp. 471-78. See J. B. BAUER, Sermo Peccati. Hieronymus und das Nazaräerevangelium, Biblische Zeitschrifr, Neue Folge 3-4 (1959-60), pp. 122-128. See the present writer's: The Spirit as a Dove at the Baptism of Jesus, NovTest 18 (1976), pp. 17 -35, especially p. 18 and the accompanying notes. Cf. M. E. BOISMARD, Evangile des Ebionites et probleme synoptique (Mc 1,2-6 et par.), Revue Biblique 73 (1966), pp. 321-52. E.g. A. F. J. KLIJN, The Question of the Rich Young Man in a Jewish Christian Gospel, NovTest 8 (1966), pp. 149-55. On this text see also M. MEES, Das Paradigma vorn
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Thomas, relatively little progress has been made on broadening the textual basis for the discussion;27 but it is quote dear that these works were
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reichen Mann und seiner Berufung nach den Synoptikern und dem Nazaräerevangelium, Vetera Christianorum 9 (1972), pp. 245 -65. A new reference to a passage from the Gospel according to the Hebrews, which identifies the publican Levi of Luke 5:27 with the apostle Matthias who replaced Judas, found in the recently edited "Commentary on the Psalms' of Didymus the Blind has been no ted by S. BROCK (A New Testimonium to the "Gospel according to the Hebrews', NTS 18 [1971- 72], pp. 220 - 222). On Irish evidence for a Gospel according to the Hebrews see McNAMARA, Apocrypha, pp. 40-42. ,H - S, pp. 166 -178. Even the assumption that the work was composed in Egypt has been recently questioned on the basis of the assertion (rather slenderly documented, in my opinion) that the designation "Egyptian' in the second and third centuries had a uniformly pejorative significance (M. HORNSCHUH, Erwägungen zum <Evangelium der Ägypter', insbesondere zur Bedeutung seines Titels, VC 18 [1964], pp. 6 -13). Ed. A. BÖHLIG and F. WISSE, Nag Hammadi Codices 111,2 and IV, 2. The Gospel of the Egyptians (The Holy Book of the Great Invisible Spirit), (Nag Hammadi Studies, vol. IV, Leiden, 1975). The precise designation of the work as euaggelion occurs only in the colophon, which may be secondary and is definitely Christian (op. cit., p. 166). For a list see now K. ALAND, Repertorium der griechischen christlichen Papyri, I. Biblische Papyri. Altes Testament, Neues Testament, Varia, Apokryphen (Berlin, 1976), pp. 370-92. E.g. R. A. KRAFT, Oxyrhynchus Papyrus 655 Reconsidered, HTR 54 (1961), pp. 253 - 62. It is perhaps instructive to note the parallel of the pericope adulterae, now found as John 7:53 - 8:11, which circulated as an independent story before its incorporation in the canonical textual tradition (contra U. BECKER'S conclusion that the story was first part of a Jewish-Christian gospel [Jesus und die Ehebrecherin: Untersuchungen zur TextANRW II 25.5
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A sampie of this material should perhaps be given. In Oxyrhynchus Papyrus 840 there is an extended account of the conflict of Jesus with Pharisaic upholders of ritual purity; Jesus is presented as contrasting the illusory ritual purification by water with the truly efficacious baptismal cleansing. Another fragment (Pap. Egerton 2) preserves synoptic-type miracles and Streitgespräche: the stories of the tribute money and of the cleansing of aleper, and in the unfortunately damaged last part - a miracle of sowing seed on the water of the Jordan. No recent discoveries, with one possible exception - a description of the encounter of Jesus with Andrew 34 - have been made of this type of material.
Ill. The Secret Gospel of Mark
Of great interest is the American scholar MORTON SMITH'S recent publication of what purports to be a fragment from a letter of Clement of Alexandria. 35 The text, extant in a single, very late (18th cent.?) MS,36 cites a "secret gospel' of Mark, in two versions, one known to Clement hirnself and another used by the Carpocratian Gnostics. Along with polemical remarks against the Carpocratians and an account of Mark's writing the gospel in two versions, Clement cites portions of the new gospel text. Clement says that the Secret Gospel has, after Mark 10:34 a the following: "And they come into Bethany. And a certain wornan whose brother had died was there. And coming she prostrated herself before Jesus and says to hirn, "Son of David, have rnercy on me.' But the disciples rebuked her. And Jesus, being angered, went off with her into the garden where the tomb was, and straightway a great cry was heard frorn the tomb. And straightway, going in where the youth was, he stretched forth his hand and raised hirn, seizing his hand. But the youth, looking upon hirn, loved hirn and began to beseech hirn that he rnight be with hirn. And going out of the tomb they came into the house of the youth, for he was very rich. And after six days Jesus told hirn what to do and in the evening the youth comes to hirn, wearing a linen cloth over his naked body. And he
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und Überlieferungsgeschichte von Joh 7,53 - 8,11 (ZNW Beiheft 28, Berlin, 1963), pp. 159-160]). Ed. J. BARNS, A Coptic Apocryphal Fragment in the Bodleian Library, JTS n.s. 11 (1960), pp. 70 - 76. The editor, with some hesitation, following H. CHADWICK'S advice, assigns the fragment to the Acts of Andrew rather than to an apocryphal gospel (op. eit., p. 74). element of Alexandria and a Secret Gospel of Mark (Cambridge, Massachusetts, 1973). There is also a more popular account by the same author, The Secret Gospel: The Discovery and Interpretation of the Secret Gospel According to Mark (New York, 1973). Subsequent references will be to the first publication. It is in fact copied onto the last blank page and part of the binding of a 17th-century edition of the letters of Ignatius of Antioch (SMITH, p. 1).
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remained with hirn that night, for Jesus taught hirn the mystery of the kingdom of God. And thence, arising, he returned to the other side of the Jordan." 37 After this account, very similar of course to the Johannine story of Lazarus, Clement gives a second, much shorter extract. Following upon Mark 10:46 a ("And he comes into Jericho") the Secret Gospel, says Clement, added: "And the sister of the youth whom Jesus loved and his mother and Salome were there and Jesus did not receive them.,,38 Clement says that the (corrupted) Carpocratian version of the Secret Gospel differed from his, but mentions only one specific instance, namely that the eCarpocratian' phrase YUIlVOC; YUIlVep (presumably in the description of the initiation rite) is not found in the first pericope. Unfortunately SMITH'S careful edition and detailed philological commentary are conjoined with some very questionable and overly speculative discussion of, inter alia, the supposed dominical origins of Christian libertinism. 39 Judging from some sharply critical reviews of SMITH'S work,40 there is a danger that attention will be diverted from the discovery of a valuable second-century apocryphal gospel to the interpretations put forth by the editor, and that the value of the new text will be gratuitously questioned in the process. 41 Much of SMITH'S analysis is, to be sure, clearly of abiding value; in particular his contention that the account of the Secret Gospel is more primitive than John 10:40 -11:54, and was in fact used by the author of the Fourth Gospel to construct the Lazarus story, is worthy of serious consideration. 42 In closing, it is important to note for our 37
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Trans. SMITH, p. 447. Ibid. SMITH pro vi des a rich collection of material on Salome (pp. 189 -192); he overlooked one Coptic text, which is rather pertinent, and according to wh ich Salome was actually a repentant prostitute (ed. F. REVILLOUT, La sage-femme Salome, Journal Asiatique, sero X, vol. 5 [1905], pp. 430-440). Pp. 251- 65. See e.g. the review by R. P. C. HANSON in: JTS n.s. 25 (1974), pp. 513 - 21; see also J. A. FITZMYER, How to Exploit a Secret Gospel, America 128 (1973), pp. 570 -72. See already Q. QUESNELL'S massive attack on the authenticity of the letter, making the only thinly disguised accusation that SMITH himself was the forger (The Mar Saba Clementine. A Question of Evidence, CBQ 37 [1975], pp. 48 - 67; see further SMITH'S caustic response: On the Authenticity of the Mar Saba Letter of Clement, CBQ 38 [1976], pp. 198 -199, accompanied by QUESNELL'S: A Reply to Morton Smith, CBQ 38 [1976], pp. 200-203). W. G. KÜMMEL is strongly inclined to deny the authenticity of the letter itself, but the stated grounds for this judgment need more elaboration (Ein Jahrzehnt Jesusforschung [1965 -1975], Theologische Rundschau, Neue Folge 40 [1975], p. 302-303). For a cautious yet constructive use of the new evidence see now T. Y. MULLINS, Papias and Clement and Mark's Two Gospels, VC 30 (1976), pp. 189 -192. Pp. 146 - 67. The priority of the Secret Gospel is admitted by the eminent NT specialist H. KOEsTER in his evaluation of SMITH'S two books in: The American Historical Review 80 (1975), p. 620. But the detailed investigations of H. MERKEL (Auf den Spuren des Urmarkus? Ein neuer Fund und seine Beurteilung, Zeitschrift für Theologie und Kirche 71 [1974], pp. 123-144) and R. E. BROWN (The Relation of cThe Secret Gospel of
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purposes of classification that since it gave the appearance of an expansion of canonical Mark - it was an editio aucta, in Clement's opinion 43 - the Secret Gospel was clearly a ·complete' gospel.
IV. Apocryphal Birth Narratives
The best known of these, the so-called Protevangelium of J ames (P J), is not' really a Vita Jesu, but rather a Vita Mariae. The story begins with an ac count of the conception and birth of Mary. The child is dedicated at the age of three by her parents, Anna and Joachim, to live in the Temple. When she reaches the age of twelve, Joseph is chosen, by a praeternatural sign, to take her under his care. An account is given of the Annunciation and of Joseph's doubts upon seeing the Virgin's pregnant state, in terms which partially follow the narrative in the canonical gospels. Mary's innocence is vindicated by her (and Joseph's!) undergoing successfully the trial of drinking the water of bitterness (Numbers 5:16 H.). Then comes the journey to Bethlehem and an account of the birth of Jesus in a cave. This portion is noteworthy for the description, in the form of Joseph's vision, of how all nature came to a stand-still at the moment of Jesus' birth. A midwife and the incredulous Salome testify the reality of the Virgin Birth. Then comes an account of the Star of Bethlehem and the visit of the wise men, and of the Massacre of the Innocents. Elizabeth and the infant John are hidden miraculously in a mountain, but Zacharias is slain by the emissaries of Herod. The aged Symeon is appointed by the priests to replace Zacharias. A colophon in which the writer, James, claims that he wrote the account at the time of the death of Herod concludes the story. The work was quite clearly written in Greek, perhaps at the end of the second or in the early third century.44 There are many Greek manuscripts of the work extant,45 and there are Latin, Church Slavonic, and several orient al versions. 46 A relatively large amount of scholarly attention
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Mark' to the Fourth Gospel, CBQ 36 [1974], pp. 467 - 86) conclude that the new gospel text in fact presupposes a knowledge of the canonical gospels. P.39. P. A. VAN STEMPVOORT, The Protevangelium Jacobi, the Sources of Its Theme and Style, and Their Bearing on Its Date, TU 88 (1964), pp. 400-426, setting forth some rather speculative connections of the PJ with the exegesis of Hippolytus. E. DE STRYCKER, De griekse handschriften van het Protevangelie van Jacobus (Bruxelles, 1968), pp. 31-46; E. DE STRYCKER, Une metaphrase inedite du Protevangile de Jacques, Orientalia Lovaniensia Periodica 6/7 (1975/76), pp. 163 - 84. I will only refer to fairly recent work in this area: J. A. ALDAMA, Fragmentos de una version latina del Protevangelio de Santiago y una nueva adaptaci6n de sus primeros capitulos, Biblica 43 (1962), pp. 57 -74; E. DE STRYCKER, Une ancienne version latine du Protevangile de Jacques avec des extraits de la Vulgate de Mathieu 1- 2 et Luc 1- 2, AB 83 (1965), pp. 365 -410; N. RADOVICH, Un frammento slavo del Protevangelio di
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has been devoted to this apocryphon; an excellent critical edition is available 47 and it is the only work of this type for which there is a full-scale modern commentary.48 After the PJ, one of the purposes of which is to assert the reality of the Virgin Birth, and the continued virginity of Mary, one should note a neglected apocryphon entitled: On the Priesthood of Jesus. 49 The Greek text is extant in several manuscripts,50 and it was incorporated in the 'Suda ~, an l1th-century Byzantine encyclopaedia. 51 There are versions in Arabic 52 and Church Slavonic,53 as well as an unedited version in Georgian. 54 Though placed in the framework of an account of Jewish-Christian relations in Palestine during die reign of the emperor Justinian I (regnabat
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Giacomo (Cod. glag. Lub. C 163 a 12 11) (NapIes, 1969); G. GARITTE, Le Protevangile de Jacques en georgien, Mus 70 (1957), pp. 233 -65; J. N. BIRDSALL, A Second Georgian Recension of the Protevangelium Jacobi, Mus 83 (1970), pp. 49 -72; G. GARITTE, Protevangelii Jacobi versio arabica antiquior, Mus 86 (1973), pp. 377 - 96. E. DE STRYCKER, La forme la plus ancienne du Protevangile de Jacques. Recherehes sur le papyrus Bodmer 5 avec une edition critique du texte grec et une traduction annotee (BruxeIles, 1961). H. R. SMID, Protevangelium Jacobi. A Commentary (Assen, 1965). For a good summary of some of the literary problems, see E. DE STRYCKER, Le Protevangile de Jacques, Problemes critiques et exegetiques, TU 88 (1964), pp. 339-59. It is registered in BHG, no. 810 - 811 and by F. STEGMÜLLER, Repertorium biblicum medii aevi, vol. I (Madrid, 1940), p. 118. The only scholar who has commented at some length on the text is R. EISLER in his massive work, idiosyncratic but nevertheless still amine of information, IIn:OYL BAl:IAEY~ OY B.Al:IAEY~A~, vol. 11 (Religionswissenschaftliche Bibliothek IX,2, Heidelberg, 1930), pp. 478 - 9, note 6. EISLER may weIl be right that the work is aimed as a riposte to Jewish charges of the illegitimacy of Jesus; but his dating of the work into the Mus I im period, on account of its prediction of great wars and slaughter in Palestine (op. cit., p. 479) is, to my mind, unwarranted. There was much unrest and serious Jewish and Samaritan uprisings during the fifth and sixth centuries. The text is briefly noted as "eine jüngere Fälschung" among apologetic works intended to vindicate the Virgin Birth, by W. SPEYER, Die literarische Fälschung im heidnischen und christlichen Altertum (München, 1971), p. 235; it is also mentioned by BAUER in passing (Leben Jesu, p. 68, n. 2) as weIl as by KRAUSS, who makes a connection with a weIl-known Talmudic eJesus' passage, Mishnah Yebamoth.JV, 13 (LJ, p. 4). Ed. VASSILIEV, Anecdota, pp. 58 -72 from MSS in the Vatican, Moscow, Vienna, Paris and Turin. The work is found in other MSS also, in particular Esc.gr. 582, Marc.gr. VII,33 and VII, 18. Ed. A. ADLER, Suidae Lexicon, vol. 11 (Leipzig, 1931), pp. 620-625. There is a complete French translation of the text in J. P. MIGNE, Dictionnaire des apocryphes, vol. 11 (Paris, 1858), cols. 383 - 87. It is found as one of the several prefaces to the eHistory of the Patriarchs of Alexandria' e by Severus ibn al-Muqaffa (ed. B. EVETTS, PO 1 [1907], pp. 120-34). According to the introduction, the Arabic version was translated from a (Coptic?) original, seemingly no longer extant. See GRAF, GCAL, I, pp. 245 -6. Ed. TICHONRAVOV, Pamjatniki, pp. 164-171, from a 15th-cent. Serbian manuscript. TICHONRAVOV prints a later Russian abbreviation of the story also (op. cit., pp. 172 -3). TARCHNISVILI, GCGL, pp. 337 - 38.
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527 -565),55 the story itself may weIl be a much older composition. 56 Supposedly the story is based on a first-hand account recorded in a codex which, the Jewish informant claims, was still preserved in Tiberias after having been saved from the destruction of the Temple. The young Jesus, we are told, was proposed as a candidate to fill a vacant position as priest in the Temple. When genealogical certification was asked for, and when it was found that Joseph had already died, Mary was called to the witness stand; she maintained that Jesus had no earthly father, and that she conceived through the Holy Spirit and remained a virgin post partum. The priests summoned trusty midwives, who investigated the matter and found that Mary spoke truthfully. The astonished priests, we are told, then duly enrolled Jesus, and stated the facts of the case in the aforementioned codex! One should also note here the later derivative Latin infancy gospel which emphasizes the docetic element in the birth of Jesus, described as the emanation of light which gradually was transformed into the shape of a weigh des s infant. 57 The °docetic' source cannot be identified with any other known apocryphal gospel. 58 Still another birth narrative should be noted, which is incorporated in an ostensible Christian-pagan-Jewish disputation set in pre-Islamic Persia. 59 That portion of the whole work which is of interest here, and which quite surely is taken from an early 5th-century source, namely the so-called Legend of Aphroditianus,60 is also extant in a Church Slavonic 61 and in a Rumanian 55
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So the printed Greek and Church Slavonic vers ions as weIl as the Georgian version. The Arabic by contrast names Julian, evidently amistake in view of the anti-Jewish attitude later attributed to the emperor in question. The early 5th century is the terminus ante quem if the closing remark in the 'Suda', Ö OE XpUO'OO''tOI..lOC; ouo' ÖAroC; 1tUPUOEXE'tUt 'tTtV iEproO'UVTJV 'tuu'tTJv E1tt XptO''tOu (ed. ADLER, p. 625, lines 3 -4) deserves credence. To my knowledge, however, there is no reference to this text among the published works attributed to John Chrysostom. Ed. M. R. JAMES, Latin Infancy Gospels. A New Text with a Parallel Version from Irish (Cambridge, 1927). The birth narrative itself is translated in H-S, pp. 413-14. On the manuscripts and the textual affinities of the work see now J. GIJSEL, Les 'Evangiles la tins de l'Enfance' de M. R. James, AB 94 (1976), pp. 289~302. James' conjecture that the source is the 'Gospel of Peter' (op. cit., pp. XXVIII - XXX) is unprovable; by contrast there is some medieval evidence that the source may have been an evangelium quod secundum Ebreos praetitulatur (E. BISCHOFF, Mittelalterliche Studien, vol. I [Stuttgart, 1966], p. 216, note 45). Critical ed. E. BRATKE, Das sogenannte Religionsgespräch am Hof der Sasaniden, TU Neue Folge IV,3 (1899); ed. also by VASSILlEV, Anecdota, pp. 72-125. The work is registered in BHG, no. 802 - 806. For an excellent summary and characterization of the work see E. SCHWARTZ, PW 1,2 (1894) cols. 2788 - 93, s. v. Aphroditianos. The story is also summarized in: F. MUTHMANN, Mutter und Quelle. Studien zur Quellenverehrung in Altertum und Mittelalter (Basel, 1975), pp. 339-332. This portion had been edited much earlier, in 1804, by F. X. BERGER in: J. C. VON ARETIN'S Beyträge zur Geschichte und Litteratur, vols. I - IX, München 1803 -1807; reprinted in PG 10, 98 -108. Ed. TICHONRAVOV, Pamjatniki, pp. 1-4.
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translation (probably made directly from the Greek, rather than from Slavonic).62 There is also an (unedited) Armenian version. 63 The first part of the narrative is a very strange account of the vivification of pagan cult statues in the temple of Hera in the Persian imperial palace and the appearance of a star on the head of the statue of Hera alias IITIYTJ as apresage of the Incarnation. The second part is an account of the Journey of the Magi 64 which indudes a description of the child Jesus and an account of the painting of a picture of the Mother and Child, accomplished in a non-miraculous fashion. The picture, we are told, was then deposited in a temple in Persia. No recent work, to my knowledge, has been devoted to this interesting but difficult text.
V. Infancy Gospels The so-called Infancy Gospel, attributed in late Greek manuscripts to the apostle Thomas, consists of astring of mirades performed by the child Jesus in the period between the flight to Egypt and the visit of Jesus at the age of twelve to the Temple. 65 A sampling of the stories found in the oldest recension of the text may be helpful. Jesus makes sparrows out of day on the Sabbath day and makes them co me alive. A child who disturbs the pools of water in which Jesus was playing is cursed by Jesus and immediately dies. Another boy who strikes Jesus accidentally is cursed by hirn and dies. Jesus is sent to school and puts the teacher to shame by demonstrating his superior knowledge. Jesus plays on a roof with other children; one of them falls down and dies. Jesus is accused of causing the mishap, but he revives the child who then 62
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Trans. M. GASTER, Die rumänische Version der Legende des Aphroditian, Byzantinischneugriechische Jahrbücher 14 (1937 - 38), pp. 119 -128. The text itself is unpublished, to my knowledge. BRATKE, p. 128 referring to BROSSET's catalogue of the manuscripts in Edchmiadzin. Only the Rumanian version provides the names of the Magi, Elemeleh, Elisur, Eliav, identified as Syriac and duly provided with etymologies (GASTER, op. cit., p. 125): Elemeleh = "the good will of God and His Kingdom"; Elisur = "deliverance of God and salvation"; Eliav = "God is my father and shelter." The three names, or reasonable approximations thereof, do occur in the OT, and equivalents are given in various onomastica in Greek, Latin, Syriac, Armenian and Slavonic (see F. WUTZ, Onomastica sacra, TU 41 [1914-15], p. 887 et alibi). The only unusual features of the interpretations here are the first alternative for Elemeleh as "the good will of God", and the second option for Eliav, God as "shelter". This text is not mentioned by B. M. METZGER, Names for the Nameless in the New Testament, in: Kyriakon. Festschrift Johannes Quasten, vol. I (Münster, 1970), pp. 79 - 85. Another item wh ich should be noted is the giving of the names of the horses of the Magi in the Irish "Leabhar Brecc': Dromann, Darii, Madian and Effoa (translation in M. R. JAMES, Latin Infancy Gospels [Cambridge, 1927], p. 118). For Irish material on the Magi see also R. E. McNALLY, The Three Holy Kings in Early Irish Latin Writing, in: Kyriakon, vol. 11 (Münster, 1970), pp. 667 - 90. H - S, pp. 388 - 399.
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exonerates hirn of the deed. Jesus brings horne water to Mary in his cloak when his pitcher breaks. Jesus helps Joseph in plying his craft by stretching a piece of wood to the required length. Jesus heals Jacob, Joseph's son, of a deadly snakebite. Though the work clearly draws upon both oral and written material, its existence cannot be postulated with any confidence prior to the 5th century, i.e. the earliest feasible dating of Latin and Syriac manuscripts which contain it. The work is extant in both Syriac and Greek as weIl as in Georgian, Latin, Arabic (ineditum) and Church Slavonic 66 versions. It was subsequently incorporated, in elaborated forms, into Armenian, Arabic, Latin, Syriac and Ethiopic compilations. 67 Via the Latin versions, it penetrated into medieval western vernacular literature, in particular Celtic 68 and German. 69 One Coptic parchment fragment can perhaps be identified as coming from a recension of the Infancy Gospel;70 this epidose, the story of how Jesus first colored dark indiscriminately aIl the garments entrusted to hirn by a dyer, and then miraculously changed them to have the proper colors is of interest since it is also found in the Coptic Gnostic Gospel of Philip, though not in an cinfancy' context. 71 A variant of this story is found in one MS of the Ethiopic Miracles of Jesus, according to which Jesus first mixes and then separates out the red and the black ink in the inkhorn of his schoolmaster. 72 The episode wherein Jesus carries water horne in his cloak is also of particular interest
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There is arecent book-Iength study of this material, including an eclectic translation based on several published MSS, by A. DE SANTOS OTERO, Das kirchenslavische Evangelium des Thomas (Berlin, 1967). For a trenchant critique of DE SANTOS' philological modus operand; see H. G. LUNT's review of the book in: The Slavic and East European Journal 12 (1968), pp. 488 - 90 as weIl as the same author's article 'On the Apocryphal Gospel of Thomas', in: Proceedings of the Macedonian Academy of Sciences and Arts (Skopje, 1970), pp. 99 -105. For a detailed, but by no means complete survey of the pertinent textual material see my article, The lnfancy Gospel of Thomas: A Study of the Textual and Literary Probkms, NovTest 13 (1971), pp. 46 - 80. Ed. J. CARNEY, Two Old Irish Poems, Eriu 18 (1958), pp. 10 - 27 and in the same author's: The Poems of Blathmac Son of Cu Brettan, together with the Irish Gospel of Thomas and a Poem on the Virgin Mary (Dublin, 1954), pp. 90-105 (text) and pp. 153 - 64 (notes). See further M. McNAMARA, Notes in the lrish Gospel of Thomas, lrish Theological Review 38 (1971), pp. 42-66, and McNAMARA, Apocrypha, pp. 52-53. See A. MAssER, Bibel, Apokryphen und Legenden. Geburt und Kindheit Jesu in der religiösen Epik des deutschen Mittelalters (Berlin, 1969), pp. 284 - 304. See also H. FROMM and K. GRUBMÜLLER, Konrad von Fussesbrunnen, Die Kindheit Jesu, Kritische Ausgabe (Berlin, 1973). On pertinent material in late medieval Danish
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because a like miracle is attributed to the child Ezra in Babyion, in an apocryphon which, though only extant in Arabic 73 and Coptic,74 may weIl be of J ewish origin. 75 The direction of borrowing is not clear, and one of course should not exclude the possibly independent utilization of a common motif in the two apocrypha. As far as philological study of the Infancy Gospel material is concerned, a surge of recent interest can be reported. A very old Latin palimpsest fragment (5th cent.), already known to TISCHENDORF, has been published recently; 76 a preliminary study of the Ethiopic material has been made,77 and a collaborative critical edition of all the versions of the text is in progress. 78 Relatively little has as yet been done to elucidate the affinities of the miracle stories to oriental lore. 79 The Infancy Gospel proper was, as we have noted, incorporated in several weIl-known later compilations, in particular in the so-called Arabic Infaricy Gospel, which includes the story of the adventures of the Holy Family in Egypt. 80 This work for the most part consists of miracles effected by me ans of contact with the infant Jesus or objects associated with Jesus: a possessed child is exorcized by having one of Jesus' swaddling-clothes placed on his head; a leprous girl is cured of the disease by washing with the bath-water of Jesus; a bewitched mule regains his original human shape when the child Jesus is placed on his back. The events of the Flight to Egypt are recounted also in a less wellknown independent apocryphon called the Vision of Theophilus. The narrative material is embedded in a homily attributed to the patriarch Theophilus of
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Ed. A. MINGANA, A Jeremiah Apocryphon, Woodbrooke Studies, vol. I (Cambridge, 1927), pp. 177 -178; also ed. L. LEROY and P. DIB, Un apocryphe carchouni sur la captivite de Babylone, ROC 16 (1911), p. 147. Ed. K. H. KUHN, A Coptic Jeremiah Apocryphon. Mus 83 (1970), p. 310. It is noteworthy that exactly for the Ezra episode A. MARMORSTEIN cannot find rabbinic parallels, and hence regards it as "für unsere Ohren etwas befremdend" (Die Quellen des neuen Jeremiah Apokryphons, ZNW 27 [1928), p. 337). G. PHILIPPART, Fragments palimpsestes latins du Vindobonensis 563 (Ve siede?): Evangiles (S. Matthieu, Thomas, Nicodeme), AB 90 (1972), pp. 406 - 408. V. ARRAS and L. VAN ROMPAY, Les manuscrits ethiopiens des "Mirades de Jesus' (comprenant l'evangile apocryphe de Jean et l'evangile de l'enfance selon Thomas l'Israelite), AB 93 (1975), pp. 133 -146. See J. NORET, Pour une edition de l'evangile de l'enfance selon Thomas, AB 90 (1972), p.412. See E. COSQUIN, Un episode d'un evangile syriaque et les contes de l'Inde. Le serpent ingrat. - L'enfant roi et juge, Revue biblique 28 (1919), pp. 136 -157; B. McNEILL, Jesus and the Alphabet, JTS n.s. 27 (1976), pp. 126 -128. In this connection one should also note the presence of legends of the mirades of the child Jesus, only in part traceable to the old literary tradition, in European folklore. See O. DÄHNHARDT, Natursagen, pp. 71- 81. Ed. THILO, Codex apocryphus, pp. 65 -158; on the known MSS see GRAF, GCAL I, pp. 225 -26.
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Alexandria (died 412). The Arabic text 81 (which depends on a lost Coptic original 82) was translated into Syriac 83 as well as Ethiopic. 84 Noteworthy in the story are the episodes of the spoilation of the Holy Family and Salome of all their garments by two thieves, and the commando action by ten picked soldiers sent by Herod to have them captured in Egypt and brought back to Judaea for execution. This wicked enterprise is, however, frustrated through advance warning brought by a relative of Joseph called Moses! There is other special legendary material of interest in this work, which deserves attention despite its apparent late date of redaction and its clear attempt to authenticate a medieval place of pilgrimage.
VI . Passion Gospels There are no extant gospels which are restricted to the period of the public ministry of Jesus. To be sure, the baptism of Jesus has captured the imagination of Christians, and there are many accounts which embroider this event with mythic imagery.85 One should also note an extended dialogue between Jesus and the devil, in the context of the Temptation, but which is not simply an expansion of the threefold structure of the canonical narratives.
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Ed. and tr. M. GUIDI, La Omelia di Teofilo di Alessandria sul Monte Coscam neHe letterature orientali, Rendiconti della reale Accademia dei Lincei, classe di scienze morali, storiche e filologiche, sero VI, vol. 25 (1917), pp. 441-446 and Rendiconti ... vol. 30 (1921), pp. 217-37,274-315. There are (unpublished) fragments of a Coptic text of the homily in the Bibliotheque Nationale according to W. E. CRUM and H. I. BELL, Wadi Sarga (Copenhagen, 1922), p. 7, note 2. Ed. M. GUIDI, La Omelia di Teofilo ... , Rendiconti ... , vol26 (1917), pp. 391-440; also edited, without the knowledge of GUIDI'S work, by A. MINGANA, Vision of Theophilus, Woodbrooke Studies, vol. III (Cambridge, 1931), pp. 1- 92. It is quite certain that the Syriac is translated from Arabic, an unusual phenomenon. See MINGANA, op. cit., pp. 4-6 and GUIDI, op. cit., p. 387. For a convenient summary of the Syriac text as found in Borg. 128 see F. NAu, La version syriaque de la vision de Theophile sur le sejour de la Vierge en Egypte, ROC 15 (1910), pp. 125 -32. Ed. C. CONTE ROSSINI, 11 discorso su Monte Coscam attribuito a Teofilo d'Alessandria nella versione etiopica, Rendiconti ... vol. 21 (1912), pp. 395 -471. The Ethiopic translation was, as could be expected, made from the Arabic, around the middle of the 14th century. A short version of the homily was incorporated in the Ethiopic collection of the Miracles of Mary, Ta'amra Maryam (ed. E. A. W. BUDGE, The Miracles of the Blessed Mary ... [London, 1900], eh. XXXV, pp. 111-131). Cf. C. CERULLI, 11 libro etiopico dei miracoli di Maria (Rome, 1943), pp. 206 - 208. See in particular A. JACOBY, Ein bisher unbeachteter apokrypher Bericht über die Taufe Jesu (Strass burg, 1902); BAUER, Leben Jesu, pp. 110-141; F. OHRT, Die ältesten Sagen über Christi Taufe und Christi Tod in religionsgeschichtlichem Lichte (Copenhagen, 1938), pp. 186 - 220.
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The work is extant in Greek and Church Slavonic. 86 Of some interest is the fact that Satan has a docetic Christology, so to speak, and accuses Jesus of being merely "a phantom born of a woman."87 One cannot point to apocryphal miracle collections analogous to the hypothetical miracle sources often assumed by scholars to underlie the canonical gospels. By contrast thel'e are several apocryphal works which relate the events surrounding the passion and the resurrection of Jesus. The oldest and in many ways most interesting is the weIl-known Gospel of Peter;88 it is extant only in one 8th - 9th cent. Greek manuscript which was copied from a model mutilated at the beginning; thus there is no way of judging how much of the narrative is missing prior to the account of the condemnation of Jesus wh ich now opens the work. Some features of the narrative significantly diverge from the canonical tradition. The role of Herod is emphasized at the expense of Pilate's. The Jews, not Roman soldiers, mock Jesus and put hirn to death. Jesus' cry of dereliction is given in a peculiar form: "My power, [my] power, you have forsaken me!" When Jesus' body is taken down from the cross and laid on the ground, the earth trembles. The resurrection takes place in the full sight of both Romans and Jews. Three men of gigantic stature co me out of the tomb, two of them sustaining the third, with the cross following behind. Then still another man descends from heaven and enters the open sepulcher. The text closes with the visit of the women to the tomb and a mutilated account of apparently the first resurrection apperance to the disciples. There is a new edition, accompanied by an extensive commentary, of the PE; 89 the commentary rightly discards the arbitrary opposition of canonical verity and apocryphal forgery which vitiates the magisterial study of LEON VAGANA Y. 90 Of interest are the proposed localization of the work in Asia Minor, and indications of contacts with Johannine theology.91 Another major new study of the PE92 confirms its independence vis-a-vis the written canonical gospels; rather it depends on the same catechetical tradition from which the redactors of the canonical gospels drew. 93 The study makes very plausible the docetic nature of the
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Ed. VASSILIEV, Anecdota, pp. 4-10; TICHONRAVOV, Pamjatniki, pp. 282-88. The Greek and Slavonic texts are reprinted and translated respectively, in: R. P. CASEY - R. W. THOMSON, A Dialogue between Christ and the Devil, JTS n.s. 6 (1955), pp. 49-65. cru <pav't"acrlla ö BK yuvatKo<; BYEVVit9T\<; (ed. CASEY- THOMSON, p. 54, line 3). H-S, pp. 179-87. . M. G. MARA, Evangile de Pierre, Introduction, texte critique, traduction, commentaire et index (Sources chretiennes, no. 201, Paris, 1973). L'Evangile de Pierre (Paris, 1930). MARA, op. cit., pp. 215 - 218. J. DENKER, Die theologiegeschichtliche Stellung des Petrusevangeliums. Ein Beitrag zur Frühgeschichte des Doketismus (Bern - Frankfurt, 1975). Op.cit., pp. 31-57. Op. cit., pp. 93 -125.
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cogency, for the Jewish-Christian character of the work. 95 The primltIVe nature of the resurrection account in the PE has been plausibly argued for in still another recent study.96 The other major passion gospel is the first part of the Gospel of Nicodemus, the Acta Pilati (AP). 97 The trial of Jesus is recounted in much detail; noteworthy is the miracle of the Roman standards bowing down whenever Jesus enters the governor's audience hall. The Jewish accusations include the charge of the illegitimacy of Jesus' birth; this is refuted by witnesses who attested Joseph's paternity - no recourse is had to the idea of the miraculous birth! Several individuals who were healed by Jesus also testify. The description of the crucifixion and the resurrection is fairly routine; by contrast an extensive account is given of the cnon-canonicar appearance of Jesus to Joseph of Arimathia, and the witness of three Jews to the ascension of Jesus in Galilee. The AP were clearly composed in Greek; the claim made in the preface for a Hebrew original is merely a banal device to secure the appearance of antiquity and authenticity.98 Though there are several recensions of the work the interrelation of which is not yet clear,99 a terminus ante quem is the 5th century, the date of a Latin palimpsest fragment. 100 The complete text is extant in Latin,101 Church Slavonic,102 Armenian, 103 Georgian,104 Coptic,105
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Op. cit., pp. 78 - 92. N. WALTER, Eine vormatthäische Schilderung der Auferstehung Jesu, NTS 19 (1973), pp. 415 -429, esp. pp. 421-23. Greek and Latin versions edited in: TISCHENDORF, Evangelia, pp. 210 ff.; H - S, pp. 444-484. See W. SPEYER, Angebliche Übersetzungen des heidnischen und christlichen Altertums, Jahrbuch für Antike und Christentum 11/12 (1968 - 69), pp. 35 - 36. For a critique of previous work, see now G. C. O'CEALLAIGH, Dating the Commentaries of Nicodemus, HTR 56 (1963), pp. 21- 58. G. PHILIPPART, Fragments palimpsestes latins du Vindobonensis 563 (ve siede?): Evangile selon S. Matthieu, Evangile de l'Enfance selon Thomas, Evangile de Nicodeme, AB 90 (1972), pp. 391-411. E. A. LOWE opts for a fifth-century dating and Italian origin (Codices latini antiquiores, vol. 10 [Oxford, 1973], p. 14 [no. 1485]). O'CEALLAIGH'S rejection of TISCHENDORF'S 5th - 6th cent. dating of the palimpsest since the "text-type can date no earlier than the ninth century" (op. cit., p. 26) is thus invalidated on palaeographical grounds. For a handy editio minor, based on Cod. Einsidlensis 326, see H. C. KIM, The Gospel of Nicodemus: Gesta Salvatoris (Toronto, 1973). Ed. A. VAILLANT, L'evangile de Nicodeme. Texte slave et texte latin (Geneva-Paris, 1968). Rather interestingly the longer Slavic text is translated from Latin, and is of Slovene-Croatian provenance; the shorter Greek text, which lacks the descensus, is translated from Greek and shows Old Bulgarian characteristics. Ed. H. E. TAYE<;:I, Tangaran hajkakan hin ev nor dprutean~, vol. 11, Ankanon girk nor ktakarana~ (Venice, 1898), pp. 313 -345. Ed. I. A. JAVACHISVlLI, Sinis mt"is k"art"ul xelnacert
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and Syriac. 106 There is a fragment in Christian Palestinian Aramaic. 107 Via the Latin, the work is also found in medieval western vernacular literatures (Anglo-Saxon,108 Celtic,109 Middle English,l1O Old French,l1l and German 112 ). The second part of the Gospel of Nicodemus, an account of the Descensus ad inferos, does not directly concern us here but must be discussed together with other apocalyptic literature. In contrast to the editions and philological investigations just noted, no recent research on the more strictly theological aspects of this apocryphon can be signalled. Finally, the so-called Gospel of Gamaliel, a work affiliated to the late Pilate literature, must be noted. Fragments of the work exist in Coptic. l13 From Coptic it was translated into Arabic, and then in turn much of it was incorporated in a Marian homily of abishop Kyriakos. Many manuscripts of this Arabic text exist,l14 though only a few of them were utilized by A. MINGANA for his edition. 115 Sections which can be described as poetic cLamentations of the Virgin~ alternate with sections which are quite clearly taken
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Ed. I. RAHMANI, Apocrypha hypomnemata Domini notri s. Acta Pilati, in: Studia syriaca, fase. II (Mon te Libano, 1908). For the edition of a slightly different version of the beginning of the text in Ming. Syr. 639, a fragment dating from ca. 1200, see A. MINGANA, Catalogue of the Mingana Collection of Manuscripts, vol. III (Cambridge, 1939), pp. 79 - 85. Ming. Syr. 3 includes the so-called first preface of Ananias as a colophon (MINGANA, Catalogue ... vol. I [Cambridge, 1933], p. 8). Ed. F. SCHULTHESS, Christlich-palästinische Fragmente aus der Omajjaden-Moschee zu Damaskus, in: Abhandlungen der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, phil.-hist. Klasse, N.F. VIII, 3 (Bedin, 1905), pp. 134-136; the provenance of the text was only recently identified by S. BROCK, A Fragment of the Acta Pilati in Christian Palestinian Aramaic, JTS n.s. 22 (1971), pp. 157 -158. Ed. W. H. HULME, The Old English Version of the Gospel of Nicodemus, Publications of the Modern Language Association of America 13 (1898), pp. 457 - 542. For an editio minor see S. J. CRAWFORD, The" Gospel of Nicodemus (Edinburgh, 1927). See McNAMARA, Apocrypha, pp. 68 - 71. Ed. B. LIND STROM, A Late Middle English Version of the Gospel of Nicodemus, edited from British Museum MS Hadey 149 (Uppsala, 1974); ed. W. H. HULME, The Middle English Harrowing of Hell and Gospel of Nicodemus (London, 1907), pp. 22-106. Ed. A. E. FORD, L'evangile de Nicoderne. Les versions courtes en ancien fran'3=ais et en prose (Geneva, 1973). Partial edition by A. PIONTEK, Die Mittelhochdeutsche Übersetzung des NikodemusEvangeliums in der Augsburger Handschrift (Ms 3) und in der Münchener Handschrift (Cgm. 5018), (Greifswald, 1909). On medieval vernacular versions in general see R. P. WÜLCKER, Das Evangelium Nicodemi in der abendländischen Literatur (Paderborn, 1872). Ed. P. LACAU, Fragments d'apocryphes coptes (Cairo, 1904), pp. 13 - 22; ed. E. REVILLOUT PO 2 (1907), fragments 14-15 (pp. 169-174). For the recognition of the independent existence of this apocryphal gospel see A. BAUMSTARK in: Revue biblique 15 (1906), pp. 253 - 59, and F. HAASE, Literarkritische Untersuchungen zur orientalisch-apokryphen Evangelienliteratur (Leipzig, 1913), pp. 11- 22. See GRAF, GCAL I, p. 248. Lament of the Virgin, in: Woodbrooke Studies vol. 2 (Cambridge, 1928), pp. 163 - 240.
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from a different, narrative source, the Gospel of Gamaliel 116 proper. Those sections of the homily which can with assurance be attributed" to Gamaliel (who is presented as an eyewitness, and who speaks several times in the first person) are mostly concerned with depicting Pilate as bent on exposing the Jewish denial of the resurrection of Jesus, and with the miracles performed by the winding-sheets of Jesus, left behind in the empty tomb; in particular contact with the grave-clothes gives back his full sight to the one-eyed Roman centurion guarding the sepulcher, and then brings the good thief back to life! The work was composed probably in the 5th century or later, since it shows signs of dependence on the Acta Pilati; 117 but there is no indication at all that the 'Coptic text in turn depends on a lost Greek original. 118 üf those gospel fragments which cannot be assigned to any longer text, in this connection one should perhaps single out the story of Jesus' bringing a cock back to life at the Last Supper. We have the story in both Coptic 119 and in Ethiopic. 120 In the extant Coptic text the miracle is merely presented as apresage of the resurrection; in the longer Ethiopic account the bird, endowed with the gifts of speech and intelligence, is then sent out to spy on Judas. This part may come from an independent source, perhaps even western, as so much in the Ta'ämra Märyäm, since it occurs, without the mention of a prior miraculous resuscitation, in Maltese folklore. 121 The motif of the slain cock coming back to life is found, in the context of Judas' conversation with his wife, in one MS of the so-called recension B of the Acta Pilati proper.
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M.-A. VAN DEN OUDENRIJN, Gamaliel. Äthiopische Texte zur Pilatusliteratur (Frei burg [Switzerland], 1959), pp. 1- 83. However, as E. HAMMERSCHMIDT pointed out in his review of the book, the text has already been published in Ethiopia, as part of the lectionary book called
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Judas' resolve to commit suicide is strengthened by a marvel when his wife says that Jesus' resurrection is just as unlikely as that of the cock she was roasting, the bird immediately comes to life! 122
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. VII. 'Complete Apocryphal Gospels
Most of the foregoing documents do not riyal in scope the canonical gospels; of those which, with same assurance, we can assurne to have been Vitae Jesu, such as the several Jewish-Christian gospels and the Secret Gospel of Mark, we only have small fragments. Therefore it is of some interest to register those texts which, though late in their final red action, do tell the entire story, so to speak. The most interesting of these is the Arabic apocryphal Gospel of John, first edited in facsimile, with a Latin translation, by GIOVANNI GALBIATI, 123 from a manuscript in the Biblioteca Ambrosiana in Milan.124 The text was later made accessible also in a Swedish translation. 125 The existence of a second and more complete MS has now been indicated. 126 An Arabic fragment which seems to be taken from the same work had been edited several decades aga but met with little attention. 12? The text, with some likelihood was, as the colophon claims, composed in Syriac, or at least the author used Syriac sources. 128 The time of composition or final red action has tentatively been placed ca. 1000 -1050,129 though the use of older materials is quite apparent. 130 This Arabic apocryphon is more comprehensive and much longer than any of the canonical gospels. Its prefatory portion includes, inter alia, aversion
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Ed. TISCHENDORF, Evangelia, p. 290, from his MS C (Mare. gr. 11, 87 [saec. XV]). I. GALBIATI, Johannis evangelium apocryphum arabice ... (Milan, 1957). For an evaluation of this edition see the critique by Prof. O. LÖFGREN of Uppsala (who apparently was the first modern scholar to study the text and to recognize the interest it possesses), in: Orientalische Literaturzeitung 56 (1961), pp. 230 - 33. For a description of the MS, see now O. LÖFGREN and R. TRAIN I, Catalogue of the Arabic Manuscripts in the Biblioteca Ambrosiana, vol. I (Milan, 1975), pp. 9 -10. O. LÖFGREN, Det apokryfiska Johannesevangeliet, I. översättning frän den enda kända arabiska handskriften i Ambrosiana (Stockholm, 1967). Sinait. arab. 441, noted by M. VAN ESBROECK (AB 93 [1975], p. 135, note 1). Ed. W. S. WATSON, A Syriac-Arabic Narrative of the Miracles of Jesus, American Journal of Semitic Languages 16 (1899), pp. 37 -46. The MS dates from A.D. 1599. It is noteworthy that this Arabic text, like the Ethiopic cTa'amra Iyasus' is regularly divided into chapters, each numbered and entitled as a Miracle Cajah). LÖFGREN, Det apokryfiska Johannesevangeliet, pp. XVI - XVII. Op. cit., p. XXIII. Op. cit., pp. XVII - XX. See also O. LÖFGREN, Zur Charakteristik des apokryphen Johannesevangeliums, Orientalia Suecana 9 (1960), pp. 115 -126.
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of the creation and the fall of man; it has Protevangelium material and the encounter with robbers during the Flight to Egypt, though nothing from the Infancy Gospel proper; it has material from the Pilate cyde, as weIl as an Acts of the Apostles epilogue. But the bulk of the work is taken up with nature miracles worked by Jesus; though long disco urs es of an apocalyptic sort appear, characteristic sayings of Jesus, parables, macarisms and so forth, are notably absent. The emphasis is on painting a picture of Jesus who controls both animate and inanimate creation for the benefit and enlightenment of those willing to believe in hirn. Thus Jesus uses his wonderworking powers to recover the stolen oxen of one suppliant as weIl as the catch misappropriated from a poor fisherman of Tiberias; he dries up a field and produces an instant harvest, and rids Galilee and Judaea. of a recurrent plague of locusts. Of particular interest are the accounts of how Jesus makes the representation of the four creatures of Ezekiel's vision - depicted in the Temple - come alive, and how these in turn summon the patriarchs from their graves to testify to Jesus' divinity.131 This apocryphal gospel, on account of its completeness, would lend itself admirably to critical analysis, but relatively little has as yet been done along these lines. 132 This apocryphal Gospel of John, or a text very dose to it, was the Vorlage of the Ethiopic compilation called Ta'ämra 'Iyasüs, eThe Mirades of Jesus' .133 The work is extant in many manuscripts which represent several recensions, and, unlike its prototype, was quite dearly employed in a liturgical setting, being divided into lections. Of particular interest is the fact that a version of the Infancy Gospel was added to or interpolated in this text at a subsequent date. 134 The einfancy' material indudes some episodes which are poorly or not at all attested in other vers ions of the Infancy Gospel. 135 It
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Ch. 16 (ed. GALBIATI 49-56; trans., pp. 67-74). See, however, G. LINDESKOG, Kristologien i det apokryfiska Johannesevangeliet, Teologinens Aikukauskirja - Teologisk Tidskrift 73 (1968), pp. 249 - 62, and L. M. PERETTO, Cristo e la Vergine nel Vangelo arabo di Giovanni, Marianum 25 (1963), pp. 99 -138. Ineidentally, in view of the miracle stories colleeted in this work one must qualify H. KOESTER'S remark that "there is only one type of apoeryphal gospel that eontinues the genre of aretalogy: the infaney gospel" (in: J. M. ROBINSON - H. KOESTER, Trajeetories through Early Christianity [Philadelphia, 1971], p. 192). Ed. S. GREBAUT, Les Miracles de Jesus, PO 12 (1919), pp. 550-652; 14 (1920), pp. 767 - 844; 17 (1923), pp. 783 - 857. The edition breaks off with miracle no. 30 (Baptism and Temptation of Jesus) eorresponding to eh. 33 - 34 of the apoeryphal gospel of John; the work eomprises altogether 45 emiracles·. There is aresurne of the entire text available: S. GREBAUT, Apers;u sur les Miracles de Notre Seigneur, ROC 16 (1911), pp. 255 - 265, pp. 356 - 67; 21 (1918 -19), pp. 94 - 99. The whole text has been printed in Ethiopia, in the leetionary for Holy Week ealled eGebra l:,lernarnat' (see above, note 120). See V. ARRAS and L. VAN ROMPAY, Les rnanuserits ethiopiens des "Miracles de Jesus', (cornprenant l'evangile apoeryphe de Jean et l'Evangile de l'Enfanee selon Thomas l'Israelite), AB 93 (1975), pp. 133 -146. See ARRAS-VAN ROMPAY, op.eit., pp. 145-46.
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should be no ted that the work apparently utilizes an archaic gospel text affiliated to the Vetus Syra. 136 Another ecomplete~ gospel of some interest is a Georgian text, apparently translated from Armenian, and dating from the 12th or the 13th century. In addition to the canonical gospels, the author uses apocrypha such as the Protevangelium, the Acts of Pilate, and the correspondence of Jesus with Abgar. The work is extant in one late (19th cent.) MS in Oxford 137; the text has not yet' been edited, though it has been translated (unfortunately into Polish!) by an eminent Georgian scholar. 138 Into this category of ecomplete~ gospels falls a recently edited 13th cent. Arabic text, the larger part of which represents simply a recension of the already-known Arabic Infancy Gospel. But then the narrative is rounded out by abrief account of the baptism, public ministry, passion and resurrection of Jesus. 139 Finally one should note a Rumanian apocryphon of this same type. 140 Though in its present form it indubitably represents a late red action, it provides interesting details on the Adoration of the Magi 141 and depends on the famous Slavonic Josephus for its depiction of John the Baptist and Jesus. 142
VIII. Non-Christian
'Anti-Gospels~
For the sake of completeness one must mention first the Jewish material which pertains to Jesus. 143 In the Talmud one finds a nu mb er of incidental 136
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A. VÖÖBUS, Ta'amera Iyasus, Zeuge eines älteren äthiopischen Evangelientypus, Orientalia Christiana Periodica 17 (1951), pp. 462-67. For a description of the MS, see D. BARRE'IT, Catalogue of the Wardrop Collection and of Other Georgian Books and Manuscripts in the Bodleian Library (Oxford, 1973), p. 321. Ed. G. PERADZE, Nieznana Ewangelja Apokryficzna, pochodoz~ca z kol monofizyckich, EAllIL Rocznik 9 (1935), pp. 183 - 215, and French resume, pp. 215 -16. The work is noted, in an extremely cryptic fashion, as merdy "ein Apokryphon monophysitischen Inhalts" by TARCHNISVILI (GKGL, p. 349) but is described somewhat more fuHy by DE SANTOS (Evangelios, p. 25). M. E. PROVERA, 11 vangelo arabo deH'infanzia secondo il ms. Laurenziano Orientale (n.387) (Jerusalem, 1973). Trans. M. GASTER, apud R. EISLER, IH~OYL BA1:IAEYL OY BALIAEY~A~, vol. I (Religionswissenschaftliche Bibliothek, vol. IX, 1, Heidelberg, 1929), pp. 430-461. The names of the Magi (Elimeh, Elisur, Eliav) are the same as in the Rumanian version of the Aphroditianus legend (see above, note 64; Elimeh here is probably a lapsus calami for Elimeleh). The correspondences are pointed out by EISLER, for whom, of course, this borrowing was the reason why the account had interest. There is a fairly good section in HENNECKE'S Handbuch, by A. MEYER entitled "}esus, Jesu Jünger, und das Evangelium in Talmud und verwandten jüdischen Schriften' (pp. ANRW 11 25.5
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ostensible references to Jesus of Nazareth; these however are of limited value historicaIly, for various reasons.1 44 On the basis of the Talmudic texts, as well as some knowledge of both canonical and apocryphal data about Jesus, a Jewish anti-Christian life of Jesus, called the Toledoth Yeshu, was composed, at an undertermined date, but perhaps not later than the 6th century.145 There are recensions extant in both Hebrew 146 and Aramaic 147 and there are later vers ions in Judaeo-Persian 148, and Arabic 149 as weIl as Yiddish 150 and Ladino (Judaeo-Spanish).151 Some scholarly attention has been devoted in recent decades to this material, which includes both a Vita Jesu 152 and an Acts of the Apostles appendix, which, inter alia, presents Simon Cephas as a crypto-
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47 -71). Unfortunately in later editions of HENNECKE'S standard work this Jewish material is no longer included. For a sober and not overly detailed survey see M. GOLDSTEIN, Jesus in the Jewish Tradition (New York, 1950). A reliable collection of texts is provided by H. L. STRACK, Jesus, die Häretiker und die Christen nach den ältesten jüdischen Angaben (Leipzig, 1910); H. LAIBLE - G. DALMAN, Jesus Christ in the Talmud, Midrash, Zohar and the Liturgy of the Synagogue (Cambridge, 1893), is a similar anthology, with a particularly useful additional section eJesus in the liturgy of the synagogue' (pp. 21*-28*). A comprehensive and balanced study is J. Z. LAuTERBAcH's Jesus in the Talmud, in the same author's: Rabbinic Essays (Cincinnati, 1951), pp. 474 - 570. See also S. ZEITLIN, Jesus in Early Tannaitic Literature, in: Abhandlungen zur Erinnerung an Hirsch Perez Chajes (Wien, 1933), pp. 295 -308. One particular passage, b. Sanh. 107 b, has defied the ingenuity of investigators, who have offered several conflicting - and equally unconvincing - explanations (H. J. ZIMMELS, Jesus and Putting up a Brick: The Meaning of Nm"~t;, '1pr, The Jewish Quarterly Review 59 [1968-69], pp. 244-247; E. BAMMEL, Jesus and eSetting up a Brick', Zeitschri& für Religions- und Geistesgeschichte 20 [1968], pp. 364 - 67). The basic work is still S. KRAuss, Das Leben Jesu nach jüdischen Quellen (Berlin, 1902), in which several Hebrew texts are printed, and which provides detailed, though in places quite mistaken, analysis of various aspects of the material. For a text published by KRAUSS a&er the aforementioned major work see his: Une nouvelle recension hebraique du Toldot Yesu, REJ 103 (1938), pp. 65 - 90. The textual tradition is wild, and the adage tot codices tot textus unfortunately holds in this case. E. N. ADLER, Un fragment arameen du Toldot Yeschou, REJ 62 (1911), pp. 28-37; W. HORBURY, The Trial of Jesus in Jewish Tradition, in: E. BAMMEL (ed.), The Trial of Jesus: Cambridge Studies in Honor of C. F. D. Moule (Naperville, 1970), p. 121. Ineditum. See W. FISCHEL, Eine jüdisch-persische eToldoth Jeschu' -Handschrift, Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums 78 (1934), pp. 343 -50. The manuscript was written in the year 1844 and the translation itself, according to FISCHEL, is perhaps not much older. Ineditum. See E. BAMMEL in: NovTest 12 (1970), p. 226, note 2. Ed. E. BISCHOFF, Ein jüdisch-deutsches Leben Jesu. Tholdoth Jeschu ha-nozri (Leipzig, 1895). Ineditum; found in a 17th -18th cent. North African MS, with a colophon attributing the work to Yobanan ben Zakkay (L. FUKS and R. G. GUKs-MANSFELD, Hebraic and Judaic Manuscripts in Amsterdam Public Collections, vol. 11 [Leiden, 1975], pp. 231- 32. I owe this reference to my former student, Mr. BRAD S. HILL). See the series of articles by E. BAMMEL: Christian Origins in Jewish Tradition, NTS 13 (1966 - 67), pp. 317 - 35; Der Tod Jesu in einer eToledoth Yeschu' -Überlieferung, Annual of the Swedish Theological Institute 6 (1967 -68), pp. 124-31; What is Thy Name? NovTest 12 (1970), pp. 223 - 28, and the article by HORBURY cited in note 147.
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Jewish stylite saint. 153 One episode in this appendix clearly presupposes a Persian setting, and, rather intriguingly, betrays clear knowledge of monophysite legend about the death of the zealous 5th-century Nestorian propagandist, Bar~auma of Nisibis. 154 Abrief conspectus of the Vita ] esu proper found in one of the recensions (the Strassburg MS) may be instructive. The background to Jesus' illegitimate birth is described; Mary was seduced by a soldier called Ben Pandera. The child Jesus shows great impudence by appearing bareheaded and disputing the Law with teachers. The miracle-working powers of Jesus are ascribed to his having stolen the secret Name of God from the Temple. Jesus claims the messianic dignity and performs healings by me ans of the Name. Jesus is accused of sorcery by the Jews in the presence of queen Helena of Jerusalem. Jesus revives a dead man before the queen's eyes and is released. Next we encounter Jesus in Galilee; he performs the miracle of the vivification of the clay birds, and he makes a millstone float on water. Judas Iscariot, the champion of the Jewish cause, learns the Ineffable Name also. Jesus and Judas fly up to the sky and engage in aerial combat. Judas worsts Jesus; he is now powerless and -is taken into custody. He is, however, rescued by his dis ci pies who number several hundred. At the time of the passover Jesus and his followers return to Jerusalem. Jesus is arrested again, and is finally put to death. His body is hung up on a carob-tree, and then is buried. The body is taken away, and Jesus' ascension is claimed by the disciples on the basis of the empty tomb. But Jesus' body is then found in a garden, and is ignominiously dragged back to Jerusalem and is shown to queen Helena. In Mandaean sources, as it is weIl known, Jesus is also depicted in an unfavorable light; there are a number of interesting references to Jesus and his followers,155 but no connected Mandaean e anti-gospel' of the Toledoth Yeshu type exists. Lastly one should mention the Muslim sources. In Islam of course Jesus is regarded as a prophet, and there are a number of passages in the Qur'an which are concerned with Jesus and his mission. 156 In later Muslim literature
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The most recent study of this episode is J. H. GREENSTONE, Jewish Legends about Simon-Peter, Historia Judaica 12 (1950), pp. 89 -104. See also the useful summary in: A. EDERSHEIM, The Life and Times of Jesus the Messiah, vol. 11, 8th ed. (New York, 1897), pp. 788 - 90 (Appendix XVIII,
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also there are many references to words and deeds of Jesus. 157 Most of this material cannot be traced back any further than a vague, ~popular~ knowledge of Christianity in the 7th century; but it has been recently suggested by one scholar that material preserved by the 10th-century Muslim writer ~Abd alJabbär may reflect accurately a pre-Islamic Jewish-Christian gospel written in Syriac. 158 Such claims of antiquity have found little favor with other experts. 159 The material in question includes, inter alia, aversion of the passion story with some curious details: the mockery of Jesus include his being paraded on a donkey, and the cross is erected in a field of melons and vegetables. It seems that the Muslim polemicist draws upon standard Toledoth Yeshu materiaP60 as weIl as other Muslim sources. As far as Muslim ~anti-gospels~ are concerned, there is only one work which can be classified as such, the so-caIled Gospel of Barnabas. 161 This lengthy work (which has nothing to do with the lost apocryphal gospel by this name mentioned in some ancient catalogues) is extant in, and was probably composed in Italian. It was written by a convert to Islam, and the date of composition is perhaps not prior by much to that of the single MS (16th cent.)162. The narrative framework is clearly derived from the canonical
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in: H. A. R. GIBB and J. H. KRAMERS (eds.), Shorter Encyclopaedia of Islam (lthaca, 1965), pp. 168-170, 173-175. For a full collection of the material see M. ASIN ET PALACIOS, Logia et agrapha domini Jesu apud moslemicos scriptores, asceticos praesertim, usitata, PO 13 (1919), pp. 327-431, PO 19 (1920), pp. 528-624. This is not the place to investigate in detail the affinities of these texts, but it should be said that there is much material of interest, along with trite moralizations based on the canonical dicta. Thus in a 10th-cent. author, Ibn "Adf, referring to a 7th-cent. tradent, there is a curious expanded version of the encounter of Jesus and the teacher which is described in the Infancy Gospel; he re the child gives a theological exegesis of the meaning of the letters of the Arabic alphabet (op. cit., pp. 591- 92). S. PINES, The Jewish Christians of the Early Centuries of Christianity, according to a New Source (The Israel Academy of Sciences and Humanities, Proceedings, Vol. 11, no. 13, Jerusalem, 1966). A curious feature of the account is that the Christi ans are said to have possessed originally eighty gospels, which were gradually whittled down to four! (op. cit., p. 16). S. M. STERN, Quotations from Apocryphal Gospels in "Abd al-Jabbar, JTS n.s. 18 (1967), pp. 34- 57, and the same author's: "Abd al-Jabbar's Account of How Christ's Religion Was Falsified by the Adoption of Roman Customs, JTS n.s. 19 (1968), pp. 128 - 85, T. BAARDA, De vier evangelien volgens Abd al-Djabbar, Nederlands Theologisch Tijdschrift 28 (1974), pp. 215-238. E. BAMMEL, Excerpts from a New Gospel? NovTest 10 (1968), pp. 1-9. Ed. LONSDALE and LAURA RAGG, The Gospel of Barnabas, Edited and Translated from the Italian MS in the Imperial Library at Vienna (Oxford, 1907). On the 18th-cent. MS of the Spanish translation which was not accessible to the editors see now J. E. FLETCHER, The Spanish Gospel of Barnabas, NovTest 18 (1976), pp. 314-320. The work has been subjected to careful scholarly study, the results of which firmly dis courage extravagant expectations. See J. JOMIER, L'evangile selon Barnabe, Institut dominicain d'etudes orientales du Caire, MeIanges 6 (1959 - 61), pp. 137 - 226. See also J. SCHMID, Reallexikon für Antike und Christentum 1 (1950) cols. 1209 -1212, s. v.
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gospels, with some Muslim elements such as that Judas was crucified instead of Jesus. Ir has been argued recently that the work has an ancient <JudaeoChristian' substratum, 163 and that in one instance it may incorporate some very ancient Jewish tradition. 164 Though these suggestions have little cogency, more study certainly could be devoted to this curious text, which can perhaps claim the somewhat dubious honor of being the first modern gospel forgery!
IX. Conclusion
Recent work which represents the cutting edge, so to speak, of modern New Testament scholarship squarely recognizes that early Christian literature must be treated in its integrity, and that in any serious attempt to reconstruct the history of primitive Christianity the artificial limitation of the NT canon must be disregarded. 165 In particular it cannot be assumed that the various motives behind pseudepigraphy and outright forgery166 were operative in different ways in works which are found in the NT canon and in those outside of this canon. This is not to say, of course, that works which have early attestation and which clearly reflect pre-synoptic traditions such as the fragments of the Gospel of Peter or the Jewish-Christian gospels ought to be put on the same level as later compilations which, though detailed and picturesque, clearly presuppose a knowledge of the canonical gospels. In fact one must guard against an assumption that
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Barnabas, part III Barnabasevangelien. For a cautious discussion of the parallels with and the differences from the literary output of a 14th - 15th cent. Spanish convert to Islam, Anselmo Turmeda, who had an Italian education and wrote in that language, see M. DE EPALZA, Sobre un posible autor espanol del "Evangelo de Barnabe', AI-Andalus 28 (1963), pp. 479-91. L. CIRILLO, Un nuovo vangelo apocrifo: il vangelo di Barnaba, Rivista di storia e letteratura religiosa 2 (1975), pp. 408 -12. M. PHILONENKO, Une tradition essenienne dans 1'"Evangile de Barnabas', in: MeIanges d'histoire des religions offerts a Henri-Charles Puech (Paris, 1974), pp. 191- 95. See H. KOESTER, New Testament Introduction: A Critique of a Discipline, in: Christianity, Judaism and Other Greco-Roman Cults: Studies for Morton Smith at Sixty, vol. I, New Testament (Leiden, 1975), pp. 4-5. In this respect the rigid distinction between canonical and apocryphal material inaintained in PH. VIELHAUER'S: Geschichte der urchristlichen Literatur (Berlin - New York, 1975) represents, to my mind, an unfortunate retrogression. In the work which VIELHAUER'S is intended to replace, M. DIBELIUS by contrast classified apocryphal gospels and the "Fourth Gospel' together as constituting "die 'wilde' Überlieferung« (Geschichte der urchristlichen Literatur, 1926, augmented ed. by F. HAHN [München, 1975], pp. 47 ff.). For re cent surveys see B. M. METZGER, Literary Forgeries and Canonical Pseudepigrapha, JBL 91 (1972), pp. 1- 24 and W. SPEYER, Die literarische Fälschung im heidnischen und christlichen Altertum (München, 1971). See now also K. M. FISCHER, Anmerkungen zur Pseudepigraphie im Neuen Testament, NTS 23 (1976), pp. 76 - 81.
3996
STEPHEN GERO
traditions represent a distinct literary genre, and that one can make generalizations applicable to the genre on the basis of more or less random sampling. l67 So me of the material we have discussed clearly shows a long period of oral transmission, and is susceptible to form-critical methods; for other texts standard literary source analysis suffices. . Very fundamental work on all the gospel material wh ich has been noted here still needs to be done. Thus even a rather cursory examination of the textual evidence shows that the original or the oldest form of the Infancy Gospel is not represented by the late Greek recensions printed or translated in the standard }1andbooks. The dating of and earliest form of the passion story in the Acta Pilati are important issues still very much sub judice. For several of the documents where the preparation of a critical edition i s feasible (for instance the Armenian infancy gospel) one must still use antiqua ted and inadequate editions. Philological and history-of-religions commentaries, needed for seeing the material in proper perspective, are conspicuously lacking. 168 The dividends which a more intense study of the material will yield are, in this writer's opinion, many indeed. A broader basis will be provided for evaluating the function of the aretalogical element in the gospel genre, and for understanding the ·popular' character and the prevalent use of the device of anonymity and pseudonymity in early Christian literature. One hopes that the activity galvanized by the discovery and accelerating rate of publication of the Coptic texts from Nag Hammadi will in turn reawaken interest in some of the older apocryphal material, and will make its serious study, divorced from the sensationalism and amateurism which have plagued the field, more attractive and academically more respectable! 167
168
So E. P. SANDERS, The Tendencies of the Synoptic Tradition (Cambridge, 1969), pp. 258 -59, asserting a preference for direct discourse in Capocryphal' accounts, compared to the use of indirect discourse in the synoptic gospels. The only study, to my knowledge, specificaHy devoted to the grammatical features of the material here treated is G. GHEDINI, La lingua dei vangeli apocrifi greci, in: Studia dedicata aHa memoria di Paolo Ubaldi (Milan, 1937), pp. 443 -480.
Das Hebräer- und das Nazoräerevangelium von A. F.
J.
KLIJN, Groningen
Inhalt I. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11. Klemens von Alexandrien, Origenes und Didymus der Blinde . . . . .
3997 4000
111. Eusebius
4004
IV. Hieronymus
4008
V. Origenes in der lateinischen Übersetzung
4020
VI. eTo Ioudaikon' . . . . .
4021
VII. Mittelalterliche Quellen
4024
VIII. Datierung, Ursprung und Entwicklung. IX. Inhalt und Theologie
..........
4031 4032
I. Einleitung
Es ist heute unbestritten, daß von kirchlichen Schriftstellern mittelbar oder unmittelbar drei verschiedene judenchristliche Evangelien angeführt worden sind, nämlich das Hebräerevangelium (HE), das Nazoräerevangelium (NE) Abkürzungen: BZ.NF BZNW CC Cont. Mediaev. CCSL EThL EvTh FRLANT GCS HSem
Biblische Zeitschrift. Neue Folge Beiheft zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft Corpus Christianorum. Continuatio mediaevalis Corpus Christianorum. Series Latina Ephemerides Theologicae Lovanienses Evangelische Theologie Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testamehts Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte Horae Semiticae
3998
A. F. J. KLIJN
und das Ebionitenevangelium (EE).1 Das letztgenannte Evangelium wird nur von Epiphanius zitiert und wird in diesem Band in einem eigenen Beitrag behandelt (s. G. HowARD).2 Die Überlieferung der zwei anderen ist kompliziert, weil sie ständig miteinander verwechselt worden sind. Die Ursache dafür ist, daß, jedenfalls seit Hieronymus, angenommen wurde, daß es nur ein einziges judenchristliches Evangelium gegeben hatte. Dies wäre auf Hebräisch oder Aramäisch geschrieben, und seine Vorlage wäre das ursprünglich auf
MPG MPL MSR NHS NT NTS NT.S PS PTA RBen RevBibl SAB SBL SC SE ThWNT TRE TS TU TU.NF VAW.NR VigChr ZKG ZNW 1
2
MIGNE, Patrologia Graeca MIGNE, Patrologia Latina MeIanges de science religieuse N ag Hammadi Studies Novum Testamentum New Testament Studies Novum Testamentum. Supplement Patrologia Syriaca Papyrologische Texte und Abhandlungen Revue Benedictine Revue Biblique Sitzungs bericht der Königlichen Akademie der Wissenschaften Berlin Society of biblical Literature Sources chretiennes Sacris erudiri Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament Theologische Realenzyklopädie Theological Studies Texte und Untersuchungen Texte und Untersuchungen. Neue Folge Verhandelingen der koninklijke Akademie van Wetenschappen Amsterdam. Afdeeling letterkunde. Nieuwe Reeks Vigiliae Christianae Zeitschrift für Kirchengeschichte Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft
Besonders von H. WAITZ, Neue Untersuchungen über die sogen. Judenchristlichen Evangelien, ZNW 36 (1937), S. 60 - 81. In Einzelheiten gibt es jedoch Unterschiede zwischen ihm und den heutigen Forschern. Hier folgt eine Übersicht der wichtigsten Literatur: TH. ZAHN, Geschichte des neutest. Kanons 11/2, Erlangen - Leipzig 1892, S.642-742; E. PREUSCHEN, Antilegomena, Gießen 1905, S. 3 -12; M. R. JAMES, The Apocryphal New Testament, Oxford 1924 (19669 ), S. 1-10; E. KLosTERMANN, Apocryphae 11: Evangelien, Berlin 1929\ S.4 -15; A. DE SANTOS OTERO, Los Evangelios Apocrifos, Madrid 1946, S. 32 - 57; W. MICHAELIS, Die apokryphen Schriften zum Neuen Testament, Bremen 1956 (1958 2 , 19623 ), S.112-113; E. HENNECKE- W. SCHNEEMELCHER, Neutestamentliche Apokryphen I, Tübingen 1959, S. 75 -108 (P. VIELHAUER); L. MORALDI, Apocrifi del Nuovo Testamento I, Torino 1971, S. 355 - 361 und 371- 385; M. ERBETTA, Gli Apocrifi del Nuovo Testamento. Vangeli ... , Marietta 1975, S.111-136; siehe auch: Synopsis Quattuor Evangeliorum, ed. K. ALAND, Stuttgart 1963 ff., S. 584 ff. und R. McL. WILSON, Apokryphen 11, in: TRE 3 (1978), S. 316 -362, bes. S. 327 -330,357 -362 (Lit.). The Gospel of the Ebionites, unten S. 4034 - 4053.
HEBRÄER- UND NAZORÄEREVANGELIUM
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Hebräisch geschriebene Matthäusevangelium gewesen. 3 Trotzdem wurde das vorausgesetzte Evangelium unter mehreren Namen zitiert. Die Verwirrung wird um so größer, als Schriftsteller aus ihren Vorlagen Zitate übernehmen und diese mit ihren eigenen Namen oder ihren persönlichen Auffassungen in bezug auf die judenchristliche Evangelientradition einleiten. Es dauerte lange, ehe es gelang, diese verworrene Situation zu ergründen. Wie gesagt, werden heute zwei Evangelien unterschieden, nämlich das Hebräerund das Nazoräerevangelium. Das erste war in Ägypten bekannt und ist jedenfalls von Klemens, Origenes und Didymus dem Blinden zitiert worden. Das N azoräerevangelium wurde von der Sekte der N azoräer in Beröa benutzt, 4 außerdem wird es zitiert von Eusebius und Hieronymus und einem Unbekannten, von dem in einigen Handschriften der Evangelien Scholien erhalten sind, die es als eDas Jüdische' (Ta 'IououtKov) anführen. Nicht ausgeschlossen ist, daß auch andere Schriftsteller das Evangelium gekannt haben. Es ist ersichtlich, daß das N azoräerevangelium ziemlich beliebt war. Die Ursache hierfür liegt darin, daß man aus diesem, in aramäischer Sprache geschriebenen Evangelium, etwas über das Leben Jesu zu erfahren hoffte und daß es Auskunft über exegetische Probleme, besonders im Matthäusevangelium, geben sollte. Die Reihenfolge der behandelten Zitate. verlangt nach einer Erläuterung. Es ist unmöglich, sie von Anfang an nach ihrer Herkunft zu ordnen, weil nicht ohne weiteres klar ist, woher die Zitate stammen. Wir haben oben schon festgestellt, daß die Quellen selbst uns hier im Stich lassen, weil die altchristlichen Schriftsteller ihre persönlichen Meinungen gehabt haben. Hier ist im allgemeinen einer chronologischen Ordnung der Vorzug gegeben worden, obschon leider auch diese nicht ganz durchführbar ist, weil namentlich Eusebius in seiner eHistoria Ecclesiastica' ältere Überlieferungen benutzt. Ebenso erschien es angemessen, ein einzelnes Zitat in den Schriften Didymus des Blinden zusammen mit denen bei Klemens und Origenes zu behandeln, nicht nur, weil diese Schriftsteller geographisch zueinander gehören, sondern auch, weil sie offensichtlich alle aus demselben Evangelium schöpfen. Also sind wir zu folgender Einteilung gekommen: Zuerst die ältesten Schriftsteller, namentlich Klemens und Origenes, denen Didymus mit einem Zitat hinzugefügt ist. Als nächster erscheint Eusebius mit seinen älteren Überlieferungen und seinen eigenen Zitaten. Hieronymus folgt chronologisch mit seinen Zitaten, welche eine besondere Überprüfung fordern, weil er offensichtlich über Ursprung und Einteilung der judenchristlichen Evangelien keine klare
3
4
Siehe A. F. J. KUJN, Patristic Evidence for Jewish Christian and Aramaie Gospel Tradition, in: Text and Interpretation. Studies in the New Testament presented to M. Black, ed. E. BEST and R. McL. WILSON, Cambridge 1979, S.169-177, vgl. G. BARDY, Saint Jerome et l'Evangile selon les Hebreux, MSR 3 (1946), S. 5 - 36, S. 10: « Des fes premieres annees du IVe siecle des recits fegendaires circufaient dans I'Egfise au sujet de l'ceuvre primitive de Saint Matthieu ». Über die Nazaräer siehe A. F. J. KLIJN and G. J. REININK, Patristic Evidence for Jewish Christi an Sects (NT.S 36), Leiden 1973, S.44-52.
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A. F.
J.
KLIJN
Meinung gehabt hat. In der lateinischen Übersetzung des Matthäuskommentars des Origenes kommt ein Zitat vor, das wahrscheinlich vom Übersetzer in den Text eingetragen worden ist. Es ist unmöglich, den Text zu datieren, weil diese Übersetzung unbekannter Herkunft ist. Endlich folgen, wieder chronologisch, Randbemerkungen in einigen Handschriften des Neuen Testaments und Zitate in einigen mittelalterlichen Quellen. Ohne Zweifel hat diese Einteilung etwas Willkürliches, aber sie gibt die beste Garantie, daß keine voreiligen Rückschlüsse gezogen werden. Am Ende folgt die endgültige Zuteilung der Hinweise zu einem der zwei in Frage kommenden Evangelien, d. h. dem Hebräer- oder dem Nazoräerevangelium.
II. Klemens von Alexandrien, Origenes und Didymus der Blinde
Klemens von Alexandrien zitiert das Hebräerevangelium in seinen ·Stromateis', einmal mit und einmal ohne eine Angabe über seine Quelle. Bei Origenes begegnet uns die gleiche Vorgehensweise, nämlich ein Zitat mit und ein anderes ohne Hinweis auf seine Quelle. Wir setzen bei Klemens ein. Es handelt sich bei ihm um die folgenden zwei Stellen:
UKUV
tep KU8' eEßpuioue; EUUYYEAicp 6 8uuJ.ulcrue; ßUcrtAEUcrEt YEypU1ttUt Kui ßucrtAEucrue; UVU1tUncrEtUt,5
und parallel dazu: lcrov yap tOUtote; EKEiVU OUVUtat· ou 1tUUcrEtat 6 ~l1t&V, EIDe; liv EÜPlJ, Eupffiv OE 8uJ.Lß118ncrEtut, 8uJ.Lß118Eie; OE ßUcrtAEUcrEt, ßucrtAEucrue; OE E1tUVU1tUncrEtUt.6
Weitere Parallelstellen sind die folgenden: Papyrus
Oxyrhy~chus
654,5 - 9:
J.LTJ 1tUucrucr8ID 6 ~l1t[&V tOU ~l1tEiv EIDe; liv] EÜplJ Kui ÖtUV EÜplJ [8uJ.Lß118ntEtut Kui 8uJ.L]ß118Eie; ßUcrtAEUcrEt, Ku[i ßucrtAEucrue; UVU1tU]ncrEtut,7
und Thomasevangelium 2,80,14-15: ,,]esus sprach: Nicht soll aufhören der, welcher sucht, zu suchen, bis er findet, und wenn er findet, wird er verwirrt sein, und wenn er verwirrt ist, wird er sich wundern und wird herrschen über das All".8
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6
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Klemens von Alexandrien, strom. 11 9, 45,S, ed. O. STÄHLlN, in: GCS, Clemens Alexandrinus 11, S. 137, in den Jahren 202/215. Klemens von Alexandrien, strom. V 14,96,3, ed. O. STÄHLlN, S.389, in den Jahren 2021 215. Papyrus Oxyrhynchus 654, 5 - 9, ed. B. P. GRENFELL and A. S. HUNT, The Oxyrhynchus Papyri IV, London 1904, S. 4, Ende 3. Jahrh. ed. A. GUILLAUMONT u. a., Leiden 1959, S.3, Anf. 2. Jahrh.
HEBRÄER- UND NAZORÄEREVANGELIUM
4001
Klemens zitiert die Stelle also zweimal, das erste Mal unvollständig mit einem Hinweis auf die Quelle, das zweite Mal vollständiger ohne Quellenangabe. Wir können die erste Stelle aus der zweiten ergänzen. Es bestehen aber einige Varianten. Das erste Mal lesen wir 8aul.J.(i~0l und das zweite Mal 8aJlßtOl. Weil im Kontext der ersten Stelle das Wort 8aUJla~0l diskutiert wird,9 dürfte 8aJlßtOl die' ursprüngliche Lesung sein. Die Wörter E1taVa1ta11crE"Cat und ava1tailcrE"Cat sind Äquivalente, da aber der Papyrus Oxyrhynchus aVa1tailcrE"Cat benutzt, ist dieses Wort zu bevorzugen. Der Papyrus weicht also in einigen Kleinigkeiten von Klemens ab, stimmt aber im wesentlichen mit ihm überein. Das Thomasevangelium schließt mit der Wendung "und wird herrschen über das All", was sicher als Zusatz unter gnostischem Einfluß zu betrachten ist. lO Das Logion ist offenbar kunstvoll aufgebaut und endet mit einer Klimax. 11 Inhaltlich ähnelt es Stellen wie in den Thomasakten K. 136: Kat oI a~imc; JlE"CaAaJlßavovn:c; "Crov EKEl aya8rov ava1tauov"Cat Kat ava1taU6JlEVOl ßacrtAEuoucrtv 12
und im Buch von Thomas dem Kämpfer 145,2-14: "Denn wenn du kommst aus dem Leiden und den Leidenschaften des Körpers, wirst du Ruhe empfangen von dem Guten und du wirst herrschen mit dem König". 13 Die verschiedenen Elemente dieses Logions findet man überwiegend in jüdisch-hellenistischer Literatur wieder. Das "Suchen" und "Finden" ist aber schon im Alten und Neuen Testament ein festes Schema.1 4 Das "Wundern" über Gottes Welt oder Gottes Taten könnte man ebenfalls dem biblischen Sprachgebrauch zurechnen.15 Das "König werden" scheint typisch hellenistisch zu sein, man trifft es aber auch schon im Neuen Testament.1 6 Endlich ist zu bemerken, daß besonders das Motiv des "Ruhens" in jüdisch-hellenistischen und gnostischen Schriften einen Aufschwung erfahren hat. 1? Das Logion gehört offenbar zu der Gattung der Weisheitssprüche. Es trägt keinen dezidiert christlichen Charakter. Es ist klar, daß es sich hier um eine Offenbarung Christi handelt. 9
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Es handelt sich hier um Platon, Theaitetos 155d, siehe O. HOFIUS, Das koptische Thomasevangelium und die Oxyrhynchus-Papyri Nr.l,654 und 655, EvTh 20 (1960), S.21-42, bes. S. 27 - 28, Anm.30. Vgl. J. A. FITZMYER, The Oxyrhynchus Logoi of Jesus and the Coptic Gospel according to Thomas, TS 20 (1959), S. 505 - 560, bes. S. 516 - 518. Siehe H. LAUSBERG, Handbuch der literarischen Rhetorik §§ 256 - 258, München 19765 , S.84-85. ed. R. A. LIPSIUS - M. BONNET, Acta Apostolorum Apocrypha 1112, Darmstadt 1959, S.243, 9 -10. ed. J. D. TURNER, The Book of Thomas the Contender from codex 11 of the Cairo Gnostic Library from Nag Hammadi (SBL Dissertation Series 23), Missoula, Montana 1975, S.37 und 192. Vgl. Ex. 33,7, Deut. 4,29; 1. Chron. 16,10 u. 21,30; Ps. 14,2; 40,17 u. 105,3; Matth. 7,7/ Luk. 11,9. Matth. 8,27/Luk. 8,27; Matth. 9,33/Luk. 11,14; Matth. 15,31 u. 21,20; Luk. 2,18 u. 2,33, siehe BERTRAM, s. v. 8ciIlßOC; K'tA.., ThWNT 3 (1938), S. 3 - 7, bes. 6 - 7, und KITTEL, s. v. 8uUllU K'tA.., ibidem, S. 27 - 42. Vgl. Philon, quod omnis probus liber sit 41; post. Caini 128; sobr. 57; migr. 197 u. somn. 11 244; 1 Kor. 4,8 u. Apok. 5,10. Siehe J. HELDERMAN, Die Anapausis im <Evangelium Veritatis' (NHS 18), Leiden 1984.
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Origenes zitiert das Hebräerevangelium wie folgt: 'Euv 88 1tpocrtiitui n~ tO KU8' ·Eßpuiou~ EUUYYEAWV, Ev8u <J>l1crtv· »"Apn EAUßE /lE ft /lTttllP /lOU, to üywv 1tVEU/lU, )EV /lou Kui U1tTtVEYKE /lE d~ tO öpo~ to /lEYU 8ußrop< ... « 18
UUtO~ Ö
/lt~
crrotTtP trov tptX rov
Das Zitat kommt bei Origenes nochmals vor: Ei 8E n~ 1tUPU8EXEtat tO »lipn EAUßE /lE ft /lTttllP /lou, tO üywv 1tVEU/lU, Kui UVTtVEYKE /lE d~ tO öpo~ tO /lEYU tO 8ußrop« Kui tU E~ii~ ... 19 Dreimal begegnen wir der gleichen Stelle in den Werken des Hieronymus,20 der sie ohne Zweifel von Origenes entlehnt hat. Er beschränkt sich auf eine verkürzende Wiedergabe, weil er nur an der Beobachtung interessiert ist, daß der Heilige Geist hier weiblich ist. Die heiden Stellen bei Origenes sind geringfügig voneinander verschieden, insofern die erste das Wort U1tTtVEYKE, die zweite das Wort UVTtVEYKE verwendet. Vielleicht ist das zweite Wort unter dem Einfluß von Matth. 4,1: tOtE Ö 'Illcrou~ UVTtX811 zu erklären. Diese Annahme hängt aber mit davon ab, welche Begebenheit aus dem Leben Jesu im Hebräerevangelium ursprünglich gemeint war. Nach den kanonischen Evangelien käme entweder die Geschichte der Versuchung in der Wüste (vgl. Matth. 4,1-11/Mark. 1,12-13/Lukas 4,1-13) oder die von Jesu Verklärung (vgl. Matt. 17,1- 9/Mark. 9,2 -10/Lukas 9,28 -36) in Frage. In beiden Geschichten spielt ein Berg eine wichtige Rolle. 21 Weil im Gegensatz zur Verklärungsgeschichte hier keiner _der Jünger Jesu anwesend ist, könnte man die Versuchungsgeschichte bevorzugen~ Andererseits spielt sich nur eine der drei Versuchungen auf einem Berg ab und wird darüber hinaus in der kirchlichen Überlieferung der Berg Thabor meistens mit der Verklärung Jesu verbunden. 22 18
19
20
Origenes, Comm. in Johannem 11 12, ed. E. PREUSCHEN, in: GCS, Origenes IV, S.67, vor 228. Origenes, Horn. in Jeremiam XV 4, ed. E. KLosTERMANN, in: GCS, Origenes 111, S. 128, ca. 244. Hieronymus, Comment. in Micha 7,5 -7, ed. M. ADRIAEN, Comment. in Proph. Minores, in: CCSL LXXVI, S.513, ca. 394: ... credideritque euangelio, quod secundum Hebraeos
editum nuper transtulimus, in quo ex persona Saluatoris dicitur: Modo tulit me mater mea, sanctus Spiritus in uno capillorum meorum. Comment. in Esaiam 40,9 -11, ed. M. ADRIAEN, Comment. in Esiam Libri I - XI, in: CCSL LXXIII, S.459, etwa 408/410:
Sed in euangelio quod iuxta Hebraeos scriptum Nazaraei lectitant, Dominus loquitur: Modo me tulit mater mea, Spiritus sanctus, und Comment. in Hiezechielem 16,13, ed. F. GLORIE, Comment. in Hiezechielem Libri XIV, in: CCSL LXXV, S.168, etwa 410/414:
... in euangelio quoque quod Hebraeorum lectitant Nazaraei Saluator inducitur loquens: Modo me arripuit mater mea, Spiritus sanctus ... 21
22
Siehe H. J. KRAus, Die Kulttraditionen des Berges Thabor. Eine alttestamentliche Studie, in: Basileia. Walter Freytag zum 60. Geburtstag, ed. JAN HERME LINK und H. J. MARGULL, Stuttgart 1959 (1961 2 ), S. 177 -184 und CLEMENS Kopp, Die heiligen Stätten der Evangelien, Regensburg 1959, S. 299 - 306. Vgl. schon Origenes, Selecta in Ps. 88, in: MPG XII, Sp. 1548D: eußrop os EO''tt 'tO opOC; 'tfjc; rUA1AUiuC; Eq>' 00 IlEIlOpq>ffiSTJ XP10''tOC;.
HEBRÄER- UND NAZORÄEREVANGELIUM
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In der griechischen Übersetzung des Alten Testaments findet man zwei Parallelstellen. Die erste in Ez. 8,3 lautet: Kai E~EtEtvEV ÖJlOiffiJla XEtpO<; Kai aVEAaßEV JlE tTl<; KOpUq)'fj<; Jlou, Kai aVEAaßEV JlE 1tVEUJla avaATl<; e81lKEV autov E1taiVEtat. 25 Es handelt sich hier um eine Anspielung auf Luk. 5,27, wo der Name AEUiv vorkommt. Lukas folgt dabei Markus, der ebenso AEUiv schreibt. Matthäus dagegen hat diesen Namen in Ma88aio<; geändert. Didymus geht von Matthäus aus und nimmt wahr, daß Lukas Levi schreibt. Offensichtlich hat Didymus in einem dem Lukas bzw. Matthäus ähnlichen Kontext den Namen Matthias gefunden. Diesen Namen kennen wir aus Apg. 1,23, wo Matthias die Stelle des Verräters Judas im Zwölferkreis einnimmt. Die Verwechselung von Matthäus und Matthias ist nicht aufsehenerregend, weil beide Namen auf aramäischen Sprachgebrauch zurückgehen und in den griechischen Übersetzungen des Alten Testaments auf unterschiedliche Weisen wiedergegeben werden. 26 Hieraus folgt, daß diese Namensgebung einer semitischen Vorlage oder Tradition zuzuschreiben ist.
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Vgl. Philon, de ebr. 30, 'und auch Sir. 4,11 u. Luk. 7,35. Vgl. Aphraat, ed. I. PARISOT, in: PS I/l, Parisiis 1894, Demonstr. XVIII, Sp. 839 - 840. Didymus der Blinde, Comment. in Psalmos, ed. M. GRONEWOLD, Psalmenkommentar 111 (PTA 8), Bonn 1969, S. 184, 9 -10, im Jahre 398. Die Namen Ilaeeato~ und Ilaeeia~ sind Übersetzungen von i1~~T:I~, das weiter übersetzt wird mit Ila'teaeia~, Ila'teia~, Ila't'taeia~, Ilattaeia, Ilaeeaeia~ und Ilat'teta~, vgl. E. HATCH and H. A. REDPATH, A Concordance of the Septuagint, Supplement, Oxford 1879, S.109. Siehe S. BROCK, A new Testimonium to the
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IH. Eusebius
Zuerst sollen zwei Stellen aus seiner Kirchengeschichte behandelt werden, in denen Eusebius über das Hebräerevangelium in seiner Bezeugung zu älteren Schriftstellern spricht. 27 Die erste bezieht sich auf Hegesippus, die zweite auf Papias. Die erste Stelle lautet: EK "CE "Cou Kuff eEßpuiou<; EUUYYEAiou Kui "Cou :EUptUKOU Kui {8iOl<; EK "Cfi<; eEßpui80<; 8tUAEK"COU nva "Ci911crtV EJ,LepuivOlV E~ eEßpuiOlV euu"Cov 1tEmcr"CEuKEVal, Kui äAAU 8E m<; E~ 'Iou8utKfi<; aypaepou 1tupu86crEOl<; J,LVllJ,LOVEUEt. 28 An dieser Stelle geht es um zwei Evangelien. Das erste hat den Namen "nach den Hebräern" und das zweite war in syrischer oder aramäischer Sprache geschrieben. 29 Weiter wird hier gesagt, daß Hegesippus besonders aus dem Hebräischen zitierte. Daraus schließt Eusebius, daß er Jude war. Endlich besagt der Text, daß Hegesippus an weitere, der ungeschriebenen jüdischen Tradition entlehnte, Überlieferungen erinnert. Für uns ist hier nur wichtig, daß von zwei Evangelien gesprochen wird. Das eine trägt den Namen der Sprache, in der es verfaßt wurde, und das andere den der Benützer. Weil es Eusebius darauf ankommt mitzuteilen, daß Hegesippus des Hebräischen oder Aramäischen mächtig war, scheint es so, als ob das Evangelium "nach den Hebräern" in griechischer Sprache bekannt gewesen wäre. Diese Annahme findet ihre Bestätigung durch die oben wiedergegebenen Zitate von Klemens und Origenes. Die andere Stelle bei Eusebius findet man in einem Kapitel über Papias. Am Ende des 3. Buches sagt er EK"CESEt"Cal (scil. Papias) 8E Kui äAAllV tcr"Copiuv 1tEpi YUVUtKO<; E1ti 1tOAAUi<; UJ,LUp'tiUt<; 8tußAllSEicrll<; E1ti "COU Kupiou, ilv "Co KUS' eEßpuiou<; EUUYYEAtoV 1tEptEXEt.30 An dieser schwierigen Stelle wird das HE nicht wörtlich zitiert. Eusebius berichtet nur ganz allgem~in, daß im HE eine Erzählung über eine Frau mit vielen Sünden steht. Eusebius leitet seine Bemerkung ein mit den Worten: "Er erwähnt eine andere Geschichte über eine Frau ... ". Das Wort "andere" bezieht sich auf die 27
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Siehe außerdem Eusebius, hist. eccles. In 25,4 - 5, wo das Hebräerevangelium EV 'toi~ v6eot~ gerechnet wird, und In 27,1-6, wo er das Hebräerevangelium fälschlicherweise den Ebioniten zuschreibt. Eusebius, hist. eccles. IV 22,8. Hegesippus lebte in Palästina in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. M. BLACK, An Aramaic Approach to the Gospels and Acts, Oxford 19673 , S. 206, meint, daß es sich hier um die syrische Übersetzung des neuen Testaments handele, was aber auszuschließen ist. Eusebius, hist. eccles. In 39,17.
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vielen Geschichten, auf die Eusebius zuvor in diesem Kapitel aus Aoyimv KUptUKroV E~l1yi)crEme;31 von Papias hingewiesen hat (siehe 39,6.8.9.10.12.14 und 16). Sie hatten gemeinsam, daß diese Geschichten Eusebius und seinen Lesern offensichtlich unbekannt waren. ' In 39,17 handelt es sich um Geschichten, die auch aus anderen Quellen bekannt waren. Eusebius beginnt mit den folgenden Worten: "Er (scil. Papias) benutzt die Zeugnisse aus dem ersten Brief des Johannes und ebenso des Petrus, und er erwähnt eine andere Geschichte über eine Frau ... , die im Hebräerevangelium steht". Hier wird gemeinsam auf Geschichten hingewiesen, die offenbar teils in bekannten Schriften stehen, d. h. im' Neuen Testament, teils im Hebräerevangelium. Vielleicht, weil die letzte Geschichte nicht ganz neu ist, gibt Eusebius nur ihren Inhalt wieder, ohne sie wörtlich zu zitieren. Es bleiben dennoch zwei wichtige Fragen übrig: Um welche Geschichte handelt es sich, und woher wußte Eusebius, daß sie dem Hebräerevangelium entnommen war? Wir kennen zwei Begegnungen zwischen Jesus und einer Sünderin. Lukas 7,36 - 50 kann außer Betracht bleiben, weil es sich hier um eine Erzählung handelt, die Eusebius und seinen Lesern bekannt war und die er darum nicht besonders zu erwähnen brauchte. Die zweite Geschichte ist die in Joh. 7,53 - 8,11, die in dem Neuen Testament, das Eusebius und seine Leser benutzten, nicht vorkam. 32 Es ist aber fraglich, ob es sich dabei um Joh. 7,35 - 8,11 handelt, weil dort von einer Frau gesprochen wird, die nur eine Sünde, nämlich die des Ehebruchs, begangen hat. Wir finden aber zu Joh. 8,3 in den Handschriften D und 1071 die Lesart: äymcrtv OE oi YPUJlJlUtEie; Kui oi tO Jl1) TtJlUptllKEVat, AUßroV Ai80V 1tatcratm UUti)v. Kui ouoEie; Et6AJlllcrEV'
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Eusebius, hist. eccles. 111 39,16. Siehe U. H. J. KÖRTNER, Papias von Hierapolis. Ein Beitrag zur Geschichte des frühen Christentums (FRLANT 113), Göttingen 1983. Siehe U. BECKER, Jesus und die Ehebrecherin. Untersuchungen zur Text- und Überlieferungsgeschichte von Joh. 7,53 - 8,3 (BZNW 28), Berlin 1963, S.l1: "Nirgends, von den apostolischen Vätern bis hin zu den großen Auslegern des 12. Jh., wird die PE als ein Bestandteil der vier Evangelien auch nur andeutungsweise erwähnt." Siehe Didascalia Apostolorum in English, ed. M. DUNLOP GIBSON (HSem 2), London 1903, f.26b, S.39, und Didascalia et Constitutiones Apostolorum 11 24,3 ed. F. X. FUNK, vol. I, Paderbornae 1905, S.93.
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A. F. J. KLIJN E7ttcrt11craVtE~ EaUtOt~
Kai YVOVtE~, ön Kai autoi u1tEu8uvoi Eicriv ncrtv, OUK EtOAJ..lllcrav Kata1ttatcrat EKEtVllV. 34
Diese wichtige Stelle gibt vielleicht einige Auskünfte in bezug auf die Frage, ob es sich bei der im Hintergrund stehenden Stelle wirklich um Joh. 7,53 - 8,13 handelt. Erstens lesen wir, daß Didymus die Geschichte in mehreren Evangelien gefunden hat. Selbst wenn er darin auch das Johannesevangelium mit einschließt, dann hat er die Geschichte jedenfalls auch in anderen Evangelien angetroffen,35 die dann jedoch nur nicht-kanonische Evangelien sein können. Zweitens sehen wir, daß die Geschichte, die Didymus hier überliefert, in. Einzelheiten von der im Johannesevangelium verschieden ist. Wichtig ist insbesondere, daß nichts gesagt wird über die Art der Sünde. Dies bedeutet, daß die Fragestellung, ob Eusebius über Joh. 7,53 - 8,11 spricht oder nicht, falsch ist. Es hat mehrere Geschichten dieser Art gegeben. Ohne Zweifel hat Papias eine Version unserer Geschichte gekannt. Die nächste Frage ist, woher Eusebius wußte, daß die Geschichte dem Hebräerevangelium entnommen ist. Diese Frage stellt sich insofern, als nämlich allgemein angenommen wird, daß die Bemerkung der Herkunft der Geschichte aus dem HE von Eusebius selbst stammt und er an keiner anderen Stelle seiner Darstellung zu erkennen gibt, daß er den Inhalt dieses Evangeliums kennt. Daraus schließen wir, daß es sich hierbei um eine glückliche Annahme oder um zufällige Kenntnis handeln muß. Das ändert nichts an der Schlußfolgerung, daß im Hebräerevangelium vermutlich eine Geschichte über die Begegnung Jesu mit einer Sünderin gestanden hat. Es mag sein, daß Eusebius das Hebräerevangelium nicht selbst gekannt hat, andererseits spricht er in seiner "Theophaneia' über ein Evangelium, von dem er sagt, daß er es irgendwo gefunden habe und "das bekannt ist unter den Hebräisch sprechenden Juden". Hieraus gibt er zwei Zitate. 36 Das erste Zitat lautet: E1tEi Dt tÜ Ei~ ftJ..lUS -nKOV <EßpatKOt~ xapaKtllPcrtV EuaYYEAlOv tT)V U1tEtAT)V ou Kata tOD U1tOKpu",aVto~ E1tllYEv, uAAa Kata tOD ucrffitro~ E~llKOtO~. TpEi~ yap DOUAOU~ 1tEptEtxE. 'tüv J..ltv Kataq>ayovta tT)V ü1tap~tv tOD DEcr1tOtOU J..lEta 1topvmv Kai aUAlltpiDrov, tÜV Dt 1tOAAa1tAacruicravta tT)V Epyacriav, tÜV Dt KataKpu",aVta tÜ tUAaVtOv' Eha 'tÜV J..ltv U1toDEx811vat, tÜV Dt J..lEJ..lq>811vat 34
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J. KRAMER U. B. KREBBER, Didymos der Blinde. Kommentar zum Ecclesiastes IV 223,7 -13 (PTA 16), Bonn 1972, S.88. Im zitierten Text sind die von J. KRAMER U. B. KREBBER vorgeschlagen~n Verbesserungen des Textes aufgenommen. Siehe B. D. EHRMAN, Jesus and the Adulteres, NTS 34 (1988), S. 24-44. Die von J. KRAMER U. B. KREBBER gebotene Übersetzung, o. c., S. 89: "Wir finden z. B. in einigen Handschriften der Evangelien die folgende Geschichte ... ", ist fehlerhaft. Der syrische Text der
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J,10VOV 'tov öf: aUYKAEta8iivat ÖEaJ,1ID'tllPüp. 'E
Und das zweite: ~t< ~t< om t<~ ~6m:\ t<~:\ t
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Die Übersetzung lautet wie folgt: "Weiter lehrte er über die Seelenspaltungen, die kommen würden in den Häusern, wie wir irgend wo im Evangelium gefunden haben, das unter den hebräisch sprechenden Juden existiert und in dem gesagt wird: eIch wählte mir die Guten, die Guten, die mein Vater im Himmel mir gegeben hat'. "38 " Die zwei Zitate sind einem Evangelium in hebräischer Schrift und Sprache entnommen. Wir sind schon oben an einer Stelle über Hegesippus einem Evangelium in semitischer Sprache begegnet. Wir setzen voraus, daß es sich hierbei um dasselbe Evangelium handelt. Eusebius hat "nicht gesagt, wo er das Evangelium gefunden hat. Wir glauben, daß er diese Entdeckung in seinem Wohnort Cäsarea gemacht hat. Wir kommen auf diese Möglichkeit später zurück. Das erste Zitat ist nicht wörtlich von Eusebius übernommen worden. Er vergleicht nur den Inhalt des Gleichnisses von den Talenten mit einem Gleichnis, das im Evangelium ·"in hebräischer Sprache" überliefert wird. Der wichtigste Unterschied ist der, daß nicht der Mann, der sein Talent verborgen hat, bedroht wird, sondern der Mann, der verschwenderisch gelebt hat. Im folgenden berichtet Eusebius, was die drei Sklaven getan haben. Der erste hat das Gut seines Herrn hingebracht mit Huren und Flötenspielerinnen, der zweite hat das Gut vermehrt und der dritte hat es verborgen. Der Unterschied zu Matthäus ist deutlich. Bei Matthäus wird über die Wiederkunft Jesu gesprochen. Jederman soll vermehren, was er empfangen hat. Das bedeutet, daß das Gut nicht verborgen werden soll. In der von Eusebius gebotenen Version ist das Verbergen kein Verbrechen, sondern nur das verschwenderische Leben. " Wir können dies als "eine moralisierende Vergröberung"39 bezeichnen. Die zweite Stelle handelt wie Matth. 10,34 - 36/Lukas 12,51- 53 von den Spaltungen in den Familien. Hier sehen wir, daß die Ursache dieser Spaltungen darin zu suchen ist, daß ,,<;lie Guten" von Gott gegeben sind. 37
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Eusebius, Theophaneia, in: MPG XXIV, Sp. 685 - 688, ca. 323. Eusebius, Theophaneia syriaca IV 12, ed. SAMUEL LEE, London 1842, nach dem Jahre 323. Wir haben die bestehenden Übersetzungen geprüft und emendiert. " J. JEREMIAS, Die Gleichnisse Jesu, Göttingen 19543 , S.56. ANRW 11 25.5
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Es ist klar, daß sich diese Christen als auserwählt betrachten. Wir bekommen den Eindruck, daß es sich hier um eine kleine isolierte Gruppe handelt. Das Wort "gut" ist nicht unbekannt im Neuen Testament. SCHOEPS hat darauf hingewiesen, daß in Ps. Clemens, Horn. VIII 22,4 und XI 29,3 das Wort ganz allgemein für die "Christen" steht. 40 Beide Zitate scheinen auf eine bestimmte bzw. überschaubare Gruppe hinzuweisen. Das Talent darf begraben werden, und die Mitglieder sind die Erwählten. Bislang haben wir zwei Evangelien judenchristlichen Ursprungs gefunden. Der Inhalt des Hebräerevangeliums scheint nur durch ägyptische Schriftsteller bekannt gewesen zu sein. Daraus schließen wir, daß das Evangelium in Ägypten geschrieben und besonders in diesem Land benutzt worden ist. Das zweite Evangelium hat noch keinen Namen. Eusebius schreibt nicht mehr, als daß es in aramäischer Sprache abgefaßt war. Über den Inhalt kann noch zu wenig gesagt werden, weil bis jetzt nur sehr wenige Zitate bekannt sind. Es fällt auf, daß die zwei Zitate aus dem Hebräerevangelium keine wesentlichen Berührungspunkte mit Stellen im Neuen Testament haben. Dagegen sind die zwei Zitate des anderen, bislang unbekannten Evangeliums mit Stellen im Matthäusevangelium vergleichbar. Dies kann etwas über den Inhalt dieser Evangelien aussagen, aber es ist zu früh, endgültige Schlußfolgerungen zu ziehen.
IV. H ieronymus
Hieronymus gibt mehrere Zitate aus judenchristlichen Evangelien. Gewöhnlich führt er diese ein mit einer Mitteilung über ihre Quelle. Hier folgt eine Liste dieser Einleitungen: 383
epist. 20,5 ... Mattheus~ qui euangelium Hebraeo sermone conscrip... : ... osanna ... in Eph. 5,4 ...' in Hebraico ... Evangelio ... : ... laeti sitis ... in Micha 7,6 ... euangelio~ quod secundum Hebraeos editum nuper transtulimus ... : Modo tulit ... Auch in Origenes. 41 de vir. ill. II . .. euangelium quoque quod appellatur secundum Hebreos et a me nuper in graecum sermonem latinumque translatum est~ quo et Adamantius (d. h. Origenes) saepe utitur ... : ... iit ad Iacobum et apparuit ei ... de vir. ill. III Mattheus ... primus in ludea propter eos qui ex circumcisione crediderunt euangelium Christi hebreis litteris uerbissit~
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Siehe H. J. SCHOEPS, Theologie und Geschichte des Judenchristentums, Tübingen 1949, S. 280 - 281, vgl. Matth. 5,45; Luk. 22,10; Matth. 12,35/Luk. 6,45 usw. Origenes, Comment. in Johannem II 12, und Horn. in Jeremiam XV 4, siehe S. 4002.
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que conposuit; quod quis postea in graecum transtulerit~ non satis certum este Porro ipsum hebraicum habetur usque hodie in Caesariensi bibliotheca~ quam Pamphilus martyr studiosissime confecit. Mihi quoque a Nazareis qui in Veria (d. h. Beroia), urbe Syriae~ hoc volumine utuntur~ describendi facultas fuit. de vir. ill. XVI in qua (seil. Ignatius an die Smyrnäer) et de euangelio~ quod nuper a me translatum est ... : ... daemonium incorpörale ... in MattheutIl 2,5 ... in ipso Hebraico ... : ... Iudae ... in Mattheum 6,11 In euangelio quod appellatur secundum Hebraeos ... : ... maar ... ~ vgl. Tract. de Psalmo CXXXV: In hebraico evangelio secundum 'Matthaeum: ... crastinum ... in Mattheum 12,13 In Euangelio quo utuntur Nazareni et Hebionitae quod nuper in graecum de hebraeo sermone transtulimus et quod vocatur a plerisque Mathei authenticum ... : ... caementarius ... in Mattheum 23,25 in euangelio quo utuntur Nazareni ... : ... Barachiae ... in Mattheum 27,16 ... in euangelio quod scribitur iuxta Hebraeos ... : ... Barabbas ... in Mattheum 27,51 in euangelio cuius saepe facimus mentionem ... : . .. superliminare .. . in Es. 11,1-3 ... sed iuxta euangelium quod Hebraeo sermone conscriptum legunt Nazaraei: ... fons spiritus ... in Es. 40,9 -11 Sed et in euangelio quod iuxta Hebraeos scriptum Nazaraei lectitant ... : ... Modo me tulit ... , siehe Micha 7,6. in Es. prol. 65 ... iuxta euangelium~ quod Hebraeorum lectitant Nazaraei~ incorporale daemonium. in Hez. 16,13 ... in euangelio quoque quod Hebraeorum lectitant N azaraei ... : ... Modo me aripuit ... , siehe Micha 7,6 in Hez. 18,5 - 9 ... et in euangelio quod iuxta Hebraeos Nazaraei lege re consuerunt ... : ... spiritum contristauerit ... adv. Pelagium 111 2 Ex evangelio juxta Hebraeos. In Evangelio juxta Hebraeos~ quod Chaldaico quidem Syroque sermone~ sed Hebraicis litteris scriptum est~ quo utuntur usque hodie Nazareni~ secundum Apostolos~ sive ut plerique autumant juxta Mattheum~ quod et in Caesariensi habetur bibliotheca ... : ... eamus et baptizemur ab eo .. . Et in eodem volumine: ... Si peccaverit frater tuus .. .
Wir werden versuchen festzustellen, wieviele judenchristliche Evangelien Hieronymus gekannt hat. Erstens soll die Beziehung zu Origenes untersucht werden. Im Jahre 392 spricht Hieronymus über das "Evangelium nach den Hebräern", das "oftmals" von Origenes benutzt worden ist (de vir. ill. 11). Weiter finden wir eine Stelle, die auch von Origenes zitiert worden ist (in Micha 7,6 im Jahre 391: secundum Hebraeos; in Es. 40,9 -11 im Jahre 408/10: iuxta Hebraeos und in Hez. 16,13 im Jahre 410/5: quod Hebraeorum lectitantNazaraei). Die wesentliche Frage ist, ob Hieronymus hier von Origenes abhängt. 259*
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Zweitens ist es klar, daß Hieronymus immer nur von ein und demselben Evangelium spricht. Er hat ihm mehrere Namen gegeben, wie evangelium hebraeo sermone (epist. 20,5; in Es. 11,1- 3), in hebraico evangelio (in Eph. 5,40), in hebraico evangelio secundum Matthaeum (Tract. de Psalrrio CXXXV), quod secundum Hebraeos (in Micha 7,6, de vir. ill. II; in Matth. 6,11), quod iuxta Hebraeos (in Matth. 27,16; in Es. 40,9 -11 und adv. Pel. III2) und quod Hebraeorum (in Hez. 16,13). Drittens ist deutlich, daß Hieronymus vorausgesetzt hat, daß das Evangelium in hebräischer oder aramäischer Sprache geschrieben ist (epist. 20,5; de vir. ill. II und III; in Matth. 12,13; in Es 11,1- 3 und adv. Pel. III2) und daß ,dasselbe Evangelium dem Matthäusevangelium als ursprüngliche Vorlage diente (epist. 20,5; Tract. de Psalmo CXXXV; de vir ill. III; in Matth. 12,13 und adv. Pel. III 2). Endlich sagt Hieronymus, daß er es persönlich (de vir. ill. III) von den Nazoräern bekommen hat und daß es in der Bibliothek der Stadt Cäsarea vorhanden war (de vir. ill. III). Es wurde von ihm ins Lateinische (in Micha 7,5; de vir. ill. XVI und in Matth. 12,13), ins Griechische (de vir. ill. III), bzw. ins Lateinische und Griechische übersetzt (de vir. ill. II) oder einfach abgeschrieben (de vir. ill. III). Es ist unmöglich, diese Bemerkungen miteinander in Übereinstimmung zu bringen. Erstens wissen wir, daß Origenes kein Evangelium in hebräischer oder aramäischer Sprache gekannt hat (de vir. ill. II), sondern nur ein "Evangelium nach den Hebräern", das griechisch geschrieben war. Weiter ist es zwar wahrscheinlich, daß ein in hebräischer oder aramäischer Sprache abgefaßtes Evangelium in der Bibliothek von Cäsarea vorhanden war, gleichzeitig steht jedoch fest, daß es sich hierbei nicht um das griechische Hebräerevangelium handelt. Schließlich darf festgehalten werden, daß die Annahme einer ursprünglich hebräischen oder aramäischen Vorlage des Matthäusevangeliums ein unzutreffender Gedanke ist. Die verschiedenen Bemerkungen werden jedoch verständlicher, sobald wir annehmen, daß Hieronymus zwei Quellen benutzt hat. Die erste Quelle war Origenes. Aus seinen Schriften hat er mehrere Stellen des Hebräerevangeliums entnommen. Die zweite Quelle war das Nazoräerevangelium, das er von den Nazoräern bekommen und in der Bibliothek von Cäsarea gesehen hat. Trotz seiner Bemerkungen über seine Übersetzung des Nazoräerevangeliums vermuten wir, daß seine Kenntnis des Inhalts nur sehr beschränkt war. Sonst ist es nicht zu erklären, daß er das Hebräerevangelium mit dem Nazoräerevangelium verwechselte und daß er dies wiederum als Vorlage des Matthäusevangeliums ansah. Wir nehmen daher an, daß er nur dann und wann das Nazoräerevangelium nachgeschlagen hat. Das heißt, daß wir bei der Diskussion der Zitate in den Werken des Hieronymus berücksichtigen sollten, daß es sich hierbei um Stellen handelt, die zwei verschiedenen Quellen entnommen sind. Je und je werden wir uns zu fragen haben, welche dem einen und welche dem anderen Evangelium zuzuschreiben ist. 42 42
Vgl. M. J. LAGRANGE, L'Evangile selon les Hebreux, RevBibl 31 (1922), S. 161-181 u. 321- 349, S.343: « S'il est injuste de revoquer en doute qu'il ait eu une connaissance
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Wir geben die Zitate in chronologischer Reihenfolge: Hieronymus, in Eph. 5,4 ... ut in Hebraico quoque Evangelio legimus~ Dominum ad discipulos loquentem: Et nunquam~ inquit~ laeti sitis nisi cum fratrem vestrum videritis in charitate. 43 • Die Stelle erinnert an die in Matth. 5,24 geforderte Versöhnung mit seinem "Bruder". Den Gedanken, daß man sich freuen soll, finden wir in Matth. 5,12; Philipp. 2,18; 3,1 und 4,4 und auch Luk. 10,20. Der Ausdruck videritis in charitate fällt auf. Er kann mit Ö OE 'IllO"ou<; EllßAE'I'U<; ut'nep llYU1tllO"EV verglichen werden (Mark. 10,21), was in sys(c) übersetzt ist mit ~C\....L.a C7l....=l;"""" ~:\....a(7) h....M", , , ". "Dann sah Jesus ihn lieblich an".44 Ob es sich hierbei um ein Zitat aus dem Hebräerevangelium oder dem Nazoräerevangelium handelt, läßt sich nur bestimmen, nachdem wir Art und Inhalt dieser Evangelien kennengelernt haben. Hieronymus, de vir. ill. II: ... et euangelium quoque quod appellatur secundum Hebreos et a me nuper in graecum sermonem latinumque translatum est~ quo et Adamantius saepe utitur~ post resurrectionem Saluatoris refert: Dominus autem cum dedissit sindonem seruo sacerdotis ~ iit ad Iacobum et apparuit ei - iurauerit enim Iacobus se non comesurum panem ab illa hora qua biberat calicem Domini~ donec uideret eum resurgentem a dormientibus - rursumque post paululum: Adferte ~ ait Dominus~ mensam et panem. Statimque additur: Tulit panem et benedixit et fregit et dedit Iacobo Iusto et dixitei: Frater mi~ comede panem tuum~ quia resurrexit Filius hominis a dormientibus. 45 Diese Überlieferung war deshalb so beliebt, weil sie eine der wenigen ist, die Auskunft gibt über den Herrenbruder vor seiner Zeit als Bischof der Jerusalemer Gemeinde. Die Geschichte fipdet sich darüberhinaus in einer Anzahl von mittelalterlichen Quellen. 46 Diese brauchen uns hier nicht weiter
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serieuse de l'evangile des Nazareens~ on pourrait assurement se demander si une fois ou l'autre il n'a pas eite l'evangile selon les Hebreux d'apres une reminiseenee d'Origene ou d'un autre commentateur ... » und G. BARDY, Saint Jerome et l'Evangile selon les Hebreux, MSR 3 (1946), S. 5 -36, S.l1: (( Lorsqu'il affirme l'avoir vu Cl la bibliotheque de eesaree~ nous pouvons eroire qu'il n'a pas bien regarde », und S. 31: (( On peut, il est vrai~ admettre que saint }er6me a eonfondu deux ouvrages totalement differents: d'une part l'Evangile selon les Hebreux~ cite en Egypte par element et par Origene et redige en gree, et d'autre part I'Evangile hebreu, utilise par les Nazareens de Beree.» Hieronymus, in Ephes. 5,4, in: MPL XXVI, Sp. 552C/D, im Jahre 386/7. Vgl. auch Aphraat, Demonstr. XX, ed. I. PARISOT, in: PS 1/1, Sp.928, Saint Ephrem, Commentaire de l'Evangile concordant, XV 8, ed. L. LELOIR (Chester Beatty Monographs 8), Dublin 1963, S.144 und The Liege Diatessaron, ed. D. PLOOY, VAW. NR 31,4, 1935, S.347. Hieronymus, de viris illustribus 11, ed. C. A. BERNOUILLI, in: Sammlung ausgewählter kirchen- und dogmengeschichtlicher Quellenschriften 11, Freiburg i. Br. - Leipzig 1895 (Nachdr.: Frankfurt 1968), S. 7 - 8, im Jahre 392. Der Text wurde mittelbar oder unmittelbar übernommen von Ps.-Abdias, Historiae Apostolicae VIi, ed. J. A. FABRICIUS,' Codex Apocryphus Novi Testamenti, Hamburgi 1703, S.593, 6. Jahrh.; Gregorii episcopi Turonensis, Historiarum Libri Decem 122, ed.
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zu beschäftigen. Lediglich die Version ... cl
Hebraeos pro supersubstantiali pane maar
repperi~
quod dicitur crastimum 49 ,
vgl. Tractatus de Psalmo CXXXV: In hebraico euangelio secundum Mat-
thaeum ita habet: ·Panem nostrum crastinum da nobis hodie' hoc quem daturus es nobis in regno tuo~ da nobis hodie. 50
est~
panem
Hieronymus beschäftigt sich hier mit dem schwierigen Wort E1ttOUcrto<; (Matth. 6,11). Das Wort crastinus scheint weder die richtige Übersetzung noch
w. GIESEBRECHT u.
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48 49
50
R. BUCHNER, in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters 11, Darmstadt 1966, 19772 , S.38, 2. Hälfte des 6. Jahrh.; Sedulius Scotus, Collectanea in omnes B. Pauli Epistolas, In Epist. I ad Corinthios cap. XV, in: MPL CIII, Sp. 158A, 10. Jahrh., und Jacobus a Voragine, Legenda Aurea LXVII 1, ed. TH. GRAESSE, Osnabrück 1965 (Nachdruck; 18903 ), S.287, 13. Jahrh. Siehe MPL XXIII, Sp. 643 B - 644 A. Der Lesung dominus folgen A. REscH, Agrapha (TU.NF XV 3/4), Leipzig 1906, S.350, J. B. LIGHTFOOT, Saint Paul's Epistle to the Galatians, London 1884, S.274 und R. HANDMANN, Das Hebräer~Evangelium (TU V 3), Leipzig 1888, S. 77 - 83, sie wird aber verworfen von TH. ZAHN, Geschichte des neutestamentlichen Kanons 11, S. 700 - 701 und W. BAUER, Das Leben Jesu im Zeitalter der neutestamentlichen Apokryphen, Tübingen 1909, S.164. Siehe LIPSIUS - BONNET, Acta Apostolorum Apocrypha 11/2, S. 165, 18 -166,1. Hieronymus, in Mattheum 6,11. ed. D. HURST-M. ADRIAEN, Commentariorum in Mattheum Libri IV, in: CCSL LXXVII, S.37, im Jahre 398. Hieronymus, Tractatus de Psalmo CXXXV, ed. G. MORIN, Sancti Hieronymi presbyteri tractatus sivi homiliae, in: Analecta Maredsolana 11/2, Maredsoli 1897, S. 262 (= CCSL 78, S. 295) nach 392.
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der ursprüngliche Text zu sein. 51 Darum ist vielleicht der Begriff maar schon ein Versuch, das Wort zu übersetzen. Hieronymus, in· Mattheum 12,13: in euangelio quo utuntur Nazareni et Hebionitae quod nuper in graecum de hebraeo sermone transtulimus et quod uocatur a plerisque Mathei authenticum~ homo iste qui aridam habet manum caementarius scribitur~ istiusmodi uocibus auxilium precans: G.aementarius eram manibus uictum quaeritans, precor te Iesu ut mihi restituas sanitatem ne turpiter mendicem cibos. 52 Auch diese Stelle ist als Quelle besonderer Information von mittelalterlichen Schriftstellern benutzt worden. 53 Sie ist ein Vorbild paraphrasierender Erweiterung. Hieronymus, in Mattheum 23,35: In euangelio quo utuntur Nazareni pro filio Barachiae filium Ioiadae scriptum reperimus. 54 In Matth. 23,35 wird berichtet, daß Zacharias, der Sohn Barachias, im Tempel ermordet worden ist. Es handelt sich hierbei um den Namen des Propheten Zacharias, der, soweit uns bekannt, nicht umgebracht worden ist. Dagegen finden wir in 2. ehr. 24,20 - 21, daß Zacharias, der Sohn Jojadas, hingerichtet wurde. Wir schließen daraus, daß das Nazoräerevangelium eine einfache Verbesserung einer unverständlichen Stelle im Matthäusevangelium gibt. Hieronymus, in Mattheum 27,16: Iste (scil. Barabbas) in euangelio quod scribitur iuxta Hebraeos filius magistri eorum interpretatur ... 55 Die Stelle ist nicht ganz klar, aber sie will offenbar sagen, daß in dem judenchristlichen Evangelium nicht der Name Barabbas, sondern Barrabbas vorkommt. Es bleiben aber zwei Probleme. Der Name Barrabbas bedeutet nicht "Sohn ihres Lehrers" und ist auch überdies völlig unklar. Darum schließen wir, daß es sich um den Namen "Sohn unseres Lehrers" handelt, was im Syrischen ~; G und im Palästinensischen Aramäisch l~':l ent-
,:J
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Siehe G. STRECKER, Die Bergpredigt. Ein exegetischer Kommentar, Göttingen 1984, S. 121-123, und W. FOERSTER, s. v. E1ttOÖcrlO~, ThWNT 27 (1935), S. 587 - 595. Hieronymus, in Mattheum 12,13, ed. HURST - AORIAEN, S.90, im Jahre 398. Rabanus Maurus, Comment. in Mattheum, in: MPL CVII, Sp. 923B, erste Hälfte 9. Jahrh.; Pascasii Radberti Expositio in Matthaeo, ed. B. PAULUS, in: CC.Cont. Mediaev. LVI A, S.652, Mitte 9. Jahrh.; Zacharias Chrysopolitanus, In Unum ex quatuor liber secundus, in: MPL CLXXXVI, Sp. 220C, Anf. 12. Jahrh. Hieronymus, in Mattheum 23,35, ed. HURST-AoRIAEN, S.220, im Jahre 398, vgl. auch Pascasii Radberti Expositio in Matthaeo, ed. B. PAULUS, in: CC.Cont. Mediaev. LVI B; S.1137, Mitte 9. Jahrh., und Petrus Comestor, Historia Scholastica CXXXV, in: MPL CXCVIII, Sp. 1608D, Mitte 12. Jahrh. Hieronymus, in Mattheum 27,16, ed. HURST-AoRIAEN, S.365, im Jahre 398, vgl. auch Pascasii Radberti Expositio in Matthaeo, ed. B. PAULUS, in: CC.Cont. Mediaev. LVI B, S.1355, Mitte 9. Jahrh., und Zacharias Chrysopolitanus, In Unum ex quatuor liber secundus, in: MPL CLXXXVI, Sp. 570C.
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spricht. Das Schluß-n ist in Übereinstimmung mit dem Akkusativ Bapaßßiiv in Matth. 27,16.17.20; Mark. 15,11 und Luk. 2,18. 56 Vielleicht ist Barrabbas(n) eine Paronomasie aus Barabbas und bedeutet: "Sohn unseres Vaters", d. h. des Teufels. Dieser Name ist nur zu erklären in einer palästinensisch-aramäischen Umgebung, 57 wo das Nazoräerevangelium vielleicht auch geschrieben worden ist. Hieronymus, in Mattheum 27,51: Velum templi scissum est et omnia legis saeramenta quae prius tegebantur prodita sunt atque ad gentilium populum transierunt. In euangelio euius saepe facimus mentionem superliminare templi infinitae magnitudinis fractum esse atque divisum legimus. Iosephus quoque refert virtutes angelieas praesides quondam templi tune pariter eonclamasse: Transeamus ex his sedibus. 58 In Matth. 27,51 wird bezeugt, daß der Vorhang des Tempels von oben bis unten zerriß. Hieronymus dagegen überliefert, daß im Nazoräerevangelium berichtet wurde, es sei die Oberschwelle (der Türsturz) gebrochen. Das Wort superliminare soll verstanden werden aus Jes. 6,4: et eommota sunt superliminaria eardinum a voee clamantis et domus impleta est fumo. Diese Stelle wurde auf die Zerstörung des Tempels bezogen. 59 Es gab also zwei Traditionen. Die eine sprach vom zerrissenen Vorhang als Zeichen dafür, daß das Heil vom Tempel aus über die ganze Erde verbreitet wurde. Die andere über die Oberschwelle wurde auf die Zerstörung des Tempels bezogen. Es ist nicht zu beweisen, daß die eine Überlieferung aus der anderen hervorgegangen ist. Vielleicht handelt es sich um eine ursprünglich judenchristliche und eine ursprünglich heidenchristliche Tradition. Hieronymus, in Isaiam 11,1- 3: sed iuxta euangelium quod Hebraeo sermone eonseriptum legunt Nazaraei: Deseendet super eum omnis fons Spiritus Sancti. Dominus autem spiritus est~ et ubi spiritus Domini, ibi 56
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Vgl. schon Origenes, Suppl. ad Originis Exegetica, Scholia in Matthaeum, in: MPG XVII, Sp.308A: IIaAatoic; OE 1tavu aV'ttypa<potC; EV'tUXroV EÖpOV Kat autOV tOV Bapaßiiv 'IllO'OUV AEy6~EVOV. Und weiter: roc; yap EotKEV, 1tatpO)vu~ia fiv 'tOU A1JO''tOU Ö ßapaßßiic;, Ö1tEP EP~l1vEUEtat OtOaO'KaAou ut6c;. O'UV'tteE~EVOV oÖv tO tOU Bapa~ßiiv övo~a O'l1~aivEt UtOC; tOU OtOaO'KaAou ft~&v, vgl. ZAHN, Geschichte des neutestamentlichen Kanons, S. 699. Vgl. Hieronymus, Liber interpret. hebr. nom. 60,28 - 29, ed. P. DE LAGARDE, Onomastica Sacra, Göttingen 1887\ S. 93: Barrabban (Ms. B Barraban; F Barabbam und H Barabban) filium magistri eorum (Ms. B, jedoch FH nostri), syrum est, non hebraeum. Hieronymus, in Mattheum 27,51, ed. HURST-ADRIAEN, S.275, im Jahre 398, vgl. Hieronymus, epist. 120,82, ed. I. HILBERG in: CSEL LV, S.490, im Jahre 490: in euangelio
autem, quod Hebraicis litteris scriptum est, legimus non velum scissum, sed superliminare templi mirae magnitudinis conruisse; Petrus Comestor, Historia Scholastica CLXXVIII,
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in: MPL CXCVIII, Sp. 1633CB, Mitte 12. Jahrh., und Historia passionis Domini f.6sr, 14. Jahrh. Ich danke Herrn Prof. Dr. B. BISCHOFF, München, recht herzlich, daß er mir das Manuskript dieses Werkes zur Verfügung gestellt hat. Vgl. Hieronymus, Ep. ad Damasum XVIII A, ed. I. HILBERG, in: CSEL LIV, S. 86, wie auch die griechischen Exegeten, siehe A. F. J. KLIJN, Jerome, Isai'e 6 et l'Evangile des Nazoreens, VigChr 40 (1986), S. 245 - 250, bes. S.249, Anm.9.
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libertas ... Porro in euangelio~ cuius supra fecimus mentionem~ haec scripta reperimus: Factum est autem cum ascendisset Dominus de aqua~ descendit fons omnis Spiritus sancti, et requievit super eum, et dixit illi: Fili mi~ in omnibus prophetis expectabam te~ ut uenires~ et requiescerem in te. Tu es enim requies mea~ tu es filius meus primogenitus~ qui regnas in sempiternum. 60 Hierony'mus sagt, daß Jes. 11,2 mit der Taufe Christi erfüllt worden sei. Diese Taufe findet man berichtet in Matth. 3,16 -17 /Mark. 1,10 -l1/Luk. 3,21-22/Joh. 1,32-34. Es gibt mehrere Abweichungen zwischen dieser Stelle und denjenigen des Neuen Testaments. Hier wird nicht von der Erscheinung einer Taube gesprochen. Auch die Mitteilung über den geöffneten Himmel fehlt. Es handelt sich nicht um eine bath kol, sondern der Geist spricht. Es ist wichtig, daß hier vom fons omnis Spiritus sancti gesprochen wird. Das bedeutet, daß der Geist völlig mit Christus einsgeworden ist und nun ewig auf ihm bleibt. Der Gedanke ist aus der Weisheitstheologie zu erklären. 61 Christus wird zum endzeitlichen Propheten proklamiert. 62 Die Tatsache, daß er in alle Ewigkeit regiert, ist ein messianisches Prärogativ, was man zum Beispiel in Luk. 1,33 wiederfindet. Zusammenfassend könnte man sagen, daß die Stelle ein gutes Beispiel für judenchristliche Weisheitsgedanken darstellt. Hieronymus, Comment. in Hez. 18,5 - 9: et in euangelio quod iuxta Hebraeos Nazaraei legere consuerunt, inter maxima ponitur crimina: qui fratris sui spiritus contristauerit. 63 Hieronymus zitiert das judenchristliche Evangelium in bezug auf Ez. 18,7, wo die Wörter ;,).t" N' W"l:t, in der Übersetzung des Symmachus übersetzt worden sind mit ö·ouvitcrlJ. rias erinnert uns an das obige Zitat. 63a Weiter fragt man sich, ob es sich hierbei um den menschlichen Geist oder den Heiligen Geist handelt. Wir finden sowohl Ausdrücke wie 1tEpiAU1tO<; ecrnv ft 'l'Uxit J.Lou (Matth. 26,38/Mark 14,34, vgl. Ps. 42,6.12; 43,5) als auch Kai J.LT] AU1tE11:E 1:0 1tVEUJ.La 1:0 äytov (Eph. 4,30). Weil in der altchristlichen Literatur der
Hieronyrnus, in Esaiarn 11,1- 3, ed. M. AnRIAEN, Cornrnentariorurn in Esaiam Libri I - XI, in: CCSL LXXIII, S.147 ~ 148. 61 Siehe W.MICHAELIS, S.v. 1tTJrTt, ThWNT 6 (1959), S.112-117. Zu vergleichen sind Justinus Martyr, Dial. c. Tryph. 87,3-5; Tertullianus, adv. Judaeos VII 14. 62 Vgl. Ps. Clernens, Homil. 111 20,2 - 3 u. Recogn. 11 22,4. 63 Hieronymus, in Hiezechielem VI 18,5 - 9, ed. F. GLORIE, Cornrnentariorum in Hiezechielern Libri XIV, in: CCSL LXXV, S.237, im Jahre 410/414. 63a Siehe H. J. SCHOEPS, Symmachusstudien. A. Spuren ebionitischer Theologoumena in seiner Bibelübersetzung, in: In., Aus frühchristlicher Zeit. Religionsgeschichtliche Untersuchungen, Tübingen 1960, S. 82 - 89. 60
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letztgenannte Gedanke mehrere Male begegnet,64 sollte eine Anwendung auf den Heiligen Geist bevorzugt werden. 65 Hieronymus, adv. Pelag. III 2: In Evangelio juxta Hebraeos~ quod Chaldaico quidem Syroque sermone sed Hebraicis litteris scriptum est, quo utuntur usque hodie Nazareni, secundum Apostolos~ sive ut plerique autumant~ juxta Matthaeum, quod et in Caesariensi habetur bibliotheca~ narrat historia: Ecce~ mater Domini et {ratres ejus dicebantei: Joannes Baptista baptizat in remissionem peccatorum: eamus et baptizemur ab eo. Dixit autem eis: Quid peccavi~ ut vadam et batizer ab eo? Nisi {orte hoc ipsum quod dixi, ignorantia est. 66 Hieronymus handelt hier über die Sündlosigkeit Christi. Er zitiert in diesem Zusammenhang die wiedergegebene Stelle als Beweis. Seine Schlußfolgerung hängt ab von der Übersetzung des Wortes nisi {orte. Ist es richtig zu sagen, nisi {orte sei als Einleitung zu einer Frage mit einer negativen Antwort aufzufassen?67 Es scheint jedenfalls, daß diese Möglichkeit - obschon weit hergeholt - nicht auszuschließen ist. 68 Den Hintergrund der Ausführungen des Hieronymus bildet die jüdische Unterscheidung von "absichtlichen" und "unabsichtlichen Sünden". 69 Es scheint so, als ob Jesus grundsätzlich die Möglichkeit einer von ihm begangenen Sünde abwiese, obschon eine unabsichtliche Sünde niemals ausgeschlossen werden kann. Vgl. Hermas, mand. X 2,5 u. X 3,2, u. Cyprian, de aleat. 3. Vgl. A. HARNACK, Über einige Worte Jesu, die nicht in den kanonischen Evangelien stehen, SAB 1903, S. 170 - 208, bes. 173 -174. 66 Hieronymus, adv. Pelagianum III2, in: MPL XXIII, Sp. 597B-598A, im Jahre 415. Die Bezeichnung secundum apostolos stammt vielleicht aus Origenes, Horn. in Lucam I, ed. von M. RAUER, Origenes IX, in: GCS, S.5: juxta Duodecim Apostolos, 'trov dffioEKa Euayy8A.1Ov. Es gibt eine Parallele in Ps. Cyprian, de rebaptismate 17, ed. G. RAUSCHEN, in: Florilegium Patristicum XI, Bonnae 1906, S.71: Est autem adulterini huius immo internecini baptismatis si qui alius auctor, tum etiam quidam ab eiusdem ipsis haereticis propter hunc eundem errorem confictus liber qui inscribitur Pauli Praedicatio, in quo liber contra omnes scripturas et de peccato proprio confitentem invenies Christum, qui solus omnino nihil deliquit, et ad accipiendum Ioannis baptisma paene invitum a matre sua Maria esse compulsum, item cum baptizaretur ignem super aquam esse visum, quod in evangelio nullo est scriptum, et post tempora Petrum et Paulum post conlationem evangelii in Hierusalem et mutuam cogitationem altercationem et rerum agendarum dispositionem postremo in urbe quasi tunc primum invicem sibi esse cognitos, et quaedam alia huiuscemodi absurde ac turpiter conficta, quae omnia in illum librum invenies congesta. Das Werk mit dem Titel 'Pauli Praedicatio' hat offenbar die Notwendigkeit der Taufe Jesu nicht verneint. Übrigens ist die Stelle auch insofern interessant, als das "Licht auf dem Wasser" und die Geschichte in bezug auf Petrus und Paulus judenchristlichen Charakter tragen. 67 . Vgl. LAGRANGE, L'Evangile selon les Hebreux, S.333: «une interrogation qui comportait une reponse negative. » 68 Siehe Oxford Latin Dict. s. v. nisi, S. 1179: ce in putting forward absurd or far-fetched ideas". 69 Siehe G. F. MOORE, Judaism in the first centuries of the Christian era. The age of the Tannaim I, Cambridge 1927, S. 463 -469, vgl. Lev. 4,2 u. 5,18.
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Hieronymus, adv. Pelag. III 2: Et in eodem volumine: Si peccaverit~ inquit~ frater tuus in verbo~ et satis tibi fecerit~ septies in die suscipe eum. Dixit illi Simon discipulus ejus: Septies in die? Respondit Dominus et dixit ei: Etiam ego dico tibi usque septuagies septies. Etenim in prophetis quoque postquam uncti sunt Spiritu Sancto~ inventus est sermo peccati. 70 Die Stelle soll im folgenden verglichen werden mit Matth. 18,21- 22/ Luk. 17,4. E~ scheint, daß sie beide Evangelien gekannt und benutzt hat.?l Es fällt auf, daß die Worte in verbo hinzugefügt sind. Es ist klar, daß es sich demnach um "Sünden der Zunge" handelt, was einen spezifisch jüdischen Gedanken darstellt (vgl. Sir. 19,16 und 25,8). Das erklärt zugleich den Ausdruck sermo peccati. Man könnte ihn übersetzen mit "das Wort Sünde", "eine sündige Tat" oder "ein sündiges Wort". Die Übersetzung "ein sündiges Wort" korrespondiert dabei mit der Wendung in verbo. 72 Der Vollständigkeit halber seien hier noch drei Stellen bei Hieronymus genannt, die scheinbar zu dieser Gruppe gehören, was aber nach näherer Betrachtung ausgeschlossen werden muß. Hieronymus, epist. 20,5: Denique Mattheus~ qui euangelium Hebraeo sermone conscripsit~ ita posuit: ·osianna barrama id est ·osanna in excelsis' ... 73 3
Hieronymus gibt an dieser Stelle Auskunft über den ursprünglich hebräischen Text von Matth. 21,9/Mark. 11,9-10, der faktisch nichts über die Quelle sagt, die Hieronymus hier benutzt hat. Es könnte sich um seine eigene Rückübersetzung handeln. Damit ist das Wort osianna erklärt, das im Hebräischen N~ i1~"W;i1 lautet (siehe Ps. 118,25). Schwieriger ist die Beurteilung in bezug auf barrama. Es könnte eine Transkription des Wortes i1~' mit vorausgehendem ~ sein, obschon für diese Aussage gewöhnlich c;,~ benutzt wird (vgl. Ps. 148,1 und Sir. 43,1.8). Das Wort begegnet auch in den Pilatusakten 14: mcruvva JlEJlßPOJlfj· ßUPOUXUJlJlu· aöovui. 74 Das Wort JlEJlßPOJlfj ist eine Transkription des Wortes C;,~. Weiter ist merkwürdig, daß Hieronymus den Singular bietet statt EV 'tOl<; iHVicr'tot<;. Der Singular ist jedoch nicht ganz unbekannt in der Tradition. 75 70 71
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Hieronymus, adv. Pelagianos 1112, in: MPL XXIII, Sp. 597B-598A, im Jahre 415. et satis tibi fecerit und in die ähneln der Stelle bei Lukas, wohingegen die zweite Hälfte mehr mit Matthäus in Übereinstimmung ist. Dagegen J. JEREMIAS, Unbekannte Jesusworte, S.90, Anm. 166: "Daß das Lukasevangelium selbst benutzt ist, ist ganz un wahrscheinlich" . J. B. BAUER, Sermo Peccati. Hieronymus und das Nazoräerevangelium, BZ.NF 4 (1960), S. 122 -128, sowie LAGRANGE, L'Evangile selon les Hebreux, S.334 u. 339, bevorzugen "sündige Tat". JEREMIAS, Unbekannte Jesusworte, S.90, Anm.167, dagegen "sündige Rede". Hieronymus, epist. 20,5, ed. J. LABouRT (Collection des Universites de France, ed. G. BUDE), vol. I, Paris, S. 83, im Jahre 383, vgl. Pascasii Radberti, Expositio in Matthaeo, ed. B. PAULUS, in: CC.Cont.Mediaev. LVI B, S.1020. Los Evangelios Ap6crifos, ed. A. OE SANTOS OTERO, Madrid 1956, S.431. syC in Matth. 21,9 und die lat. Handschrift a und syS in Mark. 11,10.
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Wir schließen aus dem Gesagten, daß Hieronymus sich nicht auf ein judenchristliches Evangelium bezieht. Es könnte sich dabei um eine eigene Übersetzung handeln, die jedoch vom Text in den Evangelien abweicht. Es legt sich demnach für uns die Vermutung nahe, daß Hieronymus die Übersetzung aus einem anderen Zusammenhang gewonnen hat. Von den Pilatusakten wissen wir, daß solche Übersetzungen existiert haben. Hieronymus, de viris ill. XVI: Ignatius ... scripsit ... ad Smyrneos et proprie ad Polycarpum ... in qua et de evangelio~ quod nuper a me translatum est~ super persona Christi ponit testimonium dicens: Ego uero et post resurrectionem in carne eum vidi et credo~ quia sit; et quando uenit ad Petrum et ad eos qui cum Petro erant~ dixit eis: Ecce palpate me et videte~ quia non sum daemonium incorporale. Et statim tetigerunt eum et crediderunt. 76 Hieronymus behauptet hier, daß eine Passage in Ignatius, ead PolycarZeuge sei für eine Stelle in einem judenchristlichen Evangelium. Von Bedeutung sind dabei besonders die Worte daemonium incorporale. Die Stelle k,ommt freilich nicht in ead Polycarpum~, sondern in ead Smyrnaeos~ vor und lautet: pum~,
'Eyro yap Kai ~E'ta 'ti}v avucr'tacrlv EV crapKi au'tov oHia Kai '1ttcr'tEum öv'ta. Kai Ö'tE 1tpO~ 'tou~ 1tEpi llE'tpOV llA8EV ä
t:ÖE'tE, ön OÜK
d~l Öat~6vtoV acrffi~a'tov
(lU 1- 2).
Es ist festgestellt worden, daß Hieronymus.nicht direkt aus diesem Brief zitiert, sondern aus Eusebius, hist. eccl. UI36,11, der sich auf diese Stelle bezieht,77 Dies sagt jedoch nichts darüber, ob die Stelle nicht auch in einem judenchristlichen Evangelium vermutet werden kann. Die Sache kompliziert sich, weil Origenes behauptet, daß dieselbe Bemerkung in der eDoctrina PetrC stehe. 78 76
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Hieronymus, de viris illustribus XVI, ed. C. A. BERNOUILLI, in: Sammlung ausgewählter kirchen- und dogmengeschichtlicher Quellenschriften II (oben Anm. 45), S.17 -18, vgl. Hieronymus, in Isaiam, prol. 65, ed. M. ADRIAEN, Commentariorum in Esaiam Libri XII - XVII, in: CCSL LXXIII A, S.714: Cum enim apostoli eum putarent spiritum, vel iuxta evangelium quod Hebraeorum lectitant Nazaraei, incorporale daemonium, dixit eis: ... (es folgt Luk. 24,38 - 35) ... Ignatius schreibt an der obengenannten Stelle das griechische Wort o{öa und drückt damit seine eigene Überzeugung aus. Eusebius schreibt döov und macht damit seinen Gewährsmann zu einem Augenzeugen. Diese Sicht hat Hieronymus übernommen. Das letztere wird angenommen von LAGRANGE, L'Evangile selon les Hebreux, S.324-327; BARDY, Saint Jerome et l'Evangile selon les Hebreux, S. 13; A. SCHMIDTKE, Neue Fragmente zu den judenchristlichen Evangelien (TU 37,1), Leipzig 1911, S.62 u. 257 und H. WAITZ, Neue Untersuchungen über die sogen. judenchristlichen Evangelien, ZNW 36 (1937), S.60-81, S.64-65. Origenes, de principiis I, prooem. 8, ed. P. KOETSCHAU, Origenes V, in: GCS, S.14-15, etwa 225/30: Si vero quis velit nobis proferre ex illo libello, qui Petri Doctrina appellatur, ubi salvator videtur ad discipulos dicere: »Non sum daemonium incorporeum«, primo respondendum est ei quoniam liber ipse inter libros ecclesiasticos non habetur, et ostendendum quia neque Petri est ipse scriptura neque alterius cuiusquam, qui spiritu dei fuerit inspiratus.
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Es ist darum nicht unmöglich, daß Hieronymus, der Eusebius zitiert, die weiteren Informationen aus Origenes geschöpft hat. Die Annahme, Hieronymus könnte die eDoctrina Petrt mit einem apokryphen Evangelium verwechselt haben, ist dabei ebenfalls nicht auszuschließen. 79 Hieronymus, in Mattheum 2,5: At illi dixeruntei: In Bethlehem Iudeae. Librariorum error est; putamus enim ab euangelista primum editum sicut in ipso Hebraico legimus: Iudae, non Iudeae. 80 Auch hier wird nicht gesagt, daß Iudae in einem judenchristlichen Evangelium gefunden wurde. Hieronymus spricht über Matth. 2,5. In Matth. 2,6 wird die Stelle Micha 5,1 zitiert mit den Worten Et tu Bethleem terra Juda. Das Wort Juda ist in Übereinstimmung mit dem Hebräischen i1'~i1~. Es war also einfach, daraus zu schließen, daß in einer hebräischen Version des Matthäusevangeliums selbstverständlich auch in 2,5 Iuda geschrieben worden war. Endlich fragen wir uns, welchen Quellen Hieronymus seine Zitate entnommen hat. Wir setzen voraus, daß die Stellen in seinem Kommentar zu Matthäus im Nazoräerevangelium gefunden wurden. Sie verraten eine aramäische Vorlage. Außerdem entstammen sie einem Evangelium, das ohne Zweifel mit dem Matthäusevangelium eng verwandt gewesen ist. Dagegen haben wir gesehen, daß das Hebräerevangelium, soweit es von Klemens und Origenes zitiert worden ist, eine eigene Anlage gehabt und die Weisheitstheologie darin einen maßgeblichen Niederschlag gefunden hat. Dem Matthäuskommentar zeitlich vorangehend sind zwei Zitate. Das erste über laeti sitis aus 386/7 und das zweite über Jakobus aus 392. Das erste wird eingeleitet mit in Hebraico Evangelio und das zweite mit secundum Hebraeos ... quo et Adamantius saepe utitur. Hinzu kommt noch, daß Hieronymus im Jahre 394 in seinem Kommentar zu Micha offensichtlich ein Zitat, eingeleitet mit euangelio ... quod secundum Hebraeos, von Origenes entnommen hat. Weil beide Zitate keine Spur aramäischen Ursprungs verraten, schließen wir, daß sie Origenes entnommen sind und darum dem Hebräerevangelium entstammen. Nach dem Matthäuskommentar folgt In Esaiam 11,1- 3 über die Taufe Jesu. Es handelt sich hier um ein Beispiel der Weisheitstheologie, die besonders im Hebräerevangelium gefunden wird. Es spricht darum nichts dagegen, das Zitat diesem Evangelium zuzuweisen. Das Zitat im Ezechielkommentar 18,5 - 9 mit der Wendung qui fratris spiritum contristauerit enthält den gleichen Gedanken wie das dem Hebräerevangelium zugewiesene Zitat laeti sitis und gehört deshalb zur selben Quelle. Den Zitaten in eAdv. Pelagianum' eignet der Charakter der synoptischen Evangelien. Außerdem erklären sich Gedanken wie ignorantia est und sermo 79
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Hinzu kommt, daß nicht einfach vorzustellen ist, was die semitische Vorlage der Worte OalllOVlOV acrmllUtOV gewesen sein mag, vgl. VIELHAUER in: HENNEcKE - SCHNEEMELCHER, Neutestamentliche Apokryphen I, S. 82 - 83. Hieronymus, in Mattheum 2,5, ed. HURST - ADRIAEN, S. 13, im Jahre 398.
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peccati eher aus palästinensisch-aramäischem Ursprung als aus einem hellenistisch-jüdischen Hintergrund. Damit stehen uns die Zitate bei Hieronymus vor Augen. Wir kommen auf ihren Inhalt in den Kapiteln über Ursprung und Inhalt der beiden Evangelien (unten S. 4031 f. bzw. 4032 f.) noch zurück.
V. Origenes in der lateinischen Übersetzung Der Matthäuskommentar des Origenes ist nicht nur auf Griechisch, sondern auch in einer lateinischen Übersetzung unbekannter Herkunft überliefert. Der unbekannte Übersetzer hat den Text mit einem Zitat aus dem Hebräerevangelium, wie er glaubt, erweitert. In der Einleitung heißt es wie folgt:
scriptum est in evangelio quodam~ quod dicitur secundum Hebraeos (si tamen placet alicui suscipere illud~ non ad auctoritatem sed ad manifestationem propositae quaestionis). (Origenes, Comment. in Matthaeum XV 14, ed. E. BENz-E. KLOSTERMANN, Origenes X/i, in: GCS, S. 389). Die Wörter si tamen placet alicui suscipere sind den Einleitungen zu den zwei Zitaten aus dem Hebräerevangelium ähnlich. Dagegen ist der Ausdruck non ad auctoritatem charakteristisch für die spätere Kennzeichnung apokrypher Evangelien. 81 ~ Außerdem hat das hier folgende Zitat einen den synoptischen Evangelien vergleichbaren Charakter. Alle diese Phänomene sprechen dafür, daß es sich hier um ein Zitat aus dem Nazoräerevangelium handelt. 82 Der Text lautet wie folgt: Dixit~ inquit~
ad eum alter divitum: Magister, quid bonum faciens vivam? Dixitei: homo, legem et prophetas fac. Respondit ad eum: feci. Dixit ei: Vade, vende omnia quae possides et divide pauperibus~ et veni~ sequere me. Coepit autem dives scalpere caput suum et non placuit ei. Et dixit ad eum dominus: Quomodo dicis: feci legem et prophetas? Quoniam scriptum est in lege: Diliges proximum tuum sicut teipsum, et ecce multi fratres tui filii Abrahae amicti sunt stercore~ morientes prae fame, et domus tua plena est multis bonis, et non egreditur omnino aliquid ex ea ad eos. Et conversus dixit Simoni discipulo suo sedenti apud se: Simon~ fili I onae~ facilius est camelum intrare per foramen acus quam divitem in regnum caelorum. 83
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Vgl. Hieronymus, adv. Pelagianum III 2, und Rufinus, Exp. in symbolum apostolorum, in: MPL XXI, Sp. 374BC. Siehe A. SCHMIDTKE, Neue Untersuchungen, S. 90 - 94, and LAGRANGE, L'Evangile selon les Hebreux, S. 335 - 336. Origenes, Comment. in Matthaeum XV 14, ed. E. BENZ - E. KLOSTERMANN, Origenes XI 1 und X/2, in: GCS, S. 389 - 390.
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Dieselbe Geschichte finden wir in Matth. 19,16 - 24/Mark. 10,17 -18/ Luk. 18,18 - 25. Ein Vergleich dieser Stellen mit dem obigen Zitat führt zu den folgenden Erkenntnissen. 84 Es fällt auf, daß hier von alter divitum gesprochen wird. Diese Worte scheinen auf eine ganze Anzahl von Geschichten über "Reiche" hinzuweisen. Es ist bemerkenswert, daß sowohl das Diatessaron in Lüttich als auch die arabische Version dieses Werkes die Geschichte überliefern, wobei Luk. 12,13-21 vorangeht und Luk. 16,14-15 der Geschichte folgt, also drei Geschichten über den Reichtum zusammen stehen. Auffallend sind darüberhinaus die Bemerkungen scalpere caput und amicti sunt stereore, die wiederum den paraphrasierenden Charakter dieses Evangeliums bestätigen. . Nur in Matthäus finden wir die Bemerkung über Diliges proximum ... unmittelbar nach einer Aufzählung einiger der zehn Gebote. In der uns beschäftigenden Version kommt Diliges proximum ... an zweiter Stelle und ergibt so eine Steigerung. Am Ende der Geschichte wird Simon, fili Ionae angesprochen. Dieser Ausdruck ist nicht nur deshalb beachtenswert, weil hier der Name Simon statt Petrus benutzt wird, der auch an einer anderen Stelle im Nazoräerevangelium vorkommt,85 sondern auch, weil hier das Wort Ionae begegnet, das sonst nur im Johannesevangelium vorkommt. 86
VI. "To Ioudaikon'
In fünf Handschriften aus dem 9. bis 13. Jahrhundert gibt es zusammen dreizehn Zitate aus "To Ioudalkon', was ohne Zweifel ein judenchristliches Evangelium gewesen ist. 87 Die Probleme in bezug auf diesen Namen sind noch nicht gelöst, weil darunter kein Evangelium bekannt ist. Der Ursprung der Scholien dieser Handschriften ist unbekannt. In zwei von ihnen, nämlich 566 und 899, gibt es ein Kolophon am Ende des Matthäusevangeliums, das lautet: Eypa
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Siehe A. F. J. KLIJN, The Question of the Rieh Young Man in a Jewish-Christian Gospel, NT 8 (1956), S.149 -155. Siehe S.4017. VgI. Joh. 1,42 l:iJ.l.rov Ö uio~ 'Irova in Byz. Text f.1 u. 13, vgI. ~~:\ mG in sySP u. Ionae in q, Iona in e vgcodd , Joh. 21,15,16 u. 17 'Irova in Byz. Text f.1 u. 13, t<..s~ G in syP und ~"-" mG in sys. 4, Paris BibI. Nat. Gr. 84, 13. Jahrh. ad Matth. 26,74; 273, Paris BibI. Nat. Gr. 79, 13. Jahrh. mit derselben Hinweisung im Texte; 566, Leningrad 54, 9./10. Jahrh. ad Matth. 4,5; 16,17 u. 18,22; 899, Uppsala Univ. 4, Sparfvenfeld 45, 11. Jahrh. ad Matth. 12,40 u. 26,74; 1424, Maywood m., TheoI. Sem. of the Evang. Luth. Chureh, MS. 102, 10. Jahrh. ad Matth. 5,22; 7,5; 10,16; 11,12; 11,25; 15,5; 16,2 - 3; 26,74 u. 27,65.
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eine Vorlage dieser Handschriften aus Jerusalem stammt. Es ist möglich, daß der Text in dieser Stadt mit alten Handschriften verglichen worden ist und daß dort mit Hilfe eines judenchristlichen Evangeliums die Scholien hinzugefügt worden sind. Es liegt auf der Hand, daß 'To Ioudalkon' mit dem Nazoräerevangelium zu identifizieren ist. Das zeigt nicht nur eine Anzahl semitischer Wendungen im griechischen Text, sondern auch das Vorkommen eines Hinweises, der auch bei Hieronymus gefunden worden ist. Wir finden die folgenden Stellen: . Codex Novi Testamenti 566 ad Matth. 4,5: To 'IouöatKov OUK EXEt· Ei<; tT]V ayiav 1tOA.tv, UA.A.'· Ev'IEpoucraA.llJ.L. Es gibt eine vergleichbare Lesart im Diatessaron in Lüttich: "Doe namene die euelgheest en uurdene in de stat van ihrl'm" (Dann nahm der böse Geist ihn und brachte ihn nach der Stadt Jerusalem). Es ist schwierig festzustellen, ob es hier eine Beziehung gibt. Vielleicht ist eine anti-jüdische Tendenz spürbar. 88 Codex Novi Testamenti 1424 ad Matth. 5,22: To etKij EV ncrtv uvnypu<pot<; ou KEitat OUÖE EV "CeP 'IouöatKeP. In 1422 wird in Matth. 5,22 das Wort etKij gelesen, wie in N2 D W und 13 it sy sa bo Ir ürpt Cypr.
e
f.1
Codex Novi Testamenti 1424 ad Matth. 7,5: To 'IouöatKov Evtau9a oün.o<; EXEt· EaV TitE EV teP KOA.1tCp J.Lou Kat to 9EA.llJ.La tOU 1tatpo<; J.Lou toU EV oupavoi<; J.LT] 1totfltE EK tOU KOA.1tOU J.Lou a1toppi'l'm uJ.Lii<;. Es ist nicht deutlich, warum dieser Text auf Matth. 7,5 bezogen worden ist. Vielleicht wäre 7,23 besser. Ein ähnlicher Text wird in 2. Klemens 4,5 gefunden: 'Eav fttE J.LEt' EJ.LOU cruVllYJ.LEVot EV teP KOA.1tq> J.Lou Kat J.LT] 1totfltE "Ca<; EVtOA.U<; J.Lou, U1toßaA.ID uJ.Lii<;.
Es gibt einige Varianten zwischen diesen Stellen. Es ist darum kaum vorstellbar, daß es eine unmittelbare Beziehung gibt. Vielleicht zirkulierte das Logion in verschiedenen Formen. Die Varianten könnten sich auch aus einer aramäischen Vorlage erklären. 89 Codex Novi Testamenti 1424 ad Matth. 10,16: To 'IouöatKov' U1tEP Ö
Siehe D. PLOOY, A further Study of the Liege Diatessaron, Leiden 1925, S. 84 - 85. Siehe K. P. DONFRIED, The Setting of Second Clement in Early Christianity (NT.S 38), Leiden 1974, S. 62 - 68.
HEBRÄER- UND NAZORÄEREVANGELIUM
4023
Matth. 11,12 lautet: Tt ßacrtA,Eia trov oupavrov ßiasEtat Kai ßtacrtai apmlsoucrtV aut1)v. Der Einfluß von Matth. 12,29/Mark. 3,27 mit t1)v olKiav autou otapmlcrEt ist nicht auszuschließen. Codex Novi Testamenti 1424 ad Matth. 11,25: To 'IouoatKov' Euxaptcrtro crE. Matth. 11,25 lautet: E~0J.10A,oyouJ.1ai crE. Mit Luk. 10,21 ist diese Stelle die einzige, wo E~0J.10A,oyouJ.1at "danken" oder "loben" bedeutet. Das Wort ist der Septuaginta entnommen. Das Wort Euxaptcrtro könnte einen Versuch darstellen, besseres Griechisch zu schreiben, oder es handelt sich um eine eigene Übersetzung eines aramäischen Originals. 90 Codex Novi Testamenti ad Matth. 12,40: To 'IouoatKov OUK EXEt tpdC; Tt[J.1Epac; Kai tpdC; VUKtac;]. Matth. 12,40 lautet: OOO"1tEP yup ilv 'Imvuc; EV tij KotA,i~ tOU Ki}tOUC; tpdC; TtJ.1Epac; Kai tpErC; VUKtac;, oütmc; ecrtat 6 uioC; tOU uv8poo1toU EV tij Kapoi~ tflC; yflC; tpErC; TtJ.1Epac; Kai tpdC; VUKtac;. Die Wörter werden in keiner der Handschriften des Neuen Testaments weggelassen. Nur in Ephraems Diatessaronkommentar finden wir eine ähnliche Lakune. 91 Codex Novi Testamenti 1424 ad Matth. 15,5: To 'IouoatKov' KOpßUV ö uJ.1dC; ron>n:1 ~iC\..O und syP: i>nr<>n ....,1..!:13:1 '}:l~ ~iC\....D. Beide Übersetzungen - wie auch die äthiopische - lassen ö EcrtlV oropov aus. Das heißt, daß das Wort KOpßUV statt oropov aus einem semitischen Original zu erklären ist. Codex Novi Testamenti 566 ad Matth. 16,2 - 3: tU crEcrllJ.1EtmJ.1EVa OtU tOU ucrtEpicrKOU EV EtEPOtC; OUK EJ.1
~iJ.1mv
90
91
260
Siehe A. F. J. KLIJN, Matthew 11,25/Luke 10,21, in: New Testament Textual Criticism. Its Significance for Exegesis, in: Essays in honour of B. M. Metzger, Oxford 1981, S.5 -14. Siehe L. LELOIR, Saint Ephrem, Commentaire de l'Evangile concord,ant Xli, XI 3 u. XX 3, (SC 121), Paris 1966, S. 51, 52 u. 344. ANRW II 25.5
4024
A. F.
~iJlrov Ö ufo<; 'Irouvvou und in
J. KLIJN
21,15.16 und 17
~iJlrov 'Irouvvou. Dieser Name
zeigt eine semitische Vorlage. 92 Codex Novi Testamenti 566 ad Matth. 18,22: To 'IouöatKov E~fl<; EXEt JlE"Ca "Co EßÖOJlllKoVtUKt<; E1ttU' Kai yap EV tOt<; 1tpo(jrfJtat<; JlEta tO Xptcr9flvat alnOt<; EV 1tVEUJlatt uyiq> EupicrKEtO EV aihot<; AOYO<; uJlaptia<;. Dasselbe Zitat hat Hieronymus in adv. Pelag. III 2. 93 Die semitische Vorlage ist zu erkennen in der Wendung EV tOt<; 1tpo(j>11tat<; .. , EV alnoi<;. Codex Novi Testamenti 4 (im Text), 273 (im Text), 899 und 1424 ad Matth. 26,74: tO 'IouöatKov' Kai fJpY'fJcrato Kai OOJlOcrEV Kai KatllPucrato. Diese Paraphrase ist weiter unbekannt. Codex Novi Testamenti 1424 ad Matth. 27,65: To 'IouöatKov' Kai 7tapEöroKEV autot<; livöpa<; EV01tAOU<;, tva Ka9E~roVtat Kat' Evavtiov tOU cr1t1lAaiou Kai tllpmcrtv autov llJlEpa<; Kai VUKta<; Koucrtroöiav. In Matth. 27,62 - 66 wird gesagt, daß Pilatus den Juden eine Koucrtroöiav anbietet. Im Laufe der Zeit wird mehr und mehr die Tradition aufgegriffen, daß es bei der Auferstehung Zeugen gegeben habe, vgl. zum Beispiel das Petrusevangelium VIII: ö öt IIEtAuto<; 7tapaöEöroKEv autoi<; IIEtprovtoV "Cov KEVtUpirova JlEta crtpattrotrov (jmAucrcrEtv tOV tU<pov. 94
VII. Mittelalterliche Quellen
Ehe wir die Zitate behandeln, die in der lateinischen Überlieferung bekannt sind, soll zunächst eine Stelle betrachtet werden, die in Pseudo-Cyrillus' Abhandlung über Maria Theotokos gefunden wird. 95 Die Abhandlung ist nur in koptischer Sprache bekannt. Weil es sich offenbar um eine fehlerhafte Bemerkung handelt, geben wir den Text schlechthin in Übersetzung: "Dieser Mönch sagte: Es ist geschrieben im (Evangelium) nach (Kata) den Hebräern: Als Christus im Begriff war zur Erde, zu den Menschen zu kommen, rief der gute (aya90<;) Vater eine große Macht (öuvaJlt<;) in den Himmeln, die Michael genannt wird. Er vertraute ihm Christus an. Sie (seil. die Macht) kam in die Welt (KOcrJl0<;) herab (und) wurde Maria genannt. Er war sieben Monate in ihrem Schoß. 96 Danach gebar sie ihn 92 93 94
95
96
Siehe S.4021, Anm. 86. Siehe S.4017. Siehe BAUER, Das Leben Jesu, S. 256 - 257. Pseudo Cyril of Jerusalem, Discourse on Mary Theotokos by Cyril, Archbishop of Jerusalem, ed. E. A. WALLIS BUDGE, Miscellaneous Coptic Texts in the Dialect of Upper Egypt, British Museum, London 1915, S. 59 - 60 u. 637, 10. Jahrh. (Handschrift). Siehe P. W. VAN DER HORST, Seven Months' Children in Jewish and Christi an Tradition, EThL 54 (1978), S.346-360, bes. S.359.
HEBRÄER- UND NAZORÄEREVANGELIUM
4025
(und) er wuchs im Alter (iJA1Kiu). Er wählte Apostel (U1tOa'toAoc;) (und) überall (erzählten sie von ihm). Er erfüllte die festgesetzte Zeit (1tp08EaJ,Liu), die für ihn festgesetzt worden war. Die Juden ('Iou8utot) wurden gegen ihn eifersüchtig (und) fingen an ihn zu hassen, weil er die Lebensweise (auvi}8E1U) ihres Gesetzes (VOJ,LOC;) änderte. Und sie erhoben sich gegen ihn, nahmen ihn (und) übergaben ihn dem Statthalter (iJYEJ,LOOV). Er gab ihn ihnen, auf daß sie ihn kreuzigten (a'tuupouv). Nachdem er ihn ans Kreuz (a'tuupoc;) erhoben hatte, hat der Vater ihn zu sich geführt." Es handelt sich ohne Zweifel um eine interessante Stelle. Sie ist aber eher ein Auszug aus einem Evangelium als ein Zitat. Der Gedanke, daß Maria eine himmlische Macht sei, ist völlig doketisch. Es gibt keine Hinweise darauf, daß eine solche Überlieferung in einem der uns bekannten judenchristlichen Evangelien enthalten gewesen wäre. 97 Wir beschränken uns im folgenden auf lateinische Quellen mit Hinweisen auf judenchristliche Evangelien. Diese können in drei Gruppen unterteilt werden. Die erste Gruppe besteht aus Zitaten, die offenbar Hieronymus entnommen sind. Es handelt sich besonders um Schriftsteller, die einen Matthäuskommentar verfaßt und dabei Hieronymus abgeschrieben haben. In Übereinstimmung mit Hieronymus glaubten sie, daß besonders das Nazoräerevangelium wichtige Überlieferungen enthalten habe, die der hebräischen Vorlage des Matthäusevangeliums entnommen worden seien. Die folgenden Schriftsteller gehören in diese Kategorie: Ps. Abdias,98 Petrus Comestor,99 Gregorius von Tours, 100 Rabanus Maurus, 101 Paschasius Radbertus,102 Sedulius Scotus,103 Zacharias Chrysopolitanus,104 J acobus von Voragine 105 und der unbekannte Autor der eHistoria Passionis Domini~ genannten Schrift.106 Wir· brauchen hierauf nicht weiter einzugehen, weil es sich um Zitate handelt, auf die früher schon in den Anmerkungen hingewiesen worden ist. Die zweite Gruppe besteht aus Zitaten, die ebenso den Werken Hieronymus' entnommen sind. Nach der Meinung der späteren Schriftsteller hat Hieronymus dann und wann wichtige Information gegeben, die nicht von ihm selbst, sondern von den ihn zitierenden Schriftstellern dem N azoräerevangelium zugeschrieben wurden. Die folgenden Stellen gehören zu dieser Gruppe:
97
98 99
100 101 102 103 104 105 106
260*
Als echt betrachtet von H. WAITZ, Neue Untersuchungen, S.73, aber angezweifelt von VIELHAUER, in: HENNECKE - SCHNEEMELCHER, Neutestamentliche Apokryphen I, S. 86. Siehe Anm. 46. Siehe Anm. 54 u. 58. Siehe Anm. 46. Siehe Anm.53. Siehe Anm.53, 54 u. 55. Siehe Anm.46. Siehe Anm.53 u. 55. Siehe Anm.46. Siehe Anm.58.
4026
A. F. J. KLIJN
Haimo Halberstatensis, Comment. in Isaiam 53,12: >Pater ignosce iltis<. Sicut enim in Evangelio N azaraenorum habetur~ ad hanc vocem Domini multa millia Iudaeorum astantium circa crucem crediderunt. 107 Es gibt eine Parallelstelle in der Historia passionis Domini f.5SC:
Pater ignosce eis. Non enim sciunt quid faciunt. Et nota quod in evangelio Nazaraeorum legitur quod ad virtuosam istam Christi oracionem VIII milia conversi sunt postea ad fidem. Scilicet tria milia in die pentecostes~ sicut habetur Actuum 2° ~ et postea quinque milia de quibus dicitur Actuum X. (Vgl. Synopsis ... , ed. ALAND, S. 484.) Eine unmittelbare Abhängigkeit ist nicht festzustellen; da aber beide Stellen mit Luk. 23,34: Pater~ ignosce eis eingeleitet wurden, ist zumindest eine mittelbare Beziehung zu vermuten. Ehe wir darauf eingehen, soll auf eine Stelle bei Hieronymus, Epist. 120,8 - 9, hingewiesen werden:
In tantum autem amavit Hierusalem dominus~ ut fieret eam et plangeret et pendens in cruce loqueretur: Pater~ ignosce eis; quod enim faciunt~ nesciunt. itaque impetravit~ quod petierat~ multaque statim de Iudaeis milia crediderunt et usque ad quadragesimum secundum annum datum est tempus paenitentiae. 107a Diese letztgenannte Stelle ist ohne Zweifel verantwortlich für die in Haimo, Comment. in Isaiam. Er selbst oder aber seine Quelle hat freilich das Wort statim mißverstanden, was hier nicht "sofort", sondern "später" oder "danach" bedeutet. Die multa milia werden bei Hieronymus nicht spezifiziert. Sie beziehen sich ohne Zweifel auf Apg. 2,41, wo die Bekehrung von dreitausend bzw. auf 4,4, wo eine solche von fünftausend Juden erwähnt wird. Demnach hat das falsch verstandene Wörtchen statim den Gedanken hervorgerufen, daß Hieronymus besondere Informationen über eine plötzliche Bekehrung der Juden am Kreuz gehabt habe. Es wird dabei vorausgesetzt, daß er diese dem N azoräerevangelium entnommen habe. Die eHistoria passionis Domini' oder ihre Quelle hat die mit dem Nazoräerevangelium verbundene Überlieferung beibehalten, aber offensichtlich das Wort statim besser verstanden und außerdem richtig erkannt, aus welchem Zusammenhang die multa milia entnommen sind. Das wird im einzelnen auseinandergesetzt, obschon der Hinweis auf Apg. 10 offensichtlich fehlerhaft ist. Mit diesen Korrekturen hat jedoch die Stelle in der eHistoria passionis Domini' ihre Bedeutung im Blick auf weitere Auskünfte verloren.
Haimo Halberstatensis, Comment. in Isaiam 53,12, in: MPL CXVI, Sp. 994AB, Mitte 9. Jahrh. 107a Hieronymus, Epist. 120, 8,9, ed. I. HILBERG, t. 11, in: CSEL LV, S.492. 107
HEBRÄER- UND NAZORÄEREVANGELIUM
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Die zweite Stelle dieser Kategorie ist Petrus de Riga, Aurora f. 166v :
In libris euangeliorum quibus utuntur nazareni legitur quod radii prodierunt ex oculis eius quibus territi fugantur. 108 Die Stelle bezieht sich auf die Tempelreinigung, vgl. Matth. 21,12-17/ Mark. 11,15 -17/Luk. 19,45 -47. Hieronymus schreibt in seinem Matthäuskommentar in bezug auf Matth. 21,15 -16: 19neum enim quiddam atque sidereum radiabat ex oculis eius et diuinitatis maiestas lucebat in facie ... 109 Ohne Zweifel ist dieser Gedanke von Hieronymus als eine Information verstanden und übernommen worden, die aus dem Nazoräerevangelium stammt. Zu dieser Gruppe gehört wahrscheinlich auch die Historia passionis Domini f.44 f :
Legitur in evangelio Nazareorum quod ludei appreciaverunt quattuor milites ad flagellandum dominus ... In seinem eJohanneskommentar' schreibt Augustinus: Unde apparet quatuor fuisse milites qui in eo crucifigendo praesidi paruerunt ... 110 Endlich gibt es einige Stellen, an denen ein Zitat dem N azoräerevangelium zugeschrieben wird, deren Herkunft jedoch nicht festzustellen ist. 111 Sedulius Scotus, Comment. in Matthaeum: lta nanque refert evangelium, quod secundum Ebreos praetitulatur:
108
109 110 111
112
Petrus de Riga, Aurora f. 166V (früher 161 V), Fitzwilliam Museum, Franklin McLean 31 (RAND). Hieronymus, in Mattheum, ed. HURST - ADRIAEN, S. 189. Augustinus, in Johannis Evangelium CXVIII, in: MPL XXXV, Sp. 1947. B. BISCHOFF, Wendepunkte in der Geschichte der lateinischen Exegese im Frühmittelalter, SE 6 (1954), S. 189 - 281, weist auf eine irische Interpretation des Matthäusevangeliums im 8. Jahrh. mit Bemerkungen wie id est Mariosa nomine in 9,20: Regina, id est Meroe, austri idest Aethiopae in 12,42 und Homo Malchus nomine, et caementarius fuit in 12,10. Während die letzte Bemerkung offensichtlich teilweise Hieronymus entnommen ist, sind die anderen unbekannter Herkunft und legendarisch. Sedulius Scotus, Comment. in Matthaeum, in: B. BISCHOFF, Wendepunkte in der Geschichte der lateinischen Exegese im Frühmittelalter, SE 6 (1954), S. 189 - 281, bes. S.203-204.
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A. F.
J. KLIJN
Es handelt sich hier um eine höchst interessante Stelle. Wir nehmen an, daß Joseph mit seinem Sohn Simon redet (vgl. Mark. 6,10). Das Ereignis findet vor einer Höhle statt, und zwar an der Stelle, wo nach altertümlicher, insbesondere judenchristlicher Tradition Christus geboren war. 113 Die Anzahl der augures ist nicht beschränkt auf drei, was im Mittelalter gängiges Verständnis darstellte. Die Kleidung, bei der besonders die pilea und die saraballae auffallen, weist auf persische Herkunft. Insgesamt macht diese Geschichte einen altertümlichen Eindruck. Es ist schwierig zu sagen, ob sie wirklich aus dem Nazoräerevangelium stammt. Jedenfalls handelt es sich um eine alte Überlieferung. Codex Vat. Reg., lat 49: Item isti VIII dies pascae in quo resur(rexit) Christus filius dei significant VIII dies postremi pascae in quo iudicabitur totum semen Adae~ ut nuntiatur in euangelio Ebreorum~ et ideo putant sapientes diem iudicii in tempore pascae~ eo quod in illo die resur(rexit) Christus ut in illo iterum resurgant sancti. Item in die pascae incipit deus creare creaturas in principio mundi~ atque has formauit per VI dies ebdo( madis) usque dum requieuit in septimo die. I tem similiter putatur mundus dispergi per VII dies iudicii~ et vocari iustos in VIIIuO die~ ut sint a dextris dei patris. Item erunt signa magna per VII dies qui numerantur ante diem iudicii: »Haec sunt signa primi diei~ idest tonitrua magna (et) reliqua. « 114 In diesem Text sind zwei Gedanken miteinander verbunden. Der erste bezieht sich auf das Urteil am achten Tage, nämlich am Osterfest. Der zweite bezieht sich auf die dem Osterfest vorangehenden Tage, in denen sich viele Zeichen einstellen werden. Der erste Gedanke ist weitverbreitet und gehört nach Hieronymus zu der traditio Iudaeorum. 115 Der zweite Gedanke erinnert an eine Stelle in der Thomasapokalypse. 116 Die Stelle bei Hieronymus über die traditio Iudaeorum ist offenbar der Grund, weshalb das Zitat dem N azoräerevangelium zugewiesen wurde. Historiaca investigatio evangelium secundum Lucam: 'Bezaida~ ~ in qua sanavit paraliticum cata Iohannem. In his civitatibus multae virtutes facte
113
114
115 116
Siehe H. KEHRER, Die Heiligen drei Könige in Literatur und Kunst I, Leipzig 1908, S. 64 -75, vgl. auch U. MONNERET DE VILLARD, Le legende orientali sui magi evangelici, (Studi e Testi 163), Citd. del Vaticano 1952. Codex Vat. Reg., lat. 49, in: ANDRE WILMART, Analecta Reginensia. Extraits des Manuscrits latins de la Reine Christina, conserves au Vatican (Studi e Testi 59), Citta del Vaticano 1933, S. 58, der am Anfang dieser Stelle post remi( ssionem) liest, aber A. STROBEL, Die
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4029
sunt~
quae evangelium secundum Hebreos quinquaginta ter virtutes in his factas enumerat. 117
Die Stelle behandelt Luk. 10,13, vgl. Matth. 11,20 - 21, wo gesagt wird, daß in den Städten Chorazin und Bethsaida viele Wunder getan worden sind. Anscheinend soll hier eine Aufzählung (enumerat) der dreiundfünfzig Wunder angedeutet werden. Dieser Gedanke ist jedoch nur sehr schwer vorzustellen. Endlich bleiben noch einige Stellen in der eHistoria passionis Domini' übrig. Historia passionis Domini f.25 v : ••• extersit pedes eorum. Et sicut dicitur in evangelio Nazaraeorum singulorum pedes osculatus fuit. Petrum vero humilitatis obsequium ... Die Stelle bezieht sich auf Joh. 13,5 - 6. Vom 7. Jahrhundert an gab es eine liturgische Handlung, bei der die Füße nicht nur gewaschen, sondern auch geküßt wurden. 118 Offenbar wird vorausgesetzt, daß diese Handlung aus einem judenchristlichen Evangelium stammt, weil sich die Sitte im Neuen Testament nicht belegen läßt. Im übrigen ist es jedoch unannehmbar, daß im Nazoräerevangelium eine Geschichte vorgekommen sein soll, die sonst nur im J ohannesevangelium gefunden wird. Historia passionis Domini f. 32r : Sequitur Luc. 22. Apparuit autem ei angelus de celo confortans eum. Qualiter autem angelus Christum in agonia sua oracionis confortaberit dicitur in Evangelio N azareorum. Die Stelle bezieht sich auf die Verse Luk. 22,44-45, die in mehreren Handschriften ausgelassen worden sind. 119 Im übrigen ist über diese Stelle nichts zu sagen, weil die eHistoria' keine näheren Auskünfte gibt über die Weise, in der der Engel Christus geholfen hat. Historia passionis Domini f.3sr: Sequitur 10.18 ... et vidit singula que sibi illata fuerunt ludibria et penas. In evangelio Nazareorum ponitur causa unde Iohannes notus fuerit pontificii~ quia cum fuerit pauperis piscatoris Zebedei~ sepe portaverat pisces ad curias pontificium Anne et Cayphe. Die Stelle bezieht sich auf Joh. 18,15. Der Gedanke ist sonst jedoch nicht bekannt. Weil es sich auch hier um eine Sonderüberlieferung des Johannesevangeliums handelt, ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß der Text im N azoräerevangelium überliefert worden ist.
117
118
119
Historiaca investigatio evangelium secundum Lucam, Clm 6235, f. 49v - 65 v , bes. f. 56r , ad Luc. 10,13, in: BrscHoFF, Geschichte, S.262, 9. Jahrh. Siehe D. STIEFENHOFER, Die liturgische Fußwaschung am Gründonnerstag in der abendländischen Kirche, in: Festgabe Alois Knopfler, Freiburg 1917, S. 325 - 339, bes. S.327, 334, 335, 336, 337 u. 338. Wie p75 Na ABT usw. f. 13 (sondern hinter Matth. 26,39).
4030
A. F.
J.
KLIJN
Wir fassen unsere Resultate zusammen. Die folgenden, durch ein im jeweiligen Text vorkommendes Stichwort gekennzeichneten Zitate sind dem Hebräerevangelium entnommen: Klemens von Alexandrien - ou 1taucrEtat (S.4000) Origenes - 'Apn EAaßE (S.4002) Didymus der Blind~ - LevilMatthias (S.4003) Hieronymus - nunquam laeti sitis (S.4011) Jakobus (S.4011) in omnibus prophetis (S.4015) fratris sui spiritus contristaverit (S.4015) Aus dem Nazoräerevangelium stammen: Eusebius - die die Origenes in der Hieronymus -
Talente (S. 4006 - 7) Guten (S.4007) lateinischen Übersetzung - alter divitum (S.4020) maar (S.4012) caementarius (S. 4013) Berachia (S.4013) Barabbas (S.4013) superliminare (S.4014) ignorantia est (S.4016) sermo peccati (S.4017 u. 4024)
Papias/Eusebius - die Frau mit den vielen Sünden (S.4004) Hieronymus - osianna barrama (S.4017) daemonium incorporale (S.4018) Iuda (S.4019) Pseudo-Cyrillus - Michael (S. 4024 - 5) Haimo Halberstatensis - viele Tausende von Juden (S.4026) Petrus de Riga - ex oculis (S.4027) Sedulius Scottus - drei Könige (S.4027)
HEBRÄER- UND NAZORÄEREVANGELIUM
4031
Cod. Var. Reg. - pascae (S.4028) Hist. invest. evang. sec. Lucam - Bezaida (S. 4028 - 9) Hist. Pass. Domini osculatus (S.4029) Christus in agonia (S.4029) piscatoris Zebedei (S.4029) quattuor milites (S. 4027). _0
VIII. Datierung, Ursprung und Entwicklung
Wir kennen sieben Zitate aus dem Heb r ä e r eva n gel i u m. Sie finden sich in den Werken von Klemens, Origenes, Didymus und Hieronymus. Hieronymus hat sie Origenes entnommen. Das bedeutet, daß das Evangelium nur ägyptischen Schriftstellern bekannt war. Das heißt seinerseits, daß das Evangelium ohne Zweifel in Ägypten geschrieben worden ist. Die Sprache, in der das Evangelium abgefaßt war, ist Griechisch. Der Stil war kunstvoll. Die griechische Übersetzung des Alten Testaments war bekannt und wurde benutzt. Die Benutzung der kanonischen Evangelien ist nicht zu beweisen. Nichtsdestoweniger hatte der Inhalt einen den synoptischen Evangelien vergleichbaren Charakter. Mit eigenen Überlieferungen wurde auch hier <ein Leben Jesu' komponiert. Das Evangelium wurde anfänglich benutzt von Judenchristen, die in der ägyptischen christlichen Gemeinschaft vielleicht eine separate, aber keine häretische Gruppe darstellten. Es ist schwer zu bestimmen, ob das Evangelium in Ägypten jemals als Evangelium einer außerkirchlichen Gruppe fungiert hat. Es kam außer Gebrauch, als die Ägyptische Kirche der im Westen gleichgeschaltet wurde. 120 Die Datierung ist schwierig zu bestimmen, aber das Werk könnte am Anfang des zweiten Jahrhunderts geschrieben worden sein. Das N azoräerevangelium ist aus mehr als zwanzig Zitaten bekannt. Sie stammen aus den Werken von Origenes (lateinisch), Eusebius, Hieronymus,
120
Siehe A. F. J. KUJN, Jewish Christianity in Egypt, in: B. A. PEARSON and The Roots of Egyptian Christianity, Philadelphia 1986, S.161-175.
J. E. GOEHRING,
4032
A. F. J. KLIJN
Der Inhalt ist größtenteils abhängig von dem des Matthäusevangeliums. Er enthält jedoch viele eigene Überlieferungen, und überdies wurde der ganze Text des Matthäusevangeliums je und je paraphrasiert. Auch dieses Evangelium hatte die Form eines
IX. Inhalt und Theologie
Die Zitate aus dem Hebräerevangelium sind wenig an Zahl. Zwei handeln über den Verkehr mit den Brüdern. Vielleicht bedeutet dies, daß das Evangelium in einer fest umgrenzten Gruppe entstanden ist, wo man einander gekannt hat. Die Brüder waren in sich selbst gekehrt und von der Welt abgetrennt, weil sie die Offenbarung Christi erfahren hatten. Sie waren über die Welt erhaben und auf dem Wege, der zur Ruhe führt. Die Freude soll kennzeichnend für die Mitglieder gewesen sein. Die Christologie war stark von der Weisheitstheologie beeinflußt. Christus war der endzeitliche Prophet. Die jüdischen Gedanken hinter dieser Christologie sind nicht nur in dieser weisheitlich gefärbten Theologie spürbar, sondern auch in der Auffassung, daß der Heilige Geist als Mutter Jesu betrachtet wird. Wir gewinnen den Eindruck, daß die Gruppe, in der dieses Evangelium entstanden ist, ein lebendiges Interesse am Leben Jesu gehabt hat. Sein Leben ist die Gewährleistung für die Offenbarung hinsichtlich der Möglichkeit, im Besitz des Heiligen Geistes ein neues Leben anzufangen. Im Rahmen dieser Lebensgeschichte Jesu, die mit der Taufe beginnt und mit der Auferstehung endet, werden Traditionen benutzt, die uns aus den kanonischen Evangelien nicht bekannt sind. Dies gilt insbesondere für eine oder auch mehrere Überlieferungen, die mit dem Herrenbruder zusammenhängen. Es gibt verhältnismäßig viele Zitate aus dem N azoräerevangelium. pie meisten sind aber theologisch wenig interessant, weil sie ganz allgemein benutztworden sind, zum Teil nur um ein schwieriges Wort im Matthäusevangelium aufzuklären. Ohne Zweifel ist vom Verfasser dieses Evangeliums das
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4033
Matthäusevangelium benutzt worden; die vielfachen paraphrasierenden Abschweifungen weisen auf eine Entwicklung der Überlieferung hin. Der aramäische Einfluß ist je und je spürbar. Sondertraditionen, etwa die des superliminare, sind aufgenommen. Es gibt offenbar ein besonderes Interesse für Themen wie das Gesetz und die Sünde. Die "Brüder" kennen einander und betrachten sich als "die Guten", die von Gott auserwählt worden sind. In den Ketzerkatalogen kommen sie gut weg,121 vielleicht weil die Kirche ihr Evangelium benutzte, aber bestimmt auch, weil sie keine auffallenden ketzerischen Gedanken propagiert haben. 121 KLIJN
and
REININK,
Patristic Evidence, S. 44 - 52.
The Gospel of the Ebionites by GEORGE HOWARD, Athens, Georgia
Contents
......
I. Identity . . . . . . . . . . .
4034
........... .
4035
IH. Content of the Fragments .
4036
IV. Analysis of the Fragments 1. Harmonization . . . . . 2. Alternation of Synonymous Words . . 3. Stylistic Chiastic Inversion . . . . . . 4. Substitution of Aurally and Visually Similar Words 5. Converse Construction
4037 4037 4044 4044 4045 4047
H. Date
...... ......
4049
V. The Origin of GE VI. Fragments
4049
Literature . . .
4051
I. Identity
The gospel about which this article pertains is quoted seven times by Epiphanius (c. 315 - 403), Bishop of Salamis, in his Panarion 30. 13. 1- 30. 22.4 (also cited as cHaereses'). He says that it is used by the Ebionites but does not actually call it CThe Gospel of the Ebionites'. Some confusion, therefore, exists as to its identity and original tide. Epiphanius elsewhere says that the Ebionites use the Gospel of Matthew and call it "According to the Hebrews" (Kata cEßpaiouc;) (Panarion 30. 3.7). He goes on to explain that this is an appropriate name since Matthew issued his gospel in Hebrew and with Hebrew letters ("Eßpa1:crti Kat cEßpa1:Koic; YPUJlJlacrlV) (Panarion 30. 3. 7). In another context he again mentions the Gospel of Matthew in Hebrew and says that it is preserved in Hebrew letters (Panarion 29. 9. 4). He further says that it is "i~complete, corrupt and mutilated" (Panarion 30. 13. 2).
THE GOSPEL OF THE EBIÖNITES
4035
The Hebrew Matthew is no ted elsewhere in antiquity by Papias (see Eusebius H. E. 3. 39. 16), Irenaeus (Adv. Haer. 3. 1. 1), and others (cf. Eusebius H. E. 3. 24. 6). Jerome makes reference to the Gospel according to the Hebrews and says that he had translated it into Greek and Latin (in Mich. 7.6; de vir. ill. 11, XVI; in Matth. 12. 13). He further says that it is written in the Chaldaic Cilnd Syriac language but with Hebrew letters (Chaldaico quidem Syroque sermone, sed Hebraicis litteris scriptum est), that it is used in his day by the Nazoraeans and known as that "According to the Apostles" (secundum Apostolos) or "According to Matthew" Uuxta Mattheum) (adv. Pelag. 3. 2). It is doubtful, however, that the gospel of the Ebionites (hereafter GE) is to be identified with the Hebrew Matthew or the Gospel according to the Hebrews. In the first place, judging from the fragments preserved by Epiphanius, GE is basically a gospel harmony, not a true version of Matthew (see below). Secondly, judging from a play on the words E'YKpiC; / uKpioEC; (to be discussed later) and the intricate weaving together of the wording of the synoptics, this gospel appears to have been composed in Greek, not Hebrew or Aramaic. 1 As said before Jerome speaks of a gospel "According to the Apostles" (adv. Pelag. 3.2). Origen also speaks of a "Gospel according to the Twelve" (Horn. on Lk 1). This Gospel (assuming the two are the same) has sometimes been identified with GE since in one fragment of GE preserved by Epiphanius (no. I, below) the apostles speak in the first person, thus appearing to be the authors. 2 This identification remains doubtful, however, and in any case little is gained if it is true. 3 We conclude that GE is a Greek Gospel, harmonistic of the synoptics and not absolutely identifiable with any other known gospel.
II. Date
It is extremely difficult to date GE. The terminus a quo is the beginning of the second century since GE clearly reflects the canonicalgospels. The
For abbreviations see S. SCHWERTNER, Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete (Berlin/New York: de Gruyter, 1974). 1
2
3
See MARTIN DIBELIUS, Geschichte der urchristlichen Literatur (Berlin/Leipzig: de Gruyter, 1926) I, 60. See F. L. CROSS, The Oxford Dictionary of the Christi an Church (London: Oxford University Press, 1957) 434; JOHANNES QUASTEN, Patrology (Utrecht-Antwerp: Spectrum, 1964) I, 113. EDGAR HENNECKE, New Testament Apocrypha, ed. WILHELM SCHNEEMELCHER , tr. R. McL. WILSON (Philadelphia: Westminster, 1963) I, 153 f.; A. F. J. KLIJN & G. J. REININK, Patristic Evidence for Jewish-Christian Sects (NT.S 36; Leiden: Brill, 1973) 30 f.
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GEORGE HOWARD
terminus ad quem is much less clear; but if, as some believe, Irenaeus knew it (though this is hard to prove), its date can be assigned somewhere in the first three quarters of the second century.
III. Content of the Fragments
Only a modest amount of information concerning the contents of GE can be gained from the seven fragments in Epiphanius. These coupled with the accompanying remarks by Epiphanius give abrief glimpse into the contents of GE with its theological and stylistic tendencies. Epiphanius says that the Ebionites call their gospel, among other things, "According to Matthew". But he adds that it is incomplete, corrupt and mutilated (no. I). This becomes clear from two pieces of information given by Epiphanius. In the section on the call of the disciples Jesus is quoted as saying: "You, therefore, I wish to be twelve apostles for a witness of Israel" (no. I). In the list of those caIled, however, only eight, not twelve, are mentioned. Again, according to Epiphanius, unlike Cerinthus and Carpocrates who retain the genealogies in their copy of GE, the Ebionites removed the genealogies (Panarion 30. 14. 1-3). It is unclear wh ether the order in which Epiphanius quotes GE is of any significance. His first quotation teIls of Jesus' call of the disciples and appointment of the Twelve. It is not until his f~urth quotation that Jesus' baptism under John is mentioned introduced by the words: "After much has been said." Some suggest the possibility that the call of the Twelve preceded the baptism of Jesus in GE. 4 It is best not to press the order, however, since Epiphanius informs us of the actual beginning of GE in his third quotation (Panarion 30. 13. 6. TJ OE UPXll 'tou 1tUP' uu'tot<; EUUYYEAiou EXEt ön, eYEvE'to ev 'tui<; TJIlEPUt<; eHpcpoou ßuatAEffi<; 'til<; eIououiu<; K'tA.). There has been some attempt to decipher the sources used by GE 5 focusing primarily on the Kerygmata Petrou. The matter is controversial, however, and must be left open at this time. 6 The seven quotations of GE in Epiphanius present a number of Ebionite features. John the Baptist is said to have eaten wild honey which had the taste of manna, like a honey cake in oil. The exchange of the Matthean uKpioE<; ("locusts" - Matt 3:4) for eYKpi<; ("honey cake" - no. 11) points to the
4
5
6
Cf. JEAN DANIELOU, The Theology of Jewish Christianity, tr. J. A. BAKER (London: Darton, Longman, & Todd, 1964) 58; HENNECKE, New Testament Apocrypha, I, 154. See H. WAITZ, Das Evangelium der zwölf Apostel, ZNW 14 (1913) 48 H. See G. STRECKER, Das Judenchristentum in den Pseudoklementinen (TU 70; Berlin: Akademie-Verlag, 1958) section D pp. 117 -136. For brief discussions see DANIELOU, The Theology of Jewish Christianity, 59 f.; HENNECKE, New Testament Apocrypha, I, 154.
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Ebionite prohibition of meat. The same is true for Jesus' denial of adesire to eat the pascal lamb (no. VII) and his statement that he came to abolish sacrifices (no. VI). The latter also points to the Ebionite opposition to the temple cult. The Ebionite adoptionisttype Christology appears in their removal of the nativity narrative from Matthew including the virgin birth story (see Panarion 30. 14. 1- 4). Epiphanius says that they teach that Jesus was only a man and that Christ came into hirn when he descended in the form of a dove (no. IV;' Panarion 30. 14. 4). At the same time they deny that he was a man by his own statement in regard to his family: "These are my brothers and mother and sisters, who do the will of my Father" (no. V).
IV.
Analysis of the Fragments
The literary nature of the fragments of GE is best seen in a comparison of GE with the synoptic gospels. A numberof salient features emerge in such a comparison. These in the order they are discussed below are: (1) harmonization, (2) the alternation of synonymous words, (3) stylistic chiastic inversion, (4) the substitution of words which are aurally and visually similar, and (5) converse construction.
1. Harmonization Recently DANIEL A. BERTRAND argued that GE was a harmonistic gospel somewhat analogous to Tatian's Diatessaron.7 He made a general comparison of the two as follows: GE incorporates sections from the three synoptics; the Diatessaron incorporates sections from the synoptics and the Gospel of John. GE takes Matthew as its base; the Diatessaron takes John (or at least imposes a Johannine framework on a Matthean plot). Both incorporate legendary embellishments. And both introduce doctrinal corrections into the text, notably in the direction of encratism. In our judgment BERTRAND'S arrangement of the material in GE and comparison of it with the synoptics clearly show that to a large extent GE is a weaving together of the three synoptic gospels. 8 Later we will offer several 7
8
DANIEL A. BERTRAND, L'evangile des ebionites: une harmonie evangeIique anterieure au Diatessaron, NTS 26 (1980) 548 - 563. This is not to say that one will always agree with the details of BERTRAND'S demonstration. In his # 3 the beginning words, E'YEVE'tO EV 'tai~ fU.1EP(l1.~, are from Matthew, not Luke. In his # 4 Ka'tEA.eoucr,,~ has the Marcan order only. 1tp6~ au'tov corresponds to Matthew D it sys.c, etc. None of these details are important or disruptive of BERTRAND'S conclusions. His work is a contribution to the field of gospel tradition studies and farms a basis upon wh ich others can build.
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examples of harmonization in GE. But first it is important to note that harmonization in the early patristic period has received careful attention in modern study.9 It is now generally known that the harmonization of gospel texts appeared before the time of Tatian's Diatessaron (c. AD 170). This ancient personage is famous not because he originated harmonization, but because he produced a complete harmony of the gospels (with some omissions) in which the texts of Matthew, Mark, Luke, and John were woven together into a continuous narrative. lO Prior to this harmonization was practiced by the church fathers, especially by Tatian's teacher, Justin. ll The present writer has further shown that harmonization is earlier than Justin. In arecent study 12 the harmonistic readings in the Old Syriac Gospels were investigated in regard to their origin. Contrary to the common opinion that harmonistic readings in the Old Syriac are due to the influence of the Diatessaron 13 it was found that some of the Old Syriac readings go back to a time prior to Tatian and Justin. My conclusion was that early in the patristic period there were forces at work independent of and prior to Justin and Tatian that produced some of the harmonies in the 0 ld Syriac. In another study (forthcoming) the present writer found harmonization to be a characteristic of the canonical gospels themselves existing on both the compositional and transcriptionallevels. Harmonization on the transcriptional level, of course, has been known for some time. In regard to the Western Text, WESTCOTT and HORT asserted that one of its most dangerous works was harmonistic corruption. "But its most dangerous work is 'harmonistic~ corruption, that is, the partial or total obliteration of differences in passages otherwise more or less resembling each other. Sometimes the assimilation is between single sentences that happen to have some matter in common, more usually 9
10
11
12
13
See for examples: WILLIAM SANDAY, The Gospels in the Second Century (London, 1876) 90 -106, 136 -137, 185 -187; Mo RITZ VON ENGELHARDT, Das Christentum Justins des Martyrers (Erlangen, 1878) 335 - 345; HELMUT KÖSTER, Synoptische Überlieferung bei den apostolischen Vätern (TU 65; Berlin: Akademie-Verlag, 1957); A. J. BELLINZONI, The Sayings of Jesus in the Writingts of Justin Martyr (NT.S 17 Leiden: Brill, 1967); LESLIE L. KLlNE, The Sayings of Jesus in the Pseudo-Clementine Homilies (Soc. BibI. Lit. Dissertation Series 14; Missoula, MT: Scholars Press, 1975). See among many others BRUCE M. METZGER, The Early Versions of the New Testament, Their Origin, Transmission, and Limitations (Oxford: Clarendon, 1977) 10 - 25; IGNATIUS ORTIZ DE URBINA, Vetus Evangelium Syrorum, et exinde excerptum Diatessaron Tatiani (Biblia Polyglotta Matritensia. Series VI; Madrid, 1967). See especially BELLINZONI, The Sayings of Jesus in the Writings of Justin Martyr. GEORGE HOWARD, Harmonistic Readings in the Old Syriac Gospels, HThR 73 (1980) 473-491. See F. C. BURKITT, Evangelion da-Mepharreshe (Cambridge: University Press, 1904) 11, 290 - 210; ARTHUR VÖÖBUS, Studies in the History of the Gospel Text in Syriac (CSCO 128; Louvain, 1951) 16, 167 -168; G. A. WErR, Tatian's Diatessaron and the Old Syriac Gospels. The Evidence of MS Chester Beatty 709 (Unpublished Ph. D. Dissertation, University of Edinburgh, 1969) xii - xxiv; H. J. VOGELS, Die altsyrischen Evangelien in ihrem Verhältnis zu Tatians Diatessaron (BSt [F] 16/5; Freiburg im Breisgau, 1911) 8.
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however between parallel passages of greater length, such especially as have in some sense a common origin."14 We have made this digression on harmonization in order to make the point that harmonization in GE is not an unusual feature. Regardless of how one may wish to assess the theology of GE, whether heretical or not, its tendency to harmonize must be viewed as anormal technique of composition widely used in the early patristic period. The same is true, as we will show, for other stylistic features appearing in GE. Now, in order to illustrate the principal of harmonization in GE the following fragments from Epiphanius are presented: No. I (See below; GE compared with various sections in the Synoptics): The wording of the text of GE is an interesting mixture of phrases from the synoptics found in the sections on the call of the disciples, the choosing of the apostles, and neighboring areas. The phrase, EYEVE"CO n<; aVTJp ovoJ!un, is reminiscent of the introduction to John the Baptist in John 1:6. m<; E"CIDV "CPUIKOV"CU is reminiscent of Luke 3:23, Kui EASrov cl<; Kuq>apvuouJ! of Matt 4:13 / Mark 1:21, EtcrfjASEV cl<; "CTJV otKiuv ~iJ!ffiVO<; of Luke 4:38, Kui avoi~u<; "Co cr"CoJ!u uU"Cou d1tEV of Matt 5 :2, and 1tUPEPXOJ!EVO<; 1tupa "CTJV AiJ!vllv TlßEpulöo<; of Matt 4:18 / Mark 1:16 and Luke 5:1. When we co me to the account of the selection of the Twelve the word E~EAE~aJ!llV is found only in Luke (6:13). John and James are listed first before Peter and Andrew, a feature which is perhaps specifically Jewish Christian. 15 The order John / James corresponds to Luke 9:28 and Acts 1:13. Of the eight names given for apostles SUÖÖUtOV is mentioned in Matt 10:3 / Mark 3:18; ~iJ!ffiVU "COV ZllAffi"CtlV in Luke 6:15 / Acts 1:13. The account in GE is thus clearly a harmonistic arrangement of various and sundry sections in the synoptic gospels. No. Ha (GE [first 13 words] compared with Matt 3:1, 5 -7 and Mark 1:4 -5 [Luke 3:2]): Leaving aside the witness of Luke for this example, since he is quite different from the other two, there are some significant variations between Matthew and Mark. Matthew begins with 1tUpUyiVE"CUl following the previous phrase: EV Öf: "CUt<; TJJ!Epat<; EKEivat<;. Mark, on the other hand, begins simply with EYEVc"CO (with N and W reading Kui EyEVE"CO). John is designated as ßU1tncr"Ctl<;, "the Baptist", in Matthew. In Mark he is designated as ßU1t"CU~ffiV, "the one who baptizes". A number of witnesses in Mark, however, lack the article 0, including DSAW and the koine text. If we leave the article out the text will then be translated: "John came baptizing". In this case no designation
°
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261
°
B. F. WESTCOTT and F. J. A. HORT, The New Testament in the Original Greek (New York: Harper, 1882) II, 124-125. So DANIELOU, The Theology of Jewish Christianity, 58 -59. ANRW II 25.5
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is appended to John's name. Another variation is that Matthew reads: "Jerusalern CIEpoa6A.u~a) and all Judea"; Mark reads: "All the region of Judea and all of Jerusalem (ol aptaatot, with Mark in reading "all" with "Jerusalem" and with Matthew in reading the form, a, GE agrees with Matthew and Mark in saying that "John came". GE's ßa1t'ti~mv agrees with Mark, ßu1t'ttcr~a ~E'tavoia<; with Mark and Luke, EV 'teP 'IopouvlJ 1to'ta~eP with Matthew and Mark, as weIl as E~iJp'XOV'to 1tpo<; alnov 1tUV'tE<;. Finally the detail that John "was from the family of Aaron the priest, the son of Zacharias and Elizabeth" is a reflection of Luke, including Luke 1:5 ff. No. IV (GE <;:ompared with Matt 3:13 -17, Mark 1:9 -11, Luke 3:21-22): In the pericope on the baptism of Jesus, GE is a harmonistic narrative made up of various elements from the synoptics along with elements from extracanonical sources. Thus the author's use of "the heaven(s)" occurs both in the plural and the singular. In the first instance the phrase, llvoiYllaav ol oupavoi, corresponds basically to Matthew. Mark has the plural as weIl but his reading of a'Xt~o~evou<; 'tou<; oupavou<; rules out his text being the base for GE, unless D's llvoty~evou<; is accepted as original. Later, however, GE reads EK 'tOÜ oupavoü, the singular form in agreement with Luke against Matthew
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and Mark. Again at the beginning of GE's account the text reads: i'tA,8EV Kat 'l11croU<; Kat Eßanticr811 uno tOU 'Imuvvou. This appears to be an abbreviation of the Marcan reading: i'tA,8EV 'l11croU<; uno NasapEt tfj<; raA,tA,aia<; Kat Eßanticr811 EI<; tOV 'lopÖUV11V uno 'Imuvvou. The next words in GE read: Kat m<; UVfjA,8EV uno tOU üöato<;. This corresponds roughly to Matthew's UVEß11 uno tOU üöato<; and Mark's uvaßaivmv EK (uno MSS) tOU üöato<; against Luke. GE continues to represent a mixture of variations in the synoptics as the following will show.
Mark 1:10
Matt 3:16 Kat ElÖEV tO nVEu~a tOU 8EOU
Luke 3:22
GE
Kat Kataßfjvat to nVEu~a tO äytoV
Kat ElÖEV tO nVEu~a tO äytov
crm~attK
Kataßaivov mcrEt nEptcrtEpav
m<; nEptcrtEpav Kataßaivov
dÖEt m<; nEptcrtEpav
Kat
EV dÖEt nEptcrtEPU<; KatEA,80ucr11<; Kat
EPX.O~EVOV ~En'
En' autov
autov
En' jE!<; autov
EicrEA,80ucr11 <; EI<; autov
ElÖEV in GE agrees with Matthew; tO äytov and dÖEt with Luke. GE's KatEA,80ucr11<; corresponds to the order of Mark against Matthew and Luke. In the latter two the notion of "coming down" occurs first, then "dove". In Mark and GE "dove" occurs first, then "coming down". Kai, immediately after KatEA,80ucr11<; agrees with Matthew, as well as E!crEA,80ucr11<;. Ei<; autov agrees with some mss of Mark and the D-text of Luke. Ir should be no ted that GE's ElÖEV ... dÖEt is a conflation of the texts reflected in Matthew and Luke. These two synoptics exist in chiastic form. Matthew reads ElÖEV then Kataßaivov; Luke has the reverse order reading Kataßfjvat then dÖEt. In the course of the inversion a change has occurred either in Matthew or Luke producing the correlation of ElÖEV j EtÖEt made up of words which, though aurally and visually similar, are otherwise unrelated. The order: Matt
Luke
EtÖEV
KataßfjVat
Kataßaivov forms a special kind of chiastic arrangement called semantic-son,ant chiasmus which will be discussed in detaillater.
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The next section in GE reports three phases of the heavenly pronouncement made at the baptism of Jesus. The statements preserve variant forms of the one pronouncement recorded in the synoptic gospels. The following chart will show the relationship of GE to the synoptics in this as weIl as other details. Matt 3:17
Mark 1:11
Luke 3:22
GE
Kaiiöou <prov1) EK 'tmv oupavmv AeyouO'a
Kai <prov1) EyeVE'to EK 'tmv oupavmv
Kai
Kai
<prov1)v E~ oupavou YEvea8at (+ AeyouO'av MSS)
<prov1) EK 'tau oupavou AeyouO'a
O'u EI ö ufoC; Jlou ö aYU7tll'tOC; Evaoi EUÖOKllaa
O'u EI ö ufoC; Jlou 6 aYU7tll'toC; EV O'oi EuöoKllO'a
au Jlou EI ö u{OC; aya1tll'toC; Evaoi 11 UÖOKll aa
Luke- -D it ufoC; Jlou EI au, Eyffi O'ilJlEPOV YEyevvllKu O'E
Kai 1tUAtv
Eyffi cr1)JlEPOV YEyevvllKU O'E Kai 1tUAtV
(+ 1tPOC; au'tov MSS) OÜ'tOC; Ea'ttv (O'u EI
<prov1) E~ oupavou 1tpOC; au'tov OÜ'tOC; EO''ttV
MSS)
6 ufoC; Jlou ö aya1tll'toC;,
EV
ö ufoC; Jlou ö aya1tll'tOC;, E
The differences in the synoptics are subtle and minor. Matthew reads "saying" after "the heavens" with D it sys.c adding "to hirn". In Luke some mss read "saying"; otherwise both Mark and Luke lack these words. Mark and Luke agree on the heavenly pronouncement using the second person au EI, "You are" and EV aOl, "in you". Matthew (with the exception of D a sys.c which read O'u EI) uses the third person OÜ'tOC; Eanv, "This is", and EV 4>, "in whom". The text of Luke D it differs from all three, reading according to Ps 2:7: u{OC; Jlou EI O'u, Eyffi O'TtJlEPOV YEyevvllKu O'E, "You are my son, today I have begotten you." The author of GE weaves these variations together into one continuous narrative. He begins by reading oupavou with Luke, but EK (as opposed to E~) plus the article before "heaven" with Matthew and Mark. He then reads
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AEyoucra with Matthew and some mss of Luke. In the first phase of the heavenly pronouncement he reads cru ... EI with Mark and Luke as weIl as EV croL In the second phase he reads Eyrb criu.ll::pov YEYEVVT]1CU crE with the D-text of Luke, also reflected in Just Dial 88.8. In the final phase he reads 1tpo<; atnOV with the D-text of Matthew and o\)to<; Ecrnv KtA. in basic agreement with Matthew. The reference to the "great light" (
Mark 1:6
GE (No. 2)
auto<; ÖE 6 '!rouvv11 <; EtXEV tO Evöulla autou U1tO tptXffiv KallTJAOU
Kai 1'iv
Kai
Kai
Kai
~cOV11V
~cOV11V ÖEPllativll v 1tEpi tiJv öcr
Evöulla U1tO tptXffiv KallTJAOU Kai ~cOVllV ÖEPllativllv 1tEpi tiJv öcr
Kai
Kai
Ecr8irov
tO ßpffilla autou,
ÖEPllati vll v 1tEpi tiJv öcr
16
6 '!rouvV11<; EVÖEÖUIlEVO<; tpixa<; KallTJAOU
EIX EV
=6 '!rouvv11 <;
See BURKITT, Evangelion da-Mepharreshe, 11, 114-115, 191. See also WALTER BAUER, Das Leben Jesu im Zeitalter der neutestamentlichen Apokryphen (Tübingen, 1909) 134 - 139; DANIELOU, The Theology of Jewish Christianity, 224 - 231.
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Matt 3:4
Mark 1:6
GE (No. 2)
axpioE<;
uKpiou<;
JlEA.l äyptov Tt YEual<; Tt 'tou JlUVVU eh<; EYKpi<; EV EA.uiep oi)
Kui JlEA.l äyptov
2. Alternation of Synonymous Words It should be noted that GE in this brief section is patterned almost exclusively after Matthew. The only possible harmonistic elements in it are Kui 1 & 3 which agree with Mark against Matthew's OE. Otherwise Mark and GE overlap only when they have material in common with Matthew. This section is to be contrasted with the harmonistic passages in GE demonstrated earlier. Next to be noted is the alternation of the synonyms 'tpoqnl (Matthew) and ßpmJlu (GE). The alternation of such words is a weIl-known device in biblical Hebrew literature 17 and is weIl documented in the gospels. Examples are: KUA.O<; / uyu8o<; Matt 13:8, Mark 8:4, Luke 8:8; A.UJlßUVID / utpro Matt 16:9 f., Mark 8:19 f.; 1tEJl1tID / U1tOa'tEA.A.ID Matt 14:10, Mark 6:27; 1tuie; / OOUA.o<; Matt 8:6, Luke 7:2; KPU~ID / ßOUID Mark 10:47, Luke 18:38; uvoJliu / UOlKiu Matt 7:23, Luke 13:27; etc. Other instances of the substitution of synonyms in GE are KU'tEA.8ouall<; in Epiph. Panarion 30, 13, 7 (no. IV) compared to Ku'tußuivov / KU'tußilvUl in Matt 3:16, Mark 1:10 and Luke 3:22, (cf. JlE'tußuivID / U1tEPXOJlat Matt 8:34, Mark 5:17) and tjA.8EV in Epiph. Panarion 30. 13. 6; 30. 14. 3 (no. III) compared to 1tUpUyiVE'tat / tYEVE'tO in Matt 3:1 / Mark 1:4.
3. Stylistic Chiastic Inversion There is a typical stylistic inversion of word order in GE which forms a chiasmus in conjunction with the Matthean text. At the beginning of this section GE reads the verb dXEV, then the name "John". Matthew has the reverse order. He reads the name "John", then the verb. In diagram the chiasmus appears thus: Matthew
GE
Ö '!IDUVVll <;
dXEV ö '!IDUVVll<;
E{XEV
17
S. TALMON, Synonymous Readings in the Textual Traditions of the Old Testament, Scripta hierosolymitana 8 (1961) 335 - 383. See also TALMON's Double Readings in the Massoretic Text, Textus 1 (1960) 144-184.
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4045
Such chiastic arrangements are particularly charactersitic of biblical Hebrew literature and are often found in conjunction with parallelismus membrorum. 18 Inversion of word order was often found to be desirable for introducing movement and variation into the phenomenon of reiteration necessary for parallel lines 19 and was extended even to the inversion of parallels in corresponding synoptic passages. Thus in 2 Kings 19:2 the text reads: "to Isaiah the prophet the son of Amos"; in the synoptic parallel of Isaiah 37:2 the text reads: "to Isaiah the son of Amos the prophet". This same phenomenon is attested in abundance within the texts of the canonical gospels both on the compositional and transcriptionallevels and is in fact one of the most characteristic elements of gospel stylistics. 2o
4. The Substitution of Aurally and Visually Similar Words Next it should be noted that GE contains an example of the substitution of words which are aurally and visually similar. In place of Matthew's aKp{8E~ ("locusts") GE reads E'YKp{~ ("a cake"). These two words, especially in their basic forms, aKp{~ / E'YKp{~, though nonsynonymous, are assonant and visually
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19
20
Since Bishop LOWTH'S work on parallelismus membrorum this form of writing has been generally recognized as the most essential aspect of biblical Hebrew Style. See ROBERT LOWTH, Lectures on the sacred Poetry of the Hebrews (Boston: J. T. Buckingham, 1815). See S. TALMON, The Textual Study of the Bible - A New Outlook, in: Qumran and the History of the Biblical Text, eds. F. M. CROSS and S. TALMON (Cambridge: Harvard University Press, 1975) 358 - 378. Cf. HANS KOSMALA, Form and Structure in Ancient Hebrew Poetry (A New Approach), VT 14 (1964) 423-445; ibid. 16 (1966) 152-180; WILLIAM L. HOLLADAY, Chiasmus, The Key to Hosea XII 3 - 6, VT 16 (1966) 53 - 64; ID., The Architecture of Jeremiah 1- 20 (Lewisburg: Bucknell University Press, 1976); STEPHEN BERTMAN, Symmetrical Design in the Book of Ruth, JBL 84 (1965) 165 -168; H. VAN DYKE PARUNAK, The Literary Architecture of Ezekiel's Mar'ot 'Elöh!m, JBL 99 (1980) 61-74. For other examples and a full discussion of inversion and chiastic arrangement in synoptic passages see GEORGE HOWARD, Stylistic Inversion and the Synoptic tradition, JBL 97 (1978) 375 -389. For chiasmus as a structural method of composition in the New Testament see NILS WILHELM LUND, The Presence of Chiasmus in the New Testament, JR 10 (1930) 74 - 93; ID., Chiasmus in the New Testament. A Study in Formgeschichte (Chapel Hill: University of North Carolina Press, 1942); see also among many others A. DI MARCO, Der Chiasmus in der Bibel, 3. Teil, Linguistica Biblica 39 (1976) 37 - 85; CHERYL EXUM and CHARLES TALBERT, The Structure of Paul's Speech to the Ephesian Elders (Acts 20, 18-35), CBQ 29 (1967) 233-236; CHARLES TALBERT, Artistry and Theology: An Analysis of the Architechture of Jn 1, 19 - 5, 47, CBQ 32 (1970) 341- 366; J. BLIGH, Galatians in Greek. A Structural Analysis of St. Paul's Epistle to the Galatians with Notes on the Greek. (Detroit: University of Detroit Press, 1966); ID., Galatians: A Discussion of St. Paul's Epistle (London: St. Paul Publications, 1969). Chiasm has been noted elsewhere as, for example, in the Greek classics. CEDRIC H. WHITMAN, Homer and the Heroic Tradition (New York: W. W. Norton & Co., 1958) 97 -101; JOHN LINTON MYRES, Who Were the Greeks? (Sather Class. Lect. 6; Berkeley: University of California Press, 1930) 605 n. 112.
4046
GEORGE HOWARD
similar. There are numerous examples in the canonical gospel tradition where assonant and visually similar words alternate, some of which are synonymous and some of which are not. Examples of synonymous words are: K'tTJIlU'tU / XPTJIlU'tU (Matt 19:22 / B), <poßEm / 1t'tOEm (Luke 12:4 / P4S), e8u,!,uv / e81lKUV (Matt 14:12 / Mark 6:29), and 1t'tOlIlU / crmllU (Matt 24:28 / Luke 14:37). Examples of nonsynonymous assonant and visually similar words are less common though they do occur; see 1tAoiep / 1tOA1V (Mark 6:32 / Luke 9:10) and öpo~ /6pimv (Matt 15:29) / Mark 7:31). The practice of alternating look-alike words brings us into contact with similar phenomena in the Hebrew tradition with respect to the development of double-readings in the biblical text, aurally and visually similar words in the variant pesher system of the Qumranian documents, 'al tiqre readings of the Rabbinie literature and the technique of variant-preservation in the kethibqere system of the Massoretes. 21 Moreover, the words IlEA1 äyptov ... EYKpi~ have a special relationship with the Matthean text in that they form a special chiastic arrangement. In diagram the chiasmus appears as: Matthew
GE
It will be seen that the arrangement combines inversion and aurally and visually similar words into a type of construction which lOHN KSELMAN calls "semantic-sonant chiasmus". 22 He describes this construction as a chiasmus in which one leg "is formed by a pair of words of similar meaning (the 21
22
See especially S. TALMoN, Aspects of the Textual Transmission of the Bible in the Light of Qumran Manuscripts, in: Qumran and the History of the Biblical Text, 226 - 263. Cf. K. STENDAHL, The School of St. Matthew and Its Use of the Old Testament (2nd ed.; Philadelphia: Fortress Press, 1968); E. E. ELLIS, Paul's Use of the Old Testament (Grand Rapids: Eerdmans, 1957); ID., A Note on Pauline Hermeneutics, NTS 2 (1955 - 56) 127 -133; F. F. BRUCE, Biblical Exegesis in the Qumran Texts (London: Tyndale Press, 1959); J. A. FITZMYER, The Use of Explicit Old Testament Quotations in Qumran Literature and in the New Testament, NTS 7 (1960 -1961) 297 - 333; B. LINDARS, New Testament Apologetic. The Doctrinal Significance of the Old Testament Quotations (London: SCM Press Ltd., 1961); M. P. MILLER, Targum, Midrash and the Use of the Old Testament in the New Testament, JSJ 2 (1971) 29 - 83; D. M. SMrIH, JR., The Use of the Old Testament in the New, in: The Use of the Old Testament in the New and Other Essays: Studies in Honor of William Franklin Stinespring, J. M. EFRID, ed. (Durham: Duke University Press, 1972) 3-65. JOHN S. KSELMAN, Semantic-Sonant Chiasmus in Biblical Poetry, Biblica 58 (1977) 219-223; ID., A Note on Gen 7:11, CBQ 35 (1973) 491-493; ID., Psalm 72: Some Observations on Structure, BASOR 220 (1975) 79. Cf. W. L. HOLLADAY, Form and WordPlay in David's Lament over Saul and Jonathan, VT 20 (1970) 157. For an analysis of the elements in Hebrew poetics see WILLIAM L. HOLLADAY, The Recovery of Poetic Passages of Jeremiah, JBL 85 (1966) 401-435.
THE GOSPEL OF THE EBIONITES
4047
semantic pair) and the other leg is produced by a pair of words of similar sound (the sonant pair)."23 He includes into the semantic legs of such chiasms the repetition of the same word or of words with similar meaning. The semantic-sonantchiasmus in GE corresponds to this description. Its semantic leg is composed of the repetition of the words JlEAt üyptOV, its sonant leg of the words ä.1{piöE~-EYKpi~. This construction is rare in the gospels though not totally absent. An excellent example, mentioned above, is Matt 3:16 and Luke 3:22.
X
Matt 3:16
K~i dB_EV tO 1tVEUJlU tOU eEOU
Kutußuivöv rocrEi 1tEptcrtEpav
Luke 3:22
K~i Ku~ußfivut
tO 1tVEUJlU tO clYtOV mOJlUttKcP dÖEt ro~ 1tEptcrtEpav
Ge 'Kui dösv tO 1tVEUJlU tO clYtOV EV dÖEt 1tEptcrtEpa~
KUtEAeoucrll~
Matthew and Luke clearly exist in an inverted relationship and consist of a semantic-sonant chiasmus. The semantic leg of the chiasm is made up of the repetition of Kutußuivov / Kutußfivut; the sonant leg is made up of the word-pair dBEV / dÖEt, GE, in accordance with its preference for harmony, conflates the sonant pair by reading both dÖEV and dÖEt. In addition it replaces Kutußuivov / Kutußfivut with the synonym KUtEAeoucrll~.
5. Converse Construction Converse construction has been identified as a particular targumic technique by MICHAEL KLEIN. 24 It consists of a rendition of the biblical text in such a way as to give it an opposite meaning. KLEIN says that "the contradictive rendition is not uncommon in various targumim to the Pentateuch. In fact, its occurrence is frequent enough for it to be considered among the commonly acknowledged targumic techniques, and not merely as an anomalous phenomenon."25 He says that the most obvious cases are those where the translator adds or deletes a negative particle to the sentence. Another method for reversing the sentence is the replacing of a verb with another with the opposite meaning. A third method is the resolution of a rhetorical question in which a negative particle is either added or deleted. The difference in this case and that of the first is that in! the first case the sentence is reversed both in form
23
KSELMAN,
24
MICHAEL
25
515 -537. Ibid., 516.
Semantic-Sonant Chiasmus in Biblical Poetry, 219. KLEIN, Converse Translation: A Targumic Technique, Biblica 57 (1976)
L.
4048
GEORGE HOWARD
and meaning; in the resolution of rhetorical questions the sentence is reversed in form only. GE has one dear case of a converse construction and another possible case. According to Epiph. Panarion 30. 22. 4 (no. VII) GE reads: "nou 9tAEt<; E-tOq.Ul<Jffi~tV <JOt ta IIu<JXa q>ayEiv", whereupon Jesus answers: "~it E1t19u~iQ. EnE9u~T)<Ja Kpta<; tOUtO ta nU<Jxa q>aYEtV ~E9' u~rov" ("Have I surely desired to eat meat with you this Passover? [No!]"). Epiphanius complains that ~T) and Kpta<; have been added to the text by the author of GE. The quote from GE is a combination of Matt 26:17, nou 9tAEt<; E-tOt~U<Jffi ~tv (JOt q>ayEiv ta nU<Jxa (cf. Mark 14:12) and Luke 22:15, Kai EtnEv npa<; aUtou~' E1t19u~iQ. EnE9u~T)<Ja tOUtO ta nU<Jxa q>ayEiv ~E9' u~rov. The combination again emphasizes the harmonistic nature of GE. If we assurne that the received text of Luke for the second part of the quotation is the original form of the saying, the statment in GE must be viewed as a converse construction, similar to the targumic device isolated by KLEIN, in which the opposite meaning is conveyed. A second possible example of convetse construction is found in Epiph., Panarion 30. 16. 5 (no. VI) where GE reads: ftA90v KataAu<Jat 'ta<; 9u<Jia<;, Kai EaV ~it naU<JT)<J9E tOU 9UEtV, ou nau<JEtat clq>' u~rov Tl öPyT). ("I came to abolish sacrifices, and if you do not cease from sacrificing, the wrath will not cease from you.") Although this statement has no exact parallel in the gospels it is reminiscent of Matt 5:17: ~it vO~i<JT)tE ön ftA90v KataAu<Jat tav v6~ov Tl tOD<; npoq>T)ta<;' OUK ftA90v KataAu<Jat clAAa nAT)pro<Jat. The reading in GE conveys the opposite meaning to the Matthean text. The technique of converse construction is not confined to the targums and GE but is found as an accepted device in gospel composition as well. The most celebrated example is in the pericope on the commissioning of the Twelve where Matt 10:10 and Luke 9:3 proscribe the disciples from taking a "rod" with them on their missionary tours. The text reads: ~T)B8 / ~T)tE pußBov. In' the parallel section of Mark 6:8, however, the disciples are permitted to take a rod. Mark reads: Ei ~it pußBov ~6vov. This is a complete reversal in meaning to the Matthean and Lucan versions. Another example appears in the texts of Matt 17:10 -13, where John the Baptist is identified with Elijah, and John 1:21 where John hirnself denies the identification. To the question "Are you Elijah", John answers: OUK Et~i, a dear case of converse construction. Other examples occur in the manuscript tradition to the gospels. In Matt 24:36 / Mark 13:32 where the text reads: "But concerning that day and / or hour, no one knows, neither the angels in heaven, nor the son, except the Father (only)", some manuscripts omit the phrase OUB8 6 ui6<; in both Matthew and Mark. In Matt 12:32 where the text reads: "And whosoever should speak a word against the Son of Man it shall be forgiven hirn", Codex B adds the negative OUK before "be forgiven". In John 9:27 the text reads: "I already told you and you did not hear": Some witnesses, induding p66, omit the negative OUK and read: "and you heard."
THE GOSPEL OF THE EBIONITES
4049
V. The Origin of GE
In the previous section our analysis of the fragments of GE shows that its readings by and large were constructed along literary lines similar to the canonical gospels and the early Hebrew and Judaic traditions. This is true for the ehereticar passages as weIl as the non-heretical. This means that the ehereticar passages of GE, in so far as we are able to tell from the few fragments preserved by Epiphanius, vary from the received text of Scripture in accordance with accepted norms and techniques of variation wh ich characterize orthodox composition and transmission. This raises the issues of the origin of the ehereticar readings in this ancient gospel. Were these readings created by the heretical sect which produced the Gospel of the Ebionites in order to support its heterodox theology? Certainly this is a possibility. On the other hand, is it conceivable, given the nature of the ehereticar readings, that they existed prior to the composition of GE alongside other similar readings caused by the normal modification of traditional material? We suggest the possibility that many such readings existed in a pool of originally theologically neutral variants and were selected by composers of early gospel literature in accordance with their suitability for each author's purpose. If this is true the ehereticar readings in GE owe their existence not to some heterodox sect who created them but to the fact that they were adopted by a particular religious society which saw in them a theological advantage. In this case we may assurne that GE was composed, among other reasons, in order to give these readings a more permanent literary horne.
VI. Fragments
no. I (Panarion 30.13.2 - 3). 2EV tep youv 1tUP' UUto!<; EUUYYEAiep KUtU Mut8uiov ÖVOJlU~OJlEVep, oux ÖAep ÖE 1tATlPEcrtUtep, UAAU vEv08EUJlEVep Kui T)KProt11PtucrJlEVep rEßputKoV öE tOUtO KUAoUcrtV] EJl
4050
GEORGE HOWARD
named Jesus, being about thirty years old, who chose uso When he came into Capernaum he entered into the house of Si mon who is called Peter and having opened his mouth he said: eAs I was passing along the Lake of Tiberias I chose John and James, sons of Zebedee, Simon, Andrew, Thaddaeus, Simon the Zealot, Judas Iscariot, and you, Matthew, as you were sitting at the place of custom I called and you followed me. You, therefore, I wish to be twelve apostles for a witness of Israel'." no.1I (Panarion 30.13.4-5). 4Kui "EYEVE'tO 'Irouvvll~ ßU1tti~rov, Kui E~iiA80v U\)'tov qmptO'uiOl Kui EßU1t'tlO'81lO'uv Kui 1tuO'u
no. 11. 4And: "It came to pass that John was baptizing, and Pharisees went out to hirn and were baptized and all Jerusalem. Now John's clothes were of camel's ha ir and he had a leather belt around his waist. His food," it says, "was wild honey whose taste was that of manna, like a cake in oil." 5[This they say] in order that they might turn the word of truth into a He; instead of "locust" they make it "cake" in honey. no. 111 (Panarion 30.13.6). iJ ÖE upxl) 'tou 1tUP' uU'toi~ EUUYYEAlOU EXEt ön "EYEVE'tO EV 'tui~ iJJlEpat~
THE GOSPEL OF THE EBIONITES
4051
form of a dove that had descended and entered into hirn. Then a voice [carne] from heaven saying:
a1to
no. V. Moreover they deny that he was a man, apparently from the statement which the savior made when it was reported to hirn: "Behold your mother and your brothers are standing outside. [He said] <Who is my mother and brothers?' And having stretched out his hand to the disciples he said:
no. VI (Panarion 30.16.5). TtA90v KatUAucrUt Ta<; 9acria<;, Kai EaV JliJ 1taucrllcr9E tOU 9UEtV, ou 1taucrEtat a
Literature A. S. BARNES, The Gospel Aeeording to the Hebrews, JThS 6 (1905) 356 - 371 DANIEL A. BERTRAND, L'evangile des ebionites: une harmonie evangelique anterieure au diatessaron, NTS 26 (1980) 548 - 563 M. E. BOISMARD, Evangile des ebionites et probleme synoptique (Me, 1,2-6 et Par.), RB 73 (1966) 321- 352
4052
GEORGE HOWARD
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THE GOSPEL OF THE EB10NITES
4053
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Das Evangelium Veritatis in der neueren Forschung von
J.
HELDERMAN,
Amsterdam
Inhalt 4054
I. Einführendes . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Das EV in der älteren und jüngeren Forschung: zur Orientierung
.......
4056
III. Das EV: incipit; ein Evangelium?
4060
IV. Der koptische Text des EV
4063
V. Zur Vita Valentini . .
4064
VI. Die Gattung des EV .
4069
VII. Das EV eine exoterische Schrift
4072
VIII. Stil des EV . . . . . . . . . . . .
4078
IX. Das EV und die Oden Salomonis
4079
X. Aufbau und Einteilung des EV
4080
XI. Die Plane . . . . . . . . .
4090
XII. Wichtige Themen im EV
4096
XIII. Anspielungen und Zitate im EV
4099
XIV. Schlußfolgerung . . . . . .
4101
XV. Aufgaben für die Zukunft
4102
XVI. Literatur (Auswahl) . . . .
4102 4102 4103
1. Ausgaben, Übersetzungen, Kommentare .
2. Abhandlungen . . . . . . . . . . . . . . .
I. Einführendes Das Evangelium Veritatis (im folgenden EV) ist nach dem Thomasevangelium wohl die am weitesten bekannte und am meisten behandelte Schrift
EVANGELIUM VERITATIS IN DER NEUEREN FORSCHUNG
4055
der gesamten Bibliothek von Nag HammadF. Als der ägyptische Fellache Mohammed Ali es-Samman (geb. 1919) zusammen mit zwei seiner jüngeren Brüder im Dezember 1945 die Codices in einem Tonkrug unter einem Felsbrokken aJ)1 Fuß des Jabal al-Tarif in Ober-Ägypten in der Nähe der Stadt Nag Hammadi (nahe dem koptischen Palamonkloster und dem antiken Chenoboskion) auffand, konnte er wohl am allerwenigsten ahnen, wie folgenschwer sein Fund in der gelehrten Welt sein würde. Über diesen Fund als solchen ist schon öfters -berichtet worden, so daß wir es bei diesem Hinweis bewenden lassen 2 • Das EV gehört als dritter Traktat dem ersten Codex der insgesamt XIII Codices umfassenden Bibliothek von N ag Hammadi an und findet sich dort auf S. 16, 31 - 43, 24. Mißlich war, daß in der editio princeps (1956) die Seiten 33 - 36 fehlten, weil sie für die Herausgabe noch nicht vorlagen. Erst später wurden sie im Supplementum der Prachtausgabe veröffentlicht 3 • Später stellte sich auch heraus, daß sich in Codex XII Fragmente des EV in teilweise von I, 3 abweichender Fassung nachweisen ließen, die nunmehr in der editio alte ra (1985) verwendet werden konnten 4 • Für das Verständnis des EV sind mehrere Schriften der Nag Hammadi Bibliothek, die an sich nicht nur gnostische, sondern auch hermetische und andere nicht-gnostische Traktate enthältS, äußerst wichtig, so z. B. der CTractatus Tripartitus~ (1,4) und die valentinianisch-gnostische cExpositio~ (XI, 2). 1
2
3
4
5
262
Vgl. schon E. HAENCHEN, Neutestamentliche und gnostische Evangelien, in: W. ELTESTER, Christentum und Gnosis, Berlin 1969, S. 42; C. COLPE, Heidnische, Jüdische und Christliche Überlieferung in den Schriften aus Nag Hammadi (VII), JAC 21 (1978), S. 131 Anm.33 und R. VAN DEN BROEK, De taal van de Gnosis. Gnostische teksten uit Nag Hammadi, Baarn 1986, S. 105 -106. Vgl. für die Fundgeschichte u. a. J. DOREssE, The Secret Books of the Egyptian Gnostics, London 1960 (Die englische, vom Autor erweiterte Übersetzung ist gegenüber der französischen Erst-Fassung zu bevorzugen); J. M. ROBINSON, The Coptic Gnostic Library Today, NTS 14 (1968), S. 356 -401; DERs., The Nag Hammadi Codices. A general introduction to the nature and significance of the Coptic Gnostic Codices from Nag Hammadi, Claremont 1974; DERs., The Jung Codex. The Rise and Fall of a Monopoly, Rel. Stud. Review 3 (1977), S. 17 -30 (humorvolle Betrachtungen über die Geschichten in bezug auf die Textausgabe des Codex Jung [= Cod. I]) und die ganz dem Nag Hammadi Fund gewidmete Sonderausgabe des Biblical Archeologist 42 [1979] Nr.4, reich illustriert mit Beiträgen von J. M. ROBINSON u. a.). M. MALININE u. a., Evangelium Veritatis, Zürich 1956; DERs. u. a., Evangelium Veritatis. Supplementum, Zürich 1961. Die Photos der Seiten 33 - 36 finden sich in R. KAssER u. a., Tractatus Tripartitus Pars 11, Bern, 1975 im Anschluß an S. 285. Die Editoren der ed. princ. bezeichnen ihre Edition im übrigen nicht zu Unrecht als «edition provisoire », a. O. S. XVI. Sie sind herausgegeben von F. WISSE in: H. W. ATTRIDGE, Nag Hammadi Codex I (The Jung Codex), Leiden (NHS XXII, Textteil) 1985, S. 119 -122. Es handelt sich um Fragmente von S. 30-31; 34-37 des EV in Codex!. Vgl. COLPE a.O., 140 Anm. 64. Vgl. M. KRAuSE, Die Texte von Nag Hammadi, in: B. ALAND u. a., Gnosis. Festschrift für Hans Jonas, Göttingen 1978, S. 216 - 243. Es ist zu beachten, daß es sich bei den Traktaten von Nag Hammadi um Abschriften einer koptischen Übersetzung der ANRW 1I 25.5
4056
J. HELDERMAN
Als Instrumenta stehen dem Forscher zur Zeit nicht nur eine gute PhotoAusgabe, sondern auch eine englische Übersetzung nebst mehreren Textausgaben der 52 Schriften der Bibliothek von Nag Hammadi zur Verfügung 6. Hinzu kommen eine als vollständig anzusehende Bibliographie und einige Forschungs berichte 7 •
II. Das EV in der älteren und jüngeren Forschung: zur Orientierung
Seit dem Bekanntwerden des EvTho und des EV in den fünfziger Jahren haben beide Schriften viele Fragen hervorgerufen. Die Antworten auf diese Fragen, sofern solche überhaupt gegeben wurden, fanden jedoch nicht bei allen Wissenschaftlern Zustimmung oder aber stehen noch aus. Im übrigen war schon lange Zeit vor dem Fund aufgrund einer Aussage bei Irenäus bekannt, daß es bei den Valentinianern ein Evangelium der Wahrheit gegeben haben muß. In fast allen Untersuchungen zum EV findet man
6
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ursprünglich griechisch abgefaßten Schriften handelt, die zeitlich wohl um 350 anzusetzen sind. Siehe The Facsimile Edition of the Nag Hammadi Codices, Leiden 1972-1984 (12 Bände); J. M. ROBINSON, The Nag Hammadi Library in English, Leiden 1977. Eine eigenständige ganz neue Übersetzung ist gerade erschienen: B. LAYTON, The Gnostic Scriptures. A new Translation with Annotations and Introductions, New York 1987. Die Textausgaben sind verzeichnet in VAN DEN BROEK a.O., S. 177 -191, u. a. die englische cClaremont'-Reihe und die französische cLaval'-Reihe. Siehe D. M. SCHOLER, Nag Hammadi Bibliography 1948 -1969 (= NHS I), Leiden 1971. Die Bibliographie für die folgenden Jahre wird fortgesetzt in Novum Testamentum, bis Lieferung XV (einschließlich 1985) in NT 28 (1986), S. 356 - 380. Forschungsberichte in bezug auf das EV bieten E. HAENCHEN, Literatur zum Codex Jung, ThR 30 (1964), S. 40 - 82 (ad EV: S. 47 - 82); K. RUDOLPH, Gnosis, Gnostizismus, ein Forschungsbericht, ThR 34 (1968), S. 194-204 (ad EV) sowie K. RUDOLPH, Die Nag Hammadi-Texte und ihre Bedeutung für die Gnosisforschung, ThR 50 (1985), S. 1- 40 (ad EV S. 30 - 32) und C. COLPE, Heidnische, jüdische und christliche Überlieferung in den Schriften aus Nag Hammadi, JAC 15 (1972), S. 5 - 93; 16 (1973), S. 106 -126; 17 (1974), S. 109 -125; 18 (1975), S.144-165; 19 (1976), S. 120-138; 20 (1977), S.149-170; 21 (1978), S.125146; 22 (1979), S. 98 -122; 23 (1980), S. 108 -127 und 25 (1982), S. 65 -101, bislang nicht fortgesetzt. Vgl. auch C. COLPE in RAC 11 (1980), s. v. Gnosis II, Sp. 537 - 659 sowie K. BERGER, Gnosis/Gnostizismus I (Vor- und außerchristlich) und R. McL. WILSON, Gnosis/Gnostizismus II (Neues Testament, Judentum, Alte Kirche), TRE 13 (1984), S. 519-550. Für die ältere Forschung über Gnosis/Gnostizismus im allgemeinen siehe K. RUDOLPH in ThR 34 (1968), S.121-175; 181-231 und 358-361; ThR 36 (1970), S. 1-61 und 89-123; ThR 37 (1971), S. 289-360 und ThR 38 (1972), S. 1-25. Für den deutschsprachigen Raum verwenden wir das Abkürzungsverzeichnis der Nag Hammadi Traktate in J. HELDERMAN, Die Anapausis im Evangelium Veritatis (Kurztitel), Leiden 1984, S. XI - XIII. Für Abkürzungen im allgemeinen (Zeitschriften usw.) siehe S. SCHWERTNER, Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete, Berlin 1974. Gelegentlich werden Zeitschriften unabgekürzt aufgeführt.
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die Stelle zumindest zitiert oder erwähnt. Auch hier sei sie wiedergegeben. Es heißt bei Irenäus Adv. haer. III, 11,9:
Hi vero qui sunt a Valentino, iterum exsistentes extra omnem timorem, suas conscriptiones proferentes, plura habere gloriantur, quam sint ipsa Evangelia. Siquidem in tantum processerunt audaciae, ut quod ab his non olim conscriptum est, veritatis Evangelium, titulent, in nihilo conveniens Apostolorum Evangeliis, ut nec Evangelium quidem sit apud eos sine blasphemia. Si enim quod ab eis profertur, veritatis est Evangelium, dissimile est autem hoc iltis, quae ab Apostolis nobis tradita sunt; qui volunt, possunt discere, quemadmodum ex ipsis Scripturis ostenditur, jam non esse id quod ab Apostolis traditum est veritatis Evangelium. "Die zu Valentin Gehörenden aber bringen ohne jede Scheu ihre eigenen Schreibereien vor (und) rühmen sich, mehr Evangelien zu haben als es überhaupt gibt. So weit sind sie sogar in ihrer Vermessenheit gegangen, daß sie eine unlängst von ihnen verfaßte Schrift Evangelium der Wahrheit nennen, obwohl es in nichts mit den Evangelien der Apostel übereinstimmt. So bleibt bei ihnen nicht einmal das Evangelium ungelästert. Wenn nämlich das, was sie vorbringen, das Evangelium der Wahrheit ist, jedoch keine Ähnlichkeit mit den uns von den Aposteln überlieferten Evangelien hat, dann kann jeder beliebige einsehen, daß - wie aus den Schriften selbst hervorgeht - das von den Aposteln Überlieferte nicht mehr das "Evangelium der Wahrheit' ist"8. 8
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Siehe W. W. HARVEY, Sancti Irenaei Episcopi Lugdunensis Libros Quinque Adversus Haereses ... , Cambridge 1857, Bd. II, S. 52. Wie bekannt, wurde in der Reihe 'Sources Chrl:tiennes' im Zeitraum zwischen 1969 und 1982 eine neue Textedition von Irenäus' Adv. haer. publiziert: A. ROUSSEAU u. a., Irenee de Lyon: Contre les heresies, Paris. Die V Bücher wurden in 10 Bänden ediert. Zu den sehr lobenden Rezensionen des verdienten GRANT vgl. VC 25 (1971), S. 227-229 (Buch V); VC 29 (1975), S. 230-231 (Buch III); VC 35 (1981), S. 288 - 289 (Buch I) und 37 (1983), S. 202- 203 (Buch II). Wenn jedoch GRANT (VC 35 [1981], S. 289) bemerkt: «No one who has worked with Harvey or Stieren will wish to use any edition hut the present one, for which we warmly thank the editors once more", erscheint uns diese Feststellung fragwürdig. Eine Edition aus den Händen mehrerer Herausgeber ist gerade in philologicis nicht apriori einem Einmannunternehmen vorzuziehen. HARVEYS Anmerkungen enthalten noch immer Einzigartiges. Übrigens wird in ATTRIDGES Nag Hammadi Codex I a. 0., trotz GRANTS Votum, HARVEY benutzt (Textteil, S. 420). Seltsamerweise begegnet man in den Ausgaben der Canadischen LavalReihe (Bibliotheque Copte de Nag Hammadi, Textes) seit den Nummern 1 und 2 - den Editionen von J. E. MENARD, NHC VIII, 2 (EpPt) und VI, 3 (AuthLog) aus dem Jahre 1977, in denen auch HARVEY benutzt wurde - in den späteren Teilen der Ausgabe RoussEAus, gelegentlich sQgar der Edition von MIGNE, wie z. B. in den Nummern 4 (1978) und 7 (1982). Man sollte evangelium veritatis konsistent mit Evangelium Veritatis übersetzen. Vgl. zu dieser Stelle H. CH. PUECH/G. QUISPEL, Les Ecrits Gnostiques du Codex Jung, VC 8 (1954), S. 22-23; F. L. CROSS (Ed.), The Jung Codex, London 1955, S.89; H. CH. PUECH/G. QUISPEL, Op zoek naar het Evangelie der Waarheid, Nijkerk (0. J.; um 1955), S. 33; MALININE, Evangelium Veritatis, a. 0., S. XII; W. C. VAN UNNIK, Openbaringen uit Egyptisch Zand, den Haag 1958, S. 50 = DERs., Evangelien aus dem Nilsand, Frankfurt a. M. 1960, S. 71; E. HENNECKE/W. SCHNEEMELCHER, Neutestament-
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Aufgrund dieser Aussage hat nun der Züricher Philosophieprofessor JOHANNES KREYENBÜHL in zwei dickleibigen Bänden die in den Jahren von 1900 bis 1905 erschienen sind, die Ansicht vertreten, das EV sei mit dem von einem Gnostiker verfaßten Johannesevangelium identisch. KREYENBÜHLS Votum wurde erwartungsgemäß und mit Recht als unhaltbar, weil dem Bereich der Phantasie zuzurechnen, zurückgewiesen. Es spricht für sich, daß seine Ansicht von der Koryphäe der sog. Holländischen Radikalen Schule, G. A. V AN DEN BERGH VAN EYSINGA, positiv beurteilt wurde. Dies verwundert nicht, wurde doch in dieser Schule die Meinung vertreten, die vier kanonischen Evangelien basierten auf einem gnostischen Alexandrinischen Evangelium 9 • Durch den Fund des EV liegt nun tatsächlich ein gnostisches Alexandrinisches Evangelium aus ± 150 vor, das vor allem das Matthäusevangelium benutzt, so daß sich die Grundthese der Radikalen nunmehr als unbegründet erwiesen hat lO • Wenngleich sich der vorliegende Beitrag um die Frage nach der Bedeutung des EV in der jüngeren Forschung bemüht, so wird dabei jedoch nicht verkannt oder gar gänzlich übersehen, daß die durch die ältere Forschung angegebene Fragerichtung und die der Beantwortung dieser Fragen dienenden Recherchen, Vermutungen und Resultate jener älteren Forschung der jüngeren oder gar jüngsten Forschung als Grundlage dienen. Es läßt sich dabei feststellen, daß es inzwischen in bezug auf bestimmte Fragen eine wachsende communis opinio gibt. So z. B. im Hinblick auf die Ursprache des EVll und auf die Beziehung
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liehe Apokryphen, Tübingen 1959, Bd. I, S. 160; B. STANDAERT, "Evangelium Veritatis" et "Veritatis Evangelium", VC 30 (1976), S. 142 (mit Kommentar zu Irenäus' Aussage, S. 143 -149); J. C. FREDOUILLE, Tertullien Contre les Valentiniens, Paris 1980, Bd. I, S. 30-31 und H. W. ATTRIDGE, The Nag Hammadi Codex I (Textteil), a. 0., S. 65. Vgl. G. A. VAN DEN BERGH VAN EYSINGA, Die Holländische Radikale Kritik. Ihre Geschichte und Bedeutung für die Erkenntnis der Entstehung des Christentums, Jena 1912, S. 155 mit Anm. 2. Vgl. schon PUECH/QUISPEL, Ecrits gnostiques a. 0., S. 26; DIESELB., Op zoek na ar het Evangelie der Waarheid a. o. S.34; CROSS, Jung Codex a.O., S. 48 -49 und H. J. GENTHE, Kleine Geschichte der neutestamentlichen Wissenschaft, Göttingen 1977, S. 208 (er gibt den Namen mit KREYHENBÜHL wieder). Vgl. zur Radikalen Kritik auch HELDERMAN, Anapausis a. 0., S. 1- 2. G. FECHT vertrat die These, das EV sei ursprünglich in koptischer Sprache geschrieben (Der erste
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der Oden Salomos zum EV12. In geringerem Maße kann auch ein weitgehendes Einverständnis im Blick auf die Autorschaft Valentins konstatiert werden. Ähnliches gilt für das-Zentrum des valentinianischen Systems, soweit es bislang bekannt ist, im Verhältnis zu dem eSystem', das hinter dem EV zu vermuten ist. Andere Fragen hingegen sind nach wie vor offen, wie z. B. die der PlaneGestalt und anderer thematischen Details des EV. Wurde dem EV auf dem ersten großen internationalen Gnosis-Kongreß 1966 (Messina) noch keine besondere Behandlung zuteil, so haben doch vor allem die Untersuchungen der Utrechter Professoren VAN UNNIK und QUISPEL in den fünfziger und sechziger Jahren die Arbeit am EV in entscheidendem Maße vorangetrieben. In den Jahren 1977 und 1978 - so wird man m. E. -sagen können - läßt sich die Zäsur zwischen der älteren und jüngeren Forschung ansetzen. Im Jahr 1977 erschien ROBINSONS eThe Nag Hammadi Library'; 1978 fand an der Yale University in den Vereinigten Staaten der zweite große Gnosis-Kongreß statt. Von den beiden durchgeführten Seminaren galt das erste dem valentinianischen Gnostizismus, wobei dem EV ständige Berücksichtigung zuteil wurde 13 • Durch diese Entwicklungen erlangte die Arbeit am EV einen neuen Auftrieb. So kann man an der Behandlung des EV in der 1985 erschienenen Ausgabe in der Reihe der Coptic Gnostic Library (Textteil und Kommentarteil) sowie an den Ausgaben von VAN DEN BROEK und LAYTON 14 sehr gut den heutigen Stand der EV -Forschung ablesen und zugleich den Unterschied zu früheren Ausgaben und Untersuchungen erkennen 15. Auch hat sich ergeben, daß Auffassungen aus der älteren Forschung sich in der neuesten als richtig bewährt haben, z. B. die Erklärung der Namensspekulation im EV vor dem Hintergrund des jüdischen Namensdenkens, wie sie durch QUISPEL erfolgte 16.
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Gnosis, in: M. KRAUSE, Gnosis and Gnosticism, Leiden 1981 (NHS XVII), S. 122 Anm. 6 zu COLPES Aussage: "Die ganze Frage bedarf noch eingehender Diskussion". Ein solcher Bedarf ist m. E. anzuzweifeln. Die linguistische Arbeit am EV ist seit FECHT entscheidend fortgeschritten. Siehe weiter unten. Siehe B. LAYTON (Ed.), The Rediscovery of Gnosticism. The School of Valentinus, Leiden 1980, Bd. I S. 75 - 356; darunter drei Beiträge über das EV. Besonders sei vermerkt, daß der Aufsatz von B. STANDAERT, L'Evangile de W:rite: critique et lecture, NTS 22 (1976), S. 243 - 275 in der jüngeren Forschung noch immer große Wirkung zeitigt. Siehe oben und die Bibliographie am Ende dieses Forschungsüberblicks. Man vergleiche z. B. miteinander: MENARD, L'Evangile de Verite, a. O. - eine noch immer sehr wertvolle Studie, über die RUDOLPH in ThR 50 (1985), S. 30-31 berichtet und die Ausgaben von ATTRIDGE und LAYTON im Hinblick auf die jeweils dargebotenen Kommentare zum Text des EV und die angeführten Parallelen. Hier wird das zusammengefaßt, was seit 1972 in zahlreichen Aufsätzen und Beiträgeit zum EV veröffentlicht wurde. In der Laval-Reihe ist das EV noch nicht publiziert. Vgl. VAN UNNIK, Openbaringen uit Egyptisch Zand a.O., S.57 und DERs., Evangelien aus dem Nilsand a. 0., S. 80 und PUECH/QUISPEL, Les Ecrits gnostiques a. 0., S. 28 - 30; QUISPEL, Het Johannesevangelie en de Gnosis, NTT 11 (1956/1957), S. 173 - 203 (zum Namen S. 189-191 und 196-203); DERs., John and Jewish Christianity, in DERs., Gnostic Studies, Istanbul1975 Bd. 11, S. 210-229 (zur Namenspekulation S. 224-229).
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HELDERMAN
Die Aufgabe, die wir uns gestellt haben, dient dem Ziel, zu ermitteln, inwiefern es in der jüngeren Forschung zum EV einen wachsenden Consensus in bezug auf die literarische Gattung, den Aufbau des EV, die verschiedenen Themata - wie etwa das der Plane - und andere Schwerpunkte gibt. Weiterhin ist zu untersuchen, wo in der EV -Forschung neue Wege aufgezeigt worden sind. Gelegentlich werden wir auch eigenständig den Text des EV auf bestimmte Fragen hin untersuchen. Schließlich wird die Frage gestellt werden, welche Aufgaben bei der Erforschung des EV in der nahen Zukunft in Angriff genommen werden sollten.
III. DasEV: incipit; ein Evangelium?
Die Anfangszeilen des EV (p. 16, 31- 35) lauten: IT€YArr€.i\.ION NTMH€ 0YT€.i\.Hl\. IT€ NN€€I
NTAZ-XI ITIZMAT ABA.i\. ZI-
TOOTq MITIWT NT€ TMH€ • ATPOYCOYWNq ZN T6AM MITI<9€-X€ NTAZI €BA.i\. ZN ITIIT.i\.€PWMA •••
"Das Evangelium der Wahrheit ist Freude für diejenigen, die vom Vater der Wahrheit die
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QurSPEL hat die Beziehung des Namengedankens im EV zur jüdischen Namenspekulation immer wieder betont und fand mit seiner Sicht immer mehr Zustimmung, vgl. HELDERMAN, Anapausis a.O., S. 171- 200 und VAN DEN BRoEK, Taal van de Gnosis a.O., S. 145 -146. Die Anführungszeichen beim Wort Gnade sind verwendet, damit ersichtlich wird, daß im EV die Gnade nicht in genuin-neutestamentlichem Sinne gemeint ist. Nicht unbegründet übersetzt K. GROBEL in seinem The Gospel of Truth, New York 1960, S.32 das Wort ZMAT durch "boon" (Gabe) und erklärt diese Wahl S. 33 überzeugend. Wird doch die
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(Fortsetzung der Anm. 17) QurSPEL, Les Ecrits gnostiques a. 0., S. 15. Nun hat QurSPEL öfters betont, der valentinianische Gnostizismus sei eine "Mystik der Gnade", d. h. der pneumatische Same sei dem Pneumatiker seitens der Sophia als Gnadengabe geschenkt. Er beruft sich dabei auf eine Stelle in Tertullians Adv. Valentinianos c.29, wo es von den Seth-Menschen (= Pneumatikern) heißt: Spiritale enim ex Seth de obvenientia superducunt iam non naturam sed indulgentiam. Demzufolge formuliert QurSPEL in: La Conception de l'homme dans la Gnose Valentinienne, Gnostic Studies I, 50: « r esprit n' est pas nature, mais grtke; non natura sed indulgentia. La conception philosophique de Platon est devenue une mystique de la grace ». Der Aufsatz stammt aus dem Jahre 1948. In seinem Artikel 'Origen and the Valentinian Gnosis', VC 28 (1974), S. 41-42 greift er auf diese Ausführungen zurück und spricht sogar von einem sola gratia bei den Valentinianern. Ähnlich in seiner Untersuchung 'Valentinian Gnosis and the Apocryphon of John', in: LAYTON, The Rediscovery of Gnosticism a. O. I, S. 125 (wo Adv. Val. 27 nicht berücksichtigt wird):
«But it is implied in the doctrine ofValentinus that the Self is grace and that the discovery of the Self is a revelation". QurSPELs christlichfrisierter Gnadenbegriff ist jedoch nach meinem Dafürhalten im Lichte gnostischen Denkens einer klaren Kritik zu unterziehen. Denn der gnostische Grundgedanke ist eben der, daß das geistige Element keine unverdiente Gnadengabe ist, sondern eine verdiente, gesicherte Gabe vom Vater, der seine Kinder, d. h. die aus Ihm emanierten geistigen Wesenheiten bzw. seinen Samen, liebt. Vom Pneumatiker wird in der angeführten Stelle bei Tertullian festgestellt: spiritale certae saluti praeiudicatum (29,2) und (die Pneumatik er) certam obtinebunt salutem, immo omnimodo debitam (29,4). M. a. W., sie sind sich ihres Heils sicher. Gerade dies ist EV 16, 32 wie an den angeführten EV-Stellen gemeint. Darüber hinaus ließe sich fragen, ob nicht die Stelle bei Tertullian in einern anderen Sinne gelesen werden sollte, als dies bei FREDourLLE, Tertullien a. O. I, 139 und 11, 332 (QurSPEL folgend) geschieht. In Adv. Val. 29, 2 handelt es sich um die drei bekannten Klassen Hyliker (Cain), Psychiker (Abel) und Pneumatiker (Seth). Direkt nach dem oben zitierten Satzteil fährt Tertullian fort ut quod Achamoth de superioribus in animas bonas depluat usw.: es handelt sich hierbei zunächst um die Psychiker und danach um die Hyliker. Dem Spiritale ex Seth wurde de obvenientia beigefügt. Das Satzgefüge ist wirr, aber die Wendung iam non naturam sed indulgentiam etc. läßt sich m. E. direkt mit den guten und schlechten Seelen (Psychikern und Hylikern), womit 29, 2 abschließt, verbinden, sodaß sich folgende Übersetzung ergibt: "... und die psychische Statur aus Abel - denn das Geistige aus Seth führen sie nebenbei auf - und dann: nicht was die Natur, sondern was die Gnade anbetrifft, weil Achamoth aus der Höhe in die guten Seelen hinein niederregnet" usw. Aber wie gesagt: Auch bei der Verbindung von Seth mit indulgentia = donum (FREDourLLE a. a. O. 11, S.332) wird dem gnostischen Denken sein Recht zuteil. Nicht umsonst heißt es Adv. Val. 29, 3 granum seminis spiritalis modicum et parvulum iacitur: die geworfenen Pneumateile, d. h. aus dem Vater emanierend. Noch auf eine andere Weise läßt QurSPEL den gleichsam christlich interpretierten Gnadencharakter bei den Valentinianern, besonders bei Valentin selbst, hervortreten. Im Hinblick auf das zweite Fragment des Valentin (vgl. W. VÖLKER, Quellen zur Geschichte der christlichen Gnosis, Tübingen 1932, S. 58) formuliert er: "Aber er (= Valentin, H.) kann doch auch sehr erbaulich von der Gnade reden. Das Herz, so heißt es, ist wie eine Karawanserai, die schluderig und vernachlässigt ist, die Wohnstätte vieler Dämonen, bis Gott selbst in ihm wohnt und es erstrahlt im Licht" (G. QurSPEL, Gnosis, in: M. J. VERMASEREN, Die Orientalischen Religionen im Römerreich, Leiden 1981, S.428). Im zweiten Fragment begegnet jedoch die Rede von der Gnade überhaupt nicht. Der "allein gute Vater" sieht das Herz an, und es ist geheiligt und wird hell von Licht, "und seine Offenbarung durch den Sohn gibt Freimut (nuPPTlcriu)". Vgl. hierzu EV 17, 2-3 und 43, 16 - 24 über den guten und liebenden Vater am Schluß des EV. Mit Recht stellt darum J. ZANDEE, Het Evangelie der Waarheid, Amsterdam 1964 zu EV 16, 31-17, 3
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Die Schrift hat keinen eigentlichen Titel, das incipit kann jedoch als ein solcher angesehen und interpretiert werden, wie es im Altertum nicht unüblich war 18 • Es könnte sein, daß durch die Anfangszeilen Bezug genommen wird auf Mk 1, 1 19 • Möglich wäre auch eine Anspielung auf Koll, 5 (" ... das Wort der Wahrheit des Evangeliums"). Ein Evangelium im herkömmlichen Sinne wie die vier neutestamentlichen Evangelien 20 ist das EV nicht. Das Wort hat hier noch die ursprüngliche Bedeutung: eFrohe Botschaft' und dann eproklamation'. Das geht auch aus dem EV selbst hervor, wie die drei weiteren Stellen, an denen das Wort begegnet, lehren, und zwar EV 17, 2; 18, 11-12 und 34, 35 21 • Beide Bedeutungsnuancen könnte man verbinden, indem man wie folgt
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fest: "Termen als "genade' en "hoop' doen nieuwtestamentisch aan, maar heb ben een gnostisch stempel gekregen" (S. 56). Kurz: im valentinianisch-gnostischen Denken ist die Gnade eine Gabe, u. zw. der Offenbarung, der Erweckung zur Gnosis, auf die der Pneumatiker ein Anrecht hat. In ATTRIDGE, Nag Hammadi Codex I, Leiden 1985 (NHS 23 = Kommentarteil) wird S. 39 zu EV 16, 32 ein anderer Aspekt hervorgehoben: "That revelation is a gracious gift of God, is a comm'on affirmation in religious texts of the period. Cf, e. g., CH 1, 21- 22". Gedacht ist hierbei an I, 35, wo Poimandres' Adressat, der Offenbarungsempfänger, seine Mitbrüder mit "dieser Gnade (tij<; Xaptto<; taut,,<;) erleuchten" werde; in I, 22 ist nur von Poimandres' Hilfe (ßo"eeta) die Rede. Wie immer man sich entscheiden mag, es sollte schließlich nicht übersehen werden, daß das EV als exoterische Schrift auch für den Nicht-Gnostiker bestimmt war: vgl. schon FREDOUILLE, Tertullien a. O. I, S. 38 und weiter unten. Vgl. zum incipit: GROBEL, Gospel of Truth a. 0., S. 33; STANDAERT, L'Evangile de Verite a.O., S. 149; COLPE, JAC 21 (1978) a.O., S. 144 Anm. 77; ATTRIDGE, Nag Hammadi Codex I a. O. Textteil S. 66 Anm. 8 und Kommentarteil S. 39 und VAN DEN BROEK, De taal van de Gnosis a. 0., S. 115. Vgl. W. DUNN, What does
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paraphrasiert: "Die frohe Botschaft über die vom Erlöser (Christus) offenbarte Wahrheit": damit wird demnach in nuce auf den Inhalt der Schrift hingewiesen, wie dies auch im Neuen Testament begegnet (vgl. Röm 1, 16 und Eph. 1, 13)22.
IV. Der koptische Text des EV
Nach dem oben unter I zu den MSS des EV in Codex I und XII Gesagten genügt es, hier auf einige Aufsätze zum Text hinzuweisen 23 • Besonders erwähnt sei jedoch EV 34, 21 mit der crux interpretum €NT4ZWT€. Aufgrund der Beobachtung von LUCCHESI kann das Verb mit ·einsinken', ·wegfließen' übersetzt werden. Die Pointe des Vergleichs ist dabei folgende: Wie das eingesunkene kalte Wasser in die Erde hinein verschwunden bzw. in ihr eingeschlossen ist, so sind die Pneumatiker in der Welt der Materie eingeschlossen und gefesselt, bis der erwärmende, erweckende Geist sie nach der Auflösung der Erde - wieder heraufzieht 24 •
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koptische Äquivalent <9MNoyqe, 'gute Botschaft', begegnet; vgl. dazu CRUM 570a und W. VYCICHL, Dictionnaire etymologique de la langue Copte, Leuven 1983, S. 266. So ATTRIDGE a. 0., Kommentarteil S. 39 zu EV 16, 3l. Vgl. J. D. DUBOIs, Remarques sur le texte de l'Evangile de Verite, VC 29 (1975), S. 138146; S. EMMEL, Unique Photographie Evidence for Nag Hammadi Texts: CG 1,1-5, BuH. Am. Soc. Papyrol. 15 (1978), S. 254-255 und ATTRIDGE, Nag Hammadi Codex I a. 0., Textteil S. 60 - 62.64. E. LUCCHESI, Un terme inconnu de l'Evangile de Verite, Orientalia 47 (1978), S. 483484. GROBEL, Gospel of Truth a.O., S. 155 meinte, es seien über dem w Spuren eines <9. Das Photo bestätigt dies nicht, und mit Recht bemerkt ATTRIDGE a. 0., Kommentarteil S. 102 "this was merely inkseepage {rom the preceding page". Er selbst bietet als Übersetzung "(water) which has {rozen" (ebd.) aufgrund einer von WESTENDORF vermuteten Bedeutung im Sinne von 'einsinken' (jedoch ohne etymologische Herleitung). LUCCHESIS Herleitung von cd, 'aufhacken', ist zu bevorzugen, weil eine Bedeutung wie 'aufhacken', 'aushöhlen' und - in einem letzten Sinn - 'öffnen' einen guten Sinn ergibt: Das ausgegossene Wasser zerstört erst einmal die Struktur der Erde, dann sinkt es nach unten weg und die Sonne macht darauf die Erde wieder trocken, so daß man denkt: "es ist Erde" (EV 34, 23 - 24). LAYTON a. O. hat "sunk into" und VAN DEN BROEK a. 0., S. 127 "is weggevloeid". Vgl. auch HELDERMAN, Anapausis a.O., S.125 Anm. 220 mit der Retraktation im Sinne von LUCCHESIS Vorschlag. Ich schlage jetzt jedoch vor, das koptische Verb als griechisches Lehnwort anzusehen, und zwar von &8Eiv, 'stoßen', 'stürzen' (LIDDELLIScOTT, Greek-English Lexicon, Oxford 91961, S.2031 s. v.). Das koptische Äquivalent ist PW:XTT "sink down(!)", Crum 312b . Man gelangt demnach auch auf einem anderen Weg, und hierbei bewegen wir uns auf gesichertem Boden, zu der 'oben vorgeschlagenen Bedeutung 'einsinken' (0. ä.). Freilich ist der orthographische Fehler T statt e mißlich. Aber: zum einen ist uns nicht bekannt, inwieweit ein ursprünglich griechisches Wort noch als griechisch, d. h. als regelrechtes Lehnwort empfunden wurde, und zum anderen gibt es andere Beispiele, bei denen in gleicher Weise Dentale verwechselt wurden. SO CH BHCTH für creßEcr8at (vgl. R. KASSER, Apropos de quelques caracteristiques orthographiques du vocabulaire grec utilise dans les dialectes coptes H et N, in: Miscellanea in honorem J. Vergote: Orientalia
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Bezug nehmend auf die Textausgaben von ATTRIDGE und LAYTON, ist den von VAN DEN BROEK vorgeschlagenen Emendationen zu EV 18, 1 (einfügen '9TA, Mangel); 21, 1- 2 (sie zu unterrichten~, <den Unterricht empfangen werden~); 27, 31 (singularis: er entsteht, nicht pluralis); 33, 23 (COz€ aufzufassen als
V. Zur Vita Valentini Bevor wir uns mit Stil und Aufbau des EV befassen, ist es angebracht, uns mit der Person Valentins, seinem Leben und seinem Werdegang zu beschäftigen. Dies ist um so wichtiger, als doch gerade der Stil des EV aus guten Gründen mit den acht aus Valentins verlorengegangenem Schrifttum erhaltenen Fragmenten verglichen wird 26 • So hat es vor allem STANDAERT, der einen richtungweisenden Aufsatz über den Stil des EV geschrieben hat, getan 27 • In diesen Fragmenten begegnen wir einem recht gebildeten Mann. Die für eine richtige Einschätzung des EV unumgängliche Frage, woher er wohl kam, wo er seine Ausbildung erhalten hat und mit welchen Einflüssen demnach gerechnet werden kann, ist nunmehr zu erörtern. Meistens begnügt man sich damit anzugeben, Valentin komme aus Ägypten oder, genauer, aus Unter-Ägypten, sei später nach Rom gelangt und habe da unter den Bischöfen Hyginus, Pius und Anicetus (d. h. 135 - um 160) als christlicher Lehrer gewirkt 28 •
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Lovaniensia Periodica 6/7 [1975 -1976], S. 294) und T~rMOC für 8EpJlO<; und K~T€Ar~ für Ka8Eopa (vgl. W. A. GIRGIS, Greek loanwords in Coptic, BSAC 19 [1967 -1968], S.60). Vgl. VAN DEN BROEK a. O. im Kommentar zur Übersetzung resp. S. 133; 135 -136; 139; 142 und 148. Siehe VÖLKER, Quellen zur Geschichte der christlichen Gnosis a.O., S. 57-60 und LAYTON, Gnostic Scriptures a.O., S. 230-249 (mit reichem Kommentar). Ebenfalls G. C. STEAD, In Search of Valentinus, in: LAYTON, Rediscovery of Gnosticism a. O. I, S. 75 - 94, besonders S. 78 - 83. STANDAERT, L'Evangile de Verite a. 0., S. 244; 259 und 265. Vgl. das Material bei CROSS, Jung Codex a. 0., S. 90-91; VAN UNNIK, Het kortgeleden ontdekte "Evangelie der Waarheid" en het Nieuwe Testament, Med. Kon. Ned. Ak. der Wetenschappen, NR 17, 3, Amsterdam 1954, S. 7 - 8. Beidemale wird auf VON HARNACKS Beitrag hingewiesen C,De beste verzameling van de berichten over Valentinus' leven is nog altijd A. v. Harnack, Geschichte der altchristlichen Literatur usw. I, 174 -184"). Vgl. auch G. QUISPEL, Gnosis als Weltreligion, Zürich 19722 , S. 111-113 und K. RUDOLPH, Die Gnosis, Göttingen 1977, S. 339-340 (auch über Valentins Lebensende). Sehr wichtig sind die Beobachtungen von G. LÜDEMANN, Zur Geschichte des ältesten Christentums in Rom. I. Valentin und Marcion 11. Ptolemäus und Justin, ZNW 70 (1979), S. 86-114; diesbezüglich S.91 Anm. 12; 98 Anm.33 und 34; 102 Anm. 46 und 103 Anm. 51. Die Aussage über die drei Bischöfe von Rom findet man bei Irenäus Adv. ha er. 111, iv, 2 (HARVEY a. 0., Bd. 11, S. 17), und sie lautet: OöaAEVtivo<; JlEV yap llA8Ev
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Bei Tertullian findet man die bekannte und berühmte Aussage, Valentin habe während der Sedisvakanz für das Bischofsamt kandidiert, die Kirche habe jedoch den durch das ertragene Martyrium bewährten Pius bevorzugt:
Speraverat episcopatum Valentinus, quia et ingenio poterat et eloquio, sed alium ex martyrii praerogativa loei potitum indignatus de ecclesia authenticae regulae abrupit, ut solent animi pro prioratu exeiti praesumptione ultionis accendi. Ad expugnandam conversus veritatem et cuiusdam veteris opinionis semen nactus, etc., Adv. Val., IV, 1- 2. "Valentin hatte sich das Bischofsamt erhofft, weil er durch sein Talent und seine Beredsamkeit befähigt war. Als aber ein anderer aufgrund seines Vorrechtes als Märtyrer die Stelle erlangte, trennte er sich im Unwillen von der Kirche der authentischen Lehre, wie es bei Geistern, die vom Streben nach Vorrang getrieben sind, zu geschehen pflegt, daß sie vor Verlangen nach Rache entbrennen. Er wandte sich der Bekämpfung der Wahrheit zu und fand den Samen einer älteren Anschauung usw. "29. Dieser folgenschwere Konflikt muß wohl um 140 in Rom stattgefunden haben. Damit ist freilich noch nichts über die Frage ausgesagt, aus welchem Ort der talentierte, aber zugleich auch sensible Valentin stammte, wo er erzogen und ausgebildet wurde. Epiphanius, der Ketzerbestreiter, der bis heute nicht den Ruf eines Quellenforschers genießt (wohl zu Unrecht) 30, gibt die Antwort auf diese Frage. In Panarion XXXI, 2 heißt es: titv JlEV oÖv Ul)tOU 1tUtp{ou t) 1t08EV o\)to<; YEYEVVlltut, oi 1toAAoi uyvooucrtv· ou yap "ClVt pq:OtoV trov cruyypmpErov JlEJlEAll'tUt tOUtOU oEi~at tÜV t01tOV. Ei<; TJJlcl<; OE 00<; EVllXTtcrEt
29
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d~ Prollllv Ent ·Yyivou llKJlaO'E OE: Ent IIiou, Kat napEJlEtvEV €(J)~ 'AVtKT]'tOU. Dieser Satz findet sich als Zitat in Eusebius' Kirchengeschichte Buch IV, 11, 1. Vgl. für den Zeitraum 117 -161, unter Erwähnung von Valentin, Clemens Alexandrinus, Strom. VII, xvii, 105. FREDOUILLE, Tertullien a. O. Text Bd. I, S. 86 und II (Kommentar), S. 200-203. LÜDEMANN a. 0., S. 93 Anm. 19 betrachtet Tertullians Angabe als historisch unbrauchbar: Valentin habe sich überhaupt nicht um das Bischofsamt (das es um 140 als monarchisches Episkopat noch gar nicht gab) beworben. Die Frage müßte nach LÜDEMANN vielmehr lauten: "Ist es nach unserer Kenntnis der valentinianischen Gnosis wahrscheinlich, daß Mitglieder dieser Zirkel sich um ein Kirchenamt bemüht hätten?". Eine nähere Überprüfung dieser Sicht der Dinge scheint mir angebracht zu sein. Epiphanius, der im Rufe <1ines geschwätzigen Kollektors steht, hat in seinem opus De mensuribus c.6 eine interessante Version der Anfangszeilen von Ps 141 gegeben (und zwar in transskribiertem Hebräisch samt einer griechischen Übersetzung), die einen besseren Sinn als die herkömmliche Lesart der BHK und der LXX ergibt. Vgl. G. DINDORF, Epiphanii ... Opera, Leipzig 1862, Bd. IV, 1, S. 9. Siehe J. E. DEAN, Epiphanius' Treatise on Weights and Measures. The Syriac Version, Chicago 1935, S.21. Vgl. auch S. 16 zu Gen. 5,5. Ungeachtet der zahlreichen Zitate sollte man die mitunter wichtigen Informationen von Epiphanius nicht geringschätzen.
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J.
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YEYEVf\cr9at pE ßrovi'tllV, 'tf\<; Aiy(m'tou IIUpUAtcO'tllV, EV 1tE1tUt8EUcr9Ut 'tT)V 'tcOV eEAA'ilVroV 1tUt8Eiuv.
'AAE~Uv8pEiQ.
8E
"Den meisten ist seine Vaterstadt wie seine Nationalität unbekannt. Denn es war für keinen der Schriftsteller leicht, seinen (Geburts-)Ort nachzuweisen. Uns ist jedoch ein Gerücht zu Ohren gekommen. Darum werden wir daran nicht vorübergehen. Und, obwohl wir seinen Geburtsort nicht klar aufzeigen können - denn in Wahrheit ist es eine zweifelhafte Sache -, so werden wir jedoch eine auf uns gekommene Mitteilung nicht verschweigen. Einige haben nämlich gesagt, er sei ein geborener Phreboniter, und zwar aus Paralia in Ägypten; seine griechische Ausbildung habe er in Alexandrien bekommen. "31 Epiphanius tritt also der auf ihn gekommenen Mitteilung deutlich reserviert gegenüber, aber das Gerücht hat ihn dennoch interessiert. Wie ist der Wert dieser einzigartigen Mitteilung einzuschätzen? Zunächst ist jedoch darauf hinzuweisen, daß man gelegentlich einem falschen Bericht begegnet, wonach Valentin aus Arsinoe (im Fayum) stammte. Diese Nachricht rührt her vom sogenannten Canon Muratori in der VON ZAHN emendierten Form 32 • LAYTON hat sich - ohne freilich den Fundort seiner Informationen anzugeben oder überhaupt Epiphanius und dessen Zurückhaltung gegenüber dem Gerücht zu erwähnen - unmißverständlich über diese geographische Frage geäußert: "Valentinus (A. D. ca 100-ca. 175) was born in the Egyptian Delta, at Phrebonis ... a city of the north central Egyptian Delta, otherwise called Phlabonis." Hierfür stützt er sich auf Hierokles (6. Jahrhundert), muß aber dennoch eingestehen: "Its exact modern equivalent cannot be discovered"33. Wir können dieser voreiligen Schlußfolgerung jedoch nicht beipflichten,. sondern sind vielmehr der Meinung, daß "its exact modern equivalent" doch aufgefunden werden kann. Die Grundfrage ist selbstverständlich die, wie man die beiden Namen deuten soll: ist mit dem ersten vielleicht ein Nomos, also ein Gau, und mit dem zweiten eine Stadt gemeint? Wir denken, dies ist tatsächlich der Fall. HARVEY hat seinerzeit schon in diese Richtung Text nach K. HOLL, Epiphanius (Ancoratus und Panarion), Leipzig 1915 (GCS) I, S. 384. Vgl. die gerade erschienene (ziemlich freie) Übersetzung durch F. WILLIAMS, The Panarion . of Epiphanius of Salamis, Book I (Sects 1-46), Leiden 1987 (NHS XXXV), S. 153: "So me have said he was born a Phrebonite, a native of Paralia in Egypt, but was given the Creek education in Alexandria". 32 Siehe für den Canon Muratori H. LIETZMANN, Das Muratorische Fragment, Bonn 1921 (Kl. Texte I), S. 5 -11, reproduziert in F. W. GROSHEIDE, Some early Lists of the Books of the New Testament, Leiden 1948 (Textus Minores I), S. 5 -11. TH. ZAHN, Geschichte des neutestamentlichen Kanons, Erlangen/Leipzig 1890 (Bd. 11, 1), S. 119 -120, vgl. GROSHEIDE a. 0., S. 11 bei Zeile 81. Es ist erstaunlich, daß sich die Fehlinformation auch heutzutage noch findet; vgl. etwa C. H. ROBERTS, Manuscript, Society and Belief in Early Christian Egypt, Oxford 1979, S.50 ("Valentinus, born in Arsinoe"). 33 LAYTON a.O., S. 217. Hierokles lebte um 535. Ausgabe A. BURcKHARDT, Hierokles' Synekdemus, Leipzig 1893. 31
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gewiesen, wenn er feststellte: "Valentinus was an Egyptian, as Epiphanius states, of the Phrebonitic norne; ... "34. BERGS "Historische Karte' gibt zu erkennen, daß das moderne Burulus identisch mit dem griechischen Paraliosl Paralia ist 35 • Eine Stadt dieses Namens findet sich an der Meeresküste, die nach dieser Stadt benannt wurde 36 . Was nun den Hinweis anlangt, daß Valentinus ein geborener "Phreboniter' gewesen sein soll, so muß man zunächst einmal die Stadt namens Pnragonis (in der Nähe vom heutigen Tidah und dem alten Buto im fünften Gau 37 ) unterscheiden von einem im dritten Jahrhundert bezeugten Gau namens Phlabonites, dem althergebrachten Phthenety oder eben dem Buto-Gau selbst. Nach dem Befund von GAUTHIER, KEES und HELCK 34 35
Vgl. HARVEY, Adv. haer. a. 0., Bd. I, S. CX. Vgl. folgende Fundstellen: S. TIMM, Das christlich-koptische Ägypten in arabischer Zeit, Wiesbaden 1984, I, S. 450 - 455; W. BERG, Historische Karte des alten Ägypten, Sankt Augustin 1973, 1. Teil, S.9, 27 und 43, sowie die (separatim beigelegte) Karte I; W. KOSACK, Historisches Kartenwerk Ägyptens, Bonn 1971, Karte I (mit koptischen Ortsnamen aufgrund der Bischofslisten, Synoden usw.); G. FOUCART, Notes prises dans le Delta, RdTr 17 (1895), S. 100 (über Ruinen bei Tidah und Bourlos); A. (BEY) KAMAL, Borollos, ASAE 9 (1908), S. 141-147 (sehr wichtige Angaben über Borollos/Paralos [« cette ville et [es environs qui formaient le district nomme en grec Paralie, a presque disparu de nos jours », S. 145]; ebd. auch über das Ptolemäische Torfragment [mit Erwähnung der Götter Isis und Osiris] aus der direkten Umgebung des alten Paralos(-lia); ergänzt von M. G. DARESSY, La Porte de Beltum, ASAE 17 [1917], S. 276-278). Siehe für den griechischen Ortsnamen IIapuAoc;/IIupaAwc; den Thesaurus Graecae Linguae ab H. STEPHANO ... L. DINDORFIUS, Bd. VI (Paris 1842-1847), Sp. 323 -325 sowie LIDDELL/ScOTT, GreekEnglish Lexicon a. 0., S. 1316 s. v. Die Gleichstellung des koptischen Ortsnamens NI K€.x.woy mit Paralia (so E. AMELINEAU, La geographie de l'Egypte l'epoque copte, Paris 1893, S. 104-105; KAMAL a. 0., S. 144; BERG a. 0., S. 43 und KOSACK, Karte) ist unsicher. Der Name ßI<9w ist auch bei CRUM, Coptic Dictionary, Oxford 1939, 549b-550a und bei G. ROQUET, Toponymes et Lieux-Dits Egyptiens enregistres dans le Dictionnaire Copte de W. E. Crum, Cairo 1973, S. 31 verzeichnet. In bezug auf die Fundstelle ist und bleibt jedoch am zuverläßigsten J. MAsPERo und G. WIET, Materiaux pour servir la geographie de l'Egypte, Cairo 1919 (= MIFAO t. 36) I, S. 41- 42 (zu Paral[i]os) und S. 22 - 23.62 (zu Phragonis), vgl. auch S. 212 - 213. - Zu bedenken ist, daß Paralios bis in das zehnte Jhdrt Bischofssitz war. Der Bischof Johannes (um 600) bekämpfte dort u. a. zwei visionäre Mönche aus der Umgebung, vgl. C. D. G. MÜLLER, Die alte koptische Predigt, Heidelberg 1954 (Diss.), S. 102 -103. Die von MÜLLER erwähnte Predigt ist teilweise in koptischen Fragmenten erhalten geblieben, vgl. A. VAN LANTSCHOOT, Fragments coptes d'une homeIie de Jean de Parallos, in: Miscellanea Giovanni Mercati (Studi e Testi 121), Vatikanstadt 1946, I, S. 296-328. Die Mönche meinten, sie seien (durch den Engel Michael bzw. den Propheten Habakuk) inspiriert. Hatte hier fast fünf Jhrdte früher Valentin sei n e Vision des Logos (siehe dazu unten)? Diese Vermutung ist allenfalls eine ansprechende Idee ... - Übrigens begegnet Phragonis/Buto (= Tell el-Fara"in) auch in Plutarchs De Iside c. 14 und 18, vgl. GRIFFIT~S, a. 0., S. 313 und 337. - Im übrigen ist es recht seltsam, daß LAYTON den Namen Paralia übergeht. Paralos ist jetzt Sitz eines Bischofes (RK) in partibus, wie z. B. JAN O. SMIT, Verfasser von De Vulgaat, Roermond/Maaseik 1948. Siehe K. BAEDEKER, Ägypten und der Sudan, Leipzig 1928 8 (der beste und noch immer tonangebende "Baedeker' zu Ägypten), S. 176 und Faltkarte nach S. CCII. Vgl. J. BAINES/J. MALEK, Atlas of Ancient Egypt, Oxford 1985, S. 15 (mit vollständiger Nomenliste; W. HELCK/E. OTTO, Kleines Wörterbuch der Ägyptologie, Wiesbaden 19702 , S. 113 -114 (s. v. Gaue).
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Siehe H. GAUTHIER, Les Nomes d'Egypte depuis Herodote jusqu'a la conquete arabe, Cairo, 1935 (MIdE 25), S. 188; H. KEES, vox Phragonis in PAULy-WISSOWA, RE Bd. XX, 1 (Stuttgart 1941), Sp. 740, DERS., s. v. Paralios, PAULy-WISSOWA, RE Bd. XVIII, 3 (1949), Sp. 1207, und W. HELCK, Die altägyptischen Gaue, Wiesbaden 1974 (Beih. Tüb. Atlas Vord. Orients), S. 166 -167. Vgl. BAINES/MALEK, Atlas a.O., S. 171; BAEDEKER a.O., S. 178. Darüber hinaus ist zu bedenken, daß es in der Hellenistischen Zeit in Alexandria viele Isis-Feste gab, so z. B. das der Isis-Pharia, der Isis-Pelagia und das Frühlingsfest Navigium Isidis oder Ploiaphesia, die selbstverständlich auch außerhalb Alexandriens Verbreitung gefunden hatten, vgl. J. G. GRIFFITHS, Plutarch's De Iside et Osiride, Wales University 1970, S. 43 - 51. Vgl. K. RUDoLPH, Die Gnosis, Göttingen 1977, S. 225. Vgl. über Valentin auf Zypern Epiphanius Panarion 31, 7 (HOLL a. 0., S. 395 -396), dazu CROSS, Jung Codex a. 0., S. 92 - 93, weiterhin die Übersetzung von F. WILLIAMS a. 0., S. 159. Interessanterweise gab es nach dem Zeugnis des Epiphanius in der Lebensbeschreibung des Polybius auf Zypern eine rege valentinianische Gemeinde mit einem Bischof Aetius, vgl. G. DINDORF, Epiphanii Episcopi Constantiae Opera, Leipzig 1859, Bd. I, S. 65 - 66 und 73. Anders LÜDEMANN a.O., S. 91 Anm. 12, der meint, der Ausdruck nUpEIlEtVEV schließe die "immer wieder abgeschriebene Behauptung", Valentin sei nach Zypern gegangen, aus. Viel~ehr ist diese Behauptung LÜDEMANNS umgekehrt aufgrund der landläufigen Bedeutung des Verbs auszuschließen. Epiphanius (315 -403) berichtet in Panarion 67, 1 und 3, Hierakas (270-360) sei sehr in der griechischen und der koptischen Sprache versiert gewesen. Nun hat Epiphanius zwar einige Jahre bei ägyptischen Mönchen gelebt, und es ist wohl anzunehmen, daß er der koptischen Sprache mächtig war, allerdings läßt sich das aus Panarion 67, 1.3 ff. zumindest nicht eindeutig entnehmen, vgl. den Text bei DINDORF a. 0., Bd. 111, 1 (1861), S. 121-122 und vor allem S. 124. Vgl. zur Angabe, Epiphanius habe in koptischer
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mein große Wirkung. Noch in der zweiten Hälfte des 4. Jh.s sind Valentinianer bis weit in den Süden Ägyptens - eine
VI. Die Gattung des EV
In bezug auf die literarische Gattung des EV begegnen in den einschlägigen Monographien, Aufsätzen und Beiträgen über das EV immer wieder die Begriffe
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Sprache mit Hierakas disputiert, J. DOREssE, Des Hieroglyphes la Croix. Ce que le passe Pharaonique a legue au christianisme, Istanbul 1960 (Ned. Inst. Nab. Oosten) , S. 18 Anm.45; ferner zu den Sprachkenntnissen von Hierakas die Darlegungen bei ROBERTs, Manuscript a. 0., S. 65 - 66. Zur Kenntnis der koptischen Sprache bei Epiphanius vgl. U. TREU S. v. Epiphanius RGG3, Bd. 11, Sp. 531. Dieser Bericht basiert auf Hieronymus' Angabe in seiner Apologie contra Rufinum 11, 22, wo es heißt Crimini ei dandum est quare graecam et syram et hebraeam et aegypticam linguam ex parte et latinam noverit? ("Weshalb wird ihm [= Epiphanius] vorgeworfen, er habe Griechisch, Syrisch, Hebräisch, Ägyptisch und teilweise Lateinisch gekonnt?"), vgl. P. LARDET, S. Hieronymi Presbyteri Opera, 111, 1 Apologia contra Rufinum, Turnhout 1982, S. 58 (= C. c., series latina vol. LXXIX). In Apologie 111, 6 (= Epistula contra Rufinum) bezeichnet Hieronymus Epiphanius als papa Epiphanius 1tEVta:YAroO"O"O<;, LARDET a.O., S.79. Vgl. schließlich J. QUASTEN, Patrology, Utrecht 1963, 111, S. 384-385. Vgl. K. KOSCHORKE, Patristische Materialien zur Spätgeschichte der valentinianischen Gnosis, in: M. KRAusE, Gnosis and Gnosticism, Leiden 1981 (NHS XVII), S. 122. Vgl. die deutliche Nachricht in Panarion 31, 7, wo es heißt, Valentin habe auch in Ägypten gepredigt und ·sein Samen sei immer noch in Athribitis ... Thebais, Paralia(!) und Alexandrien' wirksam, vgl. die wichtige Notiz bei KOSCHORKE a.O., S. 127 und F. WILLIAMS a.O., S.159. Die Valentinianer waren auch in späteren Zeiten in Ägypten noch sehr einflußreich. Vgl. dazu u. a. MALININE, Evangelium Veritatis a. 0., S. XI; FREDoUILLE, Tertullien a. O. I, S.27 und LAYTON a.O., S. 272. Gern rufe ich auch den köstlichen Ausdruck TH. ZAHNS in Erinnerung, der in seinem Kommentar "Das Evangelium des Johannes', Leipzig 19124, S.95 von " ... der im 2. Jahrhundert vom Tiber bis zum Tigris verbreiteten valent. Lehre" spricht. - Recht seltsam ist der
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diese Beobachtung 46 . Allem Anschein nach gibt es demnach hinsichtlich der Gattungsbestimmung des EV als einer Homilie in der Forschung einen breiten Konsens. Dieser erste Eindruck darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß im Hinblick auf die Gattungsbezeichnung - will man die vorgegebenen Ergebnisse nicht einfach nur nachsprechen - schärfere Konturen wünschenswert sind. Nun darf man freilich nicht übersehen - und darauf wurde bereits hingewiesen -, daß eines der von Valentin stammenden Fragmente - llEpi tAffiV, "Über die Freunde' - eine Homilie darstellt 47 • Und was den Ton der erhalten gebliebenen Zeilen angeht (es handelt sich hierbei um die Äußerungen des Herzens), ist unzweideutig eine Verwandtschaft mit dem EV festzustellen: man denke nur an EV 20, 39; 32, 37 und den Abschluß p. 43. Aber aufgrund dieses bemerkenswerten Fragmentes kann die Frage, ob im EV gattungsmäßig eine Homilie zu erblicken sei, nicht entschieden werden. GROBELS Einordnung, wonach das EV nach dessen eigenem Wortlaut eine Meditation wäre, scheitert allein an der Tatsache, daß GROBEL EV 37, 3 unrichtig durch 'Words of Meditation' wiedergibt. Es ist an dieser Stelle von den Worten seines Nachdenkens (d. h. des Vaters) die Rede 48 • Das ändert jedoch nichts dar an, daß m. E. GROBEL in Bezug auf das Denken und die Gattungsbestimmung des EV in eine zutreffende Richtung gewiesen hat. Die Aussagen des EV machen deutlich, daß die Bezeichnung "Homilie' viel zu vage ist 49 • Nun hat DONFRIED 46
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COLPE hat die verschiedenen Nuancen der Homilienbezeichnung JAC 21 (1978), S. 133 im Sinne einer Taufpredigt, Meditation usw. aufgeführt, vgl. K. RUDOLPH in ThR 50 (1985), S. 31 und DERS., auch schon ThR 34 (1968), S. 200 (u. a. "Lesehomilie'). Die editio princeps spricht von einem « commentaire enthousiaste », MALININE, EV, S. XV. In CROSS, Jung Codex a. 0., S. 95 und 106 erscheint wieder das Wort "sermon", "treatise" (interessant ist der Hinweis S. 95 Anm. 1 auf die Mutmaßung von R. A. LIPSIUS [1880], der das EVals mystischen Traktat einordnet). Für die Bezeichnung "Homilie' vgl. FREDoUILLE, Tertullien a.O., S. 37; ATTRIDGE, Nag Hammadi Codex I, a.O., Textteil S. 66 - 67 (mit der Bemerkung, das EV sei zu vergleichen mit dem Römerbrief und dem Hebräerbrief, was auch STANDAERT, L'Evangile de Verite a.O., S.255 schon erwog, obwohl er ansonsten die allgemeine Einordnung als Homilie kritisierte) und schließlich VAN DEN BROEK, De taal van de Gnosis a. 0., S. 106 (Preek, meditatie). Bei VÖLKER, Quellen a. 0., S. 59 als Fragment 6 aufgeführt. Vgl. PUECH/QUISPEL, Ecrits gnostiques, VC 8 (1954), S. 39 Anm. 76 und LAY'fON, a. 0., S. 242 - 243 (als Fragment G). Vgl. GROBEL, Gospel of Truth a. 0., S. 21. Im Koptischen begegnet EV 37, 3 das Wort M~KM€K, "überlegen', "nachsinnen', vgl. NHC I, 4 (Tractatus Tripartitus): 107, 28 und NHC II, 1 (Apocryphon des Johannes): 9,31-34 und 28,8-9. Vgl. zum Wort F. S. PERICOLI RIDOLFINI in: Le Origini (ed. U. BIANCHI; Messinatagung 1966), Leiden 1967, S. 601- 602. Für "Meditation' käme eher das griechische (Lehn}wort EV 23, 19 - 20 M€Ä€T~ in Betracht. Vgl. überdies die Angaben bei ATTRIDGE a.O., Kommentarteil z. St., S. 113 und F. WILLIAMS a. 0., S. 157 Anm. 23 über "re{lection" in der manichäischen Literatur. In den sog. "Einleitungen in das NT' wird meistens ohne jede Näherbestimmung gänzlich pauschal von "Predigten' im NT gesprochen bzw. wird sogar das ganze NT als der älteste erhaltene Predigtband der Kirche charakterisiert, wie beispielsweise von W. MARxsEN in seiner Einleitung in das Neue Testament, Gütersloh 19642 , S. 237. Vgl. noch W. G. KÜMMEL, Einleitung in das Neue Testament, Heidelberg 1973 17 , S. 52f. Wir
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in seiner Studie über die Secunda Clementina aufgrund der in diesem Brief begegnenden Begriffe vou8Ecria, eErmahnung', bzw. cruJ..LßouAia, eBeratung' (11 Clem. 15, 1; 17,3; 19, 1- 2), die Gattung dieser Schrift eben nicht als Homilie, sondern als
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lassen es hierbei bewenden, weil die urchristliche Homilie ein Untersuchungsfeld für sich ist. Vgl. z. B. A. NIEBERGALL, S. v. Predigt, RGG3 V, Sp. 516 - 530 und M. DOERNE, s. v. Homiletik, RGG3 111, Sp. 438 - 440. Vor allem aber W. SCHÜTZ, Geschichte der christlichen Predigt, Berlin 1972. Vgl. K. P. DONFRIED, The Setting of Second Clement in Early Christianity, Leiden 1974 (SuppNT 38), S. 35. Vgl. a. a. 0., S. 32. Vgl. a. a. 0., S. 123: "In 2 Clement there is also a connection between "knowledge' and "rest' ... Of all these texts (= Acta Johannis; Acta Philippi; Thomasevangelium und EV, H.), the closest to 2 Clement is the Gospel of Truth". Vgl. in bezug auf den beiden gemeinsamen Namensgeda,nken a. a. 0., S. 154-158. Hinsichtlich anderer Übereinstimmungen a. a. 0., S. 112 und 187. Vgl. H. KÖSTER, Einführung in das Neue Testament, Berlin 1980, S. 433. Bemerkenswert ist KÖSTERS Vorschlag, 11 Clemens sei in vulgärchristlichen Kreisen in Ägypten um 150 entstanden, a. a. 0., S. 671- 673. In 11 Clemens ist Jesus in erster Linie Lehrer. DONFRIEDS Angabe a.O., S.6 Anm.3 über das Verb KU'tUltAEffi in 11 Clem. 7, 1 würde entgegen seiner Absicht gerade eine ägyptische Herkunft befürworten. Vgl. CRUM, 319 b CBW für ÖtÖUXTJ und VOU9EO'iu. ANRW II 25.5
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(W MNtNA6 NCBW). Führt die Kreuzigung Ihn doch zur Gnosis und Vollkommenheit für die Gnostiker-in-statu-renascendi (20,38 ff.). Der geliebte Sohn des Vaters lehrt, unterrichtet diese Gnostiker (30,33 mit TAMO). Die Unterrichteten sollen nun ihrerseits andere Mitbrüder unterrichten (vgl. 32, 35 ff.; 33, 1-11 und am Ende 43, 12). Die vom Autor angeredeten Leser/Hörer werden jedoch ebenfalls ermahnt, sich in heiligem Schweigen der Gnosis würdig zu benehmen (25, 19 - 25), nicht zurück zum Früheren zu verfallen und nunmehr des Vaters Willen zu tun (33, 16 - 35). Als aus dem Vater Hervorgegangene können sie Gutes tun. Diese für Gnostiker einleuchtende, anregende Ermahnung mündet ein in die Zusage der Ruhe (33, 37 ff.), ein der Secunda Clementina absolut ähnlicher Zusammenhang, vgl. 11 Clem. 5, 5 und 6, 3.7 55 • Allerdings ist die Ruhe im EV im gnostischen Sinn gefärbt und als das schlechthinnige Heilsgut der Rückkehr in Gott verstanden. Aus dem oben Dargelegten das Resümee ziehend, möchte ich das EV in bezug auf eine ihm angemessene Gattung als eine Lehrrede der geoffenbarten Gnosis, eine laudatorische Ansprache bezeichnen. Wie aus 19, 32-34 hervorgeht, hängen Lehre und Lob bzw. Gnosis und Lob oder Verherrlichung eng zusammen. Wir erfahren im EV ein wahres Crescendo: das Evangelium ist Freude in bezug auf das Pleroma; in 17,2-4 bedeutet das Evangelium Offenbarung, in 18, 5 -14 handelt es sich um die Gnosis, die geoffenbart wird; in 34,35 wird das Evangelium (frohe Botschaft) noch einmal auf das Pleroma bezogen; in 38, 5 und 41, 1 ist es der Name (= Gottes Wes'en), der gelobt, verherrlicht wird, und schließlich finden sich die Grundelemente Pleroma, Freude und Lob/Verherrlichung verbunden am Schluß in 43, 15 -17. Das EV nähert sich demnach mehr der Sphäre der Dichtung 56 als der der Homilie. Die oben gebotene Bezeichnung wird diesem Befund am ehesten gerecht. Man kann also - mit anderen Worten - im Sinne DONFRIEDS formulieren, das EV sei eine CChortatory~ laudatory address~~. Als solche ist es vom Autor aufgezeichnet.
VII. Das EV eine exoterische Schrift
Beim Durchlesen des EV nimmt es einen immer wieder wunder, daß diese angeblich gnostische Schrift so christlich anmutet. Es gibt keine klaren valentinianisch-gnostischen Lehrsätze über Sophia/Achamoth, über den Demiurgen, über die 30 Äonen, kurz: das EV scheint etwas ganz anderes zu sein als z. B. das von Valentins Schüler Ptolemäus ausgearbeitete Lehrsystem, das unter dem Namen der
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Vgl. DONFRIED a. 0., S. 101-102; 120-124 und 128 -129. Vgl. QurSPEL, Gnosis als Weltreligion a.O., S. 114; die Annahme der Autorschaft Valentins (siehe unten) wird demnach durch das EV um so deutlicher.
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bekannt ist 57 • Wie ist dieses Faktum zu erklären? In der älteren Forschung wurde diese Frage der Inkongruenz des EV und der klassischen Ptolemäischen Lehre immer wieder als eine akute Frage angezeigt 58 • Diese Unebenheit führte mitunter dazu, daß eine valentinianische Herkunft des EV bezweifelt wurde 59 • Aber mehr noch als das Ptolemäische Lehrgebäude des valentinianischen Gnostizismus war es Valentin selbst, der nach Meinung vieler den Weg für die Annahme einer valentinianischen Herkunft des EV verbaute. Begründet wurde dies damit, daß die Aussagen über die Anfänge eines gnostischen Denkens bei Valentin selbst nicht zu vereinbaren seien mit dem hohen geistigen, jedenfalls (noch?) unmythologischen Niveau des EV. In diesem Zusammenhang wurde und wird immer wieder auf Irenäus Adv. haer. I, 29 - 30 hingewiesen, wo der Kirchenvater gnostische Lehren behandelt, in denen die Figur der Barbelo hervortritt; daher rührt (wohl zu Unrecht 60 ) die Namensbezeichnung Barbelognostiker. Am Ende (Adv. haer. I, 30) heißt es: 57
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Vgl. SAGNARD, Gnose valentinienne a.O., S. 8; der Text Adv. haer. I, 1, 1- 8, 4 findet sich ebd., S. 31- 50. Den Bericht des Irenäus vergleiche man mit Epiphanius, Panarion, 31,9, 1- 31,27, 11. Bemerkenswert sind in WILLIAMS' Übersetzung die vielen Hinweise auf NHC XI, 2 (Expositio Valentiniana) a. 0., S. 161-183. Auch Hippolyt, Refutatio VI, 29, 2-37, 9 bietet eine Version der
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Tales quidem secundum eos sententiae sunt: a quibus~ velut Lernaea multiplex capitibus fera de Valentini schola generata est.
Hydra~
("Solcher Art sind nun ihre Lehrmeinungen, aus denen das vielköpfige Monstrum, wie die Lernische Hydra, hervorgegangen ist, von Valentins Schule herrührend. ")61. Die Aussage ist zumindest nicht auf Valentin selbst ausgerichtet. Doch versteht man sie meistens so, daß hier, d. h. in diesem früh anzusetzenden barbelognostischen (bzw. ophitischen) System, der Same jener "älteren Lehre" aufzufinden wäre, die Valentin zum gnostischen Denken inspirierte und von der er seinen Ausgang nahm, wie Tertullian Adv. Val. IV es darstellt und wie wir bereits oben sahen (S. 4065). Die Belege seien der Klarheit wegen hier nur am Rande erwähnt 62 • Es gibt jedoch eine andere Stelle, die uns in direkte Nähe zu Valentin bringt, und zwar Irenäus Adv. haer. I, 11, 1:
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oder eine Gestalt der Vierheit (der Barbelo ähnlich)? H. LEISEGANG, Die Gnosis, Stuttgart 19554, S. 326 Anm. 2 bevorzugt offensichtlich die zweite Möglichkeit. Man denke auch an die Darlegung bei Irenäus Adv. haer. I, 14 über die ckolorbasische Sige' beim Valentinschüler Markus Magus. Vgl. dazu HARVEY a.O., S. 127 -128. Mit FREDoUILLE a. O. II, 203 ist jedoch Kolorbasus als eine Person zu betrachten. Siehe HARVEY a.O., S. 241 und die zutreffende Beobachtung SAGNARDS a.O., S. 446 Anm. 1: «Mais on peut au moins affirmer ici qu'Irenee a vu un rapport certain entre Valentin et les sectes de I, 23 - 30, y compris I, 29 - 30». Wegen der angeblichen Härte ist das de von ROUSSEAU und DOUTRELEAU getilgt worden, weil es «fait dif{iculte »; siehe A. ROUSSEAU/L. DouTRELEAu, Irenee de Lyon. Contre les heresies, Paris 1979, I, 1, S.311 (vgl. I, 2, S. 384). Die beiden von ihnen aufgeführten Gründe überzeugen jedoch nicht, weil sie die handschriftliche Überlieferung und die grammatischen Möglichkeiten nicht hinreichend beachten, sondern ihnen offensichtlich daran liegt, einen stilistisch glatten Text zu bieten: «Teiles sont les doctrines de ces gens, doctrines dont est nee teile une hydre de Lerne, la bete aux multiples tetes qu'est l'ecole de Valentin », a. o. S.311; vgl. beim lateinischen Text a. O. I, 2, S. 384 den Urteils spruch «seclusimus» in bezug auf das deo Interessanterweise hat LAYTON den Satz ausgelassen mit der Begründung: «An irrelevant comment by Irenaeus is here omitted", a. o. S. 181. Das wäre auch eine "Lösung"! Übrigens bieten den herkömmlichen Text (mit de) SAGNARD, Gnose a.O., S. 101 (jedoch mit einer der obigen ähnlichen Übersetzung) und MARCOVICH, a. 0., S. 173. QUISPEL a. 0., S. 120 ist ungenau: I, 29, 1 muß I, 29, 8 sein. Auch Hippolyt bietet den Bericht in Ref. VI, 11 (vgl. MARCOVICH a. 0., S. 173). Die üöpa von Lerna - angeblich eine vielköpfige Wasserschlange - wurde von Herakles erschlagen. Vgl. schon SAGNARD (1947) a. 0., S. 445 - 446. Vor allem QUISPEL äußerte sich zu diesem Punkt. Vgl. seinerseits The original doctrine of Valentine, VC 1 (1947), S.47; DERs., Gnosis als Weltreligion a. 0., S. 113; DERs., in: Gnostic Studies a. O. I, S. 163 (das Ap. Joh. um 100 entstanden), S. 164, S. 174 (das Ap. Joh. um 120) und 219 (das Ap. Joh. wieder um 100) und DERs., in: Rediscovery a. O. I, S. 119 -120 und 123 -124. Fernerhin FREDoUILLE a. O. II, 203. W. FOERsTER, Die Gnosis, Zürich 1969, I, S. 139 f. zu Adv. haer. I, 29, 1-4 (HARVEYS Text gemäß a. O. I, S. 222ff.) und J. E. MENARD, L'Expose Valentinien. Les Fragments sur le Bapteme et sur l'Eucharistie, Laval (Canada) 1985 (= BCNH, 14), S. 16. Die jüngste und zugleich beste Übersetzung samt Kommentar des Ap. Joh. findet sich bei VAN DEN BROEK a. 0., S. 22 -74.
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<0 J.1EV yap nproto<;, uno tfj<; AEYOJ.1EVll<; YVfficrttKfj<; UtPEcrEffi<; ta<; uPXa<; EI<; tÖWV XUPUKtfjpu ÖtÖUcrKUAEiOU J.1E9upJ.1ocru<; OUUAEVttVO<;, OÜtffi<; B~llPO
"Denn der erste, der die Grundsätze von der sogenannten gnostischen Partei zu einer eigenen Ausprägung der Lehre umwandelte, Valentinus, hat es SQ von sich gegeben: Er bestimmte eine Zweiheit (Dyas), die nicht zu benennen war, den einen Teil nannte er Unsagbar, den anderen Sige"63. Wir dürften uns hiermit den Wurzeln der Lehre Valentins genähert haben. Mit Recht sagt z. B. QmsPEL, diese Wiedergabe bei Irenäus sei CCtrustworthy and valuable"64. Wichtig ist nun, daß Irenäus danach fortfährt, aus dieser Zweiheit sei eine zweite emaniert (npoßEßAfjcr9m). Denn einerseits gilt es zu bedenken, daß, laut Tertullian, Valentin die - später von Ptolemäus als personales substantiae (personhafte Substanzen) bezeichneten - Äonen lediglich als sensus et affectus (Gedanken und Gefühle) betrachtete (Adv. Val. IV). Andererseits ist das Prinzip der Emanation, das im E V (mit koptischem tH) in einer mit Adv. haer. I, 11, 1 vergleichbaren Weise begegnet, nicht zu übersehen 65 . Der Gedanke der Emanation ist Valentin kaum abzusprechen. Weiterhin ist es angebracht, die Aussage in Irenäus Adv. haer. I, 21, 4 (tm' uyvoiu<; yap ucrtEpTJJ.1UtO<; Kui nu90u<; YEYOVOtffiV, Öta YVcOcrEffi<; KUtUAUEcr9ut mlcruv 1:T]V BK tfj<; uyvoiu<; crucrtucrtV (" ... denn weil durch Unwissenheit Mangel und Leidenschaft entstanden sind, so wird das ganze aus der Unwissenheit entstandene Weltsystem durch Erkenntnis wieder aufgelöst") auf die im EV vorauszusetzende Ausrichtung zu beziehen vgl. EV 18, 7 -12 und 24, 28 - 32 66 . Schließlich ist zu betonen, daß eine wesentliche Übereinstimmung (und eben nicht Unebenheit) von EV 42, 17 - 20 (darüber, daß es für Gnostiker/ Erkennende keine Hadesfahrt und keinen Tod gebe) mit Fragment 4 des Valentin zu konstatieren ist. Dort betont Valentin (in einer Homilie), die Angeredeten (Gnostiker) seien von Anfang an unsterblich und Kinder des ewigen Lebens, und sie würden den Tod vernichten. QmsPEL hat darauf hingewiesen, daß in den nachfolgenden, von Clemens Alexandrinus (der Fragment 4 bietet) formulierten Zeilen dem Valent in ebenfalls die Aussage 9uvutou ÖE YEVEcrtV epyov dvut tOU Kticruvto<; tOV KOcrJ.10V ("die Entstehung des Todes ist 63
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Vgl. HARVEY a. 0., S. 98 -99. Für das verderbte E~llPo
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das Werk des Schöpfers dieser Welt') zugeschrieben wird 67 . EV 42 und Fragment 4 verhalten sich demnach wie zwei Hälften eines Ganzen bzw. erklären sich gegenseitig. Die recht negative Qualifizierung des Schöpfers wird sich noch in bezug auf die Gestalt der Plane als bedeutsam erweisen 68 . Angesichts obiger Darlegungen ist nicht nur die mancherorts zwischen dem EV und der valentinianischen Lehre bzw. der des Valentin selbst behauptete Inkongruenz als unbegründet zu beurteilen, sondern es verbietet sich auch, das angeblich frühe (oder auch - aus anderem, späterem Blickwinkel betrachtet -) Mythologische und das auf höherem Niveau sich entwickelnde Intellektuelle bzw. Philosophische (von dem das EV Zeugnis gäbe) in irgendeiner Weise gegeneinander auszuspielen 69 . Der Satz HAENCHENS: "Dagegen sollte, wer das EV dem Gnostiker Valentin zutraut, sich davor hüten, ihn von da zu einer Theologie etwa des Apokryphons des Johannes übergehen zu lassen"7o, basiert auf einer falschen Annahme. Völlig anders verhält es sich damit, daß, wie FECHT seinerzeit zutreffend bemerkte, das EV, wie christlich es auch auf den ersten Blick anmuten mag, gegen Ende immer stärkere häretische Züge annimmt 71 • Mit dieser Beobachtung stimmt jene Aussage von VAN UNNIK überein
"] can weil imagine an orthodox Christian of this period (= um 150, H) listening to the Gospel of Truth and hearing the 'sermon' with approval and gratitude; he might have found it somewhat peculiar in conception~ hut not to he wholly rejected"72. Vor dem Hintergrund dieser Feststellung wird die Frage wichtig, welche Hörer/Leser der Autor der "laudatory address" wohl im Blick hatte. M. a. W.: Ist das EV als eine primär esoterische oder aber als eine primär exoterische Schrift einzustufen? Für die erste Ansicht votieren die editio princeps des EV und JONAS 73 • Wenn man freilich dieser Ansicht beipflichtet, erhebt sich die Frage, welchem Zweck dann einerseits die christlich-kirchliche Ausrichtung und andererseits die insgesamt zwar sehr zurückhaltende, aber dennoch klar vor Augen liegende gnostische Tendenz der Schrift gedient haben mag. Für die Einordnung als eine esoterische Schrift spielt auch der dichterisch anmutende Charakter des
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QUISPEL in seiner Rezension von ATTRIDGE o. c. in VC 41 (1987), S. 89 - 92, auf S. 90. Fragment 4 (nach VÖLKERS Zählung) findet sich bei Clemens Alexandrinus, Strom. IV, xiii, 89 (Ausgabe STÄHLIN/FRücHTEL, Berlin 1960), II, S. 287. Siehe unten Kapitel XI (S. 4090 ff.). Vgl. HELDERMAN a. 0., S. 231 Anm. 1 und QUISPEL, in: Rediscovery a. O. I, S. 119. HAENCHEN, in ThR 30 (1964) a.O., S. 79. Vgl. G. FEcHT, Der erste "Teil" des sogenannten Evangelium Veritatis (S. 16, 31- 22, 20), Orientalia 30 (1961), S. 387. Zustimmend: COLPE, JAC 21 (1978) a. 0., S. 139. In CROSS, Jung Codex a. 0., S. 103. MALININE u. a., Evangelium Veritatis a. 0., S. XVI und H. JONAS, The Gnostic Religion, Boston 19632 , S.316. HAENCHEN a.O., S.78 hat sich mit der Angabe "exoterisch" augenscheinlich geirrt.
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EV eine Rolle; aber das ist ein stilistisches Argument. Nun hat FREDOUILLE plausibel gemacht, daß das EV als exoterische Schrift aufzufassen sei. Er führt zur Begründung an, daß Lehrschriften wie z. B. die Grande N otice den Initiierten, den Gnostikern vorbehalten waren. Es waren die Häresiomachen, die Kirchenväter, wie Irenäus und Tertullian, die in besonderem Maße darauf abzielten, diese geheimnisvollen Mythen zu 0 ff e n - bar e n. Mißlich für die Lage der Kirche war, daß sich die Valentinianer gelegentlich für kirchlic4e Christen ausgeben konnten, was sich auch in ihrem Schrifttum niederschlug. Überzeugendes Beispiel hierfür ist der Brief des Ptolemäus an die Flora 74 . Die s e Schriften als häretisch an den Pranger zu stellen, war selbstverständlich eine schwierige Aufgabe. Hinzu kam, daß die Gnostiker, vor allem die Valentinianer, es liebten, dieselben Wörter wie die Christen, jedoch mit anderem Aussagegehalt zu verwenden. Als weitere Erschwernis erwies sich, so Irenäus, ihr Mut, den Gliedern der Kirche vorzuwerfen, sie mieden die Gemeinschaft mit ihnen: ... et cum eadem dicant et eandem habeant doctrinam~ vocemus illos haereticos ("und daß wir sie, obwohl sie dasselbe sagten und dieselbe Lehre hätten, als Häretiker bezeichneten", Adv. haer. III, 15, 2 75 ). Aus alledem folgt - so FREDOUILLES Vorschlag -, daß das EV eine exoterische Schrift darstellt, jedoch «susceptible~ naturellement~ d~une "lecture' au se co nd degre par les inities »76. Wir stimmen dieser Sicht zu 77 • Überdies hatte FECHT schon früher im Hinblick auf die drei Erwähnungen der Kreuzigung Jesu im EV (18, 24; 20, 10 - 14 und 20, 23 - 27) bemerkt, daß die erste von ihnen für die
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Bei Epiphanius, Panarion 33, 3 -7; Ausgabe des Textes in VÖLKER, Quellen a.O., S. 87 - 93. Eine gute Zusammenfassung bietet FOERSTER, Die Gnosis a. O. I, S.205. GRANT hat vorgeschlagen, mit der Flora könnte die Stadt Rom samt ihren Christen gemeint sein (R. M. GRANT, Notes on Gnosis, VC 11 [1957], S. 147 -148); K. KOSCHORKE, Die Polemik der Gnostiker gegen das kirchliche Christentum, Leiden 1978 (= NHS XII), S.223 bejaht diese Vermutung. Vgl. HARVEY a. O. II, S. 80. Vgl. ebenfalls TH. ZAHN, Geschichte des neutestamentlichen Kanons, Erlangen/Leipzig 1889, I, 2, S.720. Vgl. zur ähnlichen Klage Tertullians FREDOUILLE a. O. I, S. 38 Anm. 2. FREDOUILLE a. O. I, S. 37. Zum gleichen Ergebnis gelangt auch ATTRIDGE sowohl in seinem Textteil a.O., S. 80 wie auch - und zwar ausführlicher --'- in seinem Beitrag "The Gospel of Truth as an Exoteric Text', in: CH. W. HEDRICK/R. HODGSON, Nag Hammadi, Gnosticism and Early Christianity, Peabody (Mass, USA) 1986, S. 239 - 255; diesbezüglich S. 239 - 242. Siehe weiterhin auch QUISPEL, Rezension in: VC 41 (1987) a.O., S. 90 (mit der Voraussetzung, Valentin sei der Verfasser): "Valentinus ... had very good reasons to cloak this highly heretical view in a veil of edifying allusion". MENARD, L'Evangile de Verite a.O., S. 1 läßt es in der Schwebe, ob die Schrift als esoterisch oder exoterisch zu bezeichnen sei. FECHT a. 0., III (Orientalia 32 [1963]), S. 318 - 320 und 332. Gleichfalls COLPE, JAC 21 (1978) a. 0., S. 138 und 145. FECHT a. 0., S. 320.
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VIII. Stil des EV
Mit STANDAERTS Untersuchung ist das Wesentliche zu dieser Fragestellung aufgezeigt 80. Für den koptischen Text hat LÜDDECKENS Beitrag Wichtiges zum Aufbau, zur stilistischen Eigenart, zu eventuellen Wortspielen usw. herausgestellt 81 . Mit möglichen Wortspielen hat es naturgemäß sein besonderes Bewenden, weil im Koptischen ein Wortspiel auftreten könnte, das es im Griechischen, im Urtext, als solches nicht gab. So könnte es sich nahelegen, mit QUECKE und vor allem mit BELLET in EV 16, 38 - 39 im Blick auf die beiden Begriffe CWTH p (Erlöser) und CWT€ (Erlösung) im Koptischen an ein Wortspiel zu denken 82 . Ähnliches ließe sich im vermutlich zugrundeliegenden griechischen Urtext in drei Fällen aufweisen. Es handelt sich dabei um folgende Stellen: In 25, 8 versteht VAN DEN BROEK das C9HC9 als Qualitativ von CWC9, verachten 83, und äußert die Vermutung, daß ein Wortspiel zwischen O'x:fj~a (Form) und &O'xi}~(Ov (verächtlich) nachzuweisen sei. Eine einleuchtende Erklärung. Weiterhin wird auf 36, 14 (der Christ) und 36, 16 -17.19.22- 23.26 (mit dem Verb TW2C, salben) hingewiesen, ein schönes Wortspiel zwischen XPtO'to<; und xpiO'~a84. Schließlich sieht die editio princeps des EV in 40, 8 - 9 (mit ,xA€IC NP€N, Eigenname) ein Wortspiel zwischen KUPto<;, <eigen', und Kupto<;,
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Siehe STANDAERT, L'Evangile de Verite a. O. ATTRIDGE a.O., Textteil S. 67 Anm. 11 ("the most perceptive analysis") erwähnt diese Untersuchung als dankenswerten Beitrag. Bezüglich "Syntax and Style" vgl. ebd. S. 62 - 63. Außerdem s. CROSS, Jung Codex a. 0., S. 99. LAYTON ist der Meinung, der Stil des EV sei "probably unique within ancient Christian literature" , a. 0., S. 251; vgl. auch DUNN, What does 'Gospel of Truth' mean a. 0., S. 162: ("the author ... has never learned to write or compose his thought in the manner desired by Aristotle or any other literary expert"). Vgl. LÜDDECKENS, Beobachtungen zu Schrift und Sprache des Evangelium Veritatis a. 0., S.86-89. Vgl. FEcHT a. O. I (Orientalia 30 [1961]), S. 380, wo er QUECKES Vorschlag erwähnt; DERS., III (Orientalia 32 [1963]), S. 302 Anm. 1. Grundlegend ist P. BELLET, Analecta Coptica, CBQ 40 (1978), S. 51-52. Zustimmend COLPE a. 0., S. 132 Anm. 36. MENARD, L'Evangile de Verite a. 0., S. 12 äußert Zweifel, und ATTRIDGE a.O., Kommentarteil S.41, weist den Gedanken eines Wortspieles mit unzulänglicher Begründung ab. Vgl. VAN DEN BROEK a. 0., S. 137 -138. Siehe CRUM a. 0., 375 b• Vgl. MENARD, L'Evangile de Verite a. 0., S. 12; STANDAERT a. 0., S. 256, der mit Recht das Wortspiel als Paronomasie bezeichnet. Interessanterweise führt VAN DEN BROEK a. 0., S. 144 die Wörterverwandschaft weiter mit der Feststellung, daß in 36, 17 -18 hinter den koptischen Wörtern für Salböl und Barmherzigkeit die griechischen Wörter EAUWV und EAEO<; im Sinne eines Wortspieles zu denken seien. Vgl. für die Figur der Paronomasie F. BLASS/ A. DEBRUNNER, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch, Göttingen 195910 , S. 312-313. Vgl. editio princeps des EVa. 0., S. 59 (zu 40, 8 - 9), sowie im Anschluß daran FECHT a. O. I (Orientalia 30 [1961]), S. 380.
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IX. Das EV und die Oden Salomonis
Seit SCHENKES Buch
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SCHENKE, Herkunft a. 0., S. 25(die Oden als ·Originalurkunden') - 29. So u. a. S. SCHULZ, s. v. RGG3 V (1961), Sp. 1339 -1341. Auf diesem Urteil basiert auch die Zuordnung zum gnostischen Denken seitens R. SCHNACKENBURG, Das Johannesevangelium (Kommentar), Freiburg 1972, I, S. 125(Anm. 5) -127. Die Ruhe wird als ein wichtiges gnostisches Bildmotiv betrachtet. Die Ruhe in den Oden ist jedoch anderer Natur: vgl. D. E. AUNE, The Cultic Setting of Realized Eschatology in Early Christianity, Leiden 1972, S. 182 und 189 -194. AUNE bietet auch eine kleine Forschungsgeschichte ' der Oden, a. a. O. Vgl. E. YAMAUCHI, Pre-Christian Gnosticism, Grand Rapids 1973, S. 94. Vgl. J. H. CHARLESWORTH, The Odes of Solomon, Missoula 1977, S. 2 Anm. 9 und S. 4 mit Anm. 16. CHARLESWORTH gibt die syrischen und koptischen Texte mit Übersetzung. Vgl. die Edition der P. S.: V. MAcDERMoT, Pistis Sophia, Leiden 1978 (= NHS IX), resp. S. 117 (vgl. zur ersten Ode auch CHARLESWORTH a. 0., S. 2 - 3); S. 114; 132 -133; 156158 und 151-152 (Oden 1, 5, 6, 22 und 25).
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hat diesen unverkennbar gnostischen Kommentaren ein eingehendes Kapitel seiner Untersuchung der Oden gewidmet 91 . Überdies gilt es zu bemerken, daß es in den Oden keinen in negativen Farben gemalten Demiurgen oder Schöpfer gibt. Der hohe Gott ist selbst der Schöpfer, vgl. Od. 16, 6.10 ff., weiterhin Od. 4, 15 und 7, 9.25. Auch das eIn die Irre Gehen' Od. 38, 4 hat mit der Plane des EV nichts zu tun. Schließlich kann man ebensowenig die rein gnostische eWoher-Wohin-Formel', wie sie in EV 22, 13 - 15 begegnet, in den Oden nachweisen. Wenn man Passagen liest wie Od. 6, 8 (ohne gnostische Emanationslehre); 11, 4; 23, 4; 41, 3 und 42, 18, tritt der nicht-gnostische Charakter deutlich hervor. CHARLESWORTH hat auf breiter Stoffbasis den Erweis erbracht, daß die Oden im ersten Jarhundert in jüdisch-christlichen Kreisen in Palästina entstanden sind, wo sie auch für liturgische Zwecke benutzt wurden 92 • Darüber hinaus bekommt man bei einem Vergleich der verschiedenen Topoi in den Oden und im EV die tiefgreifenden Unterschiede in den Blick 93 • Man kann im Lichte der neueren Untersuchungen ohne Bedenken folgern, daß die Oden gerade nicht - wie das EV - gnostisch sind 94 • Man könnte den Unterschied beider Schriften vielleicht am besten dahingehend beschreiben, daß es in den Oden um eine süße Verschmelzung mit Gott in mystischem Sinne geht, während im EV die süße Heimkehr zum und im Vater betont wird.
X. Aufbau und Einteilung des EV Aus den vielen Versuchen, dem EV in irgendeiner Weise eine Struktur oder einen Aufbau nach inhaltlicher Gedankenführung abzugewinnen, geht 91
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Vgl. M. LATTKE, Die Oden Salomos in ihrer Bedeutung für Neues Testament und Gnosis, Göttingen 1979, I, S. 207 - 225. Die gnostische Exegese (Bill/\., Erklärung) wird durch obige Formel "dies ist" eingeleitet. Vgl. CHARLESWORTH a.O., S. 49 (Bemerkung 9); 62 (Bem. 5); 77 (Bem. 20); 81 (Bem. 12); 83 (Bem.5); 90 (Bem.l); 102 (Bem. 10; vgl. zu "Krone' auch HELDERMAN a.O., S. 96 - 97); 118 (Bem. 14); 123 (Bem. 6); 128 (Bem. 4); 142 (Bem. 10) und 143 (Bem. 17). Zu der Frage eines angeblichen Doketismus in den Oden vgl. a. a. 0., S.31 (Bem. 10) und 37 (Bem. 5). Dort viele Hinweise auf das Qumranschrifttum, die Testamente der XII Patriarchen und das Alte Testament usw. Vgl. E. SEGELBERG, Evangelium Veritatis - a confirmation homily and its relation to the Odes of Solomon, Orientalia Suecana 8 (1959) ab S. 17 - 42 und COLPE, JAC 21 (1978) a. 0., S. 145 Anm. 80. Vgl. ATTRIDGE a. O. (Textteil), S. 78 -79 (mit Anm. 23). Interessanterweise hatte schon F. W. GROSHEIDE, Ger. Theol. Tijdschr. 17 (1916), S. 122-123 und 128 -130 eine gnostische Herkunft und Prägung der Oden bestritten. Die Zurückhaltung, die ich in bezug auf einen gnostischen Charakter der Oden in meiner Untersuchung "Anapausis im Evangelium Veritatis' a. 0., S. 21 und 88 noch übte, gebe ich jetzt auf. Vgl. für die gnostische ·Woher-Wohin-Formel', a. a. 0., S. 27,31,92 und 213.
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schon hervor, wie heikel dieses Unternehmen ist. Dem Leser und Erforscher des EV liegt daran, gerade angesichts der vielen Versuche, eine Einteilung zu erschließen, einen strikten Vorbehalt zu wahren, wenn er sich diesem Problem zuwendet 95 . Andererseits kann man aus praktisch-exegetischen Gründen nicht umhin, irgendeine Einteilung zu benutzen 96 . Es werden in diesem Abschnitt 11 Einteilungsvorschläge aufgeführt. Der Verfasser dieses Berichtes möchte auf einen eigenen, zwölften, nun doch verzichten. Von einer mehr oder weniger umfassenden Untergliederung abgesehen, fallen allerdings einige Aspekte des (vorauszusetzenden) Aufbaus in die Augen. Erst einmal sind Prolog und Epilog oder besser Anfangspassage und Schlußzeilen einander bemerkenswert ähnlich. Ist in EV 16, 31- 35 von Freude (T€ÄHl\.) bei den Gnostikern die Rede, weil sie den Vater durch den aus dem Pleroma hervorkommenden Logos erkannten, so ist es am Ende, EV 43, 16 -17, der Geist, der sich im Vater bzw. im Pleroma freut (T€l\.Hl\.). In diesem Zusammenhang sei auf (BARBARA) ALANDS sehr bemerkenswerte Aussage hingewiesen, derzufolge nicht die Trübsal, das Dunkel der Unkenntnis, sondern die Freude Anfang der Erkenntnis ist, während "der erkennende Gnostiker im Rückblick - aber auch erst dann - sieht, daß er von diesem Tod bedroht war"97. Dieser Auffassung ist in dem Sinne beizupflichten, daß der Verfasser des EV ganz gewiß getrieben von einer tiefen Freude schrieb (vgl. 43, 1), aber das bedeutet eben noch nicht, daß das ganze gnostische Denkschema, das Lehrgebäude were conceived in retrospect"98. Die Gnosis wurde geboren aus Enttäuschung, religiösem Protest und Weltnegation. Wohl könnte man sagen, eine erfahrene Offenbarung sei der Anfang, wie aus Valentins Vision hervorgeht 99 . Aber nicht nur die Freude ist Bindeglied zwischen Anfang und Ende, auch die Wahrheit (M H€) hat diese Funktion. Vgl. EV 16, 31 mit 42, 25 f.: die Gnostiker sind nunmehr selbst die Wahrheit. Hinzukommt, daß durch das ganze EV hindurch das Pleroma, die Fülle, auffällig hervortritt (EV 16, 35; 34, 30 - 36 und 43, 16) und auch mit der efrohen Botschaft' verbunden ist. Zum Aufbau des EV als solchem könnte noch die Frage erörtert werden, ob, vom Prolog und vom Epilog lOO abgesehen, vielleicht ein Zentrum oder ein CC
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Vgl. DUNN a. 0., S. 162 in bezug auf das EV: « ... but we eannot find a pattern of thought unless we bring our own and put it there" und MENARD, L'Evangile de Verite a.O., S. 15: « Cela doit mettre en garde eontre des divisions en strophes aussi arbitraires que nous semble l'etre eelle des strophes V et VI de Feeht, ou e'est la meme idee qui reapparatt sans eesse ». Vgl. H. CONZELMANN/A. LINDEMANN, Arbeitsbuch zum Neuen Testament, Tübingen 1977\ S.299: "Formale Einteilungen sind ja nicht Tatbestände an sich, sondern sie können allenfalls den Sinn haben, auf Möglichkeiten der Beobachtung hinzuweisen". Vgl. B. ALAND, Gnosis unp Christentum, in: Rediscovery a. O. I, S. 320. Vgl. H. ]ONAS in der Diskussion nach ALANDS Vortrag a. a. 0., S. 349. Vgl. zur Vision Valentins HELDERMAN, Anapausis a.O., S. 213; A. D. NOCK/ A. J. FESTUGIERE, Corpus Hermeticum, Paris 1945, I, S. 7 - 8 Anm. 2 und LAYTON a. 0., S. 231 (bei ihm Fr. A). Ich neige mehr und mehr dazu, hinter diesem literarisch eingekleideten Visions bericht eine reale religiöse Erfahrung Valentins zu vermuten. Vgl. zu Prolog und Epilog STORY, Nature of Truth a.O., S. 38 und STANDAERT a.O., S.246-248.
4082
J.
HELDERMAN
Herzstück nachgewiesen werden kann. STANDAERT und MCGUIRE bejahen dies, wobei MCGUIRE an EV 29, 32 - 30, 16 und STANDAERT an 30, 13 -16, eine Seligpreisung, denkt. Dem letzteren Vorschlag ist beizupflichten 101. Was nun die 11 Einteilungsvorschläge anlangt, so seien sie hier in chronologischer Reihenfolge aufgeführt.
1. SCHENKE (1959): Das Evangelium Jesu bedeutet Freude und Hoffnung für die auserwählten Gnostiker (16, 31-17, 6); Jesus offenbart den Erwählten das Evangelium (18, 11-19, 17); Jesus, die eWeisen~ und die Kinder (19, 17 - 34); Das Buch der Lebenden (19, 34 - 20, 27); Nur die Erwählten empfangen die Botschaft Jesu (20, 34 - 22, 20); Jesus führt die Erwählten in die obere Welt zurück (22, 20 - 27); Jesus löst durch sein Kommen die Welt auf (24, 20-25, 19); Das Kommen Jesu ist das Gericht für die Welt (25, 35 - 27, 9); Das Erkennen des Gnostikers gleicht dem Erwachen aus Angstträumen (28, 24-30, 14); Das Werk Jesu und des Heiligen Geistes an den Gnostikern (30, 14-31, 35); . Jesus, der gute Hirte (31, 35 - 32, 30); Der Zweck der Sendung Jesu in die Welt (40, 30-41, 35); Die Erlösten haben die Erlösung verdient (41, 35 -42, 11); Die Seinsweise der Gnostiker in der unteren und oberen Welt (42, 11-43, 24) 102. 2. GROBEL (1960):
Valentinian Meditation on the Gospel (16, 33) The Plot of Plane (17, 14) The Withheld Completeness (18, 38) The Teacher of the Book (19, 18) jesus Suffers for the Book (20, 10) The Book Grants Completion (21, 3) Meditation I on the Name (21, 30) Similitude of Ignorance and Darkness (24, 32) jars andjudgment (25, 25) Illusory Existence (27, 34) The Nightmare Parable (28, 28) A Beatitude (30, 12) The Shepherd of the Sheep that Strayed (31, 35) 101
102
A. MCGUIRE, Conversion and Gnosis in the Gospel of Truth, NT 28 (1986), S. 345; STANDAERT a. 0., S. 252. Vgl. SCHENKE, Herkunft a. 0., S. 12.
EVANGELIUM VERITATIS IN DER NEUEREN FORSCHUNG
4083
Salllation on the Sabbath (32, 18) Those who were Yours (33, 35) The Anointing (36, 17) The Logos (37, 4) The Will (37, 21) The Name (Il) (38, 8) The Place (41, 4) Epilogue (42, 39) 103. 3. FEcHT (1961): Er teilt die Passage EV 16, 31- 22, 20 ein in: Erster Teil, Erstes Kapitel, Erste Strophe (16, 31-17, 4); Zweite Strophe (17, 5 - 20); Dritte Strophe (17,21-36); Vierte Strophe (17, 36-18, 11). Zweites Kapitel, Fünfte Strophe (18, 11- 21); Sechste Strophe (18, 22 - 35); Siebente Strophe (18, 36 -19, 10); Achte Strophe (19, 10 - 27); Neunte Strophe (19, 27 - 20, 6) 104. Es ist unmöglich, die vielen Benennungen der Strophen und die (einleuchtende) graphische Wiedergabe des Strophenaufbaus hier wiederzugeben. FECHT sieht als zentrales Thema von EV 16, 31- 22, 20 "die Erlösung des vom Vater getrennten All durch Erkenntnis, die Jesus als Offenbarer in seiner Lehre und im Kreuzestod vermittelt"105. 4.
ARAI
(1964):
Die frohe Botschaft der Wahrheit (16, 31-18, 15). Die frohe Botschaft, die vom Vater durch das Wort gekommen ist (16, 31-17, 5). Das All im Vater (17, 5 - 9). Die Unkenntnis und Angst, der Schrecken und Irrtum (17, 9 -15). Die Offenbarung der Erkenntnis (18, 3 - 15). Jesus Christus (18, 16 - 29). Der Bahnbrecher des Weges und der Wahrheit (18, 16 -18). Sein Leiden am Kreuz (18, 18 - 24). Die Frucht der Erkenntnis (18, 24 - 29). Der Vater und das All (18, 29 -19, 17). Jesus auf Erden (19, 17 -34). Der Weg und der Meister (19, 17 - 20). Die Weisen (19, 21- 27). Die Kinder (19, 27 -34). Das lebendige Buch (19, 34 - 23, 18). Das präexistente Buch (19,34-20,9). Jesus, der Leidende, als Offenbarer des Buches (19, 10 - 20, 23). 103 104
lOS
Vgl. GROBEL a. 0., S. 6. Nach Strophe IX von FECHT nicht weiter fortgesetzt. Die Strophen (mit reichem Kommentar und 'cross-references') finden sich resp. in Orientalia 30 (1961) = I, S. 379, 384, 386; 31 (1962) = 11, S. 86, 94 - 95, 101-102, 109 -110; 32 (1963) = 111, S. 299 und 321. FECHT a. O. in I, S. 372.
J.
4084
HELDERMAN
Jesus als Erkenntnis und Vollendung (20,34-21,2). Die Rückkehr der Lebenden zum Vater (21, 3 - 25). Die Nennung der Namen und die Selbsterkenntnis (21, 25 - 22, 19). J esus und der Irrtum (22, 20 - 33) . Der Vater als Erkenntnis und Schriftzeichen der Wahrheit (22, 3323, 18). Jesus als Wort des Vaters (23, 18 - 25, 9). Der Vater, das Verborgene und die Äonen (25, 9 - 27, 7). Die Einheit und Vielheit (25, 9 - 19). Der Mangel und die Vollendung (25,20-31). Das Gericht des Wortes (25, 31- 26, 7). Die Wahrheit (26, 28 - 27, 7). Alle Räume als Abbilder (?) des Vaters (27, 7 - 30, 12). Die Gestalt und der Name (27, 7 -30). Die Nicht-Entstandenen (27, 31-28, 15). Die Wurzellosen, die Schatten und die Phantome (28, 15 - 30, 12). Die Offenbarung des Sohnes (30, 12-32, 30). Der die Augen Öffnende (30, 12-23). Die Inkarnation (30, 24-31, 8). Das Werk des Sohnes (31,9-34). Der Hirte (31, 34-32, 17). Der Herr des Sabbats (32, 18 - 30). Ermahnungen (32, 31-33, 32). Der Vater und die Kinder als sein Geruch (33, 33 - 35, 22). Die Vergebung, die Vollendung und der Mangel (35,22-39, 9). Das Bestreichen durch Christus (36, 9 - 35). Das Paradies als Ruheort (36, 35 - 39). Das Wort als Offenbarer der Wörter (36, 39 - 37, 18). Der Wille des Vaters (37, 19 - 38, 6). Der Sohn als Name des Vaters (38, 6 - 40, 29). Die Entsendung des Sohnes in die Welt (40, 29-41,11). Der Ruheort der Seligen (41, 12-43, 23).1 06 5.
STORY
(1970):
Prologue (16, 31-17, 9) Error and Forgetting and how they are overcome (17, 9 -18, 15) Error pursues Jesus to the Tree (= Cross), hut the Fruit of that Tree gives Believers a Gnosis that is an Earnest of their Completeness in the Father which they receive when they ascend to Him (18, 15 -19, 17) The Coming of Jesus, the Book of the Living Ones and the Divine CaU (19, 17 - 22, 20) The Gnosis of the Living Book (22, 20 - 25, 25) The Coming of Jesus means Judgment (25, 25 - 27, 9) 106
s. ARAI, Die Christologie des Evangelium Veritatis, Leiden 1964, S. 15 -16.
EVANGELIUM VERITATIS IN DER NEUEREN FORSCHUNG
4085
The Father gives to His Elect Form, Name, and Existence (27, 9 - 33) The Father's Will and Man's Being and Becoming (27, 34-28, 31) The Parable of the Nightmare and its Meaning (28, 32-30, 14) The Work of the Holy Spirit in behalf of the Gnostics (30, 14-31, 1) The Work of jesus for the Gnostics (31, 1- 35) jesus, the Good Shepherd (31, 35 -32, 30) Exhortation to the Gnostics concerning their Life in this World (32, 31~33,32)
The Fortune of the Father's Aroma (33, 3 - 35, 22) The Father's Fullness (= Forgiveness) for the One who lacks (35,24-36, 13) The Anointing of Christ (36, 13 - 35 a ) The Father's Paradise (36, 35 - 37, 3) The Father's Word and Words (37, 4-18) The Father's Will (37, 19 - 38, 6) The Father's Name (38, 6 -40, 29) The Father's Place and his Own who come to be there (40, 30 - 43, 24) Insgesamt 21 Paragraphen 107. 6.
MENARD
(1972):
1) L'Evangile de Verite signifie joie et esperance pour les gnostiques Bus (16, 31-17, 6) 2) La chute des Eons et la naissance du monde terrestre (17, 6 -18, 11) 3) jesus revf!le l'Bvangile aux elus (18, 11-19, 17) 4) jesus, les sages et les enfants (19, 17 -34) 5) Le Livre des Vivants (19, 34 - 20, 27) 6) Hymne de louanges (20, 27 -34) 7) Seuls les elus re~oivent le message de jesus (20, 34 - 22, 19) 8) j esus ramene les elus dans le monde superieur (22, 20 - 27) 9) La chute des Bons est une merveille (22, 27 - 23, 18) 10) Origine et CEuvre du Logos (23, 18 - 24, 20) 11) Par sa venue, jesus dissout le monde (24, 20 - 25, 19) 12) Parenese (25, 19-35) 13) La venue de jesus est le jugement du monde (25, 35 - 27, 8) 14) Louange du Pere, qui donne nom et forme Cl Ses Eons, quand il veut (27,9-28,24) 15) La connaissance du gnostique ressemble Cl l' eveil de cauchemars (28, 24-30, 14) 16) Le travail de jesl1s et de l'Esprit-Saint sur les gnostiques (30, 14-31, 35) 17) jesus, le Bon Pasteur (31, 35 -32, 30) 18) Exhortations parenhiques (32, 31-33, 32) 107
C. 1. K. STORY, The Nature of Truth in "The Gospel of Truth" and in the Writings of Justin Martyr, Leiden 1970, S. 1- 38 (mit ausführlichem Kommentar zu der Einteilung).
J.
4086 19) 20) 21) 22) 23) 24) 25) 26) 27)
7.
HELDERMAN
L'odeur du Pere (33,33-35,22) Le perfectionnement est le pardon (35, 22 - 36, 13) L'onction du Christ (36, 13 - 34) L'origine du Logos et des Eons (36, 35 -37, 18) La volonte du Pere (37, 19 - 38, 6) Le Logos, Nom du Pe re (38,6-40,29) Le hut de la mission de Jesus dans le monde (40, 30-41, 34) Les rachetes ont merite leur redemption (41, 35 -42, 10) L'etre du gnostique dans le monde inferieur et superieur (42, 11-43, 24)108
STANDAERT
(1976)
Prologue (16, 31-17, 4) L'origine - l'ignorance du Pere (17 -18) L' avenement de Jesus (18 - 21) Retour au Pere par la connaissance de son Nom (21- 22) Le livre vivant reveLe aux Eons (23 - 24) Deficience, perfection, unite (24 - 25) Jugement-venue du Verhe (25 - 26) Engendrement et formation par le Pere (27 - 28) L' etat d' ignorance - cauchemar et reveil (28 - 30) La heatitude (30, 13 - 16) L' ceuvre du Fils et de I'Esprit (30 - 32) Exhortation (32 - 33) L' odeur (34) Deficience et pLenitude (35) L' onction (36) Le Verhe et la Volonte (37) Le Nom (<< le nom du Pere est le Fils ») (38 -40) Le lieu du repos (41-42) Epilogue (42, 37 -43, 24).1 09 8.
COLPE
(1978):
COLPE möchte FECHTS Einteilungsverfahren weiterführen. Auf seinen Ausführungen zum Ersten Teil (EV 16, 31- 20, 6) aufbauend, unterteilt COLPE das EV in fünf Teile: I (16, 31- 22, 20), 11 (22, 20 - 27, 4), 111 (27, 5 - 33, 39), IV (33, 39-38, 4)" und V (38, 4-43, 24)110. Dabei macht er die hinreißende Beobachtung, "daß die Aussagen über die Plane als Indikator für die inhaltlichen Tendenzen der einzelnen "Teile' im ganzen genom-
108
109
110
MENARD, L'Evangile de Verite a. 0., S. 38 - 39, der sich an SCHENKE anschließt, ihn aber zugleich um einiges erweitert. Vgl. STANDAERT a. 0., S. 245. Die «beatitude» sei «au cmur de l'Evangile ». Vgl. COLPE, JAC 21 (1978) a. 0., S. 134.
EVANGELIUM VERITATIS IN DER NEUEREN FORSCHUNG
4087
men werden dürfen"l11. In den Teilen I und II ist die Plane "eine aktive widergöttliche Machtsubstanz" 112, im Ersten Teil kosmogonisch, im Zweiten vergeistigt auf die Kreuzigungssymbolik bezogen. Im Dritten Teil begegnet die Plane "nur" noch als menschlicher Irrtum (31, 25; 32, 37). Im Vierten Teil findet sie sich nur einmal (35, 18), gewissermaßen en passant, aber im Rahmen der Vorstellung des Wohlgeruchs; diese Aussage ist demnach sowohl "harmartiologisch. wie soteriologisch" ausgerichtet 113 • Im Fünften Teil kommt die Plane nicht weiter vor. Alles ist hier vergeistigt, der Verfasser "meditiert ... über geistigere Konzepte" (Logos, Name, Anapausis) 114, und damit verhält sich der Fünfte Teil zum Vierten wie der Zweite zum Ersten. In allen fünf Teilen kommt Jesus als Erlöser vor, sei es als echter gnostischer Erlöser, wie in den Teilen II und V, die davon zeugen, daß er Ruhe und "pleromatische Re-Integration gibt"; in den drei anderen als Leidensbereiter, Lehrer und Hirte 115 . Eine genaue Ausarbeitung, wie FECHT sie seinerzeit gab, bietet COLPE nicht, in augenscheinlicher Erwartung von FECHTS weiterführenden Publikationen, die aber nicht mehr erschienen sind 115a . 9. ATTRIDGE (1985): Introduction (16, 31-17, 4)
A. Ignorance and Revelation (17,4-24, 9) I. The Rule of Error (17, 4 -18, 11) Error arises from Ignorance (17, 4 -17, 20) Qualification: Error is not humiliation for the Father (17, 21- 29) Error produces a Fog (17,29-36) Qualification: Oblivion is not due to the Father (17, 36 -18, 11) II. The Coming of the Revealer (18, 11-19, 27) Revelation comes through Jesus (18, 11- 21) Revelation produced persecution (18, 21- 31) Qualification: Though the Father retains perfection, he is not jealous (18, 31-19, 10) Jesus as teacher (19, 10 ~ 27) III. Revelation as a Book (19, 27 - 24, 9) Jesus revealed the living Book in the hearts of the little children (19, 27 -20,14) COLPE a. 0., S. 143 (Hervorhebung von mir); vgl. auch S. 141 Anm. 67. COLPE a. a. O. Siehe jedoch unten S. 30 bei Anm. 7 - 9. 113 COLPE a. a. O. 114 COLPE a. a. O. 115 COLPE a. 0., S. 144. 115a COLPE wurde durch FECHTS Verfahren angeregt, man beachte die eforschungsgeschichtlichen' Notizen bei COLPE a. 0., S. 131 Anm.33; 133 Anm. 45 (Fortsetzung S. 134) und 136 Anm. 53. 111
112
264
ANRW 11 25.5
4088
J.
HELDERMAN
The Book as Edict and Testament (20, 15 - 21, 2) The Book as Book of Life (21, 2 - 25) Excursus: Reception of the Book predetermined by calling the name (21, 25 -22,20) Excursus: Revelation brings return from error (22, 20 - 37) The Book as Book of Living Letters (22, 38 - 23, 18) Transition: Hymn on the Word (23, 18 - 24, 9) B. The Effeets of Revelation (24, 9 - 33, 32)
IV. Revelation unifies (24, 9 - 27, 7) Revelation eliminates deficiencies and restores Unity (24, 9 - 25, 18) Revelation destroys the defect (Jars broken) (25, 19 - 26, 27) Revelation unites with the Father (26, 28 - 27, 7) V. Revelation brings authentie existenee (27, 7 - 30, 16)
Revelation informs~ names and matures (27, 7 - 27, 34) Excursus: Ignorance is potential existence (27, 34 - 28, 31) Revelation awakens from a dream-like existence (28, 32 - 30, 16) VI. Revelation brings areturn to the Father (30, 16 - 33, 32) The Spirit awakens and reveals the Son (30, 16 - 32) The Son~s speaking brings return (30, 32 - 31, 13) The Son~ s speaking destroys error and shows a way (31, 13 - 35) The Son as shepherd (31, 35 - 32, 30) Transition: Paraenesis (32, 31- 33, 32) C. The Proeess of Return (33, 33 - 43, 24) VII. Redemption is a gentle attraetion (33, 33 - 36, 39)
The Father's children are his fragrance which returns to him (33~ 33 -34~ 34) Qualification: Delay in the return is not due to the Father (34, 34 - 35, 23) The breath of incorruptibility produces forgiveness (The Physician) (35, 24-36, 13) The Message about Christ is the Father's merciful ointment (36, 13 - 36, 39) VIII. Return is by the will and through the Name of the Father (36, 39 - 40, 23)
The will and word of the Father (36, 39 - 38, 6) The name of the Father is the Son (38, 6 - 24) The greatness ofthe Name (38,24-39,28) Excursus: Objection to the cCName" doctrine (39, 28 - 40, 23)
EVANGELIUM VERITATIS IN DER NEUEREN FORSCHUNG
The The The The 10.
IX. Goal of return: Rest in the Father (40, 23 -43, 24) Son speaks about the place of rest (40, 23 -41, 14) relation of the emanations to the Father (41, 14-42, 10) relation of the blessed to the Father (42, 11-38) place of the Father~s worthy children (42, 39 - 43, 24) 116
VAN DEl'f BROEK
(1986):
VAN DEN BROEK
schließt sich im wesentlichen der Einteilung
an 117. 11.
LAYTON
(1987):
Prologue (16, 31-17, 3)
1. The Origin of Ignorance The creation (17, 4 - 20) The unreality of creation (17, 21- 29) Forgetfullness (17, 30-18, 10) H. Discovery of the Father The crucified Jesus is god within (18, 11- 33) Existence within the Father (18, 34 -19, 17) The Savior as teacher (19, 18 - 33)
III. Predestination to Salvation The book of the living (19, 34 - 20, 9) The crucifixion and publication of the book (20, 10 - 21, 7) Predestination of the elect (21, 8 - 24) Calling of the elect (21, 25 - 22, 1) Response to the call (22, 2 - 32) Contents of the book (22, 33 - 23, 17) IV. Salvation The advent of the Word (23, 18 - 32) Ingathering of the elect (23, 33 - 24, 24) Disappearance of the material world (24, 25 - 25, 24) A parable of jars (25, 25 - 26, 14) Lament and downfall of error (26, 15 - 27, 9) Potential being and real being (27, 10 - 28, 31) The nightmare state and awakening (28, 32 - 30, 22)
V. The Father~s Intervention Mediation of the Son (30, 23 -31, 27) A parable of sheep (31, 28 - 32, 39) 116 ATTRIDGE, 117
264*
4089
Nag Hammadi Codex I a. 0., Textteil, S. 69 -71. a. 0., S. 116.
VAN DEN BROEK
ATTRIDGES
4090
J.
HELDERMAN
VI. Duties of the Elect
(33~
1 - 32)
VII. The Father and the Elect The Father~s fragrance (33, 33 - 34, 33) The Father~ s restoration of the lack (34, 34 - 36, 12) Anointment of the elect (36, 13 - 34) An allegory of paradise (36, 35 -37, 18) The Father~s incomprehensible will (37, 19 - 38, 5) VIII. The Father and the Son The Father's Name (38, 6-41, 2) IX. Repose Proclamation of the place of repose (41, 3 -11) Repose in the Father (41, 12-42, 36) Conclusion (42, 37 - 43, 24) 118.
Als Fazit einer Musterung der vorgeführten 11 Modelle ist festzuhalten, daß der eine Teil der Modelle mehr auf den Inhalt und die dabei hervortretenden Gliederungsaspekte zugeschnitten ist als der andere Teil. FECHT/CoLPES Einteilung wirkt fürs erste sicherlich einleuchtend. Allerdings fällt zum einen der Aspekt des ·Unvollendeten' und zum andern das einseitige Aufbauen auf dem (sekundären) koptischen Wortlaut gravierend ins Gewicht 119 • Alles zusammengenommen verdient LAYTONS Modell mit einigem Vorsprung den Vorzug.
XI. Die Plane
Die Gestalt der Plane im EV ist eine rätselhafte, numinöse Figur, mit der viele Forscher des EV sich beschäftigt haben, nicht ohne ihr dabei einigen Tribut zu zollen. In gewisser Hinsicht wirkt sie von allem Anfang an als eine gleichsam göttliche Person. So wird des öfteren die Frage gestellt, was es mit dieser Gestalt auf sich habe. Meistens vermutet man hinter ihr den valentinianischen Demiurgen, wie er im klassisch-valentinianischen Lehrsystem begegnet 120 • Auch im vorliegenden Zusammenhang möchte ich diese weitver118 119
120
LAYTON a. 0., S. 253 - 264. Vgl. ATTRIDGE a. O. (Textteil) , der S. 67 - 68 FEcHTs Einteilung wiedergibt, aber S. 67 Anm. 13 (Fortsetzung S. 68, am Schluß) mit Recht anmerkt: « ••• Fecht finds divisions in passages which clearly cohere either formally (23,18-24,9) or materially (19, 27-20, 14)". Vgl. J. HELDERMAN, Isis as Plane in the Gospel of Truth?, in: M. KRAUSE, Gnosis and Gnosticism, Leiden 1981 (= NHS XVII), S. 26 - 46; diesbezüglich S. 31 mit Anm. 20. Unmißverstänlich stellt QmsPEL fest: "Plane, Error, in this writing (= EV, H.) designates
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breitete Meinung einer näheren Prüfung unterziehen, wobei in regelmäßigen Abständen auf meinen an anderer Stelle erschienenen Beitrag cIsis as Plane in the Gospel of Truth?'" (1981) verwiesen wird. Was nun den Demiurgen anlangt, sei gleich anfangs betont, daß der valentinianische Demiurg nicht eine quasi unumgängliche Voraussetzung dafür darstellt, für Herkunft und Funktion der Plane eine befriedigende Erklärung zu finden. So hat COLPE mit Recht betont: "Den Plane-Mythos kann (nicht: muß) man aber vom valentinianischen Demiurgen her verstehen" 121. Vorsichtig ist auch ATTRIDGE: erThe term recalls elements of the myth of the fall of Sophia ... may be that there underlies the text an alternative version of that myth of Sophia"122. Und LAYTON bemerkt zur Stelle EV 17, 14-21: er'erroT: a feminine personification corresponding to both wisdom and Ialdabaäth in gnostic myth"l23. Hier wird eine Beziehung der Plane zur Sophia und ihrem Sohn, dem Demiurgen im valentinianischen Gnostizismus, vorausgesetzt. Die Plane-Demiurg-Kombination hat offensichtlich ein zähes Leben. Wichtig an LAYTONS Beobachtung ist jedoch, daß hier nun eben doch auch die Weisheit, die Sophia, erwähnt wird. Wäre nun nicht in diese Richtung weiter zu suchen? Ich meine, daß sich eine solche Suche lohnt. Bekanntlich hat man öfters die ägyptische Göttin Isi'S zur biblischen Gestalt der Weisheit im Alten Testament und in den Apokryphen in Beziehung gesetzt 124 • HAARDT sprach einmal von den "disiecta membra" eines hinter Plane vermuteten Mythos l25 • M. E. kann man diese losen Glieder als eine noch in Einheit zusammengefügte Wesenheit wiederfinden in Plutarchs cDe Iside et Osiride' c.54. Seinerzeit wurde ich durch eine Arbeit TORHOUDTS 126 auf die Idee gebracht, dieses Kapitel von cDe
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the demiurge", in der Rezension von ATIRIDGE, Nag Hammadi Codex I, VC 41 (1987), S.90. Vgl. auch VAN DEN BROEK a.O., S. 110 und 133. COLPE in JAC 21 (1978) a. 0., S. 132 Anm. 37. Vgl. ATTRIDGE a.O., Kommentarteil S. 44; DERS., Gospel of Truth a. O. (s. Anm. 77), S. 252 - 253 (nuancierter). LAYTON a. 0., S. 253 Anm. c zu EV 17, 14. Vgl. G. QmsPEL, Jewish Gnosis and Mandaean Gnosticism, in: J. E. MENARD (Ed.), Les Textes de Nag Hammadi (= NHS VII), Leiden 1975, S. 86 - 92.96 - 98; DERS., Gnostic Studies a. O. I, S. 183 -184.191 und 195 (u. a. über die Platonische Weltseele). Weiterhin: J. S. KLOPPENBORG, Isis and Sophia in the Book of Wisdom, HTR 75 (1982), S. 57 - 84. Vgl. auch HELDERMAN, a. 0., S. 26-46; diesbezüglich S. 37 Anm. 42 und 44. R. HAARDT, Zur Struktur des Plane-Mythos im Evangelium Veritatis des Codex Jung, WZKM 58 (1962), S. 24-38. A. TORHOUDT, Een onbekend gnostisch systeem in Plutarchus' De Iside et Osiride, Leuven 1942 (= Studia Hellenistica I). Vgl. die Verweise auf TORHOUDT bei HELDERMAN a. 0., S. 32 Anm. 22. GRIF,fITHS, Plutarch's De Iside et Osiride, a. 0., S. 504 ('
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Iside' einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Zwei Besonderheiten fielen dabei auf. Erstens wird Isis dargestellt als die ·umherirrende Isis' ("I(H<; 1tAUVWIlEVll), die auf der Suche ist nach ihrem von Seth zerstückelten Gatten Osiris. Und zweitens wird sie mit der Materie, der ÜAll, identifiziert in dem bedeutungsvollen Satzteil: " ... die Materie, ihrer Natur nach als an sich selbst unvollkommen erwiesen, hat die erste Schöpfung hervorgebracht" (... ti)v ÜAllV
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De Iside c. 54 (373C), vgl. GRIFFITHS a.O., S. 204, S.505 (zur Textüberlieferung) und HELDERMAN a. 0., S. 34. Irenäus, Adv. haer. II, 10, 2; 12, 1 und 17, 8 (= HARVEY a. O. I, S. 274, 276 und 310). De Iside c. 2 (351E). Nach GRIFFITHS a.O., S. 120, ist der Satzteil " ... besonders der Wunsch nach Wahrheit in bezug auf die Götter" (li 'tf1~ äA:rIS€iu~ ~.uiA.tcr'tu BE: 'tf1~ 1t€pi S€&v €CP€crt~) ein Sich-Sehnen nach dem Göttlichen. Vgl. HELDERMAN a.O., S.40-45, vor allem S.42 Anm. 68. Zu bedenken ist, daß in c. 2 der Isis-Tempel, 't0 '!cr€iov, begegnet. Die Erklärung der Plane in Platonischem Sinne seitens I. DE LA POTTERlE, La Verite dans St. Jean, Roma 1977, II, S. 969ff. hat von Plutarch her ein gewisses Recht. Vgl. De Iside c. 53 (372E), GRIFFITHS a. 0., S. 202, wo unter Verweis auf Plato's Timaeus 49A und 51A, die Isis "das weibliche Element der Natur und das, was alle Erzeugung empfängt" ('to 'tf1~ cp6cr€m~ Sf1A.U KUt O€KttKOV ä1tCicr..,~ 'Y€VEcr€m~), genannt wird, Plato nennt sie "Pflegerin" (ttSiJv..,) und "Allempfangende" (1tUVO€xiJ~). Vgl. auch QUISPEL, Jewish Gnosis a. 0., S. 88, 94 und 98 (Isis als terra) und HELDERMAN a. 0., S. 38. Vgl. De Iside c. 9 (Isis = Athena), c. 10 (die Dyas/Artemis/ Athena) und c. 62 (Isis = Athena), GRIFFITHS a. O. resp. S. 130, 132 und 216. Vgl. HELDERMAN, Isis a.O., S. 36 und 39. Vgl. weiterhin HARVEY a. O. I, S. XVIII. Vgl. HELDERMAN a. 0., S. 27 und 31.
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nur in der Gnosis, die, wenn man sie sucht, auch gefunden wird: "So Isis became Plane ... her wandering was stressed and selected~ because that would not lead to the truth "in gnostic opinion" 133. Bedeutungsvoll ist, daß in bezug auf De Iside c. 2 - 3 schon SAGNARD und später BETZ die Möglichkeiten für eine (teilweise schon vorgegebene) gnostische Interpretation sahen 134. Vielsagend ist auch, daß zu seiner Zeit HARVEY De Iside c. 54 in die Nähe der valentinianischen Lehre brachte, und zwar aufgrund der Aussage, der jüngere Horus (Harpichrod) sei von Isis als "Bild der intelligibelen Welt erzeugt, während er (selbst) die Welt der Erfahrung bedeute" (Elxovu 'tOU VOll'tOU Koallou, uta8TJ'tov öv'tu 135 : <'this part of the Egyptian myth must certainly have suggested the idea of the Valentinian Demiurge; as Isis did of Sophi.a or Achamoth; mutatis nominibus, the words of Plutarch very nearly express the Valentinian theory ... it is impossible not to believe that the fundamental ideas of the Valentinian theory were received from the theosophy of ancient Egypf'136. Selbstverständlich ist die Forschung seit HARVEY weiter vorgedrungen, vor allem in bezug auf die Beantwortung der Frage nach der Herkunft des Demiurgen vor dem Hintergrund jüdischer Spekulationen 137. Wenn auch die Sophia in "a later phase"138 im Apocryphon des Johannes recht positiv beschrieben wird und demnach im valentinianischen Denken gründet, so kann diese spätere Entwicklung nicht - gleichsam als "Dogma' - einer anderen, eher negativ interpretierten Isisfigur in einer früh anzusetzenden Schrift wie dem EV entgegengehalten werden. Dem Verfasser lag doch daran, mittels der Plane als der verkörperten Unwissenheit auf die Gefahren und den Unsinn eines ziellos herumirrenden Suchens hinzuweisen, das er an der Isis 1tAUVffiIlEVTJ, sei es auch in radikaler Umdeutung, darstellt. Mit dieser negativen PlaneGestalt verträgt sich übrigens gut die oben (S. 4075 f.) angeführte Stelle bei Clemens Alexandrinus, derzufolge Valentin den Schöpfer als Ursprung des Todes betrachtete. Es besagt einiges, daß im vollentwickelten Valentinianismus der Tod als a:yvffiaiu, "Unwissenheit', bezeichnet werden konnte 139 • Nun scheint doch, unbeschadet des bisher Gesagten, der Aussagegehalt von EV 22, 24 - 26 sehr gravierend zu sein. Dort heißt es nämlich, daß die Plane, die Verirrung, "wegen der Tiefe Dessen, der alle Räume umfaßt" (€TB€ Tli B~eoc MTT€T~K T~€IT ~M~€IT NIM), zustandekommt. Dagegen wird 35, 14-18 unmißver133
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HELDERMAN a. 0., S. 45. Vgl. FOERsTER, Die Gnosis a. O. I, S. 163: "Ein Hauptmerkmal, das wohl von Valentin selbst stammt, ist die Ansicht, die Welt habe ihren Bestand aus Irrtum oder Unwissenheit", vgl. S. 226 zu Herakleon. Vgl. H. D. BETz, Ein seltsames Mysterientheologisches System bei Plutarch, in: Ex Orbe Religionum (Festschrift G.,Widengren), Leiden 1972, I, S. 347 -354 und SAGNARD, Gnose a. 0., S. 587 - 588; vgl. dazu HELDERMAN a. 0., S. 33 und 45. De Iside c. 54 (373A), GRIFFITHS a. 0., S. 204. HAR VEY a. O. I, S. XXIII. Vgl. QUISPEL, The Demiurge in the Apocryphon of John, in: R. McL. WILSON, Nag Hammadi and Gnosis (= NHS XIV), Leiden 1978, S. 1- 33. Vgl. QUISPEL, Jewish Gnosis a. 0., S. 101. Vgl. HELDERMAN, Anapausis a. 0., S. 223 (zum Tractatus Tripartitus u. a.).
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ständlich im Hinblick auf die Tiefe des Vaters erklärt, daß es bei Ihm überhaupt keinen Gedanken an die Plane gibt. Wie aber soll man hier edie Tiefe (des Vaters)' verstehen? In seltsamer Weise wird die Plane in ihrem Entstehen nicht nur mit dem Vater in Verbindung gebracht, sondern gerade mit seiner Tiefe. Nun kann der Vater bekanntlich als Tiefe, ßu8o<;, bezeichnet werden (z. B. Irenäus, Adv. haer. I, 1, 1 und Hippolyt, Ref. VI, 30, 6 eTiefe des Vaters'), aber das Problem wird um so akuter, wenn man fragt, was es mit dieser Tiefe auf sich hat. Nun sei nochmals an De Iside c.54 erinnert. Gleich vor dem oben zitierten Satz über die selbst prokreIerende Materie heißt es: Isis und Osiris zeugten Apollo, während sie noch im Bauche der Rhea waren (sv yaO"-rpi). Gleich danach lesen wir, daß die Materie den verkrüppelten älteren Horus in Finsternis (uno O"Konp) erzeugte. Sollte mit diesen Ausdrücken nicht auf die alte ägyptische Schöpfungsgeschichte hingedeutet sein, in der die acht Urgötter Nun/Naune (Urgewässer), Huh/Hauhe (unendlicher Raum), Kuk/Kauke (Finsternis) und Niu/Niut (Nicht-sein) begegnen? Dabei steht das koptische NOYN (= Nun) auch für ßu8o<;, Tiefe 140• Nicht umsonst hat Irenäus den Valentinianern vorgeworfen: "Denn ihr sagt, daß die Größe und die Kraft des Vaters Gründe der Unwissenheit seien, während ihr Ihn mit der Tiefe gleichsetzt" (magnitudinem enim et virtutem patris causas ignorantiae esse dicitis Bytho assimilantes eum, Adv. haer. II, 17, 9 141 ). Letzten Endes kommt die Plane demnach aus dem Vater, also eben der Tiefe hervor. Hier zeigt sich das monistische Denken der Valentinianer, das nun immerhin zur Folge hat: "Und euer Vater ist Ursache dieser Schlechtigkeit" (Et hujus malitiae causa est pater vester, Irenäus a. a. 0). Darin kommt "der tragische Bruch in der Gottheit" 142 zum Ausdruck. Das EV fährt demgemäß fort, es sei ein großes Wunder, daß sie (die Äonen/Gnostiker) im Vater waren, ohne Ihn zu erkennen (22, 27 -29). Ein großes, ein düsteres Wunder. M. E. versteht man die Aussage EV 22, 24 - 26 über edie Tiefe' am besten vor dem Hintergrund von Plutarch's eDe Iside' (Isis/Hyle erzeugt im Bauch, in der Finsternis, d. h. innerhalb der Rhea = Nut, der altägyptischen Urgöttin des Himmels, Gemahlin des Nun, Urgott der Urgewässer 143 ). Es war somit nicht unbegründet, als VON STRAUSS UND TORNEY Nun und Kuk auf die Tiefe, den ßu8o<;, bezog 144. In De Iside c. 12, 34 und vor allem c. 54 war so reiches Material vorhanden, das die düstere Seite des Vaters als Urgrund, Tiefe, aus der die Plane entstand, vorstellbar machen konnte. Als Ägypter (siehe unten die Schlußfolgerung) war der Verfasser sowohl mit dem althergebrachten Gedankengut als auch mit
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Vgl. CRUM 226 b• Vgl. HARVEY a. O. I, S. 311; vgl. dazu auch SAGNARD, Gnose a. 0., S. 269. Vgl. QUISPEL: «a tragic split within the Deity itself', Gnostic Studies a. O. I, 202; DERs., Makarius, das Thomasevangelium und das Lied von der Perle, Leiden 1967, S. 69 ("Gott ist in sich selbst gespalten. ") und vgl. R. KASSER u. a. Tractatus Tripartitus a. O. I, S. 356 (zu 85, 33). Vgl. das Material bei GRIFFITHS a. 0., S. 291 (zu Nut mit Erwähnung eines gnostischen Papyrus, in dem Nut belegt ist) und 424.428 zu Nun in oDe Iside'. Vgl. HELDERMAN, Isis a. 0., S. 37 Anm. 40 mit weiteren Angaben.
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seiner platonisierenden Deutung durch Plutarch vertraut. Ein Verweis auf 1 Kor. 2, 10 wie ihn VAN DEN BROEK vorschlägt 145 , ist ungenügend und unbefriedigend. Die herabgewürdigte, umgedeutete Isis als die gefährliche Isisl Plane hatte ihren "Geburtsort' in Rhea/Nut, in Nun, der Tiefe. Nicht unwichtig ist auch, daß Plutarchs "De Iside' selbst ein gnostisches Kolorit aufweist. So hat DÖRRIE betont, es gelte zu erkennen, daß Plutarch geprägt durch Poseidonios von Apameia - in einer Religiosität verwurzelt sei, in der viele gnostische Anschauungen begründet lägen 146 • Demnach lasse sich bei Plutarch, ohne daß man ihn selbst in irgendeiner Weise als Gnostiker propria sensu betrachten könne, doch im Hinblick auf seine Stellung zu der Grundfrage des unde malum und hinsichtlich seiner Gedanken über den Aufstieg der Seele, worin bekanntlich das Fundament gnostischer Lehre zu erblicken ist, eine bestimmte Affinität mit gnostischen Anschauungen aufzeigen 147 • Dennoch hält Plutarch streng an der Trennung zwischen Göttlichem das sich durch sein Wirken in der Materie eben nicht verschlechtert - und Körperlichem bzw. Materiellem fest 148 • In diesem Zusammenhang verweist DÖRRIE auf De Iside c.54 (373B), wo Horus, der Jüngere, identisch mit der Gestalt des LogoS", sich mit Hilfe des Hermes erfolgreich gegen die Anklage des bösen Typhon verteidigt, er, Horus, sei aufgrund seiner bei der Erschaffung der Welt erfolgten Berührung mit der Materie kein legitimer Sohn der Isis. Merkwürdigerweise verfolgt DÖRRIE nun gerade c. 54 nicht weiter, das, wie wir sahen, von der Isis, der allein erzeugenden Materie, handelt. Was das partnerlose Erzeugen und die Gestalt des verkrüppelten älteren Horus anbetrifft, so ist hierfür auf eine von GOEHRING behandelte Parallele aus der griechischen Mythologie hinzuweisen. In Hesiods "Theogonie' heißt es, Hera habe ohne Zeus den verkrüppelten Hephaistos hervorgebracht 149 • Wie immer man die besprochenen Probleme lösen mag, nach meinem Dafürhalten ist es sehr wohl möglich, daß der Verfasser des EV für seine Profilierung der Plane auf die Isis 7tAavo)~EVT), die Isis/Dyas und die Isis = Materie, zurückgegriffen hat, freilich nicht, ohne sie für seine Schilderung der Plane radikal umzudeuten. Als exoterischer Text wird die Passage über die Plane bei den "kirchlichen' Hörern bzw. Lesern nicht sofort Mißtrauen hervorgerufen haben, war doch der Gedanke des In-die-Irre-Gehens ein in der Bibel geläufiger 150 • Der Kreis der Eingeweihten wußte inzwischen längst um die tiefere 145
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VAN DEN BROEK a.O., S. 136 (sub 17). In dieselbe Richtung denkt vielleicht auch ATTRIDGE a. 0., Kommentarteil, vgl. S. 65 (zu 22, 25) und 106 (zu 35, 15). Vgl. H. DÖRRIE, Gnostische Spuren a. 0., S. 93. Vgl. DÖRRIE a. 0., S. 93 und 110. Vgl. DÖRRIE a. 0., S. 112 -113 und S. 115 (zu beachten Anm. 96). Vgl. J. E. GOEHRING, AClassical Influence on the Gnostic Sophia Myth, VC 35 (1981), S. 16 - 23, besonders S. 19. Vgl. für das ln-die Irre-Gehen im AT z. B. Deut. 13, 6 (LXX). I. DE LA POTTERlE, La Verite a. O. gibt reichhaltiges Material, 11, S. 959 - 968 in bezug auf das NT; vgl. gleichfalls W. HORBURY, I Thessalonians 2, 3 as rebuting the charge of false prophecy, JTS 33 (1982), S. 492-508 und HELDERMAN a. 0., S. 30-31. In der Secunda Clementina ist von einem Nebel, der das Volk umhüllte, und von ihrem Irren die Rede, vgl. dazu DONFRIED a. 0., S. 182 und S. 185 (11 Clem. 1,6 - 8 und EV 17, 12).
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Bedeutung dieser Darlegungen und konnte ein bekanntes, vom Verfasser individuell
XII. Wichtige Themen im EV In der jüngeren Forschung wird auch anderen wichtigen im EV begegnenden Themen Aufmerksamkeit zuteil. Im Laufe der Jahre hat sich der Themenkreis immer mehr vergrößert. Diese Entwicklung läßt sich auch daran ablesen, daß es in der editio princeps 151
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Siehe oben Kapitel VII (S. 4076 f.) (FREDOUILLE über das EV als exoterische Schrift). Die Plane könnte im EV eine umfassendere Rolle gespielt haben, als man bislang gedacht hat. In diesem Zusammenhang wäre auch zu erwägen, ob COLPES
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noch keine Themenbehandlung im eigentlichen Sinne gab. Im Supplementum ist dies in bezug auf das Thema des "Wohlgeruches' schon anders 156. In der editio altera von ArfRIDGE wird auf eine Vielzahl von Themen aufmerksam gemacht. Um die genannte Entwicklung zu veranschaulichen, würde es einerseits genügen, auf die Ausgaben der letzten Zeit (die von VAN DEN BROEK, ATTRIDGE und LAYTON) zu verweisen. Andererseits empfiehlt es sich aber, einige wichtige Themen besonders hervorzuheben. Zu nennen sind hier vor allem: . Das Buch (= Gnostiker u.a.) in EV 19, 35-20,10; 21, 3-6 und 22, 39. VAN DEN BROEK macht auf die Untersuchung von L. KOEP, Das himmlische Buch in Antike und Christentum, Bonn 1952, aufmerksam 157. Der Weg hinauf, zurück zum Vater, ist ein tragender Gedanke des EV, vgl. z. B. 21, 10.20; 35, 20 f. 158 • Das Wortpaar "Mangel- Fülle' begegnet fast im ganzen EV auf vielfältige Weise, vgl. z. B. 24 - 26; 35, 8 ff. 159 . Die eigenartige Zählmethode mit der linken und der rechten Hand (32, 4 f.) ist hinreichend geklärt 16o • Auch der Wille des Vaters (37) ist ein wichtiges Motiv 161 •
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Vgl. MALININE u. a., Evangelium Veritatis a. 0., Supplementum S. 14 zu 34, 1. Vgl. ATTRIDGE a.O., Kommentarteil S. 67; DERs., Gospel of Truth a.O., S. 245 - 248; VAN DEN BROEK a.O., S. 135 und schon FEcHT, Orientalia 32 (1963) a. O. III, S. 327334. Neuerdings hat MOTTE in bezug auf "das lebende Buch' und "die vollkommenen Buchstaben' in EV, 22, 38 - 23,15 das tH z. B. in 22,37 nachdrücklich vom altägyptischen tyt ("Abbild', vgl. döoC;) hergeleitet, wie übrigens schon seinerzeit von WEIGANDT und FECHT (vgl. ARAI, Christologie a. 0., S. 46-47) vorgeschlagen wurde. In Anbetracht der Aussage Plotins in Enn., V, 8, 6 und der Bedeutung der betont auch symbolisch wirkenden Hieroglyphen der Tempelanlage in Esna (55 km südlich von Luxor) möchte er in dem das All in sich umfassenden Buchstaben (vgl. EV 23,11-15) nicht etwa eine emanierte Entität erblicken, sondern das alt ägyptische tyt, «forme ideelle», zu ihrer Erklärung heranziehen, und zwar folgendermaßen: « Le tyt est done l'eidos, la forme essentielle, l'idee au sens platonicien. On dit au roi « Tu es Re, ta forme (tyt) est sa forme (tyt)>> '" Le eoneept de tyt met done l'accent sur la similitude de la copie Cl san modele ... (le tyt) se rapporte au pharaon en tant qu'il ressemble au dieu son pere et reproduit dans la sphere humaine I' aetivite du demiurge ». Demnach sind die Gnostiker im EV lebende Buchstaben, wie der Pharao eine "inkarnierte Hieroglyphe' war. Auch die Angabe Platons im "Phaidros' (274D) sollte man danach ernstnehmen. Siehe L. MOTTE, L'Hieroglyphe, d'Esna l'Evangile de Verite, in: Cahiers de la Bibliotheque Copte, 3 (ed. J. M. ROSENSTIEHL), Louvain 1986, S. 111-116; Zitate S. 115. Die koptische Übersetzung eines vorauszusetzenden 1tPOßOAT) in der Vorlage hätte demgemäß ein folgenschweres altägyptisches Kolorit. Siehe noch ATTRIDGE, a. O. Kommentarteil S. 67 und VYCICHL, Dictionnaire etymologique de la langue Copte, S. 212. Vgl. HELDERMAN, Anapausis a.O., S. 22 - 30; 91- 92 und 337 - 344 und passim. Vgl. HELDERMAN a.O., S. 31-32 und in Kapitel III passim. Vgl. VAN DEN BROEK a.O., S. 140; ATTRIDGE a.O., S. 92 und LAYTON, S. 260 (Anm. 32a ). Vgl. jedoch schon HARVEY a. O. I, S. 342. Vgl. HELDERMAN a. 0., S. 155 -168.
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Daß die große Namens-Passage (38 -40) vor dem Hintergrund jüdischesoterischen Gedankengutes zu verstehen ist, wird heutzutage weitgehend anerkannt 162 • Die Ruh e als Bezeichnung gnostischen Heiles mit verschiedenen Konnotationen spielt im ganzen EV eine bestimmende Rolle 163. Eine besondere Bewandtnis hat es mit der angeblichen Christologie im EV. Das dreimalige Vorkommen des Kreuzes kam schon zur Sprache 164 • Eine Streitfrage ist, ob sich im EV ein eindeutiger Doketismus konstatieren läßt: quod non 165 • Ferner, wie das Verhältnis von Jesus (20, 11.23 und 24, 8) bzw. (Jesus) Christus (18, 16 und 36, 14) zum Vater zu bestimmen ist. ARAI hat diesbezüglich - WEIGANDT folgend - die Bezeichnung 'Pneumachristologie' geprägt 166 • Der Terminus entstammt der Dogmengeschichte. In der Alten Kirche gab es die Geistchristologie als ein christologisches Modell, in dem die göttliche Komponente (die Präexistenz) Jesu Christi mit Hilfe des Begriffes 'Pneuma', Geist, als Bezeichnung der Gegenwart Gottes in ihm umschrieben wurde 167. Der Vater wirkt in Jesus, dem Erlöser, durch den Geist, oder aber der Geist erscheint im Fleische Jesu. Man kann hier sachgemäß von einer Frühform der 'Zwei Naturen-Lehre' reden. Ungeachtet dessen gilt es festzustellen, daß das Kreuzesleiden Jesu im EV als eine Realität anerkannt wird. Ferner wird das Geheimnis des Geistes in
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Vgl. HELDERMAN a.O., S. 168 -200; ATTRIDGE a.O., S. 117 -118; DERs., Gospel of Truth a. 0., S. 249 - 251; DONFRIED, The Setting a. 0., S. 157 -158 (in bezug auf 11 Clem. 13). Vgl. HELDERMAN a. O. Auf die durch den Kontext mitgegebenen Konnotationen ist besonders zu achten. Die Angaben in ATTRIDGE a. 0., S. 64 sind ungenügend. Weiterhin findet man noch sachgemäßes Material bei H. W. BARTscH, Gnostisches Gut und Gemeindetradition bei Ignatius von Antiochien (1940), Münster 1983 (Nachdruck), S. 53 - 61 (über die Bezeichnung des Wesens Gottes als Ruhe, auch in der Umwelt von Ignatius). Eine wichtige Beobachtung findet sich bei A. MEHAT, Apocatastase, VC 10 (1956), S. 200. Vgl. schließlich D. E. AUNE, The Cultic Setting a. 0., S. 182 -194 (zu den Oden Salomonis); M. HARL, Les mythes valentiniens et le mot hypothesis, in: LAYTON, Rediscovery a. O. I, S. 423 -424 und DONFRIED a. 0., S. 102, 120-124.128 (11 Clem. und EV!). Siehe oben S. 4077. Crux interpretum ist EV 31, 5 -6 NOYCAP~ iiiCMAT "in einer fleischlichen Form", vgl. ATTRIDGE a.O., S. 88 z. St. Mit Recht wird hierfür und für die anderen Stellen im EV von S. ARAI, Die Christologie a. 0., S. 83 - 87 und 120 ein Doketismus abgelehnt. Ebenso K. KoscHoRKE, Die Polemik a. 0., S. 44 - 45 (zu beachten ist jedoch die "Mannigfaltigkeit christologischer Anschauungen" [S.45] bei den Gnostikern). Vgl. ARA I a.O., S. 87. Dazu RUDOLPH, Gnosis a.O., ThR 34 (1968), S. 198 - 200 (zustimmend). In 11 Clem. 9, 5 liegt eine Pneumachristologie vor. Vgl. noch die weiteren Angaben bei ATTRIDGE a.O., S.60 (zu 20,29-30); 72 (zu 24,10-11); 77 (zu 26,8); 88 -89 (zu31, 5 -6). Die Darlegungen von VAN DEN BROEK a. 0., S.111-114 entbehren in Sachen Christologie einer klaren Linie. - Für die anders ausgerichtete und ausgearbeitete Christus-Lehre der Valentinianer vgl. COLPE, JAC 21 (1978) a. 0., S. 138 Anm. 58. Vgl. G. C. VAN DE KAMP, Pneuma-Christologie: Een oud antwoord op een actuele vraag? (Diss.), Amsterdam 1983, S. 270 (obige Definition), weiterhin S. 33 und 109.
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bezug auf Christus betont, z. B. in 24, 9 -19 (Der Vater enthüllt seinen Busen = den Heiligen Geist, und offenbart so sein Verborgenes, den Sohn) - vgl. 26, 33 - 27, 6. Eine nur schwer zu beantwortende Frage ist die, wie man in 24, 7 wohl
XIII. Anspielungen und Zitate im EV
Es ist bezeichnend, daß bis in die heutige Forschung hinein angesichts der Frage, ob im EV neutestamentliche Texte nachweisbar seien, immer wieder auf VAN UNNIKS Untersuchung aus dem Jahre 1954 hingewiesen wird. So u. a. TucKETT: cCThe classic treatment of the subject is the essay of van Unnik"169. Und an VAN UNNIKS Feststellung erinnernd, der Verfasser des EV habe fast das ganze Neue Testament, wie es um 150 in Rom als normative Sammlung bekannt war, gekannt und benützt, legt er dar: cCIndeed~ this 'result' has become something of a 'canon' in that the developped nature of the NT canon postulated by van Unnik~s theory has led some to doubt whether GTr can be dated as early as 150 ... "170. Auch ATTRIDGE verweist auf VAN UNNIK l71 • Diese fast 'kanonisierten' Aussagen VAN UNNIKS sollen zunächst in der Originalsprache hier angeführt werden:
"Hiermede besluiten wij ons overzicht. Duidelijk blijkt het dat de Schrijver van het E. V. de evangeliiin~ de paulinische brieven~ Hebr. en Apoc. gekend heeft~ terwijl er sporen van Hand.~ 1 Joh. en 1. Petr. zijn ... Omstreeks 140-150 kende men in Rome reeds een bundel geschriften~ die
168
169 170 171
Vgl. G. QUISPEL, De Heilige Geest volgens de Oude Kerk, in: De Spiritu Sancto (Zwei Jahrhunderte Stipendium Bernardinum), Utrecht 1964, S. 76 - 88. Siehe auch das Hebräerevangelium Fr. 2 ,(bei HENNECKE/SCHNEEMELCHER, Neutestamentliche Apokryphen a. O. I, S. 107) und Fr. 3 (a. a. 0., S. 108). Ebenfalls nunmehr NHC I, 2: 6,19 (EpJac über den Sohn des Hl. Geistes). Vgl. noch HELDERMAN a. 0., S. 105 und 181. Zur vorliegenden EV-Stelle vgl. FECHT a. o. III, S. 325; COLPE a.O., S. 137 Anm. 55; VAN DEN BROEK a. 0., S. 137 und ATTRIDGE a. 0., S. 70-71 (zu 24,7). Vgl. C. M. TUCKETT, Nag Hammadi and the Gospel Tradition, Edinburgh 1986, S. 57. Vgl. C. M. TUCKETT a. 0., S. 58. ATTRIDGE a. 0., Textteil, S. 80 Anm. 27.
4100
J. HELDERMAN
gezaghebbend was, welke practisch met het tegenwoordige N. T. identiek was ... men zal aan dit vast punt, dat ± 150 deze 'canon' - ook al kende men nog niet het latere gebruik van dit woord - in hoofdlijnen te Rome in gebruik was, niet voorbij kunnen gaan"172. Diese Aussagen basieren auf einer Liste von 42 Satzteilen neutestamentlicher Texte 1?3. VAN UNNIKS kanongeschichtliches Votum hat Zustimmung (wie z. B. bei HAENcHEN: "Es wird also nötig sein, die Kanongeschichte auf Grund des EV neu zu überprüfen"1?4), aber auch Ablehnung erfahren. Namentlich VON CAMPENHAUSEN hat die Sicht VAN UNNIKS einer Kritik unterzogen 1?5. Dieser Kritik ist leider eine gewiße Voreingenommenheit nicht fremd, was von seiner Grundthese herrührt, daß die Kirche nach Markion und vor Irenäus keinen Kanon schriftlich fixierter Texte gekannt, sich vielmehr mündlicher Tradition bedient habe 1?6. Aus diesem Blickwinkel hat er dann auch VON HARNAcKs abweichende Meinung moniert, obwohl er ansonsten mit ihm übereinstimmt 1?? Auch MENARD hat eine Liste neutestamentlicher Texte aufgeführt, die allerdings viel umfassender ist als die von VAN UNNIK 1?8. Neuerdings hat TUCKETT die unumgängliche kritische Sichtung der angeblichen Zitate durchgeführt und dabei festgestellt, daß der Verfasser des EV für das synoptische Gut nur das Matthäusevangelium benutzt hat 1?9. Obwohl hier das Wort 'Zitat' im Hinblick auf die neutestamentlichen Texten entnommenen Satzteile nicht unbegründet ist, empfiehlt es sich doch, im allgemeinen mit TucKETT von Anspielungen, "allusions", zu sprechen. Verschiedene Autoren haben sich mit der Frage der Beziehung zwischen dem EV und dem Johannesevangelium befaßt, so z. B. SCHNACKENBURG, der 172
173 174 175
176 177
178 179
Vgl. W. C. VAN UNNIK, Het kortgeleden ontdekte "Evangelie der Waarheid" a. 0., resp. S. 27, 28 und 29. Vgl. ebenfalls DERs., Evangelien aus dem Nilsand a. 0., S. 76 (Anm. 46 muß Anm. 50 sein); vgl. DERs., Openbaringen uit Egyptisch Zand, a. 0., S. 54-55) und CROSS, Jung Codex a. 0., S. 124 -125. Siehe zu dieser Frage noch in R. N. LONGENECKERI M. C. TENNEY, New Dimensions in New Testament Studies, Grand Rapids (USA) 1974 den Aufsatz von F. F. BRucE, New Light on the Origins of the New Testament Canon, S. 12-15, und J. A. WILLIAMS, The Gospel of Truth: Witness to Second Century Exegetical Traditions, in: K. H. RICHARDS (Ed.), Society of Biblical Literature 1984 Seminar Papers, Chico 1984, S. 1-10. Vgl. VAN UNNIK, Het kortgelden a. 0., S. 23 - 27 und CROSS a. 0., S. 115 -121. Vgl. HAENCHEN, Literatur zum Codex Jung a. 0., ThR 30 (1964), S. 49. Vgl. H. VON CAMPENHAUSEN, Die Entstehung der christlichen Bibel, Tübingen 1968, S. 166 -167. Ebd. S.97 mit Anmerkungen über die Valentinianer und das NT; vgl. ZAHN, Geschichte des heutest. Kanons a. O. I, 2, S. 718 - 763. Vgl. VON CAMPENHAUSEN a. 0., S. 184 und 213 ff. Vgl. VON CAMPENHAUSEN a.O., S. 175 Anm. 5 (nota bene das "unnötig geschwächt"), vgl. auch S. 203. MENARD, L'Evangile de Verite a. 0., S. 3 - 8. Vgl. TUCKETT a. 0., S. 58 - 68. Vgl. schon sein Synoptic Tradition in Some Nag Hammadiand Related Texts, VC 36 (1982), S. 173 -190 und Synoptic Tradition in the Gospel of Truth and the Testimony of Truth, JTS 35 (1984), S. 131-145.
EVANGELIUM VERITATIS IN DER NEUEREN FORSCHUNG
4101
dabei auf älterer Literatur fußt 180 • Auch anderen neutestamentlichen Schriften sind hinsichtlich einer möglichen Verwendung im EV Untersuchungen gewidmet worden 181. In letzter Zeit sind weitere Listen von Zitaten bzw. Anspielungen biblischer Texte hinzugekommen, wie etwa die von SIEGERT (zur ganzen Bibliothek von Nag Hammadi) und die von ATTRIDGE (zu Codex I) 182. Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang die von QUISPEL vermutete Anspielung auf Homers Ilias XXII, 199 - 201 in EV 29, 11-14, worauf sowohl in der editio princeps als auch in der editio altera hingewiesen wurde 183 • Der auf diesem Gebiet spezialisierte GLOCKMANN hat die Anspielung in Abrede gestellt 184. Tatsächlich sind die Formulierungen in EV (überdies in einer langen Passage) wohl zu allgemein gefaßt, als daß sich hier ein Rekurs auf Homer zwingend ergäbe.
XIV. Schlußfolgerung
Aufgrund des Dargelegten schließen wir uns der wachsenden communis opinio an, wonach Valentin selbst das EV in Rom geschrieben hat 185 • Er wird wohl schon in Ägypten (Paralia, Alexandria) Gnostiker geworden sein; d. h. 180
181
182
183
184
185
Vgl. R. SCHNACKENBURG, Das Johannesevangelium, Freiburg 1972, I, S. 173 -175. Von ihm wurden u. a. benutzt: C. K. BARRETT, The Theological Vocabulary of the Fourth Gospel and of the Gospel of Truth, in: Current Issues in New Testament Interpretation (Festschrift O. Piper), London 1962, S. 210 - 223. Vgl. L. CERFAUX, De Saint Paul l'Evangile de la Verite, NTS 5 (1958), S. 103 -112 und S. GIVERSEN, Evangelium Veritatis and the Epistle to the Hebrews, Studia Theologica 13 (1959), S. 87 - 96. - Was die Anspielungen anbetrifft, so sei noch verwiesen auf weiland G. MAcRAE, Sleep and Awakening in Gnostic Texts, in: Le Origini, Leiden 1967, S. 504: " ... EV is a tissue of allusions to the NT". W. NAGEL, Die Komposition des Diatessaron, BSAC 22 (1974-1975) hat auf S. 145 -147 darauf hingwiesen, daß hinter EV 32, 18 - 25 ein aus der Diatessaron-Tradition stammendes Mischzitat von Mt 12, 11 und Mk 3, 4 liege. Vgl. F. SIEGERT, Nag Hammadi-Register, Tübingen 1982 (WUNT 26), S. 335 -343 und ATTRIDGE a. 0., Textteil, S. 403 - 411. Vgl. MALININE, Evangelium Veritatis a.O., S. 56 z. St.; vgl. QUISPEL in: CROSS, Jung Codex a.O., S.52 und H. CH. PUECH/G. QUISPEL, Op zoek naar het Evangelie der Waarheid, Nijkerk (0. ].), S.36. Vgl. ebenfalls ATTRIDGE a.O., Kommentarteil, S.84 z. St. Vgl. G. GLOCKMANN, Homer in der frühchristlichen Literatur bis Justinus, Berlin 1968 (= T&U, 105), S. 94":"'9,5. Es sei darauf hingewiesen, daß auch im Tractatus Tripartitus einerseits der Traum als verwirrend und irreführend bei den Hylikern begegnet; andererseits gibt es süße Träume bei den Äonen I, 5: 82, 27 -37; vgl. den Kommentar in R. KASSER u. a., Tractatus Tripartitus a. O. I, S. 356 (möglicherweise durch die Traumpassage im EV inspiriert). Vgl. CROSS, Jung Codex a.O., S. 103; QUISPEL, Gnosis als Weltreligion a.O., S. 111; ATTRIDGE a.O., Textteil, S.76; VAN DEN BROEK a.O., S.115, vor allem S.197 und TUCKETT a. 0., S. 68.
a
4102
J. HELDERMAN
er war einer, der daran glaubte, daß nur die Erkenntnis des pneumatischen Vaters, der über den Schöpfergott erhaben war, Erlösung und Befreiung biete. Nicht ausgeschlossen ist es, daß Valentin das EV, die ce laudatory address", für eine gnostisch geprägte Römische Hausgemeinde, von der es mehrere gegeben haben wird (vgl. Röm. 16, 5.14-15), verfaßt und verlesen hat 186•
XV. Aufgaben für die Zukunft
Es scheint angebracht, bei der wissenschaftlichen Untersuchung des EV in Zukunft erst einmal die patristischen data (vor allem bei Irenäus, Hippolytus) aufs neue zu prüfen, um sie für eine Gesamtschau der Entwicklung des Val enti ni anis mus fruchtbar zu machen. Aufschlußreich könnten dabei die reichen Zusammenstellungen von Material in den Editionen, besonders des Tractatus Tripartitus sein, um dieses im Hinblick auf seine mögliche Bedeutung für das EV zu prüfen. Das größte Desiderat bleibt freilich eine umfassende Monographie über die Art und Weise der Benutzung biblischer Schriften im gesamten Nag Hammadi-Corpus. Jedenfalls in bezug auf das EV ist eine solche Studie ausgesprochen wünschenswert 187.
XVI. Literatur (Auswahl)
1. Ausgaben, Übersetzungen, Kommentare
ATTRIDGE, H. W., Nag Hammadi Codex I (The Jung Codex), 2 vol., Leiden 1985 (NHS 22 [Text] und 23 [Notes]). VAN DEN BROEK, R., De taal van de Gnosis. Gnostische teksten uit Nag Hammadi, Baarn 1986, S. 105 -148. FOERSTER, W., Die Gnosis, Zürich 1971, 11, S. 67 - 84. FREDOUILLE, J.-c., Tertullien. Contre les Valentiniens, 2 vol., Paris 1980, 1981 (SC 280, 281). GIVERSEN, S., Sandhedens Evangelium. De gnostiske hädskrifter fra Nildalen, K0benhavn 1957. . GROBEL, K., The Gospel of Truth. A Valentinian Meditation on the Gospel, New York 1960. 186
187
In bezug auf eine vorauszusetzende "gnostische Gemeinde", die hinter dem EV zu vermuten ist, vgl. COLPE, JAC 21 (1978) a.O., S.138 " (Autor) .,. seine gnostische Gemeinde"); MCGUIRE, Conversion a.O., S. 355 und LAYTON a.O., S. 250: " ... GTr affords a rare glimpse of the actual human atmosphere of a church meeting, in wh ich a magisterial gnostic preacher addresses a congregation". Es sei auch noch an die Desiderata in bezug auf Valentins Leben (oben S. 4069) und die Christologie (oben S. 4098 f.) erinnert.
EVANGELIUM VERITATIS IN DER NEÜEREN FORSCHUNG
4103
HARVEY, W. W., Sancti Irenaei Episcopi Lugdunensis libros quinque adversus haereses, 2 vol., Cambridge 1857. KASSER, R., Tractatus Tripartitus, Bern 1975, 11, S. 286 - 288 (Evangelium Veritatis. Supplementum Photographicum). LAYTON, B., The Gnostic Scriptures, New York 1987. MALININE, M. et AL., Evangelium Veritatis. Codex Jung f. VIIIV - XVIV (p. 16 - 32)/ f. XIXc-XXnr (p. 37-43), Zürich 1956 (= ed. princeps). Evangelium Veritatis (Supplementum): Codex Jung f. XVllc-f. XVIIF (p.33-36), Zürich 1961 (= ed. princeps). MARCOVICH, M., Hippolytus. Refutatio omnium haeresium, Berlin 1986. MENARD, J.-E., L'Evangile de Verite. Retroversion grecque et commentaire, Paris 1962. L'Evangile de Verite. Traduction fran/.raise, introduction et commentaire, Leiden 1972 (NHS2). ROBINSON, J. M., The Nag Hammadi Library in English, Leiden 1977. ROUSSEAU, A.lDouTRELEAU, L., Irenee de Lyon. Contre les heresies, 10 vol. (Il_V2), Paris 1965 -1982. SÄVE-SÖDERBERGH, T., Evangelium Veritatis och Thomas-evangeliet, Uppsala 1959. TILL, W.
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Il
~Vangelo
secondo Filippo~: rassegna degli studi e proposte di interpretazione
di GIULIA SFAMENI GASPARRO, Messina
Sommario Introduzione . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4107 I. Prime notizie, edizioni critiche e traduzioni
4109
11. Struttura e composizione . . . . . . . . . .
4113
111. Datazione, ambiente, contenuto dottrinale
4118
IV. Analisi del testo . . . . . . . . . . . . . . .
4124
V. L'insegnamento dell'Ev. Ph.: paralleli dottrinali e caratteri specifici .
4136
VI. Autore e ambiente dell'Ev. Ph. Considerazioni conclusive . . . . . .
4145
Addendum . . . . . . . . . . .
.4147
Bibliografia . . . . . . . . . . .4161 A: Edizioni e traduzioni 4161 B. Studi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4162
Introduzione Sono trascorsi ormai trent'anni da quando nei ·Comptes Rendus de l'Academie des Inscriptions et BeIles Lettres' del 1948 eapparsa la prima notizia scientifica sul ritrovamento dei tredici Codici copti di Nag Hammadi,
Abbreviazioni: BAB BSACopte EJb EPRO FRLANT HThR JbAC
Bulletin de la G;lasse des Lettres de l'Academie royale de Belgique Bulletin de la Societe d'Archeologie Copte Eranos-Jahrbuch Etudes Preliminaires aux Religions Orientales dans l'Empire Romain, ed. M. J. VERMASEREN, Leiden Forschungen zur Religion und Literatur des A und NT Harvard Theological Review Jahrbuch für Antike und Christentum
4108
GIULIA SFAMENI GASPARRO
contenenti una cinquantina di opere gnostiche originali 1. L'interesse subito suscitato dalla scoperta di un'ampia collezione di quei testi che le fonti patristiche dichiaravano pullulanti in gran numero nelle comunita gnostiche fu particolarmente vivace per le opere che si presentavano come eVangeli', in relazione ai noti problemi della formazione dei Vangeli canonici e dei rapporti fra cristianesimo e gnosticismo. Il Vangelo di Verita., il Vangelo secondo Tommaso e il Vangelo secondo Filippo sono, di fatto, tra i testi di Khenobo-
JBL JRH JThS MDAI(K) NC NHS NT NTS OrChr OrChrPer PG REAug RechSR RevSR RHR RSLR RThPh SC ThLZ ThR ThRev TU VetChr VigChr ZDMG ZKG ZNW ZRGG ZThK 1
Journal of Biblical Literature The Journal of Religious History Journal of Theological Studies Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo Nouvelle Clio Nag Hammadi Studies, edd. M. KRAUSE - J. M. ROBINSON - F. WISSE, Leiden Novum Testamentum New Testament Studies Oriens Christianus Orientalia Christiana Periodica J.-P. MIGNE, Patrologiae cursus completus, Series Graeca Revue des Etudes Augustiniennes Recherches de Science Religieuse Revue des Sciences Religieuses Revue de I'Histoire des Religions Rivista di Storia e Letteratura Religiosa Revue de Theologie et de Philosophie Sources Chretiennes Theologische Literaturzeitung Theologische Rundschau Theologische Revue Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur Vetera Christianorum Vigiliae Christianae Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft Zeitschrift für Kirchengeschichte Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte Zeitschrift für Theologie und Kirche
H.-CH. PUECH- J. DORESSE, Nouveaux ecrits gnostiques decouverts en Egypte, 87 - 95. Nello stesso anno e nel successivo i due studiosi e il direttore del Museo copto del Cairo TOGO MINA offrivano in varie riviste ulteriori comunicazioni sulle modalita della scoperta e sul contenuto dei manoscritti. Cfr. H.-CH. PUECH, Nouveaux ecrits gnostiques decouverts Nag-Hammadi, in: RHR 134 (1947 -48),244-248; TOGO MINA, Le papyrus gnostique du Musee Copte, in: VigChr 2 (1948), 129 -136; J. DORESSE, Trois livres gnostiques inedits, ibid., 137 -160; J. DORESSE - TOGO MINA, Nouveaux textes gnostiques coptes decouverts en Haute - Egypte. La bibliotheque de Chenoboskion, ibid., 3 (1949), 129-141; J. DORESSE, Une bibliotheque gnostique copte, in: NC 1 (1949), 59 -70; ID., Une bibliotheque gnostique copte decouverte en Haute-Egypte, in: BAB Se S., 35 (1949), 435 -449.
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IL
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skion ehe possono eontare su una piu ampia e approfondita bib1iografia 2. Tuttavia, sebbene l'interpretazione delle prime due opere menzionate non possa dirsi avviata ve'rso soluzioni aeeettate unanimamente 3 , gli studi ehe 1e riguardano sono senza dubbio pervenuti ad uno stadio piu avanzato rispetto a quelli eoneernenti il
I. Prime notizie~ edizioni critiche e traduzioni
Nei eCoptie Studies in Honour of Walter Ewing Crum' H. CH. PUECH presento un primo dettagliato eleneo delle opere contenute nei eodiei di Nag Hammadi, dei qua1i tuttavia 10 studio so non pote avere ehe una eonoseenza molto rapida e superfieia1e 4 • 11 Vangelo seeondo Filippo vi appare nel eodiee ehe, nella numerazione adottata dallo studioso, oeeupa i1 terzo posto ed e
2
Per una rassegna degli studi e delle edizioni critiche dell'intera
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GIULIA SFAMENI GASPARRO
definito « le plus volumineux et le plus magnifique des recueils decouverts »5. Seritto in dialetto saidieo, e qui datato alla meta del 111 sec. d. Cr. Nel tentativo di identifieare le nuove opere gnostiehe eon quelle gÜl menzionate nelle fonti antiehe, il PUECH adduee la notizia di Epifanio su un EuaYYEAWV EI<; övo~a tAl7t1tOU posseduto dagli gnostiei egiziani eon i quali egli venne in eontatt0 6 • L'ipotesi qui formulata, seeondo eui il testo rinvenuto a Nag Hammadi ci avrebbe restituito l'opera nota ad Epifanio, sad. presto smentita allorehe, presa visione del eontenuto dell'Ev.Ph., si eonstatera. l'assenza in esso del brano citato dal veseovo di Salamina 7 • Ciü fu possibile eon la pubblieazione delle fotografie del eodiee eurata da PAHOR LABIB 8 , la quale diede l'avvio al lavoro di traduzione e di interpretazione del testo da parte degli studiosi. Dopo la rapida presentazione dell'opera offerta dal DORESSE, ehe identifiea alcuni dei temi fondamentali svolti nell'Ev.Ph. 9 , la eonoseenza eompleta di questo, anehe per i non eoptologi, fu resa possibile dalla traduzione dello SCHENKE ehe inaugurava una serie abbastanza rieea di versioni in lingue moderne del nostro testo e, in attesa dell' edizione eritiea, permetteva un prima diretto eontatto eon esso 10. La versione tedesea di SCHENKE era, eome e naturale, anehe una interpretazione dell'Ev.Ph. poiehe 10 studioso muoveva i primi, sieuri passi nella rieerea volta a situarlo nel eontesto dei sistemi gnostiei noti, indieando nel valentinianismo il termine di riferimento piu adeguato aHa dottrina deHa nuova opera; inoltre, la traduzione risultava seandita seeondo una divisione in Sprüche ehe faeeva assumere al testo l'aspetto di una raeeolta di logia ovvero, co me 10 stesso SCHENKE piu tardi proporra., modifieando la sua prima formulazione, di ·paragrafi' 0 ·sentenze'l1. Tale suddivisione, aHa
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Art. cit., 104. Panarion 1,2 haer. XXVI,13 (MIGNE, P. G. XLI, 352 D - 353 A: TIpocrcpepoucrt öE Eir; övo/lU
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quale per ragioni pratiche di uniformita si sono adeguati, con qualche eccezione 12, i vari traduttori ed editori del nostro ·vangelo', ha suscitato critiche e riserve da piu parti ina fino ad oggi condiziona in larga misura il problema della struttura compositiva dell'opera in esame. A ciü si aggiunga che, a causa delle molte lacune presentate dal testo, soprattutto nel margine inferiore delle pagine frequentemente danneggiate, 10 SCHENKE fu indotto a numerose integrazioni che, in parte smentite da un diretto esame del codice il quale indusse a modificare varie letture fondate sull'edizione fotografica non sempre egualmente perspicua, in molti casi appaiono largamente congetturali. Ciü non toglie nulla al merito di un lavoro che stato definito ·pionieristico' e che comunque ha posto le prime basi per una valutazione critica della nostra opera. Nel 1962 appaiono due traduzioni inglesi dell'Ev.Ph., rispettivamente del DE CATANZARO e del WILSON. Mentre il prima studio so si limita ad una personale versione del testo copto, evitando di avanzare congetture la dove il testo etroppo corrotto per qualsiasi tentativo di integrazione 13 , la traduzione di WILSON e preceduta da un' ampia discussione sulla natura e il contenuto dell'Ev.Ph. e accompagnata da unarticolato commento che costituisce una prima solida base per ogni ulteriore lavoro di interpretazione critica dell'opera 14. Intanto il KRAUSE ordinava i Codici di Nag Hammadi secondo un'altra classificazione, per la quale l'Ev.Ph. risulta contenuto nel Codex n 15 • A questa nuova e definitiva numerazione ci si riferira ormai per indicare i testi copti nelloro complesso e il Vangelo di Filippo in particolare. L'edizione critica dell'opera es ce l'anno seguente a cura di W. TILL, son una nuova tr,aduziope tedesca 16. L'insigne coptologo offre un commento strettamente linguistico del testo, rinviando per la parte storlco-religiosa allo studio del WILSON con il quale aveva avuto modo di collaborare, e fonda la propria edizione sulla riproduzione fotografica del LABIB, non avendo potuto prendere visione diretta del Codice. L'esame di questo permise invece al KRAUSE di proporre una serie di utili emendamenti al testo edito dal TILL, in una lunga e puntuale recensione che tiene conto anche della traduzione di WILSON e delle numerose integrazioni compiute dallo SCHENKEl?
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Si vedano le traduzioni di Y. JANSSENS e R. KASSER citate piu oltre. The Gospel according to Philip, in: JThS, N. S., 13 (1962), 35 - 71. Una piccola appendice contiene passi dell'Ipostasi degli Arconti (f. 137, 11- 30) e dell'Apokryphon Johannis (f. 72,8 - 28) che l'autore giudica utili aHa migliore comprensione di alcuni luoghi dell'Ev. Ph. La traduzione segue le linee dell'edizione fotografica del LABIB, ma tiene conto della suddivisione in 'sentenze' dello SCHENKE, nei cui confronti peraltro sono avanzate riserve. The Gospel of Philip, LonGlon 1962. Der koptische Handschriftenfund bei Nag Hammadi, in: MDAI(K) 18 (1962), 121-132. Das Evangelium nach Philippos (Patristische Texte und Studien 2), Berlin 1963. ZKG 75 (t964), 168 -182. Osservazioni sul testo ed emendamenti sono avanzati da varii studiosi che hanno recensito l'edizione del TILL (cfr. K. H. KUHN, in: NTS 10,3 [1964], 419sg.) e la traduzione del WILSON (J. BARNS, in: JThS 14 [1963], 496-500). Si veda in particolare R. KASSER, L'Evangile selon Philippe. Propositions pour quelques reconstrutions nouvelles, in: Le Museon 81 (1968), 407 -414.
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Una seeonda edizione del testo eopto, nella quale si utilizzano i risultati raggiunti dai preeedenti studiosi, opera del MENARD 18, ehe alcuni anni prima aveva dato la traduzione franeese dell'Ev.Ph., faeendola preeedere da un'ampia introduzione. In essa l'analisi interna delI 'opera eondotta alla luee di una vasta trama di riferimenti eomparativi ad altri sistemi gnostici, dal valentinianismo al manieheismo e al mandeismo, oltre ehe alle altre opere di N ag Hammadi il eui eontenuto fosse a quell'epoea sufficientemente noto 19 • Questa introduzione rifluisee, eon modifiehe e aggiunte varie, nell'edizione eritiea dove peraltro eiaseuna esentenza' aeeompagnata da un eommento puntuale, nel quale si aeeumulano numero si i possibili paralleli dottrinali mutuati a eontesti diversi. Si tratta di utili punti di riferimento per un'indagine ulteriore, alla quale spettenl il eompito di valutare il signifieato e la rilevanza storieoreligiosa di siffatte eeonsonanze', distinguendo semplici parallelismi formali o eehi di dottrine ampiamente diffuse in ambiente gnostieo da preeise e qualificanti analogie, atte a cireoserivere e definire la specifiea fisionomia dell'Ev.Ph. L'interesse per l'opera si esprime, negli stessi anni, in nuove traduzioni in lingue oecidentali: da quella danese di S. GIVERSEN 20 a quella svedese di B. FRID 21, eui segue la versione franeese della ]ANSSENS ehe, rifiutando la suddivisione in esentenze', individua ampie sezioni earatterizzate da partieolari sviluppi dottrinali e alterna alla traduzione l'interpretazione personale del testo, sorretta da alcuni riferimenti eomparativi 22 . Dopo la traduzione italiana del CRAVERI 23 , rieordiamo quella del KASSER, la quale si distingue da tutte le preeendenti versioni per la partieolare suddivisione del testo in 400 eversetti'24. Lo studioso infatti, giudieando inadeguata la ripartizione in sentenze inaugurata dallo SCHENKE e poeo eomodo il riferimenta alle pagine e alle linee del eodiee in base all'edizione del TILL giudieata superata, adotta la divisione in numero se pieeole unita ehe renderebbe piu faeile ed immediata l'identifieazione dei singoli termini ed espressioni del testo 25 • Il tentativo del KASSER, apprezzabile nel suo sforzo di restituire all'Ev.Ph. quella eontinuita nello svolgimento e nelle argomentazioni ehe talora
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L'Evangile selon Philippe, Paris 1967. Una serie di emendamenti testuali e di proposte di traduzione diversa in H. QUECKE, Orientalia, N. S. 37 (1968), 391-395. Sui risultati raggiunti dal MENARD cfr. R. McL. WILSON, in: VigChr 23 (1969),311-317. 19 L'Evangile selon Philippe (Theologica Montis Regii 35), Montreal- Paris 1964. Si veda la recensione di Y. ]ANSSENS, in: Le Museon 78 (1965), 239 - 242. 20 Filipsevangeliet. Indledning, studier, oversaettelse og noter, Copenhagen 1966. 21 Filippusevangeliet: Inledning och oeversaettning fran Koptiskan, Lund 1966. Questo lavoro e il precedente, ehe citiamo dalla bibliografia di SCHOLER, non ci sono. stati accessibili. 22 L'Evangile selon Philippe, in: Le Museon 81 (1968), 79 -133. 23 I Vangeli apocrifi, Torino 1969, 507 -546. 24 Bibliotheque gnostique VIII. L'Evangile selon Philippe, in: RThPh 20 (1970), 12 -35; 82-106. 25 . Per permettere i necessari riscontri con le precedenti traduzioni e con le edizioni critiche, il KASSER peraltro segnala sul margine del suo testo la progressione comune delle esentenze' e indica le pagine dell'edizione fotografica del codice. 18
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appare interrotta da una ripartizione in ~sentenze' intesa troppo rigidamente, lascia tuttavia intatto il problema della struttura eompositiva dell'opera, la quale eonosee, nel fhiire del diseorso, anehe pause, ritorni ovvero brusehe interruzioni eon intervento di elementi nuovi. Fra le opere seelte dal KRAusE e dal RUDOLPH per il seeondo volume della raeeolta di fonti e testi gnostiei edita da W. FOERSTER figura anehe il Vangelo seeondo Filippo per la eui traduzione il prima dei due studiosi mette a frutto i risultati della eritiea testuale esereitata in oeeasione della sua dettagliata reeensione all'edizione del TILL 26. Una selezione di ~sentenze' pertinenti alla tematiea saeramentale della ~eamera nuziale', aeeompagnata da breve eommento, appare poi in ~Gnosis' di R. HAARDT 27 • lnfine, una seeonda traduzione italiana del nostro testo apparsa ne ~Gli apoerifi del Nuovo Testamento' a eura di M. ERBETTA, eorredata da un ampio eommenta e da un rieeo apparato di luoghi paralleli 28 , e una traduzione inglese di W. W. lSENBERG in J. M. ROBINSON, The Nag Hammadi Library in English, Leiden 1977, 131-151.
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II. Struttura e composizione
Un prima e fondamentale problema eon il quale deve eonfrontarsi l'interprete del testo in esame eeostituito dalla definizione della sua forma letteraria, intesa non co me puro schema esteriore benst eome intima struttura ehe guida e eondiziona l'intera esposizione dottrinale. Il titolo di EUUyyEA.WV Ku"Ca iA.t1t1tov appare, eome noto, a eonclusione dell'opera, ehe menziona il personaggio da eui prende norne solo una volta, per attribuirgli una notizia di sapore aneddotieo su ~Giuseppe il falegname', padre di Gesu 29 • Non e quindi improbabile ehe tale denominazione sia dovuta al eopista 0 eomunque sia un'aggiunta posteriore aHa redazione dell'opera 3o • D'altra parte, superfluo rieordare ehe l'apostolo Filippo godeva particolare eonsiderazione in ambiente gnostieo co me depositario della rivelazione segreta del Salvatore; un passo frequentemente eitato della Pistis Sophia fa di lui, insieme eon Tommaso e Matteo, il testimone inearieato di mettere per iseritto il messaggio affidato da Gesu risorto ad una ristretta eerehia di diseepoli, degni di rieevere i misteri
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Die Gnosis II, Koptische und mandäische Quellen, Zürich - Stuttgart 1971, 92 -124; 163 -166 (note). Gnosis. Character and Testimony, London 1971, 279 - 283. Vangeli 1,1, Torino 1975, 213 - 243. P. 121,8 -11 (Sent. 91). H.-M. SCHENKE, op. cit., in: Koptisch-gnostische Schriften, 33sg.; dr. ibid., 82 dove l'autore riferisce l'opinione del LEIPOLDT che ritiene aggiunta posteriore del copista il titolo, apposto a conclusione dell'opera. Si veda anche R. McL. WILSON, op. cit., 3.
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del mondo divino 31 . E' stato anehe notato ehe nella Sophia Jesu Christi gli stessi personaggi, insieme eon Bartolomeo e Mariamme, so no gli uniei interloeutori di Gesu 32 . A cia si aggiunga ehe - co me si detto - all'epoea di Epifanio eireolava in Egitto un Vangelo di Filippo ehe eon ogni probabilira e diverso dal testo eontenuto nel Codex II di Nag Hammadi. Con il nostro sarebbe inveee da identificare l'opera dallo stesso titolo ehe, insieme eon un Vangelo di Tommaso, era in uso presso i Maniehei seeondo la testimonianza di Timoteo di Costantinopoli 33 e dello pseudo-Leonzio di Bisanzio 34 • Se dunque il prestigio di Filippo nei eireoli gnostiei pua spiegare l'attribuzione a lui del nostro testo, gia ad un prima approecio l'opera in questione appare, per stile e eontenuto, assai diversa dai vangeli eanoniei e i vari interpreti hanno sentito il bisogno di pronuneiarsi sulla natura particolare di essa. Gia il DORESSE la definiva «une simple ep;tre~ mais sans destinataire precise~ un veritable traite controversant de fafon vague avec des adversaires
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Pistis Sophia 42 - 44 edd. CH. SCHMIDT - W. TILL, Berlin 19623 , pp. 44,17 - 47,8. A Filippo che si definisce ,,10 scriba di ogni cosa" il Salvatore si rivolge con queste parole: "Tu, Tommaso e Matteo siete stati quelli cui fu dato l'incarico del prima mistero di scrivere ogni cosa che io diro 0 faro e tutto cio che vedrete" (cap. 42, p. 44,33 - 36). Maria poi interviene interpretando il passo del Deut. 19,15 sui "tre testimoni" della verita con riferimento ai tre personaggi menzionati e piu volte Gesu insiste sulla funzione di Filippo come "redattore' della rivelazione (ibid., cap. 43 p. 45,12 -19; cap. 44, p. 47,4 - 8). Tr. di M. ERBETTA, op. cit., 417sg. Sul problema cfr. H.-CH. PUECH, Gnostische Evangelien, tr. ingI., 217sg. H.-CH. PUECH, Les nouveaux ecrits gnostiques, cit., 118; J. DOREssE, Les livres secrets, 240. Gia nota dal papiro Berolinensis 8502 (W. C. TILL, Die gnostischen Schriften des koptischen Papyrus Berolinensis 8502 [TU 60], Berlin 19722 , f. 77,8 -127,12, pp. 194 - 295), l'opera contenuta anche nel Codex III di Nag Hammadi (f. 90,14 -119,18). Per i problemi relativi alla sua composizione e al rapporto con la Lettera di Eugnosto (Codex III, 70,1- 90,13; Codex V,1-17) cfr. H.-M. SCHENKE, Nag-Hamadi Studien II, Das System der Sophia Jesu Christi, in: ZRGG 14 (1962), 263 -278; III, Die Spitze des dem Apokryphon Johannis und der Sophia Jesu Christi zugrundeliegenden gnostischen Systems, ibid., 352 - 361; M. KRAUSE, Das literarische Verhältnis des Eugnostosbriefes zur Sophia Jesu Christi, in: Mullus. Festschrift Theodor Klauser (JbAC Ergänzungsband 1), Münster 1964, 215 - 223. De receptione haereticorum, MIGNE, P. G. LXXXVI,1 coI. 21 C. De sectis III,2 MIGNE, P. G. LXXXVI,1 col. 1213 C. Su queste fonti cfr. P. ALFARIC, Les ecritures manicheennes II, Paris 1918, 182 -184. L'identita del nostro testo con quello posseduto dai manichei resa probabile dalla circostanza che costoro possedevano in pari tempo un Vangelo di Tommaso il quale a sua volta richiama l'opera dallo stesso titolo che precede l'Ev. Ph. nel Codex II (cfr. H.-CH. PUECH, Les nouveaux ecrits gnostiques, cit., 118; Gnostische Evangelien, tr. ingI., 277sg.; J. DOREssE, op. cit., 248sgg.; K. RUDOLPH, Nag Hammadi und die neuere Gnosisforschung, in: P. NAGEL [ed.], Von Nag Hammadi bis Zypern, Berlin 1972, 8). Tuttavia manca la possibilira di verificare tale ipotesi, una volta che nulla si conosce deIl'eöuyyEA.WV KU'tU 'tov
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jamais nommes»35. PUECH parla di "a continuous discourse~ an exposltton (or exhortation) addressed now to several people~ now to one only~ and delivered by a group who present themselves as Hebrews converted to Christianity"36. Lo SCHENKE, eon il quale si inaugura l'analisi eritiea dell'Ev.Ph., presenta il testo eome "eine Art Florilegium gnostischer Sprüche und Gedanken"~ aggiungendo tosto ehe esso appare eostituito da unid. di diversa lunghezza eon un loro s'ignifieato eompiuto, a earattere ora speeulativo ora narrativo, talora eonnesse mediante delle parole-ehiave. Un eerto numero di tali ·unid.' si eonfigurano eome logia e, riferiti in parte alla persona di Cristo, giustifieano la denominazione di ·vangelo' attribuita all'intera opera 37. Piu tardi, in risposta alle osservazioni mosse alla sua ripartizione del testo in Sprüche~ 10 studioso rieonosee ehe piu opportuno parlare di ·paragrafi', data la differenza letteraria dell'Ev.Ph. rispetto all'Ev.Th. ehe si presenta ehiaramente eome una raeeolta di logia 38 . Tuttavia egli rifiuta eome "ein sinnloses Unterfangen" qualsiasi tentativo di individuare una ·teologia' soggiaeente all'intera opera, quale era stato eompiuto da parte del WILSON e, sia pure in modo piu sommario, dal KRAUSE 39 , una volta ehe le singole sezioni svolgono argomenti partieolari. 11 earattere piuttosto eonfuso del nostro testo sottolineato a piu riprese dal GRANT, ehe paradossalmente parla di un "chaotic arrangement" del suo eontenut0 40 ovvero di un "disordine, ehe potrebbe essere intenzionale"41, il quale dunque non esclude la presenza di un eontesto dottrinale organieo, soggiaeente all'opera nel suo insieme. Lo studioso anzi addita nella rieerea di tale eontesto 10 seopo preeipuo delI' analisi eritiea del testo, il quale deve essere eonsiderato eome una unid., al fine di individuare la finalid. perseguita dal suo autore, il ·messaggio' ehe egli, pur nell'apparente disordine delle argomentazioni, intende trasmettere ai suoi lettori. Questo esame globale delI 'opera deve preeedere ogni rieerea delle ·eomponenti', ehe possono essere di provenienza diversa, e quindi anehe dei ·paralleli' dottrinali riseontrabili in altri eontesti 42.
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Op. cit., 240. Gnostische Evangelien, tr. ingl., 276. Art. cit. in: ThLZ 84,1 (1959), col. lsg. = Koptisch-gnostische Schriften; 33sg. Die Arbeit am Philippus-Evangelium, cit., col. 324sg. Ibid., col. 325. Lo studioso si riferisce aHa recensione del KRAUSE all'edizione critica di W. TILL, in: ZKG 75 (1964), 181. Si veda ora, sempre del KRAUSE, Das 'philippusevangelium, in: W. FOERSTER (ed.), Die Gnosis, 92sg. R. M. GRANT, Two Gnqstic Gospels, in: JBL 79 (1960),2. Gnosticism and Early Christianity, New York 1959, tr. fr. Paris 1964, 127. Cfr. anche Y. JANSSENS, Deux "Evangiles' gnostiques, in: Byzantion 35 (1965),450: «Nous nous trouvons devant un texte beaucoup plus hermüique, plus mythique aussi (~c.: rispetto all'Ev. Th.), centre sur un enseignerr1;ent doctrinal, presente app~remment sans ordre». Questo insegnamento erivolto a una ristretta cerchia di "iniziati'. A. K. HELMBOLD, da parte sua, avverte ehe, nonostante la difficolta di stabilire se l'Ev. Ph. sia una composizione originale ovvero una raccolta di materiale diverso, "one must keep in mind that the doctrinal passages were being used homiletically, and that the author of
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Mentre an co ra il SEGELBERG ritiene di poter definire l'Ev.Ph. "a collection of 'sayings~ without any definite plan of composition"43, R. McL. WILSON, procedendo all'analisi dettagliata del testo, affronta il problema generale della struttura di esso e propone una interessante formula interpretativa indicando nel emovimento a spirale~ l'elemento che qualifica il pensiero dell'autore gnostico e il suo procedere espositivo nel graduale accostarsi al punto centrale del suo messaggio religioso. Riconosciuto il carattere non lineare e scarsamente coerente della composizione dell'opera, 10 studioso rimanda a successive ricerche il compito di verificare se CiD sia dovuto alla "frammentazione di un testo originariamente piu coerente ovvero interpolazione di materiale estraneo"44. Tuttavia afferma che l'esame della redazione attuale dell'Ev. Ph. permette di individuare delle esezioni~ articolate su temi specifici, all'interno delle quali diversi edetti~ 0 Csentenze~ sembrano affrontare la medesima tematica da prospettive diverse, mentre il passaggio dall'una all'altra efrequentemente segnato da una associazione di idee ovvero da parole-chiave. Con questo procedimento l' autore si accosta gradualmente a quello che WILSON definisce "il mistero Plu profondo" del suo insegnamento religioso, ossia il tema della ccamera nuziale~ che domina la parte finale dell'opera, sebbene in essa siano individuabili alcuni altri temi favoriti, ricorrenti con una certa frequenza 45 • La formula interpretativa di WILSON eaccolta dal MENARD, il quale offre un'ampia esemplificazione del cmovimento a spirale~ che domina in larga misura l'esposizione dottrinale dell'Ev. Ph. Nell'introduzione alla sua prima traduzione del testo copto, 10 studioso francese mostra infatti come sia possibile raggruppare varie sentenze in sezioni omogenee e in pari tempo come frequentemente nel passaggio dall'una all'altra di tali sezioni l'argomentazione dell' autore gnostico, nell'uso di assonanze terminologiche e concettuali, presenti una certa continuita e un graduale sviluppo del pensier0 46 • Quelli del WILSON e del MENARD appaiono i tentativi piu approfonditi ed importanti di pervenire, attraverso l'analisi puntuale de! testo, ad una definizione della sua struttura compositiva, al fine di penetrare il significato
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Philip may have been the originator of much of the gnostic gospel" (The Nag Hammadi Gnostic Texts and the Bible, Michigan 1967, 64). The Coptic-Gnostic Gospel According to Philip and Its Sacramental System, in: Numen 7 (1960), 191. CoSt anche W. TILL, op. cit., 1: "Das 'Evangelium nach Philippos' ist eine Sammlung von ganz verschieden langen Sprüchen, die ohne verbindenden Text aneinander gereiht sind". K. RUDOLPH, Stand und Aufgaben in der Erforschung des Gnostizismus, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena 13 (1964), rist. in: ID. (ed.), Gnosis und Gnostizismus (Wege der Forschung 262), Darmstadt 1975,520 dove, notato il carattere valentiniano dell'Ev. Ph., 10 si definisce "eine Logiensammlung". H. HAARD, rec. della edizione del TILL, in: Kairos 7 (1965), 168sg.: "Das PhilippusEvangelium hat nicht die Form eines Evangeliums, sondern ist eine Sammlung von Sprüchen mehr spekulativen als erzählenden Inhalts". Op. cit., 9. Op. cit., 7 -11. Op. cit. (1964), 18 - 20. Queste pagine sono riprodotte, con akune modifiche ed ampliamenti, nella successiva edizione del testo copto, alle pagine 2 - 6.
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dell'intera opera, al di la delle diverse enuneiazioni dottrinali in essa contenute. Altri studiosi si limitano a giudizi piu generiei, atti a qualificare nel suo eomplesso il tipo di eomposizione letteraria eui possibile rieondurre l'Ev. Ph. Cost, rinviando ad un eonfronto eon l'Evangelium Veritatis gia indieato da WILSON eome utile punto di riferimento per una definizione della forma letteraria del nostro test0 47 , KRAUSE parIa di una "trattazione' ehe ingloba in se materiale diverso, tra eui an ehe "detti'48, e la JANSSENS interpreta il titolo EuaYYElvtoV, eome per quell'opera, nel senso di "buona novella", messaggio enuneiato per la salvezza di quanti 10 aeeoglierann0 49 . J. KIRCHMEYER evoea il gene re dei kephalaia ehe trovera espressione nei "eapitoli gnostici' di Evagri0 50 e ÜRBE definisee l'Ev. Ph. un "trattato di antropologia valentiniana", eostruito peraltro eon materiale eterogeneo, di provenienza letteraria diversa e di eronologia diseguale 51 . Dopo un'ampia disamina del problemail GAFFRON eonclude ehe il nostro testo eostituisee una sorta di "omelia', ovvero un diseorso di insegnamento e di ammonimento eomposto da un autore ehe intende trasmettere il propria messaggio religioso, pur utilizzando tradizioni e materiali diversi 52 . In larga misura diverso dai preeedenti l'approecio all'Ev. Ph. proposto dal KASSER, i1 quale pr ende le mosse dalla eonstatazione del earattere eomposito dell'opera per formulare la tesi di redazioni sueeessive, eon utilizzazione di fonti e materiali diversi. Senza pretesa di attribuire un earattere definitivo alle proprie eonclusioni, 10 studioso indiea tuttavia quattro "fonti' prineipali e tutta una serie di "elementi' dottrinali ehe, in un lungo e eomplieato lavoro redazionale, si sarebbero fusi 0 sovrapposti per dare origine al doeumento attualmente in nostro possess0 53 . Questo appare opera di un valentiniano: Valentino stesso oppure uno dei suoi diseepoli sarebbe il redattore ultimo dell'Ev. Ph. 54 ehe il KASSER, piuttosto ehe "vangelo' definisee «commentaire homilhique d' un evangile (ou des fragments d' un evangile)) 55.
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Dal problema della struttura eompositiva i1 diseorso si sposta quindi alla questione, a quello intrinseeamente eonnessa, del eontenuto dottrinale
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Op. cit., 8. Das Philippusevangelium, cit., 92sg.; art. cit., in: ZKG 75 (1964), 181. Cfr. B. GÄRTNER, The Theology of the Gospel of Thomas, London 1961, 30 dove l'Ev. Ph. e definito "a compendium o( doctrinal passages drawn (rom Gnostic sources" . Art. cit., in: Le Museon 81 (1968), 80. Rec. della traduzione di R. McL. WILSON, in: Revue d'Ascetique et de Mystique 46 (1964),77sg. Rec. dell'edizione di W. TIL.L, in: Gregorianum 46 (1965), 174sg. H.-G. GAFFRON, Studien zum koptischen Philippusevangelium unter besonderer Berücksichtigung der Sakramente, Theol. Diss. Bonn 1969, 13 - 23. Per una esposizione dei varii giudizi intorno alla struttura compositiva dell'Ev. Ph. cfr. anche K. RUDOLPH, Gnosis und Gnostizismus, cit., in: ThR 34,2 (1969), 151-155. L'Evangile selon Philippe, cit., 15 -19. Ibid., 15 n. 2. Ibid., 15 n. 4.
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dell'opera; si trattera di vedere se questo presenti una coerenza ed organicita che alla prima sembrano mancare ovvero se gli squilibri e le fratture individuabili nello schema formale dell'Ev. Ph. siano segno e conseguenza della utilizzazione di materiale diverso, di "fonti' non sufficientemente assimilate dall'autore o redattore ultimo dell'opera nella forma in cui ci pervenuta.
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IH. Datazione~ ambiente~ contenuto dottrinale
Dopo la prima, provvisoria datazione del Codex II da parte del PUECH, i coptologi sono orientati ad attribuirlo con una certa approssimazione al IV sec. che dunque appare il terminus ante quem per la composizione delle opere ivi contenute, ciascuna delle quali dovra essere datata con una maggiore precisione 56 • La lingua, come si detto, un dialetto saidico, con elementi di achmimico e subachmimico, il quale presenta numerosi arcaismi nella ortografia 57 • L'Ev. Ph. vi occupa il terzo posto, dopo l'Apokryphon Johannis e l'Ev. Th. ed eseguito da altre quattro opere 58 • L'opinione prevalente indica il greco come lingua della redazione originaria del nostro testo, sebbene qualche passo mostri di essere stato direttamente composto in copto 59 • In piu luoghi l'autore rivela una certa familiarita con una lingua semitica (ebraico 0 aramaico) e in particolare conoscenza del siriaco 60 • CiD ha indotto gli studiosi a ipotizzare un ambiente bilingue, greco-siriaco come contesto culturale piu adatto alla composizione delI 'opera. I maggiori contributi alla definizione di siffatto contesto culturale sono venuti dal MENARD e dal SÖDERBERG. Da una puntuale analisi della Sent. 53 (P. 111,21- 24) il prima di questi studiosi
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Sui problemi codicologici e di datazione cfr. J. MENARD, op. cit. (1967), 1 sg. dove da ta la precedente bibliografia. Per un nuovo esame del Codex 11 si veda J. M. ROBINSON, Interim Collations in Codex 11 and the Gospel of Thomas, in: Melanges d'Histoire des religions offerts Henri-Charles Puech, Paris 1974,379 - 392. E' ora disponibile l'edizione in fac-simile (The Facsimile Edition of the Nag Hammadi Codices, Codex 11, Leiden 1974). MENARD, op. cit., 7. Si tratta dell'!postasi degli Arconti, di un trattato senza titolo ora comunemente chiamato Tr~ttato circa l'origine del mondo, dell'Esegesi sull'anima e del Libro di Tommaso. 11 testo di P. 125,7 -15 (Sent. 109), come fa notare H.-M. SCHENKE, si fonda su un gioco di parole condotto in base a termini copti mentre la Sent. 110 presuppone una versione copta di I Cor. 8,1 (Das 'Eyangelium nach Philippus, in: ThLZ 84,1 [1959], col. 2 = Koptisch-gnostische Schriften, 34). Cfr. R. M. GRANT, Two Gnostic Gospels, 7; R. McL. WILSON, op. cit., 168. P. 104,8sg. (Sent. 19); 111,22sg. (Sent. 53); cfr. P. 108,10 -15 (Sent. 39) che presuppone parimenti un linguaggio semitico (aramaico 0 ebraico). Cio ha indotto il GROBEL a supporre che la redazione originaria dell'Ev. Ph. sia stata in siriaco e che da essa si sia passati, senza la mediazione del greco, aHa traduzione copta (JBL 83 [1964], 317 - 320). Questa interpretazione, tuttavia, non ha trovato sostenitori. Cfr. H.-G. GAFFRON, op. cit., 24-32.
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era indotto a sottolineare l'influenza esereitata dall'ambiente slnaeo sulle speeulazioni gnostiehe in genere e in particolare sulla formula del passo in questione, riguardante la nozione della eroee co me separazione e limite fra il eosmo materiale e i1 pleroma divino 61 . Questi risultati venivano poi ampliati ed approfonditi dallo stesso MENARD eon riferimento ad altri luoghi dell'Ev. Ph., si da pervenire alla eonclusione ehe la eomposizione del nostro testo e legittimamente situabile in un ambiente eulturale siriaeo e precisamente antioeheno 62 • A siffatta affermazione era gia stato indotto il SÖDERBERG sulla base di un'indagine terminologiea e eoneettuale ehe aveva posto in luee una serie di eonnessioni linguistiehe e dottrinali dell'Ev. Ph. eon un ambiente di eultura eomposita, greeo-semitiea quale era quello di Antioehia nel II - III sec. d. Cr. 63 • Di fatto, le datazioni proposte per la redazione attuale dell'Ev. Ph. oseillano fra la meta del II sec. e il 111 64 • Ad ogni modo, i1 riferimento al mondo siriaeo in genere ovvero speeifieamente antioeheno appare, di fatto, piu probabile di una diretta eonnessione eon l'Asia Minore, quale era stata proposta dal DANIELOU 65 • Rimangono tuttavia molto interessanti le indieazioni offerte da questo studioso a proposito di una serie di tematiehe giudeoeristiane presenti nell'Ev. Ph. Del resto e ben nota la presenza di una forte tradizione giudeo-eristiana in Siria e in particolare ad Antioehia 66 sieche entrambi questi dati eonvergono nell'indieare una precisa direzione di rieerea
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La sentence 53 de l'Evangile selon Philippe, in: Studia Montis Regii 6 (1963), 149 -152. Cfr. ID., L'Evangile selon Philippe (1964), 45 e n. 185. Le milieu syriaque de l'Evangile selon Thomas et de l'Evangile selon Philippe in RevSR 42 (1968),261-266 rist. in: XVII. Deutscher Orientalistentag vom 21. bis 27. Juli 1968, Würzburg, Vorträge, Teil 2, herausg. W. VOIGT (ZDMG, Suppl. I, 2), Wiesbaden 1969, 385 -391. The Antiochene Background of the Gospel of Philip, in: BSACopte 18 (1966), 205 - 223. Cfr. R. MeL. WILSON, The Gospel of Philip, cit., 3 - 6; ID., Gnosis and the New Testament, Oxford 1968, 98sg.; G. C. STEAD, in: NTS 10 (1964), 418sg. Una datazione piu bassa e affermata dal MENARD che considera il 111 sec. come terminus a quo per la composizione dell'Ev. Ph. che egli colloca negli ambienti gnostici tardivi in cui si formarono opere come la Pistis Sophia e maturarono il manicheismo e il mandeismo (L'Evangile selon Philippe, 1967, 33 - 36). Tale datazione accettata da H. CHlRAT (RHR 174 [1968], 71-75). 11 GAFFRON propone di situare la composizione dell'Ev. Ph. attorno al 200 (op. cit., 70). Cfr. la recensione alla traduzione di WILSON pubblicata in RechSR 52 (1964), 119 -122 e riprodotta, con poche modifiche, nell'edizione italiana della Theologie du Judeochristianisme, Bologna 1974, 124 -128. Cfr. R. M. GRANT, Jewish Christianity at Antioch in the second Century, in: Judeochristianisme. Recherches historiques et theologiques offertes en hommage au Cardinal Jean DanieIou (Recherch,es de science religieuse 60), Paris 1972, 97 -108. Per la situazione di Edessa, per molti vers i affine a quella antiochena, si veda H. J. W. DRIJVERS, Edessa. Die Stadt des Apostels Thomas, Neukirchen-Vluyn 1965; ID., Edessa und das jüdische Christentum, in: VigChr 24 (1970), 4 - 33 dove l' autore riconduce ad ambiente edesseno 10 stesso Ev.Ph. (ibid., 13); contra: G. QUISPEL, Gnosis and the New Sayings of Jesus, in: EJb 38 (1969), 284. Sul cristianesimo siriaco si veda, ancora del DRIJVERS, Rechtgläubigkeit und Ketzerei im ältesten syrischeq Christentum, in: Orientalia Christiana Analecta 197, Roma 1974,291-308.
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al fine di individuare e cireoserivere il Sitz im Leben nel quale pote eostituirsi il nostro testo 0 dal quale possono essere derivate alcune tradizioni aeeolte nella redazione di esso. Quanto alla speeifiea eonsistenza dottrinale dell'Ev. Ph., fin dalle prime analisi dello SCHENKE e risultato evidente il ca rattere fondamentalmente valentiniano delle strutture gnostiehe soggiaeenti al suo vario e eomplesso argomentare. I eommenti generali e l'esame di partieolari ·sentenze' hanno dimostrato i moltepliei parallelismi ehe sussistono fra gli enuneiati del nostro testo e quanta le fonti patristiehe riferiseono intorno alla dottrina di Valentino e alle formulazioni variamente elaborate dei suoi molti diseepoli. Parimenti numerosee signifieative sono le eorrispondenze gÜl individuate, ma sulla eui speeifieita ed ampiezza sad. neeessario aneora approfondire la rieerea, tra l'Ev. Ph. ed una serie di opere della eollezione gnostiea di N ag Hammadi egualmente rieondueibili ad ambiente valentiniano. L'Evangelium Veritatis, l'Epistola a Regino, L'esegesi sull'anima sono alcuni dei testi ehe piu utilmente sono stati addotti a eonfronto eon i postulati dottrinali dell'Ev. Ph. Tuttavia, per quella trama ampia di rapporti ehe pure sussiste fra ·sistemi' e ·seuole' gnostiehe faeenti eapo a ·maestri' diversi, si e potuto eonstatare ehe parallelismi, analogie, assonanze eoneettuali e terminologiehe sussistono parimenti eon doeumenti e notizie relativi ad ambienti diversi dal valentinianismo. In partieolare, il MENARD nel suo rieeo eommentario ha ritenuto di stabilire una serie di eonfronti eon alcune forme tardive di gnosticismo, quale e quella ehe si esprime nella Pistis Sophia ovvero nel manieheismo e nel mandeismo 67 • eiü 10 ha indotto ad attribuire una data piuttosto bassa all'Ev. Ph., eolloeandolo in un ambiente in eui poterono maturare anehe quelle espressioni gnostiehe tardive. Un'affermazione siffatta attende tuttavia di essere puntualmente verifieata, una volta ehe le analogie e i parallelismi in questione potrebbero rivelare, piuttosto ehe una eomune humus d'origine, la eontinuita, da parte di quelle forme tarde di pensiero gnostieo, rispetto a piu antiehe formulazioni di eui l'Ev. Ph. eontiene alcuni elementi. Piuttosto, la eonstatazione della speeifieita dottrinale del nostro testo ehe, pur rieondueibile in larga misura nell'alveo della grande tradizione valentiniana, mostra sotto molti profili di allontanarsi da quegli sehemi ehe la moderna rieerea storiografiea aveva rieostruito sulla base delle esposizioni sistematiehe dei eontroversisti ortodossi e dei poehi testi o frammenti valentiniani 68 , induee ad una maggiore duttilita nella valutazione del fenomeno gnostieo nel suo eomplesso. In altri termini, l'impatto diretto eon un numero abbastanza ampio e variamente artieolato di opere originali,
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Per i paralleli terminologici e dottrinali con il mandeismo, individuabili nei testi di Nag Hammadi in genere e nell'Ev.Ph. in particolare si veda ora K. RUDOLPH, Copticamandaica. Zu einigen Übereinstimmungen zwischen koptisch-gnostischen und mandäisehen Texten, in: M. KRAUSE (ed.), Essays on the Nag Hammadi Texts (NHS 3), Leiden 1975, 191- 216. Basti qui rimandare alla nota sintesi del SAGNARD (La gnose valentinienne et le ternoignage de Saint Irenee, Paris 1947) e ai densi volumi degli Estudios Valentinianos di A. ORBE (I - V, Roma 1958 -1966).
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quale stato offerto dal ritrovamento dei eodici di Nag Hammadi, mentre da forza e eoneretezza alle testimonianze patristiehe ehe eon ironieo disprezzo parlavano del variegato pullulare di gruppuseoli, eonventieole, rivelazioni, testi, nel vasto panorama gnostieo, permettono di superare quel rigido sehematismo ehe spesso, sulla base dei eataloghi eresiologici, si era indotti a seguire nella interpretazione dello gnosticismo. Questo risultava infatti assai volentieri co me un eampo diviso in preeisi settori, faeenti eapo all'uno 0 all'altro dei grandi Maestri ovvero oeeupati da eomunita ben cireoseritte anehe se diffieilmente definibili nella loro eonsistenza numeriea ed incidenza religiosa nel eomplesso del mondo gnostieo. 11 continuo progresso nell'analisi storieoreligiosa dei trattati di N ag Hammadi per un verso eonferma l' esistenza in esso di alcune grandi direttriei dottrinali rieonducibili ai nomi e agli ambienti illustrati nelle fonti antiehe; per l'altro verso, tuttavia, mostra eon immediatezza eome, nel suo eonereto dispiegarsi nel tempo e nello spazio, il fenomeno gnostieo fu earatterizzato da una grande mobilita, nella sua eapacid di reeepire ed utilizzare tradizioni diverse e di esprimersi attraverso numerose 'voci' ehe, pur eollegandosi all'una 0 all'altra delle grandi eorrenti inaugurate dai eapiseuola 0 espresse nei gruppi eomunitari privi di un fondatore noto, tuttavia rivelano autonomia ed inventiva personale nella eomposizione dei propri seritti e nella presentazione del messaggio religioso di eui si sentono depositarie. Queste eonsiderazioni possono essere utili nell'interpretazione di un'opera eome l'Ev. Ph. ehe, mentre riv'ela una fondamentale ispirazione valentiniana, sembra diseostarsi sotto alcuni aspetti dalle varie formulazioni gia note del valentinianismo. La presenza di tradizioni diverse potra allora eonfigurarsi, oltre ehe co me possibile risultato di una eomplessa stratifieazione del testo in redazioni sueeessive, ehe peraltro ries ce assai diffieile individuare eon rigore seientifieo, anehe, e forse soprattutto, co me espressione di una particolare posizione dell'autore (0 del redattore ultimo) ed eventualmente del gruppo al quale egli appartiene e a eui la sua opera rivolta, nel piu ampio eontesto valentiniano altrimenti noto. Si trattera allora di verifieare se e in quale misura tale posizione si aeeosti all'una 0 all'altra delle eeorrenti' 0 eseuole' in eui quel eontesto ci appare distinguibile gia nelle fonti patristiehe ovvero all'una 0 all'altra delle formulazioni parimenti valentiniane individuate in alcuni dei testi medesimi di Nag Hammadi. Cio tuttavia senza pretendere di trovare sempre e dovunque perfette eorrispondenze ma piuttosto eereando di far risultare, attraverso l'analisi delle singole formule dottrinali e dell'opera nel suo eomplesso, quanta di originale 0 almenQ di specifieo essa presenti e ehe, per questo, eostituisea un arrieehimento delle nostre eonoseenze di quel mondo eomposito e variegato ehe 10 gnostieismo. Un aspetto rilevante della specifieid dell'Ev. Ph. stato ehiaramente individuato nella eosiddetta edottrina saeramentale' ehe in esso oeeupa ampio spazio. Posta in luee gia dallo SCHENKE e nei varii eommenti menzionati, essa stata oggetto di una serie di approfondite analisi ehe ne hanno ehiarito alcuni aspetti fondamentali, sotto il profilo del suo intrinseeo signifieato e dei rapporti eon il saeramentalismo gnostieo in gene re e valentiniano in partieolare, oltre ehe eon la prassi eultuale della Grande Chiesa in diversi tempi ed
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ambienti. Ci riferiamo ai sueeessivi lavori di E. SEGELBERG sull'intero ·sistema saeramentale' dell'Ev. Ph. 69 ovvero in particolare sul rito del battesimo 70 , alle eonclusioni di R. M. GRANT sul "mistero delle nozze"71 e alle interpretazioni della tematiea relativa alla ·eamera nuziale' proposte rispettivamente da J.-M. SEVRIN 72 e da M. NOLD 73 • In partieolare, un eontributo notevole in questa indagine stato offerto dall'approfondita rieerea del GAFFRON, volta a situare la dottrina del nostro testo nell'ampio eontesto dello gnostieismo e del eristianesimo eontemporaneo 74 • In direzione di un puntuale eonfronto tra l'Ev. Ph. ed alcuni trattati di N ag Hammadi, in relazione alla dottrina saeramentale, si muovono anehe le rieerehe di altri autori. Rieordiamo in proposito i lavori di M. KRAUSE 75 e di J.-E. MENARD 76 ehe sottolineano le affinira. speeifiehe del nostro vangelo eon l'Esegesi dell'anima, sotto il profilo del saeramentalismo e soprattutto della tematiea ·nuziale'. Una attenta analisi delle ·sentenze' relative all'euearistia, infine, ha permesso al VAN EIJK di giungere a eonclusioni interessanti sui rapporti tra gnostiei e membri della Grande Chiesa sulla base di una eomparazione eon le posizioni espresse nelle opere di Clemente Alessandrino 77 • Parimenti utile ai fini di una esatta eolloeazione del nostro testo nell'ambiente gnostieo in genere e valentiniano in partieolare, oltre ehe nel piu
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The Coptic-Gnostic Gospel According to Philip and its Sacramental System, in: Numen 7 (1960), 189 - 200. The Baptismal Rite According to Some of the Coptic-Gnostic Texts of Nag Hammadi, in: F. L. CROSS (ed.), Studia Patristica V, Berlin 1962, 129-140. The Mystery of Marriage in the Gospel of Philip, in: VigChr 15 (1961), 129 -140. Les noces spirituelles dans I'Evangile selon Philippe, in: Le Museon 87 (1974), 143 -193; cfr. ID., La connaissance et le rite d'apres quelques textes de Nag Hammadi, in: Gnosticisme et monde hellenistique. Les objectifs du Colloque de Louvain-Ia-Neuve (11-14 mars 1980), Travaux preparatoires presentes par J. RIES et J.-M. SEVRIN, Louvain-La-Neuve 1980,144-147. A Consideration of Alexandrian Christianity as a Possible Aid Towards Further Understanding of Nag Hammadi Religion: A Case-in-Point for a Joint Methodology, in: E. A. LIVINGSTONE (ed.), Studia Patristica vol. XIV, Pars III (TU Bd. 117), Berlin 1976, 229-242. Op. cit., 100 - 222. Sul tema si veda anche W. J. STROUD, Ritual in the Chenoboskion Gospel of Philip, in: Iliff Rev. 28 (1971),29-35. Die Sakramente in der eExegese über die Seele', in: J.-E. MENARD (ed.), Les textes de Nag Hammadi, Colloque du Centre d'Histoire des Religions (Strasbourg 23 - 25 octobre 1974) (Nag Hammadi Studies VII), Leiden 1975,47 -55. L'eEvangile selon Philippe' et l,eExegese de l'ame', in: J.-E. MENARD (ed.), Les textes de Nag Hammadi, cit., 56 - 67. Per i problemi relativi all'origine e struttura dell'Esegesi sull'anima cfr. W. C. ROBINSON JR., The Exegesis on the Soul, in: Essays on the Coptic Gnostic Library (An Offprint from NT 12, 2), Leiden 1970, 102-117; F. WISSE, On Exegeting "The Exegesis on the sour, in: J.-E. MENARD (ed.), Les textes de Nag Hammadi, cit., 68 - 81; J.-M. SEVRIN, La redaction de l'exegese de l'ame (Nag Hammadi II,6), in: Le Museon 92 (1979), 237 - 271. A. H. C. VAN EIJK, The Gospel of Philip and Clement of Alexandria. Gnostic and Ecclesiastical Theology on the Resurrection and the Eucharist, in: VigChr 31 (1971), 94-120.
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ampio quadro delle molteplici tendenze ideologiche ed etiche del cristianesimo primitivo, si rivela un'indagine sugli aspetti encratiti dell'Ev. Ph. Fondate su specifiche motivazioni protologiche, in rapporto al tema della eseparazione' di Eva da Adamo 78 considerata come inizio di un processo di decadimento, in cui generazione e morte sono gli elementi qualificanti (cfr. Sent. 71 e 78 -79), le posizioni del Vangelo di Filippo sul tema della verginita e delle· nozze rivelano indu~bie connotazioni encratite 79 . eiü non pare tuttavia contraddire la fondamentale ispirazione valentiniana dell' opera, una volta ehe l' analisi degli atteggiamenti dei seguaci di Valentino riguardo al tema della esizigia' e delle enozze terrene' rivela una varieta di soluzioni e una indubbia svalutazione del coniugio materiale, per i suoi rapporti con l' epithymia e il livello della genesis-phthora. Una ulteriore tematica a proposito della quale ci parso di poter rilevare una precisa continuita rispetto alla dottrina valentiniana nota dalle fonti antiehe e insieme una serie di elementi peculiari e di possibili parallelismi con altre formulazioni gnostiche e quella pertinente aHa figura di Sophia 80, la quale - co me nota - assolve un ruolo cosl centrale nel valentinianismo e in tanta parte deHo gnosticismo gia denominato di tipo esiro-egiziano'81. Sulla base degli studi sui quali abbiamo qui brevemente riferito e di altri, attenti spesso aHa interpretazione di singoli enunciati 82, e possibile ora
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Cfr. A. ORBE, EI pecado de Eva, signo de division, in: OChrPer 29 (1963), 305 - 330. Si veda, dello stesso autore, EI pecado original y el matrimonio en la teologia del s. 11, in: Gregorianum 45 (1964), 449-500, dove ampiamente si discutono alcune ·sentenze· dell'Ev.Ph. relative alle nozze, aHa situazione paradisiaca di Adamo e alla caduta. G. SFAMENI GASPARRO, Aspetti encratiti nel ·Vangelo di Filippo', in: Gnosticisme et monde hellenistique, cit., 111-118. Una redazione piu ampia di tale lavoro negli Atti definitivi del Colloquio di Louvain-Ia-Neuve. G. SFAMENI GASPARRO, 11 personaggio di Sophia nel Vangelo secondo Filippo, in: VigChr 31 (1977),244-281. Cfr. H. ]ONAS, Gnosis und spätantiker Geist I (FRLANT NF 33), Göttingen 19642 , 255 - 262; 328 -331. Per una nuova distinzione fra gnosticismo ·valentiniano· e ·sethiano· si vedano i lavori della Conferenza Internazionale sullo Gnosticismo svoltasi a Yale (28 - 31 marzo 1978). ]. B. BAUER, Zum Philippus-Evangelium Spr. 109 und 110, in: ThLZ 86 (1961), coll. 551-554; De Evangelio secundum Philippum coptico, in: Verbum Domini 41 (1963), 290 - 297 dove si analizzano le Sent. 2 - 4; 43; 54; 56; 91; 110; 112 e 125. Cfr. ID., Das Philippusevangelium, in: Bibel und Liturgie 39 (1966), 136 -139. Ulteriori osservazioni sono proposte da Ho stesso autore in occasione della recensione deH'edizione critica del TILL (in: ThRev 61 [1965], coll. 236 - 238). ]. ZANDEE pone in evidenza le analogie fra l'Ev.Ph. e l'Epistola a Regino a proposito del problema della resurrezione (De Opstanding in de brief aan Rheginos en in het Evangelie van Philippus, in: Nederlands Theologisch Tijdschrift 16 [1962], 361- 377). Frequenti richiami comparativi alle dottrine dell'Ev.Ph. ricorrono anche nell'ampio commento di M. L. PEEL allo stesso testö (The Epistle to Rheginos. A Valentinian Letter on the Resurrection [The New Testament Library], London 1969). Le sentenze 47, 51 e 53 sono analizzate da w. C. VAN UNNIK (Three Notes on the ·Gospel of Philip', in: NTS 10 [1964], 465 -469) mentre alla individuazione della specifica qualita gnostica dell'Ev.Ph. rivolta un'indagine del MENARD, densa di comparazioni con altri testi di N ag Hammadi e le notizie patristiche sullo gnosticismo
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procedere nel tentativo di formulare quakhe osservazione piu precisa su quei problemi di composizione, di ambiente culturale e di datazione che sono apparsi tra i piu fondamentali per la definizione dello specifico contributo che l'Ev. Ph. pUD offrire aHa attuale conoscenza del fenomeno gnostico.
IV. Analisi dei testo
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Una prima esigenza da soddisfare nell'approccio cntlco all'Ev. Ph. quella, posta in evidenza da piu parti, di penetrare il movimento di pensiero del suo autore, sia egli da ritenere l'unico compositore dei vari enunciati del nostro testo ovyero il redattore ultimo che ha accolto, fuso 0 sovrapposto in uno scritto unitario tradizioni e fonti diverse. Si tratten]. dunque di vedere se in quel 'disordine' che tante autorevoli voci hanno sottolineato non sussista, come pure stato suggerito, una interna coerenza che, senza essere sistematica esposizione dottrinale 0 progressivo sviluppo narrativo, tuttavia obbedisca a un suo particolare disegno, al proposito di comunicare un messaggio religioso articolato su akune specifiche tematiche. L'opera si apre con una serie di contrapposizioni: l'ebreo e il proselita, 10 schiavo e il figlio, il morto e il vivo, il pagano e il cristiano sono altrettante 'figure' di categorie diverse ed incompatibili, la cui natura e situazione si misura in rapporto a Cristo che, manifestandosi, modifica radicalmente le condizioni di esistenza del cosmo e dell'uomo 83 • In poche linee, con un linguaggio figurato e denso di assonanze scritturistiche 84 , introdotto il grande
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(L'Evangile selon Philippe et la gnose, in: RevSR 41 [1967],305 - 317 rist. in: W. ELTEsTER [ed.], Christentum und Gnosis [BZNW 37], Berlin 1969,46-58). E. HAENCHEN indotto dall'esame di alcuni enunciati a sottolineare elementi dottrinali di ascendenza giudaica, che ritiene attribuibili a uno degli 'strati' da cui il testo risulta formato (Neutestamentliche und gnostische Evangelien, in: W. ELTEsTER, op. cit., 38 - 42). 11 tema della libert3. dello gnostico, quale proposto nella Sent. 123 da occasione ad alcune osservazioni sul significato di tale nozione nello gnosticismo da parte di R. HAARDT, Gnosis und Freiheit.
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tema della salvezza, la eui qualira dualistiea traspare da quella distinzione di etipi' ehe evoea la tripartizione - presente in vari contes ti gnostici ma partieolarmente eara ai valentiniani - fra espirituali' (1'ebreo, il figlio ehe eredita, il vivo, il eristiano), psiehici (10 sehiavo ehe aspira alla liberra 85) e eilici' (il morto ehe eredita eose morte, il pagano). Nell'enuneiato ehe illustra il passaggio dalla eondizione dell'ebreo a quella del eristiano, il quale fa riferimento non piu al limite invalieabile sussistente fra eiaseuna delle tre eategorie sopra evoeate, bens! al movimento neeessario all'interno della prima di esse, quella dello spirituale ehe, eon la venuta di Cristo, epassa' dallo stato di debolezza ed imperfezione alla eoseienza di se e alla salvezza, ci e parso di poter eogliere, nella menzione della "madre", una velata allusione al personaggio di Sophia 86. Si annuncia eos! un tema ehe sara ampiamente sviluppato in una serie di passi ulteriori, il quale del resto e in intima eonnessione eon la nozione delle eategorie di uomini edella missione salvifiea di Cristo, oltre ehe eon quella dell'origine, natura e destino del eosmo. Quest'ultimo e toste evoeato nelle linee seguenti, in un enunciato a earattere didattieo-esortativo aneora fondato sullo schema della eontrapposizione di realta diverse: "Chi semina d'inverno miete d'estate. L'inverno e il mondo; l'estate e l'altro eone"87. 85
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Per questa immagine, oltre i paralleli indicati dai commentatori, si puo ricordare Exc.Th. 57 (ed. F. SAGNARD [SC 23 2 ], 174 sg.: "Si produce quindi apartire da queste tre razze, da una parte la formazione (Jlopepmcrte;) dell'elemento pneumatico, dall'altra il cambiamento di luogo dell'elemento psichico (che passa) da uno stato di schiavitu a quello di liberta ('tOU ÖE JlEta8Ecrt<; tOU 'l'UX,tKOU SK öouAEiae; Eie; EAw8Epiav)". Per l'identificazione delle categorie degli psichici e degli pneumatici nello "schiavo" e nel "libero" tanto spesso contrapposti nell'Ev.Ph. si veda anche K. NIEDERWIMMER, Die Freiheit des Gnostikers nach dem Philippusevangelium. Eine Untersuchung zum Thema 'Kirche und Gnosis', in: O. BÖcHER-K. HAACKER (edd.), Verborum Veritas, Festschrift für Gustav Stählin zum 70. Geburtstag,. Wuppertal 1970, 361- 374. Un'analisi del linguaggio e delle immagini in cui si esprime la dottrina soteriologica dell'Ev.Ph. e proposta da B. BARc, La symbolique du salut dans l'Evangile selon Philippe, in: Gnosticisme et monde hellenistique, cit., 133 -135. G. SFAMENI GASPARRO, art. cit. n. 80, 3 - 6. P. 100,25 - 27 (Sent. 7). Citiamo secondo la traduzione di M. ERBETTA che utilizzeremo anche in seguito. Il KASSER adduce queste linee co me esempio dellavoro redazionale cui il teste estato sottoposto: la sentenza originale sarebbe stata costituita dall'affermazione iniziale ("Chi semina d'inverno, miete in estate", lin. 25) e da quella conclusiva ("se uno mietesse d'inverno non mieterebbe ma strapperebbe", lin. 31), mentre le altre espressioni sarebbero inserzioni successive, a carattere esplicativo e parenetico. Ci chiediamo tuttavia se siffatto procedimento di analisi interna, nell'intento di ricostruire un supposto teste originario ovvero di pervenire al riconoscimento di varie fonti 0 documenti utilizzati da redattori diversi, offra sufficienti garanzie scientifiche, in mancanza di qualsiasi verifica esterna capace di giustificare tale scomposizione del teste in numerose, piccole 'unita', quasi tessere di un mosaico. Soprattutto, cio che sembra sottrarre legittimita a queste metodo la constatazione che tutto intero l'argomentare dell'Ev.Ph. caratterizzato da un procedere per enunciati programmatici, seguiti da spiegazioni 0 amplificazioni sullo stesso tema, ritorni a precedenti affermazioni, digressioni etc. Si vedd. in tutto queste
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L'invito a non pregare durante l' "inverno" motivato dal rieonoseimento della inferiorid. sostanziale del mondo, in eui non e possibile raeeogliere akun "frutto", ossia pervenire ai veri beni dello spirito 88 • Si ritorna quindi a eonsiderare l'azione salvifiea di Cristo, verso la quale era stata orientata l'argomentazione iniziale sulle diverse eategorie; esse parimenti sono qui evoeate in relazione all'opera redentriee di lui, volta a riseattare gli "stranieri" e a farli propri 89 • Segue poi un'elaborazione gnostiea su Gv. 10,17 sg.: Cristo ha deposto la sua anima fin dall'inizio del mondo, dove essa fu presa in ostaggio, eaduta prigioniera dei "briganti". La sua venuta nel mondo, pertanto, stata finalizzata alla liberazione della propria amma:
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"Egli la salvo e redense i buoni nel mondo e i eattivi". Si annuneia ora il grande tema gnostieo della eaduta dell'elemento divino 90 , esemplifieato dai valentiniani nel mito eomplesso di Sophia; la sostanza divina imprigionata nel mondo e qui l'anima medesima del Salvatore ehe diseende per riseattarla, sottraendola al potere di quei "predoni" nei quali si rieonoseeranno i signori del eosmo, gli areonti variamente denominati nei diversi sistemi gnostici, ehe nell'Ev. Ph. appariranno tosto earatterizzati da aggressivid. e violenza nei eonfronti dello spirituale.
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una semplice ·somma' di interventi redazionali disparati ovvero il segno di uno ·stile', che utilizza ai propri fini tradizioni, ·sentenze', ·detti', documenti vari in una prospettiva unitaria, anche se non sistematica, che pure conosce interruzioni, fratture, ritorni? P. 100, 27 - 35 (Sent. 7 - 8). Le ultime linee sono lacunose e variamente ricastruite. Comunque c'e menzione del Kupnoc;, che si ricollega alla precedente immagine della "semina" edella "raccolta", edel "sabato", cui sembra attribuita la nozione di ·sterilit:f. P. 100, 35 -101,4 (Sent. 9): "Cristo e venuto per riscattare gli uni e salvare altri, eioe per redimere altri. Riscatto gli stranieri e li fece suoi. Egli salvo i suoi, che trasformo in pegni conforme al suo volere". Il testo alla linea 4 ha nouh che significa "separare"; caS! infatti traducono SCHENKE, WILSON, MENARD, KRAUSE e KASSER. DE CATANZARO e la JANSSENS hanno, come ERBETTA, "salvare", che corrisponde al verbo nouhm (cfr. W. TILL, op. cit., 10 e 74 che propone, sia pure con riserva, di leggere ~qNOYZM). Secondo WILSON i verbi con cui si esprime l'azione salvifica di Cristo avrebbero tutti 10 stesso significato e comunque non si riferirebbero alle tre categorie di uomini, una volta che solo gli spirituali sono destinati alla salvezza (op.cit., 71). Tuttavia, se e indubbio che gli ilici non possono accedere ad essa, si ricordera che la dottrina valentiniana, almeno nell'ambito della scuola occidentale, insisteva sulla possibilira del riscatto ovvero della ·liberazione' degli psichici dal cosmo e dalla materia, possibile soltanto con l'adesione a Cristo e con la fedele osservanza dei suoi precetti. Non si puo escludere quindi che il nostro enunciato contenga un riferimento alle diverse modalidt di salvezza procurate da Cristo rispettivamente agli spirituali e agli ·animali'. Cfr. Eracleone fr. 23 (apud Origene, Com. Joh. XIII, 20, in: W. VÖLKER, Quellen zur Geschichte der christlichen Gnosis [Sammlung ausgew. kirchen- und dogmengeschichtl. Quellenschriften NF 5], Tübingen 1932, 75): "Eracleone dice che era andato perduto nella profonda materia dell'errore l'elemento affine al Padre, ed esso viene ricercato affinche il Padre venga adorato da quelli che gli sono affin i" . Tr. di M. SIMONETTI, Testi gnostici cristiani, Bari 1970, 154.
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11 rieonoscimento ehe l'opera salvifiea di Cristo e diretta sia ai buoni ehe ai eattivi induee a varie osservazioni sulla eondizione del mondo, earatterizzata da illusorieta ed apparenza, dove "ne i buoni sono buoni ne i eattivi sono eattivi, ne la vita e vita ne la morte e morte"91. Notiamo qui il proeedimento, gia pereepibile nei preeedenti enuneiati, ehe si rivelera tipieo del nostro testo, nel quale le argomentazioni solitamente si svolgono per amplifieazione di tematiehe e spunti dottrinali, agganciandosi l'una all'altra attraverso la ripetizione di alcune parole 0 frasi in un eontesto diverso ma denso di assonanze rispetto al preeedente. 11 diseorso eontinua a svolgersi sul tema della vanira ed instabilita del livello mondano, eontrapposto all' "eone" ehe solo eontiene la Verira, e sulla opposizione fra i "norni" dati alle eose terrene, i quali eontengono in se errore e seduzione (1tAUVll), e i nomi divini, ehe non sono pronuneiati nel mondo. In partieolare, a tutti naseosto rimane "il norne ehe il Padre ha dato al Figlio", quel norne di eui quest'ultimo si e "rivestito"; la eonoseenza di esso e riservata apochi, ehe la eustodiseono in segreto. D'altra parte, la molteplieira dinomi ehe sussiste nel eosmo e espressione di un'azione provvidenziale poiehe la Verita, pur essendo in se unica, non pua essere pereepita dall'uomo se non attraverso le sue moltepliei manifestazioni 92 • A questo punto sono nominati i dominatori del eosmo, Areonti e Potenze a eui e attribuita l'opera di "seduzione" della quale si era parlato nelle linee preeedenti; eostoro infatti "hanno eereato di sedurre (ö,1tu'tuv) l'uomo, poiehe essi si aeeorsero ehe e affine al vero bene. Presero il norne di ehe e buono e 10 diedero a eia ehe non e buono per poterlo eost ingannare eon nomi e legarlo a eia ehe non e buono". 11 loro seopo era infatti di legare a se l'uomo e, da libero, farlo sehiav0 93 . Segue una polemiea eondanna dei saerifiei animali offerti alle Potenze, in un eontesto non del tutto ehiaro a causa delle numerose laeune, variamente integrate. Si elabora tuttavia il eontrasto fra gli animali ehe, prima viventi, una volta offerti in saerificio divenivano morti, e l'uomo ehe "fu offerto a Dio, morto, ed ebbe la vita"94. 11 signifieato di quest'ultima affermazione si presta a diverse interpretazioni, seeondo il valore ehe si attribuisea alla menzione di "Dio", ossia se si tratti qui del Demiurgo ovvero della divinira somma 95 . Ora a noi interessa pera notare ehe la menzione degli "animali" e
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P. 101, 14 - 20 (Sent. 10). . P. 101,23 -102, 15 (Sent. 11-12). Su questa tematica cfr. K. KOSCHORKE, Die 'Namen' im Philippusevangelium. Beobachtungen zur Auseinandersetzung zwischen gnostischem und kirchlichem Christentum, in: ZNW 64 (1973),307 -322. P. 102, 18-34 (Sent. 13-14). P. 102,34-103,5 (Sent. 14). Cfr. R. McL. WILSON, op. cit.; 78 sg.; Y. jANSSENS, L'Evangile selon Philippe, cit., 85; J.-E. MENARD, op. cit., 1967, 133 sg.
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la loro contrapposizione all'uomo introduce l'ulteriore sviluppo dell'argomentazione che ritorna sul tema dell'opera salvifica di Cristo, considerata qui sotto il profilo della liberazione dell'uomo da una condizione •animale'. "Prima che Cristo giungesse - si afferma infatti - non c' era pane nel mondo. Come il Paradiso, il luogo dove dimorava Adamo, anche il mondo possedeva molti alberi da servire per gli alimenti degli animali. Esso non aveva grano per cibo dell'uomo. L'uomo si nutriva come gli animali. Quando pero giunse Cristo, l'uomo perfetto, porto pane dal cielo, perche l'uomo si cibasse del cibo umano"96. Questo passo, che appare un'elaborazione gnostica sul tema giovanneo del ·pane celeste'97, introduce alcune tematiche che saranno riprese piu oltre nel nostro testo, quali la contrapposizione Adamo-Cristo, il significato della condizione originaria di Adamo edella dimora paradisiaca, la definizione di Cristo co me ·uomo perfetto'. Esse tuttavia non sono qui sviluppate e il discorso ritorna a concentrarsi sulla situazione del cosmo, soggetto agli arconti la cui azione pero e provvidenzialmente diretta in segreto da quello Spirito Santo in cui ci e parso di poter individuare la figura della Madre divina che regola la vicenda cosmica per il finale riscatto degli spirituali 98 . La menzione dello Spirito costituisce un legame con l'enunciato successivo, riguardante le modalita specialissime della nascita di Cristo da Maria che appunto, secondo "alcuni", contro i quali l'autore polemizza, avrebbe concepito "di Spirito Santo"99. 11 riferimento, nello stesso contesto, alle Dynameis e una probabile allusione al Demiurgo contribuikono a giustificare il rapporto di questo enunciato con il precedente, COSt come la citazione della formula evangelica "Padre mio che sei nei cieli", a conclusione della Sent. 17, serve da passaggio alle linee seguenti, che contengono uno dei veri e propri logia dell'Ev. Ph., in cui e menzione del "Regno" edella "casa del Padre"lOO. L' attenzione si e COSt spostata sulla persona. di Cristo, dei cui nomi edella cui natura si parla nelle linee successive 101 , mentre il riferimento alla sua resurrezione da occasione, in un contesto caratterizzato dalla confutazione polemica delle opinioni di "altri" non meglio identificatF02, ad un'ampia elaborazione dottrinale sui rapporti tra l'anima e il corpo103 e sulla resurrezione della
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P. 103, 6 -14 (Sent. 15). Cfr. Gv. 6, 31-35. P. 103, 14 - 22 (Sent. 16). Per I'interpretazione di questo eontesto cfr. il nostro artieolo citato sopra nella n. 80, pp. 251 - 256. P. 103,23-36 (Sent. 17). P. 103, 37 -104, 2 (Sent. 18). P. 104, 3 -15 (Sent. 19 - 20). Cfr. P. 104, 15 sg. (Sent. 21); 104,26 sg. e 105,9 sg. (Sent. 22): tutti passi in eui il diseorso introdotto dalla formuIa: "quelli ehe dieono ... ", "alcuni temono ... ", "altri ehe dieono ... ". Poi Ia polemiea si fa diretta eontestazione delle opinioni di un singolo interloeutore: "tu diei ... ", "ma dimmi ... " (P. 105, 11 - 19 = Sent. 22). Cfr. P. 104,25 sg. (Sent. 22): I'anima eosa preziosa, capitata in un eorpo disprezzabile".
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"earne", nella quale appare un primo aeeenno alla tematiea saeramentale: la earne e il sangue di Gesu sono "eibo, bevanda e vestito" per chi li rieeve 104 . Se il riferimento all' euearistia appare qui limitato alla menzione di "eibo e bevanda", l'immagine del "vestito" e ampiamente sviluppata in rapporto alla situazione eseatologiea dei salvati e alla prassi battesimale 105 . Ne risulta ehe le ·sentenze' 19 - 25, pur nella varieta dei temi svolti, eostituiseono un bloeeo sufficientemente omogeneo, una volta ehe quei te mi e il linguaggio in eui sono espressi si rieollegano l'un l'altro in un movimento continuo di pensiero. Tale movimento, ehe procede per assonanze terminologiehe e concettuali, e percepibile anehe nelle linee seguenti ehe appaiono pertanto attirate nella stessa sfera, pur introdueendo nuove nozioni ed immagini. L'efficacia dei sacramenti era infatti indieata nella loro capaeita di manifestare mediante segni eoncreti e visibili "ein ehe e nascosto"106. Questa nozione della ambivalenza del naseosto e del rivelato e subito elaborata in relazione a Cristo, la cui manifestazione si adegua alle capacid. di eoloro che 10 vedono, ma il cui Logos rimane a tutti naseosto107 . La rivelazione della grandezza di lui si ha "sul monte" , allorche la sua gloria si manifesta ai diseepoli. Qui il testo riferisce una preghiera del Salvatore relativa alla realizzazione delle attese eseatologiehe 108 , alle quali legittimamente si rieollega l'ammonimento che sembra concludere questa ampia sezione, tutta articolata sul tema della funzione salvifica di Cristo e sulla efficaeia sacramentale: "Non disprezzate l'agnello! Senza di lui non e possibile vedere la porta. Nessuno, nudo, potd. aceedere al re"109 dove il riferimento alla ·nudita' chiaramente rimanda alla tematica del ·vestito' svolta gia in relazione al problema della resurrezione e dei saeramenti. 11 diseorso fa quindi una pausa ed una nuova argomentazione ha inizio, aneh'essa peraltro svolta sullo schema dell'opposizione di coppie antitetiche, le cui caratteristiehe rispettive risultano piu evidenti dal eontrasto. 11 tema centrale e quello della ·generazione' e delle eategorie di uomini: all'Uomo eeleste, "perfetto" (1:EA.EW~), si contrappone l'·uomo terrestre', Adamo, e ai figli dell'uno, immortali e generati senza posa, si oppongono i figli dell'altro, generati per la morte. I primi sono ·perfetti' e anch'essi eapaei di generazione spirituale llO • La nozione della feeondita e generazione attraverso la "grazia" (xapt~) di eui sono ripieni i perfetti evoca l'immagine della sizigia, espressione della eompiutezza e totalita raggiunte dallo gnostico, e giustifiea la menzione
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P. 105, 7 sg. (Sent. 23). P. 105,11-28 (Sent. 24-2,5). P. 105, 24 - 28 (Sent. 25): "Cio ehe e manifesto 10 e per mezzo di cio ehe e manifesto; eio ehe e naseosto, per mezzo di cio ehe e naseosto. Ma e'e pure qualcosa di naseosto per mezzo di eio ehe e manifesto. C'e aequa in un'aequa e fuoeo in un erisma". P. 105, 28 -106, 10 (Sent. 26). P. 106, 11-14 (Sent. 26). P. 106, 14-17 (Sent. 27). P. 106, 17 -107, 6 (Sent. 28 - 31).
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delle "tre Marie" ehe di fatto eostituiseono un unieo personaggio, insieme madre, sorella e eompagna (KGtVroVOC;) del Salvatore 111 . Una elaborazione sui nomi del Padre, del Figlio e dello Spirito Santo introduee una nuova sezione, all'interno della quale eonfluiseono varii elementi 112 ma ehe nel suo eomplesso appare articolata su due grandi temi, del resto eonnessi: l'ambivalenza di Sophia-Spirito Santo ehe eon la sua eaduta ha dato origine alla vieenda eosmiea e la stoltezza degli areonti, i quali eredono di essere gli uniei signori del mondo mentre in realta obbediseono ad un disegno provvidenziale, rivolto alla liberazione dell'elemento divino imprigionato nel livello inferiore 113 . Le due linee eonclusive della pagina 108 sono molto eorrottemail seguito dell'argomentazione mostra ehe si tratta di una serie di eonsiderazioni sulla natura di Adamo, ehe e stato plasmato ed ha generato, e sulla sua diseendenza, la quale si rivela subito eorrotta in Caino, generato mediante l'adulterio di Eva eol serpente e divenuto omieida 114. Questa breve sezione, ehe pure insiste sul tema fin qui ampiamente elaborato della eonsustanzialita tra padre e figli, sulla generazione del simile e quindi sulla distinzione delle nature, sotto il profilo formale erea uno staeeo rispetto alla preeedente esposizione. La frattura nel movimento del diseorso appare aneora maggiore eon l'enuneiato seguente, in eui "Dio" e paragonato ad un tintore 11S • Sebbene l'interpretazione di queste linee suseiti quakhe diffieolta 116, si notera ehe esse, oltre a eontenere un ehiaro riferimento all'antiea prassi. battesimale per immersione 11?, annuneiano 10 sviluppo dottrinale delle linee seguenti eon l' affermazione ehe le materie tinte eon i veri ed immortali eolori di Dio diventano aneh'esse immortali. Infatti subito il diseorso proeede eon akune osservazioni sul proeesso di identifieazione ehe si realizza nell'uomo allorehe viene a eontatto eon le real ta divine: "Nessuno puo vedere quakosa di eio ehe e stabile, se quegli non diviene eome quello"118. Piu diffieile appare inveee individuare una eontinuita di pensiero e di immagini nel sueeessivo svolgersi delle argomentazioni, ehe pure ritornano sui
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P. 107, 6 -11 (Sent. 32). Cosl, la menzione dei "figli numerosi" dello Spirito Santo (cfr. sopra P. 106, 17 - 22 = Sent. 28 sui figli dell'Uomo eeleste piu numerosi di quelli di Adamo), induee ad una digressione, ehiaramente elaborata su Gal. 4,1 sgg., sui beni paterni ehe sono del figlio, sebbene questi non li ottenga finehe sia minorenne (P. 108, 1- 6). P. 107, 11-108,34 (Sent. 33-40). P. 108,34-109,12 (Sent. 41-42). P.109, 12-20 (Sent. 43). Seeondo la JANSSENS il "dio" qui menzionato sarebbe il Demiurgo e il battesimo d'aequa da lui amministrato apparirebbe in luee negativa (L'Evangile selon Philippe, eit., 94 sg.). Per il MENARD si tratterebbe inveee di Cristo (op. cit., 160). Cfr. R. McL. WILSON, op. cit., 106 sg.; H.-G. GAFFRON, op. cit., 135 sg. Cfr. E. SÖDERBERG, The Coptie-Gnostie Gospel Aeeording to Philip, eit., 192; J.-B. BAuER, De Evangelio seeundum Phi~pum eoptieo, eit., 290 - 298. P. 109, 20-35 (Sent. 44).
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motivi gia elaborati e approfondiseono la tematiea saeramentale, fin qui solo fugaeemente aeeennata. E' aneora possibile cireoserivere ampie sezioni suffieientemente omogenee, ma spesso il testo proeede per brevi enunciati dottrinali ehe, pur riferendosi all'uno 0 all' altro dei grandi temi su eui e eentrato l'interesse dell'opera (natura e azione salvifiea di Cristo, le eategorie di uomini e Ia dignid uniea dello spirituale, il parallelismo Adamo-Cristo e Ia tematiea paradisiaea, I'opposizione mondo-eone divino, i saeramenti), si interseeano e si sovrappongono senza una reale eonnessione reeiproea. Sembra ehe l'autore abbia voluto raeeogliere tutta una serie di formule, di immagini e di tradizioni utili a illustrare i diversi aspetti dell'insegnamento religioso ehe egli intende trasmettere, senza preoeeuparsi di inserirli in uno schema organicamente eostruito, Iaseiando spesso al susseguirsi di affermazioni brevi e perentorie di earattere didattieo-parenetieo il eompito di illuminare I'uno 0 I'altro dei suoi eentri di interesse dottrinale. Persiste peraltro Ia tendenza a eollegare tali enuneiati mediante il ripetersi di parole-ehiave, gia notata nelle pagine esaminate. COSt nelle Iinee ehe elaborano Ia nozione paolina della fede e dell'amore (I Cor. 13,2 sgg.) I'idea del 'ricevere', eonnessa alla nicrnc;119, serve da eollegamento eon l' enuneiato seguente, ehe nel eontenuto riehiama piuttosto Ia Sent. 6, sul passaggio dalla eondizione di ebreo a quella di eristiano: "Chi non ha aneora rieevuto il Signore e tuttora ebreo"120. A sua volta Ia menzione del Signore da oeeasione ad osservazioni sul signifieato dei tre nomi di Iui (Gesu, il Nazareno, il Cristo)121. Seguono alcuni enuneiati privi di reeiproei eollegamenti formali, ora illustranti una stessa nozione eon immagini varie 122 ora pertinenti a te mi diversP23; si apre quindi un'ampia sezione ehe, pur nel eonsueto movimento del diseorso proeedente eon pause, ritorni ed inserzione di sviluppi eollaterali, tuttavia elabora una tematiea ampiamente omogenea, eentrata eom'e sulla problematiea saeramentale. Dopo Ia menzione dell'immersione battesimale, valida soltanto se aeeompagnata dalla diseesa dello Spirito Santo ehe eonferisee "iI dono del
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P. 109, 45 -110, 5 (Sent. 45). P. 110, 5 sg. (Sent. 46). P. 110, 7 -17 (Sent. 47). Il tema delle categorie di uomini edella dignid. unica degli spirituali espresso con l'immagine della perla (P.110, 17 - 26 = Sent. 48), con l'acquisizione del norne di "cristiano" (P. 110, 26 - 35 = Sent. 49), con la contrapposizione dei vasi di vetro e di argilla (P. 111, 5 -11 = Sept. 51) mentre gli ilici sono paragonati all'asino che facendo girare la mola compie una lunga marcia e pure rimane sempre allo stesso posto (P. 111, 11- 21 = Sent. 52). Cfr. anche, sullo stesso tema, P. 112, 5 -12 (Sent. 56 - 57). P. 110, 35 -111, 4 (Sent. 50): polemica contro i sacrifici animali (cfr. Sent. 14); P. 111, 21- 24 (Sent. 53): speculazione sul siriaco pharisatha = EUXUpt<J'ttU; P. 111, 25 - 30 (Sent. 54): aneddoto su Gesu tin tore (cfr. Sent. 43); P. 111, 30 -112, 6 (Sent. 55): su Sophia e Maria Maddalena, "compagne" del Salvatore pleromatico e del Gesu terreno (cfr. Sent. 6 e 32); P. 112, 12 - 22 (Sent. 58): superiorita dell'uomo sugli animali.
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Nome"124, si introduce il grande tema del YUJl0<;, il Jlucr'tiJptov per eccellenza, dal quale il mondo riceve la sua crucr'tucrt<;125. Tuttavia l'autore ha cura di precisare subito la qualita specialissima, tutta spirituale, di questa unione (Kotvmviu) eimmacolata~, di cui quella corporea, corrotta, solo "immagine" (dKffiv) 126. Ciü da occasione ad una complessa elaborazione sul potere che gli "spiriti immondi" esercitano su quanti sono privi della propria controparte celeste: solo quando l'immagine e l'angelo si sono uniti nella "camera nuziale" (vuJl
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P. 112, 22 - 29 (Sent. 59). P. 112, 29 - 35 (Sent. 60). P. 112, 35 -113, 1 (Sent. 60). P. 113, 1-114, 4 (Sent. 61). P. 114,4-20 (Sent. 62-63). P. 114,20-29 (Sent. 63-64). P. 114, 29 -115, 2 (Sent. 65). P. 115, 2 - 9 (Sent. 66). La eontinuita tra questo passo e il preeedente segnata dal rieorrere in entrambi dei simboli dell'aequa"e del fuoeo ma eon valore opposto, essendo rispettivamente causa di morte e di vita. L' argomentazione si svolge in un seguito co eren te di affermazioni e di immagini ehe solo artifieiosamente possono essere separate (P. 115,9-116,22 = Sent. 67 -70). Per la tematiea della
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segno di separazione tra il mondo inferiore, venuto all'esistenza a causa della frattura originaria del Pleroma, e il mondo divino ehe in tal modo reeupera 1a propria integrira 133 •. Il motivo dell'unita spirituale e sviluppato u1teriormente in relazione alla tematiea saeramentale: battesimo, erisma, redenzione e soprattutto il "talamo" (VU/l
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P. 116, 22 - 37 (Sent. 71- 72). Le ultime linee del codice sono fortemente lacunose e difficilmente ricostruibili con sicurezza. Pare tuttavia chiara l'immagine della Croce come 'limite' tra i due livelli, cui segue un'elaborazione sulla 'vera carne', verisimilmente del Salvatore, opposta a quella che solo 'immagine della vera'. Dalla P. 117, 1 alla P. 119, 21 (Sent. 73 - 83) il discorso fluisce con movimento continuo attorno ai motivi sopra enunciati, con ricchezza di immagini che qui non dato analizzare. Dalla P. 112,22, di fatto, si puo parlare di una 'sezione' abbastanza omogenea, articolata sul grande tema dei sacramenti, finalizzati alla salvezza consistente nel raggiungimento dell"unid'. P. 120, 5 - 25 (Sent. 86 - 87). Seguono delle linee troppo lacunose perche sia possibile tentare qualsiasi ricostruzione. La menzione della "contemplazione" (8Effipia), fa ritenere che il discorso procedesse sul tema della quiete pleromatica (lin. 25 - 29 = Sent. 88). P. 120, 30 -121, 8 (Sent. 89 - 90). P. 119, 22-120, 5 (Sent. ~4- 85). 11 testo fortemente corrotto; tuttavia dalle linee iniziali risulta una netta opposizione fra i due alberi del paradiso, di cui l'uno genera uomini e l'altro, del cui frutto si cibo Adamo, genera animali. Vi pure un riferimento al dio che modello l'uomo e una polemica anti-idolatrica, con la condanna degli uomini che si fabbricano gli dei e venerano l' opera delle proprie mani. Questo riferimento alle "creazioni" dell'uomo giustifica la successiva digressione sulle "opere" e i "figli" (P. 120, 5 -17 = Sent. 86). P. 121, 15 -19 (Sent. 92).
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La menzione del 1tUpaOEtcro<; induee a riferire una tradizione attribuita all'apostolo Filippo, seeondo la quale Giuseppe "pianta un giardino", dai eui alberi fu tratto illegno della eroee 139 • A questo mondo, divoratore di eadaveri, e eontrapposta la Verita ehe e divoratriee di vita, sieche nessuno ehe si eibi di essa potra morire. Dal regno della Verita e venuto Cristo a portare quel eibo di vita, identifieabile alla gnosi, ehe ha vivifieato l'uomo mentre Palbero paradisiaeo del eui frutto mangia Adamo gli diede la morte 140. diseorso ritorna ora alla tematiea sacramentale sulla quale ormai, sia pure eon qualche pausa e digressione, es so sara interamente eoneentrato sino alla eonclusione. COSt un breve passo sulla eadueita del mondo, venuto all'esistenza in seguito ad una "eaduta" (1tUpa1t'tffillu) 141, si inserisee nella elaborazione dottrinale ehe, dal battesimo al erisma, all'euearistia e alla eamera nuziale, definisee le modalita egli effetti della prassi saeramentale 142 • Essa, eulminando nell'unione spirituale del VUll
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P. 121, 8 -15 (Sent. 91). P. 121, 19 -122, 12 (Sent. 93 - 94). P. 123, 2-14 (Sent. 99). P. 122, 12 -123, 2· (Sent. 95 - 98); P. 123, 14 -124,4 (Sent. 100 -102). P. 124, 17 - 22 e 124, 31-125, 1 (Sent. 105 e 107). Si puo scorgere qui un'allusione ai sacramenti, in particolare al crisma identificato alla luce (cfr. Sent. 75 e 95) e connesso intimamente al battesimo, con il quale si indossa "l'Uomo vivo" (cfr. Sent. 101). P. 124,22-31 (Sent. 106). P. 125,2-15 (Sent. 108-109). I Cor. 8, 1-13; Gal. 5, 13 -15. P. 125, 15 -126, 12 (Sent. 110-111). P. 127, 14-19 (Sent. 114).
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Per una sorta di proeedimento "a ineastro", per il quale immagini e pensiero si eompongono co me in un mosaieo di tessere diseguali ehe si ineuneano l'una nell'altra, dopo la deserizione degli effetti dell'ö:yu1tll, il diseorso ritorna brevemente sul tema sehiavitu e liberd, per ammonire quant i hanno ottenuto "la grazia del padrone" di diventare liberi, a non rieadere nella sehiavitu dalla quale non potrebbero piu riseattarsp50. Esso quindi riprende il motivo delI' amore edella eonoseenza, eui si aggiungono fede e speranza eome-elementi fondamentali della 'eoltura di Dio' ehe produee l'uomo spirituale. L'immagine mutuata al mondo dei lavori agrieoli sembra prolungarsi nell' affermazione ehe
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"la grazia [un eanale. 11 seme del] eontadino sono quelli [ehe salgono verso le altezze] del eielo" 151. 11 signifieato della 'eoltura di Dio' edel 'eontadino' si esplieita nel seguito dell'argomentazione ehe riguarda l'azione salvifiea di Cristo, il Logos, 'Uomo perfetto' ehe, senza turbare nessuno di quelli ehe non erano in grado di aeeedere alla salvezza, eonferl "riposo" (avu1tuuO't<;) agli spirituali. La sua opera sanI imitata dal "diseepolo di Dio", ehe, eome un buon padrone, da il eibo adatto a eiaseuno ehe abita nella sua easa, figli, schiavi, animali domestiei. La metafora esubito spiegata eon riferimento alle tre eategorie di uomini: gli animali, ossia gli iliei, pur in forma umana saranno rieonosciuti nella loro natura ineapaee di salvezza, gli schiavi, psichici, rieeveranno un insegnamento elementare- mentre ai figli sara dato eiD ehe perfetto ('tEAEto<;) 152. Ritornato sul grande tema delle nature, ossia sulla problematiea della salvezza ehe, al di la della specificita dei singoli argomenti trattati, e il vero, fondamentale eentro di interesse di tutta l'opera, il diseorso non se ne allontanera fino alla eonclusione, in un susseguirsi di immagini, formule dottrinali, ammonimenti ed esortazioni ehe rivelano una vivace ed autentiea tensione religiosa. La figura del Salvatore appare a piu riprese, eonsiderata nel suo intimo rapporto eon 10 spirituale ehe gli "figlio"153, generato nella "eamera nuziale"154, e nella sua attivid ehe ha posto le fondamenta del proeesso salvifieo. Egli infatti "ha strappato la radiee di tutto illuogo", ossia la malizia del mondo ehe ogni uomo dovra strappare in se stesso, eliminando l'ignoranza e aequisendo la gnosi ehe gli eonferisee la liberd egli perrnette di raggiungere il suo propria "pleroma"155. Lo spirituale, divenuto eosl perfetto, perverra al VUIlq>rov, la eui piena manifestazione si eompira allorehe il eosmo materiale sara distrutto, la sostanza psiehica sara raeeolta sotto la eroee, limite del mondo divino e questo si aprira agli pneumatiei, inondandoli della sua
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P. 127, 18 - 33 con lacune nelle ultime linee, sieche la citazione sopra addotta e in larga parte frutto di ricostruzione (Sent. 115 - 116). P. 127,34-129,14 (Sent. 116-119). P. 129, 14 - 21 (Sent. 120). P. 129, 21-130, 26 (Sent. 121-122). P. 130, 26 -132, 14 (Sent. 123). P. 132, 14-134, 18 (Sent. 124-127). ANRW 1125.5
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luee. Lo spirituale ehe durante la vita ha rieevuto in simboli (tU1tot), ossia mediante i saeramenti, la salvezza e la verid., ora entrera. nella luee della eamera nuziale, nell'eone divino il quale
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manifesto a lui solo, non naseosto nelle tenebre eelato in un giorno perfetto e in una luee pura"156.
nella notte, ma
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V. I:insegnamento dell'Ev. Ph.: paralleli dottrinali e caratteri specifici L' esame del nostro testo ha reso evidente eome esso, pur nel suo tipieo andamento didattieo-parenetieo privo di sistematieid., risulta eentrato su aleuni grandi temi, ai quali eontinuamente ritorna per approfondirli 0 illuminarne i varii profili. Se nella seelta di essi e nel loro eonvergere in un unieo eontesto si esprime un primo aspetto della peeuliarid. dell'Ev. Ph., la specifiea eonsistenza dell'insegnamento trasmesso rivela l'ambiente dottrinale in eui si muovono il suo autore egli interloeutori eui erivolto. Tale ambiente, eome i eommenti generali dell'opera e le numero se rieerehe partieolari hanno sottolineato, fondamentalmente valentiniano. La ripartizione dell'umanid. in tre eategorie, il mito di Sophia, l'importanza della speeulazione eristologiea, la nozione della salvezza eome unione nuziale dell,eimmagine' eon l,eangelo', sua eontroparte divina, la rieea problematiea saeramentale, il rieorrere di alcuni tipici termini teeniei, sono alcuni indizi nettamente espressivi della qualita valentiniana dell'Ev. Ph. Si trattera allora di vedere, attraverso il eonfronto eon le notizie patristiehe sul valentinianismo e eon altri testi di N ag Hammadi parimenti rieondueibili a questa seuola gnostiea, se l'insegnamento in esso eontenuto, pur nel generale earattere valentiniano, presenti delle eonnotazioni speeifiehe, le quali permettano di preeisare la sua posizione nel vasto e eomplesso panorama delle eorrenti in eui quella seuola si artieola. Allo stato attuale della rieerea questa indagine, pur gia avviata per alcune delle tematiehe enuneiate, non appare aneora suffieientemente approfondita per altre, una volta ehe i eommentatori, nel primo neeessario sforzo di individuare i numerosi paralleli eon le posizioni valentiniane gia note, non hanno proeeduto ad una valutazione globale di siffatte eoneordanze al fine di stabilire se l'insegnamento dell'Ev. Ph. sia rieondueibile, nei singoli temi 0 nel eomplesso di es si, all'una o all'altra delle eseuole' valentiniane per altri versi eonoseiute ovvero si situi, in questo eontesto, eon una sua particolare fisionomia. Uno dei grandi te mi dell'Ev.Ph. ehe piu aeeuratamente stato esaminato nella eomplessid. dei suoi aspetti e senz'altro la dottrina sacramentale ehe, dalle notizie eresiologiehe, appariva partieolarmente sviluppata in ambiente mareosiano. Affinid. e differenze rispetto a tale ambiente sono egualmente
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P. 134, 15 -18 (Sent. 127): traduzione seeondo WILSON e MENARD. inveee ehe 10 pneumatieo ad essere "manifesto a se stesso".
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ERBETTA
interpreta
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rilevabilF57; qui noteremo soltanto che nel nostro teste non appare nessuna di quelle speculazioni sul simbolismo dei numeri che, nella corrente valentiniana facente capo a Marco '"il mago"158 , si accompagna alla prassi sacramentale 159 . Se quindi sotto il profilo dell'interesse fondamentale per i sacramenti co me esimbolt e eimmagini' attraverso i quali si realizza il mistero spirituale della salvezza l'Ev.Ph. mostra una contiguid. rispetto alla posizione marcosiana, che da parte sua peraltro emolto articolata, non pare legittimo ricondurre ad essa il nostro testo nel suo complesso. Piuttosto, tenuto conto della rilevanza della prass i sacramentale anche nel mondo valentiniano nota a Clemente Alessandrino e riflesso negli eExcerpta ex Theodoto'160, si vedd. in quell'interesse l'indizio di un rapporto del nostro testo, almeno per queste aspetto della sua teologia, con le posizioni del ramo eorientale' del valentinianismo. L'analisi dei passi relativi al personaggio di Sophia ci ha indotti, in altra sede, a concludere che la dottrina espressa nell'Ev.Ph., sebbene a proposito della nascita del Salvatore sembri aderire alla formulazione della scuola eoccidentale'161, nell'accentuare la tipica ambivalenza dell'eone che con il suo decadimenta ha dato origine alla vicenda cosmica, si avvicina per molti versi a quegli ambienti valentiniani, e piu generalmente gnostici, in cui tale figura era guardata con notevole sospetto e, per alcuni profili, valutata negativamente. Di fatto, la formula "marcosiana" riferita da Ireneo apparsa il parallelo piu preciso dell'enunciato che definisce Echmoth la "sophia della morte"162. Anche questa tematica, dunque, rivelerebbe una prossimid. con le tradizioni del valentinianismo orientale che si mantennero piu fedeli alla formulazione originaria della dottrina del fondatore 163 . Come quest'ultima, quelle contemplavano un atteggiamento fortemente critico e polemico nei confronti del Demiurgo e una scarsa considerazione per la sostanza psichica, della quale si negava la presenza tra gli elementi intervenuti a comporre la persona del Salvatore 164. Uno degli argomenti piu frequentemente oggetto di discussione nell'Ev.Ph. equelle pertinente alle enature': l'opera ha inizio con una serie di considerazioni sulle situazioni diverse dell'ebreo e del proselita, dello schiavo e del figlio, del morto e del vivo, del pagano e del cristiano e si conclude con la grandiosa visione escatologica della separazione delle sostanze. La "casa deserta" sanl distrutta, la "divinira" che sfugge a questa distruzione tuttavia non potd. mescolarsi con la luce pura e il "pleroma immacolato", "ma si collochera sotto le ali della croce e sotto le sue braccia" mentre la sostanza spirituale
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Rimandiamo aHa puntuale analisi del GAFFRON, sulle cui conclusioni non peraltro possibile discutere in questa sede. Ireneo, adv. haer. I, 13, 1. . Ireneo, adv. haer. I, 14, 1- 20, 3; sul sacramentalismo marcosiano ibid., I, 21, 1- 5. Sul battesimo e la AUtPCOO't<; cfr. Exc. Th. 22, 1- 6; 35, 2; 36, 1- 2; 76, 1- 4; 77, 1- 2; 78, 1- 2; 81, 1- 3; 82, 2; 83 - 86. P. 103, 23 - 36 (Sent. 17). G. SFAMENI GASPARRO, art. cit., 270 - 276. P. 108, 10 - 15 (Sent. 39). Cfr. art. cit., 264 - 268. Cfr. G. QUISPEL, The Original Doctrine of Valentine, in: VigChr 1 (1947), 43 -73. Ippolito, Ref. V, 33; 34, 8; 35, 3 -7.
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entrera. nel vUllCPmv pleromatieo 165 • Tutto l'interesse dell'autore eonverge nella esaltazione della dignita uniea dello spirituale, al eui ammaestramento e diretta l'opera intera affinehe, ottenuta purifieazione e 'resurrezione' in questa vita, raggiunga la salvezza, ehe e liberazione dalla eorruzione mondana e reeupero dell'unita originaria della sizigia. In questa prospettiva, mentre l'elemento ilieo e franeamente eondannato seeondo la eomune posizione gnostiea, quello psiehieo non gode di partieolare eonsiderazione. E' pur vero ehe esso si eonfigura eome 10 "sehiavo" ehe pua ottenere la liberta (Sent. 2), al quale si elargisee cia ehe e elementare (Sent. 119), ovvero eome eolui ehe, pur non essendo unto eol erisma, gode del profumo ehe emana dallo spirituale (Sent. 111). Ma quando questo si allontana, egli ritorna "nel suo fetore" e la "regione di mezzo" ehe alla fine della vieenda eosmiea sara la sua sede, qualora ottenga quella liberazione dalla materia ehe e la migliore delle sorti eui possa aspirare, di fatto appare allo gnostieo il vero male, regione di morte perehe esteriore al mondo divino (Sent. 63; cfr. Sent. 107) 166. Del resto, in tutto il eorso dell'argomentazione si afferma la radicale tensione tra i salvati, gli pneumatiei ehe sono figli e non "ereazione" 167, eredi della sostanza paterna (Sent. 2 - 3), veri uomini eui Cristo ha portato dal eielo il eibo adatto 168, eapaei di ottenere la vita e la resurrezione (Sent. 21- 23), destinati alla felieita dell'unione nuziale nel puro talamo spirituale 169 , e quanti sono "morti ed eredi di eose morte" (Sent. 3), "animali" ehe si eibano di eose terrene (Sent. 15), va si di argilla votati ad una distruzione senza rimedio (Sent. 51), miserabili ehe si affatieano inutilmente (Sent. 52), eiechi eui nulla giova la manifestazione della lu ce della rivelazione (Sent. 56), ineapaei di eompiere il bene (Sent. 64) e di aeeedere alla "eamera nuziale" 170. In questa netta opposizione rimane poeo spazio per la 165 166
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P. 132,22-133,29 (Sent. 125). Questa valutazione negativa della JlEcrO'tT]C;, piuttosto ehe indizio di una prossimira del nostro testo alle posizioni manichee, e quindi del carattere tardivo di esso, come vuole il MENARD (op. cit., 22; 180 sg.; 224 sg.), ci appare con WILSON (The Gospel of Philip, cit., 124) conseguenza della particolare ottica dell'autore. Sebbene tale regione sia infatti sede di ·salvezza' per la sostanza psichica, allo spirituale ehe dovesse rimanervi prigioniero, essendogli precluso il Pleroma cui per natura appartiene, essa appare come luogo di sofferenza e di morte. Sent. 2; Sent. 28 - 30; Sent. 37; Sent. 48; Sent. 66 - 67; Sent. 86; Sent. 89 e 120 -121. Sent. 15; cfr. Sent. 93. Sent. 60 - 61; Sent. 66 - 67; Sent. 73 -79; Sent. 87; Sent. 95; Sent. 103 -104; Sent. 122 e 125 -127. Sent. 73: "Non c'e talamo per gli animali, ne per gli schiavi 0 per le donne immonde. Esso e per gente libera e per vergini per mezzo dello Spirito Santo". La menzione degli "schiavi" potrebbe far pensare ad una allusione alla categoria degli psichici, spesso indicati con questa denominazione. Tuttavia qui si opera una netta linea di demarcazione fra due gruppi contrapposti sieche si e 10ntani dalla simbologia di schiavitu/liberta applicata alla condizione dello psichico; al contrario, la ·liberta', in sie me con la verginita, e requisito degli spirituali, cui si oppongono quanti non partecipano alla loro natura e alloro destino. Se dunque in questo luogo e presente - come pare ass ai probabile un comune riferimento alle due categorie di psichici ed ilici solidarmente opposti agli pneumatici, i primi acquistano una connotazione negativa per 10 stretto rapporto coi secondi.
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eategoria "intermedia' degli psiehiei ehe, pur presente nei modi deseritti, nella prospettiva dell'Ev.Ph. oeeupa una posizione marginale e in definitiva, per eontrasto eon gli spirituali, risulta fortemente deprezzata 171. Una eonnotazione deeisamente negativa assumono nel nostro testo le potenze dominatriei del eosmo. Se in alcuni enuneiati la menzione di "Dio" evoea la figura del Demiurgo l72 , piu spesso appare una folia di "arconti" 0 "potenze" eome diretta antagonista degli spirituali. Al Demiurgo si riferisee la Sent. 50, förtemente polemiea eontro i sacrifiei animali 173, la Sent. 84 ehe speeula sugli alberi paradisiaei e rieorda la plasmazione dell'uomo 174 e la Sent. 94, egualmente artieolata sulla tematiea paradisiaea 175. Sebbene il testo dell'ultimo enunciato sia all'inizio fortemente eorrotto, risulta evidente dal seguito dell'argomentazione il giudizio negativo sull'attivita del Dio ehe ha piantato il "giardino' in eui fu posto Adamo; questo infatti si eib6 dell'albero della Legge ehe gli diede la morte. Al dio unieo ereatore e reggitore del mondo, seeondo il modello biblieo interpretato gnostieamente, quale presente nella maggior parte dei doeumenti relativi al valentinianismo, si sostituisee peraltro volentieri nell'Ev.Ph. il gruppo anonimo degli lipxov'm; e delle ÖUVUflEl<; ehe al loro prima apparire sono designati eome i "briganti" (A.ucf'tui) in eui potere evenuta l'anima di Cristo, ossia la sostanza pneumatiea ehe all'inizio della vieenda eosmiea eaduta nel livello inferiore 176. I paralleli piu signifieativi per tale denominazione sono stati individuati dai eommentatori in un luogo degli Exe.Th. l77 , della Sophia Jesu Christi l78 e dell'Esegesi sull'anima ehe illustra il dramma della psyche, la quale abbandona il Padre e "seesa nel eorpo e venuta a questa vita eaduta
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Sulla valutazione dell'elemento psiehico nel valentinianismo cfr. M. SIMONETTI, 'Pux'" e 'l'uXtK6<; nella gnosi valentiniana in: RSLR 2 (1966), 1-47. Sebbene i passi in eui si paria di "dio" siano spesso da interpretare co me riferentisi al Demiurgo, in alcuni easi possibile ehe si tratti della somma divinid.. Cost alla P. 103, 4sg. (Sent. 14), il dio eui l'uomo fu offerto "morto" per poi rieevere la vita puo egualmente essere inteso co me il Demiurgo, ehe inspiro in Adamo inerte il soffio vitale, ovvero il Padre eeleste, il quale eonferisee salvezza all'uomo in preda alla morte del mondo. Questa seeonda alternativa appare anzi la piu probabile, se si tiene conto del contesto generale dell'enuneiato, artieolato sull'opposizione fra l'offerta di animaH alle Potenze e dell'uomo a "Dio", una volta ehe i primi passano in tale oeeasione dalla vita aHa morte mentre il seeondo, da morto ehe era, ottiene la vita. Per l'interpretaziorie della Sent. 43 su Dio-tintore si veda sopra p.4130. Quanto al Dio di eui sono figli gli pneumatici, la eui dignid. rimane intatta in ogni situazione, evidente ehe si tratta deI Padre sommo (P. 110, 23 - 26 = Sent. 48). P. 110, 35 -111, 4. P. 119, 22 -120, 1. P. 121, 27 -122, 12. P. 101, 6 -14 = Sent. 9. Exe. Th. 72,2 (ed. F. SAGNARD, 94 - 97): Cristo sottrae l'uomo al eontrasto delle Potenze e degli AngeH, di eui alcuni eombattono a favore degli spirituali e altri eontro di loro; i primi sono "servitori di Dio" mentre i seeondi agiseono eome dei "briganti" (A,1]O"'tui), al seguito del Maligno ehe si abbandona a rapine e devastazioni. Pap. Berol. 8502 ed. W. TILL 104, 10 - 2 p. 248 sg.; 121, 13 -17 p. 282 sg.
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nelle mani di molti ladri"179. A siffatta denominazione soggiaee forse un riferimento allusivo ad una interpretazione allegoriea della para bola del Buon Samaritano ehe, eon speeifiehe modalira, trova ampio spazio nella tradizione esegetiea della Grande Chiesa e, attestata gia in Ireneo, sembra sorta in ambiente giudeo-eristiano 180 . 11 earattere aggressivo e violento di questi personaggi e sottolineato a piu riprese: gli areonti eereano di sedurre l'uomo, legandolo alla realra terrena eon inganno, poiehe intuiseono la presenza in lui di una sostanza divina. Sono animati infatti dal desiderio di dominare e rendere sehiavo 10 spirituale ma nella loro stoltezza non eomprendono di essere eie chi strumenti dello Spirito Santo ehe segretamente agisee in vista della salvezza degli gnostiei 181. La nozione del earattere strumentale del Demiurgo e dei suoi angeli rispetto alle entira divine (Cristo, Sophia) ehe realizzano la ereazione e la guidano provvidenzialmente in vista della purifieazione del seme pneumatieo e una eomune dottrina valentiniana. Tuttavia nella formulazione del Maestro e nella tradizione orientale del valentinianismo ehe pare a quella piu vieina, tale nozione si eariea di forti eonnotazioni negative, aeeentuandosi notevolmente la eeeira e vana traeotanza delle potenze eosmiehe e del Demiurgo, definito "stolto e seioeeo"182. Soltanto 10 gnostieo, ehe possiede il "norne" di eristiano, ries ce a sfuggire alle potenze inferiori: "Mi sia eoneesso di rieevere questo segno ehe gli areonti non potranno sopportare, eioe questo norne!" esclama l'autore dell'Ev.Ph. 183 . E' probabile qui un riferimento alla nozione dell'aseesa dell'anima attraverso i eieli, i eui guardiani non possono trattenerla qualora essa pronunei la formula adatta. Di fatto, il nostro testo afferma piu oltre ehe "quelli ehe sono rivestiti della luee perfetta non sono visti dalle 179
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Codex 11 127, 25 - 27 edd. M. KRAUSE - PAHOR LABIB, Gnostische und hermetische Schriften aus Codex 11 und Codex VI, Glückstadt 1971, p. 68. Si pUD aggiungere a questi paralleli anche un luogo dell'Apokryphon Johannis dove i creatori del corpo dell'uomo sono egualmente chiamati "briganti" (A1JO"'tui) (Codex 11 21,11 edd. M. KRAusE-PAHoR LABIB, Die drei Versionen des Apokryphon des Johannes im Koptischen Museum zu AltKairo (DAI [K] Abh., Koptische Reihe 1), Wiesbaden 1962, 166; Codex IV 32,25 ibid., 231. Ad essa rimanda la Sent. 111 che ne da una particolare versione, proponendo un parallelismo tra il Samaritano e 10 spirituale, il quale soccorre quanti 10 circondano (cfr. Sent. 110). Sul problema cfr. G. SFAMENI GASPARRO, Variazioni esegetiche sulla para bola del Buon Samaritano: dal "presbitero' di Origene ai dualisti medievali, in: Studi in onore di A. Ardizzone, Roma 1978, 949 -1112. Sent. 13 -14; Sent. 16; Sent. 34 e 40. Cfr. Ippolito, Ref. V, 34,8: la potenza del Demiurgo e stoltezza: "infatti era stolto e sciocco e credeva di creare lui il mondo, senza accorgersi che Sophia, la Madre, l'Ogdoade, tutto faceva per lui che era nell'ignoranza, al fine della creazione del mondo" (tr. di M. SIMONETTI, op. cit., 216). P. 110,32-35 (Sent. 49). 11 "dono del Norne" e ottenuto mediante il battesimo, purche la discesa nell' acqua sia accompagnata dalla ricezione dello Spirito Santo (P. 112,22 - 29 = Sent.59).
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potenze e non possono essere trattenuti dalle stesse" 184, avendo rivestito nel emistero della sizigia' quella luee ehe e segno dell'unione eon la propria eontroparte divina 185 •. Questa nozione, ampiamente diffusa in ambiente gnostieo 186, e attestata presso i Mareosiani da Ireneo ehe menziona il rito della eredenzione dei morti', il quale eontempla delle invoeazioni "affinehe quelli non siano ne visti ne trattenuti dai prineipati e dalle potesd. e il loro uomo interiore aseenda alle realra. invisibili" 187. Una delle tematiehe favorite dell'Ev.Ph. e apparsa quella ispirata al raeeonto del Genesi relativo ad Adamo e al Paradiso. E' superfluo rilevare eome siffatta tematiea sia tra le piu ampiamente elaborate in ambiente gnostieo dove gli inizi della storia umana quali sono narrati nel testo biblieo offrono argomento a eomplesse speeulazioni, essendo essi interpretati aHa luee del presupposto dualistieo della identifieazione del Dio unieo dell'A.T. eon il Demiurgo inferiore. Ci6 ehe eostituisee la peeuliarid. del nostro vangelo e, oltre il earattere non sistematieo ne narrativo di siffatti riferimenti al Genesi, la seelta dei motivi e il eontesto dottrinale nel quale sono utilizzati. Di fatto, questa utilizzazione e solitamente finalizzata alla formulazione di un parallelismo per analogia 0 piu spesso per eontrasto fra Adamo e Cristo, per il quale gli enuneiati dell'Ev.Ph. si pongono sulla linea della tradizione paolina, interpretata in senso franeamente gnostieo. Ad Adamo ehe nel Paradiso si eib6 del frutto di alberi adatti al nutrimento degli animali si oppone Cristo, il quale porta dal eielo il pane, eibo umano (Sent. 15; cfr. Sent. 84); questo eibo, venuto daH'alto, da la vita e si identifiea alla gnosi mentre l'albero da eui Adamo trasse il frutto proibito era la Legge ehe gli diede la morte (Sent. 93 - 94). I figli di Adamo sono numerosi ma mortali mentre i figli dell'Uomo perfetto sono eontinuamente generati e sottratti aHa morte (Sent. 28). Infatti la diseendenza di Adamo, gia priva di ogni nobild. per sua natura, fu subito eorrotta dall'adulterio di Eva eon il serpente e daH'omieidio di Caino (Sent. 41-42). Tuttavia l'uomo in origine era perfetto, dotato di anima e pneuma ehe eostituivano una unid., per la quale egli "pronunzi6 parole superiori alle potenze"; queste ne ebbero invidia, rieonoseendo la propria debolezza ed inferiorid. (Sent. 80). 11 deeadimento subentr6 allorehe avvenne la separazione dei sessi, poiehe "se la femmina non si fosse separata dal masehio non sarebbe morta eon questo";
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P. 118,5-7 (Sent. 77). P. 118,8 sg. Cfr. P. 124,22 - 31 (Sent. 106) ehe sviluppa la medesima immagine dello gnostieo ehe, avendo rivestito la "luee perfetta" non puo essere veduto ne trattenuto. E' evidente l'allusione all'aseesa dell'anima naseosta agli areonti, ehe qui pero non sono nominati. Eguale affermazione a P. 134,5 -12 (Sent. 127): "Se uno diventa figlio della eamera nuziale, rieeved la luee ... Chi rieeved quella luee non sad visto ne potd venire fermato". Per alcuni riferimenti bibliografici cfr. il eommento ad locum del MENARD. Adv. haer. 1,21,5; tr. di M. SIMONETTI, op. eit., 223.
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ritorna quindi il paralle!ismo per eontrasto eon l'opera redentriee di Cristo, il quale "e venuto per eorreggere la separazione iniziale, per riunirli ambedue e dare vita a quelli morti nella separazione e eongiungerli"188. Questo parallelismo e eolto anehe nelle modalira della nascita de! prima e de! seeondo Adamo: "Adamo esistette per mezzo di due vergini: 10 spirito e la terra vergine. Percio Cristo e nato da una vergine, per ripristinare 10 slittamento iniziale" (Sent. 83). L' albero della eroee proviene dal giardino piantato dal falegname Giuseppe; la morte di Cristo ehe si e eompiuta su di esso e tuttavia fondamento di vita; la eroee evoea infatti Talbero di vita' ehe sta in mezzo al Paradiso, dove e pure l'ulivo da eui deriva l'olio de! erisma "per mezzo de! quale e venuta la resurrezione" (Sent. 91 - 92). Se il tema dello stupore e turbamento degli areonti dinnanzi alla ereatura appena plasmata, rive!atasi a loro estranea e superiore allorehe rieeve una 'seintilla' dall'alto, e eomune a varie narrazioni gnostiehe 189, si notera ehe esso trova un preeiso paralle!o in un frammento di Valentino in eui parimenti i ereatori di Adamo sono "ange!i" 190. Sotto questo profilo dunque l'enunciato dell'Ev.Ph. riflette una posizione assai prossima a quella de! Maestro di Alessandria, piuttosto ehe alle e!aborazioni dei diseepoli, una volta ehe il eomplesso delle testimonianze in nostro possesso di solito 191 attribuisee al Demiurgo la plasmazione dell'uomo e non eonosee il motivo de! 'timore' 0 dell'invidia nei eonfronti di Adamo. Nell'ambito della tematiea in esame appaiono peraltro una serie di motivi per i quali si eereheranno dei paralleli in un'area piu vasta, di eui per alcuni vers i partecipano 10 stesso valentinianismo e altre formulazioni gnostiehe e ehe abbraecia un eomplesso di tradizioni diffuse nell'ambiente eristiano dei primi seeoli legato aneora a moduli espressivi giudaiei, sia all'interno della
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P. 118,9-17 (Sent. 78); cfr. il seguito dell'argomentazione alle linee 17 -22 (Sent. 79). Sul tema della criunione' dei contrari cfr. anche Sent. 69 che trova un parallelo significativo nel Log. 22 dell'Ev. Th., oltre che negli Atti di Pietro 38; Atti di Tommaso 147; Atti di Filippo 140. Trattato circa l' origine del mondo 163,3 - 164,25 edd. A. BÖHLIG - PAHOR LABIB, Die koptisch-gnostische Schrift ohne Titel aus Codex II von Nag Hammadi (Deutsche Akad. Wiss. zu Berlin, Inst. f. Orientforschung, Veröff. 58), Berlin 1962, 76 - 81; Apokryphon Johannis Codex III 22,1- 27,1 edd. M. KRAUSE - PAHOR LABIB, 76 - 84; Codex II 19,3 - 21,6 ibid., 159 -164. Fr. 1 apud elemente Alessandrino, Strom. II, 36,2 - 4. Cfr. pero Exc. Th. 50,2, che conosce angeH collaboratori del Demiurgo nella creazione dell'uomo, e un frammento di Eracleone che attribuisce agli "angeli dell'economia" la funzione di "seminatori" della sostanza pneumatica (fr. 36 apud Origene, Com. Joh. 13,50 in W. VÖLKER, Quellen, cit., 79,9 -19).
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Grande Chiesa sia in gruppi di tipo ~settario' variamente earatterizzati 192 • Se l'interesse per il raeeonto del Genesi relativo alla ereazione di per se stesso uno degli asp'etti earatteristiei di tale ambiente, dove offre materia a speeulazioni teologiehe, eristologiehe e saeramentali, akune elaborazioni dell'Ev.Ph. si prestano a piu preeisi eonfronti eon tematiehe giudeo-eristiane. 11 DANIELOU indiea a tal proposito la tipologia adamiea e in particolare il motivo di Adamo nato dalla terra vergine, ehe trova un preeiso parallelo in Ireneo 193, l'allusione all'adulterio di Eva eol serpente, la speeulazione sugli alberi paradisiaei e speeialmente l'aeeostamento tra l'albero della vita e l'ulivo, presente in vari contes ti ehe parlano dell'olio proveniente dall'albero della vita 194, ovvero l'identifieazione fra l'albero della eonoseenza e la Legge, nota ad Ippolito 195 • Aggiungeremo ehe ad ambiente giudeo-eristiano pereorso da forti tendenze eneratite, quale quello del Vangelo degli Egiziani nota a Clemente Alessandrino 196 ovvero del Vangelo di Tommaso eopto 197 , rimanda
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Per i problemi relativi alla definizione del giudeo-eristianesimo si vedano i lavori del Colloquio di Strasburgo sul tema 'Aspeets du Judeo-ehristianisme' (Paris 1965). Una reeente messa a punto dello status quaestionis nella prefazione della traduzione italiana della 'Theologie du Judeo-ehristianisme' del DANIELOU. Qui usiamo tale denominazione nel senso assai ampio sopra ehiarito. Contro la tendenza ad <etiehettare' co me giudeo-eristiane le tradizioni in questione si espresso il GAFFRON il quale, riconosciuta la presenza di elementi dottrinali di origine giudaiea nell'Ev. Ph., nega tuttavia ehe essi "judenchristlich vermittelt sein müssen" (op. cit., 64). A nostro avviso non si tratta di ammettere 0 negare una <mediazione' giudeoeristiana (la quale potrebbe verifiearsi solo quando si attribuisse al 'giudeo-eristianesimo' il earattere di un sistema 0 di un gruppo religioso stricto sensu) ma piuttosto di rieonoseere ehe in vari ambienti eristiani dei primi seeoli pereepibile una utilizzazione assai ampia di speeifiehe tematiehe di aseendenza giudaiea, elaborate in vario modo nei diversi eontesti ma tutte espressive di una particolare struttura dottrinale e di un linguaggio teologieo eomune. Adv. haer. III,21,1O. Per ulteriori paralleli cfr. il nostro articolo in: VigChr 31 (1977), 278, n. 124. Ad es si si puo aggiungere un passo del Commento al Diatesseron di Efrem, ugualmente artieolato sulla tipologia Adamo-Cristo (II,2 tr. di L. LELOIR [SC 121], 66): "La eoneezione della Vergine ci insegna ehe eolui ehe senza legame earnale ha messo al mondo Adamo faeendolo uscire dalla terra vergine, ha anehe formato senza legame earnale il seeondo Adamo nel senD della Vergine". Nella Vita Adae si parla dell'"albero della miserieordia", da eui detiva "l'olio della vita", posto nel Paradiso (XXXVI,2; cfr. Apoealypsis Mosis IX,3, in: R. H. CHARLES, The Apoerypha and Pseudepigrapha of the Old Testament, vol. II, Oxford 1913, 143). Commento a Daniele 1,17 (tr. M. LEFEBRE [SC 14], 86) dove, stabilito il parallelismo Paradiso-Chiesa, Ippolito diehiara: "Nel Paradiso si trovava l'albero della eonoseenza e l'albero della vita; allo stesso modo oggi due alberi sono piantati nella Chiesa: la Legge e il Verbo. Infatti per mezzo della Legge viene la eonoseenza deI peeeato [Rom. 3,20], ma per mezzo del Verbo data la vita e aeeordato il perdono dei peeeati". Il DANIELOU (op. cit., 127) rimanda anehe ad un passo di Teofilo di Antioehia (Ad Autolieo II,25 ed. G. BARDY - J. SANDER [SC 20], 162 sg.) dove pero non appare identifieazione fra l'albero paradisiaeo e la Legge mosaiea. Strom. III,IX,63 ed. O. STÄHLIN - L. FRÜCHTEL, 225; III,XIII,91- 93 ibid., 238 sg. Log. 11 (ed. A. GUILLAUMONT et alii, Leiden 1959, 6-9): "Il giorno in eui eravate uno siete diventati due, ma quando sarete divenuti due, ehe cosa farete?". Cfr. Log. 22,106
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la eoneezione espressa dal nostro testo del deeadimento eome separazione dei sessi e del reeupero dell'unid. e pienezza originarie eome abolizione delle distinzioni e degli opposti (il masehio e la femmina, l'interno e l' esterno). Al di B. della tematiea adamiea e paradisiaea, altri motivi giudeo-eristiani sono individuabili nell'Ev.Ph. Aneora il DANI:ELOU sottolinea l'importanza della speeulazione sul "Norne" eome attributo preeipuo del Figlio 198 , ehe trova ampio spazio nell'Evangelium Veritatis 199 , e la nozione della eroee eome 8l)VaJ..lt~200 e frontiera ehe divide il Pleroma dal mondo inferiore 201 , la quale del resto e una eomune dottrina valentiniana ehe fa di Horos-eroee il limite fra i due livelli 202 • Anehe il tema della diseesa del Salvatore ehe si assimila alle forme degli esseri eon i quali viene a eontatto senza rivelare pero la sua vera natura 203 rientra in questo eomplesso di tradizioni presenti in varii ambienti del eristianesimo primitivo 204 • Altri motivi giudeo-eristiani potrebbero aneora essere segnalati nel nostro testo, quale ad esempio l'importanza del battesimo di Cristo al Giordano e, piu speeifieamente, la nozione del "fuoeo" 0 della luee manifestantesi in quella oeeasione 20S . Sebbene il tema della diseesa dell'eone divino su Gesu in oeeasione del battesimo sia presente nel valentinianismo e in altri eontesti gnostiei, sieche il suo apparire nell'Ev.Ph. non faeeia ehe eonfermare la eonnotazione in larga
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e 114. L'Ev. Th. conosce anche una speculazione sui cinque alberi del Paradiso (Log. 19) e sulla dignid. originaria di Adamo, di cui si afferma che "e esistito da grande potenza e grande ricchezza" (Log. 85). Come e stato notato, l'inizio del Log. 19 ("Gesu ha detto: Beato colui che e esistito prima di venire all'esistenza!") trova un'eco esatta nella Sent. 57 dell'Ev. Ph. che e uno dei pochi logia dell'opera. Cio rivela la presenza di tradizioni co muni nei due testi, per al tri profili molto diversi. P. 102,5 -18 (Sent. 12). Cfr. op. cit., 127 e, per l'ambiente giudeo-cristiano, ibid., 252 - 273. Si vedano i paralleli all'Ev. Ph. citati dal MENARD nel commento ad locum (op. cit., 132sg.). F. XIXf, p. 37,37-XXlf, p. 41,3 edd. M. MALININE-H.-CH. PUECH-G. QUISPEL, Evangelium Veritatis, Codex Jung f. VIIIV - XVlv (p. 16 -32)/f. XIXf - xxnr (p. 37 -43), Zürich 1956,36-45. P. 115,9 - 27 (Sent. 67) dove tale nozione eintimamente connessa ad una speculazione sui no mi divini e sulla restaurazione dell'unid. della sizigia, la quale si realizza in un contesto sacramentale. Nel VUI.HProV si compie la "resurrezione' e il crisma, che da "la pienezza della potenza della croce", conferisce come inalienabile possesso i "nomi" divini al cristiano. P. 132,29 - 34 (Sent. 125). Per le varie elaborazioni sul tema della croce in ambiente giudeo-cristiano cEr. J. DANIELOU, op. cit., 365 - 398. F. SAGNARD, La gnose valentinienne, cit., 245 - 255. Per altre speculazioni gnostiche sulla croce si veda A. ORBE, Los primeros herejes ante la persecuci6n (Estudios Valentinianos V), Roma 1956, 160-213. P. 105,28 -106,5 (Sent. 26): "Gesu li prese tutti di nascosto. Difatti egli non si rivelo com'era veramente, ma si rivelo co si co me quelli erano capaci di vederlo. A loro tutti si rivelo; ai grandi si rivelo grande, ai piccoli, piccolo; agli angeli angelo; agli uomini uomo. Percio il suo logos sfuggi a tutti. Alcuni 10 videro, credendo di vedere se stessi". Cfr. anche P. 104,13 -15 (Sent. 20): "Il Cristo ha tutto in se: l'uomo, l'angelo, il mistero, il Padre". Sul tema della "discesa nascosta' cEr. J. DANIELOU, op. cit., 289 - 299. Ibid., 317-324.
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misura valentiniana di questo, la menzione del "grande fuoeo" ehe ,,10 risehiaro in quel giorno", ossia nella sua manifestazione presso le rive del Giordan0 206 , si pone in stretto parallelismo eon quei eontesti in eui si parla del "fuoeo" 0 della "luee" ehe risplendette sulle aeque del battesimo di Crist0 207 . Un elemento dottrinale di aseendenza giudeo-eristiana stato individuato poi dal QUISPEL nel eontesto dell'ampia elaborazione svolta nel nostro testo a proposito del rapporto dell,eanima-immagine' rispettivamente eon i demoni impuri ehe l'assalgono per eontaminarla e la sua divina eontroparte, l'angelo. Se ella si unisee a questo nel vU/l
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VI. Autore e ambiente dell~Ev.Ph. Considerazioni conclusive
Sebbene l'indagine ulteriore sia ehiamata aprecisare il senso di alcuni enunciati e ad approfondire il valore dei paralleli dottrinali gia individuati dai 206
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P. 118,34-119,15 (Sent. 81-82): "Gesu ha manifestato [sulle rive del Giordano] il pleroma del regno dei cieli. Quindi fu rigenerato, poi fu preso eome figlio, poi fu unto, poi fu redento, in seguito redense. Senza dubbio si pUD parlare di un mistero: il Padre del Tutto si e unito eon la Vergine, ehe era seesa giu, ed un fuoeo 10 risehiaro in quel giorno". Si noti ehe il testo all'inizio e laeunoso sieche, come fa notare il WILSON (op. eit., 144sg.), il riferimento al battesimo di Cristo non e esplieito. Tuttavia l'intero eontesto rende ass ai probabile tale riferimento, una volta ehe si parla di "manifestazione del regno dei cieli" edella "rigenerazione" ed "unzione" di Gesu, premessa della sua opera redentrice. Infatti l'unzione e solitamente eonnessa al bagno battesimale, mentre il eonfronto eon Exe. Th. 22,6, in eui si parla della "redenzione del Norne diseesa su Gesu sotto forma di eolomba e ehe 10 ha redento", eonferma il rapporto della A(npooene; eon il battesimo del Giordano (la eolomba eilNorne). Fra i passi eitati dal DANIELOU menzioniamo, eome piu diretti paralleli all'Ev. Ph:, Giustino, Dial. 88,3 (ed. I. C. TH. OTTO, 1,2,320: Kat tOtE EA80vtae; tau 'ITjO"ou E1tt tOV 'lopöuvTjV 1tOtaIlOV, Ev8a Ö 'IrouvvTje; EßU1t'ttSE, KatEA8ovtae; tau 'ITjO"ou E1tt tO üörop Kat 1tUP avi)cp8Tj EV tq) 'lopöuvU) e Vangelo degli Ebioniti fr. 4 apud Epifanio, Panarion 1,2 haer. XXX,13: dopo la manifestazione della voee divina "immantinenti una grande luee feee risplendere illuogo" (MIGNE, P. G. XLI, eol. 429 A: Kat EMue; 1tEptEAall1tE tOV t01tOV cp&e; IlEya). P. 113,1-114,4 (Sent. 61). Op. cit., 203. G. QUISPEL, Genius and Spirit, in: M. KRAUSE (ed.), Essays on the Nag Hammadi Texts, cit., 166.
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eommentatori, arrieehendoli ulteriormente soprattutto in relazione agli altri testi di Nag Hammadi, alcuni risultati possono dirsi ormai aequisiti in maniera pressoehe definitiva mentre su altri problemi il eonfronto delle opinioni rimane aneora aperto e feeondo di nuovi sviluppi. Alla lettura eritiea il teste ha rivelato una sua interna eoerenza ed organieita, una volta ehe, senza piegarsi alle esigenze di un diseorso sistematieo 0 di una narrazione eontinua, risulta artieolato in varie ·sezionC ehe sviluppano da angolazioni diverse tematiehe partieolari. Si parlera eos! di eentri di interesse attorno ai quali sono raggruppati enuneiati di diversa lunghezza, tra i quali la eontinuita e assieurata spesso, oltre ehe dallo sviluppo interno del pensiero, dal ripetersi di parole 0 espressioni ehe si riehiamano l'un l'altra. In queste quadro sussistono tuttavia pause e fratture ass ai evidenti, segno della searsa preoeeupazione sistematiea del redattore delI' opera, il quale nelI'elaborare il propria materiale aeeoglie tradizioni ed elementi diversi ehe, se talora poeo si legano in eoerenza formale, tuttavia sostanzialmente rientrano in quei ·eentri di interesse~ ehe dominano tutto 10 seritto. Si puo dunque eonsentire eon quegli interpreti ehe ritengono attribuibile ad un unico autore l'Ev.Ph., almeno nella redazione in nostro possesso, nella quale l'utilizzazione di un materiale eomplesso e verisimilmente mutuato a fonti diverse sembra pero obbedire, se non ad un disegno sistematieo, eerto al proposito di eomunieare un messaggio religioso relativo ad alcuni temi assai speeifiei. Questo autore e apparso per molti profili vieino alle posizioni del valentinianismo orientale, a loro volta situabili in eontinuita rispetto alla formulazione originaria della dottrina del Maestro. Piu preeisamente, I'ambiente siriaeo e speeifieamente quello antioeheno e stato indieato da piu parti co me il eontesto eulturale in eui eon maggiore legittimita puo essere situata la redazione attuale dell'Ev.Ph. Il QUISPEL ha anzi ritenuto di poter rieonoseere in quell'Axionieo di Antioehia in eui Tertulliano indiea il solo diseepolo di Valentino ehe fino al suo tempo eustodiva integro l'insegnamento del maestr0 211 , I'autore dell'Ev.Ph. Sebbene sia forse piu prudente astenersi da una identifieazione troppo preeisa, per la quale manea ogni possibilita di verifiea nella nostra doeumentazione, non pare contestabile allo stato attuale della rieerea ehe l' ambiente di eultura bilingue greeo-semitiea della eitta di Antioehia, rieeo di presenze gnostiehe e giudeo-eristiane fin dalla fine del I see.d.Cr. 212 , presenti le maggiori probabilita di essere stato illuogo di eomposizione dell'Ev.Ph. Tra le varie datazioni proposte, oseillanti fra la meta del II sec. e il III, quella ehe situa il nostro teste intorno al 200 appare la piu aeeettabile, poiehe da ragione della presenza in esso di alcune tradizioni dottrinali e liturgiehe di tipo areaieo, la eui persistenza apparirebbe piu diffieilmente spiegabile in un'opera piu tardiva. 211
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Adv. Valent., 4: solus ad hodiernum Antiochiae Axionicus memoriam Valentini integra custodia regularum eius consolatur. Art. cit., 166sg. Si veda in particolare l'articolo di R. M. GRANT eitato sopra nella nota 66. Tra i earatteri specifiei dello gnostieismo antioeheno noteremo l'insistenza sull'aggressivita degli angeli inferiori (cfr. Menandro, in: Ireneo, adv. haer. 1,23,5; Saturnino, ibid., 1,24,1) ehe ci e apparso un elemento tipieo degli enunciati dell'Ev. Ph. relativi alle potenze areontiehe dominatriei del mondo e avversarie dello spirituale.
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Addendum Redatta nel 1978'e rimasta sostanzialmente invariata rispetto alla stesura originaria, salvo qualche piccolo aggiornamento introdotto nelle note, la rassegna degli studi svolta nelle pagine precedenti al momento della pubblicazione rischia di fallire il propria scopo se trascura di registrare una serie di ricerche elaborate sul tema in anni piu recenti 213 • Si potd. cos! constatare, insieme con l'approfondimento dell'indagine critica su alcuni aspetti specifici dell'opera (cristologia, teologia sacramentale, escatologia etc.), anche il contributo che una migliore conoscenza dell'orizzonte ideologico riflesso nell'EvPh puo apportare al problema piu ampio della definizione storico-religiosa della facies dello gnosticismo in genere e del valentinianismo in particolare. Di fatto, per un verso rimangono indispensabili le analisi dei singoli enunciati al fine di definire 10 specifico di certe affermazioni, sia considerate in se stesse sia in rapporto al complessivo quadro concettuale delineato nell'opera 0 almeno all'interno di quelle ·sezioni' tematiche che in essa possibile individuare. Tuttavia in pari tempo si impone, per la corretta valutazione dei risultati di analisi siffatte, il costante riferimento comparativo alle fonti patristiche da una parte e agli altri trattati della ·raccolta~ di Nag Hammadi dall'altra. E cio non certamente per mortificare la peculiarita del testo e l' eventuale originalita delle sue posizioni ma, al contrario, al fine di far emergere nettamente dal confronto, insieme con le analogie rispetto ad altri contesti gnostici ovvero piu specificamente valentiniani, anche la fisionomia particolare di esso. L'attenzione a non isolare 1'0pera dal quadro complessivo della documentazione utile alla sua comprensione storica vale a sottrarre gli enunciati tanto spesso oscuri ed allusivi di un testo quale l'EvPh a interpretazioni troppo personali e in definitiva arbitrarie. La storia degli studi sullo gnosticismo, come noto, negli ultimi anni stata segnata da alcuni Incontri internazionali che, attraverso il confronto diretto delle tesi interpretative e il dibattito delle opinioni, hanno permesso nuove acquisizioni 0 comunque hanno posto in luce con maggiore evidenza i principali aspetti della problematica gnostica su cui convergono gli attuali interessi scientifici. Mentre infatti persiste sullo sfondo il grande e fondamentale problema delle ·origini' dello gnosticismo, guardando al quale il ·Colloquio di Messina~ nel 1966 inauguro una nuova fase degli studi col porre in prima piano la questione dei testi di Nag Hammadi, l'attenzione si rivolge con puntuale impegno critico all'ambiente contemporaneo al fenomeno, soprattutto al cristianesimo nel quale, a diverso titolo, si radicano le sue diverse espressionj214.
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11 Supplementum XII della CBibliographia Gnostica' di D. M. SCHOLER (NT 25 [1983], 356 - 381) stato considerato come termine di riferimento ultimo per questo aggiornamenta bibliografico, pur essendo stati utilizzati altri lavori ivi non registrati. Per un quadro dello status quaestionis basti rimandare a R. VAN DEN BROEK, The Present State of Gnostic Studies, in: VigChr 37 (1983), 41-71.
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In oeeasione di quegli Ineontri internazionali anehe il nostro testo stato oggetto di indagine, sia in maniera speeifiea e diretta, sia in relazione a eerte tematiehe ehe, in es so presenti, piu ampiamente riguardano il valentinianismo ovvero anehe altre forme gnostiehe di pensiero e di prassi etiea e rituale. Tuttavia si noted. ehe, svoltisi rispettivamente nel marzo e nell'agosto del 1978 la ·Conferenza internazionale sullo gnostieismo di Yale~ e il ·Colloquio internazionale sui testi di Nag Hammadi di Quebee~ ed essendo stati pubblieati gli Atti relativi nel 1980 - 81 215 e nel 1981 216, i partecipanti all'uno e all'altro Ineontro hanno operato distintamente, senza poter eonfrontare i risultati raggiunti. Anehe i eontributi presentati al ·Colloquio di Louvain-Ia-Neuve~ nel marzo 1980 sul tema ·Gnostieismo e mondo ellenistieo~217, da parte loro, non hanno potuto tener eonto del lavoro svolto nei preeedenti ineontri scientifiei. Ai fini di un reale progresso nella eomprensione eritiea dell'EvPh si riehiede allora una valutazione globale dei nuovi studi sul tema per verifieare se l'eventuale aeeordo su akune eonclusioni permetta di ritenerle definitive o almeno suffieientemente aeeettabili, mentre le interpretazioni diverse 0 addirittura eontrastanti dei medesimi dati eonfermano le diffieolta intrinseehe di un'opera eost searsamente sistematiea e molto eomposita quale equella in esame. Una delle tematiehe gnostiehe su eui risulta maggiormente impegnata l'indagine eritiea equella eristologiea, sia per i suoi ovvii rapporti eon l'antropologia, sia per l'interesse prima rio ehe essa presenta nel quadro generale del problema della eolloeazione storiea dello gnostieismo in relazione al eristianesimo. 11 posto privilegiato ehe in tale indagine oeeupa il valentinianismo non ha bisogno di essere sottolineato. Basti rilevare l'interesse eon eui ci si rivolge ai testi di N ag Hammadi piu 0 meno direttamente eollegabili alla linea valentiniana per ehiarire il signifieato delle rispettive formule eristologiehe ai fini della definizione della eristologia di tale ambiente ehe, gia emersa nella sua eomplessa fisionomia dalla doeumentazione eresiologiea, dalle fonti dirette risulta sempre piu rieea di valenze e non rieonducibile ad un modello unitario. Tra i numerosi studi dedieati al valentinianismo in oeeasione dei eongressi eitati, due lavori affrontano ex professo la tematiea eristologiea sotto il profilo
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B. LAYTON (ed.), The Rediscovery of Gnosticism. Proceedings of the International conference on Gnosticism at Yale New Haven, Connecticut, March 28 -31, 1978, vol. I, The School of Valentinus, Leiden .1980; vol. 11, Sethian Gnosticism, Leiden 1981 (Studies in the History of Religions, Suppl. Numen 41). Si veda la rassegna critica dei lavori in M. TARDIEU, Le congres de Yale sur le Gnosticisme (28 -31 mars 1978), in: REAug 24 (1978),188-209. B. BARe (ed.), Colloque international sur les textes de Nag Hammadi (Quebec, 22-25 aout 1978) (Bibliotheque copte de Nag Hammadi. Section Etudes 1), Quebec - Louvain 1981. J. RIES (ed.), Gnosticisme et monde hellenistique. Actes du Colloque de Louvain-Ia-Neuve (11-14 mars 1980) (Publications de l'Institut Orientaliste de Louvain 27), Louvain-IaNeuve 1982.
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peculiare della natura del corpo di Gesu, chiamando in causa In manlera diretta 0 indiretta l'EvPh. M. TARDIEU, di fatto, ha analizzato la tipica formula valentiniana secondo cui il Salvatore e passato attraverso Maria "come attraverso un tubo"218 mentre J.-D. KAESTLI ha esaminato le divergent i posizioni della scuola 'italica' e di quella 'orientale' a proposito della natura del corpo di Gesu 219 . Il prima di questi lavori non appella all'EvPh ma le sue conclusioni risultano egualmente rilevanti ai fini della problematica cristologica del nostro testo. Lo studioso, dopo un' ampia rassegna delle fonti eresiologiche che riferiscono la formula in questione e dopo una documentata analisi della storia di essa, la quale permette di individuarne le origini nella tradizione filosofica greca di ascendenza platonica, conclude presentando uno schema a cinque soluzioni alternative intorno alle possibili modalita del concepimento edella generazione di Gesu. Le ultime due soluzioni sarebbero, a parere di M. TARDIEU, le tesi rispettivamente formulate da Valentino e dalla scuola orientale e da Tolomeo ed Eracleone (scuola italica') intorno all'origine del Salvatore. Nel prima caso
«il y a eu intervention divine au cours du processus embryogenique mais sans suppression de ce dernier: Marie a con~u~ porte et enfante un corps anime semblable Cl tous les corps, mais parallelement Cl la formation de ce corps 'psychique~ un corps ek pneumatos a fait irruption et traverse Marie. C'est le corps 'pneumatique~ et veritable de ]esus, qui preexiste Cl son entree dans un corps de chair et de sang» (4a tesi). N el secondo caso
«]esus fut con~u et naquit comme tout le monde mais au moment du bapteme son corps anime cede la place Cl un corps celeste. ]usqu'au bapteme donc, le corps de Jesus est semblable au corps de tous les hommes, il est donc soumis au processus embryogenique ordinaire par incorporation d'une ame: il nait «psychique». Apres le bapteme ce corps psychique demeure mais n'est que l'ombre visible et illusoire d'un corps veritable et invisible ek pneumatos » (5a tesi) 220. In conclusione, dunque, nella prospettiva interpretativa di M. TARDIEU, i Valentiniani avrebbero ammesso la reale consistenza materiale del corpo di Gesu, concepito e procreato da Maria alla comune maniera umana (e quindi con il concorso di un partner umano); a tale corpo, che 10 studioso definisce 'psichico' nel senso di 'corpo animato', dotato di una psyche, si sarebbe aggiunto 0 sovrapposto, rimanendone peraltro sostanzialmente distinto, un 'secondo' corpo pneumatico preesistente, sia esso penetrato 'attraverso Maria'
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M. TARDlEU, 'Comme a travers un tuyau'. Quelques remarques sur le mythe valentinien de la chair ceIeste du Christ, in: B. BARe (ed.), op. cit., 151-177. J.-D. KAESTLI, Valentinisme italien et valentinisme oriental: leurs divergences cl propos de la nature du corps de Jesus, in: B. LAYTON (ed.), op. cit., val. 1,391-403. Art. cit., 174sg.
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(scuola orientale) ovvero disceso su Gesu al momento del battesimo (scuola italica). Tuttavia la nozione di una componente ilica nella persona del Salvatore in ambiente valentiniano, mentre sembra contraddittoria rispetto alla peculiare dottrina del Maestro e dei rappresentanti del ramo orientale che, affermando la natura pneumatica del corpo di Cristo, ne escludevano anche la consistenza psichica (ossia l'idea che esso fosse
['idee de la conception virginale et parle de joseph comme du pere terrestre de jesus (EvPh 17 et 91)>>224. A conclusione dellavoro 10 studioso, dinnanzi al problema dell'elemento che nel Salvatore pUD aver patito morendo sulla croce, essendo escluso che si tratti del Cristo pneumatico "impassibile"225 e del sarkion, ossia il seme pneumatico emesso da Sophia (= insieme degli eletti), il quale viene "rimesso" al Padre nel momento della passione (cfr. ExTh 1,1- 2), propone l'ipotesi secondo cui «le veritable corps de jesus, de nature pneumatique, a coexiste avec une realite charnelle, purement exterieure, jusqu'a ['heure de la cruci(ixion». Tale ipotesi potrebbe rendere conto dell'intervento del Demiurgo nel <modellamento' del corpo di Gesu quale e affermato in Elenchos 6,35,3 -4.7; 221 222 223
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Ireneo, Adv. haer. 1,6,1 trad. M. SIMONETTI, Testi gnostici cristiani, cit., 199. Art. cit., 395. Sent. 82 P. 71, PI. 119,3 -15; cfr. art. eit., 399. Art. eit., 399. Ibid., 400sg.
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essa soprattutto «rend aussi moins etonnantes les affirmations 'ebionites' de l'EvPh: l'homme charnel ne de jospeh est cloue Cl l'arbre de la croix, plante par le meme joseph (EvPh 91), mais n'a rien Cl voir avec son veritable corps, ne au jourdain (EvPh 82)>>226. E' facile constatare come l'ipotesi dello studioso coincida in larga misura con le conclusioni enunciate da M. TARDIEU, con la differenza che, mentre quest'ultimo attribuisce la nozione di un comune corpo materiale di Gesu ad entrambe le cristologie valentiniane, J.-D. KAESTLI, procedendo per via analitica in diretto confronto con le fonti, mostra di ritenere la nozione di un corpo di sostanza psichica, visibile e ·passibile' quale, sulla base delle testimonianze di Ireneo e di Ippolito, si attribuisce ai valentiniani del ramo italico, base sufficiente per una ·teologia della croce' in quell'ambiente. Solo i valentiniani del ra mo orientale, sostenitori della dottrina del corpo esclusivamente pneumatico del Salvatore, avrebbero con cio lasciato spazio ad aporie tali da indurre a supporre l' esistenza di una parallela, ma del tutto distinta, consistenza ilica del corpo di Gesu. La questione evocata edi dimensioni troppo ampie e complesse per poter essere affrontata in questa sede. Per la parte di essa che coinvolge direttamente l'EvPh, tuttavia, ci sembra opportuno avanzare qualche osservazione. In prima luogo si notenl che gli enunciati sul tema presenti nel nostro testo (Sent. 17,82 e 91) valgono a confermare la complessid. di tradizioni in esso convergenti e la contestuale difficolta, se non impossibilita, di catalogare in senso rigidamente definito il testo medesimo nell'uno 0 nell'altro ·settore' altrimenti nota del vasto panorama valentiniano. Se infatti si puo consentire in larga misura sulla sostanziale contiguita del patrimonio dottrinale dell'EvPh rispetto alle posizioni del ramo orientale del valentinianism0 227 , proprio la Sent.82. che proclama la nascita del soma del Salvatore, prodotto nel pastos pleromatico dall'incontro del Padre del Tutto con la Parthenos "discesa in basso", nel momento della manifestazione di Gesu al Giordano, riflette piuttosto la tipica cristologia della scuola italica. Cio rende avvertito l'interprete dell'imprescindibile necessita di procedere con la massima cautela nell'esegesi deI testo, cercando innanzitutto di percepire il significato di ciascun enunciato dottrinale dall'interno e in relazione al suo contesto immediato, prima di rimandare ad altri luoghi del testo medesimo ovvero a documenti esterni che pure possono rivelarsi, se individuati opportunamente, utili parametri di confronto. 226
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Ibid., 402. Si pUD ricordare in proposito che W.-D. HAUSCHILD, dopo un esame dettagliato della pneumatologia dell'EvPh in comparazione con le parallele concezioni valentiniane (Gottes Geist und der Mensch. Studien zur frühchristlichen Pneumatologie [Beiträge zur evangelischen Theol. 63], München 1972, 151-190) concludeva constatando una specifica analogia di essa con la posizione di Teodoto: "Aus den Parallelen der pneumatologischen Aussagen im Philippusevangelium zu der Konzeption Theodots kann man schließen, daß beide auf einer vorvalentinianischen Pneumatologie basieren, deren Elemente zum Teil typisch christlich sind, im übrigen sich aber mit bestimmten jüdischen Vorstellungen berühren" (ibid., 190). ANRW II 25.5
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Tale eil easo, a nostro avviso, delle Sent. 17 e 91la eui "lettura' eongiunta non giova alla eomprensione dei signifieati rispettivi ehe anzi, ad un esame piu aeeurato, risultano del tutto antitetiei. Di fatto, eome in altra sede abbiamo ereduto di poter dimostrare 228 , la Sent. 17, piuttosto ehe rifiutare la nozione del eoneepimento verginale di Gesu, appare artieolata sul tema di Maria quale parthenos ineontaminata. La menzione delI' "altro padre" del Salvatore, distinto dal Padre pleromatieo, si iserive a nostro avviso nel quadro della dottrina valentiniana del Cristo psiehieo, "figlio' del Demiurgo, assunto dal Cristo pneumatieo al fine di offrire salvezza anehe alla sostanza psiehiea prodotta dalla "eonversione' di Sophia. Da parte sua, inveee, la Sent. 91, nel quadro di un parallelismo per eontrasto fra l'albero della eroee, strumento di morte, piantato nel "giardino" (paradeisos) dal earpentiere Giuseppe, e l'albero di vita del Paradiso (Sent. 92), afferma la paternira fisiea di Giuseppe medesimo nei eonfronti di Gesu, definito suo "seme". Soltanto a proposito di questo enunciato si pUD allora registrare una forma di eristologia "ebionita' in un testo ehe per il resto edi indubbia eonsistenza valentiniana. Gia nel nostro lavoro sul ruolo di Sophia nell'EvPh abbiamo segnalato eome l'unieo testimone di una eredenza siffatta in ambiente valentiniano sia un frammento origeniano, ehe appunto aeeomuna Ebionitae et Valentiniani nel dire il Salvatore ex ] oseph et Maria natum 229 • A. ORBE, ehe egualmente registra la notizia di Origene, ne trae argomento per ipotizzare la presenza di una dottrina valentiniana ehe faeeva di Gesu un uomo a tutti gli effetti, dotato di un eorpo materiale fino al battesimo del Giordano. Solo eon la diseesa del Cristo superiore - Spirito in quella deeisiva cireostanza, il seme terreno, derivato per il tramite di Giuseppe dal peeeato di Adamo, viene seonfitto. Lo studioso ne eonclude ehe il parallelismo per eontrasto Adamo-Cristo avrebbe indotto l'autore dell'EvPh ad affermare ehe il Salvatore assunse un vero eorpo umano, dotato di eoneupiseenza,' oseuro e pesante, per trasformarlo e, eaneellando il peeeato, rieondurlo alla eondizione originaria, luminosa e spirituale, dei eorpi dei progenitori prima del peeeat0 230 • E' diffieile stabilire fino a ehe punto l'enuneiato, del resto ass ai netto, dell'EvPh sulla paternira di Giuseppe nei eonfronti di Gesu possa giustifieare le eomplesse argomentazioni dell'insigne studioso spagnolo, volte a definire la eristologia del nostro test0 231 • Continuiamo infatti a ehiederci se e in quale 228
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Si tratta dellavoro gia citato su personaggio di Sophia nel Vangelo secondo Filippo' ora ristampato in: G. SFAMENI GASPARRO, Gnostica et Hermetica. Saggi sullo gnosticismo e sull'ermetismo, Roma 1982, 73 -179, in particolare 90sgg. Commento all'Epistola a Tito, in: P. G. XIV, col. 1304 A. A. ORBE, Cristologia gn6stica. Introducci6n a la soteriologia de los siglos II y III, vol. I, Madrid 1976, 369 - 377. Segnaliamo inoltre la ricerca di S. ARAI, Philiponi yoru Fukuinshoni okeru Kiristo (Gesu Cristo nel Vangelo di Filippo') in: Fukuinshono Kenkyu Takayanagi Isaburo Kentei Ronbunshu CStudi sui Vangeli: Saggi in onore del Prof. Isaburu Takayanagi'), Tokyo 1967, 159 -187 poi ristampata in una raccolta di saggi dello stesso studioso (S. A., Early Christianity and Gnosticism, Tokyo 1971).
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misura sia leeito eereare di armonizzare in un quadro unitario tutti gli elementi ehe eompongono il eomplesso tessuto dell'EvPh, soprattutto nel easo della Sent. 91 ehe appare piuttosto isolata nel eontesto generale. Ad ogni modo si eonstata eome quella <sentenza', eui la notizia origeniana offre i1 piu adeguato parallelo, legittimamente proponga il problema di una formula eristologiea ehe, persistendo in una linea valentiniana, ammetta la nascita di Gesu seeondo le eomuni modalita umane, eon la eonseguente presenza di lina dimensione iliea nella persona del Salvatore, aeeanto a quella pneumatiea e psiehiea, ma in ogni easo estranea alla vera natura di lui e refrattaria alla sua azione redentriee. La tematiea eristologiea oeeupa ampio spazio anehe nell'indagine ehe B. BARC ha dedieato ai <nomi della Triade nel Vangelo seeondo Filippo' in oeeasione del
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B. BARe, Les noms de la Triade dans l'Evangile selon Philippe, in: J. RIES (ed.), op. eit., 361- 376. La eomunieazione presentata al Colloquio e brevemente riassunta nei 'Lavori preparatori' al medesimo affrontava la piu vasta tematiea de «la symbolique du salut dan~ I'Evangile se/on Philippe» (cfr. sopra p. 4125 n. 85). Una rieerea parzialmente eomplementare a quella di B. BARe e quella di C. TRAUTMANN ehe esamina gli enunciati dell'EvPh in relazione aHa tipologia deHa 'parentela' a livello divino (rapporto Padre-Figlio, Salvatore-Spirito Santo, matrimonio 'eeleste'), intesa eome paradigma ideale delle relazioni ehe, a livello umano, fondano e garantiseono la salvezza (unione del simile, leg ge della generazione spirituale): La parente dans l'Evangile selon Philippe, in: B. BARe (ed.), op. cit., 267 - 278. Sul tema cfr. anehe G. G. STROUMSA, Polymorphie divine et transformations d'un mythologeme: 1'»ApoerypllOn de Jean« et ses sourees, in: VigChr 35 (1981), 412-434 (in partieolare p. 416 per l'EvPh). Cfr. Sent. 19 P. 56 PI. 104,3 -13; Sent. 47 P. 62,6 -17, PI. 110,6 -17. Sent. 99 (P. 75 PI. 123,2-10); art. cit., 374sg. Ci riferiamo al lavoro gÜl eitato su 'n personaggio di Sophia', nel quale si troved. riferimento aH'ampia bibliografia sul tema ehe B. BARe non ha ritenuto opportuno eonsiderare. Lo studioso, di fatto, si limita a rieordare •eerti eommentatori' ehe hanno' attribuito 'un ruolo diretto' a Sophia nella ereazione.
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e piu ampiamente in tutte le espressioni del valentinianismo, oltre ehe in altri sistemi gnostiei affini 238 non si intende fuori dal tema della <eaduta' dell'eone femminile ehe da inizio al movimento di <devoluzione' della sostanza divina 239 . La
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La quasi generale presenza de! mito della caduta di Sophia nei sistemi gnostici illustrati nei trattati di Nag Hammadi sottolineata da J.-E. MENARD, La gnose et les textes de Nag Hammadi, in: B. BARe (ed.), op. cit., 3-17, in particolare 4-11. L' "invio" dello spirito di cui si parIa nella Sent. 80 (P. 70 PI. 118,22 - 25), alla quale appella 10 studioso, si riferisce di fatto allo pneuma introdotto dalla stessa Madre in Adamo all'insaputa delle Potenze inferiori, secondo la formula antropologica comune in ambiente valentiniano, al di la delle ·varianti" particolari. J.-E. MENARD, Les repas 'sacres' des Gnostiques, in: RevSR 49 (1981), 43 - 51. Cfr. in particolare Symboles et gnose, in: RevSR 49 (1975), 33 -48 dove a piu riprese l'autore ricorre all'EvPh per l'esemplificazione de! tema. Su questo tema cfr. J. REILING, Marcus Gnosticus and the New Testament: Eucharist and Prophecy, in: T. BAARDA-A. F. J. KLIJN- W. C. VAN UNNIK (edd.), Miscellanea Neotestamentica, vol. I, Leiden 1978, 161-179. Per il rapporto polemico de! valentinianismo con la prassi sacramentale della Grande Chiesa, in re!azione specifica all'Eucaristia e al Battesimo, si veda anche E. H. PAGELS, A Valentinian Interpretation of Baptism and Eucharist and Its Critique of ·Orthodox· Sacramental Theology and Practice, in: HThR 65 (1972), 153 -169.
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Volta a definire la peeuliarita dell'atteggiamento gnostieo nei eonfronti della pratiea saeramentale 243 la rieerea di J.- M. SEVRIN ehe distingue varie possibilita (rifiuto polemieo dei saeramenti, spiritualizzazione eompleta di essi, sovrapposizione del rito empirieo all'evento spirituale)244. Nell'ampia gamma di soluzioni possibili, quella proposta dall'EvPh presenta una fisionomia originale in quanta elabora una eategoria speeiale, adatta a des1gnare i saeramenti, ossia quella di etipo' e eimmagine'. Di fatto, l'ambiente gnostieo da tui il testo promana, mentre mantiene la dimensione rituale di alcuni saeramenti (battesimo per immersione, unzione eon l' olio, euearistia eon pane e eoppa di vino e aequa, baeio rituale), eerea di superare "la tensione fra il rito e l'evento spirituale, fra cia ehe aeeade ora nel mondo e eia ehe aeeade eseatologieamente nel Pleroma "245. Tale superamento avviene, a parere di SEVRIN, eon l'appello alla nozione di etipo' e
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«la tension qu'elle (ossia la <eategoria' tipo e immagine) marque constitue ... le point extreme ou soit alle un texte gnostique dans l' optimisme propos des realites temporelles. 11 est permis de penser que l'importance relative accordee par Philippe aux sacraments contribue attenuer I' anticosmisme gnostique et a mediatiser la connaissance salutaire »246 L'indagine sul ·sistema saeramentale' dell'EvPh eondotta da D. H. TRIPp 247 si aeeompagna a un giudizio generale sulla natura del testo, definito "un'omelia eon prospettiva missionaria", la eui nozione predominante e individuabile nel valore della ·vita' edella sua trasmissione. In questa luee la sequenza saeramentale si pone a parere dello studioso "eome un modello di progresso spirituale". Egli ritiene ehe la "redenzione" (apolytrosis) e la "eamera nuziale" eostituiseano un'uniea reald spirituale. Quanto alla seeonda, D. H. TRIPP afferma ehe l'autore gnostieo, quando intende riferirsi ad un atto rituale eompiuto in questo mondo usa i termini nymphon ovvero pastos, i quali sarebbero dunque sinonimi. Essi designano di fatto l'euearistia e quindi il "banehetto" 0 "festa" e non il "letto" nuziale. Con eia 10 studioso esclude ehe il saeramento delle nozze impliehi nell'ambiente illustrato dal nostro vangelo una reale unione
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Segnaliamo in proposito anche la Dissertazione, con traduzione inglese del testo, di E. T. REWOLINSKI, The Use of Sacramental Language in the Gospel of Philip (Cairensis gnosticus 11,3), Harvard University 1978. J.-M. SEVRIN, Les rites et la gnose, d'apd:s quelques textes gnostiques coptes, in: J. RIES (ed.), op. cit., 440 -450. , Art. cit., 448. 11 carattere in certa misura
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fisica. Ad esprimere l'intima unione del perfetto con il livello divino il testo usa il termine koiton che non implica alcun rapporto con una pratica rituale bens! evoca l'unione escatologica della syzygia pneumatica. La pratica di un vero e propria rito nuziale alla base del sacramento del nymphon nell'EvPh e invece il presupposto di tutta l'argomentazione svolta da J. J. BUCKLEY per dimostrare l'esistenza di un "mistero cultuale nel Vangelo di Filippo" 248. La studiosa prende le mosse dalla definizione proposta nel eDocumento finale' del Colloquio di Messina della econoscenza' nello gnosticismo: essa implica "l'identita divina del conoscente (10 gnostico), del conosciuto (la sostanza divina del suo 10 trascendente) e del mezzo per cui egli conosce (la gnosi co me facolta divina implicita che deve essere risvegliata e attuata)"249. Ella quindi si chiede se in alcuni casi il mezzo per l'acquisizione della gnosi non possa consistere in una prassi cultuale del tipo misterico, risultando COSt superata quella distinzione, a suo avviso troppo netta e talora inadeguata, fra emisteri cultuali' e emisteri letterari' su cui solitamente si insiste in maniera pregiudiziale. Appellando agli elementi costitutivi di un culto misterico (iniziazione ed esoterismo), quali trova definiti in un lavoro di P. LAMBREcHTs 25o, J. J. BUCKLEY ritiene di poter individuare nell'EvPh un esempio caratteristico di contesto gnostico in cui 10 strumento per I' ottenimento della conoscenza (riconoscimento dell,eio' profondo dello spirituale) ecostituito da una pratica rituale a carattere iniziatico, segreto, realizzandosi cos! pienamente in un quadro unitario i due parametri che definiscono rispettivamente la gnosi dello gnosticismo e i culti misterici. La proposta interpretativa in esame risulta accettabile nel suo presupposto metodologico, la dove sottolinea la necessita di evitare formule interpretative troppo rigide le quali, stabilendo un limite invalicabile fra la tipologia dei misteri e il fenomeno gnostico, sembrano escludere apriori che nell'ambito di quest'ultimo la conoscenza della dimensione divina dell'uomo potesse essere acquisita anche attraverso una mediazione rituale. Si puo aggiungere inoltre che negli stessi misteri cultuali l'esperienza dell'iniziato implica con-
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J. J. BUCKLEY, A Cult Mystery in the Gospel of Philip, in: JBL 99 (1980),569-581. Cfr. U. BIANCHI (ed.), Le origini dello gnosticismo, cit., XXI. P. LAMBREcHTs, Over Griekse en Oosterse mysteriegodsdiensten; de zgn. Adonismysteries, in: Mededeelingen van de Koninklijke Vlaamse Academie voor Wetenschappen, Letteren en Schone Kunsten von Belgie, Klasse der Letteren 16/1, Brüssel 1954, ivi citato 569sg. Per il problema della definizione storica e tipologica dei misteri si veda ora U. BIANCHI (ed.), Mysteria Mithrae. Atti de! Seminario internazionale su 'La specificita storico-religiosa dei misteri di Mithra, con particolare riferimento alle fonti documentarie di Roma e Ostia', Roma-Ostia 28-31 marzo 1978 (EPRO 80), Leiden-Roma 1979; U. BIANCHI - M. J. VERMASEREN (edd.), La soteriologia dei culti orientali nell'Impero romano. Atti de! Colloquio Internazionale su 'La soteriologia dei culti orientali nell'Impero romano', Roma 24-28 settembre 1979 (EPRO 92), Leiden 1982. Ci permettiamo di rimandare anche al nostro lavoro: Dai misteri aHa mistica: semantica di una parola, in: E. ANCILLI - M. PAPAROZZI (cur.), La Mistica. Fenomenologia e riflessione teologica, vol. I, Roma 1984, 73 -113.
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testualmente la partecipazione ad un ·sapere' religiosamente qualifieato, escluso ai profani, a earattere non didattieo-speeulativo bensl raggiunto nell'immediatezza del pathein rituale 251 , il quale eontribuisee a definire il nuovo status dell'individuo aequisito mediante l'iniziazione. Rimane tuttavia, a distinguere dai mister i le varie forme di gnosticismo, ivi eomprese quelle ehe lasciano spazio piu 0 meno ampio ad una pratiea saeramentale, la decisa preminenza in esse attribuita al valore della gnosi, nell'aeeezione sopra definita, la quale soltanto eonferisee signifieato agli atti esteriori del eulto, in quanta ne penetra e disvela il senso spirituale, il legame naseosto eon le realta divine. Tale appunto eileaso dell'EvPh, eon tutta la sua teologia dei nomi, tipi e simboli, in eui la dimensione pneumatiea si manifesta e insieme si naseonde. Inoltre non possiamo eondividere la tesi di fondo di J. J. BUCKLEY, seeondo la quale il saeramento della "eamera nuziale" in eui eulmina tutta l'esperienza religiosa dello spirituale e nel quale in definitiva si risolve l'intera prass i eultuale soggiaeente al nostro testo, eonsistesse nella eelebrazione di un rito nuziale a earattere iniziatieo 252 • Le ragioni dell'impossibilita di aeeettare tali eonclusioni sono state ampiamente esposte nel nostro eontributo al Colloquio di Lovanio 253 , nel quale abbiamo analizzato la serie di elementi eonvergenti a mostrare la presenza di un fondamentale atteggiamento eneratita nell'EvPh, in eonformita a quello ehe del resto sembra essere uno dei eentri di interesse preminente dell'intera raeeolta di N ag Hammadi 254. Insistenza sul tema della parthenia (Sent. 73), opposizione fra l'·unione immaeolata' della eoppia pneumatiea e la ·polluzione' propria all'·immagine', ossia alle nozze fisiehe (Sent. 60), definite "della eontaminazione" (Sent. 122)255, motivo dell'unita eome perfezione in eontrasto eon la separazione e distinzione dei sessi, fondamento ed inizio del proeesso di deeadimento 251 252
Cfr. i lavori citati nella n. precedente. Art. cit., dove, in relazione alla Sent. 61 (P. 65-66, PI. 113,1-114,4), conclude ehe "the 'mirrored bridal-chamber ... is identical with wordly marriage, and, thus, earthly union seems to mark the first, required step before one may enter into the 'spiritual' union". La sottolineatura dellq stesso autore. G. SFAMENI GASPARRO, Aspetti encratiti nel ·Vangelo secondo Filippo', in: J. RIEs, (ed.), op. cit., 394-423. Per una piu ampia illustrazione del tema delI' enkrateia gnostica e delle sue motivazioni, con particolare riguardo ai testi di N ag Hammadi, ci permettiamo di rinviare al nostro lavoro dal titolo: Enkrateia e antropologia. Le motivazioni protologiche della continenza edella verginid. nel cristianesimo dei primi secoli e nello gnosticismo (Studia Ephemeridis Augustinianum 20), Roma 1984, 115 -166 dove sono addotti i principali titoli della ricca bibliografia sul problema. Anche a parere di J.-P. MAHE la simbologia sessuale ampiamente usata nell'EvPh e in altri testi di Nag Hammadi implica talora un rifiuto 0 almeno un atteggiamento di forte riserva nei confronti delle nozze fisiche (Le sens des symboles sexuels dans quelques textes hermetiques et gnostiques in: J.-E. MENARD (ed.), Les textes de Nag Hammadi, cit., 123 -145). In tali contesti, di fatto, le nozze si caricano «d'une signification symbolique (eventuellement spirituelle, eschatologique), qui est la negation partielle de sa valeur et de sa realite presentes» (ibid., 134).
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dell'umanid. (Sent. 71 e 78)256, sono alcuni degli elementi ehe eonferiseono all'orizzonte spirituale riflesso nel nostro testo una peeuliare fisionomia eneratita e vietano di attribuire alle nozze terrene il valore di mediazione 0 addirittura di atto indispensabile al fine del eompimento del proeesso salvifieo. Una prospettiva nuova nell'interpretazione del ritualismo gnostieo e in particolare di quello valentiniano, eon riferimento privilegiato al Vangelo di Filippo ehe ne offre uno degli esempi piu rieehi e eomplessi, aperta dalle rieerehe di H. A. GREEN, ispirate ai prineipii della soeiologia religiosa. L'interpretazione soeiologiea della prassi rituale del nostro testo da parte dello studios0 257 , il quale in varie oeeasioni ha sottolineato l'opportunid. di un approeeio atto a illustrare le implieanze e i presupposti sociologiei del fenomeno gnostieo 258 , tende a mostrare eome tale pratiea rifletta un proeesso graduale di istituzionalizzazione dello gnostieismo. Per esso l'esperienza tipieamente individuale della eeonversione' diventa un fenomeno sociale in quanta viene espressa e sanzionata in una serie di atti esteriori ehe integrano l'individuo in una eomunita religiosa. Lo studioso indiea nell'EvPh "a unique example of the use of instruction and the existence of organizational and hierarchical structure"259. L'esame del testo, eon i suoi molteplici riferimenti ad una prassi rituale, eulmina nella eonclusione ehe "the Gospel ofPhilip provides evidence for a Valentinian institu-
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tionalized sect with so me degree of formalized structure, hierarchy and systematized rituals, that on the surface might appear similar to the developing Catholic Christian orthodoxy, hut in reality, would pose areal threat to if'260.
Il problema del rapporto del nostro testo eon la tradizione sinottiea e quella paolina e affrontato rispettivamente da C. TUCKETT 261 e da K. KOSCHORKE 262 • Il prima dei due studiosi da un'analisi puntuale di alcuni enunciati dell'EvPh trae eonferma alla tesi ehe l'autore gnostieo eonosee e 256
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Sulle va lenze encratite di questi enunciati cfr. anche M. SIMONETTI, Note sull'interpretazione gnostica dell'Antico Testamento, in: VetChr 10 (1973), 103sg. Ritual in Valentinian Gnosticism: A Sociological Interpretation, in: JRH 12 (1982), 109-124. H. A. GREEN, Suggested Sociological Themes in the Study of Gnosticism, in: VigChr 31 (1977), 169 -180; ID., Gnosis and Gnosticism: A Study in Methodology, in: Numen 24 (1977),95 -134. Art. cit. n. 257, 119. Ibid., 121. M. KRAUSE, da parte sua, dopo un ulteriore esame della teologia sacramentale deIl'EvPh conclude che "in der ursprünglichen Gnosis keine Sakramente zur Rettung erforderlich sind, daß die Einführung der Sakramente in die Gnosis eine Anpassung an die Riten der Großkirche war" (Christlich-gnostische Texte als Quellen für die
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Auseinandersetzung von Gnosis und Christentum, in: M. KRAUSE, ed., Gnosis and Gnosticism, Papers Read at the Eighth International Conference on Patristic Studies [Oxford, September 3rd-8th 1979], Leiden 1981,47-65, in particolare 64). C. TUCKETT, Synoptic Tradition in Some Nag Hammadi and Related Texts, in: VigChr. 36 (1982), 173 -190. K. KoseHoRKE, Paulus in den Nag-Hammadi-Texten: Ein Beitrag zur Geschichte der Paulusrezeption im frühen Christentum, in: ZThK 78 (1981), 177 -205. Sul tema cfr. anche E. DASSMANN, Paulus in der Gnosis, in: JbAC 22 (1979), 123 -138.
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utilizza in maniera piu 0 meno diretta ovvero per allusioni il materiale sinottieo, in partieolare il Vangelo seeondo Matteo. K. KOSCHORKE trova nell'EvPh, oltre ehe in altri testi di Nag Hammadi, evidenti traeee dell'insegnamento paolino sottoposto ad una reinterpretazione gnostiea ehe per altro permette aneora di parlare di una eontinuid. tradizionale rispetto all 'Apostolo, anehe se il eontenuto generale ha subito profonde trasformazioni 263 • Al medesimo tema ededieata l'analisi di E. SEGELBERG, il quale eonclude ehe l'autore dell'EvPh, oltre a subire l'influsso dell'A.T., mostra di eonoseere gli seritti neo-testamentari e in partieolare almeno due Vangeli (Mt e Gv) in una forma piu 0 meno prossima a quella attuale. La dottrina saeramentale eonferma l'esistenza di tale rapporto, sebbene i dati neo-testamentari risultino interpretati alla luee dei presupposti gnostiei e di akune tradizioni partieolari, eui rieonosciuta una superiore autorid.263 bis. E WISSE, nel misurare il rapporto eventuale sussistente fra i gruppi e le dottrine eontro eui talora prendono posizione gli autori neo-testamentari e le eoneezioni gnostiehe, adduee l'EvPh eome unieo esempio, nell'ambito dello gnostieismo, di quella nozione di "eseatologia realizzata" (cfr. II Tim 2,18) ehe tanto spesso viene ritenuta uno dei postulati tipiei di ess0 264 • Di fatto, il Testimonium Veritatis e l'Epistola a Regino, ehe affrontano esplieitamente il tema della resurrezione, non parlano di essa eome evento gia eompiuto benst la eolloeano in prospettiva eseatologiea, negandone peraltro la pertinenza al eorpo materiale. 11 Vangelo di Filippo eonosee una resurrezione attuale, eonnessa al erisma e all'euearistiea, la quale per<'> non abolisee la dimensione eseatologiea, essendo solo anticipazione della salvezza ehe si realizzera pienamente eon l'aeeesso al mondo divin0 265 •
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Gia R. M. GRANT, dopo aver notato l'ampia utilizzazione di materiale neo-testamentario, ne eoncludeva ehe "l'insegnamento del Vangelo di Filippo una reinterpretazione eonsapevole dell'insegnamento della Chiesa eristiana primitiva, nella prospettiva dei signifieati phI profondi presenti nei sistemi gnostiei" (Gnostieism and Early Christianity, eit., trad. fr., 129). Una sintesi dello stato attuale degli studi sul problema notoriamente eontroverso del signifieato dei testi di Nag Hammadi per la valutazione storiea della letteratura neo-testamentaria in R. McL. WILSON, Nag Hammadi and the New Testament, in: NTS 28 (1982), 289 - 302. 263 bis E. SEGELBERG, The Gospel of Philip and the New Testament, in: A. H. B. LOGANA. J. M. WEDDERBURN (edd.), The New Testament and Gnosis. Essays in Honour of R. MeL. Wilson, Edinburg 1983, 204 - 212. 264 F. WISSE, The 'Opponents' in the New Testament in Light of the Nag Hammadi Writings, in: B. BARC (ed.), op. eit., 99 -120. 265 Osservazioni pertinenti sull'eseatologia valentiniana, eon attenzione anehe all'EvPh, in D. DEVOTI, Temi eseatolo~iei nello gnosticismo valentiniano, in: Augustinianum 18 (1978),47 -61. In merito alle eonclusioni di E. H. PAGELS sul valore della testimonianza di Ireneo sul tema (Conflieting Versions of Valentinian Esehatology: Irenaeus' Treatise vs. the Exeerpts from Theodotus, in: HThR 67 [1974], 35 - 53), eondividiamo le riserve avanzate da J. F. MCCUE (Conflieting Versions of Valentinianism? Irenaeus and the Exeerpta ex Theodoto, in: B. LAYTON, ed., op. eit., vol. 1,404-416). In ogni easo ci pare ehe il eomplesso della doeumentazione, ivi eompreso l'EvPh, escluda la tesi di una finale 'riunione' degli psiehiei in quanta tali (ossia della sostanza psiehiea ehe definisee la 263
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A eonclusione di questa rassegna rieorderemo la particolare esegesi della Sent. 27 proposta da S. GER0 266 e un lavoro eon eui J.-E. MENARD ritorna sul tema, gia da lui stesso affrontato in varie oeeasioni, dei erapporti del Vangelo di Filippo e di Tommaso eon il mondo siriaeo'267. L'EvPh e stato utilizzato a vario titolo e in misura diversa da autori ehe in anni reeenti sono tornati a proporre sintesi e interpretazioni eomplessive del fenomeno gnostieo, sulla base del nuovo materiale di Nag Hammadi. Citazioni ed eventuali esegesi partieolari dei singoli enuneiati ovvero valutazioni globali del signifieato dell'opera si pongono pertanto nell'ottiea generale dei lavori in questione, esprimendone insieme le speeifiehe impostazioni metodologiehe e le partieolari visioni del fenomeno gnostieo nella sua totalita. Tale eileaso dell'importante sintesi di K. RUDOLPH 268 e dei piu reeenti lavori di G. FILORAM0 269 e di S. PETREMENT 270 . I eVangeli gnostiei' di E. H. PAGELS, nonostante il titolo, eome e nota non implieano un esclusivo ne privilegiato riferimento ai testi gnostiei eos1 denominati bens1 riflettono la personale interpretazione della studiosa in merito ai rapporti tra le varie espressioni del primitivo eristianesimo, di eui 10 gnostieismo rappresenterebbe una delle evoei' piu rilevantj271. Ciaseuna delle opere rieordate ed altre di analoga impostazione e finalita non possono pertanto rientrare nella speeifiea prospettiva di questa rassegna. Si segnala infine una nuova edizione della traduzione inglese del testo, eon introduzione e breve eommento, da parte di E. H. PAGELS nell'opera a eura di D. R. CARTLIDGE - D. L. DUNGAN, Doeuments for the Study of the Gospels, Cleveland - New York - London 1980 (pp. 59 - 82). Una traduzione polaeea e registrata nel Supplementum IX della eBibliographia gnostiea' di D. M. SCHOLER 272.
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natura di quant i non posseggono i1 <seme' pneumatico) con gli spirituali e una loro ascesa al Pleroma. A questo puo accedere soltanto il seme pneumatico che ha raggiunto purificazione e perfezione, unendosi con il suo divino syzygos (l'"angelo"). Tale purificazione avviene durante l'esistenza terrena nell'uomo, a contatto e anche con la collaborazione dell'elemento psichico che pure egli pos siede ma che "depone" e lascia nell'Ogdoade-Mesotes nel momento conclusivo della vicenda salvifica (cfr. ExTh 63,2 - 64). S. GERO, The Lamb and the King: <Saying' 27 of the Gospel of Philip Reconsidered, in: OrChr 63 (1979), 177 -182. Lo studioso rifiuta le precedenti esegesi e propone di leggere alla lin. 15 di P. 58, PI. 106 eprro ("re") invece di epro ("porta"). Si avrebbe allora il seguente enunciato: "Non disprezzare l'agnello, poiche senza di lui non possibile vedere il re. Nessuno puo andare ignudo aHa presenza del re". J.-E. MENARD, Beziehungen des Philippus- und des Thomas-Evangelium zur syrischen Welt, in: K.-W. TRÖGER, Altes Testament, Frühjudentum, Gnosis: Neue Studien zu
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Table of Contents Introduction . . . . . . . . .
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I. Identity and difference
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11. The eater and the eaten .
4175
111. Parents, offspring, and siblings
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IV. Resurrection: time and place
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V. Concluding remarks . . . . .
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Introduction Scholars have long debated whether eThe Gospel of Philip' (Gos. Phil.) 1 is a mere compilation of relatively disconnected logia or whether it does offer a coherent philosophy, a discernibly uiIited system of thought. An early translator of the text, H.-M. SCHENKE, judges Gos. Phil. to be "eine Art Florilegium" consisting of shorter or longer "Sinneinheiten" bearing no relationship to one another; or, if they do, these "units of meaning," in his opinion, are connected through catch-words. 2 SCHENKE'S estimation fits weB with his (to hirn unproblematic) violation of the text, namely, cutting up the text into logia: ,,[dJie Numerierung der einzelnen Sprüche stammt von uns."3 1
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Translated by W. M. ISENBERG, in: The Nag Hammadi Library, ed. J. M. ROBINSON (New York: Harper and Row), 1977 (131-151). My references are to this translation, but the system for referring to the lines in the document comes from W. TILL, for his are more exact than ISENBERG'S; see W. TILL, Das Evangelium nach Philippos (Berlin: de Gruyter) 1963. TILL will be used to supply readings that differ from ISENBERG'S translation. H.-M. SCHENKE, Das Evangelium nach Philippus, in: Koptisch-gnostische Schriften aus den Papyrus-Codices von Nag Hamadi, eds. J. LEIPOLDT and H.-M. SCHENKE (HamburgBergstedt: Reich), 1960 (33 - 65), p.33. (This work also appeared in: Theologische Literaturzeitung 84, 1959, cols. 1- 26.) SCHENKE, p. 38; see also TILL, who uses SCHENKE'S numbering system (p. 1). ANRW II 25.5
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So, it seems natural to SCHENKE - and to those scholars following hirn in his method - to impute a "list of sayings" character to Gos. Phil. Others have been more careful; for instance, R. McL. WILSON remains open to the possibility that "the document is more closely knit and less chaotic in its arrangement than is at first sight evident."4 Y. ]ANSSENS follows WILSON'S inclination, 5 but A. H. C. VAN EIJK assurnes the "composite character" of the gospel, warning against harmonizing the sayings. 6 Contradictions may occur, as in the case of G. S. GASPARRO, who ascribes to the text "un messaggio religioso sufficientemente organico e coerente"; however, elsewhere the "sufficientemente" appears to have been weakened, for here the author speaks of Gos. Phil. as "priva di ogni carattere sistematico. "7 J.-E. MENARO argues for unity and for a - presumably coherent Valentinian theology in the text, 8 despite the occasionally lacunous condition in which the gospel has been preserved. To my knowledge, the most convincing advocate of Gos. Phil.'s coherence is S. GIVERSEN, whose work regrettably is not translated into English. 9 There is, says GIVERSEN, "an organic unity in the train of thought throughout the seetions lacking lacunae." 10 He not only disagrees with SCHENKE'S "sayings" thesis, but criticizes hirn for filling in too many of the gaps in the text. ll GIVERSEN argues that if the lacunae were not there, it would be possible to definitely prove Gos. Phil.'s unity.12 ]udging from large-scale treatments of the text, it is evident that some scholars wish to localize it immediately upon having first read it. GIVERSEN calls this tendency the urge to "point to the spiritual family tree" of the text 13 (and to my mind, in this respect MENARO'S work, although otherwise laudable, is particularly exasperating 14). An attempt to establish Gos. Phil.'s pedigree will help little toward interpreting it, and a genealogy including "Valentinian theology" may merely reinforce certain prejudices. It seems to me better to 4
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R. McL. WILSON, The Gospel of Philip (London: Mowbray), 1962, p. 188. Y. jANSSENS, L'Evangile selon Philippe, in: Le Museon 81, 1- 2, 1968 (79 -133), p. 132 (see also ISENBERG'S introduction to Gos. Phil., p. 131). A. H. C. VAN EIJK, The Gospel of Philip and Clement of Alexandria. Gnostic and Ecclesiastical Theology on the Resurrection and the Eucharist, in: Vigiliae Christianae 25,2, 1971 (94-120), p. 104, with note 31. G. S. GASPARRO, Aspetti encratiti nel ·Vangelo secondo Filippo', in: Gnosticisme et monde hellenistique. Actes du Colloque de Louvain-Ia-Neuve (11-14 mars 1980), ed. j. RIES (Louvain-Ia-Neuve: Publications de l'Institut Orientaliste de Louvain 27), 1982 (394-423), p. 395,415. j.-E. MENARD, L'Evangile selon Philippe (Strasbourg: Universite de Strasbourg), 1967, p.6. S. GIVERSEN, Filipsevangeliet (Copenhagen: Gad), 1966. Ibid., p. 23 - 24. Ibid., pp. 22-23, 27, 29. Ibid., p. 27. Like TILL, GIVERSEN is very cautious regarding filling in lacunae. GIVERSEN, p. 37. I have issued a similar warning against giving puzzling Nag Hammadi texts quickly recognizable homes: see my ·Two Female Gnostic Revealers: in: History of Religions 19, 3, 1980 (259 - 269), pp. 267 - 68.
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stay with the text, deal with it, and assurne - at least for the reason of Gos. Phil.'s very tide - some sort of coherence, for it must have made sense, as a putative
I. Identity and difference A recurring theme in Gos. Phil. is the well-known idea that the like affects the like, that entities sharing similarity or identity naturally belong together. Gos. Phil. 69 - 70 furnishes a list of compatibilities, " ... spirit mingles with spirit, and thought consorts with thought, and [light] shares [with light. If you (sing.)] are born a human being, it is [the human being] who will love you. If you become [a spirit], it is the spirit which will be joined to you. If you become thought, it is thought which will mingle with you. If you become light, it is the light which will share with you. If you become one of those who belong above, it
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MENARD
assurnes one author of Gos. Phil., L'Evangile, p. 34.
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is those who belong above who will rest in you." (p. 147, 69, line 28 -70, line 4).1 6 The enumerated relationships depend on the addressed person's achievements, his capacity to transform from the human to other, transcendent levels. Gos. Phil. as a whole is keenly interested in the theme of transformation, in changes requiring insight as weIl as action. Not surprisingly, a tone of optimism and confidence regarding human capacities permeates the text. In the quoted passage it is not a matter of the human being approximating the level of spirit, thought, etc., but of actively becoming these entities. The text may even be establishing a hierarchical system involving levels of correspondences, levels interconnected as weIl as autonomous. The suggested activity, "if you become," is correlated to a reciprocal action by the spirit ("which will be joined to you"), the thought ("which will mingle with you"), etc. This reciprocity of action is worth noting - it probably alludes to ritual activity attested and emphasized elsewhere in the text. In a lengthy section treating the difference between earthly marriage and the sacrament of the bridal chamber,17 Gos. Phil. concludes regarding the earthly couple who is now transformed into partakers in the bridal chamber ritual, "No one shall be able to see bridegroom with the bride unless [one become] one" (p. 149, 82, lines 24 - 26). Here too, apprehension and experience depend on identification: it is necessary to become the goal, to repeal the division between subject (the seer) and object (the seen). Perhaps these two sections on perceptual identification - understood as a collapse of dualistic models - reflect a warning against superficial curiosity toward a emystery-religion' .18 An interpreter who remains on the worldly, dualistically informed level limits himself to speculating on the envisioned goal - without turning hirns elf into that goal. Such thinking shows immaturity, Gos. Phil. implies, for steps must be taken to overcome the constraints of materiallife in order to become the upper realities themselves. EIsewhere, Gos. Phil. instructs the reader that such a change must occur while one still lives in the material world, that it is necessary to obtain the light while on earth, 16
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It should be noted that ISENBERG'S translation, "thought," for A,6yoc;, is misleading; it should rather be "word." Similarly, "consorts with" and "shares [with]" are both translations of Kotvmvei'v (see TILL, p. 57, 126, 113, lines 29, 30 and 35; ibid. lines 30 and 31; ibid. 127, line 2). For the significance of the bridal chamber, see my study
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"If any one does not receive it while he is in these places, he will not be able to receive it in the other place" (p. 151, 86, lines 6 - 7) .19 In the context - the gospel teaches about the bridal chamber requirement for receiving the light is unmistakable. To return to the theory of identification,
the ritual
"It is not possible for any one to see anything of the things that actually exist unless he becomes like them. This is not the wa y wi th man in the world: he sees the sun without being the sun, and he sees the heaven and earth and all other things, but he is not these things. This is quite in keeping with the truth. But you (sing.) saw something of that place and you became those things. You saw the Spirit, you became spirit. You saw Christ, you became Christ. You saw [the Father, you] shall become Father. So [in this place] you see everything and [do] not [see] yourself, but [in that place] you do see yourself - and what you see you shall [become]." (p. 137,61, lines 20-35).
ISENBERG'S translation "actually exist" is unfortunate, for N€TCMONT, "the stable (ones)" is a technical term 20 meaning, as jANSSENS states, truth itself (or God), visible only to the perfect ones. 21 In the cosmos subject and object are distinguishable, but in the other world this separation is abolished. The past tense in part of the above quotation implies that the hearer (perhaps unlike the recipient in Gos. Phil. 69 -70) has already seen the vision and has entered into the other realm by ritual means. The author seems to implore the hearer to remember this event, to recall his spiritual accomplishment. Taking the future tense regarding the sentence about the Father at face value, I am inclined to see the reference to the Trinity as hierarchical: the addressee has already experienced the vision and identification with the Spirit and with Christ, but has yet to realize the highest goal, identification with the Father. No neophyte in spiritual matters, then, the single person addressed knows - and should not forget - that seeing is
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It is not a question of a post mortem goal: contra H.-G. GAFFRON, Studien zum koptischen Philippusevangelium unter besonderer Berücksichtigung der Sakramente (Theol. Diss., Rheinische Friedrich-Wilhelms Universität), Bonn, 1969, pp. 213, 218, 225. See TILL, p. 25, 109,44, line 21: "Feststehenden" and MENARD, L'Evangile, pp. 130-31, where be refers to other Gnostic uses of the term, and IDEM, Beziehungen des Philippusund des Thomas-Evangeliums zur syrischen Welt, in: Altes Testament, Frühjudentum, Gnosis, ed. H.-W. TRÖGER (Gütersloh: Mohn), 1980 (317 -324), p. 319. ]ANSSENS p. 95. MENARD, Beziehungen, p. 319, draws attention to the Syriac SRR, sr. VAN EIJK, p. 103, attempts to separate the argument in this section of Gos. Phil. from that of 61. He states that 61 speaks of a mysticism of identification (supporting hirnself on MENARD, L'Evangile, p. 10 [VAN EIJK, ibid., note 26]), while 69, "on the other hand," expresses the theme of "the law that like mixes with like." This law, VAN EIJK presumes, implies an identification involving "also the discovery of one's true self '" his authentie Self." On the whole, I see no distinct differences between the ideas expressed in the two Gos. Phil. passages and therefore no justification for VAN EIJK'S "on the other hand."
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becoming. But the adamant, almost incantatory quality of the author's tone reveals that the Christian adept may be assailed by douhts. The theme of becoming Christ occurs in another section, where the power given in the unction, the sign of the cross, is said to confer the status of Christ, "For this person is no longer a Christian but aChrist" (p. 140, 67, lines 26 - 27). Again, the ritual context is the location for achieving Christ-identity. Another section teaches about Jesus, "J esus took them all by stealth, for he did not reveal hirns elf in the manner [in which] he was, but it was in the manner in which [they would] be able to see hirn that he revealed hirnself. He revealed hirnself [to them all. He revealed hirnself] to the small as small. He [revealed hirns elf to the] angels as an angel, and to men as a man. Because of this his word hid itself from everyone. Some indeed saw hirn, thinking that they were seeing themselves, but when he appeared to his disciples in glory on the mount he was not small. He became great, but he made the disciples great that they might be ahle to see hirn in his greatness" (p. 135, 57, line 28 -58, line 10).22 The disciples are able to see Jesus because he has created a situation of compatibility. In my view, the disciples are juxtaposed to those referred to as "[s]ome saw hirn." Here, I follow TILL'S translation, "Einige sahen ihn zwar (J.lEV) in der Meinung~ dass sie sich selbst sähen, "23 for this reading makes clearer that those who had avision of the savior - and thereby think that they saw themselves - are making an unjustified claim. Gos. Phi I. might reckon these as spiritually immature (possibly among the "small") who may have forced the vision of identification for their own benefit. 24 To the disciples, however, Jesus magnified hirnself, correspondingly making the disciples great, in order to make apprehension possible. (This teaching correlates with that given in Gos. Phil. 61, treated above.) None of the audiences in 57 - 58 have seen Jesus in his transcendent aspect, beyond worldly conceptions and descriptions, purely unsymbolized. Jesus' powers of metamorphosis see m related to those of Truth, which appears in various guises in the world. Like Jesus, Truth comes into the world via "types and images" (p. 140, 67, line 11)25, for it enters the world not "naked" (ibid. line 10), but in forms and symbols. 26 Truth is pre-existent; it 22
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This is clearly a A,oyo<; theology ("his word hid itself"); see BARC, Les Noms de la Triade dans L'Evangile selon Philippe, in: Gnosticisme et monde heHenistique (see note 7, above), (361-376), p. 369. TILL, p. 19, 106, 26, lines 3 - 5. This might very weH fit with other polemical issues voiced against the orthodox, see Section IV, below, pp. 4186-4190. See als Gos. Phi!. p. 150, 84, lines 20 - 21, "The mysteries of truth are revealed, though in type and image." On symbols and their identity as sacraments, see J.-E. MENARD, L' 'Evangile selon Philippe' et 1"Exegese de l'Ame', in: Les Textes de Nag Hammadi, ed. J.-E. MENARD (Leiden: Brill), 1975 (56 - 67), pp. 57, 61- 64; K. KOSCHORKE, Die Polemik der Gnostiker
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is "sown everywhere. And many see it as it is sown, but few are they who see it as it is reaped" (p. 133, 55, lines 19 - 22).27 Bringing "names into the world because it is not possible to teach it without names" (ibid. 54, lines 13 -15), Truth adapts itself to its audience, "becoming many things for our sakes" (ibid. line 16). In this respect, Gos. Phil. warns, "Names.given to worldly things are very deceptive, for they divert our thoughts from what is correct to what is incorrect. Thus one who he ars the word
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gegen das kirchliche Christentum. Unter besonderer Berücksichtigung der Nag-Hammadi-Traktate <Apokalypse des Petrus' (NHC VII, 3) und
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of the bridal chamber, the text informs us that the unions in the two differ, "although we refer to them by the same names" (p. 145, 76, line 9). Here the characters of the two institutions, the earthly and the Pleromatic marriage, are kept separate, although their names are identical - another twist on the rule of deception in name-giving! The text continues, "There are other names, however; they are superior to every name that is named and are stronger than the strong" (ibid., lines 9 -12). Thus secret, unuttered names 30 belong in the Pleroma only. N ames conceal as weIl as reveal - this double nature is not deplored in Gos. Phil., but rather, inteIlectuaIly and experientially enjoyed. In tandem with the speculation on the names, the text holds forth on concepts traditionally. understood as oppositions. But these, like the names, belong in a fallacious system, too, for, "Light and darkness, life and death, right and left, are brothers of one another. They are inseparable. Because of this neither are the good good, nor the evil evil, nor is life life, nor death death. For this reason each one will dissolve into its original nature. But those who are exalted above the world are indissoluble, eternal" (p. 132, 53, lines 14 - 23).31 This section leads directly into the instruction regarding names, as treated above. Once he has broken down the habitual scheme of dichotomies, the author is ready to inform his readers that names are as 'unreal' as conventional categories of opposition. Names do not capture reality; contrasting concepts have no extern al - only illusory - referents. Virtually in the same breath,
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See Gos. Phi!. p. 133, 54, lines 5 - 6, and for speculations on Jesus' names, see ibid., p. 134, 56, lines 3 -13. K. KOSCHORKE'S extensive treatment: Die
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the writer destroys conceptual dualism and the naive idea of correspondence between names and referents, whether palpable or purely mental. On doser inspection, however, the author has annulled one kind of dualism, but he intro duces another, by denying the < correspondence theory' regarding names. So, in the case of names, there is a true, although deceptive, dualism: an almost jaunty dialectic is at work. Very neatly, Gos. Phil. has undermined two traditional - but to the text philosophically immature - mo des of understanding. However, the two kinds of polemies are related, even providing the same message. This is so because the ideas of "original nature," of "the indissoluble, eternal" ones "exalted above the world" relate to the teaching about names. Just as the dualistic concepts hide the "original nature," so deceptive names do refer, however obliquely, to the immutable reality in the upper world. Gos. Phil. in both cases proposes a synthetic, but paradoxieal, view in which customary dualistic and nominalistic modes of thought are given a jolt. So far, I have tied Gos. Phil.'s notion of "the like affects the like" to the teachings regarding the interaction between the upper and the lower worlds. With considerable relish, Gos. Phil. assaults conventional thinking about oppositions and about names and their referents. In the next section, I deal with a related theme concerning correspondences and transformation: the gospel's teachings on nourishment.
II. The eater and the eaten
Gos. Phil. 80 - 81 teIls a parable about a house-holder who knows what his subordinates, be they children, slaves, or animals, need for food. Accordingly, the "disciple of God" will give acorns to pigs, castor oil and meal to slaves, barley to cattle, me at and bread to children, etc. (p. 148, 80, line 23 - 81, line 1). The lesson is essentially one of discipleship, says the text, for "[t]o the slaves he will give only the elementary lesson, to the children he will give the complete instruction" (ibid. 81, lines 12 -14). As expected, the rule is that the master gives to each only what he is able to "digest. "32 Related, but starker, thoughts appear in three parallel statements regarding God, the world, arid Truth, "God is a man-eater. For this reason men are [sacrificed] to hirn. Before men were sacrificed animals were being sacrificed, since those to whom they were sacrificed were not gods" (p. 138, 62, line 35 - 63, line 4) 32
See
]ANSSENS,
pp. 123 - 24.
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"This world is a corpse-eater. All things eaten in themselves die also. Truth is a life-eater. Therefore no one nourished by [truth] will die. It was from that place that Jesus came and brought food. To those who so desired he gave [life, that] they might not die" (p. 144, 73, lines 19 - 27).33 A
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For "all things eaten in themselves" TrLL has "Alle Dinge, die man ißt in ihr (= der Weft), haßt man auch" (p. 47, 121,93, lines 20-21). Unlike logion 7 in The Gospel of Thomas, in: The Nag Hammadi Library (see note 1, above), p. 118, "Blessed is the lion which becomes man when consumed by man; and cursed is the man whom the lion consumes, and the lion becomes man." This should not be interpreted as MENARD does, in: L'Evangile, p. 166, «une potemique contre fes sacrifices animaux et humains.» (See his identical judgement concerning Gos. Phil. 71, in: L'Evangile, p. 205). W. C. VAN UNNIK, Three Notes on The Gospel of Philip, in: New Testament Studies 10, 1963 -64 (465 -469), pp. 468 -69, draws attention to the liturgicallanguage regarding Pharisatha. Compare KOSCHORKE, Die Namen, p. 312.
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Again, "There are two trees growing in Paradise. The one bears [animals], the other bears men. Adam [ate] from the tree which bore animals. He became an animal, and he brought forth animals. For this reason the children of Adam worship [animals]" (p. 143, 71, lines 22 - 28).38 This may be connected to 62 - 63, above, for it explains the relationship between the worshipper and the worshipped as being parallel to the understanding of food and its effects. From the rest of 73, it seems dear that the animal-bearing tree is the tree of knowledge, and the other, of life, which bears men. What one consumes, then, determines one's own nature as weIl as one's offspring. That sacramental food changes the recipient is an idea evident in other Gos. Phil. passages as weIl, for instance in 75 and 77. In the former, "[t]he cup of prayer contains wine and water," (p. 145, 75, lines 14-16), and, a symbol of the blood, "it is full of the Holy Spirit" (line 8). Drinking this mixture ensures the reception of "the perfeet man.,,39 An association is drawn between the water in the cup and baptism, for both are a body, the "living man." And in 77 the perfeet man is dedared to be completely holy, because he has taken the bread and the cup. Gos. Phil. takes care to stress he re that the consecration affects the whole body (p. 148, 77, lines 2-7); the man has, literaIly, be c 0 me the food and drink he consumed. Eating is an important issue in,Gos. Phil.'s teaching about Adam, also outside of Gos. Phil. 71. The text deals with the troublesome relationship between Adam and the tree in a seetion following directly on the quotation from 73, above, "God [planted] a garden ... This garden [is the place where] they will say to me, e[O man, eat] this or do not eat [that, just as you] wish: This is the place where I will eat all things, since the tree of knowledge is there. That one killed Adam, but here the tree of knowledge made men alive. The law was the tree. It has the power to give the knowledge of good and evil. It neither removed hirn from evil, nor did it set hirn in the good, but it created death for those who ate of it. For when he said, eEat this, do not eat that: it became the beginning of death" (p. 144, 73, line 27 -74, line 12).40 Once a killer, the tree now gives life! Dietary prohibitions inevitably lead to violation, so the author of Gos. Phil. can assert, like Paul, that the law becomes the origin of death. 41 There might, initiaIly, seem to be two different trees, for the writer consciously removes hirnself from Adam, contrasting "[t]hat one" with "but here." However, I think we can postulate one tree, 38
The continuation of this seetion is very broken; see TILL, p. 45, 119, 85. translates "the priest," but the term is rrpWM€ €TOY;U.B, the perfeet man. The text is broken at the ellipsis points; see TILL, p. 47, 121, 94, line 29f. See ]ANSSENS' references, p. 114.
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acting in contrasting ways. Perhaps the message is that those who are spiritually mature are able to violate the earlier rule, without fear of death, for to them the tree gives life. Depending on the status of the eater, the one tree may deal death or life. 42 In a closely related section, an important parallel occurs, "Philip the apostle said, e]oseph the carpenter planted a garden because he needed wood for his trade. It was he who made the cross from the trees which he planted. His own offspring hung on that which he planted. His offspring was ]esus and the planting was the cross: But the tree of life is in the middle of the garden. However, it is from the tree that we get the chrism, and from the chrism, the resurrection" (p. 144, 73, lines 8 -19).43 Further on in section 73, one finds the just quoted "God [planted] a garden : .. " Like God, ]oseph is a gardener, and both are ]esus' "father." At first glance, it might seem that the result of God's gardening practices are vastly more positive than ]oseph's. However, the parallel is consistent, even in terms of evaluation, for God's tree leads to death as weIl as to life and so does that of ]oseph. What first appears to be a criticism against ]oseph turns out to convey something else: his son's death on the father's carpentry product connects, again paradoxically, to life. This is so because the olive furnishes the life-giving oil necessary for the chrism and the resurrection. 44 Both God's and the carpenter's trees kill, but the death of Adam as weIl as that of ]esus lead to life for others. ]ANSSENS perceptively connects this section to an earlier reference to ]esus' "other father" (Gos. Phi!., p. 134, 55, line 35), and cites the «
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For the opposed activities of the Spirit in Gos. Phil., see Chapter 6 of rny
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cross," which makes the ensuing "[b]ut the tree of life is in the middle" appear as a corrective to (or an elaboration on ?) Philip's statement. More cautious, TILL leaves out any attempt at quotation marks. 48 However one sees it, the entire section possesses a certain coherence, internally and also when connected to the teachings about the chrism earlier in 73 and further on in 74, as well. In conclusion, then, Gos. Phil. clearly associates the cross, the tree of life, and Jesus' life-giving death. So I cannot agree with TRAUTMANN, who attributes a negative, death-dealing role to Joseph, a life-affirming one to Jesus' divine father. In the next section, I will explore the issue of parentage, which commands a central position in the text.
IIl. Parents, offspring, and siblings
The life-endowing qualities of the chrism, obtained from the olive, stern from the identification of Jesus with the fruit of the olive tree. Anointment with the chrism and consumption of Christ, the bread, lead to life, as seen above. Conversely, Adam's sin originates in his having eaten from the animalbearing tree (Gos. Phil. 71).49 Having consumed animals, Adam pro duces them, too. TRAUTMANN states, « Adam et le serpent sont equivalents, par consequent, l'union d'Adam et Eve constitue en elle-meme un adultere. »50 The rule "you are what you eat" extends to the creation of the next generation, for "Adam brought forth animals."51 Adultery, says Gos. Phil., is "every act of sexual intercourse which has occurred between those unlike one another" (p. 137,61, lines 10-12). Here, in 61, Cain is called "the child of the serpent," and, ta king TRAUTMANN'S equivalence thesis into view, one may argue that Adam and Eve's marriage was imperfect because it entailed a "dishonest" union,52 according to Gos. Phil. 78. For here the gospel states that who the father iS,53 whether biologicalor imaginary, determines the offspring, "The children a woman bears resemble the man who loves her. If her husband loves her, then they resemble her husband. If it is an adulterer, then they resemble the adulterer. Frequently, if a woman sleeps with her husband out of necessity, while her heart is with the adulterer with whom
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See TILL, p. 47, 121, 91, line 8f. For Gos. Phil. 71, see Seetion II, p. 4177, above. TRAUTMANN, p. 271. Note her perspicacious comments here and p. 272. See, again, p. 4177, above. Regarding Adam and Eve's union, see also Gos. Phil. p. 142, 70, lines 9 - 22. For ideas of inheritance from the father, see Gas. Phil. p. 132, 52, lines 2 - 6 and p. 136, 60, lines 1- 6.
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she usually has intercourse, the child she will bear is born resembling the adulterer" (p.147, 78, lines 12-20). Perhaps Eve was thinking of the serpent while conceiving Cain. 54 "A horse sires a horse, a man begets man, a god brings forth a god," states the text elsewhere (p. 145, 75, lines 25 - 27). Gos. Phil. frequently distinguishes between ways of producing offspring, the main difference being that between physical, material birth and spiritual re-generation, between what the text calls "creating" and "begetting." The gospel's very first statement IS, "A Hebrew makes another Hebrew, and such a person is called <proselyte.' But a proselyte does not make another proselyte" (p. 131, 51, lines 29-32). How a Hebrew creates another Hebrew is a
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See J.-P. MAHE, Les sens des symboles sexuels dans quelques textes hermetiques et gnostiques, in: Les Textes de Nag Hammadi (see note 26, above) (123 -145), p. 138. BARC, p. 364, with note 7. See Chapter 6 oE my
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Gos. Phil. p. 143, 71, lines 4 -11. Here, the Father unites with "the virgin who carne down," and the two create Jesus, who is born in the bridal charnber. He then leaves it, presumably to fulfil his obligations toward his followers. If .one consults the immediately ensuing section in 71 (lines 16 -18), it seems possible to connect the information here regarding Adam's two virgin mothers, the Spirit and the earth,58 with Gos. Phil.' s refutation of the dogma that Mary was made pregnant by the Holy Spirit. When, says the gospel rhetorically, "did a woman ever conceive by a woman?" (p. 134, 55, lines 25 - 26) .59 Mary' s exal ted position makes her a "grea t anathema to the Hebrews, who are the apostles and [the] apostolic men" (ibid., lines 28-30). FoIlowing BARe, I suggest that the Hebrews are those fatherless pseudoChristians associated with Adam - whose two mothers seem an exaggeration (Adam had no specified father!) - and distanced from the heroine Mary whose pregnancy cannot be attributed to the Holy Spirit. Such excessive motherhood would have given Jesus two mothers, making hirn dangerously similar to the negatively evaluated Adam. In Gos. Phil. 71, then, there are good reasons why Jesus, with his one mother,60 is juxtaposed to the defective Adam. The Spirit's children are many, according to Gos. Phil. p. 136, 59 - 60, and her begotten offspring is in danger of straying (60, lines 6 - 9). This situation recaIls the ambiguous, life-and-death possibilities inherent in the tree/cross, as seen above (pp. 4177 -78).61 The Spirit rules over all the powers, "tarne" and "wild," as weIl as over "those who are unique" (60, lines 28 - 31).62 More or less invisible, the Spirit's reign extends to her taking the form of a male spirit in order to protect fernale human beings against evil spirits. Vice versa, she takes on a female personality when guarding males from unclean female spirits (p. 139, 65, lines 1- 26).63 So, the Holy Spirit engenders endangered children and, on the decidedly positive side, furnishes a spiritual protector for each partner in a couple. One may say, then, that this hypostasis creates spiritual entities in two generations. Creation of offspring in both the parent and the child stratum is evidenced in Gos. Phil. 58 - 59, "The heavenly man has many more sons than the earthly man. If the sons of Adam are many, although they die, how much more the sons of
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the perfect man, they who do not die but are always begotten. The father makes a son, and the son has not the power to make a son. For he who has been begotten has not the power to beget, but the son gets brothers for hirns elf, not sons. All who are begotten in the world are begotten in a natural way, and the others in a spiritual way [... if] the word has gone out from that pi ace it would be nourished from the mouth and it would become perfect. For it is by a kiss that the perfect conceive and give birth. For this reason we also kiss one another. We receive conception from the grace wh ich is in each other" (p. 135,58, line 17 -59, line 6).64 It is important to consult TILL and GIVERSEN regarding the translation of this passage: "son" should be rendered "child" and "brothers," "siblings."65 The Spirit's numerous children (in Gos. Phil. 71, above) correspond to the many "sons" of the heavenly man he re in 58. The perpetually66 begotten offspring stands in stark contrast to the mortal children who are merely "created" (CWNT), not spiritually begotten (~TTO). Immortality and spiritual, origin again belong together. However, the spiritually begotten - presumably the spiritually reborn proponent(s) of Gos. Phil. - sire no material, "made" (T4MIO) child, but beget siblings who are spiritual entities in the begetter's o w n generation. Here, both TILL'S translation, "Sondern (dAA
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For the broken part of the text, see TILL (p. 21, 106,30-31, lines 29-34). See below for TILL, and GIVERSEN, p. 52, line 26 (see also GIVERSEN'S comments, p. 26). As TRAUTMANN understands it, p. 274. TILL, p. 21, 106, 29, lines 24 - 26. MENARD notes the double meaning of ~TTO: «acquerir» and «engendrer» (p. 148); see also TRAUTMANN. pp. 272-273. TILL, p. 21, 106, 29, lines 24- 25. TRAUTMANN, p. 270, and consult her discussion on the theme of engendering, pp. 274 -76. See my treatment in: Female Fault, pp. 109 -111; TRAUTMANN, pp. 272-73, and VAN EIJK, p. 104. (For eating as weIl as for engendering, the rule of "like mixes with like" holds, see TRAUTMANN, p. 273, note 13.)
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In my view, the kissing is an allusion to the spiritual rebirth taking place in the sacramental bridal chamber, the most important ritual, a true ~UO''ti)plOV, accordingto Gos. Phil. 72 Those who are spiritual have the capacity to bring forth others like themselves. Regarding the offspring resembling the father,73 Gos. Phil. 78 says, "N ow you who live together with the Son of God, love not the world, but love the Lord, in order that those you will bring forth may not resemble 'the world, but may resemble the Lord" (p. 147, 78, lines 20 - 24). Worldly things and creation perish, but spiritualoffspring is immortal, "For things are not imperishable, but sons are. Nothing will be able to receive imperishability if it does not first become a son" (p. 145, 75, lines 10 -13). One becomes a son (or, the more inclusive, "a child;" see above) in the sacrament of the bridal chamber.
"If anyone becomes a son of the bridal chamber, he will receive the light" (p. 151, 86, lines 4-5),74 This ritual is the locus for the rebirth; 75 it is a hidden, strong mystery belonging "not to des ire but to the will" (p. 149, 82, lines 7 - 8). Desire 76 versus will corresponds to worldly versus spiritual activities. The text speculates on this difference in terms of engendering, . "Surely what a man accomplishes depends on his abilities. We even refer to one's accomplishments as eabilities.' Among his accomplishments are his children. They originate in a moment of ease. Thus his abilities determine what he may accomplish, but his ease is clearly evident in the children. You will find that this applies directly to the image. Here is the man made after the image accomplishing things with his physical strength, but producing his children with ease" (p. 143,72, lines 4-16). There are serious problems with ISENBERGS'S translation here. I give TILL'S as a correction, "So~ wie die Wahrheit (u"-.) der Werke des Menschen ist~ entstehen sie aus seiner Kraft (ÖUVU~t<;). Deswegen nennt man sie
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GAFFRON, pp. 108 -109. The bridal chamber is "the holy in the holy" (Gos. Phil., p. 150, 84, lines 22 - 23). See pp. 4179 - 80, above, regarding Gos. Phil. 78. The light is the chrism (Gos. Phil., p. 140, 67, lines 5 - 6). For "this true people" who are "the sons of the bridal chamber," see Gos. Phil. p. 145, 76, lines 3 -5. See ]ANSSENS' comments on the children born in the bridal chamber, in: Gos. Phil. 76 (p. 116). MENARD, L,eEvangile selon Philippe: pp. 56 - 63, gives a full treatment of the issue of rebirth. See TRAUTMANN, p. 272, ]ANSSENS, p. 125. ANRW Il 25.5
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Deswegen lebt ( ... ) seine Kraft ( ... ) in seinen Werken, während die Ruhe (avu1tuucrtC;) hingegen (OE) in den Kindern offenbar ist. Und du wirst finden, daß das bis zum Abbild (EtKcOV) heranreicht. Und das ist der abbildliche (EtKoVtKOC;) Mensch, wenn er seine Werke aus seiner Kraft schafft, aus Ruhe (avu1tuucrtC;) aber (OE) seine Kinder zeugt" (p. 45, 120, 86, lines 4 - 16). Comparing the two translations, one sees immediately that ISENBERG obscures important information. Truth is connected to the works of the human beings,77 and OUVU~ltC; is, in asense, the children originating in "rest," avu1tuucrtC;. ISENBERG'S "ease" is particularly unfortunate, for avu1tuucrtC; is a technical term alluding qualitatively to the bridal chamber and to the children engendered in this specific ritual setting. MENARD states that OUVU~ltC; and avu1tuucrtC; are terms designating «le caractere immuable, solide et inengendre du Dieu supreme~; and these terms are applicable, albeit indirectly, to the human being, he says.78 A person's own power is evident in his works, but, in contrast - and e correcting' the view that ouvuJ,UC; equates children the children, who are a specific instance of "works," give testimony to avu1tuucrtc;.79 EtKcOV, another technical term, refers to the human being, the image of the divine, a correlate to Truth appearing as image in the lower world. 80 So, Gos. Phil. eloquently brings out the juxtaposition in the last sentence: works originate in a person's own OUVUJ,ltC;, while offspring - at first gl an ce seemingly attributable, as "works," to the human beings themselves - are born in an aeonic quality, UVU1tuucrtC;, of which the primary humanly accessible locus is the bridal chamber. Gos. Phil. frequently ponders the relationship between father and son. 81 In Gos. Phil. 81 the special case, God and the Son of man, is explored in terms of the differences between creating and begetting,82 "There is the Son of man and there is the son of the Son of man. The Lord is the Son of man, and the son of the Son of man is he who is created through the Son of man. The Son of man received from God the capacity to create. He also has the ability to beget. He who has received the ability to create is a creature. He who has the ability to beget is an offspring. He who creates cannot beget. He who begets also has the
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For the teaching about Truth, see pp. 4172 - 73, above. MENARD, L'Evangile, p. 206. jANSSENS provides an interesting discussion, p. 111. I am reminded here of Hermas' and Demogenes' heresy in "The Acts of Paul 3: Acts of Paul and Thecla; in: New Testament Apocrypha, vol. 1, eds. E. HENNECKE and W. SCHNEEMELCHER (Philadelphia: Westminster), 1963, p. 357. For the complex theme "images' in Gos. Phil., see my "A Cult-Mystery; pp. 571- 73, 575 - 81. E. g. p. 132, 52, lines 2 - 6; p. 133, 54, lines 6 -10; p. 134, 55, lines 32 - 36. Compare Gos. Phil. 58-59, pp. 4181-82, above.
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power to create. Now they say, "He who creates begets: But this socalled "offspring' is merely a creature. [Therefore] his children are not offspring but [creatures]. He who creates works openly and he himself is visible. He who begets begets in [private] and he himself is hidden, [since he is superior to every] image. He who creates [creates] openly. But one who begets [begets] children in private. No [one will be able] to know when [the husband] and the wife have intercourse with one another except the two of them" (p. 148-49,81, line 14-82, line 2).83 Hidden in the middle of this section is a short polemical point, "they say," directed against those who equate begetting and creating. However, as seen earlier,84 begetting is a purely spiritual activity, while creating is material. The Son of man is capable of both, because he himself is begotten. Any vice versa argument is void, for the two activities cannot be conflated. Jesus' double nature - and by implication the nature of those who are spiritually accomplished - is made evident: they are both material and spiritual. Not surprisingly, creating is allied with openness and visibility, begetting is private and belongs to the intimate sphere of spouses. In Gos. Phil. 82, the text continues its line of thought, contrasting earthly marriage with the sacrament of the bridal chamber. Only the latter is associated with will, as opposed to desire. 85 The paragraph in 82 ends, "No one shall be able to see the bridegroom with the bride unless [one become] one" (p. 149, 82, lines 24 - 26). I would place the emphasis here on "to see," for to enter into the mystery, to become the engenderers, is the requirement for the right to the contemplation. Again, the rule is that the like perceives the like. 86 As previously noted, the partakers become not only the engenderers, the bridal couple, but, paradoxically, also the offspring produced in the bridal chamber. "Nothing will be able to achieve imperishability if it does not first become a son" (Gos. Phil., p. 149, 75).87 In Gos. Phil.'s understanding, this son (i. e. "child") is the parents' sibling, for spiritual engendering produces same-generation offspring. I take the emphasis on obligation in the present, "if it does not first," in this utterance as a clue to the next issue due for investigation: Gos. Phil. 's polemical stance against the "pseudo-Christian" interpretation of time.
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For the broken part of the text, see TILL, p. 63, 129, 121, lines 32 - 36. Again, consult TRAUTMANN, pp. 274-75. See above, p. 4183. See above, pp. 4169 - 72. In her conclusion, TRAUTMANN states that there are two complementary laws regarding parentage in Gos. Phi!.: « eelle de l'union au semblable et eelle de l'engendrement» (p. 277). She is, I think, too negative in her view of material procreation, pp. 277 -78 (see my discussion in: A Cult-Mystery, pp. 575 - 81). See p. 4183, above.
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IV. Resurrection: time and place One of Gos. Phil.'s most conspicuous polemical themes concerns the timeaspect regarding the resurrection. In 56, the text deals with the resurrection of Jesus, and in 73, with that of the Gnostic proponents themselves. Criticizing the orthodox position, Gos. Phil. states, "Those who say that the Lord died first and (then) rose up are in error, for he rose up first and then died. If one does not first attain the resurrection will he not die?" (p. 134, 56, lines 15 - 20).88 GIVERSEN stresses this reversed time-argument, stating that the author's position on this issue may have been a contributing cause for the very origin of the gospel. 89 JANSSENS relates the utterance in 56 to Gos. Phil. 52, "A Gentile does not die, for he has never lived in order that he may die. He who has believed in the truth has found life, and this one is in danger of dying, for he is alive" (p. 132, 52, lines 15 -19).90 One might also adduce Gos. Phil. 55 (p. 133, 55, lines 4 - 5), "As for man, they offered hirn up to God dead and he lived." Life as aprerequisite for death, both for the Lord (in 56) and for the Christian (in 52), recalls "God is a man-eater," in Gos. Phil. 62-63. 91 The dead man offered to God in 56 must be understood to have found life through death. Obtaining life is no post mortem matter, however, but marks a requirement in this earthly life: 92 Gos. Phil.'s practical-sacramental argument go es along with its theological position, both supporting an unorthodox interpretation of sequence. I take the singled-out "those who say" in 56 to be referred to in Gos. Phil. 73 too, "Those who say that they will die first and then rise are in error. If they do not first receive the resurrection while they live, when they die they will receive nothing" (p. 144, 73, lines 1- 5).
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Note TILL, who makes the last part an affirmative statement, "Wenn jemand nicht zuerst die Auferstehung (avacrtucrt<;) erwirbt, wird er nicht sterben" (p. 17, 104, 21, lines 18 -19). The immediately ensuing line, in ISENBERG'S translation, "As God lives, he would be (already) dead", is broken and TILL leaves it so. See also the very lacunous text, p. 141, 68, lines 31-37, regarding the Lord's true flesh (compare, again, TILL, p. 39,116,72, lines 31-36). GIVERSEN, p. 31. JANSSENS, p. 87 (<
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There is an obvious parallel to 56: the text wishes to discourage the notion that the law of resurrection preceding death might pertain to the Lord, but not to his true followers. Quite ingeniously, GIVERSEN draws a link to the story about Joseph and the tree in this connection; he says, "the tree resurrected before it died by becoming the cross."93 An apparent instrument of death, the cross is, as noted earlier, the life-giving olive-tree. In a somewhat startling manner, GIVERSEN personifies die tree/cross, a legitimate association when one recalls the identification of Jesus with the wood and its fruit, the olive, which is a necessary element in the rebirth ritual. At this point, GIVERSEN takes care to emphasize the priority of unction vis-a-vis baptism in the text. 94 Gos. Phil. indeed declares, "The chrism is superior to baptism, for it is from the word echrism' that we have been called eChristians,' certainly not because of the word ebaptism'" (p. 144,74, lines 12-15). Perhaps addressing itself once more to opponents, the text appears to chide those who place excessive importance on baptism (they lose, partlyon etymological grounds!), less on other, in Gos. Phil.'s opinion, more central and potent sacraments. 95 In Gos. Phil. 56 - 57, the author holds a lengthy discussion with two kinds of (envisioned) adversaries, "Some are afraid lest they rise naked. Because of this they wish to rise in the flesh and [they] do not know that it is those who wear the [flesh] who are naked ... eFlesh [and blood shall] not [be able] to inherit the kingdom [of God]' (1 Corinthians 15:50). What is this which will not inherit? This which is on uso But what is this very thing which will inherit? It is that which belongs to Jesus and his blood. Because of this he said, eHe who shall not eat my flesh and drink my blood has not life in hirn' (John 6:53). What is it? His flesh is the word; and his blood is the Holy Spirit. He who has received these has food and he has drink and clothing. I find fault with the others who say that it will not rise. Then both of them are at fault. You say that the flesh will not rise. But tell me what will rise, that we may honour you. You say the spirit in the flesh, and it is also this light in the flesh. (But) this too is a matter which is in the flesh, for whatever you shall say, you say nothing outside the flesh. It is necessary to rise in this flesh since everything exists in it" (pp. 134 - 35, 56, line 26 - 57, line 19).
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GIVERSEN, p. 24 (Gos. Phi!. 73 was treated abo,ve, see p, 4178). GIVERSEN, ibid. See Gos. Phil. p. 142, 69, lines 24 - 28; p. 150, 84, lines 22 - 23, and p. 144, 73, lines 5 -7, "So also when speaking of baptism, they say,
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Two points are worth noting with respect to ISENBERG'S rendering as compared to TILL'S. First, instead of "You say the spirit in the flesh," TILL puts the statement in quotation marks, "Du sagst~ "Der Geist (nvEU/lu) im Fleisch (j(ip~) und auch dieses Licht im Fleisch (crap~) ist es.' "96 Second, "a matter which is in the flesh," might more properly be translated "a 'Aoyoc,,97 which is in the flesh." This certainly gives the passage a different tone, attributing to the divine logos a human, fleshly abode. VAN EIJK provides a thorough treatment of this section 98 , saying regarding the meaning of the term "flesh," "Apparendy the flesh belongs to the same degree of reality as the sacraments; both have no ultimate (eschatological' - in the strictest sense -) significance - in fact, the only flesh that will rise and inherit is the u'A1l8tvTJ crap~ of Christ which the gnostic receives for his food - but they have an indispensable meaning as symbols and reference-signs of final salvation."99 With respect to the batde against the two competing positions - the defenders of the rising in the flesh and those denying this doctrine - Gos. Phil.'s author finds himself in "begriffliche[n] Schwierigkeiten," says KoSCHORKE. 100 Perhaps so; however, as is quite frequendy the case in Gos. Phil., the problem is solved by appealing to the necessity for re-creation, that is, a new kind of flesh must be created, for one needs to become "a Christ."101 Moreover, the biting irony of "tell me what will rise, that we may honor you," should not be underestimated, for the text hurls sarcasm at the opponent who thinks that he can speak as a disembodied spirit, as someone utterly disconnected to material life. A position of that sort merely demonstrates spiritual hypocrisy, a lack of understanding of the need to sacramentally recreate the body in the present. 102 The opposite of resurrection, uvacr-rucrtc", is /lEcrO-rllc", ethe Middle,' according to Gos. Phil. 66. 103 This equals death, astate and locale that Gos. Phil.'s proponents genuinely wish to avoid. Therefore, . "while we are in this world it is fitting for us to acquire the resurrection for ourselves so that when we strip off the flesh we may be found in rest and not walk in the middle" (p. 140, 66, lines 16 - 20). 96 97
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TILL, p. 19, 105, 23, lines 14-15. See also jANSSENS, p. 89. TILL, ibid., keeps the term ,,-6yo<; (line 16). VAN EIJK, p. 95 -100, especially. Ibid., p. 99; and see jANSSENS, pp. 89 - 90 and MENARD, L'Evangile, p. 143, for the doubleness in the understanding of "flesh." KOSCHORKE, Die Namen, p. 318. Regarding Gos. Phil. p. 140, 67, see above, p. 4172. For this whole passage, consult M. A. WILLIAMS, Realized Eschatology in The Gospel of Philip, in: Restoration Quarterly 14, 1979 (1-17), pp. 16 -17; H.-G. GAFFRON, Eine gnostische Apologie des Auferstehungsglaubens. Bemerkungen zur <Epistula ad Rheginum: in: Die Zeit jesu. Festschrift für Heinrich Schlier, eds. G. BORNKAMM and K. RAHNER (Freiburg/BasellWien: Herder), 1970 (218 - 227), p. 226, note 26 and W.-D. HAUSCHILD, Gottes Geist und der Mensch (München: Kaiser) 1973, pp. 188 -189. Recall also the statement about the entirely perfect man in Gos. Phil. 77 (see p. 4177 above). TILL, 35, 114, 63, line 15 (see also jANSSENS, p. 103 and MENARD, L'Evangile, p. 180).
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Again, life and resurrection must be attained in this life in order to elude "the pi ace in the middle" at the end of earthly life. "To acquire the resurrection for ourselves" links up with another exhortation to autonomous, responsible action, "There is a rebirth and an image of rebirth. It is certainly necessary that they should be reborn again through the image. What is the resurrection? The image must rise again through the image. The (bridegroom> and the image must enter through the image into the truth. This is the restoration. It is appropriate that those who do have it not only acquire the name of the Father and the Son and the Holy Spirit but that they have acquired it on their own. If one does not acquire the name for hirnself, the name CChristian') will also be taken from hirn. But one receives them in the aromatic unction of the power of the cross" (p. 140, 67, lines 12 - 24) .104 Diatribe in Gos. Phil. extends to the effectiveness of baptism as weIl,
"If one go down into the water and co me up without having received anything and says °1 am a Christian,' he has borrowed the name at interest. But if he receive the Holy Spirit, he has the name as a gift. He who has received a gift does not have to give it back, but of hirn who has borrowed it at interest, payment is demanded" (p. 139, 64, lines 22-29). Orthodox, ineffectual baptism is likened to a trans action in which the recipient unwittingly remains in debt. So, the dient may be unpleasantly surprised when payment is due - this very situation proves, for Gos. Phil., that the ritual did not "work." Aloof from such fears, the Gos. Phil. adherent is secure in his salvation, possessing the name "as a gift." Here, I disagree with KOSCHORKE, who detects "Heilsunsicherheit, " assuming that the Gnostic is in danger of losing the name, just as he may be unable to distinguish names from the reality behind them. 105 It is not the Gnostic who is endangered in this respect, but the orthodox, for the Church has failed to grasp an eternally secure redemption. As Gos. Phil. sees it, the Church may never perceive the difference between borrowing and gift. Evidently, the Church considers itself an efficacious institution, an indubitable, eternal reality, but Gos. Phil. knows this self-complacency to be a cover for inefficacy. As noted earlier, the Church belongs among the deceptive names,106 and the result is that the Church now doubly deludes itself: first, with respect to its own reality presumably underlying its name, and, second, regarding the
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Cult-Mystery; p. 572 and IDEM, Female Fault, p. 121. Die Namen, p. 321. HAUSCHILD disagrees with 187 -188 (see also pp. 4172-73, above). See p. 4173, above. . See my
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KOSCHORKE
here, p.
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effectiveness of its baptismal ritual. 107 Contra KOSCHORKE, then, the Church, not the Gnostics, rightly harbors worries about salvation. The correct understanding of time - life and resurrection are· anterior to death, and present, effective salvation must precede a future one - links up with other, less easily detectable controversies in the text. In 67 (p. 141, line 30f.) begins a long, partly broken 108 treatment of dualistic versus monistic models of thought. The section seems to concede that there are oppositions, such as above versus below and inner versus outer. 109 A particular point may be no ted here: the inner person signifies the 1tA.1lpCOJ.lU, "fullness," in ISENBERG'S translation, an entity or concept which is commonly understood to belong "above." However, Gos. Phil. argues against such misplacement of 1tA.1lproJ.lU, "He said,
V. Concluding remarks Gos. Phil. staunchly advocates responsibility in the present life, using the human body as a tool for redemption. To achieve this goal, unification is necessary (as accomplished in the bridal chamber ritual). But the text again surprises, for unification does not seem to apply, as an unbending rule, to the savior himself. For Jesus is associated with separation as weIl as with union. Perhaps his role as savior, as someone who unites others, demands that he himself be separated. 111 Jesus deliberately leaves the bridal chamber, right after having been born into it. 112 Similarly, his division on the cross (p. 141, 68, lines 26 - 28) may be connected with the gospel's speculation on one of
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Speculations on inheritance, a theme that can be related tö the issue of borrowing versus receiving as a gift, are found in Gos. Phil. 52 and 60 (see references in note 53, above). See TILL, p. 37 - 38, 115 -116, 69 f. As noted earlier, such dichotomies are cover-ups for Truth (see p. 4174, above). For another 'inner versus outer' speculation see Gos. Phil. p. 149 - 50, 82 - 86, a large part of the gospel's final pages. See the argument in Gos. Phil. 56 (p. 135), treated above, pp. 4187 - 88. See the broken part, p. 141, 67 - 68, about unification, and, for jesus' unifying others, p. 142, 70, lines 9 -17. Consult my cFemale Fault,' p. 115, and p. 4181, above.
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Jesus' names, Pharisatha. 1l3 Somehow, Jesus also separates the water, emptying the baptismal element of death, "Thus we go down into the water, but we do not go down into death in order what we may not be poured out into the spirit of the world" (p. 146,77, lines 9-12). Quite likely, .Gos. Phil. here indulges in word-play, linking, but also dissociating, water (MOOY) and death (MOy),114 It is even possible that the text criticizes Paul's idea of being "buried with Christ in baptism" (cf. Rom. 6:4), accusing the apostle of wrong associations of elements. It seems to me that such a tendency toward "improvement of scripture" is attested elsewhere, as in Gos. Phil's striking exegesis in 83, "eAlready the ax is laid at the root of the tree' (Matthew 3:10). It will not merely cut - what is cut sprouts again - but the ax penetrates deeply until it brings up the root. Jesus pulled out the root of the whole place while others did it only partially. As for ourselves, let each one of us dig down after the root of evil which is within one" (p. 149, 83, lines 12-21). Set within a long argument regarding the hidden versus the visible (Gos. Phil. 82 - 85), the eschatological imagery here obtains a new twist. Evidently dissatisfied with the surface meaning of the ax-metaphor, the text turns the chopping tool into a digging instrument. Knowledgable about agriculture husbandry and agricultural imagery occur often in the gospel - the author takes issue with a "superficial" exegesis of the Matt. passage. For Gos. Phil., cutting is not eradical' enough - rooting out ethe whole place; the material re alm, is necessary. It seems natural to connect this new exegetical point with Gos. Phil.'s overall proclivity to question and attack old, habitual mo des of thought, primarily dualistic ideas, which the text holds to be illusory. The main argument in Gos. Phil. 82 - 84 is that as long as something is hidden, it is powerful, but when brought out into the open, its true nature can be perceived and dealt with accordingly. "For truth is like ignorance: while it is hidden, it rests in itself, but when it is revealed and is recognized, it is praised inasmuch as it is stronger than ignorance and error. It gives freedom. The word said, elf you know the truth, the truth will make you free' (John 8:32)" (p. 150, 84, lines 2-9).
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See MENARD, Beziehungen, p. 318, R. M. GRANT, Two Gnostic Gospels, in: Journal of Biblical Literature 79, 1960 (1-11), p. 6, and VAN UNNIK, pp. 468 - 69 (and see p. 4176 above). MENARD, L'Evangile, p. 226 (referring to a work by J.-B. BAUER), and LEIPOLDT-SCHENKE,
p.34.
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In the 1960's, GIVERSEN designated the author of Gos. Phil. as a theologian of scripture. 115 GIVERSEN makes this judgement because the writer of the gospel not only alludes to substantial parts of scripture, but expressly uses them to undergird his arguments. 116 After spending some effort on interpreting Gos. Phil., it might be a useful experiment to try to read the New Testament through the eyes of Gos. Phil.'s author/proponents. If such an experimental impersonation works, even marginally, one might find that Paul, John or Matthew appear to agree rather with Gos. Phil.'s author than with his orthodox adversaries. Habitual judgmental attitudes have tended to obscure the significance of Gos. Phil. for studies in early Christian writings, be they inside or outside the canon. I have tried to draw so me suggestive, to me quite visible and sensible, logicallines of thought in Gos. Phil., t'aking seriously GIVERSEN'S contention that the text forms a coherent, theologically tenable, whole. 117 The text's fondness for paradox, its speculations on the like influencing the like whether regarding contemplation, food, or parentage -, the philosophy of time, and the stubborn emphasis placed on efficacious sacraments have, in my opinion, thrown a number of scholars into weIl-worn, judgmental traps. Let me suggest that, at this point, we need to overcome prejudicial statements such as NIEDERWIMMER'S "Das eigentliche Problem des gnostischen Freiheitsbegriffes ist das Verhältnis von Geist-Enthusiasmus und Realitätsprinzip, "118 and GAFFRON'S outdated ideas about ritual and magie. 119 In contrast, we must push for more sensitive analyses that are honest to the text, such as they may be found in MENARD'S article in eLes Textes de Nag Hammadi', 120 GIVERSEN'S introductory chapters to his translation of Gos. Phil., and, more recently, in works by BARe and TRAUTMANN . A major problem is that numerous scholarly investigations suffer from the kinds of dualistic thought that Gos. Phi!. assaults. It seems that presentday interpreters often cannot take at face value a text's insistence on theory and practice forming one, integrated whole. For modern scholars, time is, perhaps, linear, paradoxes suspect, and ideas of "the like affecting the like" considered flights of fanciful imagination, not to be taken systematically, as philosophies. As noted earlier,121 Gos. Phil. says about the obtained light, "If any one does not receive it when he is in these places, he will not be able to receive it in
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GIVERSEN, p. 29 (his emphasis). Ibid. MENARD gives a whole list of references, mainly to the New Testament quotations or paraphrases in Gos. Phil. (L'Evangile, pp. 30-32). See the discussion at the beginning, p. 4168. K. NIEDERWIMMER, Die Freiheit des Gnostikers nach dem Philippuse·vangelium, in: Verborum Veritas. Festschrift für Gustav Stählin zum 70. Geburtstag, eds. o. BÖCHER and K. HAACKER (Wuppertal: Theologischer Verlag Rolf Brockhaus), 1970 (361-374), p.369. GAFFRON, Studien, pp. 75 -75, 115, especially. MENARD, L' "Evangile selon Philippe', pp. 56 - 64. P. 4171 above.
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the other place." Surely, it is our task and responsibility to interpret Gos. Phi!. 's message while we are "in these places," and not throw up our hands in exasperation, awaiting full clarity in some other realm.
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