Rhomäische Geschichte. Historia Rhomaike: Zweiter Teil, 2. Halbband: Kapitel IX,7 - XI

BIBLIOTHEK DER GRIECHISCH EN LITERATUR

ISSN

°34°-7853

BIBLIOTHEK DER GRIE.CHISCHEN LITERATUR

HERAUSGEGEBEN VON PETER WIRTH UND WILHELM GESSE L

B AN D 9

EIN BAND DER

ABTEILUNG BYZANTINISTIK HERAUSGEGEBEN VON PETER WIRTH

ANTON HIERSEMANN STUTTGART

1979

NIKEPHOROS GREGORAS

Rhomäische Geschichte HISTORIA RHOMAIKE

ÜBERSETZT UND ERLÄUTERT VON JAN-LOUIS VAN DIETEN

ZWEITER TEIL (KAPITEL vrir-XI) 2.

HALBBAND

ANTON HIERSEMANN STUTTGART 1979

CIP- Kurztitelaufuahme der Deutschen Bibliothek N1CEPHORUS : Rhomäische Geschichte

=

Historia Rhomaike

/

Nikephoros Gregoras. Übers. u. er!. von Jan-Louis van Dieten. - Stuttgart : Hiersemann. Einheitssacht. : Byzantina historia Teil 2. (Kapitel vm -

XI).

Halbbd. 2. - 1979. (Bibliothek der griechischen Literatur ; Bd. 9: Abt. Byzantinistik) ISBN 3-7772-7919-6

ISBN 3-7772-7919-6

© 1979 ANrON HmRSEMANN, STUTTGART

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die des Nachdrucks und der Über­ setzung. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses urheberrechtlich geschützte Werk oder Teile daraus in einem photomechanischen, audiovisuellen oder sonstigen Verfahren zu vervielfältigen und zu verbreiten. Diese Genehmigungspflicht gilt aus­ drücklich auch für die Verarbeitung, Vervielfältigung oder Verbreitung mittels Datenverarbeitungsanlagen.

Schrift: Monotype Bembo-Antiqua. Satz und Druck: Allgäuer Zeitungs­ verlag, Kempten. Bindearbeit: Großbuchbinderei Ernst Riethmüller, Stuttgart. Einbandgestaltung von Alfred Finsterer, Stuttgart

Printed in Germany

INHALT

NIKEPHOROS GREGORAS: RHoMÄISCHE GESCHICHTE (Übersetzung) Kapitel IX 7-14 Kapitel X

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Kapitel XI . . .

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ANMERKUNGEN ZUR ÜBERSETZUNG Zu Kapitel IX 7-14

3°0

Zu Kapitel X . Zu Kapitel XI

331 .

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358

REGISTER zu Kapitel VllI-XI

v

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ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

NIKEPHOROS GREGORAS: RHOMÄiSCH E GESCmCHTE

KAPITEL IX

7.I. Der Tag nun, an dem jenes geschah, war der vierundzwanzigste Mai der elften Indiktion (24. 5. 1328)254. Am späten Abend jenes Tages, begegnete dem Kai­ ser, als er in den Palast zurückkehrte, der ehemalige Patriarch Niphon und fragte ihn, was er mit seinem Großvater vorhabe. Als der Kaiser von einer großmütigen und kaiserlichen Behandlung sprach, nahm der Patriarch ihm das sehr übel und machte ihm Vorwürfe. Denn dieser Mann hatte eine abweisende und neidvolle Ein­ stellung gegenüber allen, denen es gut ging, insbesondere aber nährte er seit langer Zeit einen geheimen Haß gerade gegen den alten Kaiser, weil dieser ihm nicht ge­ holfen hatte, als er vor Gericht der Simonie und anderer Verbrechen überführt und deswegen vom patriarchalen Thron gestürzt wurde. Erstens aus diesem Grund, und zweitens, weil er wieder vom Patriarchenthron träumte und den alten Kaiser aus dem Weg räumen wollte, um bei diesem Aufstieg keinen Hindernissen zu be­ gegnen, sagte er zum Gungen) Kaiser: .Wenn du ohne Furcht I herrschen willst, dann gib deinen Ruhm keinem anderen255. Nimm deinem Großvater alle kaiser­ lichen Insignien weg, zwinge ihn, ein härenes Kleid anzuziehen256, und schicke ihn anschließend ins Gefängnis oder ins Exil.« Jener elende Niphon verlangte brennend nicht nur für sich allein den Titel des amtierenden Patriarchen, sondern auch für ihn (Andronikos ffi.) allein den des regierenden Kaisers. Darin sah er nämlich ein Heilmittel für seinen Neid257; der törichte Mann vergaß, daß er eine unbedeutende und unscheinbare Person gewesen war, als jener (Andronikos TI.) sich seiner an­ nahm, ihm ein Ehrenamt nach dem anderen verlieh und ihn schließlich auf die höchste Stufe von Ruhm, Reichtum und Ansehen erhob. 2. Den Worten jenes Mannes stimmten aber auch einige aus dem Gefolge des Kaisers zu und rieten ihm, seine Absichten, seinen Großvater mild zu behandeln, aufzugeben. Sie erreichten das zwar nicht völlig, aber sie machten ihn unsicher und verhinderten, daß er seinen Plan, seinen Großvater zum Teilhaber seiner Herrschaft zu machen, aus­ rührte. So wurde nach langen Überlegungen beschlossen, daß der Großvater die kaiserlichen Insignien tragen, aber die Gemächer des Palastes nicht verlassen und sich nicht politisch betätigen dürfe. Für seinen Unterhalt und den der Pagen, die man ihm ließ, erhielt er den jährlichen Ertrag des Fischfangs, der vor Byzanz ge­ tätigt wird und der bis dahin ungefähr zehntausend (Goldmünzen) ausmachte258. Der Großlogothet Metochites wurde laut Beschluß nach Didymoteichon ins Exil 221

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

geschickt259• 3. Als der Patriarch Esaias den greisen Kaiser vom Thron gestoßen und gleichsam eingekerkert sah, erfaßte ihn kein Mitleid, sondern er freute sich über­ mäßig und sagte ein Wort, das von seiner Herzlosigkeit und Torheit, oder besser seinem Wahnsinn, zeugt. •Es freut sich«, I so sagte er, .der Gerechte, wenn er die Strafe sieht260.« Mit dem Gerechten meinte er sich selbst, mit Strafe den Sturz des Kaisers. Darauf richtete er sein Augenmerk auf die Verfolgung der Bischöfe und Priester, an denen er sich rächen wollte. Einigen verbot er für eine bestimmte zahl von Jahren, anderen für immer die Ausübung ihres Priesteramtes. Es gab auch etliche, die er milder bestrafte, aber, um es kurz zu machen, keinen von den An­ hängern des alten Kaisers ließ er ungestraft261• 4. Inzwischen starb in seiner Bischofsstadt Johannes, mein Onkel mütterlicherseits, der von meinen Kinderjahren an nach Gott mein Pfleger war. Er hatte ein hohes Alter erreicht und trotz dieses Alters und trotz seines Fußleidens bis zu seinem Ende nie das geringste von der strengen Askese, in der er aufgewachsen war, aufgegeben. Sein Metropolitansitz war Herakleia am Pontos. Er war der erste, den das Volk von Herakleia als einen guten Vater, einen von Gott erfüllten Mann kennenlernte, der kein ungehobelter Mensch war, kein Lehrer ohne die nötige Bildung, kein Mann, der zur Unzeit von der Kanzel mit ungezügelter Zunge redet, der zwar den Hörern vor seiner Tribüne imponiert und viel sinnlosen Lärm macht, aber nichts nützliches hervorbringt. Nein, er war von jung auf im Sprechen und Hören und Denken in jeder Beziehung wohlerzogen, sowohl in den geistigen wie in den pro­ fanen Wissensbereichen. Er war daher fähig, durch sein Leben und sein Wort seinen Diözesanen Gesetze und Regeln zu geben, die anständige Sitten vorschreiben, die starke Faust mäßigen, dem leidenschaftlichen Temperament Beherrschung bei­ bringen und I jede ungezügelte Gemütsbewegung abwägen. Wer will, kann aus der Biographie des Mannes, die ich nach seinem Tod verfaßt habe, auch in Einzel­ heiten erfahren, wie und in welchem Maße sich der Mann in jeder Tugend aus­ zeichnete262• . 8.1. Es vergingen keine dreißig Tage (seit dem 24. Mai), da erfuhr der Kaiser, daß Michael, der Herrscher der Bulgaren, ausgezogen sei, die benachbarten Städte und Landstriche der Rhomäer verwüste und jeden Augenblick bis zu Didymo­ teichon und Adrianopel vorstoßen könne. Mit einem großen Heer von Söldnern aus den an der Donau wohnenden Skythen zog er schnellstens aus und erreichte Adrianopel, von wo aus er Gesandte schickte, um nach dem Grund des Vertrags­ bruchs zu fragen. Er erhielt folgende Antwort: .Es wäre Dir unmöglich gewesen, in Byzanz einzuziehen und Dir die Alleinherrschaft anzueignen, wenn ich an der Seite Deines Großvaters hätte kämpfen wollen; er hatte mir ja Geld und einen be222

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

nachbarten Landstrich versprochen. Das alles geht mir ntm wegen Dir und Deiner Versprechungen verloren. Du weißt ja, daß Du mich mit großen Hoffuungen er­ füllt hast, und zwar mit viel größeren als Dein Großvater, nicht nur als Lohn dafür, daß ich nicht auf seiner Seite kämpfen würde, sondern auch, weil ich Deine Schwe­ ster geheiratet habe und mit Dir verwandt bin«. Der Kaiser wollte nicht in den Ver­ dacht der Feigheit geraten, obwohl er nicht über gleichwertige Streitkräfte verfügte, die es mit dem feindlichen Heer hätten aufuehmen können. Darum beschloß er trotz­ dem die Entscheidung im Kampf zu suchen. Er verließ sich bei allem, was geschah, eher auf den ihm angeborenen Mut als auf Überlegung und Berechnung. I So be­ reiteten sich die Heere auf beiden Seiten mit großem Eifer auf den Kampf vor. Die Lage der Rhomäer war gefährlich und besorgniserregend. Die Mutter und Herrin bangte um ihren Sohn und sandte zu beiden Boten, um einen Vertrag zu vermitteln, und tatsächlich konnte sie die beiden aussöhnen, da sie ja beider Mutter war und daher sich keineswegs scheute, jeden, wie sie es für.gut hielt, zurechtzuwei­ sen. So kam ein Vertrag zustande und Michael zog reichlich beschenkt nach Hau­ se263• 2. Der Großlogothet Metochites war auf unwürdige Weise ins Exil weggeführt worden. Dort befiel ihn die Krankheit des Hamzwanges264• Dies quälte ihn noch schlimmer als alles, W.LS er erlitten hatte, ich meine Haft, gesellschaftlichen Sturz, Vermögensverlust, Beschuldigungen und Verleumdungen nichtswürdiger Men­ schen. 3. Der Großvater des Kaisers war durch Schmerz in seiner körperlichen Konstitution stark geschwächt und war an einem Auge durch allmähliche Ab­ nahme der Sehkraft erblindet. Nicht viel später verlor er auch das andere Auge und war seitdem von ewiger Nacht umfangen und, um es mit den Worten der Schrift zu sagen, mischte seinen Trunk mit Tränen und aß Schmerzensbrot265• Über Art und Ausmaß der Spötteleien und unverschämten Schmähungen, welche Wächter und Hauspersonal über ihn ausgossen, will ich nicht einmal reden. Auch nicht davon, daß jede Waschfrau, wenn sie wollte, ungestraft in den Palast gehen konnte, um nach Belieben Kleider im Wasser, das durch den Hof floß, zu waschen, oder davon, daß der Palast für die Tiere der Nachbarn zu Trampelwiese I und Weideplatz geworden war, für Esel und Pferde, meine ich, für Rinder und Hühner. Und wenn es sonst noch etwas Derartiges gab, was dem alten Kaiser zum Spott und zur Verachtung gereichte, dann beeilte sich der Protostrator, der damals in Byzanz die Aufsicht und die Verwaltung innehatte, das zu tun und daran mitzuwirken266• 4. Nur der Großdomestikos Kantakuzenos besudelte seine Geisteshaltung, seine Zunge und seinen Charakter nicht durch Schmähung des alten Kaisers und der ande­ ren, die ihre Würden verloren hatten. Auf die übrigen aber wirkte der Umschwung

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der Lage wie das Trinken von unvermischtem Wein und sie nutzten mit trunkenem Geist die gegenwärtige Gunst des Schicksals aus. Dem Großdomestikos jedoch war Einsicht angeboren, ihn zierte eine tiefe Furche des Geistes267 und in Großmut und Wohltätigkeit richtete er sich nach den großen Persönlichkeiten früherer Zei­ ten. So schwelgte er jetzt, da es ihm gut ging, nicht im Glück und zog nicht über­ mäßig die Augenbrauen hoch268, indem er etwa seinen Ehrgeiz nicht bändigte, sondern er blieb unbeugsam in den Grenzen der Besonnenheit. »Auch jetzt muß ich nüchtern bleiben«, erklärte er, »wenn auch die anderen nicht umhin können, sich zu betrinken«. Glück, das die Zeit bringt, ist für die menschliche Seele wie eine Arena oder ein genauer Prüfstein; es treibt die Unvernünftigen zu aufgeblasenem Übermut, während es den Besonnenen die Festigkeit eines standhaften Geistes ver­ leiht, die von allen Seiten Lob erntet. 5. Inzwischen wurde Syrgiannes aus dem Gefängnis entlassen, nachdem er zuvor für den Fall, daß er etwas gegen den Kaiser unternähme, in einem schriftlichen Eid die fürchterlichsten Verwünschungen über sich selbst ausgesprochen h3.tte. / Sollte ihm irgendwann einmal von unbestechlichen Richtern nachgewiesen wer­ den, daß er gelogen habe, so wolle er von jenen fürchterlichen Flüchen getroffen werden und die Todesstrafe erleiden269. 6. Im übrigen sahen die Byzantiner in diesem und auch im folgenden Jahr (1327/8 u. 1328/9), nachdem der Bürgerkrieg der Rhomäer sich gelegt und die gegenseitige Bekämpfung und die Plünderungen aufgehört hatten, einen solchen Überfluß an Getreide, wie ihn seit langer Zeit nicht einmal ihre Vorfahren gekannt hatten. 9.1. Sobald die Zeit anbrach, in der die Hände des Frühlings (1329) die Pflanzen pflegen und die Erde mit den bunten Farben der aufsprießenden Pflanzen bemalen und so den Augen der Menschen den größten Genuß schenken, befahl der Kaiser den rhomäischen Truppen, sich bereit zu halten. Er wolle nämlich nach Asien über­ setzen und den Kampf gegen Orkhan, den Herrscher von Bithynien aufnehmen, dehn dieser drohe neben anderem Nikaia, die Hauptstadt Bithyniens, einzunehmen, gegen welche er einen doppelten Krieg entfacht habe, den des Hungers und den mit Streitkräften. Als der Frühling schon zu Ende ging, überquerte das Heer unter Führung des Kaisers die Meerenge von Byzanz und setzte nach Asien über. Die Streitmacht zählte zweitausend Mann Elitetruppen, aber den Großteil stellten Bauern und Handwerker, die offensichtlich keinen echten Kampf wagen würden. Die Be­ weise für ihre Feigheit schleppten sie mit, nämlich viele kleine Boote und Scha­ luppen, genausoviel, könnte man sagen, wie sie Leute zählten, um für eine even­ tuelle Flucht gerüstet zu sein. An Sieg und Verfolgung dachten sie überhaupt nicht. 224

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Der / türkische Herrscher von Bithynien aber wählte sich die Männer mit der größten Kriegserfahrung aus und ließ sie die Engpässe bewachen. Er selbst zog mit achttausend schwerbewa:ftD.eten Kriegern dem Kaiser entgegen. Drei Tage nach der Überfahrt nach Asien bei einem Küstenstädtchen, Philokrene geheißen27o, er­

fuhr der Kaiser, daß Orkhan die unwegsamen Zugänge besetzt habe und mit seinem Barbarenheer in der Nähe lagere. Deshalb schlug er auch selbst dort sein Lager auf und übernachtete da.

2.

Als er nun bei Sonnenaufgang einige Leute der Barbaren

von den umliegenden Bergen herabkommen sah, zuerst Leichtbewa:ftD.ete, dann aber Schwerbewa:ftD.ete, und vor allem Reiter, rüstete er auch sich selbst und zog ihnen entgegen. Zu allererst wurde er von den Bogenschützen der Barbaren be­ schossen, die in großer Entfernung aufgestellt waren und anfangs nicht näher kom­ men wollten. Der Kaiser glaubte, daß das für die Barbaren ungewöhnlich sei, und hielt es für Feigheit, so daß er Mut faßte und seinen Leuten befahl, in kleinen Grup­ pen unbemerkt die Schlachtordnung zu verlassen und in einem Bogen um die Ab­ teilungen herumzureiten. Einige seiner erfahrensten Männer sagten ihm, daß das kein gutes Ende nehmen würde, aber sie konnten ihn nicht davon abhalten. Die auf diese Weise falsch begonnene Schlacht dauerte schon über die Mittagsstunde hinaus, zu der die Sonne ihre kräftigsten Strahlen herabsendet, da kam Orkhan, der von einer Bergspitze beobachtet hatte, daß die Rhomäer infolge der Hitze und der andauernden Angriffe und Umgehungsbewegungen ermüdeten, auch selbst mit einem nicht leicht zu zählenden Heer / herunter. Mit unartikuliertem Geschrei umstellten sie die Rhomäer, verwun deten die einen mit ihren zahlreichen Ge­ schoßen und schlugen

im

Nahkampf auf die anderen ein. Den ersten Stoß fingen

die Rhomäer tapfer auf und lange Zeit wehrten sie sich kräftig, verwundeten und töteten viele. Später, als sie sahen, daß es bald Nacht wurde, und sie es für gefähr­ lich hielten, auf feindlichem Gebiet einen nächtlichen Kampf zu liefern, wichen sie zurück und beeilten sich, das eigene Lager zu erreichen. Darauf verschärften die Barbaren den Angriff und richteten unter Reiterei und Fußvolk ein großes Blut­ bad an, bis die Nacht kam und den Kampf beendete. Auch der Kaiser wurde bei dieser Gelegenheit von einem leichten Geschoß an einem Fuß verwundet, aber keineswegs ernst. 3.

In jener Nacht aber ereignete sich ein erbärmliches Schauspiel,

ein deutliches Zeichen des Zornes Gottes. Der Barbar (Orkhan) war nämlich er­ staunt gewesen über die Bewa:ftD.ung und über den mutigen Widerstand der Rho­ mäer. Er glaubte deshalb, daß sie nicht an der Stelle stehen bleiben, sondern am nächsten Tag weiter vorrücken würden. Er ließ nun dreihundert Reiter dort zu­ rück, um Ausschau zu halten, und zog selbst mit dem ganzen Heer vorwärts, um als erster die strategisch wichtigen Wege zu besetzen. So zog jener ab, der Kaiser

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aber begab sich in das Städtchen Philokrene, um seine Fußwunde zu pflegen. Das Heer der Rhomäer sah das und glaubte, über den wahren Grund im Unklaren ge­ lassen, der Kaiser flüchte aus Feigheit, weil Orkhan sie in der Nacht mit einem großen Heer überfallen und nicht zulassen würde, daß einer der Rhomäer den nächsten Tag/lebenden Auges erblickte. Alle, die Boote mitgebracht hatten, ließen alles zurück und ergriffen die Flucht. Andere beeilten sich, in das Städtchen zu flüchten und trampelten sich dabei gegenseitig nieder und erstickten. Wieder an­ dere bildeten Ketten, so daß einige über die Brustwehr hineinspringen konnten, an andere jedoch klammerten sich jene, die nach ihnen kamen und zogen sie herunter, so daß sie zu Tode stürzten. Es gab sogar manche, die vor lauter Angst im Stehen ihr Leben verhauchten. Kaum aber hatte die Sonne den Horizont über­ schritten, da zeigte sie jenen dreihundert Barbaren das unglaubliche Schicksal des rhomäischen Heeres. Als sie näher heranritten, entdeckten sie im Lager herrenlose Pferde und Waffen und leere Zelte, außerdem die kaiserlichen Pferde mit ihren roten Decken und das kaiserliche Zelt. Zweihundert von ihnen zogen mit dieser ganzen Beute ab, die übrigen hundert näherten sich noch mehr den Rhomäem und durchbohrten mit vielen Pfeilen alle, die noch nicht in die Boote gegangen oder noch nicht in das Städtchen geeilt waren. 4. Als auch der Kaiser das sah und keinen Rat wußte, da die Lage ausweglos war, bestieg er ein Schiff und kehrte ebenfalls nach Byzanz zurück271• Er suchte nun verzweifelt durch Überdenken der unterschiedlichsten Meinungen nach dem Grund für den Zorn Gottes, dessentwegen das Heer der Rhomäer so im Nu vernichtet worden war, obwohl es von keinem Feind verfolgt wurde271&. Schließ­ lich erkannte er unter vielen anderen Gründen vor allem die Rechtsunsicherheit im Staat und die Korruption in der Rechtsprechung. Diese war weitverbreitet und schwer zu heilen, denn sie hatte sich im Laufe der Zeit ihren Platz erobert I und verursachte im Staat große Verwirrung und Schaden. Krankheiten, die eine Folge einer schlechten körperlichen Verfassung sind, befallen nur wenige Menschen und greifen nicht auf die Allgemeinheit über, wenn aber die Luft infiziert ist, teilen not­ wendigerweise alle, die gemeinsam die gleiche Luft einatmen, die Krankheit; im gleichen Verhältnis, sagte der Kaiser, stehe auch das Unrecht, das Privatpersonen begehen, zu dem, was in der Rechtsprechung geschehe. 5. Darum begab er sich nach wenigen Tagen zum Patriarchen Esaias. Zu allererst versuchte er ihn zu über­ reden, seinen Groll gegen die Bischöfe abzulegen und das Volk vom Interdikt zu befreien. Es zieme sich nicht, sagte er, daß er selbst, der offenbar das Opfer von allen öffentlichen Vergehen sei, allen alles verzeihe, jener aber als Patriarch, dessen Auf­ gabe es sei, Lehrer des Friedens zu sein, einen heimlichen Groll nähre und darüber 226

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

oft die Sonne untergehen lasse, was man nicht ein einziges Mal tun dürfe272• Der Patriarch gehorchte dem Kaiser und verlas, mit dem Priestergewand bekleidet, während der göttlichen Liturgie vom Ambon eine schriftliche Absolution für Lebende und Verstorbene aus dem Volk273• Aber den Bischöfen und den meisten Priestern verzieh er keineswegs274• Danach, als der Patriarch zusammen mit vielen Bischöfen und Priestern die göttliche Liturgie feierte, wählte er (der Kaiser) vier Männer aus, die er für würdig hielt, in den zivilen Prozessen als Richter zu fimgie­ ren. Einer von diesen war ein Bischof. Diesen Männern verlieh der Kaiser mitten im göttlichen I Tempel die Vollmacht, Recht zu sprechen, indem er ihnen das göttliche und heilige Evangelium übergab zusammen mit dem kaiserlichen Schwert, und zugleich auch selbst von ihnen die schrecklichsten Eide verlangte, ohne An­ sehen der Person und unbestechlich die Prozesse zu führen. Er sorgte auch dafür, daß sie mit einer sicheren Verurteilung rechnen müßten, sollten sie der Unlauter­ keit überführt werden; denn er gab ihnen Grundstücke, die für ein Jahresgehalt glänzend ausreichten. So war das ungefähr275• 6. Zum Herbstanfang zog der Kaiser alle Trieren, welche die Rhomäer in Byzanz, auf Lesbos und den anderen Inseln sowie in den Küstenstädten hatten, zusammen, dazu noch alle Schiffe mit nur einer Reihe Ruderbänke und außerdem vier ver­ bündete Trieren, die er vom Herrscher der Kykladeninseln276 hatte kommen lassen, und fuhr aus, angeblich gegen die Flotte der Barbaren, in Wirklichkeit aber gegen Martinos, den Gouverneur von Chios. Dieser Mann war Lateiner, einer von denen, die durch Reichtum und Ansehen hervorstachen; er hatte Chios von seinem Vater geerbt, um die Insel zu verwalten und sich ihren Steuerertrag zu Nutzen zu machen, unter der Bedingung aber, daß er den Kaisern der Rhomäer wie ein Sklave gehorche und bereitwillig alles tue, was sie befehlen würden. Die Insel blieb näm­ lich Besitz der Rhomäer und war ihm vom kaiserlichen Großvater des Kaisers zur Verwaltung und als Einkunftsquelle geschenkt worden, da er ihm für einen früheren Dienst zu Dank verpflichtet war. Dieser (Martinos) nun hatte die Insel zusammen mit seinem Bruder von seinem Vater übernommen, seinen Bruder aber durch List ausgeschaltet. Selbst ein energischer Mann mit scharfem Verstand hatte er Trieren gebaut und I plünderte damit die Barbaren aus, die in jener Gegend die Küsten Asiens bewohnen und die selbst als Piraten ihre Schiffe bestiegen und die Inseln ent­ lang fuhren. Er flößte ihnen in kurzer Zeit eine solche Angst ein, daß er jährliche Tribute von ihnen nehmen konnte, da sie fürchteten, er würde ihnen sonst im Krieg größten Schaden zufügen. Daher war er sehr rasch zu größtem Reichtum und Ansehen gekommen und gab den Rhomäern Grund zum Verdacht, er werde die Untergebenheit gegenüber dem Kaiser nicht mehr lange anerkennen. Deswegen 227

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verschleierte der Kaiser seine Flottenexpedition gegen ihn und nahm ohne Mühe die Insel. Auch Martinos selbst brachte er in seine Gewalt und ließ ihn gefesselt nach Byzanz bringen277• 10.1. Wenige Tage später befiel den Kaiser, als er sich in Didymoteichon auf­ hielt, eine sehr schwere Krankheit. Nachdem er nämlich ein Bad genommen hatte, war er anschließend nicht so vorsichtig, wie das nach einem Bad notwendig ist, noch dazu mitten im Winter. Sein ganzer Körper wurde steif, und er hatte, weil die Krankheit sich vor allem auf den Kopf konzentrierte, nicht nur starke Kopf­ schmerzen auszuhalten, sondern er verlor auch bald das Bewußtsein. Als nun die Krankheit sich stärker zeigte als alle ärztliche Kunst, und dem Kaiser der nächste Tag abgesprochen wurde, beschwor er sein Gefolge, ihm das Mönchskleid über­ zuziehen, bevor er das Leben ablegen würde. Er beschwor sie aber auch, alle Ge­ fangenen freizulassen, nämlich den Despoten Konstantinos und den GroßIogotheten Metochites und alle weiteren, die aus dem gleichen Grund verurteilt waren. Anstelle eines Testaments verordnete er mündlich, I daß alle Rhomäer schwören sollten, seiner Gattin, der Herrin, die gebührende Ehre zu erweisen - sie war persönlich an­ wesend, obwohl sie schwanger war, und hörte dem Gesagten zu -, und zusammen mit ihr dem Kind, das sie gebären würde, und zwar als Kaiser, falls es männlich sein sollte. Regent sollte der Großdomestikos Kantakuzenos sein. Nur diese An­ ordnungen wurden zu Papier gebracht und galten als Testament278• Mit keinem Wort erwähnte er bei dieser Gelegenheit seinen Großvater, den Kaiser, oder seine Mutter, die Herrin, die damals in Thessalonike lebte. Ihr verursachte das lange währenden Schmerz und sie nährte argwöhnische Gedanken. Sie hatte ja für den Fall, daß ihr Sohn, der Kaiser, sterben würde und andere statt ihrer in die Regent­ schaft des Reiches eingesetzt würden, ihr Leben schon aufgegeben. Denn es sei un­ möglich, sagte sie, daß der Großdomestikos Kantakuzenos und seine Mutter sie als Herrin am Leben lassen würden, nachdem sie so unerwartet als Regenten und Ver­ walter des Reiches eingesetzt worden seien; denn beide seien mit ihr seit langer Zeit verfeindet. Da sie sich in akuter Gefahr befand und keine Zeit hatte, auf andere Weise ihre Interessen schnell zu regeln, rief sie sofort Syrgiannes, der damals mit der Verwaltung von Thessalonike betraut war und sich dort auf hielt, zu sich, adoptierte ihn und empfahl ihm ihr Leben und ihre Seele. Zugleich ließ sie die Thessaloniker unter Eid versprechen, daß sie sie als Herrscherin und Herrin mit ihm als Verwalter anerkennen und für sie bis zum Tode kämpfen wollten. Und wenn ihr Sohn, der Kaiser, sterben sollte, I würden sie sich für den noch zu ge­ bärenden Sohn darum kümmern und darüber wachen, daß diesem die Nachfolge in der Kaiserherrschaft ohne Aufruhr und Schmälerung erhalten bliebe. Diese Maß228

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nahmen entfachten später ein wahres Feuer von Ärgernissen, wie ich im weiteren Verlauf noch erzählen werde279• Jetzt muß ich wieder zu meinem Thema zurück­ kehren. 3. Als mit den anderen Gefangenen auch der Despot Konstantinos frei­ gelassen war, wie ich gesagt habe, wurde er sozusagen nur kurz gesehen und ver­ schwand dann. Denn in der folgenden Nacht brachten die Leute des Kaisers ihn an einen unbekannten Ort. Sie fürchteten nämlich, daß nach dem Ableben des Kaisers das Volk unruhig werden könnte, unter anderem da einst ohne Grund ein Gerücht über den Buchstaben K verbreitet war; darum verfuhren sie so mit ihm Es hieß, daß der Nachfolger des alten Kaisers den Buchstaben K am Anfang seines Namens haben würde. Und weil er Konstantinos hieß, war der verdächtig280• 4. Um gegen den alten Kaiser vorzugehen, dachte man sich verschiedene Wege aus, die alle auf dasselbe hinausliefen. Sie ließen ihm die Wahl, entweder das Mönchs­ kleid anzuziehen, oder sich für ein anderes Übel zu entscheiden, dem er den Vor­ zug gäbe; die anderen Übel waren Hinrichtung oder ein trostloses Exil oder ge­ waltsamer Abtransport ins Gefängnis des Vergessens281• Der vor Eifer glühende Gehilfe war dabei der Protostrator Theodoros Synadenos. Der Kaiser, plötzlich von einem solchen Sturm von Gefahren bedrängt, lag lange Zeit stumm auf seinem Bett. Wie könnte es anders sein bei einem Menschen, der nicht aus Eisen war und kein Herz aus Stahl hatte, und der von vielen I fremdsprachigen und rohen Solda­ ten umgeben war; denn man hatte alle seine eigenen Leute hinausgeworfen und es war kein Mensch da, um ihn zu führen, einen Mann, der nicht sehen konnte, wo er stehen oder wo er gehen könne. Doch um es kurz zu machen, sozusagen halb gegen, halb mit seinem Willen282, rasierte man ihm die Haare ab, bekleidete ihn mit dem Mönchsgewand und taufte ihn um auf den Namen Antonios. So war das283• 5. Der Kaiser in Didymoteichon gab kein anderes Lebenszeichen mehr, außer daß er noch äußerst schwach atmete; die Lebensorgane blieben starr und die Extremitäten seines Körpers waren abgestorben. So lag er volle zwei Tage fast wie eine Leiche. Aber am dritten Tag kam er ein wenig zu sich, wie aus einem tiefen Schlaf (erwacht), und bat um Wasser der hochheiligen Gottesmutter zur Quelle. Als man es ihm sofort geholt und über sein Haupt ausgegossen hatte, erholte er sich, nahm Nahrung zu sich und kam in wenigen Tagen zu Kräften und erlangte seine frühere Gesundheit wieder284• 6. Dem Patriarchen Esaias bereitete das, was mit dem alten Kaiser geschehen war, das größte Vergnügen. Nun blieb jenem keine Hoffuung mehr auf die Herrschaft, und er selbst hatte nichts mehr zu befürchten. Es schien aber notwendig, Über­ legungen darüber anzustellen, wie man es mit dem Memento in der Kirche halten solle, wenn dieses, so sagte er, überhaupt noch nötig sei. Er entbot deshalb .

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ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

zwei Bischöfe, meines Erachtens in ironischer Absicht, heuchelte Schmerz und Un­ kenntnis der Ereignisse, die ihn (den alten Kaiser) betrafen, und erbat von ihm und nicht von jemand anderem um eine Stellungnahme und ein Urteil in dieser Frage. Der alte Kaiser aber, gequält von schweren Seelenschmerzen, sandte aus brennen­ dem Herzen / einen tiefen Seufzer empor, öffuete den Mund und gab ihm folgende Antwort: 7. ,So wie mit Lazarus ein doppeltes Wunder geschah, nämlich, insofern er tot war und auferstand und (im Leichentuch) gefesselt Schritte tat285, so müßte es jetzt mit mir gehen. Denn siehe, ich bin geradezu eine Leiche, niedergerissen durch die vielen Wogen von Übeln, und dazu noch gefesselt, nicht nur an Händen und Füßen, sondern auch was meine Zunge betrifft, mit der ich wenigstens mein eigenes Leiden und das mir zugefügte Unrecht hätte bekunden und der Luft, den Menschen, . die es hören wollen, und der bitteren Finsternis, die jetzt mein Haus­ genosse ist, mitteilen können. Aber Scham bedeckt mein Gesicht. Entfremdet wurde ich meinen Brüdern und ein Unbekannter für die Söhne meiner Mutter. Das Licht meiner Augen, auch es hat mich verlassen. Meine Freunde und meine Nachbarn haben sich gegen mich erhoben. Alle, die mich sahen, haben mich verspottet. Bei­ nahe wären meine Füße ins Schwanken geraten, fast ausgeglitten wären meine Schritte, sosehr habe ich mich aufgeregt über die Ungerechten, als ich sah, wie die Sünder in Frieden leben286. Früher war es so, daß das Kaisertum der Kirche Privi­ legien schenkte, jene nämlich, welche man bis heute in Kraft sieht; andererseits ver­ lieh die Kirche dem Kaisertum das Recht, aus den gewählten Kandidaten den Patriarchen zu ernennen, den er wollte287. Und ihn (Esaias) habe ich nicht nur selbst ernannt, sondern ich habe ihn auch selbst ausgewählt und den vielen ange­ sehenen und gelehrten Männern vorgezogen, obwohl er ohne Bildung und der Öffentlichkeit unbekannt ergraut war; ja er war nicht einmal Priester und hatte nichts, was ihn auszeichnete. Davon, wieviel Hilfe und Wohltaten ich ihm später angedeihen ließ, will ich nicht einmal reden. / Und jetzt, da er mir in meinem Un­ glück auch selbst einmal helfen sollte, unterstützt er jene, die mich züchtigen, und wird zu meinem schlimmsten Scharfrichter. Und da fragt er mich, wie ich selbst in der Kirche erwähnt werden will, und er heuchelt Schmerz und tut, als ob er nicht wisse, was mit mir geschehen ist. Er benimmt sich, wie das ägyptische Kro­ kodil, das in den Fluten des Nils lebt, der Ägypten tränkt. Wenn dieses eins von den Tieren, die dort mit ihm leben, erwürgt hat, setzt es sich zu dessen Kadaver und vergießt heiße Tränen über dessen Kopf 288. Ich weiß nicht, was ich auf die mir so heuchlerisch vorgelegte Frage antworten soll. Würde ich sagen >als Kaiser<, würde ich sofort getötet von jenen, die mich deswegen gefangen halten; sage ich >als Mönch Antonios<, dann betrachten jene, die mir Böses antun, das als ein Be-

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

kenntnis, daß ich nicht geZWWlgen, sondern freiwillig und aus eigenem Willen das Mönchskleid angelegt habe«. Dieses und noch anderes mehr führte er vor den Gesandten aus, schickte sie aber weg, ohne etwas geantwortet zu haben, was jene erfahren wollten. Er selbst setzte sich auf sein Bett und sagte: »Kehr zurück, meine Seele, zu deiner Ruhe, denn der Herr hat dir wohlgetan289.« Dann sprach er über­ haupt kein Wort mehr, das seinem Schmerz entsprach, sei es, daß er kraft seiner außergewöhnlichen Klugheit seine Zunge bezwang, sei es, daß der Schmerz so übermäßig groß war, daß er sein Unglück, auch ohne es zu wollen, unbeweint ließ, da seine Seele gleichsam durch Ohnmacht und Starrheit gefesselt war und sich dem­ zufolge keine Feuchtigkeit im Kopf ansammeln und zu einer Flut von Tränen schmelzen konnte. Auch die Sonne zieht, wenn sie nur schwache Strahlen aus­ sendet, viele Winde I und die Feuchtigkeit an; wenn sie aber übermäßig stark scheint, verbraucht sie sie, ehe sie etwas hinaufzieht. Auf ähnliche Weise lassen auch die geringeren Leiden in unserer Seele zu, daß das Wort zum Dolmetscher des Feuers in unserem Herzen wird, aber bei denen, die schonungslos das Maß übersteigen, wird man wohl sehen, daß die Seele durch sie außer sich gerät, aber auch, daß sie die Seele zu einem von beiden veranlassen, wenn auch keines der Sache angemessen ist. Sie werden sie nämlich dazu bringen, entweder über das Not­ wendige hinaus alles zu sagen, oder nur das Notwendige. Zur Bestätigung des Ge­ sagten will ich eine alte Erzählung benutzen29o• Als der Perser Kambyses aus Susa gegen Ägypten zog und der Kaiser (Pharao) von Ägypten zusammen mit seinem Reich ihm in die Hände fiel und seine Söhne rücksichtslos zur Hinrichtung abge­ fUhrt wurden, schaute er selbst zu, ohne auch nur ein Wort zu sagen, und richtete gesenkten Hauptes seinen Blick auf die Erde. Als er jedoch sah, wie einer seiner Freunde, der, als Ägypten noch unabhängig war, großen Reichtum besaß und ho­ hes Ansehen genoß, jetzt in einem völlig zerrissenem Gewand umherging, um von jemand ein Stück Brot zu erbetteln, da schlug er sich vor den Kopf, seufzte tief und rief seinen Freund beim Namen, während er seine Worte beinahe mit Tränen benetzte. Als Kambyses nach dem Grund fragte, weshalb er wegen seiner Söhne weder geweint noch ein Wort gesprochen habe, über seinen Freund aber weine und ihn anrede, soll er geantwortet haben, daß das Leid um seine Söhne zu groß gewesen sei, um es zu beweinen, I das um seinen Freund, der auf der Schwelle des Greisenalters290& aus einer hohen gesellschaftlichen Stellung in ein so großes Un­ glück gestürzt war, weniger groß und daß es demzufolge verdiene, beweint zu werden. 9. Der Patriarch und seine Leute beschlossen, ihn vor seinem Enkel, dem Kaiser, als den allerfrömmsten christusliebenden Kaiser, den Mönch Antonios, zu erwähnen291• Keine vier Tage vergingen, da hörte der Protostrator, daß das 231

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

Volk in den Häusern, aufden Marktplätzen, in den Stadttoren und überall flüstere, daß

man

dem alten Kaiser Unrecht getan habe und daß er immer noch Kaiser sei

und daß er und kein anderer es sein werde, falls sein Enkel sterben sollte, denn das sei doch wohl kein Gesetz des Mönchtums, daß

man

Leute gegen ihren Willen und

mit Gewalt ins Mönchsgewand stecke. Darum plante er wiederum nichts als Böses. Er forderte von ihm durch eine Gesandtschaft einen schriftlichen Eid, daß er nie wieder die Kaisermacht anstreben oder, wenn sie ihm angeboten werden sollte, an­ nehmen und daß er auch keinen anderen zum Kaiser proklamieren werde. »Weml Du das nicht beeidestc, sagte er, »steht heute Dein Leben auf dem SpieI292.« Zugleich ließ er

ihn wiederum von jenen fremden Soldaten umstellen. Und er (der alte

Kaiser) tat widerwillig auch das, wiederum aus Angst um sein Leben. Und da er, wie ich gesagt habe, blind war, ließ er seine Hand von einer anderen Person fiihren und setzte oben vorab (vor der Eidesformel) das Zeichen des göttlichen Kreuzes in rot, unten aber in schwarz. Und so ließ IO.

In jener Zeit fand

man

man

ihn am Leben293•

im Land der Perser einen verschütteten Turm voll

mit Münzen aus purstem Gold in kaum zu zählender Menge. Nicht I wenige da­ von erwarben lateinische Kaufleute, die sie überall zu Lande und auf dem Meer verbreiteten, imWissen, daß diese wegen der Reinheit des Goldes sehr begehrt waren. Viele Byzantiner kauften sich einige und zahlten für jedes Stück drei gewöhnliche Goldstücke294• 1 1 .I.

In jener Zeit295 gelangten von den Italiern und auch von den Nachkommen

der Perser in Kolchis Schriften nach Byzanz, voll von Hochmut und großer Tor­ heit, die alle möglichen kindlichen und üblen Prophezeiungen enthielten, solche, die Flötenspielerinnen und Tänzerinnen in Freudenhäusern zum Vergnügen derer, die dort feiern, als Trinksprüche vorbringen. Mehr als alles andere scheint mir bei der Überredung von eitlen und anmaßenden Leuten die Dummheit wirksam und ausschlaggebend. Sie verführt zu unbesonnenem vorschnellen Handeln und macht zu jeder Zeit zu allem bereit, was nur in einem eitlen Gehirn aufkeimt. Viele Freunde drängten mich, diesen Schriften zu widersprechen und sie zu widerlegen29 6. Vielleicht wollten sie mich auf die Probe stellen, so wie die Athleten der olympi­ schen Rennen ihre Rennpferde in verschiedenen Ebenen laufen lassen, um sie

zu

erproben, oder vielleicht um selbst ihren Spaß daran zu haben; denn nichts ver­ schafft mehr Vergnügen als gerade alles zu hören und zu sehen, was man hören und sehen möchte. Es ist damit in etwa so, als ob

man

einem Durstigen das herrlichste

Wasser zu trinken gibt oder einem, der von der Sonnenhitze versengt wird, einen erfrischenden Westwind besorgt. Gewiß verlangt der eine dies, der andere jenes, jeder gemäß seinem Urteilsvermögen ; denn das ist gewissermaßen

I der Grund

ÜBERSETZUNG: KAPITEL

IX

und die Wurzel des Dranges, der von dort ausgeht und in Übereinstimmung damit diesen oder jenen Problemen des Lebens führt, die von dieser Erde und vom Himmel dort oben in bunter Vielfalt angeboten werden297• Die meisten, wenn nicht sogar alle, werden, glaube ich, das Anliegen meiner Freunde gutheißen, für mich kam es aber ungelegen und ihr Drängen konnte ich nicht akzeptieren. Ich werde von mir aus nie leugnen, daß es etwas Gutes ist, alles zu untersuchen, aber ich leugne entschieden, daß das zu jeder Zeit und Gelegenheit und durch jeden, der will, geschehen kann. Nicht jede Zeit ist günstig und nicht jedem beliebigen ge­ ziemt es, dies tun zu wollen. Es gibt oft sehr ungünstige Gelegenheiten und ein sehr unüberlegtes Wollen298• Aber als ich dann doch glaubte, meinen Freunden in irgendeiner Weise nachgeben zu müssen, und ich mir vorgenommen hatte, diese schwere Aufgabe zu übernehmen und ihnen nach Möglichkeit willfährig zu sein, verweigerte ich ihnen weder meine Ohren noch meine Zunge299, sondern wider­ legte auf maßvolle Art einiges aus diesen Schriften. Keiner, dem es vergönnt war, in den Tempel des sicheren Wissens geführt zu werden, wird mich, wenn er meine Widerlegung hört, tadeln können. Einen Teil des Geschriebenen habe ich fürs erste im Dunkeln liegen lassen, da eine ekelhafte und sinnlose Rücksichts­ losigkeit sie spottend umtanzt, aber was ich in der Form eines Briefes an einen Freund gesagt habe30o, das werde ich auch jetzt für die, die es lesen wollen, in mei­ ne Geschichte einflechten, I damit mein Schweigen aus Anstand nicht von unbarm­ herzigen Kritikern als Ratlosigkeit ausgelegt wird. 2. Ich schrieb also: »Alle Worte, die den Geist zum Führer nehmen und ihm ein­ deutig die gebührende Vorherrschaft zuerkennen, ziehen den Geist gewiß auch als Prüfer heran und erwarten eine Sprache, die mit Sachverstand urteilt. Jene aber, die die Gesetze jeglicher Harmonie ablehnen und auf der Flucht vor ihnen die Grenzen des Wissens überschreiten, können den Geist nicht zur Kontrolle heranziehen und wehren jedes erläuternde Wort ungestüm ab, denn sie sind offenbar Erkrankungen der Natur und gleichsam falsche Töne einer zerbrochenen Leier. Darum muß ich mich sehr wundern, lieber Freund, weshalb auch du mich, deinen Freund, drängst, mich mit diesem Unsinn zu beschäftigen und ein Wort zur Widerlegung jenes offen­ sichtlichen Geschwätzes zu äußern, das, wie die von selbst entstehenden Lava­ ströme aus den Kratern des Hephaistos (d.h. aus Vulkanen), häufig aus den west­ lichen Abgründen ausbricht, wie auch von jenem, das dicht wie der Schnee im Winter301 aus dem nördlichen Festland herunterkommt. Bei unserer Freundschaft, ich würde den Regeln der Wissenschaft und mir selbst Unrecht tun, wenn ich diese darauf anwenden wollte: wer sich aus eigenem Antrieb verdorbenen Sitten und Worten überläßt, entgeht dem Bösen nicht und kann dem Netz des Tadels nicht zu

233

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

entkommen; vielmehr zieht er sich gehässigen Spott wie ihm eignenden Schmutz zu. Welchen Kaukasus von Unwissenheit übertreffen nicht jene dort unten (im Westen), die gewohnt sind, Sprüche zu klopfen, die so weit als möglich von der Wahrheit entfernt bleiben, I sowie jene dort oben (im Norden), die arge und kindische Gerüchte ausposaunen und dazu behaupten, die Wissenschaft der Perser und Chaldäer zu betreiben302! Wenn die ganze Kunst der Chaldäer und der Perser nur noch darauf gerichtet wird und der Himmel nur deswegen die Sterne am Firmament in wohlgeordneter Harmonie ihre Bahnen ziehen lassen soll, um Schreiberlingen zum Frühlingsanfang eine Menge Einnahmen anzukündigen und Greisen zum Ende des Sommers Krankheiten, dann muß das wahrhaftig jenen ge­ fallen, die zu gerne die Nützlichkeit der Wissenschaft lächerlich machen möchten, und dies bietet den Spottlustigen303 und den Possenreißern ausreichend Anlaß zu Beleidigungen. Ich möchte mich am liebsten auch darüber wundem, daß diese Männer nicht ebenfalls prophezeit haben, daß die Eichen viele Eicheln tragen wer­ den und daß Domen die Hand stechen, die sie berührt; daß eine Katze, die gebärt, die Mutter des Neugeborenen sein wird, und daß es im Sommer heiß und im Win­ ter kalt sein wird, und was sonst, wenn schon nicht den Rindern, so doch allen Menschen völlig klar ist. Aber damit du nicht zu den Gekränkten zählst und die Würde der Wissenschaft nicht in solche Tiefen herabgezogen wird, will ich einen Mittelweg wählen und einiges von jenem Geschwätz aus dem Westen widerlegen, oder besser gesagt, einige Äußerungen der irdischen Irrsterne, die über die höheren Regionen hauptsächlich Lügen verbreiten. So soll vom Saum angefangen das ganze Gewebe wie das berühmte Webstück der Penelope vollständig aufgelöst werden304• Sie prophezeien, daß es eine Bewegung von Winden geben wird, welche die Kör­ per der Menschen zur Entbindung bringen werden. Ich möchte gern einmal nach den Ursachen der Entbindung der menschlichen Körper fragen. Wenn nämlich I der Wind etwas anderes, eine Vernichtung der Luft oder auf andere Weise eine Teilung (der Luft) wäre, hätte diese Behauptung vielleicht einen Sinn305• Alles, Was sich von der Luft unterscheidet und durch sie hindurchgeht, bewegt sich durch sie, entweder, indem es sie mit dem Körper durchschneidet wie ein Stein, ein Stück Eisen und alles, was von Natur aus härter ist als Luft, oder indem es seine Qualität in ihr verbreitet, wie es nämlich die Dinge tun, deren Natur es ist, sich zu ver­ fü l chtigen mischen, wie zum Beispiel Gerüche, Farben, Gewitterstürme und Blitze. Und wenn der Wind sich, wie jene Dinge in irgendeiner Weise durch die Luft bewegte, indem er sie entweder trennte und ihren Platz einnähme oder indem er sich durch Verbreitung seiner Eigenschaft auf trügerische Weise mit ihr vermischte, so würde 234

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

ganz gewiß eine Wlstreitige Vernichtung sofort auf jedes Entstehen (eines Windes) folgen. NWl sehen wir aber, wie er im Gegenteil WlS immer ErfrischWlg bringt. Denn der Wind ist nichts anderes als eine stärkere BewegWlg Wld ein kräftigeres Strömen der Luft, die WlS immer in Fülle umgibt Wld die wir, jeder wie es ihm beliebt, genießen, auch wenn noch soviel davon uns zur VerfügWlg steht. Auch zum Folgenden braucht man vielleicht ein Orakel, Wld ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sie sprechen davon, daß ein gleichzeitiges Wehen sämtlicher Winde Städte und Bäume und Berge umstürzen und von ihrem Platz bewegen würde. Aber wie Wld wohin soll etwas von diesen Dingen vom Platz bewegt werden, wenn, wie sie behaupten, einander entgegengesetzte Winde sie so umgeben ? Wenn ein Haus oder ein Baum durch die Stoßkraft und den gewaltigen Ansturm eines einzelnen Windes nach einer Seite umgestürzt wird, ist das wohl nichts Neues, sondern völlig im Bereich des Normalen. Aber wenn viele Winde zugleich in ent­ gegengesetzte Richtungen wehen, I dann wird wohl kaum überhaupt etwas um­ gestürzt werden. Den Stoß des einen wird der Widerstand des entgegengesetzten Windes brechen und auf halten; das bewirkt, daß das der Gewalt ausgesetzte Ob­ jekt infolge des allseitigen Druckes völlig Wlerschüttert bleibt. Die Behauptung übrigens, daß die entgegengesetzten Winde zugleich auftreten, stimmt nach Aristoteles306 nicht mit den Naturgesetzen überein und hat sich im langen Lauf der Zeit noch nicht ereignet. Aber beinahe hätte ich folgendes vergessen: sie geben das Zusammentreffen von Kronos und Ares (Mars und Saturn) in einem Tierkreis­ zeichen und eine davor eintretende Sonnenfmsternis als Ursache für den Kampf der Winde an. Wenn sich das nun als ein offensichtlicher Irrtum erweisen sollte, müßten, da es den nachfolgenden Behauptungen zugrunde liegt, eben diese Folge­ rWlgen um so sicherer falsch sein; wenn jemand die Wurzel eines Baumes abhackt, raubt er sofort auch den Früchten das Leben. Es befmden sich Kronos und Ares nicht nur zur Zeit nicht in ein und demselben Tierkreiszeichen, sondern sie werden auch in den nächsten zwei Jahren nicht zusammentreffen. Ares hat Kronos schon lange im fünfzehnten Teil des Löwen zurückgelassen und geht schon in die Zangen des Skorpions über, Wld eine Sonnenfinsternis wird man weder in diesem ganzen Sommer, noch im nächsten Herbst beobachten, auch wenn alle Menschen und alle Spatzen es behaupten307• Die genaue Wahrheit sollen dich die Zeit und die Wahr­ nehmung lehren. Nichts bringt so unwiderlegbare wissenschaftliche Beweise als ErfahrWlg und Wahrnehmung . •Die Wahrnehmung«, heißt es (bei Aristoteles308), .bringt Erfahrung, und die Erfahrung liefert der Wissenschaft die Prinzipien«. Wenn man Getreide in die Erde sät, kann man Ernte I erwarten, ohne Saat darf man nicht erwarten, daß etwas sprießt. So auch bei diesen Dingen. Wenn es eine

235

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

453/454

Sonnenfinsternis und ein Zusammentreffen von Kronos und Ares geben wird, können sie vielleicht behaupten, daß es auch zu einem Durcheinander der Winde und zur Zerstörung von Städten und zu Bergstürzen kommen wird; wenn aber jenes nicht eintritt, dann folgt daraus notwendigerweise, daß auch jeder Berg und jede Stadt stehen bleiben werden, wo sie sind. Nimmt man dasjenige weg, weswegen etwas geschieht und was als dessen Ursache anzusehen ist, so wissen wir, daß dann gewiß auch das Verursachte und die Gründe, weshalb es geschehen sollte, beseitigt werden. Die Argumentation jener Leute hat sich zu einem solchen Widersinn ent­ wickelt, daß sie das Ursächliche für nicht ursächlich und das nicht Ursächliche für ursächlich halten. Die Konstellation der Sterne, die einmal so, einmal so ist, deutet diese und jene Ereignisse an, von welchen die einen sofort, die anderen erst nach geraumer Zeit eintreten. Jene Leute waren nicht einmal fähig, das zu verstehen, und sie verwechselten die verschiedenen Ursachen, so daß sie vom richtigen Weg weit abkamen, gleichsam wie wenn einer, da es zu regnen anfing, als Themistokles von Megara nach Athen ging, Themistokles für die Ursache dieses Phänomens hielte, oder Kroisos für den Aufgang der Sonne verantwortlich machen woll­ te, da diese aufging, als er den Halys überquerte. Auch ohne Themistokles läßt die Natur es regnen und auch seit dem Tod des Lyders geht unentwegt nach jeder Nacht die Sonne auf. Es gäbe noch unzählige andere Argumente, aber um nicht zu langweilen, schweigen wir lieber. Wer sich durch gute Ausführungen über ein gutes Thema auszeichnet, wird, auch wenn seine Darlegung sich in die Länge zieht, f nicht ohne Lob bleiben; wer aber ein unsinniges und falsches Thema so behandelt. der wird völlig ohne Lob bleiben und er wird kaum ohne Spott und Schelte da­ vonkommen. IAuch Philippos soll seinen Sohn Alexander verspottet haben, weil er geschickt und melodiös die Zither spielte; denn, so sagte er, es sei eine Schan­ de, wenn ein Mann von edler Geburt sich in unbedeutenden Dingen ehrgeizig zeige309.« 12.1. Im nachfolgenden Frühling (I330)310 zeichnete es sich ab, daß der Kral von Serbien nicht ruhen würde, bis er wegen der schmählichen und ungerech­ ten Behandlung seiner Schwester gegen Michael (von Bulgarien) ausgezogen war. Dieser hatte sie nämlich ohne Grund verstoßen, obwohl sie seine legitime Frau war und ihm Söhne geboren hatte, die ihm in der Herrschaft nachfolgen konnten, und hatte die Schwester des Kaisers geheiratet311• Deshalb schickte Michael eine Gesandtschaft zum Kaiser, um ihn zu veranlassen, vom rhomäischen Gebiet aus in das Land der Triballer einzufallen. Auch er selbst würde mit einer starken Streitmacht gegen den Kral ausziehen; dieser würde dann nicht in der Lage sein, beide Kriege zu führen, und durch den Verlust großer Gebiete auf beiden Seiten

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

geschwächt werden. Bis zwn Ende des Frühlings bereiteten sie sich also auf den Feldzug vor312• 2. Als der Sonuner schon angefangen hatte, verfügte der Kaiser aber nicht über ein Heer, das der Streitmacht des Krals ebenbürtig war; deshalb schlug er sein Lager auf, als er in einer Ebene bei Pelagonia angekonunen war, in deren Nähe den Rhomäern gehörende Ortschaften lagen. Dort wartete er auf Nachricht, wie Michaels massiver Angriff gegen die Triballer von der anderen Seite her sich ent­ wickelte, wn dann auch selbst zu tun, was er für richtig hielt313• Zu dieser Zeit ereignete sich eine I Sonnenfmsternis und zwar am sechzehnten Juli wn die zwölfte Stunde. Sie bemaß sich für den, der auf dem durch Byzanz ver­ laufenden Breitengrad wohnt, auf nicht weniger denn elf Finger. Die Sonne durch­ lief damals den vierundzwanzigsten Teil des Krebses, die Finsternis begann in der Mitte von Iapyx und Thraskias und endete ungefähr beim Anfang des östlichen Horizonts314. 3. Michael hatte ein großes Heer versammelt, zwölftausend Mann aus seinem eigenen Gebiet und noch dreitausend skythische Söldner. Mit ihm fiel er durch den nördlichen Teil des Haimosgebirges in das Land der Triballer ein, ungefähr dort, wo sich die Quellen des Strymon befinden. Vier Tage lang verwüstete und plün­ derte er ungehindert das feindliche Land, beraubte die Felder der Bäwne und rich­ tete die Gegend übel zu, ohne daß ihm bis dahin jemand bewaffuet entgegengetre­ ten wäre. Am fünften Tag aber bei Sonnenaufgang erschien auch der Kral von Serbien mit einem starken Heeresverband, dessen Waffen durch ihren Glanz die Augen derer, die sie sahen, blendeten. Als beide Heere sich aufgestellt hatten und die Feldzeichen aufgerichtet waren, ritt der Kral, nachdem er seine Abteilungen angespornt hatte, tüchtig zu kämpfen, direkt auf Michaels Feldzeichen zu. Mit ihm ritten tausend keltische Reiter315, die sich durch Körpergröße und außerordentliche Kraft auszeichneten und bestens im Kriegshandwerk geübt und gerüstet waren. Als er ohne große Mühe das Feldzeichen Michaels niedergerissen hatte, griff er Michaels Schlachtordnung an, überrannte und erschlug die Hauptmacht der Heeresabteilung wn ihn und nahm Michael lebend, aber verwundet gefangen. Der Rest des bulgarischen Heeres / wurde dort zwn größten Teil niedergemacht, und was übrig blieb, kehrte nur mit dem nackten Leben nach Hause zurück. Michael sah danach noch drei Tage das Sonnenlicht, ohne sich des Unglücks richtig bewußt zu werden; am vierten Tag verschied er, da sein Körper die töd­ lichen Verwundungen nicht überstand. Als der Kaiser von diesen Geschehnissen erfuhr, kehrte er schnellstens nach Byzanz zurück, ohne etwas getan oder erlitten zu haben316. 237

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

456/457/458

4. Da aber, wie ich oft gesagt habe, kein Glück im Leben die ganze Zeit hindurch bis zuletzt Wlgeschmälert Wld ohne Neid bleibt, so blieb auch hier das, was sein muß, nicht aus, Wld dem glänzenden Erfolg des Krals blies ein widriger Wld höchst schauriger Sturm entgegen, der alles, was sein Leben erfreut hatte, überschwemmte Wld verschüttete Wld ihm außerdem auch das Leben nahm. Das kam so: er hatte einen Sohn, der damals sein zweiWldzwanzigstes Lebensjahr vollendete. Ihn hatte er mit einer anderen Frau gezeugt Wld ihn mit großer Sorgfalt für die Nachfolge erzogen. Als er aber selbst die Tochter des Kaisars geheiratet hatte, ein fünfzig­ jähriger Mann ein Mädchen von zwölf Jahren317, begann er, bevor er seinem Sohn eine Frau gab, mit der Tochter des Kaisars Kinder zu zeugen. Der Sohn wurde da­ durch zu Argwohn Wld Angst getrieben, denn seine Kameraden säten natürlich solche Gefühle in seine (vor Ehrgeiz) überquellende Seele. Also plante er Abfall Wld Aufstand gegen seinen Vater. Als die dortigen Großen, Heerführer Wld Taxiarchen Wld alle, die die lange Regiertmgszeit seines Vaters verdroß, sahen, daß der Sohn sol­ ches plante, besuchte ihn ein jeder heimlich Wld I fachte das Feuer seiner ÜberlegWl­ gen zum Aufstand noch an. Nach wenigen Tagen nahmen sie ihn zur Seite, bewo­ gen ihn, gegen seinen Vater Krieg zu führen, Wld proklamierten ihn zum allein­ herrschenden Kral von Serbien. Im Laufe etlicher Tage lief nach Wld nach die ganze Elite des Heeres zu ihm über Wld lieferte mühelos den Vater gefesselt dem Sohn aus. Dann brachten sie ihn ins Gefängnis, zwar gegen den Willen Wld zum Ärger seines Sohnes, der aber trotzdem schwieg und dem Drängen der Masse nicht widersprechen konnte. Er befürchtete sonst auch für sich selbst das Schlimmste. Es vergingen nicht viele Tage, da erwürgten sie den (alten) Kral im Gefängnis und besorgten ihm ein bitteres Lebensende anstelle jener süßen Augenblicke des Glücks. Seinem Sohn festigten Wld sicherten sie die Herrschaft und zogen sofort mit ihm aus Wld Wlterwarfen das Gebiet der Rhomäer bis zum Strymon Wld bis nach Amphipolis. Damals eroberten sie auch Strummitza und die übrigen Ortschaften318. 13.!. Im darauffolgenden Jahr (Sept. 1330-Aug. 1331) hörte der Kaiser, daß die Herrschaft über die Bulgaren von der früheren Frau Michaels und seinen Ver­ wandten usurpiert wurde; die Schwester des Kaisers hatte sich mit Mühe durch die Flucht retten können. Als nWl viele dort einander bekämpften und um die Herr... schaft stritten, sammelte der Kaiser eine ausreichende Truppenmacht und griff die Ortschaften im Haimosgebirge an. Fast alle nahm er ohne Mühe ein, da die Ein­ wohner freiwillig zu ibm überliefen. Zu den Ortschaften, die zu ihm übergingen, zählte auch eine stark befestigte und volkreiche Küstenstadt namens Mesembria. Während der Kaiser sich dort I wie üblich mit seinem Heer auf hielt, wurde das sehr schnell als eine Last empfunden; durch ihre Anwesenheit gingen die Lebens-

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

mittel aus und die Einkünfte verloren. Als aber nach vielen Kämpfen um die Macht Alexander, der Neffe Michaels, den Sieg davongetragen und seine Herrschaft ge­ festigt hatte, versammelte er die bulgarische Streitmacht, verstärkte diese um eine nicht geringe Söldnertruppe von Skythen, fiel in das benachbarte Gebiet der Rho­ mäer ein und rückte bis Orestias (Adrianopel) vor. Nachdem er große Beute zu­ sammengetragen und viele Ortschaften durch Kapitulationsverträge unterworfen und zur Wiederannahme der bulgarischen Sitten und Bräuche veranlaßt hatte, kehrte er freudig mit dem großen Raub nach Hause zurück319• 2. In jenem Jahr (1330/1) eroberten die Barbaren auch Nikaia, die große und berühmte Stadt, nachdem sie ausgehungert und von einem großen Heer lange be­ lagert worden war. Viele der dortigen göttlichen Ikonen und Bücher brachte man nach Byzanz, ferner die Reliquien von zwei heiligen Frauen, und verkaufte sie für Geld320• Schon ließen die Barbaren sich ungestraft an den Küsten Bithyniens nieder und legten den wenigen verbliebenen Ortschaften drückende Steuern auf. Bis jetzt haben sie diese dadurch noch nicht mitsamt den Einwohnern völlig in den Untergang getrieben, obwohl sie das in kürzester Zeit hätten tun können. Trotz­ dem hören sie nicht auf, häufig Streifzüge zu unternehmen und dabei immer sehr viele Unglückliche auf dem Land und auf dem Meer lebend gefangen zu nehmen. 3. Als der Großlogothet Metochites aus dem Exil zurückkehrte321, zog er nicht in sein Haus ein, denn das war, wie ich gesagt habe, / zerstört und von der Volks­ masse völlig ausgeplündert worden, als der Kaiser in Byzanz einzog. Er zog in der Nähe auf der gegenüberliegenden Seite in das Chorakloster ein, das er selbst früher mit großem Aufwand restauriert hatte, als er sah, wie es unter dem Zahn der Zeit322 furchtbar gelitten hatte. Es war nämlich ursprünglich von Kaiser Justinian in läng­ licher Form erbaut worden. Später, als die Zeit es bis auf die Fundamente zerstört hatte, baute die Schwiegermutter Alexios (I.) Komnenos' von Grund auf ein anderes, in der Form, die man auch heute noch sieht323• Als dann die Zeit es er­ neut zu zerstören drohte, renovierte dieser Mann mit freigebiger Hand alles auf prächtige Weise, ausgenommen die mittlere Kirche. Da ihm. nun alle materiellen Reichtümer bis aufs letzte schon verlorengegangen waren, bot sich ihm deshalb in der Zeit der Not dieses Kloster als rettender Hafen für Leib und Seele an. Betrach­ tete er also seither das heilige Kloster, so schenkte das seiner Seele eine unsagbare Freude, wenn er aber die Zerstörung seines Hauses sah, betrübte die tiefe Demüti­ gung seine Augen und seine Seele füllte sich wiederum mit Feuer und Flamme, wie sie solch schwere Schicksalsschläge entzünden. In Gedanken über des Schicksals Unersättlichkeit in der Rache erschrak er, daß nicht einmal der Fußboden jenes herrlichen Hauses wegen des darin eingearbeiteten Schmucks geschont worden 239

Ü BERSETZUNG: KAPITEL IX

war (wörtlich : daß nicht einmal dem Fußboden . . . der darin befindliche Schmuck gelassen war), sondern daß man mit diesem Fußboden verfahren war, woran man früher bei keinem anderen gedacht hatte. Man hatte nämlich den ganzen Belag herausgerissen und dem Herrscher der westlichen Skythen zum Geschenk gesandt, als dieser darum bat, um damit den Estrich seines Hauses irgendwie prachtvoll zu gestalten324• Dem Großlogotheten wurde von den I Machthabern verboten, sei es persönlich, sei es durch Boten, mit dem alten Kaiser zu verkehren. Auch das bedeutete für den Mann einen nicht geringen zusätzlichen Schmerz325• 14. 1 . Es ist an der Zeit, nun auch über das Ende des alten Kaisers zu berichten, das von vielenVorzeichen angekündigt wurde. Es waren die folgenden : erstens eine Son­ nenfinsternis, die seinem Ende genausoviel Tage vorausging, wie er selbst insgesamt Jahre gelebt hatte326 • Auf diese SonnenfInsternis folgte eine Mondfinsternis und auf diese wieder ein Erdbeben, und zwar am Abend, an dem die Christen das jähr­ liche Gedächtnis seines Namenspatrons Antonios feierten327• Und am zwölften Februar selbst, an dessen Abend sein unerwartetes Ende sich ereignen sollte, wehte aus den Tiefen des Südens ein gewaltiger Wind, der die Meereswellen dermaßen aufpeitschte, daß sie das Land überfluteten und viele Teile der östlichen Seemauern von Byzanz niederrissen; sie hoben auch viele Pforten in jenem Teil der Stadt­ mauern aus den Angeln, drangen wie Feinde in die Stadt ein und überschwemmten viele Häuser. 2. Damals stürzten auch viele der auf den Kirchen stehenden eisernen Kreuze herab, da sie der Gewalt des Windes nicht widerstanden. Es stürzte auch die Säule um, die seit alten Zeiten vor der Kirche der Vierzig Märtyrer stand328; diese hatte (früher) an der Basis durch Feuerschaden Risse bekommen und machte da­ durch auf die Passanten I den Eindruck, als könne sie jeden Augenblick umfallen, was eine nicht unbegründete Angst auf kommen ließ. Als auch dieser Kaiser (Andr. d. Ä.) einmal an ihr vorbeigehen wollte, versuchten seine Begleiter ihn davon ab­ zuhalten, sich ihr zu nähern, da sie, so könnte man annehmen, die Gefahr�n fürch­ teten. Er lachte sie aber wegen ihrer Feigheit aus und sagte ungefähr folgendes, was ihm gerade auf die Zunge kam : .Möge mein Leben so lange dauern, wie diese Säule stehen wird«. Als es nun so kam, wie es dieses prophetische Wort angedeutet hatte, staunten jene, die sich an den Vorfall erinnerten. 3 . Als sich die Sonne schon gegen Abend neigte, besuchte auch ich, wie üblich, den Kaiser. Denn ich war gewohnt, alle drei oder vier Tage zu ihm zu gehen, um ihn aufzuheitern. Da ich ihn auch jetzt, wie gewohnt, wieder besuchte, setzte ich mich zu ihm und unterhielt mich mit ihm in hergebrachter Weise. Er pflegte in humorvoller und gefälliger Art mit mir gelehrte und anspruchsvolle Gespräche zu führen. Anwesend waren auch seine Tochter Simonis, die Kralaina, und einige 240

ÜBERSETZUNG: KAPITEL IX

gleichgesinnte Personen, die wie ich dem Kaiser und seiner Tochter, der Kralaina, zugetan waren und mit ihnen den gleichen freundschaftlichen Umgang hatten. Unser Gespräch dehnte sich bis Mitternacht, ja sogar bis zum ersten Hahnenschrei, ohne daß sich irgendein Anzeichen von Krankheit offenbarte. 4. Dann sagte er zu uns: .Lebt wohl; wir werden dieses Gespräch morgen zu Ende führen«. Er selbst ließ sich Essen kommen und hielt sein abendliches Mahl. Das Essen I bestand nur aus Schalentieren, weil jene Tage Fastentage waren. Dazu hätte er reinen Wein trinken sollen, um seinen alten Magen für die Verdauung dieses schweren Essens zu stärken; er trank aber kaltes Wasser. Er hatte nämlich die Gewohnheit, wenn er bemerkte, daß ihm heiß in den Adern wurde, unmäßig viel kaltes Wasser zu trin­ ken, um ja nicht zum Aderlaß gezwungen zu sein. An diese Regel hielt er sich auch jetzt. Darauf wurde es ihm alsbald übel, und besonders der Magen und das Herz machten ihm zu schaffen. Als er bemerkte, daß auch schon die Atmungs­ organe behindert und verengt wurden, und er den Tod vor Augen sah, wegen der nächtlichen Stunde aber niemanden fand, der ihm die Eucharistie reichen konnte, da sämtliche Tore des Palastes geschlossen waren, stand er auf, dankte Gott und bat mit heftig strömenden Tränen und vielen Kniefällen um die Rettung seiner Seele. Dann ergriff er das göttliche Bild der Gottesmutter, das er auf der Brust trug, nahm es anstelle der Eucharistie in den Mund, setzte sich auf sein Bett und starb alsbald, noch bevor die Nacht um war. Unter Bett meine ich hier nicht das ge­ wohnte, sichtbar angebrachte, sondern das in den innersten Gemächern direkt neben der Toilette. Denn von dem Augenblick an, als er anfing, sich unwohl und im Inneren beklemmt zu fühlen, ging er häufig und jede Stunde mehrmals zu jenem Häuschen, um sein Bedürfuis zu verrichten. Zuletzt konnte er sich nicht mehr zu seinem gewohnten und sichtbaren I Bett retten, da seine Nerven und die Gelenke seines Körpers schon steif wurden; darum setzte er sich auf das genannte Bett und verschied dort. 5. Daher wurde es auch für uns leichter, den Sinn eines Orakels zu verstehen, das zuvor allen unklar war: der Kaiser hatte vor längerer Zeit ein Buch gefunden, dessen Verfasser völlig unbekannt war und das in rätselhaften Buchstaben und undeutlichen Figuren die künftigen Kaiser andeutete329• In diesem Buch zeigte unter anderem die Abbildung eines Fuchses die geistige Begabung und die beson­ dere Intelligenz dieses Kaisers an, sein Ende aber ein an jenem Ort stehender Sessel und zwei daneben stehende schwarz gekleidete Knaben mit völlig unbedecktem Haupt. Die schwarzen Kleider und das Fehlen einer Kopf bedeckung und die Zwei­ zahl der Knaben gaben dem Kaiser die Bekleidung mit der schwarzen Kutte, den Raub des Kaiserdiadems und die zweijährige Dauer dieses Zustands zu erkennen. Er lebte nämlich noch zwei Jahre in dieser Kutte330• Ich glaube nicht, daß ich mit

ÜBERSETZUNG: KAPITEL X

dieser Ausführung über das Orakel die passende Lösung verfehle. 6. Bei Sonnen­ aufgang brachte man seine Leiche zum Lipskloster, das seine Mutter, die Herrin Theodora, restauriert hatte. Dort fand auch die übliche neuntägige Trauerzeremonie statt331• KAPITEL

X

1 . I. Am zweiten Trauertage hielt die Tochter des Kaisers, die Kralaina, die bei

der Trauerfeier die Leitung hatte, mich an, aus dem Stegreif eine den Umständen angemessene Trauerrede zu halten. So trat ich vor die versammelte Menge wld sagte folgendes332 : 2. »Die Größe des Unglücks,

0

Anwesende, drängt uns zum Schweigen und da­

zu, gleichsam mit toter I Zunge, totem Gehör und Verstand umherzugehen, da der lebenspendende Strahl unserer Sonne verlöscht und in der Erde versunken ist. Aber der laute Donnerhall des Schmerzes, der die Welt verwirrt und entsetzt, stellt wiederum das Schweigen hier als absurd heraus. Wo von oben herab die Himmel die Größe der Trauer verkündeten, indem sie ihre Augen, Sonne und Mond, lösch­ ten, und unten, wie ihr seht, die Erde durch ihr Beben und das Meer durch sein stürmisches Gebaren eindringlich bezeugten, daß die ganzeWelt den Schmerz ver­ Spürt333, wie könnte es da angehen, daß wir diesen großen Verlust schweigend hin­ nähmen? Aber du,

0

Sonne der Welt334, wo in der Weh bist du untergegangen,

und überläßt uns der tödlichen Kälte des Unglücks ? Du,

0

Seele aller Rhomäer,

wohin bist du von uns gegangen ? Wehe dir, Sichel der Zeit, welches Haupt der Welt hast du erbarmungslos abgeemtet, welches Auge der Städte ausgestochen ? Wer löschte das große Licht des Staates ? Wer raubte uns so plötzlich den Wohl­ täter alles Guten? Er war der Grundstein der kaiserlichen Ordnung, nun jedoch liegt er da von einem kleinen Stein bedeckt. Was für ein Feuer der Bitterkeit ent­ zündete er in aller Herzen ! Er war es, der ganze Nächte wachte und ohne Schlaf blieb, damit kein Dieb das Wohl des rhomäischen Staates raubte335, nun aber schläft er im Grab den langen Schlaf. Er war die gewandte und honigsüße Zunge, das Werkzeug aller Klugheit jeder Art, nun aber liegt er da und schweigt das lange Schweigen. 0 furchtbare Kunde, die flugs über Erde I und Meer eilt und die Seelen aller Menschen härter trifft als jedes Schwert ! Er war der große Ruhm der Welt und das hervorragende Urbild der Bildung, nun aber bedeckt höhnend ein bißehen Staub seinen Körper. Er war für alle Zungen auf Erden der herrliche Anlaß von Erzählungen und Gesprächen, nun aber bezwang

ihn mit tyrannischer Gewalt der

Tod. Woher stürzte sich plötzlich dieser gewaltige Ozean von Leiden auf uns,

Ü B E R S E T Z U N G : K A P IT E L

X

bitterer als jedes Meer ?Woher bedrängten uns diese Stürme undWogen furchtbarer Ereignisse, die unser Denken verwirren und uns die Natur der gefühllosen Wesen ersehnen lassen33 6 ? Was ist das für ein Gedränge und für eine Aufregung unter den Menschen ? Hat nicht ein Schlag unheilvoller Blitze, die mit vielen zugleich vom Himmel herabkamen, die Menschen auf unerträgliche Weise getroffen, die einen auf die Erde geworfen, die anderen halbtot umherirren lassen? Auch für uns Un­ glückliche hatte, wie es scheint, die Zeit einen Schlag aufbewahrt, der viele Himmelsblitze aufwog, das Unglück, meine ich, das den Kaiser traf. Jetzt müssen alle Menschen die gewaltige Stimme des Donners übernehmen und eine welt­ umspannende Symphonie erzeugen und gemeinsam die größte Klage ertönen las­ sen, damit das Leid vielleicht so den gebührenden Ausdruck findet. Jetzt müssen die größten und schönsten Sterne zusammenkommen, um uns die rühmlichsten Eigenschaften unseres Kaisers zu beschreiben und aufs genaueste zu zeichnen, denn so, wie die Himmel Gottes Ruhm verkünden337, so sollen sie auch die Erinnerung an

ihn für immer auf allen ihren I Bahnen lebendig halten und ihn der Nachwelt

als das leuchtende Urbild der Herrschaft vorführen. Denn er war der Maßstab und die Richtschnur der Kaiserherrschaft, er war die Ehre und die Würde der Priester­ schaft und die strahlendste Leuchte der Kirche, nun aber umhüllen

ihn die be­

scheidenen Maße des Grabes. Er war es, der der Kirche, als sie wie ein großes Frachtschiffhin und her geschleudert wurde, wieder Festigkeit gab und die Stürme, die sie heimsuchten, in Stille verwandelte und stets als Bollwerk ihrer Dogmen un­ erschütterlich stand338 ; nun aber,

0

Jammer, wurde er in die Tiefen der Unterwelt

hinabgeführt. Er war der Maßstab der Sitten, die Zierde der menschlichen Gestalt. Sogar sein Schweigen war eine weit schönere Ermunterung als das Reden der an­ deren338a• Die Natur hatte seine äußere Erscheinung gleich von Beginn an kaiserlich und würdevoll gestaltet, indem sie Schönheit und gebührenden Ernst verband und sie gleichsam zu einem Standbild der Vornehmheit und Würde machte ; und über allem lagen der Glanz und die Zierde der Heiterkeit und des Wohlwollens, voller Grazie und sozusagen voll von Frühlingsblumen ; aber nun hat der Schoß der Erde diese (Gestalt) rücksichtslos als ihr Anteil zurückgefordert. 0 diese ungerechte Ge­ waltherrschaft des Unglücks ;

0

tiefe Nacht, die unsere Augen verdunkelt und uns

nicht gestattet zu sehen, wo wir umherirren! Woher sind diese gewaltigen Nord­ und Südstürme von Übeln wie aus einer gemeinschaftlichen Triebkraft über uns gekommen, um auf feindselige Weise unsere Seelen zu verwirren und zu versuchen, sie völlig zu entwurzeln ? Wer kam heimlich in der Nacht zu dieser blühenden Wiese von soviel Schönheit und mähte sie ab ? Wer verschüttete den Hafen jeder schiffbrüchigen Seele? 0 wieviele Klagen und Seufzer und Schreie steigen heute 243

ÜBERSETZUN G : KAPITEL

X

von der Erde zum Himmel empor, wie Rauch, I der sich von einem großen Brand in aller Herzen löst ! Wieviele verlangen die Quellen des Nils zu suchen, um Tränen zu fmden,

um

vielleicht so dem Leid, das die Welt gefangenhält, zu entsprechen.

o Kaiser, der Du die vielfältigen Namen von allen allein besessen hast ! Denn die

einen nennen Dich den gemeinsamen Vater, andere den Schutzherrn und Patron und Helfer der Verwaisten, andere den rettenden Hafen und starken fürsorglichen Schützer, andere gewissermaßen Erzieher und Lehrer aller schönen Gedanken und universalen Richter in allen Angelegenheiten, die die Welt kennt. Würmer zer­ stören oft die Natur des Holzes ; unsere Herzen zerstört nun noch widerwärtiger die fortwährende Erinnerung an den Kaiser. Hagel und vom Himmel fallende feurige Kohlen schaden oft den Weinstöcken und der Ernte ; mehr noch schadet uns, daß uns der Kaiser genommen wurde. Er war ein Garten, der von Früchten jeder Art überströmte und in dem gleichsam immer Frühling war ; aber nun ließen ihn,

0 Leid, die Flammen des Todes verwelken. 0 Gründer vieler Städte, in Asien,

sage ich, und in Europa ; ja ich zögere nicht zu sagen, auch von dieser Kaiserin der Städte, die einst jener große und Dir so ähnliche Konstantin errichtete, die Du aber, als sie zu Boden lag, wiederaufgebaut hast. Denn die ganze Schönheit und der Reiz jenes ersten Aufbaus war gestorben und verflossen, als sie sich das Sklavenjoch ein­ handelte ; es war so weit gekommen, daß der kaiserliche Thron zum Quartier lateinischer Räuber und zur Stätte unreiner Menschen wurde. Aber als zweiter Gründer hast Du,

0

Kaiser, mit der

/ Verunglimpfung der Kirche und ihrer Dog­

men aufgeräumt und sie, die führungslos dahintrieb, in jeder Hinsicht aufs beste befestigt. Mit Mauem und Kirchen und Häusern hast Du sie in ihrer früheren Schönheit wiederhergestellt339• 0 wie bist Du, der Du alles wert bist, wie eine Blume des Feldes vergangen340 ! 0, wie weinen über Dich sogar die Elemente, so daß wir Angst haben, sie könnten uns überschwemmen ! 0, wie stürzen über Dein Leid sogar die Mauem der Städte ein und werden Säulen entwurzelt, die schon so lange Zeit fest standen341 ! Aber gib mir die Arche, die unseren großen Schatz ent­ hält, damit ich sehe, ob sie über die vielen Ströme von Tränen falnen kann. Die Tränen, welche alle Menschen jetzt wie Quellen ausströmen lassen, werden sie, so glaube ich, tragen können, so wie jene überreichen Ströme von Wasser die Arche Noahs. Aber jene Arche rettete ihre Insassen aus den Fluten, diese aber, im Gegen­ teil, stieß uns in die Wogen von zahllosen Fluten342. 0 furchtbares Ereignis ;

0 dieser

fremde Abend, der mir das Gegenteil zeigte von dem, was David sang : » Am Abend wohnte bei mir der Jubel und am frühen Morgen das Klagen343.« Wehe, diese sonderbare Umkehrung, die mir einen Weinbecher mischte, bitterer als aller Absinth. 0 diese erbarmungslose Nacht, wie feindselig und unmenschlich / erschien

ÜBERS E T Z UN G : KAPITEL

X

sie gegen jenen so mitfühlenden und sanftmütigen Menschen ; jedes Wohlwollen und jede Ehrfurcht schien sie hinter sich in abgrundtiefe Flüsse geworfen zu haben. o Du Kaiser, größte Schatzkammer der Tugenden, weshalb hast Du jene, die sich

nach Dir sehnen, verlassen, als würden sie Dich hassen ? Alle haben wie von einem allen gehörenden Prytaneion aus Deiner Vortrefflichkeit Nutzen gezogen ; durch Dich steht der Adel noch adliger, das Volk und die Priester würdiger, die Zunft der Weisen weiser und die Mauern der Städte stärker da, und, kurz gesagt, durch Dich haben wir alle uns selbst in der Vortrefflichkeit übertroffen. Aber

0 diese un­

ermeßliche und unvorstellbare Folge von furchtbaren Dingen ! Fort ist die Ord­ nung der Welt, fort der Schmuck der Städte, fort die Schule der Rhetoren und Philosophen, die jede Akademie, jedes Lykeion, jede attische Stoa übertraf. Wer wird unseren Häuptern Wasser, unseren Augen Quellen von Tränen geben344, damit wir neue Leiden beweinen, die größer sind als die von Jerusalem? Gib mir die tragische Ausdruckskraft des Orpheus, damit ich die unbeseelten Naturen dazu bewege, diese Leiden zu beklagen345 ! Gib mir jene, die einst an den Flüssen Baby­ Ions aus der Tiefe des Herzens Sion beweinten346, damit sie auch unsere Schmerzen würdig beklagen, die der Tod des Kaisers uns brachte ! 0, wie hat uns unsere Sonne übersehen347 und wider alle Erwartung enttäuscht und aus dem frühmorgendlichen Aufgang einen Untergang am frühen Morgen gemacht ! Wozu wird denen, die in Bitterkeit leben, Licht geschenkt und Leben den Seelen, die in Schmerz gehüllt sind348 ? Sterben ist wünschenswerter als fortwährend Schmerzensbrot zu essen lmd einen Jammertrunk zu trinken349• Aber

ihn, 0 Anwesende, / hat gerechterweise das

göttliche und ewige Kaiserreich zum Lohn aufgenommen ; wir jedoch, verwaist zurückgelassen, werden, so glaube ich, wohl nie mehr aufhören, elend zu stölmen wld zu weinen, solange wir in unseren Seelen die Erinnerung, ihn verloren zu haben, mit uns herumtragen. Aber ich muß aufhören zu reden, denn die Klage über den Kaiser übersteigt alle Worte. « 3 . Während ich diese Rede hielt, erhob sich bei allen ein durchdringendes und

vielfältiges Klagen und Jammern, das sozusagen imstande war, die Himmelssphären zu erreichen. Denn alle liebten

ihn und trauerten um ihn wie um einen Vater. Die

lange Dauer verursacht zwar, wie man vielleicht meinen könnte, daß man einer gegenwärtigen Sache überdrüssig wird, sie bewirkt aber auch in den Seelen, die sich mit ihr befassen, einen Zustand, der nicht zuläßt, daß mit dem Verschwinden der Sache auch die Erinnerung an sie verschwindet ; nein, diese bleibt für lange Zeit in den Seelen der Verlassenen lebendig, gleichsam blühend in einem dauerhaften Frühling, während der bis dahin widerwärtige Makel meist dazu neigt zu ver­ gehen. 24 5

ÜB E R S E T Z UN G : K A P I T E L

X

4. Als der Kaiser starb, stand er in seinem vierundsiebzigsten Lebensjahr seit

seiner Geburt und im fünfzigsten, seitdem er das Szepter der Herrschaft übernom­ men hatte. Er war groß von Gestalt, gut gebaut und sehr ehrwürdig im Aussehen ; er war gleichsam von Natur aus eine Herrscherfigur und eine achtungheischende Persönlichkeit. Allerdings nicht nur das, sondern wie das Licht des Sonnenstrahls für die Luft, wenn es sich mit ihr verbindet, zu Farbe und wie die Süße des Honigs für

ihn zu einer natürlichen Eigenschaft wird, so zeigten sich bei ihm eine unge­

künstelte Sanftheit und eine reizende Liebenswürdigkeit, die seinem Charakter bei­ gemischt waren, als Farbe und als selbstgeschaffene Eigenart. I Die Natur hatte in Fülle Heiterkeit über sein Gesicht ausgestreut, in Fülle auch überlegene Ruhe in seine Augen und glänzenden Wohlklang in seine Stimme. Und indem sie über sein gan­ zes Naturell Heiterkeit und Würde ausbreitete, ließ sie etwas Anmutiges und Gott­ begnadetes in ihm hervortreten. Alle diese Dinge wurden zu Herolden seiner stil­ len Charakterzüge35o• 5. Um auch seine Gesinnung zu charakterisieren, will ich ein oder zwei Beispiele

bringen : kurz vor seinem Tod - er lebte zu dieser Zeit in Armut und Mangel am Notwendigen - geschah es, daß er den Höhepunkt der Kälte - es war damals mitten im Winter - nicht aushalten konnte ; er befahl deshalb, man solle ihm für die Nacht eine Decke aus Fuchsfell anfertigen. Als

man

nun seinen ganzen Reichtum zählte,

stellte sich heraus, daß er nicht mehr als drei Goldstücke hatte. Notwendigerweise bemühte er sich darum, für diesen Preis einen Schutz gegen die Kälte zu kaufen. Während diese Bemühungen noch im Gange waren, kam einer seiner früheren engsten Freunde zu ihm und jammerte über seine gegenwärtige Armut, die ihm schwer zusetzte, ja ganz und gar in den Tod zu treiben drohte. Diesem Freund gab er gerührt jene drei Münzen. Eher als das Unglück eines anderen wählte er seinen eigenen Tod, soweit es in seiner Macht war. Das ist ein erster Beweis für seine mit­ fühlende Gesinnung. Ein zweites : als die Söhne der Ärzte ihm verboten, den gan­ zen Tag kaltes Wasser zu trinken, und er sich weigerte, Wein zu trinken, wählte er einen Mittelweg und kaufte für ein Goldstück, noch dazu für ein unter Schwie­ rigkeiten geborgtes, ein Quantum eines süßen Getränks, das aus Ägypten und Ara­ bien importiert / wird, um damit den ständigen Genuß kalten Wassers zu mäßigen. Aber bevor er davon gekostet hatte, kam wieder ein anderer seiner früheren engsten Freunde, der etwas suchte, was seine lange Krankheit ein wenig lindern könnte. Und da er nicht wußte, wie dem Mann zu helfen sei, befahl er, ihm auch jenes für seine eigene Krankheit präparierte Heilmittel zu geben. So stark war sein Mit­ gefühl und so leicht ließ er sich zu Mitleid mit Unglücklichen bewegen. 6. Als er starb, fand man denn auch Schulden vor, aber nirgendwo eine Goldmünze.

ÜBERS E T Z UN G : KAPITEL

X

So starb also dieser Marm. Das war im Jahre sechstausendachthundertundvierzig seit Erschaffung der Welt

(13 3 1/2). Damals vollendete der junge Kaiser Andronikos

sein sechsunddreißigstes Lebensjahr351•

2.1 . Es vergingen danach dreißig Tage, dann starb auch der Großlogothet Meto­ chites. Drei große Übel hatten seinen Körper und seine Seele besiegt : er litt näm­ lich schon lange an Harnzwang. Als nun auch seine Söhne verhaftet und eingesperrt wurden352, verschlimmerte der Schmerz darüber die Schwere des Leidens. Bald darauf kam noch der Tod des (alten) Kaisers dazu und ließ

ihn vollends an allem

verzweifeln. Das löste die Sparmung in den lebenswichtigen Organen, lähmte die Lebenskräfte und raubte so seiner Natur die letzte Kraft. So starb er, nachdem er das Mönchskleid angenommen hatte353• Da auch ich selbstverständlich zu denen

ihn heiß beweinten, meldete ich mich zu Wort und hielt folgende I 2. »Mir widerfuhr es, 0 Anwesende, das gleiche zu erle.iden, wie wenn ein

zählte, die

Totenklage354 :

Schiff plötzlich auf widrige Winde stößt und mit dem Achtersteven unterzugehen droht, und

dann

,

bevor es sich wieder aufrichten konnte, von einer anderen seit­

wärts anstürmenden Welle unterWasser gedrückt wird. Denn noch ehe ich jenes er­ ste und größte Unglück mit dem Kaiser überwunden habe, bestürmt mich heute ein anderes, wie Welle auf Welle und S turm auf Sturm355, und überspült mich und stürzt mich,

0 Jammer, in bodenlose Tiefen des Unglücks. 0 wie bist du nicht so­

fort davongeflogen, meine Seele, sondern hast in diesem unglücklichen Körper ausgeharrt ? 0 warum wurde mein Körper nicht von den Schmerzen zerrissen, sondern karm noch dem Ansturm solcher Wogen widerstehen ? 0 du meine un­ glückliche Zunge, welche Totenklagen hat die Zeit für dich vorgesehen ! 0 diese Kette von furchtbaren Ereignissen ; wehe, dieser Wechsel der Dinge ! Jene, die immer unsere unerschütterlichen Bollwerke gegen Mißgeschicke und unsere strahlenden Tröster waren, bewaflllen heute Heerscharen von Mißgeschicken gegen uns. Und wir ertragen es noch und bringen es fertig, Totenklagen zu halten. Wo sind jetzt die Zusammenkünfte der Weisen, die Wettkämpfe und das edle Ringen der Gelehrten ? Wo die Festreden der Rhetoren, der Applaus und die Darbietungen, welche jene berühmten Panathenäen an Glanz weit übertrafen ? Verschwunden das alles, alles Staub. 0 böse Zeit, wie hast du es gewagt, aus der Mitte der Ökumene die Metropole der Weisheit unbarmherzig wegzunehmen ? Warum hast du heim­ tückisch die Akropolis der Beredsamkeit niedergerissen356 ? Warum zeigst du un­ aufhörlich deinen Mutwillen an uns, ohne irgendwelche Rücksicht zu nehmen, ohne / vom Schwelgen in den Unglücksfällen satt zu werden ? Gestenl hast du uns den größten Kaiser weggenommen, heute seinen fähigen Diener, seinen ratgeben247

ÜBER S E T Z UN G : KAPITEL

X

476/477

den Nestor, den einzigen, der einen solchen Kaiser zufriedenstellen konnte ; gestern der Grazien Haus, heute der Grazien Vorhof; gestern den Frühling der vortreff­ lichen Dinge, heute die Schwalbe, die diesen Frühling ankündigte357 ; gestern den großen, unvergleichlichen Geist, heute den fähigen Herold dieses Geistes ; gestern die Worte der großen goldenen Zunge, heute die Akademie und den Peripatos und die Stoa jener Zunge und jener Worte ; gestern die Musen, heute das lebendige und wandelnde Museion ; gestern das stärkste Bollwerk der Frömmigkeit und der Dogmen, heute die dogmatische Kampfrüstung ; gestern die Regel und die Richt­ schnur der Priesterschaft, heute das heilige Arsenal. Aber wieviele Klagen und Seufzer müßten zusammenfließen, um den Leiden, die uns jetzt bedrücken, gleich­ zukommen ? Ich glaube, ja ich glaube, auch wenn alle Meere in Tränen verwandelt und alle Flüsse, welche die Erde durchspülen, ihrerseits zu Strömen von Tränen würden, auch das würde nicht ausreichen, um die Größe der gegenwärtigen Un­ glücksfälle zum Ausdruck zu bringen. Jener war der beste Steuermann des Admi­ ralsschiffs der Rhomäer, dieser der Navigator, der aufs vortrefflichste den großen Bären und den Polarstern beobachtete. Jener war es, der den heiteren Himmel, die aus den Städten aufsteigenden Wolken und die daraus entstehenden Stürme voraussah, dieser war es, der die Segel und die Takelage und die Ankertaue richtig dirigierte ; jener war der Herr der Vernunft, dieser der geschickte Verwalter der Vernunft seines Herrn. Aber / jetzt hat der schnell herbeieilende Tod, der feind­ selige Krieger, 0 Jammer, beide in Erde und Staub verschüttet. Wie kommt es, daß diese Leiden nicht nur die Erde, sondern auch schon die Himmel selbst und die Sterne schnell durchlaufen und auch die überirdischen Regionen ergriffen haben? Nun so komme zu mir die ganze Schar der noch übriggebliebenen Weisen, wenn es noch welche gibt, und beweine die Quelle des Wortes, die jetzt verschüttet ist ; beweint die einst sehr sorgfältig attisch sprechende Zunge358, die jetzt schweigt, und ihren süßen Nektar, der jetzt vollständig zu Boden geflossen ist; beweint jenen Mund, der uns vorgestern noch und gestern wie ein Bienenkorb voll Honig schien und den jetzt die Drohnen des Todes verzehrt haben ; beweint den, der dem Ruhm der Rhomäer durch seine Weisheit mehr Glanz verliehen hat als früher Männer wie Sokrates und Platon dem der Athener. Beweint die Mischkrüge sämtlicher Weisheit, die in kurzer Zeit auf die Erde ausgeleert worden sind. Aber oh, wer hat den Helikon der Musen mitten aus der Ökumene geraubt ? Wer den Olymp der Weisheit verschüttet ? Wer löschte die Lampe, die die Augen unserer Seele erleuchtete und auf vorzügliche Weise das Auge unseres Geistes öftnete ? Wer ver­ nichtete die Kunst der Künste und die Wissenschaft der Wissenschaften ? Wer stürzte den Himmelsmann in die Tiefen der Unterwelt359 ? Einst beweinte Hellas

ÜBER S E T Z UN G : KAPITEL

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Athen, den Hort der Beredsamkeit, als der Lakedämonier Lysander die Stadt heim­ tückisch angegriffen und zerstört hatte ; wir können heute nicht genug beweinen, wie ganze Länder wie Hellas samt Athen untergegangen sind. Denn alles war dieser eine Mann. Musen, Beredsamkeit, Tugend / und j ede Art von Bildung, wie habt ihr so schnell die Lilien des Feldes nachgeahmt, schnell zu Höhe und Schönheit aufgeschossen und noch schneller verwelkt und vergangen360 ! Euer göttlicher Palast, eure große und berühmte Wohnung ist nun in die Erde versunken und untergegangen und hat damit auch eure Schönheit begraben. Dieser Mann war es, der alle Philosophen und Rhetoren überstimmte, welche der lange Lauf der Zeit feiert, aber, wehe mir, jetzt liegt er ohne Stimme in Staub und Sand. Er war es, der mit Geist und Stimme Himmel und Sterne besser durchmaß als mit jedem Maßstab und jeder Richtschnur der Menschen. Aber jetzt mißt ihn ein kleiner Stein. Er war der beste Spiegel der weiten Grenzen des Himmels und der Erde und der Meridiane, der beste und geborene Wahrsager, aber jetzt hat ihn vor der Zeit, o furchtbares Ereignis, ein enges Stück Erde aufgenommen. Er war es, der große Fürsorge darauf verwandte, daß die gelehrten Hellenen der Zukunft nicht Gefahr laufen, die früheren Weisen falsch zu beurteilen. Er war es, der die wissenschaft­ liche Beschäftigung mit den Sternen leicht gemacht hat ; er, der die Irrgärten der aristotelischen Sprache einfach machte ; aber jetzt schließen die düsteren Irrgärten des Grabes sich erbarmungslos um ilul. Er war das Maß der vornehmsten Zurück­ haltung und Besonnenheit, aber jetzt hat der Tod sich ihm ohne Zurückhaltung genähert und ihn gefällt. 0 wie hat die gegenwärtige Zeit in kurzem sämtliche frühere Zeiten an Tränen übertroffen. In vielen Jahren hat sie bis auf heute dem ganzen Menschengeschlecht einen solchen Schaden / nicht zufügen können. Aber gegen uns hat sie es jetzt leicht vollbracht. GestelTI kam sie, um die ersten und größ­ ten Güter zu holen, heute kam sie zurück, um sich dazu noch den Rest zu nehmen. Gestern verbarg sie die Sonne der Erde361 in den Tiefen der Erde, aber jetzt hat sie auch noch den Morgenstern mitverborgen. Gestern raubte sie die musikalische Harmonie, heute den Steg und die Saiten (der Zither). Er, der die Himmel seit langer Zeit schweigend vorfand und sorgte, daß sie den Ruhm Gottes verkünde­ ten362, schweigt nun im Grabe ; wie verschafft er, selbst gestorben, mir, 0 Unglück, ein bewegtes und lebendiges Leid, das mein Herz den ganzen Tag, besser gesagt, vielmehr auch noch ganze Nächte schlimmer als jedes Schwert durchbohrt. Denn am Tage lenken die vielen Gespräche mit den Personen, denen man begegnet, und die Schönheit des Himmels und der Erde und der Geschöpfe vielleicht unseren Geist für kurze Zeit vom Leid ab und zerstreuen ihn, aber nachts, wenn Ruhe herrscht, stürmen sogleich alle Schmerzen über die unglücklichen Ereignisse, weit 249

ÜBERS E T Z UN G : KAPITEL

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Wld breit durch nichts gehindert, vereint auf mich ein, Wld so wie wilde HWlde sich auf einen Kadaver stürzen, nehmen sie mein Herz durch die ErinnerWlg gefangen ; sie umzingeln es Wlbarmherzig von allen Seiten Wld würgen es. 0 wie oft habe ich zu ihm aufgeschaut und geglaubt, durch ihn habe die ganze Weisheit die Menschen besucht, in ihm habe sie Seele Wld Körper angenommen Wld in ihm lebe sie unter den Menschen, um weise Hörer zu Wlterrichten Wld die SchiffstrÜInmer der Wis­ senschaft zu beseitigen. Wie habe ich selbst beinahe geglaubt, daß in ihm eine SeelenwanderWlg stattgefunden habe und daß alle / Seelen zugleich, die Homers Wld Platons Wld Ptolemaios' Wld aller, die eine beredte ZWlge besessen haben, in diesem einen Körper, dem seinen, zusammengekommen Wld wieder lebendig geworden seien, um ihn gleichsam als ein mit tausend Dingen beladenes Schiff zu benutzen. Aber jetzt ist dieser große vortreffliche Mensch, 0 Unglück, weg­ gegangen Wld in Grab Wld Staub verschwWlden Wld hat einen großen Brand von Schmerzen in meinem Herz entzündet. Dieser Mann konnte ohne Seele Wld ohne Atem nicht leben. Aber seine Seele Wld sein Atem, Wld was an Lebenspendendem in ihm war, war für ihn zweifellos nichts anderes als jener göttliche Kaiser, jener Übermensch, der, als er noch lebte, ihn weit über alle anderen zu erheben wünschte und dadurch deutlich zeigte, daß zu einem solchen Kaiser nur ein solcher Diener gehöre, zu dem klügsten nämlich von allen, die die Erde regieren, der Mann , der alle in jeder Weisheit übertraf. Da er aber nun von hier fortgegangen ist, hielt er es nicht für richtig, daß dieser lange von ihm getrennt sein sollte ; darum rief er ihn schnell zu sich Wld nahm ihn auf. Wenn also, nachdem jener fortgegangen war, dieser nicht leben konnte, so wie auch ein Körper nicht, wenn er von der Seele getrennt ist, welch eine Eintracht Wld welch eine Verbindung ist das, die durch die lange GewöhnWlg zu einem unlöslichen Bund verknüpft wurde ! Wenn er, als jener rief, sofort seinen Körper ablegte Wld zu ihm eilte, welch eine Liebe Wld Anhänglichkeit seinem Herrn gegenüber, die ihn geziemend beseelten ! Der be­ rühmte Herakles durchstreifte, vorausgesetzt daß die hiesigen Väter der Mythen die Wahrheit gesagt haben, die ganze Erde Wlter der Sonne, so daß er sie in ihrem ganzen Umfang zur Zeugin seiner Kämpfe hat ; diese Männer blieben innerhalb der Grenzen I Wld sind allein durch ihren herrlichen Ruhm über die Säulen des Herakles hinaus bekanntgeworden Wld haben mit Leichtigkeit die ganze Erde für sich eingenommen. Aber jetzt sind sie von den Menschen fortgegangen, nachdem sie sich zuvor Wlsterblich gemacht hatten, und sie ließen in den Seelen der Menschen eine lebendige Wld bleibende ErinnerWlg zurück. Welche gute HofIDWlg bleibt WlS noch, die wir auf diese Weise von solchen Bollwerken Wld Stützen beraubt wurden ? Wir müssen nWl das gleiche befii.rchten wie Weinstöcke Wld jWlge Pflanzen, wenn 250

ÜBERSETZUNG : KAPITEL

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jemand hinterlistig die Gehege und die Zäune rundum niederreißt und da.s Land verwüstet363.« 3. Nachdem ich so gesprochen hatte, erhob sich bei den Verwandten lautes Gej ammer. Der Mann war geistig ganz besonders hochstehend und klug ; er war körperlich robust und wohlgebaut, so als ob die Natur seine Gestalt in ihrer Gesamtheit und in allen Teilen und Gliedmaßen genau nach Vorschrift und Maß geformt hätte364• An ihm gefiel auch sein aufgewecktes Gesicht, sein vornehmes Lächeln, sowie sein ruhiger und umgänglicher Charakter. Sein Ehrgeiz richtete sich mehr auf Gelehr­ samkeit und Beredsamkeit als auf alle Reichtümer, denn die Schärfe seines Geistes lmd sein schöpferisches Denken trieben ihn mächtig da.zu an. In tiefer Gottesfurcht und glühender Frömmigkeit war er dem verstorbenen Kaiser ganz und gar ähn­ lich365• I 3. 1 . Im darauffolgenden Sommer (1332) brachte die Gemahlin des Kaisers, die Herrin Anna, die sich schwanger in Didymoteichon aufhielt, am achtzehnten Juni einen Sohn zur Welt, den Kaiser Johannes366• Als der Kaiser es erfuhr, kehrte er schnellstens wieder nach Didymoteichon zurück, und überglücklich wechselte er da.s (Trauer)Gewand, das er wegen des Todes seines Großvaters noch trug, gegen ein feierliches. Dann veranstaltete er auch zwei Spiele, die eine gewisse Nach­ ahmung der Olympischen Spiele darstellten36 7 ; er hatte da.s auch zuvor oftmals getan, aber jetzt tat er es mit größerem Auhvand. Diese Spiele haben einst die Lateiner sich ausgedacht zur Übung des Körpers, wenn sie nicht mit Kriegen be­ schäftigt waren. 2. Das eine dieser Spiele hat die Form eines Einzelkampfes und wird von den Lateinern Dzustra genannt368• Man trennt sich nämlich in Stämme, Sippen und Familien ; dann bewaffuet man auf jeder Seite einzelne Freiwillige und steckt sie in den ganzen Körper bedeckende Panzer. Darauf nimmt jeder eine Lanze mit drei Spitzen, man reitet aufeinander los, prallt heftig zusammen und stößt einander mit gewaltiger Wucht mit der Lanze ; wer seinen Gegner vom Pferde wirft, wird zum Sieger ausgerufen. Auch der Kaiser wurde für so einen Einzelkampf ausgelost, und dabei wäre er beinahe tödlich verwundet worden. Darum mahnten ihn die Älteren, solche Dinge zu unterlassen, denn es gezieme sich für einen Kaiser keinesfalls, sich von Dienern schlagen zu lassen, dazu noch so rücksichtslos, daß da.raus Gefahr entstehe. Er hörte aber nicht auf sie ; vielmehr I entschied er sich für seine Alters­ kameraden lmter den Soldaten und wies jene zurück; er erklärte ihr Zureden für eine Äußerung unedler Feigheit. 3 . Das zweite Spiel nennt man Turnier369• Es geht so : man trennt sich auch 251

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hierbei nach Stämmen, Sippen und Familien, und alle zugleich bewaffnen sich. Dann treten die Parteien zusammen, und es werden aus ihnen zwei Führer ausgelost, in jeder Partei einer. Dieses Spiel wurde auch schon früher veranstaltet, jetzt aber fmdet es regelmäßig statt, und auch der Kaiser nimmt daran Teil. Er unterstellt sich dabei irgendeinem Soldaten als Führer. Wenn nun die beiden Schlachtordnungen in gleicher Zahlenstärke mit harten Knüppeln (ausgerüstet) aufeinander stoßen, schlägt auch der Kaiser zu und wird selbst ohne Rücksicht geschlagen, denn es gilt das Gesetz, daß derjenige, der jemanden verwundet oder auch möglicherweise tötet, und zwar in beiden Spielen, straffrei bleiben soll. Nach Beendigung dieses Spieles nehmen beide Parteien ihren Führer, wobei auch der Kaiser die Reihen der Untergeordneten nicht verläßt, und sie bringen jeden (der beiden Anführer) in feierlichem Aufzug bis vor sein Haus. Dabei schreiten sie tanzend und paarweise mit gewissen Zwischenabständen voran. Dort kredenzt der Führer, allen zutrinken(l, ein Faß Wein, gibt jedem die Hand und schickt alle nach Hause. 4. 1 . Nachdem diese Spiele also auch jetzt in Didymoteichon abgehalten waren, eröftnete der Kaiser mit einer ausreichenden Truppenmacht unangekündigt und plötzlich den Krieg gegen die Bulgaren, ehe diese es ahnten, denn er wollte die Kastelle im Haimosgebirge wieder in seinen Besitz bringen, I die vor kurzer Zeit zu Alexander übergegangen waren370• Er fiel also in das feind­ liche Land ein, verwüstete und verbrannte es, und schonte auch die Ähren auf der Tenne nicht. Er zog auch von Kastell zu Kastell, und indem er mit Belagerung und Erstürmung drohte, konnte er einige von ihnen zur Kapitulation zwingen; die von Alexander darin stationierten Besatzungen durften aufgrund der Kapitulations­ bedingungen abziehen. 2. Als Alexander das erfuhr, schmerzte es ihn sehr, und er schickte Gesandte zum Kaiser, um über Frieden zu verhandeln. Es sei Christen unwürdig, sagte er, auf grausame Weise so gegeneinander ins Feld zu ziehen; man könne doch in Eintracht und Frieden leben und zusammen gegen die Gottlosen Front machen, die man gemeinsam zum Feind habe. Der Kaiser antwortete, daß es gerecht sei, daß die einst von den Rhomäern gebauten Kastelle den Rhomäern hörig seien, und schickte die Gesandten unverrichteter Dinge nach Hause. Denn sein Großvater, Kaiser Andronikos, hatte auf den Gipfeln und den Steilhängen des Haimos mehr als fünfzelm Kastelle zum Teil von Grund auf errichtet, zum Teil wiederaufgebaut. Er hatte das durch den damaligen Gouverneur von Thrakien, den Protostrator Glabas371, tun lassen, um den ständigen Grenzüberschreitungen der Skythen eine Sperre und einen Riegel vorzuschieben. 3 . Diese Worte konnte Alexander keinesfalls ruhig hinnelunen ; also versammelte er sofort seine Truppen, fast achttausend Mann. Auch ließ er zweitausend skythische Söldner kommen.

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Fünf Tage nachdem er von Trnovo aufgebrochen war, erreichte er das Rhuso­ kastron genannte Kastell und schlug in seiner Nähe sein Lager auf372. Er hatte ge­ hört, daß der Kaiser dort sei. Der Kaiser war / über den plötzlichen Aufinarsch der Feinde zwar entsetzt, aber da die Lage es nicht zuließ, mitten im feindlichen Land etwas Besseres auszudenken, führte auch er, soweit es möglich war, die rhomäische Truppenmacht ins Feld, obwohl sie den Gegnern nicht gewachsen war ; sie erreichte nämlich eine Stärke von höchstens dreitausend Mann. Dieses Heer teilte er in drei Abteilungen und rückte nicht sehr weit vom Kastell vor. Er war darauf bedacht, es gewissermaßen als Zufluchtsort zu behalten, um sich schrittweise dorthin zurückziehen zu können. Als er aber sah, wie die Feinde heranrückten, der rechte und der linke Flügel aufbeiden Seiten zu einer langen Reihe ausgedehnt, die schweren Waffen in der Mitte und die Nachhut tiefgestaffelt wie eine feste Basis, fürchtete er, umzingelt zu werden, und änderte schnellstens seinen Plan. Er zog die rhomäischen Truppen zu einer einzigen zweischneidigen Schlachtordnung zusammen und stellte sie in der Form eines Halbmondes auf. 4. Er selbst begab sich zur Mitte und sprach den Mannschaften ermutigend zu : »Merkt euch wohl, Männer,« sagte er, »daß wir im fremden und feindlichen Land kämpfen und weit weg von unserem Vaterland abgeschnitten sind. Wir haben keine mit uns verbündeten Städte, die uns heute in diesem plötzlichen Krieg beistehen können, noch können wir irgendwoher ein Söldnerheer zu Hilfe rufen. Laßt uns also kämpfen, als ob "vir heute sterben und mit der heutigen Sonne untergehen müßten. Wir wollen dieses feindliche Land, in dem wir heute den Wettlauf um unser Leben laufen373, und die Augen der Feinde, die überleben werden, zu Zeugen unseres mannhaften und mutigen Kampfes haben. Laßt nicht zu, daß die große zahl / der Feinde eure Herzen beängstigt ; wir wissen, daß viele große Heere von kleinen leicht niedergemacht worden sind. Die gleiche Hoffimng dürfen auch wir haben, wenn wir unseren Blick auf die unaussprechliche Menschenliebe Gottes richten, die unter anderem Themistokles aus Athen mit einem kleinen Heer fast die ganze persische Streitmacht in der Meerenge von Salamis versenken ließ374. Und nach ihm wiederum besiegte der Thebaner Epaminondas mit einer kleineren Streitmacht am Haliartos bei Leuktra zweimal jene so gewaltige Streitmacht von Sparta375. Damals richtete Sparta auch Lysander zugrunde, und nahm den schändlich geflüchteten berühmten Agesilaos auf, und man sah nach langer Zeit den Rauch der Feinde am Eurotas376.« 5. Alle kämpften also tapfer und tüchtig, wie sie nur konnten, den gefährlichen Kampf und schlugen mächtig, schonungslos und mörderisch auf die Feinde ein, allen voran der Großdomestikos Kantakuzenos. Er empfmg zwar viele feindliche Schwerthiebe, viele Wurfgeschoße lmd Stöße mit Lanzen, aber er warf selbst sehr viele Feinde nieder und durchstand

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diesen Kampf unversehrt, ohne Schild oder Schwert zu verlieren, so unerschütter­ lich und wie angeklebt saß er auf seinem Pferd. Als zweiter nach ihm kämpfte der Protosebastos, der Sohn des Kaisars und Enkel des Porphyrogennetos377, einen glänzenden Kampf. Als er von vielen Pfeilen durchbohrt war und sah, wie die Feinde von allen Seiten versuchten, mit ihren Schwertern sein Pferd niederzu­ strecken, so daß man sozusagen dessen Gehirn schon aus dem Kopf quellen sah, wollte er den Feinden trotzdem I nicht den Rücken zuwenden. Das Pferd seinerseits, als ob es mit seinem Herrn wetteiferte, wollte nicht eher fallen, bevor es ihn nicht aus dem Kampf gebracht und nach Hause gerettet hatte ; erst dort vor dem Haus seines Herrn beendete es sein Leben. 6. Als sie (die Rhomäer) nun sahen, daß die Feinde sich anstrengten, zuerst den Hügel zu besetzen, so daß sie sie umzingeln und auch im Rücken angreifen könnten, machten sie kehrt und flüchteten eilends in das Kastell. Die Leute, die darin wohnten, hatten aber die Niederlage gesehen und schlossen aus Furcht vor Alexander die Tore. Die Flüchtenden brachen sie jedoch mit Gewalt auf und stürzten hinein. Die Einwohner warfen sie teils hinaus, teils brachten sie sie wie Feinde um ; dann sicherten sie das Kastell. Sie waren nieder­ geschlagen und völlig verängstigt, da sie deutlich den Tod vor Augen hatten. Denn es gab im Kastell kein Heu für die Zugtiere, keinen Brunnen und auch keine andere Wasserzufuhr. Von den verwundeten Soldaten und Pferden, die unversorgt zurückblieben, starb ein Teil, andere waren dem Tod nahe. Die Tore zu öffuen war völlig unmöglich, da die Feinde in Massen rundum lagerten und die rhomäischen Gebiete weit weg waren ; das Wagnis einzugehen, heimlich zu einer verbündeten nahen Stadt an der Küste abzuziehen, war ihnen auch versagt, denn die Stadt Anchialos war auf der Seite der Feinde und Mesembria hatte auf die Nachricht der rhomäischen Niederlage hin sofort die Front gewechselt, die rhomäische Besatzung niedergemacht und die Mauern hinabgeworfen, sofern sie nicht zuvor geflüchtet war. Ebenso hatten sich auch I alle Kastelle im Haimos verhalten378• Auch auf Verhandlungen mit Alexander über freien Abzug gegen Lösegeld konnte man nicht hoffen. Das, was vorausgegangen war, gab keinen Anlaß, Nachgiebigkeit zu erwarten, denn man hatte seine Friedensgesandtschaft selbstsicher und auf unge­ bührliche Weise zurückgewiesen und die Felder der Bulgaren samt der Ernte dem Feuer preisgegeben. Außerdem hatte man die Bewohner der eingenommenen Kastelle nicht gut behandelt. 7. Darum war die Lage für den Kaiser in jeder Hinsicht beklemmend und ausweglos. Aber das unerschütterliche Hoffen auf Gott hatte er nie aufgegeben, weder in früheren Notlagen, noch gab er es jetzt auf, obwohl er kein reines Gewissen hatte, einerseits wegen des Leides, das er seinem kaiserlichen Großvater im Alter zugefügt hatte, andererseits wegen Taten, zu denen die Ver254

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bindung von Jugend und Macht gewöhnJich verführt. Aber er betrachtete diese Sünden als kleine Fischlein, die untergingen im großen Meer der Barmherzigkeit Gottes. Darum überwand er mit Hilfe der unaussprechlichen Fürsorge des alles liebevoll regierenden Gottes wider Erwarten genauso wie die anderen auch diese unvergleichliche Gefahr. Am nächsten Tag kam Alexander von sich aus zu Mitleid und Mitgefühl und ließ nach Übermittlung der entsprechenden Zusicherung den Kaiser mit seinem Heer nach Hause marschieren ; dieser aber hatte versprochen, künftig mehr Maß zu halten. »Denn«, so heißt es, »ein Jahr zählt vier Jahreszeiten und ein entscheidender Augenblick viele Wechselfälle379.« Damit ging der laufende Sommer zu Ende. 5 . 1 . Syrgiannes, der auch schon zuvor den Machthabern verdächtig war wegen der Eide, die er als Adoptivsohn der Herrin, der Kaiserinmutter, von den Thessalo­ nizensern gefordert hatte, / als jene hoffuungslose Krankheit in Didymoteichon dem Gehirn des Kaisers zusetzte, wurde nun vom Kaiser nach By.zanz zitiert, wo er sich gegen die von Tzamplakon vorgebrachte Hochverratsklage zu verteidigen hatte38o• Die Sache kam zwei- bis dreimal vor alle Richter, aber man konnte ihm die Tat nicht einwandfrei nachweisen, so daß er bald von den meisten Richtern für un­ schuldig befunden wurde. Während aber der Prozeß noch nicht entschieden war, verlangte der Kaiser Bürgen dafür, daß er nicht heimlich flüchten werde, bis seine Aburteilung durch sämtliche Richter abgeschlossen sei. Das flößte seiner Seele große Angst und den Verdacht ein, er könne zu Gefängnisstrafe verurteilt werden. Ihm kam wieder seine frühere trostlose Gefängniszeit in Erinnerung, die deutliche Spuren in seinem Herzen hinterlassen hatte. Und als er sah, daß jene, die bürgen sollten, zögerten, wurde er noch häufiger und noch heftiger von Ängsten befallen. D arum sah er sich gezwungen, heimlich zu flüchten, und obwohl man ihn sofort emsig suchte, fand man ihn nicht. 2. Nach einem Jahr (1 3 3 3) schrieb er dem Kai­ ser von Euboia einen Brief und bat ihn um Mitleid sowie darum, daß man ihm ein Stück Land geben solle, wo er mit Frau und Kindern wohnen könne, irgendwo in Makedonien an den äußersten Grenzen des rhomäischen Gebiets. Denn die Um­ gebung des Kaisers hasse ihn, behauptete er, und darum wolle er weit entfernt von diesen Leuten leben, aus Angst, sonst hinterhältig wngebracht zu werden. Er fügte Eide hinzu, daß er sich nie dem Kaiser gegenüber etwas zuschulden kommen lassen werde. / 3 . Als aber seine Bitte am Hof kein Gehör fand381 und nichts erreichte, verließ er Euboia und ging zum Kral von Serbien. Von ihm wurde er höchst erfreut aufgenomnIen, und er wurde für ihn alles, einmütiger Beisitzer, gleichgesinnter Freund, gern gehörter Ratgeber, in den inneren Angelegenheiten der meist vertraute, in den auswärtigen der meist beschäftigte, genauso wie Themisto255

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kles für den Perser Artaxerxes382• Der Kral wußte nämlich schon lange, was über i1m erzählt wurde, und betrachtete darum sein Kommen als einen glänzenden Fund. Und als Syrgiannes ihm versprach, das rhomäische Gebiet in Makedonien den Triballern zu unterwerfen, wenn der Kral ihm helfe, die Herrschaft über die Rhomäer zu gewinnen, vertraute er ihm und war sehr gern bereit, i1m bei seinen Unternehmen zu unterstützen383. 6. 1. Bei dieser Lage der Dinge starb auch die Herrin, die Mutter des Kaisers, und sie wurde in Thessalonike beigesetzt. Damals habe ich vor dem Kaiser eine Trostrede gehalten, die etwa folgenden Wortlaut hatte384 : 2. »Dich, 0 größter und göttlichster Kaiser, haben wir oft um Deine Tüchtigkeit im Umgang mit den Waffen, aber mehr noch wegen Deiner Menschenfreundlich­ keit und Deines gewinnenden Wesens bewundert ; von jetzt an haben wir auch Gelegenheit, Dich wegen Deiner Standfestigkeit in diesem großen Unglück zu bewundern, das die alles erschütternde Zeit Deiner edlen und tapferen Seele gleich­ sam zur Erprobung und Bewährung anbot. Jetzt mußt Du Dich noch viel mehr mit Kraft wappnen als früher im Waffengang. Dort haben die Würfel des Zufalls oft mehr Deiner Hand als Deiner Seele Ruhm gebracht und die Erhaben­ heit / und die Größe Deines Geistes erschien ungebührlicherweise unbemerkt in falschem Licht und als zweitrangig im Vergleich zu Deiner Hand. Hier aber wappnen sich eindeutig Geist und Verstand gegen starke Stürme und Wogen, die dieses Unglück ungestüm auf Dich hetzte. Alle wissen, daß im gleichen Maße wie die Seele etwas Kostbareres und Besseres als der Körper darstellt, in dem Maße auch die Kämpfe und Stürme, die sie zu bestehen hat, größer sind und daß der wechsel­ hafte Lauf der Zeit dazu Heerscharen von Qualen ins Feld führt. Dort wird auch von überall her eine große Schar von Verbündeten bemüht - denn Schild und Lanze und Helm beeinträchtigen und verwirren häufig das Urteil der Kampfrichter und lassen das, was an der waffenführenden Hand zu beanstanden und zu kritisieren ist, gelegentlich (gleichsam) in undurchsichtige Tiefen verschwinden -, hier aber hat die Tapferkeit der Seele, geradezu entkleidet, gleichsam mit nackten und un­ geschützten Füßen auf dem festen Fundament von Geist und Verstand, mit großem Mut jedem Ansturm von Wellen und Wogen des Schmerzes zu widerstehen und standzuhalten, so wie ein unerschütterlicher Felsen mitten im tobenden Meer steht. Furchtbar war der Sturm jener Tragödie, die der Tod Deines kaiserlichen Vaters über dich brachte, furchtbar auch wieder der Deines kaiserlichen Groß­ vaters, den man sogar noch größer nennen möchte, denn er war uns als lebendes und wahrhaftiges Heilmittel geblieben, das jener brennenden und entzündeten Wunde gewissermaßen auf gleicher Ebene Freude gegenüberstellte ; aber das Leid um

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Deine Mutter, die Herrin, das Dich nun getroffen hat, griff mit weit größerer Wucht an und übertraf jedes Übermaß an Schmerz, da sie Dir von Natur aus am meisten verwandt, und I viel mehr noch, da sie allein als letzter Anker385 Deines Geschlechts und als Akropolis der Herzensfreude übriggeblieben war. Dieses Leid ergreift sozusagen auch das Mark der Seele und wird zum Wurm im Gebein für Dich, den in jeder Hinsicht Vortrefflichen. Wie könnte es anders sein, da sie ja Deine Mutter war, eine höchst kaiserliche und süße Mutter, die durch starke und unzerreißbare Bande der Natur mit Dir verbunden war, und, was mehr ist, die sehr viele Mühen Deinetwegen auf sich nahm. Aber nicht nur Dich hat ihr Tod in eine solche Tiefe des Schmerzes gestoßen, sondern auch uns alle, Deine Untertanen, und das sogar in doppelter Hinsicht. Für uns wurde dieser Tod zum größten Ver­ lust, und er war deswegen so groß, da sie für alle, als sie noch lebte, ein rettender Hafen und ein Fest der Freude war. Aber was schlimmer ist, der Tod lenkt Deinen höchst kaiserlichen Geist, der die Führung und die Aufsicht des Staates ausübt, von der notwendigen Fürsorge ab, freilich nicht ganz und gar, aber in der gewalti­ gen Flut von Gefahren wird auch ein kleines Hindernis zu einem großen Schaden für das Schiff des Staates, wie wenn ein Steuermann mitten auf dem Meer in einen Sturm gerät und von unten die Wellen sich gegen sein Schiff erheben, von oben aber die Winde das Segel bestürmen und dazwischen er selbst, das Ruder gänz­ lich vergessend, darüber einschliefe, so daß nichts mehr verhindern könnte, daß das Schiff samt Mannschaft im Nu die Tiefen des Meeres ansteuerte und unter­ ginge. Darum überlasse, wenn nicht schon aus anderem Grund, so doch wegen der Untertanen in den Städten des Reiches, die Werke des Schmerzes anderen I lmd erhalte Dir selbst den gewohnten kaiserlichen Aufwand. Ahme die Festigkeit der von uns gegangenen Seele nach ; sie hat aus glühender Liebe zu Gott, die sie auf unsagbare Weise schon seit langer Zeit in ihrem Herzen nährte, seit der Zeit näm­ lich, da sie den Ruhm ihrer Eltern überlebte, ihren Körper vergessen, vergessen auch kaiserlichen Ruhm und Schmuck, und was über alles geht, vergessen Dich, ihren Liebsten, den für sie die ganze Welt nicht aufwog386, und ist zu Gott geeilt; geeilt ist sie zu ihrem kaiserlichen Gemahl, nicht weil er ihr Gemalll war, sondern da sie durch ihn zum reinen Quellwasser der Orthodoxie gelangt war387, und wenn wir der Wahrheit keinen Abbruch tun wollen, sie eilte zu ihrem kaiser1ichen Vater, ihrem Lehrer in der Orthodoxie, der sie zuerst von dort (aus Armenien) wie eine strahlende Rose mitten aus scharfen Dornen ausgesucht und wie reines Gold aus falschen Metallen ausgegraben hatte, so daß sie alles, was nur silberglän­ zend oder goldfarbig war, dort zurückließ. Und wenn Du ihre Standfestigkeit nicht nachahmen kannst, so besiege doch die meisten der alten Kaiser, die Du in

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Menschenliebe und Wohlwollen gegenüber den Verbrechern mit Abstand über­ triffst, auch in kaiserlicher Festigkeit gegenüber den Schmerzen, und zwar aus zwei Gründen, damit auf dem herrlich bunten Kleid Deiner vortrefflichen Eigenschaften auch diese sich schön darauf ausnimmt, so wie eine besonders schöne Blume in­ mitten von Blumen und ein überaus wertvoller Stein unter kostbaren Steinen, und damit Du beladen mit allem, was gut und schön ist, in der Reihe derer, die vor Dir als Kaiser regiert haben, besonders / hervorstichst, so wie unter den Farben der Purpur und unter den Sternen die Sonne. Nun denn, schenke den Ohren Deiner Untertanen die Sonne deiner Zunge wieder, den Glanz Deiner Augen dem Nebel unserer Blicke ! Vertreibe den Winter in unseren Seelen durch die Strahlen Deiner Heiterkeit ! Ergötze uns wieder mit Deinem gewohnten reizenden Lächeln ! Sei allen ein Vorbild, wie in den übrigen Tugenden, so auch im Ertragen der furcht­ baren Ereignisse ! Wir hören, daß auch bei den Hellenen einige in diesem Punkt großen Ehrgeiz gezeigt haben ; aber wir würden uns wohl schämen, wenn wir einen Kaiser besäßen, der jene in allen anderen vortrefflichen Eigenschaften weit übertrifft, aber sehen müßten, wie er in diesem einen Punkt nur den zweiten Platz einnähme. Darum also, streife den schwachen Charakter jenes berühmten Achill ab, der sich von Schmerzen besiegen ließ, und dazu auch den Alexanders von Makedonien, und ahme ihre Festigkeit nach388 ! Ahme auch die persischen Könige und Satrapen nach, die ihr widriges Schicksal tapfer ertrugen ! Ahme die alten Konsuln und Cäsaren der Römer nach, die auch die Unbill der Zeit erfuhren und dabei standhaft ihre gewohnte Besonnenheit bewahrten 389 ! Doch wozu brauchen wir fremde Beispiele ? Ahme Dich selbst nach, so wie Du Dich oft in den betrüb­ lichen Dingen gezeigt hast, die teils in dieser, teils in jener Form über dich gekom­ men sind ! Wie oft hast Du, wenn eine mächtige Flut von allen Seiten aufbrauste, eine unerschütterliche und unbesiegbare Festigkeit der Seele bewahrt, so wie jene, die in tiefer Ruhe leben390 ! Wie hast Du, wenn die Vergehen Deiner Untertanen wie ein Nordwind die Wucht Deines Zorns zu einer Sturmflut von Wellen aufzu­ peitschen drohten, nicht nachgegeben, sondern vielmehr Edelmut und Klugheit gezeigt und anstelle der Übeltäter / Deinen Zorn in die Schranken gewiesen und die Übeltäter Deine gewohnte Milde erfahren lassen ! Denke jetzt bei dieser Gelegen­ heit daran und ahme Dich selbst nach, damit auch wir, um es allgemein auszu­ drücken, unserer Zunge volle Freiheit gönnen und sie bequem auf den Meeren der Lobreden auf Dich segeln lassen, um die schönsten Blüten aller dieser Lobreden zu sammeln und Dir daraus einen Kranz zu flechten, der nicht welkt und den die Ge­ fäße der Weisheit durch Umschmelzung für lange Jahre unsterblich machen! Ich habe, übermannt von einer starken und brennenden Zuneigung, mit großer Offen-

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heit gesprochen ; Du,

0 göttlichster Kaiser, ninun es mir nicht übel und laß auch

hier Deine gewohnte Milde walten !«

7.1 . Als der Frühling kam (13 34) , versanunelte der Kral seine Streitmacht. Syrgiannes aber schickte heimlich Briefe überall hin in das Reich der Rhomäer, be­ ginnend mit dem Gebiet an den Grenzen zu den Triballern und weiter in alle Städte und Landschaften an der Küste und im Binnenland bis hin nach Byzanz.

In den Briefen versprach er Landanteile, Geldgeschenke, Ehrenämter und ähnliche Dinge mehr. Deshalb sehnten ihn fast alle herbei, schlossen sich ihm von ganzem Herzen an und versuchten, mit Geld und Briefen seinen Angriff zu beschleunigen.

2. Der Kaiser kannte seit langem die Schlauheit dieses Mannes und seinen Scharfsinn in solchen Dingen, und er fürchtete sehr um sich selbst und um das ganze Reich. Er hielt Syrgrannes' Angriff für gefährlicher als den der Skythen und sozusagen als den aller anderen Völker. Den Truppen der äußeren Feinde / konnte er die Städte seines Volkes entgegensetzen, die aufgrund des Religionswlterschieds einen natür­ lichen Haß gegen sie hegten391, aber der Kampf gegen einen Mann vom gleichen Stanun und von gleichen Sitten zerstörte auch diese HofIDung völlig und machte ganz und gar alle seine Überlegungen zunichte ; ja er sah schon beinahe das feind­ liche Feuer von allen Seiten über Land und Meer ungestüm auf die Tore des Kaiserpalastes zukonunen. Daher war er zwar verzweifelt, aber er traf trotzdem nach Möglichkeit die nötigen Maßnahmen und setzte alle seine HofIDungen auf Gott. Er war es ja gewohnt, Gott inuncr sozusagen zu seinem Haus- und Tisch­ genossen zu machen, besonders bei größerem Mißgeschick. 3 . Zu allererst ver­ stärkte er den kaiserlichen Hof und die Tore mit sehr großen Türmen und schaffte für den Notfall eine ziemlich große Menge Getreide für die Besatzung und sich selbst hinein. Denn er erwartete, daß der Kriegsrauch bis zum Palast vordringen würde. Darauf wollte er nach Makedonien aufbrechen, um durch seine Anwesen­ heit jenen, die in den Städten Pläne gegen ihn schmiedeten, Furcht einzuflößen. Er setzte daher nach dem Tod des Esaias Johannes aus Apros als Nachfolger auf dem patriarchalen Thron ein, der damals Priester im kaiserlichen Klerus war392•

Ihm vertraute er, Gott zum Zeugen anrufend, in der großen Kirche der Weisheit Gottes seine Gemahlin, die Herrin, und die Kinder an, indem er ihm befahl, nach Gott ihnen Beschützer und Wärter zu sein, wenn dem Staat etwas Unverhofftes zustoßen sollte393• 4. Nachdem er dies geregelt hatte, ritt er in aller Eile nach Make­ donien, ohne ein Heer mitzunehmen, denn alle waren ihm schon verdächtig, außer seinen vertrautesten Dienern / und dem Großdomestikos Kantakuzenos, von dem die Vergangenheit gezeigt hatte, daß er

am

meisten das gleiche wie er dachte

und wollte und allen anderen gegenüber freundlich und einnehmend war. Da die

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ÜBERS ETZ UNG : KAPITEL

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Not manchmal erfmderisch zu sein scheint394, fiel es dem Kaiser bei seinen vielen Überlegungen schließlich ein, daß Berechnung und listige Methoden in den mei­ sten Fällen viel erfolgreicher sind als Waffengewalt, besonders in einer undurch­ sichtigen Kriegslage. Sogleich dachte er an die Taten der alten Männer, wie Dareios der Meder mit Hilfe des Zopyros ohne Mühe das unbesiegbare Babyion genommen hatte395, und wie Antigonos, der mächtigste der Nachfolger Alexanders, zuerst gegen Eumenes, der selbst auch aus Alexanders Kampfschule stammte und aus dieser berühmten Ausbildungsstätte als ungestümer Krieger hervorgegangen war, oft Niederlagen erlitten hatte und wie ihm bald Truppen und Leben verloren ge­ gangen wären, wenn er den Mann nicht aus großer Entfernung mit Listen und heimlichen Anschlägen umgebracht hätte396, und vor allem, wie der berühmte Athener Themistokles jene große Flotte der Meder mit Hilfe von schlauen Worten und Listen vertrieb, da er es auf andere Weise nicht konnte397.

5 . Während der

Kaiser diese Überlegungen anstellte, kam ein Senator namens Sphrantzes Palaio­ logos398 zu ihm, nahm ihn zur Seite und sprach heimlich mit ihm über die gegen­ wärtigen Sorgen. Auf das Versprechen des Kaisers, ihm Reichtum und Ehre zu ver­ schaffen, versprach er seinerseits, eine Flucht vorzutäuschen und den Syrgiannes zu ermorden. Es vergingen danach nicht viele Tage, da verbreitete sich / in Thessalo­ nike, wo der Kaiser sich damals aufhielt, das Gerücht, Sphrantzes Palaiologos habe sein ganzes Vieh verkauft und sei mit vollen Händen zu Syrgiannes übergelaufen. Als der Kaiser das hörte, tat er, als ob er von nichts wüßte ; er sandte Leute aus, um. des Sphrantzes Haus zu konfiszieren, und befahl, dessen Frau zum Spott auf dem Marktplatz herumzuführen399. Das verführte Syrgiannes am meisten dazu, gegen Sphrantzes keinen Verdacht zu hegen und ihn für einen ausgezeichneten Ratgeber zu halten. Darum schrieben ihm einige seiner Verwandten oft heimlich aus Thes­ salonike und aus Berrhoia : »Das Kommen des Sphrantzes wird dir nichts Gutes bringen, denn er ist gekommen, um dich zu ermorden !« Aber er hörte nicht darauf Sphrantzes leistete ihm schriftliche und sehr schreckliche Eide, geschworen bei Gott und dem heiligen (Altar)Tisch, während die Priester die Eucharistie feierten. So war er fürderhin sein Reisebegleiter und Tischgenosse, ohne daß Verdacht oder Furcht aufkamen. Denn es sollte geschehen, daß er nun endlich selbst das gleiche erleide, was er einst verübt hatte, und auch selbst, durch Eide betrogen, das Unrecht büßen müsse, das er dem Großvater des Kaisers, Kaiser Andronikos, und, wenn man es so sagen darf, Gott selbst angetan hatte, insofern nämlich ein Meineid das Ver­ brechen der Gotteslästerung enthält. Ich habe oben schon irgendwo gesagt400, daß ge­ rade Syrgiannes an der Zwietracht und am Kampf zwischen den beiden Kaisern am meisten Schuld hatte und die eigentliche Wurzel aller darauffolgenden Unruhen war.

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ÜBERSETZUN G : KAPITEL X

6. Als schon Hochsommer war, folgte der Kral mit seinen Truppen Syrgiannes, der direkt auf Thessalonike zu marschierte. Ihnen schlossen sich die 1 auf dem Weg liegenden Städte und Landstriche, ohne zu zögern, an, einerseits weil sie nach der einstigen Regierung des Syrgiannes verlangten, anderseits aber auch, da sie um ihre Ernte fürchteten, denn es war damals Dreschzeit. Sphrantzes aber wollte nun dem Kaiser mitteilen, was vor sich ging, aber zugleich bei Syrgiannes keinen Verdacht aufkommen lassen ; darum ersann er einen verteufelt hinterlistigen Vorwand : er ging nämlich zu Syrgiannes und behauptete, er habe von zwei Män­ nern, die sich besonders häufig im Gemach des Kaisers aufhielten, das Versprechen erhalten, den Kaiser zu töten, wenn sie eine günstige Gelegenheit fänden. Es sei also nötig, Boten zu diesen Männern zu senden, um sie an ihr Versprechen zu erinnern. So bekam er dazu Erlaubnis und teilte dem Kaiser durch Boten mit, was vor sich ging. Das war folgendes : er sei nicht in der Lage, sein Vorhaben auszu­ führen, ohne sich selbst zu gefährden. Tag und Nacht sei er von einer großen Menge Leute umgeben und er werde keinen Augenblick allein gelassen. »)Es ist also nötig, im Vorstadtgebiet von Thessalonike am Tage einige Soldaten als Wach­ posten aufzustellen, die, wenn sie Syrgiannes mit seinem Heer herannahen sehen, mich aufnehmen, sobald ich aus dem Lager zur Stadt flüchte ; sonst besteht die Gefahr, daß ich entlarvt und getötet werde, bevor ich etwas getan habe. Es ist vielleicht schändlich, lange fortzubleiben und mit leeren Händen zurückzukom­ men401, noch schändlicher aber, lange fortzubleiben und nicht nur nichts auszu­ richten, sondern auch noch dort irgendwo vor den Toren der Feinde sein Leben zu lassen.« 7. Als Syrgiannes mit dem Kral und den Heeresverbänden anrückte, unterwarf er mit Leichtigkeit 1 alles, allein schon durch seinen Ruf, und man er­ wartete, daß er bald auch Thessalonike selbst angreifen würde. Das ganze Volk von Thessalonike sah mit gespannten Erwartungen seinem Einzug entgegen und plante, die Tore zu öffuen, um ihm einen kampflosen Einzug zu ermöglichen. Der Kaiser dagegen zerbrach sich den Kopf, stellte unaufhörlich verzweifelte Überlegungen an und flehte aus der Tiefe seiner Seele und aus brennendem Herzen die göttliche Hilfe herbei. Es wechselten Augenblicke guter Hoflllung, in denen er sich Gottes Güte gegen sich in Erinnerung rief, mit anderen, da verzweifelte Gedanken un­ barmherzig seine Seele verzehrten. Er sandte also gemäß Sphrantzes' Aufforderung dreißig Soldaten als Wachposten vor die Tore, hielt aber auch eine schnelle Triere vor dem Hafen bereit, die er, wenn Sphrantzes unverrichteter Dinge kommen sollte, mit seinen Leuten sofort besteigen wollte, um schnellstens zum Palast in Byzanz zurückzufahren. 8. Als die Truppen in die Nähe der Stadt gekommen waren und nicht mehr als sechzig Stadien (ca. IO km) entfernt ihr Lager aufge-

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ÜBERS E T Z UN G : KAPITEL

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schlagen hatten, anscheinend bereit, am nächsten Tag zum Sturm auf die Mauem anzutreten, gab Sphrantzes sein Unternehmen völlig verloren und kümmerte sich intensiv um seinen Fluchtplan. Er ersann folgenden Vorwand : er begab sich, wie gewohnt, zu Syrgiannes und sagte, daß er ein wenig vom Lager weggehen wolle, um die Stadtmauern genauer zu beobachten, ob sie mit bewaftneten Mä1ll1ern besetzt seien. Dieser ahnte nichts Böses bei diesem Vorschlag und sagte : »Geh, ich werde selbst mitkommen.« Sphrantzes ging mit den zwei Dienern, / die Mitwisser seines Mordplans waren, voraus. Syrgiannes folgte allein, de1ll1 Gott raubte ihm, wie ich glaube, den Verstand, ausgerechnet in dem Augenblick, als er hoffte, alles erreichen zu kÖ1ll1en. Als sie etwa zwölf Stadien (ca. 2 km) vom Lager entfernt waren, wandten sie sich um und sahen, wie der Zufall ihnen wider alle Er­ wartungen so leicht die ersehnte Chance bot. Sie umzingelten Syrgia1ll1es und schlugen ihn nieder ; und bevor jemand im Lager etwas bemerkte, ritten sie sofort eilends zur Stadt. Der Kral gab am nächsten Tag auf und schloß auf Bitten des Kaisers einen Vertrag mit ihm. Sie kamen außerhalb der Stadt zusammen, der Kral erhielt Geschenke und kehrte nach Hause zurück40 2• Dieses Jahr ging mit diesen Ereignissen zu Ende. 8. 1. Im darauffolgenden Jahr (13 3 4/5 ) kamen zwei Bischöfe aus dem alten Rom, die vom Papst gesandt waren, um über Frieden und Eintracht der Kirchen zu sprechen40 3• Sofort k01ll1te man sehen, wie viele aus dem Volk sich aufregten, allerdings ohne Überlegung, und wie sie leichtsinnig und hemmungslos daher­ redeten und außerdem sogar den Patriarchen selbst zu Disputen drängten. Dieser aber hatte keine in der Dialektik geübte Zunge404 und wußte auch, daß es den meisten Bischöfen in seiner Umgebung in höchstem Maße an Bildung mangelte. Deswegen zögerte er, wußte aber nicht, wie er die Unruhe im Volk beschwichtigen solle. So entschloß er sich, für diese Auseinandersetzung auch mich, obwohl ich nicht zum Klerus zählte, herbeizurufen, da ich mit einer gewetzten Zunge bewaff­ net sei405• Zuerst empfahl ich dringend, I zu schweigen und durch eine gewisser­ maßen stolze und Vernunft demonstrierende Haltung erke1ll1en zu lassen, daß man die Aufforderung der Lateiner für nicht der Rede wert halte, weil zur Zeit ein Disput völlig U1ll1ötig sei. Aber da ich andererseits wußte, daß Schweigen gewöhn­ lich verdächtig wirkt und bei Außenstehenden allerhand Überlegungen aufkom­ men und die Runde machen läßt, besonders bei solchen, die eine zügellose Phantasie und Zunge haben, nahm ich den Patriarchen und einige angesehene Bischöfe zur Seite und legte ihnen meine Auffassung dar, indem ich vor ihnen etwa folgendes ausführte406 : 2. »Ich bin, was diesen Wettkampf betrifft, so eingestellt, und meine Bereitschaft

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ÜBERSE T Z UN G : KAPITEL

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läßt so wenig zu wünschen übrig, daß ich nicht nur meine Zunge reichlich wapp­ nen kann, sondern mehr noch auch meinen Geist, der für die Zunge Wurzel und Quelle und zugleich Spender und Herr der Worte ist. Aber ich sehe, daß viele vor der Zeit und bevor es nottut, laut und frech daherreden und glauben, daß auch die Zeiten und die Dinge sich sofort ihren Wünschen fügen und ihnen den Weg be­ reiten müssen. Darum befürchte ich, daß sie, wenn die Notwendigkeit und der richtige Zeitpunkt gekommen sind, wegen Fahnenflucht zu bestrafen sein werden, weil sie spontan den Gegnern die Waffen ausliefern werden. Wo Ehrgeiz als Zögling der Unerfahrenheit sich den ungünstigsten Moment aussucht und die Grenzen der richtigen Ordnung mißachtet, ist es ganz natürlich, daß dem Anfang ein Ende folgt, das ungefähr das Gegenteil davon ist. Solchen Leuten will es nicht in den Kopf, wie mir scheint, daß nicht / die Zunge der Gelegenheit, sondern die Gelegenheit der Zunge zum Erfolg verhilft, und auch nicht, daß kein Mensch eine lautere Stimme hat als die tyrsenische Trompete407 ; und do.ch verzehrt diese zu­ sammen mit der in Bewegung gesetzten Luft auch ihre erquickende Kraft und löst sie auf, ohne für später eine ihren Klang überdauernde Wirkung zu hinterlassen. Ich glaube, daß es jedem klar ist, daß Menschen, die aus ihrem Geist wie aus tiefer Scholle ernten408, nicht, irrationalen Neigungen folgend, sich freiwillig in Gefahren bege ben sollen, aber ich werde es im folgenden auch noch verdeutlichen : wenn zwei Armeen sich zu einem Kampf aufgestellt haben, wirkt sich die kluge Überlegung der einen Partei verderblich aus für die, die schlecht überlegt, und umgekehrt. So ist es auch hier. Wenn wir unseren Gegnern entgegentreten, bevor wir im Hin­ blick auf die Auseinandersetzungen richtige und vernünftige Überlegungen ange­ stellt haben, wird es so kommen, daß wir infolge unseres falschen Entschlusses am Ende beschämt dastehen. NU11 soll mir niemand sagen, daß viele Leute manchmal, in­ dem sie einer ungebührlich scharfen Angriffslust den Schlag ihrer Zunge überließen, Siege und Triumphe gefeiert haben. Denn einerseits soll man das Anormale nicht für Norm und Regel der guten Ordnung halten. Andererseits wissen wir, daß nie der unüberlegte Angriff als solcher die Siegeschancen in sich birgt, sondern daß es nur der noch größere Mangel an Überlegung bei der Gegenseite ist, der manchmal der gegnerischen Kühnheit eine unerwartete Gelegenheit zum Sieg bietet, so daß das Untaugliche zum Besseren zu werden scheint. Genauso übertrifft die klügere Überlegung der Gegner oft auch jene, die richtige Überlegungen angestellt zu haben / schienen ; wenn unklar ist, was kommen wird, kommt auch das gelegent­ lich vor. Aber wir müssen eine Aufzählung von irrationalen Erfolgen nicht zum Gesetz machen, und besonders jetzt nicht, wo das Ansehen der Orthodoxie409 der Einsatz des Kampfes ist. Eben deswegen spreche ich hier, um zu empfehlen, was

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ÜBER SE TZUN G : KAPITEL X

ich für nützlich halte, Wld um auch selbst nach Möglichkeit zu dem, was jetzt nötig ist, beizutragen. üb richtig oder nicht, müssen wir jetzt überlegen. Ich bin nicht gekommen, um Vorschriften zu geben, noch um meine AuffassWlgen apo­ diktisch vorzutragen. So wie es früher in aristokratisch regierten Städten üblich war, so will auch ich - das scheint m.ir recht -, was m.ir zum gegenwärtigen Problem einfällt, als persönlichen Beitrag beisteuern410 Was ich heute empfehlen möchte, ist ein Verbot, daß jeder nach Belieben denen, die aus Italien kommen, entgegen­ treten Wld m.it ihnen disputieren kann. Es sollen sich ja nicht einmal jene, die (in der Kirche) den Vorsitz haben Wld mit der nötigen Autorität ausgerüstet sind, mit ihnen treffen, ohne zuvor miteinander das Ziel des Disputs überlegt zu haben, in dem Wissen, daß jede HandlWlg Wld jedes Wort einen Zweck Wld ein Ziel haben, auf die der Handelnde Wld der Sprechende bei seinem Handeln Wld Spre­ chen sein Auge richten muß. Wenn diese fehlen, besteht Gefahr, daß jede An­ strengWlg Wld jede Mühe für töricht gehalten werden. Der Schiffer richtet seinen Willen Wld sein Augenmerk nicht auf das, was er tut, sondern vielmehr darauf, warum er es tut. Um Gewinn zu machen, Wld nicht, um durch Wellen Wld Winde 1 sein Leben aufs Spiel zu setzen, fährt er mit seinem Schiff auf See. Auch der Bogen­ schütze wählt das Schießen mit Pfeil Wld Bogen nicht um seiner selbst willen, son­ dern um den Feind treffen zu können. Hier aber sehe ich nicht, welchen Gewinn man erzielen oder welches Ziel man anvisieren könnte, weswegen man den Dialog wählen sollte. Sie (die Lateiner) haben nie vorgehabt, Wlseren, Wld wir nicht, ihren ForderWlgen zuzustimmen, auch wenn alle Steine Wld alle Pflanzen das be­ haupten sollten411. Die olympischen Wettkämpfer Wld alle, die um den Sieg in der Rennbahn kämpfen, Wld auch die ertappten Kleiderdiebe, sie alle konnten von Hellanodiken Wld Wlbestechlichen Richtern gerichtet werden412, damit die Rechts­ normen nicht aufgegeben würden, Wld mehr noch, damit der Zank bei MeinWlgs­ verschiedenheiten nicht ewig fortdaure, weil keine Regel Wld keine Norm vor­ lägen, an welchen die Argumente der Streitenden gemessen Wld die Zänkereien entschieden werden könnten. Darum wäre es völlig Wlsinnig Wld von jeder ver­ nünftigen Regelung weit entfernt, wenn es für jene, die über Theologie disputieren und so diese größte Rennbahn durchlaufen wollen, in der für Seele Wld Körper der größte Schaden droht, keinen Richter gäbe, der die von beiden Parteien vorgebrachten Argumente prüfen und den einen den Sieg verleihen, die anderen als inhaltslos Wld kraftlos zurückweisen Wld aus dem Chor der Wahrheit streichen könnte. Man würde dann das gleiche tun wie jene, die sozusagen um Ackergrenzen kämpfend zuerst mit Schimpfworten um den Sieg streiten, dann aber Arm und Faust die EntscheidWlg überlassen, 1 welcher als der stärkere dem anderen mit einem •

ÜBERS ETZUN G : KAPITEL X

Stein den Kopf einschlägt oder ilun mit der Faust einen tödlichen Schlag versetzt oder gegebenenfalls das Schwert zieht und dem Gegner schnellstens einen Platz unter denen, die im Hades schlummern413, besorgt. Nun bilden wir aber zwei streitende Parteien, und es läßt sich keine dritte fmden, der wir Aufsicht und Vor­ sitz in der Wahrheit anvertrauen könnten. Da also eine der beiden Parteien über die Argumente urteilen muß, müssen wir über jene urteilen und nicht jene über uns. Denn unser Dogma wird von beiden, von uns und von jenen, gleichermaßen als richtig anerkannt. Dagegen scheint der von ihnen als Neuerung eingeführte Zusatz und ihre Abweichung vom rechten Weg nur in ihren eigenen Augen ein­ wandfrei zu sein, in unsern aber keineswegs. Solange nlm die Untersuchung noch in der Schwebe ist, ob wir ihre Neuerung teilen sollen, ist es an uns und nicht an ihnen, den Prozeß zu führen und das Urteil zu sprechen, denn sie sind die Ange­ klagten. Wenn jene aber behaupten, sie seien die Nachfolger und Erben des Stuhles des großen Petrus414, und wenn sie uns das wie die Wolken den Blitz drohend ent­ gegenhalten, und wenn sie daher wollen, daß wir Helfershelfer ihrer Lehre werden, als ob für sie das Gesetz derer gelte, die keinem Gericht unterstehen, so muß man sich darum nicht kümmern. Denn sie verdienen deswegen eher gehaßt und ge­ mieden zu werden, weil sie auf eine der Ehre des Stuhles unwürdige Weise ge­ handelt haben. Petrus hat Klemens und den weiteren Nachfolgern nicht befohlen, das, was sie wollen, als Lehre zu verkünden, sondern zu binden, was nötig ist - wie es heißt -, und wiederum zu lösen, was nötig ist415• Aber diese Leute übergehen das, was von allen heiligen Synoden bestätigt und bekräftigt worden ist, und sie haben das getan, was nur I ihnen gefiel. Weiterhin ist es nicht rechtmäßig, die alther­ gebrachte und von den Kaisern und den Lehrern der Kirche in der Vergangenheit sanktionierte Gewohnheit zu übersehen. Es ist nämlich üblich, wenn in der Kirche dogmatische Kämpfe zu entstehen drohen, durch einen gemeinsamen Befehl und Beschluß alle Vorkämpfer der Kirche herbeizurufen, und zwar nicht nur alle, die in der ganzen Welt die Metropolen zugewiesen bekamen, um dort das Evange­ lium zu verkünden, sondern auch alle, die mit der Patriarchenwürde bekleidet sind, ich meine den Patriarchen von Alexandrien und den von Jerusalem und den, der den Stuhl von Antiochien verwaltet, die nämlich, wenn sie nicht gerufen wer­ den, die Möglichkeit haben, Wellen und Stürme gegen unsere Eintracht zu ent­ fachen und den Frühling der Kirche in Winter zu verwandeln. Einst entfachte Theodoretos, der Bischof von Kyrrhos, ein einzelner Mann, der weder die Pa­ triarchenwürde noch sonst einen berühmten Bischofssitz innehatte, einen solchen Brand, daß die zahlreichen Bischöfe aus Asien und Europa, die auf der Synode von Ephesos versammelt waren, keinen geringen Anteil vom Rauch abbekamen416•

ÜBER S ET Z UN G : KAPITEL X

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Um so leichter werden darm wohl die vielen hier nicht anwesenden Bischöfe und Patriarchen mit Beschimpfungen über uns, die wir nur wenige sind, herfallen und eine große Feuersbrunst von Streitsucht gegen uns entzünden. Außerdem glauben

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sie, der logische Schluß sei beim Disputieren ein Instrument, um ihr gegenwär­ tiges Ziel zu erreichen, wie das der Spaten für den Gräber oder das Ruder für den Schiffer ist. Wir wissen ja, daß gerade die Italier mehr als sonst etwas den Schluß lieben. Aber hier ist, so stellen wir fest, kein Platz für den Syllogismus, weder für den

I wissenschaftlich demonstrativen, noch für den dialektischen Schluß 417 ,

denn hier betrifft die Untersuchung Gott und die göttliche Trinität, die Quelle des Lebens. Wenn nämlich der wissenschaftliche Beweis (der demonstrative Syllogismus) allgemein anerkannte Prämissen erfordert, die keines Beweises be­ dürfen und klarer sind als die Schlußfolgerungen, dann sind diese entweder durch Induktion oder durch Wahrnehmung oder durch Erfahrung klar. Hier also kann man den wissenschaftlich-demonstrativen Schluß nicht anwenden, denn daß die Lehrsätze über die göttlichen Dinge schwer zu ergründen und völlig unbegreif­ lich sind, das bezeugen nicht nur unsere, sondern auch die heidnischen Theologen, darunter nicht zuletzt Platon, der Sohn Aristons. »Gott begreifen«, sagt er, » ist schwierig,

ihn deuten unmöglich«418. Das fand der große Theologe Gregorios zu

wenig, und er korrigierte es ungefähr so : »Gott deuten, ist unmöglich, wie ich sagte,

ihn begreifen noch unmöglicher«419. Denn das, was man denkt, wird wohl

bald ein Wort verdeutlichen, wenn auch nicht hinreichend, so doch in Umrissen, wenigstens für den, der nicht ganz taub und geistig träge ist. Aber eine solche Sache mit dem Verstand zu begreifen, ist völlig ausgeschlossen und unmöglich, nicht nur für träge und zum Irdischen neigende Geister, sondern auch für gebildete und gottliebende, und gleichermaßen für jede Kreatur und für alle, denen dieses irdische Dunkel lmd dieses schwerfällige Stück Fleisch (der Körper) den Blick ver­ decken und die Einsicht in das Wahre unmöglich machen ; und ich weiß nicht, ob das nicht auch für die höheren, geistigen Wesen zutrifft. Da dies nun so ist, weiß der, der I in diesen Dingen mit Schlüssen arbeiten will, nicht, was er mit seinen Syllogismen zu beweisen versucht, und der, der

ihn befragt, wird nicht wissen,

was er zu hören bekommt. So ist es klar, daß der wissenschaftlich-demonstrative Schluß hier keinesfalls brauchbar ist. Daß aber der dialektische Syllogismus, der von Prämissen ausgeht, die nur wahrscheinlich und unsicher sind, gleichfalls unbrauchbar ist, wird aus folgendem klar : Gregor von Nyssa sagt420 : »Die An­ wendung von Schlüssen und Analysen zur Bestätigung unserer Lehrsätze mit Hilfe der Kunst der Dialektik ist für den Wahrheitsbeweis ohne Kraft und ver­ dächtig, und wir wollen darum auf diese Art von Argumentation verzichten.

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ÜB E R S E T Z U N G : K A P I T E L X

Denn es ist allen völlig klar, daß die allzu eifrige Anwendung der dialektischen Methode in beide Richtungen die gleiche Kraft hat, nämlich sowohl die Wahrheit umzustoßen als auch die Lüge anzuklagen. Daher kommt es, daß wir oft die Wahrheit selbst, wenn man sie mit Hilfe dieser Methode vorbringt, für verdächtig halten, als ob die Tüchtigkeit im Umgang mit ihr unseren Geist vom richtigen Weg abbrächte und die Wahrheit verfehlen ließe. Wenn einer aber das unge­ künstelte und ungeschmückte Wort hören will, werden wir reden, wie es uns möglich ist, und dem Lauf der biblischen Erzählung folgend die Lehre über diese Dinge vortragen.« Wenn nun auch wir uns mit Texten der göttlichen Väter wapp­ nen und gegen jene ins Feld ziehen müßten, würden auch wir auf ungekünstelte Weise die deutlichsten Gener Texte) benutzen, solche, die Suchenden den Sinn, den sie enthalten, klar und unwiderlegbar präsentieren, lmd keinesfalls solche, die rätselhaft sind und ! die wegen der gleichlautenden Worte für verschiedene Begriffe sowie durch das Verschwommene und Zweideutige der Aussage und der Begriffsbestimmlmgen auf viele Weisen ausgelegt werden können. Wir fmden nämlich an vielen Stellen in der heiligen Schrift einen geheimen Sinn in den Wor­ ten verborgen. Das ist verständlich, denn auch die Gemächer der Könige und alles, was den Menschen heilig und kostbar ist, verbirgt man hinter diesen oder jenen Vorhängen, denn es soll weder der Entweihung durch den Pöbel preisgegeben werden, noch, indem es leicht und ohne Mühe erreichbar ist, der Verachtung aus­ gesetzt sein. So ist auch in der heiligen Schrift das meiste, insbesondere die Teile, in welchen geheime Lehren enthalten sind, gleichsam hinter Vorhängen in solchen Worten verborgen, deren Sinn verdunkelt ist und die Finsternis zu ihrem Ver­ steck machen und sich in ihrem Zelt verbergen420a• Wir steHen auch fest, daß die göttlichen Väter, ich meine Basileios und Chrysostomos, Maximos und Kyrillos, uns mahnen, nicht alleWörter, auch nicht die, welche äußerlich gleichlautend sind, sofort im gleichen Sinne aufzufassen, und auch nicht nur allein auf den Wortlaut zu achten, sondern auch auf den geistigen Inhalt des behandelten Themas, ferner Zweck und Absicht der Schrift, die uns beschäftigt, zu untersuchen, wie es sich gehört, und durch Vergleichen und Gegenüberstellung ihre Beziehung zu Personen und Zeiten herauszufmden. Auch Gregorios der Theologe sagt421, daß einige Leute, die glaubten, zugleich mit den Bezeichnungen werde auf grobe Weise auch das Wesen miterfaßt, sich von dem Göttlichen Vorstellungen machen, die dessen völlig unwürdig sind. Es herrscht also, I was Ausdrucksweisen und Begriffs­ bezeichnungen betrifft, ein großer Zwiespalt, weil die gleichen Worte verschiedene Dinge bedeuten können, und weil sie einerseits auf Gott angewendet werden müs­ sen und andererseits auf unsere erschaffene und vergängliche Natur. Wer wird

ÜBER SET ZUN G : KAPITEL

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SU/SI2

dann imstande sein, das Richtige zu treffen ? Jene göttlichen Väter, die Instrumente des Geistes, die in der Abhandlung aller menschlichen Weisheit alle anderen über­ troffen haben, stimmen, wie wir feststellen, bei der Auslegung der heiligen Schrift an vielen Stellen nicht miteinander überein und bieten manchmal fast entgegen­ gesetzte Interpretationen. Das kommt daher, weil große Dunkelheit und sozusagen feste und stählerne Eingangstore jene göttlichen und tiefen Gedanken bewachen. Aber was kann dann ein anderer sagen, der ihre menschliche Weisheit auch nicht entfernt erreicht und dazu noch nach dieser elenden den Leidenschaften hörigen Körperlichkeit riecht? Sieh, um das meiste mit Stillschweigen zu übergehen, das (Wort) »Der Herr erschuf mich als Anfang seiner Wege«422 bezieht der göttliche und große Basileios423 auf die Weisheit, die in dieser Weh erschienen ist und die durch das Sichtbare beinahe das Wort erklingen läßt, daß diese große Weisheit, die durch das, was erschaffen wurde, ausstrahlt, von Gott kommt und nicht Zufall ist ; so sagt auch David, daß die Himmel mit lautlosen Stimmen den Ruhm Gottes verkünden424. Aber der große Theologe Gregorios sagt425, daß dies ein Wort des Erlösers sei, und in seiner anschließenden Deutung schreibt er das, dessen Ursache er sieht, der Menschheit zu, aber das, was einfach und ohne Ursache ist, trennt er ab und weist es der Gottheit zu. Aber I diese Väter waren Gefäße des Geistes426 und hatten das gleiche im Auge ; darum gelangten sie trotz dieser Unstimmigkeit gleichsam über verschiedene Wege zum selben Ziel, einem frommen und heil­ samen Ziel. Die Führer der fremden Häresien jedoch nehmen den schwer zu er­ gründenden Sinn der Schrift zum Anlaß, um diese wie Tempelräuber zu zer­ reißen und in bodenlose Abgründe von Gotteslästerungen hinabzuzerren. Wenn auch wir jetzt unsere Zunge gegen unsere Gegner wappnen müßten, würden wir, wie gesagt, nicht solche Worte benutzen, in denen sich mehrere verschiedene Be­ deutungen verstecken, sondern solche, welche von beiden Parteien unumstritten übereinstimmend verstanden werden und die notwendigerweise zum einfachsten Verständnis der Begriffe führen. Auch solche gibt es in der heiligen Schrift in Hülle und Fülle. Aber dazu sind wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht gezwungen, da wir als Stütze und Fundament die besseren und zuverlässigeren Aussagen haben, die des Evangeliums näm1ich und des Glaubensbekenntnisses, wie es von altersher von den heiligen Vätern festgelegt ist - denn das sind DefInitionen und Sätze, die wahrhaft deutlich sind und nicht bewiesen zu werden brauchen -, und darum halte ich es für richtiger, ihre von Streitsucht eingegebenen Behauptungen und entgegen­ gesetzten Stellungnal1ffien lieber durch Schweigen als durch Worte zu wider­ legen. Und wenn jemand darauf bestehen würde mit dem Hinweis, daß die gött­ lichen Väter unter solchen Umständen oft Beweisführungen (Syllogismen) be268

Ü B E R S E T Z UN G : KAPITEL X

nutzen, möchte ich behaupten, daß seine Behauptung nicht zutrifft. Die Väter wollen weder beweisen, wie die Natur Gottes beschaffen ist, I noch worin die Zeugung des Solmes oder der Ausgang des heiligen Geistes besteht, sondern sie wollen vielmehr jenen Einhalt gebieten, die auf ungebührliche Weise sich auf die Theologie stürzen. Wenn das nicht richtig ist, dann soll einer aufstehen und mir sagen, was der große Theologe Gregorios bezweckt, wenn er seine Rede gegen jene, die streitsüchtig nach der Zeugung des Solmes und dem Ausgang des heiligen Geistes fragen, folgendermaßen gestaltet427 : »Erkläre du mir,« so spricht er, »das Nichtgezeugtsein des Vaters, und ich werde dir die Zeugung des Solmes und den Ausgang des heiligen Geistes in ihrer Beschaffenheit beschreiben, und wir werden beide verrückt sein, weil wir in Gottes Mysterium einzudringen versuchen. Und was sind wir, die das tun, wir, die nicht einmal das, was vor unseren Füßen liegt, zu erkennen vermögen428, die weder den Meeressand noch die Regentropfen oder die Tage der Ewigkeit zählen können429, geschweige denn in die Tiefen Gottes hinabsteigen und Rede und Antwort geben über eine so unaussprechliche und alle Worte übersteigende Natur ?« Und ein wenig weiter wiederum43o, wenn sein Gegner ein Beispiel und einen Vergleich verlangt und sagt : »Gib mir aus dem Gleichen teils Solm, teils Nicht-Solm, dann wesensgleiche Naturen, und ich akzep­ tiere Gott und Gott,« antwortet er : »Gib du mir einen anderen Gott und eine Natur Gottes (d. h. Gott und eine davon verschiedene Gottheit als Natur), und ich werde dir die gleiche Trinität mit den gleichen Namen und Sachen geben. Wenn es aber nur einen Gott, nur eine höchste Natur gibt, woher soll ich dir dann einen Ver­ gleich anbieten ?« Es wäre eine Schande, und nicht nur eine Schande, sondern auch ziemlich zwecklos, den Dingen hier unten ein Gleichnis zu entnehmen für das, was oben ist, und für die Dinge, die keine Bewegung kennen, ein Gleichnis aus der vergänglichen Natur, oder wie Isaias sagt, das Lebende unter den Toten zu suchen431. Darum sagt er (Gregorios der Theologe) auch an anderer Stelle432 : »Im Rahmen unserer Begriffsbestimmungen I sprechen wir von >nichtgezeugt und gezeugt<, und von >ausgehend vom Vater<, wie der göttliche Logos selbst sagt«433. Das aber sind nicht die Worte von einem, der bestimmen will, was das ist, sondern von einem, der jene aufscheuchen und abschrecken will, die zu solchen Bestimmungen ihre Zuflucht nehmen. DelID wie (könnte es anders sein), da er doch behauptet, daß die Menschen für Gottes Natur nicht einmal passende Namen fmden können? Wir benennen in dem Maße, in dem es uns möglich ist, die Dinge Gottes nach den unseren434. »Denn«, so sagt er, »wenn die letzten jener Dinge, die man nur mit dem Geist erfassen kann, das sind Seele und Verstand, keinen Namen im eigentlichen Sinn haben - die Seele wird nämlich mit einem

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weiblichen Wort bezeichnet, obwohl sie keine solche Natur hat, und der Verstand, der keineswegs eine männliche Natur hat, bekam einen männlichen Namen -, wenn also diese keinen eigentlichen Namen haben, wie könnten wir dann behaup­ ten, daß die ersten geistigen Realitäten, die alle anderen übersteigen, mit ihren eigentlichen Namen bezeichnet werden ?«435 Wenn nun, wo es um geistige Reali­ täten und ihre Namen geht, eine solche Nacht unserem Verstand die Einsicht ver­ sagt, wer könnte dann bei diesen Themen mit Syllogismen operieren ? Und wenn einer es versuchen möchte, so macht er einen doppelten Fehler : einmal weiß er über diese Dinge überhaupt nichts, und außerdem entgeht es ihm auch noch, daß er nichts weiß. Wer aber nicht weiß, wann und wo er syllogistische Beweise anbringen soll, wird dann, wenn er zur rechten Zeit Beweise bringt, nicht die richtigen auf die richtige Art bringen, und wenn er es vielleicht tut, dann werden die Hörer seine Worte für verdächtig halten und auf der Hut sein, und sie werden ihm Einfältigkeit und Unvernunft vorhalten. Wohl auch die berühmten göttlichen Väter hätten die widersinnigen Zänkereien jener Leute mit völligem Stillschwei­ gen zurückgewiesen, wären sie nicht gezwungen gewesen, wenn auch wider­ willig, I zu sprechen ; denn sie sahen, wie die Masse leicht den hier und dort auf­ sprießenden Häresien zulief, da es ihr in Glaubenssachen noch an Festigkeit und Zuverlässigkeit mangelte. Heute ist die Masse aber im Glauben so sehr gestärkt und gefestigt, daß man eher einen Stern seine Natur ändern als jene auch nur wenig von den Lehren der Väter abweichen sehen wird. Wozu also Worte, die keinen Nutzen bringen werden ? Damit ich auch einmal zu passender Gelegenheit die Worte des Apostels ausrufe : »Ich bin sicher, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften noch Mächte, weder das Gegenwärtige noch das Zu­ künftige, weder Höhe noch Tiefe noch sonst eine Kreatur jene von den Satzun­ gen und den Lehren der Väter abtrünnig machen kann«436. Weiter, wenn sie jetzt zum ersten Mal mit diesen Belästigungen ankämen, dann würden auch wir uns vielleicht heute mit Gottes Hilfe für die Diskussion bereit machen. Aber diese Dinge sind längst untersucht und gebührend festgelegt, und die Entscheidung wurde glänzend überliefert, und diese Leute waren deswegen schon oft hier und wurden ebensooft zurückgewiesen. Wie könnte es dann richtig sein, daß wir heute längst vorzüglich definierte Lehrsätze in Frage stellen und nutzlose Anstrengungen unternehmen, indem wir immer das gleiche wiederholen? Jenen ist das nicht lästig, wndern sogar sehr erwünscht. Sie bringen immer neue Argumente an, die ihnen zusagen und von denen sie sich immer mehr Erfolg versprechen, und sie hoffen entweder ihre Niederlage endlich auf uns, ihre Gegner, abwälzen und die früher erlittene Schande abschütteln zu können, oder mit der üblichen Hochnäsigkeit ihr

ÜBERSETZUNG : KAPITEL X

vieles freches Geschwätz über unsere Synode auszugießen, um dann fortzugehen und überall schamlos und unter Verdrehung der Wahrheit zu verkünden, f sie hätten einen Sieg ernmgen, so wie es zu ihrer pedantischen Prahlerei paßt. Aber wir dürfen unsere Würde nicht verraten und nicht das tun was unseren Gegnern nützt; vielmehr müssen wir das tun, was uns nützt437• Würden wir nicht weit auf dem Weg der Unvernunft voranschreiten, wenn bei den Hellenen die Pythagoräer und Epikureer die Lehren und Anweisungen der Lehrmeister für so göttlich und un­ widerlegbar erachteten, daß sie ihre Worte schweigend annahmen, ohne ein zweifelndes Ohr oder eine widersprechende Zunge zu zeigen438, wir aber die göttlichen Satzungen und Lehrsätze der Führer unseres frommen Glaubens keines­ wegs ohne Beweise gewissermaßen als Dogmen akzeptieren wollten, sondern hin­ nähmen, daß andere sie in Zweifel zögen und darüber minutiöse Untersuchungen anstellten und ihren Sinn zerstückelten, so wie es die Feinde mit der Beute tun, die sie ohne den geringsten Anstand herumschleppen? Man .muß aber auch noch wissen, daß man die Schriften der göttlichen Väter nicht nur auf eine Weise oder in nur einem Sinne verstehen darf. Einiges wurde mehr zur Unterweisung und mehr dem Leser angepaßt herausgegeben, unter Berücksichtigung der Personen und der wechselnden Zeiten, alles aber rechtgläubig438a• Einige der Schriften wurden also auf diese Weise herausgegeben, andere aber als dogmatische Werke, andere als Lobpreisungen, andere als Streitschriften. Man darf also nicht die Schrif­ ten, die polemisch sind, aus ihrem Genre in ein anderes übertragen. Wenn jemand mit Feinden kämpft und seine ganze Aufmerksamkeit auf sein Schwert und Schild richtet und dabei seinen Mitsoldaten, der unmittelbar vor ihm steht, wegstößt, dann kann man weder diese Tat als normal I betrachten noch dem Täter mit Recht Vorwürfe machen ; die Notlage lenkte in diesem Fall die Aufmerksamkeit auf etwas anderes und ließ nicht zu, daß das Getane anders getan wäre. Man darf also weder dieses so tun noch Lobreden zu Gesetzen machen. Auch den Lob­ rednern ist von der Redekunst Vollmacht verliehen zu sagen, was sie gerne möch­ ten. Aber alles, was jene in dogmatischen und belehrenden Schriften herausgebracht haben, das kann man olme Tadel und ohne Gefahr als Regel und Norm für den Glauben benutzen438b• Ich schmähe also die Italier und mache ihnen zum Vorwurf, daß sie sich so verwegen und stolz auf die Theologie stürzen, aber ich halte es eben­ so für schändlich und falsch, wenn wir das Gegenteil täten von denen, die wir loben, und ähnlich handeln würden wie jene, die wir tadeln. Weil jene in diesen Dingen verwegen und anmaßend sind, müssen wir es noch lange nicht nachahmen, und weil jene vom rechten Weg abgewichen sind, muß es auch noch lange nicht sein, daß auch wir uns nicht mehr um die bestehenden Normen kümmern ; vielmehr ,

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ÜBER SE TZUN G : KAPITEL X

müssen wir standhaft innerhalb der gebührenden Grenzen bleiben und diesenWaffen­ lärm abwehren, so wie unerschütterlich ins Meer vorragende Felsen die anstürmen­ den Wogen. Denn ich fürchte, daß wir sonst, auf der Flucht vor dem Rauch, ins Feuer der Gotteslästerung fallen439. Die alten Hellenen erzählten über Platon, daß sich, als er bei Dionysios, dem Tyrannen von Sizilien, weilte, der Palast mit Staub füllte, weil die meisten damals mit geometrischen Figuren sich zu beschäfti­ gen begannen44o. Das könnte heute »mutatis mutandis« auch bei uns geschehen. Die Mysterien der Theologie sind nämlich, welUl ich so sagen darf, auch bei den Ungebildeten verbreitet, und alle sind darauf erpicht, I mit syllogistischen Beweis­ führungen an ihre Ergründung heranzugehen, wie das Vieh ans junge Gras auf den Wiesen. Leute, bei denen zweifelhaft ist, ob sie den rechten Glauben haben, sowie solche, die nicht wissen, wie man glauben muß, oder was es ist, woran sie zu glauben behaupten, füllen sämtliche Marktplätze und Wandelgänge und Theater mit Theologie und schämen sich nicht, die Sonne zur Zeugin ihrer Unverschämt­ heit zu machen441• Einst, als die Lehrsätze der Hellenen galten, herrschte Ordnung, und niemand hatte das Recht, über die Mysterien, die den Theologen von Delphi anvertraut waren, zu reden oder darüber Betrachtungen anzustellen, ob er nun Sokrates oder Platon oder sonst ein berühmter und gefeierter Weiser war442• Wie wäre es dann aber nicht völlig unsinnig, wenn bei uns, deren Bekenntnis das untrügliche Mysterium der Frömmigkeit ist, die göttlichen Dinge so profaniert werden dürften und allen, die Theologie treiben möchten, das nach Belieben ge­ stattet wäre ? Der erfahrene Theologe Gregorios scheut sich so sehr davor, seine Zunge für Theologie einzusetzen, wie davor, seine Hand ins Feuer zu legen443• Darum führt er viele Gründe zu seiner Entschuldigung an und zeigt, daß er nicht von sich aus den Versuch unternimmt, über Gott zu reden, und von dem, der es verwegen unternimmt, will er nichts wissen. »Dieses Begehren,« sagt er444, »ist nicht lobenswert, sondern dieses Unterfangen erregt Furcht.« Er führt auch jenen Ozas an, der einst die Arche nur zu berühren wagte und umkam, da Gott, wie es heißt, die Ehrfurcht vor der Arche erhalten wollte445• Wenn aber der Kaiser einen Untertan schnellstens aus dem Weg räumen würde, der es I wagen sollte, die Kaiserkrone auf sein eigenes Haupt zu setzen, wie muß dann wohl einer Blitz und Donner verdienen, der mit frecher Anmaßung sich an der Theologie zu vergreifen wagt ? Ich will meiner Rede noch eine kleine Geschichte aus dem Altertum hinzu­ fügen, die ausgezeiclUlet zum Thema paßt : man sagt446, daß Alexander, jener be­ rühmte Makedonier, nach jenem großen Zug und den großen Siegen, eine Triere bestieg und eine Besichtigungsfahrt auf dem Euphrat machte, um sich zu ent­ spannen und zu erholen. Dabei fiel ihm, wie es der Zufall so wollte, etwa in der 272

ÜBER S E T Z UN G : KAPITEL XI

Mitte des Flusses die königliche Kopfbedeckung vom Haupte. Einer der Matrosen holte sie, den Fluß durchschwimmend, schnellstens heraus ; da er aber mit der Hand nicht zugleich die Kopfbedeckung tragen und schwimmen konnte, setzte er sie sich selbst auf und brachte sie so schwimmend aus dem Fluß dem König. Der König nun schenkte ihm, da er die königliche Kopfbedeckung gerettet hatte, ein Talent, aber da er sie dessen unwürdig selbst aufgesetzt hatte, 1ieß er den Mann enthaupten. Wenn aber ein Mensch nicht duldete, daß ein Mensch, der die gleiche Kopfbedeckung getragen hatte, weiterhin die alles behütende Himmelsleuchte sehe, was müssen wir dann über Menschen sagen, die sich so unbedacht auf die Theologie stürzen, obwohl sie weder Teufel austreiben447 noch die Fluten teilen448 noch Wasserströme aus einem Felsen hervorquellen lassen können449, um wenig­ stens dadurch die Masse umzustimmen und verständlicherweise auf ihre Seite zu ziehen? Damit habe ich vorgebracht, was ich für nützlich hielt. Wenn es auch den Hörern hörenswert scheinen sollte, sei Gott, f dem Spender alles Guten, gedankt ; wenn nicht, muß eine bessere Lösung gesucht werden.« 3 . Meine Ausführungen schienen den Ansichten der Gebildeteren unter den Bischöfen zu entsprechen, ganz besonders denen des Bischofs von Dyrrhachion449a, einem angesehenen Mann, der sich unter den Bischöfen durch sein hohes Alter, seinen Scharfsinn und seine edle Gesinnung auszeichnete und dessen Bildung seine Tugend und dessen Tugend seine Bildung schmückte. Auch jene, die ihre Zunge nicht mit Worten wappnen konnten, entschlossen sich, ihnen zu folgen, nachdem sie gezwungenermaßen jede konkurrierende Meinung aufgegeben hatten. 4. Zu dieser Zeit starb auch der Despot Konstantinos und nahm die unzeitigen Hoffnungen vieler Leute mit sich ins Grab.450 /

KAPITEL XI

darauffolgenden Jahr (I3 3 S/6 oder I 3 34/S ?) bauten sich die Türken eine Menge Schiffe und suchten nicht nur die Inseln in der Ägäis und über die Ägäis hinaus heim, sondern kaperten und plünderten auch die zu Handelszwecken aus­ gefahrenen Frachtschiffe. Sie gingen auch oft von Bord und zogen ins Innere des Landes, als ob es befreundetes Gebiet wäre, denn sie stießen aufkeinen, der Wider­ stand leistete. Das schadete Lateinern und Rhomäern in gleicher Weise und drohte noch größeren Schrecken für die Zukunft an. 2. Die Anführer der Lateiner kamen nun zusammen und besprachen die Sache miteinander und mit Karl, dem König von Italien, und sie versprachen einander, sich zur Abwehr der Feinde zu / rüsten. 1 . 1 . Im

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Sie entboten auch eine Gesandtschaft zum Kaiser, informierten ihn über den ge­ meinsamen Angriff der Lateiner und baten ihn zugleich, auch selbst für die ge­ meinsame Sache aufzubrechen und das Unternehmen nicht als eine Nebensache zu betrachten. Denn es sei nicht zu ertragen, sagten sie, was die Barbaren den Rhomäern und Lateinern täglich Schreckliches zufügten und noch zuzufügen ge­ dächten. Es sei übrigens auch töricht und verrate eine absolute Trägheit von Geist und Gesinnung, entgegen der Möglichkeit, den ungewollten jährlichen Vermögensverlust und die jährlichen Abgaben an die Barbaren für den Bau einer Seemacht und für die Abwehr der Feinde zu verwenden, freiwillig nachzu­ geben und zusammen mit seinem Vermögen auch noch sich selbst in eine offene und unzweifelhafte Gefahr zu stürzen. Sie fügten der Botschaft noch gleichsam als Schlußstrophe hinzu : »Wenn du nicht mit uns zur Abwehr des gemeinsamen Feindes aufbrichst, wirst du wohl nicht verhindern können, daß du gleichermaßen wie die Feinde von uns bekämpft wirst451• 3 . Das zwang den Kaiser, auch selbst für die gemeinsame Sache aufzubrechen. Da aber die kaiserliche Kasse an Geld­ mangel litt, sandte er schnellstens Steuereintreiber in die Gebiete und Städte von Thrakien und Makedonien, ohne Rücksicht darauf, daß diese viel gelitten hatten, einerseits durch die Steuern, die sie einmal in dieser, dann wieder in jener Form trafen, andererseits durch feindliche Einfälle der Türken auf der einen und der Bulgaren auf der anderen Seite. Unter diesen Umständen rüstete man die alten Schiffe und baute andere vom Kiel auf neu ; das dauerte diesen ganzen Winter. Als der Frühling schon zu Ende ging (13 3 6 oder 1 3 3 5 ?), bemannte der Kaiser zwanzig Schiffe / und rüstete für die Ausfahrt. Er übernahm selbst spontan den Oberbefehl über die Flotte, obwohl seine Gattin, die Herrin, und alle anderen ihn davon abzuhalten versuchten ; denn solche Tätigkeiten wären der Höhe der kaiserlichen Würde nicht angemessen452• So wie er aber auch in anderen Fällen seinen Ehrgeiz darein setzte, in eigener Person UnternehmWlgen durchzuführen, so brannte er auch hier vor Ehrgeiz und Kriegslust. Trotzdem blieb er zur Stelle und wartete die Ankunft der lateinischen Streitkräfte ab. Die Lateiner aber, mit Unruhen und Wirren beschäftigt, die neuerdings bei ihnen ausgebrochen waren453, blieben untätig und stellten sich bezüglich ihrer VersprechWlgen als Lügner heraus. 4. Die Rhodier (Johanniter) aber und die Einwohner von Phokaia an der Küste, das bei Smyma liegt, dazu der Herrscher der Kykladen, änderten heimtückisch das Ziel (der Allianz) und trafen eine Absprache, heimlich die rhomäischen Inseln und die Flotte des Kaisers anzugreifen, vielleicht aus Angst, der Kaiser könnte von anderen Vorhaben ablassen und sich gegen sie wenden454• Sie nahmen also mit fünfzehn Schiffen Kurs auf Lesbos, konnten aber die Insel nicht durch 274

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einen Blitzangriff Wlterwerfen. Als sie aber plötzlich den Hafen von Mytilene ansteuerten, eroberten sie mit Hilfe von Verrat sofort die Stadt. 5 . Wie nWl die Rhodier Wld der Herrscher über die Kykladen die Beute Wld ebenso auch die Herrschaft über die Lesbier teilen wollten, wußte der Herrscher der Phokäer, Katanes, mit List Wld Betrug eine eigene BesatzWlgsmacht nach Mytilene hinein­ zubringen, Wld er nahm die Stadt in Besitz, während er jene hinterging. Er glaubte nämlich, daß es leicht sei, von dort aus ohne Verbündete / die ganze Insel in seine Macht zu bringen ; er verfügte ja allein über eine größere Streitmacht als die beiden anderen Verbündeten zusammen. Er war nämlich selbst mit acht Trieren gekom­ men, die er zuvor in Genua bemannt hatte, die Rhodier aber mit vier Wld der Herrscher der Kykladen mit den übrigen drei. Er (Katanes) vertrieb nWl die Einwohner von Mytilene sofort aus ihrer Vaterstadt Wld ließ seine Frau Wld seine Kinder aus Phokaia kommen, da er es vorzog, dort zu wohnen ; in Phokaia ließ er eine ausreichende BesatzWlg zurück. Phokaia war ihm als Erbe seiner Almen zugefallen, denen es vom kaiserlichen Großvater des Kaisers zur VerwaltWlg Wld gewissermaßen als Steuerquelle gegeben war455• Darum erneuerten die nach­ folgenden Gouverneure der Stadt zu bestimmten Zeiten durch kaiserliche Briefe immer wieder die Weitergabe des Erbes, damit die Zeit in ihrem langen Laufnicht mittlerweile die Herrschaft des Kaisers in Vergessenheit geraten ließe456• Dieser Katanes aber sah, daß der Staat der Rhomäer krank war, Wld deshalb nahm er dem Kaiser gegenüber eine freche HaltWlg ein Wld kümmerte sich nicht um seine recht­ mäßigen Pflichten. Er hegte daher auch den Verdacht, der Kaiser könne ilm Wler­ wartet angreifen, Wld traf alle möglichen VorkehrWlgen für seine Sicherheit. Eben aus diesem GrWld plante er auch den hinterlistigen Überfall auf Mytilene. Und als er die Gelegenheit bekam, führte er ihn auch aus. Die zur EroberWlg von Mytilene mitausgerückten Rhodier Wld die anderen verurteilten die Schlechtig­ keit des Katanes von Phokaia Wld zogen nach Hause ab. 6. Bei dieser Lage der Dinge wurden die in Galata wohnenden Genuesen noch anmaßender als zuvor ; ermWltert durch / den Erfolg des Katanes - auch dieser war Genuese -, taten sie den Rhomäern noch mehr Unrecht Wld Schmach an als zuvor. Durch die Steuerfreiheit, die sie vom ersten Palaiologen, Kaiser Michael, erhalten hatten, wie ich oben erzählt habe457, hatte der größte Teil der rhomäischen Flotte sich ilmen angeschlossen Wld ihren Status angenommen Wld den Reichtum der Lateiner stark vermehrt, den rhomäischen aber stark verringert458• Das hatte sie den Rhomäem gegenüber eine harte, stolze Wld arrogante HaltWlg almehmen lassen. Deswegen vertieften sie den Graben um ihr Wohngebiet herum Wld errichteten starke Bollwerke, die sie als Häuser tarnten ; dazu bestachen sie mit Geld die Vor275

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steher der kaiserlichen Verwaltung und erhielten so volle Freiheit, auf dem benach­ barten Hügel Weinstöcke zu kaufen und Häuser zu bauen, die sie mit Mauem be­ festigten459• So gab es nichts, was ihnen im Notfall Angst vor einem Krieg gegen die Byzantiner hätte einflößen oder sie davon hätte abhalten können. 7. Sobald der Kaiser von der Einnahme von Mytilene erfuhr und sah, daß auch diese (die Genuesen von Galata) in der Nähe übermäßig arrogant und häufig ver­ tragsbrüchig wurden, umstellte er plötzlich ihre großen, starken Häuser um jenen Hügel, in denen sich viel Kriegszeug, Bogen, Pfeile und Verschiedenes mehr befand, und zündete sie an46 0 . Als die Lateiner das unerwartete Ereignis sahen, erfaßte sie Angst und Schrecken, und sie befürchteten das Schlimmste. Sie erwarteten, daß der Kaiser am gleichen Tag einen Generalangriff gegen sie durchführen würde, / da ihm eine größere Flotte denn je zur Verfügung stand. D arum bewaffueten sie sich heimlich auch selbst. Als sie aber am nächsten Tag sahen, daß der Kaiser weiter nichts gegen sie unternahm, sondern sich ganz und gar der Ausfahrt nach Mytilene widmete, faßten sie wieder Mut, erklärten offen den Krieg, verspotteten schamlos die Byzantiner und den Kaiser selbst, und bauten auf ihren Mauem rundherum hölzerne Verteidigungstürme. Von ihren großen Frachtschiffen versenkten sie einige in die Tiefen des Meeres, andere rüsteten sie aus und stellten sie wie Schutz­ wälle und Palisaden vor dem Hafen auE Der Kaiser wollte aber seine so stark aus­ gerüstete Streitmacht nicht dorthin ablenken lassen; er nahm die Lage mit großer Gelassenheit in Kauf und kümmerte sich keineswegs darum ; er bereitete weiter mit großer Energie die Ausfahrt vor und versammelte noch größere Streitkräfte. 8. Als nun die Lateiner in Galata volle sieben Tage in ihren Mauem eingeschlossen waren, drohten sie von ihren eigenen Leuten in Stücke gerissen zu werden, da sie die Übel, von denen sie betroffen wurden, nicht mehr ertragen konnten. Es fehlte ihnen an Wasser und an allen Sorten von Gemüse und übst, die die Seele er­ quicken. Das Marktvolk und die Armen und alle, die aus dem Verkauf von Waren ihren täglichen Gewinn wägen, hatten am meisten zu leiden und waren noch rasender gegen die lateinischen Behörden. Deshalb wechselten sie zu einer bescheideneren Haltung, unterwarfen sich dem Kaiser und bekamen ihre unan­ gebrachte Anmaßung verziehen. 9. Als das Jahr den Aufgang des Hundes (Sirius) bereits überschritten hatte (Aug . 1 3 3 6 oder 1 3 3 S ?), zur Zeit, als die Nordwinde sich heftiger / auf das süd­ liche Meer stürzen, brach der Kaiser mit der gesamten Seemacht auf und fuhr nach Mytilene. Als die sieben Trieren des Katanes, die vor Mytilene patrouillierten, mehr kaiserliche Schiffe als erwartet herannahen sahen, liefen zwei davon recht­ zeitig in den Hafen von Mytilene ein, die fünf anderen gaben auf, wurden auf

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Grund gesetzt, und die ganze Besatzung legte ihre Waffen ab und flüchtete. Die einen liefen nach Mytilene, andere gerieten in unwegsames Gebiet und wurden von den Lesbiern getötet. Die fünf Schiffe voll Waffen und Proviant fielen den Kaiserlichen in die Hände, die unter Führung des Kaisers nach der Insel Chios weg­ fuhren, um jene fünf bereits eroberten Trieren mit Ruderern und mit Soldaten, die von den Schiffsdecken aus kämpfen sollten, zu bemannen. Dieser Aufenthalt auf Chios wurde aber für den Einsatz und das Vorhaben des Kaisers zu einem großen Rückschlag. Katanes hatte nun die Hände frei und befestigte Mytilene ; er brachte eine große Streitmacht und einen sehr umfangreichen Lebensmittelvorrat in die Stadt, sandte auch seine zwei schnellen Trieren nach Phokaia und verlangte, daß man dort mit großem Eifer das gleiche tun solle461• Daraufhin fuhr der Kaiser mit seiner Streitmacht nach Phokaia, forderte aber auch den türkischen Herrscher des umliegenden Gebietes auf, zu kommen, da er wußte, daß dieser seit langer Zeit den Lateinern von Phokaia zürnte wegen des Schadens, den sie ihm häufig zu­ fügten462. So umzingelte er die Festung und belagerte sie sowohl auf der Land- als auch auf der Seeseite ; die Türken belieferten die Trieren reichlich mit den nötigen Lebensmitteln. / 2.1 . Während der Kaiser mit den Seestreitkräften abwesend war und im Palast große Freiheit herrschte, planten einige junge Leute einen Aufstand, in der Ho&ung, daß die Lateiner von Galata wegen des vorausgegangenen Ärgers mit­ machen würden. Ziel des Aufstandes war, wie man erzählte, die (Übelnahme der) kaiserliche(n) Macht, und, falls es gelingen sollte, zuerst die Herrin und ihren Sohn, Kaiser Johannes, zu töten und weiter alle, die sich ihnen widersetzen würden. Aber während der Plan sich noch im Stadium der Geburtswehen befand und die Rebellen heimlich mit großem Eifer an ihrem Unternehmen arbeiteten, blieb der Kantakuzene, der Mutter des Großdomestikos, nicht verborgen, was vor sich ging. Diese Frau hatte der Kaiser, als er sich anschickte, auszufahren, der Herrin als Beistand zurückgelassen, da sie eine gute Ratgeberin war, sich durch einen vor­ nehmen Charakter auszeichnete, einen scharfen Verstand besaß und im Ersinnen von Auswegen in schwierigen Situationen ganz besonders gewandt war463• Sie also unterdrückte zusammen mit der (in jeder Hinsicht vortrefflichen) Herrin464 auf sehr kluge Weise das Unternehmen, bevor daraus großes Unheil entstand ; freilich nicht, ohne daß wegen verschiedener Schwierigkeiten die Unterdrückung nur mit Mühe gelang, aber sie vereitelte es immerhin465• 2. Als das Jahr schon die Wintersonnenwende erreicht hatte (Dez. 1 3 3 6 oder 13 3 5 ?), wurde es der lateinischen Besatzung von Phokaia klar, daß auch der Höhe­ punkt des Winters das Ausharren des Kaisers nicht brechen konnte, obwohl die 277

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ganze Seemacht ununterbrochen Tag und Nacht die Belagerung unter freiem Himmel durchführte, und daß ebensowenig die lange Abwesenheit von zuhause oder das Feluen lebensnotwendiger Dinge, die in Überfluß Bequemlichkeit ver­ schaffen, dies vermochte. I Darum verloren sie die Hofillung, besonders auch, da sie bei sich selbst Mangel an Lebensmittel feststellten. Aus diesem Grund entboten sie Gesandte zu den Rhodiern mit der Bitte, sie in der Gefahr nicht im Stich zu lassen. Diese kamen als Vermittler zum Kaiser und bewirkten den Abbruch der Belagerung. Die Phokäer gaben sofort die Söhne des mit den Rhomäern verbünde­ ten Türken, die sie vor längerer Zeit entführt hatten und seitdem gefangenhielten, ihrem Vater zurück. Auch gaben sie dem Kaiser zuverlässige Zusicherungen, wobei die Rhodier Zeugen waren, daß sie Mytilene sobald als möglich zurückgeben wür­ den und daß sie selbst wiederum nach alter Gewohnheit und in Übereinstimmung mit der Übereinkunft der Väter Untertanen des Kaisers sein wollten466 . 3 . Nun wollte der Kaiser mit seiner Seemacht von dort nach Mytilene hinunter­ fahren. Weil aber die Rebellen in Byzanz Unruhen verursacht hatten und das Heer durch die Kälte erschöpft war, kehrte er mit der gesamten Seemacht nach Byzanz zurück. Kurz darauf ließ er jene, die sich heimlich die Kaiserrnacht hatten aneignen wollen, festnehmen, verhörte die Rebellen getrennt und brachte so aus den einzel­ nen Personen die Wallrheit heraus. Darauf versammelte er den ganzen Senat und die in Byzanz weilenden Bischöfe unter Vorsitz des Patriarchen sowie Repräsen­ tanten des Volkes von Byzanz und ließ die Anführer der Rebellen und ihre An­ hänger sowie alle Zeugen vorfüllren. Diese beschuldigten einander, bestritten ge­ genseitige Aussagen, und, indem sie gegeneinander eindeutige Anzeigen vortrugen, bewiesen sie ihre gemeinsame Verschwörung und jene abenteuerlichen und höchst verwerflichen Pläne, so daß I auch sie sich der Kraft der Beweise nicht entziehen konnten und gezwungen waren, ihre Wahnsinnstat einzugestehen. Beinahe wären sie vom versammelten Volk in Stücke gerissen worden, wenn die große Langm.ut und Menschenliebe des Kaisers jener kochenden Wut nicht Einhalt geboten hätte. Er bewies auch jetzt wieder seine gewohnte Menschenliebe und die ihm angeborene und immer eigen gebliebene Milde, sowohl gleich am Anfang seiner Rede als auch am Schluß. Um nur das Wichtigste zu sagen, der Inhalt seiner Rede war etwa folgender : 4. »Wenn jemand einen Hirten und einen Schäferhund hat, 0 An­ wesende, und sieht, wie eifrig sie in der Nacht gegen Wölfe Wache halten, wird er auch selbst sie ebenso innig lieben und die täglichen Ausgaben für ihren Unterhalt vergrößern. Aber meine nächsten Verwandten, die sahen, wie ich für unser ge­ meinsames Volk der Rhomäer und für sie selbst, die es daheim gut hatten, weit weg von unserer Vaterstadt umherirrte und auf dem Land wie zur See Gefahren

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trotzte, noch dazu mitten im Winter und bei solcher Kälte, hatten kein Mitleid und kümmerten sich nicht um die Dinge, die meine so sehr bedrängte Seele hätten trösten können. Jede gerechte Überlegung stürzte Abhänge und Schluchten hin­ unter, und sie wappneten ihre Gesinnung, bewafIlleten auch ihre Hand gegen mein Haupt. Und jetzt flösse, wenn es nach ihnen gegangen wäre, mein Blut im Staub, im Staub auch das meiner Kinder und meiner Gattin, und umgewälzt wären die Gesetze der Kirche Gottes, umgewälzt der Staat der Rhomäer467• Welches Eisen, welcher Stahl ! verliert gegenüber solchen Dingen nicht seine Natur ?«

5. Das war

der Anfang der Rede des Kaisers, wohl geeignet, bei den Hörern Tränen hervor­ zurufen. Aber das Mittelstück, in dem schon Langmut mit Milde vermischt war, - wer, der es hörte, hat es nicht sehr bewundert, besonders dort, wo er jene An­ kläger, die auch den Despoten Demetrios beschuldigen wollten, zurückwies ? Er tat das aus Rücksicht auf seine Tante, die Kralaina, die damals auch selbst zusammen mit der Herrin und mit den übrigen anwesenden adeligen Zuhörerinnen in ihrem göttlichen Engelsgewand (Nonnenkleid) dabeisaß468• Damals saß auch ich ganz vorne dabei und gab am meisten von allen durch anerkennende Zurufe und Applaus meine Bewunderung für die Sanftmut des Kaisers zu erkennen und unterstützte so seine Güte. Denn ich bewahrte selbstverständlich immer eine ehrliche Zuneigung für die Kralaina und ihren Bruder, da der selige und gepriesene Kaiser (Androni­ kos II.) ihr Vater war, aber gewiß auch ihrer selbst wegen, da sie in eine solche Lage gekommen waren. Das stimmte den Kaiser noch milder, so daß er die Be­ schuldigungen gegen Demetrios den Despoten mit Stillschweigen überging. Diese waren etwa folgende : Äußerlich habe er den Rebellen zugestimmt, für sich aber andere, sehr kluge Absichten gehegt . . . 469. Denn gerade wegen der Kralaina bemühte er (der Kaiser) sich, daß die Anklagen gegen ihren Bruder, den Despo­ ten, überhaupt nicht erörtert würden. Aber nicht nur das kann die Güte des Kaisers bei dieser Gelegenheit zeigen, sondern noch vieles andere. Auch die weitere Unter­ suchung bis zum Abschluß führte er auf die gleiche Weise durch I und zeigte sich gegen die überführten Rebellen nicht unbarmherzig. Die übrigen ließ er völlig straffrei ausgehen, nur die Söhne Asans470 verurteilte er zu einer erträglichen Haftstrafe ohne Fesseln, damit das Verbrechen nicht ganz ungestraft bliebe und alle ein ähnliches Verbrechen wagten. Jene Rede und jene Untersuchung brachte er damals so geschickt und milde zu einem guten Ende.

6. Als der Kaiser aufgrund der Tatsachen selber einsah, daß sein Onkel Alexios Philanthropenos, den ich oben häufig erwähnt habe471, die meisten Menschen an Klugheit weit übertraf, bereute er es jetzt nicht wenig, daß er ihm nicht für eine viel längere Periode die Verwaltung von Lesbos und der rhomäischen 279

ÜBERS ETZUN G : KAPITEL XI

Inseln in der Ägäis anvertraut hatte. DaIUl hätte kein Feind Mytilene besetzen können und die rhomäische Macht zur See hätte nicht in solchem Maße Schiff­ bruch erlitten. Darum befahl er ihm sich schnellstens dorthin zu begeben, um die Verwaltung wieder zu übernehmen. Der MaIUl ging hin, stellte sofort die frühere Ordnung wieder her und glättete die Wogen, die sich in der Zwischenzeit erhoben hatten. Die Aufgabe war zwar mühevoll und erforderte viel Umsicht, da in Mytilene und in den politischen Verhältnissen bei den Lesbiern inzwischen eine Umwälzung stattgefunden hatte, aber er schaffte es / gleichwohL Er ließ nämlich die fünfhundert Söldner der Lateiner, die die Garnison in der Stadt Mytilene stellten, heimlich zu zweit und zu dritt zu sich kommen und sandte sie mit Händen voll Geschenken in ihre Vaterstädte zurück ; so befreite er unbemerkt auf kluge Weise die Stadt und unterwarf sie den Rhomäern. Denn der MaIUl hatte nicht nur durch sein hohes Alter eine große Erfahrung, sondern die Erfahrung fand bei ihm Unterstützung und Fundament in seiner Natur. Und die Frucht seiner Vortreff­ lichkeit war zweierlei, einerseits eine von selbst und ohne Züchtung gewachsene, andererseits eine, die durch die zufälligen Ereignisse und die Übung von langen Jahren gediehen war. 3. I . Als der Frühling (13 3 7) schon begonnen hatte, überquerte eine Menge Skythen die Donau und verheerte das rhomäische Thrakien bis zum Hellespont472• Dort stießen sie zufälligerweise auf einige Türken, die wie Räuber andauernd den Hellespont überquerten und die ganze Küste Thrakiens plünderten. Sie schleppten diese Türken teils weg, teils schlugen sie sie nieder, wenn sie sich widersetzten. Als Feinde gegen Feinde gingen sie so vor, wie oft Hunde gegen Hunde, wenn sie sich ungestüm auf einen Kadaver stürzen. Was diesmal im Vergleich zu anderen Ein­ fällen der Skythen ungewöhnlich zu sein schien, war folgendes : früher verübten sie ihre Einfälle so, wie ein Winterbach sich plötzlich von einem Berg herabstürzt, raubten, was ihnen vor die Füße kam, und zo gen am anderen Tag wieder ab. Jetzt aber blieben sie so lange, daß sie volle fünfzig Tage nicht aufhörten zu plün­ dern und die Gegend ins tiefste Elend zu stürzen. DaIUl zogen sie ab und führten eine Menge / Kriegsgefangene mit, mehr als dreihunderttausend, wie man allgemein behauptete. Der Grund für diese Plünderung soll folgender gewesen sein : die Rhomäer hätten versäumt, dem Herrscher der Skythen und seinen Adeligen die üblichen Geschenke zu senden. Eine Mond- und eine Sonnenflllsternis hatten diesen schweren Einfall der Skythen angekündigt. Die bei den Finsternisse hatten in einem Zeitabstand von sechzehn Tagen stattgefunden, die Mondfinsternis, als die Sonne sich im ersten Grad der Fische befand, die der Sonne, als sie im fünfzehnten Grad war473• 2. Damals herrschte in Trapezunt Basileios, der Sohn des Ale:xios Komnenos, ,

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der nach vielen Kämpfen als Nachfolger seines Vaters die Herrschaft fest in der Hand hatte. Man sandte ihm auch eine Braut, Eudokia, die uneheliche Tochter des Kaisers474• 3. Der Herrscher der Ätolier und Akarnanier aber, der GrafJohannes, war eines gewaltsamen Todes gestorben475, indem ihn begreiflicherweise schließlich die ge­ rechte Strafe ereilte, so wie das auch bei seinem Vorgänger der Fall gewesen war. Er hatte nämlich seinen eigenen Bruder umgebracht, so wie jener den Bruder seiner Mutter, und dadurch hatte er sich die Nachfolge in der Herrschaft gesichert. Aber die Gerechtigkeit schweigt in solchen Fällen gewöhnlich nicht bis zuletzt, und so wurde auch er aus dem Leben weggerafft, da seine Frau ihm heimlich Gift gab. Es hatten sich nämlich nicht wenige Krankheiten in sein Haus eingeschlichen, und daher tötete die Frau aus Angst vor einem Anschlag ihres Mannes ilm selbst, bevor er sie töten konnte. So wurde sie mit ihren zwei Kindern die Nachfolgerin in der Herrschaft über die Ätolier und Akarnanier. I 4. Der Kaiser hörte seit längerer Zeit oft und von vielen Seiten, daß die Männer, die geschworen hatten, gerecht zu richten und in nichts das Recht zu verdrehen auch ich habe oben darüber berichtet476 -, jene schriftlichen und schrecklichen Eide vergäßen, daß sie auch die kirchlichen und kaiserlichen Gesetze vergäßen und nicht unbestechlich Recht sprächen, sondern hemmungslos Geschenke annähmen und das Recht verdrehten, und was das Schlimmste sei, daß sie sich zwar von beiden Prozeßparteien bestechen ließen, aber keine gerichtlichen Anordnungen erließen und die Prozesse nicht abschlössen, sondern beiden Parteien getrennt Schriftstücke aushändigten, die eine Urteilserklärung enthielten, und sie dann fortschickten, noch immer in die alten Anklagen und Zänkereien verwickelt. Der Kaiser hörte also von vielen Seiten diese und ähnliche Dinge, konnte es aber zuerst nicht glauben, da er an die Gewähr der Eide dachte, aber schließlich fand eine Gerichtssitzung statt, wurden die Bischöfe und Priester in die große und göttliche Kirche der Weis­ heit zusammengerufen, der Kaiser führte zusammen mit dem Patriarchen den Vor­ sitz und gab jedem, der wollte, uneingeschränkt Gelegenheit, Anklagen gegen diese Männer vorzubringen. Es wurden viele und unwiderlegbare Beschuldigungen geäußert, mehr als die, von denen man zuvor gehört hatte. Und, um alles weitere zu übergehen, einer der vier wurde als unschuldig entlassen, da ihm keine Beste­ chung zur Last gelegt wurde, aber die anderen fürchteten, vom Volk in Stücke gerissen zu werden, und verurteilten sich selbst, die einen zur Rückgabe des Geldes, das sie angenommen hatten, und zum völligen Verzicht auf das Richteramt, / der Bischof außerdem zum Rücktritt von seinem heiligen Amt. Und auf Befehl des Kaisers wurden sie verbannt477• 281

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4. 1 . Als der Sommer begann, hatten die Thraker wieder auf gleiche Weise unter den asiatischen Türken zu leiden. Weil sie gewohnt waren, immer über die Rhomäer zu siegen, überquerten sie furchtlos das Wasser, wann immer sie wollten, und richteten in Thrakien schlimme Verwüstungen an. Die Türken, die Ionien und das Gebiet dahinter in Besitz hatten, verhielten sich wegen des Vertrags, den sie, wie ich gesagt habe478, vor kurzem mit dem Kaiser gegen Phokaia geschlossen hatten, zu dieser Zeit ruhig, aber die, welche Troja und die Küsten des Hellesponts bewohnten, überquerten samt ihren Pferden auf vielen Schiffen die hellespontische Meerenge, verheerten sogleich die Chersonnesos und fielen von dort auch ins Innere von Thrakien ein. Der Kaiser hielt sich gerade in Didymoteichon auf. Da er nicht über ein Heer verfügte, das dem Kampf gewachsen war, wagte er es nicht, den Feinden offen zu begegnen ; er versäumte es aber nicht, einen Hinterhalt zu legen. Er übernachtete dabei unter freiem Himmel und zehrte sich durch Hunger und Durst aus. Schließlich stieß er auf eine Abteilung von Plünderern, nahm ihnen die Beute ab und machte sie ohne Mühe nieder ; es war eine Elitetruppe von ins­ gesamt hundertundfünfzig Mann. Als die übrigen das erfuhren, schickten sie eine Gesandtschaft zum Kaiser. Nach Abschluß eines Vertrages479 kehrten sie sofort nach Hause zurück, der Kaiser aber kam drei Tage später nach Byzanz. Er beeilte sich nämlich, nach Ätolien hinüberzufahren, da die Lage dort nach dem Tod des Grafen, / der die Macht innegehabt hatte, verworren war und dessen Frau daher den Kaiser aufforderte, die Macht zu übernehmen480• 2. Aber noch am Anfang des gleichen Sommers, als der Kaiser sich rüstete, um auszuziehen, wurde aus Asien eine neue Katastrophe gemeldet : es war die Nachricht, daß der Herrscher von Bithynien, Orkhan, der Sohn des Atuman, schon seit langem heimlich Truppen sammelte und ein starkes Heer ausrüstete, das zur Verwirklichung seines Planes mehr als ausreichte. Dieses sei nun bereit und werde am nächsten Tag von Asien aus in zwei Abteilungen, eine aus Hieros und eine aus der Propontis, zum Vorstadt­ gebiet von Byzanz hinüberfahren. Dieses war nämlich bis jetzt dem feindlichen Zugriff unerreichbar geblieben. Das Ziel (Orkhans) war, zuerst das ganze Volk aus der Stadt, das sich auf den Tennen und mit dem Einbringen des Getreides be­ schäftigte, und alle, die außerhalb (der Stadt) ihre Wohnung hatten, zu verschleppen und dann zwei von den Kastellen in der Nähe der Stadt einzunehmen, um von dort als Ausgangsbasis den Kampf gegen die Byzantiner aufzunehmen. Denn die Rhomäer hätten keine Streitmacht mehr, die ilmen ebenbürtig war, da sie durch Geldmangel und durch die häufigen Einfälle der Feinde erschöpft und herunter­ gekommen seien. Da ihnen auch die Sympathie der Lateiner in Galata sicher sei, gäbe es für sie sogar gute Aussichten auf die Eroberung der Kaiserstadt481• 3. Als 282

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ÜBERS E T Z UN G : KAPITEL

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der Kaiser Wlerwartet von ihrer Ausfahrt erfuhr, ließen die Umstände keine Ge­ legenheit mehr, sich gleichwertig auszurüsten. Er glaubte darum, Wlvorbereitet zum Kampf ausziehen zu müssen. Anstelle aller AusrüstWlg und jedes Heeres hatte er seine Wlerschütterliche HoffilWlg Wld sein festes Vertrauen auf Gott. / Zwanzig ausgewählte Männer im kräftigsten Alter Wld vierzig gerade anwesende Soldaten sandte er Wlter Führung des Großdomestikos Kantakuzenos über das Festland aus, er selbst fuhr mit drei unbewaffileten Trieren den feindlichen Schiffen entgegen. Die Barbaren fuhren mit viefWldzwanzig Schiffen aus dem asiatischen Meerbusen der Propontis heran Wld gingen in der Nähe von Rhegion vor Anker, an einer Stelle, die nicht mehr als hWldertWldzehn Stadien (ca. 20 km) von der Kaiserstadt entfernt war ; das war um die dritte StWlde der Nacht. Sie gingen sofort an Land Wld zogen in Gruppen, die einen hierhin, die anderen dorthin auf Beute aus, ehe die Bewohner der Gegend es bemerkten. Da sah man die Tennen in Brand gesetzt, hörte man das Jammern von Frauen Wld kleinen Kindern, die erbarmungs­ los verschleppt wurden. Aber um die neWlte StWlde der Nacht, als die Morgen­ dämmefWlg schon anbrach, kam der Großdomestikos mit siebzig Reitern, Wld als er auf die schon zerstreuten Barbaren stieß, machte er sie nieder wie Mäher die Ernte. Zugleich kam der Kaiser angefahren und kaperte vierzehn Schiffe der Bar­ baren, deren Bewacher er tötete ; die zehn anderen waren sofort geflüchtet, da einige Barbaren die Gefahr kommen sahen Wld zu den Schiffen geeilt waren. Beim Tages­ anbruch, als auch der Kaiser an Land gegangen war, wurde eine der größten Taten verrichtet, über die je berichtet wurde. Es zeigte sich nämlich, daß alles nicht von dem abhängt, der will, oder von dem, der läuft, sondern vom Wohlwollen Got­ tes482• Noch bevor die Sonne die Mittagshöhe überschritt, wurden etwa tausend Barbaren niedergemetzelt Wld / dreihWldert lebend gefangengenommen. Von den Rhomäern fiel niemand, wohl aber wurden nicht wenige Pferde getötet; denn da die Barbaren zu Fuß waren, konnten sie gegen die bewaffileten Reiter keine Helden­ taten verrichten, gingen aber darum in ihrer Verzweifhmg um so kühner auf die Pferde los. 4. Die Rhomäer, seit langem in die Tiefen der VerzweiflWlg Wld Feig­ heit versWlken, erholten sich durch die übergroße Freude des Augenblicks Wld vertrauten für die Zukunft noch fester auf den Herrn. Sie erkannten alle deutlich, daß das Geschehene nicht das Werk von Menschen war. Wie könnte das sein, in jener Zeitenwende, da die Lage der Rhomäer nach allen Seiten hoffilWlgslos war Wld die der Barbaren immer mehr Anlaß zu Kühnheit bot, weil sie seit langem zu siegen gewohnt waren ? Die Rechte Gottes hatte dies getan Wld sein Arm hatte mühe­ los die Wlüberwindliche Streitmacht der Feinde zerschlagen483• Bei den Kriegen, über die wir in der Geschichte hören, gibt es solche, die WlS wegen der nicht leicht

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zu zählenden Masse von Soldaten auf beiden Seiten in Staunen versetzen ; aber bei wenigen wird man feststellen können, daß eine so große Menge niedergemacht und eine so große Schar gefangengenommen wurde, wie jetzt von nur siebzig Mann. 5 . Am nächsten Tag kam der Kaiser über Land und über Meer, vorzüglich bewaffuet, wiederum zu der Meerenge von Hieros, in der Hoffuung zu sehen, wie die Barbaren, so wie das Gerücht es sagte, auch von dort her schon angefahren kamen. Aber die Hoffuung erfüllte sich nicht. Die Barbaren hatten das Unglück ihrer Stammesgenossen erfahren und waren abgezogen. Der Kaiser kehrte nun von dort zurück und legte in der Nacht vom Palast aus zu Fuß den fünfundvierzig Stadien (ca. 8 km) langen Weg zum göttlichen / Tempel der hochheiligen Gottes­ mutter, der Hodegetria, zurück, um von ganzem Herzen den schuldigen Dank zu bezeugen484. 5. 1 . Aber 'beinahe wäre mir folgendes entgangen, was ich im Rückgriff jetzt behandeln will : in diesem Sommer, als die Sonne schon an der Sommersonnen­ wende angelangt war, trat im nördlichen Bereich des Horizonts jeden Abend sofort nach Sonnenuntergang ein Komet in Erscheinung485• Oder besser, es war kein Komet, wenn man sich genau ausdrücken will, sondern ein Bartstern, der einem Schwert ähnlich sah. Er schien etwa bei den Füßen des Perseus, die dem Rücken des Stieres nahe zu sein dünken, seinen Anfang zu nehmen und seinen Schweif weit nach Osten auszudelmen. Von diesem Ausgangspunkt stieg er sofort zum nördlichen Himmelspol auf und bewegte sich jeden Tag ungefähr drei Grade (des Tierkreises). Als er den nördlichen Himmelspol und anschließend die kleine Bärin 486 und die Krümmungen des Drachen passiert hatte, berührte er auch den rechten Fuß des Herakles und nach ihm die Krone der Ariadne. Von dort aus durch­ lief er die linke Hand des Ophiuchos487 ; weil aber der Tierkreis dort breit ist und die Stelle zur Tagundnachtgleiche gehört und warm ist und der Komet aus feuchten Dämpfen hervorgegangen war, konnte er sich nicht behaupten. Er löste seinen Schweif auf und verschwand selbst völlig. Er war nämlich nur dem äußeren Schein nach ein Stern und kein wirklicher Stern. Ich will dem Erzählten noch eine weitere Geschichte hinzufügen, die sich anzu­ hören lohnt : 2. in jener Zeit sah eine skythische Frau, eine von jenen Skythen, die auf der anderen Seite der Donau wohnen, eine Frau, die weder Mann noch f Kinder hatte, wie die Kriegsgefangenen aus Thrakien an ihrer Tür vorbei weg­ geführt wurden. Diese Frau verlangte schon seit langem danach, zu den Rhomäern zu gehen und die göttliche Taufe zu empfangen. Darum stand sie auf und kaufte und heiratete einen der kriegsgefangenen Christen, nachdem sie ihn zuvor hatte schwören lassen, daß er das Zusammenleben mit ihr nicht aufgeben werde, auch

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nicht, wenn sie anderswohin ziehen würden. Während sie nun eine günstige Ge­ legenheit suchte, um umzusiedeln, verging ein ganzes Jahr, in dem sie zwei Kinder bekam, eins gebar sie, mit einem ging sie schwanger, und dadurch wurde ihre Liebe zu ihrem Mann noch größer und fester. Während das so war, geschah es, daß im nächsten Jahr auch die erste Frau des genannten Mannes als Kriegsgefangene ver­ schleppt wurde. Als dieser sie sah,weinte er, und als die skythische Frau den Grund sei­ nes Schmerzes erfuhr, nahm sie es ihrem Mann nicht übel und war nicht eifersüchtig auf die Frau, sondern kaufte auch sie. Sie sollte in ihrem Haus dienen und zugleich den Trost haben, ihren Mann in ihrer Nähe zu sehen. Als sich eine Gelegenheit bot, empfmg sie die göttliche Taufe und ließ sich in der Kaiserin der Städte nieder. Die erste Frau lief nun zum Patriarchen und klagte und schlug sich auf die Brust und sagte, sie werde von der Skythin ungerecht behandelt, die ihr ihren Mann weg­ genommen habe. Darauf erschien auch jene und erzählte genau, wie sich die Sache verhielt. Niemand konnte nun eine gerechte Klage gegen sie .vorbringen, denn sie war die Herrin von beiden, da sie sie mit ihrem eigenen Geld sozusagen wilden Tieren entrissen hatte488• Aber obwohl alle schwiegen / und keine Klage gegen sie vorbringen konnten, fällte sie selbst folgendes Urteil über die Angelegenheit : ihrem Mann schenkte sie das Lösegeld (aus Dank) für das Zusammenleben und dafür, daß er ihr Kinder gezeugt hatte ; der Frau möchte sie es zwar geben (sagte sie), könne es aber nicht, da es ihr an dem Nötigen fehle und sie mit zwei kleinen Kindern in einem fremden Land lebe. »Darum«, sagte sie, »soll sie den Preis bringen, der für sie bezahlt wurde, und dann kann sie mit dem Mann fortgehen; ich werde künftig mit den Kindern leben und auf die Hände des menschenliebenden Gottes blicken.« Dieses Urteil lobten alle zusammen mit dem Patriarchen und bewunderten die edle Gesinnung jener Frau. Aber nicht lange danach nahm durch den menschen­ liebenden Gott, der von oben aufs allergerechteste urteilt, die Gerechtigkeit ihren richtigen Lauf Als die Frau ausging, um das Lösegeld zu sammeln, und auch bei den Nachbarn in Thrakien, wo sie früher gewohnt hatte, umherging, geriet sie erneut in die Hände der Skythen, die unerwartet in Thrakien eingefallen waren. So verschwand sie in Gefangenschaft, und der Mann wohnte forthin mit jener braven skythischen Frau zusammen. 6. Aber jetzt rief die Ätolien und Akarnanien betreffende Angelegenheit den Kaiser, denn die Lage war dort durch den Tod des Herrschers ernst und verworren. Die Herrschaft konnte nicht durch eine verwitwete Frau und noch unmündige Kinder wahrgenommen werden und trieb ab, so wie ein Schiff ohne Anker von Winden und Stürmen mitgerissen wird489• Der Kaiser aber wußte, daß die Illyrer seit alters her / gewohnt waren, unter meineidigem Vertragsbruch das

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Gebiet der Rhomäer zu plündern, Reisende auszurauben und ihr Leben mit Ver­ brechen und listigen Anschlägen zu verbringen, und er begriff, daß sie auch jetzt heimlich auf seinem Feldzug nach Akarnanien und Ätolien ein Hindernis bilden würden490• Darum holte er sich zweitausend Söldner bei den Türken aus der Gegend um Smyma und aus Ionien 491 und fiel mit ihnen zum Frühlingsanfang (13 3 8) in das Gebiet der Ulyrer ein. Er verheerte es und nahm eine riesige Beute mit, so daß die Türken in kurzer Zeit statt arm reich wurden und mit vollen Händen bald nach Hause zurückkehrten. Nachdem der Kaiser auf diese Weise die illyrer geschwächt hatte, zog er ungehindert mit seinem Heer durch ihr Gebiet nach Akarnanien und Ätolien und unterwarf mühelos das Land und seine Städte. Die dortigen Mächtigen schlossen sich ihm freiwillig an, auch die Herrscherin Anna, die Tochter des Protovestiarios492• 2. Während der Kaiser damit beschäftigt war, ging Nikomedeia, die Provinz­ hauptstadt von Bithynien, verloren ; durch die andauernde Belagerung der Feinde hatte Hungersnot die Stadt bezwungen493• Im Jahr darauf (133 8139)494 geschah nichts von historischer Bedeutung, außer daß die Türken ständig und ungehindert in Scharen Thrakien verheerten und ver­ wüsteten. Das ist aber schon bekannt und man hat sich daran gewöhnt, so daß ich mich scheue, es immer wieder zu erzählen. 3 . Im darauffolgenden Jahr (1 3 39/40) geschah folgendes : der Sohn des Grafen von Kephallenia, des früheren Herrschers von Epeiros, stand damals in seinem vierzehnten Lebensjahr und war für sein Alter außerordentlich klug495• I Er hatte gesehen, wie sein väterliches Erbe in die Macht des Kaisers gekommen war und wie seine Mutter zugestimmt hatte, dem Kaiser nach Thessalonike zu folgen. Als sie nlUl befahl, daß er mitkommen solle, und zwar ohne die Insignien der Macht seines Vaters, plante er einen Aufstand. Zum Gehilfen wählte er einen Adeligen aus Epeiros und flüchtete mit ihm in das alte Patrai zu der Gattin des verstorbenen Fürsten der Peloponnes und von Achaia. Seine Mutter erreichte bald zusammen mit dem Kaiser sicher Thessalonike, erhielt von ihm genügend Ortschaften für ein jährliches Einkommen und entschloß sich, künftig dort zu leben. Als Verwalter von Epeiros wurde vom Kaiser der Protostrator Theodoros Synadenos zurück­ gelassen. Dieser wurde, noch bevor ein ganzes Jahr um war, plötzlich von den Be­ wohnern des Landes gefangengenommen und dem Sohn des Grafen übergeben, der wieder nach Epeiros zurückgekehrt war und mit Zustimmung der Untertanen die Herrschaft seines Vaters wiedererlangt hatte496• 7. 1 . Nachdem der Kaiser mit seiner Gattin, der Herrin, in Adrianopel Aufent­ halt genommen hatte, brachte er den seit langem vereinbarten Vertrag mit dem 286

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Herrscher der Myser zum Abschluß, indem er seine Tochter dem SoIm Alexanders zur Frau gab ; Alexander stand in seinem fünfzeImten Lebensjahr, sie war neun Jahre alt. Seitdem herrschte zwischen Rhomäern und Mysern tiefer Friede497• 2. In dieser Zeit wurde in Byzanz ein IGnd zur Welt gebracht, das von den Füßen bis zum Nabel einheitlich gewachsen war, von da ab aber, was Schultern, Brust und Rücken betrifft, geteilt, und das zwei Köpfe und vier Hände hatte. Das Kind war denn auch nach einem Tag / tot. 3 . Schon viel früher als dieses war auch in Traianupolis ein anderes Kind in Erscheinwlg getreten, das im Alter von drei Jahren noch wie ein Kleinkind stammelte, aber eine Kraft hatte, wie etwa ein Mann von zwanzig Jahren ; es aß auch wie ein Mann und hatte die Schamhaare eines erwachsenen Mannes. Bevor es aber das fünfte Lebensjahr erreichte, wurde es von Fieber befallen und starb. Das Fehlen der Feuchtigkeit, die dem Alter eines Klein­ kindes eigen ist, verursachte eine solche Trockenheit im Körper, wie man sie etwa bei einem Zwanzigjährigen antrifft ; daher hatte auch die Natur in seine Körper­ teile und Gliedmaßen die entsprechende Kraft eingepflanzt, so daß dadurch das Wachstum und die Entwicklung, die jedem Lebensalter angemessen ist, beein­ trächtigt wurden und die Natur sich selbst nicht so zu regehl vermochte, wie das von dem, der sie schuf und zu einer Einheit machte, verordnet war. Gott, der die lebenden Wesen kunstvoll bildete, schuf eine solche Mischung, in der es nichts zu ergänzen und nichts auszulassen gibt. Wenn beim Musizieren eine der Saiten sich gelöst hat und eine andere zu stark gespannt ist, hört man, daß der Wohlklang fehlt ; s o ist e s auch hier : wenn der Aufbau des Lebewesens durch Mangel oder Überfluß an Materie verschleppt wird und den zugemessenen Zeitraum überschreitet, wird der Fortgang von Geburt und Wachstum abgebrochen, und es tritt etwa der gleiche Prozeß ein, den wir auch bei neuen Blüten beobachten, die ihrer Zeit vorausgeeilt sind und daher ihre gewissermaßen rebellische Voreiligkeit büßen müssen, indem der Angriff von Blitz und Hagel sie verwelken läßt oder übermäßige Kälte sie weg­ rafft und zur Unzeit auftretender Reif den klaren Beweis für die Begierlichkeit der Pflanze liefert. f 4. Zum Herbstanfang (13 39) gab es politische Wirren in Genua498• Die reichsten Leute jener Stadt waren übermäßig stolz und überheblich geworden, und so kam es, daß die demokratische Einigkeit in eine Tyrannis verwandelt wurde. Die ein­ tachen Bürger, die darunter schwer zu leiden hatten, erhoben sich darum gegen sie, vertrieben sie aus der Stadt und setzten einen Mann aus dem Volk als Führer des Gemeinwesens ein, und zwar entsprechend der alten Konsulswürde der Römer, oder besser, entsprechend der Staatseinrichtung der Venezianer. 5. Als dieser Winter vorbei war (1 3 39/40) und die Sonne im Begriff stand, den

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Widder zu verlassen, erschien ein schwertförmiger Komet am Himmel, älmlich jenem, der schon drei Jahre zuvor erschienen war499, aber nicht an der gleichen Stelle und auch nicht in der gleichen Bahn ; er nahm seinen Anfang am Ende der Scheren (des Krebses), dort, wo sich damals gerade die Ähre der Jungfrau befand, bewegte sich alle vierundzwanzig Stunden etwa fünf Grade, bis er den Löwen erreichte ; dort erlosch er endgültig. 6. Von den Türken überquerten achttausend Mann den Hellespont, die meisten mit ihren Lasttieren, und plünderten ganz Thrakien bis nach Mysien. Nachdem sie es vollständig zu einer öden Landschaft gemacht hatten, die auch von den Rhomäern nicht mehr betreten wurde, zögerten sie nicht, es Tag und Nacht auszuplündern ; die ganze Beute schafften sie hinüber nach Asien, aber selbst wollten sie auch viel später Thrakien noch nicht verlassen, da es niemanden gab, der sie bekämpfte. 8.1. In diesem Frühjahr (13 40) schied auch Basileios, der in Trapezunt / die Macht inne hatte, nach einer schweren Krankheit aus dem Leben. Ich glaube, daß eine Strafe Gottes ihn plötzlich aus dem Leben hinwegraffte. Er lebte nämlich nur kurze Zeit, wie es sich gehört, in gesetzlicher Ehe und auch in gehöriger Eintracht und in Anstand, mit der Tochter des Kaisers, Eirene, zusammen5 00 . Dann aber schenkte er seine Liebe nicht mehr seiner Ehefrau, sondern einer Mä­ tresse, die ebenfalls Eirene hieß. Während er forthin mit ihr ungesetzlichen Um­ gang hatte, begann er seine legitime Frau zu hassen. Und als er im Verlauf der Zeit feststellte, daß die Kaiserin diesen unwürdigen Zustand nicht hinnehmen wollte, sondern Himmel und Erde bewegte und allen das Feuer ihres Herzens offenbarte, vertrieb er sie sogar aus der herrschaftlichen Wohnung. Er hätte sie wohl auch um­ gebracht, wenn er das Volk nicht gefürchtet hätte, das aus eben diesem Grund mit schweren Unruhen gegen ihn rebellierte. Beim heiligen Psalmengesang nun und bei den prachtvollen Theateraufführungen an den Volksfesten erklangen die Akklama­ tionen für Basileios und Eirene. Damit erfüllte Basileios sein eigenes Liebesbegehren und zugleich das Verlangen des Volkes, und zwar, ohne sich bloßstellen zu müs­ sen50 1• Deswegen kam auch der Verdacht auf, der Tod des Basileios sei auf einen heimlichen Anschlag der Kaiserin Eirene zurückzuführen. Wie dem auch sei, als er so oder so gestorben war, zog seine legitime Gattin Eirene mit aller kaiserlichen Macht in den Palast und vertrieb daraus sofort die Frau, die zwar ihre Namens­ vetterin war, aber auf unpassende und ungesetzliche Weise mit Basileios zusammen­ gelebt hatte. Mit Einverständnis aller Trapezunter verbannte sie sie / zusammen mit den Kindern nach Byzanz. 2. Zugleich entbot sie Gesandte zu ihrem Vater, dem Kaiser, die einen Mann mitbringen sollten, um mit ihr eine legitime Ehe einzu­ gehen, aber auch, um in jenem Kaiserreich die Herrschaft zu übernehmen. Als die 288

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Gesandten in Byzanz eintrafen, hörten sie, daß der Kaiser sich in Thessalonike auf­ hielt, und sie entschlossen sich, auch selbst dorthin zu reisen. Der Kaiser war näm­ lich schon ein Jahr zuvor (13 3 9) von Thrakien nach Makedonien gezogen und wollte bald auch gegen die vertragsbrüchigen Akarnanier und Ätolier in Epeiros ins Feld ziehen50 2 . Aber sein gewohntes Milzleiden hielt ihn kurze Zeit in der Stadt Thessalonike fest. Seine Milz, die schon seit vielen Jahren eine Veränderung und ungebührliche Ausdehnung erlitt, schwoll jetzt stark an und drang in den Haushalt der benachbarten inneren Organe ein, so daß eine schlechte Verdauung sowie eine Lähmung der Glieder und Ohnmachtsanfälle mit Todesgefahr die Folgen waren. Als er sich aber ein wenig erholt hatte, reiste er nach Akamanien ab. Dort trafen ihn damals (1340) auch die Gesandten der Trapezunter und eröffneten ihm den Zweck ihrer Gesandtschaft. 3 . Inzwischen war aber Zeit verstrichen, und da es sich als unmöglich herausstellte, daß die Regierung über die Trapezunter von einer Frau gut und mit fester Hand geführt wurde, begannen einige zu rebellieren und das Volk aufzuwiegeln. Darum sah Eirene, die Kaiserin der Trapezunter, sich gezwungen, eine schnelle Triere mit anderen Boten auszusenden, darunter den Erzbischof von Trapezunt, um ihrem früheren Gesuch an den Kaiser / der Rhomäer Nachdruck zu verleihen. Diese fuhren per Schiff nach Byzanz, und als sie den Kaiser nicht antrafen, schickten sie einige Reiter (aus ihrer Mitte) zu ihm die durch ihre Abstammung und ihre Würde über den anderen zu stehen schienen. Als diese in der Metropole Thessalonike ankamen, hatten sie nicht das Glück, den Kaiser dort anzutreffen. Er hatte sich, wie gesagt, kurz zuvor (von seiner Krankheit) erholt und war abgereist, um die Hauptstadt der Akarnanier zu belagern. Darum beschlossen sie, dort zu bleiben und dem Kaiser schriftlich den Grund ihres Kommens mitzu­ teilen. 4. Da aber die Macht die Lüste der weiblichen Begierde verführt und so alle Zügel zerreißt, hörte man bald flüstern, daß die Kaiserin Eirene heimlich mit dem Großdomestikos von Trapezunt ein Verhältnis hatte. Dieses Gerücht verbreitete sich bei der Masse und versetzte das Volk in Aufruhr, besonders die Ersten des Adels. Die einen schlossen sich Tzanychites an, der damals durch Reichtum und Ansehen ein sehr mächtiger Mann war, die anderen stellten sich auf die Seite des Großdomestikos. So geriet Trapezunt in Aufruhr und spaltete sich in zwei Parteien, und die Sache endete mit Bürgerkrieg. Damals sollen viele aus beiden Parteien erschlagen worden sein, darunter auch Tzanychites 50 3• 9. I. Als Kaiser Andronikos mit der Belagerung der Hauptstadt der Akarnanier beschäftigt war, gelang alles, was er sich wünschte, soweit das möglich war. Denn der Großdomestikos Kantakuzenos stand ihm zur Seite und / lenkte mit ihm zu­ sammen die Herrschaft aufs Beste. Darum erschien ihm keine der Unannehmlich,

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keiten untragbar. Kantakuzenos leitete geschickt die lange Beschäftigung mit dem Feldzug auf fremdem Boden, kompensierte die Verluste bei der Reiterei und beim Fußvolk, erleichterte auch auf kluge Weise die quälende Milzkrankheit des Kaisers und befreite ihn von jeder daraus resultierenden Furcht. Und wenn es irgendwelche weltlichen Sorgen gab, die sein Herz bedrückten, brachte Kantakuzenos es leicht fertig, sie alle zu beschwichtigen. Dazu wehrte er die damals bei Verwandten auf­ sprießenden Attentatspläne gegen den Kaiser sehr klug ab, indem er sie unterdrückte und die Sicherheit wiederherstellte, noch bevor der Kaiser etwas erfuhr504• Denn der Malm zeichnete sich durch alle Talente aus, die die Natur verleiht und die ein tiefer Verstand geschickt entwickelt, und er war deswegen beim ganzen Heer sehr beliebt. Es gab niemanden, der sein Leben nicht höher gestellt hätte als das eigene. Auch in den veränderten Lebensumständen beim Aufenthalt und bei der Tätigkeit jenseits der Grenzen änderte er die Großzügigkeit seiner rechten Hand und die Stand­ festigkeit seines Charakters nicht, aber wohl änderte er das Schicksal derer, die da­ mals im Kriege unter Hunger und Pest zu leiden hatten, zum Besseren. All die, die überlebten, Soldaten und Generäle, Heeresabteilungen und ihre Anführer, emaIillten

ihn, gleichsam wie aus einem Munde, zum Retter und Ernährer undWohltäter, und was nur der Führung der Rhomäer größeres Ansehen verleiht505.

2. Um nur in

Grundzügen zu erzählen, was die Klugheit des MaIilles in jener Zeit geschickt zu­ stande brachte, gleichermaßen von Nahem wie aus der Feme wirksam : als er zusammen mit dem Kaiser die Hauptstadt der Akamanier belagerte, wurden jene, die

/ einen Staatsstreich planten und die Macht in Byzanz zu ergreifen versuchten,

verhaftet ; dabei waren das viele und sie gehörten nicht zu den Unbedeutenden ; aber darüber werde ich später ausführlicher sprechen506. Verhaftet wurde auch Sphrantzes Palaiologos, der Mörder des SyrgiaIille s, der jetzt auf älmliche Weise dem Kaiser nachstellte. Er hielt sich bei ilun auf und begleitete ihn auf dem Feldzug, hatte aber auch die Katelanen aus Theben bei sich, die heimlich an seinem Plan mit­ wirkten, sowie auch die Illyrer aus dem benachbarten Gebiet. Er starb aber, bevor er auf Erden seine gerechte Strafe verbüßen mußte, ich denke, weil Gott für den boshaften MaIill eine schwerere, nämlich die ewige Strafe vorgesehen hatte507• 3. Damals geriet auch die Stadt Phokaia mühelos unter die Herrschaft der Rho­

mäer. Schon vor vier Jahren war der Kaiser mit einer großen Seemacht dorthin gefahren, hatte sie aber damals nicht nehmen können508• Nun aber paßten die in der Stadt wohnenden Rhomäer eine günstige Gelegenheit ab, nämlich den Zeit­ punkt, zu dem der Herrscher der Stadt zur gewohnten Jagd auszog, und nahmen die Stadt; sie überwältigten die Lateiner darin, es waren nur wenige, und bestiegen sofort die Brustwehr der Stadtmauer, um den Namen des Kaisers zu akklamieren.

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4 . Während dies geschah, ließ die lange Dauer der Belagerung die Akarnanier den Mut verlieren, und sie ergaben sich. So kam die ganze Altepeiros genannte Provinz unter die Herrschaft der Rhomäer, und von dieser Seite gab es keinen Widerstand mehr509. Als der Kaiser nach Thessalonike zurückkehrte, kam auch der Sohn des verstorbenen Grafen von Kephallenia mit ihm dorthin, aber keineswegs freiwillig, da er nicht 1 erwarten konnte, je in die Nachfolge der Herrschaft seines Vaters zurückkehren zu können. Die kluge Verwirklichung dieser großen Werke war dem Schweigen des Großdomestikos zu verdanken510• Bei anderen sind die Worte nur die Schatten von Taten, die sterben, sobald sie von der Zunge ausgesprochen werden, bei diesem Mann ist auch noch das Schweigen Ursache großer Taten. Dieser Mann ist reich an Großmut und Scharfsinn, und pflügt wahrhaftig eine tiefe Furche in seinem Geist511• 5. Als der Frühling kam (1341), verließ der Kaiser mit Frau und Kindern Thessalonike und zog nach zwölf Tagen in eine Stadt ein, die man Didymoteichon nennt512• Er blieb dort viele Tage und kam nach Byzanz, als das Frühjahr schon zu Ende ging. Sein Milzleiden quälte

ihn wieder schwer und trieb ihn schon mit

größerer Gewalt dem Tod entgegen. Er war ja auch schon von den Ärzten auf­ gegeben, sowohl von den rhomäischen wie von den persischen ; es waren deren drei, die man seinetwegen herbeigerufen hatte513• Diese alle schrieben ihm vor, leichtere Kost zu sich zu nehmen und sich fest vorzunehmen, sich aller schädlichen Dinge zu enthalten. Er kümmerte sich aber überhaupt nicht

um

sie und ließ sich

bei Tisch nur von seinem eigenen Willen führen, der ganz und gar den Vor­ schriften der Ärzte entgegengesetzt war. Darum schwoll seine Milz rasch an und dehnte sich bis zur Leber aus und erlaubte ihm nicht, künftig noch sorglos zu leben. Zwanzig Tage verbrachte er so im Palast und lehnte jeden Umgang mit Menschen ab ; dann entschloß er sich, zum heiligen Tempel 1 der Gottesmutter im sogenannten Hodegenkloster zu gehen. Er setzte nämlich immer in allen Angelegenheiten große und unerschütterliche, aufmunternde Hoffuungen auf sie. Er kam also, wie üblich, auch jetzt mit der Bitte um eins von diesen beiden Dingen, entweder Erlösung von der Krankheit oder von dem Leben. 1 0 . 1 . Aber folgendes wäre mir beinahe entgangen ; dabei gehört es zu den Din­ gen, die am notwendigsten gesagt werden müssen. Ohne das könnte ich ja nicht fortfahren. Ich will es also mit wenigen Worten aufgreifen : als die Herrschaft über die Rhomäer vom Großvater Andronikos auf den jungen Andronikos übergegangen war, kam aus Italien ein Mann nach Byzanz, der sich rhomäisch kleidete und sich Barlaam nannte. Er hatte die dogmatische Weisheit der Lateiner studiert, aber auch von der heidnischen Weisheit der Hellenen gekostet, freilich nicht so, wie er selbst

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glaubte, sondern mit Maßen Wld, wie es im Sprichwort heißt, mit der Finger­ spitze514• Als er das Wohlwollen des Kaisers erlangt hatte, verherrlichte er groß­ sprecherisch sein eigenes Wissen und schmähte Wld tadelte die Gesellschaft von Byzanz, die nach seinem Urteil an der Weisheit keinen Anteil hatte. So versuchte er, durch die BeschimpfWlg von anderen heimtückisch Wld bösartig sich einen Ruf beim Volk zu erkaufen, Wld er erwarb sich daher tatsächlich bei den Leuten ohne Charakter Wld BildWlg viel Lob.

2. Aber es dauerte nicht lange, da wurde er als

Affe entlarvt Wld, ich möchte beinahe sagen, von allen Byzantinern verachtet Wld in aller Öffentlichkeit verspottet515• Wie das kam, kann, wer will, / im Dialog finden, den ich, den Bitten vieler weiser Männer stattgebend, verfaßt habe Wld in welchem ich alles ausführlich erzähle. Der Titel des Dialogs ist »Florentios oder über die Weisheit« Wld der Anfang : »Woher kommt WlS der gute Florentios nach langer Zeit in den Hafen von Kerkyra eingelaufen ?« - » Unter guten Vorzeichen, mein FreWld Kritobulos, haben WlS die Salaminia Wld die Paralos, die schnellsten Trieren der Athener, in zehn Tagen von Athen hierhergebracht,

um

dem Rat der Kerkyräer

eine Botschaft zu überbringen. Wir haben Dinge zu berichten, über die auch du, wenn du sie erfährst, dich wundern wirst, wie ich glaube.« Die Namen der Personen Wld die Fakten sind von mir im Dialog erfunden Wld abgeändert : für die Stadt Byzanz steht Athen, für die Herrscher der Rhomäer Herakliden Wld Kekropiden, für Nikephoros Nikagoras, Wld das weitere ist dem, der mit Verstand zusieht, klar516• 3 . Aber als dieser Barlaam seinen ersten WWlsch nicht in ErfüllWlg gehen sah Wld in seinen größten HoftD.Wlgen enttäuscht wurde, beschritt er einen zweiten Weg Wld wollte hier den Ruhm erzielen, den er sich dort nicht hatte erwerben können. Sofort schickte er sich an, jene, die das Leben der BetrachtWlg wählen, zu beleidigen. Er wollte sich dadurch eine sichere Ausgangsbasis verschaffen, von der aus er der Kirche Schmach antWl Wld einen Sturm in ihr verursachen könne, um dann die Dogmen der Lateiner als gesünder herauszustellen. Er verfaßte also Schrif­ ten Wld verleumdete schamlos ihre LebensführWlg517, indem er sie Euchiten

/ Wld

Omphalopsychen Wld alles, was damit zusammenhängt, nannte, Wld beschuldigte sie außerdem der Häresie der Massalianer, denn er habe sie, wie er sagte, in ihren Worten Wld Schriften behaupten hören, daß sie mit ihren körperlichen Augen die Natur Gottes sehen könnten518• Als jene Leute das hörten, konnten sie es nicht hinnehmen. Sie wählten einen gewissen Palamas, ihren gebildetsten Mann, der im Kampf gegen

ihn in Wort Wld Schrift die FührWlgsrolle übernehmen sollte, Wld

sie versuchten durch ihn, Barlaams Thesen nach Möglichkeit zu widerlegen519• Von beiden Seiten über zwei oder drei Jahre angefacht griff das Übel immer mehr um sich. Barlaam fürchtete deswegen, daß die Asketen

ihn eigenhändig zerreißen

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würden, denn vom Athos und von denen, die in Thessalonike und Byzanz lebten, versammelte sich schon eine große Zahl, da sie glaubten, die Schmach könnte sich vielleicht gegen sie alle richten. Darum kam Barlaam zwn Patriarchen von Kon­ stantinopel und zu der dortigen Bischofsversanunlung und klagte Palamas nicht nur der Nabelschau und einer verfehlten Gebetsmethode an, sondern auch schon einer blasphemischen Theologie. »Er führt«, so behauptete er, »neue Begriffe in die mystische Theologie der Kirche ein und prahlt mit Visionen, die von Groß­ sprecherei und Einbildung strotzen.« 4. Daher wurde beschlossen, in der großen Kirche der göttlichen Weisheit ein Gericht einzuberufen, an dem auch der Kaiser selbst mit der Elite des Senats und die führenden Gelehrten teilnehmen sollten520• Der festgesetzte Tag kam, und alle erschienen, nicht nur jene, die diese dringende Angelegenheit behandeln mußten, I sondern auch eine kaum zu zählende Volks­ menge. Der Kaiser hatte sich damals ein wenig von seiner Krankheit erholt und kam, vor Eifer für die Frömmigkeit sich selbst übertreffend, persönlich zur Gerichtssitzung der Kircherunärmer. Man war nun der Meinung, daß über die beanstandeten theologischen Aussagen für den Augenblick geschwiegen werden sollte, einerseits, da es nicht angebracht sei, die Mysterien der Theologie den profanen Ohren des Volkes preiszugeben, andererseits aber auch, damit man nicht, indem man Barlaam für seine törichten Worte und Ansichten zu Verantwortung zog, auch ans Licht brächte, daß Palamas sich einer blasphemischen und verfehlten Theologie schuldig mache und daß demzufolge statt Friede und Ordnung, wie sie die Lage verlangte, Unruhen und eine unberechenbare Verwirrung entstünden. Deshalb wurde die Frage des Gebets erörtert, aber die Anklage massalianischer Häresie, die in diesem Zusammenhang gegen Palamas vorgebracht wurde, ver­ schob man für einige Tage ; und wenn nicht der plötzliche Tod des Kaisers gefolgt wäre, hätte sich wohl auch bald erfüllt, was der Kaiser gegen die Häresie des Pala­ mas mit kräftigen Worten angekündigt hatte, ich meine ihre Ausrottung, solange sie erst im Entstehen war.

5 . Und um mich kurz zu fassen, Barlaam erhielt aus den

Gründen, die ich oben genannt habe, keine Gelegenheit, die von ihm vorgebrachten Anklagen in Sachen Theologie zu beweisen ; er wurde aufgrund anderer seiner Schriften besiegt und überführt als Hausgenosse der Bosheit und der Anmaßung und als ein Mann, der vor allem um Ansehen beim Volk buhlte. Damals wurde auch der Kaiser von einer gewissermaßen bakchischen / Begeisterung gepackt und hielt eine sehr kluge und von allen bewunderte Rede, die den Umständen und der Sache sehr gerecht wurde. Aus Ehrgeiz bedauerte er es darwn, bei aller Freude, die er im übrigen zu genießen wußte, daß er nicht auch mich als Zuhörer hatte. Die üblichen Kopfschmerzen, die mich damals schrecklich plagten52I, machten es

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ÜBERS E T Z UN G : KAPITEL XI

mir unmöglich, jener Synode beizuwohnen, obwohl mich viele am Vortag im Namen des Kaisers, des Patriarchen und der ganzen Synode, sowohl ihrer Teil­ nehmer, die urteilen, als jener, die abgeurteilt werden sollten, eingeladen hatten. Als der Abend kam, wurde die Veranstaltung aufgelöst. Barlaam litt schwer unter der Schande und fuhr mit vollen Segeln ab nach Italien und zu den Sitten und Lehren der Lateiner, mit denen er aufgewachsen war522 • 11.I.

Der Kaiser begab sich wieder in das Kloster der Hodegen, denn er war

körperlich sehr erschöpft von jener Auseinandersetzung und von seinem Milz­ leiden.

Nachdem er sich aber gegen Mitternacht noch hingesetzt hatte, um

mehr, als gut für ihn war, zu essen, fiel er am nächsten Tag unbemerkt in einen tiefen Schlaf, der einer Bewußtlosigkeit gleichkam. Am dritten Tag öffllete er kurz die Augen und mahnte die Kaiserin, nicht zu weinen ; zugleich suchte er Hilfe bei den Ärzten. Auch schickte er Leute zu mir und bat schnellstens um Aus­ kunft, ob zu jenem Zeitpunkt die Konstellation der Himmelsleuchten die Ver­ suche und die Kunst der Ärzte unterstütze oder ihnen entgegenarbeite. Aber ehe die Gesandten mit meiner Antwort zurückkamen, versank er wieder in eine noch tiefere / Bewußtlosigkeit und lag ungefähr drei Tage im Sterben. Und ehe die fünfzehnte Sonne des Monats Juli aufging, starb er, im Jahre sechstausendacht­ hundertundneunundvierzig

(=

I . 9. I 340-3 I .

8. I341). Sein Leben währte ungefähr

fünfundvierzig Jahre ; davon herrschte er zwölf Jahre und zweiundzwanzig Tage, gerechnet vom Augenblick an, da er durch Krieg die Kaiserin der Städte ein­ nahm523•

2. Als am dritten Tag der Trauer die Kaiserin Anna vom Kloster in den Palast zurückkehrte, nahm auch ich, kaum von meiner Krankheit erholt, an der Trauer­ versammlung teil. Sofort drängten mich der Patriarch und alle Verwandten des Kaisers, die jetzt angebrachte Trauerrede zu halten ; so trat ich vor die Versamm­ lung und hielt folgende Ansprache524 :

3 . »Wir hatten gehofft, 0 Anwesende, einen Sieg zu besingen und eine Ver­ anstaltung zum Lob des göttlichsten Kaisers zu organisieren, um seinem kaiser­ lichen Haupt einen Kranz aus Worten aufzusetzen als eine kleine Anerkennung für große Anstrengungen und als eine unbedeutende Gegenleistung unserer Zuneigung für lange Mühen und Drangsale im Ausland. Aber,

0 Unglück, die Zeit bescherte

uns heute plötzlich ein anderes Ereignis, und wir sind gezwungen, statt Lobes­ hymnen Klagelieder zu flechten, statt seiner Trophäen unsere Wehrufe zu zählen und statt guter Hoffllungen in jeder Hinsicht die schrecklichsten Vermutungen zu äußern. Wehe, welch ein Unglück. Welcher Orpheus, welcher Thamyris525 wird Klagelieder flechten,

294

I die diesem großen und sozusagen die ganze Welt treffenden

ÜBERSETZUN G : KAPITEL XI

Leid angemessen sind? Quellen der Flüsse, verwandelt euch in eine Flut von Tränen, füllt mit Tränen alle Seen und sämtliche Meere, damit Tränen für Sonne und Mond und Sterne zur Nahrung werden. Wer hat mitten aus der Ökumene jenen heroi­ schen Kämpfer weggerafft ? Welches Grab, welche Erde, welch�r Felsen hat unseren Schatz verschüttet526 ? 0 Weite der Lüfte, öffne jetzt deine Arme, nimm die gegen­ wärtigen Seufzer auf und entfeßle von oben angemessene Regenschauer von Tränen. Dieser Mann war es, der nicht auf Herbst oder Sommer wartete, um zu den Waffen zu greifen, sondern die Natur der Jahreszeiten und der Elemente erneuerte (d. h. auf neue Art mit ihnen fertig wurde) ; er betrachtete die Strenge des Winters als Sonuner, Fasten als Genuß, Wachen als Schlaf und als kaiserliche Erholung das Anhäufen von Anstrengung aufAnstrengung und das Bestreiten von Kampf auf Kampf, dem einen nach dem anderen, solchen auf dem Land nach denen zur See und denen zur See nach denen auf dem Festland. Aber jetzt,

0 Un­

glück, bedeckt ihn ein wenig Staub. Welche Stimme wird auf würdige Weise Erde und Himmel und Sternen das Leid verkünden und sie mit Gejammer erfüllen und alles hier zusammenrufen, um mit uns zu wehklagen ? Er war es, der zu den übrigen auch jenen großen und berühmten Triumph bewirkte, in dem sich Land und Meer teilten, und der beide Elemente mit Staunen erfüllte ; ich spreche von jener kaum bezwingbaren persischen Streitmacht, die aus Asien herüberkam und die er am gleichen Tag großartig niederkämpfte527• Aber jetzt hat

ihn, 0 Jammer,

der Tod mit einem Schlag niedergekämpft. Bebe Erde zu / dem gegenwärtigen Leid, damit die Menschen jeden Geschlechts und jeden Alters dieses große Un­ glück wahrnehmen und die Zahl derer sich mehrt, die gemeinsam mit uns heiße Seufzer ausstoßen. Er war es, der durch die Geschwindigkeit seines Laufes erschien, ehe man es erfuhr, und der durch die Angst vor seinem Ruf die Feinde verjagte, noch ehe er erschien. Aber wehe mir, jetzt erschien der Tod noch viel schneller als er und bereitete solcher Schnelligkeit ein Ende. Du Sonne, Quelle des himm­ lischen Feuers, beschreite einen dieser beiden neuen Wege ! Oder höre auf, deine lebenspendenden Strahlen zur Erde zu senden, oder versammle die Gefäße deines ganzen Feuers und wirf sie auf die Erde, damit jeder Baum sein Laub abwerfe, die Feldblumen verwelken528 und jede Art von Gewächs dieses große Elend spüre und erkenne ! Er war es, der die Herrscher der Triballer und der Myser in Schrecken versetzte, da er sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel im Schlaf überraschte529• Aber wehe mir, jetzt zeigt ihn das Grab ein für allemal tatenlos darniederliegen. Himmel, öffne deine Pforten und sende einen Blitz aus, der diesem großen Un­ glück angemessen ist, und verwirre die ganze Schöpfung durch den Donnerhall, damit auch die Natur der unbeseelten Dinge es spürt und alle Geschöpfe mit uns

295

ÜBER S E TZ U N G : KAPITEL XI

klagen ! Wie ruht nun die schnelle, geflügelte Natur, ohne sich zu bewegen ! Wie hat er, der uns oft durch Siege über die Feinde Freude brachte, heute alles völlig ins Gegenteil verwandelt, hat den Frühling zum Winter gemacht, die Schönheit der Sonne zu tiefer Finsternis, da jedes Alter sich in schwarze Kleider hüllt / und den Glanz der himmlischen Sonnenfackel gleichsam verdunkelt ! Wie schläft er, der so häufig zum Schutz der Untertanen den Schlaf aus den Augenlidern ver­ trieb530, jetzt im Grab den langen Schlaf! Wie hat er, indem er selbst das steinerne Kleid anzog,

0

Unglück, uns unheilvoll kurzerhand gezwungen, die Kleider des

Frohsinns abzulegen531 ! Wie richtet er, der früher die Körper der Feinde traf und niederwarf, jetzt aus dem Grab heraus unbarmherzig Pfeile auf die Herzen seiner Untertanen ? Aber Du,

0

göttlichste Kaiserin, wo hast Du Deinen Ruhm gelassen ?

Wie bist Du, die Du gestern wie der Vollmond den Palast verlassen hast, heute als Halbmond zurückgekehrt532 ? Wie blühtest Du gestern wie ein schattiger Baum und bist heute plötzlich verblüht wie Gras auf der Erde oder eine Rose auf der Wiese ? Wie bist Du gestern wie ein heller und strahlender Vollmond aus den kaiserlichen Gemächern aufgegangen und versteckst Dich nun hinter vielen dichten Wolken ? Wer hat in kurzer Zeit Deine Schönheit verdunkelt? Wo hast Du Dein zugleich verwelktes junges Grün gelassen ? Wer hat Deinen blühenden Garten umgegraben ? Welcher Dieb, welcher Räuber, welcher Gewitterblitz des Him­ mels ? Wie bist Du gestern wie ein strahlendes Schiff aus dem Hafen ausgelaufen und heute ohne die ganze kostbare Fracht wie nach einem Schiffbruch im Sturm zurückgekehrt ? Wer hat Dir das goldene Haar geschnitten ? Wer nahm Dir den herrlichen Purpur ? Wer raubte Deine Lampe ? Wer löschte Deine Sonne ? Wer hat Dir diese neuartige Sonnenfmsternis verursacht ? Wer löste Deine glänzende Eheverbindung auf? Welcher rasende Sturm zerriß Deine frühlingshafte Harmo­ nie ? Nimm teil an meiner Trauer, ganzes Volk der Rhomäer, und laßt uns I zu­ sammen die Klage erheben, nicht ihn beweinen, sondern uns selbst533, da wir jetzt ohne

ihn leben müssen. Ihr, die das Blut eures Geschlechts aus den kaiserlichen

Quellen habt, beweint den Kaiser als euren Verwandten und als den Stolz eures Geschlechts ; ihr, die am Hof des Kaisers ein- und ausgeht, denkt mit Heimweh an den Glanz des Palastes ; Soldaten, bedauert euren fähigen Feldherren ; Sklaven, weint über euren menschenliebenden Herrn ; ihr, die gewohnt seid, zu schlafen und zu ruhen, den ruhelosen Wächter ; Richter, beweint den, der den Gesetzen Kraft verlieh ; ihr heilige Vorsteher der Kirche, bedauert den Verlust des Man­ nes, der ein glühender Eiferer und Beschützer der Dogmen war ; ihr, die ihr auf Bergen und in Höhlen lebt, den Schützer und Vorkämpfer eures guten Rufes und eures Ruhmes ; ihr, die ihr die Zierden der Klöster seid, die Akropolis eurer Kraft.

Ü B E R S E T Z UN G : K A P I T E L

XI

Denkt an seinen letzten Kampf für euch, wie er, als ihn sein Körper schon schmerzte von den im Krieg erlittenen Wunden und von den Brenneisen der Ärzte und als er daher dem Tod entgegenging, seinen Körper mißachtete und sein Leben nicht schonte und spontan zur Gerichtssitzung der Kirchenmänner kam und nicht von dort wegging, ehe er nicht die HofInung erweckt hatte, daß er jene, die euch schmähten, und ihre verdorbenen Lehrmeinungen, sofern es von ihm abhing, vertilgen und den tiefsten Tiefen und Wogen des Verderbens und des Untergangs übergeben werde534. Erinnert euch, welche von großem Eifer erfüllten I Worte er mit jenen heiligen Lippen zur Verteidigung der göttlichen Gesetze und der Wahr­ heit selbst vorbrachte. Erinnert euch der Worte, die er sagte, bevor er zum Gericht und zur heiligen Synode kam, und derer wiederum, die er äußerte, nachdem er gekommen war, als er nämlich eine hochgemute Ansprache hielt, so wie die alten Theologen, als sie von göttlicher Inspiration mitgerissen ihre Zunge dem Geist liehen, der durch sie sprach und sie führte ; erinnert euch auch, wie er, als Krank­ heit das Lebensende über seinem Haupt schweben ließ53S , nicht nachgab, sondern mit großem Eifer das Beste tat, ich glaube, weil Gott seiner Seele diese starke Glut verlieh, um gewissermaßen seine übrigen nützlichen Kämpfe zu krönen und ihnen gleichsam das stärkste Siegel aufzudrücken, indem er durch diese Worte seine Zunge reinigte und ihn mit der Verkündung dieser Gesetze und Dogmen aus dem Leben scheiden ließ536.«

4. Der Kaiser war in seiner äußeren Erscheinung gefällig und liebenswürdig, von aufgewecktem Charakter und leicht ansprechbar, in seiner Gesinnung men­ schenliebend und sehr mitempfmdend. Rat nahm er von überhaupt niemandem an, sondern er gehorchte nur seiner eigenen Meinung und Einsicht. Darum verbarg er auch meistens seine Gedanken und zog eine tiefe Furche in seinem Geist536a, mied aber den Umgang mit Menschen und haßte es, eine große Menge Leute um sich zu sehen537.

5. Darum brachte er es auch nicht fertig, sich ganz den Sorgen und

Beschäftigungen eines Kaisers zu widmen, und erfüllte auch an den größten Festen nicht die üblichen kaiserlichen Aufgaben, ich meine bei Theaterveranstaltungen, öffentlichen Aufzügen und Empfängen, sowie durch Demonstrationen groß­ zügiger Wohltätigkeit und Verteilung von Geld und Würden. Daher drohten die Bräuche einer wohlgeordneten kaiserlichen Herrschaftsausübung in die Tiefen der Vergessenheit zu verschwinden, Bräuche, deren traditionelle Pflege / die auf­ einanderfolgenden Kaiser immer der Nachkommenschaft weitergaben. Wenn viel Zeit vergeht und jene, die sie kennen, gestorben sind, dürfte es für die späteren schwer sein, zu wissen, was sich gehört. Üblicherweise macht die eifrige Beschäfti­ gung mit unbedeutenden Dingen nachlässig gegenüber ehrgeiziger Pflichterfüllung.

297

Ü B E R S E T Z UN G : KAPITEL XI

Der Kaiser züchtete nämlich i n großer Zahl Hunde un d Vögel für die Jagd und war seiner Leidenschaft für sie so ergeben, daß, wer von ihm empfangen werden wollte, seinen Wunsch am leichtesten erfüllt sah, wenn er einen Vogel oder einen Hund mitbrachte. Alle diese Tiere verteilte Kantakuzenos nach dem Tod des Kaisers an jene, die sie haben wollten, denn er rechnete sich aus, was sie alle zusanunen kosteten und daß sie für die Kaiserherrschaft völlig unnütz waren, ja ihr ausge­ sprochen gefährlich werden konnten. Aufwendungen in Höhe von fünfzehntausend (Hyperpern jährlich) sollen die Verwalter der kaiserlichen Kasse für ihren Unterhalt neu eingeführt haben538. 6. Gott gegenüber besaß er ein so großes und festes Ver­ trauen, daß er meistens ohne Leibwache lebte, sogar ohne die kaiserlichen Beil­ träger539• Oft ließ er jene, von denen er wußte, daß sie ihm Netze und Stricke spannten, mit sich unter dem gleichen Dach wohnen und lebte mit ihnen zusam­ men. Das Leben der Menschen, sagte er, sei in Gottes Hand540, und wenn von dort her die Vernichtung dieses Lebens zugelassen werde, dann stehe die Tür für alle Gefahren offen. 7. Und nicht nur das, sondern er hatte auch die Eigenart, nicht ehrgeizig über die Bedeutung der Kaiserwürde zu wachen, sondern sich manchmal auf eine niedrigere Stufe als seine Untertanen zu stellen. Das kann man an einem unter vielen Beispielen kurz zeigen. Es ist nämlich allen bekannt, / daß die einander gegenüberliegenden äußersten Enden des Fußbodens des kaiserlichen Tricliniums beide etwas höher liegen als der Boden dazwischen, und zwar bis zu einem Drittel einer Spanne541, vor allem dort, wo der kaiserliche Thron steht. Der Zweck ist wohl, daß der Kaiser, wenn er beim heiligen Psalmengesang dasteht oder wenn er das eine Mal mit seinen Untertanen, das andere Mal mit den Gesandten aus fremden Völkern spricht, auch in dieser Hinsicht etwas über den anderen steht. Es ist

mm

niemandem erlaubt, zusanunen mit dem Kaiser auf dieser Erhöhung zu stehen, außer seiner Gattin, seinen Söhnen und Geschwjstern ; ich könnte noch hinzufügen, auch den Brüdern seines Vaters. Aber wenn er (Andronikos der Jüngere) dort stand und sich von dort unterhielt, stieg jeder, dem es paßte, darauf, und es standen da nicht nur alle jungen Adeligen mit ihm zusanunen, sondern auch Leute aus der Plebs und der Dienerschaft, wenn sie dazu Lust hatten. Daraus ergab sich manch­ mal um ihn herum ein solches Gedränge, daß er auswich und nachgab, anderen den höheren Standort überließ und selbst in aller Ruhe auf den niedrigeren Teil des Fußbodens hinunterstieg, olule jemandem etwas übelzunehmen.

8. Was die Kopfbedeckung betrifft, war es unter den früheren Kaisern üb­ lich, daß die älteren im Palast Hüte benutzten, welche die Form einer Pyra­ mide hatten und der Würde entsprechend mit Seide bekleidet waren ; die im besten Mannesalter ließen alle ausnahmslos das Haupt unbedeckt. Unter seiner

ÜBERSETZUNG : KAPITEL

XI

Herrschaft aber geriet diese Sitte so sehr in Verfall, daß alle miteinander Kopf­ bedeckungen trugen, die jungen und die alten und zwar im Palast genauso wie auf dem Land, I dazu die verschiedensten fremdartigen Modelle, gerade wie es jedem gefiel. Einige trugen lateinische Hüte, andere ähnliche wie die Myser und Triballer, andere wieder solche, die aus Syrien und Phönikien kamen, und andere noch andere, was jeder sich in den Kopf gesetzt hatte. Den gleichen Mißbrauch führte man auch bei der Kleidung ein. Die vernünftigen ahnten daher einen Umsturz und eine Auflösung des Kaiserreiches und das Ende seiner Sitten und seiner Macht. Mit reiferer Einsicht konnte man das auch schon aus dem Zustand jener herrlichen kaiserlichen Gebäude folgern, die beinahe alle niedergerissen waren und jedem beliebigen Vorübergehenden als Kloake und Misthaufen dienten. Ähnlich auch aus den Bräuchen und den Verhältnissen im Patriarchat und aus den großen, berühmten Gebäuden, welche den schönsten Schmuck und zugleich Befestigung der großen Kirche der göttlichen Weisheit bildeten, teils von den ersten. Erbauern errichtet, teils von den späteren auf vortreffliche Weise und zu den ersten Bauten passend hinzugefügt. Überall machten sich Verwüstung und Auflösung breit542•

299

A NM E R K U N G E N

Zu Kapitel IX

254 Auch aus Kantak. S. 300,I I ff. ergibt sich als Datum der 24. Mai 1 328, vgl. Anm. 237. In seiner Rekapitulation des Kaiserkriegs S. 306,2-II liest man : »am 19. Mai nach 6 Jahren und einem Monat Bürgerkrieg, der am 19. April des Jahres 6829 der 4. Indiktion begonnen hatte und bis zum Jahre sechshundert8 3 5 (für : sechstausend83 5) der I r . Indiktion gedauert hatte.« Schon BoIVIN wies in einer Anm. zur Stelle (ed. Bonn. S. I23 8 f.) daraufhin, daß in dieser Datierung fast alles falsch ist ; richtig wäre : am 24. Mai nach 7 Jahren und einem Monat, vom Jahre 6829 der 4. Indiktion an bis zum Jahre 6836 der I r . Indiktion. LOENERTz : ehron. br. III, S. 43 , der sich nur mit dem Monatstag befaßt, ist der Ansicht, daß man auf­ grund der richtigen Angaben bei Kantak. S. 300, I I ff. nicht annehmen kann, daß dieser selbst für die hier erörterten Fehler verantwortlich sei. Er schlägt vor, für MCltOU EWcX:'lll E7tL OExCl : Mcäou EW&'lll cp&(vov't'o�, d. h. für am neunzehnten : am neunten des auslaufenden Monats zu lesen ; ich wüßte aber nicht, was dazu be­ rechtigt, anzunehmen, daß Kantak. den auslaufenden Monat am 1 5 . statt am 20. be­ ginnen läßt. Meines Erachtens rührt »am neunzehnten« als Datum des Einzugs in Kpl eher von der nächsten Zeile, wo der Anfang des Krieges auf einen neunzehnten datiert wird, oder ein Kopist wurde von der Angabe . . . und einem Monat . . . , die er wörtlich nahm, verführt, den Text zu »korrigieren«. Ich halte auch die übrigen Fehler für Abschreibefehler eines Kopisten, der zuerst für �' 7 : �' 6 las und dann gezwungen war, aus 683 6 : 683 5 zu machen, weil 6829 + 6 nun einmal nicht 6836 ergibt ; er übersah dann allerdings, daß er auch die Indiktion hätte an­ gleichen müssen. Sechshundert für sechstausend müßte durch Verwechslung von ' I � und x entstanden sein. Sollten sämtliche Kantakuzenos-Hss die Stelle so haben, wie sie im gedruckten Text vorliegt, wirft sie, wie Loenertz bemerkte, ein interes­ santes Licht auf die Tradition des Werkes. 255 »Gib deinen Ruhm keinem anderen« aus Bar. 4,3 ; vgl. Is. 42,8. 256 »Ein härenes Kleid anziehen« muß bedeuten : Mönch werden, da nur das (nach der vorherrschenden Meinung) eine weitere Mitherrschaft endgültig ver­ hinderte (vgl. aber Anm. 283). Eine anschließende Gefängnisstrafe oder Verban­ nung wurde möglicherweise für nonvendig gehalten, um Einflußnahme des Groß­ vaters » aus dem Kloster heraus« auf die Politik seines Enkels zu verhindern. Es setzt =

300

=

ANMERKUN GEN :

256-258

eine Schwäche des jungen Andronikos für den alten voraus. Kantakuzenos hat später selbst ein Beispiel dafür gegeben, wie ein Exkaiser als Mönch nicht ohne Einfluß zu sein brauchte. 257 Vgl. Bd. I, S. 198-200 mit Anm 449. Kantak. schweigt über die Rolle Niphons. Aufgrund dieser Stelle möchte ich es jetzt (im Gegensatz zu Bd. I, Anm 449) als sehr zweifelhaft bezeichnen, ob Gregoras die dort erörterte Textänderung zugunsten Niphons selbst vorgenommen hat. Vgl. v. DIETEN : Entstehung S. 8 5 f. 2 5 8 Die den alten Ks. betreffenden Bestimmungen, die Gregoras hier gibt, stimmen nicht genau mit denen bei Kantak. S. 3 I I ,2-21 überein, wie folgender Überblick klar macht. In der Hauptsache liegt der Unterschied in der Betonung des negativen oder positiven Aspekts einer Anordnung. Kantakuzenos Gregoras 1. Andronikos plante, semem (Andr. besucht seinen Großvater Großvater Mitherrschaft einzuräuspäter oft und konsultiert ihn, S. men. 3 I I,21-3 12, 1 .) 2. Der alte Ks. behält nur die ksl. Der junge Ks. übernimmt Herr­ Insignien, er darf sich nicht poli­ schaft und Verwaltung, ansonsten tisch betätigen. nimmt er seinem Großvater nichts. Er überläßt ihm auch den Palast 3 . Er darf den Palast nicht verlas­ und wohnt selbst andersweits. sen. (BascH S. 428 spricht von einer Isolierung von der Hoftafel, wovon bei Gregoras S. 428 die Rede sein soll). An seinem Hofstaat wird nichts 4. Man läßt ihm seine Pagen. (Gre­ geändert. Jeder darf ihn besuchen goras rühmt sich unten S. 461, daß er seinen alten Freund bis zuletzt und als Kaiser ehren (wovon nie­ regelmäßig besuchte.) mand Gebrauch macht, aus Angst, Verdacht zu erwecken, S. 3 12,1-5). Der alte Ks. erhält die 't'omx-1) 5. Für seinen Unterhalt erhält er Steuer, die ca. 12 000 Hyperpem den Ertrag des Fischfangs vor Kpl bringt (Kantak. Bd. 11, S. 3 12,4-6 mit einem Wert von ca. 10 000 Hy­ perpem. (Als der alte Ks. stirbt, beziffert diese Steuer auf wenig mehr als 10000 Hyperpem pro ist er arm wie eine Kirchenmaus, s. Jahr), und noch einmal die gleiche S. 473 f.) Summe aus der Staatskasse. Diese Bestimmungen traf der junge Ks. laut Kantak. S. 3 I I,2-5 am Tag nach der Einnahme der Stadt vor allen anderen Verwaltungsmaßnahmen. DÖLGER : Reg. .

.

-

301

ANMERKUNGEN :

258-262

bringt sie irrtümlich als Nr. 2599 lll1ter Andronikos IT. ; sie sind unter Andronikos IIT. als Nr. 2713 a einzuordnen, unter Verweis auf Kantalc. S. 3 I I,4f. 7. 1 7 ; 3 12,3 und Gregoras S. 428,15. Datierung : 25. 5 . 1328 (nicht ca.). Zur Residenz des jungen Ks. : BOSCH S. 165 spricht von Residenz teils im Haus des Porphyrogennetos, teils im Palast des Despoten. Aus Kantale. S. 305,21/22 folgere ich, daß Andronikos d. J. nur einmal, llllmittelbar nach seinem Einzug in die Stadt, im Haus des Porphyro­ gennetos wohnte. Wenn er sich später in der Hauptstadt aufhielt - meistens lebte er in Didymoteichon -, residierte er im Haus des Despoten (Kantak.. S. 3 I I ,19-21), solange sein Großvater noch am Leben war. Zum Unterhalt des alten Ks. : PARISOT S. 84 spricht simplifizierend von 24000 Goldstücken pro Jahr ; DÖLGER : Reg. 2599 außer von der 't'omx.� - Steuer von weiteren Einkünften ; diese Angabe ist zu vage. 259 DÖLGER : Reg. 2715 : »der großlogothet . . . wird gezwungen in ein kloster in Didymoteichon einzutreten.« So auch PARISOT S. 84. Dies würde bedeuten, daß Metochites gezwungenermaßen Mönch wurde. Das stimmt nicht. Kantak.. S. 3 12, 5-7 präzisiert zwar Gregoras, indem er sagt, daß Metochites den Befehl erhielt, in Didymoteichon in einem IGoster zu wolmen, was aber nur Klosterhaft (nichts Ungewohntes in Byzanz), nicht Mönch werden bedeutet. Bei BECK : Metochites S. 17, auf den Dölger verweist, liest man richtig, daß der Großlogothet erst, zurück in Kpl, kurz vor seinem Tod (vermutlich, wie üblich, auf dem Sterbebett) das Mönchsgewand lll1d den Namen Theoleptos annahm. Vgl. auch SEVCENKO : Meto­ chites S. 3 7 ; unten Anm. 3 5 3 . 260 Ps. 57, 1 !. 261 Auch Kantak.. S. 3 16,22-322,22 spricht ausführlich über die Unversöhn­ lichkeit des Patriarchen Esaias. Er berichtet aber, daß der Ks. ihm die Aufgabe über­ trug, den Mann umzustimmen, was ihm schließlich auch gelang. Vgl. auch S. 437. 262 S. Bd. I, S. 8. Ebd. S. 3 habe ich, LAURENT folgend, angenommen, daß Gregoras' Oheim Johannes zuerst im J. 1283 (oder 1285 ?) Bischof von Nikomedeia geworden war. Diese Annahme beruht aber auf einer Fehlinterpretation der von Gregoras verfaßten Vita S. 50, 8 ff. ed. Laurent. Dort heißt es nicht, daß man Jo­ hannes Nikomedeia als Bischofsstadt zuteilte, sondern daß man dies tun wollte (E:m:x.A� p o'J\I Impf. I). Der nachfolgende Vergleich stellt diese Interpretation sicher : so wie Platon es ablehnte, Gesetzgeber einer Stadt zu werden, so lehnte auch Johannes ab, allerdings mit einer würdigeren Begründung (ebd. S. 5°,13 ff.). »Dieser . . . zu viel schöneren Würden berufen, um die schönsten Gesetze zu geben, brachte nicht solche in Eitelkeit und Arroganz wurzelnden Vorwände vor . . . , sondern suchte einzig und allein jenen Weg, der es ihm ermöglichen würde, leicht mit Gott zu verkehren, olme daß irgendwelche Ablenkwlg oder Beschäfti3 02

ANMERKUNGEN :

262-263

gung, welche die Aktivitäten (des Bischofsamtes) mit sich bringen, ihn belästigen und zu unpassenden Dingen hinziehen würden.« Diesem Wunsch wird statt­ gegeben, und der ihm als Antiunionisten zustehende Lohn (vgl. Bd. I, S. 1 51) wird umgewandelt ; anstelle eines Bischofsamtes erhält er ein Asketerion in Bithy­ nien, dem der Ks. noch das » Neue Kloster« in Kpl hinzufügt (ebd. S. 5 1 , n ff.). Im erstgenannten Kloster hätte er wohl auch sein ganzes Leben verbracht, wenn Kaiser und Patriarch ihn nicht dort weggeholt hätten (ebd. S. 5 3 , 5 ff.). Laut Laurent hätte es in Nikomedeia »des troubles et des plaisanteries« gegeben, weil Johatmes Eunuch war. Das hätte eventuell zu seinem Rücktritt geführt. In der Vita steht davon kein Wort. Nach Gregoras lebte Johannes als Asket meistens in seinem Asketerion in Bithynien und selten in der Nea Mone. Wäre er zugleich Bischof von Nikomedeia gewesen und hätte er sich je dort aufgehalten, hätte Gregoras darüber doch wohl ein Wort verloren. Und welchen Zweck hätte die Translation eines weit von seinem Bischofssitz als Asket lebenden Bischofs wohl gehabt? Verständlich da­ gegen ist, daß Johannes nach zwölfjähriger Askese in der Tugend gefestigt ein Amt annimmt, das er im Alter von 34 Jahren noch glaubte ablehnen zu müssen. In Herakleia aber füllte er, wie Gregoras auch im Geschichtswerk lobend hervorhebt, sein Amt aus ! Johannes ist also aus der Liste der Bischöfe von Nikomedeia zu streichen. 263 Gregoras' Datum : »weniger als dreißig Tage« nach dem Einzug Androni­ kos' d. J. in Kpl vvird von der Chronik v. 1 3 52 bestätigt, s. SCHREINER : Kleinchron. 8, 20 (S. 78), wo man liest : »Am 23. Juni verließ er die Stadt und zog aus nach Vizye gegen Michael.« Kantak. behandelt diese Episode S. 323,6-329,2. Er be­ zeichnet das nördliche Thrakien als das Invasionsgebiet. Es gibt keinen Grund, mit BaSCH S. 69 anzunehmen, daß Michael im Mai 1328 das byzantinische Gebiet nicht verlassen hätte. Der Ks. zieht nach Vizye, wo ein Gesandter Michaels zu ihm kommt (diese Gesandtschaft fehlt bei Gregoras), der dem Ks. die Botschaft überbringt, er brauche nicht weiterzumarschieren, der Zar werde schon nach Vizye kommen. (DÖLGER : Reg. 271 8 hat den Sachverhalt, den Kantak. hier schildert, irrtümlicher­ weise umgekehrt : Michael lagert bei Vizye und der Ks. kündigt an, dorthin zu kommen ; richtig bei BaSCH S. 70.) Michael zieht sich aber inzwischen schnell auf sein eigenes Gebiet zurück. Darauf marschiert der Ks. in Bulgarien ein, erobert Diampolis und zieht sich ebenfalls zurück. Sechzig Tage später plündert Michael wieder byzantinisches Gebiet und nimmt Bukelon. Auch der Ks. rückt wieder aus (nach Adrianopel). Michael belagert Prosakon. Gregoras läßt das alles unerwähnt. LaENERTz : Chron. br. IU, S. 44 Anm. I dazu : » Gregoras, apres avoir donne la date de la premiere invasion bulgare, raconte en fait la deuxieme !« Richtiger wäre es zu 3°3

A N MERKUN GEN : 263 sagen, daß Gregoras die erste und zweite bulgarische Invasion zusanunenninunt und die dazwischenliegende Operation des Ks. verschweigt, weil er nur den Ausbruch des Konflikts und die Beilegung für wichtig genug hielt, darüber zu berichten. Dreißig Tage lang lagert man einander gegenüber, aber es konunt nicht zur Schlacht. Darauf entsendet Andronikos zum Zaren eine Gesandtschaft und er­ innert an den Vertrag von Cernomen und an das Kreuz, das der Zar ilun sandte zum Zeichen, daß er diesem Bündnis nicht durch Anschluß an den alten Ks. un­ treu geworden war (s. Anm 236). Er fordert die Auslieferung von Bukelon (vgl. DÖLGER : Reg. 2721 ; dies ist die Gesandtschaft, über welche Gregoras spricht und die von DÖLGER : Reg. 271 8 versehentlich mit der dort irrtümlich Andronikos zu­ geschriebenen Gesandtschaft Michaels gleichgesetzt wird ; vgl. LOENERTZ : Chron. br. IH, S. 44 Anm I ; Reg. 2718 ist also ersatzlos zu streichen). Der Zar erhebt nun in seiner Antwort bei Kantak. für seine Frau Anspruch auf ein Anteil am Erbe des alten Ks. Darauf erwidert Andronikos, er sei bereit, Bukelon u. a. Städte dem Zaren als Miterben zu überlassen, wenn dieser sich nach römischem Brauch als Vasall des Ks. betrachten will (DöLGER : Reg. 2722). Das lehnt Michael ab, weil er selbst Kaiser (Basileus) sei. Er will aber Bukelon gegen Sozopolis tauschen. Der byz. Ks. versucht nun die bulgarischen Gesandten durch eine Demonstration der Stärke seiner Truppen zu beeindrucken und antwortet: er sei inuner zum Frieden bereit gewesen, aber der Zar gebe auf seine Angebote keine vernünftige Antwort. Darum will er im Vertrauen auf das Kreuz, das der Zar ihm als Unterpfand des Vertrages übersandte, gegen ihn ausrücken. (Diese Antwort fehlt in DÖLGER : Reg. nach Nr. 2722.) Darauf verspricht Michael, Bukelon auszuliefern und Frieden zu bewahren. Es konunt zu einem vorläufigen Vertrag ; Michael liefert Bukelon aus. Kantak. schweigt auch hier (vgl. Anm 130) über die Rolle der Mutter des Ks. und ebenfalls über die zusätzlichen Geldgeschenke an Michael, die wohl Bestandteil des Vertrages waren. Viehnehr stellt er es so dar, als ob der Erfolg einzig und allein seiner Stärkung des Reiches durch die Überwindung des Bürgerkrieges und die Ablösung der schwachen Regierung Andronikos' II. zu verdanken sei. Dieser Ver­ trag kam bei Adrianopel, und nicht erst bei Kremnoi zustande ; PARISOT S. 93, DÖLGER : Reg. 2723 und BOSCH S. 72 unterscheiden nicht klar zwischen diesem Vertrag und seiner Erneuerung bei Kremnoi, worum Michael bat, da die Begeg­ nung bei Adrianopel zu kurz und verwirrt gewesen war. Bei Kremnoi wurde dann Frieden und ein Militärbündnis auf Lebenszeit geschlossen, Kantak. S. 340,19-341,4. Wie schon LOENERTZ : Chron. br. III, S. 44 Anm 2 notierte, ist in DÖLGER : Reg. 2723 die Gleichsetzung dieses ersten Vertrages mit dem von Kremnoi zu streichen und für letzteren ein neues Regest einzuführen. .

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3 04

A N M E R K U N GE N : 264-269 264 Vgl. Florelltios, ed. Leone Z. 494-8. 265 Gregoras kombiniert Ps. 101,10 mit Ps. 126,2. 266 Daß Synadenos die Verwaltung der Hauptstadt anvertraut wurde, be­ richtet auch Kantak. S. 3 12,9/10. Über seine Haltung dem alten Ks. gegenüber spricht er nicht. Gregoras kommt darauf unten S. 441 und 446 noch zurück. Syna­ denos war eng mit Michael IX. verbunden gewesen und seine Abneigung gegen den alten Ks. dürfte im schlechten Verhältnis zwischen diesem und seinem Sohn mitbegründet sein. 267 Vgl. Anm 69. 268 »Die Augenbrauen hochziehen« ist ein Ausdruck für Arroganz und Hoch­ mut, s. Thes. linguae gr. s. v. 269 Zur Inhaftierung s. Anm 140. Sehr ausführlich berichtet Kantak. S. 329,3-3 3 5, 1 5 über diese Angelegenheit (vgl. auch S. 442,23-443 ,9) ; er sei es näm­ lich selbst gewesen, so schreibt er, der zuerst für eine mildere .Behandlung des Ge­ fangenen sorgte und später dessen Freilassung bewirkte. Letzteres tat er auf Bitte der Mutter des Syrgiannes. (Daß S. 3 34,19 für (xu'ror:� ÖE:O!-lEVOL� : (xu'r=tj� ÖE:O!-lEVYJ� zu lesen ist, hat vor FATOUROS : Zu Kantak. S. 191 schon PONTANUS gesehen, der übersetzt : »)illius rogatu, matris inquam«.) Das war, als der Ks. aus Thrakien nach Kpl zurückkehrte, also im Herbst 1 328, sicher nicht vor dem Beginn der dritten Phase des Bürgerkrieges, wie BOSCH S. 91 behauptet. Außerdem bemerkt Kantak., daß die Mutter des Ks. verärgert war, als sie von der Freilassung erfuhr, und daß sie ihm den Vorwurf machte, ohne ihr Mitwissen gehandelt zu haben. Auch hier zeigt sich Kantakuzenos' Abneigung gegen die Kaiserinmutter. Welche Gründe Kantak. hatte, sich für Syrgiannes einzusetzen, ist unklar. PARISOT S. 86-88 ver­ mutet, daß er seinen alten Rivalen als nicht mehr gefährlich betrachtete und ihn nunmehr an sich binden wollte, um sich dessen unverkennbare Talente dienstbar zu machen. Kantak., der S. 442,23-443 ,9 berichtet, wie er Syrgianne s an diese Wohltat erinnerte, wäre dann, wie schon vor ihm der junge Andronikos, dem schlauen Fuchs auf den Leim gegangen, der anscheinend immer wieder zu ver­ bergen wußte, daß er stets nur seine eigenen ehrgeizigen Pläne verfolgte. Zweifel scheint angebracht, ob Syrgiannes Kantak. wirklich soviel verdankte. KURUSES : Gabalas, S. 236-240 wies anhand eines Briefes des Matthaios von Ephesos »)an den Megas Dux«, den er wohl zu Recht mit Syrgianne s gleichsetzt, nach, daß dieser bei Andronikos ill. bald wieder Einfluß hatte und mit wichtigen Aufgaben betraut wurde. Dabei scheint Kantak. seine Hand nicht im Spiel gehabt zu haben, sonst hätte er kaum versäumt, dies zu erwähnen. Nur aus Gregoras erfahren wir, daß ihm die zweite Stadt des Reiches, Thessalonike, anvertraut wurde, s. Anm. 279. .

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305

ANMERKUN GEN :

269-27I

Kantak. räumt ein (S. 3 3 5,I4f), daß Syrgiannes nach seiner Freilassung wiederum das Wohlwollen des Ks. genoß. Ich vermute, daß Kantak. mit seiner Bitte zugunsten des Syrgianne s nur anderen, etwa der Mutter des Ks., hat zuvorkommen wollen, um zu verhindern, daß dieser seinen Gegnern zu Dank verpflichtet sein könnte. Anschließend, S. 3 3 5,I6-34I,4, berichtet Kantak. einiges, worüber Gregoras schweigt : das Erscheinen einer ghibellinischen Gesandtschaft in Kpl, die Geld for­ dert, aber hingehalten wird ; die Übergabe einiger Verwaltungsfunktionen durch ilm selbst an Apokaukos, der ihm aber unterstellt bleibt ; einen Vertrag mit Tamir­ khan von Phrygien (Karasi) und die Erneuerung des Vertrages mit Michael Sisman in Krenmoi (vgl. Anm 263). 270 Kantak., der persönlich teilnahm, lokalisiert die Schlacht bei Pelekanon ; Gregoras verwechselt Pelekanon mit dem Ort, wohin die Hauptmacht sich zurück­ zog. Vgl. LOENERTZ : Chron. br. III, S. 46 Anm. 1. Zur Lokalisierung von Pele­ kanon (bei Dakibyza) s. ebd. S. 47 Anm 2. 27I Kantak. S. 34I,5-363,8 berichtet sehr ausführlich über diesen gescheiterten Versuch, die Lage in Kleinasien zu verbessern. Der aus Gregoras und Kantak. kombinierte Bericht bei BOSCH S. I52-I56 ist nicht einwandfrei. Hier sei nur hin­ gewiesen auf die Behauptung, ein bulgarischer Unterbefehlshaber im byz. Heer sei mit 300 Mann zum Feind übergelaufen. In Wirklichkeit erzählt Kantak. S. 3 54,5-20, daß dieser Bulgare unüberlegt den Feind angriff und das teuer bezahlen mußte. Einen guten Kommentar zu diesem Kurzkrieg bietet PARISOT S. 98-I03 , dessen Chronologie aber zu korrigieren ist ; vgl. auch GEORGIADES-ARN"AKES, G. : Ot 7tp(;)'t"o� ' O.&CUfllXvoL Athen I947. S. I79-I 85. Kantak. läßt durchblicken, daß die Expedition zu kurzfristig geplant war. Trotzdem behaupteten die Rhomäer das Schlachtfeld; sie waren aber nicht in der Lage, den Feind, der sich in unwegsamem Gebiet festgesetzt hatte, zurückzutreiben. Deshalb entschloß man sich, »als Sieger« nach Kpl zurückzukehren. Bei Nachhutgefechten wird der Ks. verwundet. Abends im Lager bei Pelekanon verbreitet sich das Gerücht, die Verwundung sei tödlich. Die Anhänger des alten Ks. sagen den Tod des jungen Andronikos voraus und machen Stimmung für einen Rückzug in die befestigten Städte. (P ARISOT S. 8 5 sieht darin einen Beweis, daß der alte Ks. ohne Intrigen nicht leben konnte. Das Gerücht kann aber kaum mit seinem Mitwissen verbreitet worden sein.) Kantalc. sieht sich gezwungen, diesen Vorschlag dem Ks. vorzutragen ; dieser schickt ilm sofort zum Lagerausgang, um einen Abzug zu verhindern. Als dieser aber dorthin kommt, hat der Aufbruch schon begonnen. Kantak. kehrt zum Ks. zurück, aber dieser ist inzwischen auch schon nach Kpl abgefahren. Die osmanischen Beobachter, die Orkhan ausgesandt hatte, melden ilun den Abzug. Der Teil des Heeres, der .

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306

A NMERKUN GEN : 271-274 Wlter Führung des Kantak. nach Philokrene abzieht, wird vor dem Einzug in die Stadt vom Feind eingeholt, weil die Schlüssel des Stadttores nicht aufzufmden sind. Die Verluste : drei Mann sterben im Gedränge am Stadttor, 32 Mann werden vom Feind getötet, darunter zwei angesehene Offiziere, Vettern des Kantak. : Manuel Tarchaneiotes und Nikephoros Kantak. ; I SO Mann, die meisten davon nur Diener von Soldaten, werden gefangengenommen, 400 Pferde werden vom Feind er­ beutet. Es fallen aber 200 Türken. Zuvor in der Schlacht waren insgesamt 47 Mann gefallen, auch ein hoher OffIzier, der aus Versehen oder aus Rache von einem Rho­ mäer erschlagen wurde. Auf türkischer Seite hatte es über 400 Tote gegeben. Drei andere Abteilungen, die sich nach Niketiatu, Dakibitza und Ritziu zurück­ gezogen hatten, trafen, wie auf Verabredung, am gleichen Tag in Philokrene ein, worauf man gemeinsam nach Kpl zurückkehrte. Der Vergleich mit Mantzikert (1071), den BOSCH S. 156 von IORGA übernimmt, ist keineswegs angebracht. Die Osmanen erkämpften keinen großen Sieg und die Byzantiner erlitten keine ver­ nichtende Niederlage. Der Kampf bei Pelekanon machte nur klar, was längst eine Tatsache war, nämlich daß es für eine byzantinische Gegenoffensive gegen die Os­ manen zu spät war, vgl. PARISOT S. 103 und NICOL : Last Cent. S. 175. Genaue Daten zu diesem Kampf bietet die Chronik von 1 3 52, ed. SCHREINER : Kleinchron. 8, 21 (S. 78) : Am 28. Mai 1329 kommt der Ks. aus Didymoteichon in die Haupt­ stadt. Am I . Juni setzt er nach Mesothenien über, um Orkhan zu bekämpfen. Am 10. Juni fmdet die Schlacht bei Pelekanon statt. Es fallen einige Archonten. Der Ks. erhält eine harmlose Wunde am Kniegelenk. Am 1 1 . Juni setzt er nach Kpl über. Dann löst sich das Heer auf: Am 8. Juli begibt sich Andronikos wieder nach Didymoteichon. Vgl. LAURENT in Rev. etud. byz. Bd. 7 (1949). S. 209 f. ; LOENERTZ : Chron. br. Irr, S. 45-47. Kantak. S. 341,5-9 datiert den Entschluß des Ks. zum Kampf auf Mitte Frühling, in den Mai, zur Zeit, als die Türken noch in der Ebene lagern, und die Überfahrt gegen Ende des Frühlings, S. 342,10, die Schlacht Anfang Juni, S. 348, 14. 271 a Vgl. Lev. 26,17. 272 Nach Ephes. 4,26. 273 Das Dokument ist nicht erhalten ; vgl. MM I, S. 96-167 ; DARRouzEs : Registre S . 97-99. Patriarch Esaias hatte auf seine Bitte hin schon im Januar 1329 vom Ks. das Kloster Zoodochos Pege bei Kpl aufLebenszeit geschenkt bekommen, um sich bei Erkrankung oder Ausscheiden aus dem Amt dorthin zurückziehen zu können. Bei seinem Tod durfte er es dem Lavrakloster auf dem Athos hinterlassen. Das Original der Schenkungsurkunde ist erhalten, s. DÖLGER : Reg. 2739. 274 Anders Kantak., s. Anm. 263 .

ANMERKU N G E N : 275-277 275 Grundlegend zu dieser Reform des Gerichtswesens : LEMERLE, Paul : Le juge general des grecques et la reforme judiciaire d'Andronic II!. In : Memorial Louis Petit. Bucarest 1948. S. 292-3 1 8 ; DERS. : Recherches sur les institutions judiciaires du temps des Paleologues. In : IIlXyx&p7tELIX. Melanges H. Gregoire. Bd. I, S. 3 69-3 84. Vgl. auch DÖLGER : Reg. 2747 ; 2805 (wo der Verweis auf 2743 in 2747 zu ändern ist) und 2806 ; THEOCHARIDES, G. J. : Die Apologie der verurteilten höchsten Richter der Römer. In : BZ Bd. 56 (1963). S. 72-78, dessen Aufsatz in einigen Punkten zu korrigieren wäre, auf die hier nicht eingegangen werden kann ; vgl. aber Anm. 477. S. auch SCIillBACH, E. : Die Hypotyposis der KA00AIKOI KPITAI T,ON P,OMAI,ON vom Juni 1 398 (?). In : BZ Bd. 61 (1968). S. 44-70. 276 Der Herrscher der Kykladen ist Nicolo I. Sanudo (vgl. Kantak. S. 3 85,9/10) 1323-1341. Die Sanudo residierten seit 1204 auf Naxos als Herzöge von Naxos und Andros oder des Archipels. 277 Weit ausführlicher behandelt Kantak. S. 3 70,10-391,6 diese Episode. Die Flottenstärke beziffert er S. 3 75,8-I I mit 105 Schiffen, davon fast zwei Drittel (nicht die Hälfte, wie BOSCH S. I I4 schreibt) Zwei- oder Dreiruderer und von diesen (nicht zusätzlich, wie BOSCH 1. c. annimtm ) acht Schiffe für den Transport von 3 00 Pferden. Die Hilfe des Kykladenherrschers (Nicolo Sanudo) mit vier Schiffen er­ wähnt Kantak. nicht, wohl aber später seine Anwesenheit aufChios, S. 3 85,9/10. Der Gouverneur von Chios ist der Genuese Martino Zaccaria. Die Insel Chios war im J. 1304 von Phokaia aus zur Abwehr der Türken von Benedetto I. Zaccaria besetzt worden und ihm dann von Andronikos 11., der keine Möglichkeit sah, ihn zu ver­ treiben, auf IO Jahre quasi als Lehen überlassen worden (s. DÖLGER : Reg. 2259). Dieser Lehensvertrag wurde 1 3 14 mit Benedettos Nachfolger für 5 Jahre erneuert (DöLGER : Reg. 2349), weiter 1 3 19 mit Martino (kein Sohn Benedettos, wie Gre­ goras meint) und Benedetto, den Neffen Benedettos I. (DöLGER : Reg. 2409), schließlich 1324 mit Martino allein (DÖLGER : Reg. 2506). Es ist dieser Vertrag, der 1329 ausläuft und Andronikos II!. eine Handhabe bietet, der Selbstherrlichkeit Martinos, der ohne Erlaubnis eine Zitadelle erbaut, entgegenzutreten. (Aus dem irrtümlich mit Kapitalbuchstaben geschriebenen wxupou »er verstärkte«, Kantak. S . 3 70,22, ist bei BOSCH S. I I 3 »die Burg der Stadt Ochyros« geworden. Die Be­ hauptung ebd. »daß die byzantinischen Fahnen nicht mehr auf den Burgzinnen wehten« ist wohl eine Fehlinterpretation von Kantak. S. 3 76, 13-15, der berichtet, daß später beim Herannahen des Ks. nicht, wie üblich, die ksl. Feldzeichen, sondern nur die des Martinos auf der Mauer angebracht wurden.) Als Martino eine für ihn nicht akzeptable Aufforderung, nach Kpl zu kommen (s. DÖLGER : Reg. 2750), wo die byz. Flotte schon gerüstet ist, ablehnt, erobert der Ks. die Insel. Fehlerhaft =

308

A NMERKUN GEN :

277

dargestellt bei BOSCH S. I I 5 ; z. B. schreibt sie, daß Andronikos mit der EinwoImer­ schaft von ehios verhandeln mußte, da diese nicht, wie erwartet, geschlossen hinter Kalothetos stand, und daß Benedetto, Martinos Bruder, dem Schein nach gegen die Byzantiner kämpfte. In beiden Fällen berichtet Kantak. S. 3 77,12-14 und 376,23 ff. gerade das Gegenteil. Benedetto, der von Martino um seinen Teil der Insel betrogen worden war und nicht einmal seinen Anteil an den Steuereinnahmen empfangen hatte, hatte demKs. seine Hilfe versprochen und die Zusage erhalten, dafür entloImt zu werden. Als Lehen wird ihm nun die Verwaltung der Insel angeboten. Von den Steuern (sie betrugen 120000 Hyperpern, nicht 200000, wie BOSCH S. 1 3 1 schreibt ; s . Kantak. S . 371,23 ) soll er nach eigenem Ermessen das Nötige für die Verteidigung und andere Notwendigkeiten ausgeben und das Übrige zur Hälfte an die Staatskasse abführen, zur Hälfte behalten. Benedetto leImt das ab und ver­ langt ehios als Eigentum oIme Anerkennung der Oberhoheit des Ks., dem er da­ für nur seine Freundschaft anbietet. (Dieser springende Punkt fehlt in der Dar­ stellung bei BOSCH S. I I6.) Diese unmögliche Forderung muß der Ks. zurück­ weisen. Als Dank für seine Hilfe will Benedetto jetzt nur noch drei Schiffe, um mit Familie und Vermögen nach Galata umzusiedeln. (BOSCH aaO. glaubt, daß diese Verstärkung der genuesischen Flotte in Galata für den Ks. inakzeptabel war; da es sich um nur drei Schiffe handelt und da der Ks. später diesen Wunsch erfüllt, was Bosch übersehen hat, kann das nicht der Grund sein, warum der Ks. zunächst nicht auf diesen Wunsch eingeht). Der Kaiser aber will, wie Kantak. berichtet, Benedetto nicht die Gelegenheit geben, mit seiner angeblich ungerechten und undankbaren Behandlung unter den Lateinern antibyzantinische Propaganda zu machen. Darum wiederholt er nach einer Bedenkzeit sein Angebot an Benedetto vor lateinischen Zeugen und legt noch ein zweites Angebot vor, um erst, als Bene­ detto unbeugsam bleibt, ihm seine drei Schiffe zu geben. Das Bestreben des Ks., die Lateiner nicht zu verärgern, ist wohl auch die Erklärung dafür, daß er Bene­ detto überhaupt den alten Lehensvertrag anbot. Sein ursprüngliches Ziel war laut Kantak. S. 3 75,23-3 76,5 auch nicht, Martino ehios ganz zu nehmen ; hätte dieser sich freiwillig unterworfen, so hätte der Ks. sich damit begnügt, in die zu voll­ endende Zitadelle der Stadt eine Besatzung zu legen, und für Benedetto seinen jährlichen Steueranteil zu fordern ; die übrige Insel hätte er weiterhin Martino überlassen. Diesem Vorhaben entspricht sein Verhalten gegenüber Benedetto. Dieser versucht später, während eines Türkeneinfalls in Thrakien, mit acht in Ga­ lata angeworbenen Trieren ehios zu erobern, scheitert aber damit kläglich und stirbt bald darauf. Vgl. zu dieser Episode auch die Überlegungen von P ARISOT S. 94-97 und MATSCHKE : Fortschritt S. 84. Parisot hebt mit Recht hervor, daß Kantak. 309

ANMERKUNGE N :

277-278

S. 371,13 f[ die Initiative zum ganzen Unternehmen seiner Mutter zuschreibt. Er irrt sich aber in der Annahme, daß diese in einer Küstenstadt von Thrakien mit dem Chioten Kalothetos, der vielleicht als Unterhändler Benedettos fungierte, zu­ sanunentraf, und daß auch der Ks. und Kantak. hierher kamen. Letzterer sagt klar, daß Kalothetos nach Didymoteichon kam, und daß seine Mutter den Ks. und ihn aus Kpl herbeirief (S. 3 71,17E ; 373 ,2-4 ; 3 79, 8 (). ARGENTI, Philipp P. : The Occupation ofChios by the Genoese. Bd. 1. Cambridge 1958 (mir nicht zugänglich) datiert, gefolgt von BOSCH S. I I 3 mit Anm 4, die Verhandlungen mit Kalothetos auf das Jahr 1328 (Sommer : Bosch), das hieße vor der Expedition nach Bithynien. Das läßt sich schlecht mit der Darstellung des Kantak. in Einklang bringen, der zu­ mindest den Eindruck erweckt, daß man nach dem Angebot des Kalothetos schnell handelte. Das Argument, man hätte für den Flottenbau ein Jahr gebraucht, ist nicht überzeugend. Kantak. S. 3 74, 1 7 E spricht von der Aufrüstung vorhandener Schiffe und vom Bau anderer. Vor der Expedition nach Lesbos im J. 1 3 3 5 werden in 20 Tagen 84 Schiffe ausgerüstet, s. Kantak. S. 477,I E Ich vermute, daß Kalothetos nach Didymoteichon kam in Unkenntnis der Tatsache, daß der Ks. gerade nicht dort war. Das könnte während der Expedition nach Bithynien gewesen sein, die ohne große Vorbereitungen durchgeführt wurde. Sobald er in Kpl zurück war, wurde er dann nach Didymoteichon gerufen, wo Kalothetos auf ein Treffen war­ tete. Zur Eile malmte dessen Nachricht, daß Martino bald von einer Zitadelle aus die Insel beherrschen würde. Nach seinem Erfolg auf Chios fuhr Andronikos nach Neuphokaia, s. dazu Anm 455. Literaturangaben zur ersten Periode der genuesi­ sehen Herrschaft auf Chios jetzt bei BALARD, Michel : Les Grecs de Chio sous la Domination genoise au XIVe siede. In : Byz. Forsch. Bd. 5 (1977). S. 5 E Anm 1 . 278 Kantak. bringt über die Krankheit des Ks. un d die damit zusammen­ hängenden Ereignisse einen umständlichen Bericht, S. 391,7-4I I ,19, in wel­ chem er selbst, wie üblich, im Mittelpunkt steht. Die Krankheit des Ks. wur­ de von den Ärzten als »kephalikon symptoma« (etwa : Schlaganfall) bezeichnet ; was die Krankheit auslöste, sagt Kantak. nicht. Über Krankheitssymptome spricht er erst, als die Krankheit nach einigen Tagen ihren Höhepunkt erreicht hat (S. 409,3. 8-1 5) ; es handelt sich dann um Anzeichen des scheinbar nahenden Todes : der Puls wird sehr schwach, die Extremitäten werden kalt, Arme und Beine lahm, die Stimme versagt, die Unterschenkel werden bis zum Knie schwarz, die Ellen­ bogen sind wie die eines Toten, die Augenlider fallen halb herunter, die Nase pro­ filiert sich, die Schläfen fallen ein, kurz, es ist alles zu beobachten, woraus Ärzte auf ein nahes Ende schJjeßen. Einen Bewußtseinsverlust erwähnt Kantak. nicht (auch nicht eine völlige Apathie, wie BOSCH S. 1 77 Anm. 4 behauptet). Gleich am .

.

.

3 10

A NMERK UN GEN : 278 zweiten Tag der Erkrankung wurde Kantak. vom Ks. gerufen, der i1m beschwor, jetzt endlich die

ihm

auch schon früher angebotene Kaiserwürde (vgl. S.

363 ,9-

370,9) anzunehmen. Für den Fall, daß Andronikos überleben sollte, würde es bei einem Mitkaisertum bleiben, sollte er sterben, würde sofort ein neuer Führer da sein und ein Bürgerkrieg vermieden werden. Kantak., der sonst immer alles getan haben will , um einen Bürgerkrieg zu vermeiden, lehnt ab. Darauf ruft der Ks. die wichtigsten Senatoren und Adeligen und auch die Kaiserin zu sich und verkündet. daß er Kantak. als Führer und Vorsteher einsetzt. Er umschließt mit dessen Hän­ den die Hände der Kaiserin, die von ihrer Tochter Maria schwanger ist, und sagt : �Dir übergebe ich sie und alle Rhomäer und von jetzt ab wirst du für sie sorgen.« Auffallend ist, wie Kantak. versucht zu vermeiden, daß einem Leser der Gedanke käme, Andronikos habe mit einem Sohn gerechnet und diesen zum Nachfolger bestimmt, wie er tatsächlich tat (s. Gregoras) . Später im Bericht über die Streitig­ keiten nach dem Tod Andronikos' III. kommt er auf diesen Vorgang zurück (Bd. II, S.

91,3-9) und bietet dann folgende Darstellung : »Als Kaiser Andronikos d. J.

von jener schweren Krankheit befallen wurde und dem Ende nahe war, hinterließ er seiner Gattin, der Kaiserin, die noch nicht Mutter eines Kindes geworden, aber schwanger war, die Herrschaft, und dem Großdomestikos überließ er die Verwal­ tung des Staates und befahl, daß alle

ihm

gehorchen sollten und niemand

ihm in

irgendeinem Punkt widersprechen durfte. « Nirgend erwähnt Kantak. die schriftliche Festlegung der Nachfolgeregelung. (DöLGER : Reg.

2755 stellt nicht klar heraus,

welche Anordnungen nur mündlich gegeben und welche schriftlich festgelegt wurden. Außerdem bezieht er versehentlich Gregoras S.

579,4. 582,20 und 5 8 3 , 1 3

auf dieses Testament ; an diesen Stellen ist aber von einer Verfügung aus dem J.

1334 die Rede, in welcher der Ks. Patriarch Johannes XIV. Kalekas als Reichs­ 496) , zu welchem Vorgang in DÖLGER das ent­ sprechende Regest fehlt.) PARISOT S . 106 versteht Gregoras anscheinend so, daß die verweser einsetzte (s. unten S .

Beschränkung des Testaments auf die genannte Nachfolgeregelung, also der Ausschluß der Eide betr. Freilassung des Despoten Konstantinos und des Groß­ logotheten Metochites aus der Eidesformel, kaum im Sinne des Ks. war, d. h. als eine Intrige des Kantak. zu betrachten sei. Ich kann ihm darin nicht folgen. Kantak. S.

396,2-6 gibt die Eidesformel so wieder, daß alle die Kaiserin Anna, die Herrin

und Meisterin des Staates, lieben und ihr reine und arglose Treue wahren sollen ; dem Großdomestikos aber sollen sie gehorchen und seine Befehle ohne Wider­ spruch befolgen. Später (Bd. II, S.

91,9-15 ) kommt er noch einmal auf diese For­

mel zurück mit folgenden Worten : »Dieser (der Großdomestikos Kantak.) wollte, wie es üblich ist, wenn Kaiser sterben, den Nachfolgern die Ergebenheit und die

3II

ANMERKUN GEN :

279

sei es dem Despoten Konstantinos, sei es Syrgiannes zuzuspielen. Da Kantak. mit­ teilt, daß Apokaukos bei dieser Gelegenheit mit Syrgiannes konspirierte, folgert P ARISOT wohl mit Recht, daß gerade jetzt ein solcher Plan erörtert wurde. WEISS : Kantak. S. 29 behauptet : »Johannes Kantakuzenos schweigt in seinem Geschichts­ werk aus guten Gründen über die Rolle der Rita Maria Xene.« Das stimmt nicht. Kantak. spricht nicht darüber an dieser Stelle, aber wohl in seinem Bericht über die Auseinandersetzungen über die Vormundschaft im J. 1341, Bd. II, S. 91,1 8-95,IO. Es heißt dort : »Die Kaiserinmutter und ihre Anhänger ärgerten sich sehr darüber, daß sie von der Nachfolgeregelung ausgeschlossen war, obwohl der Groß­ domestikos sich sehr um sie kümmerte und sie ehrte. Denn da er ahnte, daß die Sache die Kaiserin in Unruhe versetzen könnte, sandte er den Großdioiketes Glabas schnellstens zu ihr und gab ihm als Unterpfand für die Glaubwürdigkeit seiner Worte ein Kreuz aus kostbaren Steinen mit. Er benachrichtigte sie über die Schwere der Krankheit des Ks. und bat Gott, nicht zuzulassen, daß man eines solchen Ks. beraubt würde. Sollte aber das, was zu erwarten sei, eintreten, so habe sie, wo doch Er, der alles gerecht und gut abwiegt, waltet, von der Veränderung im Staate nichts zu befürchten, denn er (der Großdomestikos) sei ihr nicht weniger wohlgesinnt, als wenn er aus ihr geboren wäre.« Aber die bereits zornige Kaiserin­ mutter wird von den Neidern des Kantak. noch angestachelt, namentlich von Apokaukos und Syrgiannes, die hoffen, auf diese Weise ihre eigenen ehrgeizigen Pläne verwirklichen zu können. Das geschieht aber erst, als der Ks. seine Krank­ heit schon überstanden hat. Sie überzeugen die Kaiserinmutter, daß Kantak. nur deswegen der Kaiserin Anna als Nachfolgerin hat Treue schwören lassen, weil er glaubte, daß sie als Ausländerin ohne Anhang unter den Rhomäern ihm leicht die Herrschaft überlassen werde. Sie soll aber ihren Sohn über die bösen Absichten des Großdomestikos aufklären. Die Mutter fmdet aber mit ihrer Aufklärung beim Sohn keinen Glauben, was sie noch mehr verärgert ; Andronikos bietet sogar, um den Verleumdungen entgegenzutreten, Kantak. enleut den Purpur an, was dieser jedoch ablehnt. Im übrigen hatten einige »Vertraute« der Kaiserinmutter ihn zuvor längst über die gegen ihn gesponnene Intrige unterrichtet. Die Intriganten, ins­ besondere Apokaukos, erzählt Kantak. anschließend (Bd. II, S. 95,I I fE), gaben sich alle Mühe, wieder in seine Gunst zu kommen. Während bei Gregoras Xene, nachdem sie die Nachricht von der Krankheit des Ks. und der Nachfolgeregelung erhalten hat, sofort Syrgiannes zu sich ruft, behauptet Kantak., daß das Bündnis zwischen beiden erst nach der Genesung des Ks. zustande kam; und während bei Gregoras die Kaiserinmutter die Initiative ergreift, sind es bei Kantak. Syrgiannes und Apokaukos. Ich halte Gregoras' Darstellung für glaubwürdiger. Kantak. re314

A NMERKUN GE N : 279 duziert das Bündnis auf eine Verleumdungskampagne gegen

ilm, was sicher zu

wenig ist und klar macht, daß er einiges verschweigt. Für die Kaiserinmutter galt es, zu handeln, sobald sie sich durch die Nachfolgeregelung in ihrem Leben bedroht sah. Daß sie früher gegen die Freilassung des Syrgiannes gewesen war (wie Kantak. behauptet, vgl. Anm.

269), bedeutet nicht, daß sie noch immer mit ihm verfeindet

gewesen sein muß. Laut Gregoras war Syrgiannes zum Zeitpunkt der Krankheit des Ks. Gouverneur von Thessalonike. Dem widerspricht Kantak., der schreibt,

ilm während dieser Krankheit zum Strategen des Westens ernannte, s. S . 4II,20-412,20 ; vgl. S . 43 1,12 f. ; 436,10-12 ; 437,6 ; 4 39, 1 f. ; 450,1 8 ; bis dahin hätte Syrgiannes nur einen unbedeutenden Posten innegehabt, S. 44 3 , 1 6 f. Da das Gou­ daß er

vernement von Thessalonike nicht unbedeutend genannt werden kann, ist anzu­ nehmen, daß Syrgiannes beide Aufgaben als ein Amt übernahm, und daß Gregoras

29 behauptet irrtümlich, daß Syrgiannes 1 328 den Titel »Haupt der Kastelle und Dörfer im Westen« trägt. In dem Chrysobull vom September 1328 (DÖLGER : Reg. 2720) wird Syrgian­ nes überhaupt nicht genannt. Erst das Chrysobull vom Oktober 1 3 30 (DÖLGER : Reg. 2764) ist an ilm gerichtet und weist diesen Titel auf. Es ist doch wohl dieses Amt, das Kantak. ihm im Januar 1 3 30 übertrug, und welches das Gouvernement von Thessalonike einschloß. (AsDRACHA : Rhodopes S. 191 datiert die Ernennung des sich ungenau ausdrückt. WEISS : Kantak. S. schon im September

Syrgiannes zum Strategen des Westens [als Nachfolger Guy de Lusignans] ohne

1 329 ; vielleicht stützt sie sich auf BINON : Prostagma s. 3 80, der die Krankheit Andronikos' III. auf das Jahr 1 329 datierte.) PAlUSOT S. 122 ver­

Beleg auf das Jahr

mutet, daß Kantak. Syrgiannes in den Westen sandte, um die Kaiserinmutter zu beaufsichtigen. Es ist Syrgiannes, der so leicht vom alten Ks. zum j ungen überlief, zuzutrauen, daß er sich sofort als Anhänger der Xene ausgab, wofür die gemein­ same Abneigung gegen Kantak. eine gute Basis bot. Vgl. auch PAlUSOT S. Kantak. beabsichtigte vielleicht, den wenig zuverlässigen

123 .

Mann durch eine neue

Auszeichnung an seine Person zu binden, und erwies sich dann erneut als schlechter Menschenkenner. Der Zweck des Bündnisses zwischen Xene und Syrgiannes war, das darf man Gregoras glauben, durch einen eigenen Treueeid gegenüber der Kai­ serinmutter und den Nachkommen Andronikos' ill. einen Rechtsgrund zu schaffen,

122 f.). WEISS : 29 zieht Gregoras' Angabe, Syrgiannes habe die Eide abgenommen, in Zweifel und hält ilm für schlecht informiert. Er glaubt Kantak. S. 436, 1 8 ff., daß Syrgiannes unabhängig von Xene eine eigene Hetaireia zu bilden begann (die ihm einige Zeit verborgen geblieben wäre, S. 43 6,24f.). Weiß nimmt folglich eine Kantak. die Vormundschaft streitig zu machen (vgl. PAlUSOT S. Kantak. S.

eigene Gefolgschaft für Xene

an.

Er läßt aber Syrgiannes sofort nach Bekannt-

315

ANMERKUNGE N : 279 werden des politischen Testaments des Ks. seine Hetaireia bilden; in Kantakuzenos' Darstellung geschieht das erst später, nämlich als Syrgiannes nach der Genesung des Ks. von Verleumdern erfährt, Kantalc. habe den Ks. überreden wollen, ihn seines Strategenamtes zu entheben, während in Wirklichkeit der Ks. die Beförde­ rung durch Kantak. rückgängig machen wollte ; er nahm aber davon Abstand, weil er keine einzige fI.1aßnahme seines Freundes mißbilligen wollte (s. Kantak. S. 436, 10437, 1 5 und 4I I,23-412,20). Da wir wissen, daß Kantak. sehr bald über den Zu­ sammenschluß von Xene und Syrgiannes informiert wurde (s. oben), kann man ihm diese Darstellung nicht glauben. Meines Erachtens verschweigt Kantak. konsequent die Art des Bündnisses zwischen Xene und Syrgiannes. Gregoras' Dar­ stellung scheint einwandfrei : die Kaiserinmutter, eine Nonne, braucht einen An­ füllier für ihre Gefolgschaft ; wenn sie sich schon mit Syrgiannes verbündet, wer käme schon eher als dieser dafür in Frage ? Dadurch, daß sie ihn adoptiert, wird die Bindung zwischen Herrin, Führer und Gefolgschaft für sie perfekt, aber auch für Syrgiannes, der dadurch einer eventuellen Nachfolge bei einer Fehlgeburt der Anna o. ä. schon näher ist als sein Rivale Kantak. BINON : Prostagma S. 3 8 1 Anm. 4 setzt zur Adoption ein Fragezeichen ; ich glaube aber nicht, daß Syrgiannes sich mit weniger zufrieden gegeben hätte. In der Eidesformel der Gefolgschaft wird auf einen eventuellen Tod des Ks. Bezug genommen, s. Kantak. S. 437, I I f. u. 439,22f., was auf die Krankheit des Ks. vom Ende Januar 1330 als unmittelbaren Anlaß schließen läßt. Sicher falsch ist die Datierung bei BINON : Prostagma S. 3 81 f. : kurz vor dem 8. Juni 1 3 32, da die Geburt des Thronfolgers erwartet wird. Bei Gregoras S. 4-40 ist nur von der Schwangerschaft die Rede, welche noch im gleichen Jahr zur Geburt einer Tochter führte (s. oben). Plausibel dagegen erscheint die Ansicht BINONS ebd. S. 3 82f., daß das Bündnis zwischen Xene und Syrgiannes durch die Heirat einer Tochter des Syrgiannes mit Guy de Lusignan von Armenien, einem Neffen der Xene, gefestigt wurde. Syrgiannes behielt sein Amt vermutlich bis zum Tod der Xene ; sicher hatte er es im Oktober 1 3 30 noch inne, s. BINON : Prostagma S. 3 87f. ; DÖLGER : Reg. 2764 ; vgl. auch Kantak. S. 43 1 ,I I f. Zur Fehldeutung der Vorgänge um Syrgiannes und Xene bei BOSCH S. 92 s. WEISS : Kantak. S. 29 Anm. 191. KURUSES : Gabalas S. 175 f. bezieht einen Satz in einem Gebet des Matthaios von Ephesos (Nr. 3 ed. Treu), das an den Ks. gerichtet ist, auf die Genesung von der Krankheit im Januar 1 3 3 0 und sieht in den Feinden und Nachstellern, von denen dabei die Rede ist, Xene und Syrgiannes. Das ist meines Erachtens zu sem aus der Sicht des Kantak. betrachtet. Der Wortlaut des Textes gibt soviel nicht her. Es wird nur ein allgemeiner frommer Wunsch ausgesprochen : »Möge Gott, indem er Engel über Dein Leben wachen läßt und durch sie alle offenen und heimlichen 3 16

ANMERKU N G E N : 279-280 Feinde abwendet, Deinem Kaisertum verleihen, allezeit jeden Schaden und jedes Übel seitens sichtbarer und unsichtbarer Feinde zu überwinden.« Auf keinen Fall karm der Bischof die Absicht gehabt haben, die Mutter des Ks. als seine Feindin zu verleumden, aber auch SyrgialUles genoß nach Januar 1330 noch längere Zeit das ksl. Wohlwollen. 280 Kantak. verschweigt,

daß

der Ks. während seiner Krankheit die Frei­

lassung des Despoten sowie des Großlogotheten und anderer angeordnet hatte. Er setzt S. 412,20-413,13 die Freilassung erst nach der Genesung des Ks. an. Dieser hätte den Despoten übrigens schon früher aus dem Gefängnis entlassen wollen, wenn dieser versprochen hätte, sich nicht an den Thessalonikern zu rächen. Dazu aber war dieser nicht bereit gewesen. Über den Despoten berichtet er S. 396,15-399,4 (unter Verweis auf S. 149,6-150,14, s. dazu

Anm

.

126),

daß dieser in

Didymoteichon nicht nur gefangen gehalten wurde, sondern auch, daß er das Mönchsgewand und den Namen Kallistos angenommen hatte. Trotzdem be­ hauptet er,

daß die wichtigen zivilen und militärischen Führer aus Angst, er könne

entkommen und die Kaiserherrschaft an sich reißen, ihn drängten, den Mann zu töten oder doch

ihm wenigstens das Augenlicht zu rauben

(um ihn so regierungs­

unfähig zu machen). Kantak. lehnt »natürlich« ab; er läßt sogar den Despoten, um ihn zu retten, an einen geheimen Ort bringen und mit Hilfe eines gekenterten Bootes das Gerücht in die Welt setzen, der Despot sei ertrunken. Nach BOSCH

S. 180 verschwand der Despot auf Nimmerwiedersehen. Das behauptet weder Gregoras noch Kantak. Letzterer widerspricht sogar dieser Behauptung. Er erzählt S. 412,20ff., daß er nach der Genesung desKs. im Rapport über die während dessen Krankheit getroffenen Maßnahmen auch berichtete, wie er den Despoten gerettet habe. Darauf spricht derKs. mit dem Despoten, der nunmehr bereit ist, auf Rache zu verzichten und freigelassen wird. Daß die Freilassung erst jetzt beschlossen wurde, nehmen wir Kantak. nicht ab, daß sie aber erst jetzt tatsächlich erfolgte, darf man aus dieser Stelle mit Sicherheit schließen. Daß Kantak. Faktum und Ent­ schluß nicht auseinanderhält, da es

ihm nicht

paßt, entspricht seiner Methode, die

Wahrheit zu umgehen, ohne Tatsachen frei zu erfmden. Vgl. auch

Anm

.

450. Die

Buchstabenprophezeiung, die bei Gregoras eine Rolle spielt, findet man bei Kan­ tak. nicht. BOSCH S.180 mit Anm 4 bringt die Hypothese, das Orakel, der Name des .

Nachfolgers würde mitK anfangen, sei verbreitet worden, damit man es aufKan­ tak. anwende. Als

man aber Verdacht schöpft, wer die Weissagung in Umlauf ge­

setzt haben könnte, lenkt Kantak. die Interpretation auf den Despoten Konstanti­ nos. Sie hält diese Erklärung für die einzig mögliche, weil Konstantinos, seit 1322 im Gefängnis (d.h. im Kloster, s. Anm 126), keine ausreichende Anhängerschaft .

317

ANMERKUNGEN : 278-279 Treue der Untertanen sichern, indem er eine Eidesformel erstellte und allen befahl, durch diese Treue zu schwören. Diese Eidesformel beinhaltete, daß die Rhomäer der Kaiserin Anna und dem Kind, das aus ihr geboren werden würde, absolute Treue wahren und dem Großdomestikos Gehorsam erweisen würden.« PARISOT S. 105 f. sieht in der Verbindung der Bestimmungen über die Kaiserin mit jenen, welche Kantak. betreffen, in ein und demselben Eid einen Schachzug des letzteren, der es der Kaiserin unmöglich machen sollte, den Großdomestikos loszuwerden. Nach­ dem er sein Testament niedergelegt hat, verbringt der Ks. (laut Kantak.) den Rest des zweiten Tages seiner Krankheit damit, sich von allen zu verabschieden. Abends ruft er die Ärzte und beschwört sie, zu empfehlen, daß er das Mönchs­ gewand annehme. Da ein Mönch nicht Ks. sein konnte, bedeutete das in Kanta­ kuzenos' Augen die Abdankung. Der Ks. aber will lieber eventuell als Mönch weiterleben, als ohne diese Gnade sterben. Kantalc. läßt inzwischen von allen in Frage kommenden Personen den obengenannten Treueeid schwören. Außerdem regelt er nicht näher genannte Staatsgeschäfte und besetzt in verschiedenen Städten die Gouverneursposten neu, so wie er es für nötig hält, wohl weniger zum Schutz der Palaiologendynastie, als um die Opposition gegen seine eigene überragende Stellung im Staat zu schwächen. Alle in Didymoteichon anwesenden Senatoren und Heerführer reden nun angeblich auf ilm ein, er solle die Kaiserwürde anneh­ men, was er ablehnt. Die Opposition war vermutlich in Didymoteichon kaum ver­ treten. Der Ks., der sein Ende nahe glaubt, kommt auf seinen Wunsch, das Mönchs­ gewand anzunehmen, zurück lUld drängt, trotz täglicher Verschlimmerung der Krankheit bei vollem Bewußtsein geblieben, immer mehr darauf; Kantak. weiß aber mit allen Mitteln zu verhindern, daß dieser Wunsch erfüllt wird. Dem Ks. ent­ geht das nicht, trotzdem bleibt Kantak. sein letzter Trost, wie dieser rührend zu beschreiben versucht. Vgl. FLORINSKIJ TI, S. !os f. Davon, daß Andronikos III. »pflegte . . . bei Krankheiten die Mönchskutte anzuziehen«, wie BoscH S. 191 schreibt, kann natürlich keine Rede sein. 279 Unten S. 488 mit Anm. 380. Kantak. S. 395,17-24 erzählt, daß, nachdem der Ks. die Nachfolge geregelt hatte, die Palaiologina-Kantakuzene (m. a. W. seine Mutter) zu ihm ging und fragte, was er bezüglich seiner Mutter bestimme. Der Ks. antwortete: nichts. Die Frau glaubte, er habe sie nicht verstanden und wiederholte ihre Frage ein zweites und ein drittes Mal. Darauf erhielt sie die Antwort : es könn­ ten nicht zwei zugleich regieren, erst recht nicht zwei Frauen. Diesen Vorgang er­ zählt Kantak. später (Bd. TI, S. 91,15-18) noch einmal. Zweifel, ob das Gespräch von der Initiatorin, die am Ausscheiden der Kaiserinmutter sehr interessiert war, richtig weitererzählt wurde, bzw. von ihrem Sohn richtig wiedergegeben wird, 3 12

ANMERKU N GE N : 279 sind angebracht. Kantak. will den Eindruck erwecken, seine Mutter habe sich zu­ gunsten der Kaiserinmutter eingesetzt, was man unmöglich glauben kann, vgl. P ARISOT S. 106 ; BOSCH S. 92 Anm 2. Die Mutter des Kantakuzenos und die des Ks., die Mütter also der beiden angeblichen intimen Freunde, waren, wie Gregoras bezeugt, Todfeindinnen. Beide waren sehr ehrgeizig. (Zur Mutter des Kantak. s. LEMERLE : Kutlumus Nr. 1 8 ; NrCOL: Kantak. Nr. 21 ; beide beurteilen die Frau meines Erachtens zu günstig. Sie können sich dafür auf Gregoras berufen, aber auch dieser steht politisch auf der Seite des Kantakuzenos. Nicht anders als ihr Sohn hat sie das Wohl des Staates ihrem rücksichtslosen Ehrgeiz geopfert.) Von der Mutter des Ks., die ursprünglich großen Einßuß auf ihren Sohn hatte (vgl. S. 359 u. Anm 130), ist anzunehmen, daß sie mit Eifersucht den wachsenden Einßuß des schlauen und ihrem Sohn überlegenen Großdomestikos auf diesen beobachtete ; Kantak. selbst bezeugt, Bd. TI, S. 93,1 3- 1 5, daß sie ihn nicht leiden konnte. (FLORINSKIJ TI, S. 103 ( weist daraufhin, daß Kantak. nicht nur die Mutter des Andronikos gegen sich ein­ nahm, sondern auch seine Frau und die ganze Palaiologenfamilie, die er für un­ fähig hielt.) Kantak. seinerseits konnte natürlich die Frau nicht ausstehen, die seine angebliche Liebe zum jungen Ks. als Liebe zur eigenen Karriere durchschaute, was er uns selbstverständlich nicht erzählt. Die Mutter des Kantak., die, wie aus den Worten der Kaiserinmutter bei Gregoras hervorgeht, praktisch an der Macht ihres Sohnes teilhatte, hegte für diese sicher die gleichen Gefühle wie ihr Sohn und dürfte sogar die Hauptquelle seines Ehrgeizes gewesen sein. Da sie auch der Kaiserin Anna, der sie wiederholt als »Aufseherin« zur Seite gestellt wurde (vgl. Gregoras S. 530, oben Anm I I8 ; Kantak. Bd. TI, S. 68,23-69,2 und I05,9(), im Wege war, hatte sie bei einer Herrschaft der beiden Frauen Grund, sich zu fürchten. Tatsächlich wird sie später von Anna gefangengesetzt und stirbt im Gefängnis (Gregoras Bd. TI, S. 609 und 617). (Aus der Tatsache, daß Theodora Kantakuzene in Didymoteichon weilte, als der Ks. erkrankte, darf man wohl folgern, daß sie nicht, wie NrCOL: Kantak. S. 32 annimmt, von 1 328 an in Kpl residierte, sondern sich immer dort auf­ hielt, wo der Hof war, d. h. sehr oft in Didymoteichon. Vgl. auch Anm. 277.) An­ scheinend befürchtete die Partei des Kantak., daß die Kaiserinmutter zusammen mit seiner Witwe als Regentin eingesetzt werden könnte. Einer, der ganz sicher darauf spekulierte, war Syrgiannes, der sich rechtzeitig als ihr Adoptivsohn nicht nur großen Einßuß auf die eventuelle Regentin, sondern sogar gewisse Nachfolge­ chancen sicherte, vgl. PARISOT S. 123 ( Der Bericht der Mutter des Kantak. über ihr Gespräch mit dem todkranken Ks. sollte dieser Spekulation den Boden ent­ ziehen. Gregoras erzählt später (S . 577,5ff.), daß Alexios Apokaukos schon vor 1341 öfters geplant hatte, den Ks. zusammen mit Kantak. zu töten und die Kaisermacht .

.

.

3 13

ANMERKUN GEN : 280-283 mehr haben konnte, um gefährlich zu werden. Diese Interpretation ist aber des­ wegen unmöglich, da kein Byzantiner auf den Gedanken gekommen wäre, das K am Anfang eines Familieimamens zu suchen. Für Kantak. hätte das Orakel auf den Buchstaben I lauten müssen. Man denke z. B. an das Orakel, das Niketas Choniates erwähnt (Rist. S. 169,93-4), welches für die Komnenen die Kaiserserie AIMA (gr. Blut) prophezeite (Alexios 1., Ioannes 11., Manuel 1., Alexios 11.), oder an das Orakelwort MAMAIMI für die Palaiologen, s. Dukas S. 401,8ff. ed. Grecu. Das Gerücht wurde also sicher von Gegnern des Kantak. in die Welt gesetzt. Jede Opposition braucht einen »möglichen« Kandidaten; einer war sicher der Despot, auf den Andronikos 11. einst die Nachfolgerechte hatte übertragen wollen. W arum auch hätten sonst die Anhänger des Kantak. gedrängt, ihn zu blenden oder zu töten? (Ein anderer Kandidat war offenbar der alte Ks. Andronikos 11., denn man hielt es für nötig, ihn schnellstens zu zwingen, das Mönchskleid anzunehmen; vgl. Anm 283.) Laut Gregoras S. 520 nahm der Despot Konstantinos die in ihn ge­ setzten Ho:ffilungen mit ins Grab; seine Anhänger blieben ihm also bis zuletzt treu. 281 »Gefängnis des Vergessens« (gr. A�&'YJt; CPPOUpLOV). JANIN: Cple S. 168: »U semble que c' est au Grand Palais que se trouvait une prison qui devait avoir une reputation des plus facheuses, puisqu'elle s'appelait l'Oublie (A�&1J)«. Die Belege, die er dazu bringt (PAPADOPULOS-KERAMEUS : Hierosolymitike Stachyologia IV 156. 168. 353) sind aus demLeben der hl. Golinduch, die in Persien in ein A�&'YJ ge­ nanntes Gefängnis geworfen wird! Dieses Gefängniskastell kennen auch Prokop I S,7f. und Agathias S. 158,28 ed. Keydell. Prokop gibt als Namenserklärung, daß die Namen derer, die dorthin gebracht wurden, nicht mehr genannt werden durf­ ten. DUCANGE weist zu unserer Stelle darauf hin (ed. Bonn. S. 1240), daß LEUNCLA­ VIUS : Onomasticon turcicum das byz. Gefängniskastell mit Neokastron oderLaimo­ kastron gleichsetzt, welches von Kpl aus beim fünften Meilenstein auf dem euro­ päischen Bosporosufer lag; er selbst aber übersetzt lieber »in carcerem perpetuum«. Rein bildlich verwendet Gregoras den Ausdruck (im Plural) in Antirrhetika I S. 18S,I2 f. ed. Beyer. 282 Homerisch, s. Bd. I, Anm lOS. 283 Wir haben in Anm. 278 gesehen, daß Kantak. sofort nach der testamenta­ rischen Nachfolgeregelung die hohen Beamten und Militärs in Didymoteichon einen Treueeid schwören ließ; zugleich sandte er einen Boten nach Kpl, um Syna­ denos den Befehl zu überbringen, dort das gleiche zu veranlassen (Kantak. S. 399,S-ro). Darauf hin, so behauptet Kantak. S. 399, lI-20, habe der alte Ks. aus Angst, man würde in seinem Namen einen Staatsstreich versuchen, der ihm das =

.

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318

ANMERKUN GEN : 283 Leben kosten könnte, den Wunsch geäußert, Mönch zu werden, und dies mit Ge­ nehmigung des Protostrators auch getan. Wahr ist an dieser Darstellung nur, daß der alte Andronikos aus Angst, getötet zu werden, das Mönchskleid annahm; die Wahrheit fmdet man bei Gregoras, der keinen Grund hat, sie zu verdrehen. Man könnte unserem Autor höchstens vorwerfen, daß er den eigentlich verantwort­ lichen, Kantakuzenos, nicht nennt. Immerhin gibt er zu erkennen, daß Synadenos nicht in eigener Verantwortung handelte, sondern nur der Vollstrecker eines Be­ schlusses war. Wenn man bedenkt, wie eilig Kantak. es hatte, den Despoten Kon­ stantinos zu beseitigen, und wie seine Mutter sich befleißigte, die Kaiserinmutter kaltzustellen (s. Anm 279), kann kein Zweifel daran bestehen, daß er es war, der Synadenos beauftragt hatte, auch die Gefahr, die vom alten Kaiser ausging, zu be­ seitigen. Vgl. FLORINSKIJ I, S. 106. Sicher hatte er in Synadenos einen bereitwilligen Vollstrecker. Dessen Abneigung gegen den alten Ks. ist offensichtlich und läßt sich auf seine enge Freundschaft mit Michael IX. zurückführen. Bemerkenswert ist noch, daß Kantak. es für nötig gehalten hat, den Despoten verschwinden zu lassen, obgleich dieser schon Mönch war (vgl. Anm. 280) und als solcher eigentlich nicht mehr Ks. werden konnte. Es ist anzunehmen, daß seine Anhänger den erzwungenen Eintritt ins Kloster nicht anerkannten und daß Kantak. demzufolge befürchten mußte, dieser könnte rückgängig gemacht werden. Gregoras erzählt weiter unten (S. 446), daß auch das Volk in Kpl das dem alten Ks. aufgezwungene Mönchs­ gewand nicht als Hindernis für eine erneute Übernahme der Kaisermacht aner­ kennen wollte, so daß man ihm auch noch eine eidliche Absage abverlangte. Dafür, daß es Kantak. war, der Synadenos damit beauftragte, den alten Ks. auszuschalten, spricht auch folgendes: Kantak. selbst erzählt S. 363,9-370,9, daß der Ks. (Andro­ nikos d. J.) kurz nach der Niederlage bei Philokrene, ihn (Kantak.) wieder einmal zum Mitks. machen wollte, was er wiederum ablehnte. Später, S. 415,1-426,12, erfahren wir dann, daß der Ks. bald darauf den Plan faßte, die Herrschaft wieder seinem Großvater zu überlassen, wofür er zwei Gründe anführte: 1. Er möchte nicht, daß auch nur irgendeiner ihm den Vorwurf machen könnte, seinen Groß­ vater ungerechterweise verdrängt zu haben; 2. er möchte ihm alles gönnen, was ihm am Herzen läge, und das wäre doch wohl an erster Stelle: Herrscher zu sein. Kantalc. weiß seinen Freund von diesem Plan abzubringen. Seine Argumente wie auch schon seine Verärgerung darüber, daß die Anhänger des alten Ks., die bei Pelekanon das Gerücht vom Tod seines Enkels in Umlauf setzten (s. Anm 271), nicht bestraft wurden, bezeugen, daß er den alten Andronikos noch immer für ge­ fährlich hielt. Bemerkenswert ist, daß Kantak. sich hier schon im J. 1329 dagegen verwahrt, er sei gegen die Rückgabe der Macht an den alten Ks., weil er sie sich .

.

319

ANMERKU N GEN : 283 selbst aneignen wolle (S. 420,I8-2I), aber vielleicht ist das eine Reprojektion späterer Vorwürfe. Selbstverständlich stellt sich auch zu diesem Bericht die Frage, wieviel Wahrheit darin steckt. Man könnte sich denken, daß der junge Andronikos nach der genannten Niederlage entmutigt und der Herrschaft, die er mehr auf Drängen seiner Anhänger als aus eigenem Antrieb schließlich usurpiert hatte, über­ drüssig war. Früher hatte man ihm wohl eingeredet, er könne die bedrohliche Lage des Reiches noch zum Guten wenden, aber Philokrene bewies ihm, daß dies eine Illusion war. Als Ausdruck dieser Verdrossenheit bot er dann möglicherweise Kantak. die Mitherrschaft an, ohne es ganz ernst zu meinen. Auch der Plan, zu­ gunsten des alten Ks. zurückzutreten, war dann nicht viel mehr als ein Gedanken­ spiel, das Kantak. aber schon für gefährlich hielt. Immerhin darf man aus diesem Bericht wohl schließen, daß Gregoras mit seiner Behauptung, der junge Androni­ kos sei nie ernsthaft an den Aufgaben, sondern nur an den Vorteilen der Herrschaft interessiert gewesen, richtig urteilte. Noch ein weiterer Bericht des Kantak. muß hier erörtert werden: S. 4I3,I3-4I4,24 und 426,I2-I8. Als der Ks. nach seiner Ge­ nesung fragt, was während seiner Krankheit mit seinem Großvater geschah, erfährt er von Kantak., daß dieser aus Angst, man könne ihm etwas antun, Mönch geworden sei. Der Enkel ist darüber sehr verärgert. Kantak. behauptet nun, davon nur durch ein Gerücht erfahren zu haben, denn Synadenos habe ilm offiziell noch nichts wissen lassen. Er versucht, den Ks. zu beruhigen, da Aufregung noch nicht gut für ihn sei. Der Ks. antwortet: dies wäre nicht geschehen, wenn du mich damals hättest gewähren lassen, und meint damit den Plan, seinem Großvater die Herr­ schaft wiederzugeben. Darauf Kantak.: »Das wohl nicht, aber vermutlich etwas viel Schlimmeres.« Ungewollt scheint Kantak. hier zu verraten, daß der junge Andronikos ahnte, er habe die Gelegenheit genutzt, seinen Großvater endgültig auszuschalten. Die Chronik von I352, ed. SCHREINER: Kleinchron. 8, 22 (S. 79) überliefert ein genaues Datum für den Eintritt des alten Andronikos in den Mönchs­ stand: den 30. Januar. Damit ist für die Krankheit des Enkels ein terminus ante quem gegeben mit nur wenig Spielraum rückwärts, gerade soviel als nötig, um einen Boten von Didymoteichon nach Kpl zu senden. Die Chronik gibt sogar an, zu welcher Stunde der alte Ks. die Mönchstonsur erhielt: zur 6. Stunde der Nacht. LOENERTZ : Chron. br. IIT, S. 48 (gefolgt von SCHREINER aaO.) hält diese Angabe für einen Kopistenfehler, der die Uhrzeit versehentlich aus der nächsten Notiz übernommen hätte. Die nächste Notiz enthält freilich zwei solche Angaben: für eine Mondfmsternis wird die 8. Stwlde der Nacht und für eine Sonnenfinsternis die Ir. Stunde des Tages notiert. Man muß dem Kopisten also auch die Änderung von 8 in 6 ankreiden und annehmen, daß er seinen Fehler nicht bemerkte, obwohl po

ANMERKUNGEN : 283-284 eine Mönchstonsur zur nächtlichen Stunde befremden muß. Ich glaube nicht an einen Überlieferungsfehler; auch bei Gregoras hat man den Eindruck, daß man es sehr eilig hatte, und da man jeden Augenblick mit dem Tod des jungenKs. rechnen mußte, war das auch sicher der Fall. Bei Gregoras liegt der alte Ks., isoliert und streng bewacht, bis zu später Stunde (E-rd TCOJ,U TIjc;; wpo:.c;;) auf seinem Bett, bevor er der Drohung nachgibt. Das kann durchaus zu später nächtlicher Stunde ge­ wesen sein. Dieser merkwürdige Umstand wurde, so glaube ich, in der Chronik festgehalten. P ARISOT S. 86 u. BOSCH S. 52 schreiben irrtümlich, daß der alte Ks. in einKloster geschickt wurde; er lebte aber auch als Mönch weiterhin im Palast. 284

Die Angaben über Dauer und Verlauf der Krankheit bei Gregoras und

Kantak. lassen sich schwer miteinander in Einklang bringen. Gregoras spricht von einer zweitägigen vollkommenen Bewußtlosigkeit, läßt aber nicht klar erkennen, wie schnell nach Ausbruch der Krankheit dieKrise einsetzte und an welchem Tag die Bewußtlosigkeit eintrat (s. S. 439).Kantak. dagegen weiß nichts von einer Bewußt­ losigkeit. Einmal, S. 406,2-5, betont er, als ob er Gregoras widersprechen will, daß derKs. trotz täglicher ( !) Verschlimmerung derKrankheit, die gerade seinem Haupt besonders zusetzte, geistig voll »zurechnungsfähig« blieb, offenbar um ja keinen Zweifel daran auf keimen zu lassen, daß er genau wußte, was er tat, als erKantak. die Regierung überlassen wollte, auch wenn er nach Annahme des Mönchsgewands wieder gesund werden sollte. Das schließt eine zeitweilige Bewußtlosigkeit zwar nicht aus, aber eine solche läßt sich kaum an irgendeinem Punkt inKantakuzenos' Darstellung nachweisen.Klar ist bei ihm,

daß

die Krankheit akut ausbrach, und

daß sowohl die Ärzte wie der Kranke selbst gleich an Lebensgefahr dachten; weiter (aus S. 39I,I3 fE),

daß

man am zweiten Tag mit einem tödlichen Ablauf

rechnete, so daß der Ks. sich veranlaßt sah, die Nachfolge zu regeln und sich von allen zu verabschieden, und (anscheinend erst gegen Abend, s. S. 394,22/24) das Mönchskleid verlangte. Im Laufe des Tages hatteKantak. natürlich Zeit, alle Maß­ nahmen zur Absicherung der Nachfolge zu treffen. Er berichtet aber darüber erst, nachdem er erzählt hat, wie die Ärzte (gegen Abend) demKs. geschworen haben, dafür zu sorgen, daß sein Wunsch erfüllt würde. Nach diesem Bericht kommt er

dann wieder auf das Anliegen des Ks. zurück (S. 399,20) und läßt ihn die Ärzte rufen und ihnen Vorwürfe machen, men seien. Er betont da bei,

daß

daß sie ihrem Versprechen nicht nachgekom­

der Ks. sein Ende nahe glaubte. Inzwischen muß

natürlich etwas Zeit vergangen sein; aufgnmd der drei Tage, die Gregoras für die Krankheit angibt, muß

man

wohl eine ganze Nacht berechnen. Ich komme zur

folgenden Synopse: 321

ANMERKU N G E N : 284-291 Tag 29· I. 30. I.

Gregoras Der Ks. badet und erkrankt. Der Ks. bittet um das Mönchs­ gewand und macht sein Testa­ ment; er wird bewußtlos.

31. I.

Zweiter Tag, an dem der Ks. bewußtlos ist.

Kantakuzenos Der Ks. erkrankt. Der Ks. macht sein Testament und ist den ganzen Tag bei Sin­ nen. Der Streit um das Mönchs­ gewand beginnt.

In der Nacht vom 3. auf den 4. Tag wird der Streit um das Mönchsgewand fortgesetzt. Der Ks. wacht auf und verlangt Gegen Morgen verlangt der Ks. 1. H. das wunderwirkende Quell­ das Quellwasser, schläft ein, und als er aufwacht, ist die wasser; die Krise ist überwun­ den. Krise überwunden. Ich vermute folgendes: Der Ks. wußte vom 2. Tag an, nachdem er seine testamen­ tarische Verfügung gemacht hatte, kaum noch, was um ihn vorging. Er war aber nicht zwei ganze Tage völlig bewußtlos, sondern fand gelegentlich halbwegs das Bewußtsein wieder und sagte dann Ja und Amen zu allem, was man ihm nahelegte. Das reichte Kantak., sich selbst in Szene zu setzen als der Mann, der den jungen Andronikos daran hinderte, die Herrschaft vorzeitig aufzugeben, damit sie ja nicht an ihn selbst fiel ! In Wirklichkeit ließ er nicht zu, daß Andronikos das Mönchsge­ wand annahm, aus Angst, dieser könnte nach einer eventuellen Genesung die Herr­ schaft nicht wieder aufnehmen, und er wäre dann nicht länger der erste Minister. 285 Vgl. Joh. II,43 f. 286 Gregoras kombiniert hier Ps. 68,8-9, Ps. 37,II-12, Ps. 21,8 und Ps. 72,2-3. 287 Zum Recht des Kaisers, den Patriarchen zu ernennen, s. MICHEL, Anton: Die Kaisermacht in der Ostkirche (843-1204). Darmstadt 1959. S. 27-33. 288 Zu dieser Deutung der sprichwörtlichen Krokodilstränen s. Apostolios X, 17. Vgl. auch KARATHANASIS : Sprichwörter 249. 289 Ps. II4,7. 290 Die berühmte Geschichte des Psammenithes, aus Herodot m 14, hier nicht ganz präzise wiedergegeben, dient als illustration des Motivs, daß allzu großes Leid stumm macht. Vgl. My, W.: Volksmärchen, Sage und Novelle bei Herodot und seinen Zeitgenossen. Göttingen 1921. S. 80ff und passim. 290a Homerischer Ausdruck, s. 11. 22,60; Od. 15,246. 291 Über diese Angelegenheit schweigt Kantak. In den Hss. MHO fehlt die Bezeichnung Kaiser vor »den Mönch Antonios«.

322

A NMERK UNGE N : 292-297 292 Im Gr. wörtlich: »dein Blut steht auf dem Rasiermesser«. Zu dieser Redens­ art s. Anm 3I. 293 Auch über diesen Vorgang schweigt Kantak. Es ist nicht auszuschließen, daß diesem Vorgehen des Synadenos eine Warnung des Kantak. vorausgegangen war, der junge Ks. sei nicht damit einverstanden, daß sein Großvater das Mönchs­ gewand angenommen habe (vgl. Anm 283). Zu dieser Verzichtsurkunde s. VOORDECKERS, E.: A propos de la renonciation au trone d' Andronic 11 Paleologue en I330. In: Rev. etud. byz. Bd. 26 (I968). S. I85-I88; zum Kreuz als Be­ glaubigungszeichen in Privaturkunden vgl. DÖLGER : Schatzkammern Bd. I, S. 283-6. 294 Es ist nicht klar, um welche Art Münzen es sich bei dem persischen Gold­ fimd handelt. Gregoras bezeichnet sie als Nomismata; so heißen bei ihm auch die byz. Goldmünzen (Hyperpern). Letztere hatten um diese Zeit einen Wert von ca. 7 fr. I8, s. ZAKYTHENOS: Crise S. IO. 295 »In jener Zeit« müßte hier I330 heißen, aber schon BoIVIN bemerkte zu dieser Stelle, daß die Weissagungen schon im J. I329 nach Byzanz gekommen sein mußten. Aus dem Brief, den Gregoras zu ihrer Widerlegung verfaßte und den er unten (S. 449ff.) zitiert, geht klar hervor, daß dieser vor dem I. 9. I329 verfaßt worden sein muß; es ist darin nämlich von der bevorstehenden I3. Indiktion I. 9. I329-3I. 8. I330 die Rede. Der richtige Platz für § Ir wäre nach 9,5 gewesen. Zur ganzen Widerlegung vgl. Gregoras' Bericht darüber, wie er um I343 einem französischen Astrologen am Hof der Anna von Savoyen den Mund stopfte, in Antirrhetika I, S. I63,7ff. ed. Beyer. 296 Die nachfolgende Stelle »vielleicht - umtanzt« ist einem Brief des Autors an Johannes Chrysoloras aus dem J. I330 (nach dem I6. Juli) entnommen. (Liegt hier vielleicht der Grund, warum Gregoras die AngelegenheIt chronologisch nicht korrekt eingefügt hat?) Ich habe diesen Passus in meiner Arbeit: Entstehung usw. versehentlich nicht behandelt. Der Brief ist, nicht ganz fehlerfrei, herau�gegeben von GUILLAND: Correspondance Nr. 33, S. I35-I45. Gregoras »zitiert« hier S. I35,5-I37,I4. Es gibt nur gegen Ende einen nennenswerten Unterschied, s. dazu Anm. 299. 297 Daß Himmel und Erde dem Wißbegierigen Probleme zum Philosophieren bieten, ist ein Gedanke, den Gregoras in mehreren Schriften; äußert; vgl. Solu­ tiones Quaestionum I, ed. Leone S. 488,4-Ir; In librum Synesii de il1S01nniis, PG I49, 522 A (dazu BEYER : Antirrhetika I, S. 26 mit Anm. 53); Briefan De11letrios Kabasilas (bzw. Joseph den Philosophen) ed. GUILLAND: Corresp. Nr. I3, S. 59,4-6 (vgl. v. DIETEN : Entstehung S. I47). .

.

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ANMERK UN GEN : 298-302 298 Guilland sieht hier eine Anspielung auf Aristoteles, Eth. Nicom. 3,1 p. II10 a 12 't'a oE: 't'�AO� 't-Yj� TIpoC.�eÜl� XCL't'� 't'a\l XCLLPO\l ecr't'L\I. Zum Begriff des »rechten Augenblicks« bei Gregoras s. MouTsoPoULos, E.: La notion de »kairicite« historique chez Nicephore Gregoras. In: Byzantina Bd. 4 (1972). S. 206-213. 299 Nach »weder meine Ohren, noch meine Zunge« weicht der Brief gering­ fügig vom Text des Geschichtswerkes ab: cX.AA� TIAeicr't'CL cX.x"Y)xoo't'e� (TIA. cX.X. om. Hist.) f.Le't'p(OL� CLtrC'Ou� �f.LeL�cXf.Ldhx (f.Le't'p.-�f.L.: f.Le't'p. eMyxOL� ecr't'LV & 't'W\I YPCLY1Jcre, XCLl. CLlha� (CLU't'.: TIa� 't'L� Hist.) cX.x"Y)xow� oux 2lv �f.L!:v (�f.Li\l om. Hist.) f.L�f.L�CLLO (f.L�f.L�CLL't'O Hist.). XCLl. 't'� f.LE:V rl.AACL 't'WV TIPOßA"Y)f.LcX't'ÜlV (YPCL>fiOUS avons fort peu de temps« notiert er: »Expression intraduisible: le grec dit: le manque de loisir m'en­ toure comme un chreur de danse.« Vermutlich war der Teil der Prophezeiungen, auf den Gregoras nicht eingehen will, von politischer Brisanz, weil man sie zu Un­ gunsten der noch jungen Regierung Andronikos' III. interpretieren komlte. Vgl. K UR USES : Gabalas S. 175f. Ich übersetze darum cX.XCLLp(CL mit Rücksichtslosigkeit, d.h. Mangel an Rücksicht auf die politische Lage. 300 Es handelt sich um einen Brief an Nikolaos Pepagomenos, ebenfalls heraus­ gegeben von GUILLAND: Correspondance Nr. 19, S. 73-83. Zur Überlieferung des Briefes s. v. DIETEN : Entstehung S. 159-162. 30I Das Bild aus Homer, Il. 3,222. 302 Die Astronomie (bzw. Astrologie), s. oben S. 326. 324

ANME RKUNGEN: 303-309 303 Gr.: »denen, die vom Wagen herab schimpfen«. Der Ausdruck rührt von den dionysischen Prozessionen, wobei von Karren herab Schimpf kanonaden zum besten gegeben wurden. Belege im Thes. linguae gr. s. v. &f1.CX�cx. Vgl. auch Grego­ ras, Antirrhetika I S. 137,4[ ed. BEYER mit Anm. 304 Anspielung auf die bekannte Geschichte, daß Penelope nachts auf löste, was sie am Tage webte, vgl. Hom., Dd. 2,88ff. »Wie das Gewebe der Penelope« war wohl auch sprichwörtlich, vgl. Nik. Chon., Hist. S. 519,38. 305 Ich halte mich an den überlieferten Text: d f1.E:V ylip &J...J... o 't'L xcxl
ANMERK UN GE N : 309-313 sich der terminus ante quem des Briefes ergibt, vgL Anm 295. Außerdem sagt Gregoras hier MondfInsternisse für den 5. Januar und den 30. Juni 1330, sowie eine Sonnenfmsternis für den 30. Juli dieses Jahres voraus. Vgl. dazu Anm 314. 310 Gemeint ist der Frühling nach der schweren Krankheit des Kaisers, über welche Gregoras vor dem eingefügten Brief gegen die törichten Prophezeiungen aus Italien und Kolchis berichtet hat. 3II Vgl. oben S. 390. Kantak. S. 428,4/6 nennt keinen konkreten Grund für die bulgarisch-serbische Feindschaft; »aufgrund gewisser Streitigkeiten« heißt es bei ihm. 312 Kantak. S. 426,18-427,10 überliefert nach der vollständigen Genesung des Ks. einen Aufenthalt von 60 Tagen in Kpl und anschließend eine Rundreise durch Thrakien. Weiter berichtet er S. 427,II-18 über einen Raubzug der Türken in Thrakien. Während der Ks. ein Heer sammelt, ziehen die meisten wieder ab; eine Elite von 1500 Mann, die zurückbleibt, wird niedergemacht. Wenige Tage später (S. 427,18-428,4) muß der Ks. gegen den Kral von Serbien ausziehen, der Achrida belagert. Die Serben ziehen ab, der Ks. nimmt einige serbische Kastelle ein, kümmert sich um die übrigen westlichen Städte und kehrt nach Didymoteichon zurück. Jetzt trifft die Gesandtschaft aus Bulgarien ein (S. 428,4-14). Über die Dauer der Vorbereitung des Feldzugs erfahren wir nichts. Dafür gibt es S. 428,II-14 eine Mitteilung über die Beantwortung der bulgarischen Gesandtschaft durch den Ks., worüber Gregoras schweigt. DÖLGER : Reg. 2757 bezieht Gregoras S. 454,II »schickte eine Gesandtschaft« irrtümlich auf diese Antwort; Gregoras schreibt ein­ deutig, daß Michael Sisman eine Gesandtschaft zum Ks. entbot, nicht umgekehrt. Der Zar konnte quasi ein Recht auf Hilfe des Ks. geltend machen, welche dieser ihm als Gegenleistung für die Hilfe gegen seinen Großvater, bzw. für die unter­ lassene Hilfe für denselben, zugesagt hatte, vgl. BaS CH S. 73; s. auch Anm 263. 313 Kantakuzenos' Bericht über den Aufmarsch des Ks., S. 428,14-19, ist zu entnehmen, daß dieser in serbisches Gebiet eindrang und einige befestigte Ort­ schaften unterwarf. Daß er den Ausgang des Unternehmens der Bulgaren abwarte­ te, sagt Kantak. nicht. BaS CH S. 76 stellt die Frage, ob dem »getrennten Aufmarsch« der Heere »eine Absicht des byz. Ks. zugrunde gelegen war«. »Darüber schweigen die Quellen«, meint sie. Gregoras schweigt zu dieser Frage keineswegs. Er läßt Michael einen Zweifrontenkrieg vorschlagen und den Ks. absichtlich seinen Auf­ marsch verzögern, bis ihm der Ausgang des bulgarischen Angriffs klar wird. Dem­ nach verriet der Ks. ganz offensichtlich seinen Verbündeten. Seine Überlegung kann wohl nur diese gewesen sein: der Krieg zwischen Serben und Bulgaren mußte .

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ANMERK UNGEN: 3I3-3I9 auch den Sieger schwächen, so daß er selbst mit intakten Streitkräften sich beim Verlierer ungestraft etwas holen konnte. 3I4 ZU dieser Sonnenfmsternis s. SCHROETER: Nr. I75 mit Karte 88a; s. auch GRUMEL: Chronologie S. 467. Es muß diese Sonnenfmsternis sein, die Gregoras in einem Brief an Johannes Chrysoloras, ed. GUILLAND: Correspondance Nr. 33, S. I37,I5[, als gemäß seiner Voraussage eingetreten erwähnt; die Voraussage machte er (u.a.?) im obengenannten Brief an Pepagomenos, s. Anm. 309. Für eine von Gregoras damals angestellte Berechnung verweist SEVCENKO: Polemique S. 260 Anm. I auf Cod. Marc. gr. 325 (5I8) fol. I-8v• Die Chronik von I352, ed. SCHREI NER: Kleinchron. 8, 23 a (S. 79) erwähnt eine Mondfinsternis für den I. Juli I330 und 23 b (S.79) eine Sonnenfmsternisfür den I6.des gleichen Monats; vgl. LOENERTZ: Chron. br. ill, S. 49. 3I5 Kantak. S. 429,I7 nennt diese Kelten Alamannen; es handelt sich wohl um Katalanen, s. BOSCH S. 74 mit Anm 3, od. Franzosen, s. Greg. 11 689,2; 722,22. 3I6 Kantak. S. 428,19-430,9 bringt über diese Schlacht, bekannt als die Schlacht von Velbuzd (Küstendil), vom 28. Juli I330 keine nennenswerten zusätzlichen An­ gaben. Wie Gregoras, berichtet er, abweichend von Danilo continuatus I79[, wonach Michael im Kampf getötet wurde, daß dieser erst kurz danach als Ge­ fangener der Serben starb. Kantak. bestätigt, daß es keinen Kampf zwischen Serben und Byzantinern gab. Er spricht aber nicht von einem schnellen Abzug des Ks., sondern sagt, daß der Kral aus irgendeinem Grund nicht angriff. Bei ihm kehrt der Ks. auch nicht gleich nach Didymoteichon zurück, sondern zieht über Adrianopel nach Bulgarien (S. 430,22-43I,5), vgl. Anm 3I9. Zum serbisch-bulgarischen Krieg vgl. JIRECEK: Bulgaren S. 292-296; Serben Bd. I, S. 36I-363. SKRIVANIC, G.: Bitka kod Velbuzda 28 VII I330 (mit frz. Zsfg.). In: Vesnik vojnog muzeja I6 (Belgrad I970). S. 67-77 (mir nicht zugänglich). 3I7 Vgl. Anm I57. 3I8 Danilo continuatus macht für den Streit den alten König verantwortlich, dessen maßloser Zorn dem Sohn lebensgefährlich wurde. Auch wäre der alte König friedlich gestorben. Andere Quellen bestätigen aber Gregoras; s. JIRECEK: Bulgaren S.297; Serben Bd.I, S.364-366. Stephan Uros ill.Decanski starb am II. II. I33I; der neue Kral Stephan Uros IV., besser bekannt als Stephan Dusan, gekrönt (zum 2. Male) am 8. 9. I33I, sollte bis I355 regieren, ab I345 als Zar. Zu ihm s. JIRECEK: Serben Bd. I, S. 367-369. 3I9 Kantak. S. 430,I5-43I,20 erwähnt die Wiedereinsetzung der ersten Frau Michaels, Neda, als Zarin der Bulgaren und die Reaktion des Ks. unmittelbar nach dem Bericht über die Niederlage der Bulgaren bei Velbuzd. Ihn und Gregoras ­

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ANME R KUNG E N: 319-324 interessiert vor allem, daß dabei Michaels zweite Frau Theodora, die Schwester des byz. Ks., mit ihren Kindern vertrieben wurde, was Andronikos IH. einen will­ kommenen Anlaß bot, einige Städte der Bulgaren zurückzuerobern. Kantak. nennt außer Mesembria noch Anchialos, Aetos, Ktenia, Rhusokastron und Diampolis (vgl. J1RECEK: Bulgaren S. 298). Die Vertreibung der serbischen Herrscherin mit ihrem Sohn durch Ivan Alexander Stratzimir (dazu JIRECEK aaO.) und die Rück­ eroberung der genannten Städte außer Mesembria berichtet Kantak. erst später, S. 458,17-459,8 (vgl. Anm 370). Die Nachricht davon erreichte den Ks. Anfang Frühling (1332) in Thessalien, vgl. LOENERTZ: Ordre S. 120. Durch die Heirat von Alexanders Schwester Helena mit Stephan Dusan wurde Bulgarien zum Verbün­ deten des nach Expansion drängenden Serbenreichs, vgl. JIRECEK: Bulgaren S. 298f; Serben Bd. I, S. 370. Zur Chronologie s. Anm 370. 320 Die Chronik v. 1352, ed. SCHREINER: Kleinchron. 8, 24 (S. 79) gibt als Datum für die Eroberung Nikaias durch die Türken den 1. März 1331, was aller­ dings aufgrund einer Notiz im Cod. Br. Mus. Add. 22492 (14. Jh.) in » 2. März« zu korrigieren ist, s. C1-IARANIS: Br. Chron. S. 342f; LAURENT in Rev. etud. byz. Bd. 7 (1949). S. 209; LOENERTZ: Chron. br. m, S. 49f Das Jahr 1331 bestätigt eine Reichschronik, ed. SCHREINER: Kleinchron. 7, 7 (S. 64). Die Reliquien der zwei heiligen Frauen sind vielleicht die der Märtyrerin Antonina (Fest am 12. Juni) und der Theodota (mit ihren drei Kindern) (Fest am 28. Juli), s. DUCANGE zur Stelle, ed. Bonn. S. 1242. 321 Aufgrund des Freilassungsbefehls, den Andronikos IH. während seiner Krankheit erlassen hatte, s. S. 439. Metochites hatte etwa zwei Jahre im Exil in Klosterhaft verbracht, s. Gregoras, Florentios Z. 187-192 ed. Leone. Demnach ist seine Rückkehr nicht erst auf die Zeit nach dem Verlust von Nikaia (2. 3. 1331) an­ zusetzen, wie man aus dieser Stelle folgern könnte, sondern auf die Zeit um Februar/März 1330, vgl. SEVCENKO: Polemique S. 8 Anm 2.Gregoras spricht erst hier darüber, weil er anschließend über den Tod des alten Ks. und seines ersten Ministers berichtet. 322 Gr. »unter den Zähnen der Zeit«, bei den Paroimiographen nicht verzeich­ net. 323 Zum Chorakomplex (Kirche und Kloster) s. die Lit. in Anm. 38; zur Restauration bes. SEVCENKO: Metochites S. 28f 90f Zu Metochites' Rückkehr in sein Kloster ebd. S. 34-37. 324 Der Herrscher der westlichen Skythen ist der Khan der Goldenen Horde in Südrußland, zu der der byz. Ks. gezwungenermaßen gute Beziehungen unter­ halten mußte, s. BOSCH S. 63-68. Zum Palast des Metochites s. GUILLAND, Rodol.

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ANMERKU NGEN: 324-326 phe: Le palais de Theodore Metochite. In: Rev. etud. gr. Bd. 35 (1922). S. 82-95; dazu SEVCENKO: Metochites Anm 97. 325 An dieser Stelle des Werkes würde man einen Bericht über das Auftreten Barlaams in Kpl und über den Sieg, den der Autor im philosophischen Disput mit ihm errang, erwarten, denn das Streitgespräch fand kurz vor dem Tod des Meto­ chites statt, s. LEONE: Fiorenzo S. 29. Einen ausführlichen Bericht hatte Gregoras freilich schon im Dialog Florentios veröffentlicht. Daß er hier das Ereignis über­ haupt nicht erwähnt, läßt darauf schließen, daß er sich bereits vorgenommen hatte, erst anläßlich der Synode von 1341 darüber zu berichten (unten S. 555ff.), d.h., daß dieses Kapitel des Werkes nicht vor 1341 verfaßt wurde. Zu dieser Episode s. jetzt BEYER: Antirrhetika I S. 36-54 (mit Lit. in den Fußnoten). 326 Hier muß, da Gregoras den Tod des alten Ks. auf die Nacht vom 12.fIJ. Februar ansetzt, die Sonnenfmsternis vom 30. November 1331 gemeint sein (s. SCHRO ETER Nr. 176 mit Karte 88 b ).Eine Anspielung auf die�e Finsternis enthält auch die Monodie des Theodoros Kabasilas auf Andronikos II., s. KURUSES: Kaba­ silas s. 415, sowie (vermutlich) Gregoras' Florentios Z. 733-5 ed. Leone. Sie war anscheinend, als das Streitgespräch Gregoras-Barlaam stattfand (Winter 1331/2), noch in aller Erinnerung. Vgl. BEYER: Antirrhetika I S. 43.Aus dieser Stelle ergibt sich für Andronikos II. ein Lebensalter von 31 + 31 + 12 74 Jahren bzw. das 74. Lebensjahr als Jahr des Todes. Kantak. S. 473,10 gibt Andronikos bei seinem Tod 72 Jahre. Ihm folgt PAPADOPULOS : Genealogie Nr. 58, ohne auf den Unter­ schied zu Gregoras hinzuweisen. BOIVIN, s. ed. Bonn. S. 1244, notierte zur Stelle, daß er zu den chronologischen Angaben des Exkaisers kein Vertrauen habe. DÖL­ GER: Familienpolitik S. 186 Anm. 32 erkennt Gregoras in dieser Frage mehr Autorität zu, weil er seine Altersangabe »in einer von ilun aufgezeichneten, am Tage nach des Ks. Tode vor zahlreichen Wissenden gehaltenen Leichenrede« mache. Nun das stimmt nicht; die Angabe steht nicht in der Leichenrede, sondern erst im nachfolgenden Text. Trotzdem ist Gregoras als Freund des alten Ks. sicher ein besserer Gewährsmann als Kantak. Dieser erwähnt übrigens S. 159,IIf eine Äußerung des jungen Andronikos von Anfang Juli 1322, in der es heißt, sein Groß­ vater herrsche seit 62 Jahren. Andronikos betrachtet ihn wohl, wie auch sich selbst (s. Anm. 26) als Ks. von Geburt an. Kantak. scheint also auch hier von 1260 als Geburtsjahr auszugehen. Zum Geburtsdatum Andronikos' II. äußerte ich mich Bd. I Anm I44, wo aber der Verweis auf die Chronik von 1352 und auf LoENERTz zu streichen ist, da diese Stellen das Geburtsdatum Andronikos' III. betreffen. Ich verwies dort auch auf eine von SEVCENKO ermittelte Notiz im Cod. Marc. gr. 325, welche Andronikos' II. Geburt auf den 25.3.1259 datierte. Inzwischen ist mir auf.

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ANMERKUNG E N: 326-327 gefallen, daß der 25. März in der Chronik von 1352, ed. SCHREINER: Kleinchron. 8, II a (S. 76) als Geburtstag Andronikos' ITI. überliefert wird. Da der 25.März 1259 zu Gregoras' übrigen Angaben über das Alter Andronikos' TI. nicht paßt, vermute ich, daß der Mann, der die Notiz in die Marcianahs eintrug, versehentlich dem alten Ks.das Geburtsdatum des jungen zuschrieb (was natürlich dagegen spricht, daß Gre­ goras selbst diese Notiz geschrieben hätte).Den März als Geburtsmonat Androni­ kos' m. bestätigt eine chronologische Notiz im Cod.Vindob.hist. gr. 99 fol. 35v, s. NE Bd. 16 (1922).S. 409 (vgl. Anm. 351).Aufgrund dieser Stelle des Geschichts­ werkes müßte das Geburtsdatum des alten Ks. zwischen dem 13. Februar 1258 und dem 13. Februar 1259 liegen. Laut Gregoras (S. 87,14) »führte« Andronikos sein zweites Lebensjahr, als er am 15. August 1261 mit seinem Vater nach Kpl kam, und sein 74stes, als er am 13. 2. 1332 starb; beides kann stimmen, wenn man sein Geburtsdatum zwischen dem 15.August 1258 und dem 13.Februar 1259 annimmt. Engt man diese Zeitspanne weiter auf den Zeitraum zwischen dem 15.August und dem 8. November 1258 ein, so stimmt auch das kanonische Heiratsalter bei der Hochzeit am 8.Ir.1272 (vgl.DÖLGER aaO.). Als den Todestag gibt die Chronik von 1352, ed. SCHREINER: Kleinchron. 8, 26 a (S. 79) den 13. Februar. LOENERTZ: Chron. br. TII, S. 51 (gefolgt von SCHREINER in der Überschrift) hält aufgrund von Gregoras' Angabe den 12. für das richtige Datum und erklärt den 13. (den auch andere Zeugen haben, s. DUCANGE zur Stelle red. Bonn. S.1243]; LAMPROS, Sp. in NE Bd. 7 [1910]. S. 140 Nr. 51 u. 52 und LAURENT in Echos d'Orient Bd.36 [1937].S.170 mit Anm. 6) daraus, daß der Tod erst an diesem Tag in der Stadt bekannt wurde. Er interpretiert aber meines Erachtens Gregoras S. 460,II/13 »genau am 12. Tag des Februar, dem der Abend seines unerwarteten Endes folgen sollte« zu eng. Gregoras beschreibt sehr ausführlich, was sich an diesem Abend bis in die Nacht hinein ereignete, und beschließt seinen Bericht über die Sterbestunde des Ks. mit den Worten (S. 462,18): »er verschied, bevor jene Nacht zu Ende war«. Das sagt man kaum, wenn der Tod vor Mitternacht eintritt. In seiner Totenklage (unten S.471 Ende) setzt er den Tod des Ks. eindeutig auf »am frühen Morgen«. Also ergibt sich auch aus Gregoras der 13.Februar als Todestag Andro­ nikos' TI. Übrigens kann man auch nach byzantinischer Gepflogenheit die ganze Nacht vom 12. auf den 13. zum 12.rechnen (vgl. Anm. 60 gegen Ende). 327 Das Fest des hl. Antonios des Einsiedlers und Vaters der Mönche feiert die orthodoxe Kirche (wie die lateinische) am 17. Januar. Die Chronik von 1352, ed. SCHREINER: Kleinchron. 8, 25 (S. 79) verzeichnet ein schweres Erdbeben für den 17. Januar der 15. Indiktion zur dritten Stunde der Nacht. LOENERTz: ehron. br. ITI, S. 353 weist darauf hin, daß dieses Erdbeben in der Liste GRUMELS: Chronologie 33°

A NMERKU N G E N: 327-336 S. 481 einzufügen, oder besser, anstelle des fehlerhaften Datums II. Februar 1332 zu setzen sei (27 für 17 bei Loenertz ist offenbar ein Druckfehler); s. auch ebd. S. 50. Daß laut Gregoras von einem Erdbeben am II. Februar die Rede sei, über­ nahmen irrtümlich von Laurent BOSCH S. 52 und WIRTH, Peter: Zur byzantini­ schen Erdbebenliste. In: Byz. Forsch. Bd. I (1966). S. 394. An diesem Tag gab es laut Gregoras einen gewaltigen Orkan, der in Kpl großen Schaden anrichtete. Vgl. auch KURUSES: Kabasilas S. 415. 328 Es gab in Kpl. mehrere Kirchen, die den hll. Vierzig Märtyrern geweiht waren, s. JANIN: Egl. Mon. S. 482-486; welche hier gemeint ist, habe ich nicht er­ mitteln können, wie ich auch über die genannte Säule nichts Näheres gefunden habe. Ihren Sturz erwähnt auch eine Lokalchronik, ed. SCHREINER: Kleinchron. 32, 15 (S. 23 I): »Im J. 6840, also 1332 starb der fromme Ks. Herr Andronikos Palaiologos. Am Tage vor seinem Tod, am 12. Februar, einem Mittwoch, stürzte die Säule, die (vor der Kirche der 40 Märtyrer) stand.« Vgl. auch KURUSES: Kabasilas S. 4IS[ 329 Solche Bücher waren beliebt in Byzanz. Niketas Choniates z. B. zitiert ger­ ne die sogenannten Orakel Leos des Weisen über die künftigen Kaiser. Vgl. LE­ GRAND, Emile: Les Orades de Leon le Sage usw. Paris 1875. 330 Andronikos hatte gezwungenermaßen während der Krankheit seines Enkels am 30. Januar 1330 das Mönchskleid angenommen, vgl. Anm. 283. 331 Zum Lipskloster s. JANIN: Egl. Mon. S. 307-310; zur üblichen neuntägigen Trauerfeier DUCANGE: Gloss. s. v. "EvvlX't'lX.

Zu Kap itel X 332 Diese Totenklage ist auch getrennt überliefert, s. v. DIETEN: Entstehung S. 162-167; es gibt nur eine Abweichung, die unsere Aufmerksamkeit verdient; s. dazu Anm 339. Für eine weitere Monodie auf Andronikos Ir. S. KURUSES: Kabasilas. 333 Vgl. oben S. 460. 334 Vgl. S. 330 mit Anm 88. 335 Die »Schlaf losigkeit« des Ks., der für die Untertanen seine Nachtruhe opfert, ist ein Topos in den byz. Kaiserreden,vgl. z. B. Nik. Chon., Or. et Ep. S. II8,4; unten S. 563; s. auch RUBIN, Berthold: Das Zeitalter Justinians 1., Bd. 1. Berlin 1960.Anm 127 S. 388[; HUNGER: Prooimion S. 94-100. 336 Auch dieser Wunsch nach Gefühllosigkeit ist ein Topos, vgl. z. B. Niketas Choniates, Or. et Ep. S. 22,19-24; I48,I5-2I. .

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ANMERKUNGEN:

337-350

337 Vgl. Ps. 18,2; oben Anm 83. 338 Der Antilateiner Gregoras (vgl. unten S. 501ff.) würdigt es als ein be­ sonderes Verdienst Andronikos' TI., daß er die Union mit Rom, die sein Vater sogar mit Verfolgung vergebens durchzusetzen versuchte, sofort preisgegeben hatte; vgl. Bd. I, S. 144f. Diese Haltung könnte er von seinem Onkel Johannes, dem Bischof von Herakleia am Pontos, haben, der nie der Union zugestimmt hatte, s. ebd. S. 3. 338a Vgl. unten Anm. 510. 339 Über einige BaumaBnahmen Andronikos' TI. hat Gregoras sich oben aus­ führlicher geäußert, s. Bd. I, S. 206. Mit mehr Recht hätte Gregoras Michael VIII., der Kpl. von den Lateinern zurückgewann, als zweiten Gründer der Stadt be­ zeichnen kÖlmen; die Verdienste des Unionisten scheint er hier absichtlich zu schmälern, indem er Neugründung der Stadt und Zurückführtmg der Kirche zur Orthodoxie miteinander verknüpft. Vgl. auch die Monodie des Theodoros Kabasilas, ed. Kuruses S. 426, Z. 80-82; S. 427, Z. II7f Die Sonderüberlieferung der Totenklage hat anschließend folgenden Satz, der in den Hss des Geschichts­ werkes fehlt: »0 große und heilige Schuld, die alle Gläubigen in Zukunft dir gegen­ über als dem gemeinsamen Wohltäter und Anführer unseres rechten Glaubens haben werden! « Wurde der Satz vielleicht gestrichen, weil Gregoras im Kampf gegen die Palamiten erkalmte, wie gefährlich es war, dem Ks. als Anführer der Rechtgläubigen zu huldigen? 340 Biblisches Bild, vgl. Ps. 102,15. 341 Vgl. S. 460f 342 Auch der Vergleich eines Todesfalles mit der Sintflut ist ein Topos, vgl. Niketas Choniates, Or. et Ep. S. 24,29ff. 343 Ps. 29,6 heißt es: »Am Abend wohnte bei mir das Klagen und am frühen Morgen der Jubel«. 344 Vgl. Jer. 8,23· 345 Vgl. Anm 94· 346 Vgl. Ps. 136,1. 347 Vgl. Cant. 1,6. 348 Vgl. Hiob 3,20. 349 Schmerzensbrot: Ps. 126,2; Janunertrunk: vgl. Ps. 101,10. 350 Zur Altersangabe s. Anm. 326. Die Herrschaft hatte Andronikos Ir. am 11. Dezem.ber 1282 übernommen, s. Bd. I, S. 142. Für Abbildungen Andronikos' TI. s. LAMPROS, Spyridon: Ae:oxcu!-loc BU�OCV-rLVWV ocu-roxpoc-ropcuv. Athen 1930. S. 77-80. Zu seinem Äußeren auch Theodoros Kabasilas' Monodie, ed. Kuruses S. 424, Z. 30-37. .

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ANMERKU N G E N: 35I-352 35I Aufgnmd dieser Stelle wäre die Geburt Andronikos' III. in die Zeit vom 13. 2. I296-I3. 2. I297 zu verlegen. Diese Zeitspanne läßt sich aufgrund der Alters­ angabe von ungefähr 45 Jahren bei seinem Tod am I5. 6. I34I (s. unten S. 560) weiter einschränken auf den Zeitraum vom I3. 2. bis zum I5. 6. I296. Tatsächlich ist der 25. März als Geburtstag Andronikos' III. überliefert, s. SCHREINER : Klein­ chron. 8, II a (S. 76), aber der 25. 3. des Jahres 6805 der IO. Indiktion, d . h. der 25. 3. I297. PAPADOPULOS: Genealogie Nr. 68, der die Chronik von I352 noch nicht kannte, entnahm einer von LAMPROS in NE Bd. I6 (I922). S. 409 veröffent­ lichten Notiz aus Cod. Vindob. hist. gr. 99 fol. 35v (vgl. Anm. 33I) I296 als Ge­ burtsjahr für Andronikos III. BOSCH S. 7 Anm. I folgt ihm darin und lehnt die Angabe der Chronik, die sie irrtümlich in I298 umrechnet, ab. Für das Alter des Ks. bei seinem Tod verweist sie auf Sphrantzes tmd Chalkokondyles, nicht auf Gregoras. Auch SEVCENKO: Pol6mique S. I29 Anm 6 hält sich an die Notiz im Wiener Codex. Laut Kantak. S. I94,9-I2 war, wie schon BolVlN zu dieser Stelle bei Gregoras bemerkte (s. ed. Bonn. S. I244) Andronikos III. im Herbst I324 siebenundzwanzig Jahre alt und müßte demnach am 25. 3. I297 geboren sein. Das Jahr I297 ergibt sich auch aus Kantak. S. 26,I7ff. + 3I,I5. Wir erfahren dort, daß Andronikos d. J., als er schon 2I Jahre alt geworden war, es nicht länger ertrug, wie sein Großvater ihn behandelte und abkanzelte, und darum durch den Mönch Joseph eine Aussöhnung versuchte und erreichte, die zwei Jahre Bestand hatte, dann aber durch den Tod Iv1ichae1s IX. (Oktober I320) ein Ende fand; I320-2 I318 - 2I I297. LOENERTZ : Chron. br. III S. 59 betrachtet Gregoras' Angabe, der Ks. sei bei seinem Tod etwa 45 Jahre alt gewesen, als eine Bestätigung des Geburtsdatums der Chronik : 25. 3. I297; dieses Datum akzeptierte auch NICOL : Last Cent. S. I72. SCHREINER aaO. korrigiert in der Überschrift Jahr und Indiktion. Auch ich habe Bd. I, Anm. 472 das Jahr I296 übernommen. Da aber Kantak. sich bezüglich des Alters seines ksl. Freundes nicht so leicht geirrt haben wird und die Chronik von I352 ihn bestätigt, sowie aufgnmd meiner Berechnung des Geburts­ datums seiner Schwester Theodora (s. Anm I92), halte ich jetzt das Jahr I297 für besser begründet, stimme aber Schreiner, mit dem ich über die Frage korrespon­ dierte, zu, daß bei der heutigen Quellenlage keine Sicherheit zu erreichen ist. 352 Krankheit und Tod des Metochites erwähnt Gregoras auch im Florentios, ed. Leone Z. I87-I92 (vgl. Anm 32I), und z. 494-498. Die Verhaftung der Metochitessöhne, die Gregoras hier beiläufig erwähnt, wird von Kantak. über­ haupt nicht berührt. Der Gnmd ist also nicht überliefert, aber es kann kaum ein anderer gewesen sein, als daß sie den politischen Gegnern des jungen Ks. zugerech­ net wurden. .

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ANMERK U N G E N: 353-358 353 DUCANGE ed. B01ID. S. 1245 zu S. 474,I3 berechnete aufgrund obiger An­ gabe »es vergingen nun dreißig Tage«, ausgehend vom 12. Februar, den 14. März als Todesdatum für Metochites; so auch LOENERTZ : Chron. br. rn s. 5I, weil 1332 ein Schaltjahr war. Die Chronik von 1352, ed. SCHREINER: Kleinchron. 8, 26 b (S. 79) gibt aber den 13. 3. 1332, und dieses Datum halte ich für richtig, weil Gregoras meines Erachtens nicht die Tage gezählt hat, sondern mit 30 Tagen andeuten will : genau einen Monat nach dem Tod des alten Ks. am 13. Februar, also am 13. März. Vg1. auch BEcK: Metochites S. 17; SEVCENKO: Polemique S. 8 Anm 2; Metochites S. 37 mit Anm 146. Daß Metochites vor seinem Tod, wohl auf dem Sterbebett, das Mönchsgewand und den Namen Theoleptos annahm, wissen wir ebenfalls aus der Chronik von 1352, sowie aus zwei hs1. Notizen, die LAMPROS in NE Bd. 7 (I9IO). S. 140 Nr. 51 u. 53 veröffentlichte; vg1. auch SEVCENKO: aaO. Kantak.. hat dem Tod des großen Gelehrten kein Wort gewidmet, dessen Gelehrsamkeit er allerdings an anderer Stelle (S. 54,21-55,I) gebührend hervorgehoben hat. Er überliefert dabei ein Wort des Gregoras über Metochites: als Ks. Andronikos TI. seine Verwunderung äußert, daß Metochites aus dem wenigen, was ihm Bryennios an Kenntnis vermittelte, ein so großes Wissen entwickelte, antwortete dieser: »Es ist nichts Wunderliches, daß sich an einer Fackel ein großes Feuer entzündet«. Der Ks. bewunderte dieses treffende Bild, das übrigens, wie SEVCENKO : Polemique S. II2 mit Anm. I bemerkt, so alt ist wie die gr. Literatur (s. Pindar, Pyth. 3,36f u.ö.). 354 Auch diese Totenklage ist für sich, außerhalb des Geschichtswerkes, über­ liefert, s. v. DIETEN: Entstehung S. 167-172. Es gibt keine inhaltlich bedeutsamen abweichenden Lesarten. 355 Niketas Choniates, Hist. S. 539,6 bezeichnet Welle auf Welle (aus Euripi­ des ) als sprichwörtliche Redensart (dazu O. Musso in: JÖBG 27 [I978] S. I05 ) und verbindet sie mit X<xXOV E7tL x<xx C!l Zenob. V 69. Sturm auf Sturm (gr. Xe:L[.lWV E7tL Xe:L[.lWVL) habe ich bei den Paroimiographen nicht gefunden. 356 Die Hss des Geschichtswerkes bieten zweimal > Metropolis < ; schon BOIVIN korrigierte aus der Eigenüberlieferung der Monodie das zweite Metropolis in Akropolis. 357 Das diesbezügliche Sprichwort ist schon bei Aristoteles, Eth. Nie. I 6 (7) p. I098a 16 überliefert; vgl. auch KARATHANASIS: Sprichwörter 243. 358 Zum Attizismus der Byzantiner s. BÖHLIG, Gertrud: Untersuchungen zum rhetorischen Sprachgebrauch der Byzantiner usw. Berlin 1956. S. V-Vill und 1-I7. Kritischer äußerte sich Gregoras zu Metochites' literarischem Stil Bd. I, S. 205. Vgl. auch SEVCENKO: Polemique S. 36; Metochites S. 38. 40f 44f 48f .

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ANMERKUNG E N : 359-366 359 Mit dieser Beneruumg (Mann des Himmels) ehrt Gregoras seinen Lehrmeister als den Neubegründer der Astronomie. 360 Zum Bild vgl. Anm 340; Lilien des Feldes aus Matth. 6,28. 361 Vgl. Anm 88. 362 Vgl. Ps. 18,2; oben Anm 83. 363 Gr. !J.1)Aoß6"t"o<; ; vgl. Anm 79. Die Rede hat in der Eigenüberlieferung hiernach noch folgenden abschließenden Satz: »Ich habe, 0 Anwesende, in der Würdigung des Toten ohne Zweifel versagt, aber im Wollen blieb ich vielleicht nicht hinter den anderen zurück; für eine ihm würdige Rede hätte ich seine Zunge gebraucht, für den Willen aber nur meine eigene.« Zu Gregoras' Trauer über den Tod seiner beiden Gönner, Andronikos II. und Theodoros Metochites, s.auch seinen Brief an Athanasios Palaiologos bei GUILLAND: Correspondance Nr. 36, S. 87 f. 364 »Das leuchtende Mosaikporträt des Großvesirs Metochites kann man noch heute im Chorakloster/Kachrie-Dzami im Narthex bewundern«, BECK: Metochi­ tes S. 13. Abgebildet bei UNDERWOOD: The Kariye Djami Bd. 2, PI. 28 und ein farbiges Fragment ebd. Bd. I, Frontispiece; Beschreibung dazu S. 42 f. SEVCENKO : Metochites S. 24 : »The features of their portrait (das der zeitgenössischen Be­ wunderer) are as regular and empty as those of Metochites' picture in the narthex of the Chora.« 365 SEVCENKO: Metochites S. 24 weist darauf hin, daß »most modern scholars have used Gregoras for their model« bei der Beurteilung des Mannes. S. präsentiert auch das Bild anderer Zeitgenossen. Für seine Feinde war Metochites »a verbose, pompous, incomprehensible bore, or a gifted and learned man indeed, but marked by two vices: first, boasted self-love and infatuation with his own intelligence ; second, extreme avarice.« Ein eigenes Bild entwirft S. S.25 ft: Vgl.auch MATSCHKE: Fortschritt S.43-45 (Metochites »der bestgehaßte Mann des Reiches«). 366 Das Geburtsdatum Johannes' V. (d. 18. 7. 1332) überliefern auch zwei Kurzchroniken, ed. SCHREINER: Kleinchron.9,9 (S. 92) und 10,3 (S. 102). CHARA­ NIS: Short Chronicle S.344 und ÜSTROGORSKY in CMH IV I S.356 Anm 2 geben (den 19.) November unter Verweis auf Lampros-Amantos Nr. 47 ( Schreiner Nr. 9); hier liegt aber eine Verwechslung von Krönungs- und Geburtstag vor. Kantak. hat es nicht für nötig gehalten, die Geburt des Thronfolgers eigens mit­ zuteilen. Er erwähnt ihn zum ersten Mal nach dem Tod des Ks., als die Kaiserin­ witwe ihn nach der Trauerfeier schnellstens in den Palast in Sicherheit bringt, S. 560,6-8. Bd. II, S. 18,21 und I09,4f. gibt er sein Alter für die Zeit unmittelbar nach dem Tod seines Vaters (15. 6.1341) mit neun Jahren an; so auch die Chronik von 1352, ed.SCHREINER: Kleinchron.8,32 (S.81).Zu Johannes V.s.PAPADOPULOS: .

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ANME RKUNGEN: 366-370 Genealogie 73. Mehr über ihn später. Daß er nicht den Namen (seines Großvaters) Michael erhielt, rührt wohl daher, daß sein erstgeborener und bereits verstorbener Bruder diesen Namen getragen hatte (s. Anm. 117). Ich frage mich, ob Johanl1es Kantak. mit der Namensgebung zu tun hatte. Der 3. Sohn hieß wieder Michael. 367 Eine originelle Einstufung der mittelalterlichen Ritterturniere, möchte ich sagen. 368 Gregoras schreibt '1't'�ou(j't"p(X, Kantak. S. 205,14 't"�ou(j't'p((Xv ; es handelt sich um Transkriptionen von frz. joustera (?). DUCANGE bemerkt zur Stelle (ed. Bonn. S. 1245), daß er über diese Ritterspiele zwei Abhandlungen verfaßt hat zu Joinville: Geschichte VI und VII, in welchen er auch das, was Gregoras und andere griechische Autoren darüber mitteilen, ausgewertet hat. Die Arbeit war mir nicht zugänglich. Zur Etymologie zuletzt H. Mihaescu, Les elements latins des »Tactica­ strategica« de Maurice-Urbicius et leur echo en neo-grec, Rev. et. Sud-Est Europ. 6 (1968). S. 487. 369 Topve:!J.EV (bei Kantak. S. 205,14 im Plural 't'e:PVe: !J.EV't'(x) gibt das französische Tomement oder Tournoiement (lat. Tomeamen oder Tomeamentum) wieder. Zur Sache mehr bei DUCANGE aaO. (s. Anm. 368). 370 Kantakuzenos' Werk, so wie es uns überliefert ist, berichtet in einer ganz anderen Reihenfolge als Gregoras über die Ereignisse der Jahre 1330/1-1334. Bis einschließlich des serbisch-bulgarischen Krieges, der mit der Schlacht von Velbuzd (Juli 1330) endete, verlaufen die Erzählungen parallel. Bei Kantak. bleibt aber der Ks., wie gesagt (s. Anm. 316), in der Nähe der serbischen Grenze, bis er wenig später von der Vertreibung seiner Schwester vom bulgarischen Thron erfährt; er zieht darauf nach Bulgarien, erobert einige Städte und begibt sich erst daIUl nach Konstantinopel (s. Anm. 319). Hier erhebt er nun, da die Kirche durch den vor kurzem erfolgten Tod des Patriarchen Esaias (13. 5. 1332) verwaist ist, Johannes Kalekas auf den Patriarchenthron (Februar 1334), s. Kantak. S. 431,20-435,20. Als er sich lange genug in Kpl aufgehalten hat, inspiziert er die Städte Thrakiens und vertreibt dabei türkische Räuber, S. 435,21-436,10. Es folgt S. 436,10-458,15 der Bericht über den Prozeß gegen Syrgiannes, über dessen Flucht nach Serbien, seinen Angriff auf das Reich mit Hilfe des Krals, seine Ermordnung und die Wiederher­ stellung des Friedens mit Serbien. Während des Prozesses unternahm der Ks. eine Hilfsexpedition nach Nikomedeia, die aus einer anderen Quelle auf August 1333 da­ tiert werden kann , während der 23. August 1334 als Todestag des Syrgiannes bekannt ist. Der Ks. überwintert nun in Thessalonike, S. 458,15/16, und erhält dort zum Frühlingsbeginn die Nachricht, daß in Serbien Ivan Alexander Stratzimir die Schwester des Krals vom Thron gejagt und die nach der Schlacht von Velbuzd an

ANMERKUNG E N: 370 Byzanz verlorenen Städte zurückerobert hat, S.458,17-459,8.Es folgt S.459,8-470,13 der Bericht über dieAuseinandersetzung mit dem bulgarischen Zaren ; bevor aber der Ks. ausrückt, setzt er noch kurz nach Kleinasien über, um Nikomedeia zu Hilfe zu kommen, S. 459,15-460,14.Der »Krieg« mit Bulgarien endet am 19.Juli (s. S.464,91 10.I2; 468,1 u.4; 469,15.18.20; 470,10); wenige Tage später kehrt der Ks. nach Didy­ moteichon zurück, S. 470,I2/13. Fünfzehn Tage später muß er ausrücken, um einen türkischen Einfall in Thrakien abzuwehren, S. 470,14-473,5. Danach begibt sich der Ks. wieder nach Didymoteichon, wo er ein Jahr bleiben kann, ohne Krieg führen zu müssen, S. 473,5-7. Darauf stirbt im Februar der 15. Indiktion der alte Andronikos (13. 2.1332) und anderthalb Jahre später (also etwa Mitte August 1333) die Mutter des Kaisers, S. 473,10-12. Um die gleiche Zeit stirbt kurz darauf auch der Herrscher von Thessalien, Stephanos Gabrielopulos, was den Ks. zu einem Feldzug dorthin veranlaßt. Dabei kommt es auch zum Kampf mit den Albanern und zu einem Freundschaftstreffen mit dem Kral, S. 473,12-475,25. Der Ks. kehrt über Thessalonike nach Kpl zurück, S. 476,1/2, und f ährt bald darauf aus, um Lesbos zu erobern (1335). Es ist klar, daß Kantak., nachdem er S. 458,15f bis zum Winter 1334/5 gekommen ist, einen Sprung zurück macht, um noch einmal die Jahre 1331-1334/5 zu durchlaufen. Das befremdet, und schon PARISOT S. II2 sprach von einer »interversion due a ce que Cantacuzene, ayant travaille separement les deux recits, aura ensuite mis peu de soin a les coordonner.« Viel weiter geht LOENERTZ: Ordre. Er versucht nachzuweisen, daß die Abschnitte S. 458,17-476,2 und 431,20-458,16 vom Schreiber, der für Kantak. die Reinschrift herstellte, ver­ tauscht worden sind. Die Umstellung der beiden Abschnitte würde die richtige Chronologie herstellen und den Widerspruch zu Gregoras' Chronologie wenig­ stens zum größten Teil aufheben. Ich halte diese Lösung für wenig befriedigend. Weil Kantak. den Passus S. 458,17f[ mit dem Satz »Im nächsten Frühling erreichte ihn ein Schreiben aus Byzanz« beginnt, ist Loenertz gezwungen anzunehmen, daß Kantak. vergessen hatte, den zuletzt von ihm verfaßten Absclmitt mit der Mit­ teilung zu beschließen, daß der Ks. nach Thessalonike ging, um dort den Winter zu verbringen. Da man aber S. 459,9f liest: »Als der Ks. das erfuhr, wollte er nicht in Thessalonike bleiben«, halte ich das für sehr unwahrscheinlich; Kantak. ist sich offenbar bewußt, den Aufenthalt des Ks. in Thessalonike gerade erwähnt zu haben. Man könnte nun die diesbezügliche Mitteilung, S. 458,15 f. zum Passus 458,17f[ ziehen, aber man zerstört dann einen anderen Anschluß, wie wir sehen werden. Weiter geht es nicht an, S. 476,lf den ersten Satz von II 29 (Der Ks. ging von dort nach Thessalonike, wo er nicht lange blieb, und kam dann nach Byzanz) vom folgenden Text abzutrennen. Der zweite Satz ebd. (Nicht viele Tage später wurde 337

ANMERKUNGEN :

370

berichtet usw.) paßt zu 476,1f., nicht aber zu 458,15f., wo er anschließen sollte, wenn man Loenertz' Lösung akzeptiert, aber auch nicht (nach Abtrennung von 458,15f., s. oben) zu 458,14f., da der Übergang zu abrupt wäre und völlig in der Luft hinge, an welchem Ort die Nachricht über den Verlust von Lesbos den Ks. erreichte. Zu gewagt auch scheint mir die Annahme, daß 1. der Schreiber, der be­ merkte, daß es keinen richtigen Anschluß gab, ohne seinen Meister zu fragen, selbst eine Änderung vornahm (um an S. 431,20 den falschen Abschnitt 431,20ff. anschließen zu können), und daß 2. Kantak. die Reinschrift gar nicht überprüft haben sollte. Es ist auch nicht so, daß die angeblich vertauschten Partien jede für sich so einwandfrei wären, wie Loenertz es darstellt. Verdächtig ist zumindest die Tatsache, daß Kantak. in der einen Partie (S. 473,5-12) für die Zeit vom Sommer 1331 bis etwa August 1333 außer dem Tod Andronikos' 1I. (13. 2. 1332) nichts zu melden weiß. Im Bericht über die Einsetzung des Patriarchen Joannes Kalekas ver­ schweigt er geflissentlich den Zusammenhang mit dem Auszug des Ks. gegen Syrgiannes und knüpft lieber an den »vor nicht langer Zeit« (vor 2 Jahren !) erfolg­ ten Tod des Patriarchen Esaias an. Und wenn schon Kantak. den Bericht über den Syrgiannesprozeß unterbricht für einen Zwischenbericht über eine Expedition nach Kleinasien, warum dann nicht für die Expedition nach Thrakien im Sommer 1333, wenn letztere, wie Loenertz annimmt, um diese Zeit erfolgt sein sollte? Auch das Fehlen einer Mitteilung über die Geburt des Thronfolgers verleiht der Darstellung des Kantak. nicht gerade den Vorzug der größeren Zuverlässigkeit. Es scheint mir daher nicht richtig, Gregoras' Chronologie aufgrund der fragwürdi­ gen Darstellung der Ereignisse bei Kantak. verbessern zu wollen. Was nun die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Andronikos ffi. und Ivan Alexander von Bulgarien betrifft, so verlegt Kantak. diese in das Frühjahr-Ende Juli 1331, weil er anschließend bis zum Tode Andronikos' 1I. (13. 2. 1332) ein Jahr Frieden setzt; bei Gregoras erfolgt der Auszug des Ks. erst nach der Geburt des Thronfol­ gers, d. h. nach dem 18. Juni 1332. Für Kantak. scheint zu sprechen, daß er die Hauptereignisse der byzantinisch-bulgarischen Auseinandersetzung genau datiert: 17.-19. Juli des Jahres vor dem Tod Andronikos' 1I. , und daß Andronikos ffi. im Jahre 1331, als der Thronfolger noch nicht geboren war, mehr Grund hatte, den bulgarischen Vorschlag einer Heirat der Tochter des Kaisers mit dem Sohn des Zaren als absolut inakzeptabel abzulehnen. Gegen ihn spricht die Verwirrung, die in diesem Teil seines Werkes herrscht, insbesondere, daß er die Zeit vom August 1331 bis Februar 1332 als ein Jahr des Friedens bezeichnet, nicht aber die Zeit vom Februar 1332 bis August 1333, für die er nichts mitzuteilen weiß. Ein ganzes Jahr Frieden herrscht auch bei Gregoras vom Sommer 1332 bis zum Sommer 1333.

ANMERKUNGEN :

370

Für Gregoras spricht die (Kantak.. fremde) für die ganze Periode 1330-1341 durch­ gehaltene regehnäßige Datierung der Ereignisse nach Jahren und Jahreszeiten, die ein größeres Interesse an der Einhaltung der chronologischen Folge der Gescheh­ nisse verrät. Da außerdem einiges dafür spricht, daß Gregoras sich seit etwa 1330 der Historiographie widmete (s. BEYER : Antirrhetika I S. 15 mit Anm 83) , vermute ich, daß er sich seit dieser Zeit Jahr für Jahr die wichtigsten Ereignisse notierte. Sein Ansatz des Auszugs des Ks. kurz nach dem 18. Juni paßt übrigens ausgezeichnet zur Kulmination an den Tagen 17.-19. Juli, die Kantak.. sich gemerkt hat. Zur Chronologie der Jahre 133I/2 vgl. jetzt auch KURUSES : Gabalas S. 274-278, der für die Schlacht bei Rhusokastron ebenfalls Sonuner I332 ermittelt, eine Datierung, die von den zeitgenössischen bulgarischen Quellen bestätigt wird, s. LEMERLE : Aydin S . 74 Anm. I. Nicht zustinunen kann ich KURUSES, daß Gregoras die Schlacht Ende Sonuner ansetzt. Der abschließende Satz »SO ging der Sonuner zu Ende« ist nicht so eng mit dem vorausgehenden Bericht zu verbinden .. Ich halte mich im folgenden für die Chronologie in der Hauptsache an Gregoras und gebe hier eine Synopse über die Berichte der beiden Autoren, wie ich sie miteinander verbinde. (Zu den Ereignissen vom Sonuner I333 s. unten Anm 383) . Frühjahr/Sonuner 1330 (Im nächsten Frühjahr, Greg. 454,7; zum Sonuneranfang, ebd. 454,I8; Sonnen­ fmsternis vom I6. 7. I330, ebd. 454,24; Michael aber . . . , Kantak.. S. 428,4) Serb./ bulg. Krieg mit Schlacht bei Velbuzd (28. 7. ) . Michael Si�man fällt (heide Autoren). Der siegreiche Kral greift den Ks. nicht an (Kantak.. 430,9-I5) . Der Ks. kehrt nach Kpl. zurück (Greg. 456,5-7) . Exkurs : das Glück bleibt dem Kral nicht treu; er wird von seinem Sohn gestürzt (I33I) . Die Serben dringen bis zum Strymon vor (Greg. 456,7-457,I5) . I330/I331 (Im nächsten Jahr, Greg. 457,I6; nach kurzer Zeit, Kantak.. 430,I5) . Der Ks. erfährt vom Thronstreit in Bulgarien nach der Vertreibung seiner Schwester (Greg. 457,I6-20) . Der Ks. erfährt die Vertreibung seiner Schwester vom bulg. Thron; er geht nach Adrianopel (Kantak.. S. 430,I5-43I,I4) . Er erobert einige Städte, u. a. Mesembria (Greg. 457,20-458,3; Kantak.. 431,I4-20) . Frühjahr 133I Nach vielen Kämpfen behauptet sich Ivan Alexander als Zar von Bulgarien; er erobert viele Ortschaften zurück (Greg. 458, 3-I2) . Um diese Zeit geht Nikaia an die Türken verloren (2. 3. 133I) (Greg. 458, I2-22) . Theodoros Metochites, aus dem Exil zurück, ninunt seinen Wohnsitz im Chorakloster (Greg. 458,23-460,3; s. dazu Anrn. 323) . .

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339

ANMERKUNGEN :

370

1331/1332 Vorzeichen kündigen den Tod Andronikos' H. an (3°. 11. 1331; 17.1. u. 12. 2. 1332) (Greg. 460,4-461,8). 13. 2. 1332 Tod Andronikos' 11. (Greg. 461,8-463,20; Kantak. 473,7-10).Monodie und Nach­ ruf auf ilm (Greg. 465,1-474,12). 13 · 3. 1332 (Dreißig Tage später, Greg. 474,13). Theodoros Metochites stirbt; Monodie und Nachruf auf ilm (Greg. 474,13-481,24). Frühjahr 1332 (Zum Frühlingsanfang, Kantak. 458,17; in seiner Darstellung 1331). Der Ks. erfährt in Thessalonike vom Umsturz in Bulgarien und von den Eroberungen des neuen Zaren. Der Ks. rüstet zum Krieg (Kantak. 458,17-459,15). Während der Kriegsvorbereitungen muß er Nikomedeia zu Hilfe eilen (Kantak.459,15-460,16). 18. 6. 1332 Geburt des Thronfolgers; Turniere (Greg. 482,1-483,20). (Hiernach, Greg. 483,21; nicht viele Tage nach der Hilfsexpedition nach Nikomedeia, Kantak. 460,16). Der Ks. rückt aus gegen Bulgarien (Greg. 483,22-484,6; Kantak. 460,17-461,17). 17· 7 · 1332 (Kantak. 464,9 0 Nach Verhandlungen kommt es zu einem Vertrag, der am nächsten Tag beschwo­ ren werden soll (Kantak. 461,17-464,13; Greg. 484,6-13). 18. 7. 1332 (Kantak. 464,12f. mit 465,4 und 468,1) Nachdem in der Nacht mongolische Hilfstruppen zu den Bulgaren gestoßen sind, greift Alexander am frühen Morgen die Byzantiner an und besiegt sie. Mittags (Kantak. 468,1; am Tag nach der Schlacht, Greg. 488,18 ) kommt es erneut zu Friedensverhandlungen und zu einem Vertrag, der beschworen wird (Kantalc. 464,12-469,18; Greg. 488,18-23). 19· 7 · 1332 (Kantak. 469,18) Treffen von Ks. und Zar (Kantak. 469,18-470,12). Sommer 1332 Der Ks. bleibt noch einige Tage in Rhusokastron und kehrt dann nach Didymo­ teichon zurück. Fünfzelm Tage später muß er eine Invasion Umurs abwehren (Kantak. 470,12-473,5). So geht der Sommer zu Ende (Greg. 488,23). 1332/1333 Zurück in Didymoteichon, genießt der Ks. ein Jahr Frieden (Kantak. 473,5-7; in seiner Darstellung 1331/1332). Frühsommer 1333 (?) 340

ANMERKUNGEN :

Abwehr einer türkischen Invasion in Thrakien (Kantak.

3 70

43 5,21-436,10) . Während

der Ks. sich in Chalkidike aufhält, wird Syrgiannes des Hochverrats angeklagt. Er folgt mit dem Ankläger dem Ks. nach Kpl (Kantak. 436,

10-«6,20). Syrgiannes,

seit langem verdächtig, wird jetzt endlich vom Ks. nach Kpl beordert, um sich zu verteidigen (Greg. August

48 8,24-489,5).

1333

Während des Prozesses muß der Ks. erneut Nikomedeia zu Hilfe eilen ; e s kommt

«6,20-«8,5). Nach der Wiederauf­ «8,5-450,1 5 ; Greg. 489,5-16). Inzwischen stirbt die Mutter des Ks. (Greg. 490,r r f. ; Kantak. 473 , 10) . Gregoras hält vor dem Ks. eine Trostrede (Greg. 490, 13-495, r r) . Herbst 1 3 3 3 ein Vertrag mit Orkhan zustande (Kantak.

nahme des Prozesses flüchtet Syrgiannes nach Euboia (Kantak.

Nicht lange nach der Mutter des Ks. stirbt der Herrscher von Thessalien. Der Ks. zieht dorthin und von dort nach Thessalonike. Wenig später tr:ifft er sich mit dem Kral in Rhadobosdion in Serbien (Kantak. Ca. Jan.

473 , 12-475,25).

1 3 34( ?)

489, 17) . Syrgiannes bittet von Euboia aus vergeblich um 489,17-490,2). Von Euboia flüchtet er nun weiter zum Kral, der sich mit ihm verbündet (Greg. 49°,2-10 ; Kantak. 450,1 5-26) . Frühj ahr 1 3 34 (Greg. 495,12. Noch im Februar). (Nach einem Jahr, Greg.

Gnade (Greg.

Syrgiannes greift mit Hilfe des Krals an, der Ks. rüstet sich zum Krieg (Greg.

495,12-496,14 ; Kantak. 450,26-45 1 , 5) . Februar 1 3 34 (zu diesem Datum s . Anm. 392) (Kurz nach dem Tod des Patriarchen Esaias, 1 3 . 5. I 3 32, Kantak. 43 1,21 f.). Der Ks. erhebt Johannes Kalekas auf den Patriarchenthron (Kantak. 43 1,20-43 5,20). Bevor er gegen Syrgiannes auszieht, bestellt er den neuen Patriarchen zum Beschützer der Kaiserin und des Thronfolgers (Greg.

496, 1 8-23). Er eilt nach Makedonien und 496,24-497, 1 8) . Sphrantzes

bereitet sich auf den Kampf mit Syrgiannes vor (Greg.

Palaiologos übernimmt es, Syrgiannes in eine Falle zu locken. Syrgiannes rückt vor

497,1 8-500, 16 ; Kantak. 451,6-456,17) . 2 3 . 8. 1 3 34 (zu diesem Datum s . Anm. 402) Syrgianlles wird umgebracht (Greg. 500, 16-501, 8 ; Kantak. 456, 17-457,18). 24. 8. 1 3 34 (Greg. 501 , 8 ; Kantak. 457, 19) Der Kral schließt Frieden mit dem Ks. (Greg. 501,8-10 ; Kantak. 457,1 8-21). So geht das Jahr zu Ende (3 1 . 8. 13 34) (Greg. 50I,IOf.). Ca. Sept. 1 3 34 (um die gleiche Zeit, Kantak. 457,24). Der Kral erhält byz. Hilfe gegen Ungarn (Kantak. 457,24-458,15) . Der Ks. überwintert anschließend in Thessalonike (ebd. 458,I5 f.) . (Greg.

341

AN MERKUNGEN :

3 71-3 72

371 Mit vollständigem Namen : Michael Dukas Glabas Tarchaneiotes ; zu ihm s. Bd. I, Anm 268, wo der Verweis aufPAPADOPULOS: Genealogie Nr. 93 in Nr. 24 zu korrigieren ist ; ergänze : GUILLAND : Recherches Bd. I , S. 244-246. 3 72 Der Bericht des Kantak. über diesen Krieg mit Bulgarien, S. 45 8,17-470,1 3 , beginnt mit dem Eintreffen am byz. Hof von der Nachricht des Machtwechsels im Nachbarland und von der Rückeroberung einiger Ortschaften durch den neuen Zaren (vgl. Anm. 3 19 u. 3 70). Wir erfahren außerdem, daß der Ks. die Kriegs­ vorbereitung unterbrach, um dem von den Türken bedrängten Nikomedeia zu Hilfe zu kommen. Aus Kleinasien zurückgekehrt, erobert der Ks. die verlorenen Ortschaften mit Ausnahme von Anchialos zurück ; dieses halten die Bulgaren besetzt. (BoscH S. 79 unsinnigerweise : »außer Anchialos, das Alexander gerade belagert«). Der Ks. rückt bis Rhusokastron vor; dort errichtet auch Ivan Alexander bald sein Lager. (Dessen Ankunft wird von Gregoras wohl zu spät angesetzt). Zwei­ mal im Abstand von wenigen Tagen bietet der Ks. die Schlacht an. Alexander aber entbietet Gesandte und erklärt sich auf der Basis des Status quo zum Frieden bereit. Nur diese Gesandtschaft des Bulgaren erwähnt Gregoras. Bei ihm nennt Alexander dabei den gemeinsamen Glauben als Friedensgrund ; bei Kantak. tut das erst der Ks. in seiner Antwort. Dieser fordert nämlich die Herausgabe von Anchialos und droht andernfalls mit Krieg. Aufgrund der gemeinsamen Religion, und weil Frieden besser als jeder Krieg sei, will er jedoch auf weitere Eroberungen und Forderungell. verzichten (DÖLGER : Reg. 2769 datiert diese Gesandtschaft 1 3 3 1 vor den 17. Juli ; zum Jahr s. Anm 3 70 ; ich möchte auch nicht ausschließen, daß der ganze Gesandt­ schaftswechsel am 17. Juli stattfand, vgl. die Vorgänge am 1 8 . bei Kantak. 468 , 1 ff., wo an einem Nachmittag zwei Verhandlungsrunden und der Vertragsabschluß stattfmden). Bei Gregoras enden schon hier die Verhandlungen ; er ist aber sicher schlechter informiert als Kantak., der dabei war. Alexander weist die Forderung des Ks. zurück, und dieser antwortet wiederum mit einer Widerlegung der Argu­ mente des Bulgaren (vgl. DÖLGER : Reg. 2774). (BoSCH S. 79 setzt irrigerweise erst nach dieser Gesandtschaft den Auszug des Ks. und die Wiedereroberung der ehe­ mals byz. Städte außer Anchialos). Nun schlägt Alexander einen Tausch vor, Anchialos gegen Diampolis. Der Ks. akzeptiert, und am 1 7. Juli kommt ein Vertrag zustande. (DÖLGER : Reg. 2776 spricht von einem »Vorvertrag«, BosCH S. 79 von einem »vorläufigen Vertrag« ; ich halte das für falsch. Bei Kantak. ist die Rede von einem Vertrag, der am 17. geschlossen wurde, aber erst am nächsten Tag beschwo­ ren werden sollte). Beiderseits waren schon am 17. die Personen anwesend , welche die Eide und die Übergabe der Städte entgegenzunehmen hatten (Kantak. S. 464, 10f. ; vgL auch Anm 3 79). Zu dieser eidlichen Bekräftigung kommt es aber erst .

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342

ANMERKUN G E N: 372-379

nach einem Kampf. In der Nacht vom 17. auf den 18. treffen die von Ivan Alexan­ der für den Kampf gegen seinen Onkel Belaur angeforderten mongolischen Hilfs­ truppen ein. Der Bulgare nutzt die Gelegenheit, sie gegen den Ks. einzusetzen. BOSCH S. 68 behauptet irrtümlich, daß die Mongolen dem Ks. helfen sollten ; sie datiert hier das Ereignis auf 1332 ; S. 80 bietet sie die richtige Darstellung, nun aber mit der Datierung 1 3 3 1 . Kantak. teilt übrigens mit, daß die Mongolen, hätten sie gewußt, daß man sie gegen den Ks. vorschickte, diesem Befehl aufgrund eines gerade mit ihm geschlossenen Vertrages nicht gehorcht hätten. Der Vertrag fehlt in DÖLGER: Reg. 373 Sprichw. Redensart, vgl. Herodot 9,3 7,2 ; Zenob. IV 85 Anm. ; Nik. Chon., Hist. S. 24,25 al. 374 Solche Beispiele bringt Gregoras aus dem Gedächtnis, ohne eine bestimmte Quelle im Auge zu haben ; man darf aber annehmen, daß er Herodot (Lib. VII) und Plutarchs Themistoklesbiographie gelesen hat. 3 75 Dieses Beispiel bringt Gregoras auch im Florentios Z. 173 f. ed. Leone. Vgl. dazu Pausanias 9,1 3 ff. ; Diodor 15,87. 376 Xenophons Hellel1ika (Lib. VI) sowie Plutarchs Bioi von Lysal1der und Agesilaos dürften wohl auch zur Lektüre unseres Historikers gezählt haben. 377 Dieser Sohn des Kaisars Johannes Palaiologos (zu ihm s. oben S. 373 f. mit Anm. 1 57) ist PAPADOPULOS : Genealogie Nr. 3 8 entgangen (zu ihm s. SEVCENKO : Polemique S. 149f.) . Er ist möglicherweise der Protosebastos Konstantinos Pa­ laiologos, den Kantakuzenos Bd. II, S. 256,IOf. erwähnt. 3 78 Diese Folge der byzantinischen Niederlage kennt Kantak. nicht. (BOSCH S. 80 ebenfalls nicht). Kantak. bestätigt den Sieg der Bulgaren, verschweigt aber die unehrenvollen Begleitumstände des Rückzugs auf Rhusokastron. Er gibt die byzantinischen Verluste an Gefallenen und Kriegsgefangenen mit 3 7 Reitern und 65 Mann Fußvolk an ; die Gegenseite hätte größere Verluste gehabt. Auch von einer verzweifelten Lage in Rhusokastron ist bei ihm nicht die Rede. JIRECEK : Bulgaren S. 299 behandelt die Schlacht, die er 1 3 3 3 datiert, nur kurz. 379 Gregoras' Erklärung für die Friedensbereitschaft des Zaren ist ein Topos und seine Angaben über den Friedensvertrag sind dürftig. Dieser wurde laut Kantak. nicht erst am Tag nach der Schlacht, sondern noch am gleichen Tag ge­ schlossen. Um eine Erklärung der Haltung Alexanders bemüht sich Kantak. nicht. Als Friedensvorschlag des Bulgaren nennt er die Erneuerung des Vertrages vom Vortag und eine Heiratsverbindung. Es ist anzunehmen, daß Ivan Alexander den Frieden und die Heirat zur Stärkung seiner Position im eigenen Reich anstrebte. Als der Ks. nur den ersten Teil des Angebots akzeptieren will (vgl. DÖLGER : Reg. 343

A NMERKU N GEN :

379-3 83

2777), entbietet der Bulgare eine zweite Gesandtschaft, die noch einmal alles ver­ sucht, die Heiratsverbindung durchzusetzen. Sie erreicht aber auch diesmal nur, daß der Ks. spätere Verhandlungen darüber zusagt (DöLGER : Reg. 2778). Trotzdem kommt jetzt (am 1 8 . Juli) der Vertrag zustande (DÖLGER : Reg. 2779), und ein Treffen beider Kaiser am 19. besiegelt den Frieden. BOSCH S. 80 spricht von großen Konzessionen der Byzantiner ; die Quellen bezeugen eher das Gegenteil : es bleibt beim Tausch von Anchialos gegen Diampolis, und außerdem erhalten die Byzanti­ ner ohne Lösegeld ihre Kriegsgefangenen zurück. Darauf, so berichtet Kantalc. S. 470,12-473 ,7, kehrt der Ks. nach Didymoteichon zurück und löst das Heer auf. Fünfzehn Tage später aber muß er wieder ausrücken, da eine Landung in Thrakien durch Umur von Smyma bevorsteht. Die Türken landen auch, stehen einen Tag lang dem Ks. gegenüber und ziehen dann ohne Kampf wieder ab. Der Ks. kehrt abermals nach Didymoteichon zurück und genießt ein Jahr lang Frieden (vgl. Anm 370). 3 80 Kantak. hat das Zusammengehen der Kaiserinmutter mit Syrgiannes weder anläßlich der testamentarischen Nachfolgeregelung vom Januar 1 3 3 0 erwähnt, noch tut er es in seinem Bericht über die Hochverratsklage gegen ihn, S. 43 6,10ff., wohl aber später, s. Anm. 279. Zu Tzamplakon s. Anm 3 8 3 . 3 8 1 Gr. : »Neben derTfue ankam« d. h. nichts erreichte, vgl. S . 327 mit Anm. 8 5. 3 82 Vgl. u. a. Plutarch, The111istokles 29, IO ; denselben Vergleich fmdet man im Flormtios Z. I70I f. ed. Leone (dort weitere Verweise auf antike Autoren). 3 8 3 Wie in Anm. 3 70 erwähnt, ist der Bericht über Prozeß, Flucht, fuvasion und Ermordung des Syrgiannes bei Kantak. (S. 436, I0-45 8,I6), sei es vom Autor, sei es von einem Schreiber, chronologisch ungeschickt eingeordnet. Gregoras setzt zu­ mindest den Beginn des Prozesses zwischen den Frieden mit Bulgarien, bei ihm (Juli) 13 32, und den Tod der Kaiserinmutter, den Kantak. anderthalb Jahre nach dem Hinscheiden Andronikos' 11. , d. h. gegen den 1 3 . August I 3 3 3 datiert. Laut Kantak. hielt sich der Ks. in Chalkidike auf, als gegen Syrgiannes Anklage erhoben wurde. An einer anderen Stelle, S. 473 , I 5 ff., erfahren wir, daß der Ks. nicht lange nach dem Tod der Rita/Maria/Xene einen Feldzug nach Thessalien unternahm, sich anschließend nach Thessalonike begab und von dort aus auf Einladung des Krals mit diesem in Rhadobosdion in Serbien zusammentraf (bei welcher Gelegen­ heit Kantak. persönliche Freundschaftsbande zum Kral knüpfte, Kantak. S. 475, 23-25). Am Ende des Thessalienfeldzugs kommen Albaner zum Ks., um sich ihm zu unterwerfen ; sie tun das, weil der Winter bevorsteht (Kantak. S. 474,I4f.) . Diese Ereignisse sind also in den Herbst I3 3 3 zu setzen. fu der Zeit des Prozesses gegen Syrgiannes in Kpl aber setzt Kantak. eine Hilfsexpedition nach Nikomedeia, .

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344

ANMERKUNGEN:

383

die z u einem Vertrag mit Orlman führt. Diese nun datiert die verläßliche Chronik: von 1 3 52, in : SCHREINER : Kleinchron. 8, 27 (S. 80) so : »am . . . August der ersten Indiktion begab sich der Ks. nach Nikomedeia und es kam Friede mit Orkhan zustande«. August der 1 . Indiktion ist August 1 3 3 3 . (Vgl. dazu LAURENT in : Rev. etud. byz. Bd. 7 [1949] . S. 2I I ; LOENERTZ: Chron. br. III S. 52-54. Der Vertrag ist in DÖLGER : Reg. als Nr. 2794a zu ergänzen. Der Ks. zahlte für den Frieden nicht, wie man bei NrCOL : Last Cent. S. 175 liest, 120 000, sondern 12 000 Hyperpern). Der Prozeß gegen Syrgiannes muß also vor dem Thessalienfeldzug des Ks. statt­ gefunden haben, Syrgiannes war aber sicher noch nicht beim Kral, als dieser mit dem Ks. zusammentraf. Aus der Tatsache, daß Gregoras anläßlich des Todes der Rita/Maria/Xene vor dem Ks. eine Trostrede hielt, möchte ich folgern, daß dieser der Beisetzung seiner Mutter in Thessalonike nicht beiwohnte. Vielleicht war es die Expedition nach Nikomedeia oder auch der Prozeß gegen Syrgiannes, weshalb er ihr fernblieb. Der Prozeß gegen Syrgiannes wurde demnach vermutlich schon vor dem Tod der Mutter des Ks. eröffuet, zu einem Zeitpunkt aber, zu dem sie ihrem ange­ nommenen Sohn (s. Anm. 279) schon nicht mehr wirksam beistehen konnte. Wenn man nun aber in der zeitlichen Verknüpfung des Prozesses mit der Expedi­ tion nach Nikomedeia bei Kantak. keinen Gedächtnisfehler annehmen will, muß Gregoras sich geirrt haben, der Syrgiannes, bevor er sich zum Kral begibt, ein Jahr auf Euboia untertauchen läßt ; denn schon im Frühjahr 1 3 34 fällt dieser in byz. Gebiet ein, also nicht viel mehr als ein halbes Jahr nach seiner Flucht im August 1 3 3 3 . Dieser Fehler ist nicht so schlimm, wie es scheint. S. 488,23 beschließt Gregoras den Sommer des Jahres 13 32. Ohne neue Zeitangabe beginnt er S. 488,24 den Bericht über Prozeß und Flucht des Syrgiannes. Diese fallen bei ihm also in das Jahr Sept. 1 3 32/August 1 3 3 3 . In diesem Bericht teilt er vorausgreifend mit, daß Syrgiannes sich ein Jahr nach seiner Flucht an den Ks. wendete. Da Gregoras die Behandlung der Affäre Syrgiannes unterbricht, um den Tod der Kaiserinmutter mitzuteilen, kann man die Vermutung wagen, daß er sich für das Jahr 6841 (1 3 32/3) zwei wichtige Ereignisse notiert hatte : Prozeß und Flucht des Syrgiannes und Tod der Rita/Maria/Xene, während Syrgiannes' Brief unter den Begebenheiten des Jahres 6842 (13 3 3 /4) vermerkt war. Daß Prozeß und Flucht des Syrgiannes erst ganz am Ende des Jahres 6841 erfolgten, hat Gregoras sich dann nicht gemerkt und er hat auch zwischen der Anklage gegen Syrgiannes und dem Tod der Kaiserin­ mutter keinen Zusammenhang gesehen. Übrigens läßt sowohl Gregoras' wie Kantakuzenos' Bericht zu, den Brief des Syrgiannes an den Ks. etwa Dezember/ Januar 1 3 3 3/4 anzusetzen, so daß der Zeitraum zwischen Flucht und Brief nicht so gering ist, daß er mit Gregoras' Gedächtnisfehler nicht vereinbar wäre. Auch Kan345

ANMERKUNGEN :

383

tak. bezeiclmet den Zeitraum vom August 1 3 3 1 bis Febr. 1 3 32 als ein Jahr, s . Anm. 370. Der Ankläger, der bei Gregoras schlicht Tzamplakon heißt, wird von Kantak. als der Großpapias Arsenios Tzamplakon bezeiclmet. Schon in : »Actes de l'Athos. III. Actes d'Esphigmenou publ. par L. PETIT et W. REGEL, St. Petersbourg 1906 (Amsterdam 1967). S. IXf. wird dieser Arsenios gleichgesetzt mit dem Alexios Tzamplakon, der im Kampf zwischen Andronikos II. und IIr. für den Enkel Partei ergriff (vgl. Kantak. S. 262) und der später als Mönch den Namen Arsenios ange­ nommen hätte ; so z. B. auch von DÖLGER in BZ Bd. 3 I (193 1). S. 450-452 und GUILLAND : Recherches Bd. I, S. 599 (die beiden die Anklage gegen Syrgiannes noch 1 3 30 datieren). Mit Recht weist LEMERLE, Paul : Autour d'un prostagma inedit de Manuel II. L' Aule de Sire Guy a Thessalonique. In : Silloge Bizantina in onore di S. G. Mercati. Rom 1957. S. 282-284 darauf hin, daß diese Gleichsetzung nicht als völlig gesichert gelten darf und vor ungelöste Probleme stellt. THEOCHARIDES : Tzamplakones. In : Makedonika Bd. 5 (1959) . S. 161 ff. 1 8 1-183 macht Arsenios zu einem Solm des Alexios ; ihm folgt ASDRACHA : Rhodopes S. 194 ; vgl. auch WEIss : Kantak. S. 3 6 f. Sicher handelt es sich um einen adeligen Mann mit Grundbesitz in der Gegend von Thessalonike, der nach Aussage des Syrgiannes sich rächen wollte, weil dieser dessen Sölme, als sie vom Ks. abgefallen waren, fest­ genommen hatte. Tzamplakons Anklage lautet auf höchst verdächtige Gefolg­ schaftsbildung, wobei die Gefolgsleute geschworen haben sollen, im Falle des Todes des Ks. nur gemeinsam das zu tun, was für Syrgiannes nützlich sein würde. BOSCH S. 92 macht daraus, daß Syrgiannes von seinen Leuten verlangte, ihm nach dem Tode des Ks. die Staatsgeschäfte zu übertragen. Das mag der Sinn gewesen sein, ausgesprochen wurde es in der Eidesformel nicht. Da vom Tod des Ks. die Rede ist, stammt die Formel meines Erachtens aus den Tagen, während welcher der Ks. Ende Januar 1 3 30 in Lebensgefahr schwebte und seine Mutter sich mit Hilfe des Syrgiannes gegen eine Übernahme der Macht durch Kantak. rüstete, vgl. Anm. 279. Aus Gregoras, s. oben S. 440 f., wissen wir, daß Rita/Maria/Xene und Syrgian­ nes sich mit ihrer Gefolgschaft als Behüter der Rechte des Kindes gaben, das die Kaiserin damals erwartete. Tzamplakon verschweigt das natürlich, wie auch Kantak. uns die Argumente des Syrgiannes vorenthält. Gregoras und Kantak. sind sich einig, daß die Anklage wiederholt (drei-, viermal, Kantak. S. 448,16) behandelt wurde, olme daß ein Urteil erging. Im Gegensatz zu Gregoras stellt Kantak. fest, daß »sich der Sieg Tzamplakon zuneigte«. Auch von Bürgen wegen Fluchtgefahr ist bei ihm die Rede. Während aber Gregoras von zögernden Bürgen spricht, will Kantak. sich bereitwillig zur Verfügung gestellt haben. BINON : Prostagma S. 3 8 3 f. folgt meiner Meinung nach zu einseitig Kantak. ; z. B. verschweigt er, daß laut

ANMERKUNGEN :

3 8 3-391

Gregoras die meisten Richter mangels Beweisen einem Freispruch zuneigten. Syrgiannes verschwindet trotzdem in der Nacht. BOSCH S. 93 schmückt die Flucht­ geschichte aus, indem sie Syrgiannes sich in einem Haus »eines gewissen öffentlichen Gewerbes« versteckt halten läßt, das der Ks., der längere Zeit davor steht, anders als in seinen Jugendtagen, wegen seiner Verworfenheit nicht betreten will. Bei Kantak., der die Geschichte erzählt, ist nur vom Haus eines Nichtswürdigen die Rede, d. h. eines nichtadeligen, unansehnlichen Menschen. Vielleicht ist auch für Cj)tXUAOU mit FATOUROS : Zu Kantak. S. 192 Cj)tXUAYlV zu lesen, da in der nächsten Zeile von der cptXUA6't'Y)c; des Hauses die Rede ist. Zwingend scheint mir diese Korrektur nicht. BOSCH S. 93 schreibt auch, daß Syrgiannes bereits unterwegs zum Kral einige Städte einnahm, die er sogleich dem Kral überließ. Bei Kantak. S. 450,20f liest man nur, daß Syrgiannes verspricht, dem Kral rhomäische Städte zu erobern ; erst mit Truppen des Krals tut er es und nimmt u. a. Kastoria. 3 84 Zum Datum s. Arun . 3 70. Auch diese Rede ist getrennt überliefert, aber nur in einer einzigen Hs, s. v. DIETEN: Entstehung S. 172 u. 192. Der Kopist von Cod. Coisl. 1 3 7 (Cod. A der Bonner Ausgabe) kannte die Rede offenbar nur aus seiner Vorlage des Geschichtswerkes, sonst hätte er sie wohl, wie die übrigen Reden, ausgelassen. Einige Bemerkungen zur politischen Ideologie in dieser Rede bei BEYER: Antirrhetika I S. 93 f 3 8 5 Sprichw. Redensart, s. Diogen. V 29 ; KARATHANASIS : Sprichwörter 149 ; Nik. Chon., Hist. S. 3 3 6,43/44. 3 86 Anspielung auf Matth. 16,26 (vgl. Marc. 8,36 ; Luc. 9,25). 3 87 Die Byzantiner verlangten von ausländischen Heiratskandidatinnen ihrer Kaiser, daß sie sich umtaufen ließen, bei welcher Gelegenheit sie einen neuen Namen erhielten ; so wurde Rita von Armenien in Maria unibenannt, vgl. Bd. I, Arun. 338. 3 8 8 Achilleus ließ sich nach dem Tod seines Freundes Patroklos von Trauer übermannen, s. Homer, Il. 1 8,22-27. 3 16-342 ; 19, 3 1 6-3 3 7 ; 23, l ff ; 24,3-1 8 , Alexander, nachdem er seinen Freund Kleitos getötet hatte, s. Plutarch, Alexander S I-52 (p . 694). 3 89 An welche konkreten Fälle Gregoras hier gedacht hat, muß dahingestellt bleiben. 390 Gemeint ist wohl die unerschütterliche Ruhe der Seele als Folge einer Überwindung der Leidenschaften, wie sie ein Euagrios Pontikos vom vollkomme­ nen Mönch verlangte. Nicht diese Hesychia, sondern ihre Deutung und Übung durch die Hesychasten seiner Zeit wird Gregoras bald bekämpfen. 391 Gregoras scheint hier nicht zu beachten, daß Feindschaft aufgrund unter3 47

ANMERKUNGEN : 3 9 I-392

schiedlicher Religion auch im Krieg gegen Bulgaren und Serben keine Rolle spielen konnte (vgl.

Anm 3 72). Dagegen betrachtet er den Kumanensprößling Syrgiannes .

uneingeschränkt als Volksangehörigen. 392

Esaias war schon am I 3 . Mai 1 3 32 gestorben, s. S CHREINER : Kleinchron. 8,

26 c (S. 79) ; das Datum der Einsetzung des Johannes XIV. Kalekas aus Apros ebd. 8, 28 (S. 80) : »Am . . . Februar der zweiten Indiktion des Jahres 6842«

=

Februar I 3 3 4.

Vgl. LAURENT : Chronol. Patr. (1294-13 50) S. I 5 3 f. ; LOENERTZ : Chron. br. III S. S I , 54f. ; DARROUZES : Re�istre S. 39

Anm 8. Kantak. bringt über die Wahl des Anm 3 70) einen ausführlichen .

Patriarchen Kalekas (an ungeeigneter Stelle, s. Bericht, S. 43 1 ,20-43 5,20.

.

Ihm liegt daran, darzulegen, daß sein späterer Gegner

ihm den Patriarchenthron verdankte. In der kritischen Zeit nach dem Tod Andro­ nikos' IH. erinnerte er, laut eigener Darstellung (Bd. H, S. 48,22-49,20), Kalekas daran, daß er ihn aus völliger Unansehnlichkeit in den ksl. Klerus gewählt, ihn für die Wahl zum Patriarchen vorgeschlagen und die ursprünglich einmütig ablehnen­ den Bischöfe überredet oder besser überlistet habe. Das alles muß nicht unbedingt stimmen. Glauben muß man Kantak. selbstverständlich,

daß

Kalekas bei

ihm eine

Stelle, die der eines Hauskaplans ähnlich war, innegehabt hat, so daß er seine Wahl befürworten konnte in der Hoftnung, »sich an höchster kirchlicher Stelle einen Gefolgsmann zu sichern« (WEIss : Kantak. S. 3 I). Möglicherweise schwebte Kantak. dieses Ziel schon vor, als er seinen Mann dem ksl. Klerus zuführte. Nachdem aber der ehrgeizige Kalekas einmal l\1itglied des ksL Klerus war, kann er sich sehr wohl selbst für das hohe Amt empfohlen haben. Die Wahl eines neuen Patriarchen nach fast zweijähriger Sedisvakanz und unmittelbar vor dem Auszug des Ks. gegen Syrgiawles, der den höchsten kirchlichen Würdenträger sofort zum Beschützer des Thronfolgers bestellt, läßt doch wohl darauf schließen, daß die Wahl zu diesem Zeitpunkt eben zu diesem Zweck erfolgte. Kantak. vermeidet es, diesen Z usammen­ hang auch nur anzudeuten. Der Ks. dürfte, erneut mit einer möglichen Todesgefahr konfrontiert, aufgrund der Erfahrungen vom Januar 1 3 30 sich nach einem fälligen Mann umgesehen haben, in dem er, eher als in einem ehrgeizigen Magnaten mit eigenen Söhnen einen zuverlässigen Schutzherrn seiner Gattin und seiner Kinder sehen konnte. Ich halte es für fraglich, ob die angeblich überlisteten Bischöfe, so wie es Kantak. darstellt, der Wahl des Kalekas zugestimmt hätten, wenn dieser nicht der Kandidat des Ks. höchstpersönlich gewesen wäre. Kantak. kann ihn trotzdem als erster vorgeschlagen haben ; er sprach damit aber vermutlich nur einen Wunsch des Ks. aus, den er längst kannte. Auf diese Weise versuchte er natürlich Kalekas an sich zu binden, weshalb er

ihm auch seine Zuwendungen

weiterzahlte (Kantak. S. 432,7f.) . Sollte Kalekas wirklich Kantak. den Patriarchen-

ANMERKUNGEN:

392-393

thron verdanken, dann doch wohl nur deswegen, weil dieser, als er nicht selbst zum Beschützer der Kaiserin Wld des Thronfolgers auserkoren wurde, zumindest einem vermeintlichen Gefolgsmann diese Rolle zuspielen wollte. Mangelnde Menschen­ kenntnis muß man ihm dann auch in diesem Fall bescheinigen. Vgl. auch Anm 393 . Eine Charakteristik des Johannes Kalekas bringt Gregoras Bd. II, S. 8 I 3 f. 393 Was für Gregoras Anlaß ist, die Walll des Kalekas zu erwähnen, wird von Kantak., wie gesagt, verschwiegen. Selbstverständlich ist er später, als er über die AuseinandersetzWlg mit dem Patriarchen nach dem Tod Andronikos' III. sprechen muß, gezWWlgen, dies nachzuholen. Er tut das so, daß man kaum noch erkennen kann, ob er vom gleichen Anlaß spricht, über den Gregoras hier berichtet. Er behauptet (Bd. II, S. I6,2Q-I 8,I8) : lange vor dem Tod des Ks. habe er selbst diesem empfohlen, der Patriarch sollte die Exkommunikation über jeden verhängen, der nach seinem Tod versuche, seinen Kindern die Macht zu entreißen; denn es könnte sein, daß der Ks. Wld er (Kantak.) in der gleichen Schlacht fallen würden. Nach einigem Widerstreben ließ der Ks. vom Patriarchen in Anwesenheit aller in Kpl verweilenden Bischöfe den Bannfluch aussprechen. Damit begründete der Patriarch nach Kantak. Bd. II, S. I6, I7-I 8,23 als angeblicher Hüter der Kinder des Ks. seinen Anspruch auf die VormWldschaft für den minderjährigen Johannes V. Daß der gleiche Anlaß gemeint ist wie hier bei Gregoras, stellt sich in Gregoras Bd. II, S. 579,3 ff. heraus. Hier erwähnt Kalekas eine UrkWlde des verstorbenen Ks., welche die BestimmWlgen enthält, die er hinsichtlich seiner Gattin Wld seiner Kin­ der ihm lmd den Bischöfen früher übergeben hatte, zum Zeitpunkt seines Zuges gegen Syrgiannes. Nicht nur aus dieser Stelle, sondern auch aus Gregoras Bd. II, S. 582,20 Wld 5 8 3 , I 3 geht hervor, daß die vorsorgliche testamentarische Regent­ schaftsregelung von I 3 34 schriftlich festgelegt wurde (Regest fehlt bei DÖLGER) . Kantak. leugnet in der Rede, die Gregoras Bd. II, S. 579,23 ff. ihm in den MWld legt, die Echtheit der Urkunde nicht, erklärt sie aber als eine AugenblickslösWlg, welche die damalige Lage erforderte. Es ist anzWlehmen, daß auch der kirchliche Bannfluch schriftlich fIxiert wurde ; im Patriarchatsregister der Zeit fehlt davon aber jede Spur, s. DARRouzEs : Registre S. I7 u. 99f. MURATORE : Principessa Sabauda S. 29I Anm 2 wirft P ARISOT vor, daß er das von Gregoras mitgeteilte Fak­ tum in das J. I 3 3 8 verlegt. Das stimmt nicht. PARISOT S. I39 mit Anm. 3 datiert aufgrWld der Angaben bei Kantak. die EinsetzWlg des Kalekas zum VormWld in das Frühjahr I340 vor dem Auszug des Ks. zur UnterwerfWlg der rebellierenden epeirotischen Städte (s. unten S. 5 5 I ff.) . Er äußert die VermutWlg, daß Kalekas I3 34 ein erstes Mal als Vormund eingesetzt wurde, damals aber nicht schriftlich. Dem widerspricht, wie wir sahen, Gregoras. Die Ansicht von BOSCH S. I 8 I , daß .

.

3 49

ANMERKUNGEN : 3 93-3 98

Kalekas 1 3 34 auch mit der Verwaltung der Hauptstadt beauftragt wurde, ist schon von MATSCHKE : Fortschritt S. 1 5 1 Anm. 121 widerlegt worden. 394 »Not macht erfmderisch« im Gr. eine sprichwörtl. Redensart, vgl. Nik. Chon., Rist. S. 1 5,72 mit Anm. 395 Laut Herodot 3, 1 5 3-160 ermöglichte der Perser Zopyros Dareios, der schon 20 Monate lang vergeblich BabyIon belagerte, die Eroberung der Stadt dadurch, daß er sich Nase und Ohren abschneiden ließ, um bei den Babylonienl glaubwürdig als Überläufer zu erscheinen. Nachdem er für sie auch noch einige mit Dareios vereinbarte Siege erkämpft hatte, erhielt er die Schlüssel der Stadttore und konnte BabyIon übergeben. 3 96 Hauptquelle für die Geschichte des Antigonos bildet Diodor Lib. 1 8-20, daneben Plutarchs Leben des Eumenes. Gregoras' Darstellung eines oft von Eumenes geschlagenen Antigonos, der gerade noch durch die heimtückische Ermordung seines Gegners den eigenen Untergang verhindern kann, ist nicht genau die Dar­ stellung der Quellen. Diodor 19, 1 8 , 3-7 und Plutarch, Eumenes 14,3 (p. 591 e) wissen nur über einen größeren Sieg des Eumenes über Antigonos' Truppen zu berichten, als dieser den Fluß Pasitigris überqueren will. Bei Diodor 19, 3 7-43 erkämpft sich Eumenes außerdem vor der entscheidenden Schlacht ein paar kleine Vorteile ; die Schlacht selbst aber endet unentschieden. Die Argyraspiden des Eumenes (makedonische Veteranen) besiegen das Fußvolk des Antigonos ; dieser aber entscheidet die Schlacht der Reiter und der Elefanten für sich. Weil aber Anti­ gonos den Troß des Eumenes mit den Frauen und Kindern der Argyraspiden erbeu­ tet hat, eröffuen diese Verhandlungen mit dem Feind und erhalten gegen Ausliefe­ rung des Eumenes ihren Troß zurück. Vgl. Plutarch, Eumenes 1 7,2 (p. 593 f). Nach Plutarch 16,2 (p. 593 b) hatten die Führer der Argyraspiden aus Neid gegen Eumenes schon vor der Schlacht verabredet, ihren Feldherrn nachher zu beseitigen. Gregoras hat die Geschichte wohl nur vage in Erinnerung und gestaltet sie so, wie es das Beispiel, das er anführen will, erfordert. 397 Zu Themistokles vgl. Anm. 3 82. 398 Zu Sphrantzes Palaiologos s. PAPADOPULOS : Genealogie Nr. I I9. DUCANGE meinte zur Stelle (s. ed. Bonn. S. 1247 zu S. 497, 19) : »Non desunt qui hoc � CPP cX:,,'t'�'YJC; vocabulo Gallicum Francois exprimi putant.« Er hatte dabei wohl PONTANUS zu Kantak. 45 1 , 7 im Auge. Der Name rührt aber wohl von einem bulgarischen Bojaren namens Elinagos Phrantzes her, der sich als einer der letzten (um I I 19) Basileios II. unterwarf, und dessen Name im byz. Reich, wo sein Geschlecht heimisch wurde, die Form Sphrantzes erhielt (wie aus Franciscus bei den Byzanti­ nern Sphrankiskos wurde). Die Sphrantzes heirateten nicht nur in die Familie der 3 50

A N M E R K U N GEN : 398-402 Palaiologen ein, sondern auch in die der Dukas, Laskaris und Angelos, s. LAURENT, Vitalien :

}:CPPC"lv't"�=tjc; ET NON PC"lv't"�=tjc;. In : BZ Bd. 44 (1951) . S. 3 73-3 78 ; vgl.

dazu dens. in : Rev. etud. byz. Bd. 9 (19 5 1 ) . S. 1 70 f. Auch der berühmte Historiker Phrantzes (nicht Sphran-Azes, s. BZ 71 (1978 ) 3 86) gehört diesem Geschlecht an. Lit. zu ihm bei ZAKYTHENOS : Moree I, Erg. zu S. 21 auf S. 320. Während Gregoras (einige Zeilen zuvor, S. 496,23 ff) behauptet, der Ks. sei ohne Heer nach Make­ donien geeilt, schreibt Kantak. S. 45 1 , 3-454, 17, daß sich dieser, nachdem ihn die Nachricht von Syrgiannes' Angriff erreichte, von Kpl nach Didymoteichon begab, um dort ein Heer zu versammeln. In Didymoteichon sei SPhrantzes Palaiologos bei ihm aufgetreten. Als der Ks. auszieht, hat er allerdings noch kein richtiges Heer beisammen. Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Autoren liegt darin,

daß

er bei Gregoras Reichtum und Ehre verlangt, bei Kantak. dagegen frühere Ver­ brechen am Ks. sühnen will. Die beiden Angaben schließen sich gegenseitig nicht aus, wenn man annimmt, daß Sphrantzes ein Anhänger des alten Ks. gewesen war, der beim Machtwechsel Vermögen und Ehrenämter eingebüßt hatte und beides nun auf diesem Weg zurückgewinnen wollte. Der Retter in der Not erscheint bei Kantak. auch nicht mit einem fertigen Plan, sondern mit dem Angebot, jede Auf­ gabe ohne Rücksicht auf das Leben zu übernehmen. Der Ks. verspricht ihm eine entsprechende Belohnung und berät sich »selbstverständlich« mit Kantak. Diese beiden entwerfen nun den Plan, Sphrantzes die Verwaltung der befestigten Ort­ schaften bei Kastoria zu übertragen, und rechnen auch damit,

daß Syrgiannes sofort

versuchen wird, ihn auf seine Seite zu ziehen. Sphrantzes soll scheinbar darauf eingehen,

dann bei einer günstigen Gelegenheit Syrgiannes festnehmen und dem

Ks. ausliefern. Sphrantzes ist einverstanden, obwohl er zuvor an dergleichen nicht gedacht hat. Es steht also fest : er wird überlaufen ;

man

wird seine Güter offiziell

konfiszieren, sie aber von einem Freund verwalten lassen. Einige Ortschaften sollen

ihm urkundlich übergeben werden (vgl. DÖLGER : Reg. 2808) . Sphrantzes verläßt eilends Didymoteichon, der Ks. folgt wenige Tage später,

um

Syrgiannes Zeit zu

lassen, mit ihm in Kontakt zu treten. Dieser reagiert, wie erwartet, und stellt Sphrantzes dem Kral vor zum Beweis, wie gut der Plan verläuft.

399

Solche Umzüge, um jemanden »an den Pranger zu stellen« waren üblich

in Byzanz, s. HUNGER, Herbert : Reich der neuen Mitte. Graz-Wien-Köln 1965, S. 199-202 ; mehrere Beispiele u. a. bei Nik. Chon., s. v.

Rist., s. den Index meiner Ausg.

.&PLC"lfLßoC; y€AOLWaYjC;.

400

Oben S . 297 f.

401

Vgl. Homer, 11. 2, 298 .

402

Kantak. S. 454, 1 7-45 8 , 1 6 gibt von diesen Ereignissen folgende Darstellung :

3 51

ANMERKUN GEN: 402-403 als Sphrantzes von Syrgiannes dem Kral vorgestellt wird, läßt dieser sich zum Aufmarsch nach Thessalonike überreden. Sie schlagen ihr Lager am Axios (Vardar) auf. Der Ks., der seines sclmellen Auf bruchs wegen erst einen Teil des Heeres versammelt hat, erfährt, während er am Volvesee lagert, von einer türkischen Landung bei Sermylion. BOSCH S. 94 schreibt, daß Kantak. allein mit einem Teil der Truppen gegen sie ausgeschickt wird; in Wirklichkeit rückt aber der Ks. auf den Rat des Kantak. mit den zur Verfügung stehenden Truppen voraus. Dieser stößt dann später mit einem weiteren Aufgebot zu ihm. Die Türken werden so besiegt, und man erreicht Thessalonike. Als Syrgiannes mit sechs lmd Sphrantzes mit dreißig von seinen Leuten zur Erholung zum Flüßchen Galykos reiten, mißachtet Sphrantzes den Befehl des Ks., ihm Syrgiannes lebend auszuliefern, und tötet ihn, weil ihm das ungefährlicher erscheint. Darauf hin flüchtet er mit seinenLeuten nach Thessalonike, wo ihm der Ks. wegen der Tötung zwar Vorwürfe macht, ihm aber seine Belohnung nicht vorenthält. Er wird zum Großstratopedarch ernannt und erhält eine entsprechende Geldsumme. PARISOT S. 125, u. a. gefolgt von BINON: Prostagma S. 3 86, glaubt, daß Syrgiannes trotz der anders lautenden Behauptung des Kantak. getötet werden sollte. Der Kral läßt Syrgiannes in sein Lager bringen, worauf dieser aber bald stirbt. Eine thessalonizensische Chronik gibt als Todestag das Fest des hl. Lupus an, d. h. den 23 . August; s. LOENERTZ, Raymond-J.: Deme­ trius Cydones. Correspondance Bd. I, Citta. del Vaticano 1956. S. 1 74 Nr. I ; SCHREINER: Kleinchron. 49, 1 (S. 3 5 1 ) ; LOENERTz: Chron. br. 111 S. 54. Nach der Beerdigung sendet der Kral eine Friedensgesandtschaft aus, und am folgenden Tag treffen der Ks. und der Kral zusammen. Auch bei Danilo Continuatus bittet der Kral um Frieden, vgl. DÖLGER : Reg. 28 14, während bei Gregoras der Ks. darum bittet. Vgl. auch JIRECEK : Serben S. 3 73 f. Die von Syrgiannes eroberten Städte ergeben sich dem Ks. Der Kral, der um diese Zeit unter dem Angriff des Kg. von Ungarn zu leiden hat, erhält ein byz. Hilfskorps. BOSCH S. 95 bezieht auch diese Waffenhilfe für Serbien gegen Ungarn in den Friedensvertrag ein; das geht aus der Darstellung des Kantak. nicht hervor. 403 Es handelt sich um den Bischof von Cherson, Ricardus, einen Engländer, und den Dominikanererzbischof von Bosporos, Franciscus de Camerino, die beide im Jahre 1 3 3 3 zusammen mit ihrem Amt auch den Auftrag übernommen hatten, Unionsverhandlungen mit der byzantinischen Kirche zu führen. Näheres bei PAPAROZZI, M. : Un opuscolo di Niceforo Gregoras sulle condizioni del dialogo teologico con i Latini. In: La chiesa greca in Italia dall' VIII al XVI secolo. Atti del Convegno storico interecclesiale Bd. 111. Padova 1973 . S. 1 3 3 1-1 3 59 ; BEYER : Antirrhetika I S. 5 8 . PAPAROZZI datiert aufgrund von Gregoras in das Jahr 1 3 3 3 , weil 3 52

A NMERKUNGEN : 403-406 er annimmt, hier sei vom Jahr nach dem Tod Andronikos' II. (I332) die Rede. Wenn das stimmte, wäre damit das Jahr vom I. 9. I 3 32-3 I. 8. I 3 3 3 gemeint. Er hat übersehen, daß Gregoras S. 489, I7 vom Sommer I 3 3 3 , S. 495,I2 vom Früh­ ling I 3 34 tUld S . 498,22f. vom Sommer I 3 34 spricht. Hier geht Gregoras also auf das Jahr vom I . 9. I 3 34-3 I . 8. I 3 3 5 über, vgL Anm 3 70. Richtig datiert BEYER : Antirrhetika I S. 58 Anm. 27I. 404 Der Patriarch ist Johannes XIV. Kalekas (s. Anm 392). Er entstammte einer Familie aus Apros, die kein großes Ansehen genoß, war aber dennoch einer der vielen talentierten »Provinzler«, die während der ganzen byz. Geschichte in der Hauptstadt Karriere machten. Er war ein Praktiker, kein Theoretiker, tUld eher kirchenpolitisch als theologisch interessiert, wie die späteren Ereignisse noch zeigen werden. Zu ihm s. GOUILLARD, Jean : Art. Calecas (Jean XIV). In : DHGE Bd. XI (1949). S. 378-3 80 ; JUGIE, Martin : Art. Calecas (Jean XIV). In : Catholicisme Bd. II (I949). Sp. 377f. ; WEISS : Kantak. passim; MATSCHKE : Fortschritt S. I 3 0 ; BEYER : Antirrhetika I S. 59 Anm 272. 405 Der Ausdruck »gewetzte (geschärfte) ZtUlge« ist biblisch, vgL Ps. 63.4 ; I39,4. 406 Diese Rede ist auch für sich überliefert. Man fmdet sie in drei Codices tUld einigen Abschriften daraus. Gesondert herausgegeben wurde sie von PAPAROZZI aaO. (s. Anm 403), der zwar sämtliche Hss außer A heranzog, ihren Zusammenhang aber meines Erachtens nicht richtig erkannte, s. v. DIETEN : EntstehtUlg S. I72-I77, wo mir aber ein schlimmer Fehler tUlterlaufen ist : ich habe Cod. J (Genev. 3 5) zur Überschrift von Y (BeroL Hamilton 453) verschleppt. (Einen ähnlichen Fehler machte ich übrigens ebd. S. ! IS, wo eine Notiz zu Cod. Vat. gr. !I2 foL 63 v in die Beschreibung von Vat. gr. ! I6 geraten ist). Ich muß darum hier noch einmal auf das Verhältnis der Hss eingehen. Die Überschrift in A und J lautet : Rede desselben (dess. fehlt in A) zur Überredung der göttlichen und heiligen Synode, daß man sich weder (weder ist in A von einer späteren Hand ergänzt) auf theologische Dispute mit den Lateinern, noch auf solche mit anderen NeUerelTI (noch - Neuerern in A ergänzt) einlassen soll. Y hat die Überschrift : Desselben ; daß nicht jeder, der es will, je nach Belieben zur tUlpassenden Zeit tUld unüberlegt Theologie trei­ ben soll, und gegen die Lateiner. In den Hss des Geschichtswerkes liest man aufdem Margo : Empfehlungsrede (�u�ßouAE:u"nx6c;) des Autors der Historia Gregoras. Offenbar hatte A vor der Korrektur die ursprüngliche Überschrift, so wie sie dem Zweck der Rede im J. I3 34/5 entsprach. In J, einer Hs, die eine Sammlung anti­ palamitischer Schriften des Gregoras enthält, sowie in A nach der Korrektur, ist die Überschrift erweitert worden, um die Rede dem Zweck antipalamitischer Propaganda dienstbar zu machen; denn Palamas ist für Gregoras ein Neuerer der .

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353

A N MERKUNGEN : 406-410 Theologie, und Neuerer steht hier natürlich im pejorativen Sinn (vgl. BEYER : Antirrhetika I S. 18. 40f). Der Schreiber von Y bzw. der Vorlage von Y hat meines Erachtens aus dem Inhalt der Rede seine Überschrift selbst angefertigt, so daß die Vermutung naheliegt, er habe sie ohne Überschrift vorgefunden. Eine Analyse der Rede bietet BEYER aaO. S. 58-65. Gelobt wird die Rede von Akindynos in einem Brief an Gregoras, s. BEYER aaO. S. 65 f. Akindynos spricht von einer »Rede gegen die Lateiner und wider diejenigen, die jeden Ausspruch über Gott wagen« ; auch diese Benennung scheint dem Inhalt entnommen zu sein. Vgl. auch PODSKALSKY : Theologie S. 162 f. 407 Sprichwörtl. Redensart, vgl. Aischylos, Eumeniden 567f. bzw. 570f. ; Sophokles, Aias 1 7 ; weitere Belege in den betr. Ausga ben von Lobeck 3Berlin 1 866 und Blaydes London 1 875 ; s. auch Suda x 2220 ; Nik. Chon., Or. et Ep. S. 56,S f. 408 Vgl. Anm. 69. 409 Im Gr. 7tepl. -roü -rYj <; euO'eßeL<X<; xpchou<;. Asebie bedeutete ursprünglich mangelhafte Ehrfurcht vor den Göttern ; in diesem Sinne wurde Sokrates der Asebie angeklagt. Die Kirche bezeichnete schon früh Ketzereien als Asebie, und dem­ entsprechend hat Eusebie in bestimmten Zusammenhängen die Bedeutung »der rechte Glauben«, »das Bekenntnis zur rechtgläubigen Lehre«, kurz : Orthodoxie. Zur Bedeutung von Eusebie vgl. auch Gregoras, Antirrhetika I S. 139,4-7 ed. Beyer. 410 Gregoras spielt auf den vornehmlich aus Sparta bekannten Eranos an, ein Gastmahl, dessen Kosten die Teilneluner zusammen trugen. Anschließend bringt die Rede in der Eigenüberlieferung einen Passus, den Gregoras nicht in das Geschichtswerk übernommen hat. Er lautet übersetzt : »Ich will noch eine Kleinig­ keit vorausschicken und dann zu meinem Thema kommen. Welche Kraft wir aus unseren Theologen schöpfen können, um, von der Rechten des Allerhöchsten im Kampf unterstützt, richtig und tapfer dem, was die Lateiner vorbringen, entgegen­ zutreten und es zurückzuweisen, ist jedem klar. Wenn die Waffen unserer Schriften jene, die von sich aus unbewaffuet sind, dermaßen zu rüsten und zu ermutigen scheinen, daß sie sie gegen uns zu benutzen wagen, dann werden sie doch weit eher uns, die damit vertraut und aufgewachsen sind, gegen jene aufs kräftigste wappnen. Denn wir werden doch weit besser das Wesen, den Charakter und die Natur unserer eigenen Sprache erfassen als jene, die als Bastarde Untergeschobenes und Artfremdes darein legen wollen. So wie die Dinge liegen, scheint mir, daß jene, die kommen, um uns mit unseren eigenen Argumenten zu überreden, ähnlich jenen Leuten handeln, die mit fremder Zunge die Eigenschaften von bitterer und süßer Kost untersuchen und dann diejenigen unterrichten wollen, die sie mit eigener Zunge gescluneckt haben.« Für den gr. Text s. v. DIETEN : Entstehung S. 174. 3 54

ANMERKUNGE N : 4I I-420 a 41 I

Der Ausdruck ist mir in dieser Form sonst nicht bekannt. Das biblische

Itdann werden die Steine rufen« (Lukas 19,40) müßte eher zu einer entgegen­

gesetzten Verwendung ähnlicher Redensarten führen. Auch die Anekdote vom Ried, das die Eselsohren des Midas verriet (vgl. Ovid, Metamorphosen. I I, 190-193) scheint mir nichts Erklärendes beitragen zu können. Vgl. auch Antirrhetika I S. 139, 17-141,2 ed. Beyer, wo Gregoras über Platons Eutyphron schreibt, dieser hätte sich nicht einmal davon abhalten lassen, seinen eigenen Vater des Mordes anzukla­ gen, auch wenn deswegen alle Fische und Vögel eine Stimme erhalten und ihn Vatermörder gerufen hätten. S. dazu BEYER ebd. S. 40 Anm. 4 ; vgl. auch S. 59 Anm. 280. S.

412 Hellanodiken hießen die Aufseher der Olympischen Spiele, s. KL. PAULY v., Bd. H, Sp. 1006.

413 Vgl. Hiob 21,13 u. Ps. 87,6. 414 Vgl. Ps.-Klemens, Hom. 3,72 (pG 2, 157 B), der selbstverständlich auf Matth. 16,19 zurückgreift. 415 Vgl. Matth. 16,19. 416 Zu Theodoretos v. Kyrrhos, der es auf der Synode von Ephesos ablehnte, Nestorios zu verurteilen, s. z. B. CANIVET, P. : s. n. In : LThK2 Bd. 10 (1965). Sp. 32-3 5· 417 Der Unterschied liegt in den Prämissen, von denen ausgegangen wird, wie Gregoras im folgenden ausführt. S. auch BEYER : Antirrhetika I S. 61. 48-50. 70f. 75. 418 Gregoras übernimmt das angebliche Platonzitat aus Gregor von Nazianz, Or. theol. 11 4, PG 3 6,29 C 1-2, der wohl auf Platon, Timaios 28 c Bezug nimmt, s. PG 36,30 Anm. 5. 419 Gregor von Nazianz ebd. PG 3 6, 29 C 4-32 A 8 (in der Bonner Ausg. wird das Zitat zu früh abgeschlossen). 420 Das folgende Zitat haben Paparozzi und Beyer nicht ausfmdig machen können, s. BEYER : Antirrhetika I. S. 3 5. (Die beiden erschienen leider erst, bzw. waren mir erst zugänglich, als ich die Lokalisierung der Zitate bereits abgeschlossen hatte). BOIVIN zitiert zu der Stelle (ed. Bonn. S. 509,5) einen Satz aus Contra Eun.omium lib. H »eodem sensu, sed non iisdem verbis«. Woher Gregoras den Satz genommen hat, ist in Cod. Y am Rande verzeichnet : roe: EV 't'iil 1t'pO� 't'�v &Oe:Arp�V MIXXPLVIXV 1t'e:pt �uX=tj� o�IXA6yc:) ; man fmdet ihn im gen. Dialog PG 46, 52 B 7-C 9 (Ende des Zitats ed. Bonn. S. 509,1 8/19). 420a Der letzte Satzteil nach Ps. 17,12. Zum ganzen Vergleich ist mit BEYER : 3 55

A N MERKUN GEN : 420a-43 8 a Antirrhetika I. S. 62 Anm 297 auf Gregoras' Rede auf die Mutter Gottes (Bd. I, S. 54 Nr. 49), ed. Sclunitt S. 291,24-3 1, zu verweisen. 421 Gregor v. Nazianz, Ad Evagrium de Divinitate ( 0,. 45 od. Ep. 243), PG (inter opera Greg. Nyss.) 46, I I04 C I2-I I05 A 2. 422 Provo 8,22. 423 Homil. 12,3 PG 3 1, 392 A; für eine andere Interpretation bei Basileios s. BEYER : Antirrhetika I. S. 63 Anm 305. 424 Ps. 18,2 (häufig zitiert, vgL Anm 83). 425 0,. 11 de Filio 0,. theol. IV § 2, PG 3 6, 105 A I ff. Ein Wort des Er­ lösers A 14-16 ; Exegese B I ff. 426 Zu »Gefäße des Geistes« vgl. Ep. Barnab. 7,3 und I I,9, wo der Leib Christi so genannt wird ; s. auch Act. Ap. 9, I 5. 0,. theol. V § 8, PG 3 6, 141 B I I-C 4. 427 0,. de Spiritu Sancto 428 Sprichwörtl. Redensart, die auf eine Anekdote bei Platon, Theaet. p. I74 a zurückzuführen ist. Thales von Milete, soll einmal, als er zu intensiv die Sterne be­ obachtete, in einen Brunnen gefallen sein, worauf eine Dienerin ilm verspottete, er wolle wohl die Dinge des Hinunels ergründen, wo er nicht einmal die vor seinen eigenen Füßen sehe. Vgl. Diog. Laert., Vit. Philos. I I (Thales) 34; Nik. Chon., Hist. S. 51,9° al. 429 Vgl. Sirach 1,2. 430 Or. de Sp. S. § 10, PG 36, 144 A I 3-B 4. 43 1 Is. 8,19 ; vgl. Luk. 24,5. 0,. theol. III § 2, PG 36, 76 C 8-I I. 432 Or. I de Filio 43 3 Ausgehend vom Vater : vgl. Joh. I6, I4f ; LAMPE s. v. 434 BEYER : Antirrhetika I S. 64 Anm. 3 17 zu dieser Stelle (S. 514,5-7) : »Die Gregorstelle wurde noch nicht aufgefunden.« Ich kann hier kein Zitat erkennen. 43 5 Ad Evagrium de Divinitate, PG 46, I I04 C 6-10. 436 Vgl. Rom. 8,3 8 f 437 Der gr. Text des letzten Satzes (vielmehr müssen wir das tun, was uns nutzt) ist etwas undeutlich (s. v. DIETEN : Entstehung S. 193) , der Sinn jedoch kaum anzuzweifeln. 43 8 Gregoras scheint hier keine bestiIDlnten Stellen vor Augen zu haben; für die Jünger des Pythagoras vgl. etwa Iamblichos, De Vita Pythag. 17,71 ; Diog. Laert., De Vit. Philos. VIII (Pythagoras) 1,8,10. Für die Epikurs habe ich keine eindeutige Stelle gefunden ; vielleicht ist an Plutarch, Adv. Colotem p. I I I 7 zu denken. 43 8 a Vgl. Antirrhetika I S . 409,3 I-4II,2 ed. Beyer. .

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ANMERKUNGEN :

43 8 a-450

43 8 b Vgl. ebd. S. 4I I ,7-24. 439 Sprichwörtl. Redensart, vgl. Diogen. VIII 45 ; KARATHANASIS : Sprichwörter 195. 440 Gregoras' Quelle für diese Erzählung habe ich nicht gefunden. 441 Die Sonne als Zeugin z. B. schon bei Euripides, Suppl. 26r. 442 Ich erkenne keine Bezugnahme auf eine bestimmte Quelle. Man darf viel­ leicht annehmen, daß Gregoras Plutarchs De Pythiae oraculis und De defectu oracu­ lorum gelesen hat. Vgl. auch Plutarch, Adv. Colotem 17, p. I I I6 E-I I I 7 A. 443 Gregor v. Nazianz spricht in De Dogmate et constitutione episcoporum, PG 3 5, 1065 fE zuerst über die Gefährlichkeit, Theologie zu betreiben, ohne aber dieses Bild zu gebrauchen. (Vgl. auch Or. theol. I Init., PG 3 6, I I fE). 444 Ebd. § 4, PG 3 5, 1069 A 5-6. Das Beispiel des Ozas in § 3 , Sp. 1068 C I fE 445 S. 2 Regn. 6,6f. 446 Auch für diese Anekdote habe ich die Quelle nicht gefunden. 447 Wie Christus und die Apostel, vgl. Matth. 7,22 ; IO, I ; 12,24/28 ; Mar. 1,34; 6,13 ; Act. Ap. 8,7. 448 Wie Moses, s. Exod. Kap. I4f. , oder Josue, s. los. Kap. 3 . 449 Wie Moses, s . Exod. Kap. 1 7. Gr. 7tO"C'CX,fLouC; uo&'''C'<.t)'J, wohl in Erinnerung an Joh. 7,3 8 . 449 a Zum Bischof von Dyrrhachion Gregorios s . KURUSES: Gabalas S. 225-8. 450 Zu ihm s. Anm. 20f., 279. Aus dieser Stelle darf man folgern, daß der Mann bis zuletzt Anhänger hatte, die ihn, falls Andronikos III . vorzeitig sterben sollte, was man als wahrscheinlich annehmen konnte, als möglichen Nachfolger betrachteten. Später, Bd. II, S. 577,5-10, berichtet Gregoras sogar, daß Apokaukos oft geplant habe, Andronikos III. umzubringen, um den Despoten Konstantinos oder Syrgiannes zum Ks. zu machen. PAPADOPULOS : Genealogie Nr. 60 glaubt zu Unrecht, daß Konstantinos nach 1329 nicht mehr am Leben war, und BOSCH S. 180 (zum J. IBO) schreibt ebenfalls zu Unrecht : »)der Despot verschwindet auf Nimmerwiedersehen« ; heide haben diese Stelle übersehen, wie auch ASDRACHA : Rhodopes S. 206 (»)il mourut peu apres 1329«). PARISOT S. 121 und FLORINSKIJ 11, S. 107 datieren Konstantins Tod 1 3 3 5.

3 57

ANMERKUNGEN :

45 1 Zu Kapitel XI

45 1 Die Zeitbesti11ll1lung zu Beginn dieses Kapitels (»im darauffolgenden Jahr«) scheint den Flottenbau und die Piraterie der Türken auf das Jahr 6844 (1 . 9. 1 3 3 5-3 1. 8. 1 3 3 6) zu datieren. Nach LEMERLE : Aydin S. 95 Anm 4 geht Gregoras hier auf das Jahr 6843 (13 34/5) über ; aber so, wie der Text überliefert ist, sti11ll1lt das wohl nicht. Der Übergang vom Jahr der Ermordung des Syrgiannes 6842 (1 3 3 3/4) auf das nächste 6843 (13 34/5) ist schon S. 5°1,12 erfolgt. Auch SCHREINER : Philadelpheia S. 399f. u. 41 8 berücksichtigt das nicht. »Richtig« MURATORE : Principessa Sabauda S. 309f (vgl. S. 3 I I Anm I) : Ausfahrt Frühjahr 1 3 36. Nun k011ll1lt aber das Jahr 1 3 3 617 für die nachfolgenden Ereignisse, die auch aus anderen Quellen bekannt sind, schwerlich in Frage. Man könnte darum ver­ muten, daß Gregoras seine Rede gegen ein Unionsgespräch mit den Lateinern erst nachträglich in sein Geschichtswerk aufnahm und dabei versehentlich zweimal auf das Jahr 6843 überging, weil er es versäumt hatte, den Anfang von Kap. XI zu ändern. Gegen diese Lösung spricht, daß sich so in seiner Chronologie für den Zeitraum vom Winter 1 3 3 5/6 bis zum Frühjahr 1 3 3 7 eine Lücke ergibt. Es gibt aber trotzdem wichtige Gründe, Gregoras' Chronologie, zumindest was die Ex­ pedition nach Lesbos und Neuphokaia betrifft, zu korrigieren : zwei voneinander unabhängige Angaben setzen diese nämlich in die Jahre 6843/4 (13 3 5/6). Die Chronik von 1 3 52, ed. SCHREINER : Kleinchron. 8, 29 (S. 80) datiert die Ausfahrt des Ks. nach Lesbos auf Mai 6843 (vgl. Anm. 461) und Kantak. Bd. U, S. 1 I I ,6/8 benennt vom 28. September 1341 an (vgl. S. I04,2f) die Dauer der Gefangenschaft der Brüder Johannes und Manuel Asanes, die unmittelbar nach der Rückkehr des Ks. von Neuphokaia verurteilt wurden, auf sechs Jahre. Da die Belagerung von Neuphc kaia bis zur Wintersonnenwende dauerte (Gregoras S. 530, 17f), kann die Verurteilung nicht vor Januar erfolgt sein. Hätte sie im Januar 1 3 3 7 stattgefunden, so hätte die Gefangenschaft im September 1341 nur vier Jahre und neun Monate gedauert, eine Zeit, die sich nur auf 5 Jahre aufrunden läßt. (Vgl. BoIVIN zu S.534,2 ed. Bonn S. 1250). Demnach ist anzunehmen, daß Gregoras, wie oben vermutet, versehentlich zweimal auf das Jahr 6843 (13 34/5) übergegangen war. Das Fehlen des Übergangs auf das Jahr 6845 zwischen S. 530,17/1 8 und 5 3 5 , I I könnte eine Folge der Textänderungen sein, die Gregoras hier vorgen011ll1len hatte (vgl. Anm 468 f, 471). Im übrigen sei noch darauf hingewiesen, daß auch Kantak. für die Zeit vom Winter 1 3 3 5/6 bis zum Frühjahr 1 3 3 7 keine Mitteilungen macht. Zu den Datierungen bei Gregoras S. 553,10-12 und 17f s. Anm 508 f LOENERTZ : Chron. br. ur S. 57 datiert die Anerkennung des Ks. durch Domenico Cattaneo von Neu.

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A NMERKU N GEN : 451 phokaia auf Dezember 1 3 3 6, ohne dabei zu beachten, daß er den Mai 1 3 3 5 bereits für die Ausfahrt des Ks. akzeptiert hatte. Als chronologischer Leitfaden für die Ereignisse ab 1 3 34/5 möge folgende Synop­ se dienen. Gregoras S. 501, 12 Im folgenden Jahr (13 34/5) : Ablehnung eines Unionsgesprächs mit Rom. Tod des Despoten Konstantin. 523 , 1 Im folgenden Jahr (13 3 5/6 oder I3 34/5 ?) : der Ks. bereitet im Bündnis mit den Lateinern eine Expedition gegen die Türken vor. 524,24 Zum Frühlingsende (1336 oder 3 5 ?) : der Ks. wartet vergeblich auf die Lateiner. Die Phokäer erobern Lesbos. 528,23 f. Nach Aufgang des Hundes (Sirius) : der Ks. fährt aus zur Wieder­ eroberung von Lesbos. 532, 1 5 Bis Mitte Winter : Belagerung von Neuphokaia ; währenddessen findet in Kpl ein Putschversuch statt. 530, I 7 f. Um die Wintersonnenwende (Dez. 1 3 3 6 oder 3 5 ?) : die Belagerten geben auf. 531,15 Kurz darauf: Prozeß gegen die Attentäter. 536,4-8 Eine Sonnen- und eine Mond­ finsternis (15. 2. u. 3 . 3 . 1 3 3 7) erweisen sich als Vorzeichen eines Mongolen­ einfalls. 535, I I Anfang Frühjahr (13 3 7) : Mon­ goleneinfall. 536,8 In jener Zeit: Basileios von Trapezunt heiratet eine uneheliche

Kantak.

S. 476, I ff. Aus Thessalonike nach Kpl wiedergekehrt, erfährt der Ks. von der Eroberung von Lesbos. 476, I7ff. Der Ks. rüstet in 20 Tagen eine Flotte aus, erobert Lesbos

und belagert anschließend Neuphokaia. Die Belagerung dauert über fünf Mo­ nate ; in Verhandlungen über die Ka­ pitulation ist die Rede vom nahenden Winter. Idem ohne Zeitangabe. (Sechs Jahre vor 1341, s. o.).

495,4 Es verging wenig Zeit (nach der Unterwerfimg von Neuphokaia) : aus 3 59

ANMERKUN GEN : 45 I Kantak.

Gregoras Tochter Andronikos' I335 0.

ill .

(I7.

9.

. . . 536,I2-I4 Tod des GioVannl Orsini (536,23 ff. Gerichtsreform) . 53 8,4 Anfang Sommer : Türkeneinfälle in Thrakien ; ein Sieg des Ks. 53 8,22 Drei Tage nach dem Sieg : der Ks. rüstet in Kpl für einen Feldzug in den Epeiros (auf Bitten der Witwe des GioVannl Orsini). 539,2 Noch Anfang desselben Sommers : während der Vorbereitungen für den Feldzug muß der Ks. eine Invasion Orkhans abwehren. 542,3 In jenem Sommer : ErscheinlUlg eines Kometen (26. 6. I 3 3 7 ; vgL S. 548,II). 542,23 In jener Zeit : Anekdote über eine Mongolin. 544, I9 NlUl aber ruft die Lage im Epeiros den Ks. 544,24 Es ist mit Widerstand der Alba­ ner zu rechnen. 545,4-6 Darum fordert der Ks. türkische Hilfstruppen an. 545,6 Anfang Frühling (I3 3 8) : der Ks. rückt aus. (VernachlässiglUlg dieser Zeitangabe ließ PARISOT S. I 3 3 die Ex­ pedition auf I 3 3 7 datieren. So auch LEMERLE : Aydin S. I I I ; OSTROGORSKY : Gesch. S. 4I9 ; BOSCH S. I 3 6 ; NICOL : Last Cent. S. I 85). 545,7ff. BeschreiblUlg des Feldzugs gegen die Albaner. 3 60

dem Westen kommen Klagen über PlünderlUlgen durch die Albaner. Der Ks. plant einen Feldzug. 495,22-24 Um die gleiche Zeit : Tod des GioVannl Orsini.

(505,8-508,I6 Kantak. datiert die Ab­ wehr Orkhans nach der (ersten) Un­ terwerflUlg des Epeiros).

495,24 (vgL oben 495,22-24) Der Tod des GioVannl Orsini bestärkt den Ks. in seinem Vorhaben, den Epeiros zu lUlter­ werfen. VgL Kantak. 495,4ff. (oben). 496,2-I3 idem

496, I 3 ff. idem

ANMERKUNGEN : 451 Gregoras

Vgl. S. 538,22. 545, I I Der Ks. rückt im Epeiros ein, der sich ihm freiwillig unterwirft.

545, 15 Inzwischen (vor Sept. 1 3 3 8) ging Nikomedeia an die Türken ver­ loren. 545,18 Im Jahr danach (Sept. 1 3 3 8Aug. 1 3 3 9) : außer Türkeneinfällen keine nennenswerten Vorkomnullsse. (550,6 Etwa ein Jahr vor dem Tod des Basileios von Trapezunt, t 6. 4. 1340, hat sich der Ks. nach Thessalonike be­ geben. Ca. Mai 1340 ist er im Begriff, gegen die Rebellen im Epeiros auszu­ ziehen. Krankheit hält ihn aber kurze Zeit zurück) . 545,22 Im Jahr darauf (Sept. 1339-Aug. 1340) : Nikephoros von Epeiros flüchtet nach Patrai. Der Ks. nimmt die Mutter des geflüchteten Prinzen mit nach Thessalonike. Synadenos bleibt als Gouverneur im Epeiros zurück.

Kantak. 499,7 Inzwischen verbreitet sich im Epeiros das Gerücht, der Ks. wolle ein­ rücken. 5°0, 11 f. Die probyzantinische Partei unterhält Kontakte mit dem Ks. 501,14 Die Epeiroten entbieten Ge­ sandte zum Ks. 502,20f. Diese stimmen der Unterwer­ fung unter den Ks. zu. 502,21 Bald darauf: der Ks. kommt in den Epeiros und nimmt die Unter­ werfung entgegen: Der epeirotische Prinz Nikephoros wird mit der Tochter des Kantak. vermählt. (5 13, I ff Kantak. schließt Freundschaft mit Kabasilas).

503 , I I Hier keine Zeitangabe, aber laut S. 503 , 8 f. etwa ein Jahr vor der End­ phase der Belagerung von Thoma­ kastron im Sept'/Okt. 1340, also ca. Sept. 13 39 : Die antibyz. Partei im Epeiros rebelliert; Nikephoros wird

ANMERKUN GEN : 45 1 Gregoras

Kantak.

546,16 Der Ks. begibt sich nach Adria­ nopel Wld verheiratet eine Tochter mit dem bulgarischen Thronfolger.

nach Tarent gebracht. Der K. hält sich kurz im Epeiros auf Wld geht von dort nach Thessalonike. Synadenos bleibt zurück. 504, 16 Nicht viel später : der Ks. begibt sich nach Adrianopel Wld verhandelt über eine byz.-bulg. Ehe. Anschließend geht er nach Kpl, um die Ehe vorzu­ bereiten. 505,8 Ende Sommer (13 39) : Abwehr einer Invasion Orkhans.

Vgl. oben S. 539,2. 548,1 Anfang Herbst (13 39) : Politische Unruhen in Genua.

548,9 f. Nach dem Winter (1 339/40) : ErscheinWlg eines Kometen (24. 3 . 1340), ähnlich dem, der vor drei Jahren erschienen ist (s. o. 542,3). 546,12-15 Bevor ein ganzes Jahr seit seiner ErnennWlg zum Gouverneur des Epeiros verstrichen ist, wird Synadenos von den Rebellen festgenommen Wld an den zurückgekehrten Nikephoros ausgeliefert. 548,24 In diesem Frühjahr (1340) : nach dem Tod des Basileios von TrapezWlt (6. 4. 1340) kommen trapez. Gesandte nach Kpl, sie müssen aber dem Ks.

508,16 Der Ks. kehrt nach Adrianopel zurück ; dort wird die byz.-bulg. Ehe geschlossen. 509,10 Nach nicht wenig Zeit : Die anti­ byz. Partei im Epeiros rebelliert Wld holt Nikephoros zurück (vgl. S. 5 I l , I7f.). 5 IO,23-5I l,2 Ende Herbst : Die Nach­ richt von der Rebellion erreicht den Ks. Er schickt ein Heer, um die aufständi­ schen Städte den Winter über (5 I l,9) zu belagern.

Vgl. S. 509,I7f.

5 I l , I 3 »Mit dem Frühling« (1340) : der Ks. rückt im Epeiros ein. Die aufständi­ schen Städte werden belagert.

ANMERKUN GEN : 451 Gregoras

Kantak.

nach Thessalonike und dem Epeiros nachreisen. 550,17 Nach einiger Zeit : eine weitere Gesandtschaft aus Trapezunt muß dem Ks. nachreisen. Dieser ist im Epeiros eingerückt, um Arta zu belagern. 512,6ff. Frühling bis Ende Sommer : Belagerung von Arta. Die Artäer lassen Synadenos frei (seine Auslieferung an Nikephoros bei Gregoras S. 546 ist demnach nicht wörtlich zu nehmen, denn Nikephoros befand sich in Tho­ mokastron) . 551,19ff. Im Epeiros ist der Ks. durch den Einsatz des Kantak. erfolgreich. Während der Belagerung von Arta wird ein Putschversuch vereitelt. Sphrantzes Palaiologos stirbt im Ge­ fängnis. 553,10 Um diese Zeit : Phokaia, das der Ks. vor vier Jahren nicht einnehmen konnte (13 3 6/7 oder 1 3 3 5/6 ?), kehrt unter byz. Oberhoheit zurück.

553,17 Während dieser Vorgänge : die Epeiroten geben auf.

An einer Dysenterie, die das Heer vor Arta heimsucht, stirbt als einziger Sphrantzes Palaiologos, S. 525,IOff.

5 I 3 , I ff. (Ca. 1/10. 9. 1340) Kantak. er­ reicht die Übergabe von Rogo. 5 1 8,6 Nicht viele Tage später : Arta er­ gibt sich. 525,21 Danach (zw. ca. 10. 9.-18. 10.) : der Ks. bleibt krank in Arta zurück ; Kantak. belagert Thomokastron, das sich nach 28 Tagen ergibt. Um die zehn Trieren, die am 23. Belagerungstag vor Thomokastron erscheinen (S. 526,14f.) , auszurüsten, hat die Fürstin von Tarent ein Jahr gebraucht (S. 530,8-10).

ANMERKUNGEN : 45 1 Gregoras

553,21 Der Ks. kehrt nach Thessalonike zurück.

554,8 Als der Frühling konunt (1 341) : der Ks. begibt sich nach Didymoteichon und von dort nach Kpl. 555,6 ff. Bericht über die Synode vom 10. Juni 1 341 mit Vorgeschichte. 559, 16 Am folgenden Tag (1 1 . 6.) : der Ks. erkrankt. Er fällt in einen koma­ ähnlichen Schlaf

559, 1 8 Am dritten Tag (1 3 . 6.) : der Ks. wacht kurz auf; erneutes Koma.

560,2 f Bevor die fünfzehnte Sonne des Monats Juni aufgeht : der Ks. stirbt.

560,8 Am dritten Tag der Trauer (17. 6.) : Gregoras hält die Trauerrede.

Kantak. 534,16 (zw. ca. 8. 10.-1 5. 1 1.) Der Ks. bleibt noch mehr als 20Tage im Epeiros. 534, 1 8 f Anfang Nov. oder zumindest in der ersten Novemberhälfte, zum Winteranfang : der Ks. begibt sich nach Thessalonike ; er überwintert dort. 534,25 Gegen Ende des Winters (ca. Febr. 1341) : der Ks. bereitet sich vor, nach Kpl zu gehen. Dorther konunt Apokaukos, der zum Flottenkonunan­ dant ernannt wird. 541,13 Der Ks. bleibt bis zum Frühlings­ anfang in Thessalonike, geht von dort nach Didymoteichon und wenig später nach Kpl. 541,16ff. u. 543 , 1 ff. idem. 557, 1 3 idem. 557, 1 5 Am zweiten Tag (12. 6.) : die Krankheit verschlinunert sich; man fürchtet um sein Leben. 557,17 Am dritten Tag (1 3 . 6.) : der Ks. scheint sich zu erholen, aber mittags wird klar, daß sein Ende nahe ist. Kan­ tak. bringt die Prinzen in den Palast und stellt eine Wache auf 560,14-16 Am Abend des vierten Tages (14. 6.) erliegt der Ks. seiner Krankheit und stirbt am 1 5 . Juni (des Jahres 6849 der 9. Indiktion).

ANMERKUNGEN : 45 1 Zu Beginn von Kap. XI bei Gregoras kann man beanstanden, daß er die Ent­ stehung der lateinisch-byzantinischen Liga gegen die Türken in das Jahr 1 3 3 5/6, bzw. 1 3 34/5, zu verlegen scheint. LEMERLE : Aydin S. 95 Anm. 4 schreibt : »Gregoras reprend les choses d' assez haut«. In sachlicher Hinsicht ist es richtig, aber aus dem Wortlaut des Berichts allein kann der Leser das nicht schließen. Nun zur genannten Liga : folgende Personen sind als Anführer der Lateiner zu betrachten : der franzö­ sische Kg. Philipp VI., der schon 1 3 3 1 mit Venedig Verhandlungen über einen Kreuzzug aufnahm; der Doge von Venedig, welches besonders an der Bekämpfung der türkischen Piraterie interessiert war ; der Kg. von Neapel Robert von Anjou ( Kg. von Italien bei Gregoras, der sich im Namen irrt), der Großmeister der Johanniter (von Gregoras nach ihrem damaligen Hauptsitz Rhodier genannt), Helion von Villeneuve, und Nicolo I. Sanudo, der Dux von Naxos und den Kykladen. Vgl. LAIou, Angeliki : Marino Sanudo Torsello, Byzantium and the Turks. The Background to the anti-Turkish League of 1 3 32-� 3 34. In : Speculum Bd. 45 (1970). S. 374-392 ; s. auch MURAToRE : Principessa Sabauda S. 291 ff. (Einen zeitweiligen Übertritt Andronikos' ill . zur römischen Kirche, den BOSCH S. 120-122 für diese Zeit annimmt, halte ich für ausgeschlossen). Schon 1332 verhandelte Venedig mit dem byz. Ks. über einen Anschluß an die Liga, und am 6. September desselben Jahres kam ein Bündnis zwischen Venedig, Byzanz und den Johannitern zustande, s. DÖLGER : Reg. 2785. Daß man dem Ks. für den Fall seines Nichtbeitritts gedroht habe, erzählt nur Gregoras. Der Vertrag untersagt aber jeden Einzelfrieden, und das beweist, daß die Lateiner dem Ks. nicht gänzlich vertrauten (vgl. LEMERLE : Aydin S. 91). Es ist aber möglich, daß die Drohung erst später erfolgte, um dem Ks. Zügel anzulegen (vgl. unten). Der Ks. sollte auf die Dauer von 5 Jahren für die Unionsflotte 10 Schiffe stellen, Venedig 6, die Johanniter 4. Trotzdem scheint es bis zum J. 1 3 34 zu keiner Aktion gekommen zu sein. Im März 1 3 34 schlossen sich jedoch der französische Kg. und Papst Johannes XXII. der Union an, und daraufhin kam es zu Aktionen bis hin zur Vernichtung der Flotte des Emirs Yaksi im Golf von Adramyttion im Herbst 1 3 34 ; s. HEYD : Commerce Bd. I, S. 53 8 f. ; LEMERLE : Aydin S. 89-101. Nach Enveri, Destan d'Umur Pascha, hatten auch 30 byz. Schiffe an dieser Operation teilgenommen, s. LEMERLE aaO. S. 100, dem aber diese Angabe nicht vertrauenswürdig erscheint. LAURENT, Vitalien : Action de graces pour la victoire navale remportee sur les Turcs au cours de l'automne 1334. In : ELt:; fLV�fL"I)V K . 'AfL&V't"OU. Athen 1960. S . 25-41 (vgl. B Z Bd. 54 [1961] . S. 170) ist der Ansicht, »que la flotte chretienne . . . ne comptait aucune unite byzantine.« Vgl. auch MURATORE : Principessa Sabauda S. 306f. BOSCH S. 126-128 nimmt aufgrund des Zeugnisses von Enveri eine byz. Teilnahme an, da nirgendwo in den westlichen =

ANMERKUNGEN : 451-455 Quellen von einem Verrat der Byzantiner berichtet wird und da eine Danksagung in Kpl für einen rein lateinischen Sieg unwahrscheinlich ist (ihr Verweis, S. 127 Anm. 6, aufLaurent ist irreführend, da nicht erklärt wird, daß dieser die entgegen­ gesetzte Meinung vertritt). Auch hätte ein Fernbleiben des Ks. nicht in das Konzept seiner Westpolitik gepaßt. Ich halte trotzdem eine byz. Teilnahme an den Aktionen von 1 3 34 für unwahrscheinlich. Eine so bedeutende Beteiligung, wie sie Enveri angibt (ein Drittel der Flotte) , wäre meines Erachtens kaum von Gregoras und Kantak. verschwiegen und in der Action de graces gebührend hervorgehoben worden. Gregoras setzt im folgenden weitere Operationspläne voraus und verlegt den Bau einer Flotte durch den byz. Ks. auf den Winter des Jahres 1 3 3 5/6, bzw., wenn man korrigiert, 13 34/5. Ich halte es darum für möglich, daß die Gesandt­ schaft, über welche Gregoras spricht, Ende 1 3 34 aufgetreten ist (vgl. MURATORE : Principessa Sabauda S. 309), und daß die dabei ausgesprochene Drohung von der Nichterfüllung der Vertragsverpflichtungen durch den Ks. abhängig war. Kantak. verliert über diese Vorgänge leider kein Wort. 452 BOSCH S. 127f. folgert aus dieser Stelle, daß die ksl. Familie der ganzen Aktion mit Unverständnis gegenüberstand. Davon ist nicht die Rede ; sie ist nur dagegen, daß Andronikos persönlich den Oberbefehl der Flotte übernimmt. 453 LEMERLE : Aydin S. 95 Anm. 4 sieht hierin wohl mit Recht eine Anspielung auf den englisch-französischen Konflikt, der nach dem Tod Johannes' XXII. (13 34) eine weitere Offensive der antitürkischen Liga nicht zustande kommen ließ. 454 Den Grund für diesen Verdacht, wenigstens seitens des Domenico Cattaneo, nennt Gregoras unten (S. 526) ; der Vasall hatte sich praktisch selbständig gemacht und mußte fürchten, daß der Ks. das auf die Dauer nicht hinnehmen würde. Die Ausrüstung einer großen byz. Flotte im Winter 1 3 34/5 (oder 1 3 3 5/6 ?) mußte Er­ innerungen an die Expedition des Ks. gegen Chios im J. 1 3 29 wachrufen (vgl. S. 43 8 f. mit Anm. 277). 455 Kantak. S. 476, I ff. schreibt über die lateinische Eroberung von Lesbos folgendes : Domenico Cattaneo, nach dem Tod seines Vaters Andreolo vom Ks. mit der Verwaltung von Neuphokaia betraut und durch Reichtum übermütig ge­ worden, bemannte elf Schiffe aus Genua, erwarb ein weiteres aus Sizilien und überredete die Delier ( Johanniter), ihm fünf Schiffe zur Verfügung zu stellen. Mit diesen eroberte er Mytilene und alle anderen befestigten Ortschaften auf Lesbos mit Ausnahme von Eressos und Methymna. Die Zusammensetzung der Flotte ist also bei unseren beiden Autoren verschieden : nach Gregoras stellt Cattaneo 8, der Johanniterorden 4 und Sanudo 3 Schiffe, nach Kantak. Cattaneo I I (10 ge­ nuesische und I sizilianisches) und der Johanniterorden 5, während der Dux von =

J

ANMERKUN GEN : 455-460 Naxos fehlt. (Vgl. auch Kantak. S. 48 5,20f.) . Über die »Vorgeschichte« von Neu­ phokaia (die Stadt war um 1 3 14 von Andronikos TI. dem Italiener Andreolo Cattaneo della Volta anvertraut worden, s. DÖLGER : Reg. 23 50) erfährt man von Kantak. hier nichts, er hat aber früher, im Gegensatz zu Gregoras, schon berichtet (S. 3 88,9-390, 1), daß sich Andronikos ill. nach der Unterwerfung von Chios (1 329) nach Neuphokaia begab, um sich dort von seinem lateinischen Vasallen Andreolo Cattaneo huldigen zu lassen. Dieser weilte aber gerade in Genua, sein Onkel Arrigo Tartaro bekannte sich jedoch für ihn zu seiner Vasallenpflicht, so daß der Ks. ihm, bzw. seinem Neffen, erneut Phokaia überließ. Vgl. HEYD : Commerce Bd. I, S. 486 f. ; MILLER : Essays S. 294. BOSCH S. I I7 verwirrt die Angelegenheit ; sie spricht vom »Onkel des Andrea Cattanea, der in Stellvertretung für seinen Neffen Arego Tartaro, der gerade in Genua weilte, das Stadtregiment innehatte«. 456 Erneuerungsurkunden sind mir nicht bekannt und werden bei DÖLGER : Reg. nicht erwähnt. Laut Kantak. S. 3 89,19-22 übergab der .Ks. im J. 1329 die Stadt Andrea Cattaneo »für solange, als es mir gut erscheint«, d. h. bis auf Wider­ ruf. 457 Bd. I, S. I I2. 458 Diese Bemerkung, daß die byz. Seeleute es vorzogen, unter genuesischer Flagge zu fahren, scheint mir bis jetzt wenig beachtet. Vgl. aber MATSCHKE : Fort­ schritt S. 92 f. 459 Aufgrund einer Abmachung mit dem byz. Ks. war es den Bewohnern von Galata in einem Statut aus dem J. 1 3 1 7 verboten worden, sich außerhalb der vom Ks. für ihre Kolonie festgelegten Grenzen Häuser zu bauen, s. HEYD : Commerce Bd. I, S. 455. Das hier von Gregoras beschriebene Vorgehen der Genuesen von Galata war eine Verletzung dieser Abmachung, was aber anscheinend bis zu diesem Zeitpunkt vom Ks. hingenommen worden war. Dieser hatte seinerseits die Genue­ sen nicht nur durch sein Vorgehen gegen Chios und Phokaia im J. 1 329 verärgert, sondern auch durch eine gewisse Annäherung an die Venezianer, s. HEYD : Com­ merce Bd. I, S. 487f. Möglicherweise hat man darum »aus Rache« in Galata die Eroberung von Lesbos durch Domenico Cattaneo derart gefeiert, daß der Ks. sich gekränkt fühlen konnte und einen Anlaß hatte, gegen die genannten Übertretun­ gen vorzugehen. 460 Kantak. erwähnt nichts von einer kriegerischen Auseinandersetzung. Er erzählt nur, S. 476, 17-24, daß der Ks. den Genuesen in Galata anläßlich der Er­ oberung von Lesbos Boshaftigkeit, Rebellion und Mißachtung der Verträge vor­ warf. Anschließend, S. 476,24-477,5, berichtet er, wie der Ks., offenbar als Reaktion auf die Eroberung von Lesbos, in zwanzig Tagen eine Flotte von 44 Zwei- und

ANMERKUNGEN : 460-46I Dreiruderern und vierzig Einruderern ausrüstet. Dazu kommen noch Frachtschiffe. Laut Gregoras hatte der Ks. für die Teilnahme an der Expedition gegen die Türken 20 Schiffe ausgerüstet. Nach Lesbos fährt er aber mit der ganzen Flotte aus. 46I Während Gregoras die Ausfahrt des Ks. auf ca. Juli (I3 36) ansetzt, datiert die Chronik v. I 3 52 diese auf Mai (I 3 3 5), s. SCHREINER : Kleinchron. 8, 29 (S. 80) . Die Notiz der Chronik ist nicht einwandfrei ; e s heißt : »er nahm Chios und Pho­ kaia«, in Wirklichkeit »nahm« Andronikos Lesbos außer Mytilene, machte Zwi­ schenstation auf Chios und arrangierte sich mit Neuphokaia. Vgl. LOENERTZ : Chron. br. III S. 56. Es spielte sich vor der Ausfahrt auch einiges ab, was diese hätte verzögern kÖIll1en. Trotzdem wird die Chronik, auch was die Jahreszeit betrifft, recht haben. Laut Kantak. S. 480,2I f dauerte die Belagerung gegen Ende des Herbstes (s. S. 484,6f) schon fünf Monate, d. h., vom November an zurück­ gerechnet, seit etwa Juni/Juli. Vgl. auch Anm 462. Kantak. S. 477,5-479,24 weicht in der Darstellung dieser Episode erheblich von Gregoras ab. Zur Flottenstärke s. Anm 455 u. 460. Als der Ks. ausgefahren ist, wird das von einem ErkeIll1ungs­ schiff sofort nach Lesbos gemeldet. Erst jetzt entsteht Uneinigkeit im Lager des Cattaneo. Die Besatzung der JohaIllli terflotte weigert sich, gegen den Ks. zu kämpfen. Ihr Kommandant warnt seine Kollegen vor einem Kampf gegen eine Übermacht und teilt ihnen mit, daß seine MäIll1er sich nicht am Kampf beteiligen wollen. Darauf fährt er ab nach Delos. Nun entschließen sich die übrigen, das Wagnis der Schlacht nicht einzugehen. Sie senden fünf Schiffe mit Proviant und einer Besatzung zum Kastell Kallone und bestimmen die übrigen (sechs, s. S. 482,I) für die Verteidigung von Mytilene. Der Ks. läuft inzwischen mit der ganzen Flotte das nicht von den Lateinern eroberte Eressos an. (In der äußerst fehlerhaften Dar­ stellung der Ereignisse um Lesbos bei BOSCH S. I29.ff ist daraus geworden (S. I 3 0) : »Gerade beim Aufkreuzen der byzantinischen Schiffe geht den Lateinern die Ver­ pflegung aus. Um Nahrungsmittel zu beschaffen, werden fünf Dreiruderer nach Kallone geschickt. Die übrige Flotte erwartet den Ks. in Eressos.«) Von Eressos will der Ks. weiter nach Chios fahren, aber von der Küste aus macht ihn jemand auf die fünf genarmten Schiffe bei Kallone aufmerksam. Als der Ks. diese ansteuert, landen die Lateiner und verstecken sich. Die Rhomäer bemächtigen sich der Schiffe und stöbern die Besatzung auf. Der Ks. läßt nun Alexios Philanthropenos auf der hlSel zurück, um Mytilene zu belagern, und nimmt Kurs auf Phokaia. Über den taktisch unklugen Aufenthalt auf Chios und die in dieser Zeit von Cattaneo ge­ troffenen Maßnahmen schweigt Kantak. Dafür erwähnt er, daß die nach der Ab­ fahrt des Ks. zurückgebliebenen Rhomäer die ganze Insel erobern, bis auf Mytilene, das sie in Belagerung halten. Auf die Rolle des Alexios Philanthropenos kommt .

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ANMERKUN GEN : 461-465 Gregoras erst viel später zu sprechen, s. unten S. 534 mit Anm. 471. Vgl. auch LEMERLE : Aydin S. l I ! Anm 2. 462 Über diese Gesandtschaft an Sanuchan von Magnesia teilt Kantak. S. 479,24-48 1 , I ! mit, daß dabei ein Waffenbündnis zustande kam. (Gregoras über­ läßt es hier dem Leser, aus der tatsächlichen Hilfeleistung des Emirs darauf zu schließen. Unten S. 53 8 nimmt er aber auf den Vertrag selbst Bezug, s. Anm 478). Der Emir verpflichtet sich, dem Ks. bei der Eroberung von Neuphokaia lU1d Myti­ lene beizustehen. Dieser verspricht als Gegenleistung, die türkischen Gefangenen, darunter den Sohn des Emirs und 24 Kinder angesehener Türken, zu befreien. DÖLGER : Reg. 2827f. datiert die Gesandtschaft und den Vertrag aufgrund von Gregoras S. 5 5 3 , 12 in das Frühjahr 1 3 36, was vermutlich auf 1 3 3 5 zu korrigieren ist, s. Anm 45 1. Aus Kantak. S. 480,21 mit 484,6f. und 48 8,2 geht hervor, daß bis zum Herbst noch fünf Monate vergehen. Der Vertrag ist demnach auf ca. April/ Mai (1 3 3 5) zu datieren. Die Chronik von 1 3 52 nennt den Ve(trag zusammen mit der Ausfahrt, die sie auf Mai datiert, wie wir sahen (Anm. 461). Ein Vertrag mit Umur von Aydin kam erst etwas später zustande, s. Anm. 465. 463 Schon früher wurde der herrschsüchtigen Mutter des Großdomestikos, Theodora Palaiologina, die Überwachung der Kaiserin übertragen, vgl. Anm 279. 464 »der in jeder Hinsicht vortrefflichen Herrin« liest man in V. Ich folge hier M (HO haben diesen Textteil nicht), da ich glaube, daß die lobenden Worte in V nur versehentlich nicht gestrichen wurden. Das Fehlen dieser Worte in M Günger als Vac) führe ich darauf zurück, daß Gregoras sich mit der Kaiserin überworfen hatte, als er sein Werk zum ersten Mal revidierte. Vgl. v. DIETEN : Entstehung S. 91 ; s. auch Anm 532. 465 Kantak. S. 481,1 8-484,5 berichtet nur vage über diese fehlgeschlagenen Attentatspläne : aus Kpl wird berichtet, daß 16 Schiffe aus Genua, die nach Galata kamen, von Rhomäem gechartert wurden, um zusammen mit 6 weiteren aus Galata und 6 bei Mytilene den Ks. vor Phokaia anzugreifen. Die Belagerung dauert nun schon fast fünf Monate. Der Ks. bittet bei den Barbaren in Ionien (d. h. bei Sarukhan von Magnesia und Umur von Aydin) um Hilfe. Sarukhan schickt 24 Schiffe. An Umur schreibt Kantak., wohl im Auftrag des Ks., einen Brief und bittet um eine Zusammenkunft. Aus diesem Anlaß erzählt Kantak., daß er schon seit längerer Zeit mit Umur korrespondierte und, als dieser den Ks. bei Phokaia besuchte, bereits mit ihm zusammengetroffen war. Laut Enveri, Destan d'Umur Pascha, war Umur vom Ks. um ein Treffen gebeten worden (vgl. DÖLGER : Reg. 2880, der hier irrtümlich auf den obengen. Brief des Kantak. an Umur, Kantak. S. 482,1 5 , verweist. Ausführlich zum folgenden : LEMERLE : Aydin S. 102 ff.). Das .

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ANMERKUN GEN : 465 Treffen fand bei Kara Burun statt ( = Melaina Akra auf der Halbinsel Erythrea, s. LEMERLE S. r08 Anm. r), und zwar auf dem Schiff des Ks. Diese Angabe verdient wohl Glauben, da Kara Burun zum Emirat Umurs gehörte und der Ks. sich aus Prestigegründen geweigert haben dürfte, an Land zu gehen (s. LEMERLE S. I I4). Wie gesagt, spricht auch Kantak.. über ein Treffen zwischen dem Emir und dem Ks. (s. 48 r , I I-r8). Ersterer hätte zusammen mit seinen zwei Brüdern Andronikos bei Phokaia einen Besuch abgestattet. LEMERLE S. I I5 setzt diesen Besuch vor das Treffen bei Kara Burun. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß Ks. und Emir sich innerhalb kürzester Zeit zweimal getroffen hätten, ohne daß dies in den Quellen eine Spur hinterlassen hat, und nehme an, daß Enveri und Kantak. über die gleiche Zusammenkunft berichten. Kantak.. verschweigt aber (aus Prestigegründen ?), daß der Ks. sich zum Emir begeben mußte, und lokalisiert darum das Treffen »bei Pho­ kaia«, da es im Zuge der Belagerung dieser Stadt erfolgte. Er erweckt auch den Eindruck, daß es sich um einen Höflichkeitsbesuch des Emirs handele ; auch das ist wegen der handfesten Interessen beider Seiten an Verhandlungen wenig wahr­ scheinlich. Laut Enveri aber hatte Andronikos Umur für das Treffen (bei Kara Burun) roo.ooo Goldstücke versprochen. Beim Treffen selbst versprach Umur, kein byz. Gebiet mehr anzugreifen; der Ks. schenkte ihm dafür die Insel Chios, und sie trennten sich als »Brüder«. Ich vermute, daß für Kara Burun ein Freund­ schaftsvertrag geplant war, aber da Umur zu hohe Forderungen stellte, nicht zu­ stande kam. Als jedoch Andronikos sich kurz darauf ernsthaft bedroht sah, war er bereit, diese Forderungen zu erfüllen, und bat Kantak.. zu vermitteln. Dieser schrieb nun den obengen. Brief, in dem er Umur um ein Treffen bat. Daraufkam Kantak.. in Klazomenai mit Umur zusammen. Hier erst kommt es zu einem Vertrag. Wenn Ks. und Emir sich schon in Kara Burun einig geworden wären, hätte Kantak.. in Klazomenai nur noch über den Umfang der gewünschten Hilfe verhandeln müs­ sen. Kantak.. stellt es nun so dar (vgl. auch Bd. TI, S. 3 87,9-I I ; 397,20-398,3), als stellte Umur ihm zuliebe nicht nur 30 Schiffe zur Verfügung, sondern erkännte auch den Ks. als seinen Herrn an, schlösse mit Philadelpheia Frieden und verzichtete auf den jährlichen Tribut dieser Stadt. Über Gegenleistungen des Ks. schweigt er. Sie können nicht gering gewesen sein. Umur bekam, wie gesagt, laut Enveri die Insel Chios geschenkt, was allerdings unwahrscheinlich ist, da keine andere Quelle etwas davon weiß und die Insel auch später noch byz. Besitz ist. Vielleicht erhielt er aber einen Teil der Steuereinnahmen der Insel zugesprochen (s. LEMERLE S. I I4f.). Ich vermute nun, daß Andronikos, der in Kara Burun einen so hohen Preis noch nicht zahlen wollte, mit der Drohung eines Großangriffs zur See konfrontiert, dazu bereit war. Kantak.uzenos' Verhandlungsgeschick oder das Gefallen, das Umur 370

ANMERKUN GEN : 465-466 an ihm fand, bewirkte vielleicht, daß dieser für den gleichen Preis militärische Hilfe zusagte und die Schonung Philadelpheias versprach. Das Ergebnis von Klazomenai wird meiner Meinung nach von Enveri vorweggenommen und auf Kara Burun übertragen. Zu diesen Vorgängen s. die ausgezeichneten Ausführungen bei LEMERLE : Aydin S. 102-I I5, von denen ich hauptsächlich darin abweiche, daß ich nur ein Treffen von Andronikos und Umur annehme und es erst in Klazomenai zu einem Freundschaftsvertrag kommen lasse. (Außerdem datiere ich den Feldzug gegen die Albaner mit Hilfstruppen Umurs, die aufgrund dieses Vertrags gestellt wurden, auf 1 3 3 8 und nicht auf 1 3 3 7, s. dazu Anm. 479 u. 489) . PARISOT S. 1 3 2 erklärt die Bereitschaft Umurs, Vasall des Ks. zu werden, damit, daß er glaubte, nur so sich gegen die Genuesen und die Osmanen, deren Aufstieg er kommen sah, behaupten zu können. DÖLGER : Reg. 2821 spricht irrtümlich von einem Geheimvertrag mit Sarukhan, den er hier offensichtlich mit Umur verwechselt. Er datiert den Vertrag, unter Berufung auf LEMERLE : Aydin S. I I3 , in das Jahr 1 3 35 während der Be­ lagerung von Neuphokaia ; er übersieht, daß Lemerle (S. 108 f) die »Kapitulation« der Stadt auf denWinter 1 3 3 5/6 datiert, er selbst aber Reg. 2829 aufDezember I3 36. Auf alle Fälle ist das Abkommen mit Umur (Reg. 2821) nach demjenigen mit Sarukhan (2828) anzusetzen, das Dölger in das Frühjahr 1 3 3 6 setzt. Umurs Schiffe wurden übrigens nicht mehr benötigt, da die Verschwörung in Kpl niedergeschlagen wer­ den konnte. Vgl. PARISOT S. 129-13 1 ; FLORINSKIJ TI, S. 108 ; LEMERLE : Aydin S. I IOf. ; Gregoras unten S. 532. Die enge Freundschaft, die Kantak. bei dieser Ge­ legenheit mit Umur knüpfte, gehört zu einem Netz von Verbindungen, die ihm auch außerhalb des Reiches Rückhalt verschaffen sollten (vgl. Anm. 3 83 , 492, 509). Gregoras beschreibt diese Freundschaft Bd. TI, S. 597, 19 so, daß er Umur zu einem Vasallen des Kantak. persönlich zu machen scheint, vgl. WERNER : Kantak. Umur Orhan S. 257. Ich möchte aber diese Aussage nicht mit Werner als die eines Gegners des Kantak. bezeichnen. Sicher scheint, daß für Umur Kantak. der Garant des Ver­ trages war, der ihm die Möglichkeit gab, in Kaisers Diensten Beute (vor allem Sklaven) zu machen. Damit hat Kantak. zwar nicht den Anfang gemacht, das Reich systematisch den Türken auszuliefern, um die eigene Feudalkaste (vor dem Volk) zu retten, eine Behauptung, die mit Recht von WERNER ebd. S. 256ff zurückgewiesen wird. Vom Verrat am eigenen Volk kann man ihn aber trotzdem kaum lossprechen, denn der kleine Mann wurde durch eine solche Abmachung den Türken zur Plünderung und zum Abtransport in die Sklaverei ausgeliefert. Wie wenig fremde Hilfstruppen zwischen Freund und Feind zu unterscheiden wußten, hatten schon die Katalanen demonstriert. 466 Vgl. Kantak. S. 485,3-495, 3 . Als der Ks. von der Aufdeckung und Ver371

ANMERKU N G E N : 466-468 eitelung der Verschwörung in Kpl erfährt, widmet er sich wieder der Belagerung von Phokaia. Es ist Herbst geworden, und es vergeht weiterhin Zeit, olme daß sich etwas an der Lage ändert. Schließlich gelingt es Kantak., mit einem alten Bekannten unter den Belagerten, Juan de Spina (Giovanni Spinola), Kontakt aufzunehmen und den Frieden herbeizuführen. Bei seiner Vermittlung weist Kantak. darauf hin, daß der Winter naht (S. 488,2). Der Ks. hatte sich auch schon entschlossen, die Belagerung im Winter von nur 30 byz. Schiffen sowie den 24 Schiffen Sarukhans und dessen Landheer fortsetzen zu lassen (S. 488,6-I6). Da die Neuphokaier, bevor sie dem Frieden zustimmen, mit Domenico Cattaneo in Mytilene Kontakt auf­ nehmen, paßt Gregoras' Datierung des Friedens auf Ende Dezember zu der Dar­ stellung des Kantak. Von einer Vermittlung der Johanniter ist bei Kantak., der wie üblich seine eigene Rolle hervorhebt, nichts zu lesen ; sie ist aber deswegen nicht anzuzweifeln. Kantak. schildert die Lage der Neuphokaier als noch aussichtsloser, als sie Gregoras darstellt. Deshalb wundert man sich, daß sich der Ks. mit der Wiederherstellung des alten Zustandes der nominellen Abhängigkeit begnügte. Die Erklärung könnte darin zu suchen sein, daß Kantak. dafür eintrat, um sich außerhalb des Reiches weiteren Rückhalt für sein Machtstreben zu schaffen. Dazu schien auch die in dieser Zeit enger geknüpfte Freundschaft mit Umur von Aydin zu dienen (s. S. 482,I2-483 , I7), vg1. Anm. 465 ; PARISOT S. I32 f ; LEMERLE : Aydin S. I I 2 f Er verknüpft zunehmend das Wohl des Staates mit seiner Person, um sich unentbehrlich zu machen. Das Versprechen, Mytilene zurückzugeben, kennt Kantak. nicht. Er teilt aber mit, daß zum Vertragsabschluß ein Abgesandter des Domenico Cattaneo aus Mytilene mitkam, um dem Ks. zu huldigen, und spricht sogar von Übergabe Mytilenes durch die Neuphokaier (S. 494,23 f). Gregoras dagegen spricht weiter unten von einer Wiedereroberung von Mytilene durch Alexios Philanthropenos. Demnach kann eine Übergabe der Stadt zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich erfolgt sein. Letzteres ist leicht verständlich, da der Ks. nicht in der Lage war, nach Mytilene zu fahren ; s. Anm. 47I. 467 In V ist nach diesen Worten eine Zeile mit schwarzer Tinte unleserlich gemacht. Vgl. die nächste Anm. 468 Den Bericht über diesen Prozeß, über den Kantak. schweigt, scheint Gregoras etwas verändert zu haben, s. v. DIETEN : Entstehung S. 92-94. In V ist die untere Hälfte von fo1. 232 entfernt worden. Der entfernte Text auf der Rectoseite schloß an die Worte : » hat es nicht sehr bewundert ?« an. Was hier getilgt wurde, läßt sich schwer erraten, und ich vermute, daß hier wenig inhaltsreiche Zeilen nur wegen des Textes auf der Rückseite geopfert wurden. Was dort entfernt wurde, ist klar, denn es wird im erhaltenen Textteil angekündigt ; s. die nächste Anm. • • •

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ANMERKU N GE N : 469-471 469 Hier fehlt in V, wie in Arun 468 angekündigt, ein Teil des Textes von fol. 232v. Aus den Worten »diese (Beschuldigungen) waren etwa folgende« geht hervor, daß im entfernten Text das erörtert wurde, was man gegen den Despoten Demetrios zur Anklage vorbrachte ; delill mit dem Satz »Äußerlich - gehegt« ist eine solche Erörterung noch nicht gegeben. Man darf wohl annehmen, daß Gre­ goras, der sich, wie er selbst sagt, dem Despoten verbunden fühlte, die Beschuldi­ gungen als Verleumdung qualifIZierte. Sie waren aber vermutlich in sich glaub­ würdig genug, so daß der Autor sie später lieber in Vergessenheit geraten ließ. Cod. M, hier mit V der einzige unabhängige Textzeuge, hat für S. 5 3 3 ,4 bis S. 5 34,5 nur den Satz : Jene Rede und jene Untersuchung brachte er damals so ge­ schickt und milde zu einem guten Ende. In V ersetzen im nachfolgenden Satz (d. h. im ersten Satz von fol. 23 3 , der urspr. am entfernten Text von fo1. 232v an­ schloß) die Worte »denn gerade wegen der Kralaina selbst« und das Possessivum »ihr« vor »Bruder« Worte, die ausradiert worden sind. Der Satz, der jetzt eine über­ flüssige Wiederholung darstellt, lautete ursprünglich vielleicht so : »Der Ks. aber bemühte sich darum, wie gesagt, daß die Anklagen gegen den Despoten, den Bruder der Kralaina, nicht erörtert würden.« Vgl. v. DIETEN : Entstehung S. 92-94. 470 Die Söhne (Andronikos') Asans (zu ihm s. Anm. 1 3 8) sind Manuel und Johannes, Brüder der Gemahlin des Kantak., Eirene Asanina. Sie blieben beinahe 6 Jahre in Haft, s. Anm. 45 I. Wir werden beiden in der Geschichte des Bürger­ kriegs nach dem Tod Andronikos' III. noch öfter begegnen. Für die Verurteilung der Asanbrüder macht später Apokaukos Kantak. verantwortlich, wie dieser selbst erzählt. Er hätte auf diese Weise tüchtige Konkurrenten, die seinen Ruhm in den Schatten zu stellen drohten, ausschalten wollen, s. Kantak. Bd. II, S. I 14,4-6. Apokaukos bezeichnet das Urteil als ungerecht und von Eifersucht eingegeben, ebd. S. I I 3 , 8 f. Aufgrund dieser Angaben tragt man sich, ob das geplante Attentat sich nicht viel mehr gegen Kantak. als gegen Andronikos ill. richtete, den man vielleicht als eine Marionette in der Hand des Großdomestikos betrachtete. Das Gefängnis der beiden Brüder war in den Augen ihres Vaters, der 1 341 bei Kantak. die Freilassung zu bewirken versucht, nicht so human, wie Gregoras hier andeutet, s. Kantak. Bd. II, S. I I I,8. 471 S. Bd. I, Index s. n. ; oben S. 360[ Ein Vergleich mit Kantak. wirft die Frage auf, ob diese Mitteilung hier chronologisch richtig eingefügt ist. Laut Kantak. wurde Philanthropenos nicht erst nach der Rückkehr des Ks. aus Neuphokaia nach Lesbos gesandt, sondern leitete dort schon seit Frühjahr 1 3 3 5 alle Unternehmun­ gen, vor allem die Belagerung von Mycilene ; s. Arun 46I. Gregoras' Einordnung des Zeitpunkts der Sendung läßt sich wohl daraus erklären, daß ihn nicht die .

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ANMERKUNGEN : 471 Wiedererobenmg von Lesbos seit Frühling 1 3 3 5 interessiert, sondern die kluge Wiederinbesitznahme der Hauptstadt, die erst nach dem Vertrag des Ks. mit Neu­ phokaia erfolgte (s. Arun 466), und die Neuordnung der Verwaltung der Insel. Vgl. auch LEMERLE : Aydin S. I U Anm. 2. SCHREINER : Philadelpheia S. 399 f und 419 f versucht den Widerspruch zwischen Gregoras und Kantak. dadurch zu lösen, daß er eine Belagerung von Mytilene in zwei Phasen annimmt, eine Som­ mer/Herbst 1 3 3 5 und eine zweite ein Jahr später. Philanthropenos wäre zwischen­ durch, im Herbst 1 3 3 5 , mit dem Ks. nach Kpl zurückgekehrt (S. 400 Arun. I ) und von dort zum Ents2tz von Philadelpheia ausgesandt worden. Die Quellen bieten für diese Annahme keine Anhaltspunkte. Sicher ist, daß der Ks. im Herbst 1 3 3 5 nicht von Lesbos nach Kpl ging ; er fuhr von Lesbos über ehios nach Neu­ phokaia, wollte dann etwa Anfang Januar 1 3 3 6 wieder nach Lesbos fahren, mußte aber daraufverzichten und fuhr nach Kpl. Philanthropenos war auf Lesbos zurück­ geblieben ; für wie lange wissen wir nicht. Daß Gregoras hier auf eine zeitweilige Abberufung von Philanthropenos im J. 1 3 3 5 Bezug nehmen würde, wie Schreiner S. 400 mit Arun I nachzuweisen versucht, stimmt nicht. Aus dem Satz : »Dann hätte kein Feind Mytilene besetzen können« usw., den Schreiner nicht berück­ sichtigt, geht klar hervor, daß eine Abberufung vor dem Verlust von Lesbos ge­ meint ist. Aus dem Brief des Matthaios von Ephesos an Michael, den Sohn des Alexios Philanthropenos, den Schreiner ediert (S. 423-425) Getzt besser bei REINSCH : Briefe S. 103-105, Übers. S. 252-254, dazu S. 29 Anm. 4) und auf diese Episode bezieht, kann man nur schließen, daß Michael Philanthropenos irgend­ wann aus dem Westen, genauer aus Lesbos nach Philadelpheia dirigiert wurde. Der Wortlaut des ersten Satzes des Briefes (»Also hältst du, seitdem du vom Westen in den Osten umgezogen bist und du dich gezwungen siehst, mit deinem Vater die Truppen zu kommandieren und an seiner Seite Gefahren zu trotzen, geistige Bildung für vollkommen zweitrangig ?«) macht es sogar unwahrschein­ lich, daß Michael zusammen mit seinem Vater aus Lesbos nach Philadelpheia kam, da der Briefschreiber es sonst gesagt hätte (etwa so : »seitdem du mit deinem Vater . . . umgezogen bist« usw.). Auf alle Fälle ist die Abberufung des Alexios Philan­ thropenos von Lesbos, von der Gregoras spricht, und somit eine erste Gouverneurs­ tätigkeit des Mannes auf der Insel vor den Verlust von Lesbos im J. 1 3 3 5 zu setzen. Übrigens ist inzwischen von KURUSES : Gabalas S. 206fT. nachgewiesen, daß der gen. Brief an Michael Phil. in das Jahr 1324 gehört. Überflüssig scheint mir bei Kuruses S. 219-221 die Frage nach einer Tätigkeit des Alexios Philanthropenos auf Lesbos vor 1 324 ; von einer solchen ist im Brief keine Rede, s. o. Wenn Kuruses S. 206 über Michael schreibt »seinem Vater nach Lesbos und nach Philadelpheia .

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ANMERKU N G E N : 471 gefolgt« so wird das vom Brief nicht gedeckt. Aus Briefen des Michael Gabras an Alexios Phil.mthropenos weist Kuruses S. 208-2 I I aber nach, daß dieser 1324-1327 (März) Gouverneur von Philadelpheia war. Gregoras sagt nicht, ob er noch von Andronikos II. oder erst von seinem Enkel nach Lesbos geschickt worden war, wohl aber daß es Andronikos III. war, der ihn abberief (vgl. KURUSES S. 213 f.), anschei­ nend längere Zeit vor Herbst 13 34, weil Gregoras schreibt »nicht für viel länger«. Jedenfalls scheint er 1329/30 auf Lesbos im Amt gewesen zu sein, s. KURUSES S. 2I4f. An die unblutige Einnahme von Myrilene durch Philanthropenos erinnert Gregoras in einem Brief, den er später aus anderem Anlaß an den Mann schrieb, ed. GUILLAND : Correspondance Nr. 47, S. 166-173 . Die Stelle (S. 173 ,2-4 : »So hast du auch früher die Insel Myrilene gerettet«) wird von Guilland S. 172 Anm. I richtig interpretiert (»En 1 3 36. Cf. Greg. Hist. XI. 2«), obwohl er das Schreiben merkwürdigerweise auf 13 34-1 3 3 5 datiert. Unverständlich ist, wie Guilland S. 3 73 aus dem Brief die Folgerung ziehen konnte, Philanthropenos habe im Jahre 1 3 34 Mytilene den Türken entrissen, denen er außerdem »la meme annee . . . infligeait une sanglante defaite sur les cotes du peloponese.« Gregoras lobt im genannten Brief den Adressaten, da dieser ohne Blutvergießen (u. a. mit Geld) eine Plünde­ rung seiner Insel durch die Türken abgewendet hat. Diese verwüsteten anschließend die Peloponnes, weil dort niemand es wagte, sich ihnen entgegenzustellen. Die Insel, welche Philanthropenos rettete, nennt Gregoras aus diesem Grunde >seine< Insel. Guilland glaubte, darin Lesbos zu erkennen, LEMERLE : Aydin S. I r r Anm. 2 meint nicht Lesbos, sondern eine der Inseln in der Ägäis, welche dem Philanthro­ penos unterstellt waren. Der Text des Briefes ermöglicht es meines Erachtens nicht, dies mit Sicherheit zu entscheiden. Gegen Lesbos spricht, daß Gregoras es erwähnt, ohne es mit der aktuellen Rettung vor den Türken in Verbindung zu bringen und ohne die Bezeichnung » deine Insel« mit anderen Verdiensten als der genannten Rettung zu begründen. Gegen Lesbos spricht auch der Wortlaut des Brieftextes : »Denn ich nenne diese Insel schon die deinige, weil deine Klugheit sie, als sie völlig verwüstet zu werden drohte, wider Erwarten gerettet hat. . . . So hast du auch die Insel von Mytilene früher gerettet, als du die unbesiegbare Macht der Lateiner ver­ trieben hast ; so auch davor Philadelpheia . . . «. KURUSES : Gabalas S. 215-21 8 ver­ sucht nachzuweisen, daß die Insel Skopelos gemeint ist, welche Philanthropenos im J. 1 3 3 2 vor einer Plünderung durch Umur gerettet hatte, der damals, wie Enveri berichtet, eine Expedition gegen Mittelgriechen1and und die Peloponnes unter­ nahm. Philanthropenos hätte in diesem Fall schon einmal vor 1 3 3 5/6 die Lateiner von Lesbos vertrieben. Dies nun ist unwahrscheinlich, da keine Quelle eine latei­ nische Eroberung und eine byz. Wiedereroberung der Insel vor 1 3 34 kennt. 3 75

ANMERKU N G E N : 471-474 Insbesondere hätte Gregoras nicht versäumt, auch diesen Ehrentitel des von ihm bewunderten Philanthropenos zu erwähnen. Es bleibt noch zu erwähnen, daß V S. 534,6 f( einen leicht abweichenden Text bietet, den ich für mangelhaft »korri­ giert« halte. Aus diesem Grunde habe ich in der Übersetzung M bevorzugt. In V liest man : »Als der Ks aufgrund der Tatsachen einsah, daß sein Onkel Alexios Philanthropenos, dessen unvergleichliche Tatkraft und militärische Erfahrung ich oben häufig erwähnt habe, die übrigen Senatoren, die mit ihm verwandt waren, an Klugheit übertraf, bereute er es . . . « usw. Im weiteren Text fehlt in V »und glättete - erhoben hatten« sowie »und erforderte viel Umsicht«, während S. 5 3 5 , 1-5 »Er ließ - Rhomäem« auf dem Rand ergänzt wurde. 472 Dieser Mongoleneinfall wird von Kantak. nicht erwähnt. Die zahl von 3°0000 weggeführten Kriegsgefangenen ist unglaubhaft ; eine Textkorrektur scheint aber nicht angebracht. 473 Eine Mondfmstemis und 16 Tage später eine Sonneneklipse gab es um diese Zeit nur am 1 5. Februar und am 3 . März 1 3 3 7, vgl. LEMERLE : Aydin S. 109 Anm 2. Auch eine hsl. Notiz erwähnt die Finsternis vom 3 . März, mitgeteilt von LAMPROS in NE Bd. 7 (1910). S. 140 Nr. 54 ; vgl. SCHREINER : Philadelpheia S. 420 Anm. 2. LEMERLE aaO. glaubt, daß Gregoras hier das Frühjahr 1 3 3 6 meint. Das gilt selbstverständlich nur dann, wenn man in der Angabe »Im folgenden Jahr« S. 523 , 1 eine irrtümliche Wiederholung des »im folgenden Jahr« von S . 5°1, 12 sieht und die lückenlose Chronologie des Autors, die sich bei einer Zurückrechnung von 1341 an ergibt, nicht berücksichtigt. Vgl. dazu Anm 45 1 . Es fällt auch nicht leicht, dem Astronomen Gregoras eine Fehldatierung von Finsternissen, die er wahrscheinlich vorausberechnete und deren Eintreten er schriftlich festgehalten haben dürfte, zu unterstellen. Vgl. auch, was ich in Anm 45 1 über das Fehlen eines Übergangs auf das byz. Jahr 6845 bei Gregoras bemerkt habe. 474 Basileios von Trapezunt war der zweite von vier Söhnen des Alexios 1I., der von 16. 8. 1297-3 . 5. 1 3 3 0 regiert hatte. Gregoras hat ihn oben Bd. I, S. 140 (dazu Anm. 259) und 168 erwähnt. Über seine Regierungszeit, die recht glücklich war, erfahren wir von ihm nichts ; s. dazu FALLMERAYER : Trapezunt S. 1 5 8-166 ; MILLER : Trebizond S. 20-42 ; JANSSENS : Trebizonde S. 93-99. Sein ältester Sohn, Andronikos 111., war ihm nachgefolgt und hatte zwei seiner Brüder ermordet. Basileios war vermutlich deswegen nach Kpl geflüchtet. Andronikos starb am 8. 1. 1 3 32, Nachfolger war sein Solm Manuel 11. Im September 1 3 32 aber holte die byzantinische Partei, d. h. die Nachkommenschaft des aus Byzanz importierten Adels, Basileios aus Kpl zurück, der die Macht usurpierte, wobei Manuel 11. sein Leben lassen mußte. Als Exponent der »Byzantiner« heiratete Basileios eine un.

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A N M E R K UN G E N : 474-475 eheliche Tochter Andronikos' TII. (vgl. Anm. 451), die hier von Gregoras ver­ sehentlich Eudokia, Bd. TI, S. 678,24 richtig Eirene, genannt wird (zu ihr s. PAPA­ DOPULOS : Genealogie Nr. 80) . Das genaue Datum der Hochzeit gibt Michael Panaretos in seiner trapezuntischen Chronik an, ed. Lampros in NE Bd. 4 (1907). S. 271, 3-6 bzw. ed. Lampsidis in Archeion Pontou Bd. 24 (195 8). S . 64, 26-29, nämlich Samstag, den 1 7. September der 4. Indiktion des J. 6843 , d. h. 1 7· 9· 1 3 3 5 ; vgl. FALLMERAYER : Trapezunt S. 1 73-175 ; MrrLER : Trebizond S. 43-45 ; JANSSENS : Trebizonde S. 101-103 . Dieses Ereignis ist also von Gregoras entweder chronolo­ gisch nicht richtig eingeordnet (vgl. SCHREINER : Philadelpheia S. 420 Anm. 3) oder wird von

ihm erst hier erwähnt, weil sich die Folgen dieser Ehe in Byzanz

erst während der Expedition nach Epeiros, über die anschließend berichtet wird, bemerkbar machten. Zu Gregoras' Terminologie zur Bezeiclmung der »Herrscher« von Trapezunt und ihres Herrschaftsgebietes s. KARPov, S. P. : Das trapez. Reich in der byz. historischen Literatur des XIll.-XIV. Jh. (russisch) . In : Viz. Vrem. B d. 3 5 (1973). S. 1 60 (Gregoras S. 550,3 ( wurde übersehen) . 475

Im J. 1 3 1 8 ermordete Nicolo Orsini, der Graf von Zakynthos und Kephal­

lenia, Thomas von Epeiros und heiratete dessen Gemahlin Anna Palaiologina, eine

IX. (vgl. oben S. 283). Er selbst wurde im J. 1 323 von seinem Bruder Giovanni getötet, der eine Urenkelin Michaels VllI ., ebenfalls Anna geheißen, Tochter Michaels

heiratete (zu ihm. s. POLEMIS : Doukai Nr. 56 ; zu ihr PAPADOPULOS : Genealogie Nr. 5 1 ; unten Anm . 492) und vom byz. Ks. den Titel Despot erhielt. Anna bekam zumindest zwei Kinder, Nikephoros (von ihm wird unten noch die Rede sein) und Thomais. (Als Gattin eines Despoten führt Anna den Titel Basilissa, so bei Kantak. S. 499, 1 3 u. ö. Laut einer Notiz im Cod. Vatop. 285 (1 5 . Jh.) fol. 14v hieß die Gattin des Kaisers Despoina, die des Despoten Basilissa. Basilissa nannten sich jedenfalls die Gattin des Despoten Johannes Palaiologos Eulogia Chumnaina und die Gattin des Despoten Nikephoros von Epeiros Maria Kantakuzene, s. KURUSES : Gabalas S. 1 89

Anm. 1. Gregoras aber nennt Anna von Epeiros S. 545 , 14 Despoina) .

BOSCH S. 1 3 5 meint, der Mord an Giovanni Orsini passe so gut in die augenblick­ lichen politischen Konzeptionen Andronikos' TIr., daß sie eine byz. Beteiligung für wahrscheinlich hält. Mir scheint diese Überlegung abwegig. Kantak. erwähnt den Tod des Giovanni Orsini S. 495 ,22-24, ohne über die näheren Umstände ein Wort zu verlieren. Ihn interessiert daran nur,

daß

sich nun ein Anlaß bot, den Epeiros

wieder unter byz. Oberhoheit zu bringen. Der Mord an Giovanni Orsini wird ver­ schieden datiert, z. B. BOSCH S. 1 3 4, S CHREINER : Philadelpheia S. 421 Anm. I und POLEMIS : aaO. : 1 3 3 5 oder um 1 3 3 5, PAPADOPULOS aaO. : 1 3 3 6. Aus Gregoras läßt sich weder das eine, noch das andere Datum genau feststellen, sondern nur das 3 77

A N MERKUNGEN : 475-477 Frühjahr 1 3 3 7 als terminus ante quem sicherstellen. Das Despoten-Paar Giovanni Orsini ( Johannes lI. Komnenos Angelos Dukas) - Anna Palaiologina genießt die zweifelhafte Ehre, Konstantinos Hermoniakos zu seiner erbärmlichen Trojadich­ tung angeregt zu haben. Vgl. BEcK, Hans-Georg : Geschichte der byzantinischen Volksliteratur. München 1971. S. 168 f. 476 Oben S. 43 7f. 477 Zu diesem Skandal s. SEVCENKO, !hor : Leon Bardales et les Juges Generaux ou la corruption des incorruptibles. In : Byzantion Bd. 19 (1949). S. 247-259 ; THEOCHARIDES, G. J. : Die Apologie usw. (s. Anm. 275), S. 68ff., besonders 78-100. Th. hält es für sicher, daß der Verfasser der von ihm veröffentlichten Apologie ein im Jahre 1 3 3 7 verurteilter Richter ist. Gegen dessen Argumente müssen aller­ dings Bedenken angebracht werden. Der Autor der Apologie flicht Worte des Lobes für den Ks. ein und schreibt u. a. (Z. 26-3 3) : »Wir wissen alle wahrhaftig und haben es mit eigenen Augen gesehen, daß Dir die Kaisermacht nicht nur auf­ grund der Nachfolge im Geschlecht und des väterlichen Erbteils zugefallen ist (wörtlich : mit Dir vermählt wurde), sondern Gott selbst . . . sich seit Deinem Kindesalter um Dich gekümmert . . . und als Dir, noch bevor Du das Knabenalter erreicht hattest - wie soll man sich passend ausdrücken - jene große Gefahr ent­ stand, seinen Engel gesandt . . . und Dir durch seinen göttlichen Willen, der die entgegengesetzten Pläne leicht zunichte machte, die Alleinherrschaft gesichert hat (oder : Dir die Alleinherrschaft sicherte, indem Du ohne Mühe die dem göttlichen Willen widersetzlichen Pläne zunichte machtest)«. Th. gibt den letzten Teil die­ ser Stelle so wieder : »Gott hat Dir den Thron, nachdem Dir, der Du das Kindes­ alter noch nicht erreicht hattest, jenes . . . große Ereignis widerfahren ist, durch seinen . . alle Hindernisse beseitigenden Engel gesichert. « (Von der Grammatik her ist an dieser Übersetzung zu beanstanden, daß »beseitigend« nicht zu »Engel« gehören kann.) Th. S. 99f. sieht in dieser Stelle »eine klare Anspielung auf die ver­ sehentliche Ermordung des Bruders Andronikos' (IlI.), Manuel . . . und vielleicht zugleich auf den plötzlichen Tod des Vaters des Andronikos (1 320) . . . auf die Ereignisse also, welche dem Andronikos den Weg zum Thron ebneten.« Dies aber kann der Autor sicher nicht gemeint haben, da Manuel als der jüngere Bruder dem älteren Andronikos die Nachfolge in keiner Weise streitig machen konnte. Im Gegenteil, erst seine Ermordung und der Tod Michaels IX. drohten Andronikos den Weg zum Thron zu versperren. Es könnte also höchstens gemeint sein, daß Gott die durch diese Todesfälle heraufbeschworene Gefahr beseitigte, indem er dem jungen Andronikos im Kampf gegen seinen Großvater den Sieg verlieh. Dieser Interpretation steht aber die Zeitbestimmung »als Du das Knabenalter noch =

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ANMERKUNGEN : 477-478 nicht erreicht hattest« im Wege. Im J. 1320 war Andronikos lli. bereits 23 (oder 24) Jahre alt. Der Autor spricht, so scheint es, von einer Gefahr, die der angesprochene Ks. in den allerersten Jahren seines Lebens um (sein Recht auf ) den Thron zu bringen drohte. Einer solchen Gefahr war Andronikos ill. , soweit wir wissen, in frühester Kindheit nicht ausgesetzt, im Gegenteil, er war in diesem Alter der Liebling seines Großvaters. Dies trifft eher auf seinen Sohn Johannes V. zu. Da aber alles andere in der Apologie auf die Gerichtsreform Andronikos' ill . hinweist, reicht diese Stelle nicht aus, Theocharides' Datierung der Rede in Frage zu stellen. Wir müssen wohl annehmen, daß auf ein uns unbekanntes Ereignis Bezug genommen wird. Th. datiert die Apologie genauer auf »zwischen 1337 und 1341 (vor April)«, weil gleich am Anfang derselben von der Rückkehr der Verurteilten aus der Verbannung die Rede sei und weil im J. 1341 einer der Richter wieder als Gesandter des Kantak. auttritt. Gemeint ist der Großdioiketes Glabas. Die Sendung, die Th. im Auge hat, wird von Kantak. Bd. TI, S. 91,22 erwähnt; sie f ällt aber in -das Jahr 1330, vgl. Anm 279 und LAMPAKIS, Stylianos : Emcr'roA� 'rou bd TW\I &\la!J.\I�cr€(u\lAoyapii 1tPOt; TO\l 'A\löp6\1lXO\l r' o In: EEBL; Bd. 43 (1975/6). S. 397-407, hier 402. Der bischöf­ liche Richter Josef aus Apros erlangte aber spätestens im April 1342 sein Bischofsamt wieder, s. Th. S. 79. Theocharides' Schlußfolgerung fehlt aber auch die Logik. Das Jahr des Prozesses (1337) als terminus a quo ist klar; wenn aber die Apologie nach der Rückkehr der Verbannten verfaßt worden wäre, ergäbe sich aus diesem Datum kein terminus ante quem, sondern ein neuer terminus post quem. Die Prämisse, daß die Verbannten zurück sind, stimmt jedoch auch nicht. Am Anfang der Apologie heißt es zwar, daß die Bittsteller »aus der Verbannung zum Ks. kommen«, was aber klar den Sinn hat, daß sie sich an ihn wenden, ohne de facto zu ihm zu kommen. Damit entfällt auch die Folgerung (Th. S. lOO), daß »nur eine Wiederholung des Prozesses zwecks Wiederherstellung ihres guten Rufes und nichts mehr« angestrebt wird. Nichts in der Apologie steht zur Unterstützung dieser Behauptung. Ich frage mich aber, ob es sich hier überhaupt um eine dem Ks. wirklich übersandte Apologie handelt. Das Ganze ist so ironisch dargestellt, daß ich mir kaum vorstellen kann, ein Byzantiner hätte auf diese Weise versucht, den Ks. umzustimmen. Haben wir nicht vielmehr eine satirische Schrift anläßlich des Prozesses vom J. 1337 vor uns ? Den richtigen Ton eines Gnadengesuches trifft Logaras in seiner Fürbitte für die verurteilten Richter, hg. v. LAMPAKIS aaO. S. 405-407· 478 Oben S. 531 hat Gregoras nur von einem Vertrag mit Sarukhan von Magnesia gesprochen (s. Anm 462). Da er hier aber von lonien und dem Gebiet, das sich dahinter befindet, spricht, scheint er Rücksicht auf den kurz danach ge.

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3 79

ANMERKUN GEN : 478-481 schlossenen, aber von ilun selbst nicht erwähnten Vertrag mit Umur von Aydin zu nehmen. Vgl. LEMERLE : Aydin S. 109 f. 479 LEMERLE : Aydin S. 109 datiert diesen Türkeneinfall auf 13 3 6. Dies setzt eine Korrektur der Chronologie des Gregoras voraus ; s. dazu Anm. 473 . Kantak. erwähnt diese Expedition nicht ; auch bei BOSCH S. 162f. liest man darüber nichts. Der Vertrag, der laut Gregoras zustande kam, fehlt bei DÖLGER : Reg. nach Nr. 2830• 480 Von einer solchen Aufforderung zu diesem Zeitpunkt weiß Kantak. nichts zu berichten; vgl. Anm 492. 481 Kantak. S. 505,8-508,16 setzt den nachfolgenden Kampf mit Orkhan in die Zeit nach der ersten Expedition gegen die Albaner (S. 495,4-499,6) und der Annexion des Epeiros (S. 499,6-504,16) ; vgl. dazu Anm 489. Die Zahl der Schiffe der Türken gibt er mit 36 an (Gregoras : 24) ; die Zahl der Soldaten, die der Ks. ilun mitgab, nennt er »leicht zu zählen«. Der Ks. selbst sei mit nur zwei Schiffen aus­ gefahren. Auch sonst weicht seine Darstellung ab : Er selbst erreicht die Küste vor der Landung der Türken. So kann er ihnen leicht auflauern. Die Feinde gehen an zwei Stellen an Land ; die Späher des einen Trupps stoßen auf das Heer des Kantak. ; sie können leicht niedergemacht werden, einige aber entkommen und erstatten ihren Leuten Bericht. Diese stellen sich zum Kampf und werden bis auf 7 Mann getötet oder gefangengenommen. In der Zwischenzeit kommt auch der Ks. an und besiegt eine andere Abteilung. Diejenigen, die nicht fallen oder gefangen­ genommen werden, flüchten zu den Schiffen ; eines bemannen sie voll, ein weiteres mit 8 und ein drittes mit 10 Mann. Die zwei Trieren des Ks. können sie nicht ver­ folgen, da beim Hissen der Segel die Taue reißen. Alle anderen, 3 3 an der Zahl, bleiben leer zurück. (Ich korrigiere Kantak. S. 507,23 f. �L Aom�t OE 7tEV't'e: 't'pe:r:� x�t 't'p�&xov't'� o;:;cr�� in �L Aomoc:l OE 7tii(J"(x� usw. So auch FATOUROS : Zu Kantak. S. 192. Vgl. auch PONTANUS zur Stelle : »potius triginta tres dicendum fuit.«) Später erscheinen noch neun weitere türkische Schiffe, die ebenfalls geschlagen werden. Von diesen neun kann nur eines entkommen. Vermutlich zu diesem Sieg gratulierte Gregoras dem Ks. in einem Brief, s. GUULAND : Correspondance Nr. 52, S. 96 f. Und auf diesen Sieg ist wohl auch eine Stelle in einer Ansprache an Andro­ nikos III. (Bd. I, S. 46 Nr. n) zu beziehen, vgl. BEYER : Antirrhetika I S. 95. Diese Lobrede scheint auch die chronologische Folge, Sieg über Orkhan, Wiedergewin­ nung des Epeiros, zu bestätigen. Sie beginnt mit einer freudigen Begrüßung des Ks., der das, was dem einen seiner Vorgänger verlorengegangen war und was andere nicht hatten zurückgewinnen können, dem Reich wiedergegeben hat (vgl. Anm. 491 und 526). Damit erscheint das epeirotische Unternehmen als das .

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ANMERKUN GEN : 48 1-489 jüngste Ereignis, das der Redner feiern soll. Später heißt es noch, Andronikos siege oft durch die Sclmelligkeit, mit welcher er seine Feinde überrasche. »So hast Du die Herrscher der Triballer und der Myser aus dem Feld geschlagen . . . So hast Du Chios genommen, so hast Du Phokaia versklavt, so die Illyrer (Albaner) überrannt, so jetzt Ätolier und Akarnanier (Epeiroten) in das alte System der Rhomäerherr­ schaft zurückgeführt. So hast Du zusammen mit diesen Dingen auch j ene große und ruhmreiche Tat vollbracht, die, über Land und Meer verteilt, beide Elemente mit Staunen erfüllte, ich meine jene aus Asien herübergekommenen gegen uns (ins Feld ziehenden) kaum überwindbaren persischen (türkischen) Streitkräfte und Waffen, die Du in einem Tag niedergekämpft, sehr viele getötet und noch mehr lebend gefangen hast.« Der Redner verbreitet sich noch einige Zeilen über diesen Sieg, aber wohl kaum, weil er zeitlich näher als derjenige im Epeiros lag, sondern eher, weil er eine unmittelbare Bedrohung von der Hauptstadt abgewendet und entsprechend auf Redner und Hörer einen größeren Eindruck gemacht hatte. Der Umstand, daß der Sieg über Orkhan während der Vorbereitung des Epeirosfeld­ zugs erfolgte, bietet eine Erklärung dafür, warum dieser nicht unmittelbar nach dem Ereignis selbst, sondern erst etwas später in einer Rede gefeiert werden konnte. Noch in der Totenklage auf den Ks., unten S.

561 [, widmet Gregoras diesem Sieg große Aufinerksamkeit. S. 561 , 18-22, 562,3 f. u. 12-14 sind fast wörtlich dieser

Rede entnommen.

482 Rom. 9, 16. 483 Frei nach Ps. 43 ,4. 484 Zu Kirche und Kloster der Hodegetria s. JANIN : Egl. Mon. S. 199-207. (Vgl. Bd. I, Anm. 3 05). 485 Es handelt sich wohl um den Kometen vom 26. Juni 1 3 3 7, vgl. Grumel : Chronologie S. 474. 486 Gr. ��xp� &pXTOC; = kleine Bärin. 487 Ophiouchos = Schlangenhalter, ein Sternbild (lat. Serpentarius oder Anguitenens) .

HAnJINICOLAOU-MARAvA, Anne : Recherches 1950 ; KÖPSTEIN, Helga : Die byzantinische Sklaverei in der Historiographie der letzten 125 Jahre. In : Klio B d. 43-45 (1965). S. 560-576 ; DIES. : Zur Sklaverei im ausgehenden Byzanz. Berlin I966 ; DIES. : Zur Sklaverei in byzantinischer Zeit. In : Acta Antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae. B d. I 5 (I967). S. 3 59-3 68. 489 Gregoras beschreibt die Lage aus byz. Sicht. Der Tod des Giovanni Orsini 488

Zum byz. »Sklavenrecht« s.

sur la vie des esclaves dans le Monde Byzantin. Athen

brachte Byzanz die Gefahr einer angiovinischen Einflußnahme im Epeiros, auf den

ANMERKUN GEN : 489-490 die westliche Titularkaiserin von Kpl Katharina von Valois Rechte geltend machen konnte. Andererseits aber verschaffte er dem byz. Ks. einen willkommenen Anlaß, sich einzumischen. Mit der Eroberung von Thessalien hatte der Statthalter von Thessalonike, Michael Monomachos, bereits nach dem Tod des dortigen Herrschers Stephanos Gabrielopulos etwa Mitte 1 3 3 3 einen Anfang gemacht. Sein Konkurrent war dabei Giovanni Orsini. S. Kantak. S. 473 ,12-474,5. Darauf hatte der Ks. sich dorthin begeben und Orsini die von ihm eroberten Städte wieder abgenommen. Bei dieser Gelegenheit unterwarfen sich ihm einige albanische Stämme, s. Kantak. S. 474,5-19 ; vgl. Bd. TI, S. 8 1,20-82, 1 . Aber auch schon im J. 1 328 hatte Andronikos die Huldigung der Albaner entgegennehmen können, s. Anm 223 . Die Albaner, ein kriegerisches Hirtenvolk, hatten sich, von den unsicheren Verhältnissen in Griechenland begünstigt, vom Hochland Albaniens aus in ganz Thessalien ange­ siedelt. Vgl. JIRECEK : Bulgaren S. 299 f. ; Serben Bd. I, S. 3 76-3 78 ; LEMERLE : Aydin S. I I9 mit Anm. 2 u. 3 ; BOSCH S. 1 3 5 f. (sehr ungenau) ; WERNER : Kantak. Umur Orhan S. 257 Anm. 9 ; VACALOPOULOS : Origins S. 6-8. Außerdem traf der Ks. damals mit dem Kral zusammen, mit dem Kantak. bei dieser Gelegenheit Freundschaft schloß, s. Anm 3 8 3 , so wie später mit Umur von Aydin, s. Anm 466. Während Gregoras die Expedition nach Albanien und dem Epeiros meines Erachtens in das Jahr 1 3 3 8 verlegt (s. Anm 45 1, 473 , 479), berichtet Kantak. darüber unmittel­ bar nach dem Frieden mit Neuphokaia, der in seiner Darstellung auf 1 3 34 datiert werden könnte, in Wirklichkeit aber Ende Dezember 1 3 3 5 (od. 1 3 3 6 ?) anzusetzen ist. Da Kantak. die Episode mit der Formel »nachdem wenig Zeit vergangen war« einführt, läßt sich aus ihm nicht einmal mit Sicherheit das Jahr ermitteln. Die Chronik von 1 3 52, ed. SCHREINER : Kleinchron. 8, 30 (S. 80) datiert den Auszug des Ks. in den Epeiros (mit Gregoras) auf März 1 3 3 8. S. auch SCHREINER : Phila­ delpheia S. 422 Anm. 2. 490 Gregoras stellt den Angriff auf die Illyrer (Albaner) als eine vorbeugende Maßnahme des Ks. dar ; Kantak. S. 495,4-21 spricht von Übergriffen und Vertrags­ bruch der Albaner, was als eigentlicher Anlaß für den Westfeldzug galt. Man hat aus Kantak. geschlossen, daß der Feldzug in zwei Etappen erfolgte. Der Ks. hätte im Frühjahr ein Heer vorausgeschickt, das den Frieden erzwang, der aber nach Abzug desselben nicht von Bestand war. Im Sommer wäre der Ks. dann selbst ausgerückt. So steht es aber nicht bei Kantak. Dieser erzählt, daß die Albaner um Balagrita und Kanina schon früher die dortigen Städte belästigten, worauf dann der Ks. ein Heer sandte, das Frieden erzwang. Aber sobald dieses wieder abgezogen sei und es Sommer wurde, hätten sich die Albaner nicht länger ruhig verhalten. Auch damals (d. h. kurz nach der Wiedereroberung von Lesbos) setzten die Albaner .

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ANMERKUNGEN : 490-491 Balagrita, Kanina und anderen Kastellen wieder zu. Offensichtlich wiederholten sich jeden Sorruner die Plünderungszüge der Albaner, und normalerweise veranlaßte das den Ks. nicht, selbst auszurücken, diesmal aber schon, um so mehr, da der Tod des Johannes Dukas von Akarnanien (= Giovanni Orsini) die Hoffuung erweckte, Akarnanien (= Epeiros) unterwerfen zu können. Kantak. scheint das Hauptziel des Unternehmens herunterspielen zu wollen. In Wirklichkeit war wohl nur das Ziel, den Epeiros zu unterwerfen, ausschlaggebend dafür, daß der Ks. überhaupt auszog. Vgl. PARISOT S. I 3 3 f Die Chronik von I 3 52 aaO. (s. Anm. 489) bestätigt insoweit Gregoras, indem sie nur das Unternehmen gegen den Epeiros, nicht aber den Kampf mit den Albanern erwähnt. Vgl. LOENERTZ : Chron. br. Hr S. 57. 49I Laut Kantak. S. 496,2-I3 entbietet der Ks., nachdem er den Plan für einen Feldzug gegen die Albaner entworfen hat, eine Gesandtschaft an den Emir Umur von Aydin mit der Bitte um Hilfstruppen. Demnach wäre diese Gesandtschaft also erst kurz vor dem Feldzug erfolgt. Das scheint etwas spät zu .sein. Glaubwürdiger stellt es Gregoras dar, der vom Ausrücken des Ks. zum Zwecke der Einverleibung des Epeiros, d. h. zur Verwirklichung eines schon länger gehegten Plans, berichtet. Eine Strafexpedition gegen die Albaner führte er zum Nebenzweck unterwegs. Auch in einem Gebet des Matthaios von Ephesos (Nr. 4 ed. Treu) liegt vielleicht eine Anspielung auf die geplante Rückgewinnung des Epeiros vor, s. KURUSES : Gabalas S. 177f Das Gebet ist dann allerdings meines Erachtens eher auf I 3 3 8 als auf I 3 3 7 zu datieren. Laut Kantak. S. 504,8 hatten auch schon Michael VIII. und Andronikos H. die Heimholung des Epeiros ins Reich ins Auge gefaßt. Vgl. die in Anm . 48I zitierten Worte des Gregoras » was andere (vor Dir) nicht hatten zurück­ gewinnen können«. (Vgl. auch Anm. 526). Die Gesandtschaft an Umur erfolgt in Gregoras' Darstellung im Winter I 3 3 7/8. DÖLGER : Reg. 28I9 (gefolgt von BOSCH S. I 3 6) datiert sie auf »I 3 3 5 ca. Winter«, weil er die Expedition gegen die Albaner aufFebruar/März 1 3 3 6 ansetzt (Bosch 1 3 3 7 1). Sein Argument dafür ist eine Urkunde vom März I 3 3 6, welche die Eroberung von Trikkala durch den Ks. voraussetzt. Trikkala wurde aber schon ca. Herbst 1 3 3 3 von Michael Monomachos erobert, s. Kantak. S. 474, I , nicht Herbst 1 3 32, wie BARlSI<'::, F. : Mihailo Monomah, eparh i veliki konostavl. In Zb. rad. Viz. inst. Bd. I I [1968] . S. 2I 5-234 annimmt, s. dazu KURUSES : Gabalas S. 276 Anm. 5. Nicht zustimmen kann ich KURUSES, daß die Datierung des Todes des Gabrielopulos bei Kantak. nicht unbedingt auf die­ jenige des Todes der Kaiserin Xene bezogen werden muß, sondern auch auf das Todesdatum Andronikos' II. bezogen werden könnte. In dem Fall würde »wenig später«, wie Kuruses meint, nicht ausschließen, daß Gabrielopulos im Sommer 1 3 3 2 gestorben sein könnte. S o dehnbar ist »wenig später« bei Kantak. gewiß. Aber wenn

ANMERKUNGEN : 491-492 Xene erst ein Jahr nach Gabrielopulos gestorben wäre, hätte Kantak. die Kurz­ notizen über die beiden Todesfälle nicht in dieser Reihenfolge gebracht. Unver­ ständlich ist mir DÖLGERS Behauptung, Gregoras S. 524,24-53 8,3 setzte die Insel­ kämpfe in den Sonuner 1 3 3 5 und die Unterwerfung der Albaner in das Jahr 1 3 3 5/6. LEMERLE : Aydin S. 108-I I2 datiert diese Ereignisse auf 1 3 3 5-7. BoscH S. 160/162 läßt Andronikos schon bei Kara Burun mit Umur Waffenhilfe gegen die Albaner vereinbaren ; davon kann natürlich keine Rede sein. 492 Kantak. S. 496,1 3-499,6 bestätigt diese riesige Beute, die im Krieg gegen die Albaner gemacht wurde. Er gibt auch Zahlen an : 300.000 Rinder, 5.000 Pferde und 1.200.000 Schafe. Das Heer führte allerdings diese Beute nicht weg, sondern vertrieb nur die Hirten, so daß das Vieh herrenlos umherirrte. Darauf holte sich aus den zuvor von den Albanern bedrängten Städten jeder, was er nur wollte und konnte. Einen Teil auch kauften die Albaner von den Soldaten zurück : 500 Schafe oder 100 Rinder für ein Goldstück. Eigentlich hatte der Ks. Recht auf ein Fünftel der Beute, ebenso der Großdomestikos, aber wegen der Größe derselben künunerte man sich darum nicht. Die türkischen Söldner wurden nun entlassen und führten massenweise Frauen und Kinder als Sklaven mit nach Hause. Nur der kleinere Teil konnte von Verwandten und vom Ks. freigekauft werden. Das ksl. Heer selbst machte keine Albaner zu Sklaven, da »ihnen das nicht erlaubt ist«, es sei denn, es handle sich um nichtchristliche Barbaren. BOSCH S. 163 spricht von einer Plünde­ rung Thessaliens durch die türkischen Bundesgenossen, was aus keiner Quelle zu ersehen ist. Klarer als Gregoras, der gleichzeitig von Unterwerfimg und frei­ willigem Zulauf der Akarnanier (Epeiroten) spricht, schildert Kantak. S. 499,6503 ,9 das Bestehen von zwei Parteien im Epeiros. Die eine Partei wollte der eigenen Dynastie treu bleiben und sich somit nicht dem Ks. unterwerfen lassen. Die Basilissa Anna, die Tochter des Protovestiarios Andronikos Palaiologos, der im Kampf zwischen Andronikos II. und III. eine wichtige Rolle gespielt hatte (vgl. oben S. 82 mitAnm. 198 u. S. 90-92), verkörperte für sie weiterhin die Unabhängigkeit. Ihr Sohn Nikephoros sollte ihnen diese auch für die Zukunft garantieren. Die andere Partei mochte keinen aussichtslosen Krieg riskieren, begnügte sich also damit, im Gegenangebot für ihre Unterwerfung eine günstige Regelung für Anna und ihren Sohn auszuhandeln. Diese Partei unterhielt während der ganzen Zeit, da der Ks. die Albaner bekämpfte, mit ihm heimlich Kontakte. Schließlich entschlossen sich beide Parteien, die Angelegenheit Anna selbst zu überlassen. Diese, gegen Krieg eingestellt, wollte angeblich dem Ks. eine Ehe ihres Sohnes Nikephoros mit der Tochter des Kantak. vorschlagen. Außerdem wollte sie ihn bitten, dem Epeiros die Selbstverwaltung zu lassen ; dafür wollte sie Heeresfolge versprechen und, wenn

ANMERK UNGE N : 492-493 nötig, selbst militärische Hilfe erhalten. Sollte der Ks. auf Unterwerfung bestehen, so sollte man nachgeben und für alle das Beste aushandeln. Nur wenige waren nicht damit einverstanden. Man hat bei Kantak. den Eindruck, daß Anna der probyzantinischen Partei zuzurechnen sei. Auch bei Gregoras (S. 5 3 8 f) ist es Anna selbst, die nach dem Tod ihres Mannes den Ks. auffordert zu kommen. Anschei­ nend gab es Streitigkeiten im Land, mit denen sie nicht fertig wurde, s. Kantak. S. 500,20( PARISOT S. 1 3 5 ( nimmt an, daß Anna mangels Autorität über » die Mächtigen« (Dynatoi) Vasallin des byz. Ks. werden wollte und daß sich um ihren Sohn Nikephoros eine Unabhängigkeitspartei eben dieser Mächtigen formierte. Ich sehe die Sache etwas anders : die nach der Unterwerfung rebellierende Partei nennt bei Kantak. S. 523 , 14 als ihr Ziel, daß der Epeiros unter dem byz. Ks. von Nikephoros regiert werde.Was diese Partei ablehnte, war nicht eineVasallenrolle des epeirotischen Herrschers, sondern der Vorschlag nachzugeben, wenn der Ks. darauf bestehen sollte, aus dem Epeiros eine byzantinische Provinz (unter einem von Kpl eingesetzten Gouverneur) zu machen. Und das genau tut der Ks. Kantak., der sonst fast alle Entschlüsse Andronikos' ill . entscheidend beeinflußt haben will, sagt hier nichts Derartiges. Die Entscheidung des Ks. war meines Erachtens nicht in seinem Sinne. Die Bindung des Epeiros an seine Person durch die Ehe seiner Tochter mit Nikephoros wäre ihm wohl lieber gewesen (s. u.). Es scheint mir, daß Andronikos hier einen Plan des Großdomestikos, den dieser noch vor dem Tod des Giovanni Orsini eingefädelt hatte, durchkreuzte. Kantak. S. 501,21-23 teilt nämlich mit, daß schon Giovanni Orsini eine Gesandtschaft zum Ks. entboten hatte, um diese Ehe vorzuschlagen, und daß der Ks. diesem Vorschlag zugestimmt hatte. Dies wurde, soweit ich sehe, noch nicht zur Kenntnis genommen (s. z. B. POLEMIS : Doukai Nr. 5 7 ; NICOL : Kantak. S. 1 3 0 mit Anm 2). Ich sehe hierin einen weiteren Fall, in welchem Kantak. versuchte, die Interessen des Reiches mit seiner Person und seiner Familie zu verknüpfen (vgl. Anm. 466). Es stellt sich die Frage, ob nicht Nikephoros' Mutter Anna, die Tochter des Andronikos Protovestiarios, eines erbitterten Feindes Andronikos' ill. und Kantakuzenos', die von ihrem Mann angestrebte Heirat dadurch zu verhindern versucht hatte, daß sie ihn ermordete. Der Ks. stinllnt auch jetzt noch der gen. Eheverbindung zu, aber da er die Bitte der Epeiroten um Selbstverwaltung ablehnt, erhält diese einen anderen Charakter. Für Anna und ihren Sohn verspricht Andronikos in angemessener Weise zu sorgen. Darauf kann er die Unterwerfung der Städte entgegennehmen. 493 Gregoras datiert (in meiner Interpretation seiner Chronologie) die Er­ oberung von Nikomedeia durch die Türken nicht, wie man gewöhnlich annimmt, auf das Jahr 1 3 3 7 (vgl. LEMERLE : Aydin S. 64 Anm 6 und S. 109 Anm 2), sondern .

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ANMERKUNGE N : 493-496 auf

1 3 3 8 vor September (vgl. SCHREINER : Philadelpheia S . 422 mit Anm I). 163 verweist für die Einnahme von Nikomedeia (I3 3 7) aufKantak. n 34, S. 505 f( ; dieser aber erwähnt dieselbe weder an dieser noch an einer anderen Stelle. FLORlNSKIJ IV, S. 126 Anm I sieht im Fehlen von Mitteilungen über so .

B OS CH S.

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wichtige Ereignisse wie die türkische Eroberung von Nikaia und Nikomedeia bei Kantak. ein Exempel mangelnder Objektivität des Exkaisers, der immer versucht, Mißerfolge aus der Zeit der Herrschaft Andronikos' III . und seiner eigenen Ver­ waltung zu beschönigen oder ganz zu verschweigen.

494 Zur Bestimmung des Jahres (I. 9. I 3 3 8-3 I . 8. 1 3 39) s. Anm 45I. .

S.

495 Z u Nikephoros (Dukas !) Orsini s. POLEMIS : Doukai Nr. 57. Kantak. 500,2 ( läßt die Befürworter der Unterwerfung unter den byz. Ks. vor dem

ersten Epeirosfeldzug desselben damit argumentieren,

daß

niemand die Leitung

des Kampfes übernehmen könne, da Nikephoros noch keine sieben Jahre alt sei. Demnach müßte er etwa

1 3 3 2 geboren sein. Gregoras gibt sein Alter im J. 1 3 3 9/40 mit dreizehn Jahren an, woraus sich ca. I32617 als Geburtsjahr errechnen läßt. Kantak. Bd. TI, S. I95,7( bezeichnet ihn für das Jahr I342 als zu jung, um an einem

Feldzug teilzunehmen. Dies ließe sich noch mit Gregoras' Angabe vereinbaren. Zu einem Alter von dreizehn Jahren paßt aber nicht, daß Kantak. den Despoten­ sohn für

1340 noch als v�moc; bezeichnet. PONTANUS zu Kantak. 526,2 irrt

allerdings, wenn er dazu schreibt : »Miror, cum paulo post dicat, fuisse duodennern«. Diese Altersangabe rührt aus Gregoras. Da Nikephoros mit Kantakuzenos' Tochter Maria verheiratet war, hält Polemis S.

99 Anm. 3 dessen Angabe für zuverlässiger. I 3 23 stattfand und die beiden vermutlich vier Kinder bekamen (s. POLEMIS S. 99 Anm 2) und weil Nikephoros

Weil aber die Hochzeit Giovannis mit Anna bereits

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der älteste Sohn war, scheint mir auch für das von Gregoras genannte Alter einiges zu sprechen. NICOL : Kantak. S.

1 3 0 mit Anm. 3 gibt für Nikephoros im J. 1 340 12 oder 1 3 Jahren an. Die Heirat des Prinzen mit Maria Kantak. erfolgte im Sommer I 342, s. ebd. Vgl. auch unten Anm 496.

ein Alter von

.

496 Auch Kantak. S. 503 ,9-504,I 7 berichtet, daß sich nicht alle Epeiroten dem Entschluß ihrer Herrscherin beugten. Die Partei, die für Krieg gestimmt hatte, über­ redete

u.

a. den Erzieher des Nikephoros, Riccardo, den Knaben in Sicherheit zu

bringen, um so den Eindruck zu erwecken, als wollte man zu seinen Gunsten Krieg führen. Der Prinz wird demnach über das Ionische Meer zur Fürstin von Tarent ge­ bracht. Da der Ks. keine Möglichkeit sieht, ihn zurückzuholen, kümmert er sich wei­ ter nicht mehr darum und trifft seine Regelungen im Epeiros : er setzt Theodoros Synadenos als Statthalter ein (Asdracha : Rhodopes S.

I91 datiert dies irrtümlich auf

ANMER K UNG E N : 496 1 3 3 6) und begibt sich selbst nach Thessalonike. Von dort aus geht er nach Adria­ nopel, wo

ihm eine Gesandtschaft Alexanders von Bulgarien aufwartet, s. dazu

unten. In zwei Punkten weicht Kantak. von Gregoras' Darstellung ab : er schreibt die fuitiative des Aufstandes der prolateinischen Partei im Epeiros zu, was die Altersangabe des Nikephoros beeinflußt haben könnte (vgl.

Anm 495) ; außerdem .

gibt er als Ziel der Flucht des Prinzen Tarent und nicht Patrai an. Dieser letzte Gegensatz läßt sich abschwächen, wenn

man Patrai als Zwischenstation auf der

Flucht des Nikephoros annimmt. Gregoras bezeichnet Katharina H. von Valois nicht ganz korrekt als Witwe des verstorbenen Fürsten von Achaia und der Pelo­ ponnes, d. h. des fränkischen Morea. Zwar war ihr Gemahl, Philipp von Tarent, 1307-1 3 1 3 Fürst von Achaia gewesen, er hatte aber das Fürstentum an Mahaut von Hennegau und Ludwig von Burgund übertragen ; von 1 3 1 8-1 3 3 2 war Johann von Gravina Fürst von Achaia, der seine Rechte (im Tausch für Durazzo und Albanien) auf Robert von Tarent, Philipps und Katharinas Sohn, übertrug. Philipp starb am 26. 12. 1 3 3 I. Da Robert noch ein Kind war, übernahm Katharina die Regierung des Fürstentums. S. BON : Moree S. 1 8 5-208. Diese, zugleich Titularkaiserin von Kpl, ist auch Kantakuzenos' Fürstin von Tarent, zu der Nikephoros gebracht wird. Da das byz. Vordringen ihre Interessen am meisten berührte, konnte natürlich die Unabhängigkeitspartei im Epeiros am ehesten von ihr Hilfe erwarten. Kantak. berichtet nun, bevor er die epeirotische Angelegenheit weiterführt, über die byz.-bulgarische Heiratsverbindung, S. 504,17-505, 7, über Orkhans Überquerung des Hellesponts und seine Niederlage (Ende Sommer) , S. 505,8-508, 1 6, sowie über die byz.-bulgarische Hochzeit, S. 508,16-509,10. Er nimmt S. 509,10f[ die Dar­ stellung des Aufstandes im Epeiros wieder auf, der »nicht wenig später« erfolgte. Die Unterdrückung des Aufstandes, über die er gleich anschließend berichtet, wird von Gregoras unten gleichsam etappenweise erwähnt, s. S. 550 mit

Anm 502 und .

S. 5 5 I . mit Anm. 503 . Der Aufstand ereignete sich 1 3 3 9 (nicht 1 3 3 8, wie z. B . BOSCH S. 1 8 7 annimmt) , während der Ks. sich i m Epeiros aufhielt. E s heißt bei Gregoras,

daß

der Ks. sich mit Anna nach Thessalonike rettete. Gregoras erweckt

hier zwar den Eindruck, daß der Ks. das ganze Friedensjahr Sept. 1 3 3 8 -Aug. 1 3 3 9 im Epeiros geblieben war, später aber erfahren wir, anläßlich einer trapezuntischen Gesandtschaft, die ca. Mai 1 340 nach Kpl kam, daß Andronikos ein Jahr zuvor die Hauptstadt verlassen hatte, um nach Thessalonike zu gehen und zu diesem Zeit­ punkt im Begriff war, von dort gegen die vertragsbrüchigen Epeiroten ins Feld zu ziehen. Er muß also im Herbst 1 3 3 8 nach der (ersten) Unterwerfung des Epeiros nach Kpl zurückgekehrt sein, ohne die Basilissa Anna und ihren Sohn Nikephoros zu

zwingen,

ihm sofort zu folgen. Doch scheint der Epeiros sich nicht ruhig ver-

ANMERKUNGEN : 496-497 halten zu haben. Darum rückt der Ks. im Frühjahr 1 3 3 9 erneut aus und erreicht nach einem durch Krankheit erzwungenen Aufenthalt in Thessalonike etwa im Septem­ ber den Epeiros, wo nun die antibyz. Partei gezwungen ist zu handeln. Nikephoros wird außer Landes gebracht, der Ks. bringt Anna nach Thessalonike und überläßt Synadenos die Befriedung der neuen Provinz. Auch bei Kantak. S.

503,20f[

befIndet sich der Ks. im Epeiros, als der Aufstand ausbricht. Er verläßt darauf die neue Provinz und reist über Thessalonike und Adrianopel nach Kpl, s.

Anm 45 1. PARISOT S. 137 nimmt an, daß Nikephoros beim Rückzug des Ks. im J. 1337 (in .

seiner Chronologie) entführt wurde, worauf der Ks. umkehrte, und den Epeiros erst im Juli

1 3 3 8 wieder verließ. Ich kann das nicht mit den Quellen in Einklang bringen. Ansonsten ist Parisot auch zum epeirotischen Unternehmen (S. 1 3 3-143) lesenswert. Zum späteren Schicksal der Anna Palaiologina s. PAPACHRYSSANTHOU, Denise : A propos d'une inscription de Symeon Uros. In : Trav. Mem. Bd. 2 (1967). S. 483-488. Es kann auch der Kampf mit Orkhan nicht, wie man aus Kantak. fol­ gern müßte, Ende Sommer 1 3 3 8, sondern muß schon Ende Sommer 1 3 3 7 stattge­ funden haben. Die Nachricht des Aufstandes im Epeiros erreichte Kpl laut Kantak. S.

5 10,23-5 I I,8 Ende Herbst, worauf der Ks. zunächst ein Heer aussandte, um (1340) zu folgen, vgl. S. 550 mit Anm. 502. Es handelt

selbst im nächsten Frühling

sich bei der Nachricht, die Kpl gegen Ende des Herbstes erreicht, vielleicht um einen Bericht des Statthalters, daß er allein der Lage nicht mehr mächtig sei. Gregoras verliert über diese Entwicklung nicht viele Worte. Kantak. S.

509,105 10,23 liefert folgenden Bericht : die Gegner der Unterwerfung unter Kpl gewin­

nen Anhänger und setzen sich in drei Städten, Arta, Rogo und Thomokastron fest.

In Arta kommandiert Nikolaos Basilitzes, in Rogo Alexios Kabasilas, und nach Thomokastron holt man aus Tarent den »rechtmäßigen Erben« Nikephoros sowie die Hilfe der Fürstin von Tarent, die Nikephoros mit ihrer Tochter vermählt. Sie hofft, durch ihn wenigstens über einen Teil des rhomäischen Gebietes, auf das sie als Erbin Balduins Anspruch erhebt, herrschen zu können. Weder Nikephoros Basilitzes noch Alexios Kabasilas (vgl. GUULAND : Recherches Bd. aus anderen Quellen bekannt.

I , S. 473) ist mir BOSCH S. 1 87 schreibt in einer unbefriedigenden

Darstellung dieser Ereignisse, daß die Aufständis�hen alle festen Plätze des Landes eroberten, und zählt in

Anm 4 diese Plätze auf; es handelt sich dabei aber um 509, 21 E, daß außer den drei genannten keine weitere Stadt abfIel, und führt dann die treugebliebenen auf ( S. 509, 22-510,3). 497 Gregoras sagt hier zwar, daß eine bulg.-byz. Heirat seit langem vereinbart war, nicht aber, seit welcher Zeit genau. Aus Kantak. S. 468,1 -496,3 erfahren wir, .

die Städte, welche dem Ks. treu geblieben waren. Kantak. schreibt nämlich S.

ANMERKUNGE N : 497 daß Alexander von Bulgarien beim Frieden vom 17./1 8. Juli 1 3 32 eine solche Ver­ bindung gefordert hatte. Damals wollte Andronikos nicht darauf eingehen, doch stimmte er späteren Verhandlungen zu ; vgl. Anm. 3 79. Unsere beiden Autoren erzählen erst jetzt von diesen Verhandlungen, die nach Gregoras im Jahr 1. 9. 1 3 393 1 . 8. 1 3 40 stattfanden. Kantak. berichtet getrennt über Verhandlungen (S. 504, 17505,7) und Hochzeit (S. 508 , 16-509, 10) . Dazwischen setzt er die Abwehr einer Invasion Orkhans, die er meines Erachtens falsch einordnet, s.

Anm 496. Die Toch­ .

ter, welche Andronikos IH. dem bulgarischen Prinzen zur Frau gab, nennt Gregoras Bd. IH, S. 557, 1 9 f. Eirene ; bei Kantak. S. 394, 1-3 u. 509, 5 heißt sie Maria. Laut PAPADOPULOS : Genealogie Nr. 77 wäre Gregoras im Recht.

SCHAPKAREFf,

1. K. :

Die bulgarisch-byzantinischen Beziehungen der Palaiologenzeit 1259-1453 . Diss. München 1945. S. 94ff. (mir nicht zugänglich) zeigt laut BOSCH S. 80

Anm 5, daß .

die (13 39) nach Bulgarien verheiratete Maria 1 3 57 nach dem Tod ihres Mannes mit Francesco Gattilusio vermählt wurde. Schon PARISOT S . 1 3 7entgangen,

daß

Anm. 2 war nicht

die Tochter Maria, welche die Kaiserin Anna laut Kantak. S. 394,

1-3 im Januar 1 3 3 0 erwartete, zum Zeitpunkt der bulg.-byz. Hochzeit das von Gregoras gegebene Alter von neun Jahren hatte. Ich weiß nicht, ob Schapkareff der Frage nachgegangen ist, ob es sich bei der einmal Eirene

(PAPADOPULOS :

Genealogie Nr. 77), einmal Maria (ebd. Nr. 78) genannten Tochter Andronikos' IH. nicht um die gleiche Person handelt, die ursprünglich Eirene hieß, aber als sie den Lateiner Francesco 1. Gattilusio von Lesbos heiratete, den Namen Maria erhielt. Aus

BoscH S. 8 1 Anm.

I wird das nicht klar.

DÖLGER : Schatzkammern (1948)

Nr. 1 8 , S. 62 folgt noch Papadopulos, anscheinend ohne Schapkareff zu kennen. Auch

NrcoL : Kantak. S. 239f. mit Anm 10 bringt kein Licht in diese Frage ; ihm .

war Schapkareff wohl auch nicht zugänglich. Wenn meine Vermutung zutrifft, hieß die nach Bulgarien verheiratete Prinzessin bei ihrer Rückkehr nach Kpl im J. 1 3 56, aus welchem Anlaß Gregoras sie zuletzt erwähnt, noch Eirene, wurde aber bei ihrer bald darauf erfolgten Heirat mit Gattilusio auf den Namen Maria um­ getauft und trug also diesen Namen, als Kantak. sein Geschichtswerk verfaßte. Kantak., der auch Titel vorwegnimmt (s.

Anm 34), verwendet meines Erachtens .

auch den Namen Maria »anachronistisch«. PAPADOPULOS aaO. datierte die Ehe auf 1 3 3 6,

DÖLGER : Reg. 2822 die letzten Verhandlungen auf 1 3 3 6, die Ehe selbst ins J.

1 3 3 7 (Papadopulos errechnete auch aus dem Datum der Hochzeit 1327 als Geburts­ jahr der Eirene) . Beide halten sich an Kantak., was

mir fraglich scheint, da von ihm

keine klaren chronologischen Anhaltspunkte zu ermitteln sind. BOSCH S. 78 nennt (vermutlich nach Schapkareff) das Jahr 1 3 3 9, wofür man sich auf Gregoras berufen kann. Zur kulturellen Bedeutung dieser Ehe s.

HErsENBERG, August : Über den

ANMERKU N G E N : 497-503 Ursprung der illustrierten Chronik des K. Manasses.

In : Münclmer Jb. bild.

Kunst. Bd. 5 (1928). S. 8 1-100. S. auch Register : Palaiologina Maria (3 ) . 498

Zu diesem Umsturz in Genua s. z. B . CIPOLLA, C. : Storia delle Signorie

Italiane dal 1 3 1 3 al 1 5 3 0 ( Storia politica d'Italia, Bd. 3 ) . Milano 1 8 8 1 , S. 71 f. Erster der dogi perpetui, die 1 3 3 9-1 529 die Machthaber von Genua waren, wurde Simone Boccanegra ; zu

ihm s. BALBI, G. in : Dizionario biografico degli italiani.

Bd. I I (1969) . Sp. 3 7-40. 499

Vgl. oben S. 542 mit

Anm 485. Zu diesem Komet s. GRUMEL : Chrono­ .

logie S. 474 : »1340 24 mars generale (d. h. in ganz Europa) « . 500

Michael Panaretos, e d . Lampros i n N E Bd. 4 (1907). S. 271 ,20-272, 1 oder

ed. Lampsidis in Archeion Pontou Bd. 24 (1958). S. 65, 12f., gibt das genaue Datum, den 6. April 1 3 40, und bestätigt somit Gregoras' chronologischen Ansatz. Vgl. �uch DÖLGER : Reg. 2840. S0l

Nach »bloßgeben zu müssen« hat M noch : »wegen der Gleichnamigkeit«,

d. h. von Gattin und Mätresse, meines Erachtens eine Glosse, die in den Text geriet. Möglicherweise wollte Basileios mit seiner Abwendung von seiner byz. Gattin auch einer Bevormundung durch Byzanz entgehen. Im J. 1 3 3 9 hat Basileios sogar seine trapezuntische Eirene offiziell geheiratet. Grund für die Rebellion gegen ihn dürfte allerdings die mehr allgemeine Unzufriedenheit mit seiner schwachen Regierung gewesen sein. Vgl.

FALLMERAYER : Trapezunt S. 1 75-179 ; M.rr.LER :

Trebizond S. 45 f. ; JANSSENS : Trebizonde S. 103 f. Wir besitzen ein Schreiben des Patriarchen Johannes Kalekas an den Metropoliten von Trapezunt, ed. MM Bd. 1. NI. 94 S. 199-201 , aus dem hervorgeht, daß ersterer schon einmal bei einem Kpl­ besuch seines Kollegen wegen dieser Angelegenheit protestierte. Dieser konnte aber das Ganze noch als reines Gerücht abwerten. Das Schreiben selbst bezeugt, daß man jetzt in Kpl genau Bescheid wußte ; der Patriarch, der daraufhinweist,

daß

er auch an den sündigen Herrscher geschrieben hat, verlangt von seinem Kollegen das Einschreiten der Kirche. Das Dokument ist nicht datiert, hat aber im Register seinen Platz nach Briefen vom Mai 1 3 40. Dem Patriarchen war also offensichtlich der Tod des Basileios (6. 4. 1 340) noch nicht bekannt, als er das Schreiben verfaßte ; vgl. DARROUZES : Registre S. 101 502

Anm zu NI. 24. .

Da die Gesandten aus Trapezunt kurze Zeit nach dem 6. April 1 3 40 in

Kpl angekommen sein müssen, datiert Gregoras hier den Auszug des Ks. in Rich­ tung Epeiros auf ca. Ende April 1 3 3 9. 503

Gregoras' Darstellung der Ereignisse in Trapezunt beschränkt sich auf

das Wesentliche ; seine Angaben lassen sich aber, ohne daß sich Widersprüche ergeben, aus der Chronik des Michael 'panaretos ergänzen. Vgl.

3 9°

FALLMERAYER:

ANMERKUNGE N : 503-506 Trapezwlt S.

1 80-1 82 ; MILLER : Trebizond S. 46-48 ; JANSSENS : Trebizonde S.

1 °4-106. 504 Kantak. schreibt sich selbst auch das Hauptverdienst am epeirotischen Unternehmen zu. Er berichtet ausführlich über diesen Feldzug, S. 5 I I, 1 3 ff, be­ sonders, wie er zuerst seinen Freund und Gefolgsmann (s. S. 5 1 3 , 1-5) Alexios Kabasilas zur Übergabe von Rogo bewegt, S. 5 1 3 , 1-5 1 8,5, und wie es ihm gelingt, bei Basilitzes die Unterwerfung von Arta zu erreichen, S. 5 1 8,6-525,21. P ARIS OT S. 140 [ weist darauf hin, daß Kantak. die Überredungskraft seiner sicher nicht geringen Eloquenz übertreibt und nur vage andeutet,

daß

den Führern der be­

lagerten Städte auch handfeste Vorteile versprochen wurden. Mir fällt auf, daß Kantak. betont, der Ks. sei zuvor mit einem Verhandlungsversuch gescheitert,

5 12,16-23 , und die Belagerten hätten sich nur durch ihn dem Ks. ergeben und 516,9-1 3 ; 5 1 7,5-1 8 ; 524,3-6. 19-21 ; 525, 1-3 ; 53 3 ,23-534, 1 . Auch von der Krankheit des Ks. ist b�i Kantak. die Rede. S. 525,10-16 teilt er mit, daß dieser während der ganzen Belagerung von Arta krank war, und S. 525,21 [, daß er aus diesem Grund dort zurückblieb, während er (Kantak.) die Leitung der Belagerung von Thomokastron übernahm, S . 525,23 ff Mehr darüber in Anm. 509. Mir scheint, daß Kantak. die Krankheit des Ks. aus­ S.

ihm dabei ihr Wohlergehen anvertraut, S.

nutzte, um die Mächtigen im Epeiros enger an sich denn an Ks. und Reich zu bin­ den, indem er ihren Vasallitätsvorstellungen entgegenkam und sie als mächtigster Mann im Rhomäerreich persönlich in Schutz nahm. Über Attentatspläne ksl. Ver­ wandter erfallfen wir bei ihm nichts. Aus anderen Quellen ist auch nicht bekannt, was genau sich abgespielt hat. Für einen Brief des Matthaios von Ephesos, der mit

KURUSES : Gabalas S. 258. 505 Die Stelle ist für Kantak. äußerst schmeichelhaft. Sie wurde wohl auch niedergeschrieben, ehe die Freundschaft zwischen ihm und dem Autor zerbrach. Das beweist die ursprüngliche Fassung der Totenklage auf Andronikos III. unten S. 560ff, die noch nicht antipalamitisch geprägt ist und deswegen überarbeitet dieser Affäre zusammenhängt, s.

wurde. Die Entfremdung von seinem Freund hat Gregoras aber nicht veranlaßt, das hier geäußerte Lob zurückzunehmen oder zu mäßigen. Wir werden auch im nächsten Band sehen, daß er sogar in dem, was er nach der Entzweiung schrieb, nicht versucht, Kantakuzenos' Verdienste (wie er sie sieht) zu schmälern oder seinen Charakter dunkler, als er ist, darzustellen.

506 Dieses Versprechen hat Gregoras, wie schon BOIVIN bemerkte (ed. Bonn. 1252), nicht eingelöst. Möglicherweise waren Verwandte des Ks. in Umsturz­ pläne verwickelt, welche laut Gregoras Bd. II, S. 577, 5 ff wiederholt von Alexios S.

Apokaukos geschmiedet wurden.

391

ANMERKUN GE N : 507-509 507 Kantak.. weiß nichts VOll einer Verschwönmg und Verhaftung des Sphrantzes. Er schreibt S. 525, 14-21, daß während der Belagerung von Arta das ganze Heer unter einer Dysenterie zu leiden hatte. Diese Krankheit endete für Pferde und Maultiere meist tödlich. Von den Menschen erlag nur der Groß­ stratopedarch Sphrantzes dieser Krankheit. Das widerspricht Gregoras' Dar­ stellung nicht direkt, so daß ich keinen Grund sehe, dessen Bericht in Zweifel zu ziehen. Vielmehr hat, glaube ich, Kantak. etwas zu verbergen, möglicheniVeise die Tatsache,

daß

eine sonst nicht lebensgefährliche Krankheit für den gefangenen

Sphrantzes doch tödlich endete. PARISOT S.

143 glaubt an einen Zusammenhang 504 erwähnten Attentatsplänen

der Verschwörung des Sphrantzes mit den oben S.

ksl. Verwandter in Kpl. In Frage käme z.B. der Despot Demetrios Palaiologos, der

1 3 3 5 gescheitert war (s. Anm. 469) ; daß er bald darauf, im Winter 1340/1,

seine Tochter mit Matthaios, dem ältesten Solm des Kantak.. , verheiratet (Kantak. S.

534,19-24), spricht nicht unbedingt dagegen ; ferner Andronikos Asan, der 1 3 3 5 Mitwisser des Despoten waren

Schwiegervater des Kantale, dessen Sölme

und seitdem im Gefängnis saßen, was sie der Mutter des Kantak. verdankten. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß auch Alexios Apokaukos seine Hand im Spiel hatte, vgl. Anm.

279 und Anm 506. Anlaß für die erneuten Pläne zu einem .

Staatsstreich war wohl, daß man allgemein mit einem baldigen Ableben Androni­ kos'

Irr. reclmete und einer Machtübernahme durch Kantak. zuvorkommen

wollte.

508 Die Datierung »cUmals« ist zu unpräzise, um mit Sicherheit zu ermit­ tehl, ob Gregoras hier die Rückkehr Neuphokaias unter byz. Oberhoheit in das Jahr

6848 (13 39/40) setzt, in dem der Ks. aus Thessalonike nach dem Epeiros zog, 6849 (1340/41), in welchem er von dort nach Thessalonike zurück­

oder in das Jahr

kehrte. Es ist darum auch nicht möglich, aufgnmd dieser Stelle zu entscheiden, ob Gregoras die Belagerung der Stadt durch den Ks. »vor vier Jahren« auf

6844

(13 3 5/6) oder 6845 (1 3 3 617) datiert. Kantak. erwälmt den erneuten Machtwechsel Irr, S. 68,9-13 , olme uns präzise Informationen zu

in Neuphokaia beiläufig in Bd.

liefern. Die Stadt, ein wichtiges Alaungewinnungszentrum (s. MATS CHKE : Fort­ schritt S.

140), blieb byzantinisch bis 1346, s . MuLER : The Genoese Colonies in Greece. In : Essays S. 295 f 509 Gregoras kennt nur die Belagerung der Hauptstadt allein (S. 552,24). Aus

Kantak. wissen wir, daß es drei Städte waren, die belagert wurden : Rogo, Arta und Thomokastron (vgl.

Anm 496 und 504) . Die Belagenmg von Thomokastron, 525,23-534, 19), brachte dem Feld­ .

die zur Übergabe der Stadt führte (s. Kantak. S.

zug in den Epeiros einen vollen Erfolg. Als Kantak. die Leitung der Belagerwlg

392

ANMERKUNGEN : 509-51 3 übernahm, dauerte die Rebellion bereits ein Jahr (S.

S30, S f). Nach zweiundzwanzig

Tagen trifft Hilfe aus Tarent ein, wird aber von Kantak. am Landen gehindert. Verhandlungen führen daraufhin in wenigen Tagen zur Übergabe. Nikephoros erhält die Würde eines Panhypersebastos und bekommt Kantakuzenos' Tochter zur Braut. (Als Panhypersebastos hatte Nikephoros eine hohe, von Alexios I. kreierte Würde ohne Amt inne, welche zu diesem Zeitpunkt unmittelbar nach der des Großdomestikos rangierte). Etwa zwanzig Tage später, Anfang November, begibt sich der Ks. nach Thessalonike, um dort den Winter zu verbringen. Es ist offenbar der letzte Vrinter vor dem Tod des Ks., s. S.

543 ,1-4. Somit bestätigt Kantak., daß der Aufstand im Epeiros im September 1 3 39 ausbrach, vgl. Anm. 496. Die Belagerung von Thomokastron erwähnt Kantak. auch Bd. TI, S. 7S,2
an

der Seite des Nikephoros kämpften, schät­

zen gelernt hatten. Vgl. dazu P ARISOT S.

14I.

510 Hier liegt wohl eine Anspielung auf die berühmte Anekdote über Zenon ihr Reden

von Kition vor, der, während seine Kollegen sich bemühten, durch

Gesandte aus BabyIon zu beeindrucken, allein schwieg und, als er von den Ge­ sandten nach dem Grund seines Verhaltens gefragt wurde, antwortete : »Berichtet, weml Ihr 'wieder zuhause seid,

daß Ihr

in Athen einen Menschen gesehen habt,

der bei einem Gastmahl (auf einer Party !) schweigen kaml !« Zu dieser Anekdote, die Plutarch, Diogenes Laertios und Stobaios überliefern und die auch Theodoros Metochites in seinen

Miscellanea (S. 3 34f. ed. Müller-Kiessling) sowie Gregoras 721 , I
selbst im Geschichtswerk S.

wähnt,

daß

der Eindruck erweckt wird, als sei hier zum ersten Mal von dieser

Stadt die Rede. Dies ist aber keineswegs der Fall, s. das Register s . n. Diese Aus­ drucksweise befremdet erst recht, wenn

man

bedenkt,

daß

Andronüws ill . Didy­

moteichon praktisch zu seiner Residenz erwählt hatte. Vgl. GIANNOPOULOS, Philippidos A. : Didymoteichon. Geschichte einer byzantinischen Festung. Diss. Köln

1975. Kantak. bringt zum Aufenthalt des Ks. in Thessalonike (»bis zum Aus­ 534,25) noch einen ausführlichen Bericht, wie Alexios

gang des Winters«, S.

Apokaukos die Ernennung zum Oberbefehlshaber der Flotte erhält, s. dazu MATSCHKE : Fortschritt S.

1 3 S :ff. Ich werde im nächsten Bd. darauf zurückkom­

men.

513

Diese Stelle zeigt, wie hoch die türkischen Ärzte damals eingeschätzt wur-

393

ANMERK UN GE N : 5 1 3-5 1 5 den. Im Streit mit diesem Passus behauptet BOSCH S. 177 Anm 4 , daß Andronikos alles tat, um seine Krankheiten zu besiegen. Freilich schreibt auch Kanm. S. 134f., daß er durch tägliche körperliche Übungen und Anstrengungen seine Krankheit meisterte. Das läßt aber allenfalls auf eine Neigung schließen, das zu tun, was ihm gefiel (Jagd, Turnier, Krieg), und nicht auf irgend etwas zu verzichten, um seine ksl. Aufgaben besser erfüllen zu können, wie Bosch ihm zugute halten möchte. Zu den byz. Ärzten dieser Zeit s. TRAPP, Erich : Die Stellung der Ärzte in der Gesellschaft der Palaiologenzeit. In : Byzantinosl. Bd. 3 3 (1972) . S. 230-234. 5 14 SprichwörtL Redensart, s. Zenob. I 61 ; KARATHANASIS : Sprichwörter S. 93. Gregoras' Urteil über Barlaam ist ungerecht. Die Bedeutung des Mannes wurde bis in die jüngste Zeit nicht richtig erkannt. Gebührend würdigt ihn jetzt POD­ SKALSKY : Theologie S. 126-150 und passim. 5 1 5 Zur Frage, warum Gregoras den Auftritt Barlaams in Kpl in den Jahren 1 3 3 0/32 (s. dazu Bd. I, S. I I f.) erst hier, und das nur beiläufig, erwähnt, s. Anm 325. Auch Kantak. kommt erst S. 543 , 1 ff. im Zusammenhang mit dem Tod des Ks. auf diese Angelegenheit zu sprechen. Er beginnt seinen Bericht so : �Nachdem nun eine gewisse Verwirrung in der Kirche entstanden war und während er (der Ks.) noch (die Gelegenheit) abwartete, um die Gründe der Verwirrung auszuräumen, starb er bald darauf, ohne etwas von seinem Vorhaben verwirklicht zu haben.« Da Kanm. sowohl Barlaam wie Palamas gegenüber eine andere Haltung als Gregoras annahm, und da dies zum Bruch zwischen beiden führte, halte ich es für nützlich, hier den Parallelbericht des ksl. Memoirenschreibers kurz zu referieren : Kantak. S. 543 , 1-556,3 bezeichnet Barlaam als schnell von Begriff und als sehr geschickt in der Wiedergabe seiner Ideen, dazu auch belesen in Euklid, Aristoteles und Platon. Trotzdem sieht er in seinem Kommen ein Unglück für das Reich, weil er Unruhe in der Kirche stiftete. Daß er selbst Barlaam anfänglich protegierte, erklärt er damit, daß dieser sich ursprünglich als Bekämpfer der lateinischen Dog­ men ausgab. Auf Barlaams Rededuell mit Gregoras geht er nicht ein, vielmehr berichtet er sofort von Barlaams Angriff gegen die Hesychasten. Dieser erfolgte, .als der Ks. sich in Akarnanien (Epeiros) aufhielt, d. h. 13 39/1340. Nun wird .Palamas in die Erzählung eingeführt und sofort mit Lob bedacht. Er nimmt den Kampf gegen Barlaam auf. Als der Ks. zurückkommt, versucht er zuerst, den streitenden Parteien Schweigen aufzuerlegen. Barlaam will aber in einem Prozeß den Beweis dafür erbringen, daß Palamas und seine Mönche falschen Lehrmeinun­ ·gen huldigen. Palamas will sich dagegen wehren. So bleibt dem Ks. nichts anderes übrig, als eine Synode einzuberufen, der er selbst zusammen mit dem Patriarchen ·vorsitzt. Zuerst trägt Barlaam seine schriftlich fixierten Beschuldigungen vor. .

.

J 94

A N MERKUN GEN : 5 I 5-5 I7 Anschließend greift er die Gebetsmethode der Mönche an. Palamas verteidigt sich dagegen mit Vätertexten, insbesondere was das Thaborlicht betrifft. Außerdem legt er eine Erklärung der Athosmönche, die ihm Orthodoxie bescheinigt, vor. Als Barlaam erkennt, daß er verlieren wird, wendet er sich um Hilfe an Kantak., der neben dem Ks. sitzt. Dieser mahnt ihn, wie schon früher, zum Nachgeben. Barlaam hört auf diesen Rat und wird daraufhin von Palamas und seinen Mönchen umarmt. Mit Ansprachen über den Frieden beschließen der Ks. und der Patri­ arch die Synode. Kurz nach dem Tod des Ks. erneuert aber Barlaam den Streit, indem er das Urteil der Synode angreift. Er flüchtet jedoch bald nach Italien, wo er sich, wie früher schon, den Lateinern anschließt. Gregorios Akindynos übernimmt die Führung im Kampf gegen Palamas. Zum Streit Barlaam-Palamas und zu dieser Synode s. MEYENDORFF : Palamas S. 65 ff. ; BEYER : Antirrhetika I S. 76-IOO ; VACALOPOULOS : Origins S. 57-6o ; CLUCAS, Lowell M. : The Hesychast Contro­ versy in Byzantium in the Fourteenth Century. Diss. Los Angeles I975 (mir nicht zugänglich) ; PODSKALSKY : Theologie S. I26ff. ; CLUCAS : Eschatological Theory in Byzantine Hesychasm. A Parallel to Joachim da Fiore ? In : BZ Bd. 70 (I977). S. 324-346. Kantak. S. 5 3 6, I2 ff. behandelt die Fortsetzung der Synode nach dem Tod des Ks. gleich mit. Ich werde darauf zu Gregoras' Bericht über diese Fort­ setzung im nächsten Band zurückkommen. 5 I 6 ZU diesem Dialog s. jetzt die Ausgabe Leones (s. Lit.-Verzeichnis) und zur ganzen Auseinandersetzung Barlaam-Gregoras BEYER : Antirrhetika I S. 36-54. Die Herakliden sind Andronikos ill . und seine Anhänger, die Kekropiden der alte Ks. und seine Partei. 5 I 7 Der Bonner Text enthält im vorausgegangenen Passus zwei störende Fehler ; für s:ypcxcpe: ( er schrieb) las Wolf in seinem Codex s:ype:, was er in Eyp"t)y6pe:� ( er wachte auf) korrigierte ; nun ( ?) störte ihn anscheinend CXU't'W\I = ihre (vor dem Wort Lebensweise), und er korrigierte cxu't'W\I in 't'W\I &:ax"t)'t'W\I der Asketen (Mönche). In V wurde zweimal eine Textänderung vorgenommen. Was man zu allererst las, habe ich nicht feststellen können. Nach der ersten Änderung hatte V wie M : » Sofort schickte er sich an, wenn einige Leute etwas Unrichtiges gesagt hatten, es öffentlich zu widerlegen.« Die zweite Änderung machte daraus : »Sofort schickte er sich an, jene, die das Leben der Betrachtung wählen, zu beleidigen.« Nach »von der aus er der Kirche Schmach antun . . . könnte« wurde »um dadurch die Lehren der Lateiner als gesünder herauszustellen« ergänzt, eine Ergänzung, die M nicht enthält. Der Text von M und »V vor der zweiten Änderung« scheint die Tatsachen, wie sie sich I34I darboten, am besten wiederzugeben. Vgl. v. DIETEN : Entstehung S. 94f. =

=

=

3 95

ANMERKUN GE N : 5 1 8-520 518 v.

Die letzten Worte »denn er habe sie . . . sehen konnten« fehlen in V (vgL

DIEIEN : Entstehung S. 94, wo 5 3 7 in 5 5 7 zu korrigieren ist). Da ich keinen

Grund sehe, warum Gregoras diesen Kernpunkt der Anklage gegen die Palamitcn nachträglich gestrichen haben sollte, ist eher anzunehmen, daß er den Satz erst in der Zwischenredaktion einfügte und es versäumte, ihn bei der Überarbeitung von V nachzutragen. Für Kantak. S. 544, rof( u. 548, 1 0 f( ist die Behauptung der Hesychasten, sie sähen das ungeschaffene göttliche Licht mit körperlichen Augen, der wesentliche Streitpunkt zwischen Barlaam und Palamas. Als letzterer aus dem Thaborereignis beweisen will,

daß die Hesychasten nichts Unmögliches behaupten,

weil auch das Thaborlicht, das die Apostel sahen, ungeschaffen war, löst er damit bei Barlaam eine Anklage wegen Ditheismus aus. 5 19

Die QualifIkation des Palamas als »ihren gebildetsten Mann« liest

man

in V

auf einem übergeklebten Papierstreifen ; was V zuvor beinhaltete, konnte ich nicht feststellen. Kantak. S. 5 5 1 ,24-5 52,2 nennt Palamas den besten Redner und Theolo­ gen unter den Gegnern Barlaams. Zu Palamas als Theologen s. PODSKALSKY, Theo­ logie S. 150f( 520

Das Datum der Synode, das sich aus Gregoras (sowie aus Kantak. S.

5 57, 12-19 und 560, 1 5-1 8) errechnen läßt, nämlich der 10. Juni 1 3 41 , gibt auch die Chronik von 1 3 52, ed. SCHREINER : Kleinchron. 8, 3 1 (S. 80) ; vgL dazu

LOENERIZ :

Chron. br. III S. 5 8 [ Der Bericht darüber ist in V überarbeitet. Es wurden folgende Änderungen vorgenommen : durchgestrichen sind in V 1 .) die Worte »indem man Barlaam - demzufolge« (man liest hier also nach dieser »Korrektur« : » einerseits, da es nicht angebracht sei, . . . preiszugeben, andererseits aber auch, damit man nicht statt Friede und Ordnung« usw.) ; 2.) »aber die Anklage - im Entstehen war«. Davon stehen nur die Worte » aber die Anklage massalianischer Häresie« im Text, das übrige war auf dem Rand ergänzt worden ; ich halte aber diese Ergänzung für die Korrektur eines Abschreibefehlers, da der Satz »aber die Anklage« usw. sonst unvollständig ist. Diese Streichungen haben offenbar das Ziel, die These zu unter­ drücken, die Synode vom 10. Juni 1 341 habe bei der Verurteilung Barlaams Palamas' Theologie als irrig aus dem Spiel gelassen und man hätte diese, weml der Ks. nicht unerwartet gestorben wäre, bald in ihren Anfängen erstickt. Es scheint mir klar, daß diese Streichungen nicht vom Autor kommen können, der sonst alle seine antipalamitischen Schriften hätte vernichten müssen. Sie stehen auch nicht in Einklang mit einer Änderung in der Totenklage auf Andronikos ill. , über welche in Anm. 5 3 4 zu sprechen sein wird. Im Satz »Um mich kurz zu fassen« usw., der in V nach der genannten Streichung von J)aber die Anklage« usw. un­ mittelbar auf »darum wurde die Frage des Gebets erörtert« folgt, fehlt in diesem

ANMERKUNGE N : 520-523 Codex »aufgrund anderer seiner Schriften«, während die Worte »theologische« und »aus den Gründen, die ich oben erwähnt habe« ergänzt worden sind. Die Er­ gänzung des Wortes »theologische« dient meines Erachtens eindeutig der These, die Verurteilung Barlaams habe nichts mit einer Bestätigung der palamitischen Theologie zu tun; der Unbekannte, der die obengenannten Streichungen vor­ nahm, hätte diese also auch entfenlen müssen. Der Zusatz »aufgrund anderer seiner Schriften« fügt dem Satz nichts Wesentliches hinzu ; vielleicht handelt es sich um eine Ergänzung, welche erst in die Zwischenfassung eingeführt wurde, vielleicht auch um einen Abschreibefehler in V. Zu den Änderungen in V s. auch die Über­ legungen von BEYER : Antirrhetika I S. 59-6 I . Die Worte »für den Augenblick« (vor »geschwiegen«, S. 5 5 8, 5) , die M nicht hat, gehören in V zum ursprünglichen Text. 521

Im Geschichtswerk erwähnt Gregoras seine Kopfschmerzen hier zum

ersten Mal. Diese Klage wird, besonders im Bericht über die Synode von 1 3 5 1 und die nachfolgende Zeit, häufig wiederkehren. Aber auch hier ist schon von den üblichen Kopfschmerzen die Rede. Wann genau dieses Leiden des Autoren an­ gefangen hat, habe ich nicht ermitteln können. 522

Zu Barlaams Abgang aus Byzanz (er wurde Griechischlehrer von Petrarca

und erhielt vom Papst das unierte griechische Bistum von Gerace) s. MEYENDORFF : Palamas S. 84. 523

Aus dem exakten Todesdatum, dem 1 5 . 6. 1 341 vor Sonnenaufgang und

dem von Gregoras verzeichneten Lebensalter von ca. 45 Jahren, hat man meistens das Jalrr 1296 als Geburtsjahr Andronikos' III . errechnet, s. dazu aber oben Anm. 3 5 I . Die Alleinherrschaft hatte Andronikos seit dem 24. 5 . 1 328 innegehabt ; schon BoIVIN bemerkte (s. ed. B onn. S . I254f),

daß

Gregoras' Berechnung von

12 Jahren und 22 Tagen deswegen nicht stimmen kann ; es muß heißen : 1 3 Jahre und 22 Tage. Die Chronik von 1 3 52, ed. SCHREINER : Kleinchron. 8, 32 (S. 80) gibt den 14. Juni als Todesdatum und den 1 5 . als Tag der Beisetzung an ; eine andere Chronik, ebd. 7, 8 (S. 64) gibt in Übereinstimmung mit Gregoras und Kantak. den 1 5 . (Freitag), vg1. CHARANIS : Br. Chron. S. 344. Die bereits erwähnte chrono­ logische Notiz aus Cod.Vindob. hist. gr. 99 fo1. 3 5v gibt »Freitag, den 14. des Jahres 6850 der 9. Indiktion«, was in Fr. 1 5 . 6849 der 9. Ind. zu korrigieren ist. Das Datum einer weiteren Chronik, SCHREINER : Kleinchron. 9, 8 (S. 92), d. 17. Juni ist wohl ein Abschreibefehler, s. LOENERTZ : Chron. br. III S. 60

Anm. I. Loenertz selbst

ebd. S. 59f. entscheidet sich nicht klar zwischen dem 14. und dem 1 5 ; ihm folgt Schreiner. Schuld daran ist wohl die unklare Ausdrucksweise des Kantak., der wörtlich schreibt : »Gegen Abend des vierten Tages (d. h. der Krankheit, die am I I . 3 97

ANMERKUN G E N : 523-525 I5. Juni . «. I4. zu ziehen,

begann) durch die Vehemenz der Krankheit besiegt, starb der Ks. am Er scheint einerseits die Nacht, in der Andronikos starb, noch zum

.

.

I 5 . zu fIxieren. Vgl. auch NrcoL : Anm 28 ; es stimmt allerdings nicht, daß »Kantakouzenos appears to

anderseits aber den Zeitpunkt des Todes auf den Kantak. S. 44

.

place Andronikos III' s death after the second councik Kantak. nimmt die Fort­

IO. Juni im darauffolgenden Monat August vorweg, 555,22 ( (»nach dem Tod des Ks.«) und 557,9( (»aber das

setzung der Synode vom gibt aber zweimal, S.

geschah später«) zu erkennen, daß er damit die Chronologie der Ereignisse durch­

Anm 5 I 5. Auf den Nachmittag des I4. Juni setzt Kantak. S. 557,21559,I I noch einen Versuch des Apokaukos, ihn zu überreden, sich mit den Symbo­

bricht. Vgl.

.

len der Kaiserwürde zu schmücken, da der Ks. praktisch tot sei (vgl. Gregoras S .

578,5-I5). Kantak. lehnte natürlich entrüstet ab. Auch von der Mutter des Kantak. wird Apokaukos bei seinem Versuch, durch sie zum Ziel zu kommen, energisch zurückgewiesen. Meines Erachtens versuchte Apokaukos Kantak. eine Falle zu stellen ; hätte Kantak. diesen Rat befolgt, hätte er sich ein für allemal kompromit­ tiert. Der Versuch war wohl zu durchsichtig, um erfolgreich zu sein. Kantak. be­ richtet auch noch, S.

559, I I-560,14, daß er die beiden Söhne des Ks. aus dem

Hodegenkloster, wo Andronikos im Sterben lag, in den Palast in Sicherheit

576,I 8-577,4 ; Kantak. I4,9-I7 u. 40,12-I7). Beim Tod seines besten Freundes war er an­ scheinend nicht anwesend. Bd. II, S. 3 5, I7-36,3 erinnert er aber die Kaiserin daran,

brachte, wo er auch selbst übernachtete (vgl. Gregoras S. Bd. II, S.

daß ihr Gatte kurz vor dem Ende, auf seinem

Schoß liegend, sie ermahnt hat, sich

nie von ihm zu trennen, wenn sie sich selbst, ihre Kinder und das Reich nicht ins Verderben stürzen wolle.« Die negative Ausdrucksweise, welche Kantak. dem sterbenden Ks. in den Mund legt, spricht Bände. Ich möchte daraus folgern : Andronikos war klar, daß Kantak. seiner Frau und ihrer Umgebung verhaßt war, aber auch, daß sein »Freund«, von dessen Ehrgeiz er profItiert hatte, indem er die lästigen Aufgaben der Kaiserherrschaft auf ihn abwälzte, sich nicht mehr aus der Macht verdrängen lassen würde. Seine Mahnung konnte aber nicht mehr verhin­ dern, daß kam, was er befürchtete.

524 Die nachfolgende Trauerrede ist auch für sich überliefert, s. dazu v. DIETEN : I77-I 8 1 . 525 Einige Hss der Monodie, CEaF und auch der überlieferte Text des Ge­

Entstehung S.

schichtswerkes haben hier Homer anstelle von Thamyris. Da nicht Homer, sondern Thamyris (bzw. -as) für die Alten als Dichter von Klageliedern galt, ist Homer als ein Abschreibefehler zu betrachten, der sich paläographisch unschwer erklären läßt. Zum mythischen Sänger Thamyris, der von Homer, 11.

2, 594ff. zu-

A NMERKU N GE N : 525-53 2 samn1.en mit Orpheus, Musaios und Linos genannt wird, s . RaSCHER : Lexikon der gr. u. röm. Mythologie. Bd. V (1916-24). Sp. 464-481 ; Kl. Pauly Bd. V (1975). Sp. 648. 526 Hier hat die Eigenüberlieferung der Monodie einen kleinen Zusatz : »Welche Schlange, welcher Drache (nur »Wer« haben die Hss AGS) warf jenen starken Löwen nieder ? Er war es doch, der die einst auseinandergerissenen Teile und Glieder der rhomäischen Herrschaft zusammenfügte zur Einheit, und das früher Verlorene, das viele Kaiser trotz wiederholter großer Anstrengungen nicht wieder in ihren Besitz bringen konnten, das hat er durch seine Mühen auf glorreiche Weise zurückgewonnen. Aber ach, jetzt schließt das Grab ihn an einer Stelle ein !« Der Passus ist auf die Wiedergewinnung des Epeiros zu beziehen. Für den gr. Text s. v. DIETEN : Entstehung S. 177( (Vgl. auch Anm 48 1 u. 491). 527 Gemeint ist der Kampf, über den Gregoras oben S. 539 :ff. berichtet hat. 528 Statt »die Gefäße deines ganzen Feuers« liest die Eigenüberlieferung der Monodie »sämtliche Gefäße deines Feuers«. In seinen Solutio1'les Quaestionum be­ handelt Gregoras die Frage, ob die Sonne kraft ihrer Natur oder nur aufgrund der Bewegung heiß sei, und bejaht ersteres, s. ed. Leone in Byzantion Bd. 40 (1970). S. 506-5 10. Das Bild der verwelkenden Feldblume erinnert an Ps. 102, 15. 529 Das Phänomen Blitz u./bzw. Donner aus heiterem Himmel spielt schon bei Homer als Vorzeichen eine Rolle, s. Od. 20, 1 1 3 f. ; vgl. auch z. B. Helodot 3 , 86 ; Xenophon, Kyropädie 1,6,1 und Hist 7,1,3 1. Der aus diesem Phänomen gewonnene doch wohl sprichwörtl. Vergleich wird von den bekannten Paroimiographen nicht erwähnt. Die Kombination : wie ein Blitz aus heiterem Himmel im Schlaf über­ raschen, ist eine Übertreibung durch eine Doppehnetapher, wie uns schon einmal eine begegnete, s. Bd. I, S. 280 mit Anm 3 64. 5 3 0 Zum Topos der Schlaflosigkeit des Ks . s . Anm 3 3 5. 53 I Der Ausdruck »steinernes Kleid« für Grabhügel aus Steinen bzw. Grab­ stein oder Grab entstammt Homer, rl. 3 , 57, »Kleider des Frohsinns« nach Is. 61, 10. (Ein Teil dieses Satzes fehlt in der Bonner Ausgabe) . 532 Wie der byz. Ks. gerne mit der Sonne verglichen wird (vgl. HUNGER : Prooimion S. 75 :ff. ) , so die Kaiserin mit dem Mond, vgl. z. B. Nik. Chon., Festrede auf die Hochzeit Isaaks 11. Angelos in Or. et Ep. S. 3 6,17-23 ; 41, 1-4 ; ebd. das Gedicht zum gleichen Ereignis S. 44, V. 1 3 ; S. 45, V. 20. Für »0 göttliche Kaiserin« haben die meisten Hss der Eigenüberlieferung der Monodie »0 göttliche und höchst ehrwürdige Kaiserin«. Letzteres Prädikat fiel vielleicht der Abneigung des Autors gegen Anna zum Opfer, der sich, als er die Monodie in sein Geschichts.

.

.

3 99

ANMERKUNGEN : 532-534 werk übernahm, schon mit ihr überworfen hatte. Vgl. v. DIETEN : Entstehung S .

178 ; oben Anm. 464. 5 3 3 Eine sprichwörtl. Redensart, die auf Homer, 11. 19, 1 zurückgeht ; vgl. Diogen. VII 47 ; Nik. Chon. , Rist. S. 16r,68 ; 368,56. 534 Den Passus »Ihr, heilige Vorsteher der Kirche - übergeben werde« über­ liefern auch Patriarch Philotheos, Contra Gregoram. Antirrheticorum lib. VI, PG 1 5 1 , 921 A9-BIO und Kantak. Bd. III, S. 1 74,23-175, 12. Den letzten Teil, ab »und nicht von dort wegging«, bringen sie so, wie dieser ursprünglich auch in V, sowie in AacCacF der Eigenüberlieferung der Monodie, lautete : »bevor er nicht eure Verleumder und ihre verdorbenen Lehrmeinungen und das untergeschobene Wrackholz der Kirche zertrümmert und sämtlichen Tiefen und Wogen der Ver­ nichtung und des Untergangs preisgegeben hatte.« Durch Korrekturen wurde dar­ aus der Text, den ich für die Übersetzung akzeptiert habe und den auch M hat, ohne korrigiert zu sein. Man darf wohl annehmen, von V

( = Philotheos Kantak:. AacCacF)

der Trauer vortrug. Kantak. zitiert ihn,

daß

der ursprüngliche Text

derjenige ist, den Gregoras am dritten Tag um

ihn gegen Gregoras zu verwenden. Er

in Juni nach dem Tod des Ks. unter seiner

schreibt nämlich, daß dessen Angriffe gegen das Synodaldekret (tomos) , das einer Fortsetzung der Synode vom IO.

Leitung zustande kam, mit Hilfe eines Zeugnisses des Angreifers selbst abgewehrt werden könnten. Dieses Zeugnis ist das genannte Zitat. Niemand könne darum behaupten, folgert Kantak., daß zwischen dem Urteil Andronikos' IH. und dem genannten Dekret ein Unterschied bestehe. Ähnlich Philotheos. Gregoras sah sich dadurch veranhßt, scheint mir, seine Aussage abzuschwächen, um sie nicht länger als B eweis gelten zu lassen, daß schon Ks. Andronikos III. die theologischen Argu­ mente Barlaams gegen Palamas' Begründung des Hesychasmus verurteilt hätte. Man kann sich fragen, ob Gregoras hier, um sich zu wehren, eine Geschichts­ fälschung begeht, indem er ableugnet, was er früher selbst bezeugt hatte. Dieses Problem läßt sich jedoch kaum eindeutig klären, da es keinen unparteiischen Be­

10. Juni 1 341 gibt. JUGIE, Martin : Art. Palamite (Con­ troverse) . In : DTC Bd. XI,2 (r932) . Sp. 1778-84 war der .Ansicht, der tomos vom August 1 341 gehe weit über den Synodalbeschluß vom 10. Juni hinaus, der Bar­

richt über die Synode vom

laam verurteilte, olme dabei Palamas' Lehre zu bestätigen. Sehr zu Unrecht be­ hauptet

MEYENDORFF : Palamas S. 8 1 : »seules les vagues expressions d'Akindynos,

dOllt l'intcret dans cette affaire est evident, viennent soutenir cette these.« Gregoras hat oben S.

558 sehr Har diesen Standpunkt vertreten, was Meyendorff zu über­ sehen scheint. Nicht entgangen ist ihm das Zeugnis des Patriarchen Kalekas (bei Allatius in PG 1 50, 900 C 8 - 901 A 7), der Gregoras bestätigt, dessen Darstellung

400

ANMERKUN GEN : 534 aber Meyendorff aaO. S. II5 für völlig unglaubwürdig erklärt ; Palamas dagegen, der nicht weniger Partei nimmt als Kalekas, Gregoras oder Akindynos, glaubt er aufs Wort. Soviel scheint sicher - Kantak. bezeugt es selbst (s. Anm 5 14), - daß Ks. und Patriarch keine Verurteilung der Kontrahenten, sondern eine Wieder­ herstellung des Friedens in der Kirche erstrebten. Auch ist in Kantakuzenos' Dar­ stellung der Synode vom 10. Juni nicht von einer Verurteilung Barlaams, sondern von einem Einlenken desselben die Rede (s. Anm. 5 14). Außerdem erwidert Bar­ laam bei Kantak. S. 554,3 ff. auf dessen Rat, er solle einlenken, zuerst, daß er lieber schweigend eine Verurteilung akzeptieren will als den Eindruck erwecken, er habe zugegeben, die richtige Lehre bekämpft zu haben ; denn das hätte zur Folge, daß er später nicht mehr gegen eine solche Verurteilung protestieren kömle. Erst als Kantak. ihn ermutigt, er habe so etwas nicht zu befürchten, lenkt Barlaam ein mit Worten, die kein dogmatisches Nachgeben erkennen hssen. Höhepunkt des Zu­ geständnisses ist die Anerkelmung des Thaborlichts als ewig, unvergänglich (so Kantak. S. 555,1), was nicht mit lUlerschaffen gleichgesetzt werden kann. Arsenios von Tyros, zitiert von MEYENDORFF : Palamas S. 80 Anm 62, präzisiert, daß der Kaiser auf ein Ende der Anschuldigungen des Barlaam und der theologischen Polemik der beiden Parteien zielte. Gregoras spricht von einer Verurteilung Bar­ laams, die aber nicht seinen theologischen Schriften, sondern der Art seines Auf­ tretens galt, d. h. seinen überheblichen Angriffen auf die Hesychasten und ihre Gebetsmethode. Kalekas kennt eine »Verurteilung« Barlaams aufgrund von Aus­ sagen in seinen Schriften über das Thaborlicht und das Gebet, worauf dieser um Verzeihung bat, und worauf ihm verboten wurde, etwas gegen die Mönche vor­ zubringen. Derselbe schreibt in einem Brief vom Nov. 1 344 an die Athosmönche, daß Barlaam nicht zur Anklage (der palamitischen Theologie) zugelassen wurde (s. MM Bd. I, S. 240,3 3-241,3 ; vgl. BEYER : Antirrhetika I S. I03 ) . Es will mir scheinen, daß Barlaam, der - das darf man nicht vergessen - Ankläger und nicht Angeklagter war, am 10. Juni mit einer »Verurteilung« in der Form einer Zurück­ weisung seiner Angriffe und einer Mißbilligung seines Auftretens davonkam. Die, wenn auch kaum aufrichtige, feierliche Aussöhnung, welche Kantak. schildert (s. Anm 5 14), halte ich für unverständlich, wenn ein förmliches Anathem über Barlaams theologische antipalamitische Thesen ausgesprochen worden wäre. Die starken "\Vorte, mit denen Gregoras im ursprünglichen Text seiner Monodie auf Andronikos ill. dessen Einsatz zugunsten der Mönche lobt, sind meines Erachtens n ur auf eine Verurteilung im genannten Sinn zu beziehen. Die vielleicht zu wenig differenzierte Ausdrucksweise ist dem Genre der Rede zuzuschreiben. Als der Autor bemerkte, daß man seine Worte absichtlich falsch interpretierte und ver.

.

.

401

ANMERKUNGEN : 534-53 7 suchte,

ihm aus seinen eigenen Worten einen Strick zu drehen, änderte er, ohne

sich zu widersprechen, den Satz, um ihn durch eine möglichst wenig eingreifende Korrektur vor dieser Interpretation zu schützen. Dabei räumt er ein, daß es Andro­ nikos' Vorhaben war, die Sache weiter zu verfolgen, was er übrigens auch im Be­ richt über die Synode vom

10. Juni angedeutet hat (s. S. 558) . Diesem Bericht

zufolge sollte sich eine weitere (nichtöffentliche) Sitzung der Synode mit der An­ klage befassen, Palamas sei ein Massalianer, und der Ks. hätte gedroht, dann der Ketzerei des Palamas ein Ende zu bereiten. Das könnte sehr wohl eine Interpretation unseres Autors sein, die sich auf kaum mehr als eine allgemeine Aussage des Ks. stützen konnte, er werde eine ketzerische Begründung der hesychastischen Gebets­ methode nicht zulassen, wobei die von Akindynos angemeldeten Bedenken gegen Palamas' Lehre eine Rolle gespielt haben mögen. Mit einer so unbestimmten Drohung, welche den Ausgang der nichtöffentlichen Fortführung des Prozesses offenließ, ist die Behauptung, der Ks. habe Hoffuungen erweckt, die Verleumdun­ gen des Mönchtums endgültig zu verdammen, sehr wohl vereinbar. Und Gregoras könnte durchaus recht haben mit seiner Auffassung, die Fortsetzung der Synode vom

10. Juni wäre unter dem Vorsitz des Ks. anders ausgegangen, als dies unter der

Leitung des Kantak. der Fall war. Für weitere Einzelheiten der hs1. Überlieferung der Monodie auf Andronikos ill . s. v.

535

DIETEN : Entstehung S. 177-1 8 3 .

Eine mißlungene Metapher, wobei der Autor an das sprichwörtliche

Damoklesschwert gedacht haben mag, aber auch an den Stein, der Tantalos auf den Kopf zu fallen droht, wenn er trinken will, und den Gregoras an anderer Stelle (s. Bd. I, S.

172 mit Anm. 3 64) an einem Faden hängen läßt. 536 Für »nicht nachgab« usw. hat Codex Eb (Vat. gr. 16) : ))nicht nachgab,

sondern soweit den schönsten Anfang machte, als es die Knappheit der Zeit zu­ ließ. Er verschob aber die endgültige Sanktionierung der besten und vollkommenen Wiederherstellung der Ordnung auf morgen, wenn auch sein Tod, der ihn am gleichen Tag ereilte, verhinderte, daß der Ausgang den Ho:fbmngen entsprach, und über Kirche und Staat eine alles überspülende Unglückswelle brachte.« Gr. Text bei v.

DIETEN : Entstehung S. 1 8 I . 5 3 6 a Vg1. Anm . 69. 5 3 7 Es gibt Abbildungen Andronikos' ill . , s. z. B . LAMPROS : o. c. (Anm. 3 50) PI. 83 u. 91, BOSCH Taf. 2, die aber diese Beschreibung kaum illustrieren können, da sie keine realistischen Porträts sein wollen. Eine Münze mit Bild Andronikos' IIr. z. B. bei GOODACRE, Hugh : A Handbook of the Coinage of the Byzantine Empire.

1967. S. 3 34. Unangebracht scheint mir die Ansicht von BOSCH S. 10 mit 4, daß man daraus, daß Gregoras Andronikos III. mit Adonis und seinen

London Anm.

402

ANMERKUN GEN : 5 3 7-542 Großvater mit platon verglich, entnehmen könne,

daß

es zwischen beiden zu

einem Gegensatz kommen mußte. Andronikos ill . wird von Gregoras S. 285 (s. dazu

Anm 5) höchstens sehr indirekt mit Adonis verglichen, insofern sein .

Nebenbuhler als »ein anderer Adonis« eingeführt wird, wobei es sehr fraglich ist, ob man daraus schließen darf, Andronikos sei auch ein Adonis gewesen und hätte »rein äußerlich schon die Schönheit verkörpert, die die byz. Kaiseridee von ihrem Herrscher verlangt«. Andronikos II. andererseits wird zwar mit Platon verglichen, aber olme jede Berücksichtigung der äußeren Erscheinung des großen Philosophen. BOSCH S. 192 schreibt Andronikos eine aufbrausende Natur zu ; sie verweist auf Kantak. S. 1 84, wo nichts Derartiges zu lesen ist. Weiter meint Bosch ebd., er passe deswegen gut zu Anna von Savoyen, deren leidenschaftliche Heftigkeit den Byzantinern abstoßend erschien. Nichts davon bei Gregoras S. 566, der dafür den Beleg liefern soll. DIEHL, Fig. byz., S. 247, auf den auch verwiesen wird, spricht vom Urteil der Gegner einer Kaiserin, »demeuree . . . passionneIl)..ent latine.« Für ein Lob des Kantak. auf seinen »Freund« s. S. 21,6-12.

Anm 4 und 21 3 .

53 8

Zur Jagdleidenschaft Andronikos' ill. s.

539

Gemeint sind die berühmten Varäger, die die Hauptleibgarde des Ks.

bildeten, vgL 540

.

Anm 40. .

Biblischer Gedanke, kein Zitat, vgl. Sir. 3 3 , 1 3 ; Ps. 3 0,16 ; Sap. 3 , 1 ; Joh.

1 0,29· 541

Ein Drittel einer Spanne ist ca. 1/3 X 23 ,4 cm, s. S CHILBACH : Metrologie

S. 1 9 f. 542

Dieser Abschluß des ersten Teiles der Historia Rhomaike kennzeiclmet

nicht nur den zutiefst byzantinisch-konservativen Geist des Autors, sondern auch seine Fähigkeit, eine sich in Äußerlichkeiten offenbarende geistige Änderung zu erkennen. Zum Stadtbild Kpls zu Gregoras' Zeit s. MATSCHKE : Fortschritt S. 74 ft: Abschließend möchte ich hier noch eine Bemerkung machen über einen Plan, der dem Khan der Goldenen Horde zugeschrieben wird, im J. 1 341 das byz. Reich zu überrennen. Wir keImen diesen Plan aus einem Brief des Gregorios Akindynos an David Dishypatos, ed. LAURENT, L'assaut avorti de la Horde d' Or contre l'empire byzantin. In : Rev. etud. byz. Bd. 18 (1960) . S. 145-162, laut welchem der Khan mit 60.000 Mann und einer Reserve von 120.000 Mann das Unternehmen durch­ führen wollte. Eine uneheliche Tochter Andronikos' III., die mit dem Khan ver­ heiratet war, warnte KpL Der Vater der bekannten Brüder Demetrios und Pro­ choros Kydones konnte die Gefahr in diplomatischer Mission durch einen für die Byzantiner günstigen Vertrag abwenden. Für Einzelheiten und Belege s. Laurent. Man wundert sich, daß weder Gregoras noch Kantak. über diese Angelegenheit

ANMERK U N GEN : 542 sprechen. Ich möchte daraus folgenl, daß die Lage nicht so bedrohlich war, wie sie dargestellt ist, sondern daß die byz. Kaisertochter aus dem Kipchak weniger eine heimliche Warnung als vielmehr eine verschleierte lmd phantastische Drohung ihres Ehegatten übermittelte, vielleicht mit dem Zweck, Byzanz von einer Allianz mit den Osmanen abzuhalten. Zu den Zahlen vgl. Kantak. S. 1 8 8 , 1 9 ff Dieser ver­ zeichnet für 1 320 und 1 } 2 1 Tatareneinfälle ohne Zahlenangaben, für ca. September 1 }23 aber eine Invasion von 120.000 Mann, die vierzig Tage blieben. Der genannte Vertrag ist in

DÖLGER : Reg. zu ergänzen.

REGISTER

Die kursiv gesetzten Zahlen verweisen auf den Übersetzungstext (S. 2I-IOO u. 22 I-299) , die in Klammer gesetzten Zahlen auf die Nummern der Anmerkungen (S. IOI-2I9 u. Metropolit) . 300-404) . Für die benutzten Abkürzungen s. Registl r Bd. I (Ergänze : M. Die Namen moderner Autoren sind nicht aufgenommen, wohl aber die der Herausgeber der Historia RhomaIke, WOLF, BOIVIN und SCHOPEN, des Annotators DUCANGE sowie des Kantakuzenosübersetzers PONTANUS. Außerdem fmdet man unter DÖLGER: Reg. alle Stellen verzeichnet, wo ich Korrekturen und Ergänzungen zu diesem Werk vorschlage. Der Computervorabdruck Prosopographisches Lexikon der Palaiologenzeit, erstellt von Erich TRAPP unter Mitarbeit von Rainer WALTHER und Hans-Veit BEYER, Fasz. I-3 (A-Hesychios) , Wien I976-I978 erreichte mich erst nach Fertigstellung der Anmerkun­ gen. In diesem Register findet man zu den einzelnen Personen ihre Nummer in diesem Lexikon ( PLP) nachgetragen. =

=

Errata in Bd. II I : s. 3 3 Agarenen : -er

S. 3 6 nach Ägina : in die Ä gäis S. 5 1 Jugend Athens : Jugend von Attika S. 72 Z. 4 nach » haben« streiche I 54 ; ebd. Z. 8 nach »Kirche« ergänze I 53 u. Z. I9 nach »geschehen« ergänze I 54 S. 74 Trophonion : Trophonios S. 76 I68 : I73 S. 87 3 I 4 : 2 I4 S. r r 8 2. Z. v. unten nach »Tante« ergänze : des Kantak. S . I22 Z. IO Michael : Manuel S. I47 7. Z. v. unten nach »Tante des Kantak. und des Syrgiannes« ergänze : und die Mutter des Stratopedarchen Angelos Senachereim, der diese beiden Männer in der Kriegskunst unterrichtete S. I7I Anm. I 33 Antiochien : Alexandrien S. I 83 Anm. I 62 Trophonion : Trophonios S. 200 Anm. 205 Z. 22 u. 24 Georgios : Gregorios S. 20I Anm. 207 Theodoros : Theodosios S. 202 Z. IO Georgios : Gregorios

4°5

REGISTER Absolution 227 Achaia, fränkisches Fürstentum 3 87 (496). Vg1. Peloponnes u. Achaia. Achill(eus) 258, 347 (3 88) Achrida (Ochrid) 210 (223), 326 (3 12) Acta Apostolorum 20S (21 8) , 216 (23 8), 3 S6 (426), 3 S7 (447) Adam 69 Adel, -ige (Dynatoi, Eugeneis, Personen vornehmer Abstammung, - edler Ge­ burt) 66, 88, 92, 102 (4), I l2 (2S), I l7 (26), 146 (70), 161 (I l 8), 170 (1 3 1), 173 (1 3 8), 19S (194), 2Il (223), 245, 279, 286, 289, 298, 3 I l (278), 346 (3 83), 376 (474) ; im Epeiros 3 8 S (492) , 391 (S04) ; in Trape­ zunt 376 (474) ; lat. 186 (1 84) Adelheid v. Braunschweig s. Eirene, Gem. Andronikos' Ill . Aderlaß 241 Adonis 22, 104 (S), 402 f (S37) Adramyttion, Golf v. 36S (4S 1) Adrianopel, -polis ( Orestias, dieser Name 31, 41f, 65, 239) 31, 39, 41f, 65, 128f. (34), 142 (60) , 144-146, 149 (70), I S 8, 160 (Il7), 161 (I l8), 1 89 (190), 222, 239, 286, 303 f. (263), 327 (3 16), 3 3 9 (370), 362 (4S I), 3 87f (496) Ägäis 36 (s. Errata), 73, 94 ( südl. Meer) , I S I (76), 21 3 (23 1), 276; Inseln der 22, 149 (70), 273 280, 37S (471) Ägypten, -r allg. 43, I S I (76), 230 ; im Altertum 44f, 48, 70, I S S (90), 231 ; zu Gregoras' Zeit 58, 81 , 171 (133), 194 f (193 f) , 246; ägyptisches Krokodil 230 Älian 107 (12), I S 8 (1 12) Ämterhierarchie 129-1 3 1 (34), 140 (S9), I S 8 f (Il7), 3 1 S (279) Ämterkauf, -verkauf 31, 1 32-1 34 (3 S), 2 1 8 (248) Ärzte 25f 39, 107 (12) , 246, 291 , 294, 297, 3 10, 3 12 (278), 321 (284) , 394 (SI3) ; per­ sische ( türkische) 291 , 393 (SI3) ; ärztliche Kunst 228 Ätolien 282 ; Epeiros u. Ätolien 21 ; Äto=

=

,

=

lier u. Akarnanier ( Epeiroten) 29. 40, 281 , 3 8 1 (48 1) ; Ätolien u. Akarnanien 285 ; Akarnanien, -r u. Ätolien, -r 286, 289. Vgl. Epeiros Aetos, Ortschaft in Nordthrakien 328 (3 19) Agarener ( Türken) 33 Agathangelos, Freund des Gregoras I S 3 (86). PLP 67 Agathias 3 1 8 (28 1) Agesilaos 253, 343 (3 76) Aischylos 144 (69), I S6 (98, 101), 216 (23 8), 3 S4 (407) Aitolien s. Ätolien Akademie(n) 45, 50, 56, IS6 (9S), 245, 248 Akarnanien, -r s. Ätolien ; Hauptstadt der = Arta 289f ; -r = Artäer 291 ; -n Epeiros bei Kantak. 3 8 3 (490), 3 84 (492), 394 (S I S) Akindynos Gregorios I S , 3 S4 (406), 39S (S I S), 400-402 (S34), 403 (S42). PLP 49S Akklamation(en) 97, 2 1 6 (237), 217 (241), 288, 290 Akropolites Konstantinos 1 3 8 (S6) . PLP S20 Alamannen 78, 327 (3 1 S) Alaun 392 (s08) Albaner, -ien, -isch (bei Gregoras illyrer, s. dort) 2Il (223), 33 7 (370), 344 (3 83), 3 60 (4S 1), 371 (46S), 3 80 (48 1), 3 82-3 84 (489492), 3 87 (496) Alexander der Makedonier ( d. Gr.) 63, 44, 86, 1 3 6 (49), I S2 (79), 236, 258, 260, 272f, 347 (3 8 8) Alexander, Herrscher der Myser ( Ivan Alexander Stratzimir, Zar v. Bulgarien, 1 3 3 1-13 71) 239, 252-255, 287, 328 (3 19), 336-340 (370), 342 (372), 3 43 f (379), 3 87-3 89 (496 f) . PLP I S00 Alexanders Sohn Michael, Mitzar v. Bulgarien s. dort Alexandrien, -iner 70, 81 , 171 (13 3) , 177 (148) ; Ptr. v. (a1lg.) 265 ; Athanasios 11. S ; = Gregorios 11. 171 (133) (s. Errata) =

=

=

=

=

=

=

R E GI S T E R Alexios I. Komnenos, byz. K. (1082-12 1 8) 239, 3 1 8 (280), 393 (509) Alexios II. Komnenos, byz. K. (I I 80-I I 83) 3 1 8 (280) Alexios III. Angelos, byz. K. (I I95-1203) 1 16 (26) Alexios IV. Angelos, byz. K. (1203-1204) I I 6 (26) Alexios II. Megas Komnenos, K. v. Trapezunt (1297-13 3 0) 280, 3 76 (474) Alpen 23 Altepeiros 291 Altphokaia s. Phokaia Altskythen 4 Amadeus V. v. Savoyen 186 (1 84) Amblyopos, Ortschaft vor Kpl. 2 1 5 (237), 2 1 7 (241) Amphipolis 1 8 1 f (1 5 8), 238 Anaxagoras 51 Anchialos 254, 328 (3 19), 342 (372), 344 (379) Andronikos II. Palaiologos, byz. K. (12821 3 28 ; t 1 3 3 2) Geburtsdatum u. Alter 246, 3 29 f (325) ; äußere Erscheinung 243, 246, 3 3 2 (3 50), 403 (53 7) ; Abbildungen 3 3 2 (3 50) ; Charakter u. Lebensführung 12 f, 245f, 3 06 (271) ; Intelligenz u. Bil­ dung 3 , 42, 46, 49-53, 67f, 1 76 (143), 241/, 250 ; verwandtschaftliche Bezie­ hungen 105 f. (7-9), 109 (20), 124 (27), 147 (70), 163 (I I9), 174 (1 3 8), 1 8 2 f. (1 5 8), 198 (203), 257, 279, 3 3 0 (327) ; Verhältnis zu seinem Sohn Michael IX. I I 3 (26), 128 (34), 305 (266), 3 19 (283) ; zu seinem Enkel Andronikos III. u. Kampf mit il1lll um den Thron I I-13 , 21-23, 27/, 32, 37-39, 41f, 61-65, 72, 7989, 102-104 (4), I Io f. (21), I I3-I I 7 (26), 127 (34), 1 3 3 (3 6), 1 3 6-13 9 (56), 139-142 (59f.), 143 (67), 144-1 50 (70) , 1 5 8-161 (I I7), 161-164 (I I8), 164-166 (122 f), 166-171 (128-132), 174 f (140), 1 79 f (157), 1 8 6 f (1 84), 190-194 (191 f), 194 f. (194), 195 f. (196), 196f (198), 197f. (200),

197-200 (202-205) , 201-204 (212), 205208 (219-221), 2 I I (225), 221-223, 291 , 326 (3 12), 346 (3 83), 3 84 (492) ; sonstige Politik 1 3 , 23/, 27, 33, 40, 66, 73, 77, 91, 1 04 (6), 171 (133), 172 f (1 37), 188 (1 86), 1 89 f. (190), 244, 252, 275, 3 04 (263), 3 3 2 (3 39), 3 67 (45 5), 3 75 (471), 3 8 3 (491) ; Verhältnis zur Kirche 24, 26, 65, 72, 8789, 106f (10), 108 (15), 171 f. (133), 178 ( 1 5 3) , 23 ° , 243f, 3 03 (262) , 3 3 2 (3 3 8, 3 39) ; u. Theodoros Metochites 32/, 73, 91 , 96f , 142 (63), 2 I I (225 a), 2 1 6 (240), 240, 247, 250, 3 3 4 (3 53) ; u. Syrgiannes 28f, 6of, 67, I I7 (27), 125 (27), 260 ; u. Grego­ ras 46, 53, 58, 68, 240, 279 (vgl. Gregoras) ; u. andere Persönlichkeiten 31 , 65, 221 , 229, 232 ; Sturz 93-1 00, 212 (23 0), 2132 1 6 (234-237), 217f. (244) ; Schicksal nach dem Sturz 221-223, 228-232, 246, 300f (256), 301 f. (25 8), 3 1 8 (280), 3 1 8321 (280, 283), 323 (293), 3 3 1 (3 30) ; lange Lebens- u. Herrschaftsdauer 22, 30, 46, 79f, 84f, 87, 98, 1 12 (26), 201 (207), 246, 329 (326), 3 3 1 (3 30), 3 3 2 (3 50) ; Tod 12, 14 [ , 93 ; 212 (228), 24°-242, 247, 251, 256, 328 (321), 3 29 f (326 f), 3 3 1 (328), 3 3 7 [ , 340 (370), 344 (383), 3 53 (403), 3 83 (490) ; Totenklage des Gregoras auf ihn s. Gregoras ; des Theodoros Kaba­ silas 329 (326), 3 3 1 (3 32), 3 3 2 (339, 3 50) ; Münzen 142 (63) Andronikos ffi. Palaiologos, byz. K. (13281 3 41) passim; nota : Geburtsdatum u. Alter 125 (27), 194 (192), 247, 294, 3 29 f. (326), 3 3 3 (3 5 1) , 3 97 (523) ; äußere Er­ scheinung 21, 104 (5), 297, 402 f (537) ; Abbildungen 402 (537) ; Charakter u. Lebensführung 12, 21f, 32, 38, 42, 63f, 81f, 87, 89, 1 00, 101 (2), 102 (4), I IO (21), I I 6 (26), 148 (70), 168 (129), 2 I I (223), 223, 251f, 254f, 256-259, 274, 278f, 283, 291 , 295, 297f, 320 (283), 365 (45 1), 3 94 (5 13), 403 (537) ; vgl. Jagd; verwandt­ schaftliche Beziehungen 21 , 78, 80, I I9 ,

REGIS TER

1 2 3 f. (27), 147 (70), 1 5 8 f. (I I7) , 1 8 3 (1 58), 18 5 f. (1 84), 19 3 f. (192), 1 9 6 (196), 251 , 259, 281 , 287j, 290, 3 5 9 f. (45 1), 391 f. (504, 506 f.), 403 (542) ; revolutionäre Pläne 22, 27j, 102 (4), I I 6 f. (26) ; Ver­ hältnis zu seinem Großvater Andronikos 11. u. Kampf mit ihm um den Thron s. unter Andronikos II. ; außerdem 221 , 3 0 1 (256, 258), 3 19 (283), 3 3 3 (3 5 1), 3 78 (477) ; Mitkaiserherrschaft 21, I I2-I I6 (26), 143 (67), 167f. (I28 f.) ; Teilherr­ schaft 42, 79, 148-1 50 (70) ; Krönung 72, 186 (1 84) ; Streben nach Alleinherr­ schaft 79, 81 , 84 ; u. Kantak. 31 , 60, 121 (27), I26 (32), 127 (34), 2 1 8 (244), 289J, 3 1 3 (279), 3 16 (279), 3 8 5 (492), 403 (537) ; u. Syrgiannes 30J, 60, 255, 305 (269), 3 1 5, 3 17 (279) ; u. seine Anhänger 30J, 37-39, 41J, 61 , 63J, 79, I26 (32), 127-129 (34), 1 3 7-1 3 9 (1 56), 139-141 (59 f.), 160 (I I7), 168 (129) ; Eroberung der Macht 12, 93-100, 216 (237), 221 , 300 (254) ; Alleinherrschaft 12-14, 221.ff. , 212 (228), 3 78 (477), Dauer 294 ; Verwun­ dungen u. Krankheit 14, 78, 84, 162 (I I8), 164 (122), 1 86 f. (1 84), 192 (192), 209 (222), 225J, 228J, 289J, 291 , 293J, 297, 306f. (271), 3 10-3 12 (278), 3 14-3 16 (279), 3 17 (280), 320 (283), 321 f. (284), 3 26 (3 IO), 328 (321), 3 3 1 (3 30), 346 (3 83), 361, 363 f. (45 1), 388 (496), 391 (504), 3 94 (51 3), 3 97 f. (523) ; Attentatspläne gegen ihn 14, 277-279, 29 °, 3 57 (450), 3 59 (45 1), 3 63 (45 1), 369 (465), 371 f. (465 f.), 3 72 f. (468, 470), 391 f. (504, 506 f.) ; Tod 14, 294, 3 3 3 (3 5 1), 3 3 5 (366), 348f. (392 f.), 3 59, 364 (45 1), 3 73 (470), 393 (509), 394 (5 1 5), 3 96 (520), 397f. (523), 402 (536) ; Totenklage des Gregoras aufihn s. Gre­ goras; Münze 402 (537) Andronikos III. , K. v. Trapezunt (1 3 3 01 3 3 2) 3 76 (474) Andros 308 (276) Angelina Dukaina

Thamar s. Thamar, Gern. Philipps v . Tarent s. auch Dukaina Orsini Thomais Angeloi, Dynastie in Thessalien (bis 1 3 1 8) 41 , 1 3 1 (34) Angeloi Radiporoi 210 (223 ) . PLP 1 57 Angelos, Name/Familie 1 3 4 f. (44), 3 5 1 (398) ; Name geführt v . Andronikos 11. I I2 (26). S. auch Dukas Orsini Angelos Anonymus (Johannes, Pinkemes ?) 210 (223). PLP 204 Angelos Metochites Demetrios, Sohn des Theodoros Metochites 134f. (44), 1 3 6 f. (56), 179 f. (1 57) , 1 82 (1 5 8), 191 (19 1 ) Angelos Senacllereim s. Senachereim An­ gelos Angelsachsen 134 (40) Angiovinisch 3 8 1 (489) Anjou, Dynastie 101 (2). Vgl. Kar! 11., Philipp v. Tarent, Robert v. Neapel Anna (v. Ungarn), I. Gern. Andronikos' II. 24, 26, 106 (9) Anna (v. Savoyen), 2. Gern. Andronikos' III . 1 5, 1 8, 20, 78, 1 8 3 (1 5 8), 1 86 f. (1 84), 207 (221), 2 I I (223), 228, 251 , 259, 274, 277, 279, 286, 291 , 294 , 296, 3 I I f. (278), 3 12-3 14, 3 16 (279), 323 (295), 3 3 5 (3 66), 341 (370), 346 (3 83), 3 4 8 f. (392 f.), 3 69 (463 f.), 3 89 (497), 398 (523), 3 99 f. (532), 403 (537) Anna (11.) Palaiologina, Gern. des Thomas v. Epeiros u. des Nicolo Orsini 21 , I01 (2), 194 (192), 3 77 (475) Anna (111.) Palaiologina, Gern. des Giovanni Orsini 281J, 285J, 360 (45 1), 3 77 f. (475), 3 84 f. (492), 3 86-3 88 (495 f.) Antigonos, Diadochenfürst 260, 3 50 (396) Antilateiner, -isch 17, 3 32 (3 3 8) Antiochien, Ptr. v. (allg.) 265 Antipalamismus, -iten, -itisch I I , 1 8 f., 3 53 (406), 391 (505), 3 96 (520) , 401 (534) Antitürkische Liga 365 f. (451, 453) Antonina, Märtyrerin 328 (po)

REGISTER

11. 229, 231 , 240, 322 (291) Apanage 1 50 (70) , 168 (128), 169 (130), 203 f (212 f), 286, 301 f (25 8) AplespharesJohannes 162 ( I I 8), 190 (191) . PLP I I 70 Apographeus I I I (21)

1 5 5 (93) 200 (206), 2 1 8 (253), 235, 249, 324 (298), 325 (3 06, 3 08) , 3 34 (3 57), 3 94 (5 1 5) Armenien, -r, -isch 58 ; Kleinarmenien 8, 21J, 101 (2), 162 (I I9), 213 (234), 257, 3 1 6 (279) Arrian 1 3 6 (49) Arrigo Tartaro 3 67 (45 5) Arsenios, M. v. Tyros 401 (534) . PLP 1407

Apokaukos Alexios, Domestikos, Parakoi­

Arta,

Antonios Markos, Gegner des Octavianus Augustus Antonios

hl.,

Antonios,

36

Aristoteles, -elisch

Eremit

240, 3 3 0 (327)

Mönchsname Andronikos'

1 5, 1 7, 31 , 127, 1 3 1 (34) , 1 3 7 (56), 1 59 (I I7), 163 (I I9) , 175 (140), 209 (222), 3 06 (269) , 3 1 3 f (279), 3 57 (450), 3 64 (451), 373 (470), 391 f (506 f), 393 (5 12) , 3 9 8 (523) . PLP I I 80 Apostel Paulus 270 Apostel (plur.) 3 57 (447), 396 (5 1 8) momenos, Megas Dux

=

Apostelgeschichte

s. Act. Ap.

Apostolios Michael, Paroimiograph

(71), 3 22 (288).

PLP

151

1201

160f. (II7), 164 (122), 259, 3 48 (392), 3 53 (404) Arabien 58, 246 Arche (Bundeslade) 272 Arche Noahs 244 Archilochos 107 (12) Archimandriten 200 (205) Archipel, ägäischer 308 (276)

Apros,

Stadt in Thrakien

Archonten (Beamte, Funktionäre, Magi­ Würdenträger) I I4 (26), 129 (34), 161 (I I 8), 167 (128) , 3 07 (271), 3 1 8 (283). "gI. j\mterhierarchie Archontopuloi (pagen) I I2 (25) Ares, Sternbild 235J Argos, mythologische Person 1 5 6 (101) Argyraspiden 3 50 (396) strate,

Ariadne

s. Krone der

Aristander, Wahrsager Alexanders d. Gr.

1 3 6 (49) Aristides

1 5 5 (91), 1 56 (96) 264 "ater Platons 78, 266

Aristokratisch Ariston,

Aristophanes

=

Hauptstadt

der

Akarnanier,

-äer

289J, 3 63 (45 1), 3 88 (496), 391 (504), 3 92 (507, 509) Artaxerxes (I. v. Persien) 256 Asan(es) Andronikos, Sohn Ivans ill . A. v. Bul­ garien,

Schwiegervater des Kantak.

66J, 1 3 0 (34) , 1 73 f. (13 8), 175 (140), 197 (199), 2 1 3 (230), 279, 3 73 (470), 3 92 (507). PLP 1489 (wo versehentlich SchwS.) Sohn des Andronikos

279,

3 5 8 (45 1), 3 73 (470), 3 92 (507). 1499

PLP

Johannes,

Konstantinos, Bruder des Andronikos

93, 212f (230) .

PLP

1 504

Manuel, Sohn des Andronikos

122 (27,

wo Michael in Manuel zu korrigieren

1 3 1 (34), 161 ( I I 8), 279, 3 5 8 (45 1) . 3 73 (470), 3 92 (507). PLP 1 506 Michael, Bruder des Andronikos 82J, 90-92 , 182 (1 5 8), 197 (199), 207f. (221), 2 1 2 f. (226, 230). PLP 1 5 14 ist),

Asanina Eirene

s. Eirene, Gem. Johannes'

"I. Asanina Synadena Anna, Gem. Manuels

122 (27), 129, 1 3 1 (34), 161 (I I 8) . PLP 1 524 Asebie 3 54 (409) Asien ( Kleinasien) , im Altertum 36, 44, 52, 265 ; zu Gregoras' Zeit 31, 33, 84/, 224J, 227, 244, 282J , 288, 295 , 3 8 1 (481) Askese, Asket(en) , Asketerion 222, 292, 3 03 (262), 395 (517) =

REGISTER Asowsches Meer 1 5 1 (76) Assyrien 58 Astrolab 1 77 (145) . Vgl. Gregoras Astrologe(n), -ie 134 (43) , 323 (295) , 324 (302) . Vgl. auch Sterne Astronom(en), -ie ( Wissenschaft der Perser u. Chaldäer) 7 , 14, 35, 37, 42, 57, 67, 69, 71 , I I I (22) , 134 (43) , 1 5 1 (74) , 152 (83) , 176 f. (143 ) , 234, 248J, 324 (302) , 325 (309) , 3 3 5 (3 59) , 3 76 (473) Asylrecht 13 7 (56) Athanasios 1., Ptr. v. Kpl. (1289-1293 u. 1303-1309) 4 f. PLP 415 Athanasios 11., Ptr. v. Alexandrien 5 . PLP 413 Athanasios, Korrespondent des Gregoras 1 8o f. (1 58) , 1 8 5 (183). (Nicht im PLP ; Palaiologos A. ?) Athen, -er, -isch 44J, 76, 93, 152 (80) , 1 5 5 ( 8 8 a , 91) , 1 5 8 (I I2) , 1 8 1 (1 58) , 236, 248f., 253, 260, 292, 393 (5 10) ; Athener By­ zantiner im Dialog Florentios 292 Athenaios 1 84 (172) Athlet(en) 47, 232 Athos, -berg, -mönche 1 7, 65, 125 (27) , 166 (123) , 167 (128), 171 (133) , 293, 307 (273) , 395 (515) , 401 (534) Attika, im Altertum 45, 51 (wo fürJugend Athens : Jugend von Attika zu lesen ist) ; Attiker ( Demosthenes) 93 ; attisch 49, 55, 245, 248 Attizismus 334 (3 58) Atuman, Vater Orkhans 282 Augustus Octavianus 36, 136 (53) Autokrator 42, 149 f. (70) . Vgl. BasileusAutokrator Axios, fluß ( Vardar) 76, 1 84 (173) , 3 52 (402) Axuch Johannes, Großdomestikos 1 14 (26) Aydin s. Umur v. =

=

=

=

=

BabyIon, -ier 77, 245, 260, 3 50 (395), 393 (510)

410

Bär gr., Sternbild 248 Bärin kl., Sternbild 284, 3 8 1 (486) Bakchisch 293 Balagrita, Ortschaft in Makedonien 3 82 f. (490) Balduil1. 11., lat. K. v. Kpl. (1228-1261) 38, 3 8 8 (496) Balkan 183 (1 59) Bannfluch s. Exkommunikation Barbar(en), im Gegensatz zu Hellene(n) 78; allg. 139 (59) ; nichtchristliche 3 84 (492) ; Kumanen ? 84 ; Serben Türken 84, 225J, 227, 239, 1 8 5 (1 82) ; 2 74, 283J , 369 (465) Barlaam ·v. Kalabrien 14, 1 7 f. , 291-294, 329 f. (325) , 394 f. (514 f. ) , 395 (516) , 396 f. (51 8-520, 522) , 400 f. (534) . PLP 2284 Barnabasbrief 3 56 (426) Bart 83 ; -losigkeit 199 (203) Bartstenl 284 Baruch 100 (255) Basileios TI., byz. K. (976-1025) 201 (207) , 3 50 (3 98) Basileios, K. v. Trapezunt (1332-1340) 280J, 288J , 3 62 (45 1) , 3 76 (474) , 390 (501) Basileios d. Gr., B. v. Kaisareia 267J , 3 56 (423) Basileus 1 12 f. (26) , 1 50 (70) ; Titel bean­ sprucht v. Michael Sisman v. Bulgarien 304 (263) Basileus-Autokrator I SO (70) , 217 (241) Basilikos Nikephoros 92J, 212 (227 f.) . PLP 2470 Basilissa (Titel) 3 77 (475) ; Anna (ITI.) v. Epeiros 3 84 (492), 3 87 (496) =

=

=

=

Basilitzes Nikolaos 3 8 8 (496) , 3 9 1 (504). PLP 2475 Bauern 224 Bauernaufstand 165 (122) Bayezid, türk. Sultan 173 (13 7) Bdyn s. Vidin Beamte s. Archonten Beilträger ( Varäger, s. dort) 32, 84, 134 (40) , 298 =

REGISTER Belaur, Onkel Ivan Alexanders v. Bulgarien 343 (372) Bellegrada 82. Vgl. Berat Benedetto v. ehios s. Zaccaria Benedetto Benedikt XII., Papst (1334-1342) 262, 366 (45 1). PLP 2 596 Bera, Ortschaft in Thrakien 1 89 (190) Berat ( Bellegrada), Ortschaft im Nord­ epeiros 82, 1 92 (191), 1 94 (194) Beredsamkeit (Eloquenz) 27, 34, 46-51, 55f, 58, 1 54 (86), 155 (93) , 1 56 (102), 247, 249, 251 . Vgl. Rhetorik Berrhoia, Stadt in Makedonien 167 (128), 260 Bestechung (unbestechlich) 29, 31 , 88, 1 3 3 (34), 226f, 276f, 281 Bibel, -blisch s. Schrift W. Bilderkult 1 3 3 (39) Bildung, profane 27f, 39, 46, 50, 65, 84, 222, 23 ° , 242, 249, 273, 292, 374 (471). Vgl. Hellenen, Kultur der, Weisheit der Bischöfe (Bischofsversammlung) 4, 37, 41 , 79, 84, 87-89, 1 00, 1 3 7 (56), 200 (205), 222 , 226f, 230, 262, 273, 278, 281 , 3 03 (262), 3 48 f (3 92 f.) ; lat. 14, 262 Bithynien 40, 62, 78, 86, 224f, 239, 282, 286, 3 03 (262), 3 10 (277) =

Bizye s. Vizye Blutegel 25 Boccanegra Simone 390 (498) Bogomilen 1 88 (187) Boiotisch 1 83 (162) Boivin, Herausgeber der Hist. Rhom. 3 , 8-10, 106 (10), 1 5 5 (95), 1 57 (109, I I I) , 161 (I I 7 a), 172 (134) , 1 84 (170), 212 (228), 3 00 (254), 323 (295), 329 (326), 333 (3 51), 3 3 4 (3 56) , 355 (420), 358 (45 1), 391 (506), 397 (523) Bolbe s. Volvesee Bosporos 3 52 (403) ; -ufer 3 1 8 (281). Vgl. Francseco da Camerino Branaina Eirene, Großmutter des Theodo­ ros Synadenos 124 (27)

Bryennios Manuel, Astronom 3 34 (353). PLP 3260 Buchstabenprophezeiungen 229, 241 , 3 17f (280) Bürgerkrieg (innerer Krieg) 12, 17, 4 °-42, 99f, I I 7 (26), 1 3 9 (59) , 1 62 ( I I 8) , 168 (129), 1 80 (157), 1 87 (1 84), 198 (202), 2 1 8 (252 f), 224, 300 (254), 304 (263) , 3 0 5 (269), 3 I I (278), 3 7 3 (470) ; i n Trapezunt 289 Bukelon, Ortschaft in Thrakien 3 03 f (263) Bulgaren, -ien, -isch (bei Gregoras oft Myser, -ien, isch, s. dort) 12-14, 17, 21 , 40, 80, 91, 93, 95, 102 (2), I I9 (27), 145 (70), 160 (117), 173 (13 8) , 1 74 f (140), 1 86 (1 84), 1 89-191 (19of), 213-2 1 5 (234237) , 222, 236-239, 252, 254, 274, 303 f. (263), 306 (271), 326 (3 I I-3 13), 327f (3 1 6 , 3 1 8 f.), 3 3 6-340 (370), 342 f (372 , 378), 344 (3 83) , 3 4 8 (391), 3 50 (398), 3 62 (45 1), 3 87 (496), 3 8 8 f (497) Byzantiner ( Einwohner v. Kpl., Volk der Hauptstadt) 42, 61/, 80, 82, 84, 89f, 94, 99, 224, 232, 276, 278, 282, 292. Vgl. Volk Byzantinische Meerenge 224 Byzantion, die antike Stadt 33 Byzanz s. Kpl. Byzas, Gründer v. Byzantion 33, 1 3 4 (42) =

Cäsar 36 Cäsaren 258 Canticum canticorum 3 3 2 (347) Cattaneo Andrea (Andreolo), Vater des Domenico ( Katanes) 3 66 f (45 5 f) Cattaneo Domenico s. Katanes Cernomen, Treffen / Vertrag v. (bei Gre­ goras : v. Didymoteichon) 80, 1 86( 1 84). 1 92 f (192), 195 (194), 304 (263) Chaldäa, -er 45, 58, 234 Chalkedon, Konzil v. 89, 204 (21 7) Chalkidike 341 (3 70), 344 (3 83) =

4I I

REGISTER

Chalkidisch 1 54 (86) Chalkokondyles Laonikos 3 3 3 (3 5 1) Chariupolis, Städtchen in Thrakien 165 (122) Chartophylax, -würde 8, 53f, 1 5 7 (108) Cherson, B. v. s. Ricardus Chersolliles thrakischer 78, 1 87 (1 84), 282 Chilandarkloster, -urkunden 109, 1 1 1 (21) Chilon 200 (206) ehios. -oten, im Altertum 156 (99) ; zu Gregoras' Zeit 227f, 277, 3 08-3 10 (277), 3 66 f. (454f.) . 367 (459), 368 (461), 3 70 (465) , 3 74 (471), 3 8 1 (48 1) Chorakloster s. Kpl. Klöster Chortaitukloster 63, 166 (123 , 125), 209 (222) Chrdes s. Khreles Christ(en) 84, 1 3 8 (56), 240, 252, 284 ; christianisiert 134 (40) ; christlicher Glau­ be 1 3 8 (56) Christupolis 41f, 62, 82, 128 (34), 1 50 (70), 164 (121), 208 (221) ; Lange Mauer bei 62, 164 (121) Christus 32 (Märtyrer Christi), 68-71 (Leiden, Tod u. Auferstehung), 87, 1 77 (144, 1 50), 3 57 (447) ; christusliebend 231 Chronik v. 1 3 52 (Schreiner Nr. 8) 141 f. (60), 169 (130), 171 (13 3 ) , 1 8 8 (186), 192 (192), 216 (237), 303 (263), 307 (271), 320 (283), 328 (32°), 3 3 3 (3 5 1), 3 34 (3 53), 3 3 5 (366), 345 (3 83), 348 (392), 3 5 8 (451), 368 f. (461 f.), 3 82 f. (489 f.), 397 (523) Chrysoloras Johannes, Korrespondent des Gregoras 323 (296), 327 (3 14) Chrysostomos 267 Chumnaina Eulogia 377 (475) Chumnos Anonymus, Stadtkommandant in Thes­ salonike 209 (222) Nikephoros 1 1 1 (21), 1 3 3 (35), 1 3 8 (56) Cicero 2 1 8 (253) Codices s. Handschriften Curtius Quintus 1 3 6 (49)

- 412

Dämonen 172 (136) Dakibitza (-yza), Ortschaft in Bithynien 306f. (270 f.) Dalmatien 1 3 1 (34), 207 (221) Damian s. Kosnlas u. Damoklesschwert 402 (53 5) Dandolo Andrea, Chronist 166 (124) Daneion, Ortschaft in Thrakien 162 (1 1 8) Danilo (Daniel), EB. v. Bulgarien u. Chronist 190 (190) ; continuatus 327 (3 16, 3 1 8), 3 52 (402) Dareios d. Gr. 260, 3 50 (395) David 52, 244, 268 Deabolis (Devol), Ortschaft in Makedonien 2 1 1 (223) Delier ( Johanniter) 3 66 (455) Delos, Sitz der Johanniter 368 (461) Delphi, -isch, Dreifuß/Orakel 42, 1 12 (24), 149 (70), 272 ; Spiele 1 5 1 f. (78) ; Tempel 200 (206) =

De Mari, genuesische Familie 102 (3) Demetrioskirche in Thessalonike 209 (222) Demokratisch 287 Demokrit(os) v. Abdera 73 , 1 83 (160) Demonax 48, 1 5 5 (89) Demosthenes 51 , 56, 93, 1 5 8 (112) Despoina (Herrscherin), Titel der byz. Kaiserin 3 77 (475) oder der Gattin eines Despoten 286, 3 77 (475) Despot (Herrscher), allg. 3 77 (475) ; Konstantinos Palaiologos, Sohn Andro­ nikos' ll. 24, al. s. dort; Demetrios Palaiologos, Sohn Andronikos' 11. 82f, al. s. dort; Johannes Palaiologos, Sohn Andronikos' 11. 3 77 (475) ; Manuel Palaiologos, Sohn Michaels IX. 21 ; = Nicolo Orsini 101 (2) ; = Giovanni Orsini 285 . al. s. dort ; irrtümlich An­ dronikos Asan so bezeichnet 174 (13 8) ; Würde angestrebt vom Bulgaren Vojslav 189 (190) Dialektik 266; dialektische Methode 267 =

=

=

=

R E GI S TER

Diampolis (Diospolis, Jambol), Ortschaft in Nordthrakien 214f (236), 303 (263) , 328 (3 19), 342 (372), 344 (379) Diasia 76, 1 84 (172) Didymoteichon (nicht -os ; so Niketas Choniates, Gregoras, Kantak.) 1 7, 63, 65, 80, 92, 161 f. ( 1 1 8), 164 (122), 166 (123), 170 f (13 I f), 174 (1 3 8), 1 79 (1 57) , 1 851 87 (1 84f) , 192 (192), 194 (194), 206 f (220 f) , 2 1 1 (223), 2 13 (234), 221J, 228J, 251J, 255, 282, 291 , 302 (25 8 f), 307 (271), 3 10 (277), 3 1 2 f (278 f.), 3 17 (280), 3 1 8, 320 (283), 326 (3 12), 327 (3 16), 3 37, 3 40 (370), 344 (379), 3 5 1 (398), 3 64 (45 1), 3 93 (5 12) Dikaiophylax (Kleidas Gregorios) 200 (205) Dio Cassius 136 (53) Diodor 1 72 (13 5) , 3 43 (375), 3 50 (396) Diogenes Laertios 1 5 1 (77), 1 8 5 (181), 3 56 (428, 43 8), 393 (510) Diogenianos, Paroimiograph 126 (3 I), 1 27 (3 3 a), 149 (70), 156 (98), 1 84 (163), 347 (3 8 5), 3 57 (439), 400 (533) Dion Chrysostomos 156 (96) Dionysios v. Sizilien (Syrakus) 272 Dionysische Prozessionen 325 (303) Dishypatos David 403 (542). PLP 5 532 Ditheismus 396 (518) Dölger : Reg., Ergänzungen u. Korrekturen 126 f (32) , 143 (67), 144-1 5 1 (70), 162 (1 1 8), 168 (128), 1 69 (130) , 171 (13 3), 1 72 (134) , 1 8 1 (158), 1 87 (1 84), 190 f (191), 192 f. (192), 199 (204), 200 (205), 203 (212), 205 (219), 206 (220), 207 (221), 2 1 1 (223), 2 1 2 (228), 2 1 3 (234), 301 f (25 8 f.), 3 03 f (263), 308 (275), 3 1 1 (278), 326 (3 12), 342 f (3 72), 345 (3 83) , 3 49 (393), 369 (462), 3 69, 3 71 (465), 3 80 (479), 3 83 f. (491), 404 (542) Dogmatische Kämpfe 265 Dogmen der (orthodoxen) Kirche 243J, 248, 265, 271 , 292, 296f ; der Lateiner 291J, 394 (5I S)

Domestikos (ohne nähere Bezeichnung) , ein anonymer Tarchaneiotes 165 (122) Domestikos des ksl. Tisches, Theodoros Synadenos 31 , 1 3 0 (34) Domestikos der westlichen Provinzen, Alexios Apokaukos 31 , 1 3of. (34) Dominikaner 3 52 (403) Don 1 5 1 (76). Vgl. Tanais Donau 43, 73, 80, 84, 94, I S I (76), 222, 280, 284 Donauskythen 31 Doppelmetapher 399 (529) Doria, genuesische Familie 102 (3), 105 (6) Dorische Harmonie 39 Drachen, Sternbild 284 Drachme 66, 173 (13 7) Drama, Städtchen · in Makedonien 207 (221) Dschingis Khan 1 1 8 (27) Ducange 166 (124), 170 (13 1), 197 (200), 201 (209), 328 (320), 3 3 4 (3 53), 3 3 6 (368), 3 50 (398) Dukaina Maria Maria v. Bulgarien, Schwiegermutter Alexios' I. 239 Dukaina/Orsini Thomais, Tochter des Jo­ hannes/Giovanni Dukas/Orsini, später Gem. des Symeon Uros v. Thessalien 281 , 285, 3 77 (475) Dukas, Familie 3 5 1 (398) ; Name gefü1rrt v. Andronikos Ir. 1 12 (26) Dukas, Historiker 3 1 8 (280) . PLP 5685 Dukas Johannes Giovanni Orsini 3 78 (475), 3 8 3 (490) . Vgl. Orsini Dummheit 232 Durazzo (Dyrrhachion) 3 87 (496). Vgl. Gregorios, M. v. Dzustria (Turnierart) 186 (1 84), 251, 3 3 6 (368) =

=

Ecclesiastes 1 57 ( 1 1 1) Edessa ( Vodena), Städtchen in Makedo­ nien 210f (223) Ehrenämter 25, 30, 62, 126 (28), 259, 3 5 1 (398) =

41 3

REGISTER

Eid(e), eidliche Versprechungen 4 , 29J, 31 , 37J, 61J, 88, 126 (32), 13 8 (56), 1 3 9 (59), 1 43 (67) , 1 4 8 f. (70) , 169 (130), 224, 227, 232, 255, 260, 281 , 3 II (278), 3 1 9 (283), 342 (3 72) . Vgl. Meineid, Treueeid Eirene (Jolante bzw. Yolanda v. Mont­ ferrat) , 2. Gern. Andronikos' II. 23, 83, 105 (7) , I I4 (26) , 1 49 (70), 198 (202) Eirene (Adelheid v. Braunschweig), 1. Gern. Andronikos' III. 78, 129 (3 4), 1 5 8 (I I7), 161 (I I8), 171 (132), 1 8 5-1 87 (1 8 4) Eirene Asanina, Gern. Johannes' VI. Kan­ tak. 120 (27), 13 0 (34), 174 (13 8 f.), 1 82 (1 58), 373 (470) Eirene Palaiologina, Gern. Ivans III. Asan v. Bulgarien 130 (3 4) , 1 74 (138), 197 (199) Eirene Palaiologina, Gern. des Basileios v. Trapezunt 288J, 3 5 9 f. (4 5 1), 3 76 f. (474), 390 (501) Eirene, Mätresse des Basileios v. Trapezunt 288, 390 (501) Eloquenz s. Beredsamkeit Emir s. Sarukhan, Umur, Yak�i Engländer, englisch 3 52 (403), 3 66 (4 53). Vgl. Angelsachsen Ennakosia, Ortschaft bei Rhegion 1 8 8 (1 86), 199 f. (205) Enveri, türk. Historiker 365 f. (45 1), 369371 (465), 3 75 (471) Eparninondas 65, 172 (13 5), 253 Epeiros, -oten, -otisch (Epeiros u. Ätolien 21) »Despotat« Epeiros (meistens als Ätolien u. Akarnanien bzw. Ät. u. Ak. bezeichnet, s. dort) ; 12, 1 4 f., 101 (2), 286, 289, 291 (Altepeiros), 3 49 (393), 3 603 64 (4 5 1), 377 (474 f.) , 3 8of. (4 8 1), 3 813 8 5 (489-492), 3 86-3 88 (495 f.), 390 (502) , 391 (504), 392 f. (508 f.) , 3 94 (5 1 5), 399 (526) . Ephesierbrief 307 (272) Ephesos, Konzil v. 265, 3 5 5 (4 16) Epibatai, Frieden / Vertrag v. 168 (129) , 169 (130), 174 (13 8), 175 (140), 192 (191) , 200 (205), 202 f. (212) =

Epikur 3 56 (4 3 8) Epikureer 271 Epitropos 1 3 0 (34) Eranos 3 54 (410) Erdbeben 240, 3 30 f. (327) Eressos, Stadt auf Lesbos 3 66 (45 5), 368 (461) Erfahrung u. WahrnehnlUng als Prinzipien der Wissenschaft 46, 235, 266 Erin(n) yen 39 Erythrea, kleinasiatische Halbinsel bei Smyrna 3 70 (465) Esaias (Isaias) , Ptr. v. Kpl. (1323-1 3 3 2) 9, 13, 65, 79, 87-89, 99, 130 (3 4), 171 f. (13 8), 200 (205), 202 (212), 205 f. (21 9 f.), 2 1 8 (246), 222, 226J, 229-231 , 259, 3 02 (261), 3 07 (273), 3 36, 3 3 8, 3 4 1 (370), 3 48 (392). PLP 674 3 Etrurien 23 Etymologicum Gudianum 2 1 6 (239) Euagrios Pontikos 3 47 (390) Euboia 255, 3 4 1 (370), 3 4 5 (3 83) Eucharistie 241 , 260 Euchiten 292 »Eudokia« Palaiologina, Kaiserin v. Trapezunt 281 Eirene, s. 3 77 (474) Euklid(es) 394 (5 1 5) Eumenes, Diadochenfürst 260, 3 50 (396) Eunuchen, paradynasteuontes 132 (3 5) ; Michael Kallikrenites 1 3 8 (56) ; Johan­ nes, B. v. Herakleia 303 (262) Euphrat 272 Euripides 37, 1 3 6 (48, 54), 1 5 5 (94), 3 3 4 (3 5 5) , 3 57 (44 1) Euripos 1 54 (86) Europa 244, 265 ; -äisch 12, 3 1 8 (28 1) ; west- 105 (6) Eurotas 253 Eusebie 3 54 (409) Eustathios v. Thessalonike 1 5 1 (73), 1 8 4 (163) Eutyphron, Dialogperson Platons 3 5 5 (4 I I) Euxeinos Pontos s. Schwarzes Meer =

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Evangelium 41 , 227, 265, 268 Exisotes 201 (209) Exkommunikation (kirchlicher Bannfluch) 4 , 41, 87f , 1 43 (6 7 f. ) , 1 4 5, 1 4 8 (70), 204 (21 5) , 205 (219) , 349 (393) Exodus (Liber S. Script.) 1 77 (1 49), 205 (21 8) , 3 57 (44 8 f.) Feudalgüter I I 7 (2 6) Feudalherr 1 3 1 (34) Feudalismus 149 (70), 3 08 (277), 3 71 (46 5) . Vgl. Vasallität Fische, Tierkreiszeichen 280 Fischfang als Apanage 3 01 (25 8) Flötenspieler 99, -spielerinnen 99, 232 Florentios, Titel u. Person eines Dialogs des Gregoras 292. Vgl. Gregoras Flotte, byz. (Seemacht) 40, 274-276,278, 280, 290, 3 08, 3 10 (277), 3 59, 3 6 5 f. (4 51), 3 66 (4 52, 4 5 4) , 36 7 f. (460 f.) , 3 72 (466) , 3 80f. (4 81). Vgl. Trieren Flottenkommandant s. Megas Dux Francesco da Camerino, B. v. Bosporos 3 52 (40 3 ) Frankreich s. Philipp VI. v. Franzosen, -ösisch 197 (202), 3 2 3 (295), 327 (3 1 5), 3 3 6 (3 69), 3 6 5 (4 5 1) , 3 66 (4 53) Frauenklöster 5, 107 (10), 120 (27), 208 (221) Freudenhäuser 232 Freundschaft 27, 43, I I I (2 3 ) Fuchs 241 ; -fell 246 Gabalas Manuel s. Matthaios v. Ephesos. PLP 3 3 09 Gabras Anonymus, Bruder Michaels 1 43 (6 8) Johannes, Bruder Michaels 1 70 (1 3 1). PLP 3 3 62 Michael 122 (27), 1 43 (6 8), 1 63 (I I9) , 1 6 7 (128), 170 (1 3 1), 1 74 (1 3 8), 1 87 (1 85), 198 (202), 3 75 (471). PLP 3 3 72 Gabrielopulos Stephanos, Herrscher v. Thessalien 3 3 7, 34 1 ( 3 70), 3 82 (489), 3 83 f. (491) . PLP 343 5

Gadeira 60 Galata 22, 94, 102 ( 3 ) , 105 (6), 128 (34) , 275-277, 282, 309 (277), 36 7 (4 59 f.) , 3 69 (46 5). Vgl. Lateiner v. Galesiotes Georgios 7. PLP 3 528 Gallipoli Kalliupolis 1 3 0 ( 34) Galykos, flußlauf bei Thessalonike 3 52 (402) Garella, Ortschaft in Ostthrakien 1 60 f. (II7), 1 64 (I22) Gattilusio Francesco 3 89 (497) . PLP 3 594 Gaza 1 3 6 (49) Gebilinen s. Ghibellinen Gefängnis des Vergessens 229, 3 1 8 (28 1) Gefolgschaft(sbildung), Gefolgsleute, -mann (Hetairia) 37f , 1 3 7-1 3 9 (5 6) , 1 4 1 (60), 1 6 5 (122), 3 1 5 f. (279), 3 46 ( 3 83) , 3 48 f. (3 92), 3 91 (504) Gelehrte (Männer) 42, 46, 67, 176 (1 4 1), 230, 247, 293 Gelehrsamkeit 251 Gelfen s. Welfen Genesis (Liber S. Script.) 1 3 9 (57), 217 (2 42) Genua, -esen, -esisch 1 3 , 23, 94, 102 (3 ) , I04 f. (6 f.), I28 ( 34) , 1 3 7 (5 6) , 1 50 (70), 275f, 287, 3 08-3 IO (277), 3 62 (4 5 1), 3 66 f. (4 5 5) , 3 6 7 (45 8-460), 369, 3 7I (46 5), 3 90 (498) . Vgl. Galata Georg 11. Terter, Zar v. Bulgarien (1 3 21/22) 1 74 (1 3 8), 1 89 (190) Georgios hl., Ikone 32, 1 3 4 (4 1) ; Kloster s. Manganenkloster Georgios Synkellos, Chronist 177 (1 50) , 21 6 (2 3 9) Gerace 3 97 (522) Gerasimos 1., Ptr. v. Kpl. (1 3 20-13 21) 26, 32, 37, 39, 41, I08 f. (17), 1 3 7 f. (5 6) , 1 4 1 (60) , 1 43 (66), 1 71 (1 3 3 ) . PLP 3 783 Gerasimos, Abt der Gr. Lavra auf dem Athos 1 66 (12 3 , 126) . PLP 3 695 Gerichtsreform, -wesen 1 4 , 226, 3 08 (275), 3 6 0 (45 1), 3 7 8 f. (477). Vgl. Rechtspre­ chung, Richter =

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Germanen 146 (70) Ghibellinen, -isch 23, 104 f (6), 306 (269) Getreide, -ernte der Konstantinopolitaner 282 ; -export 173 (137) ; -lager 83 ; -preis 66, 173 (137) ; -versorgung Kpls 94, 173 (137), 224 ; des Kaiserpalastes 259 Glabas Anonymus, Großdioiketes (einer der Katholikoi Kritai 227, 281) 3 14 (379), 379 (477) . PLP 421 5 (zu korrigieren aus Anm. 477) Michael (Dukas Tarchaneiotes G.) , Pro­ tostrator I I 9 f. , 123 f. (27), 252, 342 (3 71) Glocke 63, 88, 166 (124) Glück 31 , 39, 85, 91 , 94, 98, 224, 238, 3 3 9 (3 70) . Vgl. Tyche Goldene Horde 328 (324), 403 (542). Vgl. Skythen Goldenes Horn, - Tor s. Kpl. Goldmünzen s. Hyperpera Golinduch, Leben der hJ . 3 1 8 (281) Gott, Gottes Rache, Strafe, Vorsehung, Willen, Zorn 12, 25J, 33, 36, 39J, 43, 52J, 58, 60J, 64, 74J, 87, 9°, 96, 97J, 1 1 6 (26), 1 72 (133), 225J, 253-255, 262, 283, 285, 288, 290, 297, 3 78 (477) Graf v. Kephallenia s. Orsini, Giovanni, Nicolü Gratianupolis, Städtchen in Thrakien 207 f (22 1) Grazien 248 Gregor v. Nazianz s. Gregorios Theolo­ gos Gregor v. Nyssa 266, 3 56 (420f.) Gregoras Nikephoros PLP 4443 Biographisches 10-12, 24, 32, 35-37, 42J, 46, 53, 58, 60, 67J, 72-78, 1 00, I I I (22), 1 3 2 (3 5), 1 3 3 (3 8), 1 3 4 (43), 13 5 f (<
416

(325), 3 32 (3 3 8 f), 334 (3 53), 3 73 (469), 391 (505), 394 (5 14f), 397 (521), 400402 (534), 403 (542) Werke, allg. Korrekturen u. Ergänzun­ gen zur Liste Bd. I, S. 44 f. : 6 f. Antipalamitische Kapitel 1 8 Antirrhetika I 6 f, 1 6-20, 1 84 (163), 2 1 6 (239), 3 1 8 (28 1), 3 2 3 (295), 324 (299) , 325 (303 , 309), 3 54 (409) , 3 5 5 (4I I), 3 56 f (43 8 a-b), 393 (510) Antirrhetika II 7, 1 8 f Astrolab, Wie konstruiert man ein 6 Bitte an Theodoros Metochites um Einweihung in die Astronomie 7, 42-46, 1 5 1 (74) Briefe, allg. 6 f , 12 An Andronikos III . 3 80 (48 1) An Athanasios (Gesandtschaftsbericht) 1 8 1 (1 5 8) An Zaridas, s. dort An Chrysoloras ]ohannes 323 (296), 324 (299), 327 (3 14) An]oseph den Philosophen 1 75 (141) An Kabasilas, s. dort An Kabasilas Demetrios (plädoyer zur Korrektur des Osterdatums) 8, 6772, 1 75 f. (141), 176f (143), 1 77 (145) , 1 78 (153 f), 323 (297) An Kaloeidas 6 An Maximos Chortaites 166 (363) An Palaiologos Athanasios 3 3 5 (363) An Pepagomenos Nikolaos (Gegen törichte Prophezeiungen) 8, 14, 233-236, 323 (295), 324 (300) , 3 2 5 f. (305, 309 f), 327 (3 14) An Philanthropenos Alexios 375 f. (471) An Zaridas Andronikos (Gesandt­ schaftsbericht) 8, 14, 73-78, 1 801 83 (1 58), 1 8 5 (1 82 f) Florentios 6, 2 1 8 (248, 253) , 292, 305 (264), 328 (321), 329 (325 f), 333 (3 52), 343 (375), 395 (5 16) Geschichtswerk (Historia Rhomalke), Abfassungszeit 1 5-20, 3 3 9 (370) ; =

=

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Textkritisches 2-10, 107f (I I , 1 5 f) , 1 5 1 (73 f, 76 a), 1 5 5 (95), 157 (108), 161 (II7a), 171 (13 3), 172 f. (137 f), 1 74 (139 f), 175 f (141), 1 77 (145), 178 (153 f), 1 80-1 82 (1 58), 1 84 (170, 179), 1 8 5 (1 82 f), 201 (210-212) , 204 (2 1 5), 301 (257), 323 (295 f) , 324 (299 f), 325 (305), 331 (3 32), 332 (3 39), 334 (3 54, 3 56), 347 (3 84), 3 5 3 f (406), 3 5 8 (45 1), 3 69 (464), 3 72 f (467-469), 3 09 (501), 395-397 (517-520), 398 f (524-526), 3 99 (528), 399 f (532), 400-402 (534), 402 (536) ; zum Inhalt 10-1 5 ; zur Methode I l f, 21 , 101 (I f) , 105 (7), 127 (34), 1 3 5 (46a), 1 36 (49, 53), 3 3 9 (3 70), 3 4 5 (3 83), 3 5 8 (45 1), 3 76 (473) ; Vorausverweise 1 52 (86), 393 (510), 395 (5 1 5) Kommentar zu Synesios' Traumbuch 1 5 1 (71), 323 (297) Leben des Johannes, B. v. Herakleia 222, 302 f. (262) Leben Konstantins d. Gr. 6 Lobrede auf Andronikos II. 8, 46-53, 140 (59), 153 f (86) Lobrede aufAndronikos III. 3 80 f. (48 1) Philomathes 6 Plädoyer zur Korrektur des Osterdatums s. Briefe, An Kabasilas Plädoyer gegen ein Unionsgespräch mit den Lateinern 8, 14, 262-273, 3 52 f (403), 3 5 3 f (406), 3 54 (410), 3 5 5 (420), 3 58 (451) Predigt auf Mariä Geburt u. Darstellung im Tempel 3 56 (420 a) Rede vor Andronikos II. zur Ablehnung der Chartophylaxwürde 8, 53-58, 1 57 (108) Reden, allg. 7, 12 Solutiones Quaestionum 323 (297), 325 (308) Totenklage auf Andronikos II. 8, 12, 1 5, 242-245, 329 f (325 f), 3 30 (326), 3 3 1 (3 32) , 3 3 2 (3 39), 340 (3 70)

Totenklage auf Andronikos III . 8, 1 5 f, 294-297, 364 (45 1), 3 8 1 (48 1), 391 (505), 396 (520), 398 f. (524-526, 528, 532) , 400 (534), 402 (536) Totenklage aufTheodoros Metochi tes 8, 247-251 , 334 (3 54), 3 3 5 (363), 340 (370) Trostrede vor Andronikos III. zum Tode seiner Mutter 8, 14, 256-259, 341 (370), 345 (3 83), 347 (3 84) Vorwort zum Testament des Ptr. Johan­ nes XIII. Glykys 7, 1 3 , 24-26, 107f ( I l , 1 5) Briefe an Gregoras 1 5 (Matthaios v. Ephesos) , 35, 1 3 5 (47) (Theodoros Metochites), 3 54 (406) (Akindynos) Gregorios II., Ptr. v. Kpl. (1283-1289) ( Georgios v. Zypern, Gregorius Cy­ priensis, Paroimiograph, s. dort) 4, I I l (21). PLP 4590 Gregorios II., Ptr. v. Alexandrien 171 (13 3), (wo für Antiochien : Alexandrien zu lesen ist). PLP 4587 Gregorios, EB v. Bulgarien 200 (205), (wo Georgios in Gregorios zu korrigieren ist), 202 (2 12) . PLP 4482 Gregorios, M. v. Dyrrhachion 273, 3 57 (449 a) . PLP 4547 Gregorios Pardos, B. v. Korinth 6 Gregorios Theologos ( Gregor v. Na­ zianz) 1 5 5 (90), 267-269, 272, 3 5 5 (41 8 f.), 3 56 (421, 425, 427, 43 0, 432, 434f.), 3 5 7 (443 f) =

=

Gregorius Cypriensis, Paroimiograph 1 5 1 (73), Leidensis 200 (206), Mosquensis 126 (3 1) . Vgl. Gregorios H., Ptr. v. Kpl. Griechen, -land, griechisch im Altertum 1 56 (98), 178 (1 5 1), 334 (3 53). Vgl. Hellas, Hellenen. Zu Gregoras' Zeit 43. 101 (2), 151 (76), 1 73 (137), 3 3 6 (368), 3 82 (489), 397 (522) Großadmiral s. Megas Dux Großadnumiastes s. Neokaisarites Michael Großdioiketes s. Glabas Anonymus Großdomestikissa s. Palaiologina Eulogia

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REGIS TER

Großdomestikos, Rang 129 f. (34), 1 8 0 (157), 3 93 (5°9) ; Beuterecht 3 84 (492) ; KantakuzenosJohaIllles 9, 60, 129 f. (34), 1 80 (1 57) , 2 1 5 (23 7) , 3 I I f. (278) u. pas­ sim, s. Johannes VI. Kantak. ; Senache­ reim Angelos JohaIllles 123 (27) ; Syr­ giannes d. Ä. irrtümlich so bezeichnet 1 1 7 f. (27) ; Tarchaneiotes Nikephoros 120 (27) ; v. Trapezunt 289 Großdrungario� (oberster Wachkomman­ dant) s. Tornikes Konstantinos Großkontostaulos s. Tomikes Michael Großlogothet, Metochites Alexios 1 3 5 (44) ; Metochites Nikephoros ebd. ; Me­ tochites Theodoros 8, 42, 140 (59) u. passim, s. s . n. ; Muzalon Theodoros 109 (20) Großpapias (Megas Papias), zum Amt 1 3 0 (34) ; Kantakuzenos Johannes 3 1 , 1 3 0 (34) ; Palaiologos Konstantinos 1 63 (I I9) ; Tzamplakon Arsenios 346 (3 83) Großstratopedarch, Senachereim Angelos 121 (27) ; Palaiologos Andronikos (I) 1 59f. (I I7) , al. , s. dort; Palaiologos An­ dronikos (2) 1 59 (II 7) ; Sphrantzes Palaiologos 3 5 2 (402) , al. , s. dort ; Synadenos Johannes 121 (27), 13 I (34) ; Tagaris Manuel 123 (27), 143 (67) Großstratopedarchissa s. Megale Stratopedarchissa Guelfen s. Welfen Gute Hoffnung-Kloster s. Kpl. Klöster Gyrolimne (Silbersee) 39. Vgl. Kpl. Stadttore

Halbmond, Symbol der verwitweten Kaiserin 296 Halbphrygische Melodien 76 Haliartos 253 Halys 36, 236 Handschriften, griechische Angelicus 82 ( G) 7 f. , 1 54 (86), 1 5 7 (108), 1 75 (141), 1 77 (145), 3 99 (526) Athous Iviron 4296/176 3 Athous Vatopediu 285 3 77 (475) Berolinensis Hamilton 453 ( Y) 7 f. , 3 53 f. (406), 3 55 (420) Brit. Mus. Add. 22492 328 (320) Coislinianus 1 3 7 3, 347 (3 84) Escorialensis Y-I-7 3 Genevensis 3 5 ( J) 7 f. , 19, 3 53 (406) Laudianus 10 ( S) 7 f. , 399 (526) Laudianus 24 ( 0) 2-5, 8-10, 1 05 (7)3 69 (464) Marcianus 4°5, s. dort ; 108 (16) Laurentianus LIX 3 5 1 86 (1 84) Laurentianus LXXIV 1 3 ( F) 7 f. , 398 (525), 400 (534) Marcianus 325 3 27 (3 14) , 329 f. (326) Marcianus 405 ( M) 2-5, 8-ro, 105 (7), 140 (59), 1 3 2 f. (132f.) , 1 73 (138), 1 74 (140), 1 77 (145), 201 (210) , 3 22 (291), 369 (464), 3 7 1 (469) , 3 76 (471), 3 90 (501), 395 (5 1 7), 400 (534) Matritensis 4622 ( Z) 7 f. Matritensis 4789 ( H) 2-5, 8-10, 105 Marcianus 405 (7)-3 69 (464) Monacensis 145 ( N) 7 f., 1 77 (145) Monacensis 1 5 3 3 Monacensis 529 ( L) 7 f. , 1 57 (108) Ottoboniani 67, 71, 72 3 Parisinus 1001 ( X) 7 f. , 177 (145) Parisini 1 72 3 , 1 725 3 Parisinus 2562 106 (10) Parisinw. 2669 6 Parisinus 2991 A ( I) 7 f. Parisinus Supplementi 1 3 6 Taurinensis C-III-2 3 Upsalensis 28 ( Q) 7 f., 1 77 (145) =

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Hades 265 ; Pforte des 1 3 9 (58) . Vgl. Unterwelt Härenes Kleid 221 , 300 (256). Vgl. Mönchskutte Häresie(n) (Ketzerei, -en) 1 6, 78, 268, 270, 292J, 3 54 (409), 396 (520), 402 (534) Halmenschrei erster (Gallicinium) 241 Haimos(gebirge) 237J, 252, 254 Halblydische Melodien 76

418

=

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REGI S T ER

Urbinas 1 5 1 ( U) 7 f. Vaticanus 16 ( = E) 7 f. , 398 (525) , 402 (536) Vaticanus I l2 7, 3 53 (406) Vaticanus I l 6 ( C) 7 f. , 1 57 (108), 1 77 (145, 147), 3 53 (406), 398 (525), 400 (534) Vaticanus 165 ( V) 2-5, 8-10, 106 [ (7), 140 (59), 1 5 1 (73), 1 70-172 (132 [), 1 72 [ (13 7[), 1 74 (140), 1 77 (145), 201 (210), 204 (2 1 5) , 3 69 (464), 3 72 [ (467469), 3 76 (471), 395-3 97 (5 1 7-520), 400 (534) Vaticanus 3 3 8 173 (1 3 7) Vaticanus 1085 ( B) 7[, 1 54 (86), 1 5 7 (108), 1 77 (145) Vaticanus 1086 ( A) 7f., 107 (Il), 1 54 (86), 1 57 (108), 1 75 (141), 1 77 (143), 3 53 (406), 3 99 (526) , 400 (534) Vaticanus 1 087 ( D) 6-8 Vaticanus 1095 19 Vindobonensis historicus 99 3 3 0 (326) , 3 3 3 (3 51), 3 97 (523) Vindobonenses philologici 6, 247 6 Vindobonensis supplementi 166 3 Handschriften der Historia des Kantak. 300 (254) Handwerker 224 Hannibal 36 Harmonie 27, 44, 51J, 1 57 (105), 233J, 249, 296. V gl. Dorische Harmonie Hebräer 70 Heer, byz. (Armee, Soldaten, Streitkräfte, -macht, Truppen) 31, 40J, 62, 66, 82J, 86, 90J, 96J , 99J, I l4 (26), 127[ (34), 141 (60), 145-147 (70), 161 [ (I l 8), 1 64 [ (122), 1 67 (128), 1 69 (130) , 1 72 [ (137) , 1 89 [ (190), 194 f. (194) , 202-204 (212) , 206 (220), 2 0 7 [ (221), 2 1 5 [ (23 7) , 2 1 7 (241), 222J, 224-226, 237J, 252-254, 259, 282-284, 286, 290, 296, 304 (263), 306[ (271), 326 (3 12), 344 (379), 3 5 1 (398), 3 52 (402), 3 60, 3 62 f. (45 1), 3 80 (48 1) , 3 82 (490), 3 84 (492), 3 8 8 (496), 3 92 (507) =

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Heiden 45 Helena, Gern. des Stephan Dusan v. Serbien 328 (3 19) . PLP 6006 Helikon 248 Helion v. Villeneuve, Großmeister der Jo­ hanniter 365 (45 1) Hellanodikes, -en (Olympische[r] Richter) 58, 264, 3 5 5 (412) Hellas 44, 249J Hellenen 36, 43J, 50, 52, 78, 249, 258, 271J ; Kultur der 26 ; Weisheit der 291 Hellespont, -tische Meerenge 73, 1 5 1 (76), 280, 282, 288, 3 87 (496) Hephaistos, Krater des 233 Herakleia am Pontos 1 66 (125), 222. Vgl. Johannes, B. v. Herakleia in Thrakien 161 [ ( I l 7, I l 8), 1 86 (1 84) Herakles 250 ; Säule des 49, 250 ; Stembild 284 Heraldiden 292, 395 (5 1 6) Heraklit v. Ephesos 73, 1 83 (160) Hermippos 1 8 5 (1 8 1) Hermoniakos Konstantinos 378 (475). PLP 6129 Herodot 136 (50f.), 322 (290), 334 (373 [), 3 50 ( 3 95), 399 (529) Hesychasmus, -tisch, Hesychia (Leben der beschaulichen Ruhe) 54, 347 (390), 3 94 (5 1 5), 395 [ (517[), 400-402 (534) Hesychios, Lexikograph 1 56 (101) Hesychios v. Milet 1 34 (42) Hetäre(n) 22, 1 04 (5) , I lO (21). Vgl. Freudenhäuser Hetaireia s. Gefolgschaft Hieros 94, 282, 284 Himmel 9, 45, 57J, 98, 176 (141), 1 77 (143), 233J, 242J, 248J . 268, 3 23 (297), 3 3 5 (3 59), 3 5 6 (428) ; Himmelserschei­ nungen 69 ; -körper 48; -leuchten 70, 294 ; -sphären 67. 245 Hiob 35, 1 3 5 (46), 1 84 (175), 3 3 2 (348), 3 55 (413) Hipparchos 151 (72)

4 19

REGIS TER

Hodegetriaikone 29, 97, 99, 1 2 6 (29), 1 70 (1 32), 2 1 8 (244), 3 8 I (484). Vgl. Kpl. Kirchen Hodegetriakirche, Kpl. Klöster Hodegenkloster Hof s. Kaiserhof Homer 51, 107 (14), 1 5 5 (93), 156 (96, 99 f.), 1 5 8 (l I I), 1 78 (1 56), 1 8 1 (15 8), 1 83 (161), 1 8 4 (164 f, 1 7 1, 1 78), 250, 3 1 8 (2 8 2), 324 (301) , 325 (304), 347 (3 88), 3 5 1 (401), 39 8 (525), 3 99 (529, 5 3 1), 400 (53 3) Homeriden 51, I 56 (99) Horoskop (ie) 134 (43). Vgl. Themation Hunde 75, 280 Hyakinthia 76, 1 8 4 (1 72) Hypatia 27, I I I (22) Hyperboräische Skythen 28 Hyperpera (Goldmünzen, -stücke, Nomis­ mata, Solidi) 40, 42, 86, 142 (63), 167 (12 8), 169 (130), 1 73 (13 7), 202-204 (212f.), 2 I l (223), 221 , 232, 246, 298, 301 f. (25 8 ), 309 (2 77), 323 (294), 345 (3 8 3) , 3 70 (465), 3 8 4 (492) Iamblichos 1 5 1 (77), 1 5 5 (92), 3 5 6 (43 8 ) Iapyx, Stern 237 Iberien 58 Ikonen 79, 163 (I l9), 239, 241 . Vgl. Georgiosikone, Hodegetriaikone Ikonoklasmus 1 8 Illyrer ( Albaner) 28, 285j, 290, 3 8 1 (4 8 1), 3 8 2 (490) . Vgl. Albaner Inder 49, 70 Interdikt 226 10 1 56 (101) loannina U:umina) 101 (2), 125 (2 7) Ionien 282, 286, 3 69 (465), 3 79 (478) Ionisches Meer ( Adria) 45, 73, 3 8 6 (496) losuah (Liber S. Script.) 3 5 7 (44 8 ) Irrsterne 234. Vgl. Planeten Isaak Ir. Angelos, byz. K. (I l 8 5-I l95) 3 99 (532) Isaak, Protos des Athos 167 (12 8) Isaias 139 (58), 195 (195), 21 7 (243), 269, 300 (25 5) , 3 56 (43 1), 399 (531) =

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420

Isaias s. auch Esaias Israel 70 Istros s. Donau Italien, -r, im Altertum 36; zu Gregoras' Zeit 14, 23, 19 8 (202), 232, 264, 266, 271 , 291, 294, 326 (3 10), 3 67 (455), 395 (51 5 ) . Vgl. Karl, Kg. v. Iulian Apostata 1 52 ( 8 0) Iulius Cäsar s. Cäsar Ivan III. Asan v. Bulgarien 13 0 (34), 1 73 (13 8 ), 19 7 (1 99). PLP 1501 Ivan Alexander Stratzimir, Zar v. Bulgarien s. Alexander, Herrscher der Myser Ivan, russischer Heerführer 214 (234), 2 1 5 (236 f.) Jagdleidenschaft, -hunde, -vögel Androni­ kos' 111. 21 , 39, 42, 78, 87, 102 (4), I I O (21), 141 (60), 1 8 6 f. (1 8 4f.), 204 (213), 298, 394 (513), 403 (53 8) Jannll�a s. loannina Jeremias 1 42 (61), 3 32 (344) Jeremias, M. v. Thessalonike 1 66 (123. 126), 209 (222) Jerusalem 245 ; Ptr. v. 265 Johann v. Gravina, Fürst v. Achaia 3 87 (496) Johann I. v. Montferrat 19 8 (202) Johann Ir. v. Montferrat 19 8 (203) Johannes Evangelist 141 (60), 3 22 (2 8 5), 3 56 (43 3), 3 57 (449), 403 (540) Johannes 11. Komnenos, byz. K. (I I I 8 -1 143) I I 3 f. (26), 3 1 8 (2 8 0) Johannes III. Vatatzes, byz. K. (1222-1254) 28, 1 1 7 f. (2 7) Johannes V. Palaiologos, byz. K. (13411391) 14, 1 3 5 (44), 159 (I l 7), 1 87 (1 8 4), 201 (20 7) , 204 (213), 251 , 259, 277, 291 , 3 16 (2 79), 3 3 5 f. (3 66), 3 3 8 , 340 f. (3 70) , 34 8 f. (392 f.), 3 64 (45 1), 3 79 (477), 3 9 8 (523) Johannes VI. Kantakuzenos, byz. K. (1341/7-1 3 54), verwandtschaftliche Be­ ziehungen 67, I I9-122, 124 f. (2 7), 13of.

REGISTER

(34), 161 (I I 8), 1 74 f. (13 8-140), 197 (199), 3 8 6 (495), 3 92 (507), 393 (509) ; Ämter : Megas Papias 31 , 130 (34) ; Provinz­ gouverneur 31 , I I 6 (26), 132 (34), 139141 (59 f.) ; Großdomestikos 60, 129f. (34), 1 80 (157) u. passim ; Altersgenosse u. Freund Andronikos' III . 31 , 125 (27), 126 (32) , 2 1 7 (240) , 259, 3 16 (279), 3 3 6 (366) ; dessen Helfer u. Vertrauter i m Kampf gegen Andronikos II . 31, 39, 60, 90, 1 3 7 f. (56), 141 (60) , 145-149 (70) , 1 60 ( I I 7), 162 (I I 8), 164 (122), 167 f. (128 f.), 1 79 (1 57) , 200 (205), 207-2 I I (221-223), 2 14 (234), 2 1 5 (237), 2 1 8 (244) ; dessen Mutter verhaßt 228, 305 (269), 3 1 3-3 16 (279) ; dessen erster Minister u. Heer­ führer 1 3 3 (34), 259, 283, 289J, 302 (261), 306 f. (270 f. ), 3 10 (277), 3 I I f. (278), 3 1 5 (279), 3 17 (280), 322 (284), 323 (293), 3 5 1 (398), 3 52 (402), 363 (45 1), 3 80 (481), 3 84 (492), 391 (504), 395 (5 1 5) ; 1330 zum Regenten bestellt 228, 3 I I (278) ; schlägt Mitkaiserherrschaft aus 3 I I (278), 3 14 (279), 3 1 9 (283) ; Charakter und Macht­ streben 12, 1 5 1 87 (1 8 5), 204 (213) , 223J, 253J, 290J, 298, 305 f. (269), 3 103 1 8 (278-280), 3 1 8-320 (283), 321 f. (284), 344, 3 46 (3 83), 348 f. (392 f.), 3 64 (45 1) , 3 69-372 (465 f.), 3 73 (470), 3 82 (489), 3 8 5 (492), 391 (504f.), 392 (507), 3 93 (509), 398 (523). Kaiser 1 5, 1 8 f. , 219 (252) Johannes

XXII., Papst (1 3 16-1334) 105 (6), 365 (451), 366 (453) Johannes XI. Bekkos, Ptr. v. Kpl. (12751282) 166 (124). PLP 2 548 Johannes XII. Kosmas, Ptr. v. Kpl. (12941 303) 303 (262) Johannes XIII. Glykys, Ptr. v. Kpl. (13 1 513 19) 7, 1 3 , 24-26, 106 f. (IO f.), 153 (86). PLP 4271 Johannes XIV. Kalekas, Ptr. v. Kpl. (13 341347) 1 5-1 7, 132 (3 5), 259, 262, 278, 281, 285, 293J, 3 1 1 (278), 3 3 6, 33 8, 341 (370),

348-3 50 (392 f.), 3 5 3 (404), 390 (501), 394 f. (5 1 5), 400 f. (534) Johannes I. Angelos, Herrscher v. Thessa­ lien

I I 5 (26).

PLP

208

Johannes II. Komnenos Angelos Dukas, Despot v. Epeiros

=

Giovanni Orsini

3 78 (475), 3 83 (490) . S. Orsini Johannes II. Angelos v. Thessalien 41 , 142 (65) . PLP 206 Johannes, B. v. Herakleia am Pontos, Onkel des Gregoras 14, 222, 302 f. (262), 3 3 2 (3 3 8) Johanniter 274, 365 (45 1), 3 66 (45 5), 368 (461), 3 72 (466) . Vgl. Rhodier Joinville, Chronist 3 3 6 (368) Joseph, B. v. Apros (einer der Katholikoi Kritai 227, 281) · 227, 281, 379 (477) Joseph der Philosoph 103 (4), 1 3 3 (36), 175 (141), 323 (297), 3 3 3 (3 5 1) Judas 83 Juden, jüdisch 69-71 Jungfrau, Tierkreiszeichen 288 Justinian 1., byz. K. (527-565) 239 Kabasilas

361 (451), 3 8 8 (496), 391 (504) 19, 1 75 (141), 323 (297) Theodoros 329 (325), 332 (3 39, 3 50) Alexios

Demetrios

Kahriye Djami Kain

s. Chorakloster

98

Kaisar, -würde Palaiologos

72, 1 79 (157), 238, 254 ;

Johannes

s.

Panhypersebastos/

Kaisar Kaisarissa

s. Palaiologina Metochitissa Ei-

rene Kaiserbegrüßung am Sonntag

137 (56) 102 (4), 1 5 8 (I I6), 241 Kaisererhebung 217 (241) Kaisergewand 64, 103 (4), 1 5 8 (II6) Kaiserherrschaft 58, 82, 85, 98, 102 (4), 1 76 (143), 243, 297J, 3 17 (280), 397 (523) ; Teilung der 42, 64, 79, 82, 148-1 50 (70), 168 (129) Kaiserhof 21 , 25, 27, 29, 41 , 46, 50, 67, 82, Kaiserdiadem

42 1

REGIS TER

1 0 1 (2), I 1 0 f. (2 1), I 12 (25) , 140 (59), 1 5 8 (I 16) , 194 (192), 255, 258J, 279, 295, 301 (258) , 3 1 3 (279), 323 (295), 342 (372) Kaiseridee, -ideologie 1 57 (105), 1 8 5 (1 82) , 3 3 1 (3 3 5), 347 (3 84), 403 (537) · Vgl. Schlaflosigkeit, Sonne Kaiserkrönung 19, 72, I 12 (26), 1 50 (70), 1 5 8 f. (I16f.), 178 (155), 1 86 (1 84), 3 3 5 (366) Kaiserkrone 272J Kaiserliche, -er, -es, Aufgaben (Sorgen) 64, 87, 297, 320 (283), 394 (513), 398 (523) ; Aufwand 257; Autorität 29 ; Befehle, Befehlschriften 29, 62J, 1 8 1 (1 58) ; Beilträger 32, 298; Briefe 275 ; Elle 47, 1 54f. (87) ; Erziehung 21 ; Feld­ zeichen 308 (277) ; Garde 1 3 4 (40) ; Gebäude 299 ; Gelder 41 ; Gemächer 296; Gesetz 163 (I 1 9) ; Insignien (Sym­ bole) 69, 81 , 221 , 301 (258) , 398 (523) ; Kanzlei 126 (28), 1 3 2 (34) , 1 79 (1 57) ; Kasse (Fiskus, Schatzkammer, -truhe, Staatskasse) 40, 60, 81 , 83, 99, 2 I 1 (223), 274, 298, 301 (258), 309 (277) ; Kleidung 103 (4) ; Klerus 259 ; Leibwache 298 ; Ordnun g 242 ; Pferde 32, 99, 226; Pferdedecken 99, 2 1 8 (246), 226; Schwert 227 ; -träger 32 ; Selbstherr­ lichkeit 22, 64 ; Thron s. Kaiserthron ; Thronsaal 37 ; Zelt 226 Kaisermacht 22, 25, 37J, 53, 64, 67, 81, 85, 232, 277.f., 3 1 3 (279), 3 19 (2 83), 378 (477) Kaisernachfolge 21, 28, 38, 53, 87 Kaiserornat 79 Kaiserpalast 22, 25, 27, 32J, 50, 67, 103 f. (4), 1 3 6-1 3 8 (56), 147 (70), 1 70 (132) , 205 (219), 2 1 7 f. (244), 221 , 241 , 261, 277, 291, 294, 296, 298 f. , 301 (258), 321 (283), 3 3 5 (3 66), 364 (45 1), 3 9 8 (523). Vgl. Kpl. Paläste Kaiserproklamation I 1 2-I 14 (26), 129 (34), 232 Kaiserstadt s. Kpl. Kaiserthron 21, 37, 103 (4), 298 422

Kaisertitel, -name 85, 103 (4), I 13 (26), 143 (67), 148 , 150 (70), 230J, 322 (291) Kaisertum 85, 230 Kaiserwürde 21, 28, 81 , 127 (34), 1 75 (140), 274, 298, 3 I I f. (278) Kallikrenites Michael 1 3 7 f. (56), 1 54 f. (70) Kallinikos, serbischer Mönch 127 (34) Kalliope 51, 1 56 (102) Kallistos, Mönchsname des Despoten Konstantinos Palaiologos 3 17 (280) Kalliupolis (Gallipoli) 1 3 0 (34), 1 74 (139) Kallone, Kastell auf Lesbos 368 (461) Kalochairetes, subalterner Offizier 1 61163 (I 1 8 f.) Kaloeidas, Korrespondent des Gregoras 6 Kalorhetos, Grieche aus Chios 309 f. (277) Kamaris, Mauerwächter Kpis 96, 2 1 5 (237) Kambyses 231 Kanina, Ortschaft in Makedonien 3 82 f. (490) Kanon, Tag der gr. Kanons 1 3 6 (56) Kantakuzene Maria, Tochter Johannes' VI. 3 6 1 (45 1), 3 77 (475), 3 84 f. (492), 3 86 (495), 393 (509) Kantakuzene Asanina Eirene s. Eirene, Gern. Johannes' VI. Kantakuzene Palaiologina Theodora, Mut­ ter Johannes' VI. I 19 f. , 124 (27), 161 (I 1 8), 1 64 (122), 207 (22 1), 277, 3 1o (27 7), 3 12 f. (279), 3 19 (283), 3 69 (463), 3 92 (507), 398 (523) Kantakuzenos, FanUlie 1 60 (I17) Kantakuzenos Andronikos, Parakoimomenos I 1 6 (26) Anonymus, Vater Johannes' VI. 124 (27), 1 3 0 (34) Johannes, Megas Papias, Großdomesti­ kos, Kaiser, Exkaiser-Mönch s. Jo­ hannes VI. ; Geschichtsschreiber I l13 u. passim in den Anm. Matthaios, Sohn Johannes' VI. 103 (4), 13 I (34), 3 92 (507)

REGISTER

Nikephoros, Vetter Johannes' VI. 307 (271) Kara Burun 3 70 f. (465), 3 84 (491) Karasi (phrygien) 306 (269) Karl H. v. Anjou 101 (2) Karl, Kg. v. Italien 273 ( Robert v. Anjou, Kg. v. Neapel) Karneval 32, 1 3 3 (37) Karthager (HaImibal) 36 Karthago 172 (13 5) Kasandrenos Anonymus 1 8 1 , 1 8 3 (158) Kastellanos, Mauerwächter Kpls 96, 2 1 5 (23 7) Kastoria, Städtchen in Makedonien 1 3 I (34) , 210 (223), 347 (3 83), 3 5 1 (3 98) KatalanenJKatelanen 102 (2), 290, 327 (3 1 5) , 3 71 (465) Katanes Domenico Cattaneo 10, 275277, 3 5 8-3 60 (45 1), 366f. (454f.), 3 67 (459), 368 (461), 3 72 (466) Kathara, Mätresse des Despoten Konstan­ tinos Palaiologos 26, 1 10 (21) Katharina v. Valois, » Gattin des Fürsten der Peloponnes« , Fürstin v. Tarent 286, 3 63 (45 1), 3 82 (489), 3 86-3 8 8 (496) Katharos Michael 26-28, 109-1 1 1 (21), 1 14 f. (26), 137 (56) Katholikoi Kritai 308 (275) Kaukasus 37, 58, 1 3 6 (55), 234 Kekropiden 292, 395 (5 16) Kelten, -isch 49, 237, 3 2 7 (3 1 5) Kephallenia ( Kephalonia) 21 , 40, 286, 291 , 3 77 (475)· Vgl. Orsini Kerkyra, -äer 292 Ketzerei(en) s. Häresie(n) Ketzerverfolgung 1 6 Khreles, serbischer Heerführer 207 (221) Kipchak 404 ( 542) Kirche 1 7, 38, 69, 71f, 78f, 84, 87-89, 1 3 4 (43), 1 8 8 (1 87) , 230, 243.f., 264f, 279, 292, 296, 3 3 0 (327), 3 3 2 (3 3 9) , 3 3 6 (370), 3 54 (409), 390 (501), 394f. (51 5) , 3 9 5 (5 17) , 400-402 (534, 536) =

=

=

Kirchen (Gebäude) , allg. 88, 1 00, 240, 284 ; einzelne in u. bei Kpl. s. Kpl. Kir­ chen Kirchenunion (Union) 8, 14, 262, 3 3 2 (3 3 8 , 3 39) , 3 52 (403), 3 5 8 f. (451) Kissos, Berg bei Thessalonike 166 (125) Klazomenai 3 70 f. (465) Kleidas Gregorios, Dikaiophylax (einer der Katholikoi Kritai 227, 281), 200 (205), 202 (212) (wo für Georgios Gregorios zu lesen ist) Kleidung(ssitten) 1 5, 299 Kleinasien 1 7, 173 ( 1 3 7) , 306 (271), 3 3 7 f. (370), 342 (3 72). Vgl. Asien Kleinchroniken 162 ( 1 1 8), 169 (130) , 1 8 8 (186) , 2 1 6 (23 7) , 328 (320), 3 3 1 ( p 8), 3 3 3 (3 5 1), 3 3 5 (3 66), 3 )2 (402), 3 9 7 (523) . Vgl. Chronik v. 1 3 52 Kleitos, Freund Alexanders d. Gr. 347 (3 88) Klemens (1.), Papst 265 Klemens VI., Papst (1342-1 3 52) 397 (522) Kleomedes 1 78 f. (151) Kleopatra 36 Klepta, Ortschaft vor Kpl. � 1 5 (237) Klerilcer 4, 84, 88f Klerus 259, 262 ; kaiserlicher 348 (392) Klöster, allg. 4, 296, 300 (256), 303 (262), 321 (284) ; in Didymoteichon als Ge­ fängnis des Konstantinos Palaiologos Despotes 1 66 (126) , des Theodoros Metochites 302 (259) ; in u. bei Kpl. s. Kpl. Klöster; »der Xene« in Thessalo­ nike 208 (221) Klostergewand, Kutte 23 f. Vgl. Mönchsgewand, -kutte, Nonnenkleid Klosterhaft 302 (259), 3 17 (280), 328 (321) Klostervorsteher 39 Kniefälle (als Demuts- u. Reuezeichen beim Gebet) 241 Kokalas, Schwiegervater des Andronikos Palaiologos Protovestiarios 1 94 f. (194) , 197 (200), 205 (219) Kolchis 1 4 , 58, 232, 326 (3 10) 423

REGISTER Koloneia,

Region i m Nordepeiros

2II

Kirchen

244

(223)

allg.

14, 284, 288, 3 60, 3 62 (45 1) , 3 8 1 (485), 390 (499)

Hagia Sophia, Große Kirche, Kirche

Komet (en)

Komnene Dukaina Raulina Palaiologina Theodora, Tochter des Theodoros Syna­ denos

s. Raulina

der Gottesmutter zur Quelle (außer­

Komnenen-Dynastie

3 1 8 (280)

halb d. Stadtmauern)

Komnenos, Name geführt v. Andronikos

11.

1 14 (26)

Alexios, Sohn Johannes' 11.

Andronikos, Sohn Johannes' 11.

ebd.

I I 3 f. (26) 142 (63), 230 ; -sstatue

Konstantin 1., d. Gr.

Marienkirche des Stadtpräfekten Kyros

107 (10) Nikopoiakapelle im Blachernenpalast

ebd.

Isaak, Sohn Johannes' 11.

32, 134 (41 ) der Vierzig Märtyrer

s. auch Konstantinos

1 3 , 17, 20, 23, 42, 58, 65, 89 ; Ptr. v. 293 ; Byzanz genannt 3 °, 41, 58, 60-63, 65, 72, 78, 81-84, 86, 93-96, 1 8 1 (158) , 221-223, 226-228, 232, 237, 239J, 255, 259, 261, 282, 287J, 290-293 ; Groß­ stadt 33, 94 ; Kaiserin der Städte 244, 285, 294 ; Kaiserstadt 41, 61, 80J, 85, 90, 95J, 1 80 (158), 282J ; Stadt 44, 86; Vaterstadt 278; Byzanz, Hauptstadt usw. in den Anm. 102 (4), I05 f. (7 f.), I I7 (26), 127-129 (34), 145-1 50 (70), 1 5 3 (86), 1 5 8, 160f. (I I7) , 161 f. (I I 8) , 173 (137) , 1 8 5 f. (1 84), 1 9 4 f. (194), 197 (200), 197f. (202) , 199 (204), 200 (205), 205 f. (219f.), 213 f. (234), 2 14 (236), 301 f. (25 8), 305 (266), 331 (328), 332 (3 39), 349 f. (393), 353 (404), 3 59 f., 3 62, 3 64 (45 1), 3 69 (465), 376f. (474), 403 (542) Akropolis 33

Konstantinopel

=

240, 3 3 1 (328)

Klöster Bebaias Elpidos

1 8 8 (1 8 8 a)

s. Gute Hoffnung

32, 35, 1 3 3 (3 8), 1 52 f. (86), 1 82 (1 5 8) , 239, 328 (323), 3 3 5 (364) , 3 3 9 (370)

Chora

Georgioskl. im Manganenviertel

s.

Manganen

120-122 (27), 182

Gute Hoffnung

(158) Hodegen

(523) .

291 , 294, 3 8 1 (484), 398

Vgl. Hodegetria

Kosmidion

(außerhalb

der

Stadt-

61 , 16I f. (II8) , 1 64 (122) Kyriotissa 24, I06 f. (10) Lips 1 86 (1 84), 242, 3 3 1 (3 3 1) Manganen 26, 89, 99, 108 (17) , 205 (219) , 218 (244) Martha l I9 f. (27) Nea (Moni) (Neues Kloster) 3 03 (262) Theotokou tön Kyrou 106 (10) mauern)

Zoodochos Pege zur Quelle)

(der Gottesmutter

3 07 (274), 321 (284)

Mauem

170 (13 I) 10 41 , 64, 89, 95j. , 1 3 7 (56), 140 (60), 162 (I I 8) , 169 (13 1), 206 (220) , 2 I 5 f. (237) 244 Seemauer 90, 214 (23 5), 240

Mauer Konstantins

Fora

1 8 8 (1 88 a) 106 (10)

Constantini Tauri

1 70 (132) , 2 1 8 (244),

284, 3 8 1 (484)

Alexios, Protosebastos, Sohn des Andro-

Konstantin

65, 170

(13 1 f.), 229 der Hodegetria

II2 (26)

Komnenos nikos

7, 72 , 13 7 (56), 1 57 (108), 205 (219) , 259, 281 , 293, 299 der Weisheit Gottes u. ä.

Theodosii

ebd.

Goldenes Horn

94

Stadtmauern (Landmauer)

,

,

REGIS TER

Mauerwächter 89f, 95f, 162 (1 1 8) , 2 1 5 f. (23 7) Marktplätze 41 , 260 Mese (Hauptstraße) 170 (13 1) Paläste Blachernen 140 (60) ; v. Gregoras ein­ fach der Kaiserpalast genannt (s. 61 , 284) 22, 32f, 61f, 92, 97f, 147 (70), 223, 284. Sofern das konkrete Ge­ bäude keine Rolle spielt, s. Kaiser­ palast Großer Palast 130 (34), 170 (1 3 I) , 3 18 (28 1). (Von Gregoras alter Palast genannt, s. Bd. II, 729, 16 u. 730, 10 ed. Bonn.) Manganen 108 f. (17) Säulen des Byzas aufder Akropolis 33, 134 (42) Porphyrsäul� auf dem Forum Con­ stantini 79, 1 8 8 (1 8 8 a) vor der Kirche der 40 Märtyrer 240, 244, 33 1 (328) Stadttore allg. 41, 81 , 84, 95f, 141 (60), 147 (70), 1 6 1 f. (1 1 8), 232, 24° irgendeins in der Landmauer 1 3 7 (56) das Goldene 1 70 (13 1) v. Gyrolimne 39, 96, 140 (60), 1 6 1 (1 1 8), 206 (220) der Quelle (Silivri Kapi) 1 70 (1 3 1) des Romanos 96, 106 (10) , 2 1 6 (23 7) Torwächter 95 Stadtviertel Manganen 108 f. (17) des Romanos 96 Zisternen des Mokios 1 06 (10) Konstantinopolitaner s. Byzantiner Konstantinos VI. , byz. K. (780-797) 1 14 (26) Konstantinos VII. Porphyrogennetos, byz. K. (913-959) 201 (207) Konstantinos IX. Monomacho�, byz. K. (1042-1055) 108 f. (17)

Konsuln der Römer 258, 287 Konzil s. Chalkedon, Ephesos, Trullos Kopaissee 95 Kopfbedeckung 1 5 , 298f Kosmas u. Damian, Patrone des Kosmidionklosters 161 (1 1 8) Kosmidionkloster s. Kpl. K1öster Krähe 36 Kral v. Serbien s. Stephan Uros II. Milutin, Stephan. Uros III. Deeanski, Stephan Uros IV. Dusan Kralaina = Simonis Palaiologina 1 3 , 23f, 82, 91 , 105 f. (7 f. ) , 170 (132) , 196 (196), 2 1 1 (223), 24°-242, 279, 3 73 (469) Krater des Hephaistos 233 Krebs, Tierkreiszeichen 237, 288 Kremnoi, Vertrag v. 304 (263), 306 (269) Kreta 36 Kreuz, -e 79, 1 8 8 (1 8 8 a) , 2 1 5 (236), 232, 240, 304 (263), 3 14 (279), 323 (293) Kreuzritter 1 16 (26) Kritobulos, Dialogperson im FIorentios 292 Kroisos 36, 236 Krokodilsträne 230 Krone der Ariadne, Sternbild 284 Kronos, Sternbild 235f Ktenia, Ortschaft in Nordthrakien 328 (3 19) Küstendil = Velbuzd s. dort Kumanen 28, 1 17 f. (27), 127 (34) , 1 75 (140), 207 (22 1), 214 (234), 348 (391) Kurzchroniken s. K1einchroniken Kutrulis Demetrios/Michael (Angel os Du­ kas K.) 1 1 5 (26), 1 59 (117), 163 (1 19) , 1 9 6 (198). PLP 1 9 3 Kydones Anonymus, Vater des Demetrios u. Prochoros 403 (542) Demetrios ebd. Prochoros ebd. Kykladen(inseln) 308 (276f.). Vgl. Sanudo Nicolo Kyrillos v. Alexandrien, Kirchenvater 267

R E GI S TER

Kyriotes, byz. Familie 1 0 6 (10) K yriotissakloster s. Kp!. Klöster Kyros, Großkönig v. Persien 36 Kyros, Sradtpräfekt v. Kp!. 107 (10) Kyrrhos, Bischofssitz 265 Laimokastron, Ortschaft am Bosporos 3 1 8 (281) Lakedämonier ( Lysander) 249 Lampenos Georgios 163 (I I9) Laskarina Maria s. Maria, Gern. Nikephoros' I. v. Epeiros Laskaris, byz. Familie 1 3 4 (44), 3 5 1 (398) Laskaris Anonymus 210 (223) Laskaris Metochites Michael, Sohn des Theodoros Metochites 134 f. (<<), 1 78180 (1 57), 1 82 (1 5 8), 191 (191) Lateiner, -isch, latinisiert 10, 14, 1 7, 28, 33, 83, 94, 146 (70), 197-199 (202 f.), 227, 232, 244, 251 , 262, 264, 273f, 275, 280, 290-292, 294, 299, 309 (277), 3 3 0 (327), 3 32 (3 39), 3 54 f. (406, 410), 3 5 8 f., 365 f. (45 1), 3 66 f. (45 5), 368 (461), 3 75 (471), 394f. (5 1 5), 395 (517) ; v. Galata Genuesen 21f, 1 02 (3), 27�f., 282 ; v. Phokaia 277, 290. Vg!. Antilateiner Latinophil 3 87 (496) Lavra Gr., Athoskloster 166 (123, 126) , 3 07 (273) Lazarus 230 Lebadeia (Levadia), Stadt in Boiotien 1 83 (162) Lemnos 22, 166 (128), 207 (221) Leon IV., byz. K. (775-780) I I4 (26) Leon VI., der Weise, byz. K. (886-912) 33 I (329) Lesbos, -ier 22, 172 (1 34, 1 3 7), 207 (221), 227, 274f, 277, 279f, 3 10 (277), 3 3 7 f. (370), 3 5 8 f. (45 1), 366 (45 5), 3 67 (459461), 3 73-3 75 (471), 3 82 (490) , 3 89 (497) Leser (gr. Hörer, Anwesende) 21 , 64, 78, 101 (I) ; Leserpublikum 67, 176 (142) Leuktra 253 Leviticus (Liber S. Script.) 2 I I (234) =

Libadarios, Großstratopedarch 121 (27) Libanon 77 Libyen ( Afrika) 36 Linos, mythischer Sänger 399 (525) Lipskloster s. Kp!. Klöster Löwe, Tierkreiszeichen 235, 288 Logaras, Epi tön anamneseön 3 79 (477) Logothet Logothet tu geniku 8 , 38, 140 (59) Logothet tu geniku, Theodoros Metochites 32 ; 140 (59) Logus, Dorf in Thrakien 95, 2 14 f. (236) Lombardei 78; Heimatland der Eirenel Jolante 83 Ludwig v. Burgund 3 87 (496) Lukas Evangelist 107 (12), 1 3 9 (57), 325 (307), 347 (3 86), 355 (4I I), 3 56 (43 1) Lukian 1 52 (85), 1 5 5 (89), 1 83 (160), 212 (229) Lupus hl. 3 52 (402) Lusignan, Guy de I I 7 (27), 163 (II9), 2 1 3 (234), 3 1 5 f. (279) Lusignan, Jean (Fantomgestalt) I I 7 (27) Lyder 36, 1 5 1 (73), 236 Lykeion 45, 50, 245 Lykurgos 44 Lysander 249, 253 Lysis, Pythagoräer 43, 1 5 1 (71 f.) =

=

=

Magnesia s. Sarukhan Mahaut v. Hennegau 3 87 (496) Maiotis(see) 43, 95, 1 5 1 (76) Makarios, Paroirniograph 1 84 (167), 1 8 5 (180) Makedonien 26, 28f, 40, 42, 60-62, 73, 82f, 90-93, I I 7 (26), 127, 1 3 0 (34), 1 3 1 (34 Westmakedonien), 1 5 0 (70), 1 8 1 (158), 207 (221), 2 1 3 (234), 255f, 259, 274, 289, 341 (370), 3 5 1 (398) Makedonier Alexander d. Gr. 258, 272 Makedonisch, im Altertum 3 50 (396) Makkabäer 97, 216 (239) Malerei 57 Manasses Konstantinos 390 (497) =

REGIS TER

Manganenklo ster, -palast, -viertel s. Kpl. Klöster, Paläste, Stadtviertel Manglaviten, Leibwache 134 (40) Maniakes Georgios, byz. General 210 (222) Manichäer ( Bogomilen, Paulikianer) 1 3 , 78, 1 8 8 (187) Mantzikert, Schlacht bei 3 07 (271) Manuel l. Komnenos, byz. K. (I I43-I I 80) I I 3 f (26), 163 (I I9) , 173 (1 3 7) . 3 1 8 (280) Manuel II., K. v. Trapezunt (1332) 3 76 (474) Marathon 52 Mardonios 1 12 (24) MariaJXene v. Antiochien, Gern. Manuels I. 163 (I I 9) Maria RitaJMariaJXene, Gern. Michaels IX. (der Name Maria nur 21, sonst Xene s. dort) Maria Laskarina, Gern. Nikephoros' I. v. Epeiros, Halbschwester des Thomas v. Epeiros 281 Maria Palaiologina, Kralaina v. Serbien 72, 76, 80, 1 78 (1 57) , 190f. (191), 193 (192), 238 Marienikone 163 (I I9) . Vgl. Hodegetria Markos Evangelist 347 (3 86), 3 57 (447) Marktaufseher 5 Marmarion 2 1 0 (222) Mars, Planet 235 Marthakloster s. Kpl. Klöster Martinos v. Chios s. Zaccaria Martino Marules Phokas 206 (220) Massalianer, -isch 292J, 396 (520), 402 (534) Masse (270) s. Volk(smasse) Matarangos Nikolaos, einer der Katholikoi Kritai 227, 281 Matthäus Evangelist 1 3 9 (58) , 142 (64), 1 84 (177), 2 1 7 (243) . 2 1 8 (25 1 , 253), 3 3 5 (360), 347 (3 86), 3 5 5 (414f), 3 57 (447) Matthaios, M. v. Ephesos ( Manuel Gaba­ las) 1 5 , 143 (67), 145 (70), 173 (13 7) , 3 05 (269), 3 16 f (279), 3 74 (471), 3 83 (491), 391 (504). PLP 3 3 09 Mauropotamos 93 =

=

=

Mavrom(m)atis 1 7 Maxi.ffiO s Chortaites 166 (125) Maximos Homologetes (Confessor) 267 Meder, -jen 58, 70, 260 Meerenge v. Byzanz 224 ; v. Salamis 253 Meerjungfrauen 1 76 (141) Megale Stratopedarchissa 123 (27) Megara 236 Megas Adnumiastes usw. s. Groß­ Megas Dux (Großadmiral, Flottenkommandant), Syrgiannes 60, 129 (34), 305 (269) ; Alexios Apokaukos 3 64 (45 1), 393 (5 12) Meineid 260 Melaina Akra ( Kara Burun) 3 70 (465) Melas, Fluß in Thrakien 142 (60), 148 (70), 2II (225), 2 -1 2 (230), 213 (234) Melenikon (Melnik) , Festung in Thrakien 92J, 1 3 5 (44), 1 79 (1 57), 212 (227f) Meliteniotes Johannes 1 83 (1 5 8) Melnik s. Melenikon Mesazon (erster Minister) I p f (3 5) . Vgl. Mesiteuon, Ministerpräsident, Paradyna­ steuon Mesembria 1 89 (190), 238, 254, p8 (3 19), 339 (370) Mesiteia, -euon(tes) 1 3 2 f (3 5) . Vgl. Mesazon, Paradynasteuon Mesothenien 3 07 (271) Methymna, Ortschaft aufLesbos 366 (455) Metochites Alexios, Sohn Theodors 1 3 5 (44) Anonymus, Sohn Theodors 1 3 5 (44) Demetrios, Sohn Theodors s. Angelos Metochites Demetrios Michael, Sohn Theodors s. Laskaris Metochites Michael Nikephoros, Sohn Theodors 35, 1 3 5 (44), 1 3 6 (47a), 1 3 6 f (56) Theodoros, Logothet tu geniku, Groß­ logothet 7 f. , 9, I I f, 14, 32-38, 42-46, 73, 91J, 96J, 99, I p f (3 5 f), I34f (43-45), 1 3 5 f (47, 47 a), 1 3 6-1 3 8 (56), 139f (59), 142 (63), 1 5 1 (74) , 168 (129) , =

REGISTER

177 (143) , 1 78-1 80 (157), 1 8 2 (1 5 8) , 1 8 5 ( 1 8 1) , 187 (1 84), 194 (194), 196 (198), 198 (202), 2II (225 a), 2 1 5 (237), 216f. (240) , 217 (244), 218 (247f., 253), 221 , 223, 228, 239J, 247-251 , 3 02 (259), 3 I I (278), 3 1 7 (280), 328 f. (321, 323325), 3 3 3 f. (3 52 f.), 3 3 4f. (3 5 8 f., 3 633 65), 3 3 9 f. (3 70), 393 (510) Michael VllI. Palaiologos, byz. K. (12581282) , Vater Andronikos' II. 33, 104 (5), I I3 , I I 5 (26) , I I 8-120, 123 f. (27), 128, 13 1 (34), 1 3 5 (44), 147 (70), 1 74 (13 8), 197 ( 199), 275 , 3 3 0 (326), 3 32 (3 3 8, 3 39), 3 77 (475), 3 8 3 (491) Michael IX. Palaiologos, byz. Mitkaiser (1277-1320), Vater Andronikos' llI., ver­ wandtschaftliche Beziehungen 21 , 101 f. (2), 1 19, 124 (27) , 1 59 (II7), 163 (I I9), I93 f. (192), 214 (234), 257, 3 3 6 (366), 3 77 ; Verhältnis z u seinem Vater I I 3 (26), [2 8 (34), 194 (192) ; Thronfolger 22 ; Mitkaiser 1 12 f., I I4 (26) ; Heerführer 207 (221) ; Gefolgschaft (Theodoros Sy­ nadenos) 31, 121, 124 (27), 128 (34), 3 05 (266), 3 19 (283) ; vereitelt Pläne seines Sohnes Andronikos' III. 22, 102 (4) , 1 10 (21) ; Tod 1 1, 22J, 28, 85, 101 (2), 103 f. (4 f.), 105 (7), I09 f. (21), 1 1 3 f. (26), 1 3 3 (3 6), 163 (1 19), 169 (1 3 0), 256, 3 3 3 (3 5 1), 3 78 (477) Michael II. Angelos v. Epeiros 123 1-1266/ 67) 1 3 1 (34) . PLP 220 Michael S isman, Zar v. Bulgarien (13231 330) 79J, 91 , 95, 1 86 (1 84), 189-193 (190-192), 2 1 1 (225), 2 12 (230), 214f. (234, 236), 222J, 236-239, 303 f. (263), 306 (269), 326 (3 12 f.), 327f. (3 16, 3 19), 3 3 6, 3 3 9 (3 70) Michael, Mitzar v. Bulgarien, Solm Ivan Alexanders 287, 3 3 8 (370), 3 62 (45 1), 3 98 (497) . PLP 1 5 1 1 Midas 3 55 (41 1) Milet s. Thales v. Miltiades 52

428

»Ministerpräsident« (erster Minister) 109 (20), 1 3 1 (3 5), 148 (70), 1 5 8, 160 (1 17), 322 (284), 328 (321). Vgl. Paradynasteia Mitkaiser, -herrschaft, -würde 110 (21), 1 12-1 16 (26), 143 (67), 1 50 (70), 204 (213), 221 , 300 f. (256, 258), 3 1 1 (278), 3 19 f. (283) Mittelgriechenland 3 75 (471) Mönch(e), -tum, allg. 5, 26, 32, 89, 1 00, 170 (1 3 1), 230J, 292J, 296, 3 3 0 (327), 347 (3 90), 394f. (5 1 5, 5 1 7), 401 f. (534) ; ein­ zelne Mönche : Esaias Ptr. 65, 1 71 (13 3) ; Gerasimos, Abt der Gr. Lavra 1 1 6 (123, 126) ; Isaak, Protos des Athos 167 (128) ; Joseph der Philosoph 3 3 3 (3 5 I) ; Kalli­ nikos, Serbe 12 7 (34) ; Kantak. Joh. 301 (256) ; Tzamplakon Arsenios 346 (3 83). Vgl. Athos, Mönchsgewand Mönchsgewand, -kutte, angenommen v. Andronikos II. 81 , 229-232, 241 , 300 (256), 3 1 8-321 (280, 283), 322 (291), 323 (293), 33 I (3 30) ; Metochites Theodoros 247, 302 (259), 3 34 (3 53) ; Palaiologos Konstantil1.os Despotes 63, 166 (123 , 126), 3 17 (280), 3 19 (283) ; Synadenos Johannes 121 (27) ; verlangt v. Andro­ nikos III. 228, 3 12 (278), 3 2 1 f. (284) Moglaina s. Niphon B. v. Mokioszisterne s. Kpl. Zisternen Momos, Personifizierung des Tadels 55 Mond, als Himmelskörper 44, 68-70, 74 ; als Symbol der byz. Kaiserin 242, 399 (532) . Vgl. Halbmond, Vollmond Mondeklipsen, -finsternisse 14, 79, 1 8 8 ( 1 8 8 , 1 89), 240, 280, 320 (283), 3 2 6 (309), 327 (3 14), 3 59 (451), 3 76 (473) Mongolen, -isch (v. Gregoras Skythen ge­ nannt) 14, 1 1 7 f. (27), 1 83 (159), 207 (221), 214 (234), 340 (370), 343 (372) , 3 5 9 f. (45 1), 3 76 (472). Vgl. Goldene Horde, Skythen, Tataren Monomachos Michael, Mystikos 29, 126 (28), 207 (221), 211 (223), 3 82 (489), 3 83 (491)

REGISTER

Montferrat s. Johannes I., 11., Theodoros, Eirene/Jolante v. Morea, byz. 130 ( 3 4) , 1 74 (1 3 8) ; fränkisches 3 87 (496) . Vgl. Peloponnes Mosaikfußboden 239J Moses 70, 3 57 (448 f.) MÜDze(n) 14, 142 (63) , 1 8 8 (186) , 232, 323 (294), 402 (53 7). Vgl. Hyperpera Mundschenk s. Pinkemes Musaios, mythischer Sänger 3 99 (525) Museion 248 Musen 248J ; -tempel 3 24 (299) Muzalon Georgios 109 (20) Theodoros 26, 109 (20) Muzalona Anonyma, Tochter Theodors ebd. Myser, -ien, -isch 1 5 1 (73) ; ( Bulgaren, -ien, isch) 73, 75 , 1 5 1 (73 ), 189 (190), 287J., 295 , 299 , 3 8 1 (481) Myserbeute 1 00 Mystikos (Amt) 126 (28). Vgl. Monoma­ chos Michael Mythen, -os 50J, 55 , 1 5 5 (94), 25 0 Mytilene, Hauptstadt v. Lesbos 275-278, 280, 366 (45 5), 368 f. (461 f.), 3 69 (465), 3 72 (466) , 3 73-375 (471) =

Nabelschau 293 Nabonasar 68 Naxo� s. Sanudo Nicole, Nea Moni s. Kpl. Klöster Neapel s. Robert v. Anjou Neda, Gern. des Michael S isman v. Bulga­ rien 80, 191 (191), 236, 238, 327 f. (3 19), 3 3 6 (3 70) Neid 65 , 238 Neokaisareia I I I (21) Neokaisarites Anonymus, Protasekretis 26J Michael (I) I I I (21) Michael (2), Großadnumiastes I I I (21) Neokaisaritissa Palaiologina Eudokia 27, l Iof. (21)

Neokastron, Gefängmskastell a m Bosporos 3 1 8 (28 1) Nestor 5 0, 1 5 5 (93) , 248 Nestorios 3 5 5 (416) Neuphokaia s. Phokaia Nikagoras Gregoras als Dialogperson im Florentios 292 Nikaia 224, 239, 328 (320 f.) , 3 3 9 (370) , 3 86 (493) Nikephoros I. Angelos v. Epeiros (ca. I2681290) 101 (2). PLP 223 Nikephoros 11. Dukas Orsini v. Epeiros, Sohn der Anna (IIT.) 281 , 285J, 291 , 3 61363 (45 1), 377 (475) , 3 84f. (492), 3 86-38 8 (495 f.), 3 9 3 (509) . PLP 222 Nikephoros Nikephoros Gregoras 292 Niketas Choniates 107 ( I 2), 1 3 5 (46 a), 142 (62), 149 (70), 1 54 (86) , 1 5 5 (90, 93 f.), 1 56 (98), 1 5 8 ( I I 2), 164 (120), 3 1 8 (280), 325 (304), 331 (329, 3 3 5 f.) , 3 32 (342), 334 (3 5 5), 343 (3 73 ) , 347 (3 85) , 3 50 (394) , 3 5 1 (399), 3 54 (407), 3 56 (428), 3 99 f. (53 2 f.) Niketiatu, Ortschaft in Bitllynien 3 07 (271) Nikomedeia 286, 3 02 f. (262), 3 36 f. , 340 f. (370), 342 (3 72), 344f. (3 83) , 3 6 1 (45 1) , 3 8 5 f. (493) Nikopoiakapelle s. Kpl. Kirchen Nil 43, 48, 52, 1 5 1 (76), 1 5 5 (90), 230 ; -quellen 244 Niphon, Ptr. v. Kpl. (I3 I I-I3 1 5) 5, 221 , 3 01 (257) Niphon, B. v. Moglaina 200 (205) , 202 (2I2) Niphon, Higumenos v. Vatopedi 1 70 (13 I) Noah, Arche v. 244 Nomismata s. Hyperpera Nonnen, Simonis Palaiologina Kralaina 279 ; Xene 163 (I I 9) , 3 16 (279) Nonnenkleid 82, 279 Nordepeiros 101 (2) =

=

429

R E G I S TER Ochyros, Phantomburg auf Lesbos

308

(277) Odysseus

1 56 (100)

36, 49,

Ökumene (bewohnte Erde/Welt)

60, 247f , 295 34, 1 3 5 (45) , 248 44, 1 52 (78, 80)

Olymp der Weisheit Olympia

.olympische Rennen/Spiele/Wettkämpfe

47, 232, 251, 264, 3 5 5 (412) Olympischer Richter (Hellanodikes) Omphalopsychen

Ophiuchos, Sternbild .orakel

284, 3 8 1 (487)

s. Prophezeiungen

Orakelbücher Orestias

58

292

=

31 , 41f, 65, 1 3 3

(3 5), 239· Orkhan, Herrscher v. Bithynien

Ur­ ( chan, 1326-13 59) 1 8 8 (1 86), 224f, 282, 306f. (271), 341 (370), 345 (3 83 ) , 360, 362 (451), 3 80f. (48 1), 3 87f. (496), 3 89 (497) 'Orpheus 50, 15 5 (94), 245, 294, 399 (525) =

'Ürsini Giovanni, Graf v. Kephallenia, Herrscher v. Ätolien u. Akamanien

=

Johannes

ll. Komnenos Angelos Dukas v. Epei­

3 78 [475]) 281f, 285, 360 (451), 377 f. (475), 3 8 1 f. (489), 3 83 (490), 3 8 5 (492), 3 86 (495). PLP 222 Nicolo, Bruder Giovannis 21 , 40, 101 (2), 142 (65), 281 , 3 77 (475) . PLP 224 ros (s.

Nikephoros, Sohn Giovannis

s. Nike­

phoros ll. v. Epeiros ' Orthodoxie (der fromme, rechte Glauben)

1 3 8 (56), 257, 263, 271f, 3 3 2 (3 3 9), 3 54 (409), 395 (5 14) . VgI. Sonntag der Osee 1 84 (1 77) Osmanen, -isch 306 f. (271), 371 (465), 404 (542) ' Osterdatum 8 , 67-72, 175 f. (141), 1 78 (1 52) · Ostrovo 210 (222) Ovid 3 5 5 (41 1) ' Ozas, bibI. Kg. 272, 3 5 7 (444) , Ozean 49 ; -inseln 176 (141) -4 3 °

106 (8), 109 (20), 1 1 1 (21), 1 1 5 (26), 123 (27) , 166 (124), 193 (192) Pagen 27, 97, 1 12 (25), 221 , 301 (258). Vgl. Archontopuloi Paktolos, fluß in Kleinasien Palästina

176 (141)

51

Palaiologina

(I), Tochter Michaels VIIT. , Gem. I I5 (26), 196 (198) Anna (2), Tochter Michaels IX. s. Anna Anna

des Demetrios/Michael Kutrulis

(lI.)

Anna

33

Adrianopel

Pachymeres

v. Epeiros Tochter des Andronikos Pa­

(3),

laiologos Protovestiarios

s. Anna (IIT.)

v. Epeiros Anonyma, uneheliche Tochter Androni­ kos' ffi.

403 f. (542f.) ( I) / Eulogia, Schwester Michaels VIIT. 1 1 8 f., 123 (27) Eirene (2), Tochter Michaels Vffi s.

Eirene

.

Eirene Palaiologina, Gem. Ivans ffi. Asan v. Bulgarien Eirene

(3) / Maria, Tochter Andronikos' 287, 3 1 1 (27 8), 3 3 8 (370), 3 62 (451), 3 89 (497). PLP 5973 (wo die Datierung ihrer Ehe auf 1 3 3 6 in 1 3 39 ffi.

zu

korrigieren ist)

Eirene

(4),

v. Gregoras irrtümlich Eudo­

kia genannt, uneheliche Tochter An­ dronikos' ffi.

s.

Eirene,

Gern.

des

Basileios v. Trapezunt Eirene

(5),

Tochter des Despoten Deme­

trios Palaiologos Eudokia

s. Eirene

392 (507) (4)

Eugenia, Großdomestikissa, Großnichte Michaels

Vffi

.

1 1 8, 122-124 (27), 144

(70) Eulogia Maria

s. Eirene

(I)

Vffi. ,

( I)

/ Martha, Schwester Michaels

Gem. des Tarchaneiotes Nike­

phoros Maria gos

1 19, 123 f. (2 7) (2), Tochter des Johannes Palaiolo­ Panhypersebastos

/

Kaisar

s.

R E G I STER Maria Palaiologina, Gem. des Stephan Uros ill . Maria (3), Tochter Andronikos' ill. s. Eirene (3) . (Nach PLP 5973 nicht identisch mit Eirene 3 . Begründung : Maria heiratete Francesco GattiIusio am 1 7. 7. 1 3 5 5, während Eirene erst 1 3 56 aus Bulgarien zurückkehrte. Da­ gegen ist einzuwenden : Schreiners Chronik Nr. 30 überliefert den 17· 7. 1 3 5 5 nicht als Datum der Eheschlie­ ßung, sondern als Datum der Macht­ übernahme auf Lesbos durch Gatti­ lusio. Diese kann vor der Hochzeit stattgefunden haben. GattiIusio war gewiß mehr daran interessiert, die zur ihm versprochenen Braut gehörende Mitgift Lesbos baldmöglichst in Hände zu bekommen, als eine ihm völlig un­ bekannte, noch als Witwe in Bulgarien lebende Braut zum Altar zu rUhren. Es ist dagegen unwahrscheinlich, daß Kantak. sich S. 394, 1-3 in der Person irrt, wo er schreibt, daß die Tochter Maria, von der Andronikos' ill. Gattin 1 3 30 schwanger war, später den bul­ garischen Prinzen Michael heiratete. Das war 1339, als Gregoras' neunjährige Eirene durch ihre Ehe zwischen By­ zanz und Bulgarien tiefen Frieden reirene] stiftete. Man beachte auch die Widersprüche zwischen PLP I 5 I I u. 5973·) Simonis s. Kralaina Theodora, Tochter Michaels IX. s. Theodora, Zarin v. Bulgarien Theodora, Tochter Konstantins (I) 124 (27) Palaiologina Kantakuzene Theodora s. Kantakuzene Palaiologina Metochitissa Eirene, Pan­ hypersebaste, Kaisarissa 33-35, 72J 7678, I34f. (44f.), 1 3 6 (47a), I78 f. (157), 181 (15 8), 191 (19 1). PLP 5972

Palaiologina Neokaisaritissa Eudokia s. Neokaisaritissa Palaiologen, -oi, dynastische Familie 1 12 (26), 3 I2 f. (278 f.), 3 1 8 (280), 3 50 (398) Palaiologos, Name geführt v. Syrgiannes I I 8 (27) Palaiologos Alexios, Abr,tammung unbekannt 209 (222) Andronikos, Großstratopedarch (I), spä­ ter Protovestiarios ? I59f. (I I7), 165 (122), 1 89 (190), 190 (191) Andronikos, Großstratopedarch (2) 1 59 (II 7) Andronikos, Protovestiarios, Sohn des Demetrios/Michael Kutrulis, Vater der Anna (ill.) v. Epeiros (zuvor Groß­ stratopedarch I ?) 82J, 9D-92, I 59 f. (I I7), 1 80 (1 57), 192 (191), 194 (194), I96 f. (198), 197 (200), 205 (219), 207f. (221), 2IO f. (223), 212 (226), 286, 3 84 f. (492) Athanasios, Korrespondent des Gregoras 3 3 5 (3 63). Vgl. Athanasios Demetrios, Despot, Sohn Andronikos' II. 82J, 9 D-92, 196 (197), 197 (200), 199 (204), 207 (221), 2 IOf. (223), 279, 3 73 (469) , 3 92 (507) Johannes, Despot, Sohn Andronikos' II. 3 77 (475) Johannes, Panhypersebastos, Kaisar, Sohn des Konstantinos Palaiologos Porphy­ rogennetos 1 3 , 72j., 76-78, 80, 1 1 1 (21), 1 3 5 (44), 178-1 80 (1 57), 1 87 (184), 191 (19 1), 238, 254, 343 (377) Konstantinos (I), Bruder Michaels VIII. 124 (27), 128, 1 3 1 (34) Konstantinos (2) Porphyrogennetos, Bru­ der Andronikos' II. I I I (21), 1 3 5 (44), 178 (1 57), 254, 302 (258) Konstantinos (3) , Despot, Sohn Androni­ kos' II. 14, 24, 26j., 62-64, 106 (9) , I09-I I I (20f.), I I4 f. (26), 163 (I I9) , 164 (122), 166-168 (123 , 126, 128), 197

43 I

RE G I S T E R

(200), 199 (204), 228J, 273 , 302 (258), 3 1 1 (278), 3 14 (279), 3 I 7 f. (280), 3 1 9 (283), 3 S7 (4S0), 3 S9 (4S I) Konstantinos (4), Protosebastos, Sohn des Johannes Panhypersebastos I Kaisar 1 1 1 (21), 254, 343 (377) Konstantinos (S), Vater des Großstrato­ pedarchen Andronikos (2) I S9 (117) Konstantinos (6), Abstammung unbe­ kannt 27, 1 1 1 (21) Konstantinos (7), Großpapias 163 (119) Konstantinos (8), Consocer mit Alexios Apokaukos 163 (1 19) Manuel, Despot, Sohn Michaels IX. 21J, 87, 101 (2), 104 (S), 1 10 (21), 204 (214), 21 1 (223), 378 (477) Manuel, Sohn Andronikos' llI. 348 (392), 3 64 (4S I), 398 (S23) Michael?, Sohn Andronikos' m. aus I . Ehe I S8 f. (1 1 7), 336 (366) Michael, Sohn Andronikos' m. aus 2. Ehe 3 36 (366) Michael, Zelotenführer, Abstammung unbekannt 1 1 S (26) Sphrantzes s. Sphrantzes Palaiologos Theodoros, Bruder Andronikos' ll. 109 (20) Theodoros, Sohn Andronikos' ll. s. Theodoros Palaiologos, Markgraf v. Montferrat Palaiologos Synadenos s. Synadenos Palamas Gregorios 16-20, 292J , 3 S3 f. (406) , 394f. (SI S), 396 (S I 8-S20), 400-402 (S34) Palamismus, -iten, -itisch I S f., 1 8, 20, 17S (141), 3 3 2 (3 39), 396 (S I 8), 397 (S20), 401 (S34) Palast s. Kaiserpalast, Kpl. Paläste Panaretos Michael, trapezuntischer Chro­ nist 3 77 (474), 390 (Soo, S03) Panathenäen I S S (91), 247 Panhypersebaste 33J ; s. Palaiologina Me­ tochitissa Eirene

43 2

Panhypersebastos , zum Rang 393 (S09) ; s. Palaiologos Johannes (72) u. Nike­ phoros ll. v. Epeiros (393 [S09]) Panoptes (rundumsehend) I S6 (101) Papst s. Benedikt Xll Johannes XXII. , Klemens VI. Paradynasteia, -euon(tes) Mitregierung an der Seite des Kaisers, Mitregierende(r) Minister 29, 31, 60, 1 3 1-13 3 (3 S), I S8 (117) . Vgl. Mesazon, Mesiteia, Minister­ präsident Parakoimomenos, Apokaukos Alexios 130 (34) ; Kantakuzenos Andronikos 1 16 (26) ; Tornikes Andronikos 1 83 ( I S 8) Paralos, Schiffsname im Dialog Florentios 292 Paramonai (Vigiles, ksl. Leibwache) 134 (40) Pardos Gregorios s. Gregorios Pasitigris 3 S0 (396) Patrai 286, 361 (4SI), 3 87 (496) Patriarch, Johannes Xll Kosmas 303 (262) ; Gerasimos I. 32, 41 ; Esaias 79, 88J, 231 ; Johannes XIV. Kalekas 262, 278, 281, 285, 293J Patriarchaler Thron (patriarchenthron) S, 24-26, 65, 108 (IS), 1 71 f. (133), 221, 259, 3 36, 341 (370), 3 48 (392) Patriarchalpalast 88 Patriarchat 299 Patriarchatsregister 349 (393), 390 (501) Patriarchen 32, 89, 266; -ernennung I -wahl 230, 322 (287), 348 (392) ; -würde I S7 (108), 265 Patrikiotes Theodoros, Steuereintreiber 143 (68) Patroklos 347 (3 88) Paulos Apostel 89, 108 (IS), 20S (21 8). Vgl. Apostel Paulos der Maler 32 Pausanias 343 (3 7S) Pelagonia 237, 210 (223) Pelekanon, Ortschaft in Bithynien 306 f. (270f.), 3 1 9 (283) .,

=

=

.

REGISTER

Peloponnes, geogr. 1 83 (162), 375 (471) ; byz. Morea 22, 66, 139 (59), 140 (60), fränki­ 149 (70), 174 (13 8) ; u. Achaia sches Morea 286, 3 87 (496) Peloponnesier lateinische 3 93 (509) Penelope 234, 325 (304) Pepagomenos Nikolaos, Korrespondent des Gregoras 3 24 (300), 3 27 (3 14) Perikles 50, I S S (93) Perinthos, Ortschaft in Thrakien 61 Peripatoi (Wandelgänge der Philosophen) 45 Peripatos, philosophische Schule 248 Perser, -ien, -isch, im Altertum u. frühbyz. Zt. 36, 43, 45, 52, 70, 1 5 1 (73 ), 231 , 234, 256, 258, 3 I 8 (28 1), 323 (294), 3 50 (395) ; ihre Nachkommen in Kolchis 232 ; = Türken, -isch, isches Gebiet 14, 58, 232, 253, 291, 295, 323 (294), 3 8 1 (481) Perseus, Sternbild 284 Petrarca 397 (522) Petri Epistola I 205 (21 8) Petrus Apostel u. erster Papst 265 Pharao 231 Pheidias 44, 1 52 (80) Pherai, Stadt in Makedonien 1 63 (I I9), 207-210 (221-223) Phidaleia, Gern. des Byzas 1 3 4 (42) Philadelpheia 13 , 1 7, 65J, 1 72 (137), 174 (13 8), 3 70 f. (465), 3 74 f. (471). Vgl. Theoleptos, M. v. Philanthropene Maria, Tochter des Alexios I I9, 1 2 3 f. (27) Theodote, Enkelin des Alexios 1 19 (27) Philanthropenos, Name geführt v. Syrgian­ nes I I9 (27) Philanthropenos Alexios 1 3 , 65J, I I9 (27), 149 (70) , 171 f. (1 3 3 f.), 1 72 f. (137), 279J. , 368 (461), 3 72 (466), 3 73-376 (471) Michael, Sohn des Alexios 3 74 (471) Philes Manuel 122 (27) =

=

Philipp VI., Kg. v . Frankreich 3 65 (451) Philipp v. Makedonien 86, 93, 236 Philipp v. Tarent, Fürst der Peloponnes u. v. Achaia 101 (2), 286, 3 87 (496) Philippi 207 (221) Philippopel (-polis) 1 89f. (190) Philippos Aridaios 68 Philokrene, Ortschaft in Bithynien 120 (27), 225J. , 307 (271), 3 19 f. (283) Philosoph, -en, -ie, -ieren, -isch 4, 34-36, 42J., 45, 50, 1 5 1 (71 f.), 1 83 (160), 245, 249, 323 (297), 329 (325), 403 (537) Philostratos I S S (90) Philotheos Kokkinos, Ptr. v. Kpl. (13 5413 55, 1 364-1 3 76) 400 (534) Phönikien 299 Phokaia an der Küste (maritima) Neu­ phokaia (im 1 3 . ]h. vom klassischen Pho­ kaia [ = Altphokaia] aus gegründet) Phokäer 14, 274J., 277J, 282, 290, 308, 3 10 (277), 3 5 8 f., 3 63 (45 1), 366f. (455 f., 459), 368f. (461 f.), 369-372 (465 f.), 373 f. (471), 3 81 (481), 3 82 (489), 392 (508) Photios 1 56 (101) Phrantzes Eliganos 3 50 (398) Phrantzes Georgios s. Sphrantzes Phrygien, -r 43, 1 5 1 (73), 306 (269) Pindar 52, 107 (12), 1 52 (78 f.), 1 57 (106), 201 (206), 216 (23 8), 334 (353) ; Scholia in Pind. 1 56 (99) Pinkernes (Mundschenk), Angelos Johan­ nes 210 (223) ; Philanthropenos Alexios 65, 173 (13 7) ; Syrgiannes 29, 125 (27) Piräus 36 Piraten, -erie 60, 94, 227, 273, 3 58, 365 (45 1) Planeten 67, 74. Vgl. Irrsterne Platää I I2 (24) Platon 27, 34, 44J. , 50J. , 78, I I I (23), 156 (104), 157 (106), 176 (143), 1 8 5 (18 1), 200 (206), 248, 250, 266, 272, 3 55 (4 II , 41 8), 3 56 (428), 3 94 (5 1 5), 403 (537) Platonikerin I I I (22) Plebs 1 54 (86), 298. Vgl. Volk =

43 3

R E G I S TER

Plinius d. Ä. 1 5 5 (90) Plutarch 136 (53), 152 (79), 1 5 8 (I l2), 172 (135), 201 (208), 2 1 8 (253), 325 (309), 343 (374, 376), 347 (3 8 8), 3 50 (396), 3 56 (43 8), 3 57 (442), 393 (5 10) Polarstern 44 Pologon, Kastell in Westmakedonien 1 3 1 (34) Polybio;, 172 (13 5) Polyophthalmos 1 56 (101) Pontanus, Übersetzer des Kantak. Il, I l 8, 120 (27), 136 (56), 144 (70), 159 (Il7), 170 (13 1) , 197 (200), 21of. (222 f.), 305 (269), 3 50 (398), 3 80 (48 1), 3 86 (495) Pontos Euxeinos 94. Vgl. Schwarzes Meer Porphyrogennetos s. Palaiologos Kon­ stantinos (2) Priester 1 00, 222, 227, 230, 245, 259f, 281 ; -amt 1 57 (108) ; -mönche 26; -schaft 243, 248. Vgl. auch 54 Prilep, Stadt in Makedonien 1 16 (26), 128, 130 (34), 1 41 (60), 212 (226) Prodromos Theodoros 173 (137) Prokopios v. Kaisareia 3 1 8 (281 ) Prolateinisch 3 87 (496) Prophet(en) (Wahrsager) 8, 36, 249 ; falsche 91 , 2Il (224) Prophezeiung (en) (Orakel, Vorhersagen, Weissagungen) 14, 36, 79. 92, 232, 235, 241J, 323 (295), 324 (299), 326 (3 10), 331 (29). Vgl. Buchstabenprophezeiun­ gen Propontis 106 (10), 282f Pros (i) akon, Festung am Vardar 92, 212 (226), 303 (263) Proskynese (Fußfall) 28, 89f, 99, I l 6 (26), 1 3 8 (56), 217 (244) Protallagator s. Senachereim Protasekretis s. Neokaisarites Anonymus Protos des Athos, Isaak 167 (128) Protosebastos, Komnenos Alexios I l4 (26) ; Palaiologos Konstantinos (3) 10, 254, 343 (377) ; Palaiologos Konstantinos (6) I I I (21)

434

Protostrator, Glabas Michael 252 ; Syna­ denos Theodoros s. dort Protovestiarios, Asan Andronikos 174 (138) ; Muzalon Theodoros 26, 109 (20) ; Palaiologos Andronikos s. dort ; Syna­ denos Theodoros 122 (27) Proverbia (Liber S. Script.) 3 56 (422) Provinzgouvemeure 82, 86, 92, 99, I l 3 , I l 6 (26), 159f. (Il7), 171 (132), 195 (194), 3 85 (492) Prusa 78, 1 8 8 (186), 199 (205) Prytaneion 48, 50, 1 5 5 (88 a), 156 (97) Psalmen 17 : 1 3 6 (48 a), 3 5 5 (42oa) ; 1 8 : 1 52 (83), 1 5 8 (I l4), 332 (3 37), 3 3 5 (3 62), 3 56 (424) ; 21 : 322 (286) ; 29 : 3 32 (343) ; 30 : 403 (540) ; 34 : 195 (195) ; 3 6 : 1 84 (176) ; 37 : 322 (286) ; 43 : 3 8 1 (483) ; 54 : 1 84 (166) ; 57 : 302 (260) ; 63 : 3 5 3 (405) ; 67 : 166 (127) ; 6 8 : 322 (286) ; 72 : 322 (286) ; 87 : 3 5 5 (41 3) ; 101 : 305 (265), 3 3 2 (349) ; 102 : 1 52 (8 1), 332 (340), 399 (528) ; 108 : 195 (195) ; I l4 : 322 (289) ; 126 : 305 (265), 332 (349) ; 136 : 1 84 (174), 332 (346) ; 139 : 353 (405) ; Psalmenbuch 64 Psammenithes 231 , 322 (290) Psellos Michael 166 (124) Pseudo-Klemens v. Rom 3 5 5 (41 4) Pseudo-Kodinos 126 (28), 129 (34), 134 (40 f. ), 135 (44), 1 80 (157), 188 (1 8 8 a) Ptolemaios 69, 177 (146 f.) Purpur 87, I l 5 (26), 258, 3 14 (279) Pythagoras 34, 44J, 49, I I I (22), 1 5 5 (92), 3 56 (43 8) ; -äer 42f, 271 ; -äisch 27 Pytheas 1 5 8 (I l2) Pytho, -ische Spiele 1 5 1 f. (78) Quelle-Tor s. Kpl. Stadttore Radiporoi s. Angeloi Radiporoi Raul Alexios, Großstratopedarch 121 (27) Anonymus, Gatte der Theodora Raulina 122 (27) Isaak 2 I l (223)

REGISTER

Raulina Anonyma I I I (21) Theodora (Komnene Dukaina R. Palaio­ logina), Tochter des Synadenos Theo­ doros 122 (27), 129 (3 4) Rechtsprechung 226J, 308 (275). Vgl. Gerichtsreform, Richter Regnorum libri 1 56 (103), 1 57 (107), 2II (224), 3 57 (445) Reitsport IIO (21), 204 (213) Religionsunterschied 259, 347f. (391) ; vgl. 342 (372) Reliquien 239, 328 (320) Rhadobosdion, Ortschaft in Serbien 341 (370), 344 (3 83) Rhaidestos, Stadt in Thrakien 164 (122), 1 8 5 (18 4) Rhegion, Ortschaft vor Kpl. 42, 64, 83, 90, 1 5 8 (II7), 169 (130), 1 8 8 (1 86), 199 (204f.), 206 (220), 283 ; Vertrag v. (1321) 144, 148-1 50 (70), 162 (II 8), 168 (129) ; Prozeß v. (1328) 200 (205), 203 (212), 205 (219) Rhetor(en), -ik (Redekunst) 42, 55, 57, 1 5 5 (87), 245, 247, 249. Vgl. Beredsamkeit Rhodier Johanniter 10, 274J, 278, 365 (45 1) Rhodope(n), Gebirge/Gebiet 31 , 1 59 (II7), 165 (122) Rhusokastron (Rhos(s)okastron) 21 4 (236), 253J, 328 (3 19), 3 3 9 f. (370), 342(372), 343 (378) Ricardus, B. v. Cherson 3 52 (403) Riccardo, Erzieher des Nikephoros II. v. Epeiros 286, 3 86 (496) Richter (Rechtspfieger) 39, 1 3 8 (56), 224, 227, 255, 264, 296, 347 (3 83), 3 78 f. (477) Rita, armenische Prinzessin s. Xene Ritziu, Ortschaft in Bithynien 307 (271) Robert v. Anjou (der Weise), Kg. v. Neapel (1309-1343) 105 (6), 273, 3 65 (45 1) Robert v. Tarent 3 87 (496) Römer, im. Altertum 36, 178 (15 1), 258, 287 =

Römerbrief 3 56 (436), 3 8 1 (482) Rogo, Stadt im. Epeiros 3 63 (45 1), 3 8 8 (496), 3 9 1 (504), 392 (509) Rom (alt-) 36, 262 ; katholische Kirche 3 59 (451) ; römische Kirche 365 (451) Romanien 101 (2) Romanostor s. Kpl. Stadttore Rufin v. Aquileia 1 5 5 (90) Ruhm 43-45, 49, 52, 55, 87, 92, 242, 248, 250, 257, 292, 3 73 (470) Russen 13 4 (40). Vgl. Ivan, russischer Heerführer =

Säule(n) s. Kpl. Säulen Säulen des Herakles 49, 250 Sakkus, Ortschaft in Thrakien 164f. (122) Salaminia, Schiffsname im Dialog Florentios 292 Salamis 36, 253 Salomon 51 Salzminen, Verwalter der 31 , 1 3 1 (34) Sanudo, italienische Familie, Herzöge des ägäischen Archipels 308 (276) Sanudo Nicolo 1., Dux v. Naxos, Herrscher der Kykladen 227, 274f, 308 (276f.), 365 f. (451, 455) Sapientiae liber 139 (58), 403 (540) Sardinien 36 Sarukhan, Emir v. Magnesia (lonien) 277J, 369 (462, 465), 3 71 (465), 3 72 (466), 379 (478) Satrapen 52, 66, 258 Satum, Planet 235 Saul, alttestamendicher Kg. 52 Savoyen s. Anna v., Amadeus V. v. Schattenmalerei 67, 176 (143) Schauspiele 21. Vgl. Theater Schicksal 14, 25, 30, 32, 43, 45, 65, 84, 91 , 98, 1 54 (86), 239 Schiff im. Sturm 35, J7, 75, 13 5 (46 a), 247, 257, 285, 296 Schlaflosigkeit des Kaisers 242, 296, 3 3 1 (3 3 5), 399 (530) Schlangenbeschwörer 34 43 5

REGISTER

Schönheit 22, 50, 55-57, 249 Schopen, Herausgeber der Hist. Rhom. 3-5, 8-10, I S S (95), 161 ( U 7a), 325 (305), 395 (517) Schrift hl. (Bibel, -blisch) 35, 56, 68, 89, 104 (4), 1 57 (l U ), 176 (141), 267 Schwalbe als Frühlingsbote 248 Schwäne 51, 1 56 (98) Schwarzes Meer 73, 94, 1 5 1 (76). Vgl. Pontos, Euxeinos Pontos Schweigen 34, 243, 291 Schwertträger (Paramonai, Vigiles) 32, 134 (40) Scipio Africanus 65, 172 (135) Sebastokrator(es) 4, I I4 (26) ; -würde 173 f. (13 8) Seelenwanderung 250 Seemacht s. Flotte Seemauer v. Kpl. s. Kpl. Mauem Seide 298 Selmon 64 Selymbria 41 , 144f., ISO (70), 164 f. (122), 169 (130), 170 (13 1), 194 (194), 196 (196), 197 (200), 199 (204f.), 205 f. (219f.) Senachereim Anonymus, Protallagator 163 ( U 9) Senachereim Angelos Anonymus, Großstratopedarch (13 I I) 121-124 (27) Johannes, Großdomestikos (1296) 123 f. (27) Senat, -toren(stand) 32, 82, 84, 87, 91 , 102, 104 (4), u4, u 6 (26), 129 (34), 142 (60), 143 (67), 171 (1 32), 176 (143), 200 (205), 2 1 5 (237), 260, 278, 293, 3 u f. (278), 376 (471) ; senatorische Würden 26 Serben, -ien, -isch (v. Gregoras Triballer genannt) 12-14, 105 (7), 127f. (34), 163 ( U 9), 179 (157), 182f. (1 5 8), 1 84 (173), 190f. (191), 193 (192), 202 (212), 207 (221), 212 (226), 219 (253), 326 (3 u-3 13), 327 (3 16), 328 (3 19), 3 36, 3 3 9, 341 (370), 344 (3 83), 348 (391), 3 52 (402). Vgl. Kral v. Serbien

Sergentzion, Ortschaft in Thrakien 164 (122) Sermylion, Ortschaft auf Chalkidike 3 52 (402) Serrhai (-es), Stadt in Makedonien 24, 72, 9 of Sextus Iulius Africanus 177 (I SO) Simonie 221 Sintflut 3 3 2 (342) Sirach 1 84 (177), 3 56 (429), 403 (540) Sirenen 51 ; -gesang 156 (100) Sirius (Hundsstem) 276, 3 59 (45 1) Sitzichas ( = Dschingis Khan) I I 8 (27) Sizilianische Vesper 105 (6) Sizilien, -anisch 45, 272, 3 66 (455) Skandinavier 1 3 4 (40) Sklaven, Sklaverei, Versklavung 84, 283285, 296, 371 (465), 3 8 1 (488), 3 84 (492) Skleraina, Mätresse des Konstantinos IX. Monomachos 108 (17) Skopelos 375 (471) Skopje 73, 76, 1 84 (173) Skorpion, Tierkreiszeichen 235 Skylitzes Johannes 210 (222) Skythen ( Kumanen oder Mongolen), Skythien, -isch 4, 73, 207 (221), 21 4 (234, 236), 252, 259, 284f ; hyperboräische 28; westliche 240, 280, 328 (324) ; Söld­ ner 222, 237, 239, 252. Vgl. Altskythen, Donauskythen. Smyrna 274, 286. Vgl. Umur v. Söhne der Ärzte 26, 246; der Fischer 34 ; der Hebräer 70 ; der Hellenen 43, 50 ; der Juden 70 ; der Nomaden 76 Söldner 23 , 146 (70), 222, 253, 284, 3 84 (492). Vgl. skythische Sokrates, -iker, -isch 44, 50f, 1 56 (95), 1 8 5 (1 8 1), 248, 272, 3 54 (409) =

Sold 83, ISO (70), 167 (128), 169 (130), 202-204 (212) Soldaten s. Heer Solidi s. Hyperpera Solon 44, 50, 1 00, I S S (95), 2 1 8 (253)

RE G I S T E R

Sonne, als Himmelskörper 43, 48, 56J , 68, 70J , 231 , 399 (528) ; als Kaisersymbol 48, 56J , 1 54 (86), 1 5 5 (88), 242, 245, 249, 258, 295J , 399 (532) Sonneneklipse, -finsternisse 14, 70J , 177f. (150f.), 235.{., 237, 240, 296 (symbolisch), 320 (283), 325 (307), 326 (309), 327 (3 14), 329 (326), 3 39 (370), 3 59 (45 1), 3 76 (473) Sonntag der Orthodoxie 32, 1 3 3 f. (39) Sophienkirche s. Kpl. Kirchen Sophistisch 1 56 (95) Sophokles 3 54 (407) Sozopolis 304 (263) Sparta, -ner 76, 1 84 (172), 253, 3 54 (410) Spatharioi 134 (40) Sphrantzes Georgios, Historiker 204 (213), 333 (3 51), 3 5 1 (398) . (Oder doch besser Phrantzes ? s. BZ 71, 1978, 3 86) Sphrantzes Palaiologos 260-262, 3 41 (370), 3 50f. (398), 3 52 (402), 3 63 (451), 392 (507) Spinola, genuesisehe Familie 102 (3), 105 (6) Spinola Giovanni Ouan de Spina) 372 (466) Spottumzug 260, 3 5 1 (399) Sprichwörter, -liehe Redensarten als solche v. Gregoras gekennzeichnet 25, 27, 43, 45, 55-57, 74J, 77, 85, 292 ; erläutert 107 (12-14), 109 (18), I I2 (24), 126 (30, 3 1), 127 (3 3 a), 133 (36), 136 (55), 149 (70), 1 5 1 (71, 73 , 75), 1 52 (84 f.), 1 54 f. (87), 1 56 (96, 98, 101), 1 57 f. (109, l I I-I I3), 164 (120), 178 (1 56), 1 8 4 (163, 167), 1 84f. (180, 1 83), 200f. (206), 216 (23 8 f.), 322 (28 8), 323 (292), 325 (304, 307), 328 (322), 3 34 (3 5 5, 3 57), 343 (373), 344 (3 81), 347 (3 8 5), 3 50 (394), 3 54 (407), 3 5 5 (4I I), 3 56 (428), 3 57 (439), 394 (514), 399 (529), 400 (533), 402 (53 5) Stadtgouverneure 31 , 39, 82, 86, 92, 99, 3 12 (278) Stadtpräfekt v. Kpl. 107 (10) Stenimachos, Provinz v. in Thrakien 1 59 (II 7)

Stentor 50, 156 (96) Stephan Uros 11. Milutin, Kral v. Serbien (1282-1321) 13, 23J , 40, 105 f. (7f.), 127 (34), 142 (65), 1 47 (70), 170 (132), 207 (221) Stephan Uros III. Decanski, Kral v. Serbien (1321-1 3 3 1) 1 3 , 72J , 76J , 80, 82J , 92, 178 (1 57), 1 86 (1 84), 190-192 (191), 195 (194), 196 (196f.), 197 (200), 208 (221), 2 I I (223), 212 (226), 236-238, 3 26 (3 12), 327 (3 16, 3 1 8), 3 3 6, 339 (3 70) Stephan Uros IV. DuSan, Kral / Zar v. Ser­ bien (13 3 1-13 55) 163 (II9), 238, 255J , 259, 261J , 327f. (3 1 8 f.), 3 3 6, 339-341 (370), 344f., 347 (3 83), 3 5 1 (398), 3 52 (402), 3 82 (489). Sterne 33, 45, 57J , 69, 74J , 1 52 (84), 1 84 (163), 234, 236, 243, 248J , 258, 270, 284, 3 56 (428) Vgl. auch Astrologie, Astro­ nomie Steuern, Steuerpolitik, -wesen (-beamte, -einnehmer, -eintreiber, -ung) 13, 30, 40J , 81-83, 86, 1 3 1 (34), 132 (3 5), 1 42 (63), 143 f. (68), 1 50 (70), 1 5 8 (II6), 167 (128), 169 (130), 201 (209), 202 f. (212), 204 (213), 227, 274, 301 f. (258), 309 (277), 3 70 (465) Stier, Tierkreiszeichen 284 Stoa 45, 50, 56, 1 55 f. (95), 245, 248 Stobaios 393 (510) Strabon 1 5 5 (90) Strateg(os) des Westens 3 1 5 f. (279) Stratioten (Soldaten-Grundbesitzer) 171 (132) Streitkräfte s. Heer Strum(p)itza (Strumitza) 75, 1 3 5 (44), 179 (1 57), 1 84 (168), 212 (226-228), 238. V gl. Tiberiupolis Strymon 72J, 76, 1 8 1 (158), 237J , 3 39 (370) Suda 127 (3 3 a), 1 52 (79), 1 56 (101), 3 54 (407) Südrußland 328 (324) Susa 231 43 7

REGISTER

Svetoslav s. Theodor Svetoslav Syllogismus, -en, -istisch 266, 268, 270 Synadena Anna, Tochter Theodors s. Asanina Synadena Theodora, Mutter Theodors 120-122, 124 (27), 128 f. (34), 1 82 (158) Theodora, Tochter Theodors s. Raulina Synadenos Johannes (Angelos Dukas S.), Groß­ stratopedarch 120-124 (27), 128, 130 f. (34) Johannes (palaiologos S.) 162 (n8) Theodoros, Protostrator, Protovestiarios 1 3 , 31, 62, 9°, 93, n6 (26), 121, 124 (27), 128-1 3 1 (34), 1 3 7 f. (56), 1 3 9 (59), 141 (60), 145 f. (70), 161 (n8), 167 (128), 206 f. (219-221), 2I I (225), 212 (230), 214 (234), 217 (241), 223, 229, 231f, 286, 305 (266), 3 1 8-320 (283), 323 (293), 361-363 (451), 3 86, 388 (496) Synesios v. Kyrene 42, I I I (22), 1 5 1 (71 f.) Synode(n), alle ökumenischen 265 ; v. 10. Juni 1341 14-16, 294, 297, 329 (325), 364 (451), 394f. (515), 396 (520), 398 (523), 400-402 (534) ; v. August 1341 395 (515), 398 (523), 400, 402 (534) ; v. 1 3 5 1 19, 3 9 7 (521) ; Endemusa 200 (205), 271 , 3 5 3 (406) . Vgl. Bischöfe, Konzil Syrgiannes d. Ä., Vater des J. 28, 1 17 f., 124 (27) Syrgiannes d. J. 12, 14, 28-32, 39, 41f, 60-64, 66f, I I 5 (26), I I 7-120, 122-126 (27), 126 (30 a, 32), 127-129, 1 3 1 (34), 132 (3 5), 137 (56), 141 (60), 144-148, 1 50 (70), 1 5 8-161 (I I 7), 161 f. (I I 8), 164 (122), 173 f. (13 8) , 174 f. (140), 1 89 (190), 224, 228, 255f, 259-262, 290, 305 f. (269), 3 13-3 16 (279), 3 36, 3 3 8, 341 (370), 344 (3 80), 344-347 (3 83), 348 f. (391-393) , 3 51 (398), 3 52 (402), 3 57 (450), 3 5 8 (45 1) Syrgiannes' Frau 60, 129 (34), 1 5 8 (n7) Syrgiannes' Mutter (Na. Palaiologina Tar­ chaneiotissa Philanthropene) 28f, 41f,

I I 8 f., 123 f., (27), 144f., 147 (70), 160 (I I 7), 305 (269) Syrien 299 Syrmpanos, Bauernführer 165 (122) Sytzigas Syrgiannes d. Ä. n8 (27) =

Tabor s. Thabor Tänzer 99 ; -innen 99, 232 Tagaris Manuel, Großstratopedarch 123 (27), 143 (67) Tainaron, Kap 74, 183 (162) Talent 126 (30) Tamirkhan v. Phrygien 306 (269) Tanais 43, 95. Vgl. Don Tantaloslast, -stein 30, 126 (30), 402 (53 5) Tarchaneiotes, Familie/Name 120 (27) Tarchaneiotes Anonymus, Domestikos 165 (122) Johannes, Onkel des Kantak. 120, 124 (27) Manuel (I) (t 1329) 120 (27), 307 (271) Manuel (2) (bekannt ab 1341) 120 (27) Michael, Sohn des Nikephoros s. Glabas Nikephoros, Großdomestikos I I9, 124 (27) Tarchaneiotissa Palaiologina Anonyma, Großmutter des Kantak. I l9 f., 124 (27) Theodora, Tochter des Nikephoros I I9 (27) Tarent 3 62 (451), 3 87f. (496), 393 (509). Vgl. Katharina v. Valois, Philipp V., Robert v. Tatareneinfälle 404 (542) . Vgl. Goldene Horde, Kipchak, Mongolen Taufe (Quellwasser der Orthodoxie) 257, 284f, 347 (3 87) Taxiarchen, byz. 93, 97; bulg. 95 ; serb.

238 Telchinen 65, 172 (136) Telepugas I I 7 f. (27) Thabor, -ereignis, -licht 395 (5 14), 396 (518), 401 (534)

REGISTER Thales v. Milet 78, 1 8 5 (1 8 1), 3 56 (428) Thamar Angelina, Gem. Philipps v. Tarent 101 (2) Thamyris, mythischer Sänger 294, 398 f. (525) Thasos 207 (221) Theano 27, I I I (22) Theater(vorstellungen) 297; in Trapezunt 288. Vgl. Schauspiele Thebaner 65, I I2 (24), 253 Theben, Stadt der Thebaner im Altertum 44, 1 52 (79), zu Gregoras' Zeit 290 Themation 33, 134 (43) Themistokles 52, 236, 253, 255J, 260, 344 (3 82), 3 50 (397) Theodor Svetoslav, Zar v. Bulgarien (13001322) 21, 4°, 80. IOI f. (2), 142 (65), 147 (70), I 89 f. (19o f.), 193 (192) Theodora, Gem. Michaels VIII. 242 Theodora Palaiologina, Zarin der Bulgaren 21 , 80, IOI f. (2), I I9 (27), 1 89-194 (190192), 214 (234), 223, 236, 238, 304 (263), 328 (3 19), 3 3 3 (3 5 1), 3 3 6. 3 3 9 (370) Theodoretos, B. v. Kyrrhos 265, 3 5 5 (416) Theodoros Palaiologos, Markgraf v. Mont­ ferrat 83, 105 (6), 1 86 (18 4), 196 (196), 197-199 (201-203), 206 (220), 2 I I (225 a) Theodosios 11., byz. K. (408-450) 107 (10), 201 (207, WO für Theodoros : Theodosios zu lesen ist) Theodote, Märtyrerin 328 (320) Theokrit 142 (62) Theoleptos, M. v. Philadelpheia 41J, 1 3 8 (56), 144 (69), I45 f. (70) Theoleptos, Mönchsname des Theodoros Metochites 302 (259), 334 (3 53) Theologe(n), -gie 19, 264, 266, 269, 271J, 293, 297, 3 5 3 f. (406), 3 54 (410), 3 5 7 (443), 396 f. (5 I9f.), 40of. (534) Theon v. Alexandrien I I I (22) Theotokos tes peges (Muttergottes der Quelle s. Kpl. Kirchen, Klöster Thessalien, -r 12, 41 , 1 3 1 (34), 141 (60),

3 2 8 (3 19), 3 3 7 (3 70) , 344f. (383) , 3 82 (489), 3 84 (492) Thessalonike, -r, -zenser, -zensisch 17, 22 26, 62J, 72J, 78, 82J, 9o-g2, I09-I I I (21), 128 (34), 163 f. (I I9), 166 (123 , 125 f.), I78 f. (137), 199 (204), 206-210 (220-223), 213 (23 4), 228, 255J, 260J, 286, 289, 291 , 293 , 305 (269), 3 1 5 (279), 3 17 (280), 3 3 6 f., 340 f. (370), 344-346 (3 83), 3 52 (402), 3 59, 361-3 64 (451), 3 82 (489), 3 87 f. (496), 392 f. (508f., 5 12). Vgl. Jeremias, M. v. Thomas v. Epeiros (1296-13 1 8) 21 , 4°, 101 (2), 1 42 (65), 281, 377 (475) . PLP 197 Thomokastron, Stadt im Epeiros 361, 3 63 (451), 3 8 8 (496), 391 (504), 392 f. (509) Thraker, -ien, -isch 30J, 40-42, 60-62, 73, 81 , 84, 86, 93, I i7 (26), 127- 130 (34), 1 3 3 (3 5). 1 3 7 (56), I43 f. (68), 150 (70), 1 86 (184), 195 (194), 207 (221), 252, 274, 280, 282, 284J, 286, 288J, 303 (263), 305 (269), 309 (277), 326 (3 12), 3 3 6-3 38, 341 (370), 344 (379), 3 60 (451) . Vgl. Herakleia i. Thr. Thraskias, Stern 237 Thukydides 1 84 (172) Tiberiupolis (Strummitza) 1 84 (168) Tierkreis (zeichen) 68, 70, 235, 284. Vgl. Fische, Jungfrau, Krebs, Löwe, Skorpion, Stier, Widder Topike-Steuer 30I f. (258) Tornemen s. Turnier Tomikes (-ios) Andronikos, Parakoimomenos 1 8 3 (1 58) Anonymus 1 8 1 f. (158), 1 84 (179) Konstantinos, Großdrungarios 1 83 (1 5 8) Michael, Großkontostaulos 1 3 3 (36), 1 82 (158) Michael (Komnenos T. AsanPalaiologos) I82f. (1 58). PLP 1 5 1 3 Träume 36, 92 Tragiker 44 Traianupolis 1 89 (190), 287 ,

43 9

R E GI S T E R

Trapezunt, -er, -isch 14, 280, 288f, 3 62 f. (451), 3 76 f. (474), 3 87 (496), 390 (501503). Metropolit v. 3 09 (501) Treueeid an den K. 28, 38, 103 f. (4), 1 1 1 (21), 1 13-116 (26), 228, 255, 3 1 1 f. (278), 3 14 f. (279), 3 1 8 (283), 346 (3 83) Triballer ( Serben) 24, 29, 76, 78, 9of, 170 (1 32), 1 8 1 (158), 185 (183), 236f, 256, 259, 295, 299, 3 81 (481) ; als Barbaren be­ zeichnet 1 85 (1 82) Tributzahlungen an fremde Völker 40, 274, 370 (465) Triclinium 298 Triere(n) 40, 62f, 227, 261, 277, 283 Trikkala, Stadt in Thessalien 3 83 (491) Trinität 266, 269 Trnovo 80, 253 Troja, Landschaft, zu Gregoras' Zeit 282 Trojadichtung 378 (475) Trophonios, Orakel v. 74, 183 (162) (5. Errata) Trullos, Konzil in Trullo 89 Truppen s. Heer Türken, -isch (oft Perser genannt, vgl. dort) 13 f., 17, 31 , 39f, 60, 62, 65, 78, 134 (40), 167 (128), 173 (137), 186f. (1 84f.), 225, 273f, 277f, 282, 286, 288, 307 (271), 308 f. (277), 326 (3 12), 328 (320), 3 36-339, 341 (370), 342 (372), 344 (379), 3 52 (402), 3 5 8-361, 365 (451) , 368 (460), 3 69 (462), 371 (465), 375 (471), 3 8of. (479, 481), 3 84 (492), 3 8 5 (493), 393 (5 13). Vgl. Bar­ baren, Orkhan, Osmanen, Sarukhan, Umur Tumier(e) 14, 1 86 (1 84), 251f, 3 3 6 (367 a-369), 340 (370), 3 94 (513). Vgl. Dzustr(i)a Tyche 93. Vgl. Glück Typikon des Klosters der Guten Ho:ffi:u :t ng 121 f. (27), 182 (158) Tyrannis 287 Tyrrhenia (Etrurien) 23 Tyrsenische Trompete 263, 3 54 (407) Tyrus, im Altertum 36, 136 (49) =

44°

Tzamplakon Alexios ( Arsenios?) 208 (221), 346 (3 83) Arsenios ( Alexios?) 255, 341 (370), 344 (3 80), 346 (3 83) Tzanychites, adeliger Trapezunter 289 Tzepaina, Provinz Thrakiens 1 59 (117) Tzurulos, Ortschaft in Thrakien 161 (1 1 8) =

=

Umur v. Smyrna (v. Aydin) 17, 340 (370), 3 44 (379), 369-371 (462, 465), 3 72 (466), 3 75 (471), 3 80 (478), 3 82 (489), 3 83 f. (491) Ungarn 341 (370), 3 52 (402) . Vgl. Anna (v. Ungarn) Unterwelt 38, 183 (162), 243, 248. Vgl. Hades Väter 267-271 ; -texte 395 (51 5) Varäger (Waräger) 134 (40), 403 (539) . Vgl. Beilträger Varangoi ( Varäger) 134 (40) Vardar(ios) 76, 134 (40), 1 84 (173), 3 52 (402). Vgl. Axios Vardarioten 134 (40) Vasall(en), -ität 14, 149 (70), 308 f. (277), 366 (4S4f.), 3 70 f. (465), 3 72 (466), 3 84 f. (492), 391 (504). Vgl. Gefolgschaft Vatopedikloster 122 (27), 170 (13 1) VelbuZd (Küstendil), Schlacht bei 237, 327 (3 16, 3 19), 3 36, 3 39 (370) Venedig, -zianer, -anisch 1 3 , 93-95, 166 (124), 173 (137) , 213 (23 3), 287, 365 (451) , 367 (459) Vidin (Bdyn) 1 89 (190) Vigiles 134 (40) Villani, Chronist 105 (6) Vizye (Bizye) 164 (122), 186 (1 84), 303 (263) Vodena ( Edessa), Ortschaft in Makedo­ nien 210f. (223) Vogelschauer 36 Vojslav, Bruder Theodor Svetoslavs 1 89 (190) =

=

REGI S T ER

Volk(smasse) in Kpl. als sozial-politischer Faktor 24, 41 , 63, 67, 72, 80, 82, 84, 86, 88J, 92, 99f , I I4 (26), 217 (241), 226J,

229, 232, 239, 245, 270, 278, 281, 287, 288J, 292J, 3 19 (283), 3 71 (465) Volksführer = Vorsteher der Demen? 39 Vollmond 68-71 , 296 Volvesee 3 52 (402) Vorhersagen s. Prophezeiungen Vorsehung s. Gott Vorzeichen 14f., 32}:, 36, 62, 72, 79, I02 f. (4), 136 (49), 240, 280, 340 (370), 3 59 (45 1), 399 (529) Wahrnehmung s. Erfahrung Wahrsager s. Propheten Wein 32, 96, 246, 252, 276; -gärten 67 ; -lager 83 ; -stöcke 48, 244, 250, 276 Weise (Männer), Weisheit 34, 44J, 47J,

55 , 245, 247-25 °, 258, 268, 272, 291J Weissagungen s. Prophezeiungen Welfen 23, 104 (6) Westeuropäisch 105 (6) Widder, Tierkreiszeichen 68J, 288 Wind(e) 231 , 234-236, 240, 325 (304) Wissenschaft(en) 35, 46, 54, 67, 1 76 (143),

222, 233-235, 249J Wolf Rieronymus, Herausgeber der Rist. Rhom. 3 , 9f., 1 5 5 (95), 161 (I I7a), 395 (517) Würfel des Zufalls 256; die Würfel fallen anders 23, 40, 61 ; Würfelspiel (des Schicksals) 36 Xantheia, Ortschaft in Thrakien 207 (221) Xanthopulos Theodoros, Gelehrter 200 (205) Xene, Klostername der Gem. Manuels I. Komnenos 163 (I I9) Xene = Rita (v. Armenien) I Maria, Gem. Michaels IX., als Kaiserin-Witwe Xene genannt (der Name Maria nur 21) 8,

21J, 62, 64: 80, 101 (2), I I4 (26), I I9, 123 (27), I 62 f. (I I9), 166 (126), I68 f. (130) , I 70 f. (132), 193 f. (192), 207f. (221), 223, 228, 255, 256J, 304 (263), 305 f. (269), 3 12-3 17 (279) , 3 19 (283), 33 7, 341 (370), 344 (3 80), 344-346 (3 83), 347 (3 87), 3 69 (463 f.), 3 83 f. (491) Xenophon 172 (13 5) , 343 (376), 3 99 (529) Xerxes 52

Zaccaria Benedetto d. Ä., Onkel Martinos 227, 308 (277) Benedetto d. ]., Bruder Martinos 227, 308-3 IO (277) Martino, Gouverneur v. ehios 227J, 308-3 IO (277) Zacharias Prophet 2 1 8 (253) Zakynthos 3 77 (475) Zaridas Andronikos, Adressat des Gregoras 1 80-1 82 (1 5 8), 1 8 5 (r83). PLP 6461 Johannes 163 (I I9) . PLP 6462 Zelotenführer I I 5 (26) Zenobios, Paroimiograph 107 (13), r09 (1 8), I I2 (24), 149 (70), 334 (3 5 5) , 343 (373), 394 (514) Zenon v. Kition I 5 5 f. (95), 3 93 (5 10) Zeus 43J, 55, 1 84 (172) Zichna, Ortschaft in Thrakien 208-210 (221 f.) Zirkus 1 3 , 58":"60, 1 5 8 (I I 5) Zographu-Urkunde 125 (27) Zonaras 201 (208) Zoodochos Pege s. Kpl. Kirche I Kloster der Gottesmutter zur Quelle Zopyros 26o, 3 50 (395) Zufall 30, 65. Vgl. Glück, Schicksal, Tyche, Würfel Zweikampf (als Gottesurteil) 190 (190)