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di|javTL. ov aiSapoOv eioeXQov TÖv OIKOV. 2. W.J. HAMILTON, Researches in Asia Minor, London 1842, I 116; II 405 Nr. 27 (CIG 3861 b); RAMSAY, Cities II 654 Nr. 567 (CIJ II 762; TREBILCO 76 Nr. 5. 3); M . WAEL KENS, Die kleinasiatischen Türsteine, Mainz 1986, I73f Nr. 435 (J.H.M. STRUBBE, in: J.W. VAN HENTEN/P.W. VAN DER HORST [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 121f. Nr. 10; ID., Arai Epitymbioi, Bonn 1997, 161f Nr. 230 [nur der Fluch]); Photographien bei B. HAARLOV, The Half Open Door, Odense 1977, Abb. 6; WAELKENS Taf 65; 104: "A^niia faicp OOißicp KpiaTTco Kai TUXT} Qpeijjaai ^coai jjLvppTis X'^P^'^- R^To TÖ Toug 8 u ö Teöfjvai ög äv dvopuaeL a d p o v ai8apo0v TOV {^]ev&va advaiTO Kai [T]Ü) (TU|j.ßouX€uaavTi (unterstrichen die von WAELKENS nicht mehr gelesenen Buchsta ben). Die Ergänzung ^]€v&va ([.JiKÖva R A M S A Y ) stammt von ZINGERLE, Anz. Wien eaßÜT6po? oXaßÖTwy (SEG 26, 1672)."^^ Vgl. oben zur dveoig T w v TTpoTeXeuTTiadyTwv. 19: T L i i L Ö T a x o s - ist vielleicht titular, cf. Lifshitz 38 (Apameia Syr.): e m Tü)y TL|iL(jOTdTü)v d p x L a u v a l y o j l y w v
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ypäi\ias; SEG 49, 2119f. (Oase Dakhleh): evTvx<jis
ypön\iavT0<9. Die Beispiele zeigen, daß die hier vorliegende Formulierung zur Bezeich nung des Schreibers ungewöhnlich ist, aber vgl. unter einer Bauinschrift aus Samos (Gregoire, Recueil 147): 'ypd|i|i(aTa) KojvaravTivov ijTro8LaK(6vou); IDidyma 520: ' EmKTf|TOU ypCL<^r]. B l:s. A 1. 2: von Zeus abgeleitete Namen sind im jüdischen Milieus zumindest mög lich, s. e. g. 14 A , 4; 18; B 33 (jeweils Komm.). Der Name in Aphrodisias e. g. SEG 40, 942. 3: der P N ist mehrfach bei Juden belegt, Horbury/Noy 128; Lüderitz 44 k (fem.; Teucheira); J.J. Price, SCI 22, 2003, 221 Nr. II (Jaffa); CIJ II 909; 917 (fem.; beide aus J a f f a ) ; L i f s h i t z 56 (Apameia/Syr.); 70 (Askalon); 77 c (Skythopolis); L. Rot-Gerson, The Greek Inscriptions fi-om the Synagogues in Eretz Israel (hebr.), Jerusalem 1987, 25 Nr. 3: MdpL. Növvou; der P N ist gerade in der Spätantike, v. a. in Syrien (s. Indices zu IGLS) sehr beliebt. 4: zum PN vgl. 14 A , 32 (Komm.). 5: zum P N vgl. 14 A , 18 (Komm.); 59; es ist aber klar, daß diese Namen nicht exklusiv von Juden, sondem auch von Heiden benutzt worden sind. 6: der Name wurde auch von Juden benutzt, Noy I 53 (Venosa), ist aber sehr häufig.
19 Eine Jüdische (?) Weihung an Gott Edd.: Reynolds/Tannenbaum 136f Nr. 9 (SEG 37, 851); Ch. Roueche, Aphro disias in Late Antiquity, London 1989, 23ff Nr. 10; A . Chaniotis, SCI 21, 2002, 238 Nr. 24. FO: östlich des Museums, in der Nähe von 14; inv. 74.262. Beschreibung: leicht konkave Marmortafel, in zwei Stücke gebrochen, H.: 0,53 m; B.: 1,35 m; T.: 0,24 m; litt.: 3 cm. Abb.: Roueche Taf IV. Ü: Roueche; K.L. Noethlichs, Die Juden im christlichen Imperium Roma num, Berlin 2001, 208 M 97 i; A . Chaniofis, in: A . Ackermann/K.E. Müller (Hrsgg.), Patchwork, Bielefeld 2002, 115. t[.]0€[.]]w
ETTTIKÖO)
4>X.
EüaeßLO? DTTÖ TrpLp.L-
J.J. PRICE, SCI 22, 2003, 222 A . 36 verweist auf einen weiteren, noch unpublizierten Beleg für den PN Nonna aus Jaffa.
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TOÜ Geoü 8o|idTü)y 5
TO irpCüTOV K a i TpLTOV SidaTuXov eTTolT]aey
5: TO TpiToy Chaniotis.
Dem erhörenden Gott ließ Flavius Eusebios, ehemaliger primipilaris, von den Gaben Gottes das erste und dritte Säulenjoch bauen. Datum: einige Buchstabenformen sind spät, aber es sind v. a. Name und Statusbeschreibung des Fl. Eusebius, die in das 2. Viertel des 4. Jhs. weisen; s. Komm. z u Z . 1; 2f. 1: Es ist unsicher, ob es sich imi einen jüdischen Text handelt; das Formular in Z. 3f ist ein Argument dafür, die Anrufung eines G e ö ? eirriKOO? ein Argu ment dagegen. Der G e ö g e m i K O o g ist in heidnischen Texten weit verbreitet; die klassische Studie stammt von O. Weinreich, Ausgewählte Schriften I, Am sterdam 1969, 13Iff Mehrfach gibt es den Q e ö ? üijJiaTOs e m ^ K O O s , ' ^ ^ doch sind die Verehrer des G e ö ? üi[!LaTOs eben keine Juden, auch wenn sie sich den jüdischen Gemeinschaften nahe gefühlt haben können. Im jüdischen Kontext ist eine Erwähnung des G e ö ? eirriKoo? nur ergänzt in Horbury/Noy 13 (Alex andria): GecüL [iiejydXüJL e[TTriKÖ]ü)i ... TTJI/ TrpoCTeuxTjv eiröeL, und ein Altar mit Ohren in Diokaisareia ist nicht sicher jüdisch (230). Vgl. aber immerhin 2 Chr 6, 40: T d WTa a o u CTTiiKoa eis Triv S e r i o L v ; 7, 15: T O WTa \iov e-rrfiKoa Tfi TTpoaeuxfi T O Ü TÖTTOU T O Ü T O U ; P S 130, 2: yevr|6riT(o T d coTd a o u i r p o a e L g Tf]v (jxovfjy Tf\s S e r i a e w s | i o u . Wesentlich geläufiger ist in LXX die Benutzung von eTraKOÜeiy in Bezug auf Gott.''° Philo kennt das Konzept ebenfalls.'^'
exovTa
Gecp steht auf einer Rasur, deren Ursache nicht auszumachen ist. Roueche überlegt, ob KÜptog durch G e ö g ersetzt worden sei: „the change was simply a matter of taste". Wenn die Datierung des Textes richtig ist, wurde hier kein christlicher Terminus durch einen neutralen ersetzt, wie man es sich in einer Verfolgungssituation vorstellen könnte. Der Name Flavius stammt von der Dynastie Konstantins, ist also in Aphrodisias erst einige Zeit nach 324 zu erwarten.
So gibt es z. B. in Pantikapaion eine Weihung Gew üi|jLaTw errriKÖo) (MITCHELL 134 Nr. 88); vgl. O. WEINREICH, Ausgewählte Schriften I, Amsterdam 1969, 152f. zu weiteren Belegen; dazu etwa S.J. STARCKY, Syria 26, 1949, 60 Nr. 2: A u OII^IOTÜ) KOL e-rrriKÖq). HATCH/REDPATH 505f. quod deus sit immutabilis 156: e-m^KooL 8e al TOI) GeoctjLXoOg eüxat; de praemiis et poenis 84: w 6 Geös eoTLV etrriKOO? lepoTrpgTTeoTdTwy evyßv; de exsecrationibus 166: yepas aÜTotg Trapexo^^Tos TOV rraTpös TÖ eTrrJKoov iv eüxdl?. '^^ Zum PN Flavius als Statusdesignation in der Spätantike s. KEENAN ( A . 30) 33ff.; ID., ZPE 12, 1974, 283ff.; A . CAMERON, Latomus 47, 1988, 26ff.
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Der primipilusZ-aris war nach den Reformen des Gallienus kein Offizier mehr (eine Ausnahme ist wohl IGR IV 266: TrpeL(iOTTeLXdpLOv eTrdpxwv XeyLWvog eKTr)? StSripds'), s. J.M. Carrie, Actes X V . Congr. Pap. Brüssel, 1977, IV 171ff; id., ZPE 35, 1979, 212ff, der 219 zusammenfaßt: „le membre de l'officium provincial qui est Charge, pendant une annee, de convoyer dans un autre diocese le pastus primipili leve dans la province."'^^ Sein Dienst war immer noch eine militia, nach deren Ende er eine Statuserhöhung erwarten konnte, CTh 8, 4, 3 (317): primipilaribus post emeritam militiam perfectissimatus vel ducenae vel centenae egregiatus darf dignitas potest. Der Status, den Fl. Eusebius erreichte, wird hier nicht genannt; es reicht die Angabe eines früheren Dienstrangs (vgl. ähnlich IGR IV 266 [Pitane]). Daß Eusebius tatsächlich als primipilaris im officium gedient hatte, ist damit nicht gesagt: der Rang konnte auch verliehen werden, F. Miliar, JRS 73,1983, 94f 3ff: €K TCOV Tou Geoü Sojidrcoy ist ein Ausdruck, der sich in einigen jüdi schen Inschriften fmdet, und dessen Verwendung den wichtigsten (jrund für die Aufnahme dieser Inschrift darstellt. Schon für 8ö|ia gibt es wenig epigra phische Parallelen (s. aber 82-4; 124 [Sardeis]), und die meisten Fälle seiner li terarischen Verwendung stammen aus der jüdischen Literatur,'^'* von wo aus es Eingang in die christliche Literatur fand (e. g. Mt 7, 11 par). Vgl. 90 (Sardeis): [ ... eSJwKa CK rCSy Stopeojv TOÜ TravTOKpdTopos' 9(eo)ü; Noy 1191 (Auch/Armagnac): de di donum lona fecet; Le Bohec 178f Nr. 14 (in der Lesung von K. Vössing, in: M . Khanoussi u. a. [Hrsgg.], AfHca Romana XII, Sassari 1999, 1185ff.): d(e donis) dei partem portici tesselavit. Vergleichbar ist der auch in Sardeis (71 u. ö.) verwendete Ausdruck eK T W V Tfig TTpovotag.'^^
Im Hintergrund der Formel steht die Vorstellung, daß alle Dinge Gott ge hören, und daß das, was der Mensch Gott gibt, ohnehin aus Gottes Hand stammt, wie es schon 1 Chr 29, 14 heißt: ÖTL a d ra TrdvTa, Kai €K TÜV a w v 5e8c6Ka[iev aoi (Dankgebet nach Einweihung des Tempels). Ein schönes Bei spiel aus der jüdischen Literatur bietet Ps. Philo, de Jona (Predigt an die Niniviten, übers. F. Siegert, Drei hellenistisch-jüdische Predigten I, Tübingen 1980, 105): „Ihr kennt Gott nicht. Ihr stattet keinen Dank ab für Gottes Gaben"; 120 (in der Volksversammlung der Niniviten): „Zunächst und vor allem haben wir dieses Geschenk von Gott empfangen, daß wir Menschen sind"; 121:
Das Argument von CHANIOTIS, Patchwork ( A . 6) 115, daß Eusebius als Soldat kein Jude gewesen sein könne, also - wenn überhaupt - nach seiner Entlassung konvertierte, zählt daher nicht. T. RAJAK, in: GOODMAN ( A . 90) 237; s. v. a. Eccl. 5, 18: KOL ye ird? dvOpcoiTO?, (5 eScoKev a ü ™ ö Oeö? rrXoÜToy Kai ürrdpxoyTo ... TOÜTO 8öpa 9eoü eoTiv. '^^ Etwas anders zu verstehen ist LIFSHITZ 1 (Aigina): TTpooo8eO0(r|CTay) ... 6K TÖV TOÜ 9(eo)ü 8a)pe(Jüy xpvowoi pe' - weil hier mit den 8coped TOÜ Geoü ein zusätzlicher, neben dem des Stifters verwendeter Fond gemeint sein muß.
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„Der aber schenkt uns mit vollen Händen nicht nur, was zur Ernährung gehört, sondem auch was zur Unterhaltung und Freude dient, und hat nichts von uns gefordert, sondem uns bis heute sorglos gelassen"; 123: „Er aber, der uns nicht nur das Geschenk der Nahrung, sondern überhaupt das Leben gönnt, hat bis zum heutigen Tag unsere Stadt unterhalten, die ihm keinerlei Ertrag gebracht hat." Auch wenn die „Geschenke Gottes" in unserem Text eher dem jüdischen Formular zu entsprechen scheinen, ist es letztlich doch nicht zu beweisen, daß es sich wirklich um eine jüdische Inschrift handelt,^^^ denn die Formel wird auch in christlichen Inschriften häufig benutzt und ist schon im 4. Jh. in der Liturgie zu finden, s. Vössing 1190f., und selbst in Kleinasien finden sich epi graphische B e i s p i e l e . S e l b s t die Verwendung durch Heiden ist nicht ausgeschlossen (s. jeweils in eindeutig heidnischem Kontext Studia Pontica III 2, 142: TO d[yd9r|[ia] e K T W V T [ O O ] G e o u ; SEG 49, 2009: eK T W V T O O | i e yLOTOu G e o ü ; 2031:
eK TCÜV T O Ü G e o u ) .
Wenigstens Gott gegenüber treten die Stifter nicht mit der stolzen Formel CK T W V LSLCÜV auf, sondern geben sich bescheidener - ob das den Anspruch auf Geltung in der Gemeinschaft schwinden ließ, ist eine andere Frage. Wichti ger ist möglicherweise, daß sie auf diese Weise vermeiden, die eigene Stiftung in die Nähe eines Opfers zu rücken, was ja selbst bei einem Zitat von 1 Chr 29,14 nahegelegen hätte. 5f: SidaTuXov, intercolumnium. Zur Wiederherstellung mehrerer StdoTuXa vgl. M A M A VIII 498 (Aphrodisias): K a i oTodg d v a T o X L K f i s d i r ö G [ e p . e XLWJV SidoTuXa OKTW i i e T e v T i v o x Ö T a o T o d g KttTd T O y e v ö j i l e v o v liLKTils' StdjaTuXov
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[ e i g TaÜTriJy, Kai 'rf\s
iJj^^'Lcriia SidajTuXa Ö K T W ,
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Kai O T o d g
8UCT-
Roueche: „The arrangement seems odd, and it is
K. VÖSSING, in: M . KHANOUSSI u. a. (Hrsgg.), Africa Romana XII, Sassari 1999, 1190 A . 29: „J.M. REYNOLDS ist mittlerweile (mündliche Mitteilung) nicht mehr davon überzeugt, daß die Inschrift überhaupt jüdisch oder christlich sein muß." - J. RUSSELL, The Mosaic Inscriptions of Anemurium, Wien 1987, 57 geht davon aus, daß die jüdischen In schriften vom Formular der christlichen Liturgie beeinflußt worden seien, doch ist eme sol che Vermutung angesichts der Parallelen aus 1 Chr und de Jona unnötig. AP 1, 95 (Ephesos): OOL, pdKap, CK a e o ScoKa; I K 9, 571 (Nikaia): eüxopLOTOJv äveOriKa r d o d CK TÖV ÖQ>{V) TrpooT^YaYov; GREGOIRE, Recueil 123 (Nysa): CK TÖV TO[Ü] Qeov Kai TO[Ü XpilaTOÜ aÜT[oO] eTeXeLcoOr) [T]6 Träv epyolv T]OÜTO; HERRMANN ( A . 92) 13 Nr. 10 (Tralla): [KOLJpriTripLv XpeiaTiavcov KaOoXLKfjg eKKXrjolas TOÜTO eKTLoe FewaÖLOs 'HXlou aÜTw ö Geög eSwKe; IK 41 (Knidos), 530: ] Ttov dyaOtJöv T d ydp o d eK T[WV CTCÜV a]oL eüxaptoT[oüvT6g TTpoacj)epopev; G.E. BE A N / T . B . MITFORD, Joumeys in Rough Cilicia 1964-1968, Wien 1970, 206 Nr. 232 (Eirenopolis): eK TOV 8Opewv TOÜ SeoTTÖTOu Ipov e(eo)ü; HAGEL/TOMASCHITZ, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 30 Anemurion 27: eK T W ( V ) OCOV SwpripdTcov a[o]L [e]üXapLaTü)(v) TTpoar|ve[YKa] Trpöa8[e^]e aÜTd eL[g] dct^eaiv dpapTitov. Weitere christliche Belege der auch in der Liturgie vorkommenden Formel TO a d eK TCOV Q&V TTpoa4)epopev bei K. WEITZMANN/I. SEVCENKO, DOP 17, 1963, 393f
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tempting to assume that we are meant to imderstand 'the first to the third intercolumnations'."'^^ 6: CTTOLriaev wird in Stifterinschriften aus Aphrodisias normalerweise nicht gebraucht/^^ aber es gibt zahlreiche Parallelen aus jüdischen (und ande ren) Inschriften, auch für „Teilstiftungen" in Synagogen u. a. Gebäuden, vgl. Lifshitz p. 90.
Hyllarima 20 Die Synagoge Edd.: A . Laumonier, B C H 58, 1934, 379f Nr. 44 (Lifshitz 32; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 162 Nr. 29). FO: „Hyllarima (dans les ruines)" Laumonier; cf Robert, Hellenica III 105f A . 5: „J'ai visite cet endroit en septembre 1934. Je signale que ce linteau est, dans un amoncellement de ruines, sans doute en place. Qui voudrait deblayer une synagogue d'epoque romaine en Asie mineure aurait lä un emplacement de choix, puisque la place exacte de l'edifice est connue. II me semble que l'entreprise vaut d'etre recommandee." Beschreibung: „Linteau de porte; long., 2,70, h., 0,36 (enfoui dans les broussailles et les blocs de marbres)"; litt.: 3 cm. „Deux Ugnes sur la comiche, deux lignes sur le registre superieur, ime ligne sur le 2e registre, un mot sur le registre inferieur" (Laumonier). In Z. 3 hinter TTpeoßÜTepo? und aÜTwy je weils ein Efeublatt. Die Zeilen sind zu lang, um den Umfang der Lücken ange messen darzustellen; nur Z. 3 ist vollständig erhalten und gibt einen Eindruck. Ü: Lifshitz (Z. 3ff); Brooten; Williams 84 III 82 (Z. 3ff). üirep vyias
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A ü p . EüoavßdTLog TTpeßÜTepos' KOI A ü p .
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ÜTTep Tfjs eaTCüu owTTipLas KQI TratScov aÜTwy Kai
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Unter der Stiftung eines SidCTxuXov verstand man die Stiftung der beiden begrenzenden Säulen, M . CHR. HELLMANN, Recherches sur le vocabulaire de l'architecture grecque, Paris 1992, 216 A . 15. ROUECHE ( A . 14) 25ff. 11-13 scheinen auf den ersten Blick Ausnahmen zu sein, aber dort spricht der Bildhauer von seiner Arbeit: eTTOiei KOI dve9r|Kev, eTToCei Kai ... eScoprjaaxo.
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3: EüaavßTLOs, TTpeßÜTgpog/ETnxuvxoüaa Laumonier, der sich - angesichts der schlechten Bedingungen, unter denen er den Text kopierte - verlesen haben kann; E ü a a v ß < d > T L o ? , TTpeßÜTepos,'ETTLTuvx
Laumonier, was aber nicht die einzige Möglichkeit ist;
vgl. e. g. eK r&v oiKeicoy xP^ll^dTcov CIJ I 694 (Stobi); eK Ttov aüxoO Sopdxtov Noy I 13 (Ostia); möglich wäre auch eK xwv xoO öeoü Sopldxcjv, 8cüpTip]dxa)v. Für
die Gesundheit... des Kaisers ... Aur. Eusanbatios, der Älteste, und Aur.
Epitynchanousa (gaben) wegen ihrer (eigenen) Rettung und wegen ihrer Kin der und... der allerheiligsten Synagoge die ... aus... Mitteln (?).
Datum: „Lettres de basse epoque" Laumonier; wegen der nomina Aureliana ist 212 terminus post quem; auch die Bezeichnung des Kaisers als ßaaiXeiJS wird mit dem 3. Jh. häufiger. If.: Weder Laumonier noch Robert, die beide den Stein sahen, sprechen von einem Unterschied in der Schrift zwischen I f und 2ff Es handelt sich um eine übliche Loyalitätsformel, die auch von Juden ge braucht werden konnte, ohne daß sie ihre religiösen Überzeugungen kompro mittiert hätten; cf e. g. aus ptolem. Zeit Horbury/Noy 22 (Schedia): ÜTiep ß a aiXetog röm.
Ü T o X e i i a L O u K Q I ßaaLXi^aorig B e p e v i K r i s ; 13; 24f; 27f;
117;^°^ aus
Zeit Noy I 13 (Osüa): pro salute Augusti; A E 1990, 823 (Intercisa): deo
aeterno pro sal. d. n. Sev. Aflexandrji p. f. Aug. e[t lul. Mamaejae Aug. mat. Aug.
vot. red. l. Cosmius pr. sta. Spondill. a synag. ludeor.; CIJ II 972 (Pa
lästina): ÜTTep acjOTTipias' T W U K[upL]cav fificov
aÜTOKpaTÖpa)[v
(Severus, Ca-
racalla, Geta) e ^ ] eüxfis' ' l o u S a t c o v . Den Juden war das Problem, am Kaiser kult nicht teilnehmen zu können, durchaus bewußt, und sie hatten einige Ersatzft)rmen gefionden.'^*^' In dem vmtl. falschen Brief lulians
LXX
' louSatcov
TW
1 Esdras 6, 30 (wohl im 2. Jh. v. Chr. in Alexandrien entstanden) wird der Ge
danke in einem dem König Dareios zugeschriebenen Brief zum Ausdruck gebracht; der Tem pel soll unterstützt werden, ÖTTCOS Tipoact^eptüvxaL aTrovSal xw Geqi xw i ^ L a x w ürrep xoü ßaoLXecos Kai T&V iraiScov KOI rrpoaeüxwvxaL Tiepl xfjg aüxcov C^jys. Jos. AJ 16, 165 (Augustus schreibt): xö xe 4''n4"-ö^M^o' TÖ SoOev poi ÜTT' aüxcov ÜTrep xfi? epfjs eüoeßeCa? . . . Philo, Flacc. 97: x t p d g y d p , ö a a g olöv xe fiv Kai errexpeTTOv ol vöpoL, rrdaag Falcp i|;r|(])Ladpevoi Kai eTTixeXeaavxe? epyoig dveSopev xcp; 48: die Synagogen dienen dazu, xö eüxdpiaxov
stellen zu können; 49: cög x o l g rravxaxöÖL xfig oLKOupevrig eig
xö i|;r|c|)Lapa aü-
der Juden gegenüber dem Kaiser dar 'louSatoLg öpprixi^pta
xfjg
x ö v Z e ß a a x ö v OIKOV ö a t ö x r i x ö g eloLv a l TTpoaeuxal emSiiXcog; leg. 133 (über die
Zerstörung der alexandrinischen Synagogen): KOI aicoTrco x d g ouyKaOaipeOelaag KOL a u p TTpriaOelaag xcov aüxoKpaxöptov x i p d g daTrlScov KOL axe(|)dvcov eTTixpuawv KOL axr|X(Jov Kol eTTLypa4)Cov; 280: ev o l g ydp e
vöptov
eüaeßeiv,
oüSevög
oüxe xcov 'AoLavcov oüxe xcov ev EüpcoTiT) XeiTrexai x ö Trapdrrav e ü x a i g , dvaOripdxcov, KaxaoKeuaTg, TrXxiOei Guaicov, oü pövov
ev x a l g Kaxd xdg SripoxeXelg eopxdg
dvayo-
pevaig, dXXd Kai ev xatg KaG' eKdaxrjv r)pepav evxeXexeaiv; das Problem zeigt sich am deutlichsten leg. 355ff (Isidor zu Caligula): „ÖTrdvxcov ydp dvGpcorrcov ürrep acoxripiag xfjg af|g
Gualag dvayövxcov eüxopLaxTiploug, oüx ürrepeivav
OUXOL pövoL
Güetv
öxav 8e
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KOL VW (204 Bidez/Cumont [397 d]) wird die Abschaffimg einer Steuer so be gründet: TOVS 8e T T a v T a x ö G e v e x o v r a s t ö d | i e p L | i v o v öXoKXripa) il^uxti XalpcvTag
ÜTTep t o ü ß a a L X e l o u
LKeTripLOug X a T p e l a g
TTOLelaGaL tco ( l e t -
CovL, TW 8uva|ieva) KQTeuGüvaL t t j v ß a a L X e l a v fip.cüv errl T d KdXXLOTa.
3: zu Eusanbatios vgl. 14 A , 15 (Komm.); zu T T p e a ß Ü T e p o g vgl. 5, 1 (Komm.). Stiftungen ÜTTep awTripi^as sind häufig (s. die Belege bei Lifshitz p. 91) und gelten manchmal auch der Finanzierung einzelner Gebäudeabschnitte.^^^ owTTipLa ist dabei kaum eschatologisch zu verstehen, sondem meint die Be wahrung der Gesimdheit (LSJ s. v. II 5) imd des Wohlergehens (etwas anders P. Baumann, Spätantike Stifter im Heiligen Land, Wiesbaden 1999, 292ff.). 4: vgl. die gerade zitierten Beispiele für einige Möglichkeiten des Anfangs (e. g. [e]KYÖv[üL)v). d y L Ö T a T o g wird häufiger zur Charakterisierung von Synagogen verwendet.'^^'^ a u v a y w y r i kann hier nicht immer das Gebäude bezeichnen, sondem muß eine Institution meinen: Heilig ist die. „Versammlung" des auserwählten Volkes Gottes.2<^^
Zur Synagoge als einem heiligen Ort s. S. Eine, This Holy Place, Notre Dame 1997; Levine 220f; 229. In der Zeit des zweiten Tempels beginnt man
'ouToi' Xeyw, Kai TOVS äXXovs 'louSatou? au|i.TTapaXa[ißdva)." d m ß o r i a d v T w v 8e r\[iüv ö|io9üpa8ov „KupLe Fdie, ai)K0(t)avT0Ü|ie6a- Kai ydp eQvoa[i€v Kai eKaTÖpßa? eöüaa\iev ..." „ecjTCio," (j^rjal, „xaÜTa dXriGf], xeSÜKaTe, dXX' erepo), Kav ürrep e\iov- TL oiiv ö4>eXos';" - Philos gerade zitierte Bemerkungen hält M . HENGEL, ludaica et Hellenistica I, Tübingen 1996, 173 für „apologetische Übertreibung. Der epigraphische Befund spricht dage gen." Zu Gunsten Philos sollte man daran erinnern, daß es kaum Funde aus dem Inneren einer Synagoge der hohen Kaiserzeit gibt. LIFSHITZ 39 (Apameia/Syr.): ürrep atüTriplag ... KOL ürrep ocoTripiag ... Kai ünep [ivias — eTTOLTjaev Triv <\iT](^(x)Oiv Tf]s Laö8ou; 41-6 werden jeweils zwischen 50 u. 150 Fuß (des Fußbodens) von Frauen bezahlt eü^apevr] ürrep ocoTriplas (TrdvTcov) TCOV ISltov; 51; 54: üirep acoTr)pL]a? aÜTfj? Kai TCOV [TCKVCOV aÜTfi?] KOL TCOV eyovltov eTTolriaev; 55: eü^apevr) üirep oojTripLas aÜTfj? Kai TOÜ dvSpög KOL TCOV TeVvcov KOL TravTÖg TOÜ OLKou aÜTf|s TÖV TÖTTov €TT0Lr|aev ( „ L e mot Torrog designe ici une surface du pavement [Mouterde]."); 56; 67 (Caesarea Pal.): TTpo(act)opd) 0eco8copo(i)) ... ü-rrep acoTcplag MaTpcovag OuyaTpög; HORBURY/NOY 15 (Alexandria; Säulenbasis): ürrep ocoTripLag Kupdg 'Poväs. Vgl. den Index s. v. und s. e. g. CIJ f 694 b (Beroia, 4./5. Jh.; zuletzt in: L. GOU NAROPOULOU/M HATZOPOULOS, ETTLypa(t)eg KaTco MaKeSoviag 1, Athen 1998, 388 Nr. 455); 8coaeL TTJ äyLCOTd[TiQ] auvayco(yf)) dp(yüpov) X(LTpav) p(Lav); LIFSHITZ 73 a (Ga za): [T]W dyccoT. TÖTTcp Kai TTJV il^rjcfjcoaLv TaÜTriv TrpoaevriyKapev; 78 (Gerasa): dyio[TdTcp] TÖTTcp ... eprjvr) Tr\ ouvaycoyfi. V g l . auch LE BOHEC 177f Nr. 13 (Hammam Lif): sancta sinagoga Naron(itana). - d y l a a p a als Ausdruck für eine Synagoge in SCI 22, 2003, 241 (Herkimft unbekaimt). Zur Heiligkeit des Volkes s. etwa 1 Makk 10, 39; 44; Sap 18, 9; Jos. BJ 6, 426: dyiog TTXri0üg; LIFSHITZ 39 (Apameia Syr.): TÖ fiyiaapevov üpcov TiXfiOog. V g l . KUHN, T h W N T I lOOf zum rabbinischen Judentum.
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von TOI ßißXia TO. ctyia zu sprechen (1 Macc 12, 9);^^^ spätestens nach der Zerstörung des zweiten Tempels ist die Schrift das wichtigste Medium der Kommunikation mit Gott, und der Ort der Aufbewahrung, Lesung und Aus legung der Schriften erhielt dadurch einen besonderen Charakter. In Inschriften wird die Heiligkeit der Synagoge, wenigstens in Israel, v. a. ab dem 5. Jh. her vorgehoben, Fine 99f}^^ Johannes Chrysostomos, einer der wenigen christ lichen Autoren, die über das Phänomen sprechen, erklärt, daß in den Augen der judaisierenden Christen Antiochiens die Heiligkeit der Synagogen darauf beruhe, daß in ihnen Gesetz und Propheten aufbewahrt würden.^^^ Ob ein Unterschied zwischen lepög,^^^ äyios, ae|iyös^°^ gemacht wurde, scheint mir nicht klar zu sein - vmtl. wurde in der Terminologie nicht diffe renziert. Wenigstens Philo scheint kein Problem darin gesehen zu haben, den von Heiden häufig benutzten Begriff lepög zu verwenden. Der Superlativ dyiÖTaTog ist am häufigsten ab der 2. Hälfte des 2. Jhs. zu beobachten:^'° er ist dem Cjriechischen eigen und fmdet sich in den aramä ischen Inschriften nicht, Fine 105. Einfluß kirchlicher Terminologie scheint mir ebenfalls nicht ausgeschlossen.^'^
Allgemein M . GOODMAN, JThS 41, 1990, 99ff. Etwas anders M . GOODMAN, in: B. ISAAC/A. OPPENHEIMER (Hrsgg.), Studies on the Jewish Diaspora in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 3ff., der 8f. (zu LIFSHITZ 78) eine Übertragung aus dem Aramäischen überlegt, dann aber v. a. den Einfluß paganer Ideen hervorhebt, die der Synagoge - in Anlehnung an Tempel etc. - Heiligkeit zu gesprochen hätten, was von den Juden in der Diaspora aufgenommen worden sei. Joh. Chrys., s. die folgende Anmerkung, scheint dem erst einmal zu widersprechen. Pagan ist ver mutlich IGUrbRom I 202: Qeiog TOTTOS, aber bei 201 bin ich unsicher: lepoi TÖTrcj) ürrep eüXfjs dveOriKev. „Gesetz und Propheten": adv. lud. 1, 5 (PG 48, 850): ö v ö p o ? d-rroKelTai, <\)T]OIV, ev aÜT(S KOL ßißXCa TTpo4)TiTLKa; dagegen 1, 6 (851): KQL Iva pdOriTe, ÖTL OÜX äycdCeL TÖV TÖTTOV T d ßCßXLa; NOY I 13 (Ostia): Kai rf\v KeißcoTÖv dve0r|Kev vöpo) dyCcp. - Zur Hei ligkeit von Kirchen in dieser Zeit s. P. BROWN, Society and the Holy, Berkeley 1989, 166flf. HORBURY/NOY 9 (Hadra): T]ÖV lepöv [TreptßoXov KOL] TTJV Trpoa[euxriv; Philo, Flacc. 48: lepoü? rrepLßöXou?; quod omnis probus liber sit 81: lepd ydp r\ eßSopf) vevöpLOTttL, KaO' f|v TCÜV dXXcov dvexovTe? epycjv, e i s lepoü? d(t)LKVOüpevoL TÖTTOUS, ÖL KaXoüvTaL auvaycoyal. Bei Josephus wird TO lepd, TÖ lepöv ebenfalls für Synagoge(n) ge braucht, K. RENGSTORF, A Complete Concordance to Flavius Josephus II, Leiden 1975, 373; vgl. ansonsten zur Benutzung S.J.D. COHEN, in: L.I. LEVINE (Hrsg.), The Synagogue in Late Antiquity, Philadelphia 1986, 161f; CLAUßEN ( A . 108) 132ff " " o e p v ö s : Joh. Chrys., adv. lud. 1, 3 (PG 48, 847; 848); 1, 5 (850); s. aber 6, 7 (913): pf] ydp pOL TOÜTO eLTTT)?, ÖTL v ö p o ? CKel KelTaL KOL TTpO(t)r|TWV ßlßXLa. OÜK dpKet TOÜ TO TTOLfiaaL TÖTTOV äyLov. TL ydp pel^öv eoTL, ßLßXla KelaOaL ev TÖTFO), r\ cfjGeyyeaOaL Td ÖTTÖ TCOV ßcßXlcOV. ^ ' " E . WILLIGER, Hagios, Glessen 1922, 77ff ^" Vgl. 35, 18 (Predigt des Hypatios): f) dyccoTdTri fipcov eKKXriala. Der Ausdruck ist in Inschriften nicht selten, auch wenn es durchaus Christen gab, die hier anderer Meinung waren;
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Die Parallelen reichen nicht aus, um zu beweisen, daß hier nur ein Teil einer Synagoge, ein Anbau etwa, gestiftet wurde. Die Stiftung selber muß nicht un bedingt dem Bau gegolten haben, sondern auch fiir die Gemeinschaft gedacht gewesen sein, wie Trebilco 257 A . 16 versteht. 5: der Gegenstand der Stiftung wird in TATTPAl genannt, und vmtl. muß man einen Artikel abtrennen, also rä TTpa[ . Die Lexika bieten kein passendes Wort. Man wird wegen der Anbringung des Steines am ehesten an Baulich keiten denken.^
lasos 21
Ein Metoeke aus Jerusalem
Edd.: Le BasAVaddtngton 294 ( A . Brinck, Inscriptiones graecae ad choregiam pertinentes, Diss. Hallens. VII 1887, 242 Nr. 148; Oehler 298 Nr. 61 [Z. 8f.]; G ü l l 749 [Z. 8f.];IK28,1,193). cf. S. Reinach, REJ 10, 1885, 76 (Z. 8f.). FO: „sur le bandeau du mur du theatre". (Le Bas/Waddington); p. 92 ein Übersichtsplan (darin: G 6); „heute verschollen" Blümel; große Teile des Theaters wurden in der 2. Hälfte des 19. Jhs. zerstört, ein Teil seiner Steine zu anderen Zwecken abtransportiert. A b b . : Le Bas/Waddington (Facs.). Ü: Frey (Z. 8f.); Williams 112 V 18 (Z. 8f.). em
aTe(})ayr|(l)öpou
' ATTÖXXWVO? T O U |J.eTd
' A v T i y ö v o u , d y c o v o G e T O u 8e
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'Idaovo?
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'AyaGLvos AeovTO?
(^voei 8e
MeveKpdTou,
' Ava^LTTTTOu, ALOWCTLOS' MeyL-rT[Tr]ou,
nö8ü)vos', eKaoTOs lieTOLKtov
'AvTLyovov
OeoSoopou TOÜ MeXauLOjvos"
MTIVÖTLJIO?
s'* ' AiraiJLeüs, NLKT^Tas-
'lepOCToXuiiLTT]?, e K d T e p o ? 8 ( p a x | i d s ) p '
9: 8(r|vdpLa) Frey.
vgl. zu den Problemen allgemein R.A. M A R K U S , in: T . W . HILLARD et al. (Hrsgg.), Ancient History in a Modem University, Grand Rapids 1998, 369ff. ^'^ Td TTpd[paTa in Analogie zu dTTorrpapa von rrepvripL wäre wohl zu verwegen.
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Unter dem Stephanephoren Apollon, der auf Antigonos, S.d. Antigonos, folgte, und dem Agonotheten Theodoros, S. d. Melanion. Von denen, die bei den Dionysien vorher zugestimmt hatten, gaben diese: der Agonothet Mnesitheos, S. d. Athenodoros, von Geburt aber des Menedemos; die Choregen: Menedemos, S. d. Menekrates, Theophilos, S. d. Anaxippos, Dionysias, S. d. Menippos, Menotimos, S. d. Podon, jeder 200 Drachmen. Von den Metoeken: Agathinos, S. d. Leon, aus Apameia, Niketas, S. d. Jason, aus Jerusalem, beide ] 00 Drachmen. Datum: der Text gehört zu einer Gruppe gleichartiger Inschriften aus dem 2. Jh. V . Chr. (IK 28, 160-218), deren relative Abfolge und absolute Datierung in den letzten Jahren Gegenstand der Debatte war.^'^ Eine erste Serie, IK 28, 160-66, wird dadurch einigermaßen datiert, daß der Stephanephor von 162 auch in IK 28, 4 amtiert; diese Inschrift gehört in die Jahre 196-94. Eine zwei te Reihe, zu der auch unser Text gehört, begann frühestens Mitte der 80er Jah re des 2. Jhs. v. Chr. Wenn man üblicherweise die Ämter des Choregen, Ago notheten und Stephanephoren in dieser Folge bekleidete, dann ergibt sich eine Reihung, in der unsere Inschrift sehr weit am Ende der zweiten Gruppe steht: sie müßte auf jeden Fall nach 150 verfaßt worden sein; wie viele Jahre danach, läßt sich nicht genau sagen, da wir nicht wissen, wie viele Lücken sich in un serer Dokumentation befinden. Le Bas/Waddington p. 87: „les listes des contributions volontahes destinees ä rehausser l'eclat des fetes de Dionysus. Ces contributions etaient de deux sortes; tantöt le donateur faisait les frais d'une representation gratuite dans le theatre, en payant les honoraires d'un artiste tantöt il souscrivait pour une somme d'argent determinee, ce qui parait etre devenu l'usage habituel." Migeotte formulierte sehr richtig: „cette Institution ... se situe ä mi-chemin entre les prestations imposees et les contributions volontaires".^'"* Im merhin war der Umfang der freiwilligen Spende über weite Strecken der zwei ten Serie genau geregelt: der Agonothet und die Choregen gaben je 200, jeweils zwei Metoeken 100 Drachmen (so IK 28, 174f.; 184; 186-88; 190-94; 196200; 202; 210; 216f.).2'^ Vgl. ansonsten Brinck 216ff. Sollte es sich hier, was Zur Datierung s. neben den alten Überlegungen von WADDINGTON und BRINCK 221f.: e.V. CROWTHER, BICS 37, 1990, 143ff.; ID., Chiron 25, 1995, 225ff.; L. MIGEOTTE, Chiron 23, 1993, 267ff.; F. DELRIEUX, REA 98, 1996, 371ff.; unseren Text datiert ID., in: A . BRESSON/R. DESCAT (Hrsgg.), Les cites d'Asie mineure occidentale au Ile siecle a. C , Bordeaux 2001, 143 in die Zeit zwischen 130 und 120, während p. 153 die Zeitsparme von 140-100 angeführt wird. Chiron 23, 290. ^'^ L. MIGEOTTE, Les souscriptions publiques dans les cites grecques, Genf 1992, 198: „prestations regulieres et quasi obligatoires." - Den Inschriften ist eine gewisse Entwicklung anzusehen: I K 2 8 , 170f Je fünf Bürger, jeder 200 Dr.; 172: fünf Bürger ä 200, ein Metoeke ä 100 Dr.; 173: vier Bürger, ein Metoeke; 174: fünf Bürger, zwei Metoeken; 176: fünf Bürger, ein Metoeke; 177: vier/zwei; etc.
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wegen der präzisen Regelung naheliegt, um eine Art Steuer für Metoeken han deln, so darf man die Beteiligung eines Juden daran religionsgeschichtlich nicht zu hoch bewerten."^'^ 3ff.: „Mos fuit lasi, ut choregi praeter ipsius choregiae sumptus emdooiv facerent ad augendum splendorem Dionysiorum" (Brinck 219), und zwar gilt das Versprechen der eTTiSoaLS' einem auf üire Choregie folgenden Jahr (-rrpöT e p o v beweist nicht, daß es jeweils das folgende Jahr war). Blümel p. 173 stellt eine Liste der Metoeken in lasos zusammen, von de nen viele aus dem syrischen Raum stammten (Antiocheia, Apameia, Arados, Laodikeia, Marathos, Seleukeia); ein Metoeke aus Jerusalem paßt gut in diese Reihe. Schürer III 1, 25: „Jewish support of a pagan festival recalls parallel events in Jerusalem before the beginning of the Maccabaean uprising. It is however not certain that Nicetas was a Jew."^'^ Der P N lason vmrde von vielen Juden getragen (s. 14 B, 14 [Komm.]),während Ilan 298 nur einen, noch dazu unsi cheren Beleg für den P N Niketas hat.'^'^ Bildungen mit Nik- sind allerdings häufig, e. g. CPJ III p. 185f
22 Eine Namenliste Edd.: L. Robert, REJ 101, 1937, 85f; id., Hellenica III lOOf öeweils 1-8); IK 28, 2, 284. A O : Istanbul, Archäologisches Museum (inv. nr. 3223).^'^ Beschreibung: Säulentrommel. Abb.: 8 (ich verdanke die Aufnahme der Freundlichkeit von S. Sabin). Ü: Williams 114 V 22 (1-8). ALOVIIOLOS-
'\epddvv[jiOs
a'
EiprivaLOu
J.M.G. B A R C L A Y , in: G.N. STANTON/G.G. STROUMSA (Hrsgg.), Tolerance and Intolerance in Early Judaism and Christianity, Cambridge 1998, 82 nimmt eine etwas andere Position ein: „Even when we find Jews in lists of donors to Greek gods, we cannot be sure how their Jewish contemporaries would have regarded them." ^'•^ Skepsis auch bei J.N. SEVENSTER, The Roots of Pagan Anti-Semitism in the An cient World, Leiden 1975, 73, während z. B. V. TCHERIKOVER, Hellenistic Civilization and the Jews, Philadelphia 1961, 352 es nicht für unwahrscheinlich hält, hier einen Juden zu fmden. SCHÜRER I 149 A . 29 schreibt sogar über Niketas: „He may even have been a son cf Jason, the brother of Onias III." Sie zitiert ein Ossuar, R. JACOBY, Jersualem Index of Jewish Art: Jerusalem Ossua ries, Jerusalem 1987, 31/A, bei dem die Form des Sigma später ist als das Ossuar, weshalb sie den Beleg als „mauthentic" wertet. ^'^ IK 28, 1 p. 3f zu den Steinen aus lasos in Istanbul und ihrer Geschichte.
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5
Awaäg a' 'Ioi38a? Ei)ö8ou Tpv^üiv a' ALOVÜaLog
Qeo^iXos
a'
a' 6eu8ä 6ei;8d
' ApTefietaLOs 'Aperalos 10
ZwTrupLOüv ELprivaLOD
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Züjaifiog ' AyaGoßoüXoi; LXLTTTros a'
15
AioyevT]? 4>LXLTrTT0Li NeLKÖ|iaxo9
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' A-rroXXojVLOs' A i o y u a L O u
20
ELJßouXos- A L O v u a L o u Mevay8po? MeveicXeoD? OeoyevT]? Atoyevous AeÜKLOs
ALovuaLOu
Dionysios (S. d. Dionysios), Hieronymos, S. d. Eirenaios, Dosas (S. d. Do sas), Judas, S. d. Euodos, Tryphon (S. d. Tryphon), Dionysios (S. d. Diony sios), Theophilos (S. d. Theophilos), Artemisios, S. d. Theudas, Aretaios, S. d. Theudas, Zopyrion, S. d. Eirenaios, Protogenes, S. d. Theogenes, Jason (S. d. Jason), Zosimos, S. d. Agathoboulos, Philippos (S. d. Philippos), Diogenes, S. d. Philippos, Nikomachos (S. d. Nikomachos), Apollonios, S. d. Dionysios, Euboulos, S. d. Dionysios, Menandros, S. d. Menekles, Theogenes, S. d. Dio genes, Leukios, S. d. Dionysios Datum: Die Hrsgg. machen keine Angabe zu den Schriftformen, mithin zum Alter der Inschrift. Blümel reihte den Stein unter die Ephebenlisten aus lasos (cf. JLR Bull. 1954, 24 p. 102 „liste ephebique"), von denen die meisten eben falls auf Säulentrommeln stehen. Die datierten Listen stammen aus den Jahren 80-174 der Aera von lasos, deren Anfangspunkt umstritten ist. Blümel plä dierte fiir eine Aera, die mit der Befreiung Kariens von rhodischer Herrschaft begann, während sich W . Leschhom, Antike Acren, Stuttgart 1993, 346ff. für die 85/4 einsetzende suUanische Aera aussprach. Bei einer früheren Aera er klärt sich leichter, daß wir in dieser Liste noch keinerlei Einfluß römischer Namengebung finden (Leukios ist gut griechisch).^^° P. HERRMANN, Ark. Derg. 3, 1995, 97 erinnert daran, daß die Aera nur in Texten Verwendung fand, die mit dem Gymnasium zusammenhängen, während in lasos sonst nach Stephanephoren datiert wurde. Vielleicht haben wir also eine Aera vor uns, deren An-
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Robert 101: ToüSa? est un des noms juifs les plus repandus et Eüo8os ne surprendpas dans une famille juive." Zu EüoSos" s. 14 B, 14 (Komm.). Nach Tcherikover und Williams sind in dieser Liste noch weitere Namen enthalten sind, die typisch jüdisch waren (3: Dosas, 7: Theophilos, 8: Theudas).^^' Nach der vollständigen Publikation sehen wir, daß noch ein zweiter Sohn des Theudas (Z. 9) verzeichnet ist, und können Jason (12) hinzufügen. Auch eini ge der anderen Namen wurden öfters von Juden benutzt (e. g. Dionysios, Eire naios, Tryphon, sogar Menandros), doch ist nirgends Sicherheit zu erzielen. Daß es sich um eine Liste von Epheben handelt, ist - wie gesagt - nur er schlossen; allerdings erklärt sich so sehr gut das Vorkommen der Brüderpaare in 8f.; 14f.; 17f. Juden fmden sich unter den Epheben auch in Hypaipa (47), der Kyrenaika (Lüderitz 6 f ) und Korone ( C U I^ 721 c [IG V 1, 1398, Z. 91f ]); ein ludas als Sieger in Agonen in 189 (Hierapolis); femer die bekannten - allerdings in ihrer Bedeutung umstrittenen - Texte aus Alexandria, die von den Juden und dem Gymnasium sprechen (CPJ II 150; 153); Philo stand als Besucher von Agonen und Gymnasien kaum allein^^^ (weshalb die Frequentation des Gymnasiums durch Juden weder für Alexandria noch einen anderen Ort^^^ bestritten werden sollte).^^^ 1: Zu dieser für Halikamass und lasos typischen Abkürzung der Filiation (a') vgl. R. Koemer, Die Abkürzung der Homonymität in griechischen In schriften, Beriin 1961, 52ff 11; 20: zu Theogenes vgl. Index; in beiden Fällen liegt die Namenbildung mit dem Suffix -genes in der Familie. Schön ist die Parallele Theoge nes/Diogenes in Z. 20; Diogenes ist ebenfalls ein von Juden benutzter Name (vgl. 14 B, 18 etc.), so daß auch Theogenes keine Gotteslästerung sein muß. fangspunkt nur mit dem Gymnasium zusammenhängt, von uns also nicht mehr bestimmt werden kann. TCHERIKOVER ( A . 217) 350; WILLIAMS 113f. - Zahlreiche heidnische Belege für Theudas vel sim. stellt allerdings HORSLEY ( A . 144) 183ff. zusammen; allgemein zum Na men L. ROBERT, in: N . FIRATLI, Les steles funeraires de Byzance greco-romaine, Paris 1964, 164. de spec. leg. II 229ff.; cf. 246; quod omn. prob. lib. 26; de opific. 78; de losepho 82 etc. Allgemein: FELDMAN ( A . 49) 57ff; D.I. SLY, Philo's Alexandria, London 1996, 150f (152 führt sie sogar de prov. II 46 in diesem Sinne an). CPJ I p. 38 sagen allerdings, daß es aus ptolem. Zeit keinen Beleg für einen Juden im Gymnasium gibt; zu einem Gymnasium in Antiochien s. Jos. AJ 12, 120. lustin, Dial. I , 1; 9, 3 geht ganz unbedenklich von der Anwesenheit des Juden Tryphon im ephesischen (?) Gymnasium aus. Die Idee strengjüdischer Gymnasien, e. g. A . KASHER, AJAH 1, 1976, 150f; 161 A . 64, wird schon allein durch das Vorkommen jüdischer Namen in Epheben listen widerlegt. Allgemein: H.A. HARRIS, Ancient Athletics and the Jews, Cardifif 1976; M . POLIAKOFF, Journal of Sport History 11, 1984, 48ff; J.J. COLLINS, Jewish Wisdom m the Hel lenistic Age, Edinburgh 1997, 148f; E.S. GRUEN, Diaspora, Cambridge 2002, 123f
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23 Das Grab des L. Aurelius Papias ludas Edd.: Le Bas/Waddington 307; W . Judeich, A M 15, 1890, 153 Nr. 1 (nach Abschrift von F. Winter); D. Levi/G. Pugliese Carratelh, A S A A 23/4, 1961/2, 597 Nr. 34; IK 28, 2, 377. FO: „SuU'architravo della porta di una tombe sovrastante al Porto Piccolo sulla riva ovest, in alto a destra" Levi/Pugliese Carratelli. Beschreibung: H.: 0,43 m; B.: 1,12 m; litt.: 1,5-2,4 cm. Abb.: Le Bas/Waddington (Facs.); Levi/Pugliese Carratelli fig. 33. ripwov A . Aüpr). ou ELoüSa TOÜTO TÖ
TTATTI-
1: A A Y P H Le Bas/Waddington, Levi/Pugliese Carratelli; MTPH Judeich; If.: narrCloi; ...]/OA6LOU A A Le Bas/Waddington; TTOTTL/OU E I O Y A A Judeich, corr. Robert, Hellenica I 28f
Dieses Neroon (gehört) L. Aure(lius) Papias ludas. Datum: der Name weist in die 2. H. d. 2. Jh.s n. Chr. Daß es sich um das Grab eines Juden handelte, bemerkte Robert, Hellenica I 28f. auf Gnmd des Namens Judas (cf. Op. Min. III 1522); ein ZaiißaGicov ö K{di) ' Iriaoü? TlaTreLou ist in CPJ II 220 u. ö. (1./2. Jh.) genannt. fipwov ist ein in Kleinasien allgemein üblicher, auch in lasos oft anzu treffender Ausdruck fiir das Grab; eine bestimmte Form der (jrablege ist damit nicht gemeint, cf J. Kubinska, Les monuments funeraires dans les inscriptions grecques, Warschau 1968, 28ff., bes. 29. Der Ausdruck wird von Juden imd Christen gleichermaßen benutzt, ohne daß damit religiöse Ideen der Heiden übernommen worden wären. Die Übersetzung S. d. ludas scheint mir nicht ganz ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Hier, wie auch anderswo, erwartet man nach einem Namen im Genitiv den bestimmten Artikel vor dem Namen des Vaters.
Kaunos 24 Sichemiten Ed.: G. E. Bean, JHS 73, 1953, 33 Nr. 17. FO: „found at the southem foot of the western extension of the acropolis hill; now in the customs house at Dalyan", Bean.
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Beschreibung: rechteckiger Block. H.: 0,47 m; B.: 0,34 m; T.: 0,14 m; litt.: 1,3-1,5 cm. Abb.: Bean 33 fig. 32 (Abklatsch). El)({)dvT]9 ' ApLOTLCOVO?, A L O v u a i a SLIICÜVOS" f] y u v f ] A Ü T O U , KXeuTTdTpa KQL 4>LXorA[ 5
Ev^dvOV,
ZLKL|J.LTAL,
TTTIXEL? e ' 4: 4>LXoTTd[Tpa ? Bean;
Euphanes, S. d. Aristion, Dionysia, Tochter d. Simon, seine Frau, Kleupatra und Philo..., Töchter d. Euphanes, Sichimiten. 5 Ellen. Datum: nach der Schrift vielleicht späthell./firühkaiserztl. Iff: Z i K L i i l T a t versteht Bean als Bewohner eines kleinen, sonst imbe kannten Ortes in der Nähe von Kaunos; für die von ihm ausgeschlossene Iden tifikation mit Bewohnern der Stadt Sichem in Samaria s. aber JLR Bull. 1954, 229 p. 257; ZiKiiiLTris' ist als Ethnikon Sichems bei Jos. passim und Stephanus v. Byzanz s. v. ZLKTI|IO? belegt. Allgemein zur samaritanischen Diaspora: 11, 2 (Komm.). Die Inschrift scheint einheitiich geschrieben, weshalb man die Bezeichnung Z i K i i i L T a L nicht nur den Töchtern des Euphanes beilegen wird, sondem auch dem Euphanes selbst und seiner Gattin. Die Namen sind griechisch, doch ist keiner darunter, der bei einem Samari ter unmöglich wäre: wie die Juden, so waren die Samariter - wenigstens in der Diaspora - hellenisiert.'^^^ Zu Aristion s. Ilan 267f; zu Namen vom Stamm Dionys- s. Ilan272f; Horbury/Noy 116; 122; CPJ II 143; Noy I 18 (Ostia); 166 (Malta); II 393; CIJ I 680 (ein Jude aus Tiberias); Beth She'arim II 52; zu Simon cf 14 B 33 (Komm.), zu Kleopatra Ilan 320. 6: am leichtesten ist die Inschrift als Grabinschrift zu verstehen; in ihrer letzten Zeile wird dann der Grabplatz beschrieben (und reserviert). Bean wandte dagegen ein, daß in der Nähe des Fundortes zwar drei Felsgräber gewe sen seien, der Stein aber nicht zu ihnen gehöre. Da die Inschrift nicht in situ
Cf. P.W. V A N DER HORST, Hellenism - Judaism - Christianity, Leuven ^998, 49ff, e. g. 54: „the extant fragments of the Samareitikon, the Samaritan Bible in Greek, create the Impression that, at least in the diaspora, the Samaritans had to use a Greek translation of their Pentateuch because they, like other Jews, could no longer understand the biblical text in its original language."
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gefunden wurde, ist sein Argument aber nur von begrenztem Wert.^^^ Wenn die Namen der Verstorbenen in Kaunos sonst nicht im Nominativ stehen, mag das mit der Herkunft der Toten zu tun haben.
Myndos Myndos wird eigens als Empfänger des Rundbriefes 1 Macc 15, 23 erwähnt (p. 30f); vgl. noch p. 70 A . 3 zu Strobilos.
2 5 Eine Stiftung für die Synagoge Edd.: Th. Reinach, REJ 42, 1901, Iff (Oehler 298 Nr. 62; Krauss 23If Nr. 62; A . Galante, Histoire des Juifs d'Anatolie II, Istanbul 1939, 186; CIJ II 756; Lifshitz 29; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 13; 157 Nr. 4; Trebilco 107 Nr. 1. 2; T. Rajak/D. Noy, JRS 83, 1993, 91 Nr. 19 [Rajak 424 Nr. 19]). FO: Myndos; 1901 im Besitz von Paton auf Kalymnos. Beschreibung: Rechteckiger Marmorpfeiler, dessen abgesetzter oberer Rand als Plinthe für eine kleine Säule dient; die - nicht angegebene - Höhe kann nach dem Photo einen Meter nur geringfügig überschritten haben. Die beschriftete Seite und die Seite rechts davon sind gleich verziert: in einem tiefer gesetzten Feld werden noch einmal ein Rechteck und darüber ein Kreis abgegrenzt. B.: 0,21 m; T.: 0,19 m; litt.: 2, 5 cm. Abb.: Reinach p. 2 (Facs.); p. 5 (Photo); Goodenough, Symbols III fig. 883; Brooten Taf 3. Ü: Krauss; Galante; Frey; Goodenough, Symbols II 79;^^' Brooten; R.S. Kraemer, Maenads, Martyrs, Matrons, Monastics, Philadelphia 1988, 218 Nr. 86; Trebilco; Rajak; Williams 117 V 32; Brooten, JRA Suppl. 40, 2000, 216.
[EÜXTI 6]ea)TTE|ITRTTIS
[dp]XLC7UY(ayt6you) KE TOÜ U L -
oü
AÜTFJ?
EüoeßCou
BEAN überlegt auch, ob die Leute aus Sichem auf eigene Kosten ftinf Ellen einer Straße, einer Mauer, eines Kanals o. dgl. hätten erbauen lassen - was mit der Form der Liste schwer zu vereinbaren ist und ebenfalls nicht durch archäologische Spuren gestützt wird. GOODENOUGH, Symbols II 79 übersetzte: „ o f Theopemptes ... and of his son", wzu B.J. BROOTEN, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 14 bemerkte, hier sei nicht zum ersten Mal von einem Forscher eine Frau in einen Mann verwandeh worden.
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Z. 1: s. Kommentar; 2: äpx^-ovv^ (mit einem Abkürzungszeichen) kann natürlich auch auf gelöst werden zu [dp]xLaw(aYa}yiaar|S') wie in CIJ I^ 731 c (Kisamos); 2: Kai Galante; 2f: TOÜ uioü jeweils mit O u. Y in Ligatur.
Gelübde der Theopempte, Archisynagogos, und ihres Sohnes Eusebios. Datum: Eine Bestimmung der Zeit ist nur über die Schrift und die Verzierung möglich; C. Diehl apud Reinach 1 A . 2 spricht für das 6. Jh., Brooten und Tre bilco für das 4.-6. Jh.; der spätere Termin ist wahrscheinlicher, aber Sicherheit nicht zu erreichen. Zur Verzierung erklärt Reinach 1: „du style byzantin naissant". Nach Reinach 4 handelte es sich nicht um einen Grabstein. Wegen der ge ringen Höhe der Säule kann sie nicht zu einem Umgang oder einer Säulenhalle gehört haben, sondem war bestenfalls Teil einer Balustrade o. dgl. Der Ort die ser Balustrade wird dann wohl eine Synagoge gewesen sein. Reinach hat an ei ner Seite Einlassimgen beobachtet, die eine Art Gitter oder vielleicht dünne Marmorplatten gehalten haben können. Goodenough, Symbols II 79 und Brooten, die Parallelen aus Palästina anführt, denken an einen „chancel screen".^^^ „Stone chancel screens were regularly used to separate the Torah-shrine from the congregation in the synagogue hall."^^^ Inschriften fmden sich manch mal auf solchen Säulen (cf e. g. 31 [Ephesos]; CIJ II 736 [Lapethos]). 1: Die Ergänzung des Anfangs ist unsicher; [d-NRÖ, Trapd, ÜTTEP überlegte Reinach in seiner Ausgabe, danach Frey u. a.; fiir [8(opov, was Reinach auch erwog, fmde ich außer Lifshitz 9 keine Parallele; für Lifshitz's Ergänzung [ÜTTEP eüxfjs", acoTTiptas ist kein Platz; Oehler (danach Krauss) ließ den A n fang aus u. schrieb einfach: GEÜJTTEIITTTRIG DPXLCTUY(ayojyou); S. Reinach, REJ 48, 1901, 196 A . 1 schrieb [eüxri, wofür er auf CIJ II 736 (Lapethos) verwies: eüxfi paßßri ' A T T L K O Ü ; diese Parallele ist v. a. deshalb interessant, weil sie auf einer kleinen Säule steht, die dieselbe bauliche Ftmktion gehabt haben kann wie unser Monument (Abb. e.g. REJ 48, 193; Krauss 238; Frey); einfaches EÜXTL ist jetzt v. a. in Sardes häufig zu fmden, aber s. allgemein JLR Bull.
Nach RUTGERS ( A . 119) 109 sind solche Abteilungen innnerhalb der Synagoge in Pa lästina hinreichend bekannt, doch sei der archäologische Befund in der Diaspora bisher alles andere als klar; ähnlich R. HACHLILI, Ancient Jewish Art and Archaeology in the Diaspora, Leiden 1998, 86; zum Vergleich verweist sie auf E.L. SUKENIK, Ancient Synagogues in Pa lestine and Greece, London 1934, 67 und auf HACHLILI, Ancient Jewish Art and Archaeo logy in the Land of Israel, Leiden 1988, 189 mit 188 fig. 31. Falsch ist RUTGERs Behaup tung, der Pfeiler aus Myndos sei für „a portico or a vestibule" groß genug gewesen. HACHLILI, Diaspora ( A . 228) 77 unter Verweis auf J.R. B R A N H A M , Art Bulletin 74, 3, 1992, 375ff; ID., in: D. U R M A N / P . V . M . FLESHER (Hrsgg.), Ancient Synagogues, Leiden 1995, II319ff.
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1973, 297, wo u. a. auf Hellenica VI 106; X 117 A . 4 verwiesen wird: "le nominatif EÜXTL, assez frequent". Vgl. hier den Index. Das Femininum Theopempte scheint bisher nicht belegt zu sein, das Mas culinum OeÖTTeiiTTTog ist aber aus Papyri und e. g. C.M. Lehmann/K.G. Ho lum, The Greek and Latin Inscriptions of Caesarea Maritima, Boston 2000, 182f. Nr. 261 bekannt. Man kaim den P N als Übersetzung des hebräischen PN Malachias auffassen, wenn man nicht lieber an Übereinstimmung mit dem allgemeinen Zeitgeist denken möchte. Zu Frauen in Gemeindeämtern, s. 12, 3f. (Komm.); für dieses Amt vgl. noch CIJ I^ 731 c (Kisamos) u. 43 (Smyma;^^° Rajak/Noy zitieren insgesamt 32 Belege für das Amt des D P X I A U V D Y W Y O S ' ) . Levine 487 weist auf die relativ enge Streuung hin, die die Zeugnisse für weibliche D P X I A U Y A Y T O Y O L haben.
Nysa 26 Eine Stiftung für die Gemeinde Edd.: E. lordanides, ' ApiiovCa (Smyma) v.. 1. Nov. 1897 (non vidi; P. Wol ters, A M 22, 1897, 484 Nr. 2; Oehler 298 Nr. 63; Robert, Hellenica XI/XII 261; Lifshitz 31).23*
FO: Nasli in der Mäander-Ebene, „oberhalb der Thür des Kalkverkäufers Bdios" - ob der Beruf des Bdio? das Schicksal des Steines bestimmte? Beschreibung: Marmor. Abb.: A M (Facs.). Ü: Lifshitz; Williams 30f. I 111. MevavSpo? ' ATroXXü)Y
EIROLTIAEV
OLKO'"8"'o|j.f|aas T Ö Y TÖTTOV DTTÖ TX\S
eTTLypa(l)fis T Ö V TRPÖ? DVAT[oX]f)Y TüJL XaWL K A I TT) aUVÖ8üJL T[f|L TTEPL] 5
AwaiBeov
Oeoyevou
Oehler druckt die hischrift mit Iota subscriptum und ohne kritische Zeichen; 2: OLKOvopriaag, ed., corr. Robert; T[fJL rrepl Wolters, Oehler, Lifshitz; T[tov rrepl Robert.
In einer unpublizierten Grabinschrift aus Ghor-es-Safi wird vmtl. eine weitere weibli che Archisynagogos genannt, von der man annehmen kann, daß auch sie Jüdin war. Da OEHLER u. JUSTER I 191 den Text kennen, muß seine Auslassung bei FREY auf bewußter Entscheidung beruhen; aber vgl. unten ad 4/5.
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Menandros, S. d. Apollonides, ließ (dies) machen, indem er den Ort von der Inschriß nach Osten für das Volk und den Verein um Dositheos, S. d. Theo genes, baute. Datum: Lifshitz datiert die Inschrift in das 3. oder 4. Jhrdt. Das Facsimile von Wolters benutzt in Z. If. eine andere Form des Pi als in Z. 3; während das Pi in Z. 3 normal gebildet ist, hat es in Z. If. eine verkürzte rechte Haste, was auf hellenistische Zeit verweisen kann. Die Namen zeigen noch keine Spur rö mischen Einflusses, weshalb ich dazu neige, den Stein etwa in das 1. Jh. v. zu setzen - mit sehr breitem Spielraum.^-'^ 1: einen Beleg für Menandros zitiert Ilan 295, zwei Namen vom Stamm Apollon- Ilan 266. 2: Zu OLKo8o|ieLV, das auch für einen einzelnen Gebäudeteil verwendet werden kann, vgl. Lifshitz 1 (Aigina): ex 0e|j.eXLWv TTJV o[vvay(jdy(T\v)] olKo8ö|J.r|CTA; 63 (Tafas): TTIV avvay()iyf\v 0LK08ö|J.ria[AY; 79 (Jerusalem): CÖKO8ö|ir|ö-e TTIV avvay()^yr\v ... f|v e0e|ieX[LCO]AAY ol TTAREPE? [ A J Ü T O Ü K A I ol irpealßlÜTepoL K A I 2;L|i(jL)y[L]8ris'. Es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß OLKo8o|i.eLy einfach eine Reparatur resp. die Renovierung eines Gebäude abschnitts meint.^^^ TÖTTOG bezeichnet zuerst den Versammlungsort, unabhängig davon, ob es sich um ein Gebäude handelt oder nicht; selbst ein Gebäude muß nicht in er ster Linie dem Gottesdienst gevsddmet gewesen sein.^^"* Die Übertragung des Wortes auf die Synagoge, die mit der näheren Erläuterung ayiog TÖTTOS- ein hergehen kann, ist sekundär,^-'^ wird aber durch den Gebrauch der L X X nahe gelegt, in der dyiog TÖTTO? auch den Tempel bezeichnen kann, als dessen Er satz die Synagoge dient.^^^ WILLIAMS' Annahme, p. 27, der Ausdruck Xaö? sei für eine jüdische Gemeinde erst seit dem 3. Jh. n. Chr. benutzt worden, kann sich kaum auf sicher datierte Texte stützen und ist angesichts der Verwendung von Xaög in der L X X auch nicht durchschlagend. Beispiele für diesen Sprachgebrauch z. B. bei E. BICKERMAN, Studies in Jewish and Christian History II, Leiden 1980, 56 A . 63. In diesem Sinn wird es manchmal in den Dokumenten bei Jos. verwendet, AJ 14, 235 (Sardeis): eireSeL^av aÜToti? ovvodov ex^^-^ iSiav Korä rovg Trarpious: vöpous drr' dpXr\g Kai TÖTTOV LSLOV, ev w T d Te rrpdypaTa KOI rag irpö? dXXiiXous dyTLXoyla? KpCvovoi; 14, 260f (Sardis): SoOrj Te KOL TÖTTO? aÜToIs e? bv auXXeyöpevoi peTd yvvaiKcov Kai TCKVcov eTTLTeXcöoL T d s TraTploug evxäg KOI Ouaias TW Öeto' 8e8öxöai Tfi ßouXfi Kai TO) Sripo) ... d4)opLCT9fivaL 8 ' aÜToIs KOL TÖTTOV ÜTTÖ TÖV oTpaTriycöv el? OIKO8Oplav Kol olKrjOLv aÜTÖv, öv dv ürroXaßüJoL rrpög TOÜT' eTriTT]8eLov elvat; 19, 305 (Syri en): ev TW Tfjs auvaytüyfjs TÖTTIÜ; vgl. M . PUCCI BEN ZEEV, Jewish Rights in the Roman World, Tübmgen 1998, 178, die für TÖTTOS E . B E R N A N D , ZPE 98, 1993, 103ff zitiert. Unklar ist m. E. LIFSHITZ 70 (Askalon): TÜ) 0(e)(S K(al) TÜ dyllo) TÖTTCO rrpoofjveyKla. Ergänzung und Sinn sind auch noch nicht gefunden in 72 (zw. Jaflfe u. Gaza): KOL] TOÜ dyiou TÖTTOU dveve[coaev; 88-90. Zur Bezeichnung des Tempels als äyiog TÖTTO? S. nur BAUER/ALAND s. v. TÖTTOS 1
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Eindeutig, weil durch den FO im westlichen Seitenschiff ( a r o d ) der Syn agoge bewiesen, ist die Verwendung in SEG 33, 1299 (Hammat Tiberias): ETTOTRIAEY TT]V a r o d v T a Ü T T i v T O Ü d y i o u TÖTTOU; vmtl. ebenso in Lifshitz 72 (Gaza): T O Ü d y i o u TÖTTOU dveveLcaaev T Ö . . . ] 1 A TFJS K W V X L S OVV [ ; 73 a (Gaza): T]TÜ D Y I C J T . TÖTTCÜ K A I [ T ] f i v ILIFICJJOOALV T A Ü T T ] v ; 78 (Gerasa): d y t o [ T D T T P ] TÖTTÜ) . . . epfivri TT] a u y a y c a y f j . Auffällig ist, daß praktisch alle Belege für diesen Wortgebrauch aus dem Nahen Osten stammen.^-'^ Eine wichtige Ausnahme ist Lifshitz 10 (Stobi): T O Ü ? |iev OLKOU? T W d y i t o TÖTTÜ). Vgl. noch 20, 4 (Komm.). Es ist also nicht a priori klar, daß es sich hier um die Stiftung einer ganzen Synagoge handelte,^^^ auch wenn Lifshitz und Williams^"'^ dies annehmen. Es sieht vielmehr so aus, als handele es sich bei der Bemerkung T Ö V TÖTTOV DTTÖ Tf\s eTTLypa4>fis T Ö V TRPÖS d v a T [ o X ] f i v um eine Einschränkung: der Stifter ließ nicht das ganze Gebäude, sondem nur den von der Inschrift aus nach Osten führenden Teil errichten. Da der Stein nicht erhalten ist, müssen wir uns jede Spekulation darüber versagen, ob es sich um einen Türsturz handelte. Eine Ost-Orientiemng dieser Synagoge ist also nicht zu beweisen. 4: Xaös ist das auserwählte Volk Gottes gegenüber allen anderen Völkem; schon Wolters hat gesehen, daß dieser Ausdmck ein Beweis für den jüdischen Charakter der Inschrift ist.^'*^ Die Frage ist nur, ob dieser terminus hier - wie anderswo durchaus belegt - als Ausdruck für die Gemeinde verwendet wird: dann wäre die a ü v o S o g T W V Trepl A w a t G e o v ein Verein in der Gemeinde; X a 6s könnte aber wenigstens theoretisch auch das gesamte Gottesvolk bezeich nen, die a ü v o S o ? nur seine in Nysa versammelten Glieder.'^'^' Für die erste
b, wo auch auf einige Belege aus L X X verwiesen wird; vgl. auch GOODENOUGH, Symbols I 201f Philo, quod omnis probus liber sit 81f spricht von den Versammlungen der Essener am
siebten Tag,
eLg lepoüg
d(j)LKyoi3pevoL
TÖTTOUS ... 61 KaXoüvTai
owaycoyaC. All
gemein: D.D. BINDER, Into the Temple Courts, Atlanta 1999, 135ff - Zur Bezeichnung ei ner Kirche s. I K 4 , 33 (Assos): 'AXÜTTLOS Kar' €X)xy\v T& dyCcp TÖTTCO.
^" Die Texte sind am leichtesten in den lokalen Sammlungen zu fmden: J. NAVEH, On Stone and Mosaic: The Aramaic and Hebrew Inscriptions from Ancient Synagogues, Jerusa lem 1978, Nr. 16, 26, 60, 64f; L. ROTH-GERSON, The Greek Inscriptions from the Syn agogues in Eretz-Israel, Jerusalem 1987, 3, 17, 23; dyiÖTaTO? in Roth-Gerson 10; 21. Unklar ist der Zusammenhang in HORBURY/NOY 17 (Alexandria): ] Ke TW dyicp TÖITTO). Nur der Teil einer Synagoge ist e. g. gemeint in LIFSHITZ 55 (Apameia): TÖV TÖTTOV eTTOLTjoev; MOUTERDE und in seinem Gefolge LIFSHITZ verstanden hier „surface du paviment". WILLIAMS übersetzt: „he has constructed the place from the east facing inscription" und versteht 183 A . 55: „an oblique reference to his construction of the whole synagogue". ^""^ Eine Reihe von Belegen bei Sylloge^ 1247 Anm.; sie ließe sich jetzt vermehren, s. nur STRATHMANN/MEYER, T h W N T IV 34ff.; SCHÜRER III 1, 89f und den Index. C f RO BERT, Hellenica XI/XII 261 A . 3 zu unserer Inschrift: „ L e terme Xaös ne permet pas d'autre Interpretation." CTÜV080S bezeichnet die jüdische Gemeinde e. g. in Sardeis, Jos. AJ 14, 235 (m. E. ist
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Lösung spricht letztlich, daß die aüvo8o? mit dem Namen ihres Vorsitzenden hinreichend identifiziert zu sein scheint, was für die Gemeinde kaum gelten kann. Wie sich Gemeinde und Verein zueinander verhielten, ist angesichts des Fehlens von Parallelen kaum zu sagen. Ich möchte aber annehmen, daß ein Ort, den Xaös und aüvoSo? gemeinsam benutzen konnten, keine Synagoge war. 5: Bedürfte es eines weiteren Beweises, daß es sich hier um Juden handelt, so erbringen ihn die beiden Namen. Zu Theogenes s. 22 (Komm.); Dositheos ist ein typisch jüdischer Name, CPJ I p. xix A . 5; 263; 281f; III p. 173f zäWt allein aus Ägypten 34 Beispiele auf, und eine ähnliche Zahl findet sich bei Ilan 273ff2'*2 Zum Genitiv vgl. L. Threatte, The Grammar of Attic Inscriptions II, Berlin 1996, 154ff Weitere jüdische Inschriften aus Nysa gibt es nicht.^''-'
Tralleis Die Haltung der Bürger von Tralleis zu den Juden wird in einem Brief aus Laodikeia erwähnt.^'*'* LÜDERITZ 71 keine brauchbare Parallele: i-naiveoai r e amöv Kai ore^avow 6vo[iaoTi KaQ' CKdarriv aüvoSov Kai vov\i.r]viav; anders CLAUßEN [ A . 108] 148, der unter ovvodos eine Festversammlung zu verstehen scheint). TREBILCO 170: „The use of a0vo8os indicates that they had their own Jurisdiction" läßt sich weder mit dem Verweis auf SCHÜRER III 1, 90 noch sonst irgendwie belegen. - oüvoSog ist eine häufige Vereinsbezeichnung, s. ZIM MERMANN ( A . 91) 23f; 23 A . 143; 24f A . 155. ovvodos ist häufiger als Bezeichnung eines Kultvereines denn als Bezeichnung eines Handwerkervereins. ^''^ KRAUSS 232 A . 1 meint allerdings, daß die Namen - ebenso wie der Ausdruck Xaos - eher gegen den jüdischen Charakter der Inschrift sprächen. SCHULTZE ( A . 1) II 1, 132 zu Nysa: „Die Grabinschrift einer Martha, Tochter des As klepiades, bezeugt eine jüdische Gemeinde", wozu er A . 7 zitiert: „MdpOa ' AaKXrirrLdSou XprioTL x«Lpe (jetzt in Smyma)". Er meinte wohl die Inschrift Mouoetov II 2/3, 1876/8, 87 Nr. 136 (non vidi; IK 2, 526 [Kalchedon]). Der semitische Name reicht alleine nicht aus, um jüdischen Ursprung der Inschrift zu beweisen; vgl. p. 167 mit A . 86. Jos. AJ 14, 241ff (47 oder 46 v. Chr.): AaoSiKewv dpxovres Palcü 'Paßripiq) FaCou uioti dvOuTTdro) xaLpei-i^- ZcotraTpog 'TpKdvou TOÜ dpxiepeco? TTpeaßeuTf)? d-nreScoKev riplv TTIV Tiapd oov i.moTo\T]v, 8L' f]? eSfiXoug fiplv rrapd 'YpKdvou TOÜ Touöalcov dpxLepecog eXr|Xu0ÖTas Tivdg y p d p p a T o K o p i a a i irepl TOÜ eOvous aÜTtov y e y p a p p e v a , (242) Iva rd TC odßßaTO aÜToIs e^fi dyeiv KOL TO XOLTTO lepd erriTeXelv KOTO TOÜS iraTpious vöpous, ÖTTWS Te pr|8eis aÜTots erriTdaari Sid TÖ (t)LXous aÜTOüs ripeTepous e l m i Kai ouppdxous, dSiKriari Te priSels aÜToüs e v TTJ ripeTepg errapxia, w s TpaXXiavüv Te dyTeiTTÖvTtov KOTÖ TTpöotorrov pf) dpeoKeoGaL TOIS rrepl aÜTWv SeSoypevois erreTa^as TOÜTa OÜTCOS ylveoOaL- rrapaKeKXfjaOai 5e a e , cöoTe KOL riptv ToÜTa ypdcl^ai rrepl aÜTCov. (243) fipels ouv KaTaKoXoöoüvTes TOXS erreoTaXpevoLS ÜTTÖ ooü, Tir|v T e
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27 Die Stiftung der Capitolina Edd.: R. Pococke, Inscriptionum Antiquarum Graecarum et Latinarum liber, London 1752, 17 Nr. 6 (CIG 2924 [B. Wander, Gottesfürchtige und Sympa thisanten, Tübingen 1998, 114f.]; Robert, Et. Anat. 409ff.; M . Schwabe, Tar biz 12, 1941, 294; Lifshitz 30; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 157f. Nr. 5; IK 36, 240; Trebilco 157 Nr. 4. 3; I. Le vinskaya, The Book of Acts in Its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996, 65). Abb.: Pococke; CIG (Facss.). Ü: Lifshitz; Trebilco; Levinskaya; Wander 115 A . 96; Williams 168 VII 13; Levine 481; P. Trebilco, in: A . Lewin (Hrsg.), Gh ebrei nell'impero romano, Florenz 2001, 171; E.J. Schnabel, Urchristhche Mission, Gütersloh 2003, 1180. KaTreTwXtva f) d^LoXoy(Ü)TdTTi) KAI ''9''eoc76ß(FIS') '"TR''oLriCTaO A T O TRD|I '"ß"'d0po[Y] 5
EOKOIJTXWAA
T[ÖV]
'"dVaßaaiJ.öv ü'TT[€p] EÜXFIS E A U T F I ?
[KOI]
TreSCcüv T E ^v:a\ 10
ey-
yövcov. eüXoyCa.
2f.: d ^ L o X o y C c o T d T r i ) Kai 6 e o a e ß ( f | g ) Robert, Sardes 44; der Superlativ wird in ehrenden An reden wesentlich häufiger gebraucht als der Positiv; d ^ i o X o y C w T d T r i ) Kai B e o a e ß C e a r d T r i ) Lifshitz, Brooten; d ^ L Ö X o y C o s ) Kai 0 e o a 6 ß ( r | s ) Schürer III 1, 24; 167, Trebilco; d ^ i o X o y C o s ) K a i [ 0 ] e o a e ß ( f i s ) Wander; 3: OEOSEBHOIHEA Pococke; OeoaeßfiC?) <7T>or|aa-CTa Levins kaya; 4: T O T T A M K A E P O Pococke, TÖ [ r e ] d [ m ß ] a 0 p o [ v ? Boeckh, TÖ II A M ßdOpov Ro bert, Et. Anat. 411 A . 2, der ürraiOpov (cf 36 [Kyme]) nicht wagte; rrd'^v"' Schwabe; i r d p Lifshitz; ß d T p o i / Levinskaya; 5: verstand Boeckh nicht; o K o u T X w a a l a a E. Groag, ÖJh 10, 1907, 283 A . 1; e o K O Ü T X w a a T[O Robert, Et. Anat. 410 A . 2; 3-5: TÖ [TC] d [ i ' d ß ] a 0 p o [ v ? / . . . / d ] y a ß a a p ö v Wander; 6: E N A B A 2 M 0 N Pococke; 7: eUTfis Levinskaya; 9: AKl Pococke, TT[ai]8Ltov T e K[al] Boeckh; 10: E ü X o y i a [ s Boeckh.
Capitolina, die hoch angesehene und gottesfiirchtige, ließ das ganze Funda ment bauen und dann die Treppe (mit Marmor) verkleiden wegen ihres eige nen, ihrer Kinder und Enkel Gelübde. Segen. Datum: Mitte 3. Jh., s. Z. 1; 2 (Komm.).
e-fTLOToXriv Tr\v dTTo8oeeXaav eSe^dpeOa KOI KaTexwpicrapey e i s TO Srjpöaia f)pdJv y p d p p o T a , Kai rrepl TÖV dXXwv (Lv eireaTaXKag rrpovorjaopev AJOTE priSev pep<j)6fivai.
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1: (Claudia) Capitolina (PIR^ C 1085) und weitere Mitglieder ihrer Familie sind aus anderen Inschriften bekannt, die E. Groag, ÖJh 10, 1907, 282ff. zu sammenstellte.^"*^ Ihr Schwiegervater, T. Flavius Kleitosthenes, war cos. suff. ca. 220/30. Capitolinas Kinder errichteten folgende Ehrung für sie (IK 36, 72): ovyyevf\] ÜTraTLKooy MapaGcoviou K[di ' A^paviov] 'AvvLßaXLavoi) (PIR^ H 14) [ ... ? ] d y G u T T a r e ü a a v l T O ? ical ... ] K X . KaTr€Tü)XeLv[ou ... (PIR^ C826, Capitolina muß seine Tochter oder Schwester gewesen sein)], ywaiKa T. X. Z [ T a a L K X e o u 9 ] MriTpO(j)dv[ous T O Ü
KpaT(LATOU) (PIR^ F 370)]
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KPDTLOTOL TT[aL8es T.
F 244) K A I T. 4>X. Ka rre ITCÜXCLVOS (PIR^ F 233) [TTIV E A U T O Ü | i r | T E P A . Ihrem Mann gelten IK 36, 82: [T.
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IIuGLwy, uLÖy T. <J>XaouLou KXeiToaGeyou? ÜTraTiKOÜ (PIR^ F 243), e y F 245) und IK 13 (Ephesos)
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Groag, ÖJh 10, 283 glaubte, Capitolina habe sich zum Christentum be kannt, was erst Robert, Et. Anat. 411 korrigierte. Auch wenn GeoaeßO allein nicht sichert, daß es sich um eine jüdische Inschrift handelt, so beseitigt der Segenswunsch am Ende doch jeden Zweifel (vgl. 13, 5f. [Komm.]).^"*^ Capito lina gilt als eines der klassischen Beispiele dafür, daß Interesse am Judentum (Geocreßt]?) aus der heidnischen Oberschicht kam - daß Capitolinas Mann, wie auch dessen Großvater, Priester des Zeus Larasios auf Lebenszeit waren, gilt meist als weiteres Argument dafür, daß Capitolina selbst keine Jüdin ge worden ist. 2: Die Ehrentitel werden von Capitolina als Selbstbezeichnung benutzt. Ro bert, Sardis 56 schreibt über den Titel d^LoXoyojTaTos":^"*^ „II est caracteristique du Ille siecle, ä partir de l'epoque des Severes. II n'a pas sa place dans une echelle de titres, comme XaiiTTpÖTaTO? et K p d T L O T O s pour la classe senatoriale et la classe equestre; mais il temoigne d'une Situation en vue dans la cite." Selbst ein x L X i a p x o s des römischen Militärs konnte in einer Eingabe d ^ L o X o y i o T a T o s ' sein, SEG 48, 1514 (Lydien, 3. Jh.), ein e K a T Ö y T a p x o s " ebenfalls, JRS 2, 1912, 80ff. Nr. 1 (Antiocheia Pis.). Vgl. noch 46, 1. 3f.: G e o o e ß T i s s. p. 16ff.2^^
S. noch G. BARBIERI, L'albo senatorio da Settimio Severo a Carino, Rom 1952, 350f. Nr. 2022a; p. 647; H. HALFMANN, in: Epigrafia e ordine senatorio, Rom 1982, II 611 (Herkunft der Familie aus Thera; Genealogie); 632 (Datum); GROAG hatte leichte Zweifel an dieser Identifikation, die aber von ROBERT nicht geteilt werden. Die Zweifel von WANDER ( A . 19) 115 sind daher unnötig. ^''^ Zu 111 - wo die Ergänzung des Titels nicht mehr sicher ist. ^"^ POLJAKOV p. 198 hat als Überschrift: „eine Proselytin der Juden oder Christen" -
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4. Karien (Nr. 14-29)
R. van Bremen, The Limits of Participation, Amsterdam 1996, 251: „any wealth spent by a woman for public purposes must have been wealth that had come to her separately (seil, from her dowry), through inheritance, legacies or gifts, or, if she was a widow, in the form of a retumed dowry (or its equivalent)."2'*9
4: Robert, Sardes 50 A . 4: „Si le texte contient vraiment le mot ß d ö p o v , il pourrait s'agir d'une estrade pour la torah ou pour la menorah". Möglich ist aber auch, daß mit diesem Ausdruck ein ß f j i i a oder d | i ß i o y gemeint sind, wie sie in einigen Inschriften, aber auch in der Tosefta erwähnt werden.^^*^ Eine solche Plattform konnte nicht nur der Aufbewahrung der Torah dienen, von ihr aus wurde sie auch verlesen. Vgl. Levine 86f. zum Mitteltisch in Sardes und - vielleicht - den Spuren einer Plattform in der Mitte der Synagoge von Dura; Levine 258 (zum ßfitia in Ostia); 319f.; 330.^^^ 5: Die Treppe wird zur Plattform hinaufgeführt haben. Zur a K O Ü T X t o o L g , der Verkleidung mit meist buntem Marmor, s. Robert, Et. Anat. 410 A . 3 mit einer großen Zahl von Beispielen, darunter auch einer Ehreninschrift aus Tral leis (IK 36, 145): a K o u T X w a a v T Q 8 e KQI ( l o u o c o a a v T a KQL TavTr\v Tr\v e ^ ebpav D V T ' oüSevög;^^^ vgl. femer Robert, Sardes 50f. mit A. 1/2. Das besondere an der Konstruktion in Tralles dürfte ihre Ausführung in Stein und üire kostbare Verzierung gewesen sein.^^^ Zu einer ähnlichen Kon struktion vgl. CIJ II 981 (Korazin): „der diese Stoa und ihre Treppe machte". 9: TraiSLOv bezeichnet klassisch ein Kind unter sieben Jahren, doch ist hier ganz deutlich, daß das Wort in der Kaiserzeit die Bedeutung „Kind" im um-
womit er ROBERTs Ansicht folgt, daß Capitolina eine Proselytin gewesen sei, weil sie als 9eoa€ßr|s bezeichnet wird. Das fehlende Datum macht jede Überlegung zum Tod von Capitolinas Gatten zur Spe kulation; es sei aber immerhin bemerkt, daß er - obwohl Sohn eines Consuls - offenbar kein wichtiges Amt bekleidete; das kann man am besten mit einem frühen Tod erklären. C f Z. 2; 9f (Komm.). C f LEVINE 319f mit den Parallelen, v. a dem Verweis auf die späte Überlieferung, die S.D. GOITEIN, A Mediterranean Society II, Berkeley 1971, 146f diskutiert. In griechi-schen Inschriften: LIFSHITZ 102 (Syrakus); 219 (Side). Vgl. noch G R E G R O I R E , Recueil 123/6 (Nysa): 6TeXeLtü0[r| T ] Ö rrdv epyo[v To]i)To; SEG 8, 322 (Palästina): TÖ rrdv epyov Tf\s OeoTÖKOu; G. LAMINGER-PASCHER, ZPE 15, 1974, 34ff (Soloi, 6. Jh.): TÖ rrdv epyov yeyovev; IG XII 1, 693 (lalysos); HAGEL/ T O M A S C H I T Z , Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 170 Krs 1: drrav TÖ epyov KaTooKeudaag. Deutlicher ist der Bezug von rrdv in H A G E L / T O M A S C H I T Z 62 Dpz 4: eü^dpevoL TÖ TTd[v epjyov Tf|g Te Cwyp[a4>]Lag Kai TOC il^fll^^eCou] drreStoKev. Die Ergänzung ist nicht sicher in M A M A III 73 (Diokaisareia), möglich ist e. g. TÖ rrdv e p yov TOÜ [TLXoug TJfig AtoKleaapJewv ey OepeXiou eliTLJKaTeaaKeuldlaOlri. Capitolina bezahlte also keine Mosaike, wie M . H . WILLIAMS, in: J. HUTCHINSON (Hrsg.), Experiencing Rome, London 2000, 312 sagte. E.J. SCHNABEL, Urchristliche Mission, Gütersloh 2003, 1180 übersetzte „Treppe und Treppenaufgang".
4. Karien (Nr. 14-29)
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fassenden Sinn angenommen hat. Das Diminutiv ist im N T überall präsent (Bauer/Aland s. v.). 9f.: van Bremen 249 (allerdings über Liturgien und Ämter, die von Kindern übernommen werden): „Normally, it was the father who paid on behalf of his children ...: itis uncommon to find women in this role". Zu Capitolinas Kin dern s. oben Z. 1 (Komm.); hier werden inzwischen auch Enkelkinder voraus gesetzt. Interessant ist, daß nicht nur Capitolina ein Gelübde leistete, das die jüdi sche Gemeinde begünstigte, sondem auch ihre Kinder und Enkel. Daraus las sen sich mehrere Schlüsse ziehen: a) Weihungen an eine Synagoge mep eüxfjs vel sim. stammen nicht notwendig von Juden; b) eine eüxri setzt eine religiöse Zuwendung an den Gott voraus, dem das Gelübde gah; es ist mit dem heid nischen Polytheismus durchaus zu vereinbaren, daß eine solche Zuwendung dem jüdischen Gott gelten konnte; c) will man der jüdischen Gemeinde nicht nur materielle Motive unterstellen, daim mußte auch sie die Gültigkeit der EÜXTL und die aus ihr resultierende Verpflichtung anerkennen; d) das religiöse Interesse, das Capitolina an die jüdische Gemeinde band, hatte sich in ihrer Fa milie fortgesetzt, wenn man nicht annehmen will, daß Capitolina das Gelübde im Namen ihrer Famihe geleistet hatte. Die Formulierung des Textes spricht jedenfalls für ein gemeinsames Gelübde.
28 Ein Archisynagogos Edd.: M . Papakonstantinou, A I TpdXXets, Athen 1895, Nr. 146 (IK 36, 241). Abb.: Papakonstantinou Taf. 16; hier Abb. 9. '1O]UXLO[ ]av8po[
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3: TexpldKLs o. ä. ist natürlich ebenfalls möglich; 6: ras
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... Julius... ofimals Arch... Archisynagogos... erbaut... Datum: wg. des Namens in Z. 1 kann die Inschrift nicht vor dem ausgehenden 1. Jh. V. Chr. gesetzt worden sein.
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4. Karien (Nr. 14-29)
Es handelt sich um das Fragment einer Ehreninschrift, in der nach dem Na men des Geehrten Ämter aufgezählt werden, die er bekleidet hatte.^^"^ Der Grund der Ehrung wird der in Z . 5 erwähnte Bau gewesen sein, den der Ge ehrte finanzierte, während er ein weiteres Amt bekleidete (Z. 6). Es ist nicht sicher, daß es sich hier um eine jüdische Inschrift handelt: da gegen spricht das nomen gentile lulius, das auf eme sehr frühe Verleihung des Bürgerrechts schließen läßt,^^^ und die Angabe des mehrfachen Archontats (?);^^^ für die Aufnahme unter die jüdischen Inschriften spricht der Titel d p x i awäyixiyos, der zwar auch von anderen Gruppen benutzt wird, aber doch häufiger von Juden (zum Titel s. 1, 3f. [Komm.]). Da aber in 27 und 29 (?) ei ne jüdische Gemeinde in Tralleis bezeugt wird und wir wissen (Jos. AJ 14, 24Iff. [p. 139 A . 244]), daß diese Gemeinde schon um die Mitte des 1. Jhs. v. Chr. existierte, ist nicht ausgeschlossen, daß wir hier ein weiteres epigra phisches Zeugnis für sie besitzen (Poljakov ordnete den Text so ein).
29 Eine Brücke? Der Freundlichkeit von Prof. Dr. Hasan Malay verdanke ich folgende Mit teilung über eine weitere jüdische Inschrift: „It was erected ... by a Jewish Community (plethos) living in Tralleis in O r d e r to thank a lady who con structed a bridge." Zum Ausdruck irXfjGog für die Gemeinde s. 14 A , 7.
D. N O Y weist mich darauf hin, daß Z. 5 auch zu einer Grabinschrift gehören und auf den Bau eines Grabmonumentes verweisen könnte. M . E. spricht die Aufzählung der Ämter m 2f gegen diese Interpretation, da in den Grabinschriften aus Tralleis ( I K 36, 175-238) zwar einzelne Berufe genaimt werden, aber keine städtischen Ämter.. ^ " Dies Argument gilt allerdings nur, wenn die Inschrift aus einem der ersten beiden Jahr hunderte stammen sollte; ein spätantiker lulius e. g. in 239 (Korykos); zu weiteren lulii und luliani vel. sim. vgl. den Index. Vgl. z. B. Lifshitz 85 (Constantia/Zypem): 7TeyT(dKLs) dpxL(auvaY(j0You) uloü ' A v a via 81? dpxovT(os).
5. Kapitel
lonien Wann die ersten Juden nach lonien kamen, wissen wir nicht' - aber in größerer Zahl kamen sie vermutlich erst im Hellenismus. Josephus erklärt einmal in all gemeiner Form, Seleukos I. habe den Juden in Kleinasien die Bürgerrechte ver liehen;^ ein anderes Mal erklärt er, Antiochos II. habe den Juden in lonien das Bürgerrecht verliehen.^ Etwas unklarer nennt Josephus an einer dritten Stelle die Diadochen als Begründer jüdischen Bürgerrechts in lonien, besonders in Ephesos."* Herodes d. Gr. hatte - wie in anderen Teilen des Mittelmeerraumes auch den Poleis loniens Geschenke gemacht, Jos. BJ 1, 425 (p. 34 A . 43). Als er mit Agrippa reiste, sollen die in lonien lebenden Juden nach Ephesos gekom men sein, um sich über die Emschränkungen ihrer Rechte in den Städten zu be klagen.^ Als ihr Vertreter soll Nikolaos v. Damaskos vor Agrippa geredet ha-
' loel 4, 6 (cf. Ez 27, 13; Jes. 66, 19) klagt über den Verkauf von Juden an loner - aber bedeutet das den Verkauf nach lonien? 'AJ
12, 119(p. 33).
AJ 12, 125: TCOV y d p 'Icovcov KLvr|9evT{jov err' aüroü? Kai Seopevtov TTOU, Iva Tf\s TroALTeias, r|v aüxotg eScoKev
' A V T L O X O S Ö SeXeÜKOu
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ulcovös',
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TOL? "EXXrioL © e o s Xeyöiievos, pövoi perexcooiv ... V g l . SCHÜRER III 1, 129 A . 15. c. A p . 2, 38f: TO Se 8r\ öaupdCetv rrtos 'louSatot övTes
'AXe^avSpet? eKXti0r|oav,
Tfjg öpoLag dTraLSeuaiag. rrdvTeg ydp ol eLg dTTOLKLav Tivd KaTaKXrjGevTeg, KÖV rrXetOTov dXX-pXtov Tolg yeveoL SiacjjepcoaLv, dTTÖ TCOV OLKLCTTCOV TTJV rrpooriyopCav
Xapßd-
vouoLv. (39) Kai TL Set rrepl TCOV dXXcov Xeyeiv; aÜTcov ydp fipcov ol Tr\v ' A v T i o x e t a v KaTOLKoüvTeg 'AvTLOxelg övopdCovTai- Tf\v ydp rroXiTelav aÜTotg eScoKev ö KTtoTrig SeXeuKog. öpolcog ol ev 'E(t)eacp Kai KOTd TTJV dXXr|v 'Icovlav Toig aüÖLyeveoL rroXlTaig öpcovupoüaLV, TOÜTO TTapaoxövTCov aÜToIg TCOV ScaSoxcov. 'AJ
16, 27ff:TÖTe Se rrepl TT^V 'Icovlav aÜTcov yevopevcov
rroXü rrXfjGog
'lovSalcov,
ö T a g TTÖXecg coKec, rrpoorjet Kaipoü Kai rrapprialag erreiXrippevoi, Kai T a g errripelag eXeyov, d g eirripedCoLVTO prJTe vöpoig
OLKeloig ecopevoi
XP'HC^ÖO"- SiKag Te dvayKa-
CöpevoL SiSövai KOT' errfipeiav TWV eüGuvövTcov ev lepalg ripepaig, (28) KOI cög TCOV eig
'lepoaöXupa
dvayKaCöpevoL
XP^IM^CCTCOV
Koivcovetv
dvaTiGepevcov d4)aLpoXvTo OTpaTeicov Kai XecToupyLCov
Kai rrpög
TaÜTa
Sarravdv
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d(t)eL9riaav alel 'Pcopalcov aÜToXg eTTiTpeijjdvTcov KOTO Toüg o i K e i o u g
xPilM-f^TCov,
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vöpoug. (29)
TOLaÜTo KaTaßocovTcov TrapeaTtjoaTo pev ö ßaaiXeüg dKoüoaL TÖV 'AypiTrirav aÜTcov 8iKaioXoyoupevcov, NiKÖXaov Se Tcva TCOV aÜTOÜ cjjiXcov eScoKev elrreiv ürrep aÜTcov TO SlKaca. Vgl. AJ 12, 125ff. zu derselben Beschwerde. Es müssen nicht notwendig nur die Ju den loniens gewesen sein, die hier zusammenkamen: wahrscheinlicher ist wohl, daß es sich um eine größere Gruppe aus der Provinz Asia (oder sogar noch weiter entfemten Gebieten)
146
5. lonien (Nr. 3 0 ^ 6 )
ben, und man nimmt wohl mit Recht an, daß Josephus die Rede aus dem Werk des Nikolaos nahm (FGrHist 90 T 4; F 81; 142). Jüdische Gemeinden gab es bis in die Spätantike; der - nach eigener Bekun dung - große Missionar Johannes von Ephesos will sieben Synagogen im M ä andertal in Kirchen verwandelt haben.^ Ob judaisierende Christen, die in verschiedenen Orten loniens bezeugt sind, einen Beleg für jüdische Gemeinden vor Ort darstellen, ist unsicher - auch wenn es oft angenommen wird.^ Zwei stadtrömische Inschriften nennen eine auyaytoyf) 'EXaia?.* Der Aus druck ist unterschiedlich erklärt worden, u. a. durch den Hinweis auf die Stadt Elaia in der Aiolis, den Hafen Pergamons,^ - was aber aus mehreren Gründen unwahrscheinlich ist: eine Synagoge Elaias würde eine überraschend große Gruppe von Juden aus dieser Stadt in Rom voraussetzen; leitete sich die Ge meinde einer stadtrömischen Synagoge von einem bestimmten Herkunftsort ab, so wurde zur Bildung des Synagogennamens das Ethnikon der Stadt, nicht ihr Name benutzt (e. g. TpiTToXeLTcov). Religiöse Entwicklungen der Spätantike, wie sie ihren Ausdruck in den Ora keln des Apollon von Klaros oder Didyma fanden, wurden manchmal fälsch lich für Beispiele eines jüdisch-paganen Synkretismus gehalten.'^
handelte. Zur Antwort Agrippas s. allgemein AJ 16, 60, wobei aber nicht auszuschließen ist, daß einzelne seiner Schreiben an bestimmte Städte auch aus diesem Anlaß entstanden. ' John of Ephesus, ed. E.W. BROOKS (Patrologia Orientalis X V I I - X I X ) , Paris 1923-6, hier: XVIII 681: „ninety-eight churches and twelve monasteries, and seven other churches transformed from Jewish synagogues were founded in these four provinces, Asia, Carla, Phry gia, and Lydia". Wenigstens einige dieser Synagogen sollten doch, so es sie denn gab, in lonien angesiedelt gewesen sein. ^ Magnesia am Maiander: e. g. A.R.R. SHEPPARD, Talanta 12/3, 1980/1, 85 mit Zitat von Ign. Magn. 8-10; cf C.K. BARRETT, in: R. HAMERTON-KELLY/R. SCROGGS (Hrsgg.), Jews, Greeks and Christians, Leiden 1976, 235ff Daß hier gegen eine zu enge Ver bindung mit jüdischen Gedanken argumentiert wird, ist klar, s. die den Abschnitt rahmenden Passagen: (8, 1) pf) jiXaväoQe TOLS e x e p o S o ^ L a L s pT)5e p u O e ü p a a L v x o t g -naXaiols d v axjjeXeoLV ovoiv, ei yäp pexP"Karä ' l o u S a i a p ö v (textkritisch umstritten, so LIGHTFOOT, FUNK-BIHLMEYER, BAUER) C n p e v , ö p o X o y o O p e v xapLV p f ] eLXTi(})€mL ... (10, 3)dT0TTÖv eoriv, ' I r j a o ü v Xpiaröv XaXelv Kai L o u S a C C e L v . ö y d p X p i a T i a v i a p ö g OÜK eis " l o u S a L o p ö v e i r C a T e u a e v , d X X ' ' l o u S a i a p ö g eis X p L O T L a v i a p ö v , eis öv r r a v T a y X ü k r a a m a T e ü o a o a eis O e ö v ovvr\xQr\. Nach S.J.D. COHEN, The Beginnings of Jewishness, Ber keley 1999, 187 bedeutet l o u S a C C e L V hier das Einhalten des Sabbath an Stelle des Sonntags. * NOY II 576 (CIJ I 509): €v9d8e Kelrai riavxapLos rrarep a u m y c o y f i g ' E X a i a g , eräv e K a x o v S c K a , c})LXöXaog, ( j j i X e v x o X o ? , KaX&s ß i c i a a ? - T\V elptivr) f) KoipriaL? a ü x o i ) ; 406 (CIJ 1281): ... ] a u v a [ y a ) y ] f i g 'EXeas, eCr\oev err] TT'. K a X t o s Koipoü p e x d r&v S i K e t o v . ' H.J. LEON, The Jews of Ancient Rome, Philadelphia 1960, 145ff.; I. LEVINSKAYA, The Book of Acts in its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996, 183. - Olivenbaum als Emblem: Schürer II 445. So z. B. das Referat, das Cornelius Labeo (apud Macr. Sat. 1,18, 18ff [STERN II 41 I f Nr. 445; MERKELBACH 207 Nr. 28]) einem Orakel des klarischen Apollon widmete. Die
5. lonien (Nr. 30-46)
147
Ephesos Für Ephesos, die größte und wichtigste Stadt loniens ist die jüdische Diaspora nicht nur durch einige Inschriften," sondem auch durch eine Reihe literarischer Quellen bezeugt. Flavius Josephus zitiert eine Reihe Briefe römischer Magistrate an die Stadt; obwohl einige dieser Schreiben an Ephesos adressiert sind, geht es in ih nen um Anliegen, die oi ev 'Aoiq 'louSatot vor die Römer brachten. Die Diskrepanz, will man nicht Josephus für sie verantwortlich machen, erklärt sich wohl am leichtesten, mit der Annahme, der Statthalter habe in Ephesos die Angelegenheiten der Juden entschieden: - am 19. 9. 49 schrieb der Consul L. Comelius Lentulus an Ephesos, um den Juden, die römische Bürger waren, Befi-eiung vom Kriegsdienst zu gewäh13
ren. - Josephus zitiert ein kürzeres Schreiben des Consuls zum selben Gegen stand;'"* eine Dublette? - auf den ersten Brief des Consuls berief sich nicht viel später T. Ampius Baibus.'^ Orakel sind jetzt leicht zugänglich bei R. MERKELBACH, Philologica, Stuttgart
1997,
202ff.; zum Phänomen s. S. MITCHELL, Anatolia, Oxford 1993, II 43flF. (anders M . HENGEL/A.M. SCHWEMER, Paulus zwischen Damaskus und Antiochien, Tübingen 1999, 256). "
I K 16, 2209, das die Hrsgg. zuerst für jüdisch hielten, ist mit 16, 2281 B identisch,
wie sie selbst erkannten, s. I K 17, 1 Add. p. 28. V g l . femer G.H.R. HORSLEY, New Docu ments Illustrating Early Christianity I V , Macquarie 1987, 231: „It is unclear whether the three monograms ofthe name Johannes included at I.Eph. II 581 are Jewish or Christian. Equally ambivalent is I.Eph. VI.2306 k, a grave inscription for a [Sjambathios: at the head cf this text is a cross, yet the name is most commonly associated with a Jewish milieus. The name occurs also at V I I , 1.3307, where an Aurelius Sambathios purchases a burial plot." Zum Namen s. 14 A , 18 (Komm.). Vgl. c. A p . 2, 39 zum Bürgerrecht der ephesischen Juden (p. 145 A . 4 ) . AJ 14, 228: AeÜKio? 8e AevxXo?
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v o g Se peTO TaÜTa KOL rrapd
'AVTCO-
148
5. lonien (Nr. 30-46)
-
noch im Jahr 49 befreite ein Brief des Consuls diejenigen Juden, die römi
sche Bürger waren, und
bestätigte ihr Recht, die l e p d
' l o u S a L K d auszuüben.'^
Eine Dublette? -
am 24. 1. 43 schrieb der Proconsul P. Comelius Dolabella an Ephesos, um
die schon von Lentulus gewährte Befi-eiung der Juden vom Kriegsdienst zu be stätigen und ihnen das Recht auf ihre väterlichen Sitten zuzugestehen.'^ -
nachdem M . lunius Bmtus als proconsul Asiae den Juden erlaubt hatte,
den Sabbath einzuhalten und nach ihren Gebräuchen zu leben, erließ die Stadt Ephesos am 24. 3. 42 einen entsprechenden Beschluß.'^
viov TOÜ dtvTLTapCou eireTuxov, v\iag Te ßoüXofiat ct^pcvTioai Iva \ir\ TLS AÜTOI? SievAJ 14, 237ff.: AeuKttp AevTXco Faici) MapKeXXco ürrdTOis-. trapfioav T I T O ?
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xi-XCapxos,
FdLos TeÜTLos FaCou Al|iLXLg xi-XCapxos, Se^Tog pavog,
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FdLOS ITopTrfiLos FaLOu ulö? 'ZaßaTivq, T I T O ?
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5. lonien (Nr. 30^6)
149
- wohl im Sommer 14 schrieb M . Vipsanius Agrippa wegen der Juden an Ephesos; es geht um die Sicherheit der für den Tempel bestimmten Gelder und die Garantie der Sabbatruhe. - wohl am 13. 2. 4 V. Chr. schrieb lulius Antonius an Ephesos, um die Ent scheidung Agrippas noch einmal einzuschärfen.^*^ - ca. 12 V . Chr. machte der proconsul Asiae C. Norbanus Flaccus die Ephesier mit einem Schreiben des Augustus bekannt, in dem den Juden das Einsammeln der Tempelsteuer erlaubt wurde (p. 34 A . 46). Die Apostelgeschichte spricht mehrfach von den Aufenthalten des Paulus in Ephesos und seinen Verbindungen zu der jüdischen Gemeinde dort.^' Paulus durfte mehrfach in der Synagoge sprechen,^^ war aber nicht der einzige Frem de, dem dies erlaubt wurde: wir hören auch von dem Alexandriner Apollos.^^ Nach der Predigt des Paulus bedienten sich wandernde jüdische Wunderheiler des Namen Jesu.^"* Beim Aufstand der Silberschmiede wird eines der führenden
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14, 167f.:
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18, 19ff.:
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(21)
dXXd drroTa^dpevog Kai elirtov rrdXtv
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(22)
eig Kaiüdpetav, dvaßdg Kai darraadpevog TTJV cKKXrialav KaTeßr) eig Apg.
19, 8ff.:
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18, 25f.:
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19, 13ff.:
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150
5. lonien (Nr. 30-46)
Mitglieder der jüdischen Gemeinde mit Namen genannt, ein gewisser Alex ander.^^ Der paulinische Brief an die Epheser spricht nicht direkt von der jüdischen Gemeinde, allerdings ist in ihm deutlich von der TTepLTOM.r| die Rede (2, 11). In nach-apostolischer Zeit machte Irenaeus den Bibelübersetzer Theodotion zu einem ephesischen Proselyten,^^ und lustin Martyr ließ das Gespräch mit Tryphon vielleicht in Ephesos stattfinden,-^^ erwähnt vielleicht gottesfiirchtige Heiden, die an eine Bekehrung zum Judentum dachten.^^ Eine jüdische Ge meinde wird in einer Heiligenvita im 11. Jh. erwähnt.^^ aoü XeyovTeg- öpKCCw \}\iäg TÖV 'Irjaoöv öv TTaüXo? Kripiiaaet. (14) f|oav 8e TLVOS ZK€vä 'louSaCoi) dpxLepewg errrd ulol TOOTO rroLOÜvres. (15) äiTOKpiQev 8e TÖ Trvei)|ia TÖ TTOvrjpöv eirrev aÜTot?' TÖV 'Irjaoüv yivcüaKto Kai TÖV FlaOXov eTrCaTaiiaL, üiielg 8e TLves eoTe; (16) Kai e(|)aXö|j.evos ö dvOpwrros err' aÜTOü? ev co fiv TÖ irveOpa TÖ TTOvripöv, KaTaKupieuaas dp(j)0Tepa)v L o x w e v KOT' aÜTCov öioTe y^M-i^oüg Kai TeTpaupaTLopevou? eK(\)vyelv eK TOÜ OLKOU eKetvou. (17) TOÜTO 8e eyeveTo yvcooTÖv rrdaiv 'louSaCoL? Te Kai "EXXrjOLv TOXS KaToiKoüaiv TTJV "E<^eoov KOL errerreaev <j)ößos errl rrdvTa? aÜToüs Kai epeyaXüveTO TÖ övo|jLa TOÜ Kviptou 'Iriaoü. Apg 19, 33f.: eK 8e TOÜ ÖXXOU auveßCßaoav 'AXe^av8pov, rrpoßaXövTCov aÜTÖv Toov ' louSaCwv ö 8e 'AXe^av8pog KaToaeCaas Tr\v x^^PO fiOeXev drroXoyeXoOaL TW 8r\pcp. (34) errtyvövTeg 8e ÖTL 'Iou8aXös eoTiv, (Jjcüvf] eyeveTo p i a eK rrdvTWv cös errl üipas 8Ü0 KpaCövTwv peydXr] f) "ApTeptg 'E<})e'ai.cov. Wenig wahrsclieinlich ist die An nahme von P. LAMPE, BZ 36, 1992, 72f., der in den hier genannten Juden Christen sehen will; s. schon E. FAUST, Pax Christi und Pax Caesaris, Göttingen 1992, 328ff.; B. W A N DER, Gottesfurchtige und Sympathisanten, Tübingen 1998, 107f. - Zu Apg 21, 29, s. p. 35. Haer. 3, 21, 1: quemadmodum et Theodotion interpretatus est Ephesius et Aquila Ponticus, utrique ludaeiproselyti; quos sectati Ebionei ... Euseb, HE 5, 8, 10: wg Oeo8oTLoov ripprjveuaev ö 'E
5. lonien (Nr. 3 0 ^ 6 )
151
Einige archäologische Kleinfiande sind mit jüdischen Motiven dekoriert, v. a. Lampen,"^*^ aber auch eine Glasflasche.^' Auf einer Stufe der CelsusBibliothek sieht man eine oberflächlich eingeritzte Menorah.^^ Eine jüdische Gemeinde blieb bis in byzantinische Zeiten erhalten (zwei Inschriften mit he bräischen Buchstaben sind noch unpubliziert"). Über die Größe der Gemeinde kann man zu keiner Zeit etwas sagen;^"* angesichts des enormen Umfangs an
^" S. kurz GOODENOUGH, Symbols II 102f.; III fig. 928f.; C. FOSS, Ephesus after Anti quity, Cambridge 1979, 45; die Lampen bei F. MILTNER, FiE IV 2, Wien 1937, und zwar: - 114f. Nr. 180 aus dem Siebenschläfer-Coemeterium (Taf. II; kleinasiatische Lampe, Typus II, Form 1, die MILTNER p. 101 in die Mitte und zweite Hälfte des 4. Jhs. datiert): „Im Diskus ist der siebenarmige Leuchter mit einigen der üblichen Beigaben dargestellt." - 172 Nr. 1872 aus dem Siebenschläfer-Coemeterium (byzantinische Lampe, Typus II, der von MILTNER p. 105 ms 6. Jh. datiert wird): „Als Marke siebenarmiger Leuchter." - 173 Nr. 1900 aus dem Siebenschläfer-Coemeterium (Taf X ; ägyptische Lampe, Typus II, nach MILTNER p. 106 vielleicht importiert): „Im Diskus ist der siebenarmige Leuchter dargestellt, den umrahmenden Schmuck bilden zwei Lulabzweige." - 187 Nr. 159 aus der sog. Basilika (Taf XII; spätgriechische Lampe, Typus II, der von MILTNER p. 99 ans Ende des 2. / Anfang des 3. Jhs. datiert wird): „Im leicht konkaven Dis kus, der von einem beiderseits abgerillten Ring umrahmt ist, ein siebenarmiger Leuchter mit den üblichen kuhlichen Geräten neben dem Fuß. Die flache Schulter, durch gestrichelte Quer leisten in Quadranten zerlegt, ist mit einem Lulabband geschmückt." - 188 Nr. 164 von unbekanntem FO ( T a f XII; kleinasiatische Lampe, Typus II, Form 1): „Im konkaven Diskus ... ist der siebenarmige Leuchter mit den üblichen kultlichen Sym bolen, wie Lulabzweig, Rettich, Harke und Mazes dargestellt." - 188 Nr. 165 aus den spätantiken Gebäuden über dem Theater ist praktisch mit Nr. 164 identisch. - 188 Nr. 167 von unbekanntem FO ( T a f XII, kleinasiatische Lampe, Typus II, Form 1): „Dargestellt ist der siebenarmige Leuchter, an dessen Armenden die einzelnen Lampen sehr gut zu erkennen sind. Rechts von dem Leuchterfiiß die Rübe." Einige der Lampen auch bei R. HACHLILI, The Menorah, Leiden 2001, 454 L 6.9-11. FOSS 85 will aus den Funden jüdischer Lampen (u. heidnischer Grabsteine) im Sieben schläfer-Coemeterium schließen, daß dieser Bereich wenigstens anfangs nicht nur von Chri sten genutzt worden sei. Angesichts ihrer Zeitstellung dürfen wenigstens die Lampen nicht herangezogen werden - wenn man überhaupt aus drei von ca. 2.000 Lampen einen solchen Schluß ziehen will. ^' Die Glasflasche mit aufgemalten jüdischen Motiven (Menorah, Ethrog, Lulab, Shofar) wurde im Bereich des Wohnhauses an der Doppelkirche gefimden, J. KEIL, ÖJh 26, 1930, Beibl. 40f mit 39 fig. 17; R. PILLINGER, MChrA 2, 1996, 39f Abb. 28; cf HACHLILI ( A . 30) 431 D 10.14. R. PILLINGER, Ephesos: jüdische, christliche, muslimische Denkmäler, Wien 1996, ad l o c ; F. HUEBER, Ephesos, Mainz 1997, 97 Abb. 124; HACHLILI ( A . 30) 363 D 6. 17. Um 400 wurde die Stufe, auf der sich die Menorah befindet, von einem Brunnenbecken über baut. " D. KNIBBE, Ephesus, Frankftirt 1998, 123 A . 296. Zu Belegen flir die jüdische Gemeinde in der ersten Hälfte des 11. Jhs. s. FOSS ( A . 30) 121; 129. Die Zahlenakrobatik, mit der T . A . ROBINSON, The Bauer-Thesis Examined, Lewiston 1988, 112flf. auf an die 20.000 oder mehr Juden in Ephesos kommt, ist nicht zu
152
5. lonien (Nr. 30-46)
Fundmaterial aus Ephesos sind die archäologischen und epigraphischen Spuren jüdischer Existenz allerdings gering.^^ Eine Synagoge wurde z. B. noch nicht identifiziert,-^^ auch wenn 30 und 31 durchaus von einem solchen Bau stammen können.
30 Acclamatio für die Archisynagogen und Altesten Edd.: H. Engehnann/D. Knibbe, ÖJh 52, 1978/80, 50 Nr. 94; IK 14,
1251
(D.F. McCabe u. a., Ephesos Inscriptions, Princeton 1991, 149 Nr. 679; T. Rajak/D. Noy, JRS 83, 1993, 92 Nr. 32 [Rajak 427 Nr. 32]). cf. JLR Bull. 1981, 428; G.H.R. Horsley, N e w Documents lUustratmg Ear ly Christianity I V , Macquarie 1987, 215 Nr. 23. FO: 1926 bei Selcuk in einem Feldhaus vermauert gefunden; Keil, Skizzen buch 2059. Beschreibung: „Rohe Platte, oben und unten anscheinend gebrochen, bläuli cher Marmor" Engelmann/Knibbe; H.: 0,39 m; B.: 0,24 m; T.: 0,17 m; litt.: 4 cm.
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2f.: X I E Y N A r a P E N lapis. Viele Jahre für die Archisynagogoi und die Altesten!
empfehlen: sie geht von einer langen Reihe unbewiesener Prämissen aus. Auch C . CLAUßEN, Versammlung, Gemeinde, Synagoge, Göttingen 2002, 101 erscheint mir über trieben optimistisch: „Jedenfalls lassen die Größe der Stadt und die bei Josephus und Philo überlieferten Dokumente die Vermutung zu, daß es mehr als die eine in Act erwähnte Synago ge in Ephesos gab. Vielleicht handelt es sich wie in Antiochia um eine Art Hauptsynagoge." Sehen wir einmal von der Frage ab, ob es in Antiochia Syr. tatsächlich eine 'Hauptsynagoge' gab, so erwähnen die Quellen für Ephesos immer nur eine Synagoge im Singular, und in 32 u. 33 werden ol ' louSdlot als feststehende Gruppe mit der Sorge um Gräber beauftragt: es gab also nur eine rechtlich feststehende Gruppe von Juden: müßte man nicht bei mehreren Synagogen, wie in Rom, eine Bezeichnung nach der Synagoge erwarten? D. KNIBBE, RE Suppl. X I I 287. Vgl. FOSS ( A . 30) 45; aus den Lampenfunden läßt sich weder für die Basilica noch flir ein anderes Gebäude eine Funktion als Synagoge ableiten.
5. lonien (Nr. 30-46)
153
Datum: die Edd. geben keine Abbildung und keinen Vorschlag für ein Datum. Nach den Fehlem des Steinmetzes zu urteilen, verwendete er quadratische Buchstaben, was für die hohe oder späte Kaiserzeit spricht.-'^ Akklamationen dieser Art wurden seit der frühen Kaiserzeit immer wieder verwendet, sind aber seit dem 5. Jh. vermehrt aufgezeichnet worden; vgl. zu diesem Typ E. Peterson, EIZ 6E0S, Göttingen 1926, 167f. Auch wenn wir über den Anlaß der Akklamation nur spekulieren können, so muß es einen sol chen Anlaß immerhin gegeben haben - und zwar nicht nur für die Akklama tion, sondem auch für ihre Niederschrift. Akklamationen fmden wir häufig dort, wo früher Beamte gewählt, Ehrungen beschlossen oder Entscheidungen gefallt wurden. Zu den Ämtern vgl. 5, 1 (Komm.).
3 1 Eine Schranke aus der Synagoge (?) J. Keil, FiE IV 1, Wien, 1932, 99 Nr. 30; IK 17, 2, 4130 (nach Keil, Skizzen buch 1570; D.F. McCabe u. a., Ephesos Inscriptions, Princeton 1991, 149 Nr. 682). FO: „Im Narthex der Kuppelkirche in- einem späten Grabe gefunden" (Keil); heute Depot 1269. Beschreibung: „Oberbalken einer Schranke aus bläulichem M(armor) ... Die Inschrift st-eht auf der Oberseite" (Keil). Rechts neben der Inschrift ist eine Menorah eingeritzt. H.: 0,12 m; B.: 0,51 m; T.: 0,14 m; litt.: 4,5 cm. Abb.: FiE p. 99; IK (Facss.). ] TO GuoLaaTTipLOi/'
... der Altar. Datum: nach der Schrift ca. 4. Jh. oder später. Keil kommentierte die Inschrift so: „Das Wort GuoiaoTripLoi/' kaim sowohl den Opfertisch der Juden wie den Altar der Christen bezeichnen, der sieben armige Leuchter dagegen ist das charakteristische Symbol des Judentums und kommt auf christlichen Denkmälern kaum vor ... Müssen wir demnach die Herkunft des Steines aus einer Synagoge ins Auge fassen, so bleibt doch auf fallig, daß er von dort, wenn auch in sehr später Zeit, in die Kirche gebracht worden ist." Das Problem wäre vielleicht kleiner, wenn man etwas mehr über
" G. KITTEL, in: Forschungen zur Judenfrage 9, Hamburg 1944, 191, der die Kenntnis der unpublizierten Inschrift J. KEIL verdankte, datiert sie in das 4./5. Jh.; dabei gibt er wohl die Datierung KEILs wieder.
154
5. lonien (Nr. 3 0 ^ 6 )
die Verwendung des Steines in dem „späten Grabe" wüßte - vielleicht wäre der Fundort dann sogar ohne Bedeutung. O u a L a a T r i p L O v bezeichnet in der jüdisch-hellenistischen Literatur v. a. den Altar im Tempel,^^ und wenn man den Tempel in Leontopolis rechtfertigen wollte (Jos. AJ 13, 68), so berief man sich auf Jes 19, 19: TFJ r i i i e p a EKEIVTI earai G u a i a a r r i p L o y TCI) KUPTCO iv x^PQi ALYUTTTLCÜV; cf. 19, 21. Der Aus druck konnte also kaum auf eine Synagoge übertragen werden, selbst wenn ein Dekret der Stadt Sardeis bei Josephus von e ü x a l K A I dvaiai in der Synagoge spricht.^^ Ob ein Tisch, wie der „eagle-table" in Sardeis, in jeder Synagoge exi stierte, wissen wir nicht; erst recht wissen wir nicht, ob es einen eigenen ter minus technicus f ü r ihn gab. Der Schrein, in dem die Torah aufbewahrt wurde, war zwar mit Schranken umgeben (25 [Komm.]), kann aber kaum als ö u a i a a T r i p L o y bezeichnet worden sein.'**' Da die sekundäre Anbringung einer Menorah auf einer christlichen Altarschranke wenig wahrscheinlich ist, meint G u a i a a T r i p L o v vielleicht die ganze Synagoge als 'Heiligtum'. LSJ Suppl. s. v. notiert die Bedeutung „sanctuary" mit Verweis auf A. Orlandos, ' Apx- AeXr. 12, 1929, 27 (Lesbos): ÜTTep e ü x f ] ? KTX. €i|jri(|)(joaev T Ö G u o L a o T T i p L o y , was Orlandos so kommentiert: „ G u o i a a T r i p L O V e l v a i GvvT\dr\s ö v o i i a a i a TOV lepov KTTTD TOvg xPLc^TLOTVIKOÜ? xpövovs"."^^
Julian Apostata sagt allerdings in seiner Schrift gegen die Galiläer, als er auf die Juden zu sprechen kommt (F 72 MASARACCHIA, Rom 1990 = Cyr. c. lul. 9, 306 B): errel rd ye dXXa Koivd TTW? fiptv eari, vaoi, Tepevr), OuaiaoTTipLa, äyveiai, cjJuXdypaxd riva, rrepl tüv fi TÖ TTapdrrav oüSapcög fi piKpd 8Lact)epc6pe9a rrpög dXXrjXoug. Aber Julian weiß durchaus, daß die Juden nur im Tempel opferten; ihm geht es um das Prinzipielle - und um die Wiederaufiiahme des Opfers bei einer Wiedererrichtung des Tempels. Die Stelle kann da her nicht als Beleg daflir dienen, daß OuaiaaTfipLa noch im 4. Jh. und später in den jüdischen Gemeinden verwendet wurden. AJ 14, 260: 8o9fi 8e KOI TÖTTO? aÜToXg eig bv auXXeyöpevot pexd yuvaiKwv Kai TeKvcüv eTTLTeXcjaL ras TraTpioug eüxdg Kai Oualag T Ö Oew. M . PUCCI BEN ZEEV, Jew ish Rights in the Roman World, Tübingen 1998, 221 referiert die bisherigen Erklärungsver suche und fligt 223 noch hinzu, daß die griechischen Verfasser des Dekretes nicht unbedingt mit den Besonderheiten der jüdischen Religion, z. B. dem Opfer einzig in Jerusalem, vertraut gewesen sein müssen. Es ist allerdings wahrscheinlich, daß diese Stelle aus dem Antrag der jüdischen Gemeinde stammte, wie J. LEONHARDT, in: J.U. KALMS (Hrsg.), Internationales Josephus-Kolloquium Amsterdam 2000, Münster 2001, 192 meint. Die Belege für die Wen dung eüxal Kai Oualai, die sie aus Philo und Josephus sammelte, stehen alle im Zusammen hang mit dem Gottesdienst im Tempel - doch verweist Philo, Mos. 2, 222f darauf, daß während des Passah-Festes das Volk die priesterliche Tätigkeit des Opfems durchftihren konnte. Das gilt m. E. auch, wenn wir mit J. B R A N H A M , Art Bulletin 74, 1992, 375fF. die Schranken in den Synagogen von den Schranken im Jerusalemer Tempel ableiten, die Nicht Juden vom Allerheiligsten fernhalten sollten, und auch dann, wenn die Schranken in den Synagogen als „encoders of Temple-presence" gewirkt haben sollten (393). LSJ Suppl. s. V. zitiert auch IK 33, 121 (Hadrianeia), doch ist an dieser Stelle eindeutig von einem Altar die Rede.
5. lonien (Nr. 3 0 ^ 6 )
155
32 Das Grab des Erzarztes lulius Edd.: E.L. Hicks, (jrreek Inscriptions in the British Museum III 2, Oxford 1890, 263 Nr. 677 (Oehler 297 Nr. 55; CIJ II 745); IK 15, 1677 (nach Heberdey; D.F. McCabe u. a., Ephesos Inscriptions, Princeton 1991, 339 Nr. 2371). FO: aus den Ausgrabungen von Wood; heute im British Museum, London. Beschreibung: Stele aus weißem Marmor, rechts und unten vollständig; H.: 0,33 m; B.: 0,43 m; Z. 6f. ist später von anderer Hand hinzugefügt worden. Abb.: G I B M (Facs.). Ü: Frey; Williams 25 I 90. [TÖ |iyri(IELÖY
( ? ) EOTLV]
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TO[UXLOU ? ]
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[Cw]ALV. [TAÜTTIS- Tf\\s [TAI
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'Ect)e]aü)
KR)8ov'louSeoL.
1-7: Oehler notiert die Ergänzungen nicht; 1: TÖ fipcoov? 2 : dpxeioTpoö
Hicks, dpxLaTpoü
Oehler, dpxLioTpoü Heberdey, der den Stein um 1900 revidierte; zur Schreibweise cf. I K 13,
1164. Das Grabmal gehört.. lulius ... Erzarzt, und seiner Frau lulia ...e und ihren Kindern. Sie leben. Um diesen Sarkophag kümmern sich die Juden von Ephesos. Datum: „The style of the letters belongs to the age of the Antonines", Hicks; V. Nutton, PBSR 45, 1977, 222 schreibt ohne nähere Begründung „150-250"; für eine Datierung in das 2. Jh. s. auch G . M . Rogers, Belleten 50, 1986, 881 Nr. 16; vgl. Z. 2 (Komm.). 1: Das nomen gentile ist nach dem nomen gentile der Frau ergänzt ( Z . 3); ein praenomen fehlt ebenfalls noch. Daß Mann und Frau beide lulii sind, ist nicht selbstverständlich und lädt zu Spekulationen über den Erwerb des Bür gerrechts ein. 2: Hadrian hatte allen Ärzten d T e X e i a zugesichert, doch schränkte schon Antoninus Pius dieses Privileg wieder ein: er gestattete einer Stadt wie Ephe sos nur noch, zehn Ärzte von Steuern und Liturgien zu befreien.''^ Nach dieser ""^ Dig. 2 7 , 1, 6, 2 : (e^ emoToXfis vw Tfi? 'Aoias,
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5. lonien (Nr. 30-46)
Reform hießen die von der Kommune privilegierten Ärzte DPXLATPOI'*^ (die Steuerbefreiung zog keine freie Behandlung von Bürgern nach sich; Immunität und Gehalt wurden gewährt, damit ein bekannter Arzt in der Stadt praktizierte, sich also Infrastruktur und Ruf einer Polls verbesserten). Der of fizielle Titel lautete: D P X I A T P Ö ? rf\s 'E^eoiißv iröXeo)? (IK 17, 3055, 15ff.). Aus Ephesos sind - neben dem dpxiaTpö? als Leibarzt des Kaisers, IK 13, 719 - etliche munizipale D P X I A T P O T bekannt; die meisten werden im Zusam menhang mit dem Agon der Ärzte genannt, IK 14, 1161-8 (cf. auch 1038, 4f.).^^ Jüdische D P X L A R P O I gibt es noch in Noy I 76 (Venosa): 4>AUATLYO? y e POUAIDPXOV D P X L A R P Ö ? ; II 341: AuXo[?] BTISLOI?] KoXXf|[ya] D P X laTpCös].''^
5: Zu dieser und vergleichbaren Formeln, die anzeigen, daß der Besitzer sein Grab zu Lebzeiten errichten ließ, s. Robert, Op. Min. V I 3f. A . 5. 6f.: Derartige Ankündigungen der Sorge für ein Grab sind sehr häufig; sie beruhen meist auf einem testamentarischen Auftrag oder einer anderen A b machung."*^ Manchmal wurde daher notiert, die Niederschrift des Auftrags sei im Archiv deponiert worden. Es sind häufig Verwandte, Freigelassene, Mit glieder desselben Vereins oder ehemalige Untergebene, die für ein Grab sorgen sollen. Sicherheit des Grabes vor ungewünschter Verwendung und Toten gedenken sind die wichtigsten Anliegen solcher Sorge.'*' Wer dekretierte, daß die Juden sich um sein Grab kümmern sollten, stellte damit gleichzeitig fest.
Zum Amt s. V . NUTTON, PBSR 45, 1977, 191ff. (wieder abgedruckt in ID., From Democedes to Harvey, London 1988, Nr. V . ) ; F. KUDLIEN, Die Stellung des Arztes in der rö mischen Gesellschaft, Abh. Mainz 1979, 73ff.; vgl. auch G.H.R. HORSLEY, New Docu ments Illustrating Early Christianity II, Macquarie 1982, lOff. Zum Agon s. immer noch J. KEIL, ÖJh 8, 1905, 128ff.; ID., FiE IV p. 80ff. Zu jüdischen Ärzten im röm. Reich allgemein F. KUDLIEN, MHJ 20, 1985, 36ff.; zu unserer Inschrift 42f.; 46f.; 55f. ^ S. allerdings zu derselben Formel in 33 die Bemerkung von S. APPLEBAUM, in: S. SAFRAI/M. STERN (Hrsgg.), The Jewish People in the First Century, Philadelphia 1974, I 483: „The ftmerary monument of M. Aurelius Moussios ... was prepared by 'the Jews' at the public expense of the Community." "'ich gebe nur einige Beispiele aus Ephesos; IK 16, 1655: TOÜ ripwou KTISOI/TOL MüpPAXLS Kai NcLKtüV Kai ol XOLTTOI direXeüGepot Mevdv6pou- TOÜTOU eyeveTo €CTcj)pdyLapa; 2203: ToÜTou TOÜ fipcpou KfiSeTai ALXLO? ['Tyetlvos TCOV Kuptcji/ dTreX[eüee]pos- ow Kai ... Kol KOTeoKeudaapev ovv KOL yu^at^lv Kai [TeKJvoig" C^OLV TOÜ[TOU] TÖ ävriypacj)0v d[TreTe]6r| lg TÖ dlpjxfjlojv; 2212: f) aopög ... M . ' Avroiviov ' E p p e i a dpyupoKÖTTOU, veoTTOLOü .... TauTTjg Tfjg aopoü KrjSeTat TÖ ovviSpiov räv dpyupoKÖrrcüv Kai KaGiepcoaev 'EpcoTLv (8r|vdpLa) TTevTaKÖa
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daß sie gleichberechtigt neben die anderen respektablen und verläßlichen Orga nisationen städtischen Lebens gehörten.'*^ Zu aopö? in Ephesos vgl. J. Kubinska, Les monuments funeraires dans les inscriptions grecques d'Asie mineure, Warschau 1968, 33. Die Bezeichnung ol louSoLOL hier und 33 scheint mir dafür zu sprechen, daß es nur eine jüdische Gemeinde in Ephesos gab - jedenfalls nur eine organisierte Gemeinde; cf. P. Trebilco, in: H. Friesinger/F. Krinzinger, 100 Jahre österreichische Forschun gen in Ephesos, Wien 1999, 328f.
33 Das Grab des Priesters Marcus Mussius Edd.: E.L. Hicks, Greek Inscriptions in the British Museum III 2, Oxford 1890, 262 Nr. 676 (Oehler 297 Nr. 54; CIJ II 746); IK 15, 1676 (nach Heber dey; D.F. McCabe u. a., Ephesos Inscriptions, Princeton 1991, 350 Nr. 2493). FO: aus den Ausgrabungen von Wood; heute im British Museum, London. Beschreibung: weißer Marmor, die Inschrift mit einer einfachen Umfassung umgeben; H.: 0,45 m; B.: 0,42 m. Abb.: Hicks (Facs.). Ü: Frey; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 249 A . 73; Williams 52 II 95. TO [ i v r | [ i e t ö v
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2f.: MapiiowaLou 'laipeco? Hicks, Frey, was Robert, Hellenica XI/XII 38Iff. korrigierte, der allerdings auch M. A(i))p(r)XLou) überlegte.
Das Grabmal gehört Marcus Mussius, Priester. Er lebt Die Juden kümmern sich (um das Grab). Datum: „The inscription is hardly earlier than A . D . 200" (Hicks). 2: zu Mussius s. Robert, Hellenica XI/XII 384 A . 3, der W . Schulze, Zur Geschichte der lateinischen Eigennamen, Berlin 1904, 197 zitiert. Mehrere Mussii, darunter auch Marci Mussii, gibt es in lasos, IK 28, 2 p. 220."*^
" O.M. VAN NIJF, The Civic World of Professional Associations in the Roman East, Amsterdam 1997, 244. FREY verstand noch „Mar-Moses ( = rabbi Moise), fils de Jaire"; und in dieselbe Rich tung geht jetzt wieder T. B R A U N , SCI 17, 1998, 143: „doubtless a Mordecai Moses Co-
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3: mit dem Tempel verschwanden die meisten kultischen Funktionen der Priester,^° doch gaben sie immer noch einen Segen; Priester sollten bevorzugt diehl. Texte lesen.^* Auch der römische Staat muß ihnen noch Funktionen in der Gemeinde zuerkannt haben, denn CTh 16, 8, 4 (aus dem Jahr 331) werden sie zusammen mit den Archisynagogoi und den patres synagogorum von den munera corporalia befreit. Beth She'arim II 28; 49 scheinen zu zeigen, daß es abgetrennte Arcosolien für Priester gab. Da wir sonst kaum einen Text haben, der uns das Verhältnis des lepeü? zu seiner Gemeinde deutlich zeigt,^^ kann auch nicht ausgeschlossen werden, daß das Priestertum als Abstammung von Aaron erwähnt wird, weil es - auch jenseits einer Funktion - immer noch Prestige verlieh. Hohe Bedeutung wird man den Priestern aber kaum zuschrei ben können.^^
hen"; ein |j.vTi[i.Lov MouaCou Mdpaoi; (Zo'ar) bei H. COTTON/J. PRICE, ZPE 134, 2001, 277ff., die MOÜOLOS als Form für Moses verstehen; ihnen schließt sich M . H . WILLIAMS, ZPE 140, 2002, 282 an. Ihr wichtigstes Argument, daß nämlich Mussius nur als nomen, nie als cognomen gebraucht werde, beruht noch auf der Lesung Marcus Aurelius Mussius. Die Belegung mit einem römischen nomen, das nach dem hebr. PN Moses gebildet sein soll, scheint mir ganz unwahrscheinlich. '° Allgemein zu den Priestern CLAUßEN ( A . 34) 282ff; J.T. BURTCHAELL, From Syn agogue to Church, Cambridge 1992, 253ff; 254: „The local synagogues had akeady chosen to deny priests any special Privileges or position." GOODENOUGH, Symbols XII 124 A . 1 über die Priester, die in der Diaspora genannt werden: „The only certainty is that the term seems to have had other usages than those preserved in the rabbinic tradition." Ob sich die beiden folgenden Texte auf die Zeit des Tempels beziehen, ist nicht sicher, cf W . HOR BURY, Jews and Christians in Contact and Controversy, Edinburgh 1998, 194f zu Ps. Cypr. adv. lud. 10, 4: et qui Levitae offerebant et sacerdotes immolantes et summi antistites libantes adsistunt puero offerenti (seil. Christus als Hoher Priester); Tert. Corona militis 9, 1: levites aut sacerdos aut arciton. Philo, Hypothetica 7, 13 (allerdings noch z. Zt. des Tempels geschrieben). D. GEOR GI, The Opponents of Paul in Second Corinthians, Philadelphia 1986, 91 warnt allerdings davor, in dem hier von Philo genannten Priester einen Abkömmling Aarons sehen zu wollen; er erinnert, wohl zu Recht, an Philos Vorliebe, den Ausdruck „Priester" griechisch zu inter pretieren und an Philos Vorstellung vom Priestertum des jüdischen Volkes, cf I. HEINE MANN, Philons griechische und jüdische Bildung, Leiden 1932, 592 s. v. In anderen Quellengruppen sieht es besser aus; so kann man z. B. in Qumran beobach ten, welche Rolle Priester in einer jüdischen Gemeinde ohne Tempel spielen konnten, F. GARCIA MARTINEZ, in: B. EGO/A. LANGE/P. PILHOFER (Hrsgg.), Gemeinde ohne Tempel, Tübingen 1999, 303ff.; er nennt z. B. das Blasen des Shofar, die Trennung von Rein und Unrein, Entsühnung; ähnlich schon die Aufzählung bei BURTCHAELL ( A . 50) 255. " S. noch LEON ( A . 9) 192 zu ihrer untergeordneten Bedeutung im Kult; vgl. auch Beth She'arim II p. 43. Anders zur Rolle der Priester LEVINE 125f, der für die Diasporasynagogen Dura-Europos (CIJ II 828f), für Alexandria Philo, Hypothetica 7, 13 (s. o.), für Berenike in der Kyrenaika LÜDERITZ 72, und für Kleinasien 63 (Sardeis) zitiert. CIJ II 828 zeigt deut lich, daß der dpxwv über dem rrpeaßÜTepo? stand, und dasselbe gilt für LÜDERITZ 72 und LIFSHITZ 100; aus CIJ II 829 ist nichts zu gewinnen. 63 (Sardeis) ist ebenfalls kein Beweis
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Vgl. allgemein Brooten 90ff., die 95ff.; 249 A . 73 die meisten inschriftlichen Erwähnungen der Lepets' gesammelt hat (s. noch hier 232). Sehr viele dieser Texte stammen aus Rom und aus Palästina, wo man - aus welchen Gründen auch unmer - priesterliche Abstammung häufiger erwähnte als in den anderen Gebieten der Diaspora.''* Zur Schreibweise l a L p e l g (Ersatz von -e- durch - a t - ) vgl. F.T. Gignac, A Grammar of the Greek Papyri of the Roman and Byzantine Periods I, Mailand 1976,192f.; Gl. Brixhe, Essai sur le grec anatolien, Nancy 1983,46; 49; 53. ZuCti vgl. 32,5.5^
34 Das Grab des M. Aur. Sambathios Edd.: Kmbbe/Engehnann/Iplik9ioglu, ÖJh 59, 1989, Beibl. 219f. Nr. 54 ( A E 1990, 930; SEG 39, 1222).^^ cf. M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 260 Nr. 26. FO: Johanneskirche, inv. 4511; heute Depot 2493. Beschreibung: Linker Teil einer Platte aus weissem Marmor, deren oberer Rand mit Profilleiste erhalten ist, sonst allseitig gebrochen. Eine senkrechte Rille teih die Inschrift in zwei Teile. H.: 0,28m, B.: 0,34 m; T.: 0,075 m; litt.: 2-3,8 cm. Abb.: 10 (ich verdanke die Aufnahme der Freundlichkeit von H. Engel mann). Ü: Williams. TOUTO T Ö I I ( V ) R I - ] LLÖPIÖV ECTTLJV
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TOUTO T [ Ö | i ( v ) r i - ] [lÖpLÖV e[CTTLV M . ] Aüp.
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flir eine besondere Rolle des Priesters in der Diaspora. In 14 A , 27 scheint es sich um eine Verschreibung zu handeln. " E. g. NOY II 11; 80; 109; 124 (zwei Brüder als dpxovreg Kai lepets); 125; 558 (i-epeüs, dpxtüv KaXKaprialcov, ulög ... dpxLouvaycoyou); Beth She'arim II 49; 66; 68; 180 (lepeüls p]aßl ' lepcüv[upos); 181; während diese Inschriften eher spät sind (3./4. Jh.), stam men die ägyptischen Belege aus ptol. u. aug. Zeit, HORBURY/NOY 84 (Leontopolis); CPJ I 120f.; 139. " Z. 3ff. wird von B.J. BROOTEN, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 249 A . 73 übersetzt: „May he live! The Jews moum." H. ENGELMANN hat mir seine neue Herstellung des Textes zur Verfligung gestellt, der ich weitgehend geft)lgt bin.
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A u. B If.: ripi]pöptov edd., aber vgl. Z. I f (Komm.); A 3f: [Aüp. Za|ißae]L0Li [ ... ? edd.; 6: eK0L[vcüvri.. edd.; 7: Aü[pr|XLa?
Dieses Grabmal gehört ..Jos, S. d. Ephesier, Jude .... - Dieses Grabmal gehört Aur. Sambathios, S. d. ludas, Ephesier, Jude, und seiner Frau... Datum: nach der Constitutio Antoniniana von 212; ab der Mitte des 3. Jhs. vmrde der Aurelier-Name dann immer seltener gesetzt. Die Schrift paßt gut in diese Zeit. If.: FIIILIIÖPLOV ist als Ausdruck für ein Grab weder in Ephesos noch sonst belegt, ist auch als Wort sehr selten. FIFILOÖPLOV, IK 16, 2202a; 17, 4221 geht nicht; für [IVRIIJLÖPLOV gibt es immerhin einzelne Beispiele,^' doch stammen sie meist aus der Spätantike. Häufiger, allerdings v. a. im nördlichen Griechenland ist |J.R||J.ÖPLOV;^^ in Lydien: 51 (|IR|[iöpLa); H. Malay, Greek and Latin Inscrip tions in the Manisa Museum, Wien 1994, 145 Nr. 509 ( I I E | I Ö P L O Y ) , der noch auf Ramsay, Cities II 736 Nr. 672 verweist (Prymnessos). 3: zum Namen vgl. 14 A , 18 (Komm.). Der P N Sambathios ist in Ephesos bereits belegt; IK 16, 2306 k Ib: EFJJKRI ... [Zal^ißaGiou [...]IOT, wozu die Hrsgg. schreiben: „vielleicht [ 'Iou8a]LOU", obwohl über dem Text vmtl. ein Kreuz steht; 17, 3307: Aüp. 2a|ißd9L09 WVRIAATO TFJV 0r|KR|Y TTJV irpös ßopdv [Aüp. MJapKLavf]; SEG 34, 1146, Grab des M . AüpTiXiou Sa[ißa0LOU. Der Name allein reicht allerdings kaum aus, den jüdischen Charakter dieser In schriften zu beweisen, s. G.H.R. Horsley, N e w Documents Illustrating Early Christianity IV, Macquarie 1987, 231; id., N T 34, 1992, 126f.^^ 4: Daß die Herkunft aus einer bestimmten Stadt in der Fremde betont wird, ist selbstverständlich; wir fmden aber gerade in der Kaiserzeit viele Beispiele, daß man auch beim Begräbnis in der Heimatstadt die Verbundenheit mit ihr durch die Angabe des Ethnikon betont,^" - in diesem Fall sogar trotz des
" T A M V 1, 564 (Maionia, 4. Jh.?): \i.vy\\i6pvov AiCa; JUDEICH 163 Nr. 305: Stact^epi f) aopös Kai TO \i.vr\\i6piov ... C.H.E. HASPELS, The Highlands of Phrygia, Princeton 1971, 304 Nr. 22: ]vov üaüXou 5ia(t)epovTa pvriiicopLov; M A M A VIII 306 (Ikonion): \ivr\pcopLwv; E. SIRONEN, The Late Roman and Early Byzantine Inscriptions of Athens and Attica, Helsinki 1997, 218f Nr. 170 (4. Jh.): pvrilLÖpioy Aiovmiov; 241 Nr. 201: [[ [p]yr|[p]6pLr', evra KITC ... ] ] . S. die zahlreichen Belege aus Edessa, Thessaloniki, Philippi bei D. FEISSEL, Recueil des inscriptions chretiennes de Macedoine, Paris 1983, aus Nea Anchialos in ABRAMEA/ FEISSEL, T & M B y z 10, 1987, 388ff und aus Beroia in L. GOUNAROUPOULOU/M. HATZOPOULOU, ' Emypact)6g KaTco MaKeSoviag I, Athen, 1998, p. 480; aus Beroia stammt auch HORBURY/NOY 143: pripoüpricov 'Itoofig ' AXe^avSpecog lolco? ITapLyopiou. V g l . aber e. g. IK 39, 216f (Prusa ad Olympum, byzant.). Ein anderer Name, z. B. eine Form von Samuel, ist nicht völlig ausgeschlossen; so wird nicht ergänzt, weil es ftir Sambathios Parallelen aus Ephesos gibt. E. STEPHAN, Honoratioren, Griechen, Polisbürger, Göttingen 2002, 164f; vgl. MITCHELL (A. 10) II 33: „to demonstrate their own attachment to the city".
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römischen Bürgerrechtes. Zu den Beispielen aus Sardeis und Hierapolis, s. den Index.
35 Erwähnung der Juden in einem Hirtenbrief Edd.: R. Heberdey, ÖJh 8, 1905, Beibl. 78f. (Oehler 297 Nr. 56 [Z. 25f.]; H. Gregoire, Recueil des inscriptions grecques chretiennes I, Brüssel 1923, 35ff. Nr. 108; CIJ II 747 [Z. 25f.]), J.N. Bakhuizen van den Brink, De oud-christelijke Monumenten van Ephesus, Den Haag 1923, 129ff. Nr. 18; J. Keil, FiE IV 1, Wien 1932, lOlf. Nr. 35 ( M . Guarducci, Epigrafia greca IV, Rom 1978, 401ff.); IK 17, 2, 4135 (nach dem Skizzenbuch von Keil; D.F. McCabe u. a., Ephesos Inscriptions, Princeton 1991, 385f Nr. 2917). FO: Vorhalle der Marienkirche, jetzt im Kxmsthistorischen Museum Wien, Antikensammlung, inv. III 1902 ( A XVII), cf R. Noll, Die griechischen und lateinischen Inschriften der Wiener Antikensammlung, Wien ^1986, 31 Nr. 60. Beschreibung: zahheiche Bruchstücke einer grossen Marmorplatte; H.: 2,2 m; B.: 0 ,93 m; T.: 0,05 m. Abb.: Bakhuizen van den Brink; Keil p. 102; E. LessingAV. Oberleitner, Ephesos, Wien 1978, Abb. 162. Ü: Bakhuizen van den Brink; Frey (Z. 25f); Guarducci. 1
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(j)s |J.r|Seyl TrepLXL(l)9f|yaL ( j j L X a p y u p t a g ' l o u S a L K f j s TTpö
Hypatios, der niedrigste im Herrn, grüßt die Gläubigen in der (Stadt) der Ephesier ... So traf denn auch unsere heiligste Kirche der allheiligen berühmten Gottesmutter und ewigen Jungfrau Maria für das würdige Begräbnis dieser Leute Vorsorge und veranlaßte, daß aus ihrem eigenen (i. e. der Kirche) Vermögen die mit diesem Dienst beauftragten frommen Decani und überaus gottesfürchtigen Canonicae ein Scherflein erhalten, damit nie-
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mand übrigbleibe (i. e. nicht begraben werde) unter dem Vorwand jüdischer Liebe zum Geld. Datum: Hypatios war bereits vor 531 Bischof von Ephesos und auch nach 537/8; cf. zur Person K.H. Uthemann, LThK 370 (Lit.). Hypatios hatte noch mindestens einen anderen Hirtenbrief in Stein schlagen lassen, ebenso ein Schreiben Kaiser lustinians an ihn, IK 17, 2, 4133f. Ihm scheint mehr an der Demonstration nach außen gelegen zu haben als den meisten seiner Brüder im Amte. Es geht in diesem Pastoralschreiben des Bischofs um die Beerdigung der Gläubigen, und Gregoire vergleicht lust. Nov. 43; 59. Die Kirche der Gottes mutter übemahm es, das Begräbnis der Armen aus ihrem eigenen Vermögen zu finanzieren, wie es auch sonst manchmal geschah.^' Foss spricht von „conventional ecclesiastical rhetoric" und verwirft damit die von Starr geäußerte Ansicht, die Totengräber in Ephesos seien Juden gewesen.^^ Diese „conventional... rhetoric" war von anti-jüdischen Stereotypen ge prägt und leistete ihnen Vorschub. Da Hypatios auch an anderen Stellen seines Schreibens die Bibel zitiert, spielt die (jJLXapyupta ' louSaLKT) vielleicht auf Lk 16, 14 an:^'^ V^KOVOV 8e T a ü r a Trayra ol 4>apLadL0L (|)LXdpyupoL üirdpXoyreg Kai e^e|j.uKTiripLCoy aÜTÖv. Wenn sich die Rhetorik des Bischofs auf eine literarische Vorlage bezieht, lassen sich keine Konsequenzen für die Exi stenz einer jüdischen Gemeinde in Ephesos ziehen. <)>LXapyupLa findet sich in der Spätantike auch als Vorwurf gegen Christen, die nicht ihren Anteil am Leben der Stadt trugen; der positive Gegensatz ist die |ieyaXo4'uxLa.
Kyme oder Phokaia 36 Die Juden ehren Tation Edd.:"0|iTipos' (Mriytatoy rrepLoSLKÖy T O Ü öiiwyüfioD ouXXöyou ey S i i ü p -
yri) Mai 1875, 205 (nach Kopie von Gennadios; S. Reinach, B C H 10, 1886, 327ff.; id., REJ 12, 1886, 236ff. [id., Esquisses archeologiqes, Paris 1888,
^' Zum Problem vgl. E. PATLAGEAN, Pauvretö economique et pauvrete sociale ä Byzance, Paris 1977, 68. " FOSS ( A . 30) 45; STARR ( A . 29) 197. " A.TH. KRAABEL, in: J.A. OVERMAN/R.S. M A C L E N N A N (Hrsgg.), Diaspora Jews and Judaism, Atlanta 1992, 1 (SEG 32, 1133), der deshalb auch erklärt, dieser Text gehöre nicht in ein CU. Es handelt sich aber um einen epigraphischen Reflex christlichen Denkens über Juden, der Stein ist also nicht völlig von unserem Thema zu trennen.
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265ff.]; Oehler 297 Nr. 57; I G R IV 1327; Krauss 231 Nr. 53;^"* A . Galante, Histoire des Juifs d'Anatolie II, Istanbul 1939, 52; C U II 738; Lifshitz 13; IK 5, 45; G.H.R. Horsley, N e w Documents Illustrating Early Christianity I, Macquarie 1981, U l f . Nr. 69; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 157 Nr. 3; F. Graf, Nordionische Kulte, Rom 1985, 470 I.Ph. 10; Trebilco 110 Nr. 1.4; H.A. McKay, Sabbath and Synagogue, Leiden 1994, 220; L.M. White, The Social Origins of Christian Architecture II, Cambridge 1997, 324 Nr. 68). FO: „'ETTLypa(t)f) N. 4>ü)Kü)y" " O f i r i p o ? . Der Stein wurde in dem modernen Ort Neu-Phokaia, zwischen Phokaia u. Kyme gelegen, nicht mehr gefunden. Da die Ruinen des alten Phokaia zum Hausbau in Nea Phokaia benutzt wur den, nahm Reinach an, daß der Stein ursprgl. aus Phokaia stammte; Kyme ist ebenso möglich, J. Keil, RE X X 1, 447. Abb.: die Wiedergabe in "0|iT]p09 kann kaum den Charakter eines Facsimiles beanspruchen. Ü: Reinach, B C H u. REJ; Krauss; Galante; Frey; Lifshitz; Horsley; Broo ten; M . Reinhold, Diaspora, Sarasota 1983, 95; R.S. Kraemer, in: K . H . Richards (Hrsg.), SBL 1986 Seminar Papers, Atlanta 1986, 197; ead., Mae nads, Martyrs, Matrons, Monastics, Philadelphia 1988, 112 Nr. 60; Trebilco; McKay; L.H. Feldman/M. Reinhold, Jewish Life and Thought among Greeks and Romans, Minneapolis 1996, 70f. Nr. 3. 26; L.H. Feldman, in: S. Fine (Hrsg.), Sacred Reahn, Oxford 1996, 54; D.R. Edwards, Religion and Power, New York 1996, 102; White; Williams 119 V 37; Levine 480. TaTLov Z r p d T w v o g TOU ' E V T r e S w v o ? T Ö V OLKOV KÖL T Ö V TTEp t ß o X o v T O U UTTaiBpou
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8wvos X P ^ ^ ^ OTe^dvü^ Koi
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Reinachs Ergänzungen sind von den anderen edd. übernommen worden, wobei Oehler und Krauss keine Lücken angaben. 1: Expidrcoyog Gennadios; 3: Tor-uTrXtopou Geimadios; 4f.: KaxeoKeüaaev Krauss. 4-7 werden die vom Facsimile angezeigten Lücken von Reinach's Er gänzungen nicht gefüllt; da aber die Ergänzung in 7 sicher ist, ist ein Fehler in der Abschrift nicht ausgeschlossen; möglicherweise war ein Kranz in der Mitte des Steines abgebildet. 5: exapLaXroT Gennadios; 8: xpi-crco Gennadios.
" KRAUSS 164 A . 2 („Auch bei SCHWAB, Rapport p. 48f.") habe ich nicht verifizieren können.
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Tation, die Tochter des Straton, S. d. Enpedon, errichtete das Haus und die Säulenhalle um den Hof aus eigenen Mitteln und schenkte sie dann den Juden. Die Synagoge der Juden ehrte Tation, die Tochter des Straton, S. d. Enpedon, mit einem goldenen Kranz und einem Ehrenplatz. Datum: Lifshitz spricht sich ohne Begründung für das 3. Jh. aus. Selbst die fehlenden römischen Namen geben m. E. kein Kriterium fiir eine Datierung und aus den Fehlem der Lesung ist auch nicht auf zeitspezifische Buchstaben formen zu schließen. Iff.: Tation ist ein weiblicher Lallname,^^ der in Kleinasien - genau wie an dere Namen dieses Typs - weit verbreitet ist;^^ Beispiele fiir TaTiavös im In dex s. V . Bechtel war noch unsicher, ob der Name nicht griechischen Urpsrungs ist,^' während Zgusta ihn für kleinasiatisch hält,' KPN 494ff. § 1517, wo 499 § 1517-8 zahlreiche Belege fiir Tariov notiert sind. Die Kennzeichnung der Stifterin mit Vaters- u. Großvatersnamen bemht kaum, wie Krauss überlegt, auf einer rabbinischen Verordnung und kann auch nicht beweisen, daß Vater und Großvater Gemeindeämter bekleideten oder zur „local elite class" gehörten.^^ Rajak 475: „the good Greek names which run in her patemal family are by no means among those known as favoured by Jews." Straton wird zweimal nachgewiesen bei Ilan 307; drei Träger des Namens sind aus Ägypten bekannt, CPJ I 77fi; III 430; ansonsten s. 49, If.: ZTpdTtov Tupdvvou ' louSaLOS".
2f.: OIKOS" ist als Bezeichnung für ein Gebäude nicht sehr präzise. Reinach verstand hier die Synagoge und sah in dem OLKOS und dem rrepLßoXos' TOV ÜTTaiGpou ein Abbild des Jemsalemer Tempels, das später seinen Weg in die Kir chenarchitektur gefunden habe: Hauptgebäude und mit Säulenhallen umgebener Vorhof; dazu zitiert er Jos. AJ 3, 108ff.: irpooTOV |iev aiGpiov StaiieTpriad[levog ... Kai ö |j.ev TOÜ aiBpiou TTepLßoXos" T O Ü T O V T Ö V TPÖTTOV rjv S i a -
KeKoa|ir|iJLevo?. Philo, Flacc. 48 spricht im Zusammenhang mit Synagogen
KRAUSS übersetzte, als handele es sich bei Tation um einen Mann; falsch ist auch die Übersetzung von M. REINHOLD, Diaspora, Sarasota 1983, 95: „In honour of Tation". A. ZIMMERMANN, Philologus 64, 1905, 499flF.; ROBERT, Hellenica VI 90; ID., Noms indigenes 348. F. BECHTEL, Die attischen Frauennamen, Göttingen 1902, 66 A . 4; vgl. aber auch L . ROBERT, in: N . FIRATLI, Les steles funeraires de Byzance gröco-romaine, Paris 1964, 186. BROOTEN (A. 55) 157 vermutete, daß Straton der Mann der Tation sein könnte, doch wäre das nicht in dieser Form ausgedrückt worden, s. JLR Bull. 1960, 216; 1967, 2: „ I I nous parait etabli ... que le genitif seul d6signe uniquement et exclusivement le pdre". Verfehh ist daher die Ansicht von RAJAK 466: „Tation ... is defined in terms of the man to whom she belongs, Straton, son of Empedon" - die Identifikation mit Vatersnamen ist &r jedermann üblich, und die Frage des Großvaters läßt sich auf diese Art wohl nicht klären. Zugehörigkeit zur lokalen Elite behauptet D.R. EDWARDS, Religion and Power, New York 1996, 102.
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von lepol TTeptßoXoL, und auch OLKO? läßt sich in diesem Kontext nachweisen, cf. e. g. 94; 168; allgemein Robert, Op. Min. V 45ff.; id., Sardes 51. Die für den Jerusalemer Tempel häufig gebrauchte Bezeichnung O I K O S (Bauer/Aland s. V. 1 a ß ) wurde augenscheinlich, da sie offen genug war, auch auf den Haupt bau der Synagogen übertragen.^^ Die von Reinach bezeichnete Möglichkeit, einen an die Synagoge an schließenden Hof (vTTaiQpov'^^) zu finden, sei
er mit
einer Mauer
(irepL-
ßoXos"^*), sei er mit Kolonnaden umgeben, ist inzwischen mehrfach archäolo gisch nachgewiesen (e. g. Sardeis),^^ liegt aber auch einigen Texten zu Grunde; der Hof, jieaauXov, wird z. B. in 220 genannt.
5: xctpiCecrGaL ist hier nicht als terminus technicus für die Überlassung eines Stiftungskapitals verwendet,^-' sondem in der einfachen Bedeutung des Schenkens, Überlassens. 5f: Tolg
' louSatOLS" vmrde in Kombination mit dem folgenden, betonten f)
auvayüjyfi Ttov
' louSatcoy manchmal als Hinweis dafür gesehen, daß Tation
selbst keine Jüdin gewesen sei.^"* Die Formulierung, die die Begründung des folgenden Ehrenbeschlusses enthält, ist eine Abkürzung der eigentlichen Be schlußfassung, in der vmtl. das beschenkte Gremium genauer genannt wurde, f] auvaycoyf) T W V
'louSaiwy bezeichnet nicht das Gebäude, sondem die Ge
meinschaft und ist selber ebenfalls nur eine Kurzfassung (e. g. f) auvayajyfi ev KTX.) - wie ja auch der Ehrenbeschluß nur in verkürzter Form referiert wird.^^ Zu Beschlüssen der jüdischen Gemeinden vgl. 5 (Komm.).
Anders allerdings CIJ I 694 (Stobi): xoü? \iev oiKoug xw dyLcp xörrco KÜL XÖ xpiKkeivov ow xw xexpaaxöü) CK XWV oiKeicov xPTlM-CiTtüv. ™ Zum Wort, das klar gebildet ist, zitiert LSJ s. v. noch IG 11^ 1035, 47; Lukian, Symp. 20: xö i)TTaL0poy xfjg aüXfjg. Vgl. allgemein P. CHANTRAINE, Recherches de papyrologie 3, 1964, 7ff. ^' Cf. M . C H . HELLMANN, Recherches sur le vocabulaire de l'architecture grecque, d'apr^s les inscriptions de Delos, Paris 1992, 330f Ich nenne aus der älteren Literaur v. a. KOHL/WATZINGER, Antike Synagogen in Galilaea, Leipzig 1916, 144; H. LECLERCQ, D A C L V I 2, 1926, 2929ff. Die Texte zum „Syn agogenplatz" steUt KRAUSS 297ff zusammen; ansonsten e. g. M . HENGEL, ludaica et Hel lenistica I, Tübingen 1996, 109ff " C f e. g. B. L A U M , Stiftungen in der griechischen und römischen Antike, Leipzig 1914,1 122; ROBERT, Laodicee 314 mit A . 10; A . B A L L A N D , Fouilles de Xanthos VII, Paris 1981, 209f R.S. KRAEMER, in: K.H. RICHARDS (Hrsg.), SBL 1986 Seminar Papers, Atlanta 1986, 197; EAD., Her Share ofthe Blessings, Oxford 1992, 119; MITCHELL ( A . 10) II 31 A . 176; T. RAJAK, in: B. ISAAC/A. OPPENHEIMER (Hrsgg.), Studies on the Jewish Diaspora in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 31; etwas vorsichtiger RA JAK 384, dann aber 475: „Yet the Tation text does convey a distinct sense of the woman as an Outsider". Dagegen schon richtig TREBILCO; ausgewogen LEVINE 481 A . 58. " TREBILCO 230 A . 34 meint, der Stein sei außen am Gebäude angebracht gewesen, was die ausdrückliche Nennung der Juden ebenfalls rechtfertigen könnte.
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8: der goldene Kranz wurde als Ehrung von den griechischen Poleis über nommen, wo ein Jude als Amtsträger durchaus von der Stadt bekränzt werden konnte;^^ ein Kranz noch in Lüderitz 71 (Berenike):^^ euaiveoai 8e aüröv Kai oTecjjavouv övoiiaarl KaG' CKdarriv aüvoSov Kai vou|iT]VLav orecjidvcaL eXalvüJL Kai XTHIVLOKWI; in den alexandrinischen Synagogen hingen Kränze für den Kaiser, Philo, leg. 133; vgl. Krauss 163f., der noch auf die sehr fragmentarische Inschrift Horbury/Noy 18 verweist {oTe(^dvü^ eTT[LXpüa(jL) Crönert); ibid. 121 ist ebenfalls von einem goldenen Kranz die Rede, aber wie der ist nicht klar, wer diesen Kranz von wem erhäh; Horbury/Noy 39 kommt der Kranz nicht von den Juden, sondem von der Stadt. Josephus bestreitet oder relativiert die Bedeutung solcher Ehren bei den Juden.^^ 9: das Privileg der T i p o e S p l a erinnert an die vergleichbaren Ehren in grie chischen Dekreten, weshalb es immer als Beispiel für die Übemahme von poli tischen Formen der Polls durch die jüdischen Gemeinden angeführt wird. Die Edd. haben aber von Anfang an darauf hingewiesen, daß es hier auch eine jü dische Tradition gibt, die am deutlichsten in den Evangelien vor uns steht: M t 23,
5f.:
TidvTa
Se
rd
epya
dvGpcoTTOLS . . . c|)LXoüaLV 8e TTpooTOKaGeSpiag e v
aüxcov
iroLOÜaLv
rrpög
TTIV TrpcoTOKXtaLav e v
T a l g a u v a y c o y a l g (mit
Mk
T Ö Gea0f|vaL
TOL? SetTTVOig
12,
39;
Lk 11, 43;
TOL9
Kai
Tag
20,
46).
Nicht ganz parallel, aber doch wichtig für die Bedeutung der Sitzordnung in der Synagoge ist Jak 2, 2ff: e d v y d p eLaeXGri e i g a u v a y c o y f i v üp-ciov d v f j p XP^^aoSaKTÜXiog
ev
eaGfJTL
Xa|iTTpg,
eLaeXGr]
8e
Kai
rrrcoxög
ev
puxrapd
8e exrl T Ö V ( ^ o p o ü v r a Tfjv eaGfJTa TTJV Xa|iTTpdv Kai eLTTT]Te- av KdGou co8e KaXcog, Kai TCO TTTCOXW eirrriTe- av OTTIGL e K e l f| KdGou ÜTTÖ T O ÜTTOTTÖSLÖV [iov, OÜ S t c K p i G r i T e e v e a u T o I g ...; Ablehnung der Geltungssucht fmden wir auch im Hirten d. Hermas 17, 7: v ü v o ü v r][dv eaG-qTL, eTrcßXetjsriTe
Xeyco KTX.
Totg 43,
12:
TTporiyou|j.evoLg rrpcoTOV
|j.ev
ö
Tfjg
eKKXrialag
dvGpcoTTog
Kai Totg
eKetvog
ö
TTpcoTOKaGeSpiTaig
8OKCOV Trveü[ia
exeiv
üij^ot e a u T Ö v Kai GeXei TTpcoTOKaGeSptav e x e i v ; vgl. allgemein Michaelis, T h W N T VI 87If Sonst hören wir nur davon, daß für die Ältesten oder be stimmte Gruppen der Gemeinde Sitzplätze reserviert waren. Die Parallelen machen klar, daß - wie in den griechischen Poleis - mehrere Personen mit TTpooTOKaGeSpia oder T T p o e S p t a geehrt werden konnten; es ist also nicht richtig, wenn Brooten schreibt: „the right to sit in front in the seat of honor";^^ hier liegt die Verwechslung mit der K d G e S p a des Moses zu nahe.^*' Vgl.
z. B. die Kränze mit Amtsbezeichnungen, die auf den Grabinschriften aus
Akmo
neia abgebildet sind, 172f Das oxe<|)avtoxLK6v in 196 (Hierapolis) darf zum Vergleich nicht herangezogen werden. c. Ap. 2, 217: xoX? pevxoL ye
vopCpcos ßtoüaL yepag eaxlv OÜK dpyupos oü5e
Xpuaös, oü KoxLvou axec{)avos f\ aeXCvou Kai xoLaüxr) XLS dvaKripu^Ls ... BROOTEN ( A . 55) 143; „the seat of honor" auch bei KRAEMER ( A . 74) 85; 106. *° C f LEVINE 323 ff, der allerdings hervorhebt, daß man nicht für jede Synagoge eine cat hedra Mosis annehmen müsse. -
Die Behauptung, daß mit der rrptoTOKaOeSpCa
ein
be-
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Wo sich dieser Sitz befand, wird uns nicht gesagt; wir wissen also nicht, ob er sich mitten unter den Plätzen der Beamten befand oder an einem anderen Ort.^' Die Ehrung setzt voraus, daß Tation die Synagoge besuchen konnte: die Parallelen legen nahe, daß sich die i r p o e S p L a auf den synagogalen Gottesdienst und nicht auf andere Formen der Zusammenkunft bezog.
Milet Milet, oder wenigstens eines der berühmten Produkte der Stadt, war den Juden im Hellenismus bekannt, denn die Übersetzer von Ez 27, 18 fügten „milesische Wolle" in den Text ein.^^ Josephus überliefert einen Brief, den der römische Proconsul P. Servilius Galba zwischen 46 u. 44 v. Chr. an die Stadt schrieb, um ihr den jüdischen Sabbath ans Herz zu l e g e n . D i e Ausgräber identifizier ten ein Gebäude als Synagoge, doch lassen fehlende Beifunde und der geringe ausgegrabene Teil die Rekonstruktion unsicher erscheinen.Aus byz. Zeit stammt eine Tonlampe mit der Abbildung eines Torah-Schreines.^^
stimmter Platz gemeint sei, da KaOeSpa immer einen realen Stuhl bezeichne (D.D. BINDER, Into the Temple Courts, Atlanta 1999, 98 [Lit.]), ist nicht sicher; in der Kaiserzeit haben wir schon die Entwicklung zu KoBeSpa, Lehrstuhl. A priori ist noch nicht einmal gesagt, ob diese Ehrung für Frauen häufig war oder nicht; wir wissen also nicht, ob Tation unter Männem saß, wie oft gesagt wird (zuletzt KRAEMER [A. 74] 119; LEVINE 477 cf 481), oder ob sie unter anderen Frauen saß, die ebenfalls die TipoeSpCa erhalten hatten; zu Recht vorsichtig ist W . HORBURY, in: ID. (Hrsg.), Cambridge History of Judaism III, Cambridge 1999, 386. L X X Ezechiel 27, 18: AapaoKÖg epiropö? aou eK rrXrjGous' rrdarig Swdpecos" aouolvog CK XeXßcov Kai epia eK MIX-HTOU. Jos. AJ 14, 244fF.: TTöirXLOs- ZepouiXios noTrXCou ulös PdXßas ävQvnaTog MiXr]OLCov dpxouai ßouXfj 8r|pq) xatpeiv. (245) Upvravis 'Eppoü ulög TroXLxr)? ü p e r e p o s TTpoaeXScov p o i ev TpdXXeaiv äyovTi Tf|v dyöpaioy eSriXou rrapd Tr\v fiperepav yycopriv 'louSaloL? ü p d s TTpoact)€pea9aL KOL KcoXüeLv avrovg rä re adßßaxa äye\.u KOL r d lepd TO rrdypia TeXetv Kai rovg Kaprroi)? peTaxeLpCCeaBai, KaGw? eQog eaxlv avröis, aÜTÖv re Karä rovg vöpous xeSeiKevaL x ö 4^f|(t)Lapa. (246) ßoüXopaL ouv üpd? elSevai ÖXL SiaKoüaas eyo) Xöycov dvxLKaxaaxdaetog yevopevcov erreKpLva \ir\ KCoXüeaGaL 'louSaious x o t g aüxwv eGeat xP^lcöaLA . V. GERKAN, Milet I 6, Berlin 1922, 80ff".; ID., Z N T W 20, 1921, I77ff.; cf E.L. SUKENIK, Ancient Synagogues in Palestine and Greece, London 1934, 40ff; A . OVADIAH, in: E. AKURGAL (Hrsg.), Proc. Xth Int. Congr. Class. Archaeology, Ankara 1978, II 860f - Skeptisch schon GOODENOUGH, Symbols II 78, dann v. a. A . T H . KRAABEL, A N R W II 19, 1, Berlin 1979, 488f; R. HACHLILI, Ancient Jewish Art and Archaeology in the Dia spora, Leiden 1998, 51; LEVINE 233 A . 3. Das Gebäude, eine Basilika mit angebautem Por tikus, ist west-östlich orientiert, was - neben der Kombination 'Versammlungsraum - TrepißoXo?' - das einzige Argument fiir die Identifikation des Baues als Synagoge war. Das Argu ment verliert stark an Kraft, wenn man daran erinnert, daß der Bau kaum vor dem 4. Jh. n. zu
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Eine Grabinschrift aus Athen nennt MdpGa N L K L O U MiXriCTia, doch reicht der Name nicht aus, um sie als Jüdin zu erweisen.^^ Die „Erzengelinschrift", Milet V I 2, 943,^' wird inzwischen vor byzantinisch-christlichem Hintergrund erklärt und gilt nicht mehr als ein Dokument jüdisch-gnostischen Denkens.^^
37
Ein Platz im Theater
Edd.: A . Deissmann, Licht vom Osten, Heidelberg ''1923, 391 f. (SEG 4, 441; CIJ II 748; E. Gabba, Iscrizioni greche e latine per lo studio della bibbia, Turin 1958, 109f. nr. 33; D.F. McCabe u.a., Miletos Inscriptions, Princeton 1984, 97 Nr. 436; L. Boffo, Iscrizioni greche e latine per lo studio della bibbia, Brescia 1994, 353ff. Nr. 44; I. Levinskaya, The Book of Acts in Its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996, 63; B. Wander, Gottesfürchtige und Sympathi santen, Tübingen 1998, 105); Milet VI 2, 940 III f. vidi, cf. P. Figueras, Immanuel 24/5, 1990, 202 Nr. 19. FO: Sektor I 4, 5. Reihe von unten, 4. Bank von rechts (vgl. zum Schema Milet IV 1 Taf. 12f.). Beschreibung: B.: 1,19 m; litt.: 4-5 cm. Abb.: Deissmann 392 Abb. 82 (Abklatsch); Frey (A.); G. Kleiner, Das rö mische Milet, Wiesbaden 1970, 132 Taf. 19; H. Hommel, I M 25, 1975 Taf. 33, 1 (id., Sebasmata II, Tübingen 1984, Abb. 1); L.H. Feldman, Bibhcal A r chaeology Review XII 5, 1986, 60 (A.); Milet VI 2, Taf. 49, 296; F. Dexinger/J. Rosenthal, Als die Heiden Christen wurden, Limburg 2001, Abb. 23 (in Farbe); P.A. Harland, Associations, Synagogues, and Congregations, Minnea polis 2003,110 fig. 21 a. Ü: Deissmann; E. Ziebarth, Kulturbilder aus griechischen Städten, Berlin ^1911, 74; V . Schnitze, Altchristliche Städte und Landschaften II 2, Gütersloh 1926, 169; Frey; Hommel; Figueras; Boffo; Levinskaya; Williams 115 V 26; M. Hengel/A.M. Schwemer, Paulus zwischen Damaskus und Antiochien, Tü bingen 1999, 257; E.J. Schnabel, Urchristliche Mission, Gütersloh 2003, 1178.
einer Synagoge geworden sein kann, die Orientierung also schon zum Vorgängerbau gehörte. Zur Problematik der Orientierung vgl. LEVINE 302f. H. MENZEL, Antike Lampen (RGZM Katalog 15), Mainz 1969, 99 Nr. 641 mit Abb. 72, 3; das Motiv identifizierte E.C. LAPP, JbAC 34, 1991, 156ff. mit T a f 8 a/b. Eine ganz ähnliche Lampe aus Kalymnos befindet sich im British Museum, s. p. 37 mit A. 4. IG if 9756 (CIJ f 715 g); schon MICHEL, Recueil 1846 erklärte: „le nom est Syrien"; er verwies auf M d p O a ( Z a p a r r l L C ü v o ? ] ) Aa\iaoKT]vr\ in IDölos 2286, 1; 2287, 2; 2628 b II 2. Lit. bei HERRMANN; vgl. zuletzt C E . ARNOLD, The Colossian Syncretism, Tübingen 1995, 83ff; LEVINSKAYA (A. 9) 149f M . STERN in: SAFRAI/STERN ( A . 46) II (1976) 1126 nennt Alexander Polyhistor unter den Autoren, die Juden erwähnen, weil sie sie in ihrer Heimat kennengelernt hätten.
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TÖTTOS EiouSewv TüJy Kai 0eo'"a"'eßLOV GEOEEBION lapis; cf. IDidyma p. 101.
Platz der Juden, die auch Gottesfiirchtige (genannt werden). Datum: „Für die Datierung der Inschriften fehlen brauchbare Anhaltspunkte. Die Einordnung ... in das 2. Jh. (Kleiner) bzw. Ende 2./Anfang 3. Jh. (Hommel ...) halte ich nicht für sicher" Herrmann. Möglich ist also auch eine Datierung in die Spätantike, in Analogie zu den Sitzinschriften in Aphrodisias; vgl. unten Robert zum Ausdruck Geoaeßiot. Zur Bedeutung des Platzes im Theater u. seine vermutliche Zuteilung durch die Stadt s. 15 (Komm.). Wegen des flüchtigen Charakters der Schrift wird zwar manchmal an ihrer offiziellen Anbringung gezweifelt,^^ doch stellt eine private Anfertigung der Inschrift nicht die offizielle Zuteilimg des Platzes durch städtische Autoritäten in Frage. Das Problem ist nicht ganz unwichtig, weil man manchmal versucht hat, die beiden interpretatorischen Schwierigkeiten der Inschrift mit ihrer Anbringung durch Nicht-Juden zu erklären:^' diese hätten, in Unkenntnis der genauen Ter minologie, Fehler begangen, die unsere Interpretation heute beseitigen könne. Die Inschrift stellt einen vor zwei Probleme: die Wortstellung T W V Kai an Stelle von Kai T w y und der ungewohnte Genitiv Plural Geoaeßlov (i. e. GeooeßLOJv) an Stelle von Geoaeßwv. Der radikalste Lösungsversuch ist die Umstellung und Emendation: Kai Twy Geoaeßwv: dann hätten zwei unterschiedliche Gruppen, Juden und Got tesfiirchtige, hier nebeneinander ihre Sitzplätze- was ja der alten Theorie von den Gottesfürchtigen als einer dem Judentum nahestehenden, heidnischen Gruppe ohne weiteres entspräche.^^ Dasselbe Ziel würde die Streichung des
Ausfuhrliche Literaturhinweise geben die Editionen von BOFFO u. HERRMANN; die ausführlichste Behandlung, wenn auch mit m. E. verfehltem Ergebnis, bietet immer noch H. HOMMEL, IM 25, 1975, 167ff (ID., Sebasmata II, Tübingen 1984, 200ff [danach zitiert]). '° HOMMEL ( A . 89) 201 A . 3; HERRMANN; HENGEL/SCHWEMER ( A . 10) 257; anders WANDER ( A . 25) 108, der von einer Stiftung der Inschrift durch die heidnische Thea terleitung spricht. " B. LIFSHITZ, JSJ 1, 1970, 81f; F. SIEGERT, JSJ 4, 1973, 159. So z. B. E. SCHÜRER, Geschichte des jüdischen Volkes III, Leipzig 1909, 174 A . 70; K. ROMANIUK, Aegyptus 44, 1964, 81 A . 2; H. BELLEN, JbAC 8/9, 1965/6, 175; R A JAK 366f; MITCHELL 118 A . 113; P. FIGUERAS, Immanuel 24/5, 1990, 202 („seems obvious to me"); G.N. STANTON, in: T . W . HILLARD et al. (Hrsgg.), Ancient History in a Modem University, Grand Rapids 1998, 44 (was die Wortfolge xc^ip^. XP^l^or^TT^ [Horbury/Noy 79; Leontopolis] beweisen soll, sehe ich nicht); c f TREBILCO 261. Die Ände mng in Geoaeßüjv fmdet sich bereits bei FREY, dann z. B. KUHN, T h W N T V I 734; ID., RE Suppl. IX 1266; SHEPPARD ( A . 7) 82 A . 19. REYNOLDS/TANNENBAUM 54 und BRAUN (A. 49) 144 A . 13 dmcken bereits ohne weitere Bemerkung: Oeoaeßcüv.
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Artikels erreichen: Ei-ouSecoy { T Ü J V } KOLI B e o a e ß i o v ' . Die geringen gramma tischen Ansprüche der Zeit und der Gattung werden als Argument für solche Änderungen ins Feld geführt; es gibt eine - ebenfalls emendierte - Parallele für das Nebeneinander beider Gruppen in einem Text,^^ aber es ist doch klar, daß bei diesen Änderungen v. a. eine schwer verständliche Stelle verständlicher ge macht werden soll.^"* Ganz deutlich wird das, wenn jemand erklärt, der Stein metz habe nicht zwischen den beiden Gruppen unterscheiden können.^^ T w v K Q L ist als Form viel zu gebräuchlich,^^ als daß man die Wortstellung ohne eindeutiges Argument ändern dürfte: die Juden erhalten hier einen Bei namen; es gab in Milet' l o u S a l o i OL Kai GeoaeßiOL.^^ 96o'"a"'eßLOV wurde öfters in G e o a e ß w v geändert; war die Vereinfachung ei ner lectio difficilior schon früher methodisch kaum überzeugend,^^ so ist sie nach der wahrscheinlichen Lesung in 38 erst recht unwahrscheinlich geworden. Man wird also GeoaeßLwi/' stehen lassen müssen. G e o a e ß i o ? muß notgedrungen etwas anderes sein als G e o a e ß r i s , ^ ^ und Ro bert versuchte, es mit den „groupements greco-romains du Ille et IVe siecle" zu erklären, „qui s'appellent les Eusebii, les Eutropii, les Syncratii ..."'°° Die
CIJ 683 a N . 6 (Pantikapaion): errLTpoTreuoüaris T f | s ovuayuiyf\<s TÜV ' lovSaibiv Kai 9eöv oeßwv. Die Emendation zu 9eo{v}aeßcüv wurde von LEVINSKAYA ( A . 9) 75f. diskutiert und als verlockend, aber unnötig beurteilt und daher zu Gunsten der lectio difficilior abgelehnt; vgl. auch Jos. AJ 20, 41: TÖ Belov aeßety. Ob die Gruppe in Pantikapaion nun aus Oeoaeßets im Sinne von MITCHELL oder im Sinne von ROBERT, Sardes 41flF. bestand, ist eine andere Frage. Gegen die Umstellung daher ROBERT, Sardes 41; JLR Bull. 1969, 52; HOMMEL ( A . 89)211. G.F. SNYDER, in: T H . DREW-BEAR et al. (Hrsgg.), Actes du ler Congr. Int. sur Antioche de Pisidie, Paris 2002, 47. HOMMEL ( A . 89) 21 I f f zu der v. a. in der Kaiserzeit gebräuchlichen Konstruktion. Damit erledigen sich sämtliche Überlegungen, die z. B. WANDER ( A . 25) 107 mit Hilfe von Dio 37, 17, 1 (I p. 404 BOISSEVAIN: rj 8e eTTLKXriaLS aürr) ... (f)epeL 5e ical errl TOÜ? dXXoug dyOpcüTTOu? ÖOOL TO vopCpa aÜTCov, KOLTrep dXXoeOyets övTes, CnXoüaL) anstellte ( c f schon SCHÜRER III 1, 168), daß hier nämlich dXXoeOvet? als Juden bezeichnet würden, weil sie deren Gebräuche nachahmten, also: sog. 'Juden', die man aber genauer als Gottesfürchtige bezeichnen sollte. Ich würde übrigens nicht ausschliessen, daß Dio hier von Proselyten spricht, die man nach ihrem Übertritt eben auch als Juden bezeichnete. Auch Un kenntnis der „heidnischen Theaterleitung" und Subsumierung der Gottesfürchtigen unter die Juden, obwohl sie eigentlich von ihnen zu trennen wären (so WANDER 108f), ist kaum mit Dio zu stützen. Vgl. weiter TREBILCO 161. ROBERT, Sardes 41 A . 2. Wenig überzeugend ist der Versuch, von einem nicht kontrahierten Geoaeßewy auszu gehen, das mittels des lotazismus zu Geoaeßetcov > GeoaeßCov geworden sei. ROBERT, Sardes 47; die von ihm als Parallele zitierten AeövTioL (69; Sardeis) sind selber nicht sicher erklärt; außerdem ist dort von einer c|)uXfi Aeovrldiv die Rede, wird also die Untergruppierung deutlicher bezeichnet als in Milet. Schon HOMMEL ( A . 89) 202 A . 14 war von dieser Parallele nicht überzeugt. TREBILCO 160 stimmt ROBERT zu.
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BeoaeßiOL leiten sich also als Adjektivbildung von den GeoaeßeXg ab.'^' Die Frage ist, was das bedeutet und wie die Juden zu diesem Namen kamen. Wir kennen sonst keine vergleichbaren Erweiterungen und Beinamen für jü dische Gruppierungen.Hommel charakterisierte die Konstruktion ö rat als Verkürzung eines synthetischen Relativsatzes, der „eine beschränkende und unterscheidende Bestimmung des bezüglichen Nomens" enthält.'^'^ Er über setzt daher: „Platz (nicht der Juden schlechthin, sondem nur) derjenigen Ju den, die auch die Gottesfürchtigen genannt werden". Aber ist nicht eine etwas andere Interpretation wahrscheinlicher? Bezeichnungen wie ZaüXos ö KOI ITaüXos' enthalten keine „beschränkende und unterscheidende Bestimmung", sondem setzen die Identität der beiden Subjekte voraus.'^^ Der Text bietet uns keinen Grund zu der Annahme, daß hier nur eine Untergmppe der Juden be zeichnet werden sollte: es scheint vielmehr um die Gemeindemitglieder in ihrer Gesamtheit zu gehen, die mit dieser „Gruppenbezeichnung die sich dem Charakter eines 'Vereins' näherte" beschrieben wurden (Herrmann). Die Grup penbezeichnung ist eher eine Selbst- als eine Fremdbezeichnung.
38 Ein Platz im Theater Ed.: Milet VI 2, 940 III g. vidi. FO: Sektor I 4, 2. Reihe von unten, 5. Bank von rechts. Beschreibung: flüchtige Schrift. Abb.: Milet V I 2, Taf. 49, 297. ee[0CT?]eßL0V (Platz) der Gottesfürchtigen.
A . DEBRUNNER, Griechische Wortbildungslehre, Heidelberg 1917, 76. LIFSHITZ wandte ein, daß es seltsam wäre, werm eine jüdische Gruppe in paganem Kontext ihre eigene Frömmigkeit betonte - wobei ich nicht sehe, ob er das als Affront den Heiden gegenüber, die den Juden kaum ein Mehr an Frömmigkeit zugestanden haben dürflen, oder als unzulässige Selbstprädikation einer Gruppe ansah, die das heidnische Theater besuch te (Lit. bei TREBILCO 253 A . 69). So oder so ist das Problem falsch gestellt: die Gruppe be zeichnete sich nicht vornehmlich im Theater so: die Verwendung im Theater von ist von einer älteren Selbstbezeichnung abhängig. HOMMEL ( A . 89)210. HOMMEL ( A . 89) 212ff, mit dem Hinweis auf J.M. STAHL, Kritisch-historische Syn tax des griechischen Verbums der klassischen Zeit, Heidelberg 1907, 523ff, von dem das Zi tat stammt. Vgl. auch TREBILCO 161.
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Es ist nicht sicher, ob zwischen dem ersten mid zweiten Epsilon wirklich Platz für zwei Buchstaben ist; trotzdem scheint eine andere Ergänzung kaum möglich. Das erneute Auftreten der Beoaeßioi erhärtet die für 37 gegebene Interpretation.
3 9 Ein Platz im Theater Ed.: Milet V I 2, 940 III h. vidi. cf. A . Cameron, Circus Factions, Oxford 1976, 315. FO: Sektor I 2, 3. Reihe von unten, 6.-5. Bank von rechts (3.-4. Bank von links). Beschreibung: Die Schriftfläche ist durch Picken stark zerstört, aber die er sten beiden und letzten drei Buchstaben des zweiten Wortes sind klar zu er kennen. Abb.: Milet VI 2, Taf. 49, 298. ßeverwy ElO.EQN ELou[6]ea)v, Elo[8]ecov Herrmann.
(Platz) der blauen Juden. Inschriften für die Grünen gibt es im Theater von Milet bisher nicht, die Blauen werden noch erwähnt in Milet VI 2, 940 I a. Zu - mutmaßlichen Verbindungen von Juden und Blauen s. 16 (Komm.).
Priene In Priene wurden zwar keine jüdischen Inschriften gefunden,^^^ doch gibt es die Reste einer Synagoge. Ein hellenistisches Privathaus an der WesttorH.A. HARRIS, Greek Athletics and the Jews, Cardiff 1976, 93f. mit Taf. 1 findet auf der Wand des Gymnasiums von Priene eine Menorah als „neunarmigen" Leuchter; wahr scheinlich handelt es sich um die etwas krude Darstellung einer Siegespalme. Auf der Wand des Gymnasiusm gibt es noch etliche andere Darstellungen von Siegespalmen. WIEGAND/SCHRADER, Priene, Berlin 1904, 480f mit T a f X X I (Hauskirche); an sonsten e. g. V . SCHULTZE, Altchristliche Städte und Landschaften II 2, Gütersloh 1926, 135ff, der als erster die Identifikation mit einer Synagoge vorschlug; SUKENIK ( A . 84) 42f; GOODENOUGH, Symbols II 77; OVADIAH ( A . 84) 859f; KRAABEL ( A . 84) 489flf.; L . M . WHITE, The Social Origins of Christian Architecture II, Cambridge 1997, 325ff.; HACHLILI ( A . 84) 56ff; LEVINE 249; CLAUßEN ( A . 34) 194f
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Straße wurde in eine Synagoge verwandelt; Wiegand/Schrader datierten die Umwandlung in das 4./5. Jh.; das Datum hängt von den Vorstellimgen ab, die die Ausgräber von der Entwicklung des Kirchenbaus hatten: sie hielten das Gebäude eher für eine Hauskirche als für eine Synagoge.'^^ Baugeschichtliche Hinweise gibt es k e i n e ; e i n e Datierung hängt daher an den Kleinfunden, die das Gebäude als Synagoge identifizierten - und diese Funde stammen natürlich vor allem aus der letzten Zeit der Benutzung, sind also für den Zeitpunkt der Einrichtung der Synagoge nur beschränkt aussagekräftig. Es handeh sich um: - die Nische im Osten, „in der nur ein Kleriker Platz hatte" (Wiegand /Schräder), und die heute als Platz des Torah-Schreines gilt. - „Reste eines Marmorbeckens von 0,95 m Durchmesser, mit einem säulen artigen profilierten Untersatz" (Wiegand/Schrader); Wasser und Becken fanden sich häufig in Synagogen. - einen großen, rechteckigen Pfeiler, der auf dem Boden des Gebäudes lag; man hatte begonnen, ihn mit einer menorah zu verzieren, von der aber nur drei Arme ausgeführt sind (vgl. hier Abb. 1 I f ) . - ein Relief (B: 0,77 m; H: 0,61 m) mit einer Menorah, zu deren rechter und linker Seite je ein Vogel (Pfau?) steht. U . Peschlow hat auf ein ganz gleich artiges Stück in der Kirche hingewiesen, das er ins 5./6. Jh. datiert.'*' Wenig stens für dieses Relief (und damit für den Bau?) ist so ein erster Anhaltspunkt gewonnen. - verbaut im Fußboden der großen Kirche beim Theater fand sich ein wei teres Relief, das vielleicht aus der Synagoge stammt (B: 0,61 m; H: 0,615 m).
Gebäudeplan: WIEGAND/SCHRADER ( A . 107) 480 Abb. 585; alle anderen Pläne sind hiervon abhängig: SCHULTZE ( A . 107) 136 Bild 47; SUKENIK ( A . 84) 43 fig. 12; GOODENOUGH, Symbols III fig. 879; H. Shanks, Judaism in Stone, Washington 1979, 106; L . M . WHITE, Building God's House in the Roman World, Baltimore 1990, 68 fig. 11; ID. ( A . 107) 325ff. mit fig. 34/5 (u. a. ein aus WIEGAND/SCHRADER Abschnitt X X I ada ptierter Straßenplan); PESCHLOW 134 Abb. 2; HACHLILI 57 ( A . 84) fig. 11-21. KRAABEL 491 spricht vom „Roman Empire" - wenn damit die Spätantike ausge schlossen ist, so ist seine Einordnung wohl auch willkürlich. Wie WHITE ( A . 108) 67 eine Datienmg ins 2. Jh. begründet, ist nicht klar, und auch die von CLAUßEN 194 bevorzugte Datierung ins 3./4. Jh. wird nicht weiter begründet, zumal er 196 von der Mitte des 2. Jhs. spricht. " ° WIEGAND/SCHRADER ( A . 107) 481 Abb. 586; GOODENOUGH, Symbols III Abb. 882; S. FINE (Hrsg.), Sacred Realm, Oxford 1996, 72 T a f XII; HACHLILI 77 fig 11-33; 319 fig. V I I - 7 d; U. PESCHLOW, in: P. HERZ/J. KOBES [Hrsgg.], Ethnische und religiöse Min derheiten in Kleinasien, Wiesbaden 1998, 134 Abb. 3; HACHLILI ( A . 30) 76 fig. II 22; die ses und das folgende Relief dort auch im Katalog 358 D 4. 2; 4. 3. PESCHLOW ( A . 110) 118, mit 135 Abb. 5 und dem Verweis auf P. VERZONE, Felix Ravenna 101, 1970, 265 fig. 3; das Stück ist jetzt auch abgebildet bei S. WESTPHALEN, DOP 54, 2000, 275ff fig. 8.
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Es zeigt eine Menorah, umgeben von Lulab, Ethrog und Shofar;''^ Spiralen un ter der Menorah sollen die Enden von Torah-Rollen darstellen.''^ Der Stein be findet sich heute im Museum flir Spätantike u. Byzantinische Kunst, Ber lin,' '"* weshalb er oft abgebildet wurde. Daß die beiden Reliefs zu derselben Schranke um die Nische gehörten, wie Hachlili vermutet, scheint mir angesichts ihres annähernd gleichen Formats nicht ausgeschlossen zu sein."^ Die Funde aus der Synagoge gehören in die Spätantike, aber es handelt sich um Stücke, die auch nach der Umwandlung des Hauses in eine Synagoge noch eingebaut worden sein können. Wir können also sagen, daß der Ort in der Spätantike als Synagoge benutzt wurde, doch erlaubt das keine Angaben über das Datum des Umbaus.
Smyma Eine jüdische Gemeinde in Smyma wird in dem Rundbrief 1 Macc 15, 23 (p. 30f) vorausgesetzt, wenn man an Stelle des überwiegend überlieferten Kupri^riv der Handschriften Siiiipvav liest. Cadoux nimmt an, daß nach der Zerstömng des Tempels eine große Zahl von Juden nach Smyma gekommen sei, doch gibt es dafür keinen Beweis."^ In Apk 2, 8ff, dem Brief an die Kirche in Smyma, ist von einer Bedrohung der GOODENOUGH, Symbols XIII 215 nahm seine II 77 geäußerte Ansicht, es handele sich nicht um ein Shofar, sondem um ein Beschneidungsmesser, zurück. SUKENIK ( A . 84) 33; anders S. FINE/L. V . RUTGERS, JSQ 3, 1996, 17, die den rein omamentalen Charakter dieser Spiralen betonen. Inv. 4691; A . EFFENBERGER/G. SEVERIN, Das Museum flir Spätantike und Byzan tinische Kunst, Mainz 1992, 103 Nr. 28 (Lit.; Farbabb.); EFFENBERGER/SEVERIN spra chen sich für ein Datum im 3./4. Jh. aus. WIEGAND/SCHRADER ( A . 107) 475 Abb. 582; SCHULTZE ( A . 107) 139 Bild 49; GOODENOUGH, Symbols III fig. 878; L. YARDEN, The Tree of Light, Bristol 1971, 24 mit fig. 88; SHANKS ( A . 108) 169; FINE/RUTGERS ( A . 113) 14 fig. 4; S. FINE [Hrsg.], Sacred Realm, Oxford 1996, 44 fig. 2.19 a; HACHLILI ( A . 84) 78 fig. 11-32; 319 fig. VII-7 c; EAD. ( A . 30) 7 fig. II 22; PESCHLOW ( A . 110) 118f; 134 Abb. 4; H. HALBFAS, Religi onsunterricht in Sekundarstufen: Lehrerhandbuch 5, Düsseldorf ^1997, Umschlag; ID., Religi onsbuch fiir das 5. u. 6. Schuljahr, Teil 1, Düsseldorf 1989, Titelblatt innen - und vmtl. öfter. HACHLILI ( A . 84) 72; FiNEs Ansatz im 4. Jh. wäre damit widerlegt. Anders zum er sten Relief WIEGAND/SCHRADER ( A . 107): „Da es vor der Nische gefimden wurde, so ist zu vermuten, daß es deren Rückwand geschmückt hat". Der Fundort ist wohl eher als Hin weis auf die Verwendung als Schranke zu verstehen. Codex V mit E. BICKERMANN, Gnomon 6, 1930, 350. C J . CADOUX, Ancient Smyma, Oxford 1938, 312; danach wohl J. MASSYNGBERDE FORD, Revelation, Gordon City 1974, 395.
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Gemeinde durch falsche Juden und die Synagoge Satans die Rede;''^ was ver schieden interpretiert wurde: a) falsche Juden, also keine Juden oder sogar Hei den, b) Juden im herkömmlichen Sinn werden als falsche Juden bezeichnet, da die Christen das wahre Gottesvolk geworden sind, verus Israel,c) es han delt sich um einen innerjüdischen Konflikt, in dem eine Gruppe der anderen vorwirft, durch ihr Verhalten den Namen der Juden zu beschmutzen.'^' A u f Juden in Smyma spielt vielleicht auch Ignatius, Smym. 1, 2 an.'^^ In zwei frühchristlichen Martyrien v^rd die jüdische Gemeinde Smymas er wähnt, im Martyrium Polycarpi'^^ und im Martyrium Pionii.'^'* Entgegen vie ler alter Armahmen wurden zuletzt wieder Authentizität und Integrität des Po lykarp-Martyriums verteidigt, während die hohe Qualität der Pionios-Überlieferung nie in demselben Maß in Frage stand. Beiden Berichten ist die Front stellung von Christen und Juden in Smyma eigen, beide Berichten heben das enge Zusammenleben von Heiden und Juden hervor.'^^ Mart. Pion. 4, 23 setzt
" ' ( 9 ) o l 8 d aou xriv 9XIIJ;LV Kai TTIV rrTcux^^av, dXXd TrXoüaios ei, Kai xfiv ^\aa^r\piav €K TCOV XeyövTcov 'louSaCou? elvat kavTovg Kai OÜK elaiv dXXd awaycoYr) TOÜ a a Tovd. Zu Interpretation a) neigt e. g. U. RIEMER, Das Tier auf dem Kaiserthron? Stuttgart 1998, 163 (Lit.!), während z. B. O. BÖCHER, R A C 18, 628 der Interpretation b) den Vorzug gibt. J.W. VAN HENTEN, in: R. BIERINGER u. a. (Hrsgg.), Anti-Judaism and the Fourth Gospel, Assen 2001, 116flf; vgl. noch die ausfuhrliche Diskussion von J. LAMBRECHT, ibid. 514ff. '^^ 'iva dpr] aüaaripov el? TOÜ? alcovas Sid Tfjs dvaaTdaecos eis TOÜS dyious Kai TTiaToüs aÜToü, eiTe ev TouSatois elre ev eOveatv, ev evl acopaTt Tfjs eKKXrjaCas aüToO. W.R. SCHOEDEL, Ignatius of Antioch, Philadelphia 1985, 220fF. (ad loc.) kommt z. B. ohne eine jüdische Gemeinde in Smyma aus. - Zum Datum der ignatianischen Briefe im späten 2. Jh. s. R.M. HÜBNER, Z A C 1, 1997, 44ff '^^ Literaturübersicht bei G. DEHANDSCHUTTER, A N R W II 27, 1, Berlin 1993, 485ff.; ausfuhrlicher Kommentar von G. BUSCHMANN, Das Martyrium des Polykarp, Göttingen 1998; vgl. auch J. LIEU, Image and Reality, Edinburgh 1996, 57ff.; EAD., in: STANTON/ STROUMSA (A. 28) 285ff Text u. Kommentar bei L. ROBERT, Le martyre de Pionios, pretre de Smyme, Washington 1994. - Eine ausführliche Analyse der Situation in Smyma, wenn auch mit Feh lem im Kleinen, fmdet sich bei R. LANE FOX, Pagans and Christians, Harmondsworth 1986, 460ff; vgl. femer CADOUX (A. 118) 303^04 zu „Jews and Christians". '^^ MartPol 8, 1: am Tag der Festnahme Polykarps war der „große Sabbath" (hierzu vgl. G.W. BOWERSOCK, Martyrdom & Rome, Cambridge 1995, 82ff); 12, I f : rrepil^ai Te TÖV eauToü KtipuKO ev peato TOÜ OTaSCou Krjpü^ai TpCs' IToXÜKapTTOs cöpoXöyTiaev eauTÖv XpLOTLavöv eivai. TOÜTOU XexOevTos ÜTTÖ TOÜ KT^PUKOS, örrav TÖ rrXf^Oos eOvcov Te Kai 'louSaCcov TCOV TTJV Spüpvav KaToiKoüvTcov dKaTaaxeTO) Oupco KOI peydXri ^üvv^ erreßda... TaÜTa XeyovTes eTTeßötov KOI riptoTCov TÖV daidpxrjv tXnTrrov Lva eTra(})fi TW TTOXUKdpTTCp XeovTa. 13, l f : T a Ü T a oüv peTO TOOOÜTOU Tdxous eyeveTO, OOTTOV r\ eXeyeTo, TCOV ÖXXCOV TrapaxpTipot auvayövTcov eK Te TCÖV epyaoTripicov KOI ßaXaveCcov ^üXa KOL
(jjpüyava, pdXioTa TouSaCcov TrpoOüpcos, cos eöos aÜTois, eis raÜTa ürroupyoüvTcov. 17, 2 (Niketas, der Vater des Eirenarchen Herodes, bittet den Archon, den Leichnam Polykarps
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sogar voraus, daß eine Figur wie Noah den Heiden in Smyma bekannt ist (vgl. Apameia, p. 380ff.).
niclit herauszugeben): Kai r a ü r a eiTrov Ü T r o ß a X X ö v T c o r ' KOL e v L a x u ö v T C o v TQV 'louSaCcov, OL KOL e r r i p T i a a r ' , p e X X ö v T w v r\\i.u>v eK roi) r r u p ö s ambv \a\ißäveiv. 18, 1: L8d)y oüv ö KevTvpioiv Tf\v T&v ' louSaCcov Y e v o | j . e v r | v ( j j i X o v e i K i a v , Ö e l g a ü x ö v (seil, den Leichnam Polykarps) e v p e a t o , co? e O o s a ü x o t g , eKauaev. Der Eirenarch, der Polykarp verhaften ließ, hieß Herodes - ein gut griechischer Name, der aber nach Ansicht einiger Interpreten dazu dienen sollte, „die jüdische Lokalgewalt ... zur ei gentlichen Verft)lgungsinstanz" zu machen (BUSCHMANN [ A . 123] 147; zur p. 210 vorge nommenen Identifikation dieses Herodes, S. d. Niketas, mit einem Juden besteht kein Anlaß [6, 2 ist keine Kennzeichnung eines Juden]). MartPion 2 beginnt ebenfalls mit dem großen Sabbath, da Pionios an diesem Tag festge nommen wurde. Das Fest wurde von der ganzen Stadt gefeiert, 3, 6: KOI e X G ö v x c o v e i s x f ) v d y o p d v e v x f i a x o d x f i d v a x o X i K f i e v x f i SLiruXCSi e y e p i a O r i r r d a a r\ d y o p d Kai al ü r r e p waL a x o a l ' E X X r | V c o v x e Kai ' l o u S a t w v KOL y u v a L K t o v eaxöXaCov y d p Sid x ö e l v o L p e y a adßßaxov. Pionios hält eine Rede auf der Agora, in der er zuerst Griechen und Juden gemeinsam an redet,'dann beide Parteien mehrmals einzeln, 4, 2: d v S p e s o l errl xtp K d X X e i Z p ü p v r i s KauX c o p e v o L ... Kai o t x L v e g e v ü p t v T o u ö a t c o v a u p T T d p e t a i v , d K o ü a a x e p o u ö X C y a r r p o a Ö L o X e y o p e v o u ü p t v . ... (5) ü p t v 8e, co ' l o u S a t o t , M c o u a f | s K e X e ü e i - e d v I8r\g x ö ü r r o - ^ ü y i o v x o ü e x ö p o ü x o ü T r e r r x w K Ö g ÜTTÖ XÖV y ö p o v , o ü T T a p e X e ü a r ) , d X X d d v c a x c o v d v a a x r i a e c g a ü x ö . (6) ö p o i c o s KOL Z o X o p c o v x i ebei ü p d ? TreCOeoOai- e d v Treori ö e x O p ö ? a o u , ^T]ai, p f ] e r T L x a p f i g , e v 5e x ö ÜTToaKeXtapoxi aüxoü p f ] eTraipou (8) XLVCOV oüv K a x a y e X c o o L V o l ' l o u S a t o L d a u p r r a O c o s ; eL ydp KOL e x ö p o l aüxcov e a p e v , üo <^a<Jiv, dXXd dvOpcoTToi, e x i d S L K r j O e v x e g . 4, l l f werden atl. Beispiele angeftihrt, daß die Juden oft und ungezwungen den Weg Gottes verlassen hätten. Im Gefängnis hält Pionios eine Rede an seine Mitgefangenen, in der er u. a. sagt (13, I f ) : dKoüco 8e ÖXL KaC rivag üpcov ' l o u S a i o i K a X o ü o L v e i s a u v a y c o y d s ' 8LÖ r r p o a e x e x e p r | r r o x e üpcov KOI p e t C o v Kai e K o ü a i o v dpdpxripa dtJjrixaL pr|8e x i s xfiv dva(t)aipexov d p a p x i a v xfjv e i ? ßXaCT<|)r|pLav xoü d y i o u T T v e ü p a x o g d p a p x T i a r ] . (2) p f ] y i v e a O e d p a x o ü x o i g d p x o v x e g Zo8öpcov KOL X a ö g F o p ö p p a g (Is 1, 10), (Lv a l x ^ t p e g d i p a x o s TrXripeLg. ... (3) errel K d K e t v o fjKoüaaxe öxi 4)aalv o l 'lou8atof ö X p i a x ö s dvOpcoTTog fiv Kai d v e r r a ü a a x o l ö s ß i o O a v f i s . ... (7) d y v o o ü a i 8e ÖXL ß i o O a v f i s e a x i v ö l ö i g TTpoaipeoei e ^ d y c o v eauxöv xoü ß i o u . (8) X e y o u a i 8e KOL v e K u o p a v x e i a v TrerroiriKevai KOL d v r i y e i o x e v a i x ö v X p i a x ö v p e x d xoü a x a ü p o u . ... (14, l ) e y c b p e v oüv xoüxo x ö 4>eüapa, ö X e y o u a i v cos v ü v y e y o v ö s , CK r r a i S ö s f i X i K i a s fiKouov X e y ö v x c o v Tou8ai^cov. Ps. Pion., Vita Polyc. 28 spricht von einem Feuer in Smyma: Kaxfieaav 8 e KOL 'IOU8 a t o L Trpo4)daei x o ü S ü v a a O a i Kaxaaßevvüvai, d e l eauxoüs eis x ö rrüp e T T i 5 i 8 ö v x e s c K o u a i c o s ' (t^doKouai y d p p f ) d v dXXcos 8 ü v a a 9 a i e p T r p r j o p o ü s T r a ü e a O a i , e i p f ) e m a x a t e v xexvr) 8' aüxots x o ü SiapTTd^eiv x d ev x a t s O L K i a i s . Es folgt eine Rede des Stra tegen, der an der Rettung der Stadt verzweifelt: pids 8 e o ü a r i s e X T T i S o s x ö r r a p e t v a i ' l o u 8 a L 0 u s , d X X d Kai x a ü x r j s r i a x o x i i o a p e v , worauf er sich an einen nächtlichen Anfall ( S a i p ö v i o v ) eines o i K e x r i s erinnert: f ) p e p a s 8e y e v o p e v r j s fjXOov o i 'lou8aioi e T T ä 8 e i v aüxco 9 e X o v x e s ' ö 8 e T r X e i a x o u s a ü x o ü s ö v x a s e i s cov piKpoü 8 e t v rraicov d r r e K x e i v e v , r r e pippil^as xe a ü x w v xds eaOfjxas y u p v o ü s KOL rrXiipeis a l p d x c o v dTreTTep4>ev ... Später wird noch einmal auf die wunderbare Löschung des Feuers durch Polykarp Bezug genommen (29): S i a p e p v T i a O e cos pfixe f)pcov pqxe 'lou8aicov laxuadvxojv K a x a o ß e a a i x ö rrüp ...
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In einer Stadt wie Smyma gab es natürlich fast immer eine jüdische Gemeinde, also auch durch das Mittelalter bis weit in die Neuzeit hinein.
40 Die vormaligen (?) Juden Edd.: J. Seiden, Marmora Arundelliana, sive saxa Graece incisa, ex venerandis priscae Orientis gloria mderibus, London 1628, 35ff. Nr. IV (Th. Reinesius, Syntagma Inscriptionum antiquarum, Leipzig 1682, II 286ff. Nr. 68); H. Prideaux, Marmora Oxoniensia ... Oxford 1676, Nr. 28; M . Maittaire, Marmorum Arundellianorum, Seldenianorum aliorumque Academiae Oxoniensi donatorum ... London ^1732, Nr. 10; R. Chandler, Marmora Oxoniensia, Oxford 1763, II 78ff. Nr. 48; W . Roberts, Marmorum Oxoniensium Inscriptiones Graecae, Oxford 1791, 56ff. Nr. 48 ( C I G 3148; Oehler 297 Nr. 50 [Z. 30]; IGR IV 1431; CIJ II 742 [ Z . 30]); IK 24, 1, 697 (D.F. McCabe u.a., Smyma Inscriptions, Princeton 1988, 19f. Nr. 54; L. Migeotte, Les souscriptions publiques dans les cites grecques, Genf 1992, 207ff. Nr. 64 [1-4]). cf. P. Figueras, Immanuel 24/5,1990,204 Nr. 25 (Z. 30). FO: Smyrna, ehemals Sammlung Arundel, heute im Ashmolean Museum, Oxford. Beschreibung: Oben abgebrochene Stele aus weißem, grau geädertem Mar mor, im unteren Viertel durch einen Querriß beschädigt. Die Inschrift steht auf emem Feld, das von einem profilierten Rahmen umgeben ist; H.: 1,57 m; B.: 0,54 m; T.: 0,125-0,145 m; litt.: 1,5-2 cm. Abb.: IK 24, 2 Taf 17 (Abklatsch). Ü: Seiden; Roberts; Frey ( Z . 30); Figueras ( Z . 30); Wilhams 112 V 19 ( Z . 30). 2
... e m T O Ü Lepoü EüIdpeoTO? T Ö S"'" ecf)'
5
OU aTpaTriyoüvTO? ÜTreaxovTO
oiSe- KX. BdoCTog dya)Vo9eTri9 N e | i e a e a ) v CTTpüjaetv TTJU ßaatXiKriv ...
30
... OL TTOTe 'louSatoL- | i u ( p L d 8 a ) a '
Vgl. A . GALANTE, Histoire des Juifs d'Anatolie I: Les Juifs d'Izmir (Smyme), Istan bul 1937. - CADOUX (A. 118) 304 A . 3 verweist noch auf REG 13, 1900, 497 Nr. 5, ein Bleisiegel unbekaimter Herkunft in einer smymaeischen Privatsammlung: Eüpeov (sie? Zulieojv?) ITaTTLpLou. CADOUX sprach sich fiir „Symeon" als Lesung aus. Doch selbst dann ist es nicht sicher, daß es sich um einen Juden handelt: da ein chronologischer Anhaltspunkt fehlt, mag das Siegel aus einer Zeit stammen, in der der Name Symeon auch oder sogar be vorzugt von Christen gestragen wurde.
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... unter Euarestos, Vorsteher des Heiligtums zum 6. Mal, während dessen Strategie die folgenden versprachen: Kl. Bassos, Agonothet der Nemeseia, die Basilica zu pflastern... die vormaligen Juden: 10.000 (Denare zu geben) ... Datum: das Datum ergibt sich aus Z. 33ff.: KQI öaa eTTeTuxo|iev rrapd T O Ü Kupiou Kaioapos 'ASpiavoü Sid ' A V T C O V L O U H o X e ^ c o y o ? * 8eÜTepov 8öy|jLa CTuvKXriTou, K a 9 ' o 81? vecoKÖpoi yeyövaiiey KTX. Die Verleihung einer Neokorie an eine Stadt war eine langwierige Angelegenheit, was sich auch im „zweiten" s. c. äußert; eine Urkunde des Verfahrens ist erhalten, IK 24, 1, 594; sie stammt aus dem Jahr 124. Unser Text datiert also aus dem Jahr 123 oder 124. 2f.: der em T O Ü lepoü ist vielleicht Mitglied im Strategenkollegium der Stadt, cf. E. Briess, WSt 34, 1912, 356f., was die Erwähnung der Strategie im folgenden erklären könnte; zur Person s. noch IK 24,1, 771, 32f.; 773, 8. Ver mutlich waren vorher noch weitere Beamte zur Datierung des Textes genannt. Zur öffentlichen Bekanntmachung von Stiftungsversprechen, die nicht allein dem Ruhm der Stifter, sondem auch das Einhalten der Versprechen bewirken soll, vgl. auch IK 24, 1, 696: T d ö v ö j i a T a TCOV üireaxoiieywv ...'^^ Dem Ver sprechen wird eine öffentliche Aufforderung der Stadt zu Spenden voran gegangen sein. 4ff ist einzig hergesetzt, um einen Begriff vom Aufbau der Liste zu geben. Am Anfang stehen Sach-, ab Z. 20 Geldversprechen, anfangs jeweils in der Höhe von 10.000 Denaren (als Individual- oder Gruppenspende). Die niedrig ste Summe liegt bei 7.500 Denaren, die höchste wird in Z. 6f. genannt: oüaKos epyov TTOLfiaeLy \w. C- 10.000 Denare, die auch von den iroTe 'lou Satot gestiftet wird, stellen eine beträchtliche Spende dar.'^^ Es handelt sich um eines der seltenen Beispiele, in Kleinasien ist es wohl das einzige, in dem wir sehen, daß eine Gmppe von Juden (?) eine Stiftung für die allgemeinen Be dürfnisse einer Stadt untemimmt. 30: an der Lesung kann kein Zweifel bestehen, ebensowenig an der Über setzung - aber was sind „vormalige Juden"? Abfall oder Herkunft aus ludaea kann gememt sein. Daß es sich hier um ei ne Gmppe handelte, die vom jüdischen Glauben abgefallen war, ist die Inter pretation der ersten Herausgeber gewesen, die auch heute noch manche Z u stimmung erhält. Es werden unterschiedliche, im einzelnen kaum überzeugende Gründe für den Abfall genannt: v. a. soll es den Juden um das Bürgerrecht der
Vgl. jetzt G. PETZL, EpAnat 32, 2000, 196 Nr. 1 (oberes Kaystros-Tal, wohl 137/8): Kai ouToi KOI aÜTOL eloLV JGSV e i s TÖ e p y o v ürreoxripevoov, mit Verweis auf L. MIGEOTTE, Les souscriptions publiques dans les cites grecques, Genf 1992, 290 A . 14, wo weitere Belege für „versprechen" gesammelt sind. Anders KRAABEL ( A . 63) 11: „a smallish amount"; aber s. e. g. MIGEOTTE ( A . 127) 209.
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Stadt gegangen sein, das Smyma seit jeher sehr liberal vergeben habe. '•^^ Da gegen ist eingewandt worden, daß man seinen Abfall ja kaum auf diese merk würdige Art bekanntgeben woirde, die ja gerade das Judentum betone. Statt dessen liege eine Herkunftsangabe vor: die „vormaligen Bewohner ludaeas".'-'" Doch ist auch eine solche Herkunftsangabe ganz einmalig - unter jüdischen wie nicht-jüdischen Inschriften K l e i n a s i e n s . D a s größte Problem liegt m. E. darin, daß sich hier eine existierende Gruppe nach einem Kriterium definiert, das sie bereits abgestreift hat, und daß diese Gmppe erwartet, in dieser For mulierung erkannt zu w e r d e n . U n d wenn die Gruppe aufgelöst war - wes halb? Handelte es sich um einen Akt von außen, weshalb man noch in dieser Form zusammenblieb, war die Zahl der Juden zu klein geworden, um noch Gruppenstatus zu haben - weitere Möglichkeiten ließen sich denken und ver werfen. Außerdem: wessen Formulierung haben wir hier vor uns? Ist es die Selbstbezeichnung der Gruppe, oder ist es die Bezeichnung, die der Gruppe von den Beamten der Stadt gegeben wurde?'^^
41 Eine Stiftung für die Synagoge Edd.: Der Stein wurde von Herman van der Horst, der von 1718-27 als Geist licher der Holländischen Reformierten Gemeinde in Smyma tätig war, gesehen '^^ Abfall: W.H.C. FREND, Martyrdom and Persecution in the Early Church, Oxford 1965, 148 A . 47; E.M. SMALL WOOD, The Jews Under Roman Rule, Leiden 1981, 234 A . 59; 507; L.H. FELDMAN, Jew and Gentile in the Ancient World, Princeton 1993, 79flF.; M.H. WILLIAMS, in: HORBURY ( A . 81) 92 A . 83; Liberalität in der Vergabe des Bürger rechts: HEMER ( A . 27) 57 - mit Verweis auf den Isopolitievertrag mit Magnesia am Sipylos! - Eine eigene Wendung vermutet CADOUX ( A . 118) 348: „presumably pagans who, afler conversion to Judaism, had reverted to their former beliefs and wished to advertize the fact"; ibid. A . 2 eine Auswahl der älteren Literatur. " ° KRAABEL ( A . 63) 11; ihm stimmten u. a. zu BROOTEN ( A . 55) 225 A . 33; LANE FOX ( A . 124) 481; TREBILCO 175; LIEU ( A . 123) 89; etwas vorsichtiger ist J. ASHTON, NovTest 27, 1985, 46 A . 18. M.H. WILLIAMS, ZPE 116, 1997, 251: „no more than an opinion, not a shred of evi dence having been oflfered in its support"; 252 weist sie daraufhin, daß es sonst keine ver gleichbaren Benennungen von „foreign residents" gibt. Eher zustimmend scheint HEMER ( A . 27) 9; 66; c f 231 A . 34, der von einer Gruppe spricht, die ihre ethnische Stellung bewahrte, auch wenn sie als solche keine rechtliche Stellung mehr hatte. '^^ COHEN ( A . 7) 78 (Lit.) scheint der Sache noch am nächsten zu kommen: „the former members of the association of loudaioi", die inzwischen aufgelöst ist. - Nicht ganz ver gleichbar ist der Grabstein LE BOHEC 192 Nr. 75 (Setif): memo+ria innocenti(um) Istablici qui et Donati; p(osuit) frater ipsi{ i} us Peregriniu(s) q(ui et) Mosattes, de Iude[i]s. LE BOHEC: „II s'agit de deux Juifs convertis au christianisme". J.M.G. B A R C L A Y , in: STANTON/STROUMSA ( A . 28) 94 A . 7; ich halte die erste Möglichkeit für wahrscheinlicher, denn in einer Liste, die Wohltäter der Stadt aufzählt, wer den die Freiheiten der Beamten begrenzt gewesen sein.
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und abgeschrieben; er ist seitdem verschollen, v. d. Horsts Manuskript wird aufbewahrt Bibl. Acad. Lugd. Bat. XVIII Perizonianus Q 42; unsere Inschrift steht fol. 42 \ Nr. XVII. Nach dieser Abschrift wird der Stein gegeben bei Hessel, Praefationis Appendix Nr. XVII, in: Gudius, Antiquae inscriptiones quam Graecae tum Latinae olim a Marquardo Gudio coUectae, nuper a loanne Koolio digestae hortatu consilioque loannis Graevii, nunc a Francisco Hesselio editae cum adnotationibus eorum, Leeuwarden 1731. In der Leidener Handschrift fmdet sich dem gerade zitierten Text voran gestellt noch eine zweite Version der Inschrift, die möglicherweise nicht auf v. d. Horst zurückgeht, sondem ihm vor der eigenen Aufnahme des Textes be kanntgemacht wurde. Von dieser Abschrift hängt R. Pococke, Liber inscrip tionum antiquarum graecarum et latinarum, London 1752, 38 Nr. 5 ab, ebenso Joh. Aegid. van Egmond van der Nyenburg/Joh. Heyman, Reizen door en gedeelte van Europa, Klein Asien Leiden 1758,'^^ I 81 und die Handschrift Brit. Mus. Ms. Harl. 7509 (fol. 77). Die verschiedenen Abschriften lagen Franz und Petzl vor, die van der Horst folgten; bis auf Petzl sind alle folgenden Ausgaben von Kirchhoff, C I G 9897 abhängig: M . A . Levy, Jb. f d. Geschichte d. Juden u. d. Judentums 2, 1861, 298f; Oehler 297 Nr. 52 (1-3 init.); Krauss 230 Nr. 57. 1 (1-3 init.); CIJ II 739;^" Goodenough, Symbols II 80; Lifshitz 14; B.J. Brooten, Women Lea ders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 224f A . 29. Petzl, IK 24, 844 a hat wieder die der Edition zugrunde liegenden Hand schriften konsultiert (D.F. McCabe u.a., Smyrna Inscriptions, Princeton 1988, 20 Nr. 61).
PETZL, IK 24 p. 315: „vorangestellt (seil, bei HESSEL) ist unter dieser Nummer der selbe Text mit - teils fehlerhafter - 'Richtigstellung' der Orthographie und Auflösung von Abkürzungen, ohne Einhaltung der Zeilenbrechung der Vorlage". Die Darstellung des Be fundes in CIG läßt vermuten, daß VAN DER HORST zuerst diese Abschrift - von wem auch immer - erhielt, die er „multis annis post" selber verbessernd abschrieb. Vgl. J. AEGIDIUS VAN EGMONT/JOHN H E Y M A N , Travels through part of Europe, Asia Minor, the Islands of the Archipelago ... London 1759. Zu dieser Handschrift notiert PETZL, IK 23 p. VIII: „mit Abschriften, die teilweise, aber nicht ausschließlich auf SHERARD zurückgehen; die einzelnen Vorlagen sind nicht ange geben" und verweist auf J.M.R. CORMACK, Notes on the History of the Inscribed Monu ments of Aphrodisias, Reading 1955, 49f, wo diese Handschrift und ihre Geschichte be schrieben wird (49: „There is little doubt that this is the copy prepared for the Earl of Oxford by SHERARD"). FREY notiert noch „Ms. DE ROSSI 16376", was er CIJ I p. X V erklärt: „notes manuscrites laissees par J.B. DE ROSSI, renferm^es dans deux Codices, aujourd'hui confies ä la garde de M . le professeur ANGELO SILVAGNI..." Nach der Nummer gehört dieser Text zu den „fiches" in cod. XLII. DE ROSSI plante, cf CIJ I p. VIII, seiner Ausgabe der Inscrip tiones Christianae Orbis Romae in einem Appendix ein Corpus der jüdischen Inschriften beizugeben.
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FO: Franz zitiert van der Horst zur zweiten Version: „Smymae, in domo cuiusdam medici prope a regione Europaeorum nationum"; Franz referiert van der Horsts Bemerkung zu seiner eigenen Abschrift: „lapidem ... a se repertum esse Smymae in domo Graecae viduae ('forsan' inquit 'medici')". Die folgende Nr. 42 war über diesem Text verbaut. Abb.: CIG; Frey (Facss.). Ü: Krauss (1-3 init.); Frey; Goodenough; Lifshitz; Brooten; Petzl; Williams 48 II 75.
'HpT]V0TT0Ld)? TTp(€aßÜTepos') KE TTaTTTip TOV a T e | i . a T o g , uLwg EiQKwß Ke aÜTOÜ TTp(eaßuT€poi)), ürrep eüXfj? eauTOÜ Ke Tfjs- a u y ß i o u [lOv Ke T O Ü yVlOLOU \10V T€KV0D eTTOLeiOa TTIV QTpÖ5
Giv
TOV eiaoTLKOü avv
Xvg
KaXLepyiaas" vo(\iiG\iaoi)
Tvg
CTKap.yoKavKeC-
Die Abweichungen der Hanschriften sind von Kirchhoff" notiert; ich bin Kirchhoff" und Petzl geft)lgt, die v. d. Horsts Text u. Zeileneinteilung geben. Die Editionen nach Kirchhoff bieten manchmal leichte, orthographische Abweichimgen.
Ich, Eirenopoios, Ältester und Vater des Stammes, S. d. Jakob, auch er selbst Ältester, ließ wegen des von ihm und meiner Frau und meinem lieben Kind geleisteten Gelübdes den Bodenbelag des Innenraums zusammen mit den Schranken herstellen, eine Verschönerung, für sieben Goldstücke. Friede. Datum: Goodenough, Symbols II 81 vermutet das 4./5., Lifshitz u. Williams das 4. Jh. Sprache, Schrift, die Verwendung des Hebräischen, der Abkürzungs zeichen und des imdeklinierten Vatersnamens, ferner die benutzten Ausdrücke weisen alle in die Spätantike, wobei auch das 6. Jh. nicht ausgeschlossen ist. Das Gebäude, dem die Stiftungen galten, war natürlich älter. 1: bereits Kirchhoff sah in dem sonst unbekannten P N eine Übertragung des Namens Salomon. Diese Form der Namensbildung ist in der kleinasiatischen Diaspora neu. Der Friedenswunsch in Z. 6 (Komm.) kann mit dem Stifter namen verbimden werden, gehört aber zum Formular. T r p ( e a ß Ü T e p o s ' ) : s. 5,1
(Komm.).
If.: „TTaTTip TOÜ o T e i i i i a T o s " i. e. ct)uXfjs:" Kirchhoff, während Frey unter Zustimmung von Lifshitz, Williams u. a. aTe|j.|ia als offizielle Bezeichnung der Gemeinde in Smyma verstand, was einzig deshalb unschön ist, weil wir
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damit mehrere Bezeichnungen für die Gemeinde von Smyma kennen, von de nen (jre\i\xa die späteste wäre. Unmöglich ist das allerdings nicht.'^^ Als Bezeichnung für eine Gmppe kennen wir a T e | j L | i a in SEG 3, 499: ÜTrep (j)LXoKuyr|yd)v T O U o-TeliiliiaTOS" T d ä<^v8pev\iaTa TÜV Qeüv; 501 (beide aus Philippi; Robert, Gladiateurs 86f. Nr. 23f.; P. Pilhofer, Philippi II, Tübingen 2000, 144f. Nr. 142; 147f. Nr. 144); C I G 3995 b (Ikonion): eüxapLOTOuiiei/ T0I9
Teaaapaiy
oTe\i[iaaiv
Tf\[g]
OLKot8o|i]La9
KQI
'HauxLto
... eTrL|i€-
X r i a a i i e v w . A m nächsten unserer Bedeutung dürfte M A M A
X 152 (Appia) liegen: afi|j,a ... e m a K Ö i r o u ... oüvo|jLa KXriCö[ievos ' E o p T d a t o ? ... bg v e -
og (I)v e O a v e v Ö K r i S e a TrdvTa TTpoXLi[(a? a T e | i | i a T e X t T O U p y w v K a i CKXTI-
aiav TToXÜTL[iOv; Levick/Mitchell kommentieren: „presumably metaphorical, •the family ofthe faithftil'."^^^ Der T T a T T i p TOV a T e | j . a T O ? hat seine Analogie im pater synagogae, wie wir ihn aus Rom und anderswo keimen.''**^ In Rom war der Titel fast immer mit ei ner bestimmten Synagoge verbunden (was sogar von Noy II 544 nahegelegt wird: TTaTf]p a u v a y w y L W v " " ) . Nach allgemeiner Ansicht bekleidete der „Vater
der Synagoge" kein konkretes Amt, sondem tmg einen Ehrentitel, auch wenn dem eine Aufzählung synagogaler Ämter aus dem Jahr 330 zu widersprechen scheint.''*^ Es ist also nicht ausgeschlossen, daß sich irgendwann mit dem Titel
VAN NIJF (A. 48) 9f. zur Möglichkeit unterschiedlicher Namen für Vereine; ebenso z. B. C. ZIMMERMANN, Handwerkervereine im griechischen Osten des Imperium Romanum, Mainz 2002, 35 A. 259 zu den unterschiedlichen Bezeichnungen für den Zusammenschluß der Leinenweber in Saittai: T r X a T e i a , o u v e p y a a C a , ö p ö x e x v o v , ^VXT\. Es gibt kaum eine Verbindung zum errl TÜV OTepparcov, der in Ägypten bezeugt ist (vgl. allgemein PREISIGKE, Wörterbuch III Abschnitt 8 s. v.); J.R. REA, im Kommentar zu POxy XLIII 3102, 2-4 sprach sich dafür aus, daß dieser Funktionsträger tatsächlich mit Stammbäumen befaßt gewesen sei („concemed in all matters of inherited privilege"). Liste bei JUSTER I 449 A . 12; ansonsten e. g. LEON ( A . 9) 186flf.; HENGEL ( A . 72) 119ff; BURTCHAELL ( A . 50) 249ff.; LEVINE 404ff.; CLAUßEN ( A . 34) 285fF. Belege aus Rom: NOY II p. 538; ansonsten NOY I p. 77f - Sonst ist der i r a x f i p X a o ü in Mantineia die nächste Parallele, LIFSHITZ 9: auch hier wird nicht eine bestimmte Synagoge, sondem die lo kale Gemeinschaft genannt. - IG X I V 534 (Catania) soll nach M A N G A N A R O ebenfalls jüdisch sein; er ergänzt: TTaTf]p [ x o ü a r e p a x o g , Tf\g a u v a y c o y f i g ] o. ä., s. SEG 43, 624. ''" N O Y übersetzt in Übereinstimmung mit der Forschung: „father of synagogues". Ich möchte wenigstens zu erwägen geben, ob nicht an ein Wort wie a u v a y w Y L O S ' zu denken ist, das dann die Mitglieder einer bestimmten (Synagogen-) Gemeinde bezeichnete, womit auch dieser Titel auf eine einzige Synagoge bezogen wäre. Vgl. aber NOY II 577: mater syn agogarum Campi et Bolumni. Hier erklärt NOY allerdings zu Recht, daß die Tote Titel in zwei verschiedenen Synagogen führte, was wohl eine Art der Ämterkumulation ist. '"^ CTh 16, 8, 4 (LINDER 132ff Nr. 9): Idem A(ugustus) hiereis et archisynagogis et patribus synagogarum et ceteris, qui in eodem loco deserviunt: Hiereos et archisynagogos et patres synagogarum et ceteros qui in synagogis deserviunt, ab omni corporali munere liberos esse praecipimus. Das Gesetz gleicht allerdings die jüdischen Ämter an die christlichen an - was als Methode nicht über jeden Zweifel erhaben ist. Interessant und nicht erklärt ist das Fehlen der patres in dem nur wenig früheren Gesetz gleichen Inhalts, CTh 16, 8, 2.
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auch Pflichten verbanden.''*^ Da „Vater" ein weit verbreiteter Ehrentitel war,''*'* müssen hier weder der TTarfip Tf\g TröXew? noch die späteren patres civitatum Pate gestanden haben.''^^ 2: Daß Vater und Sohn dasselbe Amt bekleideten, kennen wir mehrfach aus der Diaspora. Es handelt sich nicht um Vererbung, sondern entspricht einfach den sozialen Gegebenheiten''*^ (auch der paganen Umgebung);'"^ zur Formu lierung vgl. 150 (Kalchedon); 238 (Tarsos; ca. 6. Jh.): [ ... 7TpeCßü(T€pog)] ulö? TOÜ Tfjs" iiarapLas" IIVTHIT]? ' I d K w ß Kai aÜTOÜ TTp€Cßu(Tepou).
3: eauTOÜ = e|iauToü, zum Wechsel zwischen der ersten und dritten Per son s. die Beispiele aus Smyma bei Petzl, der K. Dieterich, Untersuchungen zur Geschichte der griechischen Sprache, Leipzig 1898, 193 zitiert. Daß Gattin und Sohn nicht mit Namen genannt werden, entspricht den Gepflogenheiten dieser Stifterinschriften. 4: y v r i a L o ? bezieht sich nicht auf die Rechtsstellung des Kindes, sondem ist Ausdruck des Affekts, Robert, Hellenica XIII 220f.; Op. Min. V 328f. mit A. 401; VI llf., wo Robert daraufhinweist, daß diese Verwendung „courant au Bas-Empire" ist; VI 99; JLR Bull. 1969, 566; s. femer Th. Drew-Bear, Glotta50, 1972, 66. 4f.: aTpaiCTis" TOÜ eiaoTLKOÜ wird meist als weiteres Beispiel für die Stif tung eines Mosaikfiißbodens interpretiert.''** Dem widerspricht die Anbrin gung der Stifterinschrift auf einem Stein nicht ganz, da sie sich auf die fol genden CTKaiivoKdvKeXoL beziehen kann, theoretisch sogar ein Teil dieser oKaiivoKdvKeXoL gewesen sein könnte. Wahrscheinlicher scheint mir aber eine Pflasterung zu sein (cf. 10, 4). KaXiepyeiv, s. Z . 6 (Komm.), wird nicht nur von Mosaikarbeiten, sondem auch von Pflasterungen benutzt.
Cf. HENGEL ( A . 72) 120 mit A . 103. C f e. g. SCHRENK, T h W N T V 977; zum Trariip in anderen Kultvereinigungen s. e. g. F. P O L A N D , Geschichte des griechischen Vereinswesens, Leipzig 1909, 371f; A . D . NOCK, ClRev 38, 1924, 105. '"'Zum Amt e. g. C. ROUECHE, GRBS 20, 1979, 173ff; G. DAGRON/D. FEISSEL, Inscriptions de Cilicie, Paris 1987, 215ff '"^ LEVINE 55 A . 57 bringt nur Beispiele aus Palästina; aus der Diaspora wird einzig zi tiert: „ A n inscription from the Smyma synagogue ... notes that an Irenopolis, a presbyter and father of the Community, was the son of Joub, likewise a presbyter in his time; see ... CPJ, II, 9, no. 739." Natürlich gibt es weitere Beispiele, das Phänomen ist z. B. in Venosa sehr häufig N O Y I 70; 87; 107; c f 62; 85; vgl. e. g. BURTCHAELL ( A . 50) 242 A . 86. D. HAGEDORN, ZPE 80, 1990, 277ff; meinte, daß in spätantiken Papyri die Zufügung von ulö? oder Ouydrrip vor dem Vatersnamen einen besonderen sozialen Rang des Va ters anzeigen sollte. In den meisten unserer Inschriften ist das nicht zu verifizieren, aber an ei nigen Stellen - wie hier - nicht ausgeschlossen (die Belege sind über den Index zu finden). KOHL/WATZINGER ( A . 72) 141; KRAUSS 348f; LIFSHITZ; WILLIAMS; LEVINE 363. - Allgemein zu oTp&ois s. ROBERT, Op. Min. II 900 A . 8; Hellenica V I 57 A . 2; La Carie II 317 A . 4; F. EBERT, Fachausdrücke des griechischen Bauhandwerks I, Programm Hof 1910/1, 12f; HELLMANN ( A . 71) 392ff
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eiatOTLKÖv ist sonst nicht belegt. Die Identifikation mit einem Innenraum ist naheüegend, wobei eine genauere Festlegung wohl besser unterbleibt.''*^ Nicht auszuschließen scheint mir aber die Ansicht von Krauss 347f A . 3, der von einem „Bodenbelag des Eingangs" spricht - der übrigens auch ein Innen raum sein könnte (s. aber Lifshitz 39 [Apamea]: TT]V I\)T\^(X)GIV Tf\g laöSov). 5f: Das sonst nicht belegte Wort O K a i i v o K d u K e X o L setzt sich aus lat. scamnum,^^^ Sitz, Bank, Schemel, und lat. cancelli, Schranken, Balustraden, zusam men.'^' Was war also das scamnum, das hier von Schranken umgeben ist? Es liegt nahe, an die Sitze der i r p e a ß Ü T e p o L oder andere herausgehobene Sitzplät ze zu denken,'^^ doch ist das nicht der einzige Vorschlag geblieben.'^^ 6: K a X i e p Y L a a s ist ein terminus technicus, cf LSJ Suppl. s. v., wo einige Belege für die Bedeutung „beautify with mosaic, paved work or sim." zitiert werden;'^'* des weiteren etwa D. Feissel, Recueil des inscriptions chretiennes de Macedoine, Paris 1983, 180: ,JLe verbe K a X X L e p y e l v , qui s'applique ä toutes sortes de decor s'emploie en particulier pour des mosaiques, ä Amphipolis comme au Laurion (Bull. ep. 1956, 100), en Eurytanie (Bull. ep. 1966, 229) ouä Nikopolis (ArchEph 1916, 122'^^). Dans ces trois cas, le verbe est ecrit avec un seul lambda". Die Beispiele lassen sich durch die Indices des Bulletin Epigraphique leicht vermehren.'^^ Es gibt natürlich auch die einfache
KOHL/WATZINGER sprechen vom „Innenschiff', GOODENOUGH, Symbols IX 33 von einem „inner room, presumably designed for an inner circle". GOODENOUGH, Sym bols II 80 sah allerdings noch den engen Zusammenhang mit den OKapvoKdvKeXoL, die er als „chancel-bench" verstand, weshalb er eLatoTLKÖv schließlich als „chancel" interpretierte. Angemessen vorsichtig ist HENGEL ( A . 72) 110 A . 76: „vermutlich 'Innenraum'". "° Ist mit dem lat. Wort in liturgischer Bedeutung auch PSI 291, 2 (5./6. Jh. n.) zu er klären? 8ös ürrep OKap. ev rfi rjpepoi TOIJ dyCou arra SepT^vou. Belege für die häufige Verwendung dieses Wortes im späten Griechisch bei ROBERT, Hellenica IX 48f; JLR Bull. 1966, 167. KOHL/WATZINGER ( A . 72) 141. M . A . LEVY, Jb. f d. Geschichte d. Juden u. d. Judentums 2, 1861, 298; KRAUSS 351 verstanden unter scamnum, das Pult auf welchem die Torah zum Vorlesen ruhte, doch haben wir hier wohl noch kein Beispiel eines Gitters, „chancel screen", wie GOODENOUGH und LEVINE 363 vorschlugen, geht wohl in dieselbe Richtung. JLR Bull. 1948, 237 zitieren eine von LAUFFRAY/MOUTERDE edierte Grabnschrift aus Zebed, die ins Jahr 349 gehört. Am Ende des Textes heißt es: SLO Baoüou rj KaXepyCa doch wohl auf die Ausführung der Arbeit bezogen. Eusebius zitiert einen Brief Konstantins über den Bau der Kirche in Jerusalem, VC 3, 31, 2: rrepl p e v Tfys TWV TOIXWV eyepoecos Te Kol KaXXiepyCas. Von LSJ Suppl. nach der Wiedergabe bei E. KITZINGER, DOP 6, 1951, 87 zitiert; aus Nikopolis vom Mosaik im Atrium der Kirche des Hl. Demetrius: TTJV Trdoav eKaXiepyrjaev T p i o T w o v . '^^ Vgl. z. B. lOlymp 656, 8 (5. Jh.; marmorne Fußbodenplatte im Hauptraum der byz. Kirche): ürrep ocoTripia? eauToü eü^dpevog eKaXiepyr|aev TTJV OTpcooiv; M A M A VII 310 (Orkistos, 10. Jh.): eKaXrjepyt^O. ua' rroS. e ( s ) TÖ Se^rjö. pepos eos TT) rröpTot; in einer kappadokischen Kirche des 11. Jhs. findet sich JS 1968, 45flf. (wohl von den Wandgemälden
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Bedeutung des Verzierens; Robert, OpMin I 381 (Teichiussa): eKaXLep'y(T^)aa [ T ] O Ü ? K L O v a s K a i TCOV TTOPTLKOJV, oder die Anwendung auf die Stiftung von Schrankenplatten, IPriene 218 (SEG 48, 1422): Kai eTTLTuxcbv e K a X X i e p y a o - a . y ö | i . i a | i a ist die übliche Bezeichnung des solidus. Die Unkosten sind nicht allzu hoch gewesen, wenn man e. g. Lifshitz 61 (Dmer) vergleicht: KaXo)? eTrrJLaev dvriXco|ia- r|Ko8o|j.f) T O U vaj(jLLC|J.aTa i|j'; s. aber daneben aus IK 2, 532 (Klazomenai, Mosaik in einer Kirche): ÜTiep eüxf]? T l a T l p i K L o u K a i ] H a u x i a ? a u [ | i ß L o u ] vop.La|j.aTa 8' oder 8[LIO.'^' In Stifterinschriften fanden selbst wesentlich niedrigere Summen Erwähnung.'^* Nach den Überlegungen von Patlagean reichten die sieben vo|iLCT|iaTa für 84 Arbeitstage - Material nicht eingeschlossen,'^^ doch ist das im Vergleich mit anderen Berechnungen eher hypothetisch. J.S. Park, Conceptions of Afterlife in Jewish Inscriptions, Tübingen 2000, 86ff. zum Friedensvmnsch in jüdischen Grabinschriften und der Vielzahl sei ner Bedeutungen. Dieser Wunsch war nicht auf Grabinschriften beschränkt, sondem kommt auch in spätantiken Stifterinschriften vor.'^*^ Segenssprüche, gesagt): e K a X X i e p Y r i Ö T i 6 v a ö g ... S i ä a u v S p o p f i g " A p o e v i o u f i o v a x o i ) Kai uloCi a ü r o O . Auf dem Mosaik einer byz. Kirche Lakoniens fmdet sich folgende Inschrift, 'Apx- 'E4)TIIJ.. 1974, 249: |j.vr|a9riTL K ü p i e Kai e X e r i a o v r r d v T a g Toüg K a X X L e p y o O v T a s e v Tri äyiq. €KK X r i a i f j , auf dem Mosaik einer attischen Kirche im 5./6. Jh. (SIRONEN [A. 57] 331 Nr. 327): ürrep e ü x f i ? ••• e K a X i e p y r i a e v , genauso in Aghia Ekaterini (Phthiotis, 6. Jh.; SEG 49, 576): ürrep e ü x f ) S ... e K o X X i e p y r i a e v TÖ e p y o v TOÜTO. Eine Tabelle von Baukosten aus dem 4.-7. Jh. bietet PATLAGEAN ( A . 61) 398f Die sieben solidi aus Smyma stehen ftir die niedrigste ihr bekannte Summe, während die 700 solidi aus Dmer die höchste epigraphisch belegte Summe darstellen; höhere Baukosten, z. B . für Kirchen, sind v. a. aus der Literatur, nicht aus Inschriften bekannt. Kosten flir Mosaike be spricht J.P. CAILLET, V I . Coli, intem. sobre el mosaico antiguo, Valladolid 1994, 409ff:; vgl. P. BAUMANN, Spätantike Stifter im Heiligen Land, Wiesbaden 1999, 303ff S. SAHIN, EpAnat 33, 2001, 15 I f publizierte eine Liste von Stiftem auf der MosaikInschrift einer christlichen Kirche in Idyros (Westpamphylien), bei der A . LAJTAR, EpAnat 35, 2003, 123f die Zahlen richtig verstand. Als Stifter werden ein Archidiakon, ein Mönch, ein Vorleser, ein Leinenweber und ein Hausvorsteher genannt; die Stiftingssummen lauten: eStüKev v[o(pi.apaTa)] e ' ... v ö ( p L a p a ) a ' ... v ö ( p L a p a ) a ' ... vö(pLapa) ... v ö ( p L a p a ) a\ Lajtar zitiert noch unpublizierte Inschriften aus Galilaea, in denen zweimal ein halbes Nomisma zur Erstellung eines Mosaikes gespendet wurde; in Karmiel in Galiläa gibt es eine weitere Spenderliste, in der einmal ein Achtel Nomisma, sechmal ein Viertel Nomisma und einmal zwei Nomismata gespendet werden (V. TZEFERIS, Atiqot 21, 1992, 129flf. mit D. FEISSEL, Bull. Ep. 1993, 628); vgl. BAUMANN ( A . 157) 306f Die Tafeln der „occupational wage levels in papyri of the Byzantine period" bei J. B A NAJI, Agrarian Change in Late Antiquity: Gold, Labour, and Aristocratic Dominance, Oxford 2002, 235ff. lassen die sieben solidi allerdings in einem wesentlich anderen Licht erscheinen: ein pirrdpLog und ein e p y d T r ) ? Ttov xpvöoxbiiiv verdienten drei solidi im Jahr, ein o r r a O a pLO? a ü p p o x o ? vier solidi, und erst ein dpxLcj)poupos' lag bei knapp acht solidi etc. Hier 217, wozu bereits SCHWABE/LIFSHITZ CIJ II 857; 1195 zitierten; hinzuzufiigen ist jetzt z. B. die Stifterinschrift SCI 22, 2003, 241 (Herkunft unbekannt). Vgl. auch LIF SHITZ 39 (Apameia): eLpi^vr) KOL e X e o ? errl r r d v TÖ rjyLaapevov üptov r r X f i O o s ; 78 (Gera-
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so heißt es, sollen auf Hebräisch gesprochen werden.'^' Daneben scheint mir Parks Bemerkung interessant, hebräische Buchstaben seien oft benutzt wor den, um einen symbolischen und dekorativen Zweck zu erzielen (p. 98); aus geschlossen scheint mir auch nicht, daß hier an die besondere Macht der frem den, hebräischen Schrift und Sprache gedacht wurde - der Glaube an diese Macht führte ja auch zu ihrer Benutzung in der Magie.
42 Dosas beaufsichtigt eine Arbeit Edd.: Der Stein wurde von Herman van der Horst, der von 1718-27 als Geist licher der Holländischen Reformierten Gemeinde in Smyma tätig war, gesehen und abgeschrieben; er ist seitdem verschollen, v. d. Horsts Manuskript wird aufbewahrt Bibl. Acad. Lugd. Bat. XVIII Perizonianus Q 42; unsere Inschrift fol. 42', Nr. XVm (Hessel, Praefationis Appendix Nr. XVIII, m: Gudius, A n tiquae inscriptiones quam Graecae tam Latinae oUm a Marquardo Gudio collectae, nuper a loanne Koolio digestae hortatu consilioque loannis Graevii, nunc a Francisco Hesselio editae cum adnotationibus eomm, Leeuwarden 1731 [CIG 9898; Oehler 297 Nr. 53; CIJ II 740; Lifshitz 15; B. J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 225 A . 30]; IK 24, 844 b; D.F. McCabe u.a., Smyma Inscriptions, Princeton 1988, 20 Nr. 62). FO: Nach van der Horst in demselben Haus über 41 verbaut. Abb.: CIG; Frey (Facss.). Ü: Frey; Brooten; Petzl.
eyeuero TÖ epyov oirouSdCovTos Aoad Die Arbeit wurde durchgeführt unter Aufsicht des Dosas. Da 41 und 42 zusammen gefunden wurden, hat man auch einen sachlichen Zusammenhang postuliert'^^ - den man sich aber nicht allzu eng vorstellen
sa): ] dyiolTctTco] TOTTW. d\ir\v. aeXd. epr\vr\ Tf\ auvaywyfi. Vergleiclibar ist woiil auch die eüXoyLa-Formel am Ende mancher Stifterinschriften. eüXoyCa und hebr. Friedenswunsch ste hen nebeneinander in M . DOTHAN, Hammat Tiberias, 60ff. Nr. 3. L . V . RUTGERS, in: A.J. AVERY-PECK/J. NEUSNER (Hrsgg.), Judaism in Late An tiquity IV, Leiden 2000, 303 zitiert die entsprechende Anweisung in M Naschim Sota 7, 2; 5; id. 301 f. zur Ambivalenz der Friedenssprüche, die uns nicht sagen, was ftir ein Friede erfleht wird, aber beweisen sollen, daß Friede als Konzept erstrebenswert gewesen sei. Cf. e. g. A . T H . KRAABEL, Judaism in Westem Asia Minor under the Roman Empire, Diss. Harvard 1968, 41 A . 2: „740 is fragmentary, but may have once been a part of CII 739".
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darf. Vielleicht gehörten sie, wie schon Kirchhoff überlegte, zu demselben Ge bäude. Das Formular verweist auch hier in die Spätantike, e y e v e r o e-rri oder einfach mit Genitiv ist häufig, zahlreiche Beispiele bei Robert, Documents d'Asie mineure meridionale, Genf 1966, 64; Op. Min. V 188f; ansonsten e. g. H. Hunger, Tyche 1, 1986, 135. G. Dagron/D. Feissel, Inscriptions de Cilicie, Paris 1987, 166: „L'expression passe-partout OTTouSfi (ou Sid a-rrouSfis, TTJ KaXr\ aiTOuSf]) designe plu töt le 'zele', le 'soin' et la 'diligence' du responsable du chantier que la generosite de celui qui en assure le financement". Daß es sich um eine jüdische Inschrift handelt, wird neben den Fundum ständen durch den Namen Dosas nahegelegt. Dosas ist das Hypokoristikon des überaus häufigen jüdischen Namens Dositheos, wie JLR Bull. 1954, 24 sahen; vgl. CPJ III p. 173 (darin e. g. Horbury/Noy 78 [Leontopolis]: Acoods" dtopo?); Hanina ben Dosa: JJS 14, 1985, 42ff; vgl. an neueren Beispielen SEG 26, 1515 (Zeugma); 33, 1255 (Emesa); Lüderitz 54 a. G. Vennes, JJS 24, 1973, 57: „Dosa ... appears again and again among Rabbis in Galilee".
4 3 Rufina, die Archisynagogos Edd.: S. Reinach, REJ 7, 1883, 161ff (Oehler 297 Nr. 51; Leclerq, Dictionnaire d'archeologie chretienne VIII 1, 1928, 25If; Krauss 230 Nr. 57. 3; IGR IV 1452; CIJ II 741;'^^ A . Galante, Histoire des Juifs d'Anatohe I: Les Juifs d'Izmir (Smyme), Istanbul 1937, 8f; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 5ff; IK 23, 295; D.F. McCabe u.a., Smyma Inscriptions, Princeton 1988, 99 Nr. 816; Trebilco 104 Nr. 1. 1; T. Rajak/D. Noy, JRS 83, 1993, 90 Nr. 12 [Z. 1-4; Rajak 423 Nr. 12]). FO: Smyma, dort 1880 in der Sammlung von Lawson, „contröleur de la Banque Ottomane dans cette ville". Beschreibung: Marmortafel mit vorgerissenen Linien; H.: 0,36 m; B.: 0,26 m; T.: 0,02 m. Abb.: Reinach (Facs., danach Brooten Taf. 1). Ü: Reinach; Leclerq 253; Krauss; Galante; C J . Cadoux, Ancient Smyma, Oxford 1938, 402; Frey; Brooten 5; R.S. Kraemer, in: K.H. Richards (Hrsg.), SBL 1986 Seminar Papers, Atlanta 1986, 195; ead., Maenads, Martyrs, M a trons, Monastics, Philadelphia 1988, 218 Nr. 84; ead., in: Overman/MacLennan (Hrsgg.), Diaspora Jews and Judaism, Atlanta 1992, 321; Trebilco; Rajak/ Noy (Z. 1 ^ [Rajak]); L.H. Feldman, in: S. Fine (Hrsg.), Sacred Realm, Oxford 1996, 56; D.R. Edwards, Religion and Power, N e w York 1996, 132; M . H .
„Ms. DE ROSSI 16452" FREY; cf. p. 180 A . 137.
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Williams, ZPE 116, 1997, 260f. Nr. 36; Williams 151 VI 37; Brooten, JRA Suppl. 40, 2000,215. 'Pou(})€Lya ' l o u S a i a dpxLauva^coyos K a r e o K e i j a a e v TO evoöpioy T O L ? dTreXeu0epoL9 Kai GpejiaaLV 5
p.TiSevös' dXou e^ouaiav
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XOVTOS" OdijjaL T L v d . et 8e Tis
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Salwv (STivdpLa) ,a. TaÜTr|9 Tri? eTriypacljfig 10
TO dvTLypacjjoy dTTOKelTai e i g TO dpxeXov
4: - 8 e D 0 e p o L ? Galante; 4f.: Opeiiaatv, d X o i ; , wurde von Oehler, Krauss, Galante norma lisiert; Cagnat u. Frey schreiben Ope[p][iaaiv; Frey auch d X [ X ] o u ; 6: Od4f0i Galant^; 8f.: ' louSaLcoji. Krauss; 9f.: jeweils 8r]väpia Krauss; Cagnat, Frey; Galante.
Rufina, Jüdin, Archisynagogos, ließ die Grabnische bauen für (ihre) Freigelassenen und Zöglinge, wobei kein anderer die Erlaubnis hat, jemanden zu begraben. Wenn es aber jemand wagen wird, so wird er dem heiligsten fiscus 1.500 Denare zahlen und dem Volk der Juden 1.000. Denare. Die Abschrift dieser Inschrift ist im Archiv aufbewahrt. Datum: nach der Schrift nicht vor dem 3. Jh., Reinach 162; Brooten 5: „probably 2nd C " . Reinach 166 erklärt sehr schön, weshalb es jenseits der beiden Titel so we nige jüdische Formeln in der Inschrift gibt: „C'est un document ofFiciel redige sur un modele convenu".'^'* 1: Reinach verweist auf die Familie des Sophisten Ti. Claudius Rufinus in Smyma, IK 24, 602,'^^ aber der Name Ruftis war bei Juden häufig (p. 14), die Bildung Rufma eine Möglichkeit, den Vatersnamen zu ersetzen.
TREBILCO 106 ist daher vielleicht doch zu relativieren: „Rufma was probably a woman o f some education. She has dealt with the legal matters involved in the protection cf the tomb and the deposition o f a copy of the inscription in the public archive. It is thus not unreasonable to assüme that she was capable of teaching and exhorting the Community." Die Formel der Grabmult und alles, was damit zusammenhing, machen aus Rufma sicher keine Frau von Bildung, auch werm ihr sozialer Status ein Mindestmaß an formaler Bildung erwar ten läßt - wobei über Rufinas Fähigkeit zu „teaching and exhorting" nichts gesagt ist. Was man als Bildung zu erwarten hat, bespricht E.A. HEMELRIJK, Matrona docta, London 1999. Zu ihm kurz PIR^ C 998; der Sophist Rufmus, der unter Gordian auf Münzen und dann im MartPion genannt wird, war sicher sein Sohn, ROBERT (A. 124) 98. Kurz nach 138 ist
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Zum Ausdruck 'louSata s. M . H . Williams, ZPE 116, 260f. Nr. 36. Williams betonte, daß aus dem Namen und der Bezeichnung ausdrücklichen Bezeichnung als Jüdin nicht geschlossen werden darf, daß Rufma Proselytin gewesen sei.'^^ Auch daß weder Vater noch Mann genannt werden, ist - gegen Kraemer, Maenads 122f - kein Grund, Rufma für eine Proselytin zu halten oder anzunehmen, daß sie sich von ihrer Familie losgesagt hatte. Interessanter ist dagegen die Tatsache, daß sie offenbar über beträchtliches Eigenvermögen verfügte.'^' Rufina war die erste Frau, die als dpxiauvdytoyos bekannt wurde (in zwischen e. g. 25); der Titel ist lange Zeit nur als Ehrentitel verstanden wor den, e. g. „Mater synagogae honoris causa" (Cagnat) oder „head of women prayers in the women's gallery";'^* weitere ähnliche Vorschläge bei Brooten 6. Dagegen hat Brooten ausführlich argumentiert, und wenigstens prinzipiell die Möglichkeit der Amtsführung durch eine Frau g e z e i g t , a u c h wenn es Bei spiele sog. „Ehrentitel" gibt; vgl. 12, 3f (Komm.). 3: evaöpLOv, hier mit Grabnische (Joculus) übersetzt, ist für Smyma in der Kaiserzeit charakteristisch.'''^ Eineyaöpiov setzt eine größere Struktur vor aus, zu dem es gehört. In diese größere Struktur wird die vorliegende Platte, die ja nur 2 cm dick ist, eingesetzt gewesen sein. 3f: die Anlage eines Grabes für Freigelassene und Zöglinge ist häufig. Schon der erste Text aus der röm. Kaiserzeit in IK 23 lautet (190):'" T Ö evaöpLOV eine Rufma als Stephanephoros auf den Mz. von Smyrna, D.O.A. KLOSE, Die Münzprä gung von Smyma in der römischen Kaiserzeit, Berlin 1987, 255. - KRAEMER, in OVERMAN/MACLENNAN [A. 63] 321 A . 27 verweist auf CIL VIII 7710 (Constantine), wo man che eine Jüdin Rufma sahen, doch wurde der Text von LE BOHEC nicht aufgenommen. Die Teilung der Sepulkralmult gilt als zusätzliches Argument bei, R.S KRAEMER, HThR 92, 1989, 45; EAD., Share ( A . 74) 121f; EAD., in: O V E R M A N / M A C L E N N A N ( A . 63) 321; ich verstehe das Argument allerdings nicht. Nur um des Vergleichs willen: die Vita Polycarpi beginnt mit der in Smyma spielen den Geschichte, daß die - offenbar reiche - Kallisto, in deren Haushalt es bereits mehrere Sklaven gibt, im Traum aufgefordert wird, einen jungen Sklaven zu kaufen und in ihrem Haus aufzuziehen - Polykarp. O V A D I A H ( A . 84)
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Anders wieder, aber hauptsächlich von rabbinischem Material ausgehend G. M A Y E R , Die jüdische Frau in der hellenistisch-römischen Antike, Stuttgart 1987, 90f '^^ Zum Ausdmck vgl. TH. DREW-BEAR, Glotta 50, 1972, 71 u. ansonsten J. KUBIN S K A , Les monuments funeraires dans les inscriptions grecques d'Asie mineure, Warschau 1968, 101: „II est caracteristique pour Smyme." Sie kennt außerhalb Smymas nur zwei Be lege. Jeder Zweifel an der Herkunft, den die vagen Angaben bei Reinach vielleicht nahelegen könnten, erledigt sich damit. PETZL, IK 23 p. 190 sagt zu dTreXeüOepog nur: „ab 190 öfter", und zu Opeppa p. 296: „ab 190, 4 häufig". KRAEMER, in: OVERMAN/MACLENNAN ( A . 63) 321 fi^: „what may we deduce from the fact that Rufma constmcts a tomb for her freedpersons and fothose abandoned infants raised in her household?" Angesichts der Parallelen wird man erst einmal sagen: nichts, was Rufinas religiöses Leben betrifft. Weder kann man Rückschlüsse auf
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TTpoaKaT€aK€L)aaev aÜTO) K a i TCKVOLS KOL d i r e X e u G e p o L s KQI 9 p e [ i | i a a L y .
Rufma folgte diesem Vorbild nicht,sondem ließ sich in einem anderen Grab als dem e v a ö p L O V begraben. Zu Zöglingen vgl. A . Cameron, Anatolian Studies Buckler, Manchester 1939, 27ff; G. Nani, Epigraphica 5/6, 1943/4, 45ff Der Ausdruck ist kann Adoptiv- und Findelkinder, Freigelassene und Sklaven gleichermaßen bezeich nen (Plin. ep. 10, 65f behandeh nur eine Spezialgmppe). Auch wenn Aus drücke wie TCKVoGpeTTTOL d-rreXeüGepoL und d-rreXeüGepog K a i G p e i r r o s manchmal als Sammelbegriffe für Freigelassene verwendet wurden, so ist das hier wenig wahrscheinlich: vermutHch sind mit Gpe|j.iiaTa Sklaven gemeint.'^^ Die Inschrift gibt keine Auskunft darüber, ob Rufinas Freigelassene und Skla ven auch Juden waren, aber wir dürfen es nicht für selbstverständlich halten, daß die Herrin ihre Sklaven zu Juden gemacht hatte.'^"^ Allgemein zum Thema „Judaism, Slavery and Manumission" jetzt E. L. Gibson, The Jewish Manumission Inscriptions of the Bosporus Kingdom, Tübingen 1999, 56ff 6ff.: 2.500 Denare als Grabmult sind noch in einem Dutzend weiterer In schriften aus Smyma belegt, Petzl p. 309; kein anderer Betrag ist derart häu fig.Rufma hat also die gängige Summe genommen und auf zwei Empfänger verteilt. Das ist nicht ungewöhnlich und kommt mit genau denselben Empfängem in jüdischen Inschriften in Nikomedeia vor, 154; 157. Der Zweck des Verfahrens liegt auf der Hand: man erwartet von Glaubensgenossen, Arbeits kollegen, Vereinsmitgliedem,'^^ daß sie das Grab besuchen, also einen Miß brauch anzeigen können, während die kaiserliche Kasse (fiscus)^^^ am ehesten in der Lage ist, die Bestrafung des Übeltäters durchzusetzen.'^*
ein spezifisclies Verlialten von Juden zu sozial niedriger gestellten Personen ziehen, noch kann man die Sorge für Freigelassene mit einer engen Bindung Rufinas (als möglicher Proselytin) an die pagane Welt erklären. Sie folgte einfach einem in ihrer Heimat etablierten Verhalten. KRAEMER, Share ( A . 74) 122. Das Begräbnis eines OpeTTXög noch in N O Y II 246; 531; über den Status dieser Zög linge ist nichts bekannt. Freilassung eines GpeirTÖs in CIJ I 683 (Pantikapaion); 691 (Phanagoria); c f 684; etc. „OperrTÖs ... appears as the common term for 'slave' in this group cf Bosporan manumission insriptions", E. GIBSON, The Jewish Manumission Inscriptions cf the Bosporus Kingdom, Tübingen 1999, 132; c f 113f '^^ Die unterschiedlichen Begräbnisorte haben eher eine soziale als religiöse Ursache. Halbwegs sicher datierbare Inschriften zeigen diese Strafsumme vom 1. Jh. (IK 23, 236) bis in die Zeit nach der Constitutio Antoniniana (IK 23, 251). Nach der Mitte des 3. Jhs. hätte die genannte Summe keine abschreckende Wirkung mehr gehabt. PETZL, IK 23 p. 69f zählt die verschiedenen, in Smyma belegten Empfänger von Grabmulten auf Die enorme Zahl kleinasiatischer Inschriften, in denen eine Grabmult an das leptorarov Tapeiov zu zahlen ist, machen diese Interpretation absolut sicher. Verfehlt ist daher KRAE MER, Share ( A . 74) 233 A . 108: „conceivably ... treasury of local hieron", mit weiterem Hinweis darauf, daß Tempel in der Antike als Banken fungierten; sie meint femer, die Kon-
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Mommsen meinte ( R G V 490 A . 1): „Einfache Kollegien werden in Straf androhungen dieser Art nicht leicht mit dem Staat oder der Gemeinde auf eine Linie gestellt." Das läßt sich so absolut kaum halten, vgl. jetzt etwa P. Pilho fer, Philippi II, Tübingen 2000, 389f. Nr. 387 a: S W O L TrpoaT€L(iou rrj ovvaywYti; s. auch hier Index s. v. 7: das r a i i e t o v wird, entsprechend offiziellem Sprachgebrauch, als lepojTQTO? bezeichnet, was auch sonst in jüdischen Inschriften zu beobachten ist (s. Index s. v.). Da es sich um eine geläufige Formel handelt, wird der Verfasser des Textes keine Skrupel bei ihrer Benutzung empfunden haben. Zahlung der Grabmult an heidnische Stellen ist nicht selten und auch bei den Christen durchaus üblich (s. e. g. die berühmte Aberkios-Inschrift). 8: Williams 198 A . 30 zueOvo?: „Taken by HJPAJC III, p. 90 (seil. Schü rer III 1) to designate the local Jewish C o m m u n i t y but it could just as easily be an oblique reference to the national authorities in Palestine. Cf. the Stobi in scription" (CIJ I 694: ScooeL T Ü ) TraTpidpxr]). Abgesehen davon, daß die In terpretation der Stobi-Inschrift umstritten ist,'^^ würde die Nennung des e9vo? T w v 'lou8aLü)y (für „national authorities" der Juden im 3. Jh. ein seltsa mer Ausdruck) als Empfänger einer Sepulkralmult kontraproduktiv sein: das IQvos Ttoy ' louSai^wy wäre weit von Smyrna entfernt, würde nicht schützend wirken, was schon Reinach 163 sah: die Institutionen vor Ort sollen an der Be strafung des Täters interessiert sein. eGyos ist auch sonst als Ausdruck für jüdische Gemeinden b e l e g t , u n d daß wir in einer anderen Inschrift aus Smyma Xaos finden (44, 3), ist kein Ge genargument: auch CTTe|i|ia ist offenbar in Smyma für die Gemeinde benutzt worden (41, I f [Komm.]).'^' Unterschiedliche Bezeichnungen für die jüdische Gemeinde fmden sich auch in Hierapolis, s. 191 B, 6. 9ff: auch diese Formel ist häufig in den smymaeischen Grabinschriften; Petzl, IK 23 p. 98 zu den verschiedenen Möglichkeiten der Beurkundung. Vgl. G. Klaffenbach, SB Berlin 1960, 40f: „hier (seil, in kleinasiatischen Grab inschriften) wird offenbar mit der Wendung TauTri? Tfjg eTTLypa(t)fi9 dyTLypac{)oy dTreTeOr] eis T d dpxeXa o. ä. der Anspmch der Behörde auf Hin terlegung einer Abschrift in ihrem Archiv zum Ausdmck gebracht. Freilich war das hier auch ein Erfordemis, ... da durch die Deponierung und Registrierung die Grabrechte und insbesondere die Strafbestimmung für die Verletzung des vertitin Rufina habe in einem Tempel einen besseren Garanten für die Sicherheit des e v o ö p i o v gesehen als in der jüdischen Gemeinde. Lit. zu Grabmulten bei SCHÜRER III 1, 106 A . 68. M . E. ist die Rolle des Strafempfängers bei der Verfolgung von Missetaten der wich tigste Grund, in dem Patriarchen der Stobi-Inschrift nicht den paläst. Patriarchen zu sehen, wofür sich allerdings HENGEL ( A . 72) 98flF. stark machte. Kann es ein anderer Ausdruck flir den pater patrum sein? In Alexandria war das Oberhaupt der Gemeinde der eövdpxris. Vgl. z. B. oben A . 138.
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Grabes als von selten der Behörde anerkannt und somit rechtskräftig gekenn zeichnet vmrden." Der Rechtsvorgang dürfte auch dort erfolgt sein, wo er nicht eigens inschriftlich genannt wird;'^'^ seine ausdrückliche Erwähnung dient vielmehr der zusätzlichen Abschreckung. Zu euLYpacjjfi vgl. M . Wörrle, in: J. Borchhardt (Hrsg.), Myra, Berlin 1975,269f. (mit zahlreichen Belegen): „Vielleicht darf man annehmen, daß mit dieser urkundentechnisch ungenauen Ausdrucksweise dasselbe gemeint ist wie in den angeführten Zeugnissen aus Termessos, daß also €TTLypa(j)ri eigentlich die in der Grabinschrift wiedergegebene arnieLwaig des Besitzers meint." Zur Existenz von Provinzialkassen s. O. Hirschfeld, Die kaiserlichen Ver waltungsbeamten bis auf Diocletian, Berlin 1905, 6. 11: Reinach 166; Robert, Et. Anat. 148 zitieren zur näheren Bestimmung des Archivs IK 23, 191:T]auTTi? Tfjs emypac|)fis dvT[L]ypa(j)[oy K e t r a L ] e v e v Z|iupvT) dpxeitp Tt5 [ K a X o u I i i e v w M o u a e i c o ; ' ^ ^ Robert erklärt so, weshalb in Temenothyrai (IGR IV 618) ein Jurist geehrt wird, Kai e m Tfjs XainTpoTdTris- |jLT]TpoTTÖXe(jog Z | i i ) p v a L w v TröXewg fiyriodiieyoy Mouaeiou e m Twy yö|j,cüy eyrreLpLO. K a i Trapd T O L S ßtj[iaaL Twy fiyeiiöycoy e m TOT) eGyous irpÖKpLToy yeyö|ieyoy.'^'' TW
4 4 Das Grab des L. Lollius lustus Edd.: C. Leemans, Grieksche opschriften uit Klein-Azie, Verhandelingen Kon. Akademie ... Amsterdam 1890, Nr. XII (Oehler 297 Nr. 53 a [Krauss 230 Nr. 57. 2]; Robert, Hellenica XI/XII 260 [B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982,225 A . 31]); IK 23, 296 (D.F. McCabe u.a., Smyma Inscriptions, Princeton 1988, 76 Nr. 563). FO: Von A.O. van Lennep in Smyrna für das Rijksmuseum van Oudheden gekauft, inv. LKA 990; cf. H.W. Pieket, The Greek Inscriptions in the 'Rijks museum van Oudheden' at Leyden, Leiden 1958, 87.
'^^ Vgl. z. B. MOMMSEN, Strafrecht 816: „Wahrscheinlich aber hat der Grabstifter sie (seil, die Strafe) nicht anders festsetzen können als nach vorgängiger Anzeige an diejenige Be hörde, welche späterhin über deren Verfall zu entscheiden hatte ..." Etwas ausftihrlicher wird das smymaeische Verfahren geschildert in der Grabinschrift SEG 45, 1598 (Metropolis): r p C a AnA[.]Q [... direTJeOri e i s d p x e X o v TÖ X e y ö p e v o v [ M o u a e X o v x ö ] e v S p ü p v r ) ... (Datierungen)... r r l e J i T o i r i p a L x f i v 8iaYpa4*Tli^ K[a]9a)s r r p o y e y p a T T x a i . ' A ß L r | v ( ö s ) ' H x p e i r i o ? ] TTapr|pr|v. S x p a x ö v e i K O s l e p ö s S p u p v a t t o v e m x o ü Mo[u]aeiou eXaßov. ROBERT (A. 124) 97 identifiziert das Mouseion mit dem Heiligtum auf der Agora, das Philostrat, VS 2, 27, 5 p. 118, Iff. K erwähnt. Bei den Ausgrabungen auf der Agora wurde ein theaterähnliches Gebäude gefimden, das wohl zum Museum gehörte, cf R. N A U M A N N / S. KANTAR, in: Kleinasien und Byzanz (Istanbuler Forschungen 17), Berlin 1950, 74.
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Beschreibung: Rechteckige Platte aus weißem Marmor, H.: 0,25 m; B.: 0,35 m; T.: 0,05 m; litt.: 2,5 cm (Z. 1), 1,6 cm (Z. 2ff.). Abb.: Leemans Taf. II (Facs.); Petzl Taf. 22 (Abklatsch). Ü: Krauss; Goodenough, Symbols II 79f.; Brooten; Petzl; Williams 30 I 109. AouKLos AÖAXLO? 'loüaaTO? ypa|i|j.aTeus" T O U ev Z|iupvri Xaoü eiTOLT]ae T O e v o ö p i o v 5
eauTü) Kai TCO yevei T W LSLCO
A . AöXXiog ' l o D o T o s Krauss.
Lucius Lollius lustus, Sekretär des Volkes in Smyrna, ließ die Grabnische für sich und die eigene Familie bauen. Datum: frühe Kaiserzeit (Buchstabenform). Die Bedenken von Juster I 189 A . 12 sind nicht gerechtfertigt: sowohl der Name lustus wie die Erwähnung des ev ZfiupvT] Xaös" sind sichere Anzeichen dafür, daß es sich um eine jüdische Inschrift handelt, weswegen auch schon Hiller diese Inschrift zu Sylloge"' 1247 zitierte; weitere Belege bei Robert, Hel lenica XI/XII 260f. Auf die Bezeichnung Xaös für die jüdische Gemeinde in Smyma spielt auch Mart. Pion. 13, 2 an (s. A . 125); wir kennen mit e9yos undaTe|j.[ia noch zwei weitere Bezeichnungen für die Gemeinde. Selten wird so deutlich wie hier herausgestellt, daß die Gemeinde an einem Ort, ev Z|jLupVT], nur ein Teil des auserwählten Volkes ist. 2: L. Lollius lustus war römischer Bürger; ein M. Lollius fmdet sich noch in IK 23, 361; woher das Bürgerrecht stammt, läßt sich nicht mehr feststellen: Lollii sind seit der ausgehenden Republik auf Delos und in der Ägäis zu finden. Ilan 13: „The second most populär Latin name is Justus ... Whether this is due to its association with the biblical name Joseph is questionable." Meist wird lustus als Übersetzung des Namens Zadok gesehen. ypaiJ-iiaTeüs: Das Amt ist v. a. in Rom häufig belegt, s. Noy II p. 538; id. p. 10: „an office which was apparently fimctional and relatively low in the in-
Belege bei ILAN 333; ansonsten e. g. HORBURY/NOY 148 (Alexandreia); N O Y I 18 (Ostia); 69 (Venosa); 120(Tarent); 189 (Narbo); Beth She'arim II 125; 127; 149; 190; LIF SHITZ 75 (Kaphamaum); daß dieser lat. Name in Rom besonders populär war, versteht sich, s. NOY II p. 520f. Vgl. zum Namen noch R. BAUCKHAM, in: A . CHRISTOPHERSEN u. a. (Hrsgg.), Paul, Luke and the Graeco-Roman World, Sheffield 2002, 212f, der aber gegen die Verbindung mit dem Namen Zadok einwendet, daß dieser bei Juden selten getragen wurde.
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temal hierarchy", anders H.J. Leon, The Jews of Ancient Rome, Philadelphia 1960, 184: die Tatsache, daß jede Gemeinde einen eigenen Schreiber hatte und die häufige Erwähnung des Amtes in Grabinschriften sei „clear evidence that this was one of the chief offices of the congregation." Besondere Kenntnisse in der Torah dürften kaum verlangt worden sein, wenn die Interpretation als 'functional office' richtig ist.'^^ Da die Ypa|j.|j.aTeLs nirgends als Stifter auf treten, schließt Levine 409, daß sie in der Regel nicht der Oberschicht der Ge meinden angehörten. Die Benutzung des bestimmten Artikels in der Bezeichnung des lustus als y. T O Ü ev Z|iüpyr] Xaoü legt nahe, daß es hier nur eine Gemeinde gab. 4: eyaöpLoy ist typisch fiir Smyrna, s. 43, 3 (Komm.). 5: L8LOV yevos bezeichnet die Familie, cf. e. g. IK 23, 202: eavTf\ ... Kai TCO avdpl ... Kai TeKVOL? Kai eyövoig- \ir\8evös exovros e^ovoiav KT]Sevaaiv ev avrols \IT] TrpoCTrJKOvTa T W yevei. ei Se Tig ToXiirjaei Odi|jaL (IT] 8La
E K T O Ü yevous" K T X .
45 Das Grab der Anna Ed.: IK 23, 297 (nach Keil, Skizzenbuch Smyma VI 306). A O : Evangelische Schule, Smyma; jetzt verschollen. Beschreibung: In zwei Teile zerbrochenes Fragment einer Platte aus bläu lichem Marmor, rückwärts glatt; vorgerissene Linien, in den Buchstaben Farb spuren; H.: 0,15; B.: 0, 24; T.: 0,037; litt.: 1,8 cm. Abb.: Petzl (Facs. nach Keil). "Awa
TO
evoöipiov]
KaTeaKeüaae[y Kai
aÜTf]]
T W KaT0LX0|j.[evü)]
[TJeKVW 'loü8g suppl. Keil.
BURTCHAELL ( A . 50) 250ff.; 251: „His tasks would be to draw up the minutes and acts of the assembly, eiders and notables, to draft outgoing correspondence and all eise that was in the archive, to act as clerk of the court, to fimction as notary and, probably, to be cf counsel to members who were preparing important legal papers." - Mit den ypappaTelg als Schriftgelehrten (BAUER/ALAND s. v. 2.) hat das Amt hier nichts zu tun, obwohl CLAUßEN ( A . 34) 280f dies überlegt: „Anzahl und Art der Nennung dieses Titels auf den Epitaphen deuten viehnehr daraufhin, daß es sich um angesehene Mitglieder der Synagogen gemeinde handelt." Angesichts der Tatsache, daß auch andere, niedrigere Ämter in den Grab inschriften genannt werden, und angesichts der Möglichkeiten, die ein einfacher ypappareus sogar in den Städten haben konnte, scheint mir das Argument nicht durchschlagend zu sein. ZIMMERMANN ( A . 138) 55f zum Schreiber in paganen Vereinen.
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Anna baute die Grabnische für sich und (ihr) verstorbenes Kind ludas. Datum: wg. der Buchstabenformen und des Formulars aus der Kaiserzeit. Die Herkunft aus Smyma ist wg. des Formulars wahrscheinlich; evaÖQiov ist fast nur aus Smyma bekannt, s. 43, 3 (Komm.), und auch die Formulierung TO) K a r o i x o i i e v o ) TEKUM ist dort in der Kaiserzeit häufig. Zu den jüdischen Inschriften wird dieser Text wegen der Personennamen gezählt: die Verwendung des Namens Judas ist ein hinreichender Beweis für jüdische Abkunft, und auch Anna ist ein biblischer P N , der mehrfach von Juden benutzt wurde; vgl. e. g. Noy II 10; I p. 95f.; Ilan 240f. Das Zusammentreffen der beiden Namen ist ein ausreichender Grund, die Inschrift hier aufzunehmen.'^^
Teos 46 Eine Stiftung des P. Rutilius loses Edd.: E. Pottier/A. Hauvette-Besnault, BCH 4, 1880, 181 Nr. 44 (Oehler 298 Nr. 64; Krauss 232 Nr. 63; CIJ II 744; Lifshitz 16; B. J. Brooten, Women Lea ders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 161 Nr. 24; T. Rajak/D. Noy, JRS 83, 1993, 90 Nr. 18 [Rajak 424 Nr. 18]). FO: „A Sevri-Hissar, dans le bazar, maison d'Hadji-Mikhalis". Beschreibung: aus grauem Marmor; Inschrift in zwei Zeilen. H.: 0,21 m; B.: 1,53 m. Abb.: Pottier/Hauvette-Besnault (Facs.). Ü: Krauss; Frey; Lifshitz; Brooten; Rajak/Noy; Williams 45 II 61. TT. ' POUT(LXLOS") 'Iwafjs", ö d^LoXoywTdrog, ö 8iä ßtou dpxLauvdy(jo[yos'] Gvv BiGivviq
AT]p.cp TT] auvßLO) aiiToü eK Bep-eXicov eK T W V
npouTicüari? edd., corr. Robert, Hellenica I 27f. Falsche Zeilentrennung bei Lifshitz.
P. Rutilius loses, der hoch angesehene, Archisynagogos auf Lebenszeit, (stiftete das Gebäude vel sim.) zusammen mit seiner Frau Visinnia Demo von den Fundamenten auf aus eigenen Mitteln.
Der PN Anna ist alleine kein hinreichender Hinweis auf Juden (oder Christen), da der Name auch aus dem Thrakischen genommen sein könnte, ZGUSTA, KPN 67f § 62 - 1.
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Datum: 3. Jh., Robert, Lifshitz nach den Buchstabenformen und dem Aus druck d ^ L o X o y w T a T o s , vgl. 27,2
(Komm.).
Diefrüherungeklärte Frage, ob es sich hier um eine jüdische Inschrift han delt, wurde durch die Behandlung von Robert, Hellenica I 27f. gelöst (Lit.). Der Name loses reicht zusammen mit der Amtsbezeichnung als dpxiauvdycoyos (1, 3f. [Komm.]) als Beweis aus. Die Gemeinde läßt sich nicht weiter fassen.'«^ Die Amtsführung auf Lebenszeit wird bei den Juden, wie in ihrer Umge bung, bedeutet haben, daß Rutilius loses eine Stiftung gemacht hatte, die die Kosten des Amtes dauerhaft tragen s o l l t e . D i e Führung eines Amtes biä ßi ou findet sich noch in 168 (Akmoneia); ansonsten s. Noy I 18 (Castel Porziano); 23 (Marano); CIJ I 720 (Mantineia); m Rom gab es ein Amt, das einfach als 8Ld ßLOu bezeichnet wurde, Noy II 106; 163; 194; 198; 287.'^' Nach dem Format des Blockes handelte es sich um den Teil eines Gebäu des, also um eine Stifterinschrift: „es liegt... nahe, an eine Synagoge zu denken".'^2
Mann wie Frau waren römische Bürger, beider Bürgerrecht könnte auf fhihere Zeiten zurückgehen, da sie es keinem Kaiser verdanken'^^ (ein Rutilius war etwa 82-4 für zwei Jahre proconsul Asiae^^'^). Zu Visennius vgl. W . Schul ze, Zur Geschichte der lateinischen Eigennamen, Berlin 1904, 255f.; der P N Demo noch in CIJ I 700 (Larissa).
In einer weiteren Inschrift kommt vermutlich ein semitischer Frauenname vor, doch haben wir keinen weiteren Beweis, daß es sich um eine Jüdin handelt: DEMANGEL/LAU MONIER, BCH 46, 1922, 336f. Nr. 24 (mit Aufiiahme 337 fig. 10; SEG 2, 602; MCCABE/ PLUNKETT, Teos Inscriptions, Princeton 1985, 61 Nr. 197): ... TTIV KJapdpav [TauJTriv ? KaxeoKeüaaev eauT^i Kai reo dvSpfi 'OvriJaipo) Saxopveivou KOL TT] TrpoevKe[Kri6]eupevT] pr|Tpl Mapiepri, priSevö? €Te[p]ou e x o v r o g e ^ o w i a v evKT)8eÜCTaL Tiva [rrelpa Tfig auv[x(Jüpiia]e(os aÜTfis fj TOÜ dv8pö[s] 'Ovriaipou- dv 8e TL? errixeipTiari, 8c6aei [ejis TÖV lepojTaTov (|)LCTKOV Srjvdpia rrevTaKÖoia. DEMANGEL/LAUMONIER hatten Maviepr) gelesen, was WILHELM, apud SEG nach dem Photo korrigierte. Daß es sich um einen jüdischen Text handeln könnte, überlegte wg. des Namens J.W. VAN HENTEN, in: ID./P.W. VAN DER HORST, Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 61 A . 73. Anders BROOTEN ( A . 55) 24; BINDER ( A . 80) 350f, der in einem dpxLouvdywyos 810 ßiou einfach einen ehemaligen äpxiauvdycoYOS' sieht. Wie hier auch RAJAK 413f, die daraus ableitet, daß auch in den jüdischen Gemeinden Status wichtiger war als Funktion: Kompetenz könne eben nicht mit emer Ernennung auf Lebenszeit garantiert werden. Zur lebenslangen Amtszeit bei Kaiserpriestem und anderen Priestern heidnischer Götter s. die Beispiele bei A . CHANIOTIS, in: H. CANCIK/K. HITZL (Hrsgg.), Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen Provinzen, Tübingen 2003, 17 A . 50. HENGEL ( A . 72) 107. BAUCKHAM ( A . 185) 211 A . 53: „ A rare case ... of a Jew who used a Jewish name as the third of his tria nomina is Publius Rutilius Joses of Teos." W . ECK, AJPh 106, 1985, 475ff
6. Kapitel
Lydien Lydien und Phrygien gelten traditionell
als die beiden Landschaften Kiem
asiens, in denen zuerst eine größere Zahl von Juden angesiedelt woirde. Flavius Josephus zitiert den berühmten Brief Antiochos' IIL an semen „Vater",' den in Sardeis residierenden Vizekönig Zeuxis, in dem er befiehlt,
2.000 jüdische
Familien aus Babylonien in Lydien und Phrygien anzusiedeln.^ Die Authenti zität dieses Schreibens ist umstritten, aber wahrscheinlicher geworden^, da wir
' K. EHLING, EpAnat 30, 1999, 104: „Als Vormund eines minderjährigen Königssohns war der 'Kanzler' dessen 'Vater' (iraTrip) oder älterer 'Bruder' (dSeX(t)ös)." V g l . zur Anrede auch Plut. Luc. 22, 2 mit A . ALFÖLDI, Der Vater des Vaterlandes im römischen Denken, Darmstadt 1978, 41. ^ AJ 12, 147ff.: eypail^e 8e papTuptöv ripty eüaeßeidv r e Kai m o T L i ' , r\viKa vecorepiCovra
T d K a r d Tr\v Opuyiav Kai Avdiav
ernjOexo
KOG' ÖV r\v KOtpöv ev r a l g dvco
aaTparreiaLg, KeXeüwv Zeü^iv TÖV aüroü OTpaTrjyöv KOI ev rolg
pdXiora (J)LXOV rrep-
4>aL TLvdg T Ö V fipeTepwv eK BaßuXcüvog e i g «tpuyiav. Ypd(j)eL 8e oÜTCog(148) ßaaiXeüg ' A v T i o x o g Zeu^iSi rü rrarpl xoiLpeiv. e l eppwaai, eu d v e x o i , üyiaivo) 8e KOL aÜTÖg. (149) rrwOavöpevog Toüg ev Au8Lg Kai <J>puYLg vecoTepiCovTag, peydXrjg eTrLaTpocj)fig f)Yr|adpr|v TOÜTO poi öelaGai, KOI ßouXeuaapevw <^{.X(x>v TL 8eX TTOieiv, e8o^ev e i g T Ö cj)poüpia ÖTTÖ T f | g MeaoTTOTapiag KOL BaßuXwviag
Kai Toüg
Tou8aLCov oiKoug
poi p e r d TCOV
övaYKaiOTdToug TÖrroug TCOV SiaxiXioug
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peTaYöY^"^'^- (150) Trerreiapai yäp eüvoug aÜTOÜg eaeaOai TWV ripeTepcov <\)v\aKag 8iä Tf]v rrpög TÖV Geöv eüaeßeiav, Kai papTupoüpevoug 8' aÜTOüg ÜTTÖ TWV rrpoYÖvwv e i g TTLOTiv ol8a KOL TTpoGupiav e i g d TrapaKaXoüvTai• ßoüXopai TOLVUV, Kairrep epY0j8oug övTog
TOÜ peTaYayeXv + üiroaxopevoug
ÖTav 8' aÜTOüg dYdyrig e i g Toüg aÜToXg 8a)aeLg TÖTTOV eKdoTco KOI
vöpoig
rrpoeipripevoug
x^pctv e i g
aÜToüg xpfl<79cti ToXg iSioig. (151) TÖrroug,
e i g Te oiKo8opLag OLKICÜV
Y^copYiav Kol cj^^Teiav dpTreXwv, Kai äre-
Xeig TCÜV eK Tf^g yf\g KapTrwv dvrjaeig errl err) 8eKa. (152) peTpeioGcoaav 8e Kai, dxpig dv
TOÜg TTopd Tfjg
yf\g Kaprroüg Xapßdvcoai, CTXTOV e i g T a g TCÜV GeparrcvTCov
8ia-
Tpo(|)dg- 8i8öaGcü 8e Kai ToXg e i g Tag xP^^ag ürrripeToüai TÖ aÜTapKeg, ' i v a Tfjg rrap' f)pcüv Tvyxävovreg pa.
4)iXavGpcoTTLag, rrpoGiipoTepoug rrapexcüaiv aÜTOüg rrepl TO fipcTe-
(153) rrpövoiav 8e TTOIOÜ KOI TOÜ eGvoug KOTO TÖ 8uvaTÖv, örrcog ürrö priöevög ev-
oxXfjTai. Trepl p e v oüv Tf^g ' A V T I Ö X O U ct)iXLag TOÜ peydXou
rrpög
'Iou8aLoug Taürra ripXv
dTTOXpojvTCüg eiprioGco papTÜpia. Zu 152 vgl. e. g. SEG 39, 1426 (Arsinoe/Kil.): KoXcog rroniaeTe epYaCöpevoi Te rrda a v aÜTTiv KOI KaTa(|)UTeüovTeg örrcog aÜTOi Te ev eüßoaiai Yi-i^TjoGe Kai TCÜL ßaaiXeX Tag
Trpoaö8oug TrXeioug TCÜV ev dpxf|L YLVopevcov auvTeXfJTe; SEG 35, 1476, Z . 31f
(Failaka): Trapd8ei[^ov aÜToXg Yf|v, f i v ] e^epYaadpevoi
KOI ())UTeü[aavTes.
^ Lit. zur Frage bei SCHÜRER III 1, 17 A . 33; zuletzt positiv P H . GAUTHIER, Nouvelles inscriptions de Sardes II, Genf 1989, 41f
198
6. Lydien (Nr. 47-146)
auf Grund zahlreicher Neufunde das Formular der seleukidischen Kanzlei bes ser kennen. Über die Lage und Identität der so gegründeten Kolonien sind wir leider nicht weiter informiert,"* aber es ist eine billige Vermutung, daß die mei sten jüdischen Gemeinden in diesen Landschaften auf solche Siedlungen zu rückgehen, auch wenn unsere kaiserzeitlichen Quellen keine jüdische Gemein de mehr mit einem für Militärsiedlungen typischen terminus bezeichnen.^ Die Übersetzer der Propheten gingen allerdings - wie Jos. AJ 1, 114 - da von aus, daß Lydien den Juden schon weit länger bekannt war: fand man die Landschaft und ihre Bewohner doch bereits als Luddim in der Genesis (10, 22); selbst wenn Luddim und Lyder nichts miteinander gemein hatten, so ist die Identifikation doch ein Zeichen, daß die Juden im frühen Hellenismus von der Existenz Lydiens wußten - woher auch immer sie diese Kenntnis hatten. Lyder werden auch unter den Gegnern Israels genannt L X X Jer 26, 9; Ez 27, 10; 30,5. Jenseits der Inschriften^ - und vielleicht dem Personennamen „Salamon" auf Münzen aus Sala^ - gibt es nur wenige andere Zeugnisse jüdischen Lebens in Lydien,^ weshalb es um so erstaunlicher ist, daß in der Kairoer Geniza ein
" ROBERT, Villes^ 282 A . 1: „il s'agit de positions strategiques d'ou l'on peut tenir en bride les populations de Phrygie et de Lydie qui s'agitent; disons des lieux comme Apamee, Akmonia, Laodicee, Sardes"; cf. e. g. P. HERZ, in: ID./J. KOBES (Hrsgg.), Ethnische und religiöse Minderheiten in Kleinasien, Wiesbaden 1998, 5f - G.M. COHEN, The Hellenistic Settlements in Europe, the Islands, and Asia Minor, Berkeley 1995, 231 spricht sich gegen die Idee aus, daß Antiochos III. jüdische Militärsiedler in Sardeis angesiedelt habe. ^ T A M V 1, 608 gibt es eine ' Iou85r|i/wr' KaroLKia, die manchmal mit den Ansiedlungen Antiochos' III. verbunden wird, e. g. CJ. CADOUX, Ancient Smyma, Oxford 1938, 402; V . TCHERIKOVER, Hellenistic Civilization and the Jews, Philadelphia 1959, 502 A . 63; B . BAR-KOCHVA, The Seleucid Army, Cambridge 1976, 228 A . 114; unsicher COHEN ( A . 4) 213; gegen eine solche Verbindung s. ROBERT, Villes^ 282 A . 1; M . STERN in: S. SAFRAI/ID. (Hrsgg.), The Jewish People in the First Century, Philadelphia 1974, I 151 A . 8; HERRMANN ad loc. Es handelt sich um einen indigenen Ortsnamen, und schon J. KEIL/ A . V. PREMERSTEIN, Zweiter Bericht über eine Reise in Lydien, Wien 1911, p. 7 vergli chen Atoudda, Aloudda, Klannoudda; c f ZGUSTA, K O N 200 § 379. Zum Text s. ROBERT, Op. Min. I 428ff * H. M A L A Y , Greek and Latin Inscriptions in the Manisa Museum, Wien 1994, 161 Nr. 536 mit flg. 238 (Dareiukome): TÜXT1 'ATTOXXCOVLW TQl ... JAOTPHNQ TW e a u T f i ? dvSpi. K. RIGSBY, AJPh 117, 1996, 168: „consider Ta)[ßLou], whatever the likelihood of a Jew from Parthian Dura settling by the Hermos." Es ist vielleicht sicherer, bei einer der von M A L A Y erwogenen Möglichkeiten zu bleiben: a) ein Ethnikon T f i [ ... ]AOTPHNO oder TW [KGL] AoupT]yd), wobei er nicht nur Dura-Europos, sondem auch ein bisher unbekaimtes lydisches Toponym (Doura, -ai, -oi) erwägt. ' SCHÜRER III 1, 26 mit der Literatur (s. noch JUSTER I 190 A . 19), wo für den Namen ZGUSTA, K P N 151 § 1358 zitiert wird. * A . NEUBAUER, La Geographie du Talmud, Paris 1868, 316 zitiert noch bT Git 47 a: R. Simon ben Lakisch verkaufte sich an die Lyder; anders W . BACHER, Die Agada der palästnensischen Amoräer III, Straßburg 1892, 342.
6. Lydien (Nr. 47-146)
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unerwartetes Zeichen der Existenz jüdischer Gemeinden in Lydien gefunden wurde: ein Heirats-Vertrag aus dem Jahr 1022.^ Das Ehepaar stammte aus Mastaura:'° die Gattin hieß Eudokia, T. d. Kaleb, einer der Zeugen war M o ses, S. d. Leon: auch in einer Zeit, in der die Hebraisierung der Gemeinden be reits weit fortgeschritten war, wurden noch griechische Personennamen be nutzt (Leon erinnert an das häufige, auch in Lydien benutzte Leontios), und in der Liste der Aussteuer gibt es noch zahheiche Lehnwörter aus dem Griechi schen - V. a. Kleidungsstücke betreffend.
Hypaipa Ein jüdischer Ratsherr aus Hypaipa war an der Ausschmückung der Synagoge von Sardeis beteiligt (95): ö avrös 5^a|iouf]X ö KQI ' louAiavög ' TTraLTrT]yö?, ßouX. [...]AKKO[... ÜTTjep e[vx]f\9 [..]EM[... CTTJOLTiaa.
4 7 Die'Jüngeren Juden' Edd.: S. Reinach, REJ 10, 1885, 74ff. (nach Kopie u. Abklatsch von Demosthenes Baltazzi); id.; Rev. Arch. III 6, 1885, U l f . Nr. 6 (Oehler 297 Nr. 58; Krauss 231 Nr. 60; CIJ II 755;" IK 17, 2, 3822). FO: Ödemis, die moderne Kreisstadt bei den Ruinen von Hypaipa. Beschreibung: „Nous n'avons re9u aucun renseignement touchant la forme du marbre sur lequel est gravee cette inscription; il parait d'ailleurs, d'apres l'estampage n'etre plus intact." H: 0,23 m; B: 0,25 m; litt.: 5,5 cm. Abb.: Reinach 74 (Facs.). Ü: Krauss; V. Schnitze, Altchristliche Städte und Landschaften II 2, Gü tersloh 1926, 84; Frey; Williams 114 V 24.
' J. MANN, The Jews in Egypt and in Palestina under the Fatimid Caliphs, Oxford 1922, II 94f Nr. 19; TH. REINACH, Melanges G. SCHLUMBERGER, Paris 1924, I 118ff. ( Ü : J. STARR, The Jews in the Byzantine Empire, Athen 1939, 187ff. Nr. 130); N . DE LANGE, Greek Jewish Texts from the Cairo Geniza, Tübingen 1996, Iff. Nr. 1 (mit Abb. p. 309ff); c f S. SHAKED, A Tentative Bibliography of Geniza Documents, Paris 1969, 71. '° Ein weiteres Dokument, M A N N ( A . 9) 92flF. Nr. 18, wurde vom Herausgeber als Brief alexandrinischer Juden nach Mastaura interpretiert, doch las N . GOLB, Bulletin of Judaeo Greek Studies 1, 1987, 7 den Ortsnamen Marathia in Yawan, i. e. in Griechenland, wo es mehrere Orte dieses Namens gab. " FREY notiert noch: Ms. DE ROSSI 16451; c f p. 180 A . 137.
200
6. Lydien (Nr. 47-146)
' Iou8a[L]ÜJV
ve-
tOTepcjüu Der Jüngeren Juden.
Datum: Ende 2., Anf. 3. Jhrdt. (Reinach, nach den Buchstaben). Reinach und nach ihm Schuhze vermuteten eine Weihung, dyd9T]|ia K T X . , doch wird man das ohne genauere Kenntnis des Steines kaum sagen können. Die yecoTepoL
stellen eine Gmppe unter den Juden Hypaipas dar -
die
Frage ist nur, ob sich die Distinktion auf die Juden bezieht, also die v e w r e p o L im Vergleich zu den TTpeaßurepoL,'^ oder ob sich die Distinktion auf die Gruppe der vecorepoL
bezieht, die sich dann in Juden und andere unterteilte.
Da es für beide Formen Parallelen gibt, ist ein Hinweis auf das A T zur Erklä rung des Ausdrucks nicht nötig,'"' selbst wenn man den impliziten Gegensatz zu den TipeaßuTepoL gelten lassen will, die es ja auch bei Juden wie Nicht-Ju den gab. Ein Kollegium jüdischer vewrepoL ist sonst nicht belegt, weshalb man nicht an die Sitzordnung in der Synagoge denken.sollte.''* Sonst gibt es zwei Mög lichkeiten: 1. Im öffentlichen Bereich stellen die v e w r e p o i eine Verbindung zum Gym nasium dar, gleichgültig ob man bei diesem Text an eine Platzinschrift oder ei ne Weihung denkt.'^ v e w r e p o i
sind im Gymnasium nicht präzise definiert;
mit dem Ausdruck konnten Epheben oder alle, die jünger als Epheben sind, be-
S. REIN ACH, REJ 10, 1885, 74ff. zitiert 237 (Korykos) zum Vergleich, doch ist bei den Inschriften - wenn keine Altersangabe gemeint ist - immer damit zu rechnen, daß rrpeaßüxepos titular gebraucht wird. - H. ACHELIS, Z N T W 1, 1900, 95 A . 3 zitiert 151 (Kal chedon), den eTTLoydTr)? TCÜV TTaXaiwr', was aber auch titular zu verstehen ist. MERKELBACH, IK 17 ad l o c ; G.H.R. HORSLEY, N T 34, 1992, 124 verweisen auf die Geschichte der schönen Susanna im Bade: „perhaps a reference to Susanna 63 or to the three young men in Daniel"; gerade in der LXX-Fassung der Susanna-Geschichte ist tatsäch lich mehrfach von vewrepoL die Rede. So aber KRAUSS 231; 395f, doch ist im Kontext der Synagoge der Gegensatz nicht zwischen 'Älteren' und 'Jüngeren', sondem zwischen den rrpeaßÜTepoL und den anderen Gemeindemitgliedem. A . T H . KRAABEL, Judaism in Westem Asia Minor under the Roman Empire, Diss. Harvard 1968, 181 bezweifelt, daß man in einer Synagoge ausdrücklich von 'Juden' gesprochen hätte. - ACHELIS ( A . 12) 95f verweist in diesem Zusammenhang auf ei ne Stelle der syrischen Didaskalia, die allerdings von Christen handelt: „Die Jünglinge sollen abgesondert sitzen, wenn Platz vorhanden ist; und wenn nicht, aufrecht stehen." Deshalb ver mutete er 95: „es (wäre) ja möglich, dass die jüdischen Jünglinge einer gottesdienstlichen Or ganisation angehörten, von der wir freilich sonst keine Zeugnisse haben." REINACH, FREY, WILLIAMS rechnen in ihren Editionen mit diesen Möglichkeiten; s. auch SCHÜRER III 1, 103.
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zeichnet werden, femer jeder, der gerade seine Ephebie beendet hatte, dann die veoL und überhaupt alle, die unter der Kontrolle des Gymnasiarchen stehen.'^ Es gibt auch Beispiele dafür, daß die Ausdrücke vetorepoL, veoi und veavioKOL austauschbar gebraucht werden,'^ und es ist auch nicht ausgeschlossen, daß der Komparativ in Hypaipa die Grundform einfach verdrängt hatte: ge meint sind die 20-30jährigen. Zu der Möglichkeit, daß sich Juden am gymnasialen Leben der Poleis betei ligten, s. 22 (Komm.). Wenn diese Verbindung richtig ist, dann wird man Tre bilco 177 folgen: in Hypaipa gingen die Juden nicht einfach in den vecorepoL auf, sondem behielten auch im Gymnasium emen Teil ihrer jüdischen Identi tät: Abgrenzung und Angleichung sind gleichzeitig zu spüren. 2. In emigen Vereinen scheint es ebenfalls "jüngere" Mitglieder zu geben, e. g. T A M V 1, 92: avvoSos Ttov v e w v T T o S a p i w v ; SEG 40, 1063 , 37 (Sitz stufeninschrift aus dem Theater von Saittai) karm villeicht so ergänzt werden: ({)uX(fis) X L y o u ] p { A } y c o v ye[a)Tepcüv; M . H . Sayar, Perinthos-Herakleia (Marmara Ereglisi) und Umgebung, Wien 1998, 232 Nr. 49 B publizierte ein Geschenk veoig [a]ü[pa]pLOLg. Hier mag es sich um eine „Jugendabteilung" handeln, möglich wäre aber auch ein zweiter, später gegründeter Verein, der deshalb als der jüngere bezeichnet wird.
Magnesia am Sipylos 48 Das Grab des Straton in Magnesia a. S. Edd.: G. Earinos, Mouaetov Kai BLßXLO0T]Kri rfis- EüayyeXLKfj? ExüXfis- 2/3, 1876/8, 46 Nr. O^TI' (S. Reinach, REJ 10, 1885, 76 Nr. 1; Oehler 297 Nr. 59; A. Galante, Histoire des Juifs d'Anatolie II, Istanbul 1939, 70; CIJ II 753'^); A. Conze/C. Schuchhardt, A M 24, 1899, 239 Nr. 88 (IGR IV 1743; nach Ea rinos und Conze/Schuchhardt: IK 8, 27; T A M V 2, 1384). FO: „direvdyTL Tf\s öupa? rfis" OLKia? T O Ü ö0a)|j.avoü ' E ^ i v y K e v f i " (Ea rinos). „In einer Hausmauer, einige hundert Schritt westlich von der Tschesmeli-Dschamia Brücke (im Aivas-Pascha-Mahale)" (Conze/Schuchhardt). „Keil-v. Premerstein a. 1906 titulum sub tectorio latere compererunt; idem Gschnitzer a. 1955" (Herrmann). Beschreibung: Weißer Marmor. „ ' E K |ieydXou XLGOU, O U T\ eTTLypact)f) KQTexeL [iLKpöv |J.epos, eKTLap.€vou dvTLOTpöcjjws Kai eiTLxpLaiieyou KaC A . FORBES, Neoi, Middletown 1933, 60f. PH. GAUTHIER/M. HATZOPOULOS, La loi gymnasiarchique de Beroia, Athen 1993, 77f; cf. aber 177. FREY notiert noch: Ms. DE ROSSI 16397; c f p. 180 A . 137.
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TO •uXeloTOv avTOv ... Tö üip. TCOV Ypa|i. elvai 0,15" (?). H.: 0, 23 m; B.: 0,5 m. Abb.: Conze/Schuchhardt (Facs.). Ü: Reinach; Galante; Frey; M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 261.
Tot
5
ZTpdTwv Tupdvvou ' l o u S O L O ? C<^V TO [IVT]116L0V K a T e a o K e a a e eauTü) Kai y u v a i K l Kai TeKVOLS
3: K a T € a K e [ ü ] a a e Frey, leichte Verschreibungen auch bei Reinach u. Oehler; Ihnken verweist zur Gemination des Sigmas auf T A M V 2, 1378, 2 f Straton, S. d. Tyrannos, Jude, baute zu Lebzeiten das Grabmal für sich und (seine) Frau und (seine) Kinder. Datum: hohe oder späte Kaiserzeit nach den Buchstabenformen. 1: Zu Straton s. 36, 1 (Kyme); der Name Tyrannos ist in Lydien relativ häufig (cf. Indices T A M V 1; 2: sechs Belege); vgl. noch die Beispiele bei J. Labarbe, A C 40, 1971, 480 A . 38. Ein General des Herodes trug den Namen, Jos., BJ 1, 527; AJ 16, 314 (Ilan 309). Zum Ausdruck 'louSato? cf. M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 261 Nr. 37. 2f.: KaTa(eTTL)aKeudCeLy T Ö iiyrnieXov ist eine in den Grabinschriften aus Magnesia häufig gebrauchte Formel, e. g. T A M V 2, 1371f; 1374; 1378; 1380; 1382; 1385; 1392. 3: eu > e ist nicht selten, cf L. Threatte, The Grammar of Attic Inscrip tions I, Berlin 1980, 346f; C. Brixhe, Essai sur le grec anatolien, Nancy ^1987, 57ff'9
Philadelpheia Die ersten Zeugnisse für eine jüdische Gemeinde in Philadelpheia stammen von Christen und sind entsprechend vorsichtig zu betrachten. Der Autor der Apokalypse prangert im Brief an die christliche Gemeinde Philadelpheias die Anhänger der Synagoge Satans an:^^ sie geben sich als Juden aus, sind aber
" STERN (A. 5) 151 zitiert zu Magnesia noch Apg 16, 14; CIG 3509 - doch handelt es sich dabei um eine Verwechslung mit Thyateira. Apk 3, 7ff: KOL TW d y / e X w Tf|s ev
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Lügner, denen gegenüber die Christen standhaft bleiben müssen. Die Stelle ist verschieden interpretiert worden: a) falsche Juden, also keine Juden oder sogar Heiden, b) Juden im herkömmlichen Sinn werden als falsche Juden bezeichnet, da die Christen das wahre Gottesvolk, verus Israel, geworden sind.^' Auf Ju den in Philadelpheia spieh Ignatius, Philad. 6, 1; 8, 2 an.^^ Eine Reihe von Inschriften aus Philadelpheia und seiner weiteren Umge bung wurde immer wieder mit Juden, jüdischem Einfluß oder Verehrem des 9eö? üiliLOTo? in Verbindung gebracht, ohne daß hinreichende Beweise dafür
erbracht werden konnten.^-' TOÜ? 'louSaCoi;? elvat, KOL OÜK elaiv dXXd il^eüSovrau ibov rroiriatü aüxoüs 'iva fi^ouOLv Kai rrpoCTKUvriaouCTLV evcomov xcov rroScov aou Kai yvcoaiv öxi eyco fiydrrriad ae. ^' Zu Interpretation a) neigen e. g. A . BRAGLEY, The 'Sitz im Leben' of the Apocalypse, Berlin 1987, 31; U. RIEMER, Das Tier auf dem Kaiserthron? Stuttgart 1998, 163 (Lit.!), während z. B. O. BÖCHER, R A C 18, 628 der Interpretation b) den Vorzug gibt. - Voller unnötiger und falscher Voraussetzungen ist C. HEMER, The Letters to the Seven Churches cf Asia, Sheffield 1986, 160: „ W e may ask why Jewish influence should have operated so strongly in an economically weak city. Possibly Philadelpheia offered opportunities for exploitation by the less scrupulous by the sale of necessities at extortionate prices. The strong language of Rev. 3, 9 would be the more intelligible if some such opportunism of the writer's opponents had given them an unpopulär hold on the city. And neighbouring Sardis was a great centre of the Diaspora." ^^6,
1: edv 8e x i g 'louSaiapöv eppriveür] üptv, pf] dKoüexe aüxoü. dpeivov ydp
e a x i v , rrapd dvSpös Trepixopfiv e x o v x o g
Xpiaxiaviapöv
OKoüeiv f\ rrapd dKpoßüaxou
'louSaiapöv. edv 8e dpcJ)öxepoi rrepl 'Iriaoü Xpiaxoü pf] XaXcoaiv, ouxoi epol axfjXai eiaiv KOL xdcjjOL veKpcöv, e4>' oi? yeypauxai pövov övöpaxa dvOpcorrcov. (2) cj^eüyexe oüv xds" KaKoxexvia? Kai eve8pag xoü dpxovxog xoü aicovog xoüxou. ... 8, 2: errel fiKouad XLVCOV Xeyövxcov, öxi, edv pf) ev xoi? dpxeioi? (seil, im A T ) eüpco, ev xco eüayyeXio) oü maxeüco ... Dazu e. g. C.K. BARRETT, in: R. HAMERTON-KELLY/R. SCROGGS (Hrsgg.), Jews, Greeks and Christians, Leiden 1976, 232flf.; 234: „ W e conclude that there existed in Philadelphia a Jewish group, almost certainly unorthodox in its Judaism (and therefore perhaps not requiring circumcision) since it existed in some sort of relation to what Ignatius regarded as the orthodox, catholic, church, and is blamed by him for not being in closer relations with it." - T A M V 1, 225 (MERKELBACH/STAUBER I 472f Nr. 04/23/01; die Inschrift gehört allerdings nach Kastolupedion): xco peyJdXcp Or^Kaxo öcopa Gecp SaßaGliKÖ dyjicp KXX.; schon von KEIL/PREMERSTEIN für jüdisch gehalten. Vgl. p. 300f - KEIL/PREMERSTEIN, Bericht über eine dritte Reise in Lydien, Wien 1914, 29 Nr. 30: Nup(})i8La Zcoxfipog laKopßapia errl xö Oeiov ... dveOrjKev. H. GREGOIRE, Bull. Acad. Belg. Lettres 1953, 657ff wollte hier das ntl. korban fmden (Mk 7, 11; Mt 27, 6), wogegen sich bereits JLR Bull. 1955, 197 wandten. Andere Erklärungen des Wortes lOKopßapia sehen keine Verbindung mit der jüdischen Religion mehr (e. g. ROBERT, Noms indigenes 241 A . 7; ZGUSTA, KPN 205 § 490; K O N 204 § 387-2). - W.H. BUCKLER, JHS 37, 1917, 90f Nr. 2 (MERKELBACH/STAUBER I 481 Nr. 04/ 24/07): x]ö ydp yevo? eapev "Aßpcova wird von MERKELBACH/STAUBER übersetzt: „wird sind vom Geschlecht des Abronas (Abraham?)". KRAABEL ( A . 14) 103 zitiert in diesem Zusammenhang ROBERT, Op. Min. I 411 ( T A M V 1, 186; Saittai): 9eco ü4>Laxa) Kai pey[d]X(o Geico eTri(j)avei Aripto 9uydxT]p
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49 Eine Stiftung für die Synagoge der Hebräer Edd.: J. Keil/A. v. Premerstein, Bericht über eine dritte Reise in Lydien, Wien 1914, 32ff. Nr. 42 ( N . Müher/N.A. Bees, Die Inschriften der jüdischen Kata kombe am Monteverde, Leipzig 1919, 173; Krauss 231 Nr. 61 a; CIJ II 754; Lifshitz 28; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982,162 Nr. 28; Trebilco 162 Nr. 4. 6; I. Levinskaya, The Book of Acts in Its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996, 60; St. Mitchell, Chiron 28, 1998, 57 i; B. Wander, Gottesfürchtige und Sympathisanten, Tübingen 1998, 110). cf. P. Figueras, Immanuel 24/5, 1990, 202 Nr. 17. FO: Dehler, ca. 10 km östl. von Philadelpheia, beim Laufbrunnen der M o schee verkehrt herum aufgestellt. Beschreibung: „Basis aus weißem, gestreiftem Marmor, oben und unten profiliert... Anscheinend eine verkehrt wiederverwendete Basis oder Ära: die jetzige Rückseite ist größtenteils abgearbeitet ...; die jetzige Unterseite zeigt neun runde Dübellöcher in zwei diagonalen Reihen" (Keil/Premerstein); H.: 0,8 m; B.: 0,33 m (unten); T.: 0,37 m (unten); litt.: 2-4 cm. Abb.: Keil/Premerstem 32 Abb. 19 (Facs.). Ü: Krauss; Frey; Lifshitz; Figueras; Trebilco; Levinskaya; Wander 110 A . 77; Williams 84 III 81; P. Trebilco, in: A . Lewdn (Hrsg.), Gli ebrei nell'impero romano, Florenz 2001,181. [T]fi dyL0T[dTT]] [ajuvaywyfi Tüjy 'EßpaCüjy EüardGLOs 5
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4: EüardTLos Levinskaya.
Tupdwou Oedv Aapiirivriv dvearricrev, auch wenn bereits ROBERT 418 jüdischen Einfluß in diesem Text wg. der Erwähnimg der Oed Aapprivii bestritten hatte. ROBERT 412ff. be spricht Oetov, zum Kult des Oeds i)i|>iaTOs- in Lydien s. MITCHELL 138f., der 139 Nr. 171 auch ein Beispiel aus Philadelphia zitiert.
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Der allerheiligsten Synagoge der Hebräer stiftete ich, Eustathios, der Gottes fürchtige, um des Andenkens (meines) Bruders Hermophilos willen das Reini gungsbecken zusammen mit meiner Schwägerin Athanasia. Datum: 3. Jh. nach Keil/Premerstein; A . Deissmann, Licht vom Osten, Heidel berg "^1923, 392 A . 4, doch scheinen die Buchstabenformen, auf denen allein das Urteil beruht, eine spätere Zeit nicht auszuschließen, wie MüUer/Bees be merkten. Auch die Namen sprechen eher für das 4. Jh. Da der Stein verkehrt herum im Boden steckt, läßt sich nicht sagen, ob er als Untersatz für das gestiftete Becken (Z. 9f. [Komm.]) diente, doch scheint mir das angesichts seiner Höhe wahrscheinlich, zumal man sich den Stein nur ungern neben dem Becken stehend vorstellen wird.^"* If.: Zur dyLoordTr] auva-ycoyri vgl. 20, 4 (Komm.); ansonsten Robert, Hel lenica II 131: „II est ordinaire que les dedicaces soient adressees ä l'association meme dont un personnage est membre ou dignitaire", wozu er einige Beispiele gibt; vgl noch id.. Et. Anat. 62f. 3: auvaywyfi T W V 'Eßpatwv findet sich als Titel noch CIJ I 718 (Ko rinth); Noy II 2; 33; 578; 579 (mit H.J. Leon, The Jews of Ancient Rome, Philadelphia 1960, 146ff.), was hinreichend zeigt, daß der Ausdruck als Titel der Synagoge zu verstehen ist; zu Hebräern vgl. 15 (Komm.). Der von Schürer III 1, 167 gesehene Kontrast zwischen den griechischen Namen der Dedikanten und den' Eßpaloi besteht daher nicht, wie Trebilco 254 A . 78 richtig sah.^^ 4f.: War Eustathios ein gottesfürchtiger Heide oder ein frommer Jude?^^ Die Namen helfen hier nicht weiter, da sie zwar für Juden möglich, aber auch für Heiden nicht ausgeschlossen sind.^^ Eine Besonderheit bietet die Inschrift al lerdings: den bestimmten Artikel 6 Oeoaeßrj?.^^ Will man ihn nicht als Hin weis auf die bescheidene Größe der Gemeinde verstehen, die nur emen
KOHL/WATZINGER, Antike Synagogen in Galilaea, Leipzig 1916, 144. Damit fällt auch die bei SCHÜRER gezogene Konsequenz, Eustathios müsse eher got tesfürchtiger Heide als frommer Jude sein. Für die Mittelposition von A . DEISSMANN, Licht vom Osten, Heidelberg "1923, 392 A . 2 („Der Mann war gewiß Proselyt.") sehe ich keine Begründung. "Of course, he could be a pious Jew" (G.F. SNYDER, in: TH. DREW-BEAR et al. [Hrsgg.], Actes du ler congr. int. sur Antioche de Pisidie, Paris 2002, 48). " Die Ansicht von KEIL/PREMERSTEIN ( A . 23) 32flF. („Die Namen ... sind schwerlich jene, welche die betreffenden Personen im bürgerlichen Leben trugen, sondem haben die cha rakteristische Form des Schlagnamens der auch sonst in jüdischen wie in heidnischen und christlichen Vereinigungen an Stelle des gewöhnlichen Namens tritt") ist in dieser Form wohl nicht nötig; solche „Schlagnamen" wurden, gerade in der Spätantike, häufig bei Geburt verliehen. Zu Eustathios vgl. das Femininum in LIFSHITZ 39; 48 (Apamea/Syr. 4. Jh.); trotzdem spricht P. FIGUERAS, Immanuel 24/5, 1990, 202 von einem „strongly non-Jewish character of the names". ROBERT, Sardes 43 A . 4 notierte: „La presence de l'article est int6ressante."
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potentiellen Sympathisanten angezogen hatte, so muß ö e o a e ß r i s titular ge meint sein, bezeichnet also nicht einfach die Zugehörigkeit zu einer bestimm ten Kategorie. Trebilco 162 meinte femer, daß eine Stiftung des Eustathios an die Gemeinde ü r r e p \iviag T O Ü d8eXcj)oü nur dann Sinn mache, wenn auch dieser Bmder der Gemeinde bekannt gewesen sei; da Hermophilos aber nicht als O e o a e ß f i s ' bezeichnet werde, komme man wieder zu dem Schluß, daß das Wort hier titular, als Auszeichnung des Juden Eustathios, verwendet werde.^^ 9f.: iiaamüXrig kommt von hebr. maskel, maskol oder aram. maskilta, wie schon die Hrsgg. sahen.^° Ein Bassin oder Reinigungsbecken konnte vielfaltige rituelle Funktionen erfüllen, cf. e. g. Kraus 313f.; Levine 308f. Archäologisch faßbar sind solche Becken in Synagogen z. B. in Priene (p. 173) und Sardeis (p. 225), inschriftlich noch in 53 (Sardeis) und 220 (Side). D. Hagedom schreibt bei Wander 111 A . 81: „Das allein in CIJ 754 belegte Wort [ l a a K a ü X r i ? könnte zu dem in mehreren Papyri bezeugten ß a a K a ü X r i s gesteht werden; vgl. dazu zuletzt P.Oxy. LIX 3998, 36 Komm." Dort werden allerdings, bei gleicher Bedeutung, andere Ableitungen referiert, e. g. von vas, vasculum (aber s. Boak/Youtie zu PCairlsid. 137, 3). llf.: dfia, zum Zeichen einer gemeinsamen Stiftung, wird von Robert, Sar des 50f. (zu 94) mit etlichen Parallelen aus jüdischen Inschriften belegt.^' vü|i(()r|, hier: Schwägerin, Robert, Op. Min. V 183 A . 4; s. auch SEG 34, 1221; G. Petzl, EpAnat 15, 1990, 60 mit A . 23. Die Schwägerin wird, anders als in den meisten vergleichbaren Stiftungsinschriften, mit Nsimen genannt, weil die Stiftung der Erinnerung an ihren verstorbenen Mann gah. 12f.: der P N Athanasia ist für Christen und Juden typisch; er wird v. a. seit dem 3./4. Jh. verwendet und spiegelt den Glauben an eine Auferstehung wider.^^
I. L E V I N S K A Y A , The Book of Acts in its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996, 61 meinte dagegen, es sei nicht einzusehen, weshalb ein Gottesfurchtiger nicht eine Weihung in Erirmerung an jemanden vornehmen könne, der keine Verbindung zur Synagoge gehabt habe; auch B. W A N D E R , Gottesfurchtige und Sympathisanten, Tübingen 1998, I I I spricht von einer „Affmitätsbezeichnung". LEVINSKAYAs Argument scheint mir durch die von ihr bei gebrachten Parallelen (e. g. Weihungen ürrep acorripiag der ptolem. Könige in Synagogen) nicht gestützt zu werden; Erinnerung setzt frühere Bekanntschaft voraus. Für die aram. Version s. A . RUNESSON, in: B. OLSSON u. a. (Hrsgg.), The Syn agogue of Ancient Ostia and the Jews of Rome, Stockholm 2001, 124. ^' LIFSHITZ 40 (Antiocheia, d p a [aupßio)); 48 ( d p a öuvßLw KQL TCKVOLS); 52 ( d p a ... yweKi); 53; 57 (Emesa); CIJ II 983 (Kaphamaum, d p a x o i s TCKVOL?) J.S. P A R K , Conceptions of Afterlife in Jewish Inscriptions, Tübingen 2000, 164f; er zitiert 164 A . 54 folgende jüdische Belege: N O Y I 52; 65? (Venosa); II 39; 173; 199? 521; 589; 596; CIJ I 675 (Irsa/Pannonien); Beth She'arim II 99; cf ibid. 194: eÜTUxßs TTJ üpwv d v a a r d o i . Vgl. 234, 1 zum PN Anastasios.
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5 0 Das Grab des Hesychios und loudas FO: Aus Alasehir (Philadelpheia) 1998 in das Museum von Manisa gebracht, Beschreibung: Marmornes, als Löwenfuß gebildetes Tischbein, an der Vor derseite in vier Krallen auslaufend, an den Seiten mit Efeuranken verziert; auf der Oberseite eine Vertiefung zur Aufnahme eines Zapfen. Inschriften auf Vorder- und Rückseite. Über beiden Inschriften befindet sich, abgetrennt durch einen geraden Strich, ein Bildfeld. In diesem jeweils eine große, drei-fiißige Menorah mit Lulab und Ethrog. H.: 0,56 m; B.: 0,19 m; T.: 0,18 m; litt.: 3 cm. Abb.: 13-16 (diese Bilder stellte mir H. Malay zur Verfügung; weitere Photographien überließ mir freundlicherweise R. Deines). A
'HauxL[ou] Kai ELou8d [iri|iö-
pia B
EÜTU-
Xias ETAA MET Des Hesychios und des Judas Grabmal. Der Eutychia... Datum: Hohe oder späte Kaiserzeit nach den Buchstabenformen, wobei die beiden Inschriften natürlich nicht gleichzeitig sein müssen. Das Alpha in B 3 ist kaimi vor das 5. Jh. zu setzen. Ein Urteil über das Entstehungsdatum des Tischbeines habe ich nicht (vmtl. Kaiserzeit). A 1: Der P N Hesychios und das Femininum Hesychion sind gerade in Palästma und Syrien mehrfach belegt s. Beth She'arim II 129; 144;^^ Lifshitz 39; 48; 53; 56 Geweils Antiocheia); 81 b (Huldah); CIJ II 922 (Jaffa). Schwabe/ Lifshitz p. 113 bemerken zu Nr. 129: „In the present inscription the name is " In Beth She'arim II 129 ist sicher das Masculinum 'HaüxL(o)s zu lesen, während die Hrsgg. in 144 das Feminmum 'HauxC? fmden. Beth She'arim II 144ff. gehören zur Grablege der Familie des Gerusiarchen Aidesios aus Antiocheia, um dessen Gattin es sich bei Hesychis handeln soll. Belegt wird das mit LIFSHITZ 39 (Antiocheia), wo Ilasios, S. d. Isakios, eine Stiftung macht ütrep acoTripCas 4>a)TLou ov\ißiov... Kai ürrep o w T T i p i a g E ü a x a Q i a s ' rrev6ep d s Kol ürrep i i v C a g E l a a K L O u Kai ' E S e o i o u KOL ' H a u x t o u r r p o y ö v c o v . In der Aufeählung der rrpöyor'OL fmden SCHWABE/LIFSHITZ das Ehepaar Aidesios und Hesychion wieder, doch ist das nicht wirklich nötig: es kann sich auch um die Folge Vater, Großvater, Urgroß vater handeta. Da die Mutter des Stifters nicht als Gattin des Isakios genannt wird, scheint es mir eher unwahrscheinlich, daß Großvater und Großmutter genannt worden sein sollen. Daß in Antiocheia auch weibliche Träger des Namens Hesychion vorkommen, ändert daran wenig.
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certainly a Substitute for Noah". Reynolds/Tannenbaum 97 halten Hesychios für ein Aequivalent 201 Salomon. A 2f.: zum Genitiv a u f - a s. 14 B, 23 (Komm.) A 3f.: fir)[iöpLa vgl. 34, If. (Komm.). Während es sonst meist iiTniöpLov heißt, ist hier die lateinische Form rein erhalten. B If.: Namen mit dieser Wurzel sind in Rom häufig (7fin. [Komm.]), aber auch in Kleinasien einige Male bezeugt, vgl. 123 (Komm.) und den Index. Eine Eutychia in CIJ I 712 (Athen). B 3f: Selbst wenn die Buchstaben Griechisch sind, so wurden sie kaum von demselben Steinmetz eingeschlagen; die Alphas in Z. 2 und 3 sind zu unterschiedlich, der Schriftduktus in Z. 3f. anders. B 4: Es ist nicht ausgeschlossen, daß der letzte Buchstabe ein Tau ist.
51 loseph Ed.: H. Malay, Greek and Latin Inscriptions in the Manisa Museum, Wien 1994, 125 Nr. 432. FO: Cabarfakili (im N O von Philadelpheia). Beschreibung: Unterer Teil einer Stele aus einheimischem Stein. Unter der Inschrift befindet sich eine Menorah. H.: 0,53 m; B.: 0,45 m; T.: 0,1 m; litt.: 4,5-8 cm. Abb.: Malay Taf 59 fig. 160.
[
]
[ ] ['!-] w a r ) 4) 2f. G. Petzl per litt.,' I /oioy]^
Malay.
... Joseph Datum: Malay votiert für das 4. Jh. („?"); ein früherer Termin ist wegen des undeklinierten Namens und der Buchstaben kaum möghch. Zum Namen vgl. 14 A , 22 (Komm.).
52 Eine Inschrift C. Naour, EpAnat 2, 1983, 117 A . 48: „Th. Drew-Bear publiera ailleurs un autre texte juif de la region."
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Sardeis Sardeis, die Hauptstadt Lydiens, war der Sitz des persischen Satrapen der Provinz Sparda. Zur Zeit des persischen Reiches gehörten Kleinasien und Is rael erstmals einem Staat an, weshalb die Idee, Juden in Sardeis zu finden, nicht abwegig ist. Sepharad ist der Name der Stadt in einer Bilingue, und die Gefangenschaft Israels in Sepharad wird Obadiah 5, 20 prophezeit, wo es entweder die Stadt oder doch wenigstens ihre Umgebung bedeuten muß.^"* Die ersten Zeugnisse, die von einer jüdischen Gemeinde in Sardeis spre chen, sind einige Dokumente bei Flavius Josephos: - ein Brief des L. Antonius aus dem Jahr 49 v. Chr.^^ - ein Dekret der Stadt Sardeis, vielleicht aus dem Oktober 47 v. Chr.^^
K A I 260, in diesem Zusammenhang zuerst besprochen von W . KORNFELD, Melanges bibliques ... ANDRE ROBERT, Paris, 1957, 180ff.; später s. e. g. W . RUDOLPH, JoelAmos-Obadja-Jona, Gütersloh 1971, 314ff.; H.W. WOLFF, Obadja und Jona, Neukirchen 1977, 47f.; P.R. RAABE, Obadiah, New York 1996, 266ff.; weitere Lit. e. g. bei SCHÜRER III 1, 20f.; HEMER (A. 21) 134f.; 257f. A . 29; P.W. VAN DER HORST, Nederlands Theol. Tijdschrift 56, 2002, 17. - S. APPLEBAUM, in: SAFRAI/STERN (A. 5) I 432 spricht sich für ein Datum des Buches in der ersten Hälfte des 2. Jhs. aus, also nachdem Antiochos Juden in Lydien angesiedelt hatte, während T.K. CHEYNE, Introduction to the Book of Isaiah, London 1985, xxvii; 155fif.; 358ff. annahm, Juden aus Palästina seien unter Artaxerxes III. nach Lydien deportiert worden. Jos. AJ 14, 235: AoÜKLOs 'AVTOJVLOS MdpKou ulög dirrLTaptag m l ävTioTparriYÖs XapSiav&v dpxouoL Kol ßouXfi xaLpeiv. 'louSaloL TroXIraL üperepoi (P; ed. Loeb VII 587 n. f et al.; riperepoL rel.) TrpooeXGövTes- p o i e r r e S e i ^ a v aüxoüg aüvoSov ex^i-v L8C-av Kord TOÜg TrarpCoug vöpoug ärr' dpxfjg KOL TÖTTOV LÖIOV, ev w T d Te rrpdypaTa KOL Tag Trpög dXXrjXoug dvTiXoytag Kpivouat, TOÜTÖ Te aLTTjoapevoLg LV' e^f] rroLelv aüTolg TrjpfjaaL KOI errLTpeijjaL eKpiva. Ich bin nicht sicher, ob das TÖTTOV exeiv ein Beweis für gerichtliche Autonomie ist, wie H. COTTON, in: M . LABAHN/J. ZANGENBERG (Hrsgg.), Zwischen den Reichen, Tübingen 2002, 24 (nach RAJAK 318) annahm. Es scheint mir hnmer noch möglich, daß hier ein Schiedsgericht gemeint ist. AJ 14, 259-61: i)jr|(|)Lapa SapStavcov. eöo^e T f i ßouXf) KOI TW Sripcp OTpaTriywv e L a r | y r ) a a p e v a ) v . errel ol K a T O L K o ü v T e g r j p w v e v TT) rröXeL drr' d p x f i g 'louSatoi TTOXITOI (das Wort athetiert von W.W. TARN/G.T. GRIFFITH, Die Kultur der hellenistischen Welt, Darmstadt 1966, 263 A . 49; SCHÜRER III 1, 130 A . 17; Zweifel auch bei TREBILCO 171) r r o X X d Kai p e y d X a (})LXdv9p(0TTa eaxTjKÖTeg Sud rravTÖg r r a p d TOÜ Sripou Kol v ü v eioeXOövTeg errl TTJV ßouXf]v KOL TÖV S f j p o v r r a p e K d X e a a v , (260) dTTOKaOLOTapevtov aÜToig TCÜV vöpcov Kol T f j g e X e u O e p C a g ÜTTÖ Tfjg a u y K X f i T o u KOI TOÜ S i ^ p o u TOÜ 'Pcopaicov t v a Korä TO voptCöpeva eOr) a u v d y c o v T a i KOL TToXiTeücovTac Kai S t a S L K a C c o v T a c rrpög a ü Toüg, SoOfi Te KOI TÖrrog aÜToXg, eig öv a u X X e y ö p e v o i peTd yuvaiKcov KOI TeKVCov e m T e X o ü a i v T a g r r a T p C o u g e ü x a g KOI Ouaiag TCO G e w - (261) ö e ö ö x G a i T f i ß o u X f i KOI TCO Sripco auyKextopfjaGai aÜTOig ouvepxopevocg ev Talg dTroSeSecypevaig fipepaig rrpaaaeiv TO KOTO Toüg aÜTcov vöpoug, d(t)opLaGfivaL 8 ' aÜTolg KOL TÖTTOV ÜTTÖ TÖV oTpaTriycov eig o i K o S o p t a v KOL OLKTIOLV aÜTCov, öv dv ü r r o X d ß c o a L v rrpög TOÜT' eTTLTT)8eLov
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- ein Brief des Proconsuls Norbanus Flaccus aus dem Jahr 12 v. Chr. (p. 36 A . 47).^^ In den rabbinischen Schriften gibt es verstreute Nachrichten, die sich auf Sardeis und rabbinische Besuche in Sardeis beziehen lassen.-'^ Der christliche Bischof Meliton setzt sich bei der Exegese des atl. Pascha berichtes in seiner Osterpredigt (SChr 123) ausführlich mit Juden auseinander, ohne allerdings Angaben zur Situation vor Ort zu machen. Seit die amerikani schen Ausgräber die große Synagoge gefunden haben, werden Melitons Aus führungen vor dem Hintergrund einer mächtigen jüdischen Gemeinde in Sardeis gelesen - einer Gemeinde, die mh den Christen in Konkurrenz gestanden und dadurch Melitons anti-jüdische Predigt hervorgerufen habe.-^^ Diese Interpretation bereitet allerdings Schwierigkeiten auf mehreren Ebe nen. Der erste Editor des Textes, Bonner, der den archäologischen Befund noch nicht kannte, sah in der Predigt keine Polemik gegen Juden vor Ort, fand überhaupt keinen Hinweis darauf, daß der Autor auf lokale Verhältnisse einge gangen wäre.'*^ Die Identifikation des Autors Melito mit dem bei Eusebius ge nannten Bischof von Sardeis, einem Quartodecimaner, wurde neuerdings mit guten Gründen bestritten: erhaltene Fragmente und Beschreibung des Werkes rrepl Trdaxa, das der sardische Bischof Melito verfaßte, lassen sich mit dem vorhegenden Text schwer vereinbaren."" Schließlich beginnt sich die Ansicht durchzusetzen, daß die jüdische Gemeinde den uns bekannten Bau frühestens in der zweiten Hälfte des 3. Jhs. erwarb,"*^ wir also kaum aus diesem Bau auf die Stellung der Juden im Sardeis des 2. Jhs. schließen dürfen, erst recht nicht elvai,
örrcos xe TOX? Tf\g rroXecJS dyopavöiiOLS e m p e X e g
f) Kai r d eKetvoLg rrpög T p o -
^T]v eT\nr\deia TToiely e l a d y e a ö a i . " Die Texte fmden sich auch in J.G. PEDLEY, Ancient Literary Sources on Sardis, Cam bridge 1972. NEUBAUER ( A . 8) 290; 310 zitiert Tos. Meg. 2: die Geschichte vom Besuch des Rabbi Me'ir, der am Purim-Fest in Sardeis keinen hebräischen Text des Buches Esther vorfand und es darm auswendig vortrug. - NEUBAUER bezieht den süßen Wein aus Asia, Karena, der bT A Z 30 a zitiert wird, auf Sardeis; femer hält er „Asia" als Städtenamen in Siphre, sec. Balak (FRIEDMANN p. 47 b) für eine Bezeichnung von Sardeis. Wenigstens die beiden letzten Belege dürften nicht sicher sein. Archeget dieser Ansicht ist A.Th. KRAABEL, vgl. seine Bemerkungen in: J.A. OVERMAN/R.S. M A C L E N N A N (Hrsgg.), Diaspora Jews and Judaism, Atlanta 1992, 197ff".; 225ff; 284ff; ihm folgte e. g. I. ANGERSTORFER, Melito und das Judentum, Diss. Regens burg 1985 und nicht wesentlich anders J. LIEU, Image and Reality, Edinburgh 1996, 199ff C. BONNER, The Homily on the Passion by Melito, Philadelphia 1940, 19f; ähnlich übrigens auch MACLENNAN, in: OVERMAN/MACLENNAN ( A . 39) 222; RAJAK 449. In ausftihrlicher Argumentation L. COHICK, HThR 91, 1998, 351ff.; in ihrer Zusam menfassung, 371, stellt sie heraus, daß es dem Autor weniger um Polemik gegen Juden ge gangen sei als um „theological arguments conceming identity among Christians". Quartodekimanisches Gedankengut fmdet sich nicht, COHICK 355. H. BOTERMANN, Z N T W 81, 1990, 103ff; c f EAD., ZPE 98, 1993, 188f; M . P A L MER BONZ, HThR 86, 1993, 139ff; s. p. 228f
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auf die Beziehungen zwischen Juden und Christen."*^ Bemerkenswert ist im merhin, daß die jüdische Gemeinde gerade in einer Zeit, die allgemein als Kri senzeit gih, einen so prominenten Platz für ihre Synagoge übernehmen konn te'*'* - oder von der Stadt, die ihre finanziellen Lasten verringern wollte, dazu gezwungen wurde."*^ Eine jüdische Gemeinde in der Nähe von Sardeis ist noch in byzantinischer Zeh bezeugt."*^
5 3 Der Brunnen einer Synagoge Edd.: A . Fontrier, Mouaetov 1876/8, 25 Nr. oKb'f
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Sardis VII 1,17 (nach Abschriften von G. Hirschfeld u.
O. Rayet; CIJ II 751 [ Z . 7]). FO: Der Stein wude 1874 von Hirschfeld und Rayet in Sardeis gesehen („pres de l'agora"); von dort wurde er nach Smyma zum Bahnhof gebracht, wo Fontrier die Inschrift aufnahm; später scheint er verlorengegangen zu sein.
A . T H . KRAABEL, in: L. BORMANN u. a. (Hrsgg.), Religious Propaganda and Missionary Competition, Leiden 1994, 75 A . 9: „The well documented early history of this Community makes it difficult to accept the conclusions of HELGA BOTERMANN ... or those of MARIANNE BONZ ..." Bei Lichte betrachtet ist die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Sardeis aber nicht so gut dokumentiert wie Kraabel glaubt: konkret kennen wir - vor der Synagoge - eine Bemerkung bei einem kleinen Propheten; drei Dokumente bei Josephos, Melito (?), zwei Inschriften. Es gibt viele Städte, fiir die wir eine wesentlich bessere Doku mentation besitzen. Auch über die Größe der Gemeinde, die MACLENNAN, in: OVERMAN/ MACLENNAN ( A . 39) 214 auf 5-10.000 Juden im 2. Jh., damit - seiner Ansicht nach - auf ca. 10 % der städtischen Bevölkerung schätzt, ist nichts bekannt, weder absolut noch relativ und sicher nicht ftir das 2. Jh. C. CLAUßEN, Versammlung, Gemeinde, Synagoge, Göttin gen 2002, 101 hält es übrigens sogar fiir möglich, daß die Besucher dieser Synagoge nur ei nen Teil der jüdischen Bevölkerung von Sardeis darstellten. 60.000 - 100.000 Einwohner hatte Sardeis nach G.M.A. HANFMANN, Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cambridge 1983, 146; 278 A . 92, was schon von ST. MIT CHELL, Anatolia, Oxford 1993, I 244 A . 13 als unbegründete Vermutung kritisiert wird. ^ Als Frage gesteift von M . PALMER BONZ, HStClPh 93, 1990, 356; vgl. auch EAD. ( A . 42) 150f - Vgl. auch M . GOODMAN, Journal of Mediterranean Sttidies 4, 1994, 210, der die gängige Ansicht, daß die Größe der Synagoge fiir die Wohlgelittenheit der Juden in der Stadt spreche, in Frage stellt: „It is quite possible that in both Alexandria and Sardis the erection of a large, prominent synagogue may have signified bravado by an embattled minority in a hostile environment." Dagegen ist zu bedenken, daß die Synagoge hier nicht er richtet, sondem mit Zustimmung der Stadt als Gebäude übemommen wurde. PALMER BONZ ( A . 44) 356; Rajak 454. A . GALANTE, Histoire des Juifs d'Anatolie II, Istanbul 1939, llOff. zur jüdischen Ge meinde in Sahlili. P. PERDRIZET, BCH 20, 1896, 71 A . 1: „J'ai pu contröler l'exactitude du texte donne dans le Mouaetov, gräce ä un estampage dü ä l'obligeance de M . FONTRIER."
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Beschreibung: Stein (kein Marmor); links, oben u. unten vollständig. H.: 1,1 m;B.:0,65 m; T.: 0,14 m. Abb.: Buckler/Robinson (Facss. der Abschriften von Hirschfeld u. Rayet). Ü: Buckler/Robinson; Frey. Kai ö a o L ? dTreve|i[f|0r| üSoop ( ? ) ...
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Kpr\vr\ A r i y a e X T ( L s ) r r p ö s Kp-pyr] |iuaTT]pLcp TOS
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töSeio), ( e K a T o y T d ) x ( o u s ) y'
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... und diesen wurde Wasser zugeteilt:... der Brunnen Lenaitis bei... der Brun nen gegenüber dem „ Mysterion" des Attis, der in das (Heiligtum) des Zeus überläuft; der Brunnen der Synagoge der Brunnen beim Odeion, 300 Chous(i. e. 9841) ... Datum: nach Buchstabenformen und Namen (4 A o i i L T i a ? , 19 ' P o u c j ) o s Kai AeTTL8o[9, 20
AüpTiXia 'louXia M r | y o [ , 21
'AaCwio? M [ , 22
4>X.
2eK[)
wohl aus der hohen Kaiserzeit; R. Koemer, APF 22/3, 1974, 184 A . 1 dachte an die Zeh um 200, was sich neuerdings durch prosopographische Verbindun gen bestätigte."*^ Um was für einen Text es sich handeh, ist nicht völlig klar, da der Anfang auf einem anderen Stein gestanden haben muß. Buckler/Robinson sprechen von einem „inventory of city fountains", während Koemer 184 eher an eine Verteilungsordnung denkt,"*^ ein Verzeichnis der Brunnen und ihrer Kapazität allerdings auch nicht ausschließen will. Der Zweck eines solchen Verzeichnis ses ist schwer zu sehen, zumal offenbar nicht nur öffentliche, sondem auch private Brunnen aufgeführt wurden,^° während das häufige Fehlen präziser Mengen- und Zeitangaben^' gegen eine Verteilungsordnung spricht.^^
P. HERRMANN, Chiron 23, 1993, 253; 257; 262f. KOERNER zitiert für Verteilungsordnungen noch IG V 1, 1390 (Andania): KaOcbg dv pepiaOeX, und IK 16, 2018, l l f . (Ephesos): ärropepLopöv TÖV üSdTwv. ^° BUCKLER/ROBINSON meinen, daß die in Z. 21f genannten Brunnen privat seien, weil sie nur eine geringe Menge Wasser erhielten, (TeTp)d(p(j)opa) ß' resp. (TeTp)d(p-(J)opov) a'. Aus demselben Grund überlegen sie, ob der in Z. 8flf. genannte Bruimen nicht ebenfalls privat war, zumal ab Z. 18ff. die Brunnen mit Personennamen verbunden sind. Leider ist die Mengenangabe für die Synagoge verloren. Ich sehe allerdings keinen Grund, wg. der Nen nung des Synagogenbrunnens in dieser Liste mit KRAABEL ( A . 39) 244; TREBILCO 41; LIEU ( A . 39) 204; T. RAJAK, in: M . GOODMAN, Jews in a Graeco-Roman World, Oxford 1998, 231 über den „public character" des Brunnens zu spekulieren. " Das Fehlen einer Zeitangabe ist so oder so ein Problem; BUCKLER/ROBINSON gehen davon aus, daß es sich um Kapazität resp. Zuteilung proTag handelt.
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7: zu dTröppulTos- eis Tiepl T O M r j v ö s '
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TÖ
A L Ö ? vgl. im Text Z . 16f.: KpCrjvTi dTTÖppuTog]
KPT\vr\ e[v
... Zur Wortstellung von auvaycoyfiLs KPR\vr\
vgl. Z. 10, dv8po(l)uXaKLo[u Kprivr), Z. 13, drrö u8pe(o[u
KPT\VR\P
Jos. AJ 14, 235 erwähnte für Sardeis einen TÖTTOV L8LOV, ev (S T d T e TTpdyiiQTQ Kai ras Trpö? ä\Xr\\ovs d v T L X o y L a g Kpivetv. Der Ausdruck ( d y i o g ) TÖTTo? kann für eine Synagoge gebraucht werden (26, 2 [Komm.]), doch entspricht zumindest die Beschreibung der Tätigkeit in diesem TÖTTO? nicht dem, was wir uns unter einer Synagoge vorzustellen pflegen - aber der römische Magistrat kann vergessen haben, den religiösen Aspekt des Ortes zu erwähnen. Da die große Synagoge erst gegen Ende des 3. Jhs. in den Besitz der jüdischen Gemeinde kam, können weder der von Josephus erwähnte TÖTTO? noch die Synagoge dieser Inschrift mit ihr identisch sein. Daß eine Synagoge Wasser brauchte, vielleicht sogar in erheblichem Maß, ist bekannt.^^ Nicht nur in der späteren, großen Synagoge von Sardeis, sondem auch in vielen anderen Synagogen wurden Wasserbecken, Brunnenanlagen u. ä. gefunden. Vgl. die Abrechnung der Stadt Ptolemais Euergetis aus dem 1. Jh. n., W . Habermann, Zur Wasserversorgung einer Metropole im kaiserztl. Ä g y p ten, München 2000, Z. 57-60 (neue Edition von CPJ II 432, III 57ff.): d p X Ö V T w v 'I[ou]8aLa)v rrpooeuxfis O r i ß a t w v (Stadtviertel in Ptolemais) (IT) v i aLaj(v) (8p.) pKT]' (es folgt die Aufzählung, von Pachon bis Phaophi, 6 x 128 Dr.), ( y t v o v T a i ) (8p.) i|^[^r|']. eüxeLOu ö|iola)S' TTaxwv (8p.) pKT]' ... 4>a-
(2)^1 pKT]', ( y L v o v T a i ) (8p.) ^^r\'. Habermann hebt in seinem Kommentar die Höhe der Summe hervor (p. 140f.), die der von Bad und Brauerei zusammen entspricht, kann aber nicht entscheiden, ob sich diese Summe aus der Höhe des Wasserverbrauchs oder aus anderen Gründen erklärt.
" V g l . allgemein zur Wasserversorgung G.M.A. HANFMANN/J.C. W A L D B A U M , A Survey of Sardis and the Major Monuments outside the City Walls, Cambridge 1975, 27. " Zu verzweifelt wäre daher wohl eig xö Atög awayüyiiov, was von LSJ nur nach Pollux 6, 71 zitiert wird, wo es zwar einen Ort, aber kein Heiligtum o. ä. bezeichnet - allerdings karm ein Heiligtum nach der Wortbildung kaum ausgeschlossen werden. Identifikation der in der Inschrift genannten Synagoge mit der großen Synagoge bei H. BLOEDHORN, JSS 35, 1990, 67; etwas vorsichtiger A . R SEAGER/A.TH. KRAABEL, in: HANFMANN ( A . 43) 169; LEVINE 245. - Die Schwierigkeiten der Identifikation des rörrog mit einer Synagoge am Ort der großen Synagoge lagen schon immer auf der Hand, da dort bis 17 n. Chr. ein Friedhof war, BASOR 182, 1966, 40f; inzwischen wurden Überreste eines hellenistischen Gebäudes unter der Südseite des Komplexes gefimden. " Allgemein e. g. RUNESSON ( A . 30) 115ff HABERMANN verweist darauf, daß wir uns in der Zeit kurz vor dem großen Aufstand befmden; TCHERIKOVER/FUKS überlegen, ob sich die Nachbarschaft bei der Synagoge Wasser holte oder ob die Entfernung von einer der zentralen Leitungen sehr groß war.
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5 4 Getiores Edd.: Sardis VII 1, 187 (CIJ II 750; IK 59, 107). FO: In der Nähe des Altars am Artemistempel.^^ Beschreibung: Block weißen Marmors, Imke Seite und Rückseite nicht be arbeitet, sonst überall geglättet; Teil eines Türrahmens. H.: 0,62 m; B.: 0,26 m; T.: 0,39 m; litt. 1-3 cm. Abb.: Buckler/Robinson. Ü: Frey; Kearsley. Getiores Menan(dri) Eb(raea) FriTLwpris" f] Mev(dv8pou) 'Eßpea rf| Ticüpri? (= Oetopig) Buckler/Robinson, korrigiert von R. Mouterde, Mel. Beyrouth 17, 1933, 209f. und unabhängig von Frey.
Getiores, (Tochter) des Menander, Hebräerin. Datum: 4. Jh. oder später wg. der Schriftformen und der Selbstbezeichnimg als Eßpea (vgl. 15 [Komm.]); Mouterde und Robert, Sardes 38 dachten aus die sen Gründen sogar an das 6. Jh. Em Datum in der Spätantike paßt gut zu dem Fundort des Textes: das „north-west quarter" am Tempel, das nah an den A l tar heranrückte, diente vom 4.-6. Jh. als Wohnviertel.^^ Dieser Teil eines Tür rahmens kann also zu einem der Wohnhäuser gehört haben. Ob damit auch die Funktion der nur sehr flach in den Stein geritzten Inschrift klar ist, es sich also um die Nennung einer Bewohnerin handelt? Eine zweite Benutzung des Stei nes, und zwar als Grabstein, scheint mir wahrscheinlicher, zumal inschriftliche Parallelen zu einem „Türschild" selten sind. Es gibt in Sardeis einige lateinische und zweisprachige Kaiserinschriften (Sardis VII 1,10; 16; 71), eine Reihe lateinischer Grabsteine (Sardis VII 1, 140; 161; 161 a; 211 - 3), und einen (weiteren?) bilinguen Grabstein (Sardis VII 1, 214). Ein Grund für die Benutzung des Latenischen ist nicht zu sehen (Kearsley p. 150 über die Inschrift: „provides evidence for use of Latin as well as Greek within a group which also maintained its Jewish identity").
" BUCKLER spricht von einer Stoa, aber s. zur Identifizierung e. g. HANFMANN/ WALDBAUM ( A . 52) 86ff; flg. 59 zu einem neu vermessenen Plan der ganzen Umgebung. HANFMANN/WALDBAUM ( A . 52) 56.
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Getiores ist das hebräische oder aramäische Ethnikon von Gadara, das hier als P N benutzt wird;^^ s. noch Robert, Sardis 38 A . 6: „La lettre t est süre dans les deux parties du texte; il ne semble donc pas qu'on puisse chercher du cote des mots yriöpas", yetdipaL, yT]Cüpa9, glosses -rrdpoLKO?, et du nom fLcopa? . . . "
„Getiores may have been daughter, wife, freedwoman, or slave of Men ander" (Kearsley). Vgl. die allgemeinen Bemerkungen von JLR Bull. 1960, 216; 1967, 2: „II nous parait etabli... que le genitif seul designe itniquement et exclusivement le pere". Die Verwendung des Artikels im griechischen Teil än dert daran kaum etwas: die lateinische Übersetzung zeigt, daß der bestimmte Artikel nicht als Abkürzung aufzufassen ist. Zu dem - unspezifischen - P N Menandros s. 26, 1 (Komm.).
55 Leontios Edd.: O.M. Dalton, Catalogue of Early Christian Antiquities and Objects from the Christian East ...ofthe British Museum, London 1901, 99 Nr. 487; A . Reifenberg, PEQ 71, 1939, 194 Nr. 3 (JLR BuU. 1954, 24 p. 112f); id., An cient Hebrew Arts, N e w York 1950, 142 Nr. 2. FO: Sardeis. Beschreibung: Stempel, „rectangular, with ring at back; on the front is engraved the sevenbranched candlestick with a palm branch and bunch of grapes";^" cf R. Hachlih, The Menorah, Leiden 2001, 435 D 11.17. Der Text ist spiegelverkehrt geschrieben. Abb.: Reifenberg Taf 33; Goodenough, Symbols III fig. 1015 (Abdruck). AeovTCOU
(Besitz) des Leontios. Datum: 3.-5. Jh. (Reifenberg); 4.-6. Jh. (Dalton). Zu Leontios s. 14 B, 21 (Komm.). Der Name ist auch sonst in Sardeis gut bekannt: in der Synagoge gibt es Stiftungen emes Geoaeßri? namens Leontios
Zu Ethnika als PN vgl. allgemein P.M. FRÄSER, in: S. HORNBLOWER (Hrsg.), Greek Personal Names, Oxford 2000, 149ff ^ REIFENBERG, PEQ 71, 1939, 194 meint wegen der Trauben, der Stempel könne zum Kennzeichnen von Amphoren verwendet worden sein, während GOODENOUGH, Symbols II 218 A . 54 wegen der sonst häufigen Kombination von Trauben mit Lulab und Menorah meint, daß es sich auch um ein Symbol handele.
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(83f.).^' Da der Name aber häufig ist,^^ muß hier kein Zusammenhang be stehen.
56 Shemaryah, der Sohn des Elijah Ed.: F.M. Cross, HThR 95, 2002, 15f Nr. 6. FO: Nördl. des amerikanischen Grabungshauses; ähnliche Blöcke woirden im Bezirk des Artemis-Tempels gefimden; IN 64.53. Beschreibung: Vmtl. Basis einer Grabstele; auf der oberen Deckfläche befin det sich eine Eintiefung (0,4 x 0,2 x 0,09 m), die zur Befestigung einer Grab stele gedient haben kann; der Stein wurde vielleicht sekundär als Trog genutzt. Die Inschrift befindet sich an der Vorderseite unten links. B.: 0,54 m; H.: 0,78 m; T.: 0,24 m. Abb.: Cross flg. 11-14. Ü: Cross.
/, Shemaryah son of (E)lijah - / wrote (this). (Cross) Datum: Cross datiert die Inschrift nach den Buchstabenformen in die 2. Hälfte des 3. Jhs. Da es keine Vergleichsbeispiele aus Kleinasien gibt, ist diese Datie nmg noch unsicherer als andere Datierungen nach diesem Kriterium. Die hebräischen Inschriften aus der Synagoge (105-109) sind alle später als von Cross angenommen; bei ihnen hat sich das paläographische Kriterium als be sonders unsicher erwiesen. Es soll sich um einen „fairly skillful writer" handeln (Cross), was inter essant ist: solche Fähigkeiten können nicht ohne Übung entstanden sein - und wenn es sich nicht um einen aus Palästina eingewanderten Juden handelte, so muß er auch andere Steine beschrieben haben. If: Die Namen sind hebräisch, nicht griechisch.^^ Wollen wir den Steinmetz nicht für einen wandernden, jüdischen Handwerker halten, dann müssen wir
Vgl. M . PALMER BONZ, HStClPh 96, 1994, 293: „Judging by the central locations of these inscriptions and by the expensive decoration which they commemorate, it is likely that Leontios was not only a major benefactor but also a prominent member of the Sardis Community in the late antique or early Byzantine period". BONZ meint, Leontios könne dem Namen Heide oder Jude sein, doch hält sie große Spenden eines Heiden an die jüdische Ge meinde in der Spätantike für unwahrscheinlich. Vgl. hier Sardis V I I 1, 169 (4./5. Jh.): pripöptov SLacj)epov EüxpwpeCou xou Kai A e ovreCou.
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die Benutzung hebräischer Namen in der jüdischen Gemeinde des 3. Jhs. an nehmen.^"* Folgerungen sind daraus schwer zu ziehen, weil wir weder aus Sar deis noch aus anderen Orten Kleinasiens hinreichende Parallelen besitzen. Zwei Möglichkeiten bieten sich an: a) es gab zwei Gemeindegruppen, eine auf das Hebräische, eine auf das Griechische hin orientiert; b) man benutzte he bräische Namen in einem hebräischen Kontext, griecWsche Namen in einem griechischen Kontext.^^ Da aber der Zweck des Textes unklar ist, ist auch sein Kontext unklar. Die Inschrift selbst hilft bei der Entscheidung nicht weiter.
Der Thermen-Gymnasium-Komplex in Sardeis Die Synagoge von Sardeis und eine Reihe kleinerer Geschäfte, in denen Spuren jüdischer Präsenz gefunden wurden, gehören zu einem großen Thermen-Gymnasium-Komplex.^^ Nach der Zerstörung der Stadt durch das Erdbeben von 17 (cf. Tac. ann. 2, 47) wurde die neuzubauende römische Stadt mit einer OstWest-Orientierung geplant. An einer zentralen, von Ost nach West laufenden Straße wurde der große Komplex aufgeführt, dessen axialsymmetrischer Plan römische Thermenanlagen und griechische Palaistra verband. Wichtige Teile der Anlage dürften in der Mitte des 2. Jhs. vollendet gewesen sein; für einen anderen Teil haben wir die Weihinschrift aus dem Jahr 211;^° die Zerstörung " CROSS, HThR 95, 2002, 15 A . 33 zitiert eine Lesung des Vatersnamen von Prof. R A BINOWITZ, der I i i ' ' ? als Umschreibung von Leo, i. e. Aeövriog verstand (vgl. hier 55), wogegen sich CROSS unter Hinweis auf CIJ I 621f wandte. " Die hebräischen Texte aus der Synagoge bieten nur zwei Namen, Severus und Jonathan (105; 107). Jonathan ist immerhin ein Beleg für die Benutzung hebräischer Namen in einem sonst eher griechisch geprägten Kontext, aber Severus zeigt, daß auch in einem hebräischen Kontext ein lateinischer Name benutzt werden konnte. " S. 14 B, 20 (Komm.) zu Doppelnamen. Nur um eine theoretische Möglichkeit zu nennen: die fehlende Grabstele trug einen hebräischen Text, auf der Basis der Stele nannte sich der Steinmetz. Andere Erklärungen sind ebenso möglich. F. YEGÜL, The Bath-Gymnasium-Complex at Sardis, Cambridge 1986. - Etwas über trieben ist die Konsequenz, die L . M . MCDONALD, in: C A . EVANS/D.A. HAGNER (Hrsgg.), Anti-Semitism and Early Christianity, Minneapolis 1993, 241 aus dieser Lage zieht: die Juden „owned and operated one of the largest ... gymnasiums." Ebenso scheinen mir „dining hall and guest house for Jewish travellers" bei R. HACHLILI, Ancient Jewish Art and Archaeology in the Diaspora, Leiden 1998, 63 irrtümlich angenommen zu werden. An der Südseite der Synagoge wurde unterhalb der Ladenstraße eine Treppe ange schnitten, die zu einem hellenistischen Gebäude gehört haben soll, das eine andere Ausrich tung besaß als der Neubau. HERRMANN ( A . 48) 234f A . 5 zur Frage, ob der ganze Komplex in der Antike äXeiTiT T i p L o v genannt wurde. ™ HERRMANN ( A . 48) 233ff
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des Komplexes erfolgte zu Begimi des 7. Jhs., vmtl. im Zusammenhang mit der persischen Invasion von 616.^' Die Straße führte nicht durch die Stadtmitte, sondem verlief im Norden der bebauten Fläche. Der Neubau befand sich also wenigstens topographisch nicht im Zentrum der Stadt,^^ sondem im Nordwesten, und: „little is known of how the Complex related to the Roman city plan".'^ In größeren Poleis gab es meist mehrere solcher Komplexe, und obwohl das kaiserztl. Sardeis nicht ganz ausgegraben ist, kennen wir mindestens einen weiteren.^"* Über die Wohn bebauung der näheren Umgebung läßt sich nichts sagen, und leider läßt sich auch die Frage nicht beantworten, wie sich die Zentren städtischen Lebens und Wohnens in der Spätantike verschoben hatten.'^ Mit Blick auf die Synagoge kann man daher nur Seager/Kraabel zustimmen: „There may have been a Jew ish quarter nearby, in areas as yet unexcavated, but (at least in later years) the Synagogue was certainly not in the midst of a Jewish quarter."''^ Der Haupteingang des Komplexes lag nicht an der ausgegrabenen Straße, sondem führte nach Osten auf eine andere Straße oder an die Seite eines gros sen Platzes. Weiter nach Norden dürfte es keine größeren öffentlichen Gebäu de mehr gegeben haben, vielleicht sogar keine weitere Bebauung. Die Nord wand des Komplexes wurde in die ca. 350/400 gebaute Stadtmauer einbe zogen.'^ Der Komplex war an zwei Seiten von Kolonnaden umgeben, und zwar an der Ost-West-Straße und an der Eingangsseite. Der Eingang lag - notwendiger^' Das Datum ist nur erschlossen; YEGÜL ( A . 67) 14 für den ganzen Komplex: „The evi dence of heavy buming covered by layers of silting associated with the floors of many of Üie Units ... points to an overall destmction followed by abandonment. The numismatic record from these layers in both the Bath-Gymnasium-Complex and in Sardis as a whole suggested to BATES (seil. G.E. BATES, Byzantine Coins, Cambridge 1971, If.) that the building and the city were destroyed by the Sassanian armies in A . D . 616." Es gibt Hinweise auf spätere Aktivitäten in dem Komplex, v. a. einen Kalkofen, der bereits in der Mitte des 7. Jhs. mit al ler Energie betrieben wurde. Wegen solcher Hinweise in Sardeis und anderen Orten stelh man die alte Theorie zunehmend in Frage, daß die Invasion der Perser das städtische Leben in Kleinasien zerstört habe; für Sardeis s. die Literatur in J.S. CRAWFORD, The Byzantine Shops at Sardis, Cambridge 1990, 2 A . 11. Sucht man nach einer Synagoge, die sich tatsächlich im Zentrum einer Großstadt befin det, so bietet Apameia Syr. das beste Beispiel, c f LEVINE 240flF. Anders als in Sardeis woir den übrigens die Mosaikfußböden dort in einem Zug angebracht. " YEGÜL ( A . 67) 2. YEGÜL ( A . 67) 10 A . 36. " S. für Sardeis die Überlegungen von J.H.W.G. LIEBESCHUETZ, Decline and Fall df the Roman City, Oxford 2001, 48f, der sich hauptsächlich beruft auf M.L. R A U T M A N , in: The 17th Int. Byzantine Congress, Washington: Abstracts, New York 1986, 285; ID., in: Asia Minor Studien 17, Bonn 1995, 49ff SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 168 - wobei wir aus Kleinasien ohnehin wenig Indizien für die Existenz von „Jewish quarters" haben. " HANFMANN/WALDBAUM ( A . 52) 37; vgl. HANFMANN ( A . 43) 143.
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weise - in der Mittelachse. Ein Besucher wurde zuerst in die große, von einem Peristyl umgebene Palaistra gefuhrt, die nur etwas weniger als die östliche Hälfte des Komplexes einnimmt (83,2 x 81,2 m; Innenraum: 64,6 x 64,6 m). Von ihr gelangt man durch den sog. 'marble court''^ in das Bad, das etwas mehr als die westliche Hälfte des Komplexes beansprucht. An Nord- und Südseite der Palaistra befindet sich jeweils eine Abfolge von drei Räumen (jeweils 20,6 x 77,9 m), die nur von innen her zugänglich und in irgendeiner Form mit sportlichen oder anderen Aktivitäten des Gymnasiums verbunden war. Die östlichen Räume beider Fluchten scheinen jeweils ein klei nes Peristyl enthalten zu haben; die anderen Räume hatten „simple timbertrussed roofs",'^ die die wichtigste Lichtquelle bildeten.^^ In einen der nördlichen Räume wurden später drei Töpferöfen eingebaut, doch lassen sich die Änderungen nicht genau datieren (5. Jh., 6. Jh.?); hier gab es jedenfalls Handwerker. Die südliche Raumfolge wurde in die Synagoge ver wandelt. In die Kolonnade an der Ost-West-Straße, die ca. 12,35 m breit war, wur den in der Spätantike kleine, zweistöckige Geschäfte eingebaut. Während Yegül bei der Publikation des Komplexes von zwei Bauphasen ausging, nämlich einer in der ersten Hälfte des 3. Jhs. und einer zweiten gegen Ende des 4. oder zu Beginn des 5. Jhs., spricht Crawford in, seiner Publikation der Geschäfte nur von einem Umbau zu Beginn des 5. Jhs.^' Crawford sieht in der Entste hung der Geschäfte „appropriation of public spaces and property for private use and/or ownership".^^ Es ist deutlich zu sehen, daß es sich nicht um eine einheitliche, von der Stadt gesteuerte Baumaßnahme handelte: zu unterschied lich sind die Konstruktionen, Methoden, Pläne (Geschoßhöhen, Türbreiten, Fensterbreiten, Mauern, Fluchtlinien etc. sind alle nicht einheitlich).^-' Die meisten Funde in den Geschäften stammen aus der Zeit unmittelbar vor der Zerstörung, ca. 616, auch wenn einzelne Stücke natürlich älter sein kön nen. In einigen Geschäften kann man sehen, daß sie von Christen genutzt wur den, es gibt aber auch Hinweise, daß andere Geschäfte von Juden genutzt wurden - was vielleicht angesichts der Nähe der Synagoge nicht verwunderlich
YEGÜL ( A . 67) 6 nennt den „marble court" eine „imperial hall (or Kaisersaal)". YEGÜL ( A . 67) 42. YEGÜLs Rekonstruktion sieht ein erhöhtes Mittelschiff mit Fenstern vor - wohl auch um angesichts der relativ dünnen und schlecht ausgeführten Mauern den zu überbrückenden Raum nicht allzu groß werden zu lassen. YEGÜL ( A . 67) 19; CRAWFORD ( A . 71) passim, v. a. 5. *^ CRAWFORD ( A . 71) 6. - D. CLAUDE, Die byzantinische Stadt im 6. Jh., München 1969, 66fF. bespricht den für die Zeit typischen Übergang vom Marktplatz zu Läden in Säulenstraßen. Eine gewisse zentrale Planung muß es wegen der Entwässerung gegeben haben.
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ist.^'* Es handelt sich um folgende Räume: E 6-8, E 12-13 und vielleicht E 14'' E 6 und 7 gehören zusammen, da E 6 nur durch E 7 erreicht werden kann. Eine Tür von E 7 nach E 8 wurde in einer späten Phase geschlossen. Die Fun de lassen darauf schließen, daß in diesen Geschäften Farben und Färbemittel hergestellt und verkauft wurden. Auf der westlichen Seite der Eingangstür von E 6 waren innen zwei Meno roth eingeritzt. Im Geschäft woirden zwei Amphorenfragmente mit Graffiti gefimden:^'
57 Jakob, Besitzer eines Geschäftes (?) Edd.: G.M.A. Hanfmann, B A S O R 191, 1968, 21; J.S. Crawford, The Byzan tine Shops at Sardis, Cambridge 1990, 65 (SEG 40, 1074, 5). cf G . M . A . Hanfmann, Sardis Irom Prehistoric to Roman Times, Cam bridge 1983, 166. Beschreibung: Es handeh sich in beiden Fällen um Amphorenfragmente. a) P 67.16: 7339. „Lower neck, joming body fragments, two-handels P." (Crawford). Der Graffito wurde nach dem Brand auf der Schulter, mittig zwi schen den Henkeln, eingeritzt. b) P 67.18: 7341; IN 67.33. „Shoulder fragment"; der Graffito wurde nach dem Brand unter dem Hals eingeritzt. Abb.: Crawford flg. 3 l l f
S. neben CRAWFORD ( A . 71) passim, bes. 17f., noch: J.S. CRAWFORD, Bibl. Arch. Review 22 (5), 1996, 38ff.; ID., in: S. FINE (Hrsg.), Jews, Christians and Polytheists in the Ancient Synagogue, London 1999, 190ff. - Etwas übertrieben ist die Bemerkung von LE VINE 243: „a side entrance directly connected these shops with the synagogue". Richtig ist viehnehr, daß sich in der Reihe E ein Eingang in den Vorhof der Synagoge befand. Es han delt sich um E 18, wozu CRAWFORD ( A . 71) 98 sagt: „The shop and passageway were undoubtedly separated by a wall one brick thick at the time of the Shop's destruction". Diese Wand dürfte dann doch wohl bei der Einrichtung des Geschäftes hochgezogen worden sein, um den Laden von dem Weg zur Synagoge zu trennen. Bis zur Einrichtung der Läden gab es also einen Seiteneingang in die Synagoge. - Vgl. allgemein die durch Graffiti bezeugte jüdi sche Präsenz im Sebasteion von Aphrodisias (p. 70), das in der Spätantike ebenfalls als Ge schäftsbereich genutzt wurde. CRAWFORD, in: FINE ( A . 84) sagt, daß von den 27 Geschäften 26 ausgegraben worden seien; davon gehörten nach seiner Ansicht zehn Christen, sechs Juden, während die anderen Geschäfte keine Hinweise auf die Religion ihrer Besitzer bieten. C f CRAWFORD ( A . 71) flg. 267; 279; eine Menorah ist auch abgebildet bei ID., Bibl. Arch. Rev. ( A . 84) p. 45; vgl. R. HACHLILI, The Menorah, Leiden 2001, 360 D 6. 4. " Wie problematisch solche Funde sind, zeigt sehr schön SEG 40, 1074, 4, ' AyeXXiou in demselben Geschäft gefunden, aber ohne erkennbare jüdische Bedeutung.
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a) T a K w ß b)'IaKüj[ß]
(Besitz des) Jakob'' Die Geschäfte E 12 und 13 sind miteinander verbunden. E 12 kann nur durch E 13 erreicht werden. Die Funde in beiden Geschäften bestanden hauptsächlich aus Glas, weshalb man annimmt, daß hier Scheiben und Glasbehälter verkauft wurden (mehrere tausend Scherben). In E 13 können zusätzlich Farben ver kauft worden sein. Im oberen Stock von E 12 wurden zwei Fragmente einer (?) marmornen Platte gefunden, die mit einer Menorah verziert war.^' In E 13 fand sich femer ein Metallgewicht in Form eines Malteser Kreuzes - was gegen einen jüdi schen Besitzer von E 12/3 zu sprechen scheint, will man sich nicht mit der Er klärung zufriedengeben, daß Juden hier und anderswo Gebrauchsgegenstände verwenden konnten, deren Form an die Symbole anderer Reügionen erinnert.^^ Da dieses Argument aber auch umgekehrt verwendet kann, es z. B. auch die Verwendung von Menoroth bei Christen gibt, ist die Zuweisung der Geschäfte an Besitzer oder Mieter einer bestimmten ReUgion einzig auf Grund ikonographischer Motive schwierig. Es wurden in diesem Fall allerdings auch einige Graffiti gefimden:
58 Jüdische (?) Personennamen in einem Geschäft Edd.: a) G . M . A . Hanfmann, B A S O R 177, 1965, 20; J.S. Crawford, The By zantine Shops at Sardis, Cambridge 1990, 81 (SEG 40, 1074, 6). b) D . G . Mitten, B A S O R 170, 1963, 51; Robert, Sardes 57 Nr. 21; J.S. Crawford, The Byzantine Shops at Sardis, Cambridge 1990, 84 (SEG 40, 1074, 7). c) D.G. Mitten, B A S O R 170, 1963, 51; Robert, Sardes 57 Nr. 20; J.S. Crawford, The Byzantine Shops at Sardis, Cambridge 1990, 84 (SEG 40, 1074, 7). cf G . M . A . Hanfmann, Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cam bridge 1983, 166.
Nicht ganz korrekt ist CRAWFORD, Bibl. Arch. Rev. ( A . 84) 41: „ T w o amphoras in scribed with 'lakovos', the Greek genitive form of the Jewish name Ya'akov ... were found in the middle shop (E 7 ) . " CRAWFORD ( A . 71) fig. 386; c f HACHLILI ( A . 86) 361 D 6. 5. ' ° So CRAWFORD, in: FINE ( A . 84); vgl. auch L . V . RUTGERS, The Jews in Late Ancient Rome, Leiden 1995, 8 I f f
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Fundort: im oberen Stockwerk von E 12 (a), im oberen Stockwerk von E 13 (b,c). Beschreibung: a) P 64.147:6189. „Storage jar P. from mid-neck to entire base, W i d e mouth, no handle scars; flat bottom with Impression of stone toumette" (Crawford); die Inschrift wurde nach dem Brand auf den oberen Teil des Körpers gekratzt. b) P 62.371:4692. Schulter imd Hals einer Amphore; Graffito „neatly in cised after firing on smoothed Shoulder above turn marks ... to the r. a cross" (Crawford). c) P 62.394.4735. Schulter, Henkel u. Teil des Halses einer Amphore. Abb.: Robert, Taf 11 (b); B A S O R 170, 1963, 51 fig. 29 (c); Crawford, Shops fig. 422 (a); 428 (b); 429 (c). a)
['l]oävvov
b) O e o K T L a T o u
MEAPOT c) ZaßßaTLOU
c) „ L . Robert believed it was by same hand as l A K O B on P.62.23:4180 = IN 62.14 in E 14" (i. e. 59), Crawford 84.
a) (Besitz des) Johannes; b) (Besitz des) Theoktistos MEAROU des) Sabbatios.
(?); c) (Besitz
Die Interpretation des Befundes ist nicht leicht, da die Namen nicht eindeutig jüdisch sind. Crawford, Bibl. Arch. Review 22 (5), 1996, 41: „Although all of these names are attested Jewish names in Byzantine times, the first and last are also common names for Christians; there is even a St. Sabbatios in the Greek Orthodox Church." Es ist also v. a. die Menorah in E 12, derenthalben man hier ein jüdisches Geschäft und damit auch jüdische Namen vermutet. a) Johannes ist zwar einer der beliebtesten jüdischen Namen in Palästina (Ilan 134ff), wurde aber in der Diaspora kaum benutzt, wenn man von Ä g y p ten und der Kyrenaika absieht.^* Immerhin ist der Name gerade in Sardeis m einer hebräischen Inschrift erhalten, 107; vgl. auch 224, 6 (?). b) Zum Namen s. noch CIJ I 712 (Athen): KOi|iTiTripLoy Euruxta? rrj? [iriTpö? ' A ö r i v e o u Ke ©eovKTLOTOu; IK 39, 115 (Prusa ad Olympum): 'Em-
eepari T W GeoCTeßfi Kai eeoKTLOTtp.^^ C f SEG 46, 1726 I 21f (Xanthos):
Ägypten: CPJ III p. 182; Kyrenaika: LÜDERITZ 32 b; c; 55 a; b; d; e; g; ansonsten HORBURY/NOY 6; 57. Ich habe EpAnat 31, 1999, 105ff. gezeigt, daß es sich hier um einen Verehrer des Qeös v>\>iGTOs handelt.
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'\(i)dvvov, bv IreKev flusses gewertet wurde.^^
dTTÖ
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O e o K T i a r a , was als Zeichen christlichen Ein
E 14 war möglicherweise ein Geschäft, in dem ebenfalls Farben verkauft vmrden. Hier fand sich folgender Graffito:
5 9 Jakob, Besitzer eines Geschäftes (?) Edd.: D.G. Mitten, B A S O R 170, 1963, 50; Robert, Sardes 57 Nr. 22; J.S. Crawford, The Byzantine Shops at Sardis, Cambridge 1990, 89 (SEG 40, 1074, 8). cf G.M.A. Hanfmann, SardisfiromPrehistoric to Roman Times, Cambridge 1983, 166. Beschreibung: P 62.23:4180; IN 62.14. Fast vollständige Amphora, „piriform, ribbing on Upper half of body and Shoulder, one vertical loop with Single groove, short tubulär foot" (Crawford). Abb.: Robert, Taf 11; Crawford fig. 461 f; 483. 'laKCjüß TTp(eaßuTep)ou
(Besitz des) Jakob, des Altesten. Der Zusatz TTp(6aßuTep)og kann ein Distinktiv sein, um diesen Jakob von ei nem Homonym zu unterscheiden, es kann sich sogar um den christlichen Titel handeln. Da hier aber die undeklinierte Namensform gebraucht wird, und da Robert hier dieselbe Handschrift wie in 58 c sah, wird es sich vmtl. doch um einen Ältesten der jüdischen Gemeinde handeln, wie schon Robert annahm. Gegenüber des Geschäftes E 18 war ein Löwe aufgestellt; auf einer der Stu fen zum Monument („rectangular structure with marble steps") war eine M e norah eingeritzt.^"*
D.R. JORDAN/R.D. KOTANSKY, Rev. Arch. 1996, 161ff. Sie zitieren noch I. K A JANTO, Onomastic Studies in the Early Christian Inscriptions of Rome and Carthage, Hel sinki 1963, 103, wo KAJANTO auf H. ZILLIACUS, Sylloge Inscriptionum christianarum veterum Musei Vaticani, Helsinki 1963, I 152, 204 verweist. Vgl. noch KAJANTO bei ZIL LIACUS II 69: „mais bien que le nom soit entre en usage tardivement - et il est rare - ... sa signification fait plutöt penser au monde de pensee paien ('fonde par Dieu') qu'ä des idees chretiennes." S. ansonsten etwa M A M A III 416; 780; M . H . S A Y A R , Perinthos-Herakleia (Marmara Ereglisi) und Umgebung, Wien 1998, 376f Nr. 234. SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 176 nach G.M.A. HANFMANN, BASOR 215, 1974, 52.
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Die Synagoge Der wichtigste Fund der amerikanischen Ausgrabungen in Sardeis war die große Synagoge mh ihren zahkeichen Inschriften.^^ Die Synagoge gehörte, wie bereits gesagt, zum Thermen-Bad-Komplex und befand sich in den drei Räu men, die südlich an die Palaistra grenzten (20,6 x 77,9 m). Die jüdische Ge meinde muß diese Räume von der Stadt erworben haben, aber über die Moda litäten läßt sich kaum mehr sagen (Kauf? Geschenk?). Wann die Gemeinde die Räume übemahm, läßt sich erst nach der Darstellung des Baubefundes beant worten, die angesichts des Fehlens eines endgültigen Grabungsberichtes fast notwendig Fehler enthalten wird.^^ Vier Baustadien werden gemeinhin unterschieden, von denen das erste oben kurz beschrieben wurde: drei aufeinander folgende, südlich der Palaistra gelege ne und von ihr aus zugängliche Räume, der östliche vielleicht bereits Peristyl gestaltet. Da Teile des Bades erst um 166 fertiggestellt wurden und die Arbei ten von West nach Ost vorrückten, nimmt Seager an, daß die Arbeiten an Pha se I im letzten Viertel des 2, Jhs, beendet wurden.^' Positive Evidenz gibt es hierzu nicht. In Phase II wurden die beiden westlichen Räume zusammengefaßt und mit einer Apsis im Westen versehen. Die Trennwand zum verbleibenden Raum wurde ein wenig nach Osten verschoben. Der große Raum, der so entstand, war mit zwei Säulenreihen gegliedert, die Zugänge zum Gymnasium wurden geschlossen und in dem kleinen, östlichen Vorraum wurden Türen zu den Ko lonnaden an der West-Ost-Straße, v. a. aber zwei Türen zur Eingangsseite des Komplexes gebrochen. Wieder gibt es keine Funde, die uns etwas über den
SEG 36, 1104 wurde noch ergänzt eüXöyriTolg 6 Xaög und auf die Gemeinde bezogen. J.H. KROLL, HTHR 94, 2001, 45 A . 32 betont, daß der Raum B E - A , in dem der Graffito gefunden wurde, ca. 20 m von der Synagoge entfernt war und keinerlei bauliche Verbindung zu ihr hatte. Er überlegt daher eüXöyrjToLs 6 Oeög, was auch dem Sinn von eüXoyriTols bes ser entspricht, c f 14 A , 5 (Komm.); vgl. schon HANFMANN ( A . 43) 285 A . 19. Problema tisch ist wohl auch der Graffito auf einem Keramikfragment ( G . M . A . HANFMANN, BASOR 187, 1967, 17f), das Kroll zu [Kupte] ßorieiei] ergänzte (zustimmend JLR Bull. 1968, 478). Auch hier wurde eine direkte Verbindung des Fundortes (Raum B - E ) mit der Synagoge von HANFMANN zwar angenommen, ist aber nicht sicher. A . R . SEAGER, AJA 76, 1972, 425ff.; ID./KRAABEL ( A . 54) 168ff. (168-78 von SEAGER, 178-90 von KRAABEL; KRAABELs Teil ist wiederabgedruckt in ID. [ A . 39] 269ff., wird aber hier nach der urspgl. Publikation zitiert). Zusammenfassungen auch in L . M . WHITE, The Social Origins of Christian Architecture II, Cambridge 1997, 31 Off.; HACHLILI ( A . 67) 58ff.; LEVINE 242ff ( A . 96) 432; in ( A . 54) 172 ist er unsicher, ob Phase I im Süden des Komplexes über haupt ausgeführt wurde; er datiert die Fertigstellung der Palaistra, die ja eine der Voraus setzungen für die Arbeit an den südlichen Räumen ist, erst in das 3. Jh.
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Zeitpunkt der Fertigstellung dieser Phase sagen können.^^ Wir haben auch kei nen Beweis dafür, daß der Bau bereits in dieser Phase als Sjoiagoge diente; es gibt zahlreiche andere Möglichkeiten.^^ In Phase III wurden die beiden verbliebenen Räume zusammengelegt. Die Säulen wurden durch Pfeiler ersetzt, die aber zu nahe an der Wand standen, um ein Haupt- und zwei Mittelschiffe zu bilden; statt dessen entstanden Nischen zwischen den P f e i l e r n . D i e Höhe der Pfeiler wurde auf wenigstens neun Meter geschätzt, doch kann sich über ihnen noch ein Geschoß erhoben haben, um hinreichenden Lichteinfall zu garantieren. In dieser Phase begann man be reits mit der Dekoration des Fußbodens im Mittelschiff (62).^^' In der näch sten Phase änderte sich die Orientierung des Fußbodenschmuckes, doch bleibt ansonsten Kontinuität in der Form der Fußbodengestaltung gewahrt. Läßt das noch Raum zu Zweifeln, so entspricht doch die Inschrift so vollständig dem Schema der anderen Texte, daß der Bau ganz sicher bereits in Phase III in den Besitz der jüdischen Gemeinde übergegangen war. Phase IV ist heute teilweise restauriert; fast alle Schmuckformen gehören zu ihr. Die baulichen Veränderungen sind wohl den ersten Erfahrungen mit dem Raum und einer stärkeren Anpassung an die synagogalen Notwendigkeiten ge schuldet. Der Haupteingang blieb an derselben Seite wie der Haupteingang in die Palaistra, besaß aber jetzt nur noch eine Tür. Der Vorraum wurde im Osten vergrößert und zu einem Peristyl umgebaut (18,5 x 21,6 m), m dessen Mitte ein großer, marmorner Krater stand, der als Brunnen benutzt wurde: Teile der Zuleitungen sind erhalten. ^'^^ Ein wohl auch für Waschungen genutztes Basin
SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 173 sprechen von Friesblöcken severischer Zeit, die in der Fundamentierung der Apsis verwendet worden seien - doch gibt das nur den ohnehin er warteten terminus post quem. A . H . DETWEILER, BASOR 187, 1967, 23ff.; SEAGER ( A . 96) 432 erwähnt die Mög lichkeit, daß die neugeschaffene Apsis ein Tribunal gewesen sein könnte; so auch SEAGER/ KRAABEL ( A . 54) 172: „Roman civic tribunal", wobei die Nischen der Apsis Kaiserstatuen aufgenommen haben können. PALMER BONZ ( A . 42) 142 erwägt („mere conjecture") einen Versammlungsort für die yepouaCa, für deren Verbindung mit dem Gymnasium sie Sardes VII 1, 17 zitiert. C. FOSS, Byzantine and Turkish Sardis, Cambridge 1976, 41 zu hischriften für die yepouoCa im „marble court". BOTERMANN, Z N T W ( A . 42) passim, v. a. 118f, leugnet Phase III ganz, und man muß zugeben, daß die Evidenz nicht sehr groß ist - aber immerhin ist sie doch vorhanden. SEAGER ( A . 96) 427 betont, daß die Bänke nicht gleichzeitig mit der Anlage der Apsis sind. '°' SEAGER ( A . 96) 434: „The mosaics of bay 1 lay against the apse benches with no in dication that the benches were inserted later. Thus the benches are assigned to stage 3." '"^ Zu Hinweisen auf eine Veränderung der Wasserversorgung für diesen Komplex zwi schen 350 und 400 s. HANFMANN/WALDBAUM ( A . 52) 27.
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befand sich an der Südwand. An Stelle des siebten Pfeilerpaares (von We sten) zog man eine Wand ein, durch die drei Türen in den etwas tiefer hegen den Saal führten (18,5 x 58,3 m). In ihm sollen etwa 1.000 Menschen Platz ge funden haben. An der östlichen Wand, durch die man den Saal betrat, standen zwei aediculae, deren Funktion verschieden gedeutet wird. Eine kann die Torah-Rollen enthalten haben, während die andere entweder aus (Minden der Symmetrie oder zur Beherbergung einer großen Menorah gebaut worden sein soll; es ist aber auch vermutet worden, daß beide aediculae Torah-Rollen enthielten. Levine 330 nennt weitere Beispiele für Synagogen mit zwei Podien für den Torah-Schrein. Sollte in der Diaspora die Gebetsrichtung nach Jerusalem ein gehalten worden sein, so richtete sich die Gemeinde am ehesten zu den TorahSchreinen aus. In der Mitte des großen Raumes, in der Höhe von Joch 4, sind vier Steine sekundär in den Fußboden eingelassen; sie sind mit einer Stifterinschrift zu verbinden, die ebenfalls später in das bestehende Mosaik emgefiigt wurde. Die Steine bilden ein Quadrat von etwa 3 m Seitenlänge; in jedem befindet sich ein Dübelloch: sie trugen also eine später eingefügte, zwar leichte, aber doch dauerhafte Konstruktion (s. 63 Komm.). Vor der Apsis stand ein großer, steinerner Tisch, dessen Füße mit Adlern verziert waren, weshalb der Tisch meist 'eagle-table' h e i ß t . E r stammt aus Nach SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 281 A . 7 fehlte eine Mikveh und ein „communal kitchen" - ob sie letzteres wegen der damals bereits zirkulierenden Interpretation der Aphrodisias-Inschrift (14) erwähnen? SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 281 A . 10. Aus dieser, immer wieder zitierten Zahl darf man natürlich keine übertriebenen Folgerungen ziehen. Wir wissen nicht, ob das Gebäude zum Zeitpunkt des Erwerbs zu groß oder zu klein fiir die Gemeinde war, wissen nicht, wie sich die Gemeindegröße in Relation zum Gebäude mit den Jahrhunderten entwickelte. Selbst wenn wir die - häufige - Annahme machen wollen, daß die Gemeinde zum Zeitpunkt des Er werbs (!) an die 1.000 Mitglieder hatte (Männer und Frauen?), so haben wir damit immer noch keine Handhabe, etwas über die zahlenmäßige Bedeutung der Juden in der Stadt Sardeis zu sagen. Für die häufig vorgetragene Schätzung, Sardeis habe in der hohen Kaiserzeit 100.000 Einwohner gehabt, gibt es wenig Beweise: es können ebensogut weniger gewesen sein. - Wesentlich vorsichtiger ist übrigens LEVINE 355 A . 301, der von „limited seating arrangements" spricht, die die Zahl der möglichen Besucher beeinflußt haben können. HACHLILI ( A . 67) 70f nennt noch die Möglichkeit, daß eine aedicula als Plattform für den Vorleser gedient habe oder zum Aussprechen der Benediktionen genutzt worden sei, was beides eine Ausrichtung der Gemeinde nach Osten impliziert. - Nach SEAGER/KRAA BEL ( A . 54) 170 kommen alle Fragmente hebräischer Inschriften aus der Umgebung der süd lichen aedicula; hier wurde auch die oft abgebildete Marmorplatte gefimden, auf der neben Menorah noch Lulab, Shofar und zwei manchmal als Torahrollen verstandene Spiralen zu se hen sind (S. FINE/L.V. RUTGERS, JSQ 3, 1996, 17 halten die Spiralen allerdings nur für Schmuckelemente). Beschrieben in G.M.A. HANFMANN/N.H. RAMAGE, Sculpture from Sardis, Cam bridge 1978, 148f Nr. 217. Sowohl Adler wie Tischplatte sind spätestens in augusteischer
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der frühen Kaiserzeit, doch ob er aus einer äheren Synagoge oder einem ande ren Kontext hierhin gesetzt w u r d e , m u ß offen bleiben - zumal seine Funk tion ganz unklar ist}^' „The table was approached from the side of the apse and benches (west), where there is a pavement of polished marble slabs."^°^ An jeder Seite des Tisches stand ein Paar marmorner Löwen, die ca. 450-350 V. Chr. angefertigt und hier wiederverwendet wurden. In der Apsis wurden die Sitzbänke angebracht, auf denen nach modernen Schätzungen mehr als 70 Personen Platz fanden; sie gelten als die Sitze der TTpeoßuTepoL oder einer anderen hervorgehobenen Gruppe. Die Bänke stehen auf dem Rand des Apsis-Mosaiks, wurden also erst nach dessen Verlegung instalhert.'" Zeit angefertigt worden; HANFMANN/RAMAGE überlegen, ob die Adler nicht Hoheitszei chen eines römischen Magistrats waren, der in der Apsis (Bauphase II) Recht gesprochen haben könnte. Gegen die Herkunft aus einer älteren Synagoge spricht die Beobachtung von SEAGER/ KRAABEL ( A . 54) 170, daß der Tisch erst einige Zeit nach der Fertigstellung der Mosaike an den Platz kam, aber dort offensichtlich eine frühere Konstruktion (gleichen Zwecks?) er setzte; c f HANFMANN/RAMAGE ( A . 106) 148. - F.K. YEGÜL, ArtBuUetin 64, 1982, 12; I D . ( A . 67) 6 mit A . 24 überlegt, ob es sich um den Opfertisch aus dem „marble court" gehandelt haben kann, der mit dem Ende des Kaiserkultes ja keine Verwendung mehr fand aber ob das nicht doch etwas zu weit geht: die Übemahme eines heidnischen Altars in den jüdischen Gottesdienst? Die Verbauung von Kybele-Reliefs, SEAGER/ KRAABEL ( A . 54) 176, ist damit nicht zu vergleichen. Außerdem: wann endete der Kaiserkult in Sardeis? Mir scheint eine liturgische Verwendung am wahrscheinlichsten zu sein - z. B. zur Verlesung der Torah, wie SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 170; TREBILCO 53 u.a. annehmen, zumal 131 in der Nähe gefimden wurde und einen solchen Zusammenhang nahelegt: eine Treppe und ein Ambo mit Geländer können aus Holz gefertigt gewesen sein. Ist das richtig, so bleibt der Nutzen der (modem) als ßfjpa bezeichneten Konstmktion im vierten Joch un klar. L . Y . RAHMANI, lEJ 40, 1990, 211 mit A . 61 nahm an, der Tisch habe als Thron für die Torah gedient, während E. BICKERMAN ihn mit einem Hinweis auf die häufige Funk tion von Synagogen als „salles de banquets" erklären will, Studies in Jewish and Christian History III, Leiden 1986, 255 A . 36; dazu ist der 'eagle-table' aber praktisch nicht zu ge brauchen. - Die Tempel-Rolle, 11 Q T 37, 8ff, beschreibt den Vorhof ihres idealen Tempels so (Zitat nach D.D. BINDER, Into the Temple Courts, Atlanta 1999, 224): „And inside the court you shall make sitting places for the priests, and tables in front of the sitting places", doch sind Ort und wohl auch Funktion anders. SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 170. HANFMANN/RAMGE ( A . 106) 63ff Nr. 25. - SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 170 neh men eine ursprgl. Verbindung der Skulpturen mit dem Kybele-Kult an, über dessen Ver schwinden wir allerdings weit weniger wissen als über das Ende des Kaiserkultes. Man kaim vielleicht das Fußbodenmosaik der Synagoge von Sepphoris vergleichen, auf dem jeweils ein Paar Löwen rechts und links von einem Kranz zu sehen sind (Abb. e. g. in JRA Suppl. 40, 2000, 17); dasselbe Motiv in der Synagoge von el-Hammeh, E.L. SUKENIK, The Ancient Synagogue of el-Hammeh, Jemsalem 1935, 35f; allgemein zu zwei Löwen (als Beschützem) in der synagogalen Bildkunst P. PRIGENT, Le judaisme et l'image, Tübingen 1990, 76f SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 170; zur rrpoeSpCa vgl. 36, 9 (Komm.). HACHLILI ( A . 67) 74 bemerkt, daß kein Sitz in der Apsis besonders hervorgehoben worden sei, doch gibt es
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Es gibt keine Spur einer Galerie, auch keine Spur einer Treppe, mit deren Hilfe eine Galerie hätte erreicht werden können, so daß Frauen entweder nicht zugelassen oder während des Gottesdienstes im Hauptraum waren; letzteres scheint mir wahrscheinlicher, da Frauen auch an den Stiftungen zum Schmuck der Synagoge beteiligt waren. Die Fußböden des Vorraumes und des Hauptraumes sind mit omamentalen Mosaiken bedeckt; wir sahen schon, daß sie nicht in einem Zug angebracht worden sind.'^^ Die Mosaike des Hauptraumes passen sich der architekto nischen Struktur an: in jeder der von Pfeilem gebildeten Nischen findet sich ein Mosaik, in jedem entsprechenden Abschnitt des Hauptraumes ebenfalls. Ein zig das Mosaik der zentralen Apsis zeigt eine figurale Darstellung: einen Kra ter, aus dem Weinstöcke herauswachsen, und an dessen Seiten sich jeweils ein Pfau befindet; über dem Krater trägt ein Kranz die Stifterinschrift.''^ Die Wände wurden - ebenfalls nicht gleichzeitig - mit Marmor verkleidet: neben einfachen Platten fanden kostbare, verschiedenfarbige Einlegearbeiten Verwendung. Phase III und IV werden v. a. durch die Münzen datiert, die sich unter den Mosaiken befanden. Kroll hält die Münzen für „Bauopfer", nicht für zufallige Verluste: „In general the coins appear to have been intentionally deposited un der the mortar bedding at the time that the. mosaics were laid in keeping with a building tradition that is well attested throughout the empire ... Accordingly, the dates of the latest coins under the mosaics may be regarded as termini ad rather than mere termini post quos."'''* Ohne Aufnahmen der Fund lagen scheint mir dieser Punkt nicht sicher zu sein. Die ältesten Münzen, die unter einem Mosaik gefunden vmrden, waren po stume Prägungen des Claudius Gothicus aus der Zeit kurz nach 270 (C 70. 13; 16; beide unter 62)."^ Selbst werm man in den Münzen nur einen Terminus post quem sieht, so ist der zeitliche Abstand zwischen diesen Münzen und den Münzen unter 60 (Prägungen des Licinius) so groß, daß man hierin auch
Möglichkeiten, eine Bevorzugung darzustellen, ohne daß sie architektonisch auffällt. Zur spä ten Installation s. PALMER BONZ ( A . 42) 144f. Allgemein zu Wand- u. Fußbodenschmuck: L.J. MAJEWSKI, BASOR 187, 1967, 32ff.; 191, 1968, 29ff.; 199, 1970, 5Iff.; HACHLILI ( A . 67) 218ff zu den Mosaiken. Zu Pfau, Wein und Kranz vgl. e. g. HACHLILI ( A . 67) 380; 390. KROLL ( A . 95) 13 A . 28 unter Berufung auf T . V . BUTTREY/A. JOHNSTON/K.M. MACKENZIE/L.M. BATES, Greek, Roman, and Islamic Coins from Sardis, Cambridge 1981, X X I I und M . DONDERER, BJbb 184, 1984, 177ff Vgl. aber p. 233 A . 139; auch die zeitliche Streuung der Münzen unter 69 scheint mir gegen die Interpretation als terminus ad quem zu sprechen. PALMER BONZ ( A . 42) 144 A . 17 überlegte, ob eine der Münzen einen Gegenstempel trägt, und damit etwas später unter das Mosaik gekommen sein könnte; in keiner Publikation gibt es einen entsprechenden, auswertbaren Hinweis, auch nicht in BUTTREY et al. ( A . 114) XXII.
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die chronologische Differenz der Phasen III und IV sehen kann. Die Nutzung des Gebäudes als Synagoge begann also frühestens im letzten Viertel des 3. Jhs."^ Es ist eine allgememe Tendenz des 3. u. 4. Jhs., Thermenanlagen ganz oder in Teilen umzugestalten und anderen Funktionen zuzuführen: die Syn agoge von Sardeis ist nur eines von vielen Beispielen für dieses Phänomen. Nach den Münzen unter 60 war die Umgestaltung zur Phase IV bereits nach 320 im Gang. Es gibt z. Zt. keinen Hinweis darauf, in welcher Reihen folge die verschiedenen Arbeiten ausgeführt wurden. Die letzte datierte Mün ze unter einem Mosaik stammt aus der Zeit 346/50, und es ist eine biUige Ver mutung, daß dies ein terminus post quem ftir alle größeren baulichen Verände rungen ist. Das bedeutet allerdmgs nicht, daß nicht einzelne Mosaik später verlegt worden sein können oder daß später verlegte Mosaike einen älteren Fußboden ersetzten."^ Onomastische Überlegungen machen es m. E. wahr scheinlich, daß wenigstens das Apsis-Mosaik nicht vor der Mitte des 4. Jhs. verlegt woirde. Erst nach den Mosaiken brachte man die Wandverkleidungen des Innenraumes an; die Wandverkleidungen des Vorraumes müssen auf Grund von Münzen, die hinter ihnen gefunden woirden, nach 360/80 fertiggesteUt worden sein - was ftir die Stifterinschriften der Verkleidungen wichtig ist. Es folgen auch später noch einzelne Zusätze und Renovierungen, die von Natur katastrophen wie Erdbeben nötig gemacht worden sein können."^ Das älteste Mosaik, das in die Jahre nach 270 gehört, ist nach Osten orien tiert (Leserichtung), während alle anderen Mosaike nach Westen orientiert sind:''^ zwar stehen die aediculae, die vmtl. die Torah enthielten, an der nach Jerusalem weisenden Ostwand, doch hätte der 'eagle-table' keine praktische Funktion, wenn die Gemeinde im Gottesdienst nicht auf die Apsis und den Tisch ausgerichtet gewesen wäre.'^° Diente der Tisch allerdings zur Verlesung der Torah, so wäre auch der Vorleser nach Osten gewandt gewesen - doch die Gemeinde hätte sich nach Westen orientiert, wie es der Leserichtung der M o saike entspricht. Es ist verlockend, den Wechsel der Leserichtung nach der Vgl. SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 173 zur Stratifikation der Münzfiinde macht: „This stratification suggests a floor of the late third Century, tom up and replaced by the final mosaics... A date of ca. A . D . 270 for stage 3 cannot be far wrong." MAJEWSKI ( A . 112) 1967, 46 zur Nische 7, in deren Fundamenten eine Münze Leos I. (457 - 477) gefimden wurde (C 65. 123); SEAGER ( A . 96) 433 zu dieser Münze: „must be regarded as a contamination." Daten nach SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 172f; 174 zu späteren Renovierungen, von denen einige gleichzeitig sein können, zumal etwa zu derselben Zeit auch an anderen Stellen des Thermen-Gymnasium-Komplexes renoviert wurden, SEAGER/KRAABEL 282 A . 40. CJ 1, 9, 18 (LINDER 332f; 438) wurde hier jedenfalls nicht durchgesetzt: praecipimus, ne qua ludaica synagoga in novam fabricam surgat, fulciendi veteres permissa licentia, quae ruinam minantur. HANFMANN ( A . 95) 46. HACHLILI ( A . 67) 82 zweifeU gerade deshalb an der Benutzung des Tisches zur Verle sung der Torah und überlegt, ob er nicht liturgische Gegenstände getragen haben könnte.
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Verlegung des ersten Mosaikes mit der Planänderung von Phase III zu IV zu sammenzubringen. Ist diese Verbindung richtig, so hat es in den Jahren nach 270 vielleicht einen längeren Baustop gegeben, weil der Bau in seiner Phase III nicht den Vorstellungen der Gemeinde entsprach.'^' Das Gebäude wurde bis zu seiner Zerstörung als Synagoge benutzt. Daß es nicht in eine Kirche umgewandeh w u r d e , m a g ein Zeichen für die „pro minent poshion" sein, die die jüdische Gemeinde in der Stadt h a t t e , d o c h ist das nicht sicher: auch m anderen spätantiken Städten standen Synagogen, die nicht in Kirchen umgewandelt worden waren. Hervorzuheben ist jedenfalls, daß nicht wenige große Stiftem die Synagoge ausgeschmückt hatten, sondem viele Einzelpersonen ganz unterschiedlicher sozialer Stellung. Trotz einiger Ratsherren in der Gemeinde gab es offenbar kein überragendes Individuum mehr, das als Stifter der ganzen Synagoge oder ihrer Dekoration auftreten konnte - ein Befund, der auch für den Kirchenbau der Zeit gilt.'^"* Wir nehmen in der Regel an, daß die in den Inschriften genannten Stifter Juden waren, doch ist das nur in wenigen Fällen whklich beweisbar (e. g. Samoes, 63): dies caveat gih V. a. für die verschiedenen Amtsträger, die meist als Beweis für die Integra tion der Juden in den spätantiken Staat angesehen werden.'^^ Es gab unter den Stiftem in Sardeis aber auch niemanden, den man sicher als Heiden oder Chri sten identifizieren könnte. Der Schmuck der Synagoge erschöpfte sich nicht in der Dekoration von Fußboden und Wand, aber alles andere ist nicht erhalten: es wurde geraubt oder gerettet und an einen anderen Ort verbracht. Einiges läßt sich aus In schriften erschließen (129 - 143); ansonsten gibt es nur Kleinfunde, imd zwar:
PALMER BONZ ( A . 42) 145. '^^ BOTERMANN, Z N T W ( A . 42) 120f. hält eine späte Benutzung als Kirche nicht für unmöglich, aber dagegen sprechen m. E. schon einige der Kleinfunde, dann auch die Reste der großen Menorah, die man sicher in keiner spätantiken Kirche hätte stehen lassen. '^^ TREBILCO 53; HACHLILI ( A . 67) 6. Vgl. e. g. SEG 26, 1629 (Apameia Syr., vom Bischof gesetzt): TTOXXCOV per' dXXcov K ( a l ) TÖTTOV.TOV ev6d8' eKÖapr|ae TlaüXos Tr\ rroXupöpcjXjOL ouvGeaeL ( P H . B R U N E A U ,
JS 1988, 29f wollte allerdings rroXXwv peraXXwv lesen [SEG 38, 1555]). '^^ Ich werde bei den einzelnen Inschriften nicht mehr eigens auf diesen Punkt zurück kommen. SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 175f zu den Kleinftinden; ich lasse Spolien aus, die in die Synagoge verbaut waren und solche Stücke, die keinen sichtbaren Bezug zur Synagoge haben (e. g. eine Genune, Schmuck, Messer, Bronzeklammem). Die Metallfunde werden auf gelistet bei J.C. W A L D B A U M , Metalwork from Sardis, Cambridge 1983, 203. SEAGER/ KRAABEL 176f verbinden einen Hortfund mit 500 Münzen, die von der Mitte des 4. bis zum Anfang des 7. Jhs. gehen, mit dem Opferstock der Synagoge: aber ist es nicht ein Cha rakteristikum des Opferstockes, häufiger geleert zu werden?
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- Reste zweier Menoroth, eine aus Bronze, eine aus Blech gestanzt;'^^ - zwei Weihrauchbehälter; - „a peculiar round Corinthian tempietto-shaped base";'^^ - Reste eines marmornen Architekturmodells („part of a four-column building [tetrapylon]"); - Köpfe eines Schafes und eines Kamels, marmorne Einlegearbeiten, die wohl nicht zur Wanddekoration, sondem zu eigenen Marmorbildera gehörten; - wenigstens fünf Ketten zum Aufhängen bronzener Lampen; '^^ - Tonlampen; - ein Rehef mit Menorah, Lulab, Shofar, zwei Spiralen; - ein Glasgewicht ( G 67. 5) mit einer Menorah - ob es zu einem Vorhang an einer aedicula gehörte? Daß sich viele, verschiedene Darstellungen von Menoroth fanden, versteht sich fast von selbst:'^"^ - Ziegel mit einer Menorah, T 63.41:5574; - eine eingeritzte Menorah, S 62.27a,b:4502; - Stein mit Menorah, unter dem 'eagle table' gefunden; - Stylobatblock aus dem Peristyl mit Menorah, S Y N 68.14; - zwei Keramikscherben mh Menorah, P 66.83:7112 und P 66.83:7231.'^^ Die Inschriften der Synagoge beziehen sich größtenteils auf die Dekoration der Wand oder des Fußbodens; da ein großer Teil der Wandverkleidungen verloren WALDBAUM ( A . 126) 103 Nr. 610f. mit Taf. 39 (danach bei HACHLILI [ A . 86] 356 D 2.1-3; 358 D 4.1). WALDBAUM ( A . 126) 99 Nr. 579; 100 Nr. 584 mit T a f 38; sie sind von anderen, gleichzeitigen, also vmtl. christlichen Funden in der Stadt nicht zu unterscheiden. SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 175 mit flg. 256 ( S Y N 62.20). WALDBAUM ( A . 126) 102 Nr. 597-600; 103 Nr. 608. BASOR 170, 1963, 46; HANFMANN ( A . 43) fig. 250 (cf J.A. SCOTT, Sardis M 12 Lamps [noch nicht erschienen]). - SEAGER/KRAABEL ( A . 54) 176 fuhrt noch eine Lampe mit der Aufschrift cfxL? dyaOöv an, doch wurde sie in einer späthellenistischen Schicht gefun den, gehört also nicht zur Synagoge. HACHLILI ( A . 67) 70 vermutet, daß es zur Balustrade um eine der beiden aediculae gehörte; vgl. auch 78f und ihre Abb. fig. 11-34; T a f I I - 3 ; 319 fig. VII-7 f Eine Abbildung auch bei L. YARDEN, The Tree of Light, Bristol 1971, 24 mit fig. 89; H. SHANKS, Ju daism in Stone, Washington 1979, 169; A . R . SEAGER, Sardis Guide 9 (1990) fig. 7f; FINE/RUTGERS ( A . 105) 15 fig. 5 (Lit.); p. 17 widersprechen sie der Auffassung, daß die Spiralen die Torah-Rollen symbolisieren; Photo auch in: S. FINE (Hrsg.), Sacred Realm, Oxford 1996, 44 fig. 2.19 b; 52 fig. 3.2; HACHLILI ( A . 86) 77 fig II 22 f u. T a f 28 II 43. HACHLILI ( A . 67) 432 D 11.2. Ein Dübelloch an den Säulen der aediculae erwähnt A.R. SEAGER, in: J. GUTMANN (Hrsg.), The Synagogue, New York 1975, 109 A . 140; es kann als Halterung für einen Vorhang gedient haben; c f HACHLILI 76. Aufzählung bei KRAABEL/SEAGER ( A . 54) 176; ich lasse weg, was andernorts erwähnt ist oder noch zu erwähnen ist. Vgl. auch HACHLILI ( A . 86) 78f C f HACHLILI ( A . 86) 438 D 12.2.
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ist und große Teile der Fußbodenmosaike zerstört sind, ist bestenfalls die Hälfte der Texte erhalten.'-'^ Sieht man von 62 ab, gehören alle Inschriften in die Phase IV, also in das 4. Jh.; einige Texte, die sich auf Renovierungen bezie hen, fallen in noch spätere Zeiten. Die Inschriften sind fast ausschließlich in griechischer Sprache verfaßt;hebräische Texte sind selten,'graecohebräische Mischtexte gar nicht erhalten. Die Reihenfolge der Inschriften folgt der Ausgabe von Kroll, der sie nach ihrer Verwendung am Bau ordnete.
Die Mosaikinschriften der Synagoge (60-71) 60 Die Stiftung des Apsismosaiks durch die Brüder Stratoneikianos und Symphoros Edd.: D.G. Mitten, B A S O R 174, 1964, 32f.; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 15f. Nr. 1. FO: Apsis; IN 63. 122. Beschreibung: Dargestellt ist in der Mitte des Mosaiks ein Krater, aus dem Weinranken wachsen, die auf beiden Seiten omamentale Muster bilden; über dem Krater befindet sich ein Kranz, Durchmesser 0,42 m; litt, (nach Westen) 5-6 cm. Abb.: Mitten 33 fig. 17; id., The Ancient Synagogue of Sardis, N e w York 1965, fig. 4; G.M.A. Hanfmann, Letters from Sardis, Cambridge 1972, 131 fig. 95 (cf. 129); id. (Hrsg.), Sardes from Prehistoric to Roman Times, Cambridge 1983, fig. 260f.; A.R. Seager, Sardis Guide 9 (1990) fig. 2; KroU 60 fig. 5 a/b. Ü: A.Th. Kraabel, Judaism in Westem Asia Minor, Diss. Harvard 1968, 230; KroU. 4>XdßL0L 2TpaT[ov]eLKL-
{a\vbs [Kjal [S]uy
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'^^ KROLL ( A . 95) 3: „Some two dozen inscriptions survive in a few disjointed letters only. Although such meaningless and unrestorable fragments have been excluded ... they serve as a reminder that a fair number of additional texts have doubtless been lost to us altogether." ROBERT, Sardes 57 mit Reflexionen über den griechischen Charakter der Gemeinde. Hervorgehoben von CROSS ( A . 63) 3.
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(Die) Flavii Stratoneikianos und Synphoros wegen eines Gelübdes. Datum: Unter dem Mosaik wurde eine 321/4 von Licinius geprägte Münze ge funden (C 67.754), aber der Flavier-Namen geht im 4. Jh. auf die konstantini sche Dynastie zurück, weshalb man diese Stiftung wohl einige Zeit nach 324 ansetzen wird; Robert bei Mitten 32 dachte an das späte 4. oder frühe 5. Jh., was von Mitten mit dem Hinweis auf ein ca. 400 datiertes, vergleichbares M o saik unterstützt wurde.'•'^ Das Datum dieses Mosaiks ist von besonderem Interesse, weil die Apsis-Bänke erst nach seiner Verlegung installiert wurden (s. p. 227). Der Kranz über dem Krater bewegte Goodenough bei Mitten 52 A . 5 zu der Annahme, daß die beiden Brüder zum Zeitpunkt der Ausführung bereits verstorben waren; diese Hypothese hängt ganz von Goodenough's sym bolischen Deutungen jüdischer Ikonographie ab. Kraabel 230 A . 1 vergleicht noch das Mosaik aus Hamman Lif (Goodenough, Symbols III fig. 887f.); Vö gel (Pfaue?) und Weinreben gibt es auch auf den Reliefs in N e w York (p. 37 _ A . 2) und Priene (p. 173). 2: Der Name Stratoneikianos erinnert noch von feme an die seleukidische Vergangenheit der Stadt.'"^^ Vgl. noch den Fl. Nikostratos in der vmtl. jüdi schen Inschrift bei P. Pilhofer, Philippi II, Tübingen 2000, 389f. Nr. 387 a. 4ff.: ü i r e p e ü x f ] ? bezieht sich auf das Gelübde der Brüder, die Kosten des Mosaiks zu bezahlen; vgl. Ausdrücke wie e ü ^ d | i e v o s T r [ v 4^ri<j)LSa vel. sim.
61 Stiftung eines Mosaiks Edd.: G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 29; 36; J.H. KroU, HThR 94, 2001, 16 Nr. 2. FO: Joch 2; IN 66. 2. Beschreibung: In einem Medaillon des zentralen Mosaikfeldes, H.: 0,35 m; B.: 0,32 m; litt.: 5-7 cm. Abb.: Hanfmann fig. 47 (Phot.); 51 (Rekonstruktionszeichnung); Kroll 62 fig. 7. Ü: Hanfmann 29; Kroll.
Die unterschiedliclien clironologisclien Implilcationen von Münze und Namen scheinen mir der Theorie zu widersprechen, daß die Münzen der Bauopfer schon fast einen terminus ad quem für die Erstellung des jeweiligen Mosaiks bilden. '"^^ Vgl. e. g. Sardis V I I 1, 172 (4./5. Jh.): n]opct)u[pL]ou Ke [ T O Ü ] uloü aü[Toü] STpaTo[veLKJou; 226 (2./3. Jh.): ZT]paToveL[Kou?
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6. Lydien (Nr. 47-146) [ ... ] [ ... ] T [ ... ] Y[ .. ürrep]
5
T w y L8[LÜ}V
e-]
Kev[TTiae-] V {)TT[ep eüxfjs . . . € K ] TCÜV LSLCOV Hanfinann, suppl. Kroll.
... wegen der eigenen (Familienmitglieder) schmückte (er) mit Mosaik. Datum: unter dem IVlosaiJc fand sicli eine IVlünze Constantius' II. aus der Zeit von 337-341 (C 66. 20). 4f.: eK Twv LSLWV kommt in den anderen Inschriften der Synagoge nicht vor,'''' weshalb Kroll nach 85 (üirep TWV i8i(s>v e\)yj\v direScoKa) ergänzte. 5ff.: zu KevTetv s. Robert, Op. Min. V 189f. A . 9 mit vielen Beispielen, v. a. dem Maximaltarif Diokletians (7, 6 Lauffer), [|ioua]LapLW KeyTT]Tf], musearius, neben dem eigens genannten tesselarius; weitere Beispiele in Hellenica XI/XII 34 A . 7; Buh. 1966, 229; Ph. Bruneau, JS 1988, 58; M . Donderer, Die Mosaizisten der Antike, Erlangen 1989, 18f.; vgl. aus Sardeis SEG 41, 1031 (nicht weit von der Synagoge entfernt gefimden): eKeyrrjOri ö eiiPoXog KQL irdvTa TÖV KÖa|ioy eLXr|4>ey eiri KTX. 6: auch der Plural ist theoretisch möglich.
62 Stiftung eines Mosaiks durch Aur. Alexandros Edd.: G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 29 (JLR Bull. 1968, 478; Tre bilco 46 Nr. 4. 5; L.M. White, The Social Origins of Christian Architecture II, Cambridge 1997, 322f. Nr. 67 b); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 16f. Nr. 3. FO: Joch 3; IN 66. 19. Beschreibung: In einem achteckigen Medaillon des zentralen Mosaikfeldes, Buchstaben nach Osten orientiert. H.: 0,69 m; B.: 0, 69 m; litt.: 5,5-7,5 cm. Abb.: G . M . A . Hanfmann/A.H. Detweiler, T A D 15 I, 1966, 85 fig. 23; Hanfmaim21 fig. 46 (Phot.); 52 (Rekonstruktionszeichnung); id. (Hrsg.), Sar dis from Prehistoric to Roman Times, Cambridge 1983 fig. 259 (R); Kroll 61 fig. 6.
Die sardische Gemeinde scheint in der Präsentation der eigenen Mittel größere Zurück haltung geübt zu haben als andere; vgl. 19, 3fF. (Komm.) zu den „Geschenken Gottes", die auch in Sardeis häufig genannt werden.
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Ü: Hanfmann; Trebilco; Williams 108 V 7; White; A . D . Lee, Pagans and Christians in Late Antiquity, London 2000, 153; Kroll. Aüp. 'AXe^[avlSpo? ö KapL 'AvJaTÖXL-
o[s, 2a]p8., ßou5
X. T [ Ö T P L ] T O V
8Laxwpri|j.a e-
5: rrpwjTov, was vom Platz her möglich wäre, wird durch den Fundort ausgeschlossen, Ro bert bei Hanfmarm; dasselbe gilt, wie Kroll bemerkt, für das ebenfalls mögliche rreiirrjTov.
Aurelius Alexandros, auch genannt Anatolios, Bürger von Sardeis, Ratsherr, ließ das dritte Joch mit einem Mosaik schmücken. Datum: Die spätesten Münzen unter dem Mosaik sind postume Prägimgen des Claudius Gothicus (C 70. 13; 16). If: Der P N Alexander wurde von Juden seit hellenistischer Zeit benutzt (14 B, 50 [Komm.]), ist aber auch in Sardeis häufig, Sardis VII 1, 5,Z. 7f; 13; 56; 104; 106; 110. 3f:' AvaTÖXiog wird erst seit der späten Kaiserzeit als Name benutzt, D.J. Georgacas, The Names for the Asia IVIinor Penmsula, Heidelberg 1971, 56f; H. Solin, m: L'onomastique latine, Paris 1973, 107; zur Häufigkeit im 4. u. 5. Jh. s. Robert, Hellenica IV 54. Diesen Befund bestätigen auch die Beispiele bei Noy I p. 156; s. auch CIJ II 937 (Jaffa). 4f: Die Wortstellung spricht gegen die Übersetzung „Ratsherr von Sar deis"; EapSiavös" und ßouXeurrig kommen zudem in den Texten aus der Syn agoge nicht nur in Junktur, sondem auch getrennt vor. Städtisches Bürgerrecht wird hier also noch Generationen nach der constitutio Antoniniana als Präroga tiv erwähnt.''*^ Zu Juden als Ratsherren, s. 14 B, Iff (Komm.). Auch das Amt ist nicht einzig Bürde, sondem wird noch voll Stolz erwähnt. 5: „The mosaic was divided into seven zones or bays, each called a Siaxwpr|(ia; they were originally counted fi-om the apse (west) to entrance (east)" Hanfmann 29 zu dem in dieser Funktion bisher nicht belegten Wort; vgl. 75, Stdxwpov.
Vgl. 34, 4 (Komm.).
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63 Gelübde des Priesters Samoes Edd.: G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 29 (Trebilco 50 Nr. 4. 10); G.M.A. Hanfmann/J.B. Bloom, Eretz Israel 19, 1987, lOff.; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 17f.Nr. 4. FO: Joch 4 der Haupthalle; IN 66. 3. Beschreibung: In der Mitte des zentralen Mosaikfeldes, quadratischer Rah men, Buchstaben nach Westen. Größere tesserae und allgemein schlechtere A r beit als die Umgebung, weshalb man in Kombination mit anderen Änderungen in der Nähe des Textes annimmt, daß hier eine ältere Stifterinschrift ersetzt wurde (vgl. unten). H.: 0,9 m; B.: 0,9 m; litt.: 7,5-10 cm. Abb.: G . M . A . Hanfmann/A.H. Detweiler, T A D 15 I, 1966, 85 fig. 24; Hanfmann 23 fig. 48 (Phot.); 53 (Rekonstruktionszeichnung); id. (Hrsg.), Sar dis from Prehistoric to Roman Times, Cambridge 1983, fig. 267; S. Fine (Hrsg.), Sacred Realm, Oxford 1996, 55 fig. 3.6; Kroll 63 fig. 8. Ü: Trebilco; Williams 33 II 2; Kroll. eüxfi [Z]a|j.of| lepeos Ke
5
ao-
(j)o8L8aaK&Xov
Gelübde des Samoes, des Priesters und Weisheitslehrers. Datum: Hanfmann 1967, 40 bezeichnet das Mosaik mit der Inschrift als „crude intrusion", weshalb es auf jeden Fall später als der frühestens in die Mitte des 4. Jhs. zu datierende Fußboden ist. Williams datiert es auf ca. 500. Ebenfalls in den bereits vorhandenen Fußboden wurden vier steinerne Ba sen gesetzt, weshalb man wohl richtig vermutet, daß Inschrift und Basen zu sammengehören, in der Inschrift der Stifter und der Grund fiir die Stiftung der genannt wird (eüxrj). Das Gelübde Samoes' bezog sich nicht auf die Erstellung des Mosaiks, sondem auf die Konstmktion, zu der die vier Basen gehörten. Die Art der Stiftung war jedem Betrachter klar, ist aber für uns kaum noch präziser zu bestimmen. Seager nahm als „much later addition" ein ßf\[i.a an, worin ihm viele gefolgt sind,'"*^ doch wandte er selbst ein, daß jedes ßfiiia den
SEAGER ( A . 96) 434; dann e. g. A . T H . KRAABEL, A N R W II 19, 1, Berlin 1979, 486; FINE, in: ID. ( A . 132) 41; cf. auch LEVINE 320, der 319ff allgemein über das ßf|pa in der Synagoge handelt, aber für Sardeis auch an den „eagle-table" erinnert.
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Blick auf die Inschrift verstellt haben müsse; deshalb ist wohl eher an einen Baldachin o. ä. auf den vier Basen zu denken, wie Seager ebenfalls überlegte.'"*^ Wenn wir aber nicht wissen, was für eine bauliche Veränderung von Samoes gestiftet wurde, ist es gefährlich, die Stiftung mit seinen Titeln in Verbindung zu bringen. Gerade das geschieht aber, wenn wir diesen Platz - in der Mitte der Synagoge - mit dem Platz identifizieren, von dem aus Samoes lehrte.*"*^ Da wir auch sonst keine Stifterinschrift haben, in der eine direkte Verbindung zwischen der Gemeinde-Funktion des Stifters und seiner Stiftung nachzuwei sen ist,'"*^ da Gemeindetitel auch sonst in den Inschriften der Synagoge genannt werden (138; 141),'"*^ sollte man bei diesem Text nicht den Anfang machen. 1: eüxri wird in zahlreichen anderen Texten aus Sardeis ebenfalls absolut gesetzt (s. Index), ohne daß sich daraus ein chronologischer Hinweis ergäbe. 2: D. Feissel, REG 106, 1993, 587 Nr. 773 und G. Mussies, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst (Hrsgg.), Studies in Early Jewish Epigraphy, Lei den 1994, 251 A . 13 verstehen die m 241 u. 242 gebrauchten Formen 2a|iof| und Zaiioufi als Genitive zu Za(io(i;)iis,''*^ einer Form für 2a|jL0iifiX,''*^ imd dasselbe whd man hier annehmen können.'^^
SEAGER/KRAABEL (A. 54) 170; KROLL ( A . 95) 12. Könnte es sich auch um den Platz für Lampenständer handeln (cf. D. MILSON, in: ST. MITCHELL/G. GREATREX [Hrsgg.], Ethnicity and Culture in Late Antiquity, London 2000, 229)? HACHLILI ( A . 67) 76 überlegte, daß das Mosaik mit der Inschrift erst eingefügt worden sei, nachdem das ßfipa abgebaut worden war. Sie postuliert so einen weiteren Eingriff in die Bausubstanz, der über raschenderweise an derselben Stelle wie der erste stattfand - übersieht aber dabei, das sich schon die Idee eines ßfipa nur auf die Inschrift stützte. SEAGER/KRAABEL (A. 54) 170: „the place from which he tought"; 189: „this is just where Samoe taught"; c f 248. Ähnlich verfährt auch RAJAK 467: „a plaque mentioning a re ligious leader by the name of Samoe is thought to relate to the construction of one of the two Torah shrines". Gemeindetitel werden genannt, um die hohe Stellung der Stifter in der Gememde zu betonen, nicht um die Art der Stiftung zu begründen. Dasselbe sollte auch für Samoes gelten. '"^ GOODMAN ( A . 44) 217 behauptet dagegen, daß in der Synagoge von Sardeis keine Gemeindeämter erwähnt würden, es sich nach den Inschriften ebenso gut um eine heidnische, polytheistische Kultstätte handeln könnte; LIEU ( A . 39) 205 folgert daraus, in Sardeis sei eher die kommunale Rolle, weniger die Rolle in der Gemeinde betont worden. '^^ Vgl. noch CIJ II 952 (Jaffa): Zapouf]? ' ApaxCou; J.J. PRICE, SCI 22, 2003, 226 Nr. V (Jaffa): rörros Zapwfj; Beth She'arim II 105; IG III 3450: KOipTiT]f|pLov Zapofi (E. SIRO NEN, The Late Roman and Early Byzantine Inscriptions of Athens and Attica, Helsinki 1997, 172f Nr. 102 schreibt allerdings ZapoTi[X). PRICE ( A . 148) 226 verbindet den Namen allerdings mit Shamua und schreibt: „The name first appears in Numbers 13:4, Shamua ben Zakkur being one of the spies sent into Canaan ... It may seem odd that a Jew ... would name his son after one of the notorious spies". Sardis VII 1, 221 (Inschrift auf einem Gefäß): Sdpou wird von den Hrsg. von „Samos" abgeleitet - möglich wäre auch Zapou(f|).
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2t: lepeüs", s. 33, 3 (Komm.). ao(f)o8L8daKaXos, ein hapax legomenon, kann nach der Wortbildung nur den „Weisheitslehrer",'^' nicht den 'weisen Lehrer' bezeichnen, auch wenn seit der L X X der übliche Terminus für einen Lehrer einfach ao^os ist (cf. Noy II 544: iiaOriTfig ao^üv). Daß Lehrer, 8i8 d a K a X o s , oft als Ausdruck für Rabbi gebraucht wird,'^^ hilft uns kaum wei ter, da w h wenig Vorstellungen davon haben, was ein solcher Rabbi-Lehrer in einer lydischen (oder anderen) Diaspora-Gemeinde dieser Zeit gewesen sein k ö n n t e . D e r Ausdruck 8L8daK:aXos' wurde natürlich auch in anderen Reli gionen gebraucht,'^'* und eine nähere Vorstellung vom Inhalt der Lehre kann uns ein Wort wie yo|io8L8daKaXos geben,'^^ ebenso sein Gegenstück yo|j.o|ia9rig.'^^ Den Inhalt des Gesetzes kann man - wie z. B. Josephus - als ao(f)La
Vgl. MERKELBACH/STAUBER III271ff. Nr. 16/31/93 (Appia, oberes Tembris-Tal): TOV CTo<|)(,r|s epe 8L8daKaXo[v] evopov ev9a Xdße TeX[o?] GavaroCo wozu J. FRÄSER, in: W . M . RAMSAY (Hrsg.), Studies in the History and Art of the Eastern Provinces of the Roman Empire, Aberdeen 1906, 140 bemerkte: „The character of his lepd aocf)La is indicated in the half-theological, half astronomical speculation of... 5-9. It obviously did not embrace a knowledge of Greek syntax and metres." Zu dieser Gleichsetzung e. g. JUSTER I 451 A . 1; N . DE LANGE, Origen and the Jews, Cambridge 1976, 162 A . 58; allgemein: RENGSTORF, T h W N T II 150ff., wo auch p. 154 das früheste epigraphische Beispiel, CIJ II 1266 (Jerusalem), besprochen wird. NOY II 68 (ö SiSdoKaXog vopopaOr^s) ist ambivalent. S. noch N O Y I 48 (Venosa): Seßf|pa Orjydxrip TaKcoß ST]8aaKdXou. Vgl. LIEU ( A . 39) 205, die in Samoes die örtliche Variante eines Rabbi sieht, und mit dieser vorsichtigen Umschreibung das Problem prinzipiell anerkennt. Auch CIJ 1719 (Argos) ist zur Charakterisienmg der oo^ox., die ja nicht unbedingt mit den aocj)o8LSdaKaXoL iden tisch sein müssen, kaum hilfreich: ivevxo\^a\. x d s Oetas KOL peydXlag] Su^dpig ras T O Ö 9eoü Kai T d [ s ] S w a p i s T O Ü vöpou Kai T T J V Ttpriv T W V rraTpLapxcJüv K O I Triv Tipfiv T Ö V eOvLopxwv Kai T T J V Ttpf^v T C Ü V ao^&v KOX Tf)y TLpfjv Tfjs XaxpLas Tfjg yiyvopevrig ec})' eKdoTTis f)pepas TCS Oew rrpös T W prjSeva. Vgl. nur MERKELBACH/STAUBER III 113f Nr. 14/12/01 (Dinek Serai, im Grenz gebiet von Lykaonien u. Isaurien), Grabinschrift fiir einen christlichen Bischof (?), Z. 7f: SöylpaTos oüplavLou 6 8L8daKaXos fiiOeoLOLv. LAMPE s. V . ; SCHÜRER II 324; 326. BAUER/ALAND erklärt, daß Wort komme „nur bei Christen" vor, wo es allerdings ausschließlich auf jüdische Gesetzes lehrer angewandt wird, e. g. Lk 5, 17: «tapiaaloL Kai vopoSiSdaKaXoL; Apg 5, 34; 1 Ti 1, 7. Die Ergänzung ]Tcp vopco8[L8aaKdXcü in NOY II 307 wird von NOY als „fairly certain" bezeichnet, aber von G.H.R. HORSLEY/J.A.L. LEE, Filologia Neotestamentaria 10, 1997, 79; 82ff. in Frage ge steift. Ein Teil ihrer Diskussion ist allerdings hinfällig, weil sie anders als N O Y in den bei den Buchstaben vor dem Titel den Artikel gesehen haben; es handelt sich aber um die En dung des Namens. Daß diese Eigenschaften auch mit dem sozialen Status ihrer Besitzer verbunden sind, zeigt eine christliche Schrift aus dem späten 7. Jh., in der ein - im Streitgespräch mit den Christen besiegter - Jude erklärt (Les trophees de Damas 1, 8, 2 p. 214 BARDY [Pafrologia Orientalis 15], Paris 1927): exco dvOpcürroug iKovoTepous pou K O I vopopaOeaTepoug, eig oüg 6 Xaög öXog dTroKpepaTat, cög lepelg KOL dpxio'uvdYCüyoi. Dieselben werden 2, 1, 1 p. 215 als TCÜV 'lou8aLCüv ol rrpÖKpLTOL bezeichnet.
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verstehen,'^'' so daß ein aoctJoSLSdoKaXos- kaum etwas anderes als ein vo\ioS L Ö d o K a X o s wäre (cf. Noy I 12 [Lorium]:
'Pou(j)eLyos d|j.ü|itoy
Oeoaeßfi?
dytcoy r e yö|icüy CTO<))LTI9 T e a u v i a T c o p ) ; die Frage nach dem Grund für die
Verwendung eines anderen Terminus ist müßig. Ob wir aus der Anwesenheit eines aof^oSiSdoKaXo? auf eine Schule schließen dürfen, ist nicht sicher. Daß Samuel eine bedeutende Stellung in der Gemeinde einnahm, wird durch seine Stiftung klar. Damh ist aber erst einmal keine rehgiöse Stellung ge m e i n t : d i e Art (und Größe?) der Stiftung veranlaßte die Inschrift in der JVIitte der Synagoge, und aus der Größe der Stiftung kann man vielleicht auf den sozialen Rang, nicht aber auf die religiöse Bedeutung Samuels schließen.
64 Gelübde des comes Paulus Edd.: A . Ramage, B A S O R 206, 1972, 20 (Trebilco 48 Nr. 4.7); J.H. Kroll, HThR 94, 2001,18f.Nr. 5. FO: „Bay 6 of main hall, within the westem border of the central panel m the first lozenge south of the east-west axis of the hall" (Kroll). Beschreibung: Mosaikfußboden, quadratischer Rahmen, Buchstaben nach Westen orientiert. H.: 0,42 m; B.: 0,47 m; litt.: 8,5-10 cm. Abb.: Ramage 22 fig. 10; G . M . A . Hanfmann (Hrsg.), Sardis from Preshistoric to Roman Thnes, Cambridge 1983 fig. 278; KroU 64 fig. 9. Ü: Trebilco; Kroll.
üaüXou KÖp.ri-
Gelübde des comes Paulus.
WILCKENS, T h W N T V I I 502f. meint allerdings, Josephus nehme hier eine Sonder stellung ein; cf. ibid. 505f zu acx^ia im rabbinischen Judentum. - Bei Josephus sind v. a. folgende Stellen wichtig: AJ 18, 16: rrpög y d p T O Ü ? diSaaKÖXovs ocx^iag, f\v peTiaoiv, dp
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Datum: die spätesten Münzen unter dem Mosaik stammen aus den Jahren 341-6 (C 71. 227f.); 438 wurde den Juden verboten, als comites tätig zu sem.'^° 1: Zum absoluten Gebrauch von eüxi, s. Index s. v. 2: Der Name Paulus wird von Juden relativ selten benutzt, s. 14 B, 19 (Komm.); er kommt in byzantinischer Zeit vor in Sardis VII 1, 176. 3f.: zu dem hohen Hofrangtitel des Paulus s. immer noch Seeck, RE IV 1, 629ff.; Jones, Later Roman Empire 104ff.; 544f.; A . Demandt, Die Spätantike, München 1989, 576. Noch unter Konstantin vmrde eine comitiva primi-tertii ordinis unterschieden. Paulus gehörte sicher nicht dem primus ordo, wahr scheinlich auch nicht dem secundus ordo an.'^' Auch wenn der Titel comes an untergeordnete Provinzialbeamte verliehen werden konnte,'^^ es also nicht ganz ausgeschlossen ist, daß Paulus Verwaltungsaufgaben ausgeübt hatte, so ist es doch wahrscheinlicher, daß er als Ratsherr seiner Stadt nach Ableistung seiner Pflichten in die comitiva tertii ordinis eingereiht wurde (cf. e. g. CTh 12, 1, 127).'^^ Zu den Möglichkeiten, die dieser Rang eröffnete, s. am Beispiel eines anderen Juden Epiph. Panar. 30, 4ff.'^
6 5 Fragment einer Mosaikinschrift Edd.: G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 45; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 19 Nr. 6. FO: Joch 7 der Haupthalle, IN 66. 28. Beschreibung: Medaillon (tabula ansata) des zentralen Mosaikfeldes. Die Tesserae fehlen; die nach Westen orientierten Buchstaben wurden auf Grund von Abdrücken im Untergrund gelesen. H.: 0,68 m; B.: 0,68 m. Theodosius, Nov. 3 (LINDER 323ff. Nr. 54): neminem ludaeum ... ad kionores et dignitates accedere, nulli administrationem patere civilis obsequii, nec defensoris fungi sat tem officio. Vgl. auch PL 42, 1132. Anders die beiden comites aus Sardeis in SEG 36, 1097: errl Zeoup. S L | I T T X L K L O U T O U XatiTT. K Ö [ i . ; 41, 1031: eKevTr|9r| ö e|ißoXog Kai rrdvTa T Ö V KÖa|iov eiXr|4)6v errl XaßLou 'ApxeXdou T O U Xap. K Ö J I . Möglicherweise war der in der epistula Severi 17 (PL 41, 830) auf Minorca genannte Lectorius, Cornea und/?rae5e.y insularum Balearum, ein Jude, s. S. HUNT, JThS 33, 1982, 33; PLRE II Lectorius. Ansonsten s. CIJ II 883 (bei Jaffa): T Ö T T O ? Napcöaa Mavafjpou { M A N A } XaprrpoTdTou KÖpiTog KOL rrpeaßeuTriö; 991 (Sepphoris): T O U 'EXaoLou axo(XaaTLKoi)) Kw(pr|Tos) XapTT(poTdTou) ueloü ' A C T I O U T O Ü K Ö ( P T I T O ? ) K T X . (LIFSHITZ 74 druckt am Anfang: < e m > ' TeXaatou). Da es nach Konstantin keine Juden mehr im Heer gab, sprach sich auch P. VARON, in: A . LEWIN (Hrsg.), Gli ebrei nell'impero romano, Florenz 2001, 276 für den zivilen Titel aus. Vgl. auf dem Türsturz einer Kirche in Antiochia Pis.: eüxf] 'AßepKiou KÖpr|Tos Kai oLKOvöpou, E. KITZINGER, Melanges MANSEL, Ankara 1974, 385ff
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Abb.: Hanfmann fig. 56 (Rekonstruktion des Mosaikfeldes, ohne Inschrift). ]TE[ ... ]
] ]B[
] ] ]
]K[ ]AM[ ]N[
]
3: ]E[ Hanfinann.
Datum: s. p. 229; 23If
66 Gelübde des Hilasios Edd.: Robert, Sardes 47; G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 45; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 19 Nr. 7. FO: „Bay 7 of main hall, within the westem border of the north lateral pa nel of the central mosaic. Tops of letters oriented east" (Kroll). I N 62. 311. Beschreibung: litt.: 12,5 cm. Abb.: Hanfinann fig. 56 (Rekonstruktionszeichnung des Fußbodens); Kroll 64 flg. 10. Ü: Kroll. [eüxf]] ElXaaL[ou] Gelübde des Hilasios. Dattim: s. p. 229; 23If Der Name findet sich noch in CIJ II 907 (Jaffa); Lifshitz 38f (Antiochia); vgl. weiter J.B. Curbera, ZPE 110, 1996, 299f - Robert 47 mh A . 2 stelh den Namen nicht zu 'EXettoäs", sondem zu iXdoKeaGat (vgl. Bauer/Aland 762f; wie Robert dann Curbera); zur Benutzung des Verbes auch in lydischen Beichtinschriften s. Robert, Hellenica VI 108; G. Petzl, EpAnat 22, 1994, 157 (Index).
67 Stiftung des Aur. Polyippos Edd.: Robert, Sardes 39 Nr. 5 (B. Lifshitz, Z D P V 82, 1966, 61 Nr. 5; id., Do nateurs 18; Trebilco 158 Nr. 4. 4; I. Levinskaya, The Book of Acts in Its Dia-
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Spora Setting, Grand Rapids 1996, 63; B. Wander, Gottesfürchtige und Sym pathisanten, Tübingen 1998, 118); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 20 Nr. 8. FO: Auf der westlichen Sehe des Vorhofes, in der Mitte des Mosaiks W 4. Heute im Museum von Manisa, s. H. Malay, (jreek and Latin Inscriptions in the Manisa Museum, Wien 1994, 78 Nr. 197. Beschreibung: In einem rechteckigen Rahmen, die Buchstaben nach Westen orientiert. H.: 0,42 m; B.: 0,6 m; litt.: 6 cm. Abb.: Robert Taf. 4; D.G. Mitten, The Ancient Synagogue of Sardis, N e w York 1965, flg. 15; L. Rot-Gerson, in: A . Kasher/A. Oppenheimer/U. Rappaport (Hrsgg.), Synagogues in Antiquity (hebr.), Jerusalem 1987, 139 fig. 3; KroU 65 flg. 11. Ü: Robert; Lifshitz; Seager/Kraabel, in: G . M . A . Hanfinann (Hrsg.), Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cambridge 1983, 169; M . Reinhold, Dia spora, Sarasota 1983, 96; Trebilco; Levinskaya; L . H . Feldman/M. Reinhold, Jewish Life and Thought among Greeks and Romans, Minneapolis 1996, 70 Nr. 3. 31; Wander 118 A . 116; Williams 168 VII15; KroU. Aüp. TToXÜLTTTTOS Geoaeßfjg ^d|j.evos 5
eüe-
TrXfipooaa
Ich, Aurelius Polyippos, gottesfürchtig, erfüllte das (von mir) abgelegte Gelübde. Datum: etwa gleichzeitig mit 68 u. 69; die spätesten Münzen, die unter diesem Mosaik gefimden wurden, stammen aus den Jahren 351-61. Durch Münzen wird 69 in die Jahre nach 378-83 datiert. 1: Zum nomen Aurelianum als Status-Designation in der Spätantike s. J.G. Keenan, ZPE 11, 1973, 33ff.; 12, 1974, 283ff 3: Oeoaeßrig, s. p.
16ff.
4f: zuTrXripoüy im Sinne von „s'acquitter" s. Robert, Sardes 39f A . 5 mit zahkeichen Beispielen; fiir TiXripoüy im Sinne der Erfüllung eines Stiftungs versprechens, zitiert er C.B. Welles, Gerasa, N e w Häven 1938, 409f Nr. 757; vgl. femer IGBulg V 5170: euXfipoaa r d e p y a . Vgl. 219, 3 (Komm.) zu dvaTrXripoüv.
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68 Stiftung des Aur. Eulogios Edd.: Robert, Sardes 39 Nr. 4 ( B . Lifshitz, Z D P V 82, 1966, 61 Nr. 4; id., Do nateurs 17; Trebilco 158 Nr. 4. 4; I. Levinskaya, The Book of Acts in Its Dia spora Setting, Grand Rapids 1996, 62f.; B. Wander, Gottesfiirchtige und Sym pathisanten, Tübingen 1998, 118); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 20 Nr. 9. FO: Auf der westlichen Seite des Vorhofes, in der Mitte des Mosaiks W 3. Heute im Museum von Manisa, s. H. Malay, Greek and Latin Inscriptions in the Manisa Museum, Wien 1994, 78 Nr. 196. Beschreibung: Quadratischer Rahmen, die Buchstaben nach Westen orientiert. H.: 0,58 m; B.: 0,58 m; litt.: 6 cm. Abb.: Robert Taf. 4; C. Foss, Byzantine and Turkish Sardis, Cambridge 1976, 194 fig. 18; G . M . A . Hanfinann (Hrsg.), Sardis fi-om Prehistoric to Ro man Times, Cambridge 1983, fig. 254; L. Rot-Gerson, in: A . Kasher/A. O p penheimer/U. Rappaport (Hrsgg.), Synagogues in Antiquity (hebr.), Jemsalem 1987, 139 fig. 2; S. Fine (Hrsg.), Sacred Realm, Oxford 1996, 54 fig. 3.5; M . H . Williams, in: J. Huskinson (Hrsg.), Experiencing Rome, London 2000, 313 fig. 11.4;Kroh 66 fig. 12. Ü: Lifshitz, Donateurs; M . Reinhold, Diaspora, Sarasota 1983, 96; Trebil co; Levinskaya; L.H. Feldman/M. Reinhold, Jewish Life and Thought among Greeks and Romans, Minneapolis 1996, 70 Nr. 3. 31; Wander 118 A . 115; Williams 168 VII 14; P. Trebilco, in: A . Levsän (Hrsg.), Gli ebrei nell'impero romano, Florenz 2001, 175; KroH.
5
Aüp. EüXöyios 9eoaeßfi? eü xf]!/ ereXeaa
Ich, Aurelius Eulogios, gottesfürchtig, führte (mein) Gelübde aus. Datum: etwa gleichzeitig mit 67 u. 69; die spätesten Münzen, die unter diesem Mosaik gefunden wurden, stammen aus den Jahren 324-61. Durch Münzen wird 69 in die Jahre nach 378-83 datiert. If.: der Name, der sich vom Segen, eüXoyia, ableitet ist gerade für emen Ju den sehr passend,'^^ kann allerdings auch bei einem Gottesfürchtigen vorkom men, dessen Familie bei seiner Geburt bereits Beziehungen zum Judentum hat te (cf. Trebilco 253 A . 64); J. Lieu, JThS 46, 1995, 493: „almost certainly a Jew". ' V g l . ROBERT, Sardes 40; N O Y U p . 518 mit sieben Belegen; zu e ü X o y C a s. 13, 5f. (Komm.).
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2f.: Zum Namen Leontios, s. 55 (Komm.). Für die Kennzeichnung der Per son (j)uXfi9 A e o v T L W V gibt es nur wenige strukturelle Parallelen,'^' für den Plural A e o v T L w y gar keine. Einen Stamm der Leontii gab es im Volk Israel nicht, aber da Juda nach dem Segen Jakobs ein junger Löwe ist,^^^ könnte im merhin die Zugehörigkeit zum Stamm Juda gemeint sein'^^ (was den Plural und die Form A e ö u T L O ? nicht erklärt). Gegen diese Interpretation spricht die Sel tenheit, mh der sich Juden der Diaspora nach ihren Stämmen bezeichneten. Es sind denn auch verschiedene andere Vorschläge gemacht worden, von denen ei nige deutlich zeigen, wie verzweifelt man nach einer Erklärung s u c h t . E i n e Unterabteilung der Bürgerschaft ist wohl nicht gemeint: die Phylennamen wer den in Sardeis anders gebildet (Endung auf -d?, - i g , kein Genetivplural, keine Ableitung von einem Personennamen, der seiner Bildung nach in die Spät antike gehört) und haben alle einen lokalgeschichtlichen Hintergrund. Lifshitz nahm daher an, daß <^vXr\ hier keinen Stamm, sondern eine kleinere (Verwandtschafts)Gruppe bezeichne, wozu er L X X 1 Reg 10, 21; Zach 12, 12ff. vergleicht: Aur. Olympios stamme von einem Leontios ab, sei dessen Sohn oder Enkel.'^^ Es liegt auf der Hand, daß diese Erklärung wenig befrieV. a. die ausfuhrliche Selbstvorstellung des Paulus in Röm 11,1; Phil 3, 5, wo er sich besonders deutlich als Jude bezeichnen will: eyco 'lapariXirris ei\ii, eK arrcppaTos 'Aßpadfi, (^UXT^S BeviaiiLv und TrepLTOjifj ÖKTaiifiepo?, CK yevovg 'lapafjX, ())uXfis Bev\.a\iiv, 'Eßpatog 'EßpaCwy, Kard vöfiov ^apioalog. Ansonsten etwa Esth 1 a: CK dpvXf\s BeviaiiLv; Lk 2, 36: "Awa Trpo4)fJTLs, Guyarrip avouriX, eK ct)uXfis ' Aar^p; Apg 18, 23: ZaoüX, ulöy KL?, dvSpa eK cJjuXf]? BevLapiv. Etwas anders ist die Bezeichnung eK Tf|s (j)uXfi? Aaßi8, die u. a. der Heide Alexander Polyhistor benutzt, FGrHist 273 F 39b (STERN I 163 Nr. 51b) Gen 49, 9: OKÜpu-os Xeovro?, 'loüSa; cf. Apk 5, 5 über Jesus: ö Xetov ö eK Tfj? cj)uXfis 'loüSa. - HACHLILI ( A . 67) 388ff zu Löwendarstellungen. SEAGER/KRAABEL (A. 54) 184 zitieren eine hebräische Inschrift; „the writer is a ben Leho" ( c f TREBILCO 44) - doch ist damit 56 gemeint, wo CROSS anders liest. '™ APPLEBAUM, in: SAFRAI/STERN I ( A . 5) 480 meint, hier handele es sich um die Phyle der Goldschmiede; REYNOLDS/TANNENBAUM 36: „it might also be an asso ciation: we cannot teil." HEMER ( A . 21) 259 A . 38 meinte, der Löwe sei das Emblem der Stadt und der Göttin gewesen, weshalb man eine Phyle der Bürgerschaft als „Leontii" be zeichnet habe, die so gleichzeitig jüdische wie städtische Identität vermittle. Ähnlich meinen KRAABEL ( A . 14) 229; TREBILCO 45, daß die Juden hier lokale Traditionen zu ihren Gun sten manipuliert hätten, um eine Verbindung zwischen der Vergangenheit der Juden und der Stadt Sardeis herzustellen - was überzeugender wäre, wenn man erst einmal wüßte, was die <j)uXfi Aeovritüv wü-klich darstellt. N.F. JONES, Public Organization in Ancient Greece, Philadelphia 1987, 355ff zu den Phylen von Sardeis. JONES überlegt allerdings trotzdem, ob die ^VXT] Aeovriuiv nicht eine Funktion analog den anderen Phylen der Stadt gehabt haben kann. '^^ Ganz ähnlich BONZ ( A . 61) 293, die übersetzt: „family (clan) of the Leontii", was immerhin den Plural erklärt. Sie bringt Olympios dann mit dem bekannten Stifter Leontios zusammen - der aber nur ein Leontios ist, keinen Plural darstellt (werm das bei 83 nach BONZ notierte Datum richtig ist, erübrigt sich die Erklärung ohnehin). Parallelen für solche Familienangaben gibt es, so weit ich sehe, auch nicht.
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digt, da es fiir eine solche Anzeige der Abstammung ebenfalls keine Parallele gibt und sie den Plural A e o v T i w v nicht hinreichend erklärt. JLR Bull. 1969, 53 und Kroll lehnen diese Interpretation daher ab.''^^ 257, 2 (
7 0 Stiftung des Aur. ..anthiEdd.: Robert, Sardes 47 ( Z . 3; G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 29); L H . Kroll, HThR 94, 2001, 21 f. Nr. 11. FO: In der Südwestecke des Vorraumes, im Mosaikfeld W 1; I N 62. 297.''^'* Beschreibung: Rechteckiger Rahmen, die Spitzen der Buchstaben sind nach Osten orientiert. H.: 0,44 m; B.: 0,59 m; litt.: 8 cm. Abb.: KroU 68 fig. 14. Ü: Kroll. [Aüp.
]ayGL-
[ SalpSta[vbs elrroLTiaa 1: Ei)]ay9L[ Kroll; 2: für ßouX., Za]p8ia[vös reicht der Platz nicht, auch ist ZapSiayös nicht abgekürzt, wie es sonst bei dieser Kombination der Fall zu sein pflegt.
Ich, Aur. ..anthi-, Bürger von Sardeis,ließ (das) machen. Datum: Die spätesten Münzen unter dem Mosaik stammen von 367-375. 1: der von Kroll vorgeschlagene Name ist nur eine Möglichkeit, vgl. zu an derem e. g. Bechtel, H P N 54ff (die Weiterbildung auf -LO?, klassisch selten und eher typisch für die späte Zeit ist auch bei anderen Komposita möglich^^^). Aus etwa derselben Zeh stammt SEG 26, 1320 (Sardeis): X. XpuaayÖLCp, und in der 1. Hälfte des 4. Jhs. gab es einen berühmten Philosophen dieses Namens in der Stadt, PLRE I p. 202f Das gentilicium wird in Analogie zu anderen Stiftungen der Reihe ergänzt, ist aber auch nicht zwingend. KROLL überlegt anschließend, ob man ROBERTS Erklärung nicht doch zustimmen könne: weil 67 und 68 von Oeoaeßets gestiftet worden seien, habe sich Olympios als Jude von diesen absetzen wollen. Da wir aber nicht genau sagen können, was 0eoaeßr|s hier be deutet, damit vielleicht Juden gemeint sind, verliert KROLLs Argument etwas an Überzeu gungskraft. - Für die Familie wäre e. g. yivog die gegebene Bezeichnung, vgl. eine hischrifl aus Hierapolis (P. VERZONE, A A S A 41/2, 1963/4, 380), in der ein Philadelphos seine Frau im Traxpwoy pvfjpa zur Ruhe bettet: T Ö T W V 4>LXa8eX.(|)0)i' iai8eTaL TaüroO yivog. J.H. KROLL, per litt, vermutet, daß es sich hier um das von M A L A Y ( A . 6) 78 Nr. 199 als Sardis inv. 6290 zitierte Mosaik im Museum von Manisa handelt. '^^ Zu dieser Bildung von cognomina vgl. KAJANTO ( A . 93) 70ff
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Eine längere Ergänzung der Zeilen ist wg. des Rahmens nicht möglich. 2f.: zur Nennung des städtischen Bürgerrechtes vgl. 62,4f. (Komm.).
71 Stiftung Edd.: A.Th. Kraabel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Dia spora in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 22 Nr. 12. FO: Südende der Vorhalle. Beschreibung: Teil eines Wandmosaikes mit konkaver Oberfläche, also vmtl. im Übergang zum Deckengewölbe angebracht. Buchstaben aus beigen Tesserae in einem blauen Feld. Oben und unten befinden sich gerade Reihen in Beige und Schwarz. H.: 0,14 m; B.: 0,21 m; litt.: 8 cm. Abb.: Kroll 69 fig. 15 (Aquarell). Ü: Kroll. ... ] CK T[d)y TfiS" TTpOVOLag ?
... aus den (Gaben) der Vorsehung... Datum: es ist nicht klar, ob dieses Mosaik nach oder vor den Wandverklei dungen angebracht wurde; man wird es also einfach in das 4./5. Jh. setzen. Die Formel kommt in emer Reihe anderer Inschriften der Synagoge vor, 78; 80-3; 85; 132; was gemeint ist, wird in 84; 124 deutlicher gesagt: eK TCOV TTJ? TTpovoCa? 6o|idT(üy.''^ Es handeh sich also um ein Aequivalent der Formeln eK T(3v 8ü)peü)u TOO Geou (cf. 90; 91) resp. CK T W V TOU Geoü 8o|j.dTü)v (19, 3 [Komm.]) die ja ebenfalls anzeigen sollen, daß unser irdischer Besitz einer übergeordneten Instanz verdankt wird. Die Formel ist nicht auf Sardeis be schränkt.*^^ T. Rajak betonte, daß durch Formeln dieser Art die Bedeutung des Spen ders in der Gemeinde relativert wurde;wichtiger dürfte aber die Idee geweIn der vorliegenden Inschrift - und in dem einen oder anderen der zitierten Texte kaim natürlich auch die längere Formel ergänzt werden; für die Ergänzung C K T[tüv IStcov gibt es allerdings keine Parallele aus der Synagoge, cf. 61,4f (Komm.). SEG 39, 663 (Philippopolis, drei Texte auf dem Mosaikschmuck einer Synagoge, von denen ich einen zitiere): € K T W V Tf|s TTpovo[Las'] KoapLOvö? 6 KC 'la)ar]ct) eKÖapriaei^. eü XoyCa rrdaiv; anders einzuordnen sind LIFSHITZ 11 (Olbia): T T I V rrpooeuxfli^ e[Tre]aKeüaaav TT] eau[T(Sv] TTpovoCa; N O Y II 326 (Grabinschrift): eüxopioTw Tfj rrpovoia K O L Tf) ^vxVt
oov. T. RAJAK, in: B. ISAAC/A. OPPENHEIMER (Hrsgg.), Studies on the Jewish Dia spora in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 34f; s. insgesamt auch EAD. ( A . 50) 229flf.
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sen sein, daß gerade in der Synagoge niemand vergessen sollte, daß er seinen Besitz eigentlich Gott resp. der Vorsehung (Gottes) verdankt. Der eigentliche Wohltäter - und rrpövoLa stammt aus der Sprache der städtischen Ehrende k r e t e - ist eben nicht der Mensch, sondern Gott. Der Bezug auf Gott bleibt auch bestehen, wenn man mit Kraabel annehmen will, daß sich hier die neu platonische Terminologie widerspiegelt.'^^ Nötig ist die Annahme aber nicht: bei den Juden ist die aus stoischem Gedankengut entlehnte upöi^oia seit dem Hellenismus zu finden:'^' Philo schrieb irepl upovoiag,^'^ Josephus benutzte den Ausdruck häufig und kennt die irpövoLa 6eoi),'^^ und unter den biblischen Büchern ist es v. a. IV Makk, in dem von der Vorsehung Gottes die Rede ist}''
Die Inschriften der Wandverkleidung (72-109) Die folgenden Texte standen alle auf dünnen Platten weißen Marmors (T.: 1-3 cm), die der eigentlichen Wand vorgeblendet worden waren. Die Wandverklei dungen wurden erst nach der Verlegung der Fußbodenmosaike angebracht, also möglicherweise erst nach 380, jedenfalls kaum vor dem letzten Viertel des 4. Jhs. A m Anfang stehen die Inschriften der Apsis (72-76), die folgenden Texte sind in der Reihenfolge der Joche von der Apsis zum Eingang der Synagoge an geordnet; es folgen die Texte, die auf Grund ihrer Fundlage nicht fest zu geordnet werden können. Zur Apsis gehören 72-4, jeweils einzeilig (die Fragmente 75 und 76 müssen diesen Texten eingefiigt werden, doch ist das im Augenblick unmöglich). Die '™ Hierzu s. J.R. HARRISON, in: S. LLEWELYN (Hrsg.), New Documents Illustrating Early Christianity VIII, Macquarie 1998, 109ff. A . T H . KRAABEL, in: ISAAC/OPPENHEIMER ( A . 178) 75ff.; bes. 91ff.; zustimmend LEVINE 248. Vgl. BEHM, T h W N T IV 1008: "Der Begriff Vorsehung klingt im A T nur Hi 10, 12 an ... Aber was der Gedanke der Vorsehung meint, ist dem A T nicht fremd", zur Rezeption des Begriffes im hellenistischen Judentum, s. BEHM 1009f Zitiert von Eusebius, HE 2, 18, 6; PE 7, 20, 9; 8, 13, 7; P. W E N D L A N D , Philos Schrift über die Vorsehung, Berlin 1892; A . MEYER, Vorsehung und Schicksalsidee in ih rem Verhältnis bei Philo von Alexandria, Diss. Würzburg 1939. - Vgl. ausführlicher zu jüdi schen Vorstellungen BEHM, ThWNT IV 1004ff; 1009f K.H. RENGSTORF, A Complete Concordance to Flavius Josephus III, Leiden 1979, 538ff: HATCH/REDPATH 1207; darunter die Hinweise auf Dan 6, 9 (6 Oeög ... TTpövotau TTotoüpevog) u. 3 Makk 5, 30 (rrpovoia Geoü). - Zur Verbreitung des Konzeptes in zahlrei chen Briefen und Gebeten s. G.H.R. HORSLEY, New Documents Illustrating Early Chris tianity III, Macquarie 1983, 142ff.
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drei Texte bildeten offenbar einen einzigen durchgehenden Fries von mehr als 20 m Länge, dem Halbkreis der Apsis folgend (H.: 0,4 m; litt.: 13 cm; in den Buchstaben sind Spuren roter Farbe erhalten); vgl. den Rekonstruktions versuch der Dekoration bei G . M . A . Hanfmann, B A S O R 188, 1967, 39 fig. 57 (Anbringung des Inschriften-Frieses knapp über der obersten Stufe der Sitzbänke ist möglich, aber nicht sicher; Zeichnung der Friesinschriften bei KroU 70 flg. 16).
72 Stiftung der Apsisverkleidung durch einen Ratsherren und seinen Sohn Ed.: J.H. KroU, HThR 94, 2001, 23 Nr. 13. FO: Fragmente in der Apsis und vor der westl. Wand der Synagoge. Beschreibung: vgl. vor 72; B.: (erhalten) 6 m. Abb.: KroU 71 fig. 17. Ü: KroU. ... SaplSiavös, ßoLuÄeuTlfi? Ke ö ulög amov KÖa|iov Tfj? CTKOUTXoaaeo)? [eJTrXripwaav
Zrjywy TÖV
... Bürger von Sardeis, Ratsherr, und dessen Sohn Zenon führten den Schmuck der Verkleidung aus. Datum: s. p. 248. Zu SapSiavös und ßouXeuTrjs s. 62, 4f (Komm.); zu O K O Ü T X w a L s s. 27, 5 (Komm.); weitere Ausführungen waren hier nicht nötig, da der Inschriften träger selber anzeigt, worauf sich die aKOÜTXcaaLs bezieht; zu TrXripoüv s. 67, 4f (Komm.). KÖa|io? wird in Sardeis nur im Zusammenhang mit der Wandverkleidung verwendet (72-4; 94); vgl. noch 168, 10 (Akmoneia): eiroLTiaav ... T Ö V X U TTÖv TrdvTa K - V . Nach Robert, Sardes 52 bezeichnet KÖCT|IOS „toute la decora tion, sculptee ou autre, notamment chapiteaux, firises, etc." In den drei Texten der Apsisverkleidung wird wenigstens zweimal die so ziale Stellung des Stifters hervorgehoben, und daß wenigstens ein Stifter den Flavier-Namen trug, scheint ebenfalls zu bestätigen, daß sich an dieser promi nenten Stelle die Oberschicht der Gemeinde verewigte. In allen drei Fällen legte man großen Wert darauf, daß die Stiftung nicht von einer Einzelperson, son dem von einem Gatten mit seiner Frau, emem Vater mit semem Sohn durch geführt wurde (vgl. auch die Brüder an prominenter Stelle in 60):'^^ die Familie
Einzig in 74 kann man wenigstens theoretisch überlegen, ob Aurelia EN[ nicht die ein zige Stifterin war. Ob man schließen darf, daß der Vater des Zenon Witwer war?
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Steht im Mittelpunkt, damit eine möglichst breite Verteilung der Ehre. Die drei Texte sind bewußt gleichförmig gehalten, um kemem der Stifter eine individua lisierte Selbstdarstellung resp. die Erhebung über seinen Nachbarn an dieser Stelle zu gestatten. Zu dieser oder der folgenden Inschrift gehören vermutlich die folgenden sechs Fragmente: ]IAAn[ (ist das A ü p T i X l t a ' A T T [ ?), ]KH[, ]TAN[, ]AT[, ]0N[
( T I Ö V ? , KÖCTiiJov?), ] 0 T [
(aKJoulTXtoaecü? ? ) .
7 3 Stiftung der Apsisverkleidung Ed.: J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 23 Nr. 14. FO: Fragmente in der Apsis und vor der westl. Wand der Synagoge. Beschreibung: vgl. vor 72. Ü: KroU. . . . Ke f ] ] o ü f i ß L o g a Ü T [ o u
... T Ö V KÖIofiov T f | ? aKo[uTXüja]ecog
[eTrXrilpOLtaav
... und dessen Frau ...führten den Schmuck der Verkleidung aus... Datum: s. p. 248. Vgl. 72.
7 4 Stiftung der Apsisverkleidung Ed.: J.H. KroU, HThR 94, 2001, 23 Nr. 15. FO: Fragmente in der Apsis und vor der westl. Wand der Synagoge. Beschreibung: vgl. vor 72. Ü: Kroll. ... Ke fj aüi-ißLO? aÜTOÜ] A ü p T ^ X i a E v [
... ]NOTT[ ...
T Ö V KÖa|iov
TX\s OKOUTXcülaeoüS' e l i r X i ^ p w a a v ]
... und dessen Frau Aurelia En... führten den Schmuck der Verkleidung aus... Datum: s. p. 248. Vgl. 72. Mit En[ beginnende Personennamen sind nicht sehr häufig (Ilan zi tiert Endemias und Enoch, ein paar andere, ebenfalls nicht passende Namen bei Josephus); sollte ]NOTT[ noch zu dem Namen gehören, so gibt es in den Lexika keine passende Ergänzung.
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Nur hier und in 90 wird eine Frau als Stifterin mit Namen genannt. Die Sel tenheit, mit der Frauen namentlich auftreten, femer die Tatsache, daß sie in keiner der relativ zahlreichen Inschriften aUeine als Stifter auftreten, sollte ei nen davon abhalten, m den fragmentarischen Texten Feminina zu ergänzen (oder hier auf den Anfang der Ergänzung zu verzichten). Tatsächlich zeigt uns die große Zahl der Texte aus Sardeis, wie es um die Stellung der Frau in der Gemeinde bestellt war: sie kommt in der Regel nicht vor, wenn sie auftritt steht sie meist namenslos neben ihrem Mann.'^^ Ob diese fehlende Selbstdar stellung eine soziale Realität widerspiegelt, mag eine andere Frage sein - aber zumindest aus den Inschriften dieser Synagoge läßt sich kein Indiz für eine an dere Realität gewinnen.
75 Stiftung der Apsisverkleidung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 23 Nr. 13-14a. FO: Fragmente in der Apsis und vor der westl. Wand der Synagoge. Beschreibung: vgl. vor 72. Ü: BCroll. 4>X. M [ vel N[ Datum: s. p. 248. Das Fragment gehört an den Anfang von 72, 73 oder 74, was schon durch den außergewöhnlich großen Anfangsbuchstaben nahegelegt wird. Das nomen Flavianum ist ein wichtiger Hinweis auf den sozialen Status des Stifters.
76 Stiftung der Apsisverkleidung Ed.: J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 23 Nr. 13-14b. cf. Trebilco 49 Nr. 4. 8. FO: Fragmente in der Apsis und vor der westi. Wand der Synagoge. In vielen Grabinschriften heißt es: N.N. hat das Grab ftir sich und seine Frau errichten lassen (o. ä.). R.S. KRAEMER, in: K.H. RICHARDS (Hrsg.), SBL 1986 Seminar Papers, Atlanta 1987, 193 f. meint, daß das Fehlen des Frauennamens in Grabinschriften auf den Kauf vor der (fiir einen späteren Zeitpunkt erwarteten) Hochzeit hinweise. Mit aller Vorsicht, die beim Schluß von einer Gattung auf die andere geboten ist, möchte ich doch erwägen, ob der Name der Frau in den Grabinschriften nicht einfach ebenso verschwiegen wird wie in den Stifterinschriften. Aus diesem Grund scheint es mir auch schwer, in dieser hischrift die Frau alleine als Stifterin anzunehmen, was ja theoretisch möglich wäre.
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Beschreibung: vgl. vor 72. Ü: Kroll. ... ] a a L | i o ? , ßoTiöö? T a l ß X a p L O u
...asimos, Helfer im Archiv... Datum: s. p. 248. Suppl. Robert, der Hellenica II 120 A . 5 Belege für ßoriGö? = adiutor zi tiert (cf. VIII 95). Derartige Subaltemtbeamten der hohen Kaiserzeit hat D . Magie, Roman Rule in Asia Minor, Princeton 1950, II 1426 A . 7 zusammen gestellt. Die tabularia in den Provinzen waren hauptsächlich für Zensus- und Steuerangelegenheiten zuständig, weshalb es tabularia nicht nur in den capita provinciarum, sondem auch in den anderen wichtigen Städten einer Provinz gab.'^^ 365 wurde verfügt, daß die numerarii der Statthalter in Zukunft auch tabularii heißen und diesen dem Rang nach gleichgestelh werden sollten (Sa chers, RE IV A 2, 1971); seit dem 4. Jh. werden ausschließlich Freie als tabu larii verwendet; Sachers 1979f zu munizipalen tabularii, die es auch ün 4. Jh. noch gab. Der Stifter ist adiutor eines dieser tabularii (nach A E 1957, 86 hat ten tabularii vielleicht mehrere adiutores). Da dieser Text zu den Inschriften 72-3 gehört, war -asimos einer der wichtigsten Gemeindevertreter zum Zeit punkt der Verkleidung der Apsis. Die Einbindung wichtiger Mitglieder der Synagoge in die lokale Gesellschaft erfolgte also nicht nur auf dem höchsten sozialen Niveau.
7 7 Der Ratsherr Aur. Euphrosynos stiftet Wandverkleidung Edd.: A.Th. Kraabel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Dia spora in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 24 Nr. 16. FO: In Joch 1 der westlichen Wand; nach der Lage der Fragmente muß 78 im südwestlichen Bereich des Joches angebracht gewesen sein, so daß dieser Text vielleicht aus dem nordwestlichen Bereich stammt; seine Fragmente wur den allerdings weit verstreut am Westende der Synagoge gefunden. Beschreibung: Zwei Tafeln; H.: 0,36 m; B. (erhalten): 1,57 m; litt.: 9-10 cm. Abb.: Kroh 72 fig. 18. Zu den tabularii der hohen Kaiserzeit s. O. HIRSCHFELD, Die kaiserlichen Verwal tungsbeamten, Berlm ^1905, 460f.; P.R.C. WEAVER, Familia Caesaris, Cambridge 1972, 239f.; F. AUSBÜTTEL, Die Entwiclung der Städte und Provinzen im spätantiken Italien, Frankfurt 1988, 143f
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Ü: Kroll. [A]üp. Ev^poGvvog
ß' Sap8., ß[o]uX.,
eK T w v {TCOV} [ T ] f j 9 TTpovoias' eaK[oi3TXa)aa]
Ich, Aur. Euphrosynos, S. d. Euphrosynos, Bürger von Sardeis, Ratsherr, ließ aus den (Gaben) der Vorsehung verkleiden. Datum: da die p. 248 angeführten Überlegungen auch für 92 gelten, der Vater unseres Stifters seine Stiftung erst im letzten Viertel des 4. Jhs. vorgenommen haben kann, wird man für diese Inschrift vorsichtig an das erste Viertel des 5. Jhs. denken. 1: vielleicht sollte man in Analogie zum folgenden Text auch das Objekt der aKOÜTXajoL? erwarten, also drucken: ß[o]uX. [ ... ] CK K T X . ; eine bessere Wortstellung ergäbe sich, wenn das Objekt am Ende stünde. Wohl der Vater des Stifters wird m 92 genannt, das auch nach den Buch stabenformen früher zu datieren ist: Aüp. EucfjpöauCvos-], ZapStavös", ßouX. ... ürrep T O U eKyövou p-ou Eücjjpoaüvou. An diesem Beispiel wird die for male Kontinuität der Stifterinschriften m der Synagoge über eine Generation hinweg deutlich. Wichtiger noch ist aber, daß wir hier wieder sehen können, wie sich Status und Rang in der Familie vererbten - was für den Ratsherrn al lerdings selbstverständlich ist. Zum Namen vgl. die in der L X X häufig gebrauchte Vokabel eüc})poaüvr| (Hatch/Redpath 582f.); ein Euphronios bei Ilan 280f.
78 Der Ratsherr Aur. Euphrosynos stiftet Wandverkleidung Edd.: A.Th. Kraabel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Dia spora m the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 24f. Nr. 17. FO: In Joch 1 der westlichen Wand; nach der Lage der Fragmente muß 78 im südwestlichen Bereich des Joches angebracht gewesen sein; vgl. oben 77. Beschreibung: Vier Tafeln, von denen drei erhalten sind; H.: 0,38 m; B.: 1,84 m (erhalten, ergänzt ca. 2,35 m); litt.: 12 cm. Abb.: Kroh 73 fig. 19. Ü: Kroll. Aüp. Eü(j)pöauvog [ß', EapS., ßouJX., T Ö TrepLfiaoxci^o^' eK TCÜV T f ] ? [-rrpovoLa]? e a K 0 Ü T X ü ) [ a a ]
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Ich, Aur. Euphrosynos, S. d. Euphrosynos, Bürger von Sardeis, Ratsherr, ließ das Joch aus den (Gaben) der Vorsehung verkleiden. Datum: vgl. 77. 1: T O TTepLiiaaxctXov ist neu. Man kann versuchen, es nach | i a a K a ü X T i 9 zu erklären (49, 9f. [Komm.]), oder kann von griech. [laaxdXi], Achsel, Ecke aus gehen, wonach auch die j i a a x a X i a L a in IG I^ 474, 13; 98 gebildet sind, die Ecksteine des Erechtheions. Da man sich em Becken nur schlecht mit O K O Ü T X w o L ? verziert vorstellen kann, da die Inschrift selbst auf einer Platte der Wandverkleidung angebracht ist, wird man wohl mit Kraabel schließen kön nen: „ A perimaschalon ist the 'Surround' of one of the seven bays of the main hall of the building." Von den Wänden der Joche 2 u. 3 stammen 79-82, jeweils einzeilig, mit ähnli chen Buchstabenformen (litt. 6-7,5 cm) und ähnlicher Aufteilung auf relativ engen Tafeln. 82 dürfte wenigstens 5 m breit gewesen sein, was dann wohl auch für 79-81 gilt. Die vier Texte können also die vier Wände der Joche 2 u. 3 geschmückt haben, jeweils ein Text für eine der knapp 7 m breiten Wände. 82 gehört nach der Fundlage an die Südseite von Joch 3, 79 wohl an die Nordseite von Joch 2, während 80 an die Südseite von Joch 2 und 81 an die Nordseite von Joch 3 gehört. Angesichts des Textes von 81 und 82 ist es möglich, daß die Verkleidung aller vier Wände von Theodoros finanziert woirde; emzig das unterschiedliche Formular der Texte spricht gegen diese Lösung.
79 Stiftung des Theodoros Ed.: J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 26 Nr. 18. FO: Der FO ist nur bei zweien der fünf Fragmente bekannt, und zwar beide an der Nordwand, östl. von Pfeiler N 1. Beschreibung: H.: 0,235 m; B. (der einzelnen Tafeln, die in sich unter schiedlich war; nur die vierte scheint vollständig zu sein): 0, 31; 0,13; 0,48; 0,29; 0,22 m. Abb.: Kroll 74 fig. 20. Ü: Kroll. 9 e o 8 [ a ) p ] o s ' i i [ e T d Tf\s
a u i i ß t o u aJÜTOÜ K Q I [ T W V TCKVOJV . . . ]
ÜTTep [eüxfis" e o K O Ü T X t ü I a e y ÜTrep [eüxf|s erroCriJaev Kroll; als Verb ist eaKoÜTXüjjaev nach 83 u. 94 etwas wahr scheinlicher; eTrAripcolaev, ereXeloev wären ebenfalls mögüch. Die Erwähnung eines Gelüb des mit eüxTi, evxi\v, ürrep eüxf)?, eü^dpevog wird in der Regel mit einem bloßen Na men oder der 1. P. Sg. verbunden.
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Theodoros ließ zusammen mit seiner Frau und Kindern... wegen eines Gelüb des verkleiden. Datum: s. p. 248. Vgl. die Einleitung zu dieser Gruppe. Theodoros ist ein häufiger, redender P N , der bei Juden wie Christen sehr beliebt war, 14 A , 23 (Komm.); in Sardeis s. Sardis VII 1, 63 (Anfang 3. Jh.). Zur Anonymität der Frau als Mitstifterin s. 74 (Komm.).
8 0 Stiftung des Theodoros? Edd.: A.Th. Kraabel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Dia spora in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 26 Nr. 19. FO: Vor der südl. Mauer, rechts und links von Pfeiler S 1. Beschreibung: Erhalten sind Teile zweier Tafeln. H: 0,275 m; B. der Tafeln: mindestens 0,68 m; litt.: 5-5,7 cm. Abb.: Kroh 75 fig. 21. Ü: Kroll. ... eK Twv Tf]g TTplovoLTils' eü]^d(ievo? ereXeCaa] ... aus den (Gaben) der Vorsehung erföllte ich das (von mir) abgelegte Gelübde. Datum: s. p. 248. Möglich ist auchereXeCaev, eTeXe[aav.
81 Stiftung des Theodoros? Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 26f Nr. 20. FO: Ein Fragment in der Apsis, ein Fragment an der Nordwand von Joch 3, sonst unbekannt. Beschreibung: Teile von vier Tafeln. H.: 0,29 m; B. (einer vollständigen Tafel): 0,48 m; litt.: 6,5-7 cm. Abb.: Kroll 76 fig. 22. Ü: Kroll.
256
6. Lydien (Nr. 47-146) KCtiie 6 [aiJTÖs ... eK] ea[KOL)TXü)CTey]
TCOV T T ] ? [TTPOUO]LTI?
eij^[d]iievos
Und auch mich ließ derselbe ... aus den (Gaben) der Vorsehung nach Ablegung eines Gelübdes verkleiden. Datum: s. p. 248. Kd|ie 6 avTog KTX. deutet an, daß es sicli um die Fortsetzung einer Stif tung handelt, daß also derselbe Stifter schon in emem anderen Joch fiir die Verkleidung hatte sorgen lassen; wegen der üblichen Leserichtung nehme ich an, daß der entsprechende Text im Joch links von diesem stand.
8 2 Stiftung des Theodoros? Edd.: A.Th. Kraabel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Dia spora in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; J.H. Kroll, HThR 94, 2001,27 Nr. 21. FO: Vor der Südwand, zwischen Pfeiler S 2 und S 3. Beschreibung: Teile von neun Tafeln. H.: 0,32 m; B.: ca. 5 m (ergänzt); litt.: 7-7,5 cm. Abb.: Kroll 77 fig. 23. Ü: KroU. Kd|ie 6 a [ i ) T Ö ? ... fierd Tfjs' au]vßCoD a ü [ T ] o ö KQPL] T W V [TeKv]cüv eK T ü u { N } Tf\s TTpovoLa[9] 8o|j.dT(jo[y e]TTOLTiaev Und auch mich ließ derselbe ... mit seiner Frau und Kindern aus den Gaben der Vorsehung machen. Datum: s. p. 248. Kdjie KTX.: S. 81 (Komm.).
83 Leontios stiftet eine Wandverkleidung Edd.: M . Palmer Bonz, HStClPh 96, 1994, 292f. (SEG 45, 1647); A.Th. Kraa bel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Diaspora in the Helle nistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 27 Nr. 22. FO: Gefimden in der Mitte der Nordwand von Joch 4, zwischen Pfeiler N 3 U.N4.
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Beschreibung: Fragmente einer einzigen Tafel. H.: 0,4 m; B.: 0,98 m; litt.: 4,5 cm. Abb.: Kroll 78 fig. 24. Ü: Bonz 292; Kroll. AeövTLOS" O e o o e ß f ] ?
eK
T w v Tf\s r r p o v o L a ? So|id-
Tü)y TO Stdxwpov ÜTTep e ü Xf\s
eoKOÜTXwaa
Ich, Leontios, gottesfürchtig, ließ aus den Gaben der Vorsehung den Wand abschnitt wegen eines Gelübdes verkleiden. Datum: 5.16. Jh. (Bonz). 1: Leontios, auf den sich noch 84; 100; 114 beziehen, wurde mit der (|)uXf] A e o v T l w v in Verbmdung gebracht (69), doch erklärt sich so bestenfall sein ohnehin beliebter - Name (zum Namen s. 14 B, 21 [Komm.]). 3: Siaxcopov, „section, division" eines Gebäudes, LSJ Suppl. s. v.; vgl. oben 62: Siaxcopriiia.
8 4 Leontios stiftet eine Wandverkleidung Edd.: M . Palmer Bonz, HStClPh 96, 1994, 292f (SEG 45, 1648); A.Th. Kraa bel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Diaspora in the Helle nistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 27f Nr. 23. FO: An der Südwand von Joch 4, östlich von Pfeiler S 3. Beschreibung: Fast vollständige Tafel, H.: 0,335 m; B.: 0,78 m; litt.: 4,5-6,5 cm. Abb.: Kroh 79 fig. 25. Ü: Bonz 292; Kroll.
Kai
[lal
6 aÜTÖ?
AeövTios"
eK Tüjy 8o|j.dTa}V [T]fig TTpovoiri? eTroLT]aev
Und auch mich ließ derselbe Leontios aus den Gaben der Vorsehung machen. Datum: 5./6. Jh. (Bonz). 1: Kai fiai deutet wieder die Fortsetzung einer Stiftung an. Zur Schreib weise s. 33, 2f (Komm.).
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85 Stiftung einer Wandverkleidung Edd.: A.Th. Kraabel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Dia spora in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; J.H. Kroll, HThR 94, 2001,28 Nr. 24. FO: Direkt vor der südl. Wand an der Westseite von Pfeiler S 4. Beschreibung: Teil einer Tafel; H.: 0,22 m; B.: 0,18 m; litt.: 5-5,5 cm. Abb.: KroU 79 fig. 26. Ü: Kroll. [
S]ap8.,
ßo[uX.,]
[ € K T W V TX\S TTp0V]0La? T O [ S t a - ] [xwpov
eoKOÜTXjcoaa
Ich, Bürger von Sardeis, Ratsherr, ließ aus den (Gaben) der Vorsehung den Wandabschnitt verkleiden. Dattim: 5./6. Jh.? Vgl. aber p. 248. l : c f 62, 4f (Komm.). 2f: andere Ergänzungen sind ebenfalls möglich, e. g. TÖ [Siaxcopritia eTiXfip]wCTa. Für die gedruckte Wiederherstellung sprechen v. a. die Parallelen der in der Nähe gefundenen Inschriften.
86 Eine Stiftung des Pegasios Edd.: Robert, Sardes 54f Nr. 13 (Lifshitz 22; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982,162 Nr. 27); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 28 Nr. 25. FO: Nordwand von Joch 6 (zusammen mit 87; 88), zwischen den Pfeilem N 5 u. N 6. Inv. 62, 50; 56. Beschreibung: Reste zweier Tafeln; H.: 0,4 m; B.: 0,17 m; litt.: 6-7 cm. Abb.: Robert Taf 7; Kroll 80 fig. 27. Ü: Lifshitz; Brooten; Williams 25 I 92; Kroll. nT]ydaL09,
OS, [lerä
ßouX.,
Xpvüo[x6-]
Tf\s auvßeiou ev-
Xrjv dTr[e8]cüKa Kroll hat dem von Robert edierten Text ein großes Fragment an der linken Seite zugefügt. 2: auyßeiou Eü[ Robert
Ich, Pegasios, Ratsherr, Goldschmied, erfüllte das Gelübde mit (meiner) Frau.
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Datum: s. p. 248. 1: Zu Pegasios s. noch 87. Zum Namen, der auch von Christen benutzt wurde, vgl. Robert, Hellenica XI/XII 224; Bull. 1962, 273.'^^ Der Beruf des Pegasios erinnert an den Goldreichtum der G e g e n d , u n d er ist nicht der einzige Vertreter dieses Berufes, der für die Synagoge stiftete (97? 98). Daß in den Inschriften der Synagoge nur die Goldschmiede ihren Beruf nennen, könnte ein Argument für die These von Ch. Roueche sem, daß die XpuaoxöoL eine semi-offiziöse, mit dem Beamtentum verbundene Stellung inne hatten (14, B 9 [Komm.]); daß wir hier und in 98 einen Goldschmied als Ratsherrn vor uns haben, erhöht die Wahrscheinlichkeit von Roueches These nochemmal.'^' Mit den Texten aus Sardeis (u. a.) will O.M. van Nijf, The Civic World of Professional Associations in the Roman East, Amsterdam 1997, 21 f. zeigen, daß Handwerker zu den sozialen Eliten der Poleis gehören konnten; wenig stens in unserem Fall krankt sein Argument daran, daß er das späte Datum des Textes nicht berücksichtigt. Möglich ist hnmerhin auch, daß die xpiJ<70xöoL zwar zur Elite der jüdischen Gemeinde, aber nicht zur Elite der Stadt gehörte. S. Applebaum, in: S. Safrai/M. Stem (Hrsgg.), The Jewish People in the First Century, Philadelphia 1974, I 479 meinte zu dem ganz ähnlich struktu rierten Text 98: „it is not impossible that his function was councillor of a guild of goldsmiths". Das ist natürlich doch urmiöglich: Pegasios war, genau wie alle anderen ß o u X e u T a i dieser Texte, Mitglied des Stadtrates von Sardeis. Werm es eines Beweises bedürfte, so bietet ihn 87. Der Vergleich mit 87 legt nahe, daß e-rrXripajaa und d-rreStoKa synonym ge braucht werden konnten; vgl. direkt aus Sardeis G. Petzl, Die Beichtinschrif ten Westkleinasiens, Bonn 1994, 117f. Nr. 101: e ü ^ d i i e v o ? ... K a i Xaßcou K a i
87 Eine Stiftung des Pegasios Edd.: Robert, Sardes 55 Nr. 16 (Lifshitz 25); J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 28f. Nr. 26. FO: s. 86; IN 62. 20 + 49 + 52. WILLIAMS 193 A . 7 überlegt, ob es sich hier um den Vater des Pegasios in 93 han dele; dort ist der Name allerdings bei KROLL aus dem Text verschwunden. In IK 11 (Ephesos), 2, 34 gehört 201 den im 4. Jh. v. zum Tode verurteilten Bttrgem von Sardeis auch Zxpöpßou [rov] 'HpaKXei8ou T O O x p w o x o ü . Etwas anders akzentuiert TREBILCO 46: „ T w o of the Jewish goldsmiths were sufficiently wealthy to be city councillors, which suggests that they owned gold-smithing establishments and were not simply artisans." ''^ Vgl. ROBERT, Sardes 30f A . 4. - Vgl. noch SEG 49, 1653 (Saittai): K]a9d)s eu^aTo dTreScoKev Tfjv ei>xr\v.
260
6. Lydien O^lr. 47-146)
Beschreibung: Fragmente einer Tafel. H. (erhalten): 0,23 m; B.: 0,79 m; litt.: 7 cm. Abb.: Robert Taf. 8; D.G. Mitten, The Ancient Synagogue of Sardis, N e w York 1965, fig 16; KroU 81 fig. 28. Ü: Lifshitz; Williams 110 V 12; Kroll. TTriydoLO?, ß
Ich, Pegasios, Ratsherr, erfüllte das Gelübde. Datum: s. p. 248. 1: Auch wenn die Berufsangabe fehlt, ist es doch ganz eindeutig, daß es sich um dieselbe Person wie in 86 handelt. Das Fehlen der Berufsangabe beweist, daß sich seine Funktion als ßouXeuTi]? nicht auf die Berufsgruppe, sondem auf die Stadt bezieht. If: ZuTrXripouy vgl. 67, 4f (Komm.).
88 Eine Stiftung des Septimius (?) Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 29 Nr. 27. FO: Im nördlichen Bereich von Joch 6; zwei Fragmente im Vorhof Beschreibung: Teile von vier Tafeln; H. (erhalten): 0,29 m; litt.: 9 cm; kein Fragment bewahrt die ganze Breite einer Tafel. Abb.: Kroh 82 fig. 29. Ü: Kroh. ZeTT[TLtJL?]io?, Z[ap8Layös,
...]ETH[...]eEN[...]
Septimius, Bürger von Sardeis ... Datum: s. p. 248. Die Ergänzung von Kroll e. g.; theoretisch wäre auch ZeTrCTLKlLos möglich; aber vgl. zum Namen Sevems 105 und Noy II 285: Septimae. Da eine Person in den Inschriften der Synagoge nur dann zwei Namen trägt, wenn ein aus zeichnendes gentilicium genaimt werden kann (Aurelius, Flavius), wird man von einer Ergänzung wie 2;€TT[TLP.]LOS' Zleoufjpo? vel. sim. Abstand nehmen.
6. Lydien (Nr. 47-146)
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89 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 29 Nr. 28. FO: Die größeren Fragmente wurden an der Südwand von Joch 6 gefunden, zwischen Pfeiler S 5 u. S 6. Beschreibung: Fünf nicht aneinanderpassende Fragmente mehrerer Tafeln, die - mit einer Ausnahme - an beiden Enden gebrochen sind. H.: 0,3 m; litt.: 4,5 cm. Abb.: Kroll 83 fig. 30. Ü: Kroll. ... ] I E T X A [ ... ] T A E [
... ] I Z I I [ ... e ] T e X [ e ] a e [ y ]
... ließ vollenden. Datum: s. p. 248. Die Reihenfolge der Fragmente ist unsicher. A m Anfang K a j r ' eüxd[? ? Eine Parallele zu dieser Formulierung gibt es in den Inschriften der Synagoge aller dings nicht und sie gilt allgemein als heidnisch.
90-95 gehören in das letzte Joch der Synagoge, den besonders prachtvoll aus gestatteten Eingangsbereich, vielleicht auch noch 96-99.
90 Eine Stiftung des ...s und seiner Frau Regina Edd.: Robert, Sardes 48f Nr. 7 (Lifshitz 20; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 162 Nr. 26; Trebilco 45 Nr. 4. 3; L . M . White, The Social Origins of Christian Architecture II, Cambrigde 1997, 321 f Nr. 67 a); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 30f Nr. 29. FO: An der Südwand der Synagoge, in Sturzlage, zwischen Pfeiler S 6 u. der östl. Wand. I N 62. 37-38; 182-3. Beschreibung: vier Tafeln. H.: 0, 4 m; B. (erhalten): 2,1 m; litt.: 6 cm. Abb.: Robert Taf 6; G . M . A . Hanfmaim, Letters from Sardis, Cambridge 1972, 118 fig. 84; G . M . A . Hanfmann (Hrsg.), Sardis fi-om Prehistoric to Ro man Trnies, Cambridge 1983, fig. 270; KroU 84 fig. 31. Ü: Lifshitz; Hanfmann, Letters; Trebilco; L.H. Feldman/M. Reinhold, Jew ish Life and Thought among Greeks and Romans, Minneapolis 1996, 72 Nr. 3. 31; White; Kroll.
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[ ca. 10 ] s [leTot Tfjs au|ißLOD \iOv 'PriyeiyT]? K Q I T W V TCKVCOV f)|iü)y iJTTep [ei'X'nS' ctireSlcoKa eK T W V StopecSv T O Ü TravTOKpdTopos 0(eo)ü TTjvCTKOÜTXcoaLVTräoav [ T O Ü 8 L a x w p o ] u KQL TTIV C^jpa^iav suppl. Kroll, der in Z. 1 rechts oben ein Fragment hinzufügen konnte, was die Ergänzung in Z. 2 veränderte; 3: [ T O Ü O L K O ] U Robert, 8Laxc6po]u Kroll, s. 83, 3. Ich, ...s, mit meiner Frau Regina und unseren Kindern gab wegen eines Gelüb des aus den Geschenken des allmächtigen Gottes die ganze Verkleidung des Wandabschnittes und die Malerei.
Datum: s. p. 248. 1: vgl. 74 (Komm.) zur Nennung Reginas; zum Namen vgl. Noy
II
103;
264. 2: zu den Gaben Gottes s.
19, 3ff.
(Komm.).
Der Geö? TravTOKpdTcop
kommt in vergleichbaren Formeln sonst nicht vor,*^^ ist aber ein seit der L X X gut bekanntes Konzept, das keiner eigenen Erklärung bedarf.'^"* Die Verehrer des 9eÖ9 ÜII^LOTOS" bezeichneten ihren Gott ebenfalls als TravTOKpdTcop.'^^ 3: TTIV aKOÜTXwaiy rrdaav im Gegensatz zu anderen Stiftem, die nur einen Teil des jeweiligen Wandabschnittes schmücken ließen. Die Ausmalung be zieht sich wohl ebenfalls auf dieses Stdxwpov, dessen Wand oberhalb der
Vgl. aber 226; evopKLCöpeBa röv rravTOKpdTopa Oeöy. HATCH/REDPATH 1053f., wo allerdings KÜptog rr. häufiger ist; s. weiter W . BOUS SET/H. GRESSMANN, Die Religion des Judentums im späthellenistischen Zeitalter, Tübin gen 1926, 312 A . 2; W. MICHAELIS, ThWNT III 913f.; G. DELLING, Studien zum Neuen Testament und hellenistischem Judentum, Berlin 1970, 442ff. Zum rravTOKpdTCüp Oeög in 2 Macc s. J.W. VAN HENTEN, in: K . A . DEURLOO/B.J. DIEBNER (Hrsgg.), Festschrift RO CHUS ZUURMOND, Heidelberg 1996, 117fr. - Die Vorstellung ist in dieser Zeit auch bei Christen zu finden, aber wichtiger dürfte der Hinweis sein, daß sie auch Heiden bekannt war, vgl. e. g. G.H.R. HORSLEY, New Documents Illustrating the History of Early Christianity I, Macquarie 1981, 137; III 118 ( A . 184) und z. B. IG V 2, 472; ICret II 28, 2; W . M . BRASHEAR, ZPE 17, 1975, 25ff Nr. 1; IK 10, 1, 1121; 2, 1512 (Nikaia); ftir Christen D. FEISSEL, BCH 104, 1980, 463ff., und aus der patristischen Überlieferung nenne ich nur Melito V. Sardeis 45, 322. Allgemein: O. MONTEVECCHI, in: FS CALDERINI/PARIBENI II, Mailand 1957, 40Iff; H. HOMMEL, Sebasmata I, Tübingen 1983, I31ff Epiphanius, Panar. 80, 1 über die Euphemitai, die er selber mit den Juden zusammen stellte: dXX' CKeivoL pev e^ 'EXXr|vcov a)ppoi)yTO, oüre TouSaiapw rrpoaavexovTes oü xe XpiaTiayol ürrdpxoyxe? oüxe drrö ZapapeixcLv, dXXd pövoy "EXXrive? övxeg SfiOev, Kai Oeoüg pev Xeyovxes, priSevl pT]8ev TrpooKuvoüvxe?, evl 8e pövov 8fi0ev xö aeßa? vepovxes Kai KaXoüvxeg iravxoKpdxopa; über die Hypsistarier: Greg. Naz. or. 18, 5 (PG 35, 990); über die Hypsistianoi Greg. Nyss., Refiitatio Confessionis Eunomii 38 (II 327 JAEGER); beide Texte zitiert p. 18 A . 102; dazu s. noch die Inschriften aus Gorgippia, die dem 9eög Ü I J J L O X O S rravxoKpdxcop eüXöyr|xos gelten (MITCHELL 133f Nr. 84-7).
6. Lydien (Nr. 47-146)
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Marmorverkleidung und nebst Decke gemeint sein muß (cf. 168, 7f. [Ak moneia]: eypai|;av TOÜCT TOLXOUS" KQL Tf]y öpocjjriv). Ob die anderen Stdxwpa ebenfalls ausgemalt waren, können wir nicht mehr sagen - wenn die Aus malung in den Inschriften nicht erwähnt wird, so kann das bedeuten, daß sie da billiger als die Marmorverkleidung - meistens von der Gemeinde selbst ge tragen worden war. Man wird am ehesten biblische Szenen (cf. Dura-Europos) erwarten.''^ Ein Maler in Noy II 277: ev9d8e K I T C EÜ8Ö^LO? Cwypdcjjos".
91 Eine Stiftung des Aur.
Onesiphoros
Edd.: Robert, Sardes 53 Nr. 9 (Z. If. init); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 31 Nr. 30. FO: In der nördlichen Hälfte von Joch 7. Inv. 62. 97 u. a. Beschreibung: Fragmente von vier Tafeln. H. (erhalten): 0,23 m; B. (rekonstruiert): 1,35 m; litt.: 4-5 cm. Abb.: Robert Taf. 10; Kroll 85 fig. 32. Ü: Kroll. Aüp. 'OyTiaL(j)öpo[s'] Z[a]p8Layös' [|J-]eTd T(o[y] vlüv |iou e[K Twy TOU 9e?]oü [Swpewy ?eTT]oLr)CTa Tfjy e [ ü x ] ' n y Ich, Aurelius Onesiphoros, Bürger von Sardeis, erfüllte mit meinen Söhnen aus den Geschenken Gottes das Gelübde. Datum: Größe und Art der Buchstaben passen sehr gut zu 90, weshalb die beiden Texte gleichzeitig sein können. 2: Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Namen der Söhne genannt werden: 'E[... , ...]ou, was zwar in der Synagoge selten, aber nicht ohne Parallele wäre, s. 92. Für eiTOLTiCTa Tf]y eüxrjy gibt es in Sardeis sonst keine Parallele, aber vgl. das häufigere eirXripwaa, eTeXeaa, d-rreSwKa i:x\v eüxriy.
92 Die Stiftung des Aur.
Euphrosynos für seinen Sohn
Edd.: Robert, Sardes 55 Nr. 15 (ohne die Anfänge von Z. I f ; Lifshitz 24); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 31 Nr. 31.
Vgl. zur Idee auch 4 Macc 17, 7: eL 8e e^öv riptv r\v cöarrep errC T L V O ? Cwypa
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6. Lydien (Nr. 47-146)
FO: In der nördlichen Hälfte von Joch 7. Inv. 62. 129 + 154 + 157 u. a. Beschreibung: Fragmente von vier Tafeln; H.: 0,37 m; B. (rekonstruiert): 2 m; litt.: 6 cm. Abb.: Robert Taf. 6; Kroll 86 fig. 33. Ü: Lifshitz; Williams 110 V 11; Kroh. [A]üp. Eüct)pöau[yog], ZapSLavö?, ßouX(euTri?), eTrXrjpcoaa TTJV [eülx^iv ÜTT[ep] TOÜ eKyövou |iou Eü4>poaüvou Ich, Aur. Euphrosynos, Bürger von Sardeis, Ratsherr, erfüllte das Gelübde wegen meines Sohnes Euphrosynos. Datimi: s. p. 248 und Komm. 2: Der Sohn Euphrosynos findet sich vmtl. in 77f., weshalb man hier C K yovog nicht als Enkel verstehen möchte (die sardischen Inschriften benutzen sonst eher ulö? für den Sohn). Daß der Vater eine Stiftung für den Sohn macht, soll es diesem erleichtem, einmal dieselbe soziale Position in der Gemeinde einzunehmen, die der Vater innehatte: in diesem Fall war die Übertragung des Ranges erfolgreich. Der höhere Rang des Vaters findet seinen Ausdruck auch darin, daß für ihn der ehrenvolle Aurelier-Namen genannt wird, während die rechtlich ja mögliche - Nennung dieses Namens bei seinem Sohn noch fehlt.
93 Stiftung des Aur. Kelainos Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 32 Nr. 32. FO: Fragmente in der Nordhälfte von Joch 7. Beschreibung: Drei Tafeln; H.: 0,34 m; B. (rekonstruiert): 1,7-1,8 m; litt.: 6,5 cm. Abb.: KroU 87 fig. 34. Ü: Kroll. [Aü]p. KeXatvös 'A6al[ ... ZalpSiavö? üirep T W V Kai T f j g TETPA4>[ l A A l A S eüxr]v dTre8a)[Ka]
LSLOJV
Ich, Aur. Kelainos Atha Bürger von Sardeis, erfiillte das Gelübde wegen der Meinen und der Tetraph...adia. Datum: s. p. 248. 1: Zum Weiterleben des Namens von Kelainai auch nach der Gründung von Apameia Kibotos in Phrygien, s. Robert, Noms indigenes 337ff. (an Hand ei-
6. Lydien (Nr. 47-146)
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ner Inschrift aus Sardeis); ibid. 408 A . 3 zu einigen Beispielen des Namens (nach dem Adjektiv oder dem Heros). „The ft)urth letter of the donor's third name was mu or nu; thus the name is probably to be restored, for example, ' A0d|i[a?] or more probably 'AOavdOLOS"" Kroll. Will man das unbekannte Wort in 2 nicht allzu lang ergänzen, so darf der Name m 1 ebenfalls nicht allzu lang sein. 2: Tfis" TETPA
9 4 Stiftung des Hippasios Edd.: Robert, Sardes 50f. Nr. 8; 51f. Nr. 8b (Lifshitz 21); 54 Nr. 10; 55 Nr. 17 (Lifshitz 26); LH. Kroll, HThR 94, 2001, 32f. Nr. 33. FO: Ostwand der Halle, weit verstreut; ursprgl. vermutlich über den Türen der Ostwand angebracht I N 62. 70 + 81 + 82 + 115 + 151 + 159 + 220. Beschreibung: Wenigstens sechs Tafeln, die den Text in einer Zeile tragen; derselbe Buchstabe kann in unterschiedlichen Formen vorkommen. H.: 0,41 m; B. (rekonstruiert mindestens): 3 m; litt.: 10 cm. Abb.: Robert, Taf. 9; 10; Kroh 88 fig. 35. Ü: Lifshitz; Williams 108 V 6; Kroll. ['iTTJTrdaLo? ß' Zap8. |i[eTd Tjfjs auvCßtou] d[xa { d | i a } T [ a L s v^ivvais ÜTTep eüxfj? eatcoÜTXCwoJa eis KÖCTIIOV T O U O L K ( O U ) [ T T T i l y d a i o g Robert; eTTX[f|pcoaa Robert 54; 2: e8a)K]a el? KÖapov Robert, cf. 52 A . 1: „Ou un verbe de meme sens." A m Ende ein Ablcürzungszeichen.
Ich, Hippasios (S. d. Hippasios), Bürger von Sardeis, ließ mit meiner Frau und zusammen mit den Tanten wegen eines Gelübdes zum Schmuck des Hau ses (die Wand) verkleiden. Datum: von derselben Person stammt wohl 119 (dyaveoooLs ' iTTTraoioi; UL[OÜ ...). Um eine Form von avaveb^ais wird es sich auch hier handeln (vgl. weiter unten), und da die Buchstaben spät sind, wird man mh der Anbringung der Inschrift nach der Fertigstellung der meisten anderen Dekorationen (und ihrem ersten Verfall?) rechnen; also vielleicht zweite Hälfte 5. Jh. oder sogar später.
''^ Da in den sardischen Inschriften das Z a p S i a v o g immer hinter dem Namen des Stifters erscheint, wird A 9 a [ nicht zu einem Vatersnamen gehören (Vatersnamen sind hier ohnehm ungewöhnlich).
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6. Lydien (Nr. 47-146)
vivvr\ in IG X 2, 1, 624 (rfi iiriTpl Kai ... TT] vivvr{, Thessaloniki); 617 (f\ \iov TTJV vCyriv) wird von LSJ als Großmutter oder Schwieger mutter verstanden; da zumindest der zweite Aspekt hier kaum möghch ist, überlegt Kroll „Tante" und vergleicht vevvos etc.; zu djia s. 49, 11 (Komm.). [ieTaT€]6fiye
KÖajios: s. 72 (Komm.).
OL KOS meint eigentlich die gesamte Synagoge bzw. zumindest den großen Versammlungsraum, in dem die Fragmente gefunden wurden (vgl. z. B. 36, 2 [Komm.]). G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 27: „We should probably not assume that eis kosmon tou oikou must mean 'marble revetments for the entire hall'; only the east wall or even only part of it may be intended." Trotz dem unterscheidet sich die Stiftung des Hippasios deutlich von den anderen Stiftungen, die - ausdrücklich oder implizit - jeweils einem Staxcopou oder so gar nur einem Teil davon galten. Deshalb wird sich diese O K O Ü T ^ W O L S auf ei nen größeren Abschnitt bezogen haben, folglich erst nach Anbringung der an deren Wandverkleidung vorgenommen worden sein: sie war also Teil einer Re staurierung.
95 Stiftung eines Ratsherren aus Hypaipa Edd.: Robert, Sardes 56 Nr. 18 (frg.); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 33f. Nr. 34. cf. A.Th. Kraabel, Judaism in Westem Asia Minor, Diss. Harvard 1968, 225 A . 1. FO: Fragmente aus der nördlichen Hälfte von Joch 7. Inv. 62. 215 u. a. Beschreibung: Text in einer Zeile, Buchstaben ähnlich wie, aber kleiner als 94; deshalb vielleicht auch an der Ostwand, und zwar in deren nördlichem Teil, angebracht. H.: 0,38 m; B. (rekonstruiert): 3 m; litt.: 6,5 cm. Abb.: KroU 89 fig. 36. Ü: Kroll. 6 aÜTÖg Sa|iouf]X 6 Kai ' b u X i a v ö s - ' TTraLiirivös, ßouX., [ . . . ] A K K 0 [ . . . ÜTT]ep e [ ü x ] f i 9 [ . . ] E M [ . . . eTT]oLTiaa
Ich, derselbe Samuel, auch lulianus genannt, aus Hypaipa, Ratsherr, ließ ... wegen eines Gelübdes machen. Datum: s. p. 248. ö aÜTÖs: Samuel ließ also auch einen anderen Teil (derselben) Wand ver zieren, dessen Inschrift nicht mehr erhalten ist. Zu Doppelnamen vgl. 14, B 20 (Komm.); ein anderer (nicht-jüdischer) Ratsherr aus Hypaipa mit Doppel namen in IK 17, 2, 3828. Zur engen Verbindung von Hypaipa und Sardeis s. Robert, Op. Min. VI 147; es gab in Sardeis den TTreTTT]i'ös' e y ß o X o s (SEG
26,
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267
1318), und die Verbindung der beiden Städte wird auch deutlich in SEG 46, [Kai] Z a p S L a v ö s ' . Samuel ist bisher der einzige Stifter, der nachweislich nicht aus Sardeis stammt. Es liegt nahe, eme enge Verbundenheit der Gemeinden von Sardeis und Hypaipa anzunehmen - aber ob es in Hypaipa eine Synagoge gab? 1532:'TTTaLTrr]vös'
96 Eine Stiftung Edd.: Robert, Sardes 54 Nr. 11 (frg.); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 34 Nr. 35. FO: Die meisten Fragmente wurden vor der mittleren Tür der Ostwand geftmden, so daß die Inschrift vielleicht von dieser Wand stammt. Inv. 62. 58-9. Beschreibung: Text in einer emzigen, langen Zeile, Teile von drei Tafeln sind erhalten; ihre Reihenfolge ist unsicher. H. (erhalten): 0,24 m; B. (alle erhaltenen Stücke): 1,4 m; litt.: 7-8,5 cm. Abb.: Kroh 90 fig. 37. Ü: Kroll. ... ]va(iecüv d\ia T O [ L 9 TCKVOLS ? ... ILGJV aüroü [ ... ITCÜV | [ ... zusammen mit den Kindern ... Datum: s. p. 248. In ... ]va[ieoL)y finden sich wohl die Reste des Eigennamens; zu ä(j.a s. 49, 11 (Komm.). Ist [lerd TWV TeKJvcüy aüroü ausgeschlossen? Die mit d|ia ein geleitete Formel muß sich nicht notwendig auf die Kinder beziehen; es kom men auch andere Familienmitglieder m Frage.
97 Stiftung eines Goldschmieds Ed.: J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 34 Nr. 36. FO: Vor der nördlichen aedicula. „From the east wall? ... could have been attached to a freestanding furnishing" (Kroll). Beschreibung: Einzelne, besonders dünne Tafel (8 mm); H.: 0,34 m; B. (rekonstruiert): 0,65 m; litt.: 5 cm. Abb.: Kroh 91 fig. 38. Ü: Kroll.
[ca. 6 xp]vao[xöo? T ] f i v eu[XITJV [dTTe]8a)[K]a
268
Ich,
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Goldschmied, erfüllte das Gelübde.
Datum: s. p. 248. Kroll weist daraufhin, daß es sich nach dem zur Verfügung stehenden Raum weder um Aur. Hermogenes (98), noch um Pegasios (86) handeln kann. Nicht vollständig ausgeschlossen ist die Möglichkeit, daß JTZOl keine Berufs bezeichnung, sondem der Rest des Namens ist.
98 Stiftung des Goldschmieds Aur. Hermogenes Edd.: Robert, Sardes 55 Nr. 14 (Lifshitz 23; G.H.R. Horsley, N e w Docu ments Illustrating Early Christianity III, Macquarie 1983, 55f.; Trebilco 46 Nr. 4. 4); J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 34f. Nr. 37. FO: Fragmente zwischen Pfeiler S 6 und der Ostwand gefunden, gehörte al so vielleicht in die Südwand von Joch 7. Beschreibung: Eine Tafel; H. (erhalten): 0,16 m; B. (rekonstmiert): 0,7 m; litt. 3 cm. Abb.: Robert Taf. 7; Kroll 92 fig. 39. Ü: Lifshitz; Horsley; Trebilco; Williams 25 I 91; A . D . Lee, Pagans and Christians in Late Antiquity, London 2000, 153; Kroll. [Aüp. 'E]p|ioy[evr]s Z]ap8Lavö[s'], [ßouXeluTTjS,
[xpi^croJxöos' eüx]r|v
[€TTXr|p]cüaa T[fiv
Ich, Aur. Hermogenes, Bürger von Sardeis, Ratsherr, Goldschmied, erfüllte das Gelübde. Datum: s. p. 248. 1: Derselbe Name noch einmal in 132, aber ohne die hier genannten Zusät ze; der Name in Sardeis noch in Sardis VII 1, 5, Z . 9; SEG 49, 1676 (Brief an den röm. proconsul): Trapd 'Ep|ioyevous T O Ü Ar|
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99 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 35 Nr. 38. FO: In der Nähe von Pfeiler N 6 in Joch 7. Beschreibung: Reste einer Tafel; H. (erhalten): 0,38 m; B. (erhalten): 0,53 m; litt.: 6 cm. Abb.: Kroll 93 fig. 40. Ü: Kroll. ]PK[ ]XA[ ]T(X)V
] ]
eTroüri[aa]
] A KQL ]KII[
TOU[
]
... ließ machen... Datum: s. p. 248. 3: 8o|id]T(ji)v?
100 Eine Stiftung des Leontios Edd.: M . Palmer Bonz, HStClPh 96, 1994, 292f (SEG 45, 1649); J.H. Kroll, HThR 34, 2001, 35 Nr. 39. FO: vor der Südwand von Joch 3 und in der Mitte von Joch 6. Beschreibung: Zwei nicht passende Fragmente einer Tafel, die zu einem einzeiligen Text gehörte. H.: 0,255 m; B.: 0,64 m; litt.: 9,5 cm. Abb.: Kroh 94 fig. 41. Ü: Bonz 293; Kroll. [Kd|i€ 6 aJÜTÖs
AeövlTLos
Und auch mich (ließ) derselbe Leontios (machen) ... Datum: s. p. 248. 81 und 82 sind ähnlich, doch passen Buchstabenform und -große nicht. Kd|i€ KTX.: S. 81 (Komm.). Zu Leontios als P N s. 14 B, 21 (Komm.).
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101 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 35f. Nr. 40. FO: Halle, südwestliche Ecke. Beschreibung: Obere Imke Ecke einer großen Inschrift; H. (erhalten): 0,27 m;B.:0,31 m; litt.: 14 cm. Abb.: Kroh 95 fig. 42. Ü: Kroh. cDPA[ ... ] aü[Toü ? ... ]
Datum: Kroll vergleicht „size and style of lettering and disposition" mit den Inschriften des Euphrosynos (77f), die allerdings kleinere Buchstaben haben. 1: Der Anfang eines iranischen Namens? Ilan 346ff zur Benutzung persi scher Namen in Palästina.
102 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 36 Nr. 41. FO: unbekannt. Beschreibung: an allen Seiten gebrochenes Fragment einer einzeiligen In schrift; H.: 0,27 m; B.: 0,24 m; litt.: 7 cm. Abb.: Kroh 95 fig. 43. Ü: Kroll. ... ] SaplSiayög ... ... Bürger von Sardeis ... Datum: s. p. 248.
103 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 36 Nr. 42. FO: Joch 3. Beschreibung: Tafel mh emer einzeihgen Inschrift, rechts und links gebrochen. H.: 0,3 m; B.: 0,31 m; litt.: 5,5 cm. Ü: Kroh.
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... | l € T d Tf\s
... mit (meiner)
271
a]wßLOD [
Frau...
Datum: s. p. 248.
104 Eine Stiftung Edd.: Robert, Sardes 54 Nr. 12 (Z. 2); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 36 Nr. 43. FO: Auf der Straße am Seiteneingang der Synagoge; IN 62. 281. Beschreibung: Tafel, rechts und links gebrochen. H.: 0,31 m; B.: 0,22 m; litt.: 9 cm (Z. 1), 6 cm (Z. 2). Ü: Kroll. ... ]s SalpSiayös' ... ei)]^d|i[evos1: ßouXeuTT]]?, Za[pSLavös' ? 2: d|i[a Robert, aber vor dem Alpha wird von Kroll ein Xi gelesen.
...s, Bürger von Sardeis, ... nach Ablegung eines Gelübdes... Datum: s. p. 248.
105 Die Stiftung des Severus Ed.: F.M. Cross, HThR 95, 2002, 3ff Nr. 1. FO: Nahe der südlichen aedicula; IN 62.79. Beschreibung: Marmortafel, nur rechts gebrochen; die Inschrift auf einem leicht vertieften Feld, das durch vorgezeichnete Linien gekennzeichnet ist. H.: 0,24 m; B.: 0,25 m. Abb.: Cross fig. I f Ü: Cross.
Dn''ID i. e. (Lucius) Verus, der um 166 Sardeis besuchte, M . Rabinowitz bei der ursprgl. Bearbeitimg des Textes.
Severus...
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Datum: Cross datiert die benutzten Buchstaben in die Zeit von der Mitte des 3. bis zur Mitte des 4. Jhs.; da es kein Vergleichsmateriai aus Kleinasien gibt, ist dies Verfahren mit noch größerer Unsicherheit belastet, als es Datierungen nach der Schrift ohnehin sind. Der archäologische Befund legt eine spätere Ent stehung nahe (s. p. 248), nämhch frühestens im letzten Viertel des 4. Jhs., vmtl. sogar später. W h haben eine Stifterinschrift vor uns, die mit der Nennung des Stifter namens endete; wieviele Tafeln rechts - also am Anfang - fehlten, läßt sich nicht sagen. Mutatis mutandis wird man sich einen Text vorstellen müssen, der nach Inhalt und Aufbau den vorhergehenden griechischen Stifterinschriften entsprach. Der P N Severus wurde seit dem 3. Jh. auch von Juden benutzt, vgl. z. B. 14 B, 13; 168, 2,'^^ und in Sardeis den PN Septimius (88). Diese Namen re flektieren wohl nicht die severische Politik gegenüber den Juden, sondern zei gen einfach, wie häufig kaiserliche gentilicia in den Provinzen waren. In Sardeis trägt ein Stifter der Spätantike den Namen Severus Simplicius, SEG 36, 1097. Obwohl Severus einen griechisch-römischen Namen trug, benutzte er für die Aufzeichnung seiner Stiftung hebräische Schrift. Wenigstens für ihn waren also Schrift und benutzter Name keine untrennbare kulturelle Einheit, mußte die Namensform nicht der gewählten Sprache entsprechen (vgl. 56 [Komm.]).
106 Ein Friedenswunsch Ed.: F.M. Cross, HThR 95, 2002, 8ff Nr. 2. FO: Nahe der südlichen Aedicula; IN 62.66 a, b. Beschreibung: Zwei aneinanderpassende Marmorfragmente von der Wand verkleidung; Brüche an allen Seiten. B.: 0,24 m; H.: 0,16 m; T.: 1,6 cm. Abb.: A.R. Seager, Sardis Guide 9 (1990) fig. 6; Cross fig. 3f Ü: Cross.
Frieden!
C R O S S ( A . 63) 4 A . 6 zitiert z. B. J. NAVEH, On Mosaic and Stone, Jerusalem 1989, Nr. 72 (Hebron); LIFSHITZ 76 vii; M . DOTHAN, Hammat Tiberias, Jerusalem 1983, 60flF. Nr. 2; aus Rom s. NOY II 27; 332; 411; cf. Beth She'arim II 188; NOY I 48 (Venosa); II 246 {Severanus). Severus, S. d. Anna, kommt in einem koptischen Zauberspruch vor, der allgemein als jüdisch gilt, A . M . KROPP, Ausgewählte koptische Zaubertexte, Brüssel 1930, I 29ff.; cf GOODENOUGH, Symbols II 166fF.; M . MEYER/R. SMITH (Hrsgg.), Ancient Christian Magic, San Francisco 1994, 275ff
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Datum: Cross datiert die Inschrift wegen der Buchstabenformen in das Ende des 3. oder den Anfang des 4. Jhs.., was wegen der späteren Anbringung der Wandverkleidungen nicht richtig sein kann: sie stammt frühestens aus dem letzten Viertel des 4. Jhs., ist vmtl. sogar später. Zum Friedenswunsch auf Stiftungen für Synagogen s. 41, 6 (Komm.).
107 Yohanan Ed.: F.M. Cross, HThR 95, 2002, lOff. Nr. 3. FO: Nahe der südlichen aedicula, I N 62. 63. Beschreibung: allseits bebrochenes Marmorfragment der Wandverkleidung; über den - nur teilweise erhaltenen - Buchstaben zwei dünne Linien; am rech ten Ende der Platte eine dünne, vertikale Linie. Abb.: Cross flg. 5f Ü: Cross.
Yohanan... Datum: Wegen der Wandverkleidung nicht vor dem letzten Viertel des 4. Jhs. (vgl. p. 248), vmtl. sogar später. Die Linie rechts des ersten Buchstabens dürfte zeigen, daß es sich um den Anfang der Inschrift handelt; der Vergleich mit 56 zeigt, daß der P N sowohl am Anfang wie auch am Ende einer hebräischen Stifterinschrift stehen kann. Zum Namen s. 58 a (Komm.).
108 Ein Gelübde Ed.: F.M. Cross, HThR 95, 2002, 12 Nr. 4. FO: Nahe der südlichen Aedicula, IN 62.80. Beschreibung: Allseits, oben aber nur leicht bebrochenes Marmorfragment der Wandverkleidung; über den Buchstaben eine dünne Linie. H: 0,195 m; B: 0,22 m. Abb.: Cross fig. 7f Ü: Cross.
Gelübde...
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Datum: Wegen der Wandverkleidung nicht vor dem letzten Viertel des 4. Jhs. (vgl. p. 248), vmtl. sogar später. „The letters are elegant in shape but crudely engraved, as if the artisan incising the letters was halted before he was finished" (Cross). Die Eleganz der Buchstaben spricht wieder für eine gewisse Übung des Schreibers. Zur Formulierung vgl. das häufig absolut gebrauchte evxA (Index s. v.). VöUig sicher ist die Lesart allerdings nicht, derm der letzte Buchstabe ist nur teilweise erhalten, und Cross notiert: „The letter tentatively identified as res could also be bet, he, het, mem or taw.''
109 Ein Gelübde Ed.: F.M. Cross, HThR 95, 2002, 12ff. Nr. 5. FO: Nahe der südhchen aedicula, IN 62. 45. Beschreibung: Allseits bebrochenes Marmorfragment der Wandverkleidung; H.: 0,13 cm; B.: 0,105 cm. Abb.: Cross fig. 9f Ü: Cross.
Gelübde... Cross ergänzte die Inschrift nach 108, weist aber p. 12 auf andere Möglichkeiten, z. B. Personennamen hin.
Datum: Wegen der Wandverkleidung nicht vor dem letzten Viertel des 4. Jhs. (vgl. p. 248), vmtl. sogar später. Zur Formulierung vgl. das häufig absolut gebrauchte eüxT) (Index s. v.).
Inschriften der Wandverkleidung im Vorhof (110-113) Die Wand des Vorhofs war ursprgl. mit Stuck verputzt; die Marmorverklei dungen sind erst eine spätere Zutat. Die folgenden Inschriften gehören wohl zu dieser Veränderung, werm sie nicht aus der Haupthalle verschleppt wurden.
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110 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 36 Nr. 44. FO: SO-Ecke des Peristyls. Beschreibung: Zwei Fragmente, das eine an der rechten Seite, das andere an beiden Seiten gebrochen; H.: 0,34 m; B.: 0,28 m + 0,21 m; litt.: 10 cm. Ü: Kroll. ... ]X[ ... eTTX]ripa)[CTa TO €p[yov ... ... erfüllte... das Werk... Datum: die Veränderungen des Vorhofs gehören in Phase IV (s. p. 229f.), sind also kaum vor das Ende des 4. Jhs. zu datieren, sind möglichweise sogar später, da es sich um eine zweite Phase der Wandverkleidung handelt. 1: ÜTTep eü]x[T]S" eTTX]ripü)[o-a, -aev? 2: epiyov ist nicht sicher, da damit meist ein ganzes Gebäude gemeint ist, das darm durch ein Attribut näher bezeichnet wird, z. B. Lifshitz 82 (Golgoi), wo es von der Synagoge heißt: dvevewaav T Ö Trdv epyov r f ) ? 'EßpaLKfjs".''^ Manchmal wird epyov in Stifterinschriften allerdings nur auf em Mosaik bezogen (R. Mouterde, Syria 6, 1925, 361 A . 1), weshalb hier vielleicht ein Teil der Synagogen-Ausschmückung so benannt worden sein kann: ep[yov Tfis aKouTXcüoews o. ä.; 116 bezieht sich ebenfalls nur auf eine Wand verkleidung.
III
Eine Stiftung
Edd.: Robert, Sardes 56 Nr. 19; J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 37 Nr. 45. FO: Ein Fragment an der Südwand des Peristyls, das andere mehrere Meter vor der Nordwand. I N 62, 266. Beschreibung: Zwei Fragmente von Tafeln eines schlechten Marmors. Das linke Frg. allseitig bebrochen, das rechte nur unten. H. (erhalten): 0,24 m; B.: 0,29 m +0,52 m; litt.: 11 cm. Abb.: Robert Taf. 10; KroU 98 fig. 47
Das letzte Wort, 'EßpaiKT), stellt offenbar die Bezeichnung des Gebäudes oder Gebäu dekomplexes dar, vgl. z. B. CH. ROUECHE, Aphrodisias in Late Antiquity, London 1989, 39 Nr. 20: rrdv T Ö öpcopevov e p y o v T O Ü TeTpaoTcoou C K OepeXCcov - wo vorher ganz klar ist, daß T e x p a o T w o v nicht nur als architektonische Bezeichnung gebraucht wird.
276
6. Lydien (Nr. 47-146)
... ]Z04)[ ... JcüTaros [
]TI| I |[.]T| |[ Datum: s. 110. 1: Robert ergänzte 6 d^LoXo'y]coTaTOS' (s. 27, 2 [Komm.]), was richtig sein dürfte, wenn die beiden Frgg. nicht aneinander anschließen; schließen sie an einander an, istCTo4>(jOTaTOszu lesen (Kroll). Eine Parallele für diesen Super lativ in einer vergleichbaren, titularen Form fmde ich allerdings nicht.^^^ Theo retisch sind natürlich auch andere Ergänzungen möglich - erst recht, wenn die Orthographie nicht immer klassisch war (e. g. TL[iL]wTaTog, vgl. 248, 19 [Komm.]). 2: Die senkrechten Hasten können kaum alle richtig gelesen sein, doch bie ten die Photographien keine Altemative.
112 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 37 Nr. 46. FO: Im südlichen Säulenumgang des Peristyls. Beschreibung: Vier Fragmente emer monumentalen Inschrift, von denen nur eines voUständig erhalten ist. H.: 0,38 m; B. (erhalten): 0,43 m; litt.: 11,5 cm. Abb.: Kroh 99 fig. 48. Ü: KroU. ... ] 2 T 0 [
]EP[
]B0[
eü]xTi
... Gelübde. Daüim: s. 110. Die Reihenfolge der Fragmente ist unsicher, eüxii wurde häufig absolut ge braucht, vgl. Index s. v.
113 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 37 Nr. 47. FO: Im südlichen Säulenumgang des Peristyls. Beschreibung: Drei Fragmente einer monumentalen Inschrift, keines voll ständig erhalten. H. (erhalten): 0,38 m; litt.: 11,5 cm. Abb.: Kroh 100 fig. 49. ^°°Dan 1, 20 wird niemand zitieren: ao(j)a)Tepov? SerairXaaia)? ürrep
TOÜ?
aocjjLaxd?.
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Ü: Kroll. ... ] A E I N [
] evlxA ?
] 0 | [ ...
... Gelübde. Datum: s. 110.
Inschriften zu Einlegearbeiten (114-118) Einige der Wandverkleidungen aus farbigem Marmor (oKovrXüiois) wurden von Marmorstreifen umschlossen, auf denen die folgenden Inschriften stan den. Sie stammen wohl alle aus derselben Zeit wie die Wandverkleidungen.
114 Stiftung des Leontios Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 37 Nr. 48. FO: Apsis. Beschreibung: Vier Fragmente weißen Marmors mit roten u. purpurnen Adern; H.: 0,058 m; litt.: 4,5-5,8 cm. Abb.: KroU 101 fig. 50. Ü: Kroll. AelölvTLO? [M-ejTd Tf\[s ov\i.ßiov ... TT]V e]vxw Leontios mit seiner Frau... Gelübde ... Datum: s. 110. Zu Leontios s. 14 B, 21 (Komm.); 55. Ein Stifter dieses Namens ist in Sar deis mehrfach bezeugt: 83f; 100. Am Ende ist ein Verb zu ergänzen.
115 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 38 Nr. 49. FO: Zwischen den Pfeilem N 1 u. N . 2. Beschreibung: Zwei Fragmente weißen Marmors; H.: 0,058 m; litt.: 3,5-5 cm. Abb.: KroU 101 flg. 51.
278
6. Lydien (Nr. 47-146)
Ü: Kroll. iXo[i[ ... ]TnOMAT[ ... Datum: s. 110. 4>LXO|I[ ist vielleicht der Anfang eines Namens.
116 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 38 Nr. 50. FO: Mitte von Joch 6. Beschreibung: Sechs Fragmente eines Marmors mit purpurnen Streifen. H. 0,042 m; litt.: 2-3 cm. Abb.: KroU 102 flg. 52. Ü: KroU. ... ]pog K[ ... ] T O eCpylov T O [ Ü T O ... ]lNnO[ ... e ü ^ ] d | i e [ v o 9 €Tro]LTiaa
Ich, ...ros, ... ließ dieses Werk... nach Ablegung eines Gelübdes machen. Datum: s. HO. Die Reihenfolge der Fragmente ist nicht sicher. ]pog K[ai ? Zu epyov vgl. 110, 2 (Komm.).
117 Eine Stiftung Ed.: J.H. KroU, HThR 94, 2001, 38 Nr. 51. FO: Vor Pfeiler S 6. Beschreibung: Fragment weißen Marmors. H.: 0,062 m; B.: 0,165 m; litt. 4,5 cm. Abb.: KroU 103 fig. 53. Ü: Kroll. TTIV] eüxTiv [ ...
... das Gelübde... Datum: s. HO.
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118 Die Stiftung eines Altesten Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 38 Nr. 52. FO: SO-Ecke des Vorhofs. Beschreibung: Stück einer Emlegearbeit aus weißem Marmor. H.: 0,016 m; B.: 0,07 m; litt.: 1,2 cm. Abb.: Kroh 103 fig. 54. Ü: Kroll. ... ] I TrpeCT[ßÜTepos'
... Ältester... Datum: s. 110. Zum Titel s. 5, 1 (Komm.). Der Text ist wichtig, weil nur hier und in 141 ein Stifter mh einem Gemeindeamt genannt wird. Ob die Zahl der Amtsträger unter den Stiftem insgesamt niedrig war, ob die Ämter aus Gründen der Egali tät nicht genannt wurden (was mir angesichts der anderen Titel unwahrschein lich erscheint), läßt sich nicht mehr sagen.
Inschriften auf der Balustrade im Peristyl (119-128) Zwischen den Säulen des Peristyls im Vorhof der Synagoge war eine marmor ne Balustrade angebracht, auf der die folgenden Inschriften stehen.
119 Renovierung durch Hippasios Edd.: Robert, Sardes 53 A . 2 (Lifshitz 27); G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 27; J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 38f Nr. 53. FO: SW-Ecke des Peristyls; I N 62. 111. Beschreibung: Linkes Teil einer Balustrade, H.: 0,075 m; B.: 0,46 m; litt.: 3,5 cm. Abb.: Kroh 104 fig. 55. Ü: Hanfmann; Lifshitz; Kroll. dvaveojoLS 'iTTTraoLOu \)i[o\)
Erneuerung durch Hippasios, S. d. ...
...
280
6. Lydien (Nr. 47-146)
Datum: Aus architektonischen Gründen kann diese Balustrade erst in eine re lativ späte Bauphase der Synagoge gehören (Kroll), was auch durch die Buch stabenformen nahegelegt whd. Robert, Sardes 54 A . 0: „Le verbe dvaveovv pour la restauration d'une mo nument est un terme courant ä l'epoque imperiale avancee et au Bas-empire."^*^' War die Einrichtung der Balustrade mit einer Renovierung verbunden oder bezieht sich die Stiftung des Hippasios hn Zuge der Renovierung nur auf diesen Teil der Balustrade? Zu Hippasios vgl. 94; 120. Sollte es sich um die selbe Person handeln, wäre der Vatersname'iTTTraaiou zu ergänzen.
120 Ein Gelübde des Hippasios Edd.: Robert, Sardes 53 A . 2; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 39 Nr. 54. FO: NO-Ecke des Peristyls; IN 62. 273. Beschreibung: Linkes Endstück eines Geländers. B.: 0,23 m; litt.: 3,5 cm. Abb.: Kroh 105 fig. 56. Ü: Kroll. eüxT] 'iTTluaoLOu ?
Gelübde des Hippasios... Datum: s. 119. Zum häufigen absoluten Gebrauch von eüxti s. Index s. v. Zur Ergänzung des Namengs vgl. 119.
121 Stiftung der Söhne des Marcus Ed.: J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 39 Nr. 55. cf G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 32. FO: SW-Ecke des Peristyls. Beschreibung: Linkes Endstück eines Geländers. B.: 0,46 m; litt.: 4,5 cm. Abb.: Kroh 106 fig. 57. Ü: Kroll. Vgl. SCI 22, 2003, 247f. mit weiteren Beispielen, e. g. LIFSHITZ 72 (zw. Jaffa u. Gaza): äveve[a)aev T Ö ... ] I A Tfj? K W V X L ? ; 80 (Salbit): dvevewOr) ToÜKTfipriv; 82 (Golgoi): dvevecoaav T Ö epyov; s. in Sardeis etwa SEG 36, 1097: Kai T O Ü T O T Ö epyov Tf|g d[XeL]TTTTipCas dvevecöOri; 1099 (MERKELBACH/STAUBER I 402 Nr. 04/02/04): dvavewOri ... aK0ÜTXa)a[Lv] ... aTpojae(Lg) Se T O Ü e8[d4)0u? ... ]1N S t x a T O Ü pouaLou Kai T W V dXX[wv.
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] ULWV MdpKOU [ ... der Söhne des Marcus... Datum: s. 119.
122 Stiftung des Samuel Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 39 Nr. 56. FO: SO-Ecke des Peristyls und in der Synagoge vor der Mitteltür. Beschreibung: Fragmente eines Geländers, linkes Ende. B.: 0,32 m; litt.: 5 cm. Abb.: Kroh 107 fig. 58. Ü: Kroll. ] Ke Ea[iüj[r)X ... ... und Samuel... Datum: s. 119. Zu ergänzen ist entweder ein zweiter Stifter oder ein zweiter Name Samu els ( ö ] Ke Za|j.a)[r|X); zu Doppelnamen s. 14 B, 20 (Komm.). Möglich wäre auch die Namensform Sa[i.ü)fis, cf 63.
123 Stiftung des gottesfiirchtigen Eutychianos Edd.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 39 Nr. 57. cf G.M.A. Hanfmarm, B A S O R 187, 1967, 32. FO: in der Synagoge an der Nordseite von Joch 4 und in der südlichen Vorhalle. Beschreibung: Fragmente eines Geländers, rechts gebrochen; B.: 0,82 m; litt.: 4-5 cm. Abb.: Kroh 108 flg. 59. Ü: Kroll. eüxT) EÜTuxhayolü GeoCaeßGÜs] Gelübde des gottesfirchtigen Eutychianos. Dattim: s. 119.
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KroU ergänzte EÜTUX[L8O]U,-^^^ aber E Ü J U X L Ö V Ö S ist immerhin Sardis VII 1, 94 belegt und auch sonst von Juden benutzt.^^^ Zu Geooeßri? s. p. 16ff. Wir können nicht sagen, ob Eutychianos Jude oder Heide war; zum absoluten Ge brauch von eüxri s. Index s. v.
124 Eine Stiftung Edd.: G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 32 (JLR Bull. 1968, 478); A.Th. Kraabel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Diaspora in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 39 Nr. 58. FO: NO-Ecke des Peristyls; Südteil der Vorhalle. IN 62.275 + 63. 71. Beschreibung: Vollständiges Geländersegment. B.: 0,62 m; litt.: 3,5 cm ( Z . l ) , 3 c m (Z. 2). Abb.: KroU 109 fig. 60. Ü: Kroll. [eK T ] Ü ) V TfjS' TTpOVOLaS" SoiidTwv Ke TCÜV yovLKcov r)|icüv Kaiidrcov ' ... aus den Gaben der Vorsehung und den Mühen unserer Ehern . Datum: s. 119. Wenn es sich um ein vollständiges Geländerstück handelt, muß derselbe Stifter zumindest das vorhergehende, vielleicht aber auch das nachfolgende Stück gestiftet haben. Dort wird dann sein Name vermerkt gewesen sein. 2: f||jLCüv ist ein möglicher, aber wohl kein sicherer Hinweis auf mehr als ei nen Stifter, z. B. ein Brüderpaar. T. Rajak, in: M . Goodman (Hrsg.), Jews in a Graeco-Roman World, Oxford 1998, 238f diskutiert die Erwähnung dieser Kd(ittTOL neben den Gaben Gottes. „For a Jewish benefactor, there is apparently less difficulty about praising these distant characters than praising oneself" Die yovetg waren allerdings, wie schon JLR Bull. 1968, 478 hervorhoben, keine entfemten Vorfahren, sondem ganz präzise die Eltem - also Menschen, die der Gemeinde in ihren Mühen durchaus noch präsent waren, auch wenn sie
Regelgerecht wäre EOruxLSoug, aber die Angleichung an die zweite Deklination ist häufig, cf. C. BRIXHE, Essai sur le grec anatolien, Nancy 1987, 68; ein Redner aus Sardeis, Polybios, beklagte gerade diese Erscheinung als einen ßapßapia|iös, Anecdota Graeca III 230 BOISSONADE. Hier 14 B, 58; NOY II 235. Namen von der Wurzel EÜTUX- sind in Rom zwar häufig, aber ein EÜTuxL8r)s ist nicht dabei; vgl. auch hier den Index.
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anonym blieben. Der Stifter weist auf seine Erbschaft hin.^^ Die eigenen M ü hen werden häufiger erwähnt; Sardis VII 1, 189 (christlich, 5./6. Jh.): e ü x r ) ZoriTo[u] Kai
'louXLayoO biaKÖvißv
eKap-dTcov r\\i€TepMv;
SEG 48,
1889
(Umgebung von Askalon): e K T W V LSLWV Kandrcov ei|j[fi](l)ü)aay Tfjy irpooGfJKTiy T f i g e K X r i a i a s aiXr|s KTX.; 49, 1990 (Berytos): e^ eLSitüy K a j i d r c o y e ü x a p L O T w y ; vgl. Noy II 587: €K Twy LJSicoy Ka|j.d[Ta)y.^°^
125 Ein gottesfiirchtiger Stifier Edd.: Robert, Sardes 45; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 39 Nr. 59. FO: NO-Ecke des Peristyls; I N 62. 274. Beschreibung: Rechtes Ende eines Geländerstücks; B,: 0,19 m; litt.: 2,5-4 cm. Abb.: Kroh 110 fig. 61. Ü: Kroll. [eüxT] ... OJeoaeßoüssuppl. Kroll
Gelübde..., des gottesfirchtigen. Datum: s. 119. Zu Geoaeßris s. p. 16ff.
126 Eine Stiftung Edd.: J.S. Crawford, The Byzantine Shops at Sardis, Cambridge 1990, 99ff. (non inveni); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 40 Nr. 60. FO: Geschäft E 19. Beschreibung: Beidseitig gebrochenes Geländerstück. B.: 0,32 m; litt.: 2,5 cm. Abb.: Kroh I I I fig. 62.
Der Bau eines Grabes dirö Ttov e p ö v Kapdrcov in Eumeneia (Robert, Hellenica XI/XII 429ff.; vgl. e. g. die Grabinschrift L. GOUNAROPOULOU/M. HATZOPOULOU, Emypa^es KOTO) MaKeSovias P eTTLYpa<j>es Bepoia?, Athen 1998, 288 Nr. 273: yovev[aiv eJK [T&V] eavTÜv K[a]p[d]TüJv; MERKELBACH/STAUBER I V 393 Nr. 22/21/01 (Shaqqa/Syr.): CK o^erepov Kopdroio yccüTrovCris re p' eSeipev; 413 Nr. 22/38/99 (Bosana); 415 Nr. 22/40/01 (Orman); 425 Nr. 22/42/98f. (Bostra). Die Herausgeber überlegen, ob es sich um Weihung oder Grabinschrift handelt.
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Ü: Kroll. ... [leTCt] T f i s auvßLOu [
... mit der Frau... Datum: s. 119.
127 Ein Gelübde Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 40 Nr. 61. FO: Im östl. Teil der großen Halle. Beschreibung: Linkes Ende eines Geländerstücks; B.: 0,2 m; litt.: 4, 5 cm. Abb.: KroU 112 fig. 63. Ü: KroU.
Gelübde des... Datum: s. 119. Zum absoluten Gebrauch von eüxri, s. Index s. v.
128 Gelübde Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 40 Nr. 62. FO: Unbekannt. Beschreibung: Linkes Ende eines Geländerstücks. B.: 0,28 m; litt.: 4,5 cm. Abb.: KroU 112 fig. 64. Ü: KroU.
eüxLri Gelübde des... Datum: s. 119. Zum absoluten Gebrauch von eüxrj, s. Index s. v.
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Einrichtungsgegenstände der Synagoge (129-143) 129 Stiftung des Torahschreines Edd.: S. Fine (Hrsg.), Sacred Realm, Oxford 1996, 160 Nr. 21 (SEG 46, 2368); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 40f Nr. 63. cf Trebilco 51 Nr. 4. 12. FO: Ein Fragment zwischen Pfeiler S 2 u. S 3; das andere zwischen Pfeiler N 1 u. der Westwand. IN 63. 124 + 125. Beschreibung: Zwei verzierte Platten aus weißem Marmor, der Text in ei ner tabula ansata. Verzierung, Buchstaben, Zeilenlinien sind in leichtem Relief gearbeitet. Der niedriger stehende Untergrund trug rote Farbe. H.: 0,205 m; B.: 1,45 m; T.: 1,5 cm; litt.: 5 cm. Abb.: G . M . A . Hanfmann, Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cam bridge 1983, flg. 275 (Rekonstruktionszeichnung); A.R. Seager, Sardis Guide 9 (1990) fig. 5 (Zeichnung); Fine 64 fig. 3. 13; Kroll 113 fig. 65 a^. Ü: Fine (Hrsg.) 160; Kroh. Kd|ie TO vo|j.o(t)uX[d]KLOv ö a ü -
T[6S'] Mep-VÖVLOs [üJTTep üyi^ag
[a]ÜT0Ü eaa[KOÜTX](jL)aev.
Auch mich, den Torahschrein, ließ derselbe Memnonios um seiner Gesundheit willen mit Marmor verkleiden. Datum: s. zu Z. 2. 1: Kd|ie: es gab also noch mindestens eine andere Stiftung des Memnonios in unmittelbarer Nähe. vo|j.oct)i)XdKLOv ist hier natürlich nicht das Amtslokal der uo|ioc})üXaKe? (PoUux 8, 102), und kann wohl auch nicht das Archiv der Gemeinde sein, son dem nur der Aufbewahmngsort des Gesetzes, also der Torahschrein (vgl. ßißXLOct)uXdKLOv^°^). Da der Schrein von sich in der 1. Person spricht, muß die Inschrift an ihm angebracht gewesen sein. Da 130 in etwa gleich gestaltet ist, vermutet Kroll, daß 129f an die beiden aediculae gehören. Einzig der FO spricht gegen diese Annahme. 2: ein Memnonios hatte sich als iraTTip Tfis TTÖXeojs um die Renovierung des „marble court" im Gymnasiumskomplex (vgl. p. 219) verdient gemacht (5./6. Jh.). Es ist wohl nur verführerisch, eine Verbindung anzunehmen. Zu ßLßXLO(})uXdKiov und seinem engen Verhältnis zur ßißXioGrJKri s. zuletzt A . JÖRDENS, Chiron 31, 2001, 45. MERKELBACH/STAUBER I 402 Nr. 04/02/04. Ich zitiere Auszüge des Textes, weil er Einblick in einen Renovierungsprozeß gibt, der etwa zeitgleich mit der dv-avecoatg der
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2f.: üj-rrep ü y i a g , also die Angabe des Grundes für ein Gelübde, gibt es in den Texten aus der Synagoge sonst nicht (130 wurde nur als Parallele zu 129 so ergänzt); andernorts fmden sich solche Weihungen, v. a. ü-rrep owTripLas, durchaus; vgl. 20, 1; Horbury/Noy 15; L. Rot-Gerson, The (jreek Inscriptions from the Synagogues m Eretz Israel (hebr.), Jerusalem 1987, 23ff Nr. 2f 3: Der Torahschrein muß also mit aKOÜTXcoaLs verziert gewesen sein, wo mit auch Einlegearbeiten gemeint sem können.
130 Stiftung der zweiten aedicula? Ed.: J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 41 Nr. 64. FO: In der Mitte von Joch 1, vor der Apsis. Beschreibung: Linke untere Ecke einer Platte, die ähnlich wie 129 gearbeitet ist. H.: 0,1 m; B.: 0,25 m; T.: 0,023 m; litt.: 5 cm. Abb.: Kroh 114 flg. 66. Ü: KroU.
[ ... ] [ ... ] ÜTTep [ ü y i a s , e ü x i i s , acjOTripLa? K T X .
... wegen... Daüim: vgl. 129. Bei symmetrischer Anbringung der tabula ansata muß die Inschrift aus drei Zeilen bestanden haben. Vgl. 129.
131 Eine liturgische Inschrift Edd.: G.M.A. Hanfinann, B A S O R 187,1967, 29 A . 26; id.. Letters from Sar dis, Cambridge 1972, 120 (Trebilco 51 Nr. 4. 11); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 41f Nr. 65. FO: Am südlichen Ende der Vorhalle; IN 63. 77. Synagoge gewesen sein dürfte: [ea{)|i]a p' exei rröGev epyov ...ATO y d l a [Scoplaros üliji]opö
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Beschreibung: Vohständige Marmortafel; Text in tabula ansata; in der Mitte der Unterseite ist ein Schlitz (6x1x2 cm), um ihre freie Aufstellung zu ermög lichen. Die Rückseite ist unbearbeitet; H.: 0,21 m; B.: 0,365 m; T.: 0,04 m; litt.: 4 cm. Abb.: Hanfinann, Letters 120 fig. 87; G . M . A . Hanfinann (Hrsg.), Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cambridge, fig. 276; S. Fine (Hrsg.), Sacred Realm, Oxford 1996, 65 fig. 3.14; Kroh 114fig.67. Ü: BASOR; Hanfinann, Letters; Hanfinann, Sardis 171; 189; - Trebilco; Kroll. evpixiv K\doas dvd(f)üXa^ov Nachdem du (seil, das Buch) gefunden und aufgebrochen hast, lies und bewahre! Datum: Es gibt keinen externen Anhaltspunkt fiir em Datum, da die Tafel an kernen Baubefiind gebunden ist, also 4.-6. Jh. Zum Kontext vgl. Lk 4, 16f: eLafjXöev ... eis Tr|vCTuyaycoyf)^Kai dvearri d v a y v w v a L . Kai eireSöÖT) aÜTCo ßißXCov TOV TTpo(t)riTou 'Haaiou Kai dvaTTTÜ^as T Ö ßtßXiov evpev TOV TÖTTOV, oü fjv yeypa|i|ieyov Zum Aufl^rechen des Siegels eines Buches vgl. L X X Is 19, l l f ; Apk 5, Iff; zur Leseaufforderung L X X Jer 11, 6. „finden und lesen" z. B. bei Apk 10, 8, und Augustinus, in Psalm. 66, 3, 79 spricht von invenire librum, aperire et legere?^^ Eine Synagoge wurde gebaut eis dvä-yvijsoiv yöjiou K a i 8i8axT]v evToXGiV (CIJ II 1404, Jerusalem). Daß auf das Lesen auch die Beachtung folgt, ist eigentlich selbstverständlich, aber s. z. B. L X X Jer 43, 20; Lk 18, 21. Angesichts des Inhalts und der Parallelen wird man glauben dürfen, daß sich dieser Text auf die Verkündigung und Aufiiahme der Torah bezieht, also in hgendeiner Beziehung zum Torahschrein oder zu einem Lesepult („eagletable"?) stand.
132 Aur. Hermogenes stiftet eine Menorah Edd.: Trebilco 252 A . 60 (nach Mitteilung von Kroll); A.Th. Kraabel, in: B. Isaac/A. Oppenheimer, Studies on the Jewish Diaspora in the Hellenistic and
Ausführlich zur Interpretation VERF., FS LIPPOLD, Würzburg 1993, 495ff Parallelen aus Jos. zu „finden und lesen" bei VERF. ( A . 209) 501 A . 34.
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Roman Periods, Tel Aviv 1996, 77; S. Fine (Hrsg.), Sacred Realm, Oxford 1996, 160 Nr. 22 (SEG 46, 1518); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 42 Nr. 66. cf. G. Mitten, B A S O R 174, 1967, 38; G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 27. FO: In der SW-Ecke der Synagoge; IN 63. 48; 49; jetzt im Museum von Manisa, H. Malay, Greek and Latin Inscriptions in the Manisa Museum, Wien 1994, 78 Nr. 200. Beschreibung: Zwei Tafeln eines Formats, für das es in Sardeis keine Parallele gibt, weshalb angenommen wird, daß sie am Ständer der Menorah befestigt waren. Tafel 1 geht bis Z. 10, Taf. 2 ist unten bebrochen, obwohl der Text vollständig ist. H.: 0,57 m; B.: 0,205 m; T.: 0,0134 m; litt.: 3 cm. Abb.: Fine (Hrsg.) 54 fig. 3.4; KroU 115 fig. 68. Ü: P. Trebilco, in: A . Lewin (Hrsg.), Gli ebrei neU'impero romano, Florenz 2001, 175; Kroll.
5
Aüp. 'EpiioyeVT\s Sap8. Beoaeßf]s eK T w y Tfl9 -rrpovoLQ?
eü^d|ieV0£
10
TO e -
TTTaflÜ-
^Loy eTTOLTiaa
Ich, Aur. Hermogenes, Bürger von Sardeis, gottesfürchtig, ließ nach Ablegung eines Gelübdes aus den (Gaben) der Vorsehung die Menorah machen. Datum: Es gibt keinen externen Anhaltspunkt für em Datum, da die Tafeln an keinen Baubefund gebunden sind, also 4.-6. Jh. Iff: ein Aur. Hermogenes auch in 98; da der Name aber nicht selten ist (98, 1 [Komm.]) und in 98 die Qualifikation Beoaeßfis fehlt, während hier die in 98 genannten Attribute fehlen, ist Kroll von der Identität der Stifter nicht überzeugt (anders Rajak 450 A . 13). 4: ZuOeoaeßri? s. p. 16ff. 9ff.: Vgl. [Ta]s 8Ü0 eTTTajiüxous in 219 (Side), und zur Wortbildung s. IDelos 1417 A I 59; 71f: Xüxyoy iiiKpöy |ioy[ö|i]u^[oy Xüxy[ou9 ... ]ovs KeKoXoßa)|ieyous TpLjiü^oug 8üo- dXXous [|ioy]o[[i]ü^ou9 8üo.
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133 Stiftung des Aur. Symeonios Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 42f. Nr. 67. FO: Ein Fragment wurde vor Pfeiler N 2 in der Mitte der Synagoge gefim den; ansonsten sind die FO der Fragmente unbekannt. Beschreibung: Eine Tafel; H.: 0,3 m; B. (rekonstruiert): 0,7 m; litt.: 6,5 cm. Abb.: Kroh 116 fig. 69. Ü: Kroll. Aü[p. S u ] | i e ö v L O S
Zap8La[yös],
ßouX., iierd Tf\s [au|ißLo]u T O KON eü^d|ievo? [eiroLriaa]
AIA[...]
Ich, Aur. Symeonios, Bürger von Sardeis, Ratsherr, ließ zusammen mit meiner Frau das... nach Ablegung eines Gelübdes machen. Datum: 4. - 6. Jh., da das Fragment mit keinem Baubefund zu verbinden ist. 1: Ableitung von Suiiewu in der bekarmten spätantiken Form der Namensbhdung, zu der Kroh e. g. M A M A III p. 233 (Index) zitiert; zu ZujjLewv vgl. 14 B, 33 (Komm.). 2f.: Kroll überlegt 8L'"a^[K0VL]KÖv, was sich dann nur auf die Kammer süd lich der Apsis beziehen könnte;^'' ein jüdischer 8 L d K o y o s m 226 (?); Lifshitz 40 (Apameia). Gegen eine solche Ergänzung sprechen die - zugegeben geringe - Änderung direkt neben der Lücke und die zu postulierende Länge für Z . 2. Außerdem fordert selbst die Existenz emes 8 L d K o v o s " unmer noch nicht not wendig das aus christlichen Kirchen bekannte 8 L a K o v i K Ö v . Es ist also unklar, was gestiftet wurde. 3: hier muß je nach der Ergänzung in 2f. ergänzt werden.
134 Stiftung des Zenon Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 43f. Nr. 68. FO: Ein Fragment in der Mitte von Joch 1, das andere in der Mitte von Joch 2. Beschreibung: Einzelne Tafel, deren Bruchstücke nicht aneinander passen. Maßangaben fiir das untere Frg.: H.: 0,113 m; B.: 0,21 m; litt.: 5,5 cm. Abb.: Kroh 117 fig. 70. Ü: Kroll.
^" Zum SLaKOVLKÖv vgl. R. Krautheimer, Early Christian and Byzantine Architecture, Baltimore 1965, 360.
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Zr\[v(j)v]
d-rreSwKa
Ich, Zenon,
erfüllte das Gelübde.
Datum: 4. - 6. Jh., da die Fragmente mit keinem Baubefund verbunden sind. „The superb lettering and the S q u a r e or elongated proportions of the plaque indicate that it was probably attached to one of the fumishings that were clustered at the middle of the western end of the Main Hall" (Kroll). 1: ein anderer, von Zeus abgeleiteter Name ist auch möglich; cf. 14, B 33 (Komm.).
2: zwischen den beiden Fragmenten fehlt eine unbekaimte Zahl von Zeilen.
135 Sokrates stiftet eine Menorah Edd.: D.G. Mitten, B A S O R 174, 1964, 38; G . M . A . Hanfmann/N.H. Ramage, Sculpture from Sardis, Cambridge 1978, 152; J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 44 Nr. 69. FO: Zwischen Pfeiler S 2 u. S 3; zwischen Pfeiler N 4 u. N 5 wurde das be schriebene Mittelstück gefunden. IN 63.130; S 63.50. Beschreibung: Große Fragmente emer monumentalen Menorah aus Mar mor, die bei Hanfmann/ Ramage 151f. Nr. 226 ausführlich beschrieben ist. Die Inschrift befand sich auf der waagrechten Verstrebung unter den Lampenhaltem. H. (erhalten): 0,565 m; (der Verstrebung): 0,07 m; B. (msges., rekon struiert): 1 m; T.: 0,065 m; litt.: 3,2 cm. Abb.: Mitten 37 fig. 20; id., The Ancient Synagogue of Sardis, N e w York 1965, fig. 11; Hanfinann/Ramage fig. 391-3; Hanfinann (Hrsg.), Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cambridge 1983, fig. 268; A.R. Seager, Sardis Guide 9 (1990) fig. 9; S. Fine, (Hrsg.), The Sacred Reahn, N e w York 1996, 43 Taf. 10; R. Hachlih, Ancient Jewish Art and Archaeology in the Diaspora, Leiden 1998, pl. V I I ^ a; b u. 319 fig. VII-7 g; 321 fig. VII-8 (Rekonstruktionszeichnimgen); Kroll 118 fig. 71; R. Hachlili, The Menorah, Leiden 2001, 57 fig. II 12; 77fig.II 22; Taf. 8, II 7 a u. b. Ü: Williams 25 I 93; Kroh. A
B
ZcOKpdTTlS [ ... TO]0 OLKOU [ ... ]
[ ...
... y]Xücj)0u
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G.M.A. Hanfinann, in: Papers o f the 4th World Congress of Jewish Studies, Jerusalem 1967, I 40 ergänzte: ürrep eüxfjs ZcoKpdrou? XLOoyXüclJou.
Sokrates ... des Hauses
des Bildhauers...
Datum: kaum vor der letzten Phase der Synagoge. Seite A trägt die Stifterinschrift, Seite B vielleicht die Signatur des Bild hauers; es gibt keinen Grund einen durchgehenden Text anzunehmen und in Sokrates auch den Bildhauer zu sehen: selbst wenn y]Xü(|)Ou der Rest der Be rufsbezeichnung sein sollte, ist damit noch nicht gesagt, daß der Stifter auch der Ausführende war.^'^ Ob die Menorah in Sardeis oder anderswo hergestelh wurde, nach eigenem Entwurf oder nach einer Vorlage, läßt sich z. Zt. nicht sagen.^'^ Sokrates kommt als Name in Sardis VII 1, 22, 91; 122 (jeweüs dieselbe Person); 60 vor. Zu OLKO? für die Synagoge s. 36, 2f. (Komm.). Zur Nennimg des Berufes vgl. e. g. SEG 47, 2022 (Palästina): e p y ( o v ) OXeTrL(o)u y(XÜTTTou).
136 Stiftung des Aur. Basileides Edd.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 44 Nr. 70. cf. G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 32 (Trebilco 48 Nr. 4. 6). FO: NO-Ecke von Pfeiler S 2. Beschreibung: Basis, die in der Mitte der Standfläche noch ein Dübelloch zeigt, mit dem das gestiftete Objekt befestigt werden konnte. H.: 0,45 m; B.: 0,24 m; T.: 0,20 m; litt.: 2,5 cm. Abb.: G . M . A . Hanfmann, Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cam bridge 1983, flg. 272; Kroh 119 fig. 72. Ü: Williams 97IV 40; Kroll. Aüp. BaatXetSris" dTTÖ e-
5
TTirpöTTWV
^'^ Es gibt m. E. auch keinen Grund, mit RAJAK 449 A . 11 daran zu zweifeln, daß So krates Jude war. ^'^ HACHLILI ( A . 86) 56; 25 I f vergleicht zwei Menoroth aus Israel und überlegt Herkunft aus derselben Werkstatt, wo auch immer diese anzusiedehi ist, oder Vorlage aus einem Musterbuch. Mir scheinen die Ähnlichkeiten nicht hinreichend für so weitreichende Schlüsse.
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Aur. Basileides, ehemaliger Procurator. Datum: 4. - 6. Jh., da die Basis mit keinem Baubefund zu verbinden ist. Solhe der Stifter Jude sein, so müßte man wohl an das 4. Jh. denken. 4ff.: Die eTiLTpoiroL standen in kaiserlichen Diensten; wahrscheinlich war Aur. Basileides für Steuern und die Verwaltung kaiserlichen Landbesitzes zu ständig; s. e. g. Jones, Later Roman Empire 615f.; 790f.; A . Demandt, Die Spätantike, München 1989, 238; 240.
137 Fragment einer Basis? Ed.: J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 45 Nr. 71. FO: Mitte von Joch 2. Beschreibung: Linke Ecke eines Marmorblocks, dessen ursprgl. Kante nur links erhalten ist; die Rückseite war nicht bearbeitet oder ist ebenfalls be brochen. H.: 0,4 m; B.: 0,24 m; T.: 0,1 m; litt.: 4,3 cm. Abb.: Kroh 120 flg. 73. Ü: Kroll. M[ Eni[ A1NA[ TinT[ 5
KÜ(pLe) ß[of|0L]
... Herr, hilf! ... Datum: nach der Schriftform unter den frühesten Inschriften der Synagoge (Kroll).
138 Gelübde des Aurelius... Edd.: S. Fine (Hrsg.), Sacred Reahn, Oxford 1996, 160f Nr. 23 (SEG 46, 1518); L H . Kroll, HThR 94. 2001, 45 Nr. 72. FO: Fragmente im Südteil des Peristyls, am Südende der Vorhalle, am Ost ende des Peristyls, neben dem Haupteingang der Vorhalle. Sardes I N 63, 67; 15; 20. Beschreibung: Drei Fragmente, vielleicht eines Türrahmens, jedenfalls eines architektonischen Abschlusses. Links vom Text Menoreih u. Ethrog (?), viel leicht links von der Menorah noch Lulab oder Shofar. Am rechten Ende der In-
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Schrift ein geöfftieter Torah-Schrein, in dem drei Rohes sichtbar sind. H.: 0,12 m; B. (rekonstruiert): zwischen 1 u. 2 m; T.: 0,23 m; litt.: 4 cm. Cf. R. Hachli li, The Menorah, Leiden 2001, 360 D 6. 2. Abb.: Fine (Hrsg.) 66 fig. 3.15; Kroll 121 fig. 74. Ü: Kroll. eüxr) Ai)[p. ... Itapou [ ... ] I N Gelübde des Aurelius... iaros ... Datum: 4. - 6. Jh., da es keine architektonischen Anhaltspunkte zur Datierung gibt. Zum absoluten Gebrauch von eüxri vgl. den Index s. v.
139 Stiftung Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 45f Nr. 73. FO: Im S W des Peristyls, vor der südlichen Säulenreihe. Beschreibung: Zwei rechts und links bebrochene Fragmete einer Plinthe, die seitlich beschrieben war. H.: 0,09 m; B.: 0,42 m + 0,48 m; T.: 0,32 m; litt.: 5 cm. Abb.: Kroh 122 fig. 75. Ü: Kroll. ... ] ÜTTep T e K e [ a ) v . . . Jcov r e
Kai dySlpös" ...
... wegen der Eltern ... und des Mannes Datum: 4.-6. Jh. ÜTTep T e Ke [GuyaTepJwv T e KQL d v 8 [ p c o v ... (Kroh) scheint mh unbefiiedigend zu sein, weil einmal K e , einmal Kai gesetzt ist (besser wäre deinn noch Ke [yuyaLKjcjv); ö TCKtov für den Vater ist wenigstens in der Dichtung bezeugt, und möglicherweise handeh es sich auch um ein metrisches Fragment.Ist die Ergänzung richtig, so hätten wir hier die erste Weihung, die von einer Frau allein vorgenommen wurde.
140 Eine Stiftung Ed.: J.H. Kroh, HThR 94, 2001, 46 Nr. 74. FO: Joch 6, vor der südlichen Tür.
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Beschreibung: VieUeicht Teil eines Türrahmens, jedenfalls eines architekto nischen Abschlusses; rechts, links, hinten bebrochen. Abb.: KroU 123 flg. 76. Ü: Kroll. ...]MITHN 6 a[ÜTÖ? ...? ... derselbe... Datum: 4.-6. Jh.
141 Ein Ältester Ed.: J.H. KroU, HThR 94, 2001, 46 Nr. 75. FO: Vorhalle. Beschreibung: Blauer Granit, an allen Seiten bebrochen, nur nicht auf der Schriftseite. Auf der Schriftseite Reste von Zement: also ein Weihgeschenk o. ä., das später sekundär verwendet wurde. Abb.: KroU 124 fig. 77. Ü: KroU. ] TTpeaß(ÜTepog)
... Ältester... Datum: 4.-6. Jh. Zum Titel s. 5, 1 (Komm.); zur Verwendung hier s. 118 (Komm.).
142 Ein Medaillon Edd.: G . M . A . Hanfmann, B A S O R 187, 1967, 18 A . 23 a ( Z . 8f; JLR Bull. 1968, 478; Trebilco 51 Nr. 4. 13); J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 46f Nr. 76. FO: Apsis und in der Mitte von Joch 2. IN 63. 43. Beschreibung: „May have formed part of the decoration of the first pair of piers west of the apse" (Hanfmarm). Fünf aneinander passende Fragmente ei nes marmornen Medaillons (a); unterhalb der Inschrift befmdet sich eine M e norah in einem Kreis. H. (erhalten): 0,53 m; B. (erhalten): 0,71 m; T.: 0,07 m; Durchmesser des MedaiUons: 0,38 m; litt.: 2,5 cm. Ein sechstes Fragment paßt an keiner Stelle an (b). Auf der Rückseite des Medaillons ein Dübelloch zur Wandbefestigung. Vgl. 143.
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Abb.: G . M . A . Hanfinann, Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cam bridge 1983, fig. 277 (Z. 5ff.); R. Hachlili, Ancient Jewish Art and Archaeo logy in the Diaspora, Leiden 1998, VII 5 ( Z . 5ff.); ead., The Menorah, Leiden 2001, Taf. 29 II 44 (Z. 5ff; cf ead. 360 D. 6. 3); Kroll 125 fig. 78. Ü: Kroll. a)
[ ... ]ÜNT[ ... ] [..]0
TOV
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[..Jcjv Kai [
5
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IN
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[.. [
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... ] e ü X o y i a
T[..].
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TOÜ[T]CI)
b)
]0X[
]AQP[ ]A[ 4: [Kvpl]ov ßolriGoü ? ...]N „witii the Lord's help ( ? ) " (Kroll) ist angesichts von Z. 8 kaum richtig; 7: eüXoyia TT[daiv?
(ab Z. 6):... dies Werk... Segen... Herr, hilf diesem Haus. Datum: 4.-6. Jh. 6: e p y o v kann auch ein Mosaik bezeichnen, doch ist das bei dieser Anbrin gung wenig wahrscheinlich. Da das sonst übliche „Gebäude" auch unmöglich ist, haben wir keinen Anhaltspunkt, worauf sich die Inschrift des Medaillons bezieht - kaum jedenfalls auf das Medaillon selbst. 7: z u e ü X o y L a s. 13, 5f (Konmi.). 8: Trebilco 210 A. 51 notiert jüdische Parallelen zu KÜPL[e ßolfjOL. 0 L K 0 9 steht ftir die ganze Synagoge, wie J. u. L. Robert beobachteten: „II s'agit ici, ä notre avis, de l'edifice tout entier, comme dans les inscriptions chretiennes avec la meme formule." Vgl. 36, 2f. (Komm.).
143 Ein Medaillon Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 47 Nr. 77. FO: Mitte von Joch 2.
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Beschreibung: Vier aneinanderpassende Fragmente eines MedaiUons wie 142. H. (erhalten): 0,47 m; B. (erhalten): 0,56 m; T.: 0,055 m; litt.: 2,5 cm. Durchmesser des MedaUlons: ca. 0,38 m. Abb.: KroU 126 fig. 79. Ü: Kroll. [ ... ] T O T [ ... ] T [ ... ] [ ... ] 5
[ ... T Ö e p y o j y T O [Ü]TO
... dieses Werk. Datum: 4.-6. Jh. 5f: cf 142, 6.
1 4 4 Ein Graffito Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 47 Nr. 78. FO: Graffito auf dem Marmorboden des Peristyls, ca. 2 m östl. des Brun nens. Beschreibung: Kreis, in acht Teile geteih, m jedem Teil ein Buchstabe. Durchmesser: 0,46 m; litt.: 3 cm. Abb.: KroU 127 fig. 80. Ü: Kroll. eüxr)
MAUA
Gelübde... Datum: 4.-6. Jh. Zum absoluten Gebrauch von e\)yj\ s. Index s. v. Kroll sieht in M A U A den wegen schlechter Ausführung und Abriebs schwer lesbaren Namen des Stifters. Kann es sich um eine Abkürzung mehre-
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rer Wörter oder des Namens handeln?^'"* Eine Stiftung war mit diesem Graffito kaum verbunden, aber vielleicht die Erinnerung an ein Gelübde.
145 Ein Graffito Ed.: J.H. Kroll, HThR 94, 2001, 47 Nr. 79. FO/Beschreibung: Auf einer der Säulen des Peristyls; litt.:2-3 cm.
KlAIAA
Datum: 4.-6. Jh.
Thyateira Aus der Apostelgeschichte wissen wir, daß es in Thyateira den Kult des Geös uil^LOTog gab.^^^ Eine Passage der Apokalypse ist ganz unklar,^'^ wurde aber manchmal als Beleg für eine jüdische Gemeinde in der Stadt beansprucht.^
146 Das Grab des Fabius Zosimos Edd.: P. Ricaut, The Present State of the Greek and Armenian Churches, London 1679, 75; Th. Smith, Septem Asiae Ecclesiarum et
Constantinopoleos
NOY per litt, überlegte: M(arcus) A(urelius) Paß, doch ist das angesichts der anderen Namen in der Synagoge schwierig. Der Anfang, eüxri, macht m. E. sicher, daß der Graffito in die Phase IV des Baues gehört, in der ja auch erst der Bodenbelag verlegt wurde. ^'^ Apg 16, 13f£ missioniert Paulus in Philippi (Makedonien): rfi r e rjpepg T&V oaßßdrcov e^riXGopev e^co Tf\s TruXfjs' rrapd rrorapöv ou evopiCopev rrpooeuxHi^ elvai, KOL KaQioavTes eXaXov\iev xdl? oweXdovaaig ywai^'iv. (14) Kai TL? yvvr\ övöpaTL Au8ia, TTop
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Notitia, Utrecht ^1694, 18 (Muratori, Novus thesaurus veterum inscriptio num, Mailand 1739/42, I 320 Nr. 2; IV p. 2052, 1); J. Spon/G. Wheler, Voyage d'Italie, de Dalmatie, de Grece et du Levant, Amsterdam 1679, 398; E. ChishuU, Travels in Turkey, London 1747, 53; Ch. de Peyssonnel, Observa tions historiques et geographiques ... suivies d'un voyage fait ä Magnesie, ä Thyatire, ä Sardes Paris 1765, 277; O.F. v. Richter, Wallfahrten im Mor genlande, Berlin 1822, 580 Nr. xxxvüi (J.V. Francke, Griechische und lateini sche Inschriften, Berlin 1830, 289ff.); J.K. Bailie, Fasciculus Inscriptionum Graecarum, quas apud sedes apocalypticas chartis mandatas ... edidit, London 1842, 67 Nr. XVf. Nach diesen u. a. Vorgängem und Abschriften von v. d. Vecht, H. v. d. Horst, A . V Prokesch-Osten: CIG 3509 (de Clerc/Zakas, F l e p l TQV rf\<s TTÖX e w ? @vaT€ip(iiv r r p a y i i a T e L a eTrLypacj)LKr), Athen 1900, 132 Nr. 31; IGR I V 1281; Oehler 297f. Nr. 60; CIJ II 752); T A M V 2, 1142 (P.W. v. d. Horst, Ancient Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 150f. Nr. VII). cf. Krauss 231 Nr. 61; V . Tcherikover: ScrHier 1, 1954, 83f. Nr. 4. FO: Akhisar; 1984 von Herrmann am Krankenhaus gesehen. Eine von Keil/ Premerstein angefertigte Durchschrift befindet sich in Wien. Beschreibung: Marmorsarkophag, ohne Verzierungen. H.: 1,22 m; B.: 2,59 m; T.: 1,22 m; litt.: 2,5 cm. Abb.: T A M Taf. X I V (hnke Hälfte). Ü: Muratori; Frey; v. d. Horst; D.R. Edwards, Religion and Power, N e w York 1996,133; Williams 175 VII 47. O d ß i o s " ZtOCTLiios' K t t T a a K e u d a a s oopöv e O e r o e m TÖTTOU K a O a p o u , ÖVTOS" i r p ö Tfjs TTÖXews, r r p ö g T W a a i i ß a O e i w , e v TC^
XaXbaiov
rrepi-
ßöXwL, r r a p d T f ] v S r n i o a i a v ö 8 ö v , eauTOJi e<|)' w T€dr\, Kai
Tf\i
yXuKUTdTT]L a Ü T o O yuvaiKL A ü p r i X t a ITovTiavfJL, jiriSevös" e x o v T o g eTepou e ^ o u a i a v G e t v a i T L v a e i s TTJV a o p ö v TaÜTT]v. bg 8' d v ToX|j.f)aTi f] rroiriaTi r r a p d T a u T a , 8coaeL eig
| i e v TT^V rröXiv TTJV O u a T r i p e L V w v
dpyupLou 8TivdpLa xelXta TrevTaKÖoia, eig
be T Ö lepcoTaTov
T a i i e t o v 8rivdpLa SLaxelXta TrevTaKÖaia, y e i v ö | i e v o s
ÜTreüöuvog
e^coöev 5 8ÜÜ)
T f i s Tuiißwpuxlas- vöjicau TaÜTT]? T f i ? erriypacj^fi? eypd(j)T] d r r X d
(Sv TO e T e p o v eTeOri eig TO dpxeiov. e y e v e T O e v Tfi
XaiirrpoTdTT) 6uaTeLpT]vdjv TröXet dvOurrdTwi
KaTLXXiwt 2eßr|pwL iiTivö?
A ü 8 v a L o u TpLaKaL8eKdTri ürrö MrivöcjJiXov
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8riiiöaLov.
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„Lectio nusquam incerta; qua re priorum varietates repetere supersedeo (habes apud Böckh)" Herrmann.
Fabius Zosimos ließ den Sarkophag machen und ihn an einem reinen Platz aufstellen, vor der Stadt, beim Sambatheion, im Grundstück des Chaldäers, an der öffentlichen Straße, für sich, daß er hineingelegt werde, undfür seine süße ste Frau Aurelia Pontiane, und kein anderer hat das Recht, (sonst) jemanden in diesen Sarkophag zu legen. Wer es aber wagen oder dagegen handeln soll te, der wird der Stadt Thyateira an Geld 1.500 Denare und dem heiligsten fis cus 2.500 Denare geben, und außerdem soll er sich noch wegen des Gesetzes gegen Grabfrevel verantworten müssen. Von dieser Inschrift wurden zwei Ex emplare geschrieben, von denen das eine im Archiv deponiert wurde. Gesche hen in Thyateira, der glänzendsten Stadt, unter dem proconsul Catillius Seve rus, am 13. Audnaios, unter Menophilos, S. d. lulianus, Notar. Datum: der Text wird Z. 5f. nach dem Proconsul Catillius Sevems datiert. A m ehesten in Frage kommen PIR C 556/7 (eine Person?) aus der Severerzeit; al lerdings fmdet Halfinann in IK 14, 1145, 6 (Ephesos, 124 n. Chr.) mög licherweise Catilius Severus als Sohn eines consularis?^' Zwischen 220 imd 239 wechselt der Titel der Stadt von r\ XaiiTTpordTii 6uaTepT]ya)y rröXts- (wie hier 6 f ) zu f| X a i i r r p o r d T r i KÜL iie-ytaxT] © . TT., S. T A M V 2, 871 f Die Inschrift ist hier aufgenommen, weil Z. 1 vielleicht ein jüdisches Ge bäude genannt wird (TTpög T W o a i i ß a G e i w ) , s. den Kommentar. 1: TÖTTOs KaÖapög wird von Böckh wohl richtig als „freier Platz" ver standen, ohne daß kultische Reinheit gemeint sein müßte.^'^ If: Die ausfuhrliche Ortsangabe gilt nicht dem Leser der Inschrift, sondem ist fiir die Kopie im Archiv bestimmt, die den städtischen Beamten eine Über prüfung erleichtem soll. Die Angaben werden immer präziser: vor der Stadt, in der Nähe des Sambatheions; „'in the precincts of Khaldaios' indicates the very plot of land on which the sarcophagus was bullt; 'on the public road' marks the special site of the plot chosen obviously in order that the sarcophagus should be Seen by the passers by."^'^°
^'^ H. HALFMANN, Die Senatoren aus dem östlichen Teil des Imperium Romaniun, Göt tingen 1979, 133; cf. noch P.M. LEUNISSEN, Konsuln und Konsulare in der Zeit von Commodus bis Severus Alexander, Amsterdam 1989, 319. Vgl. IK 23 (Smyma) 234: dyopdaa? TÖTrov rrepLoiKoSopripevov Toixoig I|^LXÖV, KaGapöv; 245: dyopdaa? TTIV Kopdpav Ka9apdv; 250: dyopdaag TÖTTOV KaOapöv Zur Inter pretation s. J. KUBINSKA, Les monuments funeraires dans les inscriptions grecques de l'Asie mineure, Warschau 1968, 132. CPJ III p. 46 A . 4; vgl. schon vorher V . TCHERIKOVER, ScrHier 1, 1954, 83f Diese Interpretation trennt die häufig angenommene Verbindung von aapßaOeiov und rrepCßoXog. Sie macht damit Überlegungen wie die von KRAUSS 26 unnötig, der in Chaldäem eine ande-
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TreptßoXos als umzäuntes Grundstück, s. e. g. T A M V 2, 828 C (Attaleia): TeGT^aerai T Ö eXeov CK TrpoaöSwv E ü ß o ü X o u ... eig
TTepißöXou
TOU d y o p a a O e v T o s
Trapd
Bdcraoy.
r r p ö s Tü) aanßa0eL(p: An der Interpretation dieser Phrase hängt die Auf nahme des Textes unter die jüdischen Inschriften.^^' Hier kann entweder ein c r a ß ß a T e X o y , i. e. eine Synagoge (Jos. AJ 16, 164; die syr. Belege bei Krauss 25), oder em Heiligtum der chaldaeischen Sibylle Sambathe verstanden wer den. In jedem Fall handelt es sich aber einfach um eine Ortsangabe,^^^ die über die Religion des Zosimos nichts aussagt.
Für die Verbmdung mh der Sibylle sprachen sich u. a. Böckh und E. Schü rer, Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi, Leipzig 1909, II'* 518; III^ 562 aus,^'^"' wobei Schürer hervorhebt, daß es sich auf kernen Fall um eine orthodoxe Synagoge gehandelt haben könne, da sie in der Nähe von Gräbern stehe.^'^'* Gegen die Verbindung mit der Sibylle argumentierte als er ster Krauss 25f.;^^^ und im folgenden wurde darauf hingevsdesen, daß das Sam batheion vor dem Grab des Zosimos an Ort und Stelle gewesen sei, die Nähe zum Grab also von der Gemeinde dieses Gebäudes nicht gesucht worden sei.226
Eine hebräische Sibylle Sabbe wird zuerst bei Paus. 10, 12, 9 (Stem II 198 Nr. 360) erwähnt, der aber vielleicht von Alexander Polyhistor abhängt (FGrHist 273 F 79); später wird der Name Sambethe auch für sie gebraucht'^^^ - ein Name, der aber vielleicht noch früher der chaldaeischen (babylonischen)
re Bezeichnung für Juden sieht. Chaldaios ist sonst allerdings in der Gegend nicht als P N be legt - aber mit der Schwierigkeit muß jede Erklärung kämpfen. JUSTER I 190 A . 14 hält jüdischen Ursprung für zweifelhaft; anders entschieden OEH LER u. FREY; A.R.R. SHEPPARD, Talanta 12/3, 1980/1, 82f A . 26: „does not seem to offer clear evidence for Judaism as opposed to other Semitic influences". Eine vergleichbare Ortsangabe haben wir in NOY II 602: de agger a proseucha. S. schon ID., in: Theol. Abhandlungen C. V. WEIZSÄCKER gewidmet, Freiburg 1892,52f So auch KRAABEL ( A . 14) 162; SCHÜRER III 1, 19; P.W. VAN DER HORST, Ancient Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 151. SCHÜRER III 1, 19: „The notion that such a building might be a sanctuary of the Chaldaean Sybil Sambethe mentioned in the Sibylline Oracles has been adequately refuted by S. KRAUSS". Zum leichten Übergang von -bb- zu -mb- s. SCHÜRER III 1, 625f (nach W . SCHULZE, Kleine Schriften, Göttingen 1934, 28Iff., bes. 290ff.). Für eine Synagoge z. B . noch: M . HENGEL/A.M. SCHWEMER, Paulus zwischen Damaskus und Antiochien, Tübin gen 1999, 253; LEVINE 107; T. RAJAK, in: J.R. BARTLETT (Hrsg.), Jews in the Hellenistic and Roman Cities, London 2002, 29; E.J. SCHNABEL, Urchristliche Mission, Wuppertal 2002, 808. TCHERIKOVER, CPJ III p. 46, ihm folgend TREBILCO 198 A . 65. Theosophia Sibyllarum p. 59 ERBSE: TTpcüxri ouv T\ XaXSaia e i r ' ow r\ ITepals r\ Kupio) ö v ö p a T i KaXoupevri ^apßrjOri €K TOÜ yivovg TOÜ paKaptwTdTOu Nwe. - All gemein hierzu SCHÜRER III 1, 618ff
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Sibylle zustand.^^^ Ihr Zusammenhang mit dem Sabbat wird darin gelegen ha ben, daß man von ihr sagte, sie habe die Feier des Sabbats verkündet."^^^ Die Si bylle Sambethe ist möglicherweise auch - wie die erythraeische Sibylle - als Gottheit verehrt worden (s. H.C. Youtie, Scriptiunculae I, Amsterdam 1973, 471), und mit ihr kann die ovvodos ZaiißaBiKri (Horbury/Noy 26 [Naukrads]) ebenso zusammenhängen wie der Gott ZaiißaGiKÖg ( T A M V 1, 225; 355)^^^ und vielleicht die ZaßßaTLOTat (OGIS 573, Kilikien).^^' Hier eröffnet sich ein Weg für Nicht-Juden, an diesem Aspekt des jüdischen Lebens teilzu nehmen, weitere Geltung für die Orakel dieser Sibylle zu erreichen, den Perso nennamen Sambathion weit in nicht-jüdische Kreise hineinzutragen (CPJ III p. 43ff.). Während wir hier also nicht notwendig eine Synagoge vor uns haben, scheint jüdischer Einfluß in der Gemeinde, wenn auch in vielleicht vager Form, nicht ausgeschlossen zu sein.^^^ 4: e^coGev: „außerdem", Wilhehn, Abhandlungen u. Beiti-äge III 647; JLR BuU. 1954, 24 p. 103; Robert, Hellenica XIII 205; E. Gemer, ZSStR 61, 1941, 243ff. 5: Tfjs' T U j i ß w p u x L o t s vö(j.cp, vgl. 174 (Akmonia): BrJCTeL T W leptordTW r a |iLw dTTLKds: ,a Ke oüSev
eXaTTov e a r a t
T W rfis' Tup.ßwpuxias' evKXri-
|iaTL ÜTreuGuvos-; ansonsten e. g. J. Merkel, Festgabe d. Göttinger Juristenfa kultät f. R. V. Ihermg, Göttingen 1892, 113f.; Gemer, RE VII A 2, 1735ff.2" Schol. Plat. Phaidr. 244 B (STERN III 62 Nr. 571): ZCßuXXai \ikv yeyömai SCKO, (hv rrpcüxri övo|ia 2a|j.ßii9r|. XaXSaiav ^aoiv aürriv ol rraXaiol Xöyoi, ol 8e fidXXor' 'Eßpaiav. SCHÜRER III 1, 623 gegen eine Trennung von hebräischer und babylonischer Sibylle. SCHÜRER III 1, 626. " ° M . PAZ DE HOZ, Die lydischen Kulte im Lichte der griechischen Inschriften, Bonn 1999, 56: „Es besteht die Möglichkeit, daß ... ein Name aus der jtidischen Religion auf eine einhehnische Gottheit übertragen wurde, eine Übemahme, die durch die termmologischen und konzeptionellen Übereinstimmungen zwischen den verschiedenen Religionen motivert sein könnte." Dieser Gott wäre der erste, von TCHERIKOVER, CPJ III p. 48ff; SCHÜRER III 1, 625 A . 183 noch vermißte Beleg fiir den von SCHULZE ( A . 225) 29If postulierten anatolischen Gott, weswegen HERRMANN vorsichtig bereit ist, ihm zu folgen; MERKELBACH/STAU BER I 472f Nr. 04/23/01 edieren T A M V 1, 225 wieder und halten die Verehrer des Oeö? SaßaÖLKÖg für Juden. CPJ III p. 51: „There is little doubt that the worship of a Jewish Sibyl could be performed only by persons who were in some way influenced by, or interested in, Judaism." SCHÜRER III 1, 624: „In that case the similar expression used to describe both such a temple (seil, a shrine of Sambethe) and a synagogue may be best understood if both Jews and the worshippers of Sambethe claimed a special relationship to the Sabbath for their places of worship". ^" Vgl. auch CALDER, M A M A VII p. xxxiv: „these structures (seil, aufwendige Grab anlagen) were valuable properties, which required protection against illegal seizure or imauthorized entry. Further, it was a common practice in antiquity to bury objects of value with
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Skelettfunde zeigen manchmal, daß in Sarkophagen mehr Menschen begraben wurden, als nach den zugehörigen Inschriften vorgesehen waren.^^'' TU|ißa)puXta ist die eine, Familienbesitz über Generationen nach Anfertigung der In schrift die andere Erklärung. dTiXd Suü): Vgl. aus Thyateira T A M V 2, 1080: dyTLlypa4>ov ev ä-n\o[v]v; 1144 (239/40 n. Chr.): TouTou dvTiypa(^ov ereQr] eig T Ö ev GuaTeCpoi? dpxeCilov ev anXü; und aus Lydien noch IGR IV 1356 (Jsikouplar Mahallesi): diTOTeOriaeTaL T Ö ä-nXovv di/Te(^yp[a](t)oy eig rb d[pxeLo]y; vgl. aus unseren Texten 206, 7: TauTT)s T f \ g e-rriypacf)!!? dirXoDy d[ylTLypa(t)Oi/ dfrereQT[ eig rä dpxta. T A M V 2, 1080 u. unser Text machen klar, daß mit drrXoüy nicht die Einzahl der Urkunde, sondem ihr materieller Aspekt gememt ist, weshalb man hier wohl mit Lafaye (nach Böckh) „exempla ui tabulis simplicibus, non in diptychis scripta", im Gegensatz zu SL-rrXojy annehmen sollte („ma tale spiegazione mi sembra insoddisfacente", E. Miranda, EpAnat 31, 1999,119 A . 68). Zum Titel der Stadt s. o. (Datum). 6: Der 8 r i | i ö a L o s ist nicht notwendig ein Sklave, da die Benennung von sei ner Aufgabe als Hüter der Srniöaia ypd|i|iaTa abgeleitet ist, s. H . W . Pieket, ZPE 43, 1981, 167ff; JLR Bull. 1981, 558.
Tripolis E m Bürger aus Tripolis wird in 191 B (Hierapolis) genaimt: TÖTTOS- A ü p . E o p T a o L o u ' i G u X t a y o ü TpiTToXeiTou ' l o u S e o u , y o t y OLKOyT[os] ev ElepaTTÖXi.
the dead. Burglary of tombs was a standing temptation to needy criminals and the 'graveburglar' (Tupßcopuxo?), who figures as one of the gangsters of the Greek novel, was not primarily the otherwise respectable Citizen who buried his relations without legal title in an ab andoned family tomb, but the common robber ... But the law for the protection of graves took account of both these dangers to the grave, and both were included in the oflFence of violation of sepulture (xupßcopuxLci)." N . ASGARI/N. FIRATLI, FS DÖRNER, Leiden, 1978, 32; 34 (Kalchedon); M . TÜRK-TÜZUN, T A D 29, 1991, 225ff (Kütahya).
7. Kapitel
Troas Eine jüdische Gemeinde in Lampsakos wird in dem Rundbrief 1 Macc 15, 23 vorausgesetzt (p. 30f.), wenn man mit H. Willrich an Stelle des S A M ^ A M H der Handschriften Aa|ii|jdKw liest.' Von einer textkritischen Ent-scheidung ist auch die Frage abhängig, ob wir ein Zeugnis für eine jüdische Ge-meinde in Parion besitzen: in einem Brief des C. Octavius (?) überliefern die Hss. Uaßiav&v
dpxouoL
ßouXfi Sfijiu)
x'^'^P^'-^-'^
die Angelegenhehen der
Juden nach dem Brief auf Delos verhandelt wurden, meinte Schürer, er sei an die benachbarte Insel Faros gerichtet gewesen und schrieb üapLcov^ - doch sind Juden auf Faros ebenfaUs nicht unabhängig von diesem Text bezeugt."* Die frühe Anwesenheit von Juden in der Troas whd durch einen aus dem März
133 v. Chr. stammenden Papyrus bezeugt,^ in dem eine Frau aus
' Vgl. p. 30 A . 27. ^Jos. AJ 14, 213ff.:'IOÜXLOS fdiog aTparriyös- üiraTos' ' P t o p a C o j v I T a p i a v t ü y d p x o w L ßouXfi SiiM-'t* xfiLpeiv. e v e T u x ö v p o i ol 'louSatoi e v Af|Xco KOL TLves TÜ)V -rrapoiKwv 'louSaLtov, irapövTtüV KQITOVüpereptov Trpeaßecov, KQI evecj^dviaav üpetg i^iX]cfiLopaTL KCoXuexe aüroüg r o t g TTaTpioLg e O e a i KQI l e p o l g xPn^öai. (214) e p o l TOLVUV OÜK dpeaKCL Kard Ttov fiperepcüv CJJLXÜJV KQI a u p p d x w v r o i a ü r a yiveaBai 4^Ti(|)LapaTa, KQL KwXüeaOaL aüroüg Cfjv Kard x d aüxcov eOrj Kai x P H p a x a eig aüvSeciTva KOI x d lepd elac})epeLV, xoüxo TTOieiv aüxcov p r | S ' ev 'Pcöpri KcoXupevcov. (215) KOL y d p r d c o g K a i aap 6 npexepog oxpaxriyög ürraxog, ev x ö SiaxdypaxL KCOXÜCOV Ocdaoug auvdyeaOac Ka xd TTÖXLV, p ö v o u g xoüxoug OÜK e K Ö X u a e v oüxe xP'niJ-C'Ta auveiact^epeLV oüxe aüvSecTiva TTOLetv. (216) öpolcog Se Kdyö xoüg d X X o u g O t d a c u g KCOXÜCOV, xoüxoLg p ö v o c g eTTLxpeTTco Kaxd x d Trdxpca e&n Kai voplpa auvdyeaOac xe Kai eaxLdoQaL. KOL üpdg ouv KaXög exeL, e i XL Kaxd x ö v fjpexepcov C))LXCOV Kai a u p p d x ^ o v 4>'n(t)Lapa erroLfiaaxe, xoü xo ÖKUpöaaL SLO xrjv rrepl r | p d g aüxöv dpexfiv KOI eüvocav. ^ Literatur bei M . PUCCI BEN ZE'EV, Jewish Rights in the Roman World, Tübingen 1998, 110; zustimmend zur Konjektur auch H. BLOEDHORN, JSS 35, 1990, 66. Zur kreativen Bearbeitung des Textes s. jetzt auch M . H . WILLIAMS, in: M . GOODMAN (Hrsg.), Jews in a Graeco-Roman World, Oxford 1998, 217ff, die sich mit dem Problem des Adressaten allerdings nicht auseinandersetzt. " Aber s. A . PLASSART, Melanges HOLLEAUX, Paris 1913, 205f Nr. 4 (CU I 727); IDelos 2331 ( T R E B I L C O 134; M I T C H E L L 135 Nr. 106): Z c o a d g l l d p i o g Oeöc üiiCaxcoL e ü XTiv (1. Jh. V. Chr.); Abb. in: H. SHANKS, Judaism in Stone, Washington 1979, 44. ^ J.M.S. COWEY/K. MARESCH, Urkunden des Politeuma der Juden von Herakleopolis, Wiesbaden 2001, 93ff Nr. 8, Z. lOff: xou X y ' (exoug, i. e. 138/7) Savelaavxög p o u I T X o u a l a L ' A r r o X X o S ö p o u ' l o u S a l a c , cög 8e a u v r i X X a ^ e v r a p y a p L a a r j L , Kai XÖL UIÖL aüxfjg AcopoOecoL XÖL KOL Zr|VcovL ' l o u S a i c o L , ö g 8e a u v r j X X a ^ e v ITeparilL] xfig eTTLyovfjg, xa(XKOÜ) ( x d X . ) Lß' xÖKCov ( S i S p d x p t o v ) KXX.
304
7. Troas
Gargara, nXouaia ' ATToXXoSwpou fapyapiaoa, genannt wird.^ Es ist nicht ausgeschlossen, daß wir hier einen Beleg für jüdische Auswanderung von Kleinasien nach Ägypten haben; vorausgegangen müßte dem allerdings die Ein wanderung in die Troas g e i g e n sem. Die Benutzung des Ethnikons ist kein Beweis für den Besitz des Bürgerrechtes; aber selbst wenn Plousia das Bür gerrecht besaß, können wir daraus nicht notwendig auf den Rechtsstatus an derer Juden in Gargara schließen.^
^ Die Hrsgg. identifizieren Gargara mit dem gleichnamigen Ort in der Troas, zu dem sie J.M. COOK, The Troad, Oxford 1973, 255ff; H. ENGELMANN/D. KNIBBE, EpAnat 14, 1989, 62 zitieren; Steph. Byz. nennt noch ein Gargara in Epirus. ' Vgl. S. HONIGMANN, SCI 21, 2002, 256f
8. Kapitel
Mysien Jüdische Gemeinden werden in einigen Städten Mysiens durch Ciceros Rede pro Flacco bezeugt (ca. Okt. 59 v. Chr. gehalten). L. Valerius Flaccus hatte während seiner Statthalterschaft i. J. 62 den Export der von den Juden gesam melten Tempelsteuer verboten.' Gold aus der Tempelsteuer wurde nicht nur in Apameia und Laodikeia, sondem auch in den mysischen Städten Adramyttion und Pergamon konfisziert.^ Die genannten Städte waren alle Vororte eines Gerichtsbezirkes (conventus),^ so daß man aus der Sammlung der Tempel steuer in ihnen erst einmal nur schließen wird, daß es Juden in den entspre chenden conventus gab, und daß sie das Geld aus einem conventus- ganz selbst verständlich in dessen Vorort zusammentmgen."* Aus Pergamon ist keine Inschrift erhalten, die Zeugnis für die Existenz ei nerjüdischen Gemeinde ablegt,^ obwohl es zwischen Pergamon und dem Staat
' Cic. Flacc. 67 (STERN I 196 Nr. 68): cum aurum ludaeorum nomine quotannis ex Italia et ex omnibus nostris provinciis Hierosolymam exportari soleret, Flaccus sanxit edicto ne ex Asia exportari liceret. ^ Cic. Flacc. 68: Apameae manifesto comprehensum ante pedes praetoris in foro expensum est auri pondo C paulo minus per Sex. Caesium, equitem Romanum, castissimum hominem atque integerrimum, Laodiceae XXpondo paulo amplius per hunc L. Peducaeum, iudicem nostrum, Adramytti <> per Cn. Domitium legatum, Pergami non multum. auri ratio constat, aurum in aerario est. CLARKE u. WEBSTER lasen Adramytti <0, doch läßt sich die ausgefallene Zahl nicht wiederfinden. 'VERF., EpAnat 12, 1988, l l f f Zum Grab des 'Elnap, son of 'Eshyahu, in Daskyleion s. p. 32f A . 38. ^ Damit schließe ich den berühmten und oft zitierten Altar aus weißem Marmor aus, der zuerst von M.P. NILSSON ediert wurde: Eranos 54, 1956, 167ff (Opuscula Selecta III, Lund 1960, 297ff; LIFSHITZ 12; TREBILCO 163; MITCHELL 140 Nr. 188); Übersetzungen bei: LIFSHITZ; TREBILCO; WILLIAMS 174 VII 42: Oeö? KÜpiog 6 div e i g deC. ZoJTTUpog TW KupLüj TÖV ßcopöv Kai TTIV ())COLTocl)öpov pcTo Toti (^Xoyoüxou. Die von Zopyros gewählte Beschreibung Gottes wird von NILSSON mit L X X Ex 3, 14f verglichen: eyco eLpt ö cov ... TOÜTÖ poü eoTL ö v o p a a l w v i o v . Noch zuletzt sagte S.J.D. COHEN, Beginnings of Jewish ness, Berkeley 1999, 144 „Zopyros' respect for God is couched in terms that seem to derive firom the Hebrew Bible." LIFSHITZ blieb trotzdem vorsichtig: „Nous ne savons pas si l'autel provient d'une synagogue juive ou d'un lieu de culte des metuentes."' Es gibt tatsächlich zwei Gründe, in Zopyros keinen Juden, sondem einen Verehrer des Geög i4iLaTog zu sehen: die Altarform, die den Gedanken an ein irgendwie geartetes Opfer einschließt, wurde von Juden
306
8. Mysien (Nr. 147-148)
der Hasmonäer diplomatische Beziehungen gab, die in die Zeit Abrahams zu rückdatiert werden konnten.^ Wir hören weiter von einem pergamenischen De kret, daß zu Gunsten Joharmes Hyrkanos' I. verabschiedet wurde, als seine Gesandten bei der Rückkehr aus Rom in Pergamon Station machten.^ Später sonst nicht für Weihungen benutzt; andere Lampenweihungen (das Femininum wird von WIFSTRAND bei NILSSON, Op. Sei. III 300
erklärt: f) c!)C0TO(})öpos
[Xuxvta]), von
NILSSON 301 A . 12 zusammengestellt, wurden eben nicht von Juden, sondem ebenfalls von Verehrem des Oeö? i;i|)LaTos vorgenommen (s. zuletzt VERF., EpAnat 31, 1999,
106f);
Altäre im Kult des Oeö? ijij'i.crTos kennen wir zumindest aus Oinoanda und Pmsa ad Olympum. S. A P P L E B A U M ,
in: S. SAFRAI/M. STERN (Hrsgg.), The Jewish People in the First
Century, Philadelphia 1974, I 447 A . 6 fmdet in dem kaiserzeitlichen Ephebenkatalog A M 32, 1907, 432 Nr. 284 ( I G R I V 485; Pergamon) einen möglichen Fall von Apostasie: rrat5ovopoüi/T](joi/ 6e AüjaiO[eou TOV ... Auch wenn Dositheos ein typisch jüdischer Name ist, so wird er doch nicht ausschließlich von Juden getragen, so daß dieser Text wegen des Feh lens eines weiteren Anhaltspunktes nicht aufgenommen wird. Solhe Dositheos aber doch Jude gewesen sein, so kann trotzdem von Apostasie nicht die Rede sein. * Jos. AJ 14, 255: pepvripevov
r e cög Kai ev TOLS Kard " A ß p a p o v KacpoL?, ö s r\v
TTdvTOJV 'Eßpatcov TraTrip, ol Trpoyövoi fipcöv f i o a v aÜTotg <\)i.\oi, KOOCÖS ev TOX? 5ripooioig eüpcoKopev
ypdppaocv.
^ Jos. AJ 14, 247ff.: (247) 4'Ticj)Lapa ITepyaprjvcüv. errl rrpuTavecüg KpariTTTTOU, pr|vö? AaLOLOU TTpcÖTT], yvcüpT] oTparriycov. errel ol 'PcopaXoi KaTaKoXouOoijVTes- TT] TCOV rrpoyövcov dycoyfi TOVS SexovTai,
ürrep Tf)? KOLvfj? ärrdvTcov dvGpcomov dacj)aXeLa? KcvSüvoug d v a -
KOL
KOL CJJLXOUS ev eüSacpovig
KOL ßeßaca
KaTacTTfjaaL eLp-nvr), (248) TTep4>avTeg rrpög aÜToüg TOÜ eOvoug TOÜ 'louSaLcov KOI Kdvou TOÜ dpxtepecog aürcöv
TTpeaßecg, ZrpdTCüva
6eo8ÖTou,
' ATTOXXCOVIOV
dv8pou, AlveCav ' AvTcrrdTpou, (249)'ApioTÖßouXov ' A p ü v T o u , ZcüoirraTpov dv8pag KaXoüg KOI dydOoug, Kai rrepl TCOV KOTÖ pepr) ep({)avLadvTcov,
"Tp
'AXe^-
LXLTTTrou,
eSoypdTLoev r\ oüyKXriTog, irepl cov eTTocriaavTo r o ü g Xöyoug, örrcog prjSev dScKT] 'AvTLOxog ö ßaocXeüg
(t)poüpLa Kol
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Tolg eK TCOV Xcpevcov e^dyeLv, (250) Lva r e pr)8elg dTeXfjg T) CK Tfjg
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TCOV Xcpevcov
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aÜTCov e^dycov ßaacXeüg
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ßaocXeüg Sed TÖ elvoL a ü p p a x o g fiperepog
'louSalcov x^öpct?
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<))poupdv CKßaXetv, KoGcog e8efiGT]aav (251) Tfjg Te ßouXfig f)pcov AoÜKCog üeTTcog dvfip KaXög Kai dyaGög rrpooeTa^ev "Iva (J)povTLacopev TOÜTO oÜTCog yeveoGac KoGcog f) oüyKXriTog eSoypdTioe, Trpovofjaac Te Tf|g da(|)aXoüg e i g OIKOV TCOV rrpeaßeuTCÖv dvaKopcSfjg. (252) direSei^dpeGa Se Kol errl Tf)v ßouXfiv
Kai TTJV eKKXrjalav TÖV OeöScopov,
drroXaßövTeg Te TTJV emaToXriv
rrap' aÜToü KOI TÖ Tfjg ouyKXfJTOu Söypa, Kai rroiriaapevou p e r d noXXfig orrouSiig a ü roü r o ü g Xöyoug KOI rfiv
'TpKdvou epc}>avLaavTog dperf)v
ÖTI Kol KOivf] irdvrag eüepyeret re
KOL peyaXoi|;uxiav,
(253)
KOL KOT' ISlav r o ü g rrpög aüröv d(t)LKVoupevoug, r d
y p d p p a r a eLg r d Sripöoca f)pcöv arreGepeGa, Kai a ü r o l
Trdvra TTocetv ürrep 'lou-
Saiojv, oüppaxoL övreg 'Pcopalcov, Kard TÖ Tf|g auyKXf|rou S ö y p a e4>r)c))LadpeOa. (254) eSefjGri Se KOL Ö OeöScopog,
ö rfiv eiTLaToXfiv fipXv ärroSoüg, rcov fiperepcov
arparri-
ycov 'Iva Trepii^cooc rrpög 'YpKavöv r ö dvrLypa())OV r o ü c(jr|(t)lapaTog Kai Trpeaßecg 5r|Xoja o v r a g rfiv r o ü fiperepou Sripou orrouSfiv KOL rrapaKaXeaovrag auvTripetv r e KOI aü^ecv
a ü r ö v rfiv rrpög fipdg
^iXiav KOI dyaGoü Tcvog del alrcov
yiveoGai,
(255) cög
8. Mysien (Nr. 147-148)
307
war Pergamon voll von d v a 0 r | [ i a T a Herodes' d. Gr., Jos. BJ 1, 425 (p. 34 A . 43), und man fmdet manchmal die Ansicht, daß der Brief an die Gememde von Pergamon, der in der Apokalypse steht, eine jüdische Gemeinde voraussetze.^ Es gibt aus Pergamon em kaiserztl. Zaubergerät, auf dem neben lao die jüdi schen Engebamen Michael, Gabriel, Raguel, Raphael verwendet werden;^ die Verehrung des Beö? vi\iiaTog
ist ebenfalls bezeugt (Mitchell 140 Nr. 186-8),
aber es gibt nur einen konkreten Beweis für die Existenz einer Synagoge: ein Relief, das A . Conze so beschrieb: „eine giebelförmige Reliefplatte mit dem siebenarmigen Leuchter, 0,58 m hoch, gefunden 1903 an der zur zweiten Gymnasionsterrasse hinaufführenden Treppe, jetzt im Marktmuseum. In der Giebelspitze über dem Leuchter ist ein zweihenkliger Becher, neben dem Leuchter links" sind Ethrog und Lulab abgebildet; Motive rechts neben dem Leuchter sind verloren.'" Wenn Galen Juden kannte,'' so mag er diese in Per gamon, aber vielleicht auch in Rom oder anderswo kennengelernt haben. ctpoißd? Te rag TTpoarjKoüaa? dTToXrn(jö|jLevoy, [i.€\ivr\\iivou r e ihg KOL e v röig Karä "Aßpapov KatpoLS', bg rjv -rrdvTtov 'EßpaCojv TTOTTIP, ol TrpoyövoL fipcov rpav aÜToi? 4)1X01, KaQihg ev TOI? SripooLois eüplaKopev ypdpfiaaiv. Zu den chronologischen und sachlichen Problemen, die mit dem s. c. verbunden sind, s. e. g. SCHÜRER 1 204ff., wo eine Datierung unter Antiochos VII. vorgezogen wird; das setzt einen Fehler im Text voraus, der deutlich von Anfiochos IX. spricht (GIOVANNINI/MÜLLER, M H 28, 1971, 156ff. votieren denn auch fiir eine Datierung in dessen Regierungszeit). Leider hilft nicht weiter, daß der pergamenische Prytanis Kratippos auch epigraphisch belegt ist (im Festkalender IPergamon 247 II 8; in der Ephebenliste A M 27, 1902, 126 Nr. 145; „mag auch die Gleichheit der Jahre nicht gesichert, mindestens fiir den Festkalender unwahr scheinlich sein", WILHELM, Abhandlungen u. Beiträge I 236; noch stärkere Zweifel bei M . WÖRRLE, Chiron 30, 2000, 549 A . 24). Wenn das s. c. nicht von Josephus oder seiner Quelle eingelegt wurde, hätten wir hier ein interessantes Beispiel fiir die archivalischen und diplomatischen Gewohnheiten der Zeit. WÖRRLE 549f: „Die Argumente fiir die Authentizität der Urkunde sind allerdings schwach, und ihr in der Schlußpartie gestörter Wortlaut kann in der von Josephus über lieferten Form sachlich und stilistisch nicht, allenfalls auf den Umwegen literarischer 'Über arbeitung', aus Pergamon stammen." Wesentlich positiver zur Echtheit eingestellt, aber ohne auf die Schwierigkeiten einzugehen, ist M . PUCCI BEN ZE'EV, Classical Studies DAVID SOHLBERG, Ramat Gan 1996, 214ff * Apk 2, 12ff mit e. g. C. HEMER, The Letters to the Seven Churches of Asia, Sheffield 1986, 89. Der Brief erwähnt Juden nicht direkt. ^ R. WÜNSCH, Antikes Zaubergerät aus Pergamon, Berlin 1905, 20 (Datum in der ersten Hälfte des 3. Jhs.); 35ff zum judaisierenden Inhalt; vgl. auch C E . ARNOLD, The Colossian Syncretism, Tübingen 1995, 63f '° A . CONZE, Altertümer v. Pergamon I 2, Berlin 1913, 320 mit Abb. B (danach D.B. MAZUR, Studies on Jewry in Greece I, Athen 1935, 7 fig. 1, die wiederum die einzige Quel le ist für GOODENOUGH, Symbols II 78f; III Abb. 877; A . OVADIAH, in: E. AKURGAL [Hrsg.], Proc. Xth Int. Congr. Archaeology, Ankara 1978, II 857 mit Taf 273, 1; R. HACH LILI, Ancient Jewish Art and Archaeology in the Diaspora, Leiden 1998, 87; 319 fig VII-7 e; ead., The Menorah, Leiden 2001, 76 fig. II 22; cf 360 D 6.1); Y . TURNHEIM, ZDPV 106, 1990, 167 Taf 23b. CONZEs zweihenkliger Becher fmdet sich z. B. mit Menoroth auf
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Kyzikos Aus Kyzikos selbst besitzen wir keinen Beleg für die Existenz einer jüdi schen Gemeinde,'^ doch ist sie uns durch zwei Bürger der Stadt bekannt, die sich in der Fremde aufhielten. 1 4 7 Nonnos aus Kyzikos stiftet für die Synagoge von Skythopolis Edd.: N . Zori, lEJ 16, 1966, 133 Nr. 5; Lifshitz 77 c; Zori, Eretz Israel 11, 1973, 236 Nr. 5; F. Hüttenmeister, Die antiken Synagogen in Israel, Wies baden 1977, 65 Nr. 10; L. Rot-Gerson, The Greek Inscriptions from the Syn agogues in Eretz Israel (hebr.), Jerusalem 1987, 39 Nr. 8. FO: Auf dem Hof einer Synagoge in Beth She'an (Skythopolis).'^ Beschreibung: Marmorplatte, deren rechte Seite abgebrochen ist; H.: 0,245 m; B.: 0,28 m; T.: 0,05 m; litt. 3 cm. Abb.: lEJ Taf. 10 c; EI Taf. 46, 1; Rot-Gerson Abb. 15. Ü: Zori; Lifshitz; Rot-Gerson 39. npo(a4)opd) N ö w o u [ ... ] KuCriKLvou [ ] üirep aa)T6[pLag aüroü] Kai roü OLKOu [aüroü] Z. 3/4 suppl. Lifshitz, nicht unbedingt sicher, aber sinngemäß.
Gabe des Nonnos ... aus Kyzikos,... wegen seiner und seines Hauses Rettung.
dem Goldglass aus Rom, das LEVINE 335 Abb. 74 zeigt (heute in New York, BrooklynMuseum). R. WALZER, Galen on Jews and Christians, Oxford 1949 zu Galen, de differentia pulsuum 2, 4 (arab.). " F.W. HASLUCK, JHS 24, 1904, 36 Nr. 55 (OEHLER 297 Nr. 49); cf HASLUCK, Cyzicus, Cambridge 1910, 290 Nr. 23: ÜTTÖpyripa FlaüXou. paxs. wird von JUSTER I 190 A . 7 zu recht als „fort douteuse" bezeichnet. Gefimden wurde der Text in Kursunlu, an der Küste des Marmarameeres, ca. 30 km östl. von Panormos, einem Hafen von Kyzikos. - Zur Verehrung des Zeus iRi>LorOS und 9 e ö s üil^iaros in dieser Gegend s. MITCHELL 139f Nr. 180-5. M . STERN, in: S. SAFRAI/ID. (Hrsgg.), The Jewish People in the First Century, Philadelphia 1976, II 1127 meinen, Teukros v. Kyzikos erwähne Juden, weil er sie in seiner Heimat kennengelernt hatte. " Zur Identifikation als Synagoge s. Lifshitz p. 69f gegen ZORI, lEJ 16, 1966, 133.
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Datum: der Fundkontext wurde von Ausgräbem in die Mitte des 5. Jhs. da tiert. 1: Zu ergänzen ist z. B. ein Vatersname; zu Nonnos s. 18 B 3 (Komm.). 2: Möghcherweise wurde hier ein Amt des Nonnos erwähnt. 4: O I K O S im Sinn von 'Famihe' ist geläufig.
148 Ein Archisynagogos aus Kyzikos (?) in Tarraco Edd.: J. Sanchez Real, B A T 52, 1952, 426; J.M. Millas Vallicrosa, Sefarad 17, 1957, 3f (J. Sanchez Real, B A T 57, 1957, 91f; H. Beinart, i Cuando Uegaron los judios a Espana? Buenos Aires 1962, 22f; L.A. Garcia Moreno, Habis 3, 1972, 132; L. Garcia Iglesias, Hispania Antiqua 3, 1973, 365f Nr. VI; A . M . Rabello, Studi in onore di C. Sanfilippo, Mailand 1985, V I 653ff Nr. 2; id., in: B. Isaac/A. Oppenheimer [Hrsgg.], Studies on the Jewish Diaspora in the Hel lenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 174ff); G. Alföldy, Die römi schen Inschriften von Tarraco, Berlin 1975, 465f Nr. 1075 (H. Solm, A N R W II 29, 2, Berlin 1983, 750 Nr. 2; Noy I 186; T. Rajak/D. Noy, JRS 83, 1993, 92 Nr. 31 [Rajak 427 Nr. 31]). FO: Tarragona, Calle d'en Puig en Sitges;. heute: Mus. Arq. inv. 25397. Beschreibung: Linke Hälfte einer Platte aus hellgrauem Kalkstein, deren Schriftfeld durch eingeritzte Linien gerahmt ist. Unten eine Menorah. H.: 0,48 m; B.: 0,20 m; T.: 0,09 m; litt.: 1,2-2 cm. Abb.: Sanchez Real 1952 Taf 2; Millas Vallicrosa (zwischen p. 8 u. 9); Beinart; Alföldy Taf C L X I X 1; Noy Taf XXIX. Ü: Mülas Valhcrosa; Noy; Rabello. In nomine Dfomini vi requiescift ta inq. Visigoft Lasies soce[r didascali, IA[ cit cumpacfe evQa KaTdK:[LT€ PABAATOTET[ PA TOÜ |iaKa[pL 10
TOTKM[ dpxriawlay KUCTIKO[
15
AHKEÜ[ FHANH [ NET AÜ [
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310
8. Mysien (Nr. 147-148)
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Te9veK[e
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in nomine [Domijni requiescift in isjta inquisiofne RabJ Lasies . S . nefposj didascali rfequiesjcit cum pafce Millas Vallicrosa; Alföldy bezeichnet seme Lesung der lateinischen Buchstaben als sicher, weist aber auf die offenbar ungleichmäßige Zeilenlänge hin, die die Er gänzung erschwert. I f : in nomine Dfeiperpetjui Alföldy; 3: TA INQVISICI Sanchez; 8flF.: A A T O T E [ Z rralpd rov paKa[pLa]Tou KT[ Millas Vallicrosa; 8: 'Paß A A T O T Z T [ A l földy; 9f paxoupaKl Alföldy; rov |iaKa[pLo]|Tou Noy; II: (ipx^ovv[ay Alföldy, sonst wird meist ein obliquer casus zu dpxriouvlaytoyös ergänzt; 12: KvCr\Ke[vbs Millas Vallicrosa; 17: auch eine andere Verbform ist möglich.
Im Namen des Herrn ...wo ruht... Westgot ...der Lassia Schwiegervater ... des Lehrers ... in Frieden. Hier ruht... selig... Archisynagog ... Kyzik... starb
Datum: die Buchstabenformen weisen auf die Zeit ab dem 5. Jh. und sollte A l földy s Ergänzung in 3 zutreffen, stammt der Text frühestens vom Ende des 5. Jhs., möglicherweise aber auch erst aus dem 6. oder 7. Jh. Ist seine Trennung des lateinischen und griechischen Textes ebenfalls richtig (zustimmend E. Gab ba, Athenaeum 55, 1977, 207), dann muß der griechische Text nach dem latei nischen angebracht worden sein und wäre dann wohl eine der spätesten In schriften in diesem Corpus. Zeugnisse für jüdische Gemeinden fehlen in Spanien vor dem 4. Jh. (Schü rer III 1, 84), doch muß es z. Zt. der Synode v. Elvira (295/314) bereits eine ansehnliche Gruppe gegeben haben.'"* Die anderen jüdischen Inschriften aus Tarraco (Noy I 185; 187) datieren ebenfalls spät.'^ 1: jede Ergänzimg hängt davon ab, ob sich die Zeilenlänge bestimmen läßt was vermutlich nicht der Fall ist, wie an zwei Beispielen gezeigt sei. Man kaim ergänzen: in nomine Dfomini, ujvi requiescift etc., also einen geringen Verlust aimehmen, was mit AlfÖldys Vorschlag für 5f. iacit cum pace überein stimmt. Es lassen sich aber auch andere Entscheidungen treffen; 1 könnte nach Zu der berühmten Stelle Römer 15, 24 w? dv TTopeücopai e i s TTJV ZrravLav, s. C. BREYTENBACH, Paulus und Barnabas in der Provinz Galatien, Leiden 1996, 152 A . 0: „Wahrscheinlich wollte Paulus nach Tarraco, der Hauptstadt der Provinz Hispania Citerior, wo schon Caesar die colonia lulia victrix gründete"; E.J. SCHNABEL, Urchristliche Mis sion, Gütersloh 2003, 1214ff Darauf wird man nicht die Existenz einer jüdischen Diaspora in Spanien bauen können. V g l . die Zusammenfassung bei W.P. BOWERS, JThS 26, 1975, 400: „The evidence ... from all available sources implies the emergence of a major Jewish presence in Spain about the third Century, and makes it plausible that this development had its roots in the transmigrations during and following the upheavals of A . D . 70-135. That there were Jewish communities in Spain prior to this is not supported by any evidence currently available." SCHÜRER III 1, 84f; H. SOLIN, A N R W II 29, 2, Berlin 1983, 749ff Zu griechischen Inschriften aus Tarraco s. die Zusammenstellung bei M . DURAN/J. MASSÖ, ZPE 140, 2002, 66 A . 10; griechisch-lateinische Texte gibt es dort sonst nicht.
8. Mysien (Nr. 147-148)
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Noy I 183 (Tortosa) ergänzt werden: in nomine Dfomini. hic est memoria uJvi etc., oder nach Noy I 187 (Tarraco): Dfomini. memoria bone recordationis, ujvi etc.; noch größer wäre die Lücke, wenn auch der Name des Verstorbenen in 1 gestanden hätte (2 ]vi könnte dann Rest eines Vatersnamens sein). Für 5f. gab Noy zu bedenken, daß mit lAf ein neuer Name beginnen könne, so daß ]cit zu einem anderen Verb gehören könnte, e. g. vixjcit cum pace. Damit haben wir keine Möglichkeit mehr, die Beziehungen zwischen Lasies, socefr und didascali festzustellen, und können nicht einmal mehr sicher sein, daß 3 JTA das Ende des Namens des Verstorbenen ist. 3: isjta inquisione sollte bei Millas Vallicrosa „dies Grab" bedeuten, wofür es keine Parallele gibt.'^ Alfoldys Lesung inq(uilinus) Visigoftis gäbe einen hi storischen Kontext, ist aber auch schwer verständlich. 4: Lasies kann Rest eines Namens Gejlasies oder aber selbst der Name sein, cf. Noy I 145 (Catania): oxsoris maee Lasi^e^Erine (i. e. Lassia Irena). 8: Je nach Zeilenlänge dürfen wir nicht davon ausgehen, daß 'Paß A a T o u C T T [ den Anfang des Namens, mithin auch einen Titel des Verstorbenen enthält.'^ Kann man IpaßXa TOÜ E T [ erwägen? 9: jiaKdpLOS" wird seit klassischer Zeit für den Toten verwendet, ist aber besonders häufig in der Spätantike. 11: zur Orthographie vgl. Noy I 70 (Venpsa): dpxTiauvaycoyw?. 12: Schürer III 1, 84 A . 124 d: „a local archisynagogos''. Solm 750: „Viel leicht ein Kyzikener, der in Tarraco ein Archisynagogus wurde." Abstemimung aus Kyzikos würde die Verwendung des Griechischen erklären, was aber nicht mit Rabello 176 heißen muß, daß wir hier noch einen Reflex der Gemeinde gründung durch Einwanderer vor uns haben. 13ff.: Millas Vallicrosa verstand in 13 eine Form von S t K a L o g , dachte in 14 an die Hölle, Gehenna, worin ihm Rabello folgte, und verstand 14f als djyeü XcoCßri?, wozu er aber keine Parallelen anführte. - Vgl. zu diesem Text noch den Nachtrag am Ende der Konkordanzen.
Unnötig zu sagen, daß - trotz NOY - auch iiaK[apLa]Tou in 9f. nicht zwingend ist. RABELLO, in: B. ISAAC/A. OPPENHEIMER (Hrsgg.), Studies on the Jewish Diaspo ra in the Hellenistic and Roman Periods, Tel Aviv 1996, 175 sieht in incisio als Bezeich nung des Grabes einen Hinweis auf „lack of fluency" im Lateinischen, was er 176 mit der Herkunft aus dem Osten verbindet. Schon die Voraussetzung, nämlich die Zusammengehö rigkeit der beiden Texte, ist nicht erwiesen. In diesem Gebiet gibt es auch keine epigraphischen Parallelen für die Schreibung von Rabbi mit dem - uns selbstverständlichen - Alpha ( N O Y I p. 40). Der Text wurde nicht aufgenommen in S.J.D. COHENS Sammlung 'epigraphischer Rabbis', JQR 72, 1981/2, 2 f Vgl. allgemein N . BEES, Corpus der griechisch-christlichen Inschriften von Hellas I, Athen 1941, p. 39f; D. FEISSEL, BCH 105, 1981, 486 A . 14: „L'emploi de poKopios applique au defimt n'est pas exclusivement chretien", worauf er heidnische u. jüdische Bei spiele zitiert, e. g. CIJ II 877 (Sidon): paKdpiog ö eXTriCov errl KÜptov. V g l . hier 227, lOf (Komm.); 232, 2 (Komm.).
9. Kapitel
Pontus et Bithynia Philo nennt in einem Katalog Juden in Pontus und Bithynien (leg. 281; p. 29 A. 24); Juden aus dem Pontus hörten die Pfmgstrede der Apostel (Apg 2, 9; p. 31), Christen aus Pontus u. Bithynien werden in 1 Petr 1, 1 angeredet (p. 36 zur möglichen Relevanz), und Paulus traf in Korinth einen Juden aus dem Pontos.' Vielleicht stanmnte der Bibelübersetzer Aquila, der ein Proselyt war, aus Sinope,'^ wo auch der Qebg vi^iiarog verehrt wurde^ und eine späte Fas sung der acta Andreae Juden bezeugt."* Ob Amisos Empfanger des Rundschreibens 1 Macc 15, 22 war, hängt von einer textkritischen Entscheidung ab; die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch.^ Die Acta Andreae bezeugen auch dort Juden.^
' Apg. 18, Iff.: perd r a ü r a x^ptaGels GK TÜV '' AQr\uQiv f)X9ev eig KöpivGov. (2) KOL eüpojv Tiva 'louSoLOV övöpaTi ' AKvXav, FIovriKÖy T Ö yei^eL Trpoa(})dTa)g eXrjXuGoTa dTTÖ Tfjg 'iTttXCag Kai üplaKLXXav y w a l K a aÜToü, Sud TÖ SiaTeTaxevai KXauÖLov x'^P'^CeaQai TTdvTag Toüg 'louöaioug ÖTTÖ Tfjg 'Pojprig, TrpoafjXöev aÜToXg (3) KQI Sud TÖ öpÖTCx^ov elvai e]xevev •nap' aÜToXg. ^ Iren. adv. haer. 3, 21, 1; Eus. HE 5, 8, 10; Epiphan. de mens et pond. 14f; wegen der Parallele zu Apg 18, 2 wurde die Herkunft Aquilas oft bezweifelt, s. e. g. SCHÜRER III 1, 494. ^ MITCHELL 140f Nr. 198-201; u. a. SEG 44, 1020. Epiphanii monachi et presbyteri edita et inedita, ed. A . DRESSEL, Paris 1843, 47 über Sinope: r\v 5e 'louSalcoy TrXfjOog TTOXÜ ev TTJ TTÖXCL eKeivT\, exovreg KaQ' eavTovg dipeaeis rroXXdg, dvSpeg TO. f]9r) ßdpßapot KQI dviipepoL, ÖL eveKev TOÜTOU XeyovTai dvOpwTTocjjdyoL. Andreas beginnt seine Missionsrede so, p. 48: avdpeg SLQTL e x ^ T e öö^ag TToXXdg 'EßpdloL ö v T e g , KOI oü oTOLxelaOe TCO vöpcj Mtoaeojg ol rrdi/reg ... Viele Juden und Griechen wurden bekehrt, als aber Matthias in die Stadt kam, wurde er festgenommen, p. 48: KOTeXOövTog Se TOÜ MarGla eig rr]v rröXtv ö i d T i m xP^'-^i'^. ol 'louödloL KpaTf|oavTeg aÜTÖv eOevTO eig (^uXaKfiv Tpeig fipepag, ßouXöpevoL rr\ erraüpLoy dveXety aÜTÖv. ' ABEL ad loc. wollte in 1 Macc 15, 23 an Stelle des korrupten 2 A M * A M H der Hand schriften Amisos fmden, eine Überlegung, die seit J.D. MICHAELIS, Deutsche Übersetzung des ersten Buches der Makkabäer, Göttingen 1778, 320f immer wieder geäußert wurde; s. aber SCHÜRER III 1, 4 A . 2: „highly speculative". * Epiphanius Monachos p. 51: ö 'Av8peag ärrö Sivcorrrig drrdpag ovv ToXg paOriTdig KOL MaTOlg rjXGev eig ' A p i a ö v ... Kai eiafjXOe rrpög AopeTiavöv Ttya 'louÖaXov. KOL Tü) oaßßdTü) eLofiXOey eig TT^V ouva-ycoyriv. Eine Predigt wird ausführlich zitiert, ihr Ergeb nis p. 55 zusammengefaßt: dXXd KOL eK TCÜV eüyevCScüv yuvacKwv KOL 'louöalcov iroXXal errloTeuaav.
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In Gangra soll es jüdische Kaufleute gegeben haben; sie bilden den Hinter grund für ein Wunder des alexandrinischen Patriarchen Dioskuros, der dort von 451-4 in der Verbannung lebte.^ Ob im spätantiken Amaseia Juden wohn ten, scheint mir nicht sicher bezeugt.^ Auch für Pontus und Bithynien gilt, daß die jüdischen Gemeinschaften dort nicht mit der Spätantike endeten; wir besitzen hebräische Inschriften aus dem 9. Jh. aus Prusa ad Olympum,^ andere Texte sind noch nicht ediert.'^ Im 12. Jh. wird eine große Zahl von Juden in Strobilos erwähnt.'' Für eine Reihe von Inschriften ist immer wieder jüdische Herkunft oder jü discher Einfluß postuliert worden, ohne daß sich das wirklich belegen ließe. ' F. NAU, Journal Asiatique X 1, 1903, 5ff. edierte den syrischen Text der Geschichte des Dioskuros, wo sich der relevante Text p. 95f. § 18 findet (frz. Zusammenfassung p. 15); im koptischen Text handelt es sich um dasfrg.L X X I I , das W.E. CRUM, Proc. Soc. Bibl. Arch. 25, 1903, 276ff edierte. ^ Asterius v. Amaseia, homil. 14, 14, 3 (p. 217 DATEMA; PG 40, 385 C ) kann auch im übertragenen Sinne sprechen: KOL p o i act)68pos ö yeXcj^g epTTLirxeL, orav avTovs Q e d a o j p a t dwnoSirovg, iv XevKolg rpißwoL TrepLVoaToOvTas- r d dp4)o8a, oveiSog Mtouaecos, aioxyvr\v TÜSV rrpo(f)r)TüJV, y€vvr]\iaTa TOÖ ' A ß p a d p dpßXwOpLSLa, dovXovg Tfj? ä(^poovvT]g TOU? Tfis e X e u O e p l a s uloüs, d p a O e t s ral dvöpous, TOÜS 8f\Qev paOrjTds TOV V6p o u , ÖTToXeoavTas TfjS eKßdaews Tr[V eXTriSa, eTTeiSf) TOÜS TÜTTOUS TOÜ peXXovTOs awcTtos OÜK eSe^avTO. Hom. 10, 10, I f p. 140f DATEMA ist auch als direkte Anrede an Juden gestaltet. - C. DATEMA, Asterius of Amasea, Homilies I - X I V , Leiden 1970, p. xx glaubt allerdings, Asterius gebe hier Eindrücke aus Antiocheia wieder. ^ A . GALANTE, Histoire des Juifs d'Anatolie II, Istanbul 1939, 194f, aus dem Jahr 820, da er [4]580 liest. Photos dieser Texte verdanke ich dem Entgegenkommen von T H . COR STEN. - S. ansonsten noch M Sifra (Lev) 25, 7. B. LE GUEN-POLLET/B. REMY, in: B. REMY (Hrsg.), Pontica I, St. Etienne 1991, 121 (zum pontischen Tokat): „oü viennent d'etre mises au jour deux öpitaphes juives en he breu, encore inedites"; A . 19: „Elles ont etö deposees au musee de la ville. Nous les publierons avec B. ÖZCAN." " Theodorus Balsamon, PG 133, 728 (Kommentar zu einer kaiserlichen Bulle; Ü in Aus zügen: J. STARR, The Jews in the Byzantine Empire, Athen 1939, 228 Nr. 181): rravTaxoü eüpioKÖpevoL ZrpoßiXuÖTaL 'louSatoL, KOL e^Kouaaeia rrXoLOjy x^P'H^^^ws Xt-^i-
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Ein Grabrelief des frühen 4. Jhs. aus Geyve, dessen Inschrift verlorengegangen ist, wurde vielleicht von einem Juden in Auftrag gegeben.'^
Amastris In den acta Andreae wird behauptet, die Stadt habe eine große jüdische Ge meinde besessen;'"* auf historischen Informationen muß das nicht beruhen.
149 Jüdischer Einfluß? Edd.: E. Kaiinka, ÖJh 28, 1933, Beibl. 61 Nr. 8 (Lifshitz 35; C. Marek, Stadt, Ära und Territorium in Pontus-Bithynia und Nord-Galatia, Tübingen 1993, 165 Nr. 27; I. Levinskaya, The Book of Acts in its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996,215). FO: Amasra, auf der Stadtwache; heute verschollen (Marek). Beschreibung: „vierseitiger Marmoraltar mit vierseitigem Profil" Kaiinka. H.: 1,04 m (oberes Profil: 0,26 m; unteres Profil: 0,28 m); B.: 0,21 m; T.: 0,155 m; litt.: 3 cm.
Toten, Freigebigkeit bei den Armen, Ehrerbietung gegenüber den Freunden, Sorge für die Fa milie, offenherzige Gastfreundschaft zu jedermann, erscheinen als das rechte Gegenstück zum Wimsch nach Rache. Man würde aus diesem Grunde eher dazu neigen, in der auf der Stele ... um Rache bittenden Familie jüdischem Milieu angehörende oder nahestehende Personen zu vermuten." 145f erklärt er dann allerdings, daß auch ein christliches Rachegebet nicht ausgeschlossen werden kann. M . CREMER, Hellenistisch-römische Grabstelen im nordwestlichen Kleinasien II, Bonn 1992, 73ff; c f TH. CORSTEN, Topoi IV 1, 1994, 310. Eine Abbildung des Reliefs, das sich heute ohne Inv. Nr. im Museum von Bolu befmdet, bietet das Frontispiz von CRE MER, Bd. II. Dargestellt ist ein Ehepaar, in dessen Pallien am linken unteren Ende ein auf den Kopf gestelltes, gammaförmiges Zeichen (Gammadion) eingemeißelt ist. Gammadia fin den sich V. a. bei christlichen Würdenträgem, bei Propheten, Aposteln, Seligen, Heiligen, Engeln. CREMER erklärt nun, daß es sich bei dem Ehepaar nicht um Christen handele, da diese im phrygischen Grenzgebiet meist durch ein Eucharistiebrot auf dem Grabrelief be zeichnet seien (allerdings stammen die meisten Beispiele dieses Brauchs aus dem 3. Jh.). Da das Gammadion auch von Juden getragen wurde, CREMER 75, u. a. mit Verweis auf GOOD ENOUGH, Symbols IX 162ff, kämen hier auch Juden als Auflraggeber in Frage (in DuraEuropos ist das Gammadion auf der Kleidung berühmter biblischer Gestalten zu fmden; zum Gammadion auf Textilien zitiert sie noch Funde aus den Höhlen südlich von Qumran, Y . YADIN, The Finds from the Bar Kochba Period in the Cave of Letters, Jemsalem 1963, 223; 227ff mit flg. 66; 74f; 77; T a f 6 7 f ) . Das Gammadion scheint aber keine exklusiv jüdische oder christliche Schmuckform gewesen zu sein, so daß sich hier keine Sicherheit erzielen läßt. Epiphanius Monachos, p. 65: f] 8e TTÖXLS TrXripris 'louSaicov pövcüv.
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Abb.: Kaiinka (Facs.); A.R.R. Sheppard, Talanta 12/3, 1980/1, Taf. 2. Ü: Lifshitz; Sheppard 96; L.H. Kant, A N R W II 20, 2, Berlin 1987,
677;
Levinskaya; Williams 122 V 45.
06(1) dveiKTITCü ' A a ß a | i € L Kap.] TT) Kvpiq 5
euxt)
Trpoa-
eü^d-
(levog Kai dveOriKa
Av-
prjXLog TTpcü10
TÖKTTITOS eüxapLCTTTi[pi]o[v]
3: 'Aaßapet omm. Robert, Op. Min. III 1610 u. Lifshitz (nach ihnen auch alle Übersetzun gen mit Ausnahme Sheppards); 4: rr\ tcuplg Kaiinka (Levinskaya), der allerdings auch schon den richtigen, von Robert wiederhergestellten Artikel, überlegte. Dem
unbesiegbaren Gott Asbameus und der
hohen Proseuche, stiftete ich,
Aurelius Protoktetos, die Dankesgabe, nachdem ich ein Gelübde getan und (mein Ziel) erreicht hatte.
Datum: nach 212 (Z. 8ff.). Dieser Text ist immer wieder als sicher jüdisch,'^ sicher nicht jüdisch'^ oder als Zeichen jüdischen Einflusses betrachtet worden.'^ Der Grund für diese Un sicherheit liegt in der Kombination des 9eös" di/LKTiTos' ' Aaßaiieus- mit
dem
eigentlich jüdisch besetzten Begriff der Kupla TTpoaeuxr|.'^
" SCHÜRER III 1, 35; S. MITCHELL, Anatolia, Oxford 1993, II 36. N . HYLDAHL, N T S 25, 1979, 396ff; H. BLOEDHORN, JSS 35, 1990, 69. SHEPPARD ( A . 12) 96; aber vgl. schon ROBERT, Op. Min. III 1611: „II me semble difficile de ne pas voir dans l'emploi du terme rrpooeuxri ... une influence judaisante, qui n'est pas surprenante sur les cites du Pont-Euxin." JLR Bull. 1938, 471: „peut-etre influence judaisante". Von einem judaisierenden heidnischen Kultverein sprechen M . HENGEL/A.M. SCHWEMER, Paulus zwischen Damaskus und Antiochien, Tübingen 1999, 255; cf HEN GEL, ludaica et Hellenistica I, Tübingen 1996, 290; ID., in: HENGEL/MITTMANN/ SCHWEMER (Hrsgg.), La cite du dieu - Die Stadt Gottes, Tübingen 2001, 257. L.T. STUCKENBRUCK, Angel Veneration and Christology, Tübingen 1995, 186 A . 410 verweist auf diese Inschrift als einzigen Beleg für Trpoaeuxrj, der „in all probability" nicht-jüdisch sei.
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Iff.: Das Epitheton macht deutlich, daß mit dem unbesiegten Gott nicht der jüdische Gott gemeint sein kann.*^ Philostrat, V A I 6 p. 5 K: eoTi Se TL irepl Tuava uSwp 'OpKiou Atög ... KaXoüai 8e aÜTÖ ' AGßa[ialov (danach Ps. Aristot. M h . 152 p. 845 b 33ff.); cf. auch Amm. Marc. 23, 6, 19. Aus Asbamaion soll sich Asbamaios als Beiname des Zeus als „Schützer des Eides" (Jessen, RE II 2, 1518) entwickeh haben. Der Beiname mag hier besonders passend sein, weil es in der Inschrift um die Erfüllung eines Gelübdes geht. Davon unberührt bleibt die Frage, weshalb der sonst nur literarisch für Kili kien belegte Beiname des Gottes in Amastris verwendet wurde. 4f.: Robert, Op. Min. III 1610: „La dedicace est faite, comme si souvent, ä la commimaute", und diese Gemeinde kann durchaus mit dem ehrenden Bei wort belegt worden sein. Man vergleiche etwa R E C A M II 209 b (Kalecik/Galatien): T W iieydXw Oew üijJLaTco Kai eTToupavlo) Kai T O L S dyCois avrov dvyeXoLS Kai Tfj TrpoaKUVT]Tiü aÜTOü Trpoaeuxrj T d (LSe e p y a
yetveTat;
hier 215 (Sibidimda/Pisidien): Geo) ÜIIJLOTOOL Kai dyei^g KaTa(|)uyf). Zumindest die erste Parallele sollte den Einwand von Levinskaya 96; 109; 114f.; 216 be heben, daß TrpoaeuxTi nie von der Gemeinschaft gesagt werde.-^^ •npoaevxA wird nicht nur von Juden verwendet, sondern auch von den Verehrem des Geög L)i)jLaTos (epigraphische Belege bei Mitchell 94 A . 20);^' da es diesen Kult in Amastris gibt (Mitcheil 140 Nr. 195f.; Marek, EpAnat 32, 2000, 135 Nr. II), darf eine Beziehung zu ihm nicht ausgeschlossen wer den, selbst werm Mitchell unseren Text nicht aufnahm (aber Mitchell 94 A . 20: „it may be associated with the cult"). Häufiger ist allerdings die Verwen dung von rrpoaeuxri durch Juden - wenn auch nicht in Kleinasien.'^^ 9f.: ein anderer TTPWTÖKTTITOS' in Hierapolis/Kastabala, R. Heberdey/A. Wilhelm, Reisen in Kilikien, Wien 1896, 36f. Nr. 89 und einer in Zypern, O. Masson, B C H 118, 1994, 269 Nr. 15, der auf weitere Beispiele aus Zypern und Rom verweist; zur Namensbildung vgl. Bechtel, HPN 268.
" Gott wird in jüdischen Inschriften selten so direkt genannt, WILLIAMS 195 A . 41, die aber nicht die entsprechende Konsequenz zieht. Die Erklärung, daß in RECAM II 209 b nicht die Gemeinde, sondem das Gebäude ge meint sei, läßt sich nicht halten: r d (LSe epya kann die Gebäude bezeichnen, die hier ge stiftet wurden. Etwas zu einfach machen es sich HENGEL/SCHWEMER ( A . 17) 255 A . 1040: „Ihre (seil. LEVINSKAYAs) Lesung bereitet jedoch philologische Schwierigkeiten. Der Begriff Trpoaeuxri erscheint nur in jüdischen Texten seit der L X X in der Bedeutung Ge bet und Gebetsstätte." Gerade der letzte Teil der Aussage ist leider falsch. LEVINSKAYA meint, die Weihung hier gelte dem „most mighty prayer". ^' Das bekannteste Beispiel ist sicher Apg 16, 13 (Philippi): e^iiXOopev e^w Tf\s rrüXris rrapd rroTapov ou eyopLCopev rrpooeuxriv elvai. I. LEVINSKAYA, The Book of Acts in its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996, 218 vergleicht zu Z. 4 f noch T A M V 1, 461 b (Lydien): eü^aro eüxriv; IPriene 174, 18: ras eüxds eü^eraL, doch kann in unserem Text nicht von einer vergleichbarenfiguraetymologica die Rede sein.
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llf.: dtvaTL0r||iL evxoLpioTÜv u. ä. ist bei der Erfüllung eines Gelübdes eine häufige Formel in Votivinschriften aller Religionen.
Kalchedon 150 Das Grab des Jakob Edd.: A . Sideropoulos,'0 ev KixiVGTavnvovnöXei 'EXkqviKÖs (})LXoXo'yLKÖ? SuXXoyos. n a p d p T r | | j . a T O U iC T Ö [ I O U , Konstantinopel 1887, 125 (Oehler 297 Nr. 47; Krauss 229 Nr. 54; CIJ II 801; IK 20, 76). FO: Chrysopolis (Skutari), cf JLR Bull. 1954, 24 p. 104. Beschreibung: über dem Text eine große Menorah, die am Fuß mit zwei Voluten verziert ist, cf R. Hachlili, The Menorah, Leiden 2001, 424 D 8.322. Abb.: Sideropoulos; Frey; Merkelbach (Facss.). Ü: Krauss; Frey. evQa KQTdKLTe E i d K o u ß o s - TTp-
eaßuTepos u e l bs 5
A e O V T L O U TTp-
eaßuTepou
If.: Oehler läßt die beiden ersten Worte aus.
Hier ruht Jakob, der Alteste, Sohn des Leontios, des Altesten. Datum: Nach den Buchstabenformen und dem Formular 4. Jh. oder später, cf Robert, Hellenica XI/XII 398. Die Namen sind beide typisch jüdisch; zu Leontios s. 14 B, 21 (Komm.), zum Amt des T r p e a ß u T e p o g s. 5, 1 (Komm.); 151 zu einem weiteren Träger dieses Titels in Kalchedon. Zur Bekleidung desselben Amtes durch Vater und Sohn s. 41, 2 (Komm.).
151 Das Grab des Sanbatis Edd.: A . Sideropoulos,'0 ev K w v a T a v T L v o u T T Ö X e L 'EXXrivtKÖ? (^iXoXoyLKÖsZuXXoyog. napdpTT]|j.a T O U L0' T Ö [ I O U , Konstantinopel 1891, 21 (Th. Remach, REJ 26, 1893, 167ff; Oehler 296f Nr. 46; Krauss 229 Nr. 53; Leclercq, Dict. d'arch. ehret. VIII, Paris 1928, 238; A . Galante, Histoire des
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Juifs d'Anatolie II, Istanbul 1939, 230f.; CIJ II 800;^^ B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 237 A . 53; IK 20, 75); J. Ebersolt, Mission archeologique de Constantinople, Paris 1921, 51 Nr. 7; D . Feissel, T & M Byz 10, 1987, 411. FO: Arnaut Köy, am Südhang des Berges Alem Dag, östlich des Hieron; der Stein ist heute im Museum von Istanbul, inv. 3011, „reserve 10".^"*.. Beschreibung: Marmortafel, unter der Inschrift Menorah und Lulab, cf. R. Hachlili, The Menorah, Leiden 2001,423 D 8.321; undeutlich zu erkennen ein Shofar und ein „objet rond mal caracterise" (Feissel), also vielleicht Ethrog (wird in der Beschreibimg von Sideropoulos eigens erwähnt)? H.: 0,7 m; B.: 0,27 m; T.: 0,08 m; litt.: 3-3,5 cm. Abb.: Sideropoulos (Facs. der Zeichnung des Photographen G. Abdullah; hiervon hängen die Facss. bei Reinach u. Merkelbach ab; vgl. auch Frey); Ebersoh 51 flg. 4 (Facs.); Feissel Taf I 1. Ü: Reinach; Krauss; Leclerq; Galante; Frey; Brooten; Williams 38f II 25. evQdSe KaTdKriT[e]
Zayßdrig, vyös Fepo)5
vTr|ou
Trp(€aßuTepou),
YpafiaTeug Ke aLTrr|a'"T''-
d r i g TÖV TiaXewy. 10
ripLvri
Galante hat eine andere Zeilentrennung und normalisierende Orthographie; letztere fmdet sich auch bei Oehler u. Krauss. 3: Zavßdaiog Krauss; 5: TT(aT)p(ö)s Ebersolt, der das Abkür zungszeichen als Buchstaben verstand; 7: AITTHZn lapis, KS AITTHZT Sideropoulos.
Hier ruht Sanbatis, der Sohn des Ältesten Gerontios, Sekretär und Vorsteher der Alten. Frieden. Datum: das Datum läßt sich nur aus den Buchstabenformen, Abkürzungen u. der Orthographie erschließen; der Stein stammt mindestens aus dem 4. Jh. (Robert, Hellenica XI/XII 398), ist vielleicht sogar später. 3: zu diesem u. ähnlichen Personennamen vgl. 14 A , 18 (Komm.).
FREY notiert noch das Ms. DE ROSSI 16465; dazu vgl. p. 180 A . 137. Vgl. neben FEISSEL schon ROBERT, Sardes 57 A . 8: ,je republie cette inscription d'apres la pierre dans Hellenica XIH".
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4: Intervokalisches Gamma wird seit dem Hellenismus benutzt „to indicate a Spirant glide between L and a following vowel", L. Threatte, The Grammar of Attic Inscriptions I, Berlin 1980, 441 (Lh.). Iota u. Ypsilon waren schon längst identisch. 4f.: Die Namensbildimg Gerontios wurde erst in der Spätantike üblich, woran schon Reinach erinnerte. 5: Theoretisch kann man auch die Auflösung TTp(eaßt3Tepos-) erwägen, doch sind die Titel, die sich sicher auf Sanbatis beziehen, voll ausgeschrieben; die Abkürzimg mag daher der Charakteristik des Vaters dienen: Gemeinde ämter der Vorfahren werden auch sonst geme genannt, vgl. 41,2 (Komm.). 6: zu -ypap-iiaTeiJS' vgl. 44, 2 (Komm.);^^ hier ist zu entscheiden, ob es sich um emen eigenen Titel handelt, oder ob zu verstehen ist: ypaiiaTeiJS' ... T Ö V iraXecov. Freys Hinweis auf die Ämterhäufung ist auf jeden Fall berechtigt. 7ff.: Reinach u. WUliams 184 A . 16 verstehen yepouatdpxris", wollen also in den TiaXaLOL nur einen anderen Namen für die TrpeaßuTepot oder yepovT€s sehen. Dagegen spricht allerdings Z. 5, wenn man nicht in diesem kurzen Text zwei unterschiedliche Wörter für dieselbe Sache oder einen Wechsel der Bezeichnung innerhalb emer Generation armehmen will. H. Willrich, apud ,H. Achelis, Z N T W 1, 1900, 95 A . 3 versteht einen (gottesdienstlichen) Chor der Alten, dessen Vorsteher Sanbatis gewesen wäre. 8f.: TraXaLÖ9 wird ün klassischen Griechisch nach Homer nicht mehr mit Bezug auf das menschliche Alter gebraucht, wie S. Applebaum, m: S. Safrai/ M. Stem, The Jewish People in the First Century, Philadelphia 1974, I 484 hervorhebt: „ol TraXaioL therefore would here mean 'old' in relation to some C o m m u n i t y or quarter". 16, 2 legt aber nahe, daß die Verwendung von naXaiös für das Lebensalter nicht ganz ausgeschlossen war.'^^ Also bleibt im Augen blick nur die Unsicherheit, Brooten 52: „Should one assume two Councils, one of eiders, one of ancients? This seems unlikely. Given the lack of evidence, one cannot come to a more exact understanding of the organizational structures of that Community." 10: hier fmdet sich die griechische Form des Friedenswunsches, der in der Spätantike manchmal bereits a u f Hebräisch geboten wird; vgl. e. g. Horbury/ Noy 149 (Jaffa); in griechischer Sprache hier 161. Es handeh sich um eine A b kürzung des Wunsches ev etprivri f) K0L|iT]aLS aÜTOu, 160, 6f
" REINACH u. MERKELBACH verstehen hier einen Rabbi. Die Eingrenzung auf Homer ist auch nicht ganz richtig: auch wenn die meisten LSJ s. V. I 1; II 1 zitierten Beispiele aus Homer stammen, wird der Sprachgebrauch dort bis in die Klassik dokumentiert. Wichtiger ist, daß L X X TraXatös benutzt, um ake, hochbetagte Men schen zu charakterisieren, Hiob 15, 10; Dan 7, 9; 13; 22.
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Klaudiou Polls 152 Das Grab des Alexandros Edd.: F. K. Dömer, Bericht über eine Reise in Bithynien, Wien 1952, 62 Nr. 168 (JLR BuU. 1953, 194 p. 176; IK 31, 180). FO: An der Straße des Dorfes Cansahzemettin, 15 km östlich von Bolu, verbaut. Beschreibung: Profilierte Säule aus Kalkstein; unter der Inschrift eine M e norah; links von ihr ein Shofar, rechts Lulab und Ethrog. Die Inschrift steht auf dem obersten Rand der Säule und in der Hohlkehle. H.: 0,93 m; Durch messer: 0,73 m; litt.: 2 cm. Abb.: Dömer Taf. 25; Becker-Bertau p. 128 (Zeichnung); L. Rot-Gerson, in: A . Kasher/A. Oppenheimer/U. Rappaport (Hrsgg.), Synagogues in Anti quity (hebr.), Jerusalem 1987, 144 fig. 6; nur die Schmuckformen in der Zeich nung bei R. Hachlili, Ancient Jewish Art and Archaeology in the Diaspora, Leiden 1998, 319 flg. VII-7 i; ead., The Menorah, Leiden 2001, 77 fig. II 22 (cf 359 D 5.3). Aüp.
'AXe^avSpo? K(j5[jLr|s E[.]KOuoav Tf|s FopStrivfis
2: rop8r|vfis Dömer, cf. Robert, Hellenica XI/XII 397; fopÖLTivfis Becker-Bertau nach Dömers Abschrift. Aur. Alexandros aus dem Dorf der Ef.Jkouoi der Gordiene. Datum: Nach den Buchstabenformen aus der hohen Kaiserzeit, 3./4. Jh. Symbole dieser Art kommen zwar nicht ausschließlich, aber häufig auf Grabsteinen vor, und es gibt keinen Anlaß, hier eine Stiftung zu sehen. 2: J. u. L. Robert dachten an ein Dorf in Armenien, doch zeigte Becker-Ber tau, daß es auf dem Territorium des benachbarten Krateia/Flaviopolis emen Landstrich gab, der Gordiene hieß. Der hl. Theodoros v. Sykeon vertrieb Dä monen, als er aus Galatien ev T W X ^ P ^ W BouCatcov, T W ÖVTL ÜTTÖ Tf]v KpaTLavwv TTÖXLV, gekommen war (vita Theodori 43 p. 38 Festugiere). Die Dämo nen beschwerten sich über den Heiligen: w ßta, TL eXf|Xu0as (58e, atSripö4)aye;TL TT^V FaXaTtav KaTaXeLijJCi? Tf]v rop8Lavf]v mTeLXT](l)ag; Die Stadt luliopolis hieß früher FopStoi) Kwiiri.'^^
" Strab. 12, 8, 9 p. 574: CK P o p S i o u Kojpr)?, fjv vorepov eTTOLtjoe TTÖXLV Kai r r p o o r j y ö p e u o e v 'IOUXLÖTTOXLV. Plin. n. h. 5, 143: Gordiu Come, quae luliopolis vocatur. Zur weiteren Verbreitung des Namens im galatisch-bithynisch-phrygischen Grenzgebiet s. ZGUSTA, KOP 143f § 215.
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Vgl. E[.]KOV(X)V.
die
Ortsnamenbildung
ev
321
T W X ^ P ^ V BouCaLCdv
und
KWiiris-
C. Marek, M H 59, 2002, 50 macht auf eine noch unveröffentlichte
Inschrift für den 0 0 1 0 9 KQI SLKQLOS" auftnerksam, die ürrep
'Apaßrivwv ge
setzt worden war: die Binnengliederung des Territoriums von Klaudiou Polls und seiner Nachbarschaft behielt die alten, indigene Dorfstruktur bei, wie sich sich in diesen Ortsnamen zeigt.'^^ Der Fundort, sicher noch auf dem Territorium von Klaudiou Polls, kann nicht zur Gordiene gehört haben - wurde deshalb die Herkimft angegeben, oder ist der Stein verschleppt worden?
Nikaia Die Gegend um Nikaia wird vielleicht im Talmud erwähnt,^^ die Acta An dreae nennen eine große jüdische Gemeinde und eine Synagoge in der Stadt, ohne daß man daraus weitere Folgerungen ziehen wird.^^ Daß es wenigstens in der Spätantike eine Synagoge gab, zeigt die folgende Inschrift.
Wenig kon
krete Informationen wird man der Erwähnung einer jüdischen Gemeinde in ei ner Heihgenvita des 9. Jhs. entnehmen,^^ aber Inschriften aus dem 12./13. Jh. zeigen den Fortbestand der Gemeinde an.^^
Zur Bildung von Dorfriamen mit dem Ethnikon der Bewohner vgl. die Liste bei C. SCHULER, Ländliche Siedlungen und Gemeinden im hellenistischen und römischen Klein asien, München 1998, 291 ff.; 308ff. pT Meg 1, 1; M Moed Joma 10 a erklären Aschkenaz in Gen 10, 3 mit Asia; dazu meint A . NEUBAUER, La Gtographie du Talmud, Paris 1868, 310: „ce qui est sans doute une allusion au nom dAscania, province dans la Phrygie majeure"; Askania war die Land schaft um Nikaia, von der ein Teil auch als phrygisch bezeichnet wurde. '° Epiphanius Monachos p. 56: Kai rrapd 'IOUSOLOL? (jvvajbiyy] peydXri. Das Ergebnis der Tätigkeit des Andreas in Nikaia wird u. a. so zusammengefaßt, p. 65: Kol TTIV oumywy-qy eTroLriaev" eKKXriaCav, ISpüaag avrr\v e i s OwLaoTripLor' Kai ö^opdaa? Tf\s QeoTOKOU. " IK 9, 175 wurde zuletzt abgedruckt von MERKELBACH/STAUBER II 166f Nr. 09/05/ 12; unter einem Epigramm auf den Arzt Hedys fmden sich noch die Namen der Toten: ' Hol»? TTp€CT(ßiJTepos') eT(äv) ve\ ALKOLoaüvri eT. v\ Dazu bemerken MERKELBACH/STAU BER p. 167: „Dieser Arzt war gleichzeitig Presbyter, also wohl ein Christ oder Jude." " ßCos TOU öoiou TraTpög r|paJi/ KojyoTavTLyou TOÜ 'louSoLtov, erhalten im cod. Flor. Med.-Laur. IX. 14 aus dem 11. Jh., ed. AA.SS Nov., vol. IV p. 628ff (Ü in Auszü gen: STARR [A. 11] 119ff Nr. 54). Der Heilige, ein konvertierter Jude, stammte aus Synnada, ging in ein Kloster bei Nikaia, von wo aus er sich einige Zeit als Eremit auf den Olymp zurückzog (c. 23 p. 634): Kai ydp TL? fjv j&v rrpög yivovg 'Eßpaicov 6 TTIV ouaK6uf]v ÜTToOepevog, dv TW TTepLußpLoOfjvaL TT\ TraTpwa TrXdvri TTaXLv8popT]CTr|. TOÜTO ydp TTÖXXoKLg ' EßpaioL? KaTd TOU poKapiou SieaTTouSaaTO. Später wird ein Mordanschlag der Juden von Nikaia auf ihn berichtet (c. 51 p. 642): öOey KaC TLveg 'Eßpaiwv ct)uXfi? aÜToae
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1 5 3 Ein Psalmenzitat Edd.: A . M . Schneider, Die römischen und byzantinischen Denkmäler von Iznik-Nicaea, Berlin 1943, 36 Nr. 68 (JLR Buh. 1946/7, 189); IK 9, 615; A . Pralong, Melanges Ahrweiler, Paris 1998, II 604; C. Zuckerman, SCI 20, 2001, 107 (SEG 48, 1499). FO: Bei der Renovierung der Stadtmauer unter Michael IIL (857/8) m ei nem Turm verbaut, danach Brunnenfassung in einem unterhdischen Gewölbe raum (Böcek Ayazmasi) im SO der Stadt, jetzt im Museum von Iznik, inv. 806. Beschreibung: L.: 0,67 m; B.: 0,29 m; litt.: 2,1 cm. Der Block aus prokonnesischem Marmor kaim oben und unten gekürzt worden sem; es ist möghch, daß er zu einer aedicula (Torah-Schrein?) gehörte. Über der Inschrift eine M e norah (R. Hachlili, The Menorah, Leiden 2001, 361 D 6.8) auf einem Dreifuß, aus dem ein reich verzierter, stark unterteilter Stamm wächst; darauf ein Kra ter mit übergroßen, omamentalen Griffen in Form zweier Spiralen.^"* Aus dem Krater erhebt sich der eigentliche Leuchter. Abb.: Sabin (Zeichnung der Menorah); S. Fine/L.V. Rutgers, Jewish Studies Quarterly 3, 1996, 3 fig. 1; 4 fig. 2; 13 fig. 3;^^ S. Fine (Hrsg.) Sacred Reahn, Oxford 1996, 41 fig. 2.16; R. Hachlili, Ancient Jewish Art and Archaeology in the Diaspora, Leiden 1998, 319 fig. VII-7 h (Zeichnung des Leuchters); ead., Menorah 77 fig. II 22 (Zeichnung des Leuchters); Pralong fig. 3; 4 a^; Zuckerman 106.^^ Ü: Sabin; Fine/Rutgers 6; Zuckerman 106. 8L8OÜS
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K a T o i K o ö v T e j epTTopeCas x e xäp\,v KOL Tfjg aXXrig d(l)9oyiag OLKei.g BpriaKetg errepaivouTO XuTTtüvxes K a r d XpCarou. " A . M . SCHNEIDER, Die Stadtmauer von Iznik, Berlin 1938, 36 Nr. 69f., damnter das Grab des Malers Abraham ben Meir. - Zu Juden in Nikaia vgl. noch A . KÜLZER, Disputationes Graecae contra ludaeos, Stuttgart 1999, 245. FINE/RUTGERS, JSQ 3, 1996, 17 widersprechen daher der geläufigen Idee, daß es sich bei den Spiralen auf einigen anderen Reliefplatten um symbolische Darstellungen der Torah handele. " Ein Kurzfassung von FINE/RUTGERS ( A . 34) findet sich auch in HD., Qadmoniot 31, 1998,123ff.; Abb. dort 123f Dank der Freundlichkeit von C. ZUCKERMAN haben mir seine Photos des Monu mentes vorgelegen.
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1: [ö] 6L8OU? Schneider etc., doch zeigt Zuckerman 107, daß für den Artikel kein Platz mehr ist; If.: Keil apud Schneider schrieb d'y[a9]öv TL, was von den Roberts, Sahin u. Pralong übemommen wurde, aber, wie Fine/Rutgers 6 betonen, weder in der hss. Tradition noch als Zitat überliefert ist. Der Platz reicht nicht für Keils Ergänzung, und die Photographien zei gen, daß auf das Alpha ein Rho folgte.
Der allem Fleisch Speise gibt, denn seine Güte währet ewiglich. Datum: Fine/Rutgers 17 datieren den Stein wg. der ikonographischen Par allelen aus Sardeis imd Priene (vgl. p. 233) in das 4.-6. Jh.; da sich aber nicht zeigen läßt, daß das von ihnen herausgestellte Motiv erst in dieser Zeit ent stand,-'^ sollte man Schneiders Datierung in das 2. Jh. (p. 17) vielleicht nicht ganz von der Hand weisen; die Buchstabenformen widersprechen dem nicht vöUig.^^ Die Wiederverwendung beim Mauerbau wird durch IK 9, 460 ins Jahr 857/8, in die Herrschaft Michaels III., datiert. Auf dem wiederverwendeten Stem steht ebenfalls ein Hinweis auf diesen Kaiser (IK 9, 463 mit Taf. 27): TTÜpyo? MLxaf]X (leydXou ßaaLXews ev X(pLaT)cp ai)TOKp(dTopos). Unter dieser Inschrift ist noch eine ältere Verzierung zu sehen, drei konzentrische Kreise aus Dreiecken mit einem griechischen Kreuz m der Mitte (Pralong fig. 2; 5; 7f.). Pralong 607f. zitiert einige Parallelen, die aus dem 5./6. Jh. stammen; wenn das innere Motiv richtig als griechisches Kreuz interpretiert wurde,^^ dann ist dieser aus einer Synagoge stammende Stein sogar schon vor dem 9. Jh. von Christen verwendet worden. Iff.: Es handelt sich um ein Zitat von Ps. 135 (136), 25, was schon deshalb von Interesse ist, weil Bibelzitate in den jüdischen Inschriften eher selten sind. Die meisten von ihnen stammen aus Grabinschriften,'*^ was hier allerdings we gen des fehlenden Namens und v. a. der qualitativ hochrangigen Steinmetz arbeit nicht in Frage kommt. Die Herkunft des Steines aus einer Synagoge sagt nichts über die Verwendung von Ps 135 (136) in der Liturgie aus. Die Stelle lautet in der LXX: ö SiSoüs- Tpo^r\v Trdarj o a p K L , ÖTL eis axCSva T Ö eXeog aÜTOu, doch findet sich in der Hexapla: StSoü? dpTÖv,'*' so " PRALONG, Melanges AHRWEILER, Paris 1998, II 604 zitiert die MenorahDarstellungen aus der Synagoge von Dura Europos, K. WEITZMANN/H.L. KESSLER, The Frescoes of the Dura Synagogue and Christian Art, Princeton 1990, 66f mit fig. 80. Anders PRALONG ( A . 37) 604f, die letztlich doch für das 4. Jh. votiert; ZUCKER MAN, SCI 20, 2001, 108. " Vgl. aber p. 221 zur Benutzung christlicher Symbole bei Juden. FINE/RUTGERS ( A . 34) 9; es ist deshalb nicht völlig unverständlich, daß SAHIN p. 239 b hier eine Grabinschrift sah. FINE/RUTGERS 8 stellen 19 Belege aus der Diaspora zu sammen; elfinal wird Proverb. 10, 7 zitiert ( c f P.W. VAN DER HORST, Ancient Jewish Epi taphs, Kampen 1991, 3 7 f ) , viermal 1 Sam 25, 29; aus Kleinasien stammen sonst nur 175f (Zach 5, I f f ) . Auch in Israel, wo mehr Bibelzitate auf Inschriften gefimden wurden, wird Ps 135 (136) nicht zitiert. F. FIELD, Origenes Hexaplorum quae supersunt II, Oxford 1875, 290.
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daß entsprechend zu ergänzen ist. Aquila aus Sinope oder Symmachus kom men als Urheber der Variante in Frage,'*^ und es ist wichtig, daß man in Nikaia noch in der Spätantike eine andere Bibelübersetzung als die L X X benutzte."*^ Daß lustinian i. J. 553 neben der L X X nur die Benutzung der Übersetzung des Aquila erlaubte, wird man zu Datierungszwecken nicht heranziehen wollen.'*'*
Nikomedeia Literarische Bezeugungen von Juden in Nikomedeia sind selten; ein hagiographischer Text spricht von der Rolle der Juden in den Verfolgungen unter Aurelian, doch ist er zu sehr dem Bericht der Evangelien vom Verrat des Judas nachempfunden, als daß man ihn für authentisch halten müßte."*^ Die In schriften zeigen aber immerhin, daß es im 3. Jh. eine jüdische Gemeinde in der Stadt gab. Eine größere Zahl von Juden wird anläßlich der Rückkehr des hl. Eutychios aus dem Exil erwähnt (577), aber auch hier ist die Historizität der
''^ ZUCKERMAN ( A . 38) 107 spricht für Symmachus, von dem wir den ganzen Vers zwar nicht überliefert haben, der aber regeUnäßig e i g a l ö v a ohne den bestimmten Artikel schreibt (J.R. BUSTO SAIZ, La traducciön de Simaco en el libro de los Salmos, Madrid 1978, 184). Ein Changieren zwischen verschiedenen Übersetzungen, darunter Aquila und L X X läßt sich auch in NOY II 112; 276; 307 beobachten; vgl. VAN DER HORST ( A . 40) 37f Nov. 166 (LINDER 402ff. Nr. 66, vom 8. 2. 553) erlaubt die Benutzung der Sprache, die der Gemeinde am geläufigsten ist, aber falls Griechisch verwendet wird, verfügt er: -nX^v ol S i d TT^g eXXr|VL8og dvayiYvajaKOVTeg xfi xtov eß8opr|Koyxa XPA^^'^'^^^ TTapa8öoeL Tr\ •ndvTUiv dKpLßeaxepg KQI rrapd x d g dXXag e y K e y p t p e v r i Std x ö p d X i a x a rrepl xfiv eppr|veiav oupßeßrjKÖg
... cög d v pf) x d g Xoirrdg aüxotg drTOKXeCeLV vopiaQeLripev
eppr|-
v e l a g , d8eLav 8L8opev KOI Tr\ 'AKUXOU KexpriaOai, KÖV e l dXXö({)uXog e K e t v o g Kai oü p e x p l a v errl x i v w v Xe^ecov exr) rrpög xoüg eß8opriKovxa xfiv 8La(j)(jüVLav. Passio S. Lucilliani et sociorum, ed. H. DELEHAYE, Anal. Boll. 31, 1912, 187ff: (1) ßaoLXeüovxog AüpTiXtavoü f)v dOpoiapög
peyag
xcov Xpioxcavcov e v xfi NLKopri8ea)v
TTÖXei ... ( 3 ) ZtXßavög Se ö KÖprig epßpiOfig y e v ö p e v o g Kai OupopaxcSv
Kaxd XCÜV Xpt-
axtavcüv, eKeXeuoev exoipdCeaBai x d rrpög xfiv OuoCav xcSv S a t p ö v c o v
fiv 8e rrdvxa
rroicüv p e x d aTTouSfjg KOL e^rixelxo pdxcov Keipevcüv rrepiexövxcov
AouKiXXiavög Koxd rrdorig xf^g rröXecog eK rrpoOe-
oüxcog' el XLg ürroSei^eLev
AouKLXXtavöv
xco KÖpr|XL
SLXßavw XLpr|6elg e v xcS rrpaLXCopCco xoü KÖpr|xog rrpcüxog e a x a i . ' l o u S a t o g 8e x i g ö v ö paxL Zupecov, y v o ü g ö x i e^co xfjg rröXecog e a x i v ö d y i o g AouKiXXiavög
p e x d Kai e x e -
pcov TToXXcüv X p i a x i a v t o v , eKxr^aaxo eauxöv
plaOov d 8 i K l a g . Kai irpooeXOtov xc3 KÖprixi
eiTTev eaxL x^P^'^^ e t ™ piXicov 8üo örrou
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ö AouKiXXiavög,
p e x d övopdxcov eßSopfiKovxa' e l oüv SoKei a o i , drröaxeiXov
ö v Cr|xelg, KÜpie p e x ' epoü
axpa-
xLcoxag eß8opf|KOVxa KOI auXXr|i|;öpe6a aüxöv. 2 i X ß a v ö g 8e ö KÖprig dKOÜaag KOL KaOorrXiaag axpaxicüxag eKOXöv TrevxT^KOvxa drroaxeXXei p e x d xoü Supecov KOI auveXaßov xöv
poKdpiov AouKiXXiavöv
p e x d Kai xcov d8eX4)Cüv rrdvxcüv KOL d y o u a i v
aüxoüg e v
xco rrpaixcoplci) xoü KÖpr|xog SiXßavoü. Zum Vergleich mit der Verratsszene in den Evan gelien s. M . SIMON, Verus Israel, Oxford 1986, 123. Einzelheiten, wie der Aufenthalt auf dem Land, sind aus anderen Verfolgungsberichten geläufig.
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Geschichte fraghch."*^ Eme Gememde bestand in byzantinischer Zeit fort."*^ Auch in Nücomedeia gibt es einige Inschriften, die man zu Unrechtftirjüdisch hieh.^«
Eustrat, Vita Eutychii 73 (AA.SS., April I, p. L X I V ) über den Einzug des Eutychios in Nikomedeia: oü pövoy ydp 6 m o T Ö ? KOL CJJLXÖXPLOTO? Xaö?, TÖ ßaaiXeiov LepoTeupa, TÖ IQvog TÖ dyiov, T a g rrpeTTOuaa? eKßor\oeig eTroLeiTO m l Tds eüxopLOTiag dverrepTrev TW Oeö, dXX' en \if\v KOL Ö TÖV dTTLOTtüy KQI e^w Tfjs fjpeTepas aüXr^s Sfjpos 'Eßpatojy, piKpoü SeXu TOÜS rrdiSas pipoüpevoi, T Ö , eüXoyf|peyos ö epxöpevos ev ö w p a T i Kuptou, KOL, aü^T] f\ TTLOTis TCÜV XpLOTLavüv, cXeyov Kpd^ovTes. Zum Autor vgl. A . CAMERON, in: G. CLARKE (Hrsg.), Reading the Past in Late Antiquity, Rushcutters Bay 1990, 205ff.; ibid. 212 zur Angleichung der Rückkehr des Eutychios an den Palmsonntag. E. g. GALANTE ( A . 9) 262ff. Spätestens im 14. Jh., als Aaron ben Elijah dort lebte, war Nikomedeia ein Zentrum der Karäer. - Es gibt keinen Grund, mit V . SCHULTZE, Alt christliche Städte und Landschaften II 1, Gütersloh 1922, 263 anzunehmen, daß T A M IV 1, 254 ebenfalls eine jüdische Inschrift ist. Für folgende drei Texte wurde jüdische Herkunft erwogen: - F.K. DÖRNER, hischriften und Denkmäler aus Bithynien, Berlin 1941, 92 Nr. 94; T A M IV 1, 197 wg. des PNs lustus CloOaTos ZTPOTLCJJVOS vaÜKXripos CW(^? ^TTI TT'. x^lpeTe), G.H.R. HORSLEY, New Documents Conceming Early Christianity III, Macquarie 1983, 122. - T A M IV 1, 364, dazu s. ROBERT, Hellenica XI/XII 397 A . 2: „II se peut qu'il faille y ajouter le no. 106 de DÖRNER Oetzt: T A M IV 1, 364] qu'il a restitue, 1. 3-7: [-yXu]KuTd[T]ci) p[ou dvSpi -lapeLVü) („wohl Endung eines thrakischen Namens auf -Cpeivos, hier opeivos geschrieben") LO[ T]6pTÜXX[a e v ] eLpfivri i\)[vxr] (JOV CA^^^S] e[v OecS? A . M . SCHNEIDER, Gött. Gel. Anz. 1942, 112 a indique:' „ . . . könnte dem Formular nach auch jüdisch sein." J'y avais pense de mon cöte, en songeant ä: 'lo[u5aLcp]. Mais cela rest tres incertain." Die übliche jüdische Formel wäre eher ev elpf^vri r\ KoCpriats oou (vel sim.). Für die Erwähnung derijjuxfi finde ich in diesem Kontext keine Parallele, während der sicher christliche Text T A M IV 1, 357 eine solche bietet: f|v f|pf|vri r\ i\ivxr\ oov. - G. SACCO, Arch. Class. 31, 1979, 248ff Nr. 3 (SEG 29, 980); EAD., Iscrizioni greche d'Italia: Porto, Rom 1984, 11 Iff". Nr. 92: NeLKopr|6iKfi Xpüoai MapKiavfi
dv5pös eTTi e^ [cfr. ClJud 105. 123. 136. 374 ecc] Kelpe c58e [cfr. ClJud 25. 37. 55. 79. 120 ecc.]), penserei che l'iscrizione debba inquadrarsi preferibihnente nell'ambito dell'epigrafia giudaica." V g l . aber zu demselben Konzept T A M IV 1, 114: CA(^[av]Ti [ p e ] T d yuv[aL]KÖs [ ... ] Koa[pL]ajs [e]Tr| Ke' ; 122 (in PEEKs Herstellung): lv' fipIv] dp4)OTepoLS alcovLos [OIKOS Ö8' ecr); 124: auv^riadaav epol TrXfjpri 8uco8eKa CTTJ; 130: aco[(t)p]öva)s auvCiiCTaoav peTd epoü [evlcauToüs ÖKTCÜ; 168: auv[Cr|adcrri] peT' aÜToü eTrj le' ; 189: Cfi[aas] oüv MapKLot p ' ; 194. Die zweite von ihr angeführte Formel, Ketpe c58e, ist zwar bisher in Nikomedeia noch nicht belegt, aber viel zu häufig, als daß man die Religions zugehörigkeit darauf aufbauen könnte.
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154 Das Grab der Ulpia Capitylla Edd.: L. Robert, Hellenica XI/XII 386ff. ( T A M IV 1, 376; J.H.M. Strubbe, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epi graphy, Leiden 1994, 106 Nr. 1; G.J. Johnson, Early Christian Epitaphs from Anatolia, Atlanta 1995, 30 Nr. 1.20). FO: In der Wand eines Hauses im Viertel Turgut, im westlichen Teil der Stadt. Beschreibung: Altar aus weißem Marmor, dessen Rahmungen oben und un ten abgeschlagen wurden. H.: 0,5 m; B.: 0,28 m; litt.: 2,8 cm. Die zahlreichen Ligaturen werden von Dörner und Strubbe notiert. Abb.: Robert Taf. XIII. Ü: Strubbe; Johnson; Williams 30 I 108. TTIV
BrjKriv e G r i K a
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et [ir|, e^et irpö? T[f)v] KpLOLV K a i 8 c j ü a e [ i ] TT] auvayojyiü (Srivapia) ,a 10
K a i TW T a f i e i o )
(Srjvdpia) <})'. XaipeTe 1: [TITIV Robert, corr. Dömer; 6: M H A E N A lapis.
Die Urne errichtete ich und den Altar für meine süßeste Mutter Ulpia Capitylla. Und ich will, daß kein anderer es zerstört Wenn nicht, soll er sich vor dem Gericht (Gottes) verantworten und der Synagoge 1.000 Denare und dem fiscus 500 Denare geben. Lebt wohl. Datum: Mitte 3. Jh. (Robert). If.: Der Name des Sohnes stand auf der oberen Rahmung des Altars. Z u verstehen ist wohl Qi\Kx\ = ö o T o B f i K r i , die Urne auf dem Altar. Die Ausdrücke für das Grab und sein Denkmal sind in Nikomedeia geläufig.'*^
Vgl. e. g. T A M IV 1, 185: eOriKa epauTto TT\V Q\\Kr\v o ü v T& ßcopto; 186: eOriKo TTIV Oi^Kriv Kai TÖV ßcüpöv eOriKO eauTw KOI Tfi ... YUVOLKC; 215: eOrjKa Tjf^v 9f|K[ri]v o ü v TCO ßcjpcS ep[au]Tfi Kai TW ... pou auvßCco; 220; 336: e i s Tfjv p e [ a ] o v TOÜ ßcopoü Kai TOÜ Tdcjjou.
8f|Kriv TTIV Kcipevriv dvd-
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2f.: Die Bezeichnung ßwiiö? gibt exakt das Äußere des Denkmals wieder; sie ist hier also anders zu verstehen als in Hierapolis, 197, 1 (Komm.). Robert 388 zitiert weitere Beispiele für die Junktur yXuKUTdrr) reKOÜaa und bemerkt, daß TeKoOoa erst relativ spät in kaiserztl. Prosa auftritt. 4: KarrtTuXXa noch in Pouilloux/Dunant, Recherches sur Thistoire et les cultes de Thasos, Paris, 1954, II 135 Nr. 260. 5: e r e p o v ist etwas unglücklich, vmtl. gesetzt, weil kein anderer darm be graben werden und dadurch das Grab der Mutter zerstören soll. 6: CIJ I 719 (Argos): TTpös- T W [ir|8eva d v a a K e u d a e T Ö e|iöv
|j.vfi|j.a T Ö
|jLeTd TToXXwv jiöxOwv €TroLr]a[a; Ramsay, Cities II 385 Nr. 231 (Eumeneia): €L Se TIS efTixeLpfjaei
d v a l a l K e u d a a i T Ö V TÖTTOV, eoTOj aÜTW K a T [ d ] p a
T€Kvajv TeK[voL9; IG V 1, 822 (Sparta): öpKiCixt v\iäs pfjaai d v a o K e u d a a L T Ö | i v f j | i a TOOTO evra
... (ir|8evel a u v x w -
vuv dvarrauoiiaL.
7f.: Eine dhekte Parallele aus Nikomedeia ist 155, 14f., e^r\ K p i a i v Trpög TÖV Geöv. Gemeint ist ein Gericht nach dem Tod,^° das m den Grabinschriften fast der einzige Hinweis auf den Glauben an ein Leben nach dem Tod zu sein scheint; vgl. eindrucksvoll Beth She'arim II 162: ö eTravytXöiJ.evos' C^v:oir\ae TOVS veKpovs avTÖs Kpive (wozu es natürlich auch christliche Parallelen gibt). Von der Funktion dieser Wendungen her darf man keine präziseren Vor stellungen vom Nachleben erwarten: es geht nur darum, daß der Verbrecher (von Gott) verurteilt wird und seine Strafe zu erwarten hat. Robert 398ff. vergleicht die beiden Ausdrücke mit der „Eumeneian for mula" e o T a i aÜTü) rrpös T Ö V Geöv, doch ist in christlichen Inschriften spä terer Zeit auch das e x e i v irpös TTJV Kpiatv als Variante verbreitet.^' 8ff.: zur Teilung der Grabmult zwischen Synagoge und ßscus s. 43, 6ff. (Komm.); 157. In den Inschriften von Nikomedeia ist die Teilung der Grab mult zwischen Stadt oderfiscusund einer den Menschen näher stehenden Or ganisation sehr häufig, was T A M IV 1, Index IX 2 leider nicht deutlich macht.
155 Das Grab des Aur. Kyrion Edd.: L. Robert, Hellenica XI/XII 392ff. ( T A M IV 1, 375; J.H.M. Strubbe, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epi-
Zu diesem Konzept in atl., apokryphen u. pseudepigraphen Texten s. U. FISCHER, Eschatologie und Jenseitserwartung im hellenistischen Diasporajudentum, Berlin 1978, 227f.; G.W.E. NICKELSBURG, in: A.J. AVERY-PECK/J. NEUSNER (Hrsgg.), Judaism in Late Antiquity IV, Leiden 2000, 141ff. Das folgende nach J.S. PARK, Conceptions of Afterlife in Jewish Inscriptions, Tübingen 2000, 143ff ^' S. z. B. Studia Pontica III 1, 234 (Euchaita): el^ei] rrpög Tr\v eoiviav Kpiaiy ö äuüylwv; T.B. MITFORD, Byzantion 20, 1950, 116 (Soloi): exleji rrpö? TTIV peXXuaa[v] KpeiOLV.
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graphy, Leiden 1994, 107 Nr. 2; G.J. Johnson, Early Christian Epitaphs from Anatolia, Atlanta 1995, 32 Nr. 1.22). FO: In eine Wand desselben Hauses im Viertel Turgut verbaut wie 154. Beschreibung: Grabaltar aus weissem Marmor, vgl. 154. H.: 0,83 m; B.: 0,26 m. Die zahlreichen Ligaturen werden von Dömer und Strubbe notiert. Abb.: Robert Taf. X I V . Ü: Strubbe; Johnson; Williams 130 V 73. Aüp. Cwv
KupLoov e|iauTc^
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e^T] K p i a i v
TTpög TÖv Geöv.
evXoyia Träa[Lvl. 13f.:TaÜTa rroLriaei Robert, corr. Dömer.
Ich, Aur. Kyrion, baute das Grabmal zu Lebzeiten für mich und meine Frau Aur. lulias. Und ich will, daß nach meinem Hineinlegen kein anderer hinein gelegt wird, wenn nicht mein Kind. Wer aber dagegen etwas tun wird, der soll sich vor dem Gericht Gottes verantworten. Segen für alle. Datum: Mitte 3. Jh. (Robert), auf jeden Fall nach 212. 1: Kupiojv ist trotz der Verbindung zu Kupio? als jüdischer PN sonst nicht sicher belegt," aber der Name ist in Nikomedeia bekannt, T A M IV 1, 266: A i j p . KJupLüjy
KupLü)[vos.
4: |iyri|i€L0v, vgl. T A M IV 1, Index IX 1.
Cf. ROBERT, Hellenica XI/XII 392: „Dans la communaute juive, on songerait volontiers ä un nom theophore forme sur le Kupiog de la Septante; mais je n'en ai pas d'example dans les inscriptions greco-juives." M A M A VII 98 (Laodikeia Katak.) ist trotz der Namen nicht sicher als jüdisch zu erweisen: MapLd[iri KupCcüvi.
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6: Robert 393f. zu den femininen Namen auf -a?, u. a. mit weiteren Bei spielen für den P N lulias. 7ff.: Der Tod der Gattin war offenbar der Anlaß für die Errichtung des Grabes. 14f.: e^T] = e^et ist ebenso möglich. P.W. van der Horst, Ancient Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 125 übersetzt: „He will imdergo judgment before God". Vgl. die ähnliche Formulierung in 154. 16: s. 13, 5f. (Komm.); in Nikomedeia noch eirunal 156. Neben der Parallele im Fluch ist es dieser Ausdruck, der beweist, daß wir eme jüdische Inschrift vor uns haben.
156 Das Grab des Aur(elius) Ethelasios und der Aur(elia) Thamar Edd.: P.D. Pogodin/O.F. Wulf, Izvestiya Russkego Arkheologiceskogo Istituta V Konstantinopolye 2, 1897, 115 (Oehler 537 Nr. 48 a; CIJ II 798; Good enough, Symbols III fig. 977 [mit Text nach PogodinAVulfj); S. Petrides, Echos d'Orient 4, 1901, 356f. ( V . Schnitze, Altchristliche Städte und Land schaften II 1, Gütersloh 1922, 262 A . 6; H. Leclercq, Dict. d'arch. ehret. VIII 1, Paris 1928, 239; Robert, Hellenica XI/XII 395f.; T A M IV 1, 374). FO: Nikomedeia. Beschreibimg: Neben der Inschrift Menorah, Shofar und Lulab; cf. R. Hach lih, The Menorah, Leiden 2001, 385 D 8.96; 423 D 8.320. Abb.: Pogodin/Wulf (Facs., danach Frey; Goodenough). Ü: Frey; Krauss 229 Nr. 55 b; Leclercq; Goodenough, Symbols II 115; Wihiams 34 11 4.
5
Aüp. 'E9e[XldOLos ULÖ? M a KeSoytou TOÜ duayvcüOTOu KOL Aüp. 0 a | i d p C&VTes e y K Q T e 9ö|ie9a Tfjv 9riK.r\v. eüXoyia
If.: A(üpr|XLOs) ' P e G e X a i o g Pogodin/Wulf; A ü p . ' P e G e X a i o g Oehler; ' E 9 e X [ d ] a L o s Frey,
ohne die Lesung von Petrides zu kennen; 5: Aüp(f)XLog) 6 d | i a p Pogodin/Wulf; O a p d ? Oeh ler; Aüp(r|XLa) Frey; Petrides; 6f: eKa9ö|j.e9a Pogodin/Wulf, corr. Petrides; €YKaTe9[e][i€9a Juster I 455 A . 1; Leclercq; 7f: 9f|{r|}Kr|r' Pogodin/Wulf, corr. Petrides.
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Wir, Aur(elius) Ethelasios, der Sohn des Makedonios, des Vorlesers, und Aur(elia) Thamar planten zu unseren Lebzeiten das Grab. Segen für alle. Datum: Mitte 3. Jh. (nach 212). Pogodin/Wulf hielten die Inschrift wegen des Vorlesers für christlich, dage gen wiesen Petrides u. Frey auf ihren deutlich jüdischen Charakter hin; die Na men, der Segensspruch, v. a. aber der Schmuck lassen keinen anderen Schluß zu. If.: 'EBeXdoLOs scheint ohne Parallele zu sein; 'EGeXoiioio? gibt es einmal in Athen, L G P N II s. v. 2f.: vgl. Noy II 112: MaKeSövig ... ulö? 'AXe^dvSpou.
4: Vorleser sind selten in jüdischen Inschriften, weil jeder im synagogalen Gottesdienst zur Lesung der Schrift aufgefordert werden koimte;^^ immerhin nennt CIJ II 828 b (Dura-Europos) i. J. 244/5 einen Vorleser, ebenso 896 (Jaf fa). Angesichts des Datums kann die Existenz des Amtes nichts mit geringen Hebräisch-Kermtnissen der Gemeinden zu tun haben,^"* so daß man versuchen muß, die Ausbildung des Amtes anders zu erklären. Die - in den Gemeinden sicher unterschiedliche - Entwicklung des Gottesdienstes imd zunehmende Heiligung der Schrift bieten einen möglichen Hintergrund. Ich würde aber auch nicht ausschließen, hier einen Hinweis auf
" Mit der ävdyvbsavg vöpou in CIJ II 1404 (Jerusalem) läßt sich die Bedeutung der Ge setzeslektüre belegen, aber nicht die Bedeutung eines Vorlesers. Zur Torah-Lesung in der Synagoge LEVINE 506ff.; 545ff.; C. CLAUßEN, Versammlung, Gemeinde, Synagoge, Göt tingen 2002, 213ff. (Lit.). So z. B. S. APPLEBAUM, in: S. SAFRAI/M. STERN (Hrsgg.), The Jewish People in the First Century, Philadelphia 1974,1 498. - Hebräische Bibellektüre scheint v. a. seit dem 6. Jh. verstärkt betrieben worden zu sein, vgl. lustinian, Nov. 166 (LINDER 402ff. Nr. 66, vom 8. 2. 553): epdOopev, wg ol pev pövr^g e x o v r a i Tfjg eßpaiSog (t)Covfig KOI aürfi KeXpfiaOaL rrepl TTIV TWV lepwv ßLßXCwv dvdyvcooLv ßoüXovTOL, ol 6e KOL TTJV eXXrjvCSa TTapaXapßdvetv d^ioOaL, KOI rroXuv fi8ri xpövov ürrep TOÜTOU rrpög a<})äg aÜToüg o r a oid^ouaLv. Zur Fortsetzung, der Verfügung, L X X oder Aquila zu benutzen, s. p. 324. " J.T. BURTCHAELL, From Synagogue to Church, Cambridge 1992, 258f. Es ist allgemein vertretene Ansicht, daß in den Synagogen ein Lehrbetrieb aufrecht er halten wurde (cf. e. g. LEVINE 417ff), doch sind nicht nur die Belege aus der Diaspora ganz unzureichend für den Beweis einer solchen Behauptung, sondem man wird sich auch für Pa lästina fragen müssen, in wie weit die Quellen Realität und nicht Anspmch wiedergeben.
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1 5 7 Das Grab eines Juden Edd.: J. Pargoire, Echos d'Orient 8, 1905, 271 f. (nach der Kopie eines „excellent confrere de Nicomedie"; A.J. Reinach, REG 20,1907, 86 [Z. 3ff.; Deh ler 297 Nr. 48 (Z. 4-6; Krauss 229 Nr. 55 a)]; H. Leclercq, Dict. d'arch. ehret. VIII 1, Paris 1928, 238; CIJ II 799; Robert, Hellenica XI/XII 391f.; T A M IV 1, 377; G.J. Johnson, Early Christian Epitaphs from Anatolia, Atlanta 1995, 32 Nr. 1.21). FO: „recemment trouve dans cette ville" Pargoire. Abb.: Pargoire; Leclercq; Frey (Facss.). Ü: Pargoire; Krauss; Leclercq; Frey; Johnson. [ ... p.T]5em] [ e r e p o u T]e0fiv[aL,
eäv]
[8e T L ] ? T o X | i r i a r i , 8[(ji)-] oei 5
TrpoCTTeL[i[ou]
TT] auva'yü)<'y>fi TÜV 'Iou'"8"'ewv ( 8 r | y d p L a ) , a KQI T W TajiLO) ( S r i v d p L a ) , ß . xo^^peTe.
Reinach verzichtete auf die kritischen Zeichen. I f : suppl. Robert; 3: TTpöaTeL|j.[ov] Pargoire, corr. Robert, Hellenica III 106; XI/XII 391 A . 10 (vgl. T A M I V 1, Index IX 2); 6: lOTAEQN lapis
... keinen anderen hineinlegen; wenn es aber jemand wagen sollte, so wird er als Strafe an die Synagoge der Juden 1.000 Denare und an den fiscus 2.000 Denare geben. Lebt wohl. 4ff.: zur Teilung der Strafsumme s. 43, 6ff. (Komm.); 154, 8ff. Die verlangten Summen liegen im Rahmen dessen, was in Nikomedeia damals üblich war. 5f.: Die Spezifizierung, a u v a y ü j y f ) T W V ' l o u S e w y , ist nicht ganz unge wöhnlich, aber - wenigstens in Kleinasien - auch nicht üblich. Sie dient wohl zur Unterscheidung von anderen Gemeinschaften.
158
Grabmult an die Synagoge
Edd.: S. Sabin, ZPE 18, 1975, 35 Nr. 104 (JLR Bull. 1976, 684; T A M IV 1, 319). FO: Haus Nr. 10 im Viertel Turgut Mahallesi, Baglar Sokak. Beschreibung: Fragment eines Marmorsarkophages, H.: 0,69 m; B.: 0,77 m; T.:0,11 m; litt: 5-6 cm. Abb.: Sabin Taf. 2.
332
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. ] . ]ONHKAGOTEM[ ... ] . ]EKOIZ ^Lou- et 8e TL? [ ... ] . ]EN, 8(J5CT€L Tf\ oLyeLtOTldTT] awaytoyri ... ] . ] |i(tjpLd8ag) ,ß 2: vmtl. eine Form von eyKaTaTt0Ti|jLL, cf. 156, 6f; 3: T]eK
... wenn aber jemand ... so wird er der allerheiligsten Synagoge ... 20.000 Denare geben. Datum: 3. Jh., aber wg. der hohen Strafsumme bereits nach Einsetzen der In flation, cf. JLR Bull. 1976, 684. 4: zur ä y i o T a T r i auvaywyri s. 20, 4 (Komm.). Der Stein stammt aus demselben Viertel wie 154f., was eine Nekropole mit jüdischen Gräbern, allerdings nicht notwendig eine jüdische Nekropole in der Nähe voraussetzt.
Sebastopolis
159 Das Grab der Despoina Edd.: B. Le Guen-Pollet/B. Remy, in: B. Remy (Hrsg.), Pontica I, St. Etienne 1991, 120 Nr. 3 (SEG 41, 1139). FO: Heute im archäologischen Depot von Sulusaray (Sebastopolis). Beschreibung: Rechteckige Platte aus Marmor, Abarbeitungen an den linken Ecken oben und unten; Text in einem rechteckigen Rahmen von 19,5 cm x 17,5 cm; über dem Rahmen eine Menorah auf dreibeiniger Basis, rechts u. links von ihr jeweils Shofar und Lulab. H.: 0,35 m; B.: 0,26 m; T.: 0,06 m; litt.: 2-4 cm. Abb.: Le Guen-Pollet/Remy 123 fig. 3. Ü: Le Guen-Pollet/Remy. evQa KaTdKiTri
A-
eaireva
Hier ruht das Kind Despoina.
9. Pontus et Bithynia (Nr. 149-161)
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Datum: 4. Jh. u. später. 2f.: vgl. Aeamvri, SEG 40, 576 (Mesambria). 4: TTaLSLOv, s. 27, 9 (Komm.).
160 Das Grab des Lampetis Edd.: B. Le Guen-Pollet/B. Remy, in: B. Remy (Hrsg.), Pontica I, St. Etienne 1991, 117 Nr. 1 (SEG 41, 1137). FO: Heute im archäologischen Depot von Sulusaray (Sebastopolis). Beschreibung: Rechteckige Stele aus Marmor. Sie wird beherrscht von einer Menorah auf einer dreifußigen Basis, zu deren Seiten die Inschrift angebracht ist. H.: 0,52 m; B.: 0,31 m; T.: 0,07 m; litt: 1,8-2,5 cm. Abb.: Le Guen-Pollet/Remy 122 fig. 1. Ü: Le Guen-PolletTlemy. Ve
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Hier ruht Lampetis, der Archon. In Frieden sei seine Ruhe. Du mögest ruhen in Frieden. Datum: 4. Jh. und später. 4f.: Lampetia war eine (mythische) Tochter des Helios und der Neaira; der Name ist ca. 350/450 in Rom belegt, CIL VI 21334. Lampetios hieß der Em pfanger von Lib. ep. 475; ebenso ein in die Verbannung geschickter Freund des Johannes Chrysostomos;" schließlich finden wir den Namen im 5. Jh. im nördlichen Kleinasien, Photios, Bibl. 13 a 38-b 37 (Anfang: lypa^e de x p ö vcp üaTepov
K Q I F e p ö v T L O s , -rrpeaßiJTepos' Kai f i y o u i i - e v o s TÜJV ev
FXUTL-
" Palladius, Dial. de vita Joh. Chrys. (SChr 341) 20, 57: AafiireTLos' 8e, cög (^aoiv, iv XtopLü) AUSLOS TTOpd Tiyog 'EXeuOepou emKoupoufiev'os', ToXg dvayi/cüajiaaL TrpoaexeL.
334
9. Pontus et Bithynia (Nr. 149-161)
8L [ l o v a x w i ^ , r r p ö s
"AXUTTOV dpxe'n'LaKOTroy Tfjs- e v KaTTTraSoKig K a t a a -
p e i a s , e y K X r i i i a T a Karct A a i i r r e T L O U KLVWV KTX.),^^
5f.: zum A m t vgl. 5, 1 (Komm.). 6ff.: Es handelt sich um einen auf jüdischen Grabsteinen häufigen Wunsch, der allerdings hauptsächlich aus Rom bekannt ist^^ imd in Kleinasien kaum be gegnet (s. nur noch 163-5 zur KOifiriais'). Ungewöhnlich ist die hebräische Wiederholung des bereits in griechischer Sprache ausgedrückten Wunsches.
161 Das Grab der Sara Edd.: B. Le Guen-Pollet/B. Remy, in: B. Remy (Hrsg.), Ponfica I, St. Etienne 1991,119Nr.2(SEG41, 1138). FO: Heute im archäologischen Depot von Sulusaray (Sebastopolis). Beschreibung: Rechteckige Platte aus Marmor, unter der Inschrift eine M e norah auf einem Dreifiiß. H.: 0,41 m; B.: 0,34 m; T.: 0,09 m; litt.: 2 , 5 ^ cm. Abb.: Le Guen-Pollet/Remy 123 fig. 2. Ü: Le Guen-Pollet/Remy. evGa KardKiTe Z d p a TipeaßuT[LJS-
elpeve
Hier ruht Sara, die Alteste. Frieden. Datum: 4. Jh. und später. 2: Der atl. Name wird häufig benutz, s. e. g. Noy II 24; 445; 481; 550; 577; 579; zwölfmal in Beth She'arim, s. Beth She'arim II p. 208; dann noch e. g. CIJ II 942 (Jaffa); 1169 (Nablus). Weitere Belege bei G. Mayer, Die jüdische Frau in der hellenistisch-römischen Antike, Stuttgart 1987, 107f.; Ilan 245f. 2f.: s. 12, 3f. (Komm.). 3:cf. 151.^^
* Zur Person s. kurz E. A M A N N , in: Dictionnaire de theologie catholique VIII 2, Paris 1925, 2549f. ^' FREY, CIJ I p. CXXXIII: „Cette ... acciamation (seil, e v etprivTi r\ KoiprioLg amov) est pour ainsi dire classique chez les Juifs; eile se lit ä Rome d'innombrables fois sur les in scriptions juives, tandis qu'elle ne se rencontre jamais chez les chretiens"; zitiert bei V A N DER HORST ( A . 40) 115 A . 4. Vgl. die Indizes NOY I p. 337f; II p. 544f; ansonsten s. NOY II p. 11; PARK ( A . 50) 98ff Zum Kult des Oeö? iX|jLOTos in Sebastopolis s. MITCHELL 140 Nr. 193; schon LE GUEN-POLLET/REMY ( A . 10) 121 wiesen daraufhin, daß der jüdische Charakter dieser hi schrift fraglich ist.
10. Kapitel
Galatien Christen aus Galatien werden in 1 Petr 1, 1 angeredet, was vielleicht relevant ist (p. 36).' Juden aus Galatien werden möglicherweise im Talmud erwähnt, auch weim eine Verwechslung mit Gallien nicht ausgeschlossen ist.^ Julian Apostata spricht in seinem Brief an den galatischen dpxtepeug Arsakios von der jüdischen Praxis, die Armen zu unterstützen, doch muß diese allgemeine Bemerkung nicht auf eine konkrete Praxis in Galatien oder gar in Ankyra zie len.^ Der 0 e ö g III|;LCTTO? wurde in Galatien verehrt, und seinem Kult sind eini ge Inschriften zuzurechnen, die man manchmal für jüdisch hielt.'' Eine Inschrift ' Der sog. Galaterbrief des Paulus ist wohl an Gemeinden adressiert, die im südlichen Teil der damaligen Provinz Galatien lebten, nämlich in Pisidien; s. p. 449. - Eines der (nur se kundären) Argumente gegen einen Adressaten des Briefes in 'Galatien' ist das Fehlen von Ju den in Zentralanatolien; H.D. BETZ, Der Galaterbrief, München 1988, 39 meint, die jüdi schen Grabsteine 163-166 würden wenigstens dieses Argument enticräften. Angesichts des Datums der Grabsteine kann man hier nur vorsichtig sein; das Fehlen früher jüdischer Ge meinden hängt, wie m. E. zu Recht betont wird, mit der galatischen Stammesherrschaft im 3. Jh. V. Chr. zusammen, also gerade in der Zeit, in der Antiochos III. Juden in Phrygien und Lydien ansiedelte, femer mit der relativ geringen Urbanisierung Galatiens. Tatsächlich schei nen die galatischen Inschriften die besten Belege ftir jüdische Präsenz jenseits der Poleis zu sein. E.J. SCHNABEL, Urchristliche Mission, Gütersloh 2003, 1086 ist allerdings der An sicht, das Fehlen von Juden sei nur ein argumentum e silentio. ^ A. NEUBAUER, La Geographie du Talmud, Paris 1868, 317; s. e. g. j T Kilaim 7, 1; jT Hallah 3, 1. ' Julian, ep. 84 a (430 D BIDEZ/CUMONT; STERN II 549f Nr. 482): a L a x p ö u y ä p e i Ttüv [i€v 'lovbaMv oü8e e l g iieTaLTet, Tpe<j)OuaL 8e o l S u a a e ß e l ? r a A i X a l o L Trpö? r o l g eavTÜv Kai rovs f)|j.eTepou?, o l 8e fi|ieTepoL Tfjg r r a p ' r\[iu)V eTTiKoupias ivQeeis <\)OLLvoLVTo. Julian will eine kaiserliche Getreide- und Weinspende für Galatien begründen, wes halb man manchmal dachte, seine Argumentation berücksichtige lokale Gegebenheiten. ' - A.R.R. SHEPPARD, Talanta 12/3, 1980/1, 94 Nr. 11 (SEG 31, 1080); R E C A M ü 209 b (TREBILCO 137; C.E. ARNOLD, The Colossian Syncretism, Tübingen 1995, 81f); MITCHELL 141 Nr. 202 (aus Kalecik): TW iieyd^to 9etp ül^t-c^TCo Kai eTTODpavio) Kai röig dyLoi,? a Ü T o O d i / y e X o L g Kai TT) TrpoaKuv-riTf) aÜTOü iTpoCTeuxfi r d (S8e e p y a yeiverai. SHEPPARD 94ff diskutierte die jüdischen Züge des Textes, und SCHÜRER III 1, 35 erklärte ihn flir wahrscheinlich jüdisch, ebenso TREBILCO u. L.T. STUCKENBRUCK, Angel Vene ration and Christology, Tübingen 1995, 185ff, aber s. die Einschränkung durch H. BLOEDHORN, JSS 35, 1990, 68; M . STEIN, EpAnat 33, 2001, 123. Folgende Gründe werden angefiihrt: a) der Gebrauch des bestimmten Artikels entspricht nicht den übrigen Qeög ülJiaTOS'Texten (aber s. MITCHELL 135 Nr. 110; 136 Nr. 126; zum 0eög | j . e Y d X o g üi^Laxo? vgl. MITCHELL 140f Nr. 199 [Sinopej; 146 Nr. 286 [Fayoumj; dann 145f. Nr. 279 [Sahin]: Oew i)4>LCTTa) oiipavio)); b) die Benutzung des Wortes -npooevxA - doch wurde gerade dieser
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10. Galatien (Nr. 162-166)
aus Pessinus, die Frey noch führte, ist ebenfahs auszuschheßen.^ S. 224f. für die Texte aus Gdanmaa. Belege für die Anwesenheit von Juden in Ankyra, der Hauptstadt Gala tiens, sind eher fragwürdig,^ und selbst m der ansonsten guten vita Theodoti muß ihre Bekehrung nicht mehr als ein Topos sein.^
Ausdruck auch von den Verehrem des höchsten Gottes gebraucht; c) das Fehlen heidnischer oder polytheistischer Elemente - die aber bei den Verehrem des höchsten Gottes ohnehin nicht zu erwarten sind; d) das Vorkommen der Engel, die aber auch in sog. heidnischen Tex ten belegt sind, cf. e. g. PREISENDANZ, RE XVIII 2, 1432. Selbst in der Addition reichen die Gründe nicht aus, um hier Juden und nicht einen Verehrer des höchsten Gottes zu fmden. ^ R. POCOCKE, Inscriptionum antiquamm Graecarum et Latinarum liber, London 1752, 8 Nr. 1 (CIG 4087); G. PERROT, Exploration archeologique de la Galatie et de la Bithynie I, Paris 1862, 208 Nr. 105 (CIJ II 797):'Avvöviog 'Epepdarou (ZGUSTA, K P N 166 § 352) Niari ITaiOou (ZGUSTA, KPN 403 § 1191) xfi LSCg aupßtü) KOL ' A K Ü X O S Kal'EpepdoTTig Kai Moppwv (ZGUSTA, KPN 329 § 953-2) KOI AeiScüS rr\ eauTw pr|Tpl pviipr]? xöpLV. FREY ist sich nicht sicher, ob er eine jüdische Inschrift vor sich hat, versucht dann aber doch im Gefolge von PERROT, in Annonios einen Annanias und in Eremastes einen Jeremias zu fmden. „CIJ II 797 muß nicht jüdisch sein", BLOEDHORN ( A . 4) 68. - Aus Pessinus stammt ebenfalls J. DEVREKER, in: De anatolia antiqua I, Paris 1992, 186 Nr. 3 (SEG 41, 1147): MdpKog 'AVTCÜVLO? 'loüarog KOI TTpetpa 'IOÜTT) rfi eauxcöv GuyarpL, dazu DEVREKER: „ Ä en juger d'apres leur cognomen, il'se pourrait qu'ils soient des Juifs romanises sans qu'il n'y ait aucune certitude." Der - gut römische - Name allein reicht wohl nicht zu dieser Entscheidung; cf in Pessinus etwa noch SEG 42, 1183. Zur Namensform 'loürri vgl. C. BRIXHE, Essai sur le grec anatolien, Nancy ^1987, 114, wo auf die Häufigkeit des Phänomens in Phrygien hingewiesen wird. - Zu Pessinus s. noch C. BREYTENBACH, Pau lus und Bamabas in der Provinz Galatien, Leiden 1996, 146 A . 90, der einen Brief von STRUBBE zitiert: „I have carefully gone through the unpublished inscriptions of Pessinus cf which I dispose; I can ascertain you that there is not a Single Jewish text among them. I also do not know of Jewish symbols written on stone." Zu Verehrem des höchsten Gottes in Pessinus s. SEG 45, 1703: TTpetpa np[eL]pou peydXtp Oew üil>[LaT]a) evx[r\v]. * Die Publikationsbestimmung des großen Ediktes flir die Juden, daß Augustus nach Jos. AJ 16, 162ff am 6. 3. 12 v. Chr. erließ, ist kormpt; SCALIGER konjezierte wie folgt, was von NIESE u. MARCUS übemommen wurde: KOL TOÜTO TÖ SidTttypa KeXeüw dvaTeOflyaL ev eTTLOTipoTdTO) TÖTTCO TCü yevr\QevT\. poi ÜTTÖ TOÜ KOIVOV Tfjs ' A o t a g ev 'AyKÜpTi (dpyupf) codd.). Nun ist schon lange daraufhingewiesen worden, daß das KOIVOV ' A o t a g in An kyra nichts verloren hatte, daß der berühmte Roma-u.-Augustus-Tempel dort erst in später er richtet wurde. J.H. OLIVER, Greek Constitutions of Early Roman Emperors, Philadelphia 1989, 581 schrieb daher: dvaTeOfiyaL ... evapyet Ypa4>^, was von M . PUCCI BEN ZE'EV, Jewish Rights in the Roman World, Tübingen 1998, 237 übemommen wurde. Als Parallele kann OLIVER allerdings nur auf ein Edikt des Sevems Alexander aus d. J. 222 verweisen, OLIVER 529fF. Nr. 275 II 23: eig TÖ Sripöaiov <eK9eXvaL, ÖTTOU> pdXioTa eaTa[L] aüvOTTTO Toig ävayivd^GKOvaiv.
R A M S A Y , Cities II 651 (OEHLER 299 Nr. 76) will in Latinia Kleopatra eine Jüdin sehen: Tr\v CK ßaaiXecov AaTecvCav KXeorrdTpav (PIR^ L 127), GuyaTepa AaTetvCou ' AXe^duSpou ß' dpxtepecog, aeßaaTocj)dvTOu, doch weist schon E. BOSCH, Quellen zur Ge schichte der Stadt Ankara im Altertum, Ankara 1967, 141 Nr. 117 im Kommentar daraufliüi, daß die Familie von den galatischen Königen abstammt.
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Germa 162 Das Grab (?) des Jakob und der Esther Edd.: W . R . Ramsay, B C H 7, 1883, 24 Nr. 15 (S. Reinach, REJ 10, 1885, 77 Nr. 4; Oehler 300 Nr. 77; CIJ II 796); A . v. Domaszewski, A E M 7, 1883,
187
Nr. 61 ( R E C A M II 133). FO: „eine halbe Stunde östlich vom Dorfe (seil. Kayakent, früher Holanta) im Felde" (Domaszewski). Der Ort hieß Goeleon und gehörte in frühbyz. Zeit vmtl. zu Germia, noch früher wohl zu Germa, das ca. 30 km nw liegt. Beschreibung: „Die stark verwitterten Buchstaben sind in den natürlichen Felsen gehauen" (Domaszewski). Der rechte Teil der Inschrift ist 0,55 m, der linke ist 0,75 m breit; dazwischen liegen 0,55 m. Abb.: Ramsay (Facs., danach Frey); Domaszewski (Facs.). Ü: Frey.
MAEIAKQNOZ
^ivfi^ia EIEPI
KIINOTAOANA
Z TaKwß
Ke
'EaBfipas'
„Ramsay gibt... die beiden Fragmente in umgekehrter Reihenfolge; sicher irrthümlich, da ich eine genaue Zeichnung des Steines genommen habe" (Domaszewski). links: 1: T A E I A A f i N O Z , luXeLav-wyos? Ramsay; 2: Kllyou dOava Ramsay;'louXLaJvoi) ' A0ai/a[aLoi;? Frey; 3: KEE2EHPAZ Domaszewski (Kastensigma). rechts: 1: eLep[öy Ramsay; 2: ELaKwß Ramsay; EiaKatüß Reinach; If.: eL€pe[a)]?? ... Grab ... des lakob und der Esther. oder: Grab ... und der Esther. Grab des Priesters Jakob.
Der Apostel Andreas und seine Begleiter fanden in Ankyra Aufnahme bei dem Juden Onesiphoros, R. LIPSIUS, Die apokryphen Apostelgeschichten und Apostellegenden I, Braun schweig 1883, 576; die Notiz steht nicht in den Acta Andreae des Epiphanios Monachus, sondern in einem anonymen Enkomion, aus dem LIPSIUS Mitteilungen nach zwei ihm von BONNET übermittelten Handschriften macht (cod. Par. graec. 1463, 11. Jh., und Coislin. 105 membr., 12. Jh.). ^ Ed. P. FRANCHI DE' CAVALIERI, I martirii di S. Teodoto e di S. Ariadne (Studi e Testi 6 ) , Rom 1901; dort heißt es § 3 vom Heiligen: TTOXXOUS' yow änb KaKia? ärrTiXXaTxev cos dirö XoL|iw8ous vöaou ... Toiyapoüv' ÜTTO Tf\s SLSOXTIS aÜTOü KOL Qav|xaaTf|S' TiapaLveaeo)? TTOXU TrXfjGos 'EXXT^VWI' r e KOI 'iou5aCtüi/ Tr\ eKKXtioLot TrpoaT]yayeu. Zur Qualität der historischen Überlieferung in dieser Vita s. S. MITCHELL, AnatSt 32, 1982, 93ff
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Datum: „B(yzantine)?" Mitchell. Ramsay: „les noms hebraiques, temoignant de l'existence d'une colonie juive ä Germa, domient de Timportance au peu qui en reste." Von „noms juifs" sprechen auch JLR Bull. 1983, 430. Am selben Ort findet sich auch eine Wei hung an die 8wa|iL9 vi\)iaTOv ( R E C A M II 141; Mitchell 141 Nr. 203), also ein Hinweis auf die Verehrung des Geös infiiaTOS".^ 1: Noy, per litt, erwägt, '"8"'eL^dVcovog zu lesen. Dann wäre die Wahr scheinlichkeit hoch, daß es sich hier trotz des undeklinierten ' laKwß um eine christliche Inschrift handelt (vgl. aber 226,4 zu einem jüdischen Diakon). Es ist m. E. allerdings nicht auszuschließen, daß wir es hier mit zwei ver schiedenen, analog strukturierten Texten zu tim haben. M A E I AK ist vielleicht aus |ivf||ia verlesen; der zweite Text körmte dann mit aller Vorsicht gelautet haben: Grab des Priesters Jakob.^ Zum lepeijs s. 33, 3 (Komm.). 3: weitere Belege für den Namen Esther bei G. Mayer, Die jüdische Frau in der hellenistisch-römischen Antike, Stuttgart 1987, 103. Die Form 'EaGripa wurde von Josephus benutzt, A . Schallt, Namenwörterbuch zu Flavius Josephus, Leiden 1968, 46.
Tavium 163 Das Grab der/des G... Edd.: K. Bittel, Bogazköy V , Berlin 1975, 111 Nr. 8 ( R E C A M II 511). FO: Evci. „In der Moschee des Dorfes ... sind vier bis fünf Quadern ver mauert, darunter einer mit dem siebenarmigen Leuchter" (K. Bittel/R. Nau mann, Bogazköy-Hattusa I, Stuttgart 1952, 163); der 1936 aufgenommene Stein war 1975 verloren. Beschreibung: Grabstein, auf allen Seiten beschädigt. In der Mitte eine Menorah ohne Fuß. Abb.: Bittel/Naumann Taf. 58 d; Bittel. Kijp.r|a[LsI
r[
I
I. LEVINSKAYA, The Book of Acts in its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996, 97 geht vielleicht etwas zu weit: „ W e cannot be sure that" R E C A M II 141 „with the words SwafiLs üij^LaTou - a characteristic Jewish allusion to the power of God, is to be included among Jewish inscriptions, but it is definitely to be included among the inscriptions in which Jewish influence is to be detected." ^ lepeu? findet sich sonst allerdings meist hinter dem Namen.
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2: Die Abbildung des Steines läßt hinter dem Gamma keine Beschädigung erkennen.
Ruhestätte des/der G... Datum: 163-5 bilden auf Grund des Formulars eine Gruppe, der nach Fundort und Schriftform auch 166 zuzuordnen ist. R E C A M II 504-8 gehören nach Formular imd Schrift zu derselben G r u p p e , s i n d aber christlich. Diese Steine werden wegen der Form des auf ihnen benutzten Kreuzes in das 5./6. Jh. da tiert.'' Vmtl. gehören also auch die jüdischen Grabinschriften in diese Zeit, und vmtl. haben wir die Reste einer von Juden und Christen gemeinsam ge nutzten Nekropole vor Uns.
164 Grab des Matheios Edd.: K. Bittel, Bogazköy V , Berhn 1975, 111 Nr. 7; R E C A M II 510. FO: Evci. Heute im Museum von Bogazköy. Beschreibung: Stele aus weißem Kalkstein, rechts und unten beschädigt. Die in einem Feld mit erhöhtem Rand befindliche Inschrift wird durch eine Meno rah ohne Fuß in der Mitte geteih. H.: 0,38 m, B.: 0,235 m. Abb.: Bittel. Ü: Mitchell. KUfie-
aig M a Oeiou A [ Mitchell zu den Schwierigkeiten der Lesung am Ende von Z. 2 u. Anfang von Z. 3: „fmal letter ... may be possibly an alpha ... initial letter ... appears to be a Square sigma, but since both sigmas of the previous word are lunate and Matheios is a ... common Jewish name, the case for a badly wom theta is strong."
Ruhestätte des Matheios.... Daüim: 5./6. Jh. (vgl. 163). 2ff.: zum Namen s. Robert, Hellenica XI/XII 41 Off.; 411: „une rencontre d'un nom indigene et d'un nom juif; vgl. dasselbe „rencontre" noch in 171 A , 4f., und zu dem „nom indigene" s. Zgusta, K P N 279f. § 845.
BREYTENBACH ( A . 5) 145. " E. DINKLER/E. DINKLER-SCHUBERT, Art. Kreuz I, RBK 1991, 32; 69f
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165 Das Grab des Mateios Edd.: K. Bittel, Bogazköy V , Berlin 1975, 111 Nr. 6; R E C A M II 509. FO: Evci. Heute im Museum von Bogazköy. Beschreibung: Weißgrauer, marmorartiger Kalkstein, glatte Oberfläche, Außenränder bestoßen, oben abgebrochen. Menorah mit rundem Fuß. H.: 0,52 m;B.: 0,51 m. Abb.: Bittel. Ü: Mitchell. Kl3\ir\oiS
I MQT-
etou
I
AE
I AZ
ÜN
Lunare Buchstaben. H. Bloedhom, per litt, überlegte, zuerst die Seite links, darauf folgend die Seite rechts von der Menorah zu lesen (die Teilung nach Seiten ist durch die senkrechten Striche markiert). Er kommt damit zu folgendem Ergebnis: KÜ|i.r|aLs ' iGuXCag [iaT[p]a)vas. Das entspricht weder den entzifferbaren Buchstabenresten noch der sonst in dieser Inschriften gruppe vorherrschenden Leseweise.
Ruhestätte des Mateios... Daüim: 5./6. Jh. (vgl. 163). 2f.: zum Namen vgl. 164, 2ff. (Komm.).
166 Das Grab der Sara Edd.: K. Bittel, Bogazköy V , Berlin 1975, 111 Nr. 9; R E C A M II 512. FO: Evci. Heute im Museum von Bogazköy. Beschreibung: Weißer Kalkstein; Oberfläche sauber bearbeitet, Rückseite unbearbeitet. Inschrift in einem leicht vertieften Feld, Menorah auf drei stufigem Sockel; das Feld zwischen dem Stengel des Leuchters und den Rand leisten war vielleicht einmal rot ausgemalt. H.: 0,446 m; B.: 0,183 m. Abb.: Bittel. Ü: Mitchell.
Grabmal der Sara.
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Datum: 4. Jh. u. später, aber vielleicht zu 163-5 gehörig, dann wohl 5./6. Jh.; vgl. 163. 2: Zum Namen s. 161,2 (Komm.).'^
Ebenfalls noch aus dem Gebiet von Tavium, aber aus Büyük Nefes, kommt eine hi schrift, die wohl nicht jüdisch ist, wie schon REYNOLDS/TANNENBAUM 64f und BLOEDHORN ( A . 4) 68 sahen: G. JACOPI, Della Paflagonia alla Commagene, Rom 1936, 14 u. X I I flg. 40 (JLR Bull. 1938, 487); R E C A M II 418; MITCHELL 141 Nr. 204: dyaöfi TÜXTi- 9e(3 üliCaTcp Kapfrö? 'AyKupavös 6 KOL Taouiavös' fiovorrcoXris dveOriKa eüxfis ev€K[ev].
11. Kapitel
Phrygien Lydien und Phrygien gelten traditionell als die beiden Landschaften Klein asiens, in denen zuerst eine größere Zahl von Juden angesiedelt wurde. Flavius Josephus AJ 12, 147ff. zitiert den berühmten Brief Antiochos' III. an den m Kleinasien residierenden Vizekönig Zeuxis, in dem der König befiehlt, 2.000 jüdische Familien aus Babylonien in Lydien und Phrygien anzusiedeln (s. p. 197). Juden aus Phrygien werden im Völkerkatalog Apg 2, 10 genannt (p. 31). Daß sich gerade in Phrygien zahlreiche jüdische Inschriften erhalten haben, ist daher nicht verwunderlich, ebensowenig die Existenz vieler Gruppen, die wir als judenchristlich bezeichnen.' Die Synode von Laodikeia im zweiten Drittel des 4. Jhs. legte gerade deshalb in ihren Kanones besonderen Wert auf die Ver urteilung judenchristlicher Praktiken,^ und etwa für dieselbe Zeit hören wir von gemeinsamen christlich-jüdischen Feiem in Pazos.^ Selten und wie immer umstritten sind die Erwähnungen Phrygiens ün Talmud."* Nicht präzise lo kalisiert ist die Stadt' E ß p a i K r i oder Hisn al-Yahud, die in den Geschichten der Kreuzzüge des 11. Jhs. eine Rolle spielte.^ In Chonai, der Nachfolgesiedlung
' Cf. e. g. G. LEASE, A N R W II 20, 2, Berlin 1987, 861f: „a stränge tract in Hippolytus, called the Naassene Sermon, may well have come from a Phrygian-Jewish Community which celebrated the mysteries of the great mother". ^ Laodikeia, Kanones 16; 29; 35? 36-8 (Text in: MANSI II 563-73; E.J. JONKERS, Acta et symbola conciliorum quae saeculo quarto habita sunt, Leiden 1954, 86flF.; vgl. auch F. LAUCHERT, Die Kanones der wichtigsten altkirchlichen Concilien neben den apostoli schen Kanones, Freiburg 1896; eine Übersetzung von 16; 29; 37f bei K . L . NOETHLICHS, Die Juden im christlichen Imperium Romanum, Berlin 2001, 167). ' Theophanes, Chronographia (DE BOOR 62, 17-20; PG 108, 188) zum Jahr 5867, i. e. 367: ev T& aüxtp xe xpoi'w xLveg xwv Nauaxiavcov ev «tpuyCg xö rrdoxa fipCavxo rroielv pexd 'louSatwv, ouveXOövxe? ev üdCco Tr\ Kcöpri, KOL vöpov e^eOevxo pexd 'lou8aLü)V rraaxd^eLV. eK xoüxtov ol XeyöpevoL Eaßßaxtavol ärrö ZaßßaxCou xivog dve(t)ür|oav. Zum Ort s. K. BELKE/N. MERSICH, Phrygien und Pisidien, Wien 1990, 356f ' V g l . A.R.R. SHEPPARD, A S 29, 1979, 169 zu bT Schab 147 b: „the wine of Perugitha and the waters of Diomsith cut off the ten tribes from Israel. Rabbi Eleazar ben Arak visited that place. He was atfracted to them and his leaming vanished ..." Sheppard sieht in Pemgitha Phrygien (anders E. BICKERMAN, Studies in Jewish and Christian History II, Leiden 1980, 333 A . 32), und A . NEUBAUER, La Geographie du Talmud, Paris 1868, 316 sieht in der Erwähnung der zeim Stämme eine Anspielung auf die hohe Zahl der Juden in Phrygien. Land fiir Weinbau wurde den Juden schon im Brief des Antiochos angewiesen. ^ BELKE/MERSICH ( A . 3) 268.
11. Phrygien (Nr. 167-214)
343
von Kolossal, ließ der Bischof alle Juden aus der Stadt vertreiben^ (sonst besitzen wir keine Nachrichten über Juden in Kolossal). In einigen entlegerenen Gegenden Phrygiens hat man in Felsen geschlagene Menoroth gefunden, vmtl. kaiserztl. oder später, so daß man inzwischen deutlich sieht, daß Juden in Phrygien auch außerhalb der städtischen Zentren lebten.^ Ein Postament mit Menorah-Darstellung wurde von A . Chaniotis am Saida-See gesehen (s. Abb. 17); es stammt vermutlich aus Diokaisareia/Keretapa (zu den zahlreichen Spolien in diesem Ort s. Robert, Villes^ 114f.). Die als Sklavin nach Alexandria verkaufte Phrygerin Sambatis gilt manchmal als Jüdin. ^ Es gibt, wie immer, einige Inschriften, die zu Unrecht als jüdisch gelten.^ ^MLxaf]X AKOfiLvdTou rä oü)C6\ieva, ed. LAMPROS, Athen 1879, I 53: CKelvos ral rovs 'Ioi;6aioDS' OVTCO TL eßSeXii^aro, ws ^iTl5e Tr]v amov frapoiKCiv Ci^eivai uore ... i.^ ov 8fiTa TCüV oLKOueStoy aüxwv eKßeßXTiVTOL. Zur Stadt vgl. BELKE/MERSICH ( A . 3) 222flF. ^ E. g. C.H.E. HASPELS, The Highland of Phrygia, Princeton 1971, 176f.: „There is a small Roman necropolis NE the village of Beyköy in a rock formation called the Yumru Kaya; ... The second Chamber tomb at Beyköy (Figs. 310, and 557:1-2), has three large seven-branched candle-sticks, incised in the uneven surface above the entrance, identifying it as a Jewish tomb ..." Das Grab wurde später von Christen benutzt. Zur Lage von Beyköy s. K. BELKE, Galatien und Lykaonien, Wien 1984, 137: Baglica liegt 25 km nw von Amori on, 5 km SSW davon liegt Beyköy, aber immer noch nördlich der Straße, die von Afyon Karahissar nach Sivrihissar fuhrt. HASPELS 183: „Near the village (seil. Yapildak), to the east, there is a high rock, isolated in the woods, called the Merdiventi Kaya (fig. 325). High up from the ground, there is a tomb Chamber, with a platform in front of the door. On the north side of the rock, three seven branched candlesticks of different sizes have been cut, incised in outline, at irregulär intervals. The drawing of the candlesticks is more careful than that of the other Jewish tomb, at Beyköy." Zur Lage von Yapildak s. BELKE/MERSICH ( A . 3) 415: im Tal des Kümbet Suyu, 47 km nö. von Afyon Karahissar (Akroenos), etwa ein Drittel auf dem Weg nach Kütahya. Vgl. noch H. GÖNNET, AnatSt 31, 1981, 182: „The tomb ... is also of Phrygian origin but was reused by a Jewish colony, probably connected with those of Sardis." ^ BGU HI 887 ( I K 4 4 p. 617ff. P 2 mit ausfuhrlichen Literaturangaben; ein Ausschnitt in CPJ III 490), Z.2ff; 13ff:'ApretiCScopos KaiaLOD ' AXe^aySpeus e-rrpiaTo ev dyopg [-rra pd AouKiou 'louXiou] ITpcoTOKT-nTou Kopdaiov SajißaTLSa Tf]v iierovonaaQeloav ' AQr\vaCSa ... yevei <J>pUYLav (151 n. Chr.). Zum Namen s. 14 A , 18 (Komm.). Zwingend ist die Zuweisung keineswegs, wie H. BLOEDHORN, JSS 35, 1990, 68 bemerkt. ^ - aus Akroenos stammt die heute im Museum Bursa befindliche Inschrift, die F.K. DÖRNER, ÖJh 32, 1940, Beibl. 132 Nr. 12 (JLR Bull. 1941, 138 b; TREBILCO 70f Nr. 4. 4) edierte; sie wurde von BLOEDHORN (A. 8) 68 in der Aufzählung von SCHÜRER III 1 vermißt: S[T]epTLyios' Aivias' [Kai ... ] A Z [. . ] [K]aT[€a]K€TOaav TÖ f)ptpov €a[u]ToXs Kai T o i g TCKVOLS Kai TOLS [T]€9p€|j.evois' ÖS av 8 e TOUTCO Tjpcocp KaKÖ)? TTOLr|aeL, ÜTTOKardpaTos e a r w elg TCKVCÜV riKva. Der Fluch et? TCKVCOV riKva galt als Indiz jüdischer Herkunft, was insgesamt von STRUBBE zurückgewiesen wurde (s. p. 347f.); vgl. auch die Frage bei A . BIJ DE VAATE/J.W. VAN HENTEN, BO 53, 1996, 23. - M A M A V I 47 (Kolossai): TrapoSeiTaLs x^^^ip)^^- ol exatpoL rXuKwva eTei[ir[oau. BUCKLER/CALDER überlegten flüchtig jüdischen Einfluß, dagegen bereits JLR Bull. 1939,
344
11. Phrygien (Nr. 167-214)
Aizanoi 167
Das Grab des Polychares und des Mathias
Ed.: M A M A IX FO:
420.
In einem Hof des Dorfes Pazarcik, etwa 15 km nordöstl. von Aizanoi.
Beschreibung: Türstein Typ V I b Waelkens aus grauem Marmor; auf der Tür u. a. eme Buchrolle und ein Stilusbehälter. H.: 1,62
m; B.: 0,92
m; T.:
0,375 m; litt.: 1,25-2,5 cm. Abb.:
M A M A p. 133 (Zeichnung); Taf. X X X V I I .
üoXuxdpTis Cwvre? Kai MaGi^ag fjauTOLs |ivri|iris X'itp'-^] (ivetiiri? M A M A , korrigiert von C. Lehmler/M. Wörrle, Chiron 32, 2002, 601 A . 53. Polychares und Mathias für sich selbst zu ihren Lebzeiten um der Erinnerung willen.
Datum: ca. 175, edd. Ein Stein aus derselben Werkstatt wurde veröffentlicht von C. Lehmler/M. Wörrle, Chiron 32, 2002, 600f. Nr. 49. Da am Anfang nichts fehlt, ist zu verstehen: üoXuxdpris' KOL MaGCa? CGivTes.
Bei dem Namen Mathias handelt es sich um die Adaption eines semiti
schen an einen kleinasiatischen Namen, s. 164, 2ff. (Komm.); nicht jeder M a -
392. Die paulmishe Missionstätigkeit in Kolossal, der Engelkult dort (Col 2, 18), die Nähe von Hierapolis und Laodikeia lassen natürlich eine jüdische Gemeinde erwarten - doch bis jetzt ohne Beleg. Zur Einschätzung der intellektuellen Situation dort s. M . HENGEL/A.M. SCHWEMER, Paulus zwischen Damaskus und Antiochien, Tübingen 1999, 254f.: „In diesen halb paganen halb jüdischen Kontext gehört auch die vielverhandelte 'Häresie' im phrygischen Kolossä, die sich als 'Philosophie' herausputzte (Kol 2, 8), in der die Verehrung und Nach ahmung der Engel, visionäre Offenbarungen, kosmisch-astrologische Spekulation, aber auch die Eiiüialtung von Festzeiten und Speisegeboten, ja wohl selbst die Beschneidung (Kol 2, 16-18; 3, 11) eine Rolle spielten. Mit den gnostischen Systemen des 2. Jh.s muß dies noch nichts zu tun haben, wohl aber mit jenem paganen, judaisierenden Milieu, das für Kleinasien in hellenistisch-römischer Zeit typisch ist"; c f allgemein C E . ARNOLD, The Colossian Syncretism, Tübingen 1985. - HASPELS ( A . 7) I 313f Nr. 40 (SEG 43, 94; MERKELBACH/STAUBER III 344f Nr. 16/41/09 [Metropolis]) soll nach MERKELB ACH/ST AUBER wg. des Ausdrucks Xaög eher einem Juden als einem Verehrer des höchsten Gottes zuzuordnen sein: Z]a)aLpog n a x p i K i o u Kai Aöpvris yävog eaOXöv, rrdrprig evTetpog efjg Ka
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thias ist unbedingt ein Jude,^° aber der Name Polychares ist eng verwandt mit dem auch von Juden, aber weniger von Heiden gebrauchten Panchares (vgl. p. 384 A . 115). Sicherheit läßt sich nicht erzielen. Auf dem rechten Bogen der Tür kann ein weiterer Toter genannt worden sein.
Akmoneia Aus Akmoneia stammen zahlreiche Steine, die von der Anwesenheit einer jü dischen Gemeinde berichten, es gibt sogar Architekturreste, die der Synagoge zugewiesen wurden.^' Daneben sind aber immer wieder Inschriften für die jü dische Gemeinde beansprucht worden, die bei näherer Betrachtung wohl nichts mit ihr zu tun haben. Nicht jüdisch ist m. E. - der Fluch vom Typ adpov ai8apovv eLaeX0ou T Ö V OLKOV, der zweimal auf Steinen aus der 2. Hälfte des 2. Jhs. vorkommt. Trotz gegenteiliger BeS. p. 386 A . 123 zu M A M A IX 430. " M A M A V I 347 mit Taf. 60 wurde ein ionisches Kämpferkapitell aus Marmor ver öffentlicht, bei dem über den Voluten eine Menorah im Relief zu sehen ist; H.: 0,27 m, B.: 0,41 m; T.: 0,48 m. Als FO wird Hatiblar angegeben; ein zweites, ganz gleichartiges Kapi tell soll in Hatipler gesehen worden sein. BUCKLER/CALDER vermuten eine Verbindung mit der Synagoge von 168, so auch A . T H . KRAABEL, in: G.M.A. HANFMANN (Hrsg.), Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cambridge 1983, 181. BLOEDHORN ( A . 8) 67f will auch 170 der Synagoge zuweisen. - Hatipler liegt nord-östlich des heutigen Banaz (Panasion), aber Hatiblar habe ich auf der Karte bei BELKE/MERSICH ( A . 3) nicht gefimden; da aber ein Hatiblar auf der Karte M A M A V I p. xvi. ebenfalls nordöstlich von Banaz gezeigt wird, liegt vielleicht ein Druckfehler vor. ' M . G. WEBER, A M 25, 1900, 467, wo die Formel erst von J. ZINGERLE, AnzWien 1923, 63ff. hergestellt wurde (SEG 6, 172; M . WAELKENS, Die kleinasiatischen Türsteine, Mainz 1986, 171 Nr. 425; TREBILCO 76f Nr. 5. 4; J.H.M. STRUBBE, in: J.W. VAN HENTEN/P.W. VAN DER HORST [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 122f Nr. 11; ID., Arai Epitymbioi, Bonn 1997, 166 Nr. 238 [nur der Fluch]): *X. TevQpavris C^oa kavTf\i Kai 'Epfioyevei 'Ep|xoyeyous r^J dv5pi TÖ [ivriiieiov KareaKeuaaev, jjLexd Se TÖ TOU? 8UÖ reQf\vai ei T I ? övoiaei f\ eTTißouXeuCTei, ad
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merkungen'^ ist es bisher nicht gelungen, eme Verbindung des Fluches zur LXX zu zeigen;*'* andere jüdische Elemente gibt es in beiden Inschriften aber nicht. - der Fluch (eis) reKva TeKvmv, den mehr als ein Dutzend Steine aus Kleinasien, davon vier aus Akmoneia und Umgebung aufweisen.'^ Nimmt man
1923, 63ff. Nr. 3 (SEG 6, 171); contra STRUBBE, in: VAN HENTEN/VAN DER HORST 97 A. 85, der ä]yK&va vorschlägt, was er als besondere Bestrafiing des Körperteils erklärt, mit dem gesündigt wurde. Auch wenn ZiNGERLEs Lesung problematisch ist, so bleibt sie doch näher an der Parallele eloeXGov TÖV OIKOV, weshalb ich sie im Augenblick vorziehen möch te; auch in den beiden, allerdings wohl jüdischen Flüchen aus Akmoneia, in denen die „Si chel des Fluches" angekündigt wird (175f.), ist von einem Eindringen der Sichel in das Haus des Schuldigen die Rede (skeptisch auch BIJ DE VAATE/VAN HENTEN [A. 9] 20). Das leere Haus, oLKOs epripos, ist essentieller Bestandteil der ost-phrygischen Fluchformel, STRUB BE, Arai 289ff. " ROBERT, Hellenica X 252 A . 11; XI/XII 400; 439 A . 3; Op. Min. V I I 191; BLOED HORN ( A . 8) 67 („sicher jüdisch"); TREBILCO. ''' Man zitiert meist 175f mit der Erwähnung der „Sichel des Fluches", dpds Spinavov, um m beweisen, daß es sich hier ebenfalls um jüdische Texte handeh; TREBILCO 76: „a Substitute", während DE VAATE/VAN HENTEN richtig darauf hinweisen, daß ein Zusam menhang erst einmal bewiesen werden müßte - der eiserne Besen kommt in LXX nicht vor und soweit man sehen kann, auch in anderen Bibelübersetzungen nicht. B. LIFSHITZ, RB 72, 1965, 536 denkt an Is 14, 23, was aber in LXX ganz anders wiedergegeben ist (wir besitzen die Passage in keiner anderen Übersetzung, aber werm die Überlegungen zu Zach 5, Iff. (175 [Komm.]) richtig sind, wurde in Akmoneia die L X X gelesen, STRUBBE, in: VAN DER HORST/VAN HENTEN [ A . 12] 9 3 f ) . STRUBBE 95ff. erklärte oapdv atSapoDy als Anspie lung auf die römische Geißelung, ebenfalls nicht völlig überzeugend, da er keine sprachlichen Parallelen bieten kann. Die dorische Form oiSapoüv ist bisher noch nicht erklärt worden: ihretwegen halte ich die Formelhaftigkeit des Ausdrucks für gegeben, der dann aber kaum et was Römisches bezeichnet. " „There is a strong suspicion that the inscription is pagan", STRUBBE, in: VAN DER HORST/VAN HENTEN ( A . 12) 122, der sich 93 A . 70 mit Beispielen gegen WAELKENS' Ansicht wendet, die Erwähnung des Anstifters sei eine jüdische Formel. ' M . J. FRANZ, bei H. KIEPERT, Fünf Inschriften und fünf Städte in Kleinasien, Berlin 1840, 10 (Z. I f ; nach Abschrift des Baron WOLF; CIG 3861); HAMILTON ( A . 12) I 116; ft 405 Nr. 26 (Z. 1-^; 6; CIG 3861 Add. p. 1094); R A M S A Y , Cities II 653f Nr. 565 ( C U ü 763); M A M A V I 287 (TREBILCO 69f Nr. 4. I ; WAELKENS [A. 12] 169 Nr. 421; STRUB BE, in: VAN HENTEN/VAN DER HORST [A. 12] 74 Nr. 1 [Z. 3fF.]; STRUBBE, Arai [A. 12] 156f Nr. 224 [Z. 3 f f ] ) ; ein Photo des Steines bei M A M A V I Taf 51; WAELKENS T a f 65: "AppLO EÜTÜxou '^K"'aXLpdxü) dv8pl Kai eaurfi CK xfjg I8lag rrpoLKÖg xö pvripetov Kax e o K e ü a a e v dpa 8e eaxai eig reKva xeKvwv e x e p o v pf] xeOfimL f\ x ö v üöv po[u] Eüxüxrjv Kai yurnlKa aü[x]oü. 2. RAMSAY, Cities II 654 Nr. 566 (IGR IV 638; CIJ II 765); M A M A V I 277 ( W A E L KENS [A. 12] 172 Nr. 430; STRUBBE, in: VAN HENTEN/VAN DER HORST [A. 12] 74 Nr. 2; STRUBBE, Arai [A. 12] 158 Nr. 226 [jeweils nur der Fluch]); ein Photo des Steines bei M A M A V I T a f 49; WAELKENS Taf 64: Väiog eauxcp C^v Kai yuraLKfL BajXXoüari C<^or\ KaxeoKeüaaev [pvr|]pr|g x^pi-v pexd xö 8e xoüg 8OLO xeOrivai, ög dv dvoi^ei fi KaOeXet f\ rroXriaeL xö youxdptov eorai aüxw dpa ig xöv OIKOV Kai xeKva xeKvcov
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man hier einen jüdischen Fluch an, wie das oft geschehen ist, muß die Formel einen verkürzten Hinweis auf einen bekannten Text bieten, nämlich auf Ex 34, 7: ov) K a G a p i e t
TÖVevoxov,
e-näyü^v ävojj.Las' iraTepcov errl reKva
KOI
Tp'm]v KQI TeTdpTr]y yevedv. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß hier einfach die Ausdehnung des Fluches auf die Fa milie des Übeltäters gemeint ist, ohne daß dabei speziell an Ex 34, 7 gedacht
em
TCKva TCKVIOV
wurde.reKua
em
reKvwv ist ein in der griechischen Sprache häufig gebrauchter
Ausdruck, um die Nachkommenschaft zu bezeichnen - der natürlich auch in Lydien und Phrygien benutzt wurde. Da keine der in Frage kommenden In schriften irgendwelche anderen Hinweise auf jüdische Herkunft gibt, sollten diese Texte ausgelassen werden: „the phrase itself, without additional evidence, does not suffice to identify an inscription as Jewish."'^ In anderen Städten werde ich auf Inschriften dieses Typs nur verweisen, wenn für sie expressis verbis in Anspruch genommen wurde, von Juden errichtet zu sein. - M A M A VI 339 (Buckler/Calder p. xvii: „no. 339, treated as Christian, may instead be Jewish"; ich sehe weder für das eine noch für das andere einen Grund); grundlos ist die Vermutung auch bei einigen anderen Inschriften.^^ (youTctpLov muß das Grabmal bezeichnen, cf. J. KUBINSKA, Les monuments fiineraires dans les inscriptions grecques de l'Asie mineure, Warschau 1968, 154 u. s. die folgende Inschrift). 3. J. KEIL/A. V. PREMERSTEIN, Bericht über eine zweite Reise in Lydien, Wien 1911, 137 Nr. 255 (CIJ II 767; WAELKENS [ A . 12] 165f Nr. 411; TREBILCO 70 Nr. 4. 2; STRUBBE, in: VAN HENTEN/VAN DER HORST [A. 12] 75 Nr. 4; STRUBBE, Arai [ A . 12] 166f. Nr. 239 [jeweils nur der Fluch]; M A M A IX 421): TLßepio? KXUÖLO? ' IcuXLoyös kavT(3 Kai yuvaLKl |ivri|XTig x<^9^v Kai XeXeiSwv röig ISioig 9pe4'acri- lii^iikLilS' X'ip'-^'- T I ? 8e KaKCog TTOLoeL TaijTT] TT) youvTf), €^€i T€Kva TCKVcüv dpdv. • „sicher jüdisch" nach BLOEDHORN ( A . 8) 67; E.J. SCHNABEL, Urchristliche Mission, Gütersloh 2003, 1094f A . 342. Für den Namen XeXeiScov verweisen LEVICK/MITCHELL auf eine „Jewish or Chris tian inscription of Laodicea Catacecaumene: Ath. Mitt. XIII (1888) 260 nr. 83". 4. M A M A V I 323: p.eTd Se TÖ] TOUS SUO [Te6fiya]i, bg av ävopvl^ei eJKeivo? [Kai TCKva] Te[KVü)y ... Schon BUCKLER/CALDER meinten: „This may be a Jewish formula." Vgl. e. g. A . T H . KRAABEL, Judaism in Western Asia Minor under the Roman Empire, Diss. Harvard 1968, 117; er wollte p. 80 mit A . 2 wg. dieses Fluches auch M A M A I V 27f (Prymnessos); 84 (Synnada, e i s e y [ y ö v w v ] eyyovous') für jüdisch halten. " STRUBBE, in: VAN HENTEN/VAN DER HORST ( A . 12) 81, der A . 35 zum Vergleich JHS 31, 1911, 165 Nr. 1 zitiert: KaTiripd|ieuog fiTco ambg Kai T d TCKva aÜToO KOI EK TCKVCüV T e K v a . STRUBBE, in: VAN HENTEN/VAN DER HORST ( A . 12) 81f " STRUBBE, in: VAN HENTEN/VAN DER HORST ( A . 12) 82; Diskussion und Katalog bei STRUBBE 73ff; STRUBBEs Katalog erleichtert es, hier auf die Texte zu verzichten. V g l . auch BIJ DE VAATE/VAN HENTEN ( A . 9) 20 A . 0, die ebenfalls an der jüdischen Herkunft der Formel zweifeüi. ^° BLOEDHORN ( A . 8) 67f.: „Es fehlen (seil, in der Übersicht zur kleinasiatischen Dia spora in SCHÜRER III I ) M A M A V I 144*, 187 und 227". M A M A V I 144* ist R A M S A Y , BCH 7, 1883, 311 Nr. 34; ID., Cities II 472 Nr. 313: irovg TK8', iJi(r|yös) T]\ K ' . (Datie rung nicht in BCH). Aüp. Vdwg ZwaLjiou e-rroLriaa TÖ ripoiov eixauTW Kai Tr\ yXuKUTdTT] awßtcp [iov Aüp. TaTLavfi, e i s ö krepog ov TeOT^aeTau ei 8[e] ng eTTiTriSeüai, 9f|CTi ig
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Die weite Fimdstreuung der (jrabinschrifen macht die Annahme eines rein jüdischen Friedhofes in Akmoneia unwahrscheinhch.'^' Neben der jüdischen Gemeinde gab es in Akmoneia auch Verehrer des Geös UII^LOTOS (Mitcheh 141 Nr.
205f.).22
Die Grabinschriften sind zu folgenden Gruppen zusammengefaßt: Rosalia (171), die Flüche des Deuteronomion ( 1 7 2 ^ ) , die Sichel des Fluches (175f.), der Zorn Gottes (177f.).
168
Die Synagoge
Edd.: W . M . Ramsay, apud S. Reinach, RevArch 12, 1888, 225; id., Cities II 649ff. Nr. 559 (Oehler 298 Nr. 65 [Krauss 232 Nr. 64]); id., REA 3, 1901, 272 (Cagnat/Besnier, RevArch 41,1902, 357 Nr. 95; IGR IV 655; CIJ II 766); M A M A VI 264 (Lifshitz 33; B.J. Brooten, Women Leaders m the Ancient Synagogue, Chico 1982, 158 Nr. 6; Trebilco 59 Nr. 2; T. Rajak/D. Noy, JRS 83, 1993, 91 Nr. 20 [Rajak 424f. Nr. 20]; L . M . White, The Social Origins of Christian Architecture, Cambridge 1997, II 307ff.; B. Wander, Gottesfürchtige und Sympathisanten, Tübingen 1998, 133; D . D . Binder, Into the Temple Courts, Atlanta 1999, 145f.). FO: Erjish (Ercis), wo der Stein ursprgl. als „base d'un piher de bois supportant la Veranda d'une maison" benutzt wurde (Ramsay, REA 3, 271), was
TÖ Topelov Srivapta 4)'. Einen Grund für die Annahme, dies sei ein jüdischer Text, sehe ich nicht; R A M S A Y ordnete die hischrift übrigens Apameia zu. Zu M A M A V I 187 erklärte R A M S A Y , Cities II 472 Nr. 315: „Jewish origin may be suspected." Er scheint sich damit auf folgenden Ausdruck bezogen zu haben: errotriaev TÖ pvripeLov ... Kai et TLVL OUVX^^pf|CT6L TW drrö TOÜ dipoTog aÜToü (vgl. p. 384 A . 114). R A M S A Y nennt 2:um Vergleich 537 Nr. 394; M A M A V I 225: ^ p o v y i W i a v ö g Aü^dvwv erroLriaa TÖ ript^ov epauTW Ke Tri yuveKL pou MriTpöScopa Ke ToXg TCKVOLS CK TOÜ aipaTÖg pou KTX. Zumindest dieser Text, der die „Eumenean formula" gebraucht, ist christlich, und ich sehe in 187 sonst kein jüdisches Element. M A M A V I 227 mag jüdisch sein oder nicht, gehört aber nach Apameia.Zu TH. DREW-BEAR, Nouvelles Inscriptions de Phrygie, Zutphen 1978, 84flf. Nr. 20 s. p. 366 A . 76. ^' Gegen M A M A V I p. I I I ; positive Anzeichen für einen solchen Friedhof, z. B. seine Erwähnung in einer Inschrift o. ä., sehe ich nicht. Die Verbindungen zwischen Juden und den Anhängern des höchsten Gottes mögen hier enger gewesen sein als anderswo, da die „Sichel des Fluches" in einer hischrift zusammen mit dem „höchsten Gott" genannt wird, 176. - Vgl. jetzt M . STEIN, EpAnat 33, 2001, 123: „alle drei Inschriften körmen jüdisch sein. Abgesehen davon ist die bisherige Beurteilung durchaus möglich. Nichts spricht nämlich dagegen, daß in der gleichen Gegend einerseits ein heidnischer Hypsistos-Theos-Kult gepflegt wurde und andererseits dort ansässige Juden Jah we unter der griechischen Bezeichnung Theos Hypsistos eine Inschrift errichtet haben; ja die Verwendung des gleichen Namens könnte hier von beiden Seiten bewußt erfolgt sein, um mit der jeweils anderen zu konkurrieren."
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seine Lesbarkeit behinderte; z. Zt. von Buckler/Calder bereits im Museum von Afyon Karahisar. Beschreibung: Tafel aus weißem Marmor, Inschriftfeld etwas vertieft ein gelassen. H.: 0,49 m; B.: 0,58 m; T.: 0,15 m; litt.: 1,75-2,25 cm. Abb.: M A M A Taf. 47; Mitchell, Anatolia II 34 fig. 15. Ü: Krauss; Frey; Lifshitz; Brooten; M . Reinhold, Diaspora, Sarasota 1983, 95; Trebilco; Rajak/Noy (Rajak); L.H. Feldman/M. Reinhold, Jewish Life and Thought among Greeks and Romans, Miimeapolis 1996, 69f. Nr. 3. 24; L.H. Feldman, in: S. Fine (Hrsg.), Sacred Realm, Oxford 1996, 51; Verf., in: R. Jütte/A.P. Kustermann (Hrsgg.), Jüdische Gemeinden und Organisationsfor men ... Köln 1996, 50 (Auszüge); D.R. Edwards, Religion and Power, N e w York 1996, 103; White; Wander 133 A . 163; Williams 168 VII 17; Binder; L.I. Levine, in: The Cambridge History of Judaism III, Cambridge 1999, 1008; Levine I I I ; C. Claußen, Versammlung, Gemeinde, Synagoge, Göttingen 2002, 140f.; E.J. Schnabel, Urchristliche Mission, Wuppertal 2002, 133; P.A. Harland, Associations, Synagogues, and Congregations, Minneapolis 2003, 228. TÖV KaTaoKevaoQevja
OIKOV IJTTG
' l o ü X L a s ZeGUTipas- TT. TuppojVLOS"
5
KaraGeiievcüv
10
KXd-
8og ö 8iä ßiov dpxLauydyüjyos- -Kai AoiJKLos" A o u K L O u dpxLcrui/dyw'yo9 Kai TTOTTLXLOS- ZOQTLKÖ? dpxwi^ e-neoKevaaau eK re TÜV LSLWV Kai T W V avvKai eypaijjay
TOVS T O L -
Xovs Kai TTjv öpoc{)f]v Kai eTToir\aav T f | v TcJav OuplScoy do(\)dXeiai> KOI TÖV hmöv T T d v T a KÖG[iOv. ovonvas Kafi.] f] avvajbiyr] eTeL|j.r|aey öirXco eTTixpiiacü Sud re T f \ v evdperov avrbSv 8[L]d0[€-] Giv KOI Tr\v upög TT]V ovvayb}yr\v evvoidv re Kai GTTOvßr\v
Rev. Arch. 1888 u. Wander haben andere Zeilenangaben. Buckler/Calder lasen den Text zu erst vollständig. Frühere Ergänzungen und Abweichungen von ihrem Text habe ich daher nicht notiert; unterstrichene Buchstaben wurden nur von Ramsay gelesen. P. Tyrronios Klados, Archisynagogos auf Lebenszeit, und Lucius, S. d Lucius, Archisynagogos, und Popilius Zotikos, Archon, restaurierten das von lulia Severa erbaute Haus aus eigenen und den (von der Gemeinde) zusammenge brachten Mitteln und ließen die Wände und die Decke bemalen und die Sicher heit der Fenster herstellen und den ganzen übrigen Schmuck; sie ehrte die Synagoge mit einem vergoldeten Schild wegen ihrer hervorragenden Haltung und wegen ihres Wohlwollens und ihres Eifers der Synagoge gegenüber.
350
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Datum: lulia Severa gehört in die Mitte des 1. Jhs. (s. Z . 1 f. [Komm.]), damit auch der ursprgl. Synagogenbau, aber es ist unklar, wann die Renovierung nö tig wurde.^^ Die Schrift des Steines läßt m. E. spätere Datierungen durchaus zu; halbwegs sicher datiertes Vergleichsmaterial aus dem 2. Jh. gibt es aus Ak moneia aber kaum.^"* Nach dem Format zu urteilen, war die Inschrift als Tafel am Bau ange bracht. If.: Das KaraaKeväCeiv
des OIKO? m der Vergangenheit wird mit
dem
emoKev&Ceiv in der Gegenwart kontrastiert. Das eine ist die Errichtung, das andere die Reparatur und Renovierung.^^ Man geht allgemein davon aus, daß der genaimte OIKOS eine Stiftung der lu lia Severa an die Gemeinde war; so erklärt sich am leichtesten, weshalb lulia Severa überhaupt genannt wird und wie das Gebäude in den Besitz der Ge meinde kam.^^ Nur wenn es sich um eine Stiftung der lulia Severa an die Ge meinde handelte, ist die Frage whklich gestattet, was OIKOS hier bedeutet: der große Versammlungssaal der Synagoge oder der gesamte Bau.^^ Parallelen scheinen nahezulegen, daß bestenfalls zwischen OIKO? und TTepißoXos unter
schieden wurde (v. a. 36, 2f. [Komm.], aber wohl auch in Sardeis: 94);^^ dem-
Eine Renovierung zu Lebzeiten der Stifteriri, die ehrenhalber erwähnt wird (RAJAK 465), möchte ich eher ausschließen. Daß Severa noch zum „living memory" gehörte ( R A JAK), ist natürlich möglich, aber in kleinen Städten erirmert man sich lange an große Wohl täter und Patrone. In Galatien und Pamphylien gab es einflußreiche Verwandte der lulia Se vera noch bis weit ins 2. Jh. - KRAABEL ( A . 16) 47 meint, lulia Severa sei nur zur Bezeich nung des Gebäudes genannt worden, habe also tatsächlich keine Beziehung zur Gememde ge habt. Das ist unwahrscheinlich, weil das Gebäude durch die Anbringung der Inschrift an oder in ihm hinreichend gekennzeichnet war. Die drei genannten Gemeindemitglieder mußten keinen persönlichen Kontakt zur Stif terin haben, waren also nicht notwendig als Klienten, Freigelassene o. ä. mit ihr verbunden, wie L.M. WHITE, The Second Century 5, 1985/6, 110 meint. " Zum Wortgebrauch s. z. B. ROBERT, Op. Min. V 238f Vgl. konkret etwa LIFSHITZ 10 (Stobi): TTIV 8e emaKeuTiv Tfjs Kepdpou TCSV ÜTrepwtov TroietaOai epe Kai. KXripovöpous" e p o ü s ; LIFSHITZ 11 (Olbia): ... dpxlovTeg] TT^V rrpooeuxriv e[TTe]oKeüaoav TTJ eau[TOüv] rrpovoig aTeydaa[vTes']. LÜDERITZ 72 wird unten, zu Z. 6f, zitiert. Diskussion bei RAJAK 463ff; LEVINE 111 A . 193; D.D. BINDER, Into the Temple Courts, Atlanta 1999, 146f R. VAN BREMEN, The Limits of Participation, Amsterdam 1996, 336 versteht allerdings „a building formerly belonging to lulia Severa", was man sprachlich nicht ausschließen kann und was die Vorstellung einer Verbindung zwischen lulia Severa und der Gemeinde ad absurdum ftihrt, ebenso die Idee, daß dieses Gebäude bereits als Synagoge gebaut worden sei. Was aber so nicht erklärt wird, ist die Erwähnung der lulia Se vera und ihrer Beziehung zu dem Gebäude. " Versammlungssaal: ROBERT, Op. Min. V 181 A . 1; L . M . WHITE, The Social Origins of Christian Architecture II, Valley Forge 1997, 308 A . 47; anders LIFSHITZ ad loc. (aber vgl. noch p. 22 bei ihm). Anders ist LIFSHITZ 10 (Stobi) zu verstehen: TOÜS p€v OIKOUS TW äyioi TÖrrto KOL TÖ TpLKXetvov ow Tü) TeTpaoTÖo): dank des archäologischen Befundes kann man deutlich se-
11. Phrygien (Nr. 167-214)
3 51
nach war wohl das Hauptgebäude der Synagoge, vielleicht sogar - wenn sie keinen r r e p L ß o X o s besaß - die ganze Synagoge von lulia Severa errichtet worden.^^ Julia Severa C. f. ist keine Unbekannte;^" wir kennen sie und ihre Familie noch aus anderen Zeugnissen. Sie wird auf Münzen aus Akmoneia zusammen mit einem L. Servenius Capito genannt.'^^ Die Legenden lauten: 1. e m Z e p our|VLou
KaTTLTOjyog
SepouriyLOu
Kai
'louXLas- Seoufipas-
KarrLTCüi/os Kai
TouXLa?
' AKp.ov€a3u; 2.' A K ( i o i / e w v
Zeouiipag,
dpx-; 3. dpx- T Ö y'.
im Feld: e i r '
Z e p o u r i v L o u KairLTOJVos' Kai ' i G u X t a s S e o u T i p a s - , im Feld: e m
Löst man mit Ramsay und Groag in CTT' dpxCiepetov) auf,^^ so bekleideten lu lia Severa und ( L . ) Servenius Capito gemeinsam,^^ mehrmals das munizipale Priesteramt des Kaiserkultes in Akmoneia.^"* In dieser oder einer anderen Funktion war sie Agonothetin eines penteterischen Agons,^^ und als Priesterin und Agonothetin wird sie von der Gerusia geehrt.^^ Die überwältigende Wahr-
hen, daß es sich hier (LIFSHITZ p. 19) um etwas anderes handelt: „salles annexes qui etaient employees sans doute pour heberger les gens qui arrivaient dans la ville". S. p. 345 A . 11 zu den Kapitellen aus der Synagoge, flir die kein Alter angegeben ist. Es ist nicht gesagt, daß sie noch aus demselben Gebäude stammen, es ist auch nicht gesagt, daß die folgende Stiftung für die TrarpL? (169) mit diesem Synagogengebäude zu tun hatte. ^° GROAG, RE X 1, 946ff; PIR 1^701; H. HALFMANN, Die Senatoren aus dem östlichen Teil des Imperium Romanum, Göttingen 1979, I02f Nr. 5 a; vgl. jetzt auch P . A . HARLAND, Associations, Synagogues, and Congregations, Minneapolis 2003, 140ff " BURNETT/AMANDRY/RIPOLLES, Roman Provincial Coinage I, London 1992, Nr. 3170-7; die Hrsgg. datieren 3170-3 ca. 55 n. Chr.; 3174f ca. 62 und 3176f ca. 65. BURNETT/AMANDRY/RIPOLLES ( A . 31) p. 512 sprechen allerdings vom „archonship"; anders VAN BREMEN ( A . 26) 336. Für die Auflösung als d p x ( i e p e ü ) v ) spricht u. a. M A M A V I 263. " Für ein gemeinsames Priesteramt plädiert VAN BREMEN ( A . 26) 132f, da lulia Severa nicht alleine auf Münzen erscheint, sondern nur mit ihrem Mann zusammen. Es gibt auch Münzen, auf denen nur Servenius Capito, ohne seine Frau, genannt wird. Weshalb GROAG, RE X 1, 948 Poppaea eine „Gönnerin" der lulia Severa nennt, sehe ich nicht. " M A M A V I 265: ö Sfjiiog Kai f) ßouXfi eT6i\ir]0€v NLKLOU ' AaKXr|mo8cüpou A o ü KLov, lepea Zeßaarfig EüßoaCas Sid ßtou, ... yv[i.vaaiapxr\oavra 6vo TrevxaeTTipLKOus e m 'iGuXCa? Zeourjpa? Kai TuppwvLou 'POTTCOVOS ... Gegen RAMSAYs Annahme, daß lu lia Severa in zweiter Ehe mit Turronius Rapo verheiratet war, erklärt GROAG, RE X 1, 947: „die Datierung nach beiden läßt die Erklärung zu, daß sie dieselbe lokale Stellung ... in zwei aufeinanderfolgenden Lustren bekleideten." Wenn GROAGs Interpretation richtig ist, dann haben wir hier die chronologische Folge der Agonotheten vor uns, darf aus der Voranstellung lulia Severas nicht auf ihren Rang gegenüber Turronius Rapo geschlossen werden. Falsch ist RAJAK 473, Turronius „shared coins with Julia Severa" (ein ähnlicher Fehler bei A . FITZPATRICK-MCKINLEY, in: J.R. BARTLETT (Hrsg.), Jews in the Hellenistic and Roman Ci ties, London 2002, 67: „his (seil. Cladus') profile appears on coins from the period of Nero's reign."). M A M A V I 263: f) -yepouaia eTeLp.riaev 'loDXiay PaiGU Guyarepa ZecuTipav, dpxlepeCav Kap.] dYCovoOeTLV TOO avvnavTog TÜV [9]ewy ZeßaaTwy [OI]KOU, Trdari? dpe-
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scheinlichkeit spricht dafür, daß luha Severa und Servenius Capito verhehatet waren. Die Verbindung der beiden Namen fmdet sich auch m M A M A IV 139 (Apollonia), wo eine Severa und ein Comutus nebeneinander genannt werden. Der cursus honorum und Fragmente der Grabinschrift eines Sohnes, L. Ser venius Comutus, sind erhalten.^^ Er erreichte die Praetur und war Legat des procos. Asiae M . Aponius Satuminus.^^ U m noch unter Nero in den Senat zu kommen, mußten die Servenii italischer Abstammung sein, und ihr Name spricht tatsächlich für Einwanderung aus Italien. Die Familie hatte sich mh den lulii Comuti aus Perge verschwägert,^^ was den Namen Servenius Comutus erklärt. Andere Verwandtschaft reicht nach Ankyra, wo sich im 2. Jh. eine Servenia fmdet, die königliche Abstammung für sich beansprucht (IGR III 192). Ebenfalls königliche Abstammung beanspruchte C. lulius Severus in An kyra zu Beginn des 2 .Jhs. für sich,"**^ und er war wohl ein später Verwandter der lulia Severa."** Hier, wie auch beim Vater der lulia Severa, spricht das prae nomen Gaius dafür, .daß das Bürgerrecht von Caesar herrührte. lulia Severa war, gegen Ramsay, sicher keine Jüdin:"*^ schon ihre prominente Beteiligung am Kaiserkult spricht dagegen. Nicht zu leugnen ist allerdings ihr Interesse an der jüdischen Gemeinde, und Mitchell vergleicht es mit dem In-
[ T ] f i s xcipi-i^ Kai T f | s [ e l ] ? amr\v
eiiepyeaLLas. V g l . auch das Fragment IGR I V 656 (Ak
moneia; M A M A V I 153*: „dedication of building [?] to lulia Severa): ] TraxpCSos' KOL TOÜ KÖapou TOÜ T e e [ v ... (wohl Nero) ] 'louXLai 2[eo]uTipai dpxiepeiaL
Kai dywvo9eT[L8L.
" M A M A V I 262: T) TTÖXLS [eT]eL[|j.riaev AOÜKLJOV Sepou-qvLoy, AOUKCOU [VVOV ALpi]XCg KopvoÜTov, Se[Kav5poy ejrrl Ttov KXripovopLKWv SiKlaaTrjpCojv, •x]a\ixav patwi'
erraCpxeiag]
•yo[y] MdpKcp
Kürrpou,
d7opayö(iov,
'ArrcoyLcp ZaTOupvetvo)
oTpaTr)7Ö[v, Tr]peaßeuTf)y
' A o L a l s ] erTapxeCas,
Stipou ' P w -
KOI dvTLOTpdTri-
T [ Ö V ] eauTfjs
eüepYeT[r|i/.
Die Reste der Grabinschrift M A M A V I 254 sind stark zerstört; BUCKLER/CALDER ergän zen so, daß die dort genannte Servenia Comuta seine Tochter, nicht seine Schwester ist. Aponius war entweder in spätneronischer oder fiühflavischer Zeit proconsul, W . ECK, Chiron 13, 1983, 189. Da diese Station seiner Lauft)ahn nur hier bezeugt ist, versuchte U. VOGEL-WEIDEMANN, Die Statthalter von Afiica und Asia in den Jahren 14-68 n. Chr., Borm 1982, 469 A . 1964; 470 A . 1967 die genannten Münzen zur Datierung des cursus un seres L. Servenius Comutus zu benutzen, um dann auf ein Datum für Aponius schließen zu können ( A . 1967: „verweisen die Münzen aus Acmonia ... doch auf die Jahre 63 bis 65 als den Begirm seines eigentlichen cursus honorum"). ST. MITCHELL, JRS 64, 1974, 37f IGR III 173 (Ankyra; E. BOSCH, Quellen zur Geschichte der Stadt Ankara im Alter tum, Ankara 1967, 105f):
'louJX. Zeoufipov
[dTrö-yolvov ßaoLXews
[AriL]o[T]dpou Kai
' A p ü v T o u TOÜ BpLxdTou Kol ' A p ü v T o u TOÜ AuptdXou TCTpapxwv' Kol ßaatXecog ' A T T d X o u , [äy]e[il)]Lov ürraTtKOJV MOUXLOU Te KoSpdTou KOI ßaoiXeco?
'Aala?
' A X e ^ d v 8 p o u KOL
"IOUXLOU "AKÜXOU Kol K [ X . ] Zeouiipou KOI ovyyevx\ auyKXr|TLKdjy irXeLaTCov.
Es ist allgemein anerkannt, daß der König Alexander unter den Vorfahren des C. lulius Sevems der Ur-Ur-Enkel Herodes' d. Gr. war (Jos. AJ 18, 140), doch ist daraus nichts für das Verhältnis der lulia Severa zu den Juden zu gewinnen (anders S. APPLEBAUM, in: S. SAF RAI/M. STERN (Hrsgg.), The Jewish People in the First Century, Philadelphia 1974, I 443). GROAG, RE X 1, 947f; M . STERN, in: SAFRAI/STERN ( A . 41) I 150 A . 7.
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teresse, daß der aus Antiochia Pis. stammende Sergius PauUus dem Judentum entgegenbrachte/^ Die Erinnerung an ihre Stiftung wird von der Gemeinde wachgehalten, weil sie an die Großzügigkeit der lulia Severa erinnern und die fiüheren Beziehungen zu einem Mitglied der lokalen Oberschicht dokumen tieren will. 2f.: zu Turronius in Akmoneia vgl. M A M A VI 265, der Agonothet Turro nius Rapo. Da Klados ein griechischer Name ist,'*'* ist es nicht ganz ausge schlossen, daß wir hier einen Freigelassenen oder Nachkommen eines Freigelassenen der Turronii vor uns haben."*^ Dieselbe Kombination eines römischen nomen gentile mit einem griechischen Namen finden wir bei Popilius Zotikos.''^ Es gibt in beiden Fällen keinen Grund, in ihnen Sym pathisanten statt Juden zu sehen. Der dpxLCTUvdyojyos' Sid ßi^ou und der dpxwv der Gemeinde waren römi sche Bürger, was in der Stadt mit ihren starken römischen Einflüssen selbst dann nicht unwichtig gewesen sein dürfte, werm sie Freigelassene waren. Zum 6 8Ld ßCou dpxLcruvdytoyo? s. 46, 1 (Komm.). Das Nebeneinander von 6 Std ßiou d . und d. läßt sich wohl am ehesten damit erklären, daß die durch eine Spende oder anders - erworbene Ehre des lebenslänglichen Titels nicht gleichzeitig lebenslängliche Arbeit bedeuten sollte. 4: Ramsay schlug für Lucius, S. d. Luciys eine Identifikation vor, die aus chronologischen Gründen nicht zu halten ist.'*^ 5: dpxcov, s. 5, 1 (Komm.). Nicht P. Turronius Klados, wohl aber die beiden anderen Beamten trugen in ihrem Amtsjahr zur Renovierung bei; ob sie wegen ihrer Bereitschaft gewählt worden waren, oder ob sie bei der Wahl einfach mit Aufgabe und Last konfi-ontiert vmrden, läßt sich nicht sagen. Die
" S. MITCHELL, Anatolia, Oxford 1993, II 8f Daß auch Nicht-Juden Synagogen stiften konnten, dürfte spätestens seit Lk 7, 5 bekannt sein, wo es über den centurio aus Kapharnaum heißt: äyaua ydp TÖ eövog T)|J.WV KOL TT\V auvaytüyfiv avTog cÖKoSöiirjaev fi[i.LV. BINDER ( A . 26) 146 charakterisiert lulia Severa denn auch als „gentile patron". ROBERT, Noms indigenes 272f; ein neues Beispiel jetzt in J.M. REYNOLDS, EpAnat 29, 1997, 130 Nr. 3 (Smyma). ''^ An Verwandtschaft denkt APPLEBAUM ( A . 41) 443. - RAMSAY, Cities II 650: „The Strange name Tyrronius (of which I find few instances except in the two neighbouring towns Akmonia and Sebaste) may be in all cases taken as Jewish." c f 673; damit erklärt er auch die Turronii in RAMSAY, Cities II 604 Nr. 478f (Sebaste) und lOlympia 237 (Bürger von Dconion) für Juden - was sich natürlich nicht halten läßt, nachdem der lateinische Charakter des Namens erkannt ist. RAJAK 474. - WHITE ( A . 27) 309f A . 48 meinte, Turronius und Lucius seien Freige lassene oder deren Nachkommen, in Diensten der lulia Severa, was die Verbindung der lulia Severa zur Gemeinde erklären würde. Die Überlegung ist wegen der unterschiedlichen Namen, noch mehr aber wegen der sicher anzunehmenden chronologischen Differenz fragvköirdig. REA 3, 272 mit dem Nikias Lucius aus M A M A V I 265, der aber zu derselben Zeit wie lulia Severa lebte. Ob sein Amt als lepei;? Zeßaarf)? EüßoaLa? mit der Lebensführung ei nes Juden in dieser Zeit zu vereinbaren wäre, bleibt demgegenüber zweitrangig.
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Entscheidung hängt auch davon ab, ob wir annehmen, daß es m der Gemeinde nur einen jährhchendpxLouvdycoyo? und einen jährhchendpxwv gab, oder ob der Archon Popihus Zotikos als einziger aus einem Kollegium genannt wird und zwar wegen seiner Bereitschaft zu zahlen. 6f.: Das meiste Geld gaben zweifellos die genannten Beamten, und zwar aus der eigenen Tasche, weshalb ihre Beteiligung an den Kosten zuerst genannt wird und weshalb sie geehrt werden. Daneben wurden aber weitere Mittel ver wendet, r d G u y K a r a O e i i e v a . Das können Spenden eigens für diesen Zweck,"*^ können aber auch Gelder aus der regulären Gemeindekasse gewesen sein."*^ Für den sozialen Status der drei Amtsträger ist vielleicht bezeichnend, daß sie auch zu dritt nicht in der Lage waren, die Renovierung ohne Hilfe der Ge meinde zu bezahlen. Sie werden allerdings durch die Ehrung so weit herausge stellt, daß man nicht - wie sonst manchmal - annehmen muß, die Gemeinde habe bewußt dafiir gesorgt, daß sich ihre Mitglieder nicht durch Spenden über einander erheben. Die Aufzählung ist klar hierarchisch.^^ 7: zu den Malerarbeiten, die hier vielleicht nicht nur Ausschmückung, sondern Notwendigkeh waren, s. 90, 3 (Komm.); vgl. etwa noch IGR FV 293, 22f. (Pergamon): d-rroypdiljayTa KQL TTIV eir' QÜTWL öpo[c|)f|y. 9: Lifshitz versteht unter den GupLSes- Türflügel, während Reinhold über setzte: „they made safe the little door". „Fenster" ist die gewöhnliche Bedeu tung, und die Sorge kann hier den Fensterstürzen gegolten haben, der Abdich tung etc.; möglich ist aber auch, daß es um den Versuch geht, Diebe von den Kostbarkeiten der Synagoge fernzuhalten.^' 10: mit KÖa[ios ist kaum die Innenausstattung gemeint, sondern eher son stiger Bauschmuck, vielleicht sogar ein weiteres Gebäude.^^ 11: die Gemeinde wird hier und Z. 13 als f) ouvaywyfi bezeichnet, wäh rend das Gebäude anders benannt war; vgl. zum Gemeindetitel aber noch 160 und allgemein 36, 5f. (Komm.). Vgl. zu einer anderen Renovierung LÜDERITZ 72 (Berenike): e^&vr] rf\ oway(jiyf\ TÜV ev BepveLKLSi 'louSaiojy TOÜ? eTTLSLSövreg eLg errLOKeufiv xfig auvaytoYfig ävayp6i\)ai aüroüg eloTfiXriv XCGou TTapiou. Vgl. LIFSHITZ 2 (Aigina): OeoSwpou vecop. (|)por'TLCovT(og) [CK Tfjg TTp]o[o]ö8ou xfig auvaY- eiiouacüör); 10 (Stobi): CK TWV oiKeLcov xpilM-Ctrcov, |ir|8ev öXtog Trapaijidpevog TÜV äyiijdv. Ein Schatzmeister wird in einer aramäischen Inschrift aus Dura-Europos genannt, C H . KRAELING, The Synagogue, New Häven 1956, 263ff. Unklar ist LIFSHITZ 1 (Aigina). - LIFSHITZ 2 ist übrigens ein, wenn auch spätes Beispiel daftir, wie eine „mainly supervisory, organizational or patronal role in the construction" in Akmoneia hätte aus gedrückt werden müssen (gegen RAJAK). Anders E.S. GRUEN, Diaspora, Cambridge 2002, 114. C. CLAUßEN, Versammlung, Gemeinde, Synagoge, Göttingen 2002, 103. " Vgl. M A M A I 170 (erste Hälfte 4. Jh., Laodikeia Katakekaumene): rrdaav rfiv eK\r\CFiav dvoLKoSolplrjoag ärrö OepeXCcov KOL aüvrravTa TÖV rrepl aürfiv KÖapov, TOÜT' eoTLv OTOcov r e Kai T[eT]paaTÖa)V KOI C(^ypa(^iü[v] KOI Kevrriaewv KOI üSpeCou Kai rrpoTTÜXou Kol TTdoL Totg XiOo^oiKoIg epyoig Kai Trd[oL dTrla^arrXcog KaraaKeudloag.
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Die Ehrung mit einem ÖTTXOV ist in der Polis nicht ungewöhnlich, aber für jüdische Gemeinden sonst nicht belegt. Vergleichbare Ehrenbeschlüsse besit zen wir nur wenige, aber an den vorhandenen Beispielen läßt sich zeigen, daß die jüdischen Gemeinden sich oft bemühten, die in den Poleis üblichen Formen der Ehrungen nachzubilden. Die Eigenschaften der Geehrten finden sich auch in vielen Ehrenbeschlüssen der Städte.
169 Eine Weihung Edd.: Ramsay, Cities II 651f. Nr. 561 (Oehler 298 Nr. 66; Krauss 233; CIJ II 771; Lifshitz 34; Trebilco 81 Nr. 6. 2). FO: Kaili. Beschreibung: „Below the word TTaTpiSL is indicated in incised lines the seven-branched candlestick" (Ramsay). Ü: Krauss; Frey; Lifshitz; Trebilco. üirep €ijxfi<s"> TTdoT] TTJ TrarptSL 1: €i)xrj(s') TTdari(s') Oehler; ei)XTi[s'] TTdar|[?] oder TTdar] Ramsay, Frey; eüx^lLs] Trebilco.
Wegen eines Gelübdes für das ganze Vaterland. Datum: Die meisten Weihungen {jirep e\}xf\s stammen aus der Spätantike, doch da wir uns noch nicht einmal eine Vorstellung von den Buchstaben formen machen können, läßt sich weder die Frage nach dem Datum noch die nach dem Charakter des Monumentes beantworten.^^ Es gibt zwei Möglichkeiten, TTaTpL? zu verstehen: als Vaterstadt, i. e. Ak moneia,^'* oder als Bezeichnung für die jüdische Gemeinde. Es gibt bisher keine
" FREY bietet ein Facsimile, das aber nur der Versuch einer zeichnerischen Umsetzung der RAMSAY'schen Beschreibung ist und keinen eigenen Wert besitzt. Die Beschreibung des Leuchters bei R. HACHLILl, The Menorah, Leiden 2001, 423 D 8.318 („base: tripod, arms: round, light Attings: crossbar") hängt wiederum von FREYs Zeichnung ab. Sie hält den Stein übrigens für den Überrest eines „epitaph". Zur Bezeichnung des Wohnortes als iraTpL? vgl. Philo, Flacc. 46: as 5' eXaxov 6K iraTepcüv Kai TTdiTTTCüi' Kai TTpoTrdTTTTWv Kai Twv 6TL dvw TTpoyöywy OLKetv eKaaroL iraTpCSa? voiiiCov'Tes, a t ? eyevvx\'d\\aav KOI eTpd4)r|aay. R A M S A Y , Cities II 652: „It is clear, even though the text is mutilated, that the Jewish author intended to designate Ak monia as his fatherland"; so auch TREBILCO 81f; GRUEN ( A . 50) 243. KRAUSS 233, von FREY als einziger zitiert, und LIFSHITZ verstehen die Gemeinde. - Akmoneia wird als rrarpCg bezeichnet in M A M A V I 261; 266 (TrpoaxdTriv rf)? TTÖXeco? f) Trarptg), doch ist das wenig erstaunlich. Allgemein zu Weihungen an die Trarptg: E. STEPHAN, Honoratio-ren, Griechen, Polisbürger, Göttingen, 2002, 160f
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Parallele für die Selbstbezeichnung einer jüdischen Gemeinde als -narplg, wir keimen aber auch nur wenige Fälle, in denen Juden eine Stiftung für die Stadt, in der sie lebten, unternahmen.^^ Da evxA eher ein Gelübde als ein Verspre chen an die Stadt ist, da ü i r e p e ü x f i ? von Juden und Christen, aber nicht in paganen Kontexten gebraucht whd, da man sich femer auf einer Weihung für die Kommune nur schwer eine Menorah vorstellen kann, denke ich, daß diese Gabe der jüdischen Gemeinde galt.^^ Nur so whd m. E. auch der Ausdruck ird a a Trarpig verständlich: eine Stiftung für die ganze Gemeinde. Welche Bedeu tung dem Ausdmck „Vaterland" für die Gemeinde beigemessen wurde, ob man - negative - Folgerungen für die Verankerung in der Kommune ziehen kann, ist m. E. ganz unsicher, nicht zuletzt, weil uns ein Datum für den Text fehlt.
170 Fragment eines Gebets Edd.: M A M A V I 334 (Trebilco 82 Nr. 6. 3). FO: In einer Hauswand in Ahat verbaut, aber schon 1934 in das Museum von Afyon Karahisar gebracht. Beschreibung: Bläulicher Kalkstein, oben und unten eine Profilleiste, also oben und unten vollständig; H.: 0,165 m; B.: 0,175 m; litt. (Gr.): 2,5 cm. Abb.: M A M A Taf. 58; E.L. Sukenik, Kedem 1, 1942, 96 Taf. 13, 2; H. Beinart, Eretz Israel 8, 1967, Taf. 42, 5 (non vidi); S. Mitchell, Anatolia, Ox ford 1993,11 34 flg. 17. Ü: A.Th. Kraabel, in: G.M.A. Hanfmann (Hrsg.), Sardis from Prehistoric to Roman Times, Cambridge 1983, 181; Trebilco.
] XAZnPO [
...es sei Friede über Israel und Jerusalem und diesem Ort.... Datum: 4. Jh. (Mitchell, Anatolia II 34), doch ist nach den griechischen Buch stabenformen auch eine spätere Zeit nicht ausgeschlossen. Für ein späteres Datum spricht die Benutzung des Hebräischen, das in der griechischen Dia-
" In 21 (lasos) und 40 (Smyma) sieht man die Probleme bei Stiftungen ftir die Stadt. So auch kurz ohne Argumentation L.H. KANT, A N R W II 20, 2, Beriin 1987, 693 A . 139.
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Spora - von formelhaften Texten abgesehen - eigentlich erst im 5. oder 6. Jh. aufkam.^^ Möglicherweise stammt das Fragment aus der Synagoge.^^ An dem hebräischen Fragment versuchte sich E.L. Sukenik apud Buckler/ Calder, dessen Übersetzung oben auch zitiert ist: „The blessing upon Israel and upon Jerusalem is reminiscent of a passage in the evening prayer for Sabbath and for festivals. The phrase preceding the word i^p in the second line may be a quotation from Daniel XII 4, 9, or XI 35. But if the inscriptions did not begin as I suggest - which, of course, is quite possible - then we may have at the end ... a quotation from Isaiah IX 6." Der griechische Text mag mit Buckler/Calder zu TTpoCTeDlxds- TTpoCaSexou ergänzt werden (cf. Ps. 6, 10: Kupiog T f \ v -npoaevxA^ M-O^ irpocreSe^aTo), doch muß man sich darüber klar sein, daß das nur eine von vielen Möglich keiten ist. Eine genaue Entsprechung der Buchstabengruppe scheint es in L X X nur in 1 Esdr 2, 4 zu geben (KQT' eüxd? TTpoaTeGeLfiei/oi?), was aber nicht in Frage kommt. evxA wird in der Regel nur im Singular verwendet, sonst wäre an die Stiftung eines Pro[ zu denken, die mit einem hebräischen Segenswunsch abgeschlossen worden wäre. Beim derzeitigen Stand der Dinge ist der Opti mismus von Kraabel, der hier eine Bilingue sah, unberechtigt, und man muß sich wohl mit der skeptischen Bemerkung von Buckler/Calder zufrieden geben: „whether the Greek and the Hebrew were in any way connected is not known".
171 Eine Stiftung für das Grab der Aurelia... Edd.: W . M . Ramsay, REG 2, 1889, 23ff. Nr. 2; id., Cities II 562ff. Nrr. 455-7 (B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike, Leipzig 1914, II 134f. Nr. 174 [A; C]; Trebilco 78 Nr. 6. 1; C. Kokkinia, M H 56, 1999, 219 Nr. 3^9). FO: Susuz Köy, ca. 5 km westlich von Akmoneia (Ahat). Beschreibung: Kleiner Grabaltar. „Defaced symbols on side C. In the middle of side B (seil. Z. 5f.) a crown, across which the letters ... were engraved" (Ramsay). A 6ff. vmrde von einer späteren Hand, in kleineren und schlechte ren Buchstaben hinzugefugt. Abb.: Ramsay, REG (Facs.). Ü: Laum (A; C); Trebilco; Williams 128 V 68.
" TREBILCO berücksichtigte bei seinen Überlegungen zur Benutzung des Hebräischen in diesem Fragment das Datum des Textes nicht. BUCKLER/CALDER; BLOEDHORN ( A . 8) 67f. - ob das noch die Synagoge von 168 ist, tut dabei nichts zur Sache. ''Nach CIG 3874!
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A
[ A ü p . ' A ] p L a T e a s ['ATTOX-] Xcoviou r i y ö p a -
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TÖTTOV Ma0[L]o u TTf|(xeü)y) L' errl L'. CTCL [..] dpyöv
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[ e d v 8e |if] e G e X w a i v ] poSLoaL K a T d
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[ e a ] T a L a Ü T o t ? TTpö[s] [ T f | ] v 8LKaL0aL)5
[ v T ] v ] T o O GeoO
A 4f.: Mae[e?]ou Ramsay, REG; MaGou id., Cities; Ma9[L]oi; Robert, Hellenica XI/XII 410f.; 5: von Mommsen bei Ramsay, Cities, erklärt; am Ende Platz für einen, höchstens zwei Buchstaben, also [ T ' ] , [ja'] etc.; die Ergänzung mit dem Zahlzeichen T ist nötig, weil die Namen in A 1; B 10 für eine Entstehung nach 212 sprechen; 7: 'AX€^av]8po? Ramsay, Cities ist ein Druckfehler; 10: p . x- Ramsay, Cities. B 2f: TTp[a)T]oTTro"'XeLTa)v F. Vattioni, Studia Papyrologica 16, 1977, 23flF. (SEG 27, 893),*° aber s. JLR Bull. 1978, 469; 3ff: 'App[o]m8L K€ [ ] A A [ . . ] 8üo K[al dv]dpTi[Tov] KOL d v ö p u y o v Ramsay, REG; dpp[e]va 8iKe[X]Xa[Ta] 8uo K[aT]d p f | [ r a ] Kai ä[y(iiyb]v öpu[K]TÖv Ramsay, Cities; suppl. Keil apud Laum; 6f: 6PU[K]T6V Ramsay, der aber selber feststellt, daß am Ende der Zeile kein Platz mehr für einen Buchstaben ist.
Aur. Aristeas,S. d. Apollonios, kaufte den brachliegenden Platz von Markos Mathios, und zwar zehn mal zehn Ellen, im Jahr 215(+x) - Es bauten seine ^ VATTIONI verwies dabei auf Vita Aesopi 81: TTPCOTOTTOXLTOU OVTOS S B A , rrptoToTTuXeüovTos P'°. Er übersetzte: „al quartiere o all'associazione dei 'primi cittadini'".
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Kinder Alexander und Kallistratos für Mutter und Vater um der Erinnerung willen - und nachdem er es versprochen hatte, gab er der Nachbarschaft vom Ersten Tor Handwerkszeug, zwei Hacken; eine Schaufel und einen Spaten zum Graben mit der Auflage, daß sie jedes Jahr (das Grab) meiner Gattin Aurelia ... mit Rosen schmücken. Wenn sie (es) aber nicht jedes Jahr mit Rosen schmücken wollen, sollen sie sich vor der Gerechtigkeit Gottes verantworten. Datum: wg. der Namen nach 212, wg. der Ergänzung in A 5 (cf. app. crit.) 215 und später. Ramsay u. a. gingen davon aus, daß wir es mit einer christlichen Inschrift zu tun haben (zuletzt P.A. Harland, Associations, Synagogues, and Congrega tions, Minneapolis 2003, 37), während Robert, Hellenica XI/XII 409ff. mehre re Argumente dafür naimte, daß es sich bei den genannten Personen um Juden handelte, s. den Kommentar zu A 4f; C 3ff'.; cf. B 2f.; hinzu kommt noch, daß wir aus dem Akmoneia des 3. Jhs. eine größere Zahl jüdischer Inschriften ken nen, aber als christlichen Text nur M A M A VI 336. A 2f.: Robert, Hellenica XI/XII 410 A . 5 meint, daß Aristeas das Grab sei ner Frau auf dem Gelände habe errichten lassen, daß er den Protopyleitai wegen der Geräte - zur Bearbeitung übermachte („ä cultiver"). Bewirtschaf tung des Grundstückes ist schon wegen seiner geringen Größe unwahrschein lich, erst recht die Bewirtschaftung eines Grundstückes, auf dem ein Grabstein stand. Sollte der Ort als gemeinsamer Begräbnisplatz der Protopyleitai genutzt werden? Das Werkzeug alleine wird nicht ausgereicht haben, um die jährliche Feier zu finanzieren, und in anderen Fällen wird tatsächlich meist ein Grund stück gestiftet, dessen Erträge zur Feier verwendet werden konnten. Gesagt wird das allerdings nicht, denn ÜTroaxö^ievos- ... eSooKev bezieht sich nur auf das Werkzeug. 4f.: Robert ergänzte Mathios, weil in der Inschrift die Silbentrennung durchgehalten wird; bei dem Namen handelt es sich um die Adaption eines se mitischen an einen kleinasiatischen Namen, s. 164, 2ff. (Komm.). Seine Ver wendung könnte dafür sprechen, daß wenigstens der Verkäufer Jude war.^' Vgl. weiter B 2f. zu der Vermutung, daß auch Aristeas Jude gewesen sein kann, weshalb er möglicherweise von dem Grundstück des Mathios wußte. A 5: einige Beispiele für Grablegen von 10x10 Ellen in Kleinasien bei JLR Bull. 1939, 464 p. 520. Daß dies eine geläufige Größe war, spricht m. E. eben falls gegen die Idee, hier ein Grundstück zur Bepflanzung zu sehen; es spricht vielleicht auch gegen die Vorstellung, hier einen Grabplatz für eine ganze Gruppe zu sehen, aber in diesem Fall hängt die Praktikabilität von der Art der Gräber ab. ' ^' KRAABEL ( A . 16) I I I wandte ein, daß in Akmoneia sonst keine semitischen Namen benutzt worden seien, doch konnte ROBERT einen Beleg zitieren, der bestenalls 30 km von Akmoneia entfernt gefunden wurde, M A M A X 197 (vgl. p. 386 A . 123).
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B 2f.: Vgl. IK44, 105 (Side): y[epovaia] (leyaXoTruXeLTWv und r]ye[i6ves ... Tü)v | i [ e y d X ü ) v ; ein Martyrium des hl. Mauritius (ed. H. Delehaye. Anal. Boh. 53, 1935, 230) nennt in Apameia Syr. eine y i T v e i a d|jLa^LKT\, und etwas später ist von einer diia^LKfi TTuXri die Rede. Daß sich auch Bemfsvereme um einen Torbau ansiedeln konnten, zeigen die e p y d r a L -rrpoTTuXelTaL, IK 17, 1, 3216 (Ephesos). TTuXeojy
Die Gesellschaft war in der Lage, Geschenke anzunehmen, die sie zu spä teren Handlungen verpflichtete, doch wird sie dadurch noch nicht zu einer „burial-society".^^ W h können z. Zt. die Frage nicht beantworten, ob dieser Verein ein privater Zusammenschluß war, oder ob es sich um eine offizielle Untergliederung der Stadt handelte, wie es in Side der Fall war (davon hängt auch ab, ob es eine ausschließlich jüdische Gruppe war, oder ob auch andere Bürger der Stadt zu den Protopylitai gehören konnten). Robert wies daraufhin, daß die Protopylitai bei Mißverhalten nur die Ge rechtigkeit Gottes, aber keine weltlichen Sanktionen zu befürchten haben, woraus er schließt, daß es sich um eine religiös relativ homogen strukturierte Gruppe handelt (412): ,je conclurais que ce groupe de maisons foumait un petit quartier juif."^^ In den meisten vergleichbaren Fällen werden materielle Sanktionen angedroht, falls die Auflage des Stifters nicht erfüllt wird, aber an gesichts des geringen Umfangs des (möglichen) Stiftungsvermögens hatte Aristeas diese Chance nicht: er griff deshalb zu einem Fluch. Aus der Verwendung dieses Fluches läßt sich vielleicht schließen, daß Aristeas selber Jude war^"* oder zumindest genug von jüdischem Brauchtum vmßte, um die Gerechtigkeit Gottes als Strafandrohung auf andere herabzumfen. Er erwartete auch, daß die Adressaten des Fluches ihn respektieren würden - aber das macht nicht not wendig Juden aus ihnen. Die Grabinschriften der Stadt zeigen, daß solche Flü che auch angewandt wurden, wenn man keine religiös homogene Gruppe als Adressaten hatte. Selbst wenn Robert aber Recht hat, und es sich bei den Protopylitai um ei nejüdische Nachbarschaftsgmppe handelte, müssen sie nicht die einzigen Ju den in der Stadt geweisen sein, konnten Juden auch in anderen Vierteln leben.^^ B 8ff.: die rosalia sind ein Fest am Grabe, das aus Rom nach Griechenland und Kleinasien gekommen war.^^ Seine Übemahme ist immer Zeichen einer geDazu e. g. APPLEBAUM ( A . 41) 484. TREBILCO 80 meint, im 3. Jh. hätten eher Ju den als Christen eine rechtsgültige, nach außen sich darstellende Gesellschaft gründen kön nen. Selbst wenn man diesen Schritt ROBERTs nachvollzieht, wie es etwa SCHNABEL ( A . 16) 1150 tut, sollte nicht zuviel Wert auf den Ort des quartier juif in der Nähe der Pforte ge legt werden: orientalischer Einfluß oder gar eine Erinnerung an die Bedeutung des Tores in der orientalischen Stadt sind hier sicher nicht anzunehmen. Zum Namen sei nur an den Aristeas-Brief erinnert. Da keine Synagoge erwähnt wird, schließt KRAABEL ( A . 16) 114, daß die Protopylitai eine Gruppe innerhalb der Synagoge seien, im Gegensatz zu Juden, die anderswo lebten.
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wissen Romanisierung,^^ und trotz seines heidnischen Ursprungs wurde es von den Christen schon früh aufgenommen und beibehalten.^^ Ein anderes Grab in Akmoneia soll ebenfalls durch eine Stiftung jährlich mit Rosen ge schmückt werden, F. Cumont, Catalogue des sculptures et inscriptions antiques des Musees royaux, Brüssel ^1913, Nr. 133 (cf. Laum II Nr. 173). Von dem gemeinsamen Festmahl, daß die Rosalia eigentlich begleitet, hören wir nichts, werm es nicht im poSiCeiv beschlossen war: die Größe der Stif tung dürfte dazu aber auch nicht ausreichend gewesen sein. - Jährliche Zere monien am Grab werden auch in 196 (Hierapolis) vorgeschrieben. C 3ff.: hier wird die sog. ,3uJtneneian formula" (eorai avrü rrpös TÖV Oeöv) verwendet,^^ zu der Robert 408f. ganz richtig sagt: „il est tres possible que certains de ces textes emanent de Juifs; on ne pourra les leur attribuer que d'apres un fait precis ou sur une forte presomption d'origine juive."'" P. Trebilco, MedAnt V 1, 2002, 73ff. zählt die Inschriften mit 'Eumeneian formula' auf, bei denen seiner Ansicht nach nicht sicher zu entscheiden ist, ob sie christlich oder jüdisch sind: „un fait precis ou ... une forte presomption d'origine juive" scheint mir bei keiner gegeben, doch ist damit nicht sicher aus zuschließen, daß auch jüdische Texte darunter sein können.Aufgenommen habe ich keine dieser Inschriften.
S. e. g. M.P. NILSSON, RE I A 1, 111 Iff.; ID., Opuscula Selecta I, Lund 1951, 311ff.; B. L A U M , Stiftungen in der griechischen und römischen Antike, Leipzig 1914, I 85ff.; R. LATTIMORE, Themes in Greek and Latin Epitaphs, Urbana 1942, I35ff.; E. SCHWERT HEIM, EpAnat 5, 1985, 83ff.; C. KOKKINIA, M H 56, 1999, 208ff. ROBERT, Op. Min. VII 190 zu Akmoneia als Stadt: „Les noms attestent une romanisation ou une romanite importante." Vielleicht sieht F. CUMONT, MEFRA 15, 1895, 253. 277 Nr. 164 deshalb hier eine christliche Inschrift. Zur Formel s. kurz W . TABBERNEE, Montanist Inscriptions and Testimonia, Macon 1997, 144f.; ausfiihrlich P. TREBILCO, MedAnt V 1, 2002, 63ff. (70f. zu dieser Inschrift). Sie wird meist mit Christen oder Juden verbunden, weil die Anhänger anderer Götter keinen Grund gehabt haben sollen, so unpräzise von 9 e ö g zu sprechen: ihnen habe keine Verfolgung gedroht. Abgesehen davon, daß die zunehmend beobachteten Tendenzen des paganen Mono theismus durchaus eine 'Eumeneian formula' hätten hervorbringen können, so gilt das Argu ment sicher nicht ftir Juden: welchen Anlaß sollten sie haben, ihren Gott nicht näher zu kenn zeichnen? ™ Vgl. früher schon W . M . CALDER, Anatolian Studies BUCKLER, Manchester 1939, 25 zu demselben Vorbehalt. - KRAABEL ( A . 16) 117: „Three inscriptions from M A M A VI are questionable: ... 336 is an example of the 'Eumeneian formula' which could be Chris tian." Ich weiß nicht, wer je erwogen hatte, M A M A V I 336 unter die jüdischen Inschriften zu reihen. ^' Sehr wahrscheinlich scheint mir das nicht zu sein, da die 'Eumeneian formula' auch von TREBILCO ( A . 69) 70f nur zweimal halbwegs sicher für Juden, wesentlich häufiger aber si cher für Christen in Anspruch genommen werden konnte: Texte ohne sichere Zuweisung sind also eher christlich als jüdisch.
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C 4f.: die Gerechtigkeit Gottes ist ein aus dem A T gut bekarmtes Motiv, vgl. Schrenk, T h W N T II 197ff.; A . Dihle, R A G X 289ff.'^
172 Das Grab des T. Flavius Alexandras Edd.: Legrand/Chamonard, B C H 17, 1893, 263f. Nr. 48 (Ramsay, Cities II 653 Nr. 564 [ A 1-18; B ] ; I G R I V 658 [ A 18-20; B ] ; CIJ II 770; Robert, Hel-lenica X 253; Trebilco 62f. Nr. 3. 3; J.H.M. Strubbe, in: J.W. van Henten/ P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 119f. Nr. 9). cf. J.H.M. Strubbe, EpAnat 10, 1987, 69f. Nr. 55. (B 3f.; D 3f.). FO: In Ushak gefunden, mit Herkunftsangabe Akmoneia. Beschreibung: Altar, auf der Vorderseite die Inschrift, auf den drei Seiten Kränze mit den Ämtern des Verstorbenen. Abb.: Legrand/Chamonard (Facs.; danach der Majuskeltext bei Frey). Ü: W . M . Ramsay, The Expository Times 26, 1914/5, 171 Nr. II; id., The Bearing of Recent Discovery on the Trustworthiness of the N T , London ^^1920, 361f. Nr. 2 (Z. 9ff.); Frey; Trebilco; P.W. van der Horst, Ancient Jew ish Epitaphs, Kampen 1991, 56 ( A 1-18); Strubbe, Williams 110 V 14. A
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KRAABEL (A. 16) 112f. ist der Ansicht, daß die Gerechtigkeit Gottes im N T schon zu sehr mit der Gnade Gottes verbunden sei, als daß man sie in einem Grabfluch habe nennen können. Selbst wenn man ihm die Prämisse zugestehen wollte, ist doch nicht gesagt, daß Christen des 3. Jhs. nicht inzwischen eine etwas anders akzentuierte Vorstellung von Gottes Gnade gewonnen hatten.
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Errichtet im Jahr 328. T. Flavius Alexander erbaute das Grabmal zu Lebzei ten für sich und seine Frau Gaiane um der Erinnerung willen. Er war Rats herr und Beamter, lebte gut ohne jemandem zu schaden. Wenn irgendjemand das Grabmal öffnen sollte, nachdem ich, Alexander, und meine Frau Gaiane hineingelegt wurden, werden ihm die Flüche gelten, die niedergeschrieben sind, und zwar gegen (sein) Augenlicht und seinen ganzen Körper, gegen( sei-ne) Kinder und gegen (sein) Leben. Wenn aber jemand versuchen sollte, (es) zu öffnen, dann wird er dem fiscus 500 Denare als Strafe zahlen. Polizeiaufsicht. Getreideversorgung. Vorsitz des Rates. Marktaufsicht. Strategie. Getreideversorgung. Datum: Jahr 328 der suhanischen Aera, i. e. 243/4. 2: Das Bürgerrecht des Alexandros ist schon alt, geht aber nicht auf eine ita lische Familie zurück. Sollte es sich imi einen Juden handeln, so denkt man zu erst an Kriegsgefangenschaft und spätere Freilassung eines Vorfahren, aber schon das ist wohl nur Spekulation. 3: zum Namen Gaiane s. M A M A VI 274; 301; 315; bezeichnend ist 274: M. KX(o8t09 Bdao? Kai FaLavfi FaLto TraTpi K T X . 13: C. Brixhe, Essai sur le grec anatolien, Nancy ^1987, 93 zu der in Phrygien häufig verwendeten Form d v ü ^ T ] et sim. 15ff.: gemeint sind die Flüche, die im Dtn niedergeschrieben sind, wie schon Ramsay sah; cf. 173, 14f. (Komm.). Der Verfasser der Inschrift kannte offen bar nicht nur den allgemeinen Charakter von Dtn 27f., sondem auch den Inhalt:^^ dort ist von dopaaia die Rede, dann heißt es: Kai eor) i|jr|Xa(()üJv |ieaT]|j.ßpLas" w a e l i|iriXac|)r|aaL 6 T U ( } ) X Ö ? ev CTKÖT€L (28, 29). Andere Teile der Flüche beziehen sich auf weitere körperliche Gebrechen und auf die ganze
Gegen BIJ DE VAATE/VAN HENTEN ( A . 9) 20f, die einen klaren Bezug auf Dtn ver missen.
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Lebensführung des Verfluchten. Zur Verfluchung der Kinder vgl. p. 346f. die Flüche vom Typ eis TCKva TeKvwv und 174, 18ff. die Einbeziehung der Fa milie des Übeltäters. 16: vgl. noch IK 62, 8 (Philomelion): bs äv TOUTW TW |iyfi|iaTL KaKws TTOLriaeL OLKÜ), ßio), TÜ) acoiiaTt aÜToO.
18ff.: Der Versuch wird von der erfolgreich ausgeführten Tat unterschieden: ihm gilt kein Fluch, sondern nur eine (moderate) Geldstrafe. B: Eine solche Aufzählung der Ämter auf der Seitenfläche eines Altars ist in Akmoneia geläufig, s. 173; Ramsay, Cities II 564 Nr. 462: ßouXeuTfi?, d y o p a vo\Lr\oas,
Geirii)vr\aas,
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IGR IV 657: f) ßouXf] Kai 6 8f\\ios dyopavofiov, f) ßouXf) Kai 6 8fi|ios SeKaTTpcoTeLiaavTa. M A M A V I 270f. sind wohl Fragmente vergleichbarer In schriften. elpTivapxla: s. aUgem. J.L. Rife, ZPE 138, 2002, 94ff.; 107ff. (Liste der Testimonia); Rife 97 betont den für die Amtsausübung nötigen Reichtum. ßouXapxLa: nicht nur einfaches Mitglied, sondern auch Vorsitzender des Rates. In Analogie zu den anderen Ämtern war vielleicht auch diese Aufgabe auf ein Jahr beschränkt; s. zum Amt in Kleinasien K. Nawotka, Epigraphica 62, 2000, 66ff. Zur Sitonie als Amt s. J.H.M. Strubbe, EpAnat 13, 1989, 99ff.; Alexander übte das Amt zweimal aus.
173 Das Grab der Makaria und Alexandria Edd.: W . M . Ramsay, The Expository Times 26, 1914/5, 170 A . 2 (nach Aut opsie imd einer Kopie von Mrs. Wingate; id., The Bearing of Recent Disco very on the Trustworthiness of the N T , London ''1920, 358ff. A . 2; CIJ II 760); M A M A V I 335 a; Robert, Hellenica X 249f. (SEG 15, 807; Trebilco 61 Nr. 3. 1; J.H.M. Strubbe, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 115f. Nr. 7; G.J. Johnson, Early Christian Epitaphs from Anatolia, Atlanta 1995, 34 Nr. 1.23); vidi. FO: Von Ramsay in Usak kopiert, wo man erklärte, der Stein stamme aus Blaundos; von Buckler/Calder Akmoneia zugewiesen, was Robert, Hellenica X 250f. bestätigte. Der Stein wurde vor 1934 in das Museum von Smyma ge bracht, inv. 339 (heute neben der Eingangstür). Beschreibung: Altar, auf dessen Oberseite sich ein Blätterkranz befindet, über dem sich ein Pinienzapfen erhebt. Auf der rechten Seite ein Spiegel, Korb, Spindel, Kamm, Spinnrocken. Auf der Vorderseite ein großer K r a n z . T e x t A
Ähnlich LE BAS/WADDINGTON 722, s. ROBERT, Hellenica X 255 fig. 2.
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findet sich auf der Vorderseite des Steines ( Z . 1 auf dem oberen Rah-men), Text B auf der linken Seite. H.: ca. 0,5 m. Abb.: Ramsay 1920 fig. 8 (Facs.);^^ Robert, Hehenica X Taf 29, 4; 33, 1-3. Ü: Ramsay 1914/5; 1920; Frey; Robert ( A ) ; Trebilco; P.W. van der Horst, Ancient Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 56 ( A 2-16); J.G. Gager, Curse Tablets and Bmdmg Spells, Oxford 1992, 191 Nr. 91; Stmbbe; Johnson; Williams I I I V 15. A
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RAMSAY gibt noch an, der „upright stone" seiner Taf. 3 zeige unseren Grabaltar; tat sächlich kann der Stein, wie der Vergleich mit den von ROBERT publizierten Aufiiahmen zeigt, nicht unseren Text tragen; da RAMSAY von zwei gleichartigen, miteinander gefimdenen Steinen spricht, wird unser Text auf dem kaum kenntlichen, liegenden Stein in R A M SA Ys Photographie gestanden haben.
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Im Jahr 333. Aur. Phrougianos, S. d. Menokritos, und Aur. luliane, seine Frau, errichteten zu Lebzeiten (diesen Altar) für (seine) Mutter Makaria und (ihre) süßeste Tochter Alexandria um der Erinnerung willen. Wenn aber je mand nach ihrem Hereinlegen, wenn jemand einen anderen Leichnam begra ben oder unter dem Vorwand des Kaufes Unrecht tun wird, gelten ihm die Flü che, die im Deuteronomion aufgeschrieben sind. - Marktaufsicht. Getreide versorgung. Polizeidienst. Alle Magistraturen und Liturgien ausgefüllt - und Stratege gewesen. Datum: Jahr 333 der suUanischen Aera, also 248/9. Der Altar gehört zu einer Gruppe gleichartiger Monumente, die Robert, Hellenica X 247ff. bespricht;'^ sie stammen alle aus Akmoneia. Zusammen mit der Fluchformel, die Buckler/Calder mit 172 und 174 verglichen, sicherte das die Zuweisung des Steines nach Akmoneia. 3: der Vatersname in M A M A VI 267. 4: die Mutter des Ehemannes wird gemeint sein, Robert, Hellenica X 249 A. 3. 5: die beiden Toten werden ohne ihr nomen gentile genarmt, was sicher nicht darauf zurückzuführen ist, daß sie schon vor 212 verstarben. Das römi sche Bürgerrecht ist offenbar immer noch eine Auszeichnung, und indem Phrougianos und seine Frau es verwenden, zeigen sie ims noch einmal, daß die Errichtung eines solchen Altars nicht nur zur Erinnerung an die Toten erfolgt, sondern auch dem Prestige der Lebenden dient; vgl. B. Alexandria auch in 174, 5; SEG 15, 811; vgl. 14 B, 50 (Komm.) zu Alexandros.. 12f.: vgl. Robert, Hellenica X 247 (Akmoneia): et T L S 8e TeGfivaL, et Tis
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Zur Gruppe gehören vmtl. 172, dann: T H . WIEGAND, A M 36, 1911, 291ff. Nr. 11 aus dem Jahr 224, neu publiziert von ROBERT, Hellenica X 247f., und ein anderer, ebenfalls im Museum von Smyma befindlicher Stein aus d. J. 221 (inv. 338), den ROBERT 2 5 I f pub lizierte. Wir haben also eine Serie aus derselben Werkstatt vor uns. - Aus der Werkstatt stammt auch P. PARIS, BCH 8, 1884, 252ff Nr. 21; RAMSAY, Cities II 382 Nr. 218 (IGR IV 730); DREW-BEAR ( A . 20) 84ff. Nr. 20 mit T a f 26: AJiowaio? o-vpa-ximr\s Kaft] ZTpdrcov KaTeaKeud[CTav] TÖ ripcpov kaurolg, eTovg T K ' (236 n. Chr.) |i(r|yös') 9', ai'. ALOVUCTLOS arpaTLCjOTrig ö KQI ßerpawg. [Aüp.] 'lovoja 2eßa[aTT]i^f] Kai T]i{iyx^peiCr\vT\, yvvT\ A[Lovi)aLou, Aij]p. ÄLOU'[UCTI.CÜ TÖ di^Spl KOI] ÜTpäriav TW yXuKUTOTCp [rrlaTpl Aüp. ALoviiaiq) [ßeTpaJi^ü) KTX. Der Stein wurde auf dem Gebiet von Eumeneia gefunden, von DREW-BEAR aber auf Grund seiner Form dieser Werkstatt zugewiesen. Er zitiert JLR Bull. 1976, 798 zur Benutzung des Namens Justus bei Juden (vgl. hier 43, 2), und schließt: „II y a donc des chances que la femme de Dionysius etait une Juive, bien qu'on ne puisse pas affirmer cela avec certitude, puisque le nom pouvait naturellement etre porte aussi par des femmes d'autres religions." Der Typ des Monuments, soviel ist klar, wurde nicht nur von Juden benutzt.
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13: et TIS Qdi\iei etc. Zur Konstruktion hier und m den anderen phrygi schen Inschriften vgl. C. Brixhe, Essai sur le grec anatolien, Nancy ^1987, 21: „Dans le Systeme hypothetique, la langue ecrite oppose une modalite (et + ftatur) ä une sur-modalite (le plus souvent edv
+ subjonctif aoriste). Dans la
langue parlee, cette Opposition ... ne repose plus que sur la conjonction introductrice, puisque dans la plupart des cas indicatif ftitur et subjonctif aoriste se sont phonetiquement confondus". 13f.: vgl. M A M A V I 272: dpdv K Q I V6\IOV eorai
\i.r\['re TicoXfioaL] jirire d y o p d a a i
Qe\i.evos ÖTTWS |i[r|]8€vl e^-
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Twv a ü ] T o ü OLKo8o|iri[idTaj[v] r\ (^VTeicxiv;'^^ 325: ög äv ... r ü v ß o v TTpCare ... e^oXeoL eKi^vou ovvnav
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rj 0eou öpyri. Die Sorge der Zweck-
entfi-emdung emes Grabes durch Verkauf war allgegenwärtig.^^ 14f.: zur Fluchformel vgl. 172; 174; ausführliche Diskussion bei Stmbbe 85ff.^^ Gemeint ist die Reihe von Flüchen, die Dtn 27-9 überliefert ist.^° A u f Euboia wurden die Flüche Dtn 28, 22 u. 28 von emem hochgeborenen Rhetor auf Inschriften zitiert, IG XII 9, 955; 1170 mh (e. g.) Robert, Op. Min. V 701 f. Handelt es sich schon in diesem Fall eher um einen Sympathisanten als um einen Juden, so hat man nicht ganz zu Unrecht betont, daß Dtn ja auch Christen bekannt war.^' Ob Phrougianos ein Jude war, muß also offen bleiben.Sicher ist aber, daß er von den Flüchen im Deuteronomion gehört hatte und erwartete, daß die Le-
IGR IV 661 ist nicht ganz vergleichbar, da es sich dort um eine Stiftung handeUe, de ren Vermögen nicht vermindert werden sollte. IK 18, 83 (Kyzikos): e l 8 e r i g dvü^ag e r e p o v ßdkxi [veKpöv x'^pls' epoi)] f\ avvßouXeüari f\ T(po^evr\or\ (verkaufen oder vermitteln nach R. MERKELBACH, Philologica, Stuttgart 1997, 314 A . 1) r\ äYopdo[ri f\ rrcoXriaT) TÖV rörrov f\] SöXov
rrovripöv TTOLriari
rrepl x ö p v r i p e L o [ v ; I K 23, 210 (Smyma): öpoLOJS 8 e prjSevl e^eoTto ä y o p d a a i aÜTÖ f|
SöXtüL TTovripwL TL TroifjoaL; LE BAS/WADDINGTON 1273 (Antiphellos): e d v 8 e TL? ä8iKTjarii dyopdoTiL r ö p v f i p a ; S. HAGEL/K. TOMASCHITZ, Repertorium der westkiliki schen Inschriften, Wien 1998, 88 Elaiussa-Sebaste 23: pf|Te rrpdaiv TTOLfiaaoOaL r i v a Tf|s paKpd?; 90 Ermenek 1: pf] e ^ ö v e l v a i ... x i rroXfjaaL r\ pexaöeoOe [ x ] ö 8LKaiov x o u x o ; IGBulg III 1, 998 (Philippopolis, fiir einen Bürger von Nikaia): evJeüxopaL rQ ... ' ArröXXüjvi fi x ö v d [ v o L ^ a v ] x a f\ d y o p d o a v x a xfjv a o p ö v Travarreppei e[^oXeLaGaL. - Die Über
setzung von JOHNSON ist kaum richtig: „or deliberately should abuse (this monument) by idling about (?)". ^*f| ye-ypappevai ist einfacher lotazismus. *° Der Versuch, das Durcheinander von Singular und Plural in diesen Zeilen mit der Unsicherheit zu erklären, ob in Dtn 27ff ein oder mehrere Flüche zu sehen sei, ist kaum überzeugend. " J.S. CREAGHAN, Violatio Sepulcri, Diss. Princeton 1951, 80; STRUBBE, in: V A N HENTEN/VAN DER HORST ( A . 12) 89f, der allerdings auch sagt, daß Dtn flir Juden wich tiger als flir Christen war. *^ C f J.G. GAGER, Curse Tablets and Binding Spells, Oxford 1992, 191 A . 64; BIJ DE VAATE/VAN HENTEN ( A . 9) 20f; vgl. allgemein STRUBBE, Arai ( A . 12) 160. Daß auch andere von der Wirkungskraft jüdischer Eide und Flüche überzeugt waren, zeigt Joh. Chrys.,
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ser der Inschrift diesen Flüchen Respekt zollen würden - daß also eine größe re, sicher nicht nur auf Juden beschränkte Gruppe diesen Aspekt der Torah rezipiert hatte. Daß seine Erwartung nicht ganz unberechtigt war, beweist wohl das Vorkommen vergleichbarer Flüche auf anderen Inschriften. Von der Entscheidung, ob Phrougianos und seine Familie Juden waren, hängt ab, wie man sich die Eingliederung der Juden in die Gesellschaft Akmoneias in der Mitte des 3. Jhs. vorstellt. Bekleideten Juden hier hohe Ämter oder war jüdisches Gedankengut (nur) in Teilen der Oberschicht bekannt? B Iff.: Da die Partizipien in vergleichbaren Inschriften (172 B [Komm.]) im Nominativ gehalten sind, erledigt sich wohl Ramsays Vermutung, in unserer Inschrift köimten die Substantive im Dativ gestanden haben, abhängig von einem fehlenden Koa|iT]0eLg o. ä. Die genannten Ämter müssen sich auf Aur. Phrougianos beziehen, vgl. A 5 (Komm.) zur Repräsentation der Lebenden. 2: zu Sitonia s. 172 B und vgl. J.H.M. Strubbe, EpAnat 10, 1987, 70 Nr. 56. 3: zu den TrapacjjijXaKeg, den Vorstehern der lokalen Sicherheitstruppen, s. Robert, Et. Anat. 102ff. Robert zitiert u. a. OGIS 527 (Hierapolis), wo deut lich wird, daß der Trapa4>i)Xa^ meist nicht in der Stadt, sondern auf dem Land und in den Dörfern amtierte.^^ Nicht klar ist, wie sich das Amt von der eiQr\va p x i a absetzte, die es in Akmoneia ebenfalls gab (Beispiele aus anderen Städ ten zeigen, daß die Amtsfiinktionen des Eirenarch nicht notwendig auf die Stadt beschränkt waren). 7: Zur Konstruktion vgl. IGR IV 657: f) ßouXf] KQL 6 8fJiios d y o p a y ö i i o v , f) ßouXfi K a i 6 8 f | | i o s 8eKaTTp(jOTeuaayTa.
174 Die Flüche des Deuteronomion Edd.: M A M A VI 335 (G.H.R. Horsley, N e w Documents Illustrating Early Christianity I, Macquarie 1981, 101 Nr. 61 [14-20]; Trebilco 62 Nr. 3. 2; J.H.M. Strubbe, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994,117f. Nr. 8; id., Arai Epitymbioi, Borm 1997, 159f. Nr. 228 [Z. 8-20]). FO: Emiraz, auf halbem Wege zwischen Akmoneia u. Diokleia, in einem Stall.
adv. lud. 1, 3 (PG 48, 848). Ein Christ will eine Mitchristin zum Eid in einer Synagoge zwingen und nennt - zur Rede gestellt - folgenden Grund: ö 8e TToXXoüg, e(\>r], rrpö? aüTÖv eCpriKeyai, cfjoßepcoTepoug TOÜ? eKet yiwiiei^oug öpKovg elvat. Zur •rTapa(j)uXaKfi rf^g iröXecog, allerdings in Ägypten, s. D. HENNIG, Chiron 32, 2002,28 Iff. Die Beschränkung auf das Land ist also nicht überall gegeben - und deshalb auch bei uns nicht unbedingt anzunehmen.
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Beschreibung: Marmorner Ahar, Inschrift auf vertieftem Feld, das von zwei mit Rankenfriesen verzierten Pilastem eingerahmt ist. Die anderen Seiten sind genauso gestaltet. H.: 0,94 m, B.: 0,59 m (Schaft), 0,78 m (Basis), 0,32 m (Inschriftfeld); T.: 0,59 m (Schaft), 0,76 m (Basis); litt.: 2-2,25 cm. Abb.: M A M A Taf. 58f. Ü: Horsley; Trebilco; P.W. van der Horst, Ancient Jewish Epitaphs, Kam pen 1991, 56 (Z. 8-20); Strubbe, in: van Henten/van der Horst; Williams 129 V70. [ ^ IIN [e^Jear a i ereptp dvv^ai rö KdGerov auvßfj 5
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.... keinem anderen ist erlaubt, die Grablege zu öffiien, mit Ausnahme des Falles, daß seinen Kindern Domna und Alexandria etwas zustößt. Wenn sie aber geheiratet haben werden, ist das Öffnen nicht erlaubt. Wer es aber wagen wird, einen anderen dazu hineinzulegen, der wird dem heiligstenfiscus1.000 attische (Drachmen, i. e. Denare) zahlen und darüberhinaus soll er unter ei ner Klage wegen Grabfrevels Rechenschaft ablegen müssen. Dieser soll ver flucht sein, und was an Flüchen im Deuteronomion geschrieben steht, soll ihm und seinen Kindern und seinen Nachfahren und seinem ganzen Geschlecht gel ten. Datum: 2./3. Jh. n. Der Aurelier-Name fehlt, ist aber für die Kinder auch nicht zu erwarten, vgl. 171. Da die meisten anderen Inschriften dieses Typs aus dem
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3. Jh. stammen, ist die WahrscheinUchkeit groß, daß auch unser Text ins 3. Jh. gehört. Der Name Domne (5) könnte ebenfalls für eine solche Einord-nung sprechen. 3: „ K d O e r o v ... suggests a lair beneath the surface, or the floor of a f i p w o y " (Buckler/Calder).^^ 5: Alexandria auch in 173 A , 5ff.; vgl. 14 B, 50 (Komm.) zu Alexandros; zu Domne vgl. M A M A V I 285; Ramsay, Cities II 656 Nr. 589 (Akmoneia); 355; 358 (Diokleia). 9ff.: die Androhung von Geldstrafen ist in Akmoneia selten; man verließ sich meist lieber auf den Fluch. 11: einige Beispiele für die Benutzung attischer Drachmen in phrygischen Grabinschrifen der Kaiserzeit bei M . Waelkens, Die kleiucisiatischen Tür steine, Mainz 1986, 194 A . 502; allgemein zum fortdauernden Umlauf und weiteren Benutzung des terminus: Wörrle, Pergamon VIII 3, 187 A . 101; Ro bert, Op. Min. V 304f. A . 224. 13: zur TuiißcopuxLOt vgl. 146, 5 (Komm.).
15: eTTLKardparo?: das Wort wird in der L X X benutzt, ebenso in den jü disch-hellenistischen und ntl. Schriften.^^ Ebenso häufig ist allerdings auch sei ne Benutzung in sicher heidnischen Texten, s. Robert, Hellenica VII 66f.; VIII 76; Op. Min. V 703ff.; es gibt also keinen Grund, aus seiner Verwendung hier ein Argument für die jüdische Herkunft des Steines abzuleiten, wie schon Strubbe 83 A . 20 sah. 17: zu den Flüchen des Deuteronomions vgl. 173 A , 14f. (Komm.).
175
Das Grab des Titedios Amerimnos
Edd.: Legrand/Chamonard, BCH 17, 1893, 271 Nr. 60 ( A ) ; Ramsay, Cities II 565f.Nr. 465/6 (CIJ II 768); M A M A VI 316 (Trebilco 74 Nr. 5. 1; J.H.M. Strubbe, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 11 Iff. Nr. 6; Strubbe, Arai Epitymbioi, Boim 1997, 160f. Nr. 229 [ A 16ff.; B]). FO: Susuz, in der Wand eines Hauses; aus Akmoneia verschleppt (Ramsay 660 Nr. 613)? Beschreibung: Marmorne Basis, oben und unten bebrochen; A auf der Vor derseite, B auf der rechten Seite; H.: 0,74 m; B.: 0,4 m; T.: 0,42 m; litt.: 2-3,5 cm.
S. schon STRUBBE gegen die Ansicht der Hrsgg., daß KaGerov ein spezifisch jüdischer terminus sein könnte. " BAUER/ALAND s. v., die u. a. auf die Diskussion bei A . DEISSMANN, Licht vom Osten, Heidelberg''1923, 73f verweisen.
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Abb.:
Legrand/Chamonard (Majuskeltext; danach Frey); M A M A
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VI Taf.
55. Ü: Ramsay, The Expository Times 26, 1914/5, 171 Nr. III ( A 16ff.; B ) ; id., The Bearing of Recent Discovery on the Trustworthiness of the N T , London ^1920, 363 Nr. III ( A 16ff.; B ) ; Frey; Trebilco; Strubbe; Williams 130 V 72.
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Ausführlicher Apparat bei Strubbe. A 1: von Legrand/Chamonard nicht gesehen; 3f.: P 0 ( T 1 T E Ä 1 0 S die Majuskelkopie von Legrand/Chamonard, die hier keinen Minuskeltext geben; Ramsay und Buckler/Calder notieren an Stelle des P O ein Blatt; 4: T L . TCSLOS?
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Ramsay; Strubbe; 10:'Oveoi\iT\v Frey; 13: 6 | m a a K € u d < a > a i ' T a Legrand/Chamonard; e|TTLa o K e u d a a v T a Ramsay; e | m a a K e u d a a v T a v Buckler/Calder; 16: d v 8e Legrand/Chamo-nard; 19f.: von Legrand/Chamonard nicht gesehen; von Ramsay nur fragmentarisch gelesen, weshalb er 20 z. B. vorschlug ea[TaL aüxcp Ttpög TOV 9eöv oderea[TaL e T T L K a r d p a T o g . B I f : edi|;eT0 [d]|[X]Xov Ramsay; 2ff.: dTTp]oCT8ÖKr|Tov ö Kai Ramsay; 3: „ T w o small letters ON are engraved above K in Kat" Ramsay.
...er ließ (es) für sich und seine Frau Trophime machen. Titedius Amerimnos renovierte das Grabmal seines Großvaters und begrub seine Frau Aur. Onesime, die Tochter des Euelpistos (darin). Es soll auch erlaubt sein, den Ame rimnos, den Renovierenden, in sein ererbtes Grab zu legen. Wenn es aber je mand wagen wird, nach dem Hineinlegen des Amerimnos irgendeinen anderen zu begraben, wird er dem fiscus zahlen ... Wenn jemand jemanden mit tücki scher Hand begraben sollte, soll ihm etwas Unerwartetes zustoßen wie auch ihrem Bruder Amerimnos. Wenn aber einer von ihnen diese Verfluchungen nicht fürchten sollte, dann soll des Fluches Sichel in ihre Häuser eindringen und niemanden zurücklassen. Datum: wg. des Namens Aur. Onesime nach 212. A 1-3: Wiederholung oder verkürzte Fassung der ursprgl. Inschrift, die der TTdiTTro? des Amerinmos hatte anbringen lassen. Wieviel verloren gegangen ist, ist unsicher. Ein rrdTTTTO? TTpös- |iriTpÖ9 in Ramsay, Cities II 658 Nr. 605. A 4f.: Titedius und Tedius sind beides bekarmte lateinische Namen, werden allerdings von Mitgliedern der Oberschicht nicht häufig getragen.^^ In Klein asien gibt es Ze^jTov TT^LSLOV, IK 5, 16 (Kyme), v. a. Kolvros" TfjSLog TdpGos in IK 49, 116 (Laodikeia L.). Die Entscheidung fallt wohl ein Blick auf M A M A VI 315: M . TiTeStos T a T L a y [ ö ] 9 e[TTOLT]a€v KTX.
Amerimnos ist ein gut griechischer Name, der allein in Rom fast 50mal be legt ist;^' s. in Kleinasien z. B. IPriene 313, 62; IG 11^ 9934 hat ein Amerimnos eine Frau aus Milet, stammt also vielleicht auch selbst von dort. Unser Mann war vermutlich der Nachkomme eines Freigelassenen oder ge hörte einer Familie an, in der sich Italisches und Griechisches inzwischen ge mischt hatte. 5ff.: zur Renovierung eines Grabbaues vgl. J. Kubinska, Les monuments funeraires dans les inscriptions grecques de l'Asie mineure, Warschau 1968, 151ff: „Les tombeaux ancestraux et leur reparation"; aus Phrygien zitiert sie für eTTLCTKeudCeLV noch M A M A IV 116 (Lysias); IK 49, 85 (Laodikeia am Lykos): e i r e a K e i j a a e y TÖ fipcSov. Daß Grabbauten, in deren Besitz man
Tedius: PIR T 36-9; Titedius: PIR T 185; weiterfuhrende Hinweise zum Vorkommen in Italien bei R.S. CONWAY, The Italic Dialects, Cambridge 1897, II 586; 587. " H. SOLIN, Die griechischen Personennamen in Rom, Bedin 1982, II 85If; III 1195. RAMSAY hätte daher nicht auf Matth 6, 34 verweisen müssen.
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durch Erbfolge gekommen war - denn das bedeutet -rrpoyovLKÖs' hier (cf. Ku binska) -wieder in Stand gesetzt werden mußten, ist wenig verwunderlich. lOf.: Onesime ist ein häufiger Name, aber vgl. immerhin das leicht ver schriebene'Qvr|aL|iog in PYadin 11 (124 n. Chr.); zu Euelpiste s. 175 A , lOf 13: das Schluß-Ny wurde bei vielen Wörtern nicht mehr gesprochen,^^ was manchmal zu einer überkorrekten Schreibweise führte: ein N y wurde auch bei Wörtem verwendet, bei denen es eigentlich falsch war; vgl. e. g. B 11. B: wieviel am Anfang verloren gegangen ist, ist unsicher. Man erwartet die Nennung des Toten Amerimnos, die Namen derjenigen, die für sein Begräbnis gesorgt haben und eine Erklärung der Todesursache: nur dann konnte man die sonst rätselhaften Ausdrücke im erhaltenen Teil verstehen (dTTpoCT8ÖKT]Tov ÖTTOLOV ... ' A i i e p L f i v o g , ö d8eX(j)ög aÜTwv). B 1: die Verbform entspricht der kaiserztl. „Mediumssucht" (anders A 19). B If: xei-pl 8oXLg gehört zu G d i j j e r o , nicht zu der Folge, Robert, Hellenica XI/XII 400 A. 1, weshalb man nicht mh Buckler/Calder u. Trebilco 217 A . 69 vom Mord an Amerimnos sprechen kann. B 2ff: zu diesem ersten Fluch vgl. JLR Bull. 1939, 464; Hellenica II 121, der Beispiele dafür zitiert, daß ein Grabschänder dasselbe Schicksal erleiden soll wie der Inhaber des Grabes. Damit muß nicht immer der Tod gemeint sein; es kommt auch ein anderer Schicksalsschlag in Frage. Ramsay übersetzte „an unexpected stroke", doch kommt neben jedem anderen unerwarteten Ereignis hier wohl v. a. der unerwartete Tod in Frage. Daß diese Bemerkung schon als Fluch gemeint ist, zeigt der Rückbezug auf sie in 5ff B 4f: Amerimnos wurde wohl von seinen Geschwistem begraben. 8ff: Angespielt wird auf Zach 5, 1-4: Kai e-ni(jTpei\ia Kai f i p a T O Ü S cxf)9aX|ioü? |ioi) Kai eiSov Kai L8OÜ S p e r r a v o y i r e T Ö i i e u o v . Kai e L i r e v rrpös: p.e- TL ob ß X e i r e L s ; Kai eL-rra" eycib öpo) S p e i r a v o u T r € T Ö | i e v o v p-fiKO? TTf|X e w v eLKOOL Kai TrXdros- Trf|xe<^v 8eKa. Kai elTrev TTpös" M-^" a Ü T f ) r\ d p a
f] €KTTopeu[ievr| errl TTpöaooTTOv rrdoris' Tf\g yfjs, 8LÖTL r r d s ö KXerrTTis- C K TOÜTOU eoj? G a y d r o u 6K8LKr)9f|CT€TaL Kai ird? ö eTTiopKos' eK T O Ü T O U e w ? Qav&TOv eK8LKr|9fiCTeTaL- Kai e^OLOw a Ü T Ö , XeyeL K Ü p i o g TravTOKpdToop, Kai etaeXeüaeTaL
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Benutzt wurde in Akmoneia die Übersetzung der L X X , wie man an diesem Beispiel sehen kann.^^ Ob nun Juden die L X X zitierten, oder Christen,
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K. DIETERICH, Untersuchungen zur Geschichte der griechischen Sprache, Leipzig 1898, 249; C. BRIXHE, Essai sur le grec anatolien, Nancy ^1987, 33ff. ^' S. V. a. G. KITTEL, ThLZ 1944, 15 und zuletzt ausführlich TREBILCO 75f. Der masoretische Text spricht von einer fliegenden Buchrolle (megillah), auf der der Fluch geschrieben ist, während die Übersetzer der L X X wohl maggal, Sichel, lasen. Aquila und Theodotion wa-
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denen der Text auch präsent sein kormte,^^ ob Heiden von diesem Fluch Wirk samkeit erwarteten,^' oder ob ihn vielleicht auch Anhänger des 9eög üi|jLaTos verwenden koimten (cf. 176), wird sich nicht sicher entscheiden lassen. Da aber die Zeugnisse für eine jüdische Gemeinde in Akmoneia stärker sind als für eine christliche, da die Verwendung des Zacharias-Textes eher bei Juden als bei den Anhängern anderer Religionen zu suchen ist, sollte man diesen und den folgenden Text unter den jüdischen Inschriften belassen. Da schon der vorhergehende Fluch dem irdischen Schicksal des Übeltäters galt, so wird auch hier keine eschatologische Perspektive zu erwarten sein.^^ Der zweite Fluch ist eine Verstärkung des ersten: nicht unbedingt wegen des atl. Motives, sondern wegen der Ausdehnung vom Einzelnen auf seine Fami lie. Sieht es bei Zacharias noch so aus, als sei das Eindringen ins Haus zur Zer störung des Hauses gedacht, so gilt es hier der Vernichtung der Familie.
176 Ein Grabfluch Edd.: Ramsay, Cities II 652f. Nr. 563 (CIJ II 769; Trebilco 74f. Nr. 5. 2; 135 Nr. 4. 5; P.W. van der Horst, Ancient Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 57; J.H.M. Strubbe, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 111 Nr. 5; Mitchell 141 Nr. 207). Vgl. A.B. Cook, Zeus II, Cambridge 1925, 882 Nr. 23. FO: Yenice. Ü: W . M . Ramsay, The Expository Times 26, 1914/5, 171 Nr. IV; id., The Bearing of Recent Discovery on the Trustworthiness of the N T , London "^1920, 363 Nr. IV; Frey; Trebilco; van der Horst; Strubbe.
ren näher an dem masoretischen Text und übersetzten 8L(t)9epa, wie die Hexapla bezeugt; cf J. REIDER, An Index to Aquila, Leiden 1966, 59. '° BIJ DE V A A T E / VAN HENTEN ( A . 9) 19 verweisen auf Apk 14, 16ff., wo Zacharias ebenfalls als Quelle angegeben wird: KOI eßaXev 6 KaBri^Levog e m rf\s v€^e\r\g TÖ 8 p e TTavov aÜTOü errl TT\V yf\v KOL eSepiaÖr) fi Yfj. Kai äXkog d y y e X o s e^fiXGev eK TOÜ vaoO ToO ev T& ovpav& excov KOL ambg Speiravcv ö^v. KOI dXXo? d y y e X o g CK TOO QuaiaaTripiou lx<^^ e^ovaiav e m TOV irupös', Kai €ct)CüVT]aey (fjwvf) ixeydXi] TW exovTi TÖ SpeTravov TÖ Ö^V Xeyoiv Tie\ii\>ov oov TO Speiravov TÖ 6^V Kai Tpüyriaov Toüg ßÖTpvag Tf\g d|j.TTeXou Tf\s yfj? ... Kai eßaXev 6 dyyeXos- TÖ 8peTTavov aÜTOü eis TTIV yfjv Kai eTpuyriCTev Tfiv d|j.TTeXov Tfis yfj? KOL eßaXev eis Tf\v Xr]vbv TOV QV\IOV TOÜ 9eoü TÖy iieyav. M . E. ist allerdings nicht ausgeschlossen, daß hier an L X X Joel 4, 13 gedacht wurde: e^aTToaTetXaTe Sperrava, ÖTL uapeaTriKev TpüyrjTos" etaTTopeüeaOe iraTeiTe, 8iÖTL TrXrjptjs f) XTIVÖS. ÜTTepeKxeiTOL T d ÜTToX-nvia, ÖTL ireTrXTiGwTaL T O KaKd avTÜv. " Die Möglichkeit wird von W . SCHEPELERN, Der Montanismus und die phrygischen Kulte, Tübingen 1929, 87 erwogen. P.W. VAN DER HORST, Ancient Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 124 war sich nicht sicher, ob der Fluch eschatologisch zu interpretieren ist.
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[edv 8e TL? erepov a a ) | i a elaeveyKT], e o J r a L a ü r w r r p ö s r ö v eis TÖV UKOV a ü r o ü
Geöv r ö v üiliLorov, Kai r ö d p d s Sperravov
[eLCTeXGoLTo K a i |iT]8evav e v K a r a X e L i | j a L T o ] Von Ramsay ohne Zeilentrennmig publiziert; die Ergänzungen Ramsays exempli gratia.
... wenn aber jemand einen anderen Körper hineingelegt haben sollte, soll er sich vor dem höchsten Gott verantworten und die Sichel des Fluches soll in sein Haus eindringen und niemanden darin zurücklassen. Datum: Mitte 3. Jh. (vgl. 175; außerdem kam die „Eumeneian formula" erst im ersten Viertel des 3. Jhs. auf, Stmbbe I I I ) . Die Erwähnung der „Sichel des Fluchs", die auf L X X Zach 5, Iff. beruht, verbindet diesen Text mit 175, auch wenn sich die Inschriften m einem wich tigen Punkt unterscheiden: hier geht dem Fluch die „Eumeneian formula" vor aus, was möglicherweise auf christlichen Einfluß deutet. Allerdings wird, im Gegensatz zum sonst üblichen Gebrauch der Formel, nicht allein Gott, son dem der G e ö s üif^taros genannt. Angesichts der Tatsache, daß Mitchell 141 Nr. 206 in demselben Dorf, daß Mitchell Nr. 205 nur wenig weiter nördlich, in Jonmilar, gefunden wurde, verbietet sich die Aimahme, wir hätten hier emen sicheren Beleg für G e ö s üi|iLaros als Bezeichnung des jüdischen Gottes:^^ die Benutzung eines Fluches aus der L X X durch die Verehrer des höchsten Gottes ist sicher nicht ausgeschlossen.^'* Weniger wahrscheinlich scheint mh die Er stellung des Textes durch einen Christen, doch auszuschließen ist wohl auch diese Möglichkeit nicht.
177 Das Grab des Aurelius Rufus Edd.: Legrand/Chamonard, B C H 17, 1893, 273 Nr. 63 (Z. 1-8; Ramsay, Cities II 615 Nr. 526); M A M A VI 325 (Trebilco 77 Nr. 5. 5; J.H.M. Stmbbe, m: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epi graphy, Leiden 1994, 123f. Nr. 12). FO: Banas, unter einem Holzpfeiler an der Veranda der Moschee.
TREBILCO ( A . 69) 71: „ I suggest caution is ... needed with regard to identifying it as Jewish." Y . USTINOVA, The Supreme Gods of the Bosporan Kingdom, Leiden 1999, 222: „unequivocally Jewish". ROBERT, Hellenica XI/XII 399f war sich noch sicher, einen Jüdischen Text vor sich zu haben; erste Zweifel bei SHEPPARD ( A . 4) 173f: „Jewish influence on the author was clearly strong. But the use of e o r a i aÜTw sets it apart from other unambiguously Jewish epitaphs cf Acmonia or Nicomedia and suggests that the author was someone with Christian as well as Jewish contacts".
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Beschreibung: Grabaltar aus weißem Marmor. Auf der rechten Seite Spin del und Rocken; linke Seite und Rückseite sind nicht zu sehen. H.: 0,81 m; B.: 0,38 m (oben); 0,32 m (Schaft); 0,42 m (Basis); T.: 0,3 m (Schaft); litt.: 1,51,75 cm. Abb.: M A M A Taf. 57. Ü: Trebilco; P.W. van der Horst, Ancient Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 58 (Z. 13-19); Strubbe. erovs TX0'. AüpriXios" 'Poüctjos 'Ep|i^ d8eX
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|ia eiTLKLTaL. 1: AüpiXio? ...'Epfifls (i. e. 'Ep^fiO | d8eX({)ö Legrand/Chamonard; 14: A Y T 0 1 2 lapis.
Jahr 339. Aurelius Rufus für den Bruder Hermes und seine Nichte Rufina, die kurzlebigen, um der Erinnerung willen. Aurelius Rufus für sich und (seine) Frau Euelpiste und (seinen) Neffen Parthenios - sie bauten es für sich zu Leb zeiten. Wer (es) aufgräbt, nachdem sie hineingelegt wurden, und einen anderen Leichnam begräbt oder das Grab kauft oder einen Buchstaben schändet, des sen ganzes Geschlecht wird der Zorn Gottes vernichten. Dieses Zeichen ist nämlich auf zwei Gräber gesetzt. Datum: Jahr 339 der sullanischen Aera = 255/6. 2: zur Beliebtheit des Namens Ruftis, s. p. 14.
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3f.: Rufina, vmtl. hieß der Vaters des Rufus und des Hermas ebenfalls Ru fus. dveil^id, zur Bedeutung „Geschwistertochter" (neben Cousine) vgl. Prei sigke, Wörterbuch s. v. 4: Nach dem vorzeitigen Tod des Bmders und einer Nichte, ftir deren Grab Aur. Rufiis sorgte, nahm Rufus den überlebenden Sohn seines Bmders, Parthenios, bei sich auf; von eigenen Kindern ist keine Rede. Die von LSJ s. v. zhierten Beispiele für Taxüp-OLpo? stammen alle aus Phrygien; vgl. noch M A M A V I 275: T C K V O L ? Taxu[i[oLpoL9 |ivfi|iT]s] x ^ p i v ; Ramsay, Cities II 655 Nr. 575: r d t o s - Kai EÜTuxia [ T W ULW ...jeKTto dw[p]ci) Taxu|iüpcü [Kai e]au[TOLS . . . ] K a r e o K e u d a a v . ... E ü r u x i a EiXucoyi
raxv-
[lüpcp |iyri(iris xcip^i^ (beides aus Akmoneia); aus Appia M A M A X 87; Peek, G V 675 a. 8f.: zum Namen Euelpiste vgl. 175 A , lOf. 1 Iff.: Der Plural erklärt sich durch Attraktion: Gattin und Neffe werden ge danklich neben Rufus gestellt, der die Arbeiten veranlaßt hatte. 15f.: zu ßdXXeLv im Sinne von „begraben" s. Th. Drew-Bear, Glotta 50, 1972, 65, der diesen Text zitiert; SEG 48, 765 (Beroia); 930; 933 (Perinth), etc. 17f.: neben dem Verkauf des Grabes (s. 173 A , 15 [Komm.]) wird hier auch sein Kauf mit Strafe bedroht. Auch die Inschrift, y p d | i | i a , darf nicht beschä digt werden: dabei geht es nicht in erster Linie um die unbeschädigte Erhaltung des Monumentes, sondem um die weitere Lesbarkeit der Besthnmungen, ge gen die nicht verstoßen werden darf. 19: daß em Gott einem Grabfrevler zürnt, ist eme auch in paganen Texten bekannte Vorstellung.^^ Allerdings ist der „Zorn Gottes" gerade im A T über aus häufig und ist dann auch im N T belegt, s. Hatch/Redpath 1008ff.; auct. var., T h W N T V 41 Off.; Bauer/Aland s. v. 2: der Zorn als „göttl. Gegenwhkung gegen das Böse ... u. zwar weniger als Affekt sondern eher als die Betäti gung der Zornesstimmung die ... vor allem ... in der Zukunft als die ab schließende Abrechnung Gottes mit d. Bösen zu erwarten ist". Wie zu erwar ten gibt es auch christliche Grabflüche mit diesem Ausdmck.^^ Zum Fluch vgl. noch 178 und 227; stammt die folgende Inschrift mit ihrer engen Parallele zu unserem Text wirklich aus der Vigna Randanini, dann wäre die Verwendung dieses seltenen Fluches durch Juden gesichert.
ROBERT, Hellenica XI/XII 407 zitiert IG IX 2, 106 (Syll.^ 1237; Halus): el 8e TL? roX\ir\oei dvol^at TÖ8e TÖ |ivfi|J-a, daeßriari Td rrepl TOÜ? Oeoug Te K(di) Oed? rrdaag K(al) ripaiag rrdvTas, e^et Se Kol öpyriv peydXriy TOU peydXou Aiög. ROBERT zitiert SILVAGNI, IChrUrbRom I 4005; IG 11^ 13216; IG V 1, 821; vgl. noch S.P. NTANTES, ' AireuXriTLKal eKcjjpdaeL? eig rag 'EXXriviKog errLTuiißioug TTQXaioxpLOTLovLKd? eTri,ypa<j)ds, Athen 1983, llOff.
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Einen vergleichbaren Sinn hat die bei Heiden und Christen belegte Formel ( e ^ e i ) TOVS Qeovs/TÖv Qeov; zahlreiche Beispiele bei Strubbe 296ff.; aus Akmoneia e. g. Ramsay, Cities II 656 Nr. 592. 20f.: zur Erklärung des Doppelgrabes s. oben zu 4; wir haben hier einen schönen Beleg dafür, daß die Grabinschriften (in ihren verschiedenen Formen) als Markierung des eigentlichen Grabes verstanden werden; vgl. M A M A V 106 (Dorylaion): a r n i d v T o p a T Ö v S e T€ ßcofiöv a r r j a e v ; X 177 (Appia): KexwXo|ievov e x o t r o
ßtoiiöv a r f i a a s a r n i d u T O p a
Twßou.
178 Das Grab des P. Catilius Hermas aus Akmoneia in Rom Edd.: L. Moretti, R A C 50, 1974, 215ff. Nr. 2 (J.H.M. Strubbe, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Lei den 1994, 126f. Nr. 14; Noy II 360). FO: Rom. „Nel 1915 furono inventariate ... (seil, im Museo Nazionale Ro mano, inv. 72932) ... alcune iscrizione di varia provenienza, in maggior parte perö provenienti dalla vigna Randanini ove era il noto cimitero giudaico" ( M o retti 215). Beschreibung: Marmorne Tafel, an der oberen linken Ecke gebrochen, H.: 0,32 m; B.: 0,345 m; T.: 0,02 m; litt.: 1,4-1,7 cm; später für eine lateinische Grabinschrift wiederverwendet. Abb.: Moretti. Ü: Moretti; P.W. van der Horst, Ancient Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 58 (Z. 1 2 ^ ) ; Strubbe; Noy; Williams 9f. I 25. [ ...
KlariXta EÜTUXL-
[ ...
elTTuriaa e v i r p o -
[ a O e v (?) . . . ] M T Z
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[Tpo]ct)[Liiriv e T ] t o v 8' 5
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(|)LXLriv ()8e a o p ö s K a -
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CTopöv dy^T) K a i e r e p ö v T L v a 10
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yivos öpyri
12: OYKIN lapis.
r\ G e o ü
8e
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Ich, Catilia Eutychi... baute vor ... dieser Sarkophag bewahrt Hermione, das geliebte Ziehkind des Hermias von vier Jahren. Ich, Publis Catilis Hermias, Kaufmann, liege hier, 35 Jahre alt. Wenn aber jemand diesen Sarkophag öff nen und einen anderen darin begraben sollte, wird er dem fiscus 5.000 Denare zahlen. Wenn aber jemand das Grab kauft oder einen Buchstaben schändet, dann soll der Zorn Gottes dessen ganzes Geschlecht auslöschen. Datum: wegen der Buchstabenformen (Epsilon, Sigma u. Omega kursiv) wohl vom Ende des 2., Anfang des 3. Jh.s (Moretti); die sicher datierten Fluch inschriften aus Akmoneia stammen aus der ersten Hälfte des 3. Jhs. Moretti vermutete bereits, daß der tote' Händler aus Phrygien stamme; der einzige Ort, an dem wir eine praktisch wörtliche Parallele zu diesem Fluch kennen, ist Akmoneia, Strubbe 98f Daß gerade Phryger ihre heimatlichen Flü che auch in der Fremde verwendeten, zeigt Robert, Op. Min. V 697ff. Der Fundort dieser Inschrift spricht fast noch mehr als der Fluch dafür, daß es sich um einen jüdischen Text handelt.^^ Die Familie wird daher wohl aus Akmoneia Stammen. 3: ein Beispiel ftir Hermione bei Ilan 318. Das Ziehkind hat seinen Namen nach dem Ziehvater erhalten. 4ff.:'Ep|jLLd8os" ... KarexL bildet einen Pentameter. 4: 'EpiiidSos- ist eigentl. der Genitiv des Femininums, wenn man kein Hypokoristikon vermutet - wozu ich neige, um nicht zwei homonyme Per sonen in der Inschrift anzunehmen. 5:CTOpösist in Rom und Italien selten,^^ vsdrd in Kleinasien aber oft für den Sarkophag gebraucht - zu dem die Platte allerdings kaum gehört haben kann, falls sie nicht an der Wand über einem Sarkophag befestigt war. 7: zum Handel zwischen Rom und Kleinasien s. kurz D. Noy, Foreigners at Rome, London 2000,229; ibid. 230ff. zur Einwanderung mit einem relativ ho hen Anteil an Phrygern. 8: Die Altersangabe ist durch fünf teilbar, also vmtl. nur geschätzt. 10: zur Höhe der Strafsumme vgl. IG X I V 1452; 1815 (Rom). lOff: Zur öpyr) 9eoü im Fluch s. 177, 19 (Komm.); neben der Herkunft aus der Vigna Randanini-Katakombe (?) spricht v. a. der Fluch dafiir, daß Her mias Jude war. Der Tote war hinreichend an phrygische Lebensform gewohnt, daß er den Fluch auch in Rom verwendete, wo ein solcher Schutz des Grabes nicht üblich war. Ein anderes Beispiel für Einwanderer, die ihre vertraute Fluchformel mit nach Rom brachten, ist IGUrbRom II 2, 841.
FREY I p. 53f.; NOY II p. 173ff. zur Katakombe an der vigna Randanini. Zu Catilii in Bithynien s. TH. CORSTEN, EpAnat 6, 1985, 127ff. ^ Zum falschen Genus ö5e aopö? vgl. einige Parallelen bei 202, 1 (Komm.).
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Amorion Aus Amorion gibt es keine jüdische I n s c h r i f t , a b e r es gibt in den Stein brüchen jüdische Symbole,'*^' und m byzantinischer Zeit haben Juden in der Stadt gelebt, auch wenn die Überlieferung hierzu schlecht ist}^^
Apameia Eine jüdische Gemeinde in Apameia wird durch Ciceros Rede pro Flacco be zeugt (ca. Okt. 59 V. Chr. gehalten). L. Valerius Flaccus hatte während seiner Statthalterschaft i. J. 62 den Export der von den Juden gesammelten Tempel steuer verboten und das berehs gesammelte Gold in einigen Städten konfis ziert, darunter auch in Apameia (Cic. Flacc. 28, 68, s. p. 305 A . 2). Nach Or. Sib. 1, 26Iff strandete die Arche Noahs m Phrygien, und zwar nah den Quellen des Marsyas; lulius Afiricanus erklärte, der Ararat sei in der Nähe Kelainais (der Vorgängersiedlung von Apameia) zu s u c h e n . D a s ist der Hintergrund für die berühmte Darstellung der Arche Noahs auf den Münzen der Stadt, die unter verschiedenen Kaisem des 3. Jhs. geprägt wurden.'^"* Da
Gegen ROBERT, Op. Min. V 744 A . 9 ist M A M A I 437 nicht jüdisch, da es für den Fluch heidnische Parallelen gibt, STRUBBE, in: VAN KENTEN/ VAN DER HORST ( A . 12) 92 A . 67. M . CHRISTOL/TH. DREW-BEAR, in: B. REMY (Hrsg.), Anatolia Antiqua I, Istanbul 1987, 102 A . 141: „Nous reviendrons ä ce sujet ä propos de la presence d'ouvriers juifs dans une petite carriere döcouverte par DREW-BEAR au sud d'Amorion, ..." Allgemein festgestellt von BELKE ( A . 7) 86, der sich vmtl. auf Genesios p. l l f THURN und den continuator Theophanis beruft, PG 109, 56 (Ü in Auszügen: J. STARR, The Jews in the Byzantine Empire, Athen 1939, 109 Nr. 38): fiveyKe p e v ouv (seil. Micha el II.) aÜTÖv f] Kaxd xfiv d v w cl>puyLav TTÖXLS 'Apopiov oijxaj KaXoupevri, ev rj Kai 'lou8ai(x)V Koi 'A0Lvyydvcov nX-pOog d e l TTCÜ? eyKaxoiKtCexaL ... 8i8äoKa\ov 8e KOL OIOV e?apxov 6 xauxr) (seil, der Sekte der Athinganen) pepuoxaycoyripevos 'Eßpdlöv riva r\ 'EßpaiSa KeKXTjxai ... Kaxd x ö v eauxoü OLKOV; diesem sind anvertraut oü p ö v o v x d 4suxLK:d, dXXd 8f) KOI x d g Kax' OLKOV oLKOvoptag. Genesios wurde oft als Vorlage der ausschmückenden Darstellung des Cont. Theoph. an gesehen (e. g. J. STARR, HThR 29, 1936, 9 5 f ) , doch scheint sich inzwischen die Meinung durchzusetzen, daß die Berichte auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen, vgl. T H U R N . Zum Problem der Athinganoi, um die es hier implizit geht, s. e. g. STARR 93flF.; I. ROCHOW, in: H.I. KÖPSTEIN/F. WINKELMANN (Hrsgg.), Studien zum 8. u. 9. Jh. in By zanz, Berlin 1983, 163ff '"^ Bei Georgios Synkellos, Ecl. Chronograph, p. 38 DINDORF (22 MOSSHAMMER): ojg 8e eXri^e x ö ij8cop r\ KLßwxög l8pü0Ti errl xö öpr| ' A p a p a x , dxiva l o p e v ev HapOLg, XLveg 8e ev KeXaLvalg xfjg puyLag elvaL (^aoiv. e l 8 o v 8e x ö v xörrov eKdxepov. DEN,
AusfiJhrliche Bibliographie bei SCHÜRER III 1, 28f; hervorzuheben sind F.W. M A D N C 1866, 173flf.; E.J. PILCHER, Proc. Soc. Biblical Literature 25, 1903, 225ff;
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Münzen mit dem Noah-Motiv immer wieder geprägt wurden, und da sie zu Emissionen gehören, in denen auch heidnische Bilder Verwendung fanden, kann die Arche auf den Münzen Apameias nicht auf die einsame Entscheidung eines dem Judentum nahestehenden Magistraten zurückzuführen sein.'°^ Die Stadt wollte sich offenbar anläßlich großer, überregionaler F e s t e m i t diesen Bildern selbst darstellen. Die Verbindung Noahs mit Apameia Kibotos/Kelaina['°^ muß also weithin bekarmt gewesen sein - ob man sie nun aus dem Buch Genesis oder mündlicher Überlieferung kannte.
250ff.; TREBILCO 86ff.; s. noch P. PRIGENT, Le judaisme et l'image, Tübingen 1990, SSflf.; R. HACHLILl, Ancient Jewish Art and Archaeology in the Diaspora, Leiden 1998, 255f. Ich notiere von jeder Prägung e. g. die am leichtesten zugänglichen Münzen: - unter Septimius Severus, HEAD, Historia Nummorum, Oxford ^1911, 667 fig. 313: e m dywyoeeTou 'Apreiid y' ' A-na\iecov. V g l . MIONNET IV 234f Nr. 251/2. Beschrei-bung von LECLERCQ, D A C I 2, Paris 1924, 2518: „L'arche avec le couvercle lev6, deux figures ä mi-corps. Deux figures debout devant l'arche, au-dessous deux oiseaux dont Tun perchö sur le couvercle, l'autre portant une brauche de feuillage." - unter Macrinus: s. LECLERCQ, D A C I 2, Paris 1924, 2518; Inschrift: ' Arrafiecov. - unter Severus Alexander SNG V . AULOCK 3506, Beschreibung: „Arche mit Mann und Frau, 1. davon Frau und Mann st. 1., auf dem Deckel der Arche zwei Vögel (Tauben), der r. s., der 1. mit Zweig sich niederlassend; e m ITo. ALX. Tpij(l)coyo? iTTm(Koü) datap. ' A T i a (lecov. Auf der Arche N w e . " - unter Gordian III. SNG V . AULOCK 8347, Beschreibung: „Arche mit geöflSietem Deckel und der Aufschrift NWTI, darin Mann und Frau sitzend, davor Frau und Mann mit erhobener Rechten stehend; 1. oben Taube mit Ölzweig auf die Arche zufliegend, eine zweite Taube auf dem Deckel sitzend; TTap. BaKxCou TTay(riyupLdpxou) ' ATrafietov." - unter Philippus Arabs B M C Phrygia 101 Nr. 182 mit interpretierender Beschreibung: „ehest or ark (KißcüTÖg) [inscribed NOE], with open lid, floating on waves; within it, the Upper parts of a draped man and woman to front, with heads tumed 1. upwards towards a Ay ing dove carrying an olive-branch; on the lid of the ehest sits another bird; on the ground 1. cf the ehest stand apparently the same two figures towards 1., each with r. raised, the woman in long Chiton, peplos and veil, the man in short chiton." Text: CTT. M . A ü p . ' A X e ^ d v ö p o u ß' d p x i . 'ATTafjLewy. S. auch SNG V . AULOCK 3510; 8348 (stempelgleich zu 3510). - unter Trebonianus Gallus SNG V . AULOCK 3513, Beschreibung: „Rs. Arche mit Marm und Frau, r. davor Frau und Mann st. r., auf dem Deckel der Arche Vogel (Taube) mit Zweig im Schnabel; rrap. KX. ' AiroXivapLou 'ATTOfiecov, auf der Arche Ncoe." '"^ E. g. SNG V . AULOCK 3507 (Zeus u. Tyche); 3508 (Artemis Ephesia, Maiandrios, Marsyas); 3509 (Athena mit Schale u. Lanze); 3511 (Löwe mit Thyrsosstab); 3516 (Homonoia mit Ephesos, Stadt von Zeus repräsentiert); 3517; 8350 (Homonoia mit Kaisareia; Ama zone als Stadtgöttin). '"^ R A M S A Y , Cities II 672 hält Artemas und Alexander ftir Juden und verweist darauf, daß diese Namen auch von Juden getragen wurden; er zieht darm weitere Konsequenzen aus der Tatsache, daß Alexander als dpxL(epeüs) amtierte. Cf. HEAD ( A . 104) p. xxxix. Der Beiname der Stadt, Kißcorög, wurde oft mit der Arche in Verbindung gebracht, da diese in der L X X so bezeichnet wird; auch Celsus hat den Ausdruck benutzt, Orig. c. Cels. 4, 41, ebenso Epiphanios im Ancoratus, PG 43, 189. Anders SCHÜRER III I , 29; TREBIL-CO 90f
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Die Verbindung Noahs mit Apameia und die Popularität des Motives am Ort, läßt sich nur vor dem Hintergrund der bekannten phrygischen Sintflut traditionen e r k l ä r e n : D i e Verbindung einheimischer mit jüdischen Tradi tionen ist m dieser Form bisher einmalig. Dargestelh ist auf den Münzen der Moment, in dem die Taube Noah den Ölzweig bringt, und der Moment, in dem Noah und seine Frau ein Dankopfer d a r b r i n g e n . D a die Darstellung immer gleich ist, wenn man einmal von einer spiegelverkehrten Variante absieht, hat man ein am Ort vorhandenes Bild als Vorlage gesehen und aus diesem Bild auf ein Beispiel jüdischer Bildkunst ge schlossen, das in Apameia frei zugänglich gewesen sei.^" Angesichts der Ar beitsweise der Münzateliers ist das keine notwendige Annahme: der erste Stempel oder aus dem ersten Stempel geschlagene Münzen wurden als Vorlage weiter verwendet. In Apameia ist die Diskrepanz zwischen der durch die Münzen sugge rierten starken Präsenz einer jüdischen Gemeinde und deren geringem epigra phischen Niederschlag besonders groß.
179 Das Grab des Aur. Rufus Edd.: Ramsay, Cities II 538 Nr. 399 bis (nach Abschrift von Hogarth; Oehler 298 Nr. 68; H. Leclercq, D A C I 2, Paris 1924, 2508; CIJ II 774; Trebilco 100 Nr. 5. 1; J.H.M. Stmbbe, m; J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 108 Nr. 3). Ü: W . M . Ramsay, The Expository Times 26, 1914/5, 172 Nr. IX; id., The Bearing of Recent Discovery on the Trustworthiness of the N T , London ^1920, 364 Nr. IX; Leclercq; Frey; Trebhco; Stmbbe; Williams 130 V 71.
Vgl. allgemein G.A. CADUFF, Antike Sintflutsagen, Göttingen 1986 (so weit ich se he, hat einzig E. BABELON, RHR 23, 1891, 174ff". versucht, die phrygischen Sintflutsagen auf den Einfluß der seit dem 2. Jh. v. dort siedelnden Juden zurückzufiihren). - TREBILCO 88 tritt gegen die von LENORMANT, BABELON und A . REINACH vertretene Verbindung der Sage von Naimakos mit dem biblischen Enoch ein; anders, ohne auf die Argumente TREBILCOs Rücksicht zu nehmen, jetzt wieder HENGEL/SCHWEMER ( A . 9) 254f " ° Manchmal glaubt man, hier nicht Noah und seine Frau, sondem Noah und die Sibylle sehen zu können, e. g. M . CACCAMO CALTABIANO, L I M C V I I I , 756f; zuletzt zum Pro blem SCOTT, Paul and the Nations, Tübingen 1995, 35f. RAMSAY, Cities II 432; 669; HEAD, B M C Phrygia p. xxxix; A . GRABAR, Cahier archeologiques 8, 1951, 13; KRAABEL ( A . 16) 123; M . PRICE, in: L. CASSON/ID. (Hrsgg.), Coins, Culture and History in the Ancient World, Detroit 1981, 69ff.; U. u. K . SCHUBERT, Jüdische Buchkunst I, Graz 1983, 62; contra: R. STICHEL, JbAC Suppl. 18, 1991, 106f: die Münzen sind bestenfalls ein indirektes Indiz fiir die Hypothese der Bildkunst - vgl. auch p. 496.
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Aüp. 'PouctJOS" 'louXLavou ß' eTTOL[Tiaa TÖ rjjpcüov e i i a u T w Ke [TT) auvßLcp |j.]ou Aüp. TaTLavT]- L? Ö erepo? oü Te0f), e i 8e TLS
emTr\8evoi,
TÖV vö[iov olSev [T]6SV ELouSewv'.
Ramsay bietet weder Beschreibung noch Zeilentrennung. Die Ergänzungen wurden von Oeh ler nicht notiert.
Ich, Aur. Rufus, Sohn (und Enkel) des lulianus, machte das Neroon für mich und meine Frau Aur. Tatiane. In es soll ein anderer nicht gelegt werden, wenn es aber jemand versuchen wird, kennt er das Gesetz der Juden. Datum: wg. der Namen nach 212. Zimi Namen Rufus vgl. p. 14. Die Häufigkeit, mit der r\p{^ov für den Grabbau in Phrygien gebraucht wur de, hob W . Schepelem, Der Montanismus und die phrygischen Kulte, Tübin gen 1929, 83 hervor; er sah hierin immer noch einen Überrest des hellenisti schen „Übermenschenkultus" - was natürlich falsch ist. Das Gesetz der Juden wurde von Ramsay zuerst als eine jüdische Charta in der Stadt Apameia verstanden,"^ aber nachdem die ersten Steine mit dem Ver weis auf die Flüche des Dtn in Akmoneia gefunden wurden, änderte er seine Meinung. Eine Verkürzung der Fluchformel'findet sich auch in 172 A , 15f Die Spezifizierung TÖV v6\iov TWV EiouSewv zeigt zum ersten, daß der Ver fasser selber nicht unbedingt Jude gewesen sein muß, zum zweiten, daß man wenigstens in Apameia von der allgemeinen Bekanntheit der Flüche ausging, was für Akmoneia ja nur postuliert werden konnte (Trebilco 100). Andere Inschriften aus Apameia benutzen die „Eumeneian formula","'* köimen also mangels anderer Kriterien nicht wirklich als jüdische Texte ver standen werden."^
So noch A . REINACH, REJ 66, 1914, 236. S. allerdings STRUBBE, in: VAN HENTEN/VAN DER HORST (A. 12) 85: „ I think it is not excluded that the law refers to the penal code of the Jews, which meted out the scourge as a punishment for offences". Mir scheint diese Vermutung aus 2wei Gründen doch ausge schlossen zu sein: a) es sollten nicht nur Juden von der Schändung des Grabes abgehalten werden; b) die jüdische Gemeindestrafe wäre nicht allgemein durchsetzbar gewesen. I. LEGRAND/CHAMONARD, BCH 17, 1893, 248 Nr. 19 ( R A M S A Y , Cities II 533 Nr. 385; OEHLER 298 Nr. 67; CIJ II 773); Ü: WILLIAMS 175 V I I 48: eroug TXTI' (253/4). AlXiog TlayxdpLO? 6 Kai ZCOTIKÖ? KOTeoKevaaev TÖ rjpwov ^cov eauTÜ KOI xfi yuveKi aÜToü AtXCg 'AxaXdyTT) KOI TCKVOLS. ä 8e TLS eiriTriöetiaei erepog, e a r a i auTw Tipös TÖv Geöv, Kol SwacL Ls xö xaiielov (Srjvdpia) (j)'. Vgl. die folgende Anmerkung. 2. LE BAS/WADDINGTON 1703; LEGRAND/CHAMONARD, BCH 17, 1893, 248 Nr. 20 (RAMSAY, Cities II 535 Nr. 389; H. LECLERCQ, D A C I 2, Paris 1924, 2520); M A M A VI 227: Aupt^XLos Au^dvcov 5ls erroiriaa xö tipwov i\i.avT& Kai xo) dSeX^jw |jiou Aa)''a\TUXT| 6cüpou xctPLV oiiy xf] ywaiKi aüxoO, elg ö exepog oü xeOpaexai" el XLJ exepo? eTTLxriSeiiaeL, eaxat aüxw irpö? xö''v"' Geöv x^^P^Te |J.OL <:t)LXö9eoL KOL KÜXOI feöOripoL.
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Apollonia 180 Das Grab der Debbora Edd.: J.R.S. Sterret, The Wolffe Expedition to Asia Minor, Boston 1888, 378 Nr. 550; Legrand/Chamonard, BCH 17, 1893, 257 Nr. 37 (Ramsay, Exposito ry Times 19, 1907, 79 A . 1; Oehler 538 nr. 75 b; CIJ II 772; Peek, Griechische Versmschriften aus Kiemasien, SB Wien 1980, 53 Nr. 39 [SEG 30, 1507]); M A M A IV 202 (Merkelbach/Stauber III 414 Nr. 16/62/02). FO: Uluborlu, von Sterrett in der byz. Festung gefunden, z. Zt. von Le grand/Chamonard m einem Waffenlager verbaut (identisch mit der von Buckler/Calder/Guthrie genannten Schule?). Beschreibung: Altar oder Stele aus rötlichem Kalkstein, Rahmung oben und unten abgeschlagen. H.: 1,33 m; B.: 0,45 m; litt.: 3-3,5 cm. Abb.: Sterrett (Majuskeltext); Legrand/Chamonard (Facs., danach Frey); M A M A T a f 46. Ü: Ramsay; id., The Cities of St. Paul, London 1906, 256; Frey; WUliams 101 27; Merkelbach/Stauber. [KXeLvfjs I ' A I v T L Ö x i a o a | -rrarpris, yovejcoy TToXuTeLfiaj[v],| o ü v o i i a A e ß ß ü ) | p d , d v 8 p l 8 o 9 e L | a a KXUTCO | na|i(t)üXco Z[L]|XueI cj)LXoT[e]|Kyü) [ . . . ] | [.]LTI T ' | Eü|if|X[cp]| Trap6evL[Kd)y] | XeKTpwy
[ d v ] | T L X a ß o i ) a [ a ] | xdpiv
Sterrett las nach Z. 5 nur noch einzelne Buchstaben; Oehlers Wiedergabe bricht nach dem An fang von V . 3 ab; Peeks Ergänzungen sind weitgehend hinfällig, da er die Lesungen von Buckler/Calder/Guthrie nicht kannte, JLR Bull. 1982, 394; V . 1 wurde, einzig auf der Basis von Legrand/Chamonard, sinngemäß richtig hergestellt von Gomperz, BCH 17, 1893, 639. 1: [KXeLvfjs Buckler/Calder/Guthrie, Peek, natürlich nur exempli gratia; [KdpLÖos Calder, M A M A VII p. X A . 1; ['A]yTLÖxiaaa [ y e v o s ] Ramsay; 3: Z [ . ] A Y F T A O T [ . ] K N Ü [ ... ] [ . . ] IHT [ ... ] E T M H A [ ... ] Legrand/Chamonard, [(j)L]\oT[e]Kva) Frey, gelesen und ergänzt von
BLOEDHORN ( A . 8) 67f vermißte diesen Text in der von SCHÜRER I I I 1 gebotenen Über sicht zur jüdischen Diaspora. 3. Vgl. noch R A M S A Y , Cities I I 472 Nr. 315; M A M A V I 187: Aiöct^avTos FXUKWVOS eiToiTiaev TÖ pvripeXov eauxw KOI TT) yuvaLKL OÜ-TOU 'IOUOTLXT) Kai el TLVL ouvx^'jp'ncret TüJ drrö TOÜ a i p a T o s aÜToü- et 8e TLS eTepog errLTriSeüoei, 9f|aeL Lg TÖ Tapeloy (8r|vdpLa) ,a (s. hier p. 348 A . 20). Für den ersten der in der vorhergehenden Anmerkung zitierten Texte verwiesen R A M SAY u. a. auf den Personennamen Pancharios, der auch in NOY II 321; 576; 443 vorkommt. Pancharios wurde allerdings auch von Heiden benutzt, s. e. g. M A M A V I 319 (Akmoneia); als christlicher Name M A M A IV 33 (Synnada). SOLIN ( A . 87) I 132f zeigt, daß der Name in Rom von Juden und Heiden etwa gleich oft getragen wurde, aber die weit überwiegende Mehrheit der Träger Christen waren. Vgl. schon STRUBBE, in: VAN HENTEN/VAN DER HORST ( A . 12) 84 A . 41 zum Ungenügen des onomastischen Kriteriums.
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Buckler/Calder/Guthrie, die noch notieren, daß der Stein in Z. 11 nach dem Tau be-schädigt ist und wahrscheinlich frei blieb; das wird auch durch die Metrik nahegelegt, aber die Hrsgg. wollen etwas wie T[e racj)!]!^] nicht ausschließen; in der zweiten Hälfte des Verses lasen sie 4>puy]Lri T ' eujifiXa); Eumelos als Eigenname wurde erkannt von Robert, Noms in-dig^nes 401 f.; cf. JLR Bull.'1982, 394.
Antiochierin, aus berühmtem Vaterland, von vielgeehrten Eltern, mit Namen Debbora, gegeben dem berühmten Mann Eumelos, Pamphyler aus Sillyon, dem kinderliebenden underhielt ich (dieses Grabmal) als Dank für meine jungfräuliche Heirat Datum: Ramsay imd Buckler/Calder/Guthrie setzen den Stein wg. der Schrift form ins 1./2. Jh.;ftirdie abweichende Ansicht von Frey (2./3. Jh.) gibt es kei nen Anhahspunkt. Mit der Inschrift sind zwei Fragen verknüpft: aus welchem Antiochia kam Debbora, imd handelte es sich um eine Jüdin oder nicht? Man geht meist da von aus, daß Debbora aus dem nächstgelegenen Antiochia, also aus Antiochia in Pisidien stammte, was fiir die Interpretation von Apg 13 nicht ohne Be deutung wäre. Dagegen wurde neuerdings mehrfach betont, daß eine solche Form der geographischen Angabe meist bei entfernter gelegenen Städten be nutzt worden sei, weshalb z. B. Antiochia am Mäander ins Spiel gebracht w u r d e . W e g e n des semitischen Namens, der für diese Zeit und diese Gegend ganz ungewöhnlich ist, dachte Mitchell an Herkunft aus Antiochia in Syrien, von wo wir vergleichbare Namen kennen.''^ Die enge Verbindung, die zwi schen Pamphylien und der syrischen Tetrapolis schon immer bestand, läßt diese Theorie noch etwas wahrscheinlicher erscheinen. Sollte Debbora aus dem syrischen Antiochia stammen, so lautet die Frage, ob wir hier einfach einen semitischen Namen vor uns haben, oder ob es sich um die bevmßte Nutzung des atl. Namens handelt, Debbora also eine Jüdin war. Der Name wurde von Jüdinnen nicht häufig getragen, aber Ilan 240 nennt emen Beleg aus dem Talmud und CIJ II 873 (Beimt).^'^ Zuversichtlich war Robert, Hellenica XI/XII 411 A . 6: „Les noms des Juifs n'apparaissent pas necessahement dans les inscriptions avec une qualification ethnique ou un titre juif; on les reconnah au nom seul; ainsi ... la Aeßßwpa d'Anüoche"; vgl. JLR Bull. 1982, 394: „qui est donc une Juive".
JUSTER I 192 A . 7; CALDER, M A M A VII p. x A . 1; B . M . LEVICK, Roman Colonies m Southem Asia Minor, Oxford 1967, 128 A . 1; SCHÜRER III 1, 32; I. LEVINS K A Y A , The Book of Acts in its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996, 150. MITCHELL ( A . 43) II 8f A . 60 mit Verweis auf IG \f 8137; 8321; 8 2 3 2 ^ und die Diskussion bei L. ROBERT, BCH Suppl. I, Pans 1973, 444ff S. ansonsten H. WUTHNOW, Die semitischen Menschennamen in griechischen In schriften und Papyri des Vorderen Orients, Leipzig 1930, 43.
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1: Ramsay 257 sieht hier einen Beweis dafür, daß Juden in Antiochia hohe städtische Ämter erreichen kormten. Aber vielleicht handelt es sich nur um ei ne poetische Formel? 3: zur Häufigkeit des Namens Eumelos in Pamphylien s. Robert, Noms in digenes 399ff. 4: Frey vergleicht Eur. Tro. 675f: dKrjpaTov 8e j i ' eK Traxpö? Xaßwv 86-
\i(i)v TTpcoTO?
TÖ
TTapBeueLov
eCeü^co Xexo?.
Appia In Appia gab es vielleicht eine jüdische Gemeinde, ganz sicher aber einzelne Juden. Wie in Amorion und Dokimeion, so hat sich auch in den Steinbrüchen von Appia auf einer Wand eingeritzt eine Menorah gefunden."^ Im Dorf Cakirsaz wurde ein bearbeiteter Marmorblock gefunden, auf dem drei Menoroth eingeritzt sind.'^° Auf dem fixeren Friedhof des Dorfes Murathanlar gibt es ebenfalls eine weiße Marmorstele mit eingeritzter Menorah,'^' Angesichts die ser Belege kaim man vielleicht auch für die folgende Inschrift jüdische Her kunft erwägen'^^ (wohl nicht jüdisch ist M A M A X 197*^^).
M A M A X 28 mit Taf. III: „Incised menorah on one of the central quarry walls." H.: 0,295 m; B.: 0,25 m. '^^ M A M A X 27 mit Abb. p. 9: „slab of Docimian marble (pavonazetto) with slightly raised ledge below; the stone is decorated with three incised menorah." H.: 0,57 m; B.: 1,04 m; T.: 0,17 m. M A M A X 62 mit T a f V I ; H.: 0,7 m; B.: 0,235 m; T.: 0,34 m. '^^ Der Davidsstem als Schmuckmotiv auf der Ambonplatte M A M A X 211 (Appia) ist wohl kein jüdisches Symbol. BUCKLER, JRS 18, 1928, 26 Nr. 239 (SEG 6, 147; WAELKENS [ A . 12] I I 4 f Nr. 270); M A M A X 197 (Abb.: JRS T a f 2; WAELKENS T a f 37; M A M A T a f X X I ) ; aus stili stischen Gründen etwa in die Mitte des 2. Jhs. zu datieren: Mdvios: HaTrCou Tp6^i\iov TOV TiauToO TTevOepöv Kai MaOiag Trarpl ^iyrl^l<^^>g x^-P^^ ^<^^ ' A<^iag Ouydrrjp. Mathias ist zwar, wie die Edd. hervorheben, ein jüdischer Name, aber es gibt auch einen entsprechenden einheimischen Namenstyp (s. 164, 2ff. [Komm.]). WAELKENS 115: „Manios ist hier wohl einheimisch gleiches gilt für den Namen seines Vaters: Papios oder Papias"; Aphias ist ein in Kleinasien sehr häufiger Lallname. Angesichts der Häufiing indigener Namen ist wohl zu erwarten, daß Mathias hier ebenfalls als einheimischer Name verstanden wurde. - Aus den selben Gründen ist m. E. auch M A M A IX 430 (Aizanitis) kein jüdischer Mathias: Mriyocj)äs Kai Tpö<j)inos Kai MaQiag Kai Navas TaT[ei M-rjTpl Kai] Trarpl Mri[v']ä (11/%^? X'^P'-^'. Der Name erscheint noch einmal in einem streng paganen Kontext in T H . DREW-BEAR et al., Phrygian Votive Steles, Ankara 1999, 265 Nr. 413.
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181 Eine Stiftung (?) Ed.: M A M A X 145. FO: Karaagac, Herdstein der oda des Eyi Demir Han. Beschreibung: weiße Marmorplatte, von einem Ambon o. ä. (?); „indistinct relief in centre said by villagers to be a bird." H.: 0,8 m; B.: 0,495 m; litt.: 2 2,75 cm. Abb.: M A M A X p. 45 (Zeichnung); Taf. X V (Abklatsche). Tfis- au|ißL0u aÜToi) PE[...]
Tod Xaou Toov ETNKAIM N 2: ZuvKaprrwy von Cox erwogen, aber als Ethnikon sonst nicht bekannt.
... (und) seiner Frau Re... des Volkes der... Datum: byzantinisch (edd.). 1: Wenigstens eine Platte zur linken des erhaltenen Stückes fehlt, da ja in etwa zu verstehen ist: ÜTrep eüxf]? TOÜ Seivoü Kai Tfjs ouiißCou KTX. Ne ben der Form spricht auch diese schrankenartige Aneinanderreihung (wohl gleichartiger) Elemente für einen liturgischen Kontext; wie groß man sich diese Stiftimg vorstellen v^ll, läßt sich kaum sagen, aber TT(j5(8as') v' in Z. 3f. ist wohl ausgeschlossen. Der Name läßt sich leicht zu Rebeka, Regina o. ä. ergänzen. 2: Vielleicht ist auch hier nur ein Teil eines Textes erhalten, der auf einer links anschließenden Platte begann. Da Xaog fast ausschließlich von der jüdi schen Gemeinde gebraucht wird, könnte hier em Ausstattungsstück aus einer Synagoge erhalten sein, auf jeden Fall aber der Hinweis auf eine Gemeinde am Ort.'^"* Nach der Zeichnung ist TÜV ev KTX. nicht auszuschließen.
Diokleia 182 Das Grab des Aur. Alexander Edd.: Ramsay, Cities II 652 Nr. 562 (Oehler 298 Nr. 69; CIJ II 764; G.J. Johnson, Early Christian Epitaphs from Anatolia, Atlanta 1995, 28f. Nr. 1.19). Vgl. VERF., Gnomon 70, 1998, 536.
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FO:
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Aghar-Hissar, Territorium von Diokleia (heute: Ahir Hissar).
Ü: Frey; Johnson; M . H . Williams, Z P E 116,
1997,
260
Nr. 33; Williams
145 V I 11.
eroug T | i ß ' . A i ) [ p . ] ' AXe^ai^Slpo?] 'louSaLOs- C[wv] oe]
KareuKevla-
TO |ivri[|j.eL0v]
Vmtl. in vier oder fünf Zeilen, wie Johnson auch druckt, aber Ramsay gibt keine Zeilentrennimg. Oehler unterdrückte die Klammem. 1: r u ß ' Oehler. Möglich ist auch: KaTeoK€v[aoa. Jahr 342. Aur. Alexandros, Jude, erbaute das Grabmal zu Lebzeiten.
Datum: Jahr 342 der sullanischen Aera, 257/8 n. Chr. Zum Namen Alexander s. 14 B, 50. Zum Ausdruck' louSdLos s. Williams, ZPE.
Dokimeion Ramsay sah
im Dorf Seidilar einen Stein, der mit
einer Menorah verziert
war.'^^ In den berühmten Steinbrüchen der Stadt wurden inzwischen ebenfalls jüdische Symbole gefunden.
Christol und Drew-Bear bemerkten dazu: „des
recherches systematiques, sur le terrain, ont permis de reperer l'existence d'une communaute juive aux alentours de cette ville."*^' Eine Inschrift, die
die
„Eumeneian formula" verwendet,'^^ wurde als jüdischer Text reklamiert.
Cities II 746 Nr. 691; notiert von BLOEDHORN ( A . 8) 68. R A M S A Y gibt leider keine Maße des Steines, aber eine Abbildung: kein Grabstein, sondern eine hochrechteckige Stele, oben die Menorah, darunter weitere Schmuckformen: Rechteck, Rosette, Rechteck. Als außer 169 noch keine andere Darstellung einer Menorah aus Phrygien bekannt war, überlegte KRAABEL ( A . 16) 80 A . 3, ob es sich um ein Fragment aus der Synagoge handeln könne. J. RÖDER, Jdl 86, 1971, 293f mit 289 fig. 27; RÖDER steUt die von ihm bemerkte Menorah im Bruchgebiet von Bacakale „eher in christlichen als jüdischen Zusammenhang", da sie von vielen Kreuzen umgeben ist. „Die Zeichen in der Bacakale wurden wohl von Be suchern an einer der hervorragendsten Stellen dieses Bruches angebracht"; dagegen CHRISTOL/DREW-BEAR ( A . 101) 102 A . 141. - S. noch kurz T. DREW-BEAR, II Arastirma Sonuclari Toplantisi 1984, Izmir 1985, U l f CHRISTOL/DREW-BEAR ( A . 101) 102 A . 141. M A M A I V 31; WAELKENS ( A . 12) 195f Nr. 480 (Abb.: M A M A T a f 16; W A E L KENS Taf. 43): e l TLJ Se äWog dv'TLTTOLfiaeTai, eKTetaet e i g x ö lep(jjT[aTou] Ta|ieXov dTTLKdg x^i-^i^otS" T o l g YTipoKO|iriaaaiv e ^ e a r a t |J.ÖTOLS. r i g d v KaKwg TroCaeL TW [iVT||i.La) e a r a i amü Trpög TÖV Geöv. Zu diesem Text konkret APPLEBAUM ( A . 41) 483 („Jewish origin ... not completely established"); allerdings meint er 498, daß der Text keine christlichen Merkmale trage, wäh-
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183 Das Grab des lusua und Samoel Edd.: T. Drew-Bear, Arastirma Sonu9lari Toplantisi 11, 1993, 114 (SEG 44, 1033). Beschreibung: oben abgerundete Stele; über dem Inschriftenfeld ein Relief von guter Qualität: mittig eine dreifiißige Menorah, die am Stamm Voluten auf weist;rechts von der Menorah ein Shofar, links Lulab und Ethrog. Der un tere Teil der Stele fehlt. Abb.: Drew-Bear 121 Abb. 11. KU|J.riTf]pLV
'loUCTOÜa
Ke ZaiiofiX uL(3v 'laKwß Ruhestätte des lusua und des Samuel, der Söhne des Jakob. Datum: 4. Jh. u. später, nach der Benutzung der unflektierten Namensformen am ehesten 5.16. Jh. 1: zu KOL|j.riTf|pLov als Bezeichnung des Einzelgrabes vgl. A . Ferrua, Scritti vari, Bari 1991, 284ff.; E. Rebillard, MEFRA 105, 1993, 977ff. Der Ausdmck ist hauptsächlich christlich,'^' aber die Idee vom Tod als Schlaf und dem Grab als Ruhestätte wird auch in jüdischen Inschriften oft ausgedrückt (KOI^[111019, KOL(i.dv etc.).'^^ Vgl. zum Vorkommen in Phrygien Th. Drew-Bear, Glotta 50, 1972, 203.
184 Ein Rabbi aus Dokimeion oder Dorylaion? Edd.: F.-M. Abel, RevBib 34, 1925, 577f Nr. 2 (SEG 8, 204; CIJ II 1414; H. Bloedhom, JSS 35, 1990, 68; T. Rajak/D. Noy, JRS 83, 1993, 90 Nr. 16 [Ra jak 423 Nr. 16]); P. Thomsen, Z D P V 64, 1941, 227f Nr. 185 A (K. Bieber stein/H. Bloedhom, Jemsalem, Wiesbaden 1994, III 360f Nr. 3). cf S. Safrai, Zion 22, 1959, 192; id.. Scripta Hierosolymitana 23, 1972, 76; S.J.D. Cohen, JQR 72, 1981/2, 6 Nr. 53. FO: Ohne Angabe; Jemsalem selbst ist natürlich ausgeschlossen; Thomsen überlegte, ob der Stein aus der Nekropole von Jaffa stammt. Heute im M u seum des Griech.-Orthod. Patriarchats, Jemsalem.
rend es viele jüdische Belege für die Benutzung der „Eumeneian formula" gäbe. Dagegen s. 171 C,3ff. (Komm.). Vgl. das Relief in Priene, p. 173. U. VOLP, Tod und Ritual in den christlichen Gemeinden der Antike, Leiden 2002, ISlflf. ' " V g l . 160, 6ff (Komm.).
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Beschreibung: Fünfeckige Platte schlechten Marmors; H.: 0,265 m; B.: 0,26 m; T.: 0,04 m; litt.: 2 cm. „Inschrift zur Hälfte verwischt" (Thomsen). Abb.: Abel fig. 1 (Facs.); Vilnay, Beth Mikra 40/1, 1969/70, 116 (Facs.). Ü: Thomsen; Frey; Vilnay (hebr.); Rajak/Noy (Rajak); Bieberstein/Bloedhom; Williams 76f III 45. paßßl Zaiiou[riX,]
dpxTlcrCwdywyo? <$>-] pLiyiog, A 0 [
5
]
Sö^aat a[iJTÖv] QPKOT[ ]
3: Ao[KLfia"Los', Ao[KLp.r|v6s, Ao[pDXaeü? etc. edd.; 4: A O S A S I A lapis; 8ö^a a
Rabbi Samuel, phrygischer Archisynagogos,... ; ihn rühmt ... Friede deiner Ruhestätte. Datum: 3. Jh. (SEG); „uncertain date" (Cohen); nach den Buchstaben Alpha, Xi, Omega kommt auch das 4. Jh. in Frage. Wenigstens in Kleinasien ist die hebräische Z . 6 nicht vor der Spätantike zu erwarten, doch darf man dieses Kriterium nicht auf Palästina übertragen. In Jaffa und Beth She'arim haben wir Nekropolen, die auch von Juden aus der Diaspora benutzt wurden (2./4. Jh. resp. 3./4. Jh.). Da ein solches Be gräbnis in der Fremde nur den Angehörigen reicher Familien offenstand, ist es kaum verwunderlich, daß nur wenige kleinasiatische Juden in Israel begraben wurden. Sie wollten wohl meist gegen Ende ihres - in der Diaspora ver brachten - Lebens im Lande Israel sein, da das Wohnen dort ja alle Gebote der Torah aufwog.'•^•^ If: Wir können nicht sicher sagen, welche Bedeutung das Wort Rabbi an dieser Stelle hat. Lifshitz/Schwabe, Beth She'arim II p. 213 erklären: „This title is, of course, granted only to rabbinical scholars." Damit wird allerdings nicht erklärt, weshalb diese und andere Inschriften, die den Titel gebrauchen, in griechischer Sprache abgefaßt sind,''^'* ganz zu schweigen von der Tatsache,
H. LICHTENBERGER, in: R. FELDMEIER/U. HECKEL (Hrsgg.), Die Heiden, Tü bingen 1994, 92ff.; I. GAFNI, in: L.I. LEVINE (Hrsg.), The Jemsalem Cathedra I, Jerusalem 1981, 96ff. stellte bereits heraus, daß es sich um eine Entwicklung des 3. Jhs. handelt. S.J.D. COHEN, JQR 72, 1981/2, llf.: „why should Talmudic scholars be memorialized in Israel only in Greek? Can we believe that the Greek speaking Rabbi Hieronymus
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daß wir in Kleinasien sonst keine „klassischen" Rabbis oder Talmudgelehrte kennen. Die Kombination des religiösen Titels mit dem des eher weltlich aus gerichteten Archisynagogos wäre ebenfalls einmaüg.'^^ Es ist daher wahr scheinlicher, daß „Rabbi" hier in einfach ehrendem Sinn gebraucht ist, als Kennzeichnung emer bedeutenden Person, und daß diese Form der Kenn zeichnung, die wir aus Kleinasien nicht kennen, auf den Einfluß des Begräb nisortes zurückzuführen ist. 2f.: „The restoration dpxrioCuydycjoyo?'^^
^pvyiag}^^
Seltsam ist auch, daß die Worttrennung in so massiver Weise mißachtet wor den sein soll.''*^ Die Herausgeber schrieben in 3: AoCKLiiatos", Ao[KL(ir|vös', Ao[puXa€Üs etc.; sucht man hier eine Herkunftsangabe, so dürfte der Ortsname im Genitiv gestanden haben.''*' Ohnehin muß man sich fragen, weshalb diese doppelte Herkunftsangabe erfolgte: ]pi)yLos' machte jede weitere Bestimmung redun dant. Wahrscheinlicher erscheint nur daher eine Bemfsangabe'''^ (vgl. 249: T o d K L ? TTpeaßÜTepos Tfjs'
K a T r a 5 o K w v , Tapaoü,
XLVOTTOJXOU), auch wenn
Rabbi Samuel ben Gallus and Rabbi Samuel the Phrygian archisynagogue ... were Talmudic scholars who helped shape the course of'Rabbinic Judaism'?" COHEN ( A . 134) 14: „the only Rabbi known to have been an archisynagogue. ... It is most unfortunate that we do not know when Samuel became a rabbi. Was it while he was still an archisynagogue in Phrygia, or was it only after he came to Israel? Of course, if Sa muel died in Phrygia and received only secondary burial in Israel, our choice is clear. Perhaps a reexamination of the stone ... might determine what sort of burial Samuel received. Such a reexamination might also determine the date and the provenance of the inscription, both cf which are now unknown." Zur Schreibweise vgl. e. g. NOY I 70 (Venosa). Anders allerdings G.H.R. HORSLEY, New Documents Illustrating Early Christianity IV, Macquarie 1987, 217: „other restorations may be possible". LEVINE 423f hat diesen Text bei seiner Aufzählung der dpxLcruvdywyoi in Palästina ausgelassen; die meisten dieser Beamten stammen übrigens aus der Diaspora. '^^ Vgl. Beth She'arim II 164: dpxLouvdycoyog cßv BripiTCüly]; in 203 (hier: 217): 'laKwg KaLaapeü? dpxLouvdywyog, nar'c()uXLas und 221: dpxiouvaytoyou, 'ZiSovos wird der Geni tiv an Stelle des Ethnikons gebraucht. Zur Erklärung der Wortstellung übersetzen K . BIE BERSTEIN/H. BLOEDHORN, Jerusalem, Wiesbaden 1994, III 361: „der Phrygier aus Doki meion". ''"'s. SAFRAI, Scripta Hierosolymitana 23, 1972, 77 identifiert den Toten mit einem aus zwei rabbinischen Texten bekannten R. Samuel Phregrita (PRK 143; DtnR II 24) - doch löst er damit keine der oben genannten Schwierigkeiten - von dem Problem der Gleichung Phregrita-Phrygien einmal abgesehen. VgL A . 139. '"^ Das Lexikon bietet 8oypaToypd4)og, SoLÖUKorroiö?, SoKipaorrig, SOKOTTOLÖS (tigmrius), SopoTCKTCüV (valvarius), 8opu^öog, 8 o ü 6
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keine der Möglichkeiten zu passen scheint. Die geographische Einordnung der Inschrift innerhalb Phrygiens ist also nicht sicher. 4f.: So^aaia scheint sonst nicht belegt zu sein. Abel verglich zu seiner Er gänzung Sap 10, 14: Kai eScoKev aÜTco 8ö^ay aLOjyioy und übersetzte: „ä toi la gloire etemelle, promise avec serment". 6: vgl. die Formulierungen aus Venosa (v. a. 5./6. Jh.), Noy I 70? 75; 87; I I I ; dann CIJ II 1413. Lifshitz, Beth She'arim II p. 145 schlägt vor, hier ein Äquivalent für die Formel ev eipriyr] r\ K 0 L | i r i a i 9 aÜTOu zu sehen (vgl. 160, 6ff.), etwas anders J.S. Park, Conceptions of Afterlife in Jewish Inscriptions, Tübingen 2000, 104.
Dorylaion 185 Das Grab des Ignatios und der Dada Ed.: CIG 4129 („ex schedis Belsi"'^^). FO: „Inter Chouasdan et Karaly (Karajilar)" (Franz). Cox/Cameron, M A M A V p. 188 nehmen an, daß dieser u. a. Steine im Osten des Territo riums von Dorylaion gefimden wurden. Im Lemma zu C I G 4127 wird „Zoucshuran" als alternative Schreibung angegeben. Beschreibung: „Supra haec erat signum tale" (Zeichnung) „item botrus pendebat et aquila grandis" (Belsus). „Signum istud anaglypho expressum vide ne sit candelabrum saepius obvium in ludaicis ... titulus videtur ludaicus esse" (Franz). Abb.: Majuskelabdmck bei Franz.
9 K(al) MrivöGeiiLS' K(al) A n O N U M I O Z Ty''v"'dTLov T Ö V eauTGOv rraTepa
5
K(al) Aa8av
TTIV
eauTco-
V [iTiTepa |ivr||jLirig
xdpLV 1: TIQ, HZAYQ, 3: nONUMIOS, I F A I A T I O N Belsus; A[i)p.] ''EÜ^OVU^LO? ' lyvdTLOv wurde schon von Heusinger „in schedis" vorgeschlagen.
Frcinz;
'•'^ Belsus war einer der Begleiter Busbecq's auf der Gesandtschaftsreise von 1555 und ko pierte u. a. Teile der Res gestae; cf MOMMSEN, Res gestae divi Augusti, Berlin 1883, p. xviii, wo auch auf CIL III p. 4 verwiesen ist.
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Es ehrten die Kinder Esauos und Menothemis und Aponymios (?) den Igna tios, ihren Vater, und Dada, ihre Mutter, um der Erinnerung willen. Datum: 3. Jh.? 1: zu der postumen Ehrung vgl. M . Waelkens, Die kleinasiatischen Tür steine, Mainz 1986, 93: „Die als eine Ehrung formulierte Grabformel findet sich vor allem in Nordostlydien (Attaleia, Julia Gordos), Maionien und Nordwestphrygien, hier vor allem in Kotiaeion und der Altintasebene, und nur ver einzelt in den benachbarten Gebieten." 93f. A . 206 zählt er Beispiele aus den benachbarten Gebieten auf, darunter einige Steine aus der Tembris-Ebene nordöstlich von Dorylaion; vgl. weiter die Sammlung von Beispielen bei Ro bert, Op. Min. II 1344f. An dem Namen Esau und der Interpretation des Reliefs hängt die Ein ordnung der Inschrift unter die jüdischen Texte.''*'* Juster I 192 versieht diesen Text mit einem"?" und fügt A . 6 hinzu: „un juif aurait-il adopte ce nom abhorre?" Zur Ablehnung Esaus vgl. Mal 1, 2f. (positiver Alexander Polyhistor apud Euseb, PE 9, 25, 1). Tatsächlich finde ich keine Parallele; es gibt keinen Eintrag bei Ilan, die aber p. 6 erklärt: „names of biblical characters of doubtful credentials, are all quite well documented". Eine andere Erklärung des Namens in dieser schlecht gelesenen Inschrift hat sich noch nicht gefunden. 2f.: Franz's Ergänzung A [ ü p , ] '"EI)"'OVI3[ILO? ist eher unwahrscheinlich, da dieser Marm dann der einzige Träger des Aurelier-Namens in der Inschrift wä re. Vgl. SEG 49,
1645
(Umgebung von Saittai): MdpKOv TOV -rrarepa ulol
A n O M I O N I S KQL MüpKos OL ULOL KTX. 3: Ignatios ist als Name in vorchristlicher Zeit sehr selten; cf. ' lyvoTLS KdgiKOs in IG XIV 484 (Catania); in SEG 24, 476 (Illyrien) wird der Name vom lat. Egnatius abgeleitet sein. 5: Dada, cf. Zgusta, K P N 139f. § 244; Th. Drew-Bear/C. Naour, A N R W II 18, 3, Berlin 1990, 1928.
Eumeneia Eumeneia gilt neben Akmoneia als der Ort in Phrygien, an dem sich das Nebeneinander und die Interaktion von Juden, Christen, Häretikern und Hei den am besten studieren lassen.''*^ Es gibt eine Reihe von Inschriften, die jüdi sche Einflüsse zeigen, bei denen aber nicht sicher ist, ob sie tatsächlich auf Ju den zurückgehen: dieses caveat gilt auch für einige der unten folgenden Texte. Eine Verlesung aus einer Form des Namens Jesaja ( H a a i a ? ) darf wohl nicht angenom men werden. 145 SHEPPARD ( A . 4) 169ff; davor ausführlich ROBERT, Hellenica XI/XII 414ff
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Zweimal wird ein Rubes genannt, der sicher ein christlicher Priester,'''^ viel leicht sogar Bischof war, dessen Namen es allerdings nahelegt, daß er das Kind jüdischer Eltem war.''*'' Auch in Eumeneia findet sich der Fluch (eig) reKva reKVOiv}'^' der sich nicht als jüdisch erweisen ließ. Eine Erweiterung der ,JEumeneian formula" (eorai avrü -rrpös- TÖ [leya övo|ia TOU 9eoü) vmrde von emem Christen vorgenommen, ist aber jüdisch beeinflußt.Christlich ist auch eine andere Er-
1. P A R I S ( A . 7 6 ) 238ff. N r . 1; R A M S A Y , C i t i e s I I 386flf. N r . 232 ( O E H L E R 298 N r . 70; I G R I V 7 4 3 ) ; K . K O U R O N I O T E S , ' H f i e p o X ö y i o y B U C K L E R / C A L D E R , JRS
16,
r f i ? iieydAri? "EXXdSo?
1926, 61fif. N r . 183 ( S E G 6, 210;
PEEK,
1925,414;
GV
1905;
J.
P O U I L L O U X , N o u v e a u x c h o i x d'inscriptions grecques, Paris 1971, 177ff. N r . 3 6 ) ; S H E P P A R D ( A . 4 ) 176ff. ( G . J . J O H N S O N , Early Christian Epitaphs from A n a t o l i a , Atlanta
134fr. N r .
4.12; M E R K E L B A C H / S T A U B E R I I I 176f. N r . 16/06/01); A b b . b e i :
1995,
BUCKLER/
C A L D E R Taf. X ; S H E P P A R D T a f X X I I ; c f R O B E R T , H e l l e n i c a X I / X I I 4 1 4 f f ; der Stein be fmdet sich heute im Garten des Museums v o n H i e r a p o l i s : [ o ü v ö p a o L y oepvoXoLy] la64>r|(t)05 Suol TODT[O], f d i o s , ( i g d y i o s ,
erev^ev eauTcp M o ü a a i s Te
TToOriToIs- b(^pa rbv
dy[a]9ös r r p o X e y w C^bs
e w v TOÜTOV TÜpßov TL?
doKrjOels F d i o g rrpaypaTLKÖs f | 8 ' dXöxü) diÖLOv exwoL S ö p o v
avu
'Poußfi
^i\ir\
TaTiri TeKeoiv
p e y d X o i o 9 ( e o ) ü Oeparro^Ti
( R O B E R T 435 mit A . 4 zum Begräbnis des G a i o s und Rubes in demselben G r a b ) . D a ß es sich um einen christlichen T e x t handelt, w i r d klar durch Z . 47ff.: ol 8fi 8LKaL0L TTdyTo[T'] eig
dvdoTQOLV [TTp]o8e[i.Kyü]ouaL; in Z . 14 befmdet sich zwischen 0(eo)ü und OepdrroyTL
ein Christogramm 179).
in einer F o r m , w i e es sonst erst ab d e m 4. Jh.
üblich ist
(SHEPPARD
R O B E R T 429 w e i s t noch auf die Isopsephie als ein m ö g l i c h e s G e b i e t jüdischen Ein
flusses hin. 2. R O B E R T , Hellenica X I / X I I 429flf.; S H E P P A R D ( A . 4 ) 175f ( J O H N S O N 4.13); A b b . : ROBERT T a f
XXII;
XXIII
3. 4 ;
XXVI
1; S H E P P A R D
Taf
138fif. N r .
X X I b; Ü :
R O B E R T ; der Stein befmdet sich heute im Garten des Museums v o n Hierapolis: e l Tis e'Tepoy L.T.
Qr\aei, eoTe
aÜTcS rrpo?
TOU öeöy KOI TÖy
äuyeXov rbv
8e
' P o u ß f j 8 o ? . V g l , auch
S T U C K E N B R U C K , A n g e l Veneration and C h r i s t o l o g y , T ü b i n g e n 1995, 187f Z u der
Armifung des Engels einer Person gibt es durchaus Parallelen ( I G X I I 3, 455; 9 3 3 - 7 3 ;
1056f
[ T h e r a ] ) , aber die A n n a h m e liegt nahe, daß hier jüdische A n g e l o l o g i e v o n Einfluß war. R A M S A Y , Cities II 388; R O B E R T , Hellenica X I / X I I 423: „ R o u b e s pouvait etre un converti venu de la s y n a g o g u e " ; B e l e g e für den N a m e n bei R O B E R T 4 2 2 f
A . 7-9;
209f; s. auch R . L A N E F O X , Pagans and Christians in the Mediterranean W o r l d ,
ILAN
Harmonds
worth 1986, 2 9 4 f P A R I S ( A . 7 6 ) 2 3 3 f N r . 1; R A M S A Y , Cities II 385 N r . 231 ( C I J II 7 6 1 ; T R E B I L C O 70 N r . 4. 3 ) ; c f S H E P P A R D ( A . 4 ) 174f; S T R U B B E , in: V A N DER H O R S T / V A N ( A . 12) 76 N r . 8: AÜPTJXLOS F d i o g
HENTEN
'ATrLeXJXd ( R O B E R T , Hellenica X I / X I I 390 A . 6 hält
auch ' ATT[oX]Xd für m ö g l i c h , w a s um einiges an Wahrscheinlichkeit g e w i n n t , werm man den T e x t nicht mehr für jüdisch hält) KOTeoKeüaaev TÖ p v r i p e t o v
eauT[(o] Kai rr\
yuvaiKl
aÜT[oü] Kai TTj prjTpl Kai x[pTl]<7™ 4>LXCO 'OvrjOLpa) KOI TT] yuvalLJKi aÜToü. et 6e T i g eTTixeLpf]aeL dvaloJKeudoai
TÖV TÖTTOV, eoTco avTÜ KaT[d]pa TCKVCOV TeK[va] KOI TC^
aupßouXe[ü]aavTL. ö ßCog TOÜTO. S. p . 3 4 6 f F . V . J . A R U N D E L L , D i s c o v e r i e s in A s i a M i n o r I , L o n d o n 1834, 149 ( C I G 3 9 0 2 ) ; L E B A S / W A D D I N G T O N 740; P A R I S ( A . 7 6 ) 236 N r . 5; R A M S A Y , Cities I I 5 2 5 f N r . 369; S H E P P A R D ( A . 4 ) 1 7 2 f m i t T a f X X I a ( J O H N S O N [ A . 146] 36 N r . 1.24): e i 8e T i g e m -
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Weiterung
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der Formel ( e a r a i avrü Tipös" T Ö V C ^ V T a G e ö v Kai v ü v Kai e v
TTJ KpLOLiicü
fiiiepg).'^'
186 Ein Familiengrab Edd.: F.V.J. Arundell, A Visit to the Seven Churches of Asia, London 1828, Tafel; W.J. Hamilton, Researches in Asia Minor, London 1842, II 470 Nr. 353; CIG 3891 (nach Arundell imd einer Kopie von de Laborde); Ramsay, Ci ties II 520 Nr. 361; Robert, Hellenica XI/XII 436ff. (J.H.M. Strubbe, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 109f. Nr. 4); vidi. FO: „Ishekli, in deversorio" (Franz), heute im Garten des Museums von Hierapolis. Beschreibung: großer Altar aus Marmor. Abb.: Arundell; Robert Taf. X X V I 2. Ü: A.R.R. Sheppard, A S 29, 1979, 175 (Z. 17ff.); Strubbe. [epJpwaOe. FeiieXXos M r | v d ßouXeuTT]?
Aüp.
TOLS' yXuKUTdTOLS' y o v e i j a i v Ai)pr)XL0Ls M i i v d ß ' TOV 4>LXLTrTT0u 5
ß o u X e u T T J , Kai
y e p a i c o
'ATT(j)Ca) ' A p T d T d
L8L(JOV. eis
iSia eK T W V
ö TTpoeKrjöeuaev
T[ÖV]
dSeXcjJÖv 4>LXLTTTrov Kai TTjv T r d T p a v K ü p i X X a v 10
Kai Tf]v e^a8eX(f)Tiv [ | i ] o u ITaüXav
KTi8ei;9ri-
a e T O L 8e eis
amb
f] T e a ü v T p o ( ) ) o g avTov 15
LXriTri
Kai ei Cüv
Tivi
eTepcü
aDvxüipfjaer
XeipT^aei, eLaoCaeL Lg Tr\v Eüfievetov ßouXf)v TTpoGTeifioi; (Srivdpia) ,a4>' KOI e a r a i aürw TTpog TO \ieya övo|ia r o ü 0eoö. SHEPPARD 173: „references to the Name of God are commonest in contexts suggestive of monotheism of the Jewish type or of syncretism strongly influenced by Judaism". Er verweist auf ROBERT, Hellenica X 85ff.; c f 86 A . 10: „il s'agit en fait d'une inscription chretienne". HAMILTON ( A . 12) II 472 Nr. 363 (CIG 3902 r; KAIBEL, Epigrammata 426; RAM SAY, Cities II 514flF. Nr. 353/4); christlich nach KAIBEL, R A M S A Y , ROBERT, Hellenica XI/XII 427 A . 2; vgl. auch SHEPPARD ( A . 4) 174.
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bs
8 ' ä v eTTLxeipri-
oei
e r e p o v eTrei-
oevejKelv, 20
\ry\}e-
TttL TTapd TOÜ dGav d r o i ) Geou |J.daT e i y a aicoviov.
Geringfügige Abweichungen jBrüherer Lesungen gebe ich nicht; vgl. bei lou(XLav) ITauXav Franz; Strubbe; [\i]ov Ramsay, Robert.
Strubbe.
11:
Seid gegrüßt. Aur. Gemellos, S. d. Menas, Ratsherr, für seine süßesten Eltern, die Aurelier Menas, (S. d. Menas) Enkel d. Philippos, Ratsherr, Altester, und Apphion, T. d. Artas, ihr Eigentum aus ihrem Besitz. In ihm hat er schon vor her begraben den Bruder Philippos und die Schwester d. Vaters Kyrilla und meine Cousine Paula. In ihm wird auch seine Ziehschwester Philete begraben werden, und wenn er es zu Lebzeiten einem anderen gestatten wird. Wer aber versuchen sollte, einen anderen zusätzlich hineinzulegen, der wird vom un sterblichen Gott die ewige Geißel erhalten. Datum: wg. der Namen nach 212. S. unten Z. 19ff. (Komm.) zu der Frage, ob es sich um eine jüdische Familie handelt. 1: Der Text begiimt mit einer üblichen Anrede an die potentiellen Leser. 5: die Ämter des Vaters sind deutlich abgesetzt; zum Aufbau unserer In schrift vgl. Buckler/Calder/Cox, JRS 16, 1926, 80ff. Nr. 204: A ü ] p . EmvXTi[?] ' E [ p | i o i ) ] , eiTLKXriv
"EXL^, E ü [ | i ] e y e ü ?
Kai dXiov TTÖX[€]wy TToXei-
TT[S, ^vkx\s [ ' A ] 8 p L a v L 8 o s , ßouX6[u]Tf]S" K a i yepeö? (ein Christ);'^^ y e p a t -
bs kann in beiden Fällen kaum mit Ramsay p. 520 als religiöses Amt verstan den w e r d e n . Z u r Gerusie s. J.A. van Rossum, De Gerousia in de Griekse Steden van het Romeinse Rijk, Leiden 1988; C. Roueche, Ktema 18, 1993, 162ff. Der Ausdruck y e p a i ö g wurde v. a. in Südwest-Kleinasien und Phry gien verwendet, van Rossum 3. 6: Zum Namen Apphion in Phrygien s. Zgusta, K P N 77f. § 66-23, wo auch weitere Belege für diesen Dativ gegeben werden; ' A p r a s - wird von Robert,
'^^ Andere Christen als Ratsherren in dieser Zeit: R A M S A Y , Cities II 519 Nr. 359; 526 Nr. 371; BUCKLER/CALDER ( A . 146) 70 Nr. 194. Daß Gemellos und sein Vater Ratsher ren waren, muß also kein Argument dafür sein, daß sie Juden, keine Christen waren (gegen TREBILCO 78). In der gerade zitierten hischrift JRS 16, 1926, 80ff. Nr. 204 hatte PARIS ( A . 76) 234 gelesen ßouXeurfig KOL lepeög, was GREGOIRE, Recueil 290 Nr. 141 bereits in '•y^pecg änderte; seine Gründe sind durchschlagend, und er wurde durch die Lesung von BUCKLER/ CALDER/COX blendend bestätigt.
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Noms indigenes 350f. zu dpTOs gestellt, doch überlegt er auch einen Zusam menhang mit den theophoren, von Artemis abgeleiteten Namen. 7f.: r d Idia ist das Grab als Eigentum der Toten; mit CK TWV iSiißv soll wohl gesagt werden, daß das Grab aus dem Vermächtnis der Toten gebaut wurde. 8: Philippos, Kyrilla und Paula sind entweder bereits vor 212 verstorben oder ihr nomen gentile wurde aus Platzgründen ausgelassen. Da die noch le bende Philete in Z. 13 ebenfalls nicht als Aurelia tituliert wird, ist es wahr scheinlicher, daß die dauernde Wiederholung vermieden werden sollte. 9: cf Ramsay, Cities II 394 Nr. 272 (Th. Drew-Bear, Nouvelles inscrip tions de Phrygie, Zutphen 1978, 83f Nr. 19): eau[Tw] Kai TT) y u v a t K L aü roü 'Api^lo-JTTi K l a l ] Guyarpl abrüv 'AptaTTi Kai 'ATrc})Lü) TTJ irarpa Tfjs' ' A p L O T T i s - . Zur Verbreitung des Namens Kyrilla in Phrygien s. Drew-Bear, Phrygian Votive Steles, Ankara 1999, 394. 11: „on the ph. one sees a vertical hasta, but there seems insufficient Space for a mu" Strubbe; ich meine, auf dem Photo noch den Imken Abstrich erken nen zu können. Die Lesung [ | i ] o u macht einen Wechsel von der 3. zur 1. Per son nötig, was allerdings häufig vorkommt; Bruder und Tante tragen kein gen tilicium, eine Cousine als lulia wäre dann doch überraschend.'^'* 13: o-üvTpO(j)09 des Gemellos, damit GpeirTÖ? des Menas, cf Robert, Hel lenica VI 95 A . 2. 16: M . Wörrle, in: J. Borchhardt (Hrsg.), Myra, Berlm 1975, 270f: „auyXwpetv/auyxwpriaLS (ouyxwprifia) ist vielerorts ... terminus technicus für die Überlassung von Rechten an emem Grab, sowohl des Rechts zur Mitbe nützung wie auch des Besitzes der ganzen Anlage"; 271 A . 595 stellt er das Cwu ouyxwpetv der testamentarischen Verfügung gegenüber. Vgl. auch Ju deich 176 Nr. 348: fj aopö? KTX. [elKXwpriGeXoa vvv Swpedg X'^P'-^ ^"TÖ K X . IToüXoD eariv Aüp. 'AKUXÖSOS'. 19ff: es gibt zu dieser Strafandrohung sonst keine Parallele. Sowohl der Gott der Christen wie auch der Gott der Juden ist dGdvajos", auch wenn Chri sten den Ausdruck eher selten gebrauchen, cf Bultmann, T h W N T III 22ff (rni N T nur eine varia lectio bei 1 Tim 1, 17); Bauer/Aland s. v. zitieren an jüdi schen Belegen Philo, aet. m. 44; Or. Sib. 3, 276; 582; TestAbr, rec. A 17 p. 98, 20.'^^ Nah ist aber die Erweiterung der „Eumeneian formula" in eaJTaL aürw
'^'' D e r Vater der Paula müßte dann ein lulius gewesen sein, was aber z u Verwicklungen führt: er kann nicht der Bruder des Mr|vds ß' rov
4>iXiTTTrou gewesen sein, da dieser dann
ebenfalls ein lulius hätte sein müssen; w a r aber ein Bruder der A p p h i o n der Vater der Paula, so müßte erklärt werden, weshalb A p p h i o n nicht ebenfalls eine lulia war. L I F S H I T Z ( A . 14) 5 3 6 f bezweifelte, daß es sich um einen jüdischen T e x t handelt, da die N a m e n nicht jüdisch seien und der „unsterbliche G o t t " nicht in der L X X v o r k o m m e ; ge gen beide A r g u m e n t e S T R U B B E , in: V A N H E N T E N / V A N DER H O R S T ( A . 12) 86.
398
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Tipö? TÖV d9dva[Tov G e ö v (Ramsay, Cities II 534 Nr. 388, Apameia); vgl. auch 227 (Laodikeia Lyk.). Zur Verbindung der Geißel mit Gott s. Jb 21, 9: [idoTi^ 8e i r a p d KUpi^OD oÜK eoTLV eir' a Ü T o I s ; Ps. 38 (39), 10: d-rröö-TTiö-ov d i r ' e i i o ö rag yag
iidoTL-
aov}^^
Geißelung als Strafe findet sich nicht nur im röm. Recht, sondern auch in den Synagogen, cf. e. g. Mt 10, 17; 23, 34; 2 Kor 11, 24f.'" Diese Strafe, so Robert, sei hier in einen eschatologischen Kontext versetzt worden. Da irgend eine typisch christliche Formulierung, wie wir sie auf den Grabsteinen von Eu meneia in dieser Epoche zuhauf finden, fehlt, handelt es sich bei Gemellos und seiner Familie eher um Juden als um Christen.
Hierapolis Die jüdische Gemeinde von Hierapolis ist uns fast nur durch Grabinschriften b e k a n n t . I n der Nekropole fand sich ein anepigrapher Block, der mit jüdi schen Symbolen geschmückt ist,'^^ und über dem Eingang eines Kammergrabes wurde eine Menorah angebracht. Einige Texte, die seit langem auf Grund der benutzten Namen mit der Ge meinde von Hierapolis in Verbindung gebracht wurden, sind wohl
auszu-
Vgl. 2 Macc 9, 11, wo Antiochos IV. von der göttlichen Geißel gestraft wird (ivravQa ovv fip^aro TÖ TTOXU Tfjs i)TTepr|(|)avLas Xr\yeiv TeGpauoiievos, Kai e i s emyviüoiv e p Xea9ai Qeiq |i.aaTLyi); konkreter 4 Macc 6, 3: erreLTa TTepLayKcovCaavTeg eKaTepcüöev, lidoTL^LV KaTrjKiCov. Zu den an dieser Stelle erwähnten Strafen s. etwa S. G A L L A S , Z N T W 81, 1990, 178ff. ROBERT 438: „peut-etre Juif ou un paien judaisant"; SHEPPARD ( A . 4) 175: „almost certainly Jewish". E. MIRANDA, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999; E A D . , EpAnat 31, 1999, 109ff - MIRANDA verweist flir eine Karte, die eine grobe Orientierung gibt, auf D. DE BERNARDI FERRERO, in: Arslantepe, Hierapolis, lasos, Kyme. Scavi archeologici italiani in Turchia, Venedig 1993, 165; eine Karte mit Notierung der Gräber bei M I R A N D A , EpAnat 156. - MIRANDA ordnete die Inschriften nach der Lage der Gräber in der Nekropole, während ich eine Anordnung nach den Namen der Toten vorgezogen habe. Apollinarios, Bischof von Hierapolis in der 2. Hälfte des 2. Jhs., schrieb irpös 'louöaiovs a', ß', Euseb, HE 4, 27. MIRANDA, EpAnat ( A . 159) 132: „Abbiamo ... uno shofar, una menorah e un lulab SU un blocco di pietra caduto presse una tomba a camera, sita sul lato destro della strada, di fi-onte al nr. 11 (Tav. 9, fig. 1). Sempre sul lato destro, ma molto piü avanti, nel punto in cui la strada piega a ovest, un'altra tomba a camera, in posizione arretrata sul pendio, presenta una menorah suUa facciata." Der Block ist auch abgebildet in: Hierapolis di Frigia 1957-1987, Mailand 1987, 117 fig.
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schließen: die Namen Maria (fem. von Marius) und Theudas sind ohne weitere Hinweise keine hinreichenden Kriterien für den Einschluß dieser Inschriften.'^'
187 Ein Grab der Juden in Hierapolis Edd.: F. Pennacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101, 2, 1966/7, 300f. Nr. 14 (JLR Bull. 1971, 645); E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hie rapolis di Frigia, Neapel 1999, 30f. Nr. 6; ead., EpAnat 31, 1999, 119f. Nr. 6 (SEG 49,1819); vidi. FO: Vor dem Grab Nr. 75, in der Nähe von 206. Beschreibung: kleiner Sarkophagdeckel aus weißem Marmor. In der Mitte des Giebels eine grob eingeschlagene Menorah, links davon die Inschrift, litt.: 2 cm. Abb.: Pennacchietti, Facs. u. Taf. 3; H.A. Harris, Greek Athletics and the Jews, Cardiff 1976, Taf. 2; Hierapolis di Frigia 1957-1987, Mailand 1987, 117 flg.; Mhanda fig. 4; ead., EpAnat Taf 2; G. Koch, Frühchristliche Sarko phage, München 2000, Taf 214.
M I R A N D A , EpAnat ( A . 159) 112f. mit A.' 44 zum Ausschluß der drei folgenden Texte. OEHLER p. 299 zu den beiden ersten: „vielleicht". Für 100 Nr. 80 erklärte schon Judeich, daß Maria „hier wohl Gentilname von Marius" sei. JUDEICH 100 Nr. 80 (CIJ II 779): f| a o p ö ? KOL Ö rrepl avTv^v TÖTTO? [M(dpKou) Aüp(r)XLOu) ? ] NapKLoaou, er- T] Kr|8eu9TiaeTai aÜTÖg Kap.] T) ywr\ aüroü Mapia "OroioLs KOL, edv ßouXriOfj, rd reKua aüroü NapKLaaog Kai "Ovr|OLs, erepog Se oüSeig. el 8e pf|, dTTo8ojoeL TO) lepwTdTcp xapeici) 8r|mpia StaxeiXia rrevTaKÖaia KOI rfj Lepü)Tdri[] yepouolg Srimpta TrevTaKÖaia KOI T(5 privoirri SrivdpLO TpeiaKÖOLa. Tfjs' eTrLypa(()fjs raüxri? dvTLypa<})or' ÖTTXOÜV dTreraiOri el? rd dpxeXa. JUDEICH 141 Nr. 225 (CIJ II 780): ö oopö? Kai ö rrepl aüxfiv TÖTTO? TLßeplou KXau6LOU Maüpou, ev f) KriSeuOT^oerai aüxög KOI f] yvvr\ aüxoü AüpriXia MapCa KOI xd xeK v a aüxtov KxX. JUDEICH: „Mapia deutet auf Juden oder Christen als Besitzer des Grabes." F.A. PENNACCHIETTI, R A C 39, 1963, 136f Nr. 3; ID., Atti A c . Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101,2, 1966/7, 299f Nr. 11: r) aopög Kai ö rrepl aüxfiv xörrog Map. Aüp. Auaipdxou xoü ÄLOKXeoug, ev fj KeKT^SeuxaL aüxög, Kr|8eu9f|aeraL 6e Aüp. Mapia rj Kai Tpala (?). V. SCHULTZE, Altchristliche Städte und Landschaften II 1, Gütersloh 1922, 419f; KIT TEL ( A . 89) 12 A . 21 hielten CIG 3920 (nach SPON; RAMSAY, Cities II 553 Nr. 420); JU DEICH 92 Nr. 51 (IGR I V 841) wg. des Personennamens Theudas für jüdisch: XdouLog Zeü^ig epyaaxT^g, rrXeüoag ürrep MaXeav eig 'IxaXlav rrXöag eßSopr^Kovxa 8üo, Kax e o K e ü a a e v xö pvr)peiov eauxw Kai x o l g x c K v o i g
400
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Ü: M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 18; Miranda, EpAnat. 'louSewv (Eigentum) der Juden Datum: vmtl. 3. Jh., da die Nekropolen von Hierapolis in dieser Zeit am häufigsten benutzt vmrden. Da der Sarkophagdeckel sehr gut gearbeitet, die Inschrift und Menorah aber sehr grob sind, dachte Permacchietti an eine Wiederbenutzung des Sarkophags. Zu Gemeindegräbem vgl. 14 B, 8 (Komm.). cf. Williams zum Ausdruck ' louSdlo?.
188 Das Grab des Glykon Edd.: Judeich 160 Nr. 295 (nur A ) ; E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di HierapoHs di Frigia, Neapel 1999, 56f Nr. 22; ead., EpAnat 31, 1999, 130f Nr. 22 (SEG 49, 1835). FO: Ostnekropole; südlich vom Stadion, auf der Höhe über der Agora. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein; links ein Stück ausgebrochen. Die beschriebene Seite im Südwesten, litt,: 5 cm ( A ) ; 3-5 cm (B). Abb.: Miranda, EpAnat Taf 8. Ü: Miranda. A
[f] aopög Kai 6 irepl] aÜTfjv TÖTTOS rXÜKCovo? T O U [
VaC. ?
vac.
B
] rXlIKCOVO? TOO ZtOKpdTOV [if] dviiyeTe [ i € { I }
vac.
fi aopös ovv TT) TTpoaKeL[ieyri [ ] eK SiaSoxfi? Möaxcovos Sia{A}ct)epL Xap[ie8Ti [ T O Ü ] 'ApTe|JLCoyo9
' louSetü A 3: N Y r E F E M Judeich; MEI Miranda, corr. Petzl apud Miranda, EpAnat; B 1: [aopto Mi randa, EpAnat, die auch orpcoaLS und e^eSpa überlegt; B 2: MöaKwvos Miranda, Iscrizioni; B 3: AOl/PlXAEMEAH lapis.
Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) Glykon, dem S. d. Glykon, dem Enkel d. Sokrates. Öffnet mich nicht! Der Sarkophag mit der davorliegenden ... (gehört) Charmides, dem S. d. Artemon, Jude, nach der von Moschon ausgehenden Erbfolge.
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Datum: Judeich hielt B, das er nicht lesen kormte, für die ältere Inschrift; M i randa setzt A in das 2. Jh., B wg. der quadratischen Buchstaben, v. a. aber we gen der vornehmlich spätantik belegten Formel Siacj^epL KTX. ins 3./4. Jh. A 1: Der Hinweis auf das Grundstück, auf dem der Sarkophag steht, ist in Hierapolis überaus häufig; f) aopög KQL Ö Trepl avTf\v TÖTTOS" ist etliche dut zendmal belegt, s. J. Kubinska, Les moniraients fimeraires dans les inscrip tions grecques de l'Asie mineure, Warschau 1968, 129ff., bes. 130 A l f . : Der Name Glykon und seine Derivate sind in Hierapolis sehr häufig, cf. Judeich p. 190; Miranda 88; EpAnat 139f.; s. noch 213 (Laodikeia am L y A 3: Verbot des Öffnens auch in 202; 206. B 1: ein davorliegender Sarkophag wäre eher außergewöhnlich;'^^ was ge meint sein muß, zeigt Judeich 101 Nr. 84:6 ßcoiiös" KQL a l eTTLKeLiievaL a o pol Kai 6 irpoaKeLiievog TrepißoXos. Eine mögliche Ergänzung wäre [Ka|j.dpg, da dieses Wort auch die Bedeutung „espece de chapelle fimeraire ouverte" haben kann.'^'^ Wir hätten dann ein Aequivalent zu A 1. - Genus nach falscher Analogie (cf. Judeich p. 200) kaim natürlich nicht ausgeschlossen werden, i] TrepißoXos.
B 2: vgl. zum Ausdruck Judeich 100 Nr. 79: f| aopö? 'AXOXLOU ... EK irpoyovLKfis" SiaSoxfi?; die Inschrift der ursprgl. Besitzer 99f. Nr. 78. Zu SidSoxos" und seiner möglichen Unterscheidung von KXT]poyö|a.os' s. zu letzt V . Blondeau, in: Th. Drew-Bear et al. (Hrsgg.), Actes du ler Congr. Int. sur Antioche de Pisidie, Paris 2002, 233ff. In Formeln wie dieser dürfte der Unterschied längst verwischt sein. Ilan 322f. zu MöaxiS". B 3: zu Charmides vgl. Judeich 105 Nr. 98; SEG 34, 1299 (Territorium): XapjitSTi? Xap|iL8ou; zu Artemon Judeich HO Nr. 119; 147 Nr. 242; 160 Nr. 293; 110 Nr. 118 (Artemonianos); ein Artemon auch bei Ilan 268 und Horbury/Noy 20 (Alexandria).
W . M . RAMSAY, Expositor 1902, 103f. hält Glykon für eine Übersetzung von Naam, Naomi etc., doch ist diese Annahme angesichts der Häufigkeit des Namens in diesem Gebiet unwahrscheinlich. Beispiele könnten leicht vermehrt werden. Vgl. die etwas andere Formulierung in JUDEICH 151 Nr. 261: rj aopös f) XeuKf] Kai fi TTaXaid, f| TTapoKeLTaL KOI Ö ßwiiös, ec])' ou emKeivrai KTX. JLR Bull. 1971, 642: TÖ livrifietov Kai f) TTapaKeL|ievr) oopös; Judeich 176 Nr. 348: f) aopö? Kai al aufiTTapaK€LiJ.evaL aopol dXXa rpelg Kai ö Trepl avräg TÖirog. KUBINSKA ( A . 16) 94, die hierzu IK 36, 194 (Tralles) zitiert: rj aopög KOL f) irepl aü[T]fiv Ka|idpa KOL Ö TrapaKeLiievo? ßcü|iög Kai fj irapeaTwaa aTr|Xri XeuKÖXLGos. V g l . die beiden nicht sicher interpretierbaren Belege JUDEICH 153 Nr. 269: r\ oopbg KOL f) KOixdpa KOL ö ßaOpö? ö ürrö aÜTr^v; 167f Nr. 323: TÖ] [ivriiietov ovv Tri Ka|idpg KOI Ö ßü)|i.ö?, ecj)' ov KTX.
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B 4: Bei den meisten Inschriften aus Hierapolis steht hinter dem Namen des Toten der Zusatz 'louSatos.'^^ Ein ganz ähnlicher Brauch findet sich auf drei anderen Inschriften der Stadt, e. g. Judeich 175 Nr. 344: r) oopös NLKOiiriSus' ATTOXXOJULOU MoTaXtSos".'^^ Durch die Publikation emer Weihung Qeolg MoraXecov (SEG 33, 1138) und einer weiteren Weihung f) exaLpeta T) ' ApCiiivioiv ... Qeols MoraXetoy (SEG 34, 1298) konnte Robert in Ramsay, Cities I 144 Nr. 32 die präzise Bezeichnung ö 8f]|ios 6 Mo[TaXea)y f m d e n . D i e Motaleis sind die Bewohner eines Dorfes oder einer Gruppe von Dörfem, die zum Territorium von Hierapolis gehörten. Über ihre Rechtsstellimg ist damh erst einmal wenig gesagt, aber daß diese Demotika sogar beun Begräbnis m den Nekropolen der Stadt genanntt werden, zeigt die Wertschätzung einer Identi tät, die sich nicht in der Zugehörigkeit zur Stadt Hierapolis erschöpfte - und genau diesen Punkt betonen auch die Juden mit dem strukturell vergleichbaren Zusatz' louSatog.
189 Das Grab des Hikesios Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 19ff Nr. 1; ead., EpAnat 31, 1999, 114ff.Nr. 1 (SEG 49, 1814; A E 1999, 1579). FO: Nordnekropole, gerade außerhalb des Frontinus-Tors, links von der Straße. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, die beschriebene Seite nach Osten, litt.: 3,5 cm. Ü: Miranda; A E . f) aopös Kai TO fjpwov TrpoyovLKÖy ''T"'OU Oetovos [ey8]o[^-]
' k e a i o u TOÜ [ K a i ] 'loü8a
[o]TdTou lepovLKOu TrXLaTOVLKOu, e v fi Kri8eu9T^aeTaL ' k e a L o s Kai
Vgl. kurz die Überlegungen von MIRANDA, EpAnat ( A . 159) 135f. JUDEICH 97 Nr. 70: r\ aopög ... MdpKou AüprjXCou MevdvSpou 'AV[TL]ÖXOU MaLXou[L]8og; lOOf. Nr. 81: f] aopög ... 8ta4>epL Aü[p.] Nouvex^w Mapü)Xf|8og. Vgl. auch M A M A IV 276 A . III (Dionysopolis): ' lepaTToXe[i]TLg oÜKouaa e v MapaKcöpri; SEG 45, 1726: ' leparroXirrig, OLKWV e v MaaaKGjpr). '"ROBERT, Documents d'Asie mineure, Paris 1987, 51 Iff.; Op. Min. V I I 549ff.; 553f: „un groupement analogue ä la phratra des campagnes de Lydie et, dans la boucle meme du Meandre, des deux phratrai honorees par le peuple de Thiounta; phratra, symbiosis dans la Lydie et notre h^taireia temoignent d'une meme Institution" (die Inschriften aus Thiounta jetzt bei T. RITTl, EpAnat 34, 2002, 48ff, wo 57ff die Motaleis besprochen werden).
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'ÜXuiiTTLa? GuoKpLToi) T) yuvf) avrov-
e^ovai
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f\s e^ovaiav
'AuTwvLvos Kai 'iKeaios-, aXXw 8e OÜK e ^ e o r a i OtTTOTLaL
5
T [ f i ] yepovGia
rä
Kriöeüoe r i v a f]
TTpOOTLfiOU
(8r]vdpLa) ,ß. Tavrr\g
Tfjs eirLypac})!!? d v r i y p a c j j o v
K[etTaL ev] [TOL? dpxeioLS"] 1 1 0 T A A I 0 T 9 E Q N 0 S lapis, weshalb Miranda, app. crit., auch die Trennung 'louSaCou Qecavos überlegt; 3 eB,ovo[.r\s i^ovoiav Miranda, Iscrizioni, corr. Petzl apud Miranda, EpAnat.
Der Sarkophag und das ererbte Neroon (gehören) Hikesios, auch genannt ludas, dem S. d. Theon, dem berühmtesten Sieger in hl. Spielen, dem häufigen Sieger, in dem Hikesios begraben werden wird und Olympias, die T. d. Thyokritos, seine Frau. Ihre Kinder Antoninos und Hikesios werden die Vollmacht darüber haben, einem anderen aber ist es nicht erlaubt, jemanden zu begra ben, oder er wird als Strafe der Gerusia 2.000 Denare zahlen. Eine Abschrift dieser Inschrift liegt in den Archiven. Datum: etwa Mitte 2. Jh. (wg. des Namens Antoninus in Z. 4 wohl nach 138). 1: fipwov als Terminus für die Grabanlage findet sich in ganz Kleinasien und hat seine religiöse Bedeutung längst verloren, J. Kubinska, Les monuments funeraires dans les inscriptions grecques de l'Asie mineure, Warschau 1968, 27ff.; 31 zu Hierapolis speziell; E. Equini Schneider, RAL 1970, 476f.: „il termine ripwov ... puo indicare sia l'edificio funerario di proporzioni imponenti con ben curati dettagli architettonici, sia tutto il complesso sepolcrale." TrpoyovLKÖ? bezeichnet die testamentarische Erbfolge, vgl. 175 A , 14f. (Komm.) und aus Hierapolis etwa Judeich 93 Nr. 54: EK TrpoyJovLKf]? 8LaSoxfi? eTreXa[ß]ov; 161 Nr. 296 TÖ fipcüo[v] ... rrpoyoyLKÖv u. ö. (vgl. M A M A III 512 c [Korykos]: „ITeyGepiKÖv d. i. von den Schwiegereltern übemommen"). Sein zweiter Name identifiziert Hikesios als Juden, cf 14 A , 16 (Komm.); ein Hikesios auch in Ramsay, Cities I 143 Nr. 31 (Territorium v. Hierapolis). 2: Hikesios war Sieger in wenigstens einem der offiziell anerkannten tepol dy&ves, aber nicht in den großen Wettkämpfen der TrepioSos"; als Lepös galt ein Wettkampf, wenn die Preise (wie bei den großen Spielen der TTepLo8os) symbolischer Natur waren, s. Robert, Hellenica VII 97ff.; zu TrXeLaTOVLKri? s. R. Merkelbach, Philologica, Süittgart 1997, 499. Es ist nicht klar, ob Hikesios in gymnischen oder musischen Agonen siegte, aber die Probleme, die mit der Teilnahme an solchen Agonen für einen religiösen Juden verbunden waren (cf pT A Z 18 b), hingen nicht von dieser Frage ab. Vgl. 22 fin. (Komm.) zu jü discher Beteiligung am Gymnasion und an Agonen.
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J.W. van Henten, in: M . Lamberigts/P. van Deun (Hrsgg.), Martyrium, Louvain 1995, 317: „The simplex KTiSeüw with the praeposition ev is in Jew ish epitaphs only attested from Hierapolis in Phrygia". 3: zu 0uÖKpLTOs vgl. Permacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101, 2, 1966/7, 301 Nr. 16; Miranda 23 verweist auf OeÖKpLTO? in einem noch nicht publizierten Text;'^^ der Name auch in Ramsay, Cities I 143 Nr. 31 (Territorivmi v. Hierapolis). 4: vgl. 209:' AyTtüyivLavös.
5: die Grabmult bewegt sich im oberen Bereich der für Hierapolis über lieferten Summen. Die Gerusia war der am häufigsten bedachte städtische Em pfänger der Grabmult, Judeich p. 184.'^° 5f: eine andere Ergänzung wäre möglich, aber an der Sache, der Deponie rung der Abschrift in einem Archiv, ändert das nichts; das Verfahren war in Hierapolis sehr häufig; s. allgemein 43, 9ff. (Komm).^^' Zum Archiv in Hiera polis und den zuständigen Beamten s. T. Ritti, Mediterraneo antico IV 2, 2001, 523f
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Das Grab des lason
Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di HierapoUs di Frigia, Neapel 1999, 25f Nr. 3; ead., EpAnat 31, 1999, 117 Nr. 3 (SEG 49, 1816; A E 1999, 1581). FO: an der rechten Seite der Straße, nicht weit von 198 entfernt. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, fast ganz im Boden; die beschrie bene Seite, oben links bebrochen, zeigt nach Süden, litt.: 5 cm. Abb.: Miranda fig. 1; EpAnat Taf 1. Er leitet daraus eine Lokalisierung von IV Macc in Kleinasien ab - was durch das Vor kommen des Ausdruckes außerhalb von Hierapolis nicht widerlegt wird; cf. VAN HENTEN, in ID./VAN DER HORST ( A . 12) 54ff. „This form is an indication of local pronunciation, unrelated to the Doric dialect", DREW-BEAR (A. 123) 394 zu Kleupatra, Laudike u. vgl. Beispielen. In Hierapolis finden wir in den jüdischen Inschriften besonders häufig die Bestim mung, daß die Grabmult an städtische oder staatliche Einrichtungen gehen soll, was för ein gutes Zusammenleben der verschiedenen Gruppen spricht - übrigens auch der Christen: Die Bischöfe ( ? ) Aberkios und Antonios in Hierapolis bestimmten beide gleichlautend, daß die Grabmuh an den Staat ging, und zwar an fiscus und Polis: 'Pcoiiaicov TajicLCp Onaei ö i a XeCXta x p w d KOI xP^lcrTfi TraTpLSi ' lepoTröXei x^LXia xpi^crd (Texte bei MERKELBACH/ STAUBER III 182ff. Nr. 16/07/0If). Zu den verschiedenen Bezeichnungen des Archivs als d p x e i o y , d p x e l a , ÖTHiöaia dpx e t a , TÖ e v
'lepairöXeL d p x e i a ,
TÖ h-nodr\\iöoiov, d p x e i a
TQ iroXiTLKd (JUDEICH
109
Nr. 116), s. JUDEICH p. 29. Zur Aufbewahrung dieser Urkunde bei der Kaufurkunde s. JU DEICH 139 Nr. 216: dfrÖKeiTaL e i ? TÖ d p x e i o v , ÖTTOU m l
r\ KTfjais'. Die Annahme, daß
es
sich in jedem Fall um das jüdische Archiv handelte (205, 6), ist nicht nötig (anders e. g. SCHULTZE [A. 161] I 420 A . 7).
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Ü: Miranda; AE. [f) oopös Kai ö TÖTTOS" ? ' ndaGCCrUvos" EiouSeou [ ev fj] KeKT^SeuTaL a Ü T Ö ? , [KT]-] SeuGrjaeTaL 8e Kai TJ aiiiiCßio]? a Ü T o O KXr|[ievTLavr|. (t)povTLCL 8e ai)T(Jou ' AiJ-iiLavö? 'Epiioyei^ov. 1 [f) aopög ... Miranda, suppl. Petzl apud Miranda, EpAnat; 3: [Kai] f) yvvri Miranda, corr. ead., EpAnat. Der Sarkophag und der Platz gehören dem S. d. Jason, Jude, ...An dem er selbst begraben worden ist; es wird aber auch seine Frau Clementiane darin begraben werden. Es kümmert sich um sie Ammianos, der S. d. Hermogenes. Datum: Nicht vor der Mitte des 2. Jhs. n. 1: lason, vgl. 14 B, 14 (Komm.); für HierapoUs s. aber auch Judeich 150 Nr. 259. Die Ergänzung als Vatersname ist nicht sicher: theoretisch könnte auch ein nomen gentile am Anfang gestanden haben, lason also cognomen ge-wesen sein. Da aber keine andere der genannten Personen die civitas Romana besitzt, wird es sich eher um einen Vatersnamen handeln. Die Qualifikation als 'Ioi)8aLOS gilt nur fiir den Ehemann, nicht für seine Gattin Olympias. Kann man daraus Folgerungen ziehen? 4: vgl. Judeich 151 Nr. 261: T O Ü T W V ^pavTiCovaiv Z e u ^ t a v T ) f) OuydTrip Kai f| eyyovos M o 8 e a T a ; was gemeint ist zeigt e. g. Judeich 128f Nr. 195: TrlpovorjaeL 8e TTJ? eTTL(ieXe[L]as TT^S" a o p o i ) [r\\ e [ p Y a a L a ] T w y ßacjjecov; 167f. Nr. 323: TTpovoriaouaiv 8e T O Ü |iyr||jLL0u ol dTTeXeüöepoL | i o u ol e v TT) 8La9TiKTi <j)epö|JLevoL K T X , (noch ausführHcher e. g. Judeich 171 Nr. 336, 19-26). Der letzte Beleg zeigt sehr schön, daß auch für eine so allgemeine Be stimmung Vorsorge resp. vorherige Verabredung getroffen werden mußte; die Publikation ist ein Weg, für die Einhaltung der Verabredung zu sorgen. Ammianos ist in Hierapolis ein häufiger Name (Judeich p. 187; Pennacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101, 2, 1966/7, 297 Nr. 6), und auch Hermogenes ist einige Male belegt'^^ (zu Hermogenes s. sonst 98, 1 [Komm.]).
'^^ JUDEICH 126 Nr. 183: TÖTTog 'AXe^dvSpou 'Epjioyevou? TOO 'A[j.a[yTiou KTX.; vielleicht Toi) ' k\i.\i\\.avovl
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191 Das Grab des Nikotimos Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapohs di Frigia, Neapel 1999, 39ff. Nr. 14; ead., EpAnat 31, 1999, 124f. Nr. 14 (B 5-7 nach Lesung von T. Ritti [1989]; SEG 49, 1827; A E 1999, 1585 a/b). FO: auf der rechten Straßenseite, neben einem Kammergrab. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, die Schriftseite nach Norden; B 57 sind heute von Erde bedeckt, litt.: 3,5-4,5 cm ( A ) , 5 cm (B). Ü: Miranda; AE. A
f) aopö? Kai TO ÜTTÖ aÜTTiv Gejia Kai ö rrepl aÜTTiv TÖTFOS N e L K O T e L j i o u A u K i S a T O Ü ' A p T e f i L O L O u , ev f\ KeKf|8euTai
'ATT^Jidg, r) yvvx] a ü r o ü . r a ü r r i s dvTLypacjJOV dTrereOr)
eLg r ö dpxetov. B
'lou8ariKr|.
f| a o p ö g Kai ö Trepl aürfjv rörrog A ü p . 'EopraoCou 'louXiavoü TpLiToXeCrou 'Iou8eou, volv
oLKO<ü>yT[og]
ev EleparröXL, ev f\ Kr|8euGriCTeraL a ü r ö g Kai f| yvvr\ a ü r o ü FXuKwvLg, KiiSeüwyraL 8e Kai r d 5
r e K v a a ü r w v , erepo) 8e o ü 8 e v l e ^ e o r a t KTi8euGfjvaL, errel ö rrapd r a ü r a TTOLr|aag Swaei r f ] dyLcord-
TT] avvaybiyr\ dpyüpou Xtrpag 8üo. Der Sarkophag und der Boden (?) unter ihm und der Platz um ihn (gehören) Neikotimos Lykidas, dem S. d. Artemisios; in ihm ist Apphias, seine Frau, be graben worden. Davon eine Abschrift wurde im Archiv deponiert. Jüdisch. Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) Aur. Heortasios lulianos, Bürger von Tripolis, Jude, jetzt in Hierapolis wohnend. In ihm wird er selbst begraben werden und seine Frau Glykonis; begraben werden sollen auch ihre Kinder; keinem anderen ist es erlaubt, begraben zu werden, da der Zuwider handelnde derallerheiligsten Synagoge zwei Pfund Silber geben wird. Datum: A stammt vom Ende des 2./Anfang des 3. Jhs. (vor 212); nach M i randa ist B paläographisch kaum vor der 2. Hälfte des 3. Jhs. anzusetzen, kann aber später sein; vgl. zu B 7 (Komm.). A 1: vgl. 191: f] aopög K a i ö Trepl a ü r f i v rörrog a ü v r w G e i i a r i , ecj)' w eTTLKeLrai; 196; 206: fj aopög K a i r ö ÜTTÖ a ü r f ) [ v G e ] i i a a ü v r w ßaGpiKco;
Judeich 133 Nr. 208: fj aopög K a i r ö ß a G p i K Ö v K a i r ö ÜTTOKeL|ievov Qe|j.a; zur Bedeutung s. E. Equini Schneider, R A L 1970, 479f., 480: „terreno sepol crale posto al di sotto del sepolcro"; Miranda, EpAnat 118f. erklärt allerdmgs, eine unedierte Inschrift beweise, „come la parola thema designasse un ulteriore
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spazio per le deposizioni. Nel testo infatti si dice che la defünta giace in un 0e|ia KXetcTTÖv posto sotto la KXLVTI del marito".'^-' A 2: vgl. eine Artemisia in Judeich 107 Nr. 110. A 3: Namen dieses Stammes sind weit verbreitet (Zgusta, K P N 70ff. § 66), in Hierapolis allerdings eher selten. ^^"^ raÜTTis (seil. Tf\s
eTTLypa(j)fis).
A 4: ' louöaTiKT) kann sich auf a o p ö s " beziehen, aber ebenso auf die Tote (Petzl, apud Miranda, EpAnat). Da es für das Adjektiv und seine Stellung kei ne Parallele in Hierapolis gibt, ist es kaum ausschlaggebend, daß man eigentlich ' l o u S a l a erwartet. Obwohl das Dokument, das die Belegung des Sarkophags begrenzen sollte, im Archiv niedergelegt wurde, fehlt eine Grabmult als zu sätzliche Sicherheit. Das letzte Wort der Inschrift soll nun wohl dafür sorgen, daß Fehlbelegungen von interessierten Gemeindemitgliedem gemeldet werden; ich möchte daher einen Bezug auf a o p ö s vorziehen. B: die Grabstelle ist mindestens drei Generationen später in anderen Besitz übergegangen; die neuen Besitzer sind wieder Juden. B 1: zu ' E o p T d o L o s s. 14, B 7 (Komm.). Der Name und seine Bildung sprechen für eine Datierung in das 4. Jh. oder später. B 2: Die Qualifikation als' l o u S a l o s gilt nur für den Ehemann, nicht für sei ne Gattin Glykonis. Kann man daraus Folgerungen ziehen? Tripolis am Maiandros ist die nw. Nachbarstadt von Hierapolis, sie vmrde in der Antike zu Lydien oder Karlen gerechnet; Heortasios wird das dortige Bürgerrecht besessen haben, doch geht es hier eher um die Betonung seiner Herkunft, wie die Folge zeigt. Ein anderer Bürger aus Tripolis, der in Hiera polis begraben wurde, bei Permacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101,2, 1966/7, 304 Nr. 22. B 4: die Häufigkeit dieses und verwandter Namen in Hierapolis (s. 186 A , If [Komm.]) legt die Vermutung nahe, daß Glykonis aus dieser Stadt stamm te; eine weitere Glykonis in SEG 41, 1200. B 6f: zur Grabmult an die Synagoge vgl. 154; 157f; zur äyiißräry] GVVayooyri vgl. 20, 4 (Komm.). Hier wird auvaywyrj als Titel der Gemeinde ver wendet; vgl. andere Ausdrücke in 205: KaroiKi^a TWV ev 'leparröXeL KÜTOLKOÜvTwv 'louSaioov, 206: ö Xaös TWV 'louSaicov. Es ist nicht ganz aus geschlossen, daß die unterschiedliche zeitliche Stellung der Inschriften für die unterschiedlichen Bezeichnungen der Gemeinde verantwortlich ist, vgl. 43, 8 (Komm.).
'^^ Anders TH. DREW-BEAR, Glotta 50, 1972, 75: „low flat platform serving as base for the higher portions of the monument". " ' G . C A R R E T O N I , A S A A 41/2, 1963/4, 427 ( ' Acjjc^id?); J U D E I C H 131 Nr. 200 (Ap phion); hier 193, 2 (Apphia). CHR. HABICHT, JRS 65, 1975, 83f Die Stadt wird Or. Sib. 5, 321 erwähnt (jü disch?).
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B 7: es gibt aus Hierapolis kein anderes Beispiel für eine in Pfund ausge drückte Grabmult; nach Robert, Hellenica III 106f. ist das typisch für das 4. und 5. Jh., und er erklärt:'^^ »pour l'argent je ne connais pas d'amende inferieure ä deux livres"; D . Feissel, T & MByz 10, 1987, 429f. Nr. 46 (Niko medeia) datiert eine Grabmult in Pfund in das 3./4. Jh., doch ändert ein solches Beispiel wenig an der allgemeinen Verteilung: unsere Inschrift sollte zumindest ins 4. Jh. datieren (vgl. auch B 1 [Komm.]).
192 Das Grab des Tatianos Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 49f. Nr. 18; ead., EpAnat 31, 1999,127 Nr. 18 (SEG 49, 1831). FO: Nordnekropole; gegenüber von 195, auf der anderen Straßenseite. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein; die beschriebene Seite ist stark an gegriffen; litt.: 4,5 cm. Ü: Miranda. f) a o p ö g K a i ö i r e p l a ü j f j y TOÜ M e y L O K O u
TÖrrog T a j L a u o ü T O Ü N e i [ K ] d y o p o [ g ]
' l o u S a i o u , ev
fj K e K T i S e u r a i T a T i a v ö g , ö rraTTip
TOÜ Trpo8TiXou|ievou T a r i a v o ü , ö T a T L a v ö g K a i
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K r i S e u B r i a e T a i 8e aüroü
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dpxe[La)] 1: TaTLavoü <ß'>?; 4: ETNH lapis.
Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) Tatianos, dem S. d. Neikanor, Enkel d. Meniskos, Jude; in ihm ist Tatianos, der Vater des vorher genannten Tatianos begraben worden, und es wird ihn ihm begraben werden Tatianos und seine Frau ..antyche und seine zukünftigen Kinder; wenn aber irgendein anderer begraben werden soll, wird er (!) dem fiscus 1.000 Denare und dem Anzeigenden 100 Denare erlegen. Eine Abschrift hiervon im Archiv. Datum: 2. Hälfte 2. Jh., da kein Aurelius genannt wird. Anläßlich der Besprechung von L. GOUNAROPOULOU/M. HATZOPOULOU,
Em-
ypa(^es KQTÜ) MoKeSovia? P eiTLYpa4>es Bepoiag, Athen 1998, 388 Nr. 455 (CU f
694
b): Swari rfi dYLC0Td[Tr)] o w a y w . dp. Xt. a'.
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1: Tatianos nennt sich als Sohn des Nikanor, bezeichnet aber Z . 3 einen be reits verstorbenen Tatianos als seinen Vater. Will man keinen Fehler des Stein metzen annehmen (Tariavox) <ß'>), so muß Tatianos von Nikanor adoptiert worden sein. Die Annahme liegt nahe, daß Vater wie Adoptivvater ebenfalls Juden waren. Tatianos gehört zu den häufigeren Namen in Hierapolis, Judeich p. 194; Pennacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101, 2, 1966/7, 297 Nr. 7. M e v L O K O s kennen wir bisher nur aus einer Ehreninschrift Judeich 87f. Nr. 43 für TT. T p 6 [ ß w ] v [ L 0 s ] M e v L O K O s
Zu Nikanor vgl. auch CPJI 24, 26; Ilan 297f. 4: K a ] X X L T Ü x r i ? Zu eoö\ieva aürov TraLSia vgl. das häufige KQL
f]
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avTOv.
6: keine andere Institution erhielt in Hierapolis so häufig die Grabmuh zu gesprochen wie der fiscus, Judeich p. 184; 1.000 Drachmen sind ein guter Mit telwert. Zur Belohnung für den Anzeigenden vgl. Judeich 127 Nr. 186; 131 Nr. 200 (50 Dr.); 201 (100 Dr.).
193 Das Grab des L. Tatianos Diogenes
.
Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 50ff. Nr. 19; ead., EpAnat 31, 1999, 127ff. Nr. 19 (SEG 49, 1832; A E 1999, 1587). FO: Nordnekropole, rechts an der Straße, zwischen 192 und dem Grab, auf dem 203 steht. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, die beschriebene Seite nach Süden; litt.: 5 c m ( Z . 1); 3,5-4 cm. Abb.: Miranda, fig. 9; ead., EpAnat Taf. 6. Ü: Miranda; A E . [ f ] ] a o p ö s Kai 6 Trepl a\)TV[V
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dpx€LU9. 3: f]Tiva, ö Tariavog Mh-anda; korrigiert in EpAnat mit der Bemerkkung: „ l o ypsilon e all' intemo dell'omicron"; bedeutet das, daß auch das vorher am Ende des Namens gelesene Sig ma hn Omikron gedacht war? S i a y p d p a r o ? ? Mü-anda; 6: KaGiaei, erravavTiov Miranda, Iscrizioni; 7: dTTOTeL]a[eL suppl. Petzl apud Miranda, EpAnat; rrpooTeCpou y e Miranda, Iscrizioni; 8: ]Tn Miranda, Iscrizioni, corr. Petzl; 9: AnEGEITEOA lapis.
Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) L. Tatianos Diogenes, Jude, und Aurelia Apphia, T. d. Loukianos, Bürgerin von Hierapolis, Jüdin, seiner Frau, der auch der Sohn des Tatianos den Rechtsanspruch auf den Sarkophag mittels einer Urkunde und... zugestanden hat; in dem einzig sie begraben wer den werden. Einem anderen ist es aber nicht gestattet, zu begraben oder be graben zu werden, mit Ausnahme dessen, der uns in die heimatliche Erde ge bracht haben wird; der wird den Sarkophag mit den Rechtstiteln besitzen. Wenn aber jemand etwas gegen diese Vorschriften tun wird, wird er als Strafe demjenigen, der uns bringt, ... und dem heiligsten fiscus 1.000 Denare zahlen, da wir dergestalt die Abschrift dieser Inschrift in den Archiven deponiert ha ben. Datum: Miranda setzt den Text wg. des Namens des Mannes in die Zeit vor 212; der Name der Frau könnte allerdings für die Zeit nach 212 sprechen und ist vielleicht das stärkere Argument. Der Text enthält eine Reihe von Bestimmungen, die ohne Parallelen zu sein scheinen. Er wurde zu Lebzeiten des Ehepaares aufgesetzt, dessen Sorge der Zeit bis zum eigenen Begräbnis galt. Da sie in dem Sarkophag begraben sein wohen (ey fj Kri8eu0r|aoyTaL), kann das 8iaK0\iiCeiv eis Tfjy rrarptpay yf\v kaum etwas anderes sein als die Überführung ihrer Gebeine nach Hierapolis. Es steht also eine Übersiedlimg von Hierapolis in eine andere Stadt bevor, und
MIRANDA erwägt, ob auf ein Erbbegräbnis hingewiesen wird und zitiert eine unedierte Inschrift aus Hierapolis mit dem Ausdruck TrarpiKf] aopög und MERKELB ACH/STAUBER I 271 Nr. 02/12/10 (Hierapolis): e9ai);e roürcp TW rrarpua) pvrjpaTL. Letztlich gibt sie diese Interpretation aber auf, da yfj kaum als Aequivalent fiir xörrog zu ver-wenden ist. - Zum Aus druck ist etwa zu vergleichen Steinepigramme II 249 Nr. 09/09/16 (Klaudiu Polls): Ketpai 8' eu yaLT) TraTpiq; III 144 Nr. 15/02/13 (Ankyra; christl.): TÖ8' e r e u ^ e v erj e v l TrarplSL ylatri; III 94 Nr. 14/06/20 (Laodikeia K . ) : KeüOi e v l TrarpCSL y a i r ) .
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die erwähnten Rechtsgeschäfte sowie ihre Niederschrift, die Deponierung der Urkunde, der Erwerb des TÖTTO? mit dem Sarkophag erfolgten kurz zuvor. 2: Korrekt wäre
Es ist verführerisch TaTLayö''s'^ zu lesen, also anzunehmen, daß der Ehe mann alle Besitzrechte bereits zu Lebzeiten auf seine Frau übertragen hatte, was die spätere Erbfolge auf den 8 L a K 0 | i L C w v erleichtert haben könnte. An sonsten muß man annehmen, daß ö T a T i a v o ü ein bereits geschäftsfähiger Sohn des Tatianos (aus erster Ehe?) oder vielleicht ein Bruder o. ä. sein müßte. Weshalb eine solche Person nicht mit Namen genannt wird, ist dann schwer zu verstehen. Die Aimahme schlechter Beziehungen zwischen Tatianos und TO) T a T L a v o ü hilft kaum weiter, da es sich hier nicht um eine affektive Be zeichnung handelt, sondern um die Benennung eines Partners in dem Rechts geschäft. Anders ist die Interpretafion von P.L. Gaüer, A E 1999 p. 579: „Ne s'agit-il pas plutöt de la coutume juive de rapporter, apres une periode d'inhumation. Es kann nicht Sinn des Zusatzes' leparroXeiTLSo? sein, die Frau in diesem Punkt von ihrem Mann zu unterscheiden, da Hierapolis in Z. 5 fiir beide als die „väterliche Erde" be zeichnet wird und die Rechtsgeschäfte ja voraussetzen, daß auch der Mann Bürger war. Der Index bei JUDEICH bietet folgende Belege: 75 (Sa[p5Lavoü] Kai ' lepairoXCToi) KOTTTiXou); 81; 122; 237; 348. 160 ist kaum mit JUDEICH als Ethnikon zu ergänzen (TLTOU
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les ossements en Eretz Israel, comme on le voit dans la necropole de BethShearim? Ce qui expliquerait l'anonymat de l'auteur du transfert ä venir." Die meisten Belege für diesen Brauch kleinasiatischer Juden gehören in die Spätantike, auch scheint mir die präzise Bestimmung der Belegung gegen die Vorstellung einer späteren Exhumierung zu sprechen. 5: hier whd klar bezeichnet, was man eigentlich nicht bezweifeln sollte, daß die Städte der Diaspora für die dortigen Juden Heimat waren, i r a r p t o a yf\. 6: Karexeti/, „in Besitz nehmen, innehaben, besitzen" (auch von Urkun den), Preisigke, Wörterbuch s. v. 7; zum Recht an der Grabstelle vgl. Z. 3. 7: 6 SiaKOiiLC^i^ erhält die Grabmult als der künftige Besitzer. Er wird hier nicht namentlich genannt, weil die Transferierung des Grabes an die Erfüllung der Auflage gebunden ist.'^' Damit ist nicht ausgeschlossen, daß es sich um em Familienmitglied oder einen Sohn handelte; Residenz des StaKo^LiCwv in Hie rapolis dürfte praktisch gewesen sein.
194 Das Grab des Tryphon Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 37f. Nr. 12; ead., EpAnat 31, 1999, 123 Nr.-12 (SEG 49, 1825). FO: Nordnekropole, rechts neben der Straße, nördlich von 200. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein. Die Inschrift auf der Nordseite; auf der östlichen Schmalseite Menorah, Lulab und Shofar (?). litt.: 4-4,5 cm. Abb.: Miranda, EpAnat Taf. 5 (Schmalseite). Ü: Miranda. f] aopög Ke ö TTepl aürfis TÖTTOS S L Q (|)epL Tpüc|)wyL ß ' 'louSeou
Der Sarkophag und der Platz um ihn gehört Tryphon (d. S. d. Tryphon), Juden. Datum: bia^epei an Stelle von e. g. e a r t v kann zwar auch in der hohen Kai serzeit gebraucht werden, weist aber eigentlich in das 4. Jh., wofür nach M i randa auch die Paläographie spricht. rrepL c. gen. ist in den Inschriften von Hierapolis ebenfalls nicht üblich.
Ob daraus eine juristische Schwierigkeit resultieren kann, wie MIRANDA meint, be zweifle ich. Die Verknüpfung testamentarischer Bedmgungen oder Strafen mit einer bestimm ten Handlung, dürfte häufig gewesen sein.
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2: Der P N Tryphon ist in Hierapolis beliebt,'^^ jüdische Belege des Namens z. B. bei Ilan 308f.; CPJ III p. 194; Lüderitz p. 3. Der Genitiv ' lovbeov ist problematisch; nach der reinen Lehre der Gram matik kann er sich bestenfalls auf den in ß' implizierten Vatersnamen be ziehen: dann wäre der Sohn Tryphon selber nicht als Jude gekermzeichnet. Wesentlich wahrscheinlicher ist aber eine Verwechslung von Genitiv und Da tiv, wie sie gerade in Phrygien, aber auch anderswo, häufig zu beobachten ist.^^^ Dies kann umso eher gelten, als in fast allen anderen Grabinschriften aus Hierapolis (aus Gründen der Konstruktion) der Genitiv gebraucht wurde,' loi;baiov also auf vielen Steinen zu lesen war.
195 Das Grab des lulius Apollonios und seiner Familie Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 47ff. Nr. 17; ead., EpAnat 31, 1999, 126f. Nr. 17 (SEG 49, 1830; A E 1999, 1586 a ^ ) . FO: Links von der Straße, im Nordwesten von 205. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, vor einer Grabkammer. Auf der östlichen Seite A ( Z . 1 auf dem verlorenen Deckel?), auf der westlichen Seite B. „Attualmente entrambi i testi risultano quasi illegibili, il primo per l'addossamento di un altro sarcofago, il secondo per la corrosione della superficie iscritta" (Miranda). litt.: 3,5 cm. Ü: Miranda. A
[fi aopög Kai ö irepl aÜTf]v] ' I O U X L O D ' ATroXXa)y[Lo]u K a i 'louXtaTs 'AiroXXoo-] yiayf)? K a i 'louXias Z W T L K O Ü , U [ L ] O I ) T O Ü ' ArroXXcovLoi;, [ev fj] KeKTiSeurai 6 ' ATroXX[ajyLo]s- [Kr|8eu9TiaeTaL 8e ev] TÖTTO?
5
aÜTf] Kai f) ' ATroXX[covLavfi ... (?)• erepo)] 8e oij8evl
[e^earai ... B
f) aopös Kai 6 Tre[pl ai)Tf)v TÖrros M , ] ' A V T C O V L O U 'Tyeivou ' Iou8aLou
EN
vac.
(?)
A 4f.: supplevi; [ ... Kri5eu0fiaeTaL 5e Kat] aürf) KOL r| ' ATToXX[covLavT] ... Miranda; will man diese Konstruktion beibehalten, müßte man ergänzen: Kri8eu9fiaeTaL 8e ' IcuXia] aÜTf] Kai f| ' ATroXX[ü)yLavTi aürri KTX.
JUDEICH p. 195; PENNACCHIETTI 1966/7 ( A . 161) 307f. Nr. 27; ein Tpucfxüy 51? ToO TeXeacj)öpou in JUDEICH 131 f. Nr. 203. BRIXHE ( A . 88) 95ff.
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Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) lulius Apollonios und lulia Apolloniane, und lulia, der Tochter des Zotikos, des Sohnes des Apollonios; in ihm ist bereits Apollonios begraben worden; begraben werden wird in ihm auch Apolloniane. Und es ist keinem anderen erlaubt ... Der Sarkophag und der Platz um ihn gehören M. Antonius Hygeinos, Jude. Datum: 2. Jh. ? A: Grabrechte für die beiden Besitzer und ihre Enkelin, während Zotikos ausgeschlossen ist. 2: Die Interpretation der Inschrift hängt davon ab, ob man lulius Apollo nios, also nomen gentile und cognomen versteht, oder lulius, der Sohn des Apollonios. Obwohl das Fehlen eines cognomen bei lulia in Z. 3 für die zwei te Variante spricht, scheint mir die erste wahrscheinlicher: der in Z. 4 als be reits verstorben genannte Apollonios kann kaum jemand anders sein als der in Z. 2 genannte Herr des (jrabes. Wegen des nomen gentile kann man überlegen, ob es sich um Abkömmlinge von Freigelassenen handelt. Die weiteren Familienbeziehungen ergeben sich dann so: Apollonios und Apolloniane waren keine Eheleute; deshalb ist m Z . 3 auch nur von einem Sohn des Apollonios die Rede: Zotikos war kein Sohn der Apolloniane. Waren die beiden aber keine Eheleute, so handelte es sich um Geschwister oder um Vater und Tochter. Wahrscheinlicher ist das erstere, da Apolloniane sonst ähnlich wie Zotikos in ihrem Verhältnis zu Apollonios charaktersiert worden wäre. Bei einem Geschwisterpaar Apollonios und Apolloniane hieß der Vater vmtl. ebenfalls Apollonios. In Hierapolis wurde Apollon als 'ApxriyeTr)? verehrt. 3: der eigentliche Name der lulia fehh,
'Ep[io-
107 Nr. 110: KriSeuBrjaeTaL 5e [e]v [ a ] ü [ T ^ Ka]l ' ApTeiieiaCa.
5: vielleicht war noch eine dritte Person genannt, also z. B. die Enkelm des Apollonios. B 2: Der Sarkophag hat den Besitzer gewechselt. Das römische Bürgerrecht des Hyginus erklärt sich am leichtesten, wenn einer seiner Vorfahren ein Frei gelassener des Antonius war, oder von jemandem freigelassen vmrde, der das Bürgerrecht von Antonius erhalten hatte; vgl. einen M . Antonius Philippus in Judeich 147f. Nr. 246, und zum Namen Hyginus hier 204, 2.
196 Das Grab des P. Aelius Glykonianos Zeuxianos Aelianus Edd.: A . Wagener, Revue de l'instruction pubhque en Belgique 11, 1868, Iff. (Philologus 32, 1873, 380; Ramsay, Cities II 545 Nr. 411; Judeich 174 Nr. 342; J.P. Waltzing, Etüde historique sur les corporations professionelles chez
11. Phrygien (Nr. 167-214)
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les Romains III, Louvain 1899, 41 f. Nr. 128; Oehler 299 Nr. 73 [ Z . 4ff.]; B. Laum, Stiftungen in der griechischen und römischen Antike, Leipzig 1914, II 139 Nr. 191 [Z. 4ff.]; CIJ II 777); T. Ritti, Scienze dell'Antichitä 6/7, 1992/3, 47ff. ( A E 1994, 1660; G. Labarre/M.Th. Le Dinahet, in: Aspects de l'artisanat du textile dans le monde mediterraneen, Paris 1996, 102ff. Nr. 62; SEG 46, 1656; I. Dittmann-Schöne, Die Berufsvereine in den Städten des kaiserzeitli chen Kleinasiens, Regensburg 2001, 226f. Nr. V.5.10); E. Miranda, Le iscri zioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 58ff. Nr. 23; ead., EpAnat 31, 1999, 131f.Nr. 23. FO: Ost-Nekropole, in isolierter Lage auf einem Hügel über der Siedlung. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, die beschriebene Seite nach We sten; die Lücke in Z. 5f. ist wohl schon alt und wurde in der Antike ge schlossen, litt.: 4 cm. Abb.: Wagener (Majuskelabschrift; danach Philologus); Ritti 48f. fig. 1-3; Miranda fig. 12 (Farbaufnahme); ead., EpAnat Taf. 9. Ü: Wagener; Waltzing; Frey; Labarre/Le Dinahet; Williams 62 II 137; M i randa; Ditünann-Schöne; P.A. Harland, Associations, Synagogues, and Con gregations, Minneapolis 2003, 207. [ f ) ] aopös" KttL TO ÜTTÖ avTT]v
Qe[i:a avv TW ßaGpiKto KQI TW
T T e p L K e L | i e v a ) TÖTTü) TTOTIXLOU ALXLOU rXÜKüJVo? Z e u ^ t a v o ü A L X L a [ v o i ) Kai ' A [ i L a v o i ) ToO SeXeÜKOu* e v rj Kr|8eu0f|aeTaL a ü r ö s Kai f] y u v f )
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Gvve-
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TaijTTis Tfjg eTTL7pac|)fis TÖ dvTL7pa(j)ov dTTe
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dpxeLOLS". Z. 1; 12 wurden erstmals von Ritti gelesen; bei Wagener fehlen ebenfalls Z. 9 u. 11, in man chen Zeilen fehlen der Anfang und Partien in der Mitte. Differenzen in der Lesung werden nur
416
11. Phrygien (Nr. 167-214)
notiert, wo Wagener von Ritti und Miranda abweicht; frühere Ergänzungen sind nicht mehr berücksichtigt. Oehler druckt seinen Text ohne die Ergänzungen zu kennzeichnen. 1: TCO ßaGpiKW om. Miranda, Iscrizioni; 3: f) om. Wagener; 4: K A T E A [ Wagener; 5 init.: KENAE Wagener; TTop(j)upoßd(i)a)v AE; 6: NMZ kv Wagener; 8: AATIISQN lapis; {A}KaLpoSra"'TrLa
Der Sarkophag und der Boden (?) unter ihm mit dem Stufenbau und das um gebende Gelände gehören Publius Aelius Glykon Zeuxianos Aelianus und Au relia Amia, der Tochter des Amianos, d. S. des Seleukos. In ihm wird er selbst begraben werden und seine Frau und ihre Kinder, aber es ist keinem anderen erlaubt (darin) begraben zu werden. Er hinterließ auch dem ehrwürdigsten Vorstand der Purpurfärber an Kranzgeld 200 Denare, damit jedem von den Zinsen sein Anteil gegeben werde im 7. Monat, am Fest der ungesäuerten Bro te. Ebenso hinterließ er dem Verein der Teppichweber (?) an Kranzgeld 150 Denare, wovon sie selbst die Zinsen ausgeben werden, indem sie die Hälfte am Fest der Kaienden verteilen, im vierten Monat, am achten Tag, und die Hälfte am Fest des 50. Tages. Eine Abschrift dieser Inschrift wurde in den Archiven deponiert. Datum: wg. des Namens der Frau nach 212,,was auch zu den zahheichen Na men Glykons paßt. 1: zuOe|ia, s. 191 A , 1 (Komm.); zu ß a G p i K Ö v s. J. Kubinska, Les monu ments funeraires dans les inscriptions grecques de l'Asie mineure, Warschau 1968, 91: „Lemot ... est atteste ä Hierapolis et, en dehors de Hierapolis, une seule fois ä Aphrodisias ... Ä Hierapolis le bathrikon donne acces aux sarcophages"; E. Equini, Schneider, RAL 1970,479f.: „base al gradini"; vgl. ead., La necropoli di Hierapohs di Frigia, Rom 1972, 106f. 2: Die Abgrenzung der Namen ist nicht sicher.'^"^ Aehi sind in Hierapolis sehr häufig, es gibt um die fünfzig B e i s p i e l e . W e g e n des Namens Aelianus muß zumindest der Vater, eher aber em Großvater Glykons das Bürgerrecht erhalten haben. Ein Zeuxianos findet sich in Pennacchietti, Atti Ac. Sc. Tori no, Cl. Sc. Morali 101, 2,1966/7, 311 Nr. 31 b, eine Zeu^avfi (Zeu^iSos) m Judeich 151 Nr. 261; der Name Zeuxis war sehr beliebt, Judeich p. 191 u. jetzt e. g. SEG 47, 1729-33; em Zeuxion in EpAnat 34, 2002, 45. Ritti vermutet, daß Vater u. Großvater der Amias genannt werden, um ein Gegengewicht zu den zahlreichen Namen Glykons zu bilden.
Da Amia Tochter eines Amianos war, kann P. Aelius Glykon auch Sohn eines (P. Aelius) Zeuxis Aelianus gewesen sein, wie z. B. I. DITTMANN-SCHÖNE, Die Berufsvereine in den Städten des kaiserztl. Kleinasiens, Regensburg 2001, 226f annimmt. T. RITTI, Mediterraneo antico IV 2, 2001, 527 (vgl. davor mit noch unzureichender Dokumentation B. HOLTHEIDE, Römische Bürgerrechtspolitik und römische Neubürger in der Provinz Asia, Freiburg 1983, 378f).
11. Phrygien ( N r . 1 6 7 - 2 1 4 )
417
Der Name der Frau gehört entweder zu einer weit verbreiteten und auch in Hierapolis belegten Sippe indigener Namen (Zgusta, K P N 56 § 57-3,
Ajita,
A i i L a s resp. A(j,iiLa, AiiiiLas", Zgusta 59ff. § 57-16; 63f. § 57-23) oder zum lat. Namen Ammia, bei dem auch sonst manchmal der Ausfall eines - m konstatiert werden kaim. Der Name war in der Familie geläufig: der Name des Vaters zeigt, daß er schon in einerfi^üherenGeneration vertreten gewesen sein muß.
Da der Vatersneime lateinisch gebildet ist, v^rd man den Namen der
Tochter vmtl. auch lateinisch verstehen: vgl. zum Namen A ü p .
'A|jL(ieLa,
M A M A I V 183; JRS 18, 1928, 21 Nr. 231. 5: Zur 'Purpur'färberei von Hierapolis schrieb Strab. 13, 4, 14 p. 630: 8e
Kai TTpös' ßacjjfiv e p i t o y
TTÖXLV ü8wp, üore Tfis-
KÖKKOu
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0au|iaaTü3S" a ü | j . | i e T p o y
TÖ KaTd Tfjv
€K TOJV pL^cov ßaTTTÖ[ieya eyd|iLXXa e l y a i
Kai Töig
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'iepdv TOLS €K
dXoupyeaiy.'^^ Der Purpurhandel blühte, einer der
Purpurhändler war sogar Ratsherr der S t a d t , u n d die Purpurfarber hatten sich zu einer a e | J . y o T d T T i
ep-yaota
Tojy Tropc{)upaßdct)a)y
zusammengeschlos
sen.*^^ Dieser e p y a a i ^ a vmrden, wie einigen anderen auch,'^^ des öfteren Gel der mit der Auflage hinterlassen. Feiern am Grab eines Verstorbenen auszu richten, vgl. Judeich 142f. Nr. 227: KaTeXei^ia
8e TW ovveSpiiß
e 8 p L a s Twy TTOpcl)upaßd(|)a)y
diTOKauaiiöy
(8r|ydpLa)
,y
TTJ e9[|j.tp r i i i e p a CK TOÜ TÖKOU aÜTCoy.
,
CT€|j,yoTdTTi
heißt die ganze e p y a a i ^ a
lg
Tf\g -rrpo-
Tcay
TraTrdjy'^^
in Judeich 87 Nr. 41 f.; da diese bei
den Texte von der Vereinigung selber ausgehen, wird man aimehmen dürfen.
D i e zum Färben erforderlichen Wurzeln identifizierte H . S . J O N E S ad loc. m i t „ m a d der", i. e. Krapp, c f P. H E R Z , M B A H I V 2, 1985, 9 8 f ; allgemein R.J. F O R B E S , Studies in A n c i e n t T e c h n o l o g y I V , L e i d e n 1956, 9 8 f f ; G . S T E I G E R W A L D , Traditio 4 2 , 1986, I f f J U D E I C H 121 N r . 156: f) aopö? M . A ü p .
'AXe^dvSpou M o a x i a v o ü ßouXeuToO
TTOp(l)i;po7TCüXou; ein weiterer Purpurhändler in P E N N A C C H I E T T I 1966/7 ( A . 161) 313 N r . 37. - Eine andere Frage, der w i r hier nicht nachgehen müssen, ist es, o b Hierapolis eine „ W e b e r i a n production c i t y " war, w o z u H . W . P L E K E T , E p A n a t 12, 1988, 3 3 f tendiert. JUDEICH 87 N r . 4 1 f stehen z w e i Ehrendekrete dieser Vereinigung, das eine flir einen wichtigen M a n n und Wohltäter der Stadt, das andere für einen procurator Augusti. D i e Ver einigung trug ebenfalls einen T e i l der Kosten für die scaenae frons des Theaters, T . R I T T I , Fonti letterarie ed epigrafiche, R o m 1985, U l f V o n ihr zu unterscheiden ist die e p y a a i a TCüv ßa4)6a)v, JUDEICH 92 N r . 50; 195ff N r . 129, die ebenfalls für Gräber sorgte. A l l g e m e i n zu den 'Zünften' in Hierapolis s. T . R I T T I , Atti V I I G i o m a t a Archaeologica: V i a g g i e C o m m e r c i nell'antichitä, Genua 1995, 6 5 f f Hübsch ist JUDEICH 1 1 4 f N r . 133: KOTa[XeLTra) 8e Tv^ ü]w[j]exvia
T Ö V fiXoKÖ[Tr]a)v (Srimpia) pv' Trpö? [axectjavcoatv (?)] KQ-
x d e r o g e m xfi aop[ü)] axe())avwxLK0i)- eav 8e |ifi Sojaouaiv, elvai
xfjs
cn;[vxexvias]
xwv { K A A } KaXKeco
418
daß
n . Phrygien ( N r . 167-214)
es sich um ihren offiziellen Titel handeh,'^' der hier auf den Vorstand
übertragen wird. Die und
TTpoeSpLa
eines Berufsvereines kennen wir bisher nur aus Hierapolis
nur bei den in der Stadt besonders wichtigen P u r p u r f a r b e m . E s handelt
sich „am ehesten (um) em Kollegium von Vereinsvorständen, das u. U . die Finanzkompetenz besaß". 5f.: der Ausdmck aTe(j)ayü)TLKÖy begegnet nur in Hierapolis und Laodikeia am L y k o s . E r bezeichnet eine Stiftung, aus deren Erträgen an einem oder mehreren, genau festgelegten Tagen im Jahr das Grab des Toten geschmückt werden sollte.'^^ Ein Festmahl gehörte in der Regel nicht zu der F e i e r . D a s Geld einer Körperschaft zu widmen, schien der beste Weg, den zweck zu erreichen; neben d e n e p y a a t a i
Stiftungs
ist es v. a. die y e p o u a i ^ a , die so be
dacht w u r d e . Z u g e h ö r i g k e h zur bedachten Körperschaft ist möglich, aber ist nicht die Voraussetzung für eine solche Stiftung. In manchen Inschriften wer den mehrere dieser epyaaCai als Empfänger oder als altemative Empfanger ge narmt, und ihre Arbeitsgebiete passen nicht immer zusammen. Die Stiftung des Kranzgeldes geht immer mit einer schriftlichen Abmachung einher, die aller dmgs meist nicht genannt wird (aber s. Judeich aTe(|)avü)TLKÖy,
KaGcbg
TÖ
yev6\ievov
195ff. N r . 129: KaTeStoKot
eyypacjjoy
Trepiex^L; 156 N r . 278: KaGw? f) dTTOxf] irepLexL
A n d e r s allerdings in R I T T I ( A . 188) 108: r; rex^r]
TOÜ CTT€(j)aywTLKoü
rj Sid TÜV d p x e t w y
8o-
TCÜV Trop4>i'paßd4>cov.
'^^ C . Z I M M E R M A N N , Handwerkervereine im griechischen Osten des Imperium
Roma
num, M a i n z 2002, 38f., d i e allerdings auf unedierte Inschriften aus der Stadt verweist, in de nen v o n den rrpoeaTCüTeg Tf\g aepvoTdTrjg TCÜV X^XKCCOV epyaaCg. ( s i e ) d i e R e d e ist. Das f o l g e n d e Zitat bei Z I M M E R M A N N 39. V g l . noch Z I M M E R M A N N ( A . 192) 105 A . 730: „ I m Falle der Purpurfärber v o n Hiera p o l i s ist nicht auszuschließen, daß eventuell hier die Besitzer großer Purpurfärbereien einen V e r e i n bildeten". I K 49, 84: TOUTOU TOO ßcopou
KT]8eTa
aürfi OTecfiavcüTi-
KÖv TTuOdScopog ... 'iva orecjjavoOTaL eK TCÜV TOKCÜV K a r ' e v i a u T Ö v . öpoicüg KOI M e v a v 8po?
. . . KaraXeCrret aTe
'HXLoScüpa . . . dveOriKev Tf) ' I d S i cfjuXf) TCOV ßouXeurwv orecjjavtoTLKOu ö v ö p a T i (8r|vdpLa) ,a errl r& aTecjjavoüaOai OÜTTJV rrpög CTOJ Tfi rrpö a ' KaXav8cüv Noepßptcüv, p r i ( v ö s )
y\
IT]'. A l l g e m e i n z u Kränzen
im Totenkult
M . BLECH,
Studien
z u m Kranz b e i
den
Griechen, Berlin 1982, 8 7 f f ( v . a. 5./4. Jh.); über den Brauch in Hierapolis prägnant L A U M ( A . 6 6 ) I 8 3 f ; R I T T I ( A . 190) 4 3 f f B e i P E N N A C C H I E T T I 1966/7 ( A . 161) 3 0 5 f N r . 23 handelt es sich nicht um eine B e kränzung des Grabes, s o n d e m nur um die Feier: ÖTtva KXfjpov
KaTeXei4>a, Iva eic TCÜV TÖ-
KCüv K a r d e T o g oL KXrjpoüOevTe? eüct)pav9cüai erri TÖ fipcoov pou. '^^ Z . B . S E G 33, 1123, Rat und V o l k und Gerusia ehren MeXrCvriv
. . . KaTaXeXoLrroiav
T a l g l e p e i a i g rfjg y e p o u a i a g aTe(t)avcüTLKÖv, ec})' w rrpcoTCj) e r e i 8L8cüTaL dirö rov rrpcjTou rru(^iou, i. e. einer Unterabteilung der Gerusia, c f T . R I T T I , R A C 38, 1983, 2 2 7 f f ) ecog C,
Kai r& e^f)s drrö TOO ö y S ö o u TTU. eoig c e ' , KOI TOÜTO eLg d e l c|)uXdaaea9aL, dirö
rrpooööcüv e
11. Phrygien (Nr. 167-214)
Öelaa; SEG 33, 1139: KaOcog r d w o | j . y T i [ [ i a T a TÜV Gje^avbiTiKÜv
419
Trept-
€X€L).
Glykon stiftete einmal 200 und einmal 150 Denare. Die 150 Denare lagen als Summe am unteren Rand dessen, was gemeinhin fiir diesen Zweck gestiftet wurde, s. die Zusammenstellung bei Judeich p. 185 (150 D. nur noch einmal, 114f. Nr. 133); die höchste Stiftungssumme lag bei 3.000 Denaren, Judeich 142f. Nr. 227. Die meisten Kranzgeld-Stiftungen lagen bei 300 Denaren, so daß Glykon mit seinen beiden Stiftungen sogar etws mehr ausgab, als üblich war. Die Verteilung der Summe auf drei Feste bedeutete allerdings, daß der Schmuck seines Grabes bei jedem dieser Feste etwas weniger aufwendig sein würde als bei anderen Stiftem. Aus einer Summe von 150 Denaren konnte man keine 15 D. Zinsen/Jahr erwarten. Die Parallelen vergleichbarer Stiftungen in Hierapolis führen unweigerlich zu der bei Judeich p. 174 gezogenen Konsequenz: „Dagegen geht Ziebarth, Gr. Vereinswesen 129 zu weit, wenn er meint, daß die ganze Gilde der Tropc{)upaßd(j)OL und KaLpoSaTTLCTTaL jüdisch gewesen sei; nicht einmal daß ... Aelius Glykon Mitglied einer oder beider Gilden war, wird durch sein Legat gefordert ... Er sicherte sich vielleicht nur durch seine Geschäftsfreunde einen dauernden Grabschmuck an den hohen Festtagen seiner R e l i g i o n . " W e n n es sich bei den bedachten Gruppen also nicht um jüdische e p y a a t a i handelt, so versteht es sich von selbst, daß damit auch alle - ohnehin überzogenen - Hypothesen zur Bedeutung der Juden im Wirtschaftsleben der Stadt, in den Färbereien und im Tuchhandelfallen. Immerhin konnte man aber von den Purpurfarbern erAusdrücklich in demselben Sinn J.P. WALTZING, Etüde historiqe sur les corporations professionelles chez les Romains III, Louvain 1899, 42: „rien ne prouve qu'il etait membre de ces deux Colleges ... On ne peut donc conclure de cette inscription ... que le College des teinturiers en pourpre etait compose de juifs, en meme qu'il renfermait des juifs." Dagegen protestierte sofort RAMSAY, ClRev 14, 1900, 81, und es haben sich auch weitere Stimmen gefunden, die von jüdischen Gilden o. ä. sprechen, e. g. JUSTER I 486; SCHULTZE ( A . 161) 1419; APPLEBAUM ( A . 41) 480; T. RAJAK, in: BARTLETT ( A . 45) 34. M . HENGEL, Judaica et Hellenistica I, Tübingen 1996, 115 A . 93 spricht von einer „Gliederung nach Berufs ständen in der Synagogengemeinschaft". - Nicht ganz ausgeschlossen scheint es mir, daß die verschiedenen Handwerksgruppen eng beieinander wohnten, also die Aufgaben einer yeiTvlaoig übernahmen; vgl. zu diesem Phänomen D. CLAUDE, Die byzantinische Stadt im 6. Jh., München 1969, 178. Völlig unklar ist, um was es sich bei den ludaica vela Claudians handelt, in Entropi um 1, 357 mit H. SCHWECKENDIECK, Claudians Invektive gegen Eutrop, Hildesheim 1992, 94. Der Bericht über die jüdischen Korporationen in der Synagoge von Alexandria, bT Suk 51 b, ist in sich bereits zu fragwürdig, als daß er zur Begründung solcher Ansichten her angezogen werden dürfte, cf VERF., WüJbb 2003 (im Druck). Vgl. ansonsten Lydia, eine Verehrerin des Oed? i3i|)LcrTo? aus Thyateira in Philippi (Apg 16, 14: TLS yvvT\ övö|iaTL A u 8Ca, Trop(t)UpÖTrocjXLs: TTÖXetos' OuareCpwv aeßo|j.6vr| TÖV Oeöv), und ein TTopcjjupd? in 14 B, 39 (Liste der Oeoaeßeis). PHermopolis 52f enthält eine Petition Tr(apd) A ü p . "Avvav 'IcoafiTos 'louSaiou Trop4)upoTrt6Xou dirö Tfjg aürf]? iröXecüs. Skeptisch bin ich bezüglich der Behauptung des Kosmas Indikopleustes, daß die Juden alle Gewerbe, die zur Herstellung
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11. Phrygien (Nr. 167-214)
warten, daß sie Jahr für Jahr auf den wechselnden Termin des Pascha- und Pentekoste-Festes achteten. 6f.: Ritti verweist zu TÖ alpoüv auf Preisigke, Wörterbuch s. v. alpew, wo es als „der entfallende Bruchteil" definiert wird. Andere Stifter hatten den An teil, den jeder einzehie erhalten sollte, genau festgelegt, während Glykon hm offenbar von dem genau erzielten Ertrag und der Zahl der Teilnehmer abhängig machen wollte. Über die Feier des Pascha-Festes in der Diaspora wissen wir praktisch nichts, und selbst dieser Text ist kaum hilfreich. Der offizielle Kalender der Provinz Asia begann am 23. 9., so daß der siebte Monat auf März/April fiel, also etwa auf die Zeit, in der man das Fest der ungesäuerten Brote feierte. Ein genauer Tag wurde nicht angegeben, weil es sich um em Wandelfest handeh. eopTT] TCSV dCü|iwy ist em in L X X , den Evangelien und darüber hinaus geläu figer Ausdruck für das Pascha-Fest, s. Bauer/Aland s. v.; Windisch, T h W N T II 904ff.; zu seiner Feier in der Diaspora s. z. B. Apg. 20, 6 (Philippi). 7f.: auve8pLoy ist einer der Ausdrücke, die einen Verein bezeichnen können.'^^'^ Das auyeSpioy ist also kein Vorstand des Vereines, wie es die rrpoeSpLa der Purpurfarber war: dieser Unterschied sagt was etwas über die relati ve (jröße der beiden Vereine aus. 8: Die Bemfsbezeichnung setzt sich zusammen aus Katpos,^"' „die Schnüre am Webstuhl, welche die Fäden der Kette oder des Anfanges parallel neben einander befestigen u. verhindern, daß sie untereinander gerathen" (Pape s. v.), und Samdes' TTOLKiXa ü(j)dap.aTa (Hesych),^^^ also Teppichweber oder hersteiler, die es in einer Stadt, in der Schafzucht und Wollfärberei blühte, auch geben mußte. Das Alpha am Anfang ist schwer zu erklären (Alpha privativum: Herstellung von Gewebe ohne Katpos? Ritti 57 schlägt vorsichtig vor: „produttori di Stoffe in tinta unita", „tessuti o tappeti"). Das Argument von Dittmann-Schöne („ist kaum anzunehmen, daß sich eine Bemfsgruppe nach dem Handwerkszeug benannte, das sie nicht benutzte") ist zwar nicht von der Hand zu weisen, doch sollte man bei einem Hapax nicht ändem.^^^ Die Teppichweber erhielten eine geringere Summe und werden erst an zweiter Stelle genannt; das mag damit zusammenhängen, daß sie unbedeuten der Bundeslade und des Temepls nötig waren, auch zu seiner Zeit noch hervorragend aus übten (III 70 p. 511 WOLSKA-CONUS): epydCeoOat TÖ XPiJcri-Oi^. KOL TÖ dpyüpiov Kol TÖV xoi^Kov ... KOL Tf\v TTop(|)üpav ... dpeXet ecog Tf|s oi^pepov r)pepas TOS irXeLoTas Ttov Texvcov TOÜTCüv rrapd 'louSaiot? cos errl TÖ irXeioTOV eüpf|a€is. F. P O L A N D , Geschichte des griechischen Vereinswesens, Göttingen 1909, 156fr.; DITTMANN-SCHÖNE ( A . 184) I5f.; ZIMMERMANN ( A . 192) 37ff., jeweils mit Beispielen aus Hierapolis. Anders steht es bei RITTI ( A . 190) 56, die eine unveröffentlichte Inschrift zi tiert, in der den K o m S e p p o C ein ovvedpiov als Vorstand attestiert wird. M.TH. PICARD-SCHMITTER, Latomus 24, 1965, 296ff A . B . WACE, AJA 76, 1972, 438ff ZIMMERMANN ( A . 192) 141 übersetzt: „Teppichscherer?"
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der waren als die Purpurfarber (sie werden sonst in den Inschriften der Stadt nicht genannt), oder daß es sich um eine kleinere Gruppe handelte. Die Verteilung des Geldes unter die e p y a a t a L , v. a. die Tatsache, daß für ein Fest mehr Geld aufgewandt wurde, bedeutet letztlich, daß Pentekoste und das Fest an den Kaienden für Glykon weniger wichtig waren als das Fest der ungesäuerten Brote. Die Reihenfolge „Kaienden" - „Pentekoste" mag einfach der chronologischen Reihenfolge entsprochen haben. Miranda, Iscrizioni 64f schlug vor, aus der Teilung der Summe fiir die dKaipoSaiTLaTaL zu schließen, daß sich die Vereinigung aus Juden und Heiden zusammensetzte, von denen die einen Glykons Grab am ersten, die anderen es am zweiten Fest bekränzen sollten. Was man von dieser Hypothese hält, hängt davon ab, ob man kleinasiatischen Juden die Teilnahme am Fest der Ka ienden zutraut oder nicht, und ob mit der Bekränzung des Grabes am Tag des Festes auch die Teilnahme am Fest selbst verbunden gewesen sein muß. Ich halte letzteres für unwahrscheinlich. M . E. läßt sich aus den von Glykon gewählten Daten nicht auf die Zusammensetzung der e p y a a i a L schließen.^^"* 10: die Feier wird auf den 31. 12. gelegt, es handelt sich also um das Fest der Kaienden des Januar,^^^ das offenbar bereits am „Sylvesterabend" begann. Dieser Tag diente in den Provinzen u. a. dazu, die Loyalität zu Rom und zum Kaiser zu zeigen, war im Westen des Reiches allerdings auch ein wichtiger Fei ertag für die collegia. Der öffentiiche Aspekt des Festes, die Loyalität, dürfte in Kleinasien wichtiger gewesen sein, als der private, da die Kaienden hier ja nicht den Jahresanfang markierten.^°^ Zur Haltung der Rabbiner diesem Fest gegenüber s. M . Hadas-Label, A N R W II 19, 2, Berlin 1979, 427ff: manchmal vmrde der Kontakt mit Heiden bereits drei Tage vor Beginn des Festes verboten; zur Haltung der Christen s. Tert. de Corona 12, 3 mit den Notizen Fontaines. 11: das Fest des 50. Tages war ursprgl. ein Erntefest, aber seit der Zerstö rung des Tempes wurde es zusehends zu einem Gedenkfest der Gesetzgebung, auch wird deutlicher herausgestellt, daß es als Schlußfest des Pascha galt. Seit dem 2. Jh. gibt es Belege, daß das Fest in der Diaspora an zwei Tagen gefeiert
Wollte man MiRANDAs Argument zu Ende denken, so müßte man wieder - mit e. g. RAMSAY - die TTop(t)upaßd(t)oi für eine jüdische Organisation halten - wofür außer der Be kränzung eines Grabes am Datum des Pascha-Festes nichts spricht. M. MESLIN, La fete des Kaiendes de Janvier dans l'empire romain, Brüssel 1970; F. GRAF, in: ID. (Hrsg.), Ansichten griechischer Rituale, Leipzig 1998, 199ff. (zur Spätantike); ID., ZPE 141, 2002, 137 zur Erwähnung in mAZ 1, 3. Vgl. auch M . HADAS-LEBEL, De Jerusalem ä Rome, Paris 1990, 311 f. Typisch scheinen die Berichte des Plinius aus Bithynien zu sein, ep. 10, 35: sollemnia vota pro incolumitate tua, qua publica salus continetur, et suscepimus, domine, pariter et solvimus; 100: certante commilitonum et provincialium pietate.
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11. Phrygien ( N r . 1 6 7 - 2 1 4 )
wird, um den kalendarischen Schwierigkeiten seiner Festlegung zu entgehen.^^^ Hier scheint ein einziger Tag gemeint zu sein; daß kein kalendarisches Datum gegeben wird, liegt an der Abhängigkeit der TTevTT]KoaTf| vom Pascha-Fest. Wegen der Bekränzung seines Grabes am Fest der ungesäuerten Brote galt Glykon immer als Jude.^^^ Das Bild ist jetzt weniger sicher. Konnte die Be kränzung des Grabes noch mh der Akzeptanz heidnischer Bräuche erklärt werden,^^^ vergleichbar den Rosalia (171 B, 8f.), so berehet die Feier der Ka ienden des Januar Schwierigkeiten. Da allerdings die Akzeptanz des PaschaFestes an so prominenter Stelle durch einen Heiden noch größere Schwierig keiten bereitet, wird man in Glykon wohl eher einen Juden sehen und konsta tieren müssen, daß wenigstens einzehie Juden in Hierapolis, vielleicht aber so gar die ganze Gemeinde, enge Verbindungen zu den Lebensformen ihrer heidni schen Umwelt hatten - oder war Glykon ein heidnischer Sympathisant, ein 0eoaeßTi9?^*°
197 Das Grab des M. Aurelius Aristodemos Glykon Edd.: F. Pennacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101, 2, 1966/7, 310f. Nr. 30; E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Nea pel 1999, 36 Nr.l 1; ead., EpAnat 31, 1999, 122f. Nr. 11 (SEG 49,1824). FO: An der linken Straßenseite liegend, auf derselben Höhe wie 200 und etwas vor 208. Beschreibung: Platte aus Kalkstein, zu einem Kammergrab gehörend; die Schriftfläche, nach Osten gewandt, ist stark zerstört. H.: 1,1 m; B.: 2,81 m; T.: 0,26-0,33 m; litt.: 4 cm. Ü: Miranda. 1
[6 ßoL)]|j.Ö9 Kai a l eTTLKeL|iey[aL a ] o p o l AoKLp.rival err' a ü r w
eiaiv MdpKOu Aüp.
Allgemein: LOHSE, T h W N T V I
45fr.; H . L .
S T R A C K / P . B I L L E R B E C K , Kommentar
zum N e u e n Testament aus Tahnud und Midrasch I I , München 1924, 597ff.; 601 zur Feier an zwei Tagen. E m z i g R A M S A Y , Cities hieh ihn für einen Christen (cf. W . M . C A L D E R , R e v . phil. 36, 1912, 7 3 f ) , w a s er mit der Feier der Pentekoste begründete. Er hätte auch auf den Kanon 38 des K o n z i l s v o n L a o d i k e i a v e r w e i s e n können, in dem den Christen die A n n a h m e der dCupa ausdrücklich verboten werden mußte (ebenso noch im K a n o n 11 des Trullianum,
MANSI
11, 945: prjBels rrapd TÖV 'louSaCtov dCupa eaOCeTCü). G O O D E N O U G H , S y m b o l s V I I 152. Eine solche Feier am Grabe kann allerdings auch ohne Rituale v o r g e n o m m e n w o r d e n sein, diente v . a. der Erinnerung an den T o t e n . R I T T I ( A . 190) 61ff.; M I R A N D A , Iscrizioni ( A . 159) 7 1 ; E A D . , E p A n a t ( A . 159) 144f; für eine w e i t e r e A u s l e g u n g tritt D I T T M A N N - S C H Ö N E ( A . 184) 105 ein.
11. Phrygien ( N r . 1 6 7 - 2 1 4 )
2 3 1:
423
['ApL]aTo8f||iou rXÜKtovo? TouSaiou, ev alg iceKriSeuTaL f| yvvr\ avTOV Aüp. KoSpariXXa Kai r d r e K v a avrüv STparoueLKri Kai Aap-LavTi eTTLKeLn[Ti]v[aL
ajopoi
Pennacchietti;
2:
rXi3Ka)i'o[?]
' I[oi;]Xioi;,
KeKr|8ewTaL
Pennacchietti.
Der Unterbau und die auf ihm daraufstehenden Sarkophage aus dokimenischem Marmor gehören Marcus Aur. Aristodemos Glykon, Juden, in denen begraben worden ist seine Frau Aur. Quadratilla und ihre Kinder Stratonike und Damiane. Datum: 2. Hälfte des 2. Jhs. nach Namen und Paläographie (Miranda). 1: ßcü|iös, s. Th. Drew-Bear, Glotta 50, 1972, 65f., der neben der üblichen Bedeutung „fimerary altar" auf die gerade in Hierapolis geläufige Verwendung verweist: „pedestal or platform supporting one or more sarcophagi".^*' In Hierapolis wurde meist der einheimische Kalkstein fiir die Grabanlagen benutzt; der berühmte, aber teure Marmor aus Dokimeion ist relativ selten (187 ein marmorner Sarkophag) - imd wird deshalb auch eigens hervorgeho ben.'^'^ Der Unterbau, ßcoiiö?, war nicht aus Marmor, sondern aus Kalkstein. 2: zu Glykon s. 188 A , If. (Komm.); ein M . Aurelius KoSparo? in Judeich 98 Nr. 73; 103 Nr. 92; A a | i L a v ö ? in Judeich 126 Nr. 184 und ftir einen Juden in Korykos 235 A , 1; die Namen Stratonikos und Stratonike sollten in einer Stadt nicht überraschen, die eine Phyle Stratonikis besitzt (T. Ritti, Fonti let terarie ed epigrafiche, Rom 1985, 119), sind aber trotzdem eher selten.'^'^
198 Das Grab des M. Aur. Diogonides Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 24f. Nr. 2; ead., EpAnat 31, 1999, 116f. Nr. 2 (SEG 49, 1815; A E 1999, 1580). FO: Etwas nördlich, aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite von 189. Schriftseite nach Westen, litt.: 5 cm.
Etwas anders E. E Q U I N I S C H N E I D E R , R A L 1970, 477ff., 478: „un edificio funerario a camera, con sepolture aH'intemo"; in Hierapolis „letti funerari". ^ ' ^ V g l . J U D E I C H 121 N r . 158:6
ßtü|iös Kai f] [e]mKL(i[e>Ti CTopö[g] AoKL|iTiy[f|]; ge
nauso 133ff. N r . 209; 139f. N r . 213; 167 N r . 323: TÖ] ^VTl^LeLoy avv TV^ Kafidpg Kai ö ßco[J.Ö9, ecj)' ou eTTLKLVTai aopol 5uö
AoKL|ir|val KaTdy\u(j)oi; die anderen B e l e g e für Funda
ment und S a r k o p h a g ( e ) bei K U B I N S K A ( A . 16) 75f. - Z u Gräbern aus dokimenischem Mar m o r s. noch J U D E I C H 171 N r . 335. J U D E I C H 94 N r . 57; 99 N r . 76; z w e i m a l in S E G 34, 1298 ( T e r r i t o r i u m ) ; Stratonikis hier 207, 1.
424
11. Phrygien (Nr. 167-214)
Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein. Ü : Miranda; A E .
5
f) aopÖ9 K a i 6 Trepl aÜTriv TÖTTOS M [ d ] p K o u A[üp]ri[X]Lou A [ L - ] o y o v L S o u , 'louSaCou, e v f) KrjSeuGfiaeTaL K a i avrös Kai [ r d Te]Kya a Ü T o O . [erepco 8e oü8e]yl e ^ e a r a t KTiSeuaat T i y a , eL jir) TL CTuyxwpr)a[eL ... ] e l 8e T L S r r a p d r a u T a TTOLfiaeL, [djTTOTLaeL rü (^LOKO) (8r|ydpLa) <\>\ TOÜTOU T Ö dyTLypa
Der Sarkophag und der Platz um ihn gehören Marcus Aurelius Diogonides, Jude. In ihm wird er selbst begraben werden und seine Kinder. Einem anderen ist es nicht erlaubt, jemanden zu begraben, wenn nicht... (jemand) etwas er lauben wird. Wenn aber jemand dagegen handeln wird, wird er dem fiscus 500 Denare zahlen. Eine Abschrift hiervon wurde im Archiv deponiert. Datum: nicht vor dem letzten Drittel des 2. Jhs. If.: für den Namen fmde ich keine Parallele; Bildung auf -oyL8r|s ist mög lich, und Diogenes gehört zu den bei Juden beliebten, vom Stamm Dio- abge leiteten Namen (Beispiele bei Ilan 272).
199 Das Grab des M. Aur. Eirenaios Alexandrianos Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 55f Nr. 21; ead., EpAnat 31, 1999, 129f Nr. 21 (SEG 49, 1834; A E 1999, 1588). FO: Rechts von der Straße, nordwestlich von 203. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, vollständig mit semem Unterbau, litt.: 4 cm; 8,5 cm (Z. 8, auf der letzten Stufe des Unterbaus). Abb.: Miranda fig. 11; ead., EpAnat Taf 8. Ü : Miranda; AE. f] a o p ö s Kai ö Trepl avTT]v TÖTTOS OVV TCO GejiaTL, ecj)' co CTTLKeLTaL, M d p K O U AüprjXLou E l p r i y a L o u ' A X e ^ a y S p t a y o ü 'lou8aLOu, ev fj Kri8eu9f)aeTaL a ü r ö s K a i f] yvvr\ a ü r o ü TTojXXa 'Avviov, Kr\8evGfiaoyTaL 8e K a i r d r e K y a a ü r w y , e r e p o ) 8e oü8eyl e ^ e o T a t 5
8eu0fiyaL. e l T L S 8e ToX|ifiaeL Kri8eüaaL TLya, 8waeL T W lepooTdrcü
11. Phrygien (Nr. 167-214) Taiieiü) (8r\udpia) ^\ TÖLS- dpxet-
TOVT[O]V
[8]e
425
TÖ dvTLypaclJOV dTreTeG-q ev
Tavra. Der Sarkophag und der Platz um ihn mit dem Boden (?), auf dem er steht, (ge hören) Marcus Aurelius Eirenaios Alexandrianos, Jude; in ihm wird er selbst begraben werden und seine Frau Polla, T. d. Annios, und auch ihre Kinder werden begraben werden. Wenn es aber jemand wagen wird, jemand (ande ren) zu begraben, so wird er dem heiligstenfiscus500 Denare geben. Hiervon die Abschrift wurde in den Archiven deponiert. Das (ist das Leben). Datum: nicht vor dem letzten Drittel des 2. Jhs. 2: zu EiprivdLOS' s. 22, 10 (Komm.); der Name'AXe^avSpLavös hat hier die Funktion der Filiation übernommen. 3: Der Name der Frau wie der ihres Vaters sind lateinisch, doch bedeutet das nicht zwingend, daß sie das röm. Bürgerrecht besaß. Vgl. Judeich 141 Nr. 223, wo ein'AvTLct)LXos" "AVLOS (sie) 'Poüctjog eme ritoXiTa IToXXLavoü zur Frau hat; 163 Nr. 304 ebenfalls eine FIojXLTTa. Annius: Judeich 97 Nr. 72; 122 Nr. 162. 8: Der Gedanke findet sich ausführlicher in Judeich 142 Nr. 227 a: öoov dv TTopCaTis ßCov, (3 (j)LXe TrapoSetTa, eiSw? ÖTL TÖ TEXOS Ü|J.(ÜV TOU ßiou TauTQ. Diese und vergleichbare Formeln (e. g. ö ßtos" TaÜTa) sind in Grab inschriften häufig, vgl. nur L. Robert, Et. Anat. 390; Hellenica XI/XII 426 A . 5 (Lit.); XIII 186; 272f. Sie wurden auch von Christen verwendet: „employe par tous, paiens et chretiens, et qui peut s'interpreter plus ou moins differement" (Robert 426). Einen jüdischen Beleg scheint es sonst nicht zu geben, doch steht der Verwendung durch Juden theologisch so wenig (oder so viel) ent gegen wie der durch Christen.
2 0 0 Das Grab des M. Aur. Gaius Theodorianos Edd.: Judeich 106 Nr. 104 (nur A ) ; E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hie rapolis di Frigia, Neapel 1999, 34ff. Nr. 10; ead., EpAnat 31, 1999, 121f. Nr. 10 (SEG 49, 1823 [B; C]). FO: Rechts an der Straße, nw. von 202, an einem tumulus. Beschreibung: Auf der nach Osten gerichteten Längsseite die Inschrift A , auf der südlichen Schmalseite die Inschrift B, auf dem nördlichen Giebel des Deckels die Inschrift C, dazu eine Menorah. litt.: 4-5,5 cm. Abb.: Miranda fig. 7; ead., EpAnat Taf. 4 (jeweils A ) . Ü: Miranda.
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11. Phrygien (Nr. 167-214)
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A 2: KTiSeuOriaeTai Judeich; 3: Aüpr). [ZJrjvcoyLs Judeich, der allerdings nur A T P ... H N Q N I Z gelesen hatte; 4f.: Kri|8e[üa]ag Judeich. '
Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) Marcus Aurelius Gaios Theo dorianos; in ihm wird er selbst begraben werden und seine Frau Aurelia Zenonis und ihre Kinder; keinem anderen ist es erlaubt, begraben zu werden. Wenn aber nicht, so wird der, der (einen anderen) begraben hat, dem heilig sten fiscus 500 Denare zahlen. Die Abschrift dieser Inschrift wurde in den Archiven deponiert Der Sarkophag ... (und) um diesen der Platz (gehören) Sanbathios und Zenon, den Brüdern; in ihm werden sie begraben werden. Aurelius Sanbathios, Jude. Datum: Miranda datiert A in die Zeit imi 212, wohl wegen der Namen; B und C gehören für sie in das 3. Jh. Ob die Buchstabenformen einen Zeitunterschied von A einerseits, B u. C andererseits nahelegen, wird nicht gesagt. Miranda, Iscrizioni 93f; EpAnat 146f zitiert noch 188; 195; 203 als Bei spiele für die Benutzung eines zuerst von Heiden errichteten Grabes durch Ju den. Dabei wird allerdings vorausgesetzt, daß Juden sich auf jeden Fall als sol che gekennzeichnet haben - sonst könnte man ja vielleicht annehmen, daß die späteren Benutzer aus derselben Familie wie die Erbauer stammten.^'"* U m eiBei 203 wird die Wiederbenutzung wohl aus der Entfernung einer hischrift erschlossen ( M I R A N D A , EpAnat [ A . 159] 129: „La parete occidentale della tomba reca tracce di un'epigrafe erasa."). Ob der so erschlossene Vorbesitzer Jude oder Heide war, läßt sich daher nicht mehr sagen.
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nen solchen Fall handelt es sich m. E. hier: daß es sich bei dem Sanbathios in B und C um dieselbe Person handelt, scheint mir überaus wahrscheinlich zu sein.^'^ Selbst weim man die beiden ZavßdGLoi nicht miteinander identifizieren will, scheint es sicher, daß der Träger dieses Namens in B ebenfalls ein Jude ist.^'^ Man hat in B offenbar auf diese Bezeichnung verzichten körmen, ohne darin ein Problem zu sehen. Es gibt m. E. daher keinen zwingenden Grund, das in A genannte Ehepaar nicht ebenfalls für Juden zu halten:^'^ A und B sind durch die Namen Zenonis und Zenon verbunden. Obwohl es keine seltenen Namen sind, ist die Wahrscheinlichkeit gering, daß sie sich in zwei voneinander unabhängigen Besitzergenerationen desselben Sarkophages finden. Theodorianos und Theodoros sind Namen, die gut in eine jüdische Fa milie passen würden. Sanbathios und Zenon könnten die reKva aus A 3 sein - wenn es da nicht die Namen gäbe. Sind die ZavßaGi^OL in B und C identisch, dann ist B vor und C nach 212 geschrieben worden. Die Kinder des Gaios und der Zenonis hätten aber bereits das Bürgerrecht besitzen müssen. Anders ausgedrückt: Sanbathios und Zenon sind vermutlich die ersten Besitzer des Sarkophags gewesen; Zeno nis war entweder Schwester der beiden oder gehörte der ihnen folgenden Gene918
ration an. A 2: Gaios ist praktisch zu einem griechischen Namen geworden, und man war sich der Tatsache nicht mehr bewußt, daß es sich um ein römisches praenomen handelte. OeoStopiavös hat hier die Fimktion der FiUation; Theodoros selbst wurde häufig von Juden benutzt, e. g. Ilan 286f A 3: zu Namen, die von Zeus abgeleitet wurden, s. p. 15; dieser Name noch in Judeich 176 Nr. 348. B 5: zu ZavßdGios s. 14 A , 18 (Komm.); zur Verwandlung von ßß > vß/|iß s. W . Schulze, Kleine Schriften, Göttingen 1934, 289.
201 Das Grab des M. Au. Kallistratos Apollodotos Kasmeinas Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 43f Nr. 15; ead., EpAnat 31, 1999, 125 Nr. 15 (SEG 49, 1828). FO: Nordnekropole, an der rechten Straßenseite, auf derselben Höhe wie 191.
Denkbar ist bestenfalls, daß es Vater und Sohn oder Onkel und Neffe waren. Zu unwahrscheinlich ist es, daß auf demselben Sarkophag zwei ZavßdGioi genannt werden, von denen der eine ein Jude, der andere keiner ist. ^'^ Ist das richtig, so köimen sich in den Inschriften von Hierapolis noch zahlreiche andere Juden verbergen, die wir nicht mehr als solche identifizieren können. Dem Plan und der Beschreibung läßt sich leider nicht entnehmen, ob die Schmalseite deutlicher von der Straße zu sehen war als die Längsseite.
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Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, die beschriebene Seite nach Westen, litt.: 5 cm. Abb.: Miranda, fig. 8; ead., EpAnat Taf. 5. Ü: Miranda. 'louSatou. f) a o p ö s Kai ö Trepl aÜTfjy TÖTTOS M.
A Ü . KaXXtarpdTOU ' ATTOXXOSÖTOU
K a a i i e i v d , ev f) KriSeuGfiaeraL AüpriXta 5
M ü p r e t v Kai aü'"T"'0L ö KaXXiarpaTOs Kai f| y u vf)
aÜTOu ' AyTTrdTpa
5: AYrOl lapis.
Des Juden. Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) M. Au. Kalli stratos Apollodotos Kasmeinas; in ihm wird Aurelia Myrtin begraben werden und Kallistratos und seine Frau Antipatra selber. Datum: zweite Hälfte 2./Anfang 3. Jh. 1: Die Selbstbezeichnung als Jude folgt sonst dem Namen. Handelt es sich hier um einen Nachtrag, weh der Steinmetz vergessen hatte, das Wort an sei nem Platz einzufügen? Z. 5f ist ebenfalls nicht ganz in Ordnung. 2f: Kasmeinas ist sonst nicht bekannt; der P N muß mit der firirrip 9ewv Kaap-ivT] zusammenhängen, die ein Heiligtimi in der Nähe von Akmoneia hat te .^^^ Das Femininum fmdet sich in Th. Drew-Bear u. a., Phrygian Votive Ste les, Ankara 1999, 173 Nr. 242: Kaap-eiya A e l ' AXariy(p eüxrjy. In Thiounta, auf dem Territorium von Hierapolis, wurde ein Trapa<j)üXa^ geehrt, ein Beam ter der Polls, Kdap-os y' T O Ü TlaTTLou (Ramsay, Cities I 143 Nr. 31; T. Ritti, EpAnat 34, 2002, 50 B); in der Stadt selber s. Judeich 159f Nr. 291 f: ö rrarrTTÖs [XOU K d a j i o s Kdajiou T O Ü AioSwpou Kai f) |IT|TT]P |JLOU ' A | i | i L a Kda(lou ß' TOÜ AtoSojpou. Vgl. zum Namen Kda[ios Robert, Noms indigenes 296. 4f: MüpTeiy ist eine geläufige Schreibweise für Myrtion. Unklar ist, m welcher Beziehung Myrtin zu Kallistratos und seiner Frau stand (Tochter?). 6: Zu Antipater s. Ilan 264f
M A M A V I 245, wo eine von A . KÖRTE u. P. MICHON edierte Inschrift (hiscriptiones Bureschianae, Greifswald 1902, 32 Nr. 57 u. REA 8, 1906, 184f) verbessert wird; Zuwei sung an Akmoneia bei C. NAOUR, EpAnat 5, 1985, 46 A . 37. Ein weiterer Text wurde bei Baurbeiten in der Nähe von Afyon gefunden und befmdet sich heute im dortigen Museum, s. M. MELLINK, AJA 69, 1965, 143; JLR Bull. 1967, 587. - Verweise auf ähnliche Namen in Theben, c f jetzt LGPN III b s. vv., oder auf r d x^pia r d ev KaopeveCco (IG XII 5, 872, Z. 88f, Tenos) sind danebeii unwichtig.
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2 0 2 Das Grab des M. Aurelius Panphilos Edd.: Judeich 104f. Nr. 97; E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 33f. Nr. 9; ead., EpAnat 31, 1999, 121 Nr. 9. FO: Nordnekropole, rechts von der Straße, vor einem Kammergrab und na he am westlichsten tumulus. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, die beschriebene Seite nach Westen, litt.: 4,5 cm. Abb.: Miranda, fig. 6; ead., EpAnat Taf 4. Ü: Miranda. ö a[op]ög
KQL 6 Trepl aÜTfjv TÖTTOS" M d p K O u AüpriXCou Wav^iXov
EIP[...] [..T]ou8aLou e v f\ KriSeu9r)CTeTaL aÜTÖg KQI [X\ yv]vT\
[alÜTOÜ
AijpT]XLa [ „ . ] [.. K a ] l r d T C K v a avTOv
AüpTiXios" TTdv<{)LXo[9 K a i ] AüpriXios
2Tpa[TÖ-] veiKOS" T o O nay<j)LXou ULOL, et TL? 8e e r e p o ? 9eXT]aeL r d ÜTrevavTLa 5
TTOLetv,
x\ d [ v ] ü ^ e L f] CTKußaXlaeL, Scoaet TW l e p c o T d r o ) TajieLO) (Srivdpia)
1 6 a[op]6? Judeich, [r\ aopög K]aL Miranda; E[.]T[.]H Judeich; „tra epsilon e rho si vede un tratto verticale" Miranda 121; 2: 9 0 T [ 9 ] T A A 1 0 Y Judeich; ['lTT]TTa|aLa Judeich; „alle fi-ne del rigo si vede un epsilon o un sigma quadrato, seguito da due tratti verticali" Miranda 121; 3f.: A[üpri]Xiog 2T[p]aTÖvLKog ToO TTavctjLXou [Ü]OL- erepco 8e o[üS]eyfi [e^eCT]Ta[L. ia\v [Se T]Lg [TT]oL[r|aeL Judeich; 5: dvüaeL Judeich; (^lüpta) Judeich.
Der Sarkophag und der Platz um ihn gehören M. Aurelius Panphilos EIR..., Jude; in ihm wird er selbst begraben werden und seine Frau Aurelia .. und seine Kinder Aurelius Panphilos und Aurelius Stratonikos, die Söhne des Pan philos. Wenn aber jemand das Gegenteil tun wollen wird, (den Sarkophag) entweder öffnet oder ihn verunstaltet, wird er dem heiligstenfiscus500 Denare geben. Datum: Ende 2./Anfang 3. Jh. 1: für den falschen Artikel vergleicht Judeich 141f Nr. 225; 226: ö aopös", 6 T r X d r o s ; s. auch 178, 5: ö S e a o p ö s . Allgemein: Blass/Debrunner/Rehkopf, Grammatik des ntl. Griechisch, Göttingen, '^1984, 40. Zu ndycf)LXos s. noch CPJ III 331. If: mit den von Miranda und Judeich gesehenen Spuren würde sich eine Ergänzung wie ELpT][yaL]ou vertragen; vgl. zuletzt 199, 2.
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3: die beiden Söhne des Panphilos müssen ebenfalls das praenomen Marcus gefragen haben, doch wurde es hier - da es sich nach dem Namen des Vaters und der Mutter von selbst verstand - aus Platzgründen fortgelassen. 3f: zu Stratonikos s. 197, 3. 5: a K u ß a X t C e L v , eigentlich: „wie Dung behandeln"; zur Verbreitung s. JLR Buh. 1977, 423; J.H.M. Strubbe, Arai Epitymbioi, Bonn 1997, 55 A . 21; zum Intensivum d y a o K u ß a X L C e t v vgl. M.H. Sayar, Perinthos-Herakleia (Marmara Ereghsi) und Umgebung, Wien 1998, 317f Nr. 158: el be TLS T o X i i r j o e L dmaKußaXiae
Kai ßaXetv
T i v a KTX.
2 0 3 Das Grab des M. Aurelius Philoumenos Streneion Edd.: F. Pennacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morah 101, 2, 1966/7, 319 Nr. 46 (JLR Bull. 1971, 645); E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 55 Nr. 20; ead., EpAnat 31,1999,129 Nr. 20 (SEG 49, 1833). FO: Nordnekropole, rechts neben der Strasse auf der Höhe von 192f., aber weiter zurückgesetzt. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, auf dem Dach eines Kammer grabes, dessen Tür sich nach Norden öffnet. Die Inschrift befmdet sich auf der zum Eingang weisenden Schmalseite. Links neben der Tür des Grabes sind Menorah (H.: 0,38 m; B.: 0,33 m), rechts davon Lulab, Imks Shofar; eine In schrift in der westlichen Wand des Grabes ist bereits in der Antike aus gemeißelt worden, litt.: 4,5 cm. Abb.: Miranda, fig. 10; ead., EpAnat Taf. 7. Ü: M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 17; Miranda. f) a o p o s
K a i 6 ß c o j i ö s , K a 9 ' o u eTreiKet-
T a t , M a p . A ü p .
'louSaiou
'ETpriveCcüvo? Pennacchietti, corr. Robert.
Der Sarkophag und der Unterbau, auf dem er steht, (gehören) Marcus Aure lius Philoumenos Strenion, Jude. Datum: 2. Hälfte 2./Anfang 3. Jh. 1: zu KOTd c. gen. in diesem Sinne s. etwa Th. Drew-Bear, Glotta 50, 1972, 200 mit Beispielen aus der Beschreibung von Grabarchitektur. 2f.: zum Namen STpTiveLCüv zitiert Robert, Gladiateurs 185 einen Text aus Synnada ( M A M A V I 376), einen Beleg aus Lykien und einen aus Kos (R. He-
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berdey/E. Kaiinka, Bericht über zwei Reisen im südwestlichen Kleinasien, Wien 1897, 16 Nr. 50, Z. 14; R. Herzog, Kölsche Forschungen und Funde, Leipzig 1899, 92 Nr. 113); er leitet ihn von a T p f j v o s ab, was er allerdings mit „luxe, insolence" übersetzt. 3: cf. M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 17 zum Ausdruck MouSato?.
2 0 4 Das Grab des M. Aurelius Zotikos Hygeinos Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 31 f. Nr. 7; ead., EpAnat 31, 1999, 120 Nr. 7 (SEG 49, 1820; A E 1999, 1583). FO: Rechts von der Straße, nördlich von 187 und weiter zurückliegend, ne ben einem tumulus. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein; ein Teil des Deckels ist noch er halten. Schriftseite nach Westen; litt.: 5 cm. Abb.: Miranda, fig. 5; ead., EpAnat Taf 3. Ü: Miranda, EpAnat; A E . f) CTopös KQL ö i r e p l avTf\v 'TyeLVOu 8e
' l o u S m o u , ev
Kai f] y u v f ) a Ü T o O Aüp. e r e p c ü 8e
TÖTTOS" M d p .
AüpriXiou
ZcoTeiKoD
fj K e K T i S e u r a i aÜTÖg, K r i S e u ö t i a e T a L MeXT
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(8r|vdpLa) ,a.
Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) Marcus Aurelius Zotikos Hy geinos, Jude; in ihm ist er selbst begraben worden, und es wird seine Frau Au relia Meltine begraben werden und seine Kinder; keinem anderen ist es er laubt, begraben zu werden; wenn aber nicht, so wird der, der (einen anderen) begraben hat, dem heiligenfiscus1.000 Denare zahlen. Datum: Ende 2./Anfang 3. Jh. n. 1: Namen, die von Ccof) abgeleitet sind, waren bei Heiden (cf Judeich p. 191) wie Juden (cf Index s. w . ) gleichermaßen behebt. 2: Hyginus: s. 195B, 1. 3: Judeich p. 193 hat noch fünf weitere Belege für Meltine. 5: 500, 1.000 u. 2.500 Denare sind die am häufigsten gewählten Straf summen, Judeich p. 184f
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2 0 5 Das Grab der Aurelia Augusta Edd.: Judeich 138 Nr. 212 (Oehler 299 Nr. 72 [Auszüge]; IGR IV 834; CIJ II 775); E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 44ff. Nr. 16; ead., EpAnat 31, 1999, 125f. Nr. 16. FO: Nordnekropole, am linken Straßenrand, nördl. von 209, zwischen zwei Kammergräbem. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein; die Schriftseite nach Süden. B: 1,88 m; H: 0,56 m; litt.: 5 cm. Abb.: Miranda, EpAnat Taf. 6. Ü: Frey; R.S. Kraemer, Maenads, Martyrs, Matrons, Monastics, Phil adelphia 1988, 110 Nr. 56; Wilhams 28 I 101; Miranda.
5
f) aopös" K a i ö r r e p l aiJT
1: aÜTrjV Judeich; If.: StoreiKou Judeich, ZcoreiKoü Frey; 2: Tfis Judeich, Miranda, die aber schon auf K. Dieterich, Untersuchungen zur Geschichte der griechischen Sprache, Leip zig 1898, 192 verwies; 3 "Arrpos Judeich; c t l Judeich, {ETE} Miranda; 5 t ' von Miranda gelesen; (StaxtXLa) Judeich, p' Miranda. Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) Aurelia Augusta, der T. d. Zo tikos; in ihm wird sie selbst begraben werden und ihr Mann, Glykonianos, auch genannt Hagnos, und ihre Kinder. Wenn aber ein anderer (jemanden) begraben wird, so wird er der Niederlassung der in Hierapolis wohnenden Ju den als Strafe 300 Denare, und dem, der die Untersuchung gemacht hat, 100 Denare geben. Eine Abschrift wurde in dem Archiv der Juden deponiert. Datum: 2. Hälfte 2. Jh., da der Mann das römische Bürgerrecht noch nicht besitzt. If: Der Name Augusta ist nicht sehr häufig, aber ein schönes Zeichen für die Latinisierung der Familie - und die Tatsache, daß die darin liegende An maßung offenbar von der Öffentlichkeit nicht empfimden Moirde. Zu Zotikos vgl. 204,1 (Komm.).
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2: zu Glykonianos vgl. 188 A , If. (Komm.).^^" 3: Miranda, EpAnat 139 vergleicht Castus, -a in Noy I 46 (Venosa); II 291; 316; CIJ II 1275 (Jerusalem). Dieser Name wurde allerdings auch von Heiden häufig getragen, genau wie der Name" Kyvos, der zwar für Juden sonst nicht belegt ist, aber unter Heiden durchaus geläufig (allein 13 Personen in Athen, ebensoviele in Rom [H. Solin, Die griechischen Personennamen in Rom, Berlin 1982, II 725]); eine Erinnerung an das jüdische Konzept der Reinheit ist daher zwar möglich,^^' aber nicht unbedingt nötig.^^^ 4: KaTOLKia TWV e v
'lepairöXeL
KaroLKOüvTcov
'louSaCwv: zu
Kar-
vgl. Jos. AJ 14, 259 (Dekret von Sardeis, ca. 47 v. Chr.): eTreX o l KttTOLKOÜVTeg fi|j.cov e v TT) TTÖXei 'louSaloi TToXtraL iroXXd Kai i i e y d X a
OLKOÖVTes
(j)LXdv9pa)TTa
eaxT]KOTes
KTX.; AJ
14,
172
(Brief des
luUus Antonius
an
Ephesos, 4 V. Chr.): o l e v TTJ 'AaCa KaTOLKOÜVTes 'louSatot ... ÜTreSeL^ a v Kaiaapa TÖV Z e ß a a r ö v Kai 'AYpLTTTTav a u Y K e x w p r | K e v a L aÜToIsKTX. In beiden, ohnehin schwierigen Fällen^^-^ hat K a r o L K e t v keine juristische Bedeutung, sondern bedeutet einfach „wohnen".^^"^ Auch wenn die figura etymologicaj] K a T o i K t a TWV KaTOiKOuvTwv keine direkte Parallele hat, so wird
doch KaTOLKetv keine Rechtsstellung implizieren: die Identifizierung der K a r mit iieroLKOL oder irdpoLKOi scheint mir zumindest schwierig zu sein.'^^^ Jede weitere Interpretation wird daher von KaroLKia ausgehen müssen. Das Wort KaroLKia hatte verschiedene, unterschiedliche Bedeutungen, doch handelte es sich nie um eine „Militärkolonie" o. ä., also um eine von den SeOLKOüvTes"
" ° Der Name, v. a. der Name Glykon, ist in Hierapolis so häufig, daß man nicht mit P. HERZ, in: ID./J. KOBES (Hrsgg.), Ethnische und religiöse Minderheiten in Kleinasien, Wiesbaden 1998, 19 eine Verwandtschaft des Glykonianos mit P. Aelius Glykon (196) an deuten muß. J. BONSIRVEN, Le judaisme palestinien au temps de Jesus-Christ, Paris 1935, II 181ff.; J. NEUSNER, The Idea of Purity in Ancient Judaism, Leiden 1973. a y v e C a wird öf ters von Josephus benutzt, K.H. RENGSTORF, A Complete Concordance to Flavius Josephus I, Leiden 1973, 9. Vgl. die Verwendung als ehrendes Prädikat, z. B. in Hierapolis, JUDEICH 83f Nr. 35: T Ö y äyvov Kai S i K a i o y Kai äyaQbv 5iKaorr\v; 85 Nr. 39: ß o u X a p x i i a a y T a äyvüg. Um nur die beiden wichtigsten Probleme zu nennen: o l KaToiKoOvTeg ... TToXlTat ist eine ungewohnte Junktur, die zudem ein - unabhängig von diesem Text nicht bewiesenes Bürgerrecht aller Juden in Sardeis impliziert. Der Brief des lullus Antonius ist an Ephesos gerichtet, betrifft aber angeblich alle Juden in Kleinasien. Apg 2, 5: e i s ' l e p o u a a X f ] | j . KaToiKouvTeg ' l o u S a l o i bezieht sich auf Juden aus der Diaspora, fiir die ebenfalls keine eigene Rechtsstellung zum Ausdruck gebracht werden soll. So aber M I R A N D A , EpAnat ( A . 159) 150. Anders etwa C. SCHULER, Ländliche Siedlungen und Gemeinden im hellenistischen und kaiserzeitlichen Kleinasien, München 1998, 35 A . 108: „Die Verwendung von KaToiKia ... gehört zwar nicht in den Zusammen hang ländlicher Siedlungen. Mit der umständlichen Formulierung, mit der die Bußen flir Grabverletzungen der KaToiKia Tojy e v 'lepaTTÖXei KaTOLKOÜvTcoy ' l o u S a i c o v zugewiesen werden, bestätigt sie jedoch den Befund der übrigen Quellen" - daß nämlich die KaTOLKia die Gesamtheit der KaTOiKouvTeg umfaßt.
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leukiden oder Attaliden vorgenommene Ansiedlung von Soldaten.^^^ Wie auch immer die Ansiedlung der Juden in Hierapolis entstanden sem mag, so charak terisiert der Ausdruck KaroiKi^a die Gemeinde dieser Inschrift jedenfalls nicht als den Überrest einer Militärsiedlung.^^^ Ebenso unmöglich ist allerdings die häufig anzutreffende Bedeutung „Dorf da ja von einer Niederlassung in der Stadt, nicht auf dem Territo rium der Stadt die Rede ist; aus demselben Grund whd KaxoLKta hier nicht den Personenverband bezeichnen, der ein dörfliches Zentrum h a t t e . E s bleibt al so die Möglichkeit, hier einen Stadtteilverein zu sehen,'^^^ wenn man nicht an eine vereinsartige Organisation im allgemeinen Sinn denken will.^^' Die KQTOLKia, an die eine Grabmult gezahlt wird, muß eme rechtliche Struktur und Organisation gehabt haben, die nicht notwendig über die emer e p y a a i a oder eines anderen Vereines hinausgegangen sein muß.^^^ Daß die Mitgliedschaft in
ROBERT, Et. Anat. 192f. A . 2: „les inscriptions emanant de KaToiKtai ne comportent aucune allusion aux organisations d'une 'colonie militaire'; les inscriptions ömanant certainement de colons militaires (MaKeSöveg, arparLtoTai) ne connaissent pas le mot KaroiKLa" (anders aber jetzt L. JONNES/M. RICE, EpAnat 29, 1997, 8f.); cf. 193 A . 2 zu Strabon, der den Ausdruck ebenfalls nur im Sinn von „Niederlassung" benutzte, und eine deutliche Wie derholung dieser Position in ROBERT ( A . 167) 537. S. auch G.M. COHEN, AncSoc 22, 1991, 43f; 50. - Anders APPLEBAUM ( A . 41) 432f; 469f; TREBILCO 171; 257 A . 17 wogegen sich SCHULER ( A . 225) 36 A . 112 wendet. ^" MIRANDA vergleicht weiter Strabo, FGrHist 91 F 7 (Jos. AJ 14, 117; STERN I 277fif: Nr. 105): e v ALyürrTCp KaroLKia TWV 'louSaCcov e o r l v dTroSeSeiypevri x^P^?. Hier be deutet KOTOLKLa allerdmgs einfach eine Niederlassung; vgl. ROBERT, EL Anat. 193 A . 2 zu Strabos Gebrauch. - AJ 14, 118 wird KOTOLKLa auf die von Ägypten nach Israel ausgewan derten Juden bezogen und bedeutet wenig mehr als den Wohnort, was auch die bei Josephus übliche Bedeutung ftir KaroiKeiv ist (K.H. RENGSTORF, A Complete Concordance to Fla vius Josephus I I , Leiden 1975, 479f), e. g. c. A p . 2, 7; 33: TCOV e v 'AXe^avSpeCg KOToLKOÜVTCov 'louSoLcov; vita 27: o l rr]v A a p a o K Ö v 'louSaloi KaxoiKOÜVTes; BJ 7, 361: o l Katadpeiav 'IOUSOLOL KaxoiKotivTes. ROBERT ( A . 167) 537: „le mot katoikia, si fi-equent pour d^signer un village ä l'epoque romaine, notamment en Lydie et en Phrygie". Vgl. SCHULER ( A . 225) 35. " ° Vgl. SCHULER ( A . 225) 36f zu dieser Bedeutung; ein Stadtviertel mit rechtlich ver faßter Struktur waren z. B. die rrpcoTorruXiTai (171 B, 2 f ) . Gegen die Interpretation von KttTOLKLa als Stadtviertel wendet sich fiir diese Inschrift auch MIRANDA, EpAnat ( A . 159) 150. In diesem Sinne fmdet sich KaroLKCa z. B. in Sardis VII 1, 52 (über eine Artemispriesterin): dvaarpacfieLaav rrpö? j e TTJV Oeöv eüoeßcos Kai rrpög TT^V KaxoLKiav 4>iXoTe{.pco? Kai r d g ürrö Tfjg rröXecog erriTeXoiipeva? ... SripoTeXelg OuoCag emTeXeaaoav CK TCOV LSLCOV. Organisation: MIRANDA, EpAnat ( A . 159) 150. Nur in dieser eingeschränkten Form kann man der Interpretation von SCHÜRER III 1, 89 zustimmen: „a defmed group withm a larger Community". - C. HEMER, Letters to the Seven Churches of Asia in Their Local Set ting, Sheffield 1986, 183 folgte noch der Ansicht RAMSAYs, hier lägen genau präzisierte jü dische Privilegien, möglicherweise unter Einschluß des Bürgerrechts vor.
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einer K a T O i K i a gegenüber der Polis keine Rechte brachte, ist selbstverständUch. Unklar ist die Beziehung von m T O L K i a zu Xaog (206, 5) und auvayüjyn (191 B, 7). Während Xaös notfalls als weniger präziser terminus technicus für die KaTOLKOÜvTes" ' Iou8aIoL gebraucht worden sein kann, bleibt auvayaJYri ein konkurrierender Ausdruck: vmtl. war die Begrifflichkeit zur Bezeichnung der jüdischen Gemeinde nicht einheitlich (vgl. 191 B, 6f. [Komm.]). 5: zum Empfang der Grabmult durch die jüdische Gemeinde, vgl. Index 5. eKCT]TeLV ist in diesem Kontext eher ungewöhnlich, weshalb Miranda meint, es könne an die Durchführung einer eigenen Untersuchung gedacht sein; vgl. Pennacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101, 2, 1966/7, 309 Nr. 28: Kai TW eKlCriTOÜVTL.
6: zu einem Gemeindearchiv vgl. CPJ II 143, 7f.: Ka0' T\V eGero StaGr]K(riv) Std TOÜ T w y ' louSaitov dpxeiou KTX. Da der Papyrus zu einer Grup pe von Dokumenten gehört, die die Verhältnisse in Alexandria betreffen, wird das Archiv der jüdischen Gemeinde in Alexandria gemeint sein, in dem das Te stament deponiert worden war.^^^ Ein Gemeindearchiv ist jetzt wohl auch in PPolitlud 3, 12 belegt (s. Cowey/Maresch ad loc), und auf ein Gemeinde archiv zielt wohl auch Hieronymus, werm er PL 28, 1433 über das Buch Esther schreibt: quem ego de archivis ludaeprum relevansP^ In Jerusalem gab es ein Archiv, in dem Urkunden zur Deszendenz aller Priester aufgehoben wurden, doch handelte es sich hier um ein „Zentralarchiv", für das es in der Diaspora keine vergleichbare Instanz (und keinen Grund) gab.'^"'^ Die anderen Verweise auf eine Deponierung der Abschrift im Archiv, die wir in den jüdischen Inschriften von Hierapolis finden, müssen das Gemeinde archiv nicht betreffen;^^^ in Smyma (43) und Thyateira (146) dürfte es sich nicht um ein Gemeindearchiv, sondern um das Archiv der Stadt handeln. Inter essant, aber an Hand dieses Textes nicht zu beantworten, ist die Frage, ob die Deponierung der Urkunde im Archiv der Juden ebenfalls eine Registrierung der Grabrechte und Anerkennung der Strafbestimmung bedeutete (vgl. G. Klaf fenbach, SB Berlin 1960, 40f. zum normalen Deponierungsvermerk).
^" Ob dies Archiv nach dem alexandrinischen TTOXLTIKÖP dpxelov gestaltet war, wie oft angenommen wird, ist eine andere Frage. Ist dieser Bezug richtig, so wurden in einem Gemeindearchiv nicht nur Dokumente auf bewahrt, sondern auch hl. Texte, dann vielleicht auch Kommentare etc.; das Archiv würde so die Voraussetzung fiir den Gottesdienst und die Synagoge als Schule bilden. Jos. vita 6: •xr\v \ikv ovv TOÜ yevovs riiicov rr\v b\.aboxi\v, cos ev Tdl? 8ri|j.oaLOLs SeXTOL? dya7eYpa|i|j.evriv eupov; c. Ap. 1, 3Iff: Set ydp T^V p.eTexovTa Tfjs lepcoavv-(\s et ö[ioe9voüs yuvaiKÖs TTaiSoTroieXaGaL ... TÖ yevog (seil. aÜTfi?) e^cTdCeiv €K T&v dpxeCojv. Gegen SCHÜRER III 1, 27.
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2 0 6 Das Grab der Aurelia Glykonis Edd.: Judeich 96 Nr. 69 (Oehler 299 Nr. 71; IGR IV 835; CIJ II 776); E. M i randa, Le iscrizione giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 27ff. Nr. 5; ead., EpAnat 31, 1999, 118f. Nr. 5. FO: Nordnekropole, am rechten Straßenrand. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein auf einer Plattform und einem Stufenunterbau; die unterste Stufe ist als Bank gearbeitet, deren Füße in Löwenklauen enden; die beschriebene Seite nach Westen; litt.: 5 cm. Abb.: Miranda, fig. 3; ead., EpAnat Taf iP'^ Ü: Krauss 233; Frey; M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 16; Williams 301 110; Miranda. rj aopÖ9 Kttl TO ürrö aÜTf|[y OeJiia avv rtp ß a G p i K W [KQI]
ö TÖTTOS A ü p r ) X t a s FXUKWVCSO? ' A i n i e L a v o i ) Kai T[OÜ]
d i / S p ö s aÜTfis M . A ü p . ' A X e ^ d v S p o u B60(|)LXOU eTTLKXriv 'Act)eXlou, ' l o u S a L w v e v f) Kr|8eu0[ri]aovTaL a ü r o i , e T e p w 8e
5
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8 e v i e ^ e a r a i Kr|8eüaaL e v aÜTf] TLVQ" et 8e JIT], dTTOTeiaeL TW Xao)
TCÜV
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TTpooTeiiiou övö[p.]aTL 8TivdpLa xeiXva.
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eTTLypa(l)fig dTrXoüv d[v]TLypa(j)ov dTTeTeOr] e i g T d dpxtot. Judeich und Miranda lasen an manchen Stellen einen Buchstaben mehr resp. weniger; w o die Ergänzung dadurch nicht verändert wird, habe ich das nicht erwähnt. Oehler druckt ohne die Ergänzungen zu kennzeichnen und läßt in 5f. kv T] ... r i v a aus; 2 : F X u K c o v f i S o ?
Judeich,
rXu[Ka)]vL8og Miranda, ' A p p i a v o ö Judeich; 3f.: e m K X f ) v I ' A o J d c t ) IXa]ou ' l o u S a C w v Ju deich,
errCKXriv
+ N a m e im G e n i t i v , Robert, Hellenica X I / X I I 261 A . 1; Lesung v o n M i
randa.
Der Sarkophag und der Boden (?) unter ihm mit dem Stufenbau und dem Grundstück gehören Aurelia Glykonis, der T. d. Ammeianos, und ihrem Mann, M. Aur. Alexandros Theophilos, mit Beinamen Aphelios, Juden. In ihm werden sie selbst begraben werden; einem anderen ist es aber nicht erlaubt, jemanden darin zu begaben. Wenn aber nicht, wird er dem Volk der Juden unter dem Titel „Strafe" 1.000 Denare geben. Von dieser Inschriß wurde eine einfache Abschrift in die Archive deponiert. Datum: 2. Hälfte 2. Jh.
E Q U I N I S C H N E I D E R ( A . 2 1 1 ) Taf. V flg. 1 gibt eine A b b i l d u n g des Ensembles, auf der die Inschrift aber nicht zu lesen ist.
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1: 9e|j.a, s. 191 A , 1 (Komm.); ßaGpiKÖv, s. 196, 1 (Korajn.). E. Equini Schneider, R A L 1970, 479 zitiert diesen Text zum Unterschied zwischen 9e|ia und TÖTTOS.
2: zu Glykonis vgl. 188 A , 1 (Komm.); zu Ammianos vgl. 190, 4 (Komm.). 3: Theophilos mag aus dem Hebräischen übersetzt worden sein (cf. Ilan 287f.), ist aber auch im Griechischen gut als Name eines Juden zu erklären; Ju deich p. 191 führt mehrere Belege für diesen Namen an, von denen sich nur unserer sicher auf einen Juden bezieht. 4: zu ' AcjjeXCou vergleicht Miranda den semitischen Name „Hafila", der in Syrien u. Moab in folgenden Versionen vorkommt: AC})TIXTI, A<|)T]XXas, A(j)LXXa.^^^ Es handeh sich aber um einen normal gebildeten griechischen Na men zu d(j)eXr|s, was als positive Eigenschaft emes Menschen geschätzt vmrde^^^ (als Frauenname ist'A({)eXria, ' A^eXr[s, ' A<^e\iiiiv in Griechenland und Italien belegt, s. Bechtel, H P N 507; L G P N II; III A s. w . ) . Vgl. noch Pennacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101, 2, 1966/7, 301 Nr. 15: €TTLKXr)y
Der Plural' louSaicov wird sonst nicht benutzt, doch darf man daraus nicht schließen, daß in den anderen Inschriften nur jeweils ein Teil eines Ehepaares jüdisch war. 5f.: vgl. 205, 4 (Komm.) zu den verschiedenen Ausdrücken für die jüdische Gemeinde in Hierapolis; zu Xaös s. 26, 4 (Komm.). 6: ö v o | i a , „Rechtstitel", Preisigke, Wörterbuch s. v. 2; Pennacchietti 296 Nr. 4: drroTei^aeL TTpooTetiiou övöfiaTL.
7: ttTTXoOy d[y]T[Ypacj)oy: JLR 1954, 24 p. 103: „copie en un seul exemplatre, opposee ä la copie en double"; aber s. dagegen 146, 5 (Komm.). Der Ausdruck in Hierapolis noch in Judeich 100 Nr. 80; 107 Nr. I I I .
2 0 7 Das Grab der Aurelia Sthratonikis Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 26f. Nr. 4; ead., EpAnat 31, 1999, 117f. Nr. 4 (SEG 49, 1817; A E 1999, 1582). FO: Nordnekropole, rechts von der Straße, an einem tumulus. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein; litt.: 4,5 cm. Abb.: Miranda, flg. 2; ead., EpAnat, Taf 1. Ü: Miranda; A E .
WUTHNOW
( A . 118) 3 0 ;
ATToXojviog Tpo[4)ifjL]ou
143. V g l . aber auch M A M A
V I 297 ( A k m o n e i a ) : A ü .
'AcJlXXti [iTiTpi ( Z G U S T A , K P N 82 § 6 6 - 4 5 ) .
d<|)eXeLa als zu erreichendes Z i e l wird z. B . v o n P h i l o , quod o m n i s probus über sit 84 betont.
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fj a o p ö g K a i ö
TTepl aiiTfjv TÖTTO? Avpr\kias ZOparoi/LKrig
6eo(|)LXou E L o u 8 a [ L - ] OU, ev
f) KeSeuÖTJaere a ü r f i K a i 6 &''vT\^p
\iov A ü p .
' AXe^avSpo'"?"' K ö p j L o g A o u K L O U . e r e p w 8e o ü 8 e y l e ^ e a r a i
KTi8eüae' e t 8e
Ttg
eTrLx<eL>pTiaei,
8ojaL TW lepcüTdrcü raiiLco (8riyapLa) y '
2: AHNP lapis, A A E H A N A P O Y lapis, 3: EniXPHSEI lapis.
Der Sarkophag und der Platz um ihn gehören Aurelia Sthratonikis, der T. d. Theophilos, des Juden; in ihm wird sie selbst begraben werden und mein Mann, Aur. Alexandros Curtius, S. d. Lucius. Einem anderen ist es nicht er laubt , zu begraben. Wenn es aber jemand versuchen wird, so wird er dem heiligstenfiscus50 Denare geben. Datum: nach 212. 1: S G p a T o y L K i g , die Oszillation zwischen Theta und Tau ist für Phrygien typisch;^'^^ zum Namen vgl. 197, 3 (Komm.); zu Theophilos s. 14 B, 19 (Komm.). If.: über die Religion der Tochter wird nichts gesagt, doch scheint nur nicht zweifelhaft, daß auch sie Jüdin war. 2: der zweite Name des Mannes und der Name seines Vaters zeigen den Anspmch auf Romanisierung in der Familie.^"" Wechsel von der dritten zur er sten Person ist in Grabinschriften häufig. 3f.: trotz IK 23, 212 (Smyma, r i g ToXjiTiaeL drraXXoTpLüjaaL ... K a i ö e r r i x p r i a a g e a u T Ö v e i g dTTaXXoTpLCoaiy) sollte man den Text mit Miranda zu der m Hierapolis mehrmals belegten Form der Androhung ändem. 4: fünfzig Denare scheinen zu wenig, 50.000 Denare ( , y ) scheinen zu viel; vgl. immerhin Judeich 131 Nr. 200, auch wenn der Text wohl früher ist: TW ( i T i y ü a a y x L (8riydpLa) (TreyrriKoyra) - nachdem allerdings vorher der fiscus (?) 350 und die Gemsia 200 Denare erhalten haben.
2 0 8 Das Grab des Aurelius Annius Memnon Edd.: Judeich 97 Nr. 72 (CIJ II 778); E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapohs di Frigia, Neapel 1999, 32f. Nr. 8; ead., EpAnat 31,1999,120f. Nr. 8.
BRIXHE ( A . 88) I I Off.; 157. Vielleicht sollte man'AXe^av8po''s"' nicht ändem, sondem trotz des folgenden Köpriog die Genitive pou ... 'AXe^dvSpou stehen lassen und als Attraktion erklären.
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FO: Nordnekropole, nördlich von 204. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, unten am Hang eines Kammer grabes. Die beschriebene Seite nach Westen; litt.:, 5,5 cm. Phot.: Miranda, EpAnat Taf. 3. Ü: Frey; M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 261 Nr. 41; Miranda. f) a o p ö ? Kai 6 TÖTTOS" Aüp
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8e T L ? TTapd TTJU eTTeiypacjjfiy erre-
v a v T L o y TTufjoeL, dTTOTLoei TCü elepwTdTCü Taiiico 8TiydpLa TTevTaKÖa i a . TaÜTTis" Tf\s eTTLypacjjfis' TÖ dyTLypa(j)OV dTTÖKeiTe ev TW dpxLw
1: EINONINOZ Judeich, Me[ivovog Miranda, die ersten vier Buchstaben sind in Ligatur ge schrieben; 'lou8e[ou] Judeich, weshalb Oehler 299 zögerte, die Inschrift fiir jüdisch zu halten (anders Juster I 199 A . 18); 2: M e v [ a v 8 p ] C s Judeich; 4: Kr|8eueLy Judeich; 6: Ketre Judeich.
Der Sarkophag und der Platz gehören Aurelius Annius Memnon, Jude; in ihm wird er selbst begraben werden und seine Frau Aure(lia) Menandris, T. d. Pa pias, und auch ihre Kinder werden begraben werden; einem anderen ist es nicht erlaubt, zu begraben. Wenn aber jemand etwas entgegen der Inschrift tun wird, dann wird er dem heiligstenfiscus500 Denare zahlen. Die Abschrift dieser Inschrift liegt in dem Archiv. Datum: wg. der Namen nach 212. 1: Miranda, Iscrizioni 33; EpAnat 120f verweist auf eine noch nicht edier te Inschrift (Nordnekropole, aber weit von unserem Text entfernt), in der ein Brüderpaar, Aurelius Annius Memnon und Aurelius Montanus Memnon, Söhne des Me|ivwv ß', genannt wird. „Tutto sembrerebbe indicare l'appartenanza di costoro ad ima medesima famiglia, ma nel testo in questione manca qualsiasi indizio relativo alla religione giudmca. Se non si tratta di una semplice omonimia dobbiamo forse pensare ad un caso di conversione da parte di An nios Memnon, il quäle avrebbe poi acquistato per se e la moglie un nuovo sepolcro." Homonymie scheint nicht völlig ausgeschlossen,^"*^ ist aber nicht die einzige mögliche Erklärung: da nicht jeder Sarkophag eines Juden als solcher gekennzeichnet gewesen sein muß, kann Memnon nach einer späteren Ehe schließung einen neuen Sarkophag ftir sich und seine Frau erstanden und mit einer etwas anderen Inschrift versehen haben - Konversion wäre dann nicht
^"^ Ein Memnon noch in JUDEICH 133 Nr. 207; Annii noch in 122 Nr. 162; 141 Nr. 223; hier 199, 3.
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nötig, die Inschriften ftir die anderen Famihenmitglieder ebenfalls unter die tituli ludaeorum aufzunehmen. 2f.: Menandros ist ein sehr beliebter Name, Papias ist ebenfalls einige Male belegt, Judeich p. 193f. 4f.: vgl. Judeich 105 Nr. 98: et 8e T L S Trapd r f i y errtypac^f]!/ rruf] evariov, KTX. Permacchietti, Atti Ac. Sc. Torino, Cl. Sc. Morali 101, 2, 1966/7, 297 Nr. 7: [ÜTT]- oder [ e T r J e m v T L o y ; 306f. Nr. 25; 309 Nr. 28: ÜTTevavTLOv.
2 0 9 Das Grab des Aurelius Antiochides Makedon Polydeukes Edd.: E. Miranda, Le iscrizioni giudaiche di Hierapolis di Frigia, Neapel 1999, 38 Nr. 13; ead., EpAnat 31, 1999, 123f. Nr. 13 (SEG 49, 1826; A E 1999, 1584). FO: Nordnekropole, links von der Straße, unten am Hang eines tumulus. Beschreibung: Sarkophag aus Kalkstein, die - etwas angegriffene - Schrift seite nach Osten; litt.: 4,5 cm. Ü: Miranda. r\ a o p ö g K a i ö rrepl aÜTf]v TÖTTO? A ü p . ' A V T L O [ X L ] 8 O [ I ) ] S M o K e S ö v o s TIoXuSeÜKoug ' AvTcoyeLVLayoü
'
Iou8eou
Der Sarkophag und der Platz um ihn (gehören) Aurelius Antiochides Make don Polydeukes Antonianos, Jude. Datum: Nach 212; wg. der vielen Namen und der Buchstabenformen Mitte 3. Jh. (Miranda). Miranda geht von vier cognomina aus und läßt kernen der Namen, da em Artikel fehlt, als Vatersnamen gelten. Der P N Antiochos ist in Hierapolis be kannt, wie es in einer von Seleukiden gegründeten Stadt kaum anders zu er warten ist, zumal es eine Phyle Antiochis gab (T. Ritti, Fonti letterarie ed epigrafiche, Rom 1985, 119). Auch der P N Makedon hat hier historische Remi niszenzen.^'*"' Antoninianus kommt von der severischen Dynastie (seit Caracalla war Hierapolis y e w K Ö p o g ) : die Namengebung hier ist ein deutliches Bei spiel fiir die intensive Identifikation mit den Traditionen der Stadt.
JUDEICH 119 Nr. 153; 150 Nr. 255; 172 Nr. 339 a; PENNACCHIETTI 1966/7 ( A . 161) Nr. 34; 143 c. - Der Name ist nur indirekt mit den kleinasiatischen MoKeSöi/e? zu ver binden, die COHEN ( A . 226) 4Iff. bespricht.
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Kotiaeion Im Museum von Kütahya befindet sich ein noch unpublizierter Stein mit einer eingeritzten Menorah, M A M A X p. 9: „an unpublished stone with the same incised candlestick as on 28 (Aö|iou -rröSa pa') in Kütahaya Museum." Es gab also eine Synagoge, wohl in der Spätantike, die eine Stiftung von einem Ge meindemitglied erhielt. Als Romanos IV. im Jahr 1072 die Augen ausgestochen werden sollten, zogen seine Gegner zu dieser Aufgabe einen Juden heran.'^'*'' Der Kult des Oeö? üi|jiaTog war in der Gegend verbreitet (Mitchell 142 Nr. 215; 227).
2 1 0 Das Grab des Mathios und der Tatia Edd.: G. Weber, A M 25, 1900, 469 Nr. 1 (nach Photo u. Abklatsch von P. Gaudin); E. Michon, MemSocAF VII 6, 1906/7, 27ff. ( M . Waelkens, Die kleinasiatischen Türsteine, Mainz 1986, 98 Nr. 230). FO: von Gaudin im Bahnhof von Kücük Köy kopiert, von Michon in Güney gesehen;^"^^ heute im Louvre, Inv. M N D 421. Beschreibung: Türstein vom Typ Altintas C 1. H: 1,04 m; B: 0,75 m. Abb.: Michon Abb. 1; Waelkens Taf. 34. MaGio? TaxLct auyßLcp K€ eaurco TOVS
e a u T o ü yovet? eTei\LVf5ev
KC A d | i a s |j.VTJ|iri? xctpiv
Mathios für die Gattin Tatia und sich zu seinen Lebzeiten und Damas ehrte seine Eltern um der Erinnerung willen. Datum: aus stilistischen Gründen etwa aus dem 3. Jahrzehnt des 3. Jhs.^"*^ 1: zu dem Namen Mathios s. 164, 2f. (Koitmi.); er kann, muß aber keinen Juden bezeichnen. Waelkens wies daraufliin, daß wir mit dem folgenden Stein ein Beispiel fiir einen weiteren semitischen Namen in Kotiaeion haben;^"*^ in zwischen ist das oben zitierte Fragment mit der Menorah hinzugekommen. Der PN Tatia gehört zu einer Lallnamen-Familie, s. 36, 1 (Komm.).
Michael Attaleiotes p. 178 Bonn (p. 312f. Polemis; Ü: STARR [A. 102] 202 Nr. 149): KOL T i m 'louSatov d|ia6f| T ä ToiaÜTa TX\V TCOV ö(t)0aX[iwv aÜToü SiaxeLpiaLV e-rriTpeTTOUaLV. S. kurz WAELKENS ( A . 12) 94 A . 207; ausführlicher ID., Actes VII Congr. Int. Epigraphie, Bukarest 1979, 114ff. Ein Argument gegen diese stilistische Datierung liegt allerdings in dem Fehlen des no men Aurelianum, das man gerade in dieser Zeit noch erwarten würde. ^""^ ( A . 245) 116 war er noch unentschieden.
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Zu Damas vgl. CPJ II 203 und Damianos, hier 197, 3; 235 A , 1. 2: Die Ehrung der Toten in der Grabinschrift ist fiir diese Gegend Phrygiens typisch, s. 185, 1 (Komm.). Der Wechsel in der Konstruktion erfolgt wegen des Wechsels der Handelnden.
211 Das Grab des Menis Edd.: Le Bas/Waddington 799 (CIG 3827 1); G. Perrot, Exploration archeo logique de la Galatie et de la Bithynie ... Paris 1872, I 115 Nr. 75 ( M . Wael kens, Die kleinasiatischen Türsteine, Mainz 1986, 111 Nr. 258). FO: auf dem armenischen Friedhof von Kütahya kopiert, heute verschollen. Beschreibimg: Türstein Typ C Waelkens. Inschrift im Giebel; kursives Sigma. Abb.: Le BasAVaddington (CIG); Perrot (Majuskelabschriften). 'A(l)c|)La M'"e"'ydv8pou M T I V I S L nXcovos" d v S p l KoupLSio) T d s
O A M N A Z
1: M 2 N A N A P 0 T Le Bas, Perrot; 2: HAÜNOZ Le Bas, nX
Apphia, die Tochter des Menander, für Menis, den Sohn des Elon, ihren ange trauten Mann die... Datum: Kaiserzeit. 1: Menander ist mehrfach belegt, s. 26, 1 (Komm.) und Index s. v. 2: Zur Häufigkeit des Namens Menis in dieser Gegend vgl. etwa die Bemerkung von Robert, Villes^ 118; Zgusta, KPN 313. (H)Elon ist em mehrfach belegter biblischer Name, A . Schaht, Namens wörterbuch zu Flavius Josephus, Leiden 1968, 51. Es gibt die Varianten 'HXwv und"HXGL)v.
3: vgl. app. crit.; eine Lösung sehe ich nicht.
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Laodikeia am Lykos Eine jüdische Gemeinde m Laodikeia wird durch Ciceros Rede pro Flacco be zeugt (ca. Okt. 59 V. Chr. gehalten).^"*^ L. Valerius Flaccus hatte während sei ner Statthalterschaft i. J. 62 den Export der von den Juden gesammelten Tem pelsteuer verboten und das bereits gesammelte Gold in einigen Städten kon fisziert, darunter auch in Laodikeia (Cic. Flacc. 28, 68, s. p. 305 A . 2). Hieraus wird oft auf eine große Zahl von Juden in der Stadt geschlossen,^"*^ doch ist das methodisch kaum zulässig. Im Jahr 47 oder 46 schrieben die Beamten der Stadt an den römischen Proconsul C. Rabhius und erklärten, daß sie bereit seien, die Anordnungen des Proconsuls auszuführen und den Juden der Stadt die Feier des Sabbats und das Emhalten der i r d T p i o i vö[iOi
zu gestatten.^^^ Die Nähe
zu Hierapolis (und vielleicht zu Kolossal) war für die Existenz einer Gemein de sicher von Bedeutung.^^' Laodikeia wird vielleicht im Tahnud erwähnt,^^^ und zu Beginn der Regierungszeit lustinians wurden die (?) Synagogen der Stadt durch ein Erdbeben zerstört.^^^ Zu den Kanones von Laodikeia, s. p. 342 A . 2.
^"^ Auf der Grundlage der Belege bei Cicero und Josephus behandelt M . FANG SANTI, RdA Suppl. 24, Rom 2000, 25ff. die jüdische Gemeinde von Laodikeia. W.R. RAMSAY, The Letters to the seven churches ... London 1904, 420; E. BLAIKLOCK, Cities ofthe New Testament, London 1965, 126; R. LIGHTFOOT, St. Paul's Epistles to the Colossians and to Philemon, Oxford 1956, 20; 21 f Die genaimten Zahlen gehen bis über 10.000. Jos. AJ 14, 24Iff (p. 139f A . 244). Es gibt keinen Grund, für Laodikeia eine andere Entwicklung oder Struktur anzuneh men als für e. g. Hierapolis. HEMER ( A . 232) 183f schloß aus dem Fehlen jüdischer Inschrif ten: „The Jews of Laodicea may have become so integrated with their afBuent society that they were mdistinguishable within it, perhaps even leaders in its commercial expansion as its most vigorous and united class." Selbst wenn man von dem Auftauchen erster Inschriften ab sieht, so ist doch die Überlieferungslage für e. g. Hierapolis und Laodikeia so unterschied lich, daß sich HEMERS Folgerung verbietet. bT B M 84 a: der Prophet Elias sagt zu einem Arzt: „Ton pere est alle en Asia et toi rends-toi a Lodkia"; M Moed Qatan 26 a; dazu positiv HEMER ( A . 232) 183. ^ " Joh. Malalas 18, 28 p. 370f THURN: ev 8e TÜ avTÜ xpoi^w auveßr) rraOeXv ürrö o e i a p o i ) Aaod'iKeiav TÖ rrpcorov aÜTf)? rrdOos* KarrivexÖT 8^ ürrö TOO cjjößou TÖ fipiau rfjg aÜTfjg TröXecj? Kai a l oxiyaYOJYal TÜV 'lou8aCcov. drrcoXovro 8e e v aüxcS TCO cj)ößco XLXcdSeg errTO fipiau, 'Eßpaicov Te rrXfjOo? Kai xP^oTcavcov öXiyoc. a l 8e eKKXrialai Tf|g
avTf\g rröXeco? e p e c v a v d p p a y e t ? , rrepLacoOeloaL ürrö Oeoü; die 'Chronique de Michel le Syrien', ed. trad. par J.B. CHABOT, Paris 1901, II p. 195 notiert zum 2. Jahr lustinians (EK 21, 280): „Dans ce tremblement de terre, Laodicee füt aussi renversee. Sept mille cinq cents chrötiens et beaucoup de Juifs y perirent. La partie gauche, oü ötait la grande eglise de la Mere de Dieu, ne füt pas renversee, ni les öglises des autres parties." Bei Malalas ist die Notiz von anderen Nachrichten umgeben, die sich auf das syrische Antiocheia beziehen, so daß es vielleicht auch um das syrische Laodikeia geht.
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Ob eine Frau, die im 2. oder 3. Jh. als Qeü morri bezeichnet wurde, Chri stin oder Jüdin war, läßt sich nicht mehr genau sagen.'^^'* Da aber TTLCTTÖS" in jü dischen Inschriften nicht häufig gebraucht wird,^^^ war sie wohl eher Christin.
2 1 2 Das Grab der Ammias aus Laodikeia in Rom Edd.: CIG 9916 (nach Kopie von Uhden;^^^ Oehler 447 Nr. 181); F. Lenormant, JAs 18, 1861, 268f.; J.W. Burgon, Letters from Rome to Friends in Eng land, London 1862, 165 Nr. 27; R. Garrucci, Cimitero degli antichi ebrei scoperto recentemente in Vigna Randanini, Rom 1862, 26 A . 2 (nach Gipsabguß im Lateran; G.I. Ascoli, Iscrizioni inedite o mal note, greche, latine, ebraiche, Turin 1880, 27 [Z. 5]; H. Vogelstein/P. Rieger, Geschichte der Juden in Rom, Berhn 1896,1 460 Nr. 10); F. Lenormant, Essai sur la propagation de l'alphabet phenicien I, Paris 1872, 109f. (D. Chwolson, Corpus Inscriptionum He braicarum, St. Petersburg 1882, 147f. Nr. 22 [Z. 5]); N . MüUer/N.A. Bees, Die Inschriften der jüdischen Katakombe am Monteverde, Leipzig 1919, 157ff. Nr. 176; CIJ I 296 (C. Vismara, DArch 5, 1987, 120); H.J. Leon, The Jews of Ancient Rome, Philadelphia 1960, 308 Nr. 296; Noy II 183; L. Rot-Gerson, The Jews of Syria as Reflected in Greek Inscriptions, Jerusalem 2001, 163f. Nr. 29 (hebr.); P.A. Bengtsson, in: B. Olsson et al. (Hrsgg.), The Synagogue of Ancient Ostia and the Jews of Rome, Stockholm 2001, 159 Nr. 2. 5. 1. cf. M . A . Levy, Jb. f. d. Geschichte der Juden und des Judentums 2, 1861, 320 Nr. 70; M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 258 Nr. 6. FO: vor 1789 (1745?) in der Katakombe an der via Portuensis (Monte verde) gefunden;'^^^ darm „Velitris, in museo Borgeiano", schließlich im Museo Capitolino, Palazzo dei Conservatori, inv. 6830. Ein Abguß befindet sich heu te im vatik. Museum, lapidario ebraico ex-Lateranense, inv. 30879. Beschreibung: Tafel aus weißem Marmor, unten und an der linken Ecke be brochen. In der letzten Zeile, rechts neben der Altersangabe eine Menorah (9,2 X 7 cm). H.: 0,26 m; B.: 0,36 m; litt.: 2-2,5 cm.
A . C E Y L A N / T H . CORSTEN, EpAnat 25, 1995, 89f. Nr. 1 (SEG 44, 1073); IK 49, 108: ouTog ö TTXd[Tos] e a r l v MTivo(|)eCXou TOV ' A T x d X o u A a o S i K e ü g ct)uXfis- 'ATTOXXW-
vetSog- KelxaL 8e ev9d8e üCaTri Kai Oew -nioji]- bg äv 8e eiTLKTiSeuaL (HERRMANN) r\ Kared^ei, Oriai T Ü TaM-eCcp (8r|vdpLa) cj)'. CORSTEN zitiert IK 31, 44 (Klaudiou Polis) für Christen: öeü TriaTeiiaaaLV. Vgl. aber Apg 16, 1: u l ö s y w a i K Ö s ' l o u 8 a L a s
maTfjs.
N . M Ü L L E R / N . A . BEES, Die hischriften der jüdischen Katakombe am Monteverde, Leipzig 1919, 158f. notieren ältere Kopien der Inschrift in verschiedenen Codices. ^" FREY notiert noch „Ms. DE ROSSI 16177"; hierzu s. p. 180 A . 137. NOY p. Iff. zu der Katakombe.
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Abb.: Lenormant (Facs.); Chwolson Taf. IV Nr. 22; MüUer/Bees 158 (Photogr.); 159 (Facs.); Frey (Photo); Leon fig. 32, 7 (Abguß in der sala giudaica des Lateran); Rot-Gerson; Bengtsson 159. Ü: A . Berliner, Geschichte der Juden in Rom 1, Berlin 1893, 74f Nr. 12; Frey; Leon; Noy; Wilhams, ZPE 258; Williams 13 I 45; Rot-Gerson; Bengtsson.
5
evQa Kne ' A | 1 | j L L ds" 'louSea dirö AaSiKLa?, F I T L G eCT](yev err\ Cb^ TTE' n
2: [EJLouSea CIG; 5: 0*7 Tie' ü Noy, aber vgl. Bengtsson.
Hier liegt Ammias, Jüdin, aus Laodikeia, die 85 Jahre lebte. Im Frieden. Datum: 3./4. Jhrdt. nach Buchstaben und Formular; es ist unsicher, ob die Ka takombe im 5. Jh. noch benutzt wurde; vgl. auch unten zu Z. 5. 1: Dessau bei MüUer/Bees 159 erklärte bereits, daß evGa KITG an Stelle von evGdSe auffallend sei, aber es gibt ein paar Parallelen (vgl. Noy II p. 543). Ammias ist ein indigener häufiger Name, der in Lydien und Phrygien beson ders oft anzutreffen, aber nicht auf diese Landschaften (oder Kleinasien) be schränkt ist, s. Zgusta, K P N 63f § 57-23; Th. Drew-Bear, Phrygian Votive Steles, Ankara 1999, 392. Ableitung von lat. Ammia mit Suffix -as. ist natür lich nicht völlig ausgeschlossen. 2: ' lou8ea kann hier keine Herkunftsangabe sein, Williams 252, sondern muß die Religion bezeichnen. 3: AaSiKta, zur Schreibweise K. Dieterich, Untersuchungen zur Geschichte der griechischen Sprache, Leipzig 1898, 76f; einige Beispiele bei H. Blum, ZPE 140, 2002, 93 A . 2. Handeh es sich um die große Stadt in Syrien, um Laodikeia Katakekaimiene oder um Laodikeia am Lykos? Meist wurden die beiden ersten Möglichkeiten vertreten.^^^ Deissmann führte die hebräische Endformel als Argument für die Herkunft aus Syrien an, man könnte die Ähnlichkeit mit Buchstaben in Beth She'arim III p. 189 hinzufügen. Das zwei te Argument würde aber nur den Steinmetz betreffen, und auch das erste ist
Syrien: LENORMANT; DEISSMANN (bei MÜLLER/BEES [ A . 256]); HONIGMANN, RE XII 1, 716; H.J. LEON, The Jews of Ancient Rome, Philadelphia 1960, 308; H. SOLIN, A N R W II 29, 2, Berlin 1983, 648; Laodikeia am Lykos: JUSTER I 191 A . 17; MÜLLER/ BEES; KITTEL ( A . 89) 18 A . 138; E.M. SMALL WOOD, The Jews under Roman Rule, Leiden 1976, 523; HEMER ( A . 232) 274 A . 17; D. N O Y , Foreigners at Rome, London 2000, 293. - Es gibt natürlich noch weitere Städte dieses Namens.
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von begrenzter Bedeutung, da die Benutzung kurzer hebräischer Schlußformehi eben im 4. Jh. beginnt und in Rom stark verbreitet ist. Der Name Am mias ist mit größerer Wahrscheuilichkeit in Phrygien als in Syrien zu fmden; nach Auskunft der Inschriften kamen mehr Bürger aus Laodikeia am Lykos nach Rom als aus dem syrischen Laodikeia.^^^ 5: Die Altersangabe ist durch fünf teilbar, also vmtl. nur geschätzt. Die Deutung der semitischen Buchstaben ist umstritten; von ihnen aus gehende Datierungen führen häufig in das 1. Jh. v/n. - was allerdings angesichts der Geschichte der Katakombe und des Haupttextes der Inschrift ganz ausge schlossen ist^^' und die Aporie deutlich macht, in der man sich hier befmdet. „Frieden" ist klar, aber die Schwierigkeit, hebräische, aramäische oder nabatäische Buchstaben zu unterscheiden, scheint nur deutlich zu beweisen, daß den 262
Lettem ein dekorativer Charakter zukam. Der archaisierende Stil mag Rück schlüsse auf die Tote zulassen, wahrscheinlicher aber nur auf den Steinmetz.
2 1 3 Das Grab des L. Nonius Glykon Edd.: A . Ceylan/Th. Corsten, EpAnat 25, 1995, 91f Nr. 3 (SEG 44, 1075); IK 49,111. FO: Gümüsler/Gümüscay, 8 km sw. v. Laodikeia, jetzt im hinteren Garten des Arch. Mus. Denizli, ohne inv. Beschreibung: Sarkophag aus gelbem Sandstein. H.: 0,58 m; B.: 1,82 m; T.: 0,66 m; litt.: 3,5-4 cm. Abb.: Ceylan/Corsten Taf 19, 3; IK p. 192. Ü: Ceylan/Corsten; Corsten.
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Listen bei N O Y ( A . 2 5 9 ) 291flF. (Kleinasien, a l l g e m . ) ; 314ff. ( S y r i e n , a l l g e m . ) ; 292f. fuhrt N O Y z w ö l f B e l e g e für L a o d i k e i a am L y k o s an. P . A . B E N G T S S O N , in: B . O L S S O N et al. ( H r s g g . ) , T h e Synagogue o f A n c i e n t Ostia and the Jews o f R o m e , S t o c k h o l m 2 0 0 1 , 159. Z u l e t z t B E N G T S S O N ( A . 2 6 1 ) 159: „ I t is not entirely certain that the Semitic phrase is H e b r e w . It could also b e an A r a m a i c (Nabatean) phrase g i v e n the spelling o f • "7 Ii" without a w a w . It need not be a Hebrew w o r d in defective script; it m i g h t be the normal spelling of the corresponding w o r d in A r a m a i c . "
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4: Form von e x e i v ; vielleicht eTiel e ^ e i eavr& Corsten.
Den Sarkophag kaufte L. Nonius Glykon. Nachdem Glykon begraben wurde, ist es keinem anderen erlaubt, begraben zu werden. Wenn aber jemand (den Sarkophag) öfthen und einen anderen bestatten oder das Geschriebene aus löschen wird, ... ihm die Flüche, die im Deuteronomion geschrieben sind. Datum: 2./3. Jh. n. Chr. (Buchstaben). 1: einL. Nonius war ca. 107/8 proconsul Asiae, W . Eck, Chiron 12, 1982, 345; zu Glykon s. 188 A , 1 (Komm.). If.: Das Formular der Grabinschrift ist ähnlich, aber nicht identisch mit den Formularen aus Hierapolis. 3: das e K x o t p d T j e i v der Inschrift bedeutet letztlich, den Besitzanspruch Glykons nicht anzuerkennen und sich den ganzen Sarkophag anzueignen; häu figer sind andere Ausdrücke; e. g. IK 15, 1638 (Ephesos): bg äv Tavra rd Y p d [ i [ i a T a €KKÖi|iT]; SEG 18, 561 (Neokaisareia): f\ eKKoXdilias" TL TÜJV e i r i Ypa[i|idT(ov.
4f: zu den Flüchen des Deuteronomion s, 173 A , 16f (Komm.). Glykon erwartete offenbar, daß sich potentielle Grabschänder von diesen Flüchen ab halten lassen würden, schrieb ihnen also einen gewissen Bekanntheitsgrad zu.
Synnada Die Existenz einer jüdischen Gemeinde in Synnada wird ftir das 9. Jh. in einer Heiligenvita angenommen.^^''
2 1 4 Ein Archisynagogos Edd.: M A M A I V 90 ( C U II 759). FO: Shohut Kasaba, in Privatbesitz. Vgl. BELKE/MERSICH ( A . 3) 394. Acta Sanctorum Novembri, vol. IV p. 629 (Ü: STARR [ A . 102] 119ff. Nr. 54); vgl. zur Vita p. 321 A . 32; über die Abstammung des Heili gen Konstantin, c. 2 u. 3: iTaTpls [lev avTÜ Zum8a TTÖXLS ... TÖ 8e yevog 'EßpaCcov ... (3) TOLOUTwy yow e[ioiye
äva^vvTi
axoXf], eirel |iTi8e ßCßXos am&v
CIXKCV
TWV yewriTÖpcov, (5v oü ypä^etv
Tas KXfiaeig
Tfjg C ^ f i s eSe^aTO Td övö\iaTa
KTX. Zur Bil
dung des Heiligen heißt es u. a.: Kai Tfjs eßpai8og SiaXeKTou ... ev eTTLOTT^iiTi. Seine Be kehrung fand an einem Tag Stadt, an dem die Juden ein Fest feierten (p. 630): w ? 8' errl TTJV 'Eßpaicüv oway(j)yr]v
djTr\ei avv TT\ fir|Tpi. Als seine Mutter verstorben war, versuchten ihn
die Verwandten zu verheiraten, c. 8 p. 630: olaTTep eLKÖg- ' E ß p a i o i g p.r)8ev TTpoTL|iÖTepov e l ? evaeßelas
Xöyov TOV aapKi 8ouXeüaaL KOL iraTepa TTaL8coy yeveoQai
...
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Beschreibung: Platte aus dokimenischem Marmor, wie es der Gegend ange messen ist. Oben vollständig, an den anderen Seiten bebrochen. Z . 3 ist eme späte Hinzufügung. H.: 0 , 2 4 m; B.: 0 , 2 9 m; T.: 0 , 0 5 m; litt.: 3 , 5 - 5 cm. Abb.: M A M A Taf. 2 6 . Ü: Frey. d]pxLauv[aya)y 'IOUJXLOU
'Apt
] Q 2 €K TIWV ? If.: [TÖV SeXva dlpxLauvldYwyov ... ]/[i;löv Guthrie; ' ApliaTicovog Frey.
'Iou]Xioii
' Ap[T€|iwvos Buckler/Calder/
... Archisynagogos... (Namensreste) Datum: 1. oder 2 . Jh. n. (Buchstaben). G.H.R. Horsley, N e w Documents Illustrating Early Christianity IV, Mac quarie 1 9 8 7 , 2 1 7 : „not certamly Jewish" - doch spricht die überwältigende Wahrscheinlichkeit für diese Ergänzung der ersten Zeile, und die meisten der bekannten dpxtouvdycoyoL sind nun einmal jüdische dpxtauydycoyoi. Synnada war das Verwaltungszentrum für die Steinbrüche von Dokimeion (Robert, Op. Min. VII 9 1 f.), wo es Spuren jüdischer Präsenz gibt. War die In schrift einmal in eine Wand eingelassen? Z. 3 jedenfalls ließe sich zu einer Stif terinschrift ergänzen. 2: ALJXLOU und viele andere Ergänzungen sind ebenfalls möglich.
12. Kapitel
Pisidien und Isaurien Die
Frage nach den Adressaten des Galaterbriefes ist in der ntl. Forschung seit
langem umstritten: schrieb Paulus an Gemeinden in der Landschaft Galatien oder in der Provinz Galatia? Entscheidet man sich fiir die zweite Alternative, die mh wesentlich wahrschemlicher scheint, so richtete sich der Galaterbrief an die Gemeinden der pisidischen Städte, die Paulus und Bamabas auf ihrer er sten Missionsreise nach Kleinasien besuchten.' Daß die Gemeinden des Gala terbriefes mit Vorschriften jüdischen Lebens vertraut waren, ist unbestritten,^ und
Paulus scheint die Existenz von Juden direkt anzusprechen.^ In Antiochia predigte Paulus m einer Synagoge,"* wurde aber mit Bamabas
auf Betreiben der Juden der Stadt verwiesen.^ In Lystra gab es ebenfalls Juden,
' S. zuletzt etwa C . B R E Y T E N B A C H , Paulus und Barnabas in der P r o v i n z Galatien, L e i den 1996, 99ff.; T . W I T U L S K I , D i e Adressaten des'Galaterbriefes, Göttingen 2000; I D . , in; TH.
D R E W - B E A R et al. ( H r s g g . ) , A c t e s du ler C o n g r . Int. sur A n t i o c h e d e P i s i d i e , Paris
2002, 6 I f f ; v g l . auch M . B A C H M A N N , Antijudaismus im Galaterbrief? G ö t t i n g e n 1999 und p. 335 A . 1. ^ Gal 4 , 10 ist v o n der Beachtung des jüdischen Festkalenders die R e d e ; 6, 12f geht es um die Frage der Beschneidung, die Kontakt mit jüdischen G e m e i n d e n voraussetzt. ' G a l 3, 2 6 - 8 : r r d y r e ? yäp u l o l G e o ü eaxe Siä Tfjs
moTeuts
iv XpiOTto ' I r i o o ü -
y d p e i s X p i a r ö v eßaTTTLoOriTe, X p i a r ö v e v e S ü a a o O e . OÜK e v i ' l o u S a l o ?
OÜK evL 8oüXos- oü8e e X e ü O e p o s , OÜK e v i d p a e v KOI O f j X u ' rravTe? y d p ü p e t g iv
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S C H N A B E L , Urchristliche M i s s i o n , Gütersloh 2003, 1056 referiert die M e i n u n g
M . T A S L I A L A N , daß die große, im Westen der Stadt befmdliche christliche
auf d e m
Platz der jüdischen
S y n a g o g e errichtet
Basilika
w o r d e n sei; L i t . zur K i r c h e noch bei
S C H N A B E L 1061. ^ A p g 13, 14ff: TrapeyevovTO eig auraycoyriv Kai
'Ayrioxelav
x r j v nLaL8Lav, KQI e X O d ^ T e g
Ttov Trpo(j)r|TGov ä r r e a T e i X a v
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r r j r i p e p g lüv a a ß ß d x c o y eKdOtaav. ( 1 5 ) p e r d 8e TTIV d v d y v w o L V TOU vopou
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rrpoar|Xü-
TCOV T(5 ITaüXco Kai T(3 B a p v a ß d , oiTLveg r r p o o X a X o O v T e g aÜTotg e r r e L O o v aÜTOüg peveiv
rrap-
e i g TÖ p e T o ^ ü odßßoTOV X a X r j G f i v a L aÜToIg T d pripaTO TODTO. ( 4 3 ) X u O e C o r i g
Tfjg X^P'-T'- TOU O e o ü .
( 4 4 ) TCO 8e e p x o p e v c o
auvr)x9ri d K o ü a a c TÖV X ö y o v TOÜ K u p c o u .
aaßßoTco a x e S ö v
rrdaa
( 4 5 ) iSovTeg 8e o l 'lou8aLOL Toüg
rrpoo-
x\ r r ö X c g öxXoug
e r r X r i a O r i a a v C i l X o u KOI d v T e X e y o v ToIg ürrö H a ü X o u X a X o u p e v o i g ßXaCT4)r|poüvTeg. ( 4 6 ) TrappTiOLaadpevoL Te ö I T a ü X o g KOI Ö B a p v a ß d g e l r r a v
... (48) Ö K O ü o v T a
8e TO e O v r ]
e x a t p o v Kol e 8 ö ^ a C o v TÖV X ö y o v TOÜ K u p i o u 8 i ' ö X r i g Ti^g x ^ p a g . ( 5 0 ) o l 8e 'lou8aLOL
450
12. Pisidien und Isaurien (Nr. 215-216)
wie sich auf der zweiten Reise des Paulus zeigte,^ doch werden es nicht viele gewesen sein. Einschlägige Inschriften gibt es aus diesen Städten nicht.^ Im 6. Jh. gab es vielleicht Juden in Olba/Isaurien.^ Z u Seleukeia Tfis-
' laaDpLa?
s.
244-6 (Kilikien).
Sidibunda 215 Der höchste Gott und die heilige Zuflucht Edd.: G.E. Bean, AS 10, 1960, 70 Nr. 122 (SEG 19, 852; Trebilco 136 Nr. 4. 8; Mitchell 142 Nr. 230). FO: Zivint, im Garten der Post; vgl. Bean 69 zur bereits von Ramsay fest gestellten Identität des modernen Zivint mit dem antiken Sidibunda. Beschreibung: Rechteckige Basis; H.: 1 m; B.: 0,36 m; T.: 0,3 m; litt.: 3 cm. Abb.: Bean Taf. IX c. Ü: Trebilco.
TTapojTpuvav r d g ae^o\iiva<s yuvoLKag r d s evaxAv^ovas Kol xoüg TrpcüTOus xfjg TTÖXewg KOL eirfiyeLpav SLcoYfiöv errl TÖV I T a i J X o y KOL TÖV B a p v a ß d v KOL e ^ e ß a X o v aÜToüs d u ö TUlV ÖptCOV aVTCßV. *Apg 16, Iff.: KOL i8oü jia9riTT)s TLS fjv cKel (seil, in Lystra) övötiaxL T L i i ö G e o ? , vibg yvvaiKog ' l o u S a t a ? maTfjs, TiaTpös 8e " E X X r i v o ? , (2) bg eiiapTupeiTO ÜTTÖ TÖV e v AüaTpoLs Kai 'IKOVLW d8eX(l)(I)v. (3) TOÜTOV f i G e X r j a e v ö riaüXog aüv aÜTÖ e ^ e X S e t v , Kai Xaßcüv TTepieTeiiev aÜTÖv 8Ld TOÜS ' l o u S a i o u ? Toiig övrag ev TÖig TÖTTOig CKCLvoLS' f|8eLaav y d p dfravTes ÖTL " E X X r | v ö TraTfip aÜToü ürrfipxev. Die TÖTTOI müssen nicht notwendig die direkte Umgebung von Lystra bezeichnen, sondern können sich auf die gesamte Landschaft beziehen - was etwas über die enge Verknüpfting resp. die geringe Größe der dortigen Gemeinden aussagen würde. M . HENGEL, Theol. Rundschau 66, 2001, 364 A . 150 verweist zusätzlich darauf, daß in Apg 16, 19 die jüdischen Gegner des Paulus aus Iko nion und Antiochia Pis. kommen. Vgl. allgem. S. MITCHELL, Anatolia, Oxford 1993, II 5 A. 27. ' M A M A IV 202 (hier 180) wird manchmal Antiochia am Mäander, manchmal diesem Antiochia zugewiesen, vgl. p. 385 A . 116. * Severus v. Antiochien, ep. 6, 1, 52 (geschrieben zwischen 520 u. 525; übersetzt von E. BROOKS, The Sixth Book of the Letters of Severus, patriarch of Antioch, in the Syriac Ver sion of Athanasius of Nisibis, Oxford 1903/4, II 148f): „ A s to the epistle that has just been sent, about the slave who was sold by the Jews and the question regarding him, I have no thing to write. For a letter was written by me about a similar matter to a certain Theodore the God-loving bishopf of Olba (this is a city in Isauria), and I have thought well to give an ison or copy of it at the end of this letter, so that firom it you may know what our own conclusion was." Der beigegebene Brief ist verloren, so daß wir nicht wissen, ob es in Olba ebenfalls um einen Sklavenverkauf durch Juden ging; Theodoros ist auch Empfanger des Briefes IX 2 p. 420ff, der sich aber mit anderen Dingen beschäftigt. C f JUSTER I 192 A . 10.
12. Pisidien und Isaurien ( N r . 2 1 5 - 2 1 6 )
451
Gew vi\iiaT(jii Kai d y e i g KaTa<^vyT\ 'ApTLfiäs' TL|10U 5
viös ' A p -
Mo|ifxi^ou
K a i [MJapKJ^ag, 6
rös
veGrr\(jev röv
av
KTiaTTis-, d -
Kai
9u|iLaTLa-
Trjpov K a i Keoy 10
CK TOOV
l8i(ßV
7f.: 9u|jiLaTLaTr|p(L)ov Kai K e o y ( a ) Bean, M i t c h e l l ; 9u(iLaTLaTr]pov Kd'"X''Keoy J L R
Bull.
1961, 750; T r e b i l c o .
Dem höchsten Gott und der heiligen Zuflucht stiflete Artimas, d. S. des Artimas Mommios und der Markia, derselbe Gründer, sowohl das Weihrauchgefäß als auch die Säule aus eigenen Mitteln. Datum: 2./3. Jh. n. (Buchstabenformen), wegen der Eigennamen vielleicht vor 212. 2: B. Lifshitz, RFIC 92, 1964, 160 A. 6 verstand unter der d y t a Kara(^vyi\ die römische Göttin Sancta Tutela, die hier zum ersten Mal in einer griechi schen Inschrift belegt wäre.^ Dagegen sagten JLR Bull. 1965, 412, daß tutela keine Übersetzung des griechischen Karad^vyr] sei, das vielmehr mit confugium, effugium etc. übersetzt werde (vgl. kurz Op. Min. V 705). Kara^vyv[ komme V. a. im A T vor, wo man auf L X X Ex. 17, 15 (KLipio? |J.OU Kara<^vy f | ) verweisen karm, das häufig in den Psalmen zitiert wird.'^ Der häufig ange nommene jüdische Charakter des Textes'' wird einzig dadurch gestört, daß der höchste Gott neben einer verselbständigten hl. Zuflucht steht, wenn man nicht mit Trebilco verstehen will: „the Most High God (who is) also the Holy Refuge".'^ Robert, Op. Min. V 183f A . 4 stelh den Text in das Umfeld von Ausdrücken wie äyios, äyibfraros TÖTTOS, a u v a y w y r i etc. (cf 20, 4
' Er zitiert e. g. I L S 3724f.; 3727; 3729; 5276; 6925 und verweist auf K . L A T T E , R ö m i sche Religionsgeschichte, München 1960, 3 3 I f , der I L S 3069 {lovis tutelae) bespricht; v g l . noch W . E H L E R S , R E V I I A 2, 1599f; P. C A L A B R I A , R I N 88, 1986, 7 7 f f '° V g l . PsSal 5, 2 ; 15, 1; H A T C H / R E D P A T H 748. " S C H Ü R E R I I I 1, 32: „ w h i c h can reasonably be argued to reflect Judaism or Jewish in fluence". V g l . zuletzt etwa R . F E L D M E I E R , in: K . V A N DER T O O R N , Dictionary o f Deities and D e m o n s in the B i b l e , L e i d e n 1995, 829; M . H E N G E L / A . M . S C H W E M E R , Paulus z w i schen Damaskus und A n t i o c h i e n , Tübingen 1999, 255 mit A . 1038. W i e nah die Ausdrücke beieinander stehen können, zeigt z. B . Ps 90 ( 9 1 ) , 2: 6 KaxOLKCov ev ßoT|9eLg lov
ÜII^LOTOU ev aKerrri xoO Geoü TOÜ oüpavoü aüXLoOtioeraL, e p e i reo
KupCo)- dvTLXripTTTtop pou e l Kol KaTa4)UY-n pou 6 Geög pou, KTX.
452
12. Pisidien und Isaurien ( N r . 2 1 5 - 2 1 6 )
[Komm.]). Daß KaTa(j)U7f| auch im christhchen MiUeu gesagt wird,'-' ist selbstverständlich und weniger wichtig als die literarisch bezeugte Benutzung des Wortes bei Gottesfurchtigen.''* Wahrscheinlich handelt es sich bei unserer Inschrift um einen judaisierenden Text.'^ 3: der in dieser Gegend ohnehin häufige Name Artimas (cf. Zgusta, K P N 101 § 108-5) ist in Sidibunda noch emmal in SEG 19, 855 belegt. Beliebt ist der Name wegen seiner Ähnlichkeit zu dem indigenen Apreiieis.'^ 5: 6 amos ist wohl hinzugesetzt, weil es von Artimas am selben Ort noch weitere, durch Inschriften gekennzeichnete Stiftungen gab, wie auch durch Kai TÖV KTX. nahegelegt wird, JLR Bull. 1961, 750. 6: zu KTLaTT]g vgl. Lifshitz 81 b (Synagoge v. Huldah): eÜTUxwg . . . T O L S K T L O T e ? ' ^ mit p. 73: „Ce titre apparait ici pour la premiere fois dans une inscription juive." Vgl. noch 5, 5; 14 A , 7 (Komm.). 7f.: Die quadratische Einlassung auf der Basis diente wohl der Befestigung des OufiLaTLaTripos'. Das Wort scheint sonst nicht bekannt zu sein und fehlt in LSJ Suppl.; die Lexica zitieren 6uiiLa(v)Tr)pL0v,'^ GuiiLaTLarfip, 9u|iLaTpov, 9uiiLaTr|pL8LOv. 9: mit der Säule ist wohl die Basis des 9D|jLLaTLaTripo? gemeint (ansonsten vgl. Lifshitz 75 [Kaphamaum]: SKTtaav TÖV Ktova - was in den Bereich der Säulenstiftungen gehört, die F. Rumscheid, Jdl 116,1999, 42ff. bespricht).
" A . T H . K R A A B E L , Judaism in Western A s i a M i n o r , Diss. Harvard 1968, 105 A . 2 : „the 'holy refuge' is probably the V i r g i n M a r y " mit V e r w e i s auf L A M P E 726. D i e AuJBiahme durch Christen ist natürlich zu erwarten; der oben zitierte Psalm findet sich e. g. auf dem christlichen M e d a i l l o n S E G 29, 1606 ( B e t h l e h e m ) . H E N G E L / S C H W E M E R ( A . I I ) 255 A . 1039 zitieren zu KaracjjuYri, KaTa4)ei3yeLv aus diesem Grunde e. g. J o s A s 12, 7 (hierzu s. auch P H I L O N E N K O s A n m e r k u n g ) ; 13, 1; 15, 6. - A u s derselben G e g e n d stammt M I T C H E L L 142 N r . 228: lepeüg M r i v ö g 0[i)]pavLou K a r d Xpri|J.aTLa|iöy dveOriKe Geco üij^LaTü). Daß es keinen Grund gibt, hier denselben pagan-jüdischen Oeds iJij^LcrTog anzunehmen w i e in der Inschrift aus Sidibunda, betont M . S T E I N , E p A n a t 33, 2 0 0 1 , 123. W e g e n der F o r m des M o n u m e n t e s überlegen dies auch H E N G E L / S C H W E M E R ( A . 11) 255 mit A . 1038. - Oft verglichen wurde M I T C H E L L 141 N r . 202 (aus K a l e c i k ) : TW |ie•ydXco Oew üi|sLOTCü Kai eTToupayiw Kai xoig dyioig aüroO ävyeXois Kai Tr\ TTpoaKuvr|Tfi aÜToO
TTpoaeuxti ^d w5e
epya
y e i v e T a i , femer der ebenfalls judaisierende
Text
aus
Amastris ( 1 4 9 ) : 6etp äveiKr\T(X) ' A a ß a ^ i e t Kafi] rr\ Kupig TTpoaeuxri. B e i d e T e x t e sind aber bestenfalls v o n der Struktur, nicht v o m Inhalt her ähnlich. V g l . V . S C H M I D T , Sprachliche Untersuchungen zu Herondas, Beriin 1968, 54flf.; O . M A S S O N , Onomastica Graeca Selecta, Paris 1990, I I 5 4 3 f f ; Z G U S T A e r w o g und verwarf die Idee, der P N A r t i m a s sei iranisch, aber s. jetzt R . S C H M I T T , A c t e s V l l e C o n g r . Int. d'Epigraphie grecque et latine, Bukarest 1979, 151f L I F S H I T Z verweist noch auf R O B E R T , Hellenica I V 127ff; X I / X I I 2 3 f ; 575 u. ö. Hierzu s. kurz G . H . R . H O R S L E Y , N e w Documents Illustrating Early Christianity I I I , M a c q u a r i e 1983, 69; J. u. L . R O B E R T , Claros I 1, Paris 1989, 4 1 ; H . M A L A Y , Greek and Latin Inscriptions in the M a n i s a M u s e u m , W i e n 1994, 76 N r . 189.
12. Pisidien und Isaurien (Nr. 215-216)
453
Termessos 2 1 6 Das Grab der Aurelia Artemeis Ed.: T A M III 1,448. cf. M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 261 f. FO: „in sepulcreto E 10 meridiano adversus n. 699 haud procul a n. 612", dem für den Onkel der Aurelia Artemis errichteten Sarkophag. Beschreibung: Sarkophag, die ersten drei Zeilen der Inschrift auf emer um laufenden Faszie, Z . 5ff. auf einer Tafel von 0,44 m x 0,46 m, Z . 4 zwischen Tafel u. Faszie. H.: 1,25 m; B.: 2,23, T.: 1,08 m; litt.: 4,5 cm (Z. If.; 4); 3 cm (Z. 3). Ü: R.S. Kraemer, in: K.H. Richards (Hrsg.), SBL 1986 Seminar Papers, A t lanta 1987, 189f.; ead., Maenads, Martyrs, Matrons, Monastics, Philadelphia 1988, I I I Nr. 58; ead., HThR 82, 1989, 43f. (wieder m: J.A. Overman/R.S. MacLennan [Eü-sgg.], Diaspora Jews and Judaism, Atlanta 1992, 319f.); Williams, ZPE 116, 262.
5
M . Aüp. "Ep|iaL0<s'> S L S Keur) TTIV aü)|iaTo9r|KTiv rf) Guyarpl avTOv Aüp. 'ApTep-ei, 'louSeg, \Ji6vr\- dXXco 8e |i
3: „in. descripsi litteras ... quas expedire nequeo" Heberdey; eKTialei rä Sripcp] '"kVl ktX.? 5ff.: die Oberfläche der Tafel ist stark verwittert. M Aur. Hermaios, (S. d. Hermaios), Enkel d. Keues, (errichtete) den Sarko phag für seine Tochter Aur. Artemeis, Jüdin,(und zwar) für sie alleine. Einem anderen soll es nicht erlaubt sein, jemanden zusätzlich zu begraben, da der, der es versucht, ... dem heiligsten fiscus 10.000 (Denare) bezahlen wird und sich wegen einer Klage des Grabfrevels verantworten muß. Datum: 3. Jh. (Robert, Hellenica XI/XII 386). 1: Die Identifikation mit dem Namen des Großvaters ist nötig, weil 'Ep|iaIog (auch mit dem röm. Bürgerrecht) ein überaus häufiger Name in Termes sos ist: T A M III 1 p. 323 zählt allein über 20 Beispiele; Keurj ist der Gen. sg. zu Keur|9, Zgusta, K P N 227 § 594. Der Name Artemeis ist in Termessos ex trem häufig: T A M III 1, p. 316f und jetzt e. g. SEG 41, 1275; zum Femminum s. G. Neumann, in: B. Iplikcioglu u. a., SB Wien 1992, 27; zu dem indige nen A p r e i i e i s s. 215, 3 (Komm.). Die Familie ist noch bekannt durch den na-
454
12. Pisidien und Isaurien ( N r . 2 1 5 - 2 1 6 )
hestehenden Sarkophag T A M III rr]v
1,612:
Mdp. Aüp.
a(jü|j.aTo9riKr|v eauTW Kai TTJ y u v a L K l
KopKaiva* e r e p o ) 6e
O Ü K e^earai
aiiTOu
emddi\iai,
ejxel
MOXTJS 'Epjiaiou Kei;Ti Aüp. 'Aprefiei Tr\ Kai 6
Treipdaas'
eKTetaei
ALI ZoXuiiel (Srivapia) .a4>' Kai lepcardTCü Ta|ieiü) (8r\vapia) ,ß. Die Tote ist offenbar nach ihrer angeheirateten Tante, Aur. Artemeis, f) Kai KopK a i y a , ' ^ benannt (Willams, ZPE 1 1 6 , 2 6 2 mit einem Stemma der Familie). Die Familie besaß das Bürgerrecht vmtl. seit dem späten 2 . Jh., doch läßt sich sonst nichts über ihren gesellschaftlichen Status sagen. 2: Die Tote wird als Jüdin bezeichnet,"^^ während ihr väterlicher Onkel die Grabmult an den Zeus Solymeus zahlen ließ,^^ also wohl kein Jude war. O b Artemeis selber Proselytin war, oder ob ihre Eltern bereits Juden waren, läßt sich wohl nicht mehr ausmachen.^^ Seit Heberdey und Robert wird darauf ver wiesen, daß die Inschrift eine Treimung der Artemeis von ihrer Famihe im pliziere: „le iJLÖVTi marque fermement une Intention" (Hellenica XI/XII 3 8 6 ) weshalb ihr Vater kein Jude gewesen sei. Die Erklärung, daß ein Individuum oder eine Gruppe von Leuten [x.6vos resp. IIÖVOL in einem Sarkophag begra ben sein sollten, ist zwar auch anderswo bekannt,^^ aber für Termessos beson ders typisch.^"* Auf diese Art soll einzig zum Ausdruck gebracht werden, daß
" Z u m N a m e n s. Z G U S T A , K P N 246f. § 6 8 7 - 3 f f . Es geht w o h l nicht an, mit R . S . K R A E M E R , in: K . H . R I C H A R D S ( H r s g . ) , S B L 1986 Seminar Papers, Atlanta 1987, 189f. in ' louSea einen T e i l e des N a m e n s zu sehen. D i e Kenn zeichnung der Person entspricht genau der Form, die w i r aus Hierapolis kennen. ^' Zeus S o l y m e u s war der große Gott v o n Termessos (J. B Ö R K E R - K L Ä H N , Athenaeum 82, 1994, 315ff.), dem die Grabmult in zahkeichen Inschriften zugewiesen w i r d . D i e S o l y m o i galten als U r e i n w o h n e r L y k i e n s , e. g. Ilias 6, 184; 204; Hdt. 1, 173, 2, der Zeus-Sohn S o l y m o s w a r ihr Ahnherr und wurde auf dem gleichamigen B e r g bei T e r m e s s o s verehrt, c f E. K O S M E T A T O U , S N R 76, 1997, 4 I f f . Eine Verbindung mit Jerusalem = H i e r o s o l y m a hat es nicht g e g e b e n - aber war das den Juden und H e i d e n in Termessos bewußt? Nur
A r t e m e i s war Jüdin:
WILLIAMS
262;
Glaube
der
Mutter:
HEBERDEY;
K R A E M E R ( A . 2 ß ) ; E A D . , H T h R 82, 1989, 4 3 f E. g. H A G E L / T O M A S C H I T Z , Repertorium der westkilikischen Inschriften, W i e n 1998, 137 Kanytelis 20: KaTeoKevaoev
rT]v aopöv e m TW reOf^ve avrbv \i6vov.
Ich zitiere die Parallelen ausftihrlich, w e i l auf diesen Ausdruck immer großer W e r t in der Interpretation der Inschrift g e l e g e t wurde. Z u e. g. \i6vr\ T A M I I I 1, 227; 232; 236; 260; 272; 2 7 8 ; 305: Lepeta 'A(j)po8eLTr]s 8id ßlou A p r e i i e i s , ApTejaou 9u., Tf]v ocü^aToöriKr|V eaurfi \LÖvr\ e m TW [lerä
TÖ KaraXvoai
aÜTf)v KOL dTToreGfivaL TÖ iTTCüiia iirjSevl
e^elvai KTX.; 310: ApTe|j.€is AouXLWvog, dTTe(XeuOepa) ... Tf]v GU)naTaQriKr]v kavrf\ [i6vvi; in den folgenden T e x t e n ist fast immer v o n einer ocoiiaToOriKri die R e d e : 315; 326; 332; 339; 342; 344: eavrQ
(iövo); 348; 3 5 1 : TW yevop.ei'Cü amov
d8eX(j)a) tiövo); 3 8 1 f ; 386;
4 0 6 ; 417; 4 1 9 ; 423: eauTfi ^LÖI/T); 436; 438; 4 4 3 f ; 4 4 9 ; 463; 4 8 1 : dTT., ... KaTeoTnaev eauTti ^iövT); 489; 5 0 6 f ; 5 1 1 : liövto; 5 1 5 f ; 5 2 1 : eauTw [iövo); 522; 535; 539; 553; 554: eauT4) (IÖVCÜ; 570: eauTtü |iövcp; 577; 579; 583; 589; 595; 600; 609: eauTTJ ^LÖVTI; 619: KOTeaTT^aey eaiJTci) iioyoi; 6 2 1 : rf[ yvvaiKi
amov
...
|J.ÖVT); 627; 633f.; 646; 654; 670;
672: kavTf^ \i.6vr\\ 689; 697; 703; 706; 708; 712; 713; 715; 719; 725; 7 2 7 f ; 736; 7 3 8 ; 743: eauTfi iiövri; 748; 752; 755; 760: eauTtp jidvcü; 764; 767; 775: f) acoiiaToOriKTi Teiiioeeou
12. Pisidien und Isaurien ( N r . 2 1 5 - 2 1 6 )
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einem Fremden die Benutzung des Sarkophags untersagt wird - was dann hnmer zur Festlegung der Grabmult überleitet (alternativ: e r e p o ) 8e o ü S e v l / |j.ri8evl e^eorai KTX.). Hieraus wird man kein Argument für die Trennung einer Proselytin von ihrer Familie oder anderen Bürgern ableiten können. eKTLVo) wird in Grabinschriften relativ selten gebraucht, aber Heberdey, T A M III p. 353 notiert für Termessos: „ e K T i v w multam passim". 3: Bei einer Jüdin ist verständlich, daß die Muh nicht an den Zeus Solymeus geht; auffällig ist das aber nicht:^^ zahheiche Beispiele för die Zahlung der Muh an das T a j i e t o y werden T A M III 1, p. 355 zitiert; dort findet man auch Parallelen für die Höhe der Strafsumme, die noch ins 3. Jh. gehören; trotz der Höhe der Strafsumme datieren die Hrsgg. auch SEG 41, 1271; 44, 1137 noch in die Jahre vor 212. 4f: vgl. 146, 5 (Komm.). Der Hinweis auf die TuiißcopuxLOt ist in den Inschriften aus Termessos sehr häufig; vgl. jüngst nur SEG 41, 1270: m l e v axe9r|CT6TaL K a i Tr\ T U f j L ß w p u x L g . 1274: K a i evoxos earai evKXfi|j.aTL T U j i ß w p u x t a s ; ^ ^ 1277: XeGrjaeraL
ÜTreüOuvog evKXriiiaTL T u i i ß o j p u x l a s ' ; 1301:eTT€l
TT] T U [ i ß w p u x L a ;
TuiißwpuxLas-;
44,
1119:
errel
evoxeOrjaeTaL
eo-
evKXr||j.aTL
vgl. noch 1131, wozu jewehs G. Kimgenberg, RAC XII 592ff
zitiert wird.
... \i6vov; 7 7 7 - 8 0 ; 783; 790: e a u T [ a ) ] pövco; 7 9 1 ; 804; 809f.; 814: e a u r a pövw; 817; 819, 824:
TCü TrpoeveLfievcü
aLi[T]o£i rraTpl ... (iövcü; 828; 844; 849; 853: eauTcp \i6vüi; 860:
ejauTT) |iövTi; 723: [iövoi; 268: p o v o L g ; S E G 4 1 , 1276: pöy[oLg; 1281: [ i ] ö v o l ? ; 44, 1130: KX. 'AjidCcov TTIV acü|j.aToOTiKr|v [... eauTfj] [i6vr\; 1136: eauTotls] pövocg; 1137: eavr& liovco; 798: poüvoug riiieag; A E 1998, 1398: eauToig [rövoig. - Häufig findet sich auch [lövov für eine Gruppe oder ein Individuum. Offenbar bestimmte der Vater die H ö h e der Grabmult und den Adressaten, aber über dessen Religionszugehörigkeit läßt sich j a nichts sagen. Für die Konstruktion mit evoxog KTX., die in unserer Inschrift verwendet w i r d , zitiert T A M I I I 1. p. 353 allein 14 Beispiele. "
C O U S I N , B C H 23, 1899, 188f N r . 53 ( T e r m e s s o s ) ergänzte in emer Grabinschrift:
AüpiiXLog Mü)[uaf|]g Kdprrou KTX., aber schon JUSTER I 192 A . 9 erklärte, der T e x t sei kaum jüdisch, da die Grabmuh A d SoXupet zu zahlen sei. A u f dem Stein hatte C O U S I N die Buchstabenfolge M f i K F H Z gelesen, während Heberdey, der den Stein T A M I I I 1, 634 edierte, M O K f l l Z
las, MCOK...? druckte und im Apparat McoK[ep]Lg überiegte. D i e Ergän-
zung des N a m e n s M o s e s scheint jedenfalls ausgeschlossen.
13. Kapitel
Pamphylien Eine jüdische Gemeinde in Pamphylien wird in dem Rundbrief 1 Macc 15, 15 ff. vorausgesetzt (p. 30f.);' Juden aus Pamphylien werden in den Katalogen Philo, leg. 281 (p. 29 A . 24) und Apg 2, 10^ (s. p. 31) genannt. Aus dem A n fang des 11. Jhs. kennen wir einen Rechtsstreit zwischen Christen und einem Juden aus Attaleia,^ wissen femer, daß die Gemeinde der Stadt Beziehungen nach Ägypten unterhielt."* Die Zeugnisse jüdischer Gemeinden, die wir aus Pamphylien besitzen, konzentrieren sich - wie vielleicht nicht anders zu er warten - auf die Städte.^
' E. B I C K E R M A N N , G n o m o n 6, 1930, 360 erklärt, P a m p h y l i e n w e r d e in dieser L i s t e g e nannt, w e i l es nach L i v . 44, 14, 3 schon seit 169 selbständig g e w e s e n sei (äl-tere L i t . bei W . R Ü G E , R E X V I I I 3, 3 6 7 ) ; die Ursache der Freiheit v i e l l e i c h t in L i v . 38, 39, 17. ^ H . B . R O S E N , JSS 8, 1963, 67 meint, der Einfluß pamphylischer Juden „ m a y been the origin o f s o m e digammas
have
carried into the c o m m o n Speech and vocabulary c f
Palestine" - ausgehend v o n der durch A p g j a tatsächlich nahegelegten Erwartung, daß man in P a m p h y l i e n noch lange eine eigene Sprache gesprochen und daß d i e Juden diese Sprache angenommen und nach Palästina zurückgebracht hätten. ^ M a n u e l i s C o m n e n i n o v e l l a e constitutiones I V , P G 133, 7 1 6 f ( Ü : J. S T A R R , T h e Jews in the B y z a n t i n e Empire, A t h e n 1939, 219 N r . 167; 2 2 1 f N r . 171): ÜTrö^Lvriai? rivog 'louSaLCov XpLaTiavoü Y€vo|ievou, TrepLexouaa ÖTTOXO? e a x l v ö öpKog TWV
dtrö
'louSaicov. . . .
'louSaCcov iyev6[ir\v ö SovXog aov d-rrö Toüg SouXiKOijg oov Kdcrpou ' Arrakeias. Ihnen w u r d e v o m Staat zugestanden TÖ 'Iou6aLKÖv eKetvo TCJV fmerepcüv
yovecov
0LKr)|ia
Kai r d ev a ü r w diroKeC^eva öXiyöaTa TrpdY|J.aTa K a r a x e O e v r a Trapd T Ö V 'louSaCwv es folgen d i e Rechtsstreitigkeiten, einschließlich eines wörtlichen Zitates des den Juden v o m Petenten auferlegten Eides. D i e ävriypac^i] ßaaiXiKri g i l t d e m [ieyaX€TTLc|)ayeaTdTa) 8OUKI TCOV KcßvippaLcuTOv. •* J. M A N N , T h e Jews in E g y p t and in Palestina under the Fatimid Caliphs,
Oxford
1922, I I 87 ( Ü : S T A R R [ A . 3 ] 128 N r . 168). ^ A n d e r s S. A P P L E B A U M , in: S. S A F R A I / M . S T E R N , T h e Jewish P e o p l e in the First Century, Philadelphia 1974,1 486, der meint, ein beträchtlicher T e i l der Juden Pamphyliens habe auf dem Land gelebt - dafür aber eigentlich nur a u f A p g 14, 6 verweist, w a s so oder so nichts zur Sache aussagt. - M a r t y r i u m Cononis 4 , 6 p. 188 M U S U R I L L O ist kein B e l e g fiir eine jüdische G e m e i n d e in M a g y d o s oder überhaupt in P a m p h y l i e n .
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2 1 7 lakos aus Pamphylien in Beth She'arim Edd.: M . Schwabe, Bulletin of the Jewish Palestine Exploration Society 9, 1941/2, 7ff. Nr. 2; B. Lifshitz, Z D P V 78, 1962, 79 (SEG 20, 442); Beth She'arim II 190f. Nr. 203 (F. Hüttenmeister, Die antiken Synagogen in Israel, Wiesbaden 1977, 70 Nr. 2; T. Rajak/D. Noy, JRS 83, 1993, 90 Nr. 14 [Rajak 423 Nr. 14]); L. Rot-Gerson, The Greek Inscriptions from the Synagogues in Eretz Israel (hebr.), Jerusalem 1987, 135 Nr. 2. FO: Beth She'arim; in einem kleinen Raum, der zu den Gebäuden im Nord westen der Synagoge gehört; vmtl. aus der Synagoge, wo auch andere Inschrif ten gefunden wurden, dorthin verbracht. Beschreibung: Platte aus Marmor, an der Unterseite leicht gerundet; H.: 0,17 m; B.: 0,3 m; T.: 1,5 cm; litt.: 1,5-3 cm. Abb.: BJPES Taf. III; Beth She'arim Taf. VII 3. Ü: Schwabe/Lifshitz; E. Pax, Bibel und Leben 8, 1967, 278f.; Hüttenmei ster; Rajak/Noy (Rajak); Williams 78 III 59. 'laKws
Kaiaapeüs,
dpxLOUvdyw-
yos,
nafi(f)uXC-
as. Ub^. lakos, Bürger von Caesarea, Synagogenvorsteher, aus Pamphylien. Frieden. Datum: 3./4. Jh.; die Synagoge wurde vmtl. 352/3 von Gallus zerstört, Hütten meister 69, wenn sie nicht bei dem Erdbeben von 363 zerstört wurde, G. Stemberger, Juden und Christen im heiligen Land, München 1987, 113. Es handelt sich nicht notwendig um eine Grabinschrift,^ da die hebräische Schlußformel auch m synagogalen Weih- und Stifterinschriften begegnet, s. 41, 6 (Komm.). Die Marmorplatte war in eine Wand eingelassen, und der Ort körmte eine Stiftung zur Genüge bezeichnet haben. 1: Allgemein wird angenommen, daß Caesarea Maritima, die Hauptstadt der Provinz gemeint ist.^ Die Form des Namens ist hier zum ersten Mal belegt. Iff.: die Interpretation des Textes, der Schürer III 1, 33 als „puzzling" be zeichnet wird, hängt von der Interpunktion ab: Kaiaapeüg, dpxtauvdycoyos nav(j)uXLa9 oder Kaiaapeüs", d p x L O u v d y w y o g , nav(j)L)XLag. Im ersten Fall wäre lakos ein dpxiauydycayos der pamphylischen Juden gewesen, dessen Amt nicht mit einer städtischen Gemeinde verbunden war;^ * Das überlegen die Hrsgg., ebenso R A J A K 490 A . 2 1 . ^ S. S C H W A R T Z , Imperialism and Jewish Society 200 B . C . E . to 640 C . E . ,
Princeton
2 0 0 1 , 155 A . 93 überiegt, o b der T o t e nicht auch aus einem Caesarea m P a m p h y l i e n g e k o m men sein könnte, doch scheint es eine solche Stadt nicht zu geben.
458
13. Pamphylien ( N r . 2 1 7 - 2 2 0 )
eine solche Konstruktion scheint mir allerdings schwer mit einem Amt verein bar zu sein, das eher eine verwaltende als eme religiöse Funktion hatte (1, 3f. [Komm.]). Auch könnte man dpxiouvdyco'yos' Tiav^vXü^v erwarten, in Ana logie zu e. g. Beth She'arim II 164: Eüaeßig 6 XaiiTTpÖTaros- d p x t c T D u d y c o y o ? cov Br|pLTd)[i/.^ Im zweiten Fall vrärde lakos oder seine Familie aus Pamphylien stammen, hätte sich in Caesarea niedergelassen, wo er das Amt ei nes d p x L a u v d y w y o ? bekleidet hätte.'° Schwabe/Lifshitz zitieren als Parallele für die Konstruktion CIJ II 918 (Jaffa): 'HCiKLct uLo) 'lad ct)povTLaTL ' AXe^avdpias; SEG 17, 785 (Jerusalem): 'Ioi38a y ( e o j T e p o s ' ) TTpoariXi;T(os'), Tvpou; vgl. auch Beth She'arim II 221: Twafj d p x L a D y a y w y o u ULSOVOS-, WO sie schreiben: „The genitive SLSOVO? should be regarded as an ethnicon".'' Vgl. allgemein zur Herkunftsangabe mit präpositionslosem Genitiv: Wilhelm, Aka demieschriften III 49ff.
Aspendos 218 Jüdischer Einfluß? Edd.: C. Brixhe/R. Hodot, L'Asie mineure du nord au sud, Nancy 1988, 124ff. Nr. 42 (SEG 38, 1335; P.W. van der Horst, JJS 43, 1992, 32ff. [id., Hellenism - Judaism - Christianity, Leuven 1998, 65ff.]). FO: Am Ort des alten Aspendos ist heute das Dorf Belkis, das in drei Wei ler zerfällt; die Inschrift stammt aus Belkis-Camiliköy und wurde vor dem Haus des Hasan Ari gefunden. Beschreibung: zylindrischer Altar, H.: ca. 0,345 m; Umfang: 0,68 m; litt.: 1,6-3,2 cm.
^ S o z . B . A P P L E B A U M ( A . 5 ) 486 A . 6, der daher meinte, der größte T e i l der pamphylischen Juden habe nicht in städtischen Zentren gelebt. B e i dieser Vorstellung steht w o h l der x^peTTLaKOTTog der Christen im Hintergrund. ' S. allerdings e. g. L I F S H I T Z 74 (Sepphoris): dpxLauvaycoyoiJ SLSoyiou ... d p x i c j w aycoyou Tüpou \a|iTTp(oTdTou). '° Z ö g e r n d entscheiden sich für diese Version S C H W A B E / L I F S H I T Z ; H Ü T T E N M E I S T E R ; WILLIAMS;
R A J A K 4 9 1 , die erklärt: „ h e w i l l have simply left P a m p h y l i a (probably the
t o w n o f S i d e ) to reside at (presumably Palestinian) Caesarea." Beachtenswert ist allerdings, w a s J.J. P R I C E , S C I 22, 2003, 229 A . 66 in B e z u g auf die Inschriften aus Jaffa erklärt: „ m o s t o f the inscriptions recording the titles which the deceased held in their lives are o f foreign Jews". " V g l . 246: TÖTTO? OeoSÖTOu ... rröXecos ZeXeuKiag xfjs
'laauptas. - G .
G E R - P A S C H E R , Index grammaticus zu den griechischen Inschriften K i l i k i e n s und
LAMINIsauriens,
W i e n 1974, I I 69: „ E b e n s o tritt Heimatangabe im gen. auf, besonders bei Leuten syrischer Herkunft". V g l . noch Beth She'arim I I 141: ä4>is ALSeaCou, yepouoidpxou,
'AvTLoxeoDs.
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Abb.: Brixhe/Hodot Taf. XXII 2. Ü: Brixhe/Hodot; van der Horst; I. Levinskaya, The Book of Acts in its Diaspora Setting, Grand Rapids 1996, 81; B. Wander, Gottesfürchtige und Sympathisanten, Tübingen 1998, 136 A . 173; E.J. Schnabel, Urchristhche Mission, Gütersloh 2003, 1076. Gew d4^eu[8eL KQI] dxeLpoTTOLf]™
D i e H r s g g . sprechen v o n Spuren, die möglicherweise auf eine frühere hischrift und damit auf eine W i e d e r v e r w e n d u n g des Steines hindeuten.
Dem untrüglichen und nicht von Hand gemachen Gott, in Erfüllung eines Ge lübdes. Datum: 1./2. Jh. n. Chr. (Brixhe/Hodot), wenn nicht vielleicht doch später, s. unten. di|jeu8ris" und dxeLpoTTOLriTos- sind seltene Epitheta für einen Gott, sei er heidnisch, jüdisch oder christlich (vgl. die ausführliche Diskussion mit dem größten Teil des im folgenden zitierten Materials bei van der Horst 65ff.). In der griechischen Literatur wird d4seu8f|s manchmal von Göttem ge braucht, besonders von Orakelgottheiten:Aisch. Choeph. 559; Eur. Orest 364: rXaÜKOs-, dijjeuSfi? Qeög; BCratinos 505 K / A : i i d v T i y dijjeuSeoTaTOv; Plat. Resp. 382 c: dijjeuSe? TÖ SaLiiöviov tcal TÖ Getov und 383 a, wo Aischylos zitiert wird (Fr. 350, 5 Radt): Kdyw TÖ 4>OLßou Getov dilieuSe? OTÖp.a;'-' Orph. F 168,
17 Kem: voOs Se oL diJ;euSf|s
ßaoLXrJLOs dc})GiTOs- at-
GT^p. P M G VII 571: diJjeuSfi? ral d\ir\vnos; SEG 38, 1328, 18 (Pisidien): Z d paniv aiTOu XPT1C|J-Öv, diijeuSfi Geöv; In emem Orakel des klarischen Apol lon heißt es (IPergamon 240, 10 [R. Merkelbach, Philologica, Stuttgart 1997, 162ff. Nr. 2]): <^alr\v Ke drpeKews dij^euSeaiv dXKap eir' ö|ict)[dL9], imd schließlich wird das Adjektiv zur Charakteristik der Würfelorakel gebraucht, e. g. Hagel/Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 38 AntK 19, lf.:4>otße Xpr|aTf|[pLe], [lavTeCav Sös dif^euSf] TrepL wv e m ßdXXo|iaL, e t aü|i(j)opov Kai Xwov.
Die Juden gebrauchen difjeuSris nicht von ihrem Gott; die einzige Ausnah me ist Philo, de ebrietate 139:0 dijjeuSf]S Geös dperfis e a r i iiapTÜS".'"* Et-
" V g l . M . W Ö R R L E , Chiron 20, 1990, 37 A . 59. V g l . Ps. A i s c h . P r o m . 1032f: ipeuSriyopeiv y d p OÜK e r r i a T a T a i a r ö p a TÖ ALOV; A r chilochos F 298 W E S T : Z e ü ? e v Oeoloi p d v T i g d4s€u6eaTaTosr. V g l . allerdings Sap 7, 17: TÖV ÖVTCÜV yvcSoiv dil^euSi]. A l s v o n den Gläubigen zu er strebende T u g e n d w i r d TÖ di|;€u5eg bei Philo, quod omnis probus über sit 84 genannt.
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13. Pamphylien ( N r . 2 1 7 - 2 2 0 )
wa gleichzeitig ist der erste christiiche Gebrauch, Tit 1, 2: CTT' eXTriSi C^f\s f\v eTTTiyyeLXaTo ö d4^eu8f)S" Oeös Trpö XP^^^^ a l w v L ü J v ; dann et wa MartPol 14,2: ö di|;eu8f)g KQL dXTiÖLVÖs 0eÖ9.'^ Die heidnische Formu lierung wird aufgenommen von Ignatius, Rom 8, 2, wo er von Christus sagt: T Ö dii^euSes" a T Ö f i a , ev (3 6 T r a T f ] p eXdXriaev. Sähe man also allein auf die Be zeugungen des Wortes di)ieu8f)s, so müßte man wohl zu dem Ergebnis kom men, daß der Altar einem Orakelgott gilt, dessen Weissagung sich zum Wohl des Stifters erfüllt hatte. aLwvLou,
2: dxeLpoTTOLTiTO? kommt in der jüdischen und heidnischen Literatur nicht vor und wird auch von den Christen nicht auf Gott bezogen.'^ Häufig ist aller dings in der L X X der Vorwurf, die Götter(bilder) der anderen Völker seien nur XeipOTTOLriTÖs, also nur Götzen;'^ s. Hatch/Redpath 1467. Dabei soll der eine, wahre Gott von einem Idol unterschieden werden, daß nur von Menschenhand gemacht ist - was eher jüdisch und christlich als heidnisch gedacht ist. Van der Horst zitiert allerdings auch Clem. Protr. 4, 48, 1, wo es von Sarapis heißt: T O O T O V d x e i p o T T O L r i T o v e'melv T € T o X } i f i K a a L y , T O V AL-YLUTTLOV Sdpami/.'^ Daß wir es hier mit einem Altar für eine Gottheit zu tun haben, macht Ju den und Christen als Auftraggeber allerdings unwahrscheinlich,'^ wie van der Horst 67, Levinskaya und Schnabel sagten, die deshalb an einen Gottesftirchtigen als Auftraggeber dachten (so auch Hengel/Schwemer).
In M a r t P o l soll es sich um einen B e l e g für liturgische Sprache handeln, W . R E U N I N G , Zur Erklärung des Polykarpmartyriums, Darmstadt 1917, 4 1 . Daß G o t t nicht lügen kann, w i r d häufig gesagt, e. g. 1 C l e m 27, 2 (ov8kv ydp äöwarov
irapd reo Qeü>, el p.f) TÖ i|jeu-
aaaOaL), w o L I G H T F O O T noch auf H e b r 6, 18; M t 19, 26; M k 10, 27 v e r w e i s t . D i e s e l b e I d e e fmdet sich auch bei P h i l o n , v i t . M o s . I 283: oxjx
di/Gpcorrog 6 Oeög SiailjeuaBfivaL
S w a r a i . Z u entsprechenden Vorstellungen über pagane Götter s. p. 459 A . 13. Das W o r t w i r d in den L e x i k a nur nach 2 K o r 5, 1; K o l 2 , 11 und M k 14, 58 zitiert, w o es v o m endzeitlichen T e m p e l , dem Haus Gottes und (metaphorisch) v o n einer nicht v o n Menschenhand erfolgten Beschneidung als Zeichen des neuen Bundes Gottes mit den M e n schen gebraucht w i r d . - W e n i g zu bedeuten hat es w o h l , w e n n ein Jude in einer christlichen Schrift des späten 7. Jhs. sagt ( L e s trophees de Damas, ed. B A R D Y
[Patrologia orientalis
15], Paris 1927, c. 1, 1 ) : M^d TÖV [leWcvTa vt\)LaTov oaßdojQ ev TTJ KOiXdöi TOV 'Iwaa(j)dT TÖV dxeLpoTTOLriTQv aÜToö TiOevai Gpövov e l j TÖ StaKpIvat rrdvTa TO e9vr|. S. e. g. L O H S E , T h W N T I X 426; M . H E N G E L / A . M . S C H W E M E R , Paulus zwischen Damaskus und A n t i o c h i e n , T ü b i n g e n 1999, 2 5 7 f in der Diskussion dieser Inschrift. A l s B e i spiel für einen vergleichbaren Gedankengang sei nur A p g 1 9 , 2 6 zitiert, w o der Silberschmied dem
Paulus die Behauptung zuschreibt, OTI OÜK eialv Geol ol Std x^t-P^Sv yev6|j.evoi. -
Abfall zu trügerischen G ö t z e n kann im atl. Verständnis „ L ü g e "
sein,
CONZELMANN,
T h W N T I X 5 9 4 f , am deutlichsten 2 Chr 30, 14: ev o l ? eQv[iiüoav
TOIS
^ievSeai.
V g l . oben S E G 38, 1328, 18 ( P i s i d i e n ) : ZdpaiTLV alrov
xp^io-fiöv, ä>^ev8f\ 8 e 6 v . In
diesen beiden ganz unterschiedlichen T e x t e n werden also die Attribute unserer Inschrift auf Sarapis angewandt. " M a n kann natürlich überlegen, o b die ursprüngliche Funktion des Steines w i c h t i g ist, wenn es sich um ein wiederverwendetes M o n u m e n t handelt.
13. P a m p h y l i e n ( N r . 2 1 7 - 2 2 0 )
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Van der Horst 67 meinte: „the expression *a god not made with hands' is not very fehcitous", aber vieheicht hilft uns gerade das weiter. Daß der Gott dieses Altars nur über Vemeinungen definiert wird, erinnert stark an das be rühmte klarische Orakel über das unbeschreibbare Wesen Gottes (Merkelbach 202ff. Nr. 25-7): aÜTOcjJuf)?, dSi^SaKTOS", dp-fiTcop, doTUcjjeXLKTOs-. Das Ora kel von Klaros hatte auch erklärt, daß der eigentliche Name Gottes unaus sprechbar sei ( o ü v o f i a p-f) x^P^^^» TToXi)(jüvup.os; o ü v o | i a |ir|8e Xöycp x^p o ü | i e v o s ; 207 Nr. 28: ö p y i a | i e v SeSaürag e x p f j v vr\-nevQea KevQew). Mir scheint es nicht ausgeschlossen, daß eine ähnliche Gottesvorstellung, viel leicht sogar ein ähnliches Orakel ün Hintergrund dieser Prädikationen steht.^^ Sollte dieser Zusammenhang nicht ganz aus der Luft gegriffen sein, so müßte unsere Inschrift zumindest aus dem 3. Jh. stammen. Insgesamt bleibt der Text aber rätselhaft,^' Wurde er von Heiden erstellt, die eine religiöse Sprache mit jüdischen Elementen benutzten? Wußten sie von den jüdischen Vorstellungen hinter ihrem Text, oder versuchten sie gar be wußt, den jüdischen Gott m ihr Pantheon aufzunehmen? Oder stammt der Text von Monotheisten, die sich dem jüdischen (und christlichen?) Gott zu gewandt hatten?
Perge Aus Aphrodisias kennen wir 2a|iouTiX
•nrpeoßeuTfis'
TTepyeoüs (14 A ) .
^° Daß Christen auch mit diesen Vorstellungen arbeiteten, zeigen J L R B u l l . 1977, 345; G r e g o r V. N a z i a n z , c. 2, 2 , 7, 253ff. ( P G 37, 1571): ^ o L ß o s pavxeüoLTo Oetov p o p o v OÜK€ T ' eör-TCov aÜTorrdrcüp, dXöxeuTO?, dp-qTcop ioTiv
e K e t v o g , öaxig e p ö v SieTrepoe KQ-
KÖv p e v o g . Hier w i r d allerdings nur auf das W e r d e n Gottes resp. Jesu Christi abgehoben. V o n einem „vocabulaire de la t h e o l o g i e n e g a t i v e " spricht M . A U B I N E A U , SChr 187 ( 1 9 7 2 ) , 2 0 3 f , der in einer Predigt des Basilius v . Seleukeia folgende T e r m i n i bespricht: d K T i o T o g , d p e p i o T o g , dvaXXoicoTog, d v a p x o g ,
äve<|)LKTog, drrapdXXaKTog, ärrepivöriTog, drroXu-
TrpaypövrjTog. Zur negativen T h e o l o g i e v g l . als Einfuhrung mit L i t . J.
HOCHSTAFFL,
L T h K ' V I I 723ff. ^' V g l . S.J.D. C O H E N , T h e B e g i n n i n g s o f Jewishness, Berkeley 1999, 144: „ T h e de scription o f G o d seems to be the product o f Jewish conceptions; Jewish p o l e m i c dismissed idols as false, man-made g o d s ... the religiosity ... is a p u z z l e . "
462
13. Pamphylien ( N r . 2 1 7 - 2 2 0 )
Side Eine jüdische Gemeinde in Side whd in dem Rundbrief 1 Macc 15, 23 (IK 43 TLit 49) vorausgesetzt (p. 30f.).^^ Aus der hohen Kaiserzeit oder Spätantike stammt das Fragment einer marmomen Giebelplatte mit siebenarmigem Leuchter, Ethrog und Shofar.^^ Die Platte kann zu einem Grabstein gehören, kann aber auch aus der Wand einer Synagoge stammen. Für die Aimahme, daß der aus Side stammende Jurist Tribonian Jude gewesen sei, gibt es keinen Grund.^"^ Es gibt ebenfalls keinen schlüssigen Anhaltspunkt für die Hypothese, daß die in Side verkaufte Sambatis eine Jüdin gewesen sei (s. p. 343 A . 8).
219 Die „ erste " Synagoge Edd.: W . Weber, in: H. Rott, Kleinasiatische Denkmäler aus Pisidien, Pamphylien, Kappadokien und Lykien, Leipzig 1908, 367ff. Nr. 72; A . W . van Buren, JHS 28, 1908, 195ff. Nr. 29; N . u. M . D . Chaviara, REJ 58, 1909, 60ff. (nach Abklatsch von G. Gerakis; L. Belleli, Interpretations erronees et faux monuments, Casal Montferrat 1909, 10); Th. Reinach, REJ 59, 1910, 13If. (nach demselben Abklatsch; Oehler 538 Nr.,75a; Krauss 236 Nr. 74; 351 f. Nr. 7-9; A . Galante, Histoire des Juifs d'Anatolie II, Istanbul 1939, 296; CIJ II 781; Lifshitz 36; IK 44, 191). FO: Side, in einem Privathaus. Beschreibung: links beschädigte Platte aus weißem Marmor, die in einer Wand befestigt war, wie zwei Aussparungen für Metallkrampen rechts u. links unten zeigen. H.: 0,37 m; B.: 0,71 m; T.: 4 cm; litt.: 1,3-3,3 cm. Abb.: Rott; Chaviara; van Buren; Nolle (jeweils Facs.); Reinach (Photo des Abklatsches); IK 44, Taf. 86 a (nach Reinach). Ü: van Buren; Chaviara; Belleli; Krauss; Galante; Frey; Goodenough, Symbols II 81; Lifshitz; S. Fine/L.V. Rutgers, Jewish Studies Quarterly 3, 1996, llf.; Levine 319;Nolle. [ ' l a ] d K L s (})povTLaTf]9 TX\£ [rjg] TrpwTris auyaytoyfis
dyiwTdT'i<jTV\v
eÜT-
S i d e wurde hier eigens genannt, w e i l man es als außerhalb Pamphyliens
stehend be-
trachtete, B I C K E R M A N N ( A . 1) 360. A . M . M A N S E L , D i e Ruinen v o n Side, Beriin 1963, 12 mit 13 A b b . 7; I D . , S i d e , A n kara 1978,
(Hrsgg.),
Side,
Saarbrücken 1989, 60 A b b . 4 1 ; I K 44, 192 mit Taf. 86 c; H . B L O E D H O R N , JSS 35,
13 mit
14 A b b . 9; J.
NOLLE,
in:
P.R.
FRANKE
u.
a.
1990,
68: „ w o h l aus der N e k r o p o l e " . T.
H O N O R E , Tribonian,
L o n d o n 1978, 67 unter V e r w e i s auf Suda T 956
dOeog, dXXÖTpios K a r d rrdvTa T f | s tcov X p i o T i a v c j v TrCoxeco?.
Adler:
13. Pamphylien ( N r . 2 1 7 - 2 2 0 )
[uxlws- Kai
d v e T T X r i p w a a Tfjv
[lapiidpcoaLV dirö
[TOU] diißcovos- e w s TOÜ a L | i ( i a Kai
5
463
ea|ir|^a
[ r d ] ? 8Ü0 eTTTap-ü^oi;? Kai r d 8vo KLOVOKC( j ) a X a , Lv8(LKTLd)vos') l e ' , iitiCVÖ?) 8'
1: 4>apy]dKLs, 'ApaJdKLs Deissmann apud W e b e r ; ELcrJdKL? Krauss; Galantö; TaJdxLs H . Vincent, JHS 29, 1909, 130; v g l . Robert, O p . M i n . V 179 A . 1 u. 2 ; dyLa)T[ ... B e l l e l i ; 2 : [ .. K a i ] Reinach, REJ 58, 64; Krauss, w o g e g e n G o o d e n o u g h , S y m b o l s I I 82 A . 69 einwandt, daß der Platz nicht reiche; Galante notiert die Ergänzung am Anfang nicht; 2 f : e u T [ 6 x i ^ ] o ? Deissmarm bei W e b e r ( „ i c h w a r ein kunsterfahrener
Mann");
evrlexvoiis
TÖ e8ac|)]o?
Reinach, w a s er selber, R E J 59, 132, als zu lang aufgab und eÜT[ux]ws oder 6i)T[exy]tos e r w o g ; eÜT[uxw]s' van Buren, V i n c e n t ; 3: äve[i-n\r]p(iioa
Krauss; 4: afi|jL|j.a Chaviara; N o l l ö .
Ich, Isakis, wurde glücklich als Bau-Aufseher der allerheiligsten, ersten Syn agoge eingesetzt und vollendete die Verlegung des Marmorfußbodens vom Ambo bis zum Sigma und ließ die beiden siebenarmigen Leuchter und die zwei Kapitelle reinigen, in der 15. Indiktion, im 4. Monat Datum: nach der Schrift kann der Text in das späte 4. oder fiiihe 5. Jh. gehören (cf. Goodenough, Symbols II 82), also etwa gleichzeitig mit 220 sein; ein spä teres Datum ist aber nicht ausgeschlossen, vgl. Z. 4 (Komm.). 1: Die Benutzung des Namens Isaak entspricht der Tendenz zu atl. Namen in der Spätantike,"^^ während hier immerhin, anders als z. B. in Aphrodisias, ei ne flektierte Form benutzt wird ( = T a d K L O s ^ ^ ) . Zum Titel c{)poyTLCTTfis' s. 220, 1 f. (Komm.), zur dyLWTdTri a u v a y o j y r i s. 20, 4 (Komm.). 2: aus rrpcorris' wurde gefolgert, daß es in Side mehr als eine Synagoge gab;^^ Weber 368 und J.T. Burtchaell, From Synagogue to Church, Cambridge 1992, 218 A . 44 meinen femer, so werde die älteste Synagoge der Stadt bezeichnet. Das ist möglich, wenn man der ältesten Synagoge einen Ehrenvorrang vor an deren einräumen wollte.^^ Nicht zu beantworten ist die Frage, ob 220 zu der selben Synagoge gehörte, wir also Zeugnisse unterschiedlicher Renovierungs arbeiten vor uns haben."^^
^' In Palästina wurde der N a m e natürlich schon früher benutzt, I L A N 1 7 4 f Z u m Ausfall des - o - in der Endung s. C . B R I X H E , Essai sur le grec anatolien, Nancy '1987, 4 9 f " E. g. C H A V I A R A ; V A N B U R E N ; K R A U S S 236; R O B E R T , O p . M i n . V 187; M A N SEL, Ruinen ( A . 2 3 ) 96; D . C L A U D E , D i e byzantinische Stadt im 6. Jh., München 1967, 100; contra L I F S H I T Z . Eher unwahrscheinlich ist es, daß ein Vorrang der sidetischen S y n a g o g e v o r anderen Synagogen Pamphyliens dokumentiert werden soll. - A E 1995, 1257: Deo mfagno] aeter-
fno synagojgam prfoseuchamj; die Junktur synagojgam prfoseucham ist suspekt, synagojgam pr[imamll Unterschiedliche Positionen selbst bei R O B E R T , v g l . O p . M i n . V 187 und I D . , Sardes 37 mit A . 3.
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LSJ s. V. LarriiiL B III 5: „to be appointed"; die häufige Akklamation eÜTuXüJg bezieht sich auf die glückliche Vorbedeutung, die man mit der vollzo genen Wahl verband. Mit Kai wird die Aufgabe angeschlossen, für die Isakis gewählt wurde und die er erfüllte. Man darf wohl kaum mit Juster I 430 A . 3 annehmen, daß die Kosten von dem Geld der Gemeinde bezahlt worden seien. 3: Robert, Hellenica XI/XII 29 mh A . 8 zu ( l a p i i d p w o L s . dmirXripouy könnte einfach „vollenden (eines Gebäudes)" heißen (LSJ add. s. v. mit Ver weis auf CJ 8, 10, 12, 9 a: e p y a dvairXTipoOu), doch ist in diesem Kontext wahrscheinlicher, daß es sich um eine Verstärkung von TrXripoui/ (67, 4f [Komm.]) handelt (cf KTLCety-dvaKTi^CeLy), also um einen Hinweis auf die Erfüllung, i. e. Vollendung eines Gelübdes. 4: d|ißüL)y, Podest, A . M . Schneider, R A C 1, 363ff Nolle versteht: „Tribüne des Vorlesers der Thora", also einen Platz, der meist in der Mitte der Syn agoge zu finden war. D. Milson, in: St. Mitchell/G. Greatrex (Hrsgg.), Ethni city and Culture in Late Antiquity, London 2000, 22Iff bespricht „small platforms ... in several ancient synagogues ... strikingly similar to the ambo in Byzantine churches" (diese Synagogen stammen alle aus dem 6. Jh.).^*' al|ip.a wurde von Chaviara als Treppe des Pronaos verstanden; Krauss 236 A . 2 zitiert Hesych, wo a L | i a r ... ey TOLS öpoct)di;s Geaeig rives ge nannt werden, vesteht also „Gesimse". Gleichzeitig verweist er aber auf IGLS XIII 9122 (Bostra, 488 n. Chr.): eKTLoGri eK GeiieXicay TÖ TpiKoyxoy a t y i i a Kai errXripcoGri. Eine Piazza wird 506/7 n. Chr. so bezeichnet in Beth Shean (SEG 49, 2082): eK Gep-eXicoy eKTiaey TÖ8e TÖ alyjia. In diesen Fällen handelt es sich jeweils um ein eigenständiges Gebäude oder einen Platz, wes halb wohl van Buren verstand „portico at the front (entrance) of the syn agogue"."'' In unserem Fall legt aber die Ortsangabe dirö ... ew? nahe, daß wir uns noch hn Innenraum der Synagoge befinden. Der Ausdmck bezeichnet wohl einfach eine Bauform, die einem lunaren Sigma gleicht^^ - was vom Eß tisch (Martial 10, 48, 6) bis zur Orchestra eines Theaters reichen konnte.^^ Da
'" T e x t e aus der Kairoer Geniza, die einen A m b o erwähnen, bespricht S . D . G O I T E I N , Eretz Israel 6, 1960, 162ff. " B e i der Vielfalt der verwendbaren Begriffe und dem Fehlen einer einheitlichen T e r m i n o l o g i e der synagogalen Architektur hat es w e n i g zu bedeuten, daß der V o r h o f in 220 als peoavXov bezeichnet w i r d . " A l l g e m e i n G . R O D E N W A L D T , R E II A 2, 2 3 2 3 f ; O . N U S S B A U M , J b A C 4, 1961, 1 8 f f ; A . K . O R L A N D O S / I . N . T R A V L O S , Ae^iKOV dpxaitov dpxiTeKTOViKtüv öpcüv, Athen 1986, 2 3 0 . " N O L L E zitiert nach R O D E N W A L D T verschiedene spätantike Autoren, für 'Orchestra' A n e c d o t a Graeca 286, 16 B E K K E R ; für eine porticus den continuator Theophanis, P G 109, 153. Joh. M a l a l a s 12, 33 p . 232 T H U R N beschreibt eine Stiftung des Probus an Antiocheia: erreKÖöpriaey ... TÖ Xeyöpevov Mouoeiov KOI TÖ ev avj& Nup4)dLov TÖ OLypaToeiSeg, ypdi|)as ev aÜTW Sid pouoapCou TÖV ' Q K e a v ö v . G e o r g i o s Kedrenos, P G 121, 913 über ei ne Porticus in Konstantinopel: ürreSeL^ev aÜTw TÖV ev TCO fipiKUKXCa), ö vuv XeyeToi
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es keinen Grund zu der Annahme gibt, daß die Z . 4ff. genarmten Arbeiten in einem näheren Verhähnis zur [ l a p i i d p a i a L s - stehen, muß man das „Sigma" auch nicht mit einem apsidenformigen Torahschrein identifizieren.^"* Es mag also die Apsis der Synagoge gemeint sein, vielleicht auch - wie in Sardeis jetzt archäo logisch nachgewiesen - halbkreisförmig in der Apsis angeordnete Sitze.^^ 4f.: wegen der Reinigung der Leuchter nahm Nolle an, daß diese aus Silber waren, und vergleicht IK 11, 27, Z. 540ff. (Ephesos; regehnäßige Reinigung von Silberstatuen, eK|j.daaeaOaL yfi dpw[iaTLKf|). Zur Bezeichnung der Leuchter vgl. 132, 9ff.: TÖ e T T T a i i ü ^ i o v . Vgl. auch P G M VII 593: Xaßwy [XvX^op eTT[Td|i]u^oy;"'^ Leontios v. Konstantinopel (6. Jh.) verwandte das Wort als Synonym fiir das Judentum, PG 86, 1992: m t p ö v ... KQG' ÖV T\ auvaytoyfi SieXvero ... K a 0 ' öv f| e T T T d | i u ^ o s Xuxvta e a ß e v v u T o . Die Notwendigkeit der Reinigung, noch mehr aber ihre inschrifi;liche Er wähnung verweisen auf eine bestimmte Größe der Leuchter, die keine ein fachen Weihegaben gewesen sein können,-'^ sondern eine liturgische Funktion erfüllt haben müssen. Ihre Plazierung neben dem Torah-Schrein ist daher wahrscheinlich, und es gibt zahlreiche Abbildungen, die eine solche Aufstel lung bezeugen.^^ 5f.: K L o v o K e c | ) a X o v ist ein hapax legomenon, das entweder als Säule^^ oder als Kapitell (LSJ Suppl. s. v.) verstanden \yird.'*^ Ob man aus der Reinigung <jiy\i.a, Qr\ua\}pbv ärnKTiaöevTa 5L' 6p9o|jLap(j.apcöaea)g. So aber G O O D E N O U G H , S y m b o l s 11 82f.; M . F L O R I A N l S Q U A R C I A P I N O , Archaeo l o g y 16, 1963, 198; A . T H .
K R A A B E L , A N R W II 19, 1, Berlin 1979, 4 9 8 ; und auch A .
R U N E S S O N , in: D . O L S S O N u. a. ( H r s g g . ) , T h e S y n a g o g u e o f A n c i e n t Ostia and the Jews o f R o m e , Stockholm 2 0 0 1 , 32 vergleicht unser S i g m a mit einer halbkreisförmigen aedicula für den Torah-Schrein, w i e w i r sie in der S y n a g o g e v o n Ostia finden. - Zur „semi-circular niche" als Torah-Schrein s. R . H A C H L I L l , A n c i e n t Jewish A r t and A r c h a e o l o g y in the Diaspora, Leiden 1998, 72ff. "
K O H L / W A T Z I N G E R , A n t i k e Synagogen in Galilaea, L e i p z i g
1916,
141; ebenso
FREY, LIFSHITZ, NOLLE. Eine übertragene Bedeutung hat das W o r t bei A m b r o s i u s , apol. D a v i d alt. 9, 49: lux
Christi in lege praecessit, cuius postea in evangelio gratia quasi in eptamyxo spiritu universa mundi huius implevit. "
A n d e r s R . H A C H L I L l , T h e Menorah, Leiden 2 0 0 1 , 72, die hier eine „ d o n a t i o n o f a
pair o f menoroth" fmdet. H A C H L I L l ( A . 3 4 ) 3 4 0 f f ; E A D . ( A . 3 7 ) 191ff E. g. K R A U S S 236: ,Jene beiden Säulen werden eben die einzigen des Gebäudes gewe sen sein und brauchten darum nicht näher beschrieben w e r d e n " ; c f 352, w o er aber v o n „Säu lenknäufen" spricht. KUüv kann auch den eckigen Pfeiler bezeichnen. O R L A N D O S / T R A V L O S ( A . 3 2 ) 153. A l s Bezeichnung für das Kapitell ist KecjjaXii ge bräuchlich, v g l . e. g. O R L A N D O S / T R A V L O S 152; M . C H .
H E L L M A N N , in: C o m p t e s et in-
ventaires dans la cite grecque, G e n f 1988, 244 mit dem V e r w e i s auf die Abrechnungen in D i dyma; E A D . , Recherches sur le vocabulaire de l'architecture grecque d'apres les inscriptions de D e l o s , Paris 1992, 2 0 5 f : „Ke
sont connus en epigraphie architecturale c o m m e des synonymes tardifs
de
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schließen soll, daß auch sie aus wertvollem Material bestanden? Wenn es sich tatsächlich um Kapitelle handeln sollte, das Wort nicht pars pro toto fiir „Säu le" gebraucht wurde, können sie nicht als Träger der beiden vorher genaimten Menoroth ftmgiert haben, wie die Chaviaras annahmen. Säulen flankierten häu fig den Torah-Schrein,"*' aber darf man annehmen, daß allein die Säulen, nicht der ganze Schrein gereinigt worden wäre?
2 2 0 Bau eines Brunnens für die Synagoge Edd.: G.E. Bean, in: A . M . Mansel/id./J. Inan, Die Agora von Side und die be nachbarten Bauten, Ankara 1956, 94f. Nr. 69 (Lifshitz 37; T. Rajak/D. N o y , JRS 83, 1993, 92 Nr. 30 [Rajak 427 Nr. 30]); IK 44, 190. FO: Im Hof des Hauses von Ibrahim Özen in Side, jetzt im Museum. Beschreibimg: Marmortafel, oben links etwas beschädigt (vielleicht Deckplatte des Brunnens? [Nolle]); H.: 0,55 m; B.: 0,78 m; T.: 0,15 m; litt.: 2,5-4 cm. Abb.: J. Nolle, m: P.R. Franke u. a. (Hrsgg.), Side, Saarbrücken 1989, 59 fig. 40 (Facs.); IK 44, Taf. 85 c. Ü: Bean (türkisch); Lifshitz; Nolle, in: Franke; Rajak/Noy (Rajak); Nolle. [ e ] m AeovTLOu Trp€aß(uTepou) m l C^'y(oaTdTOu) [K]gl c|)povTLaToO uelou 'laKoaß dpx(ovTOS') m l C'^'y(oaTdTou) e y e v e r o v f ) Kprjvri avv
T W i i e a a ü X o ) , Lv5(LKTioai/o9) y',
p.r](vös')
C
D i e unterstrichenen Buchstaben wurden v o n N o l l e nicht mehr gesehen. 3:
dpx(i.8LdKoyos),
dpx(LTrpeoßuTepos) Bean, d p x ( o r ' T o s ) Robert, O p . M i n . V 177; N o l l e ; d p x ( L o w a Y a ) Y o u ) Lifshitz; R a j a k / N o y .
Unter Leontios, dem Ältesten und Waagemeister und Bau-Aufseher, dem S. d. Jakob, des Archon und Waagemeisters, wurde der Brunnen mit dem Säulenhof errichtet, im 3. Jahr der Indiktion, im 7. Monat. Datum: 363 machte lulian die Einfiihnmg von C^yoüTa-vai zur Prüfung der Münzen für die Städte verpflichtend (CTh 12, 7, 2); da 372 ein neuer Indik-
KLo(i/ö)Kpai/ov ou imKpavov,
le 'chapiteau'."
B e i s p i e l e bei E . G . B U D D E , Armarium und KißwTÖ?, Würzburg 1940, 4 4 ; H A C H L I L I ( A . 3 4 ) 67ff. Diese Interpretation des Ensembles schon bei A . O V A D I A H , in: E. A K U R G A L ( H r s g . ) , Proc. X t h Int. Congress o f Classical A r c h a e o l o g y , Ankara 1978, I I 864.; E. P A X , B i b e l und Leben 8, 1967, 273 spricht v o n den Säulen, die den B o g e n über d e m TorahSchrein tragen.
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tionszyklus beginnt, wäre 375 das erste in Frage kommende Jahr, dann 390 etc. Julians Verordnung gibt aber nur dann einen terminus post quem, wenn Vater und Sohn wirklich das städtische Amt bekleidet haben:"*^ C^yoüi-aiai gab es nämlich auch in nicht-ofFizieller Funktion, als Waagemeister.'*-' Nolle sieht in Nov. 3 Theodosius' II. vom 31. 1. 438 (Linder 323ff. Nr. 54) ei nen terminus ante quem: hier wird der weitere Bau von Synagogen verboten;'*'* tatsächlich gibt es entsprechende Gesetze schon von 415 und 423 (CTh 16, 8, 22; 25; 27 [Linder 267ff. Nr. 41; 287ff. Nr. 47; 295ff. Nr. 49]).'*^ Über die Ein haltung der Gesetze kann man unterschiedlicher Meinung sein,"*^ aber sie tau gen wohl nicht zur Datierung dieser Inschrift - zumal man die beschriebenen Arbeiten durchaus im Rahmen einer bestehenden Synagoge, also als dvavewoL? durchftihren konnte. Lifshitz datiert den Text in das 5. Jh. 1: zum Namen Leontios s. 14 B, 21 (Komm.); wenn hier tatsächlich die Erirmerung an Juda als ,junger Löwe" noch wach ist, dann ist Leontios für den Sohn eines Jakob ganz passend (wie hier CIJ I 715 [Athen]; in 150 [Kalchedon] ist ein Leontios der Vater eines Jakob). Jakob wird - wie so oft in der Spätantike - unflektiert gebraucht. If.: Interessant und merkwürdig ist die Reihenfolge der Titel, die Leontios beigelegt werden: zwei der Titel beziehen wir meist auf Tätigkeiten m der Ge meinde, während der mittlere einer Tätigkeit außerhalb der Gemeinde gih. Man
Da schon der Vater CvyoGT&jT\s war, müßten w i r uns mindestens eine Generation nach dem Gesetz lulians befinden, w e n n L e o n t i o s und Jakob wirklich ^uyoaTdxaL Tfjg TTÖXewg g e w e s e n sein sollen. W I L H E L M , Akademieschriften I 214ff.
N o v . 3: illud etiam pari consideratione rationis arcentes, ne qua synagoga in novam fabricam surgat, fulciendi veteres permissa licentia quae ruinam praesentaneam minitantur. ...et qui synagogae fabricam coepit non studio reparandi, cum damno auri quinquaginta librarum fraudetur ausibus suis. In der interpretatio: nullam denuo audeant construere synagogam. nam si fecerint, noverint hanc fabricam ecclesiae catholicae profuturam et quin quaginta pondo auri auctores fabricae esse multandos. Sed hoc sibi sciant esse concessum, ut ruinas synagogarum suarum debeant reparare. Übernommen in CJ 1,9, 18. C T h 16, 8, 22: ac deinceps nuiias condifaciat synagogas (seil, der Patriarch Gamaliel) et si quae sint in solitudine, si sine seditione possint deponi, perficiat. 16, 8, 25: synagogae de cetero nullae protinus extruantur, veteres in sud forma permaneant. 16, 8, 27: quae nuper de ludaeis et synagogis eorum statuimus, firma permaneant: scilicet ut nec novas umquam synagogas permittantur extruere nec auferendas sibi veteres pertimescant. L I N D E R 325: „ T h i s law did not innovate in any w a y in regard to the Jews, it rather repeated previous legislation on this subject, a clear indication that these laws w e r e not observed in practice when the present law was drafted and issued." Daraus w i r d man dann auch ableiten können, daß die G ü l t i g k e i t v o n N o v . 3 nicht überall und i m m e r g e g e b e n war. Daß ein Verstoß in Konstantinopel 442 geahndet wurde ( T h e o p h a n e s , Chronographia I 102 p. 248 DE B O O R ) , bedeutet fiir P a m p h y l i e n w e n i g . N O L L E 512 A . 2 zitiert d i e Z w e i f e l v o n A . R . S E A G E R , in: G . M . A .
H A N F M A N N ( H r s g . ) , Sardis fi-om Prehistoric to R o m a n
C a m b r i d g e 1983, 174 an der B e f o l g u n g der G e s e t z e .
Times,
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wird im ( } ) p o y T L a T r | s trotzdem keinen Gutsverwalter sehen,"*^ da ein 4>povTiöTr\slcurator nicht nur für die jüdische Gemeinde von Side noch einmal be zeugt ist (219), sondem auch in anderen jüdischen Inschriften vorkommt."*^ ( } ) p o y T L a T f ) S ' wird - wie hier - oft mit einem anderen Amt genannt,"*^ und es gibt auch Gemeinden, in denen das Amt nicht lebenslänglich, sondem nur für einen bestimmten Zeitraum (oder eine bestimmte bauliche Aufgabe?) vergeben wurde.^° Zum T T p e a ß Ü T e p o ? s. 5, 1 (Komm.). Der CDyoCTTdTTi? ist flir die Münzaufsicht zuständig, Robert, Op. Min. V 177f.; Hellenica XI/XII 50f.; Monnaies antiques en Troade, Genf 1966, 25: ,JLe 'peseur' au poids public et, plus tard, le verificateur des poids et mon naies." Julian ließ das Amt 363 in jeder Stadt einrichten,^' weshalb Belege im späten 4. u. 5. Jh. häufiger werden.^^ 3: zum dpxwv als Gemeindebeamten s. 5, 1 (Komm.). vgl. 175 A , 13 (Komm.) zum wortschließenden N y ( e y e v e T o v ) ; e y e v e r o wird in spätantiken Texten oft mit der Vollendung emes Bauwerkes verbunden.53 Ein Brunnen ist wichtig für die rituellen Waschungen, vgl. hier 49, 9f. (Phil adelpheia); 53 (Sardeis); um eine Mikwe muß es sich nicht gehandelt haben. Als Kpf|VT] ovv T W [ l e a a ü X t ü hätte auch der Vorraum der sardischen SynN O L L E verweist für diese Bedeutung des W o r t e s auf B . P A L M E , Eirene 34, 1998, 101 f CIJ I I 918 (Jaffa): 4>poyTLaTt, ' A X e ^ a v S p i a g ; 919: 'HCT[r|8üjpo]u Tlivapa KOL A O U XLOVOO ct>poTLT(Jüu; N O Y 1 3 1 7 ( P o r t o ) : Kjal ©eo8oj[opu
KOJL 'EXXf]X c|)povTLaTwv. - Z u m
A m t s. e. g. A P P L E B A U M ( A . 5 ) 497; J.T. B U R T C H A E L L , From S y n a g o g u e to Church, C a m b r i d g e 1992, 257; L E V I N E 410. L I F S H I T Z 66 ( C . M . L E H M A N N / K . G . H O L U M , T h e Greek and Latin Inscriptions of Caesarea Maritima, Boston 2000, 93 N r . 7 9 ) : BripüXXos dpxLCT(ui^dYa)YO?) Kai N o y I I 164: 61? d p x ( w r ' ) ,
dpx(ü)y) rrdarig r e i p r i g
KQL (|)povTLaTris;
<}>povnaTr|?;
540: TT[aT]Tip
avv-
aybsyifys BJepvaKXwv, T p l g d[px]wi^ Ke 8 l g (l)poi/T[LaTr|]g; L I F S H I T Z 1 ( A i g i n a ) . N O Y I I 540; L I F S H I T Z 1 ( A i g i n a ) : OeöScopog äpx[iövv&yixsy. p a ; 2 ( A i g i n a ) : OeoScopou veco(Te)p(ou)
cj)poyTL^ovT(og) [eK Tfjg
cj)]por'TLCTag erri r e o o e TTp]o[a]ö8ou Tfjg
ovv-
a Y ( w Y r i g ) epouacoOri.
^' C T h 12, 7, 2 (CJ 10, 73, 2 ) : placet quem sermo Graecus appellat per singulas civitates constitui zygostaten, qui pro sua fide atque industria neque fallat neque fallatur, ut ad eius arbitrium atque ad eius fidem, si qua inter vendentem emptoremque in solidis exorta fuerit contestatio, dirimatur. " M . F . H E N D Y , Studies in the Byzantine Monetary E c o n o m y , C a m b r i d g e 1985, 3 1 7 f ; 341; 346ff.; 356 zu den M ö g l i c h k e i t e n v o n Vergehen beim Versiegeln v o n Börsen, woraus der schlechte R u f mancher CuYooTdTai erwuchs. R . D E L M A I R E , Largesses sacrees et res privata, R o m 1989, 2 5 6 f A . 37. " Zahh-eiche Beispiele bei R O B E R T , O p . M i n . V 1 8 8 f ; ansonsten e. g. H .
HUNGER,
T y c h e 1, 1986, 135. S o aber R . R E I C H , in: D . U R M A N / P . V . M . F L E S H E R ( H r s g g . ) , A n c i e n t Synagogues I, L e i d e n 1994, 292.
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agoge beschrieben werden können, also ein Raum, der von Anfang an in den Gebäudekomplex gehörte.^^ 4: cf. SEG 30, 1667 (Beirut): ei|;T](j)(j59r| TW [leoavXov, eyevero f] 4iri(j)oaLs KTX.; 37, 1474 (Beth Yerah, 528/9 n.): eye]vero r] i\i
Sillyon Deborra aus Antiochien, deren Grab sich in Apollonia/Phrygien befand, war mit dem Pamphyler Eumelos aus Sillyon verheiratet (180): oi»yo|j.a Aeßßwpd, dvSpl SoGetaa KXUTCÜ na|i(j)i)Xa) Z[L]XueL ^i\or[e]KV(ß [...]LT] T' EV|ir|X[w].
" R O B E R T , O p . M i n . V 186 zitiert nach den L e x i k a f) <\>i6Xr\ rov
\ieoavXov
Tf\g EK-
KX-paCag, XouTf)p TOO [ieaaüXou. W e i t e r e B e l e g e bei C H . G H A D B A N , K t e m a 5, 1980, 110 mit A . 4 2 ; G . H U S S O N , O l K I A , Paris 1983, 55.
14. Kapitel
Lykien Eine jüdische Gemeinde in Lykien wird in dem Rundbrief 1 Macc. 15, 23 vorausgesetzt, ebenso eine Gemeinde in Phaseiis,' s. p. 30f.. Merodes d. Gr. hatte für Phaseiis Steuern bezahlt, Jos. BJ 1, 428 (p. 34 A . 43).^ Ein Martyrium erwähnt Juden in Patara, die den christlichen Helden vor seinem Richter zum Schweigen bringen wollen;^ historisch wird das kaum sein.*
Limyra 2 2 1 Das Grab des Judas Edd.: E. Petersen/F. v. Luschan, Reisen in Lykien, Milyas und Kibyratis, Wien 1889, II 66 Nr. 129 (Oehler 299 Nr. 74; Krauss 235 Nr. 70; CIJ II 758); M . Wörrle, Chiron 25, 1995, 400 N III 30^ (SEG 45, 1799).
' E . B I C K E R M A N N , G n o m o n 6, 1930, 360 erklärte die Nennung v o n Phaseiis
damit,
daß die Polis als außerhalb des lykischen Bundes stehend verstanden w o r d e n sei. ' A u s Xanthos stammt C H . C L E R M O N T - G A N N E A U , R e v . arch. 36, 1878, 3I7fF. ( T A M II 1 , 3 5 8 ) : T ] Ö fiptpov KareoKevaaev
Z w a d ? Sa)ad8[o]s eirp. T]W TeQf\ue
e\iox) riKva
'ApTe^LL8a)p[o]v KOI Kupioi/a, erepov
Tfi [•E]avdiov
TTÖXL (8^udpia)
Kai Tä
6e oiiöelg eQdi\}ei nvä
f\ dTroTeCai
cj)'. C L E R M O N T - G A N N E A U und JUSTER I 191 w o l l t e n hier
einen Juden sehen, da Zcoadg in der griechischen Onomastik fast unbekannt sei, aber der V a ter des Idumäerfuhrers Jakob so heiße (Jos. BJ 4, 2 3 5 ; 5, 2 4 9 ; 6, 9 2 ; 148; 3 8 0 ) . Der N a m e ist aber r e g e l m ä ß i g g e b i l d e t und k o m m t , wenn auch selten, in allen T e i l e n der griechischen W e l t v o r , weshalb man in diesem Sosas keinen Juden sehen w i r d . - Das aramäische Siegel bei B . F A C E , A S A A 3, 1916/20, 6 8 f N r . 76 ist kein Z e i c h e n jüdischer Präsenz. ^ S y m e o n Metaphrastes ( 1 0 . Jh.), Martyrium S S . Martyrum L e o n i s et Paregorii (p.apTupriadvTCoy e v ü a r d p o L S xfis A u K i a s Trpö [lias KaXdvStov 'louXiou), P G 114, 1457: TTXeto v a ovv 8LaXeYOD|J.eyoD TOV äyiov
A e o i / T o g KOI LaxupüJ? ovviOTa\i€Vov
aTLavLa|io£i Xöyou, TÖ TÜJV dOecüi/ 'lovbaMv [i.r\ auvyxwpeXv OVTOV
T ^ ) Trepl XP"--
r e KOI 'EXXrjytov TiXfiOos' d v e ß ö a ,
d^iovv
XaXetv ö a a ßoüXerai.
" M . S T E R N , in: S. S A F R A I / I D . , T h e Jewish P e o p l e in the First Century, Philadelphia 1976, I I 1119 zählt Mnaseas v . Patara unter die A u t o r e n , d i e über Juden berichten, w e i l sie eine V i e l z a h l v o n ihnen in ihrer Heimat kennengelernt hätten. ^ W Ö R R L E nennt bei den Editionen noch „ M A R E S C H
1869", also d i e N u m m e r , die
diese Inschrift in den v o n G . M A R E S C H bearbeiteten Scheden der Kleinasiatischen K o m mission in W i e n hat.
14. L y k i e n ( N r . 2 2 1 - 2 2 3 )
471
FO: „An einem geringen Grabe der W-Nekropole schon weit gegen O" (PetersenA^uschan). Die von Wörrle vorgenommene Numerierung ( N III) bezieht sich auf die von Ost nach West laufende Numerierung der Nekropolen von Li myra durch J. Borchhardt.^ Beschreibung: „Eintüriges, sehr bescheidenes Grab mit lykischem Rund holzdach, Votivnische auf der geglätteten Felswand rechts daneben. Die mit Rötel aufgemalte Inschrift steht auf dem Türsturz" (Wörrle). Länge des Tex tes: 0,79 m; litt.: 5-9,5 cm; Pinselbreite 1 cm. Abb.: Petersen/Luschan (Facs.); Wörrle 415 Abb. 15. Ü: Krauss; Frey. EiouSa EIPON Des Judas Grab (?). Datimi: Wörrle datiert: „Kaiserzeit (?)", hebt aber hervor, daß die Benutzung kursiver Buchstaben die Inschrift schwer datierbar mache. Die Inschrift ist auf jeden Fall später entstanden als das altlykische Grab. Während ELouSa wohl einfach der Genitiv des P N ist, tut man sich mit der Interpretation der Buchstabenfolge EIPON schwer. Krauss verstand (nach Pe tersen/v. Luschan) eipöv und interpretierte EiouSaicov Lepöv, worunter er „Heiligtum, Synagoge" verstand,^ was aber der archäologische Befund ganz ausschließt. Da lepöv als Ausdruck für ein Grab nicht belegt zu sein scheint,^ überlegte Frey, ob fjpwov gemeint sein könne, während Wörrle wieder das von Petersen/v. Luschan ebenfalls erwogene ripLOv für bedenkenswert hält. Sprach lich ist die Entwicklung von ripiov zu eipöv durchaus möglich,^ aber dürfen wir eine solche epische Reminiszenz'^ tatsächlich hier annehmen?"
'
J.
BORCHHARDT/G. NEUMANN/K.J.
S C H U L Z , ÖJh
56,
1987,
Beibl.
51f.;
J.
B O R C H H A R D T , D i e Steine v o n Z e m u r i , W i e n 1993, K a r t e 3. ' S o auch I D . , R E I V A 2, 1300, weshalb L . V . R U T G E R S , T h e H i d d e n Heritage o f Dia spora Judaism, L e u v e n 1998, 129 eine S y n a g o g e in L i m y r a notierte. * W e n n P E T E R S E N / V . L U S C H A N auf 162 verweisen, so hilft das kaum weiter, da die Buchstabenfolge pvfjpa
ElEPl ganz ungeklärt ist (selbst wenn es ein pvfjpa
e l e p ö v geben
sollte, hülfe diese Verwendung des A d j e k t i v s für unsere Inschrift nicht weiter, da in ihr TÖ l e p ö v als Grab verstanden w e r d e n müßte). ' W Ö R R L E verweist auf F . T . G I G N A C , A Grammar o f the Greek Papyri o f t h e R o m a n and Byzantine Periods I, M a i l a n d 1976, 239; 3 0 2 f ' ° B e l e g e aus der Epik bei L S J ; s. auch R . F Ü H R E R , in: L e x i k o n des
firühgriechischen
Epos I I , Göttingen 1982, 938. L S J zitiert noch P E E K , G V 1670 ( D e l p h i , 6. Jh.), w o auf der Rückseite des Steines epCov vermerkt ist, was dann w o h l keine epische R e m i n i s z e n z ist; (Rheneia, 3. Jh. v . ) : SaKpuöev
TÖ8e afjpa,
B A C H / S T A U B E R I V 39 N r . 17/09/02
633
KQL e i Kevöv ripiov fpiax., K T X . ; M E R K E L -
(Patara, 1. Jh. n . ) : ripiov öc|)pa y e v o L T O . Ansonsten
s. die B e l e g e bei V . C I T T I et al.. A n Index to the Griechische Vers-Inschriften, Amsterdam
472
14. L y k i e n ( N r . 2 2 1 - 2 2 3 )
Andere jüdische Inschriften finden sich in Limyra nicht mehr.'^
Oinoanda 2 2 2 Juden im Traktat des Diogenes Edd.: M.F. Smith, Anatolian Studies 48, 1998, 125ff.; id., Hyperboreus 6, 2000, 431f.(bis II 10). FO: Teil der großen epikureischen Inschrift, die Diogenes v. Oinoanda in ei ner Stoa einer Agora seiner Heimatstadt einmeißeln ließ; die Fragmente kamen in der ganzen Stadt verstreut zu Tage. N(ew) F(ragment) 127, aus dem der hier zitierte Passus stammt, vmrde 1997 bei Ausgrabungen an der sog. Esplanade geftmden, wo sich wohl auch der Text befand (Smith 126 fig. 1; 128 fig. 2 zu den Grabungsschnitten). N F 127 wurde in „trench 1" gefunden (Smith 128 fig. 3), während NF 126 direkt neben dem Schnitt lag. Beschreibung: Blöcke aus weißlichem Kalkstein; der Block N F 126, dessen col. III den uns interessierenden Text trägt, ist links, oben u. unten vollständig erhalten, aber rechts oben fehlt ein Teil. Der Block bewahrt links eine halbe Spalte, auf die vier vollständige Spalten folgen; am Ende rechts befinden sich nur die ersten Buchstaben einer weiteren Spalte. Jede Spalte auf dem Block 1999, I I 161; ich zitiere einige kleinasiatische B e i s p i e l e : um poetische Prosa handelt es sich I K 23,
1 ( S m y m a , späthellenistisch);
TÖ KOVVOV
T&V eyXeXoLTrÖTCov a w y e v e w y
OKeudCei KTX. V m t l . metrisch ist das Fragment S E G 40,
fipCov
1039, 8 ( L y d i e n ) : ] e m a x e i v
riptov ei? [; unsicher und umstritten ist die L e s u n g v o n I K 2 3 , 525, aber s. S E G 43, 852 zu einer W e n d u n g m i t ripCoi^; M E R K E L B A C H / S T A U B E R I I 288 N r . 10/02/05 (Kaisareia): LV' dpL(})pd6€? f)pLov elri; I I 292 N r . 10/02/11 (Kaisareia): tcal Cüvjeg
Tiowav
f i e y a r|pLov;
S E G 4 4 , 1010, 10 ( T a r s e i a ) : ulol e v l TpiöSoL? ripCov dixcjjeßaXov. Daß es sich um
einen
dichterischen Ausdruck handelt, macht jetzt auch das V o r k o m m e n im neuen P o s e i d i p p klar, P . M i l . V o g l . V I I I 309, V I I I 16: %
' Y i i e v d l o s ripioy oü OaXd^ou xepow eKoi|;e rrüXrii'.
" B e l e g e , die nicht aus Epigrammen stammen, sind selten, unsicher und meist firüh; S E G 40, 43 (spätarchaischer D i s k o s ) :
TÖV epioi/ ei[ii; v g l . hierzu S E G 24, 73, m i t einer B e
merkung zur Bedeutung „ludi funebres"; I G X I I 1, 168 ( R h o d o s ) : r | p L { e } o y , doch ist hier ei ne V e r l e s u n g w o h l nicht auszuschließen; K . L A N C K O R O N S K I , Städte Pamphyliens und P i sidiens I I , W i e n 1892, 231 N r . 232 (Sagalassos): TÖ fiepCof
KaTCüKevaoev
mit B . K E I L ,
H e r m e s 43, 1908, 526 A . 1 (anders J. K U B I N S K A , L e s monuments fiineraires dans les in scriptions grecques de l ' A s i e mineure, Warschau 1968, 155); C . M A R E K , Territorium, Tübingen
Stadt, Ä r a und
1993, 209f. N r . 90 (Kaisareia, vielleicht metrisch): 4>X.
^aibios
e T e u ^ [ e ] 4>X. ELST) fipioi/ [LjSoiiev'OLS' \ivT[\i.oawr\s e v e K O . - W i r d das W o r t in attischer Prosa verwendet, handelt es sich w o h l ausschließlich um Reminiszenzen an die D o k i m a s i e , A P 55, 3, und dort könnte es sich um eine alte, tradierte F o r m handeln. W Ö R R L E 401 zu dieser Inschrift: „das e i n z i g e v o n den vermeintlichen drei B e i s p i e l e n " bei P E T E R S E N / V . L U S C H A N 66 A . 5, das übrig geblieben ist ( P E T E R S E N / V . L U S C H A N hatten noch auf ihre N r r . 138; 140 h i n g e w i e s e n ) .
14. L y k i e n ( N r . 2 2 1 - 2 2 3 )
473
hat 14 Zeilen. H.: 0,49 m; B.: 1,65 m; T.: über 0,3 m; litt.: ca. 1,8 cm; über und unter den Spalten ist ein Rand von jeweils 3,5 cm. Abb.: Smith 130 fig. 5 (Fundlage N F 127); 134ff. fig. 6-11; N F 126, col. III ist 135 flg. 8 eigens abgebildet. Ü: Smith, Anat. Stud.; Hyperboreus. I [ a r | | i € L o y 8 ' ÖTL OL döiKOi | (^aivovrai ovre (t)oßou||ieyoL [leydlXa? [C]r|[lJ-]Las | [oi)8' au 8 e 8 ] o L K Ö T e ? TOUS" | [<1)ÖVOU? OV]VKexü)pTiiJ.ep[you9 COTI TIOÜTO" el y d p | [ c | ) o ß e p o L y ' fjjaav, OUK dv I [r|8LK0uy. T]ÜV 8 ' dXXwv | [dvSpißv oI]|iaL TOU? M-CV | [ a o ^ovs To]uTO |iev oü - Xöio|[yo9 alpet - 8L]d rovg Qeovs el\[vai 8LKaL]ou?, 8 L d 8e TÖ | [(^povelv öJpGw?, rag re | [8ö^a9 dg ei]g TLv' e x o u o L V I [Kai iidXLOTa] T d s dXyTi8öII vag
fi
Kai TÖV OdvaTov | -
irdvTTi re
ydp
TrdvTCOs' | r\ bid
(t)ößov
fi8o|vds' d 8 L K 0 u a L V dvOptopTroL -rovg 8 ' au x ^ 8 a L O U 9 8 L d | TOÜS VÖ|IOUS €LvaL 8LKaL|ous, ecj)' öaov ye etoLv 8L|KaL0L, Kai rag drrö TOÜJTCOV eTrLKpe|j.a|ievas aÜToIs Cr|p.i^as. dXXd KÖV | utaiv Tiveg ev aÜTots 8Ld | TOÜS Oeoüs eüyvw|ioves,| oü 8 L d TOÜS VÖ|J.OUS, öXLyoL I 8e oÜTOL-,Kal 8 ü ' f\ rpeig 8Ld
III [IÖXLS KaTd [leydXas | TiXriGwv d i r o T o i i d s eü|pLCTKÖ|ievoL, ßeßaCws oü|8e OUTOL 8LKaLOTTpayoÜCTLV p oü y d p dG(^aXüg eioi TTe|TTeLa|j.evoL T r e p l T f j s irpolvoias. e v a p y e s 8e oriliietov TOÜ |j.r|8ev 8ü|vaaGaL TOÜS Geoüs T r p ö s TÖ duepÜKeLV T d 8 L K f | | ( i a T a Td ' l o u 8 a L w v Kai | ALyurrTLOJV eQvr\- r r d v l T C o v y d p övTes e K e l v o L I 8eLaL8aL|ioveaTaTOL, IV Um
TrdvTWV
elol
p.LapojTa|TOi.
des Zusammenhanges w i l l e n habe ich die ersten drei Spalten vollständig wiedergegeben;
die Ergänzungen in der ersten Spalte stammen von Smith; für unsere Z w e c k e k o m m t es nicht darauf an, o b er den Wortlaut getroffen hat: der allgemeine Siim ist w o h l richtig erfaßt. I 2 f : „Perhaps he w r o t e something like oüxe ct)oßoüpevoL TTIV 9avdTou
8e8oLKÖTeg
Cwio-v
ouTe
Toug cfjövoug Toüg ouvKexwpripevoug ... neither are afraid o f the death penalty
nor fear justified h o m i c i d e ..." Smith, Hyperboreus 4 3 2 , der aber nicht erklärt, w i e QavdTou sich mit den v o n ihm notierten Spuren ( p e y d ] X a s ) verträgt. I 6: [dWoCcog Smith, A n a t . Stud., corr. Hyperboreus; I 8flF.: v g l . die Diskussion des T e x t e s mit einigen anderen V o r schlägen in Hyperboreus 433, e. g. T]tüv 8e dWcüv [SLaTrerreialpai, X o l y o s ex^i. .
Der Beweis dafür, daß die Ungerechten keine großen Strafen zu fürchten scheinen und sogar keine Angst vor erlaubtem Totschlag (?) haben, ist fol gendes: wenn sie nämlich furchtsam wären, würden sie kein Unrecht tun. Was aber die anderen Menschen angeht, so glaube ich, daß es sich mit den Weisen
474
14. L y k i e n ( N r . 2 2 1 - 2 2 3 )
SO verhält: sie sind nicht, das sagt die Vernunft, gerecht wegen der Götter, sondern weil sie richtig denken und wegen der Ansichten, die sie betreffs man cher Dinge haben, vor allem über die Schmerzen und den Tod: immer und überall nämlich tun Menschen Unrecht wegen der Furcht oder der Lust. Was aber das gemeine Volk angeht, so ist es gerecht - sofern es überhaupt gerecht ist - wegen der Gesetze und der ihnen von diesen drohenden Strafen. Aber selbst wenn einige unter ihnen wegen der Götter gewissenhaft sein sollten und nicht wegen der Gesetze, so sind das wenige. Kaum zwei oder drei werden in großen Abschnitten der Massen gefunden, und auch die handeln nicht mit Kon stanz gerecht: sie sind nämlich nicht sicher überzeugt von der Vorsehung. Ein starker Beweis dafür, daß die Götter nichts vermögen um Verbrechen abzu wehren sind die Völker der Juden und Ägypter: die fürchten nämlich von allen die Götter am meisten, sind aber von allen am verworfensten. Datum: 1. H. 2. Jh. n.; Smith datiert den Text etwa in die Zeit Hadrians.'^ Schon vor der Veröffenthchung des Fragmentes erklärte P. Gordon, Epicurus in Lycia, Ann Arbor 1996, 105: „Diogenes can hardly have been imaware of Judaism". frg. 21 (NF 40) nermt die KaXoup.evr| veKpd OdXaoaa, und es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß es sich hier um das „Tote Meer" handelt. NF 126/7 gehören zu dem Traktat, in dem Diogenes die epikureische Phy sik darstellen will, zu der ja auch die Theologie gehört. Hier geht es um den moralischen Schaden, den falsche Ansichten über die Götter hervorbringen können. Glaube an göttliches Wirken auf der Erde schadet nach der Doktrin der Epikuräer eher, als daß er nutzen würde. Diogenes folgt meist Werken Epikurs oder späterer Epikuräer, ohne daß sich dies im vorliegenden Fall konkre tisieren ließe. Wir wissen also nicht, ob die Bemerkung über Juden und Ägyp ter von Diogenes stammt (also das Denken eines philosophisch gebildeten Marmes im Kleinasien des 2. Jhs. repräsentiert), oder ob sie auf einer seiner Quellen beruht"*
M . F . S M I T H , D i o g e n e s o f Oenoanda, N e a p e l 1993, 37fF.; einer der wichtigsten Gründe für diese Datierung ist die große Ähnlichkeit der Schrift mit der Stiftung des Demosthenes,
s.
W Ö R R L E , Stadt und Fest im kaiserztl. Kleinasien, München 1988, 2 A . 4 . I m Jahr 140/1 wurde Oinoanda v o n einem schweren Erdbeben heimgesucht, das vielleicht die Stoa zerstörte. S M I T H , A S 48, 1998, 138: „ i t may w e l l be his o w n " . M . F . S M I T H , in: M . E R L E R ( H r s g . ) , Epikureismus in der späten Republik und der Kaiserzeit, Stuttgart 2000, 69: „ T h i s remark ... is unparalleled in Epicurean literature and, on the face o f it, somewhat out o f harm o n y w i t h the notable and noble expressions o f philanthropy and cosmopolitanism w h i c h w e encounter elsewhere in D i o g e n e s ' w o r k " . W e n n hier tatsächlich D i o g e n e s sprechen sollte, und w e n n D i o g e n e s in der Z e i t Hadrians geschrieben haben sollte, so ist nicht v ö l l i g aus zuschließen, daß Diaspora-Revolte und Bar K o k h b a - Aufstand seine Haltung zu den Juden beeinflußten - allerdings gibt es keine vergleichbaren, zeitgenössischen Gründe zur Gering schätzung der Ä g y p t e r .
14. L y k i e n ( N r . 2 2 1 - 2 2 3 )
475
Das Konzept der 8 e L a L 8 a L | i o v L a ist ambivalent: Frömmigkeit wie Aber glauben können gleichzeitig darunter verstanden werden.'^ Die Anhänger Epikurs verstehen Furcht vor den Göttern meist negativ (ol beiaibaip-oves e. g. Philodem, depietate 1135f. Obbink): so übersetzt Lukrez 8 e 1 0 1 8 0 1 fiovia als religio (e. g. 1, 63ff.), was er mit superstitio in eins setzt. Selbst hier, wo 8 e L aiSaLiiwv mit |iiap6s kontrastiert wird, ist „fromm" nicht uneingeschränkt positiv zu verstehen. Wenn Ägypter und Juden gleichermaßen als 8eLo-L8aL|ioveCTTaToi be zeichnet werden, so greift der Autor auf bekaimte Vorstellungen zurück. Die Frömmigkeit der Ägypter war allgemein bekannt und hoch geschätzt, und auch die Juden galten oft als fromm, was aber auch mit 8 € L O L 8 a L ( i o v L a ausgedrückt w u r d e . H ä u f i g wurde allerdmgs die Kultpraxis der Ägypter und der Juden abgelehnt, so daß der Umschlag der ägyptischen und jüdischen 8 e L a L 8 a L | i o y L a ins Negative bereits vorbereitet ist.^' Tacitus erwähnt die beklagenswerte superstitio beider Völker.'^ Die Vokabel p-Lapös' wird von Epikur in irepl ö a i Ö T r i T o s verwendet (19, 2 Arrighetti; Philodem, de pietate 1268f): Ka[XeL] 8 e KQI TOV T[eX€L6]TriT0s
S. e. g . H . B O L K E S T E I N , Theophrastos' Charakter der SeLOLÖaLpoRa als religionsge schichtliche Urkunde, Glessen 1929; H . A . M O E L L E R I N G , Plutarch on Superstition, Boston 1963; z u m lateinischen superstitio v g l . D . G R O D Z Y N S K I , R E A 76, 1974, 36ff.; J. S C H E I D , in: R e l i g i o n y m a g i a en e l mundo r o m a n o , C a d i z 1985, 19ff. D i e jüdische F r ö m m i g k e i t w i r d in dem Brief A n t i o c h o s ' I I I . an Z e u x i s betont, A J 12, 150 ( e ü o e ß e i a ) ; v g l . f e m e r A J 14, 68, w o unter dem Stichwort der eüaeßeia
Strabo, N i k o
laos u. L i v i u s zitiert w e r d e n ; v o n jüdischer F r ö m m i g k e i t spricht auch Julian Apostata, ep. 89 a p. 453 c B I D E Z / C U M O N T ( S T E R N I I 551 N r . 4 8 3 ) . Sicher nicht negativ ist die jüdische SeLOLÖaLpovCa verstanden, w e n n römische Beamte mit ihre Privilegien begründen, Jos. A J 14, 228; 2 3 2 ; 234; 237; 240; 19, 290. D a es sich meist um die Befreiung v o m Militärdienst handelt, dürfte SeioLSaipovia hier nicht nur F r ö m m i g k e i t , sondem auch den Ritus bedeuten. " V g l . allgemein zum V o r w u r f der superstitio an die Juden P . S C H Ä F E R ,
Judeophobia,
C a m b r i d g e 1997, I 8 8 f f Agatharchides spricht v o n der Sabbatruhe als einer dKaipo? deioiSaipo^La, die zur Einnahme Jemsalems geführt habe (Jos. A J 12, 5 [ F G r H i s t 86 F 2 0 b ; S T E R N I 108f N r . 30 b ] ) . H i e r wurde oft ein Beispiel für einen begitmenden Antisemitismus gesehen, doch ist das nicht z w i n g e n d : dKaipog macht klar, daß die F r ö m m i g k e i t der Juden nicht prinzipiell angegriffen werden soll. N e g a t i v versteht Poseidonios den Begriff, Strab. 16, 2, 37 p . 761 ( P o s e i d o n i o s , F G r H i s t 87 F 7 0 ; F 133 T H E I L E R ; S T E R N I 294ff. N r . 115); C i c e r o , Flacc. 67 ( S T E R N I 196 N r . 6 8 ) spricht dann v o n einer barhara superstitio; c f
Quint, inst. 3, 7, 21 ( S T E R N I 513 N r . 230): primus ludaicae superstitionis auctor. V o n superstitio sprechen auch T a c . ann. 2 , 85, 4 ( S T E R N I I 6 8 f N r . 2 8 4 ) , Ulpian, D i g . 50, 2 , 3 , 3 und die spätantiken G e s e t z e . C f Sen. ep. 108, 2 2 . D e r aaßßaxLapo? ist Zeichen der - ne gativ verstandenen - SeLOLSaipovia bei Plut. M o r . 166 A ( S T E R N I 549 N r . 2 5 5 ) ; ebenso M o r . 169 C ( S T E R N I 549 N r . 2 5 6 ) ; v g l . auch Fronto, d e superstitione 3; D i o 66, 6, 2 (DI 139 B O I S S E V A I N ) ; Seneca bei Augustin, C D 6, 11 [ F 41 H A A S E ; 593 H A G E N D A H L ; S T E R N 1431 N r . 186]).
'* Für die Ägypter hist. 1, 11, 1: Aegyptum ... provinciam ... superstitione ac lascivia discordem et mobilem.
476
14. L y k i e n ( N r . 2 2 1 - 2 2 3 )
[ ß i o v f | ] 8 L a T 0 v Kai
| i [ a K a p L ] w T a T O V . . . [ . . . Kai
Klara^Lot
Trä[v TÖ
|iL]a-
Obbink geht davon aus, daß hier von der „ritual purity" die Rede ist, die die Götter sich in ihrem von Leidenschaften unberührten Le ben bewahren.'^ Trotz ihrer Frömmigkeit haben die Ägypter und Juden also nicht die gefor derte reine Seele, mit der sie vor die Götter treten könnten (cf. Lucr. 6, 68ff.). Smith 141 meint, beide Völker vmrden iiiapwTaTOL genannt, weil beide die Beschneidung praktizierten.'^^ Juden werden mit [iiapoi^ (i. e. hier aussätzigen Ägyptern) zusammengestellt im Exodus-Bericht des Manetho, Jos. c. A p . 1, 233; 236; 248; 251; 266 (Manetho, FGrHist 609 F 10; Stern I 78ff. Nr. 21); 271; 294; 296.^' Vom Sirm her ähnlich ist die Charakterisierung der Juden bei Tac. hist. 5, 5, l: hi ritus quoque modo inducti antiquitate defenduntur: cetera instituta, sinistra foeda, pravitate valuereP Vielleicht stehen vergleichbare Vorstellungen über den Ursprung der Juden, v. a. aber über ihren Kult im Hin tergrund der Bemerkung des Diogenes.^^ Tacitus führt ja ausführlich aus, wel che instituta er als foeda verstanden wissen will; jüdischer Aberglaube und ^wpöv
ct)uXdT[TeCT9aL.
" V g l . zum W e r k die kurze Zusammenfassung
bei M . E R L E R , in: Grundriss der Ge
schichte der Philosophie I V , Basel 1994, 9 1 ; zur T h e o l o g i e Epikurs I D . 149ff. '" Er zitiert R . P A R K E R , M i a s m a , Oxford 1983, 3 zu dem Stamm: „sense ... o f defilement, the impairment o f a thing's form or integrity". In diesem Sinn ist das W o r t auch v o n jüdischen Autoren immer w i e d e r benutzt worden, um rituelle Unreinheit auszudrücken ( e . g . H A T C H / R E D P A T H 926 [ B e l e g e nur aus 2 u. 4 M a c c . ! ] ; K . H . R E N G S T O R F , A C o m p l e t e Concordance to Flavius Josephus I I I , L e i d e n 1979, 112). - In der A n t i k e wurde der Tierkult an den Ä g y p t e r n kritisiert, also als wichtiger A s p e k t ihres „ A b e r g l a u b e n s " empfimden, s. K . A . D . SMELIK/E.A. HEMELRIJK, A N R W
II 17, 4, Berlin 1984, 1852ff.; ansonsten s.
zum jüdischen Eselskult immer noch E. B I C K E R M A N , Studies in Jewish and
Christian
History I I , L e i d e n 1980, 2 4 5 f f ; P . S C H Ä F E R , Judeophobia, C a m b r i d g e 1997, 5 5 f f '" A u f diese Parallele v e r w e i s t jetzt auch C . L E V Y , bei S M I T H ( A . 14) 69f. S M I T H selber, p. 70, hält eine Verbindung für unwahrscheinlich; M a n e t h o sei es um die „ p h y s i c a l l y im pure" gegangen, während D i o g e n e s v o n „ m o r a l defilement" gesprochen habe. Es ist aller dings w o h l nicht nötig, für Ä g y p t e r w i e Juden dieselbe Ursache des „ m o r a l defilement" zu suchen, und auch M a n e t h o ließ in seiner Charakteristik der [itapoL durchaus moralische Kri terien mitschwingen. V g l . zu Manethos V e r s i o n des
Exodus
J.W.
V A N HENTEN/R.
A B U S C H , in: L . H . F E L D M A N / J . R . L E V I S O N ( H r s g g . ) , Josephus' contra A p i o n e m , Leiden 1996,277ff Der Gegensatz zwischen hi ritus und cetera instituta w i r d v o n W . F A U T H , apud H . H E U B N E R , P. Cornelius Tacitus: D i e Historien V , H e i d e l b e r g 1982, 6 0 f auf den Gegensatz zwischen den Geboten der Torah und ihrer sekundären Interpretation im T a l m u d etc. verstan den. Ich glaube auch nicht, daß sich die Disqualifikation aus dem „minutiösen und
intrikaten
Formalismus" der talmudischen Bestimmungen über Reinheit und Unreinheit ergibt: Tacitus w ä r e einer der w e n i g e n Autoren, die dergleichen überhaupt wahrgenommen hätten. Eine Interpretation, die nicht nur auf den Ä g y p t e r n und Juden gemeinsamen A k t der Beschneidung zielt, hätte den V o r t e i l , nicht eine e i n m a l i g e Handlung, sondern eine dauernd praktizierte Lebensform als Gegensatz zur SgLaiSaLiiovia, die sich j a auch nicht nur auf eine Handlung bezieht, zu bieten.
14. L y k i e n ( N r . 2 2 1 - 2 2 3 )
477
perstitio wurde häufig in Verbindung mit der - fiir Heiden - auffalhgen Sab batruhe gebraucht, also auch als Hinweis auf eine dauernde Praxis verstanden.^"*
Tlos 2 2 3 Das Grab der Juden Edd.: E. Hula, Eranos Vindobonensis 1893, 99ff. (Oehler 299 Nr. 75; CIJ II 757); T A M II 2, 612 (nach Revision des Steines durch Heberdey). FO: An einem Bach nördlich der Akropolis von Tlos, in einem Gräberfeld unterhalb des Beilerophongrabes. Beschreibung: Felsblock, der als Türsturz eines größeren Grabes gedient ha ben muß; der Block ist an allen Seiten bearbeitet, gehörte also zu einem fi-eistehenden Grabbau (Hula). B.: 1,17 m; H.: 0,45 m; litt. 3,5 cm (Z. 1-3), 3 cm (Z. 4ff.). » Facs.: Hula; Kaiinka. Ü: Krauss 235 Nr. 69; Frey; Williams 119 V 39; S.J.D. Cohen, The Beginnings of Jewishness, Berkeley 1999, If. TTToXeiiatog
Aeu-
KLOu TXweüs- KareaKeüaaev eK T t o v LSLCÜV T Ö Tjptoov diTÖ GeiieXicüv a ü TÖ? Kai ÜTTCp TOÜ ULOÜ a u T o ü TlToXefiaLOu ß' 5
TOÜ AeiJKi^ou
ÜTTep d p x o v T C L a ?
l i e v a g T T a p ' T)|ieLv
TeXou-
'louSaioig woTe
10
[ 1: A E 1 [
aü-
TÖ elvai TrdvTWV TÜV TouSaLoov Kai |j.r|6eva e^öi^ exvai e T e p o v T e ö r j u a i ev aÜTw. e d v 8e TL? eüpeGeir) T L v a TLGÜJV, o^eikeaei TXoecov TCO 8T](IÜ)
]
der Stein nach Hula, der aber schon ergänzte, w a s Heberdey später las; 5f.: TeXou-
|i.ev'"ri^S Robert, O p . M i n . V 181, cf. bereits Hula 101 zu TeXou|ieva?: „ E i g e n h e i t e n w i e r e XolJ^Levas
... und e d v ... eüpeOeCr)
möchte ich auf Rechnung der Nationalität des
Stifters
setzen", und Kaiinka meinte: „ f o r m a cum ea quae antecedit ... aequata", w a s als Erklärung
Verunreinigung durch dauernde Praxis impliziert auch Philostrat, V A 5, 27.p. eyreOOev duecjju X ö y o s , oös ey0v)|iios \ikv
aÜTto T)
tieTaTTejiTroLTO 8e TÖV 'ATToXXcoyioy ÜTrep ßouXfjg Yfjv, x\v i\iiavav
o l iv
dpxf)
y e v o i T O TTOXLOPKOUVTI
TOÜTCOV, Ö Se
186 K : ZöXujia,
rrapaiTolTO TiKeiv
aürrj OLKOüvTe? e t ? r e e S p a a a v oIs- xe eTTaOoy.
es
478
14. L y k i e n ( N r . 2 2 1 - 2 2 3 )
der späten Graecität angemessener ist als Überlegungen zur Nationalität des Stifters; 6: ü p e i v Oehler; 10: T I O Q N lapis.
Ptolemaios, S. d. Leukios, aus Tlos, baute das Neroon von den Fundamenten an aus eigenen Mitteln, selber und für seinen Sohn Ptolemaios, (S. d. Ptole maios), Enkel d. Leukios, wegen eines bei uns Juden abgeleisteten Amtes, da mit es allen Juden gehöre und niemand sonst die Erlaubnis habe, einen ande ren in es zu legen. Wenn aber jemand dabei getroffen wird, jemanden hinein zulegen, soll er dem Volk der Tloer schulden... Datum: Hula weist den Stein wegen des Fehlens eines römischen Einflusses bei den Namen, wegen des Schriftcharakters und orthographischer Erschei nungen dem 1. Jhrdt. n. Chr. zu, wie es auch V . Schnitze, Altchristliche Städte und Landschaften II 2, Gütersloh 1926, 207 tut, bei dem sich eme Paraphrase des Textes findet. If.: die beiden Namen sind gut griechisch und beide mehrfach in Tlos belegt (Ptolemaios: T A M II 2, 636; 643f; Leukios: 611, 13; 618); der Name des Stif ters mag eme Reminiszenz an die Rolle der Ptolemäer in der Geschichte Lykiens sein. In Ägypten wurde der Name natürlich auch von Juden häufig ge tragen, CPJ III p. 188. 3: Schürer III 1, 33 kommentiert die Benützung des Wortes r\püov, das sich später auch auf christlichen Inschriften fmdet und in dieser Zeit einfach „Grabbau" bedeutet; es ist der stehende Ausdmck in den tituli aedium sepulcralium in Tlos, T A M II 2, 611; 613; 615-8; 620. 4: Die Filiationsangabe üroXeiiai^ou ß' v ^ d e oft diskutiert,'^^ obwohl es sich um eine ganz übliche Form handelt:'^^ TTToXeiiatos' ß' bedeutet gerade in Kleinasien häufig einfach IlToXeiiaLog (TTToXefiaiou). 4f: Es ist nicht gemeint, wie Frey verstand, „(pour) lui et pour son fils",^^ sondem genannt wird der Bauherr, Ptolemaios, der das betonende a Ü T Ö s be nutzt, um sich von seinem ebenfalls erwähnten Sohn abzusetzen. Fraglich ist, ob ürrep ... ürrep parallel verstanden wurde, also der Sohn das Archontat be kleidete, oder ob der Gedankengang lautete KareaKeüaaev . . . a Ü T Ö g . . . ürrep dpxovrei^as:, also der Vater der Archon war. Ich bevorzuge die zweite Inter-
" K R A U S S ; F R E Y ; S.J.D. C O H E N , T h e B e g i n n i n g s o f Jewishness, B e r k e l e y 1999, 2 A . 4. Sicher ausschließen läßt sich F R E Y s Vermutung: „ o u peut-Stre y a-t-il erreur du lapicide: ß' aurait du etre Joint ä reXoupevag, ayant deux fois exerces l'archontat." Z u solchen A n gaben s. v i e l m e h r R . K O E R N E R , D i e Abkürzung der H o m o n y m i t ä t in griechischen Inschrif ten, Berlin 1961, passim, v . a. 9 f ; 14ff.; und zu L y k i e n a l l g e m . 123ff. Dasselbe Mißverständnis fmdet sich bei R E Y N O L D S / T A N N E N B A U M 38: „ g a v e his o w n t o m b to the Community", W I L L I A M S und C O H E N ( A . 2 5 ) 2 A . 4: „ ' h i m s e l f (autos) apparently means 'for h i m s e l f " .
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479
pretation, weil m. E. mit dem a v T Ö s - auch der Verweis auf den Amtsträger in tendiert war.-^^ 5: mit ÜTrep dpxovTei^as- wird die summa honoraria bezeichnet, die wegen der Bekleidung des Archontats gezahlt wurde.^^ Dieser Geldbetrag war bei Amtsantritt zu zahlen oder stellte zumindest die Bedingung dar, unter der das betreffende Amt dem Amtsträger übertragen worden war.^° Für gewöhnlich wurden diese Gelder für öffentliche Bauten oder die Aufstellung von Statuen verwendet.^' Das ist auch hier der Fall: T Ö f i p c o o v wird für alle Juden der Stadt gebaut.^^ Man wird erwarten, daß auch für andere Ämter der Gemeinde summae honorariae gezahlt werden mußten, und daß sich dieser Brauch nicht auf die Lebenszeit des Ptolemaios beschränkte.^^ d p x o v T e i a wird LSJ Suppl. s. v. nur nach diesem Text zitiert; zum Archontat s. 5, 1 (Konrni.). TeXoufievag wird von Hula als Ausdruck der noch fortdauernden Bekleidung des Amtes verstanden; Freys Übersetzung und Schürer III 1, 33 folgen ihm darin. Williams und Cohen meinen dagegen, daß die Amtszeit bereits vorüber ist.^"* leXeiv wird häufig für Ämter und Liturgien gebraucht,^^ meist als Aktiv, bezogen auf den Amtsträger. Das andere genus verbi vmrde hier gewählt, weil das Verb in der Inschrift auf das Amt, nicht auf seinen Träger bezogen wird. Da das Partizip Präsens im klassischen wie kai serztl. Griechisch Vorhergegangenes bezeichnen karm,^^ dürfte hier die vor dem Bau des Heroons erfolgte Ableistung des Amtes gemeint sein.
Cf. C O H E N ( A . 2 5 ) 2 A . 4: „ T h e text does not State that the archonship w a s exercised by the son; w a s it exercised by the father?" JLR
Bull. 1954, 24 p. 103 zu dieser Inschrift; ein weiteres Beispiel aus T l o s in S E G
27, 938. Ansonsten e. g. F. Q U A ß , D i e Honoratiorenschicht in den Städten des griechischen Ostens, Stuttgart 1993, 328: „ D a b e i w i r d mit ÜTiep ähnlich w i e mit dvxi die Übertragung des A m t e s als Grund angegeben, w e s w e g e n der Amtsträger seine Leistung erbrachte." ' ° A l l g e m e i n Q U A S S ( A . 2 9 ) 328ff". Ich verstehe daher weder S C H Ü R E R I I I 1, 33, der übersetzt „ i n thanksgiving", noch T . R A J A K , in: B . I S A A C / A . O P P E N H E I M E R ( H r s g g . ) , Studies on the Jewish Diaspora in the Hellenistic and R o m a n Periods, T e l A v i v 1996, 3 2 : „In this formula, the office-holder is conceived o f as a euergetes, w h o is o w e d something by the c i t y . " " Q U A S S ( A . 2 9 ) 330; 333. "
W I L L I A M S 195: „ F o r the similar making o v e r to the Community o f a private t o m b ,
see V . 6 8 " , i. e. 171 ( A k m o n e i a ) , w o der Fall aber ganz unsicher und kaum vergleichbar ist, s. K o m m . " D a w i r nirgends sonst einen H i n w e i s auf diesen Brauch haben, sind die in T l o s zu zah lenden summae honorariae ein B e l e g flir die unterschiedliche Struktur der verschiedenen Ge meinden. C O H E N ( A . 2 5 ) 2 A . 4: „surely implies fulfillment or completion, not attainment". E. g. Q U A S S ( A . 2 9 ) 355, der auf einige B e i s p i e l e bei O E H L E R , R E X I I 2, 1876f ver weist. B L A S S / D E B R U N N E R / R E H K O P F , Grammatik des ntl. Griechisch, Göttingen 16. A u f l . 1984, 278.
480
14. L y k i e n (Nr. 2 2 1 - 2 2 3 )
6: irap' r\\ielv 'louSaCoLs wird gesagt, um eine Verwechslung mit einem kommunalen Amt auszuschließen, dies war gerade deshalb nötig, weil sich summae honorariae sonst auf kommunale Ämter bezogen. Ptolemaios gehörte vmtl. zu den Juden, aber gesagt wird nicht ausdrücklich. Cohen 2 A . 3: „I have translated loudaioi ... as 'Jews', although perhaps 'Judaeans' would be more accurate." Die Differenz dürfte einem lokalen, paganen Leser kaum bewußt ge worden sein. 6f.: Zu Grabbauten jüdischer Gemeinden s. 14 A , 8 (Komm.). 7: Da ausdrücklich gesagt wird, daß das Heroon für alle Juden der Stadt ge baut wird, kommt man kaum umhin, Robert, Op. Min. V 181 zuzustimmen: „un tombeau a ete construit pour les Juifs de l'endroh (donc peu nom breux)".^' 10: Die Grabmuh geht an die Stadt (der Heiden), von der man sich offenbar eine bessere Verteidigung des Grabes erwartete; es ist aber nicht völlig aus geschlossen, daß eine weitere Strafsumme an die jüdische Gemeinde fallen soll te.
Zur geringen Zahl s. auch D . N O Y , in: M . G O O D M A N ( H r s g . ) , Jews in a Graeco-Ro man W o r l d , O x f o r d 1998, 81: „this was a private benefaction ( s i e ) with no k n o w n parallels ( s i e ) , and did not necessarily accommodate a very large number o f burials."
15. Kapitel
Lykaonien In Ikonion' gab es eine Flutlegende, die mit dem König Nannakos verbunden war, und die manchmal als Zeichen jüdischen Einflusses gilt.'^ Die Legende ist aber schon zu einer Zeit belegt, in der wir noch keine jüdische Ansiedlung in Kleinasien kennen, so daß die - ohnehin schwierige - Verbmdung zwischen Nannakos und dem biblischen Enoch wohl nicht gesucht werden muß.^ Eine jüdische Gemeinde in Ikonion kennen wir allerdings aus der Mission des Pau lus."^ Wohl wegen dieser Gemeinde hat man immer wieder in einzelnen In schriften, die nicht hierher gehören, Juden gesucht.^ Bei etlichen Inschriften kann man nicht entscheiden, ob sie christlich oder jüdisch (oder vielleicht doch pagan) sind.^ Auch keine der folgenden, hier aufgenommenen Inschriften ist
' Z u r schwierigen geographischen Einordnung Ilconions s. z. B . V i t a T h e c l a e 1 p . D A G R O N : TTÖXig 5e avTX] AvKaoviag, 'Aoiav&v
\iä\\ov
rfis pev
172
'Ecpa? oü rroXü TL drrexouoa, rf\ 5 e
TL TrpoaoppLCouaa, KOI Tfjs' nLOLStov KOL 4>pvyüv X ' ^ P « ?
rrpooLpCü)
Keipevr). ^ I . L E V I N S K A Y A , T h e B o o k o f A c t s in its Diaspora Setting, Grand R a p i d s 1996, 1 5 0 f ' Herondas, M i m . 3, 10; s. T R E B I L C O 8 8 f A p g 14, 1: e y e v e T O 8 e ev
'IKOVLO) KOTO TÖ aÜTÖ eLoeXOeiv aÜTOüg eLg Tf)v auv-
aya)yf)v TCÜV ' IOUSOLOJV KOL XaXf|aaL oijTCüg üore rroXü TrXfjGog. ( 2 ) ol 8e ÖTTeiOriaavTeg
TTLOTeiJoaL ' louSaCcov Te KOL ' EXXT]VÜ)V
'louSaCcov ( v . 1. dpXLOUvdycoyoL TCOV
'louSaicov
Kai OL dpxovTeg Tfjg auvaycjyfig) errfiyeLpav KOI CKdKcooav Tag 4^uxag TCOV eOvcov KOTO TCOV d8eX(j)cov.
... ( 4 ) eoxLoOri 8 e TÖ TrXfjOog Tfjg rröXecog, KOI OL pev
'louSaLOLg, ol 6e ovv 'louSaCcov ovv
jolg
Totg dTrooTÖXocg. ( 5 ) cög Se
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Totg
eyeveTO öppf) TCOV eOvcov Te Kai
dpxouoiv aÜTcöv üßpCaai KOL XiOoßoXfjaaL aÜTOüg, auvtSövTeg KOT-
ect)uyov eCg T a g rröXeLg Tfjg AuKaovCag. G . S C H N E I D E R , D i e Apostelgeschichte I I , Frei burg 1982, 152 A . 32 läßt ftir aüv ToIg dpxouoLv aÜTcov offen, o b Juden oder Heiden ge meint sind, doch scheint m i r die Beziehung auf die Beamten der Juden naheliegend. -
Daß
der D e m o s hier eingreift und nicht die römische B e h ö r d e , m a g man damit erklären, daß Iko nion e m e D o p p e l g e m e i n d e war, s. S. M I T C H E L L , Historia 28, 1979, 4 0 7 f f ' Ein klassisches B e i s p i e l bietet A . G A L A N T E , Histoire des Juifs d ' A n a t o l i e I I , Istanbul 1939, 295, bei dem G I B M I I C X L I X aus L y k a o n i e n stammt: der Stein ist aus L a k o n i e n , s. e. g. I G V 1, 1349; C U I 7 2 1 . - R A M S A Y , Cities I I 650; 673 häft fälschlich alle T r ä g e r des N a m e n s Turronius für Juden ( s . 168, 2 ) , danmter auch einen M a n n aus I k o n i o n , l O l y m p i a 237. * J U S T E R I 193 A . 4 zitiert eine R e i h e v o n T e x t e n ; w a s er aus C I G anführt, w i r d auch v o n C . B R E Y T E N B A C H , Paulus und Bamabas in der P r o v i n z Galatien, L e i d e n 1996, A.
166aufgezähh.
168
482
15. Lykaonien ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
-
C I G 3995: B A B C (KaTeaKeij]a[ae
W.M.
C I G ) 8L' evx'^v
M-^xd ' A 9 r | v d o u
TOV dvSpög;
R A M S A Y , J H S 3 8 , I 9 I 8 , 139 N r . 5 liest am Anfang allerdings: B d ß w
A I e\)xr\v
KTX. -
C I G 3998 ( „ e x schediis N I E B U H R I I misit M Ü N T ß R U S " ; O E H L E R 300 N r . 7 8 ; Ü :
K R A U S S 237, der sich des jüdischen Charakters des T e x t e s nicht sicher ist); H . S . C R O N I N , JHS 2 2 , 1902, 356 N r . 109: A v p .
E ü d y p t o ? A 6 \ i v o i ) C^v d v e a r r i a a TCO TTdTTTTW EmYpLCü
Trpeaß(uTepa)) KE TT] yXuKUTdTri K€ TToOLyoTdTri \iOv y w a L K i M d o T ] Ke TT] d8eX(|)fi | i o u Z o u a d w L TÖy r C x X o y r o ü r o y |j,yn|j.r|g x^P"-!^; C R O N I N notiert in seiner A u s g a b e ein Kreuz über der ersten Z e i l e , es handeh sich also um Christen. Damit dürfte klar sein, daß aus d e m semitischen N a m e n Susanne keine Einordnung in ein CIJ abzuleiten ist - w e d e r hier noch an anderer Stelle ( G . H . R . H O R S L E Y , N e w Documents Illustrating Early Christianity I V , Mac quarie 1987, 183: „ T h i s name is attested very rarely indeed in documentary texts"; er nermt NOY
I 118 [ T a r e n t ] ; 203 [Ferrara?]; „ A l l the examples listed in N B and F O R A B O S C H I
p r o v e t o b e late and Christian".). A b l e i t u n g v o n einem einheimischen N a m e n w i e S o u a o u s oder Xovaov ist w o h l auch m ö g l i c h , c f M A M A I p . 2 3 6 ( I n d e x ) ; Z G U S T A , K P N 473ff. § 1463. -
C H . T E X I E R , Description d e l ' A s i e M i n e u r e , Paris 1839/49, I I 143; W . J . H A M I L
TON,
Researches in A s i a M i n o r , L o n d o n 1842, I I 483 N r . 411 ( C I G 4001 b ) : 'Itodyyris KOL
'Acj)9öyLog Kai AiKlyviog oiiv Tf\ YXuKUTdxri rwi&v ^irirpl A ü p . MdyvT^ Kai Tfi d8eX
BaaLXiaari C ^ y x e g TW TToOeLyoTdrü) fjficoy
Trarpl A ü p .
ALKiyyLto dyeaTr|-
[ a a ] p . e y Tr\v OTr\kr]v |iyTi|iTig xcip^i^» - A M 13, 1889, 241 N r . 18 (Laodikeia C o m b u s t a ) ; M A M A I 163 ( m i t besserem T e x t ) : E [ ü ] Y e [ y L 0 s A L X . ] O ü a X e p L y o u ß o u X . dyeaTTi'aa r ö y XLTXoy C^^v Tr\ yXuKUTdTTi |ioiJ
ALX.
a u y ß t o u 4>Xaß. Z w a d y y r ] Kai xfi SpeTTxri fi^Lwy 2a)ct)poyLri ^LyT]^ir|s x'^P^^' ^'L TL? e x e p o y emßaXL, 8cöaL X Ö Y o y
Oew;
- A M 13, 1889, 254 N r . 63 ( K h a d y n Khan [ K a d i n h a n i ] ; w o h l v o n Juster g e m e i n t ) : A ü p .
E i p f i y r ) T) a C y ß L o g a ü x w Kai A ü p . M y T i a t O e o s Kai A ü p . E Ü Y e y i ? uelü a ü x w A ü p . ' H p a KXT) S i a K Ö y c o Y X t K i x d x c o r r a x p l u e l o l d y e a x r i a a [ y ] ^Lyfi|J.Tis x ^ p i y ; AM
13, 1889, 255 N r . 6 6 ; M A M A I 263 ( K h a d y n K h a n ) : A ü p .
M e t p o ? ü 8 L [ g ] d8eX-
A ü . rr\8i KOI ÜSLCO YctlJ-ßLplw 9eoct)üXa) YXiiKUTdxco d y e a x r i a [ e ] y |j.yrmri? x[ä]pLy; -
A M 13, 1889, 258 N r . 78 ( K h a d y n Khan; w o h l v o n Juster g e m e i n t ) : A ü p .
avv xfi dSeXirfi M o u K [ i ] r ) d y e a x r | a a | j . e y x w Y^^KUxdxw X o y xaüxTiy [lyrnirig x^-P^^',
T[\IÜV
'IcodvTis'
T r a x p l 'EXTTL8La) xf^y x L x -
- A M 13, 1889, 2 6 0 N r . 84; M A M A V I I 85 ( L a o d i k e i a C o m b . ; w o h l v o n Juster g e meint): A ü p T ) X i ] o s E l t ü d y r i s ' PeveaLou Ke x f ) a u y ß C o u (lou X e X i S w y d y e a x r | a a i j . e y
[ivf\s
x d p i y ; zum N a m e n C h e l i d o n v g l . p . 347 A . 16. - H . S . C R O N I N , J H S 2 2 , 1902, 355 N r . 102, „Jewish or Christian", ( U m g e b u n g v o n Ikonion): A ü p .
M e t p o s A L o l Y e y o u ? ] KC ' A | i | i L a r\ aüyßios' \i.ov avv x o l s Y^iJK^xdxoLs
fitiüy violg e [ y ] eipr]VT\; -
J.R.S. S T E R R E T T , A n Epigraphical Joumey in A s i a M i n o r (Papers o f the American
School o f Classical Studies I I ) , Boston 1888, 211 N r . 2 3 0 (nach K o p i e v o n S . N . Diamanti des, der die Inschrift im Kloster des hl. Chariton sah [ „ g o v e m m e n t physician in K o n i a , w h e r e h e resided for many years"; im W i n t e r 1901/2 in seinem Bett ermordet, H . S . C R O NIN,
J H S 2 2 , 1902, 351 m i t A . 4; zur mangelnden Qualität seiner K o p i e n s. W . M .
SAY,
A s i a n i c Elements in Greek C i v i l i z a t i o n , L o n d o n 1927, l O l f ] ; O E H L E R 300 N r . 80;
Ü:
K R A U S S 2 3 8 ) : eK0Lp.r|9ri ö SovXog xoü 9 ( e o ) 0
'Aßpaa^.[
RAM
(eine griech. N o m i n a t i v -
Endung ist nicht ausgeschlossen) ... ] e x o u s X O H E H T . Der N a m e Abraham wurde v o n Ju den in verschiedenen Schreibweisen verwendet ( H O R B U R Y / N O Y 39, 4 mit weiteren Belegen
15. L y k a o n i e n ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
483
mit letzter Sicherheit jüdisch; Zweifel sind in jedem Fall berechtigt. Der Kult des höchsten Gottes ist in Ikonion und Umgebung bezeugt.'
Gdanmaa 2 2 4 Grab des Leviten Sophronios Ed.: J.C.G. Anderson, JHS 19, 1899, 285 Nr. 178. FO: Tcheshmeli-Zebir Keui („In the village"), heute: Cesmelisebil, westlich der Straße von Ankyra nach Ikonion, vmtl. identisch mit Gdanmaa.^ Die Z u ordnung des Ortes zu Galatien oder Lykaonien war nie eindeutig. Der Stein wurde von der MAMA-Expedition nicht mehr gesehen. Abb.: Anderson. ei/ed8[e] '"KardViTali]
2;ü)(f)pöv[L-] 0 9 XeuLT-
5
r\s dyvos' A ü p . 'Itodv[r]S-]
aus Ä g y p t e n , dann e. g. N O Y I I 562; Beth She'arim I I 4 2 ; CIJ II 830 (Dura-Europos); 1175 (Khirbet Hebra); z w e i hebräische Graffiti zitieren K . B I E B E R S T E I N / H . B L O E D H O R N , Jeru salem, Wiesbaden 1994, I I I 2 0 1 ) , k o m m t allerdings bei Jos. u. a. Schriftstellern nicht vor, ebensowenig in T a l m u d u. Midrasch ( N . G . C O H E N , JSJ
7, 1976, lOOf; 15, 1984, 35f.;
I L A N 5 9 f . ) . Der N a m e kann also, muß aber nicht auf Juden verweisen ( G . B O H A K , Akten 2 1 . Int. P a p y r o l o g e n k o n g r e ß , Stuttgart 1997,1 109f meint z. B . , daß v o n den acht T r ä g e m dieses N a m e n s in C P J nur drei wirklich Juden sein müssen), da er auch v o n anderen Semiten oder Christen getragen wurde ( e . g. I G L S 2 1 7 1 ) . Letztlich entscheidend dürfte aber die B e zeichnung des T o t e n als SoüXog TOÜ 0(eo)ü sein: während dieser A u s d m c k zwar v o n j ü d i schen Propheten gebraucht wurde, wurde er im späten Judentum nie zur Selbstdefmition der Gläubigen verwendet ( R E N G S T O R F , T h W N T II 277 A . 101) und k o m m t daher auch nicht in jüdischen Grabinschriften vor, während er für Christen geläufig ist. - R A M S A Y , Cities II 525 N r . 1 konnte ich nicht verifizieren, ebensowenig B C H 17, 1893, 327; S. auch W . M . C A L D E R , R e v . Phil. 36, 1912, 64 N r . 28; B U C K L E R , JRS 14, 1924, 49 N r . 40 ( S E G 6, 4 3 0 ) , R E C A M I V 7 1 : MdpKO? M e X i o g eauTots' ... Kai yoviai
"HXi? KOL yvvr\ aviov
Zöri
...
AiKeo) KOI EiprivTi Ke TeKvoig KTX. „ L e s noms de ALKeo? et
d'ELpf|yri sont juifs ou chretiens" ( C A L D E R ) . ' M I T C H E L L 143 N r . 236; R E C A M I V 39. ^ D i e s e Identifikation jedenfalls bei K . B E L K E , Galatien und L y k a o n i e n , W i e n 1984, 166 und auf der Karte R E C A M I V p. 16, B 7. A b e r s. aus dem Ort selbst M A M A I 339: Eüaeßt? xtJpLou r S a v p a a g OIK&V
5e XL
484
15. L y k a o n i e n ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
yvve[Ka8-] [eX](j)a) \ivr]-
TCÜ LSLO)
2: supplevi; N N KlTa[L A n d e r s o n .
Hier ruht Sophronios, der reine Levit. Aur. loanes seinem Schwager um der Erinnerung willen. Datum: 4. Jh. u. später. 3f.: M A M A I 360 (Gdarmiaa): 2to(|)p[o]yLT]; 364? 4: „There were many Jews in this neighbourhood" (Anderson), und Juster I 193 A . 14 übernahm seine Interpretation. Daß dyvog in den Grabinschriften des Ortes sonst nicht vorkommt, verleiht Andersons Deutung von XEULTTIS ei ne gewisse Wahrscheinlichkeit. Indizien fiir eine besondere Bedeutung von Le viten im Diasporajudentum sind selten;^ ihre Funktion scheint auf das Ver lesen der Torah nach den Priestern beschränkt gewesen zu sein, Levine 497. 6: Der Name noch in e. g. M A M A I 363; 365; ansonsten s. 58 a (Komm.). 7f.: Die Ergänzung ist nicht ganz sicher, da an der zweiten Stelle der Z . 8 der obere Teil einer Rundung zu sehen ist, und es schwer ist, am Ende von Z . 7 noch drei Buchstaben zu ergänzen; aber Vgl. im selben Ort M A M A I 363: Tihv [dy]8paSeXc()Cüv;'° 364: TT) eiSia [aÜTf)S' dv]8pa8€X(j)fi 2;a)[(t)poviTi; 369; vgl. auch VII 422 (Kerpisli): 'TiraTL? r|8Lco YuvariKa8eX(})a).
2 2 5 Das Grab des Aur. Joseph Ed.: M A M A VII 563. FO: Cesmeli Zebir, s. 224. Beschreibung: „Panel on rough slab. Abb.: M A M A VII p. 144. Aüp. 'IwaTjc}) vlög Mipou TTJ eavTOv GW5
äveGTr\Gev Xdpiv
' A u s Jaffa v g l . die Grabinschrift CIJ 11 902, die w o h l aus der Z e i t nach dem Untergang des T e m p e l s stammt: Aßßo[i.api,, viov Aa,
A e u e C r r i s , BaßeXris, dpTOKÖ[TTou].
Zum Ausdruck dy8pa8eX4>ös v g l . R O B E R T , H e l l e n i c a X I I I 3 2 f
15. L y k a o n i e n ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
485
„ ' EworicJ) and Novvrig are possible readings."
Aur. Joseph, S. d. Miros, errichtete (das Grab) für seine Gattin Nonna um der Erinnerung willen. Datum: nach 212, vielleicht aber auch erst 4. Jh. 1: Joseph ist nicht nur als christlicher Name selten, sondem wird hier auch in der undeklinierten Form benutzt; die Benutzung undeklinierter, biblischer Namen ist ein Phänomen, das für Juden ab dem 3. Jh. belegt ist. 2: Zur Erklärung des Namens s. Zgusta, KPN 308 § 890; er ist in dieser Ge gend sehr häufig, s. M A M A I p. 235; VII p. 151; R E C A M IV p. 92 (Indices). Vgl. Calder, M A M A I p. 10: „The name Metpog, which is especially charac teristic of the Christian nomenclature of Phrygia and Lycaonia, is surprisingly common in the pagan dedications of Laodicea Combusta. It is possible that some of these pagan devotees were Christian lapsi.'' Es ist ebenso möglich, daß der von Christen häufig benutzte Name auch von Juden benutzt wurde. N . Cohen, JJS 23, 1972, 5Iff versuchte, den Namen Me'ir (u. a.) mit M e t p o s zu verbinden, doch zeigte Ilan 388, daß Me'ir anders transkribiert wurde. Der Grabstein eines Joseph, der Sohn eines Meiros war, fmdet sich in Sadahattin Hanl, s. 228. Die Versuchung ist groß, hier einen Zusammenhang zu sehen, zumal der Stein dort als Spolie verbaut wurde, also nicht notwendig vom Ort stammen muß. 4: Nonna in Kadyn Khan, M A M A I 230; 269; 327; 377; VII 537; 539f; cf I 370: Nonnia; in der Umgebung von Ikonion, R E C A M IV 13; vgl. zu Nonna/ Nonne/Nonnie Zgusta, K P N 363f § 1046-7-9. 5: „The formula, so-and-so äveöTvpev the deceased, is common in Lycao nia", W . M . Ramsay, Luke the Physician, London 1908, 388 A . 1.
Ikonion 2 2 6 Das Grab des Diakon Paulos Edd.: P. Lucas, Voyage au Levant, Den Haag 1705, I 321 Nr. 61 (non vidi); id., Allerneueste Reise in Klein Asia und Africa, Hamburg o. J., 360 Nr. 61;'' CIG 9270; Oehler 300 Nr. 79). Abb.: Lucas; CIG (Facss.). Ü: W . M . Ramsay, Luke the Physician, London 1908, 402; Krauss 237.
"
Vermutlich wurde die hischrift
L U C A S ' s c h e n Buches abgedruckt.
auch in anderen Auflagen und
Übersetzungen
des
486
15. L y k a o n i e n ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
6 9 e ( ö s ) TCÜV c|)'"L)X"'tüy TOÜ T o T p a r\X. ev9a KeXvTe öoTea T O Ü aojc|)povos naüXou SiaKÖvou.
5
evopKLCö[i[e]9[a]
T Ö V -n"avT[o]KpdTo'"p"^a 9(eö)v I T A [ ]
1: o9eycoyct)co rcoy TOD LarpariXey Lucas; ' l a { T } p a T | X edd.; T&V <j)c6Ta)y B l o e d h o m per litt.; „ T h e
correction made in the Corpus is probably right",
Ramsay 402 A . 2 ;
5:
TrayTKpaToßa Lucas; rest. C I G . Lucas zeigt keine Zeilentrennung an, ich habe die Aufteilung des C I G übernommen.
Der Gott der Stämme Israels. Hier liegen die Gebeine des verständigen Dia kon Paulus. Wir beschwören den allmächtigen Gott... Datum: 4. Jh. u. später. If.: Die Formel, werm richtig gelesen, kommt in L X X nicht vor, auch wenn natürlich die <))uXal (TOÜ) 'lopariX mehrfach belegt sind,ebenso wie ö 9€Ö5' T O Ü 'lapafjX.'^ Auch das N T kennt den Gott Israels (Mt 15, 31; Lk 1, 68) und die Stämme Israels (Mt 19, 28; Lk 22, 30): die Christen verstanden sich schon sehr früh als verus Israel. Aber auch in ihrer Literatur scheint die vorlie gende Formel nicht zu begegnen und würde ohne eine weitere Qualifikation auch wenig Sirm machen. Trotz der Bedenken, die im Namen und Amt des To ten liegen,'"* dürfte eine solche Anrufting am ehesten jüdisch sein.'^ ' loTpafiX ist eine in der Spätantike häufig an Stelle von ' lapariX gebrauchte Form, cf Ganschinietz, RE IX 2, 2234; J. Michl, R A C V 218f; J.J. Price, SCI 22, 2003, 227 (vgl. e. g. P G M IV 1816; V I I I ; 117; X X X V I 310 etc.; R. Kotansky, Greek Magical Amulets I, Opladen 1994, 407). 2: Zur Erwähnung der Gebeine vgl. e. g. CIJ II 1230; 1256 (Jerusalem, Ossuare). 3: Krauss 237 versteht oiit^pbiv als Hinweis auf die Gelehrsamkeit des Toten, doch bezeichnet das Adjektiv in der Regel eine Charaktereigenschaft. " V o n E x 24, 4 bis E z 4 8 , 3 1 . 13 V o n G e n 33, 20 bis E z 4 4 , 2 . V g l . e. g. die sicher christl. Inschrift aus Dalisandos in G . L A M I N G E R - P A S C H E R , D i e kaiserzeitlichen Inschriften Lykaoniens 1, W i e n 1992, 42f. N r . 34: A o u p i i i a ß a g
eK6o\iT\aev
TÖy üöy aÜToü riaüXoy 8Ld(Koyoy), oder M A M A V I I 362 ( V e t i s s o s ? ) : HaüXo? StdKwy . . . dycoTTiaey. R A M S A Y , Cities I I 667 A . 3 spricht v o n einer jüdisch-christlichen Inschrift; v g l . I D . , L u k e the Physician, L o n d o n 1908, 403, w o er Ursprung „ i n a Jewish c i r c l e " noch für m ö g lich hält; als jüdisch versteht den T e x t F. C U M O N T , M E F R A 15, 1895, 280 N r . 2 8 1 ; unsi cher K R A U S S 237; unter Berufung auf C U M O N T meint D . F E I S S E L , B C H 104, 1980, 4 6 4 , diese Inschrift habe „toute chance d'etre j u i v e plutöt que chretienne"; B A U E R / A L A N D 773 sagen: „ w o h l j ü d . "
15. L y k a o n i e n ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
487
Der Name Paulus war bei Juden nicht sehr gebräuchlich, cf. 14 B, 19 (Komm.); in Ikonion erklärt er sich aber wohl zwanglos durch die starke rö mische Präsenz in der colonia Iconensium}^ 4: Lifshitz 40 (Apameia Syr., 391 n. Chr.) datiert nach einem jüdischen Diakon: e m N e | i L a dCCava Kai T O U SidKovos ei|;Ti(t)(j50r| f) rrpöoGeaLS [ T O U ] v d o u ; " Epiph. Haer. 30, 11 sagt über Amtsträger der paläst. Juden: dCayiTOJv T w y rrap' avrdis
SiaKÖvwy ep|iT]yeuo|j.eyü)y
f\ ürrripeTüjy. Es
könnte also hier das Amt des Synagogendieners, des Hazzan, gemeint sein.'^ Das Amt ist hauptsächlich aus dem Talmud bekannt, kommt in Inschriften eher selten vor, und wird dann meist als ü r r r i p e T T ] ? wiedergegeben.'^ 4f.: Subjekt zu eyopKLCö|ie9a waren vmtl. die Erbauer des Grabes, vgl. e. g. MAIVIA III 77 (Diokaisareia), wo die Inhaber eines Grabes sagen: evopKLQo\iev TOVS ovpaviovs Qeovs Kai TOVS KaTaxOovi^oug eis T Ö . . . e^bv etyai TeGfjyaL.^^ Die Formel ist, mit entsprechenden Abänderungen, auch von Christen verwendet worden.^' Die nächste Parallele zu unserer Inschrift stammt von Naxos imd wird in das 5./6. Jh. datiert (SEG 30, 1060; G. Kiourtzian, Recueil des inscriptions grecques chretiennes des Cyclades, Paris 2000, 104 Nr. 35): eyopKL[C]o|J.e
T[6y G ( e ö ) y
T Ö y ] TrayT0Kpd(T0pa)
Kai
TÖy
fiiiwy K(üpLoy) 'l(T]CTouy) X ( p L a T Ö y ) | i r | 8 e y a eTepoy TeGfjyaL.'^^
Eine einfache, nicht-christliche Aurelia Paula z. B . in der U m g e b u n g v o n Ikonion, J H S 22, 1902, 364 N r . 129. Eine n a u X e l m FlauXeii/ou ibid. 368 N r . 141. V g l . aber ansonsten C A L D E R , M A M A V I I p . 67: „ O n the Anatolian plateau, the names Paulos and Gaios are characteristically, K y r i a k e exclusively Christian." L E V I N E 411 A . 125 versteht hier z w e i Ä m t e r : „ a l s o served as the local deacon"; M O U T E R D E , zu I G L S I V 1321 übersetzt, als stünde auf dem Stein TOÜ KOI S i d K o v o ? , was m. E. richtiger ist. Z u m A m t s. e. g . S C H Ü R E R I I 438; M . G O O D M A N , State and Society in R o m a n Ga lilee, T o t o w a 1983, 1 2 3 f ; J.T. B U R T C H A E L L , F r o m Synagogue to Church, Cambridge 1992, 2 4 6 f f ; L E V I N E 41 Off E. g . N O Y I I 290. S C H Ü R E R II 438 zur Identität der Ä m t e r . V g l . weiter B E Y E R , T h W N T I I 91 f ; R E N G S T O R F , T h W N T
V I I I 5 3 8 f ; 544 (zur alten K i r c h e ) . - V g l . jetzt
C . M . L E H M A N N / K . G . H O L U M , T h e Greek and Latin Inscriptions o f Caesarea Maritima, Boston 2000, 144 N r . 166: xcorrog 'loLSwpou ... äCäva. A u s Ikonion selber stammen JHS 22, 1902, 346 N r . 82: er-opKW [8e M f | v a KaxaxOovLoy] Kol Oeoü?
[KaxaxöoyCou? pr|]8eva dSiKl'naeLv x ö pvfjpa
pri]8e
a ö p a K x X . ; 3 5 6 N r . 112: ev]opKLaCco 8e M f i v a KoxaxOövLOV pr|8eya vai]
eTreLoleveyKeLv
[ e x e p o v eLoevexOfj-
et pr) pövoi/ KXX. ( d i e beiden T e x t e auch in E. L A N E , Corpus Monumentorum
Reli-
gionis D e i M e n i s I , L e i d e n 1971, 9 3 f N r . 147f; J . H . M . S T R U B B E , A r a i E p i t y m b i o i , Bonn 1997, 2 2 9 f N r . 3 4 5 ) ; R E C A M I V 49 ( S T R U B B E 231 N r . 3 4 7 ) : Kaft] evopKLoCw xou? Kax a x O o v i o u ? p e x d TT\V ibiav
TeXeuxf)y ... dXXov pr] eioevexOrivaL; 120: evopKoOpev 8e
x ] p l ? e w e a M f j m ? KaxaxOovCou?; c f 125. ^' Ein schönes Beispiel in R E C A M I V 222: e v o p x l C ^ ü p d ? x ö v KXfjpov
x ö v v ü [ v ] Ke
x ö v [ [ x o u ] ] errepKÖpevov Ke rrdvxa? xoü? e v x w y e v w pou ... x ö v xdrrov K o o p i ^ o a x e . Z u evopKiCco s. noch C I G 9288; dort vollständiger als in G . K O U R T Z I A N , Recueil des inscriptions grecques chretiennes des Cyclades, Paris 2000, 8 7 f f N r . 24 ( N a x o s , 4. Jh.): e v -
488
15. Lykaonien ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
Eine Beschwörung zum Schutz eines Grabes finden wir noch in CIJ 1719 (Argos), und zum Oeö? Trai/TOK-pdTwp in jüdischen Texten, s. 90, 2 (Sardeis). Ramsay 403 erwägt, in Paulus einen Verehrer des Qeös v(\)iGTos zu sehen und verweist hierfür auf möglichen kappadokischen Einfluß (vgl. aber auch p. 486 A . 15 zu Ramsay's Position). 5: die beiden Buchstaben am Ende müssen zu einem Satzteil gehören, in dem bestimmt wurde, daß kein anderer als Paulus in das Grab gelegt werden dürfe.
Laodikeia Katakekaumene 2 2 7 Das Grab des Aurelius Sisinnos in der Umgebung von Laodikeia Edd.: W . M . Calder, Rev. Phil. 46, 1922, 121 Nr. 5 (nach Kopie von Ramsay u. Calder; SEG 1, 452; Merkelbach/Stauber III 85 Nr. 14/06/08); M A M A I 267 (S.P. Ntantes, ' ATreiXriTLKal eK^päoeis eis ras 'EWT^viKd? errLTuiißioug TraXaLoxpLaTLavLicd? emypa(j)ds, Athen 1983, 114 [Z. 13-16]; J.H. M. Strubbe, in: J.W. van Henten/P.W. van der Horst [Hrsgg.], Studies in Early Jewish Epigraphy, Leiden 1994, 125f. Nr. 13). FO: Kadyn Khan (heute: Kadinhani), das antike Pithoi, westl. von Laodi keia an der von Philomelion nach Ikonion führenden Straße;^^ dort im „central cemetery". Beschreibung: rechteckige Stele aus blauem Kalkstein; über dem Schriftfeld ein vertieftes Halbrund mit Bosse. H.: 1,2 m; B.: 0,57 m; T.: 0,36 m; litt.: 2 3,5 cm. Abb.: M A M A p. 143 (weitgehend unleserlich). Ü: Strubbe; Merkelbach/Stauber. AüpfiXtos 4>lXÖ'ttQTTOS TW 1)8lCü TTa-
5
OPKLCW üfiäs TÖV
Tpl YXUKUTdTCp A ü p . S l q l w ü ) dveoTriaa iivfiiiTig xdpLV. (o8e e<^eor(S)ra ävyeXov, [ir\
TL? Trore ToXfiiü
iuQdde nvä KaraQeaQe.
Häufiger ist im christlichen Bereich ÖpKw/öpKiCw TÖV Oeöv TÖV TravTOKpdTopa v e l . s i m . ; s. d i e B e i s p i e l e bei FEISSEL ( A . 15) 464f. Karten bei M A M A I p. X X I X ; M E R K E L B A C H / S T A U B E R p. 77; v g l . K . B E L K E / N . M E R S I C H , Phrygien und Pisidien, W i e n
1990, 362 ( v g l . auch die dortige K a r t e ) ; ohne
Straße auf der Karte R E C A M I V p . X V I , C 6.
15. L y k a o n i e n ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
V. J
10
TraTpl e w (t)L[X]|o? 8e
V. 2
489
T ' öXÖTTaTTTrlos- ctyaKXrievTL
T p L a | i a K p L a | T O T d T ü ) Ke T e T p d | K L s öXßLco e e v ,
V. 3
Tij[ißü)
15
V. 4
aetvere,
I em
aTTiXriv TT^VS' |
d6avd|T0L0
|
eldpvaev et 8e
G e o ü iifiv''L
T L g ai)|Tf]y
XdßoLTo.
7f.: „ * L [ X ] o { Z A E T O A O } T T d T T T T o s Crönert; annominationem latere putat Calder" S E G ; c|)i(X) MAMA; MHNFMA
12:
voluerat
poeta
öXßiw
x\ev
Crönert;
14f.: jx\vbe
tSpuaey?
Calder;
17:
lapis.
Ich, Aurelius Philopapos, errichtete dem eigenen, süssesten Vater um der Er innerung willen. Sein lieber und ganz dem Väterchen ergebener (Sohn) er richtete diese Stele auf dem Grab für seinen Vater, den berühmten Sisinnos, den dreimalseligsten und viermal glücklichen. Wenn aber jemand sie beschä digen sollte, möge er den Zorn des unsterblichen Gottes auf sich ziehen. Datum: wg. des Namens wohl nach 212. 4: Sisinnos u. ä. Namen waren in dieser Gegend häufig,^"^ vgl. ansonsten Zgusta, KPN467ff. § 1436. V. 1: Schön ist das Spiel mit dem Namen des errichtenden Aurelius Philopappos: (J)L[X]OS" 8e T ' öXöirairTTO?.'^^ Indirekt wird hier gesagt, daß die Natur des Stifters schon in seinem Namen ihren Ausdruck fmdet. V. 2: T p L a | i a K d p L a T 0 9 , zu dem der Superlativ nur hier bezeugt ist, wird von LSJ noch nach Lukian, vit. auct. 12 zitiert. Im Hintergrund steht natürlich eine Formulierung wie Hesiod, F 211, 7 M / W : T p l ? |jLdKap ALaKtSr] KQL r e T p d K i ? öXßie TTriXeu; vgl. Hom. Od. 5, 306: r p l g p - d K a p e g . . . KQL T e r p d K i ? . Das epische Vorbild machte die Benutzung durch Juden und Christen möglich.^^ In CIJ II 877 (Sidon) wird die Verwendung theologisch begründet: [ l a -
JHS 22, 1902, 118 N r . 4 3 ; T A P h A 57, 1926, 195ff. N r . 4 (christl.); M A M A
I 325
(christl.); V I I 9 1 ; 177; 418; 4 4 9 ; 500; 537; 578; L A M I N G E R - P A S C H E R ( A . 14) 194 N r . 315; R E C A M I V 205. Ein vergleichbares Spiel mit dem N a m e n bei M E R K E L B A C H / S T A U B E R I V 95 N r . 18/ 01/15 ( T e r m e s s o s ) : c K d X o w 8e pe rrdvreg A u . ndpcjjtXov, oüveK' erjv rrdoL c))iXr|TÖTaT o g ; S E G 49, 1443 (Stratonikeia) in der N a m e n s g e b u n g : 'A^LÖrrLOTog ... nCoTq)
TTaxpL
S. als Beispiel das doppelte x p l ? pdKap bei Paulos Silentiarios, A P 5, 255, Gregor v . Nazianz, A P 8, 29 ist sich allerdings der Doppeldeutigkeit durchaus bewußt:
17f. a
sagt über Herakles und andere, ü p e l g p e v Ovrixol KOL oü p d K o p e s TraOeeooL, um dann über seine Mutter N o n n a zu sagen: fiXax' erroupavCriv e i s d v x u y a , wg rroOeeoKey, x p l g pdKap ev vr[& otop' d-rroSuaapeyri. Schon 8, 25; 37 hatte er sie pdKatpa genannt. V g l . noch das Grabepigramm aus Kolukissa ( M E R K E L B A C H / S T A U B E R I I I 73f. N r . 14/04/03): ' A ß p a p o i g KÖXrroLg d m T r a ü e [ T ] e cög poKdpcov x i g . In christlicher w i e jüdischer Literatur ist p o K d p i o g natürlich häufig benutzt und auch v o n Individuen gesagt w o r d e n , v g l . hier e. g. 148, 9 ( K y z i k o s ) ; 232, 2 ; 234, 2 f ( K o r y k o s ) ; 248, 3; 11 ( T a r s o s ) ; CIJ I 688 (Pantikapaion): ürrep d[vaTr]aüaew[g . . . ] xoü paKaptcoxdxou; Beth She'arim II 183, 5: p o K a p x d x r i ; c f 176: f) pa-
490
15. L y k a o n i e n ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
6 eX-rrCCov e m Kvpwv (cf. Ps. 33, 8; 83, \2)}^ Vgl. christlich A P VIII 29: T p l s iictKap. V. 3: ZuTÜfißo) errl aTr\\r\v verweisen Merkelbach/Stauber auf Ti3[ißtp r e OTT\Xr\ Te in Horn. II. 16, 457; 675, das auch in Merkelbach/Stauber III 399 Nr. 16/57/97 (Hadrianoupolis/Phrygien) nachgeahmt wurde. V . 4: Sir 40, 4: (})ößos GavdTOU Kai |if|yL|ia Kai epig bringt uns nicht we sentlich weiter; wichtiger dürfte die epische Vorlage gewesen sein, II. 22, 358; Od. 11, 73: |if| TOL TL Gewv [ i r i v L i i a yevü)|j.aL. Die Verbindung dieses Kon zeptes mit der ö p y f i Geoi) läßt jüdische Herkunft der Inschrift nicht ganz aus geschlossen erscheinen (vgl. 177, 19; 178, 13),^^ da christliche Grabsteine der Gegend meist andere Formulierungen tragen.^^ Andere jüdische Inschriften aus Laodikeia Katakekaumene gibt es bisher nicht.^«^ KGcpLog
Kopia [ ; CIJ I I 870 ( B y b l o s ) : ueloü TOÜ ^laKaptou
' A a T e p C o u ; 1175 ( T i b e r i a s ) : viov TOÜ
jiaKapCou KTX.; H O R B U R Y / N O Y 15 (Alexandria): TOÜ tia]KapLOTdTou; 39 ( L e o n t o p o l i s ) : 'Aßpdp.oi;
TOÜ iiaKapiaTOTdTou.
" H A T C H / R E D P A T H 892 zur V e r w e n d u n g in der L X X , v . a. in den Psalmen. Jüdisch oder christlich: R O B E R T , Hellenica X I / X I I 437; „ m a y be Christian", DER,
MAMA;
J.H.M.
S T R U B B E , in: J . W .
VAN HENTEN/P.W.
CAL
V A N DER HORST
( H r s g g . ) , Studies in Early Jewish Epigraphy, L e i d e n 1994, 126. Häufig sind die auch v o n anderen Orten, v. a. aber aus Phrygien bekannten F o r m e l n w i e 8waeL Xöyov TW Oew, e a r a i
avrü
irpös r ö v Oeöv, e^r) Trpög r ö v Oeöv (rfiv Tpid-8av),
aber auch F o r m e l n w i e Kpirfi r w C^vTi. Xöyov evÖLKov rCaTi ( M A M A I 162) oder e a - x e i TTpög r ö v (xeXXovra Kpivetv C^^vrag KOL veKpoüg ( M A M A I 169). - A n anderen Or-ten ist die Drohung mit dem Z o r n Gottes in christlichen Grabinschriften durchaus bekannt, s. B e l e g e und Diskussion bei S.P. N T A N T E S , ' AireiXTiTLKaL eK(l)pdaeLs eLg r d g
'EXXrivLKds e m -
TU|jLßLoi)s TTaXaioxpi-aTLavLKdg eTTLYpac|)dg, Athen 1983, l l O f f . ' ° M A M A V I I 98: MapidfiT] KupCtovi (.SCw d8eX(j)co |j.vti|jLrig e v e K e v k o m m t w o h l nicht in Frage. Der Frauennamen Maptdiiri könnte durchaus jüdisch sein (Beth She'arim I I 9 ) , k o m m t aber auch in L y k a o n i e n mehrfach v o r , M A M A V I I 580 ( S e n g e n ) : Ke rfjg
au[vßL]ou
a i ; T [ o ü ] MapiOM-Ti ( Z G U S T A , K P N 299 § 8 7 4 - 2 ) ; M A M A V I I I 127: eüxt) MapidjiT]? ( M a pLdii^LL? L A M I N G E R - P A S C H E R [ A . 14] 198f N r . 325 [ A l k a r a n , südl. v . L y s t r a ] ; dort w o h l christlich). D e n N a m e n K y r i o n kennen w i r aus 155 ( N i k o m e d e i a ) , doch konnte R O B E R T , Hellenica X I / X I I 392 keine weiteren jüdischen B e l e g e fiir ihn beibringen; v g l . in Lykaonien M A M A I 211 (sicher christlich); V I I 2 2 1 ; 228; 257. J . C . G . A N D E R S O N , JHS 19, 1899, 290 N r . 196 edierte folgende Inschrift aus M e y d a n , 13 km o s ö . v o n Laodikeia, 34 km n. von Ikonion ( c f B E L K E / M E R S I C H ( A . 2 3 ) 341 und K a r t e ) , das in der A n t i k e w o h l zum Territorium v o n L a o d i k e i a gehörte ( A n d e r s o n ) : AüpriXta [TTjpÖKXa 1810) dv8pel AüprjXCü)
M[cü]ua[eK d [ v e ] a r T i a [ e v ] KOL aürfi
C^^oa ( v g l . die in
Laodikeia häufige Formel für Frauen Kai eauTfj C ^ o a in M A M A V I I 35; 50; 5 2 ; 62; 90: Ke airrfi C^^oa; 9 2 ) |ivr||ir|g x ^ p t v („Altar-stone, w i t h man and w o m a n " ) . A N D E R S O N ver stand Aurelius M o s e s und hielt die Inschrift daher fiir jüdisch (ebenso D . U S S I S H K I N , lEJ 27, 1977, 216 A . 5 ) ; die Ergänzung eines einheimischen, in L a o d i k e i a mehrfach v o r k o m m e n den N a m e n s ist aber w o h l wahrscheinlicher, s. M A M A
I 3 6 1 : evOa K]aTd[K]LTe
Mouarj?
u [ l ] ö s ALO|i[f|8]ou KTX.; V I I 70 hat M o a t g ; der G e n i t i v M o u a i S o g in I 219 und der Dativ MoaL8L in I 67 sind sicher nicht die einzigen M ö g l i c h k e i t e n der F l e x i o n , aber nach dem
15. L y k a o n i e n ( N r . 2 2 4 - 2 2 8 )
491
Sadahattin Hanl 2 2 8 Das Grab des Aur. Makedonis Ed.: H.S. Cronin, JHS 22, 1902, 365 Nr. 132. FO: Zaz-ed-Din Khan (Cronin), heute Sadahattin Hanl, liegt 22 km nö. von Konya an der von Konya nach Aksaray führenden Straße.^' Der Stem ist, wie viele andere, als Spolie in der Mauer des Khans verbaut. Abb.: Cronm (Facs.). Aüp.
MaKC-
SövL? ptü TW
Mei-
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KUTdTri
5
[lOU
dSeX(j)aj ' Iwaricf) dveoTrioe [[Xi/]ii[iri9
x«-
pLV
Aurelius Makedonis, S. d. Meiros, errichtete meinem süßesten Bruder Joseph um der Erinnerung willen. Datum: nach 212, vielleicht aber auch erst 4. Jh. Cronin erklärte: „The inscription is Jewish or Christian", weshalb sie von Juster I 193 notiert vmrde. Der Grund für die Einschätzung liegt in dem unde klinierten Namen Joseph (Z. 6). If.: Der Name Makedon ist in der Gegend beliebt.-^'^ 2f.: Zu Metpo? s. 225, 2 (Koraum.); hier sah bereits Cronin in Meipw den Genitiv.^^ Ein Aur. Joseph, S. d. Meiros, errichtete in Gdanmaa ein Grab für seine Gattin (225). Die Versuchung ist groß, hier einen Zusammenhang zu sehen. 3f.: Die Inschrift stammt aus einer Zeit, in der nicht nur das Casus-System zusammengebrochen ist.
Facsimile
bei A N D E R S O N
ist
am
Zeilenende
auch M[o]uaeL[8L
möglich.
V g l . noch
Z G U S T A , K P N 337f. § 988. B E L K E , ( A . 8 ) 220 zum Ort; ein Photo des Khans auch bei W . M . R A M S A Y , Luke the Physician, L o n d o n 1908, Taf. X X I I L M a k e d o n : M A M A I 115; V I I 58; 267b; R E C A M I V 52; M a k e d o n i o s : M A M A I 6 9 ; 188; 370; V I I 101; 418; 527; R E C A M I V 213 A . " V g l . vielleicht M A M A V I I 592: iiyrnilov MCpw.
16. Kapitel
Kilikien Daß es Juden in Kilikien gab, ist a priori zu erwarten: die Nachbarschaft Syri ens' und Israels ist ein hinreichender Grund.^ Direkte und indirekte Verbin dungen sind denn auch bezeugt: Merodes d. Gr. hatte flir viele kleine Städte Ki likiens die Steuern bezahh (Jos. BJ 1, 428; p. 34 A . 43), Philo nennt in einem Katalog Juden in Kilikien (leg. 281; p. 29 A . 24), und Juden aus Kilikien dis kutierten mit Stephanos (Apg 6, 9; p. 35).^ luhus Polemon, König im Pontos und von Claudius auch mit einem Teil Kilikiens bedacht, wurde Jude, um Berenike, die Tochter des Herodes Agrippa, heiraten zu körmen."* Epiphanios erwähnt ftir das frühe 4. Jh. jüdische Gemeinden und ihre Be amten, zu denen damals offenbar regelmäßig d-rröaToXoL vom Patriarchen in Je rusalem geschickt wurden,^ und er erzählt die Geschichte eines dieser Gesand ten. Dabei zählt er nicht nur die Beamten der Gemeinden in den kilikischen Städten auf, sondern gibt auch ein farbenprächtiges, allerdings verzerrtes Bild vom jüdischen Gemeindeleben.^ In Olba werden Juden in einem Brief des Se verus V. Antiocheia erwähnt. ' Ein Syrer z. B . in M A M A I I I 388 ( K o r y k o s ) ; ein Bürger des syr. A n t i o c h e i a in I I I 4 7 7 ; R . H E B E R D E Y / A . W I L H E L M , Reisen in K i l i k i e n , W i e n 1896, 10 N r . 26 ( K a r a b a s c h ) : ' AvTLOxel? dTTÖ AdcfjvTis; a l l g e m e i n zur Wanderung v o n Syrien nach K i l i k i e n D . F E I S S E L , S y ria 59, 1982, 3 2 1 . ' M . S T E R N , in: S. S A F R A I / I D . ( H r s g g . ) , T h e Jewish P e o p l e in the First Century, P h i l adelphia 1974,1 147. A b s t a m m u n g v o n den jüdischen Familien, d i e A n t i o c h o s I I I . in L y d i e n und P h r y g i e n ansiedelte, muß nicht angenommen w e r d e n (anders F. H I L D / H . H E L L E N K E M PER, K i l i k i e n und Isaurien, W i e n 1990, 8 5 ) . ^ Es g a b w o h l keine S y n a g o g e der kilikischen Juden in Jerusalem, w i e es manchmal heißt; d i e Konstruktion des Satzes ist: r t v e g Ttov CK Tfjs a w a Y c o y f j ? ... KOL TQV dnö KiXiKiag Kai ' A a L a g . •* Jos. A J 2 0 , 145f.: BepevCKTi 8e [iCTd TT^V 'HpojSou TeXeuTfjv ... TTOXW xpövov XTipeüaaaa, 4)fi(jLr|S' eiTLaxoüaris, ÖTL rdSeXc})« ovveir], f)v ouTog ßaaiXeijg, TrepiTep.öiieyoy dydyeaöai irpög teiv
weTo 4'€ii8els
TreiOeL noXe[i.{jüya, yd|j.oy avTr\v
Tag SiaßoXdg. ( 1 4 6 ) Kai 6 noXe|j.a)y
eTTetaOri
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KuXiKlag 8fi
OÜTCOS' y d p e X e y (idXiaTa
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TrXoÜToy aÜTTJg- oü \ir\v e m TTOXÜ a w e p . e L y e y ö ydiiog, dXX' r\ BepeyLKr) SC dKoXaaLav, ojg e<\)aaav, KaraXeLTreL TÖy TIoXe^Lwya. ö 8' ä[ia rov Te y d i i o u KÜI TOÜ ToXg eOeai TWV 'lou8aLü)y e^Lp-eyeiy dTrfjXXaKTo. ^ Es gibt keinen Grund, ein solches Verhalten auch für frühere Zeiten oder weiter v o n Palästina entfernte Gebiete anzunehmen. * Panar. 30, 11, Iflf.: aujißeßriKe ydp avTÜ TW 'IwafiTTcp ( P L R E I losephus; G . S T E M B E R G E R , Juden und Christen im heiligen Land, M ü n c h e n 1987, 6 6 f f ; M . P E R K A M S , J b A C 44, 2 0 0 1 , 23ff.) i i e r d TÖ ä8pvvQf\vai "loü8ay TÖV TraTpLdpxTiv, ö v irpoeLTraiiey
(rdxa
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
493
Juden gab es auch in einzelnen Städten, aus denen keine jüdischen Inschrif ten erhalten sind,^ doch sind unsere Quellen von ganz unterschiedlicher Quali-
ydp oiJTCüg e X e y e r o ) , d(j.0Lßf|g e v e K a y e p a g eirLKapTTiav. Kai p e x ' e m a T o X ö v o u r o g
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'IwarjTra) Tfjg
diroaroXfig Soüvai
drroaTeXXexaL eLg xfjv
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eXOcov e K e l a e drrö eKdaxrjg rröXecog xfjg KcXcKiag x d e m S e K a x a KOL x d g drrapxdg rrapd xcov e v xfi errapxLa
'louöaLcov e i a e T r p a x x e v . e v xoijxcp 8e
xco KaipcS K a x d y e x a i rrXri-
acaLxepov xf^g CKKXriaLag, OÜK OL8' eiTretv e v rroici rröXei. ct)LXoüxaL 8e xco e K e l a e OKÖTTCO, ö g XeXrjOöxcog f]xr|ae rrap' aüxoü x d e ü a y y e X i a Kai dveyvco. errel ovv
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a x o X o g (oüxcog y d p rrap' a ü x o t g cög e<^r\v x ö d^Lcofia KaXelxac) e p ß p i O e o x a x ö g < x e ci)v> KOL KaOapeücov öfjOev,
x d eLg KaxdoxaoLV e ü v o p L a g
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öcexeXec TrpoßaXXöfievog,
TToXXoüg xcov KaxaaxaOevxcov dpxLouvaycoycov KOL lepecov KOI rrpeoßuxepcov
Kai dCavi-
xcöv (xcov rrap' a ü x o l g öiaKÖvcov eppr|veuo|ievcov f\ ürrripexcov) KaOacpcov x e Kai p e x a K i vcov xoü d^LüJ|jLaxog, ürrö rroXXcov eveKoxeXxo, ö L x i v e g cöarrep dpüvaaOat a ü x ö v rreLpco[levoL TToXuTTpaypovelv x o ü x o v
KOL LxvrjXaxeXv
x d rrap' aüxoü y i v ö n . e v a oü
eorroüSaCov. Oed xoLaüxrjv 8e aLxLav r r o X w p a y p o v n a a v x e g
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dOpöcog eLaecj)pr|aav OLKaöe
eLg x ö aüxoü e(t)eaxiov Kai KaxaXapßdvouacv a ü x ö v x d e ü a y y e X i a
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xe ßißXov KaxexouoL x ö v 8e d v 8 p a äpTTdConoL a ü p o v x e g xapctl Kai ßocovxeg Kai aLKLag em<j)epovxeg oü x d g x u x o ü a a g drrdyouoL p e v eLg xf)v o w a y c o y f i v KOL p a o x L C o w L x o ü x o v Kaxd x ö v v ö p o v . KOI o u x o g aüxcS TTpcoxog dycov yCvexac- eTreoxri 8e ö errLoKOTTog xfig rröXecog KOI ä^eiXero a ü x ö v . dXXoxe 8e K o x a X a p ß d v o w i v a ü x ö v e v ö8oLTTopLa XLvL, cög f i p i v ücfiriyrioaxo, Kai ptrrxowLV aüxöv eLg Kü8vov x ö v rröxapov. xcl) 8e a ü x ö v dcjjaprraxOevxa e x ö r r a a a v p-p rrr) dpa öXcoXev ürroßpüxLog KOL e x o L p o v errl xoüxco. ö 8e
piKpcB ü o x e p o v
Xouxpoü
peüpaxi
y e v ö p e v o g x o l g ü8aaL
dyCou Kaxa^Loüxac (eocoOr) y d p )
KxX. Ü : W I L L I A M S 82; v g l . D . G O O D B L A T T , T h e Monarchie Principle, T ü b i n g e n 134ff.; M . J A C O B S , D i e Institution des jüdischen Patriarchen, T ü b i n g e n
1994,
1995, 308fT.; L . I .
L E V I N E , in: S. F I N E ( H r s g . ) , Jews, Christians, and Polytheists in the A n c i e n t Synagogue, L o n d o n 1999, 87ff., bes. 90f.; L E V I N E 435f. Z u den ürrripexaL vergleicht S.
APPLEBAUM,
in: S A F R A I / S T E R N ( A . 2 ) 469f. mit A . S C H A L I T , J Q R 50, 1959/60, 31 Iff. den
Zeuxisbrief,
Jos. A J 12, 152: 8L8öa0co 8e Kai x o t g eLg x d g x p e L a g ürrripexoüai x ö aüxapKeg. ' Severus v . A n t i o c h e i a V I 1, 52 ( E . W . B R O O K S , T h e Sixth B o o k o f t h e Select Letters o f Severus, Patriarch o f A n t i o c h , O x f o r d 1903, II 148f; Severus stammte aus S o z o p o l i s , i. e. A p o l l o n i a in P i s i d i e n ) . " - C I G 9202 ( „ e M ü l l e r i schedis Beaufortianis"; O E H L E R 300 N r . 8 2 ) ; M A M A III 120 ( S . H A G E L / K . T O M A S C H I T Z , Repertorium 170f Krs 5 ) : ocopdxcov Oi^Kri FecopyLou
der westkilikischen
'AßpaapLou
Inschriften, W i e n
1998,
ist christlich, da der T e x t mit
einem
K r e u z eingeleitet w i r d . - F R E Y notiert unter der Überschrift „ C i l i c i e " folgenden T e x t : Y O R K E , JHS 18, 311 N r . 12 ( O E H L E R 538 N r . 81 a; C U II 7 8 2 ) : { E T } eüijJÜXL x o g . eü4füxr| Z [
'AyaOoKXLa. oüSelg
1898, dedva-
] M H . o ü [ 8 e l g ] d 0 d v [ a ] x o g . Der z w e i t e N a m e wurde v o n allen H r s g g . als
2[aXco]pr| ergänzt, was kaum nötig ist. Einen anderen H i n w e i s auf die jüdische Identität einer der beiden Toten gibt es nicht, so daß die A u f i i a h m e in ein Corpus jüdischer Inschriften nicht gerechtfertigt ist. S o oder so stammt der Stein aus Germanikeia-Marash, das nicht zu K i l i k i en, s o n d e m zur syrischen K o m m a g e n e gehörte, s. H O N I G M A N N , R E Suppl. I V 686ff (oder j e d e K a r t e ) . A u s Marash stammt übrigens auch ein jüdisch-aramäisches A m u l e t t , s. J. N A V E H / S . S H A K E D , A m u l e t s and M a g i c B o w l s , Jerusalem ^1987, 6 8 f f N r . 7. - H . L I E T Z M A N N , Z N T W 3 1 , 1932, 313 notiert zu 236 (Sarkophag des A ü p .
Eüaavßa-
xLou M e v d v 8 p o u ) : „ I m benachbarten Korasion ist der Sarkophag eines M e v d v 8 p o u
Zavßa-
xLou gefimden worden ( [ s e i l . M A M A I I I ] S. 114 N r . 166), der kein R e l i g i o n s s y m b o l trägt:
494
16. Kilikien ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
tat und nicht immer historisch auswertbar. In Adana wird ein jüdischer Zaube rer und Teufelsbeschwörer erwähnt;^ die Stadt Epiphaneia wurde im hohen
war das doch vielleicht ein Jude, der mit d e m korykischen 'Eusabbatios Menandros' irgend w i e zusammenhängt?" ' S. Theophilus Poenitens, A A . S S . 4. Febr.: T h e o p h i l u s verschreibt sich d e m Teufel, nur um später Buße zu tun und durch d i e Fürsprache Marias gerettet zu werden. D i e Situation w i r d am A n f a n g der vita ( p . 4 8 3 ) so beschrieben: actum est priusquam incursio fieret in Ro-
manam rempublicam execrandae Persarum gentis, fuisse in una civitate nomine Adana, Ciliciorum secunda regione, quendam vice-dominum sanctae dei ecclesiae, nomine Theophilum. A u f Grund einer anderen Stelle datieren die Herausgeber die Ereignisse ca. 538. T h e o p h i l u s w i r d v o n einem neuen B i s c h o f seines A m t e s als oLKÖvo[ios enthoben.
A A . SS. p. 484: erat denique in eadem civitate Hebräern quidam nefandissimus, et omnino diabolicae artis Operator, qui iam multos, inßdelitatis argumentis, in foevae perditionis immerserat barathrum. quippe inani gloria succensus vice-dominus incurrit miserrimus in ruminationem indigestae cupiditatis huius saeculi, et urebatur ambitionis desiderio. unde festinus perrexit noctu ad praefatum Hebraeum, pulsansque ianuam, aditum pandi precabatur. videns igitur eum Deo odibilis ille Hebraeus ita corde contritum, vocavit intra domum et dixit ei: 'cuius rei causa ad me venisti?' at ille corruens provolutus pedibus eis dicebat: 'quaeso te, adiuva me, quoniam episcopus mens opprohrium in me exercuit, et hoc operatus est in me.' respondit ei execrabilis ille Hebraeus: 'crastina nocte hora ista veni ad me, et ducam te ad patronum meum, et subveniet tibi, in quo volueris.' ille autem haec audiens gratulatus fecit ita, medioque noctis venit ad eum. nefandus vero Hebraeus duxit illum ad circum civitatis et dixit ei: 'quodcumque videris aut qualemcumque audieris sonum, ne terrearis, nec Signum crucis tibifacias.' illo autem spondente subito ostendit ei albos chlamydatos cum multitudine candelabrorum clamantes et in medio principem sedentem. erat enim diabolus et ministri eius. tenens autem infelix ille Hebraeus manum vice-domini, duxit illum ad flagitiosum illud concilium, et ait ad eum diabolus: 'quid nobis hunc hominem adduxisti?' respondit: 'ab episcopo suo praeiudicatum vestrumque adiutorium postulantem, do mine mi, perduxi eum.' dixit autem ille: 'quäle Uli adiutorium dabo, homini servienti deo suo? sed si mens famulus esse cupit et inter nostros milites reputari, ego Uli subvenio, ita ut plus quam prius facere possit et imperare omnibus, etiam episcopo.' conversis Hebraeus dicit ille misero vice-domino: 'audisti quid dixit tibi?' respondit: 'audivi et quaecumque dixerit mihifaciam: tantum subveniat mihi.' et coepit oscularipedes ipsiusprincipis et rogare eum. dicit diabolus ille Hebraeo: 'abneget filium Mariae et ipsa quae odio sunt mihi, faciatque in scriptis, quia abnegat per omnia; et quaecumque voluerit impetrabit a me: tantum abneget.' tunc introivit in vice-dominum illum satanas et ait: 'abnego Christum et eius genetricem', faciensque chirographum imposita cera signavit anulo proprio et abscesserunt utrique cum nimio perditionis suae gaudio. in crastino autem, divina - ut reor - Providentia motus, episcopus cum omni honore revocato ex secessu vice-domino, turpiter quem ipse promoverat eiecto, priorem constituit vicedominum; praebuitque ei coram omni clero et populo auctoritatem dispensationis sanctae ecclesiae atque possessionum ei pertinentium, ac duplo tantum quam antea fuerat praepositus ... execrabilis vero ille Hebraeusfrequenterpergebat occulte ad vice-dominum et dicebat ei: 'vidisti quemadmodum beneficium et celer remedium ex me et patrono meo, in quibus deprecatus es, invenisti?' at ille, confiteor, omnino gratias ago concursioni tuae. V g l . p. 4 8 8 , w o die vita des H e i l i g e n und sein Rekurs zu dem magus ... Hebraeus gente noch eirmial versifiziert v o r l i e g e n ( B H L 8122). Z u m langen Nachleben der im Mittelalter be liebten Theophiluslegende s. die Literatur bei P . C H I E S A
u. a., L e x M A V I I I 667ff.; A .
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
495
Mittelalter auch als „Kanisat al-Yahud ( = Kirche der Juden) bezeichnet, was wohl die Existenz einer Judengemeinde andeutet;"'^ eine Reise des Rabbi Aqiba nach Zephyrion wird in der tannaitischen Literatur erwähnt.'' Die Nähe zu Syrien und Palästina brachte es mit sich, daß man dort über Kilikien und seine Produkte informiert war, weshalb sie auch manchmal im Talmud erwähnt wer den.'^ Auf diese Art erklären sich vmtl. auch einzelne semitische Namen, die man nicht immer als Beleg für die Anwesenheit von Juden nehmen muß.'^ Ob die Sabbatistai aus Elaiussa''' tatsächlich „a group of 'sympathizer' gen tiles who observed the Sabbath and worshipped Yahveh" waren,'^ ist sehr
D Ö R R E R , L T h K ^ I X 1474. - Es gibt noch e i n i g e strukturell ähnliche Geschichten, die in K i likien spielen und v o n L . Radermacher, Griechische Quellen zur Faustsage, W i e n 1927, her ausgegeben wurden. H I L D / H E L L E N K E M P E R ( A . 2 ) 250. " S. S A F R A I , in: I D . / S T E R N ( A . 2 ) 209 mit den A n g a b e n . A . N E U B A U E R , L a Geographie du T a l m u d , Paris 1868, 314f., der auf kilikischen W e i n in p T Ghali I V 11 und Hülsenfrüchte in M i s c h n a Zera'im M a a s V 8 v e r w e i s t . E m B e i s p i e l aus der U m g e b u n g von Anazarbos bietet G . D A G R O N / J .
MARCILLET-
J A U B E R T , Belleten 4 2 , 1978, 3 8 2 f N r . 7 ( S E G 2 8 , 1256); G . D A G R O N / D . F E I S S E L , hiscriptions de C i l i c i e , Paris
1987, 2 0 0 f N r .
119: O a v o u p a s
TTa TrpoT0Tr
ürrep atüTripta?, das v o n D A G R O N / F E I S S E L so kommentiert w i r d : „ O a v o u p a s est la forme hellenisöe du n o m j u i f Thanum ( c f H . W U T H N O W ,
D i e semitischen Menschennamen, p .
5 3 ) , ä cöt6 de laquelle on trouve aussi O a v o u p o ? et © a v o p o ? . Quant au n o m du pere, H a s , il est propre ä l'Isaurie et ä la C i l i c i e . M a l g r ö le nom semitique et l'absence de la croix, il faut considerer notre inscription c o m m e chretienne: la formule ürrep acoxriptag n'est certes pas absente de l'^pigraphie j u i v e , mais le titre de TrpcoTorrpeaßÜTepog y semble inconnu."
HILD/
H E L L E N K E M P E R ( A . 2 ) 85 sprechen v o n einer jüdischen Inschrift, während sie p. 297 da mit rechnen, daß der Stein zu einer K i r c h e gehörte. E . L . H I C K S , JHS 12, 1891, 233ff. N r . 16 ( O G I S 573; F. S O K O L O W S K I , L o i s sacrees de l ' A s i e mineure, Paris 1955, 1 8 1 f N r . 80; F . T . M I L I K , D e d i c a c e s faites par des dieux, Pa ris 1972, 6 9 f ; H A G E L / T O M A S C H I T Z [ A . 8 ] 1 5 7 f K z b 9 ) ; Ü : W I L L I A M S e8o^e
176 V I I 52:
T o t g eraLpoLS Kai SaßßaTioTalg Oeoü rrpovoiai ZaßßaTioToü ouvriypevoLS" rr\v
eTTiypa(j)fiy
xopd^ayras
prjSeya dKupoy rroLfiaaL. TCOL 5e rrotriaavTL eoTwi dyyeiaL. edv
TLS OeXr] TL dvdOepa Qelvai, TWL OCXOVTL dvdOepa OeivaL e^eoTco. FIpÖTog Xeyef OTe<|)avoüa0aL AL0LßriXLOv TÖV ouvaycoyea. TWV 8e dvaOepdTcov Ttov övTCoy ev Te TOX? oig
va-
KOL TÖy eTTLyeypappeycoy ev Te TOX? OTrjXaLg KOI TOXJ dyaOepaoLv priSevl e^eoTcoL
pT]Te drraXeXiJjaL pi^Te öxpewaoL prJTe peTÖpai. edy 8e Tis rrapeyßds TTOLI^OTI fi [ ä ] p d p TTjL TO e i g TÖy Oeöy TÖV EaßßaTLOTTiy Kol dTroTeCoaTü) e i g TÖV Oeöv TÖV ZaßßaTLOTfiv [(8r|ydpLa) p ' ] KOI ToXg ZaßßaTLOTaig (8r|ydpLa) p' KOI Tr\ rröXi (8riydpLa) p' KOI 8uydaTTiL (8r|ydpLa) p'" eoTcoi 8' f) OTriXri d[Tr]opoCTLa KOT' l o o y prjSeva ürTo8e^aa0aL TÖ rjpap. 8LaipeLTCüi 8' ö lepeüg TO La
496
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fraglich.*^ Jüdischer Einfluß auf sie ist nicht sicher, scheint aber nicht ganz aus geschlossen zu sein. Archäologische Zeugnisse jüdischer Diaspora in Kilikien sind selten und in jedem Fall umstritten. Schuhze charakterisiert z. B. eine Grabanlage in Soloi/ Pompeiopolis'^ als jüdisch, ohne aber über hinreichende Parallelen zu verjfügen oder einen eindeutigen Hinweis (Menorah o. ä.) zu besitzen.*^ Ob ein aus der 2. Hälfte des 5. Jhs. datierendes Gebäude in Mopsuestia eine Kirche oder eine Synagoge war, ist immer noch stark umstritten: die Fußbodenmosaike zeigen Darstellungen aus dem Leben Noahs und Samsons.'^ Sollte es sich um eine Synagoge handeln, wäre es das erste Beispiel für „eine jüdische Illustrations tradition die ganze biblische Zyklen so darstellte, wie es später m der Buchmalerei üblich war".^^
lenistischen W e l t , Darmstadt ' 1 9 6 6 , 224. A n eine „häretische jüdische G r u p p e " denkt z. B . E. L O H S E , T h W N T V I I 8 A . 4 4 . W e s e n t l i c h vorsichtiger sind z. B . M . H E N G E L / A . S C H W E M E R , Paulus z w i s c h e n D a maskus und A n t i o c h i e n , T ü b i n g e n 1999, 252, die v o n einem „heidnischen K u l t , der v o n der jüdischen Sabbatfeier beeinflußt war", sprechen. Eine Verbindung mit Sabazios (zu ihm e. g . E . N . L A N E , JRS 69, 1979, 3 5 f f ; S.E. J O H N S O N , A N R W I I 17, 3, Berlin 1984, I 5 8 3 f f ; R . T U R C A N , L e s cultes orientaux dans le m o n d e romain, Paris ^1992, 313flf.) g a b es hier w o h l nicht, s. schon G R E S S M A N N , R E I A 2, 1560flF.; v g l . z u m „ S a b b a t - G o t t "
noch C P J III p .
4 I f f ; S C H Ü R E R I I I 1, 6 2 4 f f Z u m Ort v g l . auch H I L D / H E L L E N K E M P E R ( A . 2 ) 382. V . S C H U L T Z E , Altchristliche Städte und Landschaften II 2, Gütersloh 1926, 2 9 9 u. B i l d 87: „ I n kurzer Entfernung nordöstlich (seil, v o n H E B E R D E Y / W I L H E L M [ A . 1] 43 N r . 102, Grab des T h a l l o s ) liegt isoliert eine eigenartige unterirdische Grabanlage, rechteckig g e staltet, zugänglich durch eine zehnstufige T r e p p e . V o n der östlichen und südlichen W a n d lau fen Stollen in das Innere. Ein L o c h in der Südwand w i r d als Zisterne angesehen. D i e H ö h e bis zur flachgewölbten D e c k e beläuft sich auf etwa 3 m . . .
D i e K a m m e r trägt alle M e r k m a l e
jüdischer Grabstätten und darf daher diesem Kreise eingefiigt werden." ' ^ L . B U D D E , Pantheon 18, 1960, 116ff; I D . , A n t i k e M o s a i k e n in K i l i k i e n I , R e c k l i n g hausen 1969, 3Iff. häh das Gebäude für eine Kirche: d i e Mosaikinschriften entsprechen dem B - T e x t der L X X , und Samson w i r d bei den Kirchenvätern als Praefiguration Christi gesehen; ebenso P. P R I G E N T , L e j u d a i s m e et l'image, T ü b i n g e n 1990, 92ff.; G . H E L L E N K E M P E R S A L I E S , R e a l l e x i k o n f b y z . Kunstgeschichte I V , 327fF.; E A D . , in: Eski A n a d o l u I , 1991, 325ff. V o n einer S y n a g o g e g i n g A . O V A D I A H , in: E . A K U R G A L ( H r s g . ) , Proc. X t h Int. C o n g r . Class. A r c h a e o l o g y , Ankara 1978, II 8 6 4 f f aus, ebenso M . A V I - Y O N A H , in: L . I . L E V I N E ( H r s g . ) , A n c i e n t S y n a g o g u e s R e v e a l e d , Jerusalem, 1981, 186ff Unsicher ist zuletzt R . S T I C H E L , J b A C Suppl. 18, 1991, l l O f ( c f I D . , B y z Z s 7 1 , 1978, 5 0 f f ) , während sich - oh ne S T I C H E L zu kennen - R . H A C H L I L l , A n c i e n t Jewish A r t and A r c h a e o l o g y in the Dia spora, L e i d e n 1998, 5 1 f ; 209fT.; 214ff. für eine S y n a g o g e entscheidet; unentschieden bleibt L E V I N E 233 A . 3. ^° J. M A I E R , Das Judentum, München 1973, 346.
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Aigai 2 2 9 Der Sarkophag der Jüdin (?) Prokla Ed.: D. Ussishkin, Qadmoniot 8, 1975, 133f.; id., lEJ 27, 1977, 215ff. (SEG 27, 944). FO: Aigai, jetzt im Museum von Adana. Beschreibung: Bleisarkophag; der Boden und die beiden Längsseiten sind aus einem Stück, Kopf- und Fußende aus jeweils einer eigenen Platte. Der Deckel ist ebenfalls erhalten; die Inschrift ist auf Grund des Gußvorganges seitenverkehrt. H.: 0,45-0,5 m; L.: 1,8 m; T.: 0,45-0,5 m. Abb.: Qadmoniot 133; lEJ 215 fig. 1; Taf 30 a; R. Hachlih, Ancient Jewish Art and Archaeology in the Diaspora, Leiden 1998, 292f fig. VI-17; cf ead., The Menorah, Leiden 2001, 94 fig. II 32; 426 D 9.5. Ü: Ussishkin. eüp-OLpt,
IIpÖKXa
Sei glücklich, Prokla. Datum: Bleisarkophage wurden in Syrien und Palästina vom 2.-4. Jh. häufig gebraucht;^' unser Stück wurde also wohl von dort importiert. Die Buchsta benformen erlauben keine präzisere Datierung. Der Glückwunsch läßt auf den Glauben an ein Leben nach dem Tod schließen,^^ und diese Formulierung wurde ausschließlich von Christen und Ju den gebraucht.^^ Für Juden könnte der Wimsch allerdmgs eine Anspielung auf Mischna Sanhedrin 10, 1 sein, was van der Horst übersetzte: „all Israelites have a share in the world to come".^'^ Der P N Prokla kommt bei Juden vor,^^ doch handelt es sich eigentlich um einen römischen Namen, der von Angehörigen aller Religionen getragen werden
^' A i g a i s Verbindungen nach Syrien liefen w o h l über Alexandreia ad Issum, und während der Perserkriege des 3. Jhs. diente K i l i k i e n als Basis für die Operationen in Syrien. J.S. P A R K , Conceptions o f A f t e r l i f e in Jewish Inscriptions, Tübingen 2000, 122ff " A l l g e m e i n s. L . R O B E R T , Documents d ' A s i e mineure, Paris 1987, 1 l O f (nur v o n Chri sten und Juden benutzt), der w i e P . W . V A N DER H O R S T , A n c i e n t Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 120 A . 23 auf die Häufigkeit der Formel in Beth She'arim verweist: I I 2 - 7 ; 9; 13; 2 6 f ; 33; 47; 5 2 ; 5 6 f ; 69; 124; 1 2 9 f ; 171; 173; 187 ( c f S C H W A B E / L I F S H I T Z p. 2 ) . ( A . 2 3 ) 120. D i e E t y m o l o g i e v o n e ü p o i p e i , „ g u t e r A n t e i l , gute p o i p a " würde damit aufgenommen; er verweist auch auf S. L I E B E R M A N N , Greek in Jewish Palestine, N e w Y o r k ^1965, 7 2 f f S C H W A B E / L I F S H I T Z p. 2 f übersetzen eüpoCpeLv daher mit „ t o h a v e part in the next w o r l d " und v e r w e i s e n auf ihre N r . 129: rrd? ToXpcov dvO^e ... pf] exTi pepog el? TÖV [ßCov] dövLo[v. N O Y II 35; 38; 166; 234 ( a l l e R o m ! ) .
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konnte.^^ Dieser Text kann nur aus einem Grund zu den jüdischen Inschriften gezählt werden: mit dem Sarg, der die Inschrift trägt, wurde ein zweiter in etwa derselben Größe gefunden (1,8 m x 0,5 m), der im Innern mit vier Menoroth verziert ist^'^ (Abb. in Ussishkin, Qadmoniot 134; id., lEJ 216f. fig. 2f.; Taf. 30b-d; Hachhh 1998, 292 fi^^VI-17),^^ weshalb ihn z. B. Dagron/Feissel als „probablement j u i f erklären.
Anemourion Eine jüdische Familie aus Anemourion wird 233 erwähnt: evBdSe 'AXe^avSpos ' Ave^LOupieüs 'louSatos ovv TTJ auyßLco aÜTOü.
Kelrai
Diokaisareia 2 3 0 Eine Weihung für den erhörenden Gott Edd.: G. Dagron/D. Feissel, Inscriptions de Cilicie, Paris 1987, 38f. Nr. 14 (SEG 37,1298; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen In schriften, Wien 1998, 346 OID 104). A O : Museum Siliflce, Inv. Nr. 138. Beschreibung: Kleiner Altar aus Kalkstein, oben beschädigt. Auf dem Schaft ein Leuchter mit vier Armen, in dessen Mitte - an Stelle des fünften Armes - ein Stern dargestellt ist. Auf den Seiten jeweils ein Paar Ohren. Die Inschrift ist auf dem oberen und unteren Teil des Profils angebracht. H.: 0,29 m; B.: 0,18 m; T.: 0,18 m. Abb.: Dagron/Feissel Taf. VII.
In K i l i k i e n e. g. M A M A I I I I74f.; 669 bis Geweils christlich); H A G E L / T O M A S C H I T Z ( A . 8 ) 87 N r . EIS 18; D A G R O N / F E I S S E L ( A . 13) 115 N r . 72 ( j e w e i l s heidnisch). " Dieser Sarkophag ist etwas anders hergestellt als der erste: B o d e n und Längsseiten be stehen aus einzelnen Bleiplatten, und die Form der Deckelbefestigung war anders. Ein
Teil
der Längsseiten war um den Boden herumgefaltet, und wahrscheinlich befindet sich die D e k o ration auf der Innenseite, w e i l die Längsseiten falsch angebracht wurden. V g l . zu Bleisärgen mit Menoroth in Israel N . A V I G A D , Beth She'arim I I I , Jerusalem 1976, I73ff., zusammengefaßt
bei R . H A C H L I L l , T h e Menorah, L e i d e n 2 0 0 1 , 87, u.
a.:
„ T h e lead cofFms o f Beth She'arim form a homogenous group dating to the fourth Century C E and are the product o f a Workshop in Sidon, w h i c h on request added symbols before casting." ' ' ( A . 13) 118.
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] A [ ... ] IX
... gemäß eines Gelübdes. Datum: 4.15. Jh. (Dagron/Feissel). 2: Zur Häufigkeh von e ü x T ] v , das auch ohne Präposition oder Verb stehen kann, vgl. den Index s. v. Natürlich wird diese Begründung einer Weihung nicht nur von Juden verwendet, und die Adaption der heidnischen Ikonogra phie (die Ohren) ist bisher einmaUg; die Emreihung dieser Inschrift hier hängt daher von der Interpretation des Leuchters als Menorah ab.^° Menoroth mit weniger als sieben Armen gibt es durchaus,^' und auch für den Stem lassen sich Beispiele fmden. Die Ohren sind ein Zeichen für den erhörenden Gott, und Weihungen fm den Geo? e T T r ) K o o ? oder die Geol CTTTIKOOL sind bei Heiden nicht selten. Die Vorstellimg vom erhörenden Gott gehört aber auch in die L X X , und aus Aphrodisias haben wir eine Weihung an den Geös e i i r i K o o s (19 [Komm.]). Dagron/Feissel vergleichen M A M A III 1-4 (Mitchell 143 Nr. 238-41): Al täre von Verehrem des Geo? / Zeij? LHJJLCTTOS-, die sich 1914 im Konak von Si32
lifke befanden, 1925 aber nicht mehr; FO unbekannt. Eine gewisse äußere Ähnlichkeit ist nicht zu leugnen, und wenigstens einer von diesen Altären stimmt in etwa in der Größe mit unserem Altar überein, doch dürfte eine sol33
che Beobachtung bei zahlreichen einfachen Altären zu machen sein. Eine Ver bindung mit den Verehrem des Geö? iji|jLaTo? ist also nicht sicher.^"* 231 Das Grab des M. Aurelius Zoilos und M. Aurelius Diogenes Edd.: E.L. Hicks, JHS 12, 1891, 269 Nr. 70 (nach Kopie von Headlam u. Hogarth; Oehler 300 Nr. 87; CIJ II 795; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 327 OID 15). FO: „gorge by Sacra via", „about H mile to the S. on W . side" (Hicks). Abb.: JHS; Frey (Facss.). Ü: Frey; M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 12.
' ° Für jüdisciie Herkunft auch H E N G E L / S C H W E M E R ( A . 16) 251 A . 1015. ^' H A C H L I L I ( A . 2 8 ) 200ff. fiir Menoroth mit mehr oder w e n i g e r als sieben A r m e n . D A G R O N / F E I S S E L überlegen daher, o b auch diese Altäre aus
Diokaisareia stammen
können. " U m den wichtigsten Unterschied zu nennen: M A M A I I I 1-4 sind ohne Verzierung, M A M A I I I 3 besitzt in der M i t t e des Schaftes ein umlaufendes G e w i n d e . " S. noch p. 493 A . 7 zur Erwähnung v o n Juden in Olba.
nur
500
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|ivri|iLoy M . AüpriXLCJOV Z O L X O U
Kai ALoyevou? ' louSetov Grabmal der M. Aurelii Zoilos und Diogenes, der Juden. Datum: 1. Hälfte 3. Jhs. (Williams)? 1: [iVTiiieLoy ist in den Grabinschriften der Stadt sonst nicht belegt, aber in Westkilikien verbreitet, Hagel/Tomaschitz p. 422i?^ Iff.: Es wird sich wahrscheinlich um Brüder handeln, die entweder selber oder deren Eltern vor 212 das Bürgerrecht erhielten. Freys Überlegung („II est difficile de dire si ces deux freres juifs se rattachent ä la famille de Marc Aurele.") ist gegenstandslos. 3: Zu PN, die von heidnischen Göttern, besonders Zeus, abgeleitet sind, s. p. 15. Beide Namen sind in Diokaisareia sonst nicht belegt, aber wenigstens Diogenes ist in Kilikien häufig, Hagel/Tomaschitz p. 440; ansonsten s. 14 B, 18 (Komm.). Zu Zoilos, s. Ilan 281 f. 4: cf. M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 12 zum Ausdruck' louSatog.
Korykos Es gibt nur wenige spätantike Städte, aus denen eine größere Zahl jüdischer In schriften erhalten ist. Ebenso deutlich wie im kaiserztl. Hierapolis karm man hier sehen, daß es ftir Juden, Christen und Heiden keine separaten Friedhöfe gab.^^ Namen, die anderswo als jüdisch gelten körmen, werden hier von Chri sten getragen.^^ A n d e r s G . L A M I N G E R - P A S C H E R , Index grammaticus zu den griechischen Inschriften K i l i k i e n s und Isauriens, W i e n 1974, I I 65, die auf 245 v e r w e i s t und damit auf die Tatsache, daß sich auch in einer anderen jüdischen Inschrift K i l i k i e n s dieser Ausdruck flär das Grab fin det. '* M A M A I I I p. 121, w o es dann heißt: „ E i n solcher Befiand ... kann doch w o h l nicht an ders erklärt werden, als dass in K o r y k o s in vorchristlicher Z e i t eine örtliche Trennung der Gräber der Juden v o n denen der NichtJuden nicht bestanden hat und dass dieser Zustand, w e i l gewaltsame Enteignungen offenbar nicht vorkamen, durch d i e einfache Konstanz der recht lichen Verhältnisse sich bis in die byzantinische E p o c h e forterhalten hat." " D e r P N Eusanbatios k o m m t in z w e i jüdischen T e x t e n v o r , 236; 237, während auf etli chen m i t e i n e m K r e u z gekennzeichneten Inschriften der P N Sanbatios erscheint ( M A M A
IE
177; 493 b ; 678; 686; 737; ohne K r e u z fmdet sich Sanbatios in 166, doch ist der Befund der N a m e n so eindeutig, daß man hier nicht auf einen Juden schließen w i r d ) . H E N G E L / S C H W E M E R ( A . 16) 252 meinten: „ H i e r m a g es sich um 'judaisierende' Christen oder zum Christen tum übergetretene Juden handeln." C f L I E T Z M A N N ( A . 8 ) 3 1 3 f , der aus diesem Beftmd
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Außerhalb des Friedhofes der Stadt erfahren wir nichts über die Gemeinde, ihre Gebäude^^ und Institutionen. Juden lebten bis weit ins Mittelalter in Korykos:^^ anläßlich der Belagerung der Stadt durch die Karamaniden im 14. Jh. wird das Judenviertel ( r d ' E ß p o L K a ) eigens erwähnt."*^
2 3 2 Das Grab des Abas Edd.: M A M A III 205 (CIJ II 785; M.H. Williams, JSJ 25, 1994, 280 Nr. v; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 237 Kry 256). FO: Zone C (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150)." Beschreibung: Sarkophagdeckel, eine Menorah am Ende der Inschrift (cf. R. Hachlili, The Menorah, Leiden 2001, 427 D 9.8); litt.: 7-8 cm. Abb.: M A M A p. 117; Frey (Facss.). Ü: Frey; B.J. Brooten, Women Leaders in the Ancient Synagogue, Chico 1982, 249 A. 73; Williams. ao|iaTo9riKr]
TOV
A ß a Züiiwvos-
[laKaptou e l e p e w v
Schlüsse für „ d i e Zusammensetzung der Christengemeinde in K o r y k o s " ziehen w i l l .
Wenig
stens an Juden, die zum Christentum übertraten, m ö c h t e ich nicht g e m e glauben, da bis jetzt ein sicher jüdischer Sanbatios m K o r y k o s fehlt. - Ebenfalls durch ein Kreuz als christlich g e kennzeichnet sind die P N AavLr|X, 268, A[a]ueL8, 503 b, ZaouX, 689; diese B e i s p i e l e sind v o n einem gewissen Interesse, da man undeklinierte atl. N a m e n sonst meist als ein sicheres Zeichen für einen jüdischen Namensträger betrachtet. - A . C H A N I O T I S , S C I 2 1 , 2002, 224 A . 53 sieht noch einen Juden in M A M A III 298 ( + aa)paTa)[0r)]K[ri] Siatjjepouoa
AaviXo
üö? ' IXria + ) , doch scheinen mir die K r e u z e und die Flektion dagegen zu sprechen. H . A . H A R R I S , Greek Athletics and the Jews, Cardiff 1976, T a f 3: „ C o r y c u s , Castle. M e n o r a h on block re-used as lintel" ( z u „ M e n o r o t h on lintels" s. H A C H L I L I [ A . 2 8 ] 63fF.), doch ist die ursprgl. V e r w e n d u n g des Steines nicht zu erkennen. ^' H I L D / H E L L E N K E M P E R ( A . 2 ) 316: „ D e r j ü d . R e i s e n d e Benjamin v o n T u d e l a erreich te v o n Z y p e r n k o m m e n d 1163 K o r y k o s , das er als Grenzscheide A r m e n i e n s b z w . des Reiches des T ' o r o s , des Herrschers der B e r g e bezeichnet." M . N . A D L E R , T h e Itmerary o f Benjamin o f Tudela, L o n d o n 1907, 15; c f P . L . M . A L I S H A N , Sissouan, V e n e d i g 1899, 377; 3 9 3 f f H I L D / H E L L E N K E M P E R ( A . 2 ) 317 unter Bemfüng auf L e o n t i o s Makhairas, Recital c o n c e m m g the S w e e t L a n d o f C y p m s entitled „ C h r o n i c l e " , ed. R . M . D A W K I N S , 1932,1 98 § 112 zum Jahr 1360/1: drre JT\V eKKXrjOLav Tfj?
Oxford
'AyCag T p i d S o s v' dyKaXtari
TToXXüv TÖrrov KOL vdpTri e i s r d niXepyia örrou rJTOv TÖ KOupepKiv, Kai vä
KOTeßfi
e?
TO 'EßpalKa vdpTT] e i g TÖ KoupiKog, TOUTCOTIV TÖ KOOTeXXiv TOÜ KoupiKou ... D e r Einteilung der N e k r o p o l e n in A , B u. C , die K E I L / W I L H E L M vornahmen,
ent
spricht die Einteilung in d i e N e k r o p o l e n N 1 - N 3 bei A . M A C H A T S C H E K , D i e N e k r o polen und Grabmäler im G e b i e t v o n Elaiussa Sebaste und K o r y k o s im Rauhen W i e n 1967, 2 5 f f
Kilikien,
502
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
Sarkophag des Abas, S. d Symon, des seligen unter den Priestern. Datum: 4. Jh. u. später (Schrift). 1: KeilAVilhelm überlegen, ob d ß d l^v^b^vos- geschrieben werden muß, „Abas" also als Titel verwendet wurden;"^^ Frey verweist aber darauf, daß der Name Aba/Abba während der ersten beiden Jahrhunderte n. Chr. unter Juden sehr verbreitet war;'*^ s. etwa Noy II 94; 377 (3./4. Jh.); j T Demai V 2 (Name eines Rabbi in Karthago); Ilan 357f. Die Nähe zu dem kleinasiatischen Lall namen Aßßa/Aßßa? (Zgusta, K P N 43ff. § 1 [44 A . 8 zu diesem Text]; Ro bert, Noms indigenes 505ff.) dürfte die Verwendung nicht behindert haben. Der PN Simon, im 1. Jh. einer der häufigsten Namen in Palästina, ist auch in der Diaspora relativ häufig, cf. M.H. Williams, in: R. Bauckham, The Book of Acts in its Palestinian Setting, Grand Rapids 1995, 93f. Häufig wird die gräzisierte Form verwendet („der Stupsnasige"), während Zu(iecüv hier die Form der L X X ist, die auch von den Christen in Korykos bevorzugt wurde, M A M A III 733-8 u. ö.: 2i)|iewyL0S', während „Simon" nicht vorkommt. 2: [jLaKdpLOS wird der Tote auch in 234 und 248 genannt; s. femer M A M A III 130 (Korasion); iiaKapiwraTO? in M A M A III 566; vgl. 227, V. 2 (Korrmi.) für den Gebrauch, der sicher von Christen übernommen wurde."^ Frey überlegte, ob e l e p e w v ein Steinmetzfehler für den Genitiv elepecog sei, so auch Williams, JSJ 280 A . 41. Das wäre etwas glatter als die Beibe haltung des Plurals, doch ändert sich am Sinn nichts (wie hier übersetzt auch Brooten). Abas wird als Priester bezeichnet, ein Amt, das in der Zeit nach der Zerstörung des Tempels nur noch geringe Bedeutung hatte, s. 30, 3 (Komm.); allerdings nermt Epiphanios (s. p. 492f. A . 6) ausdrücklich Priester unter den Amtsträgern der kilikischen Gemeinden.
2 3 3 Das Grab des Alexandros aus Anemourion Edd.: R. Heberdey/A. Wilhelm, Reisen in Kilikien, Wien 1896, 68 Nr. 145 (IGR III 858); M A M A III 222 ( C U II 786; M.H. Williams, JSJ 25, 1994, 276
NOY
I 22 (Brusciano) ist ein m ö g l i c h e s Beispiel für einen T i t e l , s. die Diskussion
dort: evOa KTTC Ö peßßi ' A ß ß d M d p i g 6 evTiiiog. Unklar ist die christliche Inschrifl H A G E L / T O M A S C H I T Z ( A . 8 ) 62f. D p z 8 ( D a g Pazari):
'AvaaTaaCcp TTpeaßurepw
Kai aßßa
KÜpLe ßof|6Tiaoy. B.J. B R O O T E N , W o m e n Leaders in the A n c i e n t S y n a g o g u e , C h i c o 1982, 2 4 9 A . 73 ist für den T i t e l : „ A b a ( o r father) S y m o n " ,
während M . H . W I L L I A M S , JSJ
25, 1994,
283
mit A . 54 den N a m e n favorisiert. Daß der N a m e sonst eine andere F o r m des G e n i t i v s hat ( e . g. "AßavTOs, ' A ß d r o g ) , sollte nicht stören; feste, zu j e d e r Z e i t geltende R e g e l n für die D e klination semitischer N a m e n gab es w o h l nicht. " H ä u f i g ist der Gebrauch z. B . in Afrika, L E B O H E C 173 N r . 4; 6 ( T r i p o l i s ) .
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
503
Nr. I; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkihkischen Inschriften, Wien 1998, 222 Kry 163). cf. Oehler 300 Nr. 81. FO: „auf den Terrassen über den Felshäusem, der Festung gegenüber" Heberdey/Wilhelm; Zone A (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150). Beschreibung: Inschrift auf einem Sarkophag. Abb.: HeberdeyAVilhelm (Facs.). Ü: Frey; WUliams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 19; Williams, JSJ; Wilhams 108 V5. evGdSe
KetraL
'louSoLOs-
ovv
TTapeyoxXiiaei
'AXe^avSpos"
' Ave|j.oupLeüs
amov. eäv ovv Tis Sodoei TCO lepwTdTW
T T ) Gvvßibi
j][ieiv,
Ta[ieLto (8r|vdpLaX ßcf)'
Hier liegt Alexandros aus Anemourion, Jude, mit seiner Frau. Wenn nun je mand uns belästigen wird, wird er dem heiligstenfiscus2.500 (Denare) geben. Datum: 2./3. Jh. (Heberdey/Wilhelm, Williams), wohl vor 212. 1: Verbindungen zwischen Anemourion imd Korykos sind sonst nicht be kannt, aber bei zwei kilikischen Hafenstädten nicht weiter verwunderlich. Zur Benutzung des Namens bei Juden s. 14 B, 50 (Komm.). 2: M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 19 zum Ausdruck MouSatos. Hier, wie auch sonst, ist klar, daß mit den beiden Angaben ' Avefioupieu? und TouSatos" kein Interessenkonflikt verbunden war, und daß beides ohne Pro bleme nebeneinander stehen konnte. 2ff.: Dieselbe Formel und dieselbe Grabmuh in 238, doch läßt sich daraus kaum schließen, daß T r a p e i ' o x X e L v mit Vorliebe von Juden verwendet wurde;"*^ die Höhe der Grabmuh auch m III 263 (2./3. Jh.).
2 3 4 Der Sarkophag des Anastasios und Jakob Edd.: Oehler 300 Nr. 85 (nach den Scheden der Tituli Asiae Minoris); M A M A III 237 (CIJ II 787; M.H. Williams, JSJ 25, 1994, 280 Nr. vi; S. Ha gel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 211 Kry 98). FO: Zone C (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150).
''^ Z u r hellenistischen V e r w e n d u n g v o n \ir\ TrapevoxXeiv s. Beispiele bei G . H . R . H O R S L E Y , N e w Documents Illustrating Early Christianity I V , Macquarie B e l e g e für das Simplex in Grabinschriften gibt.
1987, 166f., der auch
504
16. Kilikien ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
Beschreibung: Sarkophag mit Menorah zu Beginn der Inschrift (cf. R. HachliH, The Menorah, Leiden 2001, 427 D 9.9); litt. 8-10 cm. Abb.: M A M A p. 135; Frey; Williams (Facss.). Ü: Frey. aa)|iaTo9f|Kr|
' A v a a r a a L O u Kai
'laKco
KaXtyapLajv, ulol A t o y e v o u T O O \ia Kap LOU 1: o(ji\iaToQr\Kr\ fehlt bei Oehler; acop-aToOiKri K e i l / W i l h e l m ( H a g e l / T o m a s c h i t z ) , doch zeigt ihr Facs. eine Ligatur; 'laKCü(ßou) K e i l / W i l h e l m ( H a g e l / T o m a s c h i t z ) , w a s nach Frey unnötig ist, da sich die K u r z f o r m auch anderswo findet;"^ 2: ultov Oehler; 2 f : MaKapCou Oehler
Sarkophag des Anastasios und des lako, der Schuhmacher, Söhne des seligen Diogenes. Datum: 5.16. Jh. 1: Der P N Anastasios war in Korykos sehr verbreitet, M A M A III 211; 226-36; 285; 409; 500; 560; 647; 719; 736 (vgl. Hagel/Tomaschitz p. 437 zu weiteren Belegen aus Westkilikien), wird aber in allen anderen Fällen von Chri sten benutzt, die ihre Auferstehungshoffnung ausdrückten."^' In unserem Fall macht der Name lako deutlich, daß die Brüder von Geburt an Juden waren (zum Vatersnamen Diogenes vgl. p. 15). Daß „Anastasios" auch von Juden benutzt wurde, zeigen einige Parallelen (vgl. auch E. Peterson, EI2 6 E 0 Z , Göttingen 1926, 278) : Noy I 52? 65 (Venosa): ' A v a a l T a a t o u ; Noy II 39; 173; 199? 521 ( A v a a r d o L O U s ... vVos ' A y [ a a ] T a a L 0 u ) ; 596; CIJ I 675 (Un garn); Beth She'arim II 99; cf. 194: e u T u x w ? T T ) u|ioüy d v a a r d a e L ; Glaube an die Auferstehung auch in Beth She'arim II 133; Noy II 103: rursum victura reditura ad lumina rursum. nam sperare potest ideo quod surgat in aevom promissum ... dignisque piisque. Dieser Glaube ist auch in den meisten jüdischen Grabflüchen präsent;'^^ seine Herkunft muß uns nicht interessieren."*^ Vgl. noch 236, 6ff. zum Auferstehungsglauben bei Juden in Korykos. G . D E L L I N G , Studien zum Frühjudentum 1971 -
1987, Göttingen 2000, 402 zitiert
ftir die K u r z f o r m hier 2 5 1 ; dann S E G 16, 844; C U I I 890; 9 6 6 f ; 927; 929; 956 (alle aus Pa lästina); s. hier noch 14 B , 13. C H A N I O T I S ( A . 3 7 ) 231 zitiert N O Y I 52 ( V e n o s a ) , w o eine Anastasia als Proselytin charakterisiert w i r d . S C H W A B E / L I F S H I T Z , Beth She'arim I I p. 80 erklären das fast v ö l l i g e Fehlen des N a m e n s in Palästina mit seiner Beliebtheit bei den Christen. - Heiden scheinen den N a m e n kaum oder gar nicht benutzt zu haben. Für den P N bei Juden als Zeugnis der „certitude de la foi salyatrice" s. E. B I C K E R M A N , Studies in Jewish and Christian History I I I , L e i d e n 1986, 257. V g l . noch H . S O L I N , A N R W II 2 9 , 2 , Berlin 1983, 643; 7 1 7 f A . 287. V g l . hier z. B . Beth She'arim II 162: og e d v fieraOfi raÜTriv ö e-rravyiXdiievo? TTOifiae Toüs veKpoug a ü r o g
Kpive.
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
505
2: Die spätantiken Inschriften von Korykos sind voll von Berufsangaben; der Beruf wurde in dieser Stadt seit dem 4. Jh. verstärkt als bürgerliches Iden titätsmerkmal empfunden, und auch die Juden folgten dieser Entwicklung. Zu den caligarii s. H, v. Petrikovits, Beiträge zur römischen Geschichte und Archäologie II, Köln 1991, 105f.; 159, der aus dem griechischen Sprach bereich noch SEG 8, 45 (Palästina, 4./5. Jh.) zitiert.^^ KaXtydpLOS" gehört zu den in der Spätantike häufigen Beispielen für das Eindrmgen lateinischer Bemfsbezeichnungen ins Griechische; besonders häufig werden caligarii in Kory kos erwähnt, s. LSJ Suppl. s. v.^' Ihre hohe Zahl könnte darauf hindeuten, daß die Schuhe wenigstens teilweise fiir den Export besthnmt waren.^^ Man findet in Korykos mehrere Brüder, die denselben Bemf ausübten; es ist die ansprechende Vermutung von E. Patlagean, Pauvrete economique et pauvrete sociale ä Byzance, Paris 1977, 168, daß sie den Beruf vom Vater übemommen hatten. Die Inkongruenz zwischen den Genitiven der Namen und der Apposition ULoi^ im Nominativ ist m L X X , N T und den Papyri oft zu beobachten und kommt auch in den Inschriften aus Korykos häufig vor.^"*
V g l . die Gedanken v o n A . D E I S S M A N N , L i c h t v o m Osten, Heidelberg "1924, 387fF. ( K o m m e n t a r zu N O Y II 103), der die hier zum Ausdruck k o m m e n d e „ H o f f i i u n g s r e l i g i o n " ( 3 9 0 ) v o m Pharasäismus herleitet; eine klare Einfuhrung bei D E L L I N G ( A . 4 6 ) I36ff. (138 zum P N Anastasios); ansonsten s.
M . SIMON,
in: U . B I A N C H I / M . J .
VERMASEREN
( H r s g g . ) , L a S o t e r i o l o g i a dei culti orientali nell'impero romano, L e i d e n 1982, 78Iff.; H . C . C A V A L L I N , A N R W II 19, 1, Berlin 1979, 2 4 0 f f ; P A R K ( A . 2 2 ) ; U . F I S C H E R , Eschatolog i e und Jenseitserwartung im hellenistischen Diasporajudentum,
Berlin 1978, der sich 2 3 0 f
mit dem N a m e n Anastasios beschäftigt, aber H.J. L E O N , T h e Jews o f A n c i e n t R o m e , P h i l adelphia 1960, 121 zitiert: der P N habe keine inhaltliche Bedeutung, w i e auch W I L L I A M S ( A . 4 3 ) 284 meint. ^° Z u den Berufsbezeichnungen in den Inschriften v o n K o r y k o s s. die Auswertung v o n E. P A T L A G E A N , Pauvrete e c o n o m i q u e et pauvrete sociale ä Byzance, Paris 1977, 156ff.; C H . R O U E C H E , Perfonners and Partisans, L o n d o n
1993,
128 bemerkt zu den A n g a b e n der
Grabinschriften: „ I t may b e that these references to trades and crafts indicate that s o m e at least o f the tombs (seil, in K o r y k o s und T y r o s ) w e r e in the care o f the various
trade-associations,
although this is not stated; it m a y simply be that by this p e r i o d membership o f a trade-group ing was a major source o f identity within the Community for the person c o n c e m e d . " V g l . a l l g e m e i n S.R. JOSHEL, W o r k , Identity and L e g a l Status at R o m e , N o r m a n 1992. ^ ' M A M A I I I 235: + aa)paTo0T]Kr| ' A r - a o r a a e i o u KaXiyapLOU K. EürrpeTTLas yapeTfjs; 382; 4 8 2 ; 550; 616 (KaXLyapCou BaßuXwmpCou); 6 2 5 ; 639; 6 6 1 f ; 6 7 1 ; 6 8 2 ; c f 30 ( S e leukeia); 131 ( K o r a s i o n ) . " F . R . T R O M B L E Y , A H B 1, 1987, 19; da die kleine x^pa
v o n K o r y k o s kaum genug
Leder zum Export hervorgebracht haben kann, wäre dann auf den Import des Rohstoffes zur Weiterverarbeitung zu schließen; ein ßupaeü? nur in M A M A I I I 323 b. " Sie zitiert noch M A M A I I I 357; 377; 598; 6 2 2 ; 652; 702. B L A S S / D E B R U N N E R / R E H K O P F , Grammatik des ntl. Griechisch, Göttingen ^1984, 112ff. § 136, 1; 137, 3. K o r y k o s : M A M A III 356; 4 1 1 ; 4 4 1 ; 5 4 3 f ; 627; 702; 713; 756; c f W I L L I A M S ( A . 4 3 ) 280 A . 42.
506
16. Kilikien ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
2 3 5 Das Grab des Damianos Edd.: a) M A M A III 295 (CIJ II 789; M.H. Williams, JSJ 25, 1994, 281 Nr. vii; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 233 Kry 232). b) M A M A III 751 (Hagel/Tomaschitz 233 Kry 233). FO: Zone C (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150). Beschreibung: Beide Inschriften auf dem Deckel des Sarkophages, je eine auf jeder Schräge; litt.: 11 cm (295); 5 cm (751). Abb.: M A M A p. 145; Frey (Facss. von 295); M A M A p. 207 (Facs. von 751). Ü: Frey; Williams, ZPE 116, 1997, 259; ead., JSJ öeweils 295). A (295)
[OTIKITI A a i i L a w i )
' louSeou B(751)
[a]a)|iaTO0r|Kri 4>LXOVO|ILOU LOÜ 4>LXL-rT0U
295, 1 ist t e i l w e i s e schwer lesbar, weshalb K e i l / W i l h e l m A ] a | i i a [ v ] o [ ü schrieben; w i e hier H a g e l / T o m a s c h i t z , da die Buchstabenreste klar sind.
A: Sarg des Damianos, Jude. B: Sarkophag des Philonomios, S. d. Philipos. Datum: cf. 295, 1. 295, 1: Aaiiiavös wird in Kilikien am ehesten von Kosmas und Damian ab geleitet, vgl. Williams, JSJ 283; der Name noch einmal in M A M A III 296. Daß ein Jude nach einem christlichen Heiligen benannt wird, zeigt die Bedeutung der beiden Märtyrer in Kilikien.^^ Die Zeit ihrer Prominenz setzte dort kaum vor dem 5. Jh. ein; damit ihre Verehrung eine solche Wirkung zeigen konnte, muß diese Inschrift wohl einige Zeit später datiert werden. Vmtl. war 751 frü her, wie auch die unterschiedliche Bezeichnung des Sarkophags nahelegt. 2: M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 21 zum Ausdruck" louSato?. 751: M.H. Williams, ZPE 92, 1992, 248ff. hat diesen Text dem Corpus jüdi scher Inschriften hinzugefügt, weil er auf demselben Sarkophag steht wie 295^^ " D e r N a m e w i r d z w a r auch 197, 3 ( f e m . ) benutzt, doch im spätantiken K i l i k i e n muß sein V o r k o m m e n v o r d e m christlichen Hintergrund interpretiert werden. -
V g l . aber immerhin
N O Y I 7 ( A q u i l e i a ) : L. Aiacius P. l. Dama ludaeus, w o z u N O Y auf Eleazar ben Dama ( T o s .
Chull 2 , 2 2 ) und Syri Damae ...filius( H ö r . Sat. 1, 6, 3 8 ) verweist. Dieses A r g u m e n t hat allerdings bestenfalls begrenzte Gültigkeit; in Hierapolis haben w i r z. B . mehrere Fälle v o n Gräbern, die zuerst v o n H e i d e n , dann v o n Juden benutzt wurden (200
16. Kilikien ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
507
und Philonomios ein Name ist, der gut zu einem Juden paßt: Noy II 212; 502 wird der Tote als (JJLXÖVOIIO? gerühmt, in 240; 281; 564; 576 als (^iXevroXos.^^ Die Haltung zum Gesetz findet in Personennamen wie Eunomios, Philentolios, Entolios ihren A u s d r u c k . I n diese Reihe paßt auch „Philonomios", und be rücksichtigt man nun die Tatsache, daß in dem Sarkophag später ein ' l o u S a L o ? begraben wurde, so war auch Philonomios wahrscheinlich Jude.^^
2 3 6 Der Sarkophag des Aur. Eusanbatios Edd.: L. Duchesne, B C H 7, 1883, 234f. Nr. 8; M A M A III 262 (CIJ II 788; M.H. Williams, JSJ 25, 1994, 276 Nr. iü; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertori um der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 204 Kry 57). FO: Zone A (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150). Beschreibung: Die Inschrift befindet sich auf einem Sarkophag, auf dessen Deckel eine Menorah abgebildet ist; litt.: 4-4,5 cm. Abb.: Duchesne (Facs.); M A M A (Facs.); G. Koch, Frühchristliche Sarko phage, München 2000, Taf. 215. Ü: Frey; U. Fischer, Eschatologie und Jenseitserwartung im hellenistischen Diasporajudentum, Berlin 1978, 228 (Z. 5f.); M . H . WiUiams, JSJ; Wüliams 109f. V 10; M . HengeFA. Schwemer, Paulus zwischen Damaskus und Antio chien, Tübingen 1999, 251 (Z. 5f.). Aüp. Eüaa^ßariou Meuävdpov, KwpuKLooTou, K a i Tfjg y u v € K Ö s a Ü T O u Marptovris Tfjs- K a i CL)TLOU Tf\s aavvK p i T o u K a i d r ] | i v r i a T O u - evQa Kire x] a ü r f i 4>ü)rLa)V', vovös
acjo|iaTo9f)Kri
ßouXeuToO
M a r p c ü V T ] ? K a i [ . . . Jon
8ouKr|yapi^ou,
ZeXeuKeoüv - K a i r w v y X u K u r d [ T C ü ] v r e K V W v a ü r w v . el rig e r e p o ? ßouXr]9f|
8e
Qlve ev8d8[e],
[ K o m m . ] ) . Sollte 751 tatsächlich früher als 295 sein, s o könnte man das sehr gut ver gleichen. G a n z sicher handelte es sich aber nicht, w i e W I L L I A M S ( A . 4 3 ) 2 4 9 anzunehmen schemt, um z w e i T o t e , die gleichzeitig in dem Sarkophag lagen. " N O Y I 163 ( M a l t a ) : yepouoidpxrig ({)LXeyTÖXL[os w i r d v o n N O Y v . a. w e g e n der Wortstellung als A d j e k t i v und nicht als P N verstanden (cf. N O Y II 564: filentoliä). ^* D . F E I S S E L , Bull. 1993, 773 verglich P h i l e n t o l i o s ; zu Entolios ( e . g . H O R B U R Y / N O Y 15; L I F S H I T Z 84 [ L a p e t h o s ] ) s. R O B E R T , Sardes 4 9 A . 2 ; zu E u n o m i o s s. G . K I O U R T Z I A N , Recueil des inscriptions grecques chretiennes des C y c l a d e s , Paris 2000, 173f N r . 108 ( N a x o s [ I G X I I 5, 712, 80 B ] ) ; über der hischrift eine Menorah: K(üpL)e ßoiieri TÖ öoüXo oou EüvopLo Ke rrdor) TT] ouvrrXoig aÜToü Na^Coig. D i e Einordnung wurde z . B . in der onomastischen Studie v o n E . B O R G I A , O l b a 2 , 1999, 4 5 5 f akzeptiert. V g l . aber die christliche Inschrift M A M A I 2 3 7 (Suwerek/Lykaonien), w o es v o n einem Priester heißt: 4>LXö0eos (t)LXevvopo? örrdojv XpioTou.
508
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5
Scoaei
TOLs S i a S ö x o L S T O O aÜTOÜ E i j a a v ß a T L O i )
o [ w K L a s ] T [ p l ] s 1[... ydp IS
d O d v a T O S , et o^alp]av
[lovog
[if] d 9 u ] | i f ] T e ,
x[p^]<70Ü
ouSl?
etg-, 6 T O O T O TrpoaTd^as' y e v e a O e ,
TTXa[yriTa)y KaTe]oTr\G€v
[bg
r]\iäs.
Duchesnes Abschrift war gerade im unteren T e i l unvollständig und er sah die Menorah auf dem Sarkophagdeckel nicht. W o nicht anders vermerkt, stammen die Lesungen v o n K e i l und Dr. W . A . Bauer. 1: KwppCeKTopos Duchesne ( „ L e s lettres K O P P sont certaines"); 3: r\ aürf)
Sarkophag des Aur. Eusanbatios, S. d. Menandros, Bürger von Korykos, Ratsherr, und seiner Frau Matrone, die auch Photion heißt, der un vergleichlichen und immer erinnerten - hier liegt Photion selbst, die Enkelin der Matrone und des ...os, ducenarius, beide Bürger von Seleukeia - und ihrer süßesten Kinder. Wenn jemand anderer hier (jemanden) beisetzen will, so wird er den Erben desselben Eusanbatios drei Unzen Gold geben ... Verzweifelt nicht, keiner ist nämlich unsterblich, außer allein dem einen, der vorge schrieben hat, daß dies geschehe, der uns in die Sphäre der Planeten brachte. Datum: für das 3. Jh. (nach der C A ) sprachen sich Robert, Sardes 40; G. Dagron/D. Feissel, Inscriptions de Cilicie, Paris 1987, 224; Williams 277 aus, während K.L. Noethlichs, Die Juden im christlichen Imperium Romanum, Ber lin 2001, 25 A . 25 eine Datierung in die Spätantike nicht ausschloß. Für das späte Datum spricht die Onomastik, die Schrift und die Bestimmung der Grab muh in Gold.^° 1: zum P N s. 14 B, 15 (Komm.);^' zu Menandros vgl. M A M A III 166 (s. oben p. 493 A . 8) und Hagel/Tomaschitz 332 OID 40f. (3. Jh.); bei Juden ist der Name seltener, s. 26, 1 (Komm.) imd Index s. v. Zum Ethnikon vgl. noch M A M A III 263, wo es allerdings von der Sache her berechtigt ist: N L K 0 | i r | bevs (t)i;Xfi?'AoKXriTTLoO KC KwpuKLWTTis iroXi^Tri?.^^ Städtisches Bürgerrecht ist für Eusanbatios offenbar erwähnenswert. 2: Der Titel wird durch seine Stellimg am Zeilenanfang und das folgende vaca^ deutlich hervorgehoben; zu Juden in dieser Stellung s. 14 B, Iff. (Komm.).
^° K E I L S und W I L H E L M S Ergänzung, x[pu]aoü o[ü'yKiag, zeigt, daß auch sie an ein Da tum in der Spätantike dachte, ebenso w o h l H . G . P F L A U M , L e s carrieres
procuratorieimes
equestres, Paris 1960/1, der unseren T e x t nicht aufiiahm. B e i einer späteren Datierung müßte das nomen Aurelianum als Bezeichnung des Status verstanden werden. V g l . p. 500 A .37 zur unterschiedlichen Benutzung v o n Sabbatios und Eusabbatios. " D i e s e Parallele könnte in unserem T e x t die Übersetzung „korykiotischer Ratsherr" na helegen, aber v g l . 62, 4 f : SapStayög, ßouXeuTT]g.
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
509
In Korykos wird nur noch ein anderer Ratsherr erwähnt ( M A M A III 308, Christi.)." Matrona: Cf. Noy I 189 (Narbo, 688/9 n.); II 468 (3./4. Jh.); LeBohec 195 Nr. 80 (Volubilis, 4. Jh.?) u. schließlich auf einem von Goodenough II 218f. erwähnten, spätantiken Amulett; der Name in Verbmdung mit einer Menorah im Hippodrom von Tyros, J.P. Rey-Coquais, J R A 15, 2002, 333 Nr. 14; M a trona wird auch sonst in Kilikien als Name benutzt.^ Zum Namen Photion hier s. JLR Bull. 1954, 24 p. 104, die erkannten, daß es sich um em Neutrum handelt; <{»C6TLO? und 4>WTLyos sind in Korykos und Umgebung relativ häufig, M A M A III 340; 445; 595; 634 b; 756;^^ vgl. Hagel/Tomaschitz p. 456. In Lif shitz 39 (Apameia Syr.) heißt die Frau eines d p x i a u v d y c o y o s ' Photion; der Name als solcher ist wohl ein Kosenamen.^^ 2f.: dcrüvKpLTO? und äei\ivr[OTog sind Bezeichnungen, heidnischen Inschriften oft gegeben wurden,^^ vgl. ähnlich 183: ä(^QiTOv r\k Xa|iTrpdv awCov [iviav yevair]s. Das wurde zum zweiten Namen in SEG 44, 556 (Thessalonike): ö
K a i EÜTÜXLOS- Cwv
T f i CTuiißicp a Ü T o O " A v v g TTJ K a i
die den Toten in Beth She'arim II ehrende Attribut M. A ü p . ' laKwß
'AauyKpiTLü)
...
3f.: Die Ergänzung der Herausgeber ist urmötig, es wird hier - allerdmgs als ungeschickter Einschub - die Information gegeben, daß die Gattin des Eusan batios bereits verstorben war und in dem Sarkophag ruhte;^^ vgl. f) a ü r f i 4)ojTLCüv mit Z. 5 T o ü a Ü T O ü E ü a a y ß a r i ^ o u . Photion tmg also den Namen üirer Großmutter als ersten Namen, was nicht ungewöhnlich ist.^^ Die Großeltem F R E Y U. a. überlegten, o b Eusanbatios Ratsherr der Stadt oder der jüdischen Gemeinde g e w e s e n sei; sicher richtig für das städtische A m t sprachen sich zuletzt W I L L I A M S ( A . 4 3 ) 278; H E N G E L / S C H W E M E R ( A . 1 6 ) 2 5 1 aus. SEG
12, 533 ( A n a z a r b o s ) ; D A G R O N / F E I S S E L ( A . 13) 135 N r . 87 ( M o p s u e s t i a ) ;
M a r p c ü v t a v ö g in H A G E L / T O M A S C H I T Z ( A . 8 ) 28 A n e m o u r i o n 16 ( 3 8 2 n . ? ) ; 396 YanUchan 1 ( 4 7 0 - 8 6 ) . A l l g e m e i n zum N a m e n und seinem V o r k o m m e n s. V . B L O N D E A U , in: T H . D R E W - B E A R et al. ( H r s g g . ) , A c t e s du ler C o n g r . Int. sur A n t i o c h e de P i s i d i e , Paris 2 0 0 2 , 227ff. " D i e B e i s p i e l e sind alle spät und christlich, doch w i r d man hieraus keine Konsequenzen für unseren T e x t ziehen müssen. V g l . e. g. I G U r b R o m II 340; I G if
13200 für die Verstorbene: TÖ (fjös
T f | s oLKiag;
6004 über den T o t e n : fieXio Xaprrpöp ({)a)s; I C h r U r b R o m 2895: ct)dog OLKLOU; zur Bezeich nung der T o t e n als lux in lat. Grabinschriften 1431.
s. e. g. B Ü C H E L E R 466; 6 6 3 ;
A l l g e m e i n : G . S A N D E R S , Licht en Duistemis
1380;
1413;
in de christelijke Grafschriften I / I I ,
Brüssel 1965. R . L A T T I M O R E , T h e m e s in G r e e k and Latin Epitaphs, Urbana 1942, 2 9 I f f D a m i t ist die Erklärung v o n K E I L hinfällig, die allerdings v o n F R E Y und
WILLIAMS
ü b e m o m m e n wurden: „ M a t r o n a w i r d in erster Ehe m i t einem procurator ducenarius C6TLO5 (daher ihr B e i n a m e ) verheiratet g e w e s e n sein und aus dieser Ehe einen Enkel 4>a)Tiü)v
gehabt
haben." D e r erste Ehemann der T o t e n sei dann w e g e n seines sozialen Status genannt w o r d e n . D i e N o m i n a t i v - E n d u n g -ov wurde gelängt zur A n g l e i c h u n g an einen N a m e n der dritten Deklination. Es ist nicht selten, daß ein kurzer V o k a l falsch in einen langen V o k a l verändert wurde, s. E D . M A Y S E R / H . S C H M O L L , Grammatik der griechischen Papyri aus der P t o l e -
510
16. Kilikien ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
werden wegen des Ranges genannt, den der namentlich nicht bekannte Groß vater bekleidet hatte.'^ Die Großeltern stammten eher aus Seleukeia am Kalykadnos als aus der sy rischen Stadt gleichen Namens. Herkunft aus (einem) Seleukeia wird auch in den Grabinschriften M A M A III 369f.; 457 verzeichnet, und Heiratsverbin dungen zwischen Bewohnern der beiden Städte dürften nicht außergewöhnlich gewesen sein. Ob es sich bei den Großeltern der Photion ebenfalls um Juden handelte, ist wegen des Ranges des Großvaters nicht ausgemacht, aber doch wahrschehilich: schon die Großeltem lebten in einer Zeit, in der Proselytismus wenigstens de jure verboten war. Zu Juden in Seleukeia s. 244 - 6. 5: SidSoxoL sind die Rechtsnachfolger des Eusanbatios, s. 188 B, 2; zahl reiche Beispiele fiir eine Zahlung der Strafe an Erben oder Rechtsnachfolger hat Wilhelm, Akademieschriften III 126ff zusammengetragen. Die Grabmult wird kurz besprochen bei J. Krischan, WSt 70, 1957, 215f.; für die Höhe zitiert Wilhehn IG X I V 2329 (Concordia):^' 8(c6aeL) T W elp. T ( a ) i i L 0 u xpC^^croü) oüyKi^as' y', 5f.: Die übliche Formel lautet Gdpaei, oüSel? d O d v a T O ? . ' ^ Sie ist in heid nischen und christlichen Inschriften verbreitet, doch gibt es keine Parallele zu der hier vorliegenden Fortsetzung, die den Gegensatz zwischen Gott und den Menschen betont.'^ Die Mahnung ist nicht an die Toten gerichtet, sondern an die lesenden Lebenden.
mäerzeit 1 1, Berlin ^1970, 73: „ S e i t Beginn des I I . Jhs. häufen sich die Beispiele, in denen betontes w i e unbetontes o und co verwechselt sind, besonders in Privaturkunden, Briefen, Entwürfen, w e n i g e r in öffentlichen Aktenstücken." Beispiele auch bei L . T H R E A T T E , T h e Grammar o f A t t i c Inscriptions I , Beriin 1980, 2 2 5 f ; 228flf., w o die Häufigkeit solcher Ver wechslungen in Personennamen betont wird. ™ Z u m spätantiken ducenarius s. JONES, Later R o m a n Empire 578; 5 8 3 f ; 599; 634; A . D E M A N D T , D i e Spätantike, M ü n c h e n 1989, 234; 2 6 1 ; 274 mit A . 6. K A I B E L beruht auf M O M M S E N , C I L V 8730; Auflösungen und Ergänzungen sind in den beiden Versionen leicht unterschiedlich. Z u dieser F o r m e l s. M . S I M O N , L e christianisme antique et son contexte religieux I, T ü b i n g e n 1981, 63ff.; P A R K ( A . 2 2 ) 4 7 f f , der unsere Inschrift allerdings nicht bespricht und in der Frage der Implikationen eines Glaubens an ein L e b e n nach dem T o d zu keinem Ergeb nis k o m m t ; daß meistens ein „ p o s i t i v e b e l i e f in a blessed afterlife" gemeint ist, betonte P . W . V A N D E R H O R S T , in: J . W . V A N H E N T E N / I D . ( H r s g g . ) , Studies in Early Jewish Epigraphy, L e i d e n 1994, 136ff - Zur F o r m e l in jüdischen T e x t e n s. die B e l e g e bei N O Y I I p. 545; Beth She'arim I I 59; 127; 136; 187; 193; v g l . p. 229 zur einfachen Aufforderung Gdpaeu D i e Inter pretation v o n H . K O S M A L A , Hebräer - Essener - Christen, Leiden 1959, 4 2 I f f . ( m i t ausführ lichen B e l e g e n ) w i r d richtig v o n S C H W A B E / L I F S H I T Z , Beth She'arim II p . 16f abgelehnt. In den meisten Fällen w i r d S O L I N s Ablehnung eines theologischen Sinnes richtig sein ( [ A . 4 7 ] 717 A . 2 8 7 ) , da es sich „ u m eine mechanisch aus 'heidnischen' Grabinschriften über n o m m e n e F o r m e l " handelt. Hier spricht die Fortsetzung dafür, doch einen tieferen Sinn in der V e r w e n d u n g der üblichen F o r m e l zu sehen. L I E T Z M A N N ( A . 8 ) 314 verweist auf M A M A I I I 236 c, w o ein Christ v o n G o t t sagt 6 |iövog dOdvaTOS.
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
511
6: \i6vos e l ? erinnert an zwei Gottesprädikationen, nämlich an [lövog Geö?^' und et? Geö?.'^ 76
TOUTO muß sich auf den Tod der Menschen beziehen, der von Gott als Teil des menschlichen Lebens festgesetzt wurde (cf. Gen 3, 19; Sh 11, 14: dyaGd K a i K a K d , C^f\ K O I Gdvaro?, TTTCüxela K a i TTXOÖTO? T r a p d K u p l o u eariv). Vergleichbare Ideen gibt es auch in den christlichen Grabinschriften aus Korykos, e. g. M A M A III 520: evXoyr\rös ö G(eö)? 6 TTOLfjaa? C^T]V K a i GdvaTov.''^ 6: Jede Ergänzung ist unsicher, auch die beiden von KeilAVilhelm vorge brachten Versuche. Der Aorist des Verbs^^ zeigt, daß die berichtete Handlung bereits ein Ergebnis gezeitigt hatte.^^ Meist werden unter dem Objekt der Handlung, f)|id?, die Toten im Grab verstanden, doch scheint es mir auch mög lich, daß eine Bemerkung über die Menschen schlechthin, die Lebenden wie die Toten, gemeint ist.^^ Eine Altemative zu TTXa[vT)Twv ist schwer zu sehen;^' die Versetzung der Toten in das Reich des Himmels oder der Sterne ist keine ungewöhnliche Vor82
83
S t e l l u n g , sondern i s t in vielfaltiger Form bekannt. Personennamen, astrale G . D E L L I N G , Studien z u m Neuen Testament und z u m hellenistischen Judentum, Berlin 1970, 391ff., bes. 396ff. V g l . einzelne Formulierungen bei P h i l o n , legum allegoria I I , die v o n G e n . 2 , 18 ausgehen: ( 1 ) i i ö v o g 8k KOLI KOÖ' OI^TÖV e i s [ILÖVOS
e o r l KOI
ev . . . ( 3 ) T e r a K r a L ovv ö Qebg
KOTO
TÖ e v Kai rfjv
ö Oeds ... ( 2 ) 6 Oed? povaSa,
pdXXov 8e
ri [ i o v d g K o r d r ö v e v a Oeöv. E. P E T E R S O N , E I S O E O Z , Beispiele f u r e l ?
Göttingen 1926, 196 zitiert aus der christlichen
Oeö? (dXrjOtü?) p ö v o s . V g l . a l l g e m e i n S T A U F F E R , T h W N T
Literatur
I I I 98: „ I n
keinem Punkt ist das Spätjudentum so einzig w i e in der Treue zu d e m Bekenntnis eis
ö
Oeds. B a l d erscheint diese F o r m e l im Wortlaut v o n D t 6, 4 , bald in z w e i - oder dreigliedrigen Weiterbildungen, bald in der F o r m g e b u n g p ö v o ? Qeos und anderen A b w a n d l u n g e n " . D i e Er gänzung yeveaOe [0eö? w i r d dadurch allerdings nicht z w i n g e n d . D a ß d i e V e r w e n d u n g des eis Oeds auch in Grabinschriften m ö g l i c h war, z e i g t CIJ I 675 ( U n g a r n ) . A n d e r s W I L L I A M S , d i e TOÜTO auf ein „punishment for disturbing the g r a v e " b e z o g . " Eine lange R e i h e v o n Inschriften hat d i e Anrufimg 8 ö ^ a o o i ö Qebs ö p ö v o g dOdvaTos,
s. d i e Zusammenstellung in M A M A I I I p. 2 3 6 . Das Facsimile z e i g t J A I A Z T H Z E N , w a s d i e Ergänzung K J A T E Z T H Z E N
zwar m ö g
lich, aber nicht sicher macht. F I S C H E R ( A . 4 9 ) 229, der a u f Grund der Ergänzung schloß, daß d i e T o t e n bereits ihren himmlischen Aufenthaltsort erreicht hätten. *° E i n e a l l g e m e i n g ü l t i g e Sentenz, in der das „ w i r " des Objekts flir alle Menschen steht, würde den Anfangsgedanken besser fortsetzen: W e n n sich ö TOÜTO rrpooTd^a? y e v e o O e auf das Ende des menschlichen L e b e n s bezieht, dann sollte joTrioev v o n gleicher A l l g e m e i n h e i t sein. irXdTos v e l sün. w i r d als Bezeichnung fiir das G r a b in K o r y k o s nicht v e r w e n d e t . *^ M . H E N G E L , Judentum und Hellenismus, T ü b i n g e n 1973, 228 m i t A . 132 z u griechi schen Vorbildern ( A u f s t i e g der S e e l e zum alOrip u. ä . ) ; J. F L A M A N T , in: B I A N C H I A ' E R M A S E R E N ( A . 4 9 ) 2 2 3 f f ; I.P. C U L I A N U , ibid. 2 7 8 f f - V g l . z . B . , w a s H E N G E L / S C H W E M E R (A.
16) 251 A . 1017 an hellenistischen
GV
2 0 ( A t h e n ) ; 1031 ( N a k o l e i a ) ; 1595 ( R o m ) ; 1755 ( A t h e n ) ; 1760 (Marathesion); Verster-
Parallelen zitieren: Aufstieg des T o t e n z u m aL0T]p:
512
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
Symbole^"* und direkte Hinweise^^ auf solche Vorstellungen gibt es auch bei Juden.^^ P.W. van der Horst, Ancient Jewish Epitaphs, Kampen 1991, 124 faßt daher zusammen: „This indicates that the author of this epitaph beUeved that, probably right after death, the deceased is granted by God to dwell among the planets or stars and to experience etemal bliss by being a heavenly body. It should be borne in mind that heavenly bodies were regarded as living beings, most often as angels. The deceased thus becomes an angeüc or heavenly being that lives the etemal live of a heavenly body."
2 3 7 Das Grab des Eusambatios Edd.: H. Thedenat, Bulletin de la Societe nationale des Antiquaires de France 1881, 225f. (nach Kopie von L. Duchesne; S. Reinach, REJ 10, 1885, 75f.; Oehler 300 Nr. 84; Krauss 239 Nr. 78; A . Galante, Histoire des Juifs d'Anatohe II, Istanbul 1939, 188); M A M A III 344 (CIJ II 790; M.H. Williams, JSJ 25, 1994, 280 Nr. iv; Hagel/Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen In schriften, Wien 1998, 223 Kry 169). FO: Zone B (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150).
nung: G V 861 ( L a t i u m ) : e v 9 a aüveSpog 4>(joac})6pa) f)6e KaXto 'Eairepto b^pa
TreXco; 1097
( A r k e s i n e , christl.): darfip y d p yevö\ir\v OeTog ö p K e a r r e p i o g ; 1485 ( M i l e t ) : KdvTa Trpög eTTTaTTÖpou QTdae a e
rTXr|id6og; 1765 ( S m y m a ) : o i K e i y
ev
|j.aKdpeaaL
KQT' o ü p a v ö v
d a r e p o e v r a ; 1829 ( M i l e t ) etc.; s. L A T T I M O R E ( A . 6 7 ) 304f. F I S C H E R ( A . 4 9 ) 229f. v e r w i e s a u f A a r r i p in N O Y I I 91 und notierte 229 A . 54 w e i tere verwandte N a m e n , e. g. CIJ I I 870 ( B y b l o s ) : TOO iiaKapCou ' A a r e p i o u . A u f dem Stein sieht man eine Menorah, drei pickende V ö g e l , eine A m p h o r e , Ethrog und einen B a u m , w e s halb F. C U M O N T , Recherches sur le s y m b o l i s m e fimeraire des R o m a i n s , Paris
1942,
495
hier den Glauben an ein astrales Nachleben fand; G O O D E N O U G H , S y m b o l s I I 9 meinte i m merhin, der N a m e habe d i e S y m b o l i k beeinflußt. Ä h n l i c h w i e hier auch die Darstellungen auf N O Y I I 4 1 . V g l . auch P . M A S E R , in: Gedenkschrift A . S T U I B E R , Münster 1982, 2 3 1 , der sich allerdings mehr mit M o n d und Sonne als mit den Planeten beschäftigte. - A l l g e m e i n zur Verbindung der Auferstehung mit astralen M o t i v e n , W . B O U S S E T / H . G R E S S M A N N , D i e R e l i g i o n des Judentums im späthellenistischen Zeitalter, T ü b i n g e n
1926, 3 2 2 f ;
HENGEL
( A . 81)358ff. Z u m Stern bei der M e n o r a h s. p. 498; 499.
N O Y II 103: rursum victura, reditura ad lumina rursum ( D E L L I N G [ A . 73] 4 2 f sieht hier allerdings den H i n w e i s auf ein Wiedersehen „unter den G e s t i r n e n " ) . -
L S J s. v . KaO-
ioTr\\ii I 2 übersetzt auch „restore, replace". Häufig w i r d 4 M a c c 17, 4 f angefiihrt ( e . g . V A N DER H O R S T [ A . 2 3 ] 138): Odppei TOLyapow,
ü) |ir|Tr|p lepöi|juxe, T f | v eXv'iSa Tf\g ÜTTO|ioyfjg
öy. oüx oÜTtog aeXfjyr) aoripovg
evrä
(hael rä
ßeßaCay e x o u a a
TTpög TÖV Oe-
darpoLg oe\ivr\ KaOeaTrjKey, wg au r o u g
TratSag ct)ü)Tayü)yr|aaaa Trpög Tr\v e ü a e ß e t a y e y T i | i o g
KOI e a T T i p i a a i ovv levreg
K a r ' oüpayöv ovv
aÜToIg ev oüpayw. In der Endzeitvision Dan 12, 3 heißt es: KOL ol
(\>avovoiv wg ({)a)aTf|peg TOÜ oüpayoü
KOL o l K a T i a x i i o y r e g
äarpa TOÜ oüpayoü e l g TÖy a l w y a TOÜ aicoyog.
io-
KaOeaTTjKag Oew ovv-
Toüg Xöyoug IJLOU
16. Kilikien ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
513
Beschreibung: auf dem Deckel eines Sarkophages; zwei Menoroth im Text, cf. R. Hachlili, The Menorah, Leiden 2001, 427 D 9.10; litt: 4,5-8 cm Abb.: Reinach 76; M A M A III p. 149; Frey (Facss.). Ü: Kraus; Galante; Frey; Williams, JSJ; ead., ZPE 116, 1997, 259; Wüliams 25 I 89; K.L. Noethlichs, Die Juden im christlichen Imperium Romanum, Ber lin 2001, 208 M 97 h.
9 r i KT) Ei)aa[ißaTLOu
TrpeaßuTepou
' lou8€Oi)
|iupei|joi)
3: M T I E 9 O Y Duchesne, weshalb diese Reste v o n Galant^ ausgelassen wurden; richtig bei Oehler.
Sarg des Eusambatios, des Juden, des Ältesten, Parfumateurs. Datimi: Duchesne, Reinach u. Williams setzen den Text nach den Buchstaben ins 4. oder 5. Jhrdt., Frey ins 4. Jh. 2: Zum P N vgl. 14 A , 15 (Komm.); zum TTpeaßÜTepo? s. 5, 1 (Komm.). 3: Cf. M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 22 zum Ausdruck " l o u Sdlog.
Safran, v. a. der gelbe Safran aus Kilikien, wurde geme zur Herstellung von Aromastoffen verwendet,und die wichtigsten anderen Rohstoffe konnten über das nahe Syrien importiert werden.^^ Zimi Handwerk vgl. kurz H. v. Pe trikovits, Beiträge zur römischen Geschichte und Archäologie II, Köln 1991, 121; 162. Ansonsten s. G. Dagron/D. Feissel, T & M 9, 1985, 457: „h est ä noter, au demeurant, que bon nombre de parfumeurs, ä cette epoque, etaient juifs." In A . 9 verweisen sie noch auf 239; Beth She'arim II 79; 168. Die mei sten Hersteller von Salben und Ölen in Korykos waren allerdmgs Christen, s. M A M A III 289 a; 699; 712. Ob ein Parfumateur ein „man of wealth and consequence" war (Williams, JSJ 282), ist nicht wirklich erwiesen, auch wenn die ser Bemf in der jüdischen Gemeinde von Korykos zweimal mit dem Amt eines T T p e a ß ü r e p o ? verbunden war (s. noch 239).
E. g. G . D O N A T Ü / M . S E E F R I E D , T h e Fragrant Past, R o m 1989,
43fr.; P .
FAURE,
Parfüms et aromates de l'antiquite, Paris 1987, 2 5 3 f ; 297flF., u. a. mit dem V e r w e i s auf den hohen Preis des kilikischen Safrans im Maximaltarif Diokletians (1.000 Denare/Pfund), 36, 61 L A U F F E R . - Dioskurides I 26 betont die Bedeutung des korykischen Safrans in der Medizin. (iupeijJOL sind eigentlich 'Hersteller von Parfüm', doch w i r d das W o r t auch oft als Syn onym
für
jiupoTrcoXaL verstanden
-
was
ich zu
möglichkeiten aber für w e n i g e r wahrscheinlich halte.
dieser Z e i t und
w e g e n der
Einführ
514
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
2 3 8 Das Grab des Judas und des Alexas Edd.: M A M A III 440 (CIJ II 791; M.H. Williams, JSJ 25, 1994, 276 Nr. ii; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 249 Kry 328). FO: Zone A (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150). Beschreibung: auf einem Sarkophag; litt.: 4,2 cm. Abb.: M A M A III p. 163 (Facs.). Ü: Frey; Williams, JSJ; ead., ZPE 116, 1997, 259; Williams 129 V 69; K.L. Noethlichs, Die Juden im christlichen Imperium Romanum, Berlin 2001, 208 M 9 7 h. evGdSe K e t r e 'louSa? K a i 'AXe^d? Niaaiou [ullets- 'louSatou edv o w T L S -rrapevoxXriari r\\ieiv, Scoaei T W lepwTdTtp T a i i e i o ) (Srivdpia)^ ßcf)' Hier liegt Judas und Alexas, des Nisaios Söhne, Juden. Wenn nun jemand uns belästigen sollte, so wird er dem heiligsten fiscus 2.500 (Denare) geben. Datum: Wg. der Strafsumme wohl 3. Jh., darm vielleicht vor 212; cf. 233, 2ff. 1: Die Namen sind unauffällig; Alexas ist die Kurzform des häufigen Alex andros (s. 14 B, 50 [Komm.]). Der Singular des Verbs ist nicht ohne Parallele; erleichtert wird diese Verschreibung durch den häufigen Ausfall des Nasals vor Dental in der gesprochenen Sprache. 2: Niaato? ist als griechischer PN einige Male belegt, s. L G P N I-III A s. cf. M . H. Wilhams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 20 zum Ausdruck" louSato?. 2ff.: Dieselbe Formel auch in 233.
2 3 9 Das Grab des lulius Edd.: Oehler 300 Nr. 86 (nach den Scheden der Tituli Asiae Minoris); M A M A III 448 ( C U II 792; M.H. Williams, JSJ 25, 1994, 281 Nr. viii; S. Ha gel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 220 Kry 151) FO: Zone B (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150).
Z u Ortsnamen s. noch R E X V I I
1, 709ff.; eine Verbindung mit d e m P N N r i a a i o g , der
s o w o h l indigene w i e auch griechische W u r z e l n haben kann, ist nicht nötig ( z u N e s a i o s s. R O B E R T , N o m s indigenes 93; Z G U S T A , K P N 360 § 1036-3).
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
515
Beschreibung: Auf einem Sarkophag; am Ende der zweiten Zeile eine M e norah, cf. R. Hachlili, The Menorah, Leiden 2001, 427 D 9.11. Abb.: M A M A III p. 167; Frey (Facss.). Ü: Krauss 239; Frey; Williams; K.L. Noethlichs, Die Juden im christlichen Imperium Romanum, Berlin 2001, 208 M 97 h. o-(JL)|iaToOf|Kr| ULOÜ
'IOUXLOU
'louXi^ou \ivpei\iov TTpeaßuTepou
Sarkophag des Parfumateurs lulius, des Sohnes des lulius, des Ältesten. Datum: 4. Jh. u. später (Schrift). 1: Zum Bemf s. 237, 3 (Komm.). 2: Zum i r p e a ß Ü T e p o s - s. 5, 1 (Komm.).
2 4 0 Das Grab des Moses Edd.: M A M A III 607 (CIJ II 793; M.H. Wilhams, JSJ 25, 1994, 281 Nr. x; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 243 Kry 292). FO: Zone C (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150). Beschreibung: Auf einem Sarkophagdeckel; litt.: 5-6,5 cm. Abb.: M A M A III p. 188; Frey (Facss.). Ü: Frey; Williams. CT(0|j.aTo6ri KT)
MooCTL irporaup a p L o u , 'Eßpeo? 2: [M]coaL K e i l / W i l h e l m , weshalb T . Derda, Z P E 124, 1999, 210 auch ['UtoaX e r w o g ; das Facs. bei K e i l / W i l h e l m erlaubt diese Ergänzung aber nicht, sondem beweist, daß hier ein M y gestanden haben muß; so auch H a g e l / T o m a s c h i t z .
Sarkophag des Moses, des obersten Goldschmieds, Hebräer. Datum: Die Bezeichnung des Toten als'EßpdLo? spricht für ein relativ spätes Datum, Wilhams, JSJ 282; cf. 15 (Komm.) zur Bezeichnung „Hebräer". 2: Der P N Moses wurde in der Antike nur selten von Juden gebraucht; weit häufiger ist er bei Christen zu finden;^^ allerdings wurden in der Literatur die ' ° T . D E R D A , Z P E 115, 1997, 257ff. leugnete die Benutzung dieses N a m e n s durch Juden v ö l l i g ; in CIJ t 714 hatte bereits L I F S H I T Z die Ergänzung Mwjuofis fallen lassen, so jetzt
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16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
Namen Moses und Mousaios gleichgesetzt, und Mousaios ist etliche Male für Juden belegt.^' Die Ähnlichkeit zu den indigenen Namen vom Typ Mw? (Zgu sta, K P N 343 § 1003f.) dürfte der Benutzung nicht im Wege gestanden haben. 2f.: TTpoTQupdpLOL sind die Vorsteher der Berufsgruppe der a ü p d p i O L , ^ ^ von denen es einige in Korykos gab.^^ Der Beruf wird als Statusdemonstradon genarmt.^"* In Korykos sind die aüpdpLOL deutlich von den X P ^ < 7 0 X O O L und TparreClTaL unterschieden, weshalb Ch. Roueche, ZPE 105, 1995, 43 sagt: „it seems easier to explain the use of the Latin term in Greek inscriptions by its association with the use of gold for govemment purposes, so that these were most probably a group among the gold workers who are seen as having a special association with taxation in gold".^^ 3: Williams, JSJ 285 A. 65 überlegt, ob M A M A III 336 an einen Juden er innern sollte: ] EüyevLOU irpeaßuTepou xp^crox^o^-^^ Die überwiegende
auch E. S I R O N E N , T h e L a t e R o m a n and Early Byzantine Inscriptions o f Athens and Attica, Helsinki 1997, 2 8 7 f N r . 2 6 1 . - C U II 1420 galt nur w g . der N a m e n als jüdisch, darf bei dieser Diskussion also nicht angefiihrt werden; es bleibt I 713 ( S I R O N E N 284 N r . 2 5 5 ; A t h e n ) : KU(jLriTTipLov 6eo6oüXa[s-] Kai Mwa[€ws', w o D E R D A
KV\ir]Tr]piov
Oeo5oüXa,
KaL^cog schreiben w o l l t e . S. dagegen M . H . W I L L I A M S , Z P E 118, 1997, 274; 140, 2 0 0 2 , 279, w o j e w e i l s auf unsere Inschrift verwiesen w i r d ; Z P E 140, 2 0 0 2 , 280ff. fiihrt sie noch e i n i g e w e i t e r e B e i s p i e l e des P N bei Juden an, u. a. C O T T O N / P R I C E , Z P E 134, 2 0 0 1 , 278.
-
Unklar ist L E B O H E C 172 N r . 1 ( S y r t e ) : M o a e [ s , w a s so kommentiert w i r d : „ I I s'agit peutetre d'un Juif converti; de nombreux chrismes font penser que ce monument 6tait reserve aux Chretiens"; allerdings gibt es eine zweite Z e i l e aus „ s i g n e s d'apparence semitique mais incomprehensibles". " G . M U S S I E S , in: V A N H E N T E N / V A N DER H O R S T ( A . 7 1 ) 2 4 6 f V g l . etwa M A M A I 281 (Laodikeia C o m b u s t a ) : (XaßL)a A ö ^ a 9uyd[Tr|p] Kdaxopo? TTpa)[Ta]upapiou ävioTr][od] 'IXdpou
TOV TLTXOV
avpapiuy; T A M II 2,
457
TW [yJXuKUTdxa) [lou di^Spl TIoXuxpovLOU ulw
(Patara):
R O U E C H E ( A . 5 0 ) 46 J 8: VLKg f] TÜxn OeoSÖTOu
[2]a|i.ßaO[L]ou
-rrpcoTaupapCou;
TTpoxaupapCou; H E B E R D E Y / W I L
H E L M ( A . 1) 15f N r . 43 ( P o m p e i o p o l i s ) : TTpoTaß[pap(Lou)], xapKOT[ÜTT]ou. M A M A I I I 254; 348 b ; 413. Ich g e b e nur die B e i s p i e l e aus K o r y k o s ; M A M A I I I 335: acoiiaxoOTiKri 'EPIIOC1)LXOU E Ü TUXLavou TrpwTaupapLOu; 3 5 1 : acop.aTo9r|[K]ri EÜTÜXTI TTpcoraupapLou; 4 2 8 : aa)^aTo0f|KTi 'laKKwßou vuKTdpxou ( K a i ) TTporaupapLou. F R E Y glaubte nicht, daß ein jüdischer rrpwTaupdpLos'
an der Spitze einer „ h e i d
nischen" Berufsgenossenschaft stehen konnte, weshalb er den Beruf des M o s e s so übersetzte: „ l ' u n des principaux orfevres". Angesichts der präzisen Parallelen fiir den terminus
technicus
ist das aber w o h l nicht m ö g l i c h . F R E Y S Bedenken, die ich nicht teile, könnten vielleicht v e r ringert w e r d e n , w e n n man an eine halbstaatliche Funktion der aüpdptoL denkt, die auch Juden offenstand. G . D E L L I N G , D i e B e w ä l t i g u n g der Diasporasituation durch das hellenistische Ju dentum, G ö t t m g e n 1987, 60 A . 405 hält eine jüdische Innung für m ö g l i c h , aber nicht für nö tig ( v g l . p. 4 I 9 f A . 199 zu Juden als Goldschmieden nach K o s m a s Indikopleustes). - V g l . noch T R O M B L E Y ( A . 5 2 ) 2 2 : „ T h e large number o f goldsmiths (seil, in K o r y k o s ) as c o m pared w i t h silver dealers corroborates the w e l l - k n o w n shortage o f silver in the Later R o m a n Empire." Z u m T e x t noch B C H 7, 1883, 234 N r . 8 ( H A G E L / T O M A S C H I T Z [ A . 8 ] 204 K r y 5 8 ) .
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
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Mehrzahl der i r p e a ß Ü T e p o L m Korykos gehörte aber zu den Christen ( M A M A III p. 236), und es gab auch christliche x p i J o r o x ö o L .^^
241 Das Grab des Samoes Edd.: M A M A III 679 (CIJ II 794; M.H. Williams, JSJ 25, 1994, 281 Nr. ix; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 231 Kry 221). FO: Zone C (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150). Beschreibung: Auf einem Sarkophagdeckel. „Auf der linken Nebenseite sie benarmiger Leuchter" (KeilAVilhelm); cf. R. Hachlili, The Menorah, Leiden 2001, 427 D 9.12; litt.: 6-8 cm. Abb.: M A M A p. 193; Frey (Facss.). Ü: Frey; Williams, JSJ; ead., ZPE 116, 1997, 259. 2a|iofi Küj-rrd K(al) Aü^evTLOS" EiouSeoüv 1: KwTTä K e i l / W i l h e l m , Korrä F r e y , W i l l i a m s , Kcorrä
Hagel/Tomaschitz.
(Grab) des Samoes, des Rudermachers, und Auxentios, der Juden. Datum: 4. Jh. u. später. 1: Zum Namen Samoes und seiner Flexion s. 63, 2 (Komm.). KeilAVilhelm imd Frey sahen in Kwirds- einen weiteren, vom Beruf abgelei teten P N , wobei sich Frey auf H. Moritz, Die Zunamen bei den byzantini schen Historikern und Chronisten II, Programm Landshut 1897, 32 berief, der aber keine Belege gibt (Frey: „il viendrait de KOOTTTI, rame, et signifierait fabricant ou vendeur de rames'y, E. Borgia, Olba 2, 1999, 455 zählt KwTidg sogar unter den biblischen Namen in Korykos auf. Angesichts der Häufigkeh von Berufsbezeichnungen in den Inschriften von Korykos ist es aber viel wahrscheinlicher, daß hier Samoes' Beruf genannt wird und der Sarkophag nur für zwei Personen bestimmt war. Die „large number of trades related to seafarmg" in den Inschriften von Korykos wird von F.R. Trombley, A H B 1, 1987, 18 betont. Av^ivTiog: In Korykos noch in M A M A III 275 b. In der 2. Hälfte des 4. Jhs. trug ein christlicher Bischof in Mopsuestia den Namen, ferner ein praeses Ciliciae, PLRE I Auxentius 5; ein A Ü ^ L T L O ? KÖ|iri(s) in HageFTomaschitz 119 Imsiören 6 (4./5. Jh.). Für Juden vgl. Aij^dvoav in Horbury/Noy 134 (4./5. ^ D i e TTpeaßÜTepoL christlicher Inschriften aus K o r y k o s tragen in der R e g e l keine weitere Berufsbezeichnung, aber auch hierfiir gibt es Beispiele, M A M A I I I 226; 582; 643.
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Jh.), wo auch jüdische Interpretationen des Namens (Joseph; Ephraim) refe riert werden; Noy II 595; Auxanius in Noy I 115f. (Venosa). Zum Wechsel in den Nominativ vgl. e. g. M A M A III 704. 2: M.H. Williams, ZPE 116, 1997, 259 Nr. 23 zum Ausdruck" louSalo?.
2 4 2 Das Grab des Samuel Edd.: M A M A III 684 (S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkiliki schen Inschriften, Wien 1998, 214f. Kry 116). FO: „Rechts von der Eingangstür einer Grabkammer" in Zone B (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150). Beschreibung: litt.: Z. 1 („tief, roh, auf Rasur"): 5, 5 cm; Z. 2ff.: 3 cm. Abb.: M A M A III p. 197. A
Za[iouT]X
B
eKyövwv
Za|ioufj eis GeöSoTOv KQL
Za|j.ÖTiv
A: Samuel. B:... der Nachfahren des Samoues für Theodotos und Samoes. Datum: 4. Jh. u. später. 1: M.H. Williams, ZPE 92, 1992, 250 betonte richtig, daß Z. 1 auf einer Ra sur steht, wir also die Reste zweier verschiedener Grabinschriften vor uns ha ben, von denen A später als B ist. Da A auf Rasur steht, fehlt der Anfang von B. Mehrfache Benutzung und mehrfache Beschriftung von Sarkophagen und Gräbern kam in Korykos oft vor. Der Name Samuel ist in Korykos häufig ( M A M A III 601; 680-3; 685), wird allerdings von Christen in der flektierten Form ZaiioufjXo? gebraucht. Die Benutzung der unflektierten Form und die Zusammenstellung mit den P N Samoes und Theodotos machen es wahrscheinlich, daß wir hier eine jüdische Inschrift vor uns haben.^^ 2: Es fehlt z. B. die Bezeichnung des Grabes (e. g. [Ruhestätte der] Nach fahren des Samues); zu eis im Sinne von „fiir jemanden" (Ersatz des dat. comm.) s. Bauer/Aland s. v. 4 g; an Beispielen aus Korykos s. M A M A III 251: |j.vfi|j.a ' A V T W V L V O U ... dvaepOövTa eis T a p o L K L v ; 362: ao|j.aTo9LKT]
W e g e n der N a m e n wurde dieser T e x t unter jüdische Inschriften gereiht v o n H . B L O E D H O R N , JSS 35, 1990, 6 8 ; M . H . W I L L I A M S , Z P E 9 2 , 1992, 248ff.
16. Kilikien ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
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8La<|)epowa Zaxapig .. iiereXBöra eis
t t i v eavroi) Guyarepav; 363: aweL? Z r i v ö ß i o v eyyovov... Zu 6 e ö 8 o T O ? s. 14 A , 11 (Komm.). Der weibliche Name Z a i i O T ) scheint nicht belegt zu sein. Ob Samoues ein Vorfahre der beiden Begünstigten war, ist nicht gesagt,^^ wird aber durch die oben zitierten Parallelen wahrscheinlich. (laToGriKTi T r e p L e X O o ü a a
2 4 3 Das Grab einer Samariterin? Edd.: M A M A III 758 (S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkiliki schen Inschriften, Wien 1998, 255f. Kry 373). FO: Zone C (vgl. M A M A III p. 131; Taf. 46 Abb. 150). Beschreibung: Auf einem Sarkophagdeckel; litt.: 6,5-9,5 cm. „Auf der an dern Schräge ungelesene, sehr zerstörte Inschrift" (KeilAVilhelm). Abb.: M A M A III p. 207. +
GriKri X a p L T ( L V T i ? ) 8 L .
GuyaT(pö?)
' EiTLctjavLou
2: Z A N A P I S Z A Z Facs.; H a g e l / T o m a s c h i t z , Za''n''apLCTaa? K e i l / W i l h e l m .
Sarg der Charitine, der Diakonin, Samariterin, Tochter d. Epiphanios. Datum: 4.-6. Jh.; vgl. Z . 2. 1: Es ist ganz unsicher, ob die Tote tatsächlich eine Samariterin war, wie KeiFWilhelm meinen, erst recht, ob die Bezeichnung von Williams, JSJ 282 A . 47 („Immigrant Samaritan woman") zutrifft. Das Kreuz und die Bezeichnung der Toten als 8 L ( a K Ö v ' 0 u ) , 8 L ( a K 0 V L a a a s ) weisen nämlich erst einmal auf eine 100
Christin hin, imd einzig die naheliegendste Erklärung der Z. 2 spricht für eine Aufiiahme hier. Der Name ist wahrscheinlich zu X a p i T L v r i zu ergänzen: Dieser PN ist, v. a. im Femininum, aber auch im Maskulinum, m Korykos häufig, M A M A III p. 233: Hier wurde nämlich die hl. Charitina verehrt, eine Märtyrerin aus der Zeit Diokletians. War die Tote also kaum aus Samaria nach Korykos gekommen, so ist doch nicht auszuschließen, daß dieser lokal prominente Name auch von
' Unklar bleibt auch die B e z i e h u n g des Samuel zu den V o r b e s i t z e m . '°° G . H . R . H O R S L E Y , N e w Documents Illustrating Early Christianity I, M a c q u a r i e 1981 121; II 1982, 193ff.; I V 1987, 239ff. nennt B e l e g e für w e i b l i c h e Diakone. F. H A L K I N / H . D E L E H A Y E , A n a l B o l l 72, 1954, 5ff.
520
16. Kilikien ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
Nicht-Christen benutzt w u r d e . V g l . aber immerhin Noy II 323: Flaviae Caritineni. Sicher anzunehmen ist aber eine Konversion, derm sonst läßt sich das Kreuz nicht erklären. 2: ZafidpLoaa statt SaiiapiTLs ist nach KeilAVilhelm nicht bezeugt, aber sie verweisen zur Bildung auf M A M A III 577, AvKaoviooa, und W . Dittenberger, Hermes 41, 1906, 179f. Sie bringen die Anwesenheit einer Samariterm mit dem Schicksal Samarias 529 in Verbindung, gehen also von einem sehr spä ten Datum der Inschrift aus; das ist aber eher unwahrscheinlich, s. zu Z. 1. 3: Der P N ' ETrL(()dvLO? ist ein dutzendmal in Korykos belegt, M A M A III p. 230.
Seleukeia am Kalykadnos Bürger von Seleukeia werden als Eltern in einer Inschrift aus Korykos genarmt, 236, 4. Wie in Korykos wurden auch hier Juden mit den Angehörigen anderer Religionen gemeinsamt bestattet. In Seleukeia befand sich das Grab der hl. Thekla, an dem viele Wunder ge schahen. Eine Geschichte des 5. Jhs. berichtet von einer Bürgerin aus guter Fa milie, die sich bisher weder den Juden noch den Christen zugewandt hatte. Als sie sich ein Bein brach, wurden auch jüdische (Wunder-)Heiler ohne Erfolg hin zugezogen, und erst der Besuch am Grab der Heiligen konnte sie heilen und be kehren.'^'^ Auf eine jüdische Gemeinde in Seleukeia nimmt auch ein Brief aus der Kairoer Geniza B e z u g , d e r am 21. Juli 1137 von Seleukeia nach Kairo
V g l . R E Y N O L D S / T A N N E N B A U M 104f. zu Xcipi?; v g l . auch die Häufigkeit des Namens Samuel bei Christen und Juden in K o r y k o s ; ein klares Beispiel für die A d a p t i o n eines christ lichen N a m e n s durch einen Juden bietet Damianos in 235 A . '"^ M A M A I I I p. 18; 121. - D e r häufig v o n Juden benutzte N a m e n Dosithea fmdet sich in M A M A I I I 12, w i r d aber in K o r y k o s ebenfalls v o n Christen benutzt, M A M A I I I 3 0 8 - 1 0 .
-
Z u M A M A I I I 1-4 ( M I T C H E L L 143 N r . 2 3 8 ^ 1 ) s. p. 4 9 9 . G . D A G R O N ( H r s g . ) , V i e et miracles de Sainte T h e c l e , Brüssel 1978, 338ff. M i r . 18: 'Aßd,
TTÖXLS Se f) ZeXeÜKou, yevog 8 e Xa|j.TTpöv Kai TTepCar||j.oy ... r\ Se ' A ß d eXXrjvls
\ikv r\v exL, o ü j e Se 'louSaiou? eßSeXüxTero, oüxe xpi-crTLavoü? dTTeaTpe(j)eTO- eTrXaydxo Se Trepl xe rrdvxag Kai i r d v x a . Kai aOxri jo'yvvv oüxcü Se SLexeOtj x ö oKeXos
Kaxa(})epexaL | i e v e^ r\\i.\.6vov,
KaKOJ? ...
xö KüKÖv. Kai ydp ev irXeicvL \ikv
Kai OepaTreiag XOLTTÖV Kpelxxov elvai SoKetv xco xpoi^w frapexdOri xö Seivöy, Kai dKLvrjxog r\v,
TTOxe jj.ev' 'louSaLOjy, rroxe Se KOL T&V eTraoLSwy xoüxoov, dfia 8 e KOL TOV ßeXxiaxou 2apTTr|SovLou TraLCöyxcov eLg aüx-qv Kai xf)v \ikv OepaTreCav eTTayyeXXo|j.eya)y, f\ Kai XL Spcovxcoy, oü \iv\v Kai iroLfiaaL XL Suvaiievcov oüxe SuvrjOevxcüv e l g xeXog. D A G R O N 93 zu den Juden hier: „ ( i l s ) sont sans doute des medecins, mais dont les pratiques gardent une certaine connotation religieuse". University Library, C a m b r i d g e T S 13 J 2 1 , f 17; ed. S. G O T E I N , T a r b i z 2 7 , 1958, 5 2 8 f f ; übersetzt und besprochen ID., Speculum 39, 1964, 2 9 8 f f
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
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geschickt wurde. Der Schreiber ist em aus Ägypten stammender, arabisch sciireibender Arzt, der sich nach einigen Wanderungen in Seleukeia niederge lassen, eine einheimische Frau geheiratet hatte und den größten Teil seiner Fa milie nach Seleukeia kommen lassen wollte. Nach demselben Brief gab es in einer Stadt „Ba.ya" (Faha, Palaia) eine jüdi sche Gemeinde. „This is a place which has everything in the world just like the Fayyum. He (seil, der Sohn eines Bekannten) serves them as rabbi, preacher, judge, and as the head of the Community. They are about fifty families". Palaia soll von Seleukeia so weit entfernt sein, wie der Fayyum von Kairo - doch fin det sich in dieser Entfernung kern passender Ort; ca. 20 km von Seleukeia nach Westen liegt allerdings die Ortschaft Palaia(i)/Philaia, die vielleicht in Frage kommt. In der Geniza wurde außerdem ein Brief gefimden, der nach Seleukeia ge schrieben wurde und an ein Haus „in the proximity of the synagogue of Seleucia" adressiert war.^°^
2 4 4 Eine jüdische Grabanlage Edd.: M A M A III 32 (CIJ II 784; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 372 Sei 134). FO: Nekropole südlich der Straße nach Mut, „über der verschütteten Ein gangstür zu einer Grabkammer". Beschreibung: litt.: 2,5-4 cm. Abb.: Keil/Wilhelm p. 13; Frey (Facss.). Ü: Frey. irapaoTaTLKoy
'Eßpewv Grab der Hebräer. Datum: Wg. der Selbstbezeichnung der Juden als ' Eßpatoi nicht vor dem 4. Jh., vgl. 15 (Komm.). „Die Inschrift ist wichtig, weil sie im Verem mh n. 23" (hier: 245) „zeigt, dass genau wie in Korykos auch in Seleflke die Gräber der Juden von denen der Christen örtlich nicht getrennt waren, sondem sich mitten unter diesen befan den" (KeilAVilhelm). Zur Einschätzung der Nekropole s. KeilAVilhehn p. 8:
'°
H I L D / H E L L E N K E M P E R ( A . 2 ) 372 zum Ort, der zuletzt im 10. Jh.
Baiae, zwischen Issos und Iskenderun, dürfte nicht gemeint sein. S. G O T E I N , Yerushalayim, Jerusalem 1955, 69ff.
bezeugt ist.
-
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„Während die vornehmeren Bürger von Seleukeia sich ihre prunkvollen Grab häuser gem in dem der Stadt benachbarten Gebirgslande erbauten, hatten der Mittelstand und die ärmere Bevölkerung ihre Grabkammem oder Sarkophage am Südausgange der Stadt beiderseits der modernen ... Straße". T r a p a o T a T L K Ö v wird nur in Seleukeia als Ausdruck für das Grab ge braucht,bezeichnet aber in allen anderen Fällen Einzelgräber (Sarkophage, Grabkammem etc.), s. M A M A III 10; 16-8; 21; 24; 26; 29; 31, etc.''^ Eme Ausnahme bildet nur HajpeFTomaschitz 378 Sei 154: T T a p a o T a T L K Ö v Tfjg Zu jüdischen Grabanlagen, die nicht für Einzelpersonen, sondem für einen Teil der Gemeinde gedacht waren, s. 14 A , 8 (Komm.).''^ Zum Ausdmck vgl. am ehesten CIJ II 863 (Philippopohs):Tou8€wv (lyfjiia. 2 4 5 Das Grab des Theodoros Edd.: H. Barth, RhM 7, 1850, 249 Nr. 16 (CIG 4429 b); V. Langlois, Inscrip tions grecques, romaines, byzantines et armeniennes de la Cilicie, Paris 1854, 50 Nr. 155; Le Bas/Waddington 1390; Oehler 300f. Nr. 87 a (Z. If. nach A b schrift von Heberdey); M A M A III 23 (CIJ II 783; S. Hagel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 348 Sei 2). FO: „Nekropole südlich der Strasse, Ostseite" (Keil/Wilhelm). Beschreibung: „In tabula ansata über der Tür einer Grabkammer" (KeiF Wilhelm); unter der tabula ansata zwei Menoroth, cf. R. Hachlili, The M e norah, Leiden 2001, 423 D 8.319; litt.: 6 cm. Abb.: M A M A III p. 13; Frey (Facss.). Ü: Frey. Sie zitieren weiter die Beschreibung W I L H E L M S in H E B E R D E Y / W I L H E L M ( A . 1) 104. Zur Wortbedeutung verweist L A M I N G E R - P A S C H E R ( A . 3 5 ) II 66 auf H A G E L / T O M A S C H I T Z ( A . 8 ) 362 Sei 73: OtiKr) OüaXeptas- avv
Tto TrapaoTaTLKto, das also nur als T e i l
einer Grabanlage verstanden w i r d und als solcher in den Inschriften pars pro toto stehe. B e i ei ner Grabkammer, w i e sie hier v o r l i e g t , versagt diese Erklärung allerdings, da man dann an nehmen müßte, der Ausdruck beziehe sich inzwischen auf j e d e Form v o n Grab. V g l . M A M A I I I 28: [0r|]K[L Tr]a[paoTaTLKf|; Hagel/Tomaschitz 349 Sei 8: 9r|Kr|
rrapaoTaTLKfi ... rrpö?
TW
p v l f j p a ] a Ü T o i i ; 3 5 1 Sei 2 2 : pvfjpja trapaoTaTLKÖv. " ° S. H A G E L / T O M A S C H I T Z ( A . 8 ) 478 zu weiteren B e l e g e n . V g l . allerdings noch H A G E L / T O M A S C H I T Z ( A . 8 ) 356 Sei 5 1 : TrapaoTaTLKÖv 8eKaviag 'lodvvou; 354 Sei 36 b: TÖTTOS öeKavCas A o o i O e o u ; 37: TÖTTOS SeKavtas T a p a o i o u . Gemeinsame Sarkophage oder Gräber waren in der Spätantike nicht schränkt, v g l . aus
Diokaisareia M A M A
III 101: BrJKri TOÜ povaaTriptou
e[K]Xr|at,as; 102: awpaToOfiKr) SLacjjepouaa TOÜ'povaoTripi.. KOL Tf|s
auf Juden be Tf|s
[dy]e[L]as
[äyllas OCKXOS;
aus K o r y k o s M A M A I I I 7 7 0 - 7 8 8 , worunter u. a. hervorzuheben smd die Gräber TT^S CKKXTIaCas ( 7 7 2 - 8 ) , die des TTTcoxeXov TOÜ dyCou K ö v o j v o s ( 7 8 3 - 5 ) , s o w i e verschiedener an-derer H e i l i g e r und Berufsgruppen; v g l . zu diesem Brauch in K o r y k o s P A T L A G E A N ( A . 5 0 ) 6 9 f
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
523
[i.vr\\jielov 6eo8wpoD
81 s" rov
8eo8(jüpou
3: A l Z l O e E O A Q P O T Barth, [ ' A 4 ) p o ] 8 i a L o [ s ] C I G , richtig gelesen v o n L a n g l o i s , der
die
M e n o r o t h allerdings noch nicht notierte.
Grabmal des Theodoros, (S. d. Theodoros), Enkel d. Theodoros. Datum: 4. Jh. u. später. Zum Namen s. 14 A , 23 (Komm.).
2 4 6 Das Grab des Theodotos aus Seleukeia in Palästina Edd.: R. Savignac, Rev. bibl. 1, 1904, 82 Nr. 2 (Ch. Clermont-Gameau, Recueil d'Archeologie Orientale 6, Paris 1905, 208 Nr. 2; CIJ II 882). FO: Von Savignac im Kunsthandel gesehen. „D'apres l'aspect et le teneur de Tinscription, je l'attribuerais ... ä la necropole judeo-grecque de Jaffa, qui etait en quelque sorte ... le rendez-vous general de la diaspora juive" (ClermontGaimeau).''^ Beschreibung: „Dalle de marbre rectangulaire" (Savignac). Abb.: Savignac; Frey (Majuskeltexte). Ü: Savignac; Clermont-Garmeau; Frey.
TÖTTOS" O e o 8 Ö T O i i
ueloü
'AXe^dySpou, TTÖXews" 'ZeXevKias T fjs
'laaupLas
Grabstelle des Theodotos, S. d. Alexandros, aus der Stadt Seleukeia in Isaurien. Datum: Nach der Provinzialreform Diokletians, s. Z. 3f If.: TÖTTO? als Bezeichnung des Grabes ist häufig in Beth She'arim (II p. 8), wird aber auch in der Nekropole von Jaffa (s. unten 251; sonst CIJ II 913) und an anderen Orten Palästinas verwendet; zum Vorkommen in Kilikien s. G. La minger-Pascher, Index grammaticus zu den griechischen Inschriften Kilikiens und Isauriens I, Wien 1973, 12 A . 8.
Zur insgesamt unbefriedigenden Durchführung und
Publikation der Ausgrabungen in
der N e k r o p o l e v o n Jaffa s. zuletzt J.J. PRICE, S C I 22, 2003, 2 1 5 f f
524
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
Zu Theodotos, einem unter Juden beUebten Namen, s. 14 A , 11 (Komm.), zu Alexandros 14 B, 50 (Komm.). 3f.: „Später, als Isauria die Kilikia tracheia mit umfaßte, wurde S. als isaurische Stadt bezeichnet", Rüge, RE II A 1, 1203 mit Belegen; Hild/Hellenkemper, Kilikien und Isaurien, Wien 1990, 34. Zur Herkunftsangabe im Genitiv s. 217, 3f. (Komm.).
Selinus/Traianopolis 2 4 7 Das Grab des loses Edd.: G.E. Bean/T.B. Mitford, AS 12, 1962, 206f. Nr. 30 (SEG 20, 87; S. Ha gel/K. Tomaschitz, Repertorium der westkilikischen Inschriften, Wien 1998, 382 SIT 19). FO: am westlichen Ende der Nekropolis, 20 m den Hügel hinauf, teilweise im Boden. Beschreibung: einfacher Block, vmtl. Türsturz. H.: 0,33 m; B.: 1,4 m; T.: 0,58 m (Höhe u. Tiefe waren wg. der Lage nicht vollständig zu messen); litt.: 3, 5 cm. 'Itoa-ns" OeouSLCovos" TO ripwov
loses, S. d. Theudion, (baute) das Neroon. Datum: 2. Jh. (Bean/Mitford nach der Schrift). Die Namen zeigen, daß es sich um das Grab eines Juden handelte; zu loses s. 14 A , 14 (Komm.). OeuSLWv ist sonst für Juden nicht belegt, aber aus OeuSäg/QeoSäs gebildet (dazu e. g. 22; in Kilikien in Hagel/Tomaschitz 144 Kelenderis 3). „The spelling Qev- for Oeo- is characteristic for Cyrenaica but al so occurs in Egypt", Horbury/Noy p. 122.
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
525
Tarsos Eine jüdische Gemeinde in Tarsos wird dm-ch die m Apg mehrfach erwähnte Herkunft des Apostels Paulus aus dieser Stadt belegt;""* ältere Zeugnisse gibt es nicht. Die Tradition der Apg wird von christlichen Autoren oft wieder holt; eine Abweichung scheint sich nur bei Hieronymus zu finden."^ Eine Ver bindung mit den aufständischen Juden unter Nero hat es nicht gegeben.''^ In der Mitte des 3. Jhs. soll R. Nahum ben R. Simai m Tarsos eme Auslegung von Ex 12, 3 vorgetragen haben, doch ist das unsicher."^ Eme in ihrer Histori zität schwer einschätzbare Erzählung berichtet, eme Delegation palästinischer Juden habe Kaiser Julian in Tarsos getroffen, wo es zum Konflikt mit einhei mischen Juden gekommen sei."^ Eine samaritische und eine jüdische Synagoge erwähnt schließlich Palladius,''^^ und die höchste Erhebung des Aivdroi' opos", eines Berges in der Umgebung der Stadt, hieß öpo? auvaycoyfjs'.'^^
A p g 9, 11; 2 1 , 39: OVK danpou
rröXeco? rroXirris-; 2 2 , 3. J. T A Y L O R ,
S T A N T O N / G . G . S T R O U M S A ( H r s g g . ) , Tolerance and
in: G . N .
Intolerance in Early Judaism
and
Christianity, C a m b r i d g e 1998, IMflF. erirmert daran, daß Paulus selber Tarsos nie als seine Geburtsstadt erwähnt, daß A p g sich daher irren und man die Information bei Hieronymus ( s . p. 525 A . 116) akzeptieren könne. - Zur Frage seines Bürgerrechtes zuletzt etwa M . H E N G E L , in: I D . / U . H E C K E L , Paulus und das antike Judentum, Tübingen
1991, I88ff.; R .
R I E S N E R , D i e Frühzeit des A p o s t e l s Paulus, T ü b i n g e n 1994, 130f R A M S A Y glaubte w g . 2 M a c c 4, 3 0 f , daß A n t i o c h o s I V . i. J. 170 v . Chr. Juden in Tarsos ansiedelte, und meinte, aus der Existenz jüdischer Bürger der Stadt auf eine jüdische P h y l e in der Stadt schließen zu können - da die Juden kaum in einer der 'heidnischen' P h y l e n eingeschrieben g e w e s e n sein könnten.
Hieronymus, de viris illustribus 5 ( P L 23, 6 1 5 ) : Paulus apostolus ... de tribu Beniamin et oppido ludaeae Giscalis fuit, quo a Romanis capto cum parentibus suis Tarsum Cili ciae commigravit; in ep. ad Philem. 23 ( P L 26, 6 1 7 ) : quis sit Epaphras concaptrvus Pauli, talem fabulam accepimus: aiunt parentes apostoli Pauli de Gyscalis regione fuisse ludaeae, et eos, cum tota provincia Romana vastaretur manu et dispergerentur in orbem ludaei, in Tharsum urbem Ciliciae fuisse translatos. Philostrat, V A 6, 34 p . 2 4 6 f K ist ein rhetorisches B e i s p i e l , keinesfalls ein B e l e g für Verbindungen zwischen Tarsos und Jerusalem, noch nicht emmal e m B e l e g für die Existenz einer jüdischen G e m e i n d e , w i e zuletzt noch v o n E.J.
S C H N A B E L , Urchristliche M i s s i o n ,
Wuppertal 2002, 1014 A . 108 angenommen wurde. N E U B A U E R ( A . 12) 315. P e s R 15, 24; in der Parallelüberlieferung P R K 5, 17 schemt aber eine andere Ortsangabe zu stehen: btrsjs. J.G. H O F F M A N N , Julianos der Abtrünnige: Syrische Erzählungen, L e i d e n 1880,
108-
16 (geschrieben im frühen 6. Jh.). Dialogus de vita S. Chrysostomi 20 ( P G 47, 73; SChr 3 4 1 , 1988, 404 [ X X 126f ] ) : kv T d l g avvayis>ydL<5 ZapapeiTior' fi
'\ovbamv,
p d X i a x a drrö T d p a o u . Dieser Bemerkung
entnimmt R . P U M M E R , in: F I N E ( A . 3 ) 120, daß es in Kleinasien auch noch andere samarit. S y n a g o g e n g a b ; v g l . 243 zu einer Samariterin ( ? ) in K o r y k o s . Genau an dieser Stelle befand sich eine K a p e l l e mit Reliquien der H l . P e l a g i a , H I L D / H E L L E N K E M P E R ( A . 2 ) 333. ouyaywyri w i r d hier w o h l nicht einfach „ V e r s a m m l u n g " be deuten.
526
16. Kilikien ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
Der von Paulus ausgeübte Beruf des Zeltmachers ist immer wieder mit dem berühmten tarsischen Leinen in Verbindung gebracht worden, woran sich die Frage knüpfte, ob nicht auch eine größere Gruppe anderer Juden als Zelt macher oder Weber gearbeitet habe.'^^ Hengel/Schwemer verweisen zu Recht auf die Synagogen der Tarsier, die die späte rabbinische Überlieferung in Palästina erwähnt,' ^ und zwar nicht nur in Jerusalem,'^"^ sondern auch in T i b e r i a s u n d Lydda;'^^ ein Rabbi Eleazar ben Perata wird als Vorsteher der Tarser bezeichnet. Will man nun nicht anneh men, daß die Präsenz tarsischer Juden so überwältigend war, und daß ausge rechnet die tarsischen Juden ihre Identität als Diaspora-Juden in diesen Städ ten beibehalten wollten, so muß man nach einer anderen Erklärung suchen. Es wurde schon oft angenommen, daß hier einfach eine Berufsgruppe gemeint war, nämlich die der Leinenweber.'^^ Sprachlich ist das nicht ausgeschlossen, tarsi karm beides bedeuten'^^ - wie ja auch im Griechischen eine bestimmte Leinenart als r a p a i K Ö ? bezeichnet wurde'^*^ und die entsprechenden Weber seit dem 2. Jh. n. als T a p a i K d p L O L . ' ^ ' Dies waren Weber, die ihr Tuch in der für Tarsos typischen Art herstellten - wobei die zur Vorbereitung der Fasern benutzte Methode anders als bei der üblichen Leinenherstellung war, und viel leicht unterschied sich auch der benutzte Webstuhl wenigstens teilweise von
'^^ G e g e n die Idee v o n jüdischen Färbergilden u. ä. in Hierapolis, s. 196, 5f. ( K o m m . ) . '^^ H E N G E L / S C H W E M E R ( A . 16) 250 mit A . 1011. b T M e g 26 a; p T M e g 3, 6; diese S y n a g o g e w i r d in der Parallelüberlieferung p T M e g 3, 173 d den Alexandrinern zugeschrieben. C f N E U B A U E R ( A . 12) 315; S. A P P L E B A U M , in: S A F R A I / S T E R N ( A . 2 ) I I ( 1 9 7 6 ) 6 8 4 f p T Scheq 2, 7. V g l . F . G . H Ü T T E N S T E I N / G . R E E G , D i e jüdischen S y n a g o g e n , Lehr häuser und Gerichtshöfe in Israel I , Wiesbaden 1977, 4 4 4 f ; zu S y n a g o g e ( n ) u. jüdischer B e völkerung im spätantiken Tiberias s. S. S C H W A R T Z , Imperialism and Jewish S o c i e t y 200 B . C . E . to 640 C . E . , Princeton 2 0 0 1 , 205. L e v R 35, 12; b T N a z 52 a. C f J.J.
S C H W A R T Z , L o d ( L y d d a ) , Israel, Oxford 1991,
8 7 f ; 110. M . E. spricht nichts für den Versuch v o n S C H W A R T Z 88, C U II 1173 mit den „ f o r e i g n Clements in L o d " in Zusammenhang zu bringen. b T A Z 17 b. '^^ S. K R A U S S , M G W J 39, 1895, 5 4 f ; I D . , Talmudische A r c h ä o l o g i e , L e i p z i g 1911, H 625; I D . , S y n a g o g a l e Altertümer 2 0 1 ; 2 0 6 f ; S. K L E I N , Beiträge zur Geographie und Ge schichte Galiläas, L e i p z i g 1909, 33; A P P L E B A U M , in: S A F R A I / S T E R N ( A . 2 ) 482 A . 7. M . J A S T R O W , A Dictionary o f the Targunim, the T a l m u d Babli and Y e r u s h a l m i , and the M i d r a i c Literature, L o n d o n 1903, I 555b; c f S. K R A U S S , Griechische und
lateinische
L e h n w ö r t e r im T a l m u d ... I I , Beriin 1899, 2 7 6 f S. L A U F F E R , Diokletians Preisedikt, Berlin 1971, 274; P O x y 109: Xii^a OapOLKd. E. W I P S Z Y C K A , L'industrie textile dans l'Egypte romaine, Breslau
1965,
llOflf;
P R E I S I G K E , Wörterbuch, Suppl. I I , Wiesbaden I 9 9 I , s. v . ; F. K A Y S E R , R e c u e i l des in scriptions grecques et latines (non fimeraires) d ' A l e x a n d r i e , K a i r o 1994, 2 9 0 f f N r . 9 9 ; P . A R Z T - G R A B N E R , Atti X X I I C o n g r . Int. Papirologia, F l o r e n z 2 0 0 1 , I 71 ( B e l e g e v o m 3 . - 8 . Jh.).
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
527
den üblichen Webrahmen.'^^ In Ägypten gibt es Hinweise auf einen Berufs verein der T a p a i K d p L O L , die also m einigen Orten durchaus zahlreich gewesen sein können (PLips 89) - aber gab es in Palästina so viele jüdische Leinen weber, daß sie ihre eigenen Synagogen hatten?'^^
2 4 8 Stiftungfür eine Synagoge Edd.: R. Mouterde, S.J., Syria 2, 1921, 207ff. Nr. 1 (nach Kopien von P. Gransault, S.J., u. J. Chamonard); G. Dagron/D. Feissel, Inscriptions de Cili cie, Paris 1987, 80f. Nr. 36 (SEG 37, 1340). FO: Heute im Museum von Adana, Inv. Nr. 27. Beschreibung: Fragment einer kleinen, polygonalen Säule aus Marmor, H.: 0,54 m; T.: 0,19 m; litt.: 1,5-2 cm. Abb.: Mouterde 208 (Facs.); Dagron/Feissel Taf. 18. Ü: Mouterde 208. [
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B2
J.P. W I L D , H o m m a g e s ä M . R E N A R D , Brüssel 1969, I I 81 Off. G a b es überhaupt eigene Synagogen fiir Berufsvereine? Es scheint keine weiteren B e i
spiele fiir eine solche A b g r e n z u n g einer bestimmten Berufsgruppe zu geben.
528
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
TTep acüT[iripL-]
[afs"' TOÜ e|i[0D U - ] [LO]Ü
25
NLKLO[U
[ K ] ü p a g [...
[..]Z 23: E T O Y E M
Kai]
]
( K a i ) v[-nep ... lapis, doch ist die Änderung v o n E zu lunarem S i g m a nicht g r o ß ; 23f.:
[ a ] e j i [ v o x ( d x o D ) ö](|)[ri]Ki[aXiou Zp.]apdy[8ou
xoü
M o u t e r d e , doch bietet das Facs. keinen Platz
ftir das S i g m a v o n a ] e ^ [ v o x .
... Altester, Sohn des Jakob seligen Angedenkens, selbst auch Altester, (stiftete dies) für die Erinnerung und die Ruhe meiner ehrwürdigen Eltern und für die Erleichterung meiner seligsten Brüder, der vorher verstorbenen, und für die Rettung meiner selbst und meines geschätztesten Bruders Palladios, Ältester, undfür die Rettung meines Sohnes Nikias und der Herrin... Datum: 6. Jh. n. Chr. (Dagron/Feissel). Anders als Mouterde erklärten Dagron/Feissel diesen Text für jüdisch, und zwar wegen des undeklinierten Namens Jakob und wegen der Bezeichnung der Toten als ÖOLOL. Es handelt sich um ein Ausstattungsstück aus einer Synagoge;'^"^ zu einer vergleichbaren Stiftung e. g. 25. 1: zuTTpeaßürepo? s. 5, 1 (Komm.); die Abkürzimg TrpeCßu. ist nicht häu fig, wird aber z. B. in der N e w Yorker Inschrift SCI 22, 2003, 241 benutzt; weitere Beispiele zitiert M . Avi-Yonah, Abbreviations in Greek Inscriptions, Jerusalem 1940, 97. Seine Belege stammen aus der Zeit vom Ende des 4. bis zum Anfang des 6. Jhs. 3f.: vgl. Noy I 120 (Tarent): benememorio; Beth She'arim II 200: Tf\s Xa|i•npäg |ivf|iJ.rig. In christlichen Inschriften ist die Formel sehr häufig, s. e. g. Hagel/Tomaschitz 22 Ala 5 (462 n. Chr.); 316f. Mer 2. 4f.: Vgl. zu der Art, in der auf das Amt des Vaters hingewiesen wird, 41,2 (Smyma; ebenfalls spätantik); uiws" EiaKcbß Ke aüroü T r p ( e a ß u T e p o u ) ; zur Bekleidung desselben Amtes durch Vater und Sohn vgl. 41,2 (Komm). 6f.: Die Erirmerung an Tote ist Stiftungsgrund in 49 (Philadelphia), an den Bmder in Lifshitz 39 (Apameia), wo auch die a ü J T T i p i a der Lebenden genannt wird: ÜTrep awjripLa? 4>a)TL0u au|ißLOU Kai TeKvwv Kai ürrep a c o T r i p t a g E ü a r a G t a s -nevQepäg K a i üirep [ivLas ELaaKLOu K a i 'ESeaiou K a i ' H a u XLOU TTpoyövwy. Allgemein zu Stiftungen ÜTrep a w T r i p L a ? s. 19,3 (Komm.). H I L D / H E L L E N K E M P E R ( A . 2 ) 436: „Stiftungsinschriften auf Marmorplatten weisen indirekt auf Kirchenbauten u. vielleicht auch auf eine S y n a g o g e " , w o z u sie D A G R O N / F E I S SEL ( A . 13) 65ff. zitieren, die dort eine Übersicht über die bereits publizierten Inschriften aus Tarsos geben. Tatsächlich beziehen sie sich wahrscheinlich auf diese Inschrift (sonst käme w o h l nur L E B A S 1483 in F r a g e , eigentlich ein christlicher T e x t ) .
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
529
7ff.: Die dva-navois der Toten, die einen Glauben an das Leben nach dem Tod impliziert, wird sonst als Stiftungsgrund nicht genannt und scheint auch in den Grabinschriften nur selten vorzukommen,'^^ ist aber immerhin auch in christlichen Inschriften Kilikiens b e l e g t , v g l . dhekt aus Tarsos Dagron/Feis sel 79f. Nr. 35: d v e a e w ? TÜV TrpOTeXeuTTiodvTtoy.'^^ Nah an unserem Text ist eine Stiftungsinschrift aus Kanytelis, Hagel/Tomaschitz 133 Kan 7 b (s. V I ) : ürrep |j.vfi|irig eüxTiv
ral
d y a T T a ü o e t o s ' FlaTTÜXou K Q I TCOV reKVWv
aüroü
Tr\v
d-rreSoaKev.'^^
8f.: boios
ist besonders in den Psalmen und Prov. ein terminus technicus 139
ftir einen Menschen gottgefälligen Lebens. Daher gelten die Toten oft als 00101,'"*° was Schwabe/Lifshitz p. 14 so kommentieren: „We do not know ex actly what specific merits eamed the deceased the right to this title, but h can be assumed that it was given only to deceased known to have been Godfearing, observant, men and women. The adjective 00109 in Jevsdsh inscrip tions of Beth She'arim and Rome is not a technical term but the equivalent of the epithets eüaeßfis, Geoaeßfis" at Beth She'arim and other Jewish commu nities." Die Eltem werden so angeredet m Beth She'arim II 193: Gapatre, TTarepe? ÖOLOL, ovSis äBävaros. lOf.: eXa(t)pLa wird von Mouterde 209 mh refrigerium verglichen ( O L D s. V. 2: „rest, relief), das in lateinischen Grabinschriften häufig ist. Die Bedeu tung „Erleichterung" klingt an, wenn der Wunsch sit tibi terra levis mit eXa<j)pd yfj übersetzt wird, e. g. Horbury/Noy 39 (Leontopolis): yatav exois eXacj)-
Häufig sind natürlich pax, etpi^yri, dormitio, KOLiirjaLs, requiescere; ansonsten: N O Y I 183 ( T o r t o s a , 5./6. Jh.): (SSe e a r r i v
|i.e[i.y[L]ov WTTOU dvarr[aüeT]aTi rrdii^yrioTog M [ e -
XL(oa]a; C U I 688 (Pantikapaion): ürrep d[vaTT]aüaeco[g ...JOKLOU TOÜ poKapLCordTou. epivr) [ K a i ] dv
'Aßou6eppou
K T X . ; L E B O H E C 173
N r . 4 ( T r i p o l i s ) : eCr|ae aüxoii rdvaTTaüoris- 6 0 e ( ö s ) p e r d Ta)(y) öaCcoy K. p . TCS StKeco. H A G E L / T O M A S C H I T Z ( A . 8 ) 229 K o r y k o s 205: dvdTrauooy KC r f i v ^vxr\v [. W e i t e r e B e l e g e hierzu zitieren K . W E I T Z M A N N / I . S E V C E N K O , D O P 17, 1963, 3 9 4 f , die auf d i e Verbindung der F o r m e l ürrep otoTriptag KOL dvaTraüaeco? zur L i t u r g i e der syri schen Jakobiten und auf ihre Häufigkeit in Syrien und Palästina hinweisen; v g l . auch D . FEISSEL, B C H 100, 1976, 2 7 7 f f V g l . noch H A G E L / T O M A S C H I T Z ( A . 8 ) 316 M e r i a m l i k 1: ürrep dvarraüoeog O e o 800LOU T i v eüxi-V dtreSoKey. H A T C H / R E D P A T H 1018; H A U C K , T h W N T V 4 8 8 f f Für d i e T o t e n a l l g e m e i n s. H O R B U R Y / N O Y 33 ( L e o n t o p o l i s ) : ijjuxri 8' e i s öoCousr errere ( v g l . P s . 96 [ 9 7 ] , 10: ^vkäoaei KÜpio? x d g ^vxäs -r&v öoCcov a ü r o ü ) ; ansonsten e. g. Beth She'arim I I 3 4 f ; 3 5 ; 4 1 ; 4 3 f ; 126; 1 5 7 f , 163; 173; N O Y I 152 ( S y r a k u s ) : eüXoyCa TOLS öoLOLs tü8e; I I 50 ( p e r d r w v öoicoy f) KÜpr|ois); 127; 171; 173; 184; 2 0 9 ; 2 1 2 ; 2 2 7 ; 2 3 5 f ; 2 5 7 ; 3 4 2 ; 347; 3 7 3 ; 376; 4 6 3 ; 4 6 5 ; 4 8 1 ; 5 3 3 ; 5 5 2 ; 556; 564; 5 7 1 .
530
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
pdy eig TÖV d T r a v T a xpöi^o^; 109 (bei Heliopolis): yr\g eXa<\)päs TVXOIS; 113: eXa<^päg T I J X O L ? M A T A . ' ' ^ ' Vgl. oben die Erwähnung der dvanavois. 14f.: Daß die namentlich nicht genannten Brüder bereits tot sind, geht aus ihrer Charakterisierung als i i a K a p L Ö T a r o L hervor; zu TTpoXa|ißdyeLV in dem hier verwendeten Sinn s. LSJ s. v. II 8 c; Lampe s. v. 8; D. Feissel, B C H 100, 1976, 278, der u. a. IGUrb Rom II 2, 946 zitiert: SouXTTLKLa, ei)i\ivx^i, TTpoeXaßes \ie und SEG 16, 850 (bei Jerusalem; 6./7. Jh.) so hersteUt: vixep ävaTTaija(e)a)s TCOV TT
. . . Kai T W V T L i i L o r d T w y
irpeaßuTepwy;
cf. Noy I 22 (Brusciano), wo ein Rabbi evTL|ios' genarmt wird;'"^^ vgl. noch 111,1 (Komm.). Wegen der Stellung des Wortes sollte aber nicht völlig aus geschlossen werden, daß es sich nicht auf das Amt des T r p e a ß Ü T e p o s bezieht, sondern die hohe Wertschätzung des Bruders zum Ausdruck bringen soll.'"^ 20: Zu Nikias als P N vgl. CPJ II 168; 211; 370. Auch wenn er für Juden bisher nicht belegt scheint, ist der PN Palladius für die Spätantike typisch; von dem knappen Dutzend Belege, das Tomaschitz/Hagel p. 451 aus Westkilikien zitieren, ist keiner vor das 4. Jh. zu datieren.'"^^ 25: Kupd wurde wohl nur von verheirateten Frauen gesagt, so daß hier eher die Schwiegertochter, die Gattin des Nikias, als eine Tochter gemeint sein dürf te.'"^ Interessant ist die Häufigkeit, mit der Kupd in Beth She'arim gebraucht wurde.'"'
L A T T I M O R E ( A . 6 7 ) 65If.; 74; v g l . noch G V 1370 ( O a x o s ) : ycCiav exoig S B I 315 ( A l e x a n d r i a ) : eXa4>pd CTOL yf\ yivona;
eXac^pdv;
S E G 2 4 , 1242 ( Ä g y p t e n ) : yr\s eXa<^pas
TÜxoL.; L S J s. V. I I zitiert noch in diesem Sinn für eXacj^pCa Aretaios, xpoviojv
vovaoiv 0 e -
paTTeuTiKÖy 2 , 2 H U D E . '"^ F E I S S E L ( A . I ) 325 A . 45 weist noch auf die Neulesung v o n I G L S I I 634 durch J. J A R R Y , A n n a l e s islamologiques 9, 1970, 218 N r . 10: dvdiTauaov rr\v i^vxr\v
... TTdvTtov
TCJV TTpoXaßövTtüy. S. f e m e r e t w a V . B e s e v l i e v , Spätgriechische und spätlateinische Inschrif ten aus Bulgarien, Berlin 1964, 144 N r . 209 ( P h i l i p p o p o l i s ) : f) |i[ev] KaTd dvOptüTTov rrpoX[d]ßr| |ie f) y w r i , Te9f|vaL a Ü T f i v el 8e eyw ö 'HXLÖ8tüpo[?] TrpoXdßo), |j.r|[8e]va dXXoy Te[0fi]vaL. '•"^ Ä h n l i c h ist z . B . der T i t e l eines XatiTTpöraTog dpxLOwdycüyos in Beth She'arim II 164; CIJ I I 991 ( S e p p h o r i s ) . Zufallsfunde: P T U R N E R
18 ( 1 . Jh. n . ) : nToXe|ia[L{jüi] TÜL TL^iLcoTdTWi rraTpl
p[eiy; C P R V 23 ( 5 . Jh.): Tto 8eaTTÖTr| \iov
x^l-
dXriOcjg T i f i t o T d T o d8eX(})tü repovTto) KTX.
'"^ C I G 4438 galt lange als B e l e g für den P N Palladius in Tarsos selbst, doch konnte in zwischen g e z e i g t werden, daß d i e Inschrift v m t l . aus der U m g e b u n g v o n Tralles stammt, T H . D R E W - B E A R / C . N A O U R / R . S . S T R O U D , Arthur Pullinger, Philadelphia
1985, 20ff. - Der
e i n z i g e zeitnahe B e l e g für N i k i a s ist M A M A I I I 6 1 4 . '"^ V g l . R O B E R T , O p . M i n . I I I 1608ff., der zahh-eiche Beispiele der Höflichkeitsformel KÜpLos/KupCa sammelte. '^•^ Beth She'arim I I p . 2 2 9 ; ansonsten CIJ I 721 ( A r k a d i e n ) ; N O Y I 183 ( T o r t o s a ) .
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
531
2 4 9 Das Grab des Isakis aus Tarsos in Palästina Edd.: Ch. Clermont-Ganneau, Palestine Exploration Fund, Quarterly State ment 1900, 118 Nr. 18; id., Recueh d'Archeologie Orientale IV, Paris 1901, Höf. Nr. 18 (E. Lidzbarski, Ephemeris für semitische Epigraphik I, Glessen 1902, 190); Bishop of Salisbmy, PEF 1900, 122 (S. Klem, Jüdisch-palästi nisches Corpus Inscriptionum, Wien 1920, 47 Nr. 132; Krauss 237 Nr. 75; CIJ II 931). FO: Jaffa. Abb.: PEF 118 (Facs.). Ü: Clermont-Ganneau; Klein; Krauss; Frey; Williams 73 III 24; M . HengeF A . M . Schwemer, Paulus zwischen Damaskus und Antiochien, Tübingen 1999, 250; E.J. Schnabel, Urchristliche Mission, Wuppertal 2002, 1014 A . 108. €v9d8e 'ladKLS
K:
ßÜTepo? TX\S KaTraSoKw5
V, T a p a o u ,
XL-
VOTTOJXou K l e i n ohne Zeilentrennung. 1: E N O A A E K T C
lapis; 3: Tfjs- (auvaycüyfjs)
Krauss 237;
id.,
R E I V A 2, 1301; 5ff.: XIVOTTWXOU Clermont-Ganneau, XLvoTrcoXov B i s h o p o f Salisbury.
Hier liegt Isakis, Ältester der (Synagoge der) Kapadoker, aus Tarsos, Leinen händler. Datum: Die meisten Inschriften der Nekropole von Jaffa stammen aus dem 2./3. Jh. (e. g. Frey p. 119), doch gehört die einleitende Formel imseres Textes in das 3./4. Jh. oder sogar in eine noch spätere Zeit. 2: Daß nicht TadKLOS" zu schreiben ist, hat als erster Nöldeke bei Lidzbar ski, Ephemeris II 123 betont;'"*^ zum Namen s. 219, 1; zu TrpeaßÜTepo? s. 5, 1 (Komm.). 3ff.: Dieser Teil der Inschrift ist schwer zu verstehen und hat zu verschie denen Lösungsversuchen geführt, die sich in imterschiedlichen Übersetzungen spiegeln.'"*^ Um von den halbwegs sicheren Punkten auszugehen: T a p a o ü ist Z u m Ausfall des - o - in der Endung -ios, s. C L . B R I X H E , Essai sur le grec anatolien, N a n c y 1987, 4 9 f '"^ C L E R M O N T - G A N N E A U : „ H e r e lies Isakios, the eider o f Tarsus m Cappadocia, linen merchant" resp. „ C i - g i t Isakios l'ancien, de Tarse de Cappadoce, marchand de tissus";
der
B I S C H O F V O N S A L I S B U R Y : „ h e r e lies Isaac, eider o f the synagogue ( o r g u i l d ) o f Cappadocian linen-merchants o f Tarsus"; K R A U S S : „ h i e r ruht Isaki(o)s, Presbyter (der S y n a g o g e ) der
532
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
eine Herkunftsbezeichnung hn Genitiv (cf. 217, 3 [Komm.]), und ein Tarsos in Kappadokien ist sonst nicht b e k a n n t ; T d p o o u mit XLVOTTOJXOU Z U verbinden und Isakis für einen Händler tarsischen Leinens zu halten, ist sprachlich schwierig.'^' Die Verbindung von KaTraSoKÜv und XLvoTrtoXoy (gen. pl.) in der Lesung des Bischofs von Salisbury ist ebenfalls unwahrscheinlich: die Wort stellung spricht dagegen. Wir haben also drei voneinander unabhängige Quali fikationen vor uns, weshalb - r r p e a ß Ü T e p o g mit Tf\s K a T r a S o K O j y (ovvay(iiyf\s vel. sim.) zu verbinden ist.'^^ Da in 5ff. der Kasus ohnehin wechselt, ist es von der Sache her nicht wichtig, ob Genitiv oder Akkusativ zu lesen ist - wahr scheinlicher ist eine Attraktion zum Genitiv des O r t e s . E i n e in allen Punk ten vergleichbare Struktur (Rang in der Gemeinde, Herkunft, Beruf) findet sich in Jaffa z. B. CIJ II 902: X e u e i T r i s , B a ß e X r i s , äpTOKÖlTTOU.'^"* Isakis stammte also aus Tarsos, war als Leinenhändler in Jaffa tätig und dürfte in dieser Funktion die Verbindung mit seiner Heimatstadt aufrecht erhalten h a b e n . I n Jaffa scheint es mehrere Synagogen gegeben zu haben, von denen eine ursprünglich von kappadokischen Juden gegründet worden war.*^^ Vgl. p. 535 mit A . 10 zu einer Synagoge kappadokischer Juden in Sepphoris.
Kappadoker, ( O r t ) des tarsischen Leinenhändlers"; K L E I N : „ h i e r ruht Isakis, Vorsteher der Kappadokier(gemeinde),
aus
Tarsus, ein Leinenhändler"; F E I S S E L / D A G R O N ( A . 13) 82:
„ I s a k i o s , A n c i e n de la communaute des Cappadociens de Tarse, marchand de lin" mit A . 77: „Je ne crois pas qu'il s'agisse lä d'un specialiste de lin de T a r s e " . W I L L I A M S : „ H e r e lies Isa kis,
Eider o f the
(Community)
o f the
Cappadocians (at Jaffa), a Tarsian (and) a
linen
merchant." CLERMONT-GANNEAU
nahm
ein
kappadokisches
Tarsos
an,
wie
es
auch
in
Bithynien einen Ort dieses N a m e n s gab; so auch K R A U S S , R E I V A 2, 1301. JUSTER I 193 ist unsicher. Daß ein solcher Ort nur einmal, in dieser Grabinschrift, genannt w i r d , sonst aber g a n z unbekannt bleibt, darf man nicht annehmen. S o K R A U S S 237, F R E Y und S C H N A B E L ; zum P r o b l e m s. H E N G E L / S C H W E M E R ( A . 16) 250 A . 1013. - C L E R M O N T - G A N N E A U versuchte die L ö s u n g , indem er Trpeaßüxepo? einfach „ d . Ä . " verstand. Z u einer solchen Auslassung v g l . e. g. M A M A III 770: TW auaTfjiJLaTL Ttov XrifievTyTÜSv XLVOTTCOXCÖV rf\s
KcopuKaLcoTwv (TTÖXews); vergleichbar ist auch CIJ I I 735
(Golgoi):
TO TTdv epyov xfjs 'EßpaLKfjs (auvaycüyfis v e l s i m . ] ) . M e h r P r o b l e m e aufgeworfen
als gelöst werden m .
E. durch S.
K L E I N , Jüdisch-pa
lästinisches Corpus Inscriptionum, W i e n 1920, 47 A . 2: „ W a r u m G e n i t i v ? W a r er Sohn des Leinhändlers aus Tarsus?" N u r z w e i Elemente der R e i h e in CIJ II 918: (l)povTLaTX, ' A X e ^ a v S p i a s ; 930: 'EYLTT[TL]OD; H o r b u r y / N o y
Upeog,
148 (Jaffa): ' A X e ^ a v S p e g , ypuTOTT[c5]Xou.
'^^ FEISSEL bezieht diese Inschrift zwar auf eine S y n a g o g e
der Kappadoker in T a r s o s ,
doch ist das kaum wahrscheinlich. ' ' ^ D e r T e x t sagt nichts darüber, ob es sich hier b l o ß um den N a m e n handelte, d e m schon längst keine Realität mehr entsprach, oder ob sich auch in der Spätantike noch eine Gemeinde kappadokischer Juden in Jaflfe fand. Über die Zusammensetzung der synagogalen Gemeinden nach ihrer Gründung haben w i r keine Quellen mehr. S. aber H E N G E L / S C H W E M E R ( A . 16)
16. K i l i k i e n ( N r . 2 2 9 - 2 5 0 )
533
5: Die Bezeichnung der Herkunft aus Tarsos, die zu dieser Zeit keine Bürgerrechtsfi"agen hn eigenthchen Sinn mehr betrifft (erst recht keine mehr, die uns etwas über den Status des Apostels Paulus sagen könnte), ist wegen des Begräbnisses in der Fremde nötig.
2 5 0 Das Grab des ludas aus Tarsos in Jaffa Edd.: J. Euting, SB Berlin 1885, 686 Nr. 87 (Oehler 295 Nr. 17; S. Klein, Jü disch-palästinisches Corpus Inscriptionum, Wien 1920, 46 Nr. 131; CIJ II 925). FO: Jaffa; z. Zt. von Euting im russischen Kloster von Jaffa aufbewahrt. Abb.: Euting (Facs.). Ü: Euting; Klein; Frey; Williams 77 III 48. [evGd-] 8 e KL-
5
Te 'loü Sa? ULbs 'loafj Tapaeü?
K l e i n ohne Zeilentrennung. 1 w i r d v o n Oehler u. K l e i n ohne K l a m m e m geschrieben.
Hier liegt ludas, S. d. loses, aus Tarsos. Datum: 4. Jh. u. später. Name imd Fundort sprechen dafür, in Judas einen Juden zu sehen. Die Em leitung evGdSe Kelrai kommt in den Grabinschriften aus Jaffa sonst nur in 249 vor (ebenfalls aus Tarsos!), ist aber so häufig, daß man daraus kerne Folge rungen ziehen kann (vgl. die zahlreichen Beispiele aus Rom, Noy II p. 543f). 6f: Die Bezeichnung der Herkunft aus Tarsos, die zu dieser Zeit keine Bürgerrechtsfragen ün eigentlichen Sinn mehr betrifft (erst recht keine mehr, die uns etwas über den Status des Apostels Paulus sagen könnte), ist wegen des Begräbnisses in der Fremde nötig.
250 mit A . 1013 ( „ W a r u m sollte ein Leinenhändler aus Tarsos nicht zur G e m e i n d e der
K ^
padokier gehören, w o doch Kappadokien unmittelbar nördlich der kilikischen Pforte an das Stadtgebiet v o n Tarsus g r e n z t e ? " ) . Zur Belegung der N e k r o p o l e v o n Jaffa v g l . p. 45.
17. Kapitel
Kappadokien Eine jüdische Gemeinde in Kappadokien wird in dem Rundbrief 1 Macc. 15, 23 (p. 30f.) vorausgesetzt, da der Brief auch an Ariarathes V. gerichtet ist. Ju den aus Kappadokien werden im Völkerkatalog Apg 2, 9 genannt (p. 31), und kappadokische Christen werden in 1 Petr 1, 1 angeredet (p. 36).' Gregor v. Nazianz bespricht die Sekte der Hypsistarioi in Kappadokien, zu denen sein Vater gehört hatte (p. 19 A . 102), und die von Gregor v. Nyssa er wähnten Hypsistianoi dürften sich von ihnen nicht wesentlich unterschieden haben (p. 19 A . 102), doch zeigt sich hier bestenfalls jüdischer Einfluß. Die großen Kappadokier sprechen insgesamt wenig über Juden - sei es in Kap padokien, sei es in Palästina aber darf man daraus auf deren geringe Zahl in ihrer Heimat schließen? Immerhin polemisiert Gregor v. Nyssa in seiner Bio graphie des Gregor Thaumatourgos gegen Juden in Neokaisareia^ (vgl. noch unten p. 535f. A.13). Unklar ist die Bedeutung, die die Erwähnung kappadokischer Juden im Damaskus des späten 7. Jhs. hat."* Es sind v. a. rabbinische Texte, die Juden in Kappadokien erwähnen, und hier mag die geographische Nähe zu Palästina ihren Teil beigetragen haben^ - v.
' Unklar und w o h l v o n übertriebenen Vorstellungen ausgehend ist die Bemerkung v o n R . T E J A , A N R W II 7, 2, Berlin 1980, 1120: „Paulus hielt sich auf seinen Reisen nie in Kappa dokien auf; sicherlich schien ihm ein Land w i e dieses, das spärlich bevölkert w a r und nur w e nige Städte besaß, nicht attraktiv genug. T r o t z d e m drang schon in apostolischer Z e i t das Christentum in die P r o v i n z ein, vermutlich zunächst in d i e jüdischen Gemeinschaften." ^ S.R. H O L M A N , T h e H u n g r y are D y i n g , O x f o r d 2 0 0 1 , 4. ' P G 46, 9 4 0 f : CK TÜV 'EßpaLcov 6üo T t v e ? w o l l t e n G r e g o r versuchen, indem sich einer der beiden tot stellte - nur um dann tatsächlich tot zu sein; ol pev ouv
"louSdloi KOTd TÖV
prjOevTo TpÖTTov TfjS' TOÜ peydXou Suvdpeo)?, cög evöpLoav, K a T a r r a t ^ a v T e ? , TraCöeupa Totg dXXoLs e y e v o v T o .
D i e s e l b e Geschichte fmdet sich auch in einer syrischen V i t a des
Thaumatourgos, übersetzt v o n V . R Y S S E L , T h e o l . Zeitschrift aus der S c h w e i z 11, 1894, 2 4 3 f § 4: hier endet sie aber damit, daß der T o t e w i e d e r auferweckt wurde und die beiden Juden die Taufe aimahmen und erprobte M ö n c h e wurden. U n d z w a r in der v o n B A R D Y edierten Schrift L e s trophees de Damas ( P a t r o l o g i a orientalis 15), Paris 1927; es handelt sich um eine der - üblichen - christlich-jüdischen Diskus sionen, in der der christliche Gesprächspartner nachemander drei jüdische Gegner b e z w i n g t , zuerst einen einfachen Juden, dann eine Gruppe v o n lepei?
KOI dpxLauvdywyoL, und nach
deren Abtritt erklärt der Christ ( 2 , 8, 3 p. 2 3 4 ) : TTXf)v e T i SuoooTTOüpev, erreLÖri eloL T i v e ? evTaüOa KapTrdSoKeg 'louSatoL eig oüg KauxtüpeOa * rrXeLco TrdvTcov. ' D i e s e N ä h e w i r d schön illustriert in p T Y e b 4, 5, w o ein zum T o d e verurteilter Räuber in K a p p a d o k i e n erklärt, er habe einen Juden in L y d d a getötet.
17. Kappadokien ( N r . 2 5 1 - 2 5 3 )
535
a. aber die Nähe zu Babylon.^ So wird eingehend der casus erörtert, daß sich ein Jude in Kappadokien verheiratete oder scheiden heß.' Bei einigen Rabbi nern wird die kappadokische Herkunft ausdrücklich erwähnt.^ Kilikische und kappadokische Juden arbeiteten als Handwerker in Palästina.^ In Sepphoris gab es im 3. Jh. eine Synagoge kappadokischer J u d e n , d e r sich vmtl. auch Juden anderer Herkunft anschlössen (s. p. 532). Die literarischen Nachrichten über Juden in Kappadokien konzentrieren sich ansonsten auf die Hauptstadt, auf Kaisareia/Mazaka. Dort sollen sich R. Aqiba und R. Me'ir getroffen haben," sollen 12.000 Juden in einer Revolte ge gen Shapur I. getötet worden sein.''^ Gregor v. Nyssa berichtet in seiner Rede auf Basilius, daß dieser in der Hungersnot des Jahres 368 nicht nur den Chri sten, sondern auch den jüdischen Kindern von Caesarea mit Nahrung geholfen habe.'^ Die letzte Nachricht von der Gemeinde stammt aus dem Jahr 609/10,
* Darauf v e r w e i s t schon A . N E U B A U E R , L a G e o g r a p h i e du T a l m u d , Paris 1868, 317. ' M N a s c h i m K e t 13, 11; c f S C H Ü R E R I I I 1, 35. * Es handeh sich um R . Judan ( p T Pea 1, 4 ; p T K e l 8, 1; p T Taan 4, 1; p T B e r 4, 1; p T RH
1, 10; p T Shebu 4, 3 ) , R . Shmuel ( p T B e r 2,4; p T Chal 3,8; Joma 6,5; p T P e s 6,7; b T
Chul 2 7 b ) und R . Janai ( p T B B 8,5; T o s M o e d Schab 2,3; p T Schab 2,2; b T Schab 2 6 a ) . ' S. A P P L E B A U M , in: S. S A F R A I / M . S T E R N ( H r s g g . ) , T h e Jewish P e o p l e in the First Century, Philadelphia 1974, I 4 8 2 A . 7 zitiert hierzu p T Scheq 2, 4 ; p T Schebu 9, 5. G.
S T E M B E R G E R , Juden und Christen im H e i l i g e n Land, München
1987,
114 ( p T
Schebu 9, 5 - 3 9 a ) . V g l . E. M . S M A L L WOOD, T h e Jews under R o m a n R u l e , L e i d e n 1981, 509: „ A l m o s t certainly the Cappadocian Jews w h o settled in Sepphoris and were 'sent to C o v e n t r y ' by the local residents w e r e survivors o f that massacre (seil. Shapurs I . in Caesarea), unpopulär because p r o - R o m a n . " D i e Existenz einer solchen S y n a g o g e auch in Jafife, femer die Erwähnung in A p g 2, 9 scheint mir diese Erklärung etwas unsicher zu machen. S T E M B E R G E R s Frage, für w e l c h e Z e i t der T a l m u d die kappadokische S y n a g o g e in Sepphoris belegt, ist noch nicht beantwortet. -
Z u r V i e l z a h l anderer S y n a g o g e n in Sepphoris und zur K o -
Existenz v o n Juden und Heiden dort s. S. K R A U S S , Jewish Encyclopedia X I , N e w Y o r k 1905, 1999; F. M I L L A R , T h e R o m a n N e a r East, C a m b r i d g e 1993, 3 6 9 f " B e l e g e aus der tannaitischen Literatur bei S. S A F R A I , in: S A F R A I / S T E R N ( A . 9 ) I 209. p T Jeb 6, 6; b T M o e d Qatan 26 a. P G 46, 805:
\\.\iov y d p TTore xoXejiov KaTaTTovoOvxo? av-rT\v r e TTIV TTÖXLV, iv f|
5LaLTc6|j,eyos e x ü y x a v e v , Kai u d a a v xfiv
ÜTToxeXoüaav xfj iröXeL xdipav TOS
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KXTiaeig diToSöjievos' KOI e l ? xpocj^d? SLafieLiIja? x d xPilM^axa, öxe a u d v i o v r\v Kai xoü? ac()ö8pa TTapeaKeuaa|ievous xpdfTeCav
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'louSaicov
TTaialv €K XOÜ loov
Tx\g c|)LXav9p(jjTrLas xaüxris xf^v \i€Tovolav. Dieselbe Geschichte findet sich
ausführlicher in der syrisch erhaltenen H o m i l i e , die A m p h i l o c h i o s v . Ikonion auf Basilius schrieb ( e d . K . V . Z E T T E R S T E E N , F S E D . S A C H A U , B e r i i n 1915, 2 2 3 f f , übersetzt v o n I D . , Oriens Christianus 9, 1934, 6 7 f f ) : ( 7 7 § 3 0 9 ) „ A u c h die Juden außerhalb der K i r c h e Gottes riefen
und
sagten,
ehe er B i s c h o f ward:
'Gebt
uns
den
zweiten
Moses
zum
Bischof,
denjenigen, welcher die L e i d e n j e d e s Menschen kennt.' Denn bis zu den Feinden der Kirche erstreckte sich
die Furcht v o r ihm,
seine Gerechtigkeit g i n g v o r ihnen auf,
und
Wahrhaftigkeit herrschte über sie. N a c h d e m er sich auf dem Bischofsstuhl niedergelassen
seine hat-
536
17. Kappadokien ( N r . 2 5 1 - 2 5 3 )
als die Juden die Stadt den Persem übergeben haben sollen.Inschriften aus Kaisareia gibt es keine.
251 Das Grab des lako aus Kappadokien in Jaffa Edd.: P. Schick, Pal. Expl. Fund, Qu. St. 1893, 290; A.S. Murray, ibid. 300 Nr. 7 (S. Klein, Jüdisch-palästinisches Corpus Inscriptionum, Wien 1920, 88 Nr. 179; CIJ II 910). cf. Inscriptions Revealed: Documents from the Time of the Bible, the Mishna and the Talmud, Ausstellungskatalog Jemsalem 1972, Nr. 265. FO: Jaffa. Beschreibung: ab Z . 4 steht eme große Menorah in der Mitte des Textes. H.: 0,42 m; B.: 0,38 m; T.: 0,038 m. Abb.: Schick 290 fig. 7; 300 fig. 7; Frey (Facs.); R. Hachlüi, The Menorah, Leiden 2001, Taf. 70 IS 10.7. Ü: Krauss 237; Frey; Williams 77 III 47.
te, w a r d er der Erlöser der in seiner Stadt lebenden Juden und ihrer K h i d e r in der Hungersnot, abgesehen davon, daß er schon als Presbyter aus Barmherzigkeit ihre W u n d e n geheilt hatte. A l s nämlich die Hungersnot an j e n e m Orte zunahm, gaben sie ihm ihre K i n d e r , damit er sie ernähre und sie zu Christen mache; er sprach aber zu ihnen: 'Ich bin bereit, sie zu ernähren, kann aber ihnen den N a m e n Christi nicht aufzwingen; wenn ihr an Christo W o h l g e f a l l e n fin det, so übergebt der Wahrheit eure Kinder aus fi^eien Stücken, überlasset sie aber nicht aus Z w a n g der Wahrheit zum Schein. Es wird nämlich eine Z e i t der Fülle k o m m e n , und das, was aus Z w a n g geschieht, w ü d sich in L ü g e verwandehi. U n d stellt nicht aus Nahrungssorge euem M u n d der Wahrheit zur Verfiigung, sondem schlagt solche Gedanken aus dem Sinn ge mäß der L e h r e des Gesetzes. Dann w i r d das W o r t eurer Väter in Erfiillung gehen: „ W e n n er sie würgte, so fi-agten sie nach i h m " ( P s 78, 3 4 ) . ' U n d als v i e l e v o n ihnen sahen, daß auch dieses sem gerechtes W o r t sich ihnen gegenüber bewährte, zögerten ( 7 8 § 3 1 0 ) sie nicht, zum Christentum überzutreten, und z w a r nicht aus Z w a n g , sondem aus freiem W i l l e n . " " P s . Seböos, Histoire d'Heraclius 23 trad. M A C L E R , Paris 1904, 63 zum Jahr 609/10: „ c e u x des habitants de C^saree de Cappadocie qui professaient la religion chretienne quitterent la v i l l e et se retirerent, tandis que les Juifs allerent au-devant des envahisseurs (seil, die Perser) et firent leur soumision". " O E H L E R 300 N r . 77 a zitiert z w a r H . G R E G O I R E B C H 33, 1909, 59 N r . 31 ( T . O X . ' Idacov ' HpoKXeiri LSCa yuvaiKi), bemft sich aber nur auf die N a m e n : lason sei bei Juden häu fig, und für Herakleia als P N verweist er auf einen B e l e g aus Delos. Da beide N a m e n nicht nur v o n Juden gefuhrt wurden, v m t l . noch nicht einmal hauptsächlich, und da es keine weiteren Kriterien gibt, w i r d es sich kaum um eine jüdische Inschrift handeln. - A u c h B C H 33, 1909, 6 7 f N r . 46 ist kein emschlägiger T e x t : rTarrüXos d p a ^ d p x r j s
aipa KarrrraSoKOJv
Süapopos evOaSe K e l r a u ög dv KaKW? TTur|OL Ttp Td^iw, earrj aürto rrös TÖV Oeöv.
17. Kappadokien ( N r . 2 5 1 - 2 5 3 )
537
TÖTTOS ELaKO) KaTraSÖKO? Ke 5
as
'AXOXLav
vßiou V Ke
TO pi
aü'Aore-
ov
Ohne Zeilentrennung bei K l e i n , der Z . 2 ELaKCü(ß) schreibt.
Grabstelle des Kappadokers lako und seiner Frau Acholia und des Asterios. Datum: 4. Jh. und später.'^ 1: 246, If. (Komm.) zur Benutzung von TÖTTOS in der Nekropole von Jaf fa. 2: Zur undeklinierten Kurzform des Namens (im Genitiv) vgl. 234, 1. 3: Kappadokien ist eine Landschaft mit einer relativ geringen Zahl an Städ ten, weshalb die kappadokischen Juden in Palästina auch nicht nach Städten, sondern nur nach der Herkunft aus Kappadokien organisiert waren. So erklärt sich die einfache Angabe der Landschaft zur Bezeichnung der Herkunft. 4f.: Zum P N Acholia s. Robert, Hellenica VI 99, der T A M V 1, 776 (lulia Gordus, u. a. Aüp. 'AxöXis- u L ö s und Aüp. ' A o T e p t o s viös) kommentiert; s. weiter 14 B, 22 (Komm.). 6f: Die Beziehung des Asterios zu dem Ehepaar wird nicht deutlich; es mag sich um einen Sohn handeln. Der Frauenname Ast(h)er ist als Variante des hebr. Esther häufig, und Asterios mag davon beeinflußt sein.''' Zu Belegen für AsteriusZ-a s. Noy II 8; 209; 304; 351; CIJ II 870 (Byblos); 916 (Jaffa); Le Bohec 178f. Nr. 14 (Hammam Lif); 183 Nr. 35 c (Karthago; Aster); Ilan 269 verweist noch auf einen Beleg in den Acta Pilati A 2 p. 226 Tischendorf. Interessant ist die Verbindung zweier für die Spätantike allgemein üblicher Na men mit dem undeklinierten lako.
Nevsehir 1894 wurden in dem Ort Göre bei Nevsehir sechs Grabinschriften gefimden, von denen fünf mit relativ großer Sicherheit von Juden stammen. Wahrschein lich wurde bei eher zufälligen Ausgrabungen eine Nekropole angeschnitten.
* Zur B e l e g u n g der N e k r o p o l e v o n Jaffa s. p . 45. N O Y I 192 ( B o r d e a u x ) zu einem Beispiel, bei d e m man Aster lange als Aster(ius) ver standen hatte.
538
17. Kappadokien ( N r . 2 5 1 - 2 5 3 )
Kurze Zeit nach der Entdeckung wurde die Schrift eradiert und die Steine selbst m einem Haus verbaut. Nevsehir liegt etwas südlich des Halys, an einer Straße, die - von Tyana kommend - die große Straße Ankyra - Kaisareia erreichte. Das moderne Dorf Göre liegt ca. 3 km südlich von Nevsehir. Aus den Orten sind keine anderen antiken oder byzantinischen Überreste bekannt. Noch einmal 2 km weiter süd lich findet sich allerdings eine byz. Kirche (Cardak) und wenige Kilometer weiter nach Osten gibt es reiche spätantike und byzantinische Siedlungs spuren um Hagios Prokopios herum. Die Texte sind nur durch eine in Karamanli, der Sprache griechisch-ortho doxer Türken, erfolgte Publikation bekannt, die G. Mavridis zu verdanken ist. Eine Kopie aus dem vermutlich einzigen noch existierendem Exemplar des Bu ches gelangte zu C.M. Thomas, Santa Barbara, die eine ausführliche Publika tion der Inschriften vorbereitet. Ich danke ihr ftir die Erlaubnis, die Texte hier abdrucken zu dürfen.
2 5 2 Das Grab der Despena Ed.: G. Mavridis, in: The Scientific, Literary, and Technical Illustrated Almanac of 1913, especially for Anatolian Greeks, published by the Papa Georgios Association of the inhabitants of Nevsehir, 1913 (in Karamanli; C . M . Thomas, HThR, in Vorbereitung) FO: Göre, s. o.
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Aeaireva? Tfis'louSeas". ey Lpf]vr) K Ü i i e o i g aÜTOÜ
... der Despena, der Jüdin. In Frieden sei seine Ruhe. 1: Zu ergänzen ist eine Bezeichnung des Grabes, vgl. e. g. 253. 2: Zum Namen Despoina vgl. 159, 2f. (Sebastopolis). 3: Daß es sich bei der Toten um eine Jüdin handelt, wird auch in 255 be tont, während sonst das Formular die Identifikation entscheidet. An den In schriften aus Nevsehir sehen wir deutlich, daß der Zusatz ' louSaia nicht zwingend zur Identifikation war, sondem von einigen Mitgliedem der Ge meinde zugesetzt wurde, von anderen nicht.
" F . H I L D / M . R E S T L E , Kappadokien, W i e n 1981, 125 mit Karte zur Straßenfiihrung und den modernen Orten; 160f. zu Cardak.
17. Kappadokien ( N r . 2 5 1 - 2 5 3 )
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3f.: Die eigentlich aus Rom bekannte, dort für jüdische Gräber typische Formel kommt in Kleinasien noch in 160, 6ff. (Sebastopolis) vor. Bezeichnend ist wohl, daß die Orte, an denen die Formel belegt ist, nicht allzu weit von einander entfernt sind.' ^ Das Masculinum zeigt vielleicht, wie erstarrt der Ausdruck des Friedens wunsches bereits war. 2 5 3 Das Grab des Leontios Ed.: G. Mavridis, in: The Scientific, Literary, and Technical Illustrated Almanac of 1913, especially for Anatolian Greeks, published by the Papa Georgios Association of the inhabitants of Nevsehir, 1913 (in Karamanli; C . M . Thomas, HThR, in Vorbereitung) FO: Göre, s. o. |ivri|j.T] A e o v T i ^ o u . ev
ipTiVT) KÜii-eaLS" a ü r o i i
Grabmal des Leontios. In Frieden sei seine Ruhe. 1: Zu dem bei Juden häufigen Namen Leontios s. 14 B, 21 (Komm.). 2: vgl. 252, 3f (Komm.).
2 5 4 Das Grab des Olympios Ed.: G. Mavridis, in: The Scientific, Literary, and Technical Illustrated Ahnanac of 1913, especially for Anatolian Greeks, published by the Papa Georgios Association of the inhabitants of Nevsehir, 1913 (in Karamanli; C . M . Thomas, HThR, in Vorbereitung) FO: Göre, s. o.
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3: H P I N N H M a v r i d i s .
" Eine g e w i s s e A n g l e i c h u n g an lokale Gebräuche ist allerdings nicht ausgeschlossen; KÜ|j.eai? alleine ist in Galatien häufig ( s . R E C A M II passim und hier 163-5), i m Pontos eben falls gebräuchlich, s. Studia Pontica I I I 2, 259; 275a?
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17. Kappadokien ( N r . 2 5 1 - 2 5 3 )
... des Olympios, des Ältesten. In Frieden sei seine Ruhe. 1: es fehlt die Bezeichnung des (jrabes, vgl. 253. 2: Zum Namen vgl. 69, If.; 189, 3. 2f. zum Amt vgl. 5, If. D a das Amt in jüdischen Gemeinden oft belegt ist, da femer der Friedenswunsch typisch für die jüdischen Inschriften ist, wird es sich bei Olympios ebenfalls um ein Mitglied der Gemeinde von Nevsehir handeln. Interessant ist der hohe Anteil von Gemeindemitgliedem, die sich mit ihrem Titel identifizieren. Sollten die Grabinschriften von Nevsehir einen repräsentativen Ausschnitt der Nekropole bieten, dann würde sich wieder zeigen, daß ein Begräbnis mit steinernem Grabdenkmal häufiger von lokalen Oberschichten in Anspmch genommen wurde.
2 5 5 Das Grab einer Archisynagogisa Ed.: G. Mavridis, in: The Scientific, Literary, and Technical Illustrated Ahnanac of 1913, especially for Anatolian Greeks, published by the Papa Georgios Association of the inhabitants of Nevsehir, 1913 (in Karamanli; C . M . Thomas, HThR, in Vorbereitung) FO: Göre, s. o. Ü: B. Brooten, JRA Suppl. 40, 2000, 216.^" [
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[ ... T J f ^ g ' I o u 8 e < a > 9 N [ .. ] dpxtGwayuiyiGas.
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... der Jüdin, der Archisynagogisa. In Frieden sei ihre Ruhe. 2: Eine Kontraktion louSes: = ' louSaLas" wäre wohl zu stark. Das Ende der Zeile wurde on Mavridis schlecht gelesen, ist aber wohl nicht zu heilen (steckt in dem Ny der Anfang des Artikels? Tf\[£ ?)• 2f.: Zum Amt s. 1, 3f. (Komm.); Frauen als d p x L c r u v d y a j y o L z. B. in 25 (Komm.); 43.
^° B R O O T E N s Übersetzung bringt diese Inschrift mit 257 zusammen, w e n n sie schreibt: „ [ T o m b o f (female n a m e ) ] the Jew, the i[nfant] head o f the synagogue (archisynagogisa). M a y she sleep in peace."
17. Kappadokien ( N r . 251-253)
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2 5 6 Das Grab eines Archisynagogos Ed.: G. Mavridis, in: The Scientific, Literary, and Technical Illustrated Almanac of 1913, especially for Anatohan Greeks, published by the Papa Georgios Association of the inhabitants of Nevsehir, 1913 (in Karamanli; C . M . Thomas, HThR, in Vorbereitung) FO: Göre, s. o.
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] dpxLOuvaywl
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... undArchisynag... 1: Offenbar ging ein anderes Gemeindeamt voraus. 2: es ist unsicher, ob das Amt von einem Mann oder einer Frau bekleidet wurde, vgl. 255.
2 5 7 Ein jüdisches Grab? Ed.: G. Mavridis, in: The Scientific, Literary, and Technical Illustrated Ahnanac of 1913, especially for Anatolian Greeks, published by the Papa Georgios Association of the inhabitants of Nevsehir, 1913 (in Karamanli; C . M . Thomas, HThR, in Vorbereitung) FO: Göre, s. o.
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... des Priesters, des Kindes. 2: Mavridis verstand OTIVTITWV lepeco?, sah hier also einen meines Wissens sonst nicht belegten Ortsnamen ^r\VT\Toi (kein passender Name in Zgusta, KOP u. anderswo). Kann man überlegen: ]
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17. Kappadokien ( N r . 2 5 1 - 2 5 3 )
passend zu sein, erst recht in dieser Wortstellung. Es ist also nicht sicher, ob es sich um eine jüdische Inschrift handelt. 3: vrJTrLO? muß sich nicht auf den Titel eines Priesters beziehen; wieder wäre die Wortstellung ungewöhnlich, wenn auch nicht uimiöglich.^'
Tyana In der Nähe von Tyana, in dem Dorf Adrales/Sandrales/Sandiales soll der Hauptmaim Longinus aus der Gralslegende begraben sein (ausföhrliche Samm lung der Testimonien in IK 55, T 96-9); in einer Handschrift heißt es (AA.SS. 15. März, II h 382 [IK 55, T 98]): fiXGev (seil. Longinus) e l g T f ) v ISiav TTQTßiSa i.v TTJ KaTTTraSoKig TTJ S e u r e p a eyyvg Tvavüv eis x<^PLOV' KaXoülievoi^ 'A8paXes, r ö eTTLXeyöjievov e ß p a i a T L FaupaXeg Kai TiXXa^ev r d TTepißöXaia a ü r o u K a i r\v TTOLiiaivcav r d TTpößara. Es ist kaum zu sagen, ob dieser Text historische Hintergründe hat, und in welche Zeit diese vielleicht gehören.^^ Interessant ist jedenfalls, daß der Ort einen hebräischen Namen ge habt haben soll. Eine späte Fassung der Acta Andreae berichtet von der Ein kehr des Apostels bei einem Juden in Tyana.^^
2 5 8 Das Grab der Kyrilla Ed.: IK 55, 77. FO: ca. 300 m von Kemerhisar in einem Garten beim Aquaedukt, heute im Haus des Asin Tanis, Beschreibung: Bruchstück einer Aschenkiste oder eines Sarkophags, die rechte untere Seite gebrochen, die Ränder bestoßen. Reste roter Farbe. Unter dem Namen der Mutter eine große Menorah. H.: 0,25 m; B.: 0,4 m; T.: 0,12 m; litt.: 3-4 cm. Abb.: IK 55, Taf. 113,4. Ü: Nolle.
^' V g l . N O Y I 53 ( V e n o s a ) : Td(t)os' K a X X i a r o u vnriov d p x o a o i i ' a Y t o y o ü ; 94: Td(|)ogEicüafj?, vLTTLos; II 337: ' l o K a ö l u o s dpxwv, VTITTLO?; 288: ' A w i a u ö g , dpxcüv,
... aiTGiv x]', \i.r\v(bv ß'; 547: mellarcon ECCION Augustesion an(norum) XU. vi\j\\.os alleine ist häufig, v g l . nur N O Y I p. 325; II p. 536. Interessant ist immerhin, daß eine hebräische N a m e n s f o r m für den Ort geboten w i r d . Epiphanii monachi et presbyteri edita et inedita, ed. A . D R E S S E L , Paris 1843, 47: KOL KTipO^avTes TÖV Xoyov KOL iroLtiaavTes GaüiiaTa TToXXd KOI StSd^avTes a a v T e s TTOXXOÜS
fjXGov
Kai p.a9riT6i)-
e i s TOava, TTÖXLV jr\<s Ka-mraSoKias', Kai ÜTTe8ex6riaav -rrapd
'louSaCü) övöp,aTL 'OvriaL4)öpa).
17. Kappadokien ( N r . 2 5 1 - 2 5 3 )
M a w a
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GD-yaTpfL] KuptXXT)
Manna derTochter Kyrilla. 1: der Name Mavva ist v. a. aus Ägypten bekannt, Belege bei B. Boyaval, ZPE 31, 1978, 116f. Nolle überlegt daher, ob Manna eine aus Ägypten stam mende Jüdin sein kann; er verweist dabei auf H A Aurel. 22, 5ff., wo ein ge wisser Heraclammon seine patria Tyana an Aurelian verrät (Nolle 382). Das Masculinum Mannus ist aber in Noy II 197 belegt, der kommentiert: „probab ly a Semitic name, well attested in the 3rd Century and used by the royal fa mily of Osrhoene among others"; CIJ II 948: ' P e ß e K K a f) \n\TV\p Mdvvou; ein P. Aelius Septimius Mannus als Statthalter von Caria-Phrygia in SEG 46, 1394 (Aphrodisias); vielleicht derselbe in IK 37, 12 (Selge); allgem. Robert, Noms indigenes 363f.; ebenso möglich ist der von C. Brixhe, REG 114, 2001, 574 Nr. 458 erwogene Bezug auf die kleinasiatische PN-Sippe Zgusta, K P N 290f. § 858-5; 12.
18. Kapitel
Armenien Jüdische Inschriften aus Armenien sind nicht bekannt. Alt ist die Sage, daß Noahs Arche in Armenien gestrandet sein soll, die Juden also ursprgl. aus die sem Land gekommen seien.' Die Präsenz von Juden whd von einigen arme nischen Historikern vorausgesetzt, und es gibt sogar eine eigene, erfimdene Geschichte, die diese Präsenz erklären soll: als Tigranes I. von Armenien über Syrien herrschte (83-69), soll er nicht nur Hyrkanos, sondem auch eine große Zahl von Juden nach Armenien deportiert haben.^ Weder Flavius Josephus noch eine andere Überlieferung wissen davon. Jüdische Existenz in Armenien wird allerdmgs auch m einigen Passagen des Talmud'' und im Canon 99 der Synode von Tmlli vorausgesetzt. Dort wird erklärt, in Armenien werde am Altar für Priester fälschlich Fleisch verteilt, „nach jüdischer Art".'' Das mag
' A p o l l o n i o s M o l o n , F G r H i s t 728 F 1 (Eus., P E ' 9 , 19, 1 [ S T E R N 1 150f. N r . 146]). ^ Zur angeblichen Invasion Palästinas durch die A r m e n i e r unter Tigranes und der Gefengennahme Hyrkans s. M o s e s v . Choren 2, 19 ( V . L A N G L O I S , Collection des historiens anciens et modernes de l ' A r m e n i e I I , Paris 1869, 80f.): "Ensuite Hyrcane, Charge des chaines, est conduit avec les captifs devant Tigrane. T i g r a n e ordonne ä Parzaphrane d e transporter les captifs juifs de Marissa dans la v i l l e de Semiramis ( V a n ) " . V g l . G . T R A I N A , in: R . B . F I N A Z Z I / A . V A L V O ( H r s g g . ) , Pensiero e istituzioni del m o n d o classico nelle culture del v i c i no Oriente, Alessandria 2 0 0 1 , 2 9 7 f f zur Entstehung der Geschichte. Ihre weitere Ausbildung läßt sich bei Faustus v . B y z a n z 4, 55 ( L A N G L O I S I [1867] 2 7 4 f ) verfolgen, der über einen Einfall Sapors nach A r m e n i e n (nach 3 7 0 ) schreibt: „ D e m e m e , il s'emparerent de la forte v i l l e de V a n , dans le canton de D o s p ; l'ayant dötruite jusqu'au fondements ils la livrerent ä l'mcendie et y firent captifs cinq m i l l e families armeniermes et dix-huit m i l l e families juifs. T o u t e cette multitude de Juifs que les Perses conduisirent en captivite de l ' A r m e n i e , avaient ete amenes de la Palestine par le grand roi des A r m e n i e n s , Tigranes, Idrs de la captivite du grand-prdtre des Juifs, Hyrcan, qu'il amena jadis en A r m e n i e . L e grand roi, de son vivant, avait etabli tous ces Juifs dans les villes d'Armenie que les Perses venaient de devaster et dont les habitants avaient et6 reduits en captivitö." Hierauf bezieht sich auch M o s e s v . Choren 3, 35 ( L A N G L O I S II 1 5 0 f ) : „ E n ce temps-lä arriva un ordre de Sapor, de raser les fortifications de toutes les v i l l e s , d'emmener en captivite les Juifs qui, fideles ä la loi m o saique, habitaient ä V a n dans le canton de D o s p et qu'avait amenes Parzaphrane Reschdouni au temps de T i g r a n e . Sapor les etablit ä Asbahan. O n emmena encore en captivite les Juifs d'Ardaschad et de Vagharchabad qui avaient ete amenes par le m 6 m e roi T i g r a n e , et qui avaient ete convertis ä la foi du Christ ä l'epoque de G r e g o i r e et de Tiridate." ^ A . N E U B A U E R , L a g e o g r a p h i e du Talmud, Paris 1868, 3 7 0 f " M A N S I 11, 985: Kai TOÜTO 6e ev TT] X^PQ- ™ V ' A p p e v i w y yeveoQai \iev, üs
Tives
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€v8ov ev TOIS lepolg OuaiaoTripLoig peXr; Kpewv eijJovTeg Trpoodyouoiv Totg
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eKKXrjOLag
18. A r m e n i e n
545
sich auf die Vorschriften des A T beziehen, kann aber auch auf die Existenz ei nes Judenchristentums, also jüdischen Einflusses, zurückzuführen sein. Bei der Eirmahme der Grenzfestung Zapetra wurden Juden und Christen getötet.^ Daß die Zeugnisse jüdischer Diaspora in Armenien fast ausschließlich aus dem babylonischen Talmud und den Angaben armenischer Historiker stammen, ist ein deutlicher Beweis dafür, wie fem Armenien dem übrigen, nach dem grie chischen Mittelmeer orientierten Kleinasien stand.^
ct)uXdTT0VTe? dKriXCStoTov, öpCCofiev
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IxeXr) rrapd TCÜV rrpoaayövTcov Xaiißdveiy. dXX' o t ? 8f) d4)€a9fi 6 rrpoadycov, ToÜTOLg dpK6LÖ6ü)aav, e^o) Tfjs eKKXriaCag xfi? roLaüxri? y i v o i i e v r i g rrpoaayojyfis. e l Se XLS |ifi x o ü x o oiJxcü rroiel, d<j)opiCea9a). Kommentare zu diesem Kanon in P G 137, 8 6 0 f ; c f H . S C H R E C K E N B E R G , D i e christlichen adversus ludaeos-Texte und ihr literarisches und hi storisches U m f e l d I , Frankfurt ^1990, 460. A u c h canon 33 ( M A N S I 11, 9 5 7 ) erwähnt jüdische Sitten in A r m e n i e n ( ' louSaiKotg e O e a i v ) nach denen auch bei den Christen nur j e m a n d aus einer priesterlichen F a m i l i e Priester werden durfte. ' M i c h a e l Syr. I V 5 3 1 , 2 C H A B O T ( Ü in A u s z ü g e n : J.
S T A R R , T h e Jews in the
Byzantine Empire, A t h e n 1939, 109 N r . 3 9 ) . * V g l . die Übersicht über unsere Kenntnisse bei J. N E U S N E R , J A O S 84, 1964, 2 3 0 f f
19. Kapitel
Magica Daß Juden große Zauberer waren, ist allgemein bekannt - wenigstens in der Antike.' Schon Moses gah im 1. Jhrdt. als berühmter Magier,^ und von Salomon kormte gesagt werden: ,Jie was respected by magicians of all religious persuasions."^ Jüdische Elemente gibt es daher in vielen Beschwörungen und Zauberformeln, die nicht von Juden stammen: selbst wer ihrer Religion nichts abgewinnen karm, glaubt an die Wirkmacht jüdischen Zaubers. Der vom Tetra gramm abgeleitete Gottesname IAO ist in ägyptischen Zaubertexten wie Amu letten präsent, teilweise in Darstellungen, die von der L X X beeinflußt sind"*. Jahwe wird mit Helios identifiziert,^ der Gott Abrahams wird angerufen.^ Hebräisch gilt als Sprache, in der man Engel und Dämonen besonders gut anru fen kann,'' weil sie diese Sprache verstehen - schließlich tragen sie ja he-
' A . D . N O C K , Essays on R e l i g i o n and the A n c i e n t W o r l d , Oxford 1972, I 325. V g l . L . B L A U , Das altjüdische Zauberwesen, Straßburg ^1914; J. T R A C H T E N B E R G , Jewish M a g i c and Superstition, N e w Y o r k 1939; G O O D E N O U G H , S y m b o l s II 15Iflf; P. S C H Ä F E R , in: I D . / H . G . K I P P E N B E R G ( H r s g g . ) , Envisioning M a g i c , L e i d e n 1997, 19ff.; H . D . B E T Z , in: S C H Ä F E R / K I P P E N B E R G 45ff.; c f G . S C H O L E M , Jewish Gnosticism, M e r k a b a h M y s t i c i s m and Tahnudic Tradition, N e w Y o r k 1965. - Im folgenden T e x t steht die Abkürzung P G M für: K . Preisendanz, Papyri Graecae M a g i c a e I / I I , L e i p z i g ^1973/4; I I I ( I n d i c e s ) , L e i p z i g 1941. ' N O C K ( A . 1) 187; M . S I M O N , Verus Israel, Oxford 1986, 339fF.; L . H . F E L D M A N , Jew and Gentile in the A n c i e n t W o r i d , Princeton 1993, 285ff.; J.G. G A G E R , M o s e s in Grec o - R o m a n Paganism, N a s h v i l l e 1972, 134ff.; 161 mit folgendem Zusatz: „ W h a t e v e r these traditions and practices w e r e , they must be located in a form o f Judaism rather different from that reflected in most o f the preserved evidence -
a Judaism w h o s e syncretistic
tendencies
prepared the groundwork for the later assimilation o f M o s e s by magicians and alchimists in Egypt." ^ S C H Ü R E R I I I 1, 376. - Z u Salomon und der A b w e h r böser Dämonen durch ihn s. j e t z t R. M E R K E L B A C H , Abrasax I V , Opladen 1996, Iff. " W . M . B R A S H E A R , G n o m o n 68, 1996, 448; v g l . weiter 449. - Bezeichnend ist,
daß
dieses Phänomen nicht auf die griechischen Zaubertexte beschränkt ist, sondern auch in den demotischen v o r k o m m t , s. e. g. J.P. S O R E N S E N , in: P. B I L D E et al. ( H r s g g . ) , Ethnicity in Hellenistic Egypt, Aarhus 1992, 175f ' R . M E R K E L B A C H , Hestia und Erigone, Stuttgart 1997, 307. * A . A U D O L L E N T , D e f i x i o n u m T a b e l l a e , Paris 1904, N r . 2 7 1 , 2 ; P G M 2 1 , 3 2 ; S E G 46, 1726 I I . W e i t e r e B e l e g e bei P G M I I I p. 212. ^ A U D O L L E N T ( A . 6 ) 41 A l l f : Xöyois
'EKaTLKioL? öpKLa|i[aai,] xe äßpaLKot?; 14f:
KJeXeuöfievoL ÜTr[ö] TÖV Uptov övo(i.[d]T(jjv dßpaLKwv re ö p K t a f i d r c o v ; die B e l e g e aus den Zauberpapyri sind zusammengestellt P G M I I I p . 210; ich zitiere e. g. I I I 119: e^opKi^w oe Kaxd xfjg eßpaLKfjg [(t)]ü)vfig; I V 3 0 8 4 f : ö Xoyog
eorlv
'EßpaiKÖg Kai (j)uXao-aö|j.evos
19. M a g i c a
547
bräische Namen.^ Unnötig zu sagen, daß die Benutzer der Zauberbücher wohl keine Vorstellung hatten, wie Hebräisch wirklich klang - ob sie nun Juden wa ren oder nicht.^ Zaubertexte wurden nicht nur von der paganen Unterschicht benutzt; es gab sie in allen sozialen Gruppen, und weder Christen noch Juden war Zau berei fremd.Synkretismus, gegenseitige Anpassung, Hellenisierung der Ju den," Judaisierung der Heiden - die Phänomene sind nicht eindeutig zu klassi fizieren. W h können daher kaum einen Text dieser Kategorie sicher als ,jüdisch" identifizieren, wobei ich unter ,Jüdisch" verstehe: von einem Juden her gestellt oder benutzt.'^ Selbst Zitate aus dem A T bringen keine Sicherheh: Ps 79, 2-16 auf einem in Rhodos gefimdenen Phylakterion könnte durchaus als jüdisch gelten - wenn nicht ein Kreuz am Anfang stünde.'^ Jüngst m Xanthos gefimdene Amulette zeigen , jüdischen" Einfluß, aber tragen eben auch christ liche Zeichen.''' Natürlich gibt es auch Zaubertexte, die weder jüdischen noch
irapä
Ka9apoLs
ävSpdaiv;
WS 5' iv
... eßpataTL ... äßpaiaTL ...; 9 7 5 :
V 473ff.: eyco eLpi ö eTTLKaXoütievog a e auptaTL
...; X I I I 80ff.: emKaXoö|iaL a e . . . öpveoyXu(})iaTL T(3 vöp.ü) SiaXveTai
ößpaLaTi-
...
'Aßpad|i,
LepoyXD(t)LaTL
' l a d K , 'loKojß; vergleichbare Reihen
smd in X I I I häufig; S E G 4 6 , 1726 I I ( X a n t h o s ) , ein T e x t der mit einem K r e u z beginnt, auf dessen Rückseite mehrere Fische gezeichnete sind, in d e m es aber u. a. heißt: öpKi^co v\iäs SoXopwva, Aßpa^aa,
TÖV [ l e y a
dyyeXov
öpKiCw üjids
MLxafiX,
raßpiT]X,
OüpLqX,
dßpaLOTi. ^Gawßapao) ZaßatoG,
öpKt^o
'Pa(l)afiX, oai
öpKi^cü
TÖV p e y a
üpd? 6(eö)v
A ß p a a p , A6cü, Aöcovar). ' P G M I I I p. 2 3 5 f der Index der „ W ö r t e r auf-rjX, -eX ( E n g e l n a m e n y . ^ V g l . d i e schöne Schilderung Lukian, A l e x . 13: ö 8e pevo?,
otoL
yevoLVTO d v 'EßpaCwv
cj)Cüvds
T i v a s doripou?
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T o s 6 TL Kai XeyoL, rrXfjv TOÜTO p ö v o v , ÖTL i r d o i v e y K O T e p i y v u TÖV 'ArröXXo)
Kai TÖV
' AOKXTITTLOV. G O O D E N O U G H , S y m b o l s I I 265 bespricht ein A m u l e t t , auf d e m G l y k o n und l a o zusammen dargestelh smd. '° V g l . R . K O T A N S K Y , G r e e k M a g i c a l A m u l e t s I , Opladen 1994, 179: „ T h e habit o f eng r a v i n g exorcistic texts on lamellae probably stems from Jews w h o made g o o d the practice in their o w n exorcistic rites". P G M I V 3 0 0 7 - 8 6 „ i s in fact a Jewish liturgical e x o r c i s m " . A u s diesem T e x t sind unten e i n i g e Parallelen zu unseren Magica zitiert. " G O O D E N O U G H , S y m b o l s II 154 erklärt g a n z richtig, daß manche dieser T e x t e auch von Juden stammen können, die sich den paganen Einflüssen geöffriet hatte. A n d e r s steht es natürlich mit einigen aramäischen T e x t e n ( s . J. N A V E H / S .
SHAKED,
A m u l e t s and M a g i c B o w l s : A r a m a i c Incantations o f L a t e A n t i q u i t y , Jerusalem/Leiden 1985; H D . , M a g i c Spells and Formula: Aramaic Incantations o f Late A n t i q u i t y , Jerusalem 1993) und erst recht mit d e m Material aus der Kairoer Geniza ( P . S C H Ä F E R / S . S H A K E D , M a g i sche T e x t e aus der K a i r o e r G e n i z a I - I I I , Tübingen 1 9 9 4 - 9 ) . " H I L L E R V . G A E R T R I N G E N , S B Berlin 1889, 5 8 2 f f ( G R E G O I R E , R e c u e i l 128; c f L . J A L A B E R T , in: C A B R O L / L E C L E R C Q , Dictionnaire d'archeologie chretienne et d e liturgie I I I 2 , Paris 1914, 1745f [ F a c s . ] ) . " D . R . J O R D A N / R . D . K O T A N S K Y , R e v . A r c h . 1996, 161fiF. ( S E G 4 6 , 1726 I / I I , 3 . / 4 . und 4./6. Jh. nach den H r s g g . ) . In I werten d i e H r s g g . d i e N a m e n Johannes und Theoktista als christlich ( z u Johannes s. 58 a [ K o m m . ] ; zu Theoktista s. 57 b [ K o m m . ] ) , während die
548
19. M a g i c a
christlichen Einfluß zeigen,'^ wie z. B. das bekannte Amulett aus Amisos kei nen jüdischen Einfluß erkennen läßt.'^ Die meisten Amulette, Gemmen etc. stammen aus dem Kunsthandel, wes halb es für sie keine präzise Herkunftsangabe gibt.'^ Daß viele Texte eine Be ziehung zu Smyma haben, liegt an der Bedeutung dieser Stadt für den Anti kenhandel. Viele Stücke ohne Herkunftsangabe können also theoretisch aus Kleinasien stammen.'^ Das Interesse der Sammler führte auch immer wieder zu Fälschungen; ein Jaspis aus Ephesos, der eine Menorah trägt, ist vmtl. erst im 19. Jh. entstanden.'^ ' Die unten vorgestellten Stücke stammen sicher aus Kleinasien, müssen aber nicht unbedingt von einem Juden getragen oder hergestellt worden sein.^^ Sie sind als Beweise für den Einfluß jüdischer Vorstellungen im Alltagsleben der Menschen kaum zu gebrauchen: war sich wirklich jeder bewußt, wer hinter I A O stand? Wird heute „Abrakadabra" nur von denen gesagt, denen die Her kunft des Wortes klar ist? Magica 1, 3 u. 4 sind wohl am ehesten jüdisch; die folgenden Stücke stehen nur exempli gratia, um die Möglichkeiten und Pro bleme zu zeigen.^'
Anrufung v o n A d o n a i , Sabaoth, laoth, dazu w e i t e r e auf -oth gebildete voces magicae jüdisch semitischen Charakter tragen; zu I I s. p. 546 A . 6. N u r ein Beispiel: K O T A N S K Y ( A . 10) 166ff N r . 34 ( A r c h e l a i s ) - w e n n man nicht den A n f a n g v o n Z . 2 so werten w i l l : eX iw LCO K e v e . Ebenfalls ohne jüdische Elemente ist K O T A N S K Y I 6 9 f f N r . 35 ( A n t i o c h e i a P i s . ) . " Edd.: S. P E T R I D E S , Echos d'Orient 8, 1905, 88flf ( C I J II 8 0 2 ) ; R . W Ü N S C H , A R W 12, 1909, 24 (Studia Pontica I I I 20 N r . 10 g ) ; K O T A N S K Y ( A . 10) 181ff. N r . 36. Überset zungen: F R E Y ; J.G. G A G E R , Curse Tablets and B i n d i n g Spells, N e w Y o r k 1992, 2 2 5 f N r . 120; K O T A N S K Y (der auch einen ausfuhrlichen K o m m e n t a r bietet). " S. j e t z t das Corpus v o n R . K O T A N S K Y , Greek M a g i c a l A m u l e t s : the inscribed g o l d , silver, copper and bronze lamellae I : published texts o f k n o w n provenance, Opladen 1994.
-
Das jüdisch-aramäische A m u l e t t bei N A V E H / S H A K E D , A m u l e t s ( A . 12) 68ff. N r . 7 stammt z w a r aus der Türkei, w u r d e aber in der N ä h e v o n Marash gefunden, das in der A n t i k e zum sy rischen K o m m a g e n e , nicht zu Kleinasien gehörte ( c f p. 493 A . 8 ) . Eine reiche A u s w a h l an Abbildungen solcher Stücke bietet G O O D E N O U G H , S y m b o l s III fig. 999flf. S. M I C H E L , D i e magischen G e m m e n im Britischen M u s e u m , L o n d o n 2 0 0 1 , 292 N r . 473: auf der einen Seite eine Menorah mit drei Füßen, auf der anderen eine hebräische Pseudo-Inschrift in vier Z e i l e n . „Steinvarietät, Politur und F o r m der G e m m e lassen j e d o c h an dem antiken Ursprung z w e i f e h i . " ' ° G . S C H L U M B E R G E R , R E G 5, 1892, 73flf. N r . 1-5
edierte z . B . A m u l e t t e , die in
S m y m a oder Konstantinopel erworben worden waren; alle tragen wenigstens ein Kreuzzei chen, manchmal mehrere, auch wenn sich ihre T e x t e kaum v o n den folgenden unterscheiden. ^' Ü b e r die zitierten Stücke und ihre Editionen kann man sich leicht einen Überblick über das aus Kleinasien stammende, publizierte Material verschaffen (eine kleinasiatischer Phylakteria z. B . bei J O R D A N / K O T A N S K Y
[ A . 14]). -
Zusammenstellung D i e T e x t e dieses
Kapitels sind z w a r in den Konkordanzen, aber nicht in den Indizes verzeichnet.
19. M a g i c a
549
M a g i c a 1: Ein Amulett aus Ephesos? Edd.: J. Keil, ÖJh 32, 1940, 79ff. (D.F. McCabe u. a., Ephesos Inscriptions, Princeton 1991, 147 Nr. 664.5; C E . Arnold, The Colossian Syncretism, Tü bingen 1995, 68). FO: Das Amulett wurde 1912 von Keil privat in Smyma erworben und soll aus Ephesos stammen, was aber alles andere als sicher ist (Keil; G.H.R. Hors ley, N T 34, 1992, 125). Beschreibung: Leuchtend brauner Kameol, ellipsenförmig, die Vorderfläche leicht konvex, die Rückenfläche flach; 2 cm x 2,7 cm (Vorderfläche); 2,4 cm x 3 cm (Rückenfläche); litt.: 0,1 cm; „die Rückseite ist mit hebräischen Buchsta ben m der Weise beschrieben, daß um drei kurze, waagrechte Zeilen in der Mitte fünf ellipsenförmig laufende Zeilen angeordnet sind, an die sich am äußersten Rande noch vier durch ungleiche Zwischenräume getrennte Einzel wörter anschließen" (Keil). Abb.: Ken 79. Ü: Arnold. Vs.
oüpavoet-
8fi, { G } aKOToetSf],
GaXaaaoeLSfj KQI rrai'TÖp.op(t)e, aLoJVLe, ( l u p i a y w -
5
10
Rs.
y e , xL^Laycoye, dKQTdXrip.rrre, co iiupidSes" duyeXcoy TTapearriKaaLy, '"dXCwv ' A Stovate. ö (Iiv y d p e t . E T BOZ FAP A A K A S 0{0}4> Z[A] A 2 TAN lAN X A A . n'HiV
2: „ D a s 0 ... ist schwerlich als A b k ü r z u n g v o n ©(eog) anzusehen, sondem aller Wahrschein lichkeit nach nur ein Fehler des Steinschneiders, der bereits das folgende OaXaoaoeiSfj b e g m nen w o l l t e " , K e i l 80 A . 2 ; 7: A I Z Q N
lapis.
Iff.: Himmel, Dunkelheit imd Meer sind von Gott gemacht (Gen 1, Iff.) und spiegeln offenbar ihren Schöpfer wider. Daß Gott sich in so vielen Gestalten
550
19. M a g i c a
offenbart, wird in der Bezeichnung 7 T a y T Ö | i o p ( j ) o g aufgenommen. Die An rufungen sind auch aus anderen Zaubertexten bekarmt.'^^ 4: Die Ewigkeit ihrer Götter oder ihres Gottes ist für die meisten ReHgionen selbstverständUch. Gerade diese Tatsache wird in den Zaubertexten öfters an gesprochen um den Unterschied von Gott imd Mensch zu betonen.'^^ 4f.: Keil versteht hier in Hinbhck auf Z. 6f. sicher richtig, daß Gott als Heerführer von 10.000 ihm untertänigen Geistern verstanden wird - wobei die Zahlen die unendliche Größe seiner Heerscharen ausdrücken sollen. Vgl. die berühmte Gottesprädikation in 1 Sam 1,11. 5f.: dKaTaXT]([i)TrTÖ9 wird bei Philo öfters von Gott gebraucht,^"* vgl. auch Bauer/Aland s. v. 6f.: Gott wird als Herr über die zahllosen Engel angerufen, weil diese dem in Bedrängnis geratenen Menschen jederzeit Hilfe bringen körmen. Die Gott beistehenden Engel sind ebenfalls häufig in den Zaubertexten anzutreffen.^^ 7: Gott ist in L X X , der jüdischen und christlichen Literatur der lebende Gott, s. Bauer/Aland s. v. Caw; christlichem Zauber ist diese Vorstellung eben falls nicht fremd: der „lebende Gott" kommt sogar in der Beschwörung Mt 26, 63 vor. Der ewig lebende Adonai ist wieder aus der Zauberliteratur bekarmt.^^ 8: Gott hat sich selbst als den Seienden offenbart, wie L X X Ex 3, 14 über setzt: eyco e L | i L ö (liu. Daß damit der jüdische Gott gemeint war, macht das hebräische Zitat gerade dieser Stelle auf der Rückseite klar.^'' 8ff.: Hier wird das hebräische At-Basch wiedergegeben, das m einer, aller dings unklareren Form auch auf der hebräisch beschriebenen Rückseite vor-
PGM
I V 1144: (tjcüToetSes ... aKOToeL5e[s; 3065ff.: öpKL^o) ae r ö v
TOVS Teooapas
dvi[iovs
ÖTTÖ TCJV lepwv
ovmeiovra
aLcovcov, oüpavoeiSfi, GaXaaaoeLSfj,
ve(J)eXo-
ei6f\, c{)tüacj)opov, d6dp.aaTov. D e r M o n d ist TTayTÖ^opcj)o? in P G M V I I 870. E. g. P G M I 200: a e emKaXoö|i.aL, [-rrpoirldTcop, Kai 8eo|iaL aov,
aLtovaie; 310: öp-
KLCCO Oeöv alcovLov A l a i v a Te TrdvTcov; I V 2840: eK a e o y d p Trdvx' eoTL KOL e i s
Kai ö e v eKdoTco voüs
ayvcüOTÖs eoTiv; besprochen v o n E D . N O R D E N , A g n o s t o s
T h e o s , L e i p z i g 1923, 86; ansonsten s. L E I S E G A N G , Philonis Opera V I I p. 7 2 . PGM
I 207ff.: e i r d K o w ö v \iov,
ö KTiaag S e K a v o ü s K[pa]TaLoi;s Kai dpxotyyeXous,
cü TrapeaTr|Kaaiv jiDpidSeg dyyLeXJtüv dct)aToi; I V 1202If.: e4)Covr|ad aov
TT\V dvuirep-
ßXriTov A o ^ a v , ö K T i a a g Oeoüg KOI d p x a y y e X o u s Kai ScKdvous, <w (suppl. Keil)> a l ptdSes Ttov d y y e X w v TrapeaTi^KaoL; P G M P 17, lOff.: e^opKLa|iö<s> rrdv OKdOapTov Trv(eü|i)a-
e[8]a)Kev
9e6g,
w rrapeaT<Ti>KOuaLv
[iv-
ZaXoiitovog Trpög
iiüptai
(lupidSeg
dy-
YeXü)[v] Kai xlXtaL x'-XLd<8eg>. PGM
I V 1553: öpKtCw a e KaTd TOÜ
rravTOKpdTopog Oeoü CwvTog d e t ; 1560ff.: ö
l i e y a g Oed? ' A S w v a l e ... aÜToyeveTwp, d e i ^ w v Oee . . . ' l a w ... A d o n a i selbst wurde sehr oft angerufen, s. die B e l e g e bei P G M I I I p. 2 1 3 f " V g l . den A l t a r aus P e r g a m o n , auf dem es u. a. hieß, p. 305 A . 5: 9eög KÜpiog ö div eig dei. - D i e Vorstellung auf Zaubergemmen fmdet sich M I C H E L ( A . 19) 5 f N r . 8: law EQ eytb ö ü)v; I 4 9 f N r . 244: law ZaßawG A ß p a a a ^ ö wv K(üpie) rrapaoTdOriTL.
19. M a g i c a
551
kommt. Um was es sich handelt, sagt F. Domseiff, Das Alphabet in M y s t i k und Magie, Leipzig ^1925, 136: „Das Athbasch ... ist nichts anderes als die Alphabetreihe in der ßouaTpocfjTiööv-Anordnung ... in zwei Zeilen hinge schrieben"; cf. 125. Damit ist ein Mittel der Buchstaben-Permutation gegeben: jeder Buchstabe kann durch sein Gegenstück der Reihe ersetzt werden (alephthaw, beth-schin, daleth-qoph etc.), das so entstehende Wort kann zur Deu tung emer Stelle benutzt werden; das Verfahren ist gerade in der Kabbala be liebt, wenn auch viel älter. Spielten schon einfache Alphabetreihen ihre Rolle beim Abwehrzauber, dann erst recht das kompliziertere Athbasch. Rs.: Zur Bedeutung der hebräischen Schrift im Zauber s. p. 546f. A . 7; vgl. Vs. 8 zur Anrufung des seienden Gottes.
M a g i c a 2 : Ein Amulett aus Smyrna Edd.: H.J. van Lennep, Travels in little known parts of Asia Minor with Illustrations o f Biblical Literature and Researches in Archaeology, London 1870,1 20 (Oehler 537 Nr. 53 a;^^ CIJ II 743). c f Goodenough, Symbols II 221; C E . Arnold, The Colossian Syncretism, Tübingen 1995, 68. FO: Smyma; aber vmtl. aus dem dortigen Antikenhandel. Beschreibung: „small stone" (van Lennep). Vs.
GQBAPPABO TAAKAZAKIZ ABPASAZE QAÜH
Rs.
NAAH EXEXE
3: A B P A 2 A Z Frey.
Vs. 1: Gwßappaßau ist eine in unterschiedlichen Kontexten vorkommende vox magica (vorläufige Liste von Belegen bei R . W . Daniel, Z P E 19, 1975, 2 5 I f ) . R. Kotansky erklärte das Wort aus dem semitischen tob 'arbä, das er aus dem Kaufrnannswesen ableitete und übersetzte: „(the) surety (is) good".^^ In einer O E H L E R schreibt: „ A m u l e t t mit Varmigem Leuchter und
Inschrift in
griechischen
Buchstaben", verbmdet also diese und die f o l g e n d e N u m m e r zu einem T e x t . ^' H T h R 87, 1994, 367ff. W e n n K O T A N K S K Y das Richtige getroffen hat, erledigt sich die Überlegung v o n C E . A R N O L D , T h e Colossian Syncretism, T ü b i n g e n 1995, 68, daß diese vox magica besonders zur Anruftmg der verschiedenen Engel benut2rt worden sei; v g l .
552
19. M a g i c a
deßxio aus Karthago heißt es: öpKiCw a e , T Ö V 9eöv T Ö V Tf\g TraXLvyevea t a ? 0(joßappaßau.^"
Vs. 3: Die Anrufung von Abrasax/Abraxas kommt in den meisten Zauber sprüchen vor; der Zahlenwert des Wortes beträgt 365. Abrasax wird sowohl als Person wie auch als mächtiges Zauberwort verstanden.^' Es gibt aber auch das Zauberwort d ß p a a i , Suppl. Mag. I 13, 3; 18f., und selbst ' A ß p a a o s kommt in jüdisch beeinflußten Engekeihen vor;^^ weitere ähnliche Bildungen in P G M III p. 243. Vs. 4 vmrde von Goodenough, Symbols II 221; Arnold 68 A . 29 als Um schrift des Tetragramm verstanden, ist aber eher der Anfang einer Vokalreihe, wie er z. B. vorliegt in P G M XIII 622f: QAQHQ QEOH l A Ü KTX.; 644f: QAQH QQ EOHIAÜ III. Vgl. das Zauberwort (ßaeiai\i, P G M VII 640. Rs. 2: Teil einer Reihe von Zauberworten wie e. g. P G M IV 2401: exevT]; R. Kotansky, Greek Magical Amulets I, Opladen 1994, 248f Nr. 48, 12: xex evOaißai eOepO. Z . 2 gehört jedenfalls in die beliebte Kategorie der Palin drome.
Magica 3 : Ein Stein aus Smyrna H.J. van Lermep, Travels in little known parts of Asia Minor with Illustrations of Biblical Literature and Researches in Archaeology, London 1870, I 20 *: „Since the above (i. e. Magica 2) was in manuscript, the writer has met with many s i g n e t s t o n e s h a v i n g the same characters, and all C o m i n g f r o m the reg i o n s south of Smyma. The most remarkable of these bore a fine representation of a seven-branch candlestick, very similar to the one found on the arch of Titus, at Rome."^^
Magica 4: Ein Medaillon aus Smyrna Edd.: G. Schlumberger, REG 5, 1892, 76f Nr. 2 (id., Melanges d'archeologie byzantine, Paris 1895, I 120f Nr. 2); T. Homolle, B C H 17, 1893, 638 (nach noch in diesem Sinn L . T . S T U C K E N B R U C K , A n g e l Veneration and C h r i s t o l o g y , T ü b i n g e n 1995, 191. ^° M E R K E L B A C H ( A . 3 ) 47ff. N r . I I I , Z . 17. " V g l . allgemein R . M E R K E L B A C H ( / M . T O T T I ) , Abrasax I - V , Opladen
1990ff.
" R . R E I T Z E N S T E I N , Poimandres, L e i p z i g 1904, 294. "
A . T H . K R A A B E L , Judaism in Western A s i a M i n o r under the R o m a n Empire, D i s s .
Harvard 1968, 58 A . 1: „ A reading o f V A N L E N N E P ' s b r i e f account... makes m e doubt that he checked carefully all letters o f each stone, and that all the texts w e r e exactly the same." M . E. behauptet L E N N E P nicht, daß die T e x t e der verschiedenen Steine identisch gewesen sind, sondern daß sie vergleichbare Inschriften, geschnitten mit ähnlichen Lettern hatten ( G O O D E N O U G H , S y m b o l s I I 221 verstand aber schon ähnlich w i e K R A A B E L ) .
19. M a g i c a
553
Beschreibung von Mihet, vermitteh von Fontrier); P. Perdrizet, REG 16, 1903,48f.Nr. 4. cf. G.B. de Rossi, Bull. Arch. Crist. V 4, 1894, 105; E. Peterson, E12 GEOZ, Göttingen 1926, 106f.; G.E. Arnold, The Colossian Syncretism, Tü bingen 1995, 66f. FO: Kula (an der Straße von Sardeis nach Usak).^'* Beschreibung: „II a la forme d'une medaille avec trou de Suspension. C'est une plaque de cuivre aux bords, aplatis, travaillee ä la pointe et au marteau" (Millet). Durchmesser: 4,65^,8 cm; Dicke: 1-2 mm; Gev^cht: 13,454 g. Abb.: Homolle; Schlumberger; Peterson; Goodenough, Symbols III fig. 1054 (Facss.). Ü: Arnold. Vs.
Rs.
a(t)payls' T O U COVTOS Oeoü (j)üXa^ov TÖV c } ) o p o ü v T a . dytos", äyiog äyiog K Ü p i o g EaßawO, TTXLPLS- 6 oüpavög K Q I ri yX
TXS' SÖ^LS-.
+ (f)eüye, [iLCTL|ievL,
'Apaac|) 6 dyyeXos ae ZoXo|lÖV,
8LÖ[KL] KC-
dTTÖ TOÜ (t)OpOÜVT(oS')
R s . 2: 'ApXacj) Schlumberger.
Schürer III 1, 377 und L.T. Stuckenbruck, Angel Veneration and Christology, Tübmgen 1995, 190 A . 428 vergleichen den Text mh Magica 5. Arnold 66f.: „This protective amulet, devoid of any pagan motifs, is clearly Jewish. The dependence on Isaiah 6, 3 is clear. Here again, dyyeXog is used to refer to the evil demon Araaph. In contrast to the previous amulet (seil. M a gica 5), angels are not called upon to ward harm off. Rather, trust is placed strictly in the effectiveness of the amulet, regarded as the seal of the power of God (cf. Test. Sol. 1. 6, 7, 8; 2: 5). The tradition of Solomonic magic is once again attested for Asia Minor." Zweifel kann man an Arnolds Einschätzung als „clearly Jewish" haben; Rs. 1 beginnt mit einem Kreuz, und die Lanze des Reiters auf der Rs. endet oben in einem Kreuz,^^ und Is 6, 3 wird bis heute in der christlichen Liturgie ver-
D i e Herkunftsangabe ist nicht unbedingt verläßlich; wenigstens in neuer Z e i t schemt der Antikenhandel dafiir zu sorgen, daß sich Steine aus anderen Orten in K u l a sammeln, B e i spiele bei H . M A L A Y , Researches in L y d i a , M y s i a and A i o l i s , W i e n 1999, 9 3 ; 101; 107. "
P . P E R D R I Z E T , R E G 16, 1903, 50 nennt diese Lanzenform „l'apport ... du
stianisme dans ce syncrötisme"; I D . , N e g o t i u m perambulans in tenebris, Straßburg 3 4 f erinnert an die K r e u z l a n z e , mit der Jesus in der Unterwelt Hades b e z w a n g .
chri 1922,
554
19. M a g i c a
wendet (äyiog,
d y i o ? , äyio
SORTIS aÜToO), vgl.
zu Vs.
Tf\s
3f.
Vs. 1: s. unten, Rs. 2f., zu Salomon. Vs. 3f.: Suppl. Mag. 25, 5f.; 32, 6; cf. 29, 15f. (nur zweimal d y i o g ) ; diese Belege sind christlich. Suppl. Mag. 29, 16 fährt nach der Formel fort: rrXripLs oüpayös" K a i y f j Kri? d y L a < s > ao Sö^ris', und die Hrsgg. zitieren dazu Liturgia Marci p. 132 Brightman. Die barmende Wirkung der Anrufung des Herrn der Heerscharen wird unter anderem in einem Eid vorgeführt, den die Dämonen Salomon leisten mußten: „Wo inmier wir den Namen des Kuptos" ZaßacoB hören, werden wir von dort fliehen."^^ Zum Trishagion mit einer SLCOKCL-Formel, s. F. Maltomini zu PPrag 1 6; all gemein zum Trishagion in Zaubertexten id., ZPE 48, 1982, 158 (Lit.). Rs.: Preisendanz, RE Suppl. VIII 683: „Hier gehört d-rrö T O Ü cj). zu ^evye getrermt durch den Satz ' Apaac|)-EoXo(j.öi'". Rs. 1: Die weibliche Gestalt dient als Sammelbegriff für alle bösen Gei ster,^' während Araaph hier und in Magica 5 zu den guten Engeln gehört.^^ Rs. 2f: Salomon ist eine in der Magie ausgesprochen beliebte Figur;^^ er hatte von Gott einen SiegeMng erhalten, um Dämonen zu bannen,"**^ und auf diesen Ring wird wohl in Vs. 1 angespieh (Preisendanz, RE Suppl. VIII 684). Daß jüdische Reminiszenzen mit dem Namen Salomon verbunden sein konnten, zeigt Preisendanz, RE Suppl. VIII 681, doch dürfte das im vorlie genden Fall kaum zu beweisen sein."*' Vergleichbare Amulette sind aus Smyrna mehrfach bekannt, aber genauso wenig als jüdisch einzustufen wie dieses."*^
Zitiert nach P R E I S E N D A N Z , R E Suppl. V I I I 6 7 1 , der seinerseits auf den codex Marc, gr.
app. II 163 verweist, der bei F.
PRADEL,
Griechische und
süditalienische
Gebete,
Glessen 1907, 21 zitiert w i r d . " Daß nicht allein der Teufel gemeint ist, z e i g t der H i n w e i s auf die Mehrzahl der bösen Geister in A . D E L A T T E , A n e c d o t a Atheniensia I, Lüttich 1927, 232, Z . 15ff.: öpKiCcj TTavTa T d TTOvripd 8 a L | i ö v i a T d
v\iäg,
\i.ioov\i.eva.
P E R D R I Z E T , R E G ( A . 3 5 ) 51f.; P R E I S E N D A N Z , R E Suppl. V I I I 682f. Zuerst handelte über S a l o m o n als Zauberer v o n unseren Steinen ausgehend ausfuhrlich P E R D R I Z E T , R E G ( A . 3 5 ) 42ff.; allgemein jetzt etwa K . P R E I S E N D A N Z , R E Suppl. V I H 6 6 0 f f ; D . C . D U L I N G , H T h R 68, 1975, 2 3 5 f f ; S C H Ü R E R I I I 1, 3 7 5 f f ; v g l . p. 556 A . 49 zu S a l o m o n als Reiter. P R E I S E N D A N Z , R E Suppl. V I I I 6 7 0 f f ; D U L L I N G ( A . 3 9 ) 240ff.; R . D E I N E S , in: A . L A N G E u. a. ( H r s g g . ) , D i e D ä m o n e n , Tübingen 2003, 387 A . 62, der b G i t 68 a als ältesten B e l e g bezeichnet. P E R D R I Z E T , R E G ( A . 3 5 ) 42 publizierte eine G e m m e aus dem M u s e u m v o n Konstan tinopel, auf der steht: ZwXcoiiöJv elTie- (t)V)(X)a^e (an den D ä m o n gerichtet). Ein solcher Stein kann jüdisch, christlich oder heidnisch sein. Nur
ein
Beispiel:
SCHLUMBERGER
( A . 20)
73f
Nr.
1
(weitere
Lit.
P R E I S E N D A N Z , R E Suppl. V I I I 6 8 0 f , darunter der H i n w e i s auf P E T E R S O N , E I S
bei
BEOS,
Göttingen 1926, 107 mit A b b . ) : V s . : + acjjpayls' Z o X o i i o v o ? - diroSCo^ov -rrdv KOKÖV dirö
19. M a g i c a
555
M a g i c a 5 : Ein Amulett aus Kyzikos Edd.: A . Sorlin-Dorigny, REG 4, 1891, 287ff. (CIJ II 1448; Horbury/Noy 136; C E . Arnold, The Colossian Syncretism, Tübingen 1995, 65 Nr. 1). FO: röm. Friedhof von Boulgar-keui.''-' Beschreibung: Scheibe aus Bronze oder Kupfer, Durchmesser zwischen 4,3 und 4,6 cm; zwischen 0,7 u. 1 mm dick. „In the center of the amulet there is the flgure of a horseman led by an angel spearing a woman and a snake" (Ar nold). Rückseite: "a figure of a lion appears below the Images of Helios and Selene and next to the Horns eye" (Arnold). Der Text von Vs. 1 und Rs. läuft außen um das Amulett herum, während Vs. 2f. im Feld stehen. Abb.: Soriin-Doriigny 287; P. Perdrizet, REG 16, 1903, 47 fig. If.; E. Pe terson, EIS GEOZ, Göttingen 1926, 106; Goodenough, Symbols III fig. 1052 (facss.). Ü: Frey; Horbury/Noy; Arnold. Vs.:
MixafiX, FaßpifiX, OüpLf)X, '?a<^ar\K 8Lact)üXa^ov TOV dytos, dyios, dytos.
n Rs.:
^opovvTa.
pnszz 1 n i
c|)eüy€ |ie|iLa[j.evT]- SoXoiiojv ae StcoKt Ke dyyeXos 'Apaacf)
V s . 3: PTTSZ A r n o l d im T e x t , richtig in der Übersetzung; R s . : dyyeXos
'Apaacf), i^evye
|ie|j.La|jLevr)- ZoXo|j.a)y SLOJKL edd., corr. Preisendanz, R E Suppl. V I I I 682.
Datum: Sorlin-Dorigny datiert das Amulett auf die 2. Hälfte des 3. Jhs. (nach den Frisuren). I.B. de Rossi, Bull. arch. C h r i s t . V 2, 1892, 135 imd Peterson 129 sprechen sich sicher richtig ftir das 6. Jh. vel sim. aus. Die Anrufimg der Engel und die Nennung Salomons wurden als Zeichen da für genommen, daß es sich hier um einen jüdischen Text handeln körmte. Das Trishagion kann aus Jes 6, 3 stammen, und eine Anrufung Gottes nach dem
TOÜ cjjopoüyTos. I m R a u m das „ b ö s e A u g e " , darüber (|)9övos. Den Angriff g e g e n das A u g e führen v o n unten her Ibis, Schlange, Skorpion, die auf der liegenden D ä m o n i n stehen, von seitwärts z w e i L ö w e n mit aufgerissenen Rachen, v o n oben drei D o l c h e . pepLoepevL,
ZoXopiov
ae
5LÖKI,
ZLOCWIOS,
ZioLVvdpLOs,
danach
Rs.:
+
cfjeüye,
fünfeackiger
Stern.
A b g e b i l d e t ist Salomon als Reiter mit N i m b u s , der die D ä m o n i n mit der K r e u z l a n z e ersticht. Z u Sisinnos und Sisinnarios, die man beide mit S a l o m o n identifierte s. G . V I A U D , M a g i e et coutumes populaües chez les Coptes d'Egypte,
Sisteron
1978,
107ff; z u m
Namen
(mit
Z w e i f e l n an der Herkunft aus K l e i n a s i e n ) s. Z G U S T A , K P N 469 mit A . 97. A . S O R L I N - D O R I G N Y , R E G 4, 1891, 287ff. nahm an, das A m u l e t t stamme ursprgl. aus Ä g y p t e n , da dort die meisten Zauberer, seien sie jüdisch oder anderer Nationalität, tätig g e w e s e n seien. Das ist natürlich reine Spekulation, c f CPJ I I I 1448.
556
19. M a g i c a
Trishagion ist nicht ausgeschlossen: die Buchstaben IT IUI sind eine graecisierte Version des Tetragramms,'*^ wie Hieronymus erklärte.''^ Vgl. allgemein Magica 4, das diesem Text sehr nahe steht; Frey zitiert auch ein christliches Amulett mit einem fast identischen Text. Zusanmien mit den heidnischen Göttern Helios und Selene und dem Horus-Auge auf der Vor derseite bietet dieses Amulett daher einen typischen Beleg für den Syn kretismus der Zauberer. Peterson 106 erklärt die Reihenfolge der Engel mit astrologischen Texten,"*^ während Stuckenbruck auf TestSol 18, 5ff.; Sib. Or. 2, 215 (aus Kleinasien; die Engel sollen die Seelen zum Gericht bringen) und die meisten Hss. zum aeth. Henoch 1, 9, 1 verweist."*' Mit einer Ausnahme (Raguel an Stelle des hier genarmten Uriel) werden dieselben Engel auch in einem Text aus Pergamon ge narmt, R. Wünsch, Antikes Zaubergerät aus Pergamon, Berlin 1905, 16; 36f.; einschließlich Uriels finden sich die Engel in dem ägypt. Amulett bei Peterson 121 f. Insgesamt ist die Nennung dieser vier Engel aber so häufig, weicht ihre Reihenfolge oft genug vom Standard (Michael-Gabriel-Raphael-Uriel) ab, daß man daraus keine weiteren Schlüsse ziehen sollte.'*^ Die guten Engel, zu denen auch Araaph gehört, werden zur Hilfe gerufen. Der Reiter der Rückseite gih als Salomon identifiziert.''^ Arnold 66 erklärt die Anwesenheit des Löwens auf der Vorderseite mit TestSol 11,4, das Araaph als A e o v T O c | ) ö p o s ' bezeichnet. Da der Löwe aber von Helios und Selene nicht bekämpft wird, sollte man eine andere Erklärung nicht ganz ausschließen:^^
S o schon S O R L I N - D O R I G N Y ; R . W Ü N S C H ,
A n t i k e s Zaubergerät aus P e r g a m o n ,
Berlin 1905, 37f.; v g l . K O T A N S K Y ( A . 10) 119f. mit L i t . - Z u seiner Anrufimg nach dem Trishagion v g l . S T U C K E N B R U C K ( A . 2 9 ) 190f. A . 429, der auf G O O D E N O U G H , S y m b o l s II 220; 2 2 9 f ; E. Z W I E R L E I N - D I E H L , M a g i s c h e A m u l e t t e und andere G e m m e n , Opladen 1993, 62ff. verweist.
""^ Ep. 25, 3: nonum (seil, n o m e n ) tetragrammum, quod dveK(|)wyr|Tov, id est ineffabile,
putaverunt et his litteris scribitur: iod, he vau, he, quod quidam non intellegentes propter elementorum similitudinem, cum in Graecis libris reppererint, niTTl legere consueverunt V g l . e. g . G O O D E N O U G H , S y m b o l s II 220. Cat. c o d . astr. gr. X 115, 2 8 f f : e L 9 8e dvdyKrjv a<s emKaXfJTaL datoixdToug MLxaf)X Kai raßpLfjX, OüpoufiX Kai 'Pa(t)ariX. Z u Uriel v g l . die Literaturangaben bei F. M A L T O M I N I , Z P E 48, 1982, 167 ( d i e Engel in derselben R e i h e n f o l g e w i e hier). " ( A . 2 9 ) 190 A . 4 2 7 . Z u m Henoch-Buch s. C . C . M C C O W N , T h e Testament o f S o l o m o n , L e i p z i g 1922; M . A . K N I B B , T h e Ethiopic B o o k o f Enoch I / I I , Oxford 1978; S. U H L I G , Das äthiopische Henochbuch ( J S H R Z V 2 ) , Gütersloh 1984, 4 6 I f f S. allgemein K O T A N S K Y ( A . 10) 105f mit zahh-eichen Parallelen, auch für die hier v o r l i e g e n d e Reihung, e. g. R E I T Z E N S T E I N ( A . 3 2 ) 296; A p k M o s i s 40. V g l . zu Darstellungen Salomons als Reiter C . B O N N E R , Studies in M a g i c a l A m u l e t s , A n n A r b o r 1950, 2 0 8 f f ; G O O D E N O U G H , S y m b o l s I I 2 2 7 f f ; A . D E L A T T E / P . D E R C H A I N , L e s intailles magiques gr^co-egyptiennes, Paris 1964, 261flf.; B . B A G A T T I , R A C 4 7 , 1971, 33IflF. S O R L I N - D O R I G N Y ( A . 4 3 ) (nach C L E R M O N T - G A N N E A U , R A 1876, 199).
19. M a g i c a
557
Pferd und Löwe sind die wichtigsten Tiere im Kampf gegen das Böse. Die he gende weibhche Figur, die der Reiter - hier wie auf anderen Darstehungen mit der Lanze durchbohrt, war vielleicht Lilith, Adams erste Frau.^' Die Anrufimg der Erzengel, einer Auswahl oder aller sieben, zum Schutz ei ner Person, emer Gruppe, einer Stadt ist natürlich nicht nur jüdisch, sondern auch christlich gut belegt. Vs. 3: Sorlin Dorigny sieht in SSS die Zahl 666, doch Preisendanz, RE Suppl. VIII 682 überlegt, ob es sich nicht um eme Abkürzung für das Trisha gion handeln könnte (sanctus s. s.). Das dreifache, durchstrichene „S" kommt hauptsächlich bei Amuletten der sog. Chnoubis-Gruppe vor.^^ Rs.: vgl. Magica 4.
^' V g l . M I C H E L ( A . 19) 268ff.; allgemein zu L i l i t h : J A C O B Y , Handwörterbuch des dt. Aberglaubens V , B e r l m 1933, 1302f.; A . S C H Ö N E , Götterzeichen - Liebeszauber - Satans kult, München 1982, 170f. " Z . B . v o n A . D E I S S M A N N , Licht v o m Osten, Heidelberg "1923, 393ff. an der milesischen „Engel-Inschrift" g e z e i g t . " H . M . J A C K S O N , T h e L i o n b e c o m e s M a n , Atlanta 1985, 74ff.
Abbildungen
Abbildungen
Abb. I: Menippos aus Jerusalem (?) in einer Liste aus Rhodos (Nr. 9)
561
19^ uoSunpiiqqv Abb. 2; Juden und gottesfürchtige als Stifter in Aphrodisias (Nr. 14), Block Seite A . Detail
Abbildungen
Abb. 1-Juden und gotlestürchUgc als Stifter in Aphrodisias (Nr. 14), Block Seite A, Detail
563
564
Abbildungen
Ahl). 4; Juden und gottesfürchlige als Stifter in Aphrodisias (Nr. 14), Block Seite B, Detail
Abbildungen
Abb. 5; Juden und gotlesfürchtige als Stifter in Aphrodisias (Nr. 14), Block Seite B, Detail
565
566
Abbildungen
Abb. 6: Eine Namensliste aus lasos (Nr. 22)
Abbildungen
Abb. 7: Eine Archisynagogos ausTralleis (aus:M. Pappakonstantinou,AVrpdXk&v;, Athen 1895, Tafel 146) (Nr. 28)
Abb. 8: Das G r a b des M. Aurelius Sambathios in Ephesos (Nr. 34)
567
568
Abbildungen
Abb. 9: Aus der Synagoge in Pricnc, Block mit Menorah
Abb. 10: Aus der Synagoge in Priene, Versuchte Menorah
Abbildungen 569
Abb. 11-14: Das Grab des Hesychios und des Judas in Philadelpheia (Nr. 50)
570
Abbildungen
Abb. 15: Postament aus Diokaisarcia (?)
Appendix I Wörtlich zitierte Quellen zur jüdischen Diaspora in Kleinasien' 1. Kanonische und apokryphe Bücher des AT und NT Ps. Sal. 9, If.
25 A . 4
1 Macc 15,15ff 1 Macc 15,22ff. 2Makk l,27ff
30 A . 26 30f 25 A . 6
Apg 2,5ff. 6,9 13, 14ff 14, Iff. 15, 21 16, Iff. 16, 13fr. 18, I f f 18,19ff. 18, 25f 19, 8ff.
31 35 449 A . 5 481 A . 4 27 A . 11 450 A . 6 297 A . 215 312 A . 1 149 A . 21 .149 A . 23 149 A . 22
19, 13ff 19, 33f 21, 27 21, 29 21, 39 24, 19
149f A . 24 150 A . 25 35 35 525 A . 114 35 A . 50
Apk 2, 8fr 2, 18fr 3,7ff.
175 A . 1 1 9 197 A . 216 202 A . 20
Gal 3,26rr.
449 A . 3
Jak 1, 1
36 A . 53
1 Petr 1, 1
35f
2. Jüdische Literatur Benjamin v. Tudela p. 14 Adler
37 A . 5
Josephus AJ 8, 116f 12, 119 12, 125 12,147fr. 14, 110 14, 112f 14, 114f
28 A . 18 33 145 A . 3 197 A . 2 28 A . 19;33 51 A . 32 28 A . 17
14,167f 14, 172r 14,213fr. 14,223fr. 14, 228 14, 230 14, 233 14, 234 14, 235 14,237fr. 14,241fr. 14, 244fr.
149 A . 19 149 A . 20 303 A . 2 148 A . 17 147 A . 13 147 A . 15 51 A . 54 147 A . 14 209 A . 35 148 A . 1 6 139 A . 2 4 4 167 A . 83
' Die Verweise beziehen sich auf Seiten und Anmerkungen. Zitiert werden nur ausge schriebene Stellen. Die Autoren resp. Buchtitel werden in den einzelnen Gruppen in alphabe tischer Reihenfolge präsentiert.
572
A p p e n d i x I : W ö r t l i c h zitierte Quellen
14,247ff.
306f. A . 7
14, 255
306 A . 6
1, 176f
14,256ff.
69 A . I
2, 38,f.
145 A . 4
14, 259ff.
209 A . 36
2, 282
27 A . 15
14, 262fr.
148 A . 18
2, 284r
27 A . 15
16, 18
44 A . 18 Or. Sib. 3, 271 f.
25 A . 3
16, 23
34 A . 43
16, 26
44 A . 18
c. A p . 32
16,27fr.
145 A . 5
Philo
16, 146
34 A . 43
Flacc.
16, 147
56 A . 69
leg.
16, 160
34 A . 4 4
214f.
29 A . 23
16, 162fr.
336 A . 6
245
2f
16, 166
34 A . 45
281ff.
29 A . 24
16, 171
35 A .47
314f.
34f
20,
492 A . 4
330
29 A . 24
de praemiis 164f.
25f
A. 6
27f
A . 16
145f.
BJ l,422ff.
34 A . 43
1, 428
34 A . 43
2,
2, 398f.
28 A . 20
2, 232
4, 262
28 A . 18
7, 43
2 A. 8
45fr.
28f
A.
21
A . 46
vit. M o s .
2or
1 A. 4
3. Christliche Literatur A c t a Andreae
337 A . 6
Epiphanius Panar. 30, I I , Iff.
492f A . 6
A c t a Sanctorum 4. Februar, p. 483 f.
494 A . 9
Epiphanius Monachus
15. M ä r z , I I h 382
542
p. 47 Dressel
542 A . 23
I . A p r i l , p. L X I V
325 A . 46
p. 4 7 f Dressel
312 A . 4
3. N o v . p. 524
150 A . 29
p. 51 Dressel
312 A . 6
November v o l . I V p. 628ff.
3 2 I f . A . 32
November v o l . I V p. 629ff.
312 A . 6
p. 56 Dressel
321 A . 30
p. 65 Dressel
314 A . 14
447 A . 263
Asterius v . A m a s e i a H o m i l . 14, 14, 3
p. 55 Dressel
321 A . 30 Eusebius
313 A . 8
D E I , 1, 6
26 A . 9
HE Augustinus, C D 6, 11
27 A . 14
3, 1, 2
36 A . 54
3, 4, 2
36 A . 54
'Chronique de M i c h e l le Syrien',
4, 18, 6
150 A . 27
ed. trad. par J.-B. Chabot, Paris 1901
5, 8, 10
150 A . 26
PE
26 A . 9
II p. 195
443 A . 253
cont. Theophanis P G 109, 56
1, 3, 13
Eustrat 380 A . 102
V i t a Eutychii p. L X I V
325 A . 46
573
A p p e n d i x I : W ö r t l i c l i zitierte Quellen
Faustus V. B y z a n z 4, 55
544 A . 2
Martirii di S. T e o d o t o e di S. A r i a d n e , ed. P. Franchi di Cavalieri § 3
G e o r g i o s Synkellos
337 A . 7
E c l o g a Chronographica p. 38 D i n d o r f (22 M o s s h a m m e r )
380 A . 103
Gregor v. Nyssa P G 46, 805
535 A . 13
P G 46, 940f.
534 A . 3
Mart. P i o n . 3, 6
176 A . 125
4,2ff.
176 A . 125
13, Iff.
176 A . 125
Mart. P o l . Hieronymus
12, I f
175 A . 125
in ep. ad P h i l e m .
525 A . 116
13, I f
175 A . 125
vir. ill. 5
525 A . 116
17, 2
1 7 5 f A . 125
Tobl3,3ff.
2 7 A . 11
18, 1
1 7 5 f A . 125
Ignatius
M i x a f i X AKopLvdrou r d ato^öpeva, ed.
M a g n . 8-10
146 A . 7
L a m p r o s , A t h e n 1879
Philad. 6, 1; 8, 2
203 A . 22
I 53
S m y m . 1, 2
175 A . 122
343 A . 6
M i c h a e l Attaleiotes p. 178 Bonn ( p . 3 1 2 f Johannes Chrysostomos,
Polemis)
441 A . 224
H o m i l . 4, 9, P G 5 1 , 112 26 A . 10 Johannes v . Ephesus, ed. E . W . B r o o k s
M o s e s V. Choren 2, 19
544 A . 2
3, 35
544 A . 2
( P O X V I I - X I X ) , Paris 1923-6 X V I I I 681
146 A . 6
Johannes Malalas 18, 28 p . 370f. T h u m
443 A . 253
Origenes c. Gels. I , 55
27 A . 12
in Gen., P G 12, 92
36 A . 54
Palladius, Dialogus de vita s. Chrysosto m i 20
Irenaus, Haer. 3 , 2 1 , 1
525 A . 120
150 A . 26 Ps. Athanasius, Synopsis scripturae
Justinus Martyr, D i a l .
P G 28, 408
I, 1; 9, 3; 142, 2
150 A . 27
10, 4; 24, 3; 23, 3
150 A . 28
Ps. C l e m . H o m . 3, 4 4 , 1
Leontios Makhairas
36 A . 54
26 A . 7
Chronicle I 98 § 112 D a w k i n s 501 A . 40
Ps. Joh. Chrys. in catenas S. Petri, ed. E. Batareikh, R o m 1908
M a n s i , 11, 985
544f. A . 4
§ 2
36 A . 54
§ 35
36 A . 54
Manuel Comnenus, N o v . const. I V
Ps. P i o n . , V i t a P o l y c .
P G 1 3 3 , 716f.
28
176 A . 125
29
176 A . 125
456 A . 3
Märtyrerakten Passio S. Lucilliani et sociorum p.
187fr. Delehaye
324 A . 45
Severus v . Antiochien E p . 6, 1,52
450 A . 8
574 Suda T 956 A d l e r
A p p e n d i x I: Wörtlicli zitierte Quellen
462 A . 24
S y m e o n Metaphrastes P G 114, 1157
Theophanes, Chronographia d e B o o r 6 2 , 17-20
342 A . 3
de B o o r 3 4 5 , 8 - 1 1
57 A . 71
470 A . 3 L e s trophees de Damas
Theodorus Balsamon P G 133, 728
2, 8, 3 p. 234 B a r d y
534 A . 4
313 A . 1 1 V i e et miracles de Sainte T h e c l e 338ff. M i r . 18 Dagron
4. Heidnische Literatur C i c e r o , Flacc. 67
305 A . 1
68
305 A . 2
Julian ep. 84 a
335 A . 3
Klearchos F 6 Wehrli
32
Seneca, de superstitione F 4 1 Haase; 593 Hagendahl 27 A . 14 Strabo, F G r H i s t 91 F 6
51 A . 32
F 7
28 A . 17
Suet. T i b . 32, 2
57 A . 70
520 A . 104
Appendix II Liste der niclit aufgenommenen Inschriften' AnatStud
Belleten
2 9 , 1979, 172f.
394 A . 1 5 0
29, 1979, 175f.
394 A . 146
29, 1979, I76ff.
394 A . 146
38, 1988, 188f.
70 A . 3
A r c h . Class. 3 1 , 1979 248ff. N r . 3
325 A . 48
A P F 16, 1958
42, 1978, 382f. N r . 7
495 A . 13
BCH 7, 1883, 234 N r . 8
516f.
7, 1883, 311 N r . 34
347 A . 20
8, 1884, 233f. N r . 1
394 A . 148
8, 1884, 236 N r . 5
394 A . 1 5 0
8, 1884, 238ff. N r . 1
394 A . 146
8, 1884,252ff. N r . 21
366 A . 76 383 A . 1 1 4
172 N r . 6
44 A . 19
17, 1893, 248 N r . 19
172 N r . 7
44 A . 19
17, 1 8 9 3 , 2 4 8 N r . 20
383 A . 114
172ff.Nr. 8
44 A . 19
17, 1893, 327
483 A . 6
2 3 , 1899, 1 8 8 f . N r . 53
455 A . 27
C . E . A r n o l d , T h e Colossian Syncretism,
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2221 c
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44 A . 19
2239 d
44 A . 19
2 1 , 1909, 353 N r . 6
4 4 A . 19
3861
346 A . 16
3861 b
345 A . 1 2
3861 A d d . p. 1094
346 A . 16
AM 13, 1889, 241 N r . 18
482 A . 6
3902
394 A . 1 5 0
13, 1889, 254 N r . 63
482 A . 6
3902 r
395 A . 151
13, 1889, 255 N r . 66
482 A . 6
3920
399 A . 161
13, 1889, 258 N r . 78
482 A . 6
3995
482 A . 6
13, 1889, 260 N r . 84
482 A . 6
3998
482 A . 6
25, 1900, 467
345 A . 12
4087
336 A . 5
32, 1907, 432 N r . 284
306 A . 5
9202
493 A . 8
44, 1929, 138 N r . 6
46 A . 35
44, 1929, 138 N r . 7
46 A . 35
CIJ 1281
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1509
146 A . 8
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l'715g
168
I 721
481 A . 5
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70 A . 3
204 K r y 58
Krs5
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II 767
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I 116; II 405 N r . 27
345 A . 12
II 773
383 A . 114
II 472 N r . 363
395 A . 151
II 483 N r . 411
482 A . 6
346 A . 16
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346 A . 16
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198 A . 6
196 A . 189
Merkelbach/Stauber JRS
1 6 3 N r . 01/12/24
69 A . 1
483 A . 6
I 4 7 2 f N r . 04/23/01
203 A . 23
16, 1 9 2 6 , 6 1 f f . N r . 183
394 A . 146
I 481 N r . 04/24/07
203 A . 23
18, 1928, 26 N r . 239
386 A . 123
II 1 6 6 f N r . 09/05/12
321 A . 31
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III 1 7 6 f . N r . 16/06/01
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399 A . 161
100 N r . 80
399 A . 161
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399 A . 161
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137 N r . 255
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71 A . 13
347 A . 16
136 N r . 128
71 A . 13
Keil/Premerstein, Bericht über eine dritte
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138 N r . 153
69 A . 2
140 N r . 188
305 A . 5
141 N r . 202
335 A . 4
29 N r . 30
203 A . 23
578
A p p e n d i x I I : Nicht aufgenommene Inschriften
141 N r . 204
341 A . 12
573
495 A . 14
Paton/Hicks
MAMA 1263
482 A . 6
63
52 A . 59
1363
482 A . 6
74
52 A . 59
III 120
493 A . 8
75
52 A . 57
III 166
493 A . 8
III 298
501 A . 3 7
Peek, G V 1905
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V I 339
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I X 421
347 A . 16
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386 A . 123
Ramsay, Chies
X 197
386
II 382 N r . 218
366 A . 76
II 3 85 N r . 231
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395 A . 151
II 525 N r . 1 ( ? )
483 A . 6
I I 5 2 5 f N r . 369
394 A . 150
II 533 N r . 385
383 A . 1 1 4
II 535 N r . 389
383 A . 114
406
146 A . 8
II 553 N r . 420
399 A . 161
576
146 A . 8
II 6 5 3 f N r . 565
346 A . 16
II 654 N r . 566
346 A . 16
II 654 N r . 567
345 A . 12
Oehler 297 N r . 49
308 A . 12
298 N r . 67
383 A . 114
RECAM
298 N r . 70
394 A . 146
II 209 b
299 N r . 76
336 A . 6
II 418
341 A . 12
300 N r . 77 a
536 A . 1 5
I V 71
483 A . 6
300 N r . 78
482 A . 6
300 N r . 80
482 A . 6
R e v . A r c h . 36, 1878
300 N r . 82
493 A . 8
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538 N r . 81 a
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173 N r . 116
71 A . 14
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2 8 , 1256
495 A . 13
11 Iff. N r . 92
325 A . 48
2 9 , 980
325 A . 48
3 1 , 1080
335 A . 4
ra-Ereglisi) und U m g e b u n g , W i e n 1998
37, 852
71 A . 14
2 3 0 f f N r . 49
64 A . 1
37, 853
71 A . 13
340 N r . 184
68 A . 17
37, 854
71 A . 13
4 1 , 1147
336 A . 5
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444 A . 254
4 5 , 1131
52 A . 56
36 N r . 6 9 f
322 A . 3 3
SCI
Talanta
2 1 , 2 0 0 2 , 236 N r . 3
71 A . 14
12/3, 1980/1
2 1 , 2 0 0 2 , 236 N r . 5
71 A . 14
94 N r . 11
2 1 , 2002, 238 N r . 25
71 A . 14
2 1 , 2 0 0 2 , 238 N r . 30
71 A . 13
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2 1 , 2 0 0 2 , 238 N r . 31
71 A . 13
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II 143
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52 A . 56
335 A . 4
482 A . 6
TAM II 1, 358
470 A . 2
I I I 1, 634
455 A . 27
I V 1, 197
325 A . 48
580
I V I , 254
A p p e n d i x I I : Nicht aufgenommene
325 A . 47
I V I , 364
325 A . 48
V I , 186
203 A . 23
V 1, 225
203 A . 23
V I , 608
198 A . 5
Trebilco 6 9 f N r . 4. 1
346 A . 16
70 N r . 4. 2
347 A . 16
70 N r . 4. 3
394 A . 148
7 0 f N r . 4. 4
343 A . 9
76 N r . 5. 3
345 A . 12
7 6 f N r . 5. 4
345 A . 1 2
136
335 A . 4
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171 N r . 425
345 A . 12
172 N r . 430
346 A . 16
1 7 3 f N r . 435
345 A . 12
195f. N r . 480
388 A . 128
B . Wander, Gottesfürchtige und Sympa thisanten, T ü b i n g e n lOOf
1998, 57 A . 71
ZPE 2 1 , 1976, 187f N r . 3
52 A . 59
Papyri B G U I I I 887
343 A . 8
C P J I I I 490
343 A . 8
PPolitlud 8
303 A . 5
Inschriften
Indices Die Indices sind nicht vollständig. Diese Einschränkung gih nicht nur für tat sächliche oder scheinbare Selbverständlichkeiten. Es fehlen die Artikel in ihren verschiedenen Formen, es fehlt KQL, r e , \iev, 8 e , äv, f\, ydp etc. und auch der kritische Apparat zu den einzelnen Texten ist nicht berücksichtigt. Bei manchen Inschriften habe ich längere Partien zitiert, die zur Erläuterung des Zusammenhanges wichtig sind, deren Aufnahme in den Index aber keinerlei Er kenntniswert hätte (e. g. 9 [Rhodos]; 21 [lasos]; 35 [Ephesos]; 40 [Smyma]; 222 [Oinoanda]). Ganz ausgeschlossen sind die Texte des Kapitels „Magica". Wörter oder Zahlzeichen, die in Datierungsformeln und im Kontext der Grab mult vorkonmien, sind nur über die entsprechenden Unterabteilungen des In dex zu finden, wenn sie nicht mit der jüdischen Religion oder Gemeindeorganisation zu tun haben (der fiscus, an den Strafen zu zahlen sind, wird also nicht unter den verba aufgeführt, wohl aber das eQvog T W V ' l o u S a i c o v ) ; aufgelöste Abkürzungen sind ebenfalls nicht verzeichnet.' Im Zweifelsfall habe ich aller dings immer für die Aufnahme in den Index entschieden, weshalb gerade bei den Personennamen etliche Namen verzeichnet sind, deren Träger wohl keine Juden waren. Varianten der Schreibweise erhalten keinen eigenen Eintrag, also steht | I V L unter | i v f | | j . T ] ; ausgenorrumen hiervon sind einige Formen von Eigen namen. Abkürzungen oder Ergänzungen werden in der Regel nur in dem ent sprechenden Lemma notiert. Die Zeilenangabe bezieht sich auf das Lemma.^ Robert, Hellenica XIII 172: „C'est, je crois, un avantage pour le lecteur de ne pas se trouver devant de nombreuses rubriques." Dementsprechend werden aufgeführt: 1. Personermamen (p. 569); 2. Datierungen (p. 583); 3. Geogra phica und Ethnica (p. 583); 4. Verba (p. 586); 5. Grabmuh (p. 615); 6. La teinische Wörter (p. 616); 7. Hebräische Inschriften (p. 617). IJ-Ls- d^Los"
' Es gibt also z. B . keinen Eintrag: 8T]vdpLov: ( 8 - a )
biaKÖaia
196, 6; ( 6 - a ) eKoröy
nev-
Tr)KoyTa 196, 8. ^ Zur besseren Orientierung hier noch einmal die N u m m e r n für die einzehien Land schaften: 1-11 ( A s i a ) ; 12-13 ( T h r a k i e n ) ; 14-29 ( K a r l e n ) ; 3 0 ^ 6 ( l o n i e n ) ; 4 7 - 1 4 6 ( L y d i e n ) ; 147-148 ( M y s i e n ) ; 149-161 (Pontus et B i t h y n i a ) ; 162-166 (Galatien); 167-214 ( P h i y g i e n ) ; 215-216
(Pisidien und
Isaurien); 2 1 7 - 2 2 0
(Pamphylien);
(Lykaonien); 229-250 (Kilikien); 251-258 (Kappadokien).
221-223
(Lykien);
224-228
582
Indices
1. Personennamen^ 'AXe^avSpLayög: MdpKOU A Ü P T ] X L Aßa?:
ou
A ß a 2i)|iajvos 232, 1
' AyaGößouXos-:
Zcoaiiios
Eiprivaiou
' AXe^avSpog:' A - s 171 A 7f.;' A - 9 ' Aue[ioupiۆs'
" A y v o g : rXDKWviavös 6 ical " A - g 205,3 14B,51
: A ü p . KeXaLvös
'A0a[ ...
2 a ] p 8 L a v ö ? 93, 1 'AGavaaia:
ä|ia
rf)
VV\JL(^I
\iov
'A-g
TEKTÜ).
14 B ,
' A0Tiyay(öpou)
14
B, 56
vei-
6eo(j)LXou
eTTLKXf)v
'A4>eXL0u
'AXe^dg: 'loüSag Kai ' A - g uLetg N t a a i o u , 'loüSatoL 238, 1
B, 30; 'AGriVLcoy ALCXiavoi)) 14 B, A-ivov)
14 B, 29; norrXi-
A L X L O U rXÜKwvog
'A-ov
14
B,61
A L . 14B, 42
AiXLavös: A-g 6 Kai Zia|iouriX 14
Zeu^Lavoü
'AiiduTLog:
' A - g Xapivou
14 B,
12 'Ap-dxLog: SaßßdTiog
'A-ou
14
A, 18
196,2 'A}iepi(ivog: TtreStog
A L X L O S : TTOTTXLOU A - O U FXiiKoor'os' Zeu^iavoü AiXLauoi) 196, 2 'AKeatüv: iTTapLs 'A-covog
10,2
' A X e ^ a v S p i a : ' A - g 173 A 5ff.;
5
207, 2; T .
X. ' A - g 172 A 2; GeoSÖTOu
'A|j.aCövLog: MeXiTcov
'AeTiVLWv: 'A-v
A-[yoü
62, If.; A ü p .
KöpTLog A O U K L O U
206,3; ' A - v 172 A , lOf.
60; EüpeTog
42; A-s
1;
ov 'A-ov 246, 2; M . A ü p . ' A - o u
49, 12f.
'AGTiyayöpas:
233,
' AXe^[a]v8pog
6 Kai 'AvaTÖXiog 'A-g
ov
'louSaXos
Hl). 14 B, 50; A ü p . ' A - g
'A-g
152, 2; 182; A ü p .
'A8ÖXLOS:'A-S
'A-g
'louSaiou
'A-ou
22, 13
'A0a[
'A-oO
199,2
174,
'A-g
175
A, 4f.; ' A - g 175 B, 5; 'A-v A, 13f.; 175 A , 18
175
' A [ i L a : Aüpr^Xiag T O Ü ZeXeÜKOu 'A|ip.Lavög:
'A-g
'A|J.Lavoü
196,2
'A-g
' Ep|ioyei/ou
190, 4; ' A - g XL^dg 14 B, 29; A ü -
^ Es sind auch P N aufgenommen, die sicher einem Heiden gehören. Innerhalb eines L e m mas sind die N a m e n nach den Kasus geordnet, in denen sie stehen; stehen z w e i N a m e n in demselben Kasus, so wird ihre Reihenfolge durch die Reihung der Vatersnamen (resp. Soh nesnamen) bestimmt, erst dann entscheidet die Reihenfolge der Numerierung.
583
Indices
pr|XCas ' A } i L a 5 'AiiLavoü T O O EeXeuKOu 196, 3; AüpriXias rXuKOüvi^Sos- ' A | i | i e L a v o i )
* A | i | i L ä 9 : ' A-g
206,
2
'A-o£i
OTpdrou
HB,
8 ' AvaardaLog: 'A-ou KQL TaKcb KaXiyapLWv, ulol ALoyevou 234, 1
KapL
'
' AXe^avSpos" ö
" A - a ...
T]eKV(ü
' ATToXX[üJVLavfj 'ATTOXXO)]-
MevauSpo?
'A-ou
A , 4; ou
'A-g
195
Aiovuaiou
A, 195
22,
3;'IOUXLOU A , 2;
A-
'ATTOXXW-
'Aüp.
l'ATToXJXwnou
195 17;
'Apiare-
171
A,
If.
'Ioi38g 45, ' A T T o y r i p L O ? : 'A-g
1
'A-g
"Avvios: AÜP
201,3
' A T T O X X W V L O ? : ' ATTOXXCOJVLOIS
ag "Awa:
KQXXL-
26, 1
V[LO]U
AvalTÖXioIs" 62, 3f.
AÜ.
195 A , 5; 'buXiaC? viavr\g 195 A , 2f. ' ATTOXXWVLSTIS':
' AvaTÖXiog: Aüp.
M .
' A - O U KacT|jLeLvd
' ATToXXtovLavri:
'louSea 212, If.
'A|j.(})Lavög: 'louSa?
' ATTOXXÖSOTO?:
A - 9 ßouX. 14 B, 37
AvTLTrdTpa: 'AvT
'ATTOV.
ßouX.
14B,
AnONUMIOZ: TÖV
TTarepa
A-Z
185,
ag
14B,
2;
51
'ATr(f)La9
' lepaTroXeLTLSo?
193,
38;
'lyvdTLOv
Aeu.
AüpriXia?
Kiavoü
B,
2f.
' A - r r m a v ö s : 'A-g ' ATT^ia:
14
41
'Actx^ia
Aou-
'Iou8aL-
Mevdv8pou
211, 1
201,6 ' A T r ( } ) L d 9 : 'A-g
' A-g ßouX. 14 B, 37; 'Epiifj 14 A , 24
191
A, 3
AvTLTTeos:
A-g
"ATT^IOV: 'ApTd
A v ' T w v e L V L a v ö g : Aüp.
AvTcovLOS": IOUSQLOU
M.]
195,B
Ayüatosr: 'A-g AireXXds: 'A-g
Geoaeß.
14 A ,
Ap[
: 5,3;
'lyeiyou
1
'A-g
'A-oo
171
' A]-g
Ev(^ävr\g
' ApLaTÖ8ri|ios':
'Hye. 14B,47
214,2
'ATTOXXO)-
A, 1
'ApLOTLCov:
'ApiJ-ou
'Ap[
6eü8a 22, 9
'ApLOTeas-: [ A ü p .
( S i K L i J L i T r i s ) 24,
14 B, 15
ATTeXXiwv: ['I]a[K]a)ß 6 Ke L(WV) 1 4 B , 2 0
'IOUIXLOU
'ApeTatos":
VLOu 'A-ou
...
6
'AVTLOXL-
Sovg MaKeSöi/o? TToXuSeÜKOUS A-oü ' louSeou 209, 3 AvTwnvos": 'A-g 20; 'A-g 189,4
AüprjXLOLg 186,
'A-ojvog
l MdpKOu
rXÜKcoyo?
Aüp.
[
'IOUSQLOU
197, 1
'A' A p T d ? : AüpTiXLOL?
186,6
'ATT(|)LCÜ
'A-d
584
Indices
ApTe|J.eLs: A i ) p . 8ect 216,
'A-etaLOS"
8; N e L K O T e t i i o i )
191
'A-ou
'lou-
OeOSa
AuKLÖa
TOO
A,2
'ApTe|i(jav:
2; A ü p .
[TOÜ]
'A-
(jyvos ' l o u S e ü ) 188 B, 3 'A-s
vios
A,
Mo|i-
1; A ü p .
ßouXeuTrjg
' E p i i a t o g 8lg
Aüp.
1; Aüp.
A-ag
ZCOTLKOÜ
205, 1 KcoTrä Kai
Aü^evTLog: Zajiofi
A-g
AüpriXta: A - a 74;
A-a
2; A - a
Zrjvwvig
Gafidp
156,
5;
200
201,
4;
3;
208,
2;
'A-a
Aü]-g
'Afiiag
T O Ü SeXeÜKOD
AüyoüaTag
196,
205,
'A|i[ieLayoü
2; A - a g Z O p a T o v L K r i g Oeocf)L-
Xoi) E L o u S a L o u T€|ieL
2; A ü p . 10;
GTov
207,
' I o D 8 e g 216,
XLd8L 155, B,
2;
193, 2;
ZWTLKOÜ
1; A - a g rXuKa)VL8og
197, Avpx],
A - g ' AjT^Las AovKiavov
206,
20, Aüp.
'louXLavri
204,
]VIevav8plg n a T T i o u MüpTeiv
3;
Ko8paTLXXa
MeXT
'A|iLavoü
A
Aüp.
A , 3; A ü p .
2; A ü p .
Aüp.
EN[
' E'n"LTuvx
2; A ü p . 173
202,
Ap'lou-
6; A - g TTovTLayfiL
TaTiayf] Aüp.
175
1; A ü p . 1; A ü p . 179;
'OvT\oi\jLr[V
A,
146,
'A-y
171
EüeXiri,-
1; A ü p .
Aüp.
152,
Aüp.
Kai
Aüp.
93,
ulög
91,
1; 182;
'AyaTÖXiog
' AXe^ay8pog
'AXe^aySpog 'AXe^aySpog 62,
KöpTiog
1;
6
Aüp.
AOUKLOU
2;
77,
M i p o u 225,
1;
Aü]p.
2;a]p8Layög 155,
1;
1; A ü p .
AeoyTi^wy
69, 3;
nptoTÖKTTiTog 149,
A-g
202,
8f.;
6; A ü p . 179;
133,
XÖTTaiTog
Aüp.
yög
MriyoKpLTou
173
A-g 'Poü-
'Poü())og STpoTÖ-
Zu]|ieöyLog
Z a p 8 L a y ö g ßouX. 1;
Aüp.
1;
A-g
3; A ü [ p .
227,
1;
Sap8Layög
ndy(i)LXog 202,
2; 177,
Aüp.
'OXÜ[J.-
67,
yeiKog
78, Aüp.
228,
ß'
92,
1;
TToXuLTnTog 9 e o o € ß f | g (j)og 177,
Eü-
ßouX.
'OyriaLc})Opog
'louXLoyoü
A-g
A]üp.
6;
KupLOjy
1; A - g
Aüp.
1;
224,
(t)uX-ng
Aüp.
1;
68,
'A9a[...
1; A ü p .
TTLog,
20,
'Iwdyrig
'lajaficj)
1; A - g
<1>L-
4>pouyLaA , 2;
[Aüp.
..]ayei[ : 70, 1; M . A ü p . ' A X e ^ dy8pou 9eo(l)LXou eTTLKXf]y ' XLOU 206, Me|iyoyog
3; Aüp
1;
MaKe8öyog
8eÜK0ug
' AvTCjoyeiyiayoü
8 e o u 209,
l;MdpK0u rXÜKwyog
1; M d p .
8 w p L a y o ü 200 P]TI[X]LOU 198,
Aüp.
Aüp.
1; M d p K O U
' AXe^ay8pLayoü
A-ou
Aüp. TToXu'lou'ApL-
' Iou8aLOu Faiou
A , 1; M d p K o u
ALoyoyL8ou
A^e-
'AWLOU
' I o u 8 e o u 208,
' AyTLOXL8oug
197, AüpfjXLog:
'Epjioye-
Eüct^pöawog ß'
aTo8t]|j.ou
10
1;
Sap8Layög
Xapdiavbg
MaKe8öyLg
[
M.
Geooeßfjg
KeXaiyög
E'iovSediv 241, 1
1;
yrjg 2 a p 8 . 9 e o a e ß r | g 132,
1; A ü p .
48
Mr|yd
'EOeXd-
Keur) 216,
'E]p|ioyeyr|g
4>pöauyog
' A T T a g : M a v L K L o g ' A - ä 14B, AüyoüoTa:
2; A ü p .
o L o g DLÖg MaKe8oyLOu 156,
EüaayßdTLog 6f.
'ATTOXBaoLXei-
FeiieXXog
186,
EüXöyiog
215,3
' A o T e p L o g : ' A - o u 251,
1; A ü p .
ßouXeuTTig 98,
'A-ov
[iLOu K a i [ M J a p K L a g
'AJpLOTeag
171
8rig 136,
Aüp.
Xap|ie8T|
'ApTLiids":
207,
Xcoyiou
' AprefiLaLog: 22,
ApT€|ieL
1
9eoA[ü-
'Iou8aLOU ELpriyaiou
'lou8aLOu
199,2;
585
Indices
Aüp.
'EopraaLOu 'loiiXtavoü 191
B , 1; A ü p . EüaayßaTLOu 8pou, A-OD
Mevdv-
ZojTeLKoü
'TyeLvou
' ATTOXXOSÖTOU
201,
'lou
3; MdpKOu A - o u ITavclJLXou Tlamou
ELoüSa 23, 1; M . ] A ü p . Z a | i [ ß a Gi^ou]
'Ioü8a
0LOU
'IOUSQLOU
Aüp.
4>LXou|ievou
'louSaiou 138;
34, 3; A ü . Z a v ß a -
200
C,
1; M d p .
ZTpT]veL(jüvos
203, 2; A ü [ p .
Aüp.
SioLyvo)
...JLapou
227, 4; A - e
8, 4; M . A - w v
ZOLXOU
Kai
Atoyevou? 'louSatojv 231, If.; A 0L9
Mrjvd
KTX.
186,4
ß'
rdLo?:
Mdp.
SwpLavoü 'Poücf)ou
Aüp.
F-ou
9 e o -
200 A , 1; AüprjXLe F-e
8, 5; F-e ' P - o u 8, 8
Kaofieivd
E [ . ] P [ . . . 202, 1; A . Aüpr|.
rdie
12
KwpuKLtüTou 236, 1; M d p .
Saiou 204, 1; M . A ü . KaXXiarpdTou
FaiavT^: V-x] 172 A , 3; F-v 172 A ,
T O Ü 4>LXLTTTTOU KOL
FeiieXXog:
F e p ö v r i o s : SavßdTLo?
186,2
üyög F e -
pwvTfiou Trp(eaßuTepou) 151, 4f. FriTLüLipri?:
V-s r\ M e v . 54, 1 (auch
lateinisch) FXÜKWV:
AOÜKLO?
213,1; F-vo? IToTTXi^ou
voü Aüp.
Növeios
TOÜ [
ALXLOU
ALXLavoü
SaCou
AürdpKLog: s. EürdpKLOS-
F-? 14 B , 21; A ü p i i -
X L O ? F - S M r | v d ßouXeurris"
F-v
188 A , 1;
F-VOS
Zeu^ta-
196, 2; MdpKOu
'ApLaTo8f||iou
F-vog ' l o u -
197, 1; F-vo? T O Ü ZcoKpd-
Tou 188 A , 2 ; r - v a
213,2
' A<^eXios: M . A ü p . 'AXe^dvSpou 9eo(j)LXou eTTiKXfiv ' A - o u
206,4
FXuKWVLavö?: F-? 6 Kai
"Ayvo?
205,2 ' A x o X L a : ' A - a g 251, 4f. rXuKwvL?: V-s 191 B , 4; AüpriXCas' A X Ö X L O ? : ['lojüSag
'A-ou
14 B ,
F-LSO?
'A|j.|ieLavoü 206,2
22 FopyövLos: F-?
'O^u. 14 B , 31;
F-g xctX. 14 B , 46 B
FpriyöpLog: FX-g T U X L K O U
BaXepiavö?: E-s d p K a .
14 B , 56;
14 B ,
44
B - 9 Treva. 1 4 B , 4 7 BacTiXeLSris: A ü p . B - s 1 3 6 , 2f. BevLap.Lv: B-v ijjaXiJLO. 1 4 A , 1 5 BLOLvvLa: B - a Arnio) 4 6 , 2 B L W T L K Ö S : BS
14 B , 8
Bpaßeü?:B-g 1 4 B , 4 9
Aa8a: A - v 185, 5 A d | i a s : A - g , S. d. Mathios u. der
Tatia 210, 1 AaiiiavTi: A-T] 197,3 Aa(iLavög: 0r|Kr|
A-oü
235 A , 1
r[ ...: 163,2
Aa|iövLKog: A - g 14 B , 22
'louSeou
Indices
586
Aeßßwpd: A - a 180, 6
ELpriVT]: E-ri öeooeßfis 6, 1
AeaTTOLi/a: A e a r r e v a 2f.; Aea-rrevag
TreSiv
159,
Tf]g'lou8eas
252,
ELoü8as: s. 'Ioü8as ELcoaricj): s. TCÜOT]CJ)
2 Elijah Ariiioo: B t a L W i g A - w 46, 2 ALoyevT]?: A - s
14
B,
18; A - s
ßouX. 14 B, 35; A - s OLXLITTTOU 15; M . AüpriXLwv ZOLXOD ous ous ov
22,
Kai A -
' I o L i 8 a L t o v 231, 3; O e o y e v r i s
A-ous
22,
19; A . T a T L a v o D
' I o i ; 8 e o i j 193, 1; ' Kai
'laKü), ulol
(hebr.):
Shemarya,
S.
d.
Elijah 56 EXm8Lai/ös:'E-s deXr|. 14 B, 54 E|i|iövL0s: ' E - s Beoaeß. 14 A , 19 EN[ : AüpriXta Ey[...]NOTTI[ 74^
A-
AvaaraaiA-ous T O Ö
EvneSbiv: TOÜ
TaTiov
STpdTwyos
'E-(JOVOS 36, If.; 36, 7f.
[ l a K a p L O u 234, 2; EüoaßßdBios A -
EopTdoLOs: ' E - S 'AxtXXe.
14 B,
ovs
3 1 ; ' E - s ZwTLKOü 14 B, 33;
'E-s
14B, 18
ALoyoyL8T]s: A[L]-OU
MdpKou
AüpriXLou
KaXXiKdpTTOu 14 B, 7; Aüp. 'E-ou louXiayoü TpiiroXeLTOu
'louSalou 198, If.
' Iou8eou
191 B, 1; s. auch' OpTdoLOs ALOvuaia:
A-a
ZLIIOJVOS
(XLKLEmrvvxcLvovaa:
| I I T L S ) 24, 2
Aüp.
'ETTLTUV-
X
1; 22, 6;
' ATTOXXWULOS A - O U 22, 17; EüßouXos A - o u 22, 18; A e Ü K L O S A - o u 22,21
ETTLcj)dvios: XapLT(Lyris) y a T . 'E-ou 243, 3 Epfiatos: M . Aüp. KeuTi 216, 1
A ö | i V T ] : A - T ] 174, 5
...
0u-
''E-<s>
81 s
A o j o d s : A - s a ' 21,3; A o o d 42, 2
Epiifjs:' A v T L T i e o s 'E-fj 13, A 24; E-ti 177,2
A w a l G e o s : r\ ai3vo8os r; rrepl A V Oeoyevou 26, 5
Epiiids: noüirXLs
KaTiXis
'E-s
178, 5f.; 'E-8os 178, 4f. EpiiLÖv-Ti: 'E-v
E
178, 3
EpjjLoyevrjs: [Aüp. ' E ] p | i o y [ e v r | s 'EGeXdoLos: Aüp. 'E0e[X]daLos ulös MaKeSovLOu 156, If. E1P[...
:
MdpKOu
AüpT]XLou
S]ap8Lavös
ßouXeuTTis,
xP^-^cro-
XÖos 98, 1; Aüp. ' E - s 2ap8. 9eoaeßris 132, 2f.; ' AiifiLayös ' E - o u 190,4
nay(j)LXou EIP[... 202, 1 ELpriyatos: MdpKou AüpriXlou E ou
' AXe^avSpiavoü
199, 2; ZüJ-rrupLCoi/ Tepojvuiios E-ou
E-ou 21,2
'Ioi)8aLoi) 22,
10; " D i e Abgrenzung des Namens ist unsicher.
587
Indices
'EP|IÖ<1)LXOS': EiiaTaGLOs- 6 ßr\£
ÜTTep
Geoae-
T O Ü d8eXct)oü
'E-ou
49,8
EÜTpÖTTLOs: E - g ' H 8 D X - 14 B, 55 E Ü T U X L [ : KjaTiXCa E - L [ 178, 1 E Ü T u x i a : E - g 50 B,
'EaGripa: iivfjiia ... ' E - g
If.
162,3 E Ü T u x i a v ö g : E - g yva^.
EüßouXog: E - g ALOVUCTLOU 22,
18
EüyevLOs: ö
E-is
13,
4; E-s
|ivL|j.Lg
d^iog
xp^croxoo?
14
Eüaaßßd0LO9 E - o u 14 B, EüeXmCTTT]: E-rj 177,
B,
9;
24
'OyTiCTL|j.r]v E -
ov 175 A , lOf. EüXö-yLOS-:
7 'AptaTLCovog 1;
E-s
Geoaeßrj?
na|i(j)üXcü
S[L]XU€L
...
180, 12
E ü o S o s : E-s" 14B, 14 B, 14;
14;
Kai
Eü(j)pöauvog:
Aüp.
E-[vog]
Eap-
1; T O Ü e K y ö v o u
\iov E-ou 92, 2; A ü p . E-g ß' 1;78, 1
77,
'Idotov E -
'loüSas E-ou
EÜTTiGLog: E-g
(Zi-
KXeüiraTpa
S i a v ö g ßouX. 92,
Eü[ir|Xos:
ou
24,
dvov 24, 5
Aüp.
68, If.
E-w
KL|j.tTT]g)
E-g
25
Eü(j)dyr|g: E - g EüeXTTLOTog: A ü p .
58;
123
E Ü T Ü x t o g : E - g öpvL. 14 B, 27; XaXKO. 14B, EÜTüxog: E-g
8f.
14 B,
EÜTux[i-avo]ü Q e o a e ß o ü g
21,4
EÜTTL(0LOD)
14
B,
53; E - s TTop<\>vp. 14 B, 39
Z a x a p i a g : Z - g p-ovo. 14 B, 20 Z e u ^ i a v ö g : IToirXLOu A L X L O U F X Ü -
EüpeTos": E - s ' A G r j v a y . 14B,
56
EüaaßßdGiog: E - g A i o y e v o u s B, 18; E-s s
EüyeyCou
14 B,
^evog 14 B, 1 6 ; E - 9 ' O ^ i ; .
14 B, 32; A ü p . Eüaa|j.-0Li
Eüaavß-?
20,
2; A ü p .
2;
Zr\vo)v: Z-v 72; Zr\[vhiv 134, 1; Z V ßouX. 14 B, 34; Z-v ypvr. 14 B, 14 B, 5; Z - v A o v 3 6 ; Z - a ) v o g 200
236,
E-ou
Zrivcovig: A ü p . Z - g 200
A, 3
ZoiXog: M .
Z-ou
18;
(Gew-
TreiiTTTris') 25, 3 E ü o T d G i o s : E - g ö Geoaeßfis-
B,
5; ](|) Z - w v o g 14 B, 4
5
14 B, 6; ELwaricj) E -
T O Ü d8eX(l)oü 'Ep|j.oct)LXou
Z r i v d g : Z - g 18, B 2
28;Z-y ' l a K w ß
E ü a e ß L o s : X. E - g 1 9 , 2 ; E - o u 14 A , 22;
14 B, 33
y i . ßouX. 14B,
1; T O Ü a Ü T O Ü E ü o a v - o u 236,
oi; T r p o a r ) .
2
'lovSe-
01) M e v d v 8 p o i ) , KCOPDKLCOTOD
'Ioü8as E-ou
Z r | v ( ) : Sufiewv ZT]VO
196,
Eüoav-
TTpeo-ßuTepoi),
01), |j.upe4^ou 237,
Kwvog Z-oü A i X t a v o ü
14 B, 24; E -
' H 8 . 14 B, 48; E - ? X a x a .
15;E-9
14
Atoyevoug
AüpriXicav
'louSatoov 231,
ZcüTTupicjüv: Z - v ELprivaLOi) 22, ürrep 49,4
EÜTdpKLog: E - g ' I o ü 8 a 14 B, 23
ZWCTLQ: ' l o ü S a g
B, 28
ö
Kai
2
K€ Z W O L Q
10 14
588
Indices
ZcoaLiiog: Z-s
' AyaGoßoiiXou 22,
13;<|)dßL0? Z-?
146, 1
ZcoTLKÖg: Z-s ypiiXXog 14 B, 52; Z-s ^e\. 14 B, 52; rToTTCXio? Z-g dpxwv 168, 5; Mdp. AüpriXtou ZwTe L K o ü ' T y e L vou ' I ou8aü ou 204, l;'louXLa9 Z-oü, uloü T O Ü ' ArroXXüjyLOu 195 A , 3; Aüp. Aü yoüaTag Z-oü 205, If.; 'EopTdO L o g Z-oü
14 B ,
G e ö 8 w p o g : G-g 18 B, 4; Geö8[cap]og 79; EL0Ü8ag G-p(ou) 14 A , 23; G-ou 8 l g T O Ü G-OU 245, 2f. GeÖKTLCTTog: G-ou M E A P O T 57 b Geö(t)LXog: G-g 14 B, 19; G-g a' 22, 7; M . Aüp. ' A X e ^ d v 8 p o u Gou emKXfiv 'A(j)eXL0u 206, 3; A ü priXiag SGpaTovLKrig G-ou EtouSaiou 207, 1
33
G e u 8 d g : 'ApeTatog G-d ' ApTefiei^aiog G-d 22, 8 H Hye|iüjy:
'AireXXdg
v e w g ) 14B,
47
HSuxpoüg: 'H-g ßdGLog
'Hye(|io-
14 B ,
54;
'H8(uxpöog)
EÜTpÖTTLog
14
'H8ux(pöog)
H X w v : MTII/L8L
Eüoaß-
HXwvog
B,
48;
14 B,
55
TOÜ
ULwg
oTejiaTog
GeouSicovog
Gewv: 'keoLOU T O Ü [ K a i ] ' l o ü 8 a T O Ü Gecovog 189, 1 Geü)Tr€[j.TTTri: G-g
25,
1
189,
-rraTrip
EiaKtoß
41, I
1 'Haaüog: iraTepa
'Ia)af]g
GuÖKpiTog: 'OXu|imag G-ou 3
211,2
'HprivoTTOLCog: ' H - g i r p . Ke
Geu8L(j0v: 247, 1
22, 9;
'H-g 185,
... ' l y v d T L o y
TÖV
1
'Iar|X:'l-X TTpooTdTTig 'laKCü:
' H a ü x L o g : ' H - o u 50 A ,
'I-oj i r p o ß a T o y .
'AvaaTooLou
If.
picüv, TTog
0
ulol
Kai
Geoyevrig: G-g Atoyevoug 22, 19; AwoLGeov G-ou 26, 5; TTpwTOyeyrig G-oug 22, 11
Aioyevou
G-g
11; G-ou
ueloü
TraXaTlv.
14 A ,
'AXe^dv8pou
1; T Ö -
KC
'AireXirpea-
ßÜTepog
irpea-
uelög
ACOPTLOU
150, 2; Genitiv:
ßuTepou
59;
Toü
TTpeCßi^(Tepou)
vbw
' I - ß 14 B, 5;
Geo8GapLayög:
183,
AeovTLOu
2;
K6
2;'I-ß
'I-ß
Kai
aü-
248,
4;
Zf|-
'HprjvoTTOLwg
Ke
Et-ß
2,
'I-ß
l f . ; 5 7 a ; ' I a K w [ ß 57 b ; 162,
loüaoua
G-oü 200 A , 2
234,
6
uLcog
Faiou
13;
XL(coy) 14 B, 20; E L d K O u ß o g
246, l;€Lg Q-v KOL 2a|j.ÖT]i/ 242 B,2 Mdp. Aüp.
B,
KaXiya-
EL-üj 251, 2
Trp(eaßuTep)ou
Geö8oTog:
14
'I-w
'laKwß: ['I]a[K]cüß
Ga|idp: Aüp. 6-p 156, 5
14 A , 9
aÜTOÜ
Ea|iof]X
irp.
41,
... 2;
ulwv
'I-ß
irpeaß.
Kai
Indices
Cvy. Kai (jjpoyTLaToü,
dpx-
Kai
C^y. 2 2 0 ,
TaKwg:
'I-s
auvdywyos, Tdawv:
na|j.({)uXias'217, 1 a'
22,
12;
' I -
2 1 , 9; ' I ] -
'I-ou
191
' Iepojyu[iog:' I-s
EtprivaLOu 2 2 , 2 'I-ou 14 A ,14
189, 2 ; 189, 4 ; '1-ou
[Kai]
ToüSa
[ey8]o[Co]TdTOu OTOVIKOU
TOÜ
'I-9
'EopTa'Iou8e-
'I-8L
155,6
' I - o u 'ATToXXooytou 1 9 5
A,
2 ; 'IOU]XLOU
'I-ou
|xupei|ioü
(?) 'Ap[ uLoü
239,
If.;
214, 2 ;
'I-ou upea-
'IO[UXLOU
3 2 , 1;
'IO]UXLO[ 2 8 , 1 l O T N B A A O Z : I-Z
14B , 4 3
©ewvog
lepoviKOu
TTXL-
'loüaTog:
A0ÜKL09
' loüaaTOs
189, 1
' Rapiavö?: 9eö8oTO? 'I-w
Aüp.
TpLTToXeiTOu
' louXids-: A ü p .
ßuTepou T e a a e o g : 'Iwafig
TOÜ
Kai
190, 1 185, 3
'keaiog:
ö
95; A ü p . ' P o ü -
B,2
'loüXiog: 'IyvdTLog:'I-v
ßouX.
' I - o uß ' 179;
OLOu ou
' I - r | 173 A , 4
i;a|j.ouf]X
' TTraiTTrivög (fjog
'I-v
1 4 B , 1 4 ; NLKTiTag
ELouSeou
' louXLayf|: A ü p . 'louXLavög:
' IepoaoXu|iLTr|S"
ovos
'I-ß
dpxi-
Kaiaapeüs",
T-v
EÜÖ80U ovos
ueloü
2
589
. . . ovv u l w
' iTTTTdaLog: [ ' lTT]TrdaLOs 94,
14 A , 1 2
AÖXXLOS
43, 2
1; ' I - O U
UL[OU
ß'
Zap8.
'M-na-
119;
oiov 1 2 0 ? ' IXdaiog: eüxT]
EL-[OU 6 6
'\o]-£
'lodKLs: 'Ioü8as:T-s To]-9
'A|i())Lavoü
'AXOXLOU
KoXo?
14 A ,
4;
'I-s-
Ke
Zbioi.
14B,22;'I-9
eü-
Eüö8ou
21,
16; ' I - g
Eüoeßiou
14 B , 6; '1-? ö
14 B , 2 8 ; EL-g
1 4 A , 2 3 ; ' 1 - 9 , ULÖ9 oevg
250,
ulets'I-S
3f.;
0eo8cop.
'loafi, T a p Kai
Ntaaiou,
'AXe^d?
'Iou8aLOL
'OpTaoLOu
riaüXou
1 4 B , 8; [
238,
1;
14 B , 2 7 ; '!-$•
1; ' I - S
4>povTiorr\s
TTpeaßÜTepos
'IwdvTis:
Aüp.
'I]odvvou
58 a
'Iwafis: '1-9
'I-[TIS
9 4 6 ,l;uLÖ9 'Icüarjct):
'loafi
'\]-<\>
250, 5
5 1 , I f . ; Ei-cj) E ü -
5 0 A , 2f.;
TTpoaf).
14 A , 2 2 ;
TdpKLos"
' I - a TOÜ
1; A . A ü p r | .
üamou
Aüp.Za|i[ßa0Lou] . . . [T]eKvcp
EL-a
'I-a 34, 4;
'I-g 4 5 , 4
' l o u X i a : 'louXLag [ . . . ] r i s '
168,2
32,
MaKe8övL9
225,
Meipw
1;
TW
...
23, 2; d8eX())a)
3;'I-[?
'I-cj) 2 2 8 , 6
' I w a o u a : l o ü o o u a K€ 'laKOjß
' AiToXXwvLayfis'
'I-cj) u l Ö 9 M i p o u
Gewvos" 1 8 9 , Aüp.
TLKOÜ
^uXrip. 14 B ,
'I-a 14 B , 2 3 ; 'iKeoLOu 23; Aüp.
[Kai]
'I-cj)
2 1 1 ; EüTraoTL. 1 4 B , 26;'I-c|)
M.]
'I-9
1 7 ; n . 'POUT. ' I -
1 4 B , 1 9 ; ' I - 9 ITpaoiXLOu
14 B , 1 0 ; E L - a
"Awa
2 4 7 , 1;
14 A , 14;
TTpoariXu. 1 4 A ,
aeßiou
TOÜ
2 2 4 , 6;
' 1 - 9 6eou8LüL)vo9
'leaoeou
219,
249, 2
183,
l;'Iair)X
Zap-ofiX
viüv
. . . ovv u l w
' I -
g l 4 A , 10
195 A , 2 ; ' I - 9 Z w -
195 A , 3;
'I-s
Zeouf|pag
'Ia)(j): M a v a a f i 9
'I-c|)
(gen.)
14 B , 5
590
Indices
K
KüpiXXog: Kupu-g 14 B, 25
KaXQ: 14 B, 43; 14 B, 49 ( P N ? )
Kuptcoy; Aüp. K-y 155, 1
KaXXLKapTTos-:
'EopTCtaLos-
K-ou
14 B, 7
A
Aa|iTTeTLog: A - i g dpxwy 160, 4f.
Ka\XL^iop(l)og: K-? KaX. 14 B, 43 KaXXivLKO?:
14 B,
KdXXiGTogiK-s
55
18, B 6
KaXXCaTpaTog: K-s 201, 5; K[T]OS 171 A , 8f.; M . Av. K-ov ' A T T O X X O S Ö T O I ; Kaaiieiyä 201,3
Lasies: L-s soce[r ? 148, 4 AeöyTLog: [ A e ] - g A-ov 14 B, 21; A - g Geoaeßrig 83, 1; 6 aÜTÖg A g 84, 1; A e ö y [ T L o g 100; A e [ ö ] y TLog
A-ou
KafreTwXIva: K-a
f| d ^ L o X o y . K a i
Geoaeß. 27, 1
114;
ELdKOußog A-ou
A-ou
55;
253,
irpeoßÜTepog
TrpeoßuTepou
150,
Trpeoß. K a i ^uy.
1;
uelög 4;
Kai
em
^pou-
KamTLiXXri: OiiXirig K-T) 154,4
ueloü 'I-ß dpx. K a i 220, l;c})uXfig A-wy 69,3
Kapai/eo? ( ? ) : K - g 1, If.
A e u ( ) : ' A - g Aeu. 1 4 B , 51
Kaa|ieLväs: M.
AeÜKLog: A - g Aicyuaiou 22, 21; ITToXeiialog A-ou TXweüg 223, If.; TTToXe[iaLOu ß' T O Ü A - O U 223,5
Tou
TLOTOÜ,
Aü.
KaXXtaTpd-
' ATTOXXOSÖTOD K-d
KaTiXia: K]-a KariXLog: 178,6
EIJTUXL[
201,3
178, 1 'Epiiids"
TTOÜTTXIS- K - L ?
KeXaiyög: Aüp. Za]p8iavös 93, 1 KeuT]?: M . Aüp. 216, 1
'AGa[
"Epiiaio?
...
Slg K-
Ti
KXdSog: TT. TuppcjvLog K - g ö Siä ßiou d p x L a w d y w y o g
168,
2f.
KXauSiavög: K - g KaX. 14 B, 50 KXeuTrdTpa: ( i L T L g ) 24,
K-a Evc^dvov
(ZLKL-
190,3
KoSpaTiXXa: Aüp. K-a 197, 3 KöpTLog:
Aüp.
A o u K L o u 207,
'AXe^avSpog
Aoyytayög: Zfjycüy ßouX. 14B, 36
AoÜKLog:
K-g
2f.
KupiXXa: K-T) 258, 2; K - y 186, 9
A-g T O Ü ...
AoyYL(ayoü)
AouKiayög: AüptiXtag A-oü ' lepaTToXeiTiSog 193,2
'loüaoTog
4
KXr|[i€yTLayr|: K-r)
AöXXiog: AoÜKiog ' loüaoTog Ypa|i|iaTeüg Xaoü 43, 1
'A-rT(t)Lag 'louSalag
A-g 44,
1; A - g
C^y.
AöXXiog A-ou
dpxL-
auydywyog 168, 4; A - g NöyeLog rXÜKwy 213, 1; Aüp. 'AXe^ay8pog KöpTLog A-ou 207, 2; A . Aüpr). TTamou ELoüSa 23, 1; A . TaTiayoü Aioyeyoug 'louSeou 193, 1 AuKtSag: NeiKOTeliiou 'ApTefiLOLOu 191, 2
A-a T O Ü
591
Indices
M
M [ : 75? MaGetos: MaGCos 210, 1; M - o u 164, 2f.; MareLou 165, 2f.; MdpKou MaG[i:]ou 171 A , 4f.
MaGia?: M-s
167
M a T p w y r i : M-r\s 236,
MaKttpia: M-g 173 A , 5 MaKeSövLog: Aüp. M - L S MeCpo) TCO ... dSeX(j)ü) 'Icoaricj) 228, If.; Aüp. 'EGeXdaLog viös M-ov TOV ävayvbiaTOv
156,
ZaiiCßaGiou 34, 1; Mdp. Aüp. 4>iXou|ieyou ZTpr\uei(iivos 'lou Saiou 203, 2; Mdp. Mouaoiou 33, 2; M-ou MaGiou 171 A , 4; M. AüpT]Xi^a)y ZoiXou K a i Aioyeyou? 'louSai^coy 231, 1
Mavaafis: M-g 'lcx)(j) 14 B, 5 MaviKLog: M-sr ' A r r d 14 B, 48 Mavva: M-a 258,1 MAHAreüxf] M A U A
144
MapKia: 'Apriiids' viös 'ApriIJ.OLI Mop-iiLOu K a i [M]-? 215,5 MdpKO?: M . Aüp. "Epiiaios 81? KevT] 216, \;vi(ßv M-ov 121; M . ] 'AVTCJÜVIOU 'Tyeivov 'lou8aCou 195 B, 1; M . Aüp. 'AXe^di^8pou Qeo^iXov emK\T]v 'AcjjeXtou Aüp.
4>WTLOU 3
MEAPOT: OeoKTiaTou MEAPOT 57 b MeX(): 'TijiiKXfi? MeX() 14B,41 MeXiTwy:
3; M-ou
KOI 236,
2f.
MaKeSojv»: Aüp. 'AVTLOXLSOU? M-övo? IToXuSeÜKous 'AvTcoyeivLavoü ' louSeou 209, 2
206,
Tf\g
2; ü o y ö ? M-T]g
' ApLaTo8r||iou
rXÜKcovo? 'louSaiou 197, 1; Mdp. Aüp. Fatou Oeo8ü)pLayoü 200 A , 1; M[d]pKOu AüpriXiou AtoyoyL8ou 'louSaiou 198, 1; M - o u Aü priXiou Eipriyaiou 'AXe^avSpiavoü 'louSaiou 199, 2; Mdp. AuprjXiou ZwxeiKoü 'Tyeiyou 'lou Saiou 204, 1; M . Aü. KaXXiQ T p d r o u ' A T T O X X O 8 Ö T O U Kaaiieiyd 201, 3; M-ou AüpriXiou ITav(|)LXOU E[.]P[... 202, 1; M . ] Aüp.
M-y 'A^iaCoyi^ou 14 B,
61 MeXriyT): Aüp. MeXT
Aüpr|.
M-g
TTaTTiou
MeyaySpos: M-g 'A-rroXXtoyiSou 26, 1; M-g MeyeKXeous 22, 19; Aüp. EvuavßaTiov M-ou, K w p u KiojTou 236, 1; 'Acj)(t)La M'"e"'-ou 211, 1; FriTLwpri? r\ Mey(dySpou) 54, 2 ( l a t . : Menan.) MeyeKXfjs": Meya^Spo? 22, 19 MeyiTTTros": M ] - s
Tag
9, 6;
piras
' lepo[aoX?]u|j.L-
'POSOKXTJS M - O U
Za|ia-
11,1
MeyiCTKos: yopos
M-eou?
TOÜ
Tariavoü T O Ü N e i K d M-ou 'louSaiou 192,
2 Mriyds: Aüp. FeiieXXos M-d ... 186, 2; AüpriXioig M-d ß' T O Ü 4>IXLTTTTOU ßouXeuTf) yepaiw Kai KTX. 186,4
592
Indices
M f i y i g i M - L Ö L "HXwvog MriyöGefiLg: M - g T Ö V T r a T e p a 185, MTivÖKpLTog: M-ov
211,2
...
Növeio?:
'lyrnTiov
2
213,
AOÜKLOS
N-?
N o v v a : TTJ eauTOÜ
Ai)p.
173 A , 3
FXÜKWV
1 auvßiw N - T ]
225,4 N ö y v o s : N - ? 18B,
3 ; N - o u 147,
1
MCXcDviM-y 14 B, 16 M l p o g : Aüp. 225,
'Iwaricj) viös
2; A ü p . M a K e S ö v i ?
... d8eXcj)cp 'Icüaric}) 228,
2f.
M Ö l l | l L O g : ' A p T L | l ä ? ULÖS" |ioi)
M-ou
M-w T W
14 B, 40; 'ApTL-
M-OD K a i [ M j a p K l a g
Map.
M-ou
14B,
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M-t
14 B, 42
'OXu|i-rTLa?:'0-9 OuoKpiTOu 1 8 9 , 3 'OXüiiTTiog: A ü p . ' 0 - 9 , ^vXr\<s A e -
12
ovTLOJv
M ü p T L O v : AüpTiXla M-reiv
' Eßpeog 240,
E-ou
Hdv(9ou)
O
laLpeog
33,2 MüpTiXos: M-?
HoXuxpövLO?
215,4
M ö a x w v : M-tovog 188 B, 2 Moüaatog:
HdvBog: "E-s 14 B, 40; E - 9
201,
5
irpoTaupapLou,
2
6 9 , If.; 'O-ou
TrpeoßuTe
pou 2 5 4 , 1 OvT\ai\jLT[: A ü p .
'0-u
EüeX-niaTou
175 A , 1 0 0 v T i a i | i 0 9 : ' 0 - 9 ßouX. 1 4 B , 3 6
N
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N [ : 75? NeLKdvwp:
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TOÜ
[Kjdvopols] T O Ü MevLCTKOu Saiou 192,
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1
0^UXÖXLO9:'0-9
N e L K Ö | i a x o s : N - g a ' 22, NeLKÖTeiiios-: 'ApTeiiLOLou
N-ou
16
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T O Ü €|ioü
14 B , 11;
14 B , 17;ropYÖyL1 4 B , 3 1 ; Eü-
'0^u(xoXi:ou)
14 B , 14 B ,
46 'OpTdaL09:
'lepoao-
Xu|lLTT]g 21, 8
248,
SapSia-
32;TaTLayÖ9 'O^U(XOXLOU)
191 A , 2
N i K f j T a g : N - g 'Idoovos-
yepüjy
0-9
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NiKias-:
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14 B , 49;
' l o ü S a 9 'O-ou 1 4 B , 2 7 O ü X m a : 0 - g KamTÜXXT] 1 5 4 , 4
uloü
N-o[u
24 n
NiaaXog:
'loüSas
uLeig N-ou,
Kai
'AXe^dg
'louSaioi 238,
1
TTaXXdSL09: pou) 248,
20
n-[ou]
TTpeCßu(Te-
Indices
593
n(iy(t)LXos: AüpriXLOs- U-s 202, 3;
npaoLXLog: n-g 14 B , 10; 'Ioü8ag
MdpKOu AüpTiXiou
n-ou
202,
Tl-ov
E[.]P[...
l;n-ou 202,4
npÖKXa: n-a 229
ü a m a s ' : A . AvpT\. U-ov If.; A ü p r i -
23,
14 B , 10
EioüSa
MevavSpls" H - o u
TTpoKÖTTLos-: TT-S" Tpa. 14 B , 58 TTpouviKLog: TI-s yvacj). 14 B , 59
208,3 riapdiiovos-: TT-? iKoyo.
14 B , 57
TTpojToyevri?:
IT-g
Oeoyevoug
22, 11 riapriyöpLOS': H - s
14 B , 32 TTpcoTÖKTriTog:
TTapGeKos: IT-Ü) 177, 10 TTaTpiKLOs-: TT-S" X^^XKO. 14 B , 53
eiJXT)
TT-ou
U-s
ITToXep.dLos': TT-s' A C U K L O U T X W eüs" 223, 1; TT-ou ß' T O Ü AeuicLOu
riaüXa: Fl-v 186, 11 riauXos: T o u S a s
AüpTiXiog
149, 9f.
U-ov 14 B , 19;
KÖ|iT]Tos
atücjjpoyos- SiaKovov
64, 2; T O O
U-ov 226, 3
223,4 nu(): 'AXe^av8po? UvQ 14 B , 50 nwXXa:TT-a ' A V V L O U 199,3
ITriydCTLOs: ü - s ßouX. xP^^croXÖo? 86, V,U-s ßouX. 87, 1 TToXiTLayös: SaiiouriX TT-oCi 14 A , PE[
21 HoXuSeiJKT]?: A ü p .
'AVTLOXISOUS
MaKeSöyo?
' AvTwveLU'La-
voö
TI-ODg
CTU|ißLou
aÜToü
PE[
'PeßeKa: |iyfi|ia '?-s TTJ? TrpeoßuT e p a s 12, 2
TouSeou 209, 2
n o X Ü L T T T T O s : A ü p . ri-s
Oeoaeßrjs
67,2
PTiyeLyTi:'P-Tis 90, 1 To5oKXf|s: ' P - g MevLirTrou Za|iapiTa?
TToXuxdpT]?: U-s 167 TToXuxpövLOS': TT-g ßeX. 14 B , 45; U-g
: Tfis"
181, 1
Hdv. 14 B , 42
'Poußriv:'P-v iraaTL. 14B, 26 POUTLXLOS": TT. ' P O U T . 'Iwafjs' ... ö
novTLavri: A ü p r i X i ^ g n-fJL 146,2 rToTriXiog: Ü-S"
11, 1
ZtoTiicos-
dpxtoy
SLQ ßLOu d p x L o u v d y w y o s ' 46, 1 Pou(j)eLva:'P-a 'louSaia 43, 1; ' P Lvri 177,3
168,5 TToüßXLog: TTOÜTTXLS'KarCXig ' E p -
Poüct)0?: '?-£ 14 B, 11; Aüpf|XLO?
[iiäg
P-S
178, 6; IT.
46, l;n. 2;
'POUT.
'Iwafig
Tuppoj^Log KXdSo? 168,
rioTTXLOD
ALXLOU
rXÜKOJVO?
Zeu^Lttvoü A L X L Q V O Ü 196, 2
177, 2; 177, 6; Aüp.
'?-s
TouXiavoü ß' 179; AüpriXie Fdie P-ou
8, 5;rdLe 'P-ou 8, 8f.
Pwiiavög: ' P - s ßouX. 14 B, 38
594
Indices
Ifioivvos: ZaßßdTLO?:
SaßdOtog
14 A , 25; 2 - 9 151,
18, B 5;
3; ZavßaeCoi;
Aiiaxiou Aüp.
veKrdpL? ZavßdTi?
200
B, 5;
14 A , 18; 2-ou
Sa|i[ßa0LOi;]
A Ü . XavßaOLOu
S-9
58 c; M.]
'loüSa
'louSatou
34,
3;
200
C,
If.
TÜ 2-0)
AüprjXiog
... T i a T p l ... A ü p .
2 - 0 ) 227,
2 T p a T r i y L 0 9 : 2-9
14 B, 39
2TpaT0i/LKT]: 2-veLKri priXias
20-ri?
8 a L 0 u 207,
197,
3; A ü -
6eocf)LXou
ELOU-
1
2 T p a T o i / L K L a v 6 s ' : (4>Xdßios') S a f i o f i s : eüxr) Kwird 241,
Kai
[S]a|ioe
63, 2; S-f)
Aü^evTLOS",
EiouSewv
1; eKYÖvtov Z a | i o i ; f i 242
If.; e i s
9eö8oToy
Kai
B,
E-riv
242
Za|iouTiX: Z-X 242
A ; S-X
dpxtS.
irpoCTriX. 14 A , 13; 2-X -rrpeaßeurTepyeoü?
marg.;
paßßl
aluvayüjyös Kai
14
184,
Ke
' TiraL-miyög ßovX. 14
Sa|j.oriX
183,2;2aiia)[TiX Z d p a : S-a Zeßfjpa:
14
A
dpxTi-
1; A l X i a v ö s
TToXmavoü
aoüa
A , 26;
Za|ioi;[fiX]
14 B, 30; E-X 6
E-X
'loiiXLavös" E-X
T[ov]eLKL[a]yös
60,
2TpaTÖyLKos": 2 - 9
2Tpa-
2f.
yva<\). 14
59; AüpriXios" 2 T p a [ T Ö ] y L K 0 9
B, 202,
3f.
B,3
TTis
4;
227, 9f.
A , 21; uLcov
6 95;
loü-
TaKwß
122?
'EyrreSojyos'
166,2
.-'louXLa? Z e o u f i p a s
'lou-
2-ü)yog T O Ü
36, 1; 36, 7
2TpT)yeL(i)y:
Mdp.
p.6yoD 2-wyos"
Aüp.
' l o u 8 a L o u 203,
2uiieöyL09: A ü [ p . 2u]-9 yÖ9 ßouX. 133,
2f.
1
2ü|i|jLaxos': 2-ou 168,
2ap8La-
1
2 u p L e o j y : 2 - y ZriyO 14 B, 3 3 ; ' A ß d 2ü|J.a)yo9 232,
161, 2; Z - ?
Tupdvyou
1; T a T i o y
Kai
2 SeßTipog:
2TpdTa)v: 2-y 8alos 48,
X i o u 4,
If.
2üy(t)opo9: (
60,
4 S-s
14
B,
13;
105
(hebr.) ZeXeuKOs:
2coKpdTTi9: TOÜ
AüpriXi^a?
' A f i i a v o ü TOÜ 2-01)
'Aiiiag 196,3
2eTTTL|iLog: 2eTT[TL|i]L0s-
2-01;
2-g
135;
FXÜKwyos
188 A , 2
2a)<j)pöyL0S': 2 - [ L ] O 9 A e u i T r i s
dy-
vos 224, 3f.
88
'Zepammv: Sl-wyos" 14 B, 2 Shemarya ( h e b r . ) : Shemarya, S. d.
T a T L a : T - g 210, 1
Elijah 56. 2L[i(i)v: ALOvuoLa l i L T i g ) 24, 2
2-a)yos
TaTiayri: A ü p . T - f ]
179
T a T t a y ö ? : T-s
2; 192,
(2LKL192,
4; T -
oü T O Ü NeLKdyopos
TOÜ MevCa-
Kou
1; T - s
'Iou8aLOu
192,
'O^v.
595
Indices
14 B, 4 6 ; T - o ö T-ov
192, 3; 193, 3; A .
Aioyevou?
TaTLOv:
T-v
'louSeoD
193,
ZTpdTcovog
' E v T r e S w v o ? 36,
1; 36,
1
TOÜ
7
TepTuXXos: T - g ßouX. 14 B, 35 T I T C S L O S " : T-S
' Aiiepnivos-
175
'AXe^avSpo?
172
A,4 T L T O ? : T.
cI>X.
iXTr|Tri:
4>LXiTTTros": -s a' 22, 14; A i o y e vT]s 4>-ou 22, 15; AüprjXi^oi? Mr)vd ß' TOÜ ^-ou ... 186, 4; iXovop.Lou 'loü iXi^TT0u 235 B , 3; <J>V 186, 8 4>iXorA[ : ^ - [ Eü(()dyou [iLTis) 24, 4 LXO|I[ :
A,2 Tpoct)L|ir|:T-Ti
175
T-OJI/L
ß'
T-ou
. . . Aüp.
T ü x L K O s : T-s yöpiog
T - s KXdSos 6 8iä
T-ov
2
14 B, 44;
T - O D 14 B,
If
Mdp. Aüp. -ou 'louSaiou 203,2
ZTPTIV6LCOVO9 168,
TÜ ...
SLOLWCÜ 227,
<J>LXoü|ievo9:
ß t o D dpxLODydyto'yos'
OIXLTTOU
'lou-
1
T u p p c ü V L O s : TT.
loü
OiXÖTraiTos: Aüpf|Xi09 ^-s TTaTpl
8 d L 0 ? 48,
^-ou
235 B, 1
Tpücjjwy: T-u a ' 21, 5; 'louSeou 194,2 Tüpavvog: STpdTWv
(SIKI-
115
^iXoi/öiiLos:
A 2
14
TXTI-
44
'lyetvos; M.] 'AVTWVLOU ' T - O U 'louSaCou 195 B 1; Mdp. Aüpri Xiou ZwTeiKoü ' T y € L v o u 'lou Saiou 204, 2
^-s
-y,
f]
aÜTT]
Mrivo-
vovög
MaTpcüVT]? 236,
3; M a T p w v r i g
K a i 4)-Lou 236,
2
Tf\s
Yohanan (hebr.): 107 'T-rrdTiog:
'T-g
ö
eXdxioTOs"
Kupicü (Bischof) 35, 1
'T^JLKXTIS:
ev
XaXSalog: 146,1
ev
T W X - O U TrepißöXco
' T - s MeXQ 1 4 B , 4 1 XapLi/os-: 'Afidi^TLOS"
X-ou
14
B,
12
X a p i T L V T ] : X-T(LyT]?) oas,
GuyaT.
SL. S a p - a p i o -
' ETTL
1
M ß i o g : 4>-s Zwoiiiog 146,1 Xap|ii^Sr|?: X - e S r j LXaveo9: -?
14B,
30
IXTIP(): 'Icoaric}) <J>-p. 14 B, 23
|i(jL)y09
' louSeo)
188
[TOÜ] B,
3
'ApTe-
596
Indices
XpüaLTTTTOs: X - s
14 B,
45
liapo?: Aü[p.
]va[ieüiu ]aySpo[ [Aüp.
28,
2
]|daL|jLos:
: 70,
] o s : ]ov,
If.
192,4
138
96
JirapLS' ' A K e a w y o s "
..]aveL[
jANTYXH:
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10,2
SoDKTivapLOU 236,
3
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76
]ri: ' l o u X i a ? [...]r[S
32, 4
]c{) 14B,4CI(oaTi](()
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]
dpxtepeo)?
2. Datierungen dyGuTTdTOJL liTivösÜTTÖ
KariXÄLcoL
AüSvaioi)
Mrivö(|)LXoy
[löaLOv
ZeßrjpcoL,
TpLaKaiSeKdTr), 'louXLavoO
8ri-
146, 6 (Thyateira)
(ITOVS)
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21, If. (lasos) EüJapeoTOu
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A , l ; e T 0 U 9 TXG'
: 173
177,
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182
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CTT'
10, 1 (Jerusalem)
y',
|j.Ti(yög)
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|iTi(yö?)
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220,4 Lv8(LKTLCüyos")
219,6 Trpeoß.
KOL 4 ) p o v T L a T o ü 220,
ml
C^y.
If.
3. Geographica und Ethnica 'AvTLÖxiaoa: ALyÜTTTLO?: Td w y eGvTi 222
'Iou8aLwy
KQI A -
?
'A]-a
III
'AvefioupLeüs": ' A X e ^ a y S p o ? ' l o u S a t o g 233,
[KXeiyfis
TidTpi]? 180, 1
1
'A-s
r o p 8 L T ] y r ) : Ktop-T]?
r-s
152,2
E[.]K0uwy
TT]S
597
Indices
TouSaLKÖs: Ao[
:<J>pijyLO? A o [ 184,3?
'l-f{S
4
AoKL|irii/ös: 6 ß o j ] | i ö s K a i a l emK € L | j . e v a L aopOL A - a t
(j)iXapyupLa5"
Trp6(^aaiv 35, 25f.; 'l-riicr| 191 A ,
197, 1
T o u S a l o s : T-g 48, 2; 182; 233, 2; T-a
43, 1; ' l - e a dTTÖ
AaSLKLa?
212,2; P N + T-ou 34, 5 ( ' I - e o u ) ; 195 B, 2; 190, 1 (EL-eou); 191 B , 2 ( T - e o u ) ; 192, 2; 193, 1 ( [ T j - e o u ) ; 'Eßpato?: 'Eßpeog 54,
240, 3; ' E ß p e a
2f.; i r a p a a T a T L K O V
'E-ewv
197,
2; 198, 2; 199, 2; 200 C, 2;
201,
l ; 2 0 2 , 2 ( ' I ] - o u ) ; 203,3; 204,
244, 2; a w a y c o y i ] Ttov 'E-ooy 50,
2; 207, If. ( E L - [ L ] O U ) ; 208, 1 ('I-e-
3; TÖTTOS
ou); 209, 3 (l-eov);
'E-etoy
15; TÖTTO? Be-
v e T w y 'E-riwv T W V TraXeLcoy 16,2 'E4)€<7LOs-: 'E(^[eGiov
[oLOU
34,
4;
ov);
235 A , 3 ( T - e -
237, 3 ('I-eou); Tpv^iüvi
'I-eou
194, 2; P N +
TL809 T - a [ ? 193, 2; P N +
34, 4
252, 'E(})eaos: o l e y 'E{j)e]CTa)
'louSeot
188 B, 4; 'I-eg
+ P N 216, 2; T - O L
+ P N 238, 2; ol ev
ETNKAIM[
eoL 32, 7; K r ) 8 o y T a L ol
ETNKAIM[
TOO
Xdou Twy
4f.; OL TTOTC
181,2
E [ . ] K O W L : K(j6|j.r]9 E [ . ] K o u c ü y
Tfig
r o p 8 L r | y f | s 152, 2
'l-eag
3; 255, 2;.8La(l)6pL ... T-eo)
32,7 :
ß'
'lepaTToXet-
'Ecl)e]acü
T-
'I-OL
33,
T-OL 40,28; T-ecoy
187;
P N + T-coy 206, 4; 231, 4;
241,
2 (Ei-ecoy); T d
T-toy Kai
AiyDTTTLCoy eOvri 222 I I I ; dKOÜisdTTÖ ... T-eoy 5 a, 3; TTJ KaToiKig
e GuaTeLpriyö?: ey T T ] Xap-TTpoTdTri
Twy
ev
Twy
'I-wy 205, 4f.; Tto Xaw Tcoy
5, 2; ev T W d p x L W
205,
6; Ttp eOyei
36,
^ lepaTToXi?: 191
B,
OLKOuyTos-
3;
Tüjy
ev
ev
Ei-i '\-ei
157, 6; TrdyTwy rüv
'I-TLSO?
T o u 6 a L a [ s 193, 2 21, 9; vgl.
T[OI?
rrap' riiiely T - O L ? 223, 6 Taaupia: TToXecog T-a?
dKOÜiS" dTTÖ [ [ ' I - o y ] ]
' louSeoy 5 a, 2
179; e x « -
'loluSaLOL? 36, 5;
9,
6 'kapLeij?:
deoaeßi-
47, If.; TÖy v ö -
[xov olSev Tüjy El-eißv pioaTo
[M]eyLTTTro9 ' I e p [ ... ]v[LiTa[g]
'I-coy 223, 7;
TÖTTo? Ei-ewy T W V K a i [L]coy yetoTcpwy
lepoaoXuiiLTT]?:
'I-wy
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oy 37; ßeycTwu Eio[8]eoüy 39; T-
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598
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3;
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KaTraSoKwv
ZeXeÜKeLa: rröXeco? ' laaupta? 246, 3
249, 4f. KvCiKr]v6s: KVC^KIUOV KvCr]Ko[ 148, 12
147, 2;
K-ov,
^ovXevTov
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236, 1
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XeXevKevs: E-eoav 236, 4 SLKLIILTTI?: E-ai
24, 5
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AaoSLKeta:
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Kiag 212, 3
TapaeiJ?: T - g 250,
6f.
T a p o ö g : T - o ü 249,
5
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2;
n nafi(})uXLa: n - a ? 217, n d | i ( } ) u X o g : TT-cü
3f.
8fniü) 223,
ZiXvel 180,3
223,
TpiTToXeiTris: T - o u 191 B, 2
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T - r r a L T T T i i / ö g : ' Y - ? ßouX.
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10, 3 4)
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2
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11, 2
2 d | i o s : TOJTV 'Iou8aLüJV Tfjs"
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2ap8.,
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62,
4;
1; Z j a p S . ,
ßouX. 85, 1; S - g , ßouX. 92, 1; Z a p S L a l v ö g , ßouX. 133, 1; 2 a p ] Siavös, ßo[vXevr]r\s 72; 2 ] - [ ? ,
Xtog: 2ufi|j.dxou X-u 4, 3
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a ' (Filiation): 22 passim
oü8l?
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186,
d-oi)
G e o ü | i f | V L p a 227, a: ( Z a h l ) :
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40,
28
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16f.
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215,
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186,
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177,
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11;
14
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5;
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171 A , 2f. d y o p a v o [ i L a : d-a
...
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5
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219,
4
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5
... d - v
171
B,
Indices
600
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27, 6
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131,
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...
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172 A ,
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119
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154,
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1,
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189,
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7 (dirXoüv d-v);
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d-v
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d - v ) ; 199,
192,
6;
198,
6; T O Ü T T ] ? d-v
A , 3; 200 A , 6 ( T Ö d - v )
195,
2; T O Ü
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12, 3
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4f.;
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3f.
180, 2; d v ürrep
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180,4
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6 191
26, 3
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5;
43,
5; 193,
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149,
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172 A , 13; e
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3
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174,
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3
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174,
T L ? . . . f\ d[v]ü^eL
Kri8eüaeL
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|j.e 188 A , 3; et TLS" dvü^r)
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15f.
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üyeTe dyayvajaTTig: D I Ö S
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2f.
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d r r e v 9 r | a L a : e i ? d-v
14 A , 6
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e y p d c j j T ] d - d 8üw
146,
dirXoü?: TaÜTTj?
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d-v dvTLypac|)ov 206,
errLypactjfi? 5 errLypac})-?]? 7
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219,
3; dTTÖ T-fj?
ew? T O Ü emypa-
601
Indices
<j)fis 4;
26, 2;
dTTÖ
diTÖ
emTpÖTToov
öeiieXtcav
dTTÖ [ [ ' i K a p i ^ o v ] ] 2f.;
dTTÖ
136,
2 2 3 , 3; dKOÜLs'louSeow
AaStKiag
5 a,
2 1 2 , 2 ; dTTÖ
19, 2\ dlTÖ
TTpL|J.LTTLXapLCüV
TWV
diTo8L5ü)iiL: €Üxr)V
dTTeSojKa
134,
4 ; 86, 3 (dTT[e8]wKa); 9 3 , 2 (OTTeS(Jo[Ka); 97, 3 ([dTTe]8a)[Ka); ä r r e 8 ] a j K a C K TOJV S w p e w v T O O TravTOKpdTopo?
Geoü
90, 2; oiSe
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d p x e L O L s ) ; 200 A , 6
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205, 6; d T T O K e i T a L e i s T Ö d - v
43,
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146,
5; dTTeGeTT] e v
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d p d : T Ö d p d s Speiravov
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175 B , 8;
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173A, 15;öaai
T W AeuTepovo|iLtp
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174,
191
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9;
189, 6; ÖTT-
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193,
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173 B , 4
d p x L y ö s : ' l a K w ß d - o ü 2,2 14A,
13
d p x L e p e u s ( s e i l , i n J e r u s a l e m ) : CTT' d-ews
10, 1
d p X L L O T p ö s : d-oO
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16; T d s
30, 2
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2f.;
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148,
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184,
2;
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214,
256
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' I o u 8 a L O L s 223, 5
d p K d p i o s : d p K d . 14 B , 56
dpxw:
dp^as
dp(ieva: ÜTToaxö|ievos
d p x w v : d - v 160,
3; d p T Ö s : 8L8OI;S d p [ T ] ö v 153, I f .
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172 A , 6 5f.;
168,
5; d p -
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Tcoaoüg
TToXX]dKLs
28,
1; ] K e
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11; d ] p x L o u v a y [ ( j o y
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168,
d-üj[yos
25, 2; T W V d - w v . . .
TToXXd T d CTT] 30, [ay
1, 3f.;
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d p y ö s : d - v TÖTTOV 171 A , 3
val71B,3f.
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255, 3
d-as
dpxLouvdywyos:
175 B , 2f.
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196, 12; 199, 7f.; 200 A , 6;
4; 217,
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TÖ d-v
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193,9
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6; dTT-
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d p x e L O L s ) ; 199,
( e v T O L S d p x e L O L s ) ; 2 0 5 , 6 ( e v TCO
Ypa(j)ov
TCÜ d-LCo 208,
dpxL8eKavos: dpxL8.
dTTeTcGr)
191 A , 3; 198, 6;
196, 12 ( e v T O L S 6 ( e v TOLS
ev
...
dTTe8ü)Kay 2 1 , 4
et?
KeLTe
A , 4; 198,
TÖKCüv 196, 6
192, 6; drTÖ-
dpxetov: ev TW d-w
dpx(ovTL)
220,
14 A ,
dpxw[ 28, 3; [ol
10;
d-es
K]al ol T T p e o ß Ü T e p o L K a i [ 5, 1
602
Indices
' Aaßaiieiis: 149, 3
öeco
daüvKpLTog:
'A-et
dveLKr|Ta)
TT\S
ä-ov
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1; <ev> eLprjVT)
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223,
4; a ü [ T o ü ? 101; T O Ü dvSpö? a-f]s 206, 3; e v fjpLvri f) KÜp-eol? a - f | 9 255,
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TTOs 188 A , 1; 191 B, 1; 192, 1; 193,
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A,
1 ( a - f ) v ] ) ; 195
B,
1;
198, 1; 199, 1; 200 A , 1; 201, 2;
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TÖTTO?
5; TT) G u y a T p l
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A , 5; S ö ^ a o L
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a-ü
2; 6
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2 ( [ a ] - o ü ) ; 204,
181,
171 A , 7; 198, 3; 202, 3;
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195
173
a-ü
au]vßi^ou
5;
3;
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82; TT) ouvßLC^ a - ü 46, 2; 233, 2;
3;
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T O Ü ndiTa-ü
1; 79 ( a ] - ü ) ; Ke ouvßLou a - ü 251,
192,
a-ü
Td TOL?
ßu. 248, 5; f) aü|ißLOs a Ü T [ o ü 73; f) oüp-ßLOS" a - ü ] 74; f) CTÜiißLO? a -
206,
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176;
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4;
202,
15; [a-ü
192, 4;
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189,3; 191 A , 3; B 4; 192, 4; 196, 3; 197, 2; 199,3; 200 A , 3; 201, 6; yuvaLKJös"
A,
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202,
1; 204,
1; 205,
207,
1; 209,
1;
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...
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603
Indices
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B, 3f.;
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227,
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175
B,
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20,
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B,
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a-üv
öjy 190,
175
4; e o T a t
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B, 6; 4>POVTLCL
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177,
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1; 168,
172A,
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3; K O T d p a t
... e i g
ß-v
18
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ß-a
8,
2
ßorjGeco: KÜptfe ßo]f|GL T W 142, 7; Kij(pLe) ßloriGi 5
OLKCO
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137,
14 A, 1; ß-g
172B
ßouXeuTTig: ßouX. 14 B, 34-8 (9x); 186, 2; Zap8., ßouX. 62, 4f.; 86, 1; 2ap8., ßo[i;]X. 77, 1; 2ap8., ßou]X. 78, 1; 2ap8., ßo[uX. 86, 1; SapSiavög, ßouX. 92, 1; EapSia[vög], ßouX. 133, 2; S a p ] 8 L a u ö g , 72;
Z]ap8Layö[g,
ßouXe]uTr|g 98, 1; ß
ß' (Filiation): 77, 1; 78, 1; 94; 186,4; 194, 2; 223,4
179;
ß a G p i K Ö v : f]
ÜTTÖ
a\)Tr\v
CTopög
G e j i a avv
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Kai
T(I) ß - w
TÖrrip
196,
TÖ
ö TÖTTog 206,
ßdGpov: TTorjoaoa
ßouXeüco: ßouXeüaag 172 A , 6
K a i TCO 1; fj
K a i T Ö Ü T T Ö aÜTfiv G e j i a
TCO ß - w Kai
po[v]
46,
ßo[uXeuT]fig
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197,
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5; ß-o|JLaL
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236,
155, 4
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1; f) a o p ö g
Kai
ö ß-g, KaG' o u erreLKeiTaL 203, 1;
27, 4
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177,
15f.
ß a o L X e ü g : ß-ecog 20, ß e X ( ) : ß e X O 14 B,
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2
Kai
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154,2
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Kai
TÖV
ß-v
Indices
604
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177,
19;
178,
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KaLOv 193,
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3; bs
6
y e v e a O e 236,
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174,
yXuKÜTaTog: T W y-r\
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5; 20;
yeLVÖfievog ÜTreüBuvog 146,
4
177,
... y - a
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178,
12; Eüaeßiou y - a T a 18 A , 2 y p a | i p . a T e Ü 9 : y-s"
T O Ü ...
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8üco
3; Tr\ y-T]i
146,
5;
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173
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174,
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A , 16;
17f.;
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yeypa|j.iJ.evag ev TCO AeuTepovofiLco 213, 4; eL 8 e T L S ... e K x a p d ^eL T d y e y p a | i | i € v a 213,
3
14 B, 52
ypuTorrcüXris: ypuT. 14 B, 28
146,
2; GuyaTpl y-r\ 173 A , 8; TCO üSi^co r r a T p l y-co 227,
Xaoü
Ke aLTTLOTdTLs
Tfis"
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ypüXXog: y-s
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228, 3f.; y-T]L aÜTOÜ y u v a L K i
y-iiaTO?
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d p a l r\ yeypa|i[ievaL
6; eyeveTO
3; eyeveTO
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6
1; eyeveTOv
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8Ld
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ypd<|)co: T a Ü T i ] ?
14 B, 11
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151,6
186,5
yfj: TOÜ 8LaKO|ii^CTavTog fip-äs-
42,
dv
17; et 8 e ris
eypdcjJT)
yLyvo|iaL:
aöpou
44, 2; y p a | j . a T e Ü 9
13 f KLVOU
3;
KüjidTcov 124, 2 ypdp-iia: e ^ e x c 6 p T ] a e v
[y]-ri 171 B, 2
220,
186,
2
yovLKÖs: CK ... TCOV y-öov
174,6
yov
210,
TeKoü-
y u v a L K d 8 e X ( j ) 0 s : T Ü ) L8LCP a8eX]<|)cp 224,
yuve[K-
7f.
or\ 154, 3; y-e 4>iXe 8, 10; T W V y -
yuvfi: r\ y-fj aÜTOÜ 24, 3; 173 A , 4
[TCOJV TCKVCOV aÜTtov 236,
(y-Ti); 189,
y-ois
yoveÜCTLv 186,
yXv^os: y]-ou yva^evg:
yvacj).
4; T O L S
3
B, 4;
3 (aÜTÖ? K a i f) y-f)
aÜTOÜ K a i T d TCKva aÜTCov); 197,
135
2 (fi
14 B, 58;
14
B,
59 (zweimal) y v i r i a L O ? : ürrep eüxfjs
3; 191 A , 3; 191
192, 4; 196,
... Ke T O Ü
y-f|
Tcov); 199,
3; 200
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A , 2f.
aü-
(aÜTÖs
K a i f) y-f] a Ü T o ü
... K a i Td TeK
va
5f.;
aÜTWv); 201,
yujvf)
y v i a i o u P-OU T C K V O U 41, 4
... K a i T d
[ajÜTOü
202,
2 ([f]
... Kai T d
TeKva
aÜTOÜ); 204, 3 (aÜTÖg ... Kai r\ y o v e ü s : TCOV öaicov
y-ecov
|j.ou
248, 9;y-ecov TroXuTeL(icov 180,
1;
f]
aÜTOÜ
Tcov); 208, Toü
... Kai
Td
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2; Tfis- y u v a i K j ö g
32, 3; 34, 5f. (yu]veKÖg
yaüaü-
[aü-
Indices ToD); 193, 2f. (vollst); 236, V6KÖS"); eauTU)
Kai
2
(yv-
yuvaLKl
Kai
TCKvoig 48, 4; eauTcoi ... KOL Tf\i y\vKVTäTr\i
amov
2; eauTCü Kai
ywatKi
... y w a L K i
3; eavTÜ KOX y i i y o L K l
146,
172 A ,
... K O I d v -
eiliLOJ 177, 8; Tr]v eavrov
ywaiKa
175 A , 9
605 StdOeoL?: eTeL|j.r)aev Siä ... rr]v eudpeTov avrüv S[i]äQ[e]aiv 168, 12f. SLOKOIILCÜ): [ d T r o T e L ] o [ e L ]
Trpoo-
T e L | i o u TO) 8-CoyTL r\\i.äs 193, TOÜ
8-aayTO?
TTaTpcoav yf\v
r\[Läs 193, 5
StaKOVLoaa: 8 L ( a K o y L a o a g ) ? 1 StdKOvo?: 8-ou 226, 8 (Zahlzeichen): erjcüv 8 ' 178, |iTi(yÖ9) 8 ' , Tl' 196,
4;
11
8eLaL8aL|j.a)v: TTdvTWv y d p ö v r e s iKeluoi d-ovearaTOi (seil. Ä g y p ter u. Juden) 222 III S e K a v l a : ol ÜTTOTerayiievoL 8 e K a v ( L a ? ) 14 A , 3
Tf|s-
AeuTepoyö|iLOv: a l d p a l r\ y e y p a p - i i e v a t e v T W A-CÜ 173 A , 16f.;öaaL d p a l iv rü A-co e L o l v y e y p a | i | i e v a L 174, 17; ras äpäg T d ? yeypa(j.|iei/as- lv T W A-CÜ 213, 4f. 8ri|iöoL0S': r r a p d
TT]V S-av
Ö8öv
146,2 Sid: ö Siä 46, 1; 168,
ßiou
3; e^excoprjaei/
8 L K a L o y Tfjg Tos
dpxLouvdywyos'
aopou
... T Ö
Sia
ypdpa-
193, 3; €TeL|iT]aev ... 8 L d ...
Tr\v ... SidQeoiv
168,
8 L d 8 r i | i a : a u v y e v e l a s ' 8 - a 8, 3f. 8 L a 8 o x r i : e K S-fj? ... 8La(j>epL
188
B,2 8 L d 8 o x o s " : Süaei
243,
4
SiaKÖaLOL: (8T]ydpLa) 8 - a 196, 6 Siap-epLCa): 8 - L a a v T e ? 196,
T Ö f]|iLau
10
SidoTuXov: T Ö ... 8-y 19,6
eTTolrjaey
8La(f)eptü: eK 8 L a 8 o x f ] s ... 8-pL 188B, 3f.;fi aopös" Kai ö ... T Ö rro? 8-pL 194, If. 8 L a x o j p T i | i a : T Ö TpLToy 8 - a T T i o e y 62, 6
eKey-
Stdxwpoy: Tr\v aKOÜTXcoaty rrd a a v [ T O Ü 8-o]u 90, 3; T Ö 8-y .. eoKOÜTXcooa 83, 3; T Ö [ 8 - y eoKOÜTXJioaa 85, 2f. 8L8Ü)|IL: KaTeXiif^ey
...
rrpög
TÖ
8 i 8 o a 9 a L 196, 6; SOJOOUOL EK TOV TÖKOU
196,
9; e 8 c ü K e y 171
8L8OÜ9 d p T Ö y
7; So-
SiKaioy: KaGe^ei TTIV aopöv
ovv
TÖis ...
153,
B,
1; d y 8 p l
Getaa
12
7;
ei<5 TTJV
180,2
8-oLs TÖ
8-y
193,
6; e^ex^prioev
Tfjg
aopoü
Std
y p d | i a T o g 193, 3 TOXS 8-OLS T O Ü
aÜTOü EüoavßaTLOu 236,
5
SiKaioaüvri: eoTOL a Ü T o l g Trpö[g] T f j y 8-[yriy] T O Ü Geoü 171 C, 4f. 8LKeXXa:
ÜTToaxö|ieyos
Ke[X]Xa[g 171 B, 4
...
8L-
Indices
606
A1A[..]K0N: T Ö A - N
evl^d[ievos
e d v 8 e T L ? ... [IT] ^oßT]Qf\ 175 B , 5; [ e d v 8 e [LT] 171 C, 1; f\ [ l ö v o v
eTTOLTiaa 133, 2f.
edv
AtovLiaLa: ev A - O L ? 21, 3
174, 3; e d v o ü v ng
evoxXf|aeL
Trap-
233, 2; 238, 2
8LS (Filiation): 206, 1;245,3 e a u T o ü : TOÜS- e - ü y o v e L s - 210, 2; A0[
: 184, 3 (Anfang einer Berufs
TTjv e - ü y u v a i K a
175 A , 9; ÜTrep
bezeichnung?)
eüxfjs
SöXLog: xeLpL 8 - [ g 175 B , 2
ouvßLco 225, 3; ÜTTep aÜTOÜ
Sö|j.a: e K TÜSV T O U OeoO
8-dTcoy
19, 4; CK TCOV TTJ? T T p o v o i a s dTCo[v
8-
82; eK TCOV Tf\s T i p o v o L a s
8 - d T c o v 83, 2f.; 124, 1; e K TCOV 8dTCOv Tf\s TTpovoLas- 84, 2
Kai TCO •yeveL 44, 5; T Ö |ivr|[ieLOV ... e-cp K a i yuvaLKL Kai reKVOig 48, 4; a o p ö v
...
... e-co
Kai dveipLco
Tfi auvßcco
SouKTivdpLog: u l o v ö s ••• [...]ou 8-
e-ü
ou 236, 3
K(al)
[ids)
9, 5; 8 ( p a x -
21,9
... K a i TfjL
210, Tfjs
8-v 175 B,
Kai]
175 A , 1; auvßLco K e 1; T Ö V e-cov
... TTjv
4ff.;
K a i yuvaLKi
177, 7; e-co
e-cov
eaTCov
TraTepa
|j.r|Tepa
185,
acoTTipcas
Kai
TTaiScov aÜTCOv 20, 3; e-ols- C^vTes" K a T e o K e ü a a a v
8 p e T T a v o v : T Ö dpdg
e-f\g
Kai K T X . 27, 8; T Ö e v a ö p L o v e-co
vaLKL 172 A , 2; e-ü
aÜTÖv 184,4
8pax|ir|: 8]pax|id?
acoTe[pLas'
147, 3; ÜTrep eüxfis
... yuvaiKL 146, 2; e-ü Kai ... y u
8 ö ^ a : irdarig 8-T][g 5, 4
8o^dCco: Soldat
e - ü K T X . 41, 3; Tf\ e - ü
ols
177, lOf.; r\-
|ivr|[iri? xctpL^ 167
8f.; 176 e y K a T a T L 0 T i | i L : e y K a T e 9 ö | i e 0 a TT]V 8üo: dirXd Süco 8Ü0 ^ovs 219,
146, 5; SiKeXkas
171 B 5; ras
8üo e u T a i i ü -
K a i T d 8Ü0 KLOvoKect)aXa 5;TÜvßoLs ... 8Ü0 177,20
Qr\KT]v 156, 6f. eyco: ö dvf|p
|iou 207, 2; TÜ ...
|iou
228, 4; TCOV
d8eX(j)cp
pioTdTcov
|j.aKa-
[iov d8eX(j)cov 248, 13;
Scoped: e K TCOV 8-COV T O Ü T r a v T O -
TÜv
KpdTopos
eKyövou P-OU 92, 2; 186, TT]V e^-
6(eo)ü
90, 2; e [ K TCOV
T O Ü 9 e ] o ü [8-cov 91, 2
öoLcov yovecov [iov 248, 10;
aSeX^T]v [[i]ov 49,
aÜTOü 248, e
(Zahlzeichen): irrixeLS e' 24, 6;
K a i T O Ü e|ioü
e|ioü T e d8eXc|)oü
16; 18; ÜTTep acoTT]pLas T O Ü
ep.[oü
m o ] ü 248, 23; T f | s
ouv-
ßCou |iou 41, 3; 90, 1; Tfi auvßi^co
eTT) TTe' 212, 5 edv: e d v 8 e Yap.r|0r|crovTaL
174,
6; e d v 8 e T L ? eTrLxeipriaeL
175
A , 16; e d v 8 e T L ? eüpeGelr) 223, 9; e d v 8 e T L ] S ToXp.riaTi
12; Tfi vüii(j)L [iOv
12; ÜTTep a c o T T i p l a s
157, 2;
[IOV
155, 6; Tfi auvßCcp | i ] o u 179;
TTjv CTÜ|ißLov p.ou 171 B , 10; 172 A , 12; T O Ü yvLQLOu 41,4;TeKvov TÜV viüv
[iOv T C K V O U
p-ou 155, 11; {lejd
[JLOV 91, 1; ]EKOIS p.ou
607
Indices
158,3;Kdiie 81; 82; 129,
1; [ K Ö p e
100; K a i [lal 84, 1; [i.r\ dvi^yere [iE 188 A , 3; Iierd T Ö epe Teö-qvaL 155, 8; iierd T Ö reGf^vai e|ie 172 A , 10 eöeXo): [ e d v 8e |i.fi e - w a t v 171 C, l;eL T L S 8e ... OeXrjaeL 202,4 eGvos: Scoaei ... T W eGvei TCOV ' louSalcov 43, 8; r d 'louSaicov Kai ALyvTTTLCov eGvr| 222 III el: el
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196, 10; e v r f ] e-r\ Tf\s K o o r f ] s 196, 11
7
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196,
216,4
2; e ^ ö v
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14f.
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e o r a L d v ü ^ a L 174, 7; e ^ ö v 8e e a r e .. reGfive 175 A , 11; dXXo) 8e [iTi8evl e ^ ö v elvoL €TreLGd4se TLva 216, 2; (ir|8eva e ^ ö v elvaL e r e p o v reGfivaL 223, 8
e^ooala:
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10
191 B , 5 ; 196, 4; 199, 4; 200 A , 4; 204, 4; erepco] 8e oü8evl [ e ^ e a r a L 195 A , 5; \IT] e ^ e o r c o TLVL
evKXT]p.a:
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e^öXXu|iL: e^oXeoL
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45, 1
198, 3 (TLva); 206, 5 ( T L V O ) ; 207, 3; OÜK e ^ e a r a L o ü r e Kr|8eüaaL o ü r e Kr|8euGfivaL 193, 4; erepco
evKaraXeLTrcü: T Ö d p d s Speiravov ... |iri8Lyav e-L|jeTO 175 B, llf. (cf. 176) evoxos
KareoKeüa-
... r e K v w
€^eL|il: e ^ j e a r a L e r e p o ) d v O ^ a i 174, If.; dXXcp OÜK e ^ e o r o L Kr\8 e ü a e r t v a 189, 4 ; e r e p c p 8 e OÜK e ^ e r a L K r i 8 e ü a e v 208, 4; e r e p w 8e
evSo^og: VLKOV
44,
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227,
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178, 2f. €TTeL:e-l evaöpiov: roLs
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3;
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610
Indices
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eTTLOTaTris: y p a p - a r e u s
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e-rrevavTLOs: <\)T]v e-v
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7
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OÜK 8e 191
3f.; ovv-
p.r|8eva
errixeLpfjaeL
611
Indices
e-v
eireLaeveyKetv e-v
TLva
veKpov
edi|je
2
18; 9 d -
Xfiv 92, 2;
A,
13; e - v
X]f|v
175 A , 18; 178, 9 ( G d -
i\ir[); |j.T|8eva 157,
186,
173
e - v Te0f]vaL
(|j.ri8eva
e-v
155,
eros:
e - v eir-
174, 8f.; dTrXd SIJOJ W V
Korä
114;
171
Tie' 212,4;eT]a)v 8 '
eii-
68, 3f.; 69,
7;
117; 218, 3; 230, 2
euxoiiat: ei)^dp.evog XOüv d v e G r j K a
B , 8;
C
2;
err]
178, 4; - X e '
3f.;
132,
ev^d\ievog
8f.;
eTeXeaa
eoKOiirXcoaev
eij^d|ievog eü^]diie[vog
116;
eTTolriaa [levog
K a i eTTiTÜ-
149, 5f.;
67,
eTToJlriaa
e-s
TToXXd T d eTT] 30, 7; e ^ r i a e v
133,
80; 81;
ev]^d-
3;
eü^[d]p.evog ei)]^d|jL[evog
104,2
178,8 e ü y e v C a : e-ris" ß X d o r r n i a eÜKoXo?:e-s
14A,
8, 1
16
e x w : e ^ e i rrpög
TT\V K p l a i v
7; e ^ r i
rrpög
155, eüXoyia:
e - a 27,
10; e - a
[ e i j ] X [ o ] y L a TTd[aLV OLV
e-v
errXripcoaa
146, 5
TO e - v
91, 2; e - v e r e X e a a e]-v
T[f)v
TT^V e[L)x]Tiv
KTX.]); e - v
TeGf]vaL 223, 8; ToXfifjoeL LaevevKQL
9f.;
euXriplcüaa
98, 3; e i T o l r i a a
142,
7;
13, 5; e - a -rrd-
155, 16; 156, 8
189,
Kplatv
14;
e^owL
3; | i T ] 8 e v ö g
e^oualav
e ü i i o i p e w : e - p t 229
e-wg: d i r ö
eüvoia:
at[i|j.a
8iä
auvaywyriv
...
TTJV
e - v re
irpög
TT^V
fjg
e^oualav
dXou
e^ouatav
e x o v T o g 43, 6; | i T ] 8 e v ö g erepou
154,
TÖV Geöv
exovTog
146,2
r o O d}iß(javog e w g r o ü
219, 4
Kai arrouSriv
168, 13 eüploKü):
e d v 8e
223, 9 ; e ü p a ) v
TL? eüpeGelr) C
131, 1
(Zahlzeichen):
41,6;iiTi(vög) C eÜTUXTi?: eaTT]v
eÜT[ux]w9
219,
2f. eüxapioTTipLOv:
e ü ^ d i i e v o s " KOL
eiTLTÜxwv dveGiiKO e - [ p L ] o [ v
149,
llf. e-f) mit P N im Genitiv: [25, 1]; 63, 1; 64, 1; [66, 1]; 120; 123;
eiJXTi:
[125];eü]xTi
112;ei;[xTl
27, 8; 41, 2f.; 60, 5f.; 79 ( [ e - g ) ;
82,
(e[l.x]fig);
169 ( e - < g > ) ; e - v d v e 0 r | K e v e - v dTTe8coKa
1,
86, 2f.; 93, 2; 97,
4f.; 2f.
( e ü l x l r ^ v ) ; 134, 3; <e>TTXTip(jooa TT^V €Üxf|V
87, 2; e T i X f i p c o a a
C'
1%,7
Cuyoardrrig: errl Aeovrlou rrpeoß. KOI C^y. Kai (t)povrLoroü 220, 1; ueloü ... dpx(ovrog) K a i Cuy. 220, 3 Cwypa
113;e-[Ti
127; 128; 127; 144? ÜTrep e - g 2, 1;
4f.; 90, 2 ( [ e - g ) ; 94; 95
vo(|j.La)j.aaL)
TTJV [ e ü ] -
Cww:
CVi 33,
3;
C^]GIV
32,
5;
eCriaev e r r ) rre' 212, 4; Cwv 210, l;Cwv rö |ivrip.etov K o r e o o K e a ae 48, 2; C<^i> ... KareaKevaca 155, 172
2;
C<J^v
A , 2;
182; el
...
C[wv]
KareoKeüaoev KareaKeü[aae
. . . C^v o u v x w p f i a e L
186,
Indices
612
16; C w v T e s e6ö|j.e9a
167; C w v r e g
156,
eooKevaoav Cüvreg
6;
eyKar-
C<^VTeg
KQT-
173 A , 8f.; eauTOLs-
KareaKemaav
177,
llf.;
Cfiaas" KaXds 172 A , 7
T W TrepLK€Lp.ev(jL)
Kai
1; f ] a o p ö s 0]-a
ovv
TTOS ovv
Kai ö T Ö
K a i ö ... T Ö
T W 0 - T L , e c f ) ' W eTTLKCL-
199, 1
G-wv (Zahlzeichen):
iiri(vös)
8 ' , r|'
196,
avrf\[v
Gep-eXiov: E K T W V LSLWV
H ri
T W ßaGpiKW
TTOS 206, l ; f | a o p ö s
TaL
TÖTTCO
K a i T Ö ÜTTÖ
223,
3; IK
... drrö
G-WV EK
TWV
LÖi^wy 46, 2
196, 11 Geös: fj: fj . . . r\ 202, 5 fmelg:
ÖTL oijTCo?
eGeLfieOa
193,
r\-g
oei
f][}lv
fip-etv
f\[ielv
5, 5;
233,
TTaTpway y f j v p,LCovTL
fip-äs"
ejoTriaey
anfjiicay
fnicov 90, 1; TrapevoxXil-
3; 238,
TovSaLOLS"
SLaKop-LaayTOS"
...
8; y o v L K W V
124, 2; T w v T e K V w v KTLaavra
G - s ßoTiGös
G€(ös)
3;
223,
tlP-äs'
rrap'
6; T O Ü
elg
TTJU
226,
G-ü
TOÜ
193, 7; ö s . . .
T Ö fj-u ...
KQL TO r\-v 196, lOf. ripwov:
6TT0L[riaa
TÖ
eoKevaaev
PN
fi]-y
247,
2;
179; K Q T -
. . . T Ö f ) - u 223,
3; f)
K a i TO r]-v T r p o y o v L K Ö v
aopÖ9
189, 1; TOÜTO TO T\-v 23, 1;
aü-
ÖLKaLoaüvriv
öwpewv
177, 19; 178, 'Aaßa|iel
91, 2;
13; G e w
149,
1; G e w
K a i dxeLpoTroLTJTw
1; G e w CTTTiKÖw
19,
Kai d y e i g
1; e a ] T a L TÖV
TTapd
17; e o T a L
Triv
T W V TOÜ G e j o ü
OTWL
T O T]-V +
2?
19, 4; €K T W V S w p e w v
G-ü ö p y t i
dilieuSet •qpLCTu: Ö L a p - e p L o a v T e s -
6
T T a v T O K p d T o p o s G ( e o ) ü 90, 2;
dveiKriTW
f i p . ä ? 236, 6
1;
'loTpafiX
G - ü 171 C, 3; 6 K T W V T O Ü 0 - Ü
8op.dTwv
fj
227,
TTpö[s]
TOÜ
A,
G - ü 186, 21; d G a v a T O L o
p.f|VLp.a
TOLS
e[K
KOT-
1; TOÜ Q[-ü 142,
dGavdTOu
193, 5; T ( I ) 8 L a K 0 -
14
T W V (t)uXwv T O Ü
KaTac()uyfi
aÜTw
üijJiaTOv
TTpös
176;
218,
1; G e w ÜIJJL215,
TÖV
0-V
evopKtCöpeGa
T Ö V T T a v T O K p d T o p a G ( e ö ) v 226, 5; e^ri
KpLOLV TTpös T Ö V G - v 155, 15
Geoaeßrjs:
If.; 67,
3; 68,
2f.; 83, 1; 132, 4f.; G e o a e ß .
G - S 6,
14 A ,
19; 14 A , 20; x] d ^ i o X o y . Kai G - s e
27,
GctTTTw: eGai|j€y valKa
TTJU
eauTOÜ
175 A , 8; e l rig
3; E ü o T d G L O s
yu-
0eo[aeßoüs
Gd-
öaoL
ri]va
ö
G - s 49,
123; G ] - o ü s
5;
125; K a i
G - e t s 14 B, 34
ijiCTO [ x e L l p l 8 o X L [ g 175 B , 1; 0 d G e o a e ß L O s : TÖTTOS i\iai
Tiva
veKpoy
43,
6;
Odi|;eL
eTepoy
173 A , 13; e T e p o v
riva
Kai
Geo'"a''eßLOv
EiOLiöewv T W V 37;
Ge[oa]eßLOv
GfjKTi: G-Ti + P N 235
A , 1 (G-]TI);
38
Qd>\i€ 175 A , 19; 178, 10 (Gdil^r)) Q e p , a : f i a o p ö ? Kai T Ö ÜTTÖ a Ü T T i v 9-a
191
A , 1; f ) a ö p o ?
ÜTTÖ a Ü T T i v G-a ovv
Kai
TÖ
TCOV ßaGpLKW
237, 1;243, l ; T f i v
G-v e G r i K a K a i
613
Indices
TÖV
ß(jL)|iöv
154,
TTIV 0 - v 156,
1;
eyKareGöiieGa
l o L K d p L o g : l - g 14 B, 51
7f. LOTTIIIL: eoTT^v e Ü T u x c o g
148,17
GviüaKO): T e 9 v e K [ e
rolg
9pe|i|j.a: e v a ö p i o v
dTTeXeu-
BepOLS K a i G p e j i a o L V 43, Guyarrip: 9-T(pog) KOL
... 9-Tpl
eooKeüaaa
avrov
|J.r|Tpl
3;
...
TT) 9-Tpl
7;
8f. 9-8a)v
da<^äXeiav 168, 9 9 u a L a a T r i p L 0 v : T Ö 9-v
TOÜ
K a 9 a p ö g : eTTl TÖTTOU K - O Ü 146,
Ka9LaTr||j.L: r i | j . d g 236,
T f ] V TCOV
9upLS': eTTOiriaav
4)UXCOV
K
Kd0eTOv: dvü^at
d v e o T r i a e v KOL
0 - V K a i K e o v a 215,
TCOV
KOT-
216, 1 ; 9 - T P [ L 258, 1
Oup-LaTLaTTipov: TÖV
243,
A,
9eös'
2
4
yXuKUTdTTI 173
TaTparjX: ö 'I-X 226, 1
219,
31
ög
T Ö K - V 174,
1 3
KaTe]aTT]aev
...
6
K a X ( ) : Abk. einer Berufsbezeich nung? 14 B, 43 KaXdv8aL:ev
rf\
eoprf]
TCOV
K-COV
196, 10 I
K a X t y d p L o g : K-COV 234,
(Zahlzeichen): L' 171 A , 5 L
ISLO?: co
eavrü
44,
6;
224, 7; 227,
yuveKa8eX(t)co
TTOTpl
l-cov
TCO l -
yXuKurdTcp
L-a
e K TCOV l-wv
9ep.evcov
10;
L-COV
186,
Kol
TOJV
168,
rf\v 41,
orpöoLv
6
K a X ö g : Cr|0-ag K-cog 172 A , 7 Kd|iaTog:
eK
...
f)p.cov K-cov 124,
TÜOV
yovcKcov
2
14 A , 8; e K TCO[V
4; 215,
223,
3; e K
9ep.eXlcov e K TCOV I[8LCOV 46, 2; r d
TWV
KaXXiepyetv: KaXLepylaag
TCO l-co
36,
C im
KOLI T W y e v e c
T(I) ü-tp
2; e^
l8]lojv
TTf|(xecL)v)
2
6f.;
CK r e
auvKara-
6; ÜTTep
TCOV
93, 2; ÜTTep] TCOV L8[LCOV
L-COV
Kdp-vco: TToXXd v ö a c o
. . . KOIJLCOV
8,
6 Kard: K a 9 ' o ü erreLKeLraL 203, 1; K-d [Sdp-ov 5, 2; K-d erog 171 B, 8;C2
61, 5
KardKeLp-aL: e v 9 a K-KLTe 150, If.; iSpüco: TÜ|i.ßco eiSpuaev
227,
CTTI
OTTIXTIV
rT\vb'
15
lepeüg: T T p e a ß e i ; T f ) g l - g 14 A , 27; HNHTQN l-cog 257, 2; M o u a o L O u l a L p e o g 33, 3; Lepeog Ke
aocj)o8LSaaKdXou
jiaKaplou
el-ewv
lepovlKTis: TTXLOTOVLKOI;
232,
63,
2f.;
ev8o^oTdTOu 189,
2
TOÜ
2
161,
lf.;ev9a
T[e
159,
If.;
151,
2;
ev0d8e
""KaTdVLTaL
224,2 KOToXelTTco: K a T e X i i l s e v Trpoe8plg
i-ov
KaTdKLTTi
160, 3f.; e v 9 a K - K ^ r e 148, 7; e v 9 e K-KLTe 13, Iff.; e v 9 d 8 e K-KT]-
pia)
196,7
196,
...
aTe(j)avcoTiKOÜ 4f.;
ö|ioLcog
Tfj . . . (8T]vd-
KareXirrev
614
Indices
avrü K-ai, ooe ioiv 172 A , 15;
KQTdpa: eaoyTttL dvyeypaiiiievaL edv
. . . p-fi (})oßri9fi
TOIJTCOV T W V
175 B, 7f.
K-wv
KOTaaKeudCw:
KaTeaKevaoa
|ivrip.LOV
3;
TO
155,
TÖ
KOTeoKeüaaev
evaöpLOV 43, 2f.; T Ö e v o ö p t o v
KaTeaKeiiaae[v aoev
45, 2; K a T e o K e i j -
. . . TÖ fjpwov
223,
pvrip.eLOV K Q T e a a K e a a e p.vrip.etov
KaTeaKeijaoev
4; C[wv] K a T e a K e i j [ a a e ] [p.eLOV A,
182;
6;
2; T Ö
48, 3; T Ö 172 A , TÖ
pvT]-
KQTeaKeiiaaav
CwvTes"
171
KaTeaoKeüaaav
173 A , 9f.; e a u T o t g C^vres eoKemaav pöv
146,
177,
TÖV
12f.; K - d a a ? a o Kai
1; T Ö V OLKOV
irepLßoXov
K-daaaa
...
K-aa9evTa
KaTeaKe[uaa
Kar-
TÖV
36,
OLKOV
3f.;
168,
1;
28, 5
KaTact)uyr|:
9ew
KetvTe
TJIJJLOTWL
Kai
ÖLKaloLg
178,
T T I V a o p ö v ow
TOI?
193, 6
KaTOLKew: rr\ lepaTTÖXei
61, 5ff.; T Ö
e K e v T T j a e v 62, 6f.
KT]8ei)w:
e^eoTaL
TLva
oiJK
189,
e^eoTaL
5
K-aai^
KaTOLKLOt
K-OÜVTWV
TLva
T W V ev ' louSaLWV
K-g
KaTOLKLa:
TTJ
lepaTTÖXeL
KaTOiKoüvTwv
TWV
ev
'lou-
205, 4 TW
KaTOLXop.[evw
K-aai^ T i v a
oi)8evl
206,
(KT]8eüae);
199, 5; e T e p w
e^eoTaL
K-9f]vaL
8e
191
B,
5f.; 196,4; 199, 4f.; 200 A , 4; 204, 4; ovK e^eorai ovre K - a a i o Ü T e K-OfjvaL
193, 4f.; p.f] e ^ e o T w
dXw K - 9 f | v a L 9f|vaL
213,
213,
2; p . e T d
2; e l
8e
TLVL 8e K -
T L ? dvü^eL
Kai K - a e L T L v a f[ e K x a p d ^ e L
213,
3; K - w v T a L 8 e K a i rä
TCKva aii-
Twv
eTepos"
191 B, 4; e t 205,
8e
3;
199,
9 r | a o v T a L ) ; K-OrjaeTai
f|
186, l l f . ; e L
3f.
TiaeTai
190,
2f.;
189, 2; 191
av-
erepog K -
192, 5; KTi]8eu9TJaeTaLaüp-ßLog
K(K-
8 e elg
8 e rig
8 e Kai
ev
fj K -
B, 3; 196,
3;
a e T a L ) ; 201, 4; 202, 2; 204, 2; 205, 2; 207,
2 (Ke-0r|aeTe);
TjaeTaL
8 e e v avTr\
200
ev9d8e
KLp.aL
178,
7;
K[eLTaL e v T O L ? d p x e l o L ?
189, 5;
ev9a
ev9d8e
212,
1; 236,
3;
KetTaL 233, 1; 238, 1 ( K e i T e ) ;
249,
1 ( K < t > T e ) ; 250,
ev0a
2f.
(KLTe);
208,
2; K -
192, 3; fj
195
Kri8eu9r|-
aovTaL
193,
4;
aovTe);
206,
4 (K-[ri]aovTaL); K -
9TiaovTe
8 e Kai T d T e K v a a Ü T W v
208, 3; e v fj KeK-TaL 2; e v
TaL
197,
B,
2; ö
K-aas"
7f. ( K -
aÜTÖ?
f) KeK-Tat
2f.; 192, 2; 195 A , 4;
KLTe
3;
4 ( K T ] 8 e 0 a e v ) ; ei, . . . ToXp.f|-
208,
2; 204,
T j e K V w 45, 3 KeXpaL:
oi)8evl
198,
A , 4 ( e v ] avTT]); e v
KaTOLxop.aL:
Kr|8e€ae 8e
avTr\); 207, 3
(ev
aei
4; e T e p w
198, 2; 199, 3; 200 A , 2 ( K e 8 e u 0 T i -
205,4
Satwv
ev9d8e
... 8LaxwpTip.a
0fi KaTexi
2;
KevTew: e ] K e v [ T r | a e v
TÖ
KaTexw: Ö 8 e aopös"
226,
8, 7
Öiiaei
dyeLOt K - f ] 215, 2
5f.; K a 9 e ^ e L
öoTea
KelaaL
ev
190,
191
dg
A,
KeK-
dTTOTetaei
200 A , 4f.; 204, 4 Kr|8op.aL: Tf\]g OL
. . . ] ' Iou8eoL
OL
'Iou8aLOL
aöpou
Kr|8ov[TaL
32, 6f.; K r j S o v T a L
33, 4
615
Indices
Totg 8110 e i r T a i i L i K a i Tot 8i3o K - a 219, 5
KLOvoKec|)aXov:
K Ü p c o s : TT) K - g T T p o o e u x t i
^ovs
K-[e
KLCov:
äveGTT\Gev
TLarfipov K a i
131,
K-fjs] ...
KXUTOS': d y 8 p l
215,
9
180, 1
TTdTpTlS
3f.;
255,
4;
av
PN
mit 164,
PN
163,
If.;
165,
1; If.
(Kv-g)
1
KCüTrds: K - d 241,
1
Tov
175 227,
\idGr eiya
17;
Xa|j.Trpös:
183,1
KÖa(JLOS: eiTOiTiaau K-u
168,
186,
aKOUTXüJoeo)? 74
72;
73
( T Ö V K - V rf\g
eoKOÜTXlcoaJa
T O U XOTTÖV
TÖU K-V
rr\s
T[fi]s
(K6]a|iou);
arroTelaeL 8alajv
206,
XacüL
26,4
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616
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617
Indices
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177, 4f.; 185, 6; 210, 2; 225, 6;
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llf.
227, 5; 228, 8 (^VJTI^LTIS) vüv: |ivT]|iöpLoy: cf. p-riiiöpLOv IIOVOTTOJXTIS: M-OUO. p ö v o g : ei, GfjaovTai
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14 B, 17;
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618
Indices
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KTi8ei;9f]yaL
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6
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TToXeLwv
6
(TO[I}]TO);
T [ Ö |IT]][lÖpLOV
TOÜTO T Ö a f i f i a
TToXg: urrep T f j g
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16, 2; alrrLOTaTig T Ö V
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151,9
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TTOVTeuXoyew: 8 e K a v l a g
5; 193, 9; 196, 12; 200 A , 5; 206,
Xo|j.aGwv
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6;
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14 A , 5
208,
6; T Q Ü T T ] ?
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191 A , 3; T O Ü T T i s T]fig a o p o ü 6; T O Ü T O i ) TOÜTOU
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174,
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eirei-
ypa())f]v eTTevavTLOV rrufjaeL
. . . ÖTL o - g . . .
4; ö TTapd T a Ü T o TTOLfiaag
208,
191 B,
6
dTTeGeLiieGa 193, 8
TTopaoTOTLKÖv: TT-v ' Eßpewv
244,
1
n
T T a p a ( | ) u X a K e l a : TT-a 173 B, 3
TT (Zahlzeichen): eTr) Tre' 212, 5 TTapevoxXew: e d v oüv TLg TT-f|aeL nA[
: evopKL^öiieGa
T Ö V TTavTo-
fiiielv 233, 2; 238, 3 (TT-fiori)
KpdTopa Geöv TTA[ 225, 5 TTopGevLKÖg: rraLSLov: TreSLv
159, 4; T d e a ö -
TT-[KWV]
XeKTpwv
180,4
lieva aÜTOÜ TT-O 192, 5;ÜTTep e ü Xfjg
eauTf]g
K a i TTe8lwv
e y y ö v w v 27, 9; | i e T d
Te
KOL
Tf|g au|ißi-
ou Ke T W V TTeölwv 69, 6; Totg TTOLg aÜTOÜ 174, 4
Trag: T r d o r j g T W yeveL 153,
8ö^ri[g
2; rrdaT)
errolriaav KÖa|iov
5, 4; rravTl
174, 20; TL rrdoL TT] TTOTPLSL
. . . T Ö V XUTTÖV
aapKl 169; rrdvTO
168, 10; TT]V O K O Ü T X W O L V
rrdaav 90, 2; T Ö rrdp. ßdGpov 27,
Indices
620
4; TrduTLüv TÜV ' lovSaicßu 223, 7; Träaiv
eüXoyia
156,
9;
13,
( T r ä [ a L v ) ; 155, 16 {-näoliv); dpxdg m l XeiTOvpyias
5f.
irdaa?
202, 1;204, 1; 205, 1; 207, 1; 209, 1; f) a o p ö g
[ . . . rre]pl
aÜTf]v
ö
TÖTTO? 200 B, 3
173 B , 4 TTepißoXog: ev T W X a X S a i o i ) TT-WL
TTaCTTLXXdpLOs-: TTaaTL.,
iraaT.
14
TTQTeXXds: Oebg ß o r i O ö s
TT-d8oj[v]
TraTTip: rr-p T O Ü a T e p . a T O s
41, 1;
TT-p TOÜ T T p o 8 r i X o u p . e v o u T a -
TLQvoü
192,
eiSpuaev
2;
227,
TTttTpl
iraTpl
36, 2f.
T r e p l K e L p . a L : f) aopös" m l T Ö ÜTTÖ öep.a aüv
T W ßaöpiKw
T W TT-p.€VW TÖTTW
196, 1
rrepip-aaxdXov:
T Ö TT-V
ml
eaKOÜTXw[aa 78, 1
7; m T e o K e ü a c - a v
... p-TiTpl m l T i a T p l Ü8LW
If.; T Ö V TT-v TOÜ ü r r a i ö p o u
aÜTfjv
14 A , 1
ö
146,
mTaoKeudaaaa
B,26
171 A , 9; T W
yXuKDTdTw
T Ö V eauTWv r r a T e p a
227,
TTfJxii?: rr-et?
e'
24, 6; T T f i ( x e w v )
L' eTTl L' 171 A , 5
2f.; TTLVvwvds:'IaKwß
185,4
dpxiyoü rr-d
2,
3 T r d T p a : KXeLvfis- . . . TT-r|S' 180, 1 TrXavfiTTis': TTaTpd: TT-v 186, 9 T T a T p i s : TTdar] TTJ TT-L8L TraTpwog:
TOÜ
169
193, 6
(Zahlzeichen): 6TT| r r e ' 212,5
rretpaw:
ö
rreLpdaas"
eKTtaei
216,2
als
14 B , 47
(Srjvdpia)
9,7
eKaTÖv
14 A , 7; Gemeinde
auch gebraucht in 29. eü^dp.evo9
87,
If.
errXfjpwaa
Tf]v e ü x f j v
(<e>TTXf|pwaa);
(errXfiplwaa); errXlfjpwlaa TÖV
KÖap,ov
e[rTXf|pwaav TT-fl9
die
TTJ eopTiü
... errXfipwaav
72;
74
Tfjs rroLew: öeXfiaet
196, 11
r r e p i : TT] a u v ö S w i OLÖeov
T[fiL
26, 4; f) a o p ö g -
avTT]v T Ö r r o s
rr-l]
Aw-
... m l 6
191 A , 1; B 1;
192, 1; 193, 1; 194, TÖTT09);
3
110, 1;
T d ürrevavTta TT-
V 202, 4; Ö S 8 ' dv . . . rroLfiaT)
rr-l
92,
98,
73 ( [ e r r X f i l p w a a v ) ; T Ö V KÖap.ov] ..
196, 8
TTevTTiKoaTri: e v
für
67, 4f.; e r r X f i p w a a
TTevTaKÖOLOL: T T e v T a K o a L a t s
ir-a
Ausdruck
le-
189,2
TTXf|0og: T W rr-L e K T i a a v
1;
TTevTf|KOVTa:
rrXa-
ev8o^OTdTOu
p o v L K O u TTXL-OU
TTXTIPÖW:
rrevaKds: rreva.
a(f)aLp]av
rrXeLaTOVLKT)?:
Siamp-LaavTog
T\\i.äs e l g TTIV TT-.av yfjv rre'
L?
[vTiTWv 236, 6
1 (rr-l aÜTfis
188 A , 1 (6
TT-l] aÜTfjv
T Ö T T o ? ) ; 195 A , 1 ( a Ü T f i v J ) ; 195 B, 1; 198, 1; 199, 1; 200 A , 1; 201, 2;
pd T a Ü T a rroLTiaeL TTOLriaeL [TTOLfjae]i
rra
146, 3; rrapd T a Ü T a TL 155,
13f.;
198, 193,
5; 7;
rrapd
TaÜTa
evavTLOv
TL
errevavTLov
rrufiaeL 208, 5; eTT]oLT]aa T f ] v e ü Xfjv r\oa
91, 2; ÜTTep e ü x f j s " 95;
eü^]dp.e[vog
. . . errJoLeTTo]Lr|aa
621
Indices
116;
TO A I A [ . . ] K O N
[eTroLT]aa
eTTTOiiii^LOv eiroLlTioa
eü^diievos
133, 3; ev^d\ievos eTTOLT]oa
rö
132,
T Ö r\]püov
llf.;
179; e i r o L -
Tepog
118;
TTpeaß.
KaTraSoKcov
70, 3; e-rroLTilaa 99,
3; e]jTVT]-
pcovTTJou TTp. 151,
aa
178,
eTTOirioey
ou TT-ou 239,
19,
6;
OLKoSoiifjoas
1; TT-g
... TT-OU
oa
2; SLdoTuXov
TTp. Ke
41,
150, 4f.; TrpeCßü.] u l ö g ... TTpeCßv. 248, 1; TT-g T f j g uelög
e t o a Tr]u OTpöoLV 41, 4; €]Trotr|-
eTTOLTioev
141;
TTOTTip T O Ü a T e p - O T o g
249,
2f.;
üyög
4; uloü
Fe-
'IouXl
2; P N + TT-OU
254,
2f.; Ke a Ü T o ü TTp. 41, 2; T T p ( e a ß u -
TÖV TÖTTOV 26, l;eTTOLTiae T Ö e v
Tep)ou
aöpiov
TrpeCßu. 248, 5f.; CTTI A e o v T t o u TTpeaß. KOL C^y. KOLI c j ) p o v T L a T o ü
44,
eTTOLTioev ouvßLCü
4;
84,
e]TTOLTiaev
3; eauTW
eTTOLTioev
82;
KOL T?\
175
A,
3;
220,
59;
1; TT-ou,
eTTOLTjoav TTjv TWV OupLÖwv d o -
237,
^äXeiav
TTpeCßu.
168, 7; ö
TTOLTiaag 191
TTapd
TaCrra
B, 6; '"TT"'of|aaaa T Ö
TTd|i ßdGpov 27,
3f.
rrpeCßü.]
'louSeou,
2; T L | i L 0 T d T 0 u 248,
21;
[
5,
...
|iupeL|joü
flaXXaStou
TTpeaßüjTepov
5, 4; [ol dpxovTeg Kai
ulög
1; TCOV
K ] a l ol
rrp-OL
TTpeaß(uTepcov)
TToXXd T d eTTi 30, 5 TTÖXLS: ÖVTOS"
irpö
TT-ecog 146,
TT-ewg SeXeuKLag 246, Xap-TTpoTdTTi
2f.;
Tf|
ev
OuaTeLprjvwv
1;
TT-eL
146, 6
TTpeaßÜTLg: Tr-[L]g 161,
2f.
T T p t a | i a i : ö g dv ... TÜvßov TrptaTe 177,
17;
el
8e
T L g ...
TÜvßov
TroXXdKLg: TToXXJdKLS" d p x w [ 28, 3
TTptoTaL 178,
TToXüg: TT-d vöaco
TTpLjJLLTTLXdpLOg: dTTÖ TT-COV 19,
2f.
TTpö: övTog TTpö TTÖXecog 146,
1
av
Kap-cov
8,
5f.; TT-d T O eTT] 30, 6 TToXÖTeLiiOs-:
yovecov
...
TT-CO[V
180, 1
11
TTpoßaTovöp-og:
TTpoßaTOv.
TTop(l)upaßa(t)f|s:
TTJ
aep-VOTdTri
TTpoeSptg TCOV TT-COV 196,
5 39
rroTe: ol
40,
TT-e
'louSaXoL
TTpoyovLKÖg:
f)
fipWOV TT-V 189,
Tropcj)upds: TTOp(j)up. 14 B,
B,
aopög
p.vr||ieLov 175 A , 28;
14f.
Trpoypd(t)co: evavTtov Trpoyeypa|i[|i]ev[co]v
Trpa[
TTpo8r|XÖ0L): ö
: TT] auvaycoyfj
Td
TTpa[
( T A n P A [ ?) 20, 5 rrpeaßeuTfis:
TT-g lepeiig
14
A,
26; TT-g TTepyeoüs 14 A , Rand TTpeaßuTepai'PeßeKag
rf\s
TT-O?
12, 3f.
Kai TÖ
1; TÖ TT-V aÜTOÜ
ÖTL TTOTe dXT^Giav dKoliLg 5 a, 1
TL ... 193,
TT-9
... TT-ou 150,
20, 2f.;
3; TT-STTpea[ßü-
TCOV
7
TTOTTTIP T O Ü TT-XOU-
p.€vou ToTLavoü 192,
3
rrpoeSpta: e T e t j i T j a e v
... TT-g 36,
9; TT] o e j i v o T d T T i (f)upaßd<))cov 196,
TT-g TCOV TTOp-
5
TTpoKr|8eüco: TTpoeKf)8euaev
rrpeaßiiTepog: uelög
14
13
7
186,
622
Indices
TTpoXaiißctyü): TÜV p.ou
d8eX(})üJy
iiaKapLOTdrwy
TÜV
-rrpoXaßojToy
248, 14f.
7;
a]g);
71
80
(eK
ir-ag
T [ c o y ) ; 78,
124,
1;
TTJs' TT-a9 84,
2
CK
2;
([ir-
83,
2;
Twy
171
C,
TÖy
Geöy
TÖy
Geöy
26,
3;
146,
1;
earai
3; e a r a i
176;
e^r\
155,
154,
15;
7;
TÖ S i S o a G a i
KpLaiy e^ei
196,
14
dyiü)219,
2;
8 ( p a x p . d s ' ) p'
21,
TÖ TT-y ... S t d o T D X o y
19,
5
p
(Zahlzeichen):
13;
paßßl: p-l poSi^w:
149,
14
A,
pcoyyupi: [eplpwaGe
aep,yös:
avv
Tf) TT-
TrpoaTd^as-
TT)
afjp.a:
10,4 147,
rrpÖTepoy
1 CTTL-
3
Trpö
'louSai-
8üo
TOÜTO
20f.
8e
Tis
aÜTT^y
aei^-
172
B (2 x); 173
B,
2 aKap.yoKdyKeXoi:
Tf\v
oTpöaiy
TVS
o-vg
41,
5f. O K O U T X Ö W : eoKOÜTXwaa TÖy
2f.
4
16
TOÜ eiaoTiKOÜ ovv
26
T T p w T a u p d p t o g : TTpo-ou 240,
ydp
5
T O Ü alp.p.a 219,
aiTwyia: aei-a
T T p o a c j j o p d : Trpo. N ö y y o u
2f.
p.app.dpwaiy dTTÖ T O Ü
dp,ßwyos- ews-
yeTe 227,
1
TTpoeSpi^g
eTTiKiTai 177,
aiyop-ai: ei TTJpöaaTpwaLy
146,
153,
a-TdTT]
TÜyßois
a i y p - a : Tf\v
6
21,
1
TTOp4)upoßdcj)wy 196,
TÖ a-a
TOÜTO
Twy
186,
adp^:TL irdai a-Ki
14
TrpoaTdTTw: ö
veuadyTüjy
poSiaai
22;
9
TTpÖTepoy:
8f.;
171 C , 2
aap-ßaGetoy: rrpög T W a-w
B, 1
eis
p[o]8Laa)aiy
B,
4f.
T T p o o T d T T i s : TT-g 14 A ,
Kfjs TT-y 35,
... 171
ovv-
TTpoariXD.
TTpöoKeip-ai: f) a o p ö g
TTpöoTpcüaig:
ecj)'
TTjy aüp.ßioy
Twy
236,
1
13
A , 17
\ievTi [ 188
SapouTiX 184,
... TT-S-
6; TT-S Tr]v 168,
TTpooT]. A,
TT-S
TT-S- Tfjy
KaTeXn^sey
eüyotay
TTpoai^XuTOs-:
yeyeaGe
Tf]s
auyaywyfjs
av-
aÜTw TT-S
T r p o a e u x i : Tfi K u p i g TT-fi
TTpoaf)X.
TdTris TT-r|s
9
TÖLS TT-[s] T T \ V SlKaLOCTLiyriy T O V
aybiyf\v
2f.
82 (TT-
Sop-drcoy
3
dyaroXriy
Kpiaiy
yeiToaüvT] B,
([-rrpo-
TTpös-: TT-S- T W a a p - ß a G e i o )
Geoü
171
2 ( T T p o y l o L a s - ) ; EK T t o y
Tfjs TT-a? S o p - d T w y
TT-S-
77,
(TTployoLTiCs-); 81
yoKris"); 85,
a[g]);
TTp[ajT]-(I)y
T T p w T O s : c|)poyTLaTfisTf\g
TTpöyoLa: CK rüv 132,
TT]
TTpCOTOTTuXLTfjS": Twy
ßaap-öy
27,
5; eaKOÜTX[wa]a
KÖap.oy 94; e K Twy eaK[oÜTXwaa
77,
Tf\g 2;
dvaeis
rrpovoiag 78,
2
Indices
623
(eaKOÜTXa)[aa); € K T W V Tr\s Trpo-
oKeudaas
volag
TTIV o - v a ü v TOLS 8LKal0LS 193,
8o|i.dTa)v
ÜTrep eüxfi? eK
T Ö ÖLdxwpoy
eaKOÜTXooaa
Ttov Tf\g •npov]oLas
Xwpov [eüxfis [levog
83, 4;
T Ö [8id-
o - v 146, 1; KoGe^ei
6; GelvoL ... e i s TTIV O - V T O Ü T T I V 146,
3; Tf]v G-v (hvr\GaTO
213, 1;
eKOÜTXJwCTa 85, 3; ü r r e p
ö ßü)|iös K o l a l errLKelp-evloL a ] -
eaKOÜTXcüJaev
l AoKL-|ir|val 197, 1
79; e ü ^ d -
ea[KOÜTX(ji)aey 81; T Ö V O -
|iO(j)uXdKLoy
ÜTTep
..
üyia?
..
€aa[KOÜTX]waev 129, 4 QKOÜTXwaL?: TÖi^ KÖo[iou
Tr\£ a-
aocj)o8L8daKaXos: l e p e o s Ke o - o u 63, 3ff. ao(})ös: oocfjwTaTos
III?
ecos 72; 73 (aKo[uTXwa]eto?); 74
a r r o u S d C w : eyeveTO T Ö epyov G-
(aK0i)TX(j5]aea)S'); TTJV a - v TTd-aav
ovTos A o o d 42, If.
T O Ü Siaxwpou 90, 2 avv^r\
aKußaXiCü): fi
oTTouöfi: 8 L d ... T f j v f\
o-iaei
op.T]xw: eajiri^a
T O ? 8ÜO erTTa-
pü^ou? K o l T d 8Ü0 KLOVOKectiaXa 219,4 178, 5; r\
Kai ö ß(Jü|iös 203, 1; T\ o-g
KOL T Ö fipl^ov
189, 1; f) G-g K a i
ÜTTÖ aÜTfiv
öe|ia
avv T W V
ßaGpiKtü K o l Ttü TTepLKeLp.eva) T Ö rro)
rrpös
Tfjv
T e Kai o-v
aTe|i|ia: 41, If.
TTOTTIP
TOÜ oreiiaTos
arectiavos: ereliirioev
oopög: Ö8e o - g KttTexi
TÖ
eüvoLdv
168, 14
202,5
o-g
auvaywyfjv
x p w c o G-
ü) 36,8 aTe(t)avü)TLKÖv: KaTeXLijsev o [ ü ] (8r|vdpLa) 8 L a K Ö a L a a-oü
... o -
196, 5f.;
(SrivdpLa) eKOTÖv
rrevTi]-
KOVTO 196, 8
196, 1; fj o-g K O I T Ö ÜTTÖ a ü -
TTjv 9ep.a o ü v TÜ) ßaGpiKW K O I Ö
OTTIXTI:
TÖTTO? 206, 1; fj G-g K a i T Ö ÜTTÖ
eiSpuaev 227, 14
aÜTTiv Gefia
K O I Ö Trepl
aÜTTiv
TÜ|ißü)
errl
Tr)v8'
a-v
oTpaTTiyew: a - f | a a v T a 173 B , 7f.
TÖTTOS 191 A , 1; ri G-g Kai ö T Ö rrog 208, 1; 190, 1 ( [ f i G-g); [f| o -
o T p a T T i y l a : a - a 172B
S Kai ö T r e p l ] aÜTi^v TÖTTOS 188
aTpwoLs: e r r o l e L o a
A , 1; 191 B 1; 192, 1; 193, 1; 194,
T O Ü eloOTLKOÜ o ü v T Ü S OKOIIVO-
1 (rrepl a Ü T f j s
KOVKeXus 41, 4f.
TÖTTOS); 195 A , 1
Tf)v
oTpöoLv
(aÜTTivl); 195 B, 1; 198, 1; 199, 1 ( a ü v Tü) Ge^OTL); 200 A , 1; 201, 2; 202, 2 (ö a [ o p ] ö s ) ; 204, 1; 205, 1;207, 1;209, l ; f i o [ o p ] ö s ... Tre-
a ü : GV
... evGdSe
Ketoai
6, 7;
Xatpe Kai a ü 8, 9 o D i i ß a l v ü ) : edv auvßfj
174, 4
pl aÜTf)v ö TÖTTOS 200 B , 1; r| a S o ü v Tfi rrpooKeiiievr)
[ 188 B,
l ; T a Ü T r i s TriJs a-oü 32, 6; T Ö 8LKaLOV TTIV
TTis
o-oü 193, 3; T O Ü T T I V
O - V dvü^ri
178, 9;
KOTO-
oüp-ßLOs: r)] o - s aÜTOÜ 73; r\ G-g aÜTOÜ] 190,
74; T] a ü p . [ ß L o ] s
3; TTJs o - o u aÜTOÜ
ÜTTep eüxfis
... Ke Tfjs
aÜToü 181, 1; ouvßlou
Indices
624
IJ.OU
41, 3;
Ke
avvßiov
avrov
5; ^ i e T d Tf\s a - o u 69, 5; 90,
251,
1 (|iou); ii[eTd 79; | i e T d
Tfjs
Tfjs
a - o u aÜTOÜ
auji/ßtou
a u v y e v e i a : a - s 8 i d 8 T i p . a 8, 3 auve8pL0v:
KareXiTTev
TWV dKaipo8aTTiaTwv
TW
aü[T]ou
83; [ l e T d Tfjs a u v ß e i o u 86, 2; [ l e -
auvKOTaTiOTip-i: € K Te TCJV
Td
Kai
Tfis
auv[ßLou
aluvßiou
94; | i e T d Tf]s
103; [ l e T d
Tf|[sa-ou
114; [ l e T d Tfjs a u v ß i o u Td
Tfjs
[au|ißi^o]u
Tfi a u v ß i t ü auvßicü Kai
aÜTOu
aÜTOü
Tfi auvßio)
auTW eauTü)
133, 2; avv
| i o u 155, 5; e | j . -
K e eauTCü
eauToü [i]öv
auvßio)
| i ] o u 179;
1; T f i
225, 3f.; TTJV <J-
ß i o v | i o u 172 A , l l f .
aüvTTav: eKLVOU
186,
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1; 240,
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233, 2; a ü v u l t ^ 14 A , 10; A
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11; [ o l d p x o v r e s K T X . 5,
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3;
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Tfi
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248, 15; ürrep
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157, 5; S w a e i
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158, 4;
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Indices
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4;
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A , 16; edv
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TL9WV 223,
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4;
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10; p . r i 8 e v a
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3f.
173
13f.; 155,
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...
1; TWV
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5;
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172 A , 9 ( e | j L e ) ; 173 A ,
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3;
3; 208,
2;
236,
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B,
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3; 202,
3; 205,
3; e l
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191
204,
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146,
3;
3;
146,
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189,
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179;
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196,
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171
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625
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Indices
626
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2; f) a o p ö s
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200 B, 4; eGero
ei 8 e T L S ... KTiSeijaei
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3; |ifi e^eaTO)
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GfjvaL 213, 2; TLVL eTepq) 186, 15;
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26, 2; fiyöpaaev
T - V 171
43,
6; Getvai
TLva
146, 3; TLva
TLGOJV 223, 9; e r e p o v [ T i j v a Gdi|;e 175 A , 19; 178, 9 (GdipT)); et T L S TLJva Gdi|jeTO 175 B , 1; K r | 8 e ü a e TLva 189, 4; K r | 8 e ü a a L
TLva 198,
4; 199, 5; 206, 5; e v a v T i o v TL [TroLf|ae]L 193, 6; TTapd r a ü r a TL TTOLfjaei
155, 13; e t p.f| TL a u v -
XWpfjaeL
198, 4
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T - W 196, dpyöv
A,3 TpaTreCiTTis: T p a . 14 B, 58 TpLap-aKapLOTos:
T-ordTw
Ke
T e r p d K L S öXßtw eev 227, lOf. TpLTOs: T - v SidoTuXov
19, 5; T [ Ö
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T o t x o s : eypai^sav T O Ü S T - O U S Kai Tf]v öpoct)r|v 168, Ii.
1; T-V
T - S ÖTL ...
dKOÜLs 5 a, 1 Tpo(j)Lp.ri: Tpo](|)[Lp.r|v 178,4
TOKOS: 196,
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9; 8i^8oaGaL
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T-fjari
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196,6
199, 5; ö s 8 '
146, 5; e a r a i
T W T f ] s T - a s evKXfip.ari vos
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174,14
146, 3; ö s 8 e d v T -
174, 8; e d v
Se T L ] S T-fjar)
r ü v ß o s : rüp.ßw €TTI arf|Xriv rfjvS' eiSpuaev
157,3
227, 13; ö s dv ... r - v
TTpiare 177, 17; et Se r i s ... r - v TÖTTOS: T - S 'Eßpecov 15; T - S B e -
TTpiarai
veTcov 'Eßpf|oov T W V TTaXeiwv 16,
afip.a eTTLKirai 177,20
178, 11; r - o i s
... r ö
1; T - S EtouSewv T W V Kai Geoaeßtov 37; T-s + P N 246, 1; 251, 1;
rüxT): viKd f] T - T ] T W V oSe 18 A ,
f) a o p ö s Kai ö T - s 208, 1; 190, 1
1; v i K d f] T ] - T ] T W V oSe 18 B, 1
([f] a o p ö s
K T X . ) ; f) a o p ö s
Kai 6
TTepl a Ü T f i v T - s 188 A , 1; 191 B , 1; 192, 1; 193, 1; 194, 1 (6 TTepl aÜTfis T - s ) ; 195 A , 2; 195 B , 1
ü y i e i a : ÜTTep ü y i a s 20, 1; 129, 2f.
(TTe[pL); 198, 1; 199, 1 ( a ü v
(aüroü);
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9e^iaTL); 200 A , 1; 201, 2; 202, 1; 204,
1; 205, 1; 207, 1; 209, 1; f]
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K a i ö TTepl aÜTTiv T - S 191 A , l ; f ] aopös
Kai T Ö ÜTTÖ
a Ü T T i v Gep.a
a ü v T W ßaOpLKw K a i 6 T - S 206,
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2; 248, 2; 250, 4f.; 41, 2
( u l w s ) ; 150, 3f. ( u e l ö s ) ; ö u-s a ü r o ü 72; ULOÜ + P N 239, 2; 195 A , 3 ( U [ L ] O Ü ) ; 248, 23f. ( u - ] ü ) ; 151, 4
Indices
(vyög);
235 B, 3 (Loi)); veiov
+
PN 220, 2; 246, 1; Ke T O U U - Ü a ü Tf\s
25, 2f.; ÜTTep T O Ü U - Ü O Ü T O Ü
223,4;UL[OÜ
119; O Ü V ULÜ) 14 A ,
10; A 11; e T e L i i r j o a v v'i^oV ... rro T e pa
185, 1; ulol
+ P N 202, 4;
627
aÜTTfiv Qe\ia 191 A , 1; 196, 1; 206, 1 ÜTTOTdTTw:
ol
ÜTTOTeTayp.evoL
T f j g S e K Q v l a s 1 4 A , 2f. ÜLJJL: Gew Ü-WL
KOI d y e i g
KOTQ-
234, 2; 238, 2 ( u l j e t g ) ; | i e T d T W V
cj)uyfi 215, 1; irpög T Ö V Geöv T Ö V
ulüjv p,ou 91, 1; ulwv + P N 121;
üijiLaTov 176
183,2 üovög: v-s + P N 236, 3
4>
UTTOlGpOV: T Ö V TTeplßoXoV TOÜ üou 36, 3
ct)LXapyupLa: ^-g
' Iou8aLKf]s r r p ö -
<j)aoLV 35, 25
ÜTTevavTLog:
GeXrioei
Tct
ü-a
(^LXLO?: Tpo(j)Lpr|v ... 4>-r\v 178,5
TTOLetv 202, 4 ct)LXop.aGi]9: jv\g SeKaviag ÜTTep: ü-p Te Ke [...Jwv dvöpwv
139;
ü-p
Te Ke
T W V cj)-
w(v) TWV Ke TTttVTeuXoy. 14 A , 4
dpxovTeias"
223, 5; ü-p TOÜ eKyövou
|iou 92,
(j)lXo?:
TTOTpl
2; ü-p eXac^plas 248, 10; ü-p e ü -
ÖXÖTTOTTTTO?
Xfis 2 , l ; 2 7 , 6 ( Ü T T [ e p ] ) ; 4 1 , 2 ;
60,
4f. (ü[TT]ep); 79; 83, 3; 90, 1; 91;
ew
<^-g 8e
T'
227, 7f.; y X u K Ü T O T e
(t)LXÖTeKV0S': (j)LXoT[e]KVW
180,3
92 (ÜTT]ep); 169; ü-p T W V LÖLWV 61, 4 (ü-pj); 93, 1; ü-p | i v l a ? 49,
cj)oßew: e d v ... p.f] c|)oßr|Gfj
6; ü-p p.vr||ir|9
KOTapwv 175 B, 6f.
K Q I dvoTraüoeos
248, 6; ü-p o w T r i p l a ?
248,
15f.;
21 f. ( ü ] - p ) ; ü-p ... awTriplag 3; ü-p ... o w T € [ p i a s
<j)povTLCw: ct)-CL 8e a Ü T W v
... T W V
190,4
20,
147, 3; ü-p
ü y l a ? 20, 1; 129, 2 ( ü ] - p ) ; ü-p T O Ü uloü 223, 4; ü-p [ 130; K Q I üf-p
4 ) p o v T L O T r | s : <^-g rf\g TTpwTTis o u v a y w y f ] ? AeovTlou
rrpeoß.
dyLWTdTTis 219, 1; CTTI
K Q I C^y.
KOI
c()-oü 220, 2
248, 26 ÜTTeüGuvos": eoTOL T W Tf\s
TU|iß-
(|)uXdTTw: (j)üXa^ov
131,4
wpuxlas" evKXrijiaTL ü-9 174, 14;
(j)uXr|: 4»-^ A e o v T l w v
Ü-S" ••• T f \ S TUP-ßwpUxlctg
Qeög TWV (})''uX'^wv TOÜ ' I o T p a r | X
VÖ|1WL
2; ö
226, 1
146,4 ÜTTLOxveop-aL:
69,
ÜTTeoxovTO
40, 3; ürrooxö|JLevos
OLÖe
Tf\ yeLTO-
X
CTÜvri 171 B, 1 Xalpw: x-e mit P N 11, 2; XP'H^'''^ ÜTTÖ: KOTOOKeuaaGevTa ... ÜTTÖ + PN 168, l ; f i aopög
Kai T Ö ÜTTÖ
X-e 6, 3; x-e K O I av TdLe 8 , 8 ; x - e T e
8, 9; X'Oi-S"'
154, 12; 157,7
628
Indices
XOLXKOTVTTOS:
XO^^KO.
14 B , 25; B
53;xaX. 1 4 B , 4 6 XaptCoiiaL: exoLpioaro
il^aXiioXö-yog: i|iaXpo. 1 4 A , 15
KaraoKevdoaoa TOLS
TouSatOLS
XdpLs: dvTLXaßoOaa
^lur\[l^g
x-^
( X d p . ) ; 224,
ij^eXXös: ipeX. 14 B, 52 36,5
X " ^ 180,
4;
172 A , 5; 8, 11 9;
167 ( x d [ p i y ) ;
171
A , 10; 173 A , 11; 177, 5; 185, 7; 210,2; 225, 7; 227, 6; 228, 8f.
Q wSe:
vLKd f) rvxr]
TWV oSe
c5v6op.aL: T f ) v a o p ö v XapLCTTTJpLOv: xo^PCi-c^TripLOV d ] v -
18 A ,
1;B 1 ... wvf)aaTO
213, 1
€ 0 T i K a [ v 5, 7f.
ÜPKOT[ : 184,5 X e l p : 9di|;eT0
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175 w ä r e : w - e . . . e l v a L 223, 6
B, If. X i X d g : xs
14 B , 29 ]iTi T '
180,3
XpTiCTTÖs: X-T1 X ö L p e 6, 2f. X p w e ö s : e r e L p - T i a e v . . . X " ^ CTTE-
JMITHN
(})dva) 36, 8
] A [ ... ]IZ 230, 1
X p u o o x ö o s : x-S" 14 B, 9; XP^<70[xöjog
86,
If.; x p ] i ^ c r o [ x ö o 9
97,
If.; [ x p w o l x d o g 98, 2
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IXAZnPOC 170, 1
5. Grabmult' dTTOTLOL TrpoaTLp.ou aig
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( S r i v d p L a ) ,ß 189, 4f.
[dTTOTeL]a[eL] SLaKop-LCovTL lepwjdTcp
193,7f.
TTpoaTeLp.oi; fip-dg
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[ . . . ] K a i TW
Tap.LW ( S r j v d p i a )
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x e L X i a 206, 5f.
diTOTeLaeL
TWlepoTdTw
( 8 T i v d p L a ) <|)' 200 A , 5 diroTeLaeL
'louSal-
6vö[p.]aTL
T Wlepw
v d p L a ) , a 204, 4f.
D i e Einträge der Grabmult sind nach den verwendeten Verben geordnet.
8r|vd-
Tap.eLw
'
T a p . e L w (ST]-
Indices
otTTOTLaeL 8rivdpLa
TCÜ e i e p c o T a T C ü
dJTTOTLaeL et)'
TafiLco
T r e v T a K Ö a c a 208, 5 T W c})LCTKCü
629
Soüaei Tfi dyeLCüT[dTT]
auvaycoyfi
... ] i i ( u p L d 8 a s ) ,ß 158, 4f.
(ÖTivdpLa)
Scüaet TCÜ lepcüTdTCO Tap-elco (Sri c i ' 199,
vdpLa)
198,5
5f.'; 202,
5; (8TI-
v d p i a ) ,ß(t)' 233, 3f.; 238, 3f.
8C6CT€L
TOLS
Toü
ScaSöxoLS
TOÜ a ü -
EüoavßaTLOu
x[p^]<70^
© [ ü v K i ^ a s ] T [ p L ] s 236, 5 8c6aeL
'lepaTTÖXec SaLcov Kai
TCOV
KaTOLKOÜVTCüv
7Tpoö-T€Lp.oi;
TW
lepwTdTCü
Tap-tco
(Srjvdpca) v ' 207, 4 8cüaeL TW lepwTdTCü Tap.€LCü (Srj-
KaTOLKig
TTJ
8cüaL
ev
'lou-
(8r|ydpLa) T '
TCÜ eKCriTTTiaavTL
(8r|vdpLa)
vdpLa)
,ac})'
K a i TCS
eQvei
rüv
' louSaiwv (SrivdpLa) ,a 43, 7ff. eKTLa[€i]
T W LepwTdTCü
Tap-Lco
(Sr|vdpLa) p.üpLa 216, 2f.
p ' 205," 3ff. 8cüaeL
eis
P-ev TTIV
OuaTeiprivcüv XeiXia
TTÖXLV
dpyupLOU
TTevTaKÖOLa,
eis
Scoaec
Scüoei
awaycüyfi
,a K a i TCÜ Tap.elcü 154, 8ff.
,a
auvaycoyfj
( S r j v d p i a ) (j)'
' A T -
,a'l74,9ff. ,e
178,
10 öf|aL
L s TO Tap-Lov
TTpoaTLp.ou
(SrivdpLa) c})' 172 A , 19f.
TTpoaTeLp.[ou] TCÜV
TLKds
9f|aL TCÜ Tap.LCü ( S r j v d p t a )
(8TivdpLa)
'
8[cü]aeL aycüyfi
Oriaec T W l e p w T d T C ü Tap-Lco
X i T p a s S ü o 191 B, 6f. Tfi
223,
10
8La-
146, 3f.
T T ) dyLCüTdTTi
dpyüpou
öct)eLXeaeL TXoewv TCI) 8r|p.cü
8e TÖ
lepcüTaTOV Tap-elov 8r|ydpLa X e i X i a TrevTaKÖOLa
TTJU
SrivdpLa
'Ioi;8ecüv
K a i TCÜ Tap-LO)
Tf|
avv-
(8r|vdpLa)
(Sriydpia)
,ß
OrjaeL ,a pLa)
eLs T Ö Ta|itov
(Srivdpia)
K a i TCÜ p.rivü
(Srivd
p ' 192, 5f.
157, 3ff. GriaeL L s T [ Ö Tap.eLOV 175 A , 19f.
6. Latein cum: cum pac[e 148, 6
inquilinus: inq. Visigo[t 148, 3
didascalus: d-i 183, 5
nomen: in n-ine Domini 148, 1
dominus: in nomine D [ - i 148,1
pax:
in: in nomine Domini 148,1
requiescere: uvi r-cit 148, 2
cum pac[e 148, 6
630 socer: s-[r 148, 4 ubi: u]vi requiescit 148, 2
7. Hebräisch 3 (FO Palästina); 41, 7; 56; 105-9; 160, 10; 170, 2; 184, 6 (Palästina); 212, 5 (Rom); 217, 4 (Palästina)
Indices
Visigo[t: 148, 3
Konkordanzen G. A l f ö l d y , D i e römischen Inschriften v o n
319 N r . 46
203
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10, 1960, 70 N r . 122
215
12, 1962, 206f. N r . 30
247
48, 1998, 125ff.
222
267 N r . 164
11
23/24, 1961/62 597 N r . 34
23
A n n a l i dellTstituto 19, 1847, 105ff.
9
Arastirma Sonu9lari Toplantisi 11,1993,114
183
A n n e e epigraphique 1984,913
10
Archäologisch-epigraphische Mitteilimgen
1990,930
34
aus Österreich
1994, 1660
196
7, 1883, 187 N r . 61
1999, 1579
189
1999, 1580
198
1999, 1581
190
1999, 1582
207
162
'Appowa (Smyma) 1. 11. 1897
26
1999, 1583
204
1999, 1584
209
ches o f A s i a , L o n d o n 1828
1999, 1585
191
Tafel
1999, 1586
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T ü b i n g e n 1995
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48
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M 5
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187
3 1 0 f N r . 30
197
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13
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41f
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10
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25
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27
219
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158 N r . 6
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161 N r . 24
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1994, * 2 0 7 N r . y J E 4 I
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162 N r . 26
90
3
K . Bieberstein/H. B l o e d h o m , Jerusalem,
162 N r . 27
86
W i e s b a d e n 1994
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49
III 144
10
162 N r . 29
20
III360fNr.3
183
224f. A . 29
41
225 A . 30
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D . D . Binder, Into the T e m p l e Courts,
225 A . 3 1
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164
170, 1963, 50
59
I I I Nr. 8
163
170,1963,51
58 b, c
I I I Nr. 9
166
174, 1964, 3 2 f
60
174, 1964, 38
135
Bulletin o f the Jewish Palestine Explora
177,1965,20
58 a
tion S o c i e t y
187, 1967, 18 A . 2 3
142
9, 1941/2, 7ff. N r . 2
217
187,1967,27
119
187, 1967, 2 9 ; 36
61
L . B o f f o , Iscrizioni greche e latine per lo
187, 1967, 29
62
studio della bibbia, Brescia 1994
187, 1967, 29
63
353ff. N r . 44
187, 1967, 29
70
187, 1967, 29 A . 26
131
37
633
Konkordanzen
Tf\s rröXeojs
187,
1967, 32
124
de Clerc/Zakas, Hepl
187,
1967, 45
65
öuareipcov TrpaypaTeta eTrLYpa(j)LK-n,
187,
1967, 45
66
A t h e n 1900
191,
1968, 21
57
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206,
1972, 2 0
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46
2924
27
7, 1883, 24 N r . 15
162
3148
40
7, 1883, 234f. N r . 8
236
3509
146
10, 1886,327ff.
36
3827 1
211 186
17, 1893, 257 N r . 37
180
3891
17, 1893, 263f. N r . 48
172
4129
185
17, 1893, 271 N r . 60
175
4429 b
245
17, 1893, 273 N r . 63
177
9270
226
17,1893,638
M 4
9897
41
58, 1934, 379f. N r . 44
20
9898
42
9916
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Chiron 25, 1995, 400 N I I I 30
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1952 ( C I J )
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49
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36
739
41
E. Chishull, T r a v e l s in T u r k e y , L o n d o n
740
42
1747, 53
741
43
742
40
1988, 57 i
146
D . C h w o l s o n , Corpus Inscriptionum
743
M 2
Hebraicarum, St. Petersburg 1882
744
46
147f
745
32
746
33
747
35
N r . 22
212
748
37
749
21
634
Konkordanzen
750
54
751
53
J.S. C r a w f o r d , T h e Byzantine Shops at Sardis, C a m b r i d g e 1990
752
146
65
57
753
48
81
58 a
754
49
84
58 b
755
47
84
58 c 59
756
25
89
757
223
G . D a g r o n / D . Feissel, Inscriptions de C i
758
221
licie, Paris 1987
759
214
38f. N r . 14
230
760
173
80f. N r . 36
248
764
182
766
168
O . M . Dalton, Catalogue o f Early Chri
768
175
stian Antiquities and Objects from the
769
176
Christian E a s t . . . o f the British M u s e u m ,
770
172
L o n d o n 1901
771
169
99 N r . 487
772
180
55
774
179
A . Deissmann, Licht v o m Osten, H e i d e l
775
205
b e r g ' 1923, 391 f.
776
206
37
777
196
D i a l o g h i di A r c h e o l o g i a
778
208
5, 1987, 120
781
219
783
245
784
244
1, Paris 1928
785
232
239
156
786
233
251 f.
43
787
234
788
236
I. Dittmann-Schöne, D i e Berufsvereine in
789
235
den Städten des kaiserzeitlichen K l e i n
790
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asiens, Regensburg 2001
791
238
226f Nr. V.5.10
792
239
793
240
794
241
Bithynien, W i e n 1952
795
231
62 N r . 168
796
162
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F . K . D ö m e r , Bericht über eine R e i s e in 152
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J. Ebersolt, M i s s i o n archeologique de
799
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Constantinople, Paris 1921
800
151
51 N r . 7
801
150
151
882
246
Echos d'Orient
910
251
4, 1 9 0 1 , 3 5 6 f
156
925
250
8, 1905,271f.
157
931
249
954
4
J. A . van E g m o n d van der N y e n b u r g /
1414
184
J. H e y m a n , R e i z e n door en gedeelte van
1448
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187
I8f
204
1296
19
208
II 52
36
202
II 70
48
200
II 186
25
197
II 188
237
194
II 2 3 0 f
151
3 1 , 1999, 120f. N r . 8 3 1 , 1999, 121 N r . 9 31, 1999, 121f. N r . 10 3 1 , 1999, 1 2 2 f . N r . 11 3 1 , 1999, 123 N r . 12 3 1 , 1999, 123f. N r . 13
37
43
209
3 1 , 1999, 124f. N r . 14
191
R . Garrucci, C i m i t e r o d e g l i antichi ebrei
3 1 , 1999, 125 N r . 15 3 1 , 1999, 125f. N r . 16
201
scoperto recentemente in V i g n a Randani
205
ni, R o m 1862
3 1 , 1999, 126f. N r . 17
195
26 A . 2
3 1 , 1999, 127 N r . 18 31, 1999, 1 2 7 f f . N r . 19
192 193
E . R . G o o d e n o u g h , Jewish S y m b o l s in
3 1 , 1999, 129 N r . 20
203
the G r e c o - R o m a n Period, N e w Y o r k
31, 1999, 129f. N r . 21 31, 1999, 130f. N r . 22
199
1953fiF.
188
II 80
41
31, 1999, 1 3 1 f . N r . 23
196
III flg. 977
156
212
Eranos Vindobonensis 1893
F. Graf, N o r d i o n i s c h e K u l t e , R o m 1985
99flF.
223
470 I.Ph. 10
18, 1985, I f f
10
seum I I I 2, ed. E . L . H i c k s , O x f o r d 1890
19, 1987, l O f f
63
(GIBM)
Eretz Israel
36
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180
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99 N r . 30
31
G u d i o collectae, nuper a loanne K o o l i o
l O l f N r . 35
35
digestae hortatu consilioque loannis Grae-
636
Konkordanzen
v i i , nunc a Francisco H e s s e l i o editae cum
94, 2001 16 N r . 2
adnotationibus eorum, L e e u w a r d e n 1731,
94, 2001 16f. N r . 3
62
praefationis appendix
94,2001
17f. N r . 4
63
61
Nr. X V I I
41
94, 2001 18f. N r . 5
64
Nr. X V I I I
42
94, 2001
19 N r . 6
65
94, 2001
19 N r . 7
66
Habis 3, 1972, 132
148
94, 2001 20 N r . 8
67
94, 2001 20 N r . 9
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204 K r y 57
236
94, 2001 22 N r . 12
211 K r y 98
234
94, 2001 23 N r . 13
72
2 I 4 f . K r y 116
242
94, 2001 23 N r . 14
73
94,2001
2If. Nr. I I
70 71
220 K r y 151
239
222 K r y 163
233
223 K r y 169
237
231 K r y 221
241
233 K r y 232
235 a
94, 2001 23 N r . 15
74
233 K r y 233
235 b
94, 2001 24 N r . 16
77
237Kiy256
232
94, 2 0 0 1 , 24f. N r . 17
78
243 K r y 292
240
94, 2001 26 N r . 18
79
249 K r y 328
238
94, 2 0 0 1 , 26 N r . 19
80
255f. K r y 373
243
94, 2 0 0 1 , 26f. N r . 20
81
327 O I D 15
231
94, 2 0 0 1 , 27 N r . 21
82
346 O I D 104
230
94, 2001 27 N r . 22
83
348 Sei 2
245
94, 2 0 0 1 , 27f. N r . 23
84
372 Sei 134
244
94, 2 0 0 1 , 28 N r . 24
85
382 S I T 19
247
94, 2 0 0 1 , 28 N r . 25
86
23 N r . 13-14 a 75
94, 2001 23 N r . 13-14 b 76
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152
94, 2 0 0 1 , 34 N r . 36
97
131
135
94, 2 0 0 1 , 34f. N r . 37
98
Harvard Studies in Classical P h i l o l o g y
94, 2 0 0 1 , 35 N r . 38
99
96, 1994, 282ff.
14
94, 2 0 0 1 , 35 N r . 39
100
96, 1994, 292f.
83
94, 2 0 0 1 , 35f. N r . 40
101
96, 1994, 292f.
84
94, 2 0 0 1 , 36 N r . 41
102
96, 1992, 292f.
100
94, 2 0 0 1 , 36 N r . 4 2
103
96, 1994, 293
69
94, 2 0 0 1 , 36 N r . 43
104
94, 2 0 0 1 , 36 N r . 44
HO
Harvard T h e o l o g i c a l R e v i e w
94, 2 0 0 1 , 37 N r . 45
III
94, 2 0 0 1 , 15f. N r . 1
94, 2 0 0 1 , 37 N r . 46
112
60
637
Konkordanzen
94, 2 0 0 1 , 37 N r . 47
113
107 N r . 2
155
94, 2 0 0 1 , 3 7 N r . 48
114
108 N r . 3
179
94, 2 0 0 1 , 38 N r . 4 9
115
109f. N r . 4
186
94, 2 0 0 1 , 38 N r . 50
116
111 N r . 5
176
94, 2 0 0 1 , 38 N r . 51
117
11 Iff. Nr. 6
175
94, 2 0 0 1 , 38 N r . 52
118
115f
Nr.7
173
94, 2 0 0 1 , 3 8 f . N r . 53
119
117f
Nr. 8
174
94, 2 0 0 1 , 39 N r . 54
120
119f
Nr. 9
172
94, 2 0 0 1 , 39 N r . 55
121
123f
N r . 12
177
94, 2 0 0 1 , 39 N r . 56
122
125f N r . 13
227
94, 2 0 0 1 , 39 N r . 57
123
126f
178
94, 2 0 0 1 , 3 9 N r . 58
124
94, 2 0 0 1 , 39 N r . 59
125
Hispania Antiqua
9 4 , 2 0 0 1 , 4 0 N r . 60
126
3, 1973, 3 6 5 f N r . V I
94, 2 0 0 1 , 4 0 N r . 61
127
94, 2 0 0 1 , 4 0 N r . 62
128
Historia 4 1 , 1992
94, 2 0 0 1 , 4 0 f . N r . 63
129
298f
94, 2 0 0 1 , 41 N r . 64
130
N r . 14
148
14
94, 2 0 0 1 , 41 f. N r . 65
131
Homeros (Smyma)
94, 2 0 0 1 , 42 N r . 66
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M a i 1875, 205
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136
136
94, 2 0 0 1 , 4 5 N r . 71
137
94, 2 0 0 1 , 4 5 N r . 72
138
G . H . R . H o r s l e y , N e w D o c u m e n t s Illus-
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36
M 5
94, 2 0 0 1 , 4 6 N r . 74
140
1981/3
94, 2 0 0 1 , 4 6 N r . 75
141
I 101 N r . 61
174
94, 2 0 0 1 , 4 6 f . N r . 76
142
I U l f N r . 69
36
94, 2 0 0 1 , 4 7 N r . 77
143
III 5 5 f
98
94, 2 0 0 1 , 4 7 N r . 78
144
94, 2 0 0 1 , 4 7 N r . 79
145
H . van der Horst, B i b l . A c a d . L u g d . Bat.
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105
X V I I I Perizonianus Q 42
95, 2002, 8ff. N r . 2
106
fol. 42 r N r . X V I I
41
95, 2002, lOff. N r . 3
107
fol. 421" N r . X V I I I
42
95, 2002, 12 N r . 4
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217
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222
213
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8 ( M a g n e s i a Sip., ed. T h . Ihnken, 1978) 27
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9 ( N i k a i a , ed. S. Sahin, 1979) 615
153
11
14 (Ephesos, edd. H . E n g e b n a n n / D . K n i b b e / R . M e r k e l b a c h , 1980) 1251
9
X I I 6 ( S a m o s , ed. K . H a l l o f , 2 0 0 3 ) 959
5
X I I 8 ( T h a s o s , ed. C . Fredrich, 1909)
30
439
11
15 (Ephesos, edd. C . B ö r k e r / R . M e r k e l bach, 1980)
Inscriptiones Graecae ad res Romanas per
1676
33
1677
32
tinentes, edd. R . Cagnat et al., Paris 1906/27 ( I G R )
17, 2 (Ephesos, edd. R . M e r i c / R . M e r k e l -
III 858
bach/J. N o l l e / S . Sahin, 1981)
I V 655
168
I V 658
172
233
3822
47
4130
31
I V 834
205
4135
35
I V 835
206
20 ( K a l c h e d o n , ed. R . M e r k e l b a c h , 1980)
I V 1281
146
75
151
I V 1327
36
76
150
I V 1431
40
23 ( S m y m a , ed. G . P e t z l , 1982) 295
43
296
44
297
45
24, 1 ( S m y m a , ed. G . P e t z l , 1987)
I V 1452
43
I V 1743
48
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697
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844 a
41
77
844 b
42
77
77
77
78
28, 1 ( l a s o s , ed. W . B l ü m e l , 1985)
71
193
21
77
80
284
22
77
82
377
23
77
83
31 ( K l a u d i o u P o l i s , ed. F. Becker-Bertau,
77
84
1986)
77
85
180
152
36 ( T r a l l e i s , ed. F. P o l j a k o v , 1989) 240
27
241
28
44 ( S i d e , ed. J. N o l l e , 2 0 0 1 ) 190
220
191
219
77
124
77
132
174ff-.
148
Israel Exploration Joumal 16, 1966, 133 N r . 5
147
639
Konkordanzen
27, 1977,215ff.
229
83, 1993, 92 N r . 30
33, 1983, 86ff.
10
83, 1993, 92 N r . 31
148
83, 1993, 92 N r . 32
30
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238
156
R . Jacoby, Jerusalem Ossuaries, Jerusa
25, 1994, 276 N r . iii
236
lem 1 9 8 7 , 4 0
25, 1994, 280 N r . i v
237
25, 1994, 280 N r . V
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25, 1994, 280 N r . v i
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Judentums 2, 1861
25, 1994, 281 N r . v i i
235 a
25, 1994, 281 N r . v i i i
239
25, 1994, 281 N r . ix
241
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188
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224
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83, 1993, 90 N r . 16
184
83, 1993, 90 N r . 18
46
83, 1993, 91 N r . 19
25
1922
83, 1993, 91 N r . 20
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230 N r . 57. 3
43
120
M 2
231 N r . 53
36
1 20 *
M 3
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351f.Nr.
219
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68
63
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63
67
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15
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16
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17
68
179
18
67
19
69
238
151
20
90
238
157
21
94
25If
43
22
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26
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Nr. X I I
44
27
119
28
49
29
25
641
Konkordanzen
D . M c C a b e et al., Samos Inscriptions,
30
27
31
26
Princeton 1986
32
20
72 N r . 321
33
168
34
169
D . M c C a b e et al., S m y m a Inscriptions,
35
149
Princeton 1988
36
219
19f. N r . 54
40
37
220
20 N r . 61
41
77 c
147
20 N r . 62
42
76 N r . 563
44
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149 N r . 682
31
149 N r . 679
30
940 I I I f
339 N r . 2371
32
940 I I I g
38
350 N r . 2493
33
940 I I I h
39
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Princeton 1984 37
189
24f Nr. 2
198
25f Nr. 3
190
642
Konkordanzen
26f. N r . 4
207
I V (edd. W . H . Buckler/W.M. Calder/W.
27ff. N r . 5
206
K . C . Guthrie, 1933)
30f. N r . 6
187
90
214
31f.Nr.7
204
202
180
32f. N r . 8
208
V I ( e d d . W . H . B u c k l e r / W . M . Calder,
33f. N r . 9
202
1939)
3 4 f f . N r . 10
200
264
36 N r . 11
197
316
175
37f. N r . 12
194
325
177
38 N r . 13
209
334
170
39ff. N r . 14
191
335
174
43 f. N r . 15
201
335 a
173
4 4 f f . N r . 16
205
4 7 f f . N r . 17
195
4 9 f . N r . 18
192
5 0 f f . N r . 19
193
55 N r . 20
203
5 5 f . N r . 21
199
56f. N r . 22
188
58ff. N r . 23
196
V I I ( e d . W . M . Calder, 1956) 563 420 145
Eüayve-
SxoXfj?
2/3, 1876/8 2 5 N r . OKTi'
Antiquity, O x f o r d 1999
2/3, 1876/8 176
181
M o u a e l o y Kai BLßXLoOViKri Tf\s
St. M i t c h e l l , in: P. A t h a n a s s i a d i / M . Fre
215
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\iKf\s
142 N r . 230
168
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173
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J. K e i l / A . W i l h e l m , 1931)
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23
245
I 320 N r . 2
146
32
244
I V p. 2052, 1
146
205
232
222
233
Museum Helveticum
237
234
56, 1999, 219 N r . 3
262
236
295
235 a
334
237
in a Social Context, Aarhus 1998
440
238
203f. N r . 5
448
239
607
240
D . N o y , Jewish Inscriptions o f Western
679
41
Europe I / I I , C a m b r i d g e 1993/5
684
242
I 186
148
751
235 b
II 183
212
758
243
II 360
178
171
I. N i e l s e n / H . S . N i e l s e n ( H r s g g . ) , M e a l s 14 A
643
Konkordanzen
S. Ntantes, ' ArrecXriTLKal eKcf)pdoeLs e i s
538 N r . 94
12
T d s 'EXXriVLKdg errLTupßiou? rraXaLoXPLOTiavLKd? 6TrL'ypa
227
Österreichische Jahreshefte 8, 1905, B e i b l . 78f.
35
23, 1926 J. Oehler, Monatsschrift fiir Geschichte
B e i b l . 191 N r . 146
und Wissenschaft des Judentums 53,
28, 1933
13
B e i b l . 61 N r . 8
149
295 N r . 17
250
32, 1940, 79ff.
M 1
296 N r . 46
151
52, 1978/80, 50 N r . 94
30
297 N r . 47
150
59, 1989
297 N r . 48
157
B e i b l . 219f. N r . 54
297 N r . 50
40
297 N r . 51
43
B . Olsson et al. ( H r s g g . ) , T h e S y n a g o g u e
297 N r . 52
41
o f A n c i e n t Ostia and the Jews o f R o m e ,
297 N r . 53
42
Stockholm 2001
297 N r . 53 a
44
1 5 9 N r . 2. 5. 1
297 N r . 54
33
297 N r . 55
32
Palestine Exploration Fund, Quarterly
297 N r . 56
35
Statement
297 N r . 57
36
1893, 290
251
297 N r . 58
47
1893, 300 N r . 7
251
297 N r . 59
48
1900, 118 N r . 18
249
297f. N r . 60
146
1-900, 122
249
298 N r . 61
21
298 N r . 62
25
Palestine Exploration Quarterly
298 N r . 63
26
7 1 , 1939, 194 N r . 3
298 N r . 64
46
1909
34
212
55
298 N r . 65
168
M . Papakonstantmou, A I T p d X X e i s ,
298 N r . 66
169
A t h e n 1895, N r . 146
298 N r . 68
179
298 N r . 69
182
Q a d m o n i o t 8, 1975
299 N r . 71
206
133f
299 N r . 72
205
28
229
299 N r . 73
196
W . R . P a t o n / E . L . H i c k s , T h e Inscriptions
299 N r . 74
221
o f C o s , O x f o r d 1891
299 N r . 75
223
196 N r . 278
6
300 N r . 77
162
202 N r . 303
7
2 0 9 f N r . 323
8
300 N r . 79
226
300 N r . 84
237
300 N r . 85
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231
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1455
538 N r . 75 a
219
538 N r . 75 b
180
8
644
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177
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649ff. N r . 559
168
53 N r . 39
651 N r . 561
169
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182
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(RECAM)
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196
162
509
165
510
164
511
163
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43
423 N r . 14
217
1991
423 N r . 16
184
117Nr. 1
160
424 N r . 18
46
119 N r . 2
161
424 N r . 19
25
120 N r . 3
159
4 2 4 f N r . 20
168
427 N r . 30
220
R e v u e archeologique
427 N r . 31
148
I I I 6, 1885
427 N r . 32
30
B . R e m y ( H r s g . ) , Pontica I , St. Etienne
U l f Nr. 6
47
111 1 2 , 1 8 8 8 , 2 2 5
168
W . M . R a m s a y , T h e Cities and
I I I 4 1 , 1902
Bishoprics o f Phrygia I / I I , O x f o r d 1895/7
357 N r . 95
520 N r . 361
186
I V 10, 1919
538 N r . 399 bis
179
358 N r . 180
545 N r . 411
196
562ff. N r . 455-7
171
R e v u e biblique
5 6 5 f N r . 465/6
175
1, 1904, 82 N r . 2
168 12
246
645
Konkordanzen
2, 1905, 99 N r . 2
4
P. Ricaut, T h e Present State o f t h e Greek
90, 1983, 522f. N r . 32
3
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146
R e v u e des Etudes Anciennes 3, 1901, 272
168
34, 1925, 577f. N r . 2
184
O.F. V. Richter, Wallfahrten hn M o r g e n lande, B e r l m 1822 580 N r . x x x v i i i
146
R e v u e des Etudes Grecques 2, 1 8 8 9 , 2 3 f f . N r . 2
171
Rivista di A r c h e o l o g i a Cristiana
4, 1891,287ff.
M 5
50, 1974, 2 1 5 f f N r . 2
5, 1892, 76f. N r . 2
M 4
16, 1903, 48f. N r . 4
M 4
J. u. L . Robert, Bulletin epigraphique
20, 1907, 86
157
1946/7, 189
153
1953, 194 p. 176
152
R e v u e des Etudes Juives
178
1954, 24 p. 112f
55
7, 1883, 161ff.
43
1968, 478
62
10, 1885, 74ff.
47
1968, 478
124
10, 1885, 75f.
237
1968, 478
142
10, 1885, 76 N r . 1
48
1971,
10, 1885, 77 N r . 4
162
645
187 203
12, 1886,236ff.
36
26, 1893, 167ff.
151
42, 1901, Iff.
25
L . Robert, Etudes Anatoliermes, Paris
59, 1 9 1 0 , 6 0 f f
219
1-937,409ff
59, 1910, 1 3 1 f
219
101, 1937, 8 5 f
22
1976, 684
158
27
L . Robert, Hellenica 125
2
R e v u e de l'instruction publique en
III lOOf
22
B e l g i q u e 11, 1868
III 108
13
Iff
196
X249f
173
X 253
172
R e v u e de p h i l o l o g i e
X I / X I I 260
44
46, 1922
X I / X I I 261
26
X I / X I I 386ff. N r . 1
154
121 N r . 5
227
J. R e y n o l d s / R . Tarmenbaum, Jews and
XI/XII 39If
157
X I / X I I 392ff.
155
Godfearers in Aphrodisias, C a m b r i d g e
X I / X I I 395f
156
1987
X I / X I I 436flf.
186
3ff Nr. 1
14
132f
Nr. 1 a
16
L . Robert, N o u v e l l e s inscriptions de Sar
132f
Nr. 1 b
15
des I, Paris 1964
133 N r . 2
17
39 N r . 4
68
134f
Nr.7
18
39 N r . 5
67
136f
Nr. 9
19
45
125
45ff Nr. 6
69
47
66
47
70
48f Nr. 7
90
50f Nr. 8
94
Rhemisches M u s e u m 7, 1850, 249 N r . 17
245
646
Konkordanzen
51f. N r . 8 b
94
118 N r . 47 B 8
15
53 N r . 9
91
119 N r . 47 D 6
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52
54 N r . 12
104
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53
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86
55 N r . 14
98
55 N r . 15
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19
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17
2 2 0 f N r . 180
15
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40, 1074, 5
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don 1628, 35ff. N r . I V
40, 1074, 6
58 a
40, 1 0 7 4 , 7
58 b, c
40, 1074, 8
59
40
Sitzungsbericht... Berlin 1885, 686 N r . 87
250
4 1 , 1137
160
4 1 , 1138
161
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4 1 , 1139
159
Constantinopoleos N o t i t i a , Utrecht ^1694
4 1 , 1737
1
18
44, 1033
183
44, 1075
213
J. S p o n / G . W h e l e r , V o y a g e d'Italie, de
4 5 , 1647
83
Dahnatie, de G r e c e et du L e v a n t , A m s t e r
4 5 , 1648
84
dam 1 6 7 9 , 3 9 8
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100
4 5 , 1799
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46, 1518
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A s i a M i n o r , Boston 1888
46, 1518
138
378 N r . 550
146
146
180
46, 1656
196
46, 2368
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J . H . M . Strubbe, A r a i E p i t y m b i o i , B o n n
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189 198
159fNr.228
174
4 9 , 1815
160fNr.229
175
4 9 , 1816
190
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Studi in onore di C . Sanfilippo V I ,
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M a i l a n d 1985
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200
4 9 , 1824
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Supplementum Epigraphicum 1, 452 227 Graecum
4 9 , 1825
194
4 9 , 1826
209
4, 441
37
49, 1827
191
8, 204
184
4 9 , 1828
201
15, 807
173
4 9 , 1830
195
19, 852
215
4 9 , 1831
192
20, 87
247
4 9 , 1832
193
20, 442
217
49, 1833
203
27, 944
229
4 9 , 1834
199
30, 1507
180
4 9 , 1835
188
33, 1277
10
33, 1284
3
36, 970
14
4)LXoXoyLKÖS' ZüXXoyos'.
37, 846
16
n a p d p r r i p a TOU iC TÖpou, Konstantmo-
37, 847
15
pel 1887, 125
37, 848
17
HapdpTripa TOU LO' xöpou, Konstantino
37, 849
18
pel 1891, 21
37, 851
19
37, 1298
230
Syria 2, 1921
37, 1340
248
207ff Nr. 1
38, 1335
218
39, 1222
34
' 0 ey KcoyoTayxLyouTTÖXeL 'EXXrjVLKÖs
150 151
248
648
Konkordanzen
T a r b i z 12, 1941 27
294
1 5 8 N r . 4. 4
68
1 6 2 N r . 4. 6
49
252 A . 60
132
Tituli A s i a e M i n o r i s ( T A M , W i e n )
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216
I V 1 ( e d . F . K . D o e m e r , 1978)
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158
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210
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211
375
155
376
154
J.P. W a l t z i n g , Etüde historique sur les
377
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V 2 ( e d . P . Herrmann, 1989) 1142
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1384
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B . Wander, Gottesfurchtige und S y m p a T & M B y z 10, 1987
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411
101
1998 6
105
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P . R . T r e b i l c o , Jewish C o m m u n i t i e s in
110
49
A s i a M i n o r , C a m b r i d g e 1991
114f
27
44 N r . 4. 2
69
118
67 68
45 N r . 4. 3
90
118
46 N r . 4. 4
98
133
168
46 N r . 4. 5
63
235fF.
14
48 N r . 4. 7
64
50 N r . 4. 10
63
L . M . W h i t e , T h e Social Origins o f Chri
51 N r . 4. 11
131
stian Architecture I I , C a m b r i d g e 1997
51 N r . 4. 13
142
300ff.
59 N r . 2
168
307ff.
168
61 N r . 3. 1
173
321fNr.67a
90
62 N r . 3. 2
174
3 2 2 f N r . 67 b
62
6 2 f . N r . 3. 3
172
324 N r . 68
36
74 N r . 5. 1
175
74f. N r . 5. 2
176
Zeitschrift des Deutschen Palästina-Ver
77 N r . 5. 5
177
eins
78 N r . 6. 1
171
64, 1941
81 N r . 6. 2
169
227f.Nr. 185A
184
82 N r . 6. 3
170
78, 1962, 79
217
100 N r . 5. 1
179
82, 1966, 5 9 f
69
104 N r . 1. 1
43
82, 1966, 61 N r . 5
67
107 N r . 1. 2
25
110 N r .
1.4
14
36
Zeitschrift für P a p y r o l o g i e und Epigra
135 N r . 4. 5
176
phik
136 N r . 4. 8
215
18, 1975, 35 N r . 104
158
157 N r . 4. 3
27
2 1 , 1976, 186f N r . 1
7
158 N r . 4 . 4
67
Konkordanzen
2 1 , 1976, 187 N r . 2
8
98, 1993, 185
14
Zutot 1,2001, 48ff.
2
649
650
Konkordanzen
Nachtrag zu Nr. 148 Ich habe leider übersehen, daß diese Inschrift berehs 1982 von Gü folgendermaßen wiederhergesteht wurde:
5
In nomine D[(omi)ni vi requiescift na-] ta in Quisico [Rab-J la, Sies socefraj didascali, feßi-] cit(er), cumpacfe].
]
€v9a K a T d K [ e L T a L ]
'PdßXa TOÜ Zi[es eKÜ-] pa TOÜ 10
15
|iaKa[pTd-]
TOU KU[pLOU
]
dpxriauvlayoüyou] KuCfJKoCu ] AHKEÜ[ THANH [ NET A Ü [ . KTPHET[ Te0veK[e
I. Canös i ViUena, Fonaments 9, 1996, 33Off.; ead., L'epigrafia g-ega a Catalunya, Debrecen 2002, 135ff. bietet ebenfaUs eine Ergänzung des Textes (non vidi), die aber nach J. Curbera, HEsp 7, 2001, 962 nicht akzeptabel ist.