Heidi Reichle Finanzierungsentscheidung bei Existenzgründung unter Berücksichtigung der Besteuerung
GABLER RESEARCH
...
42 downloads
821 Views
2MB Size
Report
This content was uploaded by our users and we assume good faith they have the permission to share this book. If you own the copyright to this book and it is wrongfully on our website, we offer a simple DMCA procedure to remove your content from our site. Start by pressing the button below!
Report copyright / DMCA form
Heidi Reichle Finanzierungsentscheidung bei Existenzgründung unter Berücksichtigung der Besteuerung
GABLER RESEARCH
Heidi Reichle
Finanzierungsentscheidung bei Existenzgründung unter Berücksichtigung der Besteuerung Eine betriebswirtschaftliche Vorteilhaftigkeitsanalyse
Mit einem Geleitwort von Univ.-Prof. Dr. Dieter Schneeloch
RESEARCH
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
Dissertation FernUniversität Hagen, 2010
1. Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 Lektorat: Ute Wrasmann | Stefanie Loyal Gabler Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-2553-4
Geleitwort Jährlich werden in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 800.000 Gewerbe angemeldet. Die meisten beinhalten die Gründung einer selbstständigen Existenz. Rund ein Viertel der Existenzgründungen scheitert bereits innerhalb der ersten zwei Jahre nach dem Gründungszeitpunkt. Eine Hauptursache für die hohe Zahl scheiternder Existenzgründungen liegt in Finanzierungsproblemen. Damit ist offensichtlich, dass Finanzierungsfragen im Rahmen einer Existenzgründung ein hoher Stellenwert eingeräumt werden sollte. In der Regel werden bei der Finanzierung einer Existenzgründung unterschiedliche Finanzierungsarten eingesetzt. Deren Vorteilhaftigkeit hängt außer von den Konditionen auch von der Besteuerung ab. Die Höhe und der Zeitpunkt der Besteuerung sind in erheblichem Maße von der Art der Finanzierung und der Rechtsform des Unternehmens abhängig. Ziel der Verfasserin dieser Dissertation ist es, die relative Vorteilhaftigkeit der einzelnen für eine Existenzgründung in Betracht kommenden Finanzierungsarten zueinander zu untersuchen und Methoden zu deren Beurteilung zu entwicklen. Derartige Vorteilhaftigkeitsanalysen und darauf aufbauende planerische Überlegungen gehören zum Kernbereich der entscheidungsorientierten Forschungsrichtung der Betriebswirtschaftslehre. Die Arbeit ist angesiedelt im Grenzbereich der betriebswirtschaftlichen Fächer Finanzwirtschaft, betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Unternehmensgründung. Die von Frau Reichle behandelten Fragestellungen sind von großer praktischer und wissenschaftlicher Relevanz. Veröffentlichungen zu Steuerwirkungsanalysen im Rahmen einschlägiger Untersuchungen zu Finanzierungsentscheidungen bei Existenzgründung sind jedoch selten und kommen häufig über dürftig begründete Patentrezepte nicht hinaus. In wohltuendem Gegensatz hierzu steht die vorliegende Dissertation. In weiten Bereichen ihrer Arbeit betritt die Verfasserin wissenschaftliches Neuland. Der Arbeit ist deshalb eine möglichst weite Verbreitung in Forschung und Praxis zu wünschen. Univ.-Prof. Dr. Dieter Schneeloch
Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Steuerund Prüfungswesen der FernUniverität Hagen. Sie wurde im Wintersemester 2009/2010 von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der FernUniversität in Hagen als Dissertation angenommen. Meinem akademischen Lehrer und Dotorvater Herrn Prof. Dr. Dieter Schneeloch danke ich ganz besonders, dass er mir diese Arbeit ermöglicht hat, für seine wissenschaftliche Betreuung meiner Arbeit und seine wertvollen Anregungen im Rahmen der Doktorandenseminare. Herrn Prof. Dr. habil Thomas Hering danke ich für die zügige Erstellung des Zweitgutachtens und die darin gegebenen Hinweise. Schließlich möchte ich auch Herrn Prof. Dr. Stephan Meyering als drittes Mitglied der Prüfungskommission meinen Dank aussprechen. Für die freundschaftliche Arbeitsatmosphäre und die sehr gute Zusammenarbeit am Lehrstuhl möchte ich mich bei Frau Dipl.-Kff. Kathrin Armbrecht, Frau Dipl.-Kff. Maria Japes, Frau Dipl.-Kff. Kathrin Jedicke, Frau Dr. Ingrid Lühr, Herrn Dr. Guido Patek, Frau Nadine Pöttgen, Herrn Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. S. Peter Schröder, Frau Dipl.-Kff. Melanie Surmann, Herrn Dipl.-Ök. Thomas Vogelsang, Frau Katrin Weber und Herrn Dr. Wilfried Wittstock bedanken. Insbesondere Frau Dr. Ingrid Lühr und Herr Dr. Wilfried Wittstock haben mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden und damit maßgebend zum erfolgreichen Abschluss meiner Promotion beigetragen. Der größte Dank gilt meinem Mann Thomas Riegger für die vielen fachlichen Diskussionen, seine Hilfe bei der technischen Erstellung der Arbeit und seine Aufmunterungen. Ebenso danke ich auch meiner Mutter Hanne Reichle für ihr Verständnis und ihre tatkräftige Unterstützung, insbesondere durch ihre selbstverständliche und liebevolle Betreuung unserer Kinder David und Anja. Unseren Kindern David und Anja danke ich für Ihre stete Motivation und Geduld. Heidi Reichle
Inhaltsübersicht Inhaltsverzeichnis ............................................................................................. XI Abkürzungsverzeichnis .............................................................................. XXIII Symbolverzeichnis .................................................................................... XXIX Abbildungsverzeichnis ................................................................................... LIII Tabellenverzeichnis......................................................................................... LV
1 1.1 1.2 1.3
2 2.1 2.2 2.3 2.4
3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8
4
4.1
Einleitung.......................................................................... 1 Problemstellung und Zielsetzung ...................................................... 1 Abgrenzung des Untersuchungsbereichs ........................................... 5 Gang der Untersuchung ................................................................... 11
Grundlagen ..................................................................... 15 Begriffsbestimmungen .................................................................... 15 Gründungsspezifische Grundlagen .................................................. 24 Finanzwirtschaftliche Grundlagen................................................... 32 Steuerrechtliche Grundlagen ........................................................... 80
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse .. 95 Finanzierungsentscheidungen ......................................................... 95 Ziele des Entscheidungsträgers ..................................................... 100 Finanzwirtschaftliche Entscheidungsmodelle ............................... 104 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten .......................................................... 107 Planungszeitraum .......................................................................... 124 Einbeziehung von Steuern in Finanzierungsentscheidungen......... 125 Planungsunsicherheiten ................................................................. 137 Prämissen der Vorteilhaftigkeitsanalyse ....................................... 139
Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten bei Existenzgründung unter Einbeziehung der Besteuerung......................... 141 Vorbemerkungen zur Vorgehensweise der Vorteilhaftigkeitsanalyse und zu den Auswirkungen unterschiedlicher Tilgungsmodalitäten ......................................... 141
X
4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7
4.8 4.9
5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7
6
Inhaltsübersicht
Typologisierung von Existenzgründungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen ................................................................... 157 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung .............................................................. 215 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich....................................................... 296 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich ............................................................ 335 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich....................................................... 356 Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen zwischen konkurrierenden Finanzierungsalternativen der Innen- und Außenfinanzierung ..... 407 Sensitivitätsanalyse von Einzelrisiken .......................................... 420 Ergebnisse der Analyse ................................................................. 427
Zusammenstellung eines Finanzierungsmix.............. 433 Vorbemerkung............................................................................... 433 Ausgangssituation des Existenzgründers....................................... 433 Bildung von Finanzierungsbausteinen .......................................... 434 Beurteilung von Finanzierungsprojekten in Finanzierungsbausteinen ............................................................... 436 Entscheidung über die Zusammensetzung des Finanzierungsmix 443 Revolvierende Überprüfung der Vorteilhaftigkeit des gewählten Finanzierungsmix .......................................................................... 445 Zusammenfassung der Methodik .................................................. 446
Zusammenfassung ....................................................... 447
Anhang ........................................................................................................... 455 Literaturverzeichnis........................................................................................ 527 Verzeichnis der Gesetze, Artikelgesetze, Verordnungen, und Verwaltungsanweisungen............................................................................... 573 Verzeichnis der Urteile und Beschlüsse ......................................................... 577
Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis .............................................................................. XXIII Symbolverzeichnis ..................................................................................... XXIX Abbildungsverzeichnis ................................................................................... LIII Tabellenverzeichnis......................................................................................... LV
1
2
Einleitung .............................................................................. 1 1.1
Problemstellung und Zielsetzung ...................................................... 1
1.2
Abgrenzung des Untersuchungsbereichs ......................................... 5
1.3
Gang der Untersuchung .................................................................. 11
Grundlagen ......................................................................... 15 2.1
Begriffsbestimmungen ..................................................................... 15
2.1.1
Existenzgründung ...................................................................... 15
2.1.2
Gründungsphasen ...................................................................... 18
2.1.3
Investition und Finanzierung ..................................................... 20
2.1.4
Entscheidungen .......................................................................... 22
2.1.5
Steuern ....................................................................................... 23
2.2
Gründungsspezifische Grundlagen ................................................ 24
2.2.1
Existenzgründungsformen ......................................................... 24
2.2.2
Wahl der Rechtsform ................................................................. 26
2.2.3
Der Business Plan ...................................................................... 27
2.2.4
Mittelbedarf und Finanzierungsstruktur .................................... 28
2.2.5
Besonderheiten der Existenzgründungfinanzierung .................. 29
2.3
Finanzwirtschaftliche Grundlagen ................................................. 32
2.3.1
Ermittlung des Kapitalbedarfs bei Existenzgründung ............... 32
XII
Inhaltsverzeichnis
2.3.2
Systematisierung der Arten der Existenzgründungsfinanzierungen ............................................. 33
2.3.2.1
Finanzierungszweck .......................................................... 33
2.3.2.2
Gläubiger der Finanzierung ............................................... 34
2.3.2.2.1
Privatpersonen ........................................................... 34
2.3.2.2.2
Banken ....................................................................... 34
2.3.2.2.3
Unternehmen ............................................................. 35
2.3.2.2.4
Öffentliche Hand ....................................................... 36
2.3.2.3
Fristigkeiten....................................................................... 37
2.3.2.4
Finanzierungsmodalitäten ................................................. 37
2.3.2.4.1
Finanzierungsbetrag ................................................... 37
2.3.2.4.2
Zinsverrechnung ........................................................ 38
2.3.2.4.3
Tilgung ...................................................................... 39
2.3.2.4.4
Besicherung ............................................................... 40
2.3.2.4.5
Kündigung ................................................................. 41
2.3.2.5
Geld- und Avalkredite ....................................................... 41
2.3.2.6
Vertragsarten ..................................................................... 42
2.3.3
Finanzierungsarten für Existenzgründer .................................... 43
2.3.3.1
Überblick ........................................................................... 43
2.3.3.2
Außenfinanzierung ............................................................ 48
2.3.3.2.1
Allgemeine Abgrenzungsmerkmale der Eigenfinanzierung, der mezzaninen Finanzierung und der Fremdfinanzierung ....................................... 48
2.3.3.2.2
Eigenfinanzierung ...................................................... 50
2.3.3.2.2.1
Vorbemerkung .................................................... 50
2.3.3.2.2.2
Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer ... 51
2.3.3.2.2.3
Offene Beteiligungen durch Kapitalbeteiligungsgesellschaften ....................... 51
XIII
Inhaltsverzeichnis
2.3.3.2.2.4
Offene Beteiligungen durch Industrieunternehmen und Banken ...................... 54
2.3.3.2.2.5
Offene Beteiligungen durch nicht institutionelle Investoren ..................................... 54
2.3.3.2.3
2.3.3.2.3.1
Begriff, Bedeutung und Entwicklung .................. 55
2.3.3.2.3.2
Stille Beteiligungen ............................................. 57
2.3.3.2.3.3
Nachrangdarlehen ............................................... 58
2.3.3.2.3.4
Verkäuferdarlehen ............................................... 60
2.3.3.2.3.5
Gesellschafterfremdfinanzierung ........................ 60
2.3.3.2.4
Fremdfinanzierung..................................................... 61
2.3.3.2.4.1
Begriff und Arten der Fremdfinanzierung ........... 61
2.3.3.2.4.2
Bankkredite ......................................................... 62
2.3.3.2.4.3
Öffentliche Förderkredite .................................... 63
2.3.3.2.4.4
Zuschüsse und Zulagen ....................................... 65
2.3.3.2.4.5
Diskont- und Akzeptkredite ................................ 69
2.3.3.2.4.6
Leasing ................................................................ 70
2.3.3.2.4.7
Avalkredite .......................................................... 76
2.3.3.3 2.4
Mezzanine Finanzierung ............................................ 55
Innenfinanzierung ............................................................. 77
Steuerrechtliche Grundlagen .......................................................... 80
2.4.1
Grundbegriffe ............................................................................ 80
2.4.1.1
Auszahlung, Ausgabe und Aufwand ................................. 80
2.4.1.2
Einzahlung, Einnahme und Ertrag..................................... 81
2.4.2
Rechtsformabhängige Besteuerung ........................................... 82
2.4.3
Steuerliche Behandlung von Finanzierungsentgelten ................ 84
2.4.3.1
Einkommensteuer .............................................................. 84
2.4.3.2
Körperschaftsteuer ............................................................ 86
XIV
Inhaltsverzeichnis
2.4.3.3
3
Gewerbesteuer ................................................................... 88
2.4.4
Investitionsabzugsbetrag, Investitionszulage und öffentliche Zuschüsse .................................................................................. 89
2.4.5
Gewinnbesteuerung ................................................................... 92
2.4.6
Verlustausgleich und Verlustabzug ........................................... 93
2.4.7
Abgrenzung der analyserelevanten Steuertatbestände ............... 94
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse ....... 95 3.1
Finanzierungsentscheidungen ......................................................... 95
3.1.1
Charakterisierung der Entscheidungssituationen ....................... 95
3.1.2
Festlegung der Entscheidungskriterien ...................................... 96
3.1.3
Dominanzüberlegungen ............................................................. 98
3.2
Ziele des Entscheidungsträgers ..................................................... 100
3.3
Finanzwirtschaftliche Entscheidungsmodelle .............................. 104
3.3.1
Vollständiger Vorteilsvergleich unter Verwendung eines Finanzplanes ............................................................................ 104
3.3.2
Partieller Vorteilsvergleich unter Verwendung von Partialmodellen ........................................................................ 105
3.4
Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten ................................................................. 107
3.4.1
KO-Kriterien und privilegierte Kriterien ................................. 107
3.4.2
Kapitalwertmaximierung ......................................................... 108
3.4.3
Minimierung des Auszahlungs- bzw. des Steuerbarwertes und der Jahressteuerbelastung ................................................. 112
3.4.4
Differenzenbarwert .................................................................. 114
3.4.5
Annuitätenmaximierung .......................................................... 115
3.4.6
Effektivzinssatzminimierung ................................................... 117
3.4.7
Zusammenfassung ................................................................... 121
XV
Inhaltsverzeichnis
3.5
Planungszeitraum........................................................................... 124
3.6
Einbeziehung von Steuern in Finanzierungsentscheidungen ..... 125
3.6.1
Finanzierungsneutralität .......................................................... 125
3.6.2
Modifikation der Zahlungsreihe des Finanzierungsprojektes .. 126
3.6.3
Berechnung von Steuerwirkungen unter Verwendung von kombinierten Ertragsteuersätzen.............................................. 128
3.6.3.1
Gründung eines nicht gewerblichen Einzelunternehmens ........................................................ 128
3.6.3.2
Gründung eines gewerblichen Einzelunternehmens........ 130
3.6.3.3
Gründung einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft .......................................................... 133
3.6.4
4
Steuerkorrigierte Kalkulationszinssätze................................... 134
3.7
Planungsunsicherheiten ................................................................. 137
3.8
Prämissen der Vorteilhaftigkeitsanalyse ...................................... 139
Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten bei Existenzgründung unter Einbeziehung der Besteuerung ............................. 141 4.1
Vorbemerkungen zur Vorgehensweise der Vorteilhaftigkeitsanalyse und zu den Auswirkungen unterschiedlicher Tilgungsmodalitäten ........................................ 141
4.1.1
Vorgehensweise ....................................................................... 141
4.1.2
Vergleich zwischen Raten-, Annuitäten- und Festdarlehen ..... 142
4.1.2.1
Vorteilhaftigkeitsanalyse ................................................. 142
4.1.2.2
Handlungsempfehlungen ................................................. 151
4.1.2.2.1
Identität von steuerkorrigiertem Darlehens- und Nettokalkulationszinssatz ........................................ 151
4.1.2.2.2
Unterschreitung des Nettokalkulationszinssatzes durch den steuerkorrigierten Darlehenszinssatz ...... 151
XVI
Inhaltsverzeichnis
4.1.2.2.3 4.1.2.3 4.2
Überschreitung des Nettokalkulationszinssatzes durch den steuerkorrigierten Darlehenszinssatz ...... 155
Schussfolgerungen zum Vergleich von Ratendarlehen, Annuitätendarlehen und Festdarlehen ............................. 156
Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen ............................................................................ 157
4.2.1
Zahlungsströme im chronologischen Ablauf der Finanzierung ............................................................................ 157
4.2.2
Steuerrechtliche Folgen verschiedener Existenzgründungsfinanzierungen ........................................... 159
4.2.2.1
Nicht gewerbliche Unternehmen ..................................... 159
4.2.2.2
Gewerbliche Einzelunternehmen .................................... 177
4.2.2.3
Personenbezogene Kapitalgesellschaften ........................ 189
4.2.3 4.3
Zusammenstellung der zu analysierenden Finanzierungsgruppen.............................................................. 214
Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung ................................................................................... 215
4.3.1
Analyserelevante charakteristische Merkmale von Eigenfinanzierungen und mezzaninen Finanzierungen ........... 215
4.3.2
Entscheidungssituationen ........................................................ 219
4.3.3
Vorteilhaftigkeitskriterien von Eigenfinanzierungen und mezzaninen Finanzierungen .................................................... 221
4.3.3.1
Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer................ 221
4.3.3.2
Offene Beteiligungen durch Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Banken, Industrieunternehmen und nicht institutionelle Investoren ........................................................................ 227
4.3.3.3
Einlagen typisch stiller Gesellschafter ............................ 233
4.3.3.4
Einlagen atypisch stiller Gesellschafter........................... 239
4.3.3.5
Nachrangdarlehen ........................................................... 244
Inhaltsverzeichnis
XVII
4.3.3.6
Verkäuferdarlehen ........................................................... 251
4.3.3.7
Gesellschafterfremdfinanzierung .................................... 254
4.3.4
Auswahlentscheidung zwischen Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer und einer offenen Beteiligung eines Investors .................................................................................. 258
4.3.5
Auswahlentscheidung zwischen konkurrierenden mezzaninen Finanzierungen .................................................... 264
4.3.5.1
Ausgangssituation ........................................................... 264
4.3.5.2
Vergleich zwischen der Beteiligung eines typisch und eines atypisch stillen Gesellschafters .............................. 265
4.3.5.3
Vergleich zwischen einer stillen Beteiligung und einem Nachrangdarlehen ................................................. 268
4.3.5.4
Vergleich zwischen einem Nachrangdarlehen und einem Verkäuferdarlehen ................................................ 272
4.3.5.5
Vergleich zwischen einem Verkäuferdarlehen und einer Gesellschafterfremdfinanzierung ........................... 276
4.3.5.6
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahl konkurrierender mezzaniner Finanzierungsalternativen ............................................... 282
4.3.6
4.3.6.1
Integration der Eigenfinanzierung in die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahl konkurrierender mezzaniner Finanzierungsalternativen.. 285
4.3.6.2
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahl-entscheidung zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung ........................................ 288
4.3.7 4.4
Auswahlentscheidung zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung ......................................................... 285
Zwischenergebnisse ................................................................. 290
Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich .................................................................. 296
XVIII
Inhaltsverzeichnis
4.4.1
Untersuchungsrelevante Charakterisierung von Fremdfinanzierungen ............................................................... 296
4.4.2
Finanzierungsentscheidungen .................................................. 300
4.4.3
Vorteilhaftigkeitskriterien von Fremdfinanzierungen ............. 301
4.4.3.1
Bankkredite ..................................................................... 301
4.4.3.2
Öffentliche Förderkredite ................................................ 305
4.4.3.3
Diskont- und Akzeptkredite ............................................ 307
4.4.3.4
Leasing ............................................................................ 310
4.4.3.5
Avalkredite ...................................................................... 313
4.4.4
Auswahlentscheidung zwischen konkurrierenden Fremdfinanzierungen ............................................................... 315
4.4.4.1
Ausgangssituation ........................................................... 315
4.4.4.2
Vergleich zwischen Bankkredit und öffentlichem Förderkredit ..................................................................... 315
4.4.4.3
Vergleich zwischen Bankkredit und Diskont- oder Akzeptkredit .................................................................... 319
4.4.4.4
Vergleich zwischen Bankkredit und Leasing .................. 321
4.4.4.5
Einbeziehung des Avalkredites in den Vergleich ............ 327
4.4.5
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahl konkurrierender Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung bzw. mezzaniner Finanzierung ................................................ 328
4.4.6
Zwischenergebnisse ................................................................. 332
4.5
Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich .................................................................. 335
4.5.1
Analyserelevante Charakterisierung von Zulagen und Zuschüssen .............................................................................. 335
4.5.2
Finanzierungsentscheidungen .................................................. 335
4.5.3
Vorteilhaftigkeitskriterien von Zulagen und Zuschüssen ....... 336
XIX
Inhaltsverzeichnis
4.5.3.1
Investitionszulagen nach dem Investitionszulagengesetz ................................................ 336
4.5.3.2
Steuerfreie Zuschüsse gemäß § 3 EStG.......................... 337
4.5.3.3
Investitionszuschüsse ..................................................... 339
4.5.4
Auswahlentscheidung zwischen Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen .............. 342
4.5.4.1
Vergleich zwischen Investitionszulagen und Zuschüssen ...................................................................... 342
4.5.4.2
Vergleich zwischen steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen .................................................... 345
4.5.4.3
Vergleich von Investitionszuschüssen mit unterschiedlicher Ausnutzung des Wahlrechts nach R 6.5 Abs. 2 EStR ............................................................... 348
4.5.4.4
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahl konkurrierender Investitionszulagen und Zuschüssen ...................................................................... 349
4.5.5
Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung zwischen Investitionszulage oder Zuschüssen und Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung oder mezzaniner Finanzierung ............................................................................ 351
4.5.6
Zwischenergebnisse ................................................................. 353
4.6
Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich .................................................................. 356
4.6.1
Innenfinanzierungsmöglichkeiten ............................................ 356
4.6.2
Finanzierungsentscheidungen .................................................. 356
4.6.3
Vorteilhaftigkeitskriterien der Möglichkeiten zur Innenfinanzierung .................................................................... 357
4.6.3.1
Offene Selbstfinanzierung ............................................... 357
4.6.3.1.1
Privilegierte Vorteilhaftigkeitskriterien und KOKriterien .................................................................. 357
XX
Inhaltsverzeichnis
4.6.3.1.2
Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung bei Freien Berufen und gewerblichen Einzelunternehmen .................................................. 358
4.6.3.1.3
Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung bei Kapitalgesellschaften............................................... 362
4.6.3.2
Stille Selbstfinanzierung ................................................. 365
4.6.3.2.1
Vorbemerkung ......................................................... 365
4.6.3.2.2
Kapitalwert der stillen Selbstfinanzierung bei Freien Berufen und gewerblichen Einzelunternehmen .................................................. 368
4.6.3.2.3
Kapitalwert der stillen Selbstfinanzierung bei Kapitalgesellschaften............................................... 370
4.6.3.3
Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten ............... 372
4.6.3.4
Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten................. 377
4.6.4
Auswahlentscheidung zwischen konkurrierenden Innenfinanzierungsmöglichkeiten ............................................ 381
4.6.4.1
Vergleich zwischen offener und stiller Selbstfinanzierung ........................................................... 381
4.6.4.2
Vergleich zwischen stiller Selbstfinanzierung und Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten .............................................. 390
4.6.4.3
Vergleich zwischen offener Selbstfinanzierung und der Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten .............................................. 394
4.6.4.4
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung konkurrierender Innenfinanzierungsmöglichkeiten ................................... 399
4.6.5
Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung zwischen konkurrierender Innen- und Außenfinanzierung ...... 401
4.6.6
Zwischenergebnisse ................................................................. 404
Inhaltsverzeichnis
4.7
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen zwischen konkurrierenden Finanzierungsalternativen der Innen- und Außenfinanzierung......................................................................... 407
4.7.1
Gesamtdarstellung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung .................................................... 407
4.7.1
Vorteilhaftigkeit aus der zeitlichen Abfolge der Terme der Vorteilhaftigkeitsbedingung .................................................... 413
4.7.3
Kritische Würdigung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung .................................................... 416
4.8
Sensitivitätsanalyse von Einzelrisiken .......................................... 420
4.8.1
Festlegung der Analyseparameter ............................................ 420
4.8.2
Variation des Kalkulationszinssatzes....................................... 421
4.8.3
Variation der Besteuerung ....................................................... 422
4.8.4
Variation der Finanzierungslaufzeit......................................... 425
4.8.5
Tendenzaussagen aus den Sensitivitätsanalysen ...................... 426
4.9
5
XXI
Ergebnisse der Analyse .................................................................. 427
Zusammenstellung eines Finanzierungsmix .................. 433 5.1
Vorbemerkung ............................................................................... 433
5.2
Ausgangssituation des Existenzgründers ..................................... 433
5.3
Bildung von Finanzierungsbausteinen ......................................... 434
5.4
Beurteilung von Finanzierungsprojekten in Finanzierungsbausteinen ............................................................... 436
5.4.1
Vorgehensweise ....................................................................... 436
5.4.2
Vorauswahl über KO-Kriterien und privilegierte Kriterien ..... 436
5.4.3
Anwendung der Kapitalwertmethode ...................................... 437
5.4.4
Durchführung einer Nutzwertanalyse ...................................... 439
XXII
6
Inhaltsverzeichnis
5.5
Entscheidung über die Zusammensetzung des Finanzierungsmix ........................................................................... 443
5.6
Revolvierende Überprüfung der Vorteilhaftigkeit des gewählten Finanzierungsmix......................................................... 445
5.7
Zusammenfassung der Methodik ................................................. 446
Zusammenfassung ............................................................ 447
Anhang ........................................................................................................... 455 Literaturverzeichnis........................................................................................ 527 Verzeichnis der Gesetze, Artikelgesetze, Verordnungen, und Verwaltungsanweisungen............................................................................... 573 Verzeichnis der Urteile und Beschlüsse ......................................................... 577
Abkürzungsverzeichnis a.F.
alte Fassung
Abl.
Ablage
Abs.
Absatz
AD
Annuitätendarlehen
AfA
Absetzung für Abnutzung
AG
Aktiengesellschaft
AktG
Aktiengesetz
AO
Abgabenordnung
Art.
Artikel
AStG
Außensteuergesetz
AZ
Aktenzeichen
BAND
Business Angels Netzwerk Deutschland
BayBG
Bayerische Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung
BayTOU
Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen in Bayern
BBB
Bürgschaftsbank Berlin-Brandenburg GmbH
BBS
Bürgschaftsbank Sachsen GmbH
BeckVerw
Beck-Verwaltungsanweisungen
begr.
begründet
betr.
betreffend
BFH
Bundesfinanzhof
BFuP
Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis (Zeitschrift)
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
BGBl.
Bundesgesetzblatt
BGH
Bundesgerichtshof
BGHZ
Entscheidung des Bundesgerichtshofs in Zivilsachen
XXIV
Abkürzungsverzeichnis
BMF
Bundesminister der Finanzen
BMWF
Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen
BMWi
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
BStBl.
Bundessteuerblatt
Buchst.
Buchstabe
bzw.
beziehungsweise
c.p.
ceteris paribus
ca.
circa
d.h.
das heißt
DB
Der Betrieb (Zeitschrift)
DBW
Die Betriebswirtschaft (Zeitschrift)
DIHK
Deutsche Industrie- und Handelskammer
DKB
Deutsche Kreditbank
DStR
Deutsches Steuerrecht (Zeitschrift)
DZ
Deutsche Zentralbank
e.V.
eingetragener Verein
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
EG
Europäische Gemeinschaft
EGHGB
Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch
EIB
Europäische Investitionsbank
ELR
Entwicklung ländlicher Raum
ERP
European Recovery Program
ESF
Europäischer Sozialfonds
EStG
Einkommensteuergesetz
EStR
Einkommensteuerrichtlinie
EU
Europäische Union
Eurohypo
Europäische Hypothekenbank
Eurostat
Europäisches statistisches Amt
XXV
Abkürzungsverzeichnis
EuZW
Europäische Zeitschrift für Wirtschaft
EXIST
Existenz, Bezeichnung eines Finanzierungsprogrammes
f.
folgende
FD
Festdarlehen
ff.
fortfolgende
FiTOUR
Förderung innovativer technologieorientierter Unternehmensgründungen
Flügge
Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz
gem.
gemäß
GewStG
Gewerbesteuergesetz
GewStR
Gewerbesteuerrichtlinie
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GmbHG
Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung
GrStG
Grundsteuergesetz
GuW
Gründungs- und Wachstumsfinanzierung
h
Stunde(-n)
Helaba
Hessische Landesbank
HGB
Handelsgesetzbuch
Hrsg.
Herausgeber
hrsg.
herausgegeben
i.d.R.
in der Regel
i.S.
im Sinne
i.S.d.
im Sinne des
i.S.v.
im Sinne von
i.V.m.
in Verbindung mit
IAS
International Accounting Standards
IFRS
International Financial Reporting Standards
XXVI
Abkürzungsverzeichnis
IHK
Industrie- und Handelskammer
IMF-RL
Innovative Maßnahmen für Frauen im ländlichen Raum
InsO
Insolvenzordnung
InvZulG
Investitionszulagengesetz
KFT
Kontaktstelle für Forschungs- und Technologietransfer
KfW
Kreditanstalt für Wiederaufbau
Kfz
Kraftfahrzeug
KMU
kleine und mittlere Unternehmen
KO
knock out
KStG
Körperschaftsteuergesetz
KStR
Körperschaftsteuerrichtlinie
L
Landes
LfA
Landesförderanstalt
lfd.
laufenden
lt.
laut
Ltd.
Private company limited by shares
max.
maximal
MBG
Mittelständische Beteiligungsgesellschaft
mbH
mit beschränkter Haftung
mind.
mindestens
Mio.
Millionen
MoMiG
Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen
Monex
Money für Existenzgründer, Bezeichnung eines Finanzierungsprogramms
Nr.
Nummer
NRW
Nordrhein-Westfalen
o.g.
oben genannten
OFD
Oberfinanzdirektion
XXVII
Abkürzungsverzeichnis
p.a.
per anno
PAngV
Preisangabenverordnung
ProFIT
Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien
PublG
Publizitätsgesetz
R
Richtlinie
RD
Ratendarlehen
RKF
Risikokapitalfonds
Rn.
Randnummer
Rz.
Randziffer
S.
Satz, Seite(-n)
SAB
Sächsische Aufbaubank
SC
Sachsen Capital
SGB
Sozialgesetzbuch
sog.
so genannte(-r, -s)
TEUR
Tausend Euro
TTI
Technologie-Transfer-Initiative
Tz.
Teilziffer(-n)
u.a.
und andere
u.ä.
und ähnliche
UntStRefG
Unternehmensteuerreformgesetz
USA
United States of America
US-GAAP
United States Generally Accepted Accounting Principles
v.
vom
vBP
Vereidigter Buchprüfer
VC
Venture Capital
VDE
Verband deutscher Elektrotechniker
VDI
Verein deutscher Ingenieure
XXVIII
Abkürzungsverzeichnis
vgl.
Vergleiche
WiSt
Wirtschaftswissenschaftliches Studium (Zeitschrift)
WKBG
Wagniskapitalbeteiligungsgesetz
WP
Wirtschaftsprüfer
z.B.
zum Beispiel
ZfbF
Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung
Ziff.
Ziffer
ZR
Rechtsprechung in Zivilsachen
zzgl.
zuzüglich
Symbolverzeichnis 1. Mit griechischen Buchstaben versehene Symbole
α
Anrechnungsfaktor der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer nach § 35EStG ( α ≤ 3,8 )
β
Hinzurechnungsfaktor von Finanzierungsaufwendungen zur Ermittlung des Gewerbeertrags nach § 8 Nr. 1 GewStG
γ
Faktor der Kürzung nach § 9 Nr. 1 GewStG (1,2) nach Multiplikation mit dem Faktor nach § 121a BewG (140%)
δ
prozentualer Anteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten zur Bestimmung des Investitionsabzugsbetrags gem. § 7g EStG (derzeit 40%)
ε
Quotient aus realisierter stiller Reserve und gebildeter stiller Reserve
2. Mit lateinischen Buchstaben versehene Symbole
a
Agiosatz in % vom nominellen Mittelzufluss
a sB
Agiosatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer typisch stillen Beteiligung
aVD
Agiosatz in % vom nominellen Mittelzufluss eines Verkäuferdarlehens
A
Agio
A sB
Agio einer typisch stillen Beteiligung
AsBGF
Agio einer Gesellschafterfremdfinanzierung mittels einer typisch stillen Beteiligung
A stB
Agio einer typisch oder atypisch stillen Beteiligung
AVD
Agio eines Verkäuferdarlehens
AVD§4(3)
Agio eines Verkäuferdarlehens bei einem Unternehmen mit einer Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG
XXX
Symbolverzeichnis
AVDnicht§4(3)
Agio eines Verkäuferdarlehens bei einem Unternehmen mit keiner Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG
AD
Annuitätendarlehen
af
Annuitätenfaktor
AfAt
periodenabhängiger Betrag der planmäßigen Abschreibung für abnutzbare Anlagevermögensgegenstände
An
Annuität
AnAD
Annuität eines Annuitätendarlehens
ap
Avalprovisionssatz
Ap
Andienungspreis bei Ausübung einer vertraglich vereinbarten Kaufoption nach Ablauf der Grundmietzeit
aus
ertragsabhängiger, variabler Ausschüttungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss
aus asB
ertragsabhängiger, variabler Ausschüttungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer atypisch stillen Beteiligung
aus Ef *
kritischen Ausschüttungssatz bei einer offenen Beteiligung durch den Existenzgründer
aus sB
ertragsabhängiger, variabler Ausschüttungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer typisch stillen Beteiligung
Aus
ertragsabhängige Ausschüttung
Aus asB
ertragsabhängige Ausschüttung für eine atypisch stille Beteiligung
Aus sB
ertragsabhängige Ausschüttung für eine typisch stille Beteiligung
Aus stB
ertragsabhängige Ausschüttung für eine typisch oder atypisch stille Beteiligung
Ausz
Auszahlung
B
Barauslagen
XXXI
Symbolverzeichnis
Bar
Auszahlungsbarwert
Bar1
Auszahlungsbarwert der Finanzierungsmöglichkeit 1
Bar2
Auszahlungsbarwert der Finanzierungsmöglichkeit 2
BarAD
Auszahlungsbarwert eines Annuitätendarlehens
BarD
Auszahlungsbarwert eines Darlehens
BarD1−D2
Differenzenauszahlungsbarwert von Darlehen 1 und Darlehen 2
BarEfKapG
Auszahlungsbarwert der Eigenfinanzierung des Existenzgründers als Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft mit Vereinbarung einer Ausschüttung unter Berücksichtigung der Besteuerung
BarFD
Auszahlungsbarwert eines Festdarlehens
BaroB
Auszahlungsbarwert einer offenen Beteiligung durch Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Industrieunternehmen, Banken, Privatinvestoren oder nicht institutionelle Investoren unter Berücksichtigung der Besteuerung
BarRD
Auszahlungsbarwert eines Ratendarlehens
BarStZ
Steuerbarwert
BarStZ1
Steuerbarwert der Finanzierungsmöglichkeit 1
BarStZ2
Steuerbarwert der Finanzierungsmöglichkeit 2
bg
Bearbeitungsgebührensatz in % vom nominellen Mittelzufluss
bg asB
Bearbeitungsgebührensatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer atypisch stillen Beteiligung
bg öD
Bearbeitungsgebührensatz in % vom nominellen Mittelzufluss eines Förderdarlehens
bg öKK
Bearbeitungsgebührensatz in % vom nominellen Kreditrahemen eines Kontokorrentkredites
XXXII
Symbolverzeichnis
bg sB
Bearbeitungsgebührensatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer typisch stillen Beteiligung
Bg
Bearbeitungsgebühren
Bg L
Bearbeitungsgebühren für eine Leasingfinanzierung
Bg sB
Bearbeitungsgebühren für eine typisch stille Beteiligung
Bg stB
Bearbeitungsgebühren für eine typisch oder atypisch stille Beteiligung
D1
Darlehen 1
D2
Darlehen 2
ΔA Ef −oB
Agiodifferenz bei Rückzahlung der Beteiligung zwischen der Eigenfinanzierung des Existenzgründers und der offenen Beteiligung eines Externen
ΔA sB − asB
Agiodifferenz bei Rückzahlung der Beteiligung zwischen einer typisch und einer atypisch stillen Beteiligung
ΔA sBGF −VD
Agiodifferenz bei Rückzahlung einer Gesellschafterfremdfinanzierung mittels einer typisch stillen Beteiligung und einem Verkäuferdarlehen
ΔAfAtIZAK
Differenz zwischen der periodenbezogenen planmäßigen Abschreibung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten und der um einen Investitionszuschuss verminderten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
ΔAustEf −oB
Differenz zwischen den periodenabhängigen Ausschüttungen der Eigenfinanzierung des Existenzgründers und der offenen Beteiligung eines Externen
ΔBAtnZ ⋅ s
Steuerwirkungen aus einer periodenbezogenen nicht zahlungswirksamen abzugsfähigen Betriebsausgabe
ΔBar
Differenzenbarwert
ΔBar1−2
Differenzenbarwert zwischen den Finanzierungsalternativen 1 und 2
ΔBarAD−RD
Differenzenauszahlungsbarwert zwischen einem Annuitätendarlehen und einem Ratendarlehen
Symbolverzeichnis
XXXIII
ΔBarD1−D2
Differenzenbarwert zwischen den Darlehen 1 und 2
ΔBarFD− AD
Differenzenauszahlungsbarwert zwischen einem Festdarlehen und Annuitätendarlehen
ΔBarFD−RD
Differenzenauszahlungsbarwert zwischen einem Festdarlehen und einem Ratendarlehen
ΔBarStZ(1−2)
Differenzensteuerbarwert zwischen den Finanzierungsalternativen 1 und 2
ΔBg D−L
Differenz zwischen den Bearbeitungsgebühren eines Bankendarlehens und einer Leasingfinanzierung
ΔBg D−öD
Differenz zwischen den Bearbeitungsgebühren eines Bankendarlehens und eines öffentlich geförderten Darlehens
ΔBg KK−öKK
Differenz zwischen den Bearbeitungsgebühren eines Bankenkontokorrentkredites und eines öffentlich geförderten Kontokorrentkredites
ΔBg sB −asB
Differenz zwischen den Bearbeitungsgebühren einer typisch und einer atypisch stillen Beteiligung
ΔDis D−öD
Differenz zwischen den Disagien eines Bankendarlehens und einem öffentlich geförderten Darlehen
ΔDis D −WK
Differenz zwischen den Disagien eines Bankendarlehens und einem Diskont- oder Akzeptkredit
ΔDis sB − asB
Differenz zwischen den Disagien einer typisch und einer atypisch stillen Beteiligung
Δε ⋅ Gtst ⋅ s
Periodenbezogene Differenz der Besteuerung der realisierten stillen Gewinne
Δ FE tZ , BA
periodenbezogene Differenz der zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
ΔFE tZ , BA ⋅ s
Steuerwirkung der periodenbezogenen Differenz der zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
ΔFEtZ ,nBA
periodenbezogene Differenz der zahlungswirksamen, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
XXXIV
Symbolverzeichnis
ΔFE tZ ,nBA ⋅ s +
Steuerwirkung der periodenbezogenen Differenz der zahlungswirksamen, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
Δ FErt tZ , BE
periodenbezogene Differenz der zahlungswirksamen, als Betriebseinnahmen verbuchten Finanzierungserträge
ΔFErt tZ , BE ⋅ s
Steuerwirkung der periodenbezogenen Differenz der zahlungswirksamen, als Betriebseinnahmen verbuchten Finanzierungserträge
o ΔGaus ⋅s
Differenz der ersparten Steuerbelastung für offene ausgeschüttete Gewinne
ΔGt ⋅ sG
Periodenbezogene Differenz der Steuerwirkungen von Gewinnverwendungen
ΔGtho ⋅ sth
Differenz der Steuerbelastung offener thesaurierter Gewinne
Δ JSt 1− 2
Differenz der Jahressteuerbelastung zwischen den Finanzierungsalternativen 1 und 2
ΔK1−2
Differenzenkapitalwert zwischen den Finanzierungsalternativen 1 und 2
ΔK asB−ND
Differenzenkapitalwert zwischen einer atypisch stillen Beteiligung und einem Nachrangdarlehen unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK DLG−L
Differenzenkapitalwert zwischen einem Bankendarlehen und einer Leasingfinanzierung bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔKDLN−L
Differenzenkapitalwert zwischen einem Bankendarlehen und einer Leasingfinanzierung bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK D−öD
Differenzenkapitalwert zwischen einem Bankendarlehen und einem öffentlich geförderten Darlehen unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK Ef −MF
Differenzenkapitalwert zwischen einer Eigenfinanzierung des Existenzgründers und einer mezzaninen Finanzierung unter Berücksichtigung der Besteuerung
Symbolverzeichnis
XXXV
ΔKEF−MF
Differenzenkapitalwert zwischen einer Eigenfinanzierung und einer mezzaninen Finanzierung unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔKEf −oB
Differenzenkapitalwert zwischen einer Eigenfinanzierung des Existenzgründers und einer offenen Beteiligung eines Externen unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK EfKapG −oB
Differenzenkapitalwert zwischen der Eigenfinanzierung des Existenzgründers als offene Beteiligung unter Vereinbarung einer Ausschüttung und einer offenen Beteiligung eines Externen an einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK ( EFoderMF)
Differenzenkapitalwert zwischen einer Eigenfinanzierung oder einer mezzaninen Finanzierung und einer Eigenfinanzierung oder einer mezzaninen Finanzierung unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK F1− F 2
Differenzenkapitalwert zwischen zwei konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Besteuerung
AK ΔKInvZul −IZ
Differenzenkapitalwert zwischen einer Investitionszulage und einem von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzten Investitionszuschuss
BE ΔK InvZuloder Zu−IZ
Differenzenkapitalwert zwischen einer Investitionszulage oder einem steuerfreien Zuschuss und einem vereinnahmten Investitionszuschuss
ΔK InvZul−Zu
Differenzenkapitalwert zwischen einer Investitionszulage und einem steuerfreien Zuschuss
ΔK IZBE− AK
Differenzenkapitalwert zwischen Investitionszuschüssen, die als Betriebseinnahmen verbucht werden und denjenigen, die erfolgsneutral von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes abgesetzt werden
ΔK KK −öKK
Differenzenkapitalwert zwischen einem Bankenkontokorrentkredit und einem öffentlich geförderten Kontokorrentkredit unter der Berücksichtigung der Besteuerung
−( EFoderMF)
XXXVI
Symbolverzeichnis
ΔK MF1−MF2
Differenzenkapitalwert zwischen den beiden mezzaninen Finan-zierungsalternativen 1 und 2 unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK ND−VD
Differenzenkapitalwert zwischen einem Nachrang- und einem Verkäuferdarlehen unter Berücksichtigung der Besteuerung
§4(3) ΔK ND −VD
Differenzenkapitalwert zwischen einem Nachrang- und einem Verkäuferdarlehen bei Unternehmen mit Einnahmen-Überschussrechnung gem. § 4 Abs. 3 EStG unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK NDGF−VD
Differenzenkapitalwert zwischen einer Gesellschafterfremdfinan-zierung mittels eines Nachrangdarlehens und einem Verkäuferdarlehen unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK oSKapG − FAfA / Rü
Differenzenkapitalwert zwischen einer offenen Selbstfinanzierung und einer Finanzierung aus Abschreibungsbzw. Rückstellungsgegenwerten bei einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung von ersparten Ausschüttungen an vom Existenzgründer abweichende Gesellschafter
+ Ex ΔK oSKapG − FAfA / Rü
Differenzenkapitalwert zwischen einer offenen Selbstfinanzierung und einer Finanzierung aus Abschreibungsbzw. Rückstellungsgegenwerten bei einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung von ersparten Ausschüttungen an den Existenzgründer
natg ΔK oSnat−,FAfA / Rü
Differenzenkapitalwert zwischen einer offenen Selbstfinanzierung und einer Finanzierung aus Abschreibungsbzw. Rückstellungsgegenwerten bei einem Freiberufler oder einem gewerblichen Einzelunternehmen
ΔKoSKapG −stS
Differenzenkapitalwert zwischen einer offenen Selbstfinanzierung und einer stillen Selbstfinanzierung bei einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung von ersparten Ausschüttungen an vom Existenzgründer abweichende Gesellschafter
+ Ex ΔK oSKapG − stS
Differenzenkapitalwert zwischen einer offenen Selbstfinanzierung und einer stillen Selbstfinanzierung bei einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung von ersparten Ausschüttungen an den Existenzgründer
Symbolverzeichnis
XXXVII
natg ΔKoSnat−,stS
Differenzenkapitalwert zwischen einer offenen Selbstfinanzierung und einer stillen Selbstfinanzierung bei einem Freiberufler oder einem gewerblichen Einzelunternehmen unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK sB−asB
Differenzenkapitalwert zwischen einer typisch und einer atypisch stillen Beteiligung unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK sB− ND
Differenzenkapitalwert zwischen einer typisch stillen Beteiligung und einem Nachrangdarlehen unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK sBGF−VD
Differenzenkapitalwert zwischen einer Gesellschafterfremdfinan-zierung mittels einer typisch stillen Beteiligung und einem Verkäuferdarlehen unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK stB−ND
Differenzenkapitalwert zwischen einer typisch oder atypisch stillen Beteiligung und einem Nachrangdarlehen unter Berücksichtigung der Besteuerung
ΔK stS − FAfA / Rü
Differenzenkapitalwert zwischen einer stillen Selbstfinanzierung und einer Finanzierung aus Abschreibungsbzw. Rückstellungsgegenwerten
KapG ΔK stS − FAfA / Rü
Differenzenkapitalwert zwischen einer stillen Selbstfinanzierung und einer Finanzierung aus Abschreibungsbzw. Rückstellungsgegenwerten bei einer Kapitalgesellschaft
nat ,natg ΔK stS − FAfA / Rü
Differenzenkapitalwert zwischen einer stillen Selbstfinanzierung und einer Finanzierung aus Abschreibungsbzw. Rückstellungsgegenwerten bei einem Freiberufler oder einem gewerblichen Einzelunternehmen
ΔK Vergleichvon
Differenzenkapitalwert für den Vergleich konkurrierender Investitionszulagen, steuerfreier Zuschüsse und Investitionszuschüsse
InvZul , Zu , IZ
ΔK Vergleich oS , stS , FAfA / Rü
Differenzenkapitalwert für den Vergleich zwischen konkurrierender offener Selbstfinanzierung, stiller Selbstfinanzierung und Finanzierung aus Abschreibungsbzw. Rückstellungsgegenwerten
XXXVIII
Symbolverzeichnis
BE ΔKZu −IZ
Differenzenkapitalwert zwischen einem steuerfreien Zuschuss und einem als Betriebseinnahme verbuchten Investitionzuschuss
AK ΔKZu −IZ
Differenzenkapitalwert zwischen einem steuerfreien Zuschuss und einem von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzten Investitionszuschuss
ΔM nomt
periodenbezogene Differenz zwischen nominellen Mittelzuflüssen
Z ,nBE ΔM nomt
periodenbezogene Differenz der zahlungswirksamen, nicht als Betriebseinnahme verbuchten nominellen Mittelzuflüsse
ΔStZ
Steuervor- bzw. Steuernachteil
ΔStZtEf −oB
Differenz zwischen den Steuerzahlungen für eine Eigenfinanzierung des Existenzgründers und eine offene Beteiligung eines Externen
ΔSZ t
periodenbezogene Differenz der Verwendung von Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten
ΔSZ D −öD
Differenz zwischen den Sonderzahlungen für ein Bankendarlehen und ein öffentlich gefördertes Darlehen
ΔSZ KK −öKK
Differenz zwischen den Sonderzahlungen für einen Bankenkontokorrentkredit und einen öffentlich geförderten Kontokorrentkredit
Δsz ND−VD
Differenz zwischen dem Sonderzahlungs- bzw. Sondertilgungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss eines Nachrangdarlehens und eines Verkäuferdarlehens
ΔSZ ND−VD
Differenz zwischen den Sonderzahlungen für ein Nachrang- und ein Verkäuferdarlehen
ΔSZ sB − asB
Differenz zwischen den Sonderzahlungen für eine typisch und eine atypisch stille Beteiligung
ΔSZ sBGF−VD
Differenz zwischen den Sonderzahlungen für eine Gesellschafter-fremdfinanzierung mittels einer typisch stillen Beteiligung und einem Verkäuferdarlehen
ΔSZ stB − ND
Differenz zwischen der Sonderzahlung bzw. Sondertilgung auf eine typisch bzw. atypisch stille Beteiligung und ein Nachrangdarlehen
XXXIX
Symbolverzeichnis
ΔTg t
periodenabhängige Tilgungsdifferenz
ΔTg D−öD
Tilgungsdifferenz zwischen einem Bankendarlehen und einem öffentlich geförderten Darlehen
ΔTg D−WK
Tilgungsdifferenz zwischen einem Bankendarlehen und einem Diskont- oder Akzeptkredit
ΔVf D−öD
Differenz der Vorfälligkeitsentschädigungen eines Bankendarlehens und eines öffentlich geförderten Darlehens
ΔZ tnBA
periodenbezogene Differenz der als Betriebsausgabe nicht abzugsfähigen Auszahlung
ΔZit
periodenabhängige Zinsdifferenz
Δ Zi D − öD
Zinsdifferenz zwischen einem Bankendarlehen und einem öffentlich geförderten Darlehen
ΔZi D −WK
Zinsdifferenz zwischen einem Bankendarlehen und einem Diskont- oder Akzeptkredit
ΔZi KK − öKK
Zinsdifferenz zwischen einem Bankenkontokorrentkredit und einem öffentlich geförderten Kontokorrentkredit
dt
Zeitraum gemessen in Jahren, der bei Zahlung des Betrages
z t seit Mittelzufluss beim Schuldner (t=0) ver-
gangen ist
dis
Disagiosatz in % vom nominellen Mittelzufluss
dis asB
Disagiosatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer atypisch stillen Beteiligung
dis öD
Disagiosatz in % vom nominellen Mittelzufluss eines Förderdarlehens
dis sB
Disagiosatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer typisch stillen Beteiligung
Dis
Disagio
Dis sB
Disagio einer typisch stillen Beteiligung
Dis stB
Disagio einer typisch oder atypisch stillen Beteiligung
XL
Symbolverzeichnis
E
Bruttoeinkommensgröße, d.h. betriebliche Erträge und Aufwendungen ohne Berücksichtigung der betrieblichen Steuern
EESt
Einnahmen und Ausgaben, die das Einkommen, nicht aber den Gewerbeertrag beeinflussen, ohne Abzug der Kirchensteuer (z.B. nichtbetriebliche Einkünfte, Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen, verschiedene Freibeträge)
EKSt
Einnahmen und Ausgaben, die das körperschaftsteuerliche Einkommen, nicht aber den Gewerbeertrag beeinflussen
Einz
Einzahlung
EWBGr
Einheitswerte der Betriebsgrundstücke
EWPGr
Einheitswerte der Privatgrundstücke
EV
Endvermögen
EZ
Endzahlung als Mehr- oder Mindererlös bei Nichtausübung der Kaufoption und Verkauf des Leasinggegenstandes vom Leasinggeber an einen Dritten
f
Funktion
f′
1. Ableitung der Funktion f
faus
ertragsunabhängiger Festausschüttungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss
faus asB
ertragsunabhängiger Festausschüttungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer atypisch stillen Beteiligung
faussB
ertragsunabhängiger Festausschüttungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer typisch stillen Beteiligung
FAus
ertragsunabhängige Festausschüttung auf den Nominalbetrag
FAus asB
ertragsunabhängige Festausschüttung auf den Nominalbetrag einer atypisch stillen Beteiligung
XLI
Symbolverzeichnis
FAus sB
ertragsunabhängige Festausschüttung auf den Nominalbetrag einer typisch stillen Beteiligung
FAus stB
ertragsunabhängige Festausschüttung auf den Nominalbetrag einer typisch oder atypisch stillen Beteiligung
Fb§20
Freibeträge, die mit § 20 EStG im Zusammenhang stehen
F1
Finanzierungsalternative 1
F2
Finanzierungsalternative 2
FD
Festdarlehen
G
gewichteter Nutzen
ga
Garantieentgeltsatz in % vom nominellen Mittelzufluss
Ga
Garantieentgelt
h
Gewerbesteuerhebesatz
H GewSt
Hinzurechnungen und Kürzungen bei Ermittlung des Gewerbeertrags-einschließlich der Freibeträge, aber ohne Kürzung nach § 9 Nr. 1 EStG
i
Bruttokalkulationszinssatz
i AD
Nominalzinssatz eines Annuitätendarlehens
iD
Nominalzinssatz eines Bankendarlehens
i eff
Effektivzinssatz
i FD
Nominalzinssatz eines Festdarlehens
i KK
Nominalzinssatz eines Kontokorrentkredites
i öD
Nominalzinssatz eines Förderkredites
i öKK
Nominalzinssatz eines öffentlichen Kontokorrentkredites
in
Nettokalkulationszinssatz
i n*
kritischer Nettokalkulationszinssatz
XLII
Symbolverzeichnis
Nettokalkulationszinssatz des Existenzgründers im Rahmen einer Kapitalgesellschaft mit positiven Supplementinvestitionen
n i KapG
n i KapG
/+
Nettokalkulationszinssatz des Existenzgründers im Rahmen einer Kapitalgesellschaft mit negativen Supplementinvestitionen
n i nat
Nettokalkulationszinssatz des Existenzgründers im Rahmen eines nicht gewerblichen Unternehmens
n i natg
Nettokalkulationszinssatz des Existenzgründers im Rahmen eines gewerblichen Einzelunternehmens mit positiven Supplementinvestitionen
n i natg
/+
Nettokalkulationszinssatz des Existenzgründers im Rahmen eines gewerblichen Einzelunternehmens mit negativen Supplement-investitionen
i nom
nomineller Darlehenszinssatz
i ND
ertragsunabhängiger, gestaffelter Nominalzinssatz in % vom nominellen Mittelzufluss
i RD
Nominalzinssatz eines Ratendarlehens
is
steuerkorrigierter nomineller Darlehenszinssatz
iWK
Nominalzinssatz eines Diskont- oder Akzeptkredites
j
Finanzierungsmöglichkeiten (Index)
JSt
Jahressteuerbelastung
JSt1
Jahressteuerbelastung der Finanzierungsmöglichkeit 1
JSt2
Jahressteuerbelastung der Finanzierungsmöglichkeit 2
K
Kapitalwert
K1
Kapitalwert der Finanzierungsmöglichkeit 1
K2
Kapitalwert der Finanzierungsmöglichkeit 2
K AK
Kapitalwert eines Avalkredites
XLIII
Symbolverzeichnis
K asB
Kapitalwert der Einlage eines atypisch stillen Gesellschafters unter Berücksichtigung der Besteuerung
KD
Kapitalwert eines Bankendarlehens
K Ef
Kapitalwert einer Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer
K EF
Kapitalwert einer Eigenfinanzierungsmöglichkeit unter Berück-sichtigung der Besteuerung
K EfKapG
Kapitalwert einer Eigenfinanzierung durch einen Existenzgründer bei einer Kapitalgesellschaft
K EfKapG −oB
Differenzenkapitalwert zwischen der Eigenfinanzierung des Existenzgründers als offene Beteiligung unter Vereinbarung einer Ausschüttung und einer offenen Beteiligung eines Externen an einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung der Besteuerung
K FAfA
Kapitalwert einer Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten
KapG K FAfA
Kapitalwert einer Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten bei einer Kapitalgesellschaft bei einer Verminderung der Ausschüttung an vom Existenzgründer abweichende Gesellschafter
KapG+ Ex K FAfA
Kapitalwert einer Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten bei einer Kapitalgesellschaft bei einer Verminderung der Ausschüttung an den Existenzgründer
nat ,natg K FAfA
Kapitalwert einer Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten bei einem Freiberufler oder einem gewerblichen Einzelunternehmen
K F §7 g
Kapitalwert bei der Bildung von Investitionsabzugsbeträgen und Sonderabschreibungen nach § 7g EStG
K FRü
Kapitalwert einer Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten
KapG K FRü
Kapitalwert einer Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten bei einer Kapitalgesellschaft bei einer Verminderung der Ausschüttung an den Existenzgründer
XLIV
Symbolverzeichnis
KapG+ Ex K FRü
Kapitalwert einer Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten bei einer Kapitalgesellschaft bei einer Verminderung der Ausschüttung an vom Existenzgründer abweichende Gesellschafter
nat,natg K FRü
Kapitalwert einer Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten bei einem Freiberufler oder einem gewerblichen Einzelunternehmen
K InvZul
Kapitalwert einer Investitionszulage
K IZAK
Kapitalwert eines Investitionszuschusses mit einer erfolgsneutralen Absetzung des Zuschusses von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes
K IZBE
Kapitalwert eines als Betriebseinnahme verbuchten Investitionszuschusses
K KK
Kapitalwert eines Kontokorrentkredites
K LLG
Kapitalwert einer Leasingfinanzierung mit wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasinggeber
K LLN
Kapitalwert einer Leasingfinanzierung mit wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasingnehmer
K MF
Kapitalwert einer mezzaninen Finanzierungsmöglichkeit unter Berücksichtigung der Besteuerung
K ND
Kapitalwert eines Nachrangdarlehens unter Berücksichtigung der Besteuerung
K NDGF
Kapitalwert einer Gesellschafterfremdfinanzierung mittels eines Nachrangdarlehens unter Berücksichtigung der Besteuerung
§4( 3) K ND −VD
Differenzenkapitalwert zwischen einem Nachrang- und einem Verkäuferdarlehen bei Unternehmen mit Einnahmen-Überschussrechnung gem. § 4 Abs. 3 EStG unter Berücksichtigung der Besteuerung
XLV
Symbolverzeichnis
KoB
Kapitalwert einer offenen Beteiligung durch Kapitalbeteiligungs-gesellschaften, Industrieunternehmen, Banken, Industrieunternehmen oder nicht institutionelle Investoren unter Berücksichtigung der Besteuerung
K öD
Kapitalwert eines Förderdarlehens
K öKK
Kapitalwert eines Förderkontokorrentkredites
K oSKapG
Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft anstelle einer Ausschüttung an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter
KoSKapG+Ex
Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft anstelle einer Ausschüttung an den Existenzgründer
KoSnat,natg
Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung eines gewerblichen Einzelunternehmens oder eines Freien Berufes
K oSnat§,34natg a
Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung bei einem Freiberufler oder einem gewerblichen Einzelunternehmen unter Ausnutzung der Antragstellung der günstigeren Besteuerung nach § 34a EStG
KsB
Kapitalwert der Einlage eines typisch stillen Gesellschafters unter Berücksichtigung der Besteuerung
K sBGF
Kapitalwert einer Gesellschafterfremdfinanzierung mittels einer typisch stillen Beteiligung unter Berücksichtigung der Besteuerung
KapG K stS
Kapitalwert einer stillen Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft anstelle einer Ausschüttung an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter
KapG+ Ex K stS
Kapitalwert einer stillen Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft anstelle einer Ausschüttung an den Existenzgründer
nat,natg K stS
Kapitalwert für eine stille Selbstfinanzierung eines Freiberuflers oder eines gewerblichen Einzelunternehmens
XLVI
Symbolverzeichnis
KVD
Kapitalwert eines Verkäuferdarlehens unter Berücksichtigung der Besteuerung
KWK
Kapitalwert eines Diskont- oder Akzeptkredites
K Zu
Kapitalwert für steuerfreie Zuschüsse
l
Leasingrate in % vom nominellen Leasingbetrag
l Zi
Zins- und Kostenanteil der Leasingrate in % vom nominellen Leasingbetrag
LZi
Zins- und Kostenanteil einer Leasingrate
m max me
Zeitindex maximiere
min
minimiere
M0
Mittelzufluss zum Zeitpunkt t=0
M eff
effektiver Mittelzufluss
M IA
Kreditinanspruchnahme
M nom
nomineller Mittelzufluss
IZBE M nom
nomineller Mittelzufluss eines als Betriebseinnahme verbuchten Investitionszuschusses
Müp
Mittelabfluss überpari, endfällige Rückzahlung mit Agio
Mup
Mittelzufluss unterpari, Auszahlung nach Abzug des Disagios
MF1
mezzanine Finanzierungsalternative 1
MF2
mezzanine Finanzierungsalternative 2
Msz
Mietsonderzahlung
Gewerbesteuermesszahl
XLVII
Symbolverzeichnis
n
Zeitindex, Anzahl der Finanzierungsmöglichkeiten
N
Nutzen
Nk
Mietnebenkosten
P qu
Provisionen
R
Restwert
RD s
Ratendarlehen
s+
kombinierter Ertragsteuersatz auf Gesellschafts- bzw. Gesellschafterebene
s AbgSt
Abgeltungsteuersatz
s aus
kombinierter Ertragsteuersatz zur Besteuerung von Gewinnentnahmen
s ESt
reiner tariflicher Einkommensteuersatz
sG
kombinierter Ertragsteuersatz zur Besteuerung von Gewinnverwendungen
Beteiligungsquote des atypisch stillen Gesellschafters
kombinierter Ertragsteuersatz
s gesamt
/ Aus
s gesamt
/ FK / < 10 %
kombinierter Einkommen-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz sowie Körperschaft- und Gewerbesteuersatz zur Besteuerung von Ausschüttungen auf Ebene des Gesellschafters und der Gesellschaft kombinierter Einkommen-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz sowie Körperschaft- und Gewerbesteuersatz zur Besteuerung von Zahlungen aus einer Gesellschafterfremdfinanzierung auf Ebene des Gesellschafters und der Gesellschaft, sofern der Gesellschafter mit weniger als 10% an der Gesellschaft beteiligt ist
XLVIII
Symbolverzeichnis
s gesamt
/ FK / < 10 %
s gesamt
/ FK / dingl
kombinierter Einkommen-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz sowie Körperschaft- und Gewerbesteuersatz zur Besteuerung von Zahlungen aus einer Gesellschafterfremdfinanzierung auf Ebene des Gesellschafters und der Gesellschaft, sofern der Gesellschafter mit mindestens 10% an der Gesellschaft beteiligt ist kombinierter Einkommen-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz sowie Körperschaft- und Gewerbesteuersatz zur Besteuerung von Zahlungen aus einer Gesellschafterfremdfinanzierung auf Ebene des Gesellschafters und der Gesellschaft, sofern die Gesellschafterfremdfinanzierung dinglich abgesichert ist
sGewSt
Gewerbesteuersatz
s GF
kombinierter Ertragsteuersatz auf Gesellschafter und Gesellschaftsebene
sGrSt
Grundsteuersatz
s KiSt
Kirchensteuersatz
s KapG
kombinierter Körperschaft-, Gewerbesteuer- und Solidaritätszuschlagsatz für Erträge und voll abzugsfähige Aufwendungen
s KapG
/+
kombinierter Körperschaft-, Gewerbesteuer- und Solidaritätszuschlagsatz für Aufwendungen, die gem. § 8 GewStG wieder hinzugerechnet werden
s KSt
Körperschaftsteuersatz
s nat
kombinierter Einkommen-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz für Erträge und voll abzugsfähige Aufwendungen aus nicht gewerblichen Unternehmen
s nat § 34 a
kombinierter Einkommen-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz für Erträge und voll abzugsfähige Aufwendungen aus nicht gewerblichen Unternehmen unter Verwendung des begünstigten Einkommensteuersatzes gem. § 34a Abs. 1 S. 1 EStG
XLIX
Symbolverzeichnis
s nat / Aus
kombinierter Einkommen-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz für Ausschüttungen auf im Privatvermögen gehaltene Kapitalanteile einer Kapitalgesellschaft, sofern der Freibetrag nach § 20 Abs. 9 EStG bereits ausgeschöpft ist.
s natg
kombinierter Einkommen-, Gewerbe-, Kirchensteuerund Solidaritätszuschlagsatz gewerblicher Einzelunternehmen für Erträge und vollständig abzugsfähige Aufwendungen
s natg
/+
kombinierter Einkommen-, Gewerbe-, Kirchensteuerund Solidaritätszuschlagsatz gewerblicher Einzelunternehmen für Aufwendungen, die gem. § 8 GewStG wieder hinzugerechnet werden
s natg § 34 a
kombinierter Einkommen-, Gewerbe-, Kirchensteuerund Solidaritätszuschlagsatz gewerblicher Einzelunternehmen für Erträge und voll abzugsfähige Aufwendungen unter Verwendung des begünstigten Einkommensteuersatzes gem. § 34a Abs. 1 S. 1 EStG bzw. des Nachversteuerungssatzes gem. § 34a Abs. 4 EStG
s nat
kombinierter Einkommen-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz für Erträge und voll abzugsfähige Aufwendungen aus nicht gewerblichen Unternehmen bzw. unter Berücksichtigung des Gewerbesteuersatzes bei gewerblichen Einzelunternehmen unter Verwendung des begünstigten Einkommensteuersatzes gem. § 34a Abs. 1 S. 1 EStG
/ natg § 34 a
s§34a
begünstigter Einkommensteuersatz gem. § 34a Abs. 1 S. 1 EStG, Nachversteuerungssatz gem. § 34a Abs. 4 EStG
st
Differenzsteuersatz in der Periode t
sth
kombinierter Ertragsteuersatz zur Besteuerung thesaurierter Gewinne
sR
stille Reserven bzw. stille Rücklagen
sSolz
Solidaritätszuschlagsatz
SAD
Steuervorteil aus der Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen gem. § 4 Abs. 4 EStG eines Annuitätendarlehens
L
Symbolverzeichnis
SAfAt
periodenbezogene Sonderabschreibung nach § 7g Abs. 5 EStG
S
Ges / FK / <10%
Jährliche Steuerbelastung eines Gesellschafters, der mit weniger als 10% an einer Kapitalgesellschaft beteiligt ist, für Zahlungen aus einer Gesellschafter fremdfinanzierung
S
Ges / FK / ≥10%
S
Ges / FK / dingl
S
gesamt / EK
S
nat
S
natg
Summe der jährlichen Steuerbelastung einer gewerbesteuerpflichtigen natürlichen Person
S
nat / EK
Summe der jährlichen Steuerbelastung einer natürlichen Person erhaltene Gewinnausschüttungen aus im Privatvermögen gehaltene Anteile an einer Kapitalgesellschaft
S
KapG
Summe der jährlichen Steuerbelastung einer Kapitalgesellschaft
S
KapG / EK
Summe der jährlichen Steuerbelastung einer Kapitalgesellschaft für Ge-winnausschüttungen
S
KapG / EK / A
StZ sz
Jährliche Steuerbelastung eines Gesellschafters, der mit mindestens 10% an einer Kapitalgesellschaft beteiligt ist, für Zahlungen aus einer Gesellschafter fremdfinanzierung Jährliche Steuerbelastung eines Gesellschafters für Zinszahlungen aus einer dinglich abgesicherten Gesellschafterfremdfinanzierung Jährliche Steuerbelastung eines Gesellschafters bei Ausschüttung für im Privatvermögen gehaltene Kapitalanteile einer Kapitalgesellschaft, sofern der Freibetrag nach § 20 Abs. 9 EStG bereits ausgeschöpft ist. Summe der jährlichen Steuerbelastung einer natürlichen Person
Summe der jährlichen Steuerbelastung einer Kapitalgesellschaft bei Rückkauf eigener Anteile zur Weiterveräußerung oder zum Einzug zu einem über dem Nennwert der eigenen Anteile liegenden Kaufpreis Steuerzahlungen Sonderzahlungs- bzw. Sondertilgungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss
LI
Symbolverzeichnis
sz asB
Sonderzahlungs- bzw. Sondertilgungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer atypisch stillen Beteiligung
sz ND
Sonderzahlungs- bzw. Sondertilgungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss eines Nachrangdarlehens
sz öD
Sonderzahlungs- bzw. Sondertilgungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss eines Förderdarlehens
sz sB
Sonderzahlungs- bzw. Sondertilgungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss einer typisch stillen Beteiligung
sz VD
Sonderzahlungs- bzw. Sondertilgungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss eines Verkäuferdarlehens
SZ
Sonderzahlung bzw. Sondertilgung
SZ sBGF
Sonderzahlung bzw. Sondertilgung auf eine Gesellschafterfremdfinanzierung mittels einer typisch stillen Beteiligung
SZ stB
Sonderzahlung bzw. Sondertilgung auf eine typisch oder atypisch stille Beteiligung
t
Zeitindex
T
Anzahl der Perioden im Planungszeitraum bzw. Laufzeit des Finanzierungsprojektes
Tf
Anzahl der Tilgungsfreijahre
tg
Tilgungssatz in % vom nominellen Mittelzufluss
Tg
Tilgungsrate
Tg ND
Tilgungsrate für ein Nachrangdarlehen
tg öD
Tilgungsrate in % vom nominellen Mittelzufluss eines Förderdarlehens
Üzp
Überziehungsprovision
vf
Vorfälligkeitsentschädigungssatz in %
Vf
Vorfälligkeitsentschädigung
LII
Symbolverzeichnis
vf öD
Vorfälligkeitsentschädigungssatz in % von den geleisteten Sonderzahlungen
W
Wichtigkeit
zt
aus der Finanzierung resultierender Zahlungssaldo zum Zeitpunkt t mit t=1,…,n
Z
Jährliche Zahlungen, d.h. Zinsen oder Gewinnanteile für eine Gesellschafterfremdfinanzierung
Zi
Zinsen bzw. ertragsunabhängiges Entgelt
Zi ND
Zinsen bzw. ertragsunabhängiges Entgelt für ein Nachrangdarlehen
Abbildungsverzeichnis Abbildung III/1:
Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten ............................................................ 123
Abbildung IV/1:
Kapitaldienste für Annuitäten-, Raten- und Festdarlehen ................................................................................... 152
Abbildung VII/1: Gewerbeanmeldungen in den Jahren 2003 und 2008 nach Rechtsform in Deutschland ..................................... 455 Abbildung VII/2: Gewerbeanmeldungen in den Jahren 1998, 2003 und 2008 nach Bundesländern in Deutschland ...................... 456 Abbildung VII/3: Gewerbeanmeldungen in den Jahren 2003 und 2008 nach Wirtschaftszweigen in Deutschland ........................ 457 Abbildung VII/4: Volumenanteile externer Finanzierungsquellen im Jahr 2008 von Existenzgründern in Deutschland ............ 458 Abbildung VII/5: Gewerbeanmeldungen im Jahr 2008 in Deutschland nach dem Meldeanlass .................................................... 459 Abbildung VII/6: Finanzierungsbedarf von Existenzgründern im Jahr 2008 in Deutschland ........................................................ 460 Abbildung VII/7: Anzahl der Selbstständigen in Freien Berufen zum 01.01.2008 in Deutschland .............................................. 461 Abbildung VII/8: Bestand der Selbstständigen in Freien Berufen in Deutschland jeweils zum 1.1. der Jahre 1998, 2003 und 2008 und Zuwachs der Selbstständigen in Freien Berufen in Deutschland in den Jahren 1998, 2003 und 2008 ................................................................................. 462
Tabellenverzeichnis Tabelle II/1:
Finanzierungsarten für Existenzgründer .............................. 44
Tabelle II/2:
Häufigkeitsanteile und Volumenanteile für die Nutzung von Innen- und Außenfinanzierung bei Unternehmensgründungen im Jahr 2008 ..................................................... 45
Tabelle II/3:
Häufigkeit und Volumen der Außenfinanzierungsquellen bei Gründungen im Jahr 2008 .............................................. 45
Tabelle II/4:
Heutige und zukünftige Bedeutung von verschiedenen Finanzierungsarten in mittelständischen Unternehmen........ 47
Tabelle II/5:
Allgemeine Abgrenzungsmerkmale der Eigenfinanzierung, der mezzaninen Finanzierung und der Fremdfinanzierung ............................................................................ 50
Tabelle IV/1:
Auszahlungsbarwerte von Annuitäten-, Fest- und Ratendarlehen bei unter-schiedlichen Darlehens- und Kalkulationszinssätzen ................................................................... 148
Tabelle IV/2:
Differenzenauszahlungsbarwerte von Annuitäten-, Festund Ratendarlehen bei unterschiedlichen Darlehens- und Kalkulationszinssätzen ....................................................... 149
Tabelle IV/3:
Relative Differenzenauszahlungsbarwerte von Annuitäten-, Fest- und Ratendarlehen bei unterschiedlichen Darlehens- und Kalkulationszinssätzen ................................... 150
Tabelle IV/4:
Steuerfolgen von Finanzierungen bei nicht gewerblichen Unternehmen ...................................................................... 169
Tabelle IV/5:
Steuerfolgen von Finanzierungen bei gewerblichen Einzelunternehmen...................................................................... 180
Tabelle IV/6:
Steuerfolgen von Finanzierungen bei personenbezogenen Kapitalgesellschaften ......................................................... 202
LVI
Tabellenverzeichnis
Tabelle IV/7:
Finanzierungsgruppen mit zugeordneten Finanzierungsarten bei einer Existenzgründung ...................................... 214
Tabelle IV/8:
Analyserelevante Merkmale von Eigenfinanzierungen...... 218
Tabelle IV/9:
Analyserelevante Merkmale von mezzaninen Finanzierungen bei Existenzgründung ............................................. 218
Tabelle IV/10:
Vorteilhaftigkeit der Eigenfinanzierung des Existenzgründers im Vergleich zu einer offenen Beteiligung eines Externen in Abhängigkeit vom kritischen Nettokalkulationszinssatz ....................................................................... 261
Tabelle IV/11:
Analyserelevante Merkmale von Fremdfinanzierungen bei Existenzgründung .............................................................. 299
Tabelle V/1:
Entscheidungsbewertungstabelle zur Bewertung von Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen einer Nutzwertanalyse ............................................................................... 441
Tabelle VII/1:
Kapitalbedarfsplan bei Existenzgründung ......................... 463
Tabelle VII/2:
Zuschussprogramme für Existenzgründungen in Deutschland..................................................................................... 464
Tabelle VII/3:
Analyserelevante Merkmale der Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer bei Gründung eines gewerblichen bzw. nicht gewerblichen Unternehmens oder einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft ..................................... 468
Tabelle VII/4:
Offene Beteiligungen durch Business Angels und durch Investoren aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers zur Finanzierung von Existenzgründungen in Deutschland........................................................................ 470
Tabelle VII/5:
Mezzanine Finanzierungen als typisch stille Beteiligungen institutioneller Investoren zur Finanzierung von Existenzgründungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen ..................................... 471
Tabellenverzeichnis
LVII
Tabelle VII/6:
Mezzanine Finanzierungen als Nachrangdarlehen der KFW, stille Beteiligung aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers und Gesellschafterdarlehen für Existenzgründungen ........................................................... 476
Tabelle VII/7:
Zuschüsse für Existenzgründungen in Deutschland ........... 478
Tabelle VII/8:
Länderspezifische Zuschüsse für Existenzgründungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, NordrheinWestfalen und Sachsen ...................................................... 486
Tabelle VII/9:
Öffentliche Förderdarlehen zur Finanzierung von Existenzgründungen in Deutschland ......................................... 496
Tabelle VII/10: Länderspezifische öffentliche Förderdarlehen zur Finanzierung von Existenzgründungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen ........... 499 Tabelle VII/11: Bürgschaften von Banken zur Absicherung von Existenzgründungsfinanzierungen in Deutschland .......................... 510 Tabelle VII/12: Offene Beteiligungen mittels Venture Capital Fonds zur Finanzierung von Existenzgründungen in Deutschland ..... 518 Tabelle VII/13: Länderspezifische offene Beteiligungen mittels Venture Capital Fonds zur Finanzierung von Existenzgründungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen............................................................... 520 Tabelle VII/14: Länderspezifische Garantien für Beteiligungen an neu gegründeten Unternehmen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen ......................... 524
1
Einleitung
1.1
Problemstellung und Zielsetzung
In Deutschland erfolgten in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich jährlich über 820.0001 Gewerbeanmeldungen. Zusätzlich ist die Anzahl der Selbstständigen in Freien Berufen innerhalb von zehn Jahren um ca. 35.0002 angestiegen. Diesbezüglich stellt sich, insbesondere im Hinblick auf Beschäftigungswirkungen und die Beurteilung der Nachhaltigkeit öffentlicher Gründungsfördermaßnahmen die Frage nach dem Fortbestehen dieser gewerblichen und freiberuflichen Gründungsprojekte. Eine Gründerumfrage für das Jahr 2008 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hatte zum Ergebnis, dass 24,9 % aller Gründer ihre Selbstständigkeit bereits innerhalb von zwei Jahren nach der Gründung aufgeben.3 Ein wesentlicher Grund für das Scheitern von Existenzgründungen sind nach einer Befragung von Gründungsberatern Finanzierungsprobleme.4 Finanzierungsprobleme bestehen einerseits dahingehend eine vollständige Finanzierung des Existenzgründungsvorhabens zu realisieren5, andererseits aber auch darin, eine auf die
1
Der genaue Durchschnittswert der Gewerbeanmeldungen in Deutschland von 1999 bis 2008 beträgt 821.843. Vgl. ANGELE, J., Gewerbeanzeigen, 2007, S. 568; Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S. 73; Institut für Mittelstandsforschung, Gewerbeanmeldungen, 2010, S. 1; Statistisches Bundesamt, Neugründungen, 2010, S. 1-2.
2
In den Gewerbeanmeldungen sind die Freien Berufe, die Automatenaufsteller und das Reisegewerbe nicht enthalten. Enthalten sind jedoch die Land- und Forstwirte. Vgl. Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S. 8ff.; Institut für Mittelstandsforschung, Wirtschaftszweige, 2010, S. 1. Der genaue Durchschnittswert der Steigerung der Anzahl der Selbstständigen in Freien Berufen von 1998 bis 2007 in Deutschland beträgt 35.700. Vgl. Institut für Freie Berufe, Selbstständige, 2010, S. 1.
3
Vgl. KOHN; K./SPENGLER, H., Gründungsmonitor, 2009, S. 62; Vgl. auch ALBACH, H., Unternehmensgründungen, 1999, S. 4.
4
Vgl. OPOCZYNSKI, M./FAUSTEN, W., Existenzgründung, 1998, S. 53; EXFORProjektgruppe FH Trier, Problembereiche, 2005, KOHN, K./SPENGLER, H., Gründungsmonitor, 2009, S. 67.
5
Trotz hoher Wachtumschancen lehnen Banken oftmals die betreuungsintensive Geschäftsbeziehung mit Existenzgründern auf Grund einer branchenabhängigen hohen Insolvenzgefahr ab. (Forts n.S.)
2
1 Einleitung
Verhältnisse des Existenzgründers zugeschnittene, für ihn optimale Finanzierung in adäquater Höhe und Konsistenz zusammenzustellen. Bei der Finanzierung von Existenzgründungsinvestitionen gibt es vielfältige Möglichkeiten im Hinblick auf die Auswahl des Gläubigers, die Laufzeit der Finanzierungsmittel, die Finanzierungsmodalitäten und die Art der Finanzierung. Wesentliche auf diese Aspekte ausgerichtete Fragestellungen lauten: -
Sollte der Gründer eher eine Eigenfinanzierung oder eine Fremdfinanzierung bevorzugen?
-
Ist es sinnvoll Wagniskapitalfinanzierungen oder öffentliche Fördermittel in Anspruch zu nehmen?
-
Welche Vorteile ergeben sich aus Investitionszuschüssen oder Investitionszulagen?
-
Bietet Leasing eine adäquate Alternative zum klassischen Bankeninvestitionsdarlehen?
-
Nach welchen Kriterien sollte ein Finanzierungsmix zusammengestellt werden?
Zur Entscheidung hierüber sind sowohl qualitative als auch quantitative Aspekte,6 wie beispielsweise persönliche Präferenzen des Existenzgründers oder die Zins- und Gebührenbelastungen zu berücksichtigen.
Vgl. BÖHM, A., Geschäftsbeziehungen, 1999, S. 329. 6
Die Begriffe „quantitative“ und „qualitative“ Kriterien stammen ursprünglich aus der Statistik. Qualitative Kriterien sind solche Kriterien, die zahlenmäßig nicht oder nur mit erheblichem Aufwand erfassbar sind. Sie liegen insbesondere in der Person des Existenzgründers oder seinem Umfeld begründet. Dagegen sind quantitative Kriterien zahlenmäßig erfassbar. Quantitative Kriterien sind durch eine metrische Skalierung problemlos bewertbar. Sie sind untereinander (Forts n.S.)
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
3
Eine wesentliche Rolle spielt aber auch der quantitative Aspekt der Steuerbelastungen bzw. der Steuerentlastungen aus verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten. Die Kapitalzufuhr selbst ist bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Gewinns erfolgsneutral. Dagegen führt die Kapitalverwendung für Investitionen in der Regel zu einem zusätzlichen Ertrag. Darüber hinaus ergeben sich aus verschiedenen Finanzierungsvarianten unterschiedliche Steuerwirkungen. Bei Eigenfinanzierungen mittels offener Beteiligungen durch Privatinvestoren an Kapitalgesellschaften kommt für Ausschüttungen seit 2009 die Abgeltungsteuer7 zur Anwendung. Fremdfinanzierungen führen in der Regel zu Zinsaufwendungen, die den steuerlichen Gewinn mindern und bei der Ermittlung des Gewerbeertrags anteilig hinzuzurechnen sind. Investitionszuschüsse wiederum sind nach R 6.5 Abs. 2 EStR entweder ertragswirksam oder sie mindern die künftige Abschreibungsbasis der angeschafften Vermögensgegenstände. Daraus folgt, dass nicht alle Finanzierungsarten bei der Besteuerung in Deutschland gleich belastet werden, d.h. es ist keine Finanzierungsneutralität der Besteuerung gegeben.8 Obwohl in der Begründung des Gesetzentwurfs zur Unternehmensteuerreform 2008 eine weitgehende Finanzierungsneutralität9 als Ziel
direkt vergleichbar und können unterschiedlich gewichtet werden. Vgl. GEISELER, C., Finanzierungsverhalten, 1999, S. 77ff., SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 100; SCHRAMM, M., Kriterien, 2007, S. 6ff.; 7
In der Unternehmensteuerreform 2008 wurde die Abgeltungsteuer eingeführt. Mit der Abgeltungsteuer werden Kapitaleinkünfte von Privatpersonen mit einem einheitlichen Einkommensteuersatz in Höhe von 25 % besteuert. Vgl. Unternehmensteuerreformgesetz 2008 vom 14.08.2007, BGBl. I 2007, S. 1912; Vgl. zusätzlich DAHM, J./HAMACHER, R./HAUSTEIN, A., Abgeltungsteuer, 2008, S. 10ff.; MARX, F.J./KLÄNE, S./KORFF, M./SCHLARMANN, B., Unternehmensbesteuerung, 2008, S. 250ff.; WEBER-GRELLERT, H., Abgeltungsteuer, 2008, S. 545ff.; TANSKI, J., Steuerrecht, 2008, S. 20ff.; HAAS, I., Abgeltungsteuer, 2008, S. 12ff., ASHAUER-MOLL, E./RÖSCH, S., Abgeltungsteuer, 2008, S. 26ff.
8
Zur Definition von Finanzierungsneutralität Vgl. Sachverständigenrat, Unternehmensbesteuerung, 2005, S. 35, HOMBURG, S., Steuerlehre, 2007, S. 251; KLETT, M., Finanzierungsneutrale Besteuerung, 2007, S. 35; S. 17f.; UMLAUF, J., Finanzierungsneutralität, 2008, S. 11ff.; SCHNEIDER, D., Finanzierungsneutralität, 2009, S. 133:
9
Vgl. VOLB, H. Unternehmensteuerreform, 2007, S. 17.
4
1 Einleitung
gesetzt wurde, besteht in vielen Publikationen Einigkeit darüber, dass nach wie vor keine vollständige Finanzierungsneutralität gegeben ist.10 Ein wesentliches Problem des Existenzgründers besteht nun darin, aus den in Deutschland steuerlich unterschiedlich belasteten Finanzierungsarten, eine unter Würdigung seiner Einzelverhältnisse für ihn steuerlich optimale Finanzierung seiner Gründungsinvestitionen zu finden. Verwunderlich ist, dass die Berücksichtigung der Besteuerung bei Finanzierungsentscheidungen von Existenzgründern im Schrifttum häufig ausgespart oder nur unter Teilaspekten behandelt wird. Ein Grund hierfür könnte sein, dass Financiers potentielle Kreditnehmer nicht über mögliche Bedenken zur Zweckmäßigkeit einer Kreditart informieren müssen.11 Es besteht für sie darüber hinaus auch keine Aufklärungspflicht bezüglich steuerlicher Auswirkungen verschiedener Finanzierungsarten. Selbst in Finanzierungsgespräche involvierte Steuerberater des Existenzgründers vernachlässigen aus Haftungsgründen12 oder wegen der Vielfalt und Zeitintensität ihrer Steuerberatertätigkeit oftmals diese Thematik. Soweit ersichtlich werden bei Finanzierungsentscheidungen bei Existenzgründung Steuerwirkungen meist vernachlässigt. Es fehlt an einem Gesamtkonzept zur Ermittlung der vorteilhaftesten Finanzierung bei Existenzgründung, welche unter Würdigung der jeweiligen Einzelverhältnisse auch die Besteuerung berücksichtigt. Ziel dieser Ausarbeitung ist es deshalb, aus der individuellen Sicht eines Existenzgründers, unter besonderer Würdigung bedeutender steuerlicher Gesichts10
Vgl. hierzu beispielsweise PATEK, G., Entscheidungsfelder, 2007, S. 461, BACHMANN, C./SCHULTZE, W., Unternehmensteuerreform, 2008, S. 29; MÜLLER, H./HOUBEN, H., Nachteil, 2008, S. 247.
11
Vgl. BECKER, F. Verhaltenspflichten 2003, S. 167-168.
12
Immer häufiger wird eine Haftung des Steuerberaters gegenüber einem potentiellen Kreditgeber bejaht, sofern er eine für die Entscheidung des Kreditgebers erhebliche falsche Auskunft erteilt. Vgl. diesbezüglich SPÄTH, W., Haftung, 1987, S. 523.
1.2 Abgrenzung des Untersuchungsbereichs
5
punkte, die vorteilhafteste Finanzierung im Rahmen einer Existenzgründung zu ermitteln. Hierfür wird mittels einer betriebswirtschaftlichen Vorteilhaftigkeitsanalyse eine Vielzahl verschiedener, konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten untersucht. Es wird eine Gesamtkonzeption für die Zusammenstellung der vorteilhaftesten Finanzierung erarbeitetet, die auf die Zielkriterien des Existenzgründers abgestimmt ist. Sie berücksichtigt Möglichkeiten der Eigenfinanzierung, der mezzaninen Finanzierung, der Fremdfinanzierung und der Innenfinanzierung. Hierbei werden sowohl qualitative als auch quantitative Zielkriterien des Existenzgründers und insbesondere Steuerwirkungen der einzelnen Finanzierungsarten einbezogen. Damit wird die derzeit bestehende Lücke geschlossen. 1.2
Abgrenzung des Untersuchungsbereichs
Die Eingrenzung der untersuchten Rechtsformen orientiert sich an zahlenmäßigen Erhebungen über Gewerbeanmeldungen und Freie Berufe des Statistischen Bundesamtes, des Instituts für Mittelstandforschung, des Instituts für Freie Berufe und der Kreditanstalt für Wiederaufbau.13 In den Abbildungen VII/1 bis VII/8 im Anhang I wurde dieses verwendete Zahlenmaterial graphisch dargestellt. Ausgehend von der Betrachtungsebene des Existenzgründers werden neben den Freien Berufen die Rechtsformen gewerbliches Einzelunternehmen und personenbezogene GmbH, die von Existenzgründern in den vergangenen zehn Jahren am Häufigsten gewählt wurden, als Schwerpunkt in die Untersuchung einbezogen.14 Hierzu sind im Anhang I -Abbildung VII/1 die Gewerbeanmeldungen in den Jahren 2003 und 2008 differenziert nach Rechtsformen aufgezeigt. 2008
13
Vgl. Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S. 72-79; Institut für Mittelstandsforschung, Gewerbeanmeldungen, Gewerbeanmeldungen, 2010; Institut für freie Berufe, Selbstständige, 2010; KOHN, K./SPENGLER, H. Gründungsmonitor, 2009.
14
Vgl. Institut für Mittelstandsforschung, Rechtsform, 2010, S.1.
6
1 Einleitung
erfolgten über 80,7 % der Gewerbeanmeldungen in der Rechtsform eines Einzelunternehmens und 9,9 % einer GmbH.15 9,4 % aller Gewerbeanmeldungen wurden in den Rechtsformen Offene Handelsgesellschaft, Kommanditgesellschaft, Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Aktiengesellschaft, Private Company Limited by Shares,16 Genossenschaft, eingetragener Verein sowie in sonstigen Rechtsformen vorgenommen. Die Analyse der Gründe für die Rechtsformwahl ist jedoch nicht Gegenstand dieser Untersuchung. In die Analyse dieser Arbeit werden nur unbeschränkt steuerpflichtige inländische Existenzgründer einbezogen, da sie in 2008 über 80 % der Gewerbeanmeldungen von Einzelunternehmen betroffen haben.17 Bezüglich der laufenden Ertragsteuerbelastung als Vergleich zwischen Einzelunternehmen und einer Kapitalgesellschaft wird auf zahlreiche in der Literatur bereits vorhandene Analyseergebnisse zurückgegriffen.18 Darüber hinaus werden konzernspezifische Problemstellungen nicht betrachtet. Im Vordergrund der Analyse stehen Neugründungen als Vollerwerbsgründung19 mit ausschließlicher Betriebsstätte im Inland. Im Anhang I – Abbildung VII/5 sind die Gewerbeanmeldungen im Jahr 2008 selektiert nach der Art der Gewerbeanmeldung dargestellt.
15
Vgl. Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S. 73.
16
Die englische Rechtsform Private Limited by Shares wird als Rechtsform auch in Deutschland genutzt. Sie ist eine auf Aktienbasis geführte Kapitalgesellschaft ohne Mindestkapital und ohne persönliche Haftung ihrer Gesellschafter. Vgl. VOLKER, H., Limited, 2006, Rn. 2ff.; MUENSTER, T., Rechtsform, 2006, S. 179ff.; SCHNEELOCH, D., Limited, 2007, S. 197ff.; BRINKMAIER, T./MIELKE, R., Limited, 2007, S. 23ff.; FRITZ, D./HERMANN, O., Limited, 2008, Rn. 1ff.; JUST, C., Limited, 2008, Rn. 13ff
17
Vgl. Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S. 73.
18
Vgl. BERANEK, A., Rechtsform, 1993, S. 136ff.; KÖNIG, R./SURETH, C., Rechtsformwahl, 2001, S. 53ff.; SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 125ff; BINZ, H.-B., Unternehmensteuerreform, 2007, S. 1692ff.; HIERL, S./HUBER, S., Rechtsformen, 2008, S. 168ff.; JACOBS, O.H., Unternehmensbesteuerung, 2009, S. 543ff.
19
Von allen Gewerbeanmeldungen in 2008 waren 63% Vollerwerbsgründungen. Vgl. hierzu Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S. 75.
1.2 Abgrenzung des Untersuchungsbereichs
7
Hierbei wird ersichtlich, dass in 2008 beispielsweise 83 % der Gewerbeanmeldungen Neuerrichtungen von Unternehmen sind. 9 % der Gewerbeanmeldungen erfolgen wegen Zuzügen und 8 % wegen Übernahmen. Dabei enthalten die Übernahmen Gesellschaftereintritte, Rechtsformenwechsel, Erbfolge, Kauf und Pacht. Auf grenzüberschreitende Existenzgründungen und rein spekulativ orientierte Existenzgründungen wird ebenfalls nicht eingegangen. Die häufigsten Gewerbeanmeldungen erfolgten seit 2003 in den Branchen Handel, Instandhaltung und Reparaturen von Kraftfahrzeugen sowie wirtschaftliche, öffentliche und persönliche Dienstleistungen. Dies ist in der Abbildung VII/3 im Anhang I dargestellt. In der Untersuchung dieser Arbeit werden alle gewerblichen Unternehmen und Freien Berufe20 einbezogen und somit kein branchenmäßiger Schwerpunkt gesetzt. Bezüglich der Untersuchung von Zuschüssen und von Landesfördermitteln der einzelnen Bundesländer werden zur näheren Betrachtung die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg mit den meisten Existenzgründungen, Sachsen als Vertreter der neuen Bundesländer und Berlin als Hauptstadt von Deutschland ausgewählt.21 Eine Abbildung zur Anzahl der Gewerbeanmeldungen in den Jahren 1998, 2003 und 2008, selektiert nach den Bundesländern, befindet sich hierzu im Anhang I – Abbildung VII/2. Erhebungen im Gründungsmonitor der Kreditanstalt für Wiederaufbau22 haben hinsichtlich der Höhe des Finanzierungsbedarf festgestellt, dass der überwie20
Vgl. Anhang I – Abbildung VII/8, die den Bestand und die Zuwächse der Selbstständigen in Freien Berufen zum 1.1. der Jahre 1998, 2003 und 2008 aufzeigt. Anhang I – Abbildung VII/7 veranschaulicht zusätzlich die Anzahl der Selbstständigen in Freien Berufen differenziert nach Branchen zum 1.1.2008 in Deutschland.
21
Vgl. Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S. 73 .
22
Vgl. Anhang I - Abbildung VII/6 und KOHN, K./SPENGLER, H., Gründungsmonitor, 2009, S. 72.
8
1 Einleitung
gende Teil von Gründern mit nahezu 56 % lediglich einen Finanzierungsbedarf von 1.000 bis 5.000 € haben. Knapp 35 % haben danach zumindest einen Finanzierungsbedarf von 5.000 bis 50.000 € und lediglich 6 % einen über 50.000 € liegenden. Unabhängig davon wird diese Analyse für einen beliebigen Finanzierungsbedarf durchgeführt. Die Finanzierungsarten Emissionsfinanzierung,23 Fremdwährungskredite,24 Factoring25 oder neuere Finanzierungsformen und Instrumente des Zins- und Währungsmanagements, wie beispielsweise Zinsderivate26 oder Asset-BackedFinanzierungen27 werden in dieser Arbeit nicht untersucht. Sie spielen bei Existenzgründungen eine eher untergeordnete Rolle und können sich außerdem als besonders virulent erweisen.28
23
Unter Emissionsfinanzierung versteht man die Beschaffung von Fremdkapital am Kapitalmarkt durch die Ausgabe von Schuldverschreibungen. Vgl. UNTERGRABNER, G./EHRENHÖFER, R., Strategische Finanzierung, 2004, S. 211ff.; MÜLLER, S./BRACKSCHULZE, K./MAYERFIEDRICH, M.D./ORDEMANN, T., Finanzierung, 2006, S. 267ff.;
24
Fremdwährungskredite sind langfristige Kreditaufnahmen in einer fremden Währung zur Ausnutzung niedriger Zinssätze an ausländischen Kapitalmärkten. Vgl. TIPPELSKIRCH, A., Kreditfinanzierung, 2002, S.291.
25
Unter Factoring versteht man die Finanzierung durch einen Verkauf von Kundenforderungen an eine Factoringgesellschaft. Vgl. SCHWARZ, W., Factoring, 1996, S. 21ff.; MAYER, H.V., Factoring, 1997, S. 104ff.; BETTE, K., Factoringgeschäft, 1999, S. 15ff.; LAREK, E./STEINS, U., Factoring, 1999, S. 87ff.; BECKER, H., P./PEPPMEIER, A., Bankbetriebslehre, 2002, S. 156ff.; HIBLER, T./MÜLLNER, M., Factoring, 2007, S. 33ff.
26
Ein Zinsderivat ist ein Instrument des Zinsrisikomanagements, das eine Steuerung des Zinsrisikos bilanzneutral ermöglicht. Vgl. hierzu BUDER,A./RUX,G., Zins- und Währungsmanagements, 2004, S. 284ff.; BRANGER, N./SCHLAG, C., Zinsderivate, 2004, S.7ff.
27
Unter Asset-Backed-Finanzierungen versteht man Darlehen, die durch Veräußerung von Vermögensgegenständen, i.d.R. Forderungen, an eine Zweckgesellschaft entstehen. Die Zweckgesellschaft wiederum emittiert anleiheähnliche Titel an Investoren, die dann ihre Zahlungen aus Zahlungsströmen der unterliegenden Vermögensgegenstände erhalten. Vgl. hierzu FAHRHOLZ, B., Unternehmensfinanzierung, 1998, S. 213ff.; TURWITT, M., Asset-BackedFinanzierungen, 1999, S. 5ff.; BARTELT, N., Asset-Backed-Finanzierungen, S. 35ff.; PFAUE, M., Asset-Backed-Finanzierungen, 2003, S. 167ff.; GRUNOW, H.-W./FIGGENER, S., Handbuch, 2006, S. 274; WÖHE, G./BILSTEIN, J./ERNST, D./HÄCKER, J., Unternehmensfinanzierung, 2009, S. 337ff.
28
GÖGLER bezeichnet Asset-Backed-Securities als „unsichere Finanzierungen.“ Vgl. GÖGLER, (Forts n.S.)
1.2 Abgrenzung des Untersuchungsbereichs
9
Im Rahmen einer Existenzgründungsfinanzierung besteht die Möglichkeit, dass eine Immobilieninvestition erfolgt, die typischerweise mittels eines Versicherungs- oder Bauspardarlehens finanziert werden kann. Eine Analyse zur Ermittlung einer optimalen Immobilienfinanzierung29 mittels dieser Finanzierungsarten ist jedoch nicht Gegenstand dieser Arbeit.30 Bei der Investition von Anlagegütern bei Existenzgründungen kann die Finanzierungsart Leasing eine Rolle spielen. Auf diese Finanzierungsform wird im Rahmen dieser Vorteilhaftigkeitsanalyse kurz eingegangen.31 Diese Untersuchung begrenzt sich somit schwerpunktmäßig auf die typischen Finanzierungsarten, die bei Existenzgründungen eingesetzt werden.32 Existenzgründungsfinanzierungen sind kombinierte Investitions- und Finanzierungsentscheidungen, da sich sowohl leistungswirtschaftliche als auch finanzwirtschaftliche Zahlungsströme ergeben.33 Diese Analyse geht von einer bereits getroffenen Investitionsentscheidung aus. Dies bedingt, dass ein Nachweis über die grundsätzliche Tragfähigkeit der Existenzgründung durch eine fachkundige Stelle34 bereits erbracht wurde.
C., Asset-Backed-Securities, 1996, S. 95; BUND, S., Asset Securitisation, 2000, S. 118ff. 29
Vgl. HELLERFORTH, M., Immobilienfinanzierung, 2008, S. 70ff.; BRAUER, K., Immobilienwirtschaft, 2009, S.451ff.
30
Hierzu wird auf die ausführliche Vorteilhaftigkeitsanalyse in der Dissertation „Immobilienfinanzierung“ von SCHÖPE, B. verwiesen. Vgl. SCHÖPE, B., Immobilienfinanzierung, 2000.
31
Leasing versus Kreditfinanzierung wird detailliert in der Dissertation „Leasing mobiler Anlagegüter“ von MOLDENHAUER, T. analysiert. Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006 alternativ hierzu KOVAC, J., Leasing, 1986; HEITZER, B., Leasing, 2009, S. 275ff..
32
In der Abbildung VII/4 im Anhang I werden die verschiedenen Volumenanteile externer Finanzierungsquellen, die Existenzgründer in 2008 genutzt haben aufgezeigt.
33
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 219, 238.
34
Der Nachweis der Tragfähigkeit der Existenzgründung ist eine Voraussetzung für die Beantragung von Gründungszuschüssen bei der Agentur für Arbeit und bei der Beantragung von Bundes- und Landesfördermitteln zur Finanzierung des Existenzgründungsvorhabens. Fachkundige Stellen sind insbesondere Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Fachverbände und Kreditinstitute.
10
1 Einleitung
Zudem hat der Financier seine Kreditfähigkeits- und Kreditwürdigkeitsprüfung35 abgeschlossen, ein Kreditrating36 vorgenommen und sich zur Finanzierung des Vorhabens entschlossen. Im Rahmen dieser Vorteilhaftigkeitsanalyse wird von leistungswirtschaftlichen Zahlungsströmen abstrahiert und ausschließlich die Finanzierungsentscheidung betrachtet. Alternativ hierzu könnte auch in Erwägung gezogen werden, die Ergebnisse der untersuchten Finanzierungsentscheidung in eine Investitionsentscheidung einzubeziehen, die jedoch nicht Gegenstand dieser Arbeit ist. Diese Untersuchung ist eine betriebswirtschaftliche Vorteilhaftigkeitsanalyse unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses der Besteuerung des derzeit in Deutschland geltenden Rechts. Dabei werden die von den verschiedenen Gläubigern der Finanzierung derzeit angebotenen Finanzierungsmittel und deren Finanzierungsmodalitäten betrachtet. Auf rechtliche Besonderheiten, steuerrechtliche Zweifelsfragen und derzeit diskutierte steuerliche Änderungsvor-
35
Bei einer Kreditwürdigkeitsprüfung steht die Beurteilung der Kapitaldienstfähigkeit eines Kreditnehmers im Vordergrund. Dagegen versteht man unter Kreditfähigkeit, dass der Kreditnehmer unter rechtlichen Gesichtspunkten in der Lage ist einen Kredit aufzunehmen. Vgl. ZELLWEGER, B., Kreditwürdigkeitsprüfung, 1987, S. 15ff.; DECKERS, M., Kreditentscheidung, 1990, S. 35ff.; FELL, M., Kreditwürdigkeitsprüfung, 1994, S. 194ff.; DICKEN, A.J., Kreditwürdigkeitsprüfung, 1999, S. 6ff. ; TYTKO, D., Kreditvergabeentscheidungen, 1999, S. 152ff.; JANSEN, S., Kreditwürdigkeitsprüfung, 2001, S.22ff.; GRILL, H./PERCZYNSKI, H., Kreditwesen, 2003, S. 346ff.
36
Unter Kreditrating versteht man ein Zeugnis über die Kreditwürdigkeit eines Schuldners. Mittels dieses Ratings wird bestimmt, ob der Schuldner eine gute, mittelmäßige oder schlechte Bonität besitzt, was sich wiederum auf die Kreditvergabe und die Höhe der Verzinsung auswirkt. Im Rahmen der Erstellung eines Ratings werden die Kriterien Management, Markt/Branche, Kundenbeziehung, Wirtschaftliche Verhältnisse und die Zukunftsentwicklungsmöglichkeiten des potentiellen Schuldners vor Kreditvergabe analysiert und in einer Ratingkennziffer festgehalten. Vgl. hierzu Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken, Selbständigkeit, 2004, S. 75ff.; Vgl. auch zum Begriff und Wesen des Ratings LINDEMANN, B./FISCHER, K./KLAUER, Y./ STURM, U., Rating, 2001, S. 1ff.; EIGERMANN, J., CreditRating, 2001, S. 29ff.; MUNSCH, M., WEISS, B., Externes Rating, 2002 S. 13ff.; PAUL, S./ STEIN, S:, Rating, 2002, S. 93ff.; SCHNECK, O./MORGENTHALER, P./YESILHARK, M., Rating, 2003, S. 43ff.; GEBLER, C., Rating, 2005, S. 17ff.; RÖDL, H., Rating, 2006,109ff.; HEIM,G., Rating-Handbuch, 2006, S.17ff.; SCHUHMACHER, M., Rating, 2006, S. 15ff.; REICH, H., Mittelstand, 2007, S. 3ff.; EVERLING, O., Finanzrating,2006, S. 3ff.; REICHLING, P./BIETKE, D./HENNE, A., Rating, 2007, S. 44ff.; GRUNWALD, E./GRUNWALD, S., Bonitätsanalyse, 2008, S.335ff.
1.3 Gang der Untersuchung
11
schläge soll nicht explizit eingegangen werden. Eine normative Auseinandersetzung mit den für die Finanzierungsentscheidung und deren steuerliche Folgen relevanten Vorschriften findet in dieser Arbeit ebenfalls keine Berücksichtigung. 1.3
Gang der Untersuchung
Nach diesem einführenden ersten Kapitel werden im zweiten Kapitel gründungsspezifische, finanzwirtschaftliche und steuerrechtliche Grundlagen aufgezeigt. Dabei werden nach relevanten Begriffsbestimmungen im zweiten Unterkapitel verschiedene Existenzgründungsformen, wesentliche Aspekte der Rechtsformwahl, des Businessplans, der Ermittlung des Mittelbedarfs und der Finanzierungsstruktur beschrieben. Darüber hinaus wird auf die Besonderheiten einer Existenzgründungsfinanzierung im Vergleich zu einer herkömmlichen Unternehmensfinanzierung eingegangen. Das dritte Unterkapitel bezieht sich auf die finanzwirtschaftlichen Grundlagen. Nach einer Erläuterung der Ermittlung des Kapitalbedarfs bei Existenzgründung werden verschiedene Möglichkeiten der Systematisierung von Existenzgrünungsfinanzierungen aufgezeigt. Den anschließenden Schwerpunkt der Ausführungen bildet die Beschreibung einzelner Finanzierungsarten für Existenzgründer. Hierbei wird sowohl die Außenfinanzierung mit Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung und mezzaniner Finanzierung als auch die Innenfinanzierung berücksichtigt. Im Rahmen der steuerrechtlichen Grundlagen im vierten Unterkapitel werden nach der Definition relevanter Grundbegriffe die rechtsformabhängige Besteuerung und die steuerliche Behandlung von Finanzierungsentgelten erläutert. Anschließend werden die Begriffe Investitionsabzugsbetrag, Investitionszulage und Investitionszuschüsse definiert. Schließlich erfolgt nach den Ausführungen zur Gewinnbesteuerung, zum Verlustausgleich bzw. Verlustabzug eine Abgrenzung der analyserelevanten Steuertatbestände.
12
1 Einleitung
Das dritte Kapitel erläutert die methodischen Aspekte der betriebswirtschaftlichen Vorteilhaftigkeitsanalyse. Dabei werden im ersten Unterkapitel die zu untersuchenden Entscheidungssituationen charakterisiert, Entscheidungskriterien festgelegt und Dominanzüberlegungen aufgezeigt. Nach der Bestimmung der Ziele des Entscheidungsträgers werden finanzwirtschaftliche Entscheidungsmodelle beschrieben. Das vierte Unterkapitel überprüft Vorteilhaftigkeitskriterien im Hinblick auf ihre Stärken und Schwächen bei der Anwendung in einer Vorteilhaftigkeitsanalyse. Nach den Erläuterungen zum Planungszeitraum hat das sechste Unterkapitel wesentliche steuerliche Aspekte im Rahmen der Vorteilhaftigkeitsanalyse zum Inhalt. Schließlich wird noch auf mögliche Planungsunsicherheiten und die gesetzten Prämissen dieser Vorteilhaftigkeitsanalyse eingegangen. Im vierten Kapitel wird die betriebswirtschaftliche Vorteilhaftigkeitsanalyse durchgeführt. Es erfolgt zunächst ein Vergleich zwischen Raten-, Annuitätenund Festdarlehen. Anschließend folgt eine Typologisierung der Existenzgründungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen. Nach dem Vergleich der Eigenfinanzierung mit der mezzaninen Finanzierung wird die Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich einbezogen. Weitere Berücksichtigung finden dann Zulagen und Zuschüsse und schließlich wird auch die Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich integriert. In verschiedenen Untersuchungen werden Vorteilhaftigkeitsbedingungen für die Auswahlentscheidung von zwei konkurrierenden Finanzierungsalternativen ermittelt. Als Finanzierungsalternativen werden Außenfinanzierungen mit Eigenfinanzierungen, Fremdfinanzierungen und mezzaninen Finanzierungen, Zuschüsse und Zulagen sowie Innenfinanzierungen betrachtet. In den zwei schließenden Unterkapiteln werden zunächst mit Hilfe einer Sensitivitätsanalyse mögliche Unsicherheiten aufgedeckt und dann eine Zusammenfassung der Ergebnisse vorgenommen.
1.3 Gang der Untersuchung
13
Kapitel fünf beschäftigt sich mit der Zusammenstellung eines Finanzierungsmix bei einer Existenzgründung. Hierbei werden neben quantitativen auch qualitative Zielkriterien des Existenzgründers Berücksichtigung finden. Das sechste Kapitel enthält schließlich die Zusammenfassung der gewonnen Erkenntnisse dieser Untersuchung für Finanzierungsentscheidungen bei Existenzgründung unter Berücksichtigung der Besteuerung.
2
Grundlagen
2.1
Begriffsbestimmungen
2.1.1
Existenzgründung
Eine Existenzgründung ist ein Prozess, in dessen Verlauf eine natürliche Person berufliche und wirtschaftliche Selbstständigkeit erlangt.37 Dieser zeitraumbezogene Vorgang ist auf „die Schaffung einer vorher in gleicher Struktur nicht existenten Faktorkombination gerichtet . (und) umfasst alle für die rechtliche Entstehung und materielle Errichtung erforderlichen Aktivitäten.“38 Häufig geht die Existenzgründung mit einer Unternehmensgründung einher. Dabei gehören „neu gegründete bzw. junge Unternehmen zumindest in der Anfangszeit ihrer wirtschaftlichen Existenz üblicherweise zu den Klein- und Mittelunternehmen“.39 Klein- und Mittelunternehmen40 sind „Wirtschaftsunternehmen, die eine bestimmte Größenordnung nicht überschreiten und in denen ein Unternehmer als Kapitalgeber die Hauptverantwortung trägt.“41 Als ein wesentliches quantitatives Kriterium zur Bestimmung von Klein- und Mittelunternehmen wurde vielfach in der Literatur und auch beim europäischen statistischen Amt (Eurostat)42 die Mitarbeiterzahl43, die eine Obergrenze von 500 Beschäftigten
37
Vgl. NATHUSIUS, K., Finanzierungsinstrumente, 2003, S. 177; FRANKE, G./HAX, H., Finanzwirtschaft, 2004, S. 547; HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 7.
38
BÖHM, A. , Geschäftsbeziehungen, 1999, S. 12; Vgl. auch PISCHULTI, P., Existenzgründungsberatung, 1989, S. 2ff..
39
HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 6.
40
In der offiziellen Sprachregelung in der Gesetzgebung und in der Wissenschaft wird zunehmend von Klein- und Mittelunternehmen (KMU) anstelle von mittelständischen Unternehmen gesprochen. Vgl. BUSSIEK, J., Klein- und Mittelunternehmen, 1994, S.17.
41
BUSSIEK, J., Klein- und Mittelunternehmen, 1994, S. 17.
42
Das europäische statistische Amt (Eurostat) erstellt gemeinsam mit der Generaldirektion XXIII (Forts n.S.)
16
2 Grundlagen
nicht überschreitet, verwendet.44 Zum 01.01.2005 hat die EU-Kommission das sog. KMU-Kriterium eingeführt, dessen Einhaltung für viele Förderprogramme relevant ist.45 Das KMU-Kriterium definiert Kleinstunternehmen/ kleine Unternehmen/ mittlere Unternehmen als Unternehmen, die weniger als 10/ 50/ 250 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von höchstens 2 Mio. €/ 10 Mio. €/ 50 Mio. € oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 2 Mio. €/ 10 Mio. €/ 43 Mio. € haben.46 Zur Abgrenzung der beiden Begriffe Existenzgründung und Unternehmensgründung werden im Folgenden die Begriffsbestimmungen des Instituts für Mittelstandsforschung betrachtet. Danach umfassen Existenzgründungen Betriebsgründungen einer Hauptniederlassung, eines Kleingewerbes und Übernahmen durch Erbfolge, Kauf und Pacht.47 Dagegen werden bei Unternehmensgründungen Übernahmen durch Erbfolge, Kauf und Pacht nicht erfasst.48 Zudem sichert nicht jede Unternehmensgründung die Existenzgrundlage ihres Gründers.49
der EG für Länder in Europa wesentliche Statistiken und hat deshalb eine große internationale Bedeutung. Vgl. MUGLER, J., Betriebswirtschaftslehre, 1995, S. 29-30; 43
Das Publizitätsgesetz (§ 1 PublG) und das Handelsgesetzbuch (§ 267 HGB) verwenden eine dreidimensionale Größengliederung mit den Merkmalen Bilanzsumme, Umsatzerlöse und Beschäftigtenzahlen, da Beschäftigtenzahlen in einer Branche als typisch für Großbetriebe betrachtet werden und in einem anderen Wirtschaftszweig eher als Kennzeichen für einen Kleinbetrieb gelten. Vgl. SCHIERENBECK, H., WÖHLE, C:, Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 45f.
44
Vgl. PFOHL, H.-C./KELLERWESSEL, P., Abgrenzung, 1990; BUSSIEK, J., Klein- und Mittelunternehmen, 1994, S. 18, S.10; GEISELER, C., Finanzierungsverhalten, 1999, S. 15; SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 9.
45
Vgl. L-Bank, EU-Definition, 2009, S. 1.
46
In der Definition bezieht sich der erste Wert in jeder Klammer auf Kleinstunternehmen, der mittlere Wert auf kleine Unternehmen und der letzte Wert auf mittlere Unternehmen. Maßgeblich für das KMU-Kriterium ist eine Empfehlung der EU-Kommission vom 6.5.2003 Abl. der EU L 124/36 vom 20.5.2003. Vgl. L-Bank, Informationsblatt, 2009, S.1 und KfW Mittelstandsbank, KMU-Definition, 2009, S. 1.
47
Vgl. Institut für Mittelstandsforschung, Meldeanlässe, 2008, S. 1.
48
Vgl. Institut für Mittelstandsforschung, Meldeanlässe, 2008, S. 1.
2.1 Begriffsbestimmungen
17
Auch bei Sicherung der beruflichen und wirtschaftlichen Existenz, beispielsweise bei einer Existenzgründung als Heilpraktiker oder Künstler, wird wiederum nicht von einer Unternehmensgründung gesprochen.50 NATHUSIUS51 charakterisiert die Existenzgründung dahingehend, dass eine personenbezogene Existenz aufgebaut und gesichert wird, die auf die Anzahl und die Ambitionen der Gründer und die Erzielung von Einkommen aus der Selbstständigkeit abstellt.52 Im Gegensatz dazu definiert er die Unternehmensgründung als Aufbau und Sicherung eines Unternehmens, das markt- und kostendeterminiert ist. Diese Untersuchung befasst sich mit Existenzgründungen, die gleichzeitig Unternehmensgründungen oder Unternehmensübernahmen sein können. Zudem werden die Begriffe Gründer und Existenzgründer sowie Gründung und Existenzgründung jeweils synonym verwendet.53
49
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 7.
50
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 7.
51
Vgl. NATHUSIUS, K., Finanzierungsinstrumente, 2003, S. 177.
52
Nach FALLGATTER sind Existenzgründungen die Aktivitäten von Kleingewerbetreibenden mit beschränktem Wachstums- und Beschäftigungspotential. Dagegen sieht er eine enge Verknüpfung zwischen Innovationen und Unternehmensgründungen. Vgl. hierzu FALLGATTER, M., Junge Unternehmen, 2002, S. 22, 26; Die Verknüpfung von Unternehmensgründungen zur Innovation sehen SZYPERSKI und NATHUSIUS darin, dass Unternehmensgründungen auf innovative, technologieorientierte Geschäftsideen beruhen, während Existenzgründungen auf bereits bestehenden Geschäftsideen basieren. Vgl. SZYPERSKI, N./NATHUSIUS,K., Unternehmensgründung, 1999, S. 27f. Vgl. SCHRÖEDER, R., Technologieunternehmen, 2008, S. 13f. und BRINKMANN, D. A., Innovative Unternehmen, 2009, S. 19f.
53
Vereinzelt findet man in Literatur auch den Begriff „Entrepreneur“, der sich im englischen Sprachraum als Bezeichnung für Unternehmer durchgesetzt hat. Dabei wird unter Entrepreneur primär ein (innovativer) Unternehmensgründer verstanden. Vgl. hierzu SCHALLER, A., Unternehmen, 2001, S. 6ff.
18
2 Grundlagen
2.1.2
Gründungsphasen
Zur Charakterisierung einer Unternehmensgründung werden in der Gründungsforschung verschiedene Entwicklungsschritte in einem Phasenmodell separiert.54 HERING und VINCENTI55 unterteilen den Gründungsvorgang beispielsweise in die fünf verschiedenen Gründungsphasen: Vorgründungs-, Gründungs-, Frühentwicklungs-, Amortisations- und Expansionsphase.56 In der Vorgründungsphase, als Zeitraum vor dem eigentlichen Gründungsakt,57 wird der Existenzgründer seinen Gründungsentschluss fällen, einen Businessplan ausarbeiten und seine Gründungskonzeption, insbesondere bezüglich des Standorts, der Rechtsform, der Investitionen und der Finanzierung, konkretisieren. In dieser Phase sind somit die Finanzierungsentscheidungen über die Erstinvestitionen zum Start des Unternehmens und zur Sicherung der beruflichen und wirtschaftlichen Existenz des Gründers zu treffen. Der Abschluss der Finanzierungsverträge und die Durchführung der Gründungsinvestitionen erfolgt in der sich anschließenden Gründungsphase, die auch als Gründungsdurchführung58 bezeichnet wird. Diese Phase umfasst auch den juristischen Gründungsakt und die Bereitstellung von Produktionsfaktoren.59 Die sich daran anschließende Frühentwicklungsphase beinhaltet den Beginn der Produktion, die Markteinführung der hergestellten Erzeugnisse oder angebote-
54
Vgl. eine Darstellung von verschiedenen Lebenszyklusmodellen seit 1962 in: ENGELEN, A., Marktorientierung, 2008, S. 29ff.
55
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 13ff.
56
Vgl. auch NATHUSIUS, K., Unternehmensgründung, 1986, S. 16; DIETZ, J.-W., Gründung, 1989, 35ff.; ECKERT, W., Gründungsgeschäft, 1990, S. 7ff.; HÄUSSERMANN, E. A., Existenzgründung, 1998, S. 35f.; DAFERNER, S., Eigenkapitalausstattung, 1999, S.32.; NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 3.;
57
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 14; MITTER, C., Entrepreneurial Finance, 2008, S. 157.
58
Vgl. BÖHM, A., Geschäftsbeziehungen, 1999, S. 15.
59
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 14.
2.1 Begriffsbestimmungen
19
nen Dienstleistungen und die Verzeichnung erster Verkaufserfolge.60 Diese Phase ist insbesondere durch hohe Anlaufkosten, geringe Umsatzerlöse und in der Regel durch nur geringe oder keine Gewinne gekennzeichnet.61 Mit der Amortisationsphase wird der Break-even-Punkt erreicht, die Zeit der Anfangsverluste verlassen und die Produktion und der Vertrieb ausgebaut. In dieser Phase ergeben sich Finanzierungsentscheidungen zur Existenzfestigung. Die Expansionsphase beendet schließlich den Gründungsprozess und ist geprägt durch kontinuierliche Unternehmensgewinne und einem steigenden Unternehmensvermögen.62 An diesen mit der ersten Expansionsphase abgeschlossenen Gründungsprozess gliedern sich dann weitere Wachstums-, Stagnations- oder Schrumpfungsphasen des Unternehmens an, die dem Lebenszyklus des Unternehmens zugerechnet werden.63 „Üblicherweise erstreckt sich der gesamte Ablauf (des Gründungsprozesses) aber über einen Zeitraum von insgesamt mehreren Jahren, während dessen man nach wie vor von einer Unternehmensgründung, für die Zeit nach dem juristischen Gründungsakt alternativ auch von einem jungen Unternehmen sprechen kann.“64 Als zeitlicher Rahmen für eine Unternehmensgründung werden in der Literatur Zeiträume von mindestens fünf Jahren genannt.65
60
Vgl. DIETZ, J.-W., Gründung, 1989, S. 36; HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 14; VINCENTI, A./BEHRINGER, A., Unternehmensgründung, 2008, S. 60.
61
Vgl. BÖHM, A., Geschäftsbeziehungen, 1999, S. 16.
62
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 15; MITTER, C., Entrepreneurial Finance, 2008, S. 157f.
63
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 15. Vgl. auch GEIGENBERGER, I., Unternehmensgründer, 1999, S. 48ff.
64
HERING, T/VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 13.
65
Vgl. DARFENER, S., Eigenkapitalausstattung, 1999, S. 30.
20
2 Grundlagen
2.1.3
Investition und Finanzierung
Investitionen im Sinne dieser Untersuchung sind „Maßnahmen der Zahlungsmittelverwendung für betriebliche Zwecke und deren Folgewirkungen.“66 Bei Investitionen handelt es sich somit um „Kapitalverwendungsvorgänge . , durch die freies Kapital in gebundenes Kapital umgewandelt wird.“67 Dabei wird Kapital einerseits in leistungswirtschaftlicher Hinsicht als Produktionsfaktor und andererseits in finanzwirtschaftlicher Hinsicht als zeitlich befristete Geldüberlassung definiert.68 Die Investition ist dadurch gekennzeichnet, dass zunächst Ausgaben in Erwartung künftiger Einnahmen getätigt werden.69 Im Rahmen einer chronologischen Trennung von Investitionen werden im Gründungsprozess vorgenommene Investitionen Gründungs- bzw. Anfangsinvestitionen und die darauf folgenden Investitionen als laufende Investitionen bezeichnet.70 Die Aufgabe notwendiges Kapital für Investitionen verfügbar zu machen, übernimmt die Finanzierung.71 Finanzierungen sind „Maßnahmen der Zahlungsmittelbeschaffung für betriebliche Zwecke und deren Folgewirkungen.“72 Folgewirkungen bei Finanzierungen sind die monetären Rückflussansprüche des Kapitalgebers73, wie beispielsweise Zinszahlungen für Fremdfinanzierungen oder Dividendenzahlungen für Eigenfinanzierungen. Dagegen ergeben sich bei 66
SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 219; Vgl. auch SCHULTE,G., Investition, 1999, S.17; DROSSE, V., Investition, 1999, S.1.
67
SCHIERENBECK, H./WÖHLE, C., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 373 und vgl. MANZ, K./DAHMEN, A., Investition, 1999, S. 4; OLFERT, K./REICHEL, C., Investition, 2006, S. 24f..
68
Vgl. GERKE, W./BANK, M., Finanzierung, 2003, S. 1.
69
Vgl. HAX, H., Investitionstheorie, 1993, S.9; BLOHM, H./LÜDER, K., Investition, 1995, S. 2.; KRUSCHWITZ, L., Investitionsrechnung, 2007, S. 4.
70
Vgl. DÄUMLER, K.-D., Investitionsrechnung, 2003., S. 16f.
71
Vgl. GUTENBERG, E., Betriebswirtschaftslehre, 1958, S. 97; OLFERT, K../REICHEL, C., Finanzierung, 2008, S. 20.
72
SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 219.; Vgl. auch SCHIERENBECK, H.,WÖHLE, C., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 376; WÖHE, G./BILSTEIN, J./ERNST, D./HÄCKER, J., Unternehmensfinanzierung, 2009, S. 4ff.
73
Vgl. GERKE, W./BANK, M., Finanzierung, 2003, S. 1.
2.1 Begriffsbestimmungen
21
Investitionen als Folgewirkung leistungswirtschaftliche Zahlungsströme, die insbesondere die zukünftige Unternehmensertragskraft beeinflusst.74 Finanzierungen lassen sich nach dem Kriterium der Kapitalherkunft untergliedern in Innen- und Außenfinanzierungen.75 Bei der Innenfinanzierung werden die Zahlungsmittel im Betrieb erwirtschaftet.76 Dies kann einerseits aus Umsatzerlösen oder durch das Verhindern oder das Verschieben von Auszahlungen, wie beispielsweise Ausschüttungen oder Steuerzahlungen erfolgen. Werden bei Letzterem offene bzw. stille Rücklagen gebildet, können die einzelnen Finanzierungsarten nach dem Kriterium der Erkennbarkeit als offene bzw. stille Selbstfinanzierung systematisiert werden.77 Werden dagegen die Zahlungsmittel von außerhalb dem Betrieb zugeführt, spricht man von Außenfinanzierung.78 Bei der Außenfinanzierung wird schließlich nach der Rechtsstellung des Kapitalgebers als Eigentümer oder Gläubiger differenziert.79 Bei Ersterem werden die Außenfinanzierungen unter Eigen- oder Beteiligungsfinanzierung und bei Letzterem unter Fremdfinanzierung erfasst.80 Aus bilanzieller Sicht befindet sich zwischen Eigen- und Fremdkapital das mezzanine Kapital.81 Auf den Begriff der mezzaninen Finanzierung wird im Gliederungspunkt 2.2.3.2.2.1 näher eingegangen.
74
Vgl. SCHIERENBECK, H./WÖHLE, C., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 373.
75
Vgl. WÖHE, G./DÖRING, U., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 519; HERING, T., Finanzierung, 2008, S. 673; PERRIDON, L./STEINER, M./RATHGEBER, A., Finanzwirtschaft, 2009, S. 359.
76
Vgl. HAX, H., Finanzierung, 1998, S. 182.; DRUKARCZYK, J., Finanzierung, 2008, S. 5f.
77
Vgl. DRUKARCZYK, J., Finanzierung, 2008, S.10.
78
Vgl. BREUER, W., Finanzierungstheorie, 1998, S.16.; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 239.
79
Vgl. HERING, T., Finanzierung, 2008, S. 673.
80
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre , 2008, S. 240f.
81
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 1.
22
2 Grundlagen
2.1.4
Entscheidungen
Entscheidungen werden definiert als die „Auswahl einer von mehreren Handlungsmöglichkeiten …, die dem Entscheidungsträger zur Realisierung eines Ziels zur Verfügung stehen.“82 Alternativ zu dem Begriff „Handlungsmöglichkeiten“ wird in der Literatur auch der Begriff „Problemlösungsvorschläge“83 verwendet. Bei Klein- und Mittelunternehmen spielen in der Entscheidungsfindung insbesondere die Familie und Vertrauenspartner außerhalb des Unternehmens, wie Steuer- und Bankberater und befreundete Unternehmer eine wichtige Rolle.84 Der Entscheidungsvorgang ist deshalb, nicht wie in Großunternehmen, geprägt von unendlichen Diskussionen und Widerständen, sondern von Eigenverantwortung des Unternehmers und einer oft wettbewerbsentscheidenden Entscheidungsschnelligkeit.85 Finanzierungsentscheidungen sind nach DRUKARCZYK „Entscheidungen über die Gestaltung finanzieller Beziehungen zwischen kapitalaufnehmendem Unternehmen und den Kapitalgebern.“86 Für den Existenzgründer stehen dabei zur Finanzierung seiner Gründungsinvestitionen verschiedene Finanzierungsarten als Handlungsmöglichkeiten zur Auswahl. Aus dem Vergleich dieser Finanzierungsarten nach verschiedenen Kriterien ergibt sich für den Existenzgründer eine Vielzahl von Entscheidungssituationen. Diese Entscheidungssituationen
82
OLFERT, K./RAHN, H.-J., Einführung, 2005, S. 42-43; Vgl. auch RAFFEE´, H., Grundprobleme, 1974, S. 96; Vgl. HEINEN, E., Grundlagen, 1976, S. 18; KOSIOL, E., Unternehmung, 1978, S. 81f.; BUSSE VON COLBE, W./LASSMANN, G., Betriebswirtschaftstheorie, 1991, S. 26.; HÖRSCHGEN, H., Grundbegriffe, 1992, S. 111; KAHLE, E., Entscheidungen, 1993, S. 9; KEPNER, C./TREGOE, B., Entscheidungen, 1984, S. 87ff.
83
Vgl. SPITZER, Q./KEPNER-TREGOE, R. E., Entscheidungen, 1998, S. 31ff.; GERKE, W./ BANK, M., Finanzierung, 2003, S. 50; SCHIERENBECK, H./WÖHLE, C., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 120.
84
Vgl. BUSSIEK, J., Klein- und Mittelunternehmen, 1994, S. 150.
85
Vgl. BUSSIEK, J., Klein- und Mittelunternehmen, 1994, S. 150.
86
DRUKARCZYK, J., Finanzierung, 2008, S. 2f.
2.1 Begriffsbestimmungen
23
beinhalten sowohl Entscheidungen unter Sicherheit als auch unter Risiko oder unter Unsicherheit.87 Während bei Entscheidungen unter Sicherheit die Daten bekannt und eindeutig sind, sind sie unter Risiko bedingt ungewiss und unter Unsicherheit vollkommen ungewiss.88 Zudem muss berücksichtigt werden, dass Existenzgründungsfinanzierungen kombinierte Investitions- und Finanzierungsentscheidungen sind, da sich sowohl leistungswirtschaftliche als auch finanzwirtschaftliche Zahlungsströme ergeben.89 Aus einer gegebenen Menge von Finanzierungsmöglichkeiten ergibt sich ein Optimierungsproblem. Unter einem Optimierungsproblem versteht man das Problem, aus einer gegebenen Anzahl das relativ beste Ergebnis herauszufinden, d.h. die Finanzierung, die den Zielvorstellungen des Existenzgründers als Entscheidungsträger am besten gerecht wird.90 2.1.5
Steuern
Steuern91 werden gemäß § 3 Abs. 1 AO als „Geldleistungen (definiert), die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft; die Erzielung von Einnahmen kann Nebenzweck sein.“ Nach dem in der Literatur sehr häufig gewählten Systematisierungskriterium der Hauptbemessungsgrundlage werden die Steuern in Ertragsteuern (Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuern), Substanzsteuern (Grund-, Vermögen-,
87
Vgl. BITZ, M., Entscheidungstheorie, 1981, S.13f.; OLFERT, K./RAHN, H.-J., Einführung, 2005, S. 43.
88
Vgl. OLFERT, K./RAHN, H.-J., Einführung, 2005, S. 43; NOLL, B./WIEDEMANN, A., Investitionsrechnung, 2008, S. 50ff.
89
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 219f., 237f.
90
Vgl. REHKUGLER, H./SCHINDEL, H., Entscheidungstheorie, 1990, S. 73.
91
Vgl. zu den charakteristischen Merkmalen der Steuern SCHEFFLER, W., Besteuerung, 2005, S. 1f.
24
2 Grundlagen
Erbschaft- und Schenkungsteuer) und Verkehrsteuern (Grunderwerbsteuer, Umsatzsteuer, Versicherungsteuer) unterteilt.92 2.2
Gründungsspezifische Grundlagen
2.2.1
Existenzgründungsformen
Die Formen der Existenzgründungen werden nach HERING93 differenziert in Aufbau- und Übernahmegründung, selbstständige und unselbstständige Gründung sowie Bar- und Sachgründungen. Bei der Aufbaugründung, auch als originäre Gründung bezeichnet, erfolgt die Neugründung eines Unternehmens und dessen Unternehmensstrukturen.94 Im Gegensatz dazu werden bei der Übernahmegründung, die Unternehmensnachfolge oder auch derivative Gründung genannt wird, bestehende Unternehmensstrukturen, beispielsweise durch Kauf erworben.95 Die darüber hinaus gehende zusätzliche Differenzierung in selbstständige und unselbstständige Unternehmensgründung bezieht sich darauf, inwieweit bei der Unternehmensgründung eine rechtliche oder wirtschaftliche Abhängigkeit zu einem bestehenden Unternehmen gegeben ist.96 Solche Abhängigkeiten bestehen beispielsweise bei der Gründung von Tochterunternehmen in einem Konzern
92
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 16; HOMBURG, S., Steuerlehre, 2007, S. 11ff.
93
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 8ff.; Vgl. zusätzlich DIETZ, J.-W., Gründung, 1989, S. 26ff.
94
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 8; SCHMIDT, F., Jungunternehmen, 2009, S. 18.
95
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 8f; Vgl. zusätzlich zur Abgrenzung zwischen originärer oder derivativer Gründung SZYPERSKI, N./NATHUSIUS, K., Unternehmensgründung, 1999, S. 26ff.; PINKWART, A./HEINEMANN, D., Gründungsunternehmen, 2004, S. 374; PINKWART, A./WELTER, F./KOLB, S./HEINEMANN, D., Entrepreneurshipforschung, 2006, S. 4ff.
96
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 9.
2.2 Gründungsspezifische Grundlagen
25
oder bei Fusionen.97 Sie sind jedoch nicht Schwerpunkt dieser Untersuchung. Vielmehr wird der Focus auf selbstständige Aufbau- und Übernahmegründungen gelegt, da bezüglich der Finanzierung erheblich mehr Gestaltungsfreiräume gegeben sind. Zusätzlich als finanzierungsbezogene Systematisierung werden Bar- und Sachgründungen unterschieden.98 Dabei werden die Eigenmittel des Existenzgründers als Bareinlage in Form von Bar- oder Buchgeld bei der Bargründung und als Sacheinlage, wie beispielsweise als Immobilien, Fahrzeuge, Maschinen, Patente bei der Sachgründung erbracht. Hinsichtlich der Höhe der erzielten Einkünfte aus dem neu gegründeten Unternehmen und der Höhe des Finanzierungsbedarfs wird bei Unternehmensgründungen zudem noch differenziert in Vollerwerbsgründungen und Nebenerwerbs- bzw. Teilzeitgründungen.99 Bei der Vollerwerbsgründung werden die Haupteinkünfte des Existenzgründers aus dem neu gegründeten Unternehmen erwirtschaftet. Dagegen werden bei Nebenerwerbsgründungen die Haupteinkünfte in der Regel durch eine unselbstständige Tätigkeit als Arbeitnehmer erzielt. Nebenerwerbs- und Teilzeitgründungen gehören zu den Kleingründungen. In der EU gelten die Existenzgründungen als Kleingründungen, die einen Finanzierungsbedarf unter 25.000 € haben.100
97
Franchising und Outsourcing (Ausgründung) sind zudem noch weitere eigenständige Mischformen von Unternehmensgründungen, die sich jedoch nur bedingt in das Schema selbstständige oder unselbstständige Aufbau- bzw. Übernahmegründung eingliedern lassen und somit in der Thematik dieser Ausarbeitung vernachlässigt werden. Unter Franchising versteht man ein spezifisches Vertriebssystem, bei dem der Franchisegeber, den Franchisenehmer berechtigt seine Produkte oder Dienstleistungen unter Anwendung seines Unternehmenskonzeptes am Markt anzubieten. Vgl. hierzu KUTTA, D./MÜHLHAUS, K., Franchising, 2007, S. 155ff.
98
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 12.
99
Vgl. HÄUSSERMANN, E. A., Existenzgründung, 1998, S. 13ff.; Bundesagentur für Arbeit, Existenzgründung, 2007, S. 7.
100
Vgl. Bundesagentur für Arbeit, Existenzgründung, 2007, S. 7.
26
2 Grundlagen
2.2.2
Wahl der Rechtsform
Bei Unternehmensgründung stehen dem Existenzgründer eine Vielzahl von Rechtsformen101 zur Verfügung. Die Wahl der Rechtsform beeinflusst Finanzierungsentscheidungen in rechtlicher, steuerlicher und finanzieller Hinsicht. In dieser Untersuchung werden die bei Existenzgründungen am häufigsten gewählten Rechtsformen102 betrachtet. Neben den Freien Berufen gem. § 18 EStG103 und gewerblichen Einzelunternehmen gem. § 15 Abs. 2 EStG werden personenbezogene Kapitalgesellschaften analysiert. Eine personenbezogene Kapitalgesellschaft liegt vor, wenn eine Zurechnung der Gesellschafter zum Personenkreis des § 32 d Abs. 2 Nr. 1a) oder 1b) EStG möglich ist.104 Im Fokus dieser Arbeit steht insbesondere die Ein-Mann-GmbH.105 Die Wahl der Rechtsform bestimmt unter anderem, inwieweit über das Unternehmensvermögen hinaus auch das Privatvermögen des Existenzgründers haftet. Dieser Haftungsumfang beeinflusst wiederum die Kreditwürdigkeit bzw. das Rating106 des Existenzgründers und somit seine Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung. Bei den gewerblichen Einzelunternehmen und den Freien Berufen haftet der Existenzgründer mit seinem Privatvermögen. Er genießt dadurch eine 101
Eine detaillierte Behandlung von steuerlichen und nichtsteuerlichen Problemen bei der Rechtsformwahl erfolgt in SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006. Darüber hinaus befindet sich eine synoptische Darstellung der wichtigsten Charakteristika einzelner Rechtsformen in KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 411-422; Vgl. auch SCHWEICKARDT, U. Selbstständigkeit, 1989, S. 43ff.; BERANEK, A., Rechtsform, 1993, S. 8ff. KOTSCHFASSHAUER, L., Existenzgründung, 1995, S. 6, 9ff.; KÜESELL, F. Unternehmensgründung, 2006, S. 340ff.; MÜNSTER,T., Rechtsform, 2006, S. 41ff.
102
Im Anhang I - Abbildung VII/1 werden die Gewerbeanmeldungen gegliedert nach der Art der Rechtsform in den Jahren 2003 und 2008 graphisch dargestellt.
103
Zu den freiberufliche Tätigkeiten gem. § 18 EStG gehören Selbstständig ausgeübte Tätigkeiten als Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Lehrer, Erzieher und die Katalogberufe, wie Ärzte, Anwälte, Notare, Ingenieure, Architekten, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Journalisten, Heilpraktiker, Dolmetscher u.ä. Berufe.
104
Vgl. PATEK, G., Entscheidungsfelder, 2007, S. 454
105
Vgl. HAASE, K.D., Steuerplanung, 2008, S. 166
106
Vgl. zum Begriff und Wesen des Ratings Gliederungspunkt 1.2.
2.2 Gründungsspezifische Grundlagen
27
höhere Kreditwürdigkeit bei Kapitalgebern als bei Gründung einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft. Bei der Existenzgründung einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft verlangen Kapitalgeber deshalb in der Regel eine selbstschuldnerische Bürgschaft des Existenzgründers. Im Rahmen der Gründungsformalia bestehen bei Kapitalgesellschaften gesetzlich vorgeschriebene Mindestanforderungen an die Eigenkapitalausstattung, die wiederum Finanzierungsentscheidungen über den Einsatz von Eigenmitteln bestimmen. Schließlich bestimmt die Wahl der Rechtsform auch die Besteuerung107 des Existenzgründers und des neu gegründeten Unternehmens. 2.2.3
Der Business Plan
Der Business Plan ist der angloamerikanische Ausdruck für einen Geschäftsplan oder auch für die in der Gründungsliteratur synonym verwendeten Bezeichnungen wie Geschäftskonzept, Gründungs- oder Unternehmensplan.108 In diesem Geschäftsplan wird das Unternehmenskonzept einer geplanten oder bereits durchgeführten Unternehmensgründung zusammengestellt.109 Insbesondere unternehmensextern ist der Geschäftsplan im Rahmen der Kapitalbeschaffung das zentrale Kommunikationsinstrument.110 Ein Erwerb von Finanzierungsmitteln ohne Vorlage eines schlüssigen Unternehmenskonzeptes ist heute nahezu ausgeschlossen.111 Inhaltlich werden im Geschäftsplan Informationen zur Grün-
107
Eine tabellarische Übersicht zur steuerlichen Behandlung von Rechtsformen befindet sich in vgl. HEBIG, M., Existenzgründungsberatung, 2004, S. 173ff.; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 433-437.
108
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 179; NAGL, A., Businessplan, 2004, S. 13ff..
109
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 179; HARMS, R./KONRAD, E./KRAUS, S., Businessplan, 2008, S. 84f.
110
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 180f.; PLÜMER, T., Existenzgründung, 2006, S. 162ff.
111
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 181; WILLER, P., (Forts n.S.)
28
2 Grundlagen
derperson und dem neu gegründeten Unternehmen, zu den Unternehmenszielen, zum Produkt- und Dienstleistungsangebot, zu den Absatzmöglichkeiten, zur Konkurrenzsituation, zum Kapitalbedarf, zur Finanzierung und zu prognostizierten Finanzdaten dargestellt.112 2.2.4
Mittelbedarf und Finanzierungsstruktur
Bei der Bestimmung des Mittelbedarfs im Rahmen einer Existenzgründung sind neben den Investitionen auch gründungsspezifische Aufwendungen,113 Aufwendungen der Markteinführung sowie mögliche Anlaufverluste und auch finanzielle Reserven114 als Betriebsmittelbedarf einzubeziehen.115 Unschädlich im Hinblick auf eine Liquiditätssicherung des Unternehmens sind eventuell auftretende Anlaufverluste nur, sofern Sie zeitlich und betragsmäßig richtig eingeschätzt werden und in der Mittelbedarfsplanung berücksichtigt sind.116 Als Liquiditätsreserve sollten Gründungsunternehmen deshalb in ihre Mittelbedarfsplanung das ein- bis dreifache der geplanten Monatsumsätze vorsehen.117 Eine sinnvolle Richtschnur zur Planung der Gründungsfinanzierung im Geschäftsplan sind die Grundsätze für die Gründungsfinanzierung, die von den Standard-Grundsätzen der Finanzierungstheorie118 abgeleitet werden. Sie geben
Businessplan, 2007, S. 7ff.; KUSSMAUL, H. , Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 586. 112
Vgl. KLANDT, H./FINKE-SCHÜRMANN, Existenzgründung, 1998, S. 55ff.; Agentur für Arbeit, Existenzgründung, 2007, S.36f.; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 530ff.
113
Gründungsspezifische Aufwendungen sind beispielsweise Notarkosten, Beratungshonorare für Rechtsanwälte, Steuer- und Unternehmensberater, Aufwendungen für Gründungsseminare und Gebühren für Genehmigungen und Anmeldungen.
114
Vgl. SCHWENGLER, H., Finanzbedarfsplanung, 1990, S.238ff.; HÄUSSERMANN, E. A., Existenzgründung,1998, S. 171f.
115
Vgl. NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 15.
116
Vgl. WASSIDLO, P.R., Finanzierung, 1990, S. 262.
117
Vgl. NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 16f.
118
Vgl. WÖHE, G./BILSTEIN, J.,/ERNST, D./HÄCKER, J., Unternehmensfinanzierung, 2009, S. 35ff.; PERRIDON, L./STEINER, M./RATHGEBER, A., Finanzwirtschaft, 2009, S. 569ff.
2.2 Gründungsspezifische Grundlagen
29
dem Existenzgründer Anhaltspunkte für die Strukturierung seiner Finanzierung, insbesondere auch zum Aufbau eines Finanzierungsmix. Bezüglich der Eigenkapitalausstattung sollte die Eigenkapitalquote als Erfahrungsgrundsatz bei einer Existenzgründung zur Erfüllung der Funktion eines Risikopuffers bzw. zum Verlustausgleich mindestens ein Drittel119 der Bilanzsumme erreichen.120 Eine besondere Bedeutung hat bei Gründungsunternehmen die Fristenkongruenz der Finanzierung von Anlagevermögen und langfristigen Umlaufvermögen mittels Eigenkapital und langfristigem Fremdkapital, auch „goldene Bilanzregel“121 genannt. Sofern bei einer durch den Entwicklungsstand bedingten möglichen „Schieflage“ des Gründungsunternehmens langfristiges Vermögen kurzfristig finanziert ist, besteht die Gefahr, dass die Gläubiger ihre Finanzmittel zurückrufen. Dies kann geschehen, da zwischen Existenzgründer und Kapitalgeber die Vertrauensbasis oft noch gering oder die Finanzsituation intransparent ist.122 2.2.5
Besonderheiten der Existenzgründungfinanzierung
Die Existenzgründungsfinanzierung unterscheidet sich von herkömmlichen Unternehmensfinanzierungen hinsichtlich des Finanzierungszeitraums, des Finanzierungsbedarfs, der Finanzierungsquellen und des Finanzierungsrisikos.123 Im Hinblick auf den Finanzierungszeitraum beziehen sich Existenzgründungsfinanzierungen auf Finanzierungsmaßnahmen in frühen Lebensphasen eines Unternehmens, die nochmals untergliedert werden können in eine Vorgründungs-, Gründungs- und Frühentwicklungsphase.124 Die Vorgründungsphase ist
119
Eine branchenspezifische Besonderheit besteht bei technologieorientierten Gründungsunternehmen. Aufgrund hoher Entwicklungs-, Markteinführungsaufwendungen, anfänglicher Umsatzlosigkeit und dadurch bedingten hohen Anlaufverlusten sind hier Eigenkapitalquoten bis zu 100 % zu fordern. Vgl. hierzu NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 13 f.
120
Vgl. NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 12f.
121
Vgl. KÜRSTEN, W., Finanzierung, 2005, S. 179.
122
Vgl. NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 14f.
123
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 198ff.
124
Vgl. BETSCH, O./GROH, A./SCHMIDT, L., Gründungsfinanzierung, 2000, S. 21ff.; HERING, (Forts n.S.)
30
2 Grundlagen
dabei der Zeitraum von der Entstehung der Gründungsidee, Ausarbeitung des Geschäftsplans bis zur Planung des juristischen Aktes der Unternehmensgründung.125 In der sich anschließenden Gründungsphase wird der juristische Akt der Unternehmensgründung vollzogen und die Erstfinanzierung des Unternehmens sichergestellt. Die Frühentwicklungsphase ist anschließend der Zeitraum bis sich getätigte Gründungsinvestitionen amortisieren und Expansionsfinanzierungen notwendig werden. Im Fokus dieser Untersuchung steht die Finanzierungsentscheidung in der Gründungsphase des Unternehmens. Finanzierungen in späteren Gründungsperioden, die als Expansions- oder Spätphasenfinanzierungen126 bezeichnet werden, werden nicht betrachtet. Die Besonderheiten der Existenzgründungsfinanzierung bezüglich der Berechnung des Finanzierungsbedarfs127 bestehen darin, dass neben der Finanzierung von Investitionen einmalige Gründungsaufwendungen, Anlaufkosten, eine Liquiditätsreserve und eventuelle Anfangsverluste mit einzuplanen sind.128 Hinsichtlich der Finanzierungsquellen sind grundsätzlich sämtliche Finanzierungsarten herkömmlicher Unternehmensfinanzierungen auch bei Existenzgründungen vorstellbar. Da Die gegründeten Unternehmen in der Regel zu den KMU gehören, fehlt ihnen der Zugang zum organisierten Kapitalmarkt.129 Jedoch bestehen zusätzlich für Existenzgründungen spezielle Förderprogramme des Bundes, der Länder und der EU, die in Form von Förderdarlehen, Zuschüssen, Beteiligungen und Bürgschaften bzw. Garantien130 beansprucht werden können. Offene Beteiligungen werden zudem an Existenzgründer durch speziell
T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 198; . 125
Vgl. GRUNERT, C., Private Equity, 2006, S. 8.
126
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 198f.
127
Vgl. hierzu Gliederungspunkte 2.3.1 und 2.2.4.
128
Vgl. NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 16.
129
Vgl. WOSSIDLO, P., Finanzierung, 1990, 247f.
130
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderwissen, 2009, S. 1 und Tabellen VII/7 - VII/10 und VII/14 im Anhang IV.
2.2 Gründungsspezifische Grundlagen
31
geschaffene Venture Capital Fonds oder auch durch Privatinvestoren angeboten.131 Der klassische Bankkredit als Finanzierungsmöglichkeit hat aufgrund dieser genannten Förderprogramme, mangelnder Kreditsicherheiten, einem hohen Insolvenzrisiko, einem noch nicht gefestigten Vertrauensverhältnis zwischen Existenzgründer und Kapitalgeber und zumeist fehlenden unternehmensindividuellen Erfahrungswerten aus der Vergangenheit einen geringeren Stellenwert als bei der Finanzierung etablierter Unternehmen.132 An Bedeutung gewinnen deshalb bei Existenzgründungen Finanzierungen mittels öffentlicher Fördermittel, Eigenkapital und Beteiligungen. Eine weitere Besonderheit bei Existenzgründungsfinanzierungen sind die Investitionszulagen nach dem Investitionszulagengesetz 2010. Diese Investitionszulagen werden nur bei Errichtung einer neuen Betriebsstätte oder bei Betriebsübernahme gemäß § 2 Abs. 3 Nr. 1 und 5 InvZulG 2010 im Fördergebiet, d.h. im Beitrittsgebiet nach § 1 Abs. 2 InvZulG 2010, gewährt. Außerdem dienen der Investitionsabzugsbetrag und Sonderabschreibungen gem. § 7g EStG der Förderung kleinerer und mittlerer Unternehmen, so auch von Existenzgründern. Geringere Bedeutung hat in der Existenzgründungsfinanzierung die Innenfinanzierung gegenüber der herkömmlichen Unternehmensfinanzierung.133 Dies resultiert daraus, dass die Geschäftstätigkeit in der Gründungsphase kaum zu Unternehmensgewinnen führt und so eine Finanzierung aus einbehaltenen Gewinnen, aus Abschreibungs- oder Rückstellungsgegenwerten oder aus Kapitalfreisetzungen bei originären Unternehmensgründungen faktisch ohne Bedeutung ist.134 Abweichend davon, kann jedoch die Innenfinanzierung bei der
131
Vgl. in den Tabellen VII/4, VII/12 und VII/13 im Anhang IV mögliche Beteiligungsprogramme zur Finanzierung von Existenzgründungen in Deutschland.
132
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 205; BREUER, W./BREUER, C., Gründung, 2005, S. 130f.
133
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 203.
134
Vgl. DIETZ, J.-W., Gründung, 1989, S. 403; DRUKARCYK, J., Unternehmen, 2002, S. 72f.; HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 203f.
32
2 Grundlagen
Zusammenstellung einer Gesamtfinanzierung bei einer derivativen Unternehmensgründung, d.h. bei Betriebsübernahmen Berücksichtigung finden.135 Schließlich besteht bei Unternehmensgründungen gegenüber etablierten Unternehmen ein deutlich höheres Finanzierungsrisiko, da Prognoseunsicherheiten über die künftige Unternehmensentwicklung, den Kapitalbedarf und die Kapitaldienstfähigkeit oftmals einhergehen mit betriebswirtschaftlichen Defiziten des Existenzgründers, fehlender Eigenkapitalausstattung und 136 Sicherheitenstellung , Anfangsverlusten und fehlenden Kapitalmarktzugängen.137 Dies wird noch durch die Personenzentriertheit von Unternehmensgründungen verschärft, denn unternehmerische Entscheidungen werden durch den Gründer getroffen.138 2.3
Finanzwirtschaftliche Grundlagen
2.3.1
Ermittlung des Kapitalbedarfs bei Existenzgründung
Ein Kapitalbedarf wird erzeugt aus einer zeitlichen Diskrepanz zwischen Auszahlungen und späteren Einzahlungen aus dem Umsatzprozess.139 Der Kapitalbedarf bei Existenzgründung140 gliedert sich in einmalige Gründungsaufwendungen, Anlaufkosten bis zum ersten Umsatzeingang, eine Liquiditätsreserve141 und in Investitionen in Form von Anlage- bzw. Umlaufvermögen. Bei den Anlaufkosten muss auch der private Kapitalbedarf des Existenzgründers Be135
Vgl. NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 19.
136
Vgl. WEIMERSKIRCH, P., Finanzierungsdesign, 1999, S.7.
137
Vgl. hierzu detaillierte Ausführungen in HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 215ff. und DIETZ, J.-W., Gründung, 1989, S. 404ff.; LIPPERT, W., Finanzierung, 2007, S. 63.
138
Vgl., MITTER, C., Entrepreneurial Finance, 2008, S. 155f.
139
Vgl. KÜRSTEN, W., Finanzierung, 2005, S. 175.
140
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 249f.
141
Liquiditätsreserven sollten in Höhe vom ein- bis dreifachen des monatlich geplanten Umsatzes betragen. Vgl. hierzu NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 16.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
33
rücksichtigung finden. In Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform ist beim Freiberufler und Einzelunternehmer Entnahmen bzw. bei der personenbezogenen Kapitalgesellschaft ein Gehalt in Höhe des privaten Kapitalbedarfs im Rahmen der Anlaufkosten142 einzuplanen. Eine detaillierte Aufstellung der Einzelpositionen zur Kapitalbedarfsermittlung befindet sich im Anhang II Tabelle VII/1. 2.3.2
Systematisierung der Arten der Existenzgründungsfinanzierungen
2.3.2.1
Finanzierungszweck
Bei einer Systematisierung von Finanzkontrakten nach dem Zweck wird in der Literatur unterschieden zwischen Investitions- und Konsumfinanzierung oder auch zwischen den verschiedenen Kreditarten Saisonkredit, Überbrückungskredit, Betriebsmittelkredit, Wohnungsbaukredit oder Wertpapierkredit.143 Denkbar ist aber auch eine Systematisierung nach dem Zweck als Gründungs-, Folge-, Erweiterungs- oder Änderungsfinanzierung.144 Bei einer Existenzgründungsfinanzierung handelt es sich danach um eine Gründungsfinanzierung unter Verwendung von Investitions- und Betriebsmittelkrediten. Der Betriebsmittelkredit dient dabei der Finanzierung der Gründungsaufwendungen, eventueller Anlaufverluste und einer Liquiditätsreserve.
142
Üblicherweise werden die Anlaufkosten für einen Zeitraum von vier bis sechs Monate kalkuliert. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kapitalbedarf, 2007, S. 4.
143
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 35.
144
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 239.
34
2 Grundlagen
2.3.2.2
Gläubiger der Finanzierung
2.3.2.2.1
Privatpersonen
Als Privatperson, die in das neu gegründete Unternehmen Finanzierungsmittel einbringt, ist zunächst der Existenzgründer selbst zu nennen. Er bringt Eigenmittel in das Unternehmen ein145 oder begibt ein Gesellschafterdarlehen.146 Neben dem Existenzgründer stellen oftmals weitere Privatpersonen aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers dem neu gegründeten Unternehmen finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Hierzu gehören insbesondere Familienmitglieder, Freunde, Bekannte oder auch künftige Mitarbeiter, Kunden oder Lieferanten des Existenzgründers.147 Eine weitere Gruppe von Privatinvestoren sind die Business Angels,148 die in das Gründungsunternehmen zusätzlich zu Finanzmitteln auch ihr Fachwissen einbringen. 2.3.2.2.2
Banken
Universalbanken, wie private Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken bieten ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen an149. Sie fungieren als Hausbank des Existenzgründers, bieten unterschiedliche Darlehensformen an, vermitteln zudem bei Existenzgründungen Leasing-, Hypotheken-, Versicherungsfinanzierungen und Förderdarlehen bzw. Förderzuschüsse 145
Vgl. hierzu die analyserelevanten Merkmale einer Eigenfinanzierung im Anhang IV in der Tabelle VII/3 und eines Gesellschafterdarlehens in der Tabelle VII/6.
146
Die Merkmale eines Gesellschafterdarlehens sind Im Anhang IV in der Tabelle VII/6 kurz aufgeführt.
147
Privatpersonen aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers können sich beispielsweise am neu gegründeten Unternehmen beteiligen. Die Merkmale einer offenen Beteiligung sind in der Tabelle VII/4 im Anhang IV bzw. einer stillen Beteiligung in der Tabelle VII/5 dargestellt. Vgl. MITTER, C., Entrepreneurial Finance, S. 160.
148
Detailleinformationen zur Finanzierung durch Business Angels sind im Gliederungspunkt 2.3.3.2.2.5 enthalten.
149
Vgl. BÜSCHGEN, H., Bankbetriebslehre, 1993, S. 51ff.; GRILL, H./PERCZYNSKI, Kreditwesen, 2003, S. 42ff.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 22f.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
35
der öffentlichen Hand. Auf spezielle Bankgeschäfte spezialisiert haben sich Spezialbanken, wie Realkreditinstitute, Bausparkassen und Banken mit Sonderaufgaben.150 Spezialbanken zur Finanzierung von Existenzgründungen sind insbesondere die Kreditanstalt für Wiederaufbau sowie die Förder- und Bürgschaftsbanken der einzelnen Bundesländer. Sie bieten den Existenzgründern die Förderprogramme der öffentlichen Hand an. 2.3.2.2.3
Unternehmen
Kapitalbeteiligungsgesellschaften sind von Kreditinstituten, öffentlichen Stellen und Unternehmen gegründete Finanzierungsinstitute, die über Beteiligungen Existenzgründer mit Risikokapital versorgen.151 Ebenfalls Risikokapital, aber auch mezzanines Kapital und Fremdkapital wird durch große Industrieunternehmen Existenzgründern zur Verfügung gestellt.152 Eine Alternative zum Risiko- oder Fremdkapital besteht zudem im Rahmen einer Existenzgründung im Leasing von Investitionsgütern bei einer Leasinggesellschaft. Weitere Unternehmen, die Finanzierungsdienstleistungen anbieten, sind sog. Leasingfonds. Hierbei handelt es sich grundsätzlich um geschlossene Fonds in der Rechtsform einer Publikums-Kommanditgesellschaft, die als Leasinggeber fungieren.153
150
Vgl. ALEXANDER, V./BOHL, M., Finanzsystem, 2000, S. 465; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 30 ff.
151
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 256; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, S. 150f.
152
Eine tabellarische Aufstellung der Finanzierungsinstrumente gegliedert nach typischen Investorenkreise befindet sich in vgl. HERING, T./VINCENTI, A. Unternehmensgründung, 2005, S. 230; GRUNOW, H.-W./FIGGENER, S., Handbuch, 2006, S. 315.
153
Vgl. KEMPF, T./ WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 362.
36
2 Grundlagen
2.3.2.2.4
Öffentliche Hand
Die öffentliche Hand bietet bei Existenzgründung Darlehen, Zuschüsse, Beteiligungen und staatliche Bürgschaften bzw. Garantien als Finanzierungshilfen für Gründungsvorhaben an.154 Die hierfür verwendeten Fördermittel stammen vom Bund, den Ländern und der EU.155 Förderdarlehen werden weitestgehend von der KfW Mittelstandsbank und den Förderbanken in den einzelnen Bundesländern gewährt. Eine Übersicht über einzelne Förderdarlehen der KfW Mittelstandsbank und der Förderbanken in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen befindet sich in den Tabellen VII/9 und VII/10 im Anhang IV. Zuschüsse für Existenzgründungen werden in Deutschland über die Agentur für Arbeit, über Forschungszentren, Kammern, Verbände, Förderbanken und Beratungsgesellschaften ausgereicht. Exemplarisch sind hierzu im Anhang IV in den Tabellen VII/7 und VII/8 Zuschussprogramme für Existenzgründungen dargestellt. Beteiligungen zur Finanzierung von technologieorientierten bzw. innovativen Existenzgründungen übernehmen die KfW Mittelstandsbank und die mittelständischen Beteiligungsgesellschaften der einzelnen Bundesländer. Eine Übersicht der einzelnen Beteiligungsprogramme in Deutschland befindet sich im Anhang IV in den Tabellen VII/12 und VII/13. Beteiligungen privater Kapitalbeteiligungsgesellschaften und Privatinvestoren können durch Garantien der Bürgschaftsbanken und spezieller Garantiegesellschaften in den einzelnen Bundesländern abgesichert werden. Hierzu gibt die Tabelle VII/14 im Anhang IV einen Überblick.
154
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 206ff.
155
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderwissen, 2009, S. 1.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
37
Neben den Garantien zur Absicherung von Beteiligungen werden staatliche Bürgschaften zur Absicherung von Krediten, Avalen und Leasingverträgen für Existenzgründer durch die Bürgschaftsbanken und Förderbanken der einzelnen Bundesländer gewährt. Eine Aufstellung einzelner Bürgschaftsprogramme für Existenzgründungsfinanzierungen enthält die Tabelle VII/14 im Anhang IV. 2.3.2.3
Fristigkeiten
Finanzkontrakte können in kurz-, mittel- und langfristige Finanzierungen unterteilt werden. In den Monatsberichten der Deutschen Bundesbank und im § 285 Nr. 1a HGB sind Kredite mit einer Laufzeit von einem Jahr kurzfristig, mit einer Laufzeit von eins bis vier bzw. fünf Jahre mittelfristig und bei Laufzeiten über vier bzw. im HGB über fünf Jahre langfristig.156 Zu den kurzfristigen Existenzgründungsfinanzierungen gehören die Kontokorrent-, Wechsel- und Lieferantenkredite.157 Investitionsfinanzierungen sind dagegen eher mittel- bzw. langfristig. 2.3.2.4
Finanzierungsmodalitäten
2.3.2.4.1
Finanzierungsbetrag
Bei der Höhe des Finanzierungsbetrags sind drei unterschiedliche Größen zu differenzieren. Zum einen entspricht der Nominalbetrag bzw. Nennbetrag der Finanzierung der 100%-Größe, die Bemessungsgrundlage für die Berechnung von Zinsen, Ausschüttungen und Bearbeitungsgebühren ist. In der Vorteilhaftigkeitsanalyse dieser Ausarbeitung wird hierfür der Begriff nomineller Mittelzufluss ( M nom ) verwendet. Davon zu unterscheiden ist der tatsächliche Auszahlungsbetrag bzw. der effektive Mittelzufluss. Sofern 100% der Finanzierung ausbezahlt werden, sind der nominelle und der effektive Mittelzu156
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 34.
157
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Starthilfe, 2009, S. 50.
38
2 Grundlagen
fluss identisch. Ist jedoch der Auszahlungsbetrag niedriger (höher) als der Nennbetrag der Finanzierung wird die Differenz als Disagio (Agio) bezeichnet.158 Alternativ wird für den Begriff Disagio auch der Begriff Damnum verwendet.159 Bei der Berechnung eines Agios erfolgt der Mittelzufluss über pari (
M üp ) bzw. bei Berechnung eines Disagios unter pari (M up ). Als dritte Größe
ist noch der Rückzahlungsbetrag zu betrachten, der in der Regel dem Nennbetrag bzw. dem nominellen Mittelzufluss entspricht. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass zusätzlich ein Agio bei Rückzahlung vereinbart wird und somit der Mittelabfluss über pari erfolgt. 2.3.2.4.2
Zinsverrechnung
Der Nominalzins als vertraglich festgelegter Zins160 wird bei der Berechnung der Zinsaufwendungen auf den Nennbetrag der Finanzierung abzüglich bereits erfolgter Tilgungen bezogen. Der Zinssatz kann dabei als Festzinssatz auf die gesamte Laufzeit oder als variabler Zinssatz mit einer sich der allgemeinen Entwicklung anpassenden Zinsgleitklausel vereinbart sein. Der Zeitpunkt der Zinsbelastung kann beispielsweise monatlich, quartalsweise oder jährlich vorbzw. nachschüssig vertraglich fixiert sein. Bei einer vorschüssigen (nachschüssigen) Zinsberechnung erfolgt die Zinsbelastung jeweils zum Beginn (zum Ende) der Abrechnungsperiode. Bei den Untersuchungen in dieser Arbeit wird in der Regel eine jährliche nachschüssige Zinsbelastung betrachtet. Vom Nominalzinssatz zu unterscheiden ist der sog. Effektivzinssatz. Der Effektivzinssatz ist eine Kennzahl, die die durchschnittliche jährliche Belastung aus
158
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 45.
159
Vgl. WALTER, V., Damnum, 2009, Rn 1.
160
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 37.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
39
Zinsen, Bearbeitungsgebühren unter Berücksichtigung des Zinseszinseffektes bezogen auf den effektiven Mittelzufluss auf die Gesamtlaufzeit angibt.161 2.3.2.4.3
Tilgung
Bei der Rückzahlung von Finanzierungen lassen sich die vier Arten Kontokorrent-, Fest-, Raten- und Annuitätenkredit unterscheiden. Beim Kontokorrentkredit wird ein bestimmter Kreditrahmen vereinbart, der nach Bedarf revolvierend beansprucht und getilgt werden kann. Dagegen erfolgt beim Festkredit lediglich eine endfällige Rückzahlung zum Ende der Finanzierungslaufzeit. Dieses Vorgehen impliziert, dass der Finanzierungbetrag über die gesamt Laufzeit konstant bleibt und somit auch die Zinsberechnung aus dieser gleich bleibenden Bezugsgröße erfolgt. Bei Ratenkrediten erfolgt eine konstante monatliche, quartalsweise oder jährliche Tilgung der Schuld, die wiederum vor oder nachschüssig erfolgen kann. Ein konstanter Betrag der sich aus einem Zins- und Tilgungsanteil zusammensetzt wird bei Annuitätenkrediten dem Schuldner periodisch in Rechnung gestellt. Annuitätenkredite sind insbesondere in der Praxis bei Konsumentenkrediten und Immobilienfinanzierungen beliebt. Werden neben den periodischen Tilgungen zusätzliche betragsmäßig unterschiedliche Tilgungen geleistet, spricht man von Sonderzahlungen bzw. Sondertilgungen. Dabei gilt es zu beachten, das bei Sonderzahlungen als teilweise oder vollständige vorzeitige Ablösung eines Darlehens während der Vertragslaufzeit durch den Gläubiger in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangt wird.162 Vorfälligkeitsentschädigungen werden insbesondere bei einer vorzeitigen Ablösung von Darlehen mit Festzinsvereinbarung als Zinsausgleich für den Gläubiger berechnet.163 Bei Festzinsdarlehen refinanzieren sich Kreditinstitute in der Regel fristenkongruent. Erfolgt eine vorzeitige Rückzahlung dieses refinanzierten Darlehens, haben sie meist nicht die Möglichkeit diesen Rückzahlungsbetrag auf die Rest161
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 38.
162
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Existenzgründungsfinanzierung, 2009, S. 4.
163
Vgl. FALTER, M., Kreditgeschäft, 2004, S.441.
40
2 Grundlagen
zinsbindungsfrist Ertrag bringend anzulegen und erleiden so einen Zinsverlust.164 Diese Vorfälligkeitsentschädigung wird berechnet unter Verwendung eines Prozentsatzes, der sich aus der Differenz des vereinbarten Darlehensfestzinssatzes und dem bei vorzeitiger Rückzahlung gültigen Marktzinssatz ergibt.165 Aus dem Produkt dieses so ermittelten Prozentsatzes und dem vorzeitig getätigten Rückzahlungsbetrag ergibt sich die Vorfälligkeitsentschädigung.166 Neben dieser Aktiv-Aktiv-Methode ist aber auch eine Berechnung nach der Aktiv-Passiv-Methode zulässig.167 Bei dieser Aktiv-Passiv-Methode wird die Differenz aus dem Nominalzinssatz des gewährten Darlehens und der maximalen Rendite eines laufzeitkongruenten Hypothekenpfandbriefes oder eines Kapitalmarkttitels der öffentlichen Hand, vermindert um ersparte Risiko- und Verwaltungskosten, auf den Betrag der vorzeitigen Rückzahlung bezogen.168 2.3.2.4.4
Besicherung
Um der Gefahr entgegen zu wirken, dass Existenzgründer bei Finanzierungen ihren Zins- und Tilgungsverpflichtungen nicht nachkommen, verlangen Gläubiger zur Vermeidung eines Forderungsausfalls in der Regel Sicherheiten.169 Solche Sicherheiten sind beispielsweise Grundpfandrechte, Pfandrechte an Sachen, Sicherungsübereignungen, Forderungsabtretungen und Bürgschaften.170 Bürgschaften können bei Existenzgründungen entweder durch fremde Dritte 164
Vgl. JÄHRIG, A./ SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S.145.
165
Vgl. zur Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung JÄHRIG, A./ SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S.145.
166
Vgl. RÖSLER, P./POHL, R./MACKENTHUN, T., Kreditgeschäft, 2002, S. 204.
167
Vgl. BGH-Urteil vom 07.11.2000, XIZR 27/00, DStR 2001, S. 718.
168
Vgl. Grundsatzurteil zur Berechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung: BGH-Urteil vom 07.11.2000, XIZR 27/00, DStR 2001, S. 718.
169
Vgl. BOECKERS, T./EITEL,T./WEINBERG, M., Kreditsicherheiten, 1997, S. 12ff.; BÜLOW, P., Kreditsicherheiten, 1999, S. 1ff.
170
Vgl. WEIMAR, W., Kreditsicherheiten, 1987, S. 39ff.; RÖSLER, P, Kreditgeschäft, 2002, S. 789ff.; Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Sicherheiten, 2008, S. 2ff.; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S.274ff.; KREPOLD, H.-M-/FISCHBECK, S., Bankrecht, 2009, S. 167ff.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
41
oder eine Bürgschaftsbank gestellt werden. Sofern die Geschäftsaussichten bei einer Existenzgründung positiv beurteilt werden, jedoch eine Kreditgewährung wegen fehlenden oder zu geringen Sicherheiten in Frage gestellt ist, besteht die Möglichkeit der Beantragung einer Ausfallbürgschaft bei einer Bürgschaftsbank.171 2.3.2.4.5
Kündigung
Die Kündigungsmodalitäten sind grundsätzlich eine Angelegenheit der vertragsschließenden Parteien. Für Darlehen wird vom Gesetzgeber in § 488 BGB geregelt, dass für unbestimmte Dauer gewährte Kredite diese beidseitig mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten gekündigt werden können.172 Zudem besteht noch ein ordentliches Kündigungsrecht des Kreditnehmers gemäß § 489 BGB. 2.3.2.5
Geld- und Avalkredite
Finanzierungen können nach dem Kriterium Geld- oder Avalkredit173 systematisiert werden. Bei Geldkrediten werden dem Existenzgründer Zahlungsmittel für eine bestimmte Zeitdauer überlassen. Im Gegensatz dazu werden dem Existenzgründer bei einem Avalkredit keine liquiden Mittel zur Verfügung gestellt. Vielmehr verpflichtet sich der Gläubiger des Avalkredites durch die Stellung einer Bürgschaft oder einer Garantie,174 im Falle der Nichteinhaltung der Zah-
171
Vgl. HORN, N., Bürgschaften, 2001, S. 183ff.; Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Sicherheiten, 2008, S. 2.
172
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 48.
173
In der Literatur werden an Stelle von Geld- und Avalkredit auch die Begriffe Geld- und Kreditleihe verwendet. Dabei versteht man unter Geldleihe die Bereitstellung von Geld. Bei einer Kreditleihe wird dagegen die Kreditwürdigkeit des Gläubigers, beispielsweise durch die Stellung einer Bürgschaft, Bereit gestellt. Vgl. HARTMANN-WENDELS, T./PFINGSTEN, A./WEBER, M., Bankbetriebslehre, 2007, S. 177.
174
Die Abgrenzung zwischen einer Bürgschaft und einer Garantie erfolgt zumeist über das Kriterium der Selbstständigkeit der Garantieverpflichtung. Danach ist die Garantie abweichend von einer akzessorischen Bürgschaft unabhängig vom Grundgeschäft. Vgl. hierzu LWOWSKI, H.(Forts n.S.)
42
2 Grundlagen
lungsverpflichtungen des Existenzgründers gegenüber Dritten, Zahlung zu leisten.175 2.3.2.6
Vertragsarten
Bei Finanzierungen werden verschiedene Verträge zwischen Gläubigern und Schuldnern geschlossen, die nach unterschiedlichen Rechtsvorschriften beurteilt werden. Bei Geldkrediten jeglicher Art finden zusätzlich zu den Allgemeinen Geschäftsbedingung des Gläubigers und den Individualabsprachen176 die Vorschriften über Darlehen gemäß §§ 488ff. BGB,177 die Vorschriften über Geschäftsbesorgung §§ 675ff. BGB für Akzeptkredite, die Vorschriften über Kaufverträge §§ 433ff. BGB bei Diskontkrediten,178 die Vorschriften gem. §§ 230 ff. HGB und § 292 AktG für stille Beteiligungen und bei Leasingfinanzierungen als atypischer Mietvertrag179 die Vorschriften gem. §§ 535ff. BGB Anwendung. Rechtsgrundlage für den Kontokorrentkredit sind die §§ 488ff. BGB subsidiär und zusätzlich die §§ 355ff. HGB.180 Es gilt es zu beachten, dass gemäß § 507 BGB für einen Existenzgründer bei Aufnahme eines Darlehens, eines Zahlungsaufschubs, einer sonstigen Finanzierungshilfe oder bei Abschluss eines Ratenlieferungsvertrags und somit auch beim Abschluss eines Leasingvertrages181 die Vorschriften über den Verbrau-
J./GÖSSMANN, W., Kreditsicherheiten, 1990; S. 63f. BÜLOW, P., Kreditsicherheiten, 1999, S. 470ff.; HORN, N., Bürgschaften, 2001, S. 1ff. 175
Vgl. VORMBAUM, H., Finanzierung, 1995, S. 312ff.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 35.
176
Vgl. JÄHRIG, A./SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 176, 104.
177
Vgl. KREPOLD, H.-M./FISCHBECK, S., Bankrecht, 2009, S. 107ff.
178
Vgl. OHLMEYER, D./ GÖRDEL, K., Kreditgeschäft, 1989, S. 214.
179
Vgl. WEIDENKAFF, W., in: PALANDT, O., BGB, 2005, Rn. 37f.
180
Vgl. JÄHRIG, A./SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 176, 104;
181
Vgl. KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 359.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
43
cherschutz nach §§ 491 bis 506 BGB Anwendung finden, sofern der Nettodarlehensbetrag 50.000 € nicht übersteigt. 2.3.3
Finanzierungsarten für Existenzgründer
2.3.3.1
Überblick
Die für Existenzgründer relevanten Finanzierungsarten182 lassen sich zunächst grob gliedern in Außen- und Innenfinanzierungen. Bei der Innenfinanzierung wird einerseits die Finanzierung aus Umsatzerlösen, die insbesondere in Höhe der Rückstellungen und der Abschreibungen für Finanzierungszwecke zur Verfügung stehen und andererseits das Verhindern von Steuerzahlungen und Ausschüttungen, aufgrund der Bildung von stillen oder offenen Rücklagen, betrachtet.183 Außenfinanzierungen werden weiter untergliedert in Eigenfinanzierungen, Fremdfinanzierungen und mezzanine Finanzierungen.184 Eigenkapital kann bei Existenzgründung durch den Existenzgründer selbst, mittels Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Industrieunternehmen, Banken oder durch nicht institutionelle Investoren zugeführt werden. Mögliche Arten der mezzaninen Finanzierung sind stille Beteiligungen, Nachrangdarlehen, Verkäuferdarlehen und Gesellschafterfremdfinanzierungen. Schließlich besteht die Möglichkeit der Fremdkapitalbeschaffung mittels klassischer Bankkredite, öffentlicher Förderkredite, Zuschüssen und Zulagen, Diskont- und Akzeptkrediten, Leasing und Avalkrediten.
182
Eine detaillierte Beschreibung ausgewählter Finanzierungsarten erfolgt in den Gliederungspunkten 2.3.3.2 und 2.2.3.3.
183
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 220.
184
Die allgemeinen Abgrenzungskriterien der Eigen-, Fremdfinanzierung und der mezzaninen Finanzierung werden in Gliederungspunkt 2.3.3.2.1 erläutert.
44
2 Grundlagen
Wie in nachstehender Abbildung zusammenfassend dargestellt, lassen sich die Finanzierungsarten für Existenzgründer somit folgendermaßen systematisieren:
Finanzierungsarten für Existenzgründer
Außenfinanzierung Mezzanine Finanzierung
Eigenfinanzierung • • • •
durch den Existenzgründer mittels Kapitalbeteiligungsgesellschaften durch Industrieunternehmen und Banken nicht institutioneller Investoren
Tabelle II/1:
• • • •
Stille Beteiligungen Nachrangdarlehen Verkäuferdarlehen Gesellschafterfremdfinanzierung
Innenfinanzierung
Fremdfinanzierung • • • • • •
Bankkredite Öffentliche Förderkredite Zuschüsse und Zulagen Leasing Diskont- und Akzeptkredit Avalkredite
• •
Finanzierung aus Umsatzerlösen Finanzierung aus Rücklagen durch Verhinderung oder Verschiebung von Auszahlungen
Finanzierungsarten für Existenzgründer
Entsprechend einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, der KfW Bankengruppe und des Verbands der Vereine Creditreform e.V.185 haben im Jahr 2008, wie in der Tabelle II/2 ersichtlich, 73,3 % der Gründer eine Außenfinanzierung und 58 % der Gründer Erträge aus der laufenden Geschäftstätigkeit zur Finanzierung ihres Finanzmittelbedarfs eingesetzt.186
185
Vgl. Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH/KfW Bankengruppe/Verband der Vereine Creditreform e.V., Gründungspanel, 2009, S. 1-73.
186
Vgl. hierzu Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH/KfW Bankengruppe/Verband der Vereine Creditreform e.V., Gründungspanel, 2009, S. 62 ff.
45
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
Zur Deckung des Finanzmittelbedarfs im Jahr 2008 wurden bei Unternehmensgründungen folgende Finanzierungsarten eingesetzt: Außenfinanzierung Innenfinanzierung Häufigkeitsanteile: 73,3 % 58,0 % Volumenanteile: 76,3 % 23,7 % Tabelle II/2:
Häufigkeitsanteile und Volumenanteile für die Nutzung von Innen- und Aussenfinanzierung bei Unternehmensgründungen im Jahr 2008187
Die Zusammensetzung der Außenfinanzierung, gegliedert nach Häufigkeit und Volumen, ergibt sich aus folgender Tabelle II/3: Außenfinanzierungsquellen bei Gründungen im Jahr 2008 Finanzierungsart Eigenfinanzierung der Existenzgründer Zuschüsse der Bundesagentur für Arbeit Langfristige Bankdarlehen Kontokorrentkredit Mittel von Verwandten, Freunden etc. Förderdarlehen der KfW und der Förderinstitute der Länder Beteiligungskapital Sonstige Quellen Tabelle II/3:
Häufigkeit
Volumen
89,7 %
51,8 %
23,5 %
2,5 %
18,0 % 23,9 %
20,0 % 9,0 %
13,2 %
4,2 %
12,7 %
9,9 %
2,7 % 2,2 %
1,5 % 1,3 %
Häufigkeit und Volumen der Außenfinanzierungsquellen bei Gründungen im Jahr 2008188
187
Vgl. Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH/KfW Bankengruppe/Verband der Vereine Creditreform e.V., Gründungspanel, 2009, S. 62.
188
Vgl. Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH u.a., Gründungspanel, 2009, S. 66; Erhebungen zur Finanzierungsstruktur sind auch in: KOHN, K./SPENGLER, H., Gründungsmonitor, 2009, S. 77.
46
2 Grundlagen
Wie aus obiger Tabelle ersichtlich, haben 23,5 % der Gründer in 2008 die externe Mittel eingesetzt haben, die Zuschüsse der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch genommen. Dies bedeutet, dass nahezu jede 4. Gründung bei der externe Mittel eingesetzt wurden, eine Gründung aus Arbeitslosigkeit war. In Bezug auf das gesamte externe Finanzierungsvolumen beträgt der Volumenanteil dieser Zuschüsse jedoch lediglich 2,5 %. Der höchste Volumenanteil bei Außenfinanzierungen entfällt, bezogen auf die gesamten externen Mittel, mit 51,8 % auf die Eigenfinanzierung des Existenzgründers und mit 29 % auf die klassische Bankfinanzierung mittels Kontokorrentkrediten und langfristigen Bankdarlehen. Bezogen auf das Gesamtvolumen der Außenfinanzierungen sind auch die Förderdarlehen der KfW und der Förderinstitute der Länder mit 9,9 % von Bedeutung. Dagegen spielen Beteiligungskapital und mezzanines Kapital eine eher untergeordnete Rolle. Aus den Häufigkeitsanteilen der Nutzung externer Finanzierungsquellen wird ersichtlich, dass bei Gründungsfinanzierungen einem Finanzierungsmix zentrale Bedeutung zukommt. Die Untersuchungsergebnisse des Instituts für Kredit- und Finanzwirtschaft der Ruhr-Universität Bochum189 im Auftrag der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer über die heutige und künftige Bedeutung von Finanzierungsarten bei Mittelständlern ist in der folgenden Tabelle dargestellt: Einschätzung der Bedeutung von Finanzierungsarten durch mittelständische Unternehmen Finanzierungsart
Heutige Bedeutung
Zukünftige Bedeutung
Innenfinanzierung:
189
•
aus einbehaltenen Gewinnen
88 %
82 %
•
aus Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten
72 %
70 %
Vgl. hierzu Institut für Kredit- und Finanzwirtschaft der Ruhr-Universität Bochum, Untersuchung, 2009, S. 16ff.
47
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
Außenfinanzierung: Eigenfinanzierung: •
Einlage Inhaber bzw. Altgesellschafter
54 %
53 %
•
Beteiligungskapital persönliches Umfeld
31 %
26 %
•
Beteiligungskapital von sonstigen Investoren
29 %
19 %
•
Venture Capital
23 %
15 %
Mezzanine Finanzierung: •
Gesellschafterdarlehen
56 %
53 %
•
Lieferantenkredite
54 %
47 %
•
Regionale Mittelstandsfonds
40 %
25 %
•
Unternehmensanleihen
18 %
12 %
75 %
75 %
Fremdfinanzierung • Bankkredite •
Steuerliche Vergünstigungen und Zulagen
65 %
55 %
•
Staatlich bezuschusste Kredite
55 %
46 %
•
Leasing
55 %
45 %
•
Factoring
25 %
18 %
Tabelle II/4:
Heutige und zukünftige Bedeutung von verschiedenen Finanzierungsarten in mittelständischen Unternehmen190
Die dargestellten Untersuchungsergebnisse in den Tabellen II/2 bis II/4 zeigen, dass der Innenfinanzierung bei den untersuchten Unternehmensgründungen im Vergleich zu den untersuchten mittelständischen Unternehmen eine wesentlich geringere Bedeutung zugekommen ist. Dies resultiert in der Regel daher, dass 190
Vgl. Institut für Kredit- und Finanzwirtschaft der Ruhr-Universität Bochum, Untersuchung, 2009, S. 17.
48
2 Grundlagen
eine Finanzierung aus Unternehmensgewinnen lediglich bei derivativen nicht jedoch bei originären Unternehmensgründungen möglich ist. Im Rahmen der Außenfinanzierung hat die klassische Finanzierung über Bankkredite und die Finanzierung über steuerliche Vergünstigungen und Zulagen bei mittelständischen Unternehmen höchste Bedeutung, während diesbezüglich bei Existenzgründungen die Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer vorrangig ist. Die Einlagen des Inhabers, Gesellschafterdarlehen, Lieferantenkredite, staatlich bezuschusste Kredite und Leasing werden von den untersuchten mittelständischen Unternehmen nahezu gleichbedeutend eingestuft. Geringste Bedeutung wird diesen Untersuchungen zu Folge von Mittelständlern und auch von Existenzgründern den Finanzierungen über Venture Capital, Unternehmensanleihen und Factoring beigemessen. 2.3.3.2
Außenfinanzierung
2.3.3.2.1
Allgemeine Abgrenzungsmerkmale der Eigenfinanzierung, der mezzaninen Finanzierung und der Fremdfinanzierung
Die mezzanine Finanzierung beinhaltet in Bezug auf die charakteristischen Finanzierungsmerkmale Entgelt, Fristigkeit, Haftung und Mitspracherechte Merkmale der Eigen- und der Fremdfinanzierung.191 Die für Eigenfinanzierungen bezahlten Entgelte sind generell ertragsabhängig. Dagegen werden für Fremdfinanzierungen grundsätzlich ertragsunabhängige Festvergütungen an die Gläubiger bezahlt. Bei der mezzaninen Finanzierung werden sowohl feste als auch ertragsabhängige Entgelte vergütet. Hinsichtlich der Dauer der abgeschlossenen Finanzkontrakte werden sowohl die Eigen- und Fremdfinanzierungen als auch die mezzaninen Finanzierungen bei 191
Vgl. NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 20ff.; BROKAMP, J../BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 4; Vgl. WÖHE, G./BILSTEIN, J./ERNST, D./HÄCKER, J., Unternehmensfinanzierung, 2009, S. 172f.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
49
Anlageinvestitionen in der Regel langfristig vereinbart.192 Bei der Eigenfinanzierung stehen die Finanzierungsmittel oftmals unbegrenzt zur Verfügung. Mezzanine Finanzierungen werden dagegen auf einen Zeitraum von sechs bis zehn Jahre gewährt. Bei Fremdfinanzierungen erfolgt eine mittel- bis langfristige Mittelbereitstellung. Während bei Fremdfinanzierungen vorrangige Kreditsicherheiten für Gläubiger bestellt werden, übernimmt Eigenkapital zur Verlustdeckung eine Haftungs- und Verlustausgleichsfunktion.193 Die Gläubiger einer mezzaninen Finanzierung zählen zu den nachrangigen Insolvenzgläubigern.194 Sehr hohe Mitsprache- und Vetorechte im Unternehmen besitzt der Eigenfinancier. Dagegen hat der Gläubiger der Fremdfinanzierung lediglich Informationsrechte. Auch in Bezug auf die Mitspracherechte ergibt sich bei der mezzaninen Finanzierung durch begrenzte Mitsprache- und Informationsrechte für den Geldgeber eine Zwischenstellung.195 Diese erläuterten allgemeinen Abgrenzungsmerkmale der Eigenfinanzierung, der mezzaninen Fianzierung und der Fremdfinanzierung werden in der folgenden Tabelle synoptisch dargestellt.
192
Die Fristigkeiten von Finanzkontrakten werden bei der Deutschen Bundesbank wie folgt definiert. Bei einer Dauer von bis zu einem Jahr ist die Finanzierung kurzfristig. Liegt die Finanzierungsdauer zwischen einem Jahr und unter vier Jahren ist die Finanzierung mittelfristig. Bei Überschreiten der Bereitstellungsdauer von vier Jahren liegt eine langfristige Finanzierung vor. Im HGB werden die Begriffe kurz- mittel- und langfristig nahezu gleich definiert. Lediglich wird die Grenze zwischen mittel- und langfristig erst bei fünf Jahren gezogen. Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 34.
193
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 254.
194
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 57.
195
Vgl. BINZENBERGER, R., Finanzwirtschaft, 2009, S. 14.
50
2 Grundlagen Abgrenzungsmerkmale
Entgelt Fristigkeit Haftung Mitspracherechte Tabelle II/5:
2.3.3.2.2 2.3.3.2.2.1
Eigenfinanzierung
Mezzanine Finanzierung
FremdFinanzierung
ertragsabhängig
feste und ertragsabhängige Vergütung
ertragsunabhängige Festvergütung
langfristig, unbegrenzt
langfristig, i.d.R. 6-10 Jahre
mittel- bis langfristig
volle Haftung
nachrangige Haftung im Insolvenzfall
vorrangige Besicherung
hohe Mitsprache- und Vetorechte
begrenzte Informationsund Mitspracherechte
lediglich Informationsrechte
Allgemeine Abgrenzungsmerkmale der Eigenfinanzierung, der mezzaninen Finanzierung und der Fremdfinanzierung
Eigenfinanzierung Vorbemerkung
Die Eigenfinanzierung ist neben der mezzaninen Finanzierung und der Fremdfinanzierung ein Teilbereich der Außenfinanzierung. Sie steht im Zentrum einer Unternehmensgründung, da Eigenkapital häufig der Entscheidungsfaktor ist, ob eine Unternehmensgründung zu Stande kommt.196 Charakteristisch ist bei der Eigenfinanzierung, dass der Geldgeber in der Insolvenz nicht die Rechtsstellung eines Gläubigers einnimmt.197 Der Eigentümer, i.d.R. der Existenzgründer, führt dem Unternehmen Einlagen zu. Zusätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit einer offenen Beteiligung durch die im Folgenden erläuterten Venture Capital Fonds, Business Angels oder nicht institutionelle Investoren.
196
Vgl. VOLKART, R., Corporate Finance, 2006, S. 626.
197
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 585.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
2.3.3.2.2.2
51
Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer
Der Existenzgründer erhält für die Erbringung einer Einlage aus seinem Privatvermögen in Abhängigkeit von der Rechtsform bestimmte Teilhaberrechte, die sich aus gesetzlichen bzw. gesellschaftsvertraglichen Regelungen ergeben.198 Es gibt jedoch keine juristisch zwingenden Regelungen über Entgelte für diese Eigenfinanzierung.199 Bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften hat er jedoch das Recht Entnahmen zu tätigen. Bei einer Kapitalgesellschaft kann er Ausschüttungen in Anspruch nehmen. Darüber hinaus bestehen Mitwirkungsund Kontrollbefugnisse des Eigenkapitalgebers sowie das Recht auf eine Beteiligung am Liquidationserlös.200 2.3.3.2.2.3
Offene Beteiligungen durch Kapitalbeteiligungsgesellschaften
Die Eigenfinanzierung durch Finanzintermediäre ist begrifflich uneinheitlich.201 Es werden in der Praxis und in der Literatur die Begriffe „Kapitalbeteiligung“, „Wagnisfinanzierung“, „Beteiligungsfinanzierung mit Risikokapital“202 und auch die angelsächsischen Synonyme „Private Equity“ und „Venture Capital“ verwendet.203 Es handelt sich dabei um renditeorientierte Beteiligungsfinanzierungen, die in der Regel als Minderheitenbeteiligungen externer Kapitalgeber
198
Im Anhang IV - Tabelle VII/3 werden die Wesensmerkmale traditioneller Eigenfinanzierungen dargestellt. Vgl. VON BOEHM-BEZING, P., Eigenkapital, 1998, S. 77f.; SCHÄFER, H., Finanzierung, 2005, S. 123; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 143.
199
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 144.
200
Vgl. SWOBODA, P., Finanzierung, 3. Auflage, 1994, S. 16ff.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 143.
201
Vgl. VON BOEHM-BEZING, P., Eigenkapital, 1998, S. 153; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 147.
202
Vgl. SCHWEEN, C., Venture Capital, 1996, S. 14f.; LEOPOLD, G./FROMMANN, H./KÜR, T., Private Equity, 2003, S. 3ff.; HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 223.
203
Vgl. GRUNERT, C., Private Equity, 2006, S. 4ff.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 147, THUM, O./TIMMRECK, C./KEUL, T., Private Equity, 2008, S. 13ff.
52
2 Grundlagen
mit einer Übernahme von Beratungsleistungen in betriebswirtschaftlichen Fragen erfolgen.204 Bereits seit Ende der 60er Jahre wurden Kapitalbeteiligungsgesellschaften als Anbieter von Eigenfinanzierungen mit formellem Risikokapital205 von staatlichen Einrichtungen, Kreditinstituten und weiteren Initiatoren gegründet.206 Anfang der 80er Jahre wurden insbesondere zur Förderung technischer Innovationen von jungen Unternehmen zusätzlich durch öffentliche Stellen, Industrieunternehmen, Kreditinstitute und Versicherungen Wagnisfinanzierungsgesellschaften gegründet.207 Die Wagnisfinanzierungsgesellschaften werden auch als Venture Capital Fonds oder Venture Capital Gesellschaften bezeichnet.208 Im Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V., als Hauptorganisation für deutsche Wagniskapitalfinanzierungen,209 sind per 31.12.2007 197 am deutschen Markt aktive Beteiligungsgesellschaften organisiert.210 In 2007 wurden 339 Existenzgründungsfinanzierungen mit einem Gesamtvolumen von 299,53 Mio. € in Deutschland durch Beteiligungsgesellschaften vorgenommen.211 Die Venture Capital Fonds streben in der Regel eine offene212 Minder-
204
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 223ff.
205
Als formelles Risikokapital charakterisiert man den organisierten Bereich des Risikokapitalmarktes mit einbezogenen Risikokapitalgesellschaften, die sich entweder projekt– oder fondsorientiert an Existenzgründungen beteiligen. Vgl. hierzu HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 227f.
206
Vgl. BELL, M., Venture Capital, 2001, S. 38f.; ECKSTALLER, C./HUBER-JAHN, I., Venture Capital, 2006, S. 50f.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 148.
207
Vgl. GRUNERT, S., Private Equity, 2006, S. 18f.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 150.
208
Vgl. GRÜNER, D./BUR, M., Venture Capital, 1991, S. 125ff.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 622.
209
Vgl. BYGRAVE, W./HAY, M./PEETERS, J., Risikokapital, 2000, S. 67.
210
Vgl. Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V., Statistik, 2008, S. 3.
211
Vgl. Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V., Statistik, 2008, S. 15.
212
83,6 % der Gesamtinvestitionen von Beteiligungsgesellschaften in Deutschland wurden den finanzierten Unternehmen als Eigenkapital in Form von offenen Beteiligungen zur Verfügung gestellt. Vgl. Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V., Statistik, 2008, S. 17.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
53
heitenbeteiligung an kleinen und mittleren Unternehmen für eine begrenzte Zeit an.213 Zur gesetzlichen Regelung der Tätigkeit und zur Beaufsichtigung der Wagniskapitalgesellschaften wurde am 12.08.2008 das Wagniskapitalbeteiligungsgesetz beschlossen. Demzufolge sind gemäß § 2 WKBG Wagniskapitalbeteiligungen nur Eigenkapitalbeteiligungen an vor weniger als 10 Jahren gegründeten Kapitalgesellschaften, die weniger als 20 Mio. € Eigenkapital aufweisen.214 Im Anhang IV - Tabelle VII/12 und Tabelle VII/13 sind Übersichten einer Auswahl von offenen Beteiligungen mittels Venture Capital Fonds zur Finanzierung von technologieorientierten und innovativen Existenzgründungen in Deutschland dargestellt. Beispielsweise fördert der High-Tech Gründerfonds215 mit einem Fondsvolumen über 272 Mio. € der Investoren Bundeswirtschaftsministerium, KfW, BASF, Siemens, Deutsche Telekom, Bosch, Zeiss und Daimler technologische Existenzgründungen. Einer der wichtigsten Investoren von Risikokapitalfonds in Europa ist der Europäische Investitionsfonds, eine Tochtergesellschaft der Europäischen Investitionsbank, die sich beispielsweise in 2008 an 32 Risikokapitalfonds in Europa mit 409 Mio. € beteiligt hat.216 Bei einer Betrachtung der offenen Beteiligungen mittels wesentlicher Venture Capital Fonds, die in den Tabellen VII/12 und VII/13 dargestellt sind, kann festgestellt werden, dass diese offenen Beteiligungen für Existenzgründungen nahezu ausschließlich in technologischen Unternehmen erfolgen.
213
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 150.
214
§ 2 Abs. 3 WBKG gibt zusätzlich weitere Kriterien für eine Zielgesellschaft einer Kapitalbeteiligung an, wie beispielsweise der Sitz der Gesellschaft in einem Vertragsstaat oder keine Zulassung zum Wertpapierhandel an einem organisierten Markt.
215
Vgl. High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Beteiligungskonditionen, 2009, S. 1.
216
Vgl. Europäische Investitionsbank, Kapitalbeschaffung, 2009, S. 1.
54
2 Grundlagen
2.3.3.2.2.4
Offene Beteiligungen durch Industrieunternehmen und Banken
Größere Industrieunternehmen und auch Banken217 stellen Risikokapital direkt oder auch über Tochtergesellschaften bei Unternehmensgründung zur Verfügung.218 Hierbei steht bei Industrieunternehmen, im Gegensatz zu den Banken, weniger das Renditeziel im Vordergrund, sondern die Marktbeobachtung von technischen Innovationen oder eine mehrheitliche, künftige Übernahme des Gründungsunternehmens.219 2.3.3.2.2.5
Offene Beteiligungen durch nicht institutionelle Investoren
Im nicht organisierten Risikokapitalmarkt wird durch Privatinvestoren220 direkt an den Existenzgründer sog. informelles Risikokapital zur Verfügung gestellt.221 Eine Untergruppe dieser Privatinvestoren sind die sog. Business Angels,222 die zumeist als finanziell unabhängige Privatpersonen durch direkte,223 offene Beteiligungen an jungen Unternehmen einerseits ihren finanziellen Vorteil
217
Vgl. eine Auswahl möglicher offener Beteiligungen im Anhang IV – Tabellen VII/12 und VII/13.
218
Vgl. GRUNERT, C., Private Equity, 2006, S. 28ff.; HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 230.
219
Vgl. BELL, M., Venture Capital, 2001, S. 39; HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 230.
220
Die charakteristischen Merkmale offener Beteiligungen durch Privatinvestoren sind in der Übersicht in der Tabelle VII/4 im Anhang IV dargestellt.
221
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 228f.
222
Vgl. BELL, M., Venture Capital, 2001, S. 43f.; WEITNAUER, W./KUHMANN, T./MEIER, H.M., Finanzierungskonzept, 2001, S. 160ff.
223
Bei der direkten Beteiligung stellt der Investor dem Existenzgründer ohne Zwischenschaltung einer Risikokapitalgesellschaft finanzielle Mittel zur Verfügung. Dagegen spricht man bei Beteiligung durch Risikokapitalgesellschaften von einer indirekten Beteiligung, da die finanziellen Mittel von verschiedenen Investoren zunächst der Beteiligungsgesellschaft zur Verfügung gestellt werden, die wiederum die finanziellen Mittel an Existenzgründer in Form von Beteiligungsfinanzierungen gewährt. Vgl. hierzu HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 225ff.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
55
suchen und andererseits beratend unterstützen.224 Business Angels besitzen somit die beiden Flügel Kapital und Fachwissen. Derzeit sind in Deutschland ca. 5.000 Business Angels225 aktiv, die ca. 300 Mio. € in junge Unternehmen investieren.226 Insgesamt werden jedoch die europäischen Investitionen von Business Angels auf nicht einmal 10 % der Investitionen von Business Angels in den USA geschätzt, was größtenteils durch höhere Renditechancen in den USA erklärt wird.227 Neben den Business Angels beteiligen sich als Privatinvestoren am Unternehmen des Existenzgründers oftmals Personen aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers, beispielsweise Familienmitglieder, Freunde, Bekannte oder künftigen Mitarbeiter.228 2.3.3.2.3 2.3.3.2.3.1
Mezzanine Finanzierung Begriff, Bedeutung und Entwicklung
Der Begriff „mezzanin“ (italienisch: mezzanino) stammt aus der Baukunst der Renaissance und des Barocks229 und bezeichnet ein niedriges Zwischengeschoss zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss.230 Aus bilanzieller Sicht befin-
224
Vgl. WAHL, S., Private Debt, 2004, S. 57; HORST, W../KOBABE, R., Finanzierung, 2007, S. 274.
225
Von den 5000 Business Angeln sind 1000 in Netzwerken organisiert. 1998 wurde Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND) mit Sitz in Berlin durch das Bundesforschungsministerium, die KfW, die Deutsche Börse, den Deutschen Sparkassen- und Giroverband und die Investitionsbank Berlin gegründet. BAND hat sich zwischenzeitlich zum Dachverband der deutschen Netzwerke für Business Angels entwickelt. Vgl. Business Angels Netzwerk Deutschland e.V., 10 Jahre, 2009, S. 2.
226
Vgl. Business Angels Netzwerk Deutschland e.V., 10 Jahre, 2009, S.2.
227
Vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Finanzierung, 2006, S.4.
228
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A. , Unternehmensgründung, 2005, S. 208f, 229.
229
Zur historischen Entwicklung der mezzaninen Unternehmensfinanzierung vgl. SMERDKA, U., Mezzanines Haftkapital, 2003, S. 37ff.
230
Vgl. DUDEN, Fremdwörterbuch, 2001, S. 631
56
2 Grundlagen
det sich mezzanines Kapital zwischen Eigenkapital und Fremdkapital.231 Mezzanines Kapital gilt zwar wirtschaftlich als Eigenkapital, räumt jedoch dem Kapitalgeber keine weitgehenden Mitspracherechte ein.232 Somit sind mezzanine Finanzierungen sog. hybride Finanzierungsinstrumente, die sowohl Eigenschaften von Eigenkapital als auch von Fremdkapital haben.233 Juristisch betrachtet sind mezzanine Finanzierungen steuerlich abzugsfähiges Fremdkapital, das wirtschaftlich gesehen eigenkapitalähnliche Merkmale aufweist.234 Zur Finanzierung von Existenzgründungen235 sind die, dem Oberbegriff mezzanine Finanzierung zugeordneten, Finanzierungsarten Nachrangdarlehen, typisch bzw. atypisch stille Beteiligungen gemäß §§ 230ff. HGB, Verkäuferdarlehen und Gesellschafterdarlehen relevant.236,Beispielweise wurde im Jahr 2007 bei von Beteiligungsgesellschaften in Deutschland getätigten Gesamtinvestitionen mit 83,6 % die offene Beteiligung, mit 5,7 % die stille Beteiligung, mit 8 % das Gesellschafterdarlehen und mit 2,7 % sonstiges mezzanines Kapital als Investitionsform gewählt. 237 In Tabelle II/3 ist hierzu nach einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH u.a.238 ersichtlich, dass mezzanines Kapital in Bezug auf Häufigkeits- und Volumenanteil bei externen Finanzierungsmitteln eine eher untergeordnete Rolle spielt. Jedoch gilt es zu berücksichtigen, dass bei den Mitteln von Verwandten und Freunden, auch stille Beteiligungen, die mezzani231
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 1.
232
Vgl. GRUNOW, H.-W./FIGGENER, S., Handbuch, 2006, S. 15.
233
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 2ff.
234
Vgl. DEVAUX KUGLER, C., Mezzanine-Finanzierungen, 2005, S. 12.
235
Die Eignung mezzaniner Finanzierungsinstrumente für den Mittelstand wird dargestellt in vgl. BROKAMP, J../BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S.17ff.
236
Weitere Mezzanine Finanzierungsinstrumente, die jedoch bei Existenzgründungen eine nachgeordnete Bedeutung haben, sind Vorzugsaktien, Optionsanleihen, Wandelanleihen, Genussrechte/-scheine, Hochzinsanleihen und Schuldscheindarlehen. Vgl. hierzu BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 12ff., S.18.
237
Vgl. Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V., Statistik, 2008, S. 17.
238
Vgl. Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH/KfW Bankengruppe/Verband der Vereine Creditreform e.V., Gründungspanel, 2008, S. 50ff.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
57
nen Finanzierungen zuzurechnen sind, enthalten sind. Zudem ist bei den Förderdarlehen der KfW das Nachrangdarlehen ERP-Kapital für Gründung erfasst, so dass sich insgesamt die Häufigkeits- und der Volumenanteile von mezzaninem Kapital bei Berücksichtigung dieser beiden Zuordnungen, erhöht. Kreditbanken sind bei der Finanzierung von Existenzgründungen, wegen der, mit den Basler Eigenkapitalrichtlinien (Basel II) einhergehenden, risikoorientierteren Kreditvergabepraxis, äußerst zurückhaltend.239 Sie sehen jedoch über den Einsatz von mezzaninen Finanzierungsinstrumenten eine Möglichkeit zur Verbesserung ihres Rendite-Risiko Gleichgewichts und ihrer Renditeerwartungen.240 In diesem Zusammenhang wird deshalb und wegen der Unabhängigkeit der mezzaninen Finanzierungen von Turbulenzen am Kreditmarkt241 den mezzaninen Finanzierungsinstrumenten eine wachsende Bedeutung zugemessen. 2.3.3.2.3.2
Stille Beteiligungen
Dem Eigenkapital sehr nahe ist die Vermögenseinlage eines stillen Gesellschafters gem. §§ 230-237 HGB in ein Unternehmen beliebiger Rechtsform. Diese Vermögenseinlage geht in das Vermögen des Unternehmens über.242 Der stille Gesellschafter tritt nach außen nicht als Gesellschafter auf. Er ist als atypisch stiller Gesellschafter nicht nur am Gewinn und Verlust des Beteiligungsnehmers, sondern beim Ausscheiden aus dem Unternehmen oder bei der Liquidation des Unternehmens zusätzlich an den stillen Reserven des Unternehmens beteiligt.243 Dies ist im Gegensatz zum ebenfalls am Gewinn bzw. Verlust beteiligten typisch stillen Gesellschafter nicht der Fall. Typisch stille Beteiligungen 239
Vgl. JUMPERTZ, N., Alternativen, 2008, S. 52ff.; STEINBRÜGGE,J., Basel II, 2008, S. 313ff.; NRW.Bank, Beteiligungskapital, 2009, S 17; PLANKENSTEINER, D./ZIMMERMANN, V., Unternehmensbefragung, 2009, S. 44.
240
Vgl. NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 111f.
241
Vgl. GÜNDEL, M./HIRDES, M.,Mezzanine-Finanzierung, 2008, S. 41.
242
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, s. 592.
243
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 87; BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 12; NIEHUS, U./WILKE, H., Besteuerung, 2008, S. 60.
58
2 Grundlagen
werden bei Existenzgründungen insbesondere durch die mittelständischen Beteiligungsgesellschaften der einzelnen Bundesländer übernommen.244 Damit eine stille Gesellschaft zu Stande kommt, ist der Abschluss eines Gesellschaftsvertrags zwischen dem stillen Gesellschafter und der Gesellschaft erforderlich.245 Im Gesellschaftsvertrag kann gem. § 231 Abs. 2 HGB eine Verlustbeteiligung des stillen Gesellschafters ausgeschlossen werden. Rein rechtlich gesehen, ist die Einflussnahme des stillen Gesellschafters auf die Geschäftspolitik des finanzierten Unternehmens begrenzt auf ein Kontrollrecht.246 Dieses Kontrollrecht beinhaltet gemäß § 233 HGB, dass der stille Gesellschafter eine Abschrift des Jahresabschlusses verlangen und dessen Richtigkeit durch eine Einsichtnahme in die Bücher des Unternehmens prüfen kann. Bei einem Insolvenzverfahren nimmt der stille Gesellschafter nach § 236 HGB die Rechtsstellung eines Gläubigers ein.247 Einer stillen Beteiligung ähnelt das partiarische Darlehen, bei dem sich die Verzinsung ebenfalls am Gewinn oder Umsatz des Unternehmens orientiert.248 Jedoch im Gegensatz zur stillen Beteiligung bilden Kreditgeber und Kreditnehmer keine Gesellschaft und die Verlustbeteiligung ist ausgeschlossen.249 2.3.3.2.3.3
Nachrangdarlehen
Bei Nachrangdarlehen gem. §§ 488ff. BGB gibt der Darlehensgeber eine Rangrücktrittserklärung ab, d.h. im Falle einer Insolvenz wird er erst nach allen
244
Vgl. hierzu die exemplarisch zusammengestellten Beteiligungsprogramme zur Finanzierung von Existenzgründungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen in der Tabelle VII/5 im Anhang IV.
245
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 108.
246
Vgl. SCHNECK, O., Finanzierungsformen, 2006, S. 267; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 592.
247
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 592.
248
Vgl. SCHNECK, O., Finanzierungsformen, 2006, S. 143.
249
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 13.
59
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
anderen Kreditgebern befriedigt. Im Gegenzug dafür erhält er in der Regel eine höhere Verzinsung als nich nachrangige Fremdkapitalgeber.250 Durch diese Rangrücktrittserklärung und die Kreditgewährung ohne Sicherheitenstellung bekommt das Darlehen somit einen eigenkapitalnahen Charakter.251 Bei den Rangrücktrittserklärungen wird differenziert in einen einfachen Rangrücktritt und einen qualifizierten Rangrücktritt.252 Beim einfachen Rangrücktritt wird vereinbart, dass der Kreditgeber einen Rangrücktritt hinter alle anderen Gläubiger vornimmt und der Kreditnehmer dieses Darlehen nur dann zurückbezahlt, sofern dies aus künftigen Gewinnen, aus einem Überschuss an Liquidität oder aus sonstigem freien Vermögen möglich ist.253 Dieser Rangrücktritt ist folglich mit einer Besserungsabrede verbunden. Im Gegensatz dazu wird beim qualifizierten Rangrücktritt vereinbart, dass der Schuldner erst nach allen anderen Gläubigern und nur gleichzeitig mit der Rückgewähr der Einlagen von Eigentümern befriedigt wird.254 Es handelt sich somit beim Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt um statutarisches Kapital, d.h. der Gläubiger stellt sich auf dieselbe Stufe wie die Eigentümer mit ihren Einlagen.255 Das für Existenzgründungsfinanzierungen bekannteste Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt ist das ERP256-Kapital für Gründung, früher bezeichnet als Eigenkapitalhilfedarlehen, der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Das 250
Vgl. HÄGER, M./ELKEMANN-REUSCH, M., Mezzanine Finanzierungsinstrumente, 2004, S. 26f.; HORST, W., Eigenkapital, 2006, S. 119; BROKAMP, J./BARCHOW, A., MezzanineFinanzierungen, 2008, S. 14.
251
Vgl. HAUNSCHILD, L., Existenzgründungsfinanzierung, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S.14.
252
Vgl. BMF-Schreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I 2006, S. 497ff., Tz . 1 – 2.
253
Vgl. BMF-Schreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I 2006, S. 497ff., Tz . 1.
254
Vgl. BMF-Schreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I 2006, S. 497ff., Tz . 2.
255
Vgl. BGH-Urteil v. 08.01.2001, II ZR 88/99, BGHZ 146, S. 264-280.
256
ERP ist die Abkürzung von European Recovery Program, d.h. die Marshallplanhilfe der USA, die als Sondervermögen zusammengefasst wurde und als Darlehen an gewerbliche Unternehmen, somit auch an Existenzgründer vergeben wird. Vgl. HAUNSCHILD, L., Existenzgründungsfinanzierung, 2008, S. 2.
2008,
S.
4;
BROKAMP,
60
2 Grundlagen
ERP-Kapital für Gründung wird als Nachrangdarlehen mit einer Laufzeit von 15 Jahren und einem Maximalbetrag von 500.000 € an Existenzgründer bis zu drei Jahren nach Geschäftsaufnahme gewährt.257 Im Anhang IV - Tabelle VII/6 sind die charakteristischen Merkmale des ERP-Kapitals für Gründung tabellarisch dargestellt. 2.3.3.2.3.4
Verkäuferdarlehen
Mit Verkäuferdarlehen stundet der Verkäufer den Kaufpreis für Gründungsinvestitionen vollständig oder teilweise für eine bestimmte Zeitdauer.258 Es sind in der Regel unverzinste, endfällige Darlehen, die mit einem Agio am Laufzeitende zurückbezahlt werden.259 Der Einsatz von Verkäuferdarlehen bietet sich jedoch auch bei Unternehmensübernahmen an, wobei der Kaufpreis dem seitherigen Betriebsinhaber für eine gewisse Zeit gestundet wird.260 2.3.3.2.3.5
Gesellschafterfremdfinanzierung
Unter Gesellschafterfremdfinanzierungen versteht man, dass der Gesellschafter einer Personen- oder Kapitalgesellschaft an Stelle einer Einlage Fremdkapital zur Verfügung stellt. Er kann hierzu entweder ein festverzinsliches, partiarisches oder nachrangiges Darlehen, d.h. ein sog. Gesellschafterdarlehen gewähren261 oder eine zusätzliche Beteiligung als typisch stiller Gesellschafter tätigen.262 Die Konditionen der Gesellschafterfremdfinanzierung werden vertraglich zwischen der Gesellschaft und dem Kapital gewährenden Gesellschafter geregelt.
257
Vgl. KfW Mittelstandsbank, ERP-Kapital, 2009, S. 1ff.
258
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 13; BANIK, C./OGG, M./PEDERGUANA, M., Finanzierungsinstrumente, 2008, S.38.
259
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 13.
260
Vgl. HÄGER, M./ELKEMANN-REUSCH, M., Mezzanine Finanzierungsinstrumente, 2004, S. 27f.; HORST, W., Kapital, 2004, S. 38.
261
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 12.
262
Vgl. JACOBS, O.H., Unternehmensbesteuerung, 2009, S. 616f.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
61
Mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG) am 01.11.2008 erfolgte eine Deregulierung des Eigenkapitalersatzrechts gem. §§ 30ff. GmbHG a.F.. Diese Rechtsprechungs- und Gesetzesregeln über kapitalersetzende Darlehen wurden abgeschafft bzw. ins Insolvenzrecht verlagert.263 Rückzahlungen von Gesellschafterdarlehen an den Gesellschafter im laufenden Geschäftsbetrieb sind grundsätzlich unproblematisch.264 Für einen Zeitraum von einem Jahr nach Insolvenzeröffnung kann der Gesellschafter, der der Gesellschaft ein Gesellschafterdarlehen gewährt hat, einen Aussonderungsanspruch geltend machen.265 Nach § 39 Abs. 1 Nr. 5 InsO werden Gesellschafterdarlehen als Eigenkapital behandelt und gelten im Insolvenzfall somit generell als nachrangig.266 Zudem ist die Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens gem. § 135 Abs. 1 Nr. 2 InsO anfechtbar, sofern sie innerhalb eines Jahres nach vor Eröffnung der Insolvenz erfolgt ist.267 2.3.3.2.4 2.3.3.2.4.1
Fremdfinanzierung Begriff und Arten der Fremdfinanzierung
Die Fremdfinanzierung ist ein Teilbereich der Außenfinanzierung, bei der der Kreditgeber bei einem Insolvenzverfahren eine Gläubigerstellung einnimmt.268 Der Kapitalgeber stellt dem finanzierten Unternehmen für eine begrenzte Zeit Fremdkapital zur Verfügung.269 Er ist als Gläubiger nicht am Erfolg des Unternehmens beteiligt und hat zudem keine Mitwirkungsrechte.270 Die berechneten 263
Vgl. Bundesministerium der Justiz, GmbH-Recht, 2008, S. 3.
264
Vgl. jedoch auch MÜLLER, W., MoMiG, 2008, S. 341.
265
Vgl. Bundesministerium der Justiz, GmbH-Recht, 2008, S. 3.
266
Vgl. GEEB, C., Eigenkapitalersatzrecht, 2009, S. 27; HEIN, O. u.a., MoMiG, 2008, S. 2289f.
267
Vgl. HEIN, O., MoMiG, 2008, S. 2290; GOETTE, W., GmbH-Novelle, 2008, S. 236.
268
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 220; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 590.
269
Vgl. HORST, W., Kapital, 2004, S. 16; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftlehre, 2008, S. 260.
270
Vgl. HORST, W., Kapital, 2004, S. 16.
62
2 Grundlagen
Fremdkapitalzinsen sind abzugsfähige Betriebsausgaben, die den steuerpflichtigen Gewinn mindern. Bei der Finanzierung von Existenzgründungen sind Fremdfinanzierungen mittels Bankkrediten, öffentlichen Förderkrediten, Zuschüssen und Zulagen, Diskont- und Akzeptkrediten sowie Leasing und Avalkrediten relevant. Diese Kreditarten werden im Folgenden näher erläutert. 2.3.3.2.4.2
Bankkredite
Im Rahmen des klassischen Kreditgeschäfts der Banken, so auch bei der Finanzierung von Existenzgründungen, sind Kontokorrentkredite und Darlehen die bedeutendsten Kreditformen.271 Der Begriff Kontokorrent bzw. laufende Rechnung wird in § 355 HGB dahin gehend definiert, dass die aus einer Geschäftsverbindung mit einem Kaufmann resultierenden beiderseitigen Zahlungsansprüche regelmäßig verrechnet werden und der sich ergebende Saldo durch den schuldenen Vertragspartner ausgeglichen wird. Dementsprechend erfolgt bei Kontokorrentkrediten eine arbeitstägliche Erfassung von Gut- und Lastschriften aus den laufenden Geschäftsvorfällen des Kreditnehmers und eine Saldenermittlung, die die Basis für die Zinsberechnung darstellt.272 Mittels dieser Kontokorrentkredite, auch Kredite laufender Rechnung genannt,273 wird dem Kreditnehmer eine Kreditlinie gewährt, die er nach eigenem Ermessen unter Berücksichtigung seiner Geschäftsentwicklung beanspruchen kann.274 Sie können als Betriebsmittelkredite, Saisonkredite, Zwischenkredite oder Überbrückungskredite verwendet werden.275 Somit eigenen sich die Kontokorrentkredite der Banken im Rahmen einer Existenzgrün271
Vgl. JÄHRIG, A./SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 104 und 176; OHLMEYER, D./GÖRDEL, K.-J, Kreditgeschäft, 1990, S. 14f.; FALTER, M., Kreditgeschäft, 2004, S.433ff.,457ff.
272
Vgl. JÄHRIG, A./SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 104.
273
Vgl. OHLMEYER, D./GÖRDEL, K.-J., Kreditgeschäft, 1990, S. 14; JÄHRIG, A./SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 104.
274
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kredit, 2009, S. 1.
275
Vgl. BECKER, H.P./PEPPMEIER, A., Bankbetriebslehre, 2002, S. 141f.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
63
dungsfinanzierung insbesondere zur kurzfristigen Finanzierung von gründungsspezifischen Aufwendungen, zum Ausgleich von Liquiditätsschwankungen und von Anfangsverlusten sowie zur Vorfinanzierung von Vorräten.276 Zur mittel- und langfristigen Finanzierung von Investitionen in Anlage- und Umlaufvermögen findet dagegen das Darlehen mit einer mittel- bzw. langfristigen Überlassung von Zahlungsmitteln277 durch eine Bank an den Kreditnehmer Anwendung.278 Gemäß § 488 Abs. 1 BGB wird die Bank, als Darlehensgeber, durch den Abschluss eines Darlehensvertrags verpflichtet, einen Geldbetrag in vereinbarter Höhe dem Darlehensnehmer bereitzustellen. Der Darlehensnehmer wiederum ist hierfür zur Zahlung von Zins- und Tilgungsleistungen verpflichtet. 2.3.3.2.4.3
Öffentliche Förderkredite
Finanzielle Gründungshilfen werden bei Existenzgründung durch Darlehen der öffentlichen Hand, Zuschüsse und staatliche Bürgschaften bzw. Garantien gewährt.279 Dabei besitzen öffentliche Förderkredite Vorteile gegenüber herkömmlichen Bankkrediten im Hinblick auf eine niedrigere Verzinsung, auf eine geringere Sicherheitenstellung, eventuell sogar Haftungsfreistellungen und auf Tilgungsfreistellungen in den ersten Jahren der Kreditgewährung.280 Die Antrag-
276
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 260f.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 600.
277
Vgl. OHLMEYER, D./GÖRDEL, K.-J., Kreditgeschäft, 1990, S.15;
278
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kredit, 2009, S. 1; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 582.
279
Vgl. LEIBRAND, F., Gründungsforschung, 2001, S. 120ff.; HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 274; KÜSELL, F., Unternehmensgründung 2006, S. 306; WASCHBUSCH, G./STAUB, N., Förderprogramme, 2008, S. 826ff.; VINCENTI, A./WINTERS, S., Gründungsförderung, 2008, S. 763ff. und die tabellarischen Übersichten von öffentlichen Förderdarlehen in den Tabellen VII/9 und VII/10, von öffentlichen Zuschüssen in den Tabellen VII/7 und VII/8 und von öffentlichen Bürgschaften und Garantien in den Tabellen VII/11 und VII/14 im Anhang IV.
280
Vgl. SUHLRIE, D., Fördermöglichkeiten, 2004, S. 102; HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 206ff.; PLANKENSTEINER, D./IRSCH, N., Fördermöglichkeiten, 2006, S. 138ff
64
2 Grundlagen
stellung281 der öffentlichen Förderkredite erfolgt vor Existenzgründung in der Regel über die Hausbank des Existenzgründers. Dabei entscheidet neben dem Standort des gegründeten Unternehmens die Höhe des Mittelbedarfs über Fördermöglichkeiten. Hinsichtlich der Höhe des Mittelbedarfs werden, entsprechend den Erhebungen im Gründungsmonitor der Kreditanstalt für Wiederaufbau,282 die Gruppen 1.000 bis 5.000 €, 5.000 bis 50.000 € und über 50.000 € gebildet. Bei den beantragten Förderkrediten wird differenziert zwischen durchgeleiteten und durchlaufenden Krediten. Bei durchgeleiteten Krediten trägt die Hausbank das vollständige Kreditrisiko.283 Im Gegensatz dazu spricht man bei durchlaufenden Krediten von Treuhandkrediten, d.h. bei Zahlungsschwierigkeiten des Existenzgründers hat die Hausbank ein Rückgriffsrecht auf das involvierte Förderinstitut.284 Deutsche Förderinstitute zur Gewährung von Bundesmitteln sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau und von Landesmitteln die Staats-, Förder- und Bürgschaftsbanken der Bundesländer.285 Finanzierungsmittel der EU werden durch die Europäische Investitionsbank und ausgewählte deutsche Geschäftsbanken286 281
Tipps zum Antragsverfahren von Förderprogrammen enthält beispielsweise MEYER, J.A./HANSEN, P., Förderprogramme, 1999, S. 7f.; vgl. auch FRÖHLINGS, J., Finanzierung, 1990, S. 14.
282
Vgl. Anhang I –Abbildung VII/6 und vgl. KOHN, K./SPENGLER, H., Gründungsmonitor, 2007, S. 59.
283
Vgl. RÖSLER, P./POHL, R./MACKENTHUN, T., Kreditgeschäft, 2002, S. 413;BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 601.
284
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 601.
285
Eine Übersicht über die wichtigsten Förderinstitutionen der einzelnen Bundesländer ist enthalten in Bundesagentur für Arbeit, Existenzgründung, 2007, S. 74-81. Vgl. auch KNIPS, S., Risikokapital, 2000, S. 31ff.
286
Deutsche Geschäftsbanken, die Finanzierungsmittel der Europäischen Investitionsbank an Existenzgründer ausreichen sind die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, die Bayerische Landesbank, die Bremer Landesbank, die Commerzbank AG, die Deutsche Bank AG, die DKB Deutsche Kreditbank AG, Die DZ Bank AG, die Eurohypo AG, die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, die Landesbank Baden-Württemberg und die Landesbank Saar. Vgl. hierzu Europäische Investitionsbank, Kreditinstitute, 2009, S. 1-2.Vgl. auch HEIDENREICH, a.M./KORN, P., EU-Förderprogramme, 2004, S. 33.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
65
zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt, um deren Kreditvergabe insbesondere an mittelständische Unternehmen in Früh- und Wachstumsphasen und für Innovationen zu forcieren.287 Diese Geschäftsbanken entscheiden selbstständig über ihre Kreditvergabe und tragen das Kreditrisiko ihrer getroffenen Finanzierungsentscheidungen.288 Übersichten zu bundeseinheitlichen und länderspezifischen Förderdarlehen sind im Anhang IV in den Tabellen VII/9 und VII/10 enthalten. Bei Betrachtung dieser Förderprogramme kann festgestellt werden, dass über die KfW und die länderspezifischen Förderdarlehen bis zu 100 % der förderfähigen Investitionen und Betriebsmittel finanziert werden können. Die bundeseinheitlichen und die länderspezifischen Förderdarlehen enthalten in der Regel jeweils ein Programm für Existenzgründungen mit einem geringen Finanzierungsbedarf, wie beispielsweise das KfW-Startgeld, das Starthilfeprogramm und das MonexDarlehen in Baden-Württemberg, der Startkredit in Bayern, Berlin Start, das NRW/EU-Mikrodarlehen oder das ESF-Mikrodarlehen in Sachsen. Darüber hinaus werden von der KfW und den einzelnen Bundesländern für Existenzgründer mit höherem Finanzierungsbedarf weitere Förderdarlehen bereit gestellt, die sich jedoch in den Konditionen, Laufzeiten und Fördervolumen ähnlich sind. 2.3.3.2.4.4
Zuschüsse und Zulagen
Zuschüsse sind in der Regel zweckgebundene nicht rückzahlbare Geldleistungen, die für den Empfänger Erträge darstellen, für die er keine Gegenleistung zu erbringen hat.289
287
Vgl. Europäische Investitionsbank, Finanzierung, 2009, S. 1.
288
Vgl. Europäische Investitionsbank, Kreditinstitute, 2009, S. 1.
289
Vgl. WASCHBUSCH, G./STAUB, N., Förderprogramme, 2008, S. 827f.
66
2 Grundlagen
Welche Zuschussprogramme für den Existenzgründer relevant sind, ist abhängig vom gewählten Standort für das Unternehmen des Existenzgründers. Bei einem in Deutschland gewählten Standort können folglich Zuschüsse der EU, des Bundes, des jeweiligen Bundeslandes, des Landkreises oder der jeweiligen Kommune290 in Frage kommen. Die Unterstützung der EU insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen in Europa erfolgt in den Kategorien bereichsbezogene Finanzierungsmöglichkeiten, Strukturfonds, Finanzierungsinstrumente und in der Internationalisierung von Unternehmen.291 Dabei werden für Existenzgründungen gewährte Zuschussprogramme in der Regel indirekt über die nationalen Finanzintermediäre verwaltet und bereit gestellt.292 Folglich werden bei einer Existenzgründung in Deutschland die meisten Zuschüsse in der Regel als bundeseinheitliche Zuschüsse und länderspezifische Zuschüsse gewährt. Eine Auflistung von bundeseinheitlichen und länderspezifischen Zuschüssen enthalten die Tabellen VII/7 und VII/8 im Anhang IV. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass diese Auflistung lediglich eine Momentaufnahme der aktuell gültigen Zuschüsse enthält, die permanenten Änderungen im Zeitablauf unterworfen sind. Im Rahmen der in der Tabelle VII/7 dargestellten bundeseinheitlichen Zuschüsse mit dem Zweck der Verringerung der Arbeitslosigkeit in Deutschland können bei einer Existenzgründung293 über die Agentur für Arbeit der Gründungszuschuss gem. §§ 57f. des SGB III294, das Einstiegsgeld gem. §§ 16 b, c SGB II295 290
Hinsichtlich der Zuschussprogramme der Landkreise und der Kommunen wird beispielhaft verwiesen auf die Zuschussprogramme auf Landreisebene im Kammerbereich der IHK Hannover. Vgl. hierzu IHK Hannover, Zuschüsse, 2009, S. 1 - 2.
291
Vgl. Europäische Kommission Generaldirektion Unternehmen und Industrie, Finanzierungsmöglichkeiten, 2008, S. 2-3.
292
Vgl. Europäische Kommission Generaldirektion Unternehmen und Industrie, Finanzierungsmöglichkeiten, 2008, S. 2.
293
Detaillierte Informationen zur Existenzgründung aus Arbeitslosigkeit vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Existenzgründung, 2009, S. 1-8.
294
In der Tabelle VII/7 im Anhang IV erfolgt eine Charakterisierung des Gründungszuschusses (Forts n.S.)
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
67
und der Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGB III296 beantragt werden.297 Bei einer Existenzgründung über eine Hochschule oder Forschungseinrichtung werden die Zuschussprogramme EXIST-Gründerstipendium und EXISTForschungstransfer durch den vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie beauftragten Projektträger, das Forschungszentrum Jülich GmbH in Berlin, gewährt.298 Daneben werden für Existenzgründungen ebenfalls in allen Bundesländern in Deutschland Zuschüsse durch den Gründerwettbewerb Multimedia und für Gründungsberatungen und Coaching beispielsweise über Kammern, Fachverbände und die KfW-Mittelstandbank ausgereicht.299 Weitere Zuschüsse werden für den Erwerb von Patenten300 und auch beispielsweise für die Teilnahme an internationalen Leitmessen in Deutschland301 gewährt. Schwerpunktmäßig eher regionalpolitisch geprägt und vorwiegend in den neuen Bundesländern, in Berlin und in strukturschwachen Regionen in den alten Bundesländern eingesetzt werden zudem weitere Zuschussprogramme.302 Die länderspezifischen Zuschüsse für Existenzgründungen in BadenWürttemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen sind exemplarisch in der Tabelle VII/8 im Anhang IV dargestellt. Die genannten Bundesländer gewähren,
gem. § 57f. des SGB III. 295
Die wesentlichen Merkmale des Einstiegsgeldes gem. §§ 16 b, c SGB II sind in der Tabelle VII/7 im Anhang IV enthalten.
296
In der Tabelle VII/7 im Anhang IV erfolgt ein Kurzbeschreibung des Eingliederungszuschusses gem. § 217ff. SGB III.
297
Vgl. KARASCH, J., Förderung, 2006, S. 1343ff.; Bundesagentur für Arbeit, Existenzgründung, 2007, S. 58f.; WINKLER, U., Gründungszuschuss, 2006, S. 195ff.
298
Nähere Details zu den beiden Zuschussprogrammen EXIST-Gründerstipendium und EXISTFor-schungstransfer enthält die Tabelle VII/7 im Anhang IV.
299
Vgl. hierzu Tabelle VII/7 im Anhang IV.
300
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Patentaktion 2009, S. 1 – 9 sowie Tabelle VII/7 im Anhang IV.
301
Vgl. Tabelle VII/7 im Anhang IV und Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Leitmessen, S. 1 – 3.
302
Vgl. WASCHBUSCH, G./STAUB, N., Förderprogramme, 2008, S. 828.
68
2 Grundlagen
neben den in allen Bundesländern gültigen Zuschussprogrammen, Zuschüsse für Existenzgründungberatungen. Baden-Württemberg hat spezielle Zuschussprogramme für Existenzgründungen von jungen Innovatoren und von Frauen in strukturschwachen Regionen aus dem ELR303-Programm.304 Für Existenzgründungen im Handwerk gewähren Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Meistergründungsprämie.305 Das Bundesland Sachsen versucht zu dem über spezifische Zuschussprogramme für Existenzgründer, die Beschäftigung und Chancengleichheit von Frau und Mann zu fördern.306 In der Tabelle VII/2 im Anhang II sind sowohl bundeseinheitliche als auch länderspezifische Zuschussprogramme für Existenzgründungen in Deutschland aufgelistet. Als Ergebnis aus der Zusammenstellung der verschiedenen bundeseinheitlichen und länderspezifischen Zuschüsse wird folgendes festgehalten: Bundeseinheitliche Zuschüsse werden bei Existenzgründungen unter dem Aspekt besonderer politischer Zielsetzungen weitestgehend für spezielle Gründerzielgruppen gewährt. Beispielhaft können hier die Zuschussprogramme der Agentur für Arbeit zum Abbau von Arbeitslosigkeit für eine Existenzgründung von Arbeitslosen genannt werden. Ein weiteres Beispiel sind die Zuschussprogramme zur Förderung innovativer Produkt- und Dienstleistungsentwicklungen über Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Patentaktionen oder auch eine bezuschusste Teilnahme an internationalen Messen. Lediglich die Zuschussprogramme für Existenzgründungsberatungen bieten allen Existenzgründern eine Möglichkeit einen Zuschuss im Rahmen ihrer Existenzgründung zu erhalten.
303
ELR ist die Abkürzung für Entwicklung ländlicher Raum.
304
Vgl. hierzu die Erläuterungen der Zuschussprogramme Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum und Junge Innovatoren in der Tabelle VII/8 im Anhang IV.
305
Vgl. Tabelle VII/8 im Anhang IV.
306
Vgl. hierzu die Erläuterungen zu den Zuschussprogrammen ESF-Richtlinie Beschäftigungsförderung, ESF-Richtlinie Beschäftigungsförderung – A – Zuschüsse für Existenzgründungen aus Arbeitslosigkeit und Förderung der Chancengleichheit von Frau und Mann in der Tabelle VII/8 im Anhang IV.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
69
Bei einem Vergleich der länderspezifischen Zuschüsse, dargestellt in der Tabelle VII/2 im Anhang II und in den Tabellen VII/7 und VII/8 im Anhang IV wird folgendes Ergebnis festgestellt: In allen Bundesländern werden Zuschussprogramme für Gründungsberatungen angeboten. Ansonsten bestehen in den einzelnen Bundesländern bezüglich der Anzahl der Zuschussprogramme und der jeweiligen Förderhöhen gravierende Unterschiede. Es bestehen beispielsweise zum Recherchezeitpunkt in BadenWürttemberg, Bayern und in Sachsen umfangreichere und großzügigere Zuschussprogramme als in Nordrhein-Westfalen. Da jedoch die Zuschussprogramme im Zeitablauf einem permanenten Wandel unterworfen sind und letztendlich der Erhalt eines Zuschusses von den individuellen Verhältnissen eines Existenzgründers abhängig ist, ist bei jeder Existenzgründung eine Einzelfallanalyse hinsichtlich des in Bezug auf Zuschussprogramme vorteilhaftesten Standorts erforderlich. Neben den oben erläuterten Zuschüssen sollen weitere steuerliche Förder- und Entlastungsmaßnahmen Existenzgründern Investitionsanreize geben.307 Beispielhaft sind hier die Investitionsabzugsbeträge und Sonderabschreibungen zur Förderung kleinerer und mittlerer Betriebe gem. § 7g EStG308 und die Investitionszulagen nach dem Investitionszulagengesetz309 erwähnt.310 2.3.3.2.4.5
Diskont- und Akzeptkredite
Der Diskontkredit ist ein Kredit bei dem der Kreditgeber vom Existenzgründer einen Wechsel vor Fälligkeit unter Abzug von Diskontzinsen ankauft311. Die 307
Vgl. WASCHBUSCH, G./STAUB, N., Förderprogramme, 2008, S. 828.
308
Vgl. vertiefend hierzu KULUOSA, E., Investitionsabzugsbetrag, 2008, S. 131ff.;POHL, C., Steuervergünstigungen, 2008, S. 2302ff.
309
Vgl. WÜNNEMANN, M., Investitionszulage, 2008, S. 1363ff.
310
Vgl. detaillierte Erläuterungen zum Investitionsabzugsbetrag und zu den Investitionszulagen im Gliederungspunkt 2.4.3.
311
Vgl. KOHLHOF, J., Diskontkredit, 1985, S. 11ff.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistun(Forts n.S.)
70
2 Grundlagen
Bedeutung der Diskontkredite ist seit der Übertragung der Geldpolitik an die Europäische Zentralbank stark gesunken, da seither den Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank keine Wechselrediskontierung mehr möglich ist und somit die Höhe der Diskontzinssätze vergleichbar ist mit Kontokorrentzinssätzen.312 Beim Akzeptkredit wird vom Existenzgründer ein Wechsel ausgestellt, bei dem das finanzierende Kreditinstitut Bezogener ist.313 Es handelt sich hierbei um einen Finanzwechsel zur reinen Beschaffung von Geldmitteln, dem kein Warenbzw. Dienstleistungsgeschäft zu Grunde gelegt ist.314 2.3.3.2.4.6
Leasing
Über industrielle Anlagegüter abgeschlossene Miet- und Pachtverhältnisse werden Leasing bezeichnet.315 Dabei verpflichtet sich der Leasinggeber den Existenzgründer als Leasingnehmer das Investitionsgut gegen Zahlung einer Rate nutzen zu lassen.316 Trotz hoher Bedeutung des Leasings existiert keine kodifizierte Vertragsform,317 vielmehr erfolgt die rechtliche Zuordnung dem Mietvertragsrecht.318 Bei Leasinggeschäften wird zwischen Finanzierungsleasing und Operating Leasing unterschieden.
gen, 2008, S. 584. 312
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 264.
313
Vgl. SÜCHTING, J., Finanzmanagement, 1995, S. 193; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 574.
314
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 589.
315
Vgl. GABELE, E./KROLL, M., Leasing, 1992, S. 15; TACKE, H., Leasing, 1993, S. 1; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 270.
316
Vgl. KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 357; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 603.
317
Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006, S. 7.
318
Nach der BGH-Rechtsprechung werden Finanzierungsleasing –Verträge als Mietverträge in der Sonderform des Leasingvertrages behandelt. Vgl. hierzu beispielhaft BGH-Urteil vom 16.05.1990, VIII ZR 108/89, BGHZ 111, S. 237ff.; BGH-Urteil vom 14.07.2004, VIII ZR (Forts n.S.)
71
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
Beim Finanzierungsleasing beschafft die Leasinggesellschaft als Leasinggeber die Vermögensgegenstände nach den Vorstellungen des Leasingnehmers, der somit das Investitions- und Objektrisiko trägt.319 Die Leasingraten dieses Leasingvertrages werden so festgelegt, dass sie während einer unkündbaren Grundmietzeit die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten einschließlich Finanzierungs- und Nebenkosten vollständig (Vollamortisationsleasing) oder teilweise (Teilamortisationsleasing) decken.320 Vollamortisations-Finanzierungsleasing-Verträge können mit bzw. ohne eine Kauf- oder Mitverlängerungsoption abgeschlossen werden. Bei einem Vertrag mit Kauf- oder Mietverlängerungsoption hat der Leasingnehmer das Recht den Leasinggegenstand nach Ablauf der Nutzungsdauer zu kaufen oder die Vertragsdauer zu verlängern.321 Zudem ist auch der Abschluss eines Spezialleasing-Vertrags möglich. Bei diesen Verträgen ist der geleaste Gegenstand speziell auf den Leasingnehmer zugeschnitten und ist deshalb nach der Grundmietzeit nur bei ihm wirtschaftlich sinnvoll nutzbar.322 Zusätzliche Vertragsmodelle gibt es bei Teilamortisations-FinanzierungsleasingVerträgen. Diese Verträge können mit einem Andienungsrecht des Leasinggebers, mit einer Aufteilung eines Mehrerlöses oder einem Kündigungsrecht mit Anrechnung des Verkaufserlöses auf die Schlusszahlung ausgestattet sein.323
367/03, BGHR Zivilsachen, BGB § 535, Leasing 40; BGH-Urteil vom 06.03.1996, VIII ZR 98/95, BGHR Zivilsachen, BGB § 535, Leasing 22; BGH-Urteil vom 30.09.1987, VIII ZR 226/86, BGHR Zivilsachen, BGB § 535, Leasing 5. Operating Leasing-Verträge werden nach herrschender Meinung dem Mietvertragsrecht nach §§ 535ff. BGB zugeordnet. Vgl. hierzu FEINEN, K., Leasing, 2002, S. 1;KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 359. 319
Vgl. KROLL, M., Finanzierungsalternative, 1997, S. YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 358.
320
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 273f.; Kempf, T./ Walter-Yadegardjam, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 358.
321
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff, Tz. IIa).
322
Vgl. KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 361.
323
BMF-Schreiben vom 22.12.1975, IV B 2 – S 2170 – 161/75, DB 1976, S.172.
22;
KEMPF,
T./WALTER-
72
2 Grundlagen
Unter Andienungsrecht versteht man das Recht des Leasinggebers, sofern kein Verlängerungsvertrag zustande kommt, dem Leasingnehmer den Leasinggegenstand zu einem bei Vertragsabschluss festgelegten Kaufpreis zu verkaufen.324 Wird dagegen der Leasinggegenstand nach Ablauf der Grundmietzeit durch den Leasinggeber an Dritte veräußert, kann sich ein Mehrerlös bzw. Mindererlös ergeben, sofern der Verkaufserlös die Gesamtkosten abzüglich der vom Leasingnehmer entrichteten Leasingraten überschreitet bzw. unterschreitet. Bei Vertragsmodellen mit einer Aufteilung der Mehr- bzw. Mindererlöse erhält der Leasingnehmer 75 % des Mehrerlöses bzw. leistet der Leasingnehmer eine Schlusszahlung in Höhe des Mindererlöses.325 Eine Anrechnung des Verkaufserlöses auf die Schlussrate des Leasingnehmers erfolgt bei Vertragsmodellen, die mit einem Kündigungsrecht nach Ablauf der Grundmietzeit ausgestattet sind.326 Von diesem Finanzierungsleasing mit Kündigungsrecht zu unterscheiden ist das Operating Leasing, bei dem der Leasingnehmer das Vertragsverhältnis bereits während der Grundmietzeit kündigen kann und dadurch der Leasinggeber das Amortisationsrisiko trägt.327 Da dem Existenzgründer jedoch die Finanzierung des Leasinggegenstandes im Vordergrund steht, wird er einen Finanzierungsleasing-Vertrag abschließen und die Investition aus den laufenden Erträgen finanzieren.328 Unabhängig davon, ob es sich um Finanzierungsleasing oder Operating Leasing handelt, bleibt der Leasinggeber zivilrechtlicher Eigentümer des Leasingobjektes.329 Hiervon zu unterscheiden ist der wirtschaftliche Eigentümer. Der wirtschaftliche Eigentümer ist nach § 39 Abs. 2 Nr. 1 AO derjenige, der die tatsächliche Herrschaft über das Wirtschaftsgut ausübt. Für die wirtschaftliche Zurech-
324
BMF-Schreiben vom 22.12.1975, IV B 2 – S 2170 – 161/75, DB 1976, S.172, Tz 2.a).
325
BMF-Schreiben vom 22.12.1975, IV B 2 – S 2170 – 161/75, DB 1976, S.172, Tz 2.b).
326
BMF-Schreiben vom 22.12.1975, IV B 2 – S 2170 – 161/75, DB 1976, S.172, Tz 2.c).
327
Vgl. KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 358.
328
Vgl. KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 361.
329
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 270.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
73
nung von Leasinggegenständen sind verschiedene Zurechnungskriterien entwickelt worden,330 die für die handels- und steuerrechtliche Behandlung des Leasings entscheidend sind.331 Danach wird das Wirtschaftsgut als Leasing-Gegenstand in folgenden Fällen wirtschaftlich dem Leasinggeber zugerechnet: •
Vollamortisationsleasing-Vertrag ohne Kauf- oder Mietverlängerungsoption mit einer Grundmietzeit von 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des beweglichen Leasinggegenstandes332 oder des geleasten Gebäudes333
•
Vollamortisationsleasing-Vertrag mit Kaufoption mit einer Grundmietzeit von 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des beweglichen Leasinggegenstandes334 oder des geleasten Gebäudes335 und des Grundstücks336 und einem Kaufpreis für den Leasinggegenstand bei Ausübung der Option, der nicht niedriger ist als der nach linearer Abschreibung über die amtliche AfA-Dauer sich ergebende Buchwert oder der niedrigere gemeine Wert
•
Vollamortisationsleasing-Vertrag mit Mietverlängerungsoption mit einer Grundmietzeit von 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des
330
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff.; BMFSchrei-ben vom 22.12.1975, IV B 2 – S 2170 – 161/75, DB 1976, S.172; BMWF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff.; BMF-Schreiben vom23.12.1991, IV B 2 – S 2170-115/91, BStBl. 1992 I, S. 13ff.
331
Vgl. CHRISTEN, J., Leasing, 2000, S. 100ff.
332
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. III.1.a).
333
Vgl. BMWF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., I.2.c)bb).
334
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. III.2.a).
335
Vgl. BMWF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., I.2.c)bb).
336
Vgl. BMWF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., I.2.b).
74
2 Grundlagen
beweglichen Leasinggegenstandes und einer Abschlussmiete, die den Werteverzehr des Leasinggegenstandes deckt, der sich aus dem Buchwert oder dem niedrigeren gemeinen Wert für die Restnutzungsdauer lt. AfA-Tabelle ergibt.337 •
Teilamortisationsleasing-Vertrag mit einer Grundmietzeit von 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des beweglichen Leasinggegenstandes mit Andienungsrecht des Leasinggebers338
•
Teilamortisationsleasing-Vertrag mit einer Grundmietzeit von 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des beweglichen Leasinggegenstandes mit Kündigungsrecht des Leasingnehmers nach Ablauf der Grundmietzeit und mit Anrechnung des Verkaufserlöses auf die Schlusszahlung des Leasingnehmers339
•
Vollamortisationsleasing-Vertrag mit Mietverlängerungsoption mit einer Grundmietzeit von 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des geleasten Gebäudes und einer Anschlussmiete, die 75 % der Miete einer vergleichbaren Immobilie überschreitet340
•
Vollamortisationsleasing-Vertrag ohne Kauf- oder Mietverlängerungsoption oder mit Mietverlängerungsoption eines geleasten Grundstücks
Eine wirtschaftliche Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasingnehmer erfolgt in folgenden Fällen: •
Vollamortisationsleasing-Vertrag mit oder ohne Kauf- oder Mietverlängerungsoption mit einer Grundmietzeit von nicht 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des beweglichen Leasinggegenstandes341
337
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. III.3.a)
338
Vgl. BMF-Schreiben vom 22.12.1975, IV B 2 – S 2170 – 161/75, DB 1976, S.172, Tz 1.a).
339
Vgl. BMF-Schreiben vom 22.12.1975, IV B 2 – S 2170 – 161/75, DB 1976, S.172, Tz 1.c).
340
Vgl. BMWF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., I.2.c)bb).
341
Vgl. für Verträge ohne Kauf- oder Mietverlängerungsoption BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. III.1.b) und für Verträge mit Kaufoption Tz. 2.b)aa) und für Verträge mit Verlängerungsoption Tz. 3 .b)aa).
75
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
•
Vollamortisationsleasing-Vertrag mit Kaufoption mit einer Grundmietzeit von 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des beweglichen Leasinggegenstandes und einem Kaufpreis für den Leasinggegenstand bei Ausübung der Option, der niedriger ist als der nach linearer Abschreibung über die amtliche AfA-Dauer sich ergebende Buchwert oder der niedrigere gemeine Wert342
•
Vollamortisationsleasing-Vertrag mit Mietverlängerungsoption mit einer Grundmietzeit von 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des beweglichen Leasinggegenstandes und einer Abschlussmiete, die den Werteverzehr des Leasinggegenstandes nicht deckt, der sich aus dem Buchwert oder dem niedrigeren gemeinen Wert für die Restnutzungsdauer lt. AfATabelle ergibt.343
•
Spezialleasing-Verträge für bewegliche genstände345
•
Teilamortisationsleasing-Vertrag mit einer Grundmietzeit von 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des beweglichen Leasinggegenstandes mit Aufteilung des Mehrerlöses346
•
Vollamortisationsleasing-Vertrag mit einer Grundmietzeit von nicht 40-90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des geleasten Gebäudes347
•
Teilamortisationsleasing-Vertrag mit Kaufoption für unbewegliche Wirtschaftsgüter mit einer Grundmietzeit von mehr als 90 % der betriebsge-
344
und unbewegliche Leasingge-
342
Vgl. BMF--Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. III.2.b)bb).
343
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. III.3.b)bb).
344
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. III.4.
345
Vgl. BMWF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., I.2.b) und d) sowie BMF-Schreiben vom23.12.1991, IV B 2 – S 2170-115/91, BStBl. 1992 I, S. 13ff., Tz. 7.
346
Vgl. BMF-Schreiben vom 22.12.1975, IV B 2 – S 2170 – 161/75, DB 1976, S.172, Tz. 2.b).
347
Vgl. BMWF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., Tz. I.2.c)aa).
76
2 Grundlagen
wöhnlichen Nutzungsdauer oder einem Kaufpreis der unterhalb dem steuerlich ermittelten Restbuchwert liegt348 •
Teilamortisationsleasing-Vertrag mit Mietverlängerungsoption mit einer Grundmietzeit von mehr als 90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des unbeweglichen Leasinggegenstandes und einer Anschlussmiete, die weniger als 75 % eines vergleichbaren unbeweglichen Wirtschaftsgutes beträgt349
•
Teilamortisationsleasing-Vertrag mit Kauf- oder Mietverlängerungsoption eines unbeweglichen Wirtschaftsgutes und besonderen Verpflichtungen des Leasingnehmers, wie beispielsweise das Tragen des Gefahrenuntergangs350
Diese wirtschaftliche Zurechnung des Leasingegenstandes zum Leasinggeber oder Leasingnehmer ist relevant für die steuerliche Behandlung des Leasingvertrages. 2.3.3.2.4.7
Avalkredite
Bei der Gewährung eines Avalkredites verbürgt sich eine Bank für die Erfüllung der Verbindlichkeiten des Kreditnehmers, d.h. des Existenzgründers, einem Dritten gegenüber und berechnet dafür eine Avalprovision.351 Sofern vom Existenzgründer bei der Finanzierung seines Gründungsvorhabens selbst nicht ausreichende Sicherheiten gestellt werden können, besteht die Möglichkeit der Bereitstellung einer Bürgschaft bzw. einer Garantie der öffentlichen Hand.352 Diese Bürgschaften für Bank- und Leasingfinanzierungen bzw. Garantien für Beteiligungen werden durch die Bürgschaftsbanken und die Förderbanken des
348
Vgl. BMF-Schreiben vom 23.12.1991, IV B 2 – S 2170-115/91, BStBl. 1992 I, S. 13ff., Tz. 8.
349
Vgl. BMF-Schreiben vom 23.12.1991, IV B 2 – S 2170-115/91, BStBl. 1992 I, S. 13ff., Tz. 10.
350
Vgl. BMF-Schreiben vom 23.12.1991, IV B 2 – S 2170-115/91, BStBl. 1992 I, S. 13ff., Tz. 1117.
351
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 265.; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 576.
352
Vgl. WASCHBUSCH, G./STAUB, N., Förderprogramme, 2008, S. 827.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
77
jeweiligen Bundeslandes, in dem das gegründete Unternehmen seinen Standort hat, angeboten.353 Bei einer Betrachtung der exemplarisch im Anhang IV in den Übersichten VII/13 und VII/14 Bürgschafts- und Garantieprogramme, die nahezu ausschließlich in Abhängigkeit vom Standort des gegründeten Unternehmens gewährt werden, kann festgestellt werden, dass die maximalen Bürgschafts- und Garantiebeträge in Baden-Württtemberg und Bayern zum Recherchezeitpunkt tendenziell eher geringer sind als in Nordrhein-Westfalen oder in Sachsen. Dagegen werden in Baden-Württemberg und Bayern im Vergleich zu NordrheinWestfalen großzügigere Zuschüsse für Existenzgründungen gewährt.354 2.3.3.3
Innenfinanzierung
Die Innenfinanzierung resultiert aus einer positiven Differenz zwischen Einund Auszahlungen beim betrieblichen Leistungsprozess eines Unternehmens.355 Es handelt sich somit in erster Linie um Mittel, die aus dem Umsatzprozess beschafft werden.356 Bei einer originären Unternehmensgründung sind zum Zeitpunkt des Unternehmensbeginns und der Beanspruchung von Finanzierungsmitteln für die Gründungsinvestitionen in der Regel noch keine Umsatzprozesse erfolgt. Dies bedingt, dass bei einer Aufbaugründung die Innenfinanzierung faktisch ohne
353
Vgl. die Übersichten über einzelne Bürgschafts- und Garantieprogramme für Existenzgründer in den Tabellen VII/11 und VII/14 im Anhang IV.
354
Vgl. hierzu Gliederungspunkt 2.3.3.2.4.4.
355
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 596.
356
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 220.
78
2 Grundlagen
Bedeutung ist. 357 Lediglich bei derivativen Unternehmensgründungen, d.h. bei Betriebsübernahmen ist eine Innenfinanzierung vorstellbar.358 Möglichkeiten der Innenfinanzierung sind die offene und stille Selbstfinanzierung sowie die Finanzierung aus Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten.359 Bei einer offenen Selbstfinanzierung wird ein ausgewiesener mit Ertragssteuern versteuerter Gewinn einbehalten.360 Dabei erfolgt bei Einzelunternehmen eine Gutschrift in Höhe des thesaurierten und versteuerten Gewinns auf dem Kapitalkonto bei gleichzeitigem Verzicht auf Entnahmen.361 Im Gegensatz dazu wird bei Kapitalgesellschaften der thesaurierte Gewinn den Gewinnrücklagen oder dem Gewinnvortrag zugeführt.362 Bei der stillen Selbstfinanzierung werden nicht ausgewiesene und deshalb noch unversteuerte Gewinne einbehalten.363 Mittels bewusster bilanzpolitischer Maßnahmen werden durch die Unterbewertung von Vermögensgegenständen bzw. die Überbewertung von Passiva stille Reserven gebildet, die den Gewinnaus-
357
Vgl. DRUKARCZYK, J., Unternehmen, 2002, S. 72f.; HERRING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 203f.
358
Vgl. NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 19.
359
Vgl. KÜRSTEN, W., Finanzierung, 2005, S.187; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271ff.; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 220. Die bei einer Innenfinanzierung im weiteren Sinne möglichen Finanzierungen durch Rationalisierung und Vermögensumschichtung nach DÄUMLER und GRABE werden in dieser Untersuchung nicht betrachtet. Vgl. DÄUMLER, K.-D./GRABE, J., Finanzwirtschaft, 2008, S. 318ff.
360
Vgl. WEBER, M., Finanzierung, 2008, S. 105; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271.
361
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271.
362
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271.
363
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 220.
2.3 Finanzwirtschaftliche Grundlagen
79
weis verringern.364 Durch den geringeren Gewinnausweis ergibt sich eine Steuerstundung, die einen Liquiditäts- und Zinsgewinn zur Folge hat.365 Die Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten bedeutet, dass die verrechneten Abschreibungen für abnutzbares Anlagevermögen über die Umsatzerlöse verdient wurden und dem Unternehmen bereits vor Ersatzinvestition zur Verfügung stehen.366 Ist eine Ersatzbeschaffung des abgeschriebenen Anlagevermögensgegenstandes zum Zeitpunkt des Zuflusses der Abschreibungsgegenwerte noch nicht erforderlich, können die zufließenden Mittel zur Kapazitätserweiterung verwendet werden.367 Eine Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten wird ermöglicht, da die Aufwandsverrechnung bei Rückstellungsbildung und die Auszahlung erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.368 Die in dieser zeitlichen Diskrepanz an das Unternehmen gebundenen finanziellen Mittel aus der Rückstellungsbildung können für Finanzierungszwecke verwendet werden.369
364
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271.
365
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 220.
366
Vgl. MANZ, K./DAHMEN, A., Finanzierung, 1998, 44f.; WEBER, M., Finanzierung, 2008, S. 101; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 272f.
367
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 272.
368
Vgl. WEBER, M., Finanzierung, 2008, S. 104; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 273.
369
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 273.
80
2 Grundlagen
2.4
Steuerrechtliche Grundlagen
2.4.1
Grundbegriffe
2.4.1.1
Auszahlung, Ausgabe und Aufwand
Auszahlungen sind Vorgänge, die zur Abnahme des Zahlungsmittelbestandes, der sich aus Kassenbeständen und Bankguthaben zusammensetzt, führen.370 Sofern durch einen Vorgang entweder der Zahlungsmittelbestand oder der Bestand an Geldforderungen abzüglich Geldverbindlichkeiten, d.h. das Geldvermögen, abnimmt, spricht man im betriebswirtschaftlichen Sinne von einer Ausgabe.371 Jeder Vorgang, der zu einer Verminderung des Reinvermögens führt, das sich aus dem Zahlungsmittelbestand, den Forderungen und dem Sachvermögen abzüglich der Verbindlichkeiten berechnet, wird Aufwand genannt.372 Ausgaben im einkommensteuerlichen Sinne sind nicht mit dem betriebswirtschaftlichen Terminus Ausgaben identisch.373 Gemäß § 4 Abs. 4 EStG sind Betriebsausgaben durch den Betrieb veranlasste Aufwendungen, die wiederum als vermögensmindernde Abflüsse in Form von Geld oder einem Geldwert definiert werden.374 Folglich entspricht dem Begriff „Betriebsausgabe“ buchhalterisch und handelsrechtlich der Begriff „Aufwen-
370
Vgl. JUNG, H., Betriebswirtschaftslehre, 2010, S. 1023ff.; WÖEHE, G./DÖRING, U., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 691f.
371
Beispiele zur Begriffsabgrenzung von Auszahlung, Ausgabe bzw. Einzahlung und Einnahme sind z.B. in PADBERG, C./PADBERG, T., Corporate Finance, 2006, S. 16f.; WÖHE, G./DÖRING, U., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 690ff.
372
Vgl. WÖHE, G./DÖRING, U, Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 692ff.
373
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S.59.
374
Vgl. MAIER, W., Betriebsausgaben, 2009, Rn 1.
2.4 Steuerrechtliche Grundlagen
81
dungen“.375 Betriebsausgaben sind grundsätzlich von den Gewinneinkünften gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 EStG abziehbar.376 Hiervon ausgenommen sind die nicht abziehbaren Betriebsausgaben entsprechend § 4 Abs. 4a bis 7 EStG. 2.4.1.2
Einzahlung, Einnahme und Ertrag
Vorgänge, die zu einer Zunahme des Zahlungsmittelbestandes führen, werden als Einzahlung bezeichnet.377 Führen die Vorgänge entweder zu einer Zunahme des Zahlungsmittelbestandes oder des Bestandes an Geldforderungen abzüglich der Geldverbindlichkeiten (Geldvermögen), so nennt man sie im betriebswirtschaftlichen Sinne378 Einnahmen.379 Erhöht sich durch den Vorgang das Reinvermögen, spricht man von einem Ertrag.380 Der Begriff Einnahmen im einkommensteuerlichen Sinne entspricht nicht dem gleichlautenden betriebswirtschaftlichen Terminus.381 Nach der Legaldefinition in § 8 Abs. 1 EStG sind Einnahmen bei Überschusseinkünften in Geld oder Geldwert bestehende Güter, die dem Steuerpflichtigen als Einkünfte aus nicht selbstständiger Arbeit, Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung oder als sonstige Einkünfte i.S. des § 22 EStG zufließen. In Anlehnung daran definiert die Rechtsprechung Betriebseinnahmen wie folgt: Betriebseinnahmen sind
375
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 54f.
376
Vgl. MAIER, W., Betriebsausgaben, 2009, Rn 1.
377
Vgl. WÖHE, G./DÖRING, U., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S.691f.
378
Im betriebswirtschaftlichen Schrifttum zusätzlich zu den Begriffen Auszahlung, Ausgabe, Aufwand bzw. Einzahlung, Einnahme und Ertrag s. BITZ, M./SCHNEELOCH, D./WITTSTOCK, W., Jahresabschluss, 2003, S. 55ff.
379
Vgl. JUNG, H., Betriebswirtschaftslehre, 2010, S. 1023ff.; WÖHE, G./DÖRING, U., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 692.
380
Vgl. WÖHE, G./DÖRING, U., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S .692ff.
381
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 59.
82
2 Grundlagen
durch den Betrieb veranlasste Zugänge von Wirtschaftsgütern als Geld oder geldwerte Güter.382 Betrieblich veranlasste Zuflüsse beim Betriebsvermögensvergleich nach § 4 Abs. 1 und § 5 EStG werden nicht Betriebseinnahmen sondern Ertrag bezeichnet, da sie periodengerecht nach der wirtschaftlichen Verursachung erfasst werden.383 2.4.2
Rechtsformabhängige Besteuerung
Mit der Wahl der Rechtform wird die Art der Ertragsbesteuerung bestimmt. Einzelunternehmer bzw. Freiberufler und ihre neu gegründeten Unternehmen werden steuerlich als Einheit betrachtet. Die im Unternehmen erzielten Gewinne werden im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung des Existenzgründers versteuert. Freiberufler384 erzielen aus dem gegründeten Unternehmen Einkünfte aus selbstständiger Arbeit gem. § 2 Abs. 1 Ziff. 3 i.V.m. § 18 EStG. Sie sind nicht buchführungs- bzw. gewerbesteuerpflichtig und können ihren Gewinn freiwillig nach § 4 Abs. 1 EStG oder § 4 Abs. 3 EStG (Einnahmen-Überschussrechnung) ermitteln oder der Gewinn wird durch das Finanzamt nach § 162 AO geschätzt.385 Im Gegensatz dazu ergibt sich bei gewerblichen Einzelunternehmen386 eine Pflicht zur Buchführung aus den §§ 140 und 141 AO und zur Gewinnermittlung nach § 5 EStG.387 Sofern sich aus den §§ 140 und 141 AO bzw. § 241a HGB 382
Vgl. MAIER, W., Betriebseinnahmen, 2009, Rn 1.; BFH-Urteil vom 18.06.1998, IV R 61/97, BStBl. II 1998, S. 621; WIED, E., in: BLÜEMICH, W., Kommentar,2009, § 4 EStG, Rz. 522.
383
Vgl. MAIER, W., Betriebseinnahmen, 2009, Rn 1.
384
Freiberufliche Tätigkeiten ergeben sich aus § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG.
385
Vgl. KLOCKE, P./KUNOW, I., Einnahmen-Überschussrechnung, 2002, S. 20ff.; SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 69.
386
Die Voraussetzungen für einen Gewerbebetrieb ergeben sich aus § 15 Abs. 2 EStG.
387
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 69.
2.4 Steuerrechtliche Grundlagen
83
keine Buchführungspflicht ergibt, kann der Gewerbetreibende seinen Gewinn durch Einnahmen-Überschussrechnung ermitteln. Bei Gründung eines gewerblichen Einzelunternehmens führt die gewerbliche Tätigkeit zu Einkünften aus Gewerbetrieb gem. §§ 2 Abs. 1 Ziff. 2, 15 EStG, die damit auch gem. § 2 GewStG gewerbesteuerpflichtig sind. Die Gewerbesteuer ist das Produkt aus Gewerbeertrag (§7 GewStG), Steuermesszahl (§ 11 GewStG) und dem von der hebeberechtigten Gemeinde (§§ 4, 35 a GewStG) bestimmten Hebesatz (§ 16 GewStG). Die Hebesätze betragen zwischen 200 % (§ 16 Abs. 4 S. 2 GewStG) und 490 %.388 Der durchschnittliche Hebesatz liegt bei 389 %.389 Durch die Standortwahl des Existenzgründers bestimmt er den für die Berechnung seiner Gewerbesteuer geltenden Hebesatz und indirekt auch die Höhe seiner Gewerbesteuer. Die tatsächlich bezahlte Gewerbesteuer wird bei Einzelunternehmern und Mitunternehmern von Personengesellschaften auf die Einkommensteuer mit dem Faktor 3,8 gem. § 35 EStG angerechnet. Im Unterschied dazu entsteht bei der Gründung einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft als juristische Person neben dem Existenzgründer die Kapitalgesellschaft als selbstständiges Steuersubjekt. Die in der Kapitalgesellschaft erwirtschafteten Gewinne unterliegen der Körperschaft- und Gewerbesteuer. Der Existenzgründer selbst wird unabhängig davon mit seinen Einkünften im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung besteuert. Diese unterschiedliche steuerliche Behandlung der ausgewählten Rechtsform führt zu differierenden Steuerwirkungen einzelner Finanzierungsarten, was wiederum die Finanzierungsentscheidungen des Existenzgründers wesentlich beeinflusst. 388
Vgl. DIHK, Hebesätze, 2008.
389
Vgl. Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 11.09.2008.
84
2 Grundlagen
2.4.3
Steuerliche Behandlung von Finanzierungsentgelten
2.4.3.1
Einkommensteuer
Zinszahlungen für Verbindlichkeiten zur Finanzierung betrieblicher Investitionen sind grundsätzlich wegen betrieblicher Veranlassung abzugsfähige Betriebsausgaben.390 Darunter fallen Finanzierungsentgelte in angemessener Höhe wie Zinsaufwendungen, Leasingaufwendungen,391 Avalprovisionen, einmalige Bearbeitungsgebühren, Zahlungen von Gewinnanteilen an typisch stille Gesellschafter,392 jährliche Auflösungen von Rechnungssabgrenzungsposten aus Disagio- bzw. Agiobeträgen393 und über den Bilanzstichtag hinausgehende Wechseldiskontzinsen und -spesen.394 Sie sind abzugsfähige Betriebsausgaben gem. § 4 Abs. 4 EStG. Die Angemessenheit richtet sich dabei nach dem Fremd390
Vgl. EILERS, S./OTTERMANN, T., Fremdkapitalmaßnahmen, 2008, S. 331f.
391
Leasingaufwendungen sind abzugsfähige Betriebsausgaben, sofern das wirtschaftliche Eigentum des geleasten Gegenstandes dem Leasinggeber zugerechnet wird. Dies ist regelmäßig der Fall, wenn die Grundmietzeit kürzer ist als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des geleasten Gegenstandes. Vgl. hierzu KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 360ff; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 280ff.; BFH-Urteil v. 26.10.1970, IV R 144/66, BStBl. 1970 II, S. 264. Wird dagegen der Leasing-Gegenstand dem Leasingnehmer wirtschaftlich zugerechnet, ist lediglich der Zins- und Kostenanteil der Leasingrate abzugsfähige Betriebsausgabe. Zudem wird der Leasing-Gegenstand mit den bilanzierten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Vgl. hierzu BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. V.1 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.2.a).
392
Vgl. JOHANNEMANN, U., Hybride Finanzierungsformen, 2008, S. 389.
393
Sofern bei einer Fremdfinanzierung der Erfüllungsbetrag höher ist als die Auszahlung muss steuerlich gem. §§ 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG für dieses Damnum ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet werden, der innerhalb der Laufzeit aufgelöst wird. Diese Auflösungsbeträge mindern gem. § 4 Abs. 4 EStG den steuerlichen Gewinn und werden somit laufzeitabhängigen Zinsen gleichgestellt.. Vgl. hierzu SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 236 und Steuerpolitik, 2009, S. 225; COENENBERG, A./HALLER, A./SCHULTZE, W., Jahresabschluss, 2009, S. 408f.; IDW (2006): WP-Handbuch, 2006, Abschnitt E, Tz. 448 sowie BGH-Urteil vom 29.05.1990, XI ZR 231/89; BGHZ 1990, 111, S. 287. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass Steuerpflichtige mit einer Gewinnermittlung durch die EinnahmenÜberschussrechnung die Möglichkeit haben, nach dem Abflussprinzip das Damnum im Jahr der Zahlung vollständig als Betriebsausgabe zu erfassen. Vgl. hierzu Gliederungspunkt 4.2.2.1.
394
Vgl. BFH-Urteil v. 31.07.1967, I 234/64, BStBl. II 1968, S.7; Beck’scher Bilanzrechtskommentar, 2006, § 253 Rn. 100.
2.4 Steuerrechtliche Grundlagen
85
vergleichsmaßstab, so dass Darlehensverträge mit Banken und anderen fremden Dritten regelmäßig nicht beanstandet werden.395 Bei Einzelunternehmen und auch bei Mitunternehmern besteht jedoch eine Zinsabzugsbeschränkung i.S.d. § 4 Abs. 4a EStG, sofern Überentnahmen erfolgen. Überentnahmen liegen gem. § 4 Abs. 4a S. 2 EStG vor, sofern Entnahmen den Gewinn und die Einlagen des Geschäftsjahres überschreiten. 6 % dieser Überentnahme, erhöht um Überentnahmen bzw. vermindert um Unterentnahmen aus Vorjahren und einem Freibetrag von 2.050 €, wird gem. § 4 Abs. 4a S. 3 bis 4 EStG dem Gewinn hinzugerechnet. Schuldzinsen für die Anschaffung von Anlagevermögen bleiben auch bei Überentnahmen i.S.d. § 4 Abs. 4a S. 5 EStG voll abzugsfähige Betriebsausgaben. Ein pauschales Abzugsverbot besteht für unangemessen hohe Zinsaufwendungen für Darlehen, Gesellschafterdarlehen und typisch stille Beteiligungen396 im Rahmen der Zinsschrankenregelung des § 4 h EStG.397 Dabei werden bei den Zinsaufwendungen auch Disagien, Vorfälligkeitsentschädigungen und Bearbeitungsgebühren mit erfasst.398 Nicht erfasst werden jedoch Zinsaufwendungen für Förderdarlehen,399 Zinsaufwendungen für atypisch stille Gesellschafter400 und Leasingaufwendungen.401 Die erfassten Zinsaufwendungen sind, soweit sie über die Zinserträge hinausgehen, nur in Höhe von 30 % des steuerpflichtigen Gewinns gem. §4h Abs. 3 EStG erhöht um die Abschreibungen gem. § 7 EStG und um die Aufwandsverbuchungen im Zusammenhang mit der Anschaffung ge395
Vgl. EILERS, S./OTTERMANN, T., Fremdkapitalmaßnahmen, 2008, S. 331.
396
Vgl. BMF-Schreiben v. 04.07.2008, IV C 7 – S 2742-a/07/10001, BStBl. 2007 I, S. 630ff., Tz. 11.
397
Vgl. EILERS, S./OTTERMANN, T., Fremdkapitalmaßnahmen, 2008, S. 332; MARX, J./KLÄNE, S./KORFF, M./SCHLARMANN, B., Unternehmensbesteuerung, 2008, S. 202ff.
398
Vgl. BMF-Schreiben v. 04.07.2008, IV C 7 – S 2742-a/07/10001, BStBl. 2007 I, S. 630ff., Tz. 15.
399
Vgl. BMF-Schreiben v. 04.07.2008, IV C 7 – S 2742-a/07/10001, BStBl. 2007 I, S. 630ff., Tz. 94.
400
Vgl. JOHANNEMANN, U., Hybride Finanzierungsformen, 2008, S. 389ff.
401
Vgl. KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 360.
86
2 Grundlagen
ringwertiger Wirtschaftsgüter gem. § 6 Abs. 2 und 2a EStG abzugsfähig. Diese Begrenzung der Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen greift nicht, sofern einer der Tatbestände des § 4h Abs. 2 a) - c) EStG erfüllt ist. Im Rahmen der in der Untersuchung betrachteten Existenzgründungsfinanzierungen von Freiberuflern, Einzelunternehmen und personenbezogenen Kapitalgesellschaften wird in der Regel § 4h Abs. 2a) EStG erfüllt sein. Danach gilt, dass die Zinsschrankenregelung nicht anzuwenden ist, sofern die Zinsaufwendungen nach Abzug der Zinserträge weniger als drei Millionen Euro betragen. Zudem ist die Zinsschrankenregel nicht anwendbar gem. § 4h Abs. 2b) EStG, sofern das gegründete Unternehmen keinem Konzernverbund angehört. Zusammenfassend wird festgehalten, dass die Zinsschrankenregelung bei Einzelunternehmen und Freiberuflern nach § 4h Abs. 2a) und 2b) in der Regel keine Anwendung findet und deshalb im Rahmen dieser Untersuchung unberücksichtigt bleibt. 2.4.3.2
Körperschaftsteuer
Bei der Besteuerung von Finanzierungsentgelten unter körperschaftsteuerlichen Gesichtspunkten ist insbesondere die Gesellschafterfremdfinanzierung von Bedeutung. Bei Gesellschafterfremdfinanzierungen werden im Rahmen der Angemessenheitsfrage überhöhte Zinszahlungen als verdeckte Gewinnausschüttungen gem. § 8 Abs. 3 S. 2 KStG umqualifiziert.402 Diese Zinsaufwendungen mindern das Einkommen der Körperschaft nicht und werden deshalb bei der Berechnung der Zinsschranke gem. § 4h Abs. 3 S. 2 EStG nicht erfasst.403 Diese Zinsschrankenregelung gem. § 4h EStG wird jedoch für Körperschaften i.S.d. § 1 KStG auch für personenbezogene Kapitalgesellschaften durch § 8a KStG ergänzt. Dadurch ändert sich die Bezugsgröße zur Ermittlung der Zinsschranke, denn anstelle des steuerlichen Gewinns wird das körperschaftsteuerliche Ein402
Vgl. EILERS, S./OTTERMANN, T., Fremdkapitalmaßnahmen, 2008, S. 331f.
403
Vgl. BMF-Schreiben v. 04.07.2008, IV C 7 – S 2742-a/07/10001, BStBl. 2007 I, S. 630ff., Tz. 18.
2.4 Steuerrechtliche Grundlagen
87
kommen verwendet. Zudem finden die Zinsschrankenregelungen des § 4h Abs. 1 EStG für schädliche Gesellschafterfremdfinanzierungen404 von Körperschaften Anwendung und werden ergänzt um die Vorschriften des § 8a Abs. 2 und 3 KStG. Gemäß § 8a Abs. 2 KStG darf der Zinsaufwand für mit mehr als 25 % beteiligte Gesellschafter, ihm nahe stehende Personen oder rückgriffsberechtigte Dritte405 nicht mehr als 10% der Zinsaufwendungen nach Abzug der Zinserträge betragen. Die nahestehende Person wird definiert in § 1 Abs. 2 AStG als Person, die mit mindestens 25 % am steuerpflichtigen Unternehmen beteiligt ist. Nahestende Personen sind darüber hinaus Personen, die auf den Steuerpflichtigen bzw. der Steuerpflichtige auf die Person einen beherrschenden oder einen außerhalb der Geschäftsbeziehung begründeten Einfluss ausüben kann oder ein eigenes Interesse an der Einkunftserzielung des anderen hat. Zinsaufwendungen, die die ermittelte Zinsschranke überschreiten, können gem. § 4h Abs. 1 S. 2 EStG als Zinsvortrag auf folgende Wirtschaftsjahre vorgetragen werden. Diese vorgetragenen Zinsaufwendungen erhöhen dann gem. § 4h Abs. 1 S. 3 EStG die Zinsaufwendungen dieser Wirtschaftsjahre. Auf Gesellschafterebene, d.h. auf Ebene des Existenzgründers, sofern er eine personenbezogene Kapitalgesellschaft gründet und ein Gesellschafterdarlehen zur Verfügung stellt, handelt es sich um Einkünfte aus Kapitalvermögen gem. § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG.406 Diese Kapitalerträge werden von der Ausnahmeregel des § 32d Abs. 2 EStG erfasst und somit mit dem Tarif des § 32a EStG versteuert. Sofern das Gesellschafterdarlehen dinglich abgesichert ist, sind die Zinseinnahmen Einkünfte aus Kapitalvermögen gemäß § 20 Abs. 1 Nr. 5 EStG und unterliegen dem einheitlichen Steuersatz von 25 % nach § 32d Abs. 1 EStG.407
404
Vgl. BMF-Schreiben v. 04.07.2008, IV C 7 – S 2742-a/07/10001, BStBl. 2007 I, S. 718, Tz. 79.
405
Dritte haben gegenüber dem Gesellschafter oder einer ihm nahe stehenden Person eine Rückgriffsberechtigung, sofern diese für die Rückzahlung der Schuld eine persönlich oder dingliche Sicherheit stellen. Vgl. hierzu EILERS, S./OTTERMANN, T., Fremdkapitalmaßnahmen, 2008, S. 341.
406
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 103f.
407
Vgl. hierzu SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 103f.
88
2 Grundlagen
2.4.3.3
Gewerbesteuer
Finanzierungsentgelte werden teilweise bei der Ermittlung des Gewerbeertrags als Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer hinzugerechnet. Inwieweit ein Entgelt für eine Schuld vorliegt, richtet sich nach Abschn. 46 GewStR.408 Entsprechend dieser Verwaltungsanweisung sind Zinsen, Disagien, Vorfälligkeitsentschädigungen Entgelte für Schulden. Nicht erfasst werden jedoch Avalprovisionen,409 Bereitstellungsprovisionen, Währungsverluste und Depotgebühren. Die Hinzurechnungsvorschriften zur Berechnung des Gewerbeertrags ergeben sich aus § 8 Nr. 1 GewStG. Danach wird ein Viertel der Summe der Finanzierungsaufwendungen gem. § 8 Nr. 1 a) - f), soweit sie den Freibetrag von 100.000 € übersteigt, dem Gewerbeertrag hinzugerechnet. Dabei werden in der Summe der Finanzierungsaufwendungen u.a. Zinsen für Kontokorrentkredite und Darlehen, gewährte Skonti wegen vorzeitiger Forderungserfüllung, Diskontzinsen, Gewinnanteile des stillen Gesellschafters, 20 % der Leasingraten für bewegliche und 65 % der Leasingraten für unbewegliche Anlagevermögensgegenstände erfasst. Sofern der Freibetrag von 100.000 € ausgeschöpft ist, ergibt sich eine Zurechnung von 25 % der gewährten Skonti, Darlehens-, Kontokorrent- und Diskontzinsen sowie der Gewinnanteile für stille Gesellschafter, 5 %410 der Leasingraten für bewegliche und 16,25 %411 der Leasingraten für unbewegliche Wirtschafts408
Vgl. gleich lautender Erlass der obersten Finanzbehörden der Länder vom 04.07.2008, betr. Anwendungsfragen zur Hinzurechnung von Finanzierungsanteilen nach § 8 Nr. 1 GewStG in der Fassung des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 vom 14.08.2007, BGBl. 2007 I S. 1912, BStBl. 2007 I S. 630, in: BStBl. 2008 I, S. 730, Rz. 10; OFD-Verfügung v. 26.08.2008, AZ: G 1422 A – St 33 2, in: BeckVerw 126836 Rz 10.
409
Vgl. BFH-Urteil vom 29.03.2007, IV R 55/5, DStR 2007, Heft 29, S. 1253ff.
410
Berechnet mit einem Viertel aus 20 % der Leasingaufwendungen für beweglich Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die in der Summe alle Finanzierungsaufwendungen enthalten sind.
411
Die 16,25 % ergeben sich aus einem Viertel der mit 65 % in der Summe der Finanzierungsaufwendungen enthaltenen Leasingaufwendungen für unbewegliche Wirtschaftsgüter des Anlage(Forts n.S.)
2.4 Steuerrechtliche Grundlagen
89
güter des Anlagevermögens auf den Gewerbeertrag.412 Im Gegensatz dazu ist der Gewinn aus Gewerbebetrieb gem. § 7 GewStG, der gedanklich als Entgelt für die Bereitstellung von Eigenkapital betrachtet werden kann, in voller Höhe im Gewerbeertrag enthalten.413 Bei den Gewinnanteilen für stille Gesellschafter gilt es zu berücksichtigen, dass die Gewinnanteile eines atypisch stillen Gesellschafters bei der Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb nicht abgesetzt werden und deshalb gemäß Abschn. 46 Abs. 3 S. 3 GewStR zum Gewerbeertrag auch nicht hinzugerechnet werden.414 Bei den nach § 8 Nr. 1 d) und e) hinzugerechneten Leasingaufwendungen ist die wirtschaftliche Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer bzw. Leasinggeber zu beachten. Erfolgt die wirtschaftliche Zurechnung des Gegenstandes beim Leasinggeber werden die vollständigen Leasingraten berücksichtigt. Dagegen werden bei einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer die Leasingraten nur in Höhe des Zins- und Kostenanteils angesetzt.415 2.4.4
Investitionsabzugsbetrag, Investitionszulage und öffentliche Zuschüsse
Zur Förderung kleinerer und mittlerer Unternehmen, so auch für eine Vielzahl neu gegründeter Unternehmen, ist die Sonderabschreibung gem. § 7g EStG von
vermögens. 412
Vgl. BESCH, C./JAKOB, B., Hinzurechnung, 2007, S. 129f.; SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 169ff.; MARX, J./KLÄNE, S./KORFF, M./SCHLARMANN, B., Unternehmensbesteuerung, 2008, S. 123.
413
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 170; MARX, J./KLÄNE, S./KORFF, M./SCHLARMANN, B., Unternehmensbesteuerung, 2008, S. 123.
414
Vgl. gleich lautender Erlass der obersten Finanzbehörden der Länder vom 04.07.2008, betr. Anwendungsfragen zur Hinzurechnung von Finanzierungsanteilen nach § 8 Nr. 1 GewStG in der Fassung des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 vom 14.08.2007, BGBl. 2007 I S. 1912, BStBl. 2007 I S. 630, in: BStBl. 2008 I, S. 730, Rz 2; OFD-Verfügung v. 26.08.2008, AZ: G 1422 A – St 33 2, in: BeckVerw 126836 Rz 2.
415
Vgl. KEMPF, T./ WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 378.
90
2 Grundlagen
Bedeutung, die neben den Abschreibungen des § 7 EStG möglich ist. Danach gilt, dass Unternehmen mit einem Betriebsvermögen bis zu 235.000 € bei einer Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 1 oder § 5 EStG oder bis zu 100.000 € Gewinn bei einer Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG, für die in den folgenden drei Wirtschaftsjahren geplante Anschaffung eines beweglichen Anlagevermögensgegenstandes, 40 % der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Gewinn mindernd geltend machen (Investitionsabzugsbetrag) können. Dabei dürfen die Investitionsabzugsbeträge gem. § 7g Abs. 1 S. 4 EStG im Jahr des Investitionsabzugs und in den vorhergehenden Wirtschaftsjahren maximal 200.000 € betragen. Im Jahr der Anschaffung erfolgt gemäß § 7g Abs. 2 EStG eine Gewinn erhöhende Hinzurechnung des gebildeten Investitionsabzugsbetrags. Zu dem kann gem. § 7g Abs. 5 EStG im Jahr der Anschaffung und in den darauf folgenden vier Wirtschaftsjahren für das begünstigte Wirtschaftsgut eine Sonderabschreibung bis zu 20 % der Anschaffungskosten, neben den Abschreibungen gem. § 7 Abs. 1 bzw. Abs. 2 EStG, beansprucht werden. Vom Investitionsabzugsbetrag zu unterscheiden sind Investitionszulagen nach dem Investitionszulagengesetz, die nach § 7 Abs. 1 InvZulG 2010 beim zuständigen Finanzamt beantragt werden können. Nach dem Investitionszulagengesetz 2010 werden bei Errichtung einer neuen Betriebsstätte oder bei Betriebsübernahme (§ 2 Abs. 3 Nr. 1 und 5 InvZulG 2010) im Fördergebiet, Investitionen in bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens und in neue Gebäude416 begünstigt. Zum Fördergebiet gehören nach § 1 Abs. 2 InvZulG 2010 die Länder Berlin417, Brandenburg, MecklenburgVorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Nicht begünstigt sind jedoch nach § 2 Abs. 1 InvZulG 2010 Investitionen in Luftfahrzeuge, Personenkraftwagen und geringwertige Wirtschaftsgüter. Begünstigte Betriebe sind nach 416
Vgl. § 2 Abs. 1 und 2 InvZulG 2010.
417
Fördergebiete von Berlin sind gem. der Anlage 1 zu § 1 Abs. 2 INvZulG 2010 die Bezirke Berlin Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg, Neukölln, Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf, Marzahn-Hellersdorf,Lichtenberg und Reinickendorf.
2.4 Steuerrechtliche Grundlagen
91
§ 3 InvZulG 2010 Betriebe des verarbeitenden Gewerbes, mit produktionsnahen Dienstleistungen und des Beherbergungsgewerbes. Die im § 4 Abs. 1 InvZulG 2010 genannten Investitionszeiträume vom 1.1.2009 bis 01.01.2014 bestimmen die Höhe der Investitionszulage. Nach § 6 Abs. 1 bzw. 2 InvZulG 2010 betragen die Investitionszulagen zwischen 12,5% und 2,5 % bzw. für kleinere und mittlere Unternehmen zwischen 25% und 5 % der Anschaffungs- und Herstellungskosten. Ertragssteuerlich gehören die Investitionszulagen nach § 13 InvZulG 2010 nicht zu den Einkünften i.S. des Einkommensteuergesetzes und mindern die Anschaffungs- bzw. die Herstellungskosten des begünstigten Investitionsgutes nicht. Buchhalterisch sind Investitionszulagen zwar Erträge, die jedoch für steuerliche Zwecke außerbilanziell neutralisiert werden.418 Im Vergleich zu den Investitionszulagen erfolgt bei den Zuschüssen in Abhängigkeit von der Art des Zuschusses eine differenzierte steuerliche Behandlung. Der von der Agentur für Arbeit gewährte Gründungszuschuss gem. §§ 57f. des SGB III,419 der Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGB III420 und das Einstiegsgeld gem. §§ 16 b, c SGB II421 sind steuerfreie Einnahmen gemäß § 3 Ziff. 2 und 2b) EStG. Von der Besteuerung dagegen nicht ausgenommen sind die darüber hinaus von der öffentlichen Hand gewährten Zuschüsse. Gemäß R 6.5 Abs. 2 EStR kann der Steuerpflichtige diese Investitionszuschüsse als Betriebseinnahmen verbuchen oder die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes um den Zuschussbetrag mindern. Der zuletzt genannte Fall
418
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 199.
419
In der Tabelle VII/7 im Anhang IV erfolgt eine Charakterisierung des Gründungszuschusses gem. § 57f. des SGB III.
420
In der Tabelle VII/7 im Anhang IV erfolgt ein Kurzbeschreibung des Eingliederungszuschusses gem. § 217ff. SGB III.
421
Die wesentlichen Merkmale des Einstiegsgeldes gem. §§ 16 b, c SGB II sind in der Tabelle VII/7 im Anhang IV enthalten.
92
2 Grundlagen
hat zur Folge, dass sich die Bemessungsgrundlage für die Berechnung der planmäßigen Abschreibungen des bezuschussten Wirtschaftsgutes reduziert.422 2.4.5
Gewinnbesteuerung
Die Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit und aus Gewerbebetrieb werden jeweils durch den nach § 5 Abs. 1 EStG für gewerbliche Einzelunternehmen423 bzw. durch den nach § 4 Abs. 3 EStG für Freiberufler ermittelten Gewinn bestimmt. Die maximale Besteuerung dieses Gewinnanteils beläuft sich auf 45 %.424 Neben der Einkommensteuerpflicht sind die Einzelgewerbetreibenden zusätzlich gem. § 2 GewStG gewerbesteuerpflichtig, wobei eine Anrechnung auf die Einkommensteuer nach § 35 EStG erfolgt. Auf Antrag des Steuerpflichtigen können nicht entnommene Gewinne aus Gewerbebetrieb oder aus selbstständiger Arbeit gem. § 34 a EStG pauschal mit 28,25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag besteuert werden. Bei Entnahme dieser Gewinne erfolgt nach § 34a Abs. 4 EStG eine Nachversteuerung mit einem Pauschalsteuersatz in Höhe von 25 %.425 Dagegen werden die Gewinne bei einer Kapitalgesellschaft, unabhängig davon ob sie ausgeschüttet oder thesauriert werden, mit 15 % nach § 23 Abs. 1 KStG versteuert.426 Der Gewerbeertrag bei Kapitalgesellschaften, ermittelt nach § 7 GewStG, unterliegt ebenfalls zusätzlich der Gewerbesteuer. Der ausschüttbare Gewinn ergibt sich dabei nach § 27 Abs. 1 S. 5 KStG aus dem bilanziellen Eigenkapital abzüglich des gezeichneten Kapitals und dem steuerlichen Einlagekonto.
422
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 199.
423
Vgl. HABERSTOCK, L./BREITHECKER, V., Steuerlehre, 2008, S. 162.
424
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 108.
425
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 353; SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 108f.
426
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 349.
2.4 Steuerrechtliche Grundlagen
93
Die vom Existenzgründer an seiner personenbezogenen Kapitalgesellschaft gehaltenen Anteile werden in der Regel in seinem Privatvermögen gehalten. Somit unterliegen die Kapitalerträge hieraus gemäß § 43a Abs. 1 EStG seit 2009 der pauschalen Abgeltungsteuer in Höhe von 25 %.427 Der Existenzgründer als Ausschüttungsempfänger kann jedoch die tarifliche Einkommensteuerunterwerfung der Ausschüttung nach § 32d Abs. 6 EStG beantragen.428 2.4.6
Verlustausgleich und Verlustabzug
Verluste werden während der Dauer der Anlaufphase eines Unternehmens, die im Regelfall mindestens fünf Jahre dauert, anerkannt.429 Die konkrete Dauer der Anlaufphase hängt jedoch vom Gegenstand und der Art des jeweils gegründeten Betriebes ab. Nach dem Ende der verlustreichen Anlaufphase ist der Steuerpflichtige dann verpflichtet geeignete Umstrukturierungsmaßnahmen zu ergreifen, um in seinem Betrieb Gewinne zu erzielen. Die Verlustverrechnung in Rahmen der Einkommensteuer erfolgt im gleichen Veranlagungszeitraum zunächst in unbeschränkter Höhe innerhalb derselben Einkunftsart (horizontaler Verlustausgleich) und danach zwischen verschiedenen Einkunftsarten (vertikaler Verlustausgleich).430 Danach noch verbleibende Verluste können in einem anderen Veranlagungszeitraum durch Verlustabzug nach § 10d EStG genutzt werden. Dabei ist ein Verlustrücktrag auf den unmittelbar vorhergehenden Veranlagungszeitraum begrenzt auf 511.500 €.431 Dagegen ist ein Verlustvortrag auf künftige Veranlagungszeiträume zwar zeitlich
427
Werden die Anteile an der Kapitalgesellschaft dagegen im Betriebsvermögen gehalten, unterliegen 60 % der ausgeschütteten Gewinne der tariflichen Einkommensteuer gem. § 32 a EStG.
428
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 161.
429
Vgl. BFH-Urteil vom 23.05.2007, X R 33/04, BStBl. 2007 II, S. 874.
430
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftlehre, 2008, S. 351; SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 191.
431
Eine übersichtliche Darstellung zur Verlustverrechnung befindet sich in vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 277 und DINKELBACH, A., Einkommensteuer, 2009, S. 135..
94
2 Grundlagen
unbegrenzt, jedoch in einem Veranlagungszeitraum von der Höhe her begrenzt nach § 10d Abs. 2 EStG.432 Ein unbeschränkter Verlustabzug erfolgt bis zu einem Gesamtbetrag der Einkünfte über 1 Mio. €. Darüber hinaus jedoch nur bis zu 60 % des übersteigenden Gesamtbetrags der Einkünfte vor Abzug der Sonderausgaben, der außergewöhnlichen Belastungen und der sonstigen Abzugsbeträge. Diese Regelungen wirken sich nach § 8 Abs. 1 KStG ebenfalls auf die Ebene der Körperschaftsteuer und nach § 10a GewStG auf die Ebene der Gewerbesteuer aus.433 Da ein gewerbesteuerlicher Verlust vorliegt, wenn der Gewerbeertrag negativ ist, ist der gewerbesteuerliche Verlust in der Regel nicht identisch mit dem einkommen- oder körperschaftsteuerlichen Verlust.434 2.4.7
Abgrenzung der analyserelevanten Steuertatbestände
Im Rahmen der Analyse der Vorteilhaftigkeit verschiedener Arten von Existenzgründungsfinanzierungen werden die Ertragsteuern Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuern einbezogen. Nicht berücksichtigt werden Substanzsteuern, wie Grund-, Vermögen-, Erbschaft- und Schenkungsteuer und die Verkehrsteuern, wie Grunderwerbsteuer, Umsatzsteuer und Versicherungsteuer. Dies liegt darin begründet, dass nur die Besteuerungswirkungen betrachtet werden, die für einen Vorteilhaftigkeitsvergleich verschiedener Existenzgründungsfinanzierungen unbedingt erforderlich und analyserelevant sind.
432
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 351.
433
Vgl. hierzu SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 192ff.; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 351.
434
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 194f.
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
3.1
Finanzierungsentscheidungen
3.1.1
Charakterisierung der Entscheidungssituationen
Existenzgründungsfinanzierungen sind kombinierte Investitions- und Finanzierungsentscheidungen, da sich sowohl leistungswirtschaftliche als auch finanzwirtschaftliche Zahlungsströme ergeben.435 Diese Untersuchung geht von einer bereits getroffenen Investitionsentscheidung nach Erstellung eines Nachweises der Tragfähigkeit der Existenzgründung durch eine fachkundige Stelle,436 auf der Grundlage eines vom Existenzgründer sorgfältig ausgearbeiteten Geschäftsplans aus. Die Kreditfähigkeits- und Kreditwürdigkeitsprüfung durch einen potentiellen Finanzier ist bereits abgeschlossen und einer Klassifizierung des Existenzgründers durch ein finanzierungswürdiges Kreditrating437 erfolgt. Es wird deshalb von leistungswirtschaftlichen Zahlungsströmen abstrahiert und ausschließlich die Finanzierungsentscheidung betrachtet. Alternativ dazu können die Ergebnisse der untersuchten Finanzierungsentscheidung in eine Investitionsentscheidung einbezogen werden, die jedoch nicht Gegenstand dieser Arbeit ist. Die Entscheidung, ob eine Existenzgründung finanziert werden soll oder nicht ist somit bereits getroffen. Es geht zunächst um die Entscheidung darüber, welche von zwei oder mehreren konkurrierenden Finanzierungsarten bei Exis435
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 238.
436
Der Nachweis der Tragfähigkeit der Existenzgründung ist eine Voraussetzung für die Beantragung von Gründungszuschüssen bei der Agentur für Arbeit und bei der Beantragung von Bundes- und Landesfördermitteln zur Finanzierung des Existenzgründungsvorhabens. Fachkundige Stelle sind insbesondere Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Fachverbände und Kreditinstitute.
437
Das Kreditrating ist eine Entscheidungshilfe bei der Beurteilung der Bonität eines Schuldners. Das Ergebnis des Ratings beeinflusst dabei die Entscheidung einer Kreditgewährung, deren Konditionsgestaltung und Sicherheitenstellung. Vgl. RÖSLER, P./MACKENTHUN, T./POHL, R., Kreditgeschäft, 2002, S. 655ff; FALTER, M., Kreditgeschäft, 2004, S. 170.
96
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
tenzgründung gewählt wird. Formal gesehen ist die Finanzierungsentscheidung eine Wahl zwischen verschiedenen Zahlungsströmen.438 Im Anschluss an diese Wahl wird eine Entscheidung getroffen werden, wie verschiedene Existenzgründungsfinanzierungsarten vorteilhaft, unter Berücksichtigung von Besteuerungswirkungen, kombiniert werden. Diese Untersuchung ist eine betriebswirtschaftliche Vorteilhaftigkeitsanalyse unter Berücksichtigung des Einflusses der Besteuerung des derzeit in Deutschland geltenden Rechts. In die Untersuchung einbezogen werden dabei die Finanzierungsarten, die derzeit bei Existenzgründungen eine wesentliche Rolle439 spielen. 3.1.2
Festlegung der Entscheidungskriterien
Bei der folgenden Analyse ist annahmegemäß bereits eine Entscheidung über die Durchführung, nicht jedoch über die Zusammensetzung, einer Finanzierung getroffen und die Kreditwürdigkeit und damit die erwartete Kapitaldienstfähigkeit des neu zu gründenden Unternehmens festgestellt. Für die Entscheidung über die Auswahl verschiedener Existenzgründungsfinanzierungsarten werden zunächst aus der Sicht des Existenzgründers qualitative und quantitative Entscheidungskriterien zusammengestellt. Qualitative Kriterien sind solche Kriterien, die entweder nicht quantifizierbar sind oder nur mit erheblichem Aufwand quantifizierbar werden.440 Als qualitative Kriterien kommen bei der Auswahl von Finanzierungsarten insbesondere Determinanten, die in der Person des Existenzgründers oder seiner Umwelt begründet sind, in Betracht.441 Hierbei spielen die Motivation, die Bedürfnisstruktur, die Erwartungen, die Qualifikation und die Zukunftserwartungen des 438
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 34.
439
Vgl. zur Auswahl der in die Untersuchung einbezogenen Finanzierungsarten Gliederungspunkt 2.3.3.1
440
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 100.
441
Zu den Bestimmungsfaktoren der Entscheidungsfindung vgl. GEISELER, C., Finanzierungsverhalten, 1999, S. 77ff.
3.1 Finanzierungsentscheidungen
97
Existenzgründers und seines persönlichen Umfeldes eine wesentliche Rolle.442 So bestehen individuelle Präferenzen für bestimmte Finanzierungsgläubiger, für einzelne Arten und den Umfang verschiedener Kreditsicherheiten, für bestimmte Kreditarten mit der sich daraus ergebenden persönlichen Haftung des Existenzgründers, für eine bestimmte Höhe des Eigenkapitaleinsatzes und für bestimmte Informations-, Kontroll- und Mitwirkungsrechte der Gläubiger im neu gegründeten Unternehmen. Darüber hinaus bestehen auch unterschiedliche Präferenzen der Existenzgründer hinsichtlich der Beteiligung eines Geldgebers am Gesellschaftsvermögen bzw. am Gewinn oder Verlust des Gründungsunternehmens. Eine Quantifizierung dieser Entscheidungskriterien ist nur über eine persönliche Nutzenfunktion443 des Existenzgründers möglich, die jedoch einerseits schwierig zu bestimmen ist und andererseits keine allgemeine Aussagekraft besitzt. Dagegen sind die Berechnung der Kapitaldienstfähigkeit und die sich aus den einzelnen Finanzierungsarten ergebenden Zahlungsströme, bestehend aus den verschiedenen Arten und Höhen von Finanzierungsentgelten und deren steuerliche Wirkungen quantitative Entscheidungskriterien. Die Finanzierungsentgelte werden mit dem Abschluss der Finanzierungsverträge in der Regel eindeutig festgelegt und sind deshalb wesentlich einfacher, kostengünstiger und genauer zu bestimmen als qualitative Entscheidungskriterien. In der Vorteilhaftigkeitsanalyse im Gliederungspunkt 4 dieser Arbeit stehen aus diesen Gründen die quantitativen Entscheidungskriterien im Vordergrund. Bei der Zusammenstellung eines Finanzierungsmix im Gliederungspunkt 5 können im Ermessen des Existenzgründers sowohl quantitative als auch qualitative Entscheidungskriterien Berücksichtigung finden.
442
Vgl. GEISELER, C., Finanzierungsverhalten, 1999, S. 77.
443
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 100.
98
3
3.1.3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Dominanzüberlegungen
Bei der Finanzierungsentscheidung als Wahl zwischen verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten kann durch Dominanzkriterien eine Vorentscheidung getroffen werden. Eine Möglichkeit dazu ist zunächst die präferenzorientierte Finanzierungsentscheidung.444 Präferenzorientierte Finanzierungsentscheidung bedeutet, dass unter der Voraussetzung der Kenntnis der individuellen Präferenzstruktur erste Aussagen über die bevorzugte Finanzierungsentscheidung getroffen werden.445 Nach Festlegung der Entscheidungskriterien kann der Existenzgründer bestimmte Kriterien festlegen, um für Finanzierungsarten Präferenzwerte zu ermitteln.446 Die Finanzierungsarten mit den niedrigsten Präferenzwerten werden in den sich anschließenden Finanzierungsvergleichen nicht mehr in Betracht gezogen. Kriterien, die dazu führen, dass bestimmte Finanzierungsarten von vorneherein ausgeschlossen werden, sind KO-Kriterien. Auf diese wird in Gliederungspunkt 3.4.1 eingegangen. Unter der Annahme, dass der Existenzgründer zu jedem Zeitpunkt einen höhereren Einzahlungsüberschuss bzw. einen niedrigeren Auszahlungsüberschuss höher bewertet, kann die allgemeine zeitliche Dominanz von Zahlungsreihen abgeleitet werden.447 Eine allgemeine zeitliche Dominanz liegt vor, wenn die Zahlungssalden einer Zahlungsreihe in jeder Periode gleich sind wie die Zahlungsreihen anderer Finanzierungsmöglichkeiten, aber mindestens in einer Periode der Zahlungssaldo höher ist.448 Dieses Kriterium der allgemeinen zeitlichen Dominanz ermöglicht wiederum das Treffen einer Vorauswahl, welche Finanzierungsmöglichkeiten von weitergehenden Vergleichanalysen ausge-
444
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 35f.
445
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 36.
446
Vgl. zu den Entscheidungskriterien Gliederungspunkt 3.1.2 und Gliederungspunkt 3.4.1
447
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 37ff.
448
Vgl. KRUSCHWITZ, L., Investitionsrechnung, 2009, S. 295; BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 37f.
3.1 Finanzierungsentscheidungen
99
schlossen werden können.449 Zudem gilt bei der Anwendung der allgemeinen zeitlichen Dominanz und von KO-Werten nach individuellen Präferenzfunktionen die Transitivität.450 Transitivität bedeutet hierbei, dass die Finanzierungsmöglichkeit 1 die Finanzierungsmöglichkeit 3 dominiert, wenn die Finanzierungsmöglichkeit 1 die Finanzierungsmöglichkeit 2 und die Finanzierungsmöglichkeit 2 die Finanzierungsmöglichkeit 3 dominiert.451 In der Praxis ist es schwierig die individuelle Präferenzfunktion eines Existenzgründers zu ermitteln und somit präferenzorientierte Finanzierungsentscheidungen zu treffen.452 Aufgrund dessen besteht die Möglichkeit über die Annahme der Existenz eines Finanzmarktes, marktorientierte Finanzierungsentscheidungen zu treffen.453 Ein vollkommener Finanzmarkt liegt vor, wenn der Existenzgründer davon ausgehen kann, dass in jeder künftigen Periode Geldanlage- bzw. Geldaufnahmemöglichkeiten mit bekannten, betragsunabhängigen und übereinstimmenden Haben- bzw. Sollzinssätzen bestehen.454 Ein vollkommener Finanzmarkt ist gegeben bei im Zeitablauf konstanten und wechselnden Periodenzinssätzen.455 Bei der Annahme eines vollkommenen Finanzmarktes lassen sich nach der Fisher-Separation456 Finanzierungsentscheidungen unabhängig von den Präferenzen des Kreditnehmers und nur in Abhängigkeit von Zahlungsreihen und der Zinssatzhöhe treffen.457 Dabei ist die Verwendung des Kriteriums der allgemeinen zeitlichen Dominanz möglich.458 Damit dieses Kriterium der allgemeinen 449
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 38.
450
Vgl. SORGER, G., Entscheidungstheorie, 2000, S. 18.
451
Vgl. hierzu in allgemeiner Form BITZ, M./EWERT, J/TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 38.
452
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 43
453
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 43.
454
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 29.
455
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 29.
456
Vgl. FISHER, I., Theory, 1930.
457
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 43f.
458
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 44.
100
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Dominanz jedoch auch bei der Existenz eines unvollkommenen Finanzmarktes Anwendung finden kann, bedarf es einer Annahme über die Anfangskapitalausstattung und hinsichtlich der Präferenzen des Entscheidungsträgers durch Konkretisierung seiner mit der Entscheidung verbundenen Zielsetzung.459 3.2
Ziele des Entscheidungsträgers
Der Existenzgründer als Entscheidungsträger kann nur durch Zielvorstellungen die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten zur Finanzierung seines Existenzgründungsvorhabens bewerten. 460 Zur Bewertung der Handlungsmöglichkeiten sind sowohl monetäre (quantitativ) als auch nicht monetäre (qualitative) Zielvorstellungen des Existenzgründers denkbar. Im Vorteilhaftigkeitsvergleich im Gliederungspunkt 4 wird überwiegend ein rationaler Entscheider betrachtet, der sich ausschließlich an monetären Zielen orientiert und persönliche Vorlieben außer Acht lässt.461 Als monetäre Hauptziele werden hierbei die Endvermögens-, Konsum- und Wohlstandsmaximierung gesehen.462 Bei der Endvermögensmaximierung hat der Existenzgründer das Ziel, trotz jährlicher Deckung seines vorgegebenen privaten Kapitalbedarfs, sein Vermögen am Ende des von ihm festgelegten Planungszeitraums zu maximieren. Abweichend davon möchte der Existenzgründer bei der Konsummaximierung, ausgehend von einem vorgegebenen Endvermögen am Planungszeitraum, seine jährlichen Konsumentnahmen maximieren. Schließlich sollen beim Wohlstandstreben beide Größen, d.h. die jährlichen Konsumentnahmen und das Endvermögen des Existenzgründers maximiert werden. Dies erfolgt nach einer Austauschregel zwischen den beiden Größen in Abhängigkeit von der individuellen 459
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 44.
460
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 44.
461
Vgl. KÜRSTEN, W., Finanzierung, 2005, S. 191.
462
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 67ff.
101
3.2 Ziele des Entscheidungsträgers
Nutzenfunktion des Existenzgründers.463 Da bei der Wohlstandsmaximierung keine allgemein gültige Nutzenfunktion des Existenzgründers abgeleitet werden kann und auch die Konsummaximierung durch seine unterschiedlichen, individuellen Bedürfnisse geprägt ist, wird in der folgenden Analyse die Zielsetzung der Endvermögensmaximierung des Existenzgründers zu Grunde gelegt. Bei einem zielkonformen Verhalten des Existenzgründers bedeutet dies, dass er bei der Auswahl von konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten
( j = 1,2,..., n) die Möglichkeit mit dem höchsten Endvermögen (EV ) wählt, so dass gilt:
(32001) max
(EV ) mit ( j = 1,2,..., n) . j
Das Endvermögen ergibt sich dabei aus der Summe der in den einzelnen Perioden des Planungszeitraums mit n Jahren anfallenden Einzahlungen abzüglich der Summe der anfallenden Auszahlungen Restwertes
(R) .
(32002) EV =
T
¦ (Einz t =0
t
(Einz)
( Ausz) zuzüglich eines
− Ausz t ) + R
Ein Restwert ( R ) besteht jedoch nur dann, wenn in den zum Ende des Planungszeitraums folgenden Perioden weitere Ein- und Auszahlungen erfolgen. Dabei ergibt sich der Restwert durch Abzinsung dieser Ein- und Auszahlungen 463
Vgl. hierzu SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 67f.
102
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
zum Planungshorizont. Hierbei wird unterstellt, dass die Zahlungen jeweils am Jahresende erfolgen und deshalb keine unterjährige Verzinsung erfolgt. Somit gilt für den Restwert:
(32003) R =
m
¦ (Einz
t =T +1
− Ausz t ) ⋅ (1 + i )
−t
t
Dabei kann die Schätzung des Restwertes äußerst problematisch sein.464 Bei den einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten ergeben sich hinsichtlich der Höhe und des zeitlichen Anfalls der Ein- und Auszahlungen Unterschiede. Dadurch entstehen Supplementinvestitionen, die entweder als Realinvestitionen, d.h. durch Anschaffung oder Verkauf von Vermögensgegenständen, durch eine Erhöhung oder Reduzierung des Konsums oder als Finanzinvestitionen, d.h. durch die Erhöhung bzw. den Abbau von Guthaben oder die Tilgung bzw. die Aufnahme von Verbindlichkeiten getätigt werden.465 Bei der Finanzierung einer Existenzgründung wird der betriebliche und persönliche Kapitalbedarf im Geschäftsplan festgelegt und wird durch die Wahl der Finanzierungsart bzw. die unterschiedliche Zusammenstellung verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten nicht verändert werden. Ausgehend von dieser Annahme wird somit durch die Wahl der Finanzierungsmöglichkeit die Höhe der Realinvestitionen nicht beeinflusst. Auch der Konsum ist bereits im Geschäftsplan festgelegt, so dass die entstehenden Zahlungsdifferenzen keine Änderung der Konsumhöhe bewirken. Schließlich erfolgen die Supplementinvestitionen üblicherweise als Finanzinvestitionen.466 Aufgrund der getätigten Finanzinvestitionen ergeben sich in den einzelnen Perioden Zinsgutschriften bzw. Zinsbelastungen, die nach den Regeln
464
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 68.
465
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 68.
466
Vgl. hierzu detaillierter SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 68.
103
3.3 Finanzwirtschaftliche Entscheidungsmodelle
der Finanzmathematik bei der Ermittlung des Endvermögens Berücksichtigung finden. Ausgehend von
(32002) EV =
T
¦ (Einz
t
t =0
− Ausz t ) + R
erfolgt eine Aufzinsung der Ein- und Auszahlungen mit dem Zinssatz der Supplementinvestition zum Ende des Planungszeitraums. Der gewählte Zinssatz kann dabei, in Abhängigkeit von der Art der Supplementinvestition, ein Soll- oder Habenzinssatz sein.467 Ein Sollzinssatz ist gegeben, wenn die Supplementinvestition durch den Abbau oder die Aufnahme von Verbindlichkeiten erfolgt. Dagegen ergibt sich ein Habenzinssatz bei der Erhöhung bzw. bei der Reduzierung von Bankguthaben. Wird nun von einem einheitlichen Zinssatz
(it )
in
einer Periode ausgegangen, besteht die Möglichkeit diesen Zinssatz als Kalkulationszinsfuß der jeweiligen Periode zu bezeichnen.468 Nach Berücksichtigung der Supplementinvestitionen in den einzelnen Perioden beträgt das Endvermögen somit:
(32004) EV =
T
¦ (Einz t =0
− Ausz t ) ⋅ (1 + it )
T −t
t
+R
467
Vgl. SCHNEELOCH, D., Investitionsfinanzierung, 1972, S. 144ff.
468
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 69.
104
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
3.3
Finanzwirtschaftliche Entscheidungsmodelle
3.3.1
Vollständiger Vorteilsvergleich unter Verwendung eines Finanzplanes
Bei einem vollständigen Vorteilsvergleich wird jede Finanzierungsmöglichkeit vollständig formuliert und weist daher nur noch die zu maximierende Zielgröße, beispielsweise das zu maximierende Endvermögen, als Zahlungssaldo aus.469 Wegen der vollständigen Formulierung der Handlungsmöglichkeiten spricht man von einem Totalmodell.470 Als Totalmodell für einen vollständigen Vorteilsvergleich wird immer ein Finanzplan durch den Entscheidungsträger aufgestellt.471 Ein Finanzplan ist „das finanzielle Ergebnis der realwirtschaftlichen Planungsaktivitäten.“472 Bei einer Aufstellung eines Finanzplanes für konkurrierende Finanzierungsmöglichkeiten werden jeweils für jede Möglichkeit ein gleiches Anfangsvermögen, ein gleicher Planungszeitraum und ein Endvermögen in Höhe von Null nach Entnahme der Zielgröße unterstellt.473 Unter diesen Prämissen werden die vollständigen Zahlungsströme einer Finanzierungsmöglichkeit, einschließlich aller zur Verfügung stehenden Mittelverwendungs- und Mittelbeschaffungsmöglichkeiten, im Finanzplan erfasst. Die vorteilhafteste Möglichkeit ist über die unmittelbar berechnete höchste Zielgröße sofort erkennbar. Vorteilhaft ist hierbei, dass ein Maßstab zum Vergleich der einzelnen Zahlungen durch eine Auf- bzw. Abzinsung überflüssig ist, d.h. der Entscheidungsträger benötigt keinen Kalkulationszinsfuß.474 Nachteile bestehen darin, dass die Auf-
469
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 70.
470
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 71.
471
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 71.
472
KÜRSTEN, W., Finanzierung, 2005, S. 177.
473
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 70f.
474
Vgl. RODSETH, T., Kapital, 1961, S. 115f.; HALLSTEN, B., Investment, 1966, S. 41; (Forts n.S.)
105
3.3 Finanzwirtschaftliche Entscheidungsmodelle
stellung dieses Finanzplanes sich durch eine aufwändige Datensammlung und verarbeitung mit Prognoseunsicherheiten über einen langen Planungszeitraum erstreckt und die einzelnen Zahlungen teilweise gegenseitig abhängig sind.475 Zudem müssen im Finanzplan alle Unternehmensentscheidungen aus den Bereichen Beschaffung, Produktion, Absatz, Investition, Finanzierung, Organisation usw. Berücksichtigung finden.476 Folglich wird die praktische Relevanz von Totalmodellen zumindest angezweifelt.477 Um trotzdem zu einer zielgerichteten Entscheidung zu gelangen sind deshalb Vereinfachungen und Einschränkungen durch Verwendung von Partialmodellen erforderlich.478 3.3.2
Partieller Vorteilsvergleich unter Verwendung von Partialmodellen
Beim finanzwirtschaftlichen Partialmodell werden zu den einzelnen Wahlmöglichkeiten Pauschalannahmen479 getroffen und somit das Wahlproblem vereinfacht. Diese Vereinfachungen erhöhen einerseits die Praktikabilität jedoch andererseits auch die Gefahr einer Fehlentscheidung. In der Literatur werden die zwei Arten kombinatorische und klassische Partialmodelle unterschieden.480 Beim kombinatorischen Partialmodell werden die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten mit ihren jeweiligen Zahlungsströmen in einem Finanzplan erfasst und die sich in jeder Periode ergebenden Einzahlungs- und Auszahlungsüberschüsse am Kapitalmarkt angelegt oder
SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 71. 475
Vgl. detaillierter in SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 71f.; MATSCHKE, M.J./BRÖSEL, G., Unternehmensbewertung, 2007, S. 263.
476
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 71; T./KLINGELHÖFER, H. E., Finanzplanung, 2002, S. 98.
477
Vgl. GROB, H.L., Investitionsrechnung, 1989, S. 2.
478
Vgl. HAX, H., Entscheidungsmodelle, 1967, S. 760; SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 72.
479
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 72; ADAM, D., Entscheidung, 1993, S. 77.
480
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 72ff.
MATSCHKE,
M.
J./HERING,
106
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
beschafft.481 Hierbei sind Modelle unter Berücksichtigung von Kapitalmarktbeschränkungen oder unter der Annahme eines unvollkommenen Kapitalmarktes denkbar. Vorteilhaft ist bei diesem Vorgehen die genaue detaillierte Planung unter Erfassung sämtlicher Zahlungsströme der Finanzierungsmöglichkeiten. Jedoch bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Prognose von Soll- und Habenzinsen zur Verzinsung von Einnahmen- und Ausgabenüberschüssen in den einzelnen Planungsperioden. Im Gegensatz zu den kombinatorischen Partialmodellen wird beim klassischen Partialmodell auf die Aufstellung eines Finanzplanes verzichtet.482 Im Vordergrund bei der Wahl einer Finanzierungsmöglichkeit steht nicht mehr die jederzeitige Zahlungsfähigkeit sondern die Rentabilität des Unternehmens.483 Anstelle der ursprünglichen Ziele Konsum-, Endvermögens- bzw. Wohlstandsmaximierung werden als Vorteilskriterien Ersatzzielgrößen gewählt. Dabei werden die zur Auswahl stehenden Finanzierungsmöglichkeiten zahlenmäßig abgebildet und in einem vollkommenen und im Konkurrenzgleichgewicht befindlichen Kapitalmarkt bewertet.484 Als Ersatzzielgrößen werden bei Partialmodellen die Maximierung des Ertragswertes oder des Kapitalwertes bzw. die Minimierung der Annuität oder des internen Zinsfußes verwendet.485 Der Ertragswert wird definiert als der Barwert der Zahlungen, die auf die erste Zahlung folgen.486 Da bei einem Finanzierungsprojekt nach der ersten Einzahlung als Mittelzufluss üblicherweise nur noch Auszahlungen folgen, wird im Folgenden anstelle des Begriffes Ertragswert der Begriff Auszahlungsbarwert gewählt.
481
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 73.
482
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 72ff.
483
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 75.
484
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 73f.
485
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 74.
486
Vgl. hierzu SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 78.
3.4 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
107
In der Vorteilhaftigkeitsanalyse verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten dieser Arbeit wird, wegen den oben genannten Gründen, ein klassisches Partialmodell unter Verwendung von Ersatzzielgrößen Anwendung finden. 3.4
Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
3.4.1
KO-Kriterien und privilegierte Kriterien
Neben der Art und der Höhe der Finanzierungsentgelte und deren steuerliche Wirkungen stellen die Haftung, die Art und der Umfang der Sicherheitenstellung, der bei verschiedenen Finanzierungsarten vorgeschriebene Eigenkapitaleinsatz, die Beteiligung am Gesellschaftsvermögen, die Gewinn- und Verlustbeteiligung, die Höhe des Kapitaldienstes, verschiedene, sich aus der Finanzierungsart ergebende Informations- und Kontrollrechte und persönliche Präferenzen weitere wichtige Entscheidungskriterien bei der Finanzierungswahl dar. Einzelne dieser überwiegend qualitativen Kriterien können sich dabei für den Existenzgründer als privilegierte Kriterien oder KO-Kriterien487 erweisen. Privilegierte Kriterien sind dabei Kriterien, die den Existenzgründer ohne Betrachtung weiterer Möglichkeiten zur Entscheidung für eine bestimmte Finanzierungsart bewegen. Beispielsweise könnte der Existenzgründer zu einem bestimmten Gläubiger uneingeschränktes Vertrauen haben. Aufgrund dessen möchte er die Finanzierung seiner Gründungsinvestitionen ausschließlich bei diesem Gläubiger vornehmen. KO-Kriterien dagegen sind solche Kriterien, bei deren Vorliegen die entsprechende Finanzierungsart für den Existenzgründer nicht in Frage kommt. Hat der Existenzgründer beispielsweise nur die Möglichkeit Eigenmittel in Höhe von 10
487
Vgl. HEIDEMANN, O., Rechtsformwahl, 1992, S.27; SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 95.
108
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
% des Gesamtfinanzierungsvolumens einzusetzen, scheidet beispielsweise eine Beantragung des zinsverbilligten Nachrangdarlehens ERP-Kapital für Gründung der KfW von vorneherein aus. Denn eine Voraussetzung für die Gewährung dieses Nachrangdarlehens besteht darin, dass eigene Mittel zumindest in Höhe von 15 %488 des Gesamtfinanzierungsvolumens eingesetzt werden. Problematisch wird es, wenn mehrere KO-Kriterien zusammenfallen und hierdurch alle Finanzierungsarten ausgeschlossen werden. Dies würde dazu führen, dass das Existenzgründungsvorhaben wegen fehlender Finanzierungsmöglichkeiten nicht durchgeführt werden könnte. Eine Realisierung des Vorhabens wäre nur noch möglich, wenn der Existenzgründer einzelne KO-Kriterien ändern würde und sie somit nicht mehr KO-Kriterien darstellen. Für den Entscheidungsprozess ist es sinnvoll Finanzierungsarten, die wegen privilegierter Kriterien andere Finanzierungsarten dominieren oder die wegen KO-Kriterien von vorneherein ausscheiden, nicht mehr in die Vorteilhaftigkeitsanalyse einzubeziehen. Qualitative Entscheidungskriterien, die durch den Existenzgründer nicht den privilegierten Kriterien oder den KOKriterien zugeordnet werden können, sind in einem weiteren Schritt mit dem Ergebnis einer quantitativen Vorteilhaftigkeitsanalyse abzugleichen.489 3.4.2
Kapitalwertmaximierung
Zur Beurteilung welche Finanzierungsmöglichkeit kosten- und steuerminimal ist, liefert die Kapitalwertmethode einen geeigneten mehrperiodigen Bewertungsmaßstab.490 Nach HERING und VINCENTI erfüllen nach der Kapital-
488
Vgl. Bundesagentur für Arbeit, Existenzgründung, 2007 , S. 73.
489
Vgl. hierzu die Vorgehensweise bei der Wahl einer Rechtsform in SCHNEELOCH, D. , Rechtsformwahl, 2006, S. 100.
490
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 77ff.; GERKE, W./BANK, M., Finanzierung, 2003, S. 52.
3.4 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
109
wertmethode gefällte Entscheidungen „die monetäre Zielsetzung der Eigentümer bestmöglich.“491 Bei der Kapitalwertmethode fließen die aus der Finanzierungsmöglichkeit entstehenden, geschätzten künftigen Ein- und Auszahlungen als Zeitwerte ein. Der Kapitalwert wird auf den Zeitpunkt unmittelbar vor der ersten Zahlung berechnet.492 Dies bedingt, dass zweckmäßiger Weise die Kalkulationszeit und die Entscheidungszeit identisch sind. Die Zahlungsströme einer Finanzierungsmöglichkeit werden an einer alternativen Handlungsmöglichkeit gemessen, die zum Kalkulationszins verzinst ist und damit den Kalkulationswert Null besitzt.493 Zudem ist die Methode konsistent mit der Zielsetzung des Existenzgründers, sein Endvermögen zu maximieren. Unter der Annahme eines einheitlichen Kalkulationszinsfußes innerhalb einer Periode494 und unter Berücksichtigung, dass sich bei Finanzierungsentscheidungen nur solche Zahlungsreihen ergeben, auf die die Regeln der Finanzmathematik anwendbar sind, besteht die Möglichkeit das, Ziel der Endvermögensmaximierung in das Ziel der Kapitalwertmaximierung zu transferieren.495 Für die Entscheidung des Existenzgründers bedeutet dies, dass er bei konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten höchsten Kapitalwert
(32001) max
( j = 1,2,..., n)
die Möglichkeit mit dem
(K) wählt, so dass anstelle von
(EV ) mit ( j = 1,2,..., n) j
491
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Controlling, 2004, S. 360.
492
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 77; STÖTTNER, R., Finanzierungslehre, 1998, S. 309
493
Vgl. hierzu eine beispielhafte Berechnung in SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 77f.
494
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 81.
495
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 97.
110 (34001) max
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
(K ) mit ( j = 1,2,..., n) gilt. j
Der Kapitalwert wird berechnet durch Abzinsung der sich aus der Wahl einer Finanzierungsmöglichkeit ergebenden Einzahlungen
(Einz) ,
Auszahlungen
( Ausz) und eines eventuellen Restwertes (R) auf den Beginn des Planungszeitraums, der gleichzeitig der Entscheidungszeitpunkt über die Auswahl der Finanzierungsmöglichkeiten ist.496 Somit gilt:
(34002) K =
T
¦ (Einz t =0
− Ausz t ) ⋅ (1 + it ) + R ⋅ (1 + it ) −t
t
−T
Ein Restwert ( R ) besteht nur dann, wenn in den zum Ende des Planungszeitraums folgenden Perioden weitere Ein- und Auszahlungen erfolgen. Für die Abzinsung wird üblicherweise ein periodeneinheitlicher und über den Zeitablauf konstanter Kalkulationszinsfuß
(i )
verwendet.497 Dabei wird im
Schrifttum von einem vollkommenen Kapitalmarkt ausgegangen.498 Diese Annahme ist jedoch nicht praxiskonform. Werden entstehende Zahlungsdifferenzen beispielsweise in einer Periode durch Kreditaufnahmen und durch den Abbau von Guthaben ausgeglichen, entstehen unterschiedliche Soll- bzw. Habenzinsen. Durch Kreditaufnahmen ergeben sich Sollzinsen, die in der Regel höher sind als die entgangenen Habenzinsen, sofern Guthaben abgebaut werden. Zudem werden in der Realität in unterschiedlichen Perioden durch Kapital496
Vgl. OLFERT, K.., Investition, 2006, S. 118f.; HOMMEL, M./DEHMEL, I., Unternehmensbewertung, 2006, S. 25f.
497
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 71.
498
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 71.
3.4 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
111
marktschwankungen unterschiedliche Soll- und Habenzinssätze Anwendung finden. Um dieses Problem zu lösen, kann angenommen werden, dass bei allen Entscheidungsmöglichkeiten Zahlungsdifferenzen zu einer positiven oder negativen Supplementinvestition (Ergänzungsinvestition) führen und sich somit näherungsweise in einer Periode und über mehrere Perioden hinweg ein einheitlicher Sollzinssatz oder ein einheitlicher Habenzinssatz ergibt.499 Vertretbar ist aber auch die Anwendung eines Mischkalkulationszinssatzes, der aus real geltenden Soll- und Habenzinsen des gegründeten Unternehmens geschätzt wird.500 Durch die Schätzung von Mischkalkulationszinssätzen wird die Annahme eines identischen Soll- und Habenzinssatzes überflüssig, denn die Kapitalwerte der verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten können berechnet werden, obwohl Guthaben bzw. Kredite mit unterschiedlichen Haben- bzw. Sollzinssätzen ausgestattet sind.501 Die Verwendung von Mischkalkulationszinssätzen hat somit dieselbe Wirkung wie die Prämisse eines vollkommenen Kapitalmarktes.502 Werden beim Vergleich verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten zudem steuerliche Wirkungen einbezogen ergibt sich dadurch ein Nivellierungseffekt, der eventuelle Schätzfehler bei der Ermittlung des Mischkalkulationszinssatzes abmildert.503 Bei der Ermittlung des Kapitalwertes werden die jeweiligen finanzierungsspezifischen Zahlungsströme erfasst. Die sich nach dem Mittelzufluss ergebenden Auszahlungen, beispielsweise durch Zinszahlungen und Tilgungen, können höher, gleich oder niedriger als die Einzahlungen aus dem Mittelzufluss sein.
499
Vgl. hierzu ausführlich SCHÄFER, H., Unternehmensinvestitionen, 2005,S. 122ff.; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 71.
500
Vgl. nähere Ausführungen zum Mischkalkulationszinssatz in SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 71 und 102ff.
501
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 105.
502
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 105.
503
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 105.
112
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Die Möglichkeit mit dem höchsten Kapitalwert, d.h. mit dem geringsten negativen Kapitalwert oder dem höchsten positiven Kapitalwert ist somit, bei einem zielkonformen Verhalten des Existenzgründers, die Vorteilhafteste. Wird der für ein Finanzierungsprojekt ermittelte Kapitalwert auf den nominellen Finanzierungsbetrag bezogen, so erhält man den relativen Kapitalwert, der vom jeweiligen Finanzierungsbetrag unabhängig ist. Dieser relative Kapitalwert kann interpretiert werden als steuerkorrigierter Finanzierungsentgeltsatz. Er gibt den prozentuellen Anteil von Finanzierungsentgelten, wie beispielsweise Zinsen, Ausschüttungen, Agien usw. korrigiert um Steuerwirkungen am nominellen Finanzierungsbetrag an. Wird dieser steuerkorrigierte Finanzierungsentgeltsatz zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten verwendet, so ist das Finanzierungsprojekt mit dem höchsten steuerkorrigierten Finanzierungsentgeltsatz das Vorteilhafteste. Dieser steuerkorrigierte Finanzierungsentgeltsatz kann einerseits bei der Zusammenstellung einer Finanzierungspyramide als Grundlage für einen Finanzierungsmix aber auch in Sensitivitätsanalysen Anwendung finden. 3.4.3
Minimierung des Auszahlungs- bzw. des Steuerbarwertes und der Jahressteuerbelastung
Sofern davon ausgegangen werden kann, dass der Mittelzufluss bei den zur Auswahl stehenden Finanzierungsmöglichkeiten
( j = 1,2,..., n) identisch ist,
kann das Kapitalwertkriterium vereinfachend durch ein Auszahlungsbarwert-
(
Kriterium ersetzt werden.504 Der Auszahlungsbarwert Bar
) wird dabei be-
rechnet durch Abzinsung der in den jeweiligen Perioden anfallen Finanzierungsauszahlungen
504
( Ausz) auf den Beginn des Planungszeitraums, so dass gilt:
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 97
3.4 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
(34003) Bar =
T
113
¦ Ausz ⋅ (1 + i )
−t
t
t =0
Vorteilhaft ist dann bei der Anwendung des Auszahlungsbarwertkriteriums die Finanzierungsmöglichkeit mit dem geringsten Auszahlungsbarwert.
(34004) min
(Bar ) mit ( j = 1,2,..., n) j
Somit ist eine Finanzierungsmöglichkeit dann vorteilhafter ist als eine andere, wenn sie bei gleichem Mittelzufluss in den einzelnen Perioden des Planungszeitraums niedrigere Finanzierungsauszahlungen verursacht. Das Auszahlungsbarwertkriterium kann weiter vereinfacht werden, sofern ein steuerlicher Partialvergleich der zur Wahl stehenden Finanzierungsmöglichkeiten durchgeführt wird.505 Beim steuerlichen Partialvergleich werden die Steuer-
(StZ) der verschiedenen Perioden der einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten ( j = 1,2,..., n ) auf den Beginn des Planungszeitraums abdiskontiert. zahlungen
Die sich dadurch ergebenden Steuerbarwerte der verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten werden anschließend miteinander verglichen. Die Finanzierungsmöglichkeit mit dem geringsten Steuerbarwert
(BarStZ )
wendung dieses Kriteriums am Vorteilhaftesten. Es gilt:
(34005) min
505
(Bar ) mit ( j = 1,2,..., n) StZt
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 98.
ist bei der An-
114
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Der Steuerbarwert wird gemäß folgender Gleichung berechnet:
T
¦ StZ ⋅ (1 + i )
(34006) BarStZ =
−t
t
t =0
Eine weitere erhebliche Vereinfachung ergibt sich, wenn die Steuerzahlungen in jeder Periode identisch sind. Für jede Finanzierungsmöglichkeit
( j = 1,2,..., n) wird dann lediglich die Jahressteuerbelastung berechnet.
506
Am
Vorteilhaftesten ist schließlich die Finanzierungsmaßnahme mit der geringsten Jahressteuerbelastung
(JSt ) . Es gilt:
(34007) min
(JSt ) mit ( j = 1,2,..., n)
3.4.4
Differenzenbarwert
j
Sofern von zwei konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten lediglich festgestellt werden soll, welche vorteilhafter ist, besteht darüber hinaus die Vereinfachungsmöglichkeit der Ermittlung eines Differenzenbarwertes507
(ΔBar) . Eine
Vereinfachung ergibt sich im Vergleich zu einer Berechnung von Einzelbarwerten aus einer Reduzierung der Anzahl der Diskontierungsrechnungen und einer Kompensation von Zahlungen, die in den einzelnen Zahlungsreihen in gleicher Weise Berücksichtigung finden.508
506 507 508
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 98. Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 98. Vgl. BITZ, M., Investition, 2005, S. 24,
3.4 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
115
Dabei wird der Differenzenbarwert der Finanzierungsalternativen 1 und 2 durch Berechnung der Differenz der beiden Kapitalwerte, Auszahlungsbarwerte, Steuerbarwerte oder Jahressteuerbelastungen der jeweiligen Finanzierungsmöglichkeiten ermittelt. Die einzelnen Differenzenbarwerte werden dabei wie folgt ermittelt:
(34009)
ΔK1−2 = K1 − K 2
(34010)
ΔBar1−2 = Bar1 − Bar2
bzw.
bzw.
(34010a) ΔBarStZ (1− 2 ) = BarStZ 1 − BarStZ 2 bzw.
(34011)
ΔJSt1−2 = JSt1 − JSt2
Aus dem Vorzeichen des Differenzenbarwertes ist unmittelbar ablesbar, welche Finanzierungsmöglichkeit die Vorteilhafteste ist. Bei einem positiven Vorzeichen des Differenzenbarwertes ist die erste Finanzierungsalternative am Vorteilhaftesten. Bei negativem Vorzeichen ist dagegen die zweite Alternative vorteilhafter als die erste. Sollte der Differenzenbarwert Null betragen, sind die beiden Finanzierungsmöglichkeiten indifferent. 3.4.5
Annuitätenmaximierung
Ausgehend vom Kapitalwert einer Finanzierungsmöglichkeit werden bei der Annuitätenmethode die im Zeitablauf anfallenden unterschiedlichen Zahlungen in eine, durchschnittlich für alle Perioden geltende, konstante Zahlung umge-
116
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
wandelt.509 Zur Berechnung der Annuität dem Annuitätenfaktor
(af ) multipliziert.
( An) wird der Kapitalwert (K) mit
510
Es gilt:
(34012) An = K ⋅ af
Dabei wird der Annuitätenfaktor511 definiert als:
i ⋅ (1 + i ) (34013) af = (1 + i )T − 1 T
Die Annuität ist vergleichbar einer aus dem Kapitalwert herausfließenden Rente, die diesen bis zum Planungshorizont (T ) aufzehrt.512 Durch einen weiteren Rechenschritt wird die Annuität aus dem Kapitalwert ermittelt. Bei der Auswahl einer Finanzierungsmöglichkeit wird zieladäquat das Finanzierungsprojekt mit dem höchsten Kapitalwert gewählt. Somit gilt auch bei Anwendung der Annuitätenmethode, dass das Finanzierungsprojekt, der zur Auswahl stehenden Finanzierungsmöglichkeiten
( j = 1,2,..., n) , mit der höchsten Annuität vor-
teilhaft ist. Es gilt:
(34014) max
(An ) mit ( j = 1,2,..., n) . j
509
Vgl. BITZ, M., 2005, S. 117ff.; SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 79.
510
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 79.
511
Vgl. GROB, H.L., Investitionsrechnung, 2006, S. 58.
512
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 79.
3.4 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
117
Letztendlich basiert die Kapitalwert- und die Annuitätenmethode auf denselben Modellüberlegungen. Während die Kapitalwerte für periodeneinheitliche, jedoch im Zeitablauf schwankende Kalkulationszinssätze ermittelt werden, bedarf es bei der Annuitätenmethode eines über den Zeitablauf aller Perioden einheitlichen Kalkulationszinssatzes.513 In den Untersuchungen dieser Arbeit wird deshalb vorzugsweise die einfacher zu berechnende Kapitalwertmethode verwendet. 3.4.6
Effektivzinssatzminimierung
Die Kapitalwertmaximierung und auch die Vereinfachungen über die Ersatzkriterien Auszahlungs- bzw. Steuerbarwertminimierung sind aufwendige und damit auch kostspielige Verfahren des Vorteilhaftigkeitsvergleichs.514 Bei klassischen Partialmodellen wird neben der Kapitalwertmaximierung die Ersatzzielgröße Minimierung des internen Zinsfußes verwendet. Der interne Zinsfuß wird als Vergleichskriterium für unterschiedliche Investitionen als interner Zinssatz, für unterschiedliche Geldanlagen als Rendite und für unterschiedliche Finanzierungen als Effektivzinssatz bezeichnet.515 Der Effektivzinssatz wird definiert als der Zinssatz
(i ) zu dem der Kapitalwert einer Finaneff
zierung Null wird, so dass der Barwert der Einzahlungen dem Barwert der Auszahlungen entspricht.516 Bei diesem Zinssatz entspricht der zum Zeitpunkt t
513
Als einheitlicher Kalkulationszinssatz ist auch ein sich aus im Zeitablauf schwankenden Zinssätzen ergebender Durchschnittszinssatz vorstellbar. Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 81.
514
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 74.
515
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 97; TIETZE, J., Finanzmathematik, 2006, S. 225.
516
Vgl. DÄUMLER, K.-D., Wirtschaftlichkeitsrechnung 1991, S. 108; SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 84; TIETZE, J., Finanzmathematik, 2006, S. 225.
118
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
= 0 beim Existenzgründer zufließende Finanzierungsbetrag
(z ) .
der künftigen Zahlungen
(34015)
M0 +
517
Es gilt:
z1 z2 + eff 1+ i 1 + i eff
(
(M 0 ) dem Barwert
) (
)
2
+ ⋅⋅⋅ +
zT
(1 + i )
eff T
=0
Der Effektivzinssatz wird über die Bestimmung der Nullstellen folgender Funktion berechnet518:
T
( ) ¦ z ⋅(1 + i )
(34016) f i eff =
eff
t
−dt
−M0 = 0
t =1
Die erste Ableitung dieser Effektivzinssatzfunktion lautet:
T
( ) ¦d
(34017) f ′ i eff = −
t =1
t
(
⋅ z t ⋅ 1 + i eff
)
− d t −1
=0
Der Effektivzinssatz wird iterativ über das Newton-Verfahren bestimmt.519 Dieser Berechnungsmodus des Effektivzinssatzes von Verbraucherkrediten 517
Vgl. KRUSCHWITZ, L., Finanzmathematik, 2006, S. 202.
518
Vgl. KRUSCHWITZ, L., Finanzmathematik, 2006, S. 215ff.; Das im Exponenten gesetzte Symbol dt misst den Zeitraum in Jahren, der bei Zahlung des Betrages zt seit Mittelzufluss beim Schuldner (t=0) vergangen ist.
519
Eine beispielhafte Berechnung des Effektivzinssatzes mit Hilfe des Newton-Verfahrens befindet sich in KRUSCHWITZ, L., Finanzmathematik, 2006, S. 215, 291ff.
3.4 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
119
wurde in der Richtlinie 98/7/EG zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bestimmt.520 Hierdurch sollte die Vergleichbarkeit von Finanzierungsangeboten über Landesgrenzen hinweg verbessert werden. Die Richtlinie wurde in Deutschland mit der Preisangabenverordnung521 umgesetzt, die am 01.09.2000 in Kraft getreten ist. Im Schrifttum wird, selbst von Kritikern des internen Zinsfußes in der Investitionsrechnung,522 der interne Zinsfuß als Maßzahl für die Effektivverzinsung von Finanzierungen allgemein akzeptiert523 Bei einperiodigen Vorteilhaftigkeitsanalysen erweisen sich der Kapitalwert und der interne Zinsfuß als sinngleich, was jedoch für mehrperiodige Betrachtungen, wie beispielsweise bei der Auswahl von Finanzierungsmöglichkeiten, nicht gilt.524 Anwendbar ist die Effektivzinsmethode auch zur Beurteilung eines Finanzierungsprojektes, dessen Zahlungsströme nur einen einzigen Vorzeichenwechsel aufweisen.525 Als Entscheidungsregel gilt hierbei, dass das einzelne Finanzierungsprojekt im Vergleich zur Unterlassensalternative (K=0) dann vorteilhaft ist, wenn der Kapitalwert größer als Null ist:
(34018)
K >0
wobei der Kapitalwert berechnet wird
520
Vgl. KRUSCHWITZ, L., Finanzmathematik, 2006, S. 216.
521
Vgl. hierzu § 6 PangV und den Anhang zu § 6 PanGV.
522
Vgl. GROB, H.L., Investitionsrechnung, 1989, S. 94; KRUSCHWITZ, L., Investitionsrechnung, 2007, S. 106f.; KRUSCHWITZ, L., Finanzierung, 2007, S. 60.
523
Vgl. SCHIERENBECK, H./ROLFES, B., Effektivzinsrechnung, 1986, S. 766ff.; HERING, T. Investitionstheorie, 2008, S. 97; PERRIDON, L./STEINER, M./RATHGEBER, A., Finanzwirtschaft, 2009, S. 418ff.;
524
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 77ff. sowie detaillierte Beispielrechnungen auf den S. 86ff.
525
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 178ff.
120
3
(34019) K =
T
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
¦ z ⋅ (1 + i )
−t
t
t =0
Daraus folgt, dass ein Finanzierungsprojekt vorteilhaft ist, sofern der Effektivzinssatz
(i ) kleiner ist als der Kalkulationszinssatz (i ) . eff
526
Das inhaltlich
äquivalente Vorteilhaftigkeitskriterium lautet somit:
(34020) i
eff
Dies kann dahingehend interpretiert werden, dass ein einzelnes Finanzierungsprojekt nur dann vorteilhaft ist, sofern die mit ihr verbundenen Finanzierungsaufwendungen geringer sind als die ansonsten beim Unterlassen des Projektes entstehenden Finanzierungskosten. Diese beim Unterlassen des Finanzierungsprojektes entstehenden Schuldzinsen oder entgangenen Habenzinsen werden im Kalkulationszins abgebildet. Ungeeignet ist jedoch die Anwendung der Effektivzinssatzmethode zur Lösung von Auswahlproblemen, da in jeder Periode unterschiedliche Kapitalbindungen vorliegen.527 Bestehen mehr als ein Vorzeichenwechsel in einer Zahlungsreihe, ergeben sich mehrere Lösungen im positiven Zahlenbereich.528
526
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 179; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 198ff.
527
Vgl. BITZ, M., Interner Zinsfuß, 1977, S. 148; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 198ff.; HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 120.
528
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 86ff.; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 198.
3.4 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
121
Mehrere Vorzeichenwechsel sind möglich, sofern nach dem Mittelzufluss in t=0 und den sich in den Folgeperioden zunächst anschließenden Auszahlungsüberschüssen eine Nachfinanzierung, beispielsweise wegen Kostenüberschreitungen erforderlich wird. Denkbar ist aber auch, dass es in den Folgeperioden zu Steuererstattungen kommt und somit wiederum ein Einzahlungsüberschuss in einer Folgeperiode entsteht. Trotzdem werden in der Praxis Effektivzinssätze von Krediten miteinander verglichen und stillschweigend unterstellt, dass sich Kapitalwertfunktionen trotz unterschiedlicher Laufzeiten nicht schneiden und die Wahlentscheidung bei der Effektivzinsmethode und der Kapitalwertmethode identisch ist.529 Eine identische Wahlentscheidung bei Anwendung dieser beiden Verfahren setzt jedoch voraus, dass die Finanzierungsbeträge, die Finanzierungslaufzeiten und die Finanzierungszahlungen zeitlich und betragsmäßig annähernd gleich sind.530 Hieraus folgend führt nur die Kapitalwertmaximierung zur sachgerechten Handlungsempfehlung bei der Lösung von Auswahlproblemen konkurrierender Finanzierungsprojekte.531 3.4.7
Zusammenfassung
Zusammenfassend wird aus den bisherigen Ausführungen festgehalten, dass nach der Festlegung von qualitativen und quantitativen Entscheidungskriterien des Existenzgründers zu prüfen ist, ob bestimmte Finanzierungsarten wegen KO-Kriterien bzw. privilegierter Kriterien von vorne herein ausscheiden. Hinsichtlich der verbleibenden Finanzierungsprojekte erfolgt dann ein Vorteilvergleich anhand von quantitativen Entscheidungskriterien. Sofern bei der Auswahl
529
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 118ff.
530
Vgl. KRUSCHWITZ, L., Investitionsrechnung, 2009, S.110.
531
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 182.
122
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
von zwei konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten lediglich eine Aussage hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit getroffen werden soll, ergibt sich aus dem Vorzeichen eines Differenzenkapitalwertes die vorteilhafteste Finanzierung. Die Höhe des Vorteils der einzelnen Finanzierungsmaßnahme ergibt sich aus dem betragsmäßigen Ergebnis der Berechnung des Differenzenkapitalwertes. Durch eine Ermittlung von Kapitalwerten für jede einzelne Finanzierung kann für die Zusammenstellung eines Finanzierungsmix eine Rangfolge der Vorteilhaftigkeit vieler verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten ermittelt werden. Die Kapitalwertmethode geht davon aus, dass sämtliche Zahlungen zum Nettokalkulationszinssatz angelegt oder beschafft werden.532 Sofern der Kapitalwert prozentual auf den nominellen Finanzierungsbetrag bezogen wird, erhält man den relativen Kapitalwert, der als steuerkorrigierter Finanzierungsentgeltsatz interpretiert werden kann. Wie bei der Anwendung absoluter Kapitalwerte ist auch bei steuerkorrigierten Finanzierungsentgeltsätzen das Finanzierungsprojekt das Vorteilhafteste, das den maximalsten Wert ausweist. Die Anwendung von Auszahlungsbarwerten anstelle von Kapitalwerten ist letztlich davon abhängig, ob die Mittelzuflüsse der verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten identisch sind. Sofern die Auswahl verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten lediglich aufgrund von sich ergebenden Steuerzahlungen erfolgen soll, können zur Entscheidung die jeweiligen Steuerbarwerte minimiert werden. Eine weitere Vereinfachungsmöglichkeit besteht bei konstanten Jahressteuerbelastungen. In diesem Fall könnte die Vorteilhaftigkeit der Finanzierungsmöglichkeiten durch Minimierung der Jahressteuerbelastung ermittelt werden. Anstelle der Kapitalwertmaximierung kann bei mehrperiodigen Betrachtungen mit einem konstanten Kalkulationszinssatz, über alle Perioden hinweg, die Annuitätenmaximierung durchgeführt werden. Dabei werden die Annuitäten über einen weiteren Rechenschritt aus den Kapitalwerten ermittelt. Das Vorteilhaftigkeitskriterium Effektivzinssatz ist lediglich bei einperiodigen Betrachtungen und bei der Prüfung der projektindividuellen Vorteilhaftigkeit 532
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 204.
3.4 Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
123
einer Finanzierungsmaßnahme mit Zahlungsströmen, die nur einen Vorzeichenwechsel aufweisen, aussagekräftig. Für Wahlprobleme ist die Anwendung des Effektivzinssatzes als Vorteilhaftigkeitskriterium eher ungeeignet, da unterstellt wird, dass sich alle Zahlungsdifferenzen (Supplementinvestitionen) zum internen Zinsfuß verzinsen und sich dadurch teilweise absurde Rechenergebnisse ergeben können.533 Das sich aus dieser quantitativen Vorteilhaftigkeitsanalyse ergebende Ergebnis ist schließlich mit qualitativen Entscheidungskriterien des Existenzgründers entsprechend seiner persönlichen Präferenzstruktur abzugleichen.534 Diese Zusammenhänge sind in der folgenden Abbildung zusammenfassend dargestellt:
Vorteilhaftigkeitskriterien für Finanzierungsprojekte
KO-Kriterien oder privilegierte Kriterien
Kapitalwertmaximierung
Annuitätenmaximierung
Effektivzinssatzminimierung
Auszahlungsbarwertminimierung Steuerbarwertminimierung Jahressteuerbelastungsminimierung
Abbildung III/1:
Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten
533
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 204.
534
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 100.
124 3.5
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Planungszeitraum
Der Planungszeitraum ist der zeitliche Rahmen der Vorteilhaftigkeitsanalyse verschiedener Gestaltungsmaßnahmen.535 Optimal ist es die Länge des Planungszeitraums so festzulegen, dass sämtliche entscheidungsrelevante Zahlungen erfasst werden, so dass der Planungshorizont dem Wirkungshorizont entspricht.536 Völlige Sicherheit ist sogar gegeben, wenn der Planungszeitraum sich auf die Lebensdauer des Unternehmens erstreckt und das Entscheidungsfeld somit geschlossen wird.537 Ein möglichst langer Planungszeitraum berücksichtigt möglichst viele Konsequenzen einer getroffenen Entscheidung. Nachteilig ist jedoch, dass eine längere Planungsperiode eine unsichere Datenermittlung, größere Prognoseprobleme und höhere Kosten bei der Beschaffung der Informationen bedingt.538 Realistischer Weise sind deshalb bei einer Vorteilhaftigkeitsanalyse verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten für einen Existenzgründer finanzierungsspezifische Laufzeiten, wie die Laufzeit eines Darlehensvertrages ein geeigneter Planungszeitraum. Darlehenslaufzeiten werden nach den Finanzierungsgrundsätzen in der Regel so festgelegt, dass die Darlehenslaufzeit die betriebliche Nutzungsdauer der finanzierten Vermögensgegenstände nicht überschreitet.539 Somit wird von einem endlichen Planungszeitraum mit prognostizierbaren Zahlungsströmen der einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten ausgegangen.540 Dieser Planungszeitraum gliedert sich in einzelne Perioden.
535
Vgl. HEINHOLD, M., Steuerplanung, 1979, S. 228; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 7f.
536
Vgl. HEINHOLD, M., Steuerplanung, 1979, S. 228; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 7.
537
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 11.
538
Vgl. HEINHOLD, M., Steuerplanung, 1979, S. 228.
539
Dieser Finanzierungsgrundsatz wird auch als „goldene Finanzierungsregel“ bezeichnet. Vgl. hierzu WÖHE, G./DÖRING, U., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 655.
540
Vgl. BLOHM, H./LÜDER, K., Investition, 1995, S. 68.
3.6 Einbeziehung von Steuern in Finanzierungsentscheidungen
125
Da in dieser Untersuchung die jährlich ermittelten Steuern einbezogen werden, ist es zweckmäßig, die Länge der einzelnen Perioden auf jeweils ein Jahr zu begrenzen. Der Beginn des Planungszeitraums wird durch den Zeitpunkt des Mittelzuflusses der Finanzierung und das Ende durch die vollständige Rückzahlung der Finanzierungsmittel und deren steuerliche Wirkung bestimmt. Der Mittelzufluss wird dem Beginn der Periode Null zugeordnet und die in den Folgeperioden anfallenden Zahlungen jeweils dem Ende der einzelnen Periode.541 Bei der Beurteilung mehrerer Finanzierungsprojekte mit unterschiedlichen Laufzeiten ist es sinnvoll die Länge des Planungszeitraums auf die längste Finanzierungslaufzeit festzulegen.542Dadurch wird das Problem der Bewertung von über den Planungshorizont hinausgehenden Zahlungsströmen weitestgehend umgangen.543 3.6
Einbeziehung von Steuern in Finanzierungsentscheidungen
3.6.1
Finanzierungsneutralität
Die Besteuerung hätte keinen Einfluss auf die Vorteilhaftigkeit von Finanzierungsmöglichkeiten, sofern die Finanzierungsneutralität der Besteuerung gewährleistet wäre. Finanzierungsneutralität wird dabei definiert als Steuerlastgleichheit verschiedener Finanzierungswege.544 Dies würde bedeuten, dass sich durch die Einbeziehung von Steuern die Vorteilhaftigkeit zweier konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten und auch die Rangfolge mehrere Finanzierungsmöglichkeiten nicht verändert. Im betriebswirtschaftlichen Schrifttum unumstritten ist, auch nach der Unternehmensteuerreform 2008, dass in 541
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 34.
542
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 14.
543
Vgl. HAX, H., Investitionstheorie, 1993, S. 91ff; HERING, T. Investitionstheorie, 2008, S. 14.
544
Vgl. Herzig, N., Spannungsverhältnis, 1994, S. 589; MAITERTH, R./SURETH, C., Unternehmensfinanzierung, 2006, S. 226; SCHNEIDER, D., Finanzierungsneutralität, 2009, S. 127.
126
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Deutschland keine Finanzierungsneutralität gegeben ist.545 Zur Vermeidung von Fehlentscheidungen sind deshalb zwingend alle Steuerarten, die unterschiedliche Besteuerungswirkungen im Vorteilhaftigkeitsvergleich verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten auslösen, zu berücksichtigen.546 Als Steuerarten kommen hierbei die Ertragsteuern, wie Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer in Betracht.547 Neben der Steuerart wird die Steuerbelastung im deutschen Steuersystem durch eine Vielzahl weiterer Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise durch die Rechtsform des Schuldners, durch die Stellung des Gläubigers als Gesellschafter oder Nicht-Gesellschafter, durch die Bereitstellung von Fremd- oder Eigenkapital oder durch die Vereinbarung eines Disagios oder einer 100 %igen Auszahlung des Finanzierungsbetrags.548 Wegen der fehlenden Finanzierungsneutralität der Besteuerung hat der Existenzgründer somit bei der Wahl seiner Finanzierung die Möglichkeit, seine Kapitalkosten über eine steuerorientierte Ausgestaltung seines Finanzierungsvertrages zu mindern.549 3.6.2
Modifikation der Zahlungsreihe des Finanzierungsprojektes
Steuerzahlungen beeinflussen die Zahlungsreihe eines Finanzierungsprojektes dahingehend, dass die aus der Finanzierung resultierenden Zahlungen zu zusätzlichen Betriebseinnahmen bzw. -ausgaben führen können, die den steuerlichen Gewinn und somit die Bemessungsgrundlage für die Berechnung der Ertrag-
545
Vgl. PATEK, G., Entscheidungsfelder, 2007, S. 461; SPENGEL, C./REISTER, T., Unternehmensteuerreform, 2007, S. 282; BACHMANN, C./SCHULTZE, W., Unternehmensteuerreform, 2008, S. 29; MÜLLER, H./HOUBEN, H., Nachteil, 2008, S. 247; UMLAUF, J., Finanzierungsneutralität, 2008, S.82; BECKMANN, U./SCHANZ, S., Finanzierungsentscheidungen, 2009, S. 169; KIESEWETTER, D./RUMPF, D., Besteuerung, 2009, S. E1; SCHNEIDER, D., Finanzierungsneutralität, 2009, S. 126;
546
Vgl. KÖNIG, R./WOSNITZA, M., Steuerplanung, 2004, S. 40.
547
Vgl. HERZIG, N., Spannungsverhältnis, 1994, S. 589.
548
Vgl. hierzu weitere Einflussgrößen in HERZIG, N., Spannungsverhältnis, 1994, S. 589.
549
Vgl. HERZIG, N., Spannungsverhältnis, 1994, S. 589.
3.6 Einbeziehung von Steuern in Finanzierungsentscheidungen
127
steuern ändert.550 Sind die Einzahlungen bzw. Auszahlungen gleichzeitig Betriebseinnahmen bzw. Betriebsausgaben, so wird der sich daraus ergebende Steuernachteil bzw. Steuervorteil
(36001)
(ΔStZt ) wie folgt berechnet:
ΔStZ t = zt ⋅ st
Der Steuernachteil bzw. Steuervorteil
(ΔStZt ) wird berechnet durch Multipli-
(zt ) , die eine Änderung der Bemessungsgrundlage ausgelöst hat, mit dem Differenzsteuersatz (st ) der jeweiligen Periode (t ) . Es wird kation der Zahlung
dabei angenommen, dass die Steuer jeweils zum Ende der Periode zu zahlen ist, in dem der Gewinn entstanden ist.551 Der Differenzsteuersatz wird dabei definiert als der Steuersatz mit dem eine Differenz zwischen zwei Bemessungsgrundlagen besteuert wird.552 Da in Abhängigkeit von der Rechtsform des gegründeten Unternehmens mehrere Ertragsteuern berechnet werden, wie beispielsweise Einkommen-, Kirchen-, Gewerbe- und Körperschaftsteuer und ein Solidaritätszuschlag, werden als Differenzsteuersätze kombinierte Steuersätze verwendet. Dabei fassen die kombinierten Steuersätze mehrere Steuerarten zusammen.553
550
Vgl. BITZ, M., Investition, 2005, S. 128; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 206.
551
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S, 190.
552
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 101.
553
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 102ff.
128
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
3.6.3
Berechnung von Steuerwirkungen unter Verwendung von kombinierten Ertragsteuersätzen
3.6.3.1
Gründung eines nicht gewerblichen Einzelunternehmens
Bei Gründung eines nicht gewerblichen Einzelunternehmens unterliegt der Existenzgründer als Steuerpflichtiger der tariflichen Einkommensteuer gemäß § 32 a EStG und sofern er einer Konfession angehört der Kirchensteuer. Zur Berechnung der Einkommen- und Kirchsteuer wird der Einkommensteuersatz
(sESt )
und Kirchensteuersatz
mensgröße
(E)
(s KiSt )
multipliziert mit einer Bruttoeinkom-
vor Abzug der Kirchensteuer als Sonderausgabe.554 Zudem
wird ein Solidaritätszuschlag
(sSolz )
erhoben. Der kombinierte Einkommen-
steuer-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz für den nicht gewerblichen Einzelunternehmer
(36002)
s nat =
(s nat )
555
wird wie folgt berechnet:
s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) 1 + s ESt ⋅ s KiSt
Für einbehaltene Gewinne kann der nicht gewerbliche Einzelunternehmer gemäß § 34 a EStG einen Antrag auf eine begünstigte Besteuerung stellen. Dies hat zur Folge, dass in diesem Fall der tarifliche Einkommensteuersatz Zähler durch den begünstigten Einkommensteuersatz
(sESt ) im
(s ) gem. § 34a Abs. 1 §34a
554
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 102ff.
555
Vgl. HOMBURG, S./HOUBEN, H./MAITERTH, R., Unternehmensteuerreform, 2007, S. 377.
129
3.6 Einbeziehung von Steuern in Finanzierungsentscheidungen
S. 1 EStG in Höhe von derzeit 28,25 % zu ersetzen ist.556 In diesem Falle be-
(
)
rechnet sich der kombinierte Ertragsteuersatz s nat §34 a wie folgt:
(36002a)
snat §34 a =
s§34 a ⋅ (1 + s KiSt + sSolz ) 1 + s§34 a ⋅ s KiSt
Bei einer Entnahme dieser steuerlich begünstigten Gewinnanteile erfolgt gem. § 34a Abs. 3 und 4 EStG eine Nachversteuerung mit derzeit 25 %. Sofern dies beim nicht gewerblichen Einzelunternehmer zutrifft, ist ebenfalls der tarifliche Einkommensteuersatz im Zähler durch den genannten Nachversteuerungssatz von derzeit 25 % zu ersetzen. Sofern die sich aus der Wahl einer Finanzierungmöglichkeit ergebenden Einzahlungen bzw. Auszahlungen gleichzeitig Betriebseinnahmen bzw. Betriebsausgaben sind, verändern sie die Bruttoeinkommensgröße
(E) . Solche abzugsfähige
Betriebsausgaben bzw. Betriebseinnahmen mindern bzw. erhöhen die Steuerbemessungsgrundlage
(E) und ergeben
eine Steuerentlastung bzw. Steuerbe-
lastung. Diese Steuerwirkung bei nicht gewerblichen Einzelunternehmen kann berechnet werden durch Multiplikation der abzugsfähigen Betriebsausgaben bzw. der Betriebseinnahmen mit dem kombinierten Ertragsteuersatz.
(36003)
556
ΔStZ = z ⋅ snat
Vgl. hierzu die Berechnungsformel bei HOMBURG, S./HOUBEN, H./MAITERTH, R., Unternehmensteuerreform, 2007, S. 377.
130
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Diese quantitativ erfassbaren Steuerwirkungen finden anschließend in den Zahlungsreihen der einzelnen zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten Berücksichtigung. 3.6.3.2
Gründung eines gewerblichen Einzelunternehmens
Sofern der Existenzgründer ein gewerbliches Einzelunternehmen gründet, unterliegt er neben der Einkommensteuer, der Kirchensteuer und dem Solidaritätszuschlag zusätzlich mit seinem Gewerbebetrieb der Gewerbesteuer. Gemäß § 6 GewStG ist die Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer der Gewerbeertrag nach § 7 GewStG, der bei Personenunternehmen um einen Freibetrag von 24.500 € nach § 11 Abs. 1 Ziff. 1 GewStG gekürzt wird. Die Berechnung des
(
kombinierten Ertragsteuersatzes s natg
) erfolgt bei Gründung eines gewerbli-
chen Einzelunternehmens durch Addition des kombinierten Einkommensteuer-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatzes satzes
(s nat ) und des Gewerbesteuer-
(sGewSt ) . Es gilt:
(36004) s natg = s nat + s GewSt
(sGewSt ) berechnet durch Multiplikation der (me) mit dem Gewerbesteuerhebesatz (h ) unter
Dabei wird der Gewerbesteuersatz Gewerbesteuermesszahl
gleichzeitiger Berücksichtigung der Anrechnung dieser Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer mit dem Anrechnungsfaktor
557
(α ) gem. § 35 EStG.
557
Es gilt:
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 108ff; HOMBURG, S./HOUBEN, H./MAITERTH, R., Unternehmensteuerreform, 2007, S. 377.
131
3.6 Einbeziehung von Steuern in Finanzierungsentscheidungen
(36005)
sGewSt = me ⋅ (h − α ⋅ (1 + ssolz ))
Nach Einsetzen der Gleichungen (36002) und (36004) in (36003) ergibt sich für die Berechnung des kombinierten Ertragsteuersatzes bei Gründung eines gewerblichen Einzelunternehmens:
(36006)
snatg =
s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) + me ⋅ (h − α ⋅ (1 + s solz )) 1 + s ESt ⋅ s KiSt
Auch bei gewerblichen Einzelunternehmen besteht, wie bereits im vorigen Gliederungspunkt für nicht gewerbliche Unternehmen erläutert, die Antragsmöglichkeit einer begünstigen Besteuerung für einbehaltene Gewinne gemäß § 34 a EStG mit der Folge der Nachversteuerung gem. § 34a Abs. 3 und 4 EStG. Hierbei ist wiederum der tarifliche Einkommensteuersatz
(sESt )
durch den
begünstigten Einkommensteuersatz gem. § 34a Abs. 1 S. 1 EStG bzw. den Nachversteuerungssatz gem. § 34a Abs. 4 EStG im Zähler in obiger Formel zu ersetzen.558 Es gilt:
(36006a)
snatg §34 a =
s§34 a ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) 1 + s§34 a ⋅ s KiSt
+ me ⋅ (h − α ⋅ (1 + ssolz ))
Sofern die sich aus der Wahl einer Finanzierungsmöglichkeit ergebenden Einzahlungen bzw. Auszahlungen gleichzeitig Betriebseinnahmen bzw. Betriebs-
558
Vgl. HOMBURG, S./HOUBEN, H./MAITERTH, R., Unternehmensteuerreform, 2007, S. 377.
132
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
ausgaben sind, verändern Sie die Bruttoeinkommensgröße
(E) und den Gewer-
beertrag gem. § 7 GewStG in gleicher Höhe. Solche abzugsfähige Betriebsausgaben bzw. Betriebseinnahmen mindern bzw. erhöhen die Steuerbemessungsgrundlagen der Einkommen-, Kirchen- und Gewerbesteuer und ergeben eine Steuerentlastung bzw. Steuerbelastung. Diese Steuerwirkung bei nicht gewerblichen Einzelunternehmen kann berechnet werden durch Multiplikation der vollständig abzugsfähigen Betriebsausgabe bzw. der Betriebseinnahme mit dem kombinierten Ertragsteuersatz. Es gilt:
(36007) Δ StZ = z ⋅ s natg
Ist die aus der Finanzierung resultierende Auszahlung zwar einkommensteuerrechtlich vollständig als Betriebsausgabe abzugsfähig, jedoch bei der Ermittlung des Gewerbeertrags teilweise wieder hinzuzurechnen, wird der kombinierte Ertragsteuersatz wie folgt berechnet:
(36008)
snatg / + =
s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) + me ⋅ (h ⋅ (1 − β ) − α ⋅ (1 + s solz )) 1 + s ESt ⋅ s KiSt
Dieser kombinierte Einkommen-, Gewerbe-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz gewerblicher Einzelunternehmen
(s
natg/ +
) findet Anwendung bei der
Steuerentlastung für Aufwendungen, die gem. § 8 GewStG wieder hinzugerechnet werden. Dabei ist
(β )
der Hinzurechnungsfaktor von Finanzierungsauf-
wendungen zur Ermittlung des Gewerbeertrags nach § 8 Nr. 1 GewStG.
133
3.6 Einbeziehung von Steuern in Finanzierungsentscheidungen
3.6.3.3
Gründung einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft
Bei Gründung einer Kapitalgesellschaft unterliegt die Kapitalgesellschaft als juristische Person der Körperschaft- und Gewerbesteuer erhöht um einen Solidaritätszuschlag.559 Der kombinierte Körperschaft-, Gewerbesteuer- und Solidaritätszuschlagsatz für Betriebseinnahmen bzw. voll abzugsfähige Betriebsausgaben
(s
KapG
)
wird
wie folgt berechnet:
(36009) s KapG = s KSt (1 + s solz ) + s GewSt
Der Gewerbesteuersatz ergibt sich aus der Multiplikation des Gewerbesteuermesszahl gem. § 11 Abs. 1 GewStG mit dem Gewerbesteuerhebesatz gem. § 16 GewStG. Es gilt:
(36010) s KapG = s KSt (1 + s solz ) + me ⋅ h
Sofern die Finanzierungsaufwendungen gem. § 8 GewStG bei der Ermittlung des Gewerbeertrags hinzugerechnet werden müssen, ergibt sich folgender kombinierter Körperschaft, Gewerbesteuerund Solidaritätszuschlagsatz
(s
KapG / +
):
(36011) s KapG / + = s KSt (1 + s solz ) + me ⋅ h ⋅ (1 − β )
559
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 60.
134
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Dies bedeutet, dass beispielsweise Zinsaufwendungen für Bankdarlehen die Bemessungsgrundlage der Körperschaftsteuer zu 100 % und die Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer nur zu 75 % mindern und somit folgende Steuerentlastung bewirken:
(36012) Δ StZ = Zi ⋅ s KapG / +
3.6.4
Steuerkorrigierte Kalkulationszinssätze
Bei den Vorteilhaftigkeitskriterien zur Beurteilung von Finanzierungsprojekten spielt die Ermittlung von Barwerten eine wesentliche Rolle. Dadurch stellt sich die Frage nach der Höhe des Kalkulationszinssatzes. Der Kalkulationszinssatz ist dabei der Zinssatz zu dem die künftigen Ein- und Auszahlungen einer Finanzierung abgezinst werden bzw. beschafft oder angelegt werden.560 Bei der Wahl der Finanzierung im Rahmen von Existenzgründungen ist es oftmals der Fall, dass sich die Auszahlungsdifferenzen auf die Höhe des Kontokorrentkredites auswirken. Dadurch kann als Kalkulationszinssatz in diesem Fall der Zinssatz für Kontokorrentkredite verwendet werden. Denkbar ist aber auch, dass zeitweise Guthaben und zeitweise Verbindlichkeiten vorhanden sind, so dass einerseits ein Habenzins und andererseits ein Sollzins Anwendung findet.561 In derartigen Fällen ist es, wegen der gravierenden Abweichung der beiden Zinssätze voneinander, von einem Mischkalkulationszinssatz auszugehen.562 Wirken sich nun die Auszahlungsdifferenzen einer Finanzierungsart auf die Höhe des Bankguthabens aus (positive Supplementinvestition), so entstehen 560
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 97.
561
Vgl. HEINHOLD, M., Unternehmensbesteuerung, 1996, S. 69ff.
562
Vgl. zur Wahl des Kakulationszinssatzes SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 102ff.; BLOHM, H./LÜDER, K., Investition 1995, S. 147ff.; SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 120; HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 35ff. KRUSCHWITZ, L., Investitionsrechnung, 2009, S. 53ff.
3.6 Einbeziehung von Steuern in Finanzierungsentscheidungen
135
Zinserträge, die besteuert werden. Zinserträge sind Kapitalerträge i.S.d. § 20 EStG, die der Kapitalertragsteuer mit dem Charakter einer Abgeltungsteuer gemäß § 43a EStG unterliegen.563 Dies gilt jedoch gemäß § 43 Abs. 5 EStG nicht für Kapitalerträge, die zu den Einkünften aus Gewerbebetrieb oder aus selbstständiger Arbeit gehören. Diese Kapitalerträge müssen bei Veranlagung erklärt werden.564 Dieser Sachverhalt kann bei der Wahl des Kalkulationszinssatzes dadurch berücksichtigt werden, dass vom Kalkulationszinssatz die anfallenden Ertragsteuern abgezogen werden und somit ein sog. Nettokalkulationszinssatz Anwendung findet.565 Hierbei werden, jeweils entsprechend der Rechtsform, kombinierte Ertragsteuersätze566 verwendet. Somit beträgt der Nettokalkulationszinssatz beim Freiberufler
n (36013) inat = i ⋅ (1 − s nat ) ,
beim gewerblichen Einzelunternehmen
(36014)
n inatg = i ⋅ (1 − s natg )
und bei der Kapitalgesellschaft
(36015) 563
n iKapG = i ⋅ (1 − s KapG ).
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre , 2008, S. 118.
564
Vgl. DAHM, J./HAMACHER, R./HAUSTEIN, A., Abgeltungsteuer, 2008, S. 57.
565
Vgl., BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 193; KÖNIG, R./WOSNITZA, M., Steuerplanung, 2004, S. 41f.; BITZ, M., Investition, 2005, S. 128ff.; SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 120ff.;
566
Vgl. Gliederungspunkte 3.6.3.1 bis 3.6.3.3.
136
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Wirken sich im Gegensatz dazu die Auszahlungsdifferenzen einer Finanzierungsart auf die Höhe der Bankverbindlichkeiten aus (negative Supplementinvestition), so entstehen Zinsaufwendungen, die vollständig bzw. teilweise die jeweilige Ertragsteuerbemessungs-grundlage reduzieren und somit zu einer Steuerersparnis führen.567 Zinsaufwendungen sind abzugsfähige Betriebsausgaben i.S.d. § 4 Abs. 4 EStG. Zudem werden sie bei der Berechnung der Gewerbesteuer nach § 8 Nr. 1 GewStG bei der Ermittlung des Gewerbeertrags wieder hinzugerechnet und sind dadurch nur teilweise abzugsfähig.568 Diese Effekte können bei der Wahl des Kalkulationszinssatzes ebenfalls dadurch berücksichtigt werden, dass vom Kalkulationszinssatz die ersparten Ertragsteuern abgezogen werden und somit der Nettokalkulationszinssatz Anwendung findet.569 Da der Freiberufler nicht gewerbesteuerpflichtig ist, beträgt der Nettokalkulationszinssatz:
n (36013) inat = i ⋅ (1 − s nat )
Beim gewerblichen Einzelunternehmen und bei der Kapitalgesellschaft ist die teilweise Hinzurechnung gem. § 8 Nr. 1 GewStG zu berücksichtigen, so dass der Nettokalkulationszinssatz wie folgt lautet:
(36016)
n inatg / + = i ⋅ (1 − s natg / + )
bzw. für die Kapitalgesellschaft 567
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 193; SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 122.
568
Vgl. SCHNEELOCH, Steuerlehre, 2008, S. 169ff.
569
Vgl., BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 193; SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 122f.
3.7 Planungsunsicherheiten
(36017)
3.7
137
n iKapG / + = i ⋅ (1 − s KapG / + ) .
Planungsunsicherheiten
Bezüglich des einzelnen Finanzierungsprojektes bestehen bei den zurechenbaren Zahlungsströmen dahingehend Unsicherheiten, dass Zukunftsdaten verwendet werden, die sich im Zeitablauf durch den Eintritt alternativer Umwelt- und Datensituationen verändern können.570 Dadurch ergeben sich mehrwertige Zahlungsströme.571 Zunächst soll die Unsicherheitsstruktur der Finanzierungsentscheidung näher betrachtet werden. Die sich einer Finanzierungsmöglichkeit anschließenden Zahlungsverpflichtungen des Existenzgründers als Schuldner werden grundsätzlich vertraglich fixiert. Zudem bleiben die Einzahlungen, der mit den Finanzierungsmitteln getätigten Investitionen annahmegemäß außer Acht. Diese beiden Sachverhalte erhöhen weitestgehend die Prognosesicherheit der betrachteten Zahlungsströme. Näher betrachtet kann es jedoch trotzdem zu finanzierungsspezifischen Unsicherheiten kommen. Beispielsweise sind die Ausschüttungen einer Beteiligung zumeist ertragsabhängig und bei Rückzahlung der Beteiligung wird ein unternehmenswertabhängiges Agio fällig. Ein anderes Beispiel sind atypisch stille Beteiligungen, die eine quotenmäßige Beteiligung an den stillen Reserven des gegründeten Unternehmens vorsehen. Die Höhe der aus der Finanzierung resultierenden Auszahlungen orientiert sich somit an der finanziellen Entwicklung des gegründeten Unternehmens. Sofern als Vorteilhaftigkeitskriterium die Kapitalwertmethode gewählt wird, bestehen Unsicherheiten bei der Festlegung der Höhe des Kalkulationszinssatzes. Die Höhe des Kalkulationszinssatzes ist einerseits vom Kapitalmarkt ab-
570
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 11.
571
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 11.
138
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
hängig und andererseits davon, ob die Auszahlungsdifferenzen Guthaben- oder Kreditsalden des Existenzgründers tangieren. Werden zudem Steuerwirkungen bei der Finanzierungsentscheidung berücksichtigt, bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Höhe der Steuersätze und den künftig geltenden steuerrechtlichen Regelungen und deren Interpretation. Ein Unsicherheiten aufdeckendes Verfahren in der Vorteilhaftigkeitsanalyse ist die Sensitivitätsanalyse.572 Mittels der Sensitivitätsanalyse wird die Auswirkung unterschiedlicher Einflussfaktoren ceteris paribus (c.p.), d.h. bei Konstanz der übrigen Eingangsdaten, auf die Auswahlentscheidung verschiedener Finanzierungsprojekte untersucht.573 Es werden hierzu kritische Werte ermittelt, die zu einer Änderung der getroffenen Entscheidung führen. Dadurch können die Schwankungsbreiten für die einzelnen Koeffizienten festgelegt werden, innerhalb derer sich die gefundene Optimallösung nicht ändert.574 Sofern sich eine Änderung der gefundenen Optimallösung ergibt, kann die neue Optimallösung ermittelt werden.575 Bei der Durchführung der Sensitivitätsanalyse sind jeweils die einzelnen Analyseparameter mit realitätsnahen Schwankungen festzulegen. Beispielsweise wird der Kalkulationszinssatz von 0 % bis 20 % oder der Einkommensteuersatz von 0 % bis zum Spitzensteuersatz variiert.576
572
Vgl. BITZ, M., Investition, 2005, S. 136ff.; HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 308ff.
573
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 216ff.
574
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 308.
575
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 308f.
576
Die Schwankungsbreite der Kalkulationszinssätze von 0 % bis 20 % wurde auf der Basis der Zeitreihendatenbank für Kontokorrentzinssätze der Deutschen Bundesbank ermittelt. Vgl. Deutsche Bundesbank, Zeitreihe Sollzinsen, 2010, S. 1.
3.8 Prämissen der Vorteilhaftigkeitsanalyse
3.8
139
Prämissen der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Für die Vorteilhaftigkeitsanalyse von Finanzierungsmöglichkeiten bei Existenzgründung unter Berücksichtigung von Steuerwirkungen sind nach den bisherigen Ausführungen folgende grundsätzliche Prämissen erforderlich: (1)
(2)
(3) (4) (5)
(6)
(7)
Die Existenzgründungsfinanzierung ist eine kombinierte Investitionsund Finanzierungsentscheidung. Es wird von einer bereits getroffenen Investitionsentscheidung ausgegangen und deshalb von leistungswirtschaftlichen Zahlungsströmen abstrahiert. Die Kreditwürdigkeitsprüfung des Kreditgebers ist bereits abgeschlossen. Der Existenzgründer verfügt danach über eine gute Bonität. Die Entscheidung, dass die Finanzierung durchgeführt werden soll, ist bereits getroffen. Offen sind die Fragen mit welchen Finanzierungsarten und in welcher Kombination der einzelnen Möglichkeiten die Finanzierung realisiert wird. Die Finanzierung wird banküblich im Rahmen der üblichen Beleihungsgrenzen abgesichert. In die Untersuchung einbezogen werden die Finanzierungsarten, die bei Existenzgründungen derzeit eine wesentliche Rolle spielen. Im Gliederungspunkt 4 wird eine Vorteilhaftigkeitsanalyse durchgeführt, bei der quantitative Entscheidungskriterien im Vordergrund stehen. Es existiert kein vollkommener Kapitalmarkt mit einheitlichen Sollund Habenzinssätzen. Dennoch wird ein für jede Periode und den Zeitablauf einheitlicher Kalkulationszinssatz verwendet. Dies erfolgt unter der Prämisse dass die Zahlungsdifferenzen des zu beurteilenden Finanzierungsprojektes entweder über positive oder negative Supplementinvestitionen ausgeglichen werden. Das Anfangskapital bei Gründung des Unternehmens beträgt Null. Es ist jedoch ausreichend Eigenkapital im Privatvermögen des Existenzgründers vorhanden, so dass auch eine Eigenfinanzierung realisiert werden kann.
140 (8)
(9)
(10)
(11)
(12)
(13) (14)
3
Methodische Aspekte der Vorteilhaftigkeitsanalyse
Der Existenzgründer als Entscheidungsträger bewertet die zur Wahl stehenden Finanzierungsmöglichkeiten in der Vorteilhaftigkeitsanalyse im Gliederungspunkt 4 mit der Zielvorstellung der Endvermögensmaximierung. In der Vorteilhaftigkeitsanalyse im Gliederungspunkt 4 wird ein klassisches Partialmodell unter Verwendung der Ersatzzielgrößen Kapitalwertmaximierung bzw. Minimierung des Auszahlungsbarwertes angewendet. Planungszeitraum ist bei der Auswahl von mehreren Finanzierungsmöglichkeiten die längste Finanzierungslaufzeit. Der Planungszeitraum ist dabei in mehrere Perioden mit der Laufzeit von jeweils einem Jahr gegliedert. Nach Ablauf des Planungszeitraums sind die Finanzierungen vollständig getilgt. Während der Vertragslaufzeit der einzelnen Finanzierungen kommt es zu keinen Leistungsstörungen. Das gegründete Unternehmen ist jederzeit in der Lage seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Der Mittelzufluss erfolgt meist zu Beginn der Periode Null. Alle anschließenden Zahlungen erfolgen jeweils zum Ende der Perioden. Steuerzahlungen erfolgen jeweils am Ende der Periode in dem die Gewinne entstanden sind. Es wird von einheitlichen und im Zeitablauf konstanten kombinierten Ertragsteuersätzen ausgegangen. Hinsichtlich der Finanzierungsmodalitäten werden Zins- und Tilgungszahlungen jährlich nachschüssig verrechnet. Steuerliche Freibeträge sind in der Regel anderweitig ausgeschöpft. Steuerliche Verluste werden in der gleichen Periode mit anderen positiven Einkünften ausgeglichen. Der Einfluss der Besteuerung wird auf der Basis des in Deutschland derzeit gültigen Rechts untersucht.
4
Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten bei Existenzgründung unter Einbeziehung der Besteuerung
4.1
Vorbemerkungen zur Vorgehensweise der Vorteilhaftigkeitsanalyse und zu den Auswirkungen unterschiedlicher Tilgungsmodalitäten
4.1.1
Vorgehensweise
Zur Realisierung eines Existenzgründungsvorhabens steht eine Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Im Rahmen dieser Analyse soll bei konkurrierenden Finanzierungsprojekten das vorteilhafteste Projekt bestimmt werden. Unter dem Blickwinkel der Zielsetzung eines Existenzgründers, sein Endvermögen zu maximieren, werden die aus den einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten resultierenden Finanzierungsentgelte und deren steuerliche Wirkungen analysiert. Grundsätzlich wird ein Finanzierungsprojekt vorteilhafter sein als das andere, wenn bei zeitlich und betragsmäßig identischem Mittelzufluss in allen Perioden geringere Finanzierungs- und Steuerauszahlungen anfallen. Mit berücksichtigt werden soll zusätzlich, dass die Zahlungen der Finanzierungsmaßnahmen nach dem Mittelzufluss zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Höhen anfallen und dadurch Supplementinvestitionen in Form von Finanzinvestitionen erforderlich machen. Dies bedingt, dass eine Abzinsung der Zahlungsströme auf den Zeitpunkt der Entscheidung bzw. des Mittelzuflusses unter Verwendung des Kalkulationszinsfußes notwendig ist. Die Minimierung dieser Barwerte der Finanzierungsentgelte und der Steuerzahlungen kann somit als Ersatzkriterium des Vorteilsvergleichs herangezogen werden.
142
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
4.1.2
Vergleich zwischen Raten-, Annuitäten- und Festdarlehen
4.1.2.1
Vorteilhaftigkeitsanalyse
Die einzelnen Finanzierungsarten werden ausschließlich für die geplanten und zur Umsetzung entschiedenen Investitionen einer Existenzgründung verwendet und sind somit direkt zurechenbar. Dies und die Prämisse, dass im Rahmen dieser Analyse nicht von einem vollkommenen Kapitalmarkt ausgegangen wird, bedingt, dass eine Identität des Finanzierungsentgeltsatzes und des Zinssatzes für die Supplementinvestition (Kalkulationszinssatz) nicht zwingend gegeben ist und somit die gewählte Tilgungsart der Finanzierung ihre Vorteilhaftigkeit bestimmen kann.577 Der Existenzgründer hat somit die Wahl zwischen drei verschiedenen Darlehen, die sich lediglich bezüglich der Tilgungsmodalität unterscheiden. Als Tilgungsmodalitäten werden die Tilgungen über konstante Raten, Tilgungsanteile in einer Annuität und die endfällige Tilgung betrachtet. Diese zu vergleichenden Darlehen mit unterschiedlichen Tilgungsmodalitäten erfolgen unter den Annahmen, dass sie hinsichtlich ihres Auszahlungskurses in Höhe von 100 %, ihres Nominalzinssatzes und ihrer Laufzeit identisch sind. Da der Vorteilsvergleich zudem unter Berücksichtigung der Besteuerung erfolgt, wird von einem einheitlichen, über den Zeitablauf konstanten Steuersatz des Existenzgründers ausgegangen. Zudem ist die Ertragsbesteuerung der Supplementinvestition und der Finanzierung mittels eines Annuitäten-, Raten- oder Festdarlehens identisch. Unter der Zielsetzung der Endvermögensmaximierung wird als Vorteilhaftigkeitskriterium die Auszahlungsbarwertmaximierung gewählt. Für den Existenz-
577
Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006, S. 137; SCHÖPE, B., Immobilienfinanzierung, 1999, S. 375.
143
4.1 Vorbemerkungen
gründer ist danach das Darlehen mit dem höchsten Auszahlungsbarwert am Vorteilhaftesten.578 Zunächst werden nun die einzelnen Auszahlungsbarwerte von Raten-, Annuitäten und Festdarlehen berechnet. Bei dieser Ermittlung der Auszahlungsbarwerte für Raten-, Annuitäten- und Festdarlehen ist der für die Abzinsung verwendete Nettokalkulationszinssatzes
(i ) abhängig von der Rechtsform des finanzierten n
Unternehmens. Im Hinblick darauf, ob es sich um ein nicht gewerbliches Unternehmen, ein gewerbliches Unternehmen oder eine Kapitalgesellschaft handelt,
( ) bzw. (i ) oder (i n natg
n findet der Nettokalkulationszinssatz inat
n KapG
) Berück-
sichtigung. Sofern die Hinzurechnung der Kalkulationszinsaufwendungen gem. § 8 Nr. 1 GewStG beim analysierten Unternehmen erfolgt, wird
(i
n KapG / +
(i
n natg / +
) bzw.
) verwendet. Die Berechnung dieser Nettokalkulationszinssätze ergibt
sich dabei aus den bereits erläuterten Formeln (36013) bis (36017). Ebenfalls abhängig von der Rechtform des finanzierten Unternehmens ist der
(s) . Dementsprechend wird bei der Ermittlung der Auszahlungsbarwerte entweder (snat ) oder (s ) bzw. (s ) verwendet. Ist zudem eine Steuersatz
natg
KapG
Hinzurechnung der Zinsaufwendungen gem. § 8 Nr. 1 GewStG beim finanzierten Unternehmen möglich, findet als Steuersatz
(s
natg / +
)
oder
(s
KapG / +
)
Anwendung. Diese genannten Steuersätze werden berechnet nach den Formeln (36002), (36006), (36010), (36008) und (36011). Die Auszahlungsbarwerte von Darlehen
(BarD )
mit unterschiedlichen Til-
gungsmodalitäten unter Berücksichtigung der Besteuerung ergeben sich allge-
578
Beträgt beispielsweise der Auszahlungsbarwerte einer Finanzierungsalternative -20.000 € und einer Finanzierungsalternative -25.000 €, so ist die Alternative mit einem Auszahlungsbarwert von -20.000 € am Vorteilhaftesten.
144
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
mein aus der auf den Zeitpunkt t = 0 zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgen
zinsten Summe der um Steuervorteile korrigierten periodenabhängigen Zinsen
(Zi) und Tilgungen (Tg ) . Es gilt folglich: (41001) Bar D = −
T
¦ (Zi ⋅ (1 − s ) + Tg )⋅ (1 + i t
t
n −t
)
t =1
Diese allgemein für die verschiedenen Tilgungsmodalitäten579 gültige Formel (41001) wird im Folgenden näher konkretisiert. Dementsprechend beträgt bei Festdarlehen, d.h. bei Darlehen mit endfälliger Rückzahlung des nominellen Darlehensbetrags
(M nom ) der Auszahlungsbarwert (BarFD ) :
(41002) Bar FD = − M nom ⋅ (1 + i n ) −T −
T
¦M
nom
t =1
Dieser Auszahlungsbarwert des Festdarlehens
⋅ i FD ⋅ (1 − s ) ⋅ (1 + i n ) − t
(BarFD )
setzt sich zusammen
aus dem auf den Zeitpunkt t = 0 zum Nettokalkulationszinssatz nominellen Darlehensrückzahlungsbetrag
(M nom )
(i ) abgezinsten n
und der Summe der perio-
(M nom ⋅ iFD ) . Die Zinsen werden dabei jeweils vermindert um den Steuervorteil (M nom ⋅ iFD ⋅ s ) , der sich aus der Abzugsfähigkeit
denkonstanten Zinsen
gem. § 4 Abs. 4 EStG ergibt.
579
Vgl. detaillierte Erläuterungen zur Tilgungsrechnung in KRUSCHWITZ, L., Finanzmathematik, 2006, S. 141ff.; TIETZE, J., Finanzmathematik, 2006, S. 181ff.
145
4.1 Vorbemerkungen
Abweichend davon bestimmt sich der Auszahlungsbarwert bei Ratendarlehen
(BarRD ) , d.h. bei einer Rückzahlung des Darlehens mit einer über die Laufzeit konstanten Tilgungsrate wie folgt:
(41003)
T ª§ t − 1 · 1º n −t BarRD = −¦ M nom ⋅ «¨1 − ¸ ⋅ iRD ⋅ (1 − s ) + » ⋅ (1 + i ) T T ¹ t =1 ¬© ¼
Der Auszahlungsbarwert des Ratendarlehens Nettokalkulationszinssatz Tilgungsbeträge
(i )
§ M nom · ¨ ¸ © T ¹
n
abgezinsten Summe der periodenkonstanten und
der
Abzugfähigkeit gem. § 4 Abs. 4 EStG
derten Zinsen
(BarRD ) ergibt sich aus der zum
um
Steuervorteil
aus
der
§ · § t −1· ¨¨ M nom ⋅ ¨1 − ¸ ⋅ iRD ⋅ s ¸¸ verminT ¹ © © ¹
§ · § t −1· ¨¨ M nom ⋅ ¨1 − ¸ ⋅ iRD ¸¸ . T ¹ © © ¹
Die Zinsbeträge pro Periode erge-
ben sich dabei aus dem Nominaldarlehen
§
den
(M nom )
abzüglich der bereits in
§ t −1·· ¸ ¸¸ . © T ¹¹
Vorperioden geleisteten Tilgungen ¨¨ M nom ⋅ ¨
©
Schließlich wird der Auszahlungsbarwert des Annuitätendarlehens wie folgt bestimmt:
(BarAD )
146
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(41004)
(
T § i ⋅ (1 + i AD )T ⋅ (1 − s ) + s ⋅ (1 + i AD )t −1 BarAD = − ¦ M nom ⋅ ¨¨ AD (1 + i AD )T − 1 t =1 ©
Der Auszahlungsbarwert des Annuitätendarlehens durch Abzinsung mit dem Nettokalkulationszinssatz denkonstanten Annuitäten
(BarAD )
)·¸ ⋅ (1 + i ) ¸ ¹
n −t
wird berechnet
(i ) der Summe der perion
( AnAD ) abzüglich der Steuervorteile (S AD ) aus der
Abzugsfähigkeit gemäß § 4 Abs. 4 EStG des jeweiligen Zinsanteils der Annuität pro Periode. Die periodenkonstante Annuität ergibt sich entsprechend den bereits in den Grundlagen dargestellten Formeln
(34012) An = K ⋅ af und
i ⋅ (1 + i ) (1 + i )T − 1 T
(34013) af =
Somit berechnet sich die Annuität des Annuitätendarlehens
i AD ⋅ (1 + i AD ) (1 + i AD )T − 1 T
(41005) An AD = M nom ⋅
( AnAD ) wie folgt:
147
4.1 Vorbemerkungen
Die Steuervorteile des Annuitätendarlehens
(S AD )
aus den periodenunter-
schiedlichen Zinsbeträgen, die sich aus dem nominellen Darlehensbetrag abzüglich der bis zur jeweiligen Vorperiode bereits geleisteten Tilgungen ergibt, berechnet sich somit nach:
(41006)
S AD = M nom ⋅ i AD
((1 + i ⋅s⋅
)T − (1 + i AD )t −1 ) (1 + i AD )T − 1 AD
Für den Vorteilsvergleich von zwei konkurrierenden Raten-, Annuitäten- oder Festdarlehen
(D1, D2) gilt nun folgende Vorteilhaftigkeitsbedingung:
(41007) Δ Bar D1− D 2 =
T
¦ (ΔZi ⋅ (1 − s ) + ΔTg ) ⋅ (1 + i t
t
n
) −t
t =1
Der Vorteil des Darlehens 1
(D1) gegenüber dem Darlehen 2 (D2) mit einer
anderen Tilgungsmodalität ergibt sich somit aus der zum Zeitpunkt t = 0 mit dem Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten Summe der steuerkorrigierten n
periodenabhängigen Zinsdifferenzen zen
(ΔZit ⋅ (1 − s)) und der Tilgungsdifferen-
(ΔTg t ) . Zinsen und Tilgungen sind jeweils Auszahlungen und werden
deshalb bei der Barwertermittlung mit negativen Werten erfasst. Sofern der in der Formel (41007) bestimmte Differenzenbarwert kleiner (größer) als Null ist, ist das Darlehen 2 (Darlehen 1) vorteilhafter. Ist dagegen der Differenzenbarwert gleich Null, sind die beiden Darlehen indifferent. Ausgehend von einem gewerblichen Einzelunternehmen werden nun in der Tabelle IV/1 die Auszahlungsbarwerte von Annuitäten-, Fest- und Ratendarlehen bei einer nominellen Darlehensverzinsung und Bruttokalkulationszinssätzen von 2 %, 6% und 10 % p.a. unter Berücksichtigung der Besteuerung berechnet.
148
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Die steuerkorrigierten Darlehens- und Nettokalkulationszinssätze belaufen sich hierbei auf 1,5508 %, 4,6524 % und 7,754 % p.a..580 Die zur Wahl stehenden Darlehen sind identisch bezüglich der Darlehenshöhe mit 50.000 €, des Auszahlungskurses von 100 %, der Laufzeit von 10 Jahren und der jährlich nachträglichen Zins- und Tilgungsverrechnung. Sie unterscheiden sich lediglich in den Tilgungsmodalitäten. Darlehensverzinsung Kalkulationszinssatz
2%
6%
10 %
i nom
i
in
1,5508 %
4,6524 %
7,7540 %
is
2%
1,5508 %
-50.000,00 € -50.000,00 € -50.000,00 €
-58.701,19 € -64.263,25 €
-68.238,29 € -78.526,70 €
-58.025,86 €
-66.051,71 €
AD FD RD
-42.652,48 € -37.820,39 € -42.845,86 €
-50.000,00 € -50.000,00 € -50.000,00 €
-58.066,71 € -62.179,61 € -57.154,14 €
AD FD RD
-36.813,65 €
-43.093,74 €
-28.955,10 € -37.140,71 €
-39.477,54 € -43.570,35 €
-50.000,00 € -50.000,00 € -50.000,00 €
AD FD RD
6%
10 %
Tabelle IV/1:
4,6524 %
7,7540 %
Auszahlungsbarwerte von Annuitäten-, Fest- und Ratendarlehen bei unterschiedlichen Darlehens- und Kalkulationszinssätzen
Hierbei wird ersichtlich, dass bei einer Identität der steuerkorrigierten Darlehens- und der Nettokalkulationszinssätze die Auszahlungsbarwerte identisch sind. Dies bedeutet, dass es in diesem Fall völlig unerheblich ist, ob ein Raten-, Annuitäten- oder Festdarlehen gewählt wird. Ist dagegen der steuerkorrigierte 580
Zur Berechnung des kombinierten Ertragsteuersatzes
( s natg ) ,
ermittelt nach der Formel
(36006) für das gewerbliche Einzelunternehmens, wurden folgende Werte zu Grunde gelegt: Einkommensteuersatz: 42 %, Kirchensteuersatz: 9 %, Solidaritätszuschlagsatz: 5,5 %, Gewerbesteuermesszahl: 3,5 %, Hebesatz: 400 %, 3,8 als Anrechnungsfaktor der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer: 3,8 ohne Hinzurechnung der Finanzierungsaufwendungen gem. § 8 Nr. 1 GewStG.
149
4.1 Vorbemerkungen
Darlehenszinssatz niedriger als der Nettokalkulationszinssatz, so ist jeweils das Festdarlehen am Vorteilhaftesten. Im umgekehrten Fall, d.h. bei einem höheren steuerkorrigierten Darlehenszinssatz als der Nettokalkulationszinssatz ist jeweils das Ratendarlehen am Vorteilhaftesten. Zur Bestimmung der jeweiligen Vorteile werden nun nach der Formel (41007) zunächst die nominellen (Tabelle IV/2) und anschließend die relativen (Tabelle IV/3) Differenzenauszahlungsbarwerte bestimmt. Darlehensverzinsung Kalkulationszinssatz
2%
6%
10 %
i nom
1,5508 %
4,6524 %
7,7540 %
is
i
in
2%
1,5508 %
0,00 € 0,00 € 0,00 €
-5.562,06 € -675,33 € -6.237,39 €
-10.288,41 € ΔBarFD− AD -2.186,58 € ΔBarAD−RD -12.474,99 € ΔBarFD−RD
6%
4,6524 %
+3.817,18 € +193,38 € +5.025,47 €
0,00 € 0,00 € 0,00 €
-4.112,90 € ΔBarFD− AD -912,57 € ΔBarAD−RD -5.025,47 € ΔBarFD−RD
10 %
7,7540 %
+6.981,61 € +3.616,19 € +327,06 € +476,61 € +8.185,61 € +4.092,80 €
0,00 € ΔBarFD− AD 0,00 € ΔBarAD − RD 0,00 € ΔBarFD − RD
Tabelle IV/2:
Differenzenauszahlungsbarwerte von Annuitäten-, Fest- und Ratendarlehen bei unterschiedlichen Darlehens- und Kalkulationszinssätzen
150
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Darlehensverzinsung Kalkulationszinssatz
i
in
2 % 1,5508 %
2%
10 %
i nom
1,5508 % 4,6524 %
7,7540 %
is
0,00 % - 11,12 % 0,00 % - 1,35 % 0,00 % - 12,47 %
- 20,58 % - 4,37 % - 24,95 %
Δ Bar
Δ Bar
- 8,23 % - 1,83 % - 10,05 % 0,00 % 0,00 % 0,00 %
6 % 4,6524 % + 7,63 % + 0,39 % +10,05 %
6%
0,00 % 0,00 % 0,00 %
10 % 7,7540 % +13,96 % + 7,23 % + 0,65 % + 0,95 % +16,37 % + 8,19 % Tabelle IV/3:
FD − AD
/ M
nom
AD − RD
/ M
nom
FD − RD
/ M
nom
Δ Bar
FD − AD
/ M
nom
Δ Bar
AD − RD
/ M
nom
Δ Bar
FD − RD
/ M
nom
Δ Bar
FD − AD
/ M
nom
Δ Bar
AD − RD
/ M
nom
FD − RD
/ M
nom
Δ Bar
Δ Bar
Relative Differenzenauszahlungsbarwerte von Annuitäten-, Fest- und Ratendarlehen bei unterschiedlichen Darlehens- und Kalkulationszinssätzen
Bei Betrachtung der nominellen und der relativen Differenzenauszahlungsbarwerte ergeben sich generell die größten Differenzen im Vergleich von Fest- und Ratendarlehen. Nur geringfügige Differenzen ergeben sich im Vergleich von Raten- und Annuitätendarlehen. Bei der obigen Vorteilhaftigkeitsanalyse sind drei verschiedene Konstellationen hinsichtlich des Nettokalkulationszinssatzes und des mit Steuervorteilen korrigierten Finanzierungsentgeltes gegeben. Der Nettokalkulationszinssatz entspricht entweder dem steuerkorrigierten Finanzierungsentgeltsatz oder er ist höher bzw. niedriger. Bei diesen drei Konstellationen ergeben sich nun unterschiedliche Vorteilhaftigkeiten für die Wahl von Annuitäten-, Raten und Festdarlehen, die zu folgenden Handlungsempfehlungen für den Kreditnehmer führen.
4.1 Vorbemerkungen
4.1.2.2
Handlungsempfehlungen
4.1.2.2.1
Identität von steuerkorrigiertem Darlehens- und Nettokalkulationszinssatz
151
Sofern der steuerkorrigierte Finanzierungsentgeltsatz identisch ist mit dem Nettokalkulationszinssatz, hat die Tilgungsmodalität keinen Einfluss auf die Vorteilhaftigkeit des gewählten Finanzierungsprojektes. Bei dieser Konstellation kann der Kreditnehmer unter der Zielsetzung der Endvermögensmaximierung eine beliebige Auswahl zwischen Raten-, Annuitäten oder Festdarlehen treffen. 4.1.2.2.2
Unterschreitung des Nettokalkulationszinssatzes durch den steuerkorrigierten Darlehenszinssatz
Ist der steuerkorrigierte Finanzierungsentgeltsatz niedriger als der Nettokalkulationszinssatz, so bedeutet dies, dass die vom Existenzgründer beanspruchten Finanzierungsmittel im Rahmen seiner Gründungsinvestitionen niedriger verzinst werden als die über Supplementinvestitionen beschafften Zahlungsmittel für die Zins- und Tilgungsleistungen. Diese Konstellation ist beispielsweise vorstellbar, wenn der Existenzgründer ein zinssubventioniertes Förderdarlehen erhält und die daraus resultierenden Kapitaldienstverpflichtungen durch Valutierung seines höher verzinsten Kontokorrentkredites bedient. In der obigen Vorteilhaftigkeitsanalyse der in Tilgungsmodalitäten differierenden Raten-, Annuitäten- und Festdarlehen hat sich bei dieser Zinskonstellation ergeben, dass das Festdarlehen am Vorteilhaftesten ist. In Relation zum Mittelzufluss ist das Festdarlehen um 7,23 % bis zu 16,37 % vorteilhafter als ein Raten- oder Annuitätendarlehen. Der Vorteil des Festdarlehens gegenüber dem Raten- und Annuitätendarlehen berechnet sich entsprechend der Vorteilhaftigkeitsbedingung gemäß der bereits erläuterten Formel
152
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(41007) Δ Bar D1− D 2 =
T
¦ (ΔZi ⋅ (1 − s ) + ΔTg ) ⋅ (1 + i t
n
t
) −t
t =1
Der Vorteil des Festdarlehens (D1) im Vergleich zu Annuitäten- oder Ratendarlehen (D2) ergibt sich danach aus der zum Entscheidungszeitpunkt abdiskontierten Summe der periodenabhängigen Zinsdifferenzen vermindert um den Steuernachteil wegen geringerer Abzugsfähigkeit von Zinsen zuzüglich der abdiskontierten Summe der periodenabhängigen Tilgungsdifferenzen.
60000 Annuitätendarlehen
Ratendarlehen
Festdarlehen
52.326
Werden nun die Kapitaldienstzahlungen von Annuitäten-, Raten- und Festdarlehen in den einzelnen Perioden betrachtet, so ergibt sich der in folgender Abbildung IV/1 dargestellte Verlauf:
40000 30000
6.282 6.628 2.326
6.343 6.396 2.326
6.408 6.163 2.326
6.476 5.930 2.326
6.549 5.698 2.326
6.626 5.465 2.326
2
3
4
5
6
7
8
9
6.707 5.233
6.225 6.861 2.326
10000
6.171 7.094 2.326
20000 6.120 7.326 2.326
Kapitaldienst in Euro
50000
0 Jahre 1
10
Abbildung IV/1: Kapitaldienste für Annuitäten-, Raten- und Festdarlehen581
581
Bei der Berechnung der Kapitaldienste wird ein Darlehen in Höhe von 50.000 € mit einem Auszahlungskurs von 100 %, einer Laufzeit von 10 Jahren und einer nachschüssigen jährlichen Zins- und Tilgungsleistung zu Grunde gelegt. Die steuerkorrigierte Darlehensverzinsung ergibt sich aus dem Nominalzinssatz in Höhe von 6 % p.a. abzüglich des im Zeitablauf konstanten (Forts n.S.)
4.1 Vorbemerkungen
153
Der periodenabhängige Kapitaldienst für das Festdarlehen enthält, aufgrund der endfälligen Tilgung, jeweils die steuerkorrigierte konstante Zinszahlung für den kompletten Darlehenbetrag. Dagegen sind in den Kapitaldiensten für Raten- und Annuitätendarlehen in jeder Periode Zins- und Tilgungsleistungen enthalten. In der ersten Periode sind die Zinsleistungen bei Raten- und Annuitätendarlehen identisch mit den Zinsen für ein Festdarlehen. In den Folgeperioden sind sie, aufgrund der geleisteten Tilgung, allerdings geringer. Dabei erfolgt die Tilgung beim Ratendarlehen in konstanten Raten und beim Annuitätendarlehen innerhalb der Annuität mit einem im Zeitablauf um die ersparten Zinsen steigenden Tilgungsanteil. Die Kapitaldienste sind für Raten- und Annuitätendarlehen, mit Ausnahme der letzten Periode, generell höher als beim Festdarlehen. In der letzen Periode erfolgt beim Festdarlehen die Tilgung des kompletten Darlehensbetrags. Die mit Ausnahme der letzten Periode jeweils höheren Zins- und Tilgungszahlungen für Raten- und Annuitätendarlehen im Vergleich zu Festdarlehen werden mittels Supplementinvestitionen bedient, deren Nettokalkulationszinssatz den steuerkorrigierten Darlehenszinssatz übersteigt. Dies führt dazu, dass im Falle eines den steuerkorrigierten Darlehenszinssatz übersteigenden Nettokalkulationszinssatzes, der Barwert des Festdarlehens generell niedriger ist als der Barwert eines Fest- oder Annuitätendarlehens.
kombinierten Ertragsteuersatzes
( s natg ) , ermittelt nach der Formel (36006) für ein gewerbli-
ches Einzelunternehmen. Dabei werden folgende Werte zu Grunde gelegt: Einkommensteuersatz: 42 %, Kirchensteuersatz: 9 %, Solidaritätszuschlagsatz: 5,5 %, Gewerbesteuermesszahl: 3,5 %, Hebesatz: 400 %, 3,8 als Anrechnungsfaktor der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer: 3,8 ohne Hinzurechnung der Finanzierungsaufwendungen gem. § 8 Nr. 1 GewStG. Der verwendete steuerkorrigierte Darlehenszinssatz beträgt folglich 4,65 % p.a.. Hinsichtlich des Annuitätendarlehens gilt es in der Abbildung zu beachten, dass in jeder Periode der Steuervorteil aus der Abzugsfähigkeit der Zinsen gem. § 4 Abs. 4 EStG berücksichtigt wurde. Aufgrund der im Zeitablauf fallenden Zinsanteile innerhalb der Annuität ergeben sich im Zeitablauf auch fallende Steuervorteile. Aufgrund dieser Steuerkorrektur haben die Annuitäten im Zeitablauf einen leicht steigenden Verlauf.
154
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Zusammenfassend wird festgehalten, dass der Kreditnehmer bei einem, den Nettokalkulationszinssatz unterschreitenden steuerkorrigierten Darlehenszinssatz, möglichst hohe Zahlungen für Finanzierungsentgelte und Tilgungen zum Ende der Laufzeit leisten sollte. Vorteilhaft ist in dieser Konstellation folglich die Aufnahme eines Festdarlehens anstelle eines Raten- oder Annuitätendarlehens. Zudem vorteilhaft ist auch die Nutzung von Tilgungsfreijahren. Dagegen nicht vorteilhaft ist das Ausschöpfen von Sondertilgungsmöglichkeiten. Stehen dem Kreditnehmer lediglich ein Raten- oder Annuitätendarlehen zur Auswahl, so ergeben sich minimale Vorteile für das Annuitätendarlehen bei einem den Nettokalkulationszinssatz unterschreitenden steuerkorrigierten Darlehenszinssatz. In obiger Vorteilhaftigkeitsanalyse beläuft sich die Vorteilhaftigkeit des Annuitätendarlehens im Vergleich zum Ratendarlehen in Relation zum Nominaldarlehen von 0,39 % bis zu 0,95%. Dies resultiert draus, dass beim Annuitätendarlehen über den Zeitablauf eine konstante Annuität als Zins- und Tilgungsleistung erfolgt, die bei Berücksichtigung der Besteuerung um den im Zeitablauf fallenden Steuervorteil korrigiert wird. Der Steuervorteil fällt im Zeitablauf analog dem fallenden Zinsanteils innerhalb der Annuität. Dagegen sind die Zins- und Tilgungsleistungen für das Ratendarlehen am Anfang der Darlehenslaufzeit höher und gegen Ende niedriger. Da jedoch höhere Zahlungen zum Ende der Laufzeit bei der gegeben Zinskonstellation vorteilhafter sind, ergeben sich geringfügige Vorteile für das Annuitätendarlehen. Schließlich ergibt sich bei einer Unterschreitung des Nettokalkulationszinssatzes durch den steuerkorrigierten Darlehenszinssatz folgende Rangfolge der Vorteilhaftigkeit: 1. Rang: Festdarlehen, 2. Rang: Annuitätendarlehen 3. Rang: Ratendarlehen.
4.1 Vorbemerkungen
4.1.2.2.3
155
Überschreitung des Nettokalkulationszinssatzes durch den steuerkorrigierten Darlehenszinssatz
Ist der steuerkorrigierte Darlehenszinssatz höher als der Nettokalkulationszinssatz, so ist, unter den gegebenen Voraussetzungen obiger Vorteilhaftigkeitsanalyse, gemäß Tabelle IV/1, das Ratendarlehen im Vergleich zum Annuitätenund Festdarlehen am Vorteilhaftesten. Dies resultiert daraus, dass die Zins- und Tilgungsleistungen beim Ratendarlehen zu Beginn der Darlehenslaufzeit am Höchsten sind und die Zins- und Tilgungsleistungen über Supplementinvestionen zu einem niedrigeren Nettokalkulationszinssatz erfolgen. Deshalb ist es vorteilhaft, das bei dieser Zinskonstellation aufgenommene Darlehen schnellstmöglich zurückzuführen und auch eventuell vorhandene Sondertilgungsmöglichkeiten zu nutzen. Dagegen ist die Inanspruchnahme von Tilgungsfreijahren nicht vorteilhaft. An zweiter Stelle der Vorteilhaftigkeit bei dieser Zinskonstellation steht das Annuitätendarlehen mit dem Vorteil gegenüber dem Festdarlehen, dass über den Zeitablauf steigende Tilgungen erfolgen. Folglich ergibt sich bei einem den Nettokalkulationszinssatz überschreitenden steuerkorrigierten Darlehenszinssatz unter den genannten Bedingungen dieser Vorteilhaftigkeitsanalyse folgende Rangfolge der Vorteilhaftigkeit: 1. Rang: Ratendarlehen, 2. Rang: Annuitätendarlehen 3. Rang: Festdarlehen. Hinsichtlich der praktischen Relevanz dieser Zinskonstellation könnte sich schließlich die Frage ergeben, weshalb ein Existenzgründer ein Darlehen aufnehmen bei dem der Darlehenszinssatz den Kalkulationszinssatz überschreitet. Zur Vedeutlichung: Er hat die Möglichkeit Supplementinvestitionen für den Kapitaldienst des aufgenommenen Darlehens zu tätigen, die niedriger verzinst sind. Denkbar wäre hierbei, dass die Möglichkeiten der Supplementinvestitionen kontingentiert sind und deshalb zwar Kapitaldienste bedient werden können, nicht jedoch die Finanzierung der gesamten Gründungsinvestitionen mög-
156
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
lich ist. Ein anderer Grund könnte auch sein, dass das aufgenommene Darlehen über nicht quantifizierbare Vorteile verfügt, die bei der Finanzierungsentscheidung im Vordergrund standen. Ein Beispiel für einen solchen nicht quantifizierbaren Vorteil ist eine Haftungsfreistellung. 4.1.2.3
Schussfolgerungen zum Vergleich von Ratendarlehen, Annuitätendarlehen und Festdarlehen
Die Vorteilhaftigkeitsanalyse zwischen Raten-, Annuitäten- und Festdarlehen wurde unter den Prämissen eines zeitlich und betragsmäßig identischen Mittelzuflusses für eine identische Finanzierungslaufzeit durchgeführt. Die verwendeten Nettokalkulationszinssätze und die kombinierten Ertragsteuersätze sind über die Laufzeit hinweg konstant. Die Vorteilhaftigkeit unter der Zielsetzung der Maximierung des Auszahlungsbarwertes eines Annuitäten-, Raten- oder Festdarlehens wird dabei nach den bisherigen Ausführungen unter den gegebenen Prämissen bestimmt aus der Höhe des steuerkorrigierten Finanzierungsentgeltsatzes in Relation zum Nettokalkulationszinssatz. Hierbei ergeben sich aus drei verschiedenen Konstellationen unterschiedliche Schlussfolgerungen: 1.
2.
Bei einer Identität des steuerkorrigierten Finanzierungsentgeltsatzes und des Nettokalkulationszinssatzes sind Annuitäten-, Raten- und Festdarlehen indifferent. Ist der steuerkorrigierte Finanzierungsentgeltsatz niedriger als der Nettokalkulationszinssatz ergibt sich folgende Rangfolge der Vorteilhaftigkeit: 1. Rang: Festdarlehen 2. Rang: Annuitätendarlehen 3. Rang: Ratendarlehen. Darüber hinaus ist es bei dieser Konstellation sinnvoll möglichst hohe Zahlungsströme zum Ende der Laufzeit vorzunehmen. Folglich ist die Nutzung
4.1 Vorbemerkungen
157
von Tilgungsfreijahren vorteilhaft. Dagegen nachteilig ist die Nutzung von Sondertilgungsmöglichkeiten. 3.
Überschreitet der steuerkorrigierte Finanzierungsentgeltsatz den Nettokalkulations-zinssatz ändert sich die unter 2. angegebene Reihung der Vorteilhaftigkeit wie folgt: 1. Rang: Ratendarlehen 2. Rang: Annuitätendarlehen 3. Rang: Festdarlehen. Bei dieser Zinskonstellation ist es vorteilhaft, möglichst hohe Zahlungen am Anfang des Planungszeitraums zu leisten. Hieraus resultiert, dass die Nutzung von Sondertilgungsmöglichkeiten vorteilhaft und von Tilgungsfreijahren nachteilig ist.
4.2
Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
4.2.1
Zahlungsströme im chronologischen Ablauf der Finanzierung
Der chronologische Ablauf der Finanzierung von Existenzgründungsinvestitionen lässt sich zur Systematisierung in verschiedene Entwicklungsschritte separieren. Untergliedert werden kann der Finanzierungsvorgang in die Phasen Kapitalbeschaffung, Kapitalzuführung und Kapitalnutzung. Eine Präzisierung der Zeitdauer der einzelnen Phasen ist aufgrund der Individualität der einzelnen Existenzgründung nicht möglich. Die Phase der Kapitalbeschaffung beinhaltet die Vorbereitung der Finanzierung durch Informationsbeschaffung, Selektion und Evaluierung von Finanzierungsarten sowie die Finanzierungsentscheidung. Die hierbei anfallenden Kosten, wie beispielsweise Rechts- und Steuerberatungskosten, sind gemäß § 4 Abs. 4 EStG abzugsfähige Betriebsausgaben. Sie können zwar betragsmäßig bei einzelnen
158
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Finanzierungsarten differieren, werden jedoch in der folgenden Analyse, aufgrund der identischen Besteuerungswirkung, nicht betrachtet. Die Phase der Kapitalzuführung umfasst den erforderlichen Rechtsakt der Finanzierung und die Zuführung der liquiden Mittel. Die Kapitalzufuhr an sich ist erfolgsneutral und hat keine steuerlichen Folgewirkungen. In der dritten Phase der Kapitalnutzung erfolgt die Verwendung der liquiden Mittel für die Gründungsinvestitionen. Dies führt in der Folgezeit, unabhängig von der gewählten Finanzierungsart bei identischer Kapitalzufuhr, zu einer gleichen Erhöhung des Ertrags aus leistungswirtschaftlichen Zahlungen. Diese Ertragserhöhungen werden deshalb in die folgende Analyse nicht einbezogen. Daneben ergeben sich in dieser Phase, in Abhängigkeit von der gewählten Finanzierungsart, die unterschiedlichsten Auszahlungen. Beispielhaft können Zinsaufwendungen, Leasingaufwendungen, Ausschüttungen oder veränderte Abschreibungen mit den unterschiedlichsten Steuerfolgen genannt werden. Diese unterschiedlichen Zahlungsströme und deren steuerliche Konsequenzen bilden den Analyseschwerpunkt und stehen deshalb im besonderen Fokus dieser Arbeit. Da „die Kenntnis der konkreten Ausgestaltung des Steuersystems nicht nur für die Bestimmung der Steuerlast notwendig (ist), sondern (auch) . eine wichtige Grundlage für das Treffen von Finanzierungsentscheidungen“582 ist, werden im folgenden Gliederungspunkt die steuerrechtlichen Folgen ausgewählter Existenzgründungsfinanzierungsarten dargestellt.
582
Vgl. GÜRTLER, M./HIBBELN, M./VÖHRINGER, C., Finanzierungsentscheidungen, 2009, S. 232.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
4.2.2
Steuerrechtliche Folgen verschiedener Existenzgründungsfinanzierungen
4.2.2.1
Nicht gewerbliche Unternehmen
159
Die jährliche Steuerbelastung des Existenzgründers bei Gründung eines nicht gewerblichen Unternehmens mel
583
(Snat ) kann nach folgender Steuerbelastungsfor-
ermittelt werden:
(42001)
S
nat
= E ⋅ s nat + E ESt ⋅ s nat + EW BGr ⋅ s GrSt ⋅ (1 − s nat )
+ EW PGr ⋅ s GrSt ⋅ (1 − s nat )
Die Summe der jährlichen Steuerbelastung des Existenzgründers als nicht gewerblicher Unternehmer
(Snat ) ergibt sich zunächst aus der Multiplikation
des kombinierten Einkommen-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz
(s nat ) mit der Bruttoeinkommensgröße (E) und dem Einkommen ohne Abzug von Kirchensteuer, das nicht gleichzeitig Gewerbeertrag ist (EESt ) . Unter (EESt ) werden beispielsweise nicht betriebliche Einkünfte, Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen oder verschiedene Freibeträge erfasst. Sofern der Existenzgründer im Privat- oder Betriebsvermögen zusätzlich Grundstücke besitzt, erhöht sich die jährliche Steuerbelastung um die hierauf anfallende Grundsteuer. Die Grundsteuer ergibt sich durch Multiplikation des Grundsteuer-
(sGrSt ) mit dem Einheitswert gem. § 13 Abs. 1 GrStG des Betriebsgrundstücks (EWBGr ) bzw. des Privatgrundstücks (EWPGr ) Hierbei gilt es zu . satzes
583
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 45ff.
160
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
beachten, dass diese Grundsteuer bei der Einkunftsart abzugsfähig ist, mit der ein wirtschaftlicher Zusammenhang besteht.584 Zu den nicht abzugsfähigen Kosten nach § 12 Nr. 1 EStG gehört jedoch die Grundsteuer der vom Existenzgründer für eigene Wohnzwecke genutzten Immobilie. Bei der Wahl einer Finanzierungsart ergeben sich unterschiedliche Finanzierungsentgelte, die sich auf die jährliche Steuerbelastung des Existenzgründers als nicht gewerblicher Unternehmer unterschiedlich auswirken. Im Folgenden werden die Steuerwirkungen der einzelnen Finanzierungsarten betrachtet: Bei der Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer tätigt dieser eine Einlage, die gem. § 4 Abs. 1 S. 7 EStG definiert wird. Die Einlage ist demzufolge eine Zuführung von Wirtschaftsgütern, d.h. von Bareinzahlungen oder sonstigen Wirtschaftsgütern, zum Betrieb innerhalb eines Wirtschaftsjahres. Diese Einlage ist erfolgneutral585 und tangiert den steuerlichen Gewinn gem. § 4 Abs. 1 S. 1 EStG nicht. Für diese Eigenfinanzierung entstehen zudem keine juristisch zwingenden Zahlungsverpflichtungen,586 so dass sich auch in den Folgejahren nach Leistung der Einlage des Existenzgründers keine Steuerwirkungen ergeben. Durch die Beteiligung einer natürlichen oder juristischen Person an einem nicht gewerblichen Unternehmen entsteht keine stille Gesellschaft, sondern eine BGB-Innengesellschaft, für die jedoch nach einem BFH-Urteil die Vorschriften für die stille Gesellschaft gemäß §§ 230ff. HGB entsprechende Anwendung finden.587 Aufgrunddessen werden im Folgenden die Bezeichnungen „Einlage eines typisch stillen Gesellschafters“ und „Einlage eines atypisch stillen Gesellschafters“ für die Beteiligung an einem nicht gewerblichen Unternehmen gewählt.
584
Vgl. SCHNEELOCH, D, Steuerlehre, 2008, S. 386.
585
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 224.
586
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 144.
587
Vgl. BFH-Urteil v. 10.07.2001, VIII R 45/98, BStBl. II 2002, S. 339.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
161
Wird die Einlage von einem typisch stillen Gesellschafter erbracht, liegt im steuerlichen Sinne kein Eigenkapital vor.588 Die bezahlten Gewinnanteile an den typisch stillen Gesellschafter stellen grundsätzlich abziehbare Betriebsausgaben i.S.v. § 4 Abs. 4 EStG dar.589 Sie mindern somit die Bruttoeinkommensgröße
(E) in der Steuerbelastungsformel (42001) und bewirken dadurch eine Steuerentlastung für den nicht gewerblichen Einzelunternehmer. Der typisch stille Gesellschafter hat die bezahlten Gewinnanteile auf seine Einlage als Kapitaleinkünfte gem. § 20 Abs. 1 Nr. 4 EStG zu versteuern. Der nicht gewerbliche Unternehmer ist gem. § 43 Abs. 1 Nr. 3 EStG und § 43a Abs. 1 S. 1 EStG verpflichtet 25 % Kapitalertragsteuer einzubehalten und abzuführen. Mit dieser Kapitalertragsteuer wird die Einkommensbesteuerung des typisch stillen Gesellschafters abgegolten. Hierbei gilt es zu beachten, dass der vollständige Betrag der bezahlten Gewinnanteile vor Abzug dieser Kapitalertragsteuer abzugsfähige Betriebsausgaben nach § 4 Abs. 4 EStG beim nicht gewerblichen Unternehmer sind. Folglich mindert auch der vollständige Betrag bezahlter Gewinnanteile die Bemessungsgrundlage
(E)
in der Steuerbelas-
tungsformel (42001). Erfolgt dagegen eine Einlage eines atypisch stillen Gesellschafters ins Unternehmen, so wird der atypisch stille Gesellschafter Mitunternehmer i.S.v. § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG.590 Der atypisch stille Gesellschafter ist gem. § 231 HGB am Gewinn bzw. Verlust und an den stillen Reserven einschließlich eines Firmenwertes des Unternehmens beteiligt.591 Sein Gewinnanteil darf jedoch den betrieblichen Gewinn nicht mindern.592 Die stille Gesellschaft selbst ist für
588
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 388f.
589
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 389.
590
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 390.
591
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 389f.
592
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 390.
162
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Zwecke der Einkommensteuer kein Steuersubjekt.593 Bei der Berechnung des steuerlichen Gesamtgewinns werden Gewinnanteile und Sondervergütungen, wie beispielsweise Agien oder Disagien, des atypisch stillen Gesellschafters hinzugerechnet.594 Dieser steuerliche Gesamtgewinn vor Steuern wird als Vorabgewinn dem atypisch stillen Gesellschafter und dem Existenzgründer zugeordnet. Es kommt dadurch zu einer anderen steuerlichen Gewinnverteilung. Entsprechend dem Anteil der atypisch stillen Beteiligung werden Teile der Einkommensgrößen
(E) und (EESt ) nicht mehr den Einkünften des Existenz-
gründers, sondern den Einkünften des atypisch stillen Gesellschafters zugerechnet. Der atypisch stille Gesellschafter hat gemäß § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG seinen Gewinnanteil als Einkünfte aus Gewerbebetrieb zu versteuern. Sofern dem typisch oder atypisch stillen Gesellschafter, abweichend von § 232 Abs. 2 S.1 HGB, nach einer gesellschaftsvertraglichen Regelung Verluste über seine Einlage hinaus zugerechnet werden, finden die Vorschriften der Verlustverrechnungsbegrenzung nach § 15a EStG Anwendung.595 Nach dieser Vorschrift sind die Verlustanteile des stillen Gesellschafters gem. § 15a Abs. 5 Nr.1 i.V.m. Abs. 1 S. 1 EStG nur mit dessen Einkünften ausgleichfähig, sofern sein Kapitalkonto positiv ist. Gemäß § 15a Abs. 2 EStG sind die nicht ausgleichsund abzugfähigen Verluste nur Gewinnen aus der stillen Beteiligung in späteren Wirtschaftsjahren zurechenbar. Im Gegensatz zur stillen Beteiligung sind die Verlustbeteiligung und eine unternehmerische Interessenverfolgung bei der Gewährung eines partiarischen Darlehens ausgeschlossen.596 Dies bedingt, dass die gewinnabhängige Verzinsung dieses Darlehens abzugsfähige Betriebsausgaben nach § 4 Abs. 4 EStG sind597 und somit die Steuerbelastung des Existenzgründers durch Reduzierung der 593
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 390.
594
Vgl. OFD Erfurt vom 23.10.2003, S 2241 A – 08 – L221, BeckVerw 108315, Tz. 3.2.1.
595
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 389, 391.
596
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 396f.
597
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 396.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Steuerbemessungsgrundlage
(E )
163
in der Steuerbelastungsformel (42001) min-
dert. Da der Gläubiger des partiarischen Darlehens die gewinnabhängige Verzinsung als Kapitaleinkünfte gem. § 20 Abs. 1 Nr. 4 EStG zu versteuern hat, ist der nicht gewerbliche Unternehmer verpflichtet gem. § 43 Abs. 1 Nr. 3 EStG und § 43a Abs. 1 Nr. 1 EStG von der Zinszahlung 25 % Kapitalertragsteuer einzubehalten und abzuführen. Mit dieser Kapitalertragsteuer wird die Einkommensbesteuerung des Gläubigers des partiarischen Darlehens abgegolten. Hierbei gilt es zu beachten, dass der vollständige Betrag der bezahlten gewinnabhängigen Zinsaufwendungen vor Abzug dieser Kapitalertragsteuer abzugsfähige Betriebsausgaben beim Existenzgründer darstellen. Ebenfalls abzugsfähige Betriebsausgaben nach § 4 Abs. 4 EStG sind neben Leasingaufwendungen auch Zinszahlungen, Bearbeitungsgebühren für Nachrang-,598 Bank- und Förderdarlehen sowie Avalkredite.599 Hinsichtlich des Zinsabzugs sind jedoch die Beschränkungen nach § 4 Abs. 4a und § 4h EStG zu beachten.600 Je nach Umfang der Abzugsfähigkeit der Aufwendungen wird in der Steuerbelastungsformel (42001) wiederum die Bemessungsgrundlage
(E) tangiert und bewirkt somit eine Reduktion der jährlichen
Steuerbelastung. Bei Diskont- und Akzeptkrediten werden die Zinsen für die Gesamtlaufzeit des vom Gläubiger angekauften Wechsels, Provisionen und Barauslagen vom Wechselbetrag bei Valutierung des Kredites in Abzug gebracht.601 Die einmaligen Provisionen und Barauslagen sind abzugsfähige Betriebsausgaben gemäß § 4 Abs. 4 EStG. Die bei Valutierung des Wechselkredites berechneten kompletten Zinsaufwendungen für die Laufzeit des Wechsels werden, sofern sie den 598
Grundsätzlich sind Nachrangdarlehen als Verbindlichkeit zu passivieren. Vgl.hierzu BMFSchreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I 2006, S. 497ff., Tz . 3
599
Vgl. hierzu die steuerliche Behandlung von Finanzierungsentgelten in Gliederungspunkt 2.4.2
600
Vgl. nähere Erläuterungen zu § 4 Abs. 4a EStG und § 4h EStG im Gliederungspunkt 2.4.2.1
601
Vgl. Deutscher Sparkassenverlag, Wechseldiskontkredite, 2002, S. 1.
164
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Zeitraum vor (nach) dem Bilanzstichtag im Jahr der Kreditauszahlung betreffen, als abzugsfähige Betriebsausgaben (aktive Rechnungsabgrenzungsposten) erfasst.602 Die jährlichen Auflösungsbeträge aus diesem Rechnungsabgrenzungsposten sind dann in den einzelnen Perioden der Laufzeit eines Diskontoder Akzeptkredites, als abzugsfähige Betriebsausgaben zu erfassen. Weitere abzugsfähige Betriebsausgaben sind die jährlichen Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten aus einem Disagio bzw. Agio.603 Sie entstehen dadurch, dass bei einer Fremdfinanzierung der Erfüllungsbetrag höher ist als der Auszahlungsbetrag.604 Steuerlich muss gem. §§ 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG für dieses Disagio bzw. Agio ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet werden, der innerhalb der Laufzeit des Darlehens bzw. auf den Zinsfestschreibungszeitraum aufgelöst wird.605 Bei Fälligkeitsdarlehen bzw. Tilgungsdarlehen erfolgt eine lineare bzw. degressive Auflösung des Rechnungsabgrenzungspostens.606 Diese jährlichen Auflösungsbeträge mindern gem. § 4 Abs. 4 EStG den steuerlichen Gewinn und somit die Bemessungsgrundlage
(E )
in der Steuerbelastungsformel (42001). Eine hiervon abweichende Regelung besteht bei Steuerpflichtigen, die eine Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG vornehmen. Nach § 11 Abs. 2 EStG können sie ein marktübliches und aus wirtschaftlich sinnvollem Grund bezahltes Disagio bzw. Agio für ein Tilgungsdarlehen im Abflussjahr vollständig als abzugsfähige Betriebsausgabe berücksichtigen.607 Marktüblich ist ein Disagio bzw. Agio dann, wenn es 5 % nicht überschreitet und das Darlehen eine mindes-
602
Vgl. BFH-Urteil v. 31.07.1967, I 234/64, BStBl. II 1968, S.7; Beck’scher Bilanzrechtskommentar, 2006, § 253 Rn. 100.
603
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 236.
604
Vgl. MERKT, H., Rechnungsabgrenzungsposten, 2008, Rn 8; WIEDMANN, H., Rechnungsabgrenzungsposten, Rn. 20.
605
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 236.
606
Vgl. VOGL, E., Abflussprinzip, 2009, Rn. 12.
607
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
165
tens 5-jährige Zinsfestschreibung hat.608 Ein wirtschaftlich vernünftiger Grund für die Disagio- bzw. Agioberechnung liegt vor, sofern dies nicht mehr als drei Monate vor einer Darlehensauszahlung in Höhe von mindestens 30 % geleistet wurde.609 In diesem Falle mindert das Disagio bzw. Agio die Bemessungsgrundlage
(E) in der Steuerbelastungsformel (42001) im Jahr der Darlehensauszah-
lung bzw. -rückzahlung in voller Höhe. Die Bildung eines Rechnungsabgrenzungspostens unterbleibt dagegen bei unverzinslichen Verbindlichkeiten,610 wie beispielsweise bei Verkäuferdarlehen. Sie sind gem. § 6 Abs. 1 Nr. 2 und 3 EStG mit dem Rückzahlungsbetrag in der Steuerbilanz anzusetzen und mit einem Zinssatz von 5,5 % abzuzinsen.611 Der Abzinsungsbetrag wird im Jahr der Aufnahme des Verkäuferdarlehens als außerordentlicher Ertrag und in den Folgejahren als außerordentlicher Aufwand erfasst.612 Somit erhöht sich die Bemessungsgrundlage
(E) in der Steuerbelas-
tungsformel (42001) im Jahr der Aufnahme um den Abzinsungsbetrag des Verkäuferdarlehens und mindert sich jeweils in den Folgejahren bei Anpassung des Verbindlichkeitenbarwertes. Ist jedoch der Zinsvorteil des Verkäuferdarlehens durch eine überhöhte Kaufpreiszahlung begründet, so ist die Verbindlichkeit zum Rückzahlungsbetrag, der angeschaffte Anlagegegenstand zum Barwert der Verbindlichkeit und der Unterschiedsbetrag als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten zu bilanzieren.613 Wiederum bewirken die Auflösungsbeträge dieses aktiven Rechnungsabgrenzungspostens eine Reduktion der Bemessungsgrundlage
(E) .
608
Vgl. BMF-Schreiben vom 20.10.2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz 15.
609
Vgl. BFH-Urteil vom 03.02.1987, IX R 85/85, BStBl. II 1987, S. 492ff.
610
Vgl. BMF-Schreiben vom 26.05.2005, IV B 2-S 2175-7/05, BStBl. I S. 699ff., Tz. 41.
611
Vgl. EHMKE, T., Bewertung, 2008, Rz. 956.
612
Vgl. BMF-Schreiben vom 26.05.2005, IV B 2-S 2175-7/05, BStBl. I S. 699ff., Tz. 41.
613
Vgl. MORCK, W., Wertansätze, 2007, HGB § 253 Rn. 3.
166
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Ebenfalls eine Reduktion der Bemessungsgrundlage
(E) und damit eine Ver-
ringerung der Steuerbelastung ergibt sich im Wirtschaftsjahr der Bildung des Investitionsabzugsbetrags614 gem. § 7g EStG. Im Jahr der Anschaffung der geplanten Investitionen erfolgt nach § 7g Abs. 2 EStG eine, die Bemessungs-
(E) erhöhende Auflösung des in den Vorjahren gebildeten Investitionsabzugsbetrags. Gleichzeitig mindern (E) die Sonderabschreibungen nach §
grundlage
7 Abs. 5 EStG. Da der Differenzbetrag zwischen dem Auflösungsbetrag des Investitionsabzugsbetrags in Höhe von 40% der geplanten Investitionen und der Sonderabschreibung nach § 7 Abs. 5 EStG in Höhe von 20% in der Regel positiv sein wird, ergibt sich im Jahr der Anschaffung eine Erhöhung der Bemessungsgrundlage
(E ) .
Im Gegensatz dazu sind die Investitionszulagen615 nach § 13 InvZulG 2010, der Gründungszuschuss gem. §§ 57f. des SGB III616, der Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGB III617 und das Einstiegsgeld gem. §§ 16 b, c SGB II618 nach § 3 Ziff. 2 S. 1 und Ziff. 2b EStG steuerlich nicht als Ertrag zu erfassen und tangieren somit die Ertragsteuerbemessungsgrundlagen nicht und sind deshalb steuerneutral. Von der Besteuerung nicht ausgenommen sind die darüber hinaus von der öffentlichen Hand gewährten Zuschüsse. Gemäß R 6.5 Abs. 2 EStR kann der Steuerpflichtige diese Investitionszuschüsse als Betriebseinnahmen verbuchen 614
Vgl. hierzu Gliederungspunkt 2.4.3.
615
Vgl. zur steuerlichen Behandlung von Investitionszulagen Gliederungspunkt 2.4.3.
616
In der Tabelle VII/7 im Anhang IV erfolgt eine Charakterisierung des Gründungszuschusses gem. § 57f. des SGB III.
617
In der Tabelle VII/7 im Anhang IV erfolgt ein Kurzbeschreibung des Eingliederungszuschusses gem. § 217ff. SGB III.
618
Die wesentlichen Merkmale des Einstiegsgeldes gem. §§ 16 b, c SGB II sind in der Tabelle VII/7 im Anhang IV enthalten.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
167
oder die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes um den Zuschussbetrag mindern. Im ersten Fall erhöht sich die Bemessungsgrundlage
(E) beim Zufluss des Zuschusses. Im zweiten Fall ergeben sich jährlich niedrigere Abschreibungsbeträge, wodurch sich, auf die Nutzungsdauer verteilt, die Bemessungsgrundlage
(E) ebenfalls erhöht.
619
Die ertragsteuerliche Behandlung von Leasing-Finanzierungen orientiert sich an der wirtschaftlichen Zuordnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber oder zum Leasingnehmer.620 Bei einer Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber sind die Leasingraten für den nicht gewerblichen Existenzgründer abzugsfähige Betriebsausgaben, die die Bemessungsgrundlage
(E )
621
mindern. Wird dagegen der Leasinggegenstand dem nicht gewerblichen Existenzgründer als Leasingnehmer wirtschaftlich zugerechnet, ist er verpflichtet diesen zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zu bilanzieren und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abzuschreiben.622 Zudem wird in Höhe der aktivierten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten eine Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber passiviert. Die Höhe der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten richten sich nach den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, die der Leasinggeber zur Berechnung der Leasingrate heranzieht.623 Die vom Leasingnehmer zu zahlende Leasingrate ist buchhalterisch in einen als Betriebsausgabe abzugsfähigen Zins- und Kostenanteil und einen erfolgsneutra-
619
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 199.
620
Vgl. zur wirtschaftlichen Zuordnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber bzw. Leasingnehmer Gliederungspunkt 2.3.3.2.4.6.
621
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. IV.2 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.1.a).
622
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. V.1 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.2.a).
623
Vgl. KEMPF, T./ WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 376.
168
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
len Tilgungsanteil aufzuteilen.624 Dies bewirkt, dass bei den Leasingverträgen mit einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer die Zins- und Kostenanteile der Leasingrate und die Abschreibungsbeträge für den Werteverzehr des bilanzierten Gegenstandes die Bemessungsgrundlage
(E) mindern.
Zinsen für Diskont- und Akzeptkredite sind steuerlich abzugrenzen, d.h. für den Betrag der auf das folgende Geschäftsjahr entfällt, wird ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.625 Hierbei gilt jedoch für Steuerpflichtige mit einer Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG das Abflussprinzip nach § 11 Abs. 2 S. 1 EStG. Bankprovisionen im Zusammenhang mit Wechselkrediten und die Diskontzinsen des jeweiligen Geschäftsjahres sind abzugsfähige Betriebsausgaben nach § 4 Abs. 4 EStG.626 Wiederum mindern die Diskontszinsen des jeweiligen Geschäftsjahres, die Bankprovisionen und die Auflösungsbeträge der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten die Bemessungsgrundlage
(E ) .
Abschließend werden noch die Steuerwirkungen bei offener und stiller Selbstfinanzierung sowie bei Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten betrachtet. Bei einer offenen Selbstfinanzierung erfolgt der Einbehalt des offen ausgewiesenen und versteuerten Gewinns. 627 Die Besteuerung dieses Gewinns erfolgt nach § 32a EStG bzw. § 34a EStG zuzüglich Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag. Dagegen erfolgt bei der stillen Selbstfinanzierung der Einbehalt eines nicht ausgewiesenen und somit stillen Gewinns. Dieser stille Gewinn wird erst bei Realisierung nach § 32a EStG zuzüglich Kirchensteuer
624
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. V.1 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.2.a).
625
Vgl. MAIER, W., Wechselverbindlichkeiten, 2009, Rn 8 und BFH vom 26.04.1995, I R 92/94, BStBl. II 1995, S. 594.
626
Vgl. MAIER, W., Wechselverbindlichkeiten, 2009, Rn 8.
627
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
169
und Solidaritätszuschlag versteuert.628 Hinsichtlich der Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten wird bei der Bildung der Abschreibungen bzw. Rückstellungen die Bemessungsgrundlage
(E) gemindert.
629
Die oben erläuterten Steuerwirkungen verschiedener Existenzgründungsfinanzierungen eines nicht gewerblichen Existenzgründers werden in der folgenden Tabelle IV/4 zusammenfassend dargestellt:
Finanzierungsarten
Steuerlich relevante Merkmale der Finanzierungsarten
Eigenfinanzierung Einlagen des kein Einfluss auf die Steuerbelastung des Existenzgründers nicht gewerblichen Unternehmers Mezzanine Finanzierung Einlagen typisch keine stille Gesellschaft, sondern eine stiller Gesellschafter BGB-Innengesellschaft, auf die die Vorschriften der stillen Beteiligung nach den §§ 230ff. HGB jedoch ensprechende Anwendung finden
kein Eigenkapital im handelsrechtlichen und steuerlichen Sinne Gewinn- und Verlustbeteiligung
628
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S.182.
629
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre 2008, S. 184.
Gesetzesvorschriften § 4 Abs. 1 S. 1 und 7 EStG BFH-Urteil v. 10.07. 2001, VIII R 45/98, BStBl. II 2002, S. 339 i.V.m. §§ 230ff. HGB
§ 231 HGB
170
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Die Zahlung der Gewinnanteile an typisch stille Gesellschafter und die vollständigen Disagio- bzw. Agiobeträge oder alternativ die jährlichen Auflösungen von gebildeten Rechnungsabgrenzungsposten sind abzugsfähige Betriebsausgaben. Zahlungen an den typisch stillen Gesellschafter sind als Zinsaufwendungen zu klassifizieren und werden deshalb von der Zinsschrankenregelung erfasst. Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnahmen des nicht gewerblichen Unternehmers Verlustverrechnungsbegrenzung bei Verlustzurechnung über die Einlage hinaus
§ 4 Abs. 4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG630 § 4h Abs. 3 S. 2 EStG
§ 4h EStG
§ 4 Abs. 4a EStG, § 15 a EStG, § 15 Abs. 1 S. 1 EStG Da der typisch stille Gesellschafter seine § 20 Abs. 1 Gewinnanteile als Kapitaleinkünfte zu Nr. 4 EStG, versteuern hat, behält der nicht gewerbli- § 43 Abs. che Unternehmer 25 % Kapitalertragsteuer 1 Nr. 3 auf die Zahlung an den typisch stillen EstG, Gesellschafter ein. § 43a Abs. 1 Nr. 1 EstG
630
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
630
BMF-Schreiben
171
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Einlagen atypisch keine stille Gesellschaft, sondern eine stiller Gesellschafter BGB-Innengesellschaft, auf die die Vorschriften der stillen Beteiligung nach den §§ 230ff. HGB jedoch ensprechende Anwendung finden
Der atypisch stille Gesellschafter ist Mitunternnehmer.
Partiarische Darlehen
631
BFH-Urteil v. 10.07. 2001, VIII R 45/98, BStBl. II 2002, S. 339 i.V.m. §§ 230ff. HGB § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EstG § 231 HGB
Gewinn- und Verlustbeteiligung und Beteiligung an den stillen Reserven Der steuerliche Gesamtgewinn wird beOFD Erfurt rechnet unter Hinzurechnung der Gewinn- vom anteile und der Sondervergütungen (z.B. 23.10.2003 631 Agien, Disagien) des atypisch stillen Gesellschafters. Der Gesamtgewinn vor Steuern wird als § 15 Abs. 1 Vorabgewinn dem atypisch stillen Gesell- S. 1 Nr. 2 EStG schafter und dem nicht gewerblichen Unternehmer zugeordnet. Die Gesellschafter der Mitunternehmerschaft sind Einkommensteuersubjekte Der Existenzgründer hat seinen Gewinn- § 18 EStG, § anteil als Einkünfte aus selbstständiger 15 Abs. 1 S. Tätigkeit und der atypisch stille Gesell- 1 Nr. 2 EStG schafter als Einkünfte aus Gewerbebetrieb zu versteuern. Verlustverrechnungsbegrenzung bei Ver- §15a EStG, § lustzurechnung über die Einlage hinaus 15 Abs. 1 S. 1 EstG Darlehen mit Gewinnbeteiligung als Entgelt, jedoch keine Verlustbeteiligung Die gewinnabhängige Verzinsung ist eine § 4 Abs. 4
Vgl. OFD Erfurt vom 23.10.2003, S 2241 A – 08 – L221, BeckVerw 108315, Tz 3.2.1.
172
Nachrangdarlehen
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
abzugsfähige Betriebsausgabe. Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnahmen des nicht gewerblichen Unternehmers.
EStG § 4 Abs.4a EStG
Da der Gläubiger des partiarischen Darlehens mit der gewinnabhängigen Verzinsung seines Darlehens Einkünfte aus Kapitalvermögen erhält, ist der Existenzgründer verpflichtet 25 % Kapitalertragsteuer auf die Verzinsung einzubehalten und abzuführen. handels- und steuerrechtlich dem Fremdkapital zugeordnet
§ 20 Abs. 1 Nr. 4 EStG § 43 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 EStG § 43a Abs. 1 Nr.1 EStG BMFSchreiben vom 08.09.2006 632
Zinsaufwendungen und die vollständigen Disagio- bzw. Agiobeträge oder alternativ die jährlichen Auflösungen von gebildeten Rechnungsabgrenzungsposten sind abziehbare Betriebsausgaben.
§ 4 Abs.4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG633 von der Zinsschrankenregelung erfasst § 4 h EStG Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnah- § 4 Abs. 4a men des nicht gewerblichen Unternehmers EStG Verkäuferdarlehen
Die unverzinsliche Verbindlichkeit wird zum Rückzahlungsbetrag abgezinst mit 5,5 % bilanziert. Der Abzinsungsbetrag wird im Jahr der Darlehensaufnahme als außerordentlicher Ertrag und im den Folgejahren in Höhe der Auflösungsbeträge als außerordentlicher Aufwand erfasst.
§ 6 Abs. 1 Nr. 2 und 3 EStG BMFSchreiben vom 26.05.2005, IV B 2-S
632
Vgl. BMF-Schreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I 2006, S. 497ff., Tz . 3.
633
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
173
2175-7/05, BStBl. I S. 699ff., Tz. 41. Bei überhöhter Kaufpreisforderung unter- HGB Kombleibt die Abzinsung, das mentar634 Verkäuferdarlehen wird zum Rückzahlungsbetrag und die Investition zum Barwert des Rückzahlungsbetrags bilanziert. Der Unterschiedsbetrag wird als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und jährlich aufgelöst. Fremdfinanzierung Bankkredite Zinsaufwendungen und die vollständigen Disagio- bzw. Agiobeträge oder alternativ deren jährlichen Auflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten sind abziehbare Betriebsausgaben. von der Zinsschrankenregelung erfasst Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnahmen des nicht gewerblichen Unternehmers. Öffentlicher Förder- Zinsaufwendungen und die vollständigen kredit Disagio- bzw. Agio- beträge oder alternativ die jährlichen Auflösungen von gebildeten Rechnungsbgrenzungsposten sind abziehbare Betriebsausgaben Nicht von der Zinsschrankenregelung erfasst
§ 4 Abs.4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG635 § 4h EStG § 4 Abs. 4a EStG § 4 Abs.4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG636 BMFSchreiben v.
634
Vgl. MORCK, W., Wertansätze, 2007, HGB § 253 Rn. 3.
635
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
636
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
174
Investitionszulage
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnahmen des nicht gewerblichen Unternehmers steuerrechtlich keine Einkünfte
04.07. 2008637 § 4 Abs. 4a EStG § 13 InvZulG keine Einkünfte i.S.v. § 2 EStG
keine Minderung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes Investitionszuschuss Wahlrecht bei öffentlichen Zuschüssen zur R 6.5 Abs. 2 Minderung der Anschaffungs- bzw. Her- EStR stellungskosten des bezuschussten Investitionsgutes um den Investitionszuschuss und daraus resultierende geringere Abschreibungsbeträge oder zur Erhöhung der Betriebseinnahmen durch die Investitionszuschüsse § 57 SGB III Gründungszuschuss steuerfreie Einnahme §3 gem. §§ 57f. SGB Ziff. 2 III, S.1 Eingliederungszuund schuss gem. §§ Ziff. 2b 217ff. SGB III638 und das EinstiegsEStG geld gem. §§ 16 b, c SGB II639 Leasing Leasingraten sind abzugsfähige Betriebs- § 4 Abs. 4 ausgaben bei einer wirtschaftlichen ZuEStG, BMFrechnung des Leasingegenstandes beim Schreiben 637
Vgl. BMF-Schreiben v. 04.07.2008, IV C 7 - S 2742-a/07/10001, BStBl. 2007 I, S. 630ff., Tz. 94.
638
In der Tabelle VII/7 im Anhang IV erfolgt ein Kurzbeschreibung des Eingliederungszuschusses gem. § 217ff. SGB III.
639
Die wesentlichen Merkmale des Einstiegsgeldes gem. §§ 16 b, c SGB II sind in der Tabelle VII/7 im Anhang IV enthalten.
175
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Leasinggeber.
vom 19.04.1971 und 21.03.1972
640
Diskont- und Akzeptkredite
Bei einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasingegenstandes beim Leasingnehmer sind die Zins- und Kostenanteile der Leasingrate abzugsfähige Betriebsausgaben. Zudem wird der in diesem Fall beim Leasingnehmer bilanzierte Leasinggegenstand auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten aus Mietsonderzahlungen sind abzugsfähige Betriebsausgaben. Mehr- bzw. Mindererlöse bei Nichtausübung einer Kaufoption sind beim zu versteuernden Einkommen zu berücksichtigen.642 Leasingraten sind nicht von der Zinsschrankenregelung erfasst Einmalige Provisionen und Barauslagen sind abzugsfähige Betriebsausgaben. Zinsaufwendungen die den Zeitraum vor (nach) dem Bilanzstichtag im Jahr der Kreditauszahlung betreffen sind als abzugsfähige Betriebsausgaben (aktive Rechnungsabgrenzungsposten) zu erfassen.
BMFSchreiben vom 19.04.1971 und 21.03.1072
641
§ 250 Abs. 1 HGB, § 4 Abs. 4 EStG
§4h EStG643 §4 Abs. 4 EStG § 250 Abs. 1 HGB, § 5 Abs. 4 EStG BFH-Urteil vom
640
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. IV.2 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.1.a).
641
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. V.1 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.2.a).
642
Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006, S. 233.
643
Vgl. KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 360.
176
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
31.7.1967644 Die jährlichen Auflösungsbeträge aus diesem Rechnungsabgrenzungsposten sind dann in den einzelnen Perioden während der Laufzeit eines Diskont- oder Akzeptkredites abzugsfähige Betriebsausgaben zu erfassen. Avalprovisionen sind abzugsfähige Be§4 Abs. 4 triebsausgaben EStG
Avalkredite Innenfinanzierung Offene Selbstfinanzierung
Besteuerung der Gewinnthesaurierung mit § 32a EStG tariflicher Einkommensteuer oder Bean§ 34a EStG tragung der begünstigten Besteuerung Stille Selbstfinanzie- Besteuerung des stillen Gewinns bei Rea- § 32a EStG rung lisierung Finanzierung aus Aufwandsverrechnung bei AbschreiAbschreibungsgebungsbildung gen-werten Investitionsabzugs- Gewinnminderung bis zu 40% der An§ 7g EStG betrag schaffungs- bzw. Herstellungskosten für die in den folgenden 3 Jahren geplante Anschaffung beweglicher Anlagevermögensgegenstände Im Jahr der Anschaffung gewinnerhöhende Hinzurechnung des aufgelösten Investitionsabzugsbetrags Sonderabschreibungen des Investitionsgegenstandes bis zu 20 % über 5 Jahre hinweg. Finanzierung aus Aufwandverrechnung bei RückstellungsRückstellungsgegen- bildung werten Tabelle IV/4:
644
Steuerfolgen von Finanzierungen bei nicht gewerblichen Unternehmen
Vgl. BFH-Urteil v. 31.07.1967, I 234/64, BStBl. II 1968, S.7; Beck’scher Bilanzrechtskommentar, 2006, § 253 Rn 100.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
4.2.2.2
177
Gewerbliche Einzelunternehmen
Die Berechnung der jährlichen Steuerbelastung des gewerblichen Einzelunternehmens im Vergleich zum Freiberufler besteht darin, dass zusätzlich Ertragsteuern auf den Gewerbeertrag zu zahlen sind. Die jährliche Steuerbelastung des Existenzgründers bei Gründung eines gewerb-
(
lichen Unternehmens S natg
) kann somit nach folgender Steuerbelastungsfor-
mel645 ermittelt werden:
(42002)
S natg = E ⋅ s natg + E ESt ⋅ s nat + H GewSt ⋅ sGewSt + EWBGr ⋅ (1 − s nat )
⋅ (s GrSt −γ ⋅ sGewSt ) + EWPGr ⋅ sGrSt ⋅ (1 − s nat )
Die Summe der jährlichen Steuerbelastung des Existenzgründers als gewerbli-
(
cher Einzelunternehmer S natg
) ergibt sich zunächst aus der Multiplikation des
kombinierten Einkommensteuer-, Kirchensteuer-, Gewerbesteuer- und Solidari-
(
)
tätszuschlagsatzes s natg mit der Bruttoeinkommensgröße
(E) . Hierzu addiert
wird das Produkt aus dem kombinierten Einkommensteuer-, Kirchensteuer- und
(s nat ) und dem Einkommen ohne Abzug von Kirchensteuer, das nicht gleichzeitig Gewerbeertrag ist (EESt ) . Unter (EESt ) werden Soldaritätszuschlagsatz
beispielsweise nicht betriebliche Einkünfte, Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen und verschiedene Freibeträge erfasst. Zusätzlich wird beim gewerblichen Einzelunternehmer für die Berechnung der jährlichen Steuerbelastung das Produkt aus den Hinzurechnungen und Kürzun645
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 47ff.
178
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
gen
(HGewSt ) bei Ermittlung des Gewerbeertrags einschließlich der Freibeträge,
aber ohne die Kürzung nach § 9 Nr. 1 EStG und dem Gewerbesteuersatz
(sGewSt ) berücksichtigt. Sofern der Existenzgründer im Privat- oder Betriebsvermögen zusätzlich Grundstücke besitzt, erhöht sich die jährliche Steuerbelastung um die hierauf anfallende Grundsteuer. Die Grundsteuer ergibt sich durch Multiplikation des
(sGrSt ) .mit dem Einheitswert gem. § 13 Abs. 1 GrStG des Betriebsgrundstücks (EWBGr ) bzw. des Privatgrundstücks (EWPGr ) . Hierbei Grundsteuersatzes
gilt es zu beachten, dass diese Grundsteuer bei der Einkunftsart abzugsfähig ist, mit der ein wirtschaftlicher Zusammenhang besteht.646 Zu den nicht abzugsfähigen Kosten nach § 12 Nr. 1 EStG gehört jedoch die Grundsteuer der vom Existenzgründer für eigene Wohnzwecke genutzten Immobilie. Bei der Wahl einer Finanzierungsart zur Gründung eines gewerblichen Einzelunternehmens ergeben sich wie beim Freiberufler unterschiedliche Finanzierungsentgelte, die sich auf die jährliche Steuerbelastung des Existenzgründers unterschiedlich auswirken. Der Unterschied besteht lediglich in der jährlichen Gewerbesteuerbelastung. Im Folgenden werden deshalb für die einzelnen Finanzierungsarten nur die sich gegenüber dem Freiberufler zusätzlich ergebenden Gewerbesteuerwirkungen betrachtet. Die Einlage des Existenzgründers ist in einkommen- und gewerbesteuerlicher Hinsicht steuerneutral, da der Gewerbeertrag nach § 7 GewStG ausgehend vom einkommensteuerrechtlich ermittelten Gewinn berechnet wird. Wird von einem typisch stillen Gesellschafter eine Einlage getätigt, so sind die Zahlungen hierauf gem. § 8 Nr. 1 Buchst. c) GewStG hinzuzurechnen. Dies bewirkt, dass die Zahlungen bei der Gewerbesteuer, sofern der Freibetrag über
646
Vgl. SCHNEELOCH, D, Steuerlehre, 2008, S. 386.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
179
100.000 € ausgeschöpft ist, nur zu 75 % absetzbar sind. Die Zahlungen an den typisch stillen Gesellschafter bewirken somit eine Erhöhung von
(HGewSt )
i.S.d. Steuerbelastungsformel (42002) und dadurch eine Erhöhung der Steuerbelastung des Existenzgründers als gewerbesteuerpflichtige natürliche Person. Die atypisch stille Gesellschaft ist weder für die Einkommensteuer noch für die Gewerbesteuer Steuersubjekt; Steuerschuldner ist vielmehr der Existenzgründer als Geschäftsherr.647 Die Gewinnanteile des atypisch stillen Gesellschafters dürfen bei der Berechnung der Gewerbesteuer den gewerblichen Gewinn nicht mindern.648 Entsprechend der Behandlung der Gewinnanteile des stillen Gesellschafters wird auch die gewinnabhängige Verzinsung eines partiarischen Darlehens mit 25% Hinzurechnung gem. § 8 Nr. 1c) erfasst.649 Diese Hinzurechnung wird in der Steuerbelastungsformel unter
(HGewSt )
erfasst und bewirkt somit eine
Erhöhung der jährlichen Steuerlast. Ebenfalls unter
(HGewSt )
mit Steuerlast erhöhender Wirkung erfasst werden
gem. § 8 Nr. 1 GewStG 5 % der Leasingaufwendungen für bewegliche Anlagevermögensgegenstände, 16,25 % der Leasingaufwendungen für unbewegliche Anlagevermögensgegenstände, 25% der Zinszahlungen, Bearbeitungsgebühren bzw. jährlichen Auflösungen von Disagiobeträgen für Nachrang-, Verkäufer-, Bank- und Förderdarlehen sowie für Diskont-und Akzeptkredite650, sofern der Freibetrag von 100.000 € ausgeschöpft ist.651 Hinsichtlich der Erfassung der Leasingaufwendungen gilt es zu beachten, dass als Leasingaufwendungen bei 647
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 390f.; BMF-Schreiben vom 26.11. 1987, IV B 2-S 2241-61/87, BStBl. I, S. 765.
648
Vgl. Abschn. 50 Abs. 3 S. 3 GewStR.
649
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 397.
650
Vgl. MAIER, W., Wechselverbindlichkeiten, 2009, Rn. 8.
651
Vgl. zur gewerbesteuerlichen Behandlung von Finanzierungsentgelten Gliederungspunkt 2.4.2.3.
180
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber die vollständigen Leasingraten und bei einer Zurechnung zum Leasingnehmer lediglich die Zins- und Kostenanteile der Leasingraten gemeint sind.652 Der Abzinsungsvorgang bei der Bewertung von Verkäuferdarlehen nach § 6 Abs. 1 Nr. 3 EStG führt zu keiner Hinzurechnung gem. § 8 Nr. 1 GewStG.653 Ebenfalls nicht hinzugerechnet werden Avalprovisionen.654 Hinsichtlich der Steuerwirkungen der Innenfinanzierung unterliegen, ergänzend zu den Ausführungen im vorherigen Gliederungspunkt, der einbehaltene offene Gewinn und der realisierte stille Gewinn zusätzlich der Gewerbesteuer.655 Diese Erläuterungen zu den Steuerfolgen von verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten bei Gründung eines gewerblichen Einzelunternehmens werden in der folgenden Tabelle IV/5 synoptisch dargestellt.
Finanzierungsarten Eigenfinanzierung Einlagen des Existenzgründers Mezzanine Finanzierung Einlagen typisch stiller Gesellschafter
Steuerlich relevante Merkmale der Finanzierungsarten kein Einfluss auf die Steuerbelastung des gewerblichen Unternehmers. kein Eigenkapital im handelsrechtlichen und steuerlichen Sinne Gewinn- und Verlustbeteiligung
Gesetzesvorschriften § 4 Abs. 1 S. 1 und 7 EStG
§ 231 HGB
652
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. V.1 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.2.a).
653
Vgl. OFD-Verfügung vom 26.08.2008, AZ: G 1422 A – St 33 2, BeckVerw 126836 und BMFSchreiben vom 26.05.2005, IV B 2-S 2175-7/05, BStBl. I S. 699ff., Tz. 39.
654
Vgl. BFH-Urteil vom 29.03.2007, IV R 55/5, DStR 2007, Heft 29, S. 1253ff.
655
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 182f.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Einlagen atypisch stiller Gesellschafter
656
181
Zahlung der Gewinnanteile an typisch stille Gesellschafter und die jährlichen Ausflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten aus Disagio- bzw. Agiobeträgen sind abziehbare Betriebsausgaben.
§ 4 Abs. 4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG656
Zahlungen an den typisch stillen Gesellschafter sind als Zinsaufwendungen zu klassifizieren und werden deshalb von der Zinsschrankenregelung erfasst. Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnahmen des gewerblichen Unternehmers. Verlustverrechnungsbegrenzung bei Verlustzurechnung über die Einlage hinaus. Da der typisch stille Gesellschafter seine Gewinnanteile als Kapitaleinkünfte zu versteuern hat, behält der gewerbliche Unternehmer 25 % Kapitalertragsteuer auf die Zahlung an den typisch stillen Gesellschafter ein. Hinzurechnung von 25 % der bezahlten Gewinne an den typisch stillen Gesellschafter zum Gewerbeertrag des gewerblichen Einzelunternehmens. Der atypisch stille Gesellschafter ist Mitunternehmer. Gewinn- und Verlustbeteili-
§ 4h Abs. 3 S. 2 EStG, § 4h EStG
§ 4 Abs. 4a EStG § 15a EStG, § 15 Abs. 1 S. 1 EStG § 20 Abs. 1 Nr.4 EStG, § 43 Abs. 1 Nr. 3 EStG, § 43a Abs. 1 Nr.1 EStG § 8 Nr. 1 d) GewStG
§ 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG § 231 HGB
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
182
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
gung und Beteiligung an den stillen Reserven Der steuerliche Gesamtgewinn wird berechnet unter Hinzurechnung der Gewinnanteile und der Sondervergütungen (z.B. Agien, Disagien) des atypisch stillen Gesellschafters. Der Gesamtgewinn vor Steuern wird als Vorabgewinn dem atypisch stillen Gesellschafter und dem gewerblichen Unternehmer zugeordnet. Die Gesellschafter der Mitunternehmerschaft sind die Einkommensteuersubjekte. Der Existenzgründer und der atypisch stille Gesellschafter haben ihren Gewinnanteil als Einkünfte aus Gewerbebetrieb zu versteuern. Verlustverrechnungsbegrenzung bei Verlustzurechnung über die Einlage hinaus. Steuerschuldner der Gewerbesteuer ist der gewerbliche Einzelunternehmer. Die Gewinnanteile des atypisch stillen Gesellschafters dürfen bei der Berechnung der Gewerbesteuer den gewerblichen Gewinn nicht mindern. Partiarische Darlehen
OFD Erfurt vom 23.10.2003657
§ 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG
§ 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG
§ 15 a EStG § 15 Abs. 1 S. 1 EStG BMFSchreiben vom 26.11.1987, 658
Abschn. 50 Abs. 3 S. 3 GewStR.
Darlehen mit Gewinnbeteiligung als Entgelt, jedoch keine Verlustbeteiligung.
657
Vgl. OFD Erfurt vom 23.10.2003, S 2241 A – 08 – L221, BeckVerw 108315, Tz. 3.2.1.
658
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 390f.; BMF-Schreiben vom 26.11. 1987, IV B 2-S 2241-61/87, BStBl. I, S. 765.
183
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Nachrangdarlehen
Die gewinnabhängige Verzinsung ist eine abzugsfähige Betriebsausgabe.
§ 4 Abs. 4 EStG
Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnahmen des gewerblichen Unternehmers. Da der Gläubiger des partiarischen Darlehens mit der gewinnabhängigen Verzinsung seines Darlehens Einkünfte auf Kapitalvermögen erhält, ist der Existenzgründer verpflichtet 25 % Kapitalertragsteuer auf die Verzinsung einzubehalten und abzuführen. Die gewinnabhängige Verzinsung eines partiarischen Darlehens wird von 25% Hinzurechnung bei der Gewerbeertragsermittlung erfasst.659 handels- und steuerrechtlich dem Fremdkapital zugeordnet
§ 4 Abs. 4a EStG § 20 Abs. 1 Nr. 4 EStG, § 43 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 EStG, § 43a Abs. 1 Nr.1 EStG
§ 8 Nr. 1c) GewStG
BMFSchreiben vom 08.09.2006 660
Zinsaufwendungen und die jährlichen Ausflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten aus Disagio- bzw. Agiobeträgen sind abziehbare Betriebsausgaben.
§ 4 Abs.4 EStG, § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG661
von der Zinsschrankenregelung
§ 4 h EStG
659
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008,S. 397.
660
Vgl. BMF-Schreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I 2006, S. 497ff., Tz. 3.
661
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
184
Verkäuferdarlehen
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
erfasst Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnahmen des gewerblichen Unternehmers. 25 % der Zinsaufwendungen für ein Nachrangdarlehen werden bei der Gewerbeertragsermittlung hinzugerechnet Die unverzinsliche Verbindlichkeit wird zum Rückzahlungsbetrag abgezinst mit 5,5 % bilanziert. Der Abzinsungsbetrag wird im Jahr der Darlehensaufnahme als außerordentlicher Ertrag und im den Folgejahren in Höhe der Auflösungsbeträge als außerordentlicher Aufwand erfasst. Bei überhöhter Kaufpreisforderung unterbleibt die Abzinsung, das Verkäuferdarlehen wird zum Rückzahlungsbetrag und die Investition zum Barwert des Rückzahlungsbetrags bilanziert. Der Unterschiedsbetrag wird als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und jährlich aufgelöst. Der Abzinsungsvorgang bei der Bewertung von Verkäuferdarlehen nach § 6 Abs. 1 Nr. 3 EStG führt zu keiner Hinzurechnung bei der Ermittlung des Gewerbeertrags.663
§ 4 Abs. 4a EStG § 8 Nr. 1a) GewStG § 6 Abs. 1 Nr. 2 und 3 EStG BMFSchreiben vom 26.05.2005, IV B 2-S 2175-7/05, BStBl. I S. 699ff., Tz. 41. HGB Kommentar662
§ 8 Nr. 1 GewStG
662
Vgl. MORCK, W., Wertansätze, 2007, HGB § 253 Rn. 3.
663
Vgl.OFD-Verfügung vom 26.08.2008, AZ: G 1422 A – St 33 2, BeckVerw 126836 und BMFSchreiben vom 26.05.2005, IV B 2-S 2175-7/05, BStBl. I S. 699ff., Tz. 39.
185
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Fremdfinanzierung Bankkredite
Öffentlicher Förderkredit
Investitionszulage
Zinsaufwendungen und die jährlichen Auslösungen von Rechnungsabgrenzungsposten aus Disagio- bzw. Agiobeträgen sind abziehbare Betriebsausgaben. von der Zinsschrankenregelung erfasst Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnahmen des gewerblichen Unternehmers. 25 % der Zinsaufwendungen für Bankkredite werden bei der Gewerbeertragsermittlung hinzugerechnet Zinsaufwendungen und die jährlichen Auslösungen von Rechnungsabgrenzungposten aus Disagio- bzw. Agiobeträgen sind abziehbare Betriebsausgaben. Nicht von der Zinsschrankenregelung erfasst Zinsabzugsbeschränkung bei Überentnahmen des gewerblichen Unternehmers 25 % der Zinsaufwendungen für Öffentliche Förderkredite werden bei der Gewerbeertragsermittlung hinzugerechnet steuerrechtlich keine Einkünfte
§ 4 Abs.4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG664 § 4 h EStG § 4 Abs. 4a EStG § 8 Nr. 1a) GewStG § 4 Abs.4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG665 BMFSchreiben v. 04.07.2008666 § 4 Abs. 4a EstG § 8 Nr. 1a) GewStG § 13 InvZulG,
664
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz 15.
664
665
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz 15.
666
Vgl. BMF-Schreiben v. 04.07.2008, IV C 7 – S 2742-a/07/10001, BStBl. 2007 I, S. 630ff., Tz. 94.
BMF-Schreiben
186
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
keine Einkünfte i.S.d.§ 2 EStG
Investitionszuschuss
Gründungszuschuss gem. §§ 57f. SGB III, Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGB III667 und das Einstiegsgeld gem. §§ 16 b, c SGB II668 Leasing
keine Minderung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes Wahlrecht bei öffentlichen Zuschüssen zur Minderung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des bezuschussten Investitionsgutes um den Investitionszuschuss und daraus resultierende geringere Abschreibungsbeträge oder zur Erhöhung der Betriebseinnahmen durch die Investitionszuschüsse Steuerfreie Einnahme
Leasingraten sind abzugsfähige Betriebsausgaben bei einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasinggeber Bei einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasingnehmer
R 6.5 Abs. 2 EStR
§ 57 SGB III , §3 Ziff. 2 S.1 und Ziff. 2b) EStG
§ 4 Abs. 4 EStG, BMFSchreiben vom 19.04.1971 und 21.03.1972669 BMFSchreiben vom
667
In der Tabelle VII/7 im Anhang IV erfolgt ein Kurzbeschreibung des Eingliederungszuschusses gem. § 217ff. SGB III.
668
Die wesentlichen Merkmale des Einstiegsgeldes gem. §§ 16 b, c SGB II sind in der Tabelle VII/7 im Anhang IV enthalten.
669
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. IV.2 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.1.a).
187
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
sind die Zins- und Kostenanteile der Leasingrate abzugsfähige Betriebsausgaben. Zudem wird der in diesem Fall beim Leasingnehmer bilanzierte Leasinggegenstand auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten aus Mietsonderzahlungen sind abzugsfähige Betriebsausgaben.
Diskont- und Akzeptkredite
Mehr- bzw. Mindererlöse bei Nichtausübung einer Kaufoption sind beim zu versteuernden Einkommen zu berücksichtigen.671 Leasingraten sind nicht von der Zinsschrankenregelung erfasst 5 % der Leasingaufwendungen für bewegliche Anlagevermögensgegenstände und 16,25 % der Leasingaufwendungen für unbewegliche Anlagevermögensgegenstände werden bei der Ermittlung des Gewerbeertrags hinzugerechnet. Einmalige Provisionen und Barauslagen sind abzugsfähige Betriebsausgaben. Zinsaufwendungen die den Zeitraum vor (nach) dem Bilanzstichtag im Jahr der Kredit-
19.04.1971 und 21.03.1072670
§ 250 Abs. 1 HGB, § 4 Abs. 4 EStG
§ 4 h EStG672 § 8 Nr. 1d)-e) GewStG
§4 Abs. 4 EStG § 250 Abs. 1 HGB § 5 Abs. 4
670
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. V.1 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.2.a).
671
Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006, S.233.
672
Vgl. KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 360.
188
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Avalkredite
Innenfinanzierung Offene Selbstfinanzierung
Stille Selbstfinanzierung Finanzierung aus Ab-
auszahlung betreffen sind als abzugsfähige Betriebsausgaben (aktive Rechnungsabgrenzungsposten) zu erfassen. Die jährlichen Auflösungsbeträge aus diesem Rechnungsabgrenzungsposten sind dann in den einzelnen Perioden während der Laufzeit eines Diskont- oder Akzeptkredites abzugsfähige Betriebsausgaben zu erfassen. 25 % der Zinsaufwendungen bzw. der Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten für Diskont- und Akzeptkredite werden bei der Gewerbeertragsermittlung hinzugerechnet Avalprovisionen sind abzugsfähige Betriebsausgabe Keine Hinzurechnung der Avalprovision bei der Ermittlung des Gewerbeertrags
EStG BFH-Urteil vom 31.07.1967673
Besteuerung der Gewinnthesaurierung mit tariflicher Einkommensteuer oder Beantragung der begünstigten Besteuerung und mit Gewerbesteuer unter Anrechnung auf die Einkommensteuer Besteuerung des stillen Gewinns bei Realisierung
§ 32a EStG § 34a EStG § 2 GewStG § 35 EStG
§ 8 Nr. 1a) GewStG
§4 Abs. 4 EStG BFH-Urteil v. 29.07.2007674
§ 32a EStG § 2 GewStG § 35 EStG
Aufwandsverrechnung bei
673
Vgl. BFH-Urteil v. 31.07.1967, I 234/64, BStBl. II 1968, S.7; Beck’scher Bilanzrechtskommentar, 2006, § 253 Rn. 100.
674
Vgl. BFH-Urteil vom 29.03.2007, IV R 55/5, DStR 2007, Heft 29, S. 1253ff.
189
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
schreibungsgegenwerten Investitionsabzugsbetrag
Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten Tabelle IV/5:
Abschreibungsbildung Gewinnminderung bis zu 40% der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten für die in den folgenden 3 Jahren geplante Anschaffung beweglicher Anlagevermögensgegenstände Im Jahr der Anschaffung gewinnerhöhende Hinzurechnung des aufgelösten Investitionsabzugsbetrags Sonderabschreibungen des Investitionsgegenstandes bis zu 20 % über 5 Jahre hinweg. Aufwandsverrechnung bei Rückstellungsbildung
§ 7g EStG
Steuerfolgen von Finanzierungen bei gewerblichen Einzelunternehmen
4.2.2.3
Personenbezogene Kapitalgesellschaften
Bei personenbezogenen Kapitalgesellschaften besteht zwischen der Kapitalgesellschaft und ihren Gesellschaftern eine enge persönliche Beziehung.675 In dieser Untersuchung wird von einer Ein-Mann-GmbH des Existenzgründers ausgegangen. Dies bedingt bei Bereitstellung der Finanzierungsmittel an die Kapitalgesellschaft durch den Existenzgründer, dass die Steuerbelastung sowohl auf Ebene der Kapitalgesellschaft als auch auf Ebene des Existenzgründers zu betrachten ist. Auf der Ebene der neu gegründeten Kapitalgesellschaft wird die jährliche Steu-
(
erbelastung S KapG
) nach folgender Steuerbelastungsformel
676
berechnet:
675
Vgl. JACOBS, O.H., Unternehmensbesteuerung, 2002, S. 315ff.; BRÖNNER, H. Besteuerung, 2007, S. 824ff.
676
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 61ff.
190
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(42003)
S
KapG
= E ⋅ s KapG + E KSt ⋅ s KSt + H GewSt ⋅ sGewSt
+ EW BGr ⋅ (1 − s KSt ) ⋅ sGrSt − (γ + sGrSt ) ⋅ sGewSt
(
Die jährliche Steuerbelastung der neu gegründeten Kapitalgesellschaft S KapG
)
ergibt sich zunächst aus der Multiplikation des kombinierten Körperschaft-,
(
Gewerbesteuer- und Solidaritätszuschlagsatzes s KapG
) mit der Bruttoeinkom-
(E) . Hierzu addiert wird das Produkt aus dem kombinierten Körperschaftsteuer- und Solidaritätszuschlagsatz (s KSt ) und dem Einkommen, das nicht gleichzeitig Gewerbeertrag ist (E KSt ) .
mensgröße
Zusätzlich werden bei der Kapitalgesellschaft bei Berechnung der jährlichen Steuerbelastung Hinzurechnungen und Kürzungen bei Ermittlung des Gewerbeertrags einschließlich der Freibeträge, aber ohne die Kürzung nach § 9 Nr. 1 EStG
(HGewSt ) , multipliziert mit dem Gewerbesteuersatz (sGewSt ) , erfasst.
Sofern die Kapitalgesellschaft im Betriebsvermögen zusätzlich Grundstücke besitzt, erhöht sich die jährliche Steuerbelastung um die hierauf anfallende Grundsteuer. Die Grundsteuer ergibt sich durch Multiplikation des Grundsteuer-
(sGrSt ) mit dem Einheitswert des Betriebsgrundstücks gem. § 13 Abs. 1 GrStG (EWBGr ) . Hierbei gilt es zu beachten, dass diese Grundsteuer bei der
satzes
Einkunftsart abzugsfähig ist, mit der ein wirtschaftlicher Zusammenhang besteht.677 Bei der Wahl einer Finanzierungsart bei Gründung einer Kapitalgesellschaft ergeben sich wie beim Freiberufler und beim gewerblichen Einzelunternehmer
677
Vgl. SCHNEELOCH, D, Steuerlehre, 2008, S. 386.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
191
unterschiedliche Finanzierungsentgelte, die sich auf die jährliche Steuerbelastung der neu gegründeten Kapitalgesellschaft unterschiedlich auswirken. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass bei Bereitstellung von Finanzierungsmitteln durch den Existenzgründer selbst, zusätzlich die Besteuerung auf Ebene des Gesellschafters, d.h. des Existenzgründers mit betrachtet werden muss. Aus der Beteiligung des Existenzgründers, einer Risikokapitalgesellschaft, eines Industrieunternehmens oder eines nicht institutionellen Investors an einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft, ergeben sich aus der Einlage selbst und auch aus den Ausschüttungen auf diese Einlage in den Folgejahren gemäß § 8 Abs. 3 S. 1 und 2 KStG keine Erhöhung bzw. Minderung der Bruttoeinkommensgröße
(E) . Somit wird die jährliche Steuerbelastung der personenbezogenen Kapital-
(
gesellschaft S KapG
) berechnet nach der Steuerbelastungsformel (42003) nicht
tangiert. Gemäß § 32d Abs. 1 und § 43 Abs. 5 S. 1 EStG ist die Kapitalgesellschaft verpflichtet für den Gesellschafter eine Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % abzuführen, was jedoch die Steuerbelastung der Kapitalgesellschaft nicht betrifft. Sofern eine offene Beteiligung des Existenzgründers an einer personenbezogenen Gesellschaft erfolgt, ist für eine Ausschüttung die Gesamtsteuerbelastung auf Ebene der Kapitalgesellschaft und auf Ebene des Existenzgründers zu betrachten. Auf Ebene der Kapitalgesellschaft werden Gewinnausschüttungen nach Abzug von Ertragsteuern vorgenommen. Die Steuerbelastung für eine Ausschüttung
( Aus) auf Ebene der Kapitalgesellschaft (S
KapG / EK
) ergibt sich somit aus der
Multiplikation der Ausschüttung mit dem kombinierten Ertragsteuersatz
(s
KapG
). Somit gilt:
(42004)
S
KapG / EK
= Aus ⋅ s KapG
192
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(
)
Der kombinierte Ertragsteuersatz s KapG wird dabei entsprechend der bereits hergeleiteten Formel
(36009) s KapG = s KSt (1 + s solz ) + s GewSt
berechnet. Der Existenzgründer als Gesellschafter erhält diesen um Körperschaft- und
( Aus) . Beim Gesellschafter
Gewerbesteuer geminderten Ausschüttungsbetrag
gehören diese Gewinnausschüttungen zu den steuerbaren Einnahmen, die bei den Einkünften aus Kapitalvermögen gem. § 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG erfasst werden. Vom Ausschüttungsbetrag wird im Rahmen der Einkünfte aus Kapitalvermögen der Sparerfreibetrag in Höhe von 801 € gemäß § 20 Abs. 9 EStG
(Fb ) § 20
in Abzug gebracht. Der Ausschüttungsbetrag nach Abzug dieses
Freibetrags
wird
dann
auf
Gesellschafterebene
(
Abgeltungsteuersatz gem. § 32 d EStG s AbgSt
entweder
mit
dem
) oder der tariflichen Einkom-
(sESt ) besteuert. Dabei gilt, dass bei einem tarifliEinkommensteuersatz (sESt ) der größer oder gleich dem
mensteuer gem. § 32a EStG chen
(
Abgeltungsteuersatz s AbgSt
) ist, die Besteuerung der Ausschüttung gemäß §
32d EStG mit Abführung der Abgeltungsteuer durch die Kapitalgesellschaft abgegolten ist. Liegt der Differenzsteuersatz des Existenzgründers
(
)
(sESt )
je-
doch unterhalb dem Abgeltungsteuersatz s AbgSt , wird er i.d.R. von seinem Antragsrecht zur Unterwerfung der Ausschüttung der tariflichen Einkommensteuer gemäß § 32d Abs. 6 EStG Gebrauch machen. Somit ergibt sich folgende Gesamtsteuerbelastung des Gesellschafters
(SGes/ EK ) ,
für die Besteuerung
einer Ausschüttung auf Kapitalanteile, die im Privatvermögen gehalten werden:
193
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
S
Ges / EK
[
= (Aus − (Aus ⋅ s KapG ) − Fb§ 20 )
]
(42005) min s ESt ; s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz
⋅
[
]
)
1 + min s ESt ; s AbgSt ⋅ s KiSt
Unter der Voraussetzung, dass der Freibetrag nach § 20 Abs. 9 EStG bereits anderweitig ausgeschöpft ist, d.h. Fb§20 = 0 , kann diese Formel wie folgt vereinfacht werden:
(42006)
S
Ges / EK
= Aus ⋅ (1 − s KapG )⋅
[
]
min s ESt ; s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + sSolz )
[
]
1 + min s ESt ; s AbgSt ⋅ s KiSt
Hieraus kann nun ein kombinierter Ertragsteuersatz
(snat / Aus ) abgeleitet wer-
den, der zur Berechnung der Steuerbelastung eines Gesellschafters für Ausschüttungen von im Privatvermögen gehaltenen Anteilen an einer Kapitalgesellschaft verwendet werden kann.
(42007)
snat / Aus = (1 − s KapG ) ⋅
[
]
min s ESt ; s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + sSolz )
[
]
1 + min s ESt ; s AbgSt ⋅ s KiSt
Nach Einsetzen dieser Formel (42007) in (42006) ergibt sich somit für die Steuerbelastung des Gesellschafters aus einer Ausschüttung
(42008)
S
Ges / EK
= Aus ⋅ snat / Aus
(SGes/ EK ) :
194
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Wird nun zusätzlich die Besteuerung des Gewinns vor Ausschüttung auf Ebene der Kapitalgesellschaft mit berücksichtigt, ergibt sich folgende Besteuerung einer Ausschüttung auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene:
(42009)
S
gesamt / EK
= S KapG / EK + S nat / EK
Nach Einsetzen der Formeln (42004) und (42007) in (42009) ergibt sich:
S gesamt / EK = Aus ⋅ s KapG + Aus ⋅ (1 − s KapG )
[
]
(42010) min s ESt ; s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz )
⋅
[
]
1 + min s ESt ; s AbgSt ⋅ s KiSt
(
Hieraus wird ein kombinierter Steuersatz s gesamt / Aus
) abgeleitet, der zur Be-
rechnung der Steuerbelastung für Ausschüttungen auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene verwendet werden kann:
(42011)
s gesamt / Aus = s KapG + (1 − s KapG ) ⋅
[
]
min s ESt ; s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + sSolz )
[
]
1 + min s ESt ; s AbgSt ⋅ s KiSt
Die Gesamtsteuerbelastung des Existenzgründers, als Gesellschafter der seine Anteile an der Kapitalgesellschaft im Privatvermögen hält, und der Kapitalgesellschaft
(S
gesamt / EK
)
resultiert, nach Einsetzen der Formel (42011) in
(42010), aus folgender Steuerbelastungsformel:
195
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
(42012)
S
gesamt / EK
= Aus ⋅ s gesamt / Aus
Erfolgt die offene Beteiligung dagegen nicht durch den Existenzgründer, sondern durch eine Kapitalbeteiligungsgesellschaft, ein Industrieunternehmen oder einen nicht institutionellen Investor, so ist für den Vorteilhaftigkeitsvergleich verschiedener Finanzierungen lediglich die Besteuerung auf der Ebene der Kapitalgesellschaft relevant. Die Gewinnausschüttungen erfolgen nach Abzug von Ertragsteuern. Die Steuerbelastung für diese Ausschüttung
(
( Aus)
auf
) ergibt sich somit aus der Multiplikation der Ausschüttung mit dem kombinierten Ertragsteuersatz (s ). Somit
Ebene der Kapitalgesellschaft S KapG / EK
KapG
gilt für die Beteiligung von Investoren hinsichtlich der Steuerbelastung auf Ebene der Kapitalgesellschaft, wie bei der Beteiligung durch den Existenzgründer:
(42004)
S
KapG / EK
= Aus ⋅ s KapG
Bei Beendigung der offenen Beteiligung durch einen Investor richtet sich die Besteuerung auf Ebene der Kapitalgesellschaft danach, ob die eigenen Anteile zur Weiterveräußerung oder zum Einzug erworben werden.678 Bei einem Erwerb der eigenen Anteile zur Weiterveräußerung werden die eigenen Anteile in der Steuerbilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich eventueller Anschaffungsnebenkosten für Erwerbskosten angesetzt.679 Sofern für den Rückerwerb ein überhöhter Kaufpreis bezahlt wird, kann eine verdeckte Gewinnausschüttung nach § 8
678
Vgl. HÄUSELMANN, H./TEUFEL, T., Eigenkapitalmaßnahmen, 2008, S. 293, Rn. 62.
679
Vgl. HÄUSELMANN, H./TEUFEL, T., Eigenkapitalmaßnahmen, 2008, S. 290, Rn. 48.
196
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Abs. 3 S. 2 KStG vorliegen.680 Erfolgt der Erwerb der Anteile an der Börse oder in einem Tender-Verfahren wird regelmäßig kein überhöhter Kaufpreis angenommen.681 Der vorübergehende Erwerb der Anteile zur Weiterveräußerung tangiert die Vermögenssphäre der Kapitalgesellschaft nicht und ein bei Weiterveräußerung der Anteile eventuell erzielte Veräußerungsgewinn ist gem. § 8b Abs 2 KStG steuerfrei. 682 Werden die eigenen Anteile dagegen zum Einzug erworben, dürfen sie nicht mehr in der Steuerbilanz angesetzt werden und Anschaffungsnebenkosten werden abzugsfähige Betriebsausgaben.683 Entsprechend der Höhe der Anschaffungskosten für die eigenen Anteile wird das gezeichnete Kapital gemindert und ein über den Nennbetrag hinausgehender Betrag (Agio) mindert das steuerliche Einlagekonto gem. § 27 Abs. 1 KStG.684 Dies führt über § 27 Abs. 1 KStG dazu, dass ein Agio als ausschüttbarer Gewinn gilt und auf Ebene der Kapitalgesellschaft der Besteuerung unterliegt. Unabhängig davon ob der Erwerb der Anteile zur Weiterveräußerung oder zum Einzug erfolgt, wird ein üblicherweise zu zahlendes Agio, über § 8 Abs. 3 S. 2 KStG bzw. § 27 Abs. 1 KStG, steuerlich behandelt wie eine Ausschüttung. Dies bedeutet, dass das Agio
(s
( A)
aus dem Gewinn nach Abzug der Ertragsteuern
) zu zahlen ist. Somit gilt für die Steuerbelastung eines Agios beim Rückkauf eigener Anteile auf Ebene einer Kapitalgesellschaft (S ): KapG
KapG / EK / A
(42013)
680
S
KapG / EK / A
= A ⋅ s KapG
Vgl. BMF-Schreiben vom 02.12.1998, IV C 6-S 2741-12/98, BStBl. I 1998, S. 1509ff., Tz. 17.
681
Vgl. BMF-Schreiben vom 02.12.1998, IV C 6-S 2741-12/98, BStBl. I 1998, S. 1509ff., Tz. 17.
682
Vgl. HÄUSELMANN, H./TEUFEL, T., Eigenkapitalmaßnahmen, 2008, S. 291, Rn. 49.
683
Vgl. HÄUSELMANN, H./TEUFEL, T., Eigenkapitalmaßnahmen, 2008, S. 291, Rn. 52.
684
Vgl. BMF-Schreiben vom 02.12.1998, IV C 6-S 2741-12/98, BStBl. I 1998, S. 1509ff., Tz. 23 und HÄUSELMANN, H./TEUFEL, T., Eigenkapitalmaßnahmen, 2008, S. 291, Rn. 52.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
197
Wird dagegen, an Stelle dieser bereits betrachteten offenen Beteiligungen durch den Existenzgründer oder einen anderen Investor, durch den Existenzgründer als Gesellschafter ein festverzinsliches, partiarisches oder nachrangiges Darlehen oder eine typisch stille Beteiligung getätigt, so liegt eine Gesellschafterfremdfinanzierung vor. 685 Die Einnahmen des Gesellschafters aus diesen Gesellschafterfremdfinanzierungen gehören zu seinen Einkünften aus Kapitalvermögen gem. § 20 Abs. 1 Nr. 4, 5 und 7 EStG. § 20 Abs. 1 Nr. 4 EStG erfasst dabei die Einnahmen aus einer typisch stillen Beteiligung, § 20 Abs. 1 Nr. 5 EStG die Einnahmen aus dinglich abgesicherten Darlehen und § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG die Einnahmen aus nicht dinglich abgesicherten Darlehen. Sofern die im Privatvermögen gehaltene Beteiligung des Gesellschafters an der Kapitalgesellschaft unter 10 % liegt, hat die Kapitalgesellschaft gem. § 32d Abs. 2 Nr.1 b) EStG von den Zahlungen an den Gesellschafter eine Abgeltungsteuer
(
)
in Höhe von 25 % s AbgSt in Abzug zu bringen. Diese Abgeltungsteuer ist zur Abgeltung der Einkommensteuer des Gesellschafters und tangiert somit die Steuerbelastung der Kapitalgesellschaft nicht. Liegt die Beteiligung des Gesellschafters jedoch bei mindestens 10 %, werden die
(Z ) , d.h. Zinsen oder Gewinnanteile gem. § 32d Abs. 2 Nr. 1 b) EStG mit dem individuellen Steuersatz des Gesellschafters (s nat ) nach § 32a Zahlungen
EStG, als Einkünfte aus Kapitalvermögen besteuert. Bei der Berechnung der Steuerbelastung bei einer Beteiligung unter 10 % ist der Freibetrag gem. § 20
(
Abs. 9 EStG Fb § 20
) zu berücksichtigen. Dieser Freibetrag findet jedoch gem.
§ 32d Abs. 2 S. 2 EStG keine Anwendung bei einer Beteiligung von mindestens 10 %. Auf Gesellschafterebene ergibt sich somit folgende Steuerbelastung bei einer Beteiligung unter 10%:
685
Vgl. JACOBS, O.H., Unternehmensbesteuerung, 2009, S. 616f.
198 (42014)
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
S
= ( Z − Fb§20 ) ⋅ Ges / FK / <10%
s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + sSolz )
1 + s AbgSt ⋅ s KiSt
bzw.
bei einer Beteiligung von mindestens 10 %
(42015)
S
Ges / FK / ≥10 %
Dabei gilt für
= Z ⋅ snat
(s nat ) :
(36002) s nat =
s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) 1 + s ESt ⋅ s KiSt
Sofern das Gesellschafterdarlehen dinglich abgesichert ist und die Einnahmen beim Gesellschafter zu den Einkünften aus Kapitalvermögen gemäß § 20 Abs. 1 Nr. 5 EStG gehören unterliegen diese Einnahmen der Abgeltungsteuer nach § 32d Abs. 1 EStG. Zudem hat der Gesellschafter gemäß § 32d Abs. 6 ein Antragsrecht auf Unterwerfung dieser Einnahmen der tariflichen Einkommensteuer.
(42016)
S
Ges / FK / dingl
= (Z − Fb§20 )⋅
[
]
min s AbgSt ; s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz )
[
]
1 + min s AbgSt ; s ESt ⋅ s KiSt
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
199
Auf Gesellschaftsebene mindern die Zahlungen für die Gesellschafterfremdfinanzierung den körperschaftsteuerlichen Gewinn686 und somit die Steuerbemessungsgrundlage
(E) im Sinne der Steuerbelastungsformel (42003). Hinsichtlich
der Gewerbesteuer sind die Zahlungen aus der Gesellschafterfremdfinanzierung gemäß § 8 Nr. 1 GewStG mit 25 % hinzuzurechnen und erhöhen
(HGewSt ) .
Der kombinierte Steuersatz für die Besteuerung von Zahlungen im Rahmen einer Gesellschafterfremdfinanzierung auf Gesellschafts- und Gesellschafter-
( ) ergibt sich wie folgt bei einer Beteiligung unter 10 %:
ebene s GF
(42017)
s gesamt / FK / <10% = − s KapG / + +
s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + sSolz ) 1 + s AbgSt ⋅ s KiSt
bzw. bei einer Beteiligung von mindestens 10%:
(42018) s gesamt / FK / ≥10 % = − s KapG / + + s nat
Dabei gilt für den kombinierten Körperschaft-, Gewerbesteuer- und Solidaritätszuschlagsatz, unter Berücksichtigung der Hinzurechnung gemäß § 8 Nr. 1
(
)
GewStG s KapG / + :
(36012) s KapG / + = s KSt (1 + s solz ) + me ⋅ h ⋅ (1 − β )
686
Vgl. JACOBS, O.H., Unternehmensbesteuerung, 2009, S. 619.
200
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Bei einer dinglichen Absicherung des Gesellschafterdarlehens ergibt sich aus der Formel (42016) abgeleitet der kombinierte Ertragsteuersatz
(42019)
s
gesamt / FK / dingl
= − s KapG / + +
[
]
min s AbgSt ; s ESt ⋅ (1 + s KiSt + sSolz )
[
]
1 + min s AbgSt ; s ESt ⋅ s KiSt
Hinsichtlich der Zinsabzugsbeschränkungen687 sind bei Gesellschafterfremdfinanzierungen Besonderheiten zu beachten. Gewährt beispielsweise der Existenzgründer als Gesellschafter der Kapitalgesellschaft ein partiarisches Darlehen, so liegt bei einer unangemessenen Verzinsung eine verdeckte Gewinnausschüttung vor.688 Eine verdeckte Gewinnausschüttung wird gem. R 36 KStR definiert als eine Vermögensminderung, die auf dem Gesellschaftsverhältnis beruht und sich auf die Höhe des zu versteuernden Einkommens auswirkt. Die Aufdeckung dieser verdeckten Gewinnausschüttung hat zur Folge, dass der Teil der überhöhten Zinsaufwendungen zu einer Erhöhung des körperschaftsteuerlichen Einkommens und auch des Gewerbeertrags führt.689 In diesem Fall erhöht sich nach § 8 Abs. 3 S. 2 KStG die Steuerbemessungsgrundlage formel (42003) und reduziert sich
(HGewSt )
(E) in der Steuerbelastungs-
in der Steuerbelastungsformel
(42003) in Höhe der überhöhten Zinszahlungen.
687
Vgl. Gliederungspunkt 2.4.2.2
688
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008,S. 397; H 36 KStR; BFH-Urteil vom 28.10.1964, I 198/62U, BStBl. 1965 III, S. 119; BFH-Urteil vom 25.11.1964, I 116/63U, BStBl. 1965 III,S. 176.
689
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 182ff.
201
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Sofern ein Gesellschafter ein Nachrangdarlehen mit einfachem Rangrücktritt690 gewährt, ist nach einem BMF-Schreiben vom 08.09.2006691 § 5 Abs. 2a EStG anzuwenden. Dies bedeutet, dass das Nachrangdarlehen nicht als Verbindlichkeit angesetzt werden darf, soweit die Rückzahlung aus freiem Vermögen möglich ist.692 Daraus folgt, dass in diesem Falle, die aus diesem Nachrangdarlehen resultierenden Zinszahlungen und auch aufgelöste Disagiobeträge nicht abzugsfähig sind und somit die Steuerbemessungsgrundlage
(E) in der Steuer-
belastungsformel (42003) auch nicht mindern. Abschließend werden noch die Steuerwirkungen der Innenfinanzierung betrachtet. Bei einer offenen Selbstfinanzierung erfolgt der Einbehalt des offen ausgewiesenen Gewinns nach Abzug von Körperschaft-, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag.693 Wird der stille Gewinn im Rahmen einer stillen Selbstfinanzierung realisiert und zum offenen Gewinn erfolgt dann ebenfalls die Belastung mit diesen genannten Ertragsteuern.694 Hinsichtlich der Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten wird bei der Bildung der Abschreibungen bzw. Rückstellungen die Bemessungsgrundlage
(E) gemindert.
695
Zusammenfassend werden in der nachfolgenden Tabelle IV/6 die Steuerfolgen verschiedener Existenzgründungsfinanzierungen bei der Gründung einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft synoptisch dargestellt.
690
Vgl. zur Definition des einfachen Rangrücktritts Gliederungspunkt 2.3.3.2.3.3.
691
Vgl. BMF-Schreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I2006, S. 497ff., Tz.6
692
Vgl. BMF-Schreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I2006, S. 497ff., Tz.5-8
693
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271.
694
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 182.
695
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 184.
202
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung durch den Existenzgründers
Steuerlich relevante Merkmale der Finanzierungsarten Gesellschaftsebene: Einlagen erhöhen das Einkommen der Kapitalgesellschaft nicht und Ausschüttungen mindern es nicht. Ausgeschüttet wird der Gewinnanteil nach Abzug von Körperschaft- und Gewerbesteuer (1 − s KapG ) Die Ausschüttungen an den Gesellschafter unterliegen der Abgeltungsteuer in Höhe von 25 %.
Offene Beteiligungen durch Risikokapitalge-
Gesellschafterebene: Gewinnausschüttungen sind bei den Gesellschaftern steuerbare Einnahmen, die zu den Einkünften aus Kapitalvermögen gehören. Sofern der auf den Ausschüttungsbetrag entfallende Differenzsteuersatz ≥ Abgeltungsteuersatz erfolgt die Besteuerung nach § 32d EStG zum AbgeltungSteuersatz Sofern der auf den Ausschüttungsbetrag entfallende Differenzsteuersatz < Abgeltungsteuersatz wird das Antragsrecht nach § 32d Abs. 6 EStG zur Unterwerfung der tariflichen ESt ausgeübt Einlagen erhöhen das Einkommen der Kapitalgesellschaft
Gesetzesvorschriften § 8 Abs. 3 S. 1 und 2 KStG
§§ 32d Abs. 1 und § 43 Abs. 5 S. 1 EStG
§ 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG
§ 32d EStG
§ 32d Abs. 6 EStG
§ 8 Abs. 3 S. 1 und 2 KStG
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
sellschaften, Industrieunternehmen und nicht institutionelle Investoren
203
nicht und Ausschüttungen mindern es nicht.
Ausgeschüttet wird der Gewinnanteil nach Abzug von Körperschaft- und Gewerbesteuer Die Ausschüttungen an den Gesellschafter unterliegen der Abgeltungsteuer in Höhe von 25 %. Rückerwerb der eigenen Anteile zur Weiterveräußerung oder zum Einzug. Bei einem überhöhten Kaufpreis wird das Agio behandelt wie eine Ausschüttung und wird deshalb aus dem Gewinn nach Abzug von Köperschaft- und Gewerbesteuern bedient Mezzanine Finanzierung Einlagen typisch Kein Eigenkapital im handelsstiller Gesellschafter rechtlichen und steuerlchen Sinne. Gewinn- und Verlustbeteiligung Zahlung der Gewinnanteile an typisch stille Gesellschafter und die Ausflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten aus Agio- und Disagiobeträgen sind abziehbare Betriebsausgaben. Zahlungen an den typisch stillen
§§ 32d Abs. 1 und § 43 Abs. 5 S. 1 EStG BMF-Schreiben vom 02.12.1998696, § 8 Abs. 3 S. 2 KStG, § 27 Abs. 1 KStG
§ 272 HGB
§ 231 HGB § 4 Abs. 4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG697
§ 4h Abs. 3 S. 2
696
Vgl. BMF-Schreiben vom 02.12.1998, IV C 6-S 2741-12/98, BStBl. I 1998, S. 1509ff., Tz. 17.
697
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
204
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Einlagen atypisch stiller Gesellschafter
Gesellschafter sind als Zinsaufwendungen zu klassifizieren und werden deshalb von der Zinsschrankenregelung erfasst.698 Verlustverrechnungsbegrenzung bei Verlustzurechnung über die Einlage hinaus. Da der typisch stille Gesellschafter seine Gewinnanteile als Kapitaleinkünfte zu versteuern hat, behält die Kapitalgesellschaft 25 % Kapitalertragsteuer auf die Zahlung an den typisch stillen Gesellschafter ein. Hinzurechnung von 25 % der bezahlten Gewinne an den typisch stillen Gesellschafter zum Gewerbeertrag der Kapitalgesellschaft. Der atypisch stille Gesellschafter ist Mitunternehmer. Gewinn- und Verlustbeteiligung und Beteiligung an den stillen Reserven. Der steuerliche Gesamtgewinn wird berechnet unter Hinzurechnung der Gewinnanteile und der Sondervergütungen (z.B. Agien, Disagien) des atypisch stillen Gesellschafters. Der Gesamtgewinn vor Steuern wird als Vorabgewinn dem atypisch stillen Gesellschafter
EStG § 4 h EStG
§ 15 a EStG § 15 Abs. 1 S. 1 EStG § 20 Abs. 1 Nr.4 EStG § 43 Abs. 1 Nr. 3 EStG § 43a Abs. 1 Nr. 1 EStG § 8 Nr. 1 d) GewStG
§ 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG § 231 HGB
OFD Erfurt vom 23.10.2003699
§ 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG
698
Die Zinsschrankenregelung dürfte bei Existenzgündungen in der Praxis kaum jemals zur Anwendung kommen, sie wird jedoch der Vollständigkeit halber erwähnt.
699
Vgl. OFD Erfurt vom 23.10.2003, S 2241 A – 08 – L221, BeckVerw 108315, Tz. 3.2.1.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
und der Kapitalgesellschaft zugeordnet. Die Gesellschafter der Mitunternehmerschaft sind die Steuersubjekte. Die Kapitalgesellschaft hat ihren Gewinnanteil als körperschaftsteuerlicher Gewinn und der atypisch stille Gesellschafter als Einkünfte aus Gewerbebetrieb zu versteuern.
Partiarische Darlehen
700
Verlustverrechnungsbegrenzung bei Verlustzurechnung über die Einlage hinaus. Steuerschuldner der Gewerbesteuer ist die Kapitalgesellschaft. Die Gewinnanteile des atypisch stillen Gesellschafters dürfen bei der Berechnung der Gewerbesteuer den gewerblichen Gewinn nicht mindern. Darlehen mit Gewinnbeteiligung als Entgelt, jedoch keine Verlustbeteiligung. Die gewinnabhängige Verzinsung ist eine abzugsfähige Betriebsausgabe. Da der Gläubiger des partiarischen Darlehens mit der gewinnabhängigen Verzinsung seines Darlehens Einkünfte auf Kapitalvermögen erhält, ist die Kapitalgesellschaft verpflichtet 25 % Kapitalertragsteuer auf die Verzinsung einzubehalten und
205
§ 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 EStG i.V.m. BFHUrteil v. 10.07.2001, VIII R 45/98 BStBl. II 2002. § 15 a EStG § 15 Abs. 1 S. 1 EStG BMF-Schreiben vom 26.11.1987700, Abschn. 50 Abs. 3 S. 3 GewStR
§ 4 Abs. 4 EStG
§ 20 Abs. 1 Nr. 4 EStG § 43 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 EStG § 43a Abs. 1 Nr.1 EStG
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008, S. 390f.; BMF-Schreiben vom 26.11. 1987, IV B 2-S 2241-61/87, BStBl. I, S. 765.
206
Nachrangdarlehen
Verkäuferdarlehen
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
abzuführen. Die gewinnabhängige Verzinsung eines partiarischen Darlehens wird von 25% Hinzurechnung bei der Gewerbeertragsermittlung erfasst.701 handels- und steuerrechtlich dem Fremdkapital zugeordnet Zinsaufwendungen und auflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten aus Disagio- bzw. Agiobeträgen sind abziehbare Betriebsausgaben. von der Zinsschrankenregelung erfasst 25 % der Zinsaufwendungen für ein Nachrangdarlehen werden bei der Gewerbeertragsermittlung hinzugerechnet Die unverzinsliche Verbindlichkeit wird zum Rückzahlungsbetrag abgezinst mit 5,5 % bilanziert. Der Abzinsungsbetrag wird im Jahr der Darlehensaufnahme als außerordentlicher Ertrag und im den Folgejahren in Höhe der Auflösungsbeträge als außerordentlicher Aufwand erfasst. Bei überhöhter Kaufpreisforderung unterbleibt die Abzinsung,
§ 8 Nr. 1c) GewStG
BMF-Schreiben vom 08.09.2006702 § 4 Abs.4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG703 § 4 h EStG § 8 Nr. 1a) GewStG
§ 6 Abs. 1 Nr. 2 und 3 EStG
BMF-Schreiben vom 26.05.2005, IV B 2-S 21757/05, BStBl. I S. 699ff., Tz. 41. HGB Kommentar704
701
Vgl. JOHANNEMANN, U., Finanzierungsformen, 2008,S. 397.
702
Vgl. BMF-Schreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I 2006, S. 497ff., Tz . 3.
703
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
704
Vgl. MORCK, W., Wertansätze, 2007, HGB § 253 Rn. 3.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
GesellschafterFremdfinanzierung
das Verkäuferdarlehen wird zum Rückzahlungsbetrag und die Investition zum Barwert des Rückzahlungsbetrags bilanziert. Der Unterschiedsbetrag wird als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und jährlich aufgelöst. Der Abzinsungsvorgang bei der Bewertung von Verkäuferdarlehen nach § 6 Abs. 1 Nr. 3 EStG führt zu keiner Hinzurechnung bei der Ermittlung des Gewerbeertrags.705 Der Gesellschafter tätigt eine typisch stille Beteiligung oder gewährt ein festverzinsliches, partiarisches oder nachrangiges Darlehen706 Gesellschaftsebene: Zahlungen aus einer Gesellschafterfremdfinanzierung mindern den körperschaftsteuerlichen Gewinn707 Hinzurechnung der Zahlungen aus Gesellschafterfremdfinanzierung zum Gewerbeertrag mit 25 % Zahlungen an den Gesellschafter in unangemessener Höhe sind verdeckte Gewinnausschüttungen
207
§ 8 Nr. 1 GewStG
§ 8 Abs. 1 KStG i.V.m. § 4 Abs. 4 EStG § 8 Nr. 1 GewStG
§ 8 Abs. 3 S. 2 KStG
705
Vgl.OFD-Verfügung vom 26.08.2008, AZ: G 1422 A – St 33 2, BeckVerw 126836 und BMFSchreiben vom 26.05.2005, IV B 2-S 2175-7/05, BStBl. I S. 699ff., Tz. 39.
706
Vgl. JACOBS, O.H., Unternehmensbesteuerung, 2009, S. 616f.
707
Vgl. JACOBS, O.H., Unternehmensbesteuerung, 2009, S. 619.
208
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Zinsschrankenregelung
Zinszahlungen und Disagiobeträge für Nachrangdarlehen mit einfachem Rangrücktritt eines Gesellschafters sind keine abzugsfähigen Betriebsausgaben Gesellschafterebene: Einnahmen des Gesellschafters gehören zu den Einkünften aus Kapitalvermögen Beteiligung des Gesellschafters < 10 %: Einnahmen des Gesellschafters aus der Gesellschafterfremdfinanzierung unterliegen der Abgeltungsteuer; SparerPauschbetrag Beteiligung des Gesellschafters von mindestens 10%: Einnahmen aus der Gesellschafterfremdfinanzierung der Tarifbesteuerung; kein SparerPauschbetrag Einnahmen aus einem dinglich abgesicherten Gesellschafterdarlehen unterliegen der Abgeltungsteuer mit einem Antragsrecht auf Tarifbesteuerung, Sparer-Pauschbetrag Fremdfinanzierung Bankkredite
708
Zinsaufwendungen und die auflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten aus Dis-
§ 4h Abs.1 EStG und § 8a Abs. 2 und 3 EStG § 5 Abs. 2a EStG und BMFSchreiben vom 08.09.2006708
§ 20 Abs. 1 Nr. 4,5,7 EStG § 32d Abs. 1 und 2 Nr. 1 b) EStG § 20 Abs. 9 EStG § 32d Abs. 2 Nr. 1b) und § 32a EStG § 32d Abs. 2 S. 2 EStG § 20 Abs. 1 Nr. 5 EStG, § 32d Abs. 1 und 6 EStG, § 20 Abs. 9 EStG § 4 Abs.4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5
Vgl. BMF-Schreiben vom 08.09.2006, IV B 2 – S 2133 – 10/06, BStBl. I 2006, S. 497ff., Tz. 6.
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Öffentlicher Förderkredit
Investitionszulage
Investitionszuschuss
209
agio- bzw. Agiobeträgen sind abziehbare Betriebsausgaben.
Abs. 5 EStG709
von der Zinsschrankenregelung erfasst 25 % der Zinsaufwendungen für Bankkredite werden bei der Gewerbeertragsermittlung hinzugerechnet Zinsaufwendungen und die auflösungen von Rechnungsabgrenzungsposten aus Disagio- bzw. Agiobeträgen sind abziehbare Betriebsausgaben.
§ 4 h EStG
Nicht von der Zinsschrankenregelung erfasst
BMF-Schreiben v. 04.07.2008711 § 8 Nr. 1a) GewStG
25 % der Zinsaufwendungen für Öffentliche Förderkredite werden bei der Gewerbeertragsermittlung hinzugerechnet steuerrechtlich keine Einkünfte
keine Minderung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes Wahlrecht bei öffentlichen Zuschüssen zur Minderung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des bezuschussten Investitionsgutes um den Investitionszuschuss und daraus
§ 8 Nr. 1a) GewStG
§ 4 Abs.4 EStG § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG710
§ 13 InvZulG keine Einkünfte i.S. § 2 EStG
R 6. Abs. 2 EStR 5
709
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
710
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff.; BMF-Schreiben vom 20.10. 2003, IV C 3-S 2253a-48/03, BStBl. I S. 546ff., Tz. 15.
711
Vgl. BMF-Schreiben v. 04.07.2008, IV C 7 – S 2742-a/07/10001, BStBl 2007 I, S. 630ff., Tz. 94.
210
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Gründungszuschuss gem. §§ 57f. SGB III, Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGB III712 und das Einstiegsgeld gem. §§ 16 b, c SGB II713 Leasing
resultierende geringere Abschreibungsbeträge oder zur Erhöhung der Betriebseinnahmen durch die Investitionszuschüsse steuerfreie Einnahme
Leasingraten sind abzugsfähige Betriebsausgaben bei einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasinggeber Bei einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasingnehmer sind die Zins- und Kostenanteile der Leasingrate abzugsfähige Betriebsausgaben. Zudem wird der in diesem Fall beim Leasingnehmer bilanzierte Leasinggegenstand auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Auflösungsbeträge von Rech-
§ 57 SGB III , §3 Zif. 2 S.1 und Ziff. 2b) EStG
§ 4 Abs. 4 EStG, BMFSchreiben vom 9.04.1971 und 21.03.1972714 BMF-Schreiben vom 19.04.1971 und 715 21.03.1072
§ 250 Abs. 1
712
In der Tabelle VII/7 im Anhang IV erfolgt ein Kurzbeschreibung des Eingliederungszuschusses gem. § 217ff. SGB III.
713
Die wesentlichen Merkmale des Einstiegsgeldes gem. §§ 16 b, c SGB II sind in der Tabelle VII/7 im Anhang IV enthalten.
714
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. IV.2 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.1.a).
715
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. V.1 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.2.a).
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Diskont- und Akzeptkredite
211
nungsabgrenzungsposten aus Mietsonderzahlungen sind abzugsfähige Betriebsausgaben. Mehr- bzw. Mindererlöse bei Nichtausübung einer Kaufoption sind beim zu versteuernden Einkommen zu berücksichtigen.716 Leasingraten sind nicht von der Zinsschrankenregelung erfasst
HGB, § 4 Abs. 4 EStG
5 % der Leasingaufwendungen für bewegliche Anlagevermögensgegenstände und 16,25 % der Leasingaufwendungen für unbewegliche Anlagevermögensgegenstände werden bei der Ermittlung des Gewerbeertrags hinzugerechnet. Einmalige Provisionen und Barauslagen sind abzugsfähige Betriebsausgaben.
§ 8 Nr. 1d)-e) GewStG
Zinsaufwendungen die den Zeitraum vor (nach) dem Bilanzstichtag im Jahr der Kreditauszahlung betreffen sind als abzugsfähige Betriebsausgaben (aktive Rechnungsabgrenzungsposten) zu erfassen. Die jährlichen Auflösungsbeträge aus diesem Rechnungsabgrenzungsposten sind dann in den einzelnen Perioden während der
§ 5 Abs. 4 EStG BFH-Urteil vom 31.07.1967718
§ 4 h EStG717
§4 Abs. 4 EStG § 250 Abs. 1 HGB
§ 250 Abs. 1 HGB, § 4 Abs. 4 EStG
716
Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006, S.233.
717
Vgl. KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 360.
718
Vgl. BFH-Urteil v. 31.07.1967, I 234/64, BStBl. II 1968, S.7; Beck’scher Bilanzrechtskommentar, 2006, § 253 Rn. 100.
212
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Avalkredite
Innenfinanzierung Offene Selbstfinanzierung Stille Selbstfinanzierung Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten Investitionsabzugsbetrag
719
Laufzeit eines Diskont- oder Akzeptkredites abzugsfähige Betriebsausgaben zu erfassen. 25 % der Zinsaufwendungen bzw. der Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten für Diskont- und Akzeptkredite werden bei der Gewerbeertragsermittlung hinzugerechnet. Avalprovisionen sind abzugsfähige Betriebsausgaben. Keine Hinzurechnung der Avalprovision bei der Ermittlung des Gewerbeertrags Besteuerung der Gewinnthesaurierung mit Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer Besteuerung des stillen Gewinns bei Realisierung
§ 8 Nr. 1a) GewStG
§ 4 Abs. 4 EStG BFH-Urteil v. 29.07.2007719
§ 23 Abs. 1 KStG § 7 GewStG § 23 Abs. 1 KStG § 7 GewStG
Aufwandsverrechnung bei Abschreibungsbildung Gewinnminderung bis zu 40% der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten für die in den folgenden 3 Jahren geplante Anschaffung beweglicher Anlagevermögensgegenstände Im Jahr der Anschaffung gewinnerhöhende Hinzurechnung des aufgelösten Investitionsabzugsbetrags Sonderabschreibungen des Investitionsgegenstandes bis zu
Vgl. BFH-Urteil vom 29.03.2007, IV R 55/5, DStR 2007, S. 1253ff.
§ 7g EStG
4.2 Typologisierung von Existenzgündungsfinanzierungen nach Steuerwirkungen
Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten Tabelle IV/6:
213
20 % über 5 Jahre hinweg. Aufwandsverrechnung bei Rückstellungsbildung
Steuerfolgen von Finanzierungen bei personenbezogenen Kapitalgesellschaften
214 4.2.3
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Zusammenstellung der zu analysierenden Finanzierungsgruppen
In der folgenden Tabelle IV/7 sind die in die Vorteilhaftigkeitsanalyse einbezogenen Finanzierungsgruppen Eigenfinanzierung, mezzanine Finanzierung, Fremdfinanzierung, Zulagen/Zuschüsse und Innenfinanzierung, mit den jeweils zugeordneten Finanzierungsarten, dargestellt. Finanzierungsgruppen
Finanzierungsarten
Eigenfinanzierung
• Einlagen durch den Existenzgründer • Offene Beteiligungen durch Kapitalbeteiligungsgsell-schaften, Banken, Industrieunternehmen oder nicht institutionelle Investoren
mezzanine Finanzierung
• • • • •
Einlagen typisch stiller Gesellschafter Einlagen atypisch stiller Gesellschafter Nachrangdarlehen Verkäuferdarlehen Gesellschafterfremdfinanzierung
Fremdfinanzierung
• • • • •
Bankkredite Öffentliche Förderkredite Diskont- und Akzeptkredite Leasing Avalkredite
Zulagen und Zuschüsse
• • •
Investitionszulagen nach dem Investitionszulagengesetz Steuerfreie Zuschüsse Investitionszuschüsse
• • • •
Offene Selbstfinanzierung Stille Selbstfinanzierung Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten
Innenfinanzierung
Tabelle IV/7:
Finanzierungsgruppen mit zugeordneten Finanzierungsarten bei einer Existenzgründung
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
4.3
Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
4.3.1
Analyserelevante charakteristische Merkmale von Eigenfinanzierungen und mezzaninen Finanzierungen
215
Die wesentlichen Merkmale der Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer bei Gründung eines gewerblichen bzw. nicht gewerblichen Unternehmens oder einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft sind tabellarisch im Anhang IV – Tabelle VII/3 dargestellt. Dabei werden insbesondere die Merkmale Höhe, Laufzeit, Tilgungsmodus, Entgelte und Besonderheiten der Finanzierung betrachtet. Die Eigenfinanzierung des Existenzgründers erfolgt danach in unbegrenzter Höhe aus seinem Privatvermögen für eine unbefristete Laufzeit. Eine Rückzahlung der bereitgestellten Finanzierungsmittel erfolgt in der Regel erst bei Auflösung des Unternehmens. Entscheidend für die Vorteilhaftigkeitsanalyse ist, dass bei der Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer nach der Aufnahme von Eigenkapital keine juristisch zwingenden Zahlungsverpflichtungen bestehen, so dass die künftige Liquidität des Unternehmens im Vergleich zur Aufnahme von Fremdkapital oder mezzaninem Kapital geringer belastet ist.720 Eine weitere Möglichkeit der Eigenfinanzierung, die jedoch gemäß § 2 WKBG ausschließlich bei Kapitalgesellschaften möglich ist, ist eine offene Beteiligung durch Venture Capital Fonds. Venture Capital Fonds werden für Existenzgründer von der KfW-Mittelstandsbank, von den Landesbanken der einzelnen Bundesländer, von Kapitalbeteiligungsgesellschaften und auch von Industrieunternehmen angeboten. In den Tabellen VII/12 und VII/13 im Anhang IV sind charakteristische Merkmale einer Auswahl von offenen Beteiligungen mittels Venture Capital Fonds zur Finanzierung von Existenzgründungen in Deutschland zusammengestellt. Es wird wiederum insbesondere auf die wesentlichen
720
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 144.
216
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Merkmalsausprägungen, wie Zielgruppe, Höhe, Laufzeit, Tilgungsmodus, Entgelte und Besonderheiten eingegangen. Bei offenen Beteiligungen wird in der Regel, nach einer langfristigen Kapitalbereitstellung, ein Rückkauf der Kapitalanteile am Laufzeitende mit einem Agio vorgesehen. Während der Dauer der offenen Beteiligung erfolgen ertragsabhängige Ausschüttungen auf die Kapitalanteile der Investoren. Neben diesen offenen Beteiligungen institutioneller Investoren sind auch offene Beteiligungen durch Privatinvestoren, beispielsweise durch sog. Business Angels, oder aus dem Umfeld des Existenzgründers denkbar. Die charakterischen Merkmale dieser offenen Beteiligungen sind in der Tabelle VII/4 im Anhang IV dargestellt. Die wesentlichen Finanzierungsmerkmale der offenen Beteiligungen von Business Angels zeigen nahezu keine Abweichungen gegenüber den offenen Beteiligungen institutioneller Investoren. Dagegen sind die offenen Beteiligungen aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers in der Regel in unbegrenzter Höhe. Zudem ist die Kapitalbereitstellung tendenziell noch lanfristiger ausgerichtet. Anstelle dieser Eigenfinanzierungen sind bei Existenzgründungen auch mezzanine Finanzierungen möglich. Mezzanine Finanzierungen durch typisch stille Beteiligungen institutioneller und nicht institutioneller Investoren, durch Nachrangdarlehen und durch Gesellschafterdarlehen sind im Anhang IV in den Tabellen VII/5 und VII/6 charakterisiert. Stille Beteiligungen institutioneller und privater Investoren sind i.d.R. langfristiger Natur und werden endfällig mit einem Agio oder auch mittels Sonderzahlungen zurückbezahlt. Nach dem zu Beginn meist eine einmalige Bearbeitungsgebühr zu bezahlen ist, werden während der Laufzeit periodenbezogene ertragsabhängige und oft auch ertragsunabhängige Entgelte vereinbart. Weil Bürgschaftsbanken oftmals zur Absicherung der Beteiligungen Garantien übernehmen, sind auch die hierfür zu zahlenden Garantieentgelte in die Betrach-
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
217
tung mit einzubeziehen. In der Tabelle VII/14 im Anhang IV wird eine Auswahl solcher bundeslandspezifischer Garantien beschrieben. Im Unterschied zu den stillen Beteiligungen ist ein Nachrangdarlehen der KfW mit einer Staffelverzinsung, einem Garantieentgelt für die Haftungsfreistellung des Kreditnehmers und Ratentilgungen nach mehreren Tilgungsfreijahren ausgestattet.721 Gesellschafterdarlehen sind regelmäßig mit einer ertragsunabhängigen Festvergütung versehen und werden entweder in Raten oder endfällig getilgt.722 Nachfolgende Tabellen IV/8 und IV/9 geben abschließend einen zusammenfassenden Überblick über die analyserelevanten Merkmale von Eigenfinanzierungen und mezzaninen Finanzierungen.
721
Vgl. Tabelle VII/6 im Anhang IV.
722
Eine Charakterisierung des Gesellschafterdarlehens enthält die Tabelle VII/6 im Anhang IV.
218
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer
Offene Beteiligung durch Banken, Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Industrieunternehmen oder nicht institutionelle Investoren
langfristig/ unbefristet
langfristig
Disagio bei Auszahlung:
nein
nein
Entgelt: • ertragsabhängig: • ertragsunabhängig:
nein nein
Ausschüttung nein
Agio bei Rückzahlung:
nein
ja
Rückzahlung bei Auflösung des Unternehmens
Endfälligkeit
Laufzeit:
Tilgungsmodus: Tabelle IV/8:
Analyserelevante Merkmale von Eigenfinanzierungen
Stille Beteiligung
Nachrangdarlehen
Verkäuferdarlehen
Gesellschafterfremdfinanzierung
langfristig
langfristig
langfristig
langfristig
Disagio bei Auszahlung:
Ja
Nein
nein
nein
Bearbeitungsgebühren:
Ja
Nein
nein
nein
Entgelt ertrags• abhängig: • unabhängig:
ja ja
nein ja
nein nein
nein ja
Agio bei
Ja
Nein
ja
nein
Laufzeit:
219
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
Rückzahlung: Garantieentgelt:
Ja
Ja
Tilgungsmodus:
Endfälligkeit Sondertilgungen
Ratentilgung Sondertilgungen Tilgungsfreijahre
Besonderheiten:
Tabelle IV/9:
4.3.2
Der atypisch (typisch) stille Gesellschafter ist bei Liquidation an den stillen Reserven des Unternehmens beteiligt (nicht beteiligt).
nein
nein
Endfälligkeit
Ratentilgung oder Endfälligkeit Sondertilgungen
Garantieentgelt für die Haftungsfreistellung. Bei Sondertilgungen wird eine Vorfälligkeitsentschä digung verlangt.
Analyserelevante Merkmale von mezzaninen Finanzierungen bei Existenzgründung
Entscheidungssituationen
Dem Existenzgründer als Entscheidungsträger stehen verschiedene Handlungsmöglichkeiten zur Finanzierung seiner Gründungsinvestitionen zur Verfügung. Es stellt sich die Frage, welche der verschiedenen Arten von Eigenfinanzierungen oder von mezzaninen Finanzierungen unter Berücksichtigung der Steuerwirkungen die Vorteilhafteste ist. In diese Vorteilhaftigkeitsanalyse einbezogen werden die Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer, offene Beteiligungen durch Banken, Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Industrieunternehmen oder Privatinvestoren, typisch und
220
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
atypisch stille Beteiligungen, Nachrang- und Verkäuferdarlehen und die Gesellschafterfremdfinanzierung. Diese unterschiedlichen konkurrierenden Finanzierungsmittel sollen ausschließlich einzeln für Gründungsinvestitionen eingesetzt werden. Eine Mischfinanzierung soll nicht erfolgen.723 Die Entscheidung zur Durchführung der Existenzgründung ist getroffen und die Höhe der Gründungsinvestitionen ist festgelegt. Hinsichtlich der Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer wird davon ausgegangen, dass er über die notwendigen Eigenmittel verfügt. Sowohl der Existenzgründer selbst, als auch alternativ die verschiedenen Investoren, sind bereit die erforderlichen Finanzierungsmittel zur Verfügung zu stellen. Hinsichtlich der Vorteilhaftigkeitskriterien bei den einzelnen Finanzierungsarten werden zunächst mögliche KO-Kriterien und privilegierte Kriterien aufgeführt und anschließend jeweils der Kapitalwert ermittelt. Es wird das Kapitalwertkriterium anstelle des Auszahlungsbarwertes gewählt. Grund hierfür ist, dass die Mittelzuflüsse zu Beginn der Planungsphase, aufgrund von vereinbarten Disagien oder einmaligen Bearbeitungsgebühren, bei den einzelnen Finanzierungsarten differieren können. Drei Auswahlentscheidungen sind denkbar: Die erste Auswahlentscheidung besteht darin, dass die beiden Eigenfinanzierungsmöglichkeiten Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer und offene Beteiligung durch einen Investor bei Gründung einer Kapitalgesellschaft miteinander verglichen werden. Die zweite Auswahlentscheidung erfolgt zwischen konkurrierenden mezzaninen Finanzierungen. Schließlich wird bei der dritten Auswahlentscheidung die Eigenfinanzierung der mezzaninen Finanzierung gegenüber gestellt.
723
Die Zusammenstellung eines Finanzierungsmix erfolgt im folgenden Kapitel 5.
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
4.3.3
Vorteilhaftigkeitskriterien von Eigenfinanzierungen und mezzaninen Finanzierungen
4.3.3.1
Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer
221
Die Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer erfolgt im Rahmen dieser Untersuchung entweder durch das Tätigen einer Einlage als Einzelunternehmer, als Freiberufler oder als Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft. Diese Finanzierungsart könnte für den Existenzgründer nicht in Frage kommen, sofern keine eigenen Mittel vorhanden sind. Dieses KO-Kriterium wurde jedoch, in den im vorigen Gliederungspunkt genannten Prämissen, ausgeschlossen. Als weitere KO-Kriterien, trotz vorhandenen eigenen Mitteln, sind beispielsweise Folgende denkbar: Der Existenzgründer kann bei einer Alternativinvestition außerhalb des Unternehmens eine höhere Rendite bei geringerem Risiko erzielen. Dieser Renditevergleich bedingt eine Quantifizierung des Risikos der Investitionen im Zusammenhang mit der Existenzgründung bzw. der Alternativanlage. Oder aber der Existenzgründer möchte grundsätzlich im Privatvermögen eine Liquiditätsreserve halten bzw. neben dem Finanzierungsbedarf für das zu gründende Unternehmen besteht ein weiterer Finanzierungsbedarf. Aus Haftungsgesichtspunkten ist der Nichteinsatz des Eigenkapitals allenfalls bei der Gründung einer Kapitalgesellschaft interessant. Denn bei der Gründung einer GmbH ist das Haftungsrisiko des Existenzgründers auf seine Stammeinlage begrenzt bzw. bei Gründung einer AG auf den Nennbetrag seiner gezeicneten Aktien, verbunden mit einem eventuellen Agio nach § 54 AktG.724 Im Gegensatz dazu ist bei einer Existenzgründung als Einzelunternehmer oder Freiberufler die Haftung kein KO-Kriterium, denn der Existenzgründer haftet für die Verbindlichkeiten des Unternehmens auch mit seinem Privatvermögen in unbegrenzter Höhe.725
724
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 23f.
725
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 24.
222
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Eine Verpflichtung für den Existenzgründer zur Eigenfinanzierung besteht jedoch entsprechend den gesetzlichen Mindesteigenkapitalvorschriften. Diese Mindesteigenkapitalvorschriften sind somit ein privilegiertes Kriterium bei der Beurteilung von Finanzierungsprojekten. Das Mindesteigenkapital, beispielsweise bei Gründung einer Aktiengesellschaft, beträgt gemäß § 7 AktG 50.000 €. Die Mindesteinlage des Aktionärs beträgt nach § 36a Abs. 1 AktG 25 % des Ausgabebetrags und das auf den Aktionär eventuell entfallende Aufgeld. Wesentlich geringer ist das Mindeststammkapital bei der Gründung einer GmbH. Es beträgt nach § 5 Abs. 1 GmbHG 25.000 €, wobei gemäß § 7 Abs. 2 GmbHG 25 % jeder einzelnen Stammeinlage, mindestens jedoch insgesamt 12.500 € einbezahlt werden müssen. Eine Unterschreitung des nach § 5 Abs. 1 GmbHG geforderten Mindesteigenkapitals wird bei der Gründung einer Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) nach § 5a GmbHG ermöglicht. Dagegen keine Vorschriften für eine Mindestkapitalausstattung bestehen bei einer Existenzgründung als Einzelunternehmer oder Freiberufler.726 Ein weiteres privilegiertes Kriterium ergibt sich aus den Voraussetzungen von Gläubigern für eine Kreditgewährung. Hinsichtlich der Aufnahme von öffentlichen Förderdarlehen setzen bestimmte Programme beispielsweise einen Mindesteigenkapitalanteil von 10 % bis 20 % der Gesamtfinanzierung voraus.727 Unter der Annahme des Ausscheidens von privilegierten Kriterien bzw. KOKriterien wird die Eigenfinanzierung in quantitativer Hinsicht durch Ermittlung des Kapitalwertes charakterisiert. Bei einer Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer selbst ist sowohl die Unternehmensebene als auch die Ebene des Existenzgründers zu betrachten. Der Mittelzufluss auf Unternehmensebene wird deshalb durch den Mittelabfluss auf der Ebene des Existenzgründers kompensiert. Darüber hinaus entstehen dem gegründeten Unternehmen nach der Auf-
726
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 23.
727
Vgl. PETERSEN, U., Finanzmittelplanung, 1990, C./SOMMERROCK, F., Existenzgründung, 2001, S. 21.
S.
276;
DIEGELMANN,
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
223
nahme von Eigenkapital keine juristisch zwingenden Zahlungsverpflichtungen, so dass die künftige Liquidität des Unternehmens im Vergleich zur Aufnahme von Fremdkapital oder mezzaninem Kapital geringer belastet ist.728 Zudem ergeben sich aus der geleisteten Einlage des Existenzgründers keine Steuerwirkungen.729 Der Kapitalwert, der durch den Existenzgründer vorgenommenen Eigenfinanzierung ( K Ef ) beträgt folglich Null und stellt somit die Unterlassensalternative dar.730 Es gilt:
(43001)
K Ef = 0
Unter Unterlassungsalternative versteht man die Möglichkeit für Investitionen benötigte Finanzierungsmittel nicht aufzunehmen.731 Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass es in ihrer Zahlungsreihe keine entscheidungsrelevanten Zahlungen gibt.732 Bei der Eigenfinanzierung einer Kapitalgesellschaft durch den Existenzgründer bestehen zwar für die Kapitalgesellschaft ebenfalls keine juristisch zwingenden Zahlungsverpflichtungen,733 jedoch kann es für verschiedene Vergleichsituationen sinnvoll sein, von einer Ausschüttung an den Existenzgründer und von einer Rückzahlung des Beteiligungsbetrages nach einer festen Laufzeit auszugehen. Eine solche Entscheidungssituation ergibt sich beispielsweise aus der Fragestellung, ob es für den Existenzgründer vorteilhafter ist, der gegründeten
728
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 144.
729
Vgl. Gliederungspunkt 4.2.2 sowie § 4 Abs. 1 S. 1 und 7 EStG bzw. § 8 Abs. 3 S. 1 und 2 KStG.
730
Vgl. SCHÖPE, B., Immobilienfinanzierung, 2000, S. 397.
731
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 34.
732
Vgl. KRUSCHWIITZ, L. Investitionsrechnung, 2009, S. 56.
733
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 144.
224
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Kapitalgesellschaft Finanzierungsmittel als Eigenkapital, unter Vereinbarung von Ausschüttungen auf seine Kapitalanteile, oder als verzinstes Fremdkapital zur Verfügung zu stellen. Der Kapitalwert der Eigenfinanzierung bei einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung von Ausschüttungen Ebene der Gesellschaft und des Gesellschafters zahlung des Beteiligungsbetrags Laufzeit
(M nom )
( Aust ) ,
(S
(K
KapG Ef
)
Steuerzahlungen auf
) und einer Rück-
gesamt / EKt
am Ende einer fest vereinbarten
(T ) , wird wie folgt berechnet:
(43002)
(
K EfKapG = M nom ⋅ 1 − (1 + i n )
−T
)− ¦ (Aus + S T
t
t =1
)⋅ (1 + i )
n −t
gesamt / EK t
Der Kapitalwert setzt sich zusammen aus dem nominellen Mittelzufluss
(M nom ) zu Beginn der Planungsperiode abzüglich der zum Nettokalkulationsn zinssatz (i ) abgezinsten Rückzahlung (M nom ) zum Laufzeitende und den periodenabhängigen Ausschüttungen ( Aust ) und den Steuerzahlungen auf Ebene der Kapitalgesellschaft und des Existenzgründers
(i
n KapG
gesamt / EKt
) . Als
(i ) wird dabei entweder bei positiven Supplement) oder bei negativen Supplementinvestitionen (i )
Nettokalkulationszinssatz investitionen
(S
n
n KapG / +
verwendet. Diese Nettokalkulationszinssätze ergeben sich dabei aus den bereits erläuterten Formeln
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung n
(36015) i KapG
225
= i ⋅ (1 − s KapG )
und
(36017)
n iKapG / + = i ⋅ (1 − s KapG / + ) .
Die in diesen Formeln enthaltenen kombinierten Ertragsteuersätze werden wie folgt berechnet:
(36010)
sKapG = sKSt (1 + ssolz ) + me ⋅ h
bzw.
(36011)
sKapG/ + = sKSt (1 + ssolz ) + me ⋅ h ⋅ (1 − β )
Die aus Ausschüttungen bei Eigenfinanzierung des Gesellschafters auf Ebene der Gesellschaft und des Gesellschafters resultierenden periodenabhängigen Steuerzahlungen
(S
gesamt/ EKt
) werden berechnet nach der bereits in Gliede-
rungspunkt 4.2.2.3 hergeleiteten Formel:
(42012)
S
gesamt / EK
= Aus ⋅ s gesamt / Aus
226
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Setzt man nun die Formel (42012) in (43002) ein, so ergibt sich unter der Voraussetzung, dass der Freibetrag nach § 20 Abs. 9 EStG bereits anderweitig ausgeschöpft ist:
(43003)
(
K EfKapG = M nom ⋅ 1 − (1 + i n )
Der Steuersatz
(s
gesamt/ Aus
−T
)− ¦ Aus ⋅ (1 + s T
t
)⋅ (1 + i )
n −t
gesamt / Aus
t =1
) berechnet sich dabei nach der Formel
(42011)734
s gesamt / Aus = s KapG + (1 − s KapG ) ⋅
[
]
min s ESt ; s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + sSolz )
[
]
1 + min s ESt ; s AbgSt ⋅ s KiSt
Sofern die Mittelzuflüsse bei zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten identisch sind, kann an Stelle des Kapitalwertes der Auszahlungsbarwert maximiert werden. Der Auszahlungsbarwert wird in diesem Fall wie folgt berechnet:
(43004) T
Bar EfKapG = − M nom ⋅ (1 + i n ) − ¦ Aus t ⋅ (1 + s gesamt / Aus )⋅ (1 + i n ) −T
t =1
734
Vgl. die Herleitung der Formel im Gliederungspunkt 4.2.2.3.
−t
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
4.3.3.2
227
Offene Beteiligungen durch Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Banken, Industrieunternehmen und nicht institutionelle Investoren
KO-Kriterien des Existenzgründers zur Aufnahme einer offenen Beteiligung einer Kapitalbeteiligungsgesellschaft, einer Bank, eines Industrieunternehmens und eines nicht institutionellen Investor können sein:
•
die ertragsabhängige Ausschüttung,
•
die Informations- und Mitspracherechte des Investors,735
•
die befristete Bereitstellung von Eigenkapital,736
•
eine eventuell drohende künftige mehrheitliche Übernahme des Gründungsunternehmens durch den Investor737 oder
•
ein eventuelles Kopieren technischer Innovationen des Gründungsunternehmens.
Privilegierte Kriterien, die für eine unbedingte Beanspruchung einer offenen Beteiligung sprechen, können für den Existenzgründer sein, dass er einen Bedarf an Managementunterstützung738 oder voll haftendem Eigenkapital hat.739 Der Bedarf an höherem Eigenkapital kann sich aus den Auswirkungen von Basel II740 auf die Kosten und die Verfügbarkeit von Fremdkapital ergeben.741 735
Vgl. MÜLLER-SEUBERT, G., Mittelstandsfinanzierung, 2008, S. 46; WAHL, S., Private Debt, 2004, S. 57.
736
Vgl. SCHEFCZYK, M., Venture Capital, 2000, S. 20.
737
Aus Furcht vor dem Verlust der Selbstständigkeit streben Kapitalnehmer meistens Minderheitenbeteiligungen an. Vgl. SCHEFCZYK, M., Venture Capital, 2000, S. 20.
738
Eine Mangementunterstützung kann neben der Nutzung des Fachwissens des Investors auch darin gesehen werden, dass der Existenzgründer Zugang zu seinem informellen Beziehungsgeflecht findet. Vgl. MITTER, C., Entrepreneurial Finance, 2008, S. 161 und VON CHRISTEN, D., Venture Capital, 1991, S. 62.
739
Vgl. ENGELMANN, A./JUNCKER, K./NATUSCH, I./TEBROKE, H.-J., Unternehmensfinanzierung, 2000, S. 112; BELL, M., Venture Capital, 2001,. S. 31.
740
„Basel II“ ist die neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung, die vorsieht, dass die Eigenkapitalunterlegung von Kreditinstituten für Kreditrisiken nach dem Bonitätsrisiko der Schuldner er(Forts n.S.)
228
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Mit einem höheren Eigenkapital können zusätzlich die Möglichkeiten einer Fremdkapitalaufnahme verbessert werden.742 Insgesamt sind Eigenmittel die Grundlage für Unternehmenswachstum.743 Ein weiteres privilegiertes Entscheidungskriterium könnte für den Existenzgründer sein, dass offene Beteiligungen durch den Investor oftmals mit einem Nachrangdarlehen oder einer stillen Beteiligung kombiniert werden.744 Sofern der Existenzgründer nicht über ausreichend Sicherheiten verfügt, kann die Möglichkeit der Garantiegewährung745 durch eine Bürgschaftsbank für die offene Beteiligung das entscheidende Kriterium zur Wahl dieser Finanzierungsart sein. Sofern für den Existenzgründer weder privilegierte Kriterien noch KO-Kriterien zur Aufnahme einer offenen Beteiligung durch einen Investors maßgebend sind, werden die Zahlungsströme der offenen Beteiligung durch den quantitativen Bewertungsmaßstab der Kapitalwertmaximierung beurteilt. Zur Ermittlung des Kapitalwertes der offenen Beteiligung
(KoB ) durch Kapi-
talbeteiligungsgesellschaften, Banken, Industrieunternehmen und nicht institutionelle Investoren werden die steuerlichen und nicht steuerlichen Zahlungsströme berücksichtigt, die unmittelbar aus dieser Finanzierungsart resultieren.
folgt. Vgl. FALTER, M., Kreditgeschäft, 2004, S. 465; sowie RÖSLER, P./MACKENTHUN, T./POHL, R., Kreditgeschäft, 2002, S. 636f.; OLFERT, K./REICHEL, C., Finanzierung, 2008, S. 283. 741
Vgl. LEITINGER, R., Mezzaninkapital, 2005, S. 52f.; BRETTEL, M./KAUFFMANN, C./KÜHN, C./SOBCZAK, C., Private Equity, 2008, S. 16; MÜLLER, C., Basel II, 2009, S. 65ff.
742
Vgl. BREER, E., Venture Capital, 1999, S. 42; HORST, W., Kapitalbeschaffung, 2006, S. 34f.; THUM, O./TIMMRECK, C./KEUL, T., Private Equity, 2008, S. 21.
743
Vgl. TOLKMITT, V., Bankbetriebslehre, 2004, S. 228.
744
Vgl. die Charakterisierung einer Auswahl von offenen Beteiligungen in den Tabellen VII/12 und VII/13 im Anhang IV.
745
Vgl. Tabelle VII/14 im Anhang IV.
229
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
Dieser Kapitalwert wird berechnet aus dem effektiven Mittelzufluss
(M ) zu eff
Beginn des Planungszeitraums abzüglich der auf den Beginn des Planungszeitraums mit dem Nettokalkulationszins
(i ) n
und ertragsabhängigen Ausschüttungen tungen ergebenden Steuerzahlungen
(S
746
abgezinsten Summe von perioden-
( Aust ) und den sich aus den AusschütKapG/ EK
). Diese Differenz wird zusätz-
lich vermindert um den zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten, in der Regel über pari liegenden Rückzahlungsbetrag resultierenden Steuerzahlungen
(S
(M ) und den aus diesem Agio ( A) ) . Dabei wird das Agio wie eine üp
KapG / EK / A
Ausschüttung behandelt und deshalb aus dem Gewinn nach Abzug von Körperschaft- und Gewerbesteuer bedient.747 Somit errechnet sich der Kapitalwert der offenen Beteiligung wie folgt:
K oB = M eff − (M üp + S KapG / EK / A ) ⋅ (1 + i n ) − T (43005)
T
(
− ¦ (Aus t + S KapG / EK ) ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
Durch Einsetzen der bereits hergeleiteten Formeln (42005) und (42013) zur Berechnung der aus Ausschüttungen und dem Agio bei Rückzahlung resultierenden Steuerzahlungen
746
(i ) wird dabei entweder bei positiven Supplementinvestitio) oder bei negativen Supplementinvestitionen (i ) verwendet. Diese Net-
Als Nettokalkulationszinssatz nen
(i
n KapG
n
n KapG / +
tokalkulationszinssätze ergeben sich dabei aus den bereits erläuterten Formeln (36015) und (36017). 747
Vgl. BMF-Schreiben vom 02.12.1998, IV C 6-S 2741-12/98, BStBl. I 1998, S. 1509ff., Tz. 17.
230
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(42005)
S
KapG / EK
(42013)
S
KapG / EK / A
= Aus ⋅ s KapG
= A ⋅ s KapG
in die Formel (43005) erhält man:
(
K oB = M eff − (M üp + A ⋅ s KapG ) ⋅ 1 + i n (43006)
T
(
− ¦ Aus t ⋅ (1 + s KapG ) ⋅ 1 + i n t =1
)
−T
)
−t
Die Rückzahlung der offenen Beteiligung ( M üp ) erfolgt nach der vereinbarten Laufzeit in der Regel über pari. Der Rückzahlungsbetrag ergibt sich folglich aus der Summe des nominellen Mittelzuflusses ( M nom ) der offenen Beteiligung und des vereinbarten Agios (
(43007)
A ):
M üp = M nom + A
Das Agio wird dabei als prozentualer Anteil ( a ) am nominellen Mittelzufluss (
M nom ) berechnet. Es gilt damit:
(43008)
A = a ⋅ M nom
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
231
Durch Einsetzen dieser Formel (43008) in die Formel (43007) ergibt sich:
(43009)
M üp = M nom + a ⋅ M nom = M nom ⋅ (1 + a)
Analog wird die ertragsabhängige Ausschüttung ( Aust ) als prozentualer Anteil ( aust ) am Beteiligungskapital, der dem nominellen Mittelzufluss ( M nom ) entspricht, ermittelt:
(43010)
Aust = aust ⋅ M nom
Da bei der offenen Beteiligung der Erwerb der Anteile in der Regel zum Nennwert erfolgt ist der effektive Mittelzufluss len Mittelzufluss
(43011)
(M ) identisch mit dem nomineleff
(M nom ) . Damit gilt:
M eff = M nom
Schließlich ergibt sich nach Einsetzen von (43006), (43010) und (43011) in (43006) folgender Kapitalwert der offenen Beteiligung durch eine Kapitalbeteiligungsgesellschaft, eine Bank, ein Industrieunternehmen bzw. einen nicht institutionellen Investoren:
232
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(
K oB = M nom − M nom ⋅ (1 + a ⋅ (1 + s KapG )) ⋅ 1 + i n (43012)
T
(
− ¦ M nom ⋅ aus t ⋅ (1 + s KapG ) ⋅ 1 + i n t =1
)
−T
)
−t
Nach einer mathematischen Umformung ergibt sich schließlich:
(43013)
K oB = M nom
( (
n ª1 − (1 + a ⋅ (1 + s KapG )) ⋅ 1 + i « ⋅« T n « − ¦ aus t ⋅ (1 + s KapG ) ⋅ 1 + i ¬ t =1
) )
−T
º » −t » » ¼
Sind im Vergleich mit anderen Finanzierungsarten die Mittelzuflüsse identisch, so kann anstelle des Kapitalwertes der Auszahlungsbarwert verwendet werden.748 Der Auszahlungsbarwert der offenen Beteiligung diverser Investoren beträgt:
(43014)
748
BaroB = M nom
(
)
n −T º ª − (1 + a ⋅ (1 + s KapG )) ⋅ 1 + i « » ⋅« T » − t n « − ¦ aus t ⋅ (1 + s KapG ) ⋅ 1 + i » ¬ t =1 ¼
Vgl. SCHNEELOCH, D., Rechtsformwahl, 2006, S. 97.
(
)
233
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
4.3.3.3
Einlagen typisch stiller Gesellschafter
Typisch stille Beteiligungen werden im Rahmen von mezzaninen Finanzierungen oftmals durch institutionelle Anbieter bereitgestellt.749 Kriterien, die zur Ablehnung einer typisch stillen Beteiligung als Finanzierungsmöglichkeit beim Existenzgründer führen können, sind beispielsweise:
•
die Gewinn-/ Verlustbeteiligung des stillen Gesellschafters gem. § 231 HGB,
•
das Kontrollrecht des stillen Gesellschafters gem. § 233 HGB,
•
die Vereinbarung einer persönlichen Haftung des Existenzgründers gegenüber dem Investor,
•
die Bereitstellung einer angemessenen Eigenmittelausstattung des Existenzgründers oder
•
die befristete Bereitstellung von Kapital.
Dem gegenüber könnte für den Existenzgründer ein privilegiertes Kriterium zur unbedingten Entscheidung zu Gunsten einer stillen Beteiligung sein, dass der stille Gesellschafter nach außen nicht als Gesellschafter auftritt. Auch die Möglichkeit der Beantragung einer Garantie durch eine Bürgschaftsbank750 zur Absicherung der stillen Beteiligung an Stelle einer Sicherstellung durch das Unternehmen könnte ein weiteres privilegiertes Kriterium sein. Bei der Ermittlung des Kapitalwertes der Einlage eines typisch stillen Gesellschafters
(K ) wird der unter pari liegende Mittelzufluss (M ) vermindert up
sB
um mögliche Bearbeitungsgebühren
(Bg ) und um den auf den Planungsbeginn
749
Vgl. hierzu Tabelle VII/5 im Anhang IV mit einer Auswahl von typisch stillen Beteiligungen institutioneller Investoren zur Finanzierung von Existenzgründungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.
750
Vgl. Tabelle VII/11 und VII/14 im Anhang IV.
234
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
zum Nettokalkulationszinssatz
n 751
abgezinsten endfälligen Rückzahlungs-
(M ) . Dieser Rückzahlungsbetrag enthält üblicherweise ein Agio
betrag
( A)
(i )
üp
und ist um eventuell geleistete Sonderzahlungen
(SZ )
während der
Vertragslaufzeit gekürzt. Davon wird zusätzlich die Summe der mit dem Nettokalkulationszinssatz
(i ) auf den Beginn des Planungszeitraums abgezinsten n
perioden- und ertragsabhängigen tungen
( Aus)
bzw. ertragsunabhängigen Ausschüt-
(FAus) und die Sonderzahlungen (SZ ) in Abzug gebracht.
Ebenfalls zum Nettokalkulationszinssatz abgezinst wird die Summe der periodenabhängigen Steuervorteile
(StZ) . Somit wird der Kapitalwert der typisch
stillen Beteiligung unter Berücksichtigung steuerlicher Wirkungen wie folgt berechnet:
T
K sB = M up − Bg − ( M üp − ¦ SZ t ) ⋅ (1 + i n ) −T t =1
(43015)
T
(
− ¦ ( Aus t + FAus t + SZ t − StZ t ) ⋅ 1 + i n t =1
Die periodenabhängigen Steuervorteile 751
)
−t
(StZ) ergeben sich dabei aus:
Als Nettokalkulationszinssatz wird in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform entweder
(i ), (i ) (i ), (i n nat
n natg / +
n natg
oder
n KapG / +
(i
n KapG
)
bei
positiven
Supplementinvestitionen
bzw.
) bei negativen Supplementinvestitionen verwendet. Die Berechnung er-
folgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Die für die Berechnung der Nettokalkulationszinssätze erforderlichen kombinierten Ertragsteuersätze ergeben sich aus den Formeln (36002), (36006), (36008), (36010) bzw. (36011).
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
235
A + Dis · ¸⋅s T ¹
§ ©
(43016) StZ t = ¨ Aus t + FAus t + Bg t +
( Aust ) und ertragsunabhängige (FAust ) Ausschüttung, als Bearbeitungsgebühr (Bgt ) , als zeitanteiliges Agio ( A ) oder Disagio (Dis) im Zusammenhang mit einer Grundsätzlich sind die Zahlungen, die als ertragsabhängige
stillen Beteiligung an den stillen Gesellschafter geleistet werden, abzugsfähige Betriebsausgaben gem. § 4 Abs. 4 EStG. Sie gelten als Zinsaufwendungen für Fremdkapital gem. § 4h Abs. 3 S. 2 EStG.752 Diese Zahlungen mindern somit das zu versteuernde Einkommen des Existenzgründers als Freiberufler oder gewerblicher Einzelunternehmer. Sie führen zu einer Reduzierung der Einkommensteuer und erhöhen somit den Kapitalwert der stillen Beteiligung. Die periodenabhängigen Steuervorteile
(StZ)
sind dabei das Produkt aus dem
rechtsformabhängigen Steuersatz und der Summe der steuerlich gem. § 4 Abs. 4 EStG abzugsfähigen perioden- und ertragsabhängigen bzw. ertragsunabhängi-
( Aus, FAus) , der Bearbeitungsgebühren (Bg ) und der auf die Laufzeit (T ) verteilten Disagio- und Agiobeträge (Dis, A) .
gen Ausschüttungen
Disagien und Agien werden entsprechend dem steuerlichen Aktivierungsgebot gemäß § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG als aktive Rechnungsabgrenzungsposten aktiviert und jährlich abgeschrieben.753 Die jährliche Auflösung vermindert das zu versteuernde Einkommen des Existenzgründers und führt so zu einem Steuervorteil und erhöht deshalb den Barwert der stillen Beteiligung pro Periode.
752
Vgl. JOHANNEMANN, U., Hybride Finanzierungsformen, 2008, S.389.
753
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 236.
236
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Anstelle der Auflösung von aktiven Rechnungsabgrenzungsposten besteht bei Steuerpflichtigen, die die Gewinnermittlung gem. § 4 Abs. 3 EStG vornehmen, ein Wahlrecht. Nach § 11 Abs. 2 EStG können sie ein marktübliches und aus wirtschaftlich sinnvollem Grund bezahltes Disagio bzw. Agio für ein Tilgungsdarlehen im Abflussjahr vollständig als abzugsfähige Betriebsausgabe berücksichtigen.754 Im Falle der Ausnutzung dieses Wahlrechts wird der Steuervorteil wie folgt berechnet:
(43017) StZ t§ 4 ( 3 ) EStG = ( Aus t + FAus t + Bg t + At + Dis t ) ⋅ s
Im Folgenden wird der bereits hergeleitete Kapitalwert der stillen Beteiligung
T
K sB = M up − Bg − ( M üp − ¦ SZ t ) ⋅ (1 + i n ) −T (43015)
t =1
T
(
− ¦ ( Aus t + FAus t + SZ t − StZ t ) ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
in Abhängigkeit vom nominellen Mittelzufluss umgeformt. Entsprechend der bereits bei der offenen Beteiligung erläuterten Zusammenhänge gilt für die über pari geleistete Rückzahlung
(M ) und die ertragsabhängige Ausschüttung üp
( Aust ) :
754
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff. und nähere Details in Gliederungspunkt 4.2.2.1.
237
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
(43009)
M üp = M nom + a ⋅ M nom = M nom ⋅ (1 + a)
(43010)
Aust = aust ⋅ M nom
Analog wird der in der Regel unter pari geleistet Mittelzufluss Bearbeitungsgebühr und
die
(Bg ) ,
Sonderzahlung
(M ) , die
die ertragsunabhängige Ausschüttung
(SZ )
jeweils
als
prozentualer
up
(FAust ) Anteil
(dis, bg, faus, sz) am Beteiligungskapital, d.h. am nominellen Mittelzufluss ( M nom ) wie folgt ermittelt:
(43018)
M up = M nom ⋅ (1 − dis)
(43019)
Bg = bg ⋅ M nom
(43020)
FAust = faust ⋅ M nom
(43021)
SZt = szt ⋅ M nom
Nach Einsetzen dieser Formeln (43009), (43010) und (43018) bis (43021) in die Formel (43015) gilt:
238
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(43022) T § § ·· K sB = M nom ⋅ (1 − dis − bg ) − ¨¨ M nom ⋅ ¨1 + a − ¦ szt ¸ ¸¸ ⋅ (1 + i n ) −T t =1 © ¹¹ © −t ªT º − «¦ M nom ⋅ (aust + faust + sz t ) − StZ t » ⋅ 1 + i n ¬ t =1 ¼
(
)
Werden die Steuervorteile bei den jeweils anfallenden Finanzierungsentgelten erfasst, wird der Kapitalwert der typisch stillen Beteiligung wie folgt berechnet:
(43023)
K sB = M nom ⋅ (1 − dis − bg ⋅ (1 − s )) T § § ·· − ¨¨ M nom ⋅ ¨1 + a − ¦ sz t ¸ ¸¸ ⋅ (1 + i n ) −T t =1 © ¹¹ © t −1 ªT º § § ·· ¨ ( ) + ⋅ ⋅ − aus faus M sz t ¸ ¸¸ ⋅ (1 − s )» 1 ¨ «¦ ¦ t t ¨ nom © n =0 ¹¹ © » ⋅ 1+ in − « t =1 » « M ⋅ (dis + a ) ⋅ s » « + M nom ⋅ sz t − nom T ¬ ¼
(
)
−t
Wird in einer weiteren Umformung der nominelle Mittelzufluss ausgeklammert, ergibt sich schließlich die Berechnung des Kapitalwertes der typisch stillen Beteiligung unter Berücksichtigung der Besteuerung:
239
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
(43024)
K sB = M nom
4.3.3.4
T ª § · ( ) 1 dis bg ( 1 s 1 a sz t ¸ ⋅ (1 + i n ) −T − − ⋅ − − ⋅ + − ¨ ¦ « t =1 © ¹ « T t −1 « ⋅ « §¨ ¦ (aus t + faus t ) ⋅ §¨1 − ¦ sz t ·¸ ⋅ (1 − s )·¸ ¸ ⋅ 1+ in « − ¨ t =1 © n =0 ¹ ¸ « ¨ (dis + a ) ⋅ s ¸ « ¨ + sz t − T ¹ ¬« ©
(
º » » » » −t » » » ¼»
)
Einlagen atypisch stiller Gesellschafter
Die bereits bei der mezzaninen Finanzierung durch eine Einlage eines typisch stillen Gesellschafters genannten Kriterien zur Ablehnung oder Bevorzugung dieser Finanzierungsart kommen auch bei der Finanzierung durch die Einlage eines atypisch stillen Gesellschafters in Betracht. Hinzu kommt ein KO-Kriterium, das sich aus dem Unterschied zwischen einem atypisch und typisch stillen Gesellschafter ergibt. Der atypisch stille Gesellschafter ist im Gegensatz zum typisch stillen Gesellschafter beim Ausscheiden oder bei der Liquidation des Unternehmens quotal ( qu ) an den stillen Rücklagen ( sR ) des Unternehmens beteiligt.755 Diese Beteiligung an den stillen Rücklagen könnte vom Existenzgründer als gravierender Nachteil gegenüber anderen Finanzierungsarten empfunden werden, so dass er deswegen eine atypisch stille Beteiligung von vorne herein als Finanzierungsmöglichkeit ausschließt. Hinsichtlich der quantitativen Vorteilhaftigkeitskriterien ergeben sich bei der Kapitalwertberechnung der atypisch stillen Beteiligung, im Vergleich zur typisch stillen Beteiligung, Unterschiede durch die bereits genannte quotale Beteiligung an den stillen Reserven und aus der steuerlichen Behandlung der Finan755
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 87.
240
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
zierungsentgelte. Hinsichtlich der Besteuerung ist der atypisch stille Gesellschafter als Mitunternehmer anzusehen und erhält deshalb neben dem Existenzgründer einen Vorabgewinn gem. § 15 Abs. 1 Ziff. 2 EStG aus dem steuerlichen Gesamtgewinn, der durch die Finanzierungsentgelte für die atypisch stille Beteiligung nicht gemindert ist.756 Dadurch erübrigt sich auch eine Hinzurechnung dieser Finanzierungsentgelte bei der Ermittlung des Gewerbeertrags.757 Steuersubjekte der atypisch stillen Gesellschaft als Mitunternehmerschaft sind somit die einzelnen Gesellschafter, d.h. der Existenzgründer und der atypisch stille Gesellschafter. Dem atypisch stillen Gesellschafter zufließende Gewinnanteile und Sondervergütungen sind Teile des Gewinns der Mitunternehmerschaft und dürfen diesen nicht reduzieren.758 Für die Berechnung des Kapitalwertes der atypisch stillen Beteiligung wird als Ausgangsbasis der bereits ermittelte Kapitalwert der typisch stillen Beteiligung
T
K sB = M up − Bg − ( M üp − ¦ SZ t ) ⋅ (1 + i n ) −T (43015)
t =1
T
(
− ¦ ( Aus t + FAus t + SZ t − StZ t ) ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
zu Grunde gelegt. Dieser Kapitalwert der typisch stillen Einlage wird vermindert um die quotale Beteiligung ( qu ) an den stillen Rücklagen ( sR), die beim Ausscheiden des Gesellschafters oder bei einer Liquidation des Unternehmens zur Zahlung fällig wird. Hierbei wird unterstellt, dass die quotale Beteiligung an
756
Vgl. zu den steuerrechtlichen Folgen der atypisch stillen Beteiligung Kapital 4.2.2.
757
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 170; JOHANNEMANN, U., Hybride Finanzierungsformen, 2008, S. 390.
758
Vgl. JOHANNEMANN, U., Hybride Finanzierungsformen, 2008, S. 390; OFD Erfurt vom 23.10.2003, S 2241 A – 08 – L221, BeckVerw 108315, Tz. 3.2.1.
241
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
den stillen Rücklagen am Ende der Laufzeit der typisch stillen Beteiligung im Zusammenhang mit der Rückzahlung des Beteiligungsbetrags zahlbar ist. Zudem entfallen, wegen der unterschiedlichen steuerlichen Behandlung der beiden Beteiligungsarten, die periodenabhängigen Steuervorteile ( StZt ) entsprechend den Berechnungsformeln (43016) bzw. (43017). Somit berechnet sich der Kapitalwert der atypisch stillen Beteiligung wie folgt:
T
K asB = M up − Bg − ( M üp − ¦ SZ t + qu ⋅ sR ) ⋅ (1 + i n ) −T (43025)
t =1
T
(
− ¦ ( Aus t + FAus t + SZ t ) ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
Werden wiederum die bereits hergeleiteten Formeln (43009), (43010) und (43018) bis (43021) in die Formel (43025) eingesetzt, so gilt für die Berechnung des Kapitalwertes der atypisch stillen Beteiligung:
(43026)
K asB
T ª § · ( ) 1 dis bg 1 a szt ¸ ⋅ (1 + i n ) −T − − − ⋅ + − ¨ ¦ « t =1 © ¹ = M nom ⋅ « « § T · § t −1 · «− ¨¨ ¦ (aust + faust ) ⋅ ¨1 − ¦ szt ¸ + szt ¸¸ ⋅ 1 + i n «¬ © t =1 © n =0 ¹ ¹
(
(
− qu ⋅ sR ⋅ 1 + i n
)
º » » » −t » »¼
)
−T
Der Kapitalwert der atypisch stillen Beteiligung setzt sich folglich zusammen aus dem, um ein Disagio ( dis ⋅ M nom ) und eventuelle Bearbeitungsgebühren
242
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
( bg ⋅ M nom ) gekürzten, nominellen Beteiligungsbetrag ( M nom ) vermindert um n
den mit dem Nettokalkulationszinssatz ( i ) abgezinsten, mit einem Agio (
a ⋅ M nom ) erhöhten und um geleistete Sonderzahlungen ( sz ⋅ M nom ) reduzierten, Rückzahlungsbetrag ( M nom ) und periodenabhängigen Zahlungen. Periodenabhängige Zahlungen sind hierbei ertragsabhängige ( aus⋅ M nom ) und ertragsunabhängige (
faus⋅ M nom )
Ausschüttungen sowie Sonderzahlungen (
sz ⋅ M nom ). Die sich ergebende Differenz wird gemindert um die, zum Nettokalkulationszinssatz auf die Gesamtlaufzeit abgezinste, quotale Beteiligung an
(
(
den stillen Rücklagen qu ⋅ sR ⋅ 1 + i n
)
−T
).
Bei der Ermittlung des Kapitalwertes der atypisch stillen Beteiligung unter n
Einbeziehung der Steuerwirkungen wird ein Nettokalkulationszinssatz ( i ) verwendet. Dieser ergibt sich aus der Differenz des Bruttokalkulationszinssatzes ( i ) und dem kombinierten Ertragsteuersatz ( s ). In Abhängigkeit von der Rechtsform wird als Nettokalkulationszinssatz bei nicht gewerblichen Unternehmen der Nettokalkulationszinssatz
(36013)
n inat = i ⋅ (1 − snat )
mit dem kombinierten Ertragsteuersatz
(36002) s nat =
s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) 1 + s ESt ⋅ s KiSt
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
243
verwendet. Bei gewerblichen Einzelunternehmen beträgt der Nettokalkulationszinssatz bei positiven Supplementinvestitionen
(36014)
n inatg = i ⋅ (1 − s natg )
bzw. bei negativen Supplementinvestitionen
(36016)
n inatg / + = i ⋅ (1 − s natg / + )
unter Verwendung des kombinierten Ertragsteuersatzes
(36006) s natg =
s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) + me ⋅ (h − α ⋅ (1 + s solz )) 1 + s ESt ⋅ s KiSt
bzw.
(36008)
s natg / + =
s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) + me ⋅ (h ⋅ (1 − β ) − α ⋅ (1 + s solz )) 1 + s ESt ⋅ s KiSt
Bei der Gründung einer Kapitalgesellschaft findet der Nettokalkulationszinssatz
244 (36015)
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten n iKapG = i ⋅ (1 − s KapG )
bei positiven Supplementinvestitionen bzw.
(36017)
n iKapG / + = i ⋅ (1 − s KapG / + )
bei negativen Supplementinvestitionen Anwendung. Zur Berechnung dieser Nettokalkulationszinssätze werden die kombinierten Ertragsteuersätze nach den bereits erläuterten Formeln
(36010)
sKapG = sKSt (1 + ssolz ) + me ⋅ h
(36017)
n iKapG / + = i ⋅ (1 − s KapG / + ) berechnet.
4.3.3.5
bzw.
Nachrangdarlehen
Ein privilegiertes Kriterium für einen Existenzgründer sich für ein Nachrangdarlehen759 als Finanzierungsart zu entscheiden, liegt darin begründet, dass die Darlehensgewährung in der Regel ohne Stellung von Sicherheiten des Kreditnehmers und mit einer Rangrücktritterklärung des Gläubigers erfolgt. Dafür erhält der Gläubiger im Gegenzug in der Regel ein Garantieentgelt und somit
759
Vgl. Anhang IV – Tabelle VII/6
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
245
eine höhere Verzinsung als andere Fremdkapitalgeber.760 Dieses Garantieentgelt des Gläubigers, neben der regulären Verzinsung, kann für den Existenzgründer wiederum ein KO-Kriterium sein. Ein weiteres privilegiertes Kriterium kann darin gesehen werden, dass die Gesellschafter- und Eigentümerrechte durch die Aufnahme eines Nachrangdarlehens nicht tangiert werden.761 Bei der Berechnung des Kapitalwertes von Nachrangdarlehen werden die Zahlungsströme erfasst, die sich aus dem ertragsunabhängigen Entgelt ( Zit ), dem Garantieentgelt ( Gat ) für die Haftungsfreistellung des Existenzgründers, den Tilgungsraten ( Tg t ), den Sondertilgungen ( SZ t ) mit den daraus resultierenden Vorfälligkeitsentschädigungen762 ( Vf t ) und den jeweiligen Steuerwirkungen ergeben. Somit berechnet sich der Kapitalwert eines Nachrangdarlehens:
(43027) T
K ND = M nom − ¦ [(Zi t + Ga t + Vf t ) ⋅ (1 − s ) + Tg t + SZ t ]⋅ (1 + i n ) − t t =1
Da Nachrangdarlehen in der Regel als Ratendarlehen gewährt werden, lassen sich die Zinsen ( Zit ) ermitteln durch:
760
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 14.
761
Vgl. HÄGER, M./ELKEMANN-REUSCH, M., Mezzanine Finanzierungsinstrumente, 2004, S. 27.
762
Vgl. zur Berechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung BGH -Urteil vom 07.11.2000, XIZR 27/00, DStR 2001, S. 718.
246
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(43028)
t − 1 t −1 § · Zit = iNDt ⋅ ¨ M nom − M nom ⋅ − ¦ SZ n ¸ T n =0 ¹ ©
(43029)
§ · § t − 1 · t −1 Zit = iNDt ⋅ ¨¨ M nom ⋅ ¨1 − ¸ − ¦ SZ n ¸¸ . T ¹ n =0 © © ¹
bzw.
Wird in (43029) die Formel
(43021) SZt
= szt ⋅ M nom
eingesetzt, ergeben sich die periodenabhängigen Zinsen ( Zit ) aus dem Produkt des periodenabhängigen Nominalzinssatzes ( i NDt ) und dem Nominaldarlehensbetrag ( M nom ) nach Abzug von in Vorperioden geleisteten Tilgungen t −1 · § t −1· § M ⋅ szn ¸ : ¨ und Sonderzahlungen M ⋅ ¨ nom ¸ nom T ¹ © n =0 © ¹
¦
(43030)
§ t − 1 t −1 · Zit = iNDt ⋅ M nom ⋅ ¨1 − − ¦ sz n ¸ . T n =0 © ¹
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
247
Die Berechnung des Garantieentgeltes ( Gat ) ergibt sich, analog der Zinsberechnung, als prozentualer Anteil ( ga t ) der periodenabhängigen Darlehensrestvaluta:
(43031)
§ t − 1 t −1 · Gat = gat ⋅ M nom ⋅ ¨1 − − ¦ sz n ¸ . T n =0 ¹ ©
Bei der Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung wird entsprechend der Aktiv-Passiv-Methode die Differenz ( vft ) aus dem Nominalzinssatz des gewährten Darlehens und der maximalen Rendite eines laufzeitkongruenten Hypothekenpfandbriefes oder eines Kapitalmarkttitels der öffentlichen Hand, vermindert um ersparte Risiko- und Verwaltungskosten, auf den Betrag der vorzeitigen Rückzahlung ( M nom
⋅ sz t ) bezogen.763
Die Vorfälligkeitsentschädigung ( Vf t ) ergibt sich folglich aus:
(43032)
763
Vf t = vf t ⋅ M nom ⋅ szt .
Vgl. Grundsatzurteil zur Berechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung: BGH-Urteil vom 07.11.2000, XIZR 27/00, DStR 2001, S. 718.
248
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Bei der Ermittlung der Tilgungsraten ( Tg t ) eines Nachrangdarlehens, das üblicherweise als Ratendarlehen gewährt wird, wird das Nominaldarlehen (
M nom ) in konstanten Beträgen auf die Laufzeit des Darlehens ( T )verteilt.764
(43033)
Tg t =
M nom T
Nach Einsetzen von (43030) bis (43033) in die Formel
(43027) T
K ND = M nom − ¦ [(Zi t + Ga t + Vf t ) ⋅ (1 − s ) + Tg t + SZ t ]⋅ (1 + i n ) − t t =1
kann der Kapitalwert des Nachrangdarlehens wie folgt berechnet werden:
(43034)
K ND = M nom ª º § t − 1 t −1 · ( ) ( ) + ⋅ ⋅ − − ⋅ − i ga M 1 sz 1 s ¨ ¸ ¦ « » NDt t nom n T T n=0 © ¹ « » ⋅ 1+ in −¦ » t =1 « M nom « + ⋅M nom ⋅ sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) + » T ¬ ¼
(
764
)
−t
Sofern Tilgungsfreijahre gewährt werden, so ist die Laufzeit um die Anzahl der Tilgungsfreijahre zu kürzen.
249
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
Nach Ausklammern des Nominalbetrages ergibt sich schließlich der Kapitalwert des Nachrangdarlehens:
(43035)
K ND = M nom § ª º· § t − 1 t −1 · ¨ ( ) + ⋅ − ¦ sz n ¸ ⋅ (1 − s )» ¸ i ga ¨1 − t T « NDt T ¨ n =0 © ¹ »¸ ⋅ 1+ in ⋅ ¨1 − ¦ « »¸ t =1 « 1 ¨¨ « + ⋅sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) + » ¸¸ T ¬ ¼¹ ©
(
)
−t
Steuerwirkungen ergeben sich aus den entsprechend § 4 Abs. 4 EStG als Betriebsausgaben abzugsfähigen Zinsen, Garantieentgelten und Vorfälligkeitsentschädigungen. Als Nettokalkulationszinssatz wird in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform entweder Supplementinvestitionen bzw.
(i
(i ), (i ) oder (i ) bei positiven ), (i ) bei negativen Supplementin-
n natg / +
n nat
n natg
n KapG
n KapG / +
vestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Die für die Berechnung der Nettokalkulationszinssätze erforderlichen kombinierten Ertragsteuersätze ergeben sich aus den Formeln (36002), (36006), (36008), (36010) bzw. (36011). Werden für das Nachrangdarlehen zusätzlich Tilgungsfreijahre vereinbart, so ändert sich die Kapitalwertermittlung für ein Nachrangdarlehen wie folgt:
250
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(43036)
K ND = M nom
t −1 § ª § ·º · ¨ «(i NDt + ga t ) ⋅ ¨1 − tg t − ¦ sz n ¸» ¸ ¨ n =0 © ¹» ¸ T « ¨ »¸ ⋅ 1+ in ⋅ ¨1 − ¦ «⋅ (1 − s ) »¸ t =1 « ¨ ( ( ) ) sz 1 vf 1 s tg + ⋅ ⋅ + ⋅ − + t t t « »¸ ¨¨ « » ¸¸ ¬ ¼¹ ©
(
)
−t
Dabei ergeben sich die Tilgungsraten ( Tg ) eines Nachrangdarlehens durch eine Verteilung des Nominaldarlehens ( M nom ) in konstanten Beträgen auf die Laufzeit des Darlehens ( T ) abzüglich der Anzahl der Tilgungsfreijahre ( Tf ). Somit gilt: (43033)
Tg =
M nom T − Tf
Diese periodenabhängige Tilgung ( Tg t ) kann jedoch auch als prozentualer Anteil ( tgt ) am Nominaldarlehen definiert werden.
(43037)
Tg t = tg t ⋅ M nom
Dabei nimmt der Tilgungssatz ( tgt ) in Tilgungsperioden den Wert
(43038)
tg t =
1 T − Tf
251
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
und in den Tilgungsfreijahren den Wert Null an. 4.3.3.6
Verkäuferdarlehen
Privilegierte Kriterien zur unbedingten Entscheidung für ein Verkäuferdarlehen sind eine einfache Abwicklung und schnelle Bereitstellung der finanzierten Vermögensgegenstände durch den Verkäufer, ohne zusätzliche Stellung von Sicherheiten. Zudem sind für Verkäuferdarlehen in der Regel keine Zins- und Tilgungsleistungen während der Laufzeit zu erbringen. Es erfolgt entweder eine endfällige Rückzahlung oder eine Reihe von Abschlagszahlungen beispielsweise beim Abverkauf von finanzierten Waren. Zur Ablehnung des Verkäuferdarlehens könnte jedoch führen, dass eine einseitige Lieferantenabhängigkeit mit fixierten Einkaufsbedingungen begründet wird. Wird das Verkäuferdarlehen im Rahmen einer Unternehmensübernahme gewährt, könnte sich als KO-Kriterium erweisen, dass der Verkäufer mitverantwortlich bleiben will bis zu vollständigen Bezahlung des Kaufpreises und eventuell an der positiven Unternehmensentwicklung weiterhin partizipieren möchte.765 Der Kapitalwert des Verkäuferdarlehens ( KVD ) wird wie folgt ermittelt:
T § · K VD = M nom − ¨ M nom − ¦ SZ t + A ¸ ⋅ 1 + i n t =0 © ¹ (43039) T ª A º − ¦ « − ⋅ s + SZ t » ⋅ (1 + i n ) −t ¼ t =1 ¬ T
(
765
)
−T
Vgl. HÄGER, M./ELKEMANN-REUSCH, M., Mezzanine Finanzierungsinstrumente, 2004, S. 28.
252
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Der Kapitalwert des Verkäuferdarlehens ( KVD ) ergibt sich aus dem Nominalbetrag des Verkäuferdarlehens ( M nom ) abzüglich des zum Nettokalkulationsn
zinssatz ( i ) auf die Gesamtlaufzeit abgezinsten Rückzahlungsbetrags T § · ¨ M nom − ¦ SZt + A¸ , der ebenfalls zum Nettokalkulationszinssatz abgezinst =0 ¹ ©
ten periodenabhängigen Abschlagszahlungen ( SZ t ) und zuzüglich der zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten Steuervorteile aus der Verteilung des
§A · ⋅ s ¸ . Der Rückzahlungsbetrag ©T ¹
endfälligen Agios auf die Gesamtlaufzeit ¨
enthält in der Regel ein Agio und wird um die während der Laufzeit geleisteten Abschlagzahlungen gekürzt. Disagien und Agien
(Dis, A) werden entsprechend dem steuerlichen Aktivie-
rungsgebot gemäß § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 5 Abs. 5 EStG als aktive Rechnungsabgrenzungsposten aktiviert und jährlich abgeschrieben.766 Die jährliche Auflösung vermindert das zu versteuernde Einkommen des Existenzgründers und führt so zu einem Steuervorteil und erhöht deshalb den Barwert des Verkäuferdarlehens pro Periode. Anstelle der Auflösung von aktiven Rechnungsabgrenzungsposten besteht bei Steuerpflichtigen, die die Gewinnermittlung gem. § 4 Abs. 3 EStG vornehmen, nach § 11 Abs. 2 EStG ein marktübliches und aus wirtschaftlich sinnvollem Grund bezahltes Disagio bzw. Agio für ein Tilgungsdarlehen, die Möglichkeit dieses im Abflussjahr vollständig als abzugsfähige Betriebsausgabe zu berücksichtigen.767 In diesem Falle ergibt sich der Steuervorteil für das Agio im Jahr der Rückzahlung des Verkäuferdarlehens. Somit wird der Kapitalwert des 766
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 236.
767
Vgl. BFH-Urteil vom 10.03.1970, VI R 165/67, BStBl. II 1970, S. 453ff. und nähere Details in Gliederungspunkt 4.2.2.1.
253
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
Verkäuferdarlehens bei Unternehmen mit Einnahmen-Überschussrechnung gem. § 4 Abs. 3 EStG wie folgt berechnet:
T § · § 4 ( 3) K VD = M nom − ¨ M nom − ¦ SZ t + A ⋅ (1 − s )¸ ⋅ 1 + i n t =0 © ¹
(
(43040)
)
−T
T
− ¦ SZ t ⋅ (1 + i n ) −t t =1
In den Formeln (43039) bzw. (43040) werden die periodenabhängigen Sonderzahlungen
(SZt )
und das Agio (
A)
nach den bereits erläuterten folgenden
Formeln ersetzt:
(43021)
SZt = szt ⋅ M nom
(43008)
A = a ⋅ M nom
Dann wird der Kapitalwert für Verkäuferdarlehen in Abhängigkeit vom gewährten Nominalkapital wie folgt formuliert:
(43041) K VD = M nom
T § § −T · · ¨1 − ¨1 − ¦ sz t + a ¸ ⋅ 1 + i n ¸ ¨ © ¸ t =0 ¹ ⋅¨ ¸. T a ª º n − t ¨ − ¦ − ⋅ s + sz t ⋅ (1 + i ) ¸ ¨ ¸ « »¼ © t =1 ¬ T ¹
(
)
254
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Bei einem Unternehmen mit Einnahmen-Überschussrechnung und der Nutzung des Wahlrechts zum vollständigen steuerlichen Abzug des Agios im Rückzahlungsjahr des Verkäuferdarlehens wird der Kapitalwert des Verkäuferdarlehens schließlich wie folgt bestimmt:
§ 4 ( 3)
(43042) K VD
= M nom
T § § · ¨1 − ¨1 − ¦ sz t + a ⋅ (1 − s )¸ ⋅ 1 + i n ¨ t =0 ¹ ⋅¨ © T ¨ − ¦ sz t ⋅ (1 + i n ) − t ¨ © t =1
(
)
−T
· ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¹
Als Nettokalkulationszinssatz wird, in Abhängigkeit von der gegründeten
(i ), (i ) oder (i ) bei positiven Supplementin(i ), (i ) bei negativen Supplementinvestitionen
Rechtsform, entweder vestitionen bzw.
n nat
n natg / +
n natg
n KapG
n KapG / +
verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Die für die Berechnung der Nettokalkulationszinssätze erforderlichen kombinierten Ertragsteuersätze ergeben sich aus den Formeln (36002), (36006), (36008), (36010) bzw. (36011).
4.3.3.7
Gesellschafterfremdfinanzierung
Bei personenbezogenen Kapitalgesellschaften stellt der Existenzgründer als Gesellschafter der von ihm gegründeten Kapitalgesellschaft ein Darlehen als festverzinsliches, partiarisches oder nachrangiges Darlehen, d.h. ein Gesell-
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
255
schafterdarlehen,768 oder eine Einlage als typisch stiller Gesellschafter769 zur Verfügung. Folgende KO-Kriterien können zur Ablehnung solcher Gesellschafterfremdfinanzierungen durch den Existenzgründer führen:
•
Gesellschafterdarlehen werden nach § 39 Abs. 1 Nr. 5 InsO als Eigenkapital behandelt und gelten im Insolvenzfall somit generell als nachrangig.770
•
Rückzahlungen eines Gesellschafterdarlehens sind gem. § 135 Abs. 1 Nr. 2 InsO innerhalb eines Jahres vor Insolvenzeröffnung anfechtbar.771
Ein privilegiertes Kriterium bei Gesellschafterfremdfinanzierungen kann darin gesehen werden, dass die Konditionen für das gewährte Darlehen bzw. die stille Beteiligung zwischen der Gesellschaft und dem Gesellschafter grundsätzlich frei vereinbart werden können. Hierbei gilt es zu beachten, dass dieser Darlehensvertrag bzw. die stille Beteiligung steuerlich nicht anerkannt wird, wenn eine verdeckte Gewinnausschüttung oder eine verdeckte Einlage vorliegt.772 Bei der Ermittlung der Kapitalwerte von Gesellschafterfremdfinanzierungen kann zunächst von den bereits ermittelten Kapitalwerten für Nachrangdarlehen gem. der Formel (43035) und für typisch stille Beteiligungen entsprechend der Formel (43024) ausgegangen werden. Auch bei der Gewährung eines partiarischen Darlehens kann von der Formel (43024) ausgegangen werden. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass beim partiarischen Darlehen keine Verlustbeteiligung erfolgt.773 Da jedoch der stille Gesellschafter bzw. der Gläu-
768
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 12.
769
Vgl. JACOBS, O.H., Unternehmensbesteuerung, 2009, S. 616f.
770
Vgl. GEEB, C., Eigenkapitalersatzrecht, 2009, S. 27.; HEIN, O. u.a., MoMiG, 2008, S. 2289f.
771
Vgl. HEIN, O. u.a., MoMiG, 2008, S. 2290; GOETTE, W., GmbH-Novelle, 2008, S. 236.
772
Vgl. ausführliche Erläuterungen hierzu SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 177ff.
773
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 13.
256
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
biger des Gesellschafterdarlehens der Existenzgründer selbst ist, ist hinsichtlich der Steuerwirkungen, neben der Gesellschaftsebene, die Gesellschafterebene (Ebene des Existenzgründers) mit zu berücksichtigen. Die Kapitalwertformeln für Nachrangdarlehen (43035)
K ND = M nom
§ ª t − 1 t −1 § ·º · ¨ ( ) + ⋅ − − ¦ sz n ¸ » ¸ i ga 1 ¨ « NDt t T ¨ n =0 © ¹» ¸ T « ¨ ¸ ⋅ ¨1 − ¦ «⋅ (1 − s ) + ⋅sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) » ¸ ⋅ 1 + i n » t =1 « ¨ «+ 1 »¸ ¨¨ « T » ¸¸ ¬ ¼¹ ©
(
)
−t
und für typisch stille Beteiligungen
K sB = M nom ⋅ T ª · § ( ) 1 ( 1 1 dis bg s a sz t ¸ ⋅ (1 + i n ) −T − − ⋅ − − ⋅ + − ¨ ¦ « t =1 ¹ © « t −1 (43024) « § T · · § « ¨ ¦ (aus t + faus t ) ⋅ ¨1 − ¦ sz t ¸ ⋅ (1 − s )¸ ¸ ⋅ 1+ in « − ¨ t =1 ¹ © n =0 ¸ « ¨ (dis + a ) ⋅ s ¸ « ¨− «¬ © T ¹
(
º » » » » −t » » » »¼
)
werden für die Berechnung von Gesellschafterfremdfinanzierung wie folgt modifiziert: Auf Ebene des Existenzgründers, der das Gesellschafterdarlehen bzw. die typisch stille Beteiligung der von ihm gegründeten Kapitalgesellschaft bereitstellt, unterliegen die Darlehenszinsen bzw. die Gewinnanteile dem Nor-
257
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
maltarif gem. § 32a EStG.774 Dies resultiert daraus, dass der Existenzgründer dem Personenkreis des § 32 d Abs. 2 Nr. 1a) oder b) angehörig ist. Folglich wird als kombinierter Ertragsteuersatz ( s
GF
) auf Gesellschafts- und Gesell-
schafterebene in der Regel die Berechnung entsprechend der Formel
(42018)
s gesamt/ FK / ≥10% = −sKapG/ + + snat
Anwendung finden. Sollte jedoch die Beteiligung des Existenzgründers an der Kapitalgesellschaft weniger als 10 % betragen, so wird die Formel (42018) ersetzt durch
(42017)
s gesamt / FK / <10% = − s KapG / + +
s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + sSolz ) 1 + s AbgSt ⋅ s KiSt
Sollte dagegen das Gesellschafterdarlehen dinglich abgesichert sein, so wird als kombinierter Ertragsteuersatz
(42019)
774
s
gesamt / FK / dingl
= − s KapG / + +
[
]
min s AbgSt ; s ESt ⋅ (1 + s KiSt + sSolz )
[
]
1 + min s AbgSt ; sESt ⋅ s KiSt
Vgl. PATEK, G., Entscheidungsfelder, 2007, S. 454.
258
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
verwendet. Als Nettokalkulationszinssatz wird entweder Supplementinvestitionen bzw.
(i
n KapG / +
(i
n KapG
) bei positiven
) bei negativen Supplementinvestitionen
Anwendung finden. 4.3.4
Auswahlentscheidung zwischen Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer und einer offenen Beteiligung eines Investors
Der Existenzgründer hat bei dieser Entscheidungssituation die Wahl zwischen zwei verschiedenen konkurrierenden Eigenfinanzierungsarten. Zum einen kann er eine offene Beteiligung einer Kapitalbeteiligungsgesellschaft, einer Bank, eines Industrieunternehmens oder eines nicht institutionellen Investors beanspruchen oder seine eigenen Mittel in sein gegründetes Unternehmen einbringen. Entsprechend § 2 WKBG sind Wagniskapitalbeteiligungen die Eigenkapitalbeteiligungen, die an einer vor maximal 10 Jahren gegründeten Kapitalgesellschaft mit einem Eigenkapital von weniger als 20 Mio. € erfolgen. Es wird von der Gründungsfinanzierung einer Kapitalgesellschaft ausgegangen, die den in § 2 WKBG genannten Kriterien entspricht. Das Vorliegen von KO-Kriterien oder privilegierten Kriterien für die Auswahl der einen oder der anderen Finanzierungsmöglichkeit wird als Prämisse ausgeschlossen. Folglich wird im Vorteilsvergleich eine Differenzbetrachtung der Kapitalwerte der beiden Finanzierungsmöglichkeiten vorgenommen. Entsprechend den bereits hergeleiteten Formeln beträgt der Kapitalwert der Eigenfinanzierung des Existenzgründers
(43001)
(K ) :
K Ef = 0
bzw. bei Vereinbarung einer Ausschüttung
Ef
259
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
(43003)
(
K EfKapG = M nom ⋅ 1 − (1 + i n )
−T
)− ¦ Aus ⋅ (1 + s T
t
)⋅ (1 + i )
n −t
gesamt / Aus
t =1
Der Kapitalwert einer offenen Beteiligung von einer Kapitalbeteiligungsgesellschaft, einer Bank, einem Industrieunternehmer oder einem nicht institutionellen Investor
(43013)
(KoB ) , im Folgenden Externe genannt, beträgt:
K oB = M nom
( (
n ª1 − (1 + a ⋅ (1 + s KapG )) ⋅ 1 + i « ⋅« T n « − ¦ aus t ⋅ (1 + s KapG ) ⋅ 1 + i ¬ t =1
) )
−T
º » −t » » ¼
Der Vorteil der Eigenfinanzierung des Existenzgründers ohne Vereinbarung einer Ausschüttung im Vergleich zur offenen Beteiligung eines Externen ergibt sich aus der Differenz der beiden Kapitalwerte
(43043)
ΔK Ef −oB = − M nom
(K
Ef
− K oB ) :
( (
n ª1 − (1 + a ⋅ (1 + s KapG )) ⋅ 1 + i « ⋅« T n «− ¦ aus t ⋅ (1 + s KapG ) ⋅ 1 + i ¬ t =1
Da der Kapitalwert des Existenzgründers
(K ) Ef
) )
−T
º » −t » » ¼
ohne Vereinbarung einer
Ausschüttung Null ist, sind die beiden zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten dann indifferent, wenn der Kapitalwert der offenen Beteiligung eines
260
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Externen
(KoB )
ebenfalls Null ist. Deshalb wird nun als vereinfachendes
Vorteilhaftigkeitskriterium der kritische Nettokalkulationszinssatz
(i *) ermitn
telt, bei dem der Kapitalwert der offenen Beteiligung des Externen Null ist. Dabei gilt:
(43044)
− M nom
( (
) )
−T n ª1 − (1 + a ⋅ (1 + s º KapG )) ⋅ 1 + i * « » ⋅« T »=0 − t n ( ) − ⋅ 1 + ⋅ 1 + * aus s i t KapG « ¦ » ¬ t =1 ¼
Der kritische Nettokalkulationszinssatz
(i *) kann dabei nach oben genannter n
Formel EDV-technisch iterativ ermittelt werden.775 Ist der tatsächliche Nettokalkulationszinssatz kritische Nettokalkulationszinssatz
(i ) höher (niedriger) als der n
(i *) ergibt sich ein positiver (negativer) n
Kapitalwert der offenen Beteiligung, bzw. ein negativer (positiver) Differenzenbarwert
(ΔK
Ef −oB
= K Ef − K oB ) .
Folglich ist die Eigenfinanzierung des
Existenzgründers nachteiliger (vorteilhafter) als die offene Beteiligung eines Externen. Diese Zusammenhänge werden in der folgenden Tabelle nochmals veranschaulicht: Eigenfinanzierung des Existenzgründers ist … wie/als die offene Beteiligung eines Externen
775
Vgl. die Ausführungen zum internen Zins im Gliederungspunkt 3.4.6. Darüberhinaus kann der kritische Nettokalkulationszinssatz beispielsweise unter Anwendung von Microsoft Excel 2002 mit der Menuefunktion Zielwertsuche berechnet werden.
261
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
in = in *
Δ K Ef −oB = 0
gleich vorteilhaft
in > in *
Δ K Ef −oB < 0
nachteiliger
in < in *
Δ K Ef −oB > 0
vorteilhafter
Tabelle IV/10:
Vorteilhaftigkeit der Eigenfinanzierung des Existenzgründers im Vergleich zu einer offenen Beteiligung eines Externen in Abhängigkeit vom kritischen Nettokalkulationszinssatz
Ändert sich die Entscheidungssituation einer Eigenfinanzierung des Existenzgründers im Vergleich zu einer offenen Beteiligung eines Externen dahingehend, dass der Existenzgründer für seine Beteiligung mit der betreffenden Kapitalgesellschaft eine Ausschüttung und eine Rückzahlung am Laufzeitende vereinbart, so wird als vereinfachendes Vorteilhaftigkeitskriterium auf den kritischen Ausschüttungssatz
(aus *) für die Beteiligung des ExistenzgrünEf
ders abgestellt. Unter den Prämissen einer identischen Laufzeit, eines identischen nominellen Beteiligungs- und Rückzahlungsbetrages
(M nom ) , eines einheitlichen, über die
Laufzeit konstanten Ertragssteuersatzes der Kapitalgesellschaft
KapG
) und eines einheitlichen über die Laufzeit konstanten Nettokalkulationszinssatzes (i ), kann der Differenzenkapitalwert der ) wie folgt berechnet werden: beiden Beteiligungen (ΔK Existenzgründers
(s
(s ) und des
gesamt/ Aus
n
KapG Ef − oB
T
(
)(
Ef Δ K EfKapG ⋅ 1 + s gesamt / Aus ⋅ 1 + i n − oB = − M nom ⋅ ¦ aus t
(
t =1
)(
(43045) + M nom ⋅ a ⋅ 1 + s KapG ⋅ 1 + i n T
+ M nom ⋅ ¦ aus toB ⋅ (1 + s KapG t =1
) )⋅ (1 + i ) −T
n −t
)
−t
262
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Dabei werden die Kapitalwerte
(K
KapG Ef
) und (K ) entsprechend den beiden oB
bereits hergeleiteten Formeln (43003) und (43013) verwendet. Nach einer Umformung der Formel (43045) ergibt sich:
(43046)
ΔK EfKapG − oB = M nom
§ T § aus tEf ⋅ (1 + s gesamt / Aus )· ¨− ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ oB ¨ ¨ ⋅ (1 + s KapG ) ¸¹ t =1 − aus t ⋅ © ¨ n −T ¨ + a ⋅ (1 + s KapG ) ⋅ 1 + i ©
(
(
)
)
−t
· ¸ ¸ ¸ ¸ ¹
Diese Vorteilhaftigkeitsbedingung kann auch wie folgt formuliert werden:
(43047)
ΔK EfKapG − oB
(
)(
§ T Ef − oB ⋅ 1+ in ¨ ¦ ΔAus tEf −oB + ΔStZ t = ¨ t =1 −T ¨¨ Ef − oB ⋅ (1 + s KapG )⋅ 1 + i n © + ΔA
(
)
)
−t
· ¸ ¸ ¸¸ ¹
Folglich ergibt sich die Vorteilhaftigkeit der Eigenfinanzierung des Existenzgründers im Vergleich zu einer offenen Beteiligung eines Externen aus der Summe der zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten Differenzen der perio-
(ΔAus ) und der sich aus den Ausschüt) zuzüglich der Agiodifferenz tungen ergebenden Steuerzahlungen (ΔStZ (ΔA ) bei Rückzahlung der Beteiligung und der sich daraus ergebenden
denabhängigen Ausschüttungen
Ef −oB t
Ef −oB
t
Ef −oB
Steuerzahlungen. Sofern dieser Differenzenkapitalwert Null ist, sind die beiden konkurrierenden Finanzierungsalternativen indifferent. Weist die
263
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist die Eigenfinanzierung des Existenzgründers mit Ausschüttungen vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur offenen Beteiligung eines Externen.
Als vereinfachendes Vorteilhaftigkeitskriterium wird auf den kritischen Ausschüttungssatz
(aus *) für die Beteiligung des Existenzgründers abgestellt. Ef
Dieser kritische Ausschüttungssatz für die Beteiligung des Existenzgründers ist dabei der Ausschüttungssatz bei dem die Vorteilhaftigkeitsbedingung (43046) bzw. (43047) den Wert Null annimmt. Es gilt folglich:
(43048)
Δ K EfKapG − oB = M nom
§ T § aus tEf * ⋅(1 + s gesamt / Aus )· ¨− ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ oB ¨ ¨ ⋅ (1 + s KapG ) ¸¹ t =1 − aus t ⋅ © ¨ n −T ¨ + a ⋅ (1 + s KapG ) ⋅ 1 + i ©
(
(
)
)
−t
· ¸ ¸=0 ¸ ¸ ¹
Auf der Basis dieser Formel kann der kritische Ausschüttungssatz EDVtechnisch ermittelt werden.776 Der kritische Ausschüttungssatz hat dahingehend eine besondere Aussagekraft, da es der Ausschüttungssatz für die Beteiligung des Existenzgründers ist, bei dem die offene Beteiligung eines Externen und seine eigene Beteiligung indifferent sind. Liegt der tatsächliche Ausschüttungssatz für die Beteiligung des Existenzgründers über (unter) dem kritischen Ausschüttungssatz ist die offene Beteiligung des Externen vorteilhaft (nachteilig). Gleichzeitig liefert dieser kritische Ausschüttungssatz dem Existenzgründer eine Entscheidungshilfe bei der Festlegung der Höhe des Ausschüttungssatzes für
776
Der kritische Ausschüttungssatz wird beispielsweise unter Anwendung von Microsoft Excel 2002 mit der Menuefunktion Zielwertsuche berechnet.
264
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
seine Beteiligung an der von ihm gegründeten Kapitalgesellschaft. Zu dem kann er den kritischen Ausschüttungssatz als Vergleichsmaßstab für die Beurteilung einer Investition seiner Eigenmittel alternativ zur Beteiligung an der Kapitalgesellschaft heranziehen.
4.3.5
Auswahlentscheidung zwischen konkurrierenden mezzaninen Finanzierungen
4.3.5.1
Ausgangssituation
In den folgenden Auswahlentscheidungen hat der Existenzgründer jeweils die Auswahl zwischen zwei konkurrierenden mezzaninen Finanzierungsalternativen. In die Analyse einbezogen werden typisch und atypisch stille Beteiligungen, Nachrang- und Verkäuferdarlehen sowie die Gesellschafterfremdfinanzierung. Aufgrund der Vielzahl von Entscheidungsmöglichkeiten werden einige eingrenzende Prämissen gesetzt. KO-Kriterien und auch privilegierte Kriterien spielen für diese Auswahlentscheidung keine Rolle. Die Auswahlentscheidung wird ausschließlich auf quantitativer Ebene mit der Zielsetzung der Kapitalwertmaximierung getroffen. Die Vorteilhaftigkeitsbedingung für die konkurrierenden mezzaninen Finanzierungen wird jeweils als Differenzenkapitalwert ermittelt. Der einheitliche Mittelzufluss, unabhängig von der gewählten Finanzierungsaltenative, wird für die geplanten Gründungsinvestitionen genutzt. Ausgegangen wird zudem von einer identischen Laufzeit der Finanzierungen, einem einheitlichen, über den Zeitablauf konstanten Nettokalkulationszinssatz und Ertragsteuersatz des jeweiligen gegründeten Unternehmens. Als Nettokalkulationszinssatz wird grundsätzlich in
(i ), (i ) oder (i ), (i ) bei
Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform entweder
(i
n KapG
)
bei positiven Supplementinvestitionen bzw.
n nat
n natg / +
n natg
n KapG / +
negativen Supplementinvestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017).
265
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
Die für die Berechnung der Nettokalkulationszinssätze erforderlichen kombinierten Ertragsteuersätze ergeben sich aus den Formeln (36002), (36006), (36008), (36010) bzw. (36011). Sofern von der Verwendung dieser kombinierten Ertragsteuersätze abgewichen wird, wird bei der jeweiligen Finanzierungsart gesondert darauf hingewiesen. 4.3.5.2
Vergleich zwischen der Beteiligung eines typisch und eines atypisch stillen Gesellschafters
Beim Vergleich der Beteiligung eines typisch und eines atypisch stillen Gesellschafters wird der Differenzenkapitalwert auf der Basis der bereits in den Formeln (43024) und (43026) ermittelten Kapitalwerte berechnet:
(43024)
K sB
T ª § · n −T «(1 − dis − bg ⋅ (1 − s ) − ⋅¨1 + a − ¦ sz t ¸ ⋅ (1 + i ) t =1 © ¹ « T t −1 « = M nom ⋅ « §¨ ¦ (aus t + faus t ) ⋅ §¨1 − ¦ sz t ·¸ ⋅ (1 − s )·¸ ¸ ⋅ 1+ in « − ¨ t =1 © n =0 ¹ ¸ « ¨ (dis + a ) ⋅ s ¸ « ¨ + sz t − «¬ © ¹ T
(
º » » » » −t » » » »¼
)
266
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(43026)
K asB = M nom
(
T ª § · ( ) 1 dis bg 1 a sz t ¸ ⋅ (1 + i n ) −T − − − ⋅ + − ¨ ¦ « t =1 © ¹ ⋅« t −1 « § T · · § «− ¨¨ ¦ (aus t + faus t ) ⋅ ¨1 − ¦ sz t ¸ + sz t ¸¸ ⋅ 1 + i n «¬ © t =1 © n =0 ¹ ¹
− qu ⋅ sR ⋅ 1 + i n
(
º » » » −t » »¼
)
)
−T
Aus der Differenz dieser beiden Kapitalwerte ergibt sich somit folgendes Vorteilhaftigkeitskriterium:
(43049)
ΔK sB − asB = M nom ⋅
(
ª sB sB « − dis − bg ⋅ (1 − s « « § T « ¨ ¦ aus tsB + faus tsB « ¨ t =1 «− ¨ sB sB « ¨ − dis + a ⋅ s ¨ T ¬« ©
(
(
)
sB
©
T · − ¦ sz tsB ¸ ⋅ (1 + i n ) −T t =1 ¹
t −1
)⋅ §¨1 − ¦ sz ©
n =0
sB t
· · ¸ ⋅ (1 − s ) + sz tsB ¸ ¸ ¹ ¸⋅ ¸ ¸ ¹
º » » » » n −t » 1+ i » » »¼
(
)
T ª º § · asB asB asB − − − ⋅ + − dis bg 1 a sz tasB ¸ ⋅ (1 + i n ) −T » ¨ ¦ « t =1 © ¹ « » t −1 » ⋅« § T § ·· « ¨ ¦ aus tasB + faus tasB ⋅ ¨1 − ¦ sz tasB ¸ ¸ » t − n «− ¨ t =1 » © n =0 ¹¸ ⋅ 1 + i ¸ « ¨ » sB ¹ ¬ © + sz t ¼
(
− M nom
) − §¨1 + a
)
(
(
+ qu ⋅ sR ⋅ 1 + i n
)
)
(
)
267
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
Vereinfachend kann diese Vorteilhaftigkeitsbedingung auch wie folgt formuliert werden:
(
ΔK sB − asB = ΔDis sB − asB + ΔBg sB − asB − Bg sB ⋅ s
)
T § · + ¨ ΔA sB − asB − ¦ ΔSZ tsB − asB − qu ⋅ sR ¸ ⋅ (1 + i n ) −T t =1 © ¹ § T § Aus tasB ·· sB sB (43050) ¨ ¸¸ Aus t + Faus t ⋅ (1 − s ) − ¨ ¦ ¨ + Faus asB ¸ ¸ ¨ t =1 t © ¹ ⋅ 1+ in +¨ ¸ sB sB ¨ ¸ Dis + A ⋅ s sB − asB − ¨ + ΔSZ t ¸ T © ¹
(
)
(
(
)
)
−t
Die Vorteilhaftigkeit der typisch stillen Beteiligung im Vergleich zu einer atypisch stillen Beteiligung ergibt sich aus der Differenz der bezahlten Disagien
(ΔDis
) bei Zuführung des Beteiligungsbetrags, der Differenz der Bear) vermindert um Steuervorteile für die typisch beitungsgebühren (ΔBg stille Beteiligung (Bg ⋅ s ) , die sich aus deren Abzugsfähigkeit gem. § 4 Abs. 4 EStG ergibt. Hierzu addiert werden die zum Nettokalkulationszinssatz (i ) ) vermindert um abgezinste Differenz der Agien bei Rückzahlung (ΔA sB−asB
sB−asB
sB
n
sB − asB
die Summe der Differenz der geleisteten Sonderzahlungen
· § T ¨ ¦ ΔSZ tsB−asB ¸ © t =1 ¹
während der Laufzeit der Beteiligung und der quotalen Beteiligung an den stillen Reserven
(qu ⋅ sR) bei einer atypisch stillen Beteiligung. Mit berück-
sichtigt werden auch die zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
abgezinsten
268
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
periodenabhängigen
(Aus ((Aus
sB t
+ FaustsB )
sB t
Ausschüttungen
für
vermindert
um
+ FaustsB ) ⋅ s )
Beteiligung
(Aus
asB t
die
stille
deren
Beteiligung Steuervorteile
abzüglich der Ausschüttungen für die atypisch stille
+ FaustasB ) und der Steuervorteile aus der Abzugsfähig-
keit der Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten für Disagio- und Agiobeträgen der typisch stillen Beteiligung
§ Dis sB + A sB · ¨¨ ⋅ s ¸¸ . Mit berückT © ¹
sichtigt wird zu dem die zum Nettokalkulationszinssatz abgezinste Differenz der periodenabhängigen Sonderzahlungen der beiden Finanzierungsalternativen
(ΔSZ
sB − asB t
).
Sofern dieser Differenzenkapitalwert Null ist, sind die beiden konkurrierenden Finanzierungsalternativen indifferent. Weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist die typisch stille Beteiligung vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur atypisch stillen Beteiligung. 4.3.5.3
Vergleich zwischen einer stillen Beteiligung und einem Nachrangdarlehen
Die Vorteilhaftigkeitsbedingungen für den Vergleich einer konkurrierenden typisch bzw. atypisch stillen Beteiligung und einem Nachrangdarlehen ergeben sich aus der Differenz der jeweiligen Kapitalwerte, die bereits in den folgenden Formeln (43024) bzw. (43026) und (43036) hergeleitet wurden.
269
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
(43024)
K sB = M nom
T º ª § · ( ) 1 dis bg ( 1 s 1 a sz t ¸ ⋅ (1 + i n ) −T » − − ⋅ − − ⋅ + − ¨ ¦ « t =1 © ¹ » « t −1 » « § T ⋅ « ¨ ¦ (aus t + faus t ) ⋅ §¨1 − ¦ sz t ·¸ ·¸ » » « − ¨ t =1 © n=0 ¹ ¸ ⋅ 1 + i n −t ¸ » « ¨ (dis + a ) ⋅ s ¸ » « ¨ ⋅ (1 − s ) + sz t − »¼ «¬ © T ¹
(
)
(43026)
K asB
T ª § · ( ) 1 dis bg 1 a szt ¸ ⋅ (1 + i n ) −T − − − ⋅ + − ¨ ¦ « t =1 © ¹ = M nom ⋅ « « § T · § t −1 · «− ¨¨ ¦ (aust + faust ) ⋅ ¨1 − ¦ szt ¸ + szt ¸¸ ⋅ 1 + i n «¬ © t =1 © n =0 ¹ ¹
(
(
− qu ⋅ sR ⋅ 1 + i n
)
º » » » −t » ¼»
)
−T
(43036)
K ND = M nom
§ º· ª §1 − tg t · ¨ ¸ ¨ »¸ « T t −1 ( ) ( ) i ga 1 s + ⋅ ⋅ − ¨ ¸ ¨ NDt t » ¸ ⋅ (1 + i n )−t ⋅ ¨1 − ¦ « − ¦ sz n ¸ ¨ »¸ « t =1 © n =0 ¹ ¨ » ¸¸ « ¨ ( ( ) ) sz 1 vf 1 s tg + ⋅ ⋅ + ⋅ − + t t t ¼» ¹ ¬« ©
Folglich beträgt der Differenzenkapitalwert einer typisch stillen Beteiligung und eines Nachrangdarlehens:
270
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
ΔK sB − ND = M nom ⋅ T ª § n −T sB · «(− dis − bg ⋅ (1 − s ) − ¨1 + a − ¦ sz t ¸ ⋅ (1 + i ) t =1 © ¹ « t −1 « § T · § · ¸ « ¨ ¦ (aus t + faus t ) ⋅ ¨1 − ¦ sz nsB ¸ ¸ ¨ « t =1 n =0 © ¹ (43051) « ¨ (dis + a ) ⋅ s − (i + ga )¸¸ « ¨ ⋅ (1 − s ) + sz tsB − NDt t n T ¸ ⋅ 1+ i «− ¨ ¸ « ¨ § t −1 · ¸ « ¨ ⋅ ¨1 − tg t − ¦ sz nND ¸ ⋅ (1 − s ) ¸ « ¨ © n=0 ¹ ¸ « ¨ ND ¹ ¬ © − sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) − tg t
(
º » » » » » » −t » » » » » » ¼
)
Der Differenzenkapitalwert einer atypisch stillen Beteiligung und eines Nachrangdarlehens kann wie folgt formuliert werden:
ΔK asB − ND = M nom ⋅ T º ª § asB · n −T » «(− dis − bg ) − ¨1 + a − ¦ sz t ¸ ⋅ (1 + i ) t =1 © ¹ » « t −1 » « § T · § · » « ¨ ¦ (aus t + faus t ) ⋅ ¨1 − ¦ sz nasB ¸ + sz tasB ¸ (43052) « ¨ t =1 ¸ » n =0 © ¹ ¸ » « ¨ t −1 § ND · ¸ ⋅ (1 + i )− t » « − ¨ − (i ) ga 1 tg sz + ⋅ − − ¨ ¸ ¦ NDt t t n ¸ » « ¨ n =0 © ¹ ¸ » « ¨ ND ¸ » « ¨ ⋅ (1 − s ) − sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) − tg t ¸ » « ¨ ¹ ¼ ¬ ©
(
− qu ⋅ sR ⋅ 1 + i n
)
−T
Vereinfachend werden diese beiden Differenzenkapitalwerte als Vorteilhaftigkeitsbedingung zur Bestimmung der Vorteilhaftigkeit einer typisch
271
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
bzw. atypisch stillen Beteiligung im Vergleich zu einem Nachrangdarlehen wie folgt berechnet: (43053)
(
ΔK stB − ND = Dis stB + BG stB − BG sB ⋅ s
)
T § · + ¨ M nom + A stB − ¦ SZ tstB + qu ⋅ sR ¸ ⋅ (1 + i n ) −T t =1 ¹ ©
· § T ¨ ¦ Aus tstB + Faus tstB − Aus tsB + Faus tsB ⋅ s ¸ ¸ ¨ t =1 ¸ ¨ Dis sB + A sB ⋅ s ¸ ⋅ 1+ in ¨ + − ¸ ¨ T ¸ ¨ stB − ND − Tg t ¸ ¨ − (Zi NDt + Ga t + Vf t ) ⋅ (1 − s ) − ΔSZ t ¸ ¨ ¹ ©
(
) (
(
)
)
(
)
Die Vorteilhaftigkeit einer typisch bzw. atypisch stillen Beteiligung im Vergleich zu einem Nachrangdarlehen ergibt sich aus dem bezahlten Disagio
(Dis ) und der Bearbeitungsgebühr (Bg ), die bei einer typisch stillen Beteiligung um Steuervorteile (Bg ⋅ s ) aus der Abzugsfähigkeit gem. § 4 stB
stB
sB
Abs. 4 EStG gemindert wird. Hierzu addiert werden der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinste Rückzahlungsbetrag (M ) , erhöht um ein Agio n
nom
T
(A ) bzw. vermindert um eventuelle Sonderzahlungen §¨ ¦ SZ stB
stB
© t =0
· ¸ ¹
während
der Laufzeit der stillen Beteiligung, sowie die Zahlung aus der quotalen Beteiligung an den stillen Reserven bei einer atypisch stillen Beteiligung Mit berücksichtigt werden auch die zum Nettokalkulationszinssatz
(qu ⋅ sR) .
(i ) abgen
272
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
zinsten periodenabhängigen Ausschüttungen für die stille Beteiligung
(Aus ((Aus
stB t sB t
+ FauststB ) ,
+ FaustsB ) ⋅ s )
vermindert
um
deren
Steuervorteile
bei einer typisch stillen Beteiligung, abzüglich der
Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit der Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten aus Disagio- und Agiobeträgen der typisch stillen Beteiligung
§ Dis sB + A sB · ¨¨ ⋅ s ¸¸ . Hiervon in Abzug gebracht werden die periodenabT © ¹
hängigen, zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten Zinsen (Zi ) , n
NDt
(Gat ) und Vorfälligkeitsentschädigungen (Vf t ) , vermindert um deren Steuervorteile ((ZiNDt + Gat + Vf t ) ⋅ s ) , die Differenz der SonderstB− ND ) und Tilgungen (Tgt ) . zahlungen (ΔSZt Garantieentgelte
Sofern diese Vorteilhaftigkeitsbedingung Null ist, sind eine stille Beteiligung und ein Nachrangdarlehen indifferent. Weist dagegen die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist die stille Beteiligung vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zum Nachrangdarlehen.
4.3.5.4
Vergleich zwischen einem Nachrangdarlehen und einem Verkäuferdarlehen
Aus den beiden Kapitalwerten für das Nachrangdarlehen
273
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
(43036)
K ND = M nom
§ ª º· §1 − tg t · ¨ ¸ ¨ « »¸ T t −1 ( ) ( ) i ga s 1 ⋅ − + ⋅ ¨ ¸ ¨ NDt t » ¸ ⋅ (1 + i n )−t ⋅ ¨1 − ¦ « − ¦ sz n ¸ ¨ « »¸ t =1 ¹ © n =0 ¨ « » ¸¸ ¨ ( ( ) ) sz vf s tg 1 1 + ⋅ ⋅ + ⋅ − + t t t ¬« ¼» ¹ ©
und für das Verkäuferdarlehen
(43041) K VD = M nom
T § § −T · · ¸ ¨1 − ¨1 − ¦ sz t + a ¸ ⋅ 1 + i n ¸ ¨ © t =0 ¹ ⋅¨ ¸. T a ª º n − t ¨ − ¦ − ⋅ s + sz t ⋅ (1 + i ) ¸ ¸ ¨ « »¼ ¹ © t =1 ¬ T
(
)
kann folgender Differenzenkapitalwert berechnet werden: (43054)
Δ K ND −VD = M nom ⋅ T §§ · −T · ¨ ¨ 1 − ¦ sz tVD + a VD ¸ ⋅ 1 + i n ¸ ¨© ¸ t =0 ¹ ¨ ¸ t −1 ª º¸ § n ND · ¨ (i + ga t ) ⋅ ¨1 − tg t − ¦ sz n ¸ ⋅ (1 − s ) »¸⋅ 1+ i ¨ T « NDt n=0 © ¹ »¸ ¨− ¦ « VD « »¸ a ¨ t =1 ND −VD + sz tND ⋅ vf t ⋅ (1 − s ) + tg t + ⋅ s» ¸ « + Δ sz t ¨ ¬ T ¼¹ ©
(
)
(
)
−t
Bei einem Unternehmen mit Einnahmen-Überschussrechnung und der Nutzung des Wahlrechts zum vollständigen steuerlichen Abzug des Agios im Rückzah-
274
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
lungsjahr des Verkäuferdarlehens, wird der Kapitalwert des Verkäuferdarlehens entsprechend der bereits hergeleiteten Formel
§ 4 ( 3)
(43042) K VD
= M nom
T § § · ¨1 − ¨1 − ¦ sz t + a ⋅ (1 − s )¸ ⋅ 1 + i n ¨ t =0 ¹ ⋅¨ © T ¨ − ¦ sz t ⋅ (1 + i n ) − t ¨ © t =1
(
)
−T
· ¸ ¸ ¸ ¸ ¸ ¹
bestimmt. In diesem Falle ändert sich der Differenzenkapitalwert wie folgt:
§ 4 ( 3) ΔK ND −VD = M nom ⋅ T §§ · −T · ¨ ¨1 − ¦ sz tVD + a VD ⋅ (1 − s )¸ ⋅ 1 + i n ¸ ¨© ¸ t =0 ¹ (43055) ¨ ¸ n t −1 ¨ T ª(i + ga ) ⋅ §¨1 − tg − sz ND ·¸ ⋅ (1 − s )º ¸ ⋅ 1 + i ¦ »¸ t t n ¨ − ¦ « NDt n =0 © ¹ »¸ ¨ t =1 « ¨ « + Δsz ND −VD + sz ND ⋅ vf ⋅ (1 − s ) + tg »¸ t t t t ¬ ¼¹ ©
(
)
(
)
−t
Vereinfachend können diese beiden Differenzenkapitalwerte als Vorteilhaftigkeitsbedingung zur Bestimmung der Vorteilhaftigkeit eines Nachrangdarlehens im Vergleich zum Verkäuferdarlehen wie folgt umformuliert werden:
275
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
(43056)
ΔK ND −VD
(
)
ª M nom + AVD − AVD § 4 ( 3 ) ⋅ s ⋅ (1 + i n ) − T « T · « §¨ − (Zi NDt + Ga t + Vf t ) ⋅ (1 − s ) ¸ ¦ « = ¸ ⋅ 1+ in ¨ t =1 «+ ¨ VDnicht § 4 ( 3 ) A ⋅s¸ « ¨ ND −VD ND ¸ − Tg t − «¬ © − ΔSZ t T ¹
(
º » » −t » » » »¼
)
Die Vorteilhaftigkeit eines Nachrangdarlehens im Vergleich zu einem Verkäuferdarlehen ergibt sich aus dem zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten nominellen Rückzahlungsbetrag des Verkäuferdarlehens
(i ) n
(M nom ) ,
(A ) und vermindert um den Steuervorteil aus der Ab⋅ s ) , sofern der Existenzgründer die Einnahzugsfähigkeit des Agios (A erhöht um ein Agio
VD)
VD§4(3)
men-Überschussrechnung zur steuerlichen Gewinnermittlung verwendet. Hiervon abgezogen wird die mit dem Nettokalkulationszinssatz Summe der periodenabhängigen Zinsen
(Vf t )
Vorfälligkeitsentschädigungen
(i ) abgezinste n
(Zi NDt ) , Garantieentgelte (Gat ) und
des Nachrangdarlehens, vermindert um
deren Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit gem. § 4 Abs. 4 EStG
((ZiNDt + Gat + Vft ) ⋅ s ) . Darüber hinaus wird zusätzlich die zum Nettokal-
(i ) abgezinste Differenz der Sonderzahlungen für Nachrang), die periodenabhängigen Tilgungen für und Verkäuferdarlehen (ΔSZ ) in Abzug gebracht. Schließlich finden, sofern das Nachrangdarlehen (Tg
kulationszinssatz
n
ND−VD t
ND t
die steuerliche Gewinnermittlung des Existenzgründers nicht nach § 4 Abs. 3 EStG erfolgt, noch die Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit der jährlich
276
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
§ AVDnicht§4(3) ⋅ s · ¸¸ aufgelösten Rechnungsabgrenzungsposten für das Agio ¨¨ T © ¹ Berücksichtigung. Sofern diese Vorteilhaftigkeitsbedingung Null ist, sind das Nachrangdarlehen und das Verkäuferdarlehen indifferent. Weist dagegen die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist das Nachrangdarlehen vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zum Verkäuferdarlehen. 4.3.5.5
Vergleich zwischen einem Verkäuferdarlehen und einer Gesellschafterfremdfinanzierung
Bei personenbezogenen Kapitalgesellschaften stellt der Existenzgründer als Gesellschafter der von ihm gegründeten Kapitalgesellschaft ein Darlehen als Nachrangdarlehen777 oder eine Einlage als typisch stiller Gesellschafter778 zur Verfügung. Folglich kann im ersten Fall bei einem Vergleich zwischen einer Gesellschafterfremdfinanzierung und einem Nachrangdarlehen auf die bereits im vorigen Kapitel hergeleitete Vorteilhaftigkeitsbedingung zurückgegriffen werden.
(43056)
ΔK ND −VD
(
)
ª M nom + AVD − AVD § 4 ( 3) ⋅ s ⋅ (1 + i n ) −T « T · « §¨ − (Zi NDt + Ga t + Vf t ) ⋅ (1 − s ) ¸ ¦ = « ¨ t =1 ¸ ⋅ 1+ in «+ ¨ VDnicht § 4 ( 3 ) A ⋅s¸ « ¨ ND −VD ND ¸ SZ Tg − Δ − − t t «¬ © T ¹
(
777
Vgl. BROKAMP, J./BARCHOW, A., Mezzanine-Finanzierungen, 2008, S. 12.
778
Vgl. JACOBS, O.H., Unternehmensbesteuerung, 2009, S. 616f.
º » » −t » » » »¼
)
277
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
Diese Vorteilhaftigkeitsbedingung erfährt jedoch dahingehend eine Veränderung, dass bei der Ermittlung der Steuerwirkungen der Finanzierungsentgelte des Nachrangdarlehens im Rahmen einer Gesellschafterfremdfinanzierung, neben der Gesellschaftsebene, auch die Gesellschafterebene in Betracht gezogen wird. Bei Steuerwirkungen ausschließlich auf Gesellschaftsebene findet der kombinierte Ertragsteuersatz
(s) , berechnet nach der Formel (36011), Anwen-
dung. Ergeben sich aus dem Finanzierungsentgelt Steuerwirkungen auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene, werden bei der Gesellschafterfremdfinanzierung, die von der Beteiligungshöhe und der Absicherung abhängigen,bereits hergeleiteten kombinierten Ertragsteuersätze
(s ) verwendet. Sie ergeben GF
sich aus den Formeln (42018), (42017) und (42019). Ausschließliche Besteuerungen auf Gesellschafterebene werden mit dem kombinierten Ertragsteuersatz
(s
GF
−s
)
779
besteuert. Der Nettokalkulationszinssatz
(i ) ergibt sich in Abn
hängigkeit von der Art der Supplementinvestition aus der Berechnungsformel (36015) oder (36017). Somit gilt für den Kapitalwert der Gesellschafterfremdfinanzierung als Nachrangdarlehen:
(43057)
K NDGF
779
ª § T GF « ¨ ¦ − (Zi NDt + Ga t + Vf t ) ⋅ 1 − s = « + ¨ t =1 « ¨© − SZ t − Tg t ¬
(
)·¸
(
¸⋅ 1+ i ¸ ¹
Der kombinierte Ertragsteuersatz auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene berechnet nach den Formeln (42017), (42018) bzw. (42019).
(s )
)
n −t
º » » » ¼
(s ) GF
wird
als kombinierter
Ertragsteuersatz auf Gesellschaftsebene wird bestimmt nach der Formel (36011).
278
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Der Differenzenkapitalwert der Gesellschafterfremdfinanzierung als Nachrangdarlehen im Vergleich zum Verkäuferdarlehen beträgt:
(
(43058) ΔK NDGF −VD
)
ª M nom + AVD ⋅ (1 + i n ) −T « « § T GF « ¨ ¦ − (Zi NDt + Ga t + Vf t ) ⋅ 1 − s = « + ¨ t =1 « ¨ AVD ⋅ s ND −VD ND ¨ SZ Tg − Δ − − « t t T « © − t «⋅ 1 + i n ¬
(
(
)
º » ·» ¸» ¸» ¸» ¸» ¹» » ¼
)
Die Vorteilhaftigkeit einer Gesellschafterfremdfinanzierung mittels eines Nachrangdarlehens im Vergleich zu einem Verkäuferdarlehen ergibt sich aus dem
(i ) abgezinsten nominellen Rückzahlungsbe) erhöht um ein Agio (A ) . Hiervon trag des Verkäuferdarlehens (M abgezogen wird die mit dem Nettokalkulationszinssatz (i ) abgezinste Summe n
zum Nettokalkulationszinssatz
VD
nom
n
der periodenabhängigen Zinsen
(Zi NDt ) , Garantieentgelte (Gat ) und Vorfäl-
(Vf t )
des Nachrangdarlehens, vermindert um deren
ligkeitsentschädigungen Steuerwirkungen
((Zi
NDt
auf
+ Gat + Vft ) ⋅ s
GF
).
Gesellschafts-
und
Gesellschafterebene
Darüber hinaus werden zusätzlich die zum
(i ) abgezinste Differenz der Sonderzahlungen für ) und die periodenabhängigen Nachrang- und Verkäuferdarlehen (ΔSZ Tilgungen für das Nachrangdarlehen (Tg ) in Abzug gebracht. Schließlich Nettokalkulationszinssatz
n
ND−VD t ND t
finden noch die Steuervorteile auf Gesellschaftsebene aus der Abzugsfähigkeit der jährlich aufgelösten Rechnungsabgrenzungsposten für das Agio
§ AVD ⋅ s · ¨¨ ¸¸ Berücksichtigung. © T ¹
279
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
Sofern diese Vorteilhaftigkeitsbedingung Null ist, sind eine Gesellschafterfremdfinanzierung mittels eines Nachrangdarlehens und ein Verkäuferdarlehen indifferent. Weist dagegen die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist die Gesellschafterfremdfinanzierung vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zum Verkäuferdarlehen. Erfolgt die Gesellschafterfremdfinanzierung dagegen als typisch stille Beteiligung, so wird die Kapitalwertberechnung, entsprechend der Berechnungsformel
(43024)
K sB
T º ª § · ( ) 1 dis bg ( 1 s 1 a sz t ¸ ⋅ (1 + i n ) −T » − − ⋅ − − ⋅ + − ¨ ¦ « t =1 © ¹ » « t −1 » « § T = M nom ⋅ « ¨ ¦ (aust + faust ) ⋅ §¨1 − ¦ sz t ·¸ ⋅ (1 − s )·¸ » − t n ¸ «− ¨ t =1 © n =0 ¹ ⋅ (1 + i ) » ¸ » « ¨ (dis + a ) ⋅ s ¸ » « ¨ + sz t − T ¹ ¼» ¬« ©
dahingehend modifiziert, dass die bereits bei der Gesellschafterfremdfinanzierung mittels Nachrangdarlehen dargestellten kombinierten Ertragsteuersätze, in Abhängigkeit von der Steuerwirkung auf Gesellschafts- und/oder Gesellschafterebene, Berücksichtigung finden. Der Nettokalkulationszinssatz
(i ) ergibt n
sich ebenso aus der Berechnungsformel (36015) oder (36017). Es gilt somit:
280
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(43059)
K sBGF = M nom ⋅ T º ª § · GF GF dis s s bg s a sz t ¸ ⋅ (1 + i n ) −T » 1 1 ( 1 1 − ⋅ + − − ⋅ + − + − ¨ ¦ « t =1 © ¹ » « t −1 » « § T · § · » « ¨ ¦ (aust + faus t ) ⋅ ¨1 − ¦ sz t ¸ ⋅ 1 + s GF ¸ ¸ ⋅ 1 + i n −t » «− ¨ t =1 © n =0 ¹ ¸ » « ¨ (dis + a ) ⋅ s ¸ » « ¨ + sz t − »¼ «¬ © T ¹
(
(
)
)
(
)
(
)
Die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Differenzenbarwert, ermittelt aus der Differenz der Kapitalwerte für die Gesellschafterfremdfinanzierung (43058) und für das Verkäuferdarlehen (43041) bzw. (43042) lautet somit:
(43060)
ΔK sBGF −VD = ª º § ΔA sBGF −VD · ¨ ¸ « » − n T GF GF +¨ T ⋅ (1 + i ) » sBGF ¸ « Dis ⋅ 1 + s − s Kapg / + + Bg ⋅ 1 + s ¨ − ¦ SZ t ¸ « » © t =0 ¹ « » « § T » · GF − ΔSZ tsBGF −VD ¸ « ¨ ¦ − ( Aus t + Faus t ) ⋅ 1 + s » ¸ ⋅ 1 + i n −t «+ ¨ t =1 » ¸ « ¨ Dis + A sBGF ⋅ s » ¸ « ¨+ » T ¹ ¬ © ¼
(
)
(
(
(
)
)
)
(
)
Die Vorteilhaftigkeit einer Gesellschafterfremdfinanzierung mittels einer typisch stillen Beteiligung im Vergleich zu einem Verkäuferdarlehen ergibt sich aus dem bezahlten Disagio
(Dis) , erhöht um die Steuerwirkungen auf Gesell-
281
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
schafterebene aus der Versteuerung als Kapitaleinkünfte und der Bearbeitungsgebühr
(Bg ), erhöht um die Steuerwirkungen auf Gesellschaftsebene aus stB
der Abzugsfähigkeit gem. § 4 Abs. 4 EStG und gemindert um die Steuernachteile auf Gesellschaftsebene durch die Besteuerung als Kapitaleinkünfte
(Bg ⋅ s ) . Hierzu addiert werden die zum Nettokalkulationszinssatz (i ) GF
n
abgezinste Differenz zwischen den Agien der beiden Finanzierungsvarianten
(ΔA
sBGF−VD
T
) abzüglich der Sonderzahlungen §¨ ¦ SZ © t =0
stB
· ¸ ¹
während der Lauf-
zeit der stillen Beteiligung. Mit berücksichtigt werden auch die zum Nettokalku-
(i ) abgezinsten periodenabhängigen Ausschüttungen für die stille Beteiligung (Aus + Faus ) korrigiert um die Steuerwirkungen auf Gesellschafter- und Gesellschaftsebene ((Aus + Faus ) ⋅ s ) abzüglich lationszinssatz
n
stB t
stB t
sB t
sB t
GF
der Differenz der periodenabhängigen Sonderzahlungen bei beiden Finanzierungsalternativen
(ΔSZ
sBGF−VD t
) und der Steuervorteile auf Gesellschaftsebene
aus der Abzugsfähigkeit der Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten aus Disagio- und Agiobeträgen der typisch stillen Beteiligung
§ Dis s + A sBGF · ¨¨ ⋅ s ¸¸ . T © ¹ Sofern diese Vorteilhaftigkeitsbedingung Null ist, sind eine Gesellschafterfremdfinanzierung mittels einer atypisch stillen Beteiligung und ein Verkäuferdarlehen indifferent. Weist dagegen die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist die Gesellschafterfremdfinanzierung vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zum Verkäuferdarlehen.
282
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
4.3.5.6
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahl konkurrierender mezzaniner Finanzierungsalternativen
Die in den vorherigen Gliederungspunkten 4.3.5.2 bis 4.3.5.5 hergeleiteten Vorteilhaftigkeitsbedingungen für die Auswahlentscheidung von mezzaninen Finanzierungsalterantiven lassen sich in einer einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung zusammenfassen. Es gilt:
(43061) T
ΔK MF 1− MF 2 = ¦ (− ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) − ΔZ tnBA + ΔBAtnZ ⋅ s )⋅ (1 + i n )
−t
t =0
Die Vorteilhaftigkeit einer mezzaninen Finanzierung im Vergleich zu einer anderen mezzaninen Finanzierung unter der Voraussetzung einer einheitlichen Laufzeit und eines einheitlichen Mittelzuflusses ergibt sich aus der zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten Summe
•
der periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte Berücksichtigung von Steuerwirkungen
•
Z , BA t
⋅ s) ,
Z , BA t
unter
der periodenbezogenen Differenzen der als Betriebsausgabe nicht abzugsfähigen Auszahlungen
•
(FE
(FE )
(Z ) und nBA t
den Steuerwirkungen aus den periodenbezogenen nicht zahlungswirksamen, abzugsfähigen Betriebsausgaben
(BA ⋅ s). nZ t
Bei den zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelten
(FE ) werden Z , BA t
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
283
•
ertragsabhängige und ertragsunabhängige Ausschüttungen bei typisch stillen Beteiligungen,
•
Bearbeitungsgebühren bei typisch stillen Beteiligungen, Nachrang- und Verkäuferdarlehen,
•
Agien und Disagien bei Unternehmen mit einer Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG,
• Zinszahlungen, Garantieentgelte und Vorfälligkeitsentschädigungen erfasst. Nicht als Betriebsausgabe abzugsfähige Auszahlungen
(Z ) sind nBA t
•
der vollständige Betrag der Agien und Disagien, sofern das Unternehmen die Gewinnermittlung nicht nach § 4 Abs. 3 EStG vornimmt,
•
Bearbeitungsgebühren, ertragsabhängige und ertragsunabhängige Ausschüttungen bei atypisch stillen Beteiligungen,
•
Sonderzahlungen,
•
endfällige Rückzahlungsbeträge,
•
Tilgungen,
•
quotale Beteiligungen an den stillen Reserven bei atypisch stillen Beteiligungen. Schließlich gehören zu den Steuerwirkungen von nicht zahlungswirksamen, abzugsfähigen Betriebsausgaben
•
(BA ) nZ t
Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten aus Agien und Disagien.
(i ) wird grundsätzlich in Abhängigkeit von der ) bei positiven gegründeten Rechtsform entweder (i ), (i ) oder (i ), (i ) bei negativen SupplementinSupplementinvestitionen bzw. (i
Als Nettokalkulationszinssatz
n
n nat
n natg / +
n natg
n KapG
n KapG / +
vestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017).
284
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Die Auswahl des kombinierten Ertragsteuersatzes erfolgt in Abhängigkeit von der Rechtsform und von der Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 GewStG. Verwen-
(snat ), (snatg ), (sKapG ), (snatg/ + )
dung finden deshalb grundsätzlich
(s
KapG / +
oder
). Sofern, wie bei der Gesellschafterfremdfinanzierung, nicht nur die
Gesellschaftsebene sondern auch die Gesellschafterebene in die Analyse mit einbezogen wird, werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s
gesamt/ FK / <10%
), (s
gesamt/ FK ≥10%
)
oder
(s
gesamt/ FK / dingl..
)
verwendet. Die
Berechnung erfolgt nach den Formeln (42017), (42018) bzw. (42019). Erfolgt bei der Gesellschafterfremdfinanzierung lediglich eine Steuerwirkung auf Gesellschafterebene, so wird von den kombinierten Ertragsteuersätzen
(s
gesamt/ FK / <10%
), (s
gesamt/ FK ≥10%
)
oder
Ertragsteuersatz auf Gesellschaftsebene
(s
(s
gesamt/ FK / dingl..
KapG / +
)
der kombinierte
) in Abzug gebracht.
Die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit der beiden konkurrierenden mezzaninen Finanzierungsalternativen ergibt sich aus dem Vorzeichen des Ergebnisses der genannten Vorteilhaftigkeitsbedingung (43061) T
ΔK MF 1− MF 2 = ¦ (− ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) − ΔZ tnBA + ΔBAtnZ ⋅ s )⋅ (1 + i n )
−t
t =0
Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt
(K
MF1−MF 2
=0
),
sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste mezzanine Finanzierungsalternative
(MF1)
vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur
zweiten mezzaninen Finanzierungsalternative
(MF 2) .
285
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
4.3.6
Auswahlentscheidung zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
4.3.6.1
Integration der Eigenfinanzierung in die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahl konkurrierender mezzaniner Finanzierungsalternativen
Ausgehend von den folgenden bereits erläuterten Kapitalwertermittlungen der verschiedenen Arten der Eigenfinanzierung
(43001)
K Ef = 0
bei einer Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer,
(43003)
(
K EfKapG = M nom ⋅ 1 − (1 + i n )
−T
)− ¦ Aus ⋅ (1 + s T
t
)⋅ (1 + i )
n −t
gesamt / Aus
t =1
bei einer Eigenfinanzierung durch eine offene Beteiligung des Existenzgründers an einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft mit Vereinbarung einer Ausschüttung,
(43013)
K oB = M nom
( (
n ª1 − (1 + a ⋅ (1 + s KapG )) ⋅ 1 + i « ⋅« T n « − ¦ aus t ⋅ (1 + s KapG ) ⋅ 1 + i ¬ t =1
) )
−T
º » −t » » ¼
286
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
bei einer offenen Beteiligung durch einen externen Dritten, wird die Vorteilhaftigkeit bei einer Auswahlentscheidung wiederum durch den Differenzenkapitalwert der Eigenfinanzierung bestimmt. Wird der Differenzenkapitalwert als Vorteilhaftigkeitsbedingung zwischen der Eigenfinanzierung des Existenzgründers und einer mezzaninen Finanzierung ermittelt, so gilt:
(43062)
ΔK Ef − MF = K Ef − K MF = 0 − K MF = − K MF
Folglich bestimmt das Vorzeichen des Kapitalwertes der mezzaninen Finanzierung die Vorteilhaftigkeit der Eigenfinanzierung im Vergleich zur mezzaninen Finanzierung. Bei einem Kapitalwert von Null sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Ist dagegen der Kapitalwert der mezzaninen Finanzierung negativ (positiv), so ist die Eigenfinanzierung vorteilhaft (nachteilig). Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung von mezzaninen Finanzierungsalternativen
(43061) T
ΔK MF 1− MF 2 = ¦ (− ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) − ΔZ tnBA + ΔBAtnZ ⋅ s )⋅ (1 + i n )
−t
t =0
soll auch für die Auswahlentscheidung zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung verwendet werden. Die einzelnen Zahlungsströme der Eigenfinanzierungsmöglichkeiten lassen sich dabei fast vollständig in der o.g. Formel erfassen. Lediglich zur Erfassung der Ausschüttung an den Existenzgründer bzw. an externe Beteiligte und den aus den Ausschüttungen resultieren-
287
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
den Steuerzahlungen auf Gesellschafts- und auch Gesellschafterebene wird die Formel ergänzt. Hinzugefügt werden die periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte und deren Steuerwirkungen
(FE
Z ,nBA t
⋅ s+ ) .
(FE ) Z ,nBA t
Bei der Berechnung der Steuer-
wirkungen werden die kombinierten Ertragsteuersätze auf Gesellschafts- bzw. Gesellschafterebene
(s ) verwendet. +
Zur Auswahl für den kombinierten Ertragsteuersatz ausschließlichen
Betrachtung
der
(s ) +
Gesellschaftsebene
Ertragsteuersatz einer Kapitalgesellschaft
(s ) KapG
stehen bei einer der
kombinierte
bzw. bei Betrachtung der
Gesellschafts- und der Gesellschafterebene der kombinierte Ertragsteuersatz
(s
gesamt/ Aus
). Diese beiden kombinierten Ertragsteuerssätze ergeben sich aus
den Formeln (36010) bzw. (42011). Nach Ergänzung der zusätzlichen Variablen
(ΔFE
Z ,nBA t
(
⋅ 1+ s+
))
bei der
Vorteilhaftigkeitsbedingung (43061) gilt folgende Vorteilhaftigkeitsbedingung für den Vergleich von Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung:
(43062)
Δ K EF − MF
§ − Δ FE tZ , BA ⋅ (1 − s ) − Δ FE tZ , nBA ⋅ (1 + s + ) · ¸ ⋅ 1+ in = ¦¨ nBA nZ ¨ ¸ + Δ BAt ⋅ s t =0 © − ΔZ t ¹ T
(
)
−t
Ebenfalls bei diesen zahlungswirksamen, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelten
(FE ) erfasst werden Agiobeträge beim RückZ ,nBA t
erwerb eigener Anteile von einem offen beteiligten externen Dritten. Sie werden
288
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
steuerlich wie eine Ausschüttung behandelt und folglich aus dem Gewinn nach Abzug von Körperschaft- und Gewerbesteuern bedient.780 Die endfälligen Rückzahlungsbeträge bei einer offenen Beteiligung durch den Existenzgründer oder einen externen Gläubiger werden im Term der nicht als Betriebsausgabe abzugsfähigen Auszahlungen 4.3.6.2
(Z ) erfasst. nBA t
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
In der Vorteilhaftigkeitsbedingung
(43062)
Δ K EF − MF =
§ − Δ FE tZ , BA ⋅ (1 − s ) − Δ FE tZ , nBA ⋅ (1 + s + ) · ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ nBA nZ ¨ ¸ + Δ BAt ⋅ s t =0 © − ΔZ t ¹ T
(
)
−t
lassen sich alle Zahlungsströme der analysierten Eigenfinanzierungen und mezzaninen Finanzierungen erfassen. Folglich kann diese Vorteilhaftigkeitsbedingung sowohl für Auswahlentscheidungen zwischen zwei Eigenfinanzierungsalternativen, zwei mezzaninen Finanzierungsmöglichkeiten als auch im Vergleich zwischen einer Eigenfinanzierung und einer konkurrierenden mezzaninen Finanzierungsmöglichkeit verwendet werden. Folglich gilt:
780
Vgl. BMF-Schreiben vom 02.12.1998, IV C 6-S 2741-12/98, BStBl. I 1998, S. 1509ff., Tz. 17.
289
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
(43063) T § − ΔFE Z , BA ⋅ (1 − s ) − ΔFE Z , nBA ⋅ (1 + s + ) · t t ¸ ⋅ 1+ in ΔK ( EFoderMF ) = ¦ ¨ nBA nZ ¨ ¸ − ( EFoderMF ) + ΔBAt ⋅ s t = 0 © − ΔZ t ¹
(
)
−t
(i ) wird grundsätzlich, in Abhängigkeit von der ) bei positiven gegründeten Rechtsform, entweder (i ), (i ) oder (i ), (i ) bei negativen SupplementinSupplementinvestitionen bzw. (i Als Nettokalkulationszinssatz
n
n nat
n natg / +
n natg
n KapG
n KapG / +
vestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Die Auswahl des kombinierten Ertragsteuersatzes
(s) bei den als Betriebsaus-
(FE ) erfolgt in Abhängigkeit Z , BA t
gaben abzugsfähigen Finanzierungsentgelten
von der Rechtsform und von der Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 GewStG. Verwendung finden deshalb grundsätzlich
(s
KapG / +
(snat ), (snatg ), (sKapG ), (snatg/ + )
oder
). Sofern, wie bei der Gesellschafterfremdfinanzierung, nicht nur die
Gesellschaftsebene sondern auch die Gesellschafterebene in die Analyse mit einbezogen wird, werden die kombinierten Ertragsteuersätze, d.h.
(s
gesamt/ FK / <10%
), (s
gesamt/ FK ≥10%
)
oder
(s
gesamt/ FK / dingl..
)
verwendet. Die
Berechnung erfolgt nach den Formeln (42017), (42018) bzw. (42019). Erfolgt bei der Gesellschafterfremdfinanzierung lediglich eine Steuerwirkung auf Gesellschafterebene, so wird von den kombinierten Ertragsteuersätzen
(s
gesamt/ FK / <10%
), (s
gesamt/ FK ≥10%
)
oder
(s (s
gesamt/ FK / dingl..
)
der kombinierte
) in Abzug gebracht. Die Auswahl des kombinierten Ertragsteuersatzes (s ) bei den nicht als Betriebs-
Ertragsteuersatz auf Gesellschaftsebene
KapG / +
+
290
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(FE ) wird bei der aus) bzw. bei Betrachtung schließlichen Betrachtung der Gesellschaftsebene (s ) verwendet. Diese der Gesellschafts- und der Gesellschafterebene (s
ausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelten
Z ,nBA t
KapG
gesamt / Aus
beiden kombinierten Ertragsteuerssätze ergeben sich aus den Formeln (36010) bzw. (42011). Die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit der beiden konkurrierenden eigenfinanzierten oder mezzaninen Finanzierungsalternativen ergibt sich aus dem Vorzeichen des Ergebnisses der genannten Vorteilhaftigkeitsbedingung
(43063) ΔK ( EFoderMF )
− ( EFoderMF )
§ − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ ,nBA · ¸ ⋅ 1+ in = ¦¨ + nBA nZ ¨ + ΔBAt ⋅ s ¸¹ t = 0 © ⋅ (1 + s ) − ΔZ t T
(
)
−t
Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt, sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste Finanzierungsalternative vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten Finanzierungsalternative. 4.3.7
Zwischenergebnisse
Die Ergebnisse des Vergleichs zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1.
Bei einer Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer selbst wird der Mittelzufluss auf Unternehmensebene durch den Mittelabfluss auf der Ebene des Existenzgründers kompensiert. Nach der Aufnahme von Eigenkapital bestehen keine juristisch zwingenden Zahlungsverpflichtungen und keine Steuerwirkungen, so dass die künftige Liquidität des Un-
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
291
ternehmens im Vergleich zur Aufnahme von Fremdkapital oder mezzaninem Kapital geringer belastet ist. Der Kapitalwert, der durch den Existenzgründer vorgenommenen Eigenfinanzierung beträgt Null und stellt somit die Unterlassensalternative dar. 2. Bei der Auswahlentscheidung zwischen einer Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer und einer offenen Beteiligung eines Investors werden zwei unterschiedliche Fälle betrachtet. Im ersten Fall erfolgen für die Eigenfinanzierung keine zwingenden juristischen Zahlungverpflichtungen und keine Steuerwirkungen, so dass der Kapitalwert Null beträgt. Im zweiten Fall wird bei Gründung einer Kapitalgesellschaft für die Gesellschaftereinlage des Existenzgründers eine Ausschüttungs- und Rückzahlungsvereinbarung getroffen. Im ersten Fall sind die beiden zu vergleichenden Finanzierungsalternativen indifferent, wenn der Kapitalwert der offenen Beteiligung eines Investors ebenfalls Null beträgt. Als vereinfachendes Vorteilhaftigkeitskriterium wird hierzu der kritische Nettokalkulationszinssatz ermittelt. Der kritische Nettokalkulationszinssatz ist dabei der Nettokalkulationszinssatz, bei dem der Kapitalwert der offenen Beteiligung den Wert Null annimmt. Dieser kritische Nettokalkulationszinssatz wird im Rahmen der Vorteilhaftigkeitsanalyse verglichen mit dem geplanten Nettokalkulationszinssatz. Ist der geplante Nettokalkulationszinssatz höher (niedriger) als der kritische Nettokalkulationszinssatz ergibt sich ein positiver (negativer) Kapitalwert der offenen Beteiligung eines Investors. Da der Kapitalwert der Eigenfinanzierung des Existenzgründers Null ist, ist dieser Kapitalwert der offenen Beteiligung gleichzeitig der Differenzenkapitalwert einer offenen Beteiligung durch einen Investor und einer Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer. Hat der Kapitalwert der offenen Beteiligung eines Investors ein positives (negatives) Vorzeichen, ist die offene Beteiligung eines externen Investors vorteilhafter (nachteiliger) als die Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer.
292
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Im zweiten Fall wird die Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer mit einer Ausschüttungs- und Rückzahlungsvereinbarung verglichen mit der offenen Beteiligung eines Investors. Als vereinfachendes Vorteilhaftigkeitskriterium wird hierbei der kritische Ausschüttungssatz für die Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer gewählt. Der kritische Ausschüttungssatz ist dabei der Ausschüttungssatz, bei dem der Differenzenkapitalwert zwischen der Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer und der offenen Beteiligung eines Investors Null ist. Ist der Differenzenkapitalwert gleich Null, sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Der kritische Ausschüttungssatz wird dann verglichen mit dem für die Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer prognostizierten Ausschüttungssatz. Liegt dieser prognostizierte Ausschüttungssatz für die Beteiligung des Existenzgründers über (unter) dem kritischen Ausschüttungssatz ist die offene Beteiligung des Externen vorteilhaft (nachteilig). Der kritische Ausschüttungssatz dient dem Existenzgründer als Vorteilhaftigkeitskriterium zur Beurteilung einer Investition seiner Eigenmittel im Vergleich zur offenen Beteiligung eines Investors. Darüber hinaus kann er den kritischen Ausschüttungssatz auch als Entscheidungshilfe für die Beurteilung einer Investition seiner Eigenmittel außerhalb oder innerhalb des von ihm gegründeten Unternehmens heranziehen. 3.
Bei der Auswahlentscheidung zwischen konkurrierenden mezzaninen Finanzierungsalternativen kann die Vorteilhaftigkeit durch die Anwendung einer einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung bestimmt werden. Anwendbar ist diese Bedingung auf die in den vorherigen Gliederungspunkten analysierten mezzaninen Finanzierungsmöglichkeiten typisch und atypisch stille Beteiligung, Nachrangund Verkäuferdarlehen sowie Gesellschafterfremdfinanzierung. Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung lautet:
293
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
(43061) ΔK MF 1− MF 2 =
§ − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) · ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ nBA nZ ¨ + ΔBAt ⋅ s ¸¹ t = 0 © − ΔZ t T
(
)
−t
Die Vorteilhaftigkeit einer mezzaninen Finanzierung im Vergleich zu einer anderen mezzaninen Finanzierung, unter der Voraussetzung einer einheitlichen Laufzeit und eines einheitlichen Mittelzuflusses, ergibt sich aus der zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten Summe
•
der periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
(FE ) unter (FE ⋅ s) , Z , BA t
Berücksichtigung von Steuerwirkungen
Z , BA t
•
der periodenbezogenen Differenzen der als Betriebsausgabe nicht abzugsfähigen Auszahlungen
•
(Z ) und nBA t
den Steuerwirkungen aus den periodenbezogenen nicht zahlungswirksamen, abzugsfähigen Betriebsausgaben .
Der zur Berechnung verwendete Nettokalkulationssatz
(BA ⋅ s) nZ t
(i ) bestimmt n
sich in Abhängigkeit von der Rechtsform des betrachteten Unternehmens und der Art der getätigten Supplementinvestionen. Die zur Berechnung der Steuerwirkungen anzuwendenden kombinierten Ertragsteuersätze
(s )
sind in Abhängigkeit von der Rechtsform und
der Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 GewStG festzulegen. Bei einer Gesellschafterfremdfinanzierung ist bei der Festlegung des kombinierten Ertragsteuersatzes zusätzlich zu berücksichtigen, inwieweit sich Steuerwirkungen auf Gesellschafts- bzw. Gesellschafterebene ergeben.
294
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Sofern
(K
die
MF1−MF 2
Vorteilhaftigkeitsbedingung
=0
den
Wert Null
ergibt
) , sind die beiden Finanzierungsalternativen indiffe-
rent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste mezzanine Finanzierungsalternative
(MF1) vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten mezzaninen Finanzierungsalternative (MF 2 ) . 4.
Durch die Erweiterung der in 3. genannten einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung (43061) um einen Term erhält man folgende einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung, die bei der Auswahlentscheidung zwischen zwei Eigenfinanzierungsalternativen, zwei mezzaninen Finanzierungsmöglichkeiten oder einer Eigenfinanzierung im Vergleich zu einer mezzaninen Finanzierung anwendbar ist:
(43063) Δ K ( EFoderMF
) − ( EFoderMF )
§ − Δ FE tZ , BA ⋅ (1 − s ) · ¨ ¸ = ¦ ¨ − Δ FE tZ , nBA ⋅ (1 + s + ) ¸ ⋅ 1 + i n ¸ t =0 ¨ ¨ − Δ Z tnBA + Δ BA tnZ ⋅ s ¸ © ¹ T
(
)
−t
Die Vorteilhaftigkeit unter den Prämissen einer einheitlichen Laufzeit und eines einheitlichen Mittelzuflusses ergibt sich dabei aus der zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten Summe
•
der periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
(FE ) unter (FE ⋅ s) , Z , BA t Z , BA t
Berücksichtigung von Steuerwirkungen
295
4.3 Vergleiche zwischen Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung
•
der periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
•
(FE ) und deren Steuerwirkungen (FE Z ,nBA t
⋅ s+ ) ,
der periodenbezogenen Differenzen der als Betriebsausgabe nicht abzugsfähigen Auszahlungen
•
Z ,nBA t
(Z ) und nBA t
den Steuerwirkungen aus den periodenbezogenen nicht zahlungswirksamen, abzugsfähigen Betriebsausgaben .
Der zur Berechnung verwendete Nettokalkulationssatz
(BA ⋅ s) nZ t
(i ) bestimmt n
sich in Abhängigkeit von der Rechtsform des betrachteten Unternehmens und der Art der getätigten Supplementinvestionen. Die zur Berechnung der Steuerwirkungen anzuwendenden kombinierten Ertragsteuersätze
(s) bzw. (s + ) sind in Abhängigkeit von der Rechts-
form und der Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 GewStG festzulegen. Bei einer Gesellschafterfremdfinanzierung bzw. einer Eigenfinanzierung ist bei der Festlegung des kombinierten Ertragsteuersatzes zusätzlich zu berücksichtigen, inwieweit sich Steuerwirkungen auf Gesellschaftsbzw. Gesellschafterebene ergeben. Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt, sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste Finanzierungsalternative vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten Finanzierungsalternative.
296
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
4.4
Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
4.4.1
Untersuchungsrelevante Charakterisierung von Fremdfinanzierungen
Um einen Vorteilhaftigkeitsvergleich zwischen Eigenfinanzierung, mezzaniner Finanzierung und verschiedenen Möglichkeiten von Fremdfinanzierungen durchführen zu können, werden die für die quantitative Analyse erforderlichen Finanzierungsmodalitäten von Bankkrediten, öffentlichen Förderkrediten, Diskont- und Akzeptkrediten, Leasing und Avalkrediten in der Tabelle IV/11 zusammengestellt. Die Finanzierungsmodalitäten öffentlicher Förderkredite ergeben sich aus den Tabellen VII/9 und VII/10, für Avalkredite aus Tabelle VII/14 im Anhang IV, zum anderen aus den bei den jeweiligen Finanzierungsarten in der Tabelle IV/11 genannten Quellen. Kurz-, mittel- und langfristige Finanzierungen erfolgen unter Verrechung eines Disagios, einer Bearbeitungsgebühr und periodenabhängigen Zinsen mittels Bankkrediten oder öffentlichen Förderkrediten. Die Kredite werden entweder als Kontokorrentkredit oder als Darlehen gewährt. Sofern der für den Kontokorrentkredit vereinbarte Kreditrahmen durch den Kreditnehmer überschritten wird, wird durch den jeweiligen Gläubiger der Finanzierung eine sog. Überziehungsprovision berechnet. Überziehungsprovisionen sind zusätzliche Kreditkosten, die für vorweg nicht vereinbarte Kreditinanspruchnahmen durch den Gläubiger berechnet werden.781 Die vollständige Rückzahlung erfolgt in der Regel bei Kontokorrentkrediten in einem Betrag am Ende der vereinbarten Laufzeit, bei Darlehen durch regelmäßige Tilgungsraten. Sofern Sondertilgungen durch den Kreditnehmer vorgenommen werden, werden grundsätzlich Vorfälligkeitsent-
781
Vgl. JÄHRIG, A./SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 109.
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
297
schädigungen als Entgelt für eventuelle Zinsverluste durch den Gläubiger berechnet.782 Kurz- und mittelfristig ausgerichtete Finanzierungen sind durch Diskont- und Akzeptkredite möglich. Bei der Diskontierung des der Finanzierung zu Grunde liegenden Wechsels werden durch den finanzierenden Gläubiger in der Regel Zinsen, Bearbeitungsgebühren, Wechselprovisionen und Barauslagen in Rechnung gestellt.783 Für Ausfallbürgschaften und Garantien zur Absicherung von Existenzgründungsfinanzierungen werden durch den jeweiligen institutionellen Bürgen bzw. Garanten grundsätzlich Avalprovisionen und Bearbeitungsgebühren in Rechnung gestellt.784 Bei meist langfristig ausgerichteten Fremdfinanzierungen mittels Leasing werden Bearbeitungsgebühren als Kosten der Ingangsetzung des Leasingobjektes und regelmäßige Leasingraten mit dem Leasinggeber vereinbart. Darüber hinaus sind am Ende des Leasingvertrages Mehr- oder Mindererlösbeteiligungen durch den finanzierten Leasingnehmer möglich.785 Erfolgt die Ausübung einer vertraglich vereinbarten Kaufoption, wird der sog. Andienungspreis zu Zahlung fällig.786 Bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer ist dieser verpflichtet, den Gegenstand zu bilanzieren und planmäßig auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abzuschreiben.787
782
Vgl. JÄHRIG, A./SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 145.
783
Vgl. Deutscher Sparkassenverlag, Wechseldiskontkredite, 2002, S.1; JÄHRIG, A./SCHUCK, H. Kreditgeschäft, 1990, S. 126f.
784
Vgl. Tabelle VII/11 und VII/14 im Anhang IV.
785
Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006, S. 174f.
786
Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006, S. 228.
787
Vgl. BMF-Schreiben vom 19.04.1971, IV B/2 – S 2170 – 31/71, BStBl. I 1971, S. 264ff., Tz. V.1 und BMF-Schreiben vom 21.03.1972, F/IV B 2-S 2170 – 11/72, BStBl. I 1972, S. 188ff., II.2.a).
298
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Diese Finanzierungsmodalitäten der einzelnen Fremdfinanzierungsmöglichkeiten sind in der folgenden Tabelle IV/11 nochmals zusammengestellt:
299
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich Bankkredite788
Öffentliche Förderkredite789
Diskontund Akzeptkredite790
Leasing791
Avalkredite792
kurz-, mittel- oder langfristig
kurz-, mitteloder langfristig
kurz- oder mittelfristig
langfristig
langfristig
Disagio bei Auszahlung:
ja
ja
nein
nein, jedoch Mietsonderzahlungen
nein
Bearbeitungsgebühren:
ja
ja
nein
ja als Kosten der Ingangsetzung des Leasingobjektes
ja
Finanzierungsentgelte:
Zinsen
Zinsen
Zinsen, Wechselprovision, Barauslagen
Mietanteil der Leasingrate, Mietnebenkosten
Avalprovision
ja
ja
nein
nein
nein
Ratentilgung , Sondertilgungen oder Endfälligkeit
Ratentilgung, Sondertilgungen, oder Endfälligkeit, Tilgungsfreijahre
Endfälligkeit
Tilgungsanteil in einer Annuitätenleasingrate
Laufzeit:
Bereitstellungsprovision: Tilgungsmodus:
788
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kredite, 2009, S. 1.
789
Die Finanzierungsmodalitäten wurden aus den tabellarischen Darstellungen öffentlicher Förderdarlehen Tabelle VII/9 und TabelleVII/10 im Anhang IV entnommen.
790
Vgl. Deutscher Sparkassenverlag, Wechseldiskontkredite, 2002, S. 1.
791
Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006, S.169ff.
792
Bürgschaften und Garantien von Banken zur Absicherung von Existenzgründungsfinanzierungen werden im Anhang IV in den Ta. VII/13 und VII/14 dargestellt. Die allgemein üblichen Finanzierungsmodalitäten werden aus diesen Tabellen entnommen.
300 Besonderheiten:
Tabelle IV/11:
4.4.2
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten Gewährung von Kontokorrentkrediten oder Darlehen, Bei Sondertilgungen von Darlehen wird eine Vorfälligkeitsentschädigug verlangt. Bei Überziehung von Kontokorrentkrediten wird eine Überziehungsprovision berechnet.793
Gewährung von Kontokorrentkrediten oder Darlehen, Bei Sondertilgungen von Darlehen wird eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangt. Berechnung von Garantieentgelten bei Haftungsfreistellungen Überziehungen von Kontkorrentkrediten sollten grundsätzlich unterbleiben.
Abzug der kompletten Zinsaufwendungen für die Laufzeit des Wechsels bei Kredit valutierung. 794
Mehr- oder Mindererlösbeteiligu ng bei Beendigung des Leasingvertrags. Bei Ausübung der Kaufoption durch den Leasingnehmer erfolgt die Zahlung eines Andienungspreise s. Bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer erfolgt die planmäßige Abschreibung.
Ausfallbürgschaften und Garantien von Banken zur Absicherung von Existenzgründungsfinanzierungen
Analyserelevante Merkmale von Fremdfinanzierungen bei Existenzgründung
Finanzierungsentscheidungen
Nach dem im Gliederungspunkt 4.3 die Vorteilhaftigkeitskriterien einzelner mezzaniner Finanzierungsmöglichkeiten bestimmt wurden, werden in diesem Gliederungspunkt die Vorteilhaftigkeitsbedingungen von wesentlichen Fremdfinanzierungen für Existenzgründer ermittelt. Hierzu gehören Bankkredite, die 793
Vgl. JÄHRIG, A.,/SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 109.
794
Vgl. Deutscher Sparkassenverlag, Wechseldiskontkredit, 2002, S.1.
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
301
öffentlichen Förderkredite, die Diskont-, Akzept- und Avalkredite und das Leasing. Zunächst wird die Auswahlentscheidung unter zwei konkurrierenden Fremdfinanzierungsmöglichkeiten und anschließend von einer Fremdfinanzierung in Konkurrenz zu einer mezzaninen Finanzierung getroffen. Es gelten die Annahmen, dass die Gläubiger der jeweils zu vergleichenden konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten gewillt sind die Finanzierung durchzuführen und die jeweiligen Finanzierungsmittel ausschließlich für die identischen, bereits festgelegten Gründungsinvestitionen verwendet werden. Bei beiden Finanzierungsmöglichkeiten werden darüber hinaus eine identische Laufzeit, ein identischer Auszahlungstermin, eine identische Besteuerung und ein identischer Nettokalkulationszinssatz zu Grunde gelegt. 4.4.3
Vorteilhaftigkeitskriterien von Fremdfinanzierungen
4.4.3.1
Bankkredite
Bankkredite zur Finanzierung von Existenzgründungen werden entweder als Kontokorrentkredit oder Darlehen gewährt.795 Privilegierte Vorteilhaftigkeitskriterien, die für eine Bevorzugung des Bankkredites als Finanzierungsmöglichkeit sprechen, sind, sofern die seitherige Hausbank als Gläubiger gewählt wird, eine bereits bestehende Kundenverbindung und daraus eventuell resultierende gute Vertrauensverhältnisse zum seitherigen Kundenberater.796 Dies kann eine flexible, schnelle Antragstellung und Abwicklung der Finanzierung ermöglichen.
795
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kredite, 2009, S. 1; JÄHRIG, A./SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 176ff.
796
Vgl. Bundesministierium für Wirtschaft und Technologie, Kredite, 2009, S. 1.
302
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
KO-Kriterien für die Wahl eines Bankkredites können dagegen sein, dass die Konditionen eventuell höher und die Sicherheitenstellung in der Regel umfangreicher vereinbart werden als beispielsweise bei öffentlichen Förderkrediten.797 Ein weiteres KO-Kriterium könnte beim Existenzgründer ein belastetes Vertrauensverhältnis zu seiner seitherigen Hausbank sein. Sofern für die beiden zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten KOKriterien und auch privilegierte Kriterien ausgeschlossen werden können, erfolgt ein quantitativer Vorteilhaftigkeitsvergleich unter Anwendung des Vorteilhaftigkeitskriteriums der Kapitalwertmaximierung. Der Kapitalwert eines Kontokorrentkredites
(K KK ) wird dabei wie folgt be-
rechnet:
(44001) T § (i ⋅ M IAt + Üzp t ) ⋅ (1 − s )· ¸¸ ⋅ 1 + i n K KK = − bg ⋅ M nom ⋅ (1 − s ) − ¦ ¨¨ KKt t =1 © − M IAt + SZ t ¹
(
)
−t
Er ergibt sich aus den um Steuervorteile verminderten einmaligen Bearbeitungsgebühren
(bg ⋅ M nom )
für den vereinbarten Kreditrahmen
Kreditgewährung abzüglich der zum Nettokalkulationszinssatz ten Summe der periodenabhängigen Zinszahlungen798 Anspruch genommenen Kreditbetrag
797 798
(M IAt ) ,
(M nom )
bei
(i ) abgezinsn
(iKKt ⋅ M IAt ) aus dem in
den bei Überschreitung des
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 206ff. Die periodenabhängigen Zinsen können um Kreditprovisionen oder Breitstellungsprovisionen erhöht sein. Kreditprovisionen oder Bereitstellungsprovisionen werden von Banken berechnet, um ihre Kosten für ihre Liquiditätshaltung abzudecken. Vgl. BECKER, H. P./PEPPMEIER, A., Bankbetriebslehre, 2002, S. 142.
303
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Kreditrahmens berechneten Überziehungsprovisionen799
(Üzpt ) ,
vermindert
um die Steuervorteile aus deren Abzugsfähigkeit gemäß § 4 Abs. 4 EStG
((iKKt ⋅ M IAt + Üzpt ) ⋅ s ) . Dieser Kapitalwert wird erhöht um die Summe der
zum Nettokalkulationszinssatz rentkreditvalutierungen lungen
(i ) abgezinsten periodenabhängigen Kontokorn
(M IAt ) , vermindert um periodenabhängige Rückzah-
(SZt ) .
Der Kapitalwert des Bankdarlehens
(K D ) wird wie folgt berechnet:
(44002)
K D = M nom
§ (1 − dis − bg ⋅ (1 − s )) ¨ t −1 ª º ¨ § · i 1 tg sz n ¸ ⋅ (1 − s ) ⋅ − − ¨ ¦ Dt t « » ¨ T ⋅ n =0 © ¹ » ⋅ 1+ in ¨− ¦ « ¨ t =1 « dis ⋅ s » «+ ⋅sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) + tg t − » ¨ T ¼ ¬ ©
(
· ¸ ¸ ¸ −t ¸ ¸ ¸ ¹
)
(K D ) ergibt sich aus dem nominellen Mittelzufluss (M nom ) abzüglich Disagio (dis⋅ M nom ) und den um Steuervorteile geminderten Bearbeitungsgebühren (bg ⋅ M nom ⋅ (1 − s )) , vermindert um Dieser Kapitalwert für Bankdarlehen
die Summe der periodenabhängigen Zahlungen. Zu diesen periodenabhängigen 799
Sofern der Gläubiger des Kontokorrentkredites zusätzliche periodenabhängige Gebühren, Spesen, Barauslagen oder Kontoführungsgebühren berechnet können diese mit den Überziehungsprovisionen zusammengefasst werden und bei der Kapitalwertermittlung Berücksichtigung finden. Vgl. BECKER, H. P./PEPPMEIER, A., Bankbetriebslehre, 2002, S. 142.
304
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Zahlungen
gehören
die
um
Steuervorteile
verminderten
Zinsen
t −1 § · § · ¨¨ i Dt ⋅ M nöm ⋅ ¨1 − tg t − ¦ sz n ¸ ⋅ (1 − s )¸¸ und Vorfälligkeitsentschädigunn =0 © ¹ © ¹
(M nom ⋅ szt ⋅ vtt ⋅ (1 − s ) , die Sonderzahlungen (M nom ⋅ szt ) , die Tilgungen (tgt ⋅ M nom ) und die Steuervorteile aus dem auf die Laufzeit verteilten gen
Disagio
§ M nom ⋅ dis ⋅ s · ¨ ¸. T © ¹
Als Nettokalkulationszinssatz wird für die Berechnung der Kapitalwerte für Kontokorrentkredite und Bankdarlehen in Abhängigkeit von der gegründeten
(i ), (i ) oder (i ) bei positiven Supplementin(i ), (i ) bei negativen Supplementinvestitionen
Rechtsform entweder vestitionen bzw.
n nat
n natg / +
n natg
n KapG
n KapG / +
verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Die für die Berechnung der Nettokalkulationszinssätze erforderlichen kombinierten Ertragsteuersätze
(s )
ergeben
aus
sich,
(s ), (s ), (s nat
natg
ebenfalls natg / +
), (s
in
KapG
Abhängigkeit
) oder (s
KapG / +
von
der
Rechtsform,
) nach den Formeln (36002),
(36006), (36008), (36010) bzw. (36011). Zur Berechnung der Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit der Zinsen und der auf die Laufzeit des Bankdarlehens verteilten Disagiobeträge werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s ), (s nat
natg / +
) bzw. (s
KapG / +
(s) , d.h.
) nach den Formeln (36002), (36008), bzw.
(36011) verwendet. Zur Berechnung der Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit der Bearbeitungsgebühren, der Vorfälligkeitsentschädigung und der Überziehungsprovision die kombinierten Ertragsteuersätze
(s) , d.h. (snat ), (snatg ) bzw.
(s ) nach den Formeln (36002), (36006), bzw. (36010) verwendet. KapG
305
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
4.4.3.2
Öffentliche Förderkredite
Privilegierte Kriterien, die für die unbedingte Finanzierung des Gründungsvorhabens mittels öffentlicher Förderkredite sprechen800, können sein:
•
Zinsvorteile, aufgrund staatlicher Subventionen,
•
Haftungsfreistellungen oder
•
Tilgungsfreistellungen.
Ablehnungsgründe und somit KO-Kriterien zur Finanzierung mittels öffentlicher Förderkredite könnten sich für den Existenzgründer aus der, für den Laien, eher unüberschaubaren Vielzahl möglicher Förderkredite, der umfangreichen, bürokratischen Antragstellung und der eher langwierigen Bearbeitung ergeben. Zur Berechung der Kapitalwerte der öffentlichen Förderkredite, die ebenfalls als Kontokorrentkredite und Darlehen gewährt werden, werden die Kapitalwertformeln zur Ermittlung der Kapitalwerte für Bankkredite zu Grunde gelegt. Abweichungen können sich dahingehend ergeben, dass für öffentliche Förderkredite gewährte Haftungsfreistellungen Garantieentgelte berechnet werden. Darüber hinaus sollte eine Überziehung öffentlicher Kontokorrentkredite unterbleiben, so dass bei der Kapitalwertermittlung die Berücksichtigung möglicher Überziehungsprovisionen entfällt. Somit ergibt sich der Kapitalwert für öffentliche Kontokorrentkredite wie folgt:
K öKK = − bg öKK ⋅ M nom ⋅ (1 − s ) (44003)
T
t =1
800
(
− ¦ ((i öKKt ⋅ M IAt + ga ) ⋅ (1 − s ) − M IAt + SZ t ) ⋅ 1 + i n
Vgl. HERING, T./VINCENTI, A., Unternehmensgründung, 2005, S. 206ff.
)
−t
306
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Der Kapitalwert öffentlicher Kontokorrentkredite men
(bg
aus
den
um
Steuervorteile
(K öKK )
verminderten
setzt sich zusam-
Bearbeitungsgebühren
) für den vereinbarten Kreditrahmen (M ) abzüglich der zum Nettokalkulationszinssatz (i ) abgezinsten Summe der periodenabhängiöKK
⋅ M nom
nom
n
(iöKKt ⋅ M IAt ) aus dem in Anspruch genommenen Kreditbetrag (M IAt ) und den Garantieentgelten ( ga) , vermindert um die Steuervorteile aus deren Abzugsfähigkeit gemäß § 4 Abs. 4 EStG ((iöKKt ⋅ M IAt + ga) ⋅ s ) .
gen Zinszahlungen
Dieser Kapitalwert wird erhöht um die Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
abgezinsten periodenabhängigen Kontokorrentkreditvalutierungen
(M IAt ) vermindert um periodenabhängige Rückzahlungen (SZt ) . Der Kapitalwert des öffentlichen Bankdarlehens
(K öD ) wird wie folgt berech-
net:
(44004)
K öD = M nom ⋅
(
)
§ 1 − dis öD − bg öD ⋅ (1 − s ) ¨ t −1 ¨ º ª § öD öD · ¨ T «(i öDt + ga ) ⋅ ¨1 − tg t − ¦ sz n ¸ ⋅ (1 − s ) » n =0 © ¹ ¨− » ⋅ 1+ in « öD ¨ ¦ « t =1 dis ⋅ s » öD öD öD ¨ » « + ⋅sz t ⋅ 1 + vf t ⋅ (1 − s ) + tg t − T ¼ ¬ ©
(
Dieser Kapitalwert für Bankdarlehen Mittelzufluss
)
(K öD )
(
· ¸ ¸ ¸ −t ¸ ¸ ¸ ¹
)
ergibt sich aus dem nominellen
(M nom ) abzüglich Disagio (disöD ⋅ M nom ) und den um Steuer-
307
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
vorteile geminderten Bearbeitungsgebühren
(bg
öD
) , vermindert
⋅ M nom ⋅ (1 − s)
um die Summe der periodenabhängigen Zahlungen. Zu diesen periodenabhängigen Zahlungen gehören die um Steuervorteile verminderten Zinsen und Garantieentgelte
t −1 § · § · ¨¨ (iöDt + ga ) ⋅ M nöm ⋅ ¨1 − tg töD − ¦ sz nöD ¸ ⋅ (1 − s )¸¸ und Vorfäln =0 © ¹ © ¹
ligkeitsentschädigungen
(M
nom
⋅ sztöD
(M
nom
⋅ sztöD ⋅ vttöD ⋅ (1 − s
), die Tilgungen (tg
öD t
⋅ M nom
),
die Sonderzahlungen
) und die Steuervorteile aus dem
§ M nom ⋅ dis öD ⋅ s · ¸¸ . auf die Laufzeit verteilten Disagio ¨¨ T © ¹ Die Nettokalkulationszinssätze
(i ) und die kombinierten Ertragsteuersätze n
(s) werden bei der Berechnung öffentlicher Kontokorrentkredite und Darlehen,
analog der Bankkredite, in Abhängigkeit von der Rechtsform und der Art der Supplementinvestition, verwendet.801 Zur Berechnung der Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit der Garantieentgelte werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s) , d.h. (s nat ), (s natg / + ) bzw. (s KapG / + ) nach den Formeln
(36002), (36008) bzw. (36011) berücksichtigt. 4.4.3.3
Diskont- und Akzeptkredite
Für den Existenzgründer könnten wesentliche KO-Kriterien zur Ablehnung von Diskont- oder Akzeptkrediten die Wechselstrenge802 und die nachteiligen Kon-
801
Vgl. Gliederungspunkt 4.4.3.1
802
Unter Wechselstrenge versteht man den Wechsel als „streng förmliches Papier“ mit strengen Formerfordernissen, vorgeschriebenen Fristen für bestimmte Rechtshandlungen und einer gesamtschuldnerischen Haftung der Wechselbezogenen. Vgl. hierzu KOHLHOF, J., Diskontkredit, Wiesbaden 1985, S. 19; KÄSSL, F. J., Wechsel, 1988, S. 94.
308
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
sequenzen eines Wechselprotestes bei Nichteinlösung des bei Diskont- und Akzeptkrediten einbezogenen Wechsels sein.803 Darüber hinaus ergeben sich im Vergleich zu anderen Finanzierungsmöglichkeiten oftmals Zinsnachteile, da die Diskontzinssätze der Höhe nach mit Kontokorrentzinssätzen vergleichbar sind.804 Gründe, die für die unbedingte Aufnahme eines Diskont- oder Akzeptkredites sprechen, folglich privilegiertes Kriterium für den Existenzgründer sind, sind schwer erkennbar. Für die Auswahlentscheidung nach dem Kapitalwertkriterium wird der Kapi-
(KWK ) wie folgt berechnet:
talwert der Diskont- und Akzeptkredite
K WK = M nom − iWK ⋅ M nom ⋅ T − (P + B ) ⋅ (1 − s ) (44005)
T
(
n − ¦ iWK ⋅ M nom ⋅ s ⋅ 1 + inat t =1
−t
)
(
− M nom ⋅ 1 + i n
)
−T
Wird nun der Nominalbetrag des Diskont- bzw. Akzeptkredites ausgeklammert, so ergibt sich:
P+B ª ⋅ (1 − s ) − 1 + i n «1 − iWK ⋅ T − M nom ⋅« T « n −t « − ¦ iWK ⋅ s ⋅ 1 + i ¬ t =1
(
(44006)
K WK = M nom
(
)
)
−T
º » » » » ¼
803
Vgl. JÄHRIG, A./SCHUCK, H., Kreditgeschäft, 1990, S. 117; OHLMEYER, D./GÖRDEL, K.J., Kreditgeschäft, 1990, S. 267.
804
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 264.
309
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Der Kapitalwert eines Diskont- bzw. Akzeptkredites
(KWK ) setzt sich zusam-
(M nom ) abzüglich den für die komplette Laufzeit des Darlehens (T ) anfallenden Zinsen (iWK ⋅ M nom ) , Provisionen (P ) und Barauslagen (B ) , vermindert um den Steuervorteil aus der Abmen aus dem nominellen Mittelzufluss
805
zugsfähigkeit der Provisionen und Barauslagen gem. § 4 Abs. 4 EStG
((P + B) ⋅ s) . Hiervon werden der zum Nettokalkulationszinssatz (i n ) abgezinste Rückzahlungsbetrag (M nom ) bei Einlösung des Wechsels am Ende der Kreditlaufzeit bzw. der Wechsellaufzeit und die periodenabhängigen Steuervorteile in Abzug gebracht. Periodenabhängige Steuervorteile ergeben sich aus den als Betriebsausgabe abzugsfähigen Zinsaufwendungen, die den Zeitraum vor dem Bilanzstichtag im Jahr der Kreditauszahlung betreffen und den Auflösungsbeträgen aktiver Rechnungsabgrenzungsposten für im Auszahlungsjahr vorab bereits berechnete Zinsaufwendungen, die die Folgejahre nach der Kreditauszahlung betreffen
(iWK ⋅ M nom ⋅ s) .
Die Nettokalkulationszinssätze
806
(i ) werden bei der Berechnung von Diskontn
und Akzeptkrediten, analog wie bei der Ermittlung der Bankkredite, in Abhängigkeit von der Rechtsform und der Art der Supplementinvestition, verwendet.807 Zur Berechnung der Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit der Provisionen und Barauslagen werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s ) ,
d.h.
(s ), (s ) bzw. (s ) nach den Formeln (36002), (36006), bzw. (36010) nat
natg
KapG
verwendet. Zur Berechnung der Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit der auf die Laufzeit des Diskont- bzw. Akzeptkredites verteilten Zinsaufwendungen 805
Vgl. BECKER, H.P./PEPPMEIER, A., Bankbetriebslehre, 2002, S. 147.
806
Vgl. BFH-Urteil v. 31.07.1967, I 234/64, BStBl II 1968, S.7; Beck’scher Bilanzrechtskommentar, 2006, § 253 Rn 100.
807
Vgl. Gliederungspunkt 4.4.3.1.
310
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s
KapG / +
4.4.3.4
(s ) ,
d.h.
(s ), (s nat
natg / +
)
bzw.
) nach den Formeln (36002), (36008), bzw. (36011) berücksichtigt. Leasing
Privilegierte Kriterien zur unbedingten Entscheidung des Existenzgründers für eine Leasingfinanzierung können sein:
•
Die Übernahme des Amortisationsrisikos durch den Leasinggeber beim Operating Leasing kann insbesondere bei einer Nutzung von Vermögensgegenständen für lediglich eine Betriebssaison vorteilhaft sein.808
•
Vermögensgegenstände mit häufigem Modellwechsel können besser an den technischen Fortschritt angepasst werden.809
•
Investitionsgüter können während der Vertragslaufzeit beim Operating Leasing auf ihre Eignung getestet werden und nach der Vertragslaufzeit ist dennoch ein käuflicher Erwerb möglich.810
•
Bei der Leasingfinanzierung erfolgt eine geringere Kapitalbindung als beim Kauf, was sich auf eine Verbesserung der bilanziellen Kennzahlen Verschuldungsgrad und Eigenkapitalquote und des Kreditpotentials auswirken kann.811
Ein KO-Kriterium, das zur Ablehnung einer Leasingfinanzierung führen könnte, sind beispielsweise die Unkündbarkeit des Leasingvertrages während der
808
Vgl. FALTER, M., Kreditgeschäft, 2004, S. 468. Da der Leasingnehmer nur eine begrenzte Zeit an das Leasingobjekt gebunden ist, spricht MARTINEK von einem begrenzten Überalterungsrisiko bei geleasten Anlagegütern. Vgl. MARTINEK, M., Leasing, 1991, S. 44.
809
Vgl. KROLL, M., Leasing, 1992, S. 160ff.; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 272.
810
Vgl. PETERS, B., Leasinggeschäft, 1994; S. 2; FALTER, M., Kreditgeschäft, 2004, S. 468.
811
Vgl. LIENHARD, E., Leasing, 1976, S. 153ff.; GEBHARD, J., Finanzierungsleasing, 1990, S. 25ff.; KEMPF, T./WALTER-YADEGARDJAM, T., Sachkapitalüberlassung, 2008, S. 359f.
311
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Grundmietzeit beim Finanzierungsleasing oder mögliche Vertrags- und Rechtsunsicherheiten.812 Um quantitative Vor- bzw. Nachteile beispielsweise in steuerlicher Hinsicht im Vergleich zu anderen Finanzierungsmöglichkeiten überprüfen zu können, wird wiederum der Kapitalwert der Leasingfinanzierung ermittelt. Der Kapitalwert einer Leasingfinanzierung wird in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes813 berechnet. Erfolgt die wirtschaftliche Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasinggeber, so wird der Kapitalwert814 wie folgt bestimmt:
(
K LLG = − Msz − Bg ⋅ (1 − s ) − ( Ap − EZ ⋅ (1 − s )) ⋅ 1 + i n (44007)
T Msz · § − ¦ ¨ (lt ⋅ M nom + Nk t ) ⋅ (1 − s ) − ⋅ s ¸ ⋅ 1+ in T ¹ t =1 ©
(
)
−T
−t
)
Der Kapitalwert einer Leasingfinanzierung bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber derzahlung
(Msz )
(K ) ergibt sich aus einer MietsonLG L
abzüglich der um Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit
gem § 4 Abs. 4 EStG geminderten Bearbeitungsgebühren von werden der zum Nettokalkulationszinssatz preis
( Ap)
(Bg ⋅ (1 − s)) . Hier-
(i ) abgezinste Andienungsn
bei Ausübung einer vertraglich vereinbarten Kaufoption nach
Ablauf der Grundmietzeit oder Endzahlungen
(EZ ) als Mehr- oder Minderer-
812
Vgl. KROLL, P., Leasing, 1992, S. 164ff.; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 273.
813
Vgl. Gliederungspunkt 2.3.3.2.4.5
814
Vgl. MOLDENHAUER, T., Leasing, 2006, S.229.
312
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
löse bei Nichtausübung der Kaufoption und Verkauf des Leasinggegenstandes vom Leasingeber an einen Dritten in Abzug gebracht. Dieser Betrag wird vermindert um die jeweiligen Steuerwirkungen der steuerlichen Hinzurechnung des Mehrerlösese bzw. der Abzugsfähigkeit des Mindererlöses. Darüber hinaus wird die zum Nettokalkulationszinssatz gigen Leasingraten
(lt )
(i ) abgezinste Summe der periodenabhänn
und Mietnebenkosten
(Nkt ) , vermindert um Steuer-
vorteile aus deren Abzugsfähigkeit als Betriebsausgaben gemäß § 4 Abs. 4 EStG abgezogen. Zudem abgezogen werden die zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten Steuervorteile aus den pro Periode aufgelösten Rechnungn
§ Msz ⋅ s · ¸ zu Beginn der © T ¹
sabgrenzungsposten der Mietsonderzahlungen ¨ Leasingfinanzierung.
Erfolgt die wirtschaftliche Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasingnehmer, ergibt sich folgende Kapitalwertermittlung:
(44008)
(
K LLN = − Msz − Bg ⋅ (1 − s ) − ( Ap − EZ ⋅ (1 − s )) ⋅ 1 + i n T
(
)
)
−T
(
Msz · § − ¦ ¨ lt ⋅ M nom + Nk t − ltZi ⋅ M nom + Nk t ⋅ s − ⋅ s ¸ ⋅ 1+ in T ¹ t =1 ©
−t
)
Der Kapitalwert einer Leasingfinanzierung bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer
(K ) ist nahezu identisch mit dem LN L
Kapitalwert bei wirtschaftlicher Zurechnung zum Leasinggeber. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass lediglich die periodenabhängigen Zins- und Kostenanteile der Leasingrate
(l ) als Betriebsausgaben gemäß § 4 Abs. 4 Zi t
EStG abzugsfähig sind. Die sich bei einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer ergebenden Steuervorteile aus der
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
313
erforderlichen periodenbezogenen planmäßigen Abschreibung gemäß § 6 Abs. 1 Ziff. 1 EStG, bleiben bei der Kapitalwertermittlung unberücksichtigt, wenn bei der zu vergleichenden Finanzierungsalternative identische Steuervorteile aus planmäßigen Abschreibungen bestehen. Die Nettokalkulationszinssätze
(i ) werden bei der Berechnung von Leasingfin
nanzierungen, unabhängig von der wirtschaftlichen Zurechnung beim Leasingeber oder dem Leasingnehmer, analog wie bei der Ermittlung der Bankkredite, in Abhängigkeit von der Rechtsform und der Art der Supplementinvestition verwendet.815 Zur Berechnung der Steuerwirkungen aus der Abzugsfähigkeit der Bearbeitungsgebühren, der Mindererlöse und der Nebenkosten werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s) , d.h. (snat ), (snatg ) bzw. (sKapG ) nach den
Formeln (36002), (36006) bzw. (36010) verwendet. Zur Berechnung der Steuerwirkungen für den Auflösungsbetrag von Rechnungsabgrenzungsposten für Mietsonderzahlungen und die Leasingraten werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s) , d.h. (s nat ), (snatg / + ) bzw. (s KapG / + ) nach den Formeln
(36002), (36008) bzw. (36011) angewendet. 4.4.3.5
Avalkredite
Bei Avalkrediten stellt eine Bank, i.d.R die Bürgschaftsbank des jeweiligen Bundeslandes in dem das gegründete Unternehmen seinen Sitz hat, für den Existenzgründer eine Bürgschaft oder Garantie gegenüber Gläubigern816 unter Berechnung einer Avalprovision und von Bearbeitungsgebühren. Ein privilegiertes Kriterium zur Aufnahme eines Avalkredites ist gegeben bei unzureichender Sicherheitenstellung durch den Existenzgründer.
815
Vgl. Gliederungspunkt 4.4.3.1.
816
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 265; BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 576.
314
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Der Kapitalwert des Avalkredites
(44009)
(K AK ) wird wie folgt berechnet.
T § K AK = −M nom ⋅ ¨ bg ⋅ (1 − s ) + ¦ apt ⋅ (1 − s ) ⋅ 1 + i n t =1 ©
(
)
−t
· ¸ ¹
(K AK ) setzt sich zusammen aus einer einmaligen Bearbeitungsgebühr (M nom ⋅ bg ) bei Kreditgewährung vermindert um Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit gemäß § 4 Abs. 4 EStG (M nom ⋅ bg ⋅ s ) Der Kapitalwert des Avalkredites
und der Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(M nom ⋅ apt ) , Ertragsteuervorteile (M nom ⋅ apt ⋅ s ) . abhängigen
Avalprovisionen817
Die Nettokalkulationszinssätze
(i ) n
(i ), abgezinsten periodenn
vermindert
um
deren
werden bei der Berechnung von
Avalkrediten in Abhängigkeit von der Rechtsform und der Art der Supplementinvestition verwendet. Zur Berechnung der Steuerwirkungen aus der Abzugsfähigkeit der Bearbeitungsgebühren und der Avalprovisionen werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s) , d.h. (snat ), (snatg ) bzw. (sKapG ) nach den For-
meln (36002), (36006) bzw. (36010) verwendet. Hinsichtlich der Steuerwirkungen der Avalprovisionen ist zu berücksichtigen, dass bei der Ermittlung des Gewerbeertrags keine Hinzurechnung der Avalprovision erfolgt.818
817
Vgl. BECKER, H. P./PEPPMEIER, A., Bankbetriebslehre, 2002, S. 150.
818
Vgl. BFH-Urteil vom 29.03.2007, IV R 55/5, DStR 2007, S. 1253ff.
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
4.4.4
Auswahlentscheidung zwischen konkurrierenden Fremdfinanzierungen
4.4.4.1
Ausgangssituation
315
In die Auswahlentscheidungen zwischen konkurrierenden Fremdfinanzierungen werden Bankkredite, öffentliche Förderkredite, Diskont- und Akzeptkredite und Leasing einbezogen. Darüber hinaus wird darauf eingegangen, bei welchen Konstellationen ein Avalkredit in einen Finanzierungsvergleich einzubinden ist. Die Auswahlentscheidungen werden ausschließlich nach dem Kriterium der Kapitalwertmaximierung getroffen. Es wird angenommen, dass privilegierte Kriterien und auch KO-Kriterien in der Auswahlentscheidung keine Rolle mehr spielen. Einheitliche Mittelzuflüsse werden ausschließlich zur Realisierung der Gründungsinvestitionen verwendet. Die Fremdkapitalgläubiger haben ihre Bereitschaft zur Durchführung der Finanzierung bereits signalisiert. Die Laufzeiten der verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten sind identisch. Zudem sind die Nettokalkulationszinssätze und die kombinierten Ertragsteuersätze in Abhängigkeit von der Rechtsform und der Art der Supplementinvestition identisch und im Zeitablauf der Laufzeit der Finanzierung konstant. Die jeweils zu verwendenden Nettokalkulationszinssätze und kombinierten Ertragsteuersätze werden bei der Ermittlung der Kapitalwerte im Gliederungspunkt 4.4.3 angegeben. 4.4.4.2
Vergleich zwischen Bankkredit und öffentlichem Förderkredit
Für die Auswahlentscheidung zwischen einem Bankkredit und einem öffentlichen Förderkredit wird der Differenzenkapitalwert unter Verwendung der bereits ermittelten Kapitalwerte (44001) und (44003) für Kontokorrentkredite bzw. (44002) und (44004) für Darlehen berechnet.
316
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Zunächst wird der Differenzenkapitalwert eines Bankenkontokorrentkredites und eines öffentlichen Kontokorrentkredites
(ΔK KK−öKK ) bestimmt:
(44010)
ΔK KK −öKK = −bg ⋅ M nom ⋅ (1 − s ) T
(
− ¦ ((i KKt ⋅ M IAt + Üzp t ) ⋅ (1 − s ) − M IAt + SZ t ) ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
T § (iöKKt ⋅ M IAt + ga ) ⋅ (1 − s )· ¸¸ ⋅ 1 + i n + bg öKK ⋅ M nom ⋅ (1 − s ) + ¦ ¨¨ M SZ − + t =1 © IAt t ¹
(
)
−t
Vereinfachend kann diese Vorteilhaftigkeitsbedingung auch wie folgt formuliert werden:
ΔK KK − öKK = ΔBg KK − öKK ⋅ (1 − s ) (44011)
T
((
)
)(
+ ¦ ΔZi tKK − öKK + Üzp t − ga ⋅ (1 − s ) + ΔSZ tKK − öKK ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
Die Vorteilhaftigkeit des Bankenkontokorrentkredites im Vergleich zu einem öffentlichen Kontokorrentkredit ergibt sich aus der Differenz der bezahlten Bearbeitungsgebühren
(ΔBg
KK −öKK
⋅s
(ΔBg
KK −öKK
)
vermindert
um
Steuervorteile
), die sich aus deren Abzugsfähigkeit gem. § 4 Abs. 4 EStG
ergeben. Hierzu addiert werden die Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten Differenz der periodenabhängigen Zinsen (ΔZi n
KK −öKK
für den Bankenkontokorrentkredit geleisteten Überziehungsprovisionen
) , die
(Üzpt )
abzüglich der für den öffentlichen Kontokorrentkredit geleisteten Garantieent-
317
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
gelte
(Gat ) , jeweils vermindert um deren Steuervorteile aus der Abzugsfähig-
keit gemäß § 4 Abs. 4 EStG
((ΔZi
KK −öKK
t
Wert wird die zum Nettokalkulationszinssatz Differenzen
(ΔSZ
KK −öKK t
der
geleisteten
) )
+ Üzpt − Gat ⋅ s . Zu diesem
(i ) n
abgezinste Summe der
periodenabhängigen
Sonderzahlungen
) während der Laufzeit der Kontokorrentkredite addiert.
Sofern dieser Differenzenkapitalwert Null ist, sind die beiden konkurrierenden Finanzierungsalternativen indifferent. Weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist der Bankenkontokorrentkredit vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zum öffentlichen Kontokorrentkredit. Die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Differenzenkapitalwert für den Vergleich eines Bankdarlehens und eines öffentlichen Förderdarlehens
(ΔKD−öD )
wird
aus den beiden Kapitalwerten entsprechend den Formeln (44002) und (44004) berechnet:
318
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
ΔK D −öD =
§ (1 − dis − bg ⋅ (1 − s )) ¨ t −1 ª º ¨ § · i tg sz n ¸ ⋅ (1 − s ) 1 ⋅ − − ¨ ¦ Dt t « » ¨ T M nom ⋅ n =0 © ¹ » ⋅ 1+ in ¨− ¦« ¨ t =1 « dis ⋅ s » « + ⋅sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) + tg t − » ¨ T ¼ ¬ © (44012) − M nom ⋅
(
(
)
§ 1 − dis öD − bg öD ⋅ (1 − s ) ¨ t −1 ¨ ª º § · öD ( ) i ga tg sz nöD ¸ ⋅ (1 − s ) » 1 + ⋅ − − ¨ ¨ T « öDt ¦ t n =0 © ¹ ¨− « » ⋅ 1+ in öD ¨ ¦ t =1 « dis ⋅ s » öD öD öD ¨ « + ⋅sz t ⋅ 1 + vf t ⋅ (1 − s ) + tg t − » T ¼ ¬ ©
(
(
)
· ¸ ¸ ¸ −t ¸ ¸ ¸ ¹
)
· ¸ ¸ ¸ −t ¸ ¸ ¸ ¹
)
Diese Vorteilhaftigkeitsbedingungen kann folgendermaßen vereinfachend formuliert werden:
ΔK D −öD = ΔDis D −öD + ΔBg D −öD ⋅ (1 − s ) (44013)
(
)
ª ΔZit D −öD − Gat + ΔVf t D −öD ⋅ (1 − s ) º » n + ¦ «« ΔDis D −öD ⋅ s » ⋅ 1 + i D − öD D −öD t =1 + ΔSZ t + ΔTg t − »¼ «¬ T T
(
)
−t
Die Vorteilhaftigkeit des Bankdarlehens im Vergleich zu einem öffentlichen Förderdarlehen ergibt sich aus der Differenz der bezahlten Disagien
(ΔDis ) und Bearbeitungsgebühren (ΔBg ) vermindert um Steuer⋅ s ), die sich aus deren Abzugsfähigkeit gem. § 4 Abs. 4 vorteile (ΔBg D−öD
D−öD
D −öD
319
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
EStG ergeben. Hierzu addiert werden die Summe der zum Nettokalkulations-
(i ) n
zinssatz
(ΔZi
D − öD t
Differenz
der
periodenabhängigen
Zinsen
) abzüglich der für das öffentliche Förderdarlehen geleisteten Ga-
rantieentgelte
(Gat ) zuzüglich der Differenz der Vorfälligkeitsentschädigun-
), jeweils vermindert um deren Steuervorteile aus der Abzugs)⋅ s) . Zu − Ga + ΔVf fähigkeit gemäß § 4 Abs. 4 EStG ((ΔZi gen
(ΔVf
abgezinsten
D −öD
t
D −öD
t
diesem Wert wird die zum Nettokalkulationszinssatz der
Differenzen
(ΔSZ
D−öD t
der
geleisteten
t
t
D −öD
(i ) abgezinste Summe n
periodenabhängigen
Sonderzahlungen
) während der Laufzeit der Darlehen addiert. Sofern dieser Differen-
zenkapitalwert Null ist, sind die beiden konkurrierenden Finanzierungsalternativen indifferent. Weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist das Bankdarlehen vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zum öffentlichen Förderdarlehen. 4.4.4.3
Vergleich zwischen Bankkredit und Diskont- oder Akzeptkredit
Der Differenzenkapitalwert als Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung zwischen einem Bankkredit und einem Diskont- bzw. Avalkredit
(ΔK D−WK )
wird unter Verwendung der bereits ermittelten Kapitalwerte,
entsprechend den Berechnungsformeln (44002) und (44006), berechnet.
320
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(44014)
ΔK D −WK =
§ (− dis − bg ⋅ (1 − s )) ¨ t −1 ª º ¨ · § ⋅ − − 1 i tg sz n ¸ ⋅ (1 − s ) ¨ ¦ « » Dt t ¨ T M nom ⋅ n =0 ¹ © » ⋅ 1+ in ¨− ¦« ¨ t =1 « dis ⋅ s » «+ ⋅sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) + tg t − » ¨ ¬ T ¼ ©
(
ª P+B − M nom ⋅ «− iWK ⋅ T − ⋅ (1 − s ) − 1 + i n M nom ¬
(
)
−T
T
· ¸ ¸ ¸ −t ¸ ¸ ¸ ¹
) (
− ¦ iWK ⋅ s ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
º » ¼
Diese Vorteilhaftigkeitsbedingung kann vereinfachend folgendermaßen formuliert werden:
ΔK D −WK = ΔDis D −WK + (Bg − P − B ) ⋅ (1 − s ) (44015)
(
)
ª ΔZit D −WK + Vf t ⋅ (1 − s ) º n » + ¦« Dis ⋅ s » ⋅ 1 + i D −WK « − t =1 + SZ t + ΔTg t T ¼» ¬« T
(
)
−t
Die Vorteilhaftigkeit des Bankdarlehens im Vergleich zu einem Diskont- oder Akzeptkredit berechnet sich aus der Differenz der bezahlten Disagien
(ΔDis
D−WK
), der Bearbeitungsgebühren für das Bankdarlehen abzüglich der
Wechselkreditprovison und der Barauslagen Steuervorteile
(Bg − P − B)
vermindert um
((Bg − P − B) ⋅ s) , die sich aus deren Abzugsfähigkeit gem. § 4
Abs. 4 EStG ergibt. Hierzu addiert wird die Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
abgezinsten
Differenz
der
periodenabhängigen
Zinsen
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
321
(ΔZi ) und der Vorfälligkeitsentschädigungen für das Bankdarlehen (Vf ), jeweils vermindert um deren Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit + Vf )⋅ s ) . Zu diesem Wert werden die gemäß § 4 Abs. 4 EStG ((ΔZi D −WK
t
t
D −WK
t
zum Nettokalkulationszinssatz zahlungen
(SZ ) t
t
(i ) abgezinsten periodenabhängigen Sondern
während der Laufzeit des Bankdarlehens addiert. Sofern
dieser Differenzenkapitalwert Null ist, sind die beiden konkurrierenden Finanzierungsalternativen indifferent. Weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist das Bankdarlehen vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zum Diskont- bzw. Akzeptkredit. 4.4.4.4
Vergleich zwischen Bankkredit und Leasing
Für die Auswahlentscheidung zwischen einem Bankkredit und einer Leasingfinanzierung wird die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Differenzenkapitalwert
(ΔK ) bzw. (ΔK ) unter Verwendung der bereits berechneten KapitalLG D− L
LN D− L
werte, entsprechend den Berechnungsformeln (44002) für einen Bankkredit und (44007) bei einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber bzw. (44008) bei einer wirtschaftlichen Zurechnung zum Leasingnehmer, ermittelt. Die Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung zwischen einem Bankkredit und einer Leasingfinanzierung bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber
(ΔK ) lautet: LG D− L
322
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(44016)
ΔK DLG− L =
§ (1 − dis − bg ⋅ (1 − s )) ¨ t −1 ª º ¨ § · ⋅ − − 1 i tg sz n ¸ ⋅ (1 − s ) ¨ ¦ « » Dt t ¨ T M nom ⋅ n =0 © ¹ » ⋅ 1+ in ¨− ¦« ¨ t =1 « dis ⋅ s » «+ ⋅sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) + tg t − » ¨ T ¼ ¬ ©
(
( ) Msz · + Nk ) ⋅ (1 − s ) − ⋅ s ¸ ⋅ (1 + i ) T
+ Msz + Bg L ⋅ (1 − s ) + ( Ap − EZ ⋅ (1 − s )) ⋅ 1 + i n T § + ¦ ¨ (l t ⋅ M nom t =1 ©
· ¸ ¸ ¸ −t ¸ ¸ ¸ ¹
)
−T
n
t
¹
Bei einer wirtschaftlichen Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber muss in der Auswahlentscheidung zwischen einem Bankkredit und der Leasingfinanzierung berücksichtigt werden, dass sich beim Bankkredit aus der wirtschaflichen Zurechnung und Bilanzierung des erworbenen Vermögensgegenstandes Steuervorteile aus der planmäßigen Abschreibung des Vermögensgegenstandes gem. § 6 Abs. 1 Ziff. 1 EStG ergeben. Folglich ist der Differenzenkapitalwert um diese zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten periodenabhängigen Steuervorteile aus planmäßiger Abschreibung
( AfAt ⋅ s) bei einer
Finanzierung durch einen Bankkredit zu erhöhen. Der Differenzenkapitalwert wird deshalb wie folgt berechnet:
323
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
(44016)
ΔK DLG− L =
M nom
§ (1 − dis − bg ⋅ (1 − s )) ¨ t −1 ª º ¨ § · 1 ⋅ − − i tg sz n ¸ ⋅ (1 − s ) + ⋅sz t » ¨ ¦ t « Dt ¨ n =0 © ¹ « » ¨ T « » ¨ ⋅ dis ⋅ s n » ⋅ 1+ i ¨ − ¦ «⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) + tg t − T » ¨ t =1 « « − Afa t ⋅ s » ¨ « » ¨¨ ¬ ¼ ©
(
( ) Msz · + Nk ) ⋅ (1 − s ) − ⋅ s ¸ ⋅ (1 + i ) T
+ Msz + Bg L ⋅ (1 − s ) + ( Ap − EZ ⋅ (1 − s )) ⋅ 1 + i n T § + ¦ ¨ (l t ⋅ M nom t =1 ©
· ¸ ¸ ¸ ¸ −t ¸ ¸ ¸ ¸ ¸¸ ¹
)
−T
n
t
¹
Vereinfachend formuliert, ergibt sich folgende Vorteilhaftigkeitsbedingung: (44017)
Δ K DLG− L = Dis − Msz + ΔBg D − L ⋅ (1 − s )
ª(Zi t + Vf t − Lt − Nk t ) ⋅ (1 − s ) º T « (Dis − Msz ) ⋅ s »» ⋅ 1 + i n + ¦ « + SZ t + Tg t − T » t =1 « « − Afa ⋅ s » t ¬ ¼
(
(
− ( Ap − EZ ⋅ (1 − s )) ⋅ 1 + i n
)
−t
)
−T
Die Vorteilhaftigkeit des Bankdarlehens im Vergleich zu einer Leasingfinanzierung bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingge-
324
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
ber ergibt sich aus der Differenz zwischen dem bezahlten Disagio für einen Bankkredit
(Dis )
(Msz )
und der Mietsonderzahlung
im Rahmen einer
Leasingfinanzierung zuzüglich der Differenz der Bearbeitungsgebühren für ein Bankkredit und einer Leasingfinanzierung vorteile
(ΔBg
D− L
⋅s
(ΔBg ) vermindert um SteuerD−L
) , die sich aus deren Abzugsfähigkeit gem. § 4 Abs. 4
EStG ergibt. Hierzu addiert werden die Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten, periodenabhängigen Zinsen (Zi ) zuzüglich der Vorfäln
t
ligkeitsentschädigungen für das Bankdarlehen abhängigen Leasingrate
(Vf ), abzüglich der periodent
(Lt ) und der Nebenkosten (Nkt ) , jeweils vermindert
um deren Steuervorteile aus der Abzugsfähigkeit gemäß § 4 Abs. 4 EStG
((Zi + Vf t
t
tionszinssatz
) ). Zu diesem Wert werden die zum Nettokalkula(i ) abgezinsten periodenabhängigen Sonderzahlungen (SZ )
− Lt − NKt ⋅ s
und Tilgungen
n
t
(Tgt ) während der Laufzeit des Bankdarlehens addiert. Darüber
hinaus werden bei der Ermittlung des Kapitalwertes die Steuerwirkungen aus der zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten und auf die Finanzierungslaufzeit verteilten Differenz zwischen dem Disagio für das Bankdarlehen und der
§ Dis − Msz · ⋅ s ¸ berücksichtigt. T © ¹
Mietsonderzahlung für das Leasing ¨
Einbezogen werden auch die Steuerwirkungen aus den zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten periodenabhängigen planmäßigen Abschreibungen
( Afat ⋅ s) bei einer Bankkreditfinanzierung. Schließlich wird bei Ausübung der Kaufoption bei einer Leasingfinanzierung der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinste Andienungspreis ( Ap) bzw. bei einer Nichtausübung der n
Kaufoption ein Mindererlös
(− EZ )
in Abzug gebracht. Ergibt sich anstelle
325
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
des Mindererlöses ein Mehrerlös
(+ EZ ) , so erhöht dieser den Differenzenka-
pitalwert. Sofern dieser Differenzenkapitalwert Null ist, sind die beiden konkurrierenden Finanzierungsalternativen indifferent. Weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist das Bankdarlehen vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur Leasingfinanzierung. Erfolgt dagegen die wirtschaftliche Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer, so ergibt sich für die Auswahlentscheidung zwischen einem Bankkredit und einer Leasingfinanzierung folgende Vorteilhaftigkeitsbedingung:
(44018)
ΔK DLN− L =
§ (1 − dis − bg ⋅ (1 − s )) ¨ t −1 ª º ¨ § · ⋅ − − 1 i tg sz n ¸ ⋅ (1 − s ) ¨ ¦ » Dt t « ¨ T M nom ⋅ n =0 © ¹ » ⋅ 1+ in ¨− ¦« ¨ t =1 « dis ⋅ s » » «+ ⋅sz t ⋅ (1 + vf t ⋅ (1 − s )) + tg t − ¨ T ¼ ¬ ©
(
(
(
)
( ) Msz · + Nk ) ⋅ s ) − ⋅ s ¸ ⋅ (1 + i ) T
+ Msz + Bg L ⋅ (1 − s ) + ( Ap − EZ ⋅ (1 − s )) ⋅ 1 + i n T § + ¦ ¨ l t ⋅ M nom + Nk t − l tZi ⋅ M nom t =1 ©
· ¸ ¸ ¸ −t ¸ ¸ ¸ ¹
−T
n
t
¹
Diese Vorteilhaftigkeitsbedingung kann bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer vereinfachend folgendermaßen formuliert werden:
326
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(44019)
ΔK DLN− L = Dis − Msz + ΔBg D − L ⋅ (1 − s ) ª(Zi t + Vf t − Nk t ) ⋅ (1 − s ) − Lt + LZit ⋅ s º » ⋅ 1+ in +¦« ( Dis − Msz ) ⋅ s » « t =1 + SZ t + Tg t − »¼ T ¬« T
(
(
− ( Ap − EZ ⋅ (1 − s )) ⋅ 1 + i n
)
−t
)
−T
Die Vorteilhaftigkeit des Bankdarlehens im Vergleich zu einer Leasingfinanzierung bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer ergibt sich aus der Differenz zwischen dem bezahlten Disagio für einen
(Dis )
Bankkredit
(Msz )
und der Mietsonderzahlung
im Rahmen einer
Leasingfinanzierung zuzüglich der Differenz der Bearbeitungsgebühren für einen Bankkredit und eine Leasingfinanzierung Steuervorteile
(ΔBg
D− L
⋅s
(ΔBg ), vermindert um D−L
) , die sich aus deren Abzugsfähigkeit gem. § 4 Abs.
4 EStG ergeben. Hierzu addiert werden die Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten, periodenabhängigen Zinsen (Zi ) zuzüglich der n
t
Vorfälligkeitsentschädigungen für das Bankdarlehen Nebenkosten
(Vf ) und abzüglich der t
(Nkt ) , jeweils vermindert um deren Steuervorteile aus der Ab-
((Zi
zugsfähigkeit gemäß § 4 Abs. 4 EStG
t
) )
+ Vft − Nkt ⋅ s .
Hiervon in Abzug gebracht werden die periodenabhängigen Leasingraten vermindert um die Steuervorteile
(L
t
Zi
)
(L ) t
⋅ s aus der Abzugsfähigkeit der Zins-
und Kostenanteile der Leasingrate gem. § 4 Abs. 4 EStG. Zu diesem Wert werden die zum Nettokalkulationszinssatz gen Sonderzahlungen
(i ) abgezinsten periodenabhängin
(SZ ) und Tilgungen (Tg ) während der Laufzeit des t
t
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
327
Bankdarlehens addiert. Zudem werden bei der Ermittlung des Kapitalwertes die Steuerwirkungen aus der zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten und auf die Finanzierungslaufzeit verteilten Differenz zwischen dem Disagio für das Bankdarlehen und der Mietsonderzahlung für das Leasing berücksichtigt
§ Dis − Msz · ⋅ s¸ . ¨ T © ¹ Schließlich wird bei Ausübung der Kaufoption bei einer Leasingfinanzierung der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinste Andienungspreis ( Ap) n
(− EZ ) in Abzug gebracht. Ergibt sich anstelle des Mindererlöses ein Mehrerlös (+ EZ ) ,
bzw. bei einer Nichtausübung der Kaufoption ein Mindererlös
so erhöht dieser den Differenzenkapitalwert. Sofern dieser Differenzenkapitalwert Null ist, sind die beiden konkurrierenden Finanzierungsalternativen indifferent. Weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung als Ergebnis einen positiven (negativen) Wert aus, so ist das Bankdarlehen vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur Leasingfinanzierung. 4.4.4.5
Einbeziehung des Avalkredites in den Vergleich
Eine Einbeziehung des Avalkredites bei einem Finanzierungsvergleich ist erforderlich, sofern eine Finanzierungsmöglichkeit nur bei Stellung einer Bürgschaft bzw. einer Garantie und die andere Finanzierungsmöglichkeit ohne die Stellung derselben gewährt wird. Ist jedoch bei allen zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten die Stellung einer Bankbürgschaft bzw. –garantie in identischer Höhe, mit identischer Laufzeit und identischem Bürgen erforderlich oder nicht erforderlich, so kann der Avalkredit in der Finanzierungsentscheidung vernachlässigt werden. Weichen die erforderlichen Avalkredite der Höhe oder Laufzeit nach bei den einzelnen zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten voneinander ab, so sind die Kapitalwerte der Avalkredite für die einzelnen Finanzierungsmöglich-
328
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
keiten in die Auswahlentscheidung mit einzubeziehen. Dies ist auch erforderlich, sofern von den Gläubigern der zu vergleichenden Finanzierungen unterschiedliche Bürgen bzw. Garanten gewünscht werden, die ihre Avale zu unterschiedlichen Finanzierungsentgelten anbieten. 4.4.5
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahl konkurrierender Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung bzw. mezzaniner Finanzierung
Die in den Gliederungspunkten 4.4.4.2 bis 4.4.4.4 beschriebenen Vorteilhaftigkeitsbedingungen für die Auswahlentscheidung zwischen Fremdfinanzierungen lassen sich weitestgehend ebenfalls in der für die Auswahlentscheidung zwischen konkurrierenden Eigenfinanzierungen, konkurrierenden mezzaninen Finanzierungen bzw. Eigenfinanzierung und mezzaniner Finanzierung dargestellten, bereits hergeleiteten, einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung
(43063) ΔK ( EFoderMF )
− ( EFoderMF )
§ − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ ,nBA · ¸ ⋅ 1+ in = ¦¨ + nBA nZ ¨ + ΔBAt ⋅ s ¸¹ t = 0 © ⋅ (1 + s ) − ΔZ t T
(
)
−t
zusammenfassen. Die Vorteilhaftigkeit einer Fremdfinanzierung im Vergleich zu einer anderen Fremdfinanzierung bzw. zu einer mezzaninen Finanzierung unter der Voraussetzung einer einheitlichen Laufzeit und eines einheitlichen Mittelzuflusses ergibt sich aus der zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten Summe
•
der periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte Berücksichtigung der Steuerwirkungen
(FE
Z , BA t
⋅s
),
(FE ) Z , BA t
unter
329
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
•
der periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, nicht als
(FE ) un⋅ s ), Z ,nBA t
Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte ter Berücksichtigung der Steuerwirkungen
•
Z ,nBA t
+
der periodenbezogenen Differenzen der als Betriebsausgabe nicht abzugsfähigen Auszahlungen
•
(FE
(Z ) und nBA t
den Steuerwirkungen aus den periodenbezogenen, nicht zahlungswirksamen, abzugsfähigen Betriebsausgaben
(BA ). nZ t
Bei einem ausschließlichen Vergleich von Fremdfinanzierungsalternativen spielen jedoch die zahlungswirksamen, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
(FE ) keine Rolle. Z ,nBA t
Die Zahlungsströme der Fremdfinanzierungen werden in den einzelnen Komponenten der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung (43063) wie folgt berücksichtigt: Bei den zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelten
(FE ) werden Z , BA t
•
Bearbeitungsgebühren bei Kontokorrentkrediten, Bankdarlehen und öffentlichen Förderkrediten,
•
Agien und Disagien, Mietsonderzahlungen und Diskontzinsen bei Diskont- und Akzeptkrediten bei Unternehmen mit einer Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG,
•
Zinszahlungen, Garantieentgelte, Avalprovisionen, Überziehungsprovisionen und Vorfälligkeitsentschädigungen,
•
Leasingraten bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber und Mietnebenkosten,
•
Zins- und Kostenanteile von Leasingraten bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer,
•
Provisionen und Barauslagen für Diskont- und Akzeptkredite
330
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
•
Mindererlöse für den Leasingnehmer Lesinggegenstandes durch den Leasinggeber
bei
Verwertung
des
erfasst. Nicht als Betriebsausgabe abzugsfähige Auszahlungen
(Z ) sind nBA t
•
der vollständige Betrag der Agien und Disagien, Mietsonderzahlungen und Diskontzinsen bei Diskont- und Akzeptkrediten, sofern das Unternehmen die Gewinnermittlung nicht nach § 4 Abs. 3 EStG vornimmt,
•
Sonderzahlungen,
•
Rückzahlungen von Kontokorrentkrediten,
•
endfällige Rückzahlungsbeträge,
•
Tilgungen,
•
Tilgungsanteile von Leasingraten bei wirtschaftlicher Zurechnung des Leasinggegenstandes zum Leasingnehmer,
•
Wechseleinlösungen bei Diskont- und Akzeptkrediten und
•
Andienungspreise bei Ausübung einer vertraglich vereinbarten Kaufoption nach Ablauf der Grundmietzeit bei Leasingfinanzierungen.
Schließlich gehören zu den nicht zahlungswirksamen, abzugsfähigen Betriebsausgaben
(BA ) nZ t
•
Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten aus Disagio- und Agiobeträgen und Mietsonderzahlungen und
•
planmäßige Abschreibungen, sofern sie lediglich bei einer der beiden zu vergleichenden Finanzierungsalternativen für den finanzierten abnutzbaren Anlagevermögensgegenstand möglich sind.
Zur Erfassung der Mehrerlöse für den Leasingnehmer bei Verwertung des Leasinggegenstandes durch den Leasinggeber ist die Vorteilhaftigkeitsbedingung (43063) um die periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, als Betriebseinnahmen verbuchten Finanzierungserträge
331
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
(ΔFErt ) unter Berücksichtigung der Steuerwirkungen (ΔFErt Z , BE t
Z , BE t
⋅ s)
der beiden zu vergleichenden Finanzierungsalternativen zu ergänzen. Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung
(ΔK F1−F 2 ) für die Auswahlent-
scheidung zwischen zwei konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten, die entweder zur Eigenfinanzierung, mezzaninen Finanzierung oder Fremdfinanzierung zugehörig sein können, lautet somit:
(44020) T § Δ FErt Z , BE ⋅ (1 − s ) − Δ FE Z , BA ⋅ (1 − s ) · t t ¸ ⋅ 1+ in Δ K F 1− F 2 = ¦ ¨ + Z nBA nBA nZ , ¨ ⋅ (1 + s ) − Δ Z t + Δ BAt ⋅ s ¸¹ t = 0 © − Δ FE t
(
)
−t
(i ) wird grundsätzlich in Abhängigkeit von der ) bei positiven gegründeten Rechtsform entweder (i ), (i ) oder (i ), (i ) bei negativen SupplementinSupplementinvestitionen bzw. (i
Als Nettokalkulationszinssatz
n
n nat
n natg / +
n natg
n KapG
n KapG / +
vestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Die Auswahl des kombinierten Ertragsteuersatzes erfolgt in Abhängigkeit von der Rechtsform und von der Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 GewStG. Verwendung finden deshalb grundsätzlich
(s
KapG / +
(snat ), (snatg ), (sKapG ), (snatg/ + )
oder
). Sofern, wie bei der Gesellschafterfremdfinanzierung, nicht nur die
Gesellschaftsebene sondern auch die Gesellschafterebene in die Analyse mit einbezogen wird, werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s
gesamt/ FK / <10%
), (s
gesamt/ FK ≥10%
)
oder
(s
gesamt/ FK / dingl..
)
verwendet. Die
Berechnung erfolgt nach den Formeln (42017), (42018) bzw. (42019).
332
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Erfolgt bei der Gesellschafterfremdfinanzierung lediglich eine Steuerwirkung auf Gesellschafterebene, so wird von den kombinierten Ertragsteuersätzen
(s
gesamt/ FK / <10%
), (s
gesamt/ FK ≥10%
)
oder
Ertragsteuersatz auf Gesellschaftsebene
(s
(s
gesamt/ FK / dingl..
KapG / +
)
der kombinierte
) in Abzug gebracht.
Die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit der konkurrierenden Eigenfinanzierungen, mezzaninen Finanzierungen oder Fremdfinanzierungen ergibt sich aus dem Vorzeichen des Ergebnisses der genannten Vorteilhaftigkeitsbedingung
(44020)
Δ K F 1− F 2
§ Δ FErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − Δ FE tZ , BA ⋅ (1 − s ) · ¸ ⋅ 1+ in = ¦¨ + Z , nBA nBA nZ ¨ ⋅ (1 + s ) − Δ Z t + Δ BAt ⋅ s ¸¹ t = 0 © − Δ FE t T
Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt
(
(ΔK
F 1−F 2
)
−t
),
=0
sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste Finanzie-
(F1) vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten Finanzierungsalternative (F 2) .
rungsalternative
4.4.6
Zwischenergebnisse
Hinsichtlich der Einbeziehung von Fremdfinanzierungen als Bank-, Förder, Diskont-, Akzept-, Avalkredite oder Leasing lassen sich aus den bisherigen Ausführungen folgende Ergebnisse festhalten: 1.
Avalkredite sind in einen Finanzierungsvergleich einzubeziehen, sofern
333
4.4 Einbeziehung der Fremdfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
•
eine Finanzierungsmöglichkeit nur bei Stellung einer Bürgschaft oder Garantie und die zu vergleichende Alternative ohne diese Absicherung gewährt wird.
•
die Konditionen, Laufzeit oder Höhe der Avalkredite, die zur Absicherung von konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten erforderlich sind, voneinander abweichen. 2. Durch die Erweiterung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung (43063) um einen Term erhält man folgende einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung, die bei Auswahlentscheidungen zwischen Eigenfinanzierungen, mezzaninen Finanzierungen oder Fremdfinanzierungen in jeglicher Kombination anwendbar ist:
(44020)
K F 1− F 2 = § ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) · ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ + Z , nBA nBA nZ ¨ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s ¸¹ t = 0 © − ΔFE t T
(
)
−t
Die Vorteilhaftigkeit unter den Prämissen einer einheitlichen Laufzeit und eines einheitlichen Mittelzuflusses ergibt sich dabei aus der zum Nettokalkulationszinssatz abgezinsten Summe
•
der periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, als Betriebseinnahmen verbuchten Finanzierungserträge
(ΔFErt ) unter Berücksichtigung von Steuerwirkungen (ΔFErt ⋅ s), Z , BE t
Z , BE t
•
der periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
334
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(FE ) unter (FE ⋅ s) , Z , BA t
Berücksichtigung von Steuerwirkungen
Z , BA t
•
der periodenbezogenen Differenzen der zahlungswirksamen, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
•
(FE ) und deren Steuerwirkungen (FE Z ,nBA t
⋅ s+
),
der periodenbezogenen Differenzen der als Betriebsausgabe nicht abzugsfähigen Auszahlungen
•
Z ,nBA t
(Z ) und nBA t
den Steuerwirkungen aus den periodenbezogenen nicht zahlungswirksamen, abzugsfähigen Betriebsausgaben .
Der zur Berechnung verwendete Nettokalkulationssatz
(BA ⋅ s) nZ t
(i ) bestimmt n
sich in Abhängigkeit von der Rechtsform des betrachteten Unternehmens und der Art der getätigten Supplementinvestionen. Die zur Berechnung der Steuerwirkungen anzuwendenden kombinierten Ertragsteuersätze
(s) bzw. (s + ) sind in Abhängigkeit von der Rechts-
form und der Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 GewStG festzulegen. Bei einer Gesellschafterfremdfinanzierung bzw. einer Eigenfinanzierung ist bei der Festlegung des kombinierten Ertragsteuersatzes zusätzlich zu berücksichtigen, inwieweit sich Steuerwirkungen auf Gesellschaftsbzw. Gesellschafterebene ergeben. Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt, sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste Finanzierungsalternative vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten Finanzierungsalternative.
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
4.5
Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
4.5.1
Analyserelevante Charakterisierung von Zulagen und Zuschüssen
335
Zur Einbeziehung der in der Tabelle VII/2 im Anhang II und in den Tabellen VII/7 und VII/8 im Anhang IV dargestellten Zuschussprogramme bei Existenzgründungen und der Investitionszulagen nach dem InvZulG 2010 in einen quantativen Finanzierungsvergleich sind deren Zahlungsströme zu charakterisieren. Neben dem Mittelzufluss zur Realisierung eines bestimmten Anteils der Gründungsinvestitionen ergeben sich allenfalls Steuerwirkungen, die im Vorteilsvergleich zu berücksichtigen sind. Bei den Zuschussprogrammen sind der Gründungszuschuss gem. §§ 57f. SGBIII, der Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGBIII und das Einstiegsgeld gem. §§ 16 b,c SGBII steuerfreie Einnahmen nach § 3 Ziff. 2 S. 1 und Ziff. 2b EStG. Alle anderen in den Tabellen VII/2, VII/7 und VII/8 dargestellten Zuschüsse gehören zu den Investitionszuschüssen. Bei diesen Investitionszuschüssen besteht nach R 6.5 Abs. 2 EStR ein Wahlrecht, den Zuschuss entweder als Betriebseinnahme zu berücksichtigen oder von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes erfolgsneutral abzusetzen. Investitionszulagen sind nach § 13 InvZulG 2010 keine einkommensteuerlichen Einkünfte und mindern auch die steuerlichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von Gründungsinvestitionen nicht. 4.5.2
Finanzierungsentscheidungen
Werden die möglichen Zulagen und Zuschüsse bei Existenzgründung in den Vorteilhaftigkeitsvergleich mit eingebunden, so ergeben sich zwei wesentliche Entscheidungssituationen. In einer ersten Auswahlentscheidung werden für die
336
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Investitionszulage nach dem InvZulG 2010, den steuerfreien Zuschuss nach § 3 EStG und die Investitionszuschüsse die Vorteilhaftigkeitskriterien bestimmt und anschließend miteinander verglichen. In der zweiten Auswahlentscheidung erfolgt ein Vergleich mit der Eigenfinanzierung, der mezzaninen Finanzierung und Fremdfinanzierungsmöglichkeiten. Die jeweils mit den Zulagen und Zuschüssen konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten sollen ausschließlich für dieselben Gründungsinvestitionen und in derselben Höhe wie die Zulagen bzw. Zuschüsse erfolgen. Hierbei gilt es zu beachten, dass eine vollständige Finanzierung der Gründungsinvestitionen mit Zulagen oder Zuschüssen in der Regel nicht möglich ist, so dass eine Mischfinanzierung zur vollständigen Finanzierung der Gründungsinvestitionen erforderlich ist. Die Zusammenstellung einer Mischfinanzierung soll in den folgenden Vorteilsvergleich jedoch außer Acht bleiben. Die Mischfinanzierung wird erst im Kapitel 5 behandelt. 4.5.3
Vorteilhaftigkeitskriterien von Zulagen und Zuschüssen
4.5.3.1
Investitionszulagen nach dem Investitionszulagengesetz
Privilegiertes Vorteilhaftigkeitskriterium zur unbedingten Beanspruchung einer Investitionszulage als Finanzierungsinstrument ist die Tatsache, dass die Investitionzulage lediglich zu einem Mittelzufuss und nicht zu Zahlungsverpflichtungen in Form von Zinsen oder Tilgungen führt. Zudem gehören nach § 13 InvZulG 2010 Investitionszulagen nicht zu den Einkünften nach dem Einkommensteuergesetz. Sie lösen keine Steuerwirkungen aus. KO-Kriterien für die Auswahl von Investitionszulagen ergeben sich aus den im Investitionszulagengesetz genannten Finanzierungsvoraussetzungen für die Gewährung von Investitionszulagen. Danach erhält der Existenzgründer keine Investitionszulage, wenn er
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
337
•
seine Investitionen nicht im Fördergebiet gem. § 1 Abs. 2 InvZulG 2010 vornimmt,
•
nach § 1 Abs. 1 InvZulG 2010 i.V.m. § 5 KStG von der Körperschaftsteuer befreit ist,
•
keine begünstigten Investitionen nach § 2 InvZulG tätigt,
•
nicht zu den begünstigten Betrieben nach § 3 InvZulG gehört
•
oder bereits andere Regionalbeihilfen nach § 11 InvZulG beansprucht.
Sofern privilegierte Vorteilhaftigkeitskriterien und KO-Kriterien in der Auswahlentscheidung zwischen der Investitionszulage und anderen Finanzierungsmöglichkeiten ausgeschlossen werden können, wird der Kapitalwert als quantitatier Bewertungsmaßstab herangezogen. Der Kapitalwert der Investitionszulage dem nominellen Mittelzufluss
(45001)
4.5.3.2
(K InvZul ) ergibt sich ausschließlich aus
(M nom ) . Somit gilt:
K InvZul = M nom
Steuerfreie Zuschüsse gemäß § 3 EStG
Ein privilegiertes Vorteilhaftigkeitskriterium zur unbedingten Beanspruchung der in der Tabelle VII/7 im Anhang IV beschrieben steuerfreien Zuschüsse Einstiegsgeld gem. §§ 16 b, c SGB II, Gründungszuschuss gem. §§ 57, 58 SGB III und Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGB III kann für den Existenzgründer sein, dass er mit der Beanspruchung dieser steuerfreien Zuschüsse lediglich während der Laufzeit des Zuschussprogramms verschiedene periodenabhängige Mittelzuflüsse hat und hierfür keine weiteren Zahlungsverpflichtungen bestehen.
338
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Die in den oben genannten Gesetzesvorschriften der einzelnen Zuschüsse erwähnten Voraussetzungen819 können jedoch KO-Kriterien für die Auswahl dieser Zuschüsse für den Existenzgründer sein. Danach erhält der Existenzgründer beispielsweise den Gründungszuschuss nach den §§ 57, 58 SGB III nicht, wenn er
•
keinen Anspruch auf Entgeltersatzleistungen nach SGB III hat oder keine nach SGB III geförderte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ausübt oder
•
keinen Nachweis einer tragfähigen Existenzgründung durch die Stellungnahme einer fachkundigen Stelle gem. § 57 Abs. 2 SGB III erbringt.
Das Einstieggeld gem. §§16 b, c SGB II bleibt dem Existenzgründer verwehrt, wenn er
•
kein Arbeitslosengeld II gem. SGB II erhält,
•
kein erwerbsfähig Hilfsbedürftiger nach § 16 c Abs. 2 SGB II ist,
•
keine hauptberufliche, selbstständige Tätigkeit aufnimmt oder
•
keine Sachgüter beschafft.
Die Beanspruchung des Eingliederungszuschusses gem. §§ 217ff. SGB III bedingt die Einstellung eines Arbeitnehmers mit Vermittlungshemmnissen gem. § 217 SGB III. Für einen quantitativen Vorteilhaftigkeitsvergleich nach dem Kriterium der Kapitalwertmaximierung berechnet sich der Kapitalwert für steuerfreie Zu-
(KZu ) aus der zum Nettokalkulationszinssatz (i n ) abgezinsten Summe der periodenabhängigen Mittelzuflüsse (M nomt ) . Somit gilt:
schüsse
819
Vgl. zu den Voraussetzungen der einzelnen Zuschussprogramme Tabelle VII/ 7 im Anhang IV.
339
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
(45002) K Zu =
T
¦M
nomt
t =0
(
⋅ 1+ in
Als Nettokalkulationszinssatz
)
−t
(i ) wird für die Berechnung der Kapitalwerte n
für steuerfreie Zuschüsse in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform
(i ), (i ) oder (i ) bei positiven Supplementinvestitionen ), (i ) bei negativen Supplementinvestitionen verwendet. Die bzw. (i entweder
n nat
n natg / +
n natg
n KapG
n KapG / +
Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Die für die Berechnung der Nettokalkulationszinssätze erforderlichen kombinierten Ertragsteuersätze ebenfalls
in
(s ), (s ), (s nat
natg
Abhängigkeit natg / +
), (s
KapG
von
) oder (s
KapG / +
der
(s )
ergeben sich,
Rechtsform,
aus
) nach den Formeln (36002),
(36006), (36008), (36010) bzw. (36011). 4.5.3.3
Investitionszuschüsse
Eine unbedingte Beanspruchung von Investitionszuschüssen bei Existenzgründung, entsprechend den exemplarisch in der TabellenVII/2 im Anhang II und in den Tabellen VII/7 und VII/8 im Anhang IV beschriebenen Zuschussprogrammen, zieht der Existenzgründer in Erwägung, da er Mittelzuflüsse aus den Investitionszuschüssen hat, die lediglich steuerliche Zahlungsströme nach sich ziehen können. Aus Investitionszuschüssen ergeben sich keine Zins- und Tilgungsleistungen. KO-Kriterien für die Auswahl von Investitionszuschüssen als Finanzierungsmöglichkeit können sein, dass der Existenzgründer, die an die einzelnen Zuschussprogramme geknüpften Bedingungen nicht erfüllen kann. Solche Bedingungen können beispielsweise sein, dass eine technisch anspruchsvolle Exis-
340
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
tenzgründung, eine innovative Produkt- oder Dienstleistungsentwicklung in einer bestimmten Branche oder in einer bestimmten Region erfolgen muss.820 Der Kapitalwert eines Investitionzuschusses
(K IZ )
für einen quantitativen
Vorteilhaftigkeitsvergleich nach dem Kriterium der Kapitalwertmaximierung ergibt sich in Abhängigkeit von der Ausübung des Wahlrechts nach R 6.5 Abs. 2 EStR. Der Zuschuss kann entweder als Betriebseinnahme berücksichtigt oder von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes erfolgsneutral abgesetzt werden. Im ersten Fall berechnet sich der Kapitalwert eines Investitionzuschusses
(K ) mit einer Verbuchung als Betriebseinnahme aus dem Mittelzufluss des BE IZ
Investitionszuschusses lungen
(M nom ) abzüglich der daraus resultierenden Steuerzah-
(M nom ⋅ s ) :
(45003)
K IZBE = M nom ⋅ (1 − s )
Im zweiten Fall ergibt sich der Kapitalwert eines Investitionzuschusses
(K ) AK IZ
mit einer erfolgsneutralen Absetzung des Zuschusses von den Anschaffungsbzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes aus dem Mittelzufluss des Investitionszuschusses
(M nom )
abzüglich der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
abgezinsten Summe der periodenabhängigen Steuernachteile aus der Verminderung der planmäßigen Abschreibungen
(ΔAfA
IZAK t
⋅s
) . Die periodenabhängi-
gen planmäßigen Abschreibungen reduzieren sich, da in diesem Falle die Be-
820
Vgl. zu den Bedingungen einzelner Zuschussprogrammen Tabelle VII/7 und VII/8 im Anhang IV.
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
341
messungsgrundlage der Abschreibungen nicht die Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. § 6 Abs. 1 Ziff. 1 EStG des Investitionsgutes sind, sondern die um den Investitionszuschuss verminderten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Es gilt:
(45004) K IZAK = M nom −
T
¦ ΔAfA
IZAK t
(
⋅ s ⋅ 1+ in
t =1
Als Nettokalkulationszinssatz
)
−t
(i ) wird für die Berechnung der Kapitalwerte n
für steuerfreie Zuschüsse in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform
(i ), (i ) oder (i ) bei positiven Supplementinvestitionen ), (i ) bei negativen Supplementinvestitionen verwendet. Die bzw. (i n nat
entweder
n natg / +
n natg
n KapG
n KapG / +
Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Die für die Berechnung der Nettokalkulationszinssätze erforderlichen kombi-
(s) ergeben sich, ebenfalls in Abhängigkeit von der
nierten Ertragsteuersätze Rechtsform
(s ), (s ), (s nat
natg
und natg / +
der
), (s
KapG
Art
) oder (s
der KapG / +
Supplementinvestition
aus
) nach den Formeln (36002),
(36006), (36008), (36010) bzw. (36011). Der kombinierte Ertragsteuersatz
(s )
zu Berechnung der Steuerwirkungen in
beiden dargestellten Fällen ergibt sich jeweils in Abhängigkeit von der Rechtsform aus (36010).
(s ), (s ) oder (s ) nach den Formeln (36002), (36006) bzw. nat
natg
KapG
342
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
4.5.4
Auswahlentscheidung zwischen Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen
4.5.4.1
Vergleich zwischen Investitionszulagen und Zuschüssen
Zur Ermittlung der Vorteilhaftigkeit von konkurrierenden Investitionszulagen und Zuschüssen werden aus den folgenden, bereits hergeleiteten Kapitalwerten jeweils die Differenzenkapitalwerte gebildet.
(45001)
K InvZul = M nom
(45002) K Zu =
T
¦M
nomt
(
⋅ 1+ in
t =0
(45003)
)
−t
K IZBE = M nom ⋅ (1 − s )
(45004) K IZAK = M nom −
T
¦ ΔAfA t =1
IZAK t
(
⋅ s ⋅ 1+ in
)
−t
Der Differenzenkapitalwert einer Investitionszulage und eines steuerfreien Zuschusses
(ΔK INvZul−Zu ) berechnet sich wie folgt: T
(45005)
(
ΔK InvZul − Zu = M nom − ¦ M nomt ⋅ 1 + i n t =0
−t
)
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
343
(ΔK INvZul−Zu ) ergibt sich aus der Differenz des Mittelzuflusses aus der Investitionszulage (M nom ) und der zum NettokalkulaDieser Differenzenkapitalwert
tionszinssatz
(i ) abgezinsten Summe der periodenabhängigen Teilauszahlunn
gen eines steuerfreien Zuschusses
(M nomt ) .
Dieser Differenzenkapitalwert wird Null, d.h. eine Investitionszulage und ein steuerfreier Zuschuss sind indifferent, sofern bei den steuerfreien Zuschüssen wie bei den Investitionszulagen die Auszahlung in gleicher Höhe zum Zeitpunkt t = 0 erfolgt. Erfolgt jedoch, wie bei den steuerfreien Zuschüssen Gründungszuschuss gem. §§ 57,58 SGB III, Einstiegsgeld gem. §§ 16 b, c SGB II und Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGB III vorgesehen, die Auszahlung jeweils in Teilbeträgen und in verschiedenen Perioden,821 so wird der Differenzenkapitalwert generell positiv. Dies bedeutet, dass bei der Zahlungsreihe der Investitionszulage im Vergleich zur Zahlungsreihe der steuerfreien Zuschüsse eine allgemeine zeitliche Dominanz vorliegt. Folglich ist bei einer Auswahlentscheidung nach dem Kapitalwertkriterium in diesem Falle die Investitionzulage generell dem steuerfreien Zuschuss vorzuziehen. Werden sowohl Investitionszulagen als auch steuerfreie Zuschüsse mit einem identischen Gesamtbetrag in abweichenden Teilbeträgen bzw. in unterschiedlichen Perioden ausbezahlt, so ist keine allgemein gültige Vorteilhaftigkeit erkennbar. Eine Untersuchung des Einzelfalls nach dem Kriterium der Kapitalwertmaximierung ist erforderlich. Unter den Annahmen eines kombinierten Ertragsteuersatzes des gegründeten Unternehmens über 0 %, einer zeitgleichen Auszahlung in identischer Höhe, ist 821
Vgl. Anlage IV Tabelle VII/7.
344
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
bei einer Auswahlentscheidung zwischen einer Investitionszulage bzw. einem steuerfreien Zuschuss und einem vereinnahmten Investitionszuschuss aufgrund einer allgemeinen zeitlichen Dominanz die Investitionszulage bzw. der steuerfreie Zuschuss generell dem vereinnahmten Investitionszuschuss vorzuziehen. Dies liegt darin begründet, dass der ermittelte Differenzenkapitalwert aus einer Investitionszulage bzw. eines steuerfreien Zuschusses und einem Investitionszuschuss generell positiv ist. Der Differenzenkapitalwert
(ΔK
BE InvZuloderZu−IZ
)
aus einer Investitionszulage
oder eines steuerfreien Zuschusses und eines vereinnahmten Investitionszuschusses beträgt
(45006)
BE ΔK InvZuloder Zu − IZ = M nom ⋅ s
Der Nachteil des als Betriebseinnahme verbuchten Investitionszuschusses
(M ) nom
resultiert aus der Ertragsbesteuerung dieser Betriebseinnahme
(M nom ⋅ s ) .
822
Hieraus wird ersichtlich, dass bei einem kombinierten
Ertragsteuersatz von 0 % vereinnahmte Investitionszuschüsse, -zulagen und steuerfreie Zuschüsse unter den gegebenen Bedingungen indifferent sind. Wird der Investitionszuschuss dagegen nach R 6.5 Abs. 2 EStR von der Bemessungsgrundlage der planmäßigen Abschreibungen für das Investitionsgut abgesetzt, so berechnet sich der Differenzenkapitalwert
822
Der kombinierte Ertragsteuersatz
AK InvZul−IZ
) wie folgt:
(s) zu Berechnung der Steuerwirkungen ergibt sich jeweils
in Abhängigkeit von der Rechtsform aus (36002), (36006) bzw. (36010).
(ΔK
(s ), (s ) oder (s ) nach den Formeln nat
natg
KapG
345
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
AK (45007) Δ K InvZul − IZ =
T
¦ ΔAfA
IZAK t
(
⋅ s ⋅ 1+ in
t =1
)
−t
Der Nachteil eines Investitionszuschusses, der von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes abgesetzt wird, ergibt sich aus der zum
(i ) abgezinsten Summe der Steuernachteile aus ⋅ s) . verringerten Abschreibungen (ΔAfA Nettokalkulationszinssatz
n 823
IZAK t
Sofern auch hier der kombinierte Ertragsteuersatz des Existenzgründers 0 % beträgt, sind die Investitionszulage und der Investitionszuschuss wiederum indifferent. Bei einem kombinierten Ertragsteuersatz s > 0 % wird dieser Differenzenbarwert generell positiv sein, so dass eine allgemeine zeitliche Dominanz der Zahlungsreihe der Investitionzulage im Vergleich zum Investitionszuschuss, der von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt wird, vorliegt. 4.5.4.2
Vergleich zwischen steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen
Der Differenzenkapitalwert als Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung zwischen einem steuerfreien Zuschuss und einem Investitionszu-
823
Als Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
wird für die Berechnung der Differenzenkapitalwertes in
(i ), (i ) oder (i ) bei ), (i ) bei negativen Supplementin-
Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform entweder positiven Supplementinvestitionen bzw.
(i
n natg / +
n nat
n natg
n KapG
n KapG / +
vestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017).
346
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
schuss beträgt in Abhängigkeit von der Ausübung des Wahlrechts nach R 6.5 Abs. 2 EStR entweder
BE (45008) Δ K Zu − IZ =
T
¦M
⋅ (1 + i n ) −M nom ⋅ (1 − s ) −t
nomt
t =0
oder
(45009) T
(
Δ K ZuAK− IZ = ¦ M nomt ⋅ 1 + i n t =0
)
−t
T
(
−M nom + ¦ Δ AfA zIZAK ⋅ s ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
Der Differenzenkapitalwert (45008) eines steuerfreien Zuschusses und eines als
(ΔK ) setzt sich zusammen aus der Summe der zum Nettokalkulationszinssatz (i ) abgezinsten,
Betriebseinnahme verbuchten Investitionszuschusses
BE Zu−IZ n
periodenabhängigen, in Teilbeträgen bezahlten Mittelzuflüsse des steuerfreien
(M nomt ) , abzüglich dem Mittelzufluss des Investitionszuschusses (M nom ) und dessen Steuerwirkungen (M nom ⋅ s ) .
Zuschusses
Der Differenzenkapitalwert (45009) eines steuerfreien Zuschusses im Vergleich zu einem von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes
(ΔK ) setzt sich zusammen aus der Summe der zum Nettokalkulationszinssatz (i ) abgezinsten, periodenin Abzug gebrachten Investitionszuschusses
AK Zu−IZ n
abhängigen, in Teilbeträgen bezahlten Mittelzuflüsse des steuerfreien Zuschusses
(M nomt ) , abzüglich dem Mittelzufluss des Investitionszuschusses (M nom )
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
und zuzüglich der zum Nettokalkulationszinssatz
347
(i ) abgezinsten Summe der n
Steuerwirkungen aus den verminderten periodenabhängigen planmäßigen Abschreibungen
(ΔAfa
IZAK t
⋅s
).
Die zu vergleichenden Finanzierungsalternativen steuerfreier Zuschuss und Investitionszuschuss, unabhängig von der Ausnutzung des Wahlrechts nach R 6.5 Abs. 2 EStR sind indifferent, wenn diese Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null einnimmt. Die Vorteilhaftigkeitsbedingung kann den Wert Null betragen, sofern der steuerfreie Zuschuss und der Investitionszuschuss mit identischem Betrag zum selben Zeitpunkt ausbezahlt werden und der kombinierte Ertragsteuersatz des Existenzgründers 0 % beträgt. Wird jedoch c.p. der steuerfreie Zuschuss in Teilbeträgen innerhalb einer bestimmten Laufzeit ausbezahlt, so ist der Investitionszuschuss vorteilhafter. In diesem Falle weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung einen negativen Wert aus. Ist der kombinierte Ertragsteuersatz des Existenzgründers höher als 0 % und ein identischer Betrag zum identischen Zeitpunkt wird bei beiden Alternativen ausbezahlt, weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung einen positiven Wert aus. Dies bedeutet, dass in diesem Fall der steuerfreie Zuschuss vorteilhafter ist. Bei einer Auszahlung des steuerfreien Zuschusses in Teilbeträgen und einem kombinierten Ertragsteuersatz des Existenzgründers über 0 % ist keine allgemein gültige Vorteilhaftigkeit erkennbar. In diesem Fall ergibt sich die Vorteilhaftigkeit in Abhängigkeit vom Einzelfall durch Berechnung der Vorteilhaftigkeitsbedingung (45008) bzw. (45009). Beträgt der Wert der Vorteilhaftigkeitsbedingung Null, sind die beiden Alternativen indifferent. Weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung einen positiven (negativen) Wert aus, ist der steuerfreie Zuschuss vorteilhafter (nachteiliger) als der Investitionszuschuss.
348 4.5.4.3
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Vergleich von Investitionszuschüssen mit unterschiedlicher Ausnutzung des Wahlrechts nach R 6.5 Abs. 2 EStR
Der Differenzenkapitalwert
(ΔK
BE−AK IZ
)
für die Auswahlentscheidung zwi-
schen Investitionszuschüssen, die als Betriebseinnahmen verbucht werden und denjenigen die erfolgsneutral von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes abgesetzt werden, ergibt sich aus der Differenz der beiden Kapitalwerte
(45003)
K IZBE = M nom ⋅ (1 − s )
und
(45004) K IZAK = M nom −
T
¦ ΔAfA
IZAK t
(
⋅ s ⋅ 1+ in
t =1
)
−t
.
Die Vorteilhaftigkeitsbedingung lautet folglich:
BE − AK (45010) K IZ = M nom ⋅ s +
T
¦ ΔAfA t =1
IZAK t
⋅ s ⋅ (1 + i )
−t
Sie setzt sich zusammen aus den Steuerwirkungen des als Betriebseinnahme verbuchten Investionszuschusses
(M nom ⋅ s ) zuzüglich der zum Nettokalkula-
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
349
(i ) abgezinsten Summe der Steuerwirkungen aus den verminder⋅ s) . ten periodenabhängigen planmäßigen Abschreibungen (ΔAfA
tionszinssatz
n
IZAK t
Sofern der kombinierte Ertragsteuersatz des Existenzgründers 0 % beträgt, nimmt der Differenzenkapitalwert (45010) den Wert Null an. Dies bedeutet, dass es indifferent ist, wie das Wahlrecht nach R 6.5 Abs. 2 EStR ausgeübt wird. Sofern im Zuflussjahr des Investitionszuschusses vom Existenzgründer mit einem tendenziell niedrigen (hohen) kombinierten Ertragsteuersatz zu rechnen ist und während der Nutzungsdauer des bezuschussten Wirtschaftsgutes eher steigende (fallende) kombinierten Ertragsteuern erwartet werden, ist die Verbuchung des Investitionszuschusses als Betriebseinnahme vorteilhaft (nachteilig). Im ersten Fall weist die Vorteilhaftigkeitsbedingung einen positiven Wert und im zweiten einen negativen Wert aus. Sofern bezüglich der Entwicklung des kombinierten Ertragsteuersatzes keine Aussage getroffen werden kann bzw. von einem konstanten kombinierten Ertragsteuersatz während der Nutzungsdauer des bezuschussten Wirtschaftsgutes ausgegangen wird, ist keine allgemein gültige Vorteilhaftigkeit erkennbar. Vielmehr ist im jeweiligen Einzelfall die Vorteilhaftigkeit unter Anwendung der Vorteilhaftigkeitsbedingung (45010) zu berechnen. 4.5.4.4
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahl konkurrierender Investitionszulagen und Zuschüssen
Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung zum Vergleich konkurrierender Investitionszulagen, steuerfreier Zuschüsse und Investitionszuschüsse
§ · ¨¨ ΔKVergleichvon ¸¸ © InvZul,Zu,IZ ¹
setzt sich zusammen aus der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten Summe der periodenbezogenen n
350
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
•
Differenzen
der
periodenbezogenen
nominellen
Mittelzuflüsse
(ΔM nomt ) der Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüsse und der Investitionszuschüsse
•
abzüglich der Steuerwirkungen der als Betriebseinnahmen verbuchten Investitionszuschüsse
•
(M
IZBE nom
⋅s
) und
abzüglich der Steuerwirkungen der verminderten periodenbezogenen planmäßigen Abschreibungen bei von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erfolgsneutral abgesetzten Investitionszuschüssen
(ΔAfA
IZAK t
⋅s
).
Es gilt somit:
(45011) T
IZBE Δ K Vergleiche von = ¦ (Δ M nomt − M nom ⋅ s − Δ AfAtIZAK ⋅ s )⋅ (1 + i n ) InvZul , Zu , IZ
−t
t =0
Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt, sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste Finanzierungsalternative vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten Finanzierungsalternative. Als Nettokalkulationszinssatz wird grundsätzlich in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform entweder Supplementinvestitionen bzw.
(i
(i ), (i ) oder (i ) bei positiven ), (i ) bei negativen Supplementin-
n natg / +
n nat
n natg
n KapG
n KapG / +
vestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017).
351
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
Der kombinierte Ertragsteuersatz
(s )
zu Berechnung der Steuerwirkungen
ergibt sich jeweils in Abhängigkeit von der Rechtsform aus
(s ) nach den Formeln (36002), (36006) bzw. (36010).
(s ), (s ) oder nat
natg
KapG
4.5.5
Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung zwischen Investitionszulage oder Zuschüssen und Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung oder mezzaniner Finanzierung
Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen konkurrierender Eigen-, Fremdfinanzierungen und mezzaniner Finanzierungen
(44020)
Δ K F 1− F 2
§ Δ FErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − Δ FE tZ , BA ⋅ (1 − s ) · ¸ ⋅ 1+ in = ¦¨ + Z , nBA nBA nZ ¨ ⋅ (1 + s ) − Δ Z t + Δ BAt ⋅ s ¸¹ t = 0 © − Δ FE t T
(
)
−t
soll zusätzlich für Investitionszulagen, steuerfreie Zuschüsse und Investitionszuschüsse Anwendung finden. Hierzu müssen periodenabhängige Differenzen der zahlungswirksamen, nicht als Betriebseinnahme verbuchten nominellen Mittelzuflüsse
(ΔM
Z ,nBE nomt
) als Term in die Vorteilhaftigkeitsbedingung (44020)
zusätzlich integriert werden. Unter diesem Term erfasst werden die nominellen Mittelzuflüsse von Investitionszulagen, von steuerfreien Zuschüssen und von Investitionszuschüssen, die von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes erfolgsneutral abgesetzt werden. Dies bedingt für Vergleichssituationen zwischen Zulagen bzw. Zuschüssen und Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung bzw. mezzaniner Finanzierung die
352
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Berücksichtigung der nominellen Mittelzuflüsse von offenen Beteiligungen, Einlagen stiller Gesellschafter, Nachrangdarlehen, Verkäuferdarlehen, Bankkrediten, öffentlichen Förderkrediten, Diskont- und Akzeptkrediten in diesem Term. Nicht berücksichtigt werden dagegen die Eigenfinanzierung des Existenzgründers und die Gesellschafterfremdfinanzierung, da der Mittelzufluss auf Gesellschafts- bzw. Unternehmensebene durch den Mittelabfluss auf Gesellschafterbzw. Unternehmerebene kompensiert wird. Folglich lautet die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidungen konkurrierender Eigenfinanzierungen, Fremdfinanzierungen oder mezzaniner Finanzierungen unter Berücksichtigung von Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen in jeglicher Kombination:
(45012)
ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt + ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s )· ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ + Z , nBA nBA nZ ¨ ¸ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s t = 0 © − ΔFE t ¹ T
(
)
−t
Die in den Gliederungspunkten 4.5.3.1 bis 4.5.3.2 angegebenen Zahlungsströme von Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen werden in dieser Vorteilhaftigkeitsbedingung (45012) wie folgt berücksichtigt: Bei den zahlungswirksamen, nicht als Betriebseinnahme verbuchten nominellen Mittelzuflüssen
(M
Z ,nBE nomt
) werden die nominellen Mittelzuflüsse von Investiti-
onszulagen, steuerfreien Zuschüssen und von den Investitionszuschüssen, die von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes steuerneutral abgesetzt werden, erfasst.
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
353
Die Mittelzuflüsse der als Betriebseinnahmen verbuchten Investitionszuschüsse werden bei den zahlungswirksamen, als Betriebseinnahmen verbuchten Finanzierungserträgen
(FErt
Z , BE t
⋅s
(FErt ) Z , BE t
unter Berücksichtigung der Steuerwirkungen
) zugeordnet.
Die Steuerwirkungen der verminderten planmäßigen Abschreibungen, bei steuerneutral von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzten Investitionszuschüssen, werden im Term Steuerwirkungen aus den periodenbezogenen, nicht zahlungswirksamen Betriebsausgaben
(BA ) berücksichtigt. nZ t
Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt, sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste Finanzierungsalternative vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten Finanzierungsalternative. 4.5.6
Zwischenergebnisse
Von Investitionszulagen nach dem Investitionszulagengesetz 2010 sind steuerfreie Zuschüsse und Investitionszuschüsse zu unterscheiden. Zu den steuerfreien Zuschüssen im Rahmen einer Existenzgründung gehören beispielsweise der Gründungszuschuss gem. §§ 57ff. SGB III, der Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGB III und das Einstiegsgeld gem. § 16b, c SGB II. Investitionszuschüsse können nach R 6.5 Abs. 2 EStR als Betriebseinnahme verbucht oder von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des bezuschussten Investitionsgutes abgesetzt werden. Hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit von Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen lassen sich aus den bisherigen Ausführungen folgende Ergebnisse festhalten:
354
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
1.
Investitionszulagen und steuerfreie Zuschüsse sind indifferent, wenn deren Auszahlung in identischer Höhe zum identischen Zeitpunkt erfolgt.
2.
Werden Investitionszulagen in voller Höhe zu Beginn des Planungszeitraums ausbezahlt und steuerfreie Zuschüsse in mehreren Teilbeträgen, jedoch mit identischem Gesamtbetrag, in unterschiedlichen Perioden des Planungszeitraums, so sind Investitionszulagen generell vorteilhafter als steuerfreie Zuschüsse.
3.
Sofern Investitionszulagen und steuerfreie Zuschüsse mit identischem Gesamtbetrag in unterschiedlichen Perioden ausbezahlt werden, ist keine allgemein gültige Vorteilhaftigkeit gegeben, sondern eine Einzelfallprüfung erforderlich.
4.
Die Vorteilhaftigkeit zwischen einer Investitionszulage oder einem steuerfreien Zuschuss und einem als Betriebseinnahme verbuchten oder von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzten Investitionszuschuss, unter den Prämissen von identischen Auszahlungen zu identischen Zeitpunkten ist abhängig von der Höhe des kombinierten Ertragsteuersatzes des gegründeten Unternehmens. Bei einem kombinierten Ertragsteuersatz von 0 % sind die beiden Alternativen indifferent. Ist der kombinierte Ertragsteuersatz höher als 0 % sind Investitionszulagen bzw. steuerfreie Zuschüsse generell vorteilhafter als Investitionszuschüsse.
5.
Die Vorteilhaftigkeit zwischen einer Investitionszulage oder einem steuerfreien Zuschuss und einem als Betriebseinnahme verbuchten oder von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzten Investitionszuschuss, unter der Prämisse von differierenden Teilauszahlungen des identischen Gesamtbetrags zu differierenden Zeitpunkten, ist im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung zu ermitteln.
6.
Bei einem Ertragsteuersatz von 0 % ist es bei Investitionszuschüssen unerheblich, wie das Wahlrecht nach R 6.5 Abs. 2 EStR ausgeübt wird.
355
4.5 Berücksichtigung von Zulagen und Zuschüssen im Finanzierungsvergleich
7.
Sofern im Zuflussjahr des Investitionszuschusses vom Existenzgründer mit einem tendenziell niedrigen (hohen) kombinierten Ertragsteuersatz zu rechnen ist und während der Nutzungsdauer des bezuschussten Wirtschaftsgutes steigende (fallende) kombinierte Ertragsteuern erwartet werden, ist die Verbuchung des Investitionszuschusses als Betriebseinnahme vorteilhaft (nachteilig).
8.
Sofern bezüglich der Entwicklung des kombinierten Ertragsteuersatzes keine Aussage getroffen werden kann bzw. von einem konstanten kombinierten Ertragsteuersatz während der Nutzungsdauer des bezuschussten Wirtschaftsgutes ausgegangen wird, ist keine allgemein gültige Vorteilhaftigkeit erkennbar und eine Einzelfallprüfung erforderlich.
9.
Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung konkurrierender Investitionzulagen, -zuschüsse und steuerfreien Zuschüssen lautet:
(45011) T
(
)(
IZBE ΔK Vergleiche von = ¦ ΔM nomt − M nom ⋅ s − ΔAfa tIZAK ⋅ s ⋅ 1 + i n InvZul , Zu , IZ
10.
t =0
)
−t
Auswahlentscheidungen konkurrierender Eigenfianzierungen, Fremdfinanzierungen oder mezzaniner Finanzierungen unter Berücksichtigung von Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen können mittels folgender einheitlicher Vorteilhaftigkeitsbedingung getroffen werden:
356
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(45012)
ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt + ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s )· ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ + Z , nBA nBA nZ ¨ ¸ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s t = 0 © − ΔFE t ¹ T
(
4.6
Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
4.6.1
Innenfinanzierungsmöglichkeiten
)
−t
Die offene und die stille Selbstfinanzierung und die Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten824 werden als Möglichkeiten der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich mit einbezogen. Hierbei gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass die Innenfinanzierung zu Beginn einer Existenzgründung lediglich bei derivativen Unternehmensgründungen in Frage kommt.825 Dies resultiert aus den fehlenden Umsatzprozessen zu Unternehmensbeginn bei originären Unternehmensgründungen. 4.6.2
Finanzierungsentscheidungen
Werden die Innenfinanzierungsmöglichkeiten in den Vorteilhaftigkeitsvergleich mit eingebunden, so ergeben sich zwei wesentliche Entscheidungssituationen. In der ersten Auswahlentscheidung werden die Vorteilhaftigkeitskriterien für die offene und die stille Selbstfinanzierung und die Finanzierung aus Abschrei-
824
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271ff.; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 220.
825
Vgl. LESSAT, V./HEMER, J./ECKERLE, T./KULICKE, M./LICHT, G./NERLINGER, E. u.a., Beteiligungskapital, 1999, S. 98; NATHUSIUS, K., Gründungsfinanzierung, 2001, S. 19.
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
357
bungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten bestimmt und anschließend miteinander verglichen. Die Analyse der Innenfinanzierungsmöglichkeiten erfolgt unter der Prämisse einer derivativen Unternehmensgründung, bei der zu Unternehmensbeginn
(t = 0) zur Finanzierung von Gründungsinvestitionen ein offener Gewinn, ein stiller Gewinn, ein Abschreibungsgegenwert oder ein Rückstellungsgegenwert in jeweils identischer Höhe für eine identische Laufzeit zur Auswahl stehen. Bei der zweiten Auswahlentscheidung erfolgt ein Vergleich der Innen- mit den Außenfinanzierungsmöglichkeiten. Die jeweils mit einer Innenfinanzierungsmöglichkeit konkurrierende Finanzierungsalternative soll ausschließlich für eine Gründungsinvestition in einer bestimmten Höhe verwendet werden. 4.6.3
Vorteilhaftigkeitskriterien der Möglichkeiten zur Innenfinanzierung
4.6.3.1
Offene Selbstfinanzierung
4.6.3.1.1
Privilegierte Vorteilhaftigkeitskriterien und KO-Kriterien
Die offene Selbstfinanzierung erfolgt aus im Jahresabschluss offen ausgewiesenen, versteuerten und im Unternehmen einbehaltenen Gewinnen.826 Privilegiertes Vorteilhaftigkeitskriterium zur unbedingten Beanspruchung einer offenen Selbstfinanzierung können für den Existenzgründer sein, dass
826
•
Investitionen ohne Zins- und Tilgungsleistungen ermöglicht werden,
•
keine langwierigen Kreditwürdigkeitsprüfungen durch einen Gläubiger erforderlich sind,827
Vgl. WEBER, M. Finanzierung, 2008, S. 105; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 220.
358
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
•
eine freie Zweckbestimmung der Finanzierungsmittel gegeben ist828 bzw.
•
keine Rechenschaftspflichten über die Rentabilität der getätigten Investitionen gegenüber Gläubigern notwendig sind.
KO-Kriterien für die Beanspruchung einer offenen Selbstfinanzierung können für den Existenzgründer sein, dass
•
er nicht über die für die Gründungsinvestitionen erforderlichen offenen Gewinne verfügt oder
•
nicht auf Auschüttungen bzw. Entnahmen, die zur Bedienung seines persönlichen Lebensunterhalts notwendig sind, verzichten kann oder
•
dass er sich ergebende eventuelle Nachteile bei einer Durchbrechung der kontinuierlichen Gewinnausschüttung nicht in Kauf nehmen will.
4.6.3.1.2
Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung bei Freien Berufen und gewerblichen Einzelunternehmen
Liegen in einer Auswahlentscheidung zwischen der offenen Selbstfinanzierung und anderen Finanzierungsmöglichkeiten keine privilegierten und auch keine KO-Kriterien zur Beurteilung einer offenen Selbstfinanzierung vor, so wird hier der Kapitalwert als quantitativer Bewertungsmaßstab herangezogen. Bei der Ermittlung des Kapitalwertes der offenen Selbstfinanzierung muss differenziert werden, ob es sich beim gegründeten Unternehmen um ein Einzelunternehmen, einen Freien Beruf oder um eine Kapitalgesellschaft handelt. Darüber hinaus muss bei einer Kapitalgesellschaft berücksichtigt werden, ob die Gewinnthesaurierung anstelle einer Ausschüttung an den Existenzgründer selbst oder an andere Gesellschafter erfolgt.
827
Vgl. ERTL, M., Innenfinanzierung, 2004, S. 35.
828
Vgl. MELLWIG, W., Betriebswirtschaft, 1994, S. 129.
359
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Der Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung eines gewerblichen Einzelunternehmens oder eines Freien Berufes
(K
nat,natg oS
) ergibt sich auf Unterneh-
mensebene aus dem nominellen Mittelzufluss des offenen thesaurierten Ge-
(M nom ) abzüglich dessen Besteuerung mit dem kombinierten Ertragsteuersatz (sth ) . Dieser nominelle Mittelzufluss auf Unternehmensebene winns
wird ermöglicht durch den Verzicht einer versteuerten Gewinnentnahme auf Unternehmerebene. Die Gewinnentnahme wird besteuert mit dem kombinierten Ertragsteuersatz finanzierung
(46001)
(K
(saus ) . Folglich ergibt sich der Kapitalwert der offenen Selbstnat,natg oS
) aus
KoSnat,natg = M nom ⋅ (1 − sth ) − M nom ⋅ (1 − saus )
Nach Umformung ergibt sich
(46002)
KoSnat,natg = M nom ⋅ (saus − sth )
Somit berechnet sich der Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung eines gewerblichen Einzelunternehmens oder eines Freien Berufes
(K
nat,natg oS
) aus-
schließlich aus den Steuerwirkungen einer eventuell unterschiedlichen Besteuerung von entnommenen und nicht entnommenen Gewinnen. Der Kapitalwert ist Null, d.h.
(46003)
KoSnat,natg = 0
unter der Prämisse
sth = saus
360
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
und entspricht der Unterlassensalternative, wenn die kombinierten Ertragsteuersätze für die Gewinnthesaurierung und die Gewinnentnahme identisch sind. In der Regel werden die entnommenen und nicht entnommenen Gewinne mit dem bereits hergeleiteten identischen kombinierten Einkommensteuer-, Kirchensteuer- und Solidaritätszuschlagsatz bei Freiberuflern
(36002)
s nat =
s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) 1 + s ESt ⋅ s KiSt
bzw. bei gewerblichen Einzelunternehmen mit
(36006)
snatg =
s ESt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) + me ⋅ (h − α ⋅ (1 + s solz )) 1 + s ESt ⋅ s KiSt
besteuert. Da der Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung Null beträgt, kann, analog einer Eigenfinanzierung des Existenzgründers, bei einem Vergleich mit einer anderen beliebigen Finanzierung als vereinfachendes Vorteilhaftigkeitskriterium der kritische Nettokalkulationszinssatz gewählt werden. Die Vorteilhaftigkeit bei einem Vergleich der offenen Selbstfinanzierung in diesem Falle mit einer beliebigen anderen Finanzierung ist schließlich durch den Vergleich des kritischen Nettokalkulationszinssatzes mit dem tatsächlichen Nettokalkulationszinssatz bestimmbar. Liegt der tatsächliche Nettokalkulationszinssatz über (unter) dem kritischen Nettokalkulationszinssatz ist die offene Selbstfinanzierung nachteilig (vorteilhaft) im Vergleich zu anderen beliebigen Finanzierungen. Indifferent sind die offene Selbstfinanzierung und die zu vergleichende Finanzierungsmöglichkeit, wenn der kritische und der tatsächliche Nettokalkulationszinssatzes identisch sind.
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
361
Nimmt der Freiberufler bzw. der gewerbliche Einzelunternehmer sein Recht zur Beantragung einer nach § 34a EStG begünstigten Besteuerung für einbehaltene Gewinne wahr, so ergibt sich für entnommene und nicht entnommene offene Gewinne eine unterschiedliche Steuerbelastung. Von diesem Recht wird der Existenzgründer in der Regel nur Gebrauch machen, wenn sein kombinierter Ertragsteuersatz höher ist als der nach § 34a EStG. Die entnommenen Gewinne werden unverändert mit den kombinierten Ertragsteuersätzen, berechnet nach den Formeln (36002) bzw. (36006), belastet. Die nicht entnommenen Gewinne werden dagegen mit dem begünstigten Einkommensteuersatz
(s ) gem. § 34a Abs. 1 S. 1 EStG in Höhe von derzeit §34 a
28,25 % zzgl. Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag besteuert.829 In diesem Fall berechnet sich der bereits hergeleitete kombinierte Ertragsteuersatz
(s
nat / natg§34a
(36002a)
) für Freiberufler nach
s nat §34 a =
s§34 a ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) 1 + s§34 a ⋅ s KiSt
bzw. für gewerbliche Einzelunternehmer nach
(36006a)
829
s natg §34 a =
s§34 a ⋅ (1 + s KiSt + s Solz ) 1 + s§34 a ⋅ s KiSt
+ me ⋅ (h − α ⋅ (1 + s solz ))
Vgl. hierzu die Berechnungsformel bei HOMBURG, S./HOUBEN, H./MAITERTH, R., Unternehmensteuerreform, 2007, S. 377.
362
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Der Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung bei einem Freiberufler oder einem gewerblichen Einzelunternehmer unter Ausnutzung der Antragstellung der günstigeren Besteuerung nach § 34a EStG
(K
nat,natg oS§34a
) ergibt sich somit aus
der Steuerdifferenz der unterschiedlichen Besteuerung des nicht entnommenen offenen Gewinns winn
(M
(46004)
nom
(M nom ⋅ sth )
im Vergleich zum entnommenen offenen Ge-
⋅ s§34a ) . Es gilt somit:
K oSnat§,34natg a = M nom ⋅ (sth − s nat / natg §34 a )
Da die Inanspruchnahme der offenen Selbstfinanzierung zur Verwendung von Gründungsinvestitionen keine zwingenden Zahlungsverpflichtungen nach sich zieht, sind bei der Kapitalwertermittlung keine weiteren Zahlungsströme zu erfassen. Die Nachversteuerung nicht entnommener Gewinne nach § 34a Abs. 4 EStG erfolgt erst bei deren Entnahme830 und ist deshalb bei der Kapitalwertermittlung nicht zu berücksichtigen. 4.6.3.1.3
Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung bei Kapitalgesellschaften
Bei einer offenen Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft ist zu differenzieren, ob die Gewinnthesaurierung eine Ausschüttung an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter oder an den Existenzgründer selbst ersetzt.
830
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 108f.; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 353.
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
363
Die Besteuerung von thesaurierten und ausgeschütteten offenen Gewinnen bei Kapitalgesellschaften ist identisch831 unter Verwendung des kombinierten Ertragsteuersatzes
(36009)
(s ) nach der bereits hergeleiteten Formel KapG
sKapG = sKSt (1 + ssolz ) + sGewSt
Die Identität des kombinierten Ertragsteuersatzes bei Gewinnthesaurierung und Gewinnausschüttung einer Kapitalgesellschaft hat zur Folge, dass der besteuerte ausgeschüttete Gewinn dem besteuerten thesaurierten Gewinn entspricht. Der Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft
(K ) , KaG oS
die eine Ausschüttung an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter ersetzt, beträgt somit
(46005)
K oSKapG = M nom ⋅ (1 − s KapG )
Wird jedoch durch die Gewinnthesaurierung eine Ausschüttung der Kapitalgesellschaft an den Existenzgründer selbst ersetzt, ist neben der Unternehmensebene auch die Ebene des Existenzgründers in die Betrachtung mit einzubeziehen. Auf Gesellschaftsebene erfolgt ein Mittelzufluss in Höhe des versteuerten thesaurierten Gewinns
(M
nom
⋅ (1 − sKapG )) .
Auf Gesellschafterebene erfolgt
wegen der Gewinnthesaurierung kein Zufluss einer versteuerten Gewinnausschüttung
831
(M
nom
⋅ (1 − s gesamt/ Aus )) .
Der kombinierte Ertragsteuersatz einer
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 360.
364
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Ausschüttung auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene
(s
gesamt/ Aus
) berech-
net sich dabei nach der bereits erläuterten Formel
(42011)
s gesamt / Aus = s KapG + (1 − s KapG ) ⋅
[
]
min s ESt ; s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz )
[
]
1 + min s ESt ; s AbgSt ⋅ s KiSt
Folglich gilt:
(46006)
K oSKapG + Ex = M nom ⋅ (1 − s KapG ) − M nom ⋅ (1 − s gesamt / Aus )
Nach Umformung ergibt sich:
(46007)
K oSKapG + Ex = M nom ⋅ (s gesamt / Aus − s KapG )
Dieser Kapitalwert berechnet sich aus der Differenz der Besteuerung der der Ausschüttung auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene und der Besteuerung ausschließlich auf Gesellschaftsebene. Die Differenz des kombinierten Ertragsteuersatzes zur Besteuerung von Ausschüttungen auf Gesellschafter- und Gesellschaftsebene kombinierten Ertragsteuersatz auf Gesellschaftsebene
(s
gesamt/ Aus
) und dem
(s ) ergibt den in der KapG
Formel (42007) bereits erläuterten, kombinierten Ertragsteuersatz auf Gesellschafterebene
(snat / Aus ) :
365
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
(46008)
snat / Aus = sgesamt/ Aus − sKapG
Der kombinierte Ertragsteuersatz auf Gesellschaftsebene
(42007) snat / Aus
= (1 − s KapG ) ⋅
[
]
(snat / Aus ) beträgt
min s ESt ; s AbgSt ⋅ (1 + s KiSt + s Solz )
[
]
1 + min s ESt ; s AbgSt ⋅ s KiSt
Nach Einsetzen von (46008) in (46007) berechnet sich der Kapitalwert für die offene Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft durch Thesaurierung eines offenen Gewinns anstelle der Ausschüttung an den Existenzgründer nach
(46009)
KoSKapG+ Ex = M nom ⋅ snat / Aus
Dieser Kapitalwert ergibt sich aus dem Steuervorteil einer nicht erforderlichen Besteuerung der Ausschüttung eines offenen Gewinns auf Gesellschafterebene. 4.6.3.2
Stille Selbstfinanzierung
4.6.3.2.1
Vorbemerkung
Die privilegierten Vorteilhaftigkeitskriterien zur unbedingten Beanspruchung der offenen Selbstfinanzierung sind auch für die stille Selbstfinanzierung anwendbar. Darüber hinaus unterliegen die stillen Reserven nicht bei der Bildung
366
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
sondern erst bei ihrer Auflösung den Ertragsteuern.832 Es besteht deshalb gegenüber der offenen Selbstfinanzierung ein Liquiditätsvorteil wegen der Steuerstundung bis zur Realisierung der stillen Rerven.833 Eventuell können sich auch Steuerersparnisse (Steuererhöhungen) ergeben, wenn die Ertragsteuersätze oder der Betrag der aufgelösten stillen Reserven zum Zeitpunkt ihrer Realisierung geringer (höher) sind als zum Zeitpunkt ihrer Bildung.834 Annahmegemäß werden jedoch bei dieser Analyse im Zeitablauf konstante kombinierte Ertragsteuersätze verwendet. KO-Kriterien für die Auswahl der stillen Selbstfinanzierung könnten für den Existenzgründer sein, dass er nicht über die zur Finanzierung erforderlichen stillen Gewinne verfügt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn es sich um eine originäre Unternehmensgründung handelt. Stille Reserven, auch stille Rücklagen oder stiller Gewinn genannt, werden definiert als Differenz zwischen den auf der Aktiva und der Passiva angesetzten Buchwerten und deren möglichen Veräußerungs- oder Wiederbeschaffungswerte.835 Sie entstehen durch Unterbewertung oder Nichtaktivierung von Aktiva und Überbewertung von Passiva.836 Durch erhöhte Aufwendungen werden die Gewinne des Unternehmens gemindert, was zu einer Verhinderung von Entnahmen bzw. Ausschüttungen und zu einer Steuerstundung führt.837 Beispielweise entstehen stille Reserven durch Abschreibung von abnutzbarem Anlagevermögen über den tatsächlichen Werteverzehr hinaus. Erhöhte Abschreibungen können entstehen mittels Sonderabschreibungen oder eines Ansat832
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 182.
833
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271; SCHNEELOCH, D., Steuerpolitik, 2009, S. 220.
834
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 182.
835
Vgl. BITZ, M./SCHNEELOCH, D./WITTSTOCK, W., Jahresabschluss, 2003, S. 78.
836
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271; WÖHE, G./DÖRING, U., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 718; BAETGE, J./KIRSCH, H.-J./THIELE, S., Bilanzen, 2009, S. 486.
837
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 182.
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
367
zes einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, die die tatsächliche Nutzungsdauer unterschreitet. Diese Aufwandsverrechnung von erhöhten Abschreibungen führt zu stillen Gewinnen, die folglich nicht für Ausschüttungen zur Verfügung stehen. Zudem erfolgt eine Steuerstundung, da die Besteuerung erst bei der Auflösung der stillen Reserve, beispielsweise durch Verkauf, erfolgt. Die stille Selbstfinanzierung ergibt sich somit aus dem stillen Gewinn und der Steuerstundung. Sofern die als Aufwand verrechneten Abschreibungen über die Umsatzerlöse am Markt verdient werden, ergibt sich, über die stille Selbstfinanzierung hinaus, eine Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten, die im Gliederungspunkt 4.6.3.3 näher betrachtet wird. Eine weitere Möglichkeit zu Bildung stiller Reserven besteht durch den Ansatz der steuerlichen Wertuntergrenze der Herstellungskosten für selbst erstellte Anlagen, fertige und unfertige Erzeugnisse. Hierbei erfolgt nach dem Einbeziehungswahlrecht bei der Ermittlung der Herstellungskosten nach R und H 6.3 EStR eine Nichtaktivierung bestimmter Aufwendungen.838 Hierzu gehören nach R und H 6.3 EStR die allgemeinen Verwaltungskosten, Aufwendungen für soziale Betriebseinrichtungen, freiwillige soziale Leistungen und betriebliche Altersversorgung und Gewerbesteueraufwendungen sowie Zinsaufwendungen für Kredite mit unmittelbarem Zusammenhang zum hergestellten Wirtschaftsgut. Wiederum werden beim Ansatz der Wertuntergrenze der Herstellungskosten stille Gewinne gebildet, die folglich zu keiner Auszahlung für Ausschüttungen und für Steuerzahlungen führen. Werden die stillen Reserven durch überhöhte Rückstellungen gebildet839, so besteht neben der stillen Selbstfinanzierung zusätzlich die Möglichkeit der Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten, die im Gliederungspunkt 4.6.3.4 näher betrachtet wird.
838
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 248f.
839
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 271.
368
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
4.6.3.2.2
Kapitalwert der stillen Selbstfinanzierung bei Freien Berufen und gewerblichen Einzelunternehmen
Für einen quantitativen Vorteilhaftigkeitsvergleich nach dem Kriterium der Kapitalwertmaximierung ergibt sich der Kapitalwert für die stille Selbstfinanzierung
(K
nat,natg stS
) eines Freiberuflers oder eines gewerblichen Einzelunter-
nehmers auf Unternehmensebene aus dem gebildeten stillen Gewinn abzüglich der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
(M nom )
abgezinsten Summe der
periodenbezogenen Besteuerung bei Realisierung des stillen Gewinns
(ε ⋅ M nomt ⋅ saus ) in späteren Perioden. Eventuell können sich auch Steuerersparnisse bzw. Steuererhöhungen ergeben, wenn der Betrag der aufgelösten stillen Reserven zum Zeitpunkt ihrer Realisierung geringer bzw. höher ist als zum Zeitpunkt ihrer Bildung.840 Um dies bei der Kapitalwertermittlung zu berücksichtigen, beträgt der realisierte stille Gewinn
(ε ⋅ M nom ) in der Periode (t ) . Die Variable ε bis 2 annehmen. Hat ε
841
kann dabei einen Wert von 0
den Wert Null, wurde die stille Reserve im Pla-
nungszeitraum beispielsweise durch Abnutzung aufgezehrt, so dass sich keine Besteuerung der stillen Reserve in einer auf die Bildung folgenden Periode ergibt. Gilt
0 < ε < 1 ergibt sich eine Steuerersparnis, denn die realisierte stille
Reserve ist niedriger als die gebildete. Nimmt ε den Wert 1 an, ergibt sich eine Steuerstundung. Gilt
1< ε ≤ 2
ergibt sich eine Steuererhöhung, da die stille
Reserve bis zum Doppelten höher ist als die gebildete.
840
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 182.
841
Die folgenden Ausführungen haben die Prämisse eines über den Zeitablauf konstanten kombinierten Ertragsteuersatzes.
369
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Auf Unternehmerebene ist der durch stille Selbstfinanzierung ersetzte und somit nicht erfolgte Mittelzufluss einer versteuerten Gewinnentnahme
(M nom ⋅ (1 − saus )) zu berücksichtigen. Somit gilt: (46010) T
(
nat , natg K stS = M nom − M nom ⋅ (1 − s aus ) − ¦ ε ⋅ M nomt ⋅ s aus ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
Nach Umformung gilt:
nat , natg (46011) K stS = M nom ⋅ s aus −
T
¦ε ⋅M
nomt
(
⋅ s aus ⋅ 1 + i n
t =1
)
−t
Der Kapitalwert ergibt sich somit aus dem Steuervorteil einer ersparten Besteuerung einer nicht vorgenommenen Gewinnentnahme der zum Nettokalkulationszinssatz
(M nom ⋅ saus )
abzüglich
(i ) abgezinsten Summe der periodenbezon
genen Besteuerung bei Realisierung des stillen Gewinns
(ε ⋅ M nomt ⋅ saus )
in
späteren Perioden. Bei der Berechnung wird als kombinierter Ertragsteuersatz
(s ) bei Freiberuflern oder (s ) nat
natg
(saus )
entweder
bei gewerblichen Einzelunternehmen
verwendet, die nach den Formeln (36002) bzw. (36006) berechnet werden. Der Nettokalkulationszinssatz ergibt sich bei Freiberuflern aus gewerblichen Einzelunternehmen aus
(i ) n nat
bzw. bei
(i ) bei positiven Supplementinvestitin natg
370
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
onen oder
(i
n natg / +
) bei negativen Supplementinvestitionen. Für die Berechnung
werden die bereits erläuterten Formeln (36013), (36014) bzw. (36016) angewendet. 4.6.3.2.3
Kapitalwert der stillen Selbstfinanzierung bei Kapitalgesellschaften
Für die Berechnung des Kapitalwerts der stillen Selbstfinanzierung
(K ) KapG stS
einer Kapitalgesellschaft sind zwei Fälle zu unterscheiden. Im ersten Fall erfolgt der Einbehalt nicht ausgewiesener Gewinne statt einer Ausschüttung offener Gewinne an den Existenzgründer selbst und im zweiten Fall an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter. Im ersten Fall berechnet sich der Kapitalwert auf Ebene der Kapitalgesellschaft aus dem gebildeten stillen Gewinn
(M nom ) abzüglich der zum Nettokalkulati-
(i ) abgezinsten Summe der periodenbezogenen Besteuerung bei ) in späteren Perio⋅s Realisierung des stillen Gewinns (ε ⋅ M n
onszinssatz
nomt
gesamt/ Aus
842
den. Auf der Ebene des Existenzgründers ist der durch die stille Selbstfinanzierung ersetzte und somit nicht erfolgte Mittelzufluss einer versteuerten Gewinnausschüttung
(M
nom
⋅ (1 − s gesamt/ Aus )) zu berücksichtigen. Somit gilt:
KapG + Ex K stS = M nom − M nom ⋅ (1 − s gesamt / Aus )
(46012)
T
t =1
842
(
− ¦ ε ⋅ M nomt ⋅ s gesamt / Aus ⋅ 1 + i n
Vgl. zu
ε
)
−t
die Ausführungen in Gliederungspunkt 4.6.3.2.2.
371
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Nach Umformung berechnet sich der Kapitalwert wie folgt:
(46013) T
(
KapG + Ex K stS = M nom ⋅ s gesamt / Aus − ¦ ε ⋅ M nomt ⋅ s gesamt / Aus ⋅ 1 + i n t =1
)
−t
Der Kapitalwert der stillen Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft mit Verzicht auf eine Gewinnausschüttung an den Existenzgründer
(K
KapG+ Ex stS
)
berechnet sich aus dem Steuervorteil einer ersparten Besteuerung auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene, einer nicht vorgenommenen Gewinnausschüttung
(M
nom
⋅ s gesamt/ Aus )
abzüglich der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
abgezinsten Summe der periodenbezogenen Besteuerung bei Realisierung des stillen Gewinns
(ε ⋅ M
nomt
⋅ s gesamt/ Aus ) in späteren Perioden.
Der Nettokalkulationszinssatz ergibt sich bei einer Kapitalgesellschaft aus
(i
n KapG
) bei positiven Supplementinvestitionen oder (i
n KapG / +
) bei negativen
Supplementinvestitionen. Für die Berechnung werden die bereits erläuterten Formeln (36015) bzw. (36017) angewendet. Im Folgenden wird der Kapitalwert der stillen Selbstfinanzierung
(K ) KapG stS
einer Kapitalgesellschaft im zweiten Fall, d.h. bei einem Einbehalt nicht ausgewiesener Gewinne statt einer Ausschüttung offener Gewinne an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter berechnet. Der Kapitalwert ergibt sich aus dem gebildeten stillen Gewinn lich der ersparten Ertragsbesteuerung kalkulationszinssatz
(M
⋅s
nom KapG
(M nom ) zuzüg-
) abzüglich der zum Netto-
(i ) abgezinsten Summe der periodenbezogenen Besteuen
372
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
rung bei Realisierung des stillen Gewinns
(M
nomt
⋅ s KapG )
in späteren Perio-
den. Somit gilt:
(
n KapG
t =1
nomt
(
⋅ s KapG ⋅ 1 + i n
)
−t
(i ) ergibt sich bei einer Kapitalgesellschaft aus ) bei positiven Supplementinvestitionen oder (i ) bei negativen
Der Nettokalkulationszinssatz
(i
T
) ¦ε ⋅M
KapG (46014) K stS = M nom ⋅ 1 + s KapG −
n
n KapG / +
Supplementinvestitionen. Für die Berechnung werden die bereits erläuterten Formeln (36015) bzw. (36017) angewendet. 4.6.3.3
Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten
Sofern die verrechneten planmäßigen Abschreibungen für abnutzbares Anlagevermögen über Umatzerlöse am Markt verdient werden, stehen dem gegründeten Unternehmen diese Abschreibungsgegenwerte bereits vom Zeitpunkt der Abschreibungsbildung bis zur Ersatzinvestition des abgeschriebenen Vermögensgegenstandes zur Verfügung.843 Als privilegierte Kriterien für die unbedingte Beanspruchung der Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten können für den Existenzgründer die bei der offenen Selbstfinanzierung genannten privilegierten Kriterien im Gliederungspunkt 4.6.3.1.1 in Betracht kommen.
843
Vgl. HERING, T., Finanzierung, 2008, S. 687; KUSSMAUL, H. Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 272.
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
373
KO-Kriterien,844 die gegen eine Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten sprechen sind gegeben, wenn
•
die gebildeten Abschreibungen nicht verdient werden oder
•
die Umsatzerlöse noch nicht in liquider Form zugeflossen sind, sondern lediglich Forderungen gegenüber den Kunden bestehen.
Der Kapitalwert einer Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten
(K ) FAfA
für einen quantitativen Vorteilhaftigkeitsvergleich nach dem Kriterium der Kapitalwertmaximierung ergibt sich aus dem Abschreibungsgegenwert
(M nom ) und dem Steuervorteil aus der Aufwandsverrechnung der Abschreibungen (M nom ⋅ s ) . Dieser Abschreibungsgegenwert steht zur Verfügung vom Zeitpunkt der Abschreibungsbildung, der annahmegemäß gleichzeitig der Investitionszeitpunkt der Gründungsinvestitionen
(t = 0) ist, bis zum Zeitpunkt der
Ersatzinvestition der einzelnen Vermögensgegenstände für die die Abschreibungen gebildet wurden. Da jedoch im Unternehmen für eine Vielzahl abnutzbarer Anlagevermögensgegenstände planmäßige Abschreibungen gebildet werden, werden in jeder Periode bestimmte Abschreibungsgegenwerte wieder für Ersatzinvestitionen verwendet. Die Verwendung der Abschreibungsgegenwerte für Ersatzinvestitionen kann somit als Sondertilgung für Finanzierungsmittel
(SZt ) angesehen werden.
Somit gilt für den Kapitalwert einer Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten:
844
Vgl. hierzu die Voraussetzungen einer Finanzierung aus Abschreibungen in KUSSMAUL, H. Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 272.
374
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(46015) K FAfA = M nom ⋅ (1 + s ) −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
t =1
Dieser Kapitalwert setzt sich zusammen aus den für die Finanzierung der Gründungsinvestitionen eingesetzten Abschreibungsgegenwerten
(M nom ) , zuzüg-
lich der Steuervorteile aus der Aufwandsverrechnung der gebildeten Abschreibungen
(M nom ⋅ s ) , abzüglich der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgen
zinsten Summe der periodenabhängigen Verwendung der Abschreibungsgegenwerte für Ersatzinvestitionen, die als Sondertilgungen der Finanzierungsmittel betrachtet werden können
(SZt ) .
(i ) wird für die Berechnung dieses Kapitalwertes, in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform, entweder (i ), (i ) ) bei positiven Supplementinvestitionen bzw. (i ), (i ) oder (i Als Nettokalkulationszinssatz
n
n nat
n KapG
n natg / +
n natg
n KapG / +
bei negativen Supplementinvestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Der kombinierte Ertragsteuersatz
(s )
zu Berechnung der Steuerwirkungen
ergibt sich, jeweils in Abhängigkeit von der Rechtsform, aus
(s ) nach den Formeln (36002), (36006) bzw. (36010). KapG
Der in der Formel
(46015) K FAfA = M nom ⋅ (1 + s ) −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
t =1
(s ), (s ) oder nat
natg
375
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
ermittelte Kapitalwert ist unverändert anwendbar bei Kapitalgesellschaften, bei denen die Aufwandverrechnung zu einer Gewinnminderung und folglich zu einer Verminderung der Ausschüttungen an vom Existenzgründer abweichende Gesellschafter führt. Somit gilt:
T
) ¦ SZ ⋅ (1 + i )
(
KapG (46016) K FAfA = M nom ⋅ 1 + s KapG −
n −t
t
t =1
Führt dagegen die Aufwandsverrechnung der Abschreibungen und die damit einher gehende Gewinnminderung zu einer Verminderung von Entnahmen des Existenzgründers bzw. von Ausschüttungen an den Existenzgründer, so ist dies im Rahmen einer Gesamtbetrachtung der Ebene des Unternehmens und der Ebene des Existenzgründers in der Kapitalwertermittlung zu berücksichtigen. In diesem Fall ergibt sich der Kapitalwert der Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten bei einem Freiberufler bzw. einem gewerblichen Einzelunternehmer aus
nat , natg (46017) K FAfA = M nom ⋅ s −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
.
t =1
Der kombinierte Ertragsteuersatz
(s )
zu Berechnung der Steuerwirkungen
ergibt sich, jeweils in Abhängigkeit von der Rechtsform, entweder aus bei einem Freiberufler bzw.
(s ) nat
(s ) bei einem gewerblichen Einzelunternehmer natg
nach den Formeln (36002) bzw. (36006). Bei einer Kapitalgesellschaft beträgt der Kapitalwert in diesem Fall
376
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
KapG + Ex (46018) K FAfA = M nom ⋅ s gesamt / Aus −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
.
t =1
Bedeutsam für die Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten ist in zweierlei Hinsicht insbesondere die Bildung von Investitionsabzugsbeträgen und Sonderabschreibungen zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen nach § 7g EStG. Zum einen lassen sich die Abschreibungsgegenwerte aus Investitionsabzugsbeträgen und Sonderabschreibung nach § 7g EStG und daraus resultierende Steuerwirkungen als Finanzierungsart, wie bereits oben beschrieben, nutzen. Zum anderen liefert die Inanspruchnahme von Investitionsabzugsbeträgen und Sonderabschreibungen für ein Unternehmen, das die Voraussetzungen des § 7g EStG erfüllt, für die Finanzierung eines beweglichen Wirtschaftsguts des Anlagevermögens, einen zusätzlichen Finanzierungsbeitrag
(K
F §7 g
).
Dieser Finanzierungsbeitrag setzt sich zusammen aus der zum Nettokalkulationszinssatz
(i )
n 845
aufgezinsten Summe des Steuervorteils, der sich aus der
Gewinnminderung eines
δ %igen (derzeit nach 7g EStG 40 %igen) Anteils der
voraussichtlichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
(M nom )
des Wirt-
schaftsguts (Investitionsabzugsbetrag) in den drei vorangegangen Wirtschaftsjahren vor der Investition ergibt.846 Von dieser Summe wird nach § 7g Abs. 2 EStG der Steuernachteil einer gewinnerhöhenden Auflösung des Investitionsab845
Als Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
wird für die Berechnung dieses Kapitalwertes in Abhän-
(i ) (i ) ) (i )
gigkeit von der gegründeten Rechtsform entweder tiven Supplementinvestitionen bzw.
(i
n natg / + ,
n nat
,
n KapG / +
n natg
oder
(i
n KapG
) bei posi-
bei negativen Supplementinves-
titionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). 846
Vgl. § 7g Abs. 1 EStG.
377
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
(δ ⋅ M nom ⋅ s) im Wirtschaftsjahr der Anschaffung bzw. Herstellung (t = 0) in Abzug gebracht. Schließlich erhöht sich der Kapitalwert um die 847
zugsbetrag
(i ) abgezinsten periodenbezogen
Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
nen Steuervorteile der 20 %igen Sonderabschreibungen nach § 7g Abs. 5 EStG
(SAfAt ) und den Absetzungen für Abnutzung nach § 7 Abs. 1 oder Abs. 2 EStG ( AfAt ) . Folglich gilt: K F §7 g = (46019)
0
¦ δ ⋅M
nomt
(
) −δ ⋅M
(
)
⋅ s ⋅ 1+ in
t = −3 T
+ ¦ (SAfA t + AfAt ) ⋅ s ⋅ 1 + i n t =1
t
nom
⋅s
−t
Dieser Finanzierungsbeitrag kann bei der Festlegung des durch Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung oder mezzaniner Finanzierung erforderlichen Betrags zur vollständigen Finanzierung eines beweglichen Anlagevermögensgegenstandes in Abzug gebracht werden. 4.6.3.4
Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten
Werden die bei der Bildung von Rückstellungen verrechneten Aufwendungen über Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens vergütet, stehen dem gegründeten Unternehmen diese Rückstel-
847
Der kombinierte Ertragsteuersatz
(s )
Abhängigkeit von der Rechtsform aus
zu Berechnung der Steuerwirkungen ergibt sich in
(s ), (s ) oder (s ) nach den bereits erläunat
terten Formeln (36002), (36006) bzw. (36010).
natg
KapG
378
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
lungsgegenwerte vom Zeitpunkt der Aufwandsverrechnung bis zur Auszahlung der Rückstellung für Finanzierungszwecke zur Verfügung.848 Für den Finanzierungseffekt entscheidend ist insbesondere die Fristigkeit der Rückstellungen.849 Bedeutsam sind deshalb die bei Kapitalgesellschaften gebildeten langfristigen Pensionsrückstellungen. Privilegierte Kriterien für die unbedingte Beanspruchung der Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten können für den Existenzgründer wiederum die bei der offenen Selbstfinanzierung genannten privilegierten Kriterien im Gliederungspunkt 4.6.3.1.1 sein. KO-Kriterien, die gegen eine Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten sprechen, sind gegeben, wenn
•
die gebildeten Rückstellungen nicht verdient werden,
•
die Umsatzerlöse noch nicht in liquider Form zugeflossen sind, sondern lediglich Forderungen gegenüber den Kunden bestehen oder
•
keine mittel- bis langfristigen Rückstellungen gebildet werden können.
Der Kapitalwert einer Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten
(K FRü ) für
einen quantitativen Vorteilhaftigkeitsvergleich nach dem Kriterium der Kapitalwertmaximierung ergibt sich aus dem zur Finanzierung von Gründungsinves-
(M nom ) , zuzüglich den sich aus Rückstellungsbildung ergebenden Steuerwirkungen (M nomt ⋅ s ) und abzüglich der periodenabhängigen Auszahlungen der Rückstellungen (SZt ) . titionen verwendeten Rückstellungsgegenwert
Somit gilt für den Kapitalwert einer Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten: 848
Vgl. HERING, T., Finanzierung, 2008, S. 687; KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 273.
849
Vgl. KUSSMAUL, H., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 273.
379
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
(46020) K FRü = M nom ⋅ (1 + s ) −
T
¦ SZ ⋅ (1 − i )
n −t
t
t =1
(i ) wird für die Berechnung dieses Kapitalwertes in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform entweder (i ), (i ) ) bei positiven Supplementinvestitionen bzw. (i ), (i ) oder (i Als Nettokalkulationszinssatz
n
n nat
n KapG
n natg / +
n natg
n KapG / +
bei negativen Supplementinvestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Der kombinierte Ertragsteuersatz
(s )
zu Berechnung der Steuerwir-
kungen ergibt sich, ebenfalls in Abhängigkeit von der Rechtsform, aus
(s ), (s ) nat
natg
oder
(s ) KapG
nach den bereits erläuterten Formeln (36002),
(36006) bzw. (36010). Der in der Formel
(46020) K FRü = M nom ⋅ (1 + s ) −
T
¦ SZ ⋅ (1 − i )
n −t
t
t =1
berechnete Kapitalwert ist unverändert anwendbar bei Kapitalgesellschaften, bei denen die Aufwandsverrechnung zu einer Gewinnminderung und folglich zu einer Verminderung der Ausschüttungen an vom Existenzgründer abweichende Gesellschafter führt. Somit gilt:
(
T
) ¦ SZ ⋅ (1 + i )
KapG (46021) K FRü = M nom ⋅ 1 + s KapG −
n −t
t
t =1
380
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Führt die Aufwandsverrechnung der Rückstellungen und die damit einhergehende Gewinnminderung zu einer Verminderung von Entnahmen des Existenzgründers bzw. von Ausschüttungen an den Existenzgründer, so ist dies im Rahmen einer Gesamtbetrachtung der Ebene des Unternehmens und der Ebene des Existenzgründers in der Kapitalwertermittlung zu berücksichtigen. In diesem Falle ergibt sich der Kapitalwert der Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten bei einem Freiberufler bzw. einem gewerblichen Einzelunternehmer aus
nat , natg (46022) K FRü = M nom ⋅ s −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
.
t =1
Der kombinierte Ertragsteuersatz
(s )
zu Berechnung der Steuerwirkungen
ergibt sich, jeweils in Abhängigkeit der Rechtsform, entweder aus einem Freiberufler bzw.
(s ) bei nat
(s ) bei einem gewerblichen Einzelunternehmer natg
nach den Formeln (36002) bzw. (36006). Bei einer Kapitalgesellschaft beträgt der Kapitalwert in diesem Fall
KapG + Ex (46023) K FRü = M nom ⋅ s gesamt / Aus −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
t =1
.
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
4.6.4
Auswahlentscheidung zwischen konkurrierenden Innenfinanzierungsmöglichkeiten
4.6.4.1
Vergleich zwischen offener und stiller Selbstfinanzierung
381
Zur Ermittlung der Vorteilhaftigkeit konkurrierender offener und stiller Selbstfinanzierung werden aus den folgenden, bereits hergeleiten Kapitalwerten, jeweils die Differenzenkapitalwerte gebildet. Es wird dabei von der Prämisse ausgegangen, dass entweder ein offener Gewinn oder eine stille Reserve in derselben Höhe als Finanzierungsmittel zur Verfügung stehen. Die Kapitalwerte der offenen Selbstfinanzierung ergeben sich aus
(46002)
KoSnat,natg = M nom ⋅ (saus − sth ) ,
(46003)
KoSnat,natg = 0
(46005)
K oSKapG = M nom ⋅ (1 − s KapG ) bzw.
(46009)
KoSKapG+ Ex = M nom ⋅ snat / Aus .
unter der Prämisse
sth = saus ,
Hiervon jeweils in Abzug gebracht wird der Kapitalwert der stillen Selbstfinanzierung
382
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
nat , natg (46011) K stS = M nom ⋅ s aus −
T
¦ε ⋅M
nomt
(
⋅ s aus ⋅ 1 + i n
t =1
)
−t
(46013) T
(
KapG + Ex K stS = M nom ⋅ s gesamt / Aus − ¦ ε ⋅ M nomt ⋅ s gesamt / Aus ⋅ 1 + i n t =1
(
T
) ¦ε ⋅M
KapG (46014) K stS = M nom ⋅ 1 + s KapG −
nomt
)
(
−t
⋅ s KapG ⋅ 1 + i n
t =1
)
−t
Der Differenzenkapitalwert der offenen Selbstfinanzierung im Vergleich zur stillen Selbstfinanzierung bei einem Freiberufler oder einem gewerblichen Einzelunternehmen
(ΔK
nat,natg oS −stS
) beträgt
nat , natg (46024) Δ K oS = − M nom ⋅ s th + − stS
T
¦ε ⋅M t =1
nomt
(
⋅ s aus ⋅ 1 + i n
)
−t
Er setzt sich zusammen aus der Steuerbelastung einer Gewinnthesaurierung eines offenen Gewinns
(M nom ⋅ sth )
und der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten Steuerbelastung eines realisierten stillen Gewinns in einer n
Periode
(ε ⋅ M nomt ⋅ saus )
die Gründungsinvestitionen.
nach der Verwendung der Finanzierungsmittel für
383
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Unter der Prämisse der Identität des kombinierten Ertragsteuersatzes bei Gewinnthesaurierung und Gewinnentnahme, d.h.
sth = saus
ist der Kapitalwert
der offenen Selbstfinanzierung Null. Es gilt:
(46003)
KoSnat,natg = 0
unter der Prämisse
sth = saus .
Das Vorzeichen des Differenzenkapitalwerts
nat , natg (46024) Δ K oS = − M nom ⋅ s th + − stS
T
¦ε ⋅M
nomt
t =1
T
¦ε ⋅M
nat , natg (46025) Δ K oS = − M nom ⋅ s aus + − stS
t =1
(
⋅ s aus ⋅ 1 + i n
)
−t
bzw.
⋅ s aus ⋅ (1 + i n )
−t
nomt
ist in diesem Fall abhängig von der Höhe der realisierten stillen Reserve im Vergleich zur gebildeten stillen Reserve und somit von der Variablen ε . Die offene Selbstfinanzierung ist vorteilhafter als die stille Selbstfinanzierung, wenn
(46026)
ε>
M nom ⋅ saus T
¦M t =1
nomt
(
⋅ saus ⋅ 1 + i n
)
−t
384
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Ist jedoch
(46027)
ε<
M nom ⋅ saus T
¦M
nomt
t =1
(
⋅ saus ⋅ 1 + i n
)
−t
ist die stille Selbstfinanzierung vorteilhafter als die offene Selbstfinanzierung. Sofern
(46028)
ε=
M nom ⋅ saus T
¦M t =1
nomt
(
⋅ saus ⋅ 1 + i n
)
−t
sind die stille und die offene Selbstfinanzierung indifferent unter den genannten Prämissen eines im Zeitablauf konstanten kombinierten Ertragsteuersatzes und der Identität des kombinierten Ertragsteuersatzes bei Gewinnthesaurierung und bei Gewinnentnahme. Besteht eine betragsmäßige Identität zwischen der gebildeten und der realisierten stillen Reserve, so ist c.p. die stille Selbstfinanzierung vorteilhafter als die offene Selbstfinanzierung. Beansprucht der Existenzgründer dagegen bei einer Gewinnthesaurierung den begünstigten Steuersatz des § 34a EStG, so gilt
sth < saus . In diesem Fall ist
keine allgemeine Aussage hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit der stillen Selbstfinanzierung im Vergleich zur offenen Selbstfinanzierung möglich, vielmehr ist eine Berechnung des folgenden Differenzenkapitalwertes im Einzelfall erforderlich.
385
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
nat , natg (46024) Δ K oS = − M nom ⋅ s th + − stS
T
¦ε ⋅M t =1
nomt
(
⋅ s aus ⋅ 1 + i n
)
−t
Die Vorteilhaftigkeit ist abhängig von der Höhe der realisierten stillen Reserve im Vergleich zur gebildeten stillen Reserve und somit von der Variablen ε . Die offene Selbstfinanzierung ist vorteilhafter als die stille Selbstfinanzierung, wenn
(46030)
ε>
M nom ⋅ sth T
¦M
nomt
t =1
(
⋅ saus ⋅ 1 + i n
)
−t
Ist jedoch
(46031)
ε<
M nom ⋅ sth T
¦M
nomt
t =1
(
⋅ saus ⋅ 1 + i n
)
−t
ist die stille Selbstfinanzierung vorteilhafter als die offene Selbstfinanzierung. Sofern
(46032)
ε=
M nom ⋅ sth T
¦M t =1
nomt
(
⋅ saus ⋅ 1 + i n
)
−t
386
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
sind die stille und die offene Selbstfinanzierung indifferent unter den genannten Prämissen. Der Differenzenkapitalwert
(ΔK
KapG oS − stS
) einer offenen und einer stillen Selbst-
finanzierung einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung ersparter Ausschüttungen an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter wird berechnet aus der Differenz der beiden Kapitalwerte
(46005)
K oSKapG = M nom ⋅ (1 − s KapG ) und
(
T
) ¦ε ⋅M
KapG (46014) K stS = M nom ⋅ 1 + s KapG −
nomt
(
⋅ s KapG ⋅ 1 + i n
t =1
)
−t
.
Der Differenzenkapitalwert beträgt
KapG (46033) Δ K oS − stS = − 2 ⋅ M nom ⋅ s KapG +
T
¦ε ⋅M t =1
⋅ s KapG ⋅ (1 + i n ) . −t
nomt
Er setzt sich zusammen aus der Steuerbelastung der Besteuerung offener Gewinne
(M
nom
⋅ sKapG ) , der Nichtbesteuerung stiller Gewinne (M nom ⋅ sKapG )
(i ) abgezinsten Steuerbelastung stiller ) . Dieser Differenzenkapi⋅s Gewinne bei deren Realisierung (ε ⋅ M
und der zum Nettokalkulationszinssatz
n
nomt
KapG
talwert wird unter der Prämisse eines im Zeitablauf konstanten kombinierten Ertragsteuersatzes und einer maximalen Überschreitung der realisierten stillen
387
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Reserve bis zum Doppelten der gebildeten stillen Reserve
(ε ≤ 2)
generell
einen negativen Wert ausweisen. Dies bedeutet, dass die stille Selbstfinanzierung im Vergleich zur offenen Selbstfinanzierung unter den genannten Prämissen generell vorteilhafter ist. Der Differenzenkapitalwert
(ΔK
KapG+ Ex oS −stS
)
einer offenen und einer stillen
Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung ersparter Ausschüttungen an den Existenzgründer wird berechnet aus der Differenz der beiden Kapitalwerte
(46009)
KoSKapG+ Ex = M nom ⋅ snat / Aus
und
(46013) T
(
KapG + Ex K stS = M nom ⋅ s gesamt / Aus − ¦ ε ⋅ M nomt ⋅ s gesamt / Aus ⋅ 1 + i n t =1
Er beträgt + Ex Δ K oSKapG = M nom ⋅ (− s gesamt / Aus + s nat / Aus ) − stS
(46034)
T
(
+ ¦ ε ⋅ M nomt ⋅ s gesamt / Aus ⋅ 1 + i n t =1
Nach Berücksichtigung von
)
−t
)
−t
388 (46008)
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
snat / Aus = sgesamt/ Aus − sKapG
gilt:
(46035) T
+ Ex Δ K oSKapG = − M nom ⋅ s KapG + ¦ ε ⋅ M nomt ⋅ s gesamt / Aus ⋅ (1 + i n ) − stS
−t
t =1
Folglich berechnet sich der Differenzenkapitalwert
(ΔK
KapG+ Ex oS −stS
) einer offenen
und einer stillen Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft unter Berücksichtigung ersparter Ausschüttungen an den Existenzgründer aus der Steuerbelastung der Besteuerung offener Gewinne
nom
⋅ sKapG )
und der zum Nettokal-
(i ) abgezinsten Steuerbelastung stiller Gewinne bei deren (ε ⋅ M ⋅ s ) . Dieser Differenzenkapitalwert wird
kulationszinssatz Realisierung
(M
n
nomt
gesamt/ Aus
unter der Prämisse eines im Zeitablauf konstanten kombinierten Ertragsteuersatzes und einer Identität der gebildeten und realisierten stillen Reserve generell einen negativen Wert ausweisen. Dies bedeutet, dass in diesem Fall eine allgemeine zeitliche Dominanz der stillen Selbstfinanzierung im Vergleich zur offenen Selbstfinanzierung besteht. Die Vorteilhaftigkeit ist allgemein wiederum abhängig von der Höhe der realisierten stillen Reserve im Vergleich zur gebildeten stillen Reserve und somit vvon der Variablen ε . Die offene Selbstfinanzierung ist in diesem Fall vorteilhafter als die stille Selbstfinanzierung, wenn
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
(46036)
ε>
389
M nom ⋅ s KapG T
¦M
nomt
(
)
(
)
⋅ s gesamt / Aus ⋅ 1 + i n
t =1
−t
Ist jedoch
(46037)
ε<
M nom ⋅ s KapG T
¦M
nomt
⋅ s gesamt / Aus ⋅ 1 + i n
t =1
−t
ist die stille Selbstfinanzierung vorteilhafter als die offene Selbstfinanzierung. Sofern
(46038)
ε=
M nom ⋅ s KapG T
¦M t =1
nomt
(
⋅ s gesamt / Aus ⋅ 1 + i n
)
−t
sind die stille und die offene Selbstfinanzierung indifferent unter den genannten Prämissen.
390 4.6.4.2
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Vergleich zwischen stiller Selbstfinanzierung und Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten
Die Kapitalwerte der stillen Selbstfinanzierung ergeben sich aus
nat , natg (46011) K stS = M nom ⋅ s aus −
T
¦ε ⋅M
nomt
(
⋅ s aus ⋅ 1 + i n
t =1
)
−t
,
(46013) T
(
KapG + Ex K stS = M nom ⋅ s gesamt / Aus − ¦ ε ⋅ M nomt ⋅ s gesamtIAus ⋅ 1 + i n t =1
(
T
) ¦ε ⋅M
KapG (46014) K stS = M nom ⋅ 1 + s KapG −
)
−t
bzw.
⋅ s KapG ⋅ (1 + i n ) . −t
nomt
t =1
Die Kapitalwerte der Finanzierung aus Rückstellungs- bzw. Abschreibungsgegenwerten werden wie folgt berechnet:
nat , natg (46017) K FAfA = M nom ⋅ s −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
.
t =1
KapG + Ex (46018) K FAfA = M nom ⋅ s gesamt / Aus −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
t =1
.
391
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich T
) ¦ SZ ⋅ (1 + i )
(
KapG (46016) K FAfA = M nom ⋅ 1 + s KapG −
nat , natg (46022) K FRü = M nom ⋅ s −
n −t
t
t =1
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
.
t =1
KapG + Ex (46023) K FRü = M nom ⋅ s gesamt / Aus −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
.
t =1
T
) ¦ SZ ⋅ (1 + i )
(
KapG (46021) K FRü = M nom ⋅ 1 + s KapG −
n −t
t
t =1
Da die Kapitalwertermittlung bei einer Finanzierung aus Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten identisch ist, werden beide Finanzierungsmöglichkeiten im Folgenden zusammengefasst behandelt. Die Differenzenkapitalwerte einer stillen Selbstfinanzierung und einer Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten betragen bei einem Freiberufler bzw. gewerblichen Einzelunternehmen
(46039) T
(
n nat , natg Δ K stS − FAfA / Rü = ¦ SZ t ⋅ 1 + i t =1
T
) − ¦ε ⋅M −t
t =1
nomt
(
⋅ s aus ⋅ 1 + i n
)
−t
,
392
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
bei einer Kapitalgesellschaft mit eingesparten Ausschüttungen an den Existenzgründer oder an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter
(46040) T
(
n KapG Δ K stS − FAfa / Rü = ¦ SZ t ⋅ 1 + i t =1
T
) − ¦ε ⋅M −t
nomt
(
⋅ s KapG ⋅ 1 + i n
t =1
)
−t
bzw.
Unabhängig von der Rechtsform beträgt die Vorteilhaftigkeitsbedingung für den Vergleich von stiller Selbstfinanzierung und der Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten
(46042) Δ K stS − FAfA / Rü =
T
¦ (SZ t =1
(
− ε ⋅ M nomt ⋅ s ) ⋅ 1 + i n
)
−t
.
(ΔK ) ergibt sich jeweils aus der zum (i ) abgezinsten Summe der periodenabhängigen
Der Differenzenkapitalwert Nettokalkulationszinssatz
t
stS − FAfA / Rü
n
Verwendung der Abschreibungsgegenwerte für Ersatzinvestitionen bzw. bei
(SZt ) und der Steuerbelastung bei Realisierung der stillen Gewinne (ε ⋅ M nomt ⋅ s ) .
Auflösung der Rückstellung
Die Vorteilhaftigkeit der stillen Selbstfinanzierung im Vergleich zur Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten ist unter der Prämisse eines im Zeitablauf konstanten kombinierten Ertragsteuersatzes abhängig von der Höhe der realisierten stillen Reserve im Vergleich zur Höhe der aufgelösten Rückstellungen und zur Verwendung der Abschreibungsgegenwerte für Ersatzinvestitionen. Wiederum kann über den Wert von ε die Höhe der realisierten stillen Reserven und die Vorteilhaftigkeit bestimmt werden.
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
393
Die stille Selbstfinanzierung ist vorteilhafter als die Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten, wenn
T
(46043)
ε>
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
t =0
T
¦M
nomt
t =1
(
⋅ s ⋅ 1+ in
)
−t
Ist jedoch
T
(46044)
ε<
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
t =0
T
¦M
nomt
t =1
(
⋅ s ⋅ 1+ in
)
−t
ist die Finanzierung aus Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten vorteilhafter als die stille Selbstfinanzierung. Sofern
T
(46045)
ε=
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
T
t =0
¦M t =1
nomt
(
⋅ s ⋅ 1+ in
)
−t
sind die stille Selbstfinanzierung und die Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten indifferent unter den genannten Prämissen.
394 4.6.4.3
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Vergleich zwischen offener Selbstfinanzierung und der Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten
Die Kapitalwerte der offenen Selbstfinanzierung ergeben sich aus
(46002)
KoSnat,natg = M nom ⋅ (saus − sth ) ,
(46003)
KoSnat,natg = 0
(46005)
K oSKapG = M nom ⋅ (1 − s KapG ) bzw.
(46009)
KoSKapG+ Ex = M nom ⋅ snat / Aus
unter der Prämisse
sth = saus ,
Die Kapitalwerte der Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten, die analog auch zur Berechnung der Kapitalwerte für Rückstellungsgegenwerte verwendet werden können, werden berechnet nach
nat , natg (46017) K FAfA = M nom ⋅ s −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
t =1
KapG + Ex (46018) K FAfA = M nom ⋅ s gesamt / Aus −
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
t =1
395
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich T
) ¦ SZ ⋅ (1 + i )
(
KapG (46016) K FAfA = M nom ⋅ 1 + s KapG −
n −t
t
t =1
Die Differenzenkapitalwerte einer offenen Selbstfinanzierung und einer Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten betragen bei einem Freiberufler bzw. gewerblichen Einzelunternehmen
nat , natg (46046) Δ K oS − FAfA / Rü = − M nom ⋅ s th +
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
,
t =1
bei einer Kapitalgesellschaft mit eingesparten Ausschüttungen an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter
KapG (46047) Δ K oS − FAfA / Rü = − 2 ⋅ M nom ⋅ s KapG +
T
¦ SZ ⋅ (1 + i ) bzw. n
t
t =1
bei einer Kapitalgesellschaft mit eingesparten Ausschüttungen an den Existenzgründer
KapG + Ex (46048) Δ K oS − FAfA / Rü = +
T
¦ SZ ⋅ (1 + i )
n −t
t
t =1
Sofern die Abschreibungsgegenwerte nicht für Ersatzinvestitionen bzw. die Rückstellungen im Planungszeitraum nicht aufgelöst werden, d.h.
SZt = 0
ist,
396
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
dominiert die Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten die offene Selbstfinanzierung. Ist dagegen
SZt > 0 , dominiert die offene Selbstfinanzierung die Finanzierung
aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten bei einer Kapitalgesellschaft, die die offene Selbstfinanzierung anstelle einer Ausschüttung an den Existenzgründer vornimmt. Erfolgt die offene Selbstfinanzierung unter Verzicht auf eine Ausschüttung an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter, so ist die offene Selbstfinanzierung vorteilhafter, wenn gilt
T
(46049)
¦ SZ ⋅ (1 + i ) > 2 ⋅ M n
t
nom
⋅ s KapG
t =1
d.h. wenn die Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten n
Verwendungen von Rückstellungs- bzw. Abschreibungsgegenwerten
(SZt )
höher ist als die zweifache Besteuerung des offenen Gewinns der Kapitalgesellschaft
(2 ⋅ M
nom
⋅ sKapG ) .
Wenn gilt
T
(46050)
¦ SZ ⋅ (1 + i ) < 2 ⋅ M n
t
nom
⋅ s KapG
t =1
ist die Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten vorteilhafter.
397
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Indifferenz zwischen der offenen Selbstfinanzierung und der Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten besteht bei einer Identität der Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten Verwendungen n
von Rückstellungs- bzw. Abschreibungsgegenwerten chen
(2 ⋅ M
Besteuerung nom
offenen
Gewinns
⋅ sKapG ) . Folglich gilt
T
(46051)
des
¦ SZ ⋅ (1 + i ) = 2 ⋅ M n
t
nom
(SZt )
der
und der zweifa-
Kapitalgesellschaft
⋅ s KapG
t =1
Erfolgt nun die offene Selbstfinanzierung unter Verzicht auf eine Gewinnentnahme des Existenzgründers als Freiberufler oder gewerblicher Einzelunternehmer, so ist die offene Selbstfinanzierung vorteilhafter, wenn entsprechend der Vorteilhaftigkeitsbedingung
nat , natg (46046) K otS − FAfA / Rü = − M nom ⋅ s th +
T
¦ SZ ⋅ (1 + i ) t =1
gilt
T
(46052)
¦ SZ ⋅ (1 + i ) > M n
t
t =1
nom
n −t
t
⋅ s th ,
,
398
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
d.h. wenn die Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten n
Verwendungen von Rückstellungs- bzw. Abschreibungsgegenwerten höher ist, als die Besteuerung des thesaurierten Gewinns
(SZt )
(M nom ⋅ sth ) .
Wenn gilt
T
(46053)
¦ SZ ⋅ (1 + i ) < ⋅M n
t
nom
⋅ sth
t =1
ist dagegen die Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten vorteilhafter. Indifferenz zwischen der offenen Selbstfinanzierung und der Finanzierung aus Abschreibung- bzw. Rückstellungsgegenwerten bei einer Identität der Summe der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten Verwendungen von Rückn
stellungs- bzw. Abschreibungsgegenwerten
(SZt )
und der Besteuerung des
thesaurierten Gewinns bei einem Einzelunternehmen oder einem Freien Beruf
(M nom ⋅ sth ) . Folglich gilt T
(46054)
¦ SZ ⋅ (1 + i ) = M n
t
t =1
nom
⋅ s th
399
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
4.6.4.4
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung konkurrierender Innenfinanzierungsmöglichkeiten
Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung zum Vergleich konkurrierender Innenfinanzierungsmöglichkeiten, d.h. der offenen und stillen Selbstfinanzierung und der Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten
§ · ¨¨ ΔKVergleich ¸¸ © oS ,stS ,FAfA/ Rü ¹ •
setzt sich zusammen aus der
Differenz der Mittelzuflüsse bei offener und stiller Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft mit ersparten Ausschüttungen an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter sowie der Mittelzuflüsse aus Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten
•
Differenz
(ΔG
o th
•
), der
Steuerbelastung
offener
nom
thesaurierter
Gewinne
Differenz der ersparten Steuerbelastung für offene ausgeschüttete Gewinne
•
⋅ sth
der
(ΔM ) , der
(ΔG
o Aus
⋅ s ) und
der zum Nettokalkulationszinssatz
(i ) abgezinsten Summe der perion
denbezogenen Differenzen der Besteuerung der realisierten stillen Gewinne
(Δε ⋅ G ⋅ s) zuzüglich der Verwendung von Abschreibungsst t
und Rückstellungsgegenwerten
(ΔSZ t ) .
Nicht berücksichtigt werden die Mittelzuflüsse bei offener und stiller Selbstfinanzierung eines Freiberuflers, eines gewerblichen Einzelunternehmers oder einer Kapitalgesellschaft mit ersparten Ausschüttungen an den Existenzgründer, da die Mittelzuflüsse auf Unternehmens- bzw. Gesellschaftsebene durch den Nichtzufluss von Entnahmen bzw. Ausschüttungen kompensiert werden.
400
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Es gilt somit die Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung konkurrierender Innenfinanzierungsmöglichkeiten:
ΔK Vergleich
oS , stS , FAfA / Rü
(46055)
T
0 = ΔM nom − Δ G th0 ⋅ s th − Δ G Aus ⋅s
(
)(
+ ¦ Δ ε ⋅ G tst ⋅ s + Δ SZ t ⋅ 1 + i n t =0
)
−t
Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt, sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste Finanzierungsalternative vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten Finanzierungsalternative. Als Nettokalkulationszinssatz wird grundsätzlich, in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform, entweder
(i
Supplementinvestitionen bzw.
(i ), (i ) oder (i ) bei positiven ), (i ) bei negativen Supplementin-
n natg / +
n nat
n natg
n KapG
n KapG / +
vestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den bereits erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Der kombinierte Ertragsteuersatz bei Gewinnthesaurierung jeweils in Abhängigkeit von der Rechtsform, aus
(s
nat §34 a
), (s
natg §34 a
(sth )
ergibt sich,
natg
bzw. aus
(s ), (s ) nat
) oder (s ) nach den Formeln (36002), (36006) bzw. KapG
(36002a), (36006a) oder (36010). Der kombinierte Ertragsteuersatz Rechtsform, aus
(s ), (s ) nat
natg
(s ) oder
wird, jeweils in Abhängigkeit von der
(s ) KapG
nach den Formeln (36002),
(36006) oder (36010) berechnet. Erfolgen die Gewinnausschüttungen einer
401
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
Kapitalgesellschaft an den Existenzgründer selbst, wird die Besteuerungsebene des Existenzgründers mit einbezogen und als kombinierter Ertragsteuersatz der kombinierte Ertragsteuersatz
(s
gesamt/ Aus
(s )
) nach der Formel (42011) ver-
wendet. 4.6.5
Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung zwischen konkurrierender Innen- und Außenfinanzierung
Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidungen konkurrierender Innenfinanzierungsmöglichkeiten
ΔK Vergleich
oS , stS , FAfA / Rü
(46055)
T
(
0 = ΔM nom − Δ G th0 ⋅ s th − Δ G Aus ⋅s
)(
+ ¦ Δ ε ⋅ G tst ⋅ s + Δ SZ t ⋅ 1 + i n t =0
)
−t
kann in die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidungen konkurrierender Außenfinanzierungsmöglichkeiten, d.h. konkurrierender Eigenfinanzierungen, Fremdfinanzierungen oder mezzaniner Finanzierungen unter Berücksichtigung von Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen
(45012)
ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt + ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s )· ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ Z , nBA nBA nZ + ¨ ¸ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s t = 0 © − ΔFE t ¹ T
(
)
−t
402
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
integriert werden. Hierzu wird in die Vorteilhaftigkeitsbedingung (45012) der Term der periodenbezogenen Differenzen der Steuerwirkungen von Gewinnverwendungen
(ΔGt ⋅ sG ) hinzugefügt.
Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten, d.h. konkurrierender Innen- und Außenfinanzierungsmöglichkeiten mit Eigenfinanzierungen, Fremdfinanzierungen oder mezzaninen Finanzierungen unter Berücksichtigung von Investitionszulagen und Zuschüssen lautet somit:
(46056)
ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt · + ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ Z , nBA nBA nZ + ¨ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s − ΔGt ⋅ s G ¸¹ t = 0 © − ΔFE t T
(
)
−t
Die Zahlungsströme der Innenfinanzierungsmöglichkeiten werden wie folgt erfasst: Bei den periodenbezogenen Differenzen der Steuerwirkungen von Gewinnverwendungen
(ΔGt ⋅ sG ) werden
(G
o th
⋅ sth
),
•
die Steuerbelastungen offener thesaurierter Gewinne
•
die ersparten Steuerbelastungen offener entnommener oder ausgeschütteter Gewinne
•
(G
o Aus
⋅s
),
die ersparten Steuerbelastungen bei der Bildung von Abschreibungen und Rückstellungen im Rahmen der Finanzierung aus Abschreibungsund Rückstellungsgegenwerten,
403
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
•
die Steuerbelastung realisierter stiller Gewinne
(Δε ⋅ G ⋅ s) st t
berücksichtigt. Die Verwendung von Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten für den bei der Bildung der Abschreibungen und der Rückstellungen vorgesehenen Zweck gen
(ΔSZ t ) wird bei den nicht als Betriebsausgabe abzugsfähigen Zahlun-
(Z ) erfasst. nBA t
Der kombinierte Ertragsteuersatz zur Besteuerung von Gewinnverwendungen
(sG ) bei Gewinnthesaurierung (sth ) ergibt sich jeweils in Abhängigkeit von
(s ), (s ) bzw. aus (s
der Rechtsform aus
nat
natg
nat §34 a
), (s
natg §34 a
) oder (s ) KapG
nach den Formeln (36002), (36006) bzw. (36002a), (36006a) oder (36010). Bei der Berechnung der ersparten Steuerbelastung einer nicht durchgeführten Gewinnentnahme durch den Existenzgründer als Freiberufler oder gewerblicher Einzelunternehmer wird als kombinierter Ertragsteuersatz te Ertragsteuersatz
(sG ) der kombinier-
(s ) bzw. (s ) nach den Formeln (36002) bzw. (36006) nat
natg
verwendet. Für die Berechnung der ersparten Steuerbelastung einer nicht durchgeführten Ausschüttung einer Kapitalgesellschaft an den Existenzgründer bzw. an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter wird als kombinierter Ertragsteuersatz
(s G )
der kombinierte Ertragsteuersatz
(s
gesamt / Aus
) bzw.
(s ) nach den Formeln (42011) bzw. (36010) berücksichtigt. Bei der BeKapG
rechnung der Steuerersparnis bei der Bildung von Abschreibungen und Rückstellungen im Rahmen der Finanzierung aus Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s
gesamt / Aus
(s ), (s ) , nat
natg
) bzw. (s ) nach den Formeln (36002) bzw. (36006), (42011) KapG
bzw. (36010) verwendet.
404
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Bei den zahlungswirksamen, nicht als Betriebseinnahme verbuchten nominellen Mittelzuflüssen
(M
Z ,nBE nomt
) werden
•
die nominellen Mittelzuflüsse bei offener und stiller Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft mit ersparten Ausschüttungen an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter und
•
die nominellen Mittelzuflüsse von Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten erfasst.
•
Nicht berücksichtigt werden die Mittelzuflüsse bei Gewinnthesaurierung offener Gewinne oder bei Bildung stiller Gewinne bei Freiberuflern, gewerblichen Einzelunternehmern und Kapitalgesellschaften mit eingesparten Entnahmen bzw. Ausschüttungen an den Existenzgründer. Dies liegt darin begründet, dass dieser Mittelzufluss auf Gesellschaftsbzw. Unternehmensebene durch den Mittelabfluss auf Gesellschafterbzw. Unternehmerebene kompensiert wird.
4.6.6
Zwischenergebnisse
Aus den bisherigen Ausführungen zur Integration der Innenfinanzierung in einen Finanzierungvergleich werden folgende Ergebnisse festgehalten: 1.
Der Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung ist bei einer Identität des kombinierten Ertragsteuersatzes bei Gewinnthesaurierung und Gewinnentnahme Null. In diesem Fall entspricht die offene Selbstfinanzierung der Unterlassensalternative. Bei einem Vergleich zwischen der offenen Selbstfinanzierung und einer anderen beliebigen Finanzierung kann hier als vereinfachendes Vorteilhaftigkeitskriterium der kritische Nettokalkulationszinssatz gewählt werden. Die Vorteilhaftigkeit bei einem Vergleich der offenen Selbstfinanzierung mit einer beliebigen anderen Finanzierung ist schließlich durch den Vergleich des kritischen Nettokalkulationszinssatzes mit dem tatsächlichen Nettokalkulationszinssatz bestimmbar.
4.6 Integration der Innenfinanzierung in den Finanzierungsvergleich
405
2.
Die Vorteilhaftigkeit zwischen einer offenen und einer stillen Selbstfinanzierung, unter den Prämissen identischer Finanzierungsbeträge mit identischen Auszahlungsterminen und identischen kombinierten Ertragsteuersätzen bei Gewinnentnahme und bei Gewinnthesaurierung, ist abhängig von der Höhe und der Besteuerung der stillen Reserve bei ihrer Realisierung.
3.
Sind die beiden kombinierten Ertragsteuersätze bei Gewinnthesaurierung und Gewinnentnahme nicht identisch, ist eine Einzelfallanalyse der Vorteilhaftigkeit zwischen offener und stiller Selbstfinanzierung erforderlich.
4.
Die Vorteilhaftigkeit der stillen Selbstfinanzierung im Vergleich zur Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten, unter der Prämisse eines im Zeitablauf konstanten kombinierten Ertragsteuersatzes, ist abhängig von der Höhe der realisierten stillen Reserve im Vergleich zur Höhe der aufgelösten Rückstellungen und zur Verwendung der Abschreibungsgegenwerte für Ersatzinvestitionen.
5.
Die Vorteilhaftigkeit der offenen Selbstfinanzierung im Vergleich zur Finanzierung aus Abschreibungs- bzw. Rückstellungsgegenwerten, unter den genannten Prämissen, ist abhängig vom Zeitpunkt und der Höhe der Verwendung von Abschreibungsgegenwerten für Ersatzinvestitionen bzw. der Rückstellungsgegenwerte für ihren ursprünglich vorgesehenen Zweck.
6.
Für Auswahlentscheidungen konkurrierender Innenfinanzierungsmöglichkeiten, d.h. offener, stiller Selbstfinanzierung und Finanzierungen aus Abschreibungsbzw. Rückstellungsgegenwerten findet folgende Vorteilhaftigkeitsbedingung Anwendung:
406
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(46055)
ΔK Vergleich
oS , stS , FAfA / Rü
T
(
0 = ΔM nom − Δ G th0 ⋅ s th − Δ G Aus ⋅s
)(
+ ¦ Δ ε ⋅ G tst ⋅ s + Δ SZ t ⋅ 1 + i n t =0
7.
)
−t
Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten, d.h. konkurrierender Innenund Außenfinanzierungsmöglichkeiten mit Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung oder mezzaniner Finanzierung unter Berücksichtigung von Investitionszulagen und Zuschüssen lautet
(46056)
ΔK F1−F 2
Z , nBE § ΔM nomt + ΔFErttZ , BE ⋅ (1 − s ) · ¸ ¨ T ¨ − ΔFE Z , BA ⋅ (1 − s ) ¸ t n = ¦¨ ¸ ⋅ 1+ i + Z , nBA ⋅ (1 + s ) t =0 ¨ − ΔFEt ¸ ¸ ¨ nBA nZ © − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s − ΔGt ⋅ sG ¹
(
)
−t
407
4.7 Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen
4.7
Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen zwischen konkurrierenden Finanzierungsalternativen der Innen- und Außenfinanzierung
4.7.1
Gesamtdarstellung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung
Die in den vorhergehenden Gliederungspunkten hergeleitete Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Auswahlentscheidung konkurrierender Finanzierungsalternativen, d.h. konkurrierender Außenfinanzierungsmöglichkeiten mit Eigenfinanzierung, Fremdfinanzierung oder mezzaniner Finanzierung unter zusätzlicher Berücksichtigung von Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüssen und Investitionszuschüssen sowie Innenfinanzierungsmöglichkeiten mit offener und stiller Selbstfinanzierung und der Finanzierung aus Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten lautet:
(46056)
ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt · + ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ Z , nBA nBA nZ + ¨ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s − ΔGt ⋅ s G ¸¹ t = 0 © − ΔFE t T
(
)
−t
In den Termen dieser Vorteilhaftigkeitsbedingung werden die Zahlungsströme der einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten wie folgt berücksichtigt: Bei den zahlungswirksamen, nicht als Betriebseinnahme verbuchten nominellen Mittelzuflüssen
(M
Z ,nBE nomt
) werden erfasst:
408
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
•
die nominellen Mittelzuflüsse von Investitionszulagen, steuerfreien Zuschüssen und von Investitionszuschüssen, die von den Anschaffungsbzw. Herstellungskosten des Investitionsgutes steuerneutral abgesetzt werden,
•
die nominellen Mittelzuflüsse von offenen Beteiligungen, Einlagen stiller Gesellschafter, Nachrangdarlehen, Verkäuferdarlehen, Bankkrediten, öffentlichen Förderkrediten sowie Diskont- und Akzeptkrediten,
•
die nominellen Mittelzuflüsse bei offener und stiller Selbstfinanzierung einer Kapitalgesellschaft mit ersparten Ausschüttungen an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter und
•
die nominellen Mittelzuflüsse aus Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten.
Nicht berücksichtigt werden:
•
die Mittelzuflüsse bei Gewinnthesaurierung offener Gewinne oder bei Bildung stiller Gewinne bei Freiberuflern, gewerblichen Einzelunternehmern und Kapitalgesellschaften mit eingesparten Entnahmen bzw. Ausschüttungen an den Existenzgründer, da diese auf Gesellschaftsbzw. Unternehmensebene durch den Mittelabfluss auf Gesellschafterbzw. Unternehmerebene kompensiert werden,
•
die Mittelzuflüsse der Eigenfinanzierung des Existenzgründers und der Gesellschafterfremdfinanzierung, da auch diese auf Unternehmensbzw. Gesellschaftsebene durch den Mittelabfluss auf Unternehmerbzw. Gesellschafterebene kompensiert werden.
Die zahlungswirksamen, als Betriebseinnahmen verbuchten Finanzierungserträge
(FErt ) unter Berücksichtigung von Steuerwirkungen (FErt Z , BE t
Z , BE t
⋅s
)
enthalten:
•
die Mittelzuflüsse der als Betriebseinnahmen verbuchten Investitionszuschüsse und
4.7 Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen
•
409
die Mehrerlöse für den Leasingnehmer bei Verwertung des Leasinggegenstandes durch den Leasinggeber.
Bei den zahlungswirksamen, als Betriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelten
(FE ) werden erfasst: Z , BA t
•
ertragsabhängige und ertragsunabhängige Ausschüttungen bei typisch stillen Beteiligungen,
•
Bearbeitungsgebühren bei typisch stillen Beteiligungen, Nachrang- und Verkäuferdarlehen, Kontokorrentkrediten, Bankdarlehen und öffentlichen Förderkrediten,
•
Agien und Disagien, Mietsonderzahlungen und Diskontzinsen bei Diskont- und Akzeptkrediten bei Unternehmen mit einer Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG,
•
Zinszahlungen, Garantieentgelte, Avalprovisionen, Überziehungsprovisionen und Vorfälligkeitsentschädigungen,
•
Leasingraten bei Leasigngegenständen, die wirtschaftlich dem Leasinggeber zugerechnet werden,
•
Zins- und Kostenanteile der Leasingraten bei Leasinggegenständen, die wirtschaftlich dem Leasingnehmer zugerechnet werden,
•
Mietnebenkosten,
•
Provisionen und Barauslagen für Diskont- und Akzeptkredite und
•
Mindererlöse für den Leasingnehmer bei Verwertung des Leasinggegenstandes durch den Leasinggeber.
Zahlungswirksame, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähige Finanzierungsentgelte
(FE ) sind: Z ,nBA t
•
Ausschüttungen an den Existenzgründer für eine offene Beteiligung bzw. an externe Beteiligte und
•
Agiobeträge beim Rückerwerb eigener Anteile von einem offen beteiligten externen Dritten.
410
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Nicht als Betriebsausgabe abzugsfähige Auszahlungen
(Z ) sind: nBA t
•
Bearbeitungsgebühren, ertragsabhängige und ertragsunabhängige Ausschüttungen bei atypisch stillen Beteiligungen,
•
Sonderzahlungen,
•
endfällige Rückzahlungsbeträge, beispielsweise an den offen beteiligten Existenzgründer oder an externe Gläubiger,
•
Tilgungen,
•
Tilgungsanteile von Leasingraten bei Leasinggegenständen , die wirtschaftlich dem Leasingnehmer zugerechnet werden,
•
quotale Beteiligungen an den stillen Reserven bei atypisch stillen Beteiligungen,
•
der vollständige Betrag der Agien und Disagien, Mietsonderzahlungen und Diskontzinsen bei Diskont- und Akzeptkrediten, sofern das Unternehmen die Gewinnermittlung nicht nach § 4 Abs. 3 EStG vornimmt,
•
Rückzahlungen von Kontokorrentkrediten,
•
Wechseleinlösungen bei Diskont- und Akzeptkrediten,
•
Andienungspreise bei Ausübung einer vertraglich vereinbarten Kaufoption nach Ablauf der Grundmietzeit bei Leasingfinanzierungen und
•
die Verwendungen von Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten für den bei der Bildung der Abschreibungen und Rückstellungen vorgesehenen Zweck.
Zu den Steuerwirkungen nicht zahlungswirksamer Betriebsausgaben
(s ⋅ BA ) nZ t
gehören:
•
die Auflösungsbeträge von Rechnungsabgrenzungsposten aus Agien und Disagien und Mietsonderzahlungen,
•
die verminderten planmäßigen Abschreibungen bei steuerneutral von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzten Investitionszuschüssen und
411
4.7 Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen
•
planmäßige Abschreibungen, sofern sie lediglich bei einer der beiden zu vergleichenden Finanzierungsalternativen für den finanzierten abnutzbaren Gegenstand des Anlagevermögens möglich sind.
Bei den periodenbezogenen Differenzen der Steuerwirkungen von Gewinnverwendungen
(ΔGt ⋅ sG ) werden berücksichtigt:
•
die Steuerbelastungen offener thesaurierter Gewinne,
•
die ersparten Steuerbelastungen offener, entnommener oder ausgeschütteter Gewinne,
•
die ersparten Steuerbelastungen bei der Bildung von Abschreibungen und Rückstellungen im Rahmen der Finanzierung aus Abschreibungsund Rückstellungsgegenwerten und
•
die Steuerbelastung realisierter stiller Gewinne.
(i ) wird grundsätzlich, in Abhängigkeit von der ) bei positiven gegründeten Rechtsform, entweder (i ), (i ) oder (i ), (i ) bei negativen SupplementinSupplementinvestitionen bzw. (i
Als Nettokalkulationszinssatz
n
n nat
n natg / +
n natg
n KapG
n KapG / +
vestitionen verwendet. Die Berechnung erfolgt nach den erläuterten Formeln (36013), (36014), (36015), (36016) bzw. (36017). Die Auswahl des kombinierten Ertragsteuersatzes
(s) erfolgt, in Abhängigkeit
von der Rechtsform und von der Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 GewStG. Verwendung finden deshalb grundsätzlich
(s
KapG / +
(snat ), (snatg ), (sKapG ), (snatg/ + )
oder
). Sofern, wie bei der Gesellschafterfremdfinanzierung, nicht nur die
Gesellschaftsebene sondern auch die Gesellschafterebene in die Analyse mit einbezogen wird, werden die kombinierten Ertragsteuersätze
(s
gesamt/ FK / <10%
), (s
gesamt/ FK ≥10%
)
oder
(s
gesamt/ FK / dingl..
)
verwendet. Die
Berechnung erfolgt nach den Formeln (42017), (42018) bzw. (42019). Erfolgt
412
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
bei der Gesellschafterfremdfinanzierung lediglich eine Steuerwirkung auf Gesellschafterebene, so wird von den kombinierten Ertragsteuersätzen
(s
gesamt/ FK / <10%
), (s
gesamt/ FK ≥10%
)
oder
Ertragsteuersatz auf Gesellschaftsebene
(s
(s
KapG / +
Betrachtung
der
der kombinierte
(s )
stehen bei einer
) in Abzug gebracht.
Zur Auswahl für den kombinierten Ertragsteuersatz ausschließlichen
)
gesamt/ FK / dingl..
+
Gesellschaftsebene
Ertragsteuersatz einer Kapitalgesellschaft
der
kombinierte
(s ) bzw. bei Betrachtung der KapG
Gesellschafts- und der Gesellschafterebene der kombinierte Ertragsteuersatz
(s
gesamt/ Aus
). Diese beiden kombinierten Ertragsteuerssätze ergeben sich aus
den Formeln (36010) bzw. (42011).
(s G )
Der kombinierte Ertragsteuersatz
(s ), (s ) bzw. bei Ausübung des Wahl), (s ) oder (s ) nach den Formeln
Abhängigkeit von der Rechtsform, rechts nach § 34a EStG
(s
nat §34 a
beträgt bei Gewinnthesaurierung, in
nat
natg
natg §34 a
KapG
(36002), (36006) bzw. (36002a), (36006a) oder (36010). Bei der Berechnung der ersparten Steuerbelastung bei einer nicht durchgeführten Gewinnentnahme des Existenzgründers oder Ausschüttung an einen vom Existenzgründer abweichenden Gesellschafter werden als kombinierter Ertragsteuersatz kombinierten Ertragsteuersätze
(s G )
die
(s ), (s ) oder (s ) nach den Formeln nat
natg
KapG
(36002), (36006) oder (36010) verwendet. Diese kombinierten Ertragsteuersätze finden auch Anwendung bei der Berechnung der Steuerersparnis durch Abschreibungen und die Bildung von Rückstellungen im Rahmen der Finanzierung aus Abschreibungs- und Rückstellungsgegenwerten. Ergibt sich die Steuerersparnis bei Kapitalgesellschaften mit Gewinnausschüttungen an den Existenzgründer selbst, wird die Besteuerungsebene des Existenzgründers mit einbezogen
und
als
kombinierter
Ertragsteuersatz
(s G )
der
kombinierte
413
4.7 Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen
Ertragsteuersatz
(s
gesamt/ Aus
) nach der Formel (42011) an Stelle von (s ) KapG
verwendet. Die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit der beiden konkurrierenden Finanzierungsalternativen ergibt sich aus dem Vorzeichen des Ergebnisses der genannten Vorteilhaftigkeitsbedingung. Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt, sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Sofern das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste Finanzierungsalternative vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten Finanzierungsalternative. 4.7.1
Vorteilhaftigkeit aus der zeitlichen Abfolge der Terme der Vorteilhaftigkeitsbedingung
Aus der zeitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung
Abfolge
der
einzelnen
Terme
der
(46056)
ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt · + ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ Z , nBA nBA nZ + ¨ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s − ΔGt ⋅ s G ¸¹ t = 0 © − ΔFE t T
(
)
−t
können Rückschlüsse auf die Vorteilhaftigkeit der zu analysierenden Finanzierungsmöglichkeiten gezogen werden. Prämissen sind hierbei identische Finanzierungsbeträge, identische Laufzeiten, im Zeitablauf konstante kombinierte Ertragsteuersätze und konstante Nettokalkulationszinssätze. Zu Beginn des Planungszeitraums
(t = 0)
geleistete Zahlungen gehen voll-
ständig in den berechneten Kapitalwert ein. Kapitalwerterhöhend wirken sich
414
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
hierbei die Zahlungen mit positivem Vorzeichen aus. Zu den Zahlungen mit positivem Vorzeichen, die bereits zu Beginn des Planungszeitraums anfallen können, gehören die zahlungswirksamen, nicht als Betriebseinnahmen verbuch-
(M
), die zahlungswirksamen als Betriebseinnahmen ) unter Berücksichtigung von verbuchten Finanzierungserträge (FErt ⋅ s ) , d.h. die Mittelzuflüsse aus als BetriebseinSteuerwirkungen (FErt ten Mittelzuflüsse
Z ,nBE nomt
Z , BE t
Z , BE t
nahmen verbuchten Investitionszuschüsse und die Steuervorteile aus Gewinnverwendungen
(G
t
⋅ sG
). Den höchsten nominellen Beitrag zum Kapitalwert
der einzelnen Finanzierungsmöglichkeit liefern, bei identischen Finanzierungsbeträgen die zahlungswirksamen, nicht als Betriebseinnahmen verbuchten Mittelzuflüsse
(M
Z ,nBE nomt
). Sofern bei einer Finanzierungsmöglichkeit lediglich
ein Mittelzufluss in der Periode
(t = 0) erfolgt und keine weiteren Zahlungs-
ströme in nachfolgenden Perioden, liegt eine Dominanz dieser Finanzierungsmöglichkeit gegenüber anderen Finanzierungsmöglichkeiten mit Zahlungdströmen in nachfolgenden Perioden vor. Dies ist insbesondere bei Investitionszulagen und steuerfreien Investitionszuschüssen in identischer Höhe der Fall. Bei allen anderen Finanzierungsmöglichkeiten ergeben sich nach dem Mittelzufluss in zumindest einer Periode weitere Zahlungsströme. Sofern bei den zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten identische Mittelzuflüsse zum selben Zeitpunkt erfolgen, werden diese Zahlungen bei der Berechnung des Vorteils einer Finanzierungsalternative im Vergleich zur anderen eliminiert. Bei Leasing beispielsweise findet kein Mittelzufluss zu Beginn der Planungsperiode statt, so dass sich dies zunächst im Vergleich zu anderen negativ auf den Kapitalwert der Leasingfinanzierung auswirkt. Der Mittelzufluss der Eigenfinanzierung des Existenzgründers auf Unternehmensebene wird kompensiert durch den Mittelabfluss auf Unternehmerebene. Da sich aus dieser Eigenfinanzierung keine weiteren Zahlungsströme ergeben,
415
4.7 Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen
liegt der Kapitalwert bei Null und sie stellt somit die Unterlassensalternative dar. Bei einer einperiodigen Finanzierungslaufzeit gehen die Zahlungen zu Beginn des Planungszeitraums vollständig in den Kapitalwert der einzelnen Finanzierungsmöglichkeit ein während die Zahlungen am Ende des Planungszeitraums gewichtet mit dem Nettokalkulationszinssatz Berücksichtigung finden. Je höher der Nettokalkulationszinssatz desto höher ist die Gewichtung. Eine Kapitalwertermittlung mit ausschließlich positiven Zahlungsströmen ist allenfalls bei steuerfreien Zuschüssen denkbar, die in mehreren Perioden ausbezahlt werden. Bei Zahlungen mit identischem Betrag zum gleichen Zeitpunkt in den Termen der Vorteilhaftigkeitsbedingung, ergibt sich bei Besteuerung des finanzierten Unternehmens folgende Rangfolge hinsichtlich der Vorteile bei der Kapitalwertermittlung einzelner Finanzierungsmöglichkeiten: 1.
zahlungswirksame, nicht als Betriebseinnahmen verbuchte Mittelzuflüsse
(M
Z ,nBE nomt
)
2. zahlungswirksame, als Betriebseinnahmen verbuchte Finanzierungser-
(FErt ) (FErt ⋅ s) Z , BE t
träge
unter Berücksichtigung von Steuerwirkungen
Z , BE t
3. Steuervorteile
(s ⋅ BA )
aus
nicht
zahlungswirksamen
Betriebsausgaben
nZ t
4. Steuerwirkungen aus Gewinnverwendungen 5.
(ΔGt ⋅ sG )
zahlungswirksame, als Betriebsausgabe abzugsfähige Finanzierungsentgelte
(FE ) Z , BA t
416
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
(Z ) nBA t
6.
nicht als Betriebsausgabe abzugsfähige Auszahlungen
7.
zahlungswirksame, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähige Finanzierungsentgelte
(FE ) Z ,nBA t
Bei mehrperiodigen Planungszeiträumen werden alle Zahlungen, die in Perioden nach dem Zahlungsbeginn folgen, mit dem Nettokalkulationszinssatz gewichtet. Dabei werden Zahlungen in späteren Perioden generell niedriger gewichtet als Zahlungen in früheren Perioden. Dies resultiert daraus, weil die Abzinsungsfaktoren unabhängig von der Höhe des Nettokalkulationszinssatzes in späteren Perioden generell niedriger sind als in früheren Perioden. Beispielsweise beträgt der Abzinsungsfaktor in der 1. Periode bei einem Nettokalkulationszinssatz von 6 % 0,9434. In der 10. Periode beträgt der Abzinsungsfaktor dagegen nur 0,5584. Deshalb ist es vorteilhaft, die in der obigen Rangfolge zuerst genannten Zahlungen möglichst zu Beginn des Planungszeitraums und die zuletzt genannten Zahlungen eher in den letzten Perioden des Planungszeitraums vorzunehmen. Weitere allgemein gültige Aussagen aus der Vorteilhaftigkeitsbedingung für die Vorteilhaftigkeit einzelner konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten lassen sich weder bei einem einperiodigen noch bei einem mehrperiodigen Planungszeitraum treffen. Vielmehr ist eine Würdigung der Gesamtumstände des Einzelfalls erforderlich. 4.7.3
Kritische Würdigung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung
Die Anwendung der ermittelten einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen konkurrierender Innen- und Außenfinanzierungsmöglichkeiten wird im Folgenden anhand von verschiedenen Berteilungskriterien im Vergleich zur Anwendung der Kapitalwertmaximierung durch Anwendung von Einzelkapitalwertermittlungen verglichen.
4.7 Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen
417
Bei der Kapitalwertmaximierung werden die Kapitalwerte der beiden zu vergleichenden konkurrierenden Finanzierungsalternativen ermittelt. Die vorteilhaftere Finanzierung ist jene mit dem höheren Kapitalwert. Mittels der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung wird der Differenzenkapitalwert der zu vergleichenden Finanzierungsalternativen bestimmt. Das Vorzeichen des Ergebnisses bestimmt die vorteilhaftere Finanzierungsalternative. Als Beurteilungskriterien zur kritischen Würdigung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung werden die Kriterien Komplexität, Informationsgehalt, Objektivierung, Praktikabilität und Zeitaufwand gewählt. Die Kapitalwertermittlungen sind formelmäßig auf die einzelnen Zahlungsströme einer Finanzierungsmöglichkeit abgestimmt. Hieraus können sich, wie beispielsweise bei der Leasingfinanzierung, sehr komplexe Formeln ergeben. Ein Vergleich von zwei konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten bedingt deshalb die Auseinandersetzung mit den von Fall zu Fall, teilweise sehr einfachen, teilweise aber auch sehr komplexen Formeln der einzelnen Finanzierungen. Bei der Anwendung der Einzelkapitalwertermittlungen ist es erforderlich, die mathematischen Berechnungswege der zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten nachzuvollziehen. Jede Finanzierungsmöglichkeit, d.h. die Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer, offene Beteiligungen, typisch und atypisch stille Beteiligungen, Nachrang- und Verkäuferdarlehen, Gesellschafterfremdfinanzierungen, Bank-, Förder-, Diskont-, Akzept- und Avalkredite, Leasing, Zulagen, Zuschüsse und die verschiedenen Innenfinanzierungsmöglichkeiten haben jeweils unterschiedliche Zahlungsströme und deshalb sehr unterschiedliche Kapitalwertermittlungen. Bei einer Anwendung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung ist lediglich eine, zwar komplexe Formel notwendig, die für den Vergleich aller in dieser Vorteilhaftigkeitsanalyse untersuchten Finanzierungsmöglichkeiten Anwendung finden kann. Der Anwender hat dadurch den Vorteil, dass er sich lediglich mit der Funktionsweise einer Formel auseinanderzusetzen hat. Bereits aus dem Vorzeichen der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung ist die Vorteilhaftig-
418
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
keit der Finanzierungsmöglichkeit erkennbar. Hinsichtlich der Praktikabilität und des Zeitaufwands ist deshalb die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung gegenüber einer Einzelkapitalwertbestimmung vorteilhafter. Einzelkapitalwertermittlungen erfolgen in Abhängigkeit von der jeweiligen Finanzierungsart mittels einfacher aber auch sehr komplizierter Formeln. Die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung beinhaltet durch die Zusammenfassung von steuerlich gleich behandelten Zahlungsströmen in Einzeltermen sowohl einfache als auch komplexe Kapitalwertbestimmungen der Einzelfinanzierungen. Bei einem Vergleich der Komplexität ergibt sich aus dem unterschiedlichen methodischen Vorgehen kein einheitliches Bild. Sofern im Finanzierungsvergleich Finanzierungsmöglichkeiten mit einfachen (komlizierten) Kapitalwertermittlungen einbezogen sind, bestehen hinsichtlich der Komplexität Vorteile (Nachteile) bei der Einzelkapitalwertermittlung im Vergleich zur Anwendung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung. Bei einem Vergleich des Informationsgehalts eines Vorteilhaftigkeitsvergleichs durch Ermittlung der Einzelkapitalwerte gegenüber der Anwendung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung ergeben sich wiederum Vorteile für die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung. Durch das Vorzeichen des Ergebnisses der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung ergibt sich die Vorteilhaftigkeit und aus der Betragshöhe der quantitative Vorteil. Für eine betragsmäßige Vorteilsbestimmung der beiden zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten ist bei der Einzelkapitalwertermittlung als zusätzlicher Aufwand noch die Differenz der beiden Kapitalwerte zu berechnen. Unabhängig davon, ob die Vorteilhaftigkeit der zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten durch die Berechnung der einzelnen Kapitalwerte oder die Anwendung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung bestimmt wird, ist nach beiden Methoden eine Objektivierung der Entscheidung gegeben. In beiden Fällen werden lediglich quantitative Kriterien berücksichtigt, so dass die Entscheidung gleichermaßen befreit ist von subjektiven Einflüssen des Anwenders.
4.7 Einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen
419
Insgesamt wird der Schluss gezogen werden, dass eine Anwendung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen konkurrierender Finanzierungsalternativen nach den Beurteilungskriterien Komplexität, Informationsgehalt, Objektivierung, Praktikabilität und Zeitaufwand in der Regel vorteilhafter ist, als die Ermittlung von Einzelkapitalwerten.
420
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
4.8
Sensitivitätsanalyse von Einzelrisiken
4.8.1
Festlegung der Analyseparameter
Ein Unsicherheiten aufdeckendes Verfahren in der Vorteilhaftigkeitsanalyse ist die Sensitivitätsanalyse.850 Mittels der Sensitivitätsanalyse wird die Auswirkung der Variation unterschiedlicher Datenannahmen ceteris paribus (c.p.), d.h. bei Konstanz der übrigen Eingangsdaten, auf den Entscheidungswert und somit auf die Auswahlentscheidung verschiedener Finanzierungsprojekte untersucht.851 Sensitivitätsanalysen legen zwar die Auswirkungen von Unsicherheiten offen, eine Entscheidungsempfehlung ist jedoch nicht in jedem Falle möglich.852 Bei der Durchführung dieser Sensitivitätsanalyse werden für verschiedene Ausgangsdaten realitätsnahe Schwankungen festgelegt und betriebswirtschaftliche Überlegungen zur Empfindlichkeit der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung vorgenommen. Letztendlich geht es um die Fragestellung, wie ändert sich der Kapitalwert des einzelnen Finanzierungsprojektes bei einer Variation der Ausgangsdaten.853 Für die einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen konkurrierender Finanzierungsalternativen
850
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 308ff.
851
Vgl. BITZ, M./EWERT, J./TERSTEGE, U., Investition, 2002, S. 216ff.; HERING, T., Unternehmensbewertung, 2006, S. 40.
852
Vgl. HERING, T., Investitionstheorie, 2008, S. 308.
853
Vgl. FRANKE, G./HAX, H., Finanzwirtschaft, 2004, S. 252f.; LITTKEMANN, J., Unternehmenscontrolling, 2006, S. 636.
421
4.8 Sensitivitätsanalyse von Einzelrisiken
(46056)
ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt · + ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ Z nBA nBA nZ , + ¨ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s − ΔGt ⋅ s G ¸¹ t = 0 © − ΔFE t T
(
)
−t
erfolgen betriebswirtschaftliche Überlegungen bei einer Variation der Ausgangsdaten Kalkulationszinssatz, kombinierter Ertragsteuersatz und Finanzierungslaufzeit. 4.8.2
Variation des Kalkulationszinssatzes
Bei der Durchführung der Sensitivitätsanalyse mit dem Nettokalkulationszinssatz als Analyseparameter wird als realitätsnahe Schwankung eine Bandbreite von 0 % bis 20 % festgelegt. Erfolgen die Zahlungen in den einzelnen Perioden, beispielsweise bei einem identischen Mittelzufluss der zu vergleichenden Finanzierungsalternativen zum identischen Zeitpunkt
t = 0,
ergibt sich eine Zahlungsdifferenz in diesem
Zeitpunkt von Null. Die Abzinsung mit dem Nettokalkulationszinssatz hat, unabhängig von dessen Höhe in diesem Falle keine Auswirkung auf die Vorteilhaftigkeit der Finanzierungsalternativen. Je höher die Zahlungsdifferenz zu einem bestimmten Zeitpunkt ist, um so höher wird die Bedeutung des Nettokalkulationszinssatzes. Beträgt der Nettokalkulationszinssatz Null, hat dies zur Folge, dass alle Zahlungsströme ungewichtet in der Vorteilhaftigkeitsbedingung Berücksichtigung finden. Es ist somit c.p. unerheblich zu welchem Zeitpunkt die jeweiligen Zahlungen erfolgen.
422
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Je höher der Nettokalkulationszinssatz ist, um so weniger Gewicht haben Zahlungsdifferenzen in späteren Perioden bei der Kapitalwertermittlung, denn in späteren Perioden sind die Abzinsungsfaktoren geringer.854 Dies hat zur Folge, dass bei hohem Nettokalkulationszinssatz die Finanzierungsalternativen mit hohen Finanzierungsentgelten
(FE ) Z , BA t
bzw.
(FE ) Z ,nBA t
oder Zahlungen
(Z ) in späteren Perioden vorteilhafter sind als diejenigen die c.p. diese nBA t
Zahlungen in früheren Perioden leisten. In diesem Fall ist es auch sinnvoll Tilgungsaussetzungsmöglichkeiten zu nutzen. Dagegen sind unabhängig vom Nettokalkulationszinssatz erhaltene nominelle Mittelzuflüsse
(M
Z ,nBE nomt
), als
(FErt ) und Steuervorteile aus nicht zahlungswirksamen Betriebsausgaben (s ⋅ BA ) c.p. in früheren Betriebseinnahmen verbuchte Finanzierungserträge
Z , BE t nZ t
Perioden vorteilhafter. Dies resultiert daraus, dass die Abzinsungsfaktoren in früheren Perioden generell höher sind als in späteren und so Zahlungen mit positivem Vorzeichen im Kapitalwert stärker berücksichtigt werden. 4.8.3
Variation der Besteuerung
Die Besteuerung nimmt in zweierlei Hinsicht Einfluss auf die Vorteilhaftigkeit von konkurrierenden Finanzierungsalternativen. Einerseits bestimmt die Besteuerung die Höhe des Nettokalkulationszinssatzes und andererseits beeinflusst sie die Höhe der zahlungswirksamen, als Betriebseinnahmen verbuchten Finanzie-
(FErt ) , der zahlungswirksamen als Betriebsausgaben ab) , der zahlungswirksamen nicht als zugsfähigen Finanzierungsentgelte (FE ), der SteuerBetriebsausgabe abzugsfähigen Finanzierungsentgelte (FE rungserträge
Z , BE t
Z , BA t
Z ,nBA t
854
Der Abzinsungsfaktor bei einem Nettokalkulationszinssatz von 5 % und einer Finanzierungslaufzeit von 20 Jahren beträgt beispielsweise 0,3769. Dagegen liegt der Abzinsungsfaktor c.p. bei einem Nettokalkulationszinssatz von 15 % lediglich bei 0,1229.
423
4.8 Sensitivitätsanalyse von Einzelrisiken
wirkungen nicht zahlungswirksamer Betriebsausgaben winnverwendungen
(G ).
(BA ) und von GenZ t
nZ t
Die kombinierten Ertragsteuersätze
(s )
zu Berechnung der Steuerwirkungen
ergeben sich, jeweils in Abhängigkeit von der Rechtsform, aus oder
(s ), (s ) nat
natg
(s ) nach den Formeln (36002), (36006) bzw. (36010). Derzeit werden KapG
für die Berechnung dieser kombinierten Steuersätze folgende Steuersätze verwendet. Der Grenzsteuersatz der tariflichen Einkommensteuer nach § 32a EStG beträgt zwischen 0 % und 45 %. Der zur Einkommen- und Körperschaftsteuer erhobene Solidaritätszuschlag ist nach § 4 SolZG mit 5,5 % festgelegt. Die Gewerbesteuer berechnet sich aus dem Produkt von Gewerbeertrag, Steuermesszahl und Hebesatz. Die Steuermesszahl beträgt 3,5 % nach § 11 Abs. 2 GewStG. Der Hebesatz wird von den Gemeinden zwischen mindestens 200 % gem. § 16 Abs. 4 S. 2 GewStG und 490 % festgelegt.855 Der Kirchensteuersatz beträgt je nach Bundesland 8 % oder 9 %.856 Die Körperschaftsteuer ist nach § 23 Abs. 1 KStG mit 15 % des zu versteuernden Einkommens festgelegt. Der Anrechnungsfaktor der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer beläuft sich nach § 35 Abs. 1 Ziff. 1 EStG auf 3,8.
(s ) variiert demzufolge zwischen 0 % und 49,51 % und für gewerbliche Einzelunternehmen (s ) Der kombinierte Ertragsteuersatz für Freiberufler
nat
natg
zwischen 0% und 49,54 %. Für Kapitalgesellschaften schwankt der kombinierte Ertragsteuersatz zwischen 0 % und 32,97 %.
855
Vgl. SCHNEELOCH, D., Steuerlehre, 2008, S. 174; KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 365.
856
Vgl. KUSSMAUL, H., Steuerlehre, 2008, S. 316.
424
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Ein kombinierter Ertragsteuersatz von 0 % ist denkbar bei Verlusten857 in der Anlaufphase, der zunächst im gleichen Veranlagungszeitraum durch Verlustausgleich und anschließend in folgenden Veranlagungszeiträumen durch Verlustabzug genutzt werden kann.858 Beträgt der kombinierte Ertragsteuersatz 0 % über den gesamten Finanzierungszeitraum, so werden die Zahlungsdifferenzen der Vorteilhaftigkeitsbedingung mit dem höchstmöglichen Kalkulationszinssatz abgezinst. Er entspricht dann dem Bruttokalkulationszinssatz. Die einzelnen Zahlungsdifferenzen werden nicht durch die Besteuerung verändert, so dass alle Zahlungen in nomineller Höhe in die Kapitalwertermittlung einfließen und folglich periodenbezogen zusammengefasst werden können. Durch die Abzinsung des eher hohen Kalkulationszinssatzes finden insbesondere Zahlungen in späteren Perioden eine geringere Gewichtung bei der Kapitalwertermittlung. Deshalb ist es sinnvoll möglichst Tilgungsaussetzungen und endfällige Zahlungen zu nutzen. In Bezug auf die Einzelterme der Vorteilhaftigkeitsbedingung wirken sich möglichst hohe kombinierte Ertragsteuersätze c.p. bei Finanzierungsmöglichkeiten mit zahlungswirksamen als Betriebsausgaben abzugsfähigen Finanzierungs-
(FE ) oder mit Steuerwirkungen aus nicht abzugsfähigen Betriebsausgaben (s ⋅ BA ) auf den Kapitalwert erhöhend aus. Gleichzeitig
entgelten
Z , BA t
nZ t
bewirken jedoch hohe kombinierte Ertragsteuersätze tendenziell niedrigere Nettokalkulationszinssätze. Je niedriger die Nettokalkulationszinssätze sind, desto geringer ist der Unterschied der höheren Gewichtung von Zahlungen in früheren Perioden im Vergleich zur niedrigeren Gewichtung in späteren Perioden.
857
Vgl. zur Vorteilhaftigkeitsanalyse verlustorientierter Gestaltungsmöglichkeiten WOLLSEIFFEN, G.F., Steuerplanung, 1998, S. 187ff.
858
Vgl. Gliederungspunkt 2.4.6.
425
4.8 Sensitivitätsanalyse von Einzelrisiken
Es ist deshalb vorteilhaft, Steuervorteile aus hohen kombinierten Steuersätzen in möglichst frühen Perioden zu nutzen. Deshalb sollten zahlungswirksame, als
(FE ) und die Steuerwirkungen aus nicht zahlungswirksamen Betriebsausgaben (s ⋅ BA ) sowie aus Gewinnverwendungen (s ⋅ G ) möglichst in frühen Perioden erfolBetriebsausgaben abzugsfähige Finanzierungsentgelten
Z , BA t
nZ t
G
t
gen. Kapitalwertmindernd und somit im Vorteilhaftigkeitsvergleich nachteilig wirken sich dagegen c.p. hohe kombinierte Ertragsteuersätze bei Finanzierungsmöglichkeiten mit zahlungswirksamen, nicht als Betriebsausgaben abzugsfähigen Finanzierungsentgelten
(FE ) aus. Hierzu gehören offene BeteiligunZ ,nBA t
gen mit Auschüttungsvereinbarung an den Existenzgründer oder offene Beteiligungen von Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Banken, Industrieunternehmen oder nichtinstitutionellen Investoren. Aufgrund hoher kombinierter Ertragsteuersätze und eher niedrigen Nettokalkulationszinssätzen ist es vorteilhaft zur Kapitalwertmaximierung zahlungswirksame, nicht als Betriebsausgaben abzugsfähigen Finanzierungsentgelte
(FE ) eher in späteren Perioden zu Z ,nBA t
bezahlen. 4.8.4
Variation der Finanzierungslaufzeit
Die goldene Finanzierungsregel fordert eine Fristenkongruenz zwischen Kapitalbeschaffung, Kapitalrückzahlung und der Kapitalverwendung.859 Folglich wird die maximale Finanzierungslaufzeit in der Regel entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der getätigten Investitionen festgelegt. Eine die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer unterschreitende Laufzeit kann jedoch vom Schuldner in Erwägung gezogen werden.
859
Vgl. WÖHE, G./DÖRING, U., Betriebswirtschaftslehre, 2008, S. 655.
426
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Zwei Entscheidungssituationen sind diesbezüglich denkbar. Im ersten Fall wird eine Finanzierungsart mit zwei unterschiedlichen Laufzeiten auf die Vorteilhaftigkeit hin untersucht. Im zweiten Fall werden zwei verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Finanzierungslaufzeiten miteinander verglichen. Im ersten Fall bedingen unterschiedliche Laufzeiten zunächst unterschiedliche, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähige Auszahlungen
(Z ) in Form von nBA t
Tilgungen oder Sonderzahlungen in unterschiedlichen Perioden. Dabei werden bei identischem nominellem Mittelzufluss die Tilgungen auf eine größere Anzahl von Perioden verteilt. Dies bedingt jedoch, dass die Finanzierungsmittel über eine längere Laufzeit zur Verfügung stehen und sich deshalb der Nominalbetrag der Finanzierungsentgelte zusätzlich erhöht. Finanzierungsentgelte können abzugsfähige Betriebsausgabe sein oder nicht, was wiederum unterschiedliche Besteuerungswirkungen zur Folge hat. Letztendlich erfolgt, in Abhängigkeit von der Höhe des Nettokalkulationszinssatzes, eine unterschiedliche Gewichtung der einzelnen Zahlungsströme. Hieraus wird ersichtlich, dass hinsichtlich der Wahl der Finanzierungslaufzeit keine allgemein gültige Aussage zur Vorteilhaftigkeit möglich ist. Vielmehr ist eine Einzelfalluntersuchung erforderlich. Da bereits bei der identischen Finanzierungsart mit unterschiedlichen Darlehenslaufzeiten eine Einzelfallentscheidung erforderlich ist, gilt dies auch für unterschiedliche Darlehensarten. In diesem Fall bestehen zusätzliche Einflussfaktoren auf die Vorteilhaftigkeit durch die unterschiedliche Art, Höhe und Fälligkeit der Zahlungsströme und deren unterschiedliche Besteuerung. Der jeweilige Einzelfall ist deshalb hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit mit seinen Gesamtumständen zu würdigen. 4.8.5
Tendenzaussagen aus den Sensitivitätsanalysen
Aus den Sensitivitätsanalysen zur Berücksichtigung von Unsicherheiten bei Finanzierungsentscheidungen lassen sich Tendenzaussagen bei einer Variation
4.9 Ergebnisse der Analyse
427
der Ausgangsdaten Kalkulationszinssatz, kombinierter Ertragsteuersatz und Finanzierungslaufzeit treffen. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1.
2.
3.
4.
4.9
Je höher der Nettokalkulationszinssatz desto vorteilhafter sind Finanzierungsmöglichkeiten mit hohen Mittelzuflüssen und Steuervorteilen (Finanzierungsentgelten und Steuerzahlungen) in den ersten (letzten) Perioden der Finanzierungslaufzeit. Je höher der Nettokalkulationszinssatz desto vorteilhafter wird es Tilgungsaussetzungen zu nutzen bzw. Sondertilgungen nicht vorzunehmen. Je höher die kombinierten Ertragsteuersätze, desto geringer werden die Nettokalkulationszinssätze bzw. desto höher werden Steuervorteile bzw. Steuernachteile aus Finanzierungsmöglichkeiten. Folglich ist es tendenziell vorteilhafter, je höher die kombinierten Ertragsteuersätze sind, Finanzierungsmöglichkeiten mit hohen Steuervorteilen (Steuernachteilen) in den ersten (letzten) Perioden der Finanzierungslaufzeit zu wählen. Hinsichtlich der Wahl der Finanzierungslaufzeit lassen sich keine allgemein gültigen Tendenzaussagen zur Vorteilhaftigkeit von Finanzierungsprojekten treffen. Finanzierungslaufzeiten können jedoch durch den Gläubiger auch nicht beliebig variiert werden. Sie werden in der Regel bestimmt aus der Art der Mittelverwendung unter Berücksichtigung der goldenen Finanzierungsregel. Ergebnisse der Analyse
In die Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten bei Existenzgründung einbezogen wurden folgende bei Existenzgründungen wesentliche Finanzierungen: 1. 2.
Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer Offene Beteiligung durch den Existenzgründer
428 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Offene Beteiligung durch Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Banken, Industrieunternehmen und nicht institutionelle Investoren Einlage typisch stiller Gesellschafter Einlage atypisch stiller Gesellschafter Nachrangdarlehen Verkäuferdarlehen Gesellschafterfremdfinanzierung Bankkredit differenziert nach Kontokorrentkredit und Darlehen Öffentlicher Förderkredit Diskont- und Akzeptkredit Leasing Avalkredit Investitionszulage nach dem Investitionszulagengesetz Steuerfreier Zuschuss Investitionszuschuss Offene Selbstfinanzierung Stille Selbstfinanzierung Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten
Einbezogen wurden in die Vorteilhaftigkeitsanalyse auch die unterschiedlichen Tilgungsmodalitäten durch Annuitäten-, Tilgungs- und Festdarlehen. Zunächst wurden für jede Finanzierungsmöglichkeit privilegierte Kriterien und KO-Kriterien ermittelt. Privilegierte und auch KO-Kriterien können sowohl qualitative als auch quantitative Kriterien sein, bei deren Vorliegen in einem Zweiervergleich konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten eine weitere Vorteilhaftigkeitsanalyse überflüssig wird. Liegt ein KO-Kriterium im Zweiervergleich vor, wird die Alternative ohne KO-Kriterium als vorteilhafteste Finanzierung gewählt. Bei Vorliegen eines privilegierten Kriteriums bei einer Finanzierungsmöglichkeit fällt die Wahl im Zweiervergleich auf diese Finanzierung. KO-Kriterien und auch privilegierte Kriterien können idividuell für jeden
429
4.9 Ergebnisse der Analyse
Existenzgründer bei jeder Finanzierungsmöglichkeit vorliegen und sie ermöglichen eine schnelle und einfache Entscheidung. Unter Berücksichtigung von ausschließlich quantitativen Kriterien wurden durch Kapitalwertermittlungen die einzelnen Zahlungsströme und deren Steuerwirkungen bei den zwanzig oben genannten Finanzierungsmöglichkeiten analysiert. Durch eine Zusammenfassung von Zahlungsströmen mit identischen Steuerwirkungen konnten für Auswahlentscheidungen zwischen konkurrierenden
•
Eigenfinanzierungen,
•
mezzaninen Finanzierungen,
•
Fremdfinanzierungen,
•
Investitionszulagen und –zuschüssen und
•
Innenfinanzierungsmöglichkeiten
eine jeweilige Vorteilhaftigkeitsbedingung ermittelt werden. Aus diesen einzelnen Vorteilhaftigkeitsbedingungen wurde eine insgesamt einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingung
(46056)
ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt · + ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ Z , nBA nBA nZ + ¨ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s − ΔGt ⋅ s G ¸¹ t = 0 © − ΔFE t T
(
)
−t
ermittelt, mit der die Auswahlentscheidung von zwei beliebigen Finanzierungsmöglichkeiten aus allen zwanzig genannten Finanzierungsarten getroffen werden kann.
430
4 Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten
Dies wurde durch eine Analyse und Zusammenfassung der steuerlich identisch behandelten Zahlungsströme der einzelnen Finanzierungsarten möglich. Als Terme der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung wurden ermittelt:
•
periodenabhängige Differenzen zahlungswirksamer, nicht als Betriebseinnahmen verbuchter nomineller Mittelzuflüsse
•
(FErt
(FErt ) unter Berück⋅ s),
gung ihrer Steuerwirkungen
(FE ) unter Berücksichti⋅ s) ,
(FE
Z , BA t
(FE ), Z ,nBA t
periodenabhängige Differenzen nicht als Betriebsausgabe abzugsfähiger Auszahlungen
(Z ) , nBA t
periodenabhängige Differenzen der Steuerwirkungen nicht zahlungswirksamer Betriebsausgaben
•
Z , BA t
periodenabhängige Differenzen zahlungswirksamer, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähiger Finanzierungsentgelte
•
Z , BE t
periodenabhängige Differenzen zahlungswirksamer, als Betriebsausgabe abzugsfähiger Finanzierungsentgelte
•
),
Z , BE t
sichtigung ihrer Steuerwirkungen
•
Z ,nBE nomt
periodenabhängige Differenzen zahlungswirksamer, als Betriebseinnahmen verbuchter Finanzierungserträge
•
(M
(s ⋅ BA ) und nZ t
periodenbezogene Differenzen der Steuerwirkungen von Gewinnverwendungen
(ΔGt ⋅ sG ) .
Der Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
in der Vorteilhaftigkeitsbedingung ist
grundsätzlich in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform des zu analysierenden Unternehmens und der Art der Supplementinvestition festzulegen. Die kombinierten Ertragsteuersätze ergeben sich, in Abhängigkeit von der Rechtsform des zu analysierenden Unternehmens, von der gewerbesteuerlichen Hinzu-
4.9 Ergebnisse der Analyse
431
rechnung nach § 8 Nr. 1 GewStG, aus der Betrachtung der Gesellschafter- oder der Gesellschaftsebene und aus der Ausübung steuerlicher Wahlrechte. Eine Anwendung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen konkurrierender Finanzierungsalternativen ist nach den Beurteilungskriterien Komplexität, Informationsgehalt, Objektivierung, Praktikabilität und Zeitaufwand in der Regel vorteilhafter ist als die Ermittlung von Einzelkapitalwerten.
5
Zusammenstellung eines Finanzierungsmix
5.1
Vorbemerkung
Nach dem im vorhergehenden Kapitel die Vorteilhaftigkeit zwischen zwei konkurrierenden Finanzierungsmöglichkeiten bei Existenzgründung analysiert wurde, wird nun ein Finanzierungsmix zusammengestellt. Eine Kombination von Finanzierungsmöglichkeiten kann erforderlich werden, wenn beispielsweise
5.2
•
für einzelne Finanzierungsarten betragsmäßige Höchstgrenzen bestehen,
•
die Höhe für bestimmte Finanzierungsarten durch Beleihungsgrenzen bei der Sicherheitenstellung bestimmt wird,
•
der Einsatz von Mindesteigenkapital Voraussetzung für die Gewährung von Finanzierungsmitteln ist,
•
gesetzliche Vorschriften lediglich eine anteilige Finanzierung vorsehen,
•
die geplanten Investitionen verschiedene Finanzierungsarten mit unterschiedlichen Fristigkeiten erforderlich machen,
•
der Existenzgründer keine Abhängigkeit von nur einem Gläubiger eingehen und sein Risiko durch Diversifikation verringern will
•
oder die Gläubiger über eine geringere Beteiligung an einer Finanzierung ihrerseits eine Risikominimierung anstreben. Ausgangssituation des Existenzgründers
Zur Zusammenstellung eines Finanzierungsmix ist es erforderlich die Ausgangssituation des Existenzgründers zu bestimmen. Hierzu werden zunächst die Zielvorstellungen des Existenzgründers zur Finanzierung seines Existenzgründungsvorhabens konkretisiert. Aus diesen Zielen des Existenzgründers als Entscheidungsträger werden die Entscheidungskriterien zur Beurteilung einzelner Finanzierungsmöglichkeiten abgeleitet. Entschei-
434
5 Zusammenstellung eines Finanzierungsmix
dungskriterien können hierbei sowohl quantitative als auch qualitative Kriterien sein.860 Sofern der Existenzgründer ausschließlich quantitative Kriterien heranzieht, lässt sich der Finanzierungsmix durch Anwendung der Kapitalwertmethode bestimmen. Sollen jedoch zusätzlich auch qualitative Kriterien Berücksichtigung finden, empfiehlt es sich, neben der Kapitalwertmethode zusätzlich die Nutzwertanalyse861 zur Vorteilhaftigkeitsbestimmung der ausgewählten Finanzierungsmöglichkeiten heranzuziehen. Hierzu ist es erforderlich neben den qualitativen und quantitativen Zielkriterien des Existenzgründers weitere entscheidungsrelevante Parameter zu bestimmen. Ein entscheidungsrelevanter Parameter ist der sich aus der Art der zu tätigenden Supplementinvestitionen ergebende, über die vorgesehene Finanzierungslaufzeit, konstante Kalkulationszinssatz. Um den zugehörigen Nettokalkulationszinssatz zu bestimmen, ist, in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform und der Hinzurechnung nach § 8 Nr.1 GewStG, der anzuwendende kombinierte Ertragsteuersatz zu ermitteln. Um im Rahmen der Kapitalwertmethode Steuerwirkungen der einzelnen zu analysierenden Finanzierungsmöglichkeiten zu berücksichtigen, ist die Besteuerung der jeweiligen Zahlungsströme mit den zugehörigen kombinierten Ertragsteuersätzen zu bestimmen. 5.3
Bildung von Finanzierungsbausteinen
Nach der Bestimmung der Ausgangssituation bedarf es für die Zusammenstellung eines Finanzierungsmix der Bildung von einzelnen Finanzierungsbausteinen aus der Gesamtfinanzierung. Finanzierungsbausteine sind dabei aus der Kapitalbedarfsplanung862 sich ergebende Finanzierungsprojekte, die sich nach dem Verwendungszweck, der Laufzeit, der Finanzierungshöhe und der Art der 860 861 862
Vgl. zur Festlegung der Entscheidungskriterien Gliederungspunkt 3.1.2 Vgl. Gliederungspunkt 5.4.4. Vgl. Gliederungspunkt 2.3.1.
5.3 Bildung von Finanzierungsbausteinen
435
möglichen Finanzierungsmittel bilden lassen. Die Zusammensetzung der Finanzierungsbausteine ist dabei auf die Einzelsituation des Existenzgründers abzustimmen und soll überschneidungsfrei sein. Überschneidungsfrei bedeutet hierbei, dass mit der Realisierung der Einzelbausteine die Gesamtfinanzierung aller Gründungsinvestitionen gewährleistet und eine vollständige oder partielle Doppelfinanzierung einzelner Investitionen vermieden wird. Ein solcher Finanzierungsbaustein könnte beispielsweise zur Abdeckung der Gründungsaufwendungen, möglicher Anlaufkosten, einer Liquiditätsreserve sowie des privaten Kapitalbedarfs gebildet werden. Für diesen Verwendungszweck ist eine kurz- bis mittelfristige Finanzierung notwendig, die über Eigenmittel, Kontokorrentkredite von Banken oder der öffentlichen Hand oder durch öffentliche Zuschüsse finanziert werden kann. Weitere Finanzierungsbausteine können sich mit einer mittelfristigen bzw. langfristigen Laufzeit zur Finanzierung mittel- bzw. langfristiger Investitionen in Umlauf- und Anlagevermögen bei Unternehmensgründung ergeben. Hierfür sind alle im Gliederungspunkt 2.3.3 genannten Finanzierungsarten, mit Ausnahme der Avalkredite, denkbar. Hieraus ergibt sich folglich als weiterer Finanzierungsbaustein der Avalkredit, der auf Grund mangelnder Sicherheitenstellung des Existenzgründers zur Realisierung des Gründungsvorhabens notwendig werden kann. Diesem Finanzierungsbaustein können Avalkredite verschiedener Gläubiger zugeordnet werden. Alle Finanzierungsbausteine zusammen ergeben schließlich die Gesamtfinanzierung der Gründungsinvestitionen in einem Finanzierungsmix.
436
5 Zusammenstellung eines Finanzierungsmix
5.4
Beurteilung von Finanzierungsprojekten in Finanzierungsbausteinen
5.4.1
Vorgehensweise
Innerhalb der verschiedenen Finanzierungsbausteine wird durch die Anwendung von KO-Kriterien und privilegierten Kriterien des Existenzgründers eine Vorauswahl getroffen. Anschließend erfolgt, bei ausschließlich quantitativen Entscheidungskriterien des Existenzgründers, die Anwendung der Kapitalwertmethode. Voraussetzung für die Anwendung der Kapitalwertmethode ist jedoch, dass die Modalitäten der einzelnen zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten innerhalb eines Finanzierungsbausteins durch verbindliche Finanzierungsangebote der potentiellen Gläubiger konkretisiert sind. Sollen in die Entscheidung über die Zusammenstellung eines Finanzierungsmix schließlich auch qualitative Entscheidungskriterien des Existenzgründers integriert werden, so empfiehlt sich die zusätzliche Anwendung einer Nutzwertanalyse. 5.4.2
Vorauswahl über KO-Kriterien und privilegierte Kriterien
Bei der Vorteilhaftigkeitsanalyse der den einzelnen Finanzierungsbausteinen zugeordneten Finanzierungsmöglichkeiten kann eine Vorauswahl durch die Anwendung von KO-Kriterien und privilegierten Kriterien des Existenzgründers erfolgen. KO-Kriterien und auch privilegierte Kriterien können sich für den Existenzgründer insbesondere aus persönlichen Präferenzen im Hinblick auf den Gläubiger einer Finanzierung oder deren vertragsmäßige Ausgestaltung ergeben. Mögliche KO-Kriterien und auch privilegierte Kriterien ergeben sich für die möglichen Finanzierungsarten bei Existenzgründung aus den Gliederungspunkten 4.3.3, 4.4.3, 4.5.3 und 4.6.3.
5.4 Beurteilung von Finanzierungsprojekten in Finanzierungsbausteinen
437
Mit Hilfe der Anwendung von KO-Kriterien werden bestimmte Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen einer Vorauswahl eliminiert. Die eliminierten Finanzierungsmöglichkeiten kommen für den Existenzgründer generell nicht in Frage, so dass eine weitere Untersuchung im Hinblick auf deren Vorteilhaftigkeit in Bezug auf andere Finanzierungsmöglichkeiten überflüssig wird. Ebenfalls überflüssig wird eine Untersuchung von Finanzierungsmöglichkeiten, die aufgrund privilegierter Kriterien des Existenzgründers generell beansprucht werden sollen. Diese Finanzierungsmöglichkeiten sind in den einzelnen Finanzierungsbausteinen bereits gesetzt. Verbleiben nach der Vorauswahl über KO-Kriterien und privilegierte Kriterien noch Auswahlentscheidungen über weitere Finanzierungsvarianten, empfiehlt sich nun die Anwendung der Kapitalwertmethode. 5.4.3
Anwendung der Kapitalwertmethode
Durch die Anwendung der Kapitalwertmethode werden bei der Zusammenstellung eines Finanzierungsmix insbesondere die quantitativen Zielkriterien Kosten- und Steuerlastminimierung bzw. Endvermögensmaximierung863 des Existenzgründers berücksichtigt. Die Kapitalwertmethode kann bei der Zusammenstellung eines Finanzierungsmix durch zwei unterschiedliche Verfahrensweisen angewendet werden. Bei der ersten Verfahrensweise werden die Kapitalwerte der einzelnen zu analysierenden Finanzierungsmöglichkeiten entsprechend den in den Gliederungspunkten 4.3.3, 4.4.3, 4.5.3 und 4.6.3 ermittelten Kapitalwertformeln aufgestellt. Nach der Höhe der Kapitalwerte wird schließlich eine Rangfolge der einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten festgelegt. Dabei ist die Finanzierungsmöglichkeit mit dem höchsten Kapitalwert die Vorteilhafteste. 863
Vgl. SCHNEIDER, D., Investition, 1992, S. 77ff.; GERKE, W./BANK, M., Finanzierung, 2003, S. 52.
438
5 Zusammenstellung eines Finanzierungsmix
Eine andere Verfahrensweise bietet sich über die Anwendung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten nach der hergeleiteten Formel
(46056)
ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt · + ΔFErt tZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFE tZ , BA ⋅ (1 − s ) ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ Z , nBA nBA nZ + ¨ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s − ΔGt ⋅ s G ¸¹ t = 0 © − ΔFE t T
(
)
−t
an. Die Zahlungsströme von zwei zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten werden dabei den Einzeltermen der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung zugeordnet. Sofern die Vorteilhaftigkeitsbedingung den Wert Null ergibt, sind die beiden Finanzierungsalternativen indifferent. Ist das Ergebnis der Vorteilhaftigkeitsbedingung größer (kleiner) als Null ist, ist die erste Finanzierungsalternative vorteilhaft (nachteilig) im Vergleich zur zweiten Finanzierungsalternative. Über Paarvergleiche lässt sich die Vorteilhaftigkeit aller zu analysierenden Finanzierungsvarianten bestimmen. Der jeweilige „Gewinner“ wird jeweils mit der nächsten Finanzierungsmöglichkeit verglichen. Die Rangfolge ergibt sich einerseits aus der jeweiligen Höhe der Differenzenkapitalwerte und andererseits aus der Transitivität. Transitivität bedeutet dabei, dass aus der Vorteilhaftigkeit der Finanzierung eins gegenüber der Finanzierung zwei und der Vorteilhaftigkeit der Finanzierung zwei gegenüber der Finanzierung drei folgt, dass Finanzierung eins auch vorteilhafter ist als Finanzierung drei.
5.4 Beurteilung von Finanzierungsprojekten in Finanzierungsbausteinen
5.4.4
439
Durchführung einer Nutzwertanalyse
Um neben quantitativen auch qualitative Zielkriterien des Existenzgründers864 zu berücksichtigen wird die Vorteilhaftigkeit der einzelnen Finanzierungsarten durch eine Nutzwertanalyse865 bestimmt. Die Nutzwertanalyse ist in der Lage „komplexe Planungsalternativen unter Berücksichtigung der Präferenzen der Entscheidungsträger im Sinne eines multidimensionalen Zielsystems zu ordnen.“866 Die Nutzwertanalyse ist ein Verfahren zur mehrdimensionalen Bewertung von Handlungsalternativen.867 Sie zerlegt partielle Nutzenfunktionen in eine normierte partielle Nutzenfunktion und einen Gewichtungsfaktor.868Sie eignet sich insbesondere zur Lösung von Entscheidungsproblemen mit mehreren Zielsetzungen.869 Handlungsalternativen sind bei der Zusammenstellung eines Finanzierungsmix verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Mit Hilfe einer Nutzwertanalyse wird es ermöglicht, bei einer Finanzierungsentscheidung, neben monetären Zielsetzungen, auch nicht monetäre Zielsetzungen des Entscheidungsträgers zu berücksichtigen. Die Nutzwertanalyse erfolgt mit Hilfe einer Entscheidungsbewertungstabelle in folgenden Schritten870:
864
Vgl. hierzu die Festlegung der Entscheidungskriterien in Gliederungspunkt 3.1.2 und die Ausführungen zu den Zielvorstellungen des Entscheidungsträgers in Gliederungspunkt 3.2.
865
BITZ verwendet anstelle des Begriffes Nutzwertanalyse den Begriff Scoring-Modell. Vgl. BITZ, M., Investition, 2005, S. 164ff.
866
HORVATH, P., Controlling, 2009, S. 465; Vgl. auch ADAM, D., Investitionscontrolling, 2000, S. 93ff..
867
Vgl. LITTKEMANN, J., Unternehmenscontrolling, 2006, S. 603.
868 869 870
Vgl. BAMBERG, G./COENENBERG, A. G./KRAPP, M., Entscheidungslehre, 2008, S. 59ff. Vgl. BITZ, M, Investition, 2005, S. 166. Vgl. ADAM, D., Investitionscontrolling, 2000, S. 95; GÖTZE, U./BLOECH, J., Investitionsrechnung, 2004, S. 181; BAHLINGHORST, A./SASSE, A., Investitionsplanung, 2005, S. 132; LITTKEMANN, J., Unternehmenscontrolling, 2006, S. 604.
440
5 Zusammenstellung eines Finanzierungsmix
1. Festlegung der Zielkriterien 2. Gewichtung der Zielkriterien 3. Bestimmung des Teilnutzens 4. Ermittlung des Nutzwertes der Finanzierungsmöglichkeiten 5. Beurteilung der Vorteilhaftigkeit Bei der Festlegung der Zielkriterien im ersten Schritt ist darauf zu achten, dass die Zielkriterien operational, überschneidungsfrei, überschaubar und vollständig sind.871 Zur Gewichtung dieser Zielkriterien kann es zweckmäßig sein ein bestimmtes Oberziel zu definieren und die Wichtigkeit der Einzelziele am Einfluss auf dieses Oberziel zu messen.872 Bei der Bestimmung des Teilnutzens werden Punkte vergeben, die den Erfüllungsgrad des einzelnen Zielkriteriums durch die einzelne Finanzierungsmöglichkeit verdeutlicht. Das Produkt aus der Wichtigkeit des einzelnen Zielkriteriums und dem Nutzen ist der gewichtete Teilnutzen.873 Durch die Aggregation der Teilnutzen erhält man dann den Nutzenwert der einzelnen Finanzierungsmöglichkeit. Die vorteilhafteste Finanzierungsmöglichkeit ist schließlich diejenige mit dem höchsten Nutzenwert. Eine Entscheidungsbewertungstabelle zur Bewertung von drei verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten könnte beispielsweise wie folgt aussehen:
871
Vgl. BÄUML, J./LUKAS, B., Entscheidungstechniken , 1986, S. 28; GÖTZE, U./BLOECH, J., Investitionsrechnung, 2004 S. 181; WEBER, J., Controlling, 2004, S. 396; DERFUSS, K./LITTKEMANN, J., Zielbildung, 2005, S. 157ff.; BAMBERG, G./COENENBERG, A. G./KRAPP, M., Entscheidungslehre, 2008, S. 30ff.
872
Vgl. LITTKEMANN, J., Unternehmenscontrolling, 2006, S. 604f.
873
Vgl. BÄUML, J./LUKAS, B., Entscheidungstechniken, 1986, S. 43; LITTKEMANN, J., Unternehmenscontrolling, 2006, S. 606.
441
5.4 Beurteilung von Finanzierungsprojekten in Finanzierungsbausteinen
Tabelle V/1:
3 =sehr hoch 0 =kein Nutzen
G=WxN
3 =sehr hoch 0 = kein Nutzen
G=WxN
3 = sehr hoch 0 = kein Nutzen
G=WxN
Kriterien für die Auswahl von Finanzierungsmöglichkeiten (1) Präferenz für den Gläubiger Präferenz für die Kreditart Art des Finanzierungsentgeltes Sicherheitenstellung Haftungsumfang Eigenkapitaleinsatz Informations-, Kontroll- und Mitwirkungsrechte des Gläubigers Gewinn- und Verlustbeteiligung des Gläubigers Kapitalwert Steuerwirkung Summen
Wichtigkeit (W) 10 =wichtig 1=unwichtig
1. Finanzierungs- 2. Finanzierungs- 3. Finanzierungsmöglichkeit möglichkeit möglichkeit Nutzen Gewich- Nutzen Gewich- Nutzen Gewichder der der teter teter teter Faktoren Nutzen Faktoren Nutzen Faktoren Nutzen (N) (G) (N) (G) (N) (G)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(7)
(8)
Entscheidungsbewertungstabelle zur Bewertung von Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen einer Nutzwertanalyse
442
5 Zusammenstellung eines Finanzierungsmix
In dieser Entscheidungsbewertungstabelle werden in der Spalte eins die individuell durch den Existenzgründer festgelegten qualitativen und quantitativen Zielkriterien genannt. Als Zielkriterien werden hier beispielsweise gewählt: Präferenz für den Gläubiger, Präferenz für die Kreditart, Art des Finanzierungsentgeltes, Sicherheitenstellung, Haftungsumfang, Eigenkapitaleinsatz, Informations-, Kontroll- und Mitwirkungsrechte des Gläubigers, Gewinn- und Verlustbeteiligung des Gläubigers, Kapitalwert und Steuerwirkung.874 In der zweiten Spalte erfolgt eine Wertung der Zielkriterien nach deren Wichtigkeit. Dabei wird die Ziffer zehn für das wichtigste Zielkriterium und die Ziffer eins für das Zielkriterium mit der geringsten Bedeutung vergeben. In den Spalten drei, fünf und sieben wird dann der Nutzen der einzelnen Finanzierungsmöglichkeit durch den Existenzgründer festgelegt. Hierbei werden beispielsweise Werte von Null bis drei vergeben. Dabei steht die Zahl drei für den höchsten Nutzen und die Zahl Null für den geringsten Nutzen. Durch eine Multiplikation der Wichtigkeit der einzelnen Zielkriterien des Existenzgründers in der Spalte zwei mit den Nutzenwerten der einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten in den Spalten drei, fünf und sieben werden die gewichteten Nutzenwerte der Einzelkriterien in den Spalten vier, sechs und acht festgelegt. Die Summe der dieser gewichteten Nutzenwerte ergibt schließlich für jede einzelne Finanzierungsmöglichkeit einen Gesamtnutzen. Die Finanzierungsmöglichkeit mit dem höchsten Gesamtnutzen ist schließlich für den Existenzgründer die vorteilhafteste Finanzierungsmöglichkeit unter Berücksichtigung von qualitativen und quantitativen Zielkriterien des Existenzgründers. Wiederum kann eine Rangfolge der Vorteilhaftigkeit entsprechend der Höhe des Gesamtnutzens der zu analysierenden Finanzierungsmöglichkeiten erstellt werden. 874
Bei einem Vergleich von internationalen Finanzierungsinstrumenten wählt EILENBERGER beispielsweise die Zielkriterien Finanzierungskosten, Fristigkeit, zusätzliche Finanzaufbringungsmöglichkeit, Flexibilität, Auswirkung auf die Kapitalstruktur, Steuerliche Behandlung und Risiken. Risiken werden dabei nochmals untergliedert in Liquiditäts-Insolvenzrisiko, Valutarisiko, Zinsänderungsrisiko, Kündigungsrisiko, Prolongationsrisiko, Platzierungsrisiko, Währungseventualrisiken. Vgl. EILENBERGER, G., Finanzwirtschaft, 2003, S. 359.
5.5 Entscheidung über die Zusammensetzung des Finanzierungsmix
443
Die Anwendung der einfachen, gut nachvollziehbaren Nutzwertanalyse mit geringer rechnerischer Komplexität ermöglicht für den Existenzgründer eine gute Durchdringung des Finanzierungsprozesses.875 Oftmals bereitet es jedoch dem Anwender Probleme den verschiedenartigen Zielkriterien Gewichte beizumessen.876 Nachteilig an diesem Verfahren ist jedoch, dass der subjektive Einfluss in der Datenbewertung zu Fehlurteilen führen kann, die Zusammenfassung der Teilnutzenwerte eine Substitution der Zielkriterien suggeriert oder durch die Nutzenaggregation wichtige Teilinformationen an Bedeutung verlieren.877 Wird aufgrund dieser Nachteile die Nutzwertanalyse mit der Kapitalwertmethode kombiniert, führt dies nach LITTKEMANN „zu ausreichend verlässlichen Entscheidungen.“878 5.5
Entscheidung über die Zusammensetzung des Finanzierungsmix
Die Zusammensetzung der Finanzierung in den einzelnen Finanzierungsbausteinen ergibt sich nun aus der Rangfolge der einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten, die aus der Anwendung von KO-Kriterien, privilegierten Kriterien, der Kapitalwertmethode oder der Nutzwertanalyse resultiert. Diese Verfahrensweise kann jedoch lediglich eine Entscheidungshilfe sein, die die letztendliche Entscheidung dem Existenzgründer nicht abnimmt.879 Sofern für die Finanzierungsmöglichkeiten nach Eliminierung aller Varianten mit vorliegenden KO-Kriterien entweder die Kapitalwertmethode oder die Nutzwertanalyse durchgeführt wird, ergibt sich eine eindeutige Rangfolge der Vorteilhaftigkeit der einzelnen Finanzierungen. Die vorteilhafteste Finanzierung 875
Vgl. LITTKEMANN, J., Unternehmenscontrolling, 2006, S, 613.
876
Vgl. ZELEWSKI, S., Grundlagen, 2008, S. 56.
877
Vgl. SCHWELLNUSS, A.G., Investitionscontrolling, 1991, S. 71ff., REICHMANN, T., Controlling, 2001, S. 331ff, LITTKEMANN, J., Unternehmenscontrolling, 2006, S. 613.
878
LITTKEMANN, Unternehmenscontrolling, 2006, S. 614.
879
Vgl. HOFFMEISTER, W., Nutzwertanalyse, 2000, S. 308.
444
5 Zusammenstellung eines Finanzierungsmix
kann mit dem höchstmöglichen Betrag, die zweitgünstigste anschließend usw. bei der Zusammenstellung der Einzelfinanzierungen im Finanzierungsbaustein berücksichtigt werden. Werden jedoch beide Verfahren, Kapitalwertmethode und Nutzwertanalyse gleichzeitig angewendet, so kommt es zu Vorteilhaftigkeitskonflikten, wenn die beiden Verfahren eine unterschiedliche Rangfolge als Ergebnis ausweisen. Um diesen Vorteilhaftigkeitskonflikt zu lösen, bieten sich verschiedene Vorgehensweisen an. Eine Möglichkeit ergibt sich daraus, dass der Existenzgründer bei der Auswahl der möglichen Vorteilhaftigkeitsrangfolge Prioritäten setzt880 und entweder die Rangfolge der Kapitalwertmethode oder der Nutzwertanalyse verwendet. Eine andere Lösung des Vorteilhaftigkeitskonflikts besteht darin, dass der Entscheidungsträger Kompromisse881 schließt. Dabei verwendet er bei der Zusammenstellung der einen Finanzierungsbausteine die Vorteilhaftigkeitsrangfolge der Kapitalwertmethode und bei den anderen diejenige der Nutzwertanalyse. Darüber hinaus kann auch die Lösung dieses Problems sein, dass der Kapitalwert und die Steuerwirkungen, die in der Kapitalwertmethode errechnet wurden als Entscheidungskriterien in die Nutzwertanalyse integriert werden und schließlich die Rangfolge aus der Nutzwertanalyse Anwendung findet.882 Werden die Finanzierungen innerhalb der Finanzierungsbausteine entsprechend der Vorteilhaftigkeitsrangfolge kombiniert, sind bestimmte Höchstbetrags-
880
Die Konfliktlösung wird hierbei nach SCHWARZ auf das Grundmuster „Unterordnung des einen unter den anderen“ zurückgeführt. Vgl. SCHWARZ, G., Konfliktmanagement, 2010, S. 277.
881
Vgl. SCHWARZ, G., Konfliktmanagement, 2010, S. 300.
882
Die Konfliktlösung wird hierbei durch einen Konsens erreicht. Vgl. hierzu KREYENBERG, J., Konfliktmanagement, 2005, S. 233ff.
5.6 Revolvierende Überprüfung der Vorteilhaftigkeit des gewählten Finanzierungsmix
445
grenzen der Gläubiger, Beleihungsgrenzen aus der Sicherheitenstellung und gesetzliche Vorgaben zu berücksichtigen. Eine gesetzliche Vorgabe ist besipielsweise die De-minimis-Beihilfen-Verordnung der Europäischen Kommission.883 Danach dürfen die De-minimis-Beihilfen bei einem Unternehmen innerhalb von drei Steuerjahren 200.000 € nicht überschreiten.884 Zu den Deminimis-Beihilfen gehören Zuwendungen aus öffentlichen Förder- und Avalkrediten und Investitionszuschüssen.885 Bei einer Beanspruchung von Investitionszulagen und dem Zusammentreffen mit Zuwendungen aus öffentlichen Förderdarlehen bzw. Investitionszuschüssen ist hierzu § 11 InvZulG2010 zu beachten. Die Gesamtfinanzierung, bzw. der Finanzierungsmix ergibt sich schließlich aus der Aggregation der einzelnen nach Vorteilhaftigkeit zusammengestellten Finanzierungsbausteine. 5.6
Revolvierende Überprüfung der Vorteilhaftigkeit des gewählten Finanzierungsmix
Ein einmal nach verschiedenen Vorteilhaftigkeitskriterien zusammengestellter Finanzierungsmix ist in regelmäßigen Abständen während der Vertragslaufzeit, auf die Vorteilhaftigkeit hin zu überprüfen. Aufgrund des erheblichen Aufwands ist eine revolvierende Überprüfung in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren angebracht. Anstelle einer zyklischen Überprüfung der Vorteilhaftigkeit eines Finanzierungsmix empfiehlt sich die fallweise Überprüfung. Diese erfolgt bei gravierenden Änderungen der Ausgangssituation des Existenzgründers, beispielsweise durch eine Veränderung der Rechtsform des gegründeten Unternehmens, durch wesentliche Veränderungen der in der Vorteilhaftigkeitsanalyse
883
Vgl. HORN, N., Bürgschaften, 2001, S. 185ff.; Verordnung (EG) Nr. 1998/2006, Abl. L 379 vom 28.12.2006, S. 5-10.
884
Vgl. Verordnung (EG) Nr. 1998/2006, Abl. L 379 vom 28.12.2006, S. 8.
885
Vgl. Verordnung (EG) Nr. 1998/2006, Abl. L 379 vom 28.12.2006, S. 9; Nordmann, M. J., Deminimis Verordnung, 2007, S.754ff.
446
5 Zusammenstellung eines Finanzierungsmix
verwendeten kombinierten Ertragsteuersätze und Kalkulationszinssätze, bei auslaufenden Zinsfestschreibungen oder im Rahmen der Finanzierungsplanung von Neuinvestitionen. 5.7
Zusammenfassung der Methodik
Aus den bisherigen Ausführungen ergibt sich zusammenfassend folgende methodische Vorgehensweise zur Zusammenstellung eines Finanzierungsmix: 1.
Bestimmung der Ausgangssituation des Existenzgründers:
•
Konkretisierung qualitativer und quantitativer Zielkriterien
•
Festlegung der Beurteilungsmethode: Kapitalwertmethode, Nutzwertanalyse oder eine Kombination der beiden
•
2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
Festlegung der Art der Supplementinvestitionen und Berechung der anzuwendenden kombinierten Ertragsteuersätze und des Nettokalkulationszinssatzes bei Verwendung der Kapitalwertmethode Bildung von Finanzierungsbausteinen aus dem Kapitalbedarfsplan Einholung von Finanzierungsangeboten über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten von unterschiedlichen potentiellen Gläubigern Zuordnung der Finanzierungsangebote zu den Finanzierungsbausteinen Vorauswahl von Finanzierungsmöglichkeiten über KO-Kriterien und privilegierte Kriterien Festlegung der Vorteilhaftigkeitsrangfolge aus der gewählten Beurteilungsmethode Zusammenstellung des Finanzierungsmix der Einzelbausteine entsprechend der bestimmten Vorteilhaftigkeitsrangfolge Zusammenstellung der Gesamtfinanzierung aus allen Finanzierungsbausteinen Revolvierende Überprüfung der Vorteilhaftigkeit der Gesamtfinanzierung
6
Zusammenfassung
Ziel dieser Ausarbeitung war es, aus der individuellen Sicht eines Existenzgründers, unter besonderer Würdigung bedeutender steuerlicher Gesichtspunkte, die vorteilhafteste Finanzierung im Rahmen einer Existenzgründung zu ermitteln. Hierfür wurde mittels einer betriebswirtschaftlichen Vorteilhaftigkeitsanalyse eine Vielzahl verschiedener, konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten untersucht. Es wurde eine Gesamtkonzeption für die Zusammenstellung der vorteilhaftesten Finanzierung erarbeitetet, die auf die Zielkriterien des Existenzgründers abgestimmt ist. Sie berücksichtigt Möglichkeiten der Eigenfinanzierung, der mezzaninen Finanzierung, der Fremdfinanzierung und der Innenfinanzierung. Qualitative als auch quantitative Zielkriterien des Existenzgründers und insbesondere Steuerwirkungen der einzelnen Finanzierungsarten wurden einbezogen. In dieser Vorteilhaftigkeitsanalyse konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten bei Existenzgründung wurden folgende bei Existenzgründungen wesentliche Finanzierungen betrachtet: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13.
Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer Offene Beteiligung durch den Existenzgründer Offene Beteiligungen durch Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Banken, Industrieunternehmen und nicht institutionelle Investoren Einlagen typisch stiller Gesellschafter Einlagen atypisch stiller Gesellschafter Nachrangdarlehen Verkäuferdarlehen Gesellschafterfremdfinanzierung Bankkredite differenziert nach Kontokorrentkrediten und Darlehen Öffentliche Förderkredite Diskont- und Akzeptkredite Leasing Avalkredite
448 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.
6
Zusammenfassung
Investitionszulagen nach dem Investitionszulagengesetz Steuerfreie Zuschüsse Investitionszuschüsse Offene Selbstfinanzierung Stille Selbstfinanzierung Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten
Integriert wurden in die Vorteilhaftigkeitsanalyse auch die unterschiedlichen Tilgungsmodalitäten bei Annuitäten-, Raten- und Festdarlehen. Als Ergebnis des Vorteilhaftigkeitsvergleichs zwischen Annuitäten-, Raten- und Festdarlehen wird festgehalten, dass die Vorteilhaftigkeit der Tilgungsmodalitäten aus der Höhe des steuerkorrigierten Finanzierungsentgeltsatzes in Relation zum Nettokalkulationszinssatz bestimmt wird. Aus der jeweiligen Konstellation dieses Verhältnisses ergeben sich unterschiedliche Vorteilhaftigkeitsrangfolgen und Handlungsempfehlungen für den Kreditnehmer. Die Handlungsempfehlungen beziehen sich darauf, inwieweit es sinnvoll ist, Sondertilgungsmöglichkeiten oder Tilgungsfreisetzungen zu nutzen. Für die oben aufgeführten Finanzierungsarten wurden jeweils mögliche privilegierte Kriterien und KO-Kriterien ermittelt, die sowohl quantitative als auch qualitative Zielkriterien des Existenzgründers sein können. Sofern in einem Zweiervergleich konkurrierender Finanzierungsmöglichkeiten entweder ein KOKriterium oder ein privilegiertes Kriterium vorliegt, wird dadurch die Finanzierungsentscheidung getroffen und eine weitergehende Vorteilhaftigkeitsanalyse ist überflüssig. Unabdingbar für eine Vorteilhaftigkeitsanalyse unter monetären Gesichtspunkten war es, die Steuerwirkungen der einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten zusammenzustellen. Hieraus bestimmte sich bei einer Anwendung der Kapitalwertmethode der zu berücksichtigende kombinierte Ertragsteuersatz zur Berechnung von Steuervor- und nachteilen aus Finanzierungsentgelten. Für die Zusammenstellung der Steuerfolgen der einzelnen Finanzierungsvarianten war
6 Zusammenfassung
449
es erforderlich eine rechtsformabhängige Betrachtung vorzunehmen. Getrennt betrachtet wurden, entsprechend den Abgrenzungen dieser Ausarbeitung, nicht gewerbliche Unternehmen, gewerbliche Einzelunternehmen und Kapitalgesellschaften. Zusammenfassende synoptische Darstellungen der Steuerfolgen unter Angabe der jeweiligen Gesetzesvorschriften befinden sich hierzu in den Gliederungspunkten 4.2.2.1 bis 4.2.2.3. Bei einem Vergleich zwischen einer Eigenfinanzierung des Existenzgründers und einer anderen beliebigen Finanzierung kann als vereinfachendes Vorteilhaftigkeitskriterium der kritische Nettokalkulationszinssatz gewählt werden. Dies ist möglich, da der Kapitalwert bei dieser Eigenfinanzierung grundsätzlich Null ist. Somit entspricht die Eigenfinanzierung des Existenzgründers der Unterlassungsalternative. Die Vorteilhaftigkeit bei einem Vergleich einer Eigenfinanzierung des Existenzgründers mit einer beliebigen anderen Finanzierung ist schließlich durch den Vergleich des kritischen Nettokalkulationszinssatzes mit dem tatsächlichen Nettokalkulationszinssatz bestimmbar. Erfolgt dagegen eine Eigenfinanzierung des Existenzgründers als offene Beteiligung an der von ihm gegründeten Kapitalgesellschaft mit einer Ausschüttungsund Rückzahlungsvereinbarung, kann als vereinfachendes Vorteilhaftigkeitskriterium der kritische Ausschüttungssatz gewählt werden. Die Vorteilhaftigkeit dieser Eigenfinanzierung im Vergleich zu einer anderen beliebigen Finanzierungsmöglichkeit ergibt sich dann durch einen Vergleich mit dem vorgesehenen tatsächlichen Ausschüttungssatz. Darüber hinaus dient der kritische Ausschüttungssatz dem Existenzgründer auch als Orientierungsmaßstab für die Festlegung von Festausschüttungen für seine Kapitalanteile. Im Rahmen der Untersuchung von Fremdfinanzierungsmöglichkeiten sind bei Avalkrediten Besonderheiten zu beachten. Avalkredite sind in einen Finanzierungsvergleich nur dann mit einzubeziehen, wenn nicht für alle zu vergleichenden Finanzierungsmöglichkeiten die Stellung einer Bürgschaft oder Garantie als Absicherung durch den jeweiligen Finanzier gewünscht werden. Denkbar wäre auch eine Entscheidungssituation bei der zwar bei allen Finanzierungsmöglich-
450
6
Zusammenfassung
keiten eine Bürgschaft oder Garantie erforderlich ist, die sich jedoch im Einzelnen in der Höhe, in den Konditionen oder in der Laufzeit unterscheiden. Die Vorteilhaftigkeit bei einer Auswahlentscheidung zwischen Investitionszulagen und steuerfreien Zuschüssen ist bei gleicher Höhe abhängig vom Zeitpunkt des Mittelzuflusses und der Auszahlung mit dem vollständigen Betrag oder in periodenabhängigen Teilbeträgen. Werden darüber hinaus Investitionszuschüsse in den Finanzierungsvergleich mit einbezogen, bestimmt sich die Vorteilhaftigkeit über die Höhe des kombinierten Ertragsteuersatzes. Die Höhe des Ertragsteuersatzes bestimmt darüber hinaus auch die Vorteilhaftigkeit der Ausnutzung des Wahlrechts nach R 6.5 Abs. 2 EStR zur Vereinnahmung von Investitionszuschüssen oder zur Absetzung von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten beim bezuschussten Investitionsgut. Bei einer Identität des kombinierten Ertragsteuersatzes bei Gewinnthesaurierung und bei Gewinnentnahme ist der Kapitalwert der offenen Selbstfinanzierung Null. Die offene Selbstfinanzierung entspricht in diesem Falle der Unterlassungsalternative. Bei einem Vergleich zwischen der offenen Selbstfinanzierung und einer anderen beliebigen Finanzierung kann hier als vereinfachendes Vorteilhaftigkeitskriterium der kritische Nettokalkulationszinssatz gewählt werden. Die Vorteilhaftigkeit bei einem Vergleich der offenen Selbstfinanzierung mit einer beliebigen anderen Finanzierung ist schließlich durch den Vergleich des kritischen Nettokalkulationszinssatzes mit dem tatsächlichen Nettokalkulationszinssatz bestimmbar. Für Auswahlentscheidungen zwischen zwei mezzaninen Finanzierungsmöglichkeiten, zwei Fremdfinanzierungsalternativen, zwei Investitionszulagen und Investionszuschüssen oder zwei Innenfinanzierungsmöglichkeiten konnten über eine Analyse der jeweiligen Zahlungsströme und deren Besteuerung jeweils einheitliche Vorteilhaftigkeitsbedingungen ermittelt werden. Für Auswahlentscheidungen zwischen zwei beliebigen Finanzierungen der oben genannten zwanzig Finanzierungen konnte schließlich eine einheitliche
451
6 Zusammenfassung
Vorteilhaftigkeitsbedingung festgelegt Vorteilhaftigkeitsbedingung lautet:
werden.
Diese
einheitliche
(46056) ΔK F 1− F 2 = Z , nBE § ΔM nomt · + ΔFErttZ , BE ⋅ (1 − s ) − ΔFEtZ , BA ⋅ (1 − s ) ¨ ¸ ⋅ 1+ in ¦ Z , nBA nBA nZ + ¨ ⋅ (1 + s ) − ΔZ t + ΔBAt ⋅ s − ΔGt ⋅ sG ¸¹ t =0 © − ΔFEt T
(
)
−t
Durch eine Analyse und Zusammenfassung der steuerlich identisch behandelten Zahlungsströme der einzelnen Finanzierungsarten konnten folgende Terme der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung festgelegt werden:
•
periodenabhängige Differenzen zahlungswirksamer, nicht als Betriebseinnahmen verbuchter nomineller Mittelzuflüsse
•
(FErt
(FErt ) unter Berück⋅ s),
gung ihrer Steuerwirkungen
(FE ) unter Berücksichti⋅ s) ,
(FE
Z , BA t
Z , BA t
periodenabhängige Differenzen zahlungswirksamer, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähiger Finanzierungsentgelte
(FE ), Z ,nBA t
periodenabhängige Differenzen, nicht als Betriebsausgabe abzugsfähiger Auszahlungen
•
Z , BE t
periodenabhängige Differenzen zahlungswirksamer, als Betriebsausgabe abzugsfähiger Finanzierungsentgelte
•
),
Z , BE t
sichtigung ihrer Steuerwirkungen
•
Z ,nBE nomt
periodenabhängige Differenzen zahlungswirksamer, als Betriebseinnahmen verbuchter Finanzierungserträge
•
(M
(Z ) , nBA t
periodenabhängige Differenzen der Steuerwirkungen nicht zahlungswirksamer Betriebsausgaben
(s ⋅ BA ) und nZ t
452
6
•
Zusammenfassung
periodenbezogene Differenzen der Steuerwirkungen von Gewinnverwendungen
(ΔGt ⋅ sG ) .
Der Nettokalkulationszinssatz
(i ) n
in der Vorteilhaftigkeitsbedingung ist
grundsätzlich in Abhängigkeit von der gegründeten Rechtsform des zu analysierenden Unternehmens und von der Art der Supplementinvestition festzulegen. Die kombinierten Ertragsteuersätze ergeben sich in Abhängigkeit von der Rechtsform des zu analysierenden Unternehmens, von der gewerbesteuerlichen Hinzurechnung nach § 8 Nr. 1 GewStG, von der Betrachtung der Gesellschafteroder der Gesellschaftsebene und von der Ausübung steuerlicher Wahlrechte. Eine Anwendung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung für Auswahlentscheidungen konkurrierender Finanzierungsalternativen ist nach den Beurteilungskriterien Komplexität, Informationsgehalt, Objektivierung, Praktikabilität und Zeitaufwand in der Regel vorteilhafter als die Ermittlung von Einzelkapitalwerten. Für die Zusammenstellung eines Finanzierungsmix sind zunächst die Zielvorstellungen des Existenzgründers zu konkretisieren. Sollen ausschließlich quantitative Zielkriterien in der Finanzierungsentscheidung Berücksichtigung finden, lässt sich der Finanzierungsmix durch die Kapitalwertmethode bestimmen. Sollen jedoch neben quantiativen auch qualitative Zielkriterien einfließen, empfiehlt sich zusätzlich die Anwendung der Nutzwertanalyse. Sofern lediglich qualitative Zielkriterien für die Finanzierungsentscheidung des Existenzgründers eine Rolle spielen, kann der Finanzierungsmix ausschließlich durch die Nutzwertanalyse bestimmt werden. Aus der Kapitalbedarfsplanung sind unterschiedliche Finanzierungsbausteine zu bilden, die sich nach dem Verwendungszweck, der Finanzierungslaufzeit, der Fianzierungshöhe und der Art der Finanzierungsmittel bilden lassen. Mit einer Realisierung aller Finanzierungsbausteine soll die Gesamtfinanzierung der Gründungsinvestitionen möglich sein. Die den einzelnen Finanzierungsbausteinen zugeordneten Finanzierungsmöglichkeiten, konkretisiert über Finanzie-
6 Zusammenfassung
453
rungsangebote der Gläubiger, sind zunächst durch die Anwendung von KOKriterien und privilegierten Kriterien zu überprüfen. Mittels der sich anschließenden Kapitalwertmethode wird durch die Berechnung von Einzelkapitalwerten oder unter Anwendung der einheitlichen Vorteilhaftigkeitsbedingung (46056), für die Einzelfinanzierungsmöglichkeiten innerhalb eines Finanzierungsbausteines, eine Vorteilhaftigkeitsrangfolge festgelegt. Um eine zusätzliche Berücksichtigung qualitativer Zielkriterien zu ermöglichen, wird über eine Nutzwertanalyse ebenfalls eine Vorteilhaftigkeitsrangfolge der Einzelfinanzierungen innerhalb eines Bausteins festgelegt. Sofern sich zwischen den beiden Vorteilhaftigkeitsrangfolgen aus der Kapitalwertmethode und der Nutzwertanalyse Abweichungen ergeben, ist die Entscheidung über die Zusammensetzung des Finanzierungsbausteins durch das Setzen von Prioritäten, durch Bildung von Kompromissen oder durch die Integration des Kapitalwertes als Kriterium für die Auswahlentscheidung in der Nutzwertanalyse zu treffen. Zusammenfassend wird festgestellt, dass ein Gesamtkonzept für die Zusammenstellung eines aus der Sicht eines Existenzgründers vorteilhaftesten Finanzierungsmix unter Berücksichtigung von verschiedenen Möglichkeiten der Eigenfinanzierung, mezzaninen Finanzierung, Fremdfinanzierung, Innenfinanzierung und Investitionszulagen und Investitionszuschüssen und insbesondere deren Steuerwirkungen generell eine Einzelfalluntersuchung erfordert. Hierzu ist es sinnvoll, nach der in dieser Ausarbeitung entwickelten Methodik vorzugehen.
Anhang Anhang I - Abbildung VII/1:
700.000 600.000 500.000 400.000
443
1.041
2.088
2.647
3.219
3.779
5.836
100.000
19.125
200.000
40.343
300.000 82.533
Anzahl der Gewerbeanmeldungen
800.000
672.227
Gewerbeanmeldungen in den Jahren 2003 und 2008 nach Rechtsform in Deutschland886
0
Rechtsformen
886
2003 2008
Die Anzahl der Gewerbeanmeldungen in den verschiedenen Rechtsformen ist entnommen aus vgl. Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S.73 und vgl. Institut für Mittelstandsforschung, Rechtsform, 2010, S.1.
456
Anhang
Anhang I - Abbildung VII/2: Gewerbeanmeldungen in den Jahren 1998, 2003 und 2008 nach Bundesländern in Deutschland887 175.014 143.103
180.000
150.000
31.074
18.007
16.622
9.047
39.526
40.706
70.636
75.938 22.781
30.000
6.156
41.143
60.000
23.464
90.000
14.588
120.000
105.476
Anzahl der Gewerbeanmeldungen
210.000
0
Bundesländer
887
1998
2003
2008
Die Anzahl der Gewerbeanmeldungen in den verschiedenen Bundesländern ist entnommen aus vgl. Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S.73 und vgl. Institut für Mittelstandsforschung, Bundesländer, 2010, S.1.
457
Anhang
Anhang I - Abbildung VII/3: Gewerbeanmeldungen in den Jahren 2003 und 2008 nach Wirtschaftszweigen in Deutschland888 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz Freiberl. wissenschaftl., techn. u. sonst. wirtschaftl. Dienstl.
202.232 180.861
Baugewerbe
81.372
Sonstige öffentl. und persönl. Dienstleitungen
75.408
Gastgewerbe
62.804
32.095
Verarbeitendes Gewerbe
29.715
Verkehr und Lagerei
27.906
Wirtschaftszweige
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Information und Kommunikation Energieund Wasserversorgung
38.858 36.736
Kunst, Unterhaltung und Erholung Grundstücksund Wohnungswesen
18.370 18.107
Erziehung und Unterricht
11.735
Gesundheitsund Sozialwesen
11.162
Land- und Forstwirtschaft
5.663
Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden
256 0
2003
888
2008
100.000
200.000
Anzahl der Gewerbeanmeldungen
Die Anzahl der Gewerbeanmeldungen in den verschiedenen Wirtschaftzweigen ist entnommen aus vgl. Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S. 17 und vgl. Institut für Mittelstandsforschung, Wirtschaftszweige, 2010, S.1-4.
458
Anhang
Anhang I - Abbildung VII/4: Volumenanteile externer Finanzierungsquellen im Jahr 2008 von Existenzgründern in Deutschland889 Sonstiges (z.B. Beteiligungskapi tal, Fördermittel der KfW oder Förderinstitute der Länder); 32,4%
Zuschüsse der Bundesagentur für Arbeit; 2,6% Darlehen und geschenktes Geld von Verwandten, Freunden etc.; 6,2%
889
Bankdarlehen ohne Kontokorrent; 58,1% Kontokorrentkredit, Kreditrahmen von Kreditkarten; 0,7%
Die Volumenanteile externer Finanzierungsquellen sind entnommen aus Vgl. KOHN, K./SPENGLER, H., Gründungsmonitor, 2009, S. 77.
459
Anhang
Anhang I - Abbildung VII/5: Gewerbeanmeldungen im Jahr 2008 in Deutschland nach dem Meldeanlass890
Umwandlung Anzahl: 4.287
700000 600000
Neugründung Anzahl: 687.425
500000 Zuzug Anzahl: 76.124
400000 687.425 300000
Gesellschaftereintritt Anzahl: 4.914
200000
Rechtsformwechsel Anzahl: 14.643
100000 76.124
45.888
Zuzug
Übernahme aus Gesellschaftereintritt Rechtsformwechsel Erbfolge, Kauf, Pacht
0 Neuerrichtung aus Neugründung und Umwandlung
890
Erbfolge, Kauf, Pacht Anzahl: 45.888
Die Anzahl der Art der Gewerbeanmeldung ist entnommen aus vgl. Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009, S. 73.
460
Anhang
Anhang I - Abbildung VII/6: Finanzierungsbedarf von Existenzgründern im Jahr 2008 in Deutschland891
über 50 TEUR 9,2%
über 5 bis 50 TEUR 34,9%
891
Der Finanzierungsbedarf von Existenzgründern K./SPENGLER, H., Gründungsmonitor, 2009, S. 72.
1 bis 5 TEUR 55,9%
ist
entnommen
aus
vgl.
KOHN,
461
Anhang
Anhang I - Abbildung VII/7: Anzahl der Selbstständigen in Freien Berufen zum 01.01.2008 in Deutschland892 Freie Kulturberufe (z.B. Publizisten, Künstler)
242.000
Ärzte
194.373
Anwälte
108.644
Andere Heilberufe (z.B. Heilpraktiker, Physiotherapeuten)
95.400
Andere wirtschaftsberatende Freie Berufe
71.000
Steuerberater,Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer
63.647
Ingenieure
60.814
Architekten
55.118
Andere technische und naturwissenschaftliche Freie Berufe
43.000
Unernehmensberater
29.900
Apotheker
20.323
Sachverständige
16.000
Notare
1.593 0
892
100000
200000
300000
Die Anzahl der Selbstständigen in Freien Berufen in verschiedenen Branchen ist entnommen aus vgl. Institut für Freie Berufe, Struktur, 2010, S. 1.
462
Anhang
Anhang I - Abbildung VII/8: Bestand der Selbstständigen in Freien Berufen in Deutschland jeweils zum 1.1. der Jahre 1998, 2003 und 2008 und Zuwachs der Selbstständigen in Freien Berufen in Deutschland in den Jahren 1998, 2003 und 2008893
Anzahl der Selbständigen in Freien Berufen
1200000 49.000
1000000
800000
600000
24.000 22.000 1.003.000
400000
783.000 646.000
200000
0 1998 Zuwachs im lfd. Jahr
893
2003
2008
Bestand Jahresbeginn
Die Bestands- und Zuwachszahlen der Selbstständigen in Freien Berufen sind entnommen aus vgl. Institut für Freie Berufe, Selbstständige, 2007, S. 1.
463
Anhang
Anhang II – Tabelle VII/1: Kapitalbedarfsplan bei Existenzgründung894 Pivater Kapitalbedarf
€
Haushalt: Miete
Betrieblicher Kapitalbedarf Gründungsaufwendungen: Honorare für Beratungen Aufwendungen für Genehmigungen und Anmeldungen Gebühren für Registereintragung Notariatskosten Sonstiges
Lebensmittel Hausrat Kleidung Strom, Wasser, Heizung Müllabfuhr Telekommunikation Kinder Freizeit Sonstiges, wie Geschenke, Reparaturen
Anlaufkosten bis zum 1. Umsatzeingang (Anlaufverluste): Personalkosten bzw. Unternehmerlohn (siehe privater Kapitalbedarf) Beratungshonorare Miete, Pacht, Leasing Werbung, Vertrieb Betriebliche Steuern Versicherungen Sonstiges
Versicherungen: Krankenversicherung Rentenversicherung Arbeitslosenversicherung Haftpflichtversicherung Kfz-Versicherung Unfallversicherung Lebensversicherung Hausratversicherung Rechtsschutzversicherung Sonstiges: Steuerzahlungen Unterhaltszahlungen Kapitaldienst für Privatkredite Insgesamt:
Liquiditätsreserve:
./. sonstige Einnahmen: Mieteinnahmen Gründungszuschuss Einnahmen des Partners Gesamter privater Kapitalbedarf: = erforderlicher Unternehmerlohn/ Gehalt für den Existenzgründer
Investitionen: Immaterielle V ö Immobilien
tä d
Maschinen Fahrzeuge Betriebs- und Geschäftsausstattung Material- und Warenlager
Gesamter Kapitalbedarf bei Existenzgründung:
894
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kapitalbedarf, 2007, S. 1ff.
€
464
Anhang
Anhang II – Tabelle VII/2: Zuschussprogramme für Existenzgründungen in Deutschland895 Zuschüsse für Existenzgründungen in Deutschland Bundeseinheitliche Zuschüsse:
•
Zuschüsse der Agentur für Arbeit
• • •
Einstiegsgeld gem. §§ 16 b,c SGB II Gründungszuschuss gem. 57,58 SGB III Eingliederungszuschuss gem. §§ 127 ff. SGB III
•
Zuschüsse des Forschungszentrums Jüllich GmbH Berlin
• •
EXIST-Gründerstipendium EXIST-Forschungstransfer
•
Zuschüsse durch Handwerkskammern, Fachverbände, KfW, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
•
Zuschüsse für Gründungsberatungen
•
Zuschüsse für den Erwerb von Patenten
•
KMU-Patentaktion
•
Zuschüsse Teilnahme messen
•
Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland
für die an Leit-
Länderspezifische Zuschüsse
895
Die genannten Zuschussprogramme sind in den Tabellen VII/7 und VII/8 im Anhang IV detaillierter dargestellt. Aktuell gültige Zuschussprogramme für Existenzgründungen in allen Bundesländern Deutschlands sind online im Internet abrufbar. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/, Stand: August 2009.
465
Anhang
•
Baden-Württemberg
• • • •
•
Bayern
• • • •
•
Berlin
• • •
•
Brandenburg
• • • •
•
Bremen
• • •
•
•
Hamburg
Hessen
Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum Innovative Maßnahmen für Frauen im ländlichen Raum (IMF-RL) Zuschüsse für Existenzgründungsberatung Programm junge Innovatoren Existenzgründercoaching Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz (Flügge) Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen (BayTou) Existenzgründung im Handwerk (Meistergründungsprämie) Beratung und Coaching für kreative bzw. technologieorientierte Unternehmen und Existenzgründer Coaching in der Vorgründungsphase Existenzgründung im Handwerk (Meistergründungsprämie) Beratung von Existenzgründern und Begleitung von Unternehmensnachfolgen Förderung von Kompetenzentwicklung in Kunst und Kultur Gründung innovativ Gründungen brauchen Mut Beratung kleinerer und mittlerer Unternehmen Starthilfefonds Unternehmensgründungen durch Hochschulabsolventen/ -innen, Young Professionals und innovative Meister/-innen des Handwerks
• • •
Hamburg Ideenfonds Help-Gründerjobs Programm für Existenzgründung Mittelstand
•
Förderung der ländlichen Entwicklung – Regionale Wertschöpfung und Lebensqua-
und
466
Anhang
• • •
•
MecklenburgVorpommern
• • • •
•
Niedersachsen
•
lität Gründung und Mittelstandsförderung – Betriebsberatung und Unternehmerschulung Hessische Qualifizierungsoffensive - Förderung der beruflichen Erstausbildung Hessische Qualifizierungsoffensive - Förderung der beruflichen Erstausbildung – Ausbildungsstellen bei Existenzgründungen Förderung von Beratungen von kleinen und mittleren Unternehmen Gründerstipendium Patent- und Lizenzfonds Qualifizierung von Existenzgründern durch Bildungsschecks
•
Gründercampus Niedersachsen - Förderung von Unternehmensgründungen aus Hochschulen Gründungscoaching
•
Nordrhein-Westfalen
• •
Beratungsprogramm Wirtschaft NRW Meistergründungsprämie NRW
•
Rheinland-Pfalz
• •
Beratungsprogramm für Existenzgründer FiTOUR Förderung innovativer technologieorientierter Unternehmensgründungen
•
Saarland
•
Zuwendungen für Beratungen kleinerer und mittlerer Unternehmen, aktives Risikomanagement und Unternehmensnachfolge (Beratungsprogramm)
467
Anhang
•
Sachsen
• • • • •
ESF-Richtlinie Beschäftigungsförderung ESF-Richtlinie Beschäftigungsförderung – A- Zuschüsse für Existenzgründungen aus Arbeitslosigkeit Förderung der Chancengleichheit von Frau und Mann Förderung von Unternehmergeist und innovativen Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft Zuschüsse für Existenzgründungsberatung
•
Sachsen-Anhalt
•
Wissens- und technologieorientierte Unternehmensgründungen
•
Schleswig-Holstein
• •
ISH Gründerstipendien Zukunftsprogramm Arbeit - Rahmenrichtlinie Prioritätsachse A – Verbesserung der Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten
•
Thüringen
•
Förderung betriebswirtschaftlicher und technischer Beratungen von KMU und Existenzgründern (Beratungsrichtlinie) Thüringen-Invest Unterstützung beim Aufbau und der Sicherung junger Unternehmen (Existenzgründerrichtlinie)
• •
468
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/3: Analyserelevante Merkmale der Eigenfinanzierung durch den Existenzgründer bei Gründung eines gewerblichen bzw. nicht gewerblichen Unternehmens oder einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft Einlagen des Existenzgründers in ein gewerbliches oder nicht gewerbliches Unternehmen Kapitalgeber:
Existenzgründer
Zielgruppe:
Existenzgründer als Einzelunternehmer oder Freiberufler
Höhe:
Unbegrenzt
Laufzeit:
Langfristig/ unbefristet
Tilgungsmodus:
Rückzahlung bei Auflösung des Unternehmens
Entgelte:
• •
Besonderheiten:
Keine juristisch zwingenden ertragsabhängigen und ertragsunabhängigen Entgelte896 Kein fest vereinbartes Agio bei Rückzahlung
selbstschuldnerische Haftung
Beteiligungsfinanzierung des Existenzgründers an einer personenbezogenen Kapitalgesellschaft Kapitalgeber:
Existenzgründer als Eigentümer
Zielgruppe:
Existenzgründung in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft
Höhe:
Unbegrenzt
Laufzeit:
Langfristig/ unbefristet
Tilgungsmodus:
Rückzahlung bei Auflösung des Unternehmens
896
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 144.
469
Anhang
Entgelte:
Keine juristisch zwingenden ertragsabhängigen und ertragsunabhängigen Entgelte897, es sind jedoch ertragsabhängige Ausschüttungen möglich
Besonderheiten:
• •
897
Haftung begrenzt auf den Kapitalanteil an der Kapitalgesellschaft Umfassendes Mitspracherecht
Vgl. BITZ, M./STARK, G., Finanzdienstleistungen, 2008, S. 144.
470
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/4: Offene Beteiligungen durch Business Angels und durch Investoren aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers zur Finanzierung von Existenzgründungen in Deutschland Offene Beteiligung durch Business Angels898 Zielgruppe:
Existenzgründungen in der Technologiebranche
Höhe:
25.000 € bis 1,5 Mio. €
Laufzeit:
4 – 7 Jahre
Tilgungsmodus:
Endfällig mit Agio
Entgelte:
Ertragsabhängige Ausschüttungen
Besonderheiten:
Minderheitenbeteiligung mit 3 -25 % am gezeichneten Kapital
Offene Beteiligung durch Investoren aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers Zielgruppe:
Existenzgründung
Höhe:
Unbegrenzt
Laufzeit:
Unbefristet
Tilgungsmodus:
Endfälligkeit
Entgelte:
Ertragsabhängige Ausschüttungen
Besonderheiten:
Beteiligung durch Freunde, Verwandte oder Bekannte des Existenzgründers
898
Vgl. Business Angels Netzwerk Deutschland e.V., Business Angels Investments, 2009, S. 3ff.; FROMMANN, H., Beteiligungskapital, 2007, S. 3.
471
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/5: Mezzanine Finanzierungen als typisch stille Beteiligungen institutioneller Investoren zur Finanzierung von Existenzgründungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen899
MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden Württemberg GmbH Stuttgart900 Zielgruppe:
Existenzgründer < 250 Beschäftigte und < 50 Mio. € Umsatz oder < 43 Mio. € Bilanzsumme mit Sitz in BadenWürttemberg
Höhe:
Typisch stille Beteiligung mit einem Betrag von:
• • • Laufzeit: Tilgungsmodus: Entgelte:
• •
50.000 bis 250.000 € bei Existenzgründung 50.000 bis 750.000 € bei Unternehmensnachfolge901 bis zu 1 Mio. € im Risikokapitalfonds (RKF) für technologieorientierte und innovative Vorhaben902 10 Jahre vorzeitige Rückzahlung gegen Agio möglich,
Rückzahlung am Ende der Laufzeit
•
6,25 % p.a. Festentgelt vom Beteiligungsbetrag zzgl. 1% p.a. gewinnabhängiges Entgelt vom Be-
899
Eine Vielzahl der aktuell gültigen Beteiligungsprogramme institutioneller Investoren zur Finanzierung von Existenzgründungen in den einzelnen Bundesländern in Deutschland sind im Internet auf der Homepage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie unter http://www.foerderdatenbank.de abrufbar.
900
Vgl. MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH, Konditionen, 2009, S. 1.
901
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Unternehmensnachfolge, 2009, S.1.
902
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Risikokapitalfonds, 2009, S. 1.
472
Anhang
• Besonderheiten:
• • • •
teiligungsbetrag, 1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr Nachrangige Haftung der MBG im Insolvenzfall Keine Sicherheitenstellung Persönliche Garantie des Existenzgründers Begrenzte Informations- und Mitspracherechte der MBG
Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH München903 Zielgruppe:
Existenzgründer der gewerblichen Wirtschaft
Höhe:
20.000 € bis 250.000 €
Laufzeit:
10 Jahre
Tilgungsmodus:
Rückzahlung am Ende der Laufzeit
Entgelte:
• •
2,0 % Abschlussgebühr 6,2 % - 7,7 % p.a. Festentgelt zzgl. 2 % p.a. gewinnabhängiges Entgelt vom Beteiligungsbetrag
Besonderheiten:
•
Angemessene Eigenmittelausstattung durch den Existenzgründer Persönliche Haftung des Existenzgründers
• Investitionsbank Berlin904 Programm:
Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien (ProFIT) für kleine und mittlere Unterneh-
903
Vgl. Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH (BayBG), Beteiligungskapital, 2009, S. 1; LfA Förderbank Bayern, Beteiligungskapital, 2009, S. 1.
904
Vgl. Investitionsbank Berlin, ProFIT, 2009, S. 1.
473
Anhang
men Zielgruppe:
Existenzgründungsunternehmen mit einer Betriebsstätte in Berlin
Höhe:
bis zu 1 Mio. €
Laufzeit:
8 Jahre
Tilgungsmodus:
Endfällig
Entgelte:
• • • •
Besonderheiten
• •
5 – 8 % p.a. nachträglich halbjährlich, gewinnunabhängige Mindestvergütung gewinnabhängige Vergütung: 15 -25 % des Jahresüberschusses, max. 3 - 5 % der Einlage endfälliges Agio bis zu 25 % der Einlage unter Anrechnung der jährlichen gewinnabhängigen Vergütung Konditionen berücksichtigen projekt- und unternehmerbezogene Risiken Keine Sicherheitenstellung Finanzierungsanteil bis zu 20 %
Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin Brandenburg GmbH905 Zielgruppe:
Existenzgründer mit Sitz in Berlin
Höhe:
100.000 € bis 1 Mio. €
Laufzeit:
15 Jahre
905
Vgl. Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH, Beteiligung, 2009; Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beteiligungsprogramm, 2009, S. 1.
474 Tilgungsmodus: Entgelte:
Anhang
Endfällig zum Nominalwert
• • • •
Besonderheiten:
• •
Ertragsunabhängige und ertragsabhängige Vergütung durchschnittlich bis max. 12 % p.a. 100 % Auszahlung 1 % einmalige Bearbeitungsgebühr 1% Haftungsfondsbetrag Vorzeitige Rückzahlung der Beteiligung möglich 80 % Garantie auf die Beteiligung durch die BBB Bürgschaftsbank Berlin-Brandenburg GmbH
Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRW GmbH Neuss906 Zielgruppe:
Existenzgründer mit Sitz in Nordrhein-Westfalen
Höhe:
bis max. 1 Mio. €
Laufzeit:
10 Jahre
Tilgungsmodus:
Endfällig
Entgelte:
•
• • Besonderheiten:
• •
Festes und gewinnabhängiges Entgelt nach Vereinbarung, das einschließlich einer Garantieprovision für einen Rückgaranten 12 % p.a. nicht überschreiten darf. Einmalige Abschlussgebühr Vorfälligkeitsentschädigung bei vorzeitiger Rückzahlung Persönliche Garantie des Existenzgründers 70 % Garantie auf den Beteiligungsbetrag durch die Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen
Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH Dresden907
906
Vgl. Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRW GmbH, Beteiligungen, 2009; Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beteiligungskapital, 2009, S.1.
475
Anhang
Zielgruppe:
Existenzgründer mit Sitz in Sachsen
Höhe:
10 – 30 % Beteiligung bis zu einem Betrag von 50.000 € bis 750.000 €
Laufzeit:
10 Jahre
Tilgungsmodus:
Endfällig
Entgelte:
Besonderheiten:
907
• • • •
5,25 – 6,9 % p.a. festes Entgelt 1 – 2 % p.a. gewinnabhängiges Entgelt individuelle Vereinbarung einer Mehrerlösklausel 1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr und 1 % Risikoprämie des Beteiligungsbetrags
Kombination von stiller und direkter Beteiligung möglich
Vgl. Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH, MBG EXIST, 2009.
476
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/6: Mezzanine Finanzierungen als Nachrangdarlehen der KfW, stille Beteiligung aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers und Gesellschafterdarlehen für Existenzgründungen Nachrangdarlehen ERP-Kapital für Gründung der KfW Mittelstandsbank908 Zielgruppe:
Existenzgründer
Höhe:
Max. 500.000 €
Laufzeit:
15 Jahre
Tilgungsmodus:
7 Jahre tilgungsfrei, anschließend vierteljährliche Ratenzahlungen
Entgelte:
• • •
Staffelverzinsung 1 % p.a. Garantieentgelt 100 % Auszahlung
Besonderheiten:
• •
Haftungsfreistellung Sondertilgungen gegen Vorfälligkeitsentschädigung möglich.
Stille Beteiligung aus dem persönlichen Umfeld des Existenzgründers909 Zielgruppe:
Existenzgründer
Höhe:
Unbegrenzt
908
Vgl. KfW Mittelstandsbank, ERP-Kapital, 2009.
909
Vgl. HÄGER, M./ELKEMANN-REUSCH, M., Mezzanine Finanzierungsinstrumente, 2004, S. 60ff.; BREZSKI, E., Mezzanine-Kapital, 2006, S. 30.
477
Anhang
Kapitalgeber:
Verwandte, Freunde, Bekannte des Existenzgründers
Laufzeit:
Langfristig
Tilgungsmodus:
Endfällig
Entgelte:
Ertragsabhängige Vergütung
Besonderheiten
• • •
§§ 230 ff. HGB typisch oder atypisch stille Beteiligung Kontroll- und Informationsrechte gem. § 233 HGB
Gesellschafterdarlehen910 Zielgruppe
Existenzgründung einer Kapitalgesellschaft
Höhe:
Unbegrenzt
Kapitalgeber:
Gesellschafter
Laufzeit:
Langfristig
Tilgungsmodus:
Ratendarlehen oder Festdarlehen
Entgelte:
Ertragsunabhängige Festvergütung
Besonderheiten:
Häufig ist das Gesellschafterdarlehen ein Nachrangdarlehen
910
Vgl. BREZSKI, E., Mezzanine-Kapital, 2006, S. 26.
478
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/7: Zuschüsse für Existenzgründungen in Deutschland911 Einstiegsgeld gem. §§ 16 b,c SGB II912 Zielgruppe:
Existenzgründer, die Arbeitslosengeld II gem. SGB II erhalten
Fördergebiet:
Deutschland
Höhe:
max. 5.000 €
Laufzeit:
für 24 Monate
Antragstellung:
Agentur für Arbeit
Voraussetzungen:
• •
Beschaffung von Sachgütern Aufnahme einer hauptberuflichen, selbstständigen Tätigkeit durch erwerbsfähige Hilfsbedürftige gem. § 16c Abs. 2 SGB II.
Gründungszuschuss gem. §§ 57, 58 SGB III913 Zielgruppe:
Existenzgründer mit einem Anspruch auf Entgeltersatzleistungen gem SGB III oder die eine nach dem SGB III geförderte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ausgeübt haben.
911
Die jeweils bei Existenzgründung aktuell gültigen Zuschussprogramme für Existenzgründungen in allen Bundesländern Deutschlands sind online im Internet abrufbar. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet http://www.foerderdaten bank.de/, Stand: August 2009.
912
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Einstiegsgeld, 2009, S. 1.
913
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Gründungszuschuss, 2009, S. 1 – 2.
479
Anhang
Fördergebiet:
Deutschland
Höhe:
zuletzt bezogenes Arbeitslosengeld zzgl. 300 € monatlich gem. § 58 Abs. 1 SGB III für die Dauer von 9 Monaten und für weitere 6 Monate in Höhe von 300 € gem. § 58 Abs. 2 SGB III
Laufzeit:
15 Monate
Antragstellung:
Agentur für Arbeit
Voraussetzungen:
Nachweis einer tragfähigen Existenzgründung durch die Stellungnahme einer fachkundigen Stelle gem. § 57 Abs. 2 SGB III.
Eingliederungszuschuss gem. §§ 217ff. SGB III Zielgruppe:
Existenzgründer als Arbeitgeber
Fördergebiet:
Deutschland
Höhe:
Max. 50 % des Arbeitsentgelts für max. 12 Monate gem. § 218 Abs. 1 SGB III
Laufzeit:
12 Monate
Antragstellung:
Agentur für Arbeit
Voraussetzungen:
Einstellung eines Arbeitnehmers mit Vermittlungshemmnissen gem. § 217 SGB III
480
Anhang
EXIST-Gründerstipendium914 Zielgruppe
Existenzgründer antragsberechtigt sind Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Fördergebiet:
Deutschland
Verwendungszweck:
• •
Entwicklung von Geschäftideen innovative Produkt- und Dienstleistungsentwicklung
Höhe:
• •
100 % der projektbezogenen Ausgaben personenbezogene Stipendien für max. 3 Personen: monatlich 800 € für studierende Gründer monatlich 2.000 € für Gründer mit Hochschulabschluss monatlich 2.500 € für promovierte Gründer 10.000 € bzw. 17.000 € für Sachausgaben bei Einzelgründung bzw. Teamgründung 5.000 € für Gründungberatung
• • • • • Laufzeit:
12 Monate
Antragstellung:
Forschungszentrum Jülich GmbH Berlin als vom BMWi beauftragter Projektträger
Voraussetzungen:
• • •
914
Einbindung der Hochschule bzw. Forschungseinrichtung in einGründungsnetzwerk Das Gründungsnetzwerk oder ein Gründungsberater betreut das Gründungsprojekt. Der Gründer erhält einen Mentor und die kostenfreie Nutzung der Infrastruktur der Hoch-
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, EXIST-Gründerstipendium, 2009, S. 1-2.
481
Anhang
•
•
schule bzw. der Forschungseinrichtung. Der Gründer erhält keine anderen Stipendien, Einkünfte aus Beschäftigungsverhältnissen oder entgeltliche Nebentätigkeiten über 5 Wochenstunden oder Förderprogramme, die seinen Lebensunterhalt finanzieren. Erst nach Projektbeginn erfolgt die Gründung des Unternehmens und die Geschäftsaufnahme.
EXIST-Forschungstransfer915 Zielgruppe:
• Technisch anspruchsvolle Existenzgründung Antragsberechtigt: • •
Fördergebiet: Verwendungszweck:
Deutschland
• • •
Höhe:
• •
Laufzeit:
915
Förderphase I: Hochschulen und nicht universitäre Forschungseinrichtungen Förderphase II: kleine technologieorientierte, gewerbliche Kapitalgesellschaften, die nach der Förderphase I gegründet wurden
•
Entwicklung von Geschäftideen Produkt- und Dienstleistungsentwicklung im Bereich der Hoch- und Spitzentechnologie Maßnahmen zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit und zur Erzielung einer externen Unternehmensfinanzierung 100 % der zuwendungsfähigen Ausgaben in der Förderphase I max. 150.000 € für das gewerbliche Unternehmen in der Förderphase II Förderphase I: 18 Monate mit 6-monatiger Verlängerungsmöglichkeit
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, EXIST-Forschungstransfer, 2009, S. 1-2.
482
Anhang
• Antragstellung:
Voraussetzungen:
Förderphase II: 18 Monate
Forschungszentrum Jülich GmbH Berlin als vom BMWi beauftragter Projektträger
• • • •
• • •
• •
Eigenmitteleinsatz in der Förderphase II in Höhe von 1/3 des Zuschusses Einbindung der Hochschule bzw. Forschungseinrichtung in ein Gründungsnetzwerk Das Gründungsnetzwerk oder ein Gründungsberater betreut das Gründungsprojekt. Technische Entwicklung einer Produkt- bzw. Verfahrensidee mit einer Dauer von mindestens 1,5 Jahren, deren technische Realisierbarkeit noch nicht nachgewiesen ist. Akademischer Abschluss, technologisches Expertenwissen und unternehmerische Kenntnisse der Mitglieder der Forscherteams 50 % der Gesellschafteranteile sind im Eigentum der Gründer, die im Unternehmen tätig sind. Ein Mitglied der Forscherteams muss zumindest in die Geschäftsführung des neu gegründeten Unternehmens eingebunden sein und ausschließlich im Unternehmen arbeiten. Das Forscherteam erhält Arbeitsmöglichkeiten durch die Hochschule bzw. die Forschungseinrichtung. Das Forschungsteam erhält keine anderen Zuschussprogramme der Europäischen Kommission, des Bundes und der Länder zur Förderung von Entwicklungsarbeiten bei Existenzgründung.
483
Anhang
Zuschüsse für Coaching und Gründungsberatung Zielgruppe
Existenzgründer
Fördergebiet:
Deutschland
Verwendungszweck: Ansprechpartner und Höhe:
• •
Existenzgründungsberatung Coaching
Handwerkskammer, Fachverbände des Handwerks916:
• •
max. 50 % der Beratungskosten, jedoch pro Beratungstagwerk max. 200 €, pro Unternehmen innerhalb von 3 Jahren max. 15 Beratungstagewerke
KfW-Mittelstandsbank, Regionalpartner Gründungscoaching Deutschland917:
•
• •
max. 50 % bzw. 75 % des Beraterhonorars in den alten Bundesländern und in Berlin bzw. in den neuen Bundesländern, jedoch pro Beratungstagwerk max. 800 € Insgesamt darf das Nettoberatungshonorar von 2007 -2013 max. 6.000 € betragen. max. 90 % des Beraterhonoraras bei Existenzgründung aus Arbeitslosigkeit, jedoch insgesamt max. 4.000 €-
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle918
•
Workshop für Existenzgründer: Zuschuss pro
916
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beratungen, 2009, S. 1-2.
917
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Gründercoaching, 2009, S. 1-2.
918
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Informationsveranstaltungen, 2009, S. 1-2.
484
Anhang
•
Teilnehmer max. 300 €, Teilnahmegebühr pro Teilnehmer mind. 150 € Informationsveranstaltung für Existenzgründer: Zuschuss 50 €/h, jedoch max. 24 h mit 1.200 €, Teilnahmegebühr pro Teilnehmer mind. 10 € je angefangener 6h-Block
Zuschüsse durch den Gründerwettbewerb Multimedia919 Zielgruppe
Existenzgründer
Fördergebiet:
Deutschland
Verwendungszweck:
Prämierung von Gründungsideen für Innovationen von Multimediaunternehmen
Ansprechpartner:
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Berlin
Höhe:
5 Gründungsideen erhalten 25.000 € als Startkapital für eine GmbH sowie 20 Beratertage und weitere 15 Gründungsideen erhalten 5.000 € als Startkapital für eine GmbH sowie 5 Beratertage
KMU-Patentaktion920 Zielgruppe:
Existenzgründer
Fördergebiet:
Deutschland
Zuschusshöhe und Verwendungszweck:
• • • •
800 € für Recherchen zum Stand der Technik 800 € für Kosten-Nutzen-Analysen 2.100 € für die Anmeldung von Patenten 1.600 € um Erfindungen vorzubereiten und zu
919
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Gründerwettbewerb, 2009, S. 1-2.
920
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Patentaktion, 2009, S. 1 – 9.
485
Anhang
• Ansprechpartner:
verwerten 2.700 € für einen ausländischen Rechtsschutz
Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland921 Zielgruppe:
Innovative Existenzgründer
Fördergebiet:
Deutschland
Verwendungszweck:
Teilnahme an Gemeinschaftsständen internationaler Leitmessen in Deutschland
Ansprechpartner:
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Ausstellungs- und Mess-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.
Höhe:
Zuschuss in Höhe von 70-80 % der Kosten für Standmiete und Standbau eines Gemeinschaftsstands, jedoch max. 500 bis 7500 € pro Aussteller und Messe.
921
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Leitmessen, 2009, S. 1 -3.
486
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/8: Länderspezifische Zuschüsse für Existenzgründungen in BadenWürttemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen 922 Baden-Württemberg Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum923 Zielgruppe:
Existenzgründer in Baden-Württemberg im Rahmen der Strukturverbesserung von ländlichen Regionen bis 10 Beschäftigte in der Landwirtschaft und im Handwerk
Ansprechpartner:
L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg
Höhe:
Gefördert werden Immobilien und Betriebseinrichtungen mit einem Zuschuss von 10 -25 % der Investitionskosten, max. 200.000 €
Besonderheiten:
• • •
De-minimis Beihilfe nach Art. 87 Abs. 1 EGVertrag Kombination nur mit ELR-Kombi-Darlehen oder L-Bank-Invest möglich Existenzgründer können zwischen einem Zuschuss oder einem zinsverbilligten Darlehen wählen.
Zuschüsse für Existenzgründungsberatung Zielgruppe
Existenzgründer
922
Die genannten länderspezifischen Zuschussprogramme gelten neben den für alle Bundesländer gültigen Zuschussprogrammen, die in der Tabelle VII/8 im Anhang IV dargestellt werden. Aktuell gültige Zuschussprogramme für Existenzgründungen in allen Bundesländern Deutschlands sind online im Internet abrufbar. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/, Stand: August 2009.
923
Vgl. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Entwicklungsprogramm, 2009, S. 1 – 2.
487
Anhang
Fördergebiet:
Baden-Württemberg
Verwendungszweck:
Existenzgründungsberatung
Ansprechpartner und Höhe:
RKW Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart924:
• •
max. 5 Beratungstage, Landeszuschuss 590 € pro Beratungstag mit maximalen Gesamtkosten in Höhe von 740 € Ab 2 Beratungstagen reduziert sich der Eigenanteil Gründers einmalig in Höhe von 150 €.
Unternehmensberatung Handel GmbH, Stuttgart925:
• •
max. 5 Beratungstage, Landeszuschuss 590 € pro Beratungstag mit maximalen Gesamtkosten in Höhe von 740 € Beratungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand GmbH ( BWHM) Stuttgart926
• •
max. 5 Beratungstage, Landeszuschuss 590 € pro Beratungstag mit maximalen Gesamtkosten in Höhe von 740 €
Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF –RL)927 Zielgruppe
Existenzgründerinnen im ländlichen Raum
Fördergebiet:
Baden-Württemberg
924
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Existenzgründungsberatung, 2009, S. 1.
925
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Unternehmensberatung, 2009, S. 1.
926
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Handwerk, 2009, S.1.
927
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Raum, 2009, S. 1-2.
488
Anhang
Verwendungszweck:
Existenzgründung von Frauen im ländlichen Raum
Ansprechpartner:
zuständiges Regierungspräsidium in BadenWürttemberg, Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg
Höhe:
33 % - 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, jedoch max. 80.000 €
Programm Junge Innovatoren928 Zielgruppe
Existenzgründung aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Fördergebiet:
Baden-Württemberg
Verwendungszweck:
Zuschuss zu den Personalkosten bei Vorbereitung eines Gründungsvorhabens
Ansprechpartner:
Technologie-Transfer-Initiative an der Universität Stuttgart (TTI GmbH) Stuttgart
Höhe:
Zwei- bis dreijähriger Zuschuss in Höhe von 50 % der Personalkosten für die Vorbereitung eines Gründungsvorhabens
Bayern Existenzgründercoaching929 Zielgruppe
Existenzgründer der gewerblichen Wirtschaft und der
928
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Innovatoren, 2009, S. 1-2.
929
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Existenzgründercoaching, 2009, S. 12.
489
Anhang
Freien Berufe Fördergebiet:
Bayern
Verwendungszweck:
Existenzgründungsberatung und Coaching
Ansprechpartner:
Zuständige IHK und Handwerkskammer, Institut für Freie Berufe
Höhe:
70 % Zuschuss zu den Beratungskosten, jedoch max. 8000 € als Bemessungsgrundlage und max. 10 Tagwerke mit jeweils 8 Stunden
Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz (FLÜGGE)930 Zielgruppe
Unternehmensgründung aus Hochschulen
Fördergebiet:
Bayern
Verwendungszweck:
Entwicklung einer innovativen Gründungsidee
Ansprechpartner:
Projektträger FLÜGGE Kontaktstelle für Forschungsund Technologietransfer (KFT) Ludwig-MaximiliansUniversität München
Höhe:
100 % Zuschuss zu den Personalkosten eines Hochschulabsolventen über einen Zeitraum von 2 Jahren
Förderung (BayTOU)931
technologieorientierter
Unternehmensgründungen
930
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Gründerexistenz, 2009, S. 1.
931
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Unternehmensgründungen, 2009, S. 1.
490
Anhang
Zielgruppe:
Existenzgründer eines technologieorientierten Unternehmens
Fördergebiet:
Bayern
Verwendungszweck:
Entwicklung einer technologischen Gründungsidee
Ansprechpartner:
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Landesgewerbeanstalt Bayern
Höhe:
35 % Zuschuss der zuwendungsfähigen Aufwendungen von mind. 15.000 € und max. 26.000 € - 52.000 €
Berlin Existenzgründungen im Handwerk (Meistergründungsprämie)932: Zielgruppe
Existenzgründer im Handwerk
Fördergebiet:
Berlin
Verwendungszweck:
Gründungsprämie für Handwerksmeister
Ansprechpartner:
Handwerkskammer Berlin
Höhe:
• • •
Bedingt rückzahlbare Zuschüsse Gründungszuschuss 7.000 € Arbeitsplatzförderung 5.000 €
Voraussetzungen:
• •
Antragsteller muss EU-Bürger sein Existenzgründung spätestens 3 Jahre nach der Meisterprüfung Erste Existenzgründung
• 932
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Meistergründungsprämie Handwerk, 2009, S. 1.
491
Anhang
•
mind. ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer über 12 Monate innerhalb von drei Jahren nach Gründung beschäftigen oder ein Ausbildungsplatz besetzen
Nordrhein-Westfalen Zuschüsse für Existenzgründungsberatung933: Zielgruppe
Existenzgründer
Fördergebiet:
Nordrheinwestfalen
Verwendungszweck:
Existenzgründungsberatung
Ansprechpartner:
Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrheinwestfälischen Handwerks e.V. Düsseldorf und IHK Beratungs- und Projektgesellschaft mbH Düsseldorf
Höhe:
• • • •
50 % eines Beratungstagwerksatzes, max. 400 € bis zu 4 Tagwerke innerhalb von 12 Monaten für Neugründungen und Beteiligungen und bis zu 6 Tagwerke für Betriebsübernahmen ein Förderanspruch innerhalb von 5 Jahren keine Förderung bei einem Beratungszuschuss aus anderen öffentlichen Mitteln
Meistergründungsprämie NRW934: Zielgruppe
Existenzgründer
Fördergebiet:
Nordrheinwestfalen
Verwendungszweck:
Gründungsprämie für Handwerksmeister
933
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beratungsprogramm, 2009, S. 1.
934
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Meistergründungsprämie, 2009, S. 1.
492
Anhang
Ansprechpartner:
Landes-Gewerbeförderungsstelle des westfälischen Handwerks e.V. Düsseldorf
Höhe:
einmaliger Zuschuss in Höhe von 7.500 €
Voraussetzungen:
• • • •
nordrhein-
Beschäftigung eines sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmers für 24 Monate oder eines Auszubildenden für 12 Monate Erhalt der Arbeitsplätze für 12 Monate bei Betriebsübernahme Finanzierungsbedarf mind. 25.000 € bzw. bei Existenzgründung durch Frauen 20.000 € nur ein Anspruch auf Meistergründungsprämie
Sachsen ESF-Richtlinie Beschäftigungsförderung935: Zielgruppe
Existenzgründer
Fördergebiet:
Sachsen
Verwendungszweck:
• • •
Existenzgründung aus Arbeitslosigkeit Qualifizierungsmaßnahme bei Existenzgründung aus Arbeitslosigkeit Einstellung von Arbeitslosen
Ansprechpartner:
Sächsische Aufbaubank – Förderbank (SAB) Dresden
Höhe:
Die Zuschusshöhe ist abhängig von der jeweiligen Fördermaßnahme.
ESF-Richtlinie Beschäftigungsförderung -AZuschüsse für Existenzgründungen aus Arbeitslosigkeit936:
935
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beschäftigungsförderung, 2009, S. 12.
493
Anhang
Zielgruppe
Existenzgründer aus Arbeitslosigkeit
Fördergebiet:
Sachsen
Verwendungszweck:
Sicherung des Lebensunterhalts und von Betriebsausgaben
Ansprechpartner:
Sächsische Aufbaubank – Förderbank (SAB) Dresden
Höhe:
Monatlich 500 € für den Lebensunterhalt und 400 € für Betriebsausgaben für einen Zeitraum von 12 Monaten
Förderung der Chancengleichheit von Frau und Mann937: Zielgruppe
Existenzgründerinnen
Fördergebiet:
Sachsen
Verwendungszweck:
Existenzgründung im ländlichen Raum
Ansprechpartner:
Landesdirektion Chemnitz, Dresden, Leipzig, Kommunaler Sozialverband Sachsen
Höhe:
90 % der förderfähigen Ausgaben, jedoch max. 5.000 €
Förderung von Unternehmergeist und innovativen Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft938: Zielgruppe
Existenzgründer
936
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, ESF-Richtlinie, 2009, S. 1.
937
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Chancengleichheit, 2009, S. 1-2.
938
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Unternehmergeist, 2009, S. 1-2.
494
Anhang
Fördergebiet:
Sachsen
Verwendungszweck:
Innovative Existenzgründung aus der Wissenschaft
Ansprechpartner:
Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB) Dresden
Höhe:
90 – 95 % der förderfähigen Ausgaben
Zuschüsse für Existenzgründungsberatung Zielgruppe
Existenzgründer
Fördergebiet:
Sachsen
Verwendungszweck:
Existenzgründungsberatung
Ansprechpartner und Höhe:
Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB): - für arbeitsmarktrelevante, außenwirtschaftliche oder umweltorientierte Beratungen939:
•
max. 60 Beratungstagwerke innerhalb von 12 Monaten, jedoch max. 100 Beratungstagwerke inerhalb von 3 Jahren • Zuschuss 400 € pro Beratungstag jedoch max. 50 % der Kosten pro Beratungstagwerk - für Kurzberatungen940:
•
max. 5 Beratungstage innerhalb von 12 Monaten - für Vorgründungsberatung und Markteinführung941:
•
Zuschusshöhe richtet sich nach dem Vorha-
939
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Intensivberatung, 2009, S. 1-2.
940
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kurzberatung, 2009, S. 1.
941
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Leistungsfähigkeit, 2009, S. 1-2.
Anhang
495 ben Zuständige IHK, Handwerkskammer, Landesverband der Freien Berufe Sachsen e.V. und Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB)942: 75 % des Tageshonorars, das max. 650 € betragen darf, für eine Vorgründungsberatung
942
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Vorgründungsberatung, 2009, S. 1-2.
496
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/9: Öffentliche Förderdarlehen zur Finanzierung von Existenzgründungen in Deutschland943 KfW-StartGeld944 Zielgruppe:
Existenzgründer in Deutschland
Höhe:
Bis zu 100 % der Gesamtfinanzierung max. 50.000 €
Laufzeiten: Tilgungsmodus:
Entgelte:
• •
nach 1-2 tilgungsfreien Jahren erfolgt monatliche Ratenzahlung
• • •
Besonderheiten:
5 Jahre und max. 1 Tilgungsfreijahr 10 Jahre und max. 2 Tilgungsfreijahre
• •
0,25 % p.m. Breitstellungsprovision für nicht ausbezahlte Beträge 4,75 % - 4,85 % p.a Sollzinsen 100 % Auszahlung945 De-minimis Beihilfe nach Art. 87 Abs. 1 EGVertrag Einsatz von vorhandenem Eigenkapital
KfW-Sonderprogramm-Mittelständische Unternehmen946 Zielgruppe:
943
Existenzgründer in Deutschland
Aktuell gültige Öffentliche Förderdarlehen für Existenzgründungen in Deutschland sind online im Internet abrufbar. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/, Stand: August 2009.
944
Vgl. KfW Mittelstandsbank, StartGeld, 2009, S. 1 – 5.
945
Vgl. KfW Mittelstandsbank, Konditionenübersicht, 2009, S. 1.
946
Vgl. KfW-Mittelstandsbank, Sonderprogramm, 2009, S. 1 – 3.
497
Anhang
Höhe:
Bis zu 100 % der förderfähigen Betriebsmittel und Investitionen, jedoch bis max. 50 Mio. €
Laufzeit:
3 – 15 Jahre je nach Art der Investition
Tilgungsmodus:
Vierteljährliche Tilgung nach 1 – 3 Tilgungsfreijahren
Entgelte:
• • •
Besonderheiten
3 Jahre Zinsfestschreibung, anschließend neue Zinsvereinbarung 0,25 % p.m. Breitstellungsprovision für nicht ausbezahlte Beträge 100 % Auszahlung
Keine Kombination mit Förderprogrammen, die Deminimis-Beihilfe nach dem EU-Beihilfe Recht sind.
KfW-Unternehmerkredit947 Zielgruppe:
Existenzgründer in Deutschland
Höhe:
Bis zu 100 % der förderfähigen Betriebsmittel und Investitionen, jedoch bis max. 10 Mio. €
Laufzeit:
5 – 20 Jahre je nach Art der Investition
Tilgungsmodus:
Vierteljährliche Tilgung nach 1 – 3 Tilgungsfreijahren oder endfällige Darlehen
Entgelte:
• • •
Zinsfestschreibung für die gesamte Laufzeit 0,25 % p.m. Breitstellungsprovision für nicht ausbezahlte Beträge 100 % Auszahlung948
947
Vgl. KfW-Mittelstandsbank, Unternehmerkredit, 2009, S. 1 – 6.
948
Vgl. KfW-Mittelstandsbank, KfW-Konditionenübersicht, 2009, S. 2.
498 Besonderheiten
Anhang
Keine Kombination mit Förderprogrammen, die Deminimis-Beihilfe nach dem EU-Beihilfe Recht sind.
ERP-Regionalförderprogramm949 Zielgruppe:
Kleine und mittlere Existenzgründer in Regionalfördergebieten in Deutschland
Höhe:
50 % - 85 % der förderfähigen lnvestitionen bis max. 3 Mio. €
Laufzeit:
5 oder 20 Jahre je nach Art der Investition
Tilgungsmodus:
Vierteljährliche Tilgung nach 1 oder 5 Tilgungsfreijahren
Entgelte:
• • •
Zinsfestschreibung für max. 10 Jahre 0,25 % p.m. Breitstellungsprovision für nicht ausbezahlte Beträge 100 % Auszahlung950
949
Vgl. KfW-Mittelstandsbank, Regionalförderprogramm, 2009, S. 1 – 4.
950
Vgl. KfW-Mittelstandsbank, KfW-Konditionenübersicht, 2009, S. 2.
499
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/10: Länderspezifische öffentliche Förderdarlehen zur Finanzierung von Existenzgründungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, NordrheinWestfalen und Sachsen951 Baden-Württemberg Gründungs- und Wachstumsfinanzierung952 Zielgruppe:
Existenzgründer in Baden-Württemberg
Ansprechpartner:
L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg
Höhe:
Bis zu 100 % der förderfähigen Investitionen, max. 2 Mio. €
Laufzeiten:
5 Jahre bis 20 Jahre je nach Art der Investition mit 1-3 Tilgungsfreijahren
Tilgungsmodus:
nach 1-3 tilgungsfreien Jahren erfolgt vierteljährliche Ratenzahlung oder endfälliges Darlehen
Entgelte:
• • •
0,25 % p.m. Breitstellungsprovision für nicht ausbezahlte Beträge 1,00 % - 6,35 % p.a Sollzinsen 96 % Auszahlung953
951
Die genannten länderspezifischen öffentlichen Förderdarlehen gelten neben den für alle Bundesländer gültigen öffentliche Förderdarlehen, die in der Tabelle VII/7 im Anhang IV dargestellt werden. Aktuell gültige öffentliche Förderdarlehen für Existenzgründungen in allen Bundesländern Deutschlands sind online im Internet abrufbar. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/, Stand: August 2009.
952
Vgl. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, 2009, S. 1–2.
500 Besonderheiten:
Anhang
De-minimis Beihilfe nach Art. 87 Abs. 1 EG-Vertrag
Starthilfeprogramm Baden-Württemberg954 Zielgruppe:
Existenzgründer in Baden-Württemberg mit einen Gesamtkapitalbedarf von maximal 150.000 €
Ansprechpartner:
L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg
Höhe:
Bis zu 100 % der förderfähigen Investitionen, max. 100.000 €
Laufzeiten:
8 Jahre mit 2 Tilgungsfreijahren
Tilgungsmodus:
Nach 2 tilgungsfreien Jahren erfolgt vierteljährliche Ratenzahlung
Entgelte:
• • • • •
Besonderheiten:
• •
0,25 % p.m. Breitstellungsprovision für nicht ausbezahlte Beträge nach einem Jahr nach Zusage 1% einmalige Bearbeitungsgebühr aus dem Bürgschaftsbetrag 0,8 % p.a. Bürgschaftsprovision aus dem Kreditbetrag 3,25 % p.a Sollzinsen 98 % Auszahlung955 Die Bürgschaftsbank übernimmt eine Bürgschaft über 80 % des Starthilfeprogramms. De-minimis Beihilfe nach Art. 87 Abs. 1 EGVertrag
Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum956
953
Vgl. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Konditionenübersicht, 2009, S. 1.
954
Vgl. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Starthilfeprogramm, 2009, S. 1–2.
955
Vgl. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Konditionenübersicht Starthilfe, 2009, S. 2.
956
Vgl. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Entwicklungsprogramm, 2009, S. 1–2.
501
Anhang
Zielgruppe:
Existenzgründer in Baden-Württemberg im Rahmen der Strukturverbesserung von ländlichen Regionen
Ansprechpartner:
L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg
Höhe:
Gefördert werden Immobilien und Betriebseinrichtungen
Laufzeiten:
8, 10, 20 Jahre mit 1 -3 Tilgungsfreijahren als Ratendarlehen oder als Festdarlehen
Tilgungsmodus:
Nach 1 - 3 tilgungsfreien Jahren erfolgt vierteljährliche Ratenzahlung
Entgelte:
• • •
Besonderheiten:
• • •
957
0,25 % p.m. Breitstellungsprovision für nicht ausbezahlte Beträge nach einem Jahr nach Zusage 0,65 % - 5,04 % p.a Sollzinsen mit 10-jähriger Zinsfestschreibung 96 % Auszahlung957 De-minimis Beihilfe nach Art. 87 Abs. 1 EGVertrag Kombination nur mit ELR-Kombi-Darlehen oder L-Bank-Invest möglich Existenzgründer können zwischen einem Zuschuss oder einem zinsverbilligten Darlehen wählen.
Vgl. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Konditionenübersicht Entwicklungsprogramm, 2009, S. 1.
502
Anhang
MONEX-Darlehen958 Zielgruppe:
Existenzgründer in Baden-Württemberg als Kleinunternehmen ohne Kaptalmarktzugang
Ansprechpartner:
MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg e.V. Stuttgart
Höhe:
Gefördert werden Warenlager und Investitionen
Laufzeiten:
Abhängig von der Art der Investition
Tilgungsmodus:
Rückzahlung in monatlichen Annuitäten
Entgelte:
• •
10 % p.a. Sollzinsen 100 % Auszahlung
Bayern Startkredit959 Zielgruppe:
Existenzgründer in Bayern als kleine und mittlere Unternehmen und Freie Berufe
Ansprechpartner:
LfA Förderbank Bayern
Höhe:
• • •
Laufzeiten:
40 % der förderfähigen Ausgaben Aufstockung auf 100 % der förderfähigen Ausgaben über den Startkredit 100 Darlehenshöhe zwischen 12.000 € und 310.000 €
5, 8 oder 15 Jahre
958
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, MONEX-Darlehen, 2009, S. 1–2.
959
Vgl. LfA Förderbank Bayern, Startkredit, 2009, S. 1.
503
Anhang
Tilgungsmodus:
• •
1, 2 oder 4 Jahre Tilgungsfreistellung Rückzahlung in vierteljährlichen Raten
Entgelte:
•
0,20 % des Kreditbetrags einmalige Bearbeitungsgebühr, 2,25 % - 5,60 % p.a. Sollzinsen, 100 % Auszahlung960
• • Besonderheiten:
• •
70 % Haftungsfreistellung möglich bei Haftungsfreistellung ist das Darlehen eine De-minimis –Beihilfe
Universalkredit961 Zielgruppe:
Existenzgründer in Bayern bis 500 Mio. Jahresumsatz
Ansprechpartner:
LfA Förderbank Bayern
Höhe: Laufzeiten:
• •
100 % der förderfähigen Ausgaben Darlehenshöhe zwischen 25.000 € und 10 Mio. €
5, 8, 10, 15 oder 20 Jahre
Tilgungsmodus:
• •
1 - 2 Jahre Tilgungsfreistellung Rückzahlung in vierteljährlichen Raten
Entgelte:
• •
1,9 % - 6,25 % p.a. Sollzinsen, 96 % Auszahlung962
Berlin Berlin Start963 Zielgruppe:
Existenzgründer in Berlin
960
Vgl. LfA Förderbank Bayern, Darlehenskonditionen, 2009, S. 1 .
961
Vgl. LfA Förderbank Bayern, Universalkredit, 2009, S. 1.
962
Vgl. LfA Förderbank Bayern, Darlehenskonditionen, 2009, S. 1 .
963
Vgl. Investitionsbank Berlin, Berlin Start, 2009, S. 1-2.
504 Ansprechpartner: Höhe: Laufzeiten:
Anhang
Investitionsbank Berlin
• •
100 % der förderfähigen Ausgaben Darlehenshöhe zwischen 5.000 € und 100.000 €
6 – 10 Jahre
Tilgungsmodus:
• •
bis 2 Jahre Tilgungsfreistellung Rückzahlung in vierteljährlichen Raten
Entgelte:
•
1,5 % des Kreditbetrags einmalige Bearbeitungsgebühr, 1,0 % p.a. des Kreditbetrags Bürgschaftsprovision 3,73 % p.a. Sollzinsen als Festzinssatz, 100 % Auszahlung 0,25 % p.m. Bereitstellungsprovision bei Abruf nach 1 Monat und 2 Tagen nach Zusage des Kredites964
• • • •
Besonderheiten:
88 % Haftungsfreistellung möglich
Berlin Kredit965 Zielgruppe:
Existenzgründer in Berlin
Ansprechpartner:
Investitionsbank Berlin
Höhe: Laufzeiten: Tilgungsmodus:
• •
100 % der förderfähigen Ausgaben Darlehenshöhe bis max. 10 Mio. €
5,10,12, 20 Jahre
• •
1 – 3 Jahre Tilgungsfreistellung Rückzahlung in vierteljährlichen Raten oder endfällig
964
Vgl. Investitionsbank Berlin, Konditionsübersicht, 2009, S. 1 .
965
Vgl. Investitionsbank Berlin, Berlin Kredit, 2009, S. 1-4.
505
Anhang
Entgelte:
• • •
Besonderheiten:
1,1 % - 6,55 % p.a. Sollzinsen als Festzinssatz966, 96 % Auszahlung 0,25 % p.m. Bereitstellungsprovision bei Abruf nach 1 Monat und 2 Tagen nach Zusage des Kredites
88 % Haftungsfreistellung durch eine Bürgschaft der BBB Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg GmbH möglich
KMU-Fonds967 Zielgruppe:
Existenzgründer als kleine und mittlere Unternehmen in Berlin
Ansprechpartner:
Investitionsbank Berlin
Höhe:
Mikrokredite bis 25.000 € und Gründungsdarlehen bis 250.000 €
Laufzeiten:
bis 20 Jahre
Tilgungsmodus:
• •
Tilgungsfreistellung möglich Rückzahlung in vierteljährlichen Raten
Entgelte:
• • •
Marktübliche Sollzinsen als Festzinssatz 100 % Auszahlung 0,25 % p.m. Bereitstellungsprovision bei Abruf nach 1 Monat nach Zusage des Kredites
Besonderheiten:
De-minimis-Beihilfe
Nordrhein-Westfalen
966
Vgl. Investitionsbank Berlin, Konditionsübersicht Berlin Kredit, 2009, S. 1 .
967
Vgl. Investitionsbank Berlin, KMU-Fonds, 2009, S. 1-4.
506
Anhang
NRW.Bank Gründungskredit968 Zielgruppe:
Existenzgründer in Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner:
NRW.Bank Düsseldorf
Höhe:
• •
Laufzeiten:
100 % der förderfähigen Investitionen und Betriebsmittel Kreditbetrag von 25.000 € bis 5 Mio. €
5, 10 oder 20 Jahre
Tilgungsmodus:
• •
1 – 3 Jahre Tilgungsfreistellung möglich Rückzahlung in vierteljährlichen Raten
Entgelte:
• • •
1,05 % bis 6,15 % p.a. Sollzinsen969 96 % Auszahlung 0,25 % p.m. Bereitstellungsprovision bei Abruf nach 1 Monat nach Zusage des Kredites
Besonderheiten:
De-minimis-Beihilfe
NRW.Bank Universalkredit970 Zielgruppe:
Existenzgründer in Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner:
NRW.Bank Düsseldorf
Höhe:
• •
Laufzeiten:
100 % der förderfähigen Investitionen und Betriebsmittel Kreditbetrag von 125.000 € bis 5 Mio. €
4 – 10 Jahre
968
Vgl. NRW.Bank, Gründungskredit, 2009, S. 1-3.
969
Vgl. NRW.Bank, Konditionen, 2009, S. 1–2.
970
Vgl. NRW.Bank, Universalkredit, 2009, S. 1-3.
507
Anhang
Tilgungsmodus:
Rückzahlung in vierteljährlichen Raten
Entgelte:
Besonderheiten:
• • •
2,58 % bis 6,49 % p.a. Sollzinsen971 100 % Auszahlung 0,25 % p.m. Bereitstellungsprovision bei Abruf nach 1 Monat nach Zusage des Kredites
De-minimis-Beihilfe
NRW/EU-Mikrodarlehen – Darlehen für Kleinstgründungen in Nordrhein-Westfalen972 Zielgruppe:
Existenzgründer als Kleinstunternehmen in NordrheinWestfalen
Ansprechpartner:
NRW.Bank Düsseldorf
Höhe:
• •
Laufzeiten:
100 % der förderfähigen Investitionen und Betriebsmittel Kreditbetrag von 5.000 € bis 25.000 €
5 Jahre
Tilgungsmodus:
• •
1 Tilgungsfreijahr Rückzahlung in monatlichen Annuitätenraten
Entgelte:
• •
5,25 % p.a. Sollzinsen973 100 % Auszahlung
Besonderheiten:
De-minimis-Beihilfe
Sachsen ESF-Mikrodarlehen974 971
Vgl. NRW.Bank, Konditionen Universalkredit, 2009, S. 1.
972
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Mikrodarlehen, 2009, S. 1-3.
973
Vgl. NRW.Bank, Konditionen, 2009, S. 4.
974
Vgl. Sächsische Aufbaubank, ESF-Mikrodarlehen, 2009, S. 1-4.
508
Anhang
Zielgruppe:
Existenzgründer in Sachsen
Ansprechpartner:
Sächsische AufbauBank (Förderbank) Dresden
Höhe:
• •
Laufzeiten:
80 % der förderfähigen Investitionen und Betriebsmittel Kreditbetrag max. 20.000 €
Bis 5 Jahre
Tilgungsmodus:
• •
1 Jahr Tilgungsfreistellung möglich Rückzahlung in vierteljährlichen Raten
Entgelte:
•
Sollzinsen in Höhe des EU-Basiszinssatzes, 1,77 % zum 01.07.2009 100 % Auszahlung
• Besonderheiten:
• • •
De-minimis-Beihilfe Mindestens 20 % Eigenfinanzierung des Existenzgründers Keine Sicherheitenstellung des Existenzgründers
Gründungs- und Wachstumsfinanzierung (GuW)975 Zielgruppe:
Existenzgründer in Sachsen
Ansprechpartner:
Sächsische AufbauBank (Förderbank) Dresden
Höhe:
• •
100 % der förderfähigen Investitionen und Betriebsmittel Kreditbetrag bis 2,5 Mio. €
Laufzeiten:
10, 12, oder 20 Jahre
Tilgungsmodus:
Rückzahlung in vierteljährlichen Raten
975
Vgl. Sächsische Aufbaubank, Gründungsfinanzierung, 2009, S. 1-3.
509
Anhang
Entgelte:
• • •
Besonderheiten:
976
2,75 % bis 6,70 % p.a. Sollzinsen abzüglich 0,4% bis 1 % Zinsverbilligung976 96 % Auszahlung 0,25 % p.m. Bereitstellungsprovision bei Abruf nach 1 Monat nach Zusage des Kredites
De-minimis-Beihilfe
Vgl. Sächsische Aufbaubank, Konditionen, 2009, S. 1.
510
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/11: Bürgschaften von Banken zur Absicherung von Existenzgründungsfinanzierungen in Deutschland977 Ausfallbürgschaften bundesweit tätiger Institute Bürgschaften der Bürgschaftsbank für Sozialwirtschaft978 Zielgruppe:
Existenzgründer von sozialen Einrichtungen in Deutschland
Ansprechpartner:
Bürgschaftsbank für Sozialwirtschaft GmbH Köln
Höhe:
80 % Ausfallbürgschaft für Kredite, Darlehen und Leasingfinanzierungen
Laufzeiten:
15 Jahre
Entgelte:
1% einmalige Bearbeitungsgebühr aus dem Bürgschaftsbetrag 1-1,5 % p.a. Bürgschaftsprovision aus dem Kreditbetrag
Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbanken in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen Baden-Württemberg Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH Stuttgart 977
Die aktuell gültigen Bürgschaftsprogramme für Existenzgründungen in allen Bundesländern Deutschlands sind online im Internet abrufbar. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/, Stand: August 2009.
978
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Sozialwirtschaft, 2009, S. 1–2.
511
Anhang
Zielgruppe und Konditionen:
Existenzgründer kleiner und mittlerer Unternehmen in der Filmwirtschaft in Baden-Württemberg979:
• • • •
60-80 % Ausfallbürgschaft für Zwischen-, Investitions- und Betriebsmittelkredite und Avale Bürgschaftshöhe zwischen 100.000 € und 1 Mio. € 0,75 % - 1% einmalige Bearbeitungsgebühr 0,75 % - 1 % p.a. Bürgschaftsprovision
Existenzgründer mittelständischer Unternehmen im Handel, Handwerk, Industrie , Freie Berufe u.a. in BadenWürttemberg980:
• • • • •
60-80 % Ausfallbürgschaft für Investitionskredite Bürgschaftshöhe bis max. 2 Mio. € 1% - 1,5% einmalige Bearbeitungsgebühr 0,8 % p.a. Bürgschaftsprovision Laufzeit 8 Jahre
Existenzgründer von kleineren und mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in BadenWürttemberg981:
• • • •
80 % Ausfallbürgschaft des Barwertes einer Leasingforderung Bürgschaftshöhe bis max. 1 Mio. € 1 % einmalige Bearbeitungsgebühr einmalige Gebühr für die Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse
L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg 979
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Filmwirtschaft, 2009, S. 1–3.
980
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Kredit, 2009, S. 1–4.
981
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Leasing, 2009, S. 1-4.
512 Zielgruppe und Konditionen:
Anhang
Existenzgründer mittelständischer Unternehmen und Freier Berufe in Baden-Württemberg982:
• • • • •
50 % Ausfallbürgschaft für Investitions- und Betriebsmittelkredite und Avale Bürgschaftshöhe bis 5 Mio. € einmalige Bearbeitungsgebühr laufende Bürgschaftsprovision Laufzeit max.15 Jahre
Bayern Bürgschaftsbank Bayern GmbH München Zielgruppe und Konditionen:
Existenzgründer kleiner und mittlerer Unternehmen im Handel, Handwerk, Hotel- und Gaststättengewerbe und Gartenbau983:
• • • • • •
70-80 % Ausfallbürgschaft für Investitions- und Betriebsmittelkredite Bürgschaftshöhe bis max. 1 Mio. € 1% einmalige Bearbeitungsgebühr aus dem verbürgten Kreditbetrag 0,8 % p.a. Bürgschaftsprovision Laufzeit max. 23 Jahre einmalige Gebühr für die Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse
LfA Förderbank Bayern Zielgruppe und Konditionen:
Existenzgründer kleiner und mittlerer Unternehmen, Produktions. Und Absatzgenossenschaften und Freier Berufe in Bayern984:
•
80 % Ausfallbürgschaft für Investitions- und Betriebsmittelkredite und Avale
982
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaftsprogramm, 2009, S. 1–6.
983
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Bayern, 2009, S. 1–4.
984
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft LfA, 2009, S. 1–4.
513
Anhang
• • •
Bürgschaftshöhe bis 10 Mio. € 1 – 2 % p.a. laufende Bürgschaftsprovision Laufzeit max.15 Jahre
Berlin Investitionsbank Berlin Zielgruppe und Konditionen:
Existenzgründer der gewerblichen Wirtschaft und Freie Berufe mit Gründungsvorhaben bis 100.000 € in Berlin im Rahmen des Förderprogramms Berlin Start985:
• • • • •
80 % Ausfallbürgschaft der Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg GmbH für Investitions- und Betriebsmittelkredite Bürgschaftshöhe bis max. 80.000 € 1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr aus dem verbürgten Kreditbetrag 1,0 % p.a. Bürgschaftsprovision Laufzeit 6 -10 Jahre
BBB Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg GmbH Zielgruppe und Konditionen:
Existenzgründer kleiner und mittlerer Unternehmen aus den Branchen Handel, Handwerk, Industrie und Dienstleistungen und der Freien Berufe in Berlin986
•
88 % Ausfallbürgschaft für Investitions- und Betriebsmittelkredite und Avale • Bürgschaftshöhe bis 40.000 € • laufende Bürgschaftsprovision • Laufzeit max.15 Jahre Existenzgründer kleiner und mittlerer Unternehmen der Branchen Handel, Handwerk, Industrie, Dienstleistungen und der Freien Berufe in Berlin987
985
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Berlin Start, 2009, S. 1–2.
986
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Berlin, 2009, S. 1
987
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Berlin Kredit, 2009, S. 1– 4.
514
Anhang
• • • • • •
88 % Ausfallbürgschaft für Investitionskredite Bürgschaftshöhe bis max. 1 Mio. € 1,5% einmalige Bearbeitungsgebühr aus dem verbürgten Kreditbetrag 1 % p.a. Bürgschaftsprovision einmalige Bearbeitungsgebühr für die Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse Laufzeit max. 23 Jahre
Existenzgründer von kleineren und mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und der Freien Berufe in Berlin988:
• • • • •
88 % Ausfallbürgschaft des Barwertes einer Leasingforderung Bürgschaftshöhe bis max. 1 Mio. € 1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr 1,0 % p.a. Bürgschaftsprovision der Leasingforderung einmalige Gebühr für die Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse
Sachsen Bürgschaftsbank Sachsen GmbH Dresden Zielgruppe und Konditionen:
Bürgschaft BBS Standard989 bzw. BBS BoB990 für Existenzgründer kleiner und mittlerer Unternehmen in Sachsen:
• •
80 % Ausfallbürgschaft für Investitions- und Betriebsmittelkredite Bürgschaftshöhe bis max. 1 Mio. € bei der Bürgschaft BBS Standard bzw. max. 0,5 Mio. € bei
988
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Berlin Leasing, 2009, S. 1-4.
989
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, BBS Standard, 2009, S. 1.
990
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, BBS BoB, 2009, S. 1.
515
Anhang
• • •
der Bürgschaft BoB 1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr aus dem verbürgten Kreditbetrag 1,0 % p.a. Bürgschaftsprovision aus dem verbürgten Kredit Laufzeit max. 23 Jahre
Existenzgründer kleiner und mittlerer Unternehmen im Rahmen des Förderprogramms Gründungs- und Wachstumsfinanzierung991:
•
60 % Ausfallbürgschaft der Bürgschaftsbank Sachsen GmbH GmbH für Investitions- und Betriebsmittelkredite • Bürgschaftshöhe bis max. 0,75 Mio. € • 1,0 % p.a. Bürgschaftsprovision auf den ausstehenden Kreditbetrag • Laufzeit max. 20 Jahre Bürgschaft BBS Leasing für Existenzgründer von kleineren und mittleren Unternehmen in Sachsen992:
• • • • •
80 % Ausfallbürgschaft des Barwertes einer Leasingforderung Bürgschaftshöhe bis max. 1 Mio. € 1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr des verbürgten Kreditbetrags 1,0 % p.a. Bürgschaftsprovision des verbürgten Kreditbetrags Laufzeit max. 23 Jahre
Bürgschaft BBS Plus für Existenzgründer in Sachsen im Rahmen des Bundesprogramms Gründercoaching
991
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, 2009, S. 1.
992
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Leasingverträge , 2009, S. 1.
516
Anhang
Deutschland993:
• •
Ausfallbürgschaft für Beratungsleistungen 500 € einmalige Bearbeitungsgebühr des verbürgten Kreditbetrags
Sächsische Aufbaubank – Förderbank – (SAB) Dresden Zielgruppe und Konditionen:
Bürgschaften für Existenzgründer994:
• • • •
bis 80 % Ausfallbürgschaft für Investitions- und Betriebsmittelkredite Bürgschaften zwischen 750.000 € und 2,5 Mio. € 1,0 % einmalige Bearbeitungsgebühr auf den verbürgten Kreditbetrag 1,0 % p.a. Bürgschaftsprovision auf den verbürgten Kreditbetrag
Nordrhein-Westfalen Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH Neuss Zielgruppe und Konditionen:
Existenzgründer kleiner und mittlerer Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und Freie Berufe mit Gründungsvorhaben bis 100.000 € in Nordrhein-Westfalen995:
•
80 % Ausfallbürgschaft für Investitionskredite und Avale • Bürgschaftshöhe bis max. 1,5 Mio. € • 1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr aus dem verbürgten Kreditbetrag • 1,0 % p.a. Bürgschaftsprovision • Laufzeit max. 23 Jahre Existenzgründer kleiner und mittlerer Unternehmen im Rahmen des Förderprogramms
993
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Plus, 2009, S. 1.
994
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft SAB, 2009, S. 1-2.
995
Vgl. Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH, Bürgschaft, 2009, S. 1–2.
517
Anhang
NRW.Bank.Gründungskredit996:
• • • • •
996
80 % Ausfallbürgschaft der Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH für Investitionsund Betriebsmittelkredite Bürgschaftshöhe bis max. 1 Mio. € 1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr aus dem verbürgten Kreditbetrag 1,0 % p.a. Bürgschaftsprovision auf den ausstehenden Kreditbetrag Laufzeit max. 23 Jahre
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Gründungskredit, 2009, S. 1–3.
518
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/12: Offene Beteiligungen mittels Venture Capital Fonds zur Finanzierung von Existenzgründungen in Deutschland997 Offene Beteiligungen durch Venture Capital Fonds ERP-Startfonds der KfW-Mittelstandsbank998 Zielgruppe:
Kleine Technologische Existenzgründungen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft mit Sitz in Deutschland
Höhe:
Max. 1,5 Mio €
Laufzeit:
Langfristig bis 10 Jahre
Tilgungsmodus:
Rückkauf bei Laufzeitende
Entgelte:
Ertragsabhängige Ausschüttungen auf den Kapitalanteil
Besonderheiten:
• • •
Haftung begrenzt auf den Kapitalanteil Keine Mitwirkung an der Geschäftsführung Ein weiterer Beteiligungsgeber muss sich in gleicher Höhe zu gleichen Konditionen beteiligen
High-Tech Gründerfonds999 Ansprechpartner:
High-Tech Gründerfonds Management GmbH Bonn
997
Aktuell gültige Beteiligungsprogramme für Existenzgründungen in Deutschland sind online im Internet abrufbar. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/, Stand: August 2009.
998
Vgl. KfW Mittelstandsbank, ERP-Startfonds, 2009; Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, ERP-Startfonds, 2009.
999
Vgl. High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Beteiligungskonditionen, 2009.
519
Anhang
Investoren:
Bundesministerium für Wirtschaft, KfW, BASF, Siemens, Deutsche Telekom, Daimler, Bosch, Zeiss
Kapitalgeber
Beteiligungsgesellschaften, Venture Gesellschaften, Business Angels
Zielgruppe:
Existenzgründung als Technologieunternehmen weniger als 50 Mitarbeiter mit Sitz in Deutschland
Höhe:
• •
Capital-
mit
Erwerb von 15 % der Gesellschaftsanteilen, Kombination aus offener Beteiligung und Nachrangdarlehen über max. 500.000 €
Laufzeit:
Mittel- bis langfristig
Tilgungsmodus:
Rückkauf bei Laufzeitende
Entgelte:
Ertragsabhängige Ausschüttungen auf den Kapitalanteil
Besonderheiten:
• •
20 % (10% in neuen Ländern und Berlin) Eigenmitteleinsatz des Gründers Die offene Beteiligung in Höhe von 15 % erfolgt in Kombination mit einem Nachrangdarlehen mit einer Laufzeit von 7 Jahren und einer Verzinsung von 10 % p.a., wobei die Zinsen in den ersten 4 Jahren gestundet werden.
520
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/13: Länderspezifische offene Beteiligungen mittels Venture Capital Fonds zur Finanzierung von Existenzgründungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen1000 L-EigenkapitalAgentur Venture Fonds1001 Zielgruppe
Technologische Existenzgründungen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft mit Sitz in Baden-Württemberg
Höhe:
Minderheitenbeteiligung mit max. 0,5 bis 1,5 Mio. €
Laufzeit:
Langfristig bis 10 Jahre
Tilgungsmodus:
Rückkauf bei Laufzeitende
Entgelte:
Ertragsabhängige Ausschüttungen auf den Kapitalanteil
Besonderheiten:
• •
Haftung begrenzt auf den Kapitalanteil Keine Mitwirkung an der Geschäftsführung durch den Fonds
Beteiligungskapital der Bayern Kapital GmbH Landshut1002 Programme:
• •
Clusterfonds Start-Up für die Existenzgründung kleiner Unternehmen als Kapitalgesellschaft in Bayern Seedfonds für technologieorientierte UNternehmensgründungen in Bayern
1000
Die genannten länderspezifischen Beteiligungsprogramme gelten neben den für die einzelnen Bundesländer gültigen Beteiligungsprogrammen, die in der Tabelle VII/12im Anhang IV dargestellt werden. Aktuell gültige Beteiligungsprogramme für Existenzgründungen in den einzelnen Bundesländern Deutschlands sind online im Internet abrufbar. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/, Stand: August 2009.
1001
Vgl. L-EigenkapitalAgentur, Venture Fonds, 2009.
1002
Vgl. Bayern Kapital GmbH, Beteiligungen, 2009, S. 1-23.
521
Anhang
Höhe:
Entgelte:
Beteiligung mit 10 % in Höhe von
• •
max. 500.000 € aus dem Clusterfonds Start-Up max. 200.000 € aus dem Seedfonds
•
Ertragsabhängige Ausschüttungen auf den Kapitalanteil Endfälliges Nachrangdarlehen mit einer Laufzeit von 7 Jahren wir mit 10 % p.a. verzinst.
• Besonderheiten:
Grundsätzlich Kombination aus offener Beteiligung und Nachrangdarlehen
Venture Capital Fonds Technologie Berlin der Investitionsbank Berlin Beteiligungsgesellschaft1003 Zielgruppe:
Existenzgründung als Technologieunternehmen
Höhe:
Minderheitsbeteiligung mit 15 -20 % des Stammkapitals max. 1,5 Mio. €
Laufzeit:
5 – 7 Jahre
Tilgungsmodus:
Rückkauf bei Laufzeitende
Entgelte:
Ertragsabhängige Ausschüttungen auf den Kapitalanteil
Besonderheiten:
• •
Die offene Beteiligung kann mit einem Gesellschafterdarlehen oder einer stillen Beteiligung kombiniert werden. Ein weiterer Beteiligungsgeber muss sich in mindestens gleicher Höhe zu gleichen Konditionen beteiligen.
Venture Capital Fonds Kreativwirtschaft Berlin der Investitionsbank Berlin Beteiligungsgesellschaft1004
1003
Vgl. Investitionsbank Berlin Beteiligungsgesellschaft, VC Fonds Technologie, 2009.
1004
Vgl. Investitionsbank Berlin Beteiligungsgesellschaft, VC Fonds Kreativwirtschaft, 2009.
522 Zielgruppe:
Höhe:
Anhang
Existenzgründer in der Kreativwirtschaft mit Sitz in Berlin
• •
Minderheitsbeteiligung mit 15 – 20 % des Stammkapitals max. 1,5 Mio. €
Laufzeit:
3 – 5 Jahre
Tilgungsmodus:
Rückkauf bei Laufzeitende
Entgelte:
Ertragsabhängige Ausschüttungen auf den Kapitalanteil
Besonderheiten:
• •
Die offene Beteiligung kann mit einem Gesellschafterdarlehen oder einer stillen Beteiligung kombiniert werden. Ein weiterer Beteiligungsgeber muss sich in mindestens gleicher Höhe zu gleichen Konditionen beteiligen.
NRW.Bank Venture Fonds1005 Zielgruppe:
Existenzgründer in der Technologiebranche mit Sitz in NRW
Höhe:
0,5 – 1,5 Mio €
Laufzeit:
3 – 7 Jahre
Tilgungsmodus:
Endfällig
Entgelte:
Ertragsabhängige Ausschüttungen
Besonderheiten:
Mindestens ein weiterer Investor stellt Eigenkapital zur Verfügung
1005
Vgl. NRW.Bank, Venture Fonds, 2009.
523
Anhang
Technologiegründerfonds Sachsen1006 Ansprechpartner:
SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH Chemnitz
Zielgruppe:
Technologieorientierte Existenzgründer in Sachsen
Höhe:
49 % offene Beteiligung bis max. 500.000 €
Laufzeit:
5 – 8 Jahre
Tilgungsmodus:
Weiterveräußerung zum Marktwert
Entgelte:
Laufende gewinnabhängige Verzinsung
1006
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie,Technologiegründerfonds, 2009, S. 1 -3.
524
Anhang
Anhang IV – Tabelle VII/14: Länderspezifische Garantien für Beteiligungen an neu gegründeten Unternehmen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und NordrheinWestfalen1007 Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH Stuttgart1008 Zielgruppe:
Garantien gegenüber privaten Kapitalbeteiligungsgesellschaften für Beteiligungen an neu gegründeten gewerblichen Unternehmen in Baden-Württemberg
Höhe:
70 % Garantie für die Beteiligung, jedoch max. 1 Mio. €
Laufzeit:
max. 10 Jahre
Entgelte:
• •
1 % einmalige Bearbeitungsgebühr aus dem Garantiebetrag 2 % p.a. Provision vom Garantiebetragl
L-EA Garantiefonds der L-EigenkapitalAgentur Karlsruhe1009 Zielgruppe:
Garantien gegenüber Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Privatpersonen aus dem Umfeld des Existenzgründers, Business Angels und Fianzierungsinstituten für Beteiligungen an neu gegründeten Unternehmen mit einem Umsatz bis 75 Mio. € in Baden-Württemberg
Höhe:
50 % Garantie für die Beteiligung, jedoch max. 2,5 Mio. €
Laufzeit:
max. 10 Jahre
1007
Aktuell gültige Garantieprogramme für Beteiligungen an Existenzgründungen in den einzelnen Bundesländern Deutschlands sind online im Internet abrufbar. Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/, Stand: August 2009.
1008
Vgl. Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH, Garantiebestimmungen, 2009, S. 1–4..
1009
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Garantiefonds, 2009, S. 1.
525
Anhang
Bayerische Garantiegesellschaft mbH für mittelständische Beteiligungen München1010 Zielgruppe:
Garantien gegenüber privaten Kapitalbeteiligungsgesellschaften für Beteiligungen an neu gegründeten kleine und mittlere gewerblichen Unternehmen in Bayern
Höhe:
70 % Garantie für die Beteiligung, jedoch max. 2,5 Mio. €
Laufzeit:
max. 10 Jahre
BBB Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg GmbH Berlin1011 Zielgruppe:
Garantien gegenüber privaten Kapitalbeteiligungsgesellschaften für Beteiligungen an neu gegründeten kleine und mittlere gewerblichen Unternehmen in Berlin
Höhe:
80 % Garantie für die Beteiligung, jedoch max. 1 Mio. €
Laufzeit:
max. 15 Jahre
Entgelte:
• •
1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr des Beteiligungsbetrags 2 % p.a. Garantieprovision des Beteiligungsbetrags
Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH Neuss1012 Zielgruppe:
Garantien gegenüber privaten Kapitalbeteiligungsgesellschaften für Beteiligungen an neu gegründeten kleinen und mittleren gewerblichen Unternehmen in NordrheinWestfalen
Höhe:
70 % Garantie für die Beteiligung, jedoch max. 1 Mio. €
1010 1011
1012
Vgl. Bayerische Garantiegesellschaft mbH, Beteiligungsgarantien, 2009, S. 1–8. Vgl. BBB Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg GmbH, Beteiligungsgarantien, 2009, S. 1 – 8. Vgl. Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH, Beteiligungsgarantien, 2009, S. 1–6.
526 Laufzeit: Entgelte:
Anhang
max. 10 Jahre
• •
1,5 % einmalige Bearbeitungsgebühr des Beteiligungsbetrags 2 % p.a. Garantieprovision des Beteiligungsbetrags
PricewaterhouseCoopers AG Düsseldorf1013 Zielgruppe:
Garantien gegenüber privaten Kapitalbeteiligungsgesellschaften für Beteiligungen an neu gegründeten kleinen und mittleren gewerblichen Unternehmen in NordrheinWestfalen
Höhe:
70 % Garantie für die Beteiligung, jedoch max. 1 Mio. €
Laufzeit:
max. 10 Jahre
Entgelte:
• •
1013
1 % einmalige Bearbeitungsgebühr des Beteiligungsbetrags 0,5 % p.a. Garantieprovision des Beteiligungsbetrags
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Garantien, 2009, S. 1–8.
Literaturverzeichnis Adam, Dietrich, Entscheidung, 1993: Planung und Entscheidung: Modelle – Ziele – Methoden; Fallstudien und Lösungen, 3. Auflage, Wiesbaden 1993. Adam, Dietrich, Investitionscontrolling, 2000: Investitionscontrolling, 3. Auflage, München 2000. Albach, Horst, Unternehmensgründungen, 1999: Unternehmensgründungen in Deutschland, in: Hahn, Dietger/Esser, Klaus, Unternehmensgründungen: Wege in die Selbstständigkeit, Chancen für innovative Unternehmen, Stuttgart 1999, S. 1-14 Alexander, Volbert/Bohl, Martin, Finanzsystem, 2000: Das Finanzsystem in Deutschland, in: Obst, Georg/Hintner, Otto, Geld-, Bankund Börsenwesen, hrsg. von Kloten, Norbert/Von Stein, Heinrich Johann, 40. Auflage, Stuttgart 2000, S. 447-470. Angele, Jürgen, Gewerbeanzeigen, 2007: Gewerbeanzeigen 2006 – Gründungen und Schließungen, in: Statistisches Bundesamt Wirtschaft und Statistik 2007, S. 567-576. Ashauer-Moll, Ellen/Rösch, Sonja, Abgeltungsteuer, 2008: Abgeltungsteuer, Kapital schützen – Steuern optimieren, Wiesbaden 2008. Bachmann, Carmen/Schultze, Wolfgang, Unternehmensteuerreform, 2008: Unternehmensteuerreform 2008 und Unternehmensbewertung, Auswirkungen auf den Steuervorteil der Fremdfinanzierung von Kapitalgesellschaften, in: DBW 2008, S. 9-34. Bäuml, Johann/Lukas, Bernd, Entscheidungstechniken, 1986: EDV-gestützte Entscheidungstechniken zur Beurteilung von Investitionsalternativen, Sindelfingen 1986. Baetge, Jörg/Kirsch, Hans-Jürgen/Thiele, Stefan, Bilanzen, 2009: Bilanzen, 10. Auflage, Düsseldorf 2009. Bahlinghorst, Anke/Sasse, Alexander, Investitionsplanung, 2005: Steigerung des Unternehmenswerts durch strategieorientierte Investitionsplanung, in: Betrieb und Rechnungswesen 2005, S. 125-134. Bamberg, Günter/Coenenberg, Adolf Gerhard/Krapp, Michael, Entscheidungslehre, 2008: Betriebswirtschaftliche Entscheidungslehre, 14. Auflage, München 2008.
528
Literaturverzeichnis
Banik, Christoph/Ogg, Matthias/Pederguana, Maurice, Finanzierungsinstrumente, 2008: Hybride und mezzanine Finanzierungsinstrumente, Möglichkeiten und Grenzen, Bern 2008. Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH (BayBG), Beteiligungskapital, 2009: Beteiligungsangebot, Übersicht, Online im Internet, http://www.baybg.de/bete iligungsangebot/existenzgruendung/uebersicht.html, Stand: September 2009. Bartelt, Niklas, Asset-Backed-Finanzierungen, 1999: Asset-Backed-Securities: ein Produkt für deutsche Banken, Wiesbaden 1999. Bayerische Garantiegesellschaft mbH, Beteiligungsgarantien, 2009: Richtlinien und Geschäftsbedingungen für die Übernahme von Beteiligungsgarantien (Fassung vom 04.05.2009), Online im Internet, http://www.bg gmb.de /fileadmin/BGG_Daten/pdf/Richtlinien_und_Geschaeftsbedingungen_04.05.09 _red_geaend.pdf, Stand: September 2009. Bayern Kapital GmbH, Beteiligungen, 2009: Beteiligungen für Innovationen, Online im Internet, http://www.bayernkapital. de/informationen/download, Stand: September 2009. BBB Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg GmbH, Beteiligungsgarantien, 2009: Allgemeine Garantiebestimmungen, Stand: 15.04.2008, Online im Internet, http://www.buergschaftsbank-berlin.de/documents/AGB_Garantie_002.pdf,Stand: September 2009. Becker, Florian, Verhaltenspflichten, 2003: Verhaltenspflichten und Haftung von Banken bei Kreditvergabe, Berlin 2003. Becker, Hans Paul/Peppmeier, Arno, Bankbetriebslehre, 2002: Bankbetriebslehre, 5. Auflage, Ludwigshafen 2002. Beckmann, Ute/Schanz, Sebastian, Finanzierungsentscheidungen, 2009: Investitions- und Finanzierungsentscheidungen in Personenunternehmen nach der Unternehmensteuerreform 2008, in: Finanz Betrieb 2009, S. 162-169. Beck’scher Bilanzkommentar, 2006: Beck’scher Bilanzkommentar. Handels- und Steuerbilanz - §§ 238 bis 339, 342 bis 342e HGB mit EGHGB und IAS/IFRS-Abweichungen von Ellrott, Helmut/Förschle, Gerhart/Hyos, Martin/Winkeljohann, Norbert (Hrsg.), begr. von Budde, Wolfgang Dieter/Clemm, Hermann/Pankow, Max/Sarx, Manfred, 6. Auflage, München 2006. Bell, Markus, Venture Capital, 2001: Venture Capital-Finanzierung durch Wandelpapiere, Eine theoriegeleitete Analyse, Frankfurt am Main 2001.
Literaturverzeichnis
529
Beranek, Axel, Rechtsform, 1993: Die steuerlich optimale Rechtsform der Unternehmung – Analyse und EDVgestützter Modellansatz zu Besteuerung als Entscheidungskomponente -, Hamburg 1993. Besch, Christoph/Jakob, Burkhard, Hinzurechnungen, 2007: Änderungen bei den gewerbesteuerlichen Hinzurechnungen und Kürzungen, in: PricewaterhouseCoopers AG (Hrsg.), Unternehmensteuerreform 2008, Stuttgart 2007, S. 121-139. Betsch, Oskar/Groh, Alexander/Schmidt, Kai, Gründungsfinanzierung, 2000: Gründungs- und Wachstumsfinanzierung innovativer Unternehmen, München 2000. Bette, Klaus, Factoringgeschäft, 1999: Das Factoringgeschäft in Deutschland, Praxis und Recht, Stuttgart 1999. Binz, Hans-Bert, Unternehmensteuerreform, 2007: Unternehmensteuerreform 2008: Rechtsformspezifische Steuerwirkungen im Überblick, in: DStR 2007, S. 1692-1695. Binzenberger, Rainer, Finanzwirtschaft, 2009: Informal Private Debt: Ein Beitrag zur innovativen Finanzwirtschaft von Unternehmen, Wiesbaden 2009. Bitz, Michael, Interner Zinsfuß, 1977: Der interne Zinsfuß in Modellen zur simultanen Investitions- und Finanzplanung, in: ZfbF 1977, S. 146-162. Bitz, Michael, Entscheidungstheorie, 1981: Entscheidungstheorie, München 1981. Bitz, Michael/Ewert, Jürgen/Terstege, Udo, Investition, 2002: Investition, Multimediale Einführung in finanzmathematische Entscheidungskonzepte, Lehrbuch mit Multimedia-CD, Wiesbaden 2002. Bitz, Michael/Schneeloch, Dieter/Wittstock, Wilfried, Jahresabschluss, 2003: Der Jahresabschluss. Rechtsvorschriften, Analyse, Politik, 4. Auflage, München 2003. Bitz, Michael, Investition, 2005: Investition, in: Bitz, Michael/Domsch, Michel/Ewert, Ralf/Wagner, Franz, Vahlens Kompendium der Betriebswirtschaftslehre, Band I, 5. Auflage, München 2005, S. 103-171. Bitz, Michael/ Stark, Gunnar, Finanzdienstleitungen, 2008: Finanzdienstleistungen Darstellung-Analyse-Kritik, 8. Auflage, München 2008.
530
Literaturverzeichnis
Blümich, Walter, Kommentar, 2009: EStG – KStG – GewStG, Einkommensteuergesetz, Körperschaftsteuergesetz, Gewerbesteuergesetz, Nebengesetze, Kommentar, hrsg. von Bernd Heuermann, Loseblatt, München o.J., Stand: Mai 2009, 103. Ergänzungslieferung. Blohm, Hans/Lüder, Klaus, Investition, 1995: Investition: Schwachstellenanalyse des Investitionsbereichs und Investitionsrechnung, 8. Auflage, München 1995. Boeckers, Thorsten/Eitel, Gottfried/Weinberg, Marcel, Kreditsicherheiten, 1997: Kreditsicherheiten: Grundlagen und Praxisbeispiele, Wiesbaden 1997. Böhm, Anne, Geschäftsbeziehungen, 1999: Geschäftsbeziehungen zwischen Bank und Existenzgründer, Köln 1999. Branger, Nicole/Schlag, Christian, Zinsderivate, 2004: Zinsderivate, Modell und Bewertung, Heidelberg 2004. Brauer, Kerry, Immobilienwirtschaft, 2009: Grundlagen der Immobilienwirtschaft, Recht-Steuern-Marketing-FinanzierungBestandsmanagement-Projektentwicklung, 6. Auflage, Wiesbaden 2009 Breer Ernst, Venture Capital, 1999: Venture Capital – eine Chance für junge Unternehmen im Handel, in: Hahn, Dietger/Esser, Klaus, Unternehmensgründungen: Wege in die Selbstständigkeit, Chancen für innovative Unternehmen, Stuttgart 1999, S. 37-44. Brettel, Malte/Kauffmann, Christian/Kühn, Christian/Sobczyk, Christina, Private Equity, 2008: Private Equity-Investoren: Eine Einführung, Stuttgart 2008. Breuer, Wofgang/Breuer, Claudia, Gründung, 2005: Investitionstheoretische Überlegungen zur Gründung, in: Börner, Christoph/Grichnik, Dietmar, Entrepreneurial Finance: Kompendium der Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, Heidelberg 2005, S. 127-154. Breuer, Wolfgang, Finanzierungstheorie, 1998: Finanzierungstheorie: Eine systematische Einführung, Wiesbaden 1998. Brezski, Eberhard, Mezzanine-Kapital, 2006: Mezzanine-Kapital für den Mittelstand, Finanzierungsinstrumente, Prozesse, Rating, Bilanzierung, Recht, Stuttgart 2006. Brinkmann, Daniela Alexa, Innovative Unternehmen, 2009: Kundenbindung in jungen, innovativen Unternehmen, Der Erfolgsbeitrag loyalen Kundenverhaltens, Wiesbaden 2009. Brinkmeier, Thomas/Mielke, Reinhard, Limited, 2007: Die Limited (Ltd.): Recht, Steuern, Beratung, Wiesbaden 2007.
Literaturverzeichnis
531
Brönner, Herbert, Besteuerung, 2007: Die Besteuerung deutscher Gesellschaften, 18. Auflage, Stuttgart 2007. Brokamp, Jürgen/Barchow, Andreas, Mezzanine-Finanzierungen, 2008: Mezzanine-Finanzierungen, München 2008. Buder, Alfred/Rux, Gernot, Zins- und Währungsmanagements, 2004: Instrumente des Zins- und Währungsmanagements, in: Stadler, Wilfried (Hrsg.) Die neue Unternehmensfinanzierung, Strategisch Finanzieren mit bank- und kapitalmarktorientierten Instrumenten, Frankfurt am Main 2004, S. 284-303. Bülow, Peter, Kreditsicherheiten, 1999: Recht der Kreditsicherheiten, Sachen und Rechte, Personen, 5. Auflage, Heidelberg 1999. Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH, Garantiebestimmungen, 2009: Garantiebestimmungen für öffentlich geförderte Beteiligungen vom 01.10. 2006, Online im Internet, http://www.buergschaftsbank.de/ pdf/BB-Best-Garan tie-01-10-2006.pdf, Stand: September 2009. Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH, Beteiligungsgarantien, 2009: Richtlinien für die Übernahme von Beteiligungsgarantien durch die Bürgschaftsbank NRW GmbH Kreditgarantiegemeinschaft, Online im Internet, http: //www.bb-nrw.de/cms/internet/downloads/Richtlinien-Uebernahme-Beteiligun gsgarantien.pdf, Stand: September 2009. Bürgschaftsbank Nordrhein-Westfalen GmbH, Bürgschaft, 2009: Richtlinien für die Übernahme von Bürgschaften, Fassung vom 25.03.2009, Online im Internet, http://www.bb-nrw.de/cms/internet/downloads/BB_Richtli nien_Buergschaften_0309.pdf, Stand: September 2009. Büschgen, Hans, Bankbetriebslehre, 1993: Bankbetriebslehre: Bankgeschäfte und Bankmanagement, 4. Auflage, Wiesbaden 1993. Bund, Stefan, Asset Securitisation, 2000: Asset Securitisation, Anwendbarkeit und Einsatzmöglichkeiten in deutschen Universalkreditinstituten, Frankfurt am Main 2000. Bundesagentur für Arbeit, Existenzgründung, 2007: Beruf, Bildung, Zukunft: Existenzgründung, Wege in die Selbstständigkeit, Nürnberg 2007. Bundesministerium der Justiz, GmbH-Recht, 2008: Das neue GmbH-Recht, Pressemitteilung vom 30.10.2008, Berlin 2008.
532
Literaturverzeichnis
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, BBS BoB, 2009: Bürgschaften der Bürgschaftsbank Sachsen – BBS BoB, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suc he.html?get=3fceb5984ad3999317500781a1967422;views;document&doc=795 2, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, BBS Standard, 2009: Bürgschaften der Bürgschaftsbank Sachsen – BBS Standard, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche /suche.html?get=3fceb5984ad3999317500781a1967422;views;document&doc =7174, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beratungen, 2009: Förderung der Beratungen von Handwerksunternehmen durch Kammern undFachverbände, Online im Internet, http://www. foerderdatenbank.de/FoerderD B/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=bc78e84a2bac2a9340580b1ee e0aea9d;views;document&doc=8337&typ=CL, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beratungsprogramm, 2009: Beratungsprogramm Wirtschaft NRW (BPW), Online im Internet, http://www. foerderdatebank.de/FoerderDB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?Get= 6266176402de6a267202d1744657bf4c;views;document&doc=8709&typ=KU, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beschäftigungsförderung, 2009: ESF-Richtlinie Beschäftigungsförderung, Online im Internet, http: //www.foerd erdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=626 6176402de6a267202d1744657bf4c;views;document&doc=9964, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beteiligungskapital, 2009: Beteiligungskapital für kleine und mittlere Unternehmen, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/ suc hehtml?get=acf2f8b67a6ac08d175b6bd49a22be5e;views;document&doc=402, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Beteiligungsprogramm, 2009: Mittelständisches Beteiligungsprogramm, Online im Internet, http://www.foerd erdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=acf 2f8b67a6ac08d175b6bd49a22be5e;views;document&doc=7511, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Bayern, 2009: Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbank Bayern, Allgemeine Bürgschaftsbestimmungen – Kredit – Fassung 01. 02.2008, Online im Internet, http://www.fo erderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suc he.html?get = 8dccb81a070c34c62848710831d99ecb;views;document&doc=9643&typ=RL, Stand : September 2009.
Literaturverzeichnis
533
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Berlin, 2009: Bürgschaft ohne Bank, Online im Internet, http://www.foerderdaten bank.de/Fo erder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=8dccb81a070c34c6284 8710831d99ecb;views;document&doc=9536,Stand:September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Berlin Kredit, 2009: Bürgschaften der BBB Bürgschaftsbank zu Berlin-Brandenburg – Kredit, Allgemeine Bürgschaftsbestimmungen – Kredit – gültig vom 05.05.2009 bis 31. 10.2010, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Nav igation/Foerderrecherche/suche.html?get=8dccb81a070c34c62848710831d99e cb;views;document&doc=7311&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Berlin Leasing, 2009: Bürgschaften der BBB Bürgschaftsbank zur Berlin-Brandenburg – Leasing, Allgemeine Bürgschaftsbestimmungen – Leasing gültig vom 05.05.2009 bis 31.10.2010, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/N avig ation/Foerderrecherche/suche.html?get=8dccb81a070c34c6284870831d99 ecb;views;document&doc=8923&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Berlin Start, 2009: Berlin Start – Merkblatt – Stand: 01.07.2008, Online im Internet, http://www.fo erderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get= 8dccb81a070c34c62848710831d99ecb;views;document&doc=9324&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Filmwirtschaft, 2009: Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg – Filmwirtschaft, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/ Navig ation/Foerderrecherche/suche.html?get=8dccb81a070c34c62848710831d99ecb ;views;document&doc=9557&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Gründungskredit, 2009: Merkblatt NRW.BANK. Gründungskredit, Online im Internet, http://www.foer derdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=3fc eb5984ad3999317500781a1967422;views;document&doc=10136&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, 2009: Bürgschaft der Bürgschaftsbank Sachsen – BBS GuW, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suc he.tml?get=3fceb5984ad3999317500781a1967422;views;document&doc=104 13, Stand: September 2009.
534
Literaturverzeichnis
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Kredit, 2009: Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg – Kredit, Allgemeine Bürgschaftsbestimmungen – Kredit – vom 01.01.2008, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherc he/suche.html?get=8dccb81a070c34c62848710831d99ecb;views;document&d oc=7038&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Leasing, 2009: Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg – Leasing, Allgemeine Bürgschaftsbestimmungen – Leasing – vom 01.01.2008, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherc che/suche.html?get=8dccb81a070c34c62848710831d99ecb;views;document&d oc =9135&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Leasingverträge 2009: Bürgschaften der Bürgschaftsbank Sachsen – BBS Leasing, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suc he.html?get=3fceb5984ad3999317500781a1967422;views;document&doc=82 65, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft LfA, 2009: Bürgschaften der LfA – Bewilligungsgrundsätze zugunsten mittelständischer Unternehmen zur Durchführung der Richtlinien für die Übernahme von Staatsbürgschaften im Bereich der gewerblichen Wirtschaft – Fassung vom 4. März 2009, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/ Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=8dccb81a070c34c62848710831d99ec b;views;document&doc=608&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Plus, 2009: Bürgschaften der Bürgschaftsbank Sachsen – BBS Plus, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suc he.html?get=3fceb5984ad3999317500781a1967422;views;document&doc=104 15, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft SAB, 2009: Bürgschaften der Sächsischen Aufbaubank (SAB), Online im Internet, http://w ww.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html ?ge t=3fceb5984ad3999317500781a1967422;views;document&doc=804&typ= RL, Stand: September 2009. Bundesminsterium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaft Sozialwirtschaft, 2009: Bürgschaften der Bürgschaftsbank für Sozialwirtschaft, Richtlinien für die Übernahme von Bürgschaften, Fassung November 2007, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suc he.html?get=8dccb81a070c34c62848710831d99ecb;views;document&doc=91 37&typ=RL, Stand: September 2009.
Literaturverzeichnis
535
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Bürgschaftsprogramm, 2009: Bürgschaftsprogramm der L-Bank, Merkblatt der L-Bank, Stand 24.09.2008, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation /Foerderrecherche/suche.html?get=8dccb81a070c34c62848710831d99ecb;view s;document &doc=7022&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Chancengleichheit, 2009: Förderung der Chancengleichheit von Frau und Mann, Online im Internet, http: //www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.h tml?get=6266176402de6a267202d1744657bf4c;views;document&doc=8221, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Coaching, 2009: Beratung und Coaching für kreative und technologieorientierte Unternehmen und Existenzgründer, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foe rderB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6266176402de6a267202d 1744657bf4c;views;document&doc=10211 und http://www.foerderdatenbank. de/FoerderDB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6266176402de6a2 67202d1744657bf4c; vie ws; document&doc=8136, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Einstiegsgeld, 2009: Einstiegsgeld, Online im Internet: http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB /Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=628dfb4fea92d65ff994cd29d4ab e702;views;document&doc=9807, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, ERP-Startfonds, 2009: Richtlinie für den ERP-Startfonds vom 01.02.2005, Online im Internet, http: //www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.ht ml?get=85d2af2660bbf766005ca96cc618d7e4;views;document&doc=906 1&t yp=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, ESF-Richtlinie, 2009: ESF-Richtlinie Beschäftigungsförderung – A – Zuschüsse für Existenzgründungen aus Arbeitslosigkeit, Online im Internet: http://www.foerderdatenbank .de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6266176402de6 a267202d 1744657bf4c;views;document&doc=9965, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Existenzgründercoaching, 2009: Existenzgründercoaching, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de /Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=b4b5288689ac6a0b 24f0549433073f3d;views;document&doc=8176, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, EXIST-Forschungstransfer, 2009: EXIST-Forschungstransfer, Online im Internet: http://www.foerderdatenbank .de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=628dfb4fea92d6 5ff994cd29d4abe702;views;document&doc=9881, Stand: August 2009.
536
Literaturverzeichnis
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, EXIST-Gründerstipendium, 2009: EXIST-Gründerstipendium, Online im Internet: http://www.foerderdatenbank. de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=628dfb4fea92d65 ff994cd29d4abe702;views;document&doc=9639&pos=box#box, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Existenzgründung, 2009: Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit, in GründerZeiten Nr. 16, 02/2009, S. 1-8. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Existenzgründungsberatung, 2009: Existenzgründungsberatung durch das RKW, Online im Internet, http: //www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.ht m l?get=bc78e84a2bac2a9340580b1eee0aea9d;views;document&doc=8801, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Existenzgründungsfinanzierung, 2009: Existenzgründungsfinanzierung, Das „Einmaleins“ der Gründungsförderung – die Basisprogramme für Existenzgründer und junge Unternehmen, in: GründerZeiten Nr. 6, 02/2009, S. 1-8. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderdatenbank, 2009: Förderdatenbank, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Förderwissen, 2009: Förderwissen, Gründung und Wachstum, Maßgeschneiderte Förderinstrumente, Online im Internet, http://www.foerderdaten bank.de/Foerder-DB/Navigation /Foerderwissen/gruendung-wachstum,did=275158.html, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Garantiefonds, 2009: L-EA Garantiefonds, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank. de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=36eff0b8681de23 ec2b952dc29b902cb;views;document&doc=9156, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Garantien, 2009: Richtlinie des Landes Nordrhein-Westfalen für Garantien von Beteiligungen an kleinen und mittleren Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft vom 01.11. 1998, Online im Internet, http://www.de/Foerder-DB/Navigation /Foerderreche rche/suche.html?get=36eff0b8681de23ec2b952dc29b902cb;view;document&d oc=7562&typ=RL, Stand: September 2009.
Literaturverzeichnis
537
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Gründercoaching, 2009: Gründercoaching Deutschland, Online im Internet, http://www.foerderdaten bank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=bc78e84a2 bac2a9340580b1eee0aea9d;views;document&doc=9808&typ=CL, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Gründerexistenz, 2009: Förderprogramm zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz (FLÜGGE), Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigat ion/Foerderrecherche/suche.html?get=b 4b5288689ac6a0b24f0549433073f3d; views;document&doc=9429, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Gründerwettbewerb, 2009: Gründerwettbewerb Multimedia, Online im Internet, http://www.foerderdaten bank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=bc78e84a2b ac2a9340580b1eee0aea9d;views;document&doc=8892, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Gründungszuschuss, 2009: Gründungszuschuss, Online im Internet: http://www.foerderdatenbank.de/Foer der-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=628dfb4fea92d65ff994c d29d4abe702;views;document&doc=9450, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Handwerk, 2009: Existenzgründungsberatung Handwerk bei der BWHM, Online im Internet, http ://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.h tml?get=6266176402de6a267202d1744657bf4c;views;document&doc=8853, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Informationsveranstaltungen, 2009: Informations- und Schulungsveranstaltungen sowie Workshops, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherc he/suche.html?get=bc78e84a2bac2a9340580b1eee0aea9d;views;document&do c=364, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Innovatoren, 2009: Programm Junge Innovatoren, Online im Internet, http://www.foerderdatenban k.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6266176402de 6a267202d1744657bf4c;views;document&doc=7025, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Intensivberatung, 2009: Mittelstandsförderung – Intensivberatung / Coaching, Außenwirtschaftsberatung, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank. de/Foerder-DB/Navigat ion/Foerderrecherche/suche.html?get=6266176402de6a267202d1744657bf4c;v iews;document&doc=9568, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kapitalbedarf, 2007: Kapitalbedarf und Rentabilität, in: GründerZeiten Nr. 7, 03/2007, S.1-7.
538
Literaturverzeichnis
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kredite, 2009: Kredite von Banken und Sparkassen, Online im Internet, http://www.bmwiunternehmensportal.de/finanzierung_foerderung/arten/bankkredite/index.php, Stand: November 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Kurzberatung, 2009: Mittelstandsförderung – Kurzberatung, Online im Internet, http://www.foerderd atenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=626617 6402de6a267202d1744657bf4c;views;document&doc=9570, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Leistungsfähigkeit, 2009: Mittelstandsförderung – Verbesserung der unternehmerischen Leistungsfähigkeit – Allgemeiner Teil, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/F oerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6266176402de6a267 202d1744657bf4c;views;document&doc=8162, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Leitmessen, 2009: Richtlinie zur Förderung der Teilnahme junger innovativer Unternehmen an internationalen Leitmessen in Deutschland vom 11. August 2009, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherc he/suche.html?get=a7b25a15b7356adaf7462f60a16abb67;views;document&do c=9539&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Meistergründungsprämie, 2009: Meistergründungsprämie NRW, Online im Internet, http://www.foerderdatenba nk.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6266176402d e6a267202d1744657bf4c;views;document&doc=4044&typ=CL,Stand:September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Meistergründungsprämie Handwerk, 2009: Existenzgründung im Handwerk (Meistergründungsprämie), Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche /suche.html?get=6266176402de6a267202d1744657bf4c;views;document&doc =8279,Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Mikrodarlehen, 2009: NRW/EU-Mikrodarlehen – Darlehen für Kleinstgründungen in NordrheinWestfalen, Online im Internet, http://www.foerderdaten bank.de/Foerder-DB/N avigation/Foerderrecherche/suche.html?get=9f5c87398b57143704a3637c4343 6d40;views;document&doc=10272&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, MONEX-Darlehen, 2009: Monex-Darlehen, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/FoerderDB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=9f5c87398b57143704a3637c 43436d40;views;document&doc=8800&typ=RL, Stand: September 2009.
Literaturverzeichnis
539
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Patentaktion, 2009: Bekanntmachung der Richtlinien zur Förderung der „KMU-Patentaktion“ – Neufassung – vom 07. Juli 2005, Online im Internet, http://www.signo-deutschl and.de/signo-unternehmen/content/e4154/e4422/e5104/file object5107/rlkmu20 05_ger.pdf, Stand: Oktober 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Raum, 2009: Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF – RL), Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderre cherche/suche.html?get=6266176402de6a267202d1744657bf4c;views;docume nt&doc=8392, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Risikokapitalfonds, 2009: Risikokapitalfonds (RKF) – Beteiligungen für innovative und technologieorientierte Vorhaben, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/FoerderDB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=85d2af2660bbf766005ca96c c618d7e4;views;document&doc=7039, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Sicherheiten, 2008: Sicherheiten und Bürgschaften, Kein Kredit ohne Sicherheiten – kein Kredit (nur) wegen Sicherheiten, in: GründerZeiten Nr. 27, 04/2008, S.1-6. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Starthilfe, 2009: Starthilfe, Der erfolgreiche Weg in die Selbstständigkeit, 32. Auflage, Braunschweig 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Technologie-gründerfonds, 2009: Technologiegründerfonds Sachen, Beteiligungsgrundsätze des „Technologiegründerfonds Sachsen“, Stand: 12/07, Online im Internet, http://www.foerder datenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=acf2f8 b67a 6ac08d175b6bd49a22be5e;views;document&doc=10469&typ=RL, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Unternehmensberatung, 2009: Existenzgründungsberatung durch die Unternehmensberatung Handel, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderre cherche/suche.html?get=bc78e84a2bac2a9340580b1eee0aea9d;views;documen t&doc=9961, Stand: August 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Unternehmergeist, 2009: Förderung von Unternehmergeist und innovativen Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft, Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foer derDB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6266176402de6a267202d 1744657bf4c;views;document&doc=10224, Stand: September 2009.
540
Literaturverzeichnis
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Unternehmensgründungen, 2009: Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen (BayTOU), Online im Internet, http://www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerde rrecherche/suche.html?get=b4b5288689ac6a0b24f0549433073f3d;views;docu ment&doc=904, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Unternehmensnachfolge, 2009: Beteiligungen zur Unternehmensnachfolge, Online im Internet, http://www.foer derdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=85 d2af2660bbf766005ca96cc618d7e4;views;document&doc=8851, Stand: September: 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Vorgründungsberatung, 2009: Mittelstandsförderung – Vorgründungsberatung, Online im Internet, http://ww w.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html?get=6266176402de6a267202d1744657bf4c;views;document&doc=10464, Stand: September 2009. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Vorgründungsphase, 2009: Coaching in der Vorgründungsphase, Online im Internet, http://www.foerderdat enbank.de/Foerder-DB/Navigation/Foerderrecherche/suche.html? get=6266176 402de6a267202d1744657bf4c;views;document&doc=8910, Stand: September 2009. Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V., Statistik, 2008: BVK Statistik, Das Jahr 2007 in Zahlen, Online im Internet: http:// bvkap.de/m eDia/file/163.BVK_Jahresstatisik_2007_final_210208.pdf, Stand: März 2009. Business Angels Netzwerk Deutschland e.V., Business Angels, 2009: Business Angels Investments Musterpräsentation, Online im Internet, http://ww w.business-angels.de/DWD/111327/upload/media_5787.ppt, Stand: Januar 2009. Business Angels Netzwerk Deutschland e.V., 10 Jahre, 2009: 10 Jahre Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND), Online im Internet, http://www.business-angels.de/default.aspx/G/111327/L/1031/R/-1/T/13 0367/A/1/ID/133257, Stand: Januar 2009. Busse von Colbe, Walther/Lassmann, Gert, Betriebswirtschaftstheorie, 1991: Betriebswirtschaftstheorie, Band 1: Grundlagen, Produktions- und Kostentheorie, 5. Auflage, Berlin, Heidelberg, New York 1991. Bussiek, Jürgen, Klein- und Mittelunternehmen, 1994: Anwendungsorientierte Betriebswirtschaftslehre für Klein- und Mittelunternehmen, München, Wien 1994. Bygrave, William/Hay, Michael/Peters, Jos, Risikokapital, 2000: Das Financial Times Handbuch Risikokapital, München 2000.
Literaturverzeichnis
541
Christen, Jörg, Leasing, 2000: Leasing im Steuerrecht, in: Eckstein, Wolfram/Feinen, Klaus, LeasingHandbuch, 7. Auflage, 2000, S. 99-121. Coenenberg, Adolf/Haller, Axel/Schultze, Wolfgang, Jahresabschluss, 2009: Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, Betriebswirtschaftliche, handelsrechtliche, steuerrechtliche und internationale Grundsätze – HGB, IFRS, USGAAP, 21. Auflage, Stuttgart 2009. Daferner, Stefan, Eigenkapitalausstattung, 1999: Eigenkapitalausstattung von Existenzgründungen im Rahmen der Frühphasen Finanzierung, Sternenfels 2000. Däumler, Klaus-Dieter, Wirtschaftlichkeitsrechnung, 1991: Praxis der Investitions- und Wirtschaftlichkeitsrechnung, 3. Auflage, Herne/Berlin 1991. Däumler, Klaus-Dieter, Investitionsrechnung, 2003: Grundlagen der Investitions- und Wirtschaftlichkeitsrechnung, 11. Auflage, Herne/Berlin 2003. Däumler, Klaus-Dieter/Grabe, Jürgen, Finanzwirtschaft, 2008: Betriebliche Finanzwirtschaft, 9. Auflage, 2008. Dahm, Joachim/Hamacher, Rolfjosef/Haustein, Andrea, Abgeltungsteuer, 2008: Leitfaden Abgeltungsteuer, Köln 2008. Deckers, Michael, Kreditentscheidung, 1990: Zukunftsorientierte Kreditentscheidung im mittelständischen Firmenkundengeschäft, München 1990. Derfuß, Klaus/Littkemann, Jörn, Zielbildung, 2005: Zielbildung bei Innovationsprojekten, in: Littkemann, Jörn (Hrsg.), Innovationscontrolling, München 2005, S. 227-251. Deutsche Bundesbank, Zeitreihe Sollzinsen, 2010: Zeitreihe Sollzinsen Banken/ Kontokorrentkredite Durchschnittszinssatz, Online im Internet, http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_zeitreihen.php?Lan g= de&open=&func=row&tr=SU0500, Stand: Juni 2010. Deutscher Sparkassenverlag, Wechseldiskontkredite, 2002: Weitere Bedingungen für Wechseldiskontkredite, Formular Nr. 193 264 (Fassung Jan. 2002) – 570 212.05 (V1), Stuttgart 2002. Devaux Kugler, Caroline, Mezzanine-Finanzierungen, 2005: Mezzanine-Finanzierungen für KMUs, Mezzanine-Kapital als alternative Finanzierungs- und Investitionsmöglichkeit für KMUs in der Schweiz, Bern, Stuttgart, Wien 2005.
542
Literaturverzeichnis
Dicken, Andre´, Jacques, Kreditwürdigkeitsprüfung, 1999: Kreditwürdigkeitsprüfung, Kreditwürdigkeitsprüfung auf der Basis des betrieblichen Leistungsvermögens, 2. Auflage, Berlin 1999. Diegelmann,Christina/Sommerrock, Fabian, Existenzgründung, 2001: Existenzgründung in der Kommunikationswirtschaft, 3. Auflage, Stuttgart 2001. Dietz, Jobst-Walter, Gründung, 1989: Gründung innovativer Unternehmen, Wiesbaden 1989. DIHK, Hebesätze, 2008: Realsteuer-Hebesätze deutscher Städte über 50.000 Einwohner, Online im Internet, http://www.dihk.de/index.html?/inhalt/themen/rechtund fairplay/steuerrecht/gewerbesteuer/index.html, Stand: Juni 2009. Dinkelbach, Andreas, Einkommensteuer, 2009: Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, 3. Auflage, Wiesbaden 2009. Drosse, Volker, Investition, 1999: Investition: Intensivtraining, 2. Auflage, Wiesbaden 1999. Drukarczyk, Jochen, Finanzierung, 2008: Finanzierung, 10. Auflage, Stuttgart 2008. Drukarczyk, Jochen, Unternehmen, 2002: Finanzierung junger Unternehmen, in: Dowling, Michael/Drumm, Hans, Gründungsmanagement, Berlin, Heidelberg, New York 2002, S. 69-93. Duden, Fremdwörterbuch, 2001: Fremdwörterbuch, 7. Auflage, Mannheim 2001. Eckert, Wilfried, Gründungsgeschäft, 1990: Gründungsgeschäft der Banken, Frankfurt am Main u.a. 1990. Eckstaller, Claudia/Huber-Jahn, I., Venture Capital, 2006: Private Equity und Venture Capital, Begriff-Grundlagen-Perspektiven, Sternenfels 2006. Ehmke, Thorsten, Bewertung, 2008: EStG § 6 Bewertung, in: Heuermann, Bernd (Hrsg.), Blümich Einkommensteuergesetz, Körperschaftsteuergesetz, Gewerbesteuergesetz, Kommentar, 101. Auflage, München 2008. Eigermann, Judith, Credit-Rating, 2001: Quantitatives Credit-Rating unter Einbeziehung qualitativer Merkmale, Entwicklung eines Modells zur Ergänzung der Diskriminanzanalyse durch regelbasierte Einbeziehung qualitativer Merkmale, Sternenfels 2001.
Literaturverzeichnis
543
Eilenberger, Guido, Finanzwirtschaft, 2003: Betriebliche Finanzwirtschaft, Einführung in Investition und Finanzierung, Finanzpolitik und Finanzmanagement von Unternehmungen, 7. Auflage, München 2003. Eilers, Stephan/Ottermann, Torsten, Fremdkapitalmaßnahmen, 2008: Fremdkapitalmaßnahmen von Gesellschaftern und Dritten, in: Lüdicke, Jochen/Sistermann, Christian (Hrsg.), Unternehmensteuerrecht, München 2008, S.317-348. Engelen, Andreas, Marktorientierung, 2008: Marktorientierung in jungen Unternehmen: Einflussgröße und Wirkung, Wiesbaden 2008. Engelmann, Andree/Juncker, Klaus/Natusch, Ingo/Tebroke, Hermann-Josef, Unternehmensfinanzierung, 2000: Moderne Unternehmensfinanzierung, Risikokapital für Unternehmensgründung und –wachstum, Frankfurt am Main 2000. Ertl, Manfred, Innenfinazierung, 2004: Aktives Cashflow-Management, Liquiditätssicherung durch wertorientierte Unternehmensführung und effiziente Innenfinanzierung, München 2004. Europäische Investitionsbank, Finanzierung, 2009: KMU: Die EIB-Gruppe unterstützt ihre Investitionen, Online im Internet: http:/ /www.eib.org/projects/topics/sme/index.htm, Stand: November 2009. Europäische Investitionsbank, Kapitalbeschaffung, 2009: Kapitalbeschaffung und Beratung in der Entwicklungsphase, Online im Internet: http://www.eib.org/projects/topics/sme/venture-capital/index .htm, Stand: November 2009. Europäische Investitionsbank, Kreditinstitute, 2009: Kreditinstitute in Deutschland, die über EIB Globaldarlehen verfügen, Last update: 05.10.2009, Online im Internet: http://www.eib.org/attachments/lending/i nter_de.pdf, Stand: November 2009. Europäische Kommission Generaldirektion Unternehmen und Industrie, Finanzierungsmöglichkeiten, 2008: Unterstützung der Europäischen Union, Programme der KMU, Überblick über die wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten für europäische KMU, November 2008, Online im Internet: http://www.enterprise europenetwork.at/files/downlo ad/Ueberblick%20-%20Die%20wichtig sten%20Finanzierungsmoeglichkeiten %20f%C3%BCr%20europaeische%20KMU.pdf, Stand: November 2009. Everling, Oliver, Finanzrating, 2007: Wesen und Bedeutung des Finanzratings, in: Achleitner, Ann-Kristin/Everling, Oliver/Niggemann, Karl (Hrsg.), Finanzrating, Gestaltungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Bonität, Wiesbaden 2007, S. 3-14.
544
Literaturverzeichnis
EXFOR-Projektgruppe FH Trier, Problembereiche, 2005: Problembereiche und Handlungsfelder bei Existenzgründungen: Befragung von Gründungsberatern, in: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg.), GründerZeiten Nr. 25, 09/2005. Falter, Manuel, Kreditgeschäft, 2004: Die Praxis des Kreditgeschäfts, 16. Auflage, Stuttgart 2004. Fahrholz, Bernd, Unternehmensfinanzierung, 1998: Neue Formen der Unternehmensfinanzierung, Unternehmensübernahmen, Big ticket-Leasing, Asset Backed- und Projektfinanzierungen, Die steuer- und haftungsrechtliche Optimierung durch Einzweckgesellschaften (Single Purpose Companies) dargestellt anhand von Beispielsachverhalten, München 1998. Fallgatter, Michael, Junge Unternehmen, 2002: Theorie des Entrepreneurship – Perspektiven zur Erforschung und Entwicklung junger Unternehmen, Wiesbaden 2002. Feinen, Klaus, Leasing, 2002: Das Leasinggeschäft, 4. Auflage, Frankfurt am Main 2002. Fell, Markus, Kreditwürdigkeitsprüfung, 1994: Kreditwürdigkeitsprüfung mittelständischer Unternehmen: Entwicklung eines neuen Ansatzes auf der Basis von Erfolgsfaktoren, Wiesbaden 1994. Fisher, Irving, Theory, 1930: The Theory of Interest, New York 1930, reprinted 1965. Franke, Günter/Hax, Herbert, Finanzwirtschaft, 2004: Finanzwirtschaft des Unternehmens und Kapitalmarkt, 5. Auflage, Berlin/Heidelberg/New York 2004. Fritz, Daniel/Hermann, Ottmar, Limited, 2008: Die Private Limited Company in Deutschland, Münster 2008. Fröhlings, Johannes, Finanzierung, 1990: Finanzierung innovativer Unternehmensgründungen, in: Szyperski, Norbert/Roth, Paul (Hrsg.), Entrepreneurship – Innovative Unternehmensgründung als Aufgabe, 1990, S.10-24. Frommann, Holger, Beteiligungskapital, 2007: Beteiligungskapital, in: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg.), GründerZeiten Nr. 21, 03/2007. Gabele Eduard/Kroll, Michael, Leasing, 1992: Leasing als Finanzierungsinstrument: Grundlagen, Vertragsgestaltung, Fallbeispiele, Wiesbaden 1992.
545
Literaturverzeichnis
Gebhard, Joachim, Finanzierungsleasing, 1990: Finanzierungsleasing, Steuern und Recht: eine ökonomische Analyse, Wiesbaden 1990. Gebler, Christoph, Rating, 2005: Risikomanagement und Rating für Unternehmer, Tipps und Anregungen für die tägliche Arbeit, Berlin, Wien, Zürich 2005. Geeb, Christoph, Eigenkapitalersatzrecht, 2009: Maßgeblichkeit des Eigenkapitalersatzrechts Rechtssprechung, in: DStR 2009, S. 25-27.
in
der
jüngeren
BFH-
Geigenberger, Isabell, Unternehmensgründer, 1999: Risikokapital für Unternehmensgründer, Der Weg zum Venture-Capital, München 1999. Geiseler, Christoph, Finanzierungsverhalten, 1999: Das Finanzierungsverhalten kleiner und mittlerer Unternehmen, Eine empirische Untersuchung, Wiesbaden 1999. Gerke, Wolfgang/Bank, Matthias, Finanzierung, 2003: Finanzierung, Grundlagen für Investitions- und Finanzierungsentscheidungen in Unternehmen, 2. Auflage, Stuttgart 2003. Gögler, Christoph, Asset-Backed-Securities, 1996: Asset-Backed-Securities, Darstellung der US-amerikanischen Praxis, rechtliche Rahmenbedingungen für die Übertragung des Konzeptes auf die Bundesrepublik Deutschland sowie Beurteilung aus Sicht der Beteiligten, Frankfurt am Main 1996. Goette, Wulf, GmbH-Novelle, 2008: Chancen und Risiken der GmbH-Novelle, in: Die Wirtschaftsprüfung 2008, S. 231-238. Götze, Uwe, Bloech, Jürgen, Investitionsrechnung, 2004: Modelle und Analysen zur Beurteilung von Investitionsvorhaben, 4. Auflage, Berlin 2004. Grill, Hannelore/Perczynski, Hans, Kreditwesen, 2003: Wirtschaftslehre des Kreditwesens, 37. Auflage, Troisdorf 2003. Grob, Heinz Lothar, Investitionsrechnung, 1989: Investitionsrechnung mit vollständigen Finanzplänen, München 1989. Grob, Heinz Lothar, Investitionsrechnung, 2006: Einführung in die Investitionsrechnung, Eine Fallstudiengeschichte, 5. Auflage, München 2006.
546
Literaturverzeichnis
Grüner, Dietmar/Bur, Martina, Venture Capital, 1991: Venture Capital, in: Dieterle, Willi/ Winckler, Eike (Hrsg.), Gründungsfinanzierung, München 1991, S. 125-144. Grunert, Claudia, Private Equity, 2006: Private Equity im Asset-Management institutioneller Investoren, Frankfurt am Main 2006. Grunow, Hans-Werner/Figgener, Stefanus, Handbuch, 2006: Handbuch Moderne Unternehmensfinanzierung, Strategien zur Kapitalbeschaffung und Bilanzoptimierung, Berlin/Heidelberg 2006. Grunwald, Egon/Grunwald, Stephan, Bonitätsanalyse, 2008: Bonitätsanalyse im Firmenkundengeschäft, Handbuch Risikomanagement und Rating, 3. Auflage, Stuttgart 2008. Gündel, Matthias/ Hirdes, Mario, Mezzanine-Finanzierung, 2008: Mezzanine-Finanzierung als Schutz vor Kreditverknappung, in: SteuerConsultant 2008, S. 38-41. Gürtler, Marc/Hibbeln, Martin/Vöhringer, Clemens, Finanzierungsentscheidungen, 2009: Finanzierungsentscheidungen nach der Unternehmensteuerreform 2008, WiSt 2009, S. 232-238. Gutenberg, Erich, Betriebswirtschaftslehre, 1958: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, Wiesbaden 1958. Haas, Ingeborg, Abgeltungsteuer, 2008: Die neue Abgeltungsteuer, Steuern optimieren durch Vermögensumschichtung, Planegg, München 2008. Haase, Klaus Dieter, Steuerplanung, 2008: Betriebliche Steuerplanung, Eine systematische Einführung mit Fallbeispielen, 3. Auflage, Norderstedt 2008. Haberstock, Lothar/Breithecker, Volker, Steuerlehre, 2008: Einführung in die betriebswirtschaftliche Steuerlehre mit Fallbeispielen, Übungsaufgaben und Lösungen, 14. Auflage, Berlin 2008. Häger, Michael/Elkemann-Reusch, Manfred, Mezzanine Finanzierungsinstrumente, 2004: Mezzanine Finanzierungsinstrumente, Stille Gesellschaft, Nachrangdarlehen, Genussrechte, Berlin 2004. Häuselmann, Holger/ Teufel, Tobias, Eigenkapitalmaßnahmen, 2008: Eigenkapitalmaßnahmen der Gesellschafter, in: Unternehmen-steuerrecht, hrsg. von Lüdicke, Jochen und Sistermann, Christian, 2008, S. 277-316.
Literaturverzeichnis
547
Häussermann, Erich, Alfred, Existenzgründung, 1998: Existenzgründung marktorientiert durchführen, Neugründung, Nachfolge, Beteiligung, Heidelberg 1998. Hallsten, Bertil, Investment, 1966: Investment and Financing Decisions, Stockholm 1966. Harms, Rainer/Konrad, Elmar/Kraus, Sascha, Businessplan, 2008: Planung von Unternehmensgründungen: In 5 Schritten von der Geschäftsidee zum Businessplan, in: Kraus, Sascha/Fink, Matthias (Hrsg.), Entrepreneurship, Theorie und Fallstudien zu Gründungs-, Wachstums- und KMU-Management, Wien 2008, S. 79-93. Hartmann-Wendels, Thomas/Pfingsten, Andreas/Weber, Martin, Bankbetriebslehre, 2007: Bankbetriebslehre, 4. Auflage, Heidelberg 2007. Haunschild, Ljuba, Existenzgründungsfinanzierung, 2008: Existenzgründungsfinanzierung: Das „Einmaleins“ der Gründungsförderung – die Basisprogramme für Existenzgründer und junge Unternehmen, in: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg.), GründerZeiten Nr. 06, 02/2008. Hax, Herbert, Entscheidungsmodelle, 1967: Bewertungsprobleme bei der Formulierung von Zielfunktionen für Entscheidungsmodelle, in: ZfBF 1967, S. 749-761. Hax, Herbert, Investition, 1998: Investition, in: Bitz, Michael/Dellmann, Klaus/Domsch, Michel/Wagner, Franz, Vahlens Kompendium der Betriebswirtschaftslehre, Band 1, 4. Auflage, München 1998, S. 175-234. Hax, Herbert, Investitionstheorie, 1993: Investitionstheorie, 5. Auflage, Heidelberg 1993. Hebig, Michael, Existenzgründungsberatung, 2004: Existenzgründungsberatung – Steuerliche, rechtliche und wirtschaftliche Gestaltungshinweise zur Unternehmensgründung, 5. Auflage, Berlin 2004. Hellerforth, Michaela, Immobilienfinanzierung, 2008: Immobilieninvestition und –finanzierung kompakt, München 2008. Heidemann, Otto, Rechtsformwahl, 1992: Rechtsformwahl für ein Ein-Mann-Unternehmen, Düsseldorf 1992. Heidenreich, Anna Maria/Korn, Peter, EU-Förderprogramme, 2004: EU-Förderprogramme und Finanzierungsinstrumente für Unternehmen, Grundsätze-Förderbereiche-Praktische Tipps, Berlin 2004.
548
Literaturverzeichnis
Heim, Gerhard, Rating-Handbuch, 2006: Rating-Handbuch für die Praxis, Basel II als Chance für Mittel- und Kleinbetriebe, Berlin 2006. Hein, Oliver/Suchan, Stefan/Geeb, Christoph, MoMiG, 2008: MoMiG auf der Schnittstelle von Gesellschafts- und Steuerrecht, in: DStR 2008, S. 2289-2298. Heinen, Edmund, Grundlagen, 1976: Grundlagen betriebswirtschaftlicher Entscheidungen, 3. Auflage, Wiesbaden 1976. Heinhold, Michael, Steuerplanung, 1979: Betriebliche Steuerplanung mit quantitativen Methoden, München 1979. Heinhold, Michael, Unternehmensbesteuerung, 1996: Unternehmensbesteuerung, Band 3: Investition und Finanzierung, Stuttgart 1996. Hering, Thomas, Unternehmensbewertung, 2006: Unternehmensbewertung, 2. Auflage, München 2006. Hering, Thomas, Finanzierung, 2008: Investition und Finanzierung, in: Corsten, Hans/Reiß, Michael (Hrsg.), Betriebswirtschaftslehre, 4. Auflage, München 2008, S. 619-690. Hering, Thomas, Investitionstheorie, 2008: Investitionstheorie, 3. Auflage, München 2008. Hering, Thomas/Vincenti, Aurelio, Controlling, 2004: Investitions- und finanzierungstheoretische Grundlagen des wertorientierten Controllings, in: Scherm, Ewald/Pietsch, Gotthard, Controlling, Theorien und Konzepte, München 2004, S. 341-363. Hering, Thomas/Vincenti, Aurelio, Unternehmensgründung, 2005: Unternehmensgründung, München 2005. Herzig, Norbert, Spannungsverhältnis, 1994: Spannungsverhältnis zwischen Finanzierungsfreiheit und fehlender Finanzie rungsneutralität der Besteuerung, in: Finanz-Rundschau 1994, S. 589 - 602. Hibler, Theo/Müllner, Marlene, Factoring, 2007: Factoring von A bis Z, Was Sie schon immer über Forderungsfinanzierung wissen wollten, Wien 2007. Hierl, Susanne/Huber, Steffen, Rechtsformen, 2008: Rechtsformen und Rechtsformwahl: Recht, Steuern, Beratung, Wiesbaden 2008.
Literaturverzeichnis
549
High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Beteiligungskonditionen, 2009: High-Tech Gründerfonds, Beteiligungskonditionen, Online im Internet, http://w ww.high-tech-gruenderfonds.de/htgf/index.php?id=141, Stand: Januar 2009. Heitzer, Bernd, Leasing, 2009: Leasing oder kreditfinanzierter Kauf – Eine Vorteilhaftigkeitsanalyse vor dem Hintergrund der Unternehmensteuerreform, in: WiSt 2009, S. 275-278. Hörschgen, Hans, Grundbegriffe, 1992: Grundbegriffe der Betriebswirtschaftslehre, 3. Auflage, Stuttgart 1992. Hoffmeister, Wolfgang, Nutzwertanalyse, 2000: Investitionsrechnung und Nutzwertanalyse: eine entscheidungsorientierte Darstellung mit vielen Beispielen und Übungen, Stuttgart/Berlin/Köln 2000. Homburg, Stefan, Steuerlehre, 2007: Allgemeine Steuerlehre, 5. Auflage, München 2007. Homburg, Stefan/Houben, Henriette/Maiterth, Ralf, Unternehmensteuerreform, 2007: Rechtsform und Finanzierung nach der Unternehmensteuerreform 2008, in: WPg 2007, S. 376 – 381. Hommel, Michael/Dehmel, Inga, Unternehmensbewertung, 2006: Unternehmensbewertung case by case, 2. Auflage, Frankfurt am Main 2006. Horn, Norbert, Bürgschaften, 2001: Bürgschaften und Garantien, Aktuelle Rechtsfragen der Bank-, Unternehmensund Außenwirtschaftspraxis, 8. Auflage, Köln 2001. Horst, Werner, Kapital, 2004: Mezzanine-Kapital, Mit Mezzanine-Kapital die Eigenkapitalquote erhöhen, Köln 2004. Horst, Werner, Eigenkapital, 2006: Eigenkapital-Finanzierung, Köln 2006. Horst, Werner, Kapitalbeschaffung, 2006: Das Private Placement zur Kapitalbeschaffung, Köln 2006. Horst, Werner/Kobabe, Rolf, Finanzierung, 2007: Finanzierung, Stuttgart, 2007. Horvath, Peter, Controlling, 2009: Controlling, 11. Auflage, München 2009. IDW (2006): WP-Handbuch, 2006: WP-Handbuch 2006, Band I, 13. Auflage, Düsseldorf 2006.
550
Literaturverzeichnis
Industrie- und Handelskammer Hannover, Zuschüsse, 2009: Zuschüsse auf Landkreisebene, Online im Internet: http://www.ihk-startup.de/t hemen-gruender/finanzierung/foerderprogramme/zuschuesse-auf-landkreiseben e.html, Stand: November 2009. Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken, Selbständigkeit, 2004: Herausforderung Selbständigkeit, Informationen für eine erfolgreiche Existenz gründung, 4. Auflage, Heilbronn 2004. Institut für Freie Berufe, Selbstständige, 2010: Entwicklung der Zahl der Selbstständigen in Freien Berufen in Deutschland (1992 – 2008), Online im Internet, http://www.ifb.uni-erlangen.de/statistik/selb st-fb78-05.htm, Stand: Januar 2010. Institut für Freie Berufe, Struktur, 2010: Zahlenmäßige Struktur der Selbstständigen in Freien Berufen (1.1.2008), Online im Internet, http://www.ifb.uni-erlangen.de/statistik/Statistik_zehlstruk_abl. htm, Stand: Januar 2010. Institut für Kredit- und Finanzwirtschaft der Ruhr-Universität Bochum, Untersuchung, 2009: Untersuchung über die Bedeutung verschiedener Finanzierungsformen im Auftrag der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer unter 453 Mittelständlern aus dem Kammerbereich mit einem Umsatz von max. 50 Mio. €, in: NRW Bank, Beteiligungskapital im Mittelstand, Perspektiven in NRW, Online im Internet, http://www.nrw.bank.de/pdf/dt/pdf_Perspektiven_Beteiligung.pdf, Stand: Januar 2009, S. 16-20. Institut für Mittelstandforschung, Bundesländer, 2010: Gewerbeanmeldungen nach Bundesländern, Online im Internet, http://www.ifm –bonn.org/assets/documents/Anm_Abm_BL_1997-2008.pdf, Stand: Januar 2010. Institut für Mittelstandsforschung, Gewerbeanmeldungen, 2010: Gewerbeanmeldungen 1997 bis 2008 in Deutschland – Anzahl und Veränderung zum Vorjahr absolut und in %, Online im Internet: http://ifmbonn.org/assets/documents/Anm_Abm_D_1997-2008.pdf, Stand: Januar 2010. Institut für Mittelstandsforschung, Rechtsform, 2010: Gewerbemeldungen nach Rechtsform, Online im Internet, http://www.ifm-bon n.org/assets/documents/Anm_Abm_RF_2003-2008.pdf, Stand: Januar 2010. Institut für Mittelstandsforschung, Wirtschaftszweige, 2010: Gewerbeanmeldungen 2003 bis 2007 in Deutschland nach Wirtschaftszweigen, Online im Internet, http://www .ifm-bonn.org/assets/documents/ Anm_Abm _WZ2003-2007.pdf, Stand: Januar 2010.
Literaturverzeichnis
551
Investitionsbank Berlin, Berlin Kredit, 2009: Berlin Kredit – Merkblatt -, Online im Internet, https://www.ibb.de/portaldata/1 /resources/content/download/foerderung/berlin_kredit_mb.pdf, Stand: September 2009. Investitionsbank Berlin, Berlin Start, 2009: Berlin Start – Merkblatt -, Online im Internet, https://www.ibb.de/portaldata/1/r esources/content/download/foerderung/merkblatt_berlinstart.pdf, Stand: September 2009. Investitionsbank Berlin Beteiligungsgesellschaft, VC Fonds Kreativwirtschaft, 2009: Venture Capital Fonds Kreativwirtschaft Berlin, Online im Internet, http://ww w.Ibb-bet.de/vc_fonds_kreativ.0.html, Stand: Januar 2009. Investitionsbank Berlin Beteiligungsgesellschaft, VC Fonds Technologie, 2009: Venture Capital Fonds Technologie Berlin, Online im Internet, http://www.ibbbet.de/beteiligung.0.html, Stand: Januar 2009. Investitionsbank Berlin, KMU-Fonds, 2009: Merkblatt für die Vergabe von Mikrokrediten sowie Gründungs- und Wachstumsdarlehen aus dem KMU-Fonds, Fassung vom 01.01.2008, Online im Internet, https://www.ibb.de/portaldata/1/resources/content/download/foerderung /Merkblatt_KMU-Fonds.pdf, Stand: September 2009. Investitionsbank Berlin, Konditionsübersicht, 2009: Aktuelle Konditionenübersicht für Berlin Start Stand: 04.09.2009, Online im Internet, https://www.ibb.de/portaldata/1/resources/content/download/foerderun g/Konditionsuebersicht_Berlin_Start.pdf, Stand: September 2009. Investitionsbank Berlin, Konditionsübersicht Berlin Kredit, 2009: Aktuelle Konditionsübersicht für den Berlin Kredit (inklusive 0,2 % Zinsverbilligung für KMU) Stand: 27.08.2009, Online im Internet, https://www.ibb.de/po rtaldata/1/resources/content/download/foerderung/konditionsuebersicht_berlin kredit.pdf, Stand: September 2009. Investitionsbank Berlin, ProFIT, 2009: Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologien (ProFIT), Online im Internet, http://www.ibb.de/desltop default.aspx/tabid-228/ und http://www.ibb.de/portalData/1/Resources/content/download/foerderung/fi nanzierungsuebersicht_KMU_profit.pdf, Stand: Januar 2009. Jacobs, Otto Hermann, Unternehmensbesteuerung, 2009: Unternehmensbesteuerung und Rechtsform, Handbuch zur Besteuerung deutscher Unternehmen, 4. Auflage, München 2009. Jährig, Alfred/ Schuck, Hans, Kreditgeschäft, 1990: Handbuch des Kreditgeschäfts, völlig neu bearbeitet von Rösler, Peter/Woite, Manfred, 5. Auflage, Wiesbaden 1990.
552
Literaturverzeichnis
Jansen, Sven, Kreditwürdigkeitsprüfung, 2001: Ertrags- und volatilitätsgestützte Kreditwürdigkeitsprüfung im mittelständischen Firmenkundengeschäft der Banken, Entwicklung eines optionspreistheoretischen Verfahrens der Bonitätsanalyse und empirische Untersuchung der Anwendungsmöglichkeiten am Beispiel des Kreditportefeuilles einer Sparkasse, Frankfurt am Main 2001. Johannemann, Ulf, Hybride Finanzierungsformen, 2008: Hybride Finanzierungsformen, in: Lüdicke, Jochen/Sistermann, Christian, Unternehmensteuerrecht, 2008, S. 385-401. Jumpertz, Norbert, Alternativen, 2008: Unternehmensfinanzierung, Alternativen ins Auge fassen, in: SteuerConsultant 2008, S. 52-55. Jung, Hans, Betriebswirtschaftslehre, 2010: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 12. Auflage, München 2010. Just, Clemens, Limited, 2008: Die englische Limited in der Praxis einschließlich Ltd. & Co. KG mit Formularteil, 3. Auflage, München 2008. Kässl, Franz Josef, Wechsel, 1988: Das Wechsel-ABC, Ein praktischer Ratgeber in allen Wechselfragen, München 1988. Kahle, Egbert, Entscheidungen, 1993: Betriebliche Entscheidungen, Lehrbuch zur Einführung in die betriebliche Entscheidungstheorie, 3. Auflage, München 1993. Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRW GmbH, Beteiligungen, 2009: Beteiligungen, Online im Internet, http://www.kbg-nrw.de/bet_ueberblick.html, Stand: Januar 2009. Karasch, Jürgen, Förderung, 2006: Neuerungen bei der Förderung von Existenzgründungen, in: DStR 2006, S. 1343-1344. Kempf, Tillmann/Walter-Yadegardjam, Tanja, Sachkapitalüberlassung, 2008: Sachkapitalüberlassung, in: Lüdicke, Jochen und Sistermann, Christian (Hrsg.), Unternehmensteuerrecht, 2008, S. 349-384. Kepner, Charles/Tregoe, Benjamin, Entscheidungen, 1984: Entscheidungen vorbereiten und richtig treffen, Rationales Management: die neue Herausforderung, 2. Auflage, Landsberg am Lech 1984.
Literaturverzeichnis
553
KFW Mittelstandsbank, ERP-Kapital, 2009: Merkblatt – Unternehmerkapital ERP-Kapital für Gründung (bis 3 Jahre) (058), Online im Internet, http://www.kfw-mittelstandsbank.de/DE_Home/Service/Kr editantrag_und_Formulare/Merkblaetter/Kredite/Unternehmerkapital.jsp,Stand: Januar 2009. KFW Mittelstandsbank, ERP-Startfonds, 2009: Merkblatt – ERP-Startfonds (136), Online im Internet, http://www.kfw-mittel standank.de/DE_Home/service/Kreditantrag_und_Formulare/Merkblaetter/Bete iligungsfinanzierung/Merkblatt_-_ERP-Startfonds/index.jsp,Stand:Januar 2009. KfW Mittelstandsbank, KMU-Definition, 2009: KMU-Definition, Allgemeine Erläuterungen zur Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Online im Internet, http://www.kfw-mittelstandsbank.de/DEHome/Service/ Kreditantragund_Formulare /142291_KMU-Definition_ausfüllb., Stand: Januar 2009. KFW-Mittelstandsbank, KFW-Konditionenübersicht, 2009: Konditionenübersicht für Endkreditnehmer in den Förderprogrammen der KfW Mittelstands- und Förderbank (Stand: 04.09.2009), Online im Internet, https://www.kfw-formularsammlung.de/KonditionenanzeigerINet/Konditionen Anzeiger, Stand: September 2009. KfW Mittelstandsbank, Konditionenübersicht, 2009: Konditionenübersicht für Endkreditnehmer in den Förderprogrammen der KFW Mittelstands- und Förderbank (Stand: 04.09.2009), Online im Internet, https:// www.kfw-formularsammlung.de/KonditionenanzeigerINet/Konditionen Anzeiger?Bankengruppe=1590781856&Programmgruppe=1137743161, Stand: September 2009. KfW Mittelstandsbank, Merkblatt Unternehmerkapital, 2009: Merkblatt – Unternehmerkapital ERP-Kapital für Gründung (bis 3Jahre) (058), Online im Internet, http://kfw-mittelstandsbank.de/DE_Home/Service/ Kreditantrag_und_Formulare/Merkblaetter/Kredite/Unternehmerkapital.jsp,Stand: Januar 2009. KFW-Mittelstandsbank, Regionalförderprogramm, 2009: ERP-Regionalförderprogramm (062, 072), Online im Internet, http://www.kfwmittelstandsbank.de/DE_Home/Service/Kreditantrag_und_Formulare/Merkblae tter/Merkblatt_-_ERP-Regionalfoerderprogramm_.jsp, Stand: September 2009. KFW-Mittelstandsbank, Sonderprogramm, 2009: KFW-Sonderprogramm-Mittelständische Unternehmen, Online im Internet, http://www.kfw-mittelstandsbank.de/DE_Home/Kredite/Die_Foerderprogramm eme_im_Einzelnen/KfW-Sonderprogramm_-_Mittelstaendische_Unternehmen. jsp, Stand: September 2009.
554
Literaturverzeichnis
KFW Mittelstandsbank, StartGeld, 2009: KFW-StartGeld (061) Merkblatt – KFW-StartGeld, Online im Internet, http:// www.kfw-mittelstandsbank.de/DE_Home/Service/Kreditantrag_und_Formular e /Merkblaetter/Merkblatt_-_.jsp, Stand: September 2009. KFW-Mittelstandsbank, Unternehmerkredit, 2009: KFW-Unternehmerkredit (037, 047), Online im Internet, http://www.kfwmittelstandsbank.de/DE_Home/Service/Kreditantrag_und_Formulare/Merklaett er/ Merkblatt_-_KfW-Unternehmerkredit.jsp, Stand: September 2009. Kiesewetter, Dirk/Rumpf, Dominik, Besteuerung, 2009: Was kostet eine finanzierungsneutrale Besteuerung von Kapitalgesellschaften?, in: Arbeitskreis Quantitative Steuerlehre, Diskussionsbeitrag Nr. 71, Mai 2009. Klandt, Heinz/Finke-Schürmann, Tanja, Existenzgründung, 1998: Existenzgründung für Hochschulabsolventen, So erstellen Sie einen überzeugenden Business Plan, Frankfurt am Main 1998. Klett, Melanie, Finanzierungsneutrale Besteuerung, 2007: Finanzierungsneutrale Besteuerung von Unternehmen, Eine Untersuchung des geltenden Steuersystems und einer Dualen Einkommensteuer, Saarbrücken 2007. Klocke, Peter/Kunow, Ilonka, Einnahmen-Überschussrechnung, 2002: Einnahmen-Überschussrechnung, 2. Auflage, München 2002. Knips, Susanne, Risikokapital, 2000: Risikokapital und neuer Markt: die Aktie als Instrument der Risikokapitalbeschaffung junger Wachstumsunternehmen, Frankfurt am Main 2000. König, Rolf/Sureth, Caren, Rechtsformwahl, 2001: Besteuerung und Rechtsformwahl, 2. Auflage, Herne/Berlin 2001. König, Rolf/Wosnitza, Michael, Steuerplanung, 2004: Betriebswirtschaftliche Steuerplanungs- und Steuerwirkungslehre, Heidelberg 2004. Kohlhof, Joachim, Diskontkredit, 1985: Der Diskontkredit: Rechtsgrundlagen und Bankpraxis, Wiesbaden 1985. Kohn, Karsten/Spengler, Hannes, Gründungsmonitor, 2009: KFW Research, KFW-Gründungsmonitor 2009, Abwärtsdynamik im Gründungsgeschehen gebremst – weiterhin wenige innovative Projekte, Jährliche Analyse von Struktur und Dynamik des Gründungsgeschehens in Deutschland, Frankfurt am Main 2009.
Literaturverzeichnis
555
Kommission der Europäischen Gemeinschaften, Finanzierung, 2006: Mitteilung der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen, Umsetzung des Lissabon-Programms der Gemeinschaft: Die Finanzierung des Wachstums von KMU – Der besondere Beitrag Europas, Online im Internet: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2006:0349:FIN: DE:PDF, Stand: November 2009. Kosiol, Erich, Unternehmung, 1978: Die Unternehmung als wirtschaftliches Aktionszentrum, 9. Auflage, Rheinbeck bei Hamburg 1978. Kotsch-Faßhauer, Existenzgründung, 1995: Wie macht man sich selbstständig? Rechtliche und praktische Hilfen zur Existenzgründung, 7. Auflage, Stuttgart 1995. Kovac, Josef, Leasing, 1986: Die Entscheidung über Leasing oder Kreditkauf maschineller Anlagegüter, 3. Auflage, Hamburg 1986. Krepold, Hans-Michael/Fischbeck, Sandra, Bankrecht, 2009: Bankrecht, Konto – Zahlungsverkehr – Darlehensvertrag – Kreditsicherheiten Übungsklausuren, München 2009. Kreyenberg, Jutta, Konfliktmanagement, 2005: Handbuch Konfliktmanagement, Konfliktdiagnose, -definition und –analyse, Konfliktebenen, Konflikt- und Führungsstile, Interventions- und Lösungsstrategien, Beherrschung der Folgen, 2. Auflage, Berlin 2005. Kroll, Michael, Leasing, 1992: Kauf oder Leasing?: Entscheidungsmodell für die Praxis, Vertragsgestaltung, betriebswirtschaftliche Analyse und Vergleichsrechnung, Wiesbaden 1992. Kroll, Michael, Finanzierungsalternative, 1997: Finanzierungsalternative Leasing, Stuttgart 1997. Kruschwitz, Lutz, Finanzierung, 2007: Finanzierung und Investition, 5. Auflage, München 2007. Kruschwitz, Lutz, Finanzmathematik, 2006: Finanzmathematik, Lehrbuch der Zins-, Renten-, Tilgungs-, Kurs- und Renditerechnung, 4. Auflage, München 2006. Kruschwitz, Lutz, Investitionsrechnung, 2009: Investitionsrechnung, 12. Auflage, München 2009.
556
Literaturverzeichnis
Kürsten, Wolfgang, Finanzierung, 2005: Finanzierung, in: Bitz, Michael/Domsch, Michel/Ewert, Ralf/Wagner, Franz (Hrsg), Vahlens Kompendium der Betriebswirtschaftslehre, Band I, 5. Auflage, München 2005, S. 173-235. Küsell, Felix, Unternehmensgründung, 2006: Praxishandbuch Unternehmensgründung: Unternehmen erfolgreich gründen und managen, Wiesbaden 2006. Kulosa, Egmont, Investitionsabzugsbetrag, 2008: Der Investitionsabzugsbetrag (§ 7g EStG) nach dem Unternehmensteuerreformgesetz sowie neue Entwicklungen zur Ansparabschreibung, in: DStR 2008, S. 131-136. Kußmaul, Heinz, Betriebswirtschaftslehre, 2008: Betriebswirtschaftslehre für Existenzgründer: Grundlagen mit Fallbeispielen und Fragen der Existenzgründungspraxis, 6. Auflage, München 2008. Kußmaul, Heinz, Steuerlehre, 2008: Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, 5. Auflage, München 2008. Kutta, Detlev/Mühlhaus, Karsten, Franchising, 2007: Gründung und Franchising 2007/2008, Erfolgreich selbstständig, Göttingen 2007. Larek, Emil/ Steins, Ulrich, Factoring, 1999: Leasing, Factoring und Forfaitierung als Finanzierungssurrogate, Köln 1999. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Entwicklungsprogramm, 2009: Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR-Programm), Online im Internet,https://formulare.virtuelles-rathaus.de/servlet/com.burg.pdf.FillServlet?para m1=08212000-01-0001&query=1&reset=0&print=0&sav e=0&knr=0821200001&temp late=KF8606-0006&k=z.pdf, Stand: September 2009. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, EU-Definition, 2009: Die EU-Definition für kleine und mittlere Unternehmen, Online im Internet, http:// www.l-bank.de/lbank/inhalt/nav/unternehmen/Vorhabenbestehender unternehmen/wissenswertes/kmu-definition.xml?ceid=100280&startpos=&suche =true, Stand: Januar 2009. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, 2009: Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, Gemeinschaftsaktion von Bund, Land Baden-Württemberg, KFW Mittelstandsbank und L-Bank, Richtlinie (Stand 01.11.2008), Online im Internet, https://formulare.virtuelles-rathaus.de/s ervlet/com.burg.pdf.FillServlet?param1=08212000-01-0002&query =1&save= 1&knr=08 212000-01&template=KF1343LB-0004&c=v.pdf, Stand: September 2009.
Literaturverzeichnis
557
L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Informationsblatt, 2009: Informationsblatt: Allgemeine Erläuterungen zur Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Online im Internet, http://www.l-bank.de/allg/dokar chiv/100026, Stand: Januar 2009. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Konditionenübersicht, 2009: Konditionenübersicht Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, Online im Internet, http://www.l-bank.de/allg/dokarchiv/100001, Stand: September 2009. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Konditionenübersicht Entwicklungsprogramm, 2009: Konditionenübersicht Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR), Online im Internet, http://www.l-bank.de/allg/dokarchiv/100714, Stand: September 2009. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Konditionenübersicht Starthilfe, 2009: Konditionenübersicht Kreditprogramme des Landes, Online im Internet, http://www.l-bank.de/allg/dokarchiv/100018, Stand: September 2009. L-Bank Staatsbank für Baden-Württemberg, Starthilfeprogramm, 2009: Starthilfeprogramm Baden-Württemberg Merkblatt (Stand 01.07.2008), Online im Internet, https://formulare.virtuelles-rathaus.de/servlet/com.burg.pdf.Fill Ser vlet?param1=08212000-01-0001&query=1&reset=0&print=0&save=0&knr=0 8212000-01&template=KF8601-0002& k=z.pdf, Stand: September 2009. L-EigenkapitalAgentur, Venture Fonds, 2009: L-EigenkapitalAgentur Venture Fonds, Online im Internet, http://www.l-bank. de/allg/dokarchiv/100067undhttp:IIwww.l-ea.de/lea/lbank/inhalt/navunterneh men/existenzgruendungenundbetriebsuebernahmen/l-eanbspventurefonds.Xml? ceid=100 982, Stand: Januar 2009. Leibrand, Frank, Gründungsforschung, 2001: Gründungsforschung, in: Blum, Ulrich/Leibrand, Frank, Entrepre-neurship und Unternehmertum, Denkstrukturen für eine neue Zeit, Wiesbaden 2001, S. 120159. Leitinger, Roland, Mezzaninkapital, 2005: Mezzaninkapital als alternatives Finanzierungsinstrument, in: Bischoff, Matthias/Eberhartinger, Eva (Hrsg.), Hybride Finanzierungsinstrumente: Alternativen zur traditionellen Kreditfinanzierung, Wien 2005, S. 33-53. Leopold, Günter/Frommann, Holger/Kühr, Thomas, Private Equity, 2003: Private Equity – Venture Capital, Eigenkapital für innovative Unternehmer, 2. Auflage, München 2003.
558
Literaturverzeichnis
Lessat, Vera/Hemer, Joachim/Eckerle, Tobias/Kulicke, Marianne/Licht, Georg /Nerlinger, Eric u.a., Beteiligungskapital, 1999: Beteiligungskapital und technologieorientierte Unternehmensgründung, MarktFinanzierung-Rahmenbedingungen, Wiesbaden 1999. LfA Förderbank Bayern, Beteiligungskapital, 2009: Merkblatt Beteiligungskapital für Existenzgründer vom 14.03.2008, Online im Internet, http://www.lfa.de/website/downloads/merkblaetter/produktmerkblaett er/merkblattgruendungsbeteiligung.pdf, Stand: September 2009. LfA Förderbank Bayern, Darlehenskonditionen, 2009: Übersicht Darlehenskonditionen, Online im Internet, http://www.lfa.de/web site/de/spezial/konditionen/uebersichtKonditionen/index.jsp?style=, Stand: September 2009. LfA Förderbank Bayern, Startkredit, 2009: Startkredit, Online im Internet, http://www.lfa.de/fachportal/de/foerderange bot/darlehen/start/1startkredit/index.php?style=, Stand: September 2009. LfA Förderbank Bayern, Universalkredit, 2009: Universalkredit, Online im Internet, http://www.lfa.de/fachportal/de/foerderan gebot/darlehen/universalkredit/index.php?style=, Stand: September 2009. Lienhard, Ernst, Leasing, 1976: Finanzierungs-Leasing als Bankgeschäft, Bern/Stuttgart 1976. Lindemann, Bernd/Fischer, Kai/Klauer, Yves/Sturm, Udo, Rating, 2001: Rating von Management, Wirtschaftlichkeit und Innovationen für KMU, Empfehlungen an Geschäftsführer und Management kleiner und mittlerer Unternehmen zur Vorbereitung auf das Rating, Aachen 2001. Littkemann, Jörn, Unternehmenscontrolling, 2006: Unternehmenscontrolling, Konzepte, Instrumente, praktische Anwendungen mit durchgängiger Fallstudie, Herne/Berlin 2006. Lippert, Werner, Finanzierung, 2007: Das liebe Geld – Finanzierung, Steuern, Buchhaltung, in: Kutta, Detlev/Mühlhaus, Karsten (Hrsg.), Gründung und Franchising 2007/2008, Erfolgreich selbstständig, Göttingen 2007, S. 60-148. Lwowski, Hans-Jürgen/Gößmann, Wolfgang, Kreditsicherheiten, 1990: Kreditsicherheiten: Grundzüge für Studium und Praxis, 7. Auflage, Berlin 1990. Maier, Walter, Betriebsausgaben, 2009: Betriebsausgaben, in Beck´sches Steuer- und Bilanzrechtslexikon, Edition4/09, München 2009.
Literaturverzeichnis
559
Maier, Walter, Betriebseinnahmen, 2009: Betriebseinnahmen, in: Beck´sches Steuer- und Bilanzrechtslexikon, Edition 4/09, München 2009. Maier, Walter, Wechselverbindlichkeiten, 2009: Wechselverbindlichkeiten, in: Beck´sches Steuer- und Bilanzrechtslexikon, Edition 2/09, München 2009. Maiterth, Ralf/ Sureth, Caren, Unternehmensfinanzierung, 2006: Unternehmensfinanzierung, Unternehmensrechtsform und Besteuerung, in: BFuP 2006, S. 225-245. Manz, Klaus/Dahmen, Andreas, Finanzierung, 1998: Kompaktstudium Wirtschaftswissenschaften, Finanzierung, 2. Auflage, München 1998. Manz, Klaus/Dahmen, Andreas, Investition, 1999: Kompaktstudium Wirtschaftswissenschaften, Investition, 2. Auflage, München 1999. Martinek, Michael, Leasing, 1991: Moderne Vertragstypen, Band I Leasing und Factoring, München 1991. Marx, Jürgen/Kläne, Sebastian/Korff, Matthias/Schlarmann, Bernd, Unternehmensbesteuerung, 2008: Unternehmensbesteuerung, Herne 2008. Matschke, Manfred Jürgen/Hering, Thomas/Klingelhöfer, Heinz Eckart, Finanzplanung, 2002: Finanzanalyse und Finanzplanung, München 2002. Matschke, Manfred Jürgen/Brösel, Gerrit, 2007: Unternehmensbewertung: Funktionen – Methoden – Grundsätze, 3. Auflage, Wiesbaden 2007. Mayer, Hans Volker, Factoring, 1997: Factoring als Finanzierungsinstrument, in: Hagenmüller, Karl Friedrich/Sommer, Heinrich Johannes/Brink, Ulrich (Hrsg.), Handbuch des nationalen und internationalen Factoring, 3. Auflage, Franfurt am Main 1997, S. 103116. MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH, Konditionen, 2009: Konditionen MBG-Beteiligungen, Online im Internet, http://www.mbg.de/ pdf/mbg-Konditionen.pdf, Stand: Januar 2009. Mellwig, Winfried, Betriebswirtschaft, 1994: Kompendium für das Examen zum vBP/WP, Band 2, Betriebswirtschaft, 2. Auflage, Hamburg 1994.
560
Literaturverzeichnis
Merkt, Hanno, Rechnungsabgrenzungsposten, 2008: Rechnungsabgrenzungsposten, in: Baumbach, Adolf/ Hopt, Klaus (Hrsg.), Handelsgesetzbuch, 33. Auflage, München 2008. Meyer, Jörn-Axel/Hansen, Peter, Förderprogramme, 1999: Handbuch der Förderprogramme für kleine und mittlere Unternehmen, München 1999. Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH, Beteiligung, 2009: Unsere Beteiligung – Ihr Kapital, Online im Internet, http://mbg-bb.de/klcms2/ filE s/MBG_FLYER.pdf, Stand: Januar 2009. Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH, MBG EXIST, 2009: MBG EXIST, Online im Internet, http://www.mbg-achsen.de/index.php? ILNK =MBGExist&iL=1&PHPSESSID=96f6ihbrgitc2qe96vts95ctkqcunk39, Stand: Januar 2009. Mitter, Christine, Entrepreneurial Finance, 2008: Entrepreneurial Finance, in: Kraus, Sascha/Fink, Matthias, Entrepreneurship, Entrepreneurship, Theorie und Fallstudien zu Gründungs-, Wachstums- und KMU-Management, Wien 2008, S. 155-170. Moldenhauer, Thomas, Leasing, 2006: Leasing mobiler Ablagegüter: Eine betriebswirtschaftliche Analyse unter beson-derer Berücksichtigung steuerlicher Aspekte, Münster 2006. Morck, Winfried, Wertansätze, 2007: HGB § 253 Wertansätze der Vermögensgegenstände und Schulden, Bewertung von Verbindlichkeiten, in: Koller, Ingo/Roth, Wulf-Henning/Morck, Winfried., Handelsgesetzbuch Kommentar, 6. Auflage, München 2007. Müller, Christof, Basel II, 2009: Auswirkungen von „Basel II“ auf die Finanzierung des deutschen Mittelstands, in: DStR 2009, S. 64-70. Müller, Heiko/Houben, Henriette, Nachteil, 2008: Zum steuerlichen Nachteil der Fremdfinanzierung von Beteiligungen an Kapitalgesellschaften nach dem Unternehmensteuerreformgesetz 2008, in: Finanz Betrieb 2008, S. 237-247. Müller, Stefan/Brackschulze, Kai/Mayer-Fiedrich, Matija Denise/Ordemann, Tammo, Finanzierung, 2006: Finanzierung mittelständischer Unternehmen, Selbstrating, Risikocontrolling, Finanzierungsalternativen, München 2006. Müller, Welf, MoMiG, 2008: MoMiG: Drei Perspektiven auf die GmbH-Reform, in: Status Recht 2008, S. 338-345.
561
Literaturverzeichnis
Müller-Seubert, Geert, Mittelstandsfinanzierung, 2008: Mittelstandsfinanzierung im Wandel: Neue Chancen und neue Risiken? in: Goeke, Manfred (Hrsg.), Praxishandbuch Mittelstandsfinanzierung: Mit Leasing, Factoring & Co. Unternehmerische Potenziale ausschöpfen, Wiesbaden 2008, S. 39-48. Münster, Thomas, Rechtsform, 2006: Die optimale Rechtsform, Praxistipps und Checklisten für die beste Entscheidungsstrategie, Rechtsfragen, Gründung, Formalitäten, Steuern, Heidelberg 2006. Mugler, Josef, Betriebswirtschaftslehre, 1995: Betriebswirtschaftslehre für KleinWien/NewYork 1995.
und
Mittelbetriebe,
2.
Auflage,
Munsch, Michael/Weiß, Bernd, Externes Rating, 2002: Externes Rating, Finanzdienstleistung und Entscheidungshilfe, 3. Auflage, Berlin 2002. Nagl, Anna, Businessplan, 2009: Der Businessplan, Geschäftspläne professionell erstellen, mit Checklisten und Fallbeispielen, 4. Auflage, Wiesbaden 2009. Nathusius, Klaus, Gründungsfinanzierung, 2001: Grundlagen der Gründungsfinanzierung, Wiesbaden 2001.
Instrumente-Prozesse-Beispiele,
Nathusius, Klaus, Finanzierungsinstrumente, 2003: Finanzierungsinstrumente für unterschiedliche Gründungs-Modelle, in: Zfbf 2003, S. 158-193 Nathusius, Klaus, Unternehmensgründung, 1986: Praxis der Unternehmensgründung, 3. Auflage, Köln 1986. Niehus, Ulrich/Wilke, Helmuth, Besteuerung, 2008: Die Besteuerung der Personengesellschaften, 4. Auflage, Stuttgart 2008. Noll, Betris/Wiedemann, Arndt, Investitionsrechnung, 2008: Investitionsrechnung unter Unsicherheit, Rendite-, Risikoanalyse von Investitionen im Kontext einer wertorientierten Unternehmensführung, München 2008. Nordmann, M.J., De-minimis Verordnung, 2007: Die neue de-minimis Verordnung im EG-Beihilferecht, in: EuZW 2007, S. 752-758. NRW.Bank, Beteiligungskapital, 2009: Beteiligungskapital im Mittelstand, Perspektiven in NRW, Online im Internet, http://www.nrw.bank.de/pdf/dt/pdf_Perspektiven_Beteiligung.pdf, Stand: Januar 2009.
562
Literaturverzeichnis
NRW.Bank, Gründungskredit, 2009: Merkblatt NRW.Bank Gründungskredit, Online im Internet, http://www.nrwba nk.de/pdf/dt/NRW.BANK.Gruendungskredit/Gruendungskredit_-_Merkblatt__201 83.pdf, Stand: September 2009. NRW.Bank, Konditionen, 2009: Konditionen für Endkreditnehmer, gültig ab: 27.08.2009, Online im Internet, http://www.nrwbank.de/pdf/dt/pdf_Konditionen.pdf, Stand: September 2009. NRW.Bank, Konditionen Universalkredit, 2009: NRW.Bank.Universalkredit, Zinssätze für Endkreditnehmer, Online im Internet, http://www.nrwbank.de/de/existenzgruendungs-und-mittelstandsportal/serv ice/konditionen/nrw.bank.universalkredit/, Stand: September 2009. NRW.Bank, Universalkredit, 2009: Merkblatt NRW.Bank Universalkredit, Online im Internet, http://www.nrwban k.de/pdf/dt/NRW.BANK.Universalkredit/Merkblatt_-_Universalkredit_-_201 17.pdf, Stand: September 2009. NRW.Bank, Venture Fonds, 2009: NRW.Bank Venture Fonds, Beteiligungskapital für Zukunftsbranchen, Online im Internet, http://www.nrw.bank.de/pdf/dt/pdf_VC_Flyer.pdf, Stand: Januar 2009. Ohlmeyer, Dietrich/ Gördel, Karl-Joseph, Kreditgeschäft, 1990: Das Kreditgeschäft der Kreditgenossenschaften, 9. Auflage, Wiesbaden 1990. Olfert, Klaus/Reichel, Christopher, Finanzierung, 2008: Finanzierung, 14. Auflage, Ludwigshafen (Rhein) 2008. Olfert, Klaus, Investition, 2006: Kompakt-Training Investition, 4. Auflage, Ludwigshafen (Rhein) 2006. Olfert, Klaus/Rahn, Horst-Joachim, Einführung, 2005: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 8. Auflage, Kiehl 2005. Olfert, Klaus/Reichel, Christopher, Investition, 2006: Investition, 10. Auflage, Ludwigshafen (Rhein) 2006. Opoczynski, Michael/Fausten, Willi, Existenzgründung, 1998: Existenzgründung: ein Ratgeber der ZDF-Wirtschaftsredaktion, persönliche Voraussetzungen, Business-Plan, Finanzierung und Rechtsform, Steuern und Versicherungen, Checklisten und Adressen, inklusive Diskette, Wien/Frankfurt 1998. Padberg, Carsten/Padberg, Thomas, Corporate Finance, 2006: Grundzüge der Corporate Finance, Einführung in die Investition und Finanzierung, Berlin 2006.
Literaturverzeichnis
563
Patek, Guido, Entscheidungsfelder, 2007: Auswirkungen der Unternehmensteuerreform 2008 auf ausgewählte Entscheidungsfelder der betrieblichen Steuerpolitik, in: BFuP 2007, S. 443-463. Paul, Stephan/Stein, Stefan, Rating, 2002: Rating, Basel II und die Unternehmensfinanzierung, Köln 2002. Perridon, Louis/Steiner, Manfred/Rathgeber, Andreas, Finanzwirtschaft, 2009: Finanzwirtschaft der Unternehmung, 15. Auflage, München, 2009. Peters, Bernd, Leasinggeschäft, 1994: Das Leasinggeschäft, Köln 1994. Petersen, Uwe, Finanzmittelplanung, 1990: Finanzmittelplanung, in: Dieterle, Willi/Winckler, Eicke, Unternehmensgründung: Handbuch des Gründungsmanagements, München 1990, S. 275-292. Pfaue, Michael, Asset-Backed-Finanzierungen, 2003: Verbriefung von Forderungsportfolien – Asset-Backed-Securities, in: Wolf, Birgit/Hill, Mark/Pfaue, Michael (Hrsg.), Strukturierte Finanzierungen, Projektfinanzierung, Buy-out-Finanzierung, Asset-Backed-Strukturen, Stuttgart 2003, 167-198. Pfohl, Hans-Christian/Kellerwessel, Peter, Abgrenzung, 1990: Abgrenzung der Klein- und Mittelbetriebe von Großbetrieben, in: Pfohl, HansChristian (Hrsg.), Betriebswirtschaftslehre der Mittel- und Kleinbetriebe Größenspezifische Probleme und Möglichkeiten der Lösung, 2. Auflage, Berlin 1990, S. 1-23. Pinkwart, Andreas/Heinemann, Dieter, Gründungsunternehmen, 2004: Marketingforschung innovativer Gründungsunternehmen, in: Baumgardt, Carsten, (Hrsg.), Marktorientierte Unternehmensführung: Grundkonzepte, Anwendungen und Lehre, Festschrift für Hermann Freter zum 60. Geburtstag, Frankfurt am Main 2004, S. 373-393. Pinkwart, Andreas/Welter, Friederike/Kolb, Susanne/Heinemann, Daniel, Entrepeneurshipforschung, 2006: Unternehmensnachfolge als Spezialproblem der Entrepeneurshipforschung, in: Brost, Heike/Faust, Martin/Thedens, Cathrin (Hrsg.) Unternehmensnachfolge im Mittelstand, 2. Auflage, Frankfurt am Main 2006, S. 3-24. Pischulti, Petra, Existenzgründungsberatung, 1989: Existenzgründungsberatung als Bankdienstleistung, Berlin 1989. Plankensteiner, Dirk/Irsch, Norbert, Fördermöglichkeiten, 2006: Finanzierung der Unternehmensnachfolge: öffentliche Fördermöglichkeiten, in: Brost, Heike/Faust, Martin/Thedens, Cathrin (Hrsg.), Unternehmensnachfolge im Mittelstand, 2. Auflage, Frankfurt am Main 2006, S. 133-146.
564
Literaturverzeichnis
Plankensteiner, Dirk/Zimmermann, Volker, Unternehmensbefragung, 2009: Unternehmensbefragung 2009, Unternehmensfinanzierung – deutliche Spurender Krise: Keine Kreditklemme, aber massive Finanzierungsschwierigkeiten, Auswertung zu den Themen Finanzierungsbedingungen und Investitionen, in: KFW Bankengruppe (Hrsg.), Frankfurt 2009. Plümer, Thomas, Existenzgründung, 2006: Existenzgründung Schritt für Schritt, Wiesbaden 2006. Pohl, Carsten, Steuervergünstigungen, 2008: Steuervergünstigungen nach § 7g EStG für geringwertige Wirtschaftsgüter – Rechts- und Planungsprobleme nach Inkrafttreten des UntStRefG 2008, in: DStR 2008, S. 2302-2304. Raffee´, Hans, Grundprobleme, 1974: Grundprobleme der Betriebswirtschaftslehre, Göttingen 1974. Rehkugler, Heinz/Schindel, Heinz, Entscheidungstheorie, 1990: Entscheidungstheorie: Erklärung und Gestaltung betrieblicher Entscheidungen, 5. Auflage, München 1990. Reich, Hans, Mittelstand, 2007: Bedeutung und Chancen des Ratings für den Mittelstand, in: Büschgen, Hans/Everling, Oliver (Hrsg.), Handbuch Rating, 2. Auflage, Wiesbaden 2007, S. 3-24. Reichling, Peter/Bietke, Daniela/Henne, Antje, Rating, 2007: Praxishandbuch Risikomanagement und Rating, Ein Leitfaden, 2. Auflage, Wiesbaden 2007. Reichmann, Thomas, Controlling, 2001: Controlling mit Kennzahlen und Managementberichten, Grundlagen einer systemgestützten Controlling-Konzeption, 6. Auflage, München 2001. Rodseth, T., Kapital, 1961: Allokering av kapital, Bergen 1961. Rödl, Helmut, Rating, 2006: Externes Rating für den Mittelstand, in: Reichmann, Thomas/Pyszny, Udo, Rating nach Basel II, Herausforderungen für den Mittelstand, München 2006, S. 107-134. Rösler, Peter/ Mackenthun, Thomas/ Pohl, Rudolf, Kreditgeschäft, 2002: Handbuch Kreditgeschäft, 6. Auflage, Wiesbaden 2002.
Literaturverzeichnis
565
Sachverständigenrat zur Begutachtung des gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Unternehmensbesteuerung, 2005: Reform der Unternehmensbesteuerung durch die Duale Einkommensteuer, Expertise im Auftrag der Bundesminister der Finanzen und für Wirtschaft und Arbeit vom 23. Februar 2005, Wiesbaden 2005. Sächsische Aufbaubank, Gründungsfinanzierung, 2009: Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit zum Programm Gründungs- und Wachstumsfinanzierung (GuW-Programm) vom 18.01.2008, Online im Internet, https://fs.egov.sachsen.deformserv/findform?sh ortname=sab60409&areashortname=sab, Stand: September 2009. Sächsische Aufbaubank, ESF-Mikrodarlehen, 2009: Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit zur Förderung von Existenzgründern durch Gewährung von Mikrodarlehen (Richtlinie ESF-Mikrodarlehgen) vom 17.12.2008, Online im Internet, http://www.re vosax.sachsen.de/GetXHTML.do?sid=4832212730759, Stand: September 2009 Sächsische Aufbaubank, Konditionen, 2009: Kurzübersicht Konditionen Gründungs- und Wachstumsfinanzierung, Stand 27.08.2009, Online im Internet, https://fs.egov.sachsen.de/formserv/findform? shortname=sab60413&areashortname=sab, Stand: September 2009. Schäfer, Harald, Finanzierung, 2005: Finanzierung für mittelständische Unternehmen, Fortbildungsseminare Betriebswirtschaft der Bundessteuerberaterkammer Berlin, Berlin 2005. Schäfer, Henry, Unternehmensinvestitionen, 2005: Unternehmensinvestitionen, Grundzüge in Theorie und Management, 2. Auflage, Heidelberg 2005. Schaller, Armin, Unternehmen, 2001: Entrepreneurship oder wie ein Unternehmen denken muss, in: Blum, Ulrich/Leibrand, Frank (Hrsg.), Entrepreneurship und Unternehmertum, Denkstrukturen für eine neue Zeit, Wiesbaden 2001, S. 3-56. Scheffler, Wolfram, Besteuerung, 2005: Besteuerung von Unternehmen, Band I: Ertrag-, Substanz- und Verkehrsteuern, 8. Auflage, Heidelberg 2005. Schefczyk, Michael, Venture Capital, 2000: Finanzieren mit Venture Capital: Grundlagen für Investoren, Finanzintermediäre, Unternehmer und Wissenschaftler, Stuttgart 2000. Schierenbeck, Henner/Wöhle, Claudia, Betriebswirtschaftslehre, 2008: Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre, 17. Auflage, München 2008. Schierenbeck, Henner/Rolfes, Bernd, Effektivzinsrechnung, 1986: Effektivzinsrechnung in der Bankenpraxis, in: ZfbF 1986, S. 766-778.
566
Literaturverzeichnis
Schmidt, Folkert, Jungunternehmen, 2009: Wachstum technologieorientierter Jungunternehmen: Erfolgswirksame Gestaltung durch gezieltes Ressourcenmanagement, Wiesbaden 2009. Schneck, Ottmar, Finanzierungsformen, 2006: Handbuch Alternative Finanzierungsformen, Weinheim 2006. Schneck, Ottmar/Morgenthaler, Paul/Yesilhark, Muhammed, Rating, 2003: Rating, Wie Sie sich effizient auf Basel II vorbereiten, München 2003. Schneeloch, Dieter, Investitionsfinanzierung, 1972: Besteuerung und Investitionsfinanzierung, Eine Analyse bei geplanten Realinvestitionen von Kapitalgesellschaften, Berlin 1972. Schneeloch, Dieter, Limited, 2007: Ltd. Anstelle einer GmbH?, - Ein Vorteilsvergleich, in: BFuP 2007, S. 197216. Schneeloch, Dieter, Rechtsformwahl, 2006: Rechtsformwahl und Rechtsformwechsel mittelständischer Unternehmen, 2. Auflage, München 2006. Schneeloch, Dieter, Steuerlehre, 2008: Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Band 1: Besteuerung, 5. Auflage, München 2008. Schneeloch, Dieter, Steuerpolitik, 2009: Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Band 2: Betriebliche Steuerpolitik, 3. Auflage, München 2009. Schneider, Dieter, Finanzierungsneutralität, 2009: „Finanzierungsneutralität der Besteuerung“ als politischer Wunsch und als Widersprüchlichkeit in der erklärenden Theorie, oder: Quo vadis, Arqus?, in: ZfbF 2009, S. 126-137. Schneider, Dieter, Investition, 1992: Investition, Finanzierung und Besteuerung, 7. Auflage, Wiesbaden 1992. Schnellnuß, Axel Georg, Investitionscontrolling, 1991: Investitions-Controlling, Erfolgspotentiale auf Basis systematischer Investitionsrechnung sichtbar machen, München 1991. Schöpe, Britta, Immobilienfinanzierung, 2000: Immobilienfinanzierung: Betriebswirtschaftliche Vorteilhaftigkeitsanalyse unterbesonderer Berücksichtigung steuerlicher Aspekte, Lohmar/Köln 2000. Schramm, Marco, Kriterien, 2007: Qualitative und quantitative Kriterien beim Rating-Check, Konzepte, Methoden und Fallbeispiele, Saarbrücken 2007.
Literaturverzeichnis
567
Schröder, Richard, Technologieunternehmen, 2008: Strategische Orientierungen für junge Technologieunternehmen, Wiesbaden 2008. Schuhmacher, Marc, Rating , 2006: Rating für den deutschen Mittelstand: Neuere Ansätze zur Prognose von Unternehmensausfällen, Wiesbaden 2006. Schulte, Gerd, Investition, 1999: Investition: Grundlagen des Investitionsmanagements: Investitionscontrolling und Investitionsrechnung, Stuttgart 1999. Schwarz, Gerhard, Konfliktmanagement, 2010: Konfliktmanagement, Konflikte erkennen, analysieren, lösen, 8. Auflage, Wiesbaden 2010. Schwarz, Werner, Factoring, 1996: Factoring, 3. Auflage, Stuttgart 1996. Schween, Karsten, Venture Capital, 1996: Corporate Venture Capital: Rinsikokapitalfinanzierung deutscher Industrieunternehmen, Wiesbaden 1996. Schweikart, Udo, Selbstständigkeit, 1989: Typische Fehler beim Start in die Selbstständigkeit, 2. Auflage, Bonn/Rentrop 1989. Schwengler, Harald, Finanzbedarfsplanung, 1990: Finanzbedarfs- und Liquiditätsplanung, in: Dieterle, Willi/Winckler, Eike, Unternehmensgründung: Handbuch des Gründungsmanagements, München 1990, S. 237-252. Smerdka, Ute, Mezzanines Haftkapital, 2003: Die Finanzierung mit mezzaninem Haftkapital, Lohmar-Köln, 2003. Sorger, Gerhard, Entscheidungstheorie, 2000: Entscheidungstheorie bei Unsicherheit: Grundlagen und Anwendungen, Stuttgart 2000. Späth, Wolfgang, Haftung, 1987: Die zivilrechtliche Haftung des Steuerberaters, 3. Auflage, Bonn 1987. Spengel, Christoph/ Reister, Timo, Unternehmensteuerreform, 2007: Unternehmensteuerreform 2008: Bewertung und steuerplanerische Konsequenzen des Gesetzes, in: Status Recht 2007, S. 279-283. Spitzer, Quinn/Kepner-Tregoe, Ron Evans, Entscheidungen, 1998: Denken macht den Unterschied, Wie die besten Unternehmen Probleme lösen und Entscheidungen treffen, Frankfurt am Main/New York 1998.
568
Literaturverzeichnis
Statistisches Bundesamt, Gewerbeanzeigen, 2009: Unternehmen und Arbeitsstätten, Gewerbeanzeigen in den Ländern 2008, Nr. 5523101087004, Wiesbaden 2009. Statistisches Bundesamt, Neugründungen, 2010: 1,8 % mehr Gründungen größerer Betriebe von Januar bis September 2009, Pressemitteilung Nr. 483 vom 14.12.2009, Online im Internet, http://www.desta tis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2009/12/PD09_ _483__52311.psml, Stand: Januar 2010. Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 11.09.2008: Gewerbesteuerhebesätze 2007 im Bundesdurchschnitt gesunken, Online im Internet, https://pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?r=338049&sid= &aktion=jour_pm&quelle=0&n_firmanr_=109364&pfach=1&detail=1&sektor =pm&popup_vorschau=0, Stand: Juni 2009. Steinbrügge, Jens, Basel II, 2008: Optimale Fremdfinanzierung nach Basel II, Wiesbaden 2008. Stöttner, Rainer, Finanzierungslehre, 1998: Investitions- und Finanzierungslehre: Eine praxisorientierte Einführung mit Fallbeispielen, Frankfurt am Main 1995. Süchting, Joachim, Finanzmanagement, 1995: Finanzmanagement, Theorie und Politik der Unternehmensfinanzierung, 6. Auflage, Wiesbaden 1995. Suhlrie, Dietrich, Fördermöglichkeiten, 2004: Öffentlich Fördermöglichkeiten zur Finanzierung der Unternehmensnachfolge, in: Schlecht & Partner/Wessing, Taylor (Hrsg.), Unternehmensnachfolge, Handbuch für die Praxis, Berlin 2004, S. 97-107. Swoboda, Peter, Finanzierung, 1994: Betriebliche Finanzierung, 3. Auflage, Heidelberg 1994. Szyperski, Norbert/Nathusius, Klaus, Unternehmensgründung, 1999: Probleme der Unternehmensgründung, 2. Auflage, Lohmar/Köln 1999. Tacke, Helmut, Leasing, 1993: Leasing, 2. Auflage, Stuttgart 1993. Tanski, Joachim, Steuerrecht, 2008: Steuerrecht, Prüfungswissen, Multiple-Choice-Tests und Klausuraufgaben, Freiburg 2008. Thum, Oliver/Timmreck, Christian/Keul, Thomas, Private Equity, 2008: Private Equity, Leitfaden zur erfolgreichen Unternehmensfinanzierung, München 2008.
Literaturverzeichnis
569
Tietze, Jürgen, Finanzmathematik, 2006: Einführung in die Finanzmathematik, Klassische Verfahren und neuere Entwick-lungen: Effektivzinsberechnung, Investitionsrechnung, Derivative Finanzinstru-mente, 8. Auflage, Wiesbaden 2006. Tippelskirch, Alexander, Kreditfinanzierung, 2002: Neuere Entwicklungen in der langfristigen Kreditfinanzierung, in: Juncker, Klaus/Priewasser, Erich (Hrsg.), Handbuch Firmenkundengeschäft, Technologie, Rating und Risikostreuung als Kernkompetenz der Banken, 2. Auflage, Frankfurt am Main 2002, S. 281-297. Tolkmitt, Volker, Bankbetriebslehre, 2004: Neue Bankbetriebslehre, Basiswissen zu Finanzprodukten und Finanzdienstleistungen, Wiesbaden 2004. Turwitt, Mathias, Asset-Backed-Finanzierungen, 1999: Asset-Backed-Finanzierungen und handelsbilanzielle Zuordnung, Wiesbaden 1999. Tytko, Dagmar, Kreditvergabeentscheidungen, 1999: Zukunftsorientierte Kreditvergabeentscheidungen, Eine Untersuchung zu den Einsatzmöglichkeiten der Projektfinanzierung im mittelständischen Firmenkundengeschäft, Frankfurt am Main 1999. Umlauf, Jan, Finanzierungsneutralität, 2008: Finanzierungsneutralität im deutschen Steuerrecht, Die Auswirkungen der Finanzierungsentscheidungen deutscher Unternehmen, Saarbrücken 2008. Untergrabner, Gabriela/Ehrenhöfer, Robert, Strategische Finanzierung, 2004: Strategische Finanzierung über die Börse, in: Stadler, Wilfried, die neue Unternehmensfinanzierung, Strategisch Finanzieren mit bank- und kapitalmarktorientierten Instrumenten, Frankfurt am Main 2004, S. 211-223. Vincenti, Aurelio/Behringer, Angelika, Unternehmensgründungen, 2008: Unternehmensgründungen im Gesundheitswesen, in: Hering, Thomas/Klingelhöfer, Heinz Eckart/Koch, Wolfgang, Unternehmungswert und Rechnungswesen, Festschrift für Univ.-Prof. Dr. Manfred Jürgen Matschke zum 65. Geburtstag, Wiesbaden 2008, S. 399-415. Vincenti, Aurelio/Winters, Sebastian, Gründungsförderung, 2008: Öffentliche Gründungsförderung – Finanzielle Förderprogramme in den USA und in Deutschland, in: FinanzBetrieb 2008, S. 762-768. Vogl, Elmar, Abflussprinzip, 2009: Abflussprinzip, in: Beck´sches Steuer- und Bilanzrechtslexikon, Edition 2/09, München 2009. Volb, Helmut, Unternehmensteuerreform, 2007: Unternehmensteuerreform 2008, Berlin 2007.
570
Literaturverzeichnis
Volkart, Rudolf, Corporate Finance, 2006: Corporate Finance, Grundlagen von Finanzierung und Investition, 2. Auflage, Zürich 2006. Volker, Heinz, Limited, 2006: Die englische Limited: eine Darstellung des Gesellschafts- und Steuerrechts mit Gesetzesauszügen und Mustern, 2. Auflage, Baden-Baden 2006. Von Boehm-Bezing, Philip, Eigenkapital, 1998: Eigenkapital für nicht börsennotierte Unternehmen durch Finanzintermediäre. Wirtschaftliche Bedeutung und institutionelle Rahmenbedingungen, Sternenfels 1998. Von Christen, Daniel, Venture Capital, 1991: Anlagen in Venture Capital-Fonds. Ein Beitrag zum besseren Verständnis des internationalen Venture Capital-Geschäfts aus Investorensicht, Bern/Stuttgart 1991. Vormbaum, Herbert, Finanzierung, 1995: Finanzierung der Betriebe, 9. Auflage, Wiesbaden 1995. Wahl, Simon, Private Debt, 2004: Private Debt, Private Fremdkapital- und Mezzanine-Kapital-Platzierungen bei institutionellen Investoren, Sternenfels 2004. Walter, Volkmar, Damnum, 2009: Damnum, in: Beck´sches Steuer- und Bilanzrechtslexikon, Edition 2/09, München 2009. Waschbusch, Gerd/ Staub, Nadine, Förderprogramme, 2008: Notwendigkeit und Möglichkeiten der Finanzierung des Mittelstands durch staatliche Förderprogramme, in: Finanz Betrieb 2008, S. 819-832. Wassidlo, Peter Rütger, Finanzierung, 1990: Finanzierung, in: Pfohl, Hans-Christian (Hrsg.), Betriebswirtschaftslehre der Mittel- und Kleinbetriebe, Größenspezifische Probleme und Möglichkeiten zu ihrer Lösung, 2. Auflage, Berlin 1990, S. 239-287. Weber-Grellet, Heinrich, Abgeltungsteuer, 2008: Die Abgeltungsteuer: Irritiertes Rechtsempfinden oder Zukunftschance?, in: NJW 2008, S. 545-550. Weber, Jürgen, Controlling, 2004: Einführung in das Controlling, 10. Auflage, Stuttgart 2004. Weber, Manfred, Finanzierung, 2008: Finanzierung – die Kunst der Liquiditätssicherung, in: Bilanz & Buchhaltung 2008, S. 101-109.
571
Literaturverzeichnis
Weidenkaff, Walter, BGB, 2005: Einführung von § 535, Rdnr. 37f. in: Palandt, Otto, Bürgerliches Gesetzbuch – mit Einführungsgesetz (Auszug), BGB-Informationspflichten-Verordnung, Unter-lassungsklagengesetz, Produkthaftungsgesetz, Erbbaurechtsverordnung, Wohnungseigentumsgesetz u.a., unter Mitarbeit von Bassenge, Peter u.a., 64. Auflage, München 2005. Weimar, Wilhelm, Kreditsicherheiten, 1987: Recht der Kreditsicherheiten, 60 Fälle und Lösungen, 3. Auflage, Wiesbaden 1987. Weimerskirch, Pierre, Finanzierungsdesign, 1999: Finanzierungsdesign bei Venture-Capital-Verträgen, 2. Auflage, Wiesbaden 1999. Weitnauer, Wolfgang/Kuhmann, Thomas/Meier, Heinz Michael, Finanzierungskonzept, 2001: Finanzierungskonzept, in: Weitnauer, Wolfgang (Hrsg.), Handbuch Venture Capital –Von der Innovation zum Börsengang-, 2. Auflage, München 2001, S. 155-169. Wiedmann, Harald, Rechnungsabgrenzungsposten, 2008: Rechnungsabgrenzungsposten, in: Ebenroth, Carsten (Hrsg.),Handelsgesetzbuch, 2. Auflage, 2008, München.
Thomas
u.a.
Willer, Philipp, Businessplan, 2007: Businessplan und Markterfolg eines Geschäftskonzepts, Wiesbaden 2007. Winkler, Ute, Gründungszuschuss, 2006: Der neue Gründungszuschuss, in: Info Also, Heft 5, 2006, S. 195-200. Wöhe, Günter/Bilstein, Jürgen/Ernst, Dietmar/Häcker, Joachim, Unternehmensfinanzierung, 2009: Grundlagen der Unternehmensfinanzierung, 10. Auflage, München 2009. Wöhe, Günter/Döring,Ulrich, Betriebswirtschaftslehre, 2008: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 23. Auflage, München 2008. Wollseiffen, Guido Franz, Steuerplanung, 1998: Steuerplanung bei Verlusten, Verlustausgleich und Verlustabzug im Rahmen der betrieblichen Steuerpolitik, Lohmar, Köln 1998. Wünnemann, Monika, Investitionszulage, 2008: Gewährung von Investitionszulage nach dem Investitionszulagengesetz 2007 Aktuelles BMF-Schreiben vom 8.5.2008, in: DStR 2008, S. 1363-1367.
572 Zentrum
Literaturverzeichnis
für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH/KfW Bankengruppe/Verband der Vereine Creditreform e.V., Gründungspanel, 2009: KFW/ZEW Gründungspanel: Fahrt aufnehmen in stürmischen Gewässern, Chancen und Herausforderungen junger Unternehmen, Mannheim 2009.
Zelewski, Stephan, Grundlagen, 2008: Grundlagen, in: Corsten, Hans/Reiß, Michael, Betriebswirtschaftslehre, Band 1, 4. Auflage, München 2008, S. 1-97. Zellweger, Bruno, Kreditwürdigkeitsprüfung, 1987: Kreditwürdigkeitsprüfung in Theorie und Praxis, Bern, Stuttgart 1987.
Verzeichnis der Gesetze, Artikelgesetze, Verordnungen und Verwaltungsanweisungen Gesetze AktG:
Aktiengesetz vom 06.09.1965, BGBl. I S. 1089, zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 31. Juli 2009, BGBl. I S. 2509.
AO:
Abgabenordnung vom 01.10.2002, BGBl I 2002 S. 3866, I 2003 S. 61, zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 30. Juli 2009, BGBl. I S. 2474.
AStG:
Außensteuergesetz vom 08.09.1972, BGBl. I S. 1713, zuletzt geändert durch Artikel 9 des Gesetzes vom 19.12.2008, BGBl. I S. 2794.
BGB:
Bürgerliches Gesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 02.01.2002, BGBl. I S. 42, 2909; 2003 I S. 738, zuletzt geändert durch das Gesetz vom 28.09.2009, BGBl. I S. 3161.
EGHGB
Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungspunkt 4101-1, veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 31.07.2009, BGBl. I S. 2509.
EStG:
Einkommensteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 08.10.2009, BGBl. I S. 3366 (3862), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 22.12.2009, BGBl. I S. 3950.
GewStG:
Gewerbesteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15.10.2002, BGBl. I S. 4167, zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22.12.2009, BGBl. I S. 3950.
GmbHG:
Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungspunkt 4123-1, veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 31.07.2009, BGBI I S. 2509.
GrStG:
Grundsteuergesetz vom 07.08.1973, BGBl. I S. 965, zuletzt geändert durch Artikel 38 des Gesetzes vom 19.12.2008, BGBl. I S. 2794.
574
Verzeichnis der Gesetze, Artikelgesetze, Verordnungen
HGB
Handelsgesetzbuch in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungspunkt 4100-1, veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 6a des Gesetzes vom 31.07.2009, BGBl. I S. 2512.
InsO
Insolvenzordnung vom 05.10.1994, BGBl. I S. 2866, zuletzt geändert durch Artikel 8 Absatz 7 des Gesetzes vom 29.07.2009, BGBl. I S. 2355.
InvZulG:
Investitionszulagengesetz 2010 vom 07.12.2008, BGBl. I S. 2350, zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 22.12.2009, BGBl. I S. 3950.
KStG:
Körperschaftsteuergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15.10.2002, BGBl. I S. 4144, zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22.12.2009, BGBl. I S. 3950.
PAngV:
Preisangabenverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.10.2002, BGBl. I S. 4197, zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 29.07.2009, BGBl. I S. 2355.
PublG:
Gesetz über die Rechnungslegung von bestimmten Unternehmen und Konzernen (Publizitätsgesetz – PublG) vom 15.08.1969, BGBl. I S. 1189, zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 25.05.2009, BGBl. I S. 1102.
SGB II:
Zweites Buch Sozialgesetzbuch – Grundsicherung für Arbeitsuchende – Artikel 1 des Gesetzes vom 24.12.2003, BGBl. I S. 2954, zuletzt geändert durch 14b des Gesetzes vom 17.07.2009, BGBl. I S. 1990.
SGB III:
Drittes Buch Sozialgesetzbuch – Arbeitsförderung – Artikel 1 des Gesetzes vom 24.03.1997, BGBl. I S. 594, zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 16.07. 2009, BGBl. I S. 1959.
WKBG:
Gesetz zur Förderung von Wagniskapitalbeteiligungen (Wagniskapitalbeteiligungsgesetz - WKBG) vom 12.08.2008, BGBl. I S. 1672.
575
Verzeichnis der Gesetze, Artikelgesetze, Verordnungen
Artikelgesetze Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG) vom 23.10.2008, BGBl. I 2008, S. 2026-2047. Unternehmensteuerreformgesetz 2008 vom 14.08.2007, BGBl. 2007 I, S.1912. Verordnungen Verordnung (EG) Nr. 1998/2006 der Kommission der Europäischen Gemeinschaften vom 15. Dezember 2006 über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf „De-minimis“-Beihilfen, ABl. L 379 vom 28.12.2006, S. 5-10.
Erlasse der Länder Gleich lautender Erlass der obersten Finanzbehörden der Länder vom 04.07.2008, betr. Anwendungsfragen zur Hinzurechnung von Finanzierungsanteilen nach § 8 Nr. 1 GewStG in der Fassung des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008 vom 14.08.2007, BGBl 2007 I S. 1912, BStBl 2007 I S. 630, in: BStBl 2008 I, S. 730.
OFD-Verfügungen Datum 23.10.2003
26.08.2008
Aktenzeichen S 2241 A – 08 – L221
G 1422 A – St 33 2
Fundstelle BeckVerw 108315
BeckVerw 126836
576
Verzeichnis der Gesetze, Artikelgesetze, Verordnungen
BMF-Schreiben Datum
Aktenzeichen
Fundstelle
19.04.1971
IV B 2–S 2170–31/71
BStBl. I 1971, S. 264ff.
22.12.1975
IV B 2–S 2170–161/75
DB 1976, S.172
26.11.1987
IV B 2-S 2241-61/87
BStBl. 1987 I, S. 765.
23.12.1991
IV B 2 – S 2170-115/91
BStBl. 1992 I, S. 13ff.
02.12.1998
IV C 6-S 2741-12/98
BStBl. I 1998, S. 1509ff.
20.10.2003
IV C 3-S 2253a-48/03
BStBl. I 2003, S. 546ff.
26.05.2005
IV B 2-S 2175-7/05
BStBl. I 2005, S. 699ff.
08.09.2006
IV B 2–S 2133–10/06
BStBl. I 2006, S. 497ff.
04.07.2008
IV C7-S 2742-a/07/10001
BStBl. I 2007, S. 630ff.
BMWF-Schreiben 21.03.1972
F/IV B 2-S 2170–11/72
BStBl. I 1972, S. 188ff.
Richtlinien EStR:
Einkommensteuer-Richtlinien 2008 vom 16.12.2005, BStBl. I Sondernummer I, in der Fassung der EStÄR 2008 vom 18.12.2008, BStBl. I S. 1017.
GewStR:
Gewerbesteuer-Richtlinien 1998 in der Fassung vom 21.12.1998, BStBl. I Sondernummer 2, S. 91.
KStR
Körperschaftsteuer-Richtlinien 2004 in der 13.12.2004, BStBl. I Sondernummer 2, S. 2.
Fassung
vom
Verzeichnis der Urteile und Beschlüsse Gericht
Datum
Aktenzeichen
Fundstelle
BFH
28.10.1964
I 198/62U
BStBl. 1965 III, S. 119
BFH
25.11.1964
I 116/63U
BStBl. 1965 III, S. 176
BFH
31.07.1967
I 234/64
BStBl. 1968 II, S. 7
BFH
26.01.1970
IV R 144/66
BStBl. 1970 II, S. 264
BFH
10.03.1970
VI R 165/67
BStBl. 1970 II, S. 453
BFH
26.04.1995
I R 92/94
BStBl. 1995 II, S. 594
BFH
18.06.1998
IV R 61/97
BStBl. 1998 II, S. 621
BFH
10.07.2001
VIII R 45/98
BStBl. 2002 II, S. 339
BFH
23.05.2007
X R 33/04
BStBl. 2007 II, S. 874
BFH
29.03.2007
IV R 55/05
DStR 2007, S. 1253
BGH
30.09.1987
VIII ZR 226/86
BGHR, BGB § 535, L. 5
BGH
16.05.1990
VIII ZR 108/89
BGHZ 1990, 111, S. 237ff.
BGH
29.05.1990
XI ZR 231/89
BHGZ 1990, 111, S. 287ff.
BGH
06.03.1996
VIII ZR 98/95
BGHR, BGB § 535, L. 22
BGH
07.11.2000
XI ZR 27/00
DStR 2001, S. 718
BGH
08.01.2001
II ZR 88/99
BGHZ 2001,146, S. 264-280
BGH
14.07.2004
VIII ZR 367/03
BGHR, BGB § 535, L. 40