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MS< weist nicht nur auf die bisherigen Orakel zurück, sondern ist als Q-Relikt von den beiden ersten Verwerfungsstellen dort bestimmt (Q 7,34; 9,58). 1"SIMON 1985:291 f.; ROHDE 1974: 2,50; vgl. Paus 2,2,7 zu den beiden Dionysos-Statuen auf dem Markt von Karinth. I.STHYEN 1970: 1561; PESCH 162 gg. HAHN, POPKES, KERTELGE 1975: 233. lol6 Vgl. BERG ER 1970: 49 f. Adam< (was in den Evangelien sonst nie erscheint!) ein direktes Geschöpf Gottes, andererseits wie Seth ein direkter Sohn Adams. Lk wird beide, •Gottessohn< und MS = >Adamssohn<, schon hier im Proömium seines Buches einander zugeordnet haben. Die Rückführung auf Gott ist gegenüber jüdischen Genealegien völlig analogieloss 1 und weist klar auf seine Gottessohnschaft (I ,32.35; 2,49; 3,22 f.; 4,3.9; 9,35; 22,6770). Man wird nicht (fixiert an der mt Liste) behaupten dürfen, daß >>Lk auf vorhandene Gliederungselemente nicht achtete« und >>weniger kunstvoll und systematisch strukturiert ist.«s 2 Nur ein Absehen von allen analogen, deterministischen (nicht nur spezifisch >apokalyptischen<) Gliederungen der Weltgeschichte in Jub, Dan, 1Hen93/91 (>Zehn-Wochen-Lehre< und eben nicht >10-Wochen-Apokalypse<), IIQMelch, 4QI80 (>Darlegung der Geschichtsepochen, die Gott gemacht hat<) kann behaupten, >> nothing is made of the seventy-seven generations as a multiple of seven.«s 3 Maßgebend ist die fruh-jüdisch übliche Sabbat-Struktur der Geschichte: >>Von Abraham bis Christus werden Lk 3,23 ff. 4 mal 14 Geschlechter gezählt und die atl. Überlieferung entsprechend zurecht gestutzt Das läuft genau den 490-Zahlen der apokalyptischen Perioden der Weltzeit und der Geschichte Israels parallel, vorausgesetzt, daß ein Durchschnittsalter von 35 Jahren gilt (14 mal 35 = 490).«s 4 Henoch ist der 7. ( = I Hen 93,3 >Zehnwochenlehre< wie Jud 14) und damit sind dann ebenfalls 490 Jahre for die erste Weltwoche vorausgesetzt Wenn je zweimal 14 Generationen zusammengenommen sind, dann ist David die Mitte vor Jesus. Seine lk >Davidsohnschaft< (Lk I ,27.32.69; 2,4.11; 18,38 f.; 20,41) wird damit ebenso erklärt wie seine lk >Gottessohnschaft<; und die lk wiederholten Verweis auf Jesu Verantwortung für die >Abrahamskindschaft< der durch ihn Geretteten (Lk 1,55.73; 13, 16; 16,22-30; 19, 9) sind ebenso hervorgehoben. Jesus erscheint also betont in der 12. Weltwoche (4Esr 14,1 1) im Vorblick auf Lk 4,19: er FITZMYER 491 mit joHNSON 1969: 237. So ScHNEIDER 93; MARSHAI~ 160 f. Sl So Frrz.MYER 491, wiewohl er 490 sah: »the names of David, Abraham, and Enoch begin the seventh, ninth and eleven groups of seven names«; analog apriorisch abwertend auch WEDER EWNT 1,1132. !>4 KocH 1978: 440. SI
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LEE 1985: 1-8.
•Ebd. 20. ,., Ebd. 23.
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- Dort steht auch das (bei Mk nur hier verwendete) Syntagma yqQO.ntaL 7tEQi -ou voraus (Q 7,26 für den Täufer in bezug auf Jesus), hier auf Jesus permutiert gemäß der Verschränkung Mk 9,12 f., auf die damit zugleich zurückverwiesen ist (und den Schriftanklang V. 18 an Ps 41, 19 »der mein Brot aß«). tso Außerdem ist es funktionsgleich mit dem Amen-Wort Mk 14,18: der den Vorsehungsplan kennt, realisiert ihn auch. - Das damit begrundete, nur hier für Jesus verwendete, absolute umiyEL beschreibt vielleicht im normalen, intransitiven Sinne (>von einer oder mehreren Personen fortgehen<; 5,34; 6,33; 8,33) die aktive Übernahme des ganzen vor ihm liegenden Weges (wie 10,33a.45)- von der Preisgabe durch Judas an, und ist so auf jeden Fall nicht auf einen »Euphemismus für Tod<< einzuengen, tst sondern schließt dür den Leser nach den bisherigen Aussagen neben der Verwerfung des Lehrers auch seine Rehabilitierung durch die Auferweckung ein (vgl. die entfaltend weiterführende, sachliche Aufnahme V. 27 f.). Doch ist diese (in den Papyri häufige) Verwendung in der Codierung >.fortgehen< unattisch. 152 Eher will Mk mit der Wahl gerade dieses Audrucks auch hier wieder in einer anderem Codierung seinem Heros in stärker gräzisierender Weise einen gewählten Ausdruck (statt bloßem EQXOJ.LaL) in den Mund legen im Sinne von >den Weg/ortsetzen< (Aristoph Ranae 174; Nubes 1298). 1s3 Dabei kann er gut von der einzigen Verwendung des Ausdrucks in genau dieser Codierung in Q 12,58 (Mt 5,24 permutiert) abhängen. 154 - Auch die Kennzeichnung >jener Mensch< Mk 14,21 b.c stammt offensichtlich aus Q 11,26 als der Mensch, in den die Dämonen zurückkehren und mit dem es schlimmer als vorher wird - hier gesteigert durch die Verdammungsansage aus Hiob 3,3 f., die auch 1HenSim 38,2 auf Verworfene anwendet. tSS - Auch das >Wehe< + Dat. ist in Q 11,42-47 vorgegeben und wird hier in mk Weise gegenüber Q direkter jesuanisiert. SCHENK 1974: 189; PEscH 349f.: Bezug zum verfolgten Gerechten wie 1QH 5,23f. Gg. BAUERIAUND 1667f. »er muß sterben•; KlOSTERMANN 146; COLPE 1969: 449; GRUNDMANN 386; GNII.KA 238, was von der späteren Codierung in Joh 7,33; 8,14.21 u.ö. hierher eingetragen ist 152 SCHENK 1992: 405. ISJVgl. PASSOW 2,2050; USIJ 1580b. IS. Zu dieser Mahnung zum Einlenken gegenüber dem Schuldner vgl. REISER 1990: 263 f.272-4.278: »Die dem jüdischen Recht unbekannte Schuldhaft beweist, daß hier ein Verfahren vor einem nichtjüdischen, also wahrscheinlich römischen Gericht zugrunde liegt.• 155 Gg. die tendenziöse Abschwächung bei PESCH 353, sie werde •zwar angedroht.. , aber »nicht als vollzogen erzählt«, was eine .. Inspiration der Erzähler durch den Geist Jesuu erkennen lasse; ähnlich GNILKA 238: •impliziert nicht notwendig die Verdammung. Im Makrotext des MkEv steht das in Spannung zu 3,28, erhält aber von dorther eine gewisse [?! W.S.] Abschwächung• -doch das wird man (abgesehen von der gezwungen wirkenden •Widersprtlchlichkeitc) gerade von der mk jesuanisierten Unvergebbarkeitsaussage Mk 3,29 her nun wirklich nicht behaupten dürfen! 150 151
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>Markus<
- Schließlich kann auch das j.I.E't. Ej.I.OÜ Mk 14,18.20 als Reminiszenz aus Q 11,23 bestimmt werden. Wie auch sonst ist die Montagetechnik der mk Collage zur Darstellung seiner spezifischen Perspektive hier am Werke zu sehen. 156 Mit der Ansage der Auslieferung Jesu durch Menschen Mk 14, 18.21 wird an 10,33 b.d angeknüpft (B: B'), wobei der zu erwartende Dat. schon 14,10 vorweggenommen war. Diese Aussagen sind durch die, die Gott zum Subj. haben (signalisiert durch die Präp. Eie;) in 9,31 und 14,41 gerahmt (A : A'). Im Zentrum dieser doppelten Rahmung steht der dreifache Hinweis auf die analoge Auslieferung der Schüler 13, 9.11.12, was »natürlich eine Parallele sachlich impliziert
6.14 Mk 8,38: Der wiederkommende Vindikator und seine Bedingung
Der konditionale Rechtssatz schließt die Belehrung über Verwerfung und Rehabilitation als dem gewiesenen Weg ab (Mk 8,34-38). Die Themenangabe 8,34 hatte aus dem Spruch das Q-Stichwort >verleugnen< (Q 12,9) schon permutiert vorweggenommen. 159 Nach den antithetischen Rechtssätzen vom Verlust oder Gewinn des Lebens (V. 35 und ihren Begründungen V. 36 f.), gibt V. 38 nun die abschließende Konkretisierung nach der negativen Seite hin, verstärkt also die Warnfunktion wie die Einleitung V. 34. Statt des Mk 8,34 vorweggenommenen Q-Verbs wird hier nun >Sich-Schämen< aus Röm 1,16 eingebracht (wie schon Mk 8,35 von dort auch das Objekt •Evangelium
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sondern nimmt die innere Einstellung (und damit also die Selbstverantwortung des einzelen) in den Blick: Q EJ.11tQ008tv + Gen. wird mk durch f.v + Dat. ersetzt. Die sozio-kulturelle Umwelt ist mit der permutierten Q-Reminiszenz ·diese Generation< benannt (Q 7,31; 11,29, wobei statt des dtn. •böse< dort hier als Verstärkung in typisch mk Doppelungsmanier •ehebrecherisch und sündig< tritt), wodurch sich auch die Einbringung des Ausdrucks MS als deren Antithese erklärt. Dieser Ausdruck wiederum war Mk 8,31 für seine Verwerfung und Rehabilitierung vorweggenommen, um die verbindliche Analogie von Lehrer und Schüler zu verdeutlichen - zur Unterstreichung des seit 1, 14 ff. typisch mk Darstellungsschemas im Dreischritt (A Ortswechsel/Eröffnung 8,27-30; B Interaktion 8,31-33; C Befehlsempfang durch Stichwort >Hinzutreten< 8,34-38). 162 Beide Attribute sind als mk Adj. singulär: (a) >Sünder< erschienen bisher 2, 1-17 im Subst. als Gegnervorwurf; an dieser Stelle aber bereiten sie das einzig noch folgende Subst. von der erfolgten Auslieferung 14,41 vor, wo es ebenfalls in Antithese zu MS steht. (b) >Ehebrecher< fungiert als Vorweiser auf die Pharisäer-Kontroverse Mk 10,2-12 und wird dort näher konkretisiert (kein synonymes Hendiadyoin). Damit ist klar, daß der Zusammenhang mit der Verwerfung Jesu hier (nach und als verdichtende Zusammenfassung von V. 31-33) das bestimmende Bedeutungsmerkmal ist. Im engeren Kontext sind beide Attribute durch das vermeintliche »Gewinnen des Lebens« bzw. »der ganzen Welt« inhaltlich gefüllt (V. 35 f.). Das ist insofern sinnvoll, als auch dort in scheinbarer Gegensätzlichkeit das Prinzip der talionartigen Vergeltung die in diesem Spruch leitend ist: »In diesen Sätzen geht es darum, daß jemand sich illegitime Vorteile verschafft, die angesichts der herrschenden Gerechtigkeit natürlich zu legitimen Nachteilen werden müssen (und umgekehrt).«"'3 In der Apodosis der Warnung hat der MS nun ebenfalls eine doppelt gesteigerte Funktion, sofern er (a) nicht mehr wie in Q >Vor jemanden< als einem Forum (als Zeuge oder Berater) agiert, sondern eine direktes Handlungsobjekt erhält: »Im Mk 8,28 he hirnself apparently receives or rejects men or women into his company.« 164 Mit dem Wegfall des forensischen Moments ist aber keineswegs eine Richtervorstellung eingebracht (zu der sie dann Mt erst durch Umformung der mk Vorlage macht). Der MS tut nichts anderes, als daß Vgl. ROBBINS 1982; 1984: 24-7. BERGER 1984: 176. ,.. HooKER 1992: 195; daß die Q-Fassung älter ist [TöDT 1959: 37-42 ], hat selbst KüMMEL 1984 gg. 1975 akzeptiert. 162 161
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·Markus<
er das universale Prinzip der talionartigen Vergeltung, von dem V. 35 f. sprach, zur Geltung bringt. Für die Verfolgungsscheuen kann es keine vindicatio geben. Wer sein Leben nicht verloren hat, dem kann es folglich auch der MS nicht erstatten. (b) hat Mk einen direkten Bezug zur Parusie hergestellt, indem er den Temporaissatz Ö'ta.v t>..ßn (das Verb von Q 12,40 her übertragend) einbrachte und noch die doppelte Näherbestimmungen hinzusetzte: (c) »In der Herrlichkeit seines Vaters« (Zusammenbindung beider Stichworte aus den Kontext Q 12,27.30 bzw. das erste, >königstypische< Subst. zugleich von Q 4,6 her als Umschreibung der Königsherrschaft, die nicht der Satan verleiht, den darum auch Mk 8,33 als Antithese in den Kontext einbrachte). Damit ist weiter eine spezifischen Sohn/Vater-Beziehung betont dem Ausdruck MS zugeordnet >Sein Vater< (hier erstmals!) ist offenbar das Subjekt der Verleihung der königlichen Majestät (Gen. subj.). Wie die Wiederaufnahme Mk 13,36 zeigen wird, ist damit zugleich eine bewußte Anspielung auf Dan 7, 14 gegeben, die in mk Weise schon hier angedeutet ist. (d) >>Mit den heiligen Engeln«: die Engel sind von Q 12,8 f. her permutiert und in ihrer Funktion zu Begleitern verändert. Von Q 4,10 her hatte sie schon Mk 1,13 übernommen und narrativ zu real dem mk Jesus >Dienenden< umfunktioniert. Der Leser wird hier auf diese einzige Vorläuferstelle im Buch zurückverwiesen, so daß die Nennung an dieser Stelle und in dieser Funktion nicht überraschend kommt: Wenn sie ihm schon damals zu Diensten waren, dann natürlich auch künftig. Ihr Attribut (Mk 7mal) weist auf das Attribut des >Geistes< 1,11 wie 3,29 zurück (vgl. dann nur noch 12,36; 13,11) und die damit heidemale gegebene Beziehung zu Jesus, somit auch auf dessen direkte Prädizierung durch die Dämonen 1,24 (zuletzt erschien es 6,20 als Prädikat des Täufers, und meint wohl: als rehabilitierter Gerechter). In der Abfolge von 8,38 nach 8,31 (wie 2,10.28) wird zugleich der Weg dieses MS durch sein weiteres und letztes Stadium ergänzt. 165 6.10
+ 11 Mk
13,26 (+ 13,32):
Der wiederkommende Sammler seiner verfolgten Schüler Die 8,38 eingeführte Parusieaussage wird mit deutlichen Anklängen and Dan 7, 13: Als Objekt dessen, was >man dann sieht<, erscheint ••der MS kommend in/mit den Wolken des Himmels«. Auch hier mit einer präpositionalen Weiterführung >>mit großer Macht und Majestät« (beides nach Dan 7, 14) auf 8,38 zurückverwiesen. 165
PEn:RSEN 1978: 62.68.
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Das red. Hauptverb ist indessen das >Sehen<, dessen Funktion oft heruntergespielt wird. Es trägt aber nach V. 24 ein betontes Überraschungsmoment: Nachdem nicht nur die Sonne verfinstert, sondern auch der Mondschein ausgelöscht und sogar die Sterne vom Himmel gefallen sind, ist nichts weniger als eine absolute Dunkelheit beschrieben. In dieser etwas zu >sehen<, kann nur etwas sein, was sich selbst sichtbar macht. Mk hat von der Analogie-Korrelation vom Blitz als Licht Q 17,34 her hier den MS als Gestalt eingeführt, das Bild von der Unübersehbarkeit auf das Sichtbarwerden umgedeutet und damit diese Szene geschaffen. Verursacher dürfte also primär Q 17,24 gewesen sein (zumal Mk 13,21 schon Q 17,23 aufnahm). Als Subjekte des Sehens nimmt man meist Gegner an, um eine (sonst hier vermißte) Gerichtsaussage unterzubringen; dazu werden dann weiter auch die Aussagen über die Gestirne V. 24 f. symbolisch auf Feinde umgedeutet 166 Nach der Textabfolge aber kommen als Subjekte dieses Sehens 166 So z. B. GNJLKA wie PEscH z. St. Als ernsthafte Alternative käme als plur. Subjekt des Sehens nur die Tetralogie der voranstehenden Himmelswelt infrage; denn •Götter• sind mit diesen Bezeichnungen ständig mindestens konnotiert: •Die unwandelbare Beständigkeit der Sterne und ihrer Bahnen ließ sie als etwas Götdiches erscheinen, und da gegen das so oft willkürliche Handeln der olympischen Götter die Kritik seit Xenoph (Frg. 21 B 11) nicht verstummt war, wurden sie, die vollkommene Ordnung und Gesetzmäßigkeit im Weltall bewahren, als die OQU"COi &oi (Plat 1im 40d 4) angesehen« (BoER KP 5,366). Entstirnung ist Entgöttlichung. Schon die 12 Olympier galten als Enkel der göttlichen Urpaares fil und OiiQ«vo~ (worauf hier Mk 13,27.31 im Sing. konnotativ nicht nur spatiallokal, sondern auch spatial-temporal anspielt). Uranos war der vaterlose Sohn und zugleich der Gemahl der mütterlichen Erdgöttin Ge (vgl. StMON 1985: 15 vgl. die Stammtafel ebd. 320 f.; EITREM 1902; RADKE 1987: 218-20). Apollos wurde Helios genannt und hat zweifellos wesentliche Elemente des babylonischen Schamasch übernommen. Diese Konnotationen sind auch hier Mk 13 mitzuhören: Er ist Baumeister und Stadtgriinder; das Fundament seines delphischen Tempels (vgl. Mk 13,1 f.) »mit breiten und überaus langen Steinen• (3HomHymn (Apoll] 294 f.) hat er eigenhändig gelegt; er ist der Orakelspender kat' exochen; wie Schamasch stand er in engster Beziehung zum König (SIMON 1985: 132f.; vgl. FAl!fH KP 1,441-8; ScHENK 1989: 88.10745), so daß es nicht verwunderlich ist, daß er der Gott des römischen Augustus wurde: »jetzt herrscht schon Dein Bruder Apoll« (Vergil 4Ekl 10) besang Vergil 40 v.Chr. den Einbruch des ·Goldenen Zeitalters•, das das eiserne ablöste •lange vor Augustus' endgültigen Sieg;« schon »36 v. Chr. gründete er auf dem Palatin einen Apollontempel• (Suet Aug 24,3 ); Apoll erschien ihm (Properz 4,6,29 ff.) •in einem entscheidenden Augenblick der Schlacht bei Actium und verhieß ihm den Sieg. Sein ganzes Leben lang blieb Apoll sein bevorzugter Schutzgott ... Für ihn war er der Gott des Friedens und der Gesittung, eine Gottheit, die geeignet war, die Entwicklung seiner neuen Saalsordnung zu überwachen• (ÜGILVIE 1982: 141; zu Horat CannSaec u. ö., der die Linie Vergils aufnahm vgl. OKSALA 1973: 31-43.114; Mlllli 1988: 212 f.315 f. ). Gegen all das richtet sich Mk 13,24 b mit seinem ersten Stichwort •Heliosc. Für Selene (Mk 13,24c), .die Strahlende< (Plat Krat 409 a-b), gilt für Rom der Zusammenhang ·Sol und Luna• nach der kapitaliseben Trias 1.Jh. n. Chr. (RADKE KP 5,258 f.; vgl. ausfuhrlieh RADKE 1987: 233-61 ); ebenso war sie •Epitheton antiker Herrscherinnen• (FAUlli KP 5,82 f.). Eine Relation zum Bereich der Verstorbenen besteht ebenfalls: ·Die Zugehörigkeit
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>Markus<
(falls nicht nur ein indefinites >man< im Blick ist) konkret nur Mk 13,22 vorher erwähnten >Erwählten< in den Blick. Auf sie ist auch die Fortsetzung der Aussage V. 27 ja ganz konzentriert: »Er wird die Engel ( = 8,38) aussenden und die Erwählten sammeln aus den >vier Winden< ( = Himmelrichtungen = von überall her), vom Ende der Erde ( = Lebende) bis zum Ende des Himmels ( = Tote)«. Diese Aussage ist ganz auf die vindicatio der Treuen ausgerichtet und ergänzt damit 8,38 im Sinne des dort nicht aufgenommenen positiven Antithese Q 12,8, die ein wesentliches Motiv für die Bildung hier ist. »The scene complements that in 8,38 and presents the positive side of the SM's coming, for instead of being ashamed of those who are not worthy of him, he now sends out angels to gather the elect into his company. As in Mk 8,38, the SM is not described as exercising a juridical role.« 167 Nur dann, wenn man nicht das Postulat des >apokalyptischen Paradigmas< von einem MS als >Weltenrichter< in Mk einträgt, versteht man dessen Konzept. Nur so ist verständlich, daß der mk Jesus die Zebedaidenbitte Mk 10,37 betont den Zusammenhäng klärend als Bitte um Ehrenplätze f.v Tf1 öo9,1 aou formuliert; und ebenso wird von daher die abschlägige Antwort 10,40 deutlich, oux i:a-rw EIJ.OV öouva.t. ci.U.' ot~ i)-roiiJ.a.a-ra.t. Mit 9, 31; 10,33 f.45 stehen auch hier wieder MS-Aussagen über die frühere Stadien voran. Nicht weniger verständlich wird so die folgende Aussage Mk 13,32, die mit >Sohn< verkürzend renominalisierend unmittelbar auf den MS in V. 26 zurückgreift, daß er als solcher so wenig wie die Engel ( = V. 27) die Stunde dieser ihrer vindicatio-Mission kennen, sondern allein der Vater (inspiriert von und formuliert in Anlehnung an den Jubelruf Q 10,22, aber mit deutlich des Mondes zur Sphäre der Nacht bedingt eine Verbindung mit Erde, Grab und Totenwelt (Piut Mor 766 b-c)« (ebd.). Bei aotEQ~ (Mk 13,25 a - die Berührung mit LXX-Jes 34,4 beschränkt sich entgegen der suggestiv irreführenden Kursivschreibung bei NI A 135 nur auf zwei Wortwurzeln) hat man speziell an die Sternbilder zu denken, allem voran an den •lierkreis•, .. den scheinbar die Sonne in einem Jahr durchwandert«. Er um faßt 12 Sterne ... eingeteilt in 12 Sternzeichen von je 30" (BoER KP 5,361 f.). Es ist die Fixstern-Sphäre, die die Erde umkreist. Vergötterung der Gestirne und Verstirnung der Götter sind auch für die Monatsgötter interdependent Mk sieht den Himmel von ihnen gereinigt. Noch deutlicher ist das bei den 7 •Wochentagsgöttem•, den Planeten, der Fall (vgl. SCHENK 1989: 95 f.11 0 f. }, an die man bei der Nennung der 4. Gruppe Mk 13,25 b zu denken hat: öuvaJ.LE~ ist nicht so allgemein codiert, wie es einer oberflächlichen Lexik erscheint Wir haben hier im Anschluß an die Fixsternsphäre an die Planentensphäre zu denken. Die Funktion der Planeten ist von der ägyptischen 36 Dekanen als Sterngottheiten vorgeprägt "Jn hellenistischer Zeit werden die Planeten als Dekanherren über je 10" in den einzelnen lierkreiszeichen gestellt ... In diesen 10" zeigt der Planet sein Gesicht und hat die gleiche Wirkungskraft wie in seinem Hausu {BoER KP 5,367}. Mk meint keine apokalyptische Katastrophe. 1" HOOKER 1992: 195.
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einschränkender Umfonnulierung der dortigen All-Aussage). In der mk Textsequenz als verkürzende Wiederaufnahme muß man semantisch Mk 13,32 als mk MS-Wort verstehen, zumal wenn es sich um eine Ich-Aussage handeln sollte, was bei den Gottessohn-Stellen ja nie der Fall ist (mit Ausnahme des - jedoch in die Parabel eingebetteten - Referats Mk 12,6 a.d ). Damit kehrt Mk 13 wieder zu einem Komplex der Selbst-Aussagen des >Irdischen< zuruck, den 14,21 a.b.41 fortsetzt. Doch ist damit zu rechnen, daß auch Mk 13,32 primär als abschließender Autorkommentar zu verstehen, der sich direkt an die Leser richtet (wie offenkundig 13, 14b; vgl. intentional auch V. 37). Meines Erachtens aber ist die primäre Kampositionsebene (impliziter Autor an seine intendierten Leser) in der Testamentrede des mk Jesus nicht auf die beruhmte Aufforderung Mk 13, 14b und die Information hier in 13,32 beschränkt, sondern umfaßt wohl auch noch die parenthetischen Bestimmungen, die in 13,7c.8c.10.17.19f.35b gegeben sind. 168
6.15 Mk 14,62: Der abschließende Autorkommentar ermutigt die Leser,
sich dem von Gott Rehabilitierten anzuvertrauen Die nicht historisch jesuanisch vereinnahmbare 169 mk Antwort auf die Hohenpriesterfrage (a) beginnt mit der (oder beschränkt sich gar auf die) ausdruckliehen Bejahung der Gottessohn/Christus-Frage 14,62 a. (b) Die Fortsetzung 14,62 b.c erfolgt ohne eine anschließende, differenzierende und von der erzählten Vergangenheit abhebenden Zeitperspektive (so bei Mt oder Lk). Dadurch sind die Titulaturen stärker aneinander gebunden. Diese Fortsetzung unterbricht die Erzählung, und wird in der Reaktion des Hohenpriesters 14,63 nicht berücksichtigt: »This, too, is a parenthetical comment that is spoken by the narrator and heard only by the narratee. There is no clear demonstration by the high priest that he hears and responds to the SM Statement that the narratee of the Gospel undoubtly hears and responds to. Mk 14,62 b.c interrupts the story in order to offer a comment on the story, and it functions only on the Ievel of discourse.« 170 (c) Die Vorhersage >und ihr werden sehen< ist parataktisch angeschlossen, hypotaktisch als Begrundung zu verstehen. Der MS steht sicher auch für Vgl. meine Analyse in SCHENK 1997 (im Erscheinen). Vgl. TöDT 1959: 33-7. 110 FOWLER 1989: 132 f.6; damit entfällt es (mit VöGTLE 1994: 58.60 gg. HAMPF.L 1990: 174-85) als eine- in seiner Kurzform ohne Ps 100- angebliche Selbstausssage des historischen Jesus als •Messias designatus• über seine eigene Zukunft. 161
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>Menschengestalt<, so daß das mk Komplement der vindicatio Jesu, das leere Grab als solcher Beweis mit in den Blick zu nehmen ist: Das a\m)v Ö\VEOÜE xaO~ Ei:nev ÜJ.Liv 16,7 weist den Leser nicht nur auf 14,28 zurück, wo eine solche Inhaltsangabe gar nicht gegeben war, sondern der Leser soll zugleich auch auf 14,62 zurückverwiesen werden. (d) Dem >MS< wird zuerst mit LXX-Ps 110,1 ein Sitzen zur Rechten >der Dynamis-Allmacht< zugeordnet. Damit wird auf die abschließende öffentliche Kontroverse 12,36 zurückgegriffen (betont: Initiative Jesu selbst), wo dies durch das Orakel >Davids< schon öffentlich im Tempel mit einem Angriff auf die Ignoranz der Gesetzeslehrer geklärt war (unmöglich Davids Sohn, da schon er ihn seinen >Herrn< nannte, worin zugleich eine Selbstprädikation Jesu nach 5, 19; 11,7 wiederholt ist). (e) In einer bei Mk beliebten Doppelwendung wird weiter das einleitende, aus LXX-Dan 7,13 genommene MS-Idiom durch die Anpielung weitergeführt, ))kommend mit den Wolken des Himmels«. Damit wird der Leser an die Schülerbelehrung 13,26 rückerinnert Schon 14,62 a reicht dem erzählten Antagonisten für den Vorwurf der Blasphemie (14,64 als todeswürdig), womit der Leser an den allerersten Vorwurf 2,7 im Verbund mit der ersten Verwndung des Ausdrucks MS (als rahmende Inclusio) rückerinnert wird. Die beiden leserorientierten Ergänzungen der Parenthese verstärken das. Ziel der Aussage ist die Bekräftigung der Rehabilitierung des von Menschen verworfenen Jesus durch Gott selbst, die der Leser des Buches kennt und die vom nachösterlichen Standort her der der Lektüre vorgegebene Ansatzpunkt des Autors (wie der wiederholten Verlesung in der Gemeinde Zuhörenden) ist. Die Antwort Jesu (bzw. Autorparenthese) erhält die Behauptung ))that he will be vindicated and (as SM) will be given the seat at God's right hand: what his duties or functions will be is not specified . . . In Mark than we find that the so called >eschatological< sayings are used consistently to express claims and promises about future vindication of Jesus hirnself (14,62) and his followers (13,26, and by implication, 8,38). All three sayings are found in contexts which have to do with shame and suffering.« 171
171
HooKER 1992: 196.
0 >Matthäus<: Der von Israel verworfene und österlich legitimierte, die ganze Menschheit als seinen Herrschaftsbereich im Widerstreit mit der Satansherrschaft im verstärkenden Ich-Idiom zum Gehorsam Rufende, wird bald als Parusierichter im universalen Weltgericht von seinem Thron her mit seinen Engeln den Gehorsam gegen sein Religionsgesetz lohnen, aber seine Verwerfer vernichten}
1. Die Hiiufigkeit: Verdoppelung - Wie Mk die Anzahl der Stellen gegenüber Q in etwa verdoppelte, so hat der Mk-Verdränger Mt (gemäß seiner Tendenz zur Stereotypisierung: restringierter Code) wiederum die Häufigkeit gegenüber Mk verdoppelt: Mt 30 : Mk 14 : Lk 25+ 1 : Joh 13 = ( Mk 14 + 5) + (Q 8 + 3) - (a) Dabei hat er alle Mk-Stellen übernommen. Mk 8,31 ist nach Mt 16, 13 vorgezogen, um wie 25,31; 26,2 eine Überschrift zu bilden. 2 Dabei kann auch eine Rolle gespielt haben, daß Mk sein erstes Verwerfungs/Rehabilitierung-Orakel nur in indirekter Rede anbot (was Mt übernimmt) und damit MS faktisch im Munde des Erzählers statt Jesu selbst bot Mt bringt also tendenziell noch konsequenter und strenger MS-Aussagen nur als Selbstaussagen Jesu (falls er 9,6 nicht auch wie Mk als direkte Ihr-Anrede an die Leser versteht). Die Rückfrage Jesu Mt 16,13 bildet vielmehr einen Abschluß des ersten Buchteils, der auf die Eröffnung der MS-Aussage 8,20 rahmend zurückweist. Mt 26,2 hat er die Erzählung von Mk 14, 1 bewußt 1 Zum mt Ich-Idiom MS vgl. TöDT 1959: 85-8.254-6; COLPE 1969: 462-5; KINGSBURY 1976: 113-22 (dgg. 1988}; THEISOHN 1975: 152-82; GUNDRY 648; PAMMENT 1983; GEIST 1986; SCHENK 1987: 91-3.305-7; NEIRYNCK 1991: 172 f.; HOFFMANN 1991: 172-84; HOOKER 1992: 196-8; WEISER 1993: 100-4. 2 COU'E 1969: 464; jEREMIAS 1970: 25hJ; nicht aber um mit V.27f. als Abschluß eine Rahmung zu komponieren; gg. HoFFMANN 1991: 173.
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>Matthäus<
in direkte Rede gesetzt, 3 um in dieser Überschrift MS einbringen zu können. - (b) Er hat wohl auch alle Q Stellen unverkürzt übernommen (und Mt 5, 11; 10,32 hat wohl nicht er gekürzt, sondern erst Lk erweitert; s.o.). - (c) Die von ihm allein gebotenen Belege dürften alle R-Mt sein: - (c 1) Davon ist nur die letzte 26,2 eine Vermehrung der mk VerwerfungsOrakel mit Überschriftcharakter (typisch mt Bildung von Themaangaben wie 16,13; 25,31). 4 - (c2) Alle vorherigen zusätzlichen Stellen zeigen das Interesse des Mt an der Vermehrung der Parusie-Stellen (die von 3 Mk- + 3 Q-Stellen von Mt auf 12 verdoepelt wurden, also auf f~st SO% seiner Belege überhaupt, wobei natürlich Uberschneidungen und Ubergänge vorliegen): - 10,23 b Ergänzung zu mk V. 21 f. als Begründung der Imperativs V. 23 a (s.o. "* Q); - 13,37.(38).41 (AIIegorie-Entschlüsselung); 5 - 16,28 (von V. 27 = Mk her dupl. als Abschluß); 6 - 19,28 (Q mit Gerichtsthron erweiterend analog zu 25,31 )/ - 24,30 a >Zeichen des MS< nach V. 3 verstärkend zu Mk 13,26. 8 Das stellt hier klar eine Erweiterung um den Gerichtsaspekt gegenüber Mk dar, der sich hier auf die Sammlung der Envählten beschränkte.9 - 25,31 einleitende Überschrift zur Urteilsverkündung. 10
2. Die spezifisch mt Umstrukturierungen 2.1 Für Mt kennzeichnend sind neben der Überschriftenbildung die Häu-
fung aufeinander folgender Doppelnennungen des MS (6mal ): -Mt 13,37f.: 41; 16,27: 28; 24,30a: b; - Mt 19,9 : 12 = Mk; Mt 24,37 : 29 = Q; Mt 26,24 a: b = Mk. Von den 3 neu gebildeten Doppelungen bezieht sich nur Mt 24,30 a.b auf dasselbe Ereignis, die Parusie (inspiriert von der anschließenden QVorgabe), während die beiden ersten Erhöhung und Parusie miteinander verbinden, was von der Abschlußstelle (26,64 = Mk ohne morphologische lßULTMANN 1931: 341; ßURKETr 1994: 51865. 'Vgl. TöDT 1959: 139; CONZELMANN 1967: 152; COI.PE 1969: 464; jE REMlAS 1970: 2501'~· s jEREMIAS 1970: 25029; TimSOHN 1975: 183.182-90). 6 CONZELMANN 1967: 152; jEREMIAS 1970: 2502s; j. COLUNS 1974: 64. 1 CONZELMANN ebd.; THEISOHN 1975: 161-75; BROER 1975. 1 jEREMIAS 1970: 252. 'HOFFMANN 1991: 17 4; HOOKER 1992: 195. 10 Vgl. CONZELMANN ebd.; jEREMIAS ebd.; THEISOHN 1975: 175-82.
Die spezifisch mt Umstrukturierungen
127
Doppelung des Subjekts) her gebildet ist (eine Vertrautheit des Autors mit rhetorischer Ausbildung kann vorausgesetzt werden)} 1 2. 2 Erst Mt machte den MS zum >Richter<. Kennzeichnend mt ist die Bindung des Endgerichts an den MS Jesus als Richter. Gerichtsmaßstab ist der Inhalt des mt Jesus-Buches. Diesem Gericht ist jeder unterstellt (während Mk nur an der Rehabilitation der Vertrauten orientiert war und den MS noch nicht als >Richter<, sondern nur als Vindikator der Seinen stilisierte). Kennzeichnend ist die generalisierende Umformung des Abschlusses von Mk 8,38 in Mt 16,27 »und dann wird er jedem entsprechend seiner Praxis vergelten« (IV 61,13 = Spr 24,12). Hier wird der MS explizit als Richter definierend eingeführt. 2.3 Nur Mt hat in den Evv. (und zwar nur in Kap. 24) den (LXX noch nicht terminologisch geprägten) Ausdruck 1taQouaia (eschatologisch von 1Thess 2,19; 3,13; 4,15; 5,24; lKor 15,23 undjak 5,7f. her übernommen), und zwar 3mal in dem ihm eigenen Syntagma >Parusie des MSc (24,27.37.39) als Antwort auf die Schülerfrage 24,3 nach >deiner Parusie< (= königlich herrscherliehe Ankunft zum den Gehorsam lohnenden Völkergericht).12 »The use of the word indicates that for Mt the arrival of the SM is now an expected event about which teaching can be given, whereas in the three eschatological sayings found in Mk, the idea that he would come was being introduced.« 13 Dazu kommt noch von dem Frageinhalt V. 3 nach dem >Zeichen deiner Parusie< her auch noch in der Antwort V. 30 das ebenfalls rein mt Syntagma >Zeichen des MS< (nach V. 3 synchron, nicht vorlaufend gedacht). Damit wird es wohl nicht zum Synonym für >Parusie<, 14 wohl aber zum Hyponym und dürhe in dem »Thron seiner Herrlichkeit« bestehen. 2.4 Nur Mt kennt >Engel des MSc (Mk 13,27 fehlt es in B [Kat 1] wie L,
0235 [2.Kat.] und ist bei 01 C 9 sekundäre Angleichung an Mt); er hat 4mal red. pronominalisierend >Engel< zu solch spezifischen Gerichtshelfern gemacht: 13,41 ( + V. 49 anaphorisch verkürzend wiederholt als 5. Stelle); 16,27; 24,31 (red. >sie< sammeln seine Erwählten); 25,31 (anaphorischer Art. mit Antonym V.41 >Engel des Diabolos<) 15 Diese Strafengel des MS sind auch in der Drohung 18, 10 im Blick, sei es, daß man den Gen. final auflösen kann >Engel für die Kleinen< (als 6. Stelle), 16 sei es im Blick auf 1992: 77-84. 1987: 17f. u HOOKER 1992: 198. 14 So epexegetisch FENTON 389; IS GJ.ASSON 1988: 266. 16 SCHENK 1987: 7. 11
Vgl.
STANTON
USCHENK
80RSCH
1967: 360f.;
8URNE1T
1981:338-52.
128
>Matthäus<
22,30 epexegetisch, daß sie durch ihre Auferstehung zu Engeln werden, was auch 19,28 für das Sitzen auf 12 Thronen als Richter als implizierte Voraussetzung anzunehmen ist (7. Stelle in der semantischen Tiefenstruktur). Spezifisch mt ist also, »daß die Engel und ihre endzeidiche Tätigkeit ganz der Autorität des MS unterstellt« wurden; »eine solche Zuordnung des himmlischen Hofstaates JHWHs zum MS findet sich weder in apokalyptischen Zeugnissen noch in den christlichen Vorgaben des Mt.« 17 Auch die Schilderung des Osterengels Mt 28,2 f. ist an den mt Jesus (auf 24,27; 17,2 rückweisend) angeglichen.
2. 5 Nur der mt MS hat einen Gerichtsthron: 19,28 a von den >Thronen< der Schüler Q 22,30 her erweitert und 25,31 dupliziert als Metonym zu seiner ßoo~ia. 18 »Here the SM sits on his own throne (rather than simply at God's right hand, as in Mk 14,62) and the glory is also his own (rather than being the glory of his father, as in Mk 8,38, or the glory which simply accompanies him in Mk 13,26 ). Moreover, he is clearly understood to exercise judgement.« 19 2.6 Auch der mt MS bekommt (wie parallel, aber wohl unabhängig von-
einander dann noch stärker bei Lk) >seine< eigene 66~a (der Schritt ist nicht groß, da schon Q 12,27 Salomo seine spezifische Doxa kannte und Q 4,6 alle Königreiche ihre Doxa haben): 25,31 a und in der Näherbestimmung zu Thron 19,28 25,31 b (als Metonym für >seine< Basileia), die als Gen. qualitatis zu >Thron< steht (dgg. noch mit Mk in Mt 16,27 >Doxa seines Vaters<, während die absolute Verwendung 24,30 wohl schon von 19,28 her zu entschlüsseln ist). 2. 7 Nur der mt MS hat eine eigene ßamAf:ia: Die Weltherrschaft des mt
MS ist (entsprechend der Verwendung des Nom. agentis >König<) durch die christologische Verwendung mit anaphorischem Possessivum als Rückweiser auf die Selbstprädikation MS gebildet: Mt 4 : Mk 0 : Lk 0 (da Lk 1,33; 22,29 f.; 23,43 semantisch anders strukturiert sind, andere Wortfeldbezüge haben): 17 HOFFMANN 1991: 17 3 f.179; er irrt aber, wenn er für 1HenSim eine Nebenordnung annimmt; vgl. dgg. J. COLI.INS 1992: 452 f.: .. While the SM is distinguished from other angels [Michael in 60,4-5; 69,14; 71,3; the four archangels 71,8.9.13], his rank is higher than theirs«; 40,1-10 ist er neben Gott sogar Adressat einer Eulogie aus dem Munde eines Erzengels. 11 SCHENK 1987: 91 f.; vgl. THEISOHN 1975: 152 ff. •Sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit• zum •Gericht• von 1HenSim 45,3; 47,3; 55,4; 60,2; 61,8; 62,2f.5; 69,27.29 für direkten Einfluß - skeptischer KNIPP 1979: 356 f.; BRANDENBURGER 1980; dahinter steht die von Ez 1; 10 her inspirierte Thronvision 1HenAngel 14,18-20, von der sowohl Dan 7 als auch später 1HenSim abhängig sind. 19 HOOKER 1992: 197.
Die spezifisch mt Umstrukturierungen
129
- 13,41 ist die ganze Zeitepoche vor der Parusie20 als sein >Herrschaftsbereiche bezeichnet - und das ist nach V. 38 a der Kosmos als Menschheit (vgl. 28,18 >>alle Völker«) und darf darum nicht auf die Kirche eingegrenzt werden: 21 der weltweite nachösterliche Aktionsraum, der zugleich noch der des Satans ist. Als >guter Samen< sind die Schüler Jesu die >Söhne der Basileia< des MS (V. 38 b als weiterer hierher gehöriger Stelle). - In 16,28 (gg. Mk christologisch variiert) ist der Bezug weniger lokal als funktional >als König<, da hier die Präposition vom Verb abhängig ist, 22 wobei aber auch an seine nachösterliche Königsmacht gedacht ist und somit nicht ein genuiner »Parusiespruch« vorliegt, 23 sondern eine Weissagung, die sich wohl nicht nur unmittelbar anschließend sofort in der >Verklärung< erfüllt,Z 4 sondern auf 28,16 ff. vorweist. Man könnte vielleicht sagen: Jesus erscheint vorübergehend als auferweckter Gerechter zur Bestätigung seiner Jüngerbelehrung. 25 Da auch Mt Ostern als Legitimation versteht, ist Basileia hier identisch mit der Exousia von 28, 18 als legitimierter Herrscherstellung. - Auch 20,21 ( + Mk) ist von V. 18 her der MS >Bezugssubjekt< und die >Auferweckung< von V. 19 her der Zeitbezug, da Mt V. 20 mit daraufoin das Gespräch engstens daran bindet: Infrage stehen im übrigen die Zebedäus-Söhne als gerade diejenigen, die an der vorangehenden Oster-Vorwegnahme 17, 1 beteiligt waren, was betont zu nehmen ist, da sie sonst bei Mt gestrichen werden: Die abgewiesene Fürbitte ihrer Mutter richtet sich bei Mt auf nachösterliche Führungspositionen und wird somit als ein Mißverständnis von Ostern zurückgewiesen; V. 25 ff. stellt dem darum den Gegensatz von unterjochenden Herrschern der Weltmächte einerseits und dem gegenseitigen Dienst in der Schülerschaft des mt Jesus untereinander andererseits entgegen. Auch hier ist also nicht an die eschatologische Festtafel von Mt 8,11 gedacht. 26 Mt hat also weder »Zukünftige Basileia
Gg. SCHWEIZER 201 z. St. FRANKEMÖLtE 1974: 244 f. mit LoHMEYER 224; GRUNDMANN 349-51; TRILLING 1964: 153; WALKER 1967: 94(.,99-101; STRECKER 1971: 218 f.; VöGTLE 1971: 266-71; RADEMAKERS 1972: 38; FIEDLER 1976: 93 gg. KLOSTERMANN 125; ScHMID 225; jERFMIAS 1965: 80; ScHNACKENBURG 1965: 115.188 f.; BORNKAMM 1970: 41; GOPPELT 1980: 565 f.; RotOFF 1992; 1993: 160 f.: ·Die Kirche als corpus pmnixtum«. Gegen diese Klassifikation ist einzuwenden, daß nicht die mt Kirche per definitionen ein •corpus permixtum• darstellt, sondern die Menschheit als paaW.ia toü uioü toü civ6Qnou. UGAECHTER 561; TRILLING 1964: 153;jEREMIAS 1971: 101; VöG"nE 1971: 267f.; KRETZER 1971: 142; NüTZEt 1973: 286f.; FIEDLER 1976: 93. n Gg. FRANKEMÖLtE 1974: 244; SCHWEIZER 226. lA Von GuNDRY 341 bestritten, der aber V. 28 zu Unrecht mit V. 27 identifizierend parallelisiert. 25 NüTZEt 1973: 287. 26 Gg. SCHWEIZER 259 - oder aber die eschatologisch gemeinte Bitte ihrer Mutter •stillschweigend korrigiert«: FIEDLER 1976: 93. lO
11
130
>Matthäus<
Gottes und Basileia des MS identifiziert,« 27 noch ist rein formal von einer generellen »christologischen Neukonstruierung des Basileia-Begriffs durch Mt« zu reden. 21 Mt hat vielmehr eine eingegrenzte und sehr spezifische Auffassung von dem, was er mit >Basileia des MS< bezeichnet: das »gemeinsame Operationsfeld des MS und des Satans« vor der Parusie. 29 Das Konzept des universalen MS-Menschheitskönigs ist mt von dem des partialen Messias-Israelkönig zu unterscheiden. Auch das Verhältnis der MS-Basileia zur künftigen Vater-Basileia (13,41. 43) ist deutlich sukzessiv und nicht nur funktional bestimmt. 30 Es liegt vielmehr eine klare Periodisierung vor: Die MS-Basileia ist die Menschheit, in der er durch seine Boten den ))guten Samen« aussäen, also alle Nichtjuden zu Jüngern machen will. 13,41 ist also mit 28,18 zu identifizieren. 31 Mt umschreibt damit die Wichtigkeit seiner eigenen Gegenwart mit dem direkten kommunikativen Ziel, den Lesern sein Buch und allein dieses Konzept als gegenwartsverbindlich und endgerichtsheilsam in der Vergangenheit Jesu proklamiert sein zu lassen.
3. Die Funktion des MS- Idioms in der mt fesulogie 3.1 Von der mt Verteilung her, daß dieses Vorzugssyntagma nur im Munde
Jesu (also nie als ,Jlrädikationc) neben anderen Selbstbezeichnungen vorkommt und überhaupt erst ab 8,20 (wie par. auch die zum MS komplenyme Selbst-Aussage >mein Vaterc erst seit der Bergrede verwendet ist (7 ,21: lSmal aus Q 10,22 multipliziert) - also in dem Handlungskomplex Kap. 8-9, der so eng mit der Bergrede zusammengebunden ist, muß man diese Funktion bestimmen. Da beide Wendungen erst erscheinen, nachdem das mt Gottessohn-Konzept schon fest installiert ist, ist davon auszugehen, daß Mt wohl keine spezielle >MS-Christologie< als eigenes Konzept gibt, wohl aber spezielle Aspekte seiner >Hyiologie< zeigt. R-Mt 25,31 : 34 sind v Gg. STilECKER 1971: 166f.; PAMMENT 1981: 220 f. mit ALLEN, McNEILE, SCHWEIZER dgg. m. R. FENTON, Hlll, GREEN z. St. für die Unterscheidung zweierverschiedener Entitäten. za Gg. FRANKEMÖltE 1974: 244, weil semantische Fehlkategorien wie »christologisches Verständnis•, ..Transfonnation• oder •Interpretation• das entscheidende Zeichenproblem der Code-Analyse verkennen. 29 VöG·n.E 1971: 268; HOFFMANN 1991: 174: ·die Herrschaftsphase der Erhöhten Mt 28,18 bis zur Vollendung dieses Äon•; die Basileia des Vaters •löst nach dem Gericht die ·Basileia des MSc ab und bezeichnet den vollendeten Heilszustand ... JOGg. FRANKEMÖlt 1974: 243-6.27])1, was selbst TRILUNG 1964: 15443 zugibt, bei aller vorherigen Tendenz (ebd. 151-4.152), holistisch von der »gegenwärtigen Gestalt [ !?) der [ = einzigen ! ? W.S.) Basileiacc zu reden. ll FIEDLER 1976: 94 f.
Die Funktion des MS- Idioms in der mt Jesulogie
131
MS und >mein Vater< auch direkt aufeinander bezogen. Es liegt auch bei Mt kein tatsächlicher >messianischer< Titel, sondern eine Selbstbezeichnung vor, der auch im Rahmen seiner sonstigen Prädikationen kein eigenständiges Konzept zugeordnet ist 32 3.2 Von der bloßen Verbindung der Ausdrücke her, bei der R-Mt auch >König< als Renominalisierung von MS auftritt (25,31: 34.40), ist es einer hinreichenden semantischen Analyse auch nicht zuträglich, von der Annahme einer mt Identifikation des MS-Konzepts mit einem übergeordneten Königs/Messias-Konzept auszugehen, 33 da die dabei vorausgesetzte Konstanz der Zuordnung von Ausdruck und Konzept so nicht gegeben ist, sondern verschiedene Code-Wandel sich überschneiden. 3.3 Deutlich gehört der Ausdruck MS als solcher nicht nur in die mt Eschatologie (wiewohl er mit der Einführung der Richter-Funktion einen besonderen Beitrag liefert), sondern in die mt Jesulogie und markiert nur die Einheit der Person über alle Phasen hinweg. Die Häufigkeit der nur oder auch eschatologischen Stellen bei Mt (12mal : Mk 3 : Lk 10)34 beruht auch auf der Einbeziehung des Q-Materials und der damit möglichen Affinität mit der erschienenen Weisheit ( = Sohn) in Menschengestalt 35 Daß Mt damit auch eine Präexistenz behauptet hat, 36 beruht auf einer textlinguistisch unmöglichen Abwertung von Mt 1, 18 ff. als einer angeblich isolierten Stelle, auf die Mt angeblich nie mehr zurückkomme, was dem Charakter der Renominalisierungen im Laufe der Textsequenz widerspricht wie der leserleitenden Funktion gerade des Prologs als solchem. 37 u STRECKER 1971: 125 f.; KINGSBURV 1995: 371: ,.for its part ·SMe . . . I regard it not as a messianic or even christological titel, but as a technical termcc (vgl. DERS. 1988; 1989 Vorwort, in Revision seiner Darstellung von 1975). nGg. BRANDENBURGER 1980: 43-5.51-5.131-8. :WGg. HAHN EWNT 3,928 ohne Mt 16,28. n CHRJST 1970: 87 f. 36 ALLioN 122 f. sah sie Mt II ,27 explizit, CHRIST 1970: 91 implizit gegeben, während FISCHER 1970: 113f. sie an allen ·Sohne- und •Vatere-Stelien als •stillschweigende Voraussetzung seines Denkensec annehmen wollte. lT Da Mt 4, 17; 16,21 als thematische Überschriften die entscheidenden Gliederungsmerkmale des Textkorpus darstellen (LoHMEYER, Klu:JIITZ 1964, ScHMAUCH 1967, KINGSBURY, GNILKA, SCHENK, D. R. BAUER u. a.; vgl. weiterführend HELUiOLM 1995: 42-51 gg. die Einsprüche von NEIRYNCK 1991: 141-82 u.a.), ergibt sich klar der Umfang des Prologs Mt 1, 1-4,16. Dessen innere Struktur wird durch die Repititionen als wiederholender vierteiliger Parallelismus bestimmt, der Antwort auf die Grundfragen nach der Leitfigur der Biographie gibt (gg. das Unverständnis des narrativen Programms auch des Mt bei ScHNELLE 1994: 264-7, wo Mt 1-2 immer noch unter der nicht beschreibungsadäquaten, weil funktions-unspezifischen Klassifikation von bloß oberflächlichen Inhaltsangaben .Vor- und Kindheitsgeschichtee erscheinen wie 3, 1-4,11 •Johannes d. T., Taufe und Versuchung Jesue und 4,12-25 ·Der Beginn des öffentlichen Wirkens Jesue; das steht gegen die seit STENDAHL 1960 und
132
)Matthäus•
3.4 Nicht textsemantisch zureichend scheint mir die Bestimmung, daß der mt Jesus sich damit »schon jetzt als der apokalyptische Völkerengel Israels, der sein Volk anfangshaft in die (?! WS) Gottesherrschaft einführt und seine Herrschaft im Weltgericht vollenden wird.<< 38 3.5 Weder die von
Q und Mk vorgegebene Abfolge der MS-Erwähnungen
noch die mt komponierte Textsequenz lassen den jeweiligen Leser einen Ausgangspunkt bei einem eschatologischen Konzept von MS erkennen, sondern das Gegenteil: A: 8,20; 9,6 => 10,23. B: 11, 19; 12, 8.32.40; 13,37 => 13,41. A': 16,13 0 C: 16,28 <::::16,27 (Umkehrung im mittleren Cluster). D: 17,9.12.22 => 19,28. => 24,27.30 a.c.37.29.44; 25,31 E: 20,18.28 D': 26,2.24 a.b.45.64c => (64d). 3.6 Eine Identifikation von MS und Sophia liegt bei Mt wohl nicht vor, 39
da die Vorstellung einer Präexistenz und Inkarnation von dem mt Wortfeld der verheißenen )Erfüllungs-Sohnschaft< mit dem ihrer Jungfrauenzeugung (Mt 1,21 f.25; 2,15) als bestimmendem Element her ausgeschlossen ist 3. 7 Einen Ausgangspunkt bei der Trichotomie der Formgeschichte in irdische, leidend-auferweckende und eschatologischen Verwendungen zu nehmen, 40 empfiehlt sich wegen des atomistischen und a-historischen Charak-
die im Anschluß an ihn erreichten Einsichten in die Struktur: 0. R BAUER 1988: 7 3-84 ): A I, 1-17 Wer? (letzter König in Eröffnung des 4. Zeitalters) B 1,18-25 Wie(so)? (der geborene Gottessohn) C 2,1-18 Wo? Rettung aus Gefährdungen (3-Schritt) D 2,19-23 Woher? (aus Ägypten) A' 3, 1-12 Nach wem? (mt Täufer mit gleicher Botschaft) B' 3,13-17 Wie(so)? Göttlicher Beweis seiner Gottessohnschaft C' 4,1-11 Wo? (Nicht!- )Gefährdung (3-Schritt) D' 4,12-16 Woher? (4,12 I. Verfolgungsentweichen). ll So OORMEYER 1992: 1371 als angeblich .. spezifisch apokalyptischer Hoheitstitel .. zur .. verrätselung der geheimnisvollen Identitätjesua, mit der er »gleichzeitig Vollmacht, Niedrigkeit und Weltherrschaft ankündige.. , dessen •Ausstrahlung trotz der Häufigkeit blaß .. bleibe- unter Berufung auf Klu:TzER 1971: 142ff.; MAGUERAT 1981: 69ff.; STANTON 1985: 1924 f.; GNILKA 2,539 f. YIBehauptet von SUGGS 1970: 58 »jesus is Sophia incamate•; ScHWEIZER 1974: 54-7; BURNETI 1979: 92-4; 0ElJI'SCH 1987: 103f.; LIPS 1990: 282-5; dgg. VERSEPUT 1986: 115 f.; VOU.ENWEIDER 1993: 297 f. 40 BULTMANN 1931: 124.133.161-5.
Die Funktion des MS-Idioms in der mt Jesulogie
133
ters dieser Klassifikation auch für Mt nicht, 41 da dabei semantische Konturen eingeebnet werden und andererseits Aporien enstehen wie: - daß »auch der Begriff MS« sowohl Passion 26,2 wie Weltgericht 25,31 umschließt, 42 -oder: 9,6 ist Sündenvergebung mit MS verbunden, während es 1,21 f. mit dem gottgezeugten Sohn verbindet. 43
3.8 Semantisch ist die Antwort auf die Frage, ob Mt das Ich-Idiom MS unabhängig von seinen beiden Bestandteilen semantisch einheitlich gefaßt hat oder die beiden Bestandteile (noch oder wieder) Träger eigener Bedeutungselemente sind, ungelöst. Im zweiten Falle bieten sich als Alternative - entweder vom mt Gottessohnkonzept her ein expexegetischer Gen. an: der >Sohn< als >Mensch<, 44 was immer auf das Proömium und seine Jungfrauenzeugung zurückweisen würde (wohl weniger speziell auf die Überschrift 1,1 uioü .1-aui.B uioü "APQOO.f.L; andererseits ist auch 13,55 o toü ttxtovo~ uio~ ein ironischer Rückweiser auf die göttliche Zeugung); - oder aber wegen der alle Phasen umgreifenden und auf alle >Menschen< ausgerichteten Verwendung ein finaler Gen.: Der >Sohn< forden Menschen, der universale Menschheitskönig (Relation zu >Mensch[en]< 9,6 : 8; 4s 16,13 a : b; 16,26 : 27; 17,22 a : b; 26,24; daneben synonym auch zu KOCJf.LO~ 13,38 bzw. E9V11 25,31 ). 3. 9 Die mt Lehrer/Schüler/Gegner-Biographie beansprucht klar universal und absolut (1,1; 28,19) >das Evangelium< (4,23; 9,35; 24,14; 26,13) für >das neue Volk< (21,43) zu sein. 46 Es ist im Blick auf seinen erzählten Lehrer wie dessen Schüler sicher eine »inclusive story,<< 47 aber der mt >MS< ist bei ihm kein >inklusiver< Terminus. 48 u HOOKER 1967; MAooox 1972; SCHENK 1972; zur Notwendigkeit der Modifikationen vgl. auch EDWARDS 1969; 1971. ~Worauf STRECKER a. a. 0. gg. TöDT 1959: 79, der etwa das Element des Passionsbezugs bei Mt ausgrenzen wollte, insistierL KINGSBURV 1976: 58.65.113 f.117 -22, der aber nicht zu einer schon zureichenden Bestimmung kommt, weil er in der Relation beider darin falsch ansetzt, daß er Gottessohn primär als bekennende Prädikation verstehen will, wovon er MS mit »publiccc als semantische Opposition abhebt; da aber Gottessohn nicht primär und ausschließlich •confessional• ist, so ist diese Relation zu präzisieren. Der Schülerbezug ist bei Mt stärker als es KINGSBURY veranschlagt, aber auch nicht so stark, wie GEIST 1986 (analog zu PAMMENf 1983) den mt MS ekkJesiologisch verengt. "B/0/R 167; so ScHENK 1987; oder qualitatis (B/0/R 165) •der menschliche Sohne, formal analog zu •Thron seiner Herrlichkeile (•herrlicher Throne). •s B/0/R 166 (vgl. Mt 1,11 f.; 4, 15; 10,5) = 9,8 Dat. commodi •zugunsten• (ScHENK 1963). .. STANfON 1992: 183-281; 1992 a; 00RMEYER 1992 . •, HOWELL 1990: 249-59. 4 Gg. PAMMENT 1983; GEIST 1986- ein Relikt der Frühphase der mt Redaktionsanalyse,
°
)Matthäus<
134
4.
Die einzelnen Belegstellen
4.1 Mt 8,20 (= Q): Die Bedingungen schrifigelehrter Schülerschaft
Von der mt Verteilung her, daß dieses Vorzugssyntagma nur im Munde Jesu (also nie als »Prädikation«) neben anderen Selbstbezeichnungen vorkommt und erst ab Mt 8,20 (analog zur Selbstdefinition durch >mein Vater< 7,21 erst seit der Bergrede) verwendet ist, nachdem das Gottessohn-Konzept schon fest installiert ist, ist davon auszugehen, daß Mt wohl keine spezielle )MS-Christologie< als eigenes Konzept gibt. 49 Mit seiner Einführungsstelle Mt 8,20 (aus Q vorgezogen und damit nicht mehr als Einleitung der Aussendungsrede verwendet!) gibt Mt insofern den Schlüssel, als er zugleich die Sturmstillung aus Mk 4,35-41 vorzog und beide in diesem Nachfolgekomplex Mt 8-9 (8, 1; 9, 9) miteinander durch die Stichworte )Nachfolgen< (8,19.22.23) und )Schüler< (8,21.23) verschränkte und durch )Befehlen< (V. 18) und )Gehorchen< V. 27 rahmte. Red. Stilisierung ist auch die Verwendung des Präsens historicum für Jesu Worte als Markierung jesulogischer Höhepunktsaussagen (8,20.22.26 vgl. V. 7 wie 9,6)so Durch V. 21 ))ein anderer der Schüler<< ist der vorgenannte Erste koordiniert und wohl doch nicht als Gegner kontrastiert. 51 Er wird auch als bloßer YQ«J.LJ.Lattu~ eingeführt (im Kontrast zu 7,29 >ihre< Schriftgelehrten). Das mag auch noch von dem Mt 8,17 voranstehend eingeführten Erfüllungszitat im Munde des Autors als direkter Leserorientierung abhängen. Mt dürfte also wie 13,52 sich selbst als Typ des ))zum Schüler der Himmelsherrschaft gemachten Schriftgelehrter<< (13,52; 23,34) im Blick haben,S 2 und somit ))a paradigm of scribal discipleship« 53 bieten (was für R-Mt 19,12 auch den Eheverzicht für das Himmelreich vor den 19,27.29 genannten Verzichten sozialer Sicherungen einschließt). Die Sturmstillung ist als Illustration das zugeordnete exemplum (vgl. V. 20 )Kopf legen< => V. 24 )schlafen<) durch die Anwendung auf eine Notsituation. So verbunden geht es um die Darstellung des wahren Charakters dieser Schülerschaft, ihrer Bedingungen, ihrer Gefährdungen wie ihre Bewahrungen, so daß sie die Gefährdungen nicht furchten müssen, und die endgültige Belohnung, weil Jesus-MS bei ihnen ist. Mt sieht den wo man Mt ekklesiologisch statt christologisch las (vgl. die 1itel von TRILLING, LE, ScHWEIZER): DONAl!UE 1994: 32 f . .. STilECKER 1971: 125 f. SOVgl. ScHENK 1976. 51 FLEDDERMANN 1992: 556 gg. KJNGSBURY 1976: 115.117; 1988. 52 GUNDRY 151 gg. SAND 184 f. u CHILTON 1992: 209 f. im Unterschied zum lk .. peripatetic discipleship.•
FRANKEMÖI.-
Die einzelnen Belegstellen
135
ruhelosen MS nicht primär als Verfolgten und Verworfenen, da YQ
4.2
Mt 9,6a (= Mk): Der die Zuwendung zu ihm mit Vergebung lohnende Menschheitskönig
Die 2. Verwendung, die mit der mk Eröffnungsstellle seine Herrschergewalt über die Verfehlungen ausspricht, ist Mt 9,3 gegenüber der Gegnergruppe von 7,29 ausgesprochen, wahrscheinlich aber noch weniger als bei Mk direkt an sie adressiert. Die MS-Aussage bildet nämlich nicht mehr den eigentlichen Höhepunkt der Erzählung, denn der Gegnerbezug wird mehr nebenbei erledigt und Mt 9,6 b setzt danach redaktionell neu (red. to·n:) zu einer dritten Szene ein, die mit mt Präs. hist. 55 das zweite und entscheidende Wort an den einseitig Gelähmten markiert. Die dreifach dreiteilige szenische Gliederung zeichnet diese Zuwendung als Hauptsache aus: - A 1 V.2a: Bringen, B1 V.2b: Jesus sieht ihren >Glauben<, C 1 V.2: Tröstung. - A2 V. 3: Gegnergedanken (antonym zu >Glauben<), B2 V.4 f.: Jesu Durchblick und Reaktion, C 2 V.6a: seine Zweckbestimmung an die Leser (i;ouaia als Selbstaussage würde den Autorkommentar von Mt 7,29 wie den Glauben des Centurio Mt 8, 9 bestätigen, als Autoraussage aber auch verstärken). - A1 V.6b: Befehl an den Kranken, B1 V. 7: dessen Gehorsam, C 1 V. 8 Gotteslob als Reaktion. Dabei wird das Stichwort der E~ouaia Jesu von V.6 a = C 2 als »zugunsten der Menschen<< (Dat. commodi ), 56 wiederholend als von Gott gegeben anerkannt und in seiner Wichtigkeit unterstrichen als Heilsennöglichung für alle. Mt bildet ein Wortspiel >MS< : >Menschen<, stellt aber keine Identifikation her (der von einer angeblich aramäischen Verwendung im generischen Sinn ausgehende Code-Vorschlag einer kollektiven Identifikation von Jesus mit seinen Schülern bzw. jeden Gerechten abzulehnen). 57
S.Gg. SCHENK 1987: 30S. n Vgl. zur (griech. wie lat. vorgeprägten) Funktion des mt Prlls. hist.: SCHENK 1976. "'Vgl. SCHENK 1963. s7 Gg. PAMMENT 1983; gg. FrrzMYER [Lk] S8S auch kein Indikator for generischen Gebrauch von ·MS•.
136
>Matthäus<
Damit ist klar, daß die Gen.-Verbindung in einem anderen Sinne als bei
>Sohn Gottes< zu verstehen ist. Beide Gen.-Verbindungen sind verschieden aufzulösen. Bei dem unbestreitbaren Zusammenhang beider kann eine Lösung darin bestehen, daß beide Stellen so gelesen werden sollen, daß ich, der Sohn (der immer den Gottessohn bezeichnet) gemeint ist, sofern er als Mensch auftritt (Gen. epexegeticus). »Zur Kennzeichnung des Menschseins Jesu« wäre die Wendung also nicht »erstmals bei IgnEph 20,2 gebraucht, dann Bam 12, 10; justDial 100,3,«ss sondern schon bei Mt (allerdings nicht als ein Gen. subj.). Diese Stelle könnte aber auch eine mt Codierung als finalen Gen. nahelegen: Der >Sohn für den/die Menschen<, der >Menschheitskönig.< Das gilt um so mehr, als Mt 3,2 bei aller Angleichung der mt Täuferbotschaft an die Botschaft des mt Jesus (4, 17) dort den mk >Erlaß der Verfehlungen< für dessen Taufe gestrichen (ja sogar in das mt religionsgesetzlich vorgeschriebene jesus-Mahl 26,28 permutiert hat!) und sie so ganz dem mtjesus zugeordnet hat. Mt 9,6 hat in diesem Sinne keine täuferische Vorläuferstelle, wie es bei Mk der Fall ist. Der mt Leser muß darum das Auftauchen der >Vergebung< hier und die Argumentation ganz anders lesen als der Leser des Mk dessen Segment im jeweiligen Makrotext.
4.3 R-Mt 10,23 b: Der kommende Gerichtsherr als Entlaster seiner
verfolgten Boten Das als gerichtliches für Mt typisches Amen-Wort dupliziert das AmenWort vom >Tag des Gerichts< (mt Syntagma), das Mt 10,15 den ersten Teil seiner Sendungsrede abschloß. Außer der perlokutionären Einleitung ist auch das Stichwort no>..~ als Q Reminiszenz dupliziert, während die Wendung vom >Kommen des MS< Q 12,40 dupliziert, diese hier aber durch V. 15 von vomherein schon unter der Gerichtsvorstellung codiert.s9 Die unmittelbare Funktion besteht in der Begründung des Imperativs von V. 23 a (dem vierten in der Reihe der Aufforderungen zu richtigem Verhalten unter den Bedingungen der Verfolgung (V.16.17.19) in diesem 2. Teil der Rede ( 10, 16 ff. ), die mt auf Verfolgungen konzentriert ist). Zugleich wird mit der Begrenzung auf >Israel< der einleitende Imp. von Mt 10,5 gerahmt: Die mt Sendung der Zwölf erfolgte letztlich zum Zweck des Erweises der Unbußfertigkeit der Städte Israels als Erweis von deren unabänderlicher Heillosigkeit (= 22,1-10 als 3. Teil der vorletzten Gerichtsrede;60 dagegen sind schon Mt 4,24 f. Leute aus >ganz Syrien< zu ihm So HAHN EWNT 3, 928. HOOKER 1992: 196. 110 Mt 21,12-25,46 Dreifache Verurteilung Israels wegen der Ablehnung Jesu als Warnung an die Buchlesergemeinde (WALKER 1967: 38.67 f.84 ): 51
S9
Die einzelnen Belegstellen
137
gekommen und die >Anhängerschafte [ öxA.m nolloi]~> 1 stammt u. a. aus der >Dekapolisc - also bestand die >mt Kirche< schon von Anfang an aus Heiden). Mt hat damit nach den ersten beiden auf den irdischen Jesus bezogenen Erwähnungen die erste Gelegenheit genutzt, um sein Gerichtskonzept vom kommenden MS einzubringen. Erkennbar aber bleibt, daß auch hier nicht nur der Parusieaspekt, sondern auch der Kontrast zu den verfolgenden Gegnern bestimmend bleibt: Es gilt im Dauerwiderspruch auszuharren ( = 13,36-43 weiter entfaltet), denn der >Sohn für die Menschen< (sofern sie auEtragstreu bleiben) kommt
4.4
Mt 11,19 (= Q): Dertrotz seiner guten Werke abgewiesene >Sohn für die Menschheit<
Mt 11, 19 bringt wieder ein (samt der ganzen Täuferrede nachordnend umgestelltes) MS-Wort ein, das von der Vorabbildung der Verwerfungjesu durch die Verwerfung des Täufers dominiert ist(= 21,28-32 1. Teil der vorletzten Gerichtsrede). R-Mt ist Jesus-Weisheit allerdings durch >ihre Werke< gerechtfertigt ( = V. 1 renominalisiert!). Diese sind es für R-Mt V. 20 auch, die diesen Verwerfungsspott über die genannten Orte begründen (V. 2 4 red. Gerichtsschluß mit Duplizierung von 10, 15 ). Es geht Mt 11,2-12,50 um die Verwerfung Jesu/2 der als Wundertäter größer ist als der Täufer (als wiedergekommener Elia V.14). DieseMS-Aussage über die Ablehnung durch die Gegner ist im Kommentar zur Allegorie in direkter Entsprechung zum im Munde der Gegner zitierten äv9Q001tO~ eingebracht Auch hier scheint die mt Selbstaussage vom Ich-Sohn als Mensch (bzw. wegen seiner >Werke< noch eher als >Sohn für die Menschheit<) ein Hyponym zu den Gottessohn-Aussagen als ihrem Supernym zu stehen (11 ,25-27). At 21,12-17 Tatfeststellung der Verwerfung jesu (Tempelbesitzergreifung) B t 21, 18-19 Gerichtsrede über das fruchtlose Israel (Feigenbaum) Ct 21,20-22 Warnung an die Schüler-Gemeinde (Gebets-Glaube) A2 21,23-27 Tatfeststellung der Verwerfung Jesu (Vollmachtskontroverse) B2 21,28-22,20 Gerichtsredet über das fruchtlose Israel wegen der tödlichen Abweisung des Täufers, Jesu, der Boten (22,1-10 Komm. zu Mt 10) C2 22,11-14 Warnung an die Schüler-Gemeinde (Gewand) Al 22,15-46 Tatfesteilung der 4 fachen Verwerfungjesu durch alle Gruppen als die ·Phalanx des Bösen• Bl 23,1-24,2 Gerichtsrede über (nicht mehr •an• !) das fruchtlose Israel Cl 24,3-25,46 Warnung an die Schüler-Gemeinde. 61 Vgl. ScHENK 1987: 349 f. 62 KINGSBURY 1993 zur Dominanz dieses Buchteils durch die Opponenten.
138
>Matthäusc 4. 5 Mt 12,8 (= Mk): Der letzte, geborene König Israels ist
als solcher Herr über den Sabbat Mt 12,8 dokumentiert im gleichen mt Buchteil (11,2-12,50) die 2. Ablehnung mit der permutierten 2. Mk-Stelle wiederum im Anschluß an die Aufnahme einer Q-Stelle eine direkte Gegneranrede. Dabei ist aber das bei Mk voranstehende Weisheitswort (und damit der Zusammenhang mit der Schöpfungsordnung) wie das adverbiale >auchc ausgelassen und die so stärker souverän orientierte Aussage als direkte Begrundung (y
4.6 Mt 12,32 (= Q): Die Ironie des vergehbaren Widerspruchs
gegen die Wirkungen, aber nicht der Wirkkraft Hier wird nun mit der 3. Verwerfungjesu direkte Gegneranrede fortgesetzt Die an sie gerichtete Unterscheidung vom vergehbaren Wort gegen den MS kann nicht >gegen mich, als den Sohn Gottes als Menschen< im Unterschied zur Lästerung des Geistes ( = des Geistträgers Mt 12,28: so wie ihr jetzt in eurem Beelzebulvorwurf 12,24) meinen; denn Mt unterscheidet so nicht zwischen einer quasi menschlichen Natur und der Gottessohnschaft, da er durch die Jungfrauenzeugung ja die Einheit des geborenen Gottessohnes betont hat Von einer finalen Codierung her (der, der der Sohn for die Menschheit ist), bekommt die Unterscheidung von Taten als Wirkungen gegenüber der sie bewirkenden Gotteskraft eher ihren mt Sinn. Und Mt 12,33-36 schließt das hier als Explikation unmittelbar an (mit dem redebezogenen red. V. 36 abschließend!) Auch schon der Anschluß von 12,32 an den mk übernommenen V. 31, der ja schon diese Verfehlung gegen den Geist (und mt ist sein Jesus der einzige Geist-Träger) als unvergebbar aussagte, läßt V. 28 a als ironische Steigerung verstehen (>sogar, wenn einer ... solltect\ die natürlich irreal gedacht ist (wohl weniger nur an unbedachte Worte gegen Jesus&S). "Ebd. "8/D/R 373,12 (äv statt &civ beim Relativum: 1073; 380,1b): .,Jn der Regel hat der Eventualis im Nachsatz Fut.« - im Unterschied zum Präs., wenn ein iterativen Fall vorläge (vgl. K/G, 2,474f.-6; gg. BEYER 1968: 176-8). 16 Die beliebte Deutung •aus Unverständnis .. (SAND 262 f.; GUNDRY 237 f. u. a.) wider-
Die einzelnen Belegstellen
139
4. 7 Mt 12,40 (= Q): Die Auferweckung als endgültiges
Abwendungszeichen for >Israel< Hiermit wird der mt MS abschließend ein drittes Mal in den Komplex der direkten Gegnerkonfrontation eingebracht (lnclusio zu Mt 12,8). Der JonaVergleich wird in mt Umdeutung der Q-Vorlage als das erste mt OsterOrakel nicht nur als Bestätigungbeweis Jesu an die Gegner gerichtet, sondern zugleich als Ansage des zu erwartenden Triumphs über sie als erste komplementäre Ergänzung deutlich ausgesprochen. Damit ist die Brücke zu den mt MS-Gerichtsaussagen hergestellt. Ostern ist ja für Mt durch das leere Grab ein so untrüglicher Bestätigungs-Beweis (OTJJ.U:i:ov), daß es nur von den aufgebotenen Grabeswächtern geleugnet werden kann. 66 Da dieses mt Abwendungs-Zeichen des MS als des geborenen Königs Israels zugleich das Zuwendungs-Zeichen des MS als Menschheitskönig für alle Heiden ist, so ist auch hier eine finale Codierung des Ich-Idioms bei Mt einsichtig. Wenn dann die Dublette Mt 16,4 ( = Mk) die inhaltliche Entfaltung nicht wiederholt, so ist durch den duplizierenden Eintrag des Jona-Zeichens vorausgesetzt, daß der Leser sie von Mt 12,40 her erinnernd einträgt, somit eine sachliche Wiederholung vorliegt.
spricht auch dem, was dem Leser von Mt 10,33 her geläufig ist, und ist aus der lk Konzeption (Apg 3, 17) eingetragen, während die mt •Heilsgeschichte• anders periodisiert ist und Ostern nicht funktional als solchen Einschnitt (vgl. zu Mt 12,40) der Gewährung einer zweiten Buße für jüdische Ablehner wertet. »Der Weggang von Jerusalem nach Galiläa - im Unterschied zur Engelrede nun auf ausdrücklichen BefehlJesu- signalisiert die heilsgeschichtliche Wende: Abwendung von Israel und Zuwendung zu den Völkern« (HOFFMANN 1988: 438). 66 EDWARDS 1971: 30-4; ScHENK 1983: 59-61; HoFFMANN 1988: 416-52: »Das Zeichen für Israel:« .. Die EigenWmlichkeiten der mt Ostergeschichte stellen nicht apologetische Abstrusitäten dar, sondern erweisen sich als zentrale Elemente seiner die Gesamtdarstellung des Evangeliums leitenden Geschichtsreflexion, deren bestimmendes Thema der Weg der Heilsgeschichte von Israel zu der Kirche aus allen Völkern ist« (ebd. 451 f.). Die Struktur des mt Epilogs unterstreicht das: Mt 27,57-28,20 Epilog: Die österliche Beglaubigung Jesu C= 12,28-40; 16,4): A (+) 27,57-61: Die Sicherstellung des Leibesjesu B (-) 27,62-66: Sabbat-Bruch der angeblichen Sabbat-Hüter Cantrum 28,1-10: Erfüllung des Jona-Zeichens B' (-) 28,11-15: Die Verneinung als offenkundige Lüge A' {+) 28,16-21: Die Selbstkanonisierung des Buches C= 16,13-20).
140
>Matthäus<
4.8-10 R-Mt 13,37.(38 b).41: Der Menschen sammelnde Menschheitskönig wird alle ihm Abtrünnigen bei seiner Parusie durch seine Engel vernichten lassen
Mt 13, 1-52 ist Jesu kafamaitische Abwendungsrede als kommentierende Antwort auf seine totaler Ablehung durch Israel in 11,2-12,50.67 Die Allegorie vom Unkraut (als zweier rivalisierender Vegetationen) Mt 13,24-30 stellt eine dualistische Umfomulierung des mk Vorlage von der selbstwachsenden Saat dar (Mk 4,26-29, insofern liegt hier ein Mk-Zusatz vor). Dieser ist inspiriert von der >Spreu< des Täuferworte Q 3,17, womit Mt hier 13,30 schließt, um wiederum Jesus- und Täuferbotschaft als gleiches Himmels-Basileia-Evangelium zu markieren. Die speziell an die Schüler gerichtete Entschlüsselung 13,36-43 lehrt: Erst und allein der Eintritt der Vater-Basileia (V.43) beendet den Widerspruch der Teufelsherrschaft als Ermunterung zu geduldigem Ausharren inmitten des Unkrauts (wie schon Mt 10,23). Der zeitliche Kontinuitätscharakter aller mtjesus-Phasen wie der Feindbezug werden im Allegorieschlüssel einerseits 13,37 daran deutlich, daß der Ieh-MS (als >Sohn for die Menschen< auch nachösterlich sinnvoller als >Gottessohn als Mensch<) den >guten< (dupliziert von Q 6,43) Samen sät, wie er V. 41 >seine< Engel sendet (red. duplizierende Jesuanisierung von Q 7,29 wie Mk 13,27), und diese dann aus dessen vorheriger ßacn.A.f:ia die Frevler aussortiert. Damit sind rückwirkend dann auch die >Söhne der ßacnM:ia< (13,38 b) als die der >ßaawia der MS< bestimmt (in Abhebung der Vater-ßaawia V. 43 ). Doch schon der anaphorisiemde Artikel bezieht die Gesamtaussage von V. 38 b auf V. 37, so daß sie zu den mt MS-ßamM:ia-Stellen gezählt werden muß. Daß also an verschiedenen Stellen (12,40; 13,37f.: 41; 16,4.27: 28; 26,64) der Ich-Sohn ./Ur die Menschen auch für die Phase zwischen Ostern und der Parusie verwendet wird, darf ebenso verwundem wie der gehäufte Gebrauch für die Parusie, da Mt ja die Vita Jesu als Einheit von seiner gottgewirkten Geburt bis zu seiner Parusie sieht. Darum wird der Ausdruck auf alle Phasen der Wirksamkeit Jesu angewendet, auch sofern er es mit seinen Gegnern zu tun bekommt. Wie Mt 10,23 der Parusieaspekt nach den beiden ersten Stellen vom >Irdischen< eingebracht wurde, so hier Mt 13,41 nach den 6 Stellen des Verwerfungskomplexes (11,19; 12,8.32.40; 13,37.38 b) als deren notwendiges Komplement.
67
Vgl. dazu grundlegend KlNGSBURY 1969: 130-7; 1993; lAMBRECI-IT 1977.
Die einzelnen Belegstellen 4.11
141
Mt 16,13 (= Mk): Die zusammenfassende Identitiits.frage, die die richtige Identifizierung provoziert
Wenn Mt 16,13 MS aus Mk 8,31 permutiert hat, so hat er durch diese Umstellung wieder das Wortspiel >Menschen< vs. >MSc erzeugt und beide direkt gegenübergestellt. Auch die Relation des Ich-Sohnes for die Menschen ist unterstrichen (von >Gottessohn< 14,33 her auf 16,16 hin). Damit wird nicht nur »die vollständige Austauschbarkeitcc von MS und jesuanischem Pronomen deutlich: »Für Mt besteht kein Problem, die MS-Bezeichung aus 16,21 nach 16,13 vorzuziehen und so aus dem IJ.E von Mk 8,27 durch MS und umgekehrt den MS von Mk 8,31 durch aÜ'tov zu ersetzen.cc 68 Im Munde des mt Jesus verweist dieser Autor damit auch auf seinen gesamten bisherigen Gebrauch von 8,20-13,41 zurück, um die Schüler am Ende des 1. Buchteils (4,17 -16,20) die Lehrsumme als Zwischenbilanz ziehen zu lassen (V. 15 mit höhepunktsmarkierendem Präs. bist.!), die V. 16 erfolgt (der Gesalbte, der Sohn des lebendigen Gottes), die V. 17 bestätigt ( = Buchinhalt) und V. 18 mit Lohnzusage quittiert (dieses >Petrusc-Buch selbst als bleibende Grundlage und Maßstab wie 28,20 a als abschließende Selbstkanonisierung).69 Mt hat eine neue MS-Überschrift gebildet.
4.12
+ 13 Mt 16,27.28 (= Mk): Die eröffnenden, das Buchende übergreifenden Definitionen am Beginn des 2. Buchteils
Natürlich hat man »auf das kompositionelle Arrangement der Gesamtszenecc zu achten; ob diese aber zeigt, »daß MtR offensichtlich bewußt im Kontrast zur MS-Aussage am Schlußcc (Mt 16,27 f.) »den MS schon in V. 13 einführt und so einleitend Jesus die Jünger fragen läßt, für wen die Menge den MS hält (gegen deren unzureichende Vermutungen wird am Schluß die überwältigende Hoheit und Würde Jesu herausgestellt),c/0 ist fraglich. Mit der Herstellung einer solchen Inclusio von Anfang und Ende würden die beiden Definitionen Mt 16,27f. mit V.17 zusammengebunden. Dagegen aber ergeben sich makrosyntaktische Bedenken: Der Einsatz 16,21 äno 'tO'tE ilQ(;a'to ö ·r"ooü; + Inf. entspricht genau der Eröffnung des 1. Buchteils in 4, 17 und eröffnet damit makrosyntaktisch den 2.
68 HoFFMANN 1991: 172 f. ., SCHENK 1983 a; gg. WF.ISER 199 3: I 02 ist für Mt 16, 17 nicht I HenSim 46,2 f. eine »auffällige Parallelecc, da dort der Visionär im Anschluß an die Vision den Deuteengel nach der Erklärung fragt. 70 So HoFFMANN 1991: 173; vgl. PAMMENI" 1983: 124; GEIST 1986: 127-43; LUZ 1,19.179 - modifiziert 2,485.
142
>Matthäusc
BuchteiF' Wie sich dort die Berufung der ersten Schüler anschließt, so hier eine ebenso grundlegend weiterführende Belehrung über das Nachfolgen (beidemale weist der Einsatz zugleich auf die folgenden Wiederholungen des Inhalts als deren Amplifikationen) voraus. In Korrespondenz dazu steht das an' ä.Qtt 23,39; 26,29.64, das dann auf die neue Phase (nach der im Buch dargestellten) hinausweist. Indem Mt also den Ausdruck MS aus dem Verwerfungs/Rehabilitierungs-Orakel herausnahm und ihn zugleich 16,27 f. als Abschluß für Erhöhung und Gerichts-Wiederkunft verdoppelte, ist dies als der Aspekt sachlich übergeordneter Wertigkeit gegenüber dem Aspekt der Verwerfung und Rehabilitierung markiert: (a) Mt 16,27 wird die besondere Qualifikation der Schlußphase der Wirksamkeit dadurch erhöht, daß Mt der mk Begründung ~EÄ.Af:l vorschaltet (woraus sich die Umformulierung in den nachfolgenden Inf. vom >Wiederkommen< ergibt). Damit ist nicht einfach eine bloße Umschreibung des Futurs gegeben, sondern der Vorsehungsplancharakter betont (vgl. schon 11,14 und danach 17,12.22; 24,6a, synonym zu Bti hier 16,21 wie 17,10; 24,6 bundfunktionsgleich zu Amen-Orakeln [hier gleich V. 28 als Auslöser für V. 27] wie zu Schriftverweisen). 72 Das wird weiter dadurch markiert und qualifiziert, daß der MS >in der Herrschergewalt (Bo~a) seines Vaters< kommt ( = Mk, was Mt 25,31 rahmend dupliziert bzw. dazwischen 19,28 >aufdem Thron seiner Herrschergewalt< erinnert), vor allem aber durch die mt Steigerung mit >seinen< Engeln. Schließlich wird der mk Nachsatz ganz ausgelassen und durch eine umfassenderer Aussage »und dann wird er jedem entsprechend seiner Praxis vergelten« aus 'V 61,13 ( = Spr 24, 12) ersetzt: »These final words make a significant change to the meaning of the saying, since Mt clearly depicts the SM as a judge meeting punishment and reward.c/ 3 »Der Kontext (vgl. vor allem 16,24 diff. Mk 8,34) macht deutlich, daß das angekündigte Gericht vor allem auch der Jüngerschaft gilt.« 74 Hier wird eine erweiterte Handlungsaussage über den MS gemacht, die über einen Satz hinausgeht. (b) Mt 16,28 ist der MS dupliziemd in das bei Mk anschließende AmenOrakel von V. 27 her eingetragen samt der Umformung der pamA.tia in >seine<, des MS, Herrschaft ( = 13,28.41 ). Der Zusammenhang aller Phasen vom In-Erscheinung-Treten (f:Qxto8at) des >Sohnes for die Menschen< in seiner Herrschergewalt wird deutlich, sofern sie hier im Unterschied von
71 KINGSBURY 1976: 1-39; SCHENK 1983: 71; 1987: 36; ScHNACKENBURG 5f.; GNILKA 99; SAND 326f.; HELLHOLM 1995- gg. den Einspruch von HILL 1984; NEIRYNCK 1991: 141-82, denn Mt 26,16 ist kein Gegenbeleg, da die Verwendung dort eindeutig mikrosyntaktisch nur auf den Vorsatz rückbezogen ist. nygJ. ScHENK 1987: 166f. n HOOKER 1992: 195. 7• HOFFMANN 1991: 173.175.
Die einzelnen Belegstellen
143
V. 27 nicht auf die Parusie, sondern (wie 12,40; 16,4) das österlichen In- Erscheinung-Treten 28, 16 ff. vorweist (und sich mt wohl nicht mehr im anschließenden vorübergehenden Erscheinen in der Herrschergewalt des rehabiliterten Gerechten in der Verklärungsvision erfüllt).
4.14-16 Mt 17,9.12.22 (= Mk):
Die österliche Rehabilitierung nach der Verwerfimg (a) Nachdem Mt 16,21 die Selbstbezeichnung aus der nur berichtenden, ersten mk Verwerfungs/Rehabilitierungs-Aussage ausgelassen war, fällt um so stärker auf, daß 17,9 (= Mk) zuerst mit der schon 12,40; 13,38.41; 16,4.28 vorgeprägten Vorhersagen an die Schüler über die österliche Rehabilitierung fortfährt Das verleiht ihr ebenso ein stärkeres Gewicht wie die red. Angleichung an die Urevangeliumsformel (ix vtxQv EytQ&fi). V. 5 ging wie bei Mk die Prädikation als Sohn Gottes voran. (b) Erst danach wird Mt 17, 12 ( = Mk permutiert) das erste Verwerfungsorakel (nciaxtlV \m' a\rtci>v) mit >MS< eingebracht und erst von der Analogie zum Täufer her erklärt (mit oih~ xai nachgestellt) wie unter das j.liA.Xtl des Vorsehungsplans gestellt. Diese Nachordnung entspricht dem Gesamtbefund, daß es eigentlich keine Mt->Passion< gibt, sondern er stärker hoheitlich handelnd auch dieses Geschehen bestimmt 7s V. 13 hat Mt ein ausdrückliches Verständnis der Schüler (wie komplementär die Unverständnis-Disputation von Mk 9,10 ausgelassen). (c) Mt 17,22 (= Mk 2. Orakel) erscheinen beide Aspekte zusammengebunden. Mt stellt sie red. mit j.lilltl ( = V. 12) unter das Vorzeichen des Planes, wodurch das >Preisgegebenwerden< im Inf. erscheint (in die Gewalt der >Menschen< nimmt das mk Wortspiel auf). Nach der aktiven Aussage über das Töten (V. 23) wird die Auferweckungsaussage (wie 16,21; 17, 9) an das Passiv der Evangeliumsformel angeglichen (ebenso wie 16,21 durch >am 3. Tage<). Damit entsteht eine Inclusion der Passiva, die die Tötungsaussage rahmt. Wie bei Mk ist auch hier an Gott als den Preisgebenden zu denken (während es bisher Mt 10,4.17.19.21 mit menschlichem Subjekt verwendet war). Trotz des mt Höhepunktes der Auferweckungsaussage notiert V. 23 eine große Trauerreaktion des Schüler ( = 26,22 nach Dahingabe-Ansage durch einen Schüler wiederholt).
75
Vgl.
FISCHER
1970; und i.e.
SENIOR
1982.
144
>Matthäus< 4.17 R-Mt 19,28 (+ Q): Der Gerichtsthron
Ehe die Orakel der Verwerfung und Rehabilitation wieder aufgenommen werden, wird Mt 19,28 den Schüler in einem Amen-Orakel der Lohn des Thronens und Richtens versprochen (und zwar über ihre Verfolger}, da Mt 19,1 ff. den Beweisgang des teuflischen Widerspruchs der Gegner gegen Jesu Gesetzeslehre nun für Judäa fortsetzte.u' Den Schülern wird in Anknüpfung an das 1. MS-Wort 8, 19 ff. bestätigt, daß sie des Lohnes für die alles verlassende Nachfolge gewiß sein können. Dieser Spannungsbogen zum Anfangsspruch wird ein Grund für die Einführung des Ausdrucks MS an dieser Stelle gewesen sein. Er erscheint hier zwecks temporaler Erläuterung des vollendeten Heilszustandes, der hier nicht >Vater- oder Himmels-Basileia< heißt, sondern mit naA.lyyEvEaia bezeichnet ist ( = Eintritt in den neuen Äon, der individuelle Unsterblichkeit bringt): 77 also wenn der MS sitzen wird auf dem Thron (von Q V. 28 b her dupliziert) >seiner< Herrlichkeit (Metonym für ßaal>..Eia: >Herrschergewalt<, 16,27 aufnehmend, aber durch >seiner< verstärkt}. 78 Das setzt ihre Verwandlung in Engel voraus wie umgekehrt ihr Richten ein Hinweis auf seine Richterfunktion impliziert. Analog zu 1HenSim »Ist der >Herrlichkeitsthron< vor allem der Gerichtsthron.« 79 Mt 25,31 wird das wieder aufnehmen.
4.18-20 Mt 20,18.(21).28 (= Mk): Der Gott Auftragstreue wird nach
seiner Verwerfung von Gott ins Recht gesetzt
(a) Die Zwölf erhalten bei der Annäherung an Jerusalem Mt 20,18 f. ( = Mk) die kommentierende Erinnerung an die MS-Orakel der Verwerfung und Rehabilitierung. Die Gegner sind typisch mt mit einem Artikel stärker als >Phalanx des Bösen< zusammengebunden, die Zielbestimmungen der Aulieferung an die >Heiden< werden V. 19 direkt final formuliert, wobei die wiederholte Pronominalisierung des MS und Verb weggelassen wird. Dagegen ersetzt Mt mk >töten< durch sein Vorzugsverb >kreuzigen< ( = 26,2, wie er es 23,34 auch für seine Boten einbringt; lOmal : Mk 8 : Lk 6+2). 80 Die Osteraussage wird wie bisher an die Evangeliumsformel angeglichen.
16 Vgl. BROER
1975. BURNETI" 198 3; SCHENK 1987: 18. 11 SCHENK 1987: 91. 19 HoFFMANN 1991: 177. 10 SCHENK 1987: 40. 77
Die einzelnen Belegstellen
145
(b) Die Osteraussage V. 19 wie der Ausdruck MS V. 18 ist Beziehungspunkt (V. 20 >daraufhinin deiner flaai.Atia.< Mt 20,21. Damit liegt wieder ein zusätzliches, pronominalisiertes MS-Wort vor. Die Fürbitte um kirchliche Führungspositionen werden mt also als ein Mißverständnis von Ostern erwiesen(= 23,8-12). Die Abweisung könnte sich auch auf den Geltungsanspruch von Schriften unter diesen Namen beziehen. Es liegt aber (wegen der Differenz der Phasen) kein Rückbezug auf die Throne von 19,28 vor. 81 (c) In der Zurückweisung übernimmt die abschließende Begründung vom Gesamtwerk des MS Mt 20,28 ( = Mk), das bei ihm noch stärker auf das pronominale Zwischenglied V. 21 zurückgebunden ist Durch die red. Einleitung coom:e (>wie ja auch<; Mt 10 : Mk 0 : Lk 2 + 3)82 verstärkt er den Gedanken des Vergleichs und der Nachahmung noch stärker als Mk, so daß bei ihm die Analogie zum Dionysos Lysios (bzw. Liber Pater) als >Befreier< noch stärker zur Geltung kommen könnte. Die Analogie, daß er seine Feinde zur Selbstvernichtung treibt Gudas 27,1-10 wie 27,25 das ganze Volk) wie die Seinen durch volle Nachahmung zur Freude eingehen läßt (25,21.23, wo sie nach 19,28 auf Thronen sitzen) würde das bestätigen. Die Nichtanwendbarkeit der MS-Dreigliederung der synoptischen Formgeschichte auf die mt Belege wird hier wiederum deudich, wo der beispielhafte Lebenshingabe als Kennzeichen der ganzen Dienstzeit erscheint (rückweisend auf die Eröffnungsstellen 8,20; 9,6).
4.21-28 Mt 24,27.30a.c.(36).37.39.44 (= Q!Mk); R-Mt 25,31: Der bald erscheinende Richter der Menschheit
Innerhalb der letzten großen Warnrede an die Gemeinde (Mt 24,3-25,46, die der 3. Verwerfungsrede über die [Ver-]Führer Israels 23,1-24,2 folgt nach deren 3. Tatfeststellung der Verwerfung Jesu 22,15-46) sind die 7 MS-Worte, die dazu alle gleichmäßig auf ihn als den als Richter Wiederkommenden bezogen sind, das dichteste Vorkommen im ganzen Buch (Cluster-Bildung; Mt 24,36 ist als 8. Stelle auf den gegenwärtig Redenden bezogen wohl noch hinzuzunehmen). Das wird unmißverständlich dadurch markiert, daß die 24,3 vorgegebene Einleitungsfrage nach der >Parusie< (red. mit Gen. MS) terminologisch - A einleitend 24,27 und - A' 1_2 erneut einleitend 24,37.39 aufgenommen wird (wohl in Differenz zum V. 36 als irdisch genannten >Sohn< wieder den Parusie-Faden aufzu11
Gg. mangelnd differenzierten Basileia-Konzepte bei BROER 1975: 155-7; SAND 406.
1Z
ScHENK 1987: 467 f.
146
>Matthäus<
nehmen), um dann jeweils von davon bestimmten, weniger terminologischen, verbalen Synonymen aufgenommen zu werden: 83 - B1_2 24,30 a q>
Die einzelnen Belegstellen
147
Beweis-Signal steht 24,3 : 30 im Sing. der Einmaligkeit dem Plur. der falschen Messiase V. 24 entgegen, der schon als Plur. in seiner Nichteindeutigkeit markiert ist und so den doppelten Aufruf zum Unglauben (V. 23.25) rechtfertigt Da schon das Licht des Blitzes auf die Bo~a des MS und damit konkret auf den Thron seiner strahlenden Herrlichkeit von 19,28 zuriickweist, so ist dieser strahlende Thron das mt konkrete ·Zeichen des MSc. Gerade das ·Sitzen< auf diesem Herrlichkeitsthron 19,28 wie 25,31 weist im unmittelbaren Kontext auf die Differenz der Phasen gegenüber dem hier 24,3 auf den Ölberg Sitzenden hin. Als erste und unmittelbare Folge dieses Erscheinens hat Mt den von ihm bei Mk vermißten Gerichtsaspekt eingetragen: 89 Es ist Anlaß zur •Trauerklage< ( == Q-Mt 11, 17) für •alle< Völker der Erde; was hier gemäß Sach 12,10 formuliert ist, heißt sonst bei Mt 8,12; 13,42.50; 24,51 •Heulen und Zähneklappern<. Daß dieser negative Gerichtsaspekt vor allem im Blick auf die Verfolgung der Schüler eingebracht ist, ergibt sich aus der Renominalisierung des Adj. von V. 9 (gehaßt werden von •allen< Völkern wegen meines Namens). (c) Die Fortsetzung Mt 24,30c ( == Mk, allerdings durch ini + •des Himmels< noch stärker verdeudichend an die angespielte Stelle LXX-Dan 7,13 f. angeglichen) ist formal parataktisch, semantisch aber begründend gemeint (weil sie den MS sehen). Die Fortsetzung V. 31 wird dadurch gesteigert, daß der mt MS natürlich •seine< Engel aussendet und sich dazu eines •großen Signalhorns< bedient (kein Musikinstrument; wohl direkt von 1Thess 4,16; 1Kor 15,52 her gewonnen; vgl. nebenjes 27,13;Joel2,1 auch Plut Sulla 7,2 f., wo das 8. Saeculum so eingeleitet wird) und sie natürlich red. •seine< Erwählten sammeln {Rückweis auf 13,39.41 ). Damit ist nicht mehr wie bei Mk nur deren Vindicatio bezeichnet, sondern ergänzt nun als positiver Gerichtsaspekt den V. 30 b eingebrachten negativen Gerichtsaspekt (d) Mt 24,36 ( == Mk) weist durch die Stichworte •Engel< und (jetzt redender, irdischer) •Sohne (urspr. LA mit 01 B 9) auf V. 30 f. zurück, so daß auch hier die Engel die des MS sein müssen und absolutes uio; als Kürzel für MS steht (das Komplenym •Vater< zu MS wird mt durch 25,31 : 34 bestätigt). Der Satz ist nicht mehr Abschluß wie bei Mk, sondern Eröffnung, da der MS-Vergleich V. 37 aus Q hier begrundend angeschlossen ist (red. yciQ). Damit wird zugleich ausgeführt, worin sachlich das dennoch positive Wissen des terminunwissenden •Sohnes< besteht. (e) Mt 24,37 (== Q) ist nicht nur durch den neuen Kontext funktional geändet, sondern durch das Stichwort •Parusie< auch unmittelbar: Verglich Q das Treiben der Menschen vor der Flut mit dem Treiben der Menschen
19
HOFFMANN 1991: 174.
>Matthäusc
148
vor dem Wiederkommen des MS, so vergleicht Mt direkt mit der Parusie als solcher, 90 was V. 39c in dieser Direktheit wiederholt. Indem die Flut direkt mit der Parusie verglichen wird, wird der doppelte Gerichtsaspekt eingebracht, während Noah gerettet wird, gehen >alle anderen< unter (red. verstärkendes ä.navt~). V. 39 a unterstreicht das noch dadurch, daß er als Begründung ihren vorherigen Erkenntnismangel nennt (red. o6x tyv
340; SAND 498. 1987: 307f.; STRECKER 1971: 123-6; KINGSBURY 1976: 103-13, wogegen 1992: 1266-70; DoRMEYER 1992: 1373 f. zu atomistisch und blaß bleiben. 92 ScHENK 1987: 177. 'lVgl. ScHENK 1978. 94 BRANDENBURGER 1980: 39-42. 10 ScHMID 91
ScHENK
8ROER
Die einzelnen Belegstellen
149
-alle tOVll werden vor ihm versammelt (13,41; 24,9.14.30; vgl. mit der mt betont am Buchende 4mal gebrauchte Wendung [Mk 2 : Lk 2] benennt er nach 28, 19 alle Adressaten des mt Buches, die sich aber in der Mehrzahl zu Ablehnenden und Verfolgern gemacht haben; Mt denkt primär an Nichtjuden, da für ihn das als Generation definierte ,Israel< seit dem Endgericht über Jerusalem nicht mehr existiert: 21,18 f.; 22,7; 23,35 f.; 24, 15-22); 95 - er wird sie ,trennen< ( == 13,49; damit wird die agensneutrale Trennung von Q-Mt 24,40 der MS-Gerichtsvorstellung zugeordnet). -Wenn er Mt 25,34.40 synonym zu MS ,der König< genannt wird, so ist das eine klare Erinnerung der mt Stellen über seine Basileia ( 13,38.41; 16,28; 20,21 ). 96 Gerichtsmaßstab ist die Solidarität mit ,meinen(!)< verfolgten ,Brüdern< (25,40 == 10,40-42, also: Schülern).97 Das Wissen oder Nichtwissen ist nur rhetorisches Mittel und nicht der entscheidende Punkt, denn durch diese Belehrung sind ja alle Leser Wissende, ob als Bereite oder als Verfolger der Bereiten, die ja ihre Zeugen sind, die zu ihren Belastungszeugen werden (5, 11-6; 10, 18-20; 24,14 ).98 4.29 R-Mt 26,2: Das Ve1'Wer/ungsorakel als Oberschrift
Als Überschrift und zur Einleitung des Weges zum Kreuz hat Mt eine eigene, reine ,Passion<-Weissagung gebildet. Sie ist durch die Zeitangabe ,Passa< wie das Präsens der Verben auf das weiterhin genäherte Eintreten (vgl. 20,18 f.) hin stilisiert und will explizit Schülerwissen erinnern. Die Anknüpfung an die Vorgängerstelle 20,18 f. wird auch durch die beiden Verben (,ausgeliefert< und - wie dort red. mt- ,gekreuzigtwerden<) sowie durch den finalen Anschluß des zweiten an das erste Verb markiert. 99
95 ScHENK 1987: 217. "BRANDENBURGER 1980: 43-5. 91 BRANDENBURGER 1980: 76-86. "BRANDENBURGER 1980: 86-97; ScHENK 1987: 357 f. "SENIOR 1982: 17-22. Der letzte Buchteil (vonn Epilog) Mt 26,1-27,56 steht unter dem Thema: ·Der Vollzug der gehorsam angenommenen Verwerfung•.
)Matthäus<
150
4.30 + 31 Mt 26,24a.b (= Mk): Die herrscherliehe Bestiitigung des Auslieferer-Orakels Von Mk übernommen wurde )MS< im Gegnerkontrast zu doppeltem )jener Mensch<. Der Bezug auf Judas wird von Mt ausdrUcklieh geklärt, indem er red. V. 25 dessen direkte Frage eindeutig bejaht werden läßt (präterial: )du sagtes es<, was fur Gegner V. 64 wie 27,11 wiederholt wird )} 00
4.32 Mt 26,45 (= Mk): Die hemcherliche Bestiitigung durch den Vollzug der Auslieferung Der Eintritt der )Auslieferung in die Hände der Sünder< ist von Mk übernommen, hat aber durch den näheren makrotextuellen Rückbezug auf Mt 26,2 eine größere Enge gewonnen, wenngleich durch die Korrespondenz zu 17,22 wohl auch hier noch Gott als Subjekt der Preisgabe gedacht ist. 101
4.33 Mt 26,64 (= Mk): Die souveriine Bestiitigung aller bisherigen Orakel Die Nichtanwendbarkeit einer trichotomischen Gliederung der MS-Aussagen auf die mt Belege wird nochmals deudich in der an Gegner adressierten, von Mk übernommenen Schlußstelle, wo die Präsenz des Rehabilitierten und seine nahe Parusie verbunden sind. Wie sehr der Gegner-Bezug durchgehend bestimmend ist, wird auch daran deutlich, daß nur Mt das österliche Rehabilitierungsgeschehen (28, 4.11-15) dann im direkten Angesicht der Gegner in Szene setzt. 102 Das wird unterstrichen durch die einleitende Erweiterung, die nicht nur die performative steigernde Betonung )vor allem (vgl. V. 29 und 11,22.24 = 10, 15 )Amen< als Mitteilung des Gottesplanes; 103 sage ich euch< (in Relation zu red. )du sagtest es< = V. 25 an Judas wie 27, II an Pi Iatus ), sondern auch noch das temporale ein" iiQtl ( = V. 29 wie 23,39 red. auf sein Lebensende bezogener Mono-Matthäismus). 104 Die künftigen Phasen der Rehabilitation wie des Wiederkommens sind in den Blick der Gegner gerückt. Indem Mt die Anspielung auf Dan 7 wie 24,30 wieder stärker an LXX angleicht, weist er zugleich auf die dortigen Aussagen zurück und erinnert mit dieser Renominalisierung auch den von ihm eingebrachten Gerichtsbezug der Parusie, den Mk noch nicht ausgesagt hatte. tOOVgl. i.e. tot Vgl. i.e. 1D2Vgl. i.e. tOl ScHENK tOt ScHENK
SENIOR 1982: 73f. SENIOR 1982: 116-8. SENIOR 1982: 176-83. 1987: 411 f. 1987: 49 f. vgl. SENIOR 1982: 181 f.
E >Johannes<: Der vom Offenbarungszeugen gesehene, aus der präexistenten Gemeinschaft ewigen Lebens mit dem Vater-Gott abgestiegene Sohn-Gott, der bis zu seinem Wiederaufstieg das vom Vater-Gott selbst gehörte Lebens-Wort offenbarend geredet hat, als Gründungsmythos für die Sammlung der ganzen himmlischen Brüdergemeinschaft
1. Der Bestand 1 Das Ich-Idiom MS findet sich (mit einer rückfragenden Ausnahme Joh 12,34d nach der Zitierung 12,34c) nur als Selbstbezeichnung im Munde des joh Jesus selbst: 13 (+ 0) : Mk 14 : Mt 30 : Lk 25+ 1. Das stellt gegenüber seinen Vorgängern eine deudiche Reduktion dar. Dabei sind hier aber »alle Stellen auf das irdische Wirken Jesu bezogen:« 2 1 SCHULZ 1957; SIOEBOTIOM 1957; 1957 a; 1961: 69-136; ScHNACKENBURG I, 311-231965; 1975; 1993: 288f.; DION 1967; FREED 1967; KINNIBURGH 1968; COLPE 1969: 468-74; SMAllEY 1969; 1975; MORRJS 172f.; MICHEL 1971: 101-3; RUCKsnJHL 1972; 1975; HAMF.RTON-KEU.Y 1973: 197-242; LINDARS 1973; 1983: 150ff.; MADDOX 1974; RIED!. 1975; BARRElT 72 f.; 1975; MOLONEY 1976; 1977; BORGEN 1977; KUZENZAMA 1977; HAHN EWNT 3,931 f.; COPPENS 1977; 1981: 45-103; DORMAN 1983; PAMMENT 1985; Rolli 1985; THEOBALD 1988: 374-98; ßURKic.Tf 1991; HOOKER 1992: 199f.; PAINTER 1992; DAVJES 1992: 192-6; ScHENK 1993: 401-5.409f.; WEISER 1993: 193f.; ßERGER 1994: 617f. z HAHN EWNT 3, 929; wenn er ebd. 933 (wie SMAllEY 1969: 300) apodiktisch statuiert: .. eine direkte Abhängigkeit von der synopL MS-Tradition liegt nicht voroc, so ist das reichlich kühn und erklärt sich nur aus der zweifelhaften, semiotisch unerhellten Kategorie einer •X- Tradition•, die nicht zwischen Signifikant (Gestalt) und -kat (Gehalt) unterscheidet; das geht aus dem weiterführenden Begründungssatz im kausalen Asyndeton hervor: »es handelt sich um eine weiterentwicltelte Oberlieforung«! Doch anstan semiotisch das diachron wechselnde Verhältnis der Codierung von Signifikanten zu Signifikaten zu analysieren, bleibt dies durch die biologistisch-evolutionistische Metapher •weiterentwiclte/t, in Verbindung mit einem subjekt-philosophischen Begriff von .Oberlieferung• als einem neukantianischen Ding-An-Sich einer idealistischen Geschichtsphilosophie verhaftet; vgl. PETERSEN 1978: 11-20 zur metho-
152
>johannes<
13 (+ 0) : Mk 11 : Mt 18 : Lk 15+0. Dabei kann man noch weiter spezifizieren: Alle Stellen befinden sich zwischen Joh 1,51 und 13,31; danach wird das Idiom nicht mehr aufgenommen (also weder in den Abschiedsreden Kap. 14-17 noch beim Wiederaufstieg in Kap. 18-21 ). Es ist also noch präziser auf die Phase des handelnden Wirkens Jesu zwischen der Berufung seiner ersten Schüler und der Wende des Abschieds von ihnen eingegrenzt. Auch dieses auf den irdischen Jesus beschränkte Ich-Idiom ist zwar ein reines Syn-Synoptikon, das auch im JohEv »durchweg« eine >hoheitliche• Selbstkennzeichnung ist; wurde es jedoch in autorspezifischer Weise umcodiert zur »Bezeichnung für Jesus als Himmelswesen« ?3 >Apokalyptisch• kann man freilich weder dieses Ich-Idiom noch das JohEv insgesamt verstehen.4 Gegenüber einem »prophetischen Sendungsverständnis« einer »Sendung in der Welt« liegt hier nun das einer »Sendung in die Welt•• vor.s In den Kotexten sind neben Pronominalisierungen Goh 3,14f.; 8,35-38) auch eventuelle Weiterführungen mit bloßem uio~ als verkürzende Renominalisierungen zu beachten (s. u.). Ob auch in der Präsentationsformel tsou 6 äv9Q
dologischen Kritik an diesem Fehl-Ansatz, der immer neue Schritte in der falschen Richtung des Schematismus von •Tradition< vs. •Interpretation< hervorbrachte; vgl. NEIRYNCK 1977: 78f. J BAUER 42 sagte •durchweg ein Hoheitstitel•; mißverstlndlich holistisch auch BARRETr 187 von 3, 13; 6,62 her: • The SM is both in heaven and on earth•; präziser ebd. 212 f.: ,.The earthly existence is the place where heavenly things became visible• 3, 13, •and rejected• 3,14.
'l.ATIKE 1975: 98z gg. COLPE 1969: 468. 5 WEISER 1993: 194. 6 Vgl. BLANK 3, 92; vgl. SIOEBOlTOM 1961: 96.99-111; SEVENSTI:R 1970; DAUER 1972: 109; MOLONEY 1976: 202-7. 7 So BECKER 573; ScHNACKENBURG 3,295 f.; ausführlich 1975. 1 So BARRETr 541; PAMMENT 1985za. 'Vgl. SHELLARD 1995: 87-91 zu Zügen im Kotext, die eher eine Abhängigkeit des Lk von joh nahelegen. Eine Frühdatierung, wie sie BERGER 1994: 653-7 aus analogen Beobachtungen vertritt (zwischen 66 n.Chr., dem Tod des Petrosjoh 21,18, und der ausjoh 2,19-21 herausgelesenen noch bevorstehenden Zerstörung Jerusalems - doch vgl. dgg. joh 11 ,48; so m. R ScHNELLE 1994: 540) ergibt sich daraus nicht (vgl. auch SHELLARD ebd. 79 f. gg. J. A. T. ROBINSON 1976 ).
Der Bestand
153
der Rückbezug zur Anklage des Synhedriums Joh 11,47.50; 18,14 deutlich als der primär intendierte Bezugspunkt zu betonen. 10 Jesus selbst sagt von sich: »Hier ist dieser Mensch.«
1.1 Die Decodierung als >inkarnierter Logos< Eine Decodierung als )inkarnierter Logosc 11 legt von den Stellen Joh 3, 13; 6,62 als Schlüsselstellen her den Hauptton auf die Präexistenz und sieht von daher eine Offenbarer-Funktion des )Inkarnierten< als zentrales Sem an. Wenn nach IgnEph 20,2; Barn 12,10 vor allem Irenaeus das Idiom im Sinne einer durch die Inkarnation bedingten Wesenseinheit aufnimmt, 12 dann ist damit deutlich auch eine Differenz gegenüber der VeiWendung im JohEv gegeben.n Doch das joh Konzept ist (im Vergleich mit späteren christologischen Konzepten) eher monophysitisch als inkarnationschristologisch gedacht. 14 Von der Selbstprädikation in der joh Eröffnungsstelle Joh 1,51 als VoiWeiser ())Ihr werdet den Himmel offen sehen«) wie von der ersten Renominalisierung Joh 3,13 her ist zunächst einmal klar, 1s daß gegenüber dem joh umfassenden )präexistenten Sohne der )herabgestiegene MS< nur eine partielle Phase umfaßt (formal umgekehrt gegenüber Q und Mk und ihrer vorjoh Rezeption).
1. 2 Die soleriologische Verortung? Eine Joh 5,27; 6,27.53 ins Zentrum stellende Gegenthese dazu behauptet umgekehrt: »The function of the SM is not primarily to revea~ but to give life and judgemenL« 16 Daran ist zumindest eine Warnung vor einem überzogenen Offenbarungsbegriff wichtig, als auch die Indikation darauf, die spätere dogmengeschichtliche Kategorie >in-carnatio< zur Beschreibung des joh Logos-Konzepts besser als inkorrekt zu vermeiden. Doch eine wirkliche 10 Vgl. ScHENK 1993: 31: joh bevorzugt 15mal jesulogisch. Es erübrigt sich so eine fragliche Rockführung auf LXX-Sach 6,11 f. iöou civilQ, civa'toA.i) bzw. gbrwie 1QH 3,10; 1QS 4,20. 11 foRESTEll 1974: 74; MolONEY 1976: 211 f.246; BOHNER 1977: 404 ff. 12 Vgl. Cou>E 1969: 480 f. u MAooox 1974: 189; Just Dial 100,3 meinte, Jesus habe sich MS genannt, entweder, weil er von einer Jungfrau aus der Nachkommenschaft Davids, Jakobs, Isaaks und Abrahams abstamme, oder weil er Adam und die anderen zum Vater habe, von denen auch Maria abstamme. 14 R BROWN 1967; ScHENK 1991: 118-20. as THEOBALD 1988: 388; WEISER 1993: 193f. 1' LOADER 1984: 199.
154
>johannes<
Kontradiktion beider Ansätze liegt nicht vor, sondern der hier betonte joh soteriologische Aspekt ist eine direkte Folge des spezifisch joh christologischen. Das leitende Interesse des Autors ist ein kausal genetisch deterministisch gedachter christologisch-soteriologischer Zusammenhang. 17 Eine direkte Zuordnung des joh MS zum Wiedererhöhten ist indessen nicht gegeben. 1M Unbestreitbar bleibt: Der joh MS erscheint als der in die Finsternis-Todeswelt >Herabgestiegene< primär im Wortfeld der Sendungs-Hyiologie und damit als der herabgestiegene >Irdische<, wie ihn das joh Buch (ja präziser die erste Buchhälfte) selbst beschreibt, und dient damit primär einer autoreferentiell sich selbst kanonisierenden Buchfunktion.
1.3 ]oh MS: Abstieg und Wiederaufstieg
Als weitere Variante hat man die Alternative angeboten, nicht Joh 3, 13; 6,62 (mit Abstieg und Wieder-Aufstieg), sondern Joh 3,14 sei als die von der Passionstradition übernommene Basisformulierung zur Schlüsselstelle aller anderen Aussagen zu machen, so daß der MS als Agent der Offenbarung nicht generell, sondern konzentriert in der Kreuzigung Jesu handele:19 MS »is not intended to refer specifically to the humanity of Jesus, though the act of revelation is the climax of his human life.« 20 Das Hauptargument, daß MS nie verwendet werde, um das Menschsein Jesu zu verteidigen oder zu rechtfertigen, kann (wenn überhaupt als argurnenturn e silentio) nur etwas über diese ausgeschlossene apologetische Funktion i. e. sagen. Doch daß sich daraus ergäbe, daß MS >>may be considered a rather misleading phrase to use« 21 im Hinblick auf die Auftragshandlungen und 11
Die Grundprämisse dieses Konzepts ist, »daß wer in die himmlische Sphäre hinaufsteigt,
aus ihr stammen muß. Das gilt ja auch vom ·Glaubenden•. Er muß •von oben• geboren werden, um in die Basileia Gottes hineinzugelangen (3,3.5 ). Durch •Geburt von oben• •aus Wasser und Geist• wird er zum Pneumawesen (3,8) ... Gilt dies schon vom Glaubenden, so erst recht vom ·Menschen Jesusc. Stammt er •von oben•, so ist er pneumatisch (3,31.34 ). Steigt er in die himmlische Sphäre hinauf, so muß er •von oben• stammen (3,13 ). In diesem Sinne schließt nun 6,63 folgerichtig an 6,62 an. Nicht erst die •Erhöhung• hat den ·Menschen Jesus• in ein pneumatisches Wesen gewandelt. Wäre es so, dann wäre der ·Mensch jesus• ein ·bloßer Mensch• und nichts anderes, also ·Fleisch d4s nichts nützt<. Seine Worte könnten •Pneuma und Leben• gar nicht vermitteln• (ScHENKE 1992 a: 114 ). Darum muß er ein Jesusbild wie das des Mk oder Mt in dieser Kategorie sehen und als soteriologisch nutzlos notwendigerweise ersetzen. 11 Gg. LOADER 1984: 191-201, der MS seit dem •größer• von Joh 1,50 f. an durchgehend von einem •erhöht• glorifizierten her gedacht siehL 19 So tendenziell schon FORESTELL 1974: 61-74; MOLONEY 1976: 195-200). m LINDARS 1983: 155.150 gg. Abstieg und Wieder-Aufstieg; PAMMENT 1985: 56. 21 Ebd.
Der Bestand
155
Reden des Abgestiegenen, der wieder aufsteigt, zugunsten einer Engführung auf das Kreuz als den Offenbarungsakt überhaupt, wird man kaum sagen dürfen. Dagegen spricht schon die aufjoh 1,51-13,31 begrenzte Verteilung, während danach MS nie wieder verwendet wurde (s.u. zu den auf die das >Aufgehängtwerden< bezogenen Orakel). Daß sich schon das verheißene >Sehen größerer Dinge< Joh 1,50(f) vorweisend auf »the crucifiction as the supremely revelatory act« beziehe, 22 widerspricht dem in dieser Textaussage gemachten direkten Vergleich wie den Folgestellen.
1.4
joh MS - kollektiver Repräsentant der Menschheit?
Etwas gewaltsam erscheint auch der Interpretationsvorschlag, den Genitiv des Idioms MS im Prinzip final zu verstehen, so daß sich eine Variante des soteriologischen Interpretationstys ergäbe: »SM in the fourth Gospel, while referring to Jesus, draws particulary attention to his representative humanity, that is, Jesus is pictured as representing not what everyman is, but what man could and should be. It is therefore misleading to Iabel SM a >Christological term< since, unlike >Son of God< it does not seek to distinguish Jesus' unique nature or function, but defines attributes of humanity which all men should exemplify.« 23 Als Definition des joh MS ergäbe sich: »lt is through Jesus' death that a/1 men are invited to share in the
new humanity.« 24 Als Schlüsselstelle fungiert dabei die Anspielung auf LXX-Dan 7, 13 f.22 in Joh 5,27 unter der Prämisse, daß dort der MS »the representative of the saints of the Most High« sei. zs Doch die Aufnahme der Ausdrücke (Signifikanten) bedeutet noch nicht, daß auch die Konzepte (Signifikate) damit automatisch aufgenommen sind. Die Frage einer möglichen Umcodierung wird nicht analysiert und daher vorschnell der gleiche Code identifizierend postuliert. Zu assoziativ wird gegen die jesulogische nun eine korporative Codierung behauptet, bei der nur eine Beschreibung Jesu als Repräsentanten dessen vorliege, was jeder Mensch werden könne und solle. Das erweist sich als Versuch, diese korporative Deutung der >MansonSchule< auf einem neuen Weg zu emeuern. 26 Demgegenüber ist um so mehr Vorsicht geboten, als derselbe Vorschlag auch schon zur mt Verwendung 22
So
23
PAMME!Iff
198513 mit LIND/\RS. 1985: 58. 2' Ebd. 63; analog DAVIES 1992: 195 f. im Zugzwang ihrer pan-metaphorischen Auffassung aller joh Schlosseltermini, die auf der semantisch falschen Alternative beruht. .. this is a metaphor, not a description«. 25 Ebd. 58.60.64 assoziativ auch noch Üljloüv von Joh 3,24; 8,28; 12,24 mit to~ äyio~ PAMMEI'IT
mü UljiLatou. 26
Ebd. 57; dgg.
HORBURY
1985: 35 f.
156
>Johannes<
von MS gemacht wurdeY MS scheint im JohEv nicht als kollektives Symbol (auch nicht in seiner finalen Variante) verwendet zu sein. Hier heißt nur der joh Jesus >MS<, und Joh 3,13 formuliert diese Exklusivität mit unmißverständlicher Ausschließlichkeit, so daß das Wortfeld nicht von daher auf die zu erreichenden >Menschen< ausgedehnt werden kann.
2. ]oh MS- joh Gottessohn: Synonym, Komplenym oder Hyponym? Alle Aussagen joh MS-Worte haben analoge Fassungen auch in Sätzen ohne die Verwendung des Ich-Idioms MS, was sie klar als Autorbildungen erweist. 28 2.1 Die ununterbrochene Handlungsgemeinschaft des Sohnes mit dem Vater der ersten Selbstaussage Jesu Joh 1,51 f. (als authentische Selbstinterpretation der vorher von anderen ergangenen Prädikationen) ist schon in dem Gottesorakel an den Täufer 1,32.33 analog ohne MS ausgesprochen: »auf den der Geist herabsteigen und auf ihm bleiben wird,« 29 und 1,34.49 steht >Gottessohn< voraus (joh Häufigkeitswendung 10 : Mk 3 : Mt 8 : Lk 5).
2. 2 Die Wiederaufstiegsankündigungen von Joh 3, 13; 6,62 werden 20, 17 (nun im Vollzug befindlich) pronominale Ich-Aussage ohne MS konstatierend wiederholt wie die Abstiegsaussage 9,33.38.42.50.51. 2.3 Die MS->Erhöhung< ans (nicht: >amder Sohn< 3,16.17.35.36a.b (vgl. V.18 Gottessohn), analog im zweiten Falle 8,35.36 (absolut als joh Vorzugswort 18 : Mk 1 : Mt 9 : Lk 3, wobei immer auf die Textsequenz zu achten ist, die auf eine mögliche verkürzende Wiederaufnahme eines volleren Ausdrucks weist). 2.4 Die Scheidungsfunktion, Joh die 5,27 b mit dem MS (ohne Artikel) begründete, war V. 27 a ohnehin dem von V. 26 her pronominalisierten Sohn v So PAMMENT I 983. za Gg. CoLPE I 969: 473462 nicht nur als .. Zeichen für durchgehende Gemeindebildung... l'l Gg. COLPE I 969: 473462 unterscheidet sich diese Stelle darin nicht von den folgenden.
Joh MS - joh Gottessohn
157
zugeordnet, was schon 5,22 so direkt ausgesprochen war (vgl. die 8 absoluten Stellen im Kontext 5, 19 a.b.20.21.22.23 a.b.26 + >Sohn Gottes< V. 25 ). 2. 5 Die Anteilgabe am präexistenten Leben durch den MS Joh 6,27 er-
scheint 6,51 als bloßes Ich-Wort wie die bildliehe MS-Variante 6,53 analog in 6,54 (vgl. 4,24 analog >Wasser geben<). 6,40 ist MS durch >der Sohn< (absolut) renominalisiert. 2.6 Die Aufforderungsfrage zum Glauben an den MS Joh 9,35 war durch
die soteriologische Grundformel der Bedingung des Glaubens an den Sohn seit 3,18.36; 5,24; 6,40.47 vorbereitet (vgl. 10,26-28; 11,25f.; 12,48; 20,31 ). 10, 36 weist mit >Sohn Gottes< als Vorwurf in der gleichen Szene direkt auf 9,35 zuruck. 2. 7 Das Sich-Verherrlichen (- >Gottes präexistentes Licht durchscheinen
lassen<) des MS Joh 12,23; 13,31 nimmt die analoge Sohn-Selbstaussage von 11,4 auf. Eine anschließende Renominalisierung mit absolutem >Sohn< folgt 14,13; bzw. 17,l(c dein).d als Bitte. 2.8 Das ironische Dilemma des Unverständnisses der Menge Joh 12,34 ist nicht nur direkt mit ö XQLO'tÖ~ in ihrem Munde verschränkt, sondern folgt auch noch einmalig höhepunktliehen Gottesrede von 12,28. Ihre Frage ist keine andere als die analoge Identifikationsfrage in 8,36. Man hat darum zunächst m. R. konstatiert, daß das Ich-Idiom MS im Joh-Ev keine von anderen Prädikationen zu unterscheidenden Inhalte hat. 30 Dennoch wird man differenzieren müssen: »Aufgrund seiner Präexistenz« darf »er sich exklusiv >Sohn Gottes< nennen«, der legitim >Beauftragte Gottes< zu sein. 31 Indem er seinen Sendungsauftrag abwechselnd in Handlungen (tQya) und Reden (QTU.La'ta) auftragsgerecht ausfuhrt, der allein legitime und kompetente Führer (Gesalbte) zu sein, der Gott seine Gemeinde sammelt und zufuhrt, nennt er sich MS. Der Ausdruck MS signalisiert seine Handlungseinheit mit Gott: Er allein ist der, durch den Gott legitim handelnd Menschen mit sich >eint< und darum von den satanisch illegitimen Fuhrungsanspii.ichen der Pharisäer soteriologisch relevant >scheidet< (xQia~). Es liegt also klar kein einfaches Synonym vor, sondern ein Hyponym des Archilexems >Gottessohn<.
10 11
LIGHTFOOT I 04; fREED 1967; BURKITT 1991. BUSSE 1987: 524.
>johannes•
158
3. ]oh MS- Worte als Amen-Amen-Worte Die Verwendung des joh Ich-Idioms MS hat an der ersten sechs Stellen (also faktisch in der ersten Hälfte) eine enge Affinität zur metakommunikativen Redeeinleitung >Amen, Amen ich sage euch/ dir<. Diese trägt schon in ihrer einfachen, synoptischen Form den Anspruch, Legitimationsformel des treuen Zeugen zu sein, der Einblick in die himmlischen Geheimisses des Vorsehungsplans hat Da gedoppelte >Amen< im JohEv signalisiert immer die Aufnahme und Überbietung von Tradition. Die Doppelung als Interpretationsorakel mantischer Weisheit erhebt damit den Anspruch, vom noch treueren Zeugen mit noch größerem Einblick authentisch formuliert zu sein. 32 Das Fehlen in der zweiten Hälfte läßt sich erklären: Joh 6,62; 9,35; 12,34d entfallen als Fragen von vornherein dafür und 12,34c.d ohnehin als Zitat im Munde anderer. Bei 8,28; 12,23; 13,31 dürfte es ein Signal dafür sein, daß faktisch keine Neuinformationen gegeben, sondern nur schon in der ersten Hälfte gemachte Aussagen wiederholt wurden (wie schon 6,62): 3.1 Joh 1, 51 ist direkt so eingeleitet und geht dabei von der Antwort an Nathanael in eine Anrede in den Plural über, um die Reichweite auch auf die anderen Schüler dort (und letzdich die Leser des Buches) auszudehnen. 3.2 Joh 3,3.5.11 fällt diese Einleitung Nikodemos gegenüber, wobei 3,11 b.12 noch als weitere Verstärkung der metakommunikativen Funktion gesehen werden können (vgl. 6,26b). Damit würde sich die Amen-Einleitung direkt auf 3, 13.14 (beide parataktisch angeschlossen, so daß eventuell schon V. 12 dazu gehört). 3.3 Joh 5,27 steht die Amen-Einleitung des Redeganges 5,25 voran; V. 26 folgt ein Begriindungssatz im Vater/Sohn-Korrelativ, an das V. 27 a parataktisch angeschlossen ist, während die Begrundung V. 27 b funktional dem voranstehenden Korrelativ entspricht. 3.4 Die leh-MS-Aussage Joh 6,27 dürfte die der Amen-Einleitung 6,26 b
direkt zugeordnete Aussage sein, da V. 26 b nur eine (3, 11 b analoge) situationserklärende Parenthese darstellt 3. 5 Joh 6,53 ist als konditioniert soteriologische MS-Aussage wiederum
direkt mit Amen-Einleitung versehen. lZ
BERGER
1970: 95-117;
ScHENK
1993: 252 f.
Joh MS als Gegenstand der Reflexion
159
4. joh MS als Gegenstand der Reflexion
Ein anderer wesentlicher Unterschied gegenüber den Synoptikern besteht darin, daß der Ausdruck nicht diskussionslos selbstverständlich und immer unvermittelt eingebracht und verwendet erscheint, sondern an drei (bzw. vier) Stellen deutliche Spuren von Reflexion (und dahinter stehender Diskussion) erkennen läßt: 4.1 Joh 5,27 fällt nicht nur durch die Artikellosigkeit des Idioms (die aber
bei joh Identifikationsaussagen auch 3,6.28; 4, 18; 6,55 üblich und insofern stilistisch-grammatisch bedingt ist), sondern vor allem durch die BegrUndungsfunktion dieser Apodosis auf. Hier dürfte ein reflektierter Rückgriff auf die Artikellosigkeit von LXX-Dan 7,13 vorliegen (wenngleich dort nur ein Vergleich vorliegt), da schon die Protasis mit El;ouaia.v töroxtv a.trrcp (unbeschadet der Ruckgriffe auf Mk 2, lOparr) einen Anklang an LXX-Dan 7,14 bringt wie mit XQia~ an LXX-Dan 7,22. 33 Die Artikellosigkeit erklärt sich als bewußte Aufnahme von Dan 7 als Autorstilisierung. 34 Der Bezug auf LXX-Dan 7 ist aber kein Grund, Joh 5,27 auszuklammern oder dem Evangelisten abzusprechen, da die Artikellosigkeit joh Identifikationsstil ist. 4.2 Die abschließende Conclusio der Blindenheilungjoh 8,35-38 setzt nicht nur mit der singulären Frage >Glaubst du an den MS?c 8,35 ein, sondern auch noch die Rückfrage >wer ist es?c 8,36, die Antwort mit der expliziten Identifikations 8,37 und dem Vollzug des Bekenntnisses 8,38. 3,15 war diese Reflexion schon pronominalisierend vorbereitet
4.3 Die Reaktion der Menge Joh 12,34 läßt diese nicht nur Jesu MS-Spruch zitieren, sondern darüber hinaus auch in ähnlicher Weise wie 8,35 fragen: ti~ i:atLv outo~ o u.t.ä. Hier erscheint MS nicht nur erstmalig im Munde von anderen Erzählfiguren als Jesus selbst, sondern auch einmalig ein explizit anaphorisches Demonstrativum. 35 »It should not be inferred that SM was in John's mind a strange or obscure title. He does not intend to shed light on Jewish usage and terminology, but emphasizes that the work of Jesus, though truly the fulfilment of the OT, was inconsistent with current Jewish messianic presuppositions.cc 36 Die textkommunikative Funku DARRFIT 262; SMAU.EY 1969: 292; PAMMENT 1985: 60 gg. ScHU.TfER 152; SIOEBOlTOM 1961: 92 nicht •ein Mensch•, sondern •der MS·, also ·lchc, der Sohn als Mensch. 34 Von BuRKm 1991: 16 ff. für johEv zu Unrecht durchgehend bestritten. n BROWN 1977. 16 BARRm 428.
160
>]ohannes<
tion ist eindeutig als typisch joh Rückweiser für die Leser »auf 3, 14; 8,28 (nicht etwa 12,23 ).cc 37
5. Die einzelnen Belegstellen 5.1 ]oh 1,51 als vorweisend thematisierende Anfangsklammer (A lnclusioJB Der MS ist Obj. des >Sehen< von Mk 13,26; 14,62 her (noch weitergehender könnte Apg 7,56 mit dem Sehen des geöffneten Himmels) 39 permutiert sein.4° Im Unterschied zu der hier ebenfalls anklingenden Taufgeschichte von Mk 1, 10 f.13 c steht stärker die »ununterbrochen zwischen Jesus und dem Vater bestehende Gemeinschaft« im Blick.4' Als vorhersagende Eröffnungsstelle hat diese eine programmatische Schlüsselfunktion:42 >>Der Hintergrund des Abstiegs und Aufstiegs wird hier« zwar - obwohl dem Leser vom Prolog her klar - der angeredeten Erzählperson »noch nicht aufgedeckt, sondern spricht nur von seinem Verhältnis zur himmlischen Welt« als »mit ihr in stiindiger Verbindung.«H Man überzieht die Funktion der Eröffnungsstelle, wenn man behauptet: »]oh 1,51 ist eine wegweisende joh MS-Aussage, die nicht nur die den Höhepunkt der Einleitung zum JohEv bildet, sondern auch als Titel über dem ganzen Evangelium steht Das gesamte JohEv läßt sich gewissermaßen [?! W.S.] als Midrasch [?! W.S.] zu Joh 1,51 ansehen.« 44 »So viele ChriJT BUSSE 1987: 520. :IIVgl. HIGGINS 1964: 157-61; 1965: 25-38; SMALLEY 1975; MOlONEY 1976: 23-42; PAMMENT 1985: 58 f.; BURKETI 1991: 112-9; PA INTER 1992: 1972-7. "Doch ist die umgekehrte Abhängigkeit wohl wahrscheinlicher, da zu beobachten ist: .. Luke is sometimes closer to Joh in Acts than in his Gospel« (SHELI.ARD 1995: 96121; vgl. CRIBBS 1978). .0 Cou>E 1969: 472 f., wobei das doppelte Amen, das joh in bestätigender Funktion »ZUr Zitierung übernommener Tradition dient«, ein Signal dafür ist; ebd. n. 461. 41 Ebd. 473f.; BURKElT 1991: 119 überdehnt, wenn er Nathanal am Fuß des MS finden will, •united through the Son of the Man to the Father in Heavenu . .u PAliliTER 1992: 1872 f. ., ScHNACKENBURG I, 413, der aber als zweiten Aspekt der Stelle eine typisch idealistisch bestimmte Fehlbeschreibung der Wortfeldrelation von joh ·Sehen• und joh ·Glauben• gibt, wenn es sagt: »den Glaubenden wird der MS sein Wesen enthüllen«; denn sowohl nach I ,50 wie von 2, II bis 20,31 ist die Relation umgekehrt, daß nicht •den Glaubenden• etwas enthüllt wird und sie darum sehen, sondern das durch das •Enthüllen• des Buch-Heros ermöglichte ·Sehen• des Lesers wird joh ·Glauben• als Akzeptieren des Buchkonzepts beabsichtigt. "SMALLEY 1975: 313 dgg. loADER 1984: 193n, der aber seinerseits zu Unrecht diese Vorhersage erst - so auch PAJNTER 1992: 1873 f.l876 - auf die ·Erhöhung zu himmlischer Herrlichkeit• mit Gott als gedachtem Subjekt bezogen siehL
Die einzelnen Belegstellen
161
stustitel in diesem Kapitel begegnen, sie werden Jesus stets von anderen angetragen; 1,51 bietet die erst authentische Selbstprädikation Jesu« und insofern einen »krönenden Abschluß.« 45 Diese Funktion einer Conclusio nach einer Reihe von bekennenden Prädikationen wiederholt sich Joh 9,35. 46 5.2-3. 7 + 8.10-13 foh 3,13/; 6,62; 8,28; 12,23.34a.b; 13,31: Aufitieg und
Rückkehr in die Prä"existenzherr/ichkeit durch Aufgehä"ngtwerden Über die Hälfte der Stellen hat eine analoge Strukturierung, die in drei Blöcken auftaucht: Ich-Idiom MS + civapaivelVIt>\VOüv/Bo~aOilval (immer in direkter Rede Jesu): 7mal (NT sonst nie = )Mono-Johannikon<):47 A ava,fkliVElV: 3, 13; 6,62; B UlJIOÜv: A'
(i)Bo~cia&n:
\I\ 3,14;
8,28;
12,34a (hier als Objekt in 3. Person)48
\ J' \.
12,23 = 13,31 (Schlußstelle). Was jedoch morphologisch und formal grammatisch in einer Klasse zusammengefaßt werden kann, muß darum noch nicht auch semantisch homogen oder gar identisch sein. Die Triade der mittleren Wendung (B) steht vielmehr komplenymisch in einem Ergänzungsverhältnis zu den beiden rahmenden (A : A'), was schon die alterierende Verteilung zu signaliseren scheint. DarOber hinaus läßt sich folgende Wiederholung der Textsequenz erkennen: a)vom )Wiederaufstieg< 3,13 (MS Subj.) ~zum )Erhöhtwerden< 3,14 (MS Obj.) b) vom )Wiederaufstieg< 6,62 (MS Subj.) ~zum )Erhöhtwerden< 8,28 (MS Obj.). c) Da Joh 12,34c das )Erhöhtwerden< (MS Obj.) wiederum an einer Folgestelle steht, so ist dem Schema gemäß zu folgern, daß in der Vorgängerstelle 12,23 5o~ao9f1 (Konj. Aor. hat futurischen Sinn, was 13,32 expliziert; vgl. 11,4 }49 dem bisher zweimaligen civapaivElV funktional entspricht und darum medial )sich verherrlicht< (MS Subj.) aufgelöst werden muß (parallel zur gleichzeitigen Spätentwickung der )Inthronisation< )jenes MS< in 1Hen-Sim 51 ,3, was ebenso auch XQiVElV betrifft). 50 • 5 THEOBALD 1988: 388; WEISER 1993: 194 . .. HIGGINS 1964: 155; PAINTER 1992: 1873. 41 100%-Kat. A41 bei ßOISMARDII..AMOUillE 1977: 494; NEIRYNCK 1979: 64m. 41 PA INTER 1992: 1880 f. '"B/0/R 363; 369, I. 50 MEARNS 1971:365 mit ScHUtZ 1957: 109-22; HAMERTON-KELLY 1983:235.
162
>)ohannes<
Zu 5.11 +13 joh 12,23; 13,31: Verherrlichung und Wiederverherrlichung Das öoJ;a~ElV meint in joh Codierung immer >die ausstrahlende Präexistenzeinheit ( = öoJ;a) bestätigen< -sei es durch den sendenden Vater-Gott {höhepunktlich Joh 12,28 b in der einzigen direkten Vater-Gott-Rede des Buches!) oder den die Sendung in Wort, Tat und Heimkehr bewährenden Sohn-Gott.s• Da Medium bezieht sich immer auf eine »splendid activity« Gottes bzw. des joh Jesus.s 2 Darum ist auch der Aor. Joh 13,31 als Rückblick ernst zu nehmen: er bezieht sich nicht auf die futurische Kreuzigung, sondern auf eine schon geschehene »action of Jesus«.s 3 Das Futur kommt erst V. 32 als Handeln Gottes in den Blick.s4 Die Korrespondenz der Verben wird kompositorisch im Makrotext noch dadurch unterstrichen, daß 12,20 ff. die letzte öffentliche Rede istss und als solche in Korrepondenz zur ersten Rede in Joh 3,1 ff. steht:s6 Primär wird der Leser an 3,13 f. (B) erinnert (da die zitierenden Erzählfiguren hier gar keine entsprechend voanstehende MS-Aussage vernommen haben), so daß beide Rahmenstellen eine Inclusio (B : B') bilden. Die Schlußstelle ihrerseits leitet die erste testamentarische Abschiedsrede eins 7 und steht als Inclusio (A') zur Eröffnungsstelle 1,51 (A).
Zu 5.2 joh 3,13: Die Einzigkeit des Msss Der Nikodemosdialog ist nicht antithetisch, sondern eher ergänzend angelegt als ein didaktischer Dialog zur einführenden Offenbarung. Joh 3, 13 f. scheint als Antithese (wie innerjüdisch nicht erst Mek Ex 19,20, sondern schon Spr 3,4; Bar 3,29; Sap 9,16)s9 gegen eine jüdische Behauptung eines Vgl. MOLONEY 1976: 160-85; ScHENK 1993: 72-4. C.~JRD 1969: 277; BARRElT 450; wenn BURKElT 1991: 122-4 von der von ihm behaupteten Prämisse her verstehen will, daß das Sehenwollen der Griechen Joh 12,22 meine, »to honour and glorify him•, so geht das an den entscheidenden Semen der joh Codierung vorbei. S) Von BARRElT 450 konkret auf die voranstehende Fußwaschung bezogen. ~ MOLONEY 1976: 63.65.177.195-200 wollte zwei Ereignisse, Verherrlichung als Kreuzigung und Verherrlichung als Rückkehr zum Vater unterscheiden; RUCKSTUHL 1975: 333 sah dies als zwei Stadien eines Prozesses; dgg. l..oADER 1984: 212f.; PAINTER 1992: 1886f. »inceptive aorists•. 55 Zu MS hier HIGGINS 1964: 177ff.; SMALEY 1969: 296; MOLONEY 1976: 177-85. 56 BECKER 381. 51 Zu MS hier SCHUI.Z 1957: 120-4; MOLONEY 1976: 186-202. 51 Vgl. zum MS in joh 3,14f.: ScHUI.Z 1957: 104-9; SMALLEY 1969: 289f.; RUCKSHJHL 1975: 314-41; MotoNEY 1976: 43-67; BORGEN 1977: 243-58; P.~MMEN'f 1985: 65 f.; BURKElT 1991: 76-111; PAINTER 1992: 1877-80. 119 Vgl. RUCKSlUHL 1975: 326f. SI
52
Die einzelnen Belegstellen
163
Himmelsaufstiegs Moses' (und seiner Imitatoren als Visionäre wie Mose) konzipiert zu sein, wie sie im Anschluß an die Aufstiegs/ Abstiegs-Terminologie in Ex ( 19,20: 21.23: 24 f.; 24,1 f.9.13.18; 34,2-4: 29) entwickelt wurde (Philo VitMos 158 f.; JosAnt 3, 9; Ps-Philo LibAnt 12,1; vgl. analog Apk 4,1 ):60 Mose hat nur ,erhöht< (und zwar nur eine Schlange, damit aber zugleich Joh 8,28 andeutend, daß ,die Juden< den MS ,erhöhen< werden!), während nur der joh Jesus als der auch schon zuvor Herabgestiegene ( == Gott: Ex 10,20; Ex 34,5) eine Wiederverherrlichung als Wiederaufstieg haben kann. Doch während die Exklusion Mek Ex 19,20 absolut und vollständig wie Joh 3, 13 a ist, 61 behauptet dann Joh 3, 13 b eine Ausnahme (vgl. Ausnahmeklausel christologisch auch 6,46) mit der Begründung ö b. toü ol>Qavoü xataß~ = ö uio~ toü ä.v9Qnou als prädikativer Ergänzung, die damit selbst definiert ist (MS == der vom Himmel herabgestiegene Gott/Sohn), während der infragestehende Wiederaufstieg V. 13 nicht darin eingeschlossen ist, sondern als eine zusätzliche Folge prädiziert wird. Das logische Grund/Folge-Verhältnis des im Ausdruck implizierten Gehalts wie seiner zusätzlichen Prädikation wird aber verunklart, wenn man formuliert: ))mit diesem christologischen Titel verbindet sich [?! W.S.] im JohEv der Gedanke [?! W.S.] des Aufstiegs<<, 62 wobei nicht gesagt wird, was der eine Ausdruck semantisch impliziert und was das Prädikat ihm additiv prädiziert, so daß man dies schließlich auch nach der konträren Seite hin auflösen und den ,MS< mit dem ,Wiederverherrlichten< referenzgleich setzen wollte. 6 l Der Autor durfte darum den Gen. der Wendung MS epexegetisch codiert haben (wie wohl auch schon Mt auf seine Weise). Der Aorist der Aufstiegsaussage bildet ein Problem, das vielleicht so zu lösen ist, daß man es stärker auf die negierte Protasis als auf die Nennung der Ausnahme bezieht. 64 Die Einheit mit Gott, die Joh 3,2.11 doppelt ansprach, wird damit präzisierend erläutert.t.s Der Aussage von der Sichtbarkeit der Präexistenzeinheit des MS joh 3, 13 folgt ergänzend der Hinweis auf dessen Verwerfung 3, 14. Die 3,13 definitorisch ausgesagte Exklusivität des MS als des joh Jesus ist unOherhörbar und polemisiert nach verschiedenen Seiten.
Vgl. dazu ODEBERG 72-89; SCHUU 1957: 105; MEEKS 1967: 141; BORGEN 1977 . •• SCHI.ATI"ER 93 f. 1>2 So ScHNACKENBURG 1,406. 1>1 So loADER 1984: 193 f.t98 f. .. SIDEBO"ITOM 1961: 120; RUCKSTUHL 197 5; BARREIT 212 f. 16 BuRKElT 1991: 93-111 - ob dazu ein Rockgriff auf Spr 30,1 erklärungsadäquat ist, scheint fraglich wie sein Gesamtverständnis von Joh 3,13 als christologische Interpretation von Spr 30,1-4, da dort ja der Aufstieg dem Abstieg vorangehL 60
164
>johannes•
Zu 5.3 ]oh 3,14: Das (Auf)gehiingt-/Gehenktwerden Von joh 3,14 an ist eine spezifisch joh Codierung von Ü'Voüv zu beobachten: >>When the evangelist explains the meaning of Ü'Vro9 12,32 it is in terms of signifying the manner of Jesus' death by crucifixion 12,33•• 66 Ooh 5 [+ 0]: Mk 0: Mt 3: Lk 6+3 [NT sonst nur 2Kor 11,7; Jak 4,10; 1Petr 5,6 ]). Die doppelte Verbverwendung wird hier joh 3,14 a.b im Anfangsblock A mit einer korrelativen Wiederaufnahme eingeführt: xa9~ Mroüaii~
Ü'VOOOEV tov Öq)lv i;v 'tll EQ'IlJ.lq>, U\VooOiiVal 6Ei tov uiov toü av9Qnou. Die Bronzeschlange des Mose aus Num 21,8 f. in der Protasis fungiert als ironischer Typos für den joh Jesus, was auch dadurch besonders deutlich wird, daß dieses Verb red. anstelle des tO't'llOEV der LXX eingetragen ist. Die Analogiebestimmung xa9ro~/oütro~ ist deutlich von den Vergleichen Q 11,30 Oona); 17,26 (Noah) her inspiriert und auf ein neues Exempel aus der jüdischen Geschichte (Mose) übertragen. Joh hat diese Korrelativformel dann durch 4 weitere Stellen multipliziert: joh 5,21.26; 12,50; 14,31, wo ))Jesus is not referred als the SM, but rather is either explicitly called Son or speaks in the first Person as the Son - >Father• having been used in the protasiscl'7 (15,4 wird dann die Analogie auf das Schülerverhältnis angewendet). Wesentlich für das joh Verständnis der Analogie ist auch, daß die pronominalisierte Fortsetzung Joh 3, 15, die den MS erstmalig als Objekt der >Glaubens• einführt, nicht in diesem Schema der Analogie famuliert - und eben damit nicht mehr aus Num 21 abzuleiten ist. 68 Die von dieser Anfangsstelle des Verbs her implizierte Über-Codierung >Kreuzigung• mittels >Erhöhung• (aber als Komplenym, nicht als Synonym zum aktiven av~aiVElV V. 13)69 hat als Konnotation ein gewisses Vorbild in dem Humor der doppeldeutigen Traumdeutungen des Josef Gen 40, 13.19 dem Mundschenken und dem Bäcker gegenüber, ohne daß darin die direkte Vorlage, sondern nur eine analoge und darum naheliegende Analogie gesehen werden dürfte. 70 Da 6Eijoh 3,14 wie 12,34 Gott als Handlungssubjekt OÜ't~
PAINTER 1992: 1874; vgl. VISSCHERS 1972. EDWARDS 1971: 51 f. 61 Gg. PAMMENT 1985: 65: »As those lsraelites who looked up to the serpent on the standard in the wildemess were directed to God and lived (Num 21,9) so those who believe in the SM lifted up on the cross will have etemal life.« "'Gg. MEEKS 1979: 269-71. 10 Gg. Hou.IS 1989, der aus dem hier verwendeten hebr. Vb. ji' die direkte Vorlage für eine historisch zu nehmende Äußerung Jesu annehmen will, ohne daß LXX das rechtfertigen wUrde, und weil dabei außerdem außer Betracht gelassen wird, daß das Verb dort jeweils den ·Kopf• als direktes Objekt hat. Die Brücke läßt sich auch nicht über das gleiche hebr. Verb Jes 52,13 und die gleichsetzende Synonymie dort herstellen, wo LXX es in der Tat mit Üljlw9t)va1 wiedergibt, denn dort ist klar Gott als Subjekt gedacht, während dieser als 66
61
Die einzelnen Belegstellen
165
dieses Vorsehungsplanes impliziert und damit dem Inf. uwro9f)vat klar vorgeordnet ist, kommen dann als Handlungssubjekt der Erhöhungskreuzigung nur noch Menschen (wie Mose, also Juden = 8,28 expliziert) in Betracht (so schon in den diese Bildung hier anregenden Verwerfungsorakeln Mk 8,31 parr: BEi + MS + Inf. der Verwerfung). 71 »Das Wortspiel war offenbar im Griechischen wie in den semitischen Sprachen gängigc/2 »und konnte mit einer Vielzahl von Verben ausgedruckt werden. Die Tatsache, daß Artemidorus in seiner Sammlung von Traumdeutungen aus dem späten 2.Jh. v. Chr. verschiedene Bedeutungen eines Kreuzigungstraumes erwähnt, die von einem solchen Wortspiel abhängen, gibt uns die Gewißheit, daß es eine Zeitlang zum Volksgut des östlichen Mittelmeerraums gehört haben muß. Ein Kreuzigungstraum ist für einen Armen ein gutes Omen, >denn der Gekreuzigte wird erhoben (uwTJA.o~)c; für einen Sklaven bedeutet er Freiheit, >denn die Gekreuzigten sind nicht untertan (avunot'axt'm)c; und ein Kreuzigungstraum in einer Großstadt >bedeutet einen Regierungsposten an der Stelle, wo das Kreuz stand< (Oneirokrit 2,53). Der etwas spätere Alexanderroman des Ps-Callistenes (Leben des Alexander 2,21) erzählt, wie Alexander die Mörder des Darius durch seinen Schwur, >er werde sie über alle Menschen erheben (nEQupavEat'ato~ . . . nä.mv civOQcimm~)c, fängt, was er auch tut - indem er sie kreuzigt.cc 73 Eine kommunikativ äquivalente Übersetzung muß darum herausstellen, was meist nicht herausgehört wird, daß hier »ein beißendes Stück Galgenhumor eingeführt und in der Folge mit seinen lmplikationen entwickelt« wird; »denn die Doppelbedeutung >erhöht- = au.fKehängtwerden< erzeugt eine bewußt beißend unstimmige Metapher, und die literarische Entfaltung weist deutlich darauf hin, daß sie die Aufmerksamkeit auf sich selbst lenken soll und nicht nur die Anwendung eines gängigen Idioms ist.« 74 Der Vergleich mit Mose beschränkt sich also rein auf das Sem der Handlung als solcher und hat offenbar keine weiteren (etwa soteriologische) Implikationen.
Subjekt hier schon in ör.i steckt; gg. BARRLIT 213 f.; LOADER 1984: 206; PAMMENT 1983 a; 1985: 64f.; 8URKETI 1991: 120-2. 11 MotoNEY 1976: 119 r. n MEEKS 1979: 270 r.62 mit FrrzMYER: »am wenigsten wahrscheinlich im Syrischen«, was für die mögliche Lokalisierung des Autors zu beachten ist! 11 MEEKS 1979: 270 f.6J. 14 MEEKS 1979: 270 mit Krnu 1926: 285.
166
>johannes<
Zu 5.8 joh 8,28, der Zentralstelle des Verbs: Die Explikation der Henker 5 Hier liegt in der joh Verteilung die Zentralstelle (Z) der Verbverwendung vor. Der erneute (3.) Jerusalemaufenthalt, der auf das Wallfahrtsfest der Laubhütten terminiert ist Ooh 7, 10 ff. ), erweist sich als eine narrative Gestaltung6 sich ständig steigernder Feindschaft in messianischen Kontroversen, deren Höhepunkt mit der 7. Szene (8,21-30) erreicht wird. Der mit der verschleierten Todesankündigung 8,21 einsetzende Dialog wird 8,28 zu unverhüllter Klarheit gebracht. Joh 8,28 formuliert gegenüber 3,14 steigernd Ö'tav Ü'!lci>Oll't'E (>ihre, die Gegner, als nun expliziertes Subjekt!) 't.U.'t.a., als Protasis zur Apodosis eines möglichen >Erkennensc: Dieses Aufhängen->Erhöhen< ist die abschließende Selbstoffenbarung der Selbstidentität des joh Jesus. 8,28 renominalisiert (dem Abfolge-Gefälle von 3,13 f. entsprechend) die Todesvorhersage in der Erhöhungsmetapher für die >Beseitigung<. Während sie dort nur einem einzelnen Jerusalemer gegenüber ausgesprochen war, werden diese hier steigernd im Plur. angeredet. Der Gebrauch des Ausdrucks MS Gegnern gegenüber ist von Mk 14,62parr. permutiert, wobei die den Schülern 1SVgl. HIGGINS 1964: 168f.; SMAllEY 1969: 295; RIEDL 1975: 355-70; MOLONEY 1976: 124-41; PAMMENf 1985: 62f.; BURKEIT 1991: 142-60. 76 Vgl. zu den lokalen Strukturierungen der Komposition Rlss1 1989 (die bei ScHNELLE 1994: 548-50 zum Nachteil der Erfassung des narrativen Programms völlig unberücksichtigt bleibt): I. Teil Joh 1,19-10,39: Die Offenbarung der Präexistenz-Herrlichkeit durch den einzigen Herabgestiegenen: 1.1 Joh 1,19-3,36: I. Rundreise von einem transjordanischen Bethanien aus (I ,28; vgl. 10,40) über Galiläa (2, 1) nach Jerusalem (2, 13) zum I. Passa (2, 13) mit einem enten Herrlichkeitsbeweis (2, 1-11 in Galiläa) und mit der Einleitung: 1,19-28 Der Täufer als I. Zeuge (A I, 19-23 Person; B 1,23-28 Werk) 1,29-34 Jesus (A 1,29-31 Person; B 1,32-34 Werk). 1.2 Joh 4,1-5,47: 2. Rundreise von Sychar-Samaria aus (4,4 f.) über Galiläa (4,43-54) nach Jerusalem (5, 1) zum 2. Passa {5, 1) mit nun zwei Herrlichkeitsbeweisen (4,40-54; 5,2-16 in Galiläa bzw. am Sabbat in Jerusalem). 1.3 Joh 6, 1-10,39: 3. Rundreise von jenseits des •galiläischen Tiberias-Meers• aus (6, I) über Galiläa (6,24f.) nachjerusalem (7,10) zum Laubhottenfest (7,2) mit nun drei Herrlichkeitsbeweisen (in allen drei Bereichen: 6,5-15 Speisung in Peräa; 6,16-25 Galiläa-Meer-Wandel; 9,1-7 Blindenheilung in Jerusalem am Sabbat) mit Resümee 10,39 (bisher seinen Gegnern nicht greifbar als Vorweiser auf 11,8-11: Selbst[ !]-Auslieferung wie I0,15.17 f. angekündigt). 2. Teil Joh 10,40-21,25: Der Wiederaufstieg in die Präexistenz-Herrlichkeit und die Art seiner Mitnahme der Seinen: 2.1 Joh 10,40-12,50:4. und letzte Rundreise vom transjordanischen Startpunkt (10,40 betont wie I ,28 !) nach Jerusalem ( 11 ,55) zum 3. Passa ( II ,55) mit einem letzten Herrlichkeitsbeweis (11, 1-46). 2.2 joh 13,1-17,26: Jesu testamentarischer Abschied von seinen Schulern 2.3 Joh 18,1-21,25: Die Heimkehr des Sohn-Gottes in das Leben der Präexistenz-Herrlichkeit des Vater-Gottes und seine nunmehrige Geist-Präsenz im Buch selbst.
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gegenüber gemachten Orakel der Verwerfung + Rehabilitierung eingewirkt haben. Die Aussage ist aber nicht Selbstzweck, sondern steht nur in der konditionalen Protasis - wird also als gegeben und damit bekannt vorausgesetzt.77 Wenn das Ziel die Aussage ist, daß die >Erkenntnis< erst nach der Beseitigung durch sie stattfindet (wie diese dann 12,19 erstmals anfangsweise ausformuliert ist), bezieht sich diese 2.Person Plur. der Apodosis offenbar auf allgemeine Dritte (>man<), da V. 21 f. ja schon ihr vergebliches Suchen voraussetzt. 78 Da auch hier Sendungsaussagen vorlaufend sind (V. 26 ), so ist der Gehalt der Gen. Wendung als >gesandter Sohn als Mensch< eindeutig. 79
Zu 5.11
+ 12 foh 12,34a.b: Der Rückblick (A' Inclusio)
Der Schlußblock der Verbverwendung (A') ist charakterisiert durch eine Wiederaufnahme des Verbs. Es erscheint zunächst Joh 12,32 (wv üwoo9ci> f;x. n;~ yf)~) als Ich-Aussage, dann 12,34 im wiederholenden Referat der Menge mit bewußtem Obj.- (MS) und Inf.-Anklang an den Anfangsblock Ajoh 3,14 (BEi üwoo91;vcu 't.Ü.'t.a.). Dieses BEi für den Vorsehungsplan Gottes legt Gott als Subj. für dieses vorgängige Handeln fest, woraus sich erneut ergibt, daß das Subj. des joh >Autbängen-Erhöhen< immer Menschen sind. Der antijüdisch ironische Einschlag (von Q 10, 15 her) ist dabei ebenso deutlich wie eine Umcodierung der eindeutig auf Gott bezogenen Vorlage (Rezeption vom Q 14,11 wie des Kompositums von Phil 2, 9)80 , wie sie dann die lk Redaktion Apg 2,33; 5,31 wieder reaktiviert. Da die joh Verwendungen dieses Verbs ausdrücklich und durchgehend (auch im Anfangs- und Schlußblock) nie Gott (das Verb als Signifikant ist zwar vorgegeben, nicht aber das Signifikat), sondern die Jerusalemer Juden als Menschen zum Subjekt haben, liegt eben nicht »an allen fünf Stellen bewußt eine doppelte Bedeutung<< vor:81 Der joh Jesus ist nicht »am Kreuz erhöht« 82 sondern >ans Kreuz<. 83 Durch ein inkorrektes »am Kreuz« werden RIEDL 1975: 361. BARRErr 334 sieht die Leser direkt vom Autor angesprochen; anders BuLTMANN, der ironisch die dann verspätete ·Erkenntnis• als des •Richters• annimmt. 19 PAMMEI'rr 1985: 62 f. gelingt es gerade nicht, hier einen •reprensentative character• von MS auszumachen. 10 ScHENK 1984: 185-212 gg. BERnAM ThWNT 8,604-11; RAC 6,37f.; THOSING 1970: 41-55; LODEMANN EWNT 3,982 nicht unbestimmt »alte Traditionen«. 11 Gg. den auch von LüDEMANN ebd.; COLPE 1969: 470 vertretenen, semiotisch noch unerhellten common sense, so daß erst der Schlußblock •den Doppelsinn schließlich auch for den begriffsstutzigsten Leser explizit« mache (so MEEKS 1979: 271 ). 12 So ScHNACKENBURG 3,55; PAII'ITER 1992: 1883f. u. a. l l So m. R ScHUU 1957: 122; RucK~Hl 1975: 333. 11 71
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>johannes<
die Weichen zur Präzisierung des joh Wortfeldes falsch gestellt. Auch ist hier nicht von einer »Erhöhung in den Himmel« die Rede, sondern ein so paraphrasierende Präpositionalsyntagma trägt leider ein Sem ein, um so eine Synonymie für Jesu »eigene Erhöhung« herzustellen, »d. h. die Erhöhung in den Himmel« 84 Der Grundfehler dürfte darin liegen, daß das joh Verb immer im lukanischen Sinne gelesen (decodiert) wurde, der in der Tat österliches u'llro6ti~ (Apg 2,33) = roo~am:v (Apg 3,13) synonym verwendet. ss Das läßt sich aber auch nicht aus Joh 12,32 ableiten, da das Verb dort klar im Autorkommentar qualitativ als noiq> Oavatq> ( = 18, 32; 21, 19) interpretiert ist. Hierbei ist also dieses Verb spezifisch joh (im Unterschied zu sonstigen Verwendungen in anderen Makrotexten) (a) immer nur mit jesulogischem Objekt (einschließlich des Typos der Eröffnungsstelle) verwendet und dabei (b) nie in einer Wortfeld-Relation zum Antonym tam:tvooo9at (diesen Wortstamm hat der Autor gemieden und nie übernommen!), so daß hier eine Verwendung in einem neuen Wortfeld vorliegt. Der joh >Abstieg< ist nie (im Unterschied zu Phi) 2, 8; Q 14,11) als eine >(Selbst- )Erniedrigung< gedacht. (c) Auch das Passiv ist joh von jeder lk Codierung auf eine direkt von Gott vollzogene vindicatio explizit durch BEi gelöst worden. Gott ist nie Subjekt, s& ja als Subjekt durch den Kotext sogar ausgeschlossen. (d) Das joh Syntagma U\IIOUV + MS erhält Joh 3,14; 8,28; 12,34 im Kontrast nun genuin joh auch ein menschliches Handlungssubjekt: 3mal (NT sonst nie: >Mono-Johannikon<). Das geläufige Bild, das sich in der systemtheoretisch verkehrt herum bestimmten Richtungsaussage ausspricht, »in dem >jetzt< seiner Selbstpreisgabe in das Sterben, wird Jesus >verherrlicht< (13,31) und somit[?! W.S.] >erhöht<,« 87 ist nicht nur darum verkehrt, weil sich in der Textsequenz des JohEv alle ironischen Erhöhungsaussagen vor der entscheidenden, temporalen Feststellung joh 13,31 vuv roo~aa9Tt finden, sondern aus den angeführten Gründen muß die nicht symmetrische, sondern asymmetrische Struktur auch noch umgekehrt als irreflexiv bestimmt werden: 88 Der joh .. So BAUER 202; BARREIT 72 f.213f., wobei deutlich wird, daß die Konfusion immer wieder dadurch entsteht, daß man von einem semantisch überdehnten Erhöhungsbegriff ausgeht und automatisch assoziiert »to exalt in glory•. Zugleich bedient man sich dazu auch wie ebd. 213.364 der unhaltbaren Prämisse, daß Henoch 1HenSim 70 f. angeblich •erhöht• worden sei. IIS Vgl. so typisch loADER 1984: 206 f.; PAMMENT 1983; 1985: 64 f. .. Gg. LoAD ER 1984 passim; PAMMENT 1985. 11 So HEGERMANN EWNf 1,842. •C7.AYKA 1974: 30f.; vgl. zu den systemtheoretischen Bedingungen konkreter semantischer Bedeutungsanalysen weiter auch LENK/RoPOHL 1978.
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Jesus wird durch die >Juden< ans Kreuz >erhöht<, hat sich aber dadurch selbst aktiv >Verherrlicht< wie auch Gott damit sich und ihn >verherrlicht< = >ihn seinen Botenauftrag bestätigend heimgeholt<.
5.4-6 ]oh 5,27; 6,27.53: Die soleriologisch entfaltenden Stellen
Zu 5.4 ]oh 5,2 7: Die Identifikation begründet die Funktion des Trenners von Licht und Finsternis 89 Die erste Jerusalemer Sabbatheilung Joh 5,1 ff. rechtfertigt Jesus 5, 17 mit der These, daß der Vater ununterbrochen wirkt und dementsprechend auch er als dessen Beauftragter. Die Rede 5, 19-47 entfaltet und begründet dies, wobei das Thema von 5,17 durch die Vater/Sohn-Korrelative 5,21.26 aufgegriffen wird; nur als Ergänzug dazu werden in beiden Fällen 5,22.27 auch Aussagen über die Scheidung (xQia~) als deren Kehrseite zugefügt. 90 Das zwingt zur Vorsicht vor einer zu formalen Übersetzung als >Gericht<. 91 Die Begründung Joh 5,27 b ergänzt vielmehr die durch das Korrelativ 5,26 primär gegebene Begründung für den soteriologischen Hauptsatz im AmenWort von 5,25. 5,27b ist zunächst inspiriert von Mt 19,28; dort ist XQLVElV den Schülern zugeordnet, während es hier als Funktionsbestimmun~. des MS permutiert, in ein Funktionsverbgefüge überführt und durch die Ubertragung auf den MS direkt mit der MS-Bevollmächtigung von Mk 2, lOparr verkoppelt ist. Die einmalig fehlenden Artikel in diesem Identifikationssatz (als Parenthese) resultieren aus der gleichzeitig gewollten Erinnerung an Dan 7, 13 f.22. 92 Doch ist das nicht überzubetonen, da Definitionsaussagen, deren Objekt vor EO'tlV steht, regelmäßig ohne Artikel erscheinen.93 Daher ist weder das Attribut durch Konjektur auszuscheiden, 94 noch mit dem ganzen Satz (oder 5,27 b-39 insgesamt) als nach-joh zu bestimmen, 9 s da es hier letztmalig 19 Vgl. zu MS hier außer den Kommentaren auch HAHN 1963: 40 f.; HIGGINS 1964: 165-8; MOLONEY 1976: 611-85; PAMMENT 1985: 59-61; PAINTER 1992: 1870-2. '!) UTIKE 1975: 80-3; ScHENK 1993: 241 f.; es geht also (gg. PAINTER 1992: 1881 f. u. a.) weder um einen verurteilenden •Gerichtsspruchc noch um so etwas wie •Entscheidung•. " Daran scheitert auch die korporative Deutung von PAMMENT 1985: 61, die im Erlassen oder Nicht-Erlassen der Sondenjoh 20,23 die Einlösung ihrer •repräsentativen• MS-Funktion sehen will. 9Z BARREIT 262; COLPE 1969: 468; SMAU.EY 1969: 292; PAMMENT 1985: 60 f.; 'I' 8,5 b kommt als Vorlage nicht in Betracht. ,, PAJNTER 1992: 1872 mahnt zur Beachtung dieser meist übersehenen Beobachtung. ,. So WENDT 121 f. '"So BULTMANN 196; ScHNACKENBURG 2,143-50; ScHULZ 90f.; dgg. m.R COLPE 1969: 468; UTIKE 1975: 982.
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>johannes<
steigernd am Ende des Abschnittsjob 5,19-30 {über die Einheit von Vater und Sohn im ~(1)()7tOlEiv und XQlV&LV seines Wortes) steht, 96 der bis dahin nur bloßes uio~ verwendete (5,24 mit sachlich entsprechender Aussage). Es ist nicht >die< soteriologische Schlüsselstelle für das joh MS-Konzept, 97 sondern eine solche höchstens zusammen mit den beiden Joh 6,27.53 anschließenden Stellen. Man hat vergleichend beobachtet: Erst gegen Ende einer reinterpretierenden Rezeptionsgeschichte erscheint hier ähnlich wie 1HenSim (dazu ebenso die Inthronisation mit Bo;ci~w) die Stelle, »which explicitly attributes juridical functions to the SM.« 98 Dan 7 war früh-jüdisch eine solche Funktion wie synoptisch bei Q und Mk noch nicht gegeben, sondern erst von R-Mt (und wohl von daher auch R-Lk) entwickelt worden. Doch ist das nicht durch einem zu pauschalen >Gerichtsc-Begriff zu verwischen, daß es (a) dort um eine ausrottende Strafaktion geht; ebenso ist (b) der spezifisch joh XQicJ~-Begriff im Auge zubehalten, der primär im klassischen Sinne >Scheidunge (hier: der Finsternis vom Licht) meint. Diese >Scheidunge findet außerdem als Resultat der Offenbarung als ihre Kehrseite statt. 99 Zu 5.5-7 joh 6,27.53.62 100 Zu 5. 7 foh 6,62: Nur der Aufitieg als Wieder-Aufstieg bestimmt den MS als den Herabgestiegenen
Erst der joh Block (Trias) 6,27.53.62 bringt die einzigen MS-Worte, die in Galiläa plaziert sind, und renominalisiert in seiner Schlußstelle Joh 6,62 die Wieder-Aufstiegs-Aussage von 3, 13, doch hier im steigemden Gesprächsgang Goh 6,60-71, konkret von 1Joh 2,18 f.; 4,1-6 her zu verstehen) der unmittelbaren Textsequenz, so daß diese nicht assoziativ und suggestiv zur Voraussetzung der beiden ersten hier gemacht werden kann} 01 Noch weniger kann man dies Aussage auf die Kreuzigung einengen. 102 "'LATTKE 1975: 101. 91 So LEIVESTAD 1972: 253. "KNIPP 1979: 35947 mit LINDARS 1973: 57 f.59 f. der diese Stelle direkt von I HenSim beeinflußt sieht; vgl. THEISOHN 1975: 100-3. 99 MOLONEY 1976: 83-5, was loADER 1985: 21229 zu Unrecht bestreitet. 100 Vgl. zu MS in diesem Komplex: BARRETI 1975: 342-54; MOLONEY 1976: 87-123; PAMMENT 1985: 61 f.; BURKElT 1991: 129-41; PAINTER 1992: 1882 f. 101 Gg. ScHNACKENBURG I, 412 mit ScHüRMANN: •eben der MS, der auch dorthin wieder •aufsteigt, wo er vorher war• [V. 62), und dieser MS wird die Speise geben, die bleibende Kraft für ewiges Leben hat [V. 27] .. . Der erhöhte und verherrlichte .. . MS ist es, der [als ·Himmelsbrot• in Person und dann mit dem eucharistischen Brot) das göttJich-ewige Leben spendet;• dgg. m.R. ScHENKE 1992a: 1131S. taz Vgl. auch ScHENKE 1992a: 11314 m. R. gg. THOSING 1970: 261 f.; MOLONF.Y 1976: 122;
Die einzelnen Belegstellen
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Der Satz joh 6,62 hat seine Schwierigkeit darin, daß er als Protasis ohne Apodosis und insofern als unvollständiger Satz erscheint 103 Einfacher ist wohl gedanklich ein einleitendes ti zu ergänzen, wodurch der Satz in sich stehen könnte.' 04 ))Woran sie >Anstoße nehmen, wird in 6,60 nicht zum Ausdruck gebracht und muß aus jesu Erwiderung 6,61-64a erhoben werden ... 6,62 weist jesus die angesprochenen >jüngere auf das Faktum seines >Aufstiegs< hin. Werden sie dieses Faktum richtig deuten? Den Schlüssel dazu dürfte 6,63 a bieten, eine antithetische Sentenz, der auch die >jüngere wohl zustimmen durften. 6,63 b wendet diese Sentenz auf die Offenbarungsrede 6,26-58 an: diese Worte jesu gehören nicht zum Bereich des« bloßen >Fleisches< (also ohne >Abstiege), ))sondern sind >Geist< und >Lebenc.cc Das >Wieder< ist der die Ablehnung widerlegende Beweis für das >Vorherc. 105 PAMMEJIIT 1985: 62, die hier MS wieder korporativ bestimmt: •the disciples must share in Jesus' death: 13, 12ff.36; 14,6; 15,13.20 ff. and 16,33.« aOJ Vgl. die verschiedenen gedankliche Ergänzungen bei BAUER 101: •dann sei bewiesen, daß keine Anthropophagie vorliegt• - das geht von einer nicht haltbaren Prämisse aus; BULTMANN 445: •dann werdet ihr erst recht Anstoß nehmen•. aCM B/D/R 482; vgl. BARRITT 303 f. tas ScHENKE 1992 a: 112. Irrefahrwend ist von daher ist die Erneuerung der Kategorie von einem angeblichen ·Antidoketismusc des JohEv (ScHNELLE 1987; 1994: 546 f.; ScHMTrnAI..S 1992: 431 f.; DEINES 1993: 274f.; HENGH 1993: passim nach den Vorläufern HOSKINSIDAVEY 1947: 48-57; LINDARS 61-3; ScHWEIZER 1970; COLPE 1981: 611). Das gilt schon terminologisch, weil ..die späteren Doketisten die Inkarnation aus einem gnostischen Dualismus heraus bestritten, die schismatischen Johanneschristen dagegen aus einem genuin judischen Erbe« (SCHENKE ebd. 11 519). Das gilt aber auch von der erschlossenen Position her: Das wirkliche Menschsein Jesu leugneten sie gar nicht. Nirgends muß der •Evangelist• dieses verteidigen. Wohl aber ist der Satz: »Der Logos ist Aeisch ( ... Mensch) geworden gegen sie gerichtet• (ebd. 115). .. Die schismatischen •JUnger• von 6,60.66 werden mit den •Juden• auf eine Stufe gestellt• (ebd. 112 f.). Bestritten wurde von ihnen, daß in einem abgestiegen, inkarnierten .. MenschenJesus seit seiner Geburtder ·Christus• bzw. ·Sohn Gottes• (oder Logos) erschienen ist«. Bestritten wurde .. also die Heilsrelevanz« dieses ... Menschen Jesus• in seiner« inkarnierten »irdischen Existenz.• Also »nahmen die christlichen Schismatiker an, Jesus sei erst durch Auferweckung/.Erhöhungc zum ·Messias• und ·Sohn Gottes• eingesetzt worden, und knupfen damit an eine sehr frUhe, judenchristliche Theologie an (vgl. Röm 1,3f.; I Pt 3, 18)« (ebd. 106f.). Auch hier gilt: .. Die Gegner stellen in der Regel ältere christliche Positionen dar« (BERG ER 1994: 6 ). Joh bestreitet zu seiner Zeit eine gnesio-paulinische Position, die ihrerseits das joh Konzept bestreitet. Darum geht es auch IJoh 2,18 f. nicht um ein •innerjohanneisches Schisma•, sondern um eine damit gesetzte bewußte Fiktion, die ihrerseits aus dem eigenen Prioritätsanspruch deduziert ist. Dagegen •muß ScHNELLE 1987 neben zahlreichen unkontrollierbaren literar-kritischen Operationen und Traditionszuweisungen zu dem Geniestreich greifen, die folrannesbrie/ zeitlich vor dem Ev. anzusetzen. Über diese höchst fragwürdige Konstruktion einer •Geschichte des joh Christentums•, die ihm zudem weithin zum Maßstab der Textauslegung wird, gerät ScHNELLE der PoetJohannes (KERMODE 1986) dann zu einem •Quasi-Kirchlichen-Redaktor•. Ich kann zu diesem ganzen Unternehmen ... nur mit LF.VINAS {1991: 81) sagen, daß hier statt der Exegese eines biblischen Textes das Studium seiner vermeintlichen Genese betrieben wird• (THYEN 1995: 180sJ; vgl. schon 1979: 121 ff. ); weitere EinsprUche gegen den vermeintlichen •Doketismusc/ ·Antidoketismus•: BECKER 745-52; KRETSCHMAR 1968: 137; WENGST 1976: 37f.; HOFRJCtrn:R 1978:
172
>johannesc
Zu 5.5 joh 6,27: Nur der Herabgestiegene kann priiexistentes Leben als Himmelsspeise vermitteln Joh 6,27 (als eigentlicher Inhalt des Amen-Wortes von V. 26) erscheint zunächst als positive Ergänzung zu der Aussage der Vorgängerstelle 5,27, da die präexistente ~c.of) als von den Hörern zu beschaffende im Blick ist; daran ist der MS im kausalen Relativum als Geber im logischen (und nicht auf Erhöhung vorausblickenden) Futur angeschlossen: ~v o u.t.a. UJ.Liv Batl
>Weil die Speise diejenige ist, die der Sendungs-Sohn als Mensch euch geben wird<, ist sie J.LEvoucnv E~ ~c.oilv aici>vlov. Die präpositionale Wendung ist
=
in Verbindung mit MS aus dem Rahmen Red-Mt 25,46 : 31 permutiert und durch J.LEvElV joh umcodiert (wobei für die nachfolgende Stelle zugleich die Assoziation an Essen und Trinken eingeflossen ist). MS unterstreicht auch hier die Handlungseinheit mit dem Vater. 106
Zu 5.6 joh 6,53: Wer die Himmelsspeise des Herabgestiegenen nicht annimmt, kann natürlich kein priiexistentes >ewiges Leben< erlangen Das Amen-Wortjoh 6,53 wiederholt diese Aufforderung von 6,27, indem sie die Katabasis-Ausagen von V. 41 f.50 f. einbezieht und das lesende SichIdentifizieren mit dem joh Jesus als Voraussetzung des EXEtE ~c.of)v auf den Begriff
Die einzelnen Belegstellen
173
5. 9 joh 9,3 5: Die nachvollzogene Identifikation 109
Jesus stellt auf dem zusammenfassenden Höhepunkt dem Sehendgewordenen (die 6. Szene Joh 9,35-38 A' entspricht der Eröffnungsszene A 9, 1-7) die Aufforderungsfrage: au 1ti.O"tEUOf:~ E~ t.U.t.a., die 9,36 mit einer Rückfrage beantwortet wird (vgl. 12,34 ), auf die ein Selbstverweis xai EOOQ<X.Xa au-rov xai 6 >..a.A.ci>v J.U:ta aou erfolgt, die geradezu eine Definition des MS als dem hier präsent handelnden und redenden joh Jesus darstellt. Das ist für den Leser ein deutlich erinnernder Rückverweis auf die Erkenntnisfunktion der Vorgängerstelle 8,28. Auch 3,15 fand sich schon pronominalisiert diese Beziehung. Zugleich steht die Stelle funktionsgleich wie in der Eröffnungsstelle 1, 51 als abschließende Zusammenfassung der vorherigen bekennenden Prädikationen als deren authentische Interpretation durch den joh Jesus selbst Die Stelle ist in einer primär soteriologischen (vs. gnoseologischen) Gesamttendenz fehlinterpretiert, 110 wenn man sie von der folgenden, negativen Ergänzung der Überleitung zu Kap. 10 in 9,39-41 her füllen und MS von daher definiert sehen will. Das Ich-Idiom ist hier von Gen 1,3 her zu verstehen, daß der MS in seiner Handlungseinheit mit dem Vater als das Licht der Welt (9,5) manifestiert 111 Wenn umgekehrt vom Synagogenausschluß 9,34 die Kreuzesbereitschaft in das Idiom MS hineingelesen wird, um die Prämisse der repräsentativiv-korporativen Bedeutung durchzuhalten, dann entspricht das nicht dem Dialog 9,35-38 selbst und vor allem nicht seiner rahmend szenischen Entsprechung A' zur Eingangsszene A. 112 Erstaunlich kühn erscheint es auch, daß HAHN diese Stelle als Schlüsselstelle an den Anfang stellt. 113 Im typischen Denkzwang von pan-)formgeschichtlichen< Mustern her wird von der einmaligen Verbindung mit 1tt.atEUElV aus statuiert, daß die Stelle )>implizit eine Bekenntnisaussage enthält« und »zeigt, daß MS titular gebraucht ist« 114 Das entspricht so nicht der Verwendung als Ich-Idiom in der makrotextuellen Sequenz des plansche Funktionsbestimmung aus, wie sie PAMMENT 1985: 61 f. gibt: ..That the disciples are to eat ... seems to point to their involvement in voluntary death too (12,23-26). The reason why this is a SM saying now becomes clear: it emphasizedjesus' humanity, a humanity subject to death, and it calls the disciples to share in his voluntary dedication... 109 Vgl. MOLONEY 1976: 142-51; PAMMENT 1985: 63. 110 LoADER 1984: 195: ,.function as judge... 111 BuRKm 1991: 161-8, der allerdings seine Prämisse, daß das Syntagma immer als solches den •Gottessohn• bezeichne, durchhält; so etwa haben es die Vertreter der sekundären Variante verstanden: GNTCom 228 f. 112 Gg. PAMMENT 1985: 63 •the SM confession seeks the involvement of the disciple ... m HAHN EWNf 3,932. 114 HAHN ebd.; noch schärfer in dieser Richtung LEIVESTAD 1972: 251: »the wording presupposes a confessional formula like •Jesus is the SMccc; LOADER 1984: 207: •a response of worship.•
174
>johannes<
Buches selbst. Eine solche ,fonngeschichtlichec Überfremdung ist aber typisch auf das hin angelegt, was auch hier ausgesprochen wird, daß nämlichjesus »glaubend geschaut werde.« 11 s Diese Wendung ist verräterisch: Hier tritt im Partizip wieder ein modaler Glaubensbegriff hervor, der so nicht joh ist; joh 1tl.CJ'tEuoov ist nie adverbiale Näherbestimmung zum >Sehen<, sondern das lesende >Sehen< ist an dieser Stelle hier (genau wie sonst auch) die Voraussetzung eines >Überzeugtwerdens< vom joh Jesus (20, 30 f. ). 116
us HAHN ebd.; entsprechend auch MICHAELIS ThWNT 5,363f.; vgl. DORMAN 1983: 138 und M. MüLLER 1984: 142-6.205-18; 1991: 293, die hier besuttigt sehen wollen, daß joh ·MS. nur eine Funktionsbezeichnung für Offenbarer ohne eigenen semantischen Gehalt sei. Immerhin ist mit dieser Position das Problem und die immer neu zu stellende Frage klar benannt, inwiefern das Ich-Idiom ·MSc an seinem jeweiligen Ort nicht nur als Idiom Bedeutungsmerkmale verloren oder verlindert hat, sondern auch wie weit ein solches Zeichen vom allgemeinen Modus des •Symbol-Zeichen• (als der normalen, durch Konvention bedingten Codierung) zu einem bloßen Indikator, also einem •Index-Zeichen• mit primären Hinweiswert geworden ist (gemäß der klassischen Unterscheidung von PEIRCE; vgl. KöLLER 1977; 1980; Eco 1977: 60-68; Nöllf 1990: 44-47). Ein Prozeß der Indexikalisierung ist in der unendlichen Semiose immer zu beobachten. Literatursemiotisch haben Indizes (und zwar eben nicht nur Pronomen und Konjuktionen) .. in Zeichenprozessen zunächst nur die operative Funktion, Sachverhalte in einem vorgegebenen Rahmen aufzufinden bzw. zu verknüpfen• (KöLLER 1980: 58). ... ScHENK 1983: 68-70; 1993: 328-36; BYRNE 1985.
F Das >lukanische< Doppelwerk, 1 die älteste >Evangelien-Harmonie<: 2 Jesus ist der wahre, im Namen Gottes handelnde Regent über Gottes Volk 1 .. Oie beiden längsten Bücher des NT- das LkEv und die Apg - hätten eine gewöhnliche Papyrusrolle von etwa 9 bzw. 9,5 m gefüiiL Zweifellos ist das einer der Gründe, weshalb LkEv und Apg in zwei Bücher und nicht in einem Buch herausgegeben wurden• (METZGER 1966: 5). Durch die Zerreißung beider und die Positionierung des Lk im Vier-EvangelienKanon seit Irenaeus ist die dominierende Gewöhnung entstanden, das LkEv wie eines der drei anderen lesen und zu behandeln (darum ist eine Argumentation von der getrennten handschriftlichen Überlieferung von Apg her kein Argument, da diese Manuskripte ja erst nach dieser Trennung einsetzen; gg. BURRIDGE 1992). Doch •The Narrative Unity of LukeActs« (TANNEHILL 1986; STERLING 1992) ist schon in der •Kindheitsgeschichte• grundgelegt (ebd. 16-44; BUSSE 1991; BARRETI 1992: 1454f.; KORN 1993: 33-55; POWELL 1994: 342f.) und ebenso in der •Antrittspredigt• (Lk 4,16-30: BUSSE 1978; BARRE'IT 1992: 1455, KORN 1993: 56-85 ). Immerhin verstummen nicht die Stimmen, die in Lk 24 einen völligen Abschluß sehen und mit zwei eigenständig zu betrachtenden Werken rechnen (vgl. die Diskussion bei PoWELL ebd. 343f.: so betont PARSONS 1987; 1993, bzw. auf der Linie von F.C. BAUR mit der Behauptung eines angeblich versöhnlich geänderten Pharisäerbildes in Apg BRAWLEY 1987; vgl. dgg. GROWLER 1991; DARR 1992: 85-126; 1993; KINGSBURY 1992). Vom Biographie-Typ her ist kein Einspruch möglich, da gerade bei legitimierenden PhilosophenBiographien der Ausblick auf die Schule und die Nachfolger belegt ist (TALBERT 1974: 125-40; 1978: 41.97.107 f.119 f.; 1978 a; 1988 ). 2 Das (wohl der üblichen Praxis zufolge erst nach Lk 1,5-24,53 geschriebene: BARRE'IT 1992: 1453f.) Vorwort Lk 1,1-4 (im Stil damaliger Sachbücher; vgl. umfassend ALEXANDER 1993) bezieht sich ebenfalls auf beide Bände (BARRElT 1992: 1453 f.1463 f.): In gleicher Weise wie Hebr 2,3 f. werden zwei Etappen des Ursprungs unterschieden (UNNIK 1960: 47; BARRE'IT 1992: 1452), wobei auch die Rede von •vielen• Vorgängern ernst zu nehmen ist und nicht auf Q und Mk eingeengt werden darf (ALEXANDER 1993: 114; SHELLARD 1995: 76f.96f.). Dabei ist uns jetzt die ernste Frage gestellt, ob wir weiter von einer Abhängigkeit des Joh (so noch ScHENK 1992; 1992 a; 1993) auch von Lk ausgehen dürfen Der Hinweis ist beachtlich: "The secondariness of John to Luke is still unproven• (SHELLARD 1995: 75 ). Die lk Tendenz zur Harmonisierung von verschiedenen Materialien kann auch im Hinblick auf Mk/Mt einerseits und Joh (der sich 19,35; 21,24 als •Augenzeuge• pseudepigraphiert) andererseits veranschlagt werden: ..There is no reason . . . for assuming that Lk is prior to john; if Lk-Acts is attempting to reconcile two conflicting accounts, the reverse in more likely, and implies a literary, rather than a shared tradition• (ebd. 84, von ihr exemplifiziert ebd. 82-4 an Lk 3,2-22, ebd. 84-7 [vgl. CoAKLEY 1987) an 7,36-50, ebd. 87-91 an 22,54-71; 23,6-12, ebd. 91-6 an Lk 24; vgl. CRIBBS 1971; 1973; 1978). Das gilt verstärkt, wenn Lk!Apg auch als 1Ciem (als seinen Lehrer: SCHENK 1990: 93-107) wie vonjos Ant (KRENKEL 1894; WF.NDT (Apg) 41-44; und flankierend auch DOWNING 1980; 1982; PAUL 1985; STERUNG 1992 - gg. SCHRECKENBERG 1980; RADL 1988: 40 f.) abhängig sein sollte. SHELLARDs Geltungsprüfung hat mich bewogen (GERICKE 1965), in meiner ·NT-Einleitung• (Bonn SS 1995) Lk-Apg nach Joh zu behandeln. Von seinem Anspruch auf überbietenden Grundlagenwert her gilt jedenfalls: •Luke-Acts is the first New Testament• (BARRFIT 1992: 1462. 1464: »Luke's primitive New Testament•), was Markions Vorgehen erheiiL
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Das >lukanische< Doppelwerk
1. Der Bestand 3 Lk hat 25 Belege im ersten Band, die er Apg 7,56 (von Lk 22,69 her) durch einen erzählten Beleg ergänzt: der Ostern eingesetzte Richter, der den Seinen beisteht, wird von Stephanos (wie von Daniel, tHenSim, 4Esr, Apkjoh) in einer Vision geschaut.• Ob man allerdings alle 25 von Lk 5,24 - 24,7 als >im Munde Jesu< klassifizieren darf, ist auch nicht so eindeutig: Die Einsatzstelle 5,24 ist wohl wie bei Mk weniger als jesuswort denn als kommentierende Direktanrede des Autors an seine Leser übemommen 5 wie auch 9,22 ( = Mk) noch primär ein Autorreferat über Jesu Reden bleibt; 17,25 als Parenthese wird bewußt direkte Leseranrede des Autors sein. Doch immerhin entsteht andererseits die Verwendung Lk 22,48 dadurch, daß der mk Kuß-Bericht bei Lk in eine direkte MS-Anrede transponiert wurde.6
2. Die Verteilung Die lk Verteilung ergibt folgendes Bild:7 Vgl. zum Ich-Idiom MS bei Lk/Apg: TöDT 1959: IOI-4.256f.; CoLPE 1969: 460-2.465-7; ScHNEIDER 95-8; 1975; KEARNs 1988: 113-7; RADL 1988: 87 f.; HOFFMANN 1991: 186-90; 1994; CRUMP 1992; HOOKER 1992: 198f.; WEISER 1993: 139f. •WEISER 193f.; 8ARRETT 1964; PESCH 1966: 14-24; DOBLE 1985; DSCHULNIGG 1988. s FrrzMYER 579.585. 6 BULTMANN 1931: 431. 7 Das lk Erzählprogramm hat folgende Grundstruktur (vgl. KlNGSBURY 1994 ): Lk I ,5-4,15 Prolog: 1,5-25.26-38 1. überbietender Parallelgang: Ankündigungen der Geburten I ,39-56 Synkrisis: Verschränkung beider I ,57-80; 2,1-2,52 2. oberbietender Parallelgang: Geburten 3, 1-4, 15 3. Parallelgang A 3, l-6par. 3,21-38: die Person (Gottessohn in 12. Weltwoche) B 3,7-17par. 4,1-13: die dreifache Mission C 3, 18-20par. 4, 14 f. Summarium: Das Ende der Sendung des Täufers ist der Beginn der Wirksamkeit jesu. Lk 4,16-9,50: Die I. (kurze) Phase der öffentlichen Wirksamkeit ober Israel in Galiläa Lk 9,51-19,46: Die 2. Phase der öffentlichen Wirksamkeit über Israel von Galiläa bis Jerusalem Lk 19,47-21,38: Die 3. Phase der öffentlichen Wirksamkeit über Israel in Jerusalem, die erst die tödliche Konfrontation bringt. Lk 22,1-24,53: Die abschließende Antwort auf die Frage nach dem rechtmäßigen Regierer Israels: Die blinde Satansmacht und der ins Recht gesetzte Gottessohn. 1
Die Herkunft des Materials
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2.1 Die ersten 7 Belege stehen im ersten Hauptteil des Buchs (Galiläa-Phase): handelnd 5,24 + 6,5; verworfen 6,22 + 7,34; VeiWerfung/Rehabilitierungs-Orakel9,22 ~Wiederkommen 9,26 ~ VeiWerfungs-Orakel9,44. 2.2 Im lk >Reisebericht< (2. Wirkungs-Phase) kulminieren 12 Belege (fast
die Hälfte!): veiWorfen 9,58 ~ handelnd 11,30 ~ Wiederkommen 12,8 ~ auf den Irdischen rückblickend 12, I 0 ~ Wiederkommen 12,40 ~ auf den Irdischen rückblickend 17,22 ~Wiederkommen 17,24.26.30; 18,8 ~ beginnende Erfüllung und weiterführedes Orakel 18,31 ~ auf den Irdischen rückblickend 19, I 0. 2.3 Im 3.-4. Buchteil Gerusalem) finden sich die letzten 6 Belege (bzw. mit Apg 7,56, was ja auch in Jerusalem spielt, wiederum 7 Belege): ParusieOrakel 21,27.36 ~ Teilerfüllung der VeiWerfung 22,22,48 ~Zwischen stadium der Erhöhung 22,69 ~ Teilerfüllung der Rehabilitierung 24,7; Apg 7,56.
2.4 Die traditionelle traditionsgeschichdiche Gruppierung in 3 Typen läßt
sich auch für Lk kaum aufrecht erhalten, da er die (angeblich) »traditionellen Gruppen von MSworten miteinander verbindet und sie in seine christologische Gesamtkonzeption vom Weg Christi integriert. Der MS hat seinen, ihm bestimmten Weg zu gehen, durch Leiden zur Erhöhung und schließliehen Parusie.« 8 Die Vorsehungsplanetappen werden bei Lk klarer voneinander abgehoben, und die Erfüllung der einzelnen Etappen wird stärker signalisiert. Damit sind die lk gehäuften >reinen Leidensvorhersagen< nicht durch ein besonderes Interesse an der >Passion< an sich bedingt, sondern durch die stärkere Segmentierung der Etappen des Vorsehungsplans.
3. Die Herkunft des Materials 3./ Die 7 Q-Belege hat er vollständig übernommen, dazu an 2 Stellen eiWeitert {6,22; 12,8). Daß auch Q 12,40 R-Lk sei, läßt sich angesichts der Mt-Parallele nicht bestreiten, jedenfalls nicht von EvThom 21.103 her, da dort eine Änderung im Sinne einer Umdeutung vorliegt. 9 1 ScHNEIDER 197 5: II 3; RADL 1988: 87 f. 'Gg. FITZMYER 210 - s.o. zu Q 9,58 und zur Analyse der Rezeption im EvThom die Synopse bei SCHRAGE 1964: 67.
178
Das >lukanische< Doppelwerk
3.2 Die 14 Vorgaben aus Mk sind nicht vollständig übernommen, sondern reduziert, aber nicht um maximal 5 MS-Belege, wie es auf den ersten Blick scheint, sondern höchstens um die beiden ersten Verwerfungs-/Rehabilitierungs-Orakel aus Mk 9, da Lk auch Komponenten permutiert hat: (a/b) Nur Mk 9,9.12 fehlen zwar zwischen Lk 9,36: 37 mit dem gestrichenen Abstiegsgespräch ganz, sind aber schon R-Lk 9,31 mit einem Hinweis auf Jesu planmäßiges Geschick in Jerusalem als ein Orakel vom Himmel her semantisch äquivalent gegeben worden. Außerdem hat der pronominalisierte, ebenfalls auf das Leiden begrenzte Spruch R-Lk 17,25 von Mk 9, 12 die 5 Komponenten -'tov noUit. na9- xai -9'rl- (Synonym) permutiert und ansonsten renominalisierend an die erste, referierte Verwerfungsansage 9,22( == Mk) angeglichen. (c) Mk 10,45 fehlt mit der gestrichenen Auseinandersetzung um die lebedaidenfrage zwischen Lk 18,34 : 35. Ihr Schlußteil ist aber in die Abschiedsrede Lk 22,24-27 permutiert, wobei Lk 22,27 die Vorgabe Mk 10,45 verkürzend umbildete und MS durch iyro &LJ.Ll ro~ ersetzte. Doch schon R-Lk 19,10 hatte - und das ist noch deutlicher - die Einleitung davon samt dem MS-Idiom permutiert, so daß keine wirkliche Auslassung vorliegt. (d) Mk 14,21 b wurde von durch die straffende Bearbeitung Lk 22,22 als redundante Wiederholung gestrichen, zugleich aber in die Anrede an Judas 22,48 permutiert. (e) Mk 14,41 wurde mit dem Schluß des Ölberggebets zwischen Lk 22,46: 47 verkürzend gestrichen, zugleich aber deutlich in den Rückverweis der Engel 24,7 permutiert. 3.3 Die nur bei Lk zu findenden 8 Belege dürften sämtlich (wie eben schon in vier Fällen deutlich wurde) red. dupliziert oder permutiert sein. 10 Schon gar nicht lassen sich alle diese Stellen als jesuanisch erweisen, da diese Argumentation monoton rein deduktiv von der nicht haltbaren aramaistischen Prämisse (im Sinne von VERMES) ausgeht, »SM could be originally a surrogate for >me<, understood in a titular sense in the tradition; HIGGIN's objection to the saying as a saying of Jesus thus falls to the ground.« 11 Was dagegen >hinfällig< wird, ist genau dieser vermeintliche Traditionsbewels: (a) Der Abschluß der Makarismen Lk 6,22 ( + Q) ist ein Schlußwort, wo Lk gern MS einbringt (vgl. 18,8; 19,10; 21,36). Was in Q als unmotivierte 10 Gg. CoLPE 1969: 460 f., der mit einer lk Sonderquelle rechnet und so ebd. 462 summiert: ..eine eigene MS-Christologie ist bei ihm nicht erkennbar«; ebenso MARSHALL 215; dgg. ScHNEIDER 1975 - allerdings ohne die von ihm noch Q zugeschriebenen Stellen Lk 6,22; 12,8. 11 MARSHALL 836 wie konstant an allen anderen Stellen.
Die Herkunft des Materials
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Eröffnung in einer Nebenbemerkung (MS Obj. >Um des MS willen< statt mt >um meinetwillen<) erscheinen würde (gegenüber Q 7,34, wo MS Subj. ist), ist bei Lk ( = Mk) 5,24; 6,2 schon durch zwei Aussagen mit MS als Subjekt vorbereitet 12 Dazu kommt die gehobene Ausdrucksweise der Präposition mit attischem Schlußvokal (svtxa = Apg 19,32; 26,21 red.; NT sonst nur Mt 19,5).U Da damit »nicht die Leidensgesinnung der Jünger, sondern das Verfolgungsmotiv der Gegner« angegeben ist, ist nicht an den >kommenden MSc gedacht 14 Spezifisch lk ist vor allem auch die Verwendung in einer direkten Schüler-Anrede ( 17 ,22; 21 ,36; 22,48 ). (b) Lk 12,8 ( + Q) erscheint eine analoge Erweiterung zu sein, die das Wortspiel zu >Menschen< in der Protasis aufnimmt (vgl. 5,20 : 24 an der ersten wie 24,7 an der letzten Stelle)} 5 Zugleich wird damit an die voranstehende Dublette 9,26( = Mk) angeknüpft und so auf sie zuruckverwiesen.l" Zudem wird es weiter red. metakommunikativ eingeleitet (vgl. 18,8), wodurch wieder stärker eine Verbindung mit der Schüler-Anrede hergestellt ist. Daß Lk es nicht auch in der Antithese V. 9 wiederholt, erklärt sich von der Verwendung in der vorlaufenden Dublette 9,26 hier und wohl auch aus seiner Meidung von unmittelbar dupliziertem MS, wie sich 22,22 zeigte (auch gegenüber Mk 9,9.12). (c) Die Schülerbelehrung R-Lk 17,22 ist eine Lehreröffnung zu den eschatologischen Q-Worten V. 23 ff., denen gegenüber der leserorientiert rückblickende Bezug auf den Irdischen eingebracht wurde, 17 was auch der analoge Zusatz V. 25 belegt. 18 >Einen der Tage< ist Lukanismus (5, 17; 8,22; 20,1) wie >Tage werden kommen< (5,35; 21 ,6; 23,29}.1 9 Auch diese Stelle gehört zur red. lk Gruppe des MS in direkten Schüleranreden. Die >MS< pronominalisierende Wiederholung Lk 17,25 nimmt 5 Elemente von Mk 9,12 permutiert auf (s.o.) und gleicht sie zum Zwecke der Lesererinnerung an Lk 9,22 (5ti, änoÖOXlJ.I.aaßitval) an (ergänzt durch die Aktanten >von dieser Generation< Q 11,50 duplizierend). Der einleitende Lukanismus nQCi>tov Se (= 9,61 )20 gibt die klare Funktion im Vorsehungsplan an und präzisiert damit V. 22. Beide Verse sind R-Lk. 21 (d) Lk 18,8 ist nicht nur Gleichnisanwendung (red. >..iyro ÜJ.I.iV wie 12,8, wodurch sich wiederum die red. lk Tendenz der Verwendung von MS in frrLMYER 635 gg. SCHNEIDER 153. u jEREMIAS 1980: 138. 1• ScHNEIDER 153 gg. HOFFMANN 1972: 182. 's FrrLMYER 210.960. " HOFFMANN 1991: 186-9 3. 11 Gg. die futurische Decodierung von GRÄSSER 1957: 170; ScHNEIDER 356; WIEFEL 311. II TöDT 1959: 98; CONZELMANN 1967: 155. 19 jEREMIAS 1980: 266f.; fiTZMYER 121 f.1164 gg. ScHüRMANN 1968: 222 für Q. 20 Vgl. jE REMlAS ebd.268; fiTZMYER 1170. ll WIEFH 310 f. 12
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Das >lukanischec Doppelwerk
direkten Schüler-Anreden abzeichnet), sondern zugleich abermals ein Abschlußsatz mit dem Idiom MS (vgl. 6,22; 19,10; 21,36) der Lk 17,22 einsetzenden Schülerbelehrung über den MS. Die Wendung vom >Kommen des MSc ist Q 12,40 vorgegeben und hier dupliziert, wie das Syntagma >Glauben finden< von Q 7, 9 her dupliziert ist. 22 >Auf der Erdec weist zugleich als Dublette von Lk 5,24 auf das erste lk MS-Wort zurück, wo zugleich das Stichwort >Glauben< vorgegeben war, das hier mit MS direkt eine singuläre Verbindung tritt; der Artikel ist anaphorisch auf den Sachverhalt von V. 1 zu beziehen. 23 Die Bildung ist R-Lk. 24 Die red. Fragepartikel äQa ( = Apg 8,30; NT sonst nur Gal 2, 17) gehört der gewählteren Sprache an. 2s Auch hier ist steigerndes (wie sonst adversatives) nA.T]v lk Vorzugswort (15+4 : Mk 1, Mt 5). 26 (e) R-Lk 19,10 ist als typisch lk MS-Abschlußvers nicht eigentlich Schluß der lk Chrie über Zachäus, der schon V. 9 gegeben war, sondern eine weiter ausgreifende Begründung, die das ganze bisherige öffentliche Wirken des lk Jesus zusammenfaßt (im Rückblick auf den Einsatz 5,24; 6,5 ). Zugleich ist es das Ende des lk >Reiseberichts< (da nur noch in typisch lk Manier ein >Gleichnis< als unterstreichendes rhetorisches Exemplum folgt). Die ersten 6 Wörter sind klar von Mk 10,45 permutiert übernommen (also nicht nur assoziativ von Q 7,34 >Freund der Zöllner und Sünder< her; 27 oder bloßem ~A.OEv 5,32 = Mk 2,17). Der darauf folgende Inf. ist gut lk formuliert: ))zu suchen (Lk 15,8; Vorzugsverb: 25+10: Mk 10, Mt 14)28 und zu retten (typisch lk für die Gegenwart und nie eschatologisch verwendet)29 das Verlorene« (subst. Pt. Sing. Neutr. abs. 15,4.6 R-Lk; Vorzugsverb 27+2 : Mk 10, Mt 19)..l0 Die Bildung ist R-Lk..l 1 Die verkürzte Variante als Zusatz in >Westlichen< und anderen Texten von Mt 18,11 32 wie FITZMYER 1177. B/0/R 252; FITZMYER 1181: kein Aramaismus gg. jEREMIAS 1980: 272. u TöDT 1959: 92 f.; HtGGINS 1964: 91 f.; VIELHAUER 1965: 62; Orr 1965: 32-4.41 f.; CONZELMANN 1967: 152; SCHNEIDER 362; WIEFEL 315 gg. COLPE 1969: 437 f.; MARSIV,U. 676. 25 VgJ. jEREMIAS 1980: 272. 26 MORGENll-IALER 1982: 181; vgl. CADBURY 1920: 147. V Gg. TöDT 1959: 124 f. 21 MORGENll-IALER ebd. 29 SCHENK 1982: 74. lO MORGENll-IALER ebd. ' 1 BULTMANN 1931: 34 - aber nicht mit dessen deduktiver Begründung, weil ein Wort vom kommenden MS auf den Irdischen obertragen sei; ScHNEIDER 378 warnt m. R vor einer Überbetonung des Zusammenhangs mit LXX-Ez 34,16, dem götdichen to äno)..(&)A.~ ~trninw; WIEFEL 326f. gg. die deduktive Prämisse COLPE 1969: 456; TöDT 1959: 124 »SonderüberJieferungoc, da •Lk an keiner anderen Stelle Sprüche vom Erdenwirken des MS produziert hat•, was BoRSCH 1967: 326; MARSHALL 698 f.; FITZMYER 1226 dann bis auf Jesus zurückführen wollen. n GNTCom 44 f. 22
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Die Herkunft des Materials
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die antithetische Variante im (>markionitischen) Zusatz Lk 9,56 33 sind deutlich sekundär und keine Belege für einen ursprünglich selbständigen Spruch, belegen aber wie schon Joh 3, 17 das durchgehende kirchliche Interesse an einer solchen zusammenfassenden soteriologischen Aussage. (f) Lk 21,36 ist nicht nur wie 18,8 ein betonter lk Redeschluß einer Endzeitrede und eine typisch lk Verschränkung von MS und Direktanrede, sondern auch materialiter eine »Zusammenfassende Formulierung des Lk«: »(a) >ZU aller Zeit< ist ein typisch lk Ausdruck; er stimmt mit dem >allezeit< in der Red. Einleitung Lk 18, 1 überein . . . (ß) Lk 21 ,36 zeigt die gleiche Kompositionstechnik wie 18,8 b. Beide Male wird ein Ausblick auf den MS in ganz ähnlicher Absicht an das Ende gesetzt.« 34 (y) BroJ.LCll bleibt lk Vorzugswort (8 + 7 : Mk 0, Mt 1)3s und das folgende rva. ist so wenig wie Lk 22,32 ein Indikator einer besonderen >Tradition<, da er ihm auch 9,40 red. das Vb. zuordnen konnte; hier hätte ein Inf. eine Überfüllung von Infinitiven bewirkt; (6) xa."ta.-Komposita ( == R-Lk 23,23) hat er am häufigsten (45+40 : Mk 26, Mt 29), ebenso Ex-Komposita ( == 1Thess 5,3; 35+38 : Mk 23, Mt 23); 36 yivroOa.l ist Vorzugwort (129+ 124 : Mk 55, Mt 75 )37 - ebenso J.LllM:lV ( 12 + 34 : Mk 2, Mt 10; substantiviertes Pt. hier von Mk 10,32 permutiert und dabei gehäuft: 5+2 : Mk 1, Mt 3); hier bezieht es sich auf V. 7 zurück, wo es ebenso von yivroOa.l gefolgt wird ( == Apg 26,22; 27,33 was Mk und Mt so nie haben). >MS< ist schlicht von V. 27( == Mk) her dupliziert. 38 Der Ton liegt auf der genuin lk Vorbereitung durch Gebet »and so to stand before the SM.cc 39 (g) Lk 22,48 ist zur Steigerung des Kontrastes (schon >mittels Kuß< ist emphatisch vorangestellt) zwischen Jesus und Judas die Lk 22,22 aus Mk 14,21 ausgelassene Doppelung sowohl von MS wie von na.Qa.BiB~ nun in die wiederum kennzeichend lk direkte Anrede mit MS permutiert. 40 Die atomisierende Behauptung von COLPE, daß an beiden Stellen bei Lk »keine Leidensaussagen« vorliegen, basiert auf seinem Zirkelschluß, daß seine »Sonderquelle sonst kein Wort vom leidenden MS überliefert;« 41 im n Gl'ITCom 148 f. u TöDT 1959: 89-92.90 f.; SctiNEIDER 432; 1975: 268-71; gg. jEREMIAS 1980: 284 f. wird
(a) die Zeitbestimmung durch Eph 6,18 allein noch nicht als •geprägte Wendung• erwiesen - es sei denn als materiale Vorgabe, wenn Lk direkt von Eph abhängig ist; (b) E~JtQoo9f:v durch die Vorgaben Q 7,37; 12,8 noch nicht zu ·Tradition•, da Lk es 12,8 stehen ließ, um hier nun red. als Rückweiser zu duplizieren und den Leser genau daran zu erinnern. n CADBURY 1920: 175. .Mo MORGENnfAI.ER 160; C.o\OBURY 166 f. )' MoRGENnfAlER 181; CAosuRY 179. .IIGg. ColPE 1969: 437; MARSHAll 783 schwerlich jesuanisch. l ' FITZMYER 1356 gg. die sek. Abänderung ins Futur in westl. Texten als •und ihr werdet stehen ... .eo Gg. TöDT 1959: 140 f.; HIGGINS 1964: 80 f.; ScHNEIDER 462 nicht Mk 14,41! 41 So COLPE 1959: 460 vgl. 449.
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Das >lukanische< Doppelwerk
Gegenteil: »V. 48 stems from Luke's pen.« 42 Das lk Kennzeichen >MS + Schüleranredec ist bisher noch kaum als solches wahrgenommen worden. (h) Lk 24,7 läßt die beiden Engel am Grab nicht wie bei Mk auf Galiläa vorweisen (da Lk seinen Auferweckten ja in Jerusalem erscheinen lassen will), sondern an das Verwerfungs/Rehabilitierung-Orakel als >in Galiläa< gesprochen (V. 6, die mk Erwähnung umfunktionierend), um damit seinen Leser auf seine Ersterwähnung Lk 9,22 zurückzuverweisen. 43 Die Prolepse des Objekts MS ist klar lk Redaktion (vgl. Lk 9,31; Apg 13,32f.). 44 Die Elemente MS + 1tOQa8o9ftva1 E~ XE~ cliJ.OQtroMi>v sind eine klare Permutation von Mk 14,41.4s Daß Lk dabei av9Qnrov dazwischen setzt, ist eine Duplizierung der 2. galiläischen Ansage von Lk 9,44, die ja auch das Verb 7t0Qa8\Öovm einbrachte, und belegt, daß er die mk Korrespondenz dieser Stellen (Mk 9,31 : 14,41) nicht nur kannte, sondern in ihrer Funktion verstand (damit entfällt der mögliche Einwand e silentio, daß die bisherigen Orakel nicht von >Sündern< sprachen). 46 Zugleich ist wieder ein red. Wortspiel >Menschen< : >MS< hergestellt (vgl. 5,20: 24; 12,8). Daß BEi sonst nicht mit diesem Verb verbunden ist, ist als Gegenargument für eine besondere Tradition ebenso untauglich, 47 da es sich zu formal an dem reinen Signifikanten der Oberflächenstruktur orientiert unter Verkennung der durch Synonyme aufgewiesenen semantischen Tiefenstruktur (Lk 9,31.44 hatte funktionsgleich ~A.M:l, 19,31 >Zu erfüllen alles von den Propheten Aufgeschriebene<, 22,22 red. xata to rocna~vov) wie der textpragmatischen Funktion: BEi ist von Lk 9,22 her dupliziert und gehört zu den rückverweisenden Elementen, zumal Lk es schon inzwischen 13,33 wie 17,25 in gleicher Funktion renominalisierte. Auch daß erst hier die Tötungsaussage durch atauQoro ersetzt ist, ist nicht verwunderlich, da es nicht nur nach dem Vollzug Lk 23,21.23.33 (bei Lk wie Mk vorher nie) zu erwarten ist, sondern Mk 16,6 direkt vorgegeben war. 48 Im übrigen weist R-Lk 24,20 dann mit der gleichen Kombination beider Verben im Munde der Emmaus-Schüler auf 24,7 zurück. Die Formulierung der Rehabilitierungsaussage mit xai tQitll i)~ avaati;val weist auf Lk 18,33 zurück (wie auf die sonst red. variierten mk Vorgaben) und wird wiederum durch die rückweisende Wiederaufnahme
Q FrrzMYER 1448.1450 mit dem Verweis, daß nicht einmal jEREMIAS in diesem Vers Elemente einer vermeintlichen •Tradition• gefunden haL 0 ScHNEIDER 493 f.
"8/0/R
476,4; MARSHALL 886; jEREMIAS 1980: 311 •
.s Was selbst MARSHALL ebd. zugestehL • FITZMYER 1544. "Gg. POPKES 1967: 154 f.; COLPE 1969: 460m; MARSHALL ebd.; jEREMIAS ebd. • FrrzMYER 1546.
Ein lk Stilmerkmal: MS in der Anrede an Schüler
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Lk 24,46 bestätigt Der Vers ist also durch und durch als lk Komposition zu erweisen. 49
4. Ein /k Stilmerkmal: MS in der Anrede an Schüler
Bei der bisherigen Analyse ist deutlich geworden, daß es ein lk semantisch dreigliedriges Stilmerkmal gibt, das bisher noch nicht als solches registriert worden ist: an (a) die Schüler adressiertes (während Q 7,22 Gegner zitiert) (b) Morphem der 2. Person (Pronomen oder Mfix ), also Anrede, (c) + MS. Es begegnet Smal: - 6,22 (u~v = 20 ~a6Jt'ta~); - 12,40 (UJ.U:~ ist wohl von Q vorgegeben, doch die Redeeinleitung setzte V. 22 wieder das Q noch unbekannte ~&r)'ta~ davor); - 17,22 (-aE't'& = 22 a ~a9r)'t~); - 21,36 (-Eh&); - 22,48 (Iouoo = -~).
Als bestätigende Gegenprobe kann man die Beobachtung zählen, daß in 22,69 vor dem Synhedrion umgekehrt die mk Anrede Öq~&a9& durch das unpersonale ano 'tOÜ vüv Bt EO'tal ersetzt wurde. Hinzu zu zählen sind von daher auch die vier funktionsgleichen, red. anredenden Vorschaltungen als kennzeichnend für die lk Textpragmatik einer »rhetoric of perception«: 50 - 9,44 9ea9t uJ.U:~ Ei~ 'ta ro'ta (= 43 ~a&r)'t~); - 12,8 >.i.yoo Bt u~iv ( = 1 ~a&r)'tci~ = 4 q»LAO~ ~ou ); mit diesem metasprach-
lichen Vorzeichen wird der angeschlossene, universal fonnulierte Rechtssatz im Talionsprinzip faktisch in die 2. Person der Anrede versetzt bzw. darauf zugespitzt; so auch: - 18,8 >.i.yoo u~iv (= 17,22 ~a9rJt~); bzw.: - 24,6 (~ EÄclÄTlO&V u~iv referierend als Verifikationshinweis vorangestellt). "WIEFEL 405 f.; TöoT 1959: 141, was CoLPE a. a. 0. aus Prinzip bestreitet, um dann zuzugeben, es •traditionsgeschichtlich nicht einordnen• zu können, was gg. diese Art von ·Traditionsgeschichtec überhaupt spricht, die den Primat der Synchronie wie der diachronisch nächstliegenden Intertextualitäten mißachteL 50
Vgl. DARR 1994.
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Das >lukanische< Doppelwerk
5. Die möglichen Spezifika einer lk MS-Semantik Der Lk 3,22 von der Himmelsstimme (gegenüber 1,32.35) bestätigte uio~ ~ou (und jetzt mit Geist ausgertistete: to nvEü~a to äyLOv ... i:n" [!] atrrov), den man vermeintlich als uio~ "IrooT,
sz
Die möglichen Spezifika einer lk MS-Semantik
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verkündet das >Jahr des HerrnStammbaum< nicht nur eine Erläuterung seiner lk >Gottessohnschaft< statt. Die parallele Synkrisis des lk Proömiums erläutert Lk 3,21-38 die Person Jesu damit noch umfassender: - A' wie A 3,1-4 die Person des Täufers, gefolgt - von ihrer beider Funktion B 3,7-17 : B' 4,1-13 und - den Summarien C 3,18-20 Ende des Täufers : C' 4, 14 f. Anfang Jesu. Der Artikel vor dem Idiom MS kann also bei Lk in allen Folgefällen als anaphorischer Rückweiser auf seine >Adamsohnschaft< von Lk 3,28 gelesen werden. Der lkjesus ist somit betont in das von Gottes Vorsehung klar geordnete Gesetz der Weltzeit eingeordnet Auch die lk Jesus-Genealogie will nicht als Information über die Vorfahren gelesen, sondern als Zielangabe der determinierten Weltwochen verstanden werden. Neben der lk >Gottessohnschaft< und der lk >Davidsohnschaft< ist dabei auch die lk >Menschensohnschaft< in einem spezifischen Sinne angesprochen. Sie ist bei Lk von daher von vomherein ein Signal seines umgreifenden Geschichtsdeterminismus des Vorsehungsplans (wie sich auch seine Vorgänger DionHal, DiodSic und Josephus gerade als Historiker als >Beauftragte der göttlichen Providenz< definierten). ss Schon formal zeigt Lk eine besonders ausgeweitete Verwendung des Septuagintismus von >Sohn von< zur Bezeichnung der Angehörigen einer Gattung bzw. für providenzielles >VOn Gott bestimmt zu ... ( ober Lk 5,34 ( = Mk toi; uio~ toi> VUJ.uprovo;) hinaus dann: 10,6 uio; ElQTtVfJ;; 16,8 b = 20,34 oi uioi toi> airov~ toütou vs. 16,8 c to~ uio~ toü q>ro'to; bzw. 20,36 ni; ävacncio~ uioi als Erläuterung zu uioi 0Eoi>.S6 Das dürfte auch ein Licht auf seine Verwendung von >MS< vom Proömium Lk 3,23.38 her werfen. 5.1 Der MS als Sohn Adams ist typologisch in Seth vorprogrammiert, und damit auch chronologisch Mose, David, Elia und allen Propheten vorgeordnet >Seth< (Nf nur hier) war ja nicht ein beliebiger Sohn Adams, sondern galt als der Offenbarungssohn, s7 der schon grVitAdEv 3,2 (als ss Vgl. ScHUL.Z 1963; 1967: 275-83; REUMANN 1968; COSGROVE 1984; RADL 1988: 64-8; SQUIRES 1993. s. Vgl. FITZMYER 15 f.l24. s7 Vgl. den Überblick zur Offenbarungsfunktion Seths durch Jahrhunderte von KLIJN 1977. Die Weltzeitalterspekulation ist auch noch for die sethianische Gnosis ( Hippol Ref 5, 19-22) kennzeichnend (M. SCHENKE 1973: 212-7; 1974; 1981; UYTON 1981; TRÖGER 1981: 22f.; BETIIGE 1981: 93f.): In NHC 5,5/ApkAdam (einer gnostischen Einfohrungsschrift, die beschreibungsadäquater als Seth-Apokalypse zu benennen wäre) wie NHC 3,2-4,2/ÄgEv will der Demiurg die Sethianer ( ... wahren Gnostiker) immer wieder vernichten: ÄgEv 60 Sodom, 61 , I Sintflut, und 63 seither die Noachiten als ·Sethianer• durch Weltbrand. Sie
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Das >lukanische< Doppelwerk
Ersatz Abels) so definiert ist (und dann in allen 24 EIWähnungen dort 4,1-43,1 f. durchgehalten), und der vom Erzengel Michael immer neu die entscheidenden Einsichten in Gottes Plan erhält, so daß er sogar seine Mutter Eva belehren kann. Er ist dort zugleich das >Ebenbild Gottes< (10,3; 12,1 f.), der >Mensch Gottes< (13,2), >der allein Gott Sehende<.ss Da diese pharisäische Blfrrrla~ ( 1, 1 >Geschichte<) auch dem Pharisäer Paulus ganz offenkundig geläufig gewesen ist (vgl. die Anspielungen 1Thess 4,16 auf grVitAdEv 22,1 f.; 2Kor 11,3.14 auf grVitAdEv 16,5; 17,1 f.; Röm 3,23 auf grVitAdEv 21,6; Röm 5,12 auf grVitAdEv 14,2; Röm 7,7 auf grVitAdEv 19,3),s9 ist eine Kenntnis auch erst recht bei Lk möglich, dessen Christentum sich als ein wahres Judentum im Sinne des Pharisäerturns versteht (zumal auch der >tetaro-paulinische< wie >deutero-lukanischec 60 Pastoralbrief 1Tim 2,14 wohl eher auf grVitAdEv 7, 1 als auf Sir 25,24 anspielt). >Söhne Seths< dürfte schon eine ur-pharisäische Selbstbezeichnung gewesen sein, die sich selbst damit von jedem bloßen >Sohn Adams< abhoben. 5.2 Weiter spricht auch Lk 8,26 seinem MS eine eigene Bo~a zu (durch Umstellung gegenüber Mk 8,38 schon an dieser Stelle - viel früher als R-Mt 19,28), was 9,31.32; 24,26 betont aufnimmt (4mal R-Lk). Nun richtete schon die voressenische Zwei-Geister-Lehre (als Anhang in 1QS 3,13-4,26) ihre Zukunfshoffnung auf kwl kbwd 'dm: »denn sie hat Gott eJWählt zum immeiWährenden Bund (1-brjt 'wlmjm), und ihnen gehört alle Herrlichkeit Adams.« 61
werden aber immer wieder durch Seth (•Allogenes•), der sich nicht wie seine Brüder Kain und Abel vermischt hat, als dem Vater der wahren Menschheit errettet, dessen Erscheinungsform (analog NHC 7,li2LogSeth- ohne daß der Name fällt; NHC 13,1/Protennoia) auch jesus ist (vgl. auch das Lesemysterium der drei Hymnen von NHC 7,5/SteiSeth, der Erwähnung der ·Ekklesia der Kinder des Seth• NHC 9,1/Melch 5,19f. wie die Rolle seiner Schwester und Frau Norea in NHC 2,4/HA und NHC 9,2/0dNorea). Vgl. zu Seth als dem Heros der schon vorgnostischen samaritanischen Dositheaner BELTZ 1973: 90-5. SI BERTRAND 1987: 59 f.: ,.IJ est Je seul etre humain a pouvoir assiste a Ia venue de Dieu sur terre 38,4; 42,3. C'est un personnage exceptionell, a vocation de mediateur: il est depositaire d'instructions angeliques 43,2 f. et sans doute aussi Je revelateur de mysteres divins 3,2; 36, 1.3 ... S9 BERTRAND 1987: 30 f. Schon die endgültige Ordnung der Essenerunion CD A1 7,28-31 erwartet um 100 v. Chr., daß der ·Forst der ganzen Gemeinde• •alle Söhne Seths• zerschmettert. 60 Vgl. zur literaturgeschichtlichen Einordnung der Pastoralbriefe ScHENK 1987 a. Zur lk Codierung der ·Pharisäer• vgl. zuletzt CAROLL 1988; RAoL 1988: 68-71; MoESSNER 1988; GROWLER 1991; DARR 1992: 85-126; KINGSBURY 1992; MERKEL 1994: 390f.; POWEll 1994: 343f. 61 Gg. LoHSE 1986: 17 ist hier und in allen Parallelen nicht generell und unspezifisch nur ·des Menschen• zu übersetzen.
Die möglichen Spezifika einer lk MS-Semantik
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Die endgültig maßgebende Gemeindeordnung des Essener (CD A 1) erwartet für die Essenerunion CD 3,20 (im Geschichtssummarium als Kette von Abirrungen): ))diejenigen, die sich an sie halten, sind für das ewige Leben (erwählt), und ihnen gehört alle Herrlichkeit Adams« (vgl. 1QH 4,15 ))die Pracht deiner Herrlichkeit«).62 Synonym dazu heißt es in dem zu den älteren Pescharim (etwa zur Zeit von CD A 1) gehörenden 4Q171/pPs 3,1 f., daß die aus der Wüste zurückkehrenden ))tausend Geschlechter in Rechtschaffenheit leben werden, und ihnen wird das ganze Erbteil Adams (kwl nhlt 'dm) gehören und ihren Nachkommen für immer« (2, 10 f. entfaltete dieses Endheil als ))danach werden sich alle ergötzen des Landes und alle Lust des Fleisches genießen« ). 63 Die Essener erwarteten also ))künftig alle Wonnen zu genießen, die Gott bereits Adam zugedacht hatte, die dieser aber sich und seinen Nachkommen durch den Sündenfall verscherzt hatte ... Der Gott Israels wird selbst die im treuen Dienst für ihn ( 4Q52 1 2,ii,3) Verstorbenen wieder auferwecken.« 64 )Adam< steht dabei an allen Stellen ohne Artikel. Die pharisäische grVitAdEv setzt dasselbe Konzept von der )Herrlichkeit Adams< voraus: Als Eva erkennt, daß sie ))entblößt war von der Gerechtigkeit, mit der ich bekleidet war« (20,2), klagt sie die Schlange an: ))Warum hast du mir das angetan, daß ich von meiner Herrlichkeit (Bo9'J; J.LOU) entfremdet wurde?«. Sie redete zu Adam ))die gesetzwidrigen Worte, die uns von der großen Herrlichkeit forttrieben« (äno J.LEYaÄ.ll; 809'1; 21 ,2 = 18,5). Adam wirft Eva 21,6 vor: »Du hast mich von der Bol;a 'tOÜ 9Eoü entfremdet«. Synonym dazu kann (wie bei den Essenem) auch hier 22,3 xÄ.f]Qo; 'tOÜ 'ABciJ.L, xÄ.f]Qo; J.LOU (vgl. 15,2 f.) stehen. Moralisches Lehrziel ist die konditionierte Auferstehungs-Soteriologie 28,4 ( = 30,1 ): ))Wenn du dich vor allem Bösen bewahrst, will ich dich wieder auferwecken zur Zeit der Auferstehung, und dann soll dir vom Baum des Lebens gegeben werden, so daß du in Ewigkeit unsterblich seist« (vgl. 10,2; 41,3; 43,2: vgl. )Tag der Strafausrottungc 12,1; 26,34; 37,5 ).
.z Vgl. MAlER 1995: I, 12.50. ~ Vgl. MAlER 1995: 2, 94 f. w SnGEMANN 1993: 291.
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Das >lukanische• Doppelwerk
6. Die einzelnen Belegstellen 6.1 Lk 5,24 (= Mk): Der Ausüber der legitimen Heilsmacht
Lk gibt hier mit der einleitenden MS-Aussage das Lehrziel des Episode für den Leser direkt an ( = Mk s.o.). Spezifisch für Lk ist, daß er (a) dem MS schon den Kranken V. 18.20 (Anrede) als äv9QOOno~ gegenüberstellt65 und (b) die (4,32 vorbereitete) El;ouoia hier 5,17 durch die in ihm präsente öuvaJ,ur; xUQiou zum Heilen (die nach 4,14.18 die öuvaiJ.~ tou nw:uiJ.ator; ist) einleitet. 66 >>Daß >eine Kraft des Herrn• jesus trieb, ist vorweg gesagt. Das Heilungswunder ist von Gott veranlaßt, nicht von denen, die den Gelähmten herbeibringen. In der gleichen Kraft vergibt Jesus Sünden.« 67 (c) Die Gegner wurden als Doppelgruppe V.17 im Gegensatz zum lkjesus erstmalig eingeführt (sie kommen nur aus allen >Dörfern< Galiläas, Judäas und Jerusalem, während Jesus 4,31.43 >Städte< zugeordnet waren). Da V. 17 Überschrift (vgl. temporalen Neueinsatz 6,1) zum ganzen Segment 5,18-39 ist, werden sie im Segment V. 21 mit renominalisierenden Artikeln wiederholt (YQ
65
66
ScHNEIDER
Die einzelnen Belegstellen
189
ihrer UnvernünftigkeiL Der Erzählanfang signalisiert auch: ))they rightly saw that Jesus was claiming the prerogative of God, a prerogative which Jesus was prepared to justify as legitimately belonging to him.« 70 Da schon durch das Vorzeichen Lk 5,17 b ))der Akzent vom Streitgespräch auf die Machttat verlagert« worden war, 71 gewinnt auch das lk Perfekt des Sündenerlasses V. 20 (vgl. 14,4; 17 ,34.35; 21,6) seinen besonderen Akzent: ))Das Perfekt ist als präsentisches wie so oft bei Lk (vgl. 4,21; 5,32 diff. Mk 2, 17) zu verstehen, um den Gegenwartscharakter der Zusage besonders hervorzuheben und gleichzeitig den Sündenerlaß zu einer im Himmel vollzogenen Tatsache zu machen.« 72 Lk bringt hier deutlich seine >Gegenwarts-Soteriologie< zum Ausdruck. Die Zusage ist Lohn ihrer nio-r~ V. 20, deren Intention Lk V. 18 f. deutlicher auf die Person Jesu bezogen herausgestellt hatte. 73 Sie entspricht der Haltung des Petrus 5, 1-11, die Lk parallel zu dieser Geschichte komponiert hat; 74 5, 32 wird er sie red. als IJ.€'tavow benennen (5+6: Mk 1, Mt 2; Verb 9+5: Mk 2, Mt 6 ). Dadurch daß Lk 5,23 in Jesu rhetorischer Gegenfrage den Bezug auf den Gelähmten (und damit auf den konkreten Heilungsbezug überhaupt) weggelassen hat, hat er die Aussage generalisiert: ))to say to anybody .•/5 Damit ist der grundlegende Bezug zur 4,18 programmatisch doppelt herausgestellten Ö.q>Ea~ aufgenommen. 6.2 Lk 6,5 (= Mk): Der autorisierte Rechtssetzer
Bei seiner Übernahme aus Mk hat Lk den voranstehenden Weisheitssatz (Mk 2,27) ausgelassen und der abschließenden Begründung durch die nun nur darauf bezogene Redeeinleitung ein größeres Gewicht gegeben. ))Lk begründet nicht aus der allgemeinen Regel, sondern nur christologisch von der Vollmacht Jesu her. Der MS ist ohnehin eng mit dem Gedanken der Bevollmächtigung verknüpft (5,24 ). Jesus als der MS erlaubt nicht nur diese oder jene Verrichtung am Sabbat; er steht als Herr über dem Sabbat« 76 ))His >lordship• is now added to his >power• (4,24.36; 5, 17) and his •authority• (4,32.26; 5,24 ); and he is >Iord• precisely as >the SM•.•• 77 Der red. abgeänderte Vorwurf der Gegner V. 2 als Anrede in der 2. Person (was tut ihr), schließt wohl von vomherein Jesus mit ein. 10
MARsHALL 21 0.
71
BUSSE 1977: 134.
n BussE 1977: 122. 73 BussE 1977: 120 f. 7• FrrzMYER 578. 75 MARSHAI.L 214; vgl. BUSSE 1977: 118. 7•
71
ScHNEIDER 142. FITZMYER 606.
190
Das >lukanische< Doppelwerk
Das Lk 6,6-11 angeschlossene Beispiel an einem weiteren Sabbat macht deutlich, daß er nicht nur sich und seinen Schülern, sondern auch anderen am Sabbat aus Notlagen hilft: »Die negative Reaktion der Gegner richtet sich in erster Linie gegen den XUQlO'tT)c;-Anspruch Jesu« 78 und klassifiziert ihren Widerspruch als »uneinsichtigen Unverstand« (6,7 : 11 ä.vma): »Wegen einer Gesetzesvorschrift die Hilfe zu unterlassen, bedeutet die Sendung wie die Botschaft zu verraten, die die Rettung der Kranken verkündet (4, 18 ). « 79 Lk hatte red. schon V. 1 das >Essen< zur Grundlage des verbotenen Handeins gemacht und so mit dem Davidbeispiel (V. 4) enger verschränkt, so daß auch dessen Hunger (V. 3) schon analog für V. 1 vorausgesetzt. Auch durch die Auslassung von Mk 2,27, »Luke is able to bring together the figures of David and the SM to show that Jesus acts as the antitype of David and authorises his followers to do likewise.« 80 Der Verweis auf David 6,3 ist die erste Wiederaufnahme von Lk 3,21, wo er im Zentrum der Geschichtsepochen zwischen Abraham und Jesus stand, und weist darauf zurück: wie Apg 2,25-35 hat »David selbst hat auf den zukünftigen Messias aus seinem Geschlecht hingewiesen.« 81
6.3 R-Lk 6,22: >MS< weist die Schüler ermutigend auf die ihrem Herrn
analoge Diskriminienmg hin Der abschließend anredende Makarismus Lk 6,22 f. der lk Feldrede hebt sich lk weniger von den ersten drei ab, da er auch diese schon als direkte Anrede formuliert und an die Schüler selbst {6,20) adressiert hat. Außerdem hat er dieses Exordium dieser Rede durch antithetisch parallele >Wehe< ergänzt, so daß V. 22 f. in V. 26 sein Gegenstück findet. In der Minderheitensituation und gesellschaftlicher Isolation sucht Lk »in den folgenden Weisungen durch eine an der Feindesliebe orientierte, grenzüberschreitende und zum Besitzverzicht bereite, sich allen positiv zuwendende Praxis der Nächstenliebe offensiv zu begegnen. So wird zum Gegentyp des wahren Jüngers Christi der reiche Weltmensch, der sich dem Genuß und allen Freuden des Lebens hingibt und gesellschaftlich in Ansehen steht (Lk 6, 24-28).«H 2 Die Erwähnung des MS in diesem Zusammenhang weist deutlich auf die beiden bisherigen Erwähnungen in den Kontroversen 5,24; 6,5 zurück. »Dem korrespondiert die Betonung des >Namens< Jesu durch Lk BUSSE 1977: 139. BUSSE 1977: 140. 10MARSHALl 232. 11 BUSSE 1977: 135. 12 HOFFMANN 1994: 322. 111
I"J
Die einzelnen Belegstellen
191
auch in Konfliktankündigungen Lk 21,12.17; Apg 9,16; 15,26; 21,13; 26, 9.« 83 Durch den red. Zusatz von >Menschen< V. 22 a84 hat Lk wie 5,24 wieder das kennzeichnende Wortspiel mit MS hergestellt Dem Q »gemeinsamen Ötav-Satz« ist »ein weiterer Ötav-Satz (Lk 6,22 a) vorausgestellt . . . Der Hinweis auf den Haß von seiten der Menschen schlechthin zeigt eine generalisierende Tendenz. Der zweite Ötav-Satz dagegen beschreibt konkrete Maßnahmen.« 85 »Bei Lk eröffnet ci<poQi~ELV die Reihe . . . Die Verben beider Textüberlieferungen stimmen nur in ÖvEtöi~Etv überein. Die Aussagen beruhren sich in nOV'TJQÜv, das allerdings in verschiedenen Wendungen auftaucht: « 8 ~> (a) An erster Stelle steht »der allgemeine Menschenhaß« {1,71; 6,27 mit Reaktion Feindesliebe; 19, 14; 21, 17)Y Lk »schlägt so bereits anläßtich seiner ersten Erwähnung der Ablehnung der Jünger den Bogen zur Ankündigung von Verfolgung und Haß in der letzten Rede Jesu (21, 12-19, speziell 21, 17).« 88 (b) Die erste Konkretion besteht im a
HOFFMANN 1994: 30659. "MARSHALL 252. es HOFFMANN 1994: 295; MARSHALL 252. "'HoFFMANN 1994: 296. 81 Vgl. ebd. 296-302. • Ebd. 297. 119 Ebd. 312-7.313. '10 Ebd.; MARSHALL 252 gg. ScHüRMANN 333; ScHNEIDER 153; FrrzMYER 635. "Ebd. 314. " 2 Ebd. 316; vgl. vor allem ausfuhrlieh HoRBURY 1982; STANTON 1985; THRONTON 1987, der 1986 wahrscheinlich gemacht hat, daß sich schon Just Dia I 137,2 eher auf antichristliche 13
192
Das >lukanischec Doppelwerk
Formulierung in 6,23 c xa'ta 'ta aÜ'ta . . . f:noiouv könnte dem Rechnung tragen. Im Unterschied zu Mt stehen nicht die >verfolgten< Jünger in Kontinuität zu den >verfolgten< Propheten vor ihnen, sondern wird nur das >Verhaltene der Gegner mit dem >Verhaltene der Väter gegenüber den Propheten verglichen.« 93 (c) An zweiter Stelle steht das Q-Verb ovtl.8i~LV, das Lk nur hier hat (vgl. das Subst. 1,25 als die Schmach der Elisabeth, die Gott wegnimmt). Es hat hier kein eignes Obj. und ist darin stärker mit der nachfolgenden Wendung zusammengebunden. Es ist durch die beiden es R-Lk rahmenden Verben verschränkt und durch die letzten erklärt worden. Wie Mt auf seine Weise, so hat Lk »die ursprüngliche Angabe von der Schmähung der Jünger auf« seine spezifische Weise verschärft.94 (d) An vierter und letzter Stelle steht »die Kriminalisierung des Christennamens.cc95 Daß Lk hier umformuliert hat, »bestätigt auch der 4. Weheruf (6,26), der mit x~ UIJ.~ tinromv Mt 5,11 näher steht als Lk 6,22 und erkennen läßt, daß Lk die mt Formulierung kannte.cc 96 »Lk 6,22 nennt den >Namenc der Jünger, dem (persönlich oder kollektiv?) eine in der Sicht des Sprechers offensichtlich falsche Eigenschaft (~ 1tOV11QOV) zugesprochen wirdcc (23,2)97 Die primär verbale Diskriminierung veranschaulicht Apg 19,9; 23,5. Dabei kann bereits der >Christenc-Name im Blick sein (XQlO'tlavo~ als schon lateinische Wortbildung für Parteien und Schulen [was kaum auf die von Lk tendenziell behauptete Früh-Kreation in Antiochien weist!]: Apg 11,26; 26,28; 1Pt 4,12-19; Tac Ann 15,44; Plin Ep 96,3f.; 97,1V8
6. 4 Lk 7,34 ( = Q): Die unsinnige und von der Erfolgsgeschichte der
Kirche überholte Gegnerkonfrontation Das Q-Eröffnungslogion hat Lk in seiner Funktion der Gegnerkonfrontation übernommen und diese noch verstärkt: Konnotationen beim Purim-Fest hellenistischer Juden bezieht, dessen Höhepunkt ja die Verfluchung Harnans als des Erzfeindes Israels bildete lJos Ant II ,292), nachdem dieser nach LXX-Esth 7, 9; 8,12 (im Unterschied zum hebräischen Buch) wie jos Ant II ,267.280 durch Kreuzigung ( !) endete. ') Ebd. 317. 'N Ebd. 316; MARSHALL 252 f. mit HARE 1967: 118 ,.face-to-face insults• m. R. gg. HAUCK 84; BoRNHÄUSER 1923: 28; COLPE 1969: 451344, die eine juridische Codierung •bannen, verfluchen• postulierten. 95 Ebd. 303-12. "Ebd. 303. 97 Ebd. 304 ... MARSHALL 253, was mit Dt 22,14.19 nichts zu tun hat, da dort der •schlechte Ruf• gemeint ist. 'II Ebd 306.311 f.; MARSHALL 253: FITZMYER 635; gg. ScHORMANN 333 kein verfluchender •Synagogenausschlußc; zum Christen-Namen vgl. ScHNEIDER EWNT 3, 1145-7.
Die einzelnen Belegstellen
193
(a) In die Einleitung der Vergleichs führt er Lk 7,31 wieder >Menschen< (= dieses Geschlechts wie 11,31) ein und stellt das Wortspiel gegenüber MS in 7,34 her. 99 (b) Dies wird dadurch unterstrichen, daß er V. 33 wie V. 34 als eine direkte Anrede an diese Gegner formuliert ().iytn:), 100 Die Anrede macht diese Aussage so zur Anklage. (c) Lk 7, 29 f. hatte die direkte Konfrontation verstärkt: die Zöllner gaben Gott recht, indem sie sich taufen ließen - die Pharisäer und die Gesetzeslehrer haben dadurch, daß sie sich nicht taufen ließen, den Vorsehungsplan Gottes (n1v ßouXi)v toü Oouü) verworfen. (d) Indem V. 35 das >recht geben< ( = >unterwerfen<) von V. 29 aufnimmt, 101 wird aocpia lk mit ßouXi) von V. 30 gleichgesetzt: 102 die >Weisheit< ist der lk Vorsehungsplan, der in der Sendung des Täufers wie Jesu besteht. (e) DaLk red. >alle< Kinder(= Schüler} 10J als das Subj. dieses Rechtgebens verstärkend nennt, 104 wird der Kreis ausgeweitet (Zöllner von V. 29 + Zöllner und Sünder V. 34 = 5,30 erinnernd). Die anschließende Erzählung von der bußfertigen Sünderio (7,36-50) dient der weiteren Illustration dieser Tatsache: 105 Wie dem Täufer gegenüber so wird auch Jesus gegenüber die Erfüllung des Vorsehungsplanes erfolgreich bestätigt. Die Reue der Frau bestätigt Gottes >weisen Plan< der in der Sendung Jesu (wie des Täufers) besteht. 6. 5 Lk 9,22 (= Mk): Die jesus im Gebet geschenkte Einsicht in die
Vorsehungsp/angemäßheit seiner Verwerfong und Rehabilitierung Den letzten Abschnitt seines erzählenden ersten Hauptteils (8, 1-9,50) hatte Lk 8,1-3 mit einem Summarium (analog zu 4,43 f.) eröffnet 106 und dann mittels seiner Gliederungsfonnel (8, 1.22; 9, 18.28.37) in 5 Erzähleinheiten untergliedert. Es geht um weitere Errettungstaten Jesu bei wachsender christologischer Erkenntnis der Schüler, also um rechte Schülerschaft in Zuordnung zur Identität Jesu, die sich aus seiner Bestimmung ergibt. Das von Mk übernommene Referat über das erste Verwerfungs/Rehabilitierungs-Orakel kommt nach der lk Gliederung in der mittleren dieser Erzähleinheiten zu stehen. Zugleich ist es als Chorschluß zum GeschenkwunScHNEIDER 17 3; MARSHALL 300; FrrzMYER 679. MARSHAU. 302. 101 MARSHALL 303; FrrzMYER 677. IOZ ScHNEIDER 174; MARSHALL 303. IOl MARSHALL 304. aa. FrrLMYER 679.681. aos SciiNI:IDER 174 f. ac. ScHNEIDER 179 f.; MARSHALL 314 f.; BUSSE 1977: 186. 99
ICO
194
Das >lukanische< Doppelwerk
der der Speisung Teil von Lk 9,10 ff. (vgl. renominalisierte Inclusio navn:~ 9,23 : 17). Damit ist auch für Lk die Aussage des Petrus kein >Bekenntnis•, sondern er erscheint als Sprecher der mit dem messianischen Bankett gewachsenen Erkenntnis der Schüler. Dabei ist für Lk charakteristisch, daß er nicht nur den Einspruch des mk Petrus darauf ausgelassen hat, sondern »daß Lk 9,21 f. ein einziger Satz ist,« 107 der mit dem Pt. conjunctum V. 22 ein- und unterordnet. Dabei ist ernst zu nehmen, daß es sich um ein Pt. Aor. handelt, während die meisten Übersetzungen so tun, als stünde ein Pt. Präs. da, was einen anderen logischen Zusammenhang ergibt (>und sprach< I >then he saidc): »Er verbot ihnen streng, dieses jemanden zu sagen, nachdem er gesagt hatte, daß der MS viel leiden . . . aber auferweckt werden müsse.« Damit ist die Zusammenbindung mit der von Petrus ausgesprochen Christus-Erkenntnis noch enger und lk >MS< kann nicht als dessen Korrektiv verstanden werden. Dadurch daß Lk 9,18 ein Betenjesu vorgeschaltet hatte (Mk 6,46 permutiert), erscheinen beide Erkenntnisse nicht als bisher von ihm geheim gehaltene Erkenntnisinhalte, sondern als ihm im Gebet geschenkte präzisierte Einsichten in den Vorsehungsplan. Das Beten des lk Jesus geht stereotyp immer einer geschilderten Erhörung voraus (3,21; 6,12; 9,28). Die Frage, wer Jesus sei, war seit Lk 5,21 wiederholt gestellt (7, 49; 8,25; besonders 9, 7-9 als lnclusio A zu 9, 18 ff. als A'). Lk 9,20 hatte den Inhalt dieser Einsicht red. streng funktional formuliert als Erkenntnis-Resultat des messianischen Banketts 9, 10-17: 108 >der Gesalbte Gottesc ( = 2, 11 in Engelrede wie 2,26 im Mund der Erzählers wie 4,41 verkürzt als Synonym zu >Sohn Gottes• im Munde der Dämonen; dann 23,35; Apg 3,1 8; 4,26 als Erinnerung von Lk 9,20.22), wie es dem jüdischen Sprachgebrauch entspricht, wo es nie >den Messias<, sondern nur >seine(n)/Gottes Gesalbte(n)• als spezielle Beauftragte gibt Oes 45,1 Kyros wie die Propheten 1QM 11,7 f.; CD 2,12 f.; 6,1; 4Q521 2,ii, 1). 109 Dabei impliziert der Bedeutungskern eines >Salbens• durch Gott immer den Inhalt >mit Geiste als der >ZU Gott hinreißenden Gotteskraftc, was im lk Wortfeld immer >den Vorsehungsplanlenkerc meint. Lk 4,18 (= Apg 10,38) hatte diesen Zusammenhang in der Programmrede mit LXX-Jes 61, 1 f. in intertextueller OrakelErfüllungs-Rhetorik klar formuliert: »Der Geist des Herrn (ruht) auf mir, weil er mich gesalbt hat.« Und eben dort hatte er auch 4,24 klar die Verwerfung in den Blick gerückt: »Kein Prophet ist in seiner Heimat willkommen.« Lk 9,22 knüpft also nun weiterführend entfaltend an das Orakel von 4,24 an. 208; fiTZMYER 777. 246.248. "''Vgl. WoUDE ThWNT 9,S08-ll; STEGEMANN 1993: SOf.286f.HI. Zur Semantik der lk Pneumatologie vgl. ScHENK 1982; 1992: 18-24; DARR 1994: 88z. IQ7
ScHNEIDER
aa~ BussE
Die einzelnen Belegstellen
195
Das neue Orakel übernimmt eng den mk Wortlaut mit der übergeordneten Betonung des Vorsehungsplans (öti, was 7,29-35 schon weiterführend entfaltet hatte) und mit den drei ersten Infinitiven für die Verwerfung (das Synhedrium wird durch Weglassung der wiederholenden Artikel stärker als Einheit markiert), 110 während er den rehabiliterenden Abschluß stärker an den Sprachgebrauch der Evangeliumsformel angleicht.
6.6 Lk 9,26 (- Mk): Die Bedingung der täglichen Kreuzesnachfolge gilt
for alle Teilnehmer des messianischen Banketts als Weg ins Leben Lk 9,23-27 folgt in der Textabfolge der Vorgabe des Mk, bindet aber beide Komplexe dadurch enger aneinander, daß er nicht nur den Einspruch des Petrus ausließ, sondern mit dem 9,23 einführenden Impf. ÜEyEV (aus Mk 9,1 pennutiert) eine direkte Fortsetzung der Rede markiert 111 statt des mk Neueinsatzes im Aor. Außerdem ist durch die Bezeichnung der Adressaten navt~ nicht ein unbestimmter größerer Kreis gemeint, sondern als Renominalisierung von 9, 17 konkret >alle Sattgewordenenc} 12 Durch diese Zusammenbindung ist die immer noch gedachte Kontinuität mit dem messianischen Bankett signalisiert: Die Bedingungen der Kreuzesnachfolge Lk 9,23-27 gelten für alle Sattgewordenen. Auch das innere Gefüge der Rede ist homogenisiert, indem Mk 7,37 zwischen Lk 9,25 : 26 ausgelassen wurde und ebenso die abhebende mk Redeeinleitung vor dem abschließenden Spruch. - So bildet Lk 9,23 die Basis als eröffnende Grundforderung, durch lk xaO'i)~v (5+8: Mk 1, Mt 1)verstärkt (vgl. 11,3; 16,19; 19,47; 22,53) zur täglichen Bereitschaft (vgl.1 Kor 15,31; Röm 8,36- und nicht nur wie bei Mk als Anfangsakt. 113 - 9,24-26 stellt dem dann drei Begrilndungen nach (jeweils y~). - 9,27 bildet eine perlokutionär hervorgehobene (~ro öt ÜJJ.iV CtA'Il~; vgl. 4,24; 12,44 ), abschließende Verheißung. Damit »demonstriert« diese lk »Spruchreihe, daß der Weg des Jüngers dem des Christus entsprechen muß: Am Anfang steht das Kreuztragen, doch das >Sehen des Gottesreiches< ist verheißen (V. 23 : 27). Damit wird (besser als bei Mk, wo 8,32 f. auf die Ansage 8,31 folgt) deutlich, daß das Jüngerschicksal dem des MS (durch Leiden und Tod zur Auferweckung) entspricht (Lk 9,22 : 23-27) und daß mit dem >Hinterhergehen hinter Jesus< 110
MARSHALL 370; vgl. zum ganzen Komplex auch KARRER 1990 z. St.
111
8/0/R 329; MARsHALL 372 f.
1u
FmMYER 786.
10
ScHNEIDER 212; MARSHALl 373f.: •daily renewal of such an attitude.•
196
Das >lukanische< Doppelwerk
(V. 23 }, der Nachfolge des vorausgegangenen Jesus, die Jüngerexistenz beschrieben ist, zu der >alle< gerufen sind.« 114 In diesem argumentativen Kompositionszusammenhang ist 9,26 nicht nur ein Spruch neben anderen, sondern hat eine ganz spezifische, übergreifende Begründungsfunktion, die erst den Sachzusammenhang dieser konditionierten Soteriologie verdeutlicht: »In the fourth saying the element of loyalty to Jesus which appeared on V. 23 f. comes to a fuller expression. The issue in the earlier verses was that of costly discipleship as the way to ultimate salvation. Now it is made clear why the choice between following and not following is so crucial. It is upon one's attitude to Jesus now that ultimate salvation depends.« 11 s Damit ist erstmalig der MS auch als >kommender< in seiner zukünftigen Funktion dargestellt, die endgerichtsentscheidend ist. Doch er ist es als der Wieder-Kommende, so daß auch die futurische Stelle lk primär vom Irdischen her gedacht ist. Seine Hoheit ist lk zu einer eigenen B~a gesteigert, ja sogar die »visible majesty« des Vaters und die der Engel sind ihm direkt zugeordnet 116 Der Leser wird an die Geburtsgeschichte Lk 2, 9 erinnert, wo schon mit dem Auftreten des Verkündigungsengels die Bo~a KUQiou die Hirten umleuchete. Auch hier wird gleich anschließend diese Aussage weiter dadurch illustriert, daß in der Verwandlung Jesu nun auch Mose und Elia 9,31 f.v B~n (also: von Gott rehabilitiert) erscheinen, um das Orakel der Verwerfung und Rehabilitierung Jesu auszusprechen. 9,32 steigert noch, indem durch direkten Rückgriff auf 9,26 red. gesagt wird, daß die Schüler niv öo~av autou sahen. Damit stellt sich die Frage nach dem präzisen lukanischen Sinn von Lk 9,27 im Verhältnis zu V. 26 wie zu der anschließenden Verwandlungsgeschichte. Lk hat die abschließende partizipiale Näherbestimmung, die Mk der Gottesherrschaft gab (t>..11>..uOiav f.v BuvaJ.lEL, also Pt. Perf. der schon vorhandenen Präsenz}, gestrichen. Außerdem hat er die mk Näherbezeichnung der >hier Stehenden< nv~ durch das literarisch elegantere, adverbiale autou ersetzt(= Apg 18,19; 21,4 >dortc; vgl. R-Mt 26,36 >hierc) »without any difference in sense.« 117 Anders nimmt sich die Sache aus, wenn man dem lk Adverb die Codierung >dortc unterstellt und sie »nach V. 26 auf einen Teil der bei der Parusie lebenden Menschen bezieht Sie werden nicht nur den MS kommen sehen (21,27), sondern auch das darauf nahende Gottesreich (21,31}.« 118 Sollte damit gemeint sein, daß nur einige, also diejenigen, die die hier gesetzten Bedingungen erfüllen, das positive Ziel erreichen, die anderen aber nicht?
m ScHNEIDER 211.
m MARSHAll 376. MARSHAll 376 f. 111 MARSHAll 378; FITZMYER 789.
11'
111
So
ScHNEIDER 210.2 13.
Die einzelnen Belegstellen
197
Dann müßte »den Tod nicht kosten<< mit »die Gottesherrschaft sehen« identisch sein, was aber durch die zeitliche Verbindung »bis sie sie sehen<< ausgeschlossen ist. 119 Ausgeschlossen werden kann auch der Sinn, daß einige nicht Todeszeugen werden müssen, ehe die Gottesherrschaft kommt, weil der Abschluß dann eine Einschränkung der vorher gesetzten Bedingungen wäre (nur durch Tod zum Leben), die die Argumentation geradezu aufheben würde. 120 Sollte sich Lk von 1Kor 4,20; Röm 14, 17 her auf die Ostererscheinungen und ein Sehen der Gottesreichgeheimnisse nach Ostern beziehen ?121 Dagegen spricht aber, daß die kurze Spanne des jetzt beginnenden Weges nach Jerusalem kaum die Aussage tragen kann, daß einige bis zum kommenden Passafest nicht sterben werden. Der Einwand, »one does not speak of >not dying< before seeing an event within the next few days,« 122 den man gegen einen Bezug auf die Verklärung macht, spricht ebenso gegen einen Bezug auf lk Ostern und Pfingsten. So bleibt doch ein auch lk Bezug auf die anschließende Verwandlung Jesu am wahrscheinlichsten: »He retains the Markan relationship of this saying to the coming scene of Jesus' transfiguration, which is a partial fullfilment of the final saying. One cannot help but relate the >seeing of the kingdom< (9,27) by such disciples to their >seeing his glory< (9,32). Thus they are being granted to know the >mysteries of the kingdom of Gode (8, 10) cf. 21,32.<< 123 Die lk >Gottesherrschaft< ist die siegreiche Durchsetzung des Vorsehungsplans als die dem lk Jesus auf allen Stadien seines Weges von Gott verliehene endzeitliche Sammlungsgewalt über sein Volk. 124
FrrlMYER 786.789 gg. SCHNEIDER. MARSHAU. 783 f. m. R 121 So ScHORMANN 550; MARSHALL 378 mit Eu.1s 141; DANKER 1972: 114 f.: .. The presence of the kingdom to which Lk is referring lies in the evidence of its power seen in the events of the Resurrection and Pentecostu, was er auch schon für Mk annimmL au MARSHALL 179. l2l Fm.MYER 786.789; wenn ScHNEIDER ebd. das für Mk zugesteht, sollte man es für l.k nicht ausschließen, zumal die Auslassung der speziellen Sprucheinleitung Mk 9,1 schwächer wiegt als die mit &l~a R-Lk verstärkte Verbindung wie das nicht abzuschächende ·Sehen• Lk 9,27: 32 + 36 - aber schon auch zu dö~ V. 29 - wie vor allem der lk Zusammenhang von lk •Gottesherrschaft• mit •mein Sohn• V. 35; vgl. jetzt WoLTU 1995. w Bus.sE 1977: 4 f.25 ff.283 f.287 f.303f.; 1978: 80-4; TAEGER 1982: 169-74;joHNSON 1982: 1ss f. 119
120
198
Das ,Jukanische< Doppelwerk
6. 7 Lk 9,44 (= Mk): Die kommende Verwerfong fesu ist die Verweryüng
dessen, der seine gottgegebene Autoritä"t sichtbar an den Dä"monenaustreibungen demonstriert hat Lk hat dieses sein erstes in direkter Rede Jesu gebrachtes Verwerfungsorakel 9,43 b unmittelbar mit dem Exorzismus an dem besessenen Jungen (9,37-43 a) verknüpft. 9,37 leitete red. die letzte Erzähleinheit vor dem ,Reisebericht< ein (9,37-50); auch die untergeordnete Verknüpfung 9,43 wurde ganz red. geschaffen. Wie Lk die kurze Phase der öffentlichen Wirksamkeit in Galiläa 4,33-37 mit einem Exorzismus eröffnete, so beschließt er sie hier nun auch so. 125 Darum kann er hier 9,43 ,alle< Wundertaten resümieren, »gemäß seinem Stilprinzip durch Verallgemeinerung das Voranstehende zu typisieren.« 126 Der Zweck dieser Verschränkung besteht darin, »das numinose Erschrecken vor der in Jesu Tat epiphanen Gotteskraft mit der Leidensansage« zu kontrastieren, damit klar ist, »die endgültige oo~a Jesu, wie sie sich schon 9,30f. andeutet, läßt sich nur durch die Passion erreichen.« 127 Eben dazu hat Lk nun 9,44 b auf das Auslieferungsorakel (wodurch das Wortspiel MS : Menschen noch schärfer hervortritt) verkürzt. Erweitert hat er es indessen durch das von Mk 10,32 angeregt ~l (+ Fut.), mit dem er zugleich auf 9,31 zurückweist. »Damit unterstreicht Lk, daß die Auslieferung mit Sicherheit (und in Vollstreckung des göttlichen Planes) erfolgen wird.« 128 Das ebenfalls zugefügte y
us BUSSE 1977: 263 f. I»Ebd. 262.253; MARsHALL 393.127. 121 Ebd. 262 f. 221. 571; MARSHALL 393. uo BUSSE 1977: 251. ua ScHNEIDER 221; MARSHALL 393.
Ul
ScHNEIDER
129
ScHORMANN
Die einzelnen Belegstellen
199
6.8 Lk 9,58 (= Q): Der for die Schülerschaft prototypische Weg fesu durch die Verweljüng als soreriologische Bedingung Lk hat der Chrie aus Q durch seine Plazierung am Anfang des >Reiseberichts< (9,51-19,28) eine neue Interpretation gegeben, was der einleitende Gen. abs. 9,57 ausdrücklich unterstreicht. Im Blick sind in diesem >Reiseberichte hier als Anfangsklammer prototypisch die Bedingungen der nachösterlichen Zeugenschaft. Als Inclusio dazu steht 19,11-28 dann der zusammenfassend kommentierende Rückblick auf Jesu Weg, wo die Bedingungen der nachjesuanischen Zeugenschaft im Verhältnis zu Feinden und Unbewährten benannt sind. »Die Textkollektion ist nicht wegen der Reisenotizen von Lk geschaffen worden, sondern diese weisen konstant auf den Tod Jesu hin, der die Jüngerbelehrung zu einem Vermächtnis Jesu werden läßt. Die Bezeichnung >Reiseberichte läßt sich also wegen der red. Intention durch den Begriff )Testamente oder )Vermächtnis< ersetzen.« 132 (a) ))Lk identifies discipleship with following Jesus on his journey to death in Jerusalem.«m man kann diese spezifisch lk Art der Schülerschaft als ))peripatetic discipleshipcc charakterisieren, u• zumal sie unmittelbar vorbereitend zu Aussendungsrede steht, die lk als )Voraussendungc (10,2) charakterisiert ist. (b) Das MS-Wort ist auch hier primär durch Abgelehntwerden codiert (red. vorbereitet: 6,22; 7,39; 9,22.44 ). Daß dies zur analogen Pflicht der Schüler wurde, hatte schon 9,23-27 in den Blick gerückt. Hier wird nun am Beginn der neuen Wll'kungsphase aufgegliedert: ))It calls a person to a sacrifice of security (case 1), filial duty (case 2), and family affection (case 3 ).« llS (c) R-Lk ergänzt die Aussagen über die Bedingungen und Kosten der Schülerschaft durch die positive Aufgabe mit der typisch lk Wendung 136 (vgl. 4,43; 8, 1; 16, 16}, )die Gottesherrschafte (also: das lk Jesus-Konzept} bekanntzumachen (9,60b.62; vgl. 9,2; 10,10f.).m
uz BUSSE 1977: 272; vgl. ÜSTEN-SACKEN 1973; SELUN 1978 a. m REDDERMANN 1992: 557.544; CADBURY 1920: 173.177: 7tOf?EUro0aL 51 +37: Mk 0, Mt 29; hier spezifisch: 9,51.52.53.56.57; 10,38; 13,33; 17,11; 18,12.28.36; dazu im gleichen Wortfeld •Weg•: 9,57; 10,4.31; 11,6; 12,58; 14,23; 18,35; 19,36. •.w CHILTON 1992: 210 im Untenchied zur mt •scribal discipleship«. •» FITZMYER 834 f.; die red. Zufügung des 3. Exemplum (also nicht als Q-Bestandteil zu reklamieren), das Lk 12,49-53 entspricht, ist hier von 3Regn 19,19-21 inspiriert wie schon 9,54 von 4Regn 1,10.12 her Elia/Eiisa im Blick hatte; vgl. schon 4,25-27; REDDERMANN 1992: 548-52. 116 jEREMIAS
111
1980: 176.182.
MIYOSHJ 1974: 46-52.
200
Das >lukanische< Doppelwerk
6. 9 Lk 11,30 (= Q): Der ironische Kommentar zur Verwerfung des >MSc
Lk 11,14-36 stellt die sich in der Person Jesu realisierende Gegenwart des Gottesreiches angesichts von vier Fehlreaktionen (V. 14 [vgl. 9, 43]. 15.16.27) dar. »Mit V. 29 ff. beendet nach Lk Jesus durch seinen Verweis auf das Jonazeichen die mit seiner Wundertat V. 14 aufgebrochene Kritik.«138 Die herandrängenden Scharen werden nicht als >diese böse Generation< angeredet, sondern über sie belehrt (vgl. 9,43; 12,1 ), wobei auf die Reaktion der Zeichenforderung von V. 16 zurliekverwiesen ist. Sie werden aufgefordert, in Jesus selbst das >Zeichen< zu sehen, so wie Jona den Niniviten ein Zeichen war. Aber was heißt das bei Lk? (a) Vom Futurum t:crtat her hat man gemeint, der wunderbar vom Tod errettete Jona sei bei seinem Auftreten in Ninive das beglaubigende Zeichen gewesen. 139 Doch das gilt nicht für die Niniviten des Jona, sondern höchstens für die Leser des Jonabuches; Lk 17,30 aber spricht von dem >Zeichen<, das Jona den Niniviten selbst war, also von seinem Auftreten als Warner. Vor allem aber kann für Lk von seinem Osterkonzept her nicht gelten: »The correponding feature in the mission of Jesus will be his future vindication by God as SM.« 140 Vielmehr differenziert Apg 10,40 unzweideutig: »nicht dem ganzen Volk, sondern nur den vom Gott erwählten Zeugen« ist er erschienen (vgl. Apg 1,22). Gerade in der Aussage vom erhöhten MS vor dem Synhedrium läßt Lk 22,69 das mk >Sehen< mit Bedacht aus (satat ersetzt Öq~Ea8E). (b) Vom Futurum satat her hat man andererseits in pan-eschatologischer Codierung gemeint: »Im Verständnis des Lk (und von Q) erfolgt die Gewährung des Jonazeichens durch die Parusie des MS . . . Den ungläubigen Zeichenförderem wird warnend die Parusie des aus dem Tod zum Gericht wiederkommenden MS angedroht . . . Das Zeichen, das Gott den Ungläubigen gewährt, ist (erst) der zum Endgericht kommende MS Jesus.«141 Aber V. 19 greift auf V.16 zuruck und redet über die Zeichenforderer und redet sie nicht an. Weder Lk 17,20 ff. noch 21,1 ff. als Endzeitreden sprechen vom kommenden MS als einem Zeichen. (c) Da nun aber schon öo9i)auat V. 29 offenkundig ein logisches Futur ist, so ist das auch für V. 30 wahrscheinlicher wie von V. 32 her, wo von der Präsenz des >hier mehr als Jona• Vorgegebenen ausgegangen wird (wobei Lk das Neutrum vom Maskulinum des analogen Komparativs V. 22 her als constructio ad sensum codiert hat). 142 Denn es geht ja um etwas, was >dieser ua BussE 1977: 277.
ThWNT 3,410-3; VöGTIE 1971: 111-5; MARSHAll 485. So MARSHAll ebd. w So ßULTMANN 1931: 117 f.; ScHNEIDER 271; EDWARDS 1970: 49-51. 142 So m. R HOOKER 1992: 196JI,. U9 jEREMIAS
140
Die einzelnen Belegstellen
201
Generation< also in der Gegenwart gegeben wird. Seit der Verbindung mit V. 31 f. kann man das Segment nicht anders lesen als: »just as Jonah was a prophet sent from afar to preach repentance to the Ninevites, so too does Jesus appear to this generation. The title given him, SM, is a reference neither to his resurrection nor to his parusia, but to his earthly ministry. He comes from afar as in the sense of a heaven-sent prophet like Jonah; but he is something greater than Jonah. His preaching is the only sign that will be given to this generation; indeed, the note of Ironie is unmistakable, since this sign is already been given.« 143 Auch die unmittelbare Vorschaltung des (die 4. Reaktion) berichtigenden Makarismus Lk 11,28 (>glücklich, die Gottes Wort hören und bewahren<) ist eine vom Autor selbst gegebene lnterpretationshilfe: »This episode suggests an identification of Jesus preaching and wisdom with the word of God.« 144 Auf die Zeichenforderung von Lk 11,16 wird 11,29 f. auch nicht anders reagiert als auf das 3. Ansinnen des Satans 4, 9-1 1 (worauf hier 11,16 direkt anspielt!). Wenn R-Lk 23,8 auch Herodesein solches Ansinnen, ein Zeichen zu sehen, stellt, dann braucht es für den Leser schon gar nicht mehr beantwortet zu werden. Hier hatte 11, 19 die Dämonenaustreibung als Erkenntnisgrund für das Präsentwerden des Gottesreiches deutlich markiert und 11,21 durch die Überwindung des >Stärkeren< begründet. Dem Komparativ dort entspricht der doppelte Komparativ hier (iCJXUQO'tEQOV = nM:iov rooe: vgl. schon 7,26f.). Den Hirten hatte R-Lk 2,12 ein Zeichen geben lassen. Wenn dann schon R-Lk 2,34 prophezeien ließ, daß Jesus selbst zu einem >Zeichen, dem widersprochen wirdc, werde, so hat er das nicht nur 11, 16. 19 f. illustriert, sondern von vorherein die lk Jesus-Präsenz als dieses >Zeichen< erklärt. Man wird keinen Augenblick vergessen dürfen, daß Lk 11,29 erst im Rahmen des testamentarischen Reiseberichts steht. Es blickt nicht auf die Verkündigung des lk Jesus insgesamt, sondern auf die vorausliegende Zeit, nachdem unwiderrufliche Vernichtungssorakel über Chorazin, Bethsaida, Kapernaum ( 10, 13-15) und alle Städte, die die Schüler abgewiesen haben (Lk 10, 11 f. ), schon gefallen ist.
6.10
R-Lk 12,8 (+ Q): Die wiederholende Erinnerung an das Orakel von dem sich im Endgericht von den Untreuen Distanzierenden
Die Warnrede an die Weggefährten (R-Lk 12,4 >meine Freunde<) vor der Zweigleisigkeit der Pharisäer (12,1-13,9) 14s nennt in der Überschrift Lk •., FrrzMYER 993. Dabei ist ·MS· natürlich nicht im strikten Sinne "Ebd. 934. IÖ Vgl. WUELI.NER 1991.
1
•1itek
202
Das >luk.anischec Doppelwerk
12,1 die >Mengen< (>Zehntausendec, Apg 21 ,20, mit Artikel meint >die üblichen< und nicht eine Steigerung), 146 die wie 9,43 damit nicht automatisch die Adressaten sind (vgl. auch 11 ,29). Zunächst sind A 12,1-12 nur die lk Schüler angeredet (: A' 12,22-53) und danach B 12,13-21 die lk >Mengen< (in ihrer Torheit : B' 12,54-13,9); die lk ÖXAOl (im Unterschied zu Mk wie Mt nicht als schon in Dauergemeinschaft Befindliche, sondern lk als erst zu Gewinnende codiert) stehen zu ihrem Lehrer Jesus. 147 Die drei lk MS Vorkommen stehen dabei betont in den Schüler-Passagen. Lk 12,8 f. setzt (wie V. 4 mit einer perlokutionären Redeeinleitung) das Q-Logien vom >Bekennen< und >Verleugnen< ein und weist mit >MSc (als red. Wortspiel zu >Menschen<; s.o.) im ersten Konditionalssatz auf die in Lk 9,26 verwendetet Mk-Fassung zurück. Sie will und muß vom lk Leser als solche Renominalisierung gelesen werden, was eine Wiederholung des Hinweises auf das >Kommen< erübrigt, da dieses in der Textabfolge implizit gegeben ist (ebenso >Engel<). Eine »einseitig positive Bestimmung der Funktion des MS ,zugunsten der Christen< nach 12,8 steht im Widerspruch zu 12,9 und 9,26, wo vorausgesetzt wird, das sich der MS u.U. auch gegen seine Anhänger stellen wird.« 148 Eine 12,9 entsprechende endgerichtliche Distanzierung Jesu folgt alsbald 13,26 f. (ohne MS) 149 im 2. Teil des >Reiseberichts< (Lk 13,22-17, 10): Der lk jesus wird wiederkommen (18,8; Apg 1,11) als eingesetzter >Richter der Lebenden und Toten< (Apg 10,42; 17,31 ). Doch ist es wohl nicht punktuell darauf einzuengen, wie Apg 7,55 f. zeigL Die umstrittene Frage nach der lk >Gerichtsvorstellung< (Zeuge oder Richter) ist überholt durch die Einsicht, daß es hier primär rhetorisch um das ius talionis geht und damit bei den Verben um Metonymien, denn wie 12,35 : 37 zeigt (m:QL~rowuvaL), kann dasselbe ius talionis auch mit ganz anderen Ausdrücken metonymisch verbunden werden (Metonymien sind die in der wortatomistischen Exegese meist übersehenen semantischen Codierungsstrategien ). In der Komposition der lk Rede hier hat er zunächst Lk 12,2 f. zu einer Warnung vor pharisäischer Heuchelei umcodiert. 1so »Damit reißt er den in Q gegebenen engen Zusammenhang von V.2 f. mit V. 4-9 auseinander. Aus der ursprünglichen Verheißung der endzeitliehen Rehabilitierung der Boten Jesu wird eine Warnung vor pharisäischer Heuchelei. Erst in V. 4 setzte er,
,... Kl.Osn:RMANN 133; MARSHALL 511 gg. ScHNEIDER 278. 141 Vgl. MINEAR 1974: 94(.; WUELLNER 1991: 104. lAI HOFFMANN 1991: 186f. gg. TöDT 1959: 102, der •an keiner Stelle des LkEv ... die
Funktion des MS als Richter und Vollstrecker• fmden wollte, sondern nur •vor dem Gerichtshof Gottes als Fürsprecher, Anwalt und Bürge der Seinen•. 149
150
MARSHALL 516. ScHNEIDER 278; MARSHALL 51 O; FmMYER 957.
Die einzelnen Belegstellen
203
durch die ungewöhnliche Anrede der Jünger als >Freunde< Jesu heiVorgehoben, neu zu einer Martyriumsparänese ein . . . Die Abwehr einer falschen Menschenfurcht und die Einschärfung der allein über das ewige Geschick entscheidenden Gottesfurcht werden so betont. V.8 f. sind auch durch diecc metakommunikative »).kyro-u~iv-Fonnel dem Vorangehenden eng verbunden. Sie unterfangen das vorher Gesagte durch den Ausblick auf die dem Verhalten des Schülers entsprechenden Stellungnahme des MS vor den Engeln Gottes.cc 151 Den positiven Aspekt der Beziehung des erhöhten MS zu seinen Zeugen hat Lk illustriert durch die Vision des Stephanos Apg 7,55 f., sofern das dort auffallende >Stehen< »im Sinne von Lk 12,8 ... auf die Funktion des MS als Zeuge seiner Bekenner vor Gott« zu beziehen ist. I 52
6.11 Lk 12, 10 ( = Q): Die sich verweigernde Reaktion auf die nachösterlichen Agenten des Vorsehungsplans ist absolut heilsausschließend
Wie das innere Gefüge von Lk 12, 8, dem futurischen Passiv 12,9 und die analoge Aussage 13,26 f. ohne MS, so beweist nun auch der Anschluß von 12, 10, daß Lk den MS immer primär vom >irdischen< Jesus her verstanden und entworfen hat. Der Spruch läßt sich lk damit aber noch nicht als Spruch über den >irdischen MSc überhaupt als Typ oder Gattung generalisieren, da es dem lk >Reiseberichte gemäß konkret um die weiter vor ihm liegende Etappe des Weges nach Jerusalem geht. Dem lk »Interesse an der vom Martyrium bedrohten Situation der Verkundiger entspricht auch die Fortsetzung in 12, 10.11 f. Lk redigiert die Sprüche also im Blick auf das Geschick der christlichen Prediger, wie er es vor allem in der Apg zur Darstellung bringen wird. 12, 10 entspricht seiner Theorie, daß die aus Unwissenheit erfolgte Abweisung Jesu (als des irdischen MS) durch die Juden vergehbar sei, sie aber durch die vom Heiligen Geist initiierte Verkündigung der Jünger vor eine nicht mehr revidierbare Entscheidung gestellt werden (Apg 3, 17; 13,27; vgl. 17,30).«m Lk illustriert die Differenz zwischen Lk 12,9 : 10 am Exempel der Petrusabsage, die er unter die bewahrende Fürbitte Jesu stellt und zur Reue fuhrt (Lk 22,31 f.61 ). Doch die lk beliebte Verwendung des Partizips und HoFFMANN 1991: 190. HOFFMANN 1991: 192; SCHNEIDER 475; ROLOFF 127 gg. PEscH 1966: 58; WEISER 194 nicht als Ankläger gegen Israel, weil dem die Fürbitte des Stephanos Apg 7,60 entgegensteht, und weil der lk irdische Jesus des ·Reiseberichts• den unwiderruflichen Untergang Jerusalems ohne Umkehrruf Lk 11,50f.; 13,33-35; 19,41-44; 21,20-24; 23,27-31 lltngst als ausgemacht angesagt hat (vgl. grundlegend NEYREY 1983 ). üJ HOFFMANN 1991: 190 f.; dgg. ist Lk 23,34 textkritisch nicht für Lk reklamierbar. 151 152
204
Das •lukanischec Doppelwerk
die Präposition nach dem Verb, die ein direktes Objekt ausschließt, ist nicht zu übersehen: es ist nicht auf Sprechhandlungen begrenzt, sondern schließt andere Aktivitäten ein.'s4 So dürfte das Partizip konkret auf die nachösterlichen Träger des Geistes selbst zu beziehen sein und den Fall ihrer Absage oder ihres Mißbrauch dieser ihnen gegebenen Gabe.
6.12 Lk 12,40 (= Q): Speziell die Verantwornngsträger haben in der
Stetserwartung des Wiederkommenden vorbildlich zu sein Das Q-Wort vom wiederkommenden MS als Auswertung des Vergleichs mit dem Einbrecher hat Lk im zweiten Teil seiner Schülerrede hier, die nacheinander 4 Bedingungen der richtigen Schülerschaft argumentativ begründet: - 12,22-32 nicht sorgen, - 12,33 f. Besitzverzicht zugunsten Bedürftiger, - 12,35-48 Erwartung des Wiederkommenden, - 12,49-53 Bereitschaft zur Familientrennung wie 9,61 f., wobei 12,50 ein weiteres lk Passionsorakel vorgeschaltet ist. Der Spruch steht wie bei Q im Dienst der Mahnung zur Stetserwartung des wiederkommenden Herrn. Der MS ist auch hier lk vom irdischen Adamssohn her als Wieder-kommender gedacht. 12, 40 hat ihn in einer zusammenfassenden Peroratio plaziert. tss Er wird gerahmt von dominierenden Kyrios-Aussagen (12,36.37.41 [Anrede]. 42a [lk narrativ]. b.43.45. 46) in Relation zu seinen Beauftragten. Durch den Anschluß von 12, 4 1 ff. mit der redaktionellen Zwischenfrage des Petrus wird speziell auf das nachjesuanische Warten auf die Rückkehr des abwesenden Herrn durch die besonders beauftragten Zeugen, die Zwölf, abgehoben (vgl. auch 17,5)-IS6
6.13 R-Lk 17,22.(25): Vorausblickende Weggemeinschaft nach dem Vorbild des geheilten Samaritaners ist for den Weg per aspera ad astra unumgänglich
Das red. MS-Wort Lk 17,22 bezieht sich auf auf die Sehnsucht der Schüler nach der Vergangenheit der Jesus-Zeit (s.o.). Die •Tage des MSc beziehen sich auf die in Jesus gegenwärtige Gottesherrschaft, wie eben V. 20 f. den Pharisäern auf ihre Torheitsfrage geantwortet wurde (EVtO~ uJ,LOOv EOtlV = FrrzMYER 966. 1991: 111. ,,. BussE 1977: 29.
J.S4
ISS WUELI.NER
Die einzelnen Belegstellen
205
>erlangbar<, profangriechisch »im Einflußbereich, am Verfügungsbereich von« ). 1s7 Eben erst hatte die red. Heilung von zehn Aussätzigen Lk 17, 11-19 diese Gegenwart der Gottesherrschaft belegt (analog zu den vorherigen Unterwegs-Heilungen 11, 14; 13,10-17 : 18-20; 14,1-6 ), 158 mit der nun der 3. und letzte Teil des ,Reiseberichts< einsetzt (17,11-19,28). 1s9 Wenn die anschließende spezielle Schülerbelehrung Lk 17,22 mit der Warnung vor Vergangenheitssehnsucht einsetzt, so entfaltet und verstärkt sie damit 9,61f. (kein Rückblick - nicht einmal auf die bisherige gloriose Jesuszeit, wie sie in der Verklärung gipfelte); 160 - denn der Plur. ist V. 22 klar von den betreffenden Vergangenheitsaussage Q 17,26.28 her dupliziert und ebenso klar vom erst nachfolgenden Singular V.29-31 abgesetzt (da er V. 24 textkritisch sekundär ist). Ihr Vorbild soll vielmehr der geheilte Samaritaner sein, der V. 19 den Imperativ 1tOQti>ou erhielt, was nach dem Einsatz V. 11 nichts weniger heißen kann als auf eben diesem Weg nach Jerusalem. Das pronominalisierte lk reine Leidensorakel 17,25 (vgl. inzwischen auch 12,50; 13,33) unterstreicht die Plannotwendigkeit: Der Weg zum Tag des wiederkommenden MS fuhrt nur über die Verwerfung und damit ober diesen Weg nach Jerusalem. 161 Die Funktion dieser Parenthese dürfte klar textpragmatisch als eine direkte Anrede des Autors an die Leser zu bestimmen sein. 162 Unmittelbar ist das Pronomen auf V. 24 bezogen: >>Zuvor (vor dem unübersehbaren Erscheinen des MS) muß er (der Parusie-MS) vieles leiden und von dieser Generation verworfen werden.« 163
6.14 Lk 17,24 (- Q): Wer jetzt schon vom /k fesus ganz durchleuchtet ist,
wird es auch bei der Vollendung sein Der Q-Biitzvergleich für den kommenden MS ist auch hier Begründung für die Warnung vor falschen Heilsvollendern. Der Vergleich ist allerdings in der Anwendung des Bildwortes von der Lampe (11,33: 34-36) schon vorbereitet, sofern R-Lk 11,36 b das Stichwort einführte (vgl. auch die 151 ScHNEIDER 355; MARSHALL 655; fm..MYER 1161 f.; vgl. ROBERTS 1948; CADBURY 1950; Rosrow 1960. 1se BussE 1977: 290.313 f. 159 FITZMYER 140.1149. 160 GLASSON 1945: 83-8; ScHWEIZER 1959: 190; MADoox 1969: 51; CoLPE 1969: 561396; GRUNDMANN 343 gg. futurisch - von fraglichen Belegen for ·Messiaszeit• her und als angebliche Korrektur einer Naherwartung - KLOSTI:RMANN 175; CREED 220; ScHNEIDER 355f.; MARSHALL658f.; FITZMYER 1167-9; HARTMAN 1992: 1665f. 161 ScHWEIZER 182. 162 So m. R textlinguistisch sensibel HARTMAN 1992: 1668. I~ YÖGTIE 1994: 163.
206
Das >lukanische• Doppelwerk
positive Verwendung des Verbs 24,4). Da Lk Jesus als das Licht auf dem Leuchter versteht, so wird der ihn Annehmende ganz Licht werden, »wie wenn diese Lampe dich durch ihren Blitz erleuchtet«. Man wird dort schon das ta'tal eschatologisch nehmen dürfen: »If they are truly possessed by the light now, they will receive the illumination of the heavenly light of Jesus at the final judgement.« 164 Lk würde damit 17,24 ober einen reinen Vergleich hinausgehen und auch einen soteriologisch positiven Aspekt mit dem Wiederkommen des MS wie ein Blitz mindestens konnotierend verbinden (worauf auch das 2. positive Verb Ml1J.7tt:l weist: vgl. 2, 9 86~a). 165 In seiner konditionierten Soteriologie hätte er dabei Lk 17,22 f. das Verhalten als die Bedingung dafür beschrieben. Der MS kommt in seiner 8~a (9,26) und bringt damit zugleich seinen Getreuen die >Herrlichkeit Adams< (Röm 3,23; 5,2).
6.15
+ 16 Lk
17,26.30 (= Q): Wer (umgekehrt dazu) sein Verhalten nicht an diesem fesusbuch orientiert, wird dem zukünftig endgültigen Vernichtungs.fouer anheimfallen
Das gleiche Verhältnis von vorherigem Verhalten und Parusiereaktion wird nach der negativen Seite hin durch die beiden folgenden MS-Erwähnungen aus Q dargestellt: Q 17,26 f. schildert das alltägliche Verhalten in den Tagen Noahs, das V. 28 noch durch aktivere Parallelen aus den Tagen Lots ergänzte (>SUnden< werden in beiden Fälle nicht genannt). Parallel zur Aut V. 27 b hat Lk V. 29 (gut sethianisch; s.o.) >Feuer und Schwefel. ergänzt und damit eine engere Parallele zum >Blitz< V. 24 hergestellt. Speziell mit dieser Vernichtung wird V. 30 das Wiederkommen verglichen; xa'tit 'ta at)'((i bezieht sich lk nicht auf xa9~ V. 28 zurtick (gerade im Unterschied zu 6,31, aber selbständig wie 6,23 !), 166 da dieses durch lk OIJ.O~ an V. 27 (vgl. V. 31 Anreihung von exempla) angebunden und damit verselbständigt worden war. 167 Die 86~a des Blitzes fur die Gehorsamen (V. 31) ist zugleich das n\JQ fur die Ungehorsamen (R-Lk 17,32: erinnert euch an Lots Frau!). V. 33-35 entfaltet dann diesen Trennvorgang. Die R-Lk 17,32 unvermittelt eingeschaltete Parenthese mit anredenden Imperativ >erinnert euch an Lots Frau !• ist wiederum eine direkte Anrede des Autors an seine Leser. 168
*
MARsHAlL 487. 1980: 267. 1116 Gg. jEREMIAS 1980: 269. 1" Auch HARTMAN 1992: 1667 f. übersieht, daß Lk in dieser Rede nicht drei, sondern vier Vergleiche hat. 161 HARTMAN 1992: 1669. l-.5 jEREMIAS
Die einzelnen Belegstellen
207
6.17 R-Lk 18,8: Die Hauptsache bleibt, der wiederkommenden >MS<
findet eine in Stetserwartung betende Gemeinde vor Die Peroratio zum Gleichnisschluß (als typisch lk Redeschluß) ist zugleich der Redeschluß überhaupt Die Frage ist in dieser Position nicht als skeptische Frage zu verstehen, sondern als Aufforderungsfrage, die einen Imperativ vertritt. Schon die einleitende Konjunktion ist, da sie sich hier nicht auf eine voranstehende Negation bezieht, nicht adversativ, sondern in paulinischer Weise als abschließende Hervorhebung des Wesentlichen zu bestimmen. 169 Der anaphorische Artikel ,diesen Glauben< resumiert die einleitende metasprachliche Zielbestimmung des Gleichnisses (d. h. lk rhetorischen Analogieschlusses) von V. 1: Wachsamkeit dlilckt sich im dauernden Gebet aus. Während daher auch Gott Lk 18,7 als der eigentliche Vindikator benannt ist, so hat doch die Nennung des MS nicht nur eine formal an 7,22. 24.26.30 erinnernde Funktion, sondern schließt auch seine weg-weisenden wie seine weg-lohnenden Grundaufgaben ein. 170
6.18 Lk 18,31 (= Mk): Der lk MS als ständiges Objekt des lk
Vorsehungsp/anes wird erinnert und weiter entfaltet Das aus Mk 10 übernommene Verwerfungs/Rehabilitierungs-Orakel wiederholt bei Lk weniger illustrierend als daß es ergänzend weiterfuhrt: 171 Preisgabe an das Synhedrium und Verurteilung werden nicht wiederholt, sondern durch die Notiz von der vollständigen Erfüllung der Prophetenschriften ersetzt (nciv-ra 'tel YE'YQa~J,Iiva -rcp ... in direkter Rede ist inspiriert vom mk 'tel ~iA.AoV'ta au-rcp in indirekter Rede). 172 Der MS ist hier deren unmittelbares Objekt und zwar für naV'ta und nicht nur für einen Teilaspekt. Nur als Erläuterung dazu (red. yciQ = Lk 9,44) werden Lk 18,32f. das Ausgeliefertwerden (erstes Pass. permutiert) an die Nichtjuden ( = 23,1 ohne Renominaliserung), dann vier weitere Erniedrigungen (durch ein weiteres red. aufgefüllt: uPQi~ua1 ,mißhandelt werden< vgl. 11 ,45; Apg 14,5, wobei die beiden umgebenden ebenso in unpersönliches Pass. transformiert sind) und die Tötung genannt (ebenso unpersönliche 3. Pers. Plur. = Mk, während die Geißelung in das vorlaufende Pt Aor. versetzt wurde). Dabei fällt erst hier permutiert die pronominalisierte Objektangabe au-rov einmalig und zusammenfassend, ehe die Auferweckung genannt wird. Während die ,., 8/D/R 449,2. IJo Vgl. außer den Kommentaren und RADL 1988: 118-21 i. e. Orr 1965: 32-71. 171
SCHNEIDER 372
f.
an KLOSTERMANN 183; MARSHAI.I. 690; WJEFEL 323.
208
Das >lukanische< Doppelwerk
>Verspottung< dann Lk 22,63; 23,11.36 als Realisierung aufgenommen ist und die >Mißhandlung< auf die dreifach jeweils daran anschließenden Handlungen bezogen werden kann, finden >Anspucken< und >Geißelung< bei Lk keine ausdruckliehe Erfüllung. Wenn man darin nicht nur unfreiwillige und fluchtige Relikte aus Mk sehen will, so wird die lk Rhetorik wohl eher andeuten, daß er nur teilweise und exemplarisch schildert und mehr zu wissen beansprucht, als er darstellt. Es liegt also bei Lk nicht nur keine >dritte (oder gar »vierte«) 17 l Leidensankündigung< und auch kein Wort vom >leidenden MS< vor (die als die beiden ersten gezählten waren Lk 9,22.44 am Ende des ersten Buchteils zusammengerückt, während dieses nun erst hier - neun Kapitel später am Ende des >Reiseberichts< fällt), 174 sondern primär ein Wort vom lk MS als fortgesetztem Objekt des Vorsehungsplans, »daß alles, was durch die Propheten dem MS (Dativ!) in der Schrih für seinen Weg festgelegt ist, zur Ausführung und Vollendung kommt« 175 Diese Tatsache ist der entscheidende Punkt und gilt in jedem Falle als das Hauptmerkmal des lk Spruches, sei das Objekt MS zu dem Partizip zu ziehen (was wegen der Nähe wahrscheinlicher ist) 176 oder auf das Futur. 177 Dazwischen hatte Lk für den >Reiseberichte die reinen Verwerfungsorakel12,50; 13,33; 17,22 gebildet (wie 11,54f. die Notiz über die wachsende Feindschah der jüdischen Führer); also wäre es lk das 6. Orakel. Die spezielle Adressierung an die Zwölf ( = Mk) weist auf das unmittelbar voranstehende Lohnversprechen >ewiges Leben< Lk 18,30 zurtick und erhält damit eine 17,25 vergleichbare Funktion: »although eternal life is promised, the path to it is by way of the suffering of Jesus.<< 178 Damit gewinnt auch die 18,34 von Lk komponierte, dreifach verstärkend ausgedruckte Unverständnisreaktion (analog zu 9,45 von Mk her) der Angeredeten ihre Funktion: Erst der Auferweckte wird ihnen 24,16.25 f.45-47 den Sinn der Schrih erschließen: für Lk hat Ostern primär eine noetische Funktion. 179 Darum erscheinen auch die lk Aussagen der Erfüllungsrhetorik (im Unterschied zu denen bei Mt) im Munde Jesu selbst und stärker auf die Passion konzentriert. 180
l1l
So KLOSTERMANN 183.
Kl.OSTERMANN 183; FITZMYER 1207. WIEFEl. 323. 116 So KLOSTERMANN 183; GRUNDMANN 355, MARSHALL 690. 117 So FrrzMYER 1209: »since Lk never gives references to what the prophets hc has in mindu- doch vgl. Lk 4,18ff.; 20,17.42f.; 22,37; Apg 8,32-35. 111 MARSHALL 689. 119 Vgl. ScHENK 1983: 63. 180 Vgl. besonders RomrucHs 1960: 147-51. 11•
I1S
Die einzelnen Belegstellen
209
6.19 R-Lk 19,10, die lk zentrale MS-Aussage: Der Retter des Verlorenen
Die red. Bildung (s.o.) als Peroratio der Zachäus-Episode (die mit V. 9 ihren Abschluß gefunden hatte) ist zugleich ein Summarium des ganzen >Reiseberichts< und der öffentlichen vorjerusalemer Wirksamkeit des lk Jesus überhaupt. 181 Damit ist es das zentrale MS-Wort des Lk. Es wird oft in seinem Sinn verkürzt, da man die Zachäus-Geschichte zu Unrecht als eine Bekehrungsgeschichte las, obwohl in ihr weder von >Umkehr< noch von >Vergebung< die Rede ist. 182 Lk 5,32; 13,2f.; 15,7.10; 17,3 f.; 24,47 verbindet beide Elemente des gleichen Wortfeldes red., was gegenüber seinen Seiteereferenten auffällt: »In neither Mk nor Mt does Jesus ever make an explicit link between the forgiveness of sins and repentance. On the other hand, Lk never makes repentance dependent upon the nearness of the kingdom as do Mk 1,15 and Mt 3,2; 4, 17.« 183 Das lk Zöllnerbild ist aber (im Unterschied zu Mt) von der Eröffnung R-Lk 3,12 her (5,30; 7,29.34; 15,1) immer positiv und erreicht hier 19,1 ff. mit einem Chef-Zöllner (als typisch lk Status-Steigerung wie bei den politisch militärischen Figuren oder der Status-Sequenz seiner Frauen) bewußt seinen Höhepunkt. Es besteht kein Grund, Zachäus unter die >Sünder< zu klassifizieren, wie das auch hier ja nur im Munde der jüdischen Führer als einer >ideologischen Kategorie< geschieht (19,7: 15,2 vgl. V.28f.). 184 Sein auffallend betont 19,2.5.8 wiederholter Name bedeutet >der Unschuldige<, und Namensgebungen sind von Lk betont sachlich gewählt (wie Lk auch 7,40.43.44 den Namen >Simon< als den >Hörenden< illustriert oder 16,20.23.24.25 >Lazaros< als >Gott hat geholfen<). Dieser lk Zachäus/>Unschuldige< redet den lk Jesus Lk 19,8 schon hoheitlich an, und er stellt ja auch sein Verhalten präsentisch als andauernd dar, und zwar als eben den Forderungen des lk Jesus von Lk 8,3; 12,33; 14,33 entsprechend, nicht aber als futurisches Versprechen: 18 s »He was not a sinner but simply being generous . . . Jesus restores the >lost< to the Jewish onlookers, not by the explicit offer of forgiveness but by the implicid demand that the crowd accept Zacchaeus as a son of Abraham and no Ionger regard him as an outcast whom they have wrongly called a sinner ... Jesus acceptance of
FITZMYER 1221 f.1 Gg. MARSHALL 697; WIEFEI. 326; TA.EGER 1982: 199-203, der die bloß kompositorisch erzählerische Parallelität zu Lk 7,37 ff. inhaltlich überzieht, da er die semantische Tiefenstruktur nicht analysiert (ein typisches Exempel von •expression fetischism• auch bei morphologisch umfänglicheren Texteinheiten). Das ist ein aber sachlich typisches Signal für die andauernde hamartiozentrische Dominanz eines akademischen Neopietismus. 11lRAVENS 1991: 23; vgl. WHm 1979; 1980. 11'NEALE 1991; RAVENS 1991: 24f. 115 Fn7.MYF.R 1220 f.1225 gg. KJ.OSTERMANN 185 oder gar WIEFEL 327 »Gelübde .. ! lll
182
210
Das >lukanischec Doppelwerk
Zacchaeus description of his own behaviour vindicates the chief toll collector before his own people.cc 186 Da die »primäre Begründung« der Episode schon Lk 19,9 »durch den Hinweis auf die Abrahamssohnschaft (- Zugehörigkeit zum jüdischen Volk) erfolgt« ist, 187 hat Lk 19, 10 eine grundlegendere, die Episode weit übergreifende Funktion im lk Erzählprogamm. Von der lk Geneologie 3,34 her ist der MS/ Adamssohn ja jedem >Sohn Abrahams< vor- und übergeordnet Darum hat Lk seinen Zachäus/ >Unschuldigen< auch direkt an die Heilung des Blinden Lk 18,35-43 angebunden und durch beide den MSSpruch seines Auftrags in Lk 19, 10 unmittelbar illustriert. Auch der lk Jesus als Retter ist darum nicht auf Reue und Sünde einzuengen, was ja auch nicht dem lk Menschenbild und seinen eingeschränkten Sünder-Begriffen entspräche, 188 wozu aber immer auch noch ergänzend gesehen werden muß, daß da, wo ein >SOndere-Begriff im Munde der erzähltem Opponenten vorkommt, eine noch weitergehende Spezifizierung erforderlich ist Nicht eine >Erlösung<, sondern die endzeitliche Sammlung des Gottesvolkes ist das übergeordnete Zielkonzept des lk MS (keine Gottesherrschaft ohne Gottesvolk). Lukas war kein Augustiner, Lutheraner oder Methodist.
6.20 +21 Lk 21,27.36 (- Mk): Die Parusie des >MSc als die Befreiung von den Verfolgungen um des >MSc willen zur ungestörten Dauergemeinschaft mit ihm Auf die Schülerfrage Lk 21,7 (die auf das eben V. 5-7 erneute, nun lk im Tempelareal selbst gesprochene Untergangsorakel reagiert), wird vom Lehrer eine dreiteilige Antwort gegeben, die dann entfaltet wird: - A 21,8 ~ A' 21,12-19: Gefährdung der Schüler, - B 21,9 ~ B' 21,20-24: Untergang Jerusalems, auf den als Ereignis der Vergangenheit und ohne Bezug auf die Angeredeten zurückgeblickt wird: Lk >ent-eschatologisiertc nur im Blick auf die Vergangenheit, nicht auf die Zukunft! Plangemäß folgen die >Zeiten der Heiden<. 189 - C 21,10 (abhebende erneute Redeeinleitung) ~ C' 21,25-32: Die Parusie als Befreiung von Verfolgung (das Schlußgleichnis V. 29-31 ist konkret auf V. 28 bezogen).
aa RAVENS 1991: 27. ScHNEIDER 376 f. ••TAEGER 1980; 1982: 225-8. 119 ScHENK 1972: 49 f. gg. den Versuch, die angebliche Parusieverzögerung zum herme-
111
neutischen Schlüssel für das Verständnis von Lkl Apg zu machen.
Die einzelnen Belegstellen
211
- D 21,32-36 ist eine Peroratio zur ganzen Rede. 190 Die makrokosmischen Begleitumstände (oder unmittelbare Vorzeichen) der Parusie (Lk 21,25 f.) werden die feindliche Völkerwelt vor Angst vergehen lassen (wie Lk die mk Totalfinsternis urneediert und dualisierend eine negative Reaktion darauf einbringt), während für die Gemeinde die änoAtrtQ
I'JO
Andere Gliederungen bei ELLIS 241 -
191
MARSHALL 776.
193
FITZMYER 1350.
MARSHAll 753; FrrzMYER 1334.
Das >lukanische< Doppelwerk
212
V. 34 f., das mit anderen Metaphern an die Zeitgenossen Noahs und Lots 17,26 ff. erinnert).
6.22
+ 23 Lk
22,22.48 (= Mk): Die Figur des Judas als Signal der
Realisierung der Vorsehungsplanetappe Die lk Komposition hat die Tatsache einer Markierung der Anwesenheit des Auslieferers der Mahlszene nicht mehr vorgeordnet, sondern erst Lk 22,21-23 nachgestellt. Da Lk selten solche Transpositionen vornimmt, ist sie hier um so mehr betont. Die Bezeichnung dieser Anwesenheit ist red. durch ein stark adversatives n)..l,v V. 21 (wiederholt V. 22 b) dem Mahl und seinen lmplikaten kontrastiert: ))It excludes the traitor from the blessing just promised.cc 19 l Entscheidend ist weiter, daß Lk 22,22 mit kausalem Ö'tl ( = Mk) eingebracht wird: Der MS-Satz ist nicht ein neues Orakel, sondern begründet, wieso diese Anwesenheit möglich ist und daß mit ihr ein Stück der Realisierung des Vorsehungsplans erfolgt. ))The fact, that there is a betrayer present (V. 21) is explained by the divine necessity for Jesus to face his appointed destiny.« 194 Damit geht das MS-Wort über die unmittelbare Situation hinaus und verweist auf den Gesamtplan des damit beschriebenen Weges, was Lk durch die Einbringung seines Vorzugsverbs 1tOQEUE'tal (seit der Überschrift 9,51) signalisiert. Der Lukanismus xa'ta to OOQlO!livov (Apg 2,23; 10,42; 11,29; 17,26.31 als Vorzugsverb >Determinismus< wie als substantiviertes Pt) 195 ist Ersatz für das nach Lk 18,31 vorgezogene und durch naV'ta generalisierte yf:yQantal. Die redundante Wiederholung des Wortspiels MS : >Mensch< wird lk reduziert, 196 da er die Verfehlung ja in Lk 22,3-6 ausführlich dargestellt hat und die Strafe Apg 1, 16-20 entsprechend drastisch ausmalen wird. Der lk Geschichtsdeterminismus bestimmt mit und seit der Genealogie die Darstellung aller positiven wie negativen Aspekte. Wenn Lk 22,48 wiederum gerade in der Anrede (red. im Kontrast zu Lk 21,36) an Judas die jesuanische Selbstbezeichnung mit dem Ich-Idiom MS noch einmal aufnimmt (von der Wiederholung Mk 14,21 her permutiert, da er den Kuß von der Erzählung in die Anrede transponierte), 197 so auch in dem hier wie sonst umfassenden Sinn: Die Selbstbezeichnung MS signalisiert den lk Geschichtsdeterminismus und das Handeln Jesu als Übereinstimmung mit diesem Vorsehungsplan. Auch hier geht es nicht mehr 808. 809. l95 Vgl. jEREMIAS 1980: 288. 1.. Gg. WIEFEI. 368 kein Wegfall Oberhaupt 197 BuLTMANN 1931: 341; BuRKElT 1994: 518; s.o.
19)
MARSHALL
I'N
MARSHALL
Die einzelnen Belegstellen
213
um Vorhersage, sondern wie 22,22 (und auch schon 18,31 partiell) um Realisierung des seit 9,22.44 Angesagten. Die Rolle des MS als ahndendem Vollstrecker des Vorsehungsplanes bestimmt auch die emphatische Stellung des red. >Kusses< am Satzanfang der Initiative Jesu: »Judas kommt als Anführer der Verhaftungsgruppe (vgl. Apg I, 16) und möchte Jesus küssen. Doch Jesus durchschaut seine Absicht und weist ihn zurück. Jesus ist der, der das Gesetz des Handeins bestimmt. Erst nachdem er gewissermaßen die Erlaubnis zu seiner Festnahme erteilt hat, können die Häscher handeln.«198 Seine öuvcx.J.l.~ Obersteigt auch hier die f:l;ouaicx. toü axoto~ (22,53 = I 0, 19 öuvCX.J.l.l~ toü f;x9Qoü ).
6.24
Lk 22,69 (=Mk): Die Investitur des >MS< für die Zukunft des Vorsehungsplanes
Die Szene ist im Unterschied zu Mk nicht mehr als Prozeß, sondern als reine Lynchjustiz gedacht. Daß Lk die Sequenz der christologischen Bezeichnungen umkehrt, entspricht der Prävalenz des >Gesalbten< in Lk 9,20-22. 199 Die entscheidende Antwort des lk Jesus an das Synhedrium wird gegenober Mk mit Bedacht um die Anspielung auf Dan 7 (also den eschatologischen Aspekt) verkürzt und bloß noch auf die rehabilitierende >Erhöhung< Jesu bezogen. Das mk personal anredende >Sehen< (das erst Stephanos Apg 7,56 zugebilligt wird, wohin der Rest der mk Vorgabe permutiert wurde) wird außerdem steigernd durch ein unpersonales >Sein< Oberhaupt ersetzt (lk d vm + Pt Präs. )200 und ebenso red. als neue Planphase (9, 31 ) betont (ano toü vüv Vorzugsadverb und lk Wendung 1,48; 5,10) als »jenseits des Todesschicksals und in der Zeit der Kirche.« 201 Die durch Isolierung betonte Hervorhebung der einzelnen Phasen des Vorsehungsplans durfte auch hier die Verkürzung gegenüber Mk erklären, nicht aber eine Abwertung der Parusie einschließen oder •konsequent eschatologisch< die Fiktion der >Parusieverzögerung< eintragen. 202 Indem Lk öuvcx.J.l.~ durch toü 8wü ergänzt ist, ist es nicht mehr wie bei Mk Umschreibung des Gottesnamens, 203 sondern Träger einer besonderen semantischen Funktion - sei es als epexegetischer Genitiv (>als Kraft Gottes<), oder als Metonym fur •Thron<, oder aber als Hinweis auf das dort 1 '~~
SCHNEIDER
1""
SCHNEIDER
461. 468; MARSHAll 850. 2CX) HOFFMANN 1991: 191; jEREMIAS 1980: 299. 201 ScHNEIDER 469. mz Gg. das von TöDT 1959: 94-7 bis WIEFEl 386 herrschende •pan-eschatologische• Modell urchristlicher Traditionsgeschichte. 20} Gg. MARSHALL 850; WIEIT!. 387; jEREMIAS 1980: 299.
Das )lukanische< Doppelwerk
214
schon präsente )Pneuma< als )Dynamis<. Der Rückbezug zu 21,27 läßt den Leser wohl die erste Möglichkeit favorisieren: ))something with which the SM will be invested; . . . his investiture with powercc 204 ist das entscheidende Aussageziel dieses Spruches. Damit wird der Leser auch darüber aufgeklärt, wie er zu der Lk 21,27 genannten oi>vaJ.U~ kam, die ihm bei der Parusie eignet. Mit heutigen Begriffen ausgedrückt, bezeichnet oi>vaJ.L~ wesentlich die >potentielle Energie< (im Unterschied zum Plur. 10, 13; 19,37; Apg 2,22; 8, 13; 19,11 als )kinetischer Energie<, was Paulus durch den bei Lk nicht verwendeten Stamm EVEQY- ausdrtlckt).
6. 2 5 R-Lk 24, 7: Die Engel zitieren fesus zum Erweis der Erfollung der
vorhergesagten, jetzigen Vorsehungsplanetappe (Erfollungs- Rhetorik) Lk 24,3 f. läßt (anders als Mk) die Frauen schon vor dem Erscheinen der Engel im leeren Grab sein. » Thus the emptiness of the tomb is stressed in Lk.cc 205 Das macht auch verständlich, daß die Engel nicht mehr eine auf die Erscheinungen vorweisende Aussage, sondern eine rückblickende machen, weil als Beweis für Lk schon das leere Grab genügte. So schweigen sie auch (anders als bei Mk) nicht (Lk 24,9.10 doppelnd hervorgehoben) und Petrus konnte, »da er die Leinenbinden noch vorfand, erkennen, daß Jesu Leichnam nicht entfernt worden war« (24, 12)206 und es so verifizieren.207 Der Unglaube der Schüler (24, 11.22-24) ist mit lk Sarkasmus erzählt und nicht als Relativierung des leeren Grabes. 208 Das von Lk aus mk MS-Orakeln geformte Engelwort hat bei ihm eine analog wichtige Funktion wie seine Rhetorik der Erfüllungsaussagen Lk 18,31; 22,22: »Die Jüngerinnen, die aus Galiläa stammen, wissen um die Voraussage Jesu. Diese ist in ihren beiden ersten Teilen seit drei Tagen erfüllt, wie die Frauen selbst sehen konnten (23,49.55). Nun verkünden die Engel auch die Erfüllung der dritten Ankündigung, nämlich der Auferstehung Jesu.cc 209 Da sie sich ausdrücklich erinnern (24, 8 vgl. V. 6) und das auch weitersagen, ist klar, daß das leere Grab sie von der Realisierung dieser Phase des Vorsehungsplanes überzeugt hat. Die lk Doppelung der Engel erklärt sich aus ihrer Zeugenfunktion für die Vorsehungsplanerfüllung, die damit objektiviert werden soll. Der Ausdruck MS ist in typisch FITZMYER 1467. MARSHALL 882. D ScHNEIDER 493. lD1 FITZMYER 1541. D Gg. ScHNEIDER ebd.; FITZMYER
lDI
205
Wunschdenken entsprungen ist. 209
ScHNEIDER 494.
ebd.;
WIEFEL 405 -
eine Idee, die eher apologetischem
Die einzelnen Belegstellen
215
lkWeise (vgl. 9,31; Apg 13,32f.) durch Prolepse des Objekts betont an die Spitze gestellt. 210 6.26 Apg 7,56: Die Stephanos- Vision des >MSc 211 (die die
•Erfollungs-Rhetorik< abschließend überbietende Visions- Rhetorik) Das Stephanus-Segment Apg 6,8-8,2 ist in Funktion und Aufbau Lk 9,18-36 parallel gesetzt: (a) »Each of these units ends in a vision of the vindicated Lord;« (b) »each is concerned with the question of Jesus' true identity;« (c) »each unit stands before a joumey of supreme importance;« (d) »each of the units finnly connected the disciple with Jesus' destiny.« 212 Damit ist das Segment nicht. nur ein Exempel dafür, wie man sich in Verfolgungen verteidigt, um Lk 12,10.11 f.; 21,12-15 zu illustrieren, 213 sondern der Ausdruck MS ist vor allem eingebracht, um Jesu MS-Orakel zu beweisen: »Stephen's vision is Luke's testimony to the church that Jesus (as 5ixaLOc;) has been vindicated and his SM oracles substantially fullftlled . . . at least to the point where men might be sure that the >days of the SM< had begun.« 214 Die MS-Vision des Stephanos ist als Wiederaufnahme im direkten Rückbezug zu Lk 22,69 formuliert, 215 - hier nun narrativ und nicht mehr als Selbstaussage Jesu (oder als Autorkommentar). Im Sinne von Lk 12,8 steht der erhöhte MS als Zeuge seiner Bekenner vor Gott, also im genuin lk Sinn als »intercessor«. 216 »Die paradigmatische Bedeutung, die Lk der ersten Martyriumsschilderung gibt«, zeigt »sich vor allem in den bewußten Anspielungen an den Todjesu« (Apg 7,59: Lk 23,46). 217 Das >Stehen< des MS ist kein Widerspruch gegenüber dem >Sitzen< von Lk 22,69, da sich dies aus dem Kontext erklären läßt, sofern »die Stephanos-Vision im Kontrast zur einleitenden Gerichtsszene vor dem Synhedrion steht, wo die Falschzeugen gegen Stephanos >auftreten< und dieser bereits von Gott beglaubigt (mit dem >Angesicht eines Engels< V. 15) seine Anklagerede hält . . . Zu beachten 8/D/R 476,4; MARsHALL 886; FITZMYER 1545; jEREMIAS 1980: 311. Vgl. BARRElT 1964; PEscH 1986; BEALE 1984; DOBLE 1985; DSCHULNIGG 1985; KEARNs 1988: 117-20. zu DOBLE 1985: 69 f. 210
211
zu 21•
Ebd. 72. Ebd. 76.83.
USTöDT 1959: 276; HOFFMANN 1991: 191-3; CRUMP 1992: 176-203; VöGTI.E 1994: 84f. 216 CRUMP ebd.; RoLOFF 127; ScHNEIDER 475; DERGER 1994: 144f. •Anwalte - gg. eine Deutung des •Stehensc auf den Richter, der sich zum Urteilsspruch erhebt bei PESCH 1966: 55-58; WEISER 194, weil dgg. die Fürbitte des Stephanos V. 60 spricht; unentschieden HAHN EWNT 3, 934 f., der aber auch m. R. eine Deutung auf die Parusie ausschließL Zll HOFFMANN 1991: 192.
Das >lukanischec Doppelwerk
216
ist auch, daß nach Lk 12,4 (R) wie auch nach 23,43; 16,22 f. dem Tod sofort die Aufnahme in das himmlische Paradies oder in die Hölle folgt. Dem entspricht die Bitte des Stephanos Apg 7,59 - als Reaktion auf die ihm durch die Vision zugeteilte Überzeugung, daß der MS Jesus zu ihm steht.« 218
Zll
Ebd. 192&7-
G HebrEv Frg. 7: Das MS-Ich-Wort des Auferweckten in der Jakobosvision In einem stark gnostisierten (von CLEMENS ALExANDRINUS, 0RIGENES mehrfach unter dem Titel zitierten)' Evangelium der griechisch sprechenden Judenchristen in Ägypten (komplementär zum ÄgyptEv der dortigen Heidenchristen) erscheint der Auferweckte seinem Bruder Jakobos (als der offenbar höchsten Autorität der Adressaten), um ihn das Ende seines Fastengelübdes (das offenkundig Mk 14,25parr von Jesus auf Jakobos um widmete) zu erinnern: »Mein Bruder, iß dein Brot, denn der MS ist von den Entschlafenen auferweckt
( quia resurrexit Filius Hominis ex dormientibus)« 2 Wenn dieses Buch auch in das erste Viertel des 2. Jh. zu datieren ist, so wird man doch vorsichtig sein gegenüber der Tendenz, dem MS-Idiom hier ein »hohes traditionsgeschichtliches Alter« zuzuweisen. 3 Denn in den voranstehenden Fragmenten werden Jungfrauengeburt (Frg. 1), Versuchung (Frg. 3 - und zwar ebenfalls in seinen Selbstbericht umgesetzt!) und Grabeswache (Frg. 7; vgl. Red-Mt) vorausgesetzt, so daß die stark mythologisierte Gnosis dieses Jesus-Bios deutlich von den Synoptikern abhängig ist. Die Verwendung des MS-Idioms als Selbstbezeichnung innerhalb einer Ostervision zeigt eine Weiterentwicklung der synoptischen Rehabilitierungsaussagen an, die noch über das österliche Engelzitat Lk 24,7 hinausgeht. Eine Beurteilung dieser Ich-Rede von HebrEv Frg. 7 kann nicht davon absehen, -daß auch schon die Versuchung in Frg. 3 in einer berichtenden Ich-Rede Jesu erschien. - Außerdem ist diese Osterlegende nicht auf die Erscheinung Jesu hin angelegt, sondern diese Christophanie ist für eine Personallegende auf Jakobos hin orientiert worden. - Schließlich ist der Jesus des HebrEv schon von Anfang an durch »die Vgl. BROCK 1972; LOHRMANN 1987: auch DIDYMOS von Alexandria bietet Fragmente. Hieran DeVirlnl 2 (das HIERONYMUS nach dieser Angabe ins Griechische und Lateinische übersetzt haben will, doch ist eine semitische Vorlage nicht wahrscheinlich zu machen}; Text bei AU.ND 1976: 507; HUCKIGREEVEN 1981: 279; übers. VIEUiAUER 1959: 104-8 und zum Buch OERS., 1975: 656-61. 3 So BERGER 1994: 622. 1
2
ThomEv 86
218
gewaltige Kraft im Himmel, die Michael hieß« und die als Maria in die Welt kam, zu den Menschen gekommen (Frg. 1). Nach seiner Taufe ))stieg die ganze Quelle des Heiligen Geistes auf ihn herab und ruhte auf ihm und sprach zu ihm: Mein Sohn, in allen Propheten erwartete ich dich, daß du kämst, und ich in dir ruhte. Denn du bist meine Ruhe; du bist mein erstgeborener Sohn, der du herrschst in Ewigkeit« (Frg. 2).
H ThomEv 86: >Der Sohn< ( = Schüler) des Menschen (= des präexistenten Pneuma) ~S.o.
S.22f.
I Anhang: Die nicht-anaphorische Verwendung des Syntagmas >MS< als intertextuelle Erfüllungs-Rhetorik mit LXX-Rezeptionen
1. Hebr 2,6: Der vorübergehend zum Menschen Erniedrigte
als der im Orakel LXX-Ps 8 Vorhergesagte Nach dem Erweis der Überlegenheit des ewigen >Sohnes< (Hebr 1, 1-14) wird nun in der Beweisführung 2,5-18 (>Probatio< zur >Propositio< 2,1-4 )1 auch die Hoheit des geschichtlichen >Menschen< Jesus über die Engel dargestellt. 2 Dazu wird Hebr 2,6-8 a der 'I' 8,5-6.7b zitiert und anschließend rücklaufend Hebr 2,8 b-9 ausgewertet (schon V. 5 setzte antithetisch mit zwei Wörtern aus dem intendierten Zitat ein): Der, dem alles unter seine Füße getan wurde, war kurze Zeit unter die Engel erniedrigt, so daß er dem Tode unterworfen war. Als der unbestimmt eingeführte Redende ist nach dem Zusammenhang wohl selbst als Engel gedacht, da sonst LXX-Zitate auch als Orakel des ewigen Sohnes selbst, also als >Herrenworte<, erscheinen (so hier gleich 2,12-13 wie auch 10,5-8). Dabei ist das indeterminierte uio~ ci~nou (nach dem parallelen ävOQ
)GRÄSSER 118; 'MICHEL 71.
vgl.
DERS. 1975.
220
Anhang
(1 ,2; 2,5) ... Weil nav'ta auf die >kommende Welt< allein geht, läßt Hehr beim Zitieren Ps 8,7a aus.« 5 (b) Auch schon das Einleitungswort des Zitats Hehr 2,6a dürfte gegenüber lJI 8,5 bezeichnend geändert sein, da er nicht mehr mit >Was< einleitet, sondern mit >Wer< ('t~ statt 'tl p46 c• p 81 1881, während die meisten Hss. auch hier offenbar an LXX angleichen, da der Vers im NT sonst nie zitiert ist):6 Wer ist der Mensch, daß du für ihn Sorge trägst, oder der Menschensohn ( = gewöhnliche Mensch), daß du ihn gnädig heimsuchst?«. >>
Die synonymen Zitatausdrücke >Mensch< wie >MS< ))werden im Folgenden gerade nicht aufgenommen und bleiben im Hehr singulär. ))Für unseren Verfasser war nicht uio~ äv9nronou entscheidend (diesen Geheimnamen verwertet er nie), sondern die zweite Hälfte des Zitats (V. 7.8).« 8 Dennoch dürfte von der antithetischen Einleitung V. 5 her klar sein, daß er nicht erst von V. 9 an (wo der Name erstmalig fällt), sondern von vomherein nur Jesus im Auge hat.9 Die gegenteilige Behauptung scheitert aber auch daran, daß das Adverb PQax.u im Zitat V. 7, wie die Deutung V. 9 zeigt, nicht mehr lokal, sondern zeitlich umkodiert ist: ))du hast ihn for eine kleine Weile unter die Engel erniedrigt<<. 10 Die Krönung mit >Glanz und Ehre< (V.8 f.) besteht in der Inthronisation zum himmlischen Hohenpriester (3,3; 5, 4 f. ), als der er nach 2, 10 auch die Seinen zur B~a führt ( == 1, 14; 2,3 am'tllQia), die ))nicht als Erneuerung der irdischen Welt, sondern als Sichtbarwerden der himmlischen, bleibenden, ewigen Welt<< des >neuen Äon< (2,5) gedacht ist." Man hat aber dennoch annehmen wollen, daß Hehr auch auf synoptische Vorstellungen vom irdischen und leidenden MS Bezug nimmt, 12 wobei aber zugestanden wird, daß ))die MS-Christologie für den Hehr keine konstitutive Bedeutung« habe, ))wie die Dominanz der Sohneschristologie zeigt, die durch die Hohenpriestervorstellung ergänzt ist.<< 13 Doch ehe man statuiert, ))das Geheimnis des MS wird voraussetzt,« 14 müßte man sich Re5 BRAUN 55; WINDISCH 20; der ergänzende Nachtrag in vielen Hss. ist sekundär biblizistische Angleichung. • BRAUN 53 - gg. N/ A 565 wie auch GNTCom, die die Variante (trotz ihrer dogmengeschichtlichen Relevanz) nicht der Diskussion wert erachten. 1 BRAUN 54. 1 WINDISCH 20 gg. MICHEL 71. 'BRAUN 52.54.55 gg. RIGGENABCH 37; GRÄSSER 1975 u.a. seit Tatian, ClemAlex, Chrysost, die V. 5 wie im Zitat zunächst die Menschen allgemein im Blick sahen. IOWINDISCH 20; MICHEL 71; BRAUN 54. II BRAUN 53. 12 HAHN EWNT 3,934 mit HIGGINS 1965.
u
Ebd.
14
So MICHEL 71; COLPE 1969: 467 f.
Apk 1,13; 14,14
221
chenschaft darüber geben, ob Hebr überhaupt eine Kenntnis der Evangelien zeigt.' 5 Doch auch wenn Hebr 2,3 f. direkt Mk meinen und 4,14-16 Mk voraussetzen 16 sowie 6,1 f. schließlich das Mk-Buch zusammenfassen sollte, so bleibt der Unterschied zwischen dem dort verwendeten biographischen Ich-Idiom MS, das determiniert ist und der umdeutenden Rezeption in inkamationsjesulogischer Umcodierung der indeterminierten Wendung von Ps 8 hier in dieser Schrift. 17 Noch weiter geht die Annahme, daß 'II 8 überhaupt bei den Jerusalemer Hellenisten (Stephanos) eine entscheidende Brückenfunktion zwischen den peseherartigen Verwendungen von Dan 7,13 und Ps 110,1 (die PERRIN für Mk 14,62 als ältestes MS-Wort annahm) gehabt und sich so die sogenannte >MS-Christologie< überhaupt entwickelt habe. 18 Da aber die Pfeiler dieser Brücke (Hebr, Apg, Mk) zu weit auseinander liegen, läßt sich ein solches Konstrukt sicherlich nicht rechtfertigen. 19
der Vergleichskennzeichnung der Visionsgestalt von Dan 7 als jesuanisierte Visionsgestalt 20
2. Apk 1,13; 14,14: Die Rezeption
2.0 Die Vergleichskennzeichnungen 2.0.1 Das Vergleichs-Idiom erscheint in Apk heidemale nur berichtend im Munde des Autors und nur auf seine Visionen bezogen, nie als Ich-Idiom zur Selbstkennzeichnung Jesu. 2.0.2 Die Apk spielt an beiden Stellen auf Dan 7, 13 an und gibt das Idiom (wie aramDan als auch griechDan) korrekt als uio~ avOQnou ohne die determinierenden Artikel wieder (wie sonst nur joh 5,27). 2.0.3 Diese beiden Apk-Stellen sind die einzigen im Frühchristentum, die (Dan 7 funktionsgleich) eine Vergleichspartikel vor dem Idiom haben. 21 IS Vgl. die Geltungsprüfung von GRÄSSER 1964: 188-95 mit negativem ResultaL "Vgl. dazu meine textlinguistische Analyse: ScHENK 1979. 11 Vgl. zum theologischen Gesamtkonzept dieser Schrift als Lesemysterium ScUENKE 1973; SCHENK 1985; FELD 1987; LINDARS 1991; ISMCS 1992. 11 So WALKER 1972; 1983; MoLONEY 1981 (der seine Brücke über das späte Ps-Targum baut); HENGEL 1991. ' 9 Dgg. m. R VöGnE 1994: 96-8. 20 Vgl. KIRBY 1958; HoLTl 1971: 14-20.116-37; U. 8. MüLLER 1972; LOIISE 1975; RoWI.AND 1980; 8F.Al.E 1984; 00NAHUE 1986: 497 f.; A. Y. COLUNS 1992; SLATER 1993. 21 Gg. CotPE 1969: 467 daß damit »sein apokalyptischer Geheimcharakter angedeutet• sei.
222
Anhang
2.0.4 Wenn davon ausgegangen werden kann, daß Apk Mt (oder einen anderen Synoptiker) gekannt hat, 22 dann hat das Idiom ihn bewußt als Selbstaussage jesu ausgelassen und als Visionsbild ersetzt. Es liegt eine Re-Visionalisierung vor (wie auch Apg 7,56). 2.0.5 Des Autors die >Orakel-Erfüllungs-Rhetorikc (ad. Anspielungen) überbietende >visionäre Rhetorik< steht im Dienst der Selbstdurchsetzung der eigenen, pseudepigraphen23 Zirkularbriefes. 2.0.6 In beiden Visionen ist diese Gestalt ein Visions-Element unter anderen und hat keine selbständige Bedeutung außer der, daß der Visionär sich auch dadurch in seinem Anspruch als >Prophet< bestätigt, der sah, was Ez, Dan, Joel auch schon sahen (und noch dazu überbietend). 2.0.7 Als Objekt der Visionen wird der MS-artige auf den gegenwärtigen Auferweckten bezogen, der in Relation zu seiner Gemeinde steht. 2.0.8 Man wird also nur mit Einschränkung sagen dürfen: »Für joh ist äv9nc.imou Messiasbezeichnung.cc 24
ÖJ.Lmo~ uio~
2.1 Apk 1,13: Die erste Beau.ftragungsvision Die einleitende Beauftragungsvision Apk 1, 9-3,30 25 ist ringkompositorisch aufgebaut: - Dem auditionären Schreibbefehl A an die 7 Gemeinden 1, 11 entsprechen die 7 proklamierten herrscherliehen Edikte A' 2, 1-3,22. 2 ~> - Der erste Gegenstand der Vision B 1, 12 sind die sieben Leuchter bzw. Sterne, die B' 1,20 als die 7 Gemeinden bzw. deren Engel deutet - Im Zentrum C steht 1, 13-16 der >Menschengestaltartigec, der sich C' 1, 17d.18 mit einer Selbstprädikation in einer Offenbarungsformel als der ihm bekannte Auferweckte dreiteilig präsentiert: 22 HolTZMANN 1892: 422; vgl. (zu dieser in der Forschung arg vernachlässigten Frage der frühchrisdichen lntertextualität der Apk) ScHENK EWNT 1,368-74 zur Terminologie ·Bekennen/Verleugnen•; ferner: die Weckformel mit partizipialer Protasis, .Vater• nur christologisch verwendet, Strafvernichtung durch •ewiges Feuere, die Vorsehungsformel •vor Grundlegung der Welt•, der dreimal dreiteilige Durchgang Apk 4-20 entspricht dem Muster des triadischen Aufbaus der Gerichtsorakel in Mt 21-25, und auch das Bild des eschatologischen Siegesmahls (des Lammes) ist vom Hochzeitsmahl Mt 22,1-14 her entworfen. n So mit j. BECKER 1969; VANNI 1980 a: 28; STRECKER 1992: 274; FREY 1993: 425-9. 14 So ScHNEIDER ThWNT 5,188; HOlTZ 1971: 14 . .zsKIRBY 1988; vgl. VANNII980: 171-81; 1988: 114ff.; HEllHOlM 1982. » Vgl. AUNE 1990.
Apk 1, 13; 14,14
223
(a) mit der A-.Cl-Qualifikationsformel ( = 22, 13, die 1,8 der Selbstprädikation Gottes diente), doch (b) konkretisiert durch die Erweiterung der >Lebendige<, die durch den Hinweis auf Tod und Auferweckung als diesen Status begrundend präzisiert wird, (c) die Angabe der Funktion, den Schlüssel zu Tod und Hölle (Objektgenitive ). 27 Die MS-Vision Apk 1,13ff. läßt den Autor (deutlich >nach der Schablone< von Dan 7; 12; Ez 1 >verzückte, um das Diktum von Th. MANN aufzugreifen)28 an ein indefinites Öj.LOLOV uiov ä.vBQc.imou Apk 1,13 ( = 14,14) anknüpfen. Er beschreibt ihn inmitten der sieben Leuchter, also als Herrn der Gemeinde. Wenn hier der nichttitulareGebrauch vom >Mitteilhaber an der Drangsal und der Herrschafte ( 1, 9) beansprucht wird, so hat man das (unter fälschlicher Beanspruchung von Dan 7) als zugleich >kollektives Symbolc 29 nicht nur für den Autor, sondern als Exponent eines frühen >Wanderradikalismus< und damit für die Entstehung einer MS-Christologie überhaupt als maßgebend ansehen wollen. Ob aber diese Spätschrift des Frühchristentums dies tragen kann, ist fraglich. 30 Wenn Apk 14,14 den Erhöhten dann als künftigen Richter zeichnet, so geht auch das eindeutig über Dan 7 hinaus und läßt sich außerdem so schon gar nicht mehr kollektiv verorten. Andererseits zeigt auch die Anspielung Apk 3,5 (vgl. V. 8}, daß er wie Mt 10,32f. das richterliche ius talionis ohne einen Bezug auf den MS einbringt. 31 Schon in der Vision dürften 1,13 (weiß wie ... ). 16 (wie die Sonne) direkt auf die Verklärung R-Mt 17,2 anspielen. Auch Apk 1,7 hatte schon die Parusieschilderung von Mt 24,30 aufgenommen und dabei deutlich auf den determinierten Ausdruck MS verzichtet. 32 Sofern Apk eine Kenntnis des Mt voraussetzt, wird man seinen Rekurs auf Dan 7 mit seinem Vergleich als eine sekundäre Re-Visionierung beurteilen können. Beachtenswert ist weiter, daß nach der visionären Anlehnung an Dan 7, 13 »die weitere Schilderung der Gestalt in erster Linie Dan 10,5 f.cc folgt,
v MüttER 85 f. mit HoLTL 1971: 85-88 kein Hadesabstieg- gg.jEREMIAS THWNT 3,746; Boussrr und CHARl.ES z. St. • MANN 1949: I 03: .. unselbständig, anleiheweise und nach der Schablone verzückt« eine treffende Beschreibung dessen, was man heute als •visionäre Rhetorik· klassifiziert; vgl. SCHENK 1969. l'l z. B. OONAHUE 1986: 497 f.: -symbolic power and social function ... .JO HOl.TZ 1971: 137; VöGll.E 1994: 119 f. ll Gg. HAHN EWNT 3,934 wohl aber nicht als »vennieden« zu klassiffizieren, da er wohl von R-Mt abhängig isL l2 HoLTZ 1971: 135 f.: .. da sich der Blick auf die Völker und nicht auf die Gemeinde richtet« ist fraglich; eher: weil es Autorwort und nicht Vision ist.
224
Anhang
»der Vision vom Engelfürsten Gabriel«, dem >Starken Gottes<, 33 was offenkundig eine Affinität der beiden Konzepte zueinander voraussetzt. D. h., daß die Gestalt von Apk 1 wie die von 1HenSim nicht nur >MS<-artig sondern zugleich auch >Engel<-artig (also von beiden abgehoben!) ist, was die MS-Gestaltigkeit nicht isolieren und überbetonen läßt. Die darüber hinausgehende Umkleidung mit einem Gewand weist wohl auf »das Gewand des Hohenpriesters (vgl. Ex 28,4.31; Weish 18,24 ). Dazu stimmt die hohe Gürtung um die Brust, die priesterlich ist« Qos Ant 3,153 ). 34 Die Stimme scheint dann noch dem himmlischen Thronwagen von Ez 1,24 angeglichen.H So sind auf den erhöhten Christus »Hoheitsattribute verschiedenen Ursprungs übertragen (Gott, Engel, König, Hoherpriester). Es geht anscheinend nicht darum, die Figur mit einer bestimmten Hoheitsgestalt zu identifizieren, vielmehr besteht die Tendenz, möglichst viele ausgezeichnete Züge mit ihr zu verbinden.«}{, Es liegt also auf jeden Fall kein eigenständiges Interesse an einem >MS< als einer konkreten Figur vor. Die Kap. 2-3 folgenden 7 proklamierenden Edikte (A') sind Bestandteil der Vision. In ihnen folgt immer auf dem Schreibbefehl »eine Selbstdarstellung des MS, die auf die Schilderung von Apk 1, 12-20 zurückweist:« 37 taBE AEyEl o •.. 2,1 b (~ 1,16.12); 2,8b (~ 1,17); 2,12b (~ 1,18); 2,18b (~ 1,14); 3,1 b (~ 1,16); 3,7b (=> 1,18); darüber hinaus 3,14b (=> 1,5). Durch diese wiederholten Visionselemente in den Selbstvorstellungen werden die Inhalte dieser >Briefe< betont als Edikte des MS-artigen selbst dargestellt. Damit ist diese MS-Gestalt nicht nur Objekt einer Vision, sondern zugleich zum redenden Subjekt für die (nach dem Deuteteil 1, 17 ff.) weiterlaufenden Auditionen gemacht.
2. 2 Apk 14, 14: Die vorlaufend vorliiufige Endgerichtsvision
Die gleiche Einleitungswendung von Apk 1,13 wird 14,14 zur Beschreibung der vorläufigen Endgerichtsvision renominalisiert. »Wie 14,1-5 im Blick auf das eschatologische Heil im Verhältnis von Vorwegnahme und endgültiger Verwirklichung zu 19,1-10 sehen, so greifen 14,6-20 auf das später dargestellte Gerichtsgeschehen andeutend voraus, wobei besonders 14, 14-20 seine Parallele in 19,11-21 hat. Erscheint der Christus erst andeutend im Kreis von Gerichtsengeln, ohne daß seine zentrale Rolle voll sichtbar wird (14, 14 ), so offenbart er sich 19,11 ff. als der wahre >König llMüLLER 83f.; vgl. HoLT.l1971: 116-8.122f. u Müi.L.ER 84; vgl. KRAfT 45; HOL.Tl 1971: 118 f. n HOI.TZ 1971: 124 f. vgl. Apk 14,2; 19,6 auch von anderen himmlischen Gestalten. llo Müi.I.ER 84. ) 7 Vol!GA 1994: 220.
Apk 1,13; 14,14
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der Könige und Herr der Herren<, der das Tier und die Könige der Erde vernichtet.«"~ 8 Der MS-gestaltige hier »trägt wie die 24 himmlischen Ältesten ( 4, 4) einen goldenen Kranz .. . und eine scharfe Sichel. Damit wird bereits
auf das vom MS-gleichen durchzuführende Gericht verwiesen (Bild der Getreideernte V. 16 ). Wahrscheinlich deutet sich dieser Gedanke schon dadurch an, daß der MS-gleiche nicht )kommt< (Dan 7, 13 ), sondern auf der weißen Wolke )sitzt<.« 39 Doch ))die Wolke wird eingeführt wie ein Reittier.« 40 Dabei zeigen 14, 14-20 einen parallelisierten doppelten Durchgang der Vernichtungsaktion, einmal unter dem Bild der Getreide- und dann unter dem Bild der Weinemte: A Vision einer ersten himmlichen Gestalt (V. 14 : 17 ein Engel), B ein Engel, der die erste Gestalt zum Abemten auffordert (V. 15 : 18), C die Ausführung des Befehls (V. 16 : 19 f. ). Dieser doppelte Durchgang dürfte durch die Anlehnung an Joel 4, 13 als ein synonymer und nicht als synthetischer Parallelismus gedacht sein. Man wird nicht im ersten Durchgang eine positive Aussage über die Sammlung der Erwählten sehen können:' sondern von R-Mt 13,39.41 f. her42 eine Strafausrottung der Feinde, die als solche die Erlösung der Erwählten bringt. ))Aufgrund der Bedeutung von Joel 4,13 und der Parallelität zu V. 17-19 sowie der deutlichen Gerichtsaussage in V. 15, die dem Sinne nach V. 7 entspricht, kann die Weizenernte nur das Vernichtungsgericht an den Ungläubigen, nicht aber die Heilsaktion an den Gläubigen meinen.« 43 Auffallend bleibt dabei, daß der MS-artige in V. 16 nicht anders als dann der Engel von V. 17 erscheint und V. 19 der Keltertreter nicht präzisiert ist. Dagegen erscheint Christus 19, 11 ff. dann direkt auf dem weißen Pferd zur Vernichtungsschlacht und tritt 19,15 selbst die Zomkelter. Wie haben es also deutlich mit einer vorläufigen Vision zu tun, wo der MS-artige noch auf einer Wolke sitzt, während er 19,11 ff. zur Parusie erscheint. Damit ist der Ausdruck des MS-gestaltigen in Apk auch an dieser Stelle nicht direkt mit dem Konzept der Parusie verbunden, sondern nur mit dem erhöht Präsenten. Maßgebend scheint also eine bewußte Beschränkung auf Visionen und den bloßen Vergleich zu sein, aber nicht ein konzeptionelles »fast völliges Fehlen der richterlichen Funktion des MS in der Apk.« 44
MüLLER 266. MüLLER 269 f. - wie Gott in Joel 4, 13, worauf hier angespielt ist . .OKRAfT 197. ~• So H.o\OORN 156, LoHMEYER 129, Risst 1952: 16, HoLTZ 1971: 133 f. von Mk 13,27 her. ~z KRAIT 197. ~) MüLLER 270. "Gg. HOLTZ 1971: 136f. )8
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J Peroratio Als ich vor über einem Vierteljahrhundert erstmals die Vorlesung ••Theologie des Nf« anbot, erschien der MS noch als ein Paragraph im Kapitel•Eschatologiec. Trotz meiner Kritik an der •Konsequenten Eschatologie• in meiner Antrittsvorlesung an der Kirchlichen Hochschule in Naumburg/Saale (1967, publiziert in TheolVers 4, 1972) habe ich noch in meiner •Synopse zur Redenquelle der Evangelien• (die 1977 hinter dem •Eisernen Vorhange entstanden war, und deren Publikation dort verhindert wurde) den MS in Q im Gefolge des •pan-eschatologischen• Modells aufgefaßt Die synchrone Textanalyse hat sich von der ·Redaktionsgeschichte• (deren anfängliches Stadium mit DoNAHUE 1994 präziser als ·Editionsanalyse• zu beschreiben ist) über die Kompositionsanalyse zur Texdinguistik reifer entwickelt. Das schließt die inter-textuelle Frage nach dem verarbeiteten Material nicht aus, sondern ein, wie außerdem auch die •cultural codesc, in denen ein Autor/(Ab-)Sender seinen Text en-codiert und sein implizierter zeitgenössischer Adressat ihn de-codieren soll, vorgegeben sind, ohne daß diese Relation monokausal determiniert zu denken ist (also irreflexiv), da Texte ja immer auch Codes verändern (vgl. meinen Vortrag auf dem Essener Kongreß der •Deutschen Gesellschaft für Semiotik< unter dem Thema •Innovation in Zeichentheorienc, publiziert 1989). So habe ich 1977 auf dem ·Studia-Evangelica-Kongressc in Oxford den Ansatz vorgetragen, daß die Verwendung von ·MSc bei Mk durch Q inspiriert und inauguriert sei (publiziert 1979). Das neue Projekt, Kommentare zu den Evangelien in Gestalt eines Speziallexikons vorzutragen, um die jeweiligen Textelemente stärker in ihrer spezifischen Funktion als Textkonstituenten deutlich werden zu lassen, gaben mir auch Gelegenheit, die Code-Analysen des Syntagmems ·MSc bei Mt ( 1987) und Joh ( 1993) näher zu darzulegen. Die Möglichkeit, im WS 1994/5 an der Universität Bonn ein Seminar zum Thema ·MSc anzubieten, zu dem mich nicht zuletzt das anregende Alterswerk von A. VöGn.E (1994) veranlaßt hat, gab mir in den letzten Jahren nochmals Anstöße, den ganzen Problemkomplex durchzuarbeiten und meinen Standort zu klären. Das Resultat dieses Prozesses liegt nun hier vor: 1.1 Das determinierte Ich-Idiom ·MSc hat in denjesus-Biographien seinen primären Platz in den Selbstaussagen des Heros als indexikalisierend (bloß verweisend) verstärkende Renominalisierung des bloßen (und damit schwächeren) biographisch leitenden Ich-Pronomens. 1.2 Der Verursacher des Ausdrucks ·MSc dürfte eine abwertende Fremdbezeichnung von Opponenten für einen gewöhnlichen Menschen (in Antithese zu einer Autorisierung durch Gott) sein.
1.3 ·MSc ist also nicht einfach eine primär chrisdiche oder gar jesuanische Prägung zum Ausdruck einer Selbstbewertung, sondern eine Prägung von Opponenten, die sich einem an sie gerichteten Anspruch widersetzen und entziehen.
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1.4 Der Ausdruck ·MSc gehört von seiner Genesis her zunächst in das Wortfeld •SOndere.
I. 5 Diese polemische Fremdbezeichnung wurde in der frOhchristlichen Rezeption antipolemisch und pointiert zur Selbstbezeichnung umfunktioniert. 1.6 Konkret durfte damit in Q 7,34 der Gesetzesbrecher von Dt 21,20 her (•Fresser und Säufer<) unter ein auch juristisch wirksames Verdikt gestellt sein. I. 7 Wenn die deiktische Funktion des Artikels also ursprünglich wohl intertextuell auf eine Aussage von Opponenten zurückweist, so hat dieser doch schon in der Textsequenz des ersten Evangeliums Q bei allen Folgestellen eine primär intra-textuelle deiktische Funktion ()der zuvor Genannte<). 1.8 Das Auftreten des Ich-Idioms im Munde des Q-Jesus in Q 7,34 ist die textlich erste und älteste nachweisbare Verwendung des Ich-Idioms in der frOhen Christenheit.
I. 9 Darum ist diese Stelle Q 7,34 die sogenannte •Gretchenfrage• des MS-Problems, nicht aber Lk 12,8 f. (wo das Ich-Idiom erst eine von Mk 8,38 her inaugurierte Lk-Redaktion sein durfte) oder gar Q 10,21 f. geschweige denn Q 13,34f. 2.1 Das nominale Ich-Idiom ·MSc ist in Q niemals Prädikation. Insofern ist es kein Bestandteil einer Q-Jesulogie (oder gar Christologie). 2.2 Das nominale Ich-Idiom ·MSc wird in Q nie als Subjekt von Handlungen (weder vergangeneo noch zukünftigen) verwendet. 2.3 Das Gefälle der Textsequenz in Q geht klar von den biographisch rOckblickenden Stellen innerhalb der berichteten Welt auf die zukünftigen Stellen der erzählten Welt außerhalb der Darstellung und nicht umgekehrt. 2. 4 Der •pan-eschatologische< Ansatz, dessen Modell eine Priorität der Zukunftsaussagen im Gefolge der sogenannten •Konsequenten Eschatologie< postulierte, hat in dieser Gestalt keinen Anhalt am ältesten Bios/Evangelium, der Lehrerbiographie
Q. 2. 5 Eine Berührung oder gar Verschränkung mit der Visionsgestalt von Dan 7 ist in Q schon morphologisch und erst recht semantisch nicht gegeben: Bei der Visionsgestalt steht eine Vergleichspartikel und es fehlt nicht nur der deiktische Artikel, sondern auch jedes Moment einer Selbstreferenz. In den biographisch jesuanischen Texten jedoch, wo Selbstreferenz maßgebend ist, fehlt die Visionsgestalt, und umgekehrt fehlt da, wo die Visionsfigur von Dan 7 maßgebend ist, jedes Element einer Selbstreferenz. Ebenso fehlt da, wo der deiktische Artikel maßgebend ist, jede Vergleichspartikel der Visionsfigur und umgekehrt. 2.6 Darum ist der Assoziations-Schluß, daß die morphologische Genitivwendung ·MS· in frOhchristlichen Texten schon als solche eine Rezeption des homonymen Ausdrucks von Dan 7 belege, texttheoretisch unzulässig. 2. 7 Daß schon die sprachliche Iso-Morphie als solche eine Identität zwingend nahelege, ist keine Inferenz (logisch zulässige Folgerung), sondern ein Homonym-
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Trugschluß (ein •Wortfetischismus•, genauer. •expression fetischism•), der von der bloßen morphologischen Ausdrucks-Ebene (•expression-level•: SAussuREs •signi-fiant• = Signifikant) vor jeder semantischen Code-Analyse mit einem automatisch identischen Gehalt (•content-levelc: SAUSSUREs •signifie• = Signifikat) rechnet {ToooRov/DucROT 1972: 364 f. = 1975: 324 f.; Hv.sntUP 1991; zu SAUSSURE vgl. ScHENK 1995a). 2.8 Ein solcher apriorischer Gockel-•Hahnc!Wasser->Hahnc-Trugschluß ist auch in diesem Falle wie in jedem ähnlich gelagerten nichts anderes als das einer ernsthaften und intersubjektiv diskutablen Sprach- und Textanalyse unmögliche >Lutschen am Signifikanten• (SLOTERDUK 1973 ), das sich der primären Aufgabe jeder Semantik, eine empirischen Analyse der En-Codierungen eines Zeichen-Gebers und der DeCodierungen eines immer intendierten Zeichen-Empfängers aus dem jeweiligen kohärenten Textganzen heraus zu leisten (also Häufigkeit, Verteilung und Verbindung der Textelementen in ihrer konkreten Struktur zu bestimmen), nicht stellt (das berilhmte •Tappen in die Signifikantenfallec; vgl. auch ScHIEDER 1995: 335f.). Insofern ist auch diese Arbeit wesentlich ein sich der Geltungsprilfung stellender Vorschlag zu Auswegen aus der ·Signifikantenfallec.
3.1 Alle Verwendungen des Ich-Idioms >MSc im zweiten Bias/Evangelium, der Lehrer/Schüler-Biographie ·Mkc, sind von den Verwendungen in Q her inspiriert und seinem eigenen, encodierten Konzept adaptiert. 3.2 Mk hat den Q-Ansatz von einer Verwerfung des Ich-·MS· durch Opponenten zu seiner Hauptgruppe von Verwerfungs-/Rehabilitations-Orakeln seines Ich-·MS· umcodiert. 3.3 Ihre oberflächlich verkürzende Beschreibung als >Leidensankundigungenc (•Passionsankundigungen•) ist nicht beschreibungsadäquat (•descriptive adequacy• als 1. methodologische Grundforderung}, da sie das wesentliche Bedeutungmerkmal wie das Ziel des ganzen mk Konzept, nämlich die nachfolgende Vindicatio (Ins-RechtSetzung) durch Gott als Reaktion auf die frevelhah Verwerfung durch Menschen, unterschlägt. 3.4 Aus diesem falschen Ansatz sind dann falsche Axiomatisierungen des mk Textes
als Ausdruck eines ·Messiasgeheimnisses• (•Leidensgeheimnisse•), eines •PassionsKerygmas• oder einer mk •theologia crucis• entsprungen. Sie sind als das zu nehmen, was sie wissenschahstheoretisch wirklich darstellen, nämlich •inkohärente Abstraktionen•. 3.5 Erst Mk hat diesem seinem Ich-Idiom ·MSc ausdrilckliche Handlungen in der Vergangenheit wie Zukunh zugeordnet.
3.6 Erst und nur in diesem Zusammenhang ist es zur assoziativen Rezeption von einzelnen isolierten Elementen aus LXX-Dan 7 gekommen, ohne daß der mk Jesus zu einer Visionsgestalt gemacht worden wäre. Auf der Grundlage der heutzutage ausgearbeiteten Rezeptionstheorie erweisen sich vermeintliche Globalkategorien wie •Wirkungsgeschichte• oder >Biblische Theologie• (bzw. •gesamtbiblisch•, •kanonische) nicht nur als nicht erklärungsadäquat (•explantary adequacy• als 2. metho-
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dologische Grundforderung), sondern als wissenschaftstheoretisch unhaltbar und irreführend. 3. 7 Diese •intertextuelle Rhetorik< des Echos auf vorgegebenes Textmaterial stellt aber diese Elemente system- und modelltheoretisch ganz in den Dienst seines eigenen Jesus-Konzeptes eines deterministsehen Vorsehungsplanes von Orakeln und deren Erfüllung, deren Zielpunkt in der erfolgten Vindicatio des verworfenen Jesus wie dessen künftig aktiver Vindicatio seiner verworfenen Schüler liegt.
3.8 Eine •Gerichts-Vorstellung• ist mit dem Ich-Idiom ·MSc auch bei Mk noch nicht verbunden oder gar durch es als solches gegeben. 3. 9 Schon ·Mkc überschreitet den von Q vorgegebenen Bereich des Ausdrucks ·MS· als Ich-Idioms, indem er diesen Ausdruck an wichtigen Stellen aus der eingebetteten Ebene erzählter Rede heraus auch zu einen Ausdruck auf seine primäre Kommunikations-Ebene als impliziter Autor als Anrede an seine intendierten Leser erhebt, um durch diese Nominalisierung das Gewicht seiner Lehrabsicht verstärkt zur Geltung zu bringen. 3.10 Das Ich-Idiom ·MSc gehört auch bei ·Mk· nicht in den Bereich einer mk Jesulogie (oder gar Christologie), da die dafür von Mk erstmals inaugurierten Definitions- und Identifikationsaussagen (>dieser ist/war X<, >du bist X<, >ich bin X<) vollständig fehlen. 3.11 Damit entfällt erst recht die unbegründete Behauptung, daß solche prädikativen Aussagen etwa das älteste christliche ·Bekenntnis• darstellten. Ein Satz wie >jesus ist der Christos/Sohn Gottes< (erst bei Hebr; ljoh) setzt immer die Jesus-Biographie des Mk (oder eine seiner Nachfolger) voraus, während das ältesten Bekenntnis eben nie sagt: *•Jesus ist der Herr• (trotz aller noch nicht ausgestorbenen Fehlübersetzungen, die übersetzungslinguistisch nicht •kommunikativ äquivalent• sind), sondern >Herr ist (der auferweckte) jesus<. Diese totale Verschiedenheit von Subjekt einerseits und Prädikatsnomen andererseits ist nicht zu übersehen, zu überspielen oder aufzuheben. 4.1 Der dritte Bios/Evangelium ·Mt•, die sich selbst kanonisierende Lehrer/Schüler/Gegner-Biographie, die ·Mk· wie Q ersetzend überbieten will, hat das ·MS•Material beider Vorgänger übernommen und es in den Dienst seines eigenen Jesus-Konzeptes gesteiiL 4.2 Wesentlicher Ausdruck seiner Überbietungs- und Selbstdurchsetzungsabsicht ist die (•Mkc gegenüber vorliegende) Verdoppelung der Stellen des nominalen Ich-Idioms zu einer Klimax der absoluten wie relativen Häufigkeit (die mit der biographischen Steigerung der pronominalen Ich-Aussagen wie der gehäuften Verwendung des Jesus-Namens korreliert).
4.3 Das konsequente Leben Jesu, das sich für •Mt• von der Jungfrauenzeugung bis zur Parusie erstreckt, hat er damit verdeutlicht, daß er dem mt ·MSc seine eigene paaW:ia gegeben hat: Die Menschheit ist sein Herrschaftsbereich, der im Widerspruch zu Satansherrschah stehL 4.4 Erst •Mt• hat seinen ·MSc betont zum Endzeitrichter gemacht: Der als ·MS•
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(Sohn für die Menschheit) die universale Menschheit sammelnde Menschheitskönig wird bald von seinem Thron her als der Parusierichter im universsalen Weltgericht die Treue gegen das in diesem Buch ausgefertigte Religionsgesetz mit dem Anteil an der >Vater-/Himmels-f}a.oV-.Eiac lohnen, aber alle seine Verwerfer durch seine Engel endgültig ins ewige Feuer werfen und vernichten lassen. 5.1 Der als Abstiegs- und Wiederaufstiegs-Bias konzipierte Jesus-Bios des ,Offenbarungszeugenc (sogen. •LieblingsjUngerc), den man später mit •Johannes• identifizierte, hat seinen ·MSc deudich als den inkarnierten Sohn-Gott defmiert. 5.2 Nur der aus der präexistenten Gemeinschah des präexistenten Lebens mit dem Vater-Gott Herabgestiegene kann diese Gemeinschah vermitteln, indem er Lichtkinder aus der Finsternis trennt und sie in dieses >ewige< ( = präexistente) Leben hineinzieht.
5.3 So wie nur ein Herabgestiegener das präexistente Leben als Himmelsspeise vermitteln kann (und der johJesus hat sich durch seine Worte und Taten als einziger solcher erwiesen), so kann der Mensch, der diese Himmelsspeise nicht annimmt (faktisch dieses Buch als Lesemysterium nicht akzeptiert), naturgemäß kein solches präexistent-ewiges Leben erlangen. 5.4 Der joh ·MSc ist als der Abgestiegene aktiv in der Phase seiner Himmelslicht offenbarenden Wirksamkeit, passiv in seinem durch den Vater-Gott wiederverherrlicht werdenden Wieder-Aufstieg, wozu ihm ironischerweise die Henker ( = die ihn •Erhöhenden•) verhelfen. (S~a)
5. 5 Die zu seinen Aufhängern/Henkern stilisierten Juden beweisen als Henker einerseits ihre Zugehörigkeit zur Finsterniswelt und ermöglichen ironischerweise andererseits so seinen Wiederaufstieg in die Lichtwelt, damit er alle Lichtkinder zu sich und in die Gemeinschah mit seinem Vater-Gott hinein ziehen kann. 6.1 In dem doppelbändiges Jesus-Bios , Lkl Apgc kann der Artikel vor dem Ich-Idiom ·MSc in allen Folgefällen als anaphorischer Rockweiser auf seine ·Adamsohnschaftc von Lk 3,38 gelesen werden. 6.2 Der lk Jesus ist so betont in das von Gottes Vorsehung klar geordnete Gesetz der Weltzeit eingeordnet. Auch die lk Jesus-Genealogie will nicht als Information ober die Vorfahren gelesen, sondern als Zielangabe der determinierten Weltwochen verstanden werden. Neben der lk >Gottessohnschahc und der lk •Davidsohnschah• ist dabei auch die lk •Menschensohnschahc in einem spezifischen Sinne angesprochen. Sie ist bei •Lk• von daher von vomherein ein Signal seines umgreifenden Geschichtsdeterminismus des Vorsehungsplans - wie sich auch seine Vorgänger DionHal, DiodSic und Josephus gerade als Historiker als ·Beauhragte der götdichen Providenz• definierten.
6.3 Schon formal zeigt •Lk• eine besonders ausgeweitete Verwendung des Septuagintismus >Sohn von< zur Bezeichnung der Angehörigen einer Gattung bzw. für providenzielles >VOn Gott bestimmt zu ... < Das dorhe auch ein Licht auf seine Verwendung von ·MSc vom Proömium Lk 3,23.38 her werfen. Der ·MSc als Sohn
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Adams ist typologisch in Seth vorprogrammiert, und damit auch chronologisch Mose, David, Elia und allen Propheten vorgeordnet. 6.4 Die Selbstbezeichnung ·MSc signalisiert den lk Geschichtsdeterminismus und
das Handeln Jesu als Übereinstimmung mit diesem Vorsehungsplan. 6. 5 Die bei >Lkc besonders häufige Verwendung in Schüleranreden macht deutlich: Der Weg des lk Jesus als des ·MSc ist der for die Schülerschaft prototypische Weg Jesu, der nur durch die soteriologische Bedingung der akzeptierten Verwerfung zum künftigen Leben führt. 6.6 Die soteriologische Zentralstelle R-Lk 19,10 vom ·MSc als Retter der Verlorenen ist nicht ohne die im Verlauf des Buches wiederholt deutlich gemachten Bedingungen der betenden Stetserwartung zu lesen, die ewiges Leben erst als futurisch zu erreichendes Ziel einer baldigen Sammlung der Verfolgten einschärfen. 6. 7 Dieses lk Konzept läßt sich gut als korrigierender Widerspruch gegen das platonisierende joh Konzept begreifen, das den ·MSc nur als einen herabgestiegenen Sohn-Gott und nur so als Vermittler eines präexistent definierten •ewigen Lebens• himmlischer Einung begreifen lassen wollte.
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