Prof. Dr. Christian Zielke
30 Minuten für Ihre
Jobsicherheit
30-Minuten-Reihe
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Prof. Dr. Christian Zielke
30 Minuten für Ihre
Jobsicherheit
30-Minuten-Reihe
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Umschlag und Layout: die imprimatur, Hainburg Lektorat: Diethild Bansleben, Eppstein/Offenbach Satz: Zerosoft, Timisoara, Rumänien Druck und Verarbeitung: Salzland Druck, Staßfurt
© 2005 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
Hinweis: Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Printed in Germany ISBN 3-89749-556-2
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In 30 Minuten wissen Sie mehr! Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.
Kurze Lesezeit In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten. z
Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.
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Inhalt Vorwort
1. Wann ist Ihr Arbeitsplatz gefährdet? Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens Die Situation in Ihrer Abteilung Die Positionierung Ihrer Person
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2. Wie sichern Sie Ihren Arbeitsplatz? Frühwarnsysteme etablieren Problemlandschaft des Unternehmens erkennen Sich als Problemlöser positionieren Einflussreiche Mentoren finden Netzwerke aktivieren Selbstmarketing verbessern
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3. Was Sie über den Trennungsprozess wissen sollten Kündigungsgründe Kündigungsfristen Strategien der Personalabteilung Rechtliche und tatsächliche Möglichkeiten Taktische Tipps Reaktionen der Umwelt
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Inhaltsverzeichnis
4. Wie Sie Ihr persönliches Krisenmanagement verbessern Stabiles Umfeld schaffen Alternative Ausstiegszenarien entwerfen Den eigenen Marktwert erhöhen Kernkompetenzen festlegen Zielvorstellungen entwickeln Regeln der Erfolgsdarstellung anwenden
5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen 46 Klassische Wege nutzen 47 Kontakte knüpfen 50 Personalberater informieren 53 Zielfirmen ansprechen 55 Stellengesuche schalten 61 Auf Angebote eingehen 63
6. Wenn es länger dauert als erwartet Die persönliche Balance wieder herstellen Mit Enttäuschungen umgehen Den Mut nicht verlieren In Aktion bleiben Oasen der Kraft und Sinngebung finden
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Weiterführende Literatur
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Stichwortregister
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Der Autor
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Vorwort Deutschland steht vor der größten Arbeitsplatzkrise der Nachkriegszeit. Trotz gegenteiliger Aussagen der Politik belegen wissenschaftliche Daten, dass der Personalabbau in der Bundesrepublik Deutschland noch lange nicht beendet sein wird. – Deshalb ist es gut, dass Sie sich einmal 30 Minuten Zeit nehmen, um sich über Ihre Arbeitsplatzsicherheit Gedanken zu machen. Dieses Buch ist ein Impulsgeber für alle, die um ihren Arbeitsplatz bangen. Hier erfahren Sie, wann Ihr Arbeitsplatz gefährdet sein kann und was Sie tun können, um Ihre Beschäftigung zu sichern. Ich weiß, welche Not damit verbunden ist, den Arbeitsplatz zu verlieren. Im Rahmen von Fusionen und Umstrukturierungen habe ich als internationaler Personalleiter größere Entlassungswellen eingeleitet und durchgeführt. Als nebenberuflicher Rechtsanwalt vertrat ich viele Arbeitnehmer in Kündigungsschutzprozessen. Als Professor für Personalmanagement wurde ich von vielen bekannten Unternehmen beauftragt, die Führungskräfte und Personalabteilungen darin zu beraten und zu schulen, ihr Personal schnell und kostengünstig abzubauen. Daneben war ich jahrelang als Outplacementberater für das Top-Management renommierter Firmen tätig. – Aus der Summe dieser Erfahrungen entstand dieser kleine Impulsgeber. In den nächsten 30 Minuten werden Sie alles erfahren, was Sie über Ihre Arbeitsplatzsicherheit wissen sollten: Wie Sie ein Frühwarnsystem etablieren, einflussreiche Mentoren finden, Ihr Netzwerk aktivieren und Ihr Selbstmarketing verbessern, um sich als Problemlöser im Unternehmen zu positionieren.
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Vorwort
Nicht immer wird es Ihnen gelingen, den Arbeitsplatz zu retten. Dann sollten Sie wissen, was Sie bei einem Trennungsprozess erwartet, welche Strategien die Personalabteilung anwenden wird, welche rechtlichen und tatsächlichen Möglichkeiten bestehen und wie Sie sich taktisch verhalten sollten. Für den Fall einer Kündigung sollten Sie wissen, wie Sie Ihr persönliches Krisenmanagement verbessern können, ein stabiles Umfeld schaffen und alternative Ausstiegszenarien entwerfen. Sie werden Strategien finden, nach denen Sie auf dem verdeckten Stellenmarkt eine neue Position finden können. Sie werden lernen, auf potenzielle Arbeitsplatzangebote wirkungsvoll einzugehen und Sie werden Hilfen finden, wenn die Jobsuche länger dauern wird als erwartet: Wie Sie mit Enttäuschungen umgehen, den Mut nicht verlieren, in Aktion bleiben und Oasen der Kraft und Sinngebung finden. Doch Vorsicht! – Ratschläge sind Schläge und passen nicht immer auf Ihre aktuelle Situation. Nehmen Sie dieses Buch als wertvollen Impulsgeber, wie Sie die Arbeitsplatzkrise am besten überleben können. Nutzen Sie alle Möglichkeiten und handeln Sie, damit Sie jede Nacht ruhig schlafen können. Ich wünsche Ihnen schon jetzt viel Erfolg bei dieser verantwortungsvollen und spannenden Aufgabe. Prof. Dr. Christian Zielke Institut Zielke Am Sportplatz 8 35435 Wettenberg www.zielke-institut.com
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1. Wann ist Ihr Arbeitsplatz gefährdet?
Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens Seite 9 Die Situation in Ihrer Abteilung Seite 10 Der Stellenwert Ihrer Person Seite 11
Analyse Ihres Arbeitsplatzes
Die meisten Arbeitnehmer trifft es unvorbereitet. Die meisten sind geschockt, wenn sie an einem Montagmorgen ins Büro des Personalchefs gerufen werden und zu hören bekommen: „Vielen Dank für Ihre Zusammenarbeit. Sie können sich morgen einen neuen Job suchen.“ Kündigungen haben eine längere Vorbereitungszeit. Während dieser Zeit gibt es klare Anzeichen dafür, wann Sie mit einer Kündigungswelle rechnen müssen.
1.1. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens Am leichtesten ist die Situation ihres Unternehmens auszuloten: z Sind Sie in einer Branche tätig, die von der Wirtschaftskrise stark betroffen ist? z Wie gesund ist Ihr Unternehmen in Bezug auf Umsatz, Marktanteile oder Gewinn? z Wie hat sich in letzter Zeit der Aktienkurs oder der Wert Ihres Unternehmens entwickelt? z Steht Ihr Unternehmen vor einer Fusion oder Umstrukturierung? z Stehen Auslagerungen von Betriebsteilen an? z Wann gab es die letzten betriebsbedingten Kündigungen in Ihrem Unternehmen? z In welchem Umfang wurden bereits Stellen abgebaut ? z Herrscht ein Einstellungsstopp? z Gab es bereits Versuche, das Arbeitszeitvolumen zu reduzieren durch Einführung von Kurzarbeit, den Abbau von Schichten oder die Umstellung von Vollauf Teilzeit?
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1. Wann ist Ihr Arbeitsplatz gefährdet?
Informieren Sie sich über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Beobachten Sie die Einstellungspolitik der Personalabteilung und die Tendenzen, das Arbeitszeitvolumen zu reduzieren.
1.2. Die Situation in Ihrer Abteilung Etwas schwieriger gestaltet sich die Einschätzung der Arbeitsplatzsicherheit aufgrund der Situation in Ihrer Abteilung: z Welchen Stellenwert hat Ihre Organisationseinheit im Unternehmen? z Gehört ihre Abteilung zu den Umsatzträgern oder zu den permanenten Kostenverursachern im Unternehmen? z Kommuniziert Ihr Vorgesetzter eine klare Geschäftsstrategie oder gibt er nur vage Andeutungen oder Aussagen, die sich häufig ändern? z Gibt es auf den Fluren Gerüchte über die schlechte wirtschaftliche Lage des Unternehmens? z Senden die Führungskräfte stille Alarmsignale aus, wie zum Beispiel das häufige Schließen der Türen trotz früherer Open-door-policy? z Spüren Sie weniger Engagement der Führungskräfte im Tagesgeschäft? z Verlassen Leistungsträger freiwillig das Unternehmen? z Klagen die Lieferanten über eine schlechte Zahlungsmoral? z Wurden bisher freiwillig gezahlte Leistungen gekürzt, wie zum Beispiel Bonuszahlungen oder das Weihnachtsgeld?
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1.3. Die Positionierung Ihrer Person
Die Situation in Ihrer Abteilung
Achten Sie auf Veränderungen in dem Verhalten der Führungskräfte, Kunden und Lieferanten. Horchen Sie auf, wenn Sie Gerüchte über anstehende Restrukturierungen, Fusionen oder Auslagerungen hören.
Anzeichen für einen bevorstehenden Arbeitsplatzverlust können sich auch aufgrund der Positionierung Ihrer Person im Unternehmen ergeben: z Wie gut verstehen Sie sich mit Ihrem Chef und dem Vorgesetzten Ihres Chefs? z Wie wurden Ihre Leistungen in den vergangen Jahren bewertet? z Welchen Stellenwert hat Ihr Arbeitsplatz innerhalb Ihrer Abteilung? z Fällt es auf, wenn Sie im Unternehmen fehlen würden? z Haben Sie im Unternehmen Konkurrenten, die gerne Ihren Arbeitsplatz übernehmen möchten? z Wie groß sind die Chancen, dass Ihr Job von einem Subunternehmer oder einem freien Mitarbeiter übernommen wird? z Welche Rolle könnte Ihr Alter spielen: Stehen Sie kurz vor einer Altersgrenze, ab der man Ihnen einen besonderen Kündigungsschutz oder betriebliche Versorgung zusichert?
Aktivieren Sie Ihr firmeninternes Netzwerk, um zu erfahren, was man von Ihnen im Unternehmen denkt und wie wichtig Sie für Ihre Abteilung sind.
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2. Wie sichern Sie Ihren Arbeitsplatz?
Wie Sie sich als Problemlöser etablieren Seite 16 Wie Sie einflussreiche Mentoren gewinnen Seite 17 Wie Sie Ihr Selbstmarketing verbessern Seite 20
Stellen Sie Ihre Antennen auf Empfang
Sobald Sie merken, dass Ihr Arbeitsplatz gefährdet sein könnte, sollten Sie sich ernsthafte Gedanken darüber machen, was Sie tun können, um Ihren Arbeitsplatz zu sichern. Ob Sie Ihren Job behalten können, werden Sie in vielen Fällen nicht allein entscheiden können. Es gibt aber gewisse Schritte, die Sie unternehmen sollten, um ganz sicher zu gehen, dass Sie alles Mögliche unternommen haben, um Ihren Arbeitsplatz zu retten.
2.1. Frühwarnsysteme etablieren Kluge Mitarbeiter sorgen in Zeiten der Orientierungslosigkeit für ein Informationssystem, das sie frühzeitig vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes warnt. Sofern Sie als einfacher Mitarbeiter tätig sind und zu den wenigen Menschen im Unternehmen zählen, die noch wirklich arbeiten und nichts an andere delegieren können, haben Sie es schwer. Oft fehlt ihnen der Überblick, was oben in der Unternehmensspitze eigentlich passiert. Es gibt aber in jedem Unternehmen Personen, die Ihnen diesen Überblick geben können, obwohl Sie auch auf einer unteren Hierarchiestufe stehen: Dies können Menschen sein, die kraft ihres Amtes einen unmittelbaren Zugang zu den Entscheidungsträgern haben und oft als Geheimnisträger gelten, wie zum Beispiel Fahrer, Pförtner, Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst oder Putzfrauen. Es können auch Personen sein, die der Unternehmensspitze direkt zuarbeiten, wie zum Beispiel Sekretärinnen, Assistenten oder Mitarbeiter von wichtigen Referaten oder Stabsabteilungen.
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2. Wie sichern Sie Ihren Arbeitsplatz?
Einen guten Überblick über die Probleme des Unternehmens haben gewöhnlich die Vertreter des Betriebsrates oder Angehörige der Personalabteilung. Aber auch Menschen, die außerhalb des Unternehmens stehen, können Ihnen wertvolle Informationen geben. Vielleicht kennen Sie Personen, die bei einem Konkurrenzunternehmen arbeiten und die Ihr eigenes Unternehmen aus der Sicht des Wettbewerbers beurteilen können. Oft wissen auch die Kunden und Lieferanten sehr gut über die Probleme des Unternehmens Bescheid. Vielleicht kennen Sie Personen, die bei der lokalen Presse arbeiten und die sich mit wirtschaftlichen Themen beschäftigen. Machen Sie sich eine Liste von möglichst vielen Ansprechpartnern, mit denen Sie sich über die aktuellen Entwicklungen des Unternehmens austauschen können. Treffen Sie jeden Tag mindestens zwei Menschen, die Sie über die neuesten Tendenzen informieren. Lesen Sie aufmerksam die Unternehmensnachrichten und die Mitteilungen in der Presse.
2.2. Problemlandschaft des Unternehmens erkennen Ein gutes Informationssystem kann Sie rechtzeitig warnen, wann Sie sich über Ihre Arbeitsplatzsicherheit Gedanken machen sollten. Darüber hinaus sollten Sie weitere Schritte einleiten. Warum glauben Sie, dass Sie eingestellt wurden? – Nicht, weil Sie vielleicht als Person besonders sympathisch wirken. Ein Unternehmen ist kein Wohlfahrts-
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Sammeln Sie Ansprechpartner!
verband. Es besteht allein aus dem Zweck heraus, dem Eigentümer mehr Gewinne zu bringen, als es möglich wäre, wenn das Geld auf der Bank liegen würde. Sie sind eingestellt worden, weil sich das Unternehmen von Ihnen einen Nutzen verspricht. Entweder tragen Sie dazu bei, mit Ihrer Person und Ihrer Leistungskraft die Gewinne zu steigern oder aber die Verluste und Kosten zu senken. Solange Sie dem Unternehmen von Nutzen sind, gibt es keinen Grund, Sie zu entlassen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie Sie in der jetzigen wirtschaftlichen Lage dem Unternehmen von Nutzen sein könnten. Eine Problemlandschaft des Unternehmens lässt sich sehr schnell und einfach anhand folgender Fragen skizzieren: z Welche Projekte wurden in der letzten Zeit ins Leben gerufen? z Wofür gibt das Unternehmen momentan besonders viel Geld aus? z Über was reden die Führungskräfte in der Mittagspause? z Welche Berater sind im Hause und welche Fragen stellen sie? z Welche Schlagworte tauchen bei Betriebsversammlungen, in der Unternehmenszeitung und bei den Vorgesetztengesprächen immer wieder auf? Manche Problemstellungen sind sehr abstrakt und für Sie zu weit entfernt von Ihrem konkreten Aufgabengebiet. Was haben Sie als Buchhalter mit dem Markteintritt des Unternehmens in China zu tun? Welchen Einfluss haben Sie im Vertrieb auf die Kostensenkung in der Produktion? – Diese Fragen bringen Sie nicht weiter.
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2. Wie sichern Sie Ihren Arbeitsplatz?
Konzentrieren Sie sich auf die Probleme innerhalb Ihrer Organisationseinheit und auf die Fragestellungen, die in Ihrem Verantwortungsbereich liegen. Und fragen Sie sich, was das Wachstum Ihrer Abteilung am meisten behindert.
2.3. Sich als Problemlöser positionieren Sobald Sie möglichst viele Probleme sondiert haben, gilt es herauszufinden, welche Fragestellungen Sie konkret für das Unternehmen lösen können. Geschickterweise fokussieren Sie sich dabei zunächst einmal auf Ihre eigenen Stärken und Kompetenzen. Nur in dem, was Sie besonders gut und gerne tun, sind Sie auch wirklich gut und besser als Ihre anderen Kollegen. – Was macht Ihnen viel Spaß und Freude? Wofür würden Sie Geld bezahlen, um es freiwillig tun zu dürfen? – Hierin liegen Ihre Kernkompetenzen. Legen Sie eine Liste mit mindestens sieben Ihrer besonderen Fähigkeiten und Interessen an. Mit Hilfe Ihrer Kernkompetenzen versuchen Sie nun aktiv, die Wachstumsprobleme in Ihrer Abteilung und in Ihrem Verantwortungsbereich zu lösen. Wenn Sie zum Beispiel eine Vorliebe für Zahlen haben und gerne rechnen, könnten Ihre Kernkompetenzen in Folgendem liegen: analytisches Denken, Prozess- und Projektmanagement, Methodenvielfalt, Kostenbewusstsein, sowie Detail- und Termintreue. Liegt das Kernproblem Ihrer Abteilung nun darin, Kosten zu sparen, könnten Sie Ihrem Vorgesetzten vorschlagen, ein kleines Projekt durchzuführen, um herauszufinden, wie die Prozesse in Ihrer Abteilung effizienter und kostengünstiger gestaltet werden können.
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2.4. Einflussreiche Mentoren finden
Beginnen Sie damit, anstehende Probleme zu lösen
Überlegen Sie sich, wie Sie mit Ihren Stärken die Probleme Ihres Verantwortungsbereiches lösen können. Versuchen Sie mit Hilfe Ihrer Kernkompetenzen möglichst schnell konkreten Nutzen zu erzielen, um sich so als kompetenter Problemlöser zu positionieren. Dies kann bedeuten, dass Sie sich auch zeitlich weit über das sonst übliche Maß für das Unternehmen engagieren. Für die Erledigung der alltäglichen Arbeiten bekommen Sie Ihr monatliches Gehalt. Mit allem, was über die ersten 8 Stunden des Tages hinaus geht, sichern Sie Ihren Job.
Gute Vorschläge allein reichen nicht aus, um im Unternehmen ein unverzichtbarer Ansprechpartner zu werden. Sie benötigen die Unterstützung von einflussreichen Entscheidungsträgern, die sich für Ihre Jobsicherheit einsetzen können. Zwei Personen sind dabei für Sie besonders wichtig: Ihr unmittelbarer Chef und der Vorgesetzte Ihres Chefs. Ihr unmittelbarer Vorgesetzter entscheidet darüber, ob Sie für seine Organisationseinheit noch wichtig sind. – Wichtiger noch als Ihr direkter Chef ist der Vorgesetzte Ihres Chefs. Er kann Ihnen das geben, was Ihnen Ihr unmittelbarer Vorgesetzte nicht geben kann oder geben möchte. Im Zweifel kann er Sie vor einer Entlassung retten. Konzentrieren Sie sich deshalb immer auf den Entscheidungsträger hinter dem Entscheidungsträger. – Die Kunst ist dabei, den einen nicht ohne den anderen zu hintergehen. Ein guter Weg besteht darin, für beide Nutzen zu stiften. Dies geschieht am leichtesten dadurch, dass Sie die Probleme Ihres Vorgesetzten und die seiner Vorgesetzten lösen:
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2. Wie sichern Sie Ihren Arbeitsplatz?
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Unterhalten Sie sich mit Ihrem Chef über die Sachen, die ihn momentan beschäftigen. In der Regel sind dies die Vorgaben, die in seiner jährlichen Zielvereinbarung stehen und mit denen er seinen Jahresbonus verdient. Fragen Sie Ihren Vorgesetzten, wie Sie ihn dabei unterstützen können, seine Arbeit effektiver zu gestalten. Versprechen Sie nie etwas, das Sie nicht einhalten können. Sie werden an der Auslösung Ihrer Versprechen gemessen. Versuchen Sie eigene Vorschläge zu unterbreiten und liefern Sie sofortige, schnell messbare Ergebnisse. Sichern Sie sich den Zugang zu dem Vorgesetzten Ihres Chefs und verfahren Sie in der gleichen Art und Weise.
Sollte der Vorgesetzte Ihres Chefs für Sie außerhalb Ihrer Reichweite sein, sorgen Sie für Gelegenheiten, mit ihm in Kontakt zu treten. Dies kann die zufällige Begegnung auf dem Flur oder Parkplatz sein. Grüßen Sie ihn freundlich und sagen Sie ihm, dass Sie schon immer gerne kurz mit ihm über die Erfolge in Ihrer Abteilung sprechen wollten. Sofern Sie etwas Mut haben, können Sie den Vorgesetzten Ihres Chefs auch direkt aufsuchen – allerdings nur zu einer Zeit, in der Sie nicht stören. Fassen Sie sich kurz und knapp. Ein 3-Minuten-Gespräch sollte ausreichen. Und fragen Sie beim Abschied danach, ob Sie bei Gelegenheit weiterhin mit ihm Kontakt halten können, um ihn kurz über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Informieren Sie dabei immer Ihren direkten Vorgesetzten, damit er sich nicht hintergangen fühlt.
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2.5. Netzwerke aktivieren
Bieten Sie Ihre Unterstützung an
Suchen Sie den Kontakt mit wichtigen Entscheidungsträgern. Treffen Sie sich regelmäßig mit einflussreichen Personen des Unternehmens und fragen Sie sich, was Sie ihnen geben können, damit Sie von ihnen unterstützt werden.
Sie haben keinen Zugang zu Entscheidungsträgern? – Dann sollten Sie dringend Ihr Netzwerk aktivieren. In Zeiten der wirtschaftlichen Krise haben Einzelkämpfer eine geringe Überlebenschance. Doch was tun Sie, wenn Sie glauben, kein Netzwerk zu besitzen? – Haben Sie wirklich keine Beziehungen? Denken Sie einmal an Ihr firmeninternes Netzwerk: die Arbeitskollegen in Ihrer Abteilung; die Mitarbeiter in den benachbarten Bereichen, mit denen Sie täglich zusammen arbeiten; die Menschen, mit denen Sie wöchentlich telefonieren. – Wen treffen Sie auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Parkplatz oder während der Mittagspause? – Jeder kann es Wert sein, Ihrem Netzwerk anzugehören. Berücksichtigen Sie Ihren privaten Bereich: Ihre engste Familie mit den Verwandten und Bekannten, der Freundeskreis, die Club- und Vereinsmitglieder, ehemalige Schulkameraden, Nachbarn, der Friseur, Bankangestellte oder Ihr Arzt. Ihre Kontakte im privaten Bereich können für Ihre Jobsicherheit wichtig sein. Vielleicht ist Ihr Vereinsfreund der ehemalige Schulfreund Ihres Vorgesetzten? Sollte Ihr Netzwerk noch zu unbedeutend sein, erweitern Sie es. Das beste Beziehungsnetzwerk entwickelt sich aus dem, was Sie am besten können. Zu den besten vier Möglich-
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2. Wie sichern Sie Ihren Arbeitsplatz?
keiten, Beziehungen zu knüpfen, zählen: Berufs- und Wirtschaftsverbände, Gesellige Vereine, Hobbys. Gehen Sie einmal bewusst Ihr Adressbuch durch. Fragen Sie sich bei jedem Namen, wie Sie durch ihn eine Verbindung zu den Entscheidungsträgern Ihres Unternehmens herstellen können. Verlassen Sie sich in Krisenzeiten nicht auf Ihr Unternehmen. – Verlassen Sie sich auf Ihre Beziehungen!
2.6. Selbstmarketing verbessern Erhöhen Sie Ihren internen Marktwert, indem Sie Ihr Selbstmarketing verbessern. Es mag sein, dass Sie für das Unternehmen sehr engagiert, zuverlässig und loyal arbeiten. Doch was nützt es Ihnen, wenn Ihr Beitrag nicht von den Entscheidungsträgern wahrgenommen wird? Kennen Sie den Unterschied zwischen einer Ente und einem Huhn? – Enten legen ihre Eier in aller Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge? – Alle Welt isst Hühnereier. Machen Sie es wie die Hühner: Gackern Sie! – Gehen Sie dabei geschickt in drei Schritten vor: 1. Schildern Sie zuerst ein Problem, das im Interesse der Abteilung zu lösen war. Erwähnen Sie die Schwierigkeit und die Wichtigkeit des Problems. 2. Erzählen Sie dann von der Aktion, die Sie eingeleitet haben, um das Problem zu lösen. 3. Berichten Sie danach von den Ergebnissen Ihrer Lösung, möglichst mit genauen Zahlen und Fakten.
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Arbeiten Sie an der Verbesserung des Selbstmarketings
Natürlich muss die Wortwahl und die Art des Vortragens zu Ihrer Person passen und der jeweiligen Situation angemessen sein. Wenn Herr Schmidt zum Beispiel einen Verbesserungsvorschlag gemacht hat, könnte er dies seinem Kollegen in der anderen Abteilung erzählen: „Guten Morgen Herr Müller. Schön, dass wir uns auf dem Flur kurz begegnen. Ich möchte Sie kurz über einen Kostenfaktor informieren, der auch für Sie wichtig sein könnte. In unserer Abteilung haben wir festgestellt, dass unsere Telefonkosten zu hoch sind. Daraufhin habe ich nach günstigeren Möglichkeiten recherchiert und eine Vorwahl herausgefunden, mit der wir unsere Kosten um 7 Prozent reduzieren konnten. Wenn es für Sie von Interesse ist, gebe ich Ihnen die Daten gerne weiter.“ Sollten Sie eher introvertiert sein, haben Sie gegenüber anderen einen Nachteil: Schüchterne werden vom Leben überfahren. Machen Sie es sich zur Angewohnheit, laut über Ihre Erfolge für das Unternehmen zu sprechen. Vermeiden Sie dabei das Wort „Ich“, sondern sprechen Sie vom „Wir“. Verbessern Sie Ihr Selbstmarketing, indem Sie sich in wichtigen Projekten engagieren. Übernehmen Sie freiwillig Arbeiten, die keiner ausführen möchte, aber nötig sind. Rufen Sie in Abstimmung mit Ihren Vorgesetzten eigene Projekte ins Leben, die sich mit wichtigen Unternehmensthemen beschäftigen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Name bei den Entscheidungsträgern bekannt wird.
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3. Was Sie über den Trennungsprozess wissen sollten
Darf man Sie überhaupt kündigen? Seite 23 Mit welchen Strategien arbeitet die Personalabteilung? Seite 28 Wie verhalten Sie sich taktisch während des Trennungsprozesses? Seite 32
Kennen Sie mögliche Kündigungsgründe?
Auch das beste Selbstmarketing gewährleistet nicht, dass Sie Ihren Arbeitsplatz retten können. Am sichersten ist es, wenn Sie jeden Morgen mit der Einstellung zur Arbeit gehen, dass das Ihr letzter Tag sein kann. – Dann können Sie von Ihrem jetzigen Arbeitgeber nicht mehr enttäuscht werden. Entwickeln Sie am besten schon heute ein alternatives Ausstiegsszenario. Dazu sollten Sie zunächst einmal wissen, was Sie bei einer Trennung erwartet.
3.1. Kündigungsgründe Zum Glück können Sie nicht grundlos gekündigt werden. Wer die Kündigung bekommt, sollte erst einmal die rechtliche Situation prüfen: Ist die Kündigung rechtens, das heißt: Gibt es einen Kündigungsgrund? Das Unternehmen kann Ihnen nur aus drei Gründen kündigen: 1. betriebsbedingt, 2. verhaltensbedingt oder 3. personenbedingt. Der häufigste Fall ist die betriebsbedingte Kündigung, zum Beispiel wegen Absatzschwierigkeiten, Auftragsmangel oder Rationalisierungsmaßnahmen. Trotz Vorliegen von dringenden betrieblichen Erfordernissen ist die Kündigung unwirksam, wenn der Arbeitgeber bei der Auswahl des Arbeitnehmers keine richtige Sozialauswahl getroffen hat. Die Verpflichtung des Arbeitgebers zur sozialen Auswahl hat die Funktion, diejenigen Arbeitnehmer zu ermitteln, die von einer Kündigung sozial am wenigsten betroffen sind.
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3. Was Sie über den Trennungsprozess wissen sollten
Werden in einem Betrieb aufgrund einer technischen Rationalisierungsmaßnahme 3 Ingenieure, 2 Techniker, 4 Maschinenschlosser und 8 Hilfsarbeiter nicht mehr beschäftigt, so hat der Arbeitgeber innerhalb der jeweiligen Arbeitnehmergruppen die Auswahl der zu kündigenden Arbeitnehmer nach sozialen Gesichtspunkten vorzunehmen. Zu berücksichtigen sind hier unter anderem die Betriebszugehörigkeit, das Lebensalter und Unterhaltsverpflichtungen. Zu kündigen ist zuerst derjenige, der am wenigsten schutzwürdig ist. Von einer an sozialen Gesichtspunkten orientierten Auswahlentscheidung macht das Gesetz dann eine Ausnahme, wenn betriebstechnische, wirtschaftliche oder sonstige berechtigte betriebliche Bedürfnisse die Weiterbeschäftigung eines oder mehrerer bestimmter Arbeitnehmer bedingen. Da die Sozialauswahl bei einer betriebsbedingten Kündigung nicht so einfach ist und hier oft Fehler unterlaufen, wird die Personalabteilung in der Regel prüfen, ob man Sie nicht verhaltens- oder personenbedingt entlassen kann. Verhaltensbedingte Kündigungsgründe können sich ergeben, wenn Sie mit Ihrem Verhalten gegen arbeitsvertragliche Pflichten verstoßen. In Betracht kommen: z Pflichtwidrigkeiten im Leistungsbereich (Schlechtoder Fehlleistungen) z Verstöße gegen die betriebliche Ordnung (z.B. Verstöße gegen ein Rauch- oder Alkoholverbot) z Störungen im Vertrauensbereich (z. B. Vollmachtsmissbrauch, Annahme von Schmiergeldern, überhöhte Spesenabrechnungen) z Verletzung von arbeitsvertraglichen Nebenpflichten (z. B. Verstöße gegen die Gehorsams-, Treueund Geheimhaltungspflicht)
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Außerdienstliches Verhalten (strafbare Handlungen, die das Arbeitsverhältnis konkret beeinträchtigen, z. B. Betrugsstraftat bei einem Bankkassierer).
Bevor man Sie verhaltensbedingt kündigt, muss in der Regel vorher eine Abmahnung ausgesprochen werden. Ein Fehlverhalten im Vertrauensbereich rechtfertigt allerdings zu einer außerordentlichen Kündigung. – Ein cleverer Personalmanager, der Sie entlassen will, wird sich daher zunächst einmal Ihre sämtlichen Reisekostenabrechnungen vornehmen und hier meist fündig werden. Ein weiterer Entlassungsgrund besteht in der personenbedingten Kündigung. Personenbedingte Gründe zur Kündigung sind solche, die auf den persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten des Arbeitnehmers beruhen. Letztlich handelt es sich hier um einen Auffangtatbestand für Sachverhalte, bei denen eine betriebs- oder verhaltensbedingte Kündigung nicht möglich ist. Verliert zum Beispiel ein Kraftfahrer wegen einer Trunkenheitsfahrt mit anschließendem Unfall für ein Jahr die Fahrerlaubnis, kann dies zur personenbedingten Kündigung führen. Wenn der Arbeitgeber keine Möglichkeit hat, ihn anderweitig zu beschäftigen, wird eine Überbrückung dieser langen Zeit kaum zumutbar sein. Schließlich hat der Arbeitnehmer den Kündigungsgrund selbst verschuldet. Weitere personenbedingte Kündigungsgründe können sich zum Beispiel ergeben bei: z lang andauernden Krankheiten oder häufigen Kurzerkrankungen, sofern ein negative Zukunftsprognose besteht
Was genau sind verhaltensbedingte Kündigungsgründe?
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3. Was Sie über den Trennungsprozess wissen sollten
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Alkohol- oder Drogensucht Freiheitsstrafe oder Untersuchungshaft fehlender Arbeitserlaubnis
In allen Fällen der Kündigung muss sichergestellt werden, dass Sie als Arbeitnehmer nicht an einer anderen Stelle im Betrieb sinnvoll weiterbeschäftigt werden können. Prüfen Sie daher immer kritisch, ob überhaupt ein wirksamer Kündigungsgrund vorliegt. Halten Sie stets Rücksprache mit der Arbeitnehmervertretung.
3.2. Kündigungsfristen Kennen Sie Ihre Kündigungsfristen? – Schauen Sie einmal in Ihren Arbeitsvertrag. Manchmal wird dort auf tarifvertragliche Bestimmungen verwiesen. Sollten Ihnen diese Vorschriften nicht vorliegen, fragen Sie den Betriebsrat oder die Personalabteilung. Im Zweifel gelten die gesetzlichen Fristen und die sind wesentlich kürzer, als es sich manche Arbeitnehmer vorstellen. Während der Probezeit kann der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis ohne Angaben von Gründen innerhalb einer Frist von zwei Wochen kündigen. Nach Ablauf der Probezeit kann ein Arbeitsverhältnis innerhalb von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats beendet werden. Je nach Dauer Ihrer Beschäftigung verlängert sich auch Ihre Kündigungsfrist:
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Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre
Kündigungsfrist zum Monatsende 1 Monat 2 Monate 3 Monate 4 Monate 5 Monate 6 Monate 7 Monate
Die Kündigungsfristen gelten nur für den Fall einer ordentlichen Kündigung. Während der Kündigungsfrist haben Sie einen Anspruch auf eine bezahlte Weiterbeschäftigung. Sollte ein außerordentlicher Kündigungsgrund vorliegen, kann das Arbeitsverhältnis sofort beendet werden. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn Sie einen Arbeitskollegen abwerben, sich geschäftsschädigend über Ihren Arbeitgeber äußern, ihn beleidigen oder eine gewünschte Rücksprache verweigern. – Lassen Sie sich daher bei einer Kündigung nicht durch Ihre Gefühle zu einer unbedachten Handlung verleiten.
Welche Kündigungsfristen müssen eingehalten sein?
Dauer des Arbeitsverhältnisses
Die Kündigungsfrist gibt Ihnen Auskunft darüber, wie lange Sie sich ohne Geldsorgen nebenbei nach einer neuen Beschäftigung umsehen können. Sofern Sie bei der jetzigen wirtschaftlichen Lage glauben, längere Zeit für die Jobsuche zu benötigen, als es Ihre Kündigungsfrist hergibt, fangen Sie schon jetzt an, die notwendigen Rücklagen zu bilden.
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3. Was Sie über den Trennungsprozess wissen sollten
3.3. Strategien der Personalabteilung Im Gegensatz zu Ihnen hat sich die Personalabteilung schon lange auf den bevorstehenden Trennungsprozess vorbereitet. In der Regel haben Sie es mit Profis zu tun, die dafür bezahlt werden, Sie möglichst kostengünstig und schnell frei zu setzen. Bevor der Personalmanager mit Ihnen Kontakt aufnimmt, hat er sich schon eine Strategie zurechtgelegt, die ihn erfahrungsgemäß ohne große Widerstände zum Ziel bringt. Der Kündigungszeitpunkt Kündigungen werden in der Regel am Wochenanfang ausgesprochen, selten an einem Freitag. Eine Kündigung kurz vor dem Wochenende könnte die Selbstmordrate in die Höhe treiben und den Ruf des Unternehmens schaden. – Richten Sie sich darauf ein, dass Ihr Kündigungsgespräch in den ersten drei Werktagen erfolgen wird. Bei größeren betriebsbedingten Massenentlassungen wird am Anfang der Woche eine kurze Betriebsversammlung einberufen, um die Belegschaft über die anstehenden Kündigungen zu informieren. Damit möglichst schnell wieder etwas Ruhe in das Unternehmen einkehrt, verspricht man, innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage die von dem Personalabbau betroffenen Mitarbeiter zu informieren. – Wer bis zu einem bestimmten Stichtag noch keinen Termin bei seinem Vorgesetzten oder in der Personalabteilung hatte, kann davon ausgehen, dass er von der derzeitigen Kündigungswelle nicht betroffen wurde.
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Welche Strategien verfolgt die Personalabteilung?
Das Kündigungsgespräch In gut geführten Unternehmen unterteilt sich das Kündigungsgespräch in zwei unterschiedliche Gespräche: Der Trennungsverkündung und dem Auffanggespräch. Die Bekanntgabe der Kündigung obliegt dem Vorgesetzten, der hierin in der Regel nicht geschult ist und manchmal auch etwas Angst davor hat. Sein Gesprächsleitfaden sieht folgendes Vorgehen vor: 1. Kurze Begrüßung ohne Small-Talk 2. Sofortige Ansprache der aktuellen Unternehmenssituation und Verkündigung der Trennungsentscheidung 3. Abwarten der Reaktion des Mitarbeiters 4. Kein Einlassen auf Diskussionen, insbesondere keine Rechtfertigung der Unternehmensentscheidung. 5. Aushändigen eines „Trennungspaketes“ in Form der schriftlichen Zusammenfassung über die Abwicklungsmodalitäten des Arbeitsverhältnisses (wie restliche Urlaubsansprüche, Weihnachtsgeld, Firmendarlehn, usw.). 6. Mögliche Freistellung des Mitarbeiters für den verbleibenden Arbeitstag. 7. Einladung zu einem zweiten Gespräch bei der Personalabteilung, dem sogenannten Auffangsgespräch, bei dem dann die konkreten Abwicklungsregelungen besprochen werden. Gehen Sie davon aus, dass sich Ihr Vorgesetzter bei diesem Gespräch sehr nüchtern und sachlich verhält. Seine Vorgabe lautet, das Gespräch nach höchstens 20 Minuten zu beenden und Sie danach an die Personalabteilung zu verweisen.
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3. Was Sie über den Trennungsprozess wissen sollten
Das Aufhebungsangebot Personalmanager wissen, dass sie manchmal Kündigungen aussprechen müssen, die rechtlich nicht haltbar sind. Allerdings scheuen Sie auch eine gerichtliche Auseinandersetzung. Deshalb gehen sehr viele nach folgender Strategie vor: Man zeigt Ihnen die Kündigung und erklärt Ihnen die daraus entstehenden Rechte. Ehrliche Personalmanager werden Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie gegen die Kündigung klagen können. Ob Sie damit auch Erfolg haben, ist ungewiss. „Auf See und vor Gericht sind wir in Gottes Hand“, sagen viele Juristen. Geschickte Unternehmensvertreter erwähnen dabei noch, dass Gerichtsverfahren sehr lange dauern können und mit Kosten verbunden sind. Als Alternative zur Kündigung wird man Ihnen üblicherweise einen Aufhebungsvertrag anbieten. Darin ist eine Abfindungssumme vereinbart, die Sie auf gerichtlichem Wege nicht erzielen können. Im Gegenzug hierfür verzichten Sie schriftlich auf eine arbeitsgerichtliche Klage. Bereiten Sie sich darauf vor, dass man Sie jeden Tag kündigen kann. Das Kündigungsgespräch wird in der Regel am Wochenanfang erfolgen und nicht lange dauern. Erwarten Sie kein Mitleid und auch keinen Dank für Ihr jahrelanges Engagement und die erbrachten Leistungen. Richten Sie sich darauf ein, dass Sie für die meisten Beteiligten in diesem Verfahren nur eine Belastung darstellen, die man schnell loswerden möchte. Sollten Sie andere Erfahrungen machen, sind Sie die Ausnahme. – Ich wünsche es Ihnen!
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Eine Kündigung brauchen Sie nicht widerspruchslos hinzunehmen. Nach Zugang der Kündigung haben Sie drei Wochen Zeit, um vor dem Arbeitsgericht eine Kündigungsschutzklage zu erheben. Das Gericht prüft dann, ob die Kündigung sozial gerechtfertigt war, also ob dringende betriebliche, personen- oder verhaltensbedingte Gründe gegen eine Weiterbeschäftigung vorliegen. Außerdem muss sichergestellt sein, dass Sie der Arbeitgeber nicht an einer anderen Stelle im Unternehmen sinnvoll weiterbeschäftigen kann. In einem Betrieb mit Betriebsrat muss vor jeder Kündigung der Betriebrat ordnungsgemäß angehört werden. Kann die Kündigung durch diese Gründe nicht untermauert werden, gilt sie als unwirksam und das Beschäftigungsverhältnis besteht unverändert fort. Falls dem Arbeitnehmer eine Weiterbeschäftigung im Betrieb nach einer unwirksamen Kündigung nicht mehr zugemutet werden kann, entsteht möglicherweise ein Anspruch auf Abfindung. Für das Führen einer Kündigungsschutzklage benötigen Sie keinen Anwalt. Allerdings empfiehlt es sich jemanden zu nehmen, der schon öfters erfolgreich Ihre Branche in arbeitsgerichtlichen Angelegenheiten vertreten hat. Er kennt die bei Ihnen üblichen Abwicklungsmodalitäten und weiß, welche Verhandlungsspielräume es geben kann. Erwarten Sie von Ihrem Anwalt nicht, dass er Ihren Job retten kann. Selbst wenn Sie die Kündigungsschutzklage gewinnen sollten, haben Sie in der Praxis kaum die Chance auf eine Wiedereinstellung. Erfahrungsgemäß wird der Arbeitgeber dann bei Gericht den Antrag stellen, das Ar-
Welche Möglichkeiten haben Sie nach der Kündigung
3.4. Rechtliche und tatsächliche Möglichkeiten
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3. Was Sie über den Trennungsprozess wissen sollten
beitsverhältnis gegen die Zahlung einer Abfindung aufzulösen. – Und überraschender Weise werden die Anwälte beider Parteien zusammen mit dem Richter sogar auf einen derartigen Vergleich hinarbeiten wollen. Was Sie vielleicht noch nicht wussten, aber unbedingt berücksichtigen sollten, ist die gemeinsame Interessenlage der Rechtsanwälte und Richter und ihr verdecktes Zusammenspiel vor Gericht. Ein Blick in die Prozessordnung verrät, dass Rechtsstreitigkeiten nach Möglichkeit durch einen Vergleich erledigt werden sollen. Dem Richter wird dadurch das lästige Schreiben eines Urteils erspart und die Anwälte der Parteien werden hierfür mit einem zusätzlichen Honorar, der Vergleichsgebühr, belohnt. Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie vor Gericht einen Vergleich abschließen werden, bei dem letztlich nur über die Abwicklungsmodalitäten Ihres Arbeitsverhältnisses verhandelt wird. Durch die Wahl eines cleveren Anwalts können Sie sich bei den Vergleichsverhandlungen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
3.5. Taktische Tipps In Kenntnis dieser vor Gericht und in Unternehmen angewandten Kündigungspraxis sollten Sie beim Ausspruch einer Kündigung zunächst einmal Ruhe bewahren. z Bereiten Sie sich darauf vor, jeden Tag gekündigt zu werden. Dann trifft Sie die Kündigungsentscheidung nicht mehr unvorbereitet. z Entwickeln Sie schon heute für sich einen Alternativplan, damit Sie an einem zukünftigen Kündigungstag schon wissen, wie es weiter geht.
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Legen Sie sich jetzt schon einen Leitfaden für Ihr Vorgehen bei den Kündigungsgesprächen an, der die wichtigsten Verhandlungspunkte fest hält.
Abfindungen Beim Verlust oder Wechsel des Arbeitsplatzes spielt die finanzielle Seite eine große Rolle. Einen festen Anspruch auf Abfindung, etwa bei betriebsbedingten Kündigungen, gibt es nicht. Um Aussicht auf eine Abfindung zu haben, muss mit einer Kündigungsschutzklage festgestellt werden, dass die Kündigung nicht sozial und betrieblich gerechtfertigt war. Erklärt das Gericht die Kündigung als unwirksam, so kann auf Antrag eine Abfindungssumme zugesprochen werden – immer vorausgesetzt, dass die Fortführung des Arbeitsverhältnisses unzumutbar ist. Unter Umständen kann bei betriebsbedingten Entlassungen auch zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat ein Sozialplan erstellt werden, der die Zahlung von Abfindungen regelt. Die Höhe dieser Abfindungen ist dann allerdings nicht mehr verhandelbar. Lassen Sie sich zunächst einmal ein Abfindungsangebot geben. Prüfen Sie, ob das Angebot Sie besser stellen würde, als Sie es gerichtlich erreichen können. Pro Beschäftigungsjahr steht Ihnen etwa ein halbes bis ein ganzes Monatsgehalt zu. Dies hängt davon ab, welches Arbeitsgericht für Sie zuständig ist und wie dort die Rechtsprechung ist.
Wie verhält man sich taktisch klug?
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Sonstige Regelungen Die Abfindung ist nicht alles. Viel wichtiger als die Abfindungshöhe können folgende Fragen sein:
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3. Was Sie über den Trennungsprozess wissen sollten
Über welche steuerfreundliche Auszahlungsmodalitäten kann man sich einigen? z Besteht eine Rückzahlungspflicht bei einer späteren Wiedereinstellung? z Was geschieht mit dem Weihnachts- und Urlaubsgeld? z Welche Regelungen gelten für die Altersversorgung? z Wird das Firmendarlehen weiter gewährt? Müssen Sie aus der Werkswohnung ausziehen? z Gibt es Unterstützung für Weiterbildungsmaßnahmen? Hilft das Unternehmen bei der Jobsuche? Vermeiden Sie, wenn es geht, eine sofortige Freistellung von der Arbeitspflicht. Sie verlieren den betrieblichen Bezug und Ihr berufliches Netzwerk. Sichern Sie sich ein wohlwollendes Zeugnis zu, das Ihnen hilft, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Lassen Sie sich die Möglichkeit gewähren, von Ihrer Abteilung und Ihren Kollegen Abschied zu nehmen. – Eine plötzliche Trennung reißt Wunden, die nicht so schnell verheilen. z
Entwickeln Sie schon heute Ihr taktisches Vorgehen für spätere Abfindungsverhandlungen. Wägen Sie mit kühlem Kopf die möglichen Alternativen ab und testen Sie, was realistisch möglich ist.
3.6. Reaktionen der Umwelt Glauben Sie nicht, dass Ihre Familie mit Freude reagiert, wenn Sie ihr verkünden, dass Sie Ihren Job verloren haben. – Sie können ja heute schon einmal den Test machen. Erwähnen Sie beim Abendessen beiläufig, dass
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Wie testen Sie die Reaktion Ihrer Umwelt?
Ihnen gekündigt wurde und beobachten Sie dann die Reaktionen Ihres Gegenübers. In einigen Branchen, in denen Status und Prestige einen hohen Stellenwert einnimmt, wie zum Beispiel bei Banken und Versicherungen, beginnt mit der Kündigung für viele Manager ein gefährlicher Sog nach unten: Verlust des Arbeitsplatzes – Scheidung vom Ehepartner – Verpfändung des Hauses – Schulden – Depressionen – Alkohol – Bahnhofsstation. Deshalb bieten seriöse Outplacementberater für das obere Management auch einen besonderen Service an: Die Kündigung wird in den ersten Tagen auch vor dem Ehepartner geheim gehalten, um in Ruhe zu sondieren, wie dieser reagieren könnte. Dabei behält der Manager seinen Lebensrhythmus zunächst bei. Pünktlich verlässt er das Haus und ist während seiner Arbeitszeit für seine Frau unter einer neuen Telefonnummer mit einer anderen Sekretärin erreichbar, die sich mit dem Namen der alten Firma meldet. Obwohl Kündigungen schon zum beruflichen Alltag zählen und inzwischen jeder jemanden kennt, der entlassen wurde, müssen Sie sich darauf einstellen, dass nur wenige Menschen mit Ihnen Mitleid haben werden, wenn Sie ihnen etwas von Ihrer Kündigung erzählen. Jeder hat eigene Sorgen und möchte auch nicht mit den Problemen anderer belästigt werden. Stellen Sie sich deshalb darauf ein, dass Sie nach der Kündigung eventuell auch menschlich sehr einsam werden. Die wenigen, die Verständnis für Ihre Situation zeigen, sind Ihre eigentlichen Freunde. Viele Menschen lernen ihren Lebenspartner erst in Krisenzeiten richtig kennen. – Stellen Sie sicher, dass Sie auch nach Ihrer Kündigung von ihrem privaten Umfeld unterstützt werden.
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4. Wie Sie Ihr persönliches Krisenmanagement verbessern
Wie Sie ein alternatives Ausstiegszenario entwerfen Seite 37 Wie Sie Ihren eigenen Markwert erhöhen Seite 39 Wie Sie Ihre Erfolge angemessen darstellen Seite 41
4.1. Stabiles Umfeld schaffen Konzentrieren Sie sich in Krisenzeiten auf das, was Ihnen Kraft gibt. Hierfür gibt es ganz einfache Regeln: z Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen Kraft und Hoffnung geben. Dies sind Personen, die an Sie glauben, die zuhören können und die Ihnen immer wieder Mut machen, neue Wege zu gehen. z Beginnen Sie jeden Morgen mit einem täglichen Ritual, das Sie in eine positive Stimmung bringt. z Tun Sie bewusst Dinge, die Ihnen Freude bereiten und für die Sie sonst keine Zeit hatten. z Betreiben Sie körperlichen Ausgleich in Form von regelmäßigem Sport.
Persönliches Krisenmanagement heißt stabiles Umfeld
Die Chancen, nach einer Kündigung möglichst schnell wieder eine neue Beschäftigung zu finden, hängen im Wesentlichen davon ab, inwiefern es Ihnen gelingt, Ihr persönliches Krisenmanagement zu verbessern.
Achten Sie auf ein stabiles Umfeld, das Sie in die Lage versetzt, Ihr inneres Gleichgewicht in Krisenzeiten zu behalten.
4.2. Alternative Ausstiegszenarien entwerfen Machen Sie sich Gedanken darüber, welche Handlungsalternativen sich aufgrund einer möglichen Kündigung ergeben können.
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4. Wie Sie Ihr persönliches Krisenmanagement verbessern
Sie könnten versuchen, sich in Ihrem bisherigen Unternehmen nach einem Arbeitsplatz umzusehen, der weniger gefährdet erscheint. Möglich wäre auch bei Lieferanten, Kunden oder bei der Konkurrenz vorzufühlen, ob sich dort Alternativen ergeben. Es gibt viele Möglichkeiten für eine berufliche Neuorientierung. – Die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle ist aber erst der zweite Schritt. Zuerst sollten Sie sich darüber im Klaren werden, was eine Kündigung für Sie realistischerweise bedeuten kann: z Wenn die Kündigung kommt, wird es finanziell eng. Zwei, drei Monate kann man überbrücken. Danach werden Löcher gestopft und Verpflichtungen umgeschichtet. Wenn sich innerhalb von einem Jahr nichts tut, geht's bergab. Die Schuldenspirale kommt in Gang und der soziale Abstieg beginnt. – Schuldnerberatungen können helfen. Informieren Sie sich. z Bereiten Sie sich darauf vor, dass Sie sich auf dem bundesweiten Stellenmarkt bewerben müssen. Dies bedeutet eine langfristige Veränderung Ihrer bisherigen gewohnten Verhältnisse. z Die Zeit der beruflichen Neuorientierung kann länger dauern als erwartet. Richten Sie sich darauf ein, dass Sie nach einer langen Arbeitslosigkeit bestenfalls eine schlechtere Arbeit mit einer wesentlich geringeren Vergütung erhalten werden. Entwerfen Sie ein Worst-Case-Szenario und entwickeln Sie darauf aufbauend Handlungsalternativen. Die Lebenserfahrung zeigt, dass es meistens nicht so schlimm kommt, wie man es sich vorher ausgemalt hat. – Auch andere haben schon erfolgreich Krisenzeiten überstanden. Warum sollten Sie eine Ausnahme sein?
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Nutzen Sie die Zeit, um ihre Wettbewerbsposition am Arbeitsmarkt zu verbessern. z Werden Sie auch außerhalb Ihres Unternehmens für andere potenzielle Arbeitgeber sichtbar, indem Sie zum Beispiel Ihr Unternehmen in Arbeitskreisen und Verbänden vertreten. z Besuchen Sie externe Seminare und Konferenzen. Tauschen Sie sich mit Mitarbeitern anderer Firmen aus und bleiben Sie in Kontakt mit ihnen. z Fragen Sie sich, welche Kompetenzen momentan auf dem Arbeitsmarkt gesucht werden und erwerben Sie diese. z Bilden Sie sich konstant weiter. Verfolgen Sie Trends und suchen Sie nach der Marktnische, die auf Sie wartet.
Alternativen für den Worst-Case entwickeln
4.3. Den eigenen Marktwert erhöhen
Fragen Sie sich, was Sie in der Zwischenzeit tun können, um sich gegenüber Ihren Mitwerbern einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
4.4. Kernkompetenzen festlegen Bevor Sie damit anfangen, sich konkret um eine neue Stelle zu bemühen, sollten Sie Ihr eigenes Kompetenzprofil entwickeln. Mit einer Neueinstellung möchte der Arbeitgeber möglichst viele Kompetenzen einkaufen, die ihm helfen können, seine Probleme im Unternehmen zu lösen. Deshalb interessieren ihm besonders Ihre Problemlösungskompetenzen. Ein guter Weg, Ihre Kompetenzen klar zu umreißen, besteht in der PAR-Methode. Fragen Sie sich, welche Prob-
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4. Wie Sie Ihr persönliches Krisenmanagement verbessern
leme (P) Sie durch welche Aktion (A) mit welchem Resultat (R) gelöst haben. – Schreiben Sie jedes PAR in einem Satz nieder. Beispielsweise: Kostenreduzierung in der Produktion um 7 Prozent durch Einführung einer neuen Software. Oder: Markteintritt in China vorbereitet durch Kontaktanbahnung mit verschiedenen Ministerien. Sammeln Sie möglichst viele Problemlösungskompetenzen. Nehmen Sie sich dafür ein Wochenende Zeit. Je mehr Sie finden, desto klarer wird Ihr Profil. Bilden Sie Schwerpunkte, was Sie besonders gut können – welche Themen Sie besonders gut beherrschen. Dies sind Ihre Kernkompetenzen. Dies ist Ihr Wettbewerbsvorteil. Hieraus entwerfen Sie Ihre Strategie für den beruflichen Neuanfang.
4.5. Zielvorstellungen entwickeln Anhand Ihrer PAR-Liste wissen Sie, auf welchen Gebieten Sie bereits besondere Leistungen gezeigt haben. In der Regel sind hier auch die Themen, die Ihnen am meisten Spaß machen und worin Ihre besonderen Stärken liegen. Ausgehend von diesen Stärken und Kernkompetenzen fragen Sie sich im nächsten Schritt, welche Tätigkeit Sie gerne in den nächsten Zeiten ausüben möchten. Dabei helfen Ihnen folgende Überlegungen: z Mit welchen Aufgaben, Themen/Schwerpunkten möchten Sie sich beschäftigen? z Welche Verantwortungen, Kompetenzen und Zuständigkeiten möchten Sie haben? z Welche Menschen sollen Sie umgeben?
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In welcher Unternehmenskultur fühlen Sie sich wohl? Wie sieht idealerweise Ihr Arbeitsumfeld aus? Was möchten Sie auf keinen Fall?
Entwickeln Sie ein möglichst klares Bild von dem, was Sie gerne in Zukunft machen möchten. – Welche Probleme können Sie aufgrund Ihrer Lösungskompetenzen in anderen Unternehmen lösen? Warum sollte Sie ein Arbeitgeber einstellen?
4.6. Regeln der Erfolgsdarstellung anwenden
Wie Sie Kernkompetenzen festlegen und Ziele entwickeln
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Sobald Sie für sich klar haben, was Sie können und wohin Sie wollen, geht es darum, Ihre Erfolge für potenzielle Arbeitgeber aufzubereiten. Gewöhnlich präsentieren Sie sich einem möglichen Arbeitgeber in Schriftform. Um sich auf dem Arbeitsmarkt neu zu positionieren, werden Sie später in zwei Richtungen zeitgleich vorgehen: Sie werden sich auf Ihnen angebotene Positionen melden, aber auch selber die Initiative ergreifen und um offene Stellen anfragen. Für beides gelten unterschiedliche Prinzipien der Erfolgsdarstellung. Prinzipiell gilt, dass Sie eine ausgeschriebene Position nur dann bekommen, wenn Sie hierfür die richtige Person sind. Alles, was nicht dem geforderten Anforderungsprofil entspricht, spricht gegen Sie. Deshalb spiegeln Ihre schriftlichen Unterlagen nur das wider, was für die Stelle wichtig ist. Unbedeutendes lassen Sie raus und erwähnen es höchstens unter der Überschrift: „Sonstiges“.
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4. Wie Sie Ihr persönliches Krisenmanagement verbessern
Fragen Sie sich bei jeder Ihnen angebotenen Stelle, ob Sie hierfür mindestens 80 Prozent der erforderlichen Qualifikationen mitbringen. – Wenn ja, versuchen Sie es und belegen Ihre Fähigkeiten anhand Ihrer bereits ausgearbeiteten Problemlösungskompetenzen, Ihren PAR’s. Das Anschreiben Sofern Sie sich auf eine Anzeige hin bewerben, schildern Sie im Anschreiben nur das, was in dem Text gefordert wird. Versuchen Sie, die dort beschriebenen Anforderungen mit Ihren eigenen Erfahrungen und Kompetenzen zu füllen. Wird zum Beispiel ein teamerfahrener Projektleiter in der IT-Branche mit Spanisch-Kenntnissen gesucht und erfüllen Sie dieses Anforderungsprofil, können Sie zum Beispiel schreiben: „Bereits während meines Spanieneinsatzes als Projektleiter für die Computerfirma Dell war unter anderem auch die Teamerfahrung für unsere Arbeit erfolgsentscheidend.“ Wissen Sie hingegen noch nicht genau, für welche Position Sie sich bewerben möchten, weil Sie sich initiativ an einen potenziellen Arbeitgeber wenden, schreiben Sie nur drei kurze Absätze mit dem Inhalt: 1. Ich möchte … (Beschreibung der Aufgaben, die Sie gerne wahrnehmen möchten) 2. Ich kann … (Auflistung Ihrer Kernkompetenzen, die Sie für diese Position befähigen) 3. Ich bin … (Ab wann Sie verfügbar sind) Halten Sie das Anschreiben für den potenziellen Arbeitgeber möglichst kurz und einfach. Stellen Sie alles dar, was für die Stelle interessant sein könnte und lassen Sie alles raus, was unwichtig ist.
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Anschreiben, Lebenslauf und Foto - wichtige Werkzeuge
Der Lebenslauf In der gleichen Weise verfahren Sie auch beim Lebenslauf. Hier interessiert den möglichen Arbeitgeber nur, ob Sie die gesuchten Kompetenzen bereits in Ihrer beruflichen Praxis bewiesen haben. Bauen Sie Ihren Lebenslauf deshalb rückwärts auf: Beschreiben Sie zuerst Ihre jetzige Berufserfahrung. Das, was Sie in den letzten 5 bis 7 Jahren gemacht haben, ist entscheidend. Zu jeder beruflichen Station gehören neben den zeitlichen Daten und dem Namen des Unternehmens auch die Funktionsbezeichnung und eine Beschreibung des Verantwortungsbereichs mit Budget und Mitarbeiterzahl. Statt danach Ihre Tätigkeiten aufzuzählen, wie es viele Mitbewerber machen, ist es erfolgreicher, wenn Sie hier Ihre besonderen Erfolge während dieser Zeit herausstellen: In welchen Bereichen haben Sie etwas erhöht, gesenkt, konzipiert, implementiert, gesteuert, optimiert? Welche Kennzahlen belegen Ihren Erfolg? Beschreiben Sie im Lebenslauf nur die Höhepunkte Ihrer Karriere und ergänzen Sie einen Anhang, den Sie Kompetenzprofil oder Projektliste nennen. Beschreiben Sie Ihre sonstigen Qualifikationen auf einer dritten Seite unter dem Stichwort: „Sonstiges“. Das Foto Psychologen haben festgestellt, dass wir Menschen mögen, die uns ähnlich sind. Versuchen Sie deshalb schon bei Ihrem Foto auf möglichst viele Ähnlichkeiten hinzuweisen. Wählen Sie die gleichen Farben des Unternehmens und kleiden Sie sich nach der gleichen Art wie
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4. Wie Sie Ihr persönliches Krisenmanagement verbessern
Ihre späteren Kollegen. Für konservative Firmen lassen Sie sich konservativ ablichten, zurückhaltend mit gedeckten Farben. Für progressive Unternehmen hingegen dürfen Sie lockerer sein, mehr Farbe reinbringen und forscher wirken. Suchen Sie sich einen guten Fotografen. Ein guter Fotograf weiß Sie ins rechte Licht zu setzen. Er wählt den Hintergrund so, dass Ihre Persönlichkeit am besten zum Ausdruck kommt. Bei den Bewerbungsfotos geht es nur um eins: Der Betrachter muss den Eindruck haben, Sie gehörten dazu. Erscheinen Sie auf Ihrem Bewerbungsfoto so, als seien Sie schon 10 Jahre für das Unternehmen tätig. Das Kompetenzprofil Auf dem Kompetenzprofil, der sogenannten 3. Seite, bleibt Ihnen genügend Raum, sich ausführlich als Problemlöser darzustellen. Dem Leser geben Sie hiermit eine Gelegenheit, sich in einem Gesamtbild darzustellen, indem Sie noch einmal Ihre wichtigsten Kompetenzen kurz wiederholen und dann zusätzliche Informationen geben, die Sie ihm außerdem noch gerne mitteilen wollen. Um ein aussagekräftiges Profil zu erstellen, nehmen Sie einfach die zuvor erarbeiteten Problemlösungskompetenzen (PAR´s) zur Hilfe. Gliedern Sie die Profile nach Themenschwerpunkten: zum Beispiel Projekt- und Prozessmanagement, internationale Projekte, Kostensenkungsprogramme, Qualitätsmanagement und Mitarbeiterführung. Führen Sie nur Themengebiete auf, die von Interesse sein könnten. Erwähnen Sie dabei auch die Zahlen und Fakten, die Ihren Erfolg belegen.
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Die Zeugnisse Bei der Kündigung sollten Sie sich ein wohlwollendes Zeugnis zusichern lassen. Neben dem Wohlwollen ist der Arbeitgeber aber auch zur Wahrheit verpflichtet. Deshalb verbirgt sich hinter manch guter Formulierung eine schlechte Botschaft. Hier einige Beispiele: Die Formulierung „galt im Kollegenkreis als toleranter Mitarbeiter“ bedeutet eigentlich, dass er Probleme mit dem Vorgesetzten hatte. „Das besondere Einfühlungsvermögen für die Belange der Belegschaft“ heißt „Schürzenjäger“. Wenn Sie wegen Ihrer Pünktlichkeit stets ein gutes Vorbild waren, kann dies bedeuten: „totale Unfähigkeit“. Und derjenige, der die ihm übertragenen Aufgaben mit besonderem Fleiß und Interesse durchführte, war erfolglos. Solange hinter solchen Formulierungen kein konkretes Ergebnis steht, was Sie erzielt und erreicht haben, sind diese positiven Formulierungen negativ.
Was die Formulierungen im Zeugnis bedeuten
Fragen Sie sich, welche zusätzlichen Informationen Sie dem potenziellen Arbeitgeber noch mitteilen möchten, damit er Sie einstellt. Listen Sie diese in Ihrem Kompetenzprofil auf.
Informieren Sie sich über die Zeugnissprache, damit Sie wissen, welche Beurteilungen Sie bei Ihrer Präsentation einreichen. Schlechte Zeugnisse können durch gute Referenzen ausgeglichen werden. Überlegen Sie sich daher, welche Personen für Sie als Referenzgeber in Betracht kommen.
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
Welche Wege bieten sich an? Seite 47 Wie Zielfirmen sollten angesprochen werden? Seite 55 Wie gehen Sie auf Angebote ein? Seite 63
Wo Sie interessante Stellenangebote finden
Sobald Sie für sich klar haben, was Sie können und wohin Sie wollen, können Sie mit der aktiven Stellensuche beginnen. Fangen Sie möglichst früh damit an, sich nach beruflichen Alternativen umzusehen. Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage kann die erfolgreiche Stellensuche länger dauern als Sie es sich heute vorstellen können. Solange Sie noch in ungekündigter Stellung sind, haben Sie einen hohen Marktwert.
5.1. Klassische Wege nutzen Es gibt viele Möglichkeiten, eine neue Stelle zu finden. In Krisenzeiten sollten Sie alle Wege gehen, sich aber auf die Möglichkeiten konzentrieren, die Sie schneller ans Ziel führen. Printmedien Üblicherweise finden Sie interessante Stellenangebote in den Printmedien, also in den Tages-, Wochen- und Fachzeitschriften. Machen Sie es sich zur Angewohnheit, regelmäßig die wichtigsten Zeitschriften nach Stellenangeboten zu durchforsten. Fokussieren Sie sich auf die Medien, die erfahrungsgemäß besonders viele Stellenausschreibungen in der Branche oder auf dem Gebiet veröffentlichen, in dem Sie später einmal tätig werden möchten. Werten Sie die für Sie interessanten Angebote nach folgendem Schema aus: z Branche und Marktposition des Unternehmens z Wirtschaftliche Lage des Unternehmens
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
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Position und hierarchische Anbindung Aufgabe, Funktion und Verantwortungen Konditionen
Hat die Stelle Ihr Interesse geweckt, prüfen Sie dann im zweiten Schritt die Erfolgsaussichten, ob Sie aus Sicht des Unternehmens überhaupt eine Chance haben. Dazu fertigen Sie am besten eine Tabelle mit zwei Spalten an. In die erste schreiben Sie alle in dem Ausschreibungstext erwähnten und gewünschten Anforderungen, Kenntnisse und Erfahrungen auf. In der zweiten Spalte ergänzen Sie zu jedem Kriterium die entsprechenden Beispiele aus Ihrem Kompetenzprofil. Anforderungen in der Ausschreibung
Eigenes Profil (Ihre PAR´s)
– technisches Studium
– Diplom-Ingenieur (FH)
– mindestens 5 Jahre Berufserfahrung
– schon 8 Jahre in dem Bereich tätig
– internationale Projekte
– Projektverantwortung für die Einführung einer Software in den englischen und spanischen Niederlassungen
Erst wenn sich eine große Deckungsgleichheit der gewünschten Anforderungen mit Ihrem Eignungsprofil ergibt, lohnt sich erfahrungsgemäß eine Bewerbung. Verfolgen Sie regelmäßig den Stellenmarkt in den Printmedien. Fragen Sie sich, ob Sie zu den ausgeschriebenen Stellen passen.
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Nützliche Internetadressen
Internet Nutzen Sie die Möglichkeiten des Internets. Aus Raum und Kostengründen können Unternehmen oftmals nicht alle offenen Stellen in den Printmedien ausschreiben. Mittlerweile sind viele Unternehmen dazu übergangen, ihre Vakanzen ausschließlich im Internet zu schalten. Besuchen Sie die bekannten Jobbörsen im Internet, wie zum Beispiel: z Stellenanzeigen.de z Jobmonitor.com z Jobpilot.de z Jobscout24 z Horizont.net z JobOnline.de z Jobticket.de z Jobware z Monster.de z Stellenmarkt.de z Stepstone z Europakarriere z Ingenieurprofil.de z Projekt50plus z Suedkarriere.de z Vertriebsprofil.de Lassen Sie die gängigen Suchmaschinen für Sie im Netz recherchieren. Bundesagentur für Arbeit Schauen Sie einmal bei der Bundesagentur für Arbeit vorbei. Auch wenn Sie noch nicht arbeitssuchend ge-
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
meldet sind, können Sie dort viele kostenlose Angebote wahrnehmen, die sich für Sie lohnen könnten. Ein Gespräch mit dem für Sie zuständigen Berater klärt Sie über den aktuellen Arbeitsmarkt in Ihrer Region und in dem Bundesgebiet auf. Zudem kann er mit Ihnen Ihre aktuelle Situation besprechen und eine Strategie entwerfen, die Ihnen hilft, Ihren Marktwert zu erhöhen und Alternativen zu entwickeln. Die Bundesagentur für Arbeit bietet online die größte Stellenbörse Deutschlands mit über 200.000 freien Stellen. Zugleich können Sie dort viele kostenlose Broschüren mit wertvollen Hinweisen und Tipps beziehen. Sprechen Sie mit Ihrem persönlichen Berater von der Agentur für Arbeit. Informieren Sie sich auf der Webseite: www.arbeitsagentur.de.
5.2. Kontakte knüpfen Die klassischen Wege, die jeder kennt und geht, haben den Nachteil, dass dort die Konkurrenz Ihrer Mitbewerber am größten ist. Oft kommen auf eine Anzeige weit mehr als über 500 Bewerbungen. Angesichts der großen Arbeitsbelastung der Personalabteilung wird in vielen Unternehmen dann häufig nur eine Stichprobe gezogen, um hieraus eine erste Vorauswahl zu treffen. – Sofern dann nicht das Glück und der Zufall mitspielt, haben Sie nur selten eine Chance. Besser ist es, persönlich bekannt zu sein oder direkt eine Möglichkeit zu erhalten, sich persönlich vorzustel-
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Wie Sie Kontakte knüpfen und Ihr Auftreten planen
len. – Dies erreichen Sie durch die Aktivierung Ihres Kontaktnetzes. Ziel ist es, dass Sie über eine oder mehrere Stufen zu den Entscheidungsträgern gelangen, die Ihnen eine Position anbieten können. Beginnen Sie zuerst mit der Erstellung einer Liste Ihrer Bekannten, Freunde und Geschäftspartner. Konzentrieren Sie sich besonders auf die sogenannten Multiplikatoren, die Menschen, die aufgrund ihrer Stellung und Funktion viele andere Menschen kennen. Legen Sie eine Reihenfolge fest, in der Sie nach und nach mit den einzelnen Personen sprechen. Fangen Sie bei der Person an, die Sie gut kennen. Bevor Sie Kontakt aufnehmen, sollten Sie folgende Prinzipien kennen und beachten: 1. Treten Sie immer positiv und zuversichtlich auf. Klagen und jammern Sie nicht. Ihr Gesprächspartner wird hierfür in der Regel kein Verständnis haben. 2. Bitten Sie nicht um einen Job, sondern fragen Sie nach Informationen. Ansonsten können Sie Ihren Kontaktpartner in eine ungünstige Situation bringen. Unter Umständen bitten Sie um etwas, was man ihnen gerne geben möchte, aber eventuell nicht geben kann, weil keine Stellen frei sind oder ein Einstellungsstopp besteht. – Informationen hingegen kann Ihnen jeder bereitwillig geben. 3. Erwähnen Sie nicht, dass Sie ohne Job sind. Dies bringt Sie in eine schlechte Position. Ohne zu lügen können Sie den gleichen Umstand auch neutral ausdrücken, etwa so: „Ich bin momentan dabei, mich neu zu orientieren und möchte Sie als Experten um einige Informationen fragen.“
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
4. Erkundigen Sie sich nach den Tendenzen und Problemstellungen in der Branche. Fragen Sie danach, wer für die Problemlösung verantwortlich ist und ob Sie mit internen oder externen Kräften eingesetzt werden. 5. Sofern Sie merken, dass Sie zur Problemlösung beitragen können, präsentieren Sie sich kurz als möglicher Problemlöser. Fragen Sie Ihren Gesprächspartner danach, ob es ihm möglich ist, einen Kontakt zu dem zuständigen Entscheidungsträger herzustellen. 6. Sollte Ihnen Ihre Kontaktperson nicht weiterhelfen können oder wollen, fragen Sie am Ende des Gesprächs nach zwei bis drei weiteren Personen, mit denen Sie sich ebenfalls über das gleiche Thema unterhalten können. 7. Bedanken Sie sich beim Abschied mit einer kleinen Aufmerksamkeit. Versuchen Sie stets, sich aus einem Kontakt weitere Kontakte zu erschließen, indem Sie nach weiteren Gesprächspartnern fragen. Melden Sie sich bei einer Person, die Sie vorher persönlich noch nicht getroffen haben. Ein Telefongespräch könnte wie folgt aussehen: „Guten Tag Herr Müller. Einen schönen Gruß von Ihrem Kollegen Schmidt, der mich an Sie empfohlen hat. Ich bin Herr Krause und möchte fragen, ob Sie 3 Minuten Zeit für ein kurzes Informationsgespräch haben.“ – Erfahrungsgemäß lautet die Antwort „Ja.“. Sollte Ihr Gesprächspartner wider Erwarten keine Zeit haben, fragen Sie, zu welchem Termin es ihm besser passen würde. Das weitere Gespräch könnte so verlaufen: „Danke, dass Sie sich etwas Zeit für mich nehmen. Vielleicht
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Das Gespräch mit potentiellen Arbeitgebern/Kontaktpersonen
können Sie mir als Fachmann weiterhelfen. Ich bin dabei, mich beruflich neu zu orientieren und interessiere mich für Ihre Branche. Welche Tendenzen und Entwicklungen zeichnen sich momentan ab? Mit welchen Problemen beschäftigten Sie sich?“ – Daraufhin werden Sie einige wertvolle Informationen bekommen. Danach können Sie fragen, wer sich mit diesen Problemen beschäftigt und ob Sie mit diesen Personen Kontakt aufnehmen können. Sollte es keine Möglichkeiten geben, verabschieden Sie sich freundlich. „Danke für das informative Gespräch. Können Sie mir vielleicht noch zwei oder drei weitere Ansprechpartner nennen, mit denen ich mich über dieses Thema unterhalten kann?“ Mit Sicherheit werden Sie nach dem dritten Anruf neue Informationen und Einsichten gewonnen haben und weitere Ansprechpartner gewonnen haben, die Ihnen bei der beruflichen Neuorientierung helfen. Aktivieren Sie Ihre beruflichen Kontakte. Fragen Sie nach weiteren Personen, die Ihnen Informationen geben können über neue Entwicklungen und Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt. Erkundigen Sie sich danach, wo Ihre Kernkompetenzen gebraucht werden.
5.3. Personalberater informieren Wenn Sie als Fachexperte oder in einer leitenden Funktion tätig sind, können Sie für Personalberater und Headhunter interessant sein. Beide besetzen im Auftrag von Unternehmen Positionen für Fach- und Führungskräfte. Während sich Head-
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
hunter mit der so genannten Direktansprache befassen, arbeiten Personalberater mit anzeigengestützter Suche. Der Headhunter konzentriert sich hauptsächlich auf Mitarbeiter, die bei renommierten Unternehmen oder Marktführern arbeiten. Sollten Sie bereits gekündigt sein und schon längere Zeit nicht mehr in dem Unternehmen arbeiten, konzentrieren Sie sich auf die Personalberater. Weil das beauftragende Unternehmen, das einen neuen Mitarbeiter sucht, die Beratungshonorare trägt, fallen für Sie beim Einschalten eines Personalberaters keine Kosten an. Die Kontaktaufnahme mit den Personalberatern geschieht in der Regel dadurch, dass Sie zunächst einmal ihre Adressen herausfinden. Zahlreiche Personal- und Unternehmensberatungen sind im Bundesverband deutscher Unternehmensberater (BDU) oder in der Arbeitsgemeinschaft der Personalberater in Deutschland zusammengeschlossen. Die derzeit aktuelle Adresse können Sie aus dem Telefonbuch entnehmen. Nehmen Sie danach Kontakt zu den Personalberatern auf, die sich auf die Branche spezialisiert haben, in der Sie tätig werden wollen. Rufen Sie zuerst den zuständigen Berater an und fragen Sie ihn, ob er momentan entsprechende Suchaufträge hat. Sollte dies nicht der Fall sein, bieten Sie ihm an, für zukünftige Aufträge schon mal Ihr Profil zukommen zu lassen. Ein guter Berater wird nicht ablehnen, weil er nicht weiß, welche Anfrage er am nächsten Tag erhalten wird. Nachdem Sie ihm per Post, Fax oder Mail Ihr Profil zugesandt haben, bringen Sie sich in regelmäßigen Abständen immer wieder in Erinnerung. Als gängiger
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Nehmen Sie Kontakt zu Personalberatern auf, die auf Ihre Branche spezialisiert sind. Senden Sie Ihnen Ihr Kompetenzprofil zu. Bleiben Sie in Verbindung mit Ihnen.
5.4. Zielfirmen ansprechen
Der Personalberater: Funktion und Möglichkeiten
Zeitraum dafür gilt 3 Monate, seien Sie dann auch kurz und unverbindlich. Nehmen Sie Ergänzungen an Ihrem aktuellen Profil vor und halten Sie den Berater auf dem Laufenden.
Ergänzend zu den bereits eingeleiteten Maßnahmen sollten Sie aktiv die Unternehmen ansprechen, die Sie interessieren und für die Sie gerne tätig werden möchten. Recherche Sind Sie sich noch gar nicht klar darüber, welches Unternehmen für Sie in Frage kommt, kann Ihnen ein Bibliotheksbesuch helfen. Dort finden Sie ausführliche Firmenprofile: z Fragen Sie nach dem „Hoppenstedt“, einem Nachschlagewerk über mittelständische und Großunternehmen in der Bundesrepublik. z Weitere Informationen finden Sie beim „Kompass Deutschland“. Hier sind die Firmen nach dem Produkt, das sie herstellen oder mit dem sie handeln, geordnet. z Das Verzeichnis „Wer liefert was“ gibt einen gut sortierten Überblick über die Unternehmen der Hersteller- und Zulieferindustrie.
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
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Mehrere hundert deutsche Firmen stellt das Buch „Top-Arbeitgeber“ vor. Sofern Sie sich für Vereine, Verbände und den öffentlichen Dienst interessieren, schlagen Sie das Taschenbuch des öffentlichen Lebens von Albert Oeckel auf. Ebenfalls Informationen zu deutschen Unternehmen bieten die Jahrbücher der Max-Planck-Gesellschaft und des Frauenhofer-Insitituts.
Im Internet finden Sie unter www.firmenverzeichnis.de eine umfangreiche Datenbank sortiert nach Alphabet, Branchen und Bundesländern. Stellen Sie eine Liste potenzieller Zielfirmen auf, die für Sie interessant sind. Recherchieren Sie in Nachschlagewerken, Datenbanken und im Internet. Der verdeckte Stellenmarkt In jedem Unternehmen gibt es einen offenen und einen verdeckten Stellenmarkt. Die offene Stellenbörse finden Sie in den offiziell ausgeschriebenen Vakanzen auf der Unternehmenshomepage, in den Printmedien und auf den Jobbörsen. Schauen Sie nach diesen offenen Stellen. Mit etwas Glück werden Sie dort etwas finden. – In der Regel haben Sie Pech. Es gibt aber einen verdeckten Stellenmarkt. Das sind die Stellen, die von der Geschäftsleitung bei Bedarf geschaffen werden, um die wichtigen Probleme des Unternehmens zu lösen. – Erschließen Sie sich die verdeckten Stellenmärkte Ihrer Zielunternehmen! Sofern es Ihnen gelingt, einen wichtigen Entscheidungsträger davon zu überzeugen, dass Sie für das Unterneh-
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Was ist der „verdeckte Stellenmarkt“?
men wichtig sind, haben Sie in der Regel die Chance, dass für Sie eine Stelle im Unternehmen geschaffen wird. Dazu müssen Sie zunächst die Probleme des Zielunternehmens herausfinden. Die Problemstellungen eines Unternehmens finden Sie in seinem Geschäftsbericht, den Sie über die Presseabteilung erhalten können. Dort sind die Themen und Fragestellungen aufgelistet, mit denen sich das Unternehmen momentan beschäftigt. Vielleicht finden Sie auch auf der unternehmenseigenen Webseite auch seine Mission und Vision. Achten Sie darauf, wo das Unternehmen hin will. Merken Sie sich die Wörter, die immer wieder in der Firmenpräsentation vorkommen. Dahinter verbergen sich die Schlüsselthemen, die für das Unternehmen wichtig sind. Fragen Sie sich, wo Sie als Problemlöser auftreten könnten. Was haben Sie, was dem Unternehmen fehlt und bedeutsam sein könnte. Wenn Sie es nicht wissen, fragen Sie einfach an. Recherchieren Sie in der Tagespresse und sprechen Sie mit Menschen, die in dem Unternehmen arbeiten oder die jemanden kennen, der Ihnen den Kontakt dorthin vermitteln kann. Erschließen Sie sich den verdeckten Stellenmarkt des Unternehmens. Finden Sie die internen Probleme heraus. Sobald Sie wissen, mit welchen Kompetenzen Sie nützlich sein könnten, haben Sie den ersten Schritt zu einer möglichen Neueinstellung getan. Hindernis Personalabteilung Die meisten Bewerbungen gehen direkt an die Personalabteilung und damit an den falschen Ansprechpartner. Die Personalabteilung hat leider nicht die Macht, Sie
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
einzustellen. Diese Entscheidung trifft nur der Fachvorgesetzte. Nur er hat in Absprache mit dem Management die Möglichkeit, neue Stellen zu schaffen. Die Personalabteilung vermittelt in dem Bewerbungsprozess lediglich. Sie sortiert die eingehenden Bewerbungen nach bestimmten Kriterien wie Ausbildung, Berufserfahrung und Lebensalter. Und dann gibt sie gefiltert manche Unterlagen weiter an die Fachabteilung. – Und Ihre Bewerbung ist dabei in aller Regel schon durch das Raster gefallen, weil vielleicht offiziell ein Einstellungsstopp herrscht, obwohl der Fachvorgesetzte für Sie unter Umständen sogar eine Stelle geschaffen hätte. Auch beim späteren Bewerbungsgespräch nimmt die Personalabteilung nur eine Kontrollfunktion wahr. Sie teilt dem Fachvorgesetzten lediglich mit, ob der Kandidat aus ihrer Sicht der Richtige ist. – Die eigentliche Einstellungsentscheidung wird vom Fachvorgesetzten getroffen. Nur er kann Ihnen das geben, wozu die Personalabteilung keine Macht hat. Konzentrieren Sie sich immer auf Ihren späteren Fachvorgesetzten. Wenn Sie ihn überzeugen, kann er für Sie eine Stelle im Unternehmen schaffen. – Gewinnen Sie den Personalmanager als Freund. Wenn Sie einmal einen Personaler für sich gewonnen haben, wird er sich für Sie beim Fachvorgesetzten einsetzen. Die Direktansprache Mit der direkten Ansprache Ihres späteren Fachvorgesetzten gehen Sie gegen den Trend und verschaffen Sie sich einen Wettbewerbsvorteil.
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Suchen Sie Zielunternehmen und sammeln Sie Informationen
Wer Ihr Ansprechpartner ist, erfahren Sie in der Regel über die Telefonzentrale. Lassen Sie sich direkt zu der Fachabteilung durchstellen, für die Sie später arbeiten möchten. Bevor Sie sich verbinden lassen, sollten Sie wissen, wie Sie am Telefon geschickt vorgehen: Schaffen Sie zuerst eine gute Gesprächsatmosphäre. Nennen Sie bei der Begrüßung kurz Ihren Namen und stellen Sie dann Ihrem Gesprächspartner drei Fragen, die er mit einem „Ja“ beantworten kann. „Sind Sie Herr Meier?“ (Ja) „Herr Anton Meier?“ (Ja) „Sind Sie zuständig für die Controllingabteilung?“ (Ja) – Durch diese „Ja-Straße“ schaffen Sie eine Ja-Haltung bei Ihrem Gesprächspartner, die wichtig ist, damit er bereit ist, Sie anzuhören und Ihnen zu helfen. Danach können Sie verschiedene Strategien anwenden. Sofern Sie sich selbstsicher fühlen und alles auf eine Karte setzen, können Sie Ihren Gesprächspartner sofort auf die wirtschaftliche Lage und auf die Probleme des Unternehmens ansprechen. „Ich habe gehört, dass sich Ihre Abteilung momentan mit dem Markteintritt in China beschäftigt. Dies ist gar nicht so einfach, wie Sie bestimmt wissen.“ Damit haben Sie schon die Aufmerksamkeit gewonnen. „Wie kommen Sie denn darauf? Wer sind Sie überhaupt?“ wird er sich fragen. – Lassen Sie sich nicht sofort in die Karten schauen. Alles, was Sie jetzt sagen, könnte unpassend sein. Sagen Sie deshalb nichts, sondern fragen Sie. „Ich weiß nicht, ob ich für Sie der richtige Ansprechpartner bin. Erlauben Sie mir deshalb eine weitere Fra-
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
ge. Was sind für Sie die drei wichtigsten Fragestellungen, mit denen Sie sich momentan beschäftigen?“ – Hören Sie jetzt gut zu. Alles, was man Ihnen jetzt erzählt, sind die Punkte, die Sie später bei der Vorstellung Ihrer Person erzählen sollten. – Überlegen Sie, ob Sie mit Ihren Kompetenzen helfen können. „Das klingt sehr interessant“, könnten Sie danach fortfahren. „Genau in diesen Gebieten kann ich Ihnen wertvolle Hilfen geben. Ich habe jahrelang in diesem Bereich gearbeitet. – Wenn es Sie interessiert, komme ich gerne auf einen kurzen Besuch bei Ihnen vorbei, um mich persönlich vorzustellen.“ Damit haben Sie schon Ihren Fuß in der Tür. – Dies ist die unmittelbare Direktansprache, die am erfolgsreichsten ist. Sofern Sie nicht so direkt und zielstrebig sind und Ihnen diese Vorgehensweise nicht liegt, sollten Sie eine andere Methode wählen. Fragen Sie danach nicht direkt nach einem Job. Damit fallen Sie mit der Tür ins Haus. Bitten Sie lieber um einen Rat. Erwähnen Sie mit einem Satz, auf welchem Gebiet Sie tätig sind und worin Ihre Kernkompetenzen liegen. Diese Themen müssen selbstverständlich für Ihren Zuhörer von Interesse sein! Fahren Sie dann fort: „Da unser Unternehmen vor einer größeren Umstrukturierung steht, frage ich mich, ob es Sinn macht, mich in der einen oder anderen Richtung weiter zu entwickeln. Was können Sie mir da als Fachmann raten?“ Wenn er einen Job zu vergeben hat, wird er es Ihnen sagen. Falls nicht, fragen Sie nach zwei weiteren Gesprächspartnern, mit denen Sie darüber sprechen können. Und fragen Sie jeden, wohin Sie Ihre Unterlagen
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Sprechen Sie mit den Fachabteilungen Ihrer Zielunternehmen. Unterhalten Sie sich mit den Fachvorgesetzten über deren Probleme und präsentieren Sie sich als Problemlöser.
5.5. Stellengesuche schalten
Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten an
senden dürfen. – Wenn er ablehnt, schicken Sie die Unterlagen trotzdem zu. Es kann ja sein, dass sich die Situation später ändern wird.
Um ganz sicher zu gehen, dass Sie alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, können Sie ein Stellengesuch schalten. Im Gegensatz zu der Bewerbung auf Stellenanzeigen haben Sie hier keinen oder nur einen geringen Wettbewerb. Außerdem können Sie anonym bleiben. In vielen Unternehmen gehört die Auswertung von Stellengesuchen zur Pflichtlektüre der Personalabteilung. Printmedien Überlegen Sie sich vorher, über welche Medien Sie Ihre Zielgruppe erreichen können. Sofern Sie sich für eine Anzeige in Zeitungen und Zeitschriften entscheiden, beachten Sie die Verbreitungsgebiete, Reichweiten, Lesergruppen und Preise. Suchen Sie sich Medien aus, die von den Entscheidungsträgern Ihrer potenziellen Zielfirmen gelesen werden. Nutzen Sie auch Verbandszeitungen, Fachzeitschriften, sowie die Publikationen in örtlichen Vereinen und Clubs. Vielleicht können auch die Möglichkeiten Ihres regionalen Radiosenders für ein Stellengesuch interessant sein.
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
Ein Stellengesuch sollte enthalten: z Gesuchte Position z Persönliche Daten z Ausbildungsabschluss z Berufserfahrung z Kenntnisse / Stärken z Derzeitige Branche z Ziele z Chiffre Bei der Berufserfahrung, den Kenntnissen und Stärken geben Sie einen Überblick über Ihre Problemlösungskompetenzen, so dass Sie für einen möglichst großen Kreis von Entscheidungsträgern interessant sein könnten. Die Chiffre dient Ihrem persönlichen Schutz. Die jeweilige Zeitung leitet die an Ihre Chiffrenummer adressierten Offerten ungeöffnet und vertraulich direkt oder gebündelt an Sie weiter. Internet Auch das Internet bietet Ihnen die Möglichkeit von Stellengesuchen, die ähnlich wie Chiffre-Anzeigen funktionieren. Da Ihnen Stellengesuche von den meisten Jobbörsen kostenlos zur Verfügung gestellt werden, sollten Sie diese Chance auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Die seriösen Stellenbörsen stellen Ihnen sogar eine eigene Mailbox zur Verfügung, in der alle Anfragen von Unternehmen eingehen. Bei der Auswahl der für Sie in Betracht kommenden Online-Stellenbörsen sollten Sie einfach einen Blick auf die dort inserierenden Unternehmen werfen. Denn Personalverantwortliche, die hier Anzeigen schalten, werden auch in dem Stellenmarkt nach geeigneten Kandidaten recherchieren.
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Wie Sie auf Angebote eingehen
Sofern Sie eine eigene private Webseite haben, können Sie dort einen passwortgeschützten Bereich anlegen, in dem Sie sich mit Ihrem Lebenslauf und Kompetenzprofilen präsentieren. – Achten Sie darauf, dass Ihr Design der Webseite zu der Unternehmenskultur der potenziellen Arbeitgeber passen muss. In der Regel werden konservative Unternehmen die klassischen Bewerbungswege bevorzugen und kaum auf private Webseiten gehen. Schalten Sie ein Stellengesuch in den Printmedien und Internetbörsen, die von den Entscheidungsträgern Ihrer Zielgruppe gelesen werden. Bleiben Sie zunächst anonym mit Chiffre-Anzeigen und entscheiden Sie selbst, auf welche Angebote Sie eingehen möchten.
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Auf Angebote eingehen
Sofern Sie sich konsequent um eine neue Stelle bemühen und regelmäßig Aktionen einleiten, ist es nur eine Frage der Zeit, wann Sie auf ein passendes Stellenangebot stoßen. Telefonkontakt Entdecken Sie eine interessante Stellenanzeige, sollten Sie sich gegenüber Ihren Mitbewerbern einen weiteren Wettbewerbsvorteil verschaffen. Bevor Sie sich schriftlich bewerben, sollten Sie sich zunächst über weitere Einzelheiten des Anforderungsprofils erkundigen, die nicht in der Stellenanzeige beschrieben sind. Danach nehmen Sie telefonischen Kontakt mit dem Unternehmen auf. Lassen Sie sich direkt mit dem Fachvorgesetzten verbinden: „Guten Tag, Herr Müller. Ihre Anzeige hat mich sehr ange-
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
sprochen. Doch bevor ich mich bei Ihnen bewerbe, möchte ich gerne wissen, ob ich für diese Position auch die ideale Besetzung bin. Deshalb habe ich noch einige Fragen an Sie, die aus der Stellenanzeige nicht hervor gehen.“ – Fragen Sie nach allem, was aus Sicht des Fachvorgesetzten für die Position noch wichtig erscheint, aber in der Stellenanzeige nicht beschrieben wurde. Diese wertvollen Informationen lassen Sie dann in Ihre Bewerbung einfließen. Damit heben Sie sich positiv gegenüber Ihren Mitbewerbern ab. Nehmen Sie immer zuerst telefonischen Kontakt auf, eher Sie sich schriftlich bewerben. Telefonskript Am Telefon wird man Sie danach fragen, wer Sie sind und was Sie wollen. Manche Unternehmen gehen dazu über, die potenziellen Kandidaten zuerst einmal telefonisch zu befragen, bevor man sie zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch einlädt. Für den Fall, dass Sie nicht wissen, was am Telefon auf Sie zukommt, sollten Sie sich ein Telefonskript anlegen. Zunächst benötigen Sie einen wirkungsvollen Text, um sich selbst vorzustellen: z Nennen Sie zuerst kurz Ihren Namen und Ihre berufliche Tätigkeit z Erwähnen Sie dann zwei oder drei Kernkompetenzen, die für Ihren Gesprächspartner von Interesse sein könnten und eine Gemeinsamkeit ausdrücken. z Leiten Sie danach ein Gespräch ein, indem Sie eine weiterführende Frage stellen, mit der Sie etwas mehr über das erfahren, was für die Stelle von Bedeutung sein könnte.
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Bereiten Sie Telefongespräche richtig vor!
Interessiert Sie als Projektingenieur zum Beispiel eine Baufirma, die Krankenhäuser in Nordafrika errichtet, könnten Sie zum Beispiel sagen: „Guten Morgen, hier spricht Herr Müller. Ich bin Ingenieur und im Bereich des Krankenbaus tätig. Meine Kernkompetenzen liegen unter anderem in dem Bau von Krankenhäusern in Entwicklungsländern, wie zum Beispiel in Marokko, Tunesien und Ägypten. – Meines Wissens sind Sie ja auch in diesen Ländern tätig. Deshalb möchte ich Sie als Experten danach fragen, wie Sie in diesem Bereich die Entwicklungsmöglichkeiten für deutsche Projektingenieure sehen.“ Sofern Sie vorher Ihre Hausarbeiten gemacht haben, Sie um Ihre Problemlösungskompetenzen wissen und sich über Ihren Gesprächspartner im Vorfeld informiert haben, wird Ihnen das nachfolgende Gespräch leicht fallen. Sollten Sie nicht wissen, wie Sie sich am besten in kritischen Situationen verhalten, schreiben Sie sich vorher schon die passenden Antworten und Reaktionsmuster in Ihr Telefonskript. Wie verhalten Sie sich zum Beispiel, wenn Sie am Telefon plötzlich den roten Faden verlieren und ein Blackout haben: z Sie könnten versuchen, zunächst einmal etwas Zeit zu gewinnen, indem Sie sich die Frage wiederholen lassen. – „Entschuldigen Sie, habe ich gerade nicht richtig verstanden. – Was haben Sie gerade gesagt?“ z Um noch mehr Zeit zu gewinnen, könnten Sie nochmals nachfassen: „Was genau meinen Sie damit?“ z Schließlich wiederholen Sie einfach die eben gehörte Frage. „Sie fragen also danach, welche Bauvorschriften für den Krankenhausbau in Tunesien gelten“
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Letztlich geben Sie die Antwort, indem Sie zuerst die Frage wiederholen: „Nun, in Tunesien ist es so, dass es dort auch bestimmte Vorschriften für den Bau von Krankenhäusern gibt. Sie sind nämlich so, dass …“ Sollten Sie bis dahin immer noch nicht die richtige Antwort gefunden haben, versuchen Sie auf ein Gebiet auszuweichen, in dem Ihre Stärken liegen: „Nun, bei den Vorschriften in Tunesien ist es ganz anders als beim Krankenhausbau in Nigeria. In Nigeria gelten folgende Bestimmungen …“ Sollten Sie zu dem Punkt gelangen, dass man Ihre Unkenntnis feststellt, könnte in Ihrem Telefonskript ein abschließendes Statement stehen: „Sie haben Recht. Mit den Bauvorschriften in Tunesien habe ich mich nicht beschäftigt. Dafür war immer mein Kollege von der Fremdfirma zuständig. Meine Kernkompetenzen lagen vor allem in …“ Beenden Sie ungünstige Gesprächssituationen immer mit einer anderen interessanten Frage, die das Thema auf ein neues Gebiet lenkt.
Legen Sie sich für kritische Situationen am Telefon ein Skript an, in welchem Sie für diese Fälle Ihre weiteren Vorgehensweisen festlegen. Somit verlieren Sie nicht den roten Faden und bleiben auch in hitzigen Wortgefechten ruhig. Reaktionsgeschwindigkeit Erfahrungsgemäß treffen Personalabteilungen, die Stellenanzeigen in den Tageszeitungen schalten, nach zwei Wochen eine erste Vorauswahl von möglichen Kandida-
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Kennen Sie Reaktionszeiten für Bewerbungen?
ten. Umfragen bei Personalmanagern bestätigen, dass Unterlagen, die in den ersten Tagen eingehen, nicht mit dem gleichen Interesse gelesen werden, wie Bewerbungen, die in dem Zeitpunkt der Vorauswahl zugesandt werden. – Beachten Sie diesen Umstand. Senden Sie ihre Bewerbung nicht sofort in den ersten Tagen zu, sondern erst in der zweiten Woche nach dem Erscheinen. Bei Stellenangeboten im Internet können die Offerten schon veraltet sein. Achten Sie auf das Erscheinungsdatum. Reagieren Sie sofort und seien Sie auf eine schnelle Reaktion des Unternehmens vorbereitet. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Bearbeitungsgeschwindigkeit bei Stellenanzeigen im Internet weit höher ist, als bei Ausschreibungen in den Printmedien. Senden Sie Ihre Bewerbung bei Stellenausschreibungen in den Tageszeitungen erst kurz vor dem Abgabetermin zu. Reagieren Sie bei Internetausschreibungen sofort. E-Mails Grundsätzlich gelten die gleichen Regeln wie bei der klassischen schriftlichen Bewerbung. Der Ansprechpartner sollte wie bei einem offiziellen Schreiben korrekt benannt und höflich angesprochen werden. Die eigene Postanschrift und Telefonnummer darf nicht fehlen. Das Schreiben sollte keine Grammatik- oder Rechtschreibefehler aufweisen. Auf die sonst im Netz üblichen Abkürzungen und Symbole sollte verzichtet werden. (z.B. -) In der Betreffzeile sollte sofort erkennbar sein, dass es sich um eine Bewerbung handelt – ansonsten wird die Mail schnell übersehen und als unwichtig gelöscht.
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5. Wie Sie sich den Stellenmarkt erschließen
Vermeiden Sie Umlaute wie ä, ö und ü. Verzichten Sie auf das „ß“, da manche E-Mail-Programme sie nicht entschlüsseln können. Im Gegensatz zu der traditionellen schriftlichen Bewerbung gelten bei E-Mail Bewerbungen einige Besonderheiten in Bezug auf das Beifügen ergänzender Unterlagen, wie Lebenslauf und Zeugnisse: z Fragen Sie vorher an, ob Sie ergänzende Unterlagen als Attachments senden dürfen. Manche Unternehmen bevorzugen den Postweg, weil Attachments zum Teil schwierig zu öffnen sind und auch eine unnötige Virengefahr mit sich bringen. z Wird ein Attachment akzeptiert, wählen Sie ein gängiges Format, das auf den meisten Computern mit der üblichen Software zu lesen ist. Ihren Lebenslauf zum Beispiel können Sie als Word-Dokument anfügen, darin können Sie Ihr Passbild integrieren. z Zeugnisse und andere Dokumente lassen sich im „gif“ oder „jpg“-Format anhängen. z Versenden Sie keine großen Dateien. Sie können das Datenvolumen zwar komprimieren, jedoch ist nicht immer sichergestellt, dass der Adressat es versteht, solche Dateien wieder zu dekomprimieren. – Versenden Sie keine Mails, die größer sind als 1 Megabyte. E-Mail-Bewerbungen werden genau so gestaltet wie die klassischen schriftlichen Bewerbungen. Fragen Sie vorher, in welcher Form Sie Ihre Unterlagen einreichen dürfen. Erkundigen Sie sich bei einer E-Mail-Bewerbung stets nach dem gewünschten Dateiformat und der Dateigröße
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Wichtig: e-mails und Online-Datenbanken
Online-Datenbanken Vielen Unternehmen haben ein Bewerberportal eingerichtet. In vordefinierten Feldern geben Sie hier Ihre persönlichen Daten ein, Ihren Lebenslauf und sonstige wichtige Informationen. Diese Online-Datenbanken haben für Sie zwei Nachteile: 1. Die Datenbanken werden mit Hilfe von Suchmaschinen nach bestimmten Begriffen abgefragt, um so möglichst schnell den passenden Kandidaten zu finden. Sollten Sie hier nicht die entsprechenden Suchbegriffe in Ihrem Text verwendet haben, werden Sie nicht gefunden. 2. Aufgrund der vordefinierten Felder und Antwortmöglichkeiten haben Sie kaum eine Chance, sich individuell darzustellen, um sich von Ihren Mitbewerbern abzugrenzen. Es kann sein, dass Sie schon wegen Ihres Alters, Ihres Ausbildung oder Ihres Einkommens wegen durch das Raster fallen. Um sich individuell darzustellen, nutzen Sie die offenen Felder, in denen Sie frei texten können. Suchen Sie nach Gelegenheiten, Ihr eigenes Kompetenzprofil darzustellen. Fügen Sie als ergänzendes Dokument Ihr eigenes Profil bei. Nehmen Sie direkten Kontakt mit der Fachabteilung auf. Senden Sie Ihre Unterlagen in schriftlicher Form dem Fachvorgesetzten zu, damit er sich ein persönliches Bild von Ihnen machen kann. Online-Datenbanken schränken die Form Ihrer Selbstdarstellung ein. Sofern Sie nicht hundertprozentig zu der ausgeschriebenen Position passen, ergänzen Sie die Online-Bewerbung um eine schriftliche Präsentation, die Sie an den direkten Fachvorgesetzten senden.
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6. Wenn es länger dauert als erwartet
Wie Sie Ihre persönliche Balance wieder herstellen Seite 71 Wie Sie mit Enttäuschungen umgehen Seite 73 Wie Sie neuen Mut und Sinn finden Seite 75
Wie Sie die persönliche Balance herstellen
Angesichts der heutigen Arbeitsmarktsituation kann die berufliche Neuorientierung längern dauern als Sie erwartet haben. Um eine angemessene und vergleichbare Position zu finden, vergehen sehr schnell die Wochen und Monate, ohne dass Sie etwas Konkretes in Aussicht haben. Vor den meisten liegt eine lange Durststrecke, bei der es darum geht, nicht aus dem inneren Gleichgewicht zu geraten.
6.1. Die persönliche Balance wieder herstellen Sofern Sie regelmäßig Aktionen einleiten, die Sie einer beruflichen Neupositionierung näher bringen, werden Sie auch Ergebnisse erzielen: Sie werden auf Anzeigen stoßen, die Ihr Interesse wecken. Sie schreiben Bewerbungen und werden mit Entscheidungsträgern in Kontakt treten. Sie führen Gespräche und werden eventuell auch zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Sie werden aber auch dicke Briefumschläge in Ihrem Briefkasten finden und Absagen erhalten. Je länger dieser Prozess dauert, desto schwieriger wird es. Viele Menschen durchleben dann den gleichen Prozess, den Trauernde erleben: Zuerst der Schock, das Verleugnen und Nichtwahrhaben wollen. „Ich kann nicht glauben, dass mir gekündigt wurde. Es kann nicht sein, dass es so lange dauert, eine neue Stelle zu finden.“ Dann kommt die Wut und die Aggression: „Warum gerade ich? Warum passiert mir das? Warum will mich keiner?“
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6. Wenn es länger dauert als erwartet
Danach folgt der Zusammenbruch und die Depression: „Ich kann nicht mehr. Was für einen Sinn hat das alles?“ Schließlich das Abfinden mit der jetzigen Situation und das Einverständnis mit den aktuellen Gegebenheiten: „Gut, es hat wohl nicht anders sein sollen. – Was mir jetzt noch bleibt, ist, das Beste daraus zu machen.“ In dieser Phase haben Sie es geschafft. Sie haben Frieden mit sich selbst geschlossen und sind nun innerlich frei für neue Herausforderungen. Um das persönliche Gleichgewicht nicht zu verlieren, versuchen Sie während dieser Zeit: z … sich körperlich fit zu halten, indem Sie regelmäßig für sportlichen Ausgleich sorgen z … sich gesund zu ernähren, damit die Energie in Ihrem Körper erhalten bleibt. z … keinen Alkohol zu trinken, damit Sie nicht aus Gewohnheit süchtig werden. z … sich für jede Absage zu belohnen, indem Sie danach etwas tun, was wenig kostet aber viel Spaß bereitet. z … sich mit Menschen zu treffen, bei denen Sie sich aussprechen können. z … sich sozial zu engagieren, indem Sie mit Ihren Stärken anderen Menschen helfen, um für sich selbst einen neuen Sinn zu finden. Während der Stellensuche durchleben viele Menschen die unterschiedlichsten Gefühle, angefangen von Verleugnung, Wut und Aggression bis hin zur Verzweifelung und Depression. Sorgen Sie für eine persönliche Balance, indem Sie sich körperlich betätigen, Alkohol meiden und sich sozial engagieren.
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Es gibt vielfältige Gründe, warum Sie nicht sofort eine neue Position finden. Es kann die wirtschaftliche Lage sein, Ihre fehlende Qualifikation oder die Art und Weise, wie Sie auf andere Personen wirken. Erfahrungsgemäß bringt es nicht viel, nach den Gründen für ein Scheitern zu fragen. Die Antworten hierauf sind so zahlreich und unbestimmt, dass es Ihnen nicht hilft. Selbst wenn der Personalchef Ihnen die Wahrheit sagen würde, dass Sie zum Beispiel für die ausgeschriebene Stelle zu alt sind, kann bei der nächsten Absage der Grund ganz woanders liegen. Vergessen Sie die Frage nach dem „Warum?“. Die Frage ist in die Vergangenheit gerichtet und fokussiert etwas, was bereits geschehen ist und nicht mehr geändert werden kann. Sie führt in einen psychologischen Sog, der Sie noch tiefer in Depressionen stürzen kann. Sie geraten dann leicht in einen Strudel, aus dem Sie nicht mehr heraus kommen. – Fragen Sie nach dem „Wie?“. Wie kann ich jetzt das Beste aus dieser Situation machen? Diese Frage wirkt neutral, ist zukunftsgerichtet und bringt Sie weiter. Wenn Sie zum Beispiel Ihre Anschreiben nicht zielgerichtet formuliert haben, deckt die Frage nach dem „Warum“ nur den Grund auf, der zur Absage führte. Sie gibt aber nicht den Mut weiter zu handeln. Die Frage nach dem „Wie?“ hingegen beinhaltet sowohl den möglichen Grund für die Absage als auch die Perspektive, demnächst besser zu handeln. Achten Sie auf Ihren inneren Dialog – auf die Art und Weise, wie Sie zu sich selber sprechen. Was fällt Ihnen
Mit Enttäuschung richtig umgehen
6.2. Mit Enttäuschungen umgehen
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6. Wenn es länger dauert als erwartet
ein, wenn Sie einen dicken Umschlag im Briefkasten sehen? – „Schon wieder eine Absage“ oder „Mal sehen, ob wir das Passbild für die nächste Aktion noch retten können.“ – Bei welcher Äußerung fühlen Sie sich besser? Der Umstand der Absage ist der gleiche, nur die Bewertung der Situation eine andere. Es kommt nicht darauf an, was uns passiert, sondern wie wir die Umstände bewerten, die uns begegnen. – Sofern Sie ihren inneren Frieden gefunden haben, führen Sie mit sich selber auch einen positiven Dialog. Natürlich belügen Sie sich, wenn Sie sich in schlechter Verfassung einreden, es würde Ihnen gut gehen. Sollten Sie noch in der Phase der Auflehnung, Wut und Aggression sein, hilft es über Enttäuschungen hinweg, wenn Sie Ihrem Ärger freien Lauf lassen: Tun Sie sofort etwas, was Sie körperlich abreagieren lässt und anderen nicht schadet: z Nehmen Sie die Axt, hacken Sie Holz und toben Sie sich bis zur Erschöpfung aus. z Wenn die Axt nicht im Hause ist, nehmen Sie ein Kissen und schlagen Sie darauf ein, bis sich Ihre Wut langsam legt. z Gehen Sie in den Wald und schreien sich Ihre Wut aus dem Bauch. z Fahren Sie zur Disco und tanzen Sie sich Ihren Frust aus dem Leib. z Schwimmen Sie tausend Meter in Rekordzeit und freuen sich danach über das Gefühl, etwas erreicht zu haben. z Schreiben Sie einen bitterbösen Brief, den Sie nicht los schicken. Zerreißen Sie ihn dann und genießen Sie das Gefühl der Zerstörung.
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6.3. Den Mut nicht verlieren Der Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Menschen besteht darin, dass erfolgreiche einmal mehr aufstehen als liegen zu bleiben. Was hilft Ihnen, wieder aufzustehen? Vielleicht brauchen Sie die Sicherheit, dass Sie in den kommenden Wochen und Monaten finanziell überleben können. Überschlagen Sie einmal Ihre finanziellen Mittel. Wie lange können Sie ohne fremde Unterstützung leben? – Wo können Sie unnötige Ausgaben vermeiden? Nehmen Sie Kontakt mit der Schuldnerberatung auf. Dort können Ihnen Experten wertvolle Hinweise geben, wie Sie Ihre Schulden umschichten können, um Ihre Gläubiger zufrieden zu stellen. Gemeinsam lassen sich Strategien entwerfen, die sicherstellen, dass Sie finanziell überleben. Informieren Sie sich unter www.schuldnerberatung.de. Die vorübergehende Einschränkung des gewohnten Lebensstils bedeutet nicht, dass es danach keine besseren Zeiten mehr geben wird. Viele Menschen, die sich beruflich neu orientieren mussten, haben für eine Zeit auf Ihre gewohnten Hobbys verzichtet und waren gezwungen, etwas einfacher zu leben. Manche mussten Ihr Auto ver-
Den Mut auch wenns schwierig ist nicht verlieren
Fragen Sie bei Enttäuschungen nicht nach dem „Warum?“ sondern danach, wie Sie jetzt aus dieser Situation das Beste machen können. Lassen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf, ohne anderen damit zu schaden. Verausgaben Sie sich und genießen Sie danach das Gefühl der Ruhe und des Friedens.
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kaufen und in eine kleine Mietwohnung ziehen. Einige empfanden dies als sozialen Abstieg und gaben auf. Andere hingegen schöpften hieraus eine große Motivation, jetzt erst recht an einer Verbesserung der Lebenssituation zu arbeiten. Lernen Sie aus den Biographien berühmter Menschen. Sie kennen bestimmt die Geschichte von Thomas Edison, dem es nach über 1.000 Versuchen gelang, die Glühbirne zu erfinden. Nach seinen Misserfolgen befragt, sagte er: „Ich hatte keinen einzigen Misserfolg. Ich habe nur immer wieder neue Möglichkeiten entdeckt, die elektrische Glühbirne nicht zu erfinden.“ Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie das Wort „Misserfolg“ aus Ihrem Wortschatz streichen und es ersetzen durch den Begriff: „Rückmeldung“. Ordnen Sie Ihren finanziellen Verhältnisse. Die Schuldnerberatung kann Ihnen dabei helfen. – Lernen Sie von den Biographien berühmter Menschen, dass schwierige Situationen den Boden für spätere Erfolge bereiten.
6.4. In Aktion bleiben Die einzige Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum erfolgreich zu sein, besteht darin, regelmäßig und konsequent Aktionen einzuleiten, die Sie Ihrem Ziel näher bringen. Legen Sie sich eine Mappe an, in der Sie Ihre schriftlichen Aktionspläne ordnen und Ihre Fortschritte festhalten: Unternehmen, Kontaktperson, Kontaktart, Bewerbung verschickt am …, Reaktion des Empfängers, Gesprächstermine, Gesprächsergebnisse. Gehen Sie jede Woche einmal Ihre Aktionspläne durch.
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Finden Sie Ihre Oasen
Denken Sie dabei an weitere Kontaktmöglichkeiten, wie zum Beispiel: Suchanzeige, Netzwerk, Zeitungsanzeige, Headhunter, Mailing oder Arbeitsamt. Jede Aktion bringt eine Rückmeldung. Wenn Sie regelmäßig gezielte Aktionen auslösen und die Ergebnisse reflektieren, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann Sie zum Ziel kommen.
6.5. Oasen der Kraft und Sinngebung finden Während der Suche nach einer geeigneten Anstellung helfen: z Menschen: Suchen Sie bewusst Personen auf, die Ihnen Mut geben. z Dinge: Umgeben Sie sich mit Dingen, die Ihnen Kraft geben. Ziehen Sie eine Kleidung an, in der Sie sich wohl fühlen. z Orte: Suchen Sie bewusst Orte auf, die Ihnen Ruhe und Kraft geben. Dies kann ein Wald, ein See oder eine Kapelle sein. Suchen Sie Orte der Kraft und Sinngebung auf. Umgeben Sie sich mit Menschen und Dingen, die Ihnen gut tun. Alles geschieht aus einem bestimmten Grund und zu einem bestimmten Zweck und kann von Nutzen für Sie sein. Und vielleicht ist morgen schon Ihr Angebot im Briefkasten.
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Weiterführende Literatur z
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Baum, Jens: Wie es weitergeht, wenn nichts mehr geht, Kösel, 2003 Birkner, Monika: Kurswechsel im Beruf, Metropolitan Verlag, 2002 Blömer, Vera: „Patchwork-Karriere. Mit Vielseitigkeit und Strategie zum Berufserfolg“, Walhalla Metropolitan Verlag , 2005 Blömer, Vera: „Interim Management: Top Kräfte auf Zeit“, Metropolitan Verlag, 2003 Blömer, Vera: „ ... und verlässt unser Haus auf eigenen Wunsch“, Rechtliche Fragen, Karriereberatung, Orientierungshilfen für Führungskräfte, Walhalla Verlag, 2002 Etrillard, Stéphane: Selbst-PR – Klappern gehört zum Handwerk, 1 Audio-CD, Verlagskontor, 2004 Goldfuß, Jürgen W.: Führen in schwierigen Zeiten, Campus Verlag, 2004 Hesse, Jürgen/Schrader, Hans-Chr.: Telefonieren, der direkte Weg zum neuen Job, Eichborn 1999 Kals, Ursula: Zehn Fallstricke – Die fatalsten Fehler, die Sie aus dem Job katapultieren, Frankfurter Allgemeine Buch, 2005 Rupprecht-Stroell, Birgit: Nur Fledermäuse lassen sich hängen, GABAL Verlag 2004 Skambraks, Joachim: 30 Minuten für den überzeugenden Elevator Pitch, GABAL Verlag, 2003 von Staden, Sven: 30 Minuten für den souveränen Umgang mit Veränderungen, GABAL Verlag, 2004 Zielke, Christian: Die häufigsten Managementfehler, Haufe Verlag, 2005
Stichwortregister
Stichwortregister Abfindung 30, 31 ff. Absage 71 ff. Anschreiben 42, 73 Arbeitsmarktsituation 71 Aufhebungsvertrag 30 Ausstiegszenario 7, 23, 36, 37 Bundesagentur für Arbeit 49 ff. Direktansprache 54, 58, 60 E-Mail-Bewerbungen 67, 68 Erfolgsdarstellung 41, 79 Foto 43, 44 Frühwarnsystem 6, 13 Handlungsalternativen 37
Lebenslauf 43, 63, 68 Mentoren 12, 17 Netzwerk/e 6, 11, 19 ff., 77 Online-Datenbanken 69 Outplacement 6, 35 Personalabteilung 6, 10, 14, 22ff., 50, 57ff., 66 Personalberater 53, 54 Printmedien 47, 56, 61, 67 Selbstmarketing 6, 12, 20, 23 Stellenbörsen 62, 63 Stellengesuche 61, 62 Stellenmarkt 6, 38, 46, 51, 56ff.
Internet 49, 56, 62, 67 Jobbörsen 49, 56, 62 Kompetenzprofil 39, 43, 45, 55, 63, 69 Krisenmanagement 7, 36 ff. Kündigungs: -fristen -gespräch -gründe -schutzklage -zeitpunkt 6, 9, 23 ff., 35, 37
Telefonkontakt 63 Telefonskript 64, 66 Trennungsprozess 7, 22, 28 Verdeckter Stellenmarkt 56, 57 Verhaltensbedingte Kündigung 24, 25, 31 Worst-Case-Szenario 38 Zeugnisse 45, 68 Zielfirmen 46, 55, 61
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Stichwortregister
Der Autor Prof. Dr. Christian Zielke, bekannt aus Rundfunk und Fernsehen, verfügt über internationale Managementerfahrung bei renommierten Unternehmen wie der Außenhandelskammer Hongkong, DaimlerChrysler, Hoechst AG (Aventis) und Preussag Konzern (Tui). Er ist Buchautor mit zahlreichen Fachveröffentlichungen, Kolummenschreiber für die FAZ, häufig zitierter Experte im Focus und Focus Money. Als „Excellent Speaker“ gehört er zu den Top 100 Referenten im deutschsprachigen Raum und berät im Einzelcoaching Vorstände und Geschäftsführer. Prof. Dr. Zielke hat einen Lehrstuhl für Kommunikation in der Wirtschaft, Personalmanagement und Personalentwicklung an der Hochschule Gießen-Friedberg und ist Experte bei „Brainguide“, einem hochkarätigen Expertenforum aus Wissenschaft und Praxis. Als Gründer und wissenschaftlicher Leiter des Zielke-Instituts bietet er Dienstleistungen für obere Führungskräfte an in den Bereichen: z unternehmerischer Erfolg (Unternehmensberatung, Personalmanagement, Führung und Vertrieb) z persönlicher Erfolg (Karriere, Management-Skills, Persönlichkeitsentwicklung, Excecutive-Coaching, Wellness und Fitness)
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