S O B R I A EBRIETAS UNTERSUCHUNGEN ZUR GESCHICHTE DER ANTIKEN MYSTIK
VON
HANS LEWY
Verlag
von
Alfred
Topelmann 1 9 2 9
In
Gießen
Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche herausgegeben von Professor D . H a n s L i e t z m a n n i n Berlin Beiheft 9
Alle Rechte vorbehalten
Printed in Germany
Vorwort Die vorliegende Arbeit ist die stark erweiterte und abge änderte Fassung einer Untersuchung, die im Juli 1926 der Berliner philosophischen Fakultät vorlag. Sie zerfällt in zwei Teile, deren erster die Herkunft eines zentralen Begriffes der philonischen Mystik erklärt, während im zweiten seine Ver breitung in der patriotischen Literatur verfolgt wird. Im ersten Teil sucht die Arbeit das Hauptergebnis durch eine ausge dehnte indirekte Beweisführung zu sichern, indem sie über die spezielle begriffsgeschichtliche Aufgabe hinaus die Eigentümlich keit der mystischen Ideen, aus denen die philonische Formulierung erwuchs, innerhalb der verschiedenartigen Erscheinungsformen der hellenistischen Pneumalehre darstellt. Auch im zweiten, patristischen Teil ließ sich der durch die Themenstellung ge forderte straffe Aufbau nicht immer durchführen: einerseits mußten Voruntersuchungen, an denen es für die patriotische Exegese besonders mangelte, oft erst die Basis für die eigent liche begriffsgeschichtliche Betrachtung herstellen, andererseits mochte da, wo sich aus der speziellen Untersuchung bestimmte allgemeine, für die Literatur- und Kirchengeschichte wichtige Ergebnisse ableiten ließen, auf eine Auswertung nicht verzichtet werden. Meinem Lehrer E d u a r d N o r d e n , der das Werden der Arbeit mit ständigem Interesse verfolgte und durch Anregungen förderte, sowie W e r n e r J a e g e r , der mich auf die Beziehungen des philonischen Begriffs zu den hermetischen Schriften hinwies, bin ich zu besonderem Dank verpflichtet. Wie stark diese Untersuchung von Nordens, Reitzensteins und Boussets bahn brechenden Forschungen bestimmt ist, braucht dem Kenner der modernen reUgionsgeschichtlichen Forschung nicht gesagt zu werden. Der Verfasser.
Ein
Inhaltsverzeichnis
befindet
sich
am
Schluß
des Buches
auf
S.
175.
EINLEITUNG In den Schriften Phiions leuchtet unter den sinnlichen Bildern, welche den enthusiastischen Zustand der auf dem Gipfelpunkt des mystischen Aufstiegs mit der Gottheit vereinten Seele zu ver anschaulichen suchen, besonders die Metapher von der nüchternen Trunkenheit ([liö-Tj vYjcpäXtos) hervor. Dieses kühn gebildete Oxy moron nimmt in der Gruppe der mystischen Termini, die entweder dem Wortschatz der platonischen Spekulation über die (navta oder der Mysteriensprache, soweit sie in den Bereich der hohen griechischen Literatur eingedrungen war, entlehnt sind , insofern eine singulare Stellung ein, als es als einziger Begriff nur bei Philon erscheint und durch keine Parallele in der griechischen Literatur zu belegen ist. Ist damit die Frage nach seiner Her kunft als erstes Problem gestellt, so ergibt sich aus der Beobachtung, daß die philonische Prägung in der Patristik eine bedeutende Rolle spielt, die Aufgabe, die Geschichte dieses zentralen philo nischen Begriffs durch die christliche Literatur zu verfolgen. Da die großen Kirchenschriftsteller der ersten vier Jahrhunderte die philonische Formel selten rein mechanisch rezipierten, sondern sie entweder in neue Zusammenhänge stellten oder mit neuem Inhalt erfüllten, eröffnet sich für den zweiten Teil dieser begriffs geschichtlichen Untersuchung die fruchtbare Perspektive, die Ursache des jeweiligen Bedeutungswandels als notwendige Folge der Veränderungen im geistigen Bewußtsein der Zeiten und Persönlichkeiten darzustellen und zugleich die Wandlung be stimmter religiöser Vorstellungen der Kirche, zu deren Darstellung 1
1
S. die Materialsani ml ungen
bei Bousset-Greßmann,
Die Religion
des
J u d e n t u m s i m s p ä t h e l l e n i s t i s c h e n Z e i t a l t e r (1926) 450, 1 u n d 4 5 1 , 3 ; L e i s e g a n g , D e r heilige
G e i s t I (1919)
142 t,
1 6 7 f.
künftig einfach als »Bousset-Greßmann« L e w y , Sobria ebrietas
und öfter.
Die beiden W e r k e
und »Leisegang«
zitiert. I
werden
2
Einleitung
die philonische Formel herangezogen wurde, zu demonstrieren. Die Basis, von der beide Teile dieser Untersuchung sich entwickeln werden, bildet die genaue Interpretation der philonischen Stellen, an denen der Ausdruck {JUÖTJ v^yAXio? überliefert wird. Erst durch einen solchen zusammenfassenden Überblick über alle philonischen Stellen, an denen die gleichen gedanklichen Motive bald in breiten Variationen, bald in knappen Andeutungen, die auf anderswo ausgeführte Anschauungen hinweisen sollen, auftreten, kann der Kerngedanke einer philonischen Vorstellung ermittelt werden. Die Schwierigkeiten, die sich für jede derartige Untersuchung aus dem eigentümlich unplastischen Stil Phüons ergeben, werden bis zu einem gewissen Grade dadurch gemildert, daß das phüonische Oxymoron eine Prägung von ganz eigenartiger Physiognomie ist. Damit ist die im allgemeinen begriffsgeschichtlichen Unter suchungen drohende Gefahr, analoge Vorstellungen, die sich aus ähnlichen Voraussetzungen an verschiedenen Orten spontan ent wickelt haben können, zueinander in ein Kausalverhaltnis zu setzen, von vornherein auf ein geringes Maß reduziert. Der Ver gleich mit einigen im Wortlaut mit dem philonischen Oxymoron fast übereinstimmenden Gedanken aus der hellenistischen Lite ratur wird die Eigentümlichkeit des Begriffes noch stärker hervor treten lassen. Durch die Entstehungsgeschichte des Begriffs wird hoffentlich auch die Frage nach dem Ursprung der philonischen Mystik, die heute auf so verschiedene Weise beantwortet wird, ihrer Klärung näher geführt werden. Der vieldeutigen und beziehungsreichen Erscheinung Philons beginnt die Forschung erst gerecht zu werden, nachdem sie nicht nur die jüdischen und griechischen Bildungselemente seiner Vorstellungswelt, sondern auch seine Zugehörigkeit zu der großen späthellen istischen Religionsbewegung, der Gnosis, zu berücksichtigen gelernt hat. Die vorliegende Unter suchung, die in einem ihrer wichtigsten Teile in diese noch immer wenig erforschten Gebiete führt, prüft Philon vorwiegend in seinen Beziehungen zur Gnosis und sucht den Ort zu fixieren, den er innerhalb dieser großen religiösen Strömung seiner Zeit ein nimmt.
Erster Teil I. K a p i t e l DIE ©EIA KAI NH*AAIOE MEÖII BEI PHILON De
ebrietate § 14Bf.
I 3 7 0 f.
M(angrey).
1
Gegen Ende des ersten Teils (§ 123!) der Schrift über den Rausch, in der fünf verschiedene allegorische Deutungen des Weines und der Trunkenheit wiedergegeben werden, kontrastiert Fhilon die Orgien der Verehrer des goldenen Kalbes mit dem Dienst der aaronidischen Priester, denen durch Gesetz der Wein verboten ist. Die zügellosen und trunkenen Scharen, die das Tierbüd anbeten, sind ihm ein Sinnbüd für die in einer ständigen »Trunkenheit des Lebens« Befangenen, Aaron und seine Priester dagegen gelten ihm als die echten Diener Gottes, da sie mit nüchternem Verstände (vTJyiöv XoYtc[ids)* ihr gottgefälliges Werk tun . Aus diesem Grunde 2
3
1
Die philonischen
p l a t i v e life, O x f o r d sind hier n a c h
1895,
Stellen
1923)
6
bei Conybeare,
Philo about the contem-
133 N r . 38 u n d L e i s e g a n g S. 233, 3
systematischen
einiger Philonstellen leistete fortgeführte
sind
5
Gesichtspunkten
das
Übersetzungswerk
v o n L. Cohn (bisher
geordnet. begründete,
erschienen
gesammelt.
von
Bd, I—IV,
I.
Heinemann
Breslau
1909—
Dienste. 3
In
diesem
ersten
Abschnitt
des
Traktats
(§ 11 b i s
§ 153)
betrachtet
P h i l o n d e n W e i n a l s S y m b o l d e s X^petv v.al napairatstv o d e r d e r äitaiSsuaia. Disposition der unvollständig erhaltenen land,
Neu entdeckte 8
Fragmente
Zur
S c h r i f t s. d e e b r . § 4 I 3 5 7 M , W e n d
Philos, Berlin
1 8 9 1 , 1 7 f.
S , d e e b r . § 9 5 : t ö v . . . iuartEp örc' otvou (pXsYÖfievov &\f\v.tov x a i
j i e f l - q v T O Ö ß i o u i t a v x o s xatafj.eO'üovTa xafc i r a p o t v o ö v r a 8t&
faveniayetov
TOÜ f ? j s ä t p p o a i v q s
nouxcToc CtxpäxQU v a i rcoXXoÜ arcäacu xataXsuetv b \epb<; X ö f o c Stxaioc. 125.
Sie
Bei der Übersetzung
S . a. § 1 2 2 .
128, * V g l . d e e b r . § 1 2 8 : ' A a p w v = ö XoYtou,6s ( s c . wjtpäXia 5-iiiuv) . . v(](|is(us . . .
n a ; nspitxTfi
&YX
l v 0
a
' € . . Setxat, s. a. d e e b r . § 126. 140. 1 5 2 . 1 5 3 . 1 6 6 ;
§ 2 f. 6. 30; z u m A u s d r u c k yvjipaXta ftöeiv s. u n t e n 6
Ü b e r den Gegensatz der jüdischen
de sobr.
S. G A n m . 3.
u n d heidnischen F e s t e als der
Sym
b o l e d e r M ä ß i g k e i t u n d d e r L u s t s. u n t e n S. 33 A n m . 3. 8
Durch
die
allegorische Interpretationsmethode
Philons,
der
die 1*
Worte
I. Teil
4
I. Kapitel
enthielten sich auch in späterer Zeit der Prophet Samuel und seine Mutter Hanna des Weins. Die folgenden Worte (§ 145 f.) lauten: »Samuels Mutter war Hanna, deren Name Gnade (x«P ?) be deutet; denn ohne die göttliche Gnade ist es weder möglich, die Reihe der Sterblichen zu verlassen noch für ewig im Reich des Unvergänglichen zu verweüen. (§ 146) Die Seele, die mit der Gnade erfüllt ist, gerät sofort in einen freudigen Zustand, lächelt und hüpft. Denn sie ist in bakchischer Begeisterung, so daß sie vielen der 'Ungeweihten' betrunken, im Rausch und von Sinnen erscheint. Deswegen spricht zu ihr auch . . . jeder, der das Edle zu verspotten den Mut hat: ,,Wie lange willst du dich trunken gebärden? Tu deinen Rausch von dir ab (I Sam 1 ) , " (§ 147) Denn es pflegt bei den Gottbegeisterten nicht nur die Seele er regt und gleichsam angestachelt zu werden, sondern auch der Körper rot und feurig zu sein, da die im Innern überfließende und erwärmende Freude die Leidenschaften nach außen über strömen läßt; daher viele Unvernünftige sich täuschen ließen und meinten, daß diese Nüchternen betrunken seien. (§ 148) Und jene Nüchternen sind aucli wirklich irgendwie trunken {Tpöjcov u v a ^E&ÜOOOLV oi wj^ov«?), da sie alle Güter unvermischt in Mengen tranken (^xpatioijivQi) und den Zutrunk von der vollkommenen Tugend (d. i. Gott) entgegennahmen. Diejenigen aber, die vom Weine berauscht sind, müssen ohne den Geschmack der Einsicht und in ewigem Fasten und Hungern nach ihr bleiben. (§ 149) Mit Recht also antwortet sie dem, der . . . ihr ernstes und strenges Leben zum Gegenstand seines Spottes macht: ,,Ich, die ein strenges Leben führt, bin eine zarte Frau; Wein und be rauschende Getränke habe ich nicht getrunken, sondern ich schütte meine Seele vor dem Herrn aus (I Sam r )' ... (§ 151) Sie sagt, daß ihr nie Wein noch Rauschtrank gereicht wurde, und rühmt sich, während des ganzen Lebens ständig nüchtern zu sein. Und wahrhaftig, es ist eine große und gewaltige Leistung, eine freie und reine Vernunft, die von keiner Leidenschaft getrübt !
u
a
J5
der Bibelstelle nach
ihrer R e i h e n f o l g e
auslegt,
führung des G r u n d g e d a n k e n s erst weiter unten 1
seiner
ist es b e d i n g t , d a ß d i e ( § 143)
Weiter
erfolgt.
D i e SeptuagintasteUen w e r d e n ständig s o übersetzt, w i e sie P h i l o n Kenntnis
der
moderne Wissenschaft
griechischen sie a u / f a ß t .
Sprache
verstehen
mußte,
nicht
wie
Z i t a t e aus d e m A T w e r d e n , d a in d e r
nach die vor
l i e g e n d e n U n t e r s u c h u n g m e i s t n u r i h r g r i e c h i s c h e r W o r t l a u t in B e t r a c h t k o m m t , stets n a c h der Zählung der L X X c o d . V a t . B - ~ Swete
angeführt.
D i e d-eia x a i vvjipöXtos uifl-n b e i P h i l o n
5
ist, zu besitzen . . . (§ 153) Das ist die Schar der Nüchternen, denen die Zucht als Führerin voranschreitet, die vorher erwähnte dagegen ist die der Trunkenen, deren Führerin die Zuchtlosigkeit ist«. 1
Der ekstatische Zustand der »Prophetin« Hanna, dessen Symptome Philon als ein scharfer Beobachter religiöser Zustände realistisch mit denen eines Trunkenen vergleicht , gibt dem un wissenden Priester Eli Anlaß, das Weib wegen seiner Trunksucht zu tadeln. In kühner Wendung nimmt Philon diesen Vorwurf auf und formt ihn zum Lobe um, indem er dem Weinrausch der Zecher die nüchterne Trunkenheit des in echter Gottbegeiste2
3
1
,r
S. d e s o m n . I § 254
3
q itpo
Ü b e r d e n V e r g l e i c h des
Identifikation
der Trunkenheit
u n t e n S. 63, 1. Pneuma
Enthusiasmus mit
"Awa.
einem Rausch,
der
von
m i t d e m E n t h u s i a s m u s zu unterscheiden
der
ist,
s,
Eine verwandte Beschreibung der Wirkungen des prophetischen
g i b t Vlutarch
de
def.
o r . 40 m o r . 432 E f .
Zu
g 147
vgl. Ps.-Arist.
P h y s i o g n o m . 8 0 5 a 5. 8 0 8 b 1 1 f. 3
Hugo Koch
(zit.
S. 104, 7) 1 4 1 , 1 u n d L e i s e g a n g 233, 4 u n d
auf die Ä h n l i c h k e i t der philonischen Stelle m i t d e r Erzählung v o m in d e r A p o s t e l g e s c h i c h t e h i n g e w i e s e n .
W i e Elis Tadel v o n Philon
die
typische
blinde
Masse
der
»Ungeweihten«
Äußerung
w i r d a u c h in d e r A p o s t e l g e s c h i c h t e g e s c h i l d e r t , zungenredende
Gemeinde mit
spottet.
wie
Und
verkannten
Philon
Gottesbegeisterung
G e m e i n d e als Erfüllung Geistes.
den W o r t e n :
den Hohn
Schon die
des Prophetenwortes
so
sind voll süßen W e i n e s « und
daß
sie v o l l
antike Exegese bemerkte
süßen Weines
und
verursacht
Apostel
verleumderisch
trunken
zu
sein
an
. .
waren
die wahre
auch Petrus
die Ähnlichkeit der
. . .
(vfjtpovres u.eÖ'üsiv) . .
die Ich
der
Ekstase
der
philonischen
S. P s . - J o h . C h r y s o s t .
Die Trunkenheit
Nüchternen aber
bewirkt die
schienen
stimme ihnen
d a ß sie t r u n k e n w a r e n , a b e r n i c h t v o n d e r T r u n k e n h e i t ,
Taten
Frevler den
zwar
die du meinst,
darin
g e i s t i g e n (O-Eiotepav x a i voepävi Ixetv-qv s c . uiiWjv), m i t von
trunken hat, Tugend . .
ist
wer wach
Dieser
der
und
Krater
Jünger des Heilands und
nüchtern berauschte
getrunken
[i'fprflope
hat
. . .
xcü vqtpst)
1
zum Empfang
die Apostel, diesen Becher tranken
und erfüllt
mit der Nahrung
der
W e r v o n ihr g e
wurden trunken v o n der schönsten Trunkenheit
*aW.torr v ijjiefl-üoO^oav u i f h j v ) und
Weisheit
zu,
sondern
nur
wird,
die
Juden
jener göttlicheren und erfüllt
in
» G l a u b e n i c h t , d a ß sie t r u n k e n
Verwirrung , . Dessen klagten Denn
die
ver
Ursache
v o n der A u s g i e ß u n g des heiligen
s a n c t a m P e n t e c o s t e n * s e r m o I I M i g n e 52, 809 f.: des Wahnsinns
aufgefaßt
für die
u n d N T l i c h e n S t e l l e n u n d k o m b i n i e r t e sie m i t e i n a n d e r . noch
a l s eine
wie die Menge der Heiden
»Sie
erklärt
haben
wird,
zurückweist
enthüllt,
236!
Pfingstwunder
der die (T/]V
des heiligen Tisches
s p r e c h e n m i t d e m h e i l i g e n D a v i d : „ D u h a s t m i r d e n T i s c h b e r e i t e t u . s. f."
( P s 22
6
[s. u n t e n
S. 126 f . ] ) .
D e n n w e r aus d i e s e m B e c h e r t r i n k t , ist
i n C h r i s t u s (vY]
st ev X p t ö t i j ) ) , e r s c h e i n t a b e r d e n T ö r i c h t e n a l s
nüchtern
trunken.«
I. Teil
6
I.
Kapitel
1
2
rung entflammten Asketen entgegenstellt, dessen Nous von der Gnade Gottes wie ein Gefäß von einem nüchternen Trank erfüllt ist . Die biblische Hannagestalt wird (nach der Bedeutung ihres Namens im Hebräischen) von Philon als Allegorie der Charis gefaßt und die enthusiastische Wirkung geschildert, die die Ver3
1
O6(j.voi;. a&urj]pö? u n d o a X ^ p ö s § 149 s i n d A t t r i b u t e d e s a l t s t o i s c h e n
( A r n i m frg. stoic. I I I
162 N r . 637
und
Philon
de plant. § 1491.
Weisen
I 351 M ,
wo
d i e T h e s e , d a ß d e r W e i s e s i c h n i c h t b e r a u s c h e n s o l l e , d i s k u t i e r t w i r d ; s. u n t e n 5 . 25 f . ) , d e r
um
der
&aä9-sia w i l l e n
(s. d e e b r . § 151) sich d e s W e i n e s
ent-
h ä l t , s. u n t e n S. 38 f. 3
Philon bezeichnet das
Psyche.
Näheres
3. A u f l .
1927
Göttliche im Menschen sowohl mit Nous wie
d a r ü b e r s, R . R e i t z e n s t e i n
S. 320.
408,
künftig
D i e hellenist.
»Reite. Myst.« zitiert.
mit
Mysterienreligionen,
V g l . in der vorliegen-
d e n P a r t i e z . B . d e e b r . § 1 5 2 , w o i n d e r E r k l ä r u n g f ü r d a s b i b l i s c h e W o r t ^i>x^l u n b e d e n k l i c h d e r voü^ e i n g e s e t z t 8
Philon
fährt
in
der
wird.
Deutung
der
Hannaworte
folgendermaßen
H a n n a s c h ü t t e t d e n reinen K e l c h ihrer Seele als T r a n k o p f e r Nous, dessen Fülle entströmt, verläßt
den Kerker
nach
I d e e n teilhaftig
seinem Aufstieg
der Schau
der
e
philonische D e u t u n g ist aus d e m B i b e l w o r t e * x ' satz
zur
bildlichen Auffassung e
Terminus
anovSäc £ x ) ; '
v
der Bibel —
verstanden
ist.
v
fort:
vor Gott aus;
der
der Körperlichkeit und (de ebr.
wird
§ 152).
Diese
entwickelt, das — im Gegen-
prägnant
Hinter
im Sinne
der
des
philonischen
sakralen Erklärung
s t e h t d i e g r i e c h i s c h e V o r s t e l l u n g v o n d e r Xo-ftw)] & u o i a , n a c h d e r a l s w ü r d i g s t e s Opfer
der F r o m m e
seine
wesentliche Eigenschaft
eigene
reine
der frommen
s o i s t d a s O p f e r e i n e vr^fäXio^
frucia,
ip.(pop7)*evxa aitovS-fjy . . . Ytfvtoö-at. zum I 35
gewöhnlichen Ausdruck 1
M , de ebr.
Lietzmann
§ 122
unten angeführten bei
otvoo
zum N T 8 )
Philonstellen
darbringt.
lu/popsiaü-ai etc.
12
nicht
3
Xofw)) .
Die
das
§ 148
Material
Hannaallegorese Statt
Für die
vo&v
Gegensatz
Vgl. de plant.
berücksichtigt.
die
bei
und
0-oaia
die steht
Hannaallegorese
§ 152 &ycep<03
denen nicht, 6, 26 damit Stellen
d e ebr. § 1 2 6 und
140 s o w i e a n d r e i a n d e r e n S t e l l e n ,
e r d e n A u s d r u c k y v j ^ t X i « fl-öeiv a n w e n d e t ,
d e i u s t i t i a § igi um
( d e s a c e r d o t . § 100 I I
11 367 M , d e v i t . c o n t . § 74 I I 483 M ) , d a s A d j e k t i v
die O p f e r s p e n d e als w e i n l o s z u c h a r a k t e r i s i e r e n (s. P o l l u x
vYj
. . katl
nüchternen Zustand leg. alleg, I I I
'Actpiuv ( s . u n t e n 2 1 , 5). des Weinverbots diese
Philon
i s t ( s . o . S . 3, 4),
ftoota
P h i l o n o f t &v&frr[\icc, s. L e i s e g a n g s P h i l o n i n d e x s. v .
vgl.
nach
ist i m b e w u ß t e n
gewählt.
{s. zur
zu R m sind
Da
s. d e e b r . § 152 vf)t]s & * p a i o o t o v
Die Formulierung
I 376 M S
(Handb.
Seele
Seele ihre Nüchternheit
für
Abweichung sie
vom bei
des
boaiais
opfernden
äoivott), sondern
Subjekts.
S. 3, 4
gewöhnlichen Philon
konstant
Sprachgebrauch ist,
verbessert
Erklärung
Leopold Cohn,
8
zwar an
zit.
( s c . S i a v o i a s ) , T*)<;
A u s d r u c k steht an d e n vier Stellen zur
d i e n s t t u e n d e n P r i e s t e r L e v 10 .
vf]?fi>,ia onomast,
bezeichnet
V g l . die
§ 1 2 5 1 1 1 2 M : Ö-OOÜOTJS x a d - a p ä c
Der
die
xb x p ^ o f r a i
an
228 M ,
erkannte,
übersah,
daß
sacerdot.
§ 100 I I 228 M ix, d e i u s t i t i a § 1 9 1 I I 367 M , d a s ü b e r l i e f e r t e
zwei
Stellen,
der aber de
vrj
D i e ö-ela x a i v-qqjäXtoi; u i d - q b e i P h i l o n
7
leihung der Charis auf den Menschen ausübt. Die Seele, die von der Gnade erfüllt wird wie von einem göttlichen berauschenden Trank , gerät in Ekstase und erhält die Kraft, prophetische Worte zu sprechen . Die Charis wird hier als ein göttliches Fluidum geschildert , das in den Sterblichen eindringt und ihn inspiriert, übernimmt also die Funktionen des Pneuma. Daß Phüon die Ekstase der Hanna als pneumatischen Zustand schildert, beweisen Parallelen aus der späteren jüdischen und altchristlichen Literatur, in denen Ausdrücke wie i x ^ s i v T c v e ö j t a v A p t t o s , xXt;poüadat y&piios und rcXTJpTjc; x^ptto«; oder Jcvs6[j.aT0<; in gleicher 1
2
3
4
5
6
7
i n vY)fpaXtoü? ( d . h . i m n ü c h t e r n e n
Zustand)
&üew, d i e
beiden anderen
Heraus-
geber W e n d l a n d u n d Ritter tasten d e n überlieferten T e x t m i t R e c h t nicht S o ist z. B . d i e G e g e n ü b e r s t e l l u n g v o n c o n t . § 74 (s. u n t e n beidemal
als
Bewertung
des
vita Mosis II des sakralen die
S . 32)
inneres
nur verständlich,
Objekt
kultischen
§ 106 I I
vfjfpäXca $ u e i v u n d vf\yäkia
zum
Verbum
Rituals
zu
der
wenn
man
bezieht. der
an.
ßioöv d e v i t .
d a s A d j e k t i v vqipdtXi«
Diese W e n d u n g v o n
Gesinnung
der
(npowipeais v g l . d e
151 M ) , d i e d e r — zweifellos b e w u ß t e n —
Umdeutung
T e r m i n u s z u g r u n d e liegt, ist für d i e p h i l o n i s c h e O p f e r t h e o r i e (wie
gesamthellenistische
Frömmigkeit
1866
überhaupt
S . 65. 67. 75)
s.
Bernays,
Theophrasts
charakteristisch.
Vgl. de
Schrift
über
spec. leg.
die
I § 260
I I 250 M : e i p ^ o i c ? i&p rfyv t o a a ü r n v irepl x o Ccpov ä u p t ß o X o f i a v alvivcouivYiv Sca ouu.ßöXoo rJ)v TÄV o w v ßeXüuKjiv -Jj&t&v • 06 y ä p önkp äXoftuv b yöu,o(, &XV fmip xütv voöv neu
zyövxiav, iLate oü tiüv {h>op.e'v(ov
s. a u c h § 270 f. u n d
277.
1
V g l . d e e b r . § 1 4 6 : yäpixos
a
V g l , d e e b r . § 148.
a
Die schlichten
»im Geist«
8' •fjTts äv rcVqpiufrjj tyoxh
Verteidigungsworte
gesprochen verstanden
der
Hanna
s
a
- - § *49»
werden
von
Philon
* Die göttliche Gnadensubstanz wird mit d e m Wasser oder der Luft glichen. fteloa
Vgl. Philon de
ayaifl-ev SiupeA, d e
&jcaiioTu>s g e n a n n t Irenaus
I
Die
§ 93
s. a.
I 343
M,
M, wo
w o die Charis eine die
jäpvtsq
d e c o n g r . § 38 I 524 M
S-eoö
y&ptoi
ver-
öfj-ßpfj-
äjißpoöoat
£nLirveuoftrjvat. s
O r i g e n e s b e z e i c h n e t d a s " A y t o v nvebpM g a n z p h i l o n i s c h e r A n s c h a u u n g
entsprechend
B
plant.
§ 162 I 645
r3, 2 ( s . u n t e n S . 8) s p r i c h t v o m &Ttou.ßpetv d e r x « P ' S ( - u n t e n S . 6 5 , 2
u n d 98, 2 ) . Alexandria
somniis I
werden,
als
u n d ihr v e r b o r g e n e r Sinn s y m b o l i s c h erklärt.
als
5),f] TIÜV xapw(j.«xiuv,
2 1 6 , 1 u. W e t t e r , Charis Parallelen
sind
meist
vgl. Bigg,
The
Christian
Platonists
in
( s . A n m . 5 ) , 107. 1 2 5 f. 1 9 1 .
bei
Wetter
in
seiner M o n o g r a p h i e ü b e r
die
Charis (ein Beitrag zur G e s c h i c h t e des ältesten Christentums 1913, v g l . besonders S . 107. 1 2 5 f. 1 5 1 ) , i n d e r
er
d i e Z u g e h ö r i g k e i t der Charis zur
Terminologie nachweist, gesammelt. 6
S. T e s t a m e n t
des Patriarchen
Die Hannastelle J u d a c . 24,
pneumatischen
fehlt bei i h m .
H e b 10
a 9
(vgl. Wetter 1 2 1 ) ,
a c t . T h o m a e c . 49. 7
S. A c t 6
g
( W e t t e r 138), M a r t y r . P o l y c a r p i 7, 2 u n d T 2 , I , w e i t e r e S t e l l e n
b e i W e t t e r 126. 144.
isr.
8
I. Teil
I.
Kapitel
Bedeutung gebräuchlich sind. Eine besonders anschauliche Schilderung der Verleihung der prophetischen Gabe durch die Charis enthält der Segensspruch, mit dem der Gnostiker Markos den eucharistischen Weintrunk eines weiblichen Adepten begleitete. »Die . . . unbegreifliche und unsagbare Gnade (Xdtptc) möge deinen inneren Menschen erfüllen (rcXTjpwo-at) und in dir die Erkenntnis ( f v o b o t v ) der Gnade mehren . . . Empfange . . . durch mich . . die Gnade . . Siehe die Gnade ist auf dich herabgestiegen; öffne deinen Mund und weissage!« Der Wein, in dessen Substanz die Charis eingehen soll, inspiriert zur prophetischen Rede. In die Reihe dieser Zeugnisse von der inspirierenden Macht der Charis fügt sich die phüonische Beschreibung der Ekstase der Hanna als eine der wertvollsten Schilderungen pneumatischer Zustände in der antiken Literatur ein. 1
D e fOffa a t q u e i n v e n t i o n e § 1 6 6 I 5 7 1 M .
. Den Genesisvers 16 : »Es fand sie (sc. die Hagar) der Engel Gottes an der Quelle« wählt Philon zum Ausgangspunkt einer weit ausgedehnten Betrachtung über das Einden der Weisheit . In Fortführung alter, schon aus der Sophistenzeit stammender griechischer Theorien über das Verhältnis der ÄOXTJOI«, p , Ä i h ) a i £ und yüocc zur o t p e r ^ sucht er den Weg und die Begabung der drei T p ö j r o i rS?« ^ " X ^ des ä a x T j n f c , p.oUh)ni<; und aütofta^rjc Kai a ü r o S c Ö a x T O i ; aoiptfc, zur eöpscic aoyiac festzustellen . Als letzten und höchsten dieser durch die Erzväter symbolisierten Typen nennt er Isaak, die vollkommene Natur, die ohne vorherige Suche mit dem »Finden Gottes« begnadet wird. »Jeder aus sich selbst gebildete ( a u t o [ i a ^ ? ) d belehrte ( a t k o S t d a x T O « ; ) Weise«, sagt 7
2
3
u n
1
Z i t . bei Irenaus a d v . haeres.
I 1 3 , 2 ( M i g n e 7, 581 s q . ) ; v g l . R e i t z . M y s t .
251 f., W e t t e r a. a. O . 1 9 1 f.; H . W e i n e l , W i r k u n g e n Bei den Gnostikern
als eine D y n a m i s d e r G o t t h e i t s
EüjSescs x « t {/fjTVjotc
Begriffe
d e s G e i s t e s u s w . 1899, 220.
ist d i e Charis eine selbständige göttliche P o t e n z , b e i P h i l o n untergeordnet;
s. d e s o m n . I § 162 f. I 645 M .
co
( v g l . d e f u g a § 141 I 566 M , d e
raonarch,
identische
§ 321. I I 216 M ) , d a n a c h d e r
s t o i s c h e n D e f i n i t i o n ( F S V I I 1 5 N r . 35 f. A r n . , w e i t e r e S t e l l e n
bei Stählin zu
Clem. AI. paed.
S p . 1032),
Philon
I I 2, 2 5 , 3 u n d P a u l y - W i s s o w a
folgt, die Weisheit
»die Wissenschaft
s. v .
Sophia
der
v o n den göttlichen und mensch-
lichen D i n g e n « ist. 3
Z u r T y p e n l e h r e v g l . C. Siegfried, P h i l o v o n A l e x a n d r i a 1875, 257f. 2 6 9 ^ ;
L e i s e g a n g 1 4 7 f,; I I , W i n d i s c h , D i e F r ö m m i g k e i t P h ü o s 1909, 39 f.; I . H e i n e m a n n , D e r Begriff d e s Ü b e r m e n s c h e n in d e r j ü d i s c h e n Religionsphilosophie, D e r M o r g e n , Zweimonatszeitschrift
I (1925), 5 f. s, u n t e n S . 5 5 , 2.
Die
Ö-eto. x « i v-ncpaXtoc jji{W] b e i P h i l o n
9
Philon, »wird nicht . . . durch Überlegungen, Studien und mühselige Arbeit vervollkommnet, sondern findet gleich bei der Geburt den Weg zu der vom Himmel herabströmenden Weisheit geebnet. Er darf sie unvermischt (axpitoo) trinken, labt sich an ihr und verbleibt in einem im wahrsten Sinne des Wortes nüchternen Rausch (SCETEXSOS ^ S & Ö Ü J V rf/v yLet' bp$6xr T0<; Xöfoo vijfpoüoav piihjv). Dieser . . . (Weise) ist . . . Isaak«. Das mühelose intuitive Erfassen der letzten Erkenntnisse wird mit dem Trinken aus dem Quell der göttlichen Weisheit verglichen, der vom Himmel herabströmt und dessen Wasser eine nüchterne Trunkenheit bewirkt. Die dieser Metapher zugrunde liegende Vorstellung, nach der die Weisheit mit dem Wasser und die Lernenden mit den Dürstenden verglichen werden, ist in der Bibel und der späteren jüdischen Literatur weit verbreitet . Die Anschauung, daß" der Weisheitsquell vom Himmel herabströmt, ist beeinflußt von der symbolischen Deutung des Mannaregens als Weisheitsnahrung, die schon frühzeitig aufgekommen sein muß und von Philon als feststehend betrachtet wird . Dagegen l
1
2
1
3
S . u n t e n S . 90 ff.
D a g e g e n i s t d e r A u s d r u c k T W ] - ^ aoyiaq f ü r d e n g e w ö h n -
l i c h e n A u s d r u c k nTjfV] C">'?JS(S. M a t e r i a l b e i \ V . B a u e r , J o h a n n e s e v a n g e l i u m z . N T 6] z u J o h 4 1 4 u . 7
2
[Handb.
; Strack-Billerbeck, K o m m e n t a r zum N T aus Talmud und
3 8
M i d r a s c h I I 1924, k ü n f t i g » S t r a c k - B i l l e r b e c k e z i t i e r t , i b i d . ) c h a r a k t e r i s t i s c h e r w e i s e erst
in d e r j ü d i s c h e n L i t e r a t u r d e r hellenistischen Zeit, d. h . in d e r P e r i o d e der
Intellektualisierung
des Heilsbegrilfs und Auseinandersetzung zwischen jüdischer
und griechischer Sophia,
zu b e l e g e n .
an
gleichen
vielen
Parallelstellen
L e i s e g a n g , P n e u m a I l a g i o n 1922 Sp.
1033]
und
zugrunde
im
liegt).
wurde
(2 j ) : S
Noch
u
n
die und
zu
erkennen
§97
erklärt
ist
oofiaq i m B u c h e B a r u c h ,
(s. S c h ü r e r
d
s. § 195) £">r,. fuga
deutlich
ifvotT^XiKov
EJJ.E
oofi«? wiedergegeben. I 5 7 5 11
wird hier behandelt,
[s. die
da
Stellensammlung
III tiYjffjv
und
4 S . 460 f f . ) . uSaxoe;
Wort
Cwf] a l s
[lexä
Ersatz
des
wird,
Ausdrucks
dessen zweiter Teil
(von 3
3
]
wird das
a
ifxaxeX'.icBS
zitiert
Philon
«ppov/jaeius
de fuga
(d. h.
identisch sind,
Jeremias-
xvjv n v j - f ^ v xv)<;
[istä
§ 1 9 7 oofta?
zeigt a u c h
de
M , d e n n n a c h seiner A n s c h a u u n g schließt der Besitz der W e i s h e i t
U n s t e r b l i c h k e i t in sich (s. W i n d i s c h , F r ö m m i g k e i t P h i l o s 5 v g l . S a p Sal 8 C l e m . A I . s t r ö m . I V 27, 2).
erscheint, sind
e
d a s w o h l e r s t n a c h 70 p . C h r .
durch
D a ß für P h i l o n die b e i d e n Begriffe
I 560
der
Baruch
Curiji;
D i e gleiche Jeremiasstelle das
er bei
S . 66, T . 86, 1 u n d P a u l y - W i s s o w a s. v . S o p h i a
Original griechisch geschrieben w a r
verfaßt wort
steht
a u c h der o b i g e n Stelle, an d e r er gerade nicht angeführt
itflY"}] £a>"ns d u r c h ufiftfj an)
(Der Begriff
Inhalts
V o n sonstigen Stellen, an
zu n o t i e r e n : I V Ksra
1 4 , 47,
§ 1 1 2 f. I 374 M , v g l . d a z u D a m a s k u s s c h r i f t
H e n o c h 48/9
denen
] T
der Ausdruck
öfter, Philon de
ebr.
ed. Schechter, D o c u m e n t a of Jewish
S e c t a r i e s I C a m b r i d g e T 9 1 0 S . 6 1. 2 f. 2
Vgl. Sap
3
Das
Bild
Sal
19
von
2 1
und
der
S t r a c k - B i l l e r b e c k I I 481/2
Trunkenheit
ist
vorbereitet
zu
Joh6
durch
3 1
.
das
Adjektiv
I. Teil
10
I.
Kapitel
tritt mit der Schilderung des Enthusiasmus, den das Trinken des Weisheitsquells bewirkt, ein wichtiges, für Philons Sophialehre charakteristisches Motiv zu den traditionell gegebenen Vorstellungen hinzu . Dem Vergleich der Weisheitssubstanz mit einer Flüssigkeit liegt, wie Bousset und Leisegang gezeigt haben, die Vorstellung von einem göttlichen Weisheitspneuma zugrunde, das über die begnadeten Sterblichen ausgegossen wird und sie inspiriert. Die höchste Erkenntnis, die nach der philonischen Anschauung kein Denkakt des autarken Nous, sondern ein Geschenk der Gottheit ist, erfolgt im Enthusiasmus, der durch das Einströmen dieser göttlichen Weisheitssubstanz verursacht wird. Diesen mystischen Vollendungszustand schüdert Philon hier als einen Rausch, der nüchtern genannt wird, weil er durch keine irdische, sondern eine himmlische Substanz erregt ist und daher den Verstand nicht trübt, sondern im Gegenteil zur höchsten Erkenntnis befähigt. 1
2
Legres a l l e g r o r i c a e I § 8 2 f. I 6 0 BT.
In seinem großen allegorischen Genesiskommentar deutet Philon bei Gelegenheit der Erklärung der Paradiesströme, an deren Gestade nach der biblischen Erzählung Gold und Edelsteine gefunden werden, den Saphir als Symbol des Asketen und identifiziert mit ihm die historische Gestalt des Issachar, dagegen faßt er den Rubin als Allegorese des Gott lobenden und dankenden Typus (tpöTüo? ££oy,oXoYoi)|j.evo<;), der in der biblischen Erzählung durch Juda versinnbüdlicht wird . Dieser Typus ist im Gegensatz 3
4
Sxpato?,
das
in
seiner D o p p e l b e d e u t u n g
G ö t t l i c h e d e s T r a n k e s a n d e u t e n soll
zugleich
(äxpato?
das
d a n n b e z e i c h n e t i i Äxpatov s y n o n y m m i t xö liche.
Philon
S, 20,
1 und 1
In
gebraucht
des
S. 101) o d e r Dionysos
Wort
oft in
dieser
wie
i. ungemischter
das
Wein,
seit A n a x a g o r a s
das
Gött-
Doppelbedeutung,
s.
unten
öfter).
eine andere — realistische — Sphäre
berauschenden deutung
das
Berauschende
bedeutet
Quellen Wassers
im
die Berichte
(Material
gehören
die Mitteilungen
von
i n d e r L i t e r a t u r ü b e r N a t u r w u n d e r , s. N i n c k , D i e B e Kult
und
Leben
v o n den in
bei Bauer,
Wein
der Alten
(Philo!. Suppl. X I V , 2
verwandelten
Johannesevangelium
2
zu
Wasserquellen
Joh 2
i a
).
Auch
V o r s t e l l u n g v o n d e n Q u e l l e n b e g e i s t e r n d e n W a s s e r s ( s . u n t e n S . 43, 5) i s t
des die fern-
zuhalten. 2
S. B o u s s e t - G r e ß m a n n
s. v . S o p h i a
S . 347 f.
397 f.,
Leisegang
3
S . l e g . a l l e g . 1 § 83 &axfjrq? § 84 «OVOÜVTS.
4
D i e Allegorese
entwickelt.
67 f.,
Pauly-Wissowa
S p . 1031 f., s. u n t e n S . 56.
ist aus
der hebräischen
Etymologie
des Namens
Juda
Die
x a l vntpäXio? (liÖ-n b e i P h i l o n
II
zum asketischen, dessen Kräfte im Kampf gegen die Materie absorbiert werden, körperlos (§ 82 ofoXoc xat sta^n-atos, die Worte stehen synonym), er erglüht in der Inbrunst seines Dankgebetes im reinen, rubinfarbenen Feuer und ist voll von einer nüchternen Trunkenheit . Diese Allegorese ist in der knappen Fassung aus sich heraus in ihrer wahren Bedeutung leicht mißzuverstehen und bedarf der Erläuterung durch andere philonische Stellen, an denen der gleiche Gedanke breiter ausgesponnen ist. Zuerst zeigt die Gleichsetzung des Juda mit Isaak (§ 82), daß Philon hier den Typus der vollkommenen Natur meint. Dazu stimmt, daß auch Isaak von Philon körperlos genannt wird und seine Gottesbegeisterung in der oben (S. 8) angeführten Stelle mit einem nüchternen Rausch vergUchen wird. Außerdem deckt sich die Schilderung der Ekstase des Juda mit der breiteren Darstellung, die anläßlich der Erklärung der Hannaerzählung von Philon gegeben wurde . Charakteristisch für die Knappheit in der Formulierung dieser Stelle ist, daß das Oxymoron nüchterne Trunkenheit hier ohne jede Vorbereitung fast im technischen Sinn zur Bezeichnung des Enthusiasmus verwandt wird . Dieser 1
2
3
4
1
D i e Stelle lautet in wörtlicher U b e r s e t z u n g :
p r e i s e n d e n . . i s t e i n ' R u b i n ' ( s . E x 28
1 7
d e n n d e m L o b p r e i s e n d e n ist d i e F a r b e Gott erglüht
und einem nüchternen
f.) . .
»Juda . . der T y p u s des Lob-
E r ist stoffios u n d k ö r p e r l o s . .
d e s R u b i n s eigen, d a er i m D a n k
Rausche hingegeben
ebyap'-vüt
y,a\ u,sd-6st vr\v v-fjtpouoav uifl-nv).fl l£ou,oXoTecod-at u n d sbyaptaxelv
synonym
(s. P h i l o l o g u s
69,
384)
vgl. auch
leg. alleg. I
zu
i s t (nsn6pu>xat f * P * § 80:
v
stehen
e5o|j.oXofsttat
eu^apiarwöic. In
diesem
Abschnitt
unterläuft
Philon
eine
Ungenauigkeit.
Er
nämlich bei der Gegenüberstellung der beiden T y p e n J u d a und Issachar s e i t s d i e K ö r perl o s i g k e i t d e s J u d a m e h r m a l s
( s . § 82
u n d 83),
a b e r d i e V e r ä n d e r u n g s e i n e s K ö r p e r s , d e s s e n O b e r f l ä c h e (ypatä) der
Farbe
des R u b i n s erglüht,
ein physisches P a t h o s z u erklären,
überhaupt
d a ß Philon
Individuum dachte,
hier
ohne
zu beachten,
n i c h t m ö g l i c h ist.
nicht an
d a ß für
einer-
schildert
dann
b e i m B e t e n in
den
Körperlosen
Dieser W i d e r s p r u c h ist so
den abstrakten Typus,
dessen Gebetsekstase
betont
er ganz ähnlich
sondern a n ein
wie die der
Hanna
beschrieb. 2
A n d e r e S y n o n y m a für Isaak
I i § 59 I 78 M , d e s a c r i f . g a n g 149, 6.
A u c h die Allegorese des Issachar
wichtigste Repräsentant 3
d e s asketischen
V g l . d e e b r . § 147 I 380 M s.
wie die des J u d a 4
s. b e i S i e g f r i e d a. a. O . 270 f.
A b e l i s e t c . § 5 f. I 164 M .
Eine
v g l . leg. alleg.
A n d e r e Stellen bei Leise-
ist m i t d e r d e s J a k o b , d e r d e r
T y p u s ist, zu identifizieren. o b e n S. 4 .
Auch
Hannas
Ekstase
ist
Gebetsekstase.
verwandte
Schilderung
pneumatischer
Vorgänge
gibt
Philon
in
e i n e r a n d e r e n A l l e g o r e s e ( d e s o m n . I I § 67 I 667 11 v g l . d a z u q u i s r e r . d i v . § 309
I. Teil
12
I.
Kapitel
körperlose Typus, der für Philon den höchsten Typ der Frömmigkeit darstellt und durch Isaak und Juda repräsentiert wird, ist, wie Reitzenstein nachgewiesen hat, identisch mit dem Pneumatiker der gnostischen und frühchristlichen Literatur. Diese Erkenntnis Reitzensteins findet durch die bei der Interpretation der Hanna allegorese gewonnenen Ergebnisse volle Bestätigung, denn auch der durch die Hannagestalt vertretene Typus, dessen Ekstase mit den gleichen Worten wie die des Juda geschildert wird, gehört (s. oben S. 4) der Klasse der Pneumatiker an. Damit ist der pneumatische Charakter des mystischen Zustandes, der mit dem Ausdruck jx&h/ V T j y ä X t o c bezeichnet wird, und die innere Zusammengehörigkeit der Hanna-Isaak- und Juda-Aliegoresen erwiesen. 1
Q u o d o m n i s p r o f u s ü b e r a i t § 1 2 f. I X 4 4 7 M .
In der exoterischen Schrift über die Freiheit des Weisen, die in der Form eines stoischen Lehrvortrages gehalten ist und für die Phüosophie werben soll, ruft Philon die Jugend auf, sich der Obhut der Philosophen anzuvertrauen und schließt an diese Aufforderung folgendes praeconium sapientiae an: »Da nach dem hocherhabenen Piaton 'der Neid außerhalb des Götterzuges steht (Phaidr. 247a)', das Göttlichste und die Allgemeinheit Liebendste aber die Weisheit ist, so verschließt (oüyxXetst) sie niemals die Stätte ihres Denkens (cppovTLanjpLov), sondern öffnet sie weit und nimmt stets die, die es nach ihren süß mundenden I 5 1 7 M ) , in d e r er d i e E r z ä h l u n g d e s L e v i t i c u s ( r o ) v o n d e n Priestern
Nadab
E
und
Abiad,
die wegen
Altarflamme
eines Verstoßes
verzehrt wurden,
gegen
kühn zum Lobe
die Opfervorschriften
von
Philon berichtet, d a ß die K ö r p e r der beiden Priester durch
die I n b r u n s t ihres
G e b e t e s v o n d e r h e i l i g e n F l a m m e v e r z e h r t u n d i h r N o u s { § 72 s a g t e r lose Seele« dafür) in»ätherischen Glanz«
der
der beiden Leviten umdeutet. »körper
(quis rer. d i v . § 30g: i n heiliges F e u e r ) ,
d. h . in d a s — n a c h d e r stoischen A u f f a s s u n g — h i m m l i s c h e E l e m e n t v e r w a n d e l t worden
seien.
gewordenen
Die philonische Schilderung
Beters deckt
sich
mit
in d e r h e i d n i s c h - g n o s t i s c h e n u n d
des körperlosen, ganz zur
Flamme
Schilderungen pneumatischer Begeisterung
frühchristlichen Literatur.
Der Pneumatiker
w i r d h i e r e b e n f a l l s a l s k ö r p e r l o s b e z e i c h n e t (s. R e i t z . M y s t . S . 332), s e i n P n e u m a l ö s t sich i m G e b e t v o m K ö r p e r u n d w i r d g a n z zur F l a m m e (s. Reitz., H i s t . M o n . und
H i s t . L a u s . 1 9 1 6 , 56, 6. 6 i , 5. 2 1 0 f . ) .
literarischen
Schreibweise
das
nur
in
der
Philon meidet entsprechend seiner Volkssprache
P n e u m a m ö g l i c h s t ( s . R e i t z . M y s t . 3 1 7 f. u n d L e i s e g a n g dafür
Nous oder 1
gebräuchliche
121 f.) u n d
Psyche.
M y s t . 320 f. u n d H i s t o r i a M o n a c h . s. v o r i g e A n m .
Wort
gebraucht
D i e ö-eio * a i vYjpäXtot; pi^-y] b e i P h i l o n
13
Worten (izoxi^m X ö j - o w ) dürstet, auf. Sie gießt ihnen in ver schwenderischer Fülle ( Ä c p ^ - ö v u ) ? ) das Quellwasser ihrer unvermischten Lehre (äxpärou 6t8aaxaXiac) hinzu und überredet sie, sich der nüchternen Trunkenheit hinzugeben ( { i s t r u s t v rJjv Philon preist hier die Gemeinnützigkeit der wahren Weis heit, die nicht ihre Lehren eifersüchtig verborgen hält, sondern, wie es ihrer göttlichen Abstammung geziemt, ihren unerschöpf lichen Reichtum an die Jünger neidlos verschenkt, und ver gleicht kurz darauf (§ 13) die innere Wandlung der zu ihr Be kehrten mit der der Mysteriengeweihten . Die Weisheit selber wird von Philon als mythische Person geschildert: sie sitzt in 1
1
Daß
hinter
diesen
Mysterien verbirgt, wahre in
Mysterium
der
er
einführen
verbis
260 M :
oder
die
tragt,
damit
eingeführt ist,
werden warum,
helfen, i n d e m allen
Polemik
m a c h t eine
heidnischen
F i n s t e r n i s a b (au-pXeiaäiievot)
s t a t t allen zu
eine
gegen
die
griechischen
andere
als
wichtige Stelle
TeXetai b e k ä m p f t .
De
das
deutlich, spec.
leg,
» K e i n e r d e r J ü n g e r u n d A n h ä n g e r M o s i s soll in M y s t e r i e n
schön und förderlich tiefer
sich
stolz seine — jüdische — Philosophie
gegenüberstellt,
expressis
I § 3iQff. I I
Worten
denen Philo
( L X X Dtn ihr u
kJ)
1 7
schließt
d nützet so nur
n
ihr auf offenem
d i e freie
23
Mysten,
Teilnahme
an
Markt
. . denn
ihr
wenn
in
drei o d e r vier M e n s c h e n , eure nützliche
einem
dies
euch zusammen
besseren
und
Lehre
vor
glücklicheren
Dasein e r m ö g l i c h t w e r d e ; d e n n d i e M i ß g u n s t l e b t fern v o n d e r T u g e n d . . . . W e r gemeinnützig wirkt, der trete offen hervor, u m . . den Versammelten zu damit
. . diese . . als
Zuhörer
sich
an
den
süß
mundenden
notifj.(uv) e r q u i c k e n , d i e d e n S i n n . . zu e r f r e u e n p f l e g e n . « wie
eine A u s l e g u n g
der
kurzen Andeutungen
Das Sichabschließen und den gleichen W o r t e n
in
nützen,
Worten
(Xö-fuiv
D i e W o r t e erscheinen
der Schrift
quod omn, prob.
die Geheimkrämerei der Mysterien wird beidemal
mit
getadelt.
D a s W o r t äf&oytuc w i r d an d e n b e i d e n zitierten Stellen i m d o p p e l t e n gebraucht,
1. i m A n k l a n g a n d a s P h a i d r o s w o r t ,
zitiert, d a s a n d e r e ist,
2.
Geheimkulte das keinen
sich
s
<
für
nur
den Worten
(p^ovo? äpsriji;
»im Überfluß".
Der
an wenige richten,
Propagandaliteratur
Heinemann,
— Die Anhänger
verbreitet,
Poseidonios'
( s . S. 12)
Sicüv/.oTat
Sinn
wörtlich
umschrieben
daß
die
heidnischen
die Lehre
des
Judentums,
offen vgl.
metaphysische
der Lehre Moses' werden
weihten der heidnischen Trugmysterien
Vorwurf,
dagegen
»Neid« k e n n t , allen Wissensdurstigen
hellenistischen 17- si
Mal mit
metaphorisch
das einmal
steht, ist in d e r j ü d i s c h Sap
Sal 6
Schriften
2 a
I
in bewußter Antithese
.
g B
7
1 S
.
1 6
1921, zu d e n
als d i e w a h r e n M y s t e n b e z e i c h n e t .
.
150. Ge Uber
d i e j ü d i s c h e R e l i g i o n als w a h r e P h i l o s o p h i e v g l . B o u s s e t - G r e ß m a n n
S. 438.
Philon
Philosophie
schließt
sich
hier
der
allgemein-griechischen
Polemik
der
454.
s e i n e r Z e i t a n , d i e i h r e W e i s h e i t i m G e g e n s a t z zu d e r d e r W i n k e l m y s t e r i e n d a s allein w a h r e M y s t e r i u m b e t r a c h t e t . S u p p l . 18, 288,
A g n . T h e o s passirn u n d
S. E d . N o r d e n , J a h r b . f ü r c l a s s . I. H e i n e m a n n ,
Poseidonios I
121,
als
Phil. 5.
I. Teil
14
I.
Kapitel
ihrem ^ p o v t t a t f j O i o v , dessen Tore weit geöffnet sind, empfängt und bewirtet die nach Wissen Dürstenden mit einem Trunk aus dem Kelch ihrer Lehre , der nüchterne Trunkenheit verursacht. Dieses Gleichnis mit all seinen charakteristischen Einzelzügen ist aus dem berühmten 9. Kap. der Proverbia entlehnt. Hier heißt es: »Die Weisheit baute sich ein Haus und richtete sieben Säulen auf. Sie schlachtete ihr Vieh, mischte ihren Wein in einem Mischkrug (sl? xpai^pa) und bereitete ihren Tisch, sie sandte ihre Sklaven, indem sie mit lautem (feierlichem ? ) Heroldsruf zum Trunk aus dem Mischkrug aufforderte. Sie sagte: Wer einfältig ist, setze sich zu meinem Mahl, und den Unverständigen sagte sie: Eßt von meiner Speise und trinkt den Wein, den ich euch gemischt habe. Laßt die Torheit, damit ihr auf ewig herrschet und sucht die rechte Vernunft und lenket (wörtlich: richtet auf) mit Verstand eure Erkenntnis.« 1
2
3
4
Die Ausgestaltung der Einzelmotive dieses Proverbiagleichnisses durch Philon ist für sein Verhältnis zur älteren jüdischen Sophialehre bezeichnend . Mit der Erweiterung der biblischen 4
1
Der Hinweis Reiters
Erklärung Piaton
des
Ausdrucks
(testim. \6fot.
edit.
(s. a u c h P h i l o n l e g . a l l e g . I I
wandt wird.
Erst Prov 9
und
B
maior.)
itöxi[ioi g e n ü g t
auf Plat. Phaidr. nicht,
da
die
§ 32 I 72 M ) i n g a n z a n d e r e m
Jes
S i r 24
243 d
(iE s c . TTJV ao<j>iav Ixt Suji^aouatv v g l , a u c h d e n A u s d r u c k kaxiöiv \6ftav, bei
P l a t o erscheint) erklären
die U m d e u t u n g
der philonischen
a
Die Übersetzung legt den Septuagintatext
3
S. u n t e n
4
Für
Eindruck
die Tatsache,
d a ß in sucht,
der vorliegenden Schrift
als
sei
Die protreptische Tendenz,
v e r b i e n allein, Die
der Verfasser
prob,
gedichte ähneln
zugrunde.
Philon
nicht
nur
sondern die
für
die
die die
als
gehört,
icpbq t o ö e
haben
philonische
vson?,
die
aus den
Spezies
jüdischen
der
gutes
kennzeichnet,
Vorlage nachgewiesene Partie
der
den
(siehe
Stelle ein
Stelle
g a n z e j ü d i s c h e önoft-nxeit-Literatur sich
bewußt
des Traktats Jude
g r i e c h i s c h e n iipoTpsiccwoi rcpis tptXoooiptav, z u d e r e n
omn.
reivovres
der öfters
S. 133 u n d P h i l o d e a g r i c . § 1 1 2 I 3 1 7 M .
zu v e r m e i d e n
ist b e k a n n t l i c h
ver
Metapher.
des Vaticanus B
W e n d l a n d i m A r c h . f. P h i l . I 5 1 5 t ) , g i b t d i e o b e n b e h a n d e l t e Beispiel.
bei
Sinne
( o l saS-ioviss fie . . . x a l
a i
zur
Metapher
der
Pro-
charakteristisch.
G e n o s die Schrift
quod
alten
Lehr
poetischen
Weisheitssprüchen
in
der
Form
( v g l . J o s . c . A p . I § 40, d e r d i e s a l o m o n i s c h e n S p r ü c h e 6itoS^)Wxi x o ö ßEou
n e n n t ) , e n t w i c k e l t u n d b e w a h r e n n o c h in d e r P r o s a f o r m d i e C h a r a k t e r i s t i k a alten
p o e t i s c h e n V o r b i l d e r (s. P . W e n d l a n d , A n a x i r n e n e s v o n L a m p s a k o s
S . 81 f . ) . die
Sowohl
Anrufe
an
der jüdischen knüpft,
die
der
Sophia
andrerseits
jüdischen
Jünglinge in
wie
der griechischen
eigentümlich.
an d i e T r a d i t i o n dieser
Schrift
der mit
sophen v o r das griechische F o r u m tritt,
Philon,
der
Literaturgattung einerseits
als
sind
Lehrer
jüdischen Chochmaspekulation der
Haltung
verschmilzt
an
eines
stoischen
der oben
der 1905
an
Philo
angeführten
D i e 9-eia x a l vijqM&Xtog u i & Y ] b e i P h i l o n
15
Schilderung von der Speisung und Tränkung des WeisheitsJüngers durch eine Beschreibung der berauschenden Wirkung des kredenzten Tranks fügt Philon der alten jüdischen Weisheitsspekulation einen fremdartigen, mystischen Gedanken bei . Damit verwandelt er das biblische Gleichnis, ein Produkt realistischer Volksphantasie, zu einer spirituellen Allegorie, die den geistigen Vorgang der mystischen Erleuchtung des Menschen durch die göttliche Sophia veranschaulicht . In dieser Umgestaltung altjüdischer Vorstellungen prägt sich die Wandlung der jüdischen Sophia zur mystischen Gnosis und die vermittelnde Stellung Philons innerhalb dieses Prozesses aus . 1
2
3
Stelle
d i e in
veooq
(s.
beiden
quod
Literaturen
omn.
veorni« . . . naiöels
prob.
mit Worten
6
und
miteinander
v
Gedanken,
die
v6ao
und schildert die hellenische Philo-
aus der jüdischen Sophialiteratur
in der Weisheit Saloraos
S a l o m o s 1 9 1 3 / 4 , 102 f. u n d 3
s. F . F o c k e ,
Die
ent-
Unterschied
zwischen der
also bei P h i l o n d e m gleichen
naiven
Gleichnisdichtung
Jesus Sirach usw. auftritt,
S y m b o l d e u t u n g P h i l o n s ist s c h a r f zu b e a c h t e n . schen Gleichnis Jes 1
«ix /]?,
das
mit
voca ( v g l . 1 5 ahxov u n d
xüiV
1 3
. . .
dem
« t r ä n k e n « w i e "f3UJ!"j beider Bedeutungen 3
hebräischen
E*,
v l
"
o e
der Spiritual istischen
u-eftöaxst
wird
machen«
des Gastmahls
Urtext
ab.
Umdeutung '
Weisheitsspekulation,
und
S o fehlt a u c h in d e m
&.pxo\>
fiEfroaxeiv
»trunken
Spirituali-
Dieser prinzipielle
der
a ö x o u ? tticö
fast identisch erscheint,
d e r L X X in b e d e u t e n d e m
a u f einer freien ftiäauxe ev f
cotpia)
<JJÜ>JJLLSL abxbv
Verb
Weis-
die
realisti-
x
spirituelle
ouveostu^ x a t 5§
6iro-
aofiac,
TEOTIOEI
( / . e S - ö o x o v t a oe ÄICÖ xmv sowohl
das
übersetzt;
hebräische
über
die
ifa-
rj]5ü5n =
Vermischung
s. u n t e n S. 122, 1 ) .
Die Schilderung
Übersetzung
v.ai (vj
: BÖXöffjaov xbv noiTjoavca e s x a i Mit
auToü.
] B
d e m philonischen
*5] a o f t a
a
35
Sir 1
der
L e i s e g a n g 69 f.
D a s Proverbiagleichnis unterliegt
w i e sie in d e n P r o v e r b i e n ,
altjüdischen
Entstehung
sierungsprozeß wie die Erzählungen des gesamten Penlateuch.
von
a£tov
voTjoate . . . o i . . .
"Über d e n g l e i c h e n P r o z e ß e i n e r m y s t i s c h e n U m w a n d l u n g d e r
Sophialehre
vom
15
§
sind. 1
heit
xobq
ä r c o o t p o y a l npb$
ävSpwv 6u.tVf]TGtt
äTtoXetnete &ypocüv/]v m i t q u o d o m n . p r o b . § 12 . . .
fl
«JIÜXTJ?, &rcai!äeuaiav äituKjaoÖm) sophie
Motive der aoftüv
~{EVÖ\LSVOI.
ava&eevai . . .al tütv VEÜJV tyoyai P r o v 8
CtitaEScyxoi; v g l . P r o v 9
lehnt
konstanten
§ 12:
So
der Weisheit P r o v 9 j —
beruhen
die W o r t e
des hebräischen
oüveow a u f a n d e r e n
e
weicht
in
der
Maße und auf ganz eigentümliche Weise jxexä 6<JJY|XOÜ
x.t\p6-(ii.axo<;
Originals und der Ilalbvers naxop-
Lesarten
([is-ca — "'ES ^y,
nYjpÜY[<.aio? - • rYl|5 v o n N~j5 [ v g l . P r o v 8
L
richtige Übersetzung lautet: auf der H ö h e der Stadt.
l
U<JIY]).OÜ = - " ?3TnB
xf]p6?eti; =
iO]?n],
Auch L X X Prov 9
Die 6
ist
1
d e r A u s d r u c k m i ß v e r s t a n d e n . KaTopfrüiaare i s t Ü b e r s e t z u n g v o n ^ U ) " s t a t t ^ " l l p N , iv fvliiaei v o n P5HS1 s t a t t ' S p H S ) , "Iva elq xbv ulüiva ßaatXEÜc*/]«, d a s d e r V a t . B [Sin.
N
C"nrf)oate ßcttKjfjTat
übersetzt fpövqaiv
dagegen und
fügt
wörtlich zur
a n ] , ist U m d e u t u n g d e s
änoXeinete
ätppoolivnv, Iva
xai
membr.
Xva
1T11, d a s d e n D i e s s e i t s l o h n
des
Vervollkommnung hebräischen
hat
C-fjoBatoct,
des
parall.
i6
I. T e i l
I.
Kapitel
Die Erklärung des Oxymoron ergibt sich aus dem Vergleich langen L e b e n s bezeichnet, ins ?bv
alihfa
fdioiv
Baussets
Eschatologische.
. . VJ)U.<{iovtat
tö
(Bousset-Greßmann,
der Begriff des > Reiches«
V g l . S a p Sal 5
ßa<s&eiov XYJ?
S, 2 1 5 , 2)
verblaßt
und
zu
eürcpeiceiac.
dieser
mit
: 8t%«ioi 5e s\q
t s
Die
Ecmerkuag
Sapientiastelle,
d e m des
daß
hier
»ewigen Lebens« gleich-
g e w o r d e n sei, charakterisiert zugleich die Ü b e r s e t z u n g der Proverbiastelie. Wortlaut
vgl. noch
Sap
Sal 6
und
S l
S a p Sal 3
Dan
g
7 „ .
Über
s c h a f t d e r f r o m m e n i n d e r QankeLa tfeofl s. B o u s s e t - G r e ß m a n n
S, 2 1 6 ,
dem
wie
sind
die
{^tvjoa» Ausfall
Worte
e!? *part)pet
und
etil
v.pavrjpa
ypövTjotv ( d a s G e s e t z d e s P a r a l l e l i s m u s dieses
Gliedes im
hebräischen
XeyoDa«
membrorum
Original
D e r griechische Übersetzer b e m ü h t
Kanten
Fügung
der
Gesetzen
hebräischen
der
Feststellung LXX,
griechischen auch
the
Old
Testament
»Jitcrary phrases die
R.
text
von
de
x
griechischen
Lagardc, und
ist nicht haltbar, er
der
erklärt.
die
da
der
öfter
Proverbiaübersetzung
ein
wichtiges,
Stadium
ich
nach
einer
Grammatik
in
den
allgemeine der
Grammar
of
Gruppe
der
die
G r u n d l e g e n d sind hier
der
Proverbien^
Text v.
a
wird.
zum
betrachten.
übersehen
Auch
Ur-
griechischen
zu
033
nicht glauben,
(Leipzig
hebräischen
an
sei,
christliche
für die v o r l i e g e n d e
W i r b e s i t z e n in d e r g r i e c h i s c h e n
bisher übersehenes D o k u m e n t Nähere
aus
einem
Untersuchungen
vorbehalten.
B e s o n d e r s auffällig ist n u n , rung des G a s t m a h l s
die
Thackeray,
des j ü d i s c h e n H e l l e n i s m u s -
JD d i e s e r R i c h t u n g b l e i b e n
im
sich o f f e n b a r ,
seiner U n t e r s u c h u n g e n
xpomjp z w e i m a l e r w ä h n t kann
einen
Diese
Bemerkungen
daß im hebräischen
annimmt,
Worte
ohne S t ü t z e
Abweichungen vom
Meine
Außer-
verbietet,
Gedanken
die Froverbia
Stelle sprechen s c h o n die Fhilonzitate dagegen. vorgeschrittenen
zu
bei
Übersetzung
f. sind a l s E r g ä n z u n g
Lagardesche Vermutung, die
und
wo
die
stilisieren.
Prolegomena
[ T 9 0 7 ] 248
G r c e k 1 13 f.,
zur
notiert
Text von Prov 9
Zusätze,
und
zu
aod free renderings« eingereiht w e r d e n .
Paul
genau
Meister,
XXIX
in
»Anmerkungen
1863)
Die
bei
Wiener Studien
abzuschleifen
Literatursprache
Herr-
die
anzunehmen)
U r t e x t frei h i n z u g e f ü g t .
Zum
die
d a ß in d e r g r i e c h i s c h e n U m s e t z u n g d e r S c h i l d e -
der Weisheit der
Krater,
d e r a n sich n u r e i n
notwendiges
Z u b e h ö r z u m G a s t m a h l d a r s t e l l t , fast a l s S y m b o l i n d e n V o r d e r g r u n d r ü c k t
und
die A u f f o r d e r u n g z u m K r a t e r m i t d e m festen T e r m i n u s der griechischen Mysterienr e l i g i o n e i n K-f)pofu,a g e n a n n t
wird,
( Z u m W o r t e v^pof^jx
W ö r t e r b u c h z u m N T v o n Freusehen-Bauer, E b e n s o ist b e m e r k e n s w e r t ,
Griech.-deutschcs dort Literatur.)
daß d a s M o t i v d e r S p e i s u n g z u r ü c k t r i t t u n d die A u f -
forderung, a m Mahl der Sophia, das aus Speise u n d n i c h t £rc: jroröv x a i Tpop-fjv, litt ^p&itsCav oder W\ TYjpa xaXeiv l a u t e t .
s.
2. A u f l . s, v . v.fyaffi.a,
Trank besteht,
Baita
x«),etv,
teilzunehmen,
s o n d e r n kn: xpet-
W e n n m a n b e d e n k t , d a ß diese Stelle die älteste
Propaganda-
r e d e d e r j ü d i s c h e n S o p h i a v o r d e m g r i e c h i s c h e n F o r u m d a r s t e l l t , wird d i e V e r mutung,
d a ß d a s M o t i v d e s v.-fjpoYfta v o m
sichtlicher Konkurrenz
zum
x-Jjpu'fjJ.a
vom
xpürijp ( s c . <3o
r e l i g i o n e n frei e i n g e f ü g t ist, n i c h t u n w a h r s c h e i n l i c h
der
griechischen
klingen.
ab-
Mystericn-
(Über den xparqp
d e r g r i e c h i s c h e n M y s t e r i e n vgl. D e m o s t h . d e Corona § 25g, 3 1 3 R e i s k . : x p a i f j p i Cooaa
und
das
Scbolion
t . I I p . 692 p a r o e m . G o t t :
z u r S t e l l e ; C l e m . A I . protr. I I 2 1 ; A p o s t o l i o s 17,
28
i p i r o D xpccrijpos EfsÖ3ü> * i n t i t i v u,BU,of|u,£V(uv tä. TBXBIÜ-
xaxo. %a\ aio-CYjpiwÖEawca, v g l , A . D i e t e r i c h , M i t h r a s l i t u r g i e
170 f. 2 1 3 / 4 .
S.a.
die
D i e &eioc x a i w[Qakto
bei Philon
17
der Proverbienstelle mit der phiIonischen. Der Trank, den die Sophia in ihrem Kelch kredenzt, kann nicht irdische Trunkenheit, die seit jeher als ein Symbol der Unvernunft galt , sondern als Elixier der Jüdischen Weisheitslehre, deren spezifische Eigenschaft nach Philon die Nüchternheit ist , nur eine nüchterne Trunken heit bewirken. Das biblische Gleichnis vom xpanjp der Weisheit wird von Philon an mehreren Stellen in Beziehung zu seiner Logos lehre gesetzt und auf eigentümliche Weise weiter ausge1
2
3
v o n Mysterienvorstellungen beeinflußte Schilderung der Taufe imKrater — zu d e r ü b r i g e n s d i e v e r w a n d t e s p i r i t u a l i s t i s c h e
des Nous
Schilderung des Kratersakra
m e n t s i n d e r P i s t i s S o p h i a s. u n t e n S . 93 z u v e r g l e i c h e n i s t — c o r p . H e r r n . I V [ s . K e i t z . P o i m . 214, 1 u n d Hermes
Trismegistos,
F. B r ä u n i n g e r ,
Berl.
Diss.
einen großen mit N o u s gefüllten b e i g a b und diesem befahl, zur Taufe Die ist
im
zu
die heftige
Polemik
Philons
zu d e n S c h r i f t e n
w o berichtet
KrattSr h e r a b s a n d t e ,
wird,
wie
des
Hermes
i h m einen Herold (x^put)
« d e n M e n s c h e n f o l g e n d e s z u v e r k ü n d e n « 1.folgt A u f r u f
zwischen
L X X Dtn
einweihen und
18],
Krater]).
Rivalität
durch
Untersuchungen
1926,
23
lassen,
1 T
in
Judentum
,
wo
den
der vor
das
und
griechischen Philon
griechischen
V e r b o t sich Text
verfaßten
selbst (vgl. d e spec. leg. I
in
die
Mysterienreligionen heidnischen
interpoliert
ist,
Weisheit Salomos ( i 4
§ 3 1 9 I I 260 M [ z u D t n
S . 13, 1, a n d e r e S t e l l e n b e i W o n d l a n d , P h i l o n
TeXerai
sowie 23
durch
a a
f . u. ö . )
1 7
] zitiert
u. d . k y n . - s t o i s c h e D i a t r i b e
1895,
41 f.) b e z e u g t . D e r Ü b e r s e t z e r d e r P r o v e r b i a , d e r d i e L e h r e d e r j ü d i s c h e n W e i s h e i t im
Gegensatz
zu
der
der
griechischen
als
wahres
Mysterium
schildern
ü b e r t r ä g t a l s o zu d i e s e m Z w e c k d i e M o t i v e a u s d e m g r i e c h i s c h e n auf die Schilderung des jüdischen heit wird
z u m !epo*fjpo$, d e r
Gastmahls
das
die
Einweihung
der jüdischen
der Weisheit: der B o t e der Weis
die Neugeworbenen zur Initiation
d e r jüdischen S o p h i a geleitet, und d e r T r u n k heiligt.
Die
will,
Mysterienkult in d i e W e i h e n
aus d e m Krater z u m Sakrament,
Polemik gegen
die Mysterien
und
das
Lob
S o p h i a a l s d e r w a h r e n TeXsrq i s t a l s o n i c h t e r s t v o n P h i l o n ( o d e r
d e m V e r f a s s e r d e r S a p S a l s. 6
a a
u. ö . ) selber, s o n d e r n b e r e i t s d u r c h
den Über
s e t z e r d e r P r o v e r b i e n a u s d e r g r i e c h i s c h e n p h i l o s o p h i s c h e n L i t e r a t u r ( s . S. 1 3 , 1) entlehnt worden.
Diese griechische Übersetzung
stellt d a m i t d i e erste
Etappe
a u f d e m W e g e der A n g l e i c h u n g der jüdischen Sophialehre an hellenische stellungen
dar.
Über das
Verhältnis
der
jüdischen
und
griechischen
Vor
Sophia
u n d die Bedeutung der jüdischen Sophiaspekulation
für d i e P r o p a g a n d a
unter
den
Smend
756 f.
Griechen
vgl. Friedrich
P o c k e , a. a. O . 101 f.
GGA
D a s B u c h Moritz Friedländers (Griechische Philosophie im A T . in
die
Psalmen-
schaftlichen
Wert
und
Weisheitsliteratur,
(vgl. zur
Kritik
Berlin
Sellin, D i e
1904)
ist
1906,
EiDe Einleitung
ohne jeden
Spuren griechischer
wissen
Philosophie
i m A T , 1905). 1
S. u n t e n S. 76.
3
3
Ü b e r die häufige Identifizierung
S. S. 3. 4 des Logos
6,
3.
und
der Sophia
bei Philon
s. S i e g f r i e d a , a. O . 2 2 2 L ; Z e l l e r I I I , 2 ^ 420, 5 ; B o u s s e t - G r e ß m a n n S. 345; I. e w y , Sobria ebrietas
2
Brehier,
18
I. Teil
I.
Kapitel
führt. So wird der Hohepriester, das Symbol des göttlichen Logos, des Mittlers zwischen Gott und Mensch, einmal als Mundschenk Gottes bezeichnet, der zum Dank dafür, daß er den Trank der nie versiegenden göttlichen Gnade genießt, den Kelch zum Trankopfer mit der berauschenden Essenz des Logoswernes erfüllt. Die Stelle lautet: »Wer ist nun der Mundschenk Gottes? Der das Trankopfer vergießt, der in Wahrheit Hohe priester ist , der den Zutrunk der ewigströmenden Gnaden gaben entgegennimmt ( T i p o i c ö a s n ; . . . Xocu,ßävet) und ihn als Gegengabe darbringt, indem er den ganzen Opferkelch voll 1
2
3
Les idees philosophiques et
r&igieuses de Philon d'Alexandrie,
Paris,
2. A u f l .
1 9 2 5 , 1 1 5 ; L e i s e g a n g 67, 3 u . 140 u n d P a u l y - W i s s , s, v . L o g o s S p . 1 0 6 9 — 1 0 7 4 . L. Cohn, Zur Lehre v o m L o g o s bei Philon, 70. G e b . , 1 9 1 2 , 326, 1
Das
4 und
geschieht in der Schrift d e somniis II
legentlich der
allegorischen
schen Hofmundschenk, schluß
an
Erklärung
der
die Erklärung
mit
der
Josef
Festschrift
zu H . Cohens
§ 183 u . 190 I 683 f. M
biblischen Erzählung
im
des Traumes
d o p p e l t e allegorische D e u t u n g a
Judaica,
327, 1.
vom
ge
ägypti Im
An
v o m Weinstock gibt Philon dann
Gefängnis zusammentrifft.
eine
d e r «JMKXOS i n b o n a m e t m a l a m
partem.
S . u n t e n S . 2 1 , 5.
3
Logos
Z u m A u s d r u c k n p o n o o e i ? XajißävBtv s, u . S. 30, 7. nicht
Glauben
genannt,
weil er
einen Trunk
an d i e Bedürfnislosigkeit G o t t e s
seiner Funktion
Mundschenk wird
kredenzt — das
würde
widersprechen — sondern
D a r u m h e i ß t er a u c h orcovßoipopoi;.
des Symposion
(vgl. auch
über die gleiche Funktion
de
somn. II
der dem
weil
a l s H o h e r p r i e s t e r (s. S . 21) d i e W e i n s p e n d e n v e r g i e ß t
ist sakraler T e r m i n u s ) . Leiter
Gott
er
in
(olvoxoetv
Z u m L o g o s als d e m
§ 2 4 9 I 6 9 1 M ) s. o b e n S . 13 f.
d e r S o p h i a ; v g l . a u c h O d e n S a l o m o s 1 9 , 1 f. ( s . u n t e n
S . 82 f . ) . Im von
Hinblick auf
den
Proverbia
durchlaufen IL
H.
hat,
logen
und
Prozeß
angeführt:
in
«Für
im
islamische
der
Aufbau
und
und
an
vom
den
unermeßlichen und
ihr
1925,
des
Abstand
Denken
—
192 f . )
einen
Kultur
stehen,
philosophischen
(ist
Gedankens
nicht
von
oder religiösen Sinn losgelöst werden.«
hier
in
eröffnen,
lösen
und
Begriffsbildung
Symbolen
festgehalten
ursprünglichen,
der dem
von
ausge
infolgedessen v o n der D i c h t u n g
ihrem
ein)
aus
als Sinnbilder, die d e m dichterischen
Beziehungsreichtum
ihre ana
es
die
sich
v o n der zu
denen
Menschen,
gewisse Ideen,
Stelle
hinaus
mit
charakterisiert,
geistigen
. . . daß
fundamentalen
Charakter werden,
doch
ZDMG
Religionsphilosophie
wissenschaftlichen u n d in
Bemerkungen,
vollkommenen
islamischen Motiv,
Logosspekulation
Hoheliedkommentar
prinzipiellen
ausgezeichneter
Fortschritt
daran
abendländischen
ausgedeutet,
der
charakteristisches
genommen werden
die die Sophia- u n d Origenes'
Lehre
islamischen
den
ermesse
und
dichterische Gestaltung,
sprochen ästhetischem einen
Philon
die wichtigen
Spekulation
Zusammenhang man
(die
ihre
. . . besonders islamischen —
seien
Schaeder
Herkunft
die Entwicklung,
über
und
auf
Gestalten variiert
philosophischen
Die
& s i a x a i vfjipüXio?
ui$*/] b e i P h i l o n
19 1
von unvermischtem Rauschtrank (Äxpätoo (j.s&&o taTO? ), d. h. sich selbst, einschenkt . . . « und zum Schluß des Abschnitts § 190: »Die andere Species (siSo?) des Weinstocks, die die Heiterkeit sich erwählt hat, und der von ihm stammende Rauschtrank ([ii&oau.a), die unvermischte Klugheit und der Mundschenk, der aus dem göttlichen Krater (H zob ireiou xpeec^poc) schöpft, welchen Gott selber bis zum Rand mit Tugendgaben gefüllt hat, ist nunmehr gezeigt worden.« Der Grundgedanke dieser Stelle und der Hannaallegorese ist der gleiche: wie Philon die Seele der bittflehenden Hanna mit einem Kelch vergleicht, den sie als Trankopfer vor Gott ausschüttet, so schildert er hier den Dank des hohepriesterlichen Logos an Gott als Spende aus dem Weisheitskelch. Beiden Stellen hegt, wie oben (S. 6, 3) näher ausgeführt wurde, der Gedanke der "kofiv.il ^>a£a zugrunde. r
2
In der gleichen Schrift nimmt Philon noch einmal (de somn. II § 246 f. I 691 M) die Metapher vom Weisheitskrat£r auf, zwar insofern an die vorige Stelle anknüpfend, als er die Identität des Logos mit dem Trunk selber betont, aber diesmal nicht die empfangende Haltung des Logos gegenüber Gott, sondern seine schenkende gegenüber dem Menschen (also die beiden unteren Stufen der dreiteiligen Skala Gott-Mittler-Mensch) betrachtet. Hier heißt es: »„Das gewaltige Strömen des Flusses erfreut die Stadt Gottes" (Ps 45 ) . . . . Stadt Gottes . . . nennt er die Seele des Weisen. . . . Denn wer schenkt einer glück5
1
V g l . P h i l o n q u o d d e u s s i t i m m . § 154 I 295 M : » D a s S c h ö n s t e i s t d i e
vollkommenen
Tugenden
unersättliche
b i l d e r d i e W e i n b e r g e s i n d ( s . N u m 20 Brunnen
3
an
Sinn-
S o wird wohl aus einem
( x ä ? &ypdiTou[s] }jLeO-üau.axo? icooet?; z u m T e x t s. o b e n u n d d e s o m n .
sich selbst . . . darbietet.«
D e r L o g o s ist also sowohl M u n d s c h e n k wie W e i n
geführte nächste
Stelle).
ist
(oder seiner Mittlerwesen) als
in der
religiösen Literatur
P h i l o n v g l . n o c h d e C h e r u b i m § 86 I
kadische
Studien
(Rel.
(s. a u c h d i e o b e n
an-
Dieser T y p u s v o n Identifikationen, die die A l l m a c h t
»allgestaltigen Gottes«
t o r u m « darstellen, (Zu
. . . (§ 1 5 8 ) .
deren
§ 183) b a l d d u r c h e i n e n d i e n e n d e n E n g e l , d e m e r e i n z u s c h e n k e n b e f a h l , b a l d
auch durch
des
)
(s&^pooüvYj),
nicht mehr trinken m ö g e n , w e m G o t t die Getränke des unvermischten
Rauschtranks II
1 7
Heiterkeit
Vers.
16, 1
154 M . )
1916)
S.
»coincidentia
des Orients
58,
sehr
opposi-
verbreitet.
S, O . W e i n r e i c h , T r i s k a i d e 3
und
K.
L.
Schmidt
( H a r n a c k e h r u n g 1 9 2 1 , 41), d e r Parallelen a u s d e m E v . J o h a n n i s u n d d e n O d e n Salomos
anführt.
V g l . z. B . N i c o l .
G a s s : » E r ist der Nährer
C a b a s i l a s d e v i t a i n C h r i s t o I 25 p . 9 e d .
und die Nahrung,
reicht und das, was gereicht wird.«
er ist der, der das B r o t des L e b e n s
A n d e r e P a r a l l e l e n s. u n t e n
i m I I . Teil. 2*
I. Teil
20
I.
Kapitel
liehen und vollkommenen Seele, die als heiligsten Becher ihren Verstand (Xoft^^öv) darreicht, aus den heiligen Schöpfkellen der wahrhaftigen Heiterkeit ein, wenn nicht der Logos, der Mund schenk Gottes und Leiter des göttlichen Gastmahles (abpxoaiapxo*;), der sich nicht vom Trank unterscheidet, sondern selbst unvermischter Wein (äxpato?) , Erquickung, Würze, Labsal , Froh sinn und — um auch dichterische Worte zu gebrauchen — ambro sisches Zaubermittel der Heiterkeit und Freude ist?« Philon veranschaulicht hier das Einnehmen der Weisheit nicht wie ge wöhnlich durch die Trunkmetapher, sondern vergleicht die Hin wendung der menschlichen Vernunft zum Göttlichen mit dem Ausstrecken eines Opferweinkelchs zum Logos, der sich selbst in das Gefäß des menschlichen Verstandes füllt und dem Frommen heilige Freude erweckt. Die Entstehung der philonischen Bezeich nung »göttlicher Rausch« als Folge des Trunks aus dem mit einem ungemischten Rauschtrank gefüllten Weisheitsbecher wird an diesen Beispielen besondersdeutlich. l
2
An die Schilderung des Gastmahls der Weisheit in den Proverbia knüpfen auch zwei Stellen aus den quaestiones in Genesim an: an der ersten (III §27 ad Gen 16 p. 198 A.) werden die Weis heitsschüler (illi qui exercitatione diseiplinarum vescuntur ac delectantur) als societas compotantium vinum bezeichnet. Der Wein fungiert hier als Trank der Weisheit (s. oben S. 1 4 ! ) . An der anderen und wichtigeren Stelle (quaest. in Gen. IV § 8 ad Gen 18 f, p. 252 A.) wird die mystische Vereinigung des Nous mit der Gottheit unter dem Bilde des Gastmahls dargestellt, bei dem Gott die Engel, Propheten und Frommen mit dem himm lische Freude erweckenden Trank (potus laetitiae) aus dem Quell der göttlichen Fülle (fontes bonorum) und der Weisheitsnahrung (eibus sapientiae) bewirtet . Die Stelle lautet; » 0 dreimal selige und dreimal glückliche Seele, in der Gott zu wohnen und zu wandeln nicht unter seiner Würde hielt, indem er sie zu seiner Königsburg und seinem eigenen Heim machte und sie erfreute, da sie ihn erfreute. Denn das ist eine allgemeine Wahrheit, daß diejenigen, die Menschen gastfreundlich aufnehmen, Freude 7
6
3
1
S. o b e n
2
ä v & x o s t s s c . ^ux ?]? s. d e d e c a l . § 41 1 1 S 7 M .
1
gießen der 8
S, 9, 3. Eigentlich:
Ein
Sich-Er-
Seele.
V g l . z. B . O r i g . H o m ü . i n G e n . X I V 4 [ a d G e n 26
vivium magnum
(sc. Isaac)«]
S, 125 f. e d . B a e h r e n s .
8
0
: « e t f e c i t Ulis c o n -
D i e Ö-eio x a l vnqadiXtos u i ö - n b e i P h i l o n
21
und Frohsinn bieten. Von der reinen Vernunft aber, die von der bei ihr erscheinenden Gottheit angefüllt wird, kann man noch viel eher sagen, daß sie das Gastmahl genießt und sich in Freuden labt. Doch vielleicht ist das . . . (?), denn der Gastgeber ist selber mancher Dinge bedürftig, der zu ihr kam (Gott) aber bedarf keiner Sache, er ist der Allerreichste, denn ihm folgen die Quellen der ewig fließenden Tugendgüter. Aus ihnen dürfen nicht alle, sondern nur die von Natur Edlen und Reinen den Trank der Freude beim Gastmahl trinken, an dem sich die Seelen der Propheten und Engel laben, indem sie die Speise des freiwilligen Gesetzes, die reine Weisheit, aus der Hand des göttlichen Gastgebers entgegennehmen« . In dieser Allegorese sind bereits die wesentlichen Motive, die später in den mystischsympotischen Schilderungen des origeneischen Hoheliedkommentars entfaltet wurden , im Keim vorhanden. 1
2
leff. alleg. I I I § 8 2 I 1 0 3 M . 3
Der König und Priester Melchisedek von Salem , der dem aus dem Kampf zurückkehrenden Abraham Brot und Wein* als Friedensgruß entgegenbringt, erscheint darum Philon würdig, in den Kreis der Patriarchen aufgenommen zu werden. In der alle gorischen Erklärung dieser Episode der Genesiserzählung ( 1 4 ) wird Melchisedek in seiner Eigenschaft als Priester Gottes als der hohepriesterliche Logos gedeutet (§ 79 u. 82). Diese Allegorese deckt sich mit der des Hohenpriesters Aaron , dessen nüchterner Verstand und nüchterne Opfer oft von Philon gerühmt werden . 18
5
6
1
V g l . a u c h d e d e c a l o g o § 41 I I 1 8 7 M .
D e r T e x t ist b e k a n n t l i c h nur in
armenischer Übersetzung erhalten, die deutsche lateinischen Im
letzten
Übersetzung Satz
stand
von Aucher.
wohl
Übertragung
basiert auf
Unklar bleiben die W o r t e :
i m g r i e c h i s c h e n O r i g i n a l xbv Houoioo
afUfT) ooipEav, eo&iovxe? ( v g l . d e s o m n . I I § 1 7 4 ) .
nimis
der rite.
vou.00 äptov,
S. N a c h t r a g .
a
S . u n t e n S . 123 f..
3
Ü b e r d i e G e s t a l t d e s M e l c h . in d e r j ü d i s c h e n u n d christlichen Literatur
s. z u l e t z t hefte
Gottfried Wuttke,
Melchisedech
der Priesterkönig
v o n Salem,
Bei
z u r Z N W 5, 1 9 2 7 . 1
I n d e r biblischen E r z ä h l u n g w e r d e n als G a b e n W e i n u n d B r o t g e n a n n t ,
Philon berücksichtigt
in
der
allegorischen
Erklärung aber
nur
d e n W e i n , s.
o b e n S . 1 5 , 3. B
III
t
V g l . § 82 m i t d e e b r . § 128 I 3 7 7 M , s. S i e g f r i e d a. a. O . 1 9 2 . S c h ü r e r
709, 53.
L . C o h n , H e r m e s 32, 122 f., P a u l y - W i s s o w a s . v . L o g o s S p . 1 0 7 6 / 7 .
1079. 6
S. o b e n S . 3, 4 u . S . 6, 3.
I. Teil
22
I.
Kapitel
Die Gestalt des Abraham wird in der allegorischen Partie als typischer Vertreter einer bestimmten Gruppe gefaßt, und zwar ist das nach der gewöhnlichen Typologie Philons, die hier zugrunde Hegt, aber nicht ausgeführt ist, die Schar der »den wahren Gott suchenden Seelen« (s. de Abr. § 52 und 68 II 9 u. 12 M) oder das ÖtSaaxaXmöv fivoc . Der Priester, der Lehrer dieser gottsuchenden Seelen , — dieser Kerngedanke Hegt der philonischen Allegorie zugrunde — reicht seine Weisheit in einem Kelch voll nüchterner Weisheit, der die Trinkenden mit einer göttlichen und nüchternen Trunkenheit erfüllt. Die Stelle lautet: »Melchisedek . . . die wahre Vernunft . . . bringe der Seele Nahrung voller Heiterkeit und Freude; denn er bringt Brot und Wein . . er soll Wein heranbringen und die Seelen tränken und berauschen (AxporrcC^«), auf daß sie ergriffen werden von der göttlichen Trunkenheit, die nüchterner ist als die Nüchternheit selbst (fva xatdo^etoc f&mvcat •&ei(£ [liÖ-fl vT)cpaXs(öTip<$ v^eu*; afrrijs); denn er ist der hohepriesterliche Logos.« Da nach der Ablösung der allegorischen Hülle die Abhängigkeit Philons von der Schilderung des Gastmahls der Weisheit in den Proverbien sichtbar wird, bedarf die Melchisedek-Allegorese keiner weiteren Erklärung . 1
2
8
De
opifioio m u n d i
§ 7 0 I 1 6 3K.
In der Schrift de opificio mundi beschreibt Philon nach dem Vorbild des Mythos im platonischen Phaidros den Aufstieg des Nous zur Schau der Ideen mit folgenden Worten: »Der menschliche Geist . . erhebt sich im Fluge . . . . . indem er der Liebe zur Weisheit als Führerin folgt . . und strebt nach dem rein geistigen Sein; und
(zit.
1
S i e g f r i e d a. a. O . 263 f.
8
S . q u o d d e u s i m m . § 134 I 292 M v g l . a u c h d e s o m n . I I § 249 I 691 M
S. 20). 3
H o l t z m a n n , H a n d - C o m m . z. N T I V zu J o n 2
W , Bauer,
D a s Johannesevangelium
350) d e u t e n Wein
die Johanneische
während
zu J o h 2
Erzählung
der Hochzeit v o n
alten — durch
3
Kana
a
i a
, 3. A u f l . v o n B a u e r S . 7 4 / 7 6 ;
u n d Pfleiderer (Urchristentum
II
v o n der Verwandlung des Wassers in als Allegorie,
die die Ablösung des den
neuen
B u n d , dessen Sinnbild d e r m i t W e i n gefüllte B e c h e r ist, b e z e i c h n e t , u n d
führen
die
die Wasserspende
l
symbolisierten — Bundes
philonische Melchisedekallegorese als Parallele
an.
durch
E s ist ihnen
dabei
ent-
g a n g e n , d a ß d i e p h i l o n i s c h e n W o r t e &vri S S a t o ? otvov n p o a f eps-ciu § 8 2 , a u f d i e s i e h i n w e i s e n , k e i n e n s y m b o l i s c h e n W e c h s e l des T r a n k e l e m e n t s b e z e i c h n e n , nur
auf
denen
den verschiedenen
D t n 23
4
m a c h e n sollen.
Brot
und
Wortlaut
der
W a s s e r , G e n 14
1 8
beiden Brot
zitierten
sondern
Bibelstellen,
und W e i n nennt,
von
aufmerksam
D i e $ « t a x a i vfjfpäXws
fisö-»] b e i P h i l o n
23
indem er von den sinnlich wahrnehmbaren Gegenständen, die er dort unten gesehen, hier die Urbilder und die Ideen, unermeßlich schöne Dinge, betrachtet, ist er von einer nüchternen Trunkenheit ergriffen (uiü-fl vyj^aMip v.a.xaays&si<;) und gerät in Verzückung wie die korybantisch Begeisterten (wi37tep ol xopüpavtiävte? svO-ooat^), und erfüllt von einer anderen Sehnsucht und höherem Verlangen . . glaubt er bis zum 'Großkönig' (d. h. Gott) selbst vorzudringen.
2
v
3
4
Philon entlehnt bei der Schilderung des Himmelsflugs und der Ekstase des Nous platonische Worte und Bilder und ahmt den 1
V g l . P l a t . r e p . 582 c
und Phaedr.
247 d :
Ö-euipoöoa TÄX-AS"?]
xpifstat.
Schau
des Seienden streben
xai
eönad-el . . x a i £<3Tta6-ei3» . . . 2
S. u n t e n
3
E s sind diejenigen, die nach
r e p . 475 e f . ) .
S . 42,
Er
1.
nennt
sie
der
(s.
Plat.
a u c h bpatiKoi u n d identifiziert sie d e m i g r . A b r a h .
§ 164 f. I 461 M m i t d e n e&tpuet?, r e c h n e t s i e a l s o z u m o b e r s t e n T y p u s ( s . u n t e n S . 3 1 , 3).
R e i t z . M y s t . 3 1 7 f.
weist nach, d a ß
sie m i t
Gnostikern der gnostischen und christlichen Literatur 4
wie
an
S o spricht er einmal (de fuga der
oben
zitierten
den Pneumatikern
oder
identisch sind.
§ 195 I 5 7 5 M ) m i t f a s t g l e i c h e n W o r t e n
Stelle v o n der göttlichen Weisheit, die die Seelen
t r ä n k t , d i e s i c h n a c h d e r S c h a u s e h n e n ((ptXo&eäu.ovsi;) u n d v o n d e r L i e b e z u d e m f
v
c a
Allerbesten besessen sind (xaTsax' l ' 0de fuga regnen
§ 138 I 566 M (r/prous • • Bou)]:
[zu E x 16 »Denn
1 B
:
V g l . d e o p i f . m u n d . § 158 I 38 M Siehe ich lasse
wirklich träufelt
euch Brot
und
v o m Himmel
G o t t die himmlische Weisheit
d e n eötpueti; u n d •.ptXofl-Ea'u.ovs«; v o n o b e n h e r a b ; d i e n u n e r b l i c k e n s i e , k o s t e n s i e und geraten
i n h e f t i g e F r e u d e . . .e
u n d q u i s rer. d i v . her.
u,dvva . . . , T&V fteiov X6*(ov, xvjv o&päviov ^ ^ X ^ l ? fiXofteaftovo«;
§ 7 8 I 484
M : iit
ö/fS-aptov Tpotp^v.
I. Teil
24
I.
Kapitel
1
berühmten Phaidrosmythos nach . Dieser similitudo eloquii steht (um ein Urteil des Hieronymus über das Verhältnis Philons zu Piaton zu variieren) eine differentia sensuum gegenüber. Denn während nach der Anschauung Piatons der Nous am Endpunkt seines mühsamen Aufstieges zur höchsten Erkenntnis bei der Schau der Ideen in seliger Ruhe verharrt , bringt ihn nach der Lehre Philons die von oben einströmende göttliche Weisheit in einen enthusiastischen Taumel. Bei Piaton ist die Schau das Werk des autarken Nous, bei PhÜon ein Gnadenakt der Gottheit. In diesem Gegensatz prägt sich der Unterschied zwischen fvwo«; und betapio. aus. Denn während mit dieser Schau der Ideen für Piaton die höchste aller Stufen erreicht ist, kennt Philon noch darüber die höhere der Schau des einzigen Gottes, zu der den Nous des Sterblichen ein »noch stärkeres Verlangen« (ßsXuwv srtfdoe de opif. § 71) treibt. Diese Schau der in absoluter Transzendenz verharrenden Gottheit bleibt ihm aber verwehrt . 2
3
4
1
Die
donios dürfen. 8
tur:
a l l g e m e i n v e r b r e i t e t e A n s i c h t , d a ß P h i l o n an dieser Stelle v o n P o s e i -
abhängt,
wird
Hier kann
nach
den
H i e r o n y m . d e vir, ill. n :
^ IIXöxüJv v££et ^
schen
8
S. P h a i d o n 7 9 c d
1
V g l . d e o p i f . § 71 f i n . I
Revision
est similitudo sensuum
C u m o n t stellt
et
p. C H I : testimonia de Philone.
1 6 M , d e s p e c . l e g . I § 44 I I 2 1 8 M u s w .
Seine
Formulierung findet dieser Gegensatz in der philoni-
ouSfe ttü v(I> naTaXfjuTÖ^ d e r p l a t o n i s c h e n F o r m e l P h a i d r .
1 8 7 9 , 284,
be-
sein.
d e h o c (sc. Philone) v u l g o apud Graecos dici-
jiövij) 9-BarJ] vtjt ( s c •?] o u s t a ) s. F r e u d e n t h a l , S t u d . 3)
einer
dieser Frage
v g l . L e i s e g a n g 192.
und klarste
Korrektur
Forschungen
Oitauy « X a t u m £ e c . . t a n t a
e l o q u i i , s, P h i l o n . e d . m a i o r I
prägnanteste
jüngsten
n i c h t der O r t für d i e E r ö r t e r u n g
247 C
der Platoniker Albinos usw.
(Hell.
2. in s e i n e m A u f s a t z » L e m y s t i c i s m e astral
( B u l l e t i n s d e Ia c l a s s e d e s l e t t r e s d e l ' A c a d d x n i e B e i g e ,
dans
l'antiquite^fl
1909 p . 268) d i e g e i s t i g e
T r u n k e n h e i t d e r in d e r E k s t a s e b i s zu d e n S t e r n e n s c h w e i f e n d e n Seele m i t f o l g e n den W o r t e n der physischen der Dionysosmysten gegenüber: »Comparons cette exstase
sereine a u x Transports d e l ' e n i v r e m e n t d i o n y s i a q u e , tel q u ' E u r i p i d e
exemple nous
le depeint
si f o r t e m e n t
dans
les Bacchantes, et
nous
par
saisirons
t o n t e la d i s t a n c e q u i s ö p a r e c e t t e r e l i g i o n astrale d u p a g a n i s m e ant&rieur.
Ici,
sous l ' e x c i t a t i o n d u v i n , l'ätne c o m m u n i e a v e c les f o r c e s e x u b e r a n t e s d e la nature, e t I'Energie d e ' b o r d a n t e d e
la
vie physique
se t r a d u i t p a r l ' e x a l t a t i o n
tueuse des seas et l'egarement i m p e t u e u x d e l'esprit.
q u o s ' a b r e u v e la raison assoifföe d e verite, et , , 1 ' i v r e s s e ravit
jusqu'aux
passionne'e vers
etoiles,
n'allume
eile d ' a u t r e s
la connaissance divine.
portee d e la terre au ciel«. among the
en
Greeks and
La
tumul-
La, c'est de pure lumiere
ardeurs
absteme", qu'une
q u i Ia
aspiration
source d u m y s t i c i s m e s'est
trans-
D i e g l e i c h e n W o r t e s. a u c h A s t r o l o g y a n d r e l i g i o n
Romans, New York
1912, 147.
Die
De
•8-eioc xcu vntpAXioc uifl-n bei P h i l o n
25
f u g a e t i n v e n t i o n e § 3 1 f. I 5 5 0 M .
In der biblischen Erzählung rät Rebekka ihrem Sohn Jakob, vor dem Zorn seines Bruders Esau nach Charan zu fliehen. Philon erweitert diesen Bericht in seiner allgorischen Erklärung, in der er die Gestalt der Rebekka als Typus der Standhaftigkeit, die des Jakob als den des Asketen deutet, durch eine symbuleutische Rede der Mutter an den Sohn, in der sie ihm Ratschläge für sein künftiges Verhalten in der »Welt« mit auf den "Weg gibt. Dieser Logos, der als freie Komposition Philons zwischen Bibelzitat und Kommentar eingefügt ist, behandelt das Thema, daß der Weise nicht das politische und gesellschaftliche Leben fliehen, sondern im Gegenteil Macht, Ansehen, Reichtum erringen solle, um diese dann zum Wohle der Menschheit zu nutzen , die Sklaven ihrer Lust zu beschämen und die Edlen zur Nacheiferung zu ermutigen. Nach dem einige typische Verhaltungsmaßregeln angegeben sind, die den Normen der als Muster hingestellten Lebensführung entsprechen, wendet sich die Rede ziemlich unvermittelt zur Frage, wie man sich, falls man zu einem Gelage geladen ist, zugleich in Einklang mit den Gesetzen der Mäßigkeit und doch nicht schroff gegenüber seinen Gastgebern verhalten solle. Der Wortlaut dieser Stelle ist folgender: »Wenn du zum Weintrunk und üppigen Mählern gehst, so gehe getrost . . . Wehn man dich nicht zwingt, halte das rechte Maß inne; falls du aber einmal gezwungen bist, an der Prasserei einer Gesellschaft teilzunehmen, so folge deinem Verstand als Führer in dieser Zwangslage und du wirst nie das Vergnügen zum Mißvergnügen ausarten lassen, sondern dich, wenn man das Büd gebrauchen darf, auf nüchterne Weise berauschen (vijipotXia 1
2
3
(JLS^'OO'&TIJOfj) .«
1
S. d e fuga
3
Philon
(s, d e f u g a
§ 24 u n d § 38 a m E n d e d e r R e d e .
hat
den
S t a n d p u n k t des politisierenden
§ 33 u n d 35)
späten Alter
w i e in
seinen
gesamten
als F ü h r e r der alexandrinischen Gesandtschaft
politischer Schriftsteller in d i e W i r k l i c h k e i t 3
nuß
Stoikers,
V g l , a u c h leg. alleg. I I I § 155 I 1 1 7 M :
d e n er
Schriften vertritt,
noch
hier im
v o r Caligula und
umgesetzt. » W e n n wir in Gesellschaft z u m G e
u n d G e b r a u c h des D a r g e b o t e n e n schreiten wollen, s o sollen w i r d a s m i t Ver
n u n f t (aüv Xöyif)) a l s a b w e h r e n d e r W a f f e t u n ; d a n n w e r d e n w i r u n s n i c h t ü b e r M a ß (ttspav toO u,6Tpioi>) m i t S p e i s e n v o l l s t o p f e n . . n o c h a n m a ß l o s e m W e i n g e n u ß s ä t t i g e n und
d e m Rausch,
und
ibid. II
sich
selbst
der uns
zu t ö r i c h t e m
Gerede
(Xfjpatvsiv) z w i n g t ,
verfallen«
§ 29 I 72 M : » W e n n d e r G e i s t b e i d e n s c h w e l g e r i s c h e n G a s t m ä h l e r n vergißt,
bezwungen
v o n den Reizen
k n e c h t e t . . ist a b e r d i e V e r n u n f t so berauschen wir uns weder
(\6fo<;)
der Lust,
dann
stark genug, die Affekte
beim Trinken
noch
werden
sind w i r g e zu reinigen,
wir durch
maßloses
I. Teil
26
I. Kapitel
Die Diskussion über das Verhalten des Weisen im Leben und Treiben der Welt spielte in der praktischen Ethik der Stoa bekanntlich eine große Rolle. Das rechte Mittelmaß zwischen kynisch-misanthropischer Unduldsamkeit und verderblicher Nach giebigkeit gegenüber den Einflüssen der Umwelt war schwer für den in der Welt stehenden Stoiker zu finden und bedurfte in vielen Fällen einer genauen Feststellung. Daß dabei auch das Verhalten beim Trinkgelage zur Sprache kam, entsprach der Bedeutung, die die Diskussion über die Trunkenheit in der antiken Moral philosophie besaß . 1
2
Die Wendung yytpäXux u-s^uad^vai erscheint bei Philon in eigenartiger Nuancierung. Er unterscheidet zwei Arten der Teil nahme an den ausschweifenden Symposien: einmal die, in der der Gast selber den Grad seiner Teilnahme bestimmen kann. Hier genügt Philon eine Ermahnung, das rechte Maß zu halten. Schwieriger liegt der Kall, wenn der Gast gezwungen ist, die fest vorgeschriebene Trinksitte des Symposion mitzumachen und sich Essen
übermütig,
sondern
speisen
ohne
Torheit
mit Nüchternheit
( S i ^ a tob
Xfjpetv wjspäXt« oiTOiiu.eö'a).« 1
S . a u ß e r d e r b e i H e i n z e , P h i l o l o g u s 50, 463, W e n d l a n d ,
Uiatribe
S. 2 1 , 1
und
Praechter,
Arch.
f. P h i l o s .
Philo und die
X I 5 1 5 , 18
gesammelten
L i t e r a t u r z . B . A n t i s t h e n e s ' « s p l otvou x a l ui3-q<; ( D i o g . L a e r t . V I 18), T h e o p h r a s t nepi u.e9T|C, P s . - A r i s t o t . p r o b l . p h y s . V: S a a itept ohonoaiay x a l uiS-nv, P l u t a r c h s quaest. conv. Bio
Chrys.
und
conv.
or. X X V I I
sept.
sapient.,
Athenaios' Deipnosophisten
Arnim, Philon de plantat. und
A l e x . p a e d . 31 2 : nd>c x& Ttox<j> npoaevsweov,
D e r xönoi
festen
Platz.
rcepl
ui&Yic
hatte
in
der
V g l . s c h o n T h e o g n i s 4 7 9 f.
h ä n g i g P s . - I s o c r . D e m o n i c e a § 32.
Clem.
V a r r o s a t . p a s s i m , S e n e c a e p i s t 83
Plinius nat. bist. X I V . D i e Mediziner sind nicht a
passim,
d e ebrietate,
berücksichtigt.
syrabuleutischen Literatur ( s . a u c h v . 509 f . ) u n d
(Über die Beziehungen
seinen
davon
ab
der Demonicea zu
den
t h e o g n i d i s c h e n ÖICOIHJXÄI v g l . W e n d l a n d , A n a x i m e n e s v o n L a m p s a k o s S . 81 f . ) .
Bei
P h i l o n ist die spezielle Frage n a c h d e m V e r h a l t e n b e i m S y m p o s i o n d e r all
gemeinen schaft
nach
der Stellung d e s stoischen W e i s e n in der menschlichen Gesell
Überhaupt untergeordnet.
D e r 1 . 1 . d e r S t o a d a f ü r l a u t e t auu-itepttpopä, v g l .
E p i k t e t e n c h e i r . 1 6 d i s s e r t . I V , 2 ; D i o g . L a e r t . 7, 1 3 . ( V g l . d i e P o l e m i k P h i l o n s g e g e n d e n U,OVU)TI*Ö<; ßioq § 25 u . 33 f.).
D e n entgegengesetzten Standpunkt
allen »politischen« Konsequenzen vertritt E p i k t e t insoweit d u a n E i n e m trinken,
mit
dissert. I V 2 § 7 : » D u m u ß t ,
teilnimmst, d a s A n d e r e lassen.
D u kannst nicht, ohne zu
in einer Gesellschaft v o n T r i n k e n d e n i h n e n gleich freundlich erscheinen.
W ä h l e also, o b d u ein Weintrinker u n d d a m i t
jenen angenehm
und
D i e ständige
damit
Einzelfalles
jenen
unangenehm
sein
b e i d e n zitierten A u t o r e n
willst.«
zeigt die Schätzung
Ort d e s geselligen Lebens in der griechischen W e l t .
oder
nüchtern
Behandlung
des
des S y m p o s i o n als
D i e ö-eta w*i yqqpdXio; (jid-Yj b e i P h i l o n
27
also dem Weingenuß nicht nach eigenem Belieben, sondern nach dem Zwang (aväpo)) der Trinkregeln hingeben muß. Hier fordert Philon den Weisen auf, sich der Führung seines Verstandes an zuvertrauen und, da einmal die Konvention die Teilnahme am Trinken erfordert, sich einer nüchternen Trunkenheit hinzugeben. Philon nimmt hier eine These auf, die — wahrscheinlich von Kleanthes — in der stoischen Diskussion über die Frage, ob der Weise sich berauschen dürfe, aufgestellt wurde und besagte, daß der Weise, auch wenn er trinkt, als character indelebilis den Affekten der Bezechtheit nicht unterliegen kann . Dieses echt stoische Para doxon versucht Philon in dem Oxymoron vr^äXta (xeduaö^vat einzufangen. Der Begriff bezeichnet also in der Rebekkarede im Gegensatz zu den übrigen Stellen, an denen er auftritt, keinen mystisch - spirituellen, sondern einen realen Zustand. Daß dieser Gebrauch des Oxymoron nicht der ursprüngliche war, zeigt ein Vergleich mit den anderen Stellen auf den ersten Bück, dazu auch die recht gekünstelte Art, mit der das Paradoxon an die stoische These angepaßt wird, und die Hinzufügung der Worte sl XP^J töv tpörcov S I J Ü S I V T O Ö T O V , mit denen Philon selber andeutet, daß er hier das Oxymoron in übertragenem Sinne verwendet. Auch in der jüdischen Spruchweisheit und der ihr verwandten paränetischen Literatur werden Warnungen vor der Trunksucht und Mahnungen, beim Trinken Maß zu halten, häufig ausgesprochen. Besonders eng berührt sich mit der phüonischen Rebekkarede 1
2
1
S- A r n i m ,
3
V g l . S e n e c a e p . 83, 2 7 : s a p i e n t e m raulto v i n o i n e b r i a r i e t r e t i n e r e r e c t a m
Q u e l l e n s t u d i e n z u P h i l o u s w . ( s . u n t e n S . 38) 106.
tenorem, etiamsi temulentus
sit.
d e r W e i s e sich b e r a u s c h e n dürfe,
D i e stoische Diskussion
t i o n e w i e d e r g e g e b e n ( s . u n t e n S . 38 f . ) , v g l . d e p l a n t . I I I N r . 712 A r n i m ) :
Leidenschaften halten . . . «
.
die Frage,
§ 144
ob
de planta-
I 357 M ( = F S V
» A n d e r e e r k l ä r t e n , d a s W e i n t r i n k e n sei a u c h d e m W e i s e n
a n g e m e s s e n . . d e n n seine V e r n u n f t entgegenzuwirken
über
ist b e k a n n t l i c h in P h i l o n s Schrift
. Denn
sie
sei stark genug,
habe
durchaus
den schädlichen
die
Kraft,
die
Kräften
Glut
der
z u l ö s c h e n . . sie e r m ö g l i c h e e s ( d e m W e i s e n ) , sich ü b e r l e g e n zu
u n d q u a e s t . i n G e n . I I § 68 ( p . 154 A . [ z u G e n 9
a
i
: Noah trank W e i n
(ex TOÜ oTvoo) u n d w u r d e b e r a u s c h t } ) : . . . E r t r a n k n i c h t d e n g a n z e n W e i n , s o n d e r n n u r einen Teil d a v o n . . . E s gibt nämlich zwei A r t e n des Berauschtseins: die eine
der Bezechtheit,
wobei
dem
Frevler
die
und k o m m t
eignet; auch
für
der Wein
andere
den Weisen
erfolgt
mißbraucht bei
wird,
(rechtem
in B e t r a c h t .
ein Vergehen,
Gebrauch)
Entsprechend
das
des Weins
dieser
zweiten
B e d e u t u n g also heißt der E n t h a l t s a m e u n d W e i s e berauscht (sapiens inebriatus), w e n n er nämlich den W e i n nicht übermäßig, (non abusus, sed usus v i n o ) .
sondern m i t M a ß zu sich
nimmt
V g l . W e n d l a n d , N e u e n t d e c k t e F r a g m . P h i l o s 63.
28
I. TeU
I.
Kapitel
eine längere Partie aus dem »jrepi. ßpwu-ätwv« betitelten Abschnitt der Sprüche des Jes Sir (34). Hier beherrscht ebenfalls die Antithese zwischen dem habgierigen und verschwenderisch seiner Lust lebenden mit dem gerechten Reichen den ersten Abschnitt . An die Charakteristik dieser beiden Typen reiht sich — ebenso wie bei Philon ohne sichtbare Ü b e r l e i t u n g — die Behandlung der Frage, wie sich der Gebildete beim Gastmahl betragen solle. In dieser Partie stimmen die beiden Autoren sogar einmal bei der Formulierung der Frage im Wortlaut überein , so daß der Schluß ohne Bedenken gezogen werden kann, daß Philon sich in der Komposition der Rede an Jes Sir angelehnt hat. — Den philonischen verwandte Gedanken enthalten auch die Sprüche aus dem Testament des Patriarchen Juda: »Deshalb . . bedarf der, welcher Wein trinkt, der Einsicht. Und dieses ist die Einsicht beim Weintrinken, daß er trinken kann, solange er Schamgefühl hat. Wenn er aber diese Grenzen überschreitet, so erregt er den V e r s t a n d und schafft den Geist des Irrtums . « Eine wichtige Parallelstelle enthält auch das Buch Tobit, in dem — ganz analog zur Ausgestaltung der biblischen Erzählung von Rebekka und Jakob durch Philon — berichtet wird, wie Tobit seinem jungen Sohn Tobias vor der Reise Ratschläge für sein künftiges Auftreten in der Welt auf den Weg gibt . In dieser Rede findet sich auch das Wort: »Trinke nicht 1
2
3
4
5
1
S . J e s S i r 34 . 8
ristischerweise
Frommen durch mögen
schnell
politische« 3
eni..
8
f.
Gottes Segen bestehen bleibe,
einbüßt.
Dafür
S i r 34
i a
: inl
TtoXimXeis Tpaics£o:<;
8
durch
Auch
in
der
Prov (23
1
fehlt bei Jes
Sir
1 9
f.)
xpaKiCt\t
fteyakt^
u n d J e s S i r 34
1
der S ü n d e r sein
wiederum
der
I x & h o a ^ m i t P h i l o n a. a. O . : xSv»
Ss" not) ß w e e f l ^ s eis «Xstövinv ä n ö X a o a i v eX9-eiv.
allgemeinen Tendenz, die gegeben war,
die Übereinstimmung
sowohl
für
stimmen beide überein.
^ffffis
mit Theognis 50gf.:
Jes
Sir
(Ii. H
146 f . ) h e g t b e i J e s S i r 14
]
8
f. v o r .
wie Philon
V g l , Jes
Sir
olv o$ n i v o f t e v o s
o\yo$
irtvöu-evos
-itaxov • ? p 86 tt<; aü-uAv ntvß ^ntcrafJtewu^, ob x a x o v &XX' äfftö-ov a u f f ä l l t . Homers
Ver-
»pädagogisch-
neu et &vä }i£<joy nXeiovcuv E K & k o a g
8
o l v o ? iuv6u.evoc ev n a i p i ü aÖTÄpxYj^ • nrepta
wobei
daß der R e i c h t u m des
während
Gesichtspunkt.
V g l . Jes
m i t P h i l o n a. a . O . iäv
SB-so
Dazwischen wird der bekannte, v o n Philon charakte-
nicht aufgenommene Gedanke geäußert,
Sollte er
34«. «oXi«,
nooXös
Benutzung
[der Enkel]
Theo-
gnis gelesen h a b e n ? * Testam. Kautzsch B
der
12
Patriarchen
IV Juda
A p o k r . u. Pseudepigr. usw. I I
T o b i t c . 4.
Die
Übereinstimmung
d e s T o b i t b u c h e s ist w o h l s o z u e r k l ä r e n ,
c a p . 14,
die
Übersetzung
nach
474 f. zwischen
Philon
und
d e m Verfasser
d a ß b e i d e ein für d a s G e n o s der p a r ä -
D i e &sca wat vnfpefcXcos uifl-n b e i P h i l o n
29
Wein bis zur Trunkenheit und nicht wandle mit dir Trunken heit auf deinem Wege .« Die engen Beziehungen, in denen Philon zu dieser jüdischen Spruchweisheitsliteratur steht, sind im Lauf der Untersuchung bereits mehrmals hervorgetreten. Für die Stellung Philons inner halb des Ausgleichungsprozesses, der zwischen Judentum und Griechentum auf dem Boden der Weisheitslehre stattfand, gibt seine in der Form von jüdischen, inhaltlich im wesentlichen von griechischen Vorlagen abhängige Behandlung des TÖTCO« x s p t u\eÖT]s ein anschauliches Beispiel. 1
De
Tita
Mösls
I § 187 I I 110 M .
In der Schrift vom Leben Mosis erzählt Philon nach dem biblischen Bericht, wie die in der Wüste verdurstenden Kinder Israel eine bittere Quelle fanden und diese auf Geheiß Gottes von Moses durch einen Schlag mit dem Stabe in süßes, trinkbares Wasser verwandelt wurde. »Nachdem sie«, fährt er in der Er zählung fort, »ihren Durst mit . . doppelter Freude gestült . . und auch ihre Trinkgefäße gefüllt hatten, brachen sie auf, gesättigt wie von einem Gelage und fröhlichen Mahl und trunken nicht wie von einem Weinrausch, sondern von einer nüchternen Trunken heit ([i.e#öovce<; OD TTjv sv olwp [liilhjv, a X X a d]v VTjcpäXtov), in die sie durch den unvermischten Trunk ( T | % p a t t a [ j , s v o t ) versetzt wurden, wobei ihnen die Frömmigkeit ihres leitenden Führers zutrank«. In der Ausmalung dieser Szene vergleicht er das nicht enden wollende Trinken der Verschmachtenden mit der Sättigung 2
netischen Novelle (darüber v g l . Schürer I I I Kultur dings
u s w . S . 196 f f . ) c h a r a k t e r i s t i s c h e s der
Zusammenhang
zwischen
der
k o m p o n i e r t e n eingelegten R e d e ein sehr 1
4
230 ff. u n d W e n d l a n d , D i e h e l l . - r ö m .
Motiv benutzen. biblischen
neuen ihre Jubel
und
W i c h t i g ist, d a ß a n all diesen Stellen
Freude nach
beim
Auffinden
frei
— ebenso wie bei Philon — keine g e f o r d e r t w i r d ( s . u . S. 7 1 , 3).
Philon verzeichnet D V M § T8I—187 m i t besonderem Interesse Fortschritt der Handlung
der
loser.
absolute Weinabstinenz, sondern nur Maßhaltung a
B e i P h i l o n ist aller
Erzählung
die Wandlung
der Quelle,
in d e r S t i m m u n g
ihre E n t t ä u s c h u n g ,
bei jedem
der Massen:
ihren
doppelten
der glücklichen Verwandlung des bitteren Wassers (vgl. de migra-
tione Abrahami
In
diesem
Stile w i r d in d e r g a n z e n Schrift D V M d i e B i b e l erzähl u n g » d r a m a t i s i e r t « .
§ 1 5 7 I 460 M
quod
d e u s i m m . § 92
I 286 M . ) .
Philon
s t e h t hier — wie ü b e r h a u p t in allen seinen historischen Schriften dieser Stelle n u r angedeutet Theorie über die dramatische psychischen Affekte
forderte.
(das kann an
werden) — unter d e m Einfluß der peripatetischen Geschichtsschreibung,
die eine Darstellung
der
I. Teil
30
I. Kapitel
bei einem üppigen Gastmahl und schildert die Wirkung des Trunks als einen nüchternen Rausch. Daß der Trunk aus der Wüstenquelle eine heilige Begeisterung auslöst, wird auch an einer späteren Stelle der gleichen philonischen Schrift berichtet. 1
Wie kommt Philon zu der eigenartigen Annahme, daß der Trunk des Quellwassers eine berauschende Wirkung ausüben könne ? Ein Anhalt für diese Vorstellung findet sich in der Bibel nicht, dagegen bezeugt Paulus I Cor 10 die allegorische Deutung der Erzählung vom Quellwunder durch die Bezeichnung des Wassers der Wüstenquelle als eines Geistestranks (nö^ia rcveo^anxöv). Philon, der für das in den Menschengeist einströmende und zur Erkenntnis befähigende Pneuma die Sophia substituiert , deutet die im Pentateuch erwähnten Quellen fast ständig als Allegoresen des Borns der göttlichen Weisheit, aus dem die From men getränkt werden , und versteht auch speziell die Erzählungen im Exodusbericht von den Quellwundern ebenso . Diese Vorstellung vom pneumatischen Trunk aus dem Quell der Weisheit erklärt auch den Begriff nüchterner Rausch an der oben angeführten Stelle. Wie in dem Proverbiengleichnis die Weisheit den nach Weisheit Dürstenden aus ihrem Krater den Trank kredenzt und die Wirkung dieses Tranks eine nüchterne Trunkenheit ist, so spendet hier der »allweise Moses« den Kindern Israel aus dem von Gott gespendeten und heiligen Rausch erwecken den Quell der Weisheit. Philon hat hier also eine AUegorese, die — wie Paulus zeigt — zu seiner Zeit wohl in der jüdisch-helle nistischen Exegese feststehend war, in die Erzählung aufge2
4
3
4
6
6
7
n
M.
1
D V M I § 255
3
V g l , Lietzmann u n d Strack-Billerbeck i m K o m m e n t a r
8
4
zur Stelle.
S. o b e n S. i o . Z u diesen
allegorischen
Schriften
rechnet D V M als historisches
Werk
nicht. 6
6
S . S i e g f r i e d a. a. O . 187 ( s . o b e n S . 9, t ) . V g l . l e g . a l l e g . I I § 86 I 82 M [ z u D t n 8
[ z u N u m 21
I E
--
I S
3
:
»Moses . . . stimmt
die Weisheit empfangen hatte. ist tief und nicht
flach
1 B
den Chor
f.] u n d d e e b r . § 112 I 375 M a m B r u n n e n an, d a . . . er
E r vergleicht sie m i t einem Brunnen, d e n n sie
und gibt d e n nach T u g e n d durstigen Seelen einen süßen
Trank.« 7
Z u m A u s d r u c k npomöaes? Xctp-ßccvetv u s w . v g l . d e e b r . § 148 ( s . o b e n S . 4).
Z u m A u s d r u c k äwpaxi^eoö'ai s. o b e n S . 9, 3.
In der Melchisedekallegorese steht
der m i t d e m hohepriesterlichen Logos identische Hohepriester an Moses' (s. o b e n S. 2 1 ) .
Stelle
D i e fl-sta v.a\ w j p ä X i o c uiJW] b e i
Philon
3*
1
2
nommen und mit seiner pneumatischen Sophiaspekulation Einklang gebracht .
in
3
D e Tita contemplativa § 8 9 I I 4 8 5 M .
In der Schrift de vita contemplativa schildert Philon das Leben der Therapeuten, einer jüdischen Sekte Ägyptens, die in mönchischer Zurückgezogenheit am Ufer des Mareotischen Sees wohnen und ihr Leben unter Beobachtung asketischer Regeln mit dem Studium der heiligen Schriften zubringen . Philon bemüht sich in seinem 4
1
Uber
Mosis
die T e n d e n z Philons,
mystische
Gedanken
in
die
einfache
Bibelerzählung
hineinzuinterpretieren
Eine gleichartige mystisch-symbolische Deutung Philon, ebenfalls o h n e nähere Begründung,
Die
bereits
Trunkenheit
gewonnene
einen
fvöfoi;)
D i e beiden Stellen bilden
1898, 405
Erkenntnis,
pneumatischen
über d e m
bekanntlich
bei Ps.-Dionysios Areopagita
[ s . u n t e n S. 4 1 , daß
Zustand
Interpretation der Stelle aus D V M 8
9 1
(vgl. H . K o c h , D a s mystische Schauen bei Gregor v o n
Nyssa, Theologische Quartalschrift 2
Philon
3]).
mit
charakterisiert,
der wird
nüchternen durch
des
Stelle aus
höchsten
Typus
— so
in
der
mystische
Hanna-Isaak-Judaallegorese,
die T y p e n ,
deren Erleuchtung
P h i l o n in D V M w i e
zwei anderen Stellen (der Prov.- und Melchisedekallegorese) charakterisiert, K l a s s e ( d e m StSaaxaXtxöv fivoi;
vollkommenen Naturen
a
auf
die die Sophia nicht wie die
direktem W e g , sondern
durch
Vermittlung
eines
erhält. Der
Charakter
dieser
Schrift
seiner g r u n d l e g e n d e n U n t e r s u c h u n g vom
an
einer
s. o b e n S. 22 u n d z u q u o d o m n . p r o b .
§ 13 I I 447 M vö[jia oiSaoxaXiat; s. o b e n S. 13) a n , Weisen
der
d e opif. m u n d . und, w i e gezeigt werden wird, aus de vit. c o n t . — ge
schildert wird, gehören niederen
die
bestätigt.
W ä h r e n d in der Mehrzahl der Stellen mit d e m O x y m o r o n der
Zustand
fügt
im historischen Teil der Schrift D V M
d i e G r u n d l a g e d e r S p e k u l a t i o n v o m Xafinpö^ fvöfoq Gregor von Nyssa
1 5 3 f.
(Vgl. die Parallele in der esoterischen allegorischen
S c h r i f t d e p o s t . C a i n i § 12 f. I 228 M ) . und
120 f.
wie die des Quellwassers
b e i d e m B e r i c h t ü b e r M o s e s ' A u f s t i e g i n d i e W o l k e ( L X X E x 20 S i n a i I § 1 5 8 I I 106 M e i n .
v o m Leben
s. L e i s e g a n g
beschaulichen
Leben«
festgestellt w o r d e n .
Es
ist
ist
zum
(Philol.-Suppl. eine
ersten Male
von
Wendland
in
»Die Therapeuten und die philonische Schrift 22,
enkomiastische
695
ff.)
in
Schrift
über
der
Hauptsache
den
Bios
einer
Philosophensekte der eigenen Volksgemeinschaft, durchsetzt m i t heftiger P o l e m i k gegen d e n heidnischen A b e r g l a u b e n u n d einer A p o l o g e t i k gegenüber d e n F e i n d e n des J u d e n t u m s .
Diese
reicht j e d o c h nicht aus, nicht —
aber
ähnlich
die
Spezifizierung d a sie n u r
literarische
w i e m i t seiner
Form Schrift
des Traktats
als
ircatvos
die tendenziöse Einstellung der de
Schrift
charakterisiert,
vita Mosis
in
und des
änoXo^ia Verfassers,
Philon
greift
die griechische Diskussion
ü b e r d i e G e s e t z g e b e r —• m i t s e i n e m T r a k t a t ü b e r d i e » t h e o r e t i s c h e L e b e n s f o r m ^ in ein,
die Diskussion die
unter
der
gionsphilosophischen Barbaren,
griechischen
ethnographischen
den Barbarenvölkern Utopien
suchte.
die Inkarnationen Besonders
zu d e n e n m a n seit T h e o p h r a s t
in
Popularphilosophie
i h r e r Staats-
den
und
reli
Priesterkasten
der
( s . P o r p h . d e a b s t . I I 26)
auch
die
I. Teil
32
I. Kapitel
Traktat besonders, die vorbildliche Einfachheit ihrer Lebensführung, die für ihn die Voraussetzung jedes wahrhaft philosophischen Lebens bildet , aufzuzeigen, und verweüt bei der Schilderung ihrer täglichen Mahlzeiten, die in ihrer Kärglichkeit den strengen Forderungen der kynischen Askese genügen . Diese Einfachheit kontrastiert er mit der Üppigkeit und Zügellosigkeit der griechischen Symposien, deren Ausschweifungen er mit kynischem Rigorismus tadelt . 35esonders gegen die Trunksucht der Zecher richtet er seine Invektiven; die ganze Schrift durchzieht eine heftige Polemik gegen das maßlose Weintrinken, das ihm als Ursprung aller Übel gilt. Daher nehmen die Therapeuten zu ihren Mahlzeiten nur klares Wasser zu sich. •N^tpdß.ta yAp toi? Eepsöac &uetv xal xol>xoi<; ßioöv 6 öpdö? Xö^o? u«prj7etcat • otvo? piv *f<xp öitppooövT,?
2
3
5
Den Abschluß der Schrift bildet die Schilderung des HauptJuden
rechnete,
fanden
philosophischen Bios.
die Griechen
babylonischen Chaldäern, keltischen Druiden
d e n indischen Brahmanen
u . a. stellt
nun Philon
g e g e n u n d v e r e i n i g t alle E i g e n s c h a f t e n , Ethnographie Therapeuten
angeführt
waren,
gehende
und Gymnosophisten, den
d e s theoretischen
d e r griechischen
Begründung
k a n n hier nicht v o r g e n o m m e n w e r d e n . Wissowa
Suppl, 4
dieser komplizierten
Geister zum.
Andeutungen
bleibt vorbehalten.
W e n d l a n d a. a. O . u n d R e i t z e n s t e i n ,
Bios der
P h i l o n ist also i n seiner Ethnographie
und Ausführung
S p . 409 f. 4 1 6 / . s. v . E s s e n e r ; Schrift
ent-
d i e z u m L o b e jener in der griechischen
in d e r Darstellung
v o n der Topik
ins einzelne
erlesener
die jüdische Therapeutensekte
( v g l , q u o d o m n . p r o b . § 72/4 I I 4 5 6 M ) .
Konkurrenzschrift (Eine
die Vereinigung
B e n ägyptischen Priestern, d e n persischen Magiern, d e n
dieser
abhängig. Auffassung
siehe bei B a u e r i m Paulyeine
Sonderuntersuchung
E s sei hier
D e s Athanasius
nur noch
Werk
(gegen
usw. [s. unten
S. 6 7 , 1]) g e s a g t , d a ß v i e l e K o n g r u e n z e n d e r p h i l o n i s c h e n S c h r i f t m i t C h a i r e m o n s B e s c h r e i b u n g d e r ä g y p t i s c h e n P r i e s t e r b e i P o r p h . d e a b s t . I V 6 f. a u s d e r Z u gehörigkeit
beider
graphie zu erklären 1
8
Schriften
z u m Genos
Diatribe« die Abhängigkeit
( S . 66)
hat
uns die philonische
sich
a u f allen
4
6
oben
»Als
hier d i e sittlichen Gebieten
Ideal verkörpert
Ethno-
nach und schließt
besonders
reichhaltige
Schrift
Verhältnisse
irepi
S. § 74.
»Philon u n d die kynisch-stoische
der moralphilosophischen
Worten:
sie
a
S . d e v i t a c o n t e m p l a t i v a ( k ü n f t i g D V C a b g e k ü r z t ) § 37. W e n d l a u d weist i n seiner A b h a n d l u n g
der kynisch-stoischen Diatribe
mißt
der popularphilosophischen
sind.
Argumente
Philons v o n
seine Untersuchung
Quelle für die stoische ,
,
ß i o o 9EU>£i"rjtoiQü e r g e b e n .
mit den Diatribe Philon
seiner Z e i t m i t stoischem Maßstabe. W i e
d e m stoischen Ideale widersprechen,
s o erscheint
dies
in d e r G e m e i n s c h a f t d e r T h e r a p e u t e n . «
D V C § 73/4Z u r K o m p o s i t i o n der Schrift S . 3 1 , 4 ) S . 702.
vgl. Wendland,
DieTherapeuten
usw. (s.
Die
x a l vr,(päXio? jjifl-r] b e i P h U o n
33
festes der Therapeuten, das an jedem 50. Tage gefeiert und mit einem Festmahl und einer Pannychis beendigt wird. In dieser Nachtfeier teilen sich die Therapeuten in zwei Chöre, die in respondierendem Gesänge feierliche Hymnen anstimmen und sich dazu in heiligen Tänzen bewegen. »Wenn sich dann«, fährt Philon (§ 85) fort, »jeder der beiden Chöre für sich gesondert gelabt hat, indem er wie bei den Bakchosfeiern die Gottesliebe in reiner Form kostete (axpöVcoo oiu&aavTss toö $so(ptkoi><;), vermischen sie sich und werden ein Chor aus zweien . . . (Es folgt eine Schilderung ihrer enthusiastischen Dankhymnen). Und so verharren sie bis zum Morgen in dieser schönen Trunkenheit ( tsäoa&£vre<;.. . •CTJV xaX-Jjv T a u r n v p i i f t j v ) , nicht mit schwerem Kopfe, sondern in wacherem Zustand als sie zum Gastmahl gekommen waren, erheben dann, wenn sie die Sonne aufgehen sehen, die Augen . . . zum Morgenrot, . . . strecken die Hände zum Himmel empor und flehen um einen guten Tag, um Wahrheit und um Hellsichtigkeit des Verstandes. Und nach dem Gebet ziehen sie sich jeder in seine heilige Klause zurück, um ihrer gewohnten philosophischen Beschäftigung nachzugehen«. Wie die gegen die griechischen Symposien von Philon eingelegte Invektive , so ist auch die Gegenüberstellung der Trunkenheit der Heiden und der Nüchternheit der Therapeuten, die die ganze Schrift durchzieht, angebracht, um von dem dunklen Hintergrund der zeitgenössischen Sittenlosigkeit das reine Bild des therapeutischen Lebens sich um so heiler abheben zu lassen. Dieser ß(oc wjipwv manifestiert sich für Philon besonders in der maßvollen Art, mit der die Sekte an ihrem höchsten Fest das heilige Mahl und die Pannychis begeht. Beide Zeremonien werden in absichtlichem Gegensatz zu den heidnischen Orgien geschildert, und zwar wird das Mahl paradox als ein weinloses Symposion charakterisiert (§ 73) und die Ekstase der tanzenden Chöre eine xaX-J) (ISÖTJ (im Gegensatz zur xocx-J] ÄIC* OVVOD ft&h] der heidnischen Symposien) genannt . i
r
1
2
3
Mit den Worten ob x a p T j ß a p o ü v t e ? 3) xaTa(i6ovt£c, äXXa Sie-jT]7ep[jivoi [läXXov 3) Ste TtapsydvovTO s i ? xö ao^öaiov . . . in&b-/ovra.i . . . 1
2
S . D V C § 40—63. V g l . D V C § 74
(s. o b e n
S . 6,
3), W e n d l a n d ,
P h i l o s 22 (reepi u i 6 - n s f r g . 2) u n d d e e b r . v-fjipetv i i c a u ^ o ö o « ( s . o b e n 8
lv9-oo3(a<ju.äs u n d
L e w y , Sobria ebrietas
Neu entdeckte Fragmente
v
§ 151: ( Awa)
napä
rcdtvta
TÖV ß t o v
S . 4}. uifl-Y) s t e h e n h i e r ( s . § 87 u . 8g)
synonym,
ebenso 3
de
I. Teil
34
I.
Kapitel
Ägottffücv Xoytojioü {§ 89) die die gegensätzliche Wirkung der physischen Bezechtheit und der Gottestrunkenheit auf die Sinne demonstrieren umschreibt Philon offensichtlich das Adjektiv vijcpäXio?. Denn alle Worte des paraphrasierenden Satzes stehen bei Philon und der verwandten in engster Beziehung zu dem Begriff der Nüchternheit. r p T j f o p s t v und v i f y s i v werden in NTlichen »Weckrufen« synonym gebraucht , die Nüchternen werden einmal bei Philon (de ebr. § 131 I 377 M) den ßeßapvjuivGi toö? ötp&aX{to6? gegenübergestellt, und überhaupt kreuzen sich die Metaphern von Schlaf und Trunkenheit, Nacht und Dunkel, Wachsein und Nüchternsein, Tag und Licht in der religiösen Literatur ständig .
sollen,
Literatur
2
3
DER
BEGRIFF D E R FREUDE BEI PHILON
In enger Beziehung zur göttlichen und nüchternen Trunkenheit steht bei Philon der umfassendere Begriff der Freude (x*p*)Er ist mit ihr durch allegorische »Personalunion« verbunden, denn Isaak, der höchste Typus des mit dem Reichtum einer vollo p i f , m u n d . § 70 f. 239 M ,
deren
Philon
s. o b e n
S . 23.
Formulierung
die Askese
mit
der Juden
paradoxen Ausdrücken.
An
der
D V C § 73
mit
der
Stelle fast
de
spec.
leg. I
übereinstimmt,
Schwelgerei der
§ 1 7 3 t.
It
kontrastiert
Heiden
in
ähnlichen
Ü b e r j ü d i s c h e u n d h e i d n i s c h e F e s t e s. d e s p e c . l e g . I
§ i 9 2 f . I I 240 M u . a. S t . , v g l . a u c h C l e m . A I . p a e d , II 2, 32, t u n d I I 4, 4 1 , 1 , d e r d i e c h r i s t l i c h e M a h l z e i t i m G e g e n s a t z zu d e n Z e c h e r e i e n d e r H e i d e n vnipcct
,
X t o o s < p X ° " l o i a £ o d e r v n f a X i a <3D|Mcöaca n e n n t . 1
V g l . d e C h e r u b . § 92
versammlung Dinge: Tag,
. . gelten
Trunkenheit,
als
I
155 M :
»Jeder
(heidnischen) Feier
bewunderungswürdig
und
Ausgelassenheit, . . nächtliche
kostbar
und
die
Schwärme . .
Kest-
folgenden Schlaf
am
w e n n die Zeit des W a c h e n s ist.« 2
S. I T h e s s 5 f f . , w o alle in d e r P h ü o n s t e l l e v e r w a n d t e n M e t a p h e r n
mit-
B
e i n a n d e r v e r b u n d e n erscheinen, v g l . D i b e l i u s in L i e t z m a n n s H a n d b u c h z. N T . n z. S t .
S. a u c h I Ptr 5 8
8
Vgl. Ed. Norden,
u n d P h i l o n , frg. V a t . V I (Pitra aaal. sacr. I I A g n o s t o s T h e o s öfters
und
Kroll,
Die
3
312).
Lebren
des
H e r m e s T r i s m e g i s t o s 376 f., C o n y b e a r e , P h i l o a b o u t t h e c o n t e m p l a t i v e Jife 133 f. S. u n t e n S. 73 f. A u s P h i l o n s e i e n f o l g e n d e S t e l l e n n o t i e r t : d e s o m n , I I § i 6 o f . I 680
M : » I n W a h r h e i t liegt jeder, der die W e i n t r u n k e n h e i t
(TVJV St' 6i\>oo JASÖTJV)
]
e b e n s o w i e d i e d e r U n v e r n u n f t ( r ^ v 8 t &
(&p8-öxf]Tt)
und
dem
Wachsein
(lfptr]*föpoeL)
feind
ist,
zu
Boden
Klar-
wie
die
Schlafenden, ist erschlafft, b a t d i e A u g e n d e r Seele geschlossen (xarauiuwte) u n d ist n i c h t in d e r L a g e , e t w a s d e s S e h e n s u n d H ö r e n s W ü r d i g e s zu s e h e n u n d hören.?
zu
D e c o n f . l i n g . § 92 I 4 1 8 e r k l ä r t e r d a s A u g e d e r S e e l e a l s » d a s s c h a r f -
D e r Begriff
der Freude bei Philon
35
1
kommenen Naturanlage begnadeten Weisen , dessen enthusias tischen Zustand während des Aktes der intuitiven Erkenntnis Philon als einen nüchternen Rausch bezeichnet, ist zugleich das Symbol der Freude . Mit dieser »Freude des Geistes« bezeichnet Philon oft die Gemütsstimmung des seligen Weisen bei und nach dem Empfang der höchsten Arete oder Sophia . Da nach Philon die Weisheit verliehen, nicht erworben wird, so gilt ihm auch die 2
3
4
sichtigste
(i^ownsoxaTO?), m i t d e m e s allein m ö g l i c h sei G o t t z u s e h e n « , d e s o b r .
§ 4 I 393 p r e i s t e r d a s vrjepdiXtov TYJ? ^ux^l? Gut
des Menschen.
D e sobr.
§ 2
I
{JXEICOV
392 M : » D i e
iSoiuireaTaxa a l s h ö c h s t e s Nüchternheit
(10
wjfpeiv)
. . . wetzt die Sinne zur höchsten Schärfe u n d läßt d e n K ö r p e r nicht ( v o m W e i n ) beschwert sinken . . S o vieler Ü b e l Schöpfer die Trunkenheit, Ursache
ist d i e N ü c h t e r n h e i t « .
Freund
d e s Wachseins genannt,
§ 5 wird »der
der v o m W e i n
sein
scharfes
w ü r d i g e n G e g e n s t ä n d e n e r h e b t « s. a u c h d e e b r . § 1 5 9 . C l e m . A I , p a e d . I I 2, 27, 2 P o r p h , d e a b s t i n .
Auge
s o vieler
unbeschwerte
Güter Nous
zu d e n der Schau
V g l . a u c h P o i m a n d r e s § 30
1 27 f. S u i d a s s. v . Ifpr^opsv
und
s. v . vijtpscv u s w . 1
S . o b e n S . 8 f. u n d S. 5 5 , b e s o n d e r s A n m . 2.
a
A u c h s o n s t tritt d e r B e g r i f f F r e u d e öfter für d i e n ü c h t e r n e
ein. als
S o wird die Wirkung des Trunks nüchterner
§ 3*5
I 5*8
Kausch,
sondern
M ) geschildert.
a
auch
a l s x P&
Außerdem
wird
v,a
^
eutppoaüv**] ( q u i s r e r . d i v .
in der Schrift D V M kurz
der Schilderung des ersten Quell Wunders, dessen Wasser bei den Kindern
I s r a e l s e i n e u.. v. ( s . o b e n S. 29) v e r u r s a c h t ,
zweiten
Quellwunder berichtet,
8
bei der Erzählung v o m
Auch der Zustand
x P<*
v
° ö s. c o r p . H e r m e t . X I I I
b v o ö ? . . d-epocrcsia fl-eoö
f).6viß
yaipiov).
bewirkt
der Gebets
d e r H a n n a w i r d s o w o h l a l s JA. V. w i e a l s F r e u d e b e z e i c h n e t a
nach
verdurstenden
d a ß der T r u n k »Freude und Frohsinn«
( d e v i t . M o s . I § 255 I I 1 2 1 M , z i t . S . 30, 1 ) . ekstase
Trunkenheit
aus d e m Quell der Weisheit nicht nur
( s . o . S . 4).
18 ( v g l . P h i l o n d e e b r . § 144 I 3 7 9 M : D e r philonische Freudebegriff (zu Philon
v g l . B r ö h i e r a. a . O . S. 2 3 4 ^ 254 t. W i n d i s c h , D i e F r ö m m i g k e i t P h i l o n s S . 56 f. 61) b e d a r f i n V e r b i n d u n g m i t d e m d e r h e r m e t i s c h e n
und gnostischen Schriften
(s. c o r p . H e r r n . X I I I 8 u . 17 v g l . K e i t z . M y s t . 285 u . ö . ; z u d e n O d e n S a l o m o s vgl. A b b o t , Schriften
Light
o n t h e G o s p e l e t c . , C a m b r i d g e 1912, N r . 37491.),
des Lukas
1908 E x k u r s
und des E v . Joh. (vgl. Ilarnack,
d e m der
Die Apostelgeschichte
I I I , E d . N o r d e n , G e b u r t d e s K i n d e s 57 f . ) w i e d e r n a c h b i b l i s c h e n
j ü d i s c h e n ( v g l . z . B . I V E s r 7 , 9 2 t. ü b e r d i e 7 O r d n u n g e n d e r F r e u d e ) u n d u r c h r i s t l i c h e n L i t e r a t u r ( s . W e i n e l , W i r k u n g e n d e s G e i s t e s u s w . 49 f . ) e i n e r m o n o graphischen
Behandlung.
5
Hier
s e i n u r a u f A c t 1 3 5 a : IrcXijpoövto a
nVEOfiato?
äyiou, Gal
icveöfiaros
Ä-fior> u n d R r a 14
1B
b xaprcic. x o ö itvsüfJLaxos . • X P&' 1 7
, w o die Freude deutlich
s t a n d charakterisiert ist, hingewiesen. Stellen k o m m t der bei Philon ganz 4
a
X P"S a
ä
I T h e s s I : u,8T& X P ? e
als p n e u m a t i s c h e r Z u
D i e V e r w e n d u n g d e s Begriffs a n diesen
nahe.
D i e Begriffe Arete und Sophia decken sich.
Die enge Verknüpfung der
Frage nach der Arete mit der der Eudaimonie wie die Einordnung der Sophia als einer
A r e t e gehört z u d e m festen B e s t a n d
der hellenistischen Philosophie. 3*
I. Teil
3 6
I.
Kapitel
1
Freude als Geschenk Gottes (Swpov d-eoa} . Dieser höchste Er kenntnisakt, der durch die mystische Vereinigung mit dem Gött lichen geschieht, wird als nüchterne Trunkenheit charakterisiert; daher können der Begriff x 9 i das phüonische Oxymoron oft synonym stehen. Um die Beziehungen der beiden Begriffe näher zu bestimmen, bedarf es einer kurzen Charakteristik der philonischen Gesamtanschauung von der x P* - Philon unter scheidet in seinen Darlegungen scharf zwischen dem idealen T y p u s des in ständiger Freude verharrenden, vollendeten Weisen, der durch Isaak repräsentiert wird, und den sterblichen I n d i v i duen, die das Endziel einer andauernden Eudaimonie oder Freude a
2
a
u n (
a
1
3
a
a
V g l . d e m u t a t . § 1 3 1 I 598 M : ' l a a ä x . . , 6 <jovwvafio$ TTJS • • X P S > lskiu<;. , K)
c
,
b . . o\b$ &EOÖ t o ö SiSövro«; abxbv |j.e&t*ru.a « « 1 shd-opiav slpvjvsxiuTWcaie; <J X " M d e u s e t c . § 96 I 287 M , d e A b r a h . § 203
II
29 M ,
quaest.
( G o t t s p r i c h t ) : risisti e r g o e t g a u d i o i m p l e t a e s (sc. o a n i m a ) , c u m sum
a
280
Gegensatz
von
zu
der
der
Freude
stoischen
als
Geschenk Gottes
Anschauung
von
der
steht
im
dia
Freude
als
der
inneren H a r m o n i e der Seele, die sich der W e i s e selbst erringt. Sen,
e p . 59, 14,
wo
der Begriff
gaudium
als
p l a c e n t i s s i b i ( = a&TtipxoDc) d e f i n i e r t w i r d . P h i l o n ö f t e r s zur reepc ebna&eiev;
115 =
tenor
s t v
S V F I I I N r . 431 A r n i m
^tfsvvT,jia otxp
v g l . D i o g . L a e r t . V I I 94 = S V F I I I N r , 7 6 . Xaptov eait yüaei x o t 6
fytov
u . C i c . T u s c . V 1 5 , 43. 1 j 274 f.
animi
Über
(vgl. Nr.
Zu de mut.
die stoische A n s c h a u u n g
a
a
*
s
S^-
ßon-
P h i l o s o p h i e , erfüllt
I I 2r,
entgegengesetzten
hellenischen
ursprünglichen
a
u
u
t
^ J«$"i] i n ihrer
prägnanten
B e d e u t u n g wird ihr Verhältnis zueinander deutlicher h e r v o r t r e t e n lassen. ebenso den
plötzlichen A u s b r u c h eines Affekts,
wie eine
Wenn
ununter
b r o c h e n e G e m ü t s s t i m m u n g bezeichnet, w i r d unter e i n e m R a u s c h ein nur Zeit andauernder
Zustand verstanden.
lich mystischen Zustände, tritt
daß
meineren Bedeutung des anderen
kurze
E s liegt a b e r in der N a t u r aller e i g e n t
sie nur
die Begrenztheit
letzt
gegenüberstellen.
Sinne.
b e i d e n B e g r i f f e x P™
Ein Vergleich der
Peripa-
129, g ; S t o a w i e P e r i p a t o s g e h e n
sie aber m i t e i n e m g a n z neuen, b i s w e i l e n der
Bedeutung diametral
stoischen
&*f«&iv « X t w o v ( v g l . s c h o n d i e T e l o s f o r m e l d e s
A u c h hier, w i e so oft, ü b e r n i m m t Philon die Formulierung aus der
schärfer
436).
yaptbv
V
v o n d e r x P&
lich auf die platonische L e h r e v o n der ereinen L u s t « z u r ü c k )
Noch
^uyr^
§ 167 I 603 M : -fj Äpsrij
* f s * f v g l . S V F I I I N r . 2 g :
t e t i k e r s L y k o n b e i C l e m . A I . str,
Freude
Lehre
= l e g . a l l e g , I I I § 86 I 104 M
P h i l o n will offensichtlich seine A n s i c h t v o n d e r F r e u d e der a
die
et
u n d d i e S t o a 1890, 293 f., v , A r n i m (s. u n t e n S . 38), Z e l l e r I I I
Auffassung der x p *
8
erecti
D a s ist b e s o n d e r s zu b e t o n e n , weil
S o w i r d d i e F r e u d e o f t b e i P h i l o n a l s eumetthta
q u o d d e t . § 124 I 2 1 5 : ? & x ° " P
Epiktet
aequalis
Vgl, besonders
B e s c h r e i b u n g dieses religiösen Zustandes der stoischen
entlehnt.
definiert v g l . D i o g . Laert. V I I
hoeffer,
II
M.
Uiese Auffassung
metralen
u o < 1
egodaturus
t i b i g a u d e r e . . . . q u o d d e t . p o t . e t c . § 124 I 2 1 5 M u n d d e s p e c . l e g ,
§ 53 f. I I
Zu
1
i n G e n e s . I V § 19
v o n begrenzter
des
darin
Zeitdauer sein
einen Begriffs
hervor,
gegenüber
daß mit der
können.
der
allge
Vorstellung eines
D e r Begriff der Freude b e i Philon
37
nur in den seltensten Fällen erreichen können. Denn nur Gott allein ist glücklich und genießt die ungemischte Freude , die an die Materie gebundenen Menschen, die die göttliche Gnadengabe nur in abgeschwächter Form ertragen können, müssen sich mit dem Anteil, der ihnen am Genuß der höchsten Seligkeit gewährt wird, begnügen. Dieser beginnt mit dem Moment, wo der Mensch sein Leben auf der Frömmigkeit, d. h. dem Streben nach Arete und Sophia gründet, steigert sich mit der Intensität dieses Strebens und erreicht seinen Höhepunkt in dem enthusiastischen Vollendungszustand, in dem der auserwählte Sterbliche mit den Gaben der göttlichen Gnade überschüttet und erfüllt wird. Bei einzelnen wenigen auserwählten Naturen dauert dann diese selige Freude gleichsam als permanente Ekstase für immer an, sie sind die »Glücklichen«. Philon erweitert also die Bedeutungssphäre des Freudebegriffs, indem er mit ihm den Stimmungswert der Frömmig keit schlechthin in allen ihren Intensitätsgraden bezeichnet . Nur als Bezeichnung ihrer höchsten Erscheinungsform, der my stischen Ekstase, aber steht der Freudebegriff mit der pi&Tj VTJtpöXio? synonym. 1
2
Rausches
zugleich
regenden
die v o n einer
bestimmten,
v o n außen eindringenden,
er
S u b s t a n z (in d i e s e m F a l l e also d a s g ö t t l i c h e P n e u m a ) v e r b u n d e n ist,
dagegen
mit d e m Begriff
»Freude«
an
sich
ebensowenig
dauer über die Ursache etwas ausgesagt wird. Trunkenheit
eine
genaue Parallele
zu
Während
der Folge
wie über
die
Zeit
also das Bild v o n der
v o n Zuständen
enthält,
in
d e n e n sich d e r V o r g a n g d e r m y s t i s c h e n E i n i g u n g für d a s religiöse B e w u ß t s e i n darstellt,
entzieht
sich
der
Begriff
yapd
einer
gleichartigen
spezifischen
Ver
w e n d u n g u n d n i m m t n u r d a , w o e r in V e r b i n d u n g m i t b e s t i m m t e n m y s t i s c h e n Vorstellungen auftritt, mystische F ä r b u n g an. a
«xpcccoc x P *
1
s
-
grundlegende
Stelle
de Abrah.
§ 200 f.
II
2g M ,
a u c h d e m u t . n o m . § 156 f. I 602 M u n d d e s p e c . l e g . I I § 55 I I 281 M . 2
Eine
ganz
ähnliche
Bousset, Kyrios Christos wird nun weitert
2
»begriffsgeschichtliche«
konstatiert
b e i P h i l o n . . . ins R e l i g i ö s e ü b e r t r a g e n . . . D a s V e r t r a u e n . . . er
sich
i h m . . . zu
dem
dauernden
V g l . L i e t z m a n n s E x k u r s zu R m 4 bei Philon Windisch In
Entwicklung
1 9 2 1 , 146 f ü r d i e P i s t i s b e i P h i l o n : » D a s s t o i s c h e I d e a l
s.
d e p r a e m . § 28 f f .
2 5
.
Gemütszustand
(des
Frommen).«
Ü b e r d a s V e r h ä l t n i s v o n HLOTH u n d
I I 412 M , q u o d
d e t . § 1 3 8 f. I
S . 59. der
Beschreibung
der
echten Frömmigkeit
als
einer F r e u d e
P h i l o n j ü d i s c h e , b e s o n d e r s in d e n P s a l m e n v e r b r e i t e t e G e d a n k e n a u f . nom.
§ 169 I
D t n 30
9
fafo
218 M , v g l .
f.
604 M z i t i e r t e r
J e s 48
Z 2
und
de somn.
II
nimmt De mut.
§ 1 7 5 t . 1 682 M
Z u q u a e s t . i n G e n e s . I V § 138 u n d d e p r a e m . § 32 I I 4 1 3 M v g l .
P s 9 , 32 j 103
3 I
149 2 u . a.
Z u d e m u t . n o m . § 155 I 602 M v g l . P s 4
8
usf.
I. Teil
38
I.
Kapitel
In diesem Zusammenhang ist eine Erklärung des philonischen Begriffs, die F. Heinemann (Frankfurt) vorgeschlagen hat, zu erwähnen (vgl. »der Morgen«, Zweimonatsschrift, Jahrg. I S. 486): »Ich glaube«, sagt Heinemann, »daß man das innerste Wesen dieses Mannes (Philon) in jenem merkwürdigen Ausdruck einer nüchternen Trunkenheit fassen kann. Was aber bedeutet dieses sonderbare Wort? Man muß, um es zu verstehen, sich einer Stelle aus de plantatione erinnern, die meines Wissens bislang nicht zur Kritik herangezogen, vielmehr der Unechterklärung verfallen ist. (Ge meint istrde plant. § 1 6 7 ! I 354 M). Da heißt es, daß die Weisheit nicht finster und düster ist, voll ernster Sorge und Bedenküchkeit, sondern im Gegenteil heiter und freundlich . . . und daß daher der Weise sich auch dem Rausch hingeben dürfe, der auf das Ge müt mildernd wirkt und ihm zur Freiheit und Förderung verhilft. Wie anders ist dies Bild als das des asketischen Philon, des Vor christen, das man früher entwarf. Ein lachender, ein sich be rauschender Philosoph!« Diese Erklärung vermengt zwei von einander grundverschiedene Lehren Philons miteinander. H. hat nicht erkannt, daß Philon mit dem Terminus überhaupt keinen physischen Rauschzustand, sondern gerade im Gegenteil eine rein geistige Trunkenheit bezeichnet . Dagegen behandelt die von H. herangezogene Parallele aus der Schrift de plant, die Frage, bis zu welchem Grade der physischen Trunkenheit der Weise gehen dürfe. In diesem Traktat de plant, referiert Philon die stoische Diskussion über die Frage, ob der Weise sich berauschen dürfe (s. de plant. §142 f. l35of.M), um dann in den beiden folgenden Schriften de ebrietate und de sobrietate seine eigene Meinung zur Frage darzulegen . Diese Schrift ist auch niemals für unecht erklärt, vielmehr durch H. v. Arnim einer grundlegenden Ana lyse unterzogen worden, in der er nachwies, daß als Vorlage Philons ein Traktat aus einer Sammlung von jjjftutä C^fü^axa anzusehen ist. 1
2
8
1
V o n der Rebekkaparänese,
in
der
das O x y m o r o n
auf
ganz
ungewöhn
l i c h e W e i s e v e r w e n d e t w i r d (s. o b e n S . 27), ist h i e r a b z u s e h e n . a
V g l . d e p l a n t . § r4r I 350 M u n d
d e ebr. § 1 I 357 M .
in diesem Traktat das Laster der Trunkenheit leidenschaftlich
Er
bekämpft
(s, z. B . d e e b r .
§ 27). 3
Vgl. Hans
v. Arnim
Philologische
s t u d i e n z u P h i l o v o n A l e x a n d r i a 101 f. bei S.
I . H e i n e m a n n - B r e s l a u i m 4. T e i l i r. 5
Untersuchungen Heft
ir,
Quellen
E i n e leichte Modifizierung dieser der
Philonübersetzungen
(Breslau
These 1923)
D e r Begriff
der Freude bei Philon
39
Den Autor dieser Schrift charakterisiert Arnim als einen Stoiker der freisinnigen Richtung kurz nach Poseidonios, der das zenonische Dogma vom Weinverbot mit Doktrinen aus der mittelstoischen Lehre über die Affekte zu widerlegen sucht. Das Heinemannsche Zitat steht, wie Arnim gezeigt hat, in einem Exkurs (de plant. § 167—170), den Philon in das Referat der stoischen Diskussion, über die Frage, ob sich der Weise berauschen dürfe, einschob. Hierbei räumt er dem Weisen ausdrücklich das Recht ein, sich zu berauschen (§ 170). Daraus folgert H. überschnell, daß die bisherigen Anschauungen vom Asketismus Philons zu revidieren seien. Er hat dabei ignoriert, daß diese positive Äußerung über die Trunkenheit sich nur hier bei Philon findet und dieser Stelle eine Fülle von Zeugnissen gegenüberstehen, in denen die Askese (ganz der kynisch-stoischen Auffassung gemäß) gerühmt und die Trunkenheit als das »Giftmittel der Unvernunft« (s. auch de ebr. § 27, I 361 M, wo sie (jifiatov lyx>.7]u.a heißt) verworfen wird. Eine genaue Interpretation des philonischen Einschubs in die stoische Erörterung kann auch den Grund für diese singulare Abweichung von seiner sonstigen Stellungnahme aufzeigen: Philon fügt an den stoischen Lobpreis des Weines als des Bringers des Frohsinns und der Heiterkeit für den echten Weisen eine kurze Übersicht über ähnliche Anschauungen aus seiner allegorischen Bibelerklärung an, in der Isaak, die vollkommene Natur, — nach der hebräischen Etymologie — als »Lachen« und sein Scherzen mit Rebekka als das göttliche Spiel der Seele gedeutet wird. Danach sind also Freude und Lachen, nicht finsterer Trübsinn die Eigenschaften des wahren Weisen wie der Weisheit . Mit dem Schlußsatz (»Hier mit ist offenbar, daß der Weise sich berauschen darf, da der Rausch den Charakter bildet und Erholung und Förderung verschafft«), mit dem Philon seinen Exkurs beendet und in die Erörterung der stoischen Vorlage überleitet, wiederholt er den Gedanken der Quelle, von dem er oben (§ 166) ausgegangen war. Es fällt auf, daß dieser logische Schluß von dem Scherzen und Lachen des vVeisen auf die Berechtigung sich zu berauschen gezwungen ist. Nun werden in den vielen Parallelen, an denen Philon seine Auf fassung von der Freude, dem Lachen und Scherzen des Weisen oder der Weisheit ausführt, diese Begriffe ständig als Bezeichnungen 1
2
1
V g l . D V C § 7 4 I I 483 M .
2
Diese Charakteristik der Weisheit
enthält
eine polemische Spitze gegen
die altstoische Auffassung v o n der Herbheit u n d Strenge der Weisen.
I. Teil
40
I.
Kapitel
rein geistiger, nur für den Asketen zu erringender Freuden verwandt und ausdrücklich in Gegensatz zu den physischen Genüssen, zu denen der Weintrunk auch gehört, gestellt . Dieser Widerspruch ist nur so zu erklären, daß Philon auch in der Einlage nicht seine eigene Meinung vortragen will, sondern vom Standpunkt des Stoikers die Erörterung über die These, wonach sich der Weise berauschen dürfe, auch auf parallele »biblische« Anschauungen ausdehnt. 1
Die Interpretation der Stellen, die in der verschiedenartigen Verwendung ein- und desselben Ausdrucks ein anschauliches Bild von der bedeutenden Modulationsfähigkeit des philonischen Stils geben, zeigt also kurz zusammengefaßt für den Gebrauch des Oxymorons folgenden Tatbestand: Der Begriff bezeichnet einen mystischen Zustand, der nur durch Vereinigung des rein geistigen Elements im Menschen mit dem göttlichen Wesen erreicht werden kann. Diese Verbindung setzt eine streng asketische, nur der Erkenntnis geweihte Lebensführung (den ß i o c v i ^ o w ) voraus und geschieht durch einen Gnadenakt Gottes, der sich unmittelbar oder auf dem Wege über die zwischen ihn und die Menschen ge stellten Wesen Logos und Sophia den auserwählten Sterblichen mitteilt . Der Prozeß dieser Aneignung der himmlischen Weisheit wird durch sinnliche Bilder veranschaulicht, zugleich aber werden diese Bilder, die rein geistige, letztlich nicht bezeichenbare Vor gänge aus einer spirituellen Welt verdeutlichen sollen, gewisser maßen ihrer weltlichen Würde entkleidet, indem die Eigenschaften, die diese Begriffe in der realen Welt bezeichnen, ausdrücklich als der Vorstcllungswelt des von aller Materialität abgetrennten und nur in der geistigen Sphäre lebenden Asketen unwürdig ver urteilt werden. Der auf diese Weise neu gewonnene, spirituelle Begriff wird mit einem Beiwort versehen, das die göttliche Qualität 2
8
1
V g l . z. B . d e s p e c . leg. I I
413 M ;
§ 193 f.
d e s p e c . l e g . I § 1 7 6 I I 240 M ;
I I 296 M
und
d e praemiis
§ 35 I I
d e c o n g r . § 162 u . 167 I 542 M ; d e
rnigr. A b r a b . § 92 I 450 M . 2
S . o b e n S . 3 1 , 3.
3
Alle Mystiker
haben
mit
der unlösbaren
Schwierigkeit
d a d u r c h e n t s t e h t , d a ß sie m i t d e n i n a d ä q u a t e n B e g r i f f e n zu operieren g e z w u n g e n sind.
Sie müssen daher,
zu
ringen,
die
der irdischen Sprache
u m sich g e g e n
Mißverständ
nisse zu w e h r e n , j e n e erst in ihrer r a t i o n a l e n B e d e u t u n g e n t w e r t e n , e h e sie sie in d i e Begriffswelt
der spirituellen S p h ä r e einreihen
können.
Z u s a m m e n f assung
41 1
des durch ihn bezeichneten Zustands noch besonders kennzeichnet . So wird der Weintrunkenheit die göttliche Trunkenheit gegen übergestellt . Noch einen Schritt weiter in der Negierung der rationalen Begriffssphäre geht Philon mit der Bildung des Oxy moron nüchterner Rausch. Zur Erklärung dieses Vorgangs, der weiter unten (S. 101 f.) in einem größeren Zusammenhang betrachtet werden soll, sei hier nur auf eine Bemerkung E. Hoffmanns über die mystische Sprache hingewiesen: »Neben dem Schweigen gibt es (für die Mystik) eine andere Ausdrucksform: Die Rede kann auch negiert werden, indem nur das Rationale in ihr negiert wird. So ergibt sich die Form der Paradoxie des Ausdrucks: 'Das über lichte Dunkel', 'das Nichtseiend-Seiende' usw. . . . Es ist eben die Natur des mystischen Denkens, daß ihm die Paradoxie des Gegensatzes nur das Erreichen der ersehnten Einheit, die Ü b e r windung der rationalen Sphäre bedeutet.« 2
3
4
1
Z.B.
2
Vgl. auch Philon
fl-elo?,
y o s p ö s , nvsop.awf.6i;, tyoxwöt;, &krftivö$ e t c . d e C h e r u b i m § 8 I 140 M 'Aßpatitu, . . n a t S t ä c , o ö täc,
jratSwv, &Xkä za$ ö-siac. . . ustaSiiöxiuv u . a. S t . , s. u n t e n S . 103, 1. 3
V g l . d e n T e r m i n u s Xau,iipöc, fvocpoi;
nysius Areopagita.
bei Gregor
von Nyssa
und Ps.-Dio-
D e r diesem O x y m o r o n zugrunde liegende G e d a n k e findet sich
z u e r s t b e i P h i l o n s. o b e n S, 3 1 , 1. V g l . V. U i e k a m p , D i e G o t t e s l e h r e d e s h l , G r e g o r von
Nyssa,
Münster
Gregor v o n Nyssa,
1896, 93 f.
und
die docta ignorantia des Augustin, VIII
[1894] 1 f. v g l . a u c h
Auch
der
diesem
Diekamp
augustinischen
4
D a s mystische
K. H o f f m a n n ,
deren Geschichte Übinger 93, 1 u n d
Oxymoron
sich bis auf Philon zurückverfolgen g r i f f e -wies m i c h P r o f . W e r n e r
V g l . a u c h S. 62.
H. Koch,
Schauen
T ü b i n g e r T h e o ] , O j u a r t a l s c h r . 1898, 405 f. 4 1 5 f. Koch
zugrunde
a.
a,
( A r c h . f. P h i l o s . O.) verfolgt
liegende
( s . I I . K o c h a a. O . ) .
bei
Vgl. ebenso
Gedanke
hat. läßt
A u f die beiden B e
Jaeger hin.
D i e S p r a c h e u n d d i e a r c h a i s c h e L o g i k , T ü b i n g e n 1 9 2 5 , 60.
II. K a p i t e l i. ANALOGE VORSTELLUNGEN AUS DER GRIECHISCHEN PNEU MALEHRE Schon Erwin Rohde reihte die jtitfy vt^&Xioq in die Gruppe der Termini, die die mystischen Zustände der dionysischen Ek stase bezeichneten, ein , und ebenso deutete Leisegang das Oxymoron als einen Ausdruck, der in der übertragenen Bedeutung, in der er bei Phüon steht, rein geistige Vorgänge bezeichne, dem aber bestimmte reale Vorstellungen aus dem dionysischen Kult zugrunde lägen. »Besonders aber erinnert an die alte im Dionysos kult gepflegte Form der mystischen Vereinigung mit der Gottheit durch das Trinken des berauschenden Weines der bei Philon so häufig wiederkehrende Ausdruck „nüchterner Rausch" (yj]y&Xio? [jti&Tf) , dessen er sich zur Schilderung des Aufgehens der Seele im Göttlichen bedient.« In der folgenden Untersuchung soll der Hinweis auf die altgriechische Mystik aufgenommen und die Be ziehung der dionysischen Vorstellung von der Weininspiration zur v. Philons geprüft werden. Wenn sich dabei auch die Leisegangsche Erklärung nicht als richtig erweist, so finden sich im Bereich der griechischen Pneumalehre, innerhalb derer der Glaube an die Weininspiration nur eine der vielen Formen war, 1
2
3
1
Psyche II
ßavttiivtei;:
48, 3: » „ n ü c h t e r n e T r u n k e n h e i t "
6
Philo
de mund.
(liö-q
vvjtpÄXio? d e r
opif. p . 16 M « fs. o b e n S. 23].
Rohde hat
nopodabei
allerdings d i e philonische Stelle, a u f d i e er B e z u g n a h m , m i ß v e r s t a n d e n ; die W o r t e
iScrcep o l •Aopoßavct&vTei; s i n d n i c h t m i t ui9"fi
d e m V e r b u m Ivö-oociäv z u v e r b i n d e n . Kausch der Korybanten, Raserei der Korybanten 2
des
sondern
denn
•vf[
Philon spricht also nicht v o m nüchternen
der Weisen,
deren
Trunkenheit
er m i t
der
vergleicht.
D e r h e i l i g e G e i s t 233 ff. S . a u c h 1 4 3 , 1 : » V o r a l l e m d e u t e t d i e B e z e i c h n u n g
ekstatischen
Zustandes
der
Seele als
nüchterne Trunkenheit
darauf
hin,
d a ß P h i l o n d e n b a k c h a n t i s c h e n R a u s c h als B i l d für d i e E r k l ä r u n g d e r W i r k u n g des heiligen Geistes 3
S o ist s t a t t
bevorzugt.« ui$-n vf]<paXta z u s c h r e i b e n .
i. Analoge Vorstellungen aus der griechischen Pneumalehre
43
unter denen die Vereinigung des Menschen mit dem Göttlichen dargestellt wurde, wichtige Analogievorstellungen zum philonischen Begriff . 1
Die ersten schärfer umrissenen Vorstellungen von einer göttlichen pneumatischen Substanz, die in den Menschen einfährt, entwickelten sich in Griechenland bei der Erklärung der geheimnisvollen Kommunikation Apollons mit seiner delphischen Priesterin Pythia, die als das »kenntlichste Erfahrungsbeispiel für die Besessenheit eines Menschen durch einen fremden Willem früh das Interesse der gesamten griechischen Welt auf sich lenkte. Man glaubte, daß die Pythia den Gott in einer göttlichen Substanz in sich aufnähme und dieser dann aus ihr zu den Sterblichen spräche . Mit dem Dunst, der aus dem Felsspalt unterhalb des dreif üssigen Thrones hervorquoll und den die Priesterin einatmete, mit dem Lorbeer , den sie kaute und mit dem Quellwasser, aus dem sie trank , bevor sie die Prophezeiung verkündete, meinte man, werde die Pythia »Gottes voll«. Den gleichen Glauben an die mystische Vereinigung mit der Gottheit durch den Genuß einer göttlichen Substanz bewahrte auch die dionysische Religion, deren Kult in der älteren Zeit kaum wie der des delphischen Apollon in die festen Ordnungen eines an bestimmte Plätze gebundenen Rituals gepreßt wurde, in primitiverer Form. Durch Atmen des göttlichen Anhauchs, durch Trinken des Weins und durch das Essen des rohen Fleisches in der Ekstase zerrissener Tiere oder durch Kauen des dem Dionysos heiligen Jiieu trat der Gott nach der Meinung der Dionysosmysten in den Körper des Bakchen und bewirkte 2
8
4
5
1
U m Mißverständnisse zu vermeiden,
sei a u s d r ü c k l i c h b e m e r k t , d a ß
im
f o l g e n d e n n i c h t e t w a b e a b s i c h t i g t ist, eine D a r s t e l l u n g d e r griechischen P n e u m a lehre zu geben,
s o n d e r n nur die Geschichte
einzelner M o t i v e
aus
der griechi-
schen Inspirationslehre unter d e m Gesichtspunkt der Erklärung des philonischen T e r m i n u s verfolgt w e r d e n soll. 2
E. Rohde, Psyche II
8
R o h d e , P s y c h e I I 38 f.
Offenbarungszauber, II
&
414. Z u m folgenden
s. H o p f n e r ,
Griech.-ägyptischer
S t u d i e n zur P a l ä o g r a p h i e u n d P a p y r u s k u n d e X X I I I
(1924)
passim. 4
S . F r i e d l ä n d e r z u J u v e n a l s a t . I I I 7, 1 9 .
6
Zeugnisse über
im Kult und Prophetes
Leben
d a s »Stop £v9-eov b e i N i n c k ,
der
1 9 2 7 , 58, 1.
Die Bedeutung des Wassers
A l t e n ( P i n i o l . - S u p p l . X I V , 2, 47 f . ) u n d
E . Fascher,
I. Teil
44
II, Kapitel
1
den Enthusiasmus. Erwin Rohde hat gezeigt , daß erst unter dem Einfluß der aus Thrakien über Griechenland herein brechenden dionysischen Religion die primitive technische Mantik des apollinischen Kults in eine ekstatische Inspirationsmantik gewandelt wurde. Die Gleichheit der Vorstellungen der delphisch-apollinischen und dionysischen Religion, die beide an eine Einnahme der Gottheit durch Atmen, Trinken oder Essen (d. h. drei der wichtigsten dem Menschen gegebenen Rezeptions möglichkeit en fremder Substanzen ) glaubten, zeigt deutlich die enge Verwandtschaft beider Kulte. So stellt auch Aristoteles den apollinischen Wassertrunk dem dionysischen Weintrunk gegenüber, und ebenso entsprechen sich offensichtlich beide Kulte im Glauben an die göttliche Kraft, die den Blättern der Apollon und Dionysos heiligen Bäume, Lorbeer und Efeu, innewohnt ; auch der gemeinsame Ursprung der Vorstellungen einer sittitvoia bei beiden Kulten ist deutlich zu erkennen . 2
3
4
5
AOINOS
MEÖH
Von der eigenartigen Form dieses Inspirationsglaubens, dem Efeukauen der Bakchantinnen, berichtet P l u t a r c h , dem über haupt wichtige Nachrichten über diese Kulte verdankt werden (er selbst war Priester in Delphi und seine Frau in den Dionysos mysterien eingeweiht [s. mor. 6 n E]), folgendes: »Die von der bakchischen Raserei besessenen Frauen stürzen sofort auf den Efeu und zerfetzen ihn, indem sie ihn mit den Händen an sich reißen und im Munde zerkauen; daher klingt die Meinung der Leute nicht unwahrscheinlich, die da sagen, daß ein Raserei erweckendes und erregendes Pneuma jene, die für enthusiastische Zustände inklinieren, in Ekstase versetzt und verwirrt und über1
P s y c h e I I 56 f.
a
Über andere Formen der Aufnahme
V g l . a u c h P a u l y - W i s s o w a s. v . D i o n y s o s S p . 1 0 1 7 . des Göttlichen durch den Menschen
s. A . D i e r e r i c h , M i t h r a s l i t u r g i e S . 92 f. a
V g l . M a c r o b . s a t . I 18, 1.
Pseudep.
Gegen die Unechterklärung bei Rose,
1863, 6 1 6 f. s. B u r e s c h , K l a r o s
* S. Frazer, T h e G o l d e n B o u g h logie
und
Religionsgeschichte
logie des Apuleius 6
die aus
I
a
Arist,
1889, 34. 1900, 1 3 5 , 5, G r u p p e , G r i e c h .
1906 I I 7 3 4 .
Mytho
A d . A b t ( R e l . V e r s . I V 2)
Apo
1 5 1 i. H o p f o e r a. a. O .
I n D e l p h i ist b e i d e r Ü b e r n a h m e dieses d i o n y s i s c h e n I n s p i r a t i o n s g l a u b e n s
allgemeine dem
Vorstellung
Felsspalt
Dampfes verbunden
v o n d e r itcinvoia
unterhalb worden.
des
mit
mantischen
d e m lokalen P h ä n o m e n des Dreifußes
emporströmenden
I. Analoge Vorstellungen aus der griechischen
Pneumalehre
45 1
haupt bei ihnen eine Trunkenheit ohne Wein und ohne Genuß (äoivov ktzäfsi uifrrjv xert Äx«ptv) bewirkt .« Auf den ersten Blick scheint der Begriff a o i v o ^ jU*^ mit dem philonischen Oxymoron übereinzustimmen. Eine schärfere Interpretation der Plutarchstelle zeigt jedoch, daß die Adjektiva vYflpAXtoc und ä o t v o ? , die oft synonym gebraucht werden , hier verschiedene Üinge bezeichnen. Plutarch will mit dem Oxymoron aussagen, daß die Bakchantinnen, obwohl sie weder Wein noch irgendwelche berauschenden Getränke zu sich genommen hätten, trunken seien und die Symptome ihres ekstatischen Zustandes denen Berauschter glichen, will also die physiologische Ursache des Rauschs charakterisieren. Philon dagegen, der die Weintrunkenheit radikal bekämpft und die abstincnzlerische Nüchternheit der asketischen Lebensführung als Vorbedingung für den wahrhaft enthusiastischen Zustand betrachtet, bezeichnet mit dem Adjektiv den geistigen Ursprung %nd die geistige Qualität dieser Trunkenheit. Das philonische Oxymoron steht also zum plutarchischen in keiner gedanklichen Beziehung. 2
3
NUDELN
EN
BAKXEIAI
Auf dem Boden der apollinischen und dionysischen Religion erwuchs der Glaube an die göttliche Kraft der Dichter . Seher wie Dichter, beide Künder des göttlichen Worts, standen 4
1
Q u a e s t . R o m . § 1 1 2 m o r . 291 A .
witz lernen durfte,
heil
und
der T e x t
D i e Stelle
nicht
ist,
wie ich v o n Wilamo-
mit Bernadakis
zu
beanstanden.
» E s wird eine T r u n k e n h e i t geschildert, die keinen G e n u ß (s. £x P s) b r i n g t ; a
blätter schmecken bitter.«
Plutarch bezeichnet
L
Efeu-
also m i t den Adjektiven
zwei
Eigenschaften, d u r c h d i e sich diese Species T r u n k e n h e i t v o n d e r g e w ö h n l i c h e n u n t e r s c h e i d e t : 1. sie e n t s t e h t n i c h t d u r c h W e i n , nicht wohlschmeckend. Hopfner, a
das Efeu-
2. d i e e r r e g e n d e S u b s t a n z i s t
und Lorbccrkauen
Griech.-ägypt. üffenbarungszauber
I 1921 §
v g l . S . 44, 4 u
und
* 5^3-
A n d e r s i s t d a s O x y m o r o n Sotvoc (ted-rj q u a e s t . c o n v . V I I 10, 2 § 1 5 m o r .
7 1 6 A 2u v e r s t e h e n , hier
Uber
[U'&T] s t e h t h i e r s y n o n y m
den paradoxen Gedanken,
m i t lapay^.
Plutarch äußert
d a ß die angebliche Nüchternheit oft in W a h r -
heit eine Trunkenheit ohne W e i n wäre u n d erst der W e i n g e n u ß d e n Menschen die rechte Einsicht
äoivocs. 4
brächte.
S. z . B . P o l l u x o n o m a s t , 6, 2 6 : v-n
3
A i s c h . E u m . 1 0 7 : xöat; T' äoivot)?, v-fjcpäXta u.EtXif paxa. Z u m folgenden Abschnitt vgl. W . Krantz, Das Verhältnis des Schöpfers
zu seinem W e r k in der althcllenischen Literatur. 65 f. c.II:
Kroll,
Studien
U b e r g s N . J a h r b . 1924 (53),
z u m V e r s t ä n d n i s d e r g r i e c h i s c h - r ö m i s c h e n L i t e r a t u r 1924
D a s dichterische
b e g r i f f s T ü b i n g e n 1926.
Schaffen
24 f.
E . Fascher,
E . Zilsel, Prophetes.
D i e Entstehung des
Genie-
I. Teil
46
II.
Kapitel
zu ihrem göttlichen Patron in innigem Verhältnis. So übertrugen sich die festen Formen des religiösen Inspirationsglaubens der beiden Kulte auf die Vorstellung von der Dichterweihe, und wie die Pythia erst aus dem heiligen Quell trank, um inspiriert zu werden, meinte man auch, daß die Dichter des Apoll aus dem Musenquell schöpften, bevor sie zu reden begännen . Analog dazu bestand die Anschauung, daß die Dichter des Dionysos, die Schöpfer der Dithyramben, sakraler Chorlieder zu Fhren ihres Patrons, erst durch einen Trunk des heiligen Weines zum Begeisterungsrausch entflammt würden. So beginnt A r c h i 1 ochos als Chorführer einen Dithyrambos auf Bakchos mit dem Lob auf den inspirierenden Weintrunk, der ihm die Zunge zum gottbegeisterten Gesänge gelöst hat (Frg. 77 Diehl): «iS Atoivüaot' a v a x T o c xaXöv !i£äp£eti fiiXoe olda Sc'ö'öpafji.ßov oXvy Gi>fxspawtü&s\<; ypdvac . 1
2
8
Gemeinsam mit der Vorstellung von der Trankinspiration werden auch die anderen Formen, die der apollinische und dionysische Inspirationsglaube ausgebildet hatte, zur Schilderung der Beziehungen zwischen dem Dichter und seinem göttlichen Patron übernommen*. J
3
XI
S . N i n c k a. a. O . 90 f f . K r o l l a. a. O . 29, 14
20.
Vgl.
(Stellensammlungen).
S . C a l l i m . f r g . 223 S c h n e i d e r : ^eÖ-unX^f 0? (ppoiu.'.ov ' A p x t X o / o u . Epicharm.
F C G f r g . 132 K a i b e l :
E. Rohde, Psyche
II
44.
Vgl. A . P.
ob* üatt S t d o p a i i ß o ? , 5y.y£ SStup
Pauly-Wissowa
s. v . D i t h y r a m b o s .
S.
itt^sauch
P h i l o c h o r . a p . A t h e n . 628 A . 3
er
Z u trennen v o n dieser Vorstellung ist die N a c h r i c h t ü b e r A i s c h y l o s , d a ß
seine
Tragödien
im
trunkenen
Zustand
gedichtet
habe.
(S. die
Stellen-
s a m m l u n g e n b e i R i t s c h l - S c h o e l l in d e r A u s g a b e d e r AischyJeischen » S i e b e n « 1875, r4 f. u n d i n W i l a m o w i t z ' g r o ß e r A i s c h y l o s a u s g a b e 14 f . ) . D i e s p ä t e r e b i o g r a p h i s c h e Forschung, gefiel,
die sich
indem
duktion
in der A u f f i n d u n g
sie n a c h
einfachem
menschlicher
Rezept
Stellen
Schwächen
aus
als m a s k i e r t e K o n f e s s i o n e n v e r s t a n d , e n t d e c k t e
Dichtern
das Laster der Trunksucht.
Während
ihrer
a n fast allen
diese Feststellung b e i K r a t i n o s , gegen den Spott
Zeitgenossen
berechtigt
man
seine
Trunksucht
verteidigt
Pro-
klassischen
der j a in seiner » P y t i n e « sich persönlich a u f d e r B ü h n e über
Helden
ihrer literarischen
hatte,
seiner
war,
schloß
bei Homer, Anakreon, Alkaios, Aristophanes usw. (Über Kratinos'
Pytine
s. M e i n e k e f r g . c o m . I 47 f. I I 1, 1 1 6 L Z u d e n a n d e r e n v g l . A t h e n . 428 F 429 A f . 22 A H o r a t . e p , I 19) a u s i r g e n d w e l c h e n E n k o m i e n persönlichen Lebenswandel.
Als erster sammelte
auf
schon
den Wein Theophrast
auf ihren in
seiner
S c h r i f t rcepi fj.£
die uns erhalten
sind, nicht a u f ihn selber, sondern auf Zwischenquellen zurück.
(S. Wilamowitz,
S a p p h o u. Simonides i n ) . 4
S. d a s Material
b e i K r o l l a. a. O . 28 f.
i . A n a l o g e Vorstellungen aus der griechischen
Pneumalehre
Während der Glaube, daß die Orakel dem auserwählten Sterblichen (Priester oder Propheten) eingegeben würden und dieser lediglich der »Mund Gottes« sei, von den Heiligtümern sanktioniert wurde und festes Dogma blieb, erfuhr die Vorstellung von der Inspiration der Dichter eine Ergänzung. Während der religiöse Glaube an die Inspiration der Dichter weiter fortlebte und durch Piaton und Demokrit, die mit lebendigem Gefühl für die ursprüng liche Einheit der religiösen und dichterischen Inspiration den göttlichen Wahnsinn der Dichter unter der Form der Ekstase oder des Enthusiasmus darstellten, seine klassische Formulierung erhielt , entwickelte sich unabhängig von dem alten religiösen Glauben im Zusammenhang mit der Diskussion über die Bedeutung von Physis und Techne für den Erwerb der Arete und Eudaimonie eine ästhetische Theorie, die zwischen dem Anteil des tech nischen Könnens und der natürlichen Begabung an der Schaffung des Kunstwerks schied. Erst die Vereinigung von Physis und Techne, von reicher Naturbegabung und rationaler Zucht, schuf nach dieser Theorie, die von Aristoteles systematisch ausgebildet, von den Peripatetikern, Horaz, dem Autor der Schrift vom Erhabe nen u. a. fortgeführt wurde, die Voraussetzung für die Produktion der großen künstlerischen Werke ; die spätere ästhetisch-rheto rische Forschung dieser Richtung bemühte sich, an den Schöpfungen der großen Dichter das Zusammenwirken dieser beiden Kräfte nachzuweisen. Diese rationale Erklärung der genialen Schaffens kraft des Dichters, die die Naturbegabung als gegebene Größe nahm und daher die Frage nach ihrer Herkunft außer Be tracht lassen konnte, verband sich mit der Inspirationstheorie zu der Anschauung, daß das Genie, als Günstling der Götter von Geburt an auserwählt, in den Momenten seines Schaffens irrationale, enthusiastische Kräfte erhielt . So verstand Demokrit unter der 1
2
3
1
V g l . P l a t . I o n 5 3 3 d f . A p o l . 22 c . M e n o n 99 d . P h a i d r . 244 f. L e g . 7 1 9 c .
T i m a i o s 7 1 d f.
Cicero de divin.
p o e t . 295 f. ( s . S . 54, 3).
I 80.
(Vgl. Demokrit
frg.
18)
Horat.
ars
S. J. Stenzel, Ü b e r d e n Z u s a m m e n h a n g d e s D i c h t e
r i s c h e n u n d R e l i g i ö s e n b e i P i a t o n , S c h l e s . J a h r b . f. G e i s t e s - u . N a t u r w i s s . 1923, 1 6 1 f. K r o l l S . 24 t. 3
S . z u l e t z t K r o l l a. a. O . 34 f. K i e ß l i n g - H e i n z e z u H o r a t . a r t . p o e t .
408L
P a u l O t t o , q u a e s t . s e l e c t . a d l i b e l l u m rcepl 5<JJOO<; s p e c t . D i s s . K i e l 1906, 57 f. 3
Die Physis
als
G e s c h e n k G o t t e s s. A r i s t o t . e t h . n i e . K
A 9.
1099 b
10 f. •— D e r a u e t .
furfi
d-soTtsfiicxa Scup-njjLaxa
ic. 5<|J. 34,
4
nennt
die
10. 1 1 7 9 b 20 f.
äpexai
des
fiEyaXo-
{ob f ä p ebrelv *EU,tt6y äyö-piuirtva) s, u n t e n S . 54, 4.
I. Teil
48
II. Kapitel
1
yöatctfediCooaades Homer eine mit der Kraft des Enthusiasmus begabte Natur, und Horaz faßte das demokriteische Wort: »Was immer ein Dichter mit Enthusiasmus und vom heiligen Pneuma getrieben schreibt, das ist gewiß schön (Demokrit 55 B 18 Diels)«, einseitig als Lobrede auf das reine Ingenium und als Ablehnung der Ars für das dichterische Schaffen, schließt also die Vorstellung von der Inspiration in die von der Naturbegabung des Dichters ein. Diese kurze Charakteristik der Lehre vom Genietypus — so soll der griechische Terminus ^S-TCIXT) 9001? übersetzt werden — muß als Vorbemerkung für die eigentliche Untersuchung genügen, die sich, ohne die Abwandlungen dieses Grundprinzips der antiken aesthetischen Theorie und seine psychologischen Verfeinerungen im einzelnen zu verfolgen, zur Betrachtung einer Reihe von Zeug nissen aus der rhetorischen Literatur um den Beginn unserer Zeit rechnung wendet. Das erste stammt aus der anonym überlieferten S c h r i f t v o m E r h a b e n e n , deren Auffassung des Genietypus den durch die Verbindung mit der religiösen Pneumalehre erweiterten Physisbegriff voraussetzt . Als Paradigma des rhetorischen Ge nies betrachtet der anonyme Verfasser Demosthenes, dessen In spiration er — die platonische Schüderung von dem göttlichen Wahnsinn der Dichter nachahmend — mit der Ekstase der Pythia und der Dionysosbakchen vergleicht . Im 16. Cap. beweist er durch genaue Analyse des mit ekstatischer Leidenschaft und zu gleich letzter Durchdachtheit gesprochenen Eides der Kranzrede (Demosth. X V I I I 208), daß in dem vollendeten Redner ein durch göttliche Kraft getriebenes enthusiastisches Pathos mit einem klaren Bewußtsein gepaart sein müßten. Dieser ungetrübten Geisteskraft bedürfe der vollendete Redner auch in den Momenten dieser höchsten Erregung, um die Gedanken sicher zu lenken, Fehler und Fallen durch scharfen Blick zu vermeiden und die notwendigen technischen Kunstmittel in der Rede mit Überlegung anzuwenden . Diesen Gedanken faßt er dann in folgender Maxime 2
3
4
5
1
D e m o k r i t 55 B 21
L e g . 682 a. H o r a t . sat.
Aristot.
ars
( v g l . D i o C h r y s . 36, poet.
1455 a 32
1, 4, 4 3 : i n g e n i u m
und
1 II
S . 109
rhet.
c u i sit, c u i m e n s d i v i n i o r
s o n a t u r u m (ityo;), des nomtnis huius (sc. p o e t a e ) h o n o r e m . a
zitiert.
S.
Arn.)
1408 b
19
V g l . Plat, ( s . A n m . 5).
atque os m a g n a
V g l . K r o l l a. a. O . 26 f.
R e i t z . M y s t . , d e r S . 321 f. a u c t , %. uty. c . 1 3 , 2; 33, 5; 8, 3
u n d 9, 1 3
S . a u c h P a u l O t t o a. a. O . 59 f.
3
"Über d a s V e r h ä l t n i s v o n R h e t o r i k u n d P o e s i e v g l . K r o l l a. a. O . 33.
4
V g l . 1 6 , 2 f. ( S . a. 8, 4.)
6
V g l . die Charakteristik
d e s e&7i<; b e i A r i s t o t .
eth.
nie. r i i 4 b
7
und
i. A n a l o g e Vorstellungen aus der griechischen
Pneumalehre
49
zusammen: Man könne hier vom Redner lernen, oti xäv ßaxxsöp-aat vij^etv Äva-ptaiov . In diesem paradox formulierten Axiom erscheint ein ganz ähnlicher Gedanke, wie ihn Philon mit dem Oxymoron jiidrj yqyäXioc ausspricht, von der religiösen auf die ästhetische Ebene transponiert. Denn beide Male wird der irrationale Zustand des durch göttliche, inspirierende Kräfte be1
ars
p o e t . 1455 a 32,
d a z u V a h l e n - S c h o e n e , B e i t r ä g e zur a r i s t o t e l i s c h e n
1 9 1 4 , 69 f. u n d V a h l e n s g e s . p h i l o L S c h l i f f e n I 1
Gegen
Jahn-Vahlens
Testimonium
Poetik
30
zur
Stelle
( E u r i p . B a c c h . 317)
vgl.
W i l a m . H e r m e s X 344. — D i e s e G r u n d a n s c h a u u n g d e s A u t o r s d e r S c h r i f t v o m E r habenen
über
X I X Jhs.
das künstlerische
wieder
auf.
Genie lebte
Shaftesbury,
in
s c h e n Ä s t h e t i k , v e r t e i d i g t --- w i e d e r a n t i k e beiden konstitutiven Eigenschaften Kraft,
die ekstatische
der
die
nur
einen Seite ein
erkennen,
unter
grenzt Sh. sich gegen Befolgung
andererseits
unter
Lauf
Berufung
lassen,
aufgestellter
Den
auf
geregt die
die
wahren
e d . R o b e r t s o n 1900) Erhabenen,
die französischen Kegeln
übersetzt
läßt
ihrer
Exaltationen
Enthusiasmus
als r e a s o n a b l e sich
nicht
ihren
Die Fortentwicklung Ästhetik
charakteristische Aufsatz
ab,
Kunstwerk
an
feststellen,
dieser kann
hier
nicht
er e i n m a l
freien
(Works II
zu 129
O b er d u r c h d i e S c h r i f t ' v o m zur B i l d u n g des O x y m o r o n an die
Grundthese,
aus der antiken
Rhetorik.
entwickelten Genietheorie
verfolgt werden,
Ä u ß e r u n g e n Schillers
1909),
Leidenschaften
jedenfalls s t a m m t
bei Shaftesbury
(besonders in
einer Verstandeskritik
bezeichnet
ecstasy.
ent
Rationalisten
verfaßtes
das O x , in prägnantester F o r m zusammenfaßt,
deutschen
die
Ästhetikers.
v o n Frischeisen-Köhler
göttliche Eingebung
die er durch die Franzosen kannte,
wurde,
die
und
Theorien
mit der des antiken
b e k ä m p f t er die religiösen Schwarmgeister
ohne die Produkte
unterziehen.
seine ästhetischen
Ähnlichkeiten
seinem Brief »über den Enthusiasmus«, die
und deut
A n o n y m u s — das A x i o m , daß
d e s G e n i e s F ä h i g k e i t zur I n s p i r a t i o n
in d e r S h a f t e s b u r y
zeigt charakteristische
Auf
des X V I I I
K o n z e p t i o n d u r c h die kritische V e r n u n f t zu f o r m e n , seien.
D i e historische Situation, wickelt,
der Ästhetik
einer der A h n h e r r n der klassischen
angeführt.
doch
D i e erste
seien
in
der
noch
zwei
aus
dem
stammt
» Ü b e r die n o t w e n d i g e n Grenzen b e i m G e b r a u c h schöner F o r m e n « , 1795:
(Von einem Jüngling,
d e r sich als K u n s t g e n i e
fühlt)
»Er unterwirft
die üppige
Phantasie der Disziplin des G e s c h m a c k s und läßt den nüchternen Verstand
die
Ufer ausmessen,
die
zwischen welchen der S t r o m der Begeisterung brausen soll«,
z w e i t e a u s d e m B r i e f a n G o e t h e 27. M ä r z 1801
(in d e r P o l e m i k g e g e n d e n » I n -
tuitionisten« Schelling): »Das Bewußtlose mit d e m Besonnenen vereinigt erst den wahren
poetischen Künstler
aus.«
macht
Diese wie weitere Stellen im Artikel
» G e n i e « des G r i m m s c h e n W ö r t e r b u c h s , vgl. besonders Sulzers Schrift über G e n i e (1773),
z i t . S p . 3424 u n d 344T f.
A x i o m s klingende Gedanke aus
Der
wie eine Paraphrase des
Justis W i n c k e l m a n n II 2,4.:
»Die
das
antiken
mächtigste
B e r e d s a m k e i t i s t d i e , w e l c h e e i g e n e L e i d e n s c h a f t in i h r e W o r t e h i n e i n w i r f t
und
doch
den
die
Leidenschaft
Ed. Norden,
Kunstprosa
mit I
kalter
Berechnung
121 zur Charakteristik
geht also letztlich auf die Charakteristik L e w y , Sobria ebrietas
als
Mittel
verwaltet«,
des Demosthenes
des antiken Ästhetikers selber 4
anführt, zurück.
I. Teil
50
II. Kapitel
wirkten Enthusiasmus — hier der des Rhetors, dort der des Weisen — in unmittelbare Beziehung zur Tätigkeit des menschlichen Nous gesetzt. und $o.%yzict. bezeichnen bei Philon und dem Autor der Schrilt vom Erhabenen den Zustand des Enthusiasmus, während mit dem Worte vrjipetv das Genos der »poex/sta T O Ö V O Ö « spezifiziert wird. Philon faßt mit dem Wort v ^ e t v den Grund gedanken seiner mystischen Teloslehre zusammen, nach dem nur von dem Fundament einer praktisch-asketischen wie theoretischphilosophischen Lebensführung, die der Ausbildung des nüchternen Verstandes geweiht ist, der Aufstieg zur Vereinigung mit dem Göttlichen geschehen könne, während der Autor der Schrift vom Erhabenen damit das ständige Wachsein und aktive Mitwirken der menschlichen Ratio selbst im Zustand der göttlichen Inspiration bezeichnet . 1
MANIA
Sö*PÖN
Damit wandte sich der Autor der Schrift vom Erhabenen gegen eine Strömung sich genialisch gebärdender Literaten seiner Zeit, die mit Verachtung auf den pedantischen Regelkram der poetischen und rhetorischen Technik schauten und allein auf die Kraft ihrer vom Gotte inspirierten Physis vertrauten . Diese Gegensätze spiegeln sich auch in den Spottversen des Horaz , der die Partei der peripatetischen Kunstkritik ergreift, und bos hafter und selbstbewußter Gegner wieder. Diese Poeten der reinen Intuition reklamierten als Patron ihrer Zunft Dionysos, dessen Trunk sie eifrig zusprachen, behaupteten, nur der Inspiration durch ihren Gott die Kraft zum künstlerischen Schaffen zu ver danken, und nannten sich daher scherzhaft — nach dem Vorbild ihres Archegeten Kratinos — Weintrinker (oivoicötoct), ihre Feinde aber durch vieles Studium der Regeln bleichsüchtig und saft- und kraftlos gewordene Wassertrinker (öSpoicdrat) . Wenn 2
3
4
0
1
Näheres über das Verhältnis des rhetorischen A x i o m s z u m philonischen
T e r m i n u s u n t e n S . 61 f. 3
V g l . c . 2, i ; s. u n t e n S. 56.
3
E p i s t . 1 19.
Über
d i e otvoitöiai
s. d i e S t e l l e n
H ö r . e p i s t . I 19 u n d b e i K e l l e r - H o l d e r , H o r a z * S . A . V. X I I I 29. 5
bei Kiessling-Heinze zu
ibid.
V g l . M e i n e k e f r g . c o m . I 47 f. I I i , 1 1 6 .
K o c k c o m . A t t . f r g . 288 K r a t i n o s : hhaxontu-zSiv. A n t i p a t e r A . P . X I 20.
N i k a i n e t o s A . P . X I I I 29. V g l . a u c h X I 31 V I I 28. H e i n z e (Kommentar
zu I l o r a t .
a r s p o e t . v . 295, 408 u n d 453, e p . I 19 i u i t . s. a u c h K e l l e r - H o l d e r a. a. O . i b i d . )
i. A n a l o g e V o r s t e l l u n g e n aus der griechischen
Pneumalehre
51
auch in der spielerischen Verwendung der alten Motive, wie sie in den wenigen uns erhaltenen Streitversen über die Wein- und Wassertrinker hervortreten, kaum mehr etwas von dem alten religiösen Glauben an die Inspiration der Dichter als der »Hypopheten des Gottes« zu spüren ist, so weisen die Beziehungen dieser Literaten f eh den zu den ernsthaften rhetorischen Doktrinen der gleichen Epoche auf Zusammenhänge mit dem damals allenthalben neu auflebenden Pneumaglauben hin. Aus. der Reihe dieser Literaturzeugnisse über die Anhänger der reinen Intuition soll hier folgendes Epigramm des A n t i g o n o s , eines Zeitgenossen des Horaz, angeführt werden (A. P. I X , 406): \Ap7ups7) xpvjvtc t*.e töv oüx&ri jtaxpa ßoüma ßAtpa/ov oiyTjpotc say_ev bzb atS fsaiv, xstu,ai 5' iv Nöp/patc, xstvatc ip£Xo?, o&ös Aoafcp iv^rpöc, oir,' &[icpoTipü>v Xoud^svoi; oraYÖctv, 6<j>6 TTO^' sie Aiövuaov a •
Daß mit den Wassertrinkern nicht ganz allgemein die Verächter des Weins, sondern speziell eine bestimmte Dichtergruppe gemeint ist, deren schwächliche Begeisterung hier im Gegensatz zu der Leidenschaft der Bakchosbegeisterten spöttisch eine jiavta atbyptov genannt wird, hat schon Jacobs im Hinblick auf die Streitepi2
stellt die Zeugnisse über die A n h ä n g e r Ars
zusammen.
Horaz und so darf
"Wenn n a t ü r l i c h
die Epigrammatiker
man
und Verächter
Schrift
vom
Wiederbelebung
des
der
Erhabenen,
gegen v e r s c h i e d e n e Literaten kreise polemisieren,
doch w o h l diese verschiedenen G r u p p e n v o n R h e t o r e n
g a n z allgemein als E x p o n e n t e n der
des reinen Ingenium
auch der A u t o r der
und Poeten
einer gleichen T e n d e n z , deren A u f k o m m e n
alten
Inspirationsglaubens
in
Verbindung
mit
steht,
betrachten, 1
S. P a u l y - W i s s o w a s. v .
mit dem Pergamener 1881,
169 f.,
der
A n t i g o n o s N r . 20.
das
Epigramm
zitiert
und
» ( D a s E p i g r a m m ) ist auf einen F r o s c h g e m a c h t , silbernen
Kraters
befand
w a r d ; d e r K r a t e r ist hält.«
Der
wiesen
sei.
2
III
1,
Text
Dieser A n t i g o n o s ist
und
folgendes
also sowohl mit Wasser
eine 'silberne Zisterne',
ist n a c h W i l . zitiert,
auf
Vielleicht
»Frösche« belegt worden. 1 164 K o c k
( K . zur
waren
diese
Lemma
postuliert:
der sich auf d e m B o d e n eines wie mit W e i n
die den Frosch in
benetzt
'Weinwänden'
dessen kritische B e h a n d l u n g
S. A n t h . P a l . I I 2 1 2 D ü b n e r u n d ä h n l i c h S t a d t m ü l l e r , 388.
nicht
zu v e r w e c h s e l n , v g l . W i l a m o w i t z , A n t i g o n o s v o n K a r y s t o s
»Wassertrinker«
mit
ver-
Anthologia Graeca dem
Spottnamen
V g l . P h e r e k r a t e s i n d e r » K o r i n n i a n o « c o m . A t t . f r g . 70
Sklavin,
die
ihr
den W e i n
mit
etwas Wasser
h a t ) : fa'xp&xo'.Qi otvoxoeiv oe Sei. 4*
gemischt
I. Teil
52
II.
Kapitel
gramme zwischen den Wein- und Wassertrinkern bemerkt. Diese Vermutung wird durch die Beobachtung gestützt, daß der gleiche Begriff in ähnlichem Zusammenhang in der ungefähr der gleichen Zeit angehörenden ps.-lukianischen Lobrede auf D e m o s t h e n e s auftaucht. In der Beschreibung des demosthenischen Bildungsganges wird mit Worten und Gedanken, die aus dem platonischen Phaidros und dem Symposion stammen, erzählt, wie der junge Redner im Gegensatz zu den meisten Generationsgenossen sich nicht den verderblichen Ausschweifungen der »gemeinen Aphrodite«, sondern als Schüler Piatons dem himmlischen Eros der Philosophie ergeben hätte, dessen Schönheit zu schauen nach Piaton nur gottähnliche, durch eine \Kavia c w ^ p w v beflügelte Seelen vermögen . Die Bildung des Oxymoron fiavta a w y p w v an Stelle des platonischen Ausdrucks 8-eta [locvta entspricht dem Verhältnis des philonischen Oxymoron [lifo] vTjy&Xto? zu seinem Synonym #sta uiih] genau. 1
2
8
1
Die Nachriebt,
s o p h e n g e w e s e n sei, letzt Drerup, a
d a ß D e m o s t h e n e s ein Schüler Piatons geht auf H e r m i p p o s
Demosthenes i m Urteile
Demosth.
laud,
c . 12 f.
500
des Altertums,
Jac.
3 f. P r e i s d z .
Vgl. das
ipeps u,oi KÖnsXXa
ftsaudiv
zurück.
W ü r z b u r g 1923, Oxymoron
(Xtioovj = unytot s, A . P . X I , 232 u . V I 2 1 9 Xt>3oou,av7]$, creont. II
und anderer Philo-
(s, P l u t . v . D e m . 5)
S. z u 67 f.
auxppoiv
XötJOTj
Xüaaofj.avia u s w . )
Ana-
/ ipepe (tot* v6u.ous xepdcaou» /
u-eS-ütuv 8rtw5x,opei>G(u/6rci a i u < p p o v o £ 8 & X u o o Y \ ? / j i s t ä ß a p ß c p u t f ä e t S a i v / r i jrapoivtov ßo^au).
/
Diese Verse
( S . u n t e n S . 92, 3). hervorgerufen Das verwandt
hat,
variieren
den Vergleich
nicht v o m W e i n
O x y m o r o n ist
agas, q u a m
höchstwahrscheinlich
alncerta
h a e c si t u
si d e s o p e r a m , u t c u m
A u c h bei Clem. A I . erscheint ab
8& juifte
i-qv » n a * '
arnzripiav • »-Sj ayäni]
oicepßoX-fjv tä
eatnijs
und
Weintrunk
weil der Rausch, der
sie
stammt.
worden, vgl. Terenz Eunuchus
gezählt werden,
zwischen Lied
D i e R a s e r e i w i r d awtppiuv g e n a n n t ,
schon
v . 01 f.,
im
KäXa£ d e s
Menander
w o die A f f e k t e der Diebe auf-
postules Ratione certa facere, nihilo plus ratione
insanias.«
d i e j i a v i a oiov v g l . q u i s d i v . s a l v . 38, 1 : bhbv«
ob
( I C o r 72,
C^tei«
s l
f.),
( I C o r 13 ) , 6
Seixvuoi n*a&Xo<; erci eicl
töv äSeXtpöv
lnue'Xoxat { v g l . I g n , a d P h i l a d . 5 , 1 ) . TIspl t o ö t o v lnx6-*iTat, rcepi toFwov o u x p p o v c o ^ |ioivexai. [lavta m i t wo
Clemens verschmilzt hier die platonische der
der christlichen
Äfäir>] b e i P a u l u s .
er an Stelle des platonischen
p h i l o s o p h i s c h e n E r o s d i e A g a p e setzt,
C l e m e n s ' E r o s b e g r i f f s. A . v . H a r n a c k , ratur
Schilderung der
V g l , a u c h s t r ö m . V 2,
Der
ipuiw'q 14, 2, über
E r o s in d e r a l t e n christlichen L i t e -
S A B 1 9 1 8 , 88 f. 3
Die
beiden Elemente
des O x y m o r o n s t a m m e n
a u s P l a t . P h a i d r . 244 d l
xdXXtof jictpiupoüaiv o l itaXatoi u,aviav oui'fpoaövqi; TTJV i x i H o ö TTJ? rcap' äv&piuittuv ftfvoj).EVT]5
( v g l . a u c h 245 a ) .
owippoaüW] m i t
Das O x . bezeichnet die Verbindung
g ö t t l i c h e r uxcvta s. a. K u r i p .
S y m p o s . 2 1 8 b : icsxotWjKats r-rjs f&oo6foo
f r g . 388
u. 672
menschlicher
Nauck.
}xavia$ TS *at ß a x x e i a ? .
Vgl. auch
i . A n a l o g e Vorstellungen aus der griechischen P n e u m a l e h r e
53
Wie Piaton im Phaidros (265 a) bei der Bestimmung der Formen der Mania den göttlichen Wahnsinn von den anderen, die psychische Krankhcitszustände bezeichnen, absondert, so scheidet auch Philon die göttliche und nüchterne Trunkenheit von der Weintrunkenheit, die nicht nur den physischen Rausch, sondern auch die geistige Verblendung der in einer »Trunkenheit des Lebens« befangenen Menschheit bezeichnet (s. unten S. 73f.)Die Adjektive v Y j y d X t o ? und o ü x p p w v w i e die Substantive jj-avEa und [lidi) der beiden Oxymora sind fast Synonyma zu nennen. Die beiden Elemente des ps.-lukianischen Begriffs verhalten sich zu denen der philonischen Wortverbindung wie Genus zu Species: denn wie die (IÄÖTJ eine Erscheinungsform der jiavta ist, so mani festiert sich in der vjj(j>te eines Menschen seine a o i y p o o - D v i r ) . 1
Die Beziehungen Ps.-Lukians zum Epigrammatiker Antigonos und dem Autor der Schrift vom Erhabenen lassen sich noch weiter verfolgen. Ps.-Lukian führt im Anschluß an seine Schilderung des demosthenischen Bildungsganges aus, wie die Eigenschaft der Mäßigkeit, die sich schon in der Entscheidung des jungen Demosthenes für den phüosophischen Bios manifestierte (vgl. auch cap. 18), für seinen Charakter überhaupt kennzeichnend sei, und schildert danach das entsagungsvolle rhetorische Studium, zu dem ihm der philosophische Eros die Kraft gab, bis sein ge waltiger Intellekt die rhetorische Technik so souverän beherrschte, daß sie ihm zur Natur wurde. Auf diese bewußte Selbstzucht, der Demosthenes seine geniale Natur unterwarf, und die ständige rationelle Kontrolle, mit der e r jede Regung seines rhetorischen Temperaments regulierte, bezieht Ps.-Lukian den Spott des Demades, der ihn einen Wassertrinker nannte . Gerade diese Nüchtern heit hält der Autor aber für einen Vorzug der demosthenischen Natur und kontrastiert sie mit dem Laster des Aischylos, der sich jedesmal erst durch Wein künstlich zur Produktion begeistern mußte . Ps.-Lukian verteidigt mit diesen Argumenten, wie aus der obigen Untersuchung ersichtlich ist, Demosthenes gegen die An2
3
1
V g l , E u s e b . c o m m e n t . i n P s 35
8
( z i t . S. 129) u i i h ] oiucppwv x«t vrjfpdtXioj,
S u i d a s : N-ntpaXeo? & av. a
In Wirklichkeit wollte P e m a d e s damit das mürrische W e s e n des D e m o
s t h e n e s t a d e l n (s. D e m o s t h . 1885
a
I
337).
zeitgenössischen 3
Ps.-Lukian
P h i l i p p . I I 30. verwendet
vgl. A . Schäfer Demosthenes etc.
das A p o p h t h e g m a zur Illustration der
G e g e n s ä t z e in der ä s t h e t i s c h e n T h e o r i e .
Ps.-Lukian
1 5 , 502 J a c .
S. oben
S . 46, 3 .
I. Teil
54
II.
Kapitel
griffe der Vertreter des reinen Inspirationsglaubens, die den »besonnenen Wahnsinn« der Wassertrinker verspotteten. Auf dem gleichen Standpunkt wie Ps.-Lukian steht auch der Autor 7t. 5 t } * . . Beide wollen beweisen, daß die Größe der demosthenischen Geniali tät darauf beruhe, daß er seine gewaltige Naturbegabung durch strenge theoretische Erziehung geformt habe, und zwar Ps.-Lukian durch Betrachtung der geistigen Entwicklung und Charakteranlage des Redners, der Autor der Schrift vom Erhabenen durch Analyse seines Stils, in dem sich nach der antiken Ansicht der Charakter des Menschen ausprägte. Mit den Worten vifysiv h ßaxxsü^aotv ebenso wie mit dem Ausdruck jiavta atüypwv prägen beide die Formel, mit der sie die Einzigartigkeit der demosthenischen Genialität aus dem Zusammenwirken von Physis, Techne und Enthusiasmus erklären . 1
2
DIE
PHILONISCHE
LEHRE
VOM VOLLKOMMENEN
RHETORISCHE
TYPUS
UND DIE
GENIELEHRE
Der Streit um die richtige Auffassung des Genietypus im I. Jh. n. Chr. bezeugte den Einfluß des wiedererwachten Pneumaglaubens auf die Rhetorik. Die Verächter der technischen Erudition, die sich auf Piatons und Demokrits Schilderung des dichterischen Enthusiasmus beriefen , hoben die auserwählten Naturen als eine mit göttlicher Inspiration begnadete Klasse über die Menge der gewöhnlichen Sterblichen heraus . Verwandte 3
4
5
1
Auch
sonst bestehen
Beziehungen
zwischen Ps.-Lukian
und dem Autor
«. 5«]i., d i e F . A l b e r s ( L u c i a n i q u a e f e r t u r D e m o s t h e n i s l a u d a t i o L i p s . die
anderen
c- * 7 . 503 a
Erklärer
Jac.
von
(c.
5, 494).
bv
lv8-ooaiaou.öv.
x
3
Zu
fordert dem
bemerkt
Vgl. z. B .
igio)
Ps.-Lukian
mit gleichen "Worten w i e der A u t o r d e r
er
Redner
c . 5, 494
an
die
Fähigkeit
zum
Schrift
D e m o s t h e n e s TTJV o<po8p6rnra
vom
. . . v.ai
s. S . 47, 1 .
Der A u t o r der
Schrift v o m E r h a b e n e n
nennt
die
^efakai
ipöoeti;
,
{35, 2) u n d
spricht v o n ihrer
jisfaXotpoTa
IxjUoMi TOÜ Saijj-ovLOu nve6fJ.crcoc (33, 5 ) . B
O.
Enthusiasmus
al öitEpij.ef69 ets ipüast? (33, 2. 44, 1 ) , i t a v t ä ? Sttavtu t o ü &VY]TO5 (36, 1) o d e r
antiken
und
a . a.
it. ßtjioos 34, 4.
vollendeten
Darum lobt
haben.
V g l . H o r a t . a r s p o e t . v . 295 f. n a c h D e m o k r i t 55 B 1 7 / 8 D i e l s s. o . S. 48 f.
Piaton i
mit auet.
Ps.-Lukian
Erhabenen
nicht
Diese Lehre v o n den Anschauung
Idee und erfordern.
(33, 4. 34, 4. 36, 1 . 36, 4)
ihrer A u s w i r k u n g auf
wie v o n
der
B e z i e h u n g zu
der
S. u . S. 6 1 , 1 .
fteydiXc« (pöost? s t e h t
vom
auch
laö&eoi
av&puHtos.
Eine
in engster Darstellung
die R h e t o r i k würde
dieser
eine eigene
zentralen
Untersuchung
i. Analoge Vorstellungen aus der griechischen
Pneumalehre
55
Gedanken über eine Gruppe auserwählter Naturen entwickelt auch Philon in seiner Beschreibung des »religiösen Genies«, der teXeia y&aic. Philon sieht bekanntlich in den Gestalten der drei Erzväter Typen für die drei zur göttlichen Weisheit und Tugend führenden Wege der yoaic, ptddmjotc u. Ä o x T j a t ? . Den höchsten Typus der vollkommenen Natur vertritt Isaak , der von Geburt an mit göttlicher Weisheit begnadet ist und daher die Stadien der geistigen Ausbildung, die der gewöhnliche Sterbliche zu durchwandern hat, überspringt . Dieses höchste »Wissen« des Isaak ist keine autarke, aus dem Reichtum der Naturanlage wachsende Erkenntnis, sondern göttliche Eingebung . Die Rolle des auserwählten Weisen ist rein passiv, er ist ein Gefäß der überquellenden 1
2
3
4
1
S. o b e n S. 8.
Die Fragestellung
lichen Formulierung 37 f.
eth.
Nicom.
f i n d e t s i c h i n d e r für P h i l o n
b e i A r i s t o t e l e s s. e t h , 1179 b
1099 b 9 f.
1214 a
Fud.
20 f.
Ps.-Arist.
verbind-
14 f. 1 2 1 5 a 3 f. r246 b
magn.
mor.
1206 b 30 f.
( v g l . P l a t . M e n o n 99 d u n d d i e S . 47, 1 z i t . S t e l l e n ) s. W . J a e g e r , A r i s t o t e l e s 1923. 244,
251.
Zum
söq>UY]5 v g l . e t h . N i e , 1114b
Typenlehre des Aristoteles
zur
k a n n liier n i c h t e i n g e g a n g e n E
Kr w i r d
Synonyma,
die
meist den
6
Rhetorik,
5 f.
A u f die Beziehungen
einerseits
u n d zu P h i l o n
dieser
andererseits
werden.
0!uxo8i§axi:oc x a i
Zusammenhang
a&iou.a4M]€ 00905 g e n a n n t .
dieser
L e h r e v o n d e n {j-efäXai tpoosu; d e u t l i c h
philonischen
Typologie
Andere mit
z e i g e n , s i n d : d e f u g a § 168 I 571:
der fl-etov
ovnoi; . . TÖ atvcofiaiHi; f £ v o ? , d e c o n g r . § 36 1 5 2 4 : ipiiceiuc . . (oepatou |xeu,otpaTa*. . . e6pä|j.evo?
co
(s, o b e n S. 8)
8t' eöu.otpiav
Q u o d d e t . § 29 I
w i r d xö fieyaXecov x a t fircepßäXXov £v fiiraat xr\q fÖQsatq abxoö h e r v o r g e h o b e n . der
vollkommenen Natur
Moses,
der P r o t o t y p
mann,
D e r Ü b e r m e n s c h usf. s. o b e n S. 8, 3) w i r d o f t ( D V M I § 22. 27. 59 u s w . )
a l s (ISY«),*/] ipoais b e z e i c h n e t .
§ 2 1 9 I 131
L e g . all. I I I
( d e m u t . n o m . § 131
genannt
I 598
( s . L e i s e g a n g 147 t.,
197
Auch
h e i ß t e r u[6<;
I. H e i n e -
w i r d Is. v o n G o t t g e z e u g t
fteoö):
» D e n n G o t t selber
d e r V a t e r der v o l l e n d e t e n N a t u r , d a er d e n S a m e n in d i e Seelen l e g t u n d Eudaimonie yivos s.
erzeugt
(fsvvcüv
xb euSoKfioveiv).«
Denn
( q u o d d e t . § 60 I 203 M ) . D e s o m n . I § 162 I 645
oben
lehre
S. 9.
Die
Beziehung
dieser A n s c h a u u n g
(s. o b e n S. 47) z e i g e n d e A b r . § 52 I I 8 M ,
äpex7|q g e n a n n t v.ai
ÖUTY]XGOV
Isaak
ist
xb sbhaijs.oviac,
h e i ß t er xfKswq
zu
der
ist die
i | äpx*n<;
griechischen Arete-
w o I s a a k <jüu,ßoXov (puouwjs
w i r d , u n d d e p r a e m . § 27 I I 4 1 2 M : xij> Sfe x a x ' Etytotpiav tpöawas J
oi&TOu,ad ?)
x a l aöxoSiSaxTOV Y.xr oap.£v{p 'rijv l
kpsxyv
ß p o ß e t o y &va8i-
a
Sotat
x P&3
S. d e f u g a § 168 f. I 5 7 1 M ( s . z u r
y e v o s . . Iv&e(p u.avia
S t e l l e S. 8f.
aüvtoxäp.evov . . . xe^vf^i; fäp
u n d S. 58): xb a i r o u . « ^ 6
oöSeu,iä<; X P *
a
T
^
*?üaet, TO&
$ e o ü arceipovxoc a ö x ä . . . i n t v o i a ? ävS-pwitivine ob*. eSsYj&f] xb n a p a i m v , v g l . H o r a t . ars
p o e t . 295 t. u .
408 t.
über
das
ingenium
sine
a r t e u n d a u e t . it. St|i. 36, 4
(s. S. 6 1 ) . * S. L e i s e g a n g 147 f.
Ü b e r d i e P h y s i s a l s G e s c h e n k G o t t e s s. o b e n S.
u n d d e c o n g r . § 38 I 524 M ' I o a ä x . . syt
1
,
6iuiwEua9 evra.
47,3
• • " X s i a xä x o ö freoü 8 w p « yäpiai . . .
I. Teil
5 6
II.
Kapitel
göttlichen WeisheitsfüUe, und sein Vorzug vor den anderen Sterb lichen besteht nur darin, daß er von Gott dazu auserwählt ist, seine Weisheit zu empfangen. Diese Lehre von der Verleihung einer substantiell gedachten Weisheit hat sich, wie Bousset und Leisegang gezeigt haben , auf der Basis der Vorstellung von einem göttlichen Weisheitspneuma, das auf den Menschen herabgesandt wird, ihn erfüllt und inspiriert, entwickelt. Wenn daher die geistige Aneignung der Weisheit bildlich bald als Trank, bald als Einatmen oder Essen der göttlichen Weisheit beschrieben wird, so ist deut lich, daß hier die Vorstellung von einer pneumatischen Substanz der Sophia zugrunde liegt und der ekstatische Zustand, den die Einnahme der göttlichen Gabe bewirkt, pneumatischer Natur ist . 1
2
Ein Vergleich zwischen dieser philonischen Vorstellung von der vollkommenen Natur und der rhetorischen Theorie von der reinen Inspiration der »großen Naturen* zeigt, daß beide Anschau ungen auf der gleichen Grundlage einer pneumatischen Gnaden lehre entwickelt sind. Beide Parteien betrachten das Genie, dessen Natur mit der Inspiration gesegnet ist, als über die Techne er haben . Auch in der Formulierung ihrer Prinzipien stimmen beide Genielehren überein. Die vom Autor der Schrift vom Er habenen 2 , i angeführte These der Anhänger der reinen Intuition: 3
fswätai
*fap
T Ä p.s?aXo
xal
oö
SiSaxta
luapa^cverat,
xai
{Ata
z&yyq
deckt sich mit den Formulierungen, deren sich Philon zur Definition der vollkommenen Natur bedient. icpöc
auT&
1
S.
Tcetpuxsvat
TÖ
Bousset - Gressmann
S.
347 f.
und
397,
Leisegang
S . 67 f.
(s.
oben
ro). a
S. o b e n S, 10 u n d 30.
Dieser Tatbestand
wird dadurch verdunkelt,
P h i l o n d a s W o r t rcvet>u.a s e l b e r m ö g l i c h s t v e r m e i d e t u n d f ü r pneumatischer Besonders
Zustände
deutlich
die
tritt
Philon den Septuagintavers Worte
s*vä-ot>5 fBvöu,svoe
s. L e i s e g a n g 1 2 1 ) . keit
des
gewiesen , Wort
der
vit.
wo
x a i e f e v s i o «veou.ec d s o ö &v o&xc^ ( N u m 24 ) d u r c h
die
paraphrasiert
(vgl. hat
attizistischen
das
der
durch
literarisch Die
der sich
niederen
sanktionierte meisten
überhaupt
von
3
ersetzen.
S. o b e n
S. 55,
3.
DVM
126 M
I
§ 277
Sprachsphäre
Synomyme
II
124
M
dieser Eigentümlich
Lexikographen
Pollux
bemüht,
die d e m gebildeten Ohr vulgär klangen, durch zu
auch
zur E r k l ä r u n g
den
ersetzen.
II
z
auf
zu
288
verwendet. hervor,
empfiehlt,
I
scheinen bei Philon,
ratur
§
daß
Schilderungen
platonischen Manialebre
Mos. I
15
der
nvsbixa
de
L e i s e g a n g a. a. O .
philonischen Stils
Provenienz)
Termini
das
die
Pollux
(meist
angeführten
die Begriffe
Ausdrücke aus
hin
angehörende platonischer Termini
aus
er
der L X X ,
der hohen
Lite
i. Analoge Vorstellungen aus der griechischen Pneumalehre
57
Diese Beziehungen erklären sich daraus, daß beide Theorien auf der Basis der philosophischen Diskussion über das Verhältnis von |tdtfb]ai<;, äaxTjotc, tpuat? zur Eudaimonie entwickelt sind . Unter der Wirkung des in der späthellenistischen Zeit allenthalben mit neuer religiöser Kraft hervortretenden Glaubens an die gött liche Bevorzugung bestimmter I J - S L O I av^panoi stieg auch die Bewertung des überrationalen Einflusses auf den Erwerb der Eudämonie, und die durch göttliches Geschick Auserwählten wurden als eine über den gewöhnlichen Sterblichen stehende Gruppe abgesondert. Das klassische Beispiel eines solchen fteioc av&pwrcos bei Juden wie Griechen war der Prophet . Philons Theorie des Prophetismus deckt sich nun, wie Reitzenstein zuerst gezeigt hat, in ihren Grundzügen mit der allgemein hellenistischen, wie sie der Dichter Lucan, ein ungefährer Zeitgenosse des Alexandriners wiedergibt. Lucan beschreibt den prophetischen Enthusiasmus als einen naturalistischen Prozeß, bei dem der menschliche Geist im Augenblick, da der Gott in den Körper des Ekstatikers ein tritt, aus ihm herausfährt und das eingetretene göttliche Pneuma aus dem Propheten spricht . Beide, Philon wie Lucan, nehmen ein Erlöschen der menschlichen Geisteskraft und ein Eintreten der göttlichen im Augenblick der prophetischen Erkenntnis an, be trachten also Nous und Pneuma als unvereinbare Gegensätze. Während die griechische Theorie vom Prophetismus, wie gezeigt wurde, die Basis für die ästhetische Vorstellung vom poetischen und rhetorischen Genie bildete, wurde sie bei Philon Grundlage seiner Lehre von der vollkommenen Natur. Auf dieser gemein samen Herkunft beruht die Verwandtschaft zwischen der philo nischen und rhetorischen »Genielehre«. Die Brücke zu dieser Ent wicklung bildete bei Philon die rein aus inner jüdischen Tendenzen zu erklärende Übertragung des prophetischen Pneuma auf das Weisheitspneuma in der jüdischen Weisheitsliteratur. Wie der Weise in der nachexilischen Periode als höchster Typus an die Stelle der prophetischen Ausnahmeerscheinung tritt, so wird die 1
2
3
1
S . o b e n S. 47 f.
2
A n den Versuchen,
den Prozeß
der
prophetischen Erkenntnis
zu er
klären, h a t t e sich b e i d e n Griechen d e r G l a u b e an d i e Möglichkeit einer irrationale
göttliche
Mächte
eingegebenen
wickelt, vgl. E . R o h d e Psyche II 3
323 f.,
&
414 (s. o b e n
Für die Erklärung der Lucanstelle der hier
auch
die Verwandtschaft
P r o p h e t i e feststellt, zu verweisen.
Erkenntnis
überhaupt
erst
durch ent
S . 43).
( P h a r s . V 161 f.) ist a u f R e i t z . M y s t .
3
mit der philonischen Lehre v o n der
I. T e i l
5 8
II. Kapitel
Verleihung der Weisheit durch Gott in der gleichen Form wie die der prophetischen vorgestellt . Philon kann dann axiomatisch aussprechen, daß sowohl der Prophet ein Weiser wie jeder vollkommene Weise ein Prophet sein müsse, da die Erkenntnisse beider vom gleichen göttlichen Weisheitspneuma gespeist würden . Aus dieser Gleichsetzung folgt für ihn, daß auch der Prozeß der Verleihung der Erkenntnis bei beiden der gleiche sein müsse. So gestaltet er die jüdische Vorstellung von der Begnadung durch das Weisheitspneuma mit der aus der hellenistischen Theorie vom Prophetismus entnommenen mystischen Erklärung des charismatischen Vorgangs aus und verwandelt damit den jüdischen Glauben an ein Weisheitspneuma zu einer Theorie über die mystische Form der höchsten Erkenntis. Dazu hebt er die Klasse der mit dem Weisheitspneuma Begabten heraus, indem er — wieder in Anlehnung an griechische Theorien — als höchste der drei Weisheitstypen den Idealtypus des aüxopLafH]? ao<po<; (oder die »vollkommene Natur«) statuiert, der allein als Auserwählter der himmlischen Gnade auf direktem Wege die erlösende Erkenntnis in der Ekstase erhält. Philon dehnt also die Vorstellung von der Inspirationsbegnadung auf den gesamten Bereich der höheren Erkenntnis (d. h. der Sophia) aus und betrachtet die passive Form der Begnadung nicht nur — wie Aristoteles* — als den höchsten, sondern überhaupt als den einzigen Weg, durch den das Telos, die Eudaimonie, erreicht werden kann. Damit geht er einen entscheidenden Schritt über die griechische Inspirationslehre hinaus. 1
2
3
Dieser prinzipielle Unterschied läßt sich am deutlichsten an der verschiedenartigen Bewertung des Techne- und Physisbegriffs 1
S. u n t e n
d a s r3eweismaterial i n
der Polemik
gegen
die
Leisegangsche
E r k l ä r u n g S. 62, 2. a
V g l . P h i l o n q u i s r e r . d i v . h e r . § 2 5 9 t . I 5 1 0 M : rcavü Ss &aTet(i> n p o t p u w i a v
b Upb$ \6fo
u.apTupst . . [toviu 8e ao t a ö x ' etpapu.öt'cei . . • IC<£VT«<; foäv eu
4veypoH{ie Stxatou? x a i e x o u i v o o i ; * « i itpo
442 M : b
WOG
äpiüv i a t t v h ooipö? . . . 8iä TOÜTO x a l t o ü ? i t p o f ^ t a c ; enaXouv n p ö t s p o v
jäXsitovie«;; d e g i g , § 22
I 265 M :
e n i o r n f t i ] , "YJS n ä q b aoyb<; s i n d ™ ?
eftec,
XS^ETC« 81 &eob rcveüu,a . . T] &ic*ipato€
jms/st.
3
S, d e f u g a
4
S. e t h . N i e . K 1 1 7 9 b 2of. fiveod-ai
§ 168 I 5 7 1 M s. o b e n S . 5 5 , 3.
o l 3fc S t S a ^ ' TÖ fJ.lv oüv vrfi
tpuaeon;
S'cVf«6-oi>; otovrat 8-nXov
äXXä Stet xivac. jreta^ a i x i « ? t o t ? u><; &X*qS-Äcj ebw/saw G l ü c k l i c h e n « s. e t h . Zusammenhang
bnöanaq
d e m i g r . A b r , § 38
von
E u d . & 2). der
ol U,EV tpüoei, ol 8e
ti>? o ü *
^u-tv
öicäpyja,
änetp^et. ( Ü b e r d i e » w a h r h a f t
E t h . N i e . 1099 b 10 f. s p r i c h t A . i n g l e i c h e m
•9-SOO8OTO£ o d e r
3-eotcBu.nTQs ebhai^ovia
der
8
eÖTOx '?-
P h i l o n k n ü p f t a n d i e s e a r i s t o t e l i s c h e n F o r d e r u n g e n a n s. o b e n S, 5 5 , 1.
i. Analoge Vorstellungen aus der griechischen
demonstrieren.
Wenn
Pneumalehre
die Anhänger der Theorie vom
genie« die Erlernung der technischen
59 »Natur-
Regeln ablehnen, so ver-
werfen sie die Techne nicht an sich, sondern behaupten nur, sie nicht mehr erlernen zu brauchen, da sie »die Regeln von Natur hätten«, schließen also die technische Begabung in ihren Physisbegriff ein. Dagegen leugnet Philon bei der »vollkommenen Natur« den Wert der Techne — d. h. der Erkenntnislehre der griechischen Philosophie — für die Erlangung der göttlichen Sophia prinzipiell. Hinter dieser Ablehnung steht eine skeptizistische
Anschauung,
die als Sinn und Zweck der Beschäftigung mit der — griechischen — Philosophie die Einsicht in die menschliche Unfähigkeit zu jeder höheren Erkenntnis
aus
eigener Kraft betrachtet.
Denn diese
führt zwar nach seiner Meinung vor »die Tore der Gnosis«, aber den Einlaß kann nur die göttliche Gnade gewähren, die sich zu dem in passiver Demut auf Erlösung harrenden Weisen in der 1
Ekstase herabläßt . Damit wird die Bedeutung des aus der griechischen theorie
übernommenen
Physisbegriffs
grundlegend
Stufen-
gewandelt.
Denn während in der rhetorischen Theorie Physis und Enthusiasmus, d. h. die produktive Kraft der natürlichen Begabung wie die Auserwähltheit zum Pathos der Inspiration als gleichwertige Eigenschaften des Genies gelten, bezeichnet bei Philon Physis nur noch eine durch Verleihung des göttlichen Charisma, nicht aber außerdem noch durch eigenes geistiges Vermögen geadelte Natur. Hiermit wird
der autonome, aktive Charakter des
Physisbegriffs aufgegeben. Gnade, so tritt 1
2
an den
Platz des eöepoi]<; der juvsoptatcxöc.
D e m i g r . A h r . § 134 I 457 M :
Denkens ? Seine eigene Torheit urteilen. es
Denn
An
» W e l c h e s ist n u n d a s Ziel des richtigen
(ätppoouvnv) u n d
d i e alles G e w o r d e n e n zu v e r -
d i e E r k e n n t n i s d e s N i c h t w i s s e n s ist d a s Ziel
nur Einen gibt,
hellenischen
W i e an die Stelle der Erkenntnis die
d e r w e i s e ist, d e n e i n z i g e n G o t t « ,
des Wissens,
und die wichtige
da
Stelle
q u i s r e r . d i v . § 69 f. I 482 M , w o d i e E r k e n n t n i s d e r äXofia xob X o y o u a l s V o r s t u f e zur m y s t i s c h e n V e r e i n i g u n g m i t der G o t t h e i t b e t r a c h t e t w i r d ; K. Harris, Fragments of Philo Judaeus, Cambridge die menschliche Vernunft Würdigen
das
1886, 8: » N i c h t d u r c h e i g e n e K r a f t
wählt
das Gute, sondern nach der Einsicht Gottes, der den
B e s t e s c h e n k t (Stupouuivoü)«
m i g r . A b r . § 29 f. I 440 f. M
und
und
quod
d e t . § 61 1 203 A I ; d e
die philonischer Anschauung entsprechende
D e f i n i t i o n c o r p . H e r r n . X 9 fviöaic. H laxiv imovfifJ.rfi xb xi\o<;, entornffn 5£ S&pov -8-eoö. 2
Die Übernahme
des Terminus mit
der
at>To8£3<xwtoe
zeichnung
des
höchsten,
erlösenden
(also e t w a
für
Ö-eoSiSawro? o d e r ÄStSaxio?
(sowie
Erkenntnis
s. c o n s t .
auTou.etiWic) begnadeten
ap. V I I I
als B e Typus
12, 7 F u n k , P s , -
P l u t a r c h d e v i t . e t p o e s . H o r n . 2, 212) i s t k e i n e s e h r g l ü c k l i c h e .
Mit der festen
T. T e i l
6o
II.
Kapitel
diesem Ort wird die tiefe Kluft sichtbar, die den
philonischen,
D r e i t e i l u n g d e r g r i e c h i s c h e n T y p e n l e h r e v o n d e r
völlig ändern m u ß t e : denn eine Erkenntnis,
G n a d e n g e s c h e n k G o t t e s war, k o n n t e n i c h t g u t (In
werden.
d e r g e w ö h n l i c h e n B e d e u t u n g w e r d e n a&Tou-aiMjs u n d ttötoBtSawcai; a n f o l g e n d e n
charakteristischen
Stellen v e r w a n d t .
SiSanTos o o f 1a d e r T i e r e . behandelt, I
die reines
»selbstgelernt« genannt
spricht
gerühmt
V
wird
und
Xoftou.oüi;,
Philon
scheint
nur
die
lichen aus,
besonders
selber
Partie
«6ro]j.ad'^
daß
die
de
von
selbst
verstehen
angeborene
(g
jeder
175
«ÖTSJV
zu
fuga
'{£vo
zu
X I X
empfunden
aus
Unabhängigkeit
Förderung
Galen
nävxa icpAzxoo&xv
tOTiu
das
interpretierten das
V g l . auch Philostx. vit. soph.
w o d e r R h e t o r A n t i p h o n auxojJ.ftä'iüs ao
haben, 170)
denn
in er
»wüchse«,
Begabung
Er
geht
von Gott
8e
schränkt dahin
menschlichen,
sei.
et
xi$
aitoBiSÄUTi«?
der
aber
von
d e m Odysseus,
fyeh$ 5e IX
ihn töten
u.m ev ippeaiv oipcu; navxo[a$
I 5 2 f . : t ö Ss if uo; v.p6.xtoxov &ttav
vXio
der
eipouoav
ips'oftat,
(schol.:
entgegenruft:
iveipuaev (x. 347 f . ) ,
(TÖ)
darunter
etwa
der
Dieselbe Gleichw o der
Sänger
auxoSiSaxTOS 8'etu.t, bei
Pindar
ävÖ-ptuTtoiv
(paust x a i j i o i f o ; n p a a o ö f i e v o v . . ^ xö
itfa&bv
vA
3-sias jxoipat;) u n d O l . I I 154 f.;
Z u H o m e r u n d P i n d a r v g l . E u s t a t h i o s z u O d y s s , X 347 (1930, 1 f . ) :
I m übrigen
„ h a u c h t e ein
Gott mir", sagt
der
Sänger,
mannigfache L i e d e r " . . auch Pindar bezieht die Charakteristik Sängers auf sich, i n d e m Vgl.
Ol,
ipetat^
»AÖToSiSawcös e t j u . . d . h. a u s e i g e n e r K r a f t b e l e h r t , w a s e i n e n s t e r b l i c h e n betrifft.
gött-
Voraussetzung
dann
noXXol Säe S i S a x t a i s
e&
K e r n , I 35 f.
will,'
Behauptung, daß
der
g e g e b e n sei.
ftotou-aftī;.)
o b e n (S. 8 f.)
die ein,
nicht
also
änaixeiTj x«l
XB
s e t z u n g d e r (ftJot? u n d ^ e c a p.oipa f i n d e t s i c h s c h o n b e i H o m e r , Phemios
Dion.
1 2 , 3, w o d i e cpcXooofia « Ö T O B I S « * T O S d e s P u b l i u s V a l e r i u s P u b l i c u l a
(püosoj?
daß
A e l i a n n . a. I V 53 v o n d e r abxo-
v o n i h r e r aütofi«tKj<; ippöv/joif.
15 S. 2 1 1 , 10 K ,
Hai. ant.
S o spricht
P l u t . G r y l l o s c , 9 [ m o r . 992 aj, d e r d a s g l e i c h e T h e m a
er
sich
häufig
feierlich
als
Lehrer
„ i n den
Sinn
dieses homerischen
aüioStSouiTOi; b e z e i c h n e t « .
a u c h P l a t . A p o l . 22 c P h a i d r . 230 a L e g . 642 c 875 c . A r i s t o t . s, o b e n S . 58, 4
D e m o k r i t , H o r a z u s w . s. o b e n S. 4 7 f . Gedanken
reproduziert,
jüdisch-christlichen »Weder durch
stellt
Gnadenlehre
Naturanlage
(föast)
Menschen möglich, so G r o ß e s und das v o n wobei
oben
diese
Reinheit
der
her
nicht Kraft
P s . - J u s t i n c o h . a d G r a e c . c . 8, d e r p h i l o n i s c h e
daher
auch
den
scharf noch
griechischen Physisbegriff
gegenüber: durch
der
Prophetie)
sondern nur
es für durch
a u f d i e h e i l i g e n M ä n n e r h e r a b k o m m e n d e G e s c h e n k (Smpea), der
Kunst
des
der
Rede
bedurften,
göttlichen P n e u m a
z u r ü c k s. M e n o n 99 e.
M e n o n zitiert.
die
menschliche Einsicht ist
G e w a l t i g e s zu e r k e n n e n ,
E s besteht
. , . sondern
hingaben.«
u n d P s . - J u s t i n zu d e r F o r m u l i e r u n g d e r v o n P i a t o n Aretelehre
(Über
Damit
bekämpften
Vgl. Clem. AI. ström. V
sich
greifen
nur
in
Philon
»vorlogischen«
1 3 , 83, 2 f.,
der Plat,
kein Zweifel, d a ß P h i l o n mit d i e s e m » a u s sich selbst
b e l e h r t e n W e i s e n « d e n P n e u m a t i k e r b e z e i c h n e t u n d w i e s o o f t a u c h hier (s. o b e n S. 56, 2) d e n T e r m i n u s d e r V u l g ä r s p r a c h e d u r c h e i n e n a u s d e r h o h e n p h i l o s o p h i schen Literatur ersetzt. ob*,
EV SlSaHT0i€
Jac
3
u
.
S. b e s . R e i t z . M y s t . 3 1 7 f., v g l . a u c h I C o r . 2
äv9paitE(yYj<; o o ? t « s
Xöyoic,
aXX* ev 8t8av.Tol£
1 3
: XaXo5|isv
rcvei5u.aT0i;
u. ep.
i . Analoge Vorstellungen aus der griechischen Pneumalehre
(jj.
von einem ungeheuer gesteigerten religiösen Abhängigkeitsbewußt sein bestimmten Inspirationsglauben von dem hellenistischen trennt. Von hier aus ergeben sich für die Erklärung der Beziehungen zwischen den beiden Oxymora vvjcpeiv h ßaxxsicj und ^lüh) VY)ipäXios wichtige Folgerungen. Gegenüber den Verehrern des »rude ingenium« versuchte der Autor der Schrift vom Erhabenen zu zeigen, daß erst eine durch technische Erudition geschulte geniale Naturbegabung wahrhaft vollendet zu nennen sei. » ßoTjÖTjfia Tf) basi..rcoptCsaftatTTJV ziyyriv • ^ yäp aXX-nXouXLa TOÖTWV law? I&voit' ctv TÖ TiXsov« (c. 36, 4). Demosthenes erscheint ihm als ein typisches Beispiel für die Richtigkeit seiner Auffassung vom Genie. In der Tatsache, daß diesen Rhetor selbst im Zustand des Enthusiasmus, in dem andere von einer höheren Macht ge trieben besinnungslos dahintaumeln, die klare Überlegung nicht verläßt, sondern er trotz der gewaltigen Erregung die Mittel seiner Redekunst mit kalter Berechnung verwendet, offenbart sich ihm das Geheimnis seiner rhetorischen Vollendung. Die paradoxe Formel vvfyeiv sv ßax/eicj, mit der der Autor der Schrift vom Erhabenen diesen Vollendungszustand des Redners bezeichnete, ist oben (S. 491.) mit dem philonischen Oxymoron verglichen worden. Die Beziehungen, die zwischen den beiden Ausdrücken festgestellt wurden, lassen sich auf Grund der Betrachtungen über das Verhältnis der philonischen zur rhetorischen Genielehre noch erweitern. Beide Begriffe bezogen sich auf den Genie typus, der in der rhetorischen Theorie durch Demosthenes, die »Norm und Regel der Redekunst« (Plin. min. epist. I X , 26, 8), bei Phüon besonders durch Isaak repräsentiert wurde und dessen Beschreibungen in der rhetorischen wie philonischen Theorie auf den gemeinsamen Ursprung einer pneumatischen Gnadenlehre zurückverfolgt werden konnten. Während nun aber nach der Auffassung des Autors der Schrift vom Erhabenen der Verstand des Genies im Zustand des Enthusiasmus tätig bleibt, betont Philon in seinen Schüderungen des mystischen Vollendungs1
1
Ks darf
habenen ofovei,
seine
Äarcsp
nicht übersehen werden, Beschreibungen
usw. einleitet
daß
der
Autor
der Schrift
des Enthusiasmus ständig durch
(s. o b e n
S . 54, 4 S t e l l e n
v o m Er
Partikel wie
u n d P a u l O t t o a. a. O .
S . 6 1 . 2), a l s o d i e m y s t i s c h e n T e r m i n i n u r a l s g l e i c h n i s w e i s e B e z e i c h n u n g e n gefaßt
wissen will.
Diese A b s c h w ä c h u n g e n fehlen bei P h i l o n ,
auf
62
I. Teil
II. Kapitel
zustandes der vollkommenen Natur, daß mit dem Eintreten des göttlichen
Pneuma
in 1
lichen Nous erlischt .
den
Menschen
die
Kraft
des mensch
Für Philon sind also Nous und Pneuma
unvereinbare Gegensätze, für den Autor der Schrift vom Erhabenen schafft nur die Synthese beider den Vollendungszustand.
Durch
eine Betrachtung
der griechischen
Pneumalehre
in
ihrer religiösen und ästhetischen Form sind wertvolle Analogie vorstellungen
zum philonischen
Terminus aufgewiesen
worden,
die es zugleich ermöglichten, die Eigenart des philonischen O x y moron schärfer zu charakterisieren.
Die Untersuchung
wendet
sich jetzt zu der Beantwortung der Frage, die die Hineinbeziehung der griechischen Pneumalehre in die Betrachtungen über den Ur sprung des philonischen Begriffs angeregt hatten, zurück: sind Beziehungen
zwischen
den Vorstellungen von
der
dionysischen
Weininspiration und der »göttlichen und nüchternen Trunken heit« Philons festzustellen negativ
ausfallen.
Kultsprache
Eine
oder nicht? Beziehung
Die Antwort m u ß hier
zwischen
und dem philonischen Begriff
der
dionysischen
könnte nur in
der
Form bestehen, daß Philon einen Begriff dsta ^&h] aus der Ter minologie der bakchischen Religion übernommen und — analog der Umformung des dionysischen Maniaglaubens durch Piaton — spirituell umgedeutet hätte. begriff,
Dem widerspricht, daß der Gegen
aus dem das philonische
Oxymoron herauswächst
und
von dem es sich abhebt, nicht die feia (lidrj der Dionysosmysten sondern die u.sih] ÄTC' ofvou ist,
die — wie unten gezeigt werden
wird — die »Unwissenheit« der »heidnischen« Menschheit überhaupt 2
bezeichnet .
Damit
schwindet
die
Möglichkeit,
das A d j e k t i v
vyjipdcXto?, das bei einer Ableitung des Oxymoron aus der diony sischen
Kultsprache als spezifizierende
fügung
zu einem dionysischen Terminus •8-sia piih)
1
K e i t z . M y s t . 322 f.
und umwertende Hinzu(analog der
P h i l o n b e z e i c h n e t m i t d e m A d j e k t i v vf)<paXioc. n u r d e n
spirituellen Charakter des mystischen Zustandes i m Gegensatz z u m physischen Rausch
und seine asketischen Voraussetzungen, nicht aber das Mitwirken
beim
Einigungsprozeß selber. 2
Philon
schließt
natürlich
Dionysoskulte ein, bezeichnet
Polemik gegen den Dionysoskult zu
entdecken,
Mysterien.
ihre
Angriffe
in
diese
sie a b e r
»Unwissenheit«
nicht besonders.
die
Anhänger
V o n einer
ist in d e n p h i l o n i s c h e n S c h r i f t e n
gelten
immer
ganz
allgemein
den
der
speziellen keine
Spur
heidnischen
i. A n a l o g e Vorstellungen aus der griechischen
Substitution
der
oxymorischen
Prägung
Pneumalehre
owyptüv [tavta
63 für
dsia ttavia) hätte aufgefaßt werden müssen, zu erklären. dem
ergibt sich aus der oben geführten Untersuchung
die
Außerdie
für
die Voraussetzung der »dionysischen« Erklärung bedenkliche Tatsache, daß zwar der Rausch im Dionysoskult als religiös inspirierter Zustand anerkannt war, aber nie speziell mit dem Ausdruck &eia 1
2
uifrrj , sondern nur als #g£a |xavta bezeichnet wurde .
Wenn
also
nach diesen Feststellungen die Erklärung des Ursprungs des Terminus aus den Vorstellungen der Dionysosreligion sehr skeptisch aufgenommen werden m u ß , so wird sie durch die Ergebnisse der Untersuchung im Kapitel über Philon und die Gnosis völlig widerlegt werden können.
Vorher soll aber noch eine weitere Parallele
zum philonischen Oxymoron aus der neupythagoreischen Literatur betrachtet werden.
EXKURS:
LEISEGANGS DEUTUNG DER
PHILONISCHEN
PNEUMALEHRE Leisegang, der in seinem Werk »Der heilige Geist« eine kontinuierliche, »immanent evolutionistische« Entwicklung der antiken Vorstellungen
vom
Erkenntnisse von
Pneuma
als
der Blütezeit
dem
Träger übermenschlicher
der alten
Dionysosreligion
bis
3
über Philon nachzuweisen sucht , bringt die philonische Schilderung von der Ekstase der Hanna (s. o. S. 4L) mit Anschauungen des alten Dionysoskultes in Verbindung.
E r findet in der Verwendung so-
wohl des Ausdrucks [*» v. wie auch einiger Termini der dionysischen 1
zu
H i e r v o n ist d e r V e r g l e i c h des E n t h u s i a s m u s m i t e i n e m R a u s c h streng
scheiden.
jted-aitj
Porphyrius
. . . npooeoixev
bei
( M i g n e 6 1 , 241) XeYSTac ( s c . fiHyY
6 0
^«
Zustand der
1
p^lP-octa.
2
oben
über
TTJV
de
I I I c . 25 e d .
Parthey:
IIufKotv) l v n a p o i v t a
f e v o u i v q v ta
i^q
u,av£a<;
D a s eine M a l wird der R a u s c h selber als religiös inspirierter
durch Hinweis
illustriert (s. unten Diese
myst.
J o h . C h r y s . a d I C o r h o m . 29, 1
anerkannt, mit d e m Vergleich dagegen
Ekstase
rauschs
Jambl.
,
b evfl oootao|j.ö? . • .
Tatsache
wird
auf die geläufigen
nur die physische
Auswirkung
Folgeerscheinungen des Wein-
S. 106, 1 ) . indirekt
dadurch
bestätigt,
daß Pollux I
15 (s
S . 5 6 , 2) u n t e r d e n v i e l e n S y n o n y m a f ü r d i e B e z e i c h n u n g d e s I v S - o u o i a c -
d e n A u s d r u c k S-eta piä-iq n i c h t a u f f ü h r t . das Fehlen eines dionysischen Terminus auf Zufall beruhen
kann, s o bleibt doch, auch angenommen,
griff g e g e b e n , sein Z u r ü c k t r e t e n 8
— W e n n es a u c h m ö g l i c h ist, d a ß
Ostac u i & f ] i n d e r ü b e r l i e f e r t e n L i t e r a t u r es hätte d e n B e -
v o r d e m S y n o n y m <9-eia fiavta
V g l . a . a. O . S . 230 f. d i e Z u s a m m e n f a s s u n g
seiner
auffallend,
Behauptungen.
6
I. Teil
II.
Kapitel
4
1
Kultsprache die Tatsache bestätigt, daß Philon mit dieser Schilde rung »an die früheste Form der griechischen Orgiastik anknüpfe« (vgl. a. a. O. S. 233 und 236L).
Diese Feststellung ist, soweit sie 2
die W o r t w a h l der philonischen Stelle betrifft, richtig .
Philon ist
bekanntlich bei der Schilderung mystischer Zustände in
seiner
Wortwahl größtenteils von Piaton abhängig, der seinerseits zur Darstellung seiner Manialehre die Termini der dionysischen Orgia stik und der Mysterien übernommen hatte. zistische
Die spätere klassi
Literatur betrachtete diese platonischen
Darstellungen
der göttlichen Mania als Vorbild für alle Beschreibungen ekstatischer Phänomene, und so kam es, daß auch Philon seine mystischen Lehren und Erfalirungen in Nachahmung des großen Stilvorbildes Piaton mit den Termini der dionysischen Orgiastik beschrieb. Dagegen ist zu bestreiten, daß die der Hannaallegorese zu grunde liegenden mystischen I d e e n
selber mit denen
griechischen Orgiastik in direkter Beziehung stehen.
der altLeisegang
hat selber nachgewiesen, daß diesen philonischen, den mystischen Vollendungszustand schildernden Partien eine ausgebildete Lehre von einer göttlichen pneumatischen Substanz, die dem Menschen die höchste Erkenntnis verleiht, zugrunde Hegt und gezeigt, daß Philon den einer niederen Sprachsphäre angehörenden Terminus itVBö^a selber meidet.
Bis zu diesem Punkt sind die Leisegangschen
Ausführungen zu billigen.
E r geht aber noch einen bedeutenden
Schritt weiter, indem er die den Schilderungen mystischer Z u stände zugrunde liegenden I d e e n , d. h. die gesamte philonische Pneumalehre, nur aus dem griechischen Inspirationsglauben ab leiten will.
Als Vorstufe zu Philon betrachtet er die
Salomonis,
in
deren Anschauungen
griechische Einflüsse findet.
Sapientia 3
vom
Weisheitspneuma er
Diese Auffassung ist falsch, da sie die
Entwicklung der jüdischen Anschauungen vom Weisheitspneuma nicht berücksichtigt. 1
D i e philonische
Denn abgesehen davon, daß schon an ver-
Beschreibung
der
physischen
Wirkungen
der Ekstase
( d e e b r . § 1 4 7 , s. o b e n S . 4 f . ) i s t v o n L e i s e g a n g o h n e N o t w e n d i g k e i t Vorstellung v o n d e m Feuer, m y s t e n erschien
d a s in d e n H a a r e n
der schwärmenden
mit der Dionysos-
(vgl. Eurip, B a c c h . 757!.). in B e z i e h u n g gesetzt worden.
Denn
Philon schildert d i e durch die Ekstase bewirkten »pathologischen« Veränderungen, um
die Verwechslung
Trunkenheit 2
der
V g l . S a p Sal 1
a
der Ekstase
Euripides
D a ß das Leisegangsche Urteil
m i n u s selber n i c h t zutrifft, 3
Symptome
zu erklären, während
über
der
physischen
ein göttliches W u n d e r
beschreibt.
die Herkunft
ist o b e n n a c h g e w i e s e n
7 , 7
a
j
9
1 7
u. ö .
mit denen
des philonischen
worden.
Ter
Exkurs
schiedenen
Bibelstellen
1
65
die Vorstellung v o m Pneuma mit der
der Sophia verbunden erscheint und der Ausdruck rcvsütAa aoyta«; mehrfach zu belegen ist, wird bei Jesus Sirach (2433), der gegenüber
der späteren,
Sap
Sal als ein
stark
mit
hellenischen
Ideen
durchsetzten
unverdächtiger Zeuge für genuin jüdische A n -
schauungen anzusehen ist, mit den Worten der Sophia: »Ich will 2
meine Lehre wie Prophezeiung
ausgießen « die Übertragung der
altjüdischen
prophetischen
Vorstellung
vom
Pneuma
auf
die
Sophia geradezu axiomatisch ausgesprochen. Sehr viel komplizierterer Natur ist die philonische Pneumalehre selber.
In ihr sind drei Elemente vereinigt: die jüdische Anschau-
ung vom prophetischen Pneuma und die daraus entwickelte vom Weisheitspneuma, hellenistische,
die
platonische Manialehre
und
der
zu Philons Zeit die ganze östliche und
Oikumene erfüllende Pneumaglaube.
spät-
westliche
Von diesen ist der Einfluß
Piatons rein literarisch und erstreckt sich im Grunde nur auf die Diktion, wie oben näher ausgeführt wurde.
Auch die Ableitung
aus der jüdischen Pneumalehre genügt nicht, weil sie die mystischen Ideen,
die Philon
mit seiner Auffassung vom itvsfyct. verbindet,
nicht kennt. In direkter Kontinuität steht die philonische Pneumalehre nur zu der großen z e i t g e n ö s s i s c h e n tischen
mystisch-pneuma-
Bewegung, die in der Literatur des hellenistischen Juden-
tums und frühen Christentums, der Zauberpapyri und der »Gnosis« und in ihren Auswirkungen auch in der hohen griechisch-römi3
schen
Literatur hervortritt .
Diese Auffassung findet durch eine genaue Betrachtung der von Phüon bei Gelegenheit der Erklärung der Hanna-Erzählung vorgetragenen mystischen Gedanken ihre Bestätigung. hat,
Leisegang
als er die philonische Beschreibung der Gebetsekstase der
Hanna aus den Anschauungen des alten Dionysoskultes ableiten wollte, unerwähnt gelassen, 1
Ex 28
2
"Ev-yslv '
S i r 39 :
B
31 s t
Jes n
a
( d i e S t e l l e n s i n d b e i L e i s e g a n g S. 71 zitiert).
- T e r m i n u s f ü r d i e A u s g i e ß u n g d e s h e i l i g e n G e i s t e s s. a u c h J e s
säv K ü p c o s
6
3
daß an der Philons teile die pneuma-
6 \J.&-((i
c o ^ t a s v g l . E x 31 ) efj.ic).7}aiKi<JSTat. 3
m i t nvsü(j.a
g e b r a u c h t e r d e n T e r m i n u s iv/elv
7
•?! aotpia . . v.ata Y^vsä? etq Yä£ boia<; ( i s x a ß a i v o u a a
:
S . 7, 4 u . ö . ) .
Z u J e s S i r 24
ootptotv
1
3 J
(s. d a z u o b e n
a
und
1 8
!£oußfsiv
1
a
8
vgl. S a p Sal
t a s x a i a o x s o ä C e ' . u n d d i e o b e n S . 58, 2 z i t . P h i l o n s t e l l e n , S . B o u s s e t - G r e ß m a n n 397. 8
In
diesen Z u s a m m e n h a n g
h a t P h i l o n zuerst Keitzenstein
hineingestellt,
u n d d i e v o r l i e g e n d e U n t e r s u c h u n g w i r d d i e R i c h t i g k e i t seiner A n s i c h t , falls es dessen noch
bedarf,
bestätigen.
L e w y , Sobria ebrietas
5
66
I. Teil
II. Kapitel
tische Wirkung der göttlichen C h a r i s beschrieben wird. Während nun in der griechischen und jüdischen Literatur charakteristischer weise keine Parallelen aufzuweisen fassung
der Charis enthalten,
sind, die eine ähnliche Auf
finden sich
in der
altchristlichen
und gnostischen Literatur eine Fülle von Stellen (. s. o. S. 7f.), die die gemeinsame Herkunft der zugrunde liegenden Vorstellung
aus der großen späthellenistischen
wegung evident machen.
pneumatischen mystischen
Be
In der Beschreibung der Affekte, die
der Empfang des Pneuma bewirkt, benutzt Philon
die aus dem
Vorstellungskreis der dionysischen Mysterienreligion stammenden 1
platonischen Termini . Jeder Gedanke an eine d i r e k t e Kontinuität zwischen Philon und der dionysischen Volksreligion ist hier aber 2
fernzuhalten .
2. D I E N E U P Y T H A G O R E I S C H E N BAKXOI TOT NH<J>EIN. Als notwendige Voraussetzung für das Einswerden mit dem Göttlichen stellt Philon die Forderung einer asketischen Lebens führung auf.
In der Schrift über die therapeutische Sekte, deren
Lebensform nach den Normen dieses »nüchternen Lebens« bestimmt ist, zählt Philon als Gesetze, die für die asketische Lebensführung des Ordens charakteristisch
sind,
Enthaltung
von
Fleisch
und
W e i n auf (§73/4). Da diese beiden Regeln zugleich auch die beiden Hauptgebote der pythagoreischen Askese sind (s. u. S. 71, 3) und 1
D i e s e A b h ä n g i g k e i t v o n P i a t o n ist n i c h t s o zu v e r s t e h e n , als o b P h i l o n
j e d e s e i n z e l n e W o r t aus P i a t o n e n t n ä h m e , v i e l m e h r v a r i i e r t er a n d e n S t e l l e n , an d e n e n er mystische V o r g ä n g e beschreibt,
in
freier N a c h a h m u n g d e n
Wort
l a u t d e r b e r ü h m t e n p l a t o n i s c h e n S c h i l d e r u n g e n d e r •ftsca (xavea. 2
U b e r h a u p t liegt ein g r u n d l e g e n d e r F e h l e r d e r L e i s e g a n g s c h e n K o n s t r u k t i o n
in d e r V e r n a c h l ä s s i g u n g d e s g e s c h i c h t l i c h e n Milieus, sich e n t w i c k e l t h a b e n soll. als einer v o n d e n stanten Größe.
Zeiten
in -welchem dieser
L . operiert ständig m i t d e m Begriff der
entstehenden Dionysosreligion
Glaube
»Volksglaube«
bis Philon
kon
Diese Ansicht beruht auf d e m falschen Schluß v o n der Konstanz
der — größtenteils durch P i a t o n sanktionierten — Terminologie auf die hinter ihr
verborgenen Vorstellungen,
darin
—
hierauf
Entartung, die Formeln
hat
zuletzt K .
Philons Eigentümlichkeit beruht Reinhardt,
H e i d e l b e r g 1928 S . 14 n o c h aus
einmal scharf
der griechischen Literatur
meist orientalischen Inhalten
erfüllte.
Poseidonios
über
gerade und
h i n g e w i e s e n — , d a ß er
e n t l e h n t e , sie a b e r
E s ist
aber
Ursprung mit
fremden,
hier leider n i c h t m ö g l i c h ,
näher
auf d a s Leisegangsche W e r k , d e m ich m a n c h e A n r e g u n g v e r d a n k e , dessen G r u n d these ich aber ablehnen m u ß , einzugehen-
6
2. D i e n e u p y t h a g o r e i s c h e n ß a n ^ o t TO5 vJjtpeiv
7
1
jüngst von Reitzenstein überhaupt engere Beziehungen zwischen den asketischen Termini des therapeutischen Bios, wie er von Philon dargestellt ist, und der neupythagoreischen Askese nach gewiesen worden sind, so erscheint es nicht aussichtslos, unter den asketischen Lehren des zeitgenössischen Neupythagoreismus nach Analogien zum philonischen Begriff u.. v. Umschau zu halten. Das Pythagoreertum, das im I V . Jh. v. Chr. aus dem Ge sichtskreis der griechischen W e l t fast völlig entschwand , lebte im I. Jh. v. Chr. in der Zeit einer allgemein erhöhten reli giösen Spannung als Geheimsekte wieder auf und trieb in den breiten Massen eifrige Propaganda für denflofl-etYÖpeiosxp6no<; T O Ö ßtoo. Denen, die sich in diese Mysteriengemeinde einweihen ließen und hier das vorgeschriebene kathartische Ritual und die ethischen Gesetze befolgten, war nach allmählichem Aufstieg innerhalb der Ordensklassen die mantische G a b e und Unsterblich keit garantiert. Unsterblichkeitsglaube, Kathartik, Mantik (ver bunden mit der Traumwahrsagerei) waren also die Hauptelemente der neupythagoreischen Mysterienbewegung. Innerhalb der Sekte genossen nun gewisse heilige Männer göttliche Verehrung. »Ein Kennzeichen ist charakteristisch für den ganzen Neupythagoreismus: er ist nicht eigentlich eine Philosophie, sondern eine geistige Stimmung, die erst verständlich wird und wirkt, wenn eine geeignete und geschickte Persönlichkeit mit dieser Stimmung die W e l t und die Menschen beleuchtet. Seine Ethik ist originell nur dadurch, daß die Frömmigkeit, die Reinheit und Heiligkeit zu Haupt forderungen aufrücken und als Lohn besondere göttliche Offen2
3
1
Reitzenstein
Leben
hat
des Antonius
in s e i n e n
Werken:
Des Athanasius W e r k
über
das
( S i t z u n g s b e r . d . H e i d e l b . A k a d . 10,14, 41 f . ) u n d H i s t o r i a
M o n a c h o r u m u n d H i s t o r i a L a u s i a c a , S t u d i e n z u r G e s c h . d e s J l ö n c h t u m s u s w . 10,16 in E r g ä n z u n g d e r U n t e r s u c h u n g e n W e n d l a n d s , d e r d i e A b h ä n g i g k e i t d e r p h i l o nischen Askese v o n den Anschauungen der kynisch-stoischen Diatribe erkannte, durch eine auf lexikographischen Untersuchungen basierte B e h a n d l u n g der aske t i s c h e n T e r m i n i n a c h g e w i e s e n , d a ß P h i l o n — b e s o n d e r s in d e r D a r s t e l l u n g d e s therapeutischen Lebens — v o n der neupythagoreischen asketischen Theorie a b h ä n g i g ist. fl
V g l . d a s R e s u m e i n » D e s A t h a n a s i u s W e r k u s w . « S . 43/4.
S. Zeller I I I 2
betont,
daß
ä
93 f.
und
R . Härder, Ocellus L u c a n u s
1926,
149,
der
nur infolge der Überlieferungsverhältnisse die kontinuierliche T r a
d i t i o n d e s P y t h a g o r e i s m u s zwischen d e m I V . u. I. J h . n i c h t m e h r e r k e n n b a r w ä r e . 3
über
S. Z e l l e r I I I 2 „ I G I , 1; R e i t z . , H e l l e n i s t i s c h e W u n d e r e r z ä h l u n g e n den
Psyche II
Zusammenhang
zwischen
Kathartik
und
Mantik
vgl. E.
70. 5*
33,2, Rohde,
68
I. Teil
II.
Kapitel
barungen, Weissagung und Wunderkraft verheißen werden. Heilige Männer braucht diese neu pythagoreische Gemeinde . .«* Ein solcher •9-eioc avdptoiroc war der Magier und Philosoph Apollonios von Tyana, dessen Leben und Taten in romanhafter Ausschmückung verbreitet und als leuchtendes Beispiel der Nachahmung seiner Anhänger empfohlen wurden. In der einzigen uns erhaltenen Fassung seiner Biographie, die der Rhetor Philostratos verfaßt hat, spricht Apollonios die Grundforderungen des neupythagoreischen Lebens in der Rede der pythagoreischen Weisheit programmatisch aus: » W e n n sich einer meiner Gesinnung anschließen wollte, müßte er jedem Mahle, soweit es Fleischkost enthält, entsagen, den W e i n vergessen und den Krater der Weisheit nicht beschmutzen (t&v ao^:«c xpaiijpa) , der in den Seelen, die sich frei vom Weine gehalten haben (£vTOÜ;aotvot? ^u^eü?), steht . . . W e n n du dann rein bist, will ich dir die Gabe der Prophetie geben . . « Daß die Pythagoreer sich mit dem Weinverbot in schroffen Gegensatz zu den dionysischen Kulten stellen mußten, ist klar. So verbietet Phintys, eine Neupythagoreerin, ausdrücklich die Teilnahme an den Orgien mit der Begründung, daß »diese Kulte Rausch und Ekstase (u,£da<; xai ^oräaeu;) in der Seele bewirken« . 2
3
4
5
6
Die vielen Reden, die Apollonios auf seinen Bekehrungszügen durch die W e l t hielt, geben noch in der abgeblaßten und rhetorisch 1
Ed. Schwartz,
2
S. R . R e i t z . , H e l l . W u n d . 52 f., E d .
s t r a t , H e r m e s 52, 8
Fünf Vorträge
6
242
S t o b . I V 2 3 , 61 p . 589.
Oeconomica
1896,
124.
Meyer, Apoll, v . T y a n a und Philo-
371t.
Z u m A u s d r u c k s. u n t e n S. 92,
* V i t . A p o l l . V I n, Die
über den griechischen R o m a n
der
3.
Kayser. V g l , L o b e c k , A g l a o p h a n u s 629 u n d F r . W i l h e l m ,
Neupythagoreer
Bryson
usf.,
Rhein.
Mus.
70
(1915).
206 f. 2 1 9 f. 8
Eine
Untersuchung
pythagoreismus Schriftsteller zu d e n e n
hat
der
auch
mit
über
die
Lebensformen
ganz besonderen
früheren
Zeiten d i e A n s c h a u u n g e n
die Neupythagoreer
gerechnet
stition m i t Stillschweigen übergingen die
philonische Schrift
die
Autoren
berichten,
des
platonische
und
nicht
die
über
mit
den
als
mehr möglich nur
zu
das
die
Mysterienkonventikel, plebejische
Super-
pythagoreische
und und
Leben neu-
genuin pythagoreischen derart ver-
E s ist a l s o i n d e r N a t u r d e s G e g e n s t a n d e s bisher
Neu-
da
auch Diogenes Laertios,
daß
diesem Gebiet
des
zu k ä m p f e n ,
P h i l o l . - S u p p l , 22, 7 5 : )
mischen,
auf
meist
Altertums,
Porphyrios, Philostratos, Theorien
der
wurden,
nehmen. schung
es
andere
Tendenzen
(s. P a u l W e n d i a n d , D i e T h e r a p e u t e n
v o m beschaulichen Leben.
ausgehenden
Jamblichos,
und
Schwierigkeiten
ist,
eine
klare S c h e i d u n g begründet,
wenig gesicherten
daß
vorzu-
die
Ergebnissen
Forge-
2. D i e n e u p y t h a g o r e i s c h e n
0
ßiinx '
" 5 vqtpeiv
6
9
zerdehnten Fassung, in der sie Philostratos überliefert, ein deut liches Bild von dem Charakter der neupythagoreischen Propaganda und der Polemik gegen rivalisierende religiöse oder philosophische Strömungen. Für die vorhegende Untersuchung ist eine Rede aus dieser Reihe
(vit. Apoll. II 3 5 ! ,
der der W e r t
87 Kays.)
der Weinabstinenz erläutert
von Bedeutung, wird.
in
Die Szenerie
dieser Partie des Romans ist folgende: Apollonios disputiert mit dem Inderkönig, der eines Nachts, als er nach einem ausgedehnten Gelage keine Ruhe finden
konnte, sich neben dem Lager des
Philosophen zur Unterhaltung niedergesetzt hatte, über die diä tetische Frage, inwiefern der Sclüaf der Abstinenzler gesünder als der der Weintrinker sei. Apollonios tadelt die »dem Wahnsinn ver gleichbaren« Affekte der Trunkenen, lobt die abstinenzlerischen Pythagoreer und behauptet im Laufe der Diskussion, daß auch »die 1
Nüchternen der Traummantik fähig seien «. Damit spricht er eine für das abstinenzlerische Neupythagoreertum, das seinen Adepten als höchste Auszeichnung die mantische Gabe versprach, funda mental wichtige Behauptung aus und tritt in bewußte Konkurrenz zu dem durch die dionysische Religion propagierten Glauben an 2
die Weininspiration . Zur Rechtfertigung dieser Behauptung weist er auf das Traumorakelwesen hin, in dem gleichfalls der Glaube herrschte, daß nur eine vom Wein rein gehaltene Seele die prophe tischen Träume empfangen könnte. Daraus folgert er, daß die Götter die
mantische
((m/ai?)
Gabe
verliehen.
nur
den
»nüchternen
Zum Beweise
führt
Seelen« (vnjpoöaatc
er
Beispiele
aus
der
Praxis berühmter griechischer Orakelstätten an und schließt mit der Versicherung, daß er viele Orakel aufzählen könnte, deren Priester
nicht
durch Wein,
inspiriert wahrsagten. k o m m e n ist. bilden,
sind
Pythagoras,
sondern
Darauf
lenkt
durch einen Wassertrunk er das Gespräch von der
V o n Untersuchungen, die die Grundlage der vorliegenden zu n e n n e n :
Skizze
E . R o h d e , D i e Q u e l l e n d e s J a m b l i c h u s i n s. B i o g r .
K l e i n e S c h r i f t e n I I 102 f. u n d P s y c h e I I
5
1 5 9 f.
D e n k m a l d e s N e u p y t h a g o r e i s m u s , R h e i n . M u s . 66, 6 i 6 f . , R . R e i t z e n s t e i n s S . 67, 1 z i t i e r t e n S c h r i f t e n , Ii. 1
(s. o b e n
Die Worte
oben
Härder, Ocellus Lucanus.
E r tituliert sie d a b e i p a r a d o x
standes«.
d.
Brinckmann, Ein
erinnern
an
»meine Zechgenossen . . voll klaren die Philons,
S . 33) d i e a s k e t i s c h e n T e i l n e h m e r
der
in
der
Schrift
an d e m heiligen K u l t m a h l ,
Ver DVC
d a s er
im Gegensatz zu den heidnischen ein weinloses Symposion nennt, auch in be wußter Paradoxie
als »Zechgenossen
(§ 75)« b e z e i c h n e t
durch keinen W e i n g e n u ß getrübten Verstandes lobt. J
S. o b e n
S . 46.
u n d die Klarheit ihres
I. Teil
70 Orakelkunst
II.
Kapitel
fremder Heiligtümer
auf die
mantische
Gabe der
Pythagoreer, also zu der Frage, die ihn im eigentlichen Sinne an ging, und spricht das Bekenntnis aus: »Halte auch mich, o König, und
alle die Wasser
trinken,
für Gottbegeisterte (ö-socpop^tooc).
Denn wir sind von den Nymphen besessen 2
Nüchternheit
(ßdxxot toü v^tpetv)« .
1
und Bakchanten der
Dieses Oxymoron ßÄxxot
TOÖ
vijysiv scheint in W o r t und Gedanken mit dem philonischen über einzustimmen.
Beide, Philon wie Philostratos, bezeichnen damit
den ekstatischen
Zustand des asketischen
Typus und
betonen
scharf den Unterschied, der im Charakter dieses Enthusiasmus und anderer Rauschzustände
3
besteht.
Die Ähnlichkeit in der Formulierung der beiden Gedanken, die einen Augenblick zu der Vermutung einer Abhängigkeit Philons von
neupythagoreischen
durch die Feststellung, liegenden
Vorstellungen
verleiten
könnte,
wird
daß die den beiden Oxymora zugrunde
Vorstellungen
verschiedener
Natur sind,
aufgehoben.
Eine kurze, sich auf das Notwendigste beschränkende Synkrisis der asketischen Abstinenzlehre Philons mit der der Neupythagoreer wie der beiderseitigen Vorstellungen vom iv&oDoiaojiöc wird den 4
Unterschied evident machen . 1
NojitpöVnreuoi s i n d d i e j e n i g e n , d i e i m G e g e n s a t z z u d e n W e i n i n s p i r i e r t e n v o n
d e n h e i l i g e n W a s s e r q u e l l e n b e g e i s t e r t w e r d e n s. N i n c k P h i l . - S u p p l . X I V 2 S.90 f. 9
als
Ähnlich
wird
der neupythagoreische
d e m delphischen
AeXcpwiü) 8
dem
Apollon
gleichwertig
Mantis
vit. Apoll.
(tabxbv
hingestellt.
In
zwei Dingen
philostratischen
Trunkenheile
sich
der Gebrauch des philonischen v o n darin,
der
Weintrunkenheit sondern
daß
a
A u s d r u c k d i e d i o n y s i s c h e $a*x <-
tischen Zustand, bezeichnet.
unterscheidet
O x y m o r o n : erstens
,t
philostratischen
der
s t
i >
gegenübergestellt
Gegenbegriff
während wird,
zum
die »nüchterne
die keinen
eksta
die gewöhnliche physische Bezechtheit der Menschen
W e n i g e r h o c h ist die Differenz zu bewerten, d i e darin beruht, d a ß
Apollonios
nur
Gleichberechtigung
seiner
asketischen
thusiasmus
m i t der der konkurrierenden
Kulte
kämpft,
um
anderen
Anschauungen
gedacht
haben,
eines
3, 42, 130 K .
toxüovroc, t $ 'AniSXXtovi t<{>
mächtigen
nur
schroff
spricht
verwirft.
er
Königs wirbt,
D e facto
gemäßigter während
v o m En Philon
wird A p o l l o n i o s
als Philon,
Philon,
Lehre
während
alle
genau
so
weil er u m d a s G e h ö r
der durch
keine äußere
Kon
v e n t i o n b e h i n d e r t ist, d i e G e g n e r m i t k y n i s c h e m R i g o r i s m u s verurteilt. 4
Diese Krage
beider
Parteien
Tendenzen auch
auf
wirkten
damals die
nach nicht
aufgeworfen
Motivierung der Askese
werden,
nur auf Philon
verschiedenen
vgl. Wendland,
sammlung
Charakter und
m u ß hier
Sekten
Philon und
Lietzmanns im Handbuch
und
da
mystische
und die Pythagoreer philosophischen
die Therapeuten z. N T 8
3
734.
z u R m 14 1.
und Mystik
und
asketische
allein,
Schulen
sondern der
Zeit
Siehe die Material
2 . D i e n e u p y t h a g o r e i s c h e a ßctw^
Die Askese die Funktion,
1
01
^"5 vfjtpeiv
71
erfüllte in der pythagoreischen Lebensordnung
die Seele
rein
und unbefleckt vor Dämonen zu
halten, die in das Innere des Menschen einzudringen drohten. Zur Abwehr dieser ständig lauernden Feinde beobachtete der Pythagoreer ein subtil ausgebildetes kathartisches Ritual, zu dem auch das Weinverbot gehörte. Askese
der
Diese »animistischen«, der kathartischen
Neupythagorcer
fehlen bei Philon völlig. wie W e n d l a n d
2
zugrundeliegenden Vorstellungen
Seine asketischen Anschauungen sind,
gezeigt hat, denen der kynisch-stoischen Diatribe
homogen, die entsprechend ihrer Maxime vom naturgemäßen Leben jeden Luxus in der Lebensführung verwirft.
Dazu rechnet auch
3
jeder übermäßige Weingenuß , der die Triebe des Menschen in Erregung setzt, den Geist trübt und die Affektlosigkeit, den für den
Philosophen
läßt.
erstrebenswerten
Zustand, nicht
aufkommen
So hat er auch das bedürfnislose Leben der Therapeuten,
das
die
angemessene
Grundlage für
ihre
philosophische
Be
schäftigung bÜdete, mit kynisch-stoischen Farben geschildert. Ebenso divergieren die Ansichten der Pythagoreer und Phi lons über die Ekstase. Männer«
Wahrend die pythagoreischen »göttlichen 4
in der Ekstase übersinnliches »magisches« Wissen über
konkrete Fälle von
der
Gottheit zu
erraffen suchen,
1
V g l . z u m folgenden E . Rohde, Psyche II
B
In
seinem W e r k
zur Geschichte Kern, Berlin 3
»Philon
163 f.
und die kynisch-stoische
der griechischen Philosophie Kyniker
Bericht
levitischen Priester S. 3
und
(Beiträge und
1895).
W i e die seinem
Diatribe«
und Religion v o n Wendland
fordert
auch
Philon
nicht
sondern nur äußerstes Maßhalten im Weintrinken nach
verweilt
6, 3).
die Therapeuten
zur Zeit Bei
auch
nur
an
der heiligen H a n d l u n g
einzelnen,
das
radikale
Weinabstinenz,
(s. o b e n S . 29, 1).
menschliche
So meiden
den Festtagen
den Wein Maß
völlig
und die (s. o b e n
überragenden
Ge
s t a l t e n l o b t P h i l o n d i e l e b e n s l ä n g l i c h e E n t h a l t s a m k e i t ( s . d e e b r . § 1 5 1 s. o b e n S. 4 u n d ü b e r h a u p t
l e g . a l l . I I I § 129 ff. I 1 1 3 M ) , e b e n s o w i e d i e K y n i k e r
d e n D i o g e n e s u n d einige W e n i g e , die i h m nacheiferten, als Wassertrinker rüh mend hervorhoben bei
( s . D i o g . L a e r t . V I 90 u . 104.
den Neupythagoreern
durchführten 1, 9 u- 1 9 .
nicht rigoros
( s . J a m b l i c h v i t . P y t h a g . c . 2 1 , 98 e d . N a u c k . D i o g . L a e r t . V I I I
S. W . J a e g e r ,
über
L e b e n s i d e a l s S A B 1 9 2 9 , 29, 2). lonios selber
D i o C h r y s . V I § 11 f . ) . A u c h
g a b es Kreise, die die Weinabstinenz
keinen W e i n
zu sich n a h m e n .
Ursprung
und
Kreislauf
des philosophischen
P h i l o s t r a t o s v . A p . 2, 7 b e r i c h t e t , d a ß A p o l -
trank, aber
es d u l d e t e ,
d a ß seine J ü n g e r
Sowohl bei Philon wie d e n philostratischen
welchen
Neupythagoreern
u n d d e n K y n i k e r n l e g e n a l s o d i e 9-eiot ävfl-puiitol s i c h s e l b e r s t r e n g e r e a s k e t i s c h e G e s e t z e als d e r Masse d e r A n h ä n g e r auf. 4
S . J a m b l . v i t . P y t h . § 138 l:ä
*ewc<;
tix^-
72
Teil
II. Kapitel
2. D i e n e u p y t h a g o r e i s c h e n ß e t w x
die Seele des Mystikers Philon
ot
T
o
5
v-fjtpeiv
in demütiger Hingabe und E r
wartung der Gnade Gottes, die nicht erzwungen werden kann. Seine
Sehnsucht
ist
nicht
mantisches
Vorherwissen, sondern
Erlösung in der mystischen Schau. Ein
Vergleich der asketischen
und mystischen
Grundvor
stellungen beider Parteien ergibt also folgendes: Die pythagoreische Askese und die kynische, deren Prinzipien Phüon übernimmt, repräsentieren die beiden polar gegenüberstehenden Haupttypen des griechischen Asketismus, während Mystik und Magie zwei grundverschiedene »Methoden« darstellen, durch die der Menschen 1
geist mit dem Göttlichen in Berührung zu kommen glaubt .
Beide
Male, in ihrem Verhältnis zur Askese und zur Ekstase, befanden sich Philon und die Neupythagoreer im entgegengesetzten Lager. Nach diesem negativen Ergebnis schwindet jede Möglichkeit, eine Beziehung
gedanklicher
Art
zwischen
dem
philonischen
und
philostratischen Oxymoron herzustellen. 1
Über den Gegensatz
Mysticism München
London 1928.)
zwischen Mystik
1910, c a p . 7 u. ö .
(In
u n d Magie v g l . E v e l y n deutscher
Übersetzung
Underbill erschienen
III. DIE
HERKUNFT
Kapitel
DES PHILONISCHEN
PHILON
UND DIE
BEGRIFFS
GNOSIS
Bisher konnten zwar eine Reihe wichtiger analoger Begriffe zur [ii. v. nachgewiesen, die Herkunft des Oyxmoron selber aber nicht erklärt werden. Ziel führten,
So m u ß , da die begangenen W e g e zu keinem
die Untersuchung noch
einmal zu der durch die
Interpretation der philonischen Stellen gewonnenen Basis zurück kehren, um von hier aus die »zweite Fahrt« zu beginnen. Die Inter pretation hatte gezeigt, daß der ständige Gegenbegriff zur \L.V. die uiih) dex' ohiou war.
Damit
bezeichnete
Philon
nicht nur die
physische Trunkenheit, sondern zugleich auch den Zustand der in 1
einer»Trunkenheit des Lebens « befangenen Menschen. Diese Meta pher von der Trunkenheit der unvernünftigen Seele, die mit der vom
Schlaf und der Blindheit häufig bei Philon verbunden er
scheint, gehört zu den Termini, mit denen er den Zustand der in der geistigen Unwissenheit, d. h. der Sündhaftigkeit der in der materiellen 1
und
Welt
V g l . d e e b r . § 95 I 3 7 1 M
2
umschreibt .
Auch
a
dem
( s . o b e n S . 3 , 3), d e s o m n , I I § 168 I 681 M ,
In
der Schrift
äyvoia
über
die Trunkenheit
wird
unmittelbar
hinter
gedeutet..
Meist vermeidet Philon das W o r t
(ebenso wie das W o r t
&
b fj.7] r n v 81' olvou uiÖ-nv uäXXov tj r n v 8i' Ä'^pootSvTjc; sTtirnSsütuv, § 162 I I 160 M , d e p o s t . C a i n i § 148 I
380 M
usw.
Er
resp. der Sündhaftigkeit
s i c h in
ftypoauvr]
der Verwendung
als B e z e i c h n u n g der
gebrauchen vgl. T . X X Prov g
6
fj.dvfjV cpaoiv slvat x a x ö v &( otitä E T o ä c ) m a g m i t e i n g e w i r k t den Terminus
«fvota
des Wortes
an
Gotteserkenntnis
( s . o b e n S . 14 t . ) u . ö .
d i e s t o i s c h e T e r m i n o l o g i e ( F S V I I I p , 19, 41 A r n i m :
ersetzt Philon
de vit. Mos. II
§ 1 7 6 I 260 M , D V C § 74 I I 483 M d e e b r .
schließt
d i e L X X a n , d i e qjpovnats u n d
Ebenso
der s o
H a n n a a l l e g o r e s e { § 154 f.) d e r R a u s c h a u s d r ü c k l i c h a l s S y m b o l
Yviücis s . S . 74, 1) u n d g e b r a u c h t d a f ü r
Auch
mit
§ 200 I 685 M .
charakteristischen der
Versunkenen,
vnc;
&9poa6vn;,
haben.
— auch
hier
in A n l e h n u n g
I. Teil
74
III. Kapitel
korrespondierenden Begriff der Nüchternheit pflegt
Philon
nicht
bloß die körperliche Askese, sondern gleichzeitig auch die geistige 1
Disposition des zur Aufnahme der »Gnosis« Bereiten zu bezeichnen . Dieselbe Doppelbedeutung haben
diese Metaphern auch
in den 2
»Weckrufen« der hermetischen Missionspredigten zur Gnosis : »Ihr Menschen, Erdgeborene, die ihr euch der Trunkenheit ({Jid-n) und dem Schlaf hingegeben habt und der Unkenntnis
Gottes,
(fitfvwaiGj)
werdet nüchtern (vij^ate), hört auf, berauscht zu sein und euch an dem Schlaf der Unvernunft zu betören« und: »Wohin treibt ihr, ihr Menschen, ihr Trunkenen ((tsiKiovrsc), die ihr den unvermischten Trank der Unwissenheit (töv zifi habt?
Ihr
konntet
ihn
nun sogar erbrechen.
ayvcoatas axpatov) ausgetrunken
nicht
Stehet
ertragen,
sondern
müßt
ihn
fest und nüchtern (orijte v1}$aycs;)
und blickt mit den Augen des Herzens aufwärts . . . Denn das Übel der Unwissenheit
überschwemmt die ganze Erde.
Suchet
einen Führer, der euch zu den Toren der Gnosis (litl T Ä C rfc f v 6 asw? Ö-Dpa«) geleitet, wo kein einziger alle
nüchtern
sind
blickt werden will, ziehungen an
hier
kann
Leg.
Vorbild ist,
gedanklichen
judaisierenden
S . 1 4 , 4) — d u r c h
3
TOUTSOTI u,Tj8Ercoxe
d e n Begriff
&?outrnc
. . d.vpvff-^Gaad'at. trfi
680D ( v g l . a u c h
toaitsooia xai (Plat.
der
uifl-ns
sein.
0
griechischen philosophischen Literatur
aus
gewesen
o
Auch
6ni
te
*al
D a ß die afvoto
und
g| p^ ?
el$ &KCIt<5eoaiav
§ 153 [ z i t . S . 3 f . ] ) .
u.aiväu.evo£
§ 138
Be-
hermetischen
8
eine Formel
695 B
Die engen
beiden
( z i t . S . 3, 2) u n d § 1 2 5 I 3 7 6 M e u ^ o o ^H» * < | > U,I)86BOTB
feviaftat,
&
den
d e r L X X (s. o b e n
vgl. d e ebr. § 6 oivoo
aufschauen.«
zwischen
die Sprache
trunken ([is^öet), sondern
(vr)tpouoiv) und im Herzen zu dem, der er-
änatSeoatc«;)
( o d e r äyvcuaia)
neben
der
der L X X
ein »positiver
Begriff«
der d e n geistigen Zustand der in der Sünde verstrickten »Weltkinder« b e -
z e i c h n e t , z e i g t R e i t z . M y s t . 292 f. ( s . u n t e n S . 89, 3). ad Ephes.
S. a u c h W . B a u e r zu I g n a t .
19, 3 ( L i e t z m a n n s H a n d b . z . N T E r g ä n z u n g s - B d . I I ) , d e r d e n g l e i c h e n
S p r a c h g e b r a u c h für die christliche L i t e r a t u r belegt. 1
S. o b e n
S . 34, 3.
vqcpeiv u n d äyvoiu.).
V g l . a u c h I C o r 15
3 4
und I Ptr 1
]
4
(Gegensatz v o n
D a s W o r t fväatc v e r m e i d e t Philon bekanntlich fast
durch-
w e g ( s . R e i t z . M y s t . 245, 298 u n d 3 1 7 . K r o l l , L e h r e n d e s H e r m e s T r i s m e g i s t o s 352. B o u s s e t G G N 1 9 1 4 , 468) und
§ 158 I
344 M . Q u o d
381 M : ^ deus
und ersetzt äfvota
e s d u r c h 6iwerev]ftii].
xb evavciov
i m m . § 143 I
294 M
•»] Inwrfiu.*« stehen
V g l . d e e b r . § J54
u n d d e p l a n t . § 98 I
fväxitc
und
litcat-vjfJLT} Ö-eoö
synonym. 2
basiert
Corp. Herrn. I
27
auf d e m T e x t
kretismus
und
VII
(VIII)
1 f,
Die Übersetzung
v o n Reitzenstein-Schaeder,
Studien
v o n c, II. I
z u m antiken
Syn-
1 9 2 1 , 159, d i e v o n c . H . V I I a u f R e i t z , P o i m . 2 4 1 . Z u d e n S t e l l e n
s. R e i t z e n s t e i n , P o i m a n d r e s 2 4 1 , E d . N o r d e n , A g n o s t o s T h e o s 3 t . 29, 292 f. 3
Scott Hermetica
I I 7t.
181 f. s t e l l t d i e P a r a l l e l e n z w i s c h e n c o r p . H e r r n .
Die Herkunft des philonischen
Begriffs
75
Missionspredigten, aus denen die Zitate stammen, und der philo nischen
Gedankenwelt
sind
Öfters dargestellt
und
Philons
in-
tellektualisierte Frömmigkeit ist von den maßgebenden Forschern in die große religiöse Bewegung, die man Gnosis zu nennen pflegt, 1
einbezogen
worden .
Innerhalb
dieser
gnostischen
Literatur
schließen sich, wie hier nachgewiesen werden soll, die philonische Propagandaschrift de vita contemplativa (— D V C ) und die beiden genannten
hermetischen
zusammen.
Schriften
zu einer besonderen
Gruppe
Bei der Interpretation der Schlußpartie der Schrift
D V C (S. 31 f.) war darauf hingewiesen worden, wie der Gegensatz zwischen der Trunkenheit der Heiden und der Nüchternheit der Therapeuten sich durch die Argumentationen des ganzen philo nischen
Traktats
zieht.
Es
genügt
nicht,
diese
Tadclrede
gegen die Trunksucht aus der Topik der Diatribe
herzuleiten.
W e n n Philon gegen die sonstige Art der Diatribe in der Schrift D V C die Polemik gegen die anderen Laster hinter dem Tadel der Trunkenheit und dem L o b der Nüchternheit
zurücktreten
ließ,
so veranlaßte ihn dazu nicht nur kynische Streitmanier, die in diesem Thema einen besonders ergiebigen Stoff für eine durchschlagende Polemik sah, oder gar kulturgeschichtliches Interesse an der Form 2
der Symposien , sondern er folgte — wie die Verfasser der beiden I
und V I I , der
337
L X X und
(kritischer
antiken 1
Philon
zusammen.
M y s t . 292 f.
S y n k r e t i s m u s 1 5 f. Diese
bildet,
Apparat),
Erkenntnis,
Kroll,
und
Vgl. auch Reitz., Poimandres
Reitz. - Schaeder,
Die Behren des
Studien
zum
H e r m e s T r i s m e g i s t o s 139.
die das F u n d a m e n t der folgenden
Untersuchungen
wird v o r allem den Forschungen Reitzensteins (Poimandres, Myst.
gelegentliche
Bemerkungen
in
seinen anderen W e r k e n )
1 9 1 4 , 697 f., P a u l y - W i s s . s. v . G n o s i s u n d G n o s t i k e r , K y r i o s C h r i s t o s IX/X)
verdankt.
2
praef. p .
B e s o n d e r s B o u s s e t h a t in d e r für d i e F o r s c h u n g a u f d i e s e m
G e b i e t e g r u n d l e g e n d e n D a r s t e l l u n g des g n o s t i s c h e n P r o b l e m s , zu d e r sich Kritik
an
Krolls
Buch
»Die
Lehren
( G G A a. a. O . ) P h i l o n s B e z i e h u n g e n 3
den
des
Hermes
zur Gnosis
Trismegistos«
seine
erweiterte,
charakterisiert.
P h i l o n f ü g t d i e S c h i l d e r u n g d e r g r i e c h i s c h e n S y m p o s i e n ein, u m sie m i t
therapeutischen
schreibung T o p o s in Abschnitt
kritisch
der Symposien der
zu
vergleichen
( D V C § 40
antiken Ethnographie, als
ethnographischer Exkurs
ein
(über
S . 3 1 , 4),
Parallelen
Gesichtspunkten die
daß
gegen
Philon
Symposien sich
in
Die Be
in
sich
der
als
viele
thera
von kynischen
( v g l . D V C § 64
»voller Possen,
enthielten« und
des
Schrift D V C
von den ethnographischen
die Darstellung schärfste, läßt
fester
philonische
die Schilderung
ethnographischen Charakter
b e s t i m m t e K r i t i k einfließen
griechischen
Beweismaterial
den
inhaltlich unterscheidet er
dadurch,
64).
Äußerlich o r d n e t sich dieser
auch
s. o b e n
und
und g e m e i n s a m e n Z u s a m m e n k ü n f t e w a r ein
peutischen Bios
über
und
und Boussets ( G G A
die
andere
in
das Urteil
sich
selber
das
Stellen).
Auch
die
7
I. Teil
6
hermetischen
Schriften —
III. Kapitel
den großen Vorbildern eines
festen
Typus der religiösen Propagandarede, in denen die beiden Motive 1
von der Nüchternheit und Trunkenheit konstant waren . Von hier aus fällt ein Licht auf die religiöse Tendenz der Schrift D V C über haupt.
Philon schildert in der Schrift (ebenso wie die Herrnetiker)
die Träger einer neuen »Gnosis« und ruft die W e l t aus dem Rausch der Unwissenheit zur Nacheiferung des nüchternen therapeutischen 2
Lebens auf .
Seine
Schilderung der in
fangenen Menschheit variiert das
einer Trunkenheit be
gleiche Thema,
das das von
gnostischen Gedanken beeinflußte Logion Jesu mit den W o r t e n :
für
eine
ethnographische
therapeutischen und
Darstellung
zu
allgemeine
S i t t e n ( s . § 48 rijv . . n a v x a x
0
5
Gegenüberstellung
die Scbwarzweißzeichnung in der Synkrisis
lehren,
n i c h t v o n k u l t u r g e s c h i c h t l i c h e n , s o n d e r n rein ethischen läßt. und
d a ß Philon
kenntnis 1
S, 74 z i t i e r t e
Stelle
a u s Corp,
überschwemmt die g a n z e
S. E d . 'Norden,
Herrn.
sich
Gesichtspunkten
( V g l . d a s o b e n S. 77 zitierte L o g i o n J e s u : » . . I c h fand A l l e die
der
öiäö-eaiv) m i t d e n e n d e r » W e l t «
V I I 2: » D a s
hier
leiten
trunken . . «
Übel
der U p -
Erde«.)
A g n o s t o s T h e o s 3 f.
295 f. u. ö .
T r a k t a t s D V C in die religiöse Propagandaliteratur
Diese Einordnung des
schließt die Zugehörigkeit
d e r S c h r i f t z u m e t h n o g r a p h i s c h e n G e n o s ( s . o b e n S . 3 1 , 4) k e i n e s f a l l s a u s . E s i s t ein Unterschied,
wenn
die hellenistische wissenschaftliche B i o s - F o r s c h u n g d a s
L e b e n einer »barbarischen« orientalischen stellung
wählt
oder auch
hellenistische
P r i e s t e r k a s t e z u m O b j e k t ihrer M o r a l p h i l o s o p h e n d a s reine
Bios einer »primitiven« Volksgemeinschaft der corrupta vorhalten
und
wenn
G e n o s als J u d e
Philon
in
der traditionellen
das L e b e n einer Sekte
bildeten
griechischen Kreisen, d e r festen F o r m
hermetischen Es Philon
Schriften.
m u ß gegen hier
ebensowenig allerdings
nicht
tritt
In
Haltung
die Missionstendenz unter d e m
und liegt nicht
eventuelle als
s o offen z u T a g e w i e in d e n
Mißverständnisse
Therapeut
w i e Essener,
mit d e m Traktat
seinen
über
noch
angesehen
die Wirkung
exegetischen
Schriften
nimmt
betont
wird.
als er d e r e n B i o s
Er
beschrieb.
werden,
daß
brauchte
das
I n w i e w e i t er
einer Erbauungsschrift
hinaus
Feststellung.
Philon
bekanntlich
oft die
d e s P r o p h e t e n ein, d e r d e r G e m e i n d e d i e Mysterien d e r in d e r T o r a
verborgenen wahren Philosophie enthüllt. P o i m a n d r e s 204, 1. rischen
schildert.
u n t e r d e n literarisch g e
praktische Missionsabsichten verfolgte, entzieht sich d e r a
literarischen
( D o c h v g l . D V C § 10 f.)
etwa
zu s e i n
Natürlich
zurück
dieses
Schriftgelehrter
H i e r ist d i e F o r m Mittel z u m Z w e c k d e r P r o p a g a n d a Zwang
aetas als Sittenspiegel
Form
jüdischer
Dar
Bild d e s
Schriften,
M y s t . 65.
zu denen D V C gehört,
sprechende W e l t wendet,
{ S . B o u s s e t - G r e ß m a n n 450 f.
L e i s e g a n g 1 5 9 f. 1 7 2 L ) .
m i t d e n e n er sich an
will er — m i t d e n W o r t e n
g e s a g t ( § 29) — » d i e W o r t e
lehren,
A u c h in seinen des
Reitz. esote
die griechisch
Poimandrestraktats
w i e u n d auf w e l c h e W e i s e d i e M e n s c h e n
g e r e t t e t w e r d e n k ö n n t e n « , . . . (jj 26) » d a m i t d a s M e n s c h e n g e s c h l e c h t d u r c h i h n von
G o t t gerettet
würde«.
Die Herkunft des philonischen
Uarqv &v [jiatp T O Ö x<5au.ot> , . . xai eupov supov Sitytövza. ev aütoi? anschlägt .
Begriffs
7Eavta<;
77
\isd-oovzctq xai oü8£va
1
Außer diesen Übereinstimmungen allgemeinerer Natur ist besonders die Ähnlichkeit zwischen den Schlußteilen des philonischen Traktats und des hermetischen Poimandres auffällig. Den Abschluß der philonischen Schrift bildet die Schilderung der Ekstase der Therapeuten während der Pannychis. In diesem Zustand der verzückten Gottesschau , der mit einem göttlichen Rausch verglichen wird, verharren sie bis zur Frühe. Es folgt ein Morgengebet beim Aufgang' der Sonne um »Segen für den kommenden Tag, um Wahrheit und Scharfblick des Verstandes.« Danach ziehen sie sich zurück und gehen ihrer gewohnten philosophischen Beschäftigung nach. Im letzten Teil des Poimandres, der hiermit zu vergleichen ist, berichtet der bekehrte Prophet von seiner Belehrung durch den Nous und seiner Mission unter den Menschen. Nach seinem Mahnruf, aus der Trunkenheit und dem Schlaf zu erwachen, wird erzählt, wie die Menschen sich um ihn scharen, um der rettenden Weisheitslehre teilhaftig zu werden. E r fährt fort: xotl soiretpa auroic toüs T7jc aoeptae Xöyoo? xal Itpäynoav h% toö Ä|ißpoaioo oSaroc. E r vergleicht die Worte seiner Weisheit mit dem Unsterblichkeit bringenden Wasser und ihre Wirkung mit einer physischen Sättigung. Der Abend ist herangebrochen, der Prophet lehrt die neu versammelte Gemeinde ein Gebet, das sie künftig beim Untergang der Sonne sprechen soll. Danach kehren alle zu ihrem gewohnten nächtlichen Ruhelager zurück 2
3
(xal (fcvaTtXTjpwaavTef; xotTTjv). 1
Schon
Stellen nicht
darauf
bleibt
sxaaxo;
allein
in
iTpdt7n]
Jesu
hingewiesen
zusammen.
worden,
sie;
ekstatischer
R e i t z e n s t e i n ( P o i m a n d r e s 240 f . ) s t e l l t
mit d e m Bogion
g e m e i n t ist.
su^apiattav
TTJV
Der Prophet
TYJV
tStov
Erregung,
die beiden hermetischen
K s ist meines Wissens bisher noch
d a ß m i t d e m uioov
TOÜ
Jerusalem
A u s Roschers reichhaltigen Materialsammlungen über die antiken
O m p h a l o s v o r s t e l l u n g e n ( A b h d l g . d . s ä c h s . A k a d . X X I X g, i9>3, 24 f. u n d N a c h t r ä g e in X X X 1 , 1 5 f . ) i s t z u e r s e h e n , d a ß i m a n t i k e n J u d e n t u m u n d C h r i s t e n tum
die Vorstellung
breitet war.
v o n Jerusalem als Mitte der E r d e
oder
der Welt
ver-
D i e R e d e , d i e mit d e m erhaltenen L o g i o n begann, w a r vielleicht
als eine v o r d e m sündigen Jerusalem in letzter S t u n d e g e h a l t e n e Offenbarungspredigt gedacht.
Vgl.Ev. Joh 7
4
12
a
i
17
B S
und
und besonders 7 3 7 :
2 6
'Ev
J
84 vft 6<jyäx-g vjuipqt f j j V-Bf&f} I T ) ? iopvi]<; elct-fjxst b i ^ ) o o ö ; ( i n J e r u s a l e m ) x « l
3
V g l . a u c h D V C § 12 I I 4 7 3 M .
3
E s handelt
sich
nicht u m eine A n b e t u n g
Morgengebet, das mit Tagesanbruch gesprochen
der Sonue,
wird.
s o n d e r n u m ein
I. Teil
78
III. Kapitel
richtet an Stelle des blutigen Opfers ein Gebet als Xofw?] #ua(a
1
an den Gott und fleht ihn an, in der Gnosis bewahrt und in der 2
Kraft, des Gottes Wahrheit zu verkünden, gestärkt zu werden . Ein Vergleich zwischen der philonischen und hermetischen Partie zeigt folgende Ähnlichkeiten: Therapeuten und Hermetiker senden nach Empfang der Gnosis ein Gebet an die Sonne und lösen danach ihre heilige Zusammenkunft auf.
Beide Male wird der 3
Empfang der Gnosis mit einem Trunk verglichen .
Die Rolle, die
der Mahn- und Weckruf im Poimandrestraktat spielt, übernimmt bei Philon die Kontrastierung der Unwissenden und Trunkenen mit den nüchternen und wachen Therapeuten, die sich durch das 4
ganze W e r k zieht , und die »Lehre« der jüdischen Sekte, zu deren Nacheiferung Philon
ebenso wie der hermetische Prophet
5
auf
ruft, ist in der ganzen Darstellung des therapeutischen Bios ent halten.
Die Differenz, die darin zu bestehen scheint,
daß die
Hermetiker die untergehende, die Therapeuten die aufgehende Sonne
anbeten,
schwindet
mit
der Feststellung,
daß
Therapeuten wie Hermetiker nach anderen Zeugnissen bei
aufgehender
und
untergehender
Anders ist der Unterschied in
Sonne
zu
6
beten
sowohl täglich pflegen.
der Zeiteinteilung und auch die
verwandte Abschlußformel in beiden Schriften, in der berichtet wird, wie die Anhänger der beiden Sekten sich nach vollendetem Gebet
zu ihrer gewohnten
urteilen.
Beschäftigung zurückziehen, zu be
Ein Vergleich zwischen der bei Jamblich de vit. Pyth.
erhaltenen Beschreibung der täglichen Beschäftigung der pytha1
Eine ausdrückliche Polemik
f o r d e r u n g z u r Xo-fw-i] * » o i a
gegen
das blutige Kultopfer
fehlt bei P h i l o n in d e r Schrift
und die Auf
D V C , doch tritt in
der Aufzählung der therapeutischen Riten an die Stelle des kultischen Opfers ein D a n k h y m n o s als Opfer i m Geiste. Opferkult
blutigen
Philons prinzipielle Stellung z u m
d e c k t s i c h m i t d e r d e r H e r m e t i k e r , v g l . z . B . d e p l a n t . § 126 I 348 M
( z i t . b e i K r o l l a. a. O . S . 334), w o e r s a g t ,
man dürfe Gott nicht durch
verehren, sondern nur durch L o b e s h y m n e n
(8t* etraivtt>v x a i 5u.vwv), d i e d e r r e i n e
Nous
Opfer
anstimmt. a
8
V g l . P o i m a n d r e s § 29. D i e B e d e u t u n g dieser Ü b e r e i n s t i m m u n g w i r d weiter u n t e n
e i n e m g r ö ß e r e n Z u s a m m e n h a n g festgestellt
* S . D V C § 10/1 u n d d i e o b e n ( S . 33 f . ) z i t i e r t e n 6
S. P o i m a n d r e s
Stellen.
§ 2 9 : o l 8s TtapewotXouv 8i8a^ö^ivat . . . lyu> 8s . . itaS-o-
Zf[fbq $'(ev6\i.f]v TOÖ f s v o o s -coü? \6foo<; fl
( S . 90 f . ) i n
werden.
StSöiaKüiv . .
S. D V C § 27, c o r p . H e r r n . X I I I ( X I V ) 16, P s . — A p u l e i u s A s c l e p i u s c . 41
ed. T h o m a s ;
vgl. Reitz. Archiv
f. R e l i g .
V I I 394, 2
sehentlich die Essäer statt der Therapeuten genannt
und
K r o l l 332, w o
werden.
ver
Die Herkunft
des philonischen Begriffs
79
goreischen Sekte, der des cssenischen Bios bei Josephus und der christlichen Agape bei Tertullian mit der des therapeutischen Lebens zeigt, daß Philon — wie die genannten Autoren — eine im großen und ganzen feste, im einzelnen natürlich variable literarische Form zum Muster hat, nach der der Bios einer Sekte entsprechend dem chronologischen Ablauf ihrer Tagesbeschäftigung dargestellt zu werden pflegte . 1
* D i e A b s c h l u ß f o r m e l lautet bei J a m b l . toÖTtuv bei
Se
£-n&evtü>v ( s c . d a s G e b e t
Jos. bell. II
ixaaxoi
TE^va;
(§ 1 3 1 )
eimta
Inde
§ 129:
Toaatv . .
xcti
nach
xaöta
JJLEX«
bei
1
wiXtv
vf\v
ital
(j.stä
. . ad
und bei
Ixamov
olxov,
nach d e m Tischgebet
Tertull.
apolog.
c.
39:
modestiae et pudicitiae
eJ? t «
eauttüv
exctatss <jeu.veca
etu
auvTjO^i cpcXoootpiav
Nauck:
eis
M o r g e n g e b e t ) icpi?
. . curam
xa<; sbya$
c . 21 (100)
brnivai
dem
V-^XP SetX-rje t p e ' n o v t a t ,
P h i l o n D V C § 89:
(üvaxopoöat,
(sc. n a c h
6 n o xüiv 6irtu,eVnTüiv 8ta
erc' ep-fa
(nach d e m Tischgebet) disceditur
und
de vit. P y t h .
dem Mahl)
lu.jcopEuoo(ieyot x a t Y P T * ' l
aov
'W<;-
Bei
allen vier A u t o r e n beschließt also die Schilderung des G e b e t s die B e s c h r e i b u n g . (Andere Übereinstimmungen schiede
in
der Tendenz
k ö n n e n hier n i c h t b e h a n d e l t
der
werden.)
verglichenen Partien liegen
offen
Die
Unter-
zutage:
Jamb-
l i c h o s ( d . h . s e i n e Q u e l l e A r i s t o x e n o s , v e r m i t t e l t d u r c h N i k o m a c h o s , s. E . R o h d e , kl. Sehr.
II
S . 141 f. v g l . a u c h A n t o n i o s D i o g e n e s b e i P o r p h . v i t . P y t h .
c. 32L)
schildert einen gewöhnlichen T a g im Leben der pythagoreischen Sekte, den Hauptfesttag der
Riten
der Therapeuten,
heraushebt,
Gesichtspunkten,
Josephus
Tertullian
allen vier die Schilderung jeder Bericht ganz Form
die
das
Tagewerk
individueller Natur.
Der Poimandrestraktat,
der
die Entstehung der hermetischen
der
christliche A g a p e .
eines Kultmahls.
im Aufbau der Darstellung
Hermetiker,
wobei er die asketischen
In
Essener Im
D a g e g e n ist
also
religiösen
die
steht
ist
bei
natürlich
feste c h r o n o l o g i s c h e
verkennen.
die Prophetenweihe Sekte,
unter
Mittelpunkt
den Einzelheiten
der Bioi nicht zu
Philon
Eigentümlichkeiten
und
daran
anschließend
keine regelmäßige Handlung
der
sondern ein einmaliges Ereignis darstellt, k a n n s c h o n infolge dieser
V e r s c h i e d e n h e i t in k e i n e f o r m a l - k o m p o s i t i o n e l l e B e z i e h u n g z u r Schrift D V C g e bracht
werden.
Mit dem
der des hermetischen, Belehrung
dreier
Schluß des Poimandres
in D i a l o g f o r m
Schüler
durch
s c h l i e ß t die B e l e h r u n g seiner zu e u c h über die Einzelheiten G o t t zu preisen
und
gehaltenen
berührt sich übrigens
Hermes Trismegistos berichtet
Schüler
im Adyton
wird.
mit den W o r t e n :
g e s p r o c h e n . . . J e t z t bleibt uns nur
zu d a n k e n
und
wieder
Traktats Asclepius, in d e m die Hermes
,,Ich noch
habe übrig,
uns der Pflege des Körpers zuzuwenden.
D e n n wir haben uns, während wir uns über göttliche D i n g e besprachen, g e n ü g e n d gleichsam mit geistiger N a h r u n g Heiligtum,
und
eines Opfers Mit
wie
der
auf Befehl
den Worten:
einer reinen, hört,
zu
(animi pabulis) gesättigt."
untergehenden des Gottes
als
Xoytx'J] S-oota
sie
an
ein G e b e t z u m
zu
Er
ge-
gezeigt
hat,
einem
hatten,
wandten
Stelle
Himmel. uns
Bräuninger
gebetet
Sie treten aus d e m
senden
wir
F.
wir dieses
gewendet,
o h n e Fleisch zubereiteten M a h l z e i t " schließt der Traktat.
mir
,,Nachdem
Sonne
anderen
als der P o i m a n d r e s — n ä m l i c h d e m der Offenbarungsschrift
literarischen
Typus
(ebenso wie corp.
I. Teil
8o
Schließlich wird die metikern durch die den
Worten
des
HI.
Kapitel
Verwandtschaft
Vermutung
Gebets der
Philons mit
den
Her-
Reitzensteins bestätigt, daß
Therapeuten um
in
eÜYjp,£pia, aXvjftsia
und öfrxoTcia XoYiau.oü sich der ins Philosophische übertragene reli1
giöse Terminus fvwaii; verberge .
Da Reitzenstein diese richtige
Behauptung durch keinen speziellen Beweis sichert, soll dieser hier
nachgeholt
werden.
Philon,
der
bekanntlich
•fcYvwoxecv Ö-söv selber meidet, spricht dafür ständig bpäv,
fteäo&ai,
dswpeiv,
voetv
opocrixoi, ytXo&säji-ovEc etc. fsvo<; ßXsitstv a e i
TTEOTIXÖV
und
statt
von
W e n n er also D V C § n 7cpoSt.Saaxou.svov rqq
die
3
Formel
vom ßXercstv, fvcuatixot
von
sagt: TÖ 85 ftspa-
tob
-&sa<; &(p-
O'VTO?
itada) xai xöv alau-rjTÖv ijXiov oTceppatvetw, so ist deutlich, daß er mit 3
der 6£uwjr.[a Xofiau,oö die Fähigkeit zur fv&su; meint . klärt er die
eor/pepEa, die
Morgengebetes
bildet,
Weiter
im
§ 27,
wo
er
von
dem
ständigen
Sonnenaufgangsgebet der Therapeuten spricht, durch die oöpavtoo zfqy StAvoiav
macht deutlich, daß Herm. XIII) gesehen
von
—
beider Schriften fasser
des
an.
gnostischen ^oitta^ö^
Die Ähnlichkeit mit d e m Poimandres erstreckt Kongruenzen,
zur hermetischen
die
sich
Gnosis erklären,
Dialogs Asclepius ebenfalls
aus
der
auch darauf,
die Zeiteinheit
seinen T r a k t a t mit d e m A b e n d g e b e t schließt.
Worte
Corp. Herrn. V 2
avarcXYjaO^vat.
aürwv
Philon hier den
gedanklichen
er-
ja an sich einen wichtigen Topos jedes
sich,
beab-
Zugehörigkeit daß der
eines Tages
wahrt
Verund
A b e r auch hier sind die G r ü n d e
verschiedene, denn der A u t o r des Asclepius a h m t die klassischen V o r b i l d e r des Dialogs die
nach.
Gespräche
So
der
geben
z. B.
einzelnen
die
Tage
einzelnen
wieder
Scholas . . . in t o t i d e m libros contuli u n d tribuamus der
aliquid
Bücher
ciceronischer Dialoge
( v g l . T u s c , I § 8: I § 11g:
v g l . d a z u A s e l a. a . O . : a d
curam
quinque
corporis redeamus).
Schrift de legibus, die m i t Piatons Gesetzen konkurrieren
Cicero II
dierum
sed n u n c q u i d e m valetudini In
soll, b e z i e h t sich
§ 69 für d i e T a g e s e i n t e i l u n g d e s D i a l o g s a u s d r ü c k l i c h a u f d i e N o m o i ,
u n d a u c h sonst wird oft der A n b r u c h d e s A b e n d s als G r u n d für die B e e n d i g u n g eines Gesprächs angeführt. Dialogus,
Lukians
( S . R. H i r z e l , D e r D i a l o g 1895 I 534 f-. d e r T a c i t u s '
Auacharsis,
Cic. d e nat.
schichte des Motivs nicht weiter verfolgt
deor. III
94
zitiert,
1
S. R e i t z . M y s t . 244 t. 3 1 7 f.
3
S. R e i t z . 2 9 S I 3 x 7 f. K r o l l a. a . O , 352
( s . o b e n S. 34,
3
Diejenigen
wie
hermetischen
aber
die G e -
hat.)
Traktate,
die
meiden, sprechen ganz analog Philon — platonisierend
Philon
das
3). Wort
fvöiOn;
— v o n d e n bpS-a\\Lol T O Ö
voü d e r G n o s t i k e r , s. F . B r ä u n i n g e r a . a. O . S . 5 f. 4
Reitz., Myst.
292:
»Das Bild
für
d i e fvÄat^ ist
immer
das
Licht
und
k e i n e W e n d u n g h ä u f i g e r a l s zb IY)?, fviüaewg !p<Ü;.<< V g l . a u c h K r o l l 3 7 5 . W . B o u s s e t Kyrios Christos , 2
172 ff.
G G A 1914, 7 i S f . ,
G e b e t äX-^&sict b e z e i c h n e t
Wetter, Phos.
Der dritte Begriff im
bei Philon w i e iu der gesamten jüdischen
Literatur
Die Herkunft
zeichnen
will.
Auch
81
d e s philonischen Begriffs
das Schlußgebet des Propheten im Poi 1
mandres § 32 enthält die ausdrückliche Bitte um G n o s i s .
Eine
schlagende Parallele zu dem Gebet der Therapeuten bietet das Schlußgebet
nach
apostolischen
Konstitutionen c. 4 5 : Oos u.ot aüu,« äorciXov, xapötav
der Katechumenentaufe
im 7 . Buch der
»a^apctv, voüv kfpfifopQV, y v w a t v aTtXavij, nvsupaxoc otyiou Trpö«; Ä T ^ O I V xat icX-npocpoptav tijs &Xi)fttiac. W e n n , was
iTCt^oiTTiatv
sehr wahrscheinlich ist, aber nicht strikt bewiesen werden kann, dieses Gebet ebenso wie const. apost. V I I c. 33—39 und Partien des 8. Buches aus einer Gebetssammlung jüdisch-hellenistischer Kreise stammt, so besäßen wir in ihm eine Parallele aus dem gleichen Kulturkreis, aus dem Philon selber stammt; auf jeden Fall illustriert
es den »gnostischen« Grundcharakter des Thera
2
peutengebets . ganz
allgemein
Terminologie
d e n Inbegriff
alles
der Wiedergeburt,
heiligen
Texte
Wissens.
(Siehe A . v . Harnack,
u n d Untersuchungen
42, 3 S . 126 f . )
E r k a n n natürlich n u r in V e r b i n d u n g m i t d e n beiden anderen W o r t e n des G e betes
als Umschreibung des Gnosisbegriffs
stehen
yv&wq
nistischer
u n d äX-r^Eia
Weisheitslehrer
aufgefaßt
in d e r A u f z ä h l u n g
verbunden
werden,
p l s R o m 2, 20
der Prädikate
jüdisch-helle
( s . N o r d e n A g n . T h . 296 f . ) ,
desgleichen
b e i C l e m . A l e x , s t r ö m . 7, 7, 4 3 , 6, w o — w i e b e i P h i l o n D V C — d a s G e b e t bei Sonnenaufgang 1
als gnostisches S y m b o l gedeutet
Die Erzählung
i mPoimandres
v o m Gebet,
wird. d a s d e n Mysten nach d e m
E m p f a n g der Gnosis mitgeteilt wird und d a s sie v o n jetzt a b täglich und
abends
andere
unter
Beachtung
bestimmter
M o t i v e in d e n hermetischen
Zeremonien
Schriften
sprechen
morgens
sollen, u n d
weisen, w i e B o u s s e t ( G G A 1914,
737 f . ) e r k a n n t h a t , a u f Ü b u n g e n p r a k t i s c h e r F r ö m m i g k e i t d e r H e r m e t i k e r
hin,
die eine Schulgemeinde hermetischer Gnostiker zur Voraussetzung haben müssen. In d e n hermetischen Darstellung trieb.
Schriften
liegt d i e Literatur dieser S e k t e v o r , die durch
ihrer L e h r e f ü r ihren
Es ist natürlich i m m e r z u Elemente die
Glauben in der gebildeten W e l t
Schrift
berücksichtigen, d a ß viele nicht genuin jüdische
in der Beschreibung
philonische
gekommen
Deutung
sein
können
des Bios der therapeutischen
therapeutischer (s. W e n d l a n d ,
v o m beschaulichen
Leben,
religionsgeschichtliche Forschung Beginn
unserer
Zeitrechnung
g r ö ß e r e r Sicherheit als früher
Bräuche
2
Bousset
Partie
nistischer
haben
Jedoch
d i e E x i s t e n z einer
immer
schärfer
behauptet
Sekte erst
und Vorstellungen
Die Therapeuten
750).
betonte mystisch-gnostische Grundtendenz keit entsprochen
der
Propaganda
Die gleiche Missionstendenz bestimmt auch die philonische Schrift D V C .
kann
u n ddie philonische heute,
Kreise
herausgearbeitet
hat, m i t viel
werden, daß die v o n Philon s o stark der Therapeutensekte
der Wirklich
wird.
apost.
V I I 33—39 e i n e
Gebetsamnilung
gegen E n d e d e s I I Jhs. p . Chr. zugrunde
L e w y , Sobria ebrictas
nachdem die
jüdischen Gnosis u m d e n
( G G A 1 9 1 5 , 435 f . ) h a t d i e g l ä n z e n d e E n t d e c k u n g
der const.
durch hinein
liegt,
gemacht, daß jüdisch-helle und i m einü
8
I. Teil
2
III.
Kapitel
Nachdem der gnostisierende Charakter der jüdischen Thera peutensekte deutlich hervorgetreten ist, ergibt sich eine eindeutige Erklärung für die Entstehung des phUonischen Oxymoron. Aus dem Gegensatzpaar u-s^oetv. und viftwtv, mit dem in der religiösen Propagandaliteratur der Zeit vvüiaic; und ayviaoia symbolisiert wurden, formte Philon einen neuen oxymorischen Begriff, mit dem er zugleich seine Opposition gegen die jiiib] tfjs &.fv
Diese Deutung wird durch ein wichtiges Zeugnis aus den O d e n S a l o m o s , einer Sammlung religiöser Dichtungen des I I Jh. n. Chr. in syrischer Sprache aus dem Kreise judaisierter Gnostiker, bestätigt . In dem n . dieser hymnischen Gesänge schildert der 2
zelnen
gezeigt, w i e diese jüdische
Gebetsammlung
für
die christlichen
Kate*
c h u m e n e n ü b e r n o m m e n u D d durch A n w e i s u n g e n für d i e christliche T a u f e e r g ä n z t wurde.
Innerhalb
Inhalts sind u n d ist
dieses
dieser
Taufanweisungen,
die
im
wesentlichen
praktischen
t y p i s c h e c h r i s t l i c h e G e d a n k e n in einfacher F o r m w i e d e r g e b e n ,
o b e n zitierte
Gebet das einzige Stück, das die gleichen
sehen M o t i v e w i e d i e als
jüdisch
erkannten Gebete
enthält.
spiritualistU
(Das
Trinitäts-
b e k e n n t n i s c . 39, d a s ä h n l i c h e n " W o r t l a u t h a t , i s t v i e l k o n k r e t e r u n d d o g m a t i s c h gebunden.) dieser
M a n wird also annehmen
Schlußpartie
verwandte. Bousset an
des
(Solche
k ö n n e n , d a ß der christliche
7. B u c h e s a u c h
Einarbeitungen
hier
Überarbeiter
noch Motive jüdischer
jüdischer
Gebete
und
Herkunft
Gebetformeln
hat
m e h r e r e n S t e l l e n d e r c o n s t . a p o s t . a u ß e r V I I 33—39 n a c h g e w i e s e n . )
Die Parallele
aus Philon
würde
ein
weiteres I n d i z
für d i e j ü d i s c h e
Herkunft
sein, d a s c h o n Bousset d i e d u r c h g ä n g i g e n geistigen B e z i e h u n g e n dieser j ü d i s c h h e l l e n i s t i s c h e n G e b e t e zu P h i l o n Bousset
hat
übrigens
aufzeigte.
ein
Argument
zur
Stützung
j ü d i s c h e n U r s p r u n g d e r P a r t i e c . a. V I I 33—39 ü b e r s e h e n . W o r t e V I I 36: Ö D U befahlst d e n zur
Untätigkeit
(rrpo^autv
zu g e b e n « setzen
—
Sabbath
u
••
&p-{i z)
ebenso wie
zu halten,
- sondern
seiner
These
nicht u m einen V o r w a n d
einen A n l a ß
zur
Frömmigkeit
die Parallele aus Philon de spec. leg. II
I I 281 M , d i e B o u s s e t z i t i e r t — d i e » h e i d n i s c h e n « A n g r i f f e a u f d i e d e r J u d e n als s c h l a f f e U n t ä t i g k e i t v o r a u s . A u g . civ. dei V I i r 1
2
d i e o b e n ( S . 74) z i t i e r t e n
E i n e allgemeine Charakteristik
Greßmann,
S. 437 f . ) e i n e setzung
mit
schließende sammen
mit
(S. z. B . Seneca d e superstitlone a p .
W o r t e aus c o r p . Herrn. V I I
in
zusammenzuziehen.
christl. P s a l m b u c h aus d e m I Jh., H.
§ 60
Sabbathruhe
u . T a c . b i s t . V 4)
E s sei e r l a u b t ,
diesen Begriff
vom
Die apologetischen
der
in
den
schöne, aber kurzem Mingana
NTlichen Apokryphen für
die
Kommentar
Textkonstitution
der Oden geben A . v. Harnack,
T e x t e und Untersuchungen
gibt
von
35, 4,
der
(The Odes and
Literaturnachweis Entdecker Psalms
des
jüd.-
1910
und
E . H e n n e c k e (2. A u f l .
vorliegende Untersuchung und
Ein
Textes
of Solomon,
zu
bietet. R.
freie
Über
Die
ab
Harris
Manchester
zu
1916.
Die
Herkunft
des philonischen Begriffs
8 3
Dichter seinen Aufstieg auf dem W e g e der Gnosis und die mystische Empfängnis der v. 1
göttlichen Erkenntnis mit
Mein Herz ward
folgenden
Worten:
beschnitten
und seine Blüte erschien. Die
G n a d e (x^pi?) w u c h s in
und
brachte
v. 2
Fruchte
dem
ihm
Herrn.
Denn der H ö c h s t e beschnitt mich durch seinen heiligen Geist u n d öffnete m e i n e Nieren für
sich
u n d füllte m i c h aus m i t seiner v. 3
Liebe.
S o ward seine B e s c h n e i d u n g mir zur R e t t u n g
e i l t e a u f d e m W e g e s e i n e s H e i l s ( ä S i s r?]? a c u r n p i a ; ) ,
auf
d e m W e g e der Wahrheit
v. 4
V o m Anfang bis zum
(0805
&X-n#eta?).
itjs
Ende 1
empfing ich seine Erkenntnis v. 5
(oaiTYjpia).
Ich
(fvthotc,).
I c h w a r d fest auf d e m Fels der W a h r h e i t , w o h i n er s e l b s t m i c h g e s t e l l t h a t t e .
1920).
D e r K o m m e n t a r z u m T e x t ist u n z u r e i c h e n d (Harris ignoriert gnostische
Einflüsse u n d g l a u b t m i t einer Erklärung der O d e n nur aus der jüdischen christlichen Ungnad
Literatur
und
griechischen
Staerk
auszukommen).
in L i e t z m a n n s
Rückübersetzung
OdenSalomos,
1911.
Ich
Eine W.
Termini
Griechischen übersetzt gunsten
der
introduction irrelevant,
1
wie
einer
Verständnis
und
Greßmann mit
Die Frage,
ob
der
Rückübersetzung
die
Oden
in der Originalfassung erhalten sind,
letzten
Auffassung
c. X I I I
138 t . ) .
entschieden.
Für
(S.
auietzt
lebte und
herrscht, daß
aus
dem
ist w o h l zu
H a r r i s a. a. O .
die vorliegende Untersuchung
völlige Einigkeit
Sprach- und Kulturkreisen schreibenden
Das
und gebe o b e n eine möglichst wortgetreue Über
ins Griechische.
oder
da darüber
Frankenberg,
und
geben
konnte den syrischen T e x t mit Prof. Mittwoch und
Prof. Schaeder durchsprechen wichtigsten
Übersetzung
K l e i n e n T e x t e n N r . 54, d e n V e r s u c h
macht
s e t z u n g in A n l e h n u n g a n U n g n a d - S t a e r k der
wortgetreue
ist die
der Verfasser in
II
Frage beiden
die Termini und Gedanken der griechisch
G n o s t i k e r in sich a u f g e n o m m e n
D a s S t i c h w o r t fvwoi? wird v . 4
hat.
ausdrücklich genannt,
es wechselt
hier
a u c h s o n s t i n d e n O d e n m i t B e g r i f f e n w i e » W a h r h e i t , e w i g e s L e b e n (Ciu*!]),
Heil«.
( S t e l l e n s a m m l u n g s. H a r r i s a. a. O . I I
light,
w a y , salvation«
Terminologie
der
und
im Kommentar
W i e d e r g e b u r t usw., T e x t e
S. 1 2 6 f. u n d B a u e r z u E v . J o h Zur
6
e 8
133 f.
i n t r o d u c t i o n s. v .
z u O d e S a l . 7, 7 ) . und
Vgl.
Untersuchungen
»truth,
Harnack,
42, 3,
1918
.
V o r s t e l l u n g v o n d e r G n o s i s a l s W e g s. R e i t z . M y s t . 295, K r o l l 380 f.
B a u e r z u E v . J o h 14 . e
b e i K r o l l 382):
Vgl. auch Philon, Quod
d e u s e t c . § 143 I 294 M ( z i t .
» W i s s e , d a ß d e r W e g , d e r zu G o t t f ü h r t ,
D a s E n d e des W e g e s ist a b e r die E r k e n n t n i s G o t t e s 4l-eo&).
Diesen Pfad haßt . . jeder Freund
33, 8.
38.
. . die Weisheit
ist...
(yviBais eott x a i encarfuj.*]
d e s L e i b e s . . . « u n d O d . S a l . 7, 1 3 .
6*
8
I. Teil
III.
Kapitel
4
v. e
1
ftiao
Wasser*
JUä
der
als
Zunge zu
Quellen,
weissagender
entgegen
2
{iv. n v j f n ^ x o p i o u ätpd-övuj^) .
( a . a. O . S. 13)
u S a i a XaXoövxa
heiligen
kam meinen Lippen
3
Quell überreich
Bis auf Frankenberg
Worte die
1
W a s s e r d e s L o g o s (üBatci X o - f w £ ) aus des Herrn
haben
verstanden
durch dessen
alle Erklärer
und
dabei
Genuß
R e d e gelöst wurde,
den
die syrischen
auf
das
»redende
Propheten
hingewiesen.
des Apoll
(S.
Anacreont,
1 2 , 6 e d . P r e i s d z : O o l ß o u XaXov m o w e s GSiup u.e|vnvö«c. ßouiot, S t a t . S i l v , I 2, 6 u n d 259).
G r e ß m a n n spricht sogar v o n einem 9Helikonquell« der Gnosis.
Man
w a g t e diese d o c h sehr fern liegende Parallele allerdings nur heranzuziehen,
weil
man
bei
Ignatius
glaubte.
die gleiche Vorstellung
Diese Bezugnahme auf
euch, voll heißer Sehnsucht worden, und
Ev.
Jon
zu
der
4 „ :
»Das
{ • f e w j o e « « sv abtip) B a u e r z. St.)«. Feind
der
Denn
Wasser, ein
Meine (Welt-)Liebe ist
her z u m V a t e r ! «
das Wasser
das
ich
gekreuzigt
ist
hier B i l d
ihm geben werde,
beruht für
wird
auf
einer
den Geist in
ihm
Q u e l l v o n W a s s e r , d a s fürs e w i g e L e b e n s p r u d e l t
ist,
vgl. Pls R m 8
9
:
»Ihr
aber
seid
nicht
wie
werden
Dieser Geist spricht aus d e m Menschen, der Pneumatiker
Materie
will,
i n m i r r e d e t (5So>p Sfe C«»v *<ü Xakoäv Iv
mir sprechend: K o m m
Stelle.
vorzufinden
das mit Materie genährt werden
w o h l a b e r W a s s e r , d a s l e b e n d i g ist u n d lp.0'1), i n w e n d i g
redenden Wasser
I g n a t . R o m . 7, 2 : » D e n n l e b e n d s c h r e i b e i c h
nach d e m Tode.
nicht ist in m i r ein Feuer,
Fehldeutung
vom
im
(vgl. und
Fleisch,
s o n d e r n i m G e i s t , w e n n a n d e r s d e r G e i s t G o t t e s i n e u c h w o h n t (otusl lv 6u.1v).« Vgl. auch ep. Barnab. Jesu«, Marburg — Pneuma
1 6 , 10, s. A . D e i ß m a n n , D i e N T l i c h e F o r m e l » i n C h r i s t o
1892, 91 f.
A n Stelle des g e w ö h n l i c h e n Gegensatzpaares
steht bei Ignatius Feuer — Wasser,
das Wasser das P n e u m a
Prof. E . M i t t w o c h und Prof. und
stellungen
Schaeder bestätigten
diese D e u t u n g scheint mir,
aus
der apollinischen Mantik
das
syrische
s p r a c h l i c h e b e n s o w i e SSata
\a\oovxu
da
sie
mir,
Denn
analog
e i n e m Xoftx&v 8810p, m i t
daß
ohne Zuhilfenahme v o n Vor-
m i t G e d a n k e n operiert,
gleichen Literaturkreis wie die O d e n S a l o m o s stammen, aufnimmt,
Fleisch
das Feuer die Materie,
symbolisiert.
O r i g i n a l d i e G l e i c h s e t z u n g m i t oSwca Xofwä erlaube,
wobei
dem
aus
dem
vorzuziehen zu
sein.
der Sterbliche
spricht der Verfasser des ersten Petrusbriefes
die
die Gnosis in
sich
(2 ) v o n e i n e m X o f t x ö v a
f i k a , dessen G e n u ß den » W o h l g e s c h m a c k « G o t t e s vermittelt.
R e i t z . M y s t . 329 ff.
weist nach, d a ß das A d j e k t i v in e p . Ptr. »vergeistigte (im Sinne v o n »göttlich«) bedeute.
Ao-fniöe a l s A d j e k t i v z u r nfjf"'! * o p i o u , d e r e n W a s s e r d i e
des »Wissens« verleiht, gibt einen guten
Sinn.
Trunkenheit
Ober die Logoslehre des Oden-
d i c h t e r s s. H a r r i s a. a. O . I I i n t r o d u c t i o n S. 92 f f . u n d S. 135 ( S t e l l e n s a m m l u n g ) s o w i e i m K o m m e n t a r z u r O d e 12 ( a u f d e n L o g o s ) , v g l . a u c h O d e 16 u n d 20, 2 ( ü b e r d i e Xofiv,vj 9-üoia). 2
Das
angefügt.
Gleichnis v o m Seit
dürstenden Dtn
8
1 6
der
Kindern
J e s 48
a i
),
Quell ist
biblischen
Israels W a s s e r sind
an
das
Erzählung
die beiden
Bild
vom
spendet Bilder
v o m Felsen
Fels
in
(vgl. L X X in
der
der Ex
fast
assoziativ
Wüste, 17
e
der
Num
jüdischen Poesie eng
den 20
u
ver-
b u n d e n , u n d a u c h P h i l o n — w i e P a u l u s (s. o b e n S . 30) — v e r e i n i g t s i e i n s e i n e r allegorischen Erklärung. 8
statt
S. o b e n ist,
da
V g l . leg.
a l l . I I § 86 I 82 M .
S. 1 3 , 1 z u P h i l o n .
weile ich
auch.
Ich
V g l . a u c h O d . S a l 3, 6; werde
dort kein
» W o seine R u h e -
Fremdling
(zum
Aus-
Die
v T.
Herkunft
des philonischen
Ich trank und ward trunken von
v. s
(Iretoy y.a\
Begriffs
85
itLsMaQvp) 1
d e m l e b e n d i g e n (£u>vriuv) W a s s e r , d a s n i c h t s t i r b t
Doch
meine
Trunkenheit
(jiEÖ-r,)
war
nicht
die
{Z&aväTtav) . der
Unwissenheit 3
sondern ich verließ die Nichtigkeit . . . v . 10
(äfwuiaia^) ,
Ich ließ die Torheit auf der E r d e liegen, i n d e m ich sie a u s z o g und
v . 11
Der Herr erneuerte und
schuf
Der
v o n mir
mich neu durch
Empfang
warf,
m i c h d u r c h sein
der
sein
Gnosis
Trunk aus der Quelle des
Kleid
Licht.
3
wird
mit
einem
Herrn verglichen.
berauschenden
Die
Trunkenheit,
die dieses göttliche Wasser bewirkt, wird in scharfen zur [liifr] tt\$ afvtüaias
4
eine
tf « Yv&aews .
Diese
(
nicht ausgeführt,
Gegensatz
gestellt, denn sie ist, wie zu ergänzen Folgerung
wird
vom
ist,
Dichter
da die hymnische Rede zu einer anderen Vor5
stellung hinübergleitet , sie ist aber berechtigt, da sie nur in posidruck
D i b e l i u s i m H a n d b u c h z.
NT
i2
a
1927
zu E p h
2
1 7
) sein;
d e n n es g i b t
keinen Neid beim Herrn«. 1
D a s g e w ö h n l i c h e B e i w o r t ist äsvaoc.
act. Thom.
25
(s. unten
Z u ttd-dtvatos v g l . O d . S a l . 6, 18
Z u r » T r u n k e n h e i t d e r U n w i s s e n h e i t « v g l . O d . S a l . 38,
3
Vgl. Reitz. Myst.
4
Harrig
zitiert
ino
a ü t o u s , 8tt irapä Odists
Erklärung
XOÜ
d i e P s a l m e n s t e l l e L X X 35
aoo, xai
OIXOU
o o l nvjyf] £Ü>T)$« u n d
expression«.
Psalmenstelle s y n o n y m »tränken« bedeutet
12 f.
292.
zur
TUÖXTJTOS
und
2).
2
afl-fjoovtai
the
S. 9 1 ,
Er mit
hat
TÄV
bemerkt:
dabei
(36) „ :
«OTIBTS
»Here w e have clearly the key of
völlig
übersehen,
d a ß jj-efl-öetv
d e m V e r b u m notiCeiv d e s P a r a l l e l gl i e d s
( s . o b e n S . 1 5 , 2).
i>jj.e&u-
^ s i f i ä p p o u v "rijs t p t x p ^ ? o o u
D i e Gleichnisse des Psalmisten
in
der
steht
und
schildern
z u d e m d i e realen V o r z ü g e d e r G o t t e s h i l f e in sinnlichen B i l d e r n , w ä h r e n d d e r O d e n dichter d e n spirituellen V o r g a n g d e r Gotteserkenntnis Trunkenheit lich, des
zu
festhalten
will
(s. o b e n
welchen Fehldeutungen
gnostischen Elements
(J.E^-7) v-f](pä).Loe a u s
S. 15).
bei
führt.
der Erklärung
Die v o n
Harris
Kyrillos v o n Jerusalem,
Anhänger des Eusebius war, hängt
im Bild v o n der geistigen
D i e Erklärung
Harris'
der O d e n
die
angeführte
zeigt
deut-
Ignorierung über
die
der im D o g m e n k a m p f des I V
Jhs.
letztlich v o n P h i l o n a b .
Stelle
S. u . I I . T e i l d.
S i e l a u t e t [ C a t e c h e s i s X V I I I d e s p i r i t u s a n e t o I I 1 9 ; M i g n e 33, 998?. ( z u A c t 2 s. o b e n S . 5, 3 ) ] :
»Sie sind nicht trunken, wie i h r annehmt,
U. M
f.
s o n d e r n w i e es g e -
schrieben steht: 'Sie werden trunken werden v o n d e m Überfluß deines Hauses usw. (Ps
35 )'. 9
Sie sind auf
eine Trunkenheit,
nüchterne Weise trunken
wirkt Vergessen des Erkannten, her wird
nicht
erkannten
Dinge«
Rausch B
der
jene aber verleiht sogar die Erkenntnis der bis-
(TIÜV
die nüchterne Trunkenheit
dem
jvfj
6"fviuau.E'w>v rijv
fvwaev / a p t C e t a t ) .
ausdrücklich als eine T r u n k e n h e i t
(Hier
des Wissens
Unwissenheit gegenübergestellt.)
G a n z ähnlich reihen sich die Metaphern
aneinander.
(U.ES-ÜOUO; j i i d - n v VTjipöXiov), . .
d i e d e r d e s K ö r p e r s e n t g e g e n g e s e t z t ist . . . d e n n d i e s e b e -
V g l . jetzt
d i e Stil C h a r a k t e r i s t i k
c o r p . H e r r n . V I I ( s . o b e n S . 74)
bei R e i t z . M y s t .
3
397 f.
I. Teil
8 6
tiver Wendung
den
III.
Kapitel
negativ gefaßten Gedanken
außerdem die Ode
überhaupt als
Thema
die
1
darstellt.
Da
Offenbarung
der
Gnosis hat und die Trunkenheit hierbei den Zustand des
Mysten,
der die Gnosis empfangen hat, bezeichnet, folgt auch hieraus, daß der Dichter hier die uiihj rrj? yvtuaEW? schildert.
Damit ist aber
auf dem Boden der Gnosis eine schlagende Parallele zur philo nischen fctot xal vT)(paXios uifft]
2
gefunden, die auch zugleich
Ursprung des philonischen Begriffs erklärt. nische Oxymoron
den
Denn auch das philo
ist als Gegenbegriff zur Weintrunkenheit,
eine Trunkenheit der Unwissenheit ist, geprägt.
die
D a Philon mit
dem Begriff der Nüchternheit implicite die rechte Gotteserkennt nis bezeichnet und auch der Odendichter mit der Trunkenheit den Zustand des
erleuchteten Gnostikers umschreibt, so
sind
jififrq
tffi yywoswc und pidi] vigydXto? synonyme Begriffe. Diese Behauptung wird durch eine Betrachtung der anschließenden Odenverse stützt, in denen der Dichter als
Folge des
ge
Empfangs der
»Er
kenntnis« schildert, wie er sich von der Eitelkeit der W e l t abwandte, das irdische Kleid der Torheit ablegte und das himmlische Licht kleid, den
pneumatischen Leib,
anzog.
Daß
der
Empfang
der
Gnosis den Verlust des Leibes, des »Gewandes der Unwissenheit«,
1
Der Gegensatz
a
Auf
positor
1911
gruenz
zu
gnügt
sich
handlung der
»Wissen — Unwissenheit« findet sich auch O d . Sal. 7, 21.
die Parallele I
523 f.)
ziehen. mit
hat
schon Marshall
hingewiesen,
Die
einer
ohne
Untersuchung
lückenhaften
(The Odcs klare
Marshalls
ist
des Themas könnte wichtige Resultate
zu
und
weist Reitzenstein
mysteriums lonische Ode,
ohne
hin.
Eine
Behandlung
zu belegen.)
in der
sie
be Be Satz
Die Verwandt
mystisch-gnostischen
( s . o b e n S . 1 5 , 2).
Interpretation
prinzipiellen
ExKon
beruht kurz gesagt darauf,
gleichen
Auseinandersetzung
der
the der
nochmalige
der
mit
Frage
von
Erlösungs
1 1 . O d e auf die phi
seiner
nach
Metaphern
Unabhängig
einer A n m e r k u n g seines »iranischen
( S . 145, 3)« a n l ä ß l i c h d e r
Parallele
die
in
Eine
die biblischen Anschauungen u n d
gnostischen S y m b o l e n transformierten
Marshall
aus
z u t a g e fördern. ( S a t z für
schaft zwischen Philon und d e m Verfasser der Oden d a ß b e i d e die j ü d i s c h e Sophiaspekulation
Phüon,
unzureichend,
Material S a m m l u n g .
1 1 . O d e sind z. B . m i t philonischen Parallelen
Richtung weiterentwickelten
and
Folgerungen
der
Auffassung
der
Bedeutung
des
Mandäertums
seinen großangelegten religionsgeschichtlichen Theorien nicht ge
recht
würde,
werden
zogen,
kann
meine Anschauung
hier von
nicht
stattfinden.
dieser
Ode
Reitzensteinsche Erklärung einzugehen, denen Schluß
die O d e hier sei
noch
E i n z e l er klär u n g
behandelt
betont, aller
für die U n t e r s u c h u n g
daß
Worte
hier
Ich
h a b e es d a h e r
vorzutragen,
wird, ganz
und
vorge auf
zumal auch die Gesichtspunkte, andere
als
Motive
der
Ode
behandelt.
darstellt,
die
unter
die seinigen sind.
die vorliegende Interpretation
wichtigen Begriffe
ohne
Zum
keine lückenlose sondern
nur
die
Die Herkunft des philonischen Begriffs
87
bedingt und zum Pneuma macht, ist eine Grundvorstellung sowohl der Gnosis als auch der philonischen
1
Spekulation .
Sowohl der
Missionsrede corp. Herrn. V I I , in der als Vorbereitung zur Gnosis gefordert
wird,
das »Kleid
des Leibes abzureißen«, das
daran
hinderte, »aufwärts zu blicken«, um »die Schönheit der Wahrheit zu schauen und das Übel des Leibes zu hassen«, als auch der philo nischen Lehre von der Körperlosigkeit der vollkommenen N a t u r hegt die gleiche Anschauung vom Pneumatiker zugrunde. interessante
Parallele enthält
auch der Bericht
von dem Kultritual der gnostischen
des
2
Eine
Hippolytos
3
Sethianer ; nach der Regel
dieser Sekte wurde den Mysten bei ihrer Einweihung ein Trunk »lebendigen Wassers« gereicht,
der die
Gnosis vermittelte,
den
Verlust des irdischen Leibes und Gewinn des himmlischen zur Folge hatte.
Die gleichen
Stationen auf dem W e g zur Gnosis
schildert auch der Verfasser der Od. Sal. 11. A n Stelle der Bilder, die beim Odendichter zur Umschreibung rein spiritueller gänge
4
stehen,
erscheinen
Kulthandlungen, stellen.
die
den
im
sethianischen
Empfang
der
Vor
Zeremoniell
reale
Gnosis sinnfällig
dar
Die Kongruenz der sethianischen Lehre, die ihre Mysten
nach dem Empfang der Gnosis und der Befreiung von den Fesseln der Leiblichkeit
als Pneumatiker (s. elench. V 21, 6) bezeichnete,
mit der philonischen Theorie von den körperlosen Naturen erweist noch einmal die enge Verwandtschaft der philonischen Vorstellung vom
vollkommenen
Weisheitstypus 5
und pneumatischen T y p u s .
mit
der
des
gnostischen
Diese Beziehungen werden durch die
oben bei der Analyse der philonischen Stellen gewonnene Erkennt nis, daß mit dem mystischen Terminus »nüchterner Rausch« der pneumatische ist,
Zustand eines gottbegnadeten
Typus
bezeichnet
Trotz der engen Beziehungen, die zwischen den
mystischen
bestätigt.
1
V g l . R e i t z . M y s t . 297. 302 ff.
S . 12 z i t . S t e l l e a u s q u o d
Auch Philon
schildert in
u n d der mystischen E r l e u c h t u n g R e u e ü b e r d a s frühere L e b e n
I
3
S. o b e n
3
H i p p o l y t o s V 1 9 , 21 e d . W e n d l d .
S.
der Forts, der
o m n . prob., wie der Einnahme des Erkenntnistrunkes folgt.
n . s. a u c h V 9, 18.
V g l . auch Irenaeus
6, 1 f. ( M i g n e 7, 505 f . ) ü b e r d i e V a l e n t i n i a n e r . V g l . R e i t z . M y s t . 302.
M o n a c h o r u m e t c . S . 2 1 0 f. 4
und Bousset, K y r i o s Christos
GGA
Historia
198 f.
G e g e n die B e r n a r d s c h e Auffassung der O d e n als liturgischer T a u f h y r a n e n
s. z u l e t z t R . H a r r i s , I n t r o d u c t i o n I I 6
B
über
die Pneumatiker
1 9 1 4 , 7 2 5 f.
187 f. u n d I I 270 z u r 1 1 . O d e .
u n d G n o s t i k e r v g l . R e i t z . M y s t . 302 f.,
Bousset
I. Teil
88
III.
Kapitel
Vorstellungen des Dichters der Oden Salomos und Philons hervor getreten sind, dürfen gewisse Unterschiede in den beiden Schilde rungen der »gnostischen Trunkenheit« nicht verkannt werden. Von geringerer Bedeutung ist die den Wortlaut betreffende Differenz. E s ist klar, daß der Odendichter eine so paradox pointierte Formel wie die philonische
nicht hätte bilden können, da solche oxy
morischen Prägungen nur auf dem Boden der griechischen Kunst sprache möglich waren. Trotzdem ist zuzugeben, daß zwar der dem philonischen Oxymoron zugrunde liegende Gedanke
durch Auf
zeigung einer gnostischen Parallele aus seiner Isolation befreit ist, jedoch der Hinweis auf die Odenstelle für die Erklärung der anti thetischen Formulierung nicht genügt.
Erst die Kombinierung der
Odenstelle mit den oben (S. 7 4 ! ) behandelten hermetischen Meta phern schafft die ausreichende Basis für eine Erklärung des philo nischen Oxymoron. Ein Unterschied von größerer Bedeutung be steht darin, daß der Odendichter von einer Quelle des Herrn, die 1
»das ewig lebende, unsterbliche Wasser« enthält, Philon dagegen von einer
Quelle der Weisheit spricht.
Auf die innere Zusammen
gehörigkeit der Begriffe »Leben, Erkenntnis, Wissen, Wahrheit, Unsterblichkeit«
in
der jüdischen
und
christlichen
Erlösungs
terminologie ist schon bei der Betrachtung der philonischen Me 2
tapher von der Quelle der Weisheit hingewiesen worden .
Philon
konnte den biblischen Ausdruck »Quelle des Lebens« durch den Be griff »Quelle der Weisheit« ersetzen, da für ihn alles »Heil« an dem Erwerb der göttlichen Weisheit h i n g . zwischen
3
Die Sophia, als Mittlerin
dem in seiner Transzendenz verharrenden
Wesen und der W e l t eingesetzt,
göttlichen
verlieh nach seiner Anschauung
dem Sterblichen die göttliche Gnade, die unter dem Bild eines Quells dargestellt wurde.
Der Unterschied in der Ausdrucksweise Philons
und des Odendichters läßt sich also darauf zurückführen, daß die Vorstellung von dem Mittlertum der Sophia, wie sie uns bei Philon entgegentritt, lehre,
und damit die ganze intellektualistische Weisheits
die Philon
an
die
Sophiahypostase anknüpft, dem Ver 4
fasser der Oden unbekannt ist .
1
»Quelle 6, 8 f.
Das
ist
des
das Wasser des Lebens.
Herrn<<
S. o b e n
und
»Quelle
des
V g l . O d . S a l . 30, Lebens«
synonym
1 f.,
w o die W o r t e
stehen.
V g l . auch
S . 83, 1.
2
S. o b e n
S . g,
3
S. o b e n
S. g, 1.
4
Damit
ist
1.
nicht
gesagt,
daß
der Verfasser
der Oden
die Sophia-
und
Die
Herkunft des philonischen
8
Begriffs
9
Ein genauer Vergleich der philonischen und pseudo-salomonischen Motive und eine Prüfung der Zusammenhänge, die bei dem Fehlen einer festen Terminologie in der religiösen Literatur dieser Zeit das wichtigste Kriterium für die Feststellung innerer Beziehungen bleibt , hat also gezeigt, daß die Grundgedanken des ersten Teils der 1 1 . gnostischen Ode mit philonischen übereinstimmen und im besonderen bei beiden die Begriffspaare (liftiQ xt,<; &YVtüo£a? und (*8(a) [i^hj resp. pid?) Ix icijr^C ttoptoo gegenübergestellt werden. Da an eine direkte Abhängigkeit der Oden von Philon natürlich nicht zu denken ist, bleibt als alleinige Erklärungsmöglichkeit, daß beide in der gnostischen Mystik verbreitete Vorstellungen übernehmen . So darf, nachdem in den hermetischen Schriften die Elemente der philonischen oxymorischen Formulierung und in den gnostisch beeinflußten Oden Salomos der der Formel zugrunde liegende Gedanke selber aufgewiesen wurde, das Ergebnis der Untersuchung über die Herkunft des Oxymoron dahin präzisiert werden, daß Philon die gnostische Vorstellung von einer (lifli] t^s äyvwctac, die einerseits der (•frsEa) piä-n rijc iv&<xta$, andererseits der VT}»JU<; gegenübergestellt zu werden pflegte, zu einer oxymorischen Formulierung oifh) yqfpdXioz zusammenzog, die in ihrer prägnanten Kürze, ihrer Anschaulichkeit, ihrem feierlichen uijjoe und ihrer scharfen Polemik gegen die in der W e l t der Materie Versunkenen hervorragend geeignet war, den Vollendungszustand des asketischen Mystikers während der höchsten Erkenntnis zu bezeichnen. So bestätigt sich die eingangs auf Grund des lexikalischen Befundes gemachte Feststellung, daß Philon der eupenj? dieser Prägung war. 1
2
3
Diese Auffassung findet in einer historischen Betrachtung der religiösen und philosophischen Grundanschauungen, die die Bildung des philonischen Terminus zur Voraussetzung hat, ihre BeD o g o s l e h r e n i c h t k a n n t e (s. o b e n S . 84, 1 ) , j e d o c h i s t s i e b e i i h m n i c h t — w i e b e i Philon — über das »mythische« Stadium hinaus systematisiert und rationalisiert worden. 1
2
V g l . die grundsätzlichen U m Mißverständnisse
keine Abhängigkeit
Philons
Bemerkungen
zu vermeiden,
b e i R e i t z . M y s t . 132 (2. A u f l . ) .
sei a u s d r ü c k l i c h e r k l ä r t , d a ß hier
v o n bestimmten
gnostischen
(etwa
hermetischen
o. a.) Schriften b e h a u p t e t wird, sondern die Verwandtschaft d e r herangezogenen gnostischen Gedanken
mit Philon
aus der gemeinsamen Zugehörigkeit
beider
P a r t e i e n zur religiösen B e w e g u n g d e r G n o s i s hergeleitet w e r d e n soll. 3
M a k a r i o s h o m . 24, 5 ( M i g n e 34, 6 6 5 ) s p r i c h t d i r e k t v o n e i n e r
5Xi]$ ( ^ fieft-r) ä f v o t a s s. h o m . 3 1 , 5 M i g n e 34, 732).
ui&T]
TVJS
I. Teil
stätigung. rischen
Als
III.
Kapitel
konstitutive Elemente
der philonischen oxymo
Wortverbindung wurden erkannt; die Forderung nach
einer asketischen Lebensführung wie einer geistigen Übung des nüchternen
Verstandes als Vorbereitung für
den Vollendungs
zustand in der mystischen Vereinigung mit dem Göttlichen, das sich nach eigenem Willen auf den Sterblichen herabläßt und das menschliche also
eine
Bewußtsein
ganz
auslöscht.
eigentümliche
In
Form
dem
der
Oxymoron findet
religiösen
Spannung
zwischen mystischem Gnadenglauben und Intellektualismus, in der der Wirkungskreis des menschlichen Intellekts auf die Vorbereitung zum mystischen Aufstieg beschränkt und damit dem
der phy
sischen Askese gleichgeordnet wird, ihren prägnanten Ausdruck. Diese Ideen treten in dieser spezifischen Verbindung aber erst in der griechisch-orientalischen
Religionsbewegung
der Gnosis
auf,
in deren Beginn Phüons Existenz fällt und als deren Exponent er zu betrachten ist.
Auch auf diesem W e g e gelangt man also
zur gleichen Ansetzung des terminus a quo für die Prägung. Nachdem
die
Herkunft und Entstehung
des
philonischen
Ausdrucks erklärt ist, bleibt noch als wichtige Aufgabe, den Sprach typus, dem der mystische Terminus angehört, näher zu charakteri sieren. In den gnostischen und philonischen Stellen, deren gemein same
Beziehungen
im
Lauf
der
Untersuchung
hervortraten,
wurde der Empfang der G n o s i s mit einem T r u n k
verglichen.
W e n n Philon von dem Wein aus dem Weisheitskrater oder dem Wasser aus der Quelle der Weisheit spricht, das eine nüchterne Trunkenheit bewirkt, wenn der hermetische Prediger die
Ver
kündigung der Gnosis an die Menge mit den W o r t e n : »Und ich streute ihnen die W o r t e der Weisheit aus und sie sättigten sich an dem ambrosischen Wasser« beschreibt, oder der Verfasser der Oden Salomos das Wasser der Quelle des Herrn als eines, das die Trunkenheit des Wissens bewirkt, schildert, so liegt überall die selbe Metapher vom Trünke der Erkenntnis zugrunde.
Der Ver
gleich der Lehre mit dem Lebenswasser und der des Lernens und Begreifens der göttlichen Weisheit mit dem Trinken oder Getränkt werden ist in der Bibel
verbreitet und kehrt auch im
N T und der altchristliehen Literatur wieder, der Erzählung des E v Joh
So bezeichnet
in
von der Samariterin der Trank des
Die Herkunft
des philonischen Begriffs
91
1
Lebenswassers die Aneignung geistiger Güter . In den Act. Thom. fleht der Apostel um Gnosis für den eben bekehrten Fürsten fast mit den gleichen Worten wie der Hermetiker . Die gleiche sym bolische Deutung des Trunks liegt auch der Sakramentspraxis verschiedener gnostischer Sekten, Mandäer, Sethianer und der Sekte, aus der das Baruchbuch stammt, zugrunde. Hier war der Ritus, geweihtes Wasser zu trinken, für den Neophyten vorge schrieben . Hippolytos elench. V . 23, 31. ed. W d l . , der die Kultzeremonieen der Sekte des Baruchbuchs schUdert, sagt von ihren Anhängern: »Sie nennen sich alle Gnostiker, als ob sie die Erkenntnis des Vollkommnen und Guten allein getrunken hätten (yvwatv . . . x a T a j r s T c w x ö t s c ) « . D a ß der Ausdruck »die Er kenntnis trinken« fast terminologisch steht, zeigt nicht nur die mit den Worten des Hippolytos übereinstimmende Kritik des Irenaeus an der Lehre der Markosier, deren Prophetinnen durch einen Trunk aus einem Krater inspiriert wurden (s. unten S. 96f.), sondern auch eine exegetische Bemerkung des Clemens von Alexandria , der die paulinischen W o r t e : »Mit Milch habe ich euch getränkt« (1 Cor, 3 ) folgendermaßen erklärt: »Ich habe euch die Gnosis eingeschenkt (hviyea) . . . Das Wort IrcÖTtoa steht symbolisch für die vollkommene Aufnahme (sc. des Logos), denn, wie gesagt wird, trinken die Vollkommenen (TTLVSIV . . oi t e X s i o t X s y o v r a i ) . . . der Logos, die Nahrung der Wahrheit wird nämlich getrunken«. E s bedarf nach den obigen Ausführungen® keines besonderen Beweises dafür, daß diese Metapher v o m Trunk der Gnosis aus 2
3
4
5
2
1
B e i s p i e l e s. b e i S t r a c k - B i l l e r b e c k I I 4 3 5 .
Mehrere d e r f o l g e n d e n Stellen
s i n d , w i e i c h n a c h t r ä g l i c h feststellte, s c h o n v o n W . B a u e r zu E v . J o h 4 b u c h z . N T 6 2. A u f l . a
S. A c t . T h o m . c . 25 B o n n e t : » T r ä n k e s i e v o n d e i n e r a m b r o s i s c h e n Q u e l l e
(Ana vffi Zum
äftßpooiiüSoui;
Ausdruck
Nahrung«
QOÜ nvyffy),
»ambrosische
vgl. Philon,
691 M ( s . o b e n 8
(Hand
1 4
1925) g e s a m m e l t w o r d e n .
die nicht
Quelle«,
quod deus
und
nie aufhört«.
»ambrosisches Wasser«,
trübe
wird
»ambrosische
e t c . § 1 5 5 I 296 M , d e s o m n .
S . 20) u n d S a p S a l 1 9
S l
(s. o b e n
S . H i p p o l y t o s e l e n c h . V 2 7 , 2 f. V i g , 2 1 .
II
§ 249 I
S. 9, 2). V g l . Bousset, Hauptprobleme
d e r G n o s i s 279 f. 292 f. * V g l . Irenaus 6
X 16, 3, s . R e i t z . M y s t . 304.
S . P a e d . I 6, 36, 4. V g l . C l e m . S t r o m . V 10, 66, 4 ( e b e n f a l l s z u I C o r 3 ) : 2
»Speise u n d Trank
des göttlichen Logos
lichen W e s e n s . . eine geistige N a h r u n g V
4, 26, 2. 8
S. 7, 4 u . ö .
ist d i e Erkenntnis ( K o y ^ i v ßpiüfj.a)
(fyäiais)
des gött
ist d i e G n o s i s « ,
sowie
I. Teil
92
III.
Kapitel
der Vorstellung eines in flüssiger Substanz gedachten göttlichen Pneuma (»Fluidum«) Dem
1
entwickelt
ist .
gleichen Typus einer pneumatischen Gnadenlehre wie
die Vorstellung vom Wasser der Gnosis gehört die Anschauung von
dem
Trunk
Krater,
aus
der das
einem mit
göttlicher
»Wissen« verleiht, an.
Substanz
gefüllten
Die philonische Lehre
vom Krater der Weisheit und seiner berauschenden Wirkung, die
Gedanken der
jüdischen
Sophiaspekulation im
2
3
Sinn fortführte, ist o b e n bereits betrachtet worden . 1
den
Diese Vorstellung v o m pneumatischen
Metaphern
vom
»Tränken
im
Geist«
Fluidum I C o r 12
die
gnostischen Eine merk-
tritt ganz unverhüllt in und
1 3
Ep.
Barnab.
1, 3
hervor. 2
S. 12 f.
3
W o h l zu unterscheiden
chische Metapher oft
begegnet
VII
vgl. Ol. V I 155:
12 f. u n d X e m . I I I
stammenden zugrunde
von dem jüdischen Weisheitskrater
v o n d e m x p a i T j p \6'(iuv
Bildern
1 3 2 f.
liegt
yl.owz
xparhp
Diesen
(tfaw^sfwiuv
aus der Sphäre
die Gleichsetzung
(vgl. Dornseiff,
Dionys.
Chalcus
7ctvou.evf)v 32 f.
TVJV
Anacreontic. II frg.
die
äit' ijxoü irOtf)aiv. Göttinnen
Liedern
(mor.
auf
der
einem
vom
Weintrunk
Dichter
xpaxvjpa
[ s . o b e n S. 5 2 , 2 ] ) u n d
und
als
ausgegossen
dem
MoLaattuv kredenzt TTJvSe
wird.
—
Mit
(s.
icpo-
Anacreontic.
S k o l i o n 28 f.) o d e r a l s S p e n d e
Symposien, Genos
6 Vahl.
auch Poesie
LX
für
der
die Ent-
der Symposiengespräche wird das Bild
von
die Prosa-Logoi übertragen, vgl. Plut. de defectu orac. c. 2 1
4 2 1 A ) : eteet Zb u.iS&tuv v.a.1 \6-[tuv ävau.eu.cYuiy(uv xpar/jp EV u-eao) i t p ö x e t x a t . . .
P h i l o s t r a t . v . A p o l l . I V 24, Apollonios im Heiligtum
162
überträgt
die Metapher
auf einen Dialog, d e n
d e r M u s e n h a t t e : Xöytuv T S xpaxYjp?? Toxavxo v.a\ Tjpuovto
o l 8t4"üvte?. — D a
ctüTüv
(s.
der
Ssütspov
F r g . 4. E n n i u s s a t .
Epigramm
w i c k l u n g eines literarischen den
Vgl.
1 D i e h l , A n t h . L y r . I 7 4 : iL öeoStupe, hixou
V g l . Reitzenstein,
Musen,
2 Preis,
äoifiäv.
der sympotischen
des Liedes mit
P i n d a r s Stil 1921, 6 2 ) ,
S y m p o s i a r c h e n g e m i s c h t (s. P i n d . I s t h m . V I 2f.: U,SXE'U)V xipvau.sv.
ist d i e g r i e -
o d e r äotSoiv u n d [AEXEÜJV, d i e b e i P i n d a r
den
Musen
»nüchterne Opfer«
s c h o l . S o p h . O e d . C o l . v . 100, v g l . F r i t z e ,
dargebracht
D e libatione veterum
wurden
Graecorum
D i s s . B e r l . 1893, 33 f. u n d P . S t e n g e l , O p f e r b r ä u c h e d e r G r i e c h e n , L e i p z i g 1 9 1 0 , 181 f.,
s. u n t e n S. 93, 4),
konnte Plutarch die
Symposion mit einem Trunk
s a p i e n t . c o n v i v . V I I 13 ( m o r . 1 5 6 D ) . mor.
Unterhaltung der Weisen
beim
a u s d e m vy)ipaXio? xpar/jp XÖYIUV v e r g l e i c h e n , s. V g l . auch W y t t e n b a c h a n i m a d v . in
sept. Plut.
I I 250, d e r a u f J u l i a n e p . 4 ( p . 8 B i d e z - C u m ö n t ) , £u.ot vY]tpäXcos & t o ö Atovüoou
xparhp
*al
E I Ü noXö xäiv Nofitpiüv ftiexa.'. h i n w e i s t .
der v o m »nüchternen Beziehung, lierung,
Krater«
o b w o h l hier
sondern
der jüdischen
die Übereinstimmung
darüber
hinaus
auch
auf
Das gleiche gilt v o n Philostrat v . A p o l l . V I Über den orphischen Orphic.
frg. passim
k u l t e s. o b e n S. 1 6 .
Sophia sich
Diese
Metapher
oder
des Logos
nicht
nur
das sympotische 1 1 , 242
steht in
auf die Milieu
Formu-
erstreckt.
{ z i t . o b e n S. 68).
K r a t e r v g l . L o b e c k , A g l a o p h a n u s I 7 3 1 f. u n d
( v g l . i n d e x I V 390 s. v . ) .
zu
keiner
Über den Krater der
Kern
Mysterien-
Die
Herkunft
des philonischen
Begriffs
93
würdige Parallele zur phUonischen Vorstellung krater, der einen n ü c h t e r n e n
vom
Weisheits-
Rausch bewirkt, enthält die
koptischer Sprache erhaltene gnostische Schrift P i s t i s
in
Sophia.
1
Gegen Ende der Schrift (c. 147t.) wird berichtet, wie Jesus dein fragenden Johannes den Aufstieg des Menschen, der frei von Sünde ist,
aus
der materiellen Welt verkündet und
die
verschiedenen
Stationen, die er auf dem W e g e zur Reinigung zu durchschreiten hat,
beschreibt.
Die
letzte
Prüfung
wird folgendermaßen
ge
schildert: »Danach kommt ein Paralemptes (Helfer) des kleinen Sa2
b a o t h . . . er selbst bringt einen Becher, angefüllt mit Gedanken 3
und Weisheit, und Nüchternheit befindet sich in ihm, und reicht ihn der Seele. Und sie werfen sie in einen Körper, der nicht schlafen noch vergessen kann wegen des B e c h e r s d e r N ü c h t e r n h e i t , der 4
ihr gereicht ist, sondern er wird ihr Herz beständig anstacheln , nach den Mysterien des Lichts zu verlangen, bis sie sie f i n d e t . . . und das 5
ewige Licht ererbt «. 1
2
3
typen
Hier ist die Vorstellung vom himmlischen
S. k o p t i s c h - g n o s t i s c h e S c h r i f t e n Einer der Planetengeister,
I 252 f.,
herausg.
N-?]<|iii;; d a s W o r t v Y j f p e t v e r s c h e i n t in d i e s e r S c h r i f t Formel:
»Mein
Herr,
dein Geist
hat
mich
n ü c h t e r t m i c h « und b e z e i c h n e t die Disposition zur heit gefüllte Becher enthält also den T r u n k * Die Wirkung Liebeszaubers
des Trunks
(vgl. Plat.
gleicht
Phaedr.
I § 50 I 628 M ( s . u n t e n S. 0.9, 5
v o n C.
In seinem W e r k
der
der
251 d )
in
h ä u f i g in d e r
bewegt Gnosis.
der
Schilderung
der
stereo
dein Licht
Der mit
er
Nüchtern
Gnosis.
eines Elixiers, sich
birgt.
das
die Kraft
S. P h i l o n
des
de somn.
2). »Die Feuertaufe
Feuer-
in
der
grie
und das Wasser
L e b e n s « v e r s u c h t R o b e r t Eisler d e n p h i l o n i s c h e n Begriff mit
und
»Orphisch-dionysische Mysteriengedanken
c h i s c h e n A n t i k e « ( L e i p z i g 1925) c a p . 1 3 : heit«
Schmidt.
d i e d e r aufsteigenden Seele den W e g versperren.
»nüchterne
Wasser—Weintaufe
in
der
des
Trunken
gnostischen
S c h r i f t P i s t i s S o p h i a ( c . 142 f., k o m b i n i e r t m i t I I J e ü 45 f. 308 f. e d . C . S c h m i d t ) in V e r b i n d u n g zu b r i n g e n . (a.
Weltgeistes
ist
anscheinend
d u r c h einen T r u n k bei
der
Trunk
. aus
.
.
schen Trunks in W a s s e r .
der
[die Taufe
dem
in
doppelter
Geist-
und
wird
dann
Lebenswasser
gehört
mit
Form
dem
d e m Wasserbecher, nach
bemerkt
feurigen
vor
Eislers Zur
den
Eisler
HVEÜJAO!
vollzogen worden:
Feuertaufe
vorgenommen].
des
einerseits
die der
Christos
beiden
xpotrijpes
Meinung Symbolik
durch dieses
einen mysti
die v o r a n g e g a n g e n e -wunderbare V e r w a n d l u n g des W e i n s
[Im Zusammenhang
Jesus d e n W e i n in
wandelte.
»Die Vereinigung
aus d e m W e i n - bezw.
Vorbereitung
aufstellt
wie
Zu dieser Z e r e m o n i e der Feuertaufe
a. O . S. 154 f . ) f o l g e n d e s :
dem
mit der Tauferzählung
zum Opfer
aufgestellten
D i e richtige D e u t u n g dieses Wunderberichts
war berichtet xparrjp
worden,
zu W a s s e r
g i b t C. S c h m i d t ,
ver Gno
s t i s c h e S c h r i f t e n i n k o p t i s c h e r S p r a c h e , T e x t , u n d U n t . V I I I , 3892, 487 f. 503 f. 507 f. 524]. in
Die Bedeutung
die Mysterien
des Vorgangs wird
eingeweihten
Plutarch
klar
durch
die
erhaltene gleichnisweise
bei d e m
tief
Bezeichnung
I. Teil
94
III. Kapitel
Trank aus dem xpaTijp bereits soweit spiritualisiert, daß garnicht mehr die reale oder spirituelle Substanz des Trunks, sondern nur noch die geistigen Erkenntnisse, die durch das pneumatische Sub strat vermittelt werden, genannt sind. In den gleichen Zusammenhang ist auch die bekannte Schilde rung
der
Geistverleihung
zuordnen. Gnade,
am Ende des 4.
Esrabuches
ein
Nach der Belehrung durch Gott bittet Esra um die
alles, »was seit Anfang der W e l t geschehen ist« nieder
schreiben
zu
dürfen.
Der Wunsch wird ihm gewährt und ihm
befohlen, zu bestimmter Frist zugegen zu sein. fährt fort (Visio V I I § 6 v. 2 f.
Die Erzählung
S. 199 ed, Violet): »Und am fol
genden Tage geschah es, da rief mich eine Stimme und sprach: 'Esra, Esra, öffne deinen Mund und trink, was ich dir zu trinken gebe'.
Und ich öffnete meinen Mund: Siehe, da ward mir ein
voller
B e c h e r gereicht; der war wie von Wasser gefüllt, aber
seine Farbe war feuergleich.
U n d ich nahm und trank; und als
ich getrunken, da sprudelte mein Herz Verständnis, und f strömte f mein f Busen | Weisheit (s. Violets krit. Apparat); mein Geist bewahrte Erinnerung, und mein Mund öffnete sich und schloß 1
sich nicht «.
Der Trunk aus dem mit pneumatischer Substanz
d e s L o g o s a l s d e s v-ri
z u m äpooüvf]<; Äxpcrcov n o j t a
( P h i l o d e e b r i e t a t e c . 95), d i e o f f e n
sichtlich zusammengehört mit der hermetischen (s. J. K r o l l ,
Lehren
d.
verzückten Gottesschau
und philonischen
H e r r n . T r i s m e g . 3 7 9 , 1) d e s w a h r e n u n d -(vwax; . . .
als
einer
uiS-n
Bezeichnung
Ev8-ou3iaau,ö? d e r
vn
m u n d . c . 71 [ z i t . o b e n S. 22 f . ] ) . « Diese K o m b i n a t i o n e n Eislers erledigen sich s c h o n d u r c h die Feststellung, daß
ein T r u n k
wird
als T a u f z e r e m o n i e
überhaupt
nicht
erwähnt
w o r d e n sein.
V g l . I I J e ü c a p . 4 5 f.;
zeugte Zeremonie
( s . o b e n S . 91)
Wasserverwandlungswunders nischen
Oxymoron
Plutarchstelle. geht
auf
in
dem Adjektiv
beruht
nichts.
außerdem
auf
einer
Die Verbindung
Poesie
( s . o b e n S . 92, 3) e r i n n e r n .
ist falsch
und beruht
notierten
Stellen.)
1
auch
mit einem
Krater
zurück.
Mit
vorgeschriebenen
V o n einem mystischen
Logos
(Die Behauptung,
in d e n h e r m e t i s c h e n Schriften
auf flüchtiger L e k t ü r e
Wein-
D a m i t erledigt sich auch d i e V e r
knüpfung der plutarchischen und philonischen Vorstellungen. das philonische O x y m o r o n
des
und d e m philo
beliebte Metaphern
»nüchtern« will Plutarch a n die für die Musen
»nüchternen Opfer«
Taufe
verfehlten Interpretation der
der Reden (nicht des Logos)
griechischen
die
vorgenommen
auf die im Baruchbuch b e
m i t der plutarchischen Metapher
Der Vergleich der alten
der Hinweis
besagt
trank ist bei Plutarch also nicht die R e d e . daß
wird;
also v i e l m e h r in d e r g e w ö h n l i c h e r e n F o r m per aspersionen
auftrete,
d e r b e i K r o l l a. a. O . S. 3 7 9 , 1
V g l . V i s . I I § 1 v. 3: »Meine Seele empfing d e n G e i s t d e r
Einsicht,
Die
angefüllten
ich
des philonischen Begriffs
1
2
zu göttlicher Rede .
f i n g -wieder
an,
vor
dem
v. 1: »Ich antwortete und sprach: Vernunft.« so
Vis. V I I
entsende
95
Becher bewirkt in Esra übermenschliche Gnosis und
inspiriert i h n und
Herkunft
§ 3 v. 5:
Höchsten Worte
Saug,
»Wenn
in m i c h h e i l i g e n
Ganz ähnlich schildert
ich aber
Geist;
zu r e d e n « .
Seele, V e r s t a n d
0
und
auch
Vis. III
trink,
§ 20
o
Herz,
G n a d e v o r dir gefunden
habe,
s o w i l l ich alles . . . n i e d e r s c h r e i b e n . «
* V g l . C l e m . A I . s t r ö m . I 22, 149, 3 : » E s r a g e r i e t in E k s t a s e (eninvous) . . und
erneuerte
Schriften«. merkt
in
seiner
prophetischen
Rede (npoe^tsüoe) wieder
alle
alten
G u n k e l ( b e i K a u t z s c h , A p o k r . u n d P s e u d e p . d e s A T 1900 I I 400)
be-
z u r S t e l l e : » D e r B e c h e r ist v o l l d e s heiligen G e i s t e s : E s r a w i r d inspiriert.
D i e s e W o r t e sind
3
Gunkel
»Während
eine
schöne
bemerkt
sich
sonst
in
mögen,
hat
Esra
weiß
im
deutliche
seiner
nach
der
Geist
der
zur
Gedanken
Ekstase häufig
Bewußtsein
offenbar über
Beschreibung
Übersetzung
Pneumatiker
Geist' g e k o m m e n sind,
Verfasser
und
das
und
Esrastclle und
Zustands
im
( a . a. O .
Worte,
die
400)-
ihnen
'im
n i c h t w i e d e r zu e r i n n e r n v e r -
Erinnerung
ITVEÜJJ.« g u t
des
nicht
verloren.
Der
Ein
B e i s p i e l für
üie
Bescheid«.
entgegengesetzte Auffassung v o n der W i r k u n g der Ekstase bietet die v o n BoussetGreßmann heiligen
S . 396
Geist
zitierte
redete,
Stelle
da
E i n e schlagende Parallele findet
mart.
verstummte
Jes. er
6,
und
zu d e r d e r
10 f f . : seine
»Und
während
Besinnung
Esrastelle
er
im
verschwand.«
entgegengesetzten Ansicht
s i c h n o c h b e i L y d u s d e m e n s . I V 47 e d . W ü n s c h ( - = a n e e d . G r a e c . P a r i s .
Crameri
I 332
und
sibyllinischen schreiber
Suidas
ekstatischen
(vgl. die
s.
v.
EißoXX«),
wo
Weissagungen damit
Schnellschreiber,
I V Esra vis. V I I § 4 v. 2 und
denen
die
verstümmelte
erklärt wird,
Esra
seine
§ 7 v . 1) d e m r a s e n d e n
daß
Form die
Eingebungen
Ansturm
der
der
Schnelldiktiert.
in d e r
Ek-
s t a s e g e s p r o c h e n e n W o r t e b e i i h r e r N i e d e r s c h r i f t n i c h t f o l g e n k o n n t e n (töiv xay^oYP<£'f(ov ob oufJ.'f3-aoävt(uv X-Q
^<Sv Xe-fouiviov).
» " A ^ a f ä p xy e i u i w o O j i ^ i n a ö T O
ev a&t# *f] TIÜV Xey3-eVrii»v JJ.v -*jJIY) ' « ( V g l . d i e P a r a l l e l f a s s u n g ad
G r a e c o s 37,
14 t . ) .
ein Vergleich m i t
Lydus,
aneed. Par.,
schol. Plat. Phaedr.
244
T ü b i n g e r T h e o s o p h i e 7 5 S . 120 B u r c s c h zurück.
Näheres
s.
Geffken,
Suidas und
B , p r o l o g . o r . S i b y l l . 4, 87
zeigen,
Die Oracula
bei Ps.-Justin c o h .
Ps.-Justin gehen,
auf
eine
Sibyllina
1902.
wie
Geffk.,
gemeinsame Vorlage S- 1 f.
Die gleichen A n s c h a u u n g e n , die durch Esra IV und mart. Jes. sowie L y d u s usw.
vertreten werden,
haer.
48,
phanios
3,1 will
f.
II
hier
spiration
nicht
Klarheit
des
stehen
p , 223 f. beweisen,
daß
die Besinnung Verstandes
sich auch
Holl.)
die
in d e r P o l e m i k d e s E p i p h a n i o s
gegen
die
die
echten
verloren, göttlichen
Montanisten Propheten
sondern
im
im
Zustand
Gegenteil mit
Offenbarungen
(3,
1:
iv
ippiup.EVg
Siavota
&Y«>D).
»im Geiste« an die T r ä u m e
(3, 9 :
den
verkündeten
•KaptotoXooS-oüvu vu> . . EU.T«ICXÜ)U,BVOI
^
s
Beispiel
rcve6(J.aT0£
führt E p i p h a n i o s D a n i e l
des Nebukadnezar
erinnerte und
an,
Rätsel
« ü i $ BE Aavi^jX ob-/ s ö p t o x e t a t rcäoY|S auveosius e(xnXeu)5 v.a\ xolq
ttapaxoXooftäiv
In-
gesteigerter
b irpoff]T*ns rtavict f i e t « x a x a s r a o s u x ; XOYIOJJ-ÜJV xat TrapaxoXoüWjoeax;
&),<&ei . . . I* n v e u ) i a i Q ( sich
xai
Epi-
der
entgegennahmen,
Sinn der Visionen enträtselten und ihre Erkenntnisse den Menschen
dtftou • • 3, 4-
(pan.
gegenüber.
der
löste.
fpovYjfiaoc
. . . Eppuiuiv)? x a i a a T ^ o e t x a l öitepBoX-jJ ^aptojxaTO?, neptxxorspütg "rijv
ipp<5v<]
9
I. Teil
6
III.
Kapitel
Irenaeus I 13, 2 (Migne 7, 580) die Inspiration der Prophetinnen ovrtoe TÖV itpoyJ}r<)v.
S. schon, d i e r a t i o n a l e n
Bezeichnungen der
pneumatischen
B e g a b u n g in d e r v o n d e r K i r c h e a n S t e l l e d e r L X X k a n o n i s i e r t e n Danielübersetzung des Theodotion V n f . : at
l t c , t
• • fP""iT°P ^ y/jatc
jüyeoj^ * o o y P - ^
oov8eau.ouc. Aavt-qX).
v
w
v
^üitvia
xat
&vaffeX^mV
Zusammenfassend sagt K p . dann
s x c t ä a s i ol npotpYjxai, o ö x 6V e x o i ä o s t XoftojjLüiv. 7, i o s t e l l t
ävf|p . .
erweiterten
tu « w B u , a
er d i e R e d e n
iv
( c . 6,
xpat0(>u.8va
1:
Kai
8
(48, 7, 3 ) :
nistischen Streitschrift
6v swatdcaei
jäitppovt XD-fiouip d e n e n lv vapankrß.a.
montanistischen ist.
V g l , z. B . Jh.
die auch in
bei Holl
der
stase sprechen dürfe« PRE
er
s. E u s . h . e. V 1 7 , 1), a u f
und jüdischen Prophetie
wpo
.
»der Prophet
.
Joh.
( t e w QMvaiat;
bei
die auch
ad
yfl^oüaTjs
des
anti-
verarbeitet
des
nicht
Miltiades
in
der
Ek-
der Vergleich
I C o r h o m . 29, *al
der
1 Migne
aojtppovoüofH
(s. 61,
natacxaasttx;
x a i s!5u)$ a
D i e christliche
Polemik
montanistische
gegen die griechische und
die
mit
ihr
identifizierte
v
antimonta-
Orig. c . Cels. V I I 4 zurückgeht
Chrys.
^
gegenüber.)
verschollene Urkunde
angegebene Schrift
daß
\6iov ^
ÄippooüvYje.
w o die gesamte Literatur
a. a. O .
nachweist,
I X 188 s. v . I n s p i r a t i o n ) .
241 (6 Bs
Eine
K a m p f e s , L e i p z i g 1891,
p. Chr.],
griechischen
(s. H . G . V o i g t ,
v a o t
f T°
Diese P o l e m i k d e s Epiphanios s t a m m t aus einer verlorenen älteren
[II
xai
oüvsai? eöpsS-n ev ai»x^> . . 8 T I nveüu.a itsptooöv 5v aüt<5 x « l fpi>~ Ä
*ai
IWv
P r o p h e t i e geht v o n der Erkenntnis des grundsätzlichen Unterschiedes der b e i d e n prophetischen T y p e n aus: daß nämlich der jüdische Prophet zugleich Ekstatiker wie Deuter Pythia
seiner
(und
ekstatischen
andere Mantiker)
Weissagungen
aussprachen,
die
Zustände nur
Niederschrift
durch den beisitzenden Propheten (So
auch
S . 300.
u n d V i s i o n e n ist,
während z. B .
und
(s. F a s c h e r ,
Deutung
Prophetes
der
Worte
306:
»Pythia und deutender
Judentum
priesterlicher D i c h t e r w a r e n hier
d e n jüdischen Propheten] nicht getrennt: in einer P e r s o n « . )
aber
1 9 2 7 , 32 f . ) g e s c h a h .
d i e m o d e r n e F o r s c h u n g , s. z . B . M a x W e b e r , D a s a n t i k e
303.
die
die in der Ekstase empfangenen göttlichen
der israelitische P r o p h e t
war
[bei
beides
D i e s e T e i l u n g d e s W e i s s a g u n g s a k t e s in M a n t i k u n d P r o p h e t i e
charakterisiert P i a t o n i m T i m a i o s 71 d sq. f o l g e n d e r m a ß e n : » K e i n M e n s c h , der v o l l b e i S i n n e n ist, ist g o t t b e g e i s t e r t dann
und wahren
Seherspruchs fähig,
ist d a s d e r F a l l , w e n n e n t w e d e r seine G e i s t e s k r a f t
l i e g e n d g e b r o c h e n ist o d e r w e n n
er d u r c h
V e r z ü c k u n g g e i s t e s s c h w a c h g e w o r d e n ist.
Krankheit
im Bann
sondern
nur
des Schlafes
oder irgendeine A r t v o n
A b e r die in schlafendem oder w a c h e m
Zustand v o n einem Seher getanen Aussprüche, w e n n die Erinnerung darauf gelenkt w i r d (avojj.vr^Ö'evt«),
m i t scharfem Verstand aufzufassen
(auvv(ri}aai), d a s i s t d i e
S a c h e e i n e s M a n n e s , d e r i m B e s i t z s e i n e r v o l l e n G e i s t e s k r a f t i s t (£u,
dann,
der
standes prüft
alle
jene
hellseherischen Ä u ß e r u n g e n
mit
der Schärfe
Anzeichen eines künftigen
urteilen
nicht
(wpLveLv).
Sehersprüche
zu,
Daher
seine eigenen T r a u m g e s i c h t e denn auch der Brauch,
sogenannte Propheten
s e l b s t S e h e r (y.&vxstc) g e n a n n t , darüber
Ver-
oder vergangenen oder gegenwärtigen Unglücks oder
G l ü c k s s i n d ; d a g e g e n s t e h t es d e m v o m W a h n s i n n B e f a l l e n e n u n d Befindlichen
des
u n d u n t e r s c h e i d e t (koytap.tSa BieXEcfrat), i n w i e w e i t u n d f ü r w e n s i e
anzustellen.
und
noch
Äußerungen
zur D e u t u n g Diese werden
darin
zu
be-
gottbegeisterter von
manchen
aber nur v o n s o l c h e n , d i e in v o l l e r U n w i s s e n h e i t
s i n d , d a ß s i e n u r d i e A u s l e g e r (äntntp'.tai) d e r g ö t t l i c h e n O f f e n b a r u n g e n
Die Herkunft
des Gnostikers W e i n gefüllten
Begriffs
97
Markos: »M. tut so, als weihe er die mit Becher, dehnt die Epiklesc lange aus und
und T r a u m g e s i c h t e sind Namen
des philonischen
und
d a ß sie d u r c h a u s
keinen Anspruch haben
auf
Seher, w o h l aber auf den N a m e n Propheten der Wahrsagenden
xat. u.avrsüouivujv).«
[Die Übersetzung nach Apelt.]
den
(icpofrj-
Die Beteiligung zweier oder
mehrerer Personen am Weissagungsakt setzen auch die Erklärungen
der sibyllini-
s e b e n W e i s s a g u n g e n v o r a u s , u n d s o w o h l I V Esra w i e E p i p h a n i o s ' Quelle g e h e n in ihrer P o l e m i k g e g e n die griechische resp. montanistische P r o p h e t i e v o n d e r s c h o n durch Piaton
v o r g e n o m m e n e n Gleichsetzung der eigentlichen griechischen »Pro-
p h e t e n « m i t d e n u.dvtBi£ a u s , d i e i h r e W e i s s a g u n g e n i m Z u s t a n d e d e r B e w u ß t l o s i g keit m a c h t e n und im w a c h e n Zustand sich an nichts erinnern k o n n t e n , und setzen ihnen
den
pheten
Mantik
entgegen.
ekstatischen darum
und
Hermeneutik
(Übrigens
e i n e r Stäxpiot? S. v . u :
und
Auch
bei
aktiver
Exkurs
hier
Alexandriner
Didymos
Maxime
vfi
I Cor
II
Cor
1704 D
5
i
zitiert
bei
IUVCDV fsvöftevoi axäcsuj?
der
in
der
bei
breiteten
SXof&v)
Offenbarung
nis
als
die
aber
eine
der
°dcr
eines
den
die
rationale bei
Kraft
selber
den Propheten
passive Entgegennahme
logisch-zielbewußte Benutzung
vqi
&eia$
ex-
Antithese
findet
yäp
des
vertretene
A f.)
alten eine
(Migne
fpovetv hier
erklärt
ebenfalls dem
also
die
und
allgemein
Anschauungen xal
wird,
göttlichen Pneuma,
Sobria ebrietas
589
schildert
Pneuma
dann
göttlichen
Epi-
Prozeß, ab.
Der
doppelter:
eine
Kraft
D)
Erkennt-
rationalen
nach E p i p h a u i o s ein
dieser empfangenen
v-fwep-ov
mor.
mantische
göttlichen
ver-
Scelenkraft
•TJÖ-OI;
(Plut.
als
—
wiedergegebenen
aktive,
durch
Propheten. Lewy,
39,
ävO-ptu-
Unterschied
irrationale
iSdröpojlov
xü>
aber
aus ist
S. frg.
ttüv
xe
peripatetischen
sv
zwar
v
e£iu
der
Denkaktes
Erkenntnis
der
Gedanken
m&v
den
Während
natürlichen
der
den
V-
auf
auf
xa&eouöxe?
wird.
liegenden
mit
cui!pp©vt>üu,ev,
( m o r . 588
tritt
nur
daß
auch
Hieronymus,
charakteristischen
c . 20
die
daß
(s. o b e n
i-^oütsf]^
Prophetie
wird,
gegenüber,
v. 9
ekstatischen
verwendet
zugrunde
sizi
einem
Hier
die
P!s
Erklärung
göttliche Begnadung,
des
die Montanisten
genio Socratis
prophetische
Erkenntnisprozeß erst
de
zuteil
Ergebnis
phanios
bei
in g a n z ä h n l i c h e r F o r m u l i e r u n g .
fl-eö),
mit
die
der reinen
ÄXV oüv uur.ppovo5|j.ev 6u.iv,
und
allerdings
zurückgeführt
tyuxfy
x-nv
Lehrer
vT]<paXlox^xa
nach
Ansicht
die
leitet
ex<3TÄ|j.sv,
Inspirationstheoric.
Ansicht,
basierende E^OUOC
—
Plutarch
hellenistischen
(das
06<Ü
Epiphanios
schon
auch
Erhabenen
Tatsächlich
( s . o b e n S . 49)
HSOTVJJASV,
an
vom
d. h.
H o l l , E p i p h a n i o s a. a. O . ) :
tiji
durch
auch
Prophetie
repräsentiert werden) betont,
müsse.
Blinde«,
ev $uY.yela
ou f i a v t a v ,
Die sich
der und
Anhängern
Inspiration,
verbinden
evie
a
Pro-
v o m N o u s regulierten
auffallend
Schrift
Montanisten
sich
»der
den
bei der Polemik gegen die Montanisten in
jüdischen
14.)
erinnert
gegenüber
Genie
Verstandesarbeit
vom
des
Gegenüberstellung
zugänglichen
beim Autor der
wird
vollendeten
zu
Polemik
Genies
(die später d u r c h d i e
dem
Typus
ähnliche
der höheren,
Hermeneutik
antimontanistische
des demosthenischen S . 48 f . ) .
eine
n p o o E Ö l o u a t xöi nvsuu.au, fcpooEü|ou.at h~k x a i TÜ> vot u n d
14 19 ST äs v g l . L i e t z t n a n n s
Intuition
umfassenden
sich
alogischen Glossolalie und
I C o r 14.
Die
findet
7
den
I. Teil
98
III.
Kapitel
richtet es so ein, daß das Getränk purpurn und rot auf leuchtet , sodaß es den Anschein hat, als ob die . . . (gött liche) . . . Gnade (x^ptc) infolge seiner Epiklese ihr Blut in jenen Becher herabträufele, und die Anwesenden darauf brennen, von jenem Trank zu kosten, damit auch auf sie die Gnade . . . herabträufele (aicou\ßp7j<3f|)« . 1
2
Die Metapher vom Trunk der Gnosis gehört in die Reihe der Tropen, die geistige Vorgänge durch Vergleich mit physischen darstellen und im besonderen die Aneignung geistiger Güter durch die Schilderung der physischen Rezeption von Substanzen be zeichnen, welche leibliche Genüsse verschaffen . »Der Logos wird auf vielfache Weise symbolisch bezeichnet«, sagt Clemens , »als Speise, als Fleisch, als Nahrung, Brot, Blut und Milch (Z. 14: und Wein), die der Herr alle zum Genuß (sU aüöXaoatv) für uns, die an ihn Glaubenden, gegeben hat« . Aus der Masse dieser Tropen heben sich bei Philon zwei Gruppen heraus, deren eine die 3
4
5
1
S
o b e n S . 94 z u I V E s r a v i s . V I I § 6 v . 4.
a S . o b e n S . 8, 8
6
H . Scholz,
i.
Glaube und Unglaube
in
der Weltgeschichte . . mit einem
E x k u r s : F r u i t i o D e i , L e i p z i g 1 9 1 1 , z i t i e r t S . 205, 2 N o v a l i s : » A l l e s G e n i e ß e n , Z u e i g n e n u n d A s s i m i l i e r e n ist E s s e n ,
o d e r Essen ist v i e l m e h r nichts als eine Z u -
eignung. Alles geistige G e n i e ß e n kann daher durch Essen ausgedrückt w e r d e n . . . E s ist ein e c h t e r T r o p u s , d e n K ö r p e r für d e n G e i s t zu substituieren Fragmente
Z u m f o l g e n d e n v g l . S c h o l z 203 f. u n d U n t e r s u c h u n g s. u n t e n * P a e d . I 6, 47, B
S. m ,
205 f.
Zur Kritik der Scholzschen
2.
1.
V g l . P h i l o q u a e s t . i n G e n I V § 6 z u G e n 18 : » W e n n
der Verstand
die
d e r W e i s h e i t — zu
sich
8
heiligen Speisen — d a s sind d i e G e s e t z e u n d F o r m e n zu
(Magische
I I N r . 1783).«
nehmen sich rüstet, dann kann m a n auch symbolisch v o n einem Sich-Nähren
mit d e m Göttlichen
(vesci divinis) reden.
himmlischen
angemessenen Speise und
Olymp
Diese gleichen nämlich
einer d e m
sind G e g e n s t a n d d e s B e g e h r e n s
für d e n g e i s t i g e n T e i l d e r S e e l e , d i e d a d u r c h z u m B e g r e i f e n d e r W e i s h e i t u n d z u m Besitz der vollkommenen Tugend getrieben * Diese Metaphern meisten Völker
sind
ausgebildet.
wird.«
unabhängig voneinander So
ist
z. B .
die
in
den Literaturen
der
naheliegende Vorstellung
vom
L e b e n s w a s s e r b e i f a s t a l l e n a n t i k e n V ö l k e r n z u f i n d e n , s. B a u e r i m „ H a n d b u c h " zu E v . J o h 4
u
,
S t r a c k - B i l l e r b e c k I I I . 854 f. ( z u A p c J o h 22 , ) u n d D i e t e r i c h ,
Mithrasliturgie
172 f.
sprengte ihnen
die W o r t e der Weisheit aus
N e k y i a 99 f.
sischen W a s s e r getränkt*:
Synkretismus,
a n g e n o m m e n z u w e r d e n , s. I I . D i e l s , 1907, 43, 6:
und
P o i m a n d r e s Worte
»fyoyjpw
»Ich
sie w u r d e n v o n d e m a m b r o
v o n ägyptischen Vorstellungen
Schaeder, Studien z u m antiken P. Kleinert,
Abhängigkeit der
1926, 159)
(so Reitz. in Reitz.braucht daher
Ein orphischer Totenpaß,
BSiup [ D i e l s V o r s . 66 B
nicht
Philotesia
17] f i n d e t s i c h
für ahn-
Die
Herkunft
d e s philonischen Begriffs
99 1
Metaphern umfaßt, die die Weisheit mit einer Speise vergleichen , während
die andere die vereinigt, welche sie als einen Trank 2
(Wasser, Wein) bezeichnen . bewirkt Sättigung
Der Genuß der Speise oder des Tranks
und das Gefühl
lieh . . in ä g y p t i s c h e n T o t e n b ü c h e r n . 279, 82.
des Wohlbehagens,
V g l . C u m o n t , R e ü g . orientales (Paris
W i e wenig diese i m Süden selbstverständliche
Zusammenhang BabyJonier,
zu schließen berechtigt,
deren Tote
sich
der des
beweist
Metapher
1907)
a u f Inneren
die ganz ähnliche Formel der
wünschen, in d e r Unterwelt
'klares
Wasser' zu
trinken.« 1
Beispiele aus d e r jüdischen u n d altchristlichen Kommentar
zu
Ev. Joh 4
8 4
de
f u g a § 138 I 566 M d a s M a n n a e i n e » h i m m l i s c h e N a h r u n g
die
süßer
6
s l
f. 6
z u mN T (Amsterdam
Literatur gesammelt bei
I. W e t t s t e i n ,
6 9
, S t r a c k - B i M e r b e c k I I 481 f. 485.
a o
,
S o nennt
Bauer Philon
(aÜHpiog
xpof^),
als H o n i g s c h m e c k e « , q u o d . d e t . § 1 1 7I 213 M charakterisiert er
ebenso »den
Quell
der Weisheit«.
V g l . ü b e r h a u p t d e n g a n z e n E x 16 f.
A b s c h n i t t a u s d e f u g a ( I 566 f. M ) .
Beispiele a u s der jüdischen u n d altchristlichen
Strack-Billerbeck
(»13O6
t
syiü 5Ü> 6JJ.LV a p r o u s e t c . « ) e r k l ä r e n d e n B
1752) z u E v . J o h 6
I I 4 3 5 u n d 483—485,
Literatur gesammelt bei
Bauer i m „ H a n d b u c h " zu E v . J o h
1 4
.
F ü r P h i l o n v e r g l e i c h e b e s o n d e r s d e p l a n t . § 38 I 335 M : » E d e n . . b e d e u t e t . . schwelgerischer G e n u ß
(xpotp-ij)
u n d ist S y m b o l
Fülle u n d G r ö ß e der Freude emporspringt, ihres Genusses (inöXauaua) setzt h a t .
E i n Mann,
(Tf«vüiu,atos
ftxpÄTOo
Gesängen
. . . den Dienst
. . oiräoec?),
aus, indem
und
er
zu
göttlichen
) « .
ein Jünger seinem . .
. mit
(die Weisheitsjünger)
§ 303 I I 2 5 7 M : G o t t seinem Dienst,
oder doch
ganzen
u n d Lehren
(xwv xrfi
unerfüllbare
u n d unersättliche 3 1
»wählte die wahren
nicht weniger
als Nektar
(eüiu^S-Yjoav) . . ., während
ootpia?
und
das unvermischten Frohsinn
den (6veu-
es ver
tpiXtpcov) z u
Sehnsucht
indem
nach Er
, s. o b e n S . 1 4 , 1).« D e s p e c . l e g . I Menschen
Unsterblichkeit
es ihnen
fuga § 176 I 572 M : » D i e Frucht
verschafft.«
durch
a u s . . . u n d berief sie
d e m ewigen Quell d e s S c h ö n e n . . einem Trank,
keit u n d F r ö m m i g k e i t z u erfreuen De
Geist
in
himm
z u l a b e n (eoTiaö-nvat), sich a n
U n g l ü c k l i c h sind alle . . . , d i e sich a n diesem T r a n k haben
„Schwelge
Wort zum
u n d i m m e r w e i t e r z u d ü r s t e n (Evetxfpecvfl-eEaav sxi Sujiijv),
k e n n t n i s m i t s i c h t r a g e n ( v g l . J e s S i r 24 zu
seinem
sprach: sein
u n d sich n u r in G o t t erfreuend
der Weisheit
kosten, sich a n ihren Erkenntnissen sie
Geist
getrunken
in hymnischen
D e s o m n . I § 50 I 628 M : » S e l i g d i e , d e n e n
w a r , v o n d e m Liebestrank
ihr z u erfreuen
eigenen
hingerissen
ungemischt
d e s Moses, . . rief
TOÖ xupiou), e r r e g t d u r c h
Eros,
Stachel der Gottbesessenheit gönnt
d e s einzigen W e i s e n z u m Ziel g e
d e r solchen erquickenden Trank
G o t t " ( P s 36 j : vtaTaxpüffjaov lischen
d e r Seele, d i e . . . in d e r
d a sie sich als einzigen Gegenstand
der mehr
z u verleihen v e r m a g . . . der Tugend nicht
d o c h freistand,
gelabt
sich a n Gerechtig
e r g ö t z e n (evsufpavd-TjvoiL x a l
Evtputpnoai).«
der Erkenntnis ist das theoretische L e b e n ,
w i e d e r G e n u ß d e s W e i n e s (e&cppoaövnv ib? a n ' otvou)
D e s o m n . I I § 2 4 6 f . s. o b e n S. i 9 f . Q u o d d e u s § 1 5 5 I 296 M : » S o l l e n
wir, a u f die G o t t v o n o b e n h e r a b d i e G ü t e r niedertauen u n d r e g n e n l ä ß t , a u s e i n e m Brunnen wenige
trinken (s. Jer 2 Tropfen
1 3
, v g l . d e f u g a § 197 I 575 M .
auf der Erde
zusammensuchen,
S . o b e n S . 9, 1) u n d
w o uns der Himmel
7*
unauf-
I, T e i l
1 0 0
III.
Kapitel
Weines frohe Stimmung oder Trunkenheit.
In diese letzte Gruppe
gehört das philonische Oxymoron. Das Gegenstück zu dieser Trank metapherngruppe bilden die
aus
der Vorstellung der Weisheits
n a h r u n g abgeleiteten Tropen.
Während Philon die Trankbilder
für
der
die
allegorische Erklärung
Bibelstellen,
an
denen
die
Quellen und der Weisheitskrater erwähnt werden, verwandte und besonders zur Schilderung der »fruitio sapientiae« heranzog, ver band er die Metaphern von gorischen Erklärung des
der geistigen Nahrung mit
Mannaregens und
beschrieb
der
alle
mit
dem 1
Bilde der himmlischen Nahrung häufig die Wirkung des
Logos .
Diese realistischen Schilderungen spiritueller Zustände
und
Vorgänge setzen den Glauben an die Existenz einer von der Materie getrennten, geistigen W e l t , die nur dem Asketen wahrnehmbar ist, voraus.
Der Asket, der die
Sinnesorgane des Körpers abgetötet
hat, besitzt dafür einen voll ausgebildeten Sinnesapparat höherer 2
Gattung , mit dem er an den von aller physischen Befleckung reinen h ö r l i c h b e s s e r e N a h r u n g r e g n e n l ä ß t a l s N e k t a r u n d A m b r o s i a . . . (§ 158) . . . So wird aus einem Brunnen Rauschgetränke . . .
(xäz
nicht trinken m ö g e n , w e m G o t t die
äxptctoü
u.eö-uau.a'uoi;
nöaet?
s.
oben
unvermischten
S. 19. 1 z u m
Text)
gibt«. 1
Über
den Logos
als W e i n
wird auch der L o g o s als T r a n k
und Weinschenk
s.
o b e n S. 18 f.
Bisweilen
u n d u m g e k e h r t die S o p h i a als Speise b e z e i c h n e t .
D e m Gnostiker T h e o d o t o s , aus dessen Schriften Clemens E x c e r p t e b e w a h r t ist bereits der
Vergleich des Krkenntnisaktes
mit d e m Essen
Speise s o geläufig, d a ß er die assonierende W o r t v e r b i n d u n g zu bilden wagt 3
aus
Philon leg. all. I I I
Erde
gebildete Körper
die Erde hervorbringt, und
göttliche Speise;
Speise
und
544 M u n d
Trank,
§ 161 I als
die Seele aber, denn
deren
sie
ßpiüa-.i; v.a\
fviöoi?
ihm
119 M :
»Logischerweise genießt
verwandte
Nahrung
die,
welche
d i e ä t h e r i s c h e r N a t u r ist, d i e
ätherische
sich
nicht
nährt
der
Körper
v o n Erkenntnissen
bedarf.«
S. a u c h
de
und
congr.
von
§ 174
I
q u i s r e r . d i v . § 57 I 481 M , v g l . L e i s e g a n g 1 1 3 f. S c h o l z a. a. O . 2 1 5 .
O r i g e n e s H o m i l . I i n P s 36
t
(Migne
S . 99, 2 ) : » D e r ä u ß e r e M e n s c h messenen körperlichen Menschen
hat,
göttlichen
( e x c e r p t a e x T h e o d o t o 1 3 , 1).
V g l . z. B .
also der
einer
1 2 , 1326)
nährt
Speisen.
sich
„Schwelge im Herrn"
von
Es gibt aber auch
(interioris h o m i n i s ) , v o n d e r es heißt,
Wort lebt"
. . .
Menschen.
Wir
es gibt einen W e i n b e c h e r trinken
vergänglichen
nämlich
von
(s. o b e n
ihm
eine Speise für d e n
daß
und
ange inneren
„ d e r Mensch v o n
des äußeren
dem
und
Gottes
einen des
inneren
„geistigen nachfolgenden
Felsen
(I C o r 10)" u n d w i r t r i n k e n das W a s s e r , v o n d e m J e s u s s p r a c h , d a ß , w e r es t r i n k t , nie
mehr Durst empfinden
w i r d « , u n d C o m m . a d e v . J o h . X X 43, 405
Preusch.:
» W i e es i m K ö r p e r zwei verschiedene Sinne, G e s c h m a c k und Gesicht gibt, so b e steht auch der
nach den W o r t e n
S a l o m o s (Sap Sal 7 )
Seh- und Erkenntnisfähigkeit
2t
ein Unterschied
der Seele und ihrer Fähigkeit,
d e r geistigen N a h r u n g zu s c h m e c k e n u n d w a h r z u n e h m e n « ,
zwischen
die Qualitäten
s. S c h o l z
206.
Die Herkunft
des philonischen Begriffs
IOI
1
W o n n e n der geistigen W e l t teilnehmen k a n n . D i e Freuden dieser geistigen
Sinnenwclt
werden
von
den Asketen
mit
glühenden
Farben geschildert und in scharfen Gegensatz zu den körperlichen gestellt, die geistigen Qualitäten der toXauo«; •ftsoö {oder zffi -9-etac aopfoc)
gepriesen,
werden.
kehrungsschrift I I 45 nnd
während
die
weltlichen
Freuden
verworfen
Diesen Gegensatz formuliert P o r p h y r i o s in seiner Be zur
asketischen
folgendermaßen: »Ein
Lebensführung D e abstinentia
göttlicher Mann
pflegt die innere
äußere Reinheit, indem er danach strebt, seine Seele ohne
Nahrung von Affekten wie ohne Nahrung von Affekte
Speisen, die die
in Bewegung setzen, zu lassen, dagegen mit Theosophie
zu speisen (aitouuivou 8e •u-soöoytav), sich durch rechte über
das
Göttliche diesem
anzuähneln,
sich
Gedanken
durch das Opfer
im Geist zu weihen und sich mit weißem Gewand und einer Seele» 2
die wahrhaft rein von allen Affekten ist, . . . Gott zu r|ähern« . Ebenso
wie
nun
hier
die
Nahrung
dos
Leibes der
geistigen
Nahrung bei der Schau des Göttlichen, wird auch die nüchterne und göttliche Trunkenheit der Seele dem physischen Weinrausch entgegengestellt.
Beide Male werden irdische Speise und irdischer
Trank wegen ihrer physischen Wirkung verworfen, dagegen gött licher Trank
und göttliche
Speise als
des Asketen für würdig
erachtet. Eine
zusammenfassende
Betrachtung
der
im
Verlauf be
handelten mystisch-asketischen Vorstellungen ergibt für die Er klärung des philonischen Oxymoron also folgendes: Der Glaube an die Realität eines geistigen, von der Materie getrennten Reiches und der Drang, seine gesamte höhere Existenz 3
auf
diese spirituelle Ebene zu projizieren , schuf eine spirituelle 1
S. S c h o l z 2 1 5 .
a
M i t dieser
Stelle
verglich
Reitzenstein
folgende philonischen Ausführungen:
Weisheit reichlich und unerschöpflich werden, freuen sich derartig
( H i s t . M o n . e t c . 103, 1. 105)
D V C § 35 I I 476 M . m i t ihren Lehren
zu sich zu nehmen brauchen«
I I § 69 I I 146 M , w o d a s 4 0 t ä g i g e K a s t e n M o s e s ' d a m i t Zeit
über
und
gelabt
m i t i h r u n d s c h w e l g e n in ihr, d a ß . . sie 6 T a g e
lang k a u m die notwendigste Nahrung die
»Einige, die v o n der versehen
»bessere Nahrung
empfing,
nämlich
und D V M
erklärt wird,
d a ß er
d i e in Erkenntnissen,
die
i h m v o m H i m m e l h e r a b e i n g e h a u c h t w u r d e n (x«?anysäusvo€) u n d v e r m i t t e l s d e r Seele und
auch
den
Körper
förderten!-.
V g l . a u c h l e g . a l l . I I I § 1 4 1 f- I n 5 M
§ 1 6 1 f. I 1 1 9 M . 3
S. P h i l o n
Propheten,
d e g i g . § 61 I 2 7 1 M : » G o t t e s m ä n n e r s i n d
d i e es unter ihrer W ü r d e hielten,
die Priester
und
das Bürgerrecht i m K o s m o s zu
I. Teil
102
Terminologie,
durch
die
III.
die
Kapitel
Vorgänge
dieser
metaphysischen
Sphäre aussprechbar werden sollten. Diese »pneumatische Sprache«, der nur
die
rationalen Begriffe
der materiellen Welt zur Ver-
fügung standen, hatte mit den gleichen immanenten Schwierigkeiten zu ringen, wie die Begründer dieser Sprache, die den Zustand einer reinen Körperlosigkeit
erstrebenden, aber für die Zeit ihres
irdischen Daseins an die Materie geketteten Asketen.
So mußte
sich die dualistische Spannung zwischen Körper und Seele auch 1
auf die Sprache
übertragen .
A u s dem gesteigerten Dualismus,
der diesen pneumatischen
Sprachtypus schuf, erklärt sich auch ein Charakteristikum Philons: der durch das Oxymoron besonders gekennzeichnete antithetische Stü.
W i e der Gegensatz zwischen der irdischen W e l t des Scheins,
der Sinne und des Körpers und der göttlichen des Seins, des Geistes und dq£ Seele, so beherrscht Phüon auch der zwischen der materiellen und spirituellen Sprache,
d. h. der Unterschied in der
Bewertung, dem das gleiche W o r t in den beiden Sprachsphären unterlag.
Für beide Möglichkeiten,
sowohl für den Fall, daß ein
in der materiellen Sphäre positiver Begriff erlangen
und Weltbürger zu
werden, sondern
s t i e g e n , i n d i e g e i s t i g e W e l t (T'OV
vofpbv
von der spirituellen
über
die sinnliche Sphäre
auf-
n6ou.ov) U b e r s i e d e l t e n u n d d o r t w o h n t e n ,
e i n g e s c h r i e b e n in d i e B ü r g e r l i s t e d e s S t a a t e s d e r u n s t e r b l i c h e n u n d k ö r p e r l o s e n Ideen.«
D e r W e i s e i s t ui-rowo*; x a l u.exaväat7]q ( & n o xoö u.etä au>u.Gcto€ ß i o u )
x i v . . XoYwby neu s&8ai|A'ovwv $oy&v 1
In
ßiov
npö?
$siav.
diesem Spiritualisierungsprozeß
der rationalen
Sprache
drei S t a d i e n u n t e r s c h e i d e n . ( D i e s e D r e i t e i l u n g ist n a t ü r l i c h
lassen
sich
r e i n s c h e m a t i s c h zu
verstehen, in W i r k l i c h k e i t g e h e n die drei T y p e n o f t ineinander über. Sie läßt sich nur rechtfertigen, w e n n m a n die Sprache der Repräsentanten schen Eigenschaften betrachtet.)
A m Anfang steht
nach
ihren
typi-
die scharfe Unterscheidung
zwischen der somatischen und pneumatischen B e d e u t u n g (d. h. der allegorischen üKÖvoia) e i n e s sind In
nur
Wortes.
A u f dieser
die A u t o r e n angeführt,
der Mitte
steht
der
Typus
ersten
d i e in
Stufe
steht
Philon.
diesem Kapitel
der pneumatischen
öfter
Rede,
in
(Als Beispiele zitiert
K o n t u r d e r r a t i o n e l l e n B e g r i f f e s o w e i t g e s c h w u n d e n ist, d a ß d i e und
die
z. B . die äußerste
Symbolbedeutung Verfasser Grad
in
ineinander
des E v . Joh
und
der »Entwerduog«
übergehen. gewisser
Teile
dieser Sprache
Diese des ist
sprechen
Herrn.
mit
dem
Der Rede-
t y p u s e r r e i c h t , in d e m s i c h d i e B e g r i f f e v ö l l i g a u s i h r e r r a t i o n e l l e n S p h ä r e gelöst
haben
und
ihnen — um
in
der T e r m i n o l o g i e dieser
reden — der »Körper ausgezogen wurde«. reiner
Symbolzeichen angenommen,
angedeutet
und
um-
T y p u s sind die O d e n
als
mit
Spiritualisten
Hier h a b e n sie bereits d e n
abzu
Charakter
denen die spirituellen V o r g ä n g e m e h r
beschrieben werden
Salomos.
die
ursprüngliche
Sprache corp.
dann
werden).
d e m bereits
sollen.
E i n B e i s p i e l für
diesen
Exkurs
i
103
Perspektive aus negativ wie daß ein gewöhnlich negative oder neutrale Eigenschaften, Handlungen bezeichnender Begriff seinem Symbolwert nach positiv zu werten war, bot sich zur Spezifizierung der neuen Bedeutung neben der ausführlichen Satzantithese die prägnante Form des Oxymoron dar . 1
E X K U R S 1: D I E P L O T I N I S C H E WAA
ME8H
In enger Beziehung zur philonischen Lehre von der mystischen Vereinigung mit der Gottheit als letztem Ziel der Phüosophie steht die plotinische Teloslehre.
Plotin, der noch über die Schau des
»vernünftigen« Nous die des liebenden Nous setzt, in der alle Klarheit des Intellekts schwindet und die mystische Einigung sich vollzieht, vergleicht diesen ekstatischen Zustand, in dem alles Denken aus2
gelöscht ist, mit einer Nektartrunkenheit . Er sagt: »Wenn der Nous 1
O x y m o r i s c h e B e i s p i e l e f ü r d e n e r s t e n F a l l s. d e f u g a
d e C h e r u b . § 94 f. I 1 5 6 M :
Kritik
Mysten, die veranstalteten: u,o-fjo6tc, avafvov,
ävopftäaiooc.
an
den
§ 22 I 549 M u n d
Kulthandlungen der
griechischen
ävtepous, lepsca a&oxa, eüxäc. äxsXstc, äfitnycoüe
teXsrä?,
VG&OV eöaeßctav, ÄSXt687)Xeou.svY)v biiöxi\xa,
y.ate<].EOCuivYjv ÄV^S-eiav, ßiufioXö^ov
ftepaimav
&*fveiav
ftsoü.
Beispiele für A n t i t h e s e n zur Spiritualisierung »zweideutiger« Begriffe: c o n f . l i n g . § 6 1 I 4 1 4 M [ z u G e n 2 : &xal itpikeuoev ö 1
x a x ä « v a t o X ä c . « ] : ob ^epaatiuv q?uri»v, aXX obpav'nav äpett&v, iauxip
i
a
.
J
e£ « ( " " ( t a r o u xoü rcap
avkxeiksv
Q u o d d e u s i m m . § 1 3 7 I 293 M :
. . Tjpiju.üjxai [iev x a l x e ^ p e e u e v
de
TtapäSsioov l v 'ESfefj.
8
und die folgende öäu.ap
Äv&piuTtivtov •JjSovutv, Kapah'iysxca
. . . (x^P«)
hh iHcav
fovty
x « ! Tc),Y|pouyivYi T(üv ftpEtY)? a ^ E p u , « ! tu v v.uoq>opsi Y.a\ tuStvet x a X ä ? Tcpä£et£, v g l . a u c h O r i g e n e s h o m . z u L e v . V I I 1 (zit. S. 121) d e n G e g e n s a t z z w i s c h e n d e r und obscaena cupiditas.
Q u i s rer. d i v . h e r . § 257 I 510 M [ z u G e n 2
sancta
: ercSßaXs
B 1
f<3cp b Ö-sic, Eitoiaotv ETÜ xbv ' A ö ä f i x a i u n v t u a e v ] : e x o x a a t v r)]v •Yjao^iav K a i •JjpEjuav t o ö voü napaXajjißdvtuv • uitvo? Y " P Siavoi«?
a'.ofl-fjaeoi?
Vgl. auch R m 8 x«c
1
S
änpn£ia.
v
0
0
a
" ^ T P ^ i T P ^ &otiv aiafl-^osoi?, x a i f & p E f p ^ f o p o t ?
(Philonische
Parallelen
bei
Leisegang
S. 163 f . ) .
: et f ä p x a i ä a ä p x a C-nie, u i X ^ s t e aTco^yyjaxEiv " s l 8e nveüu.aTi
itpä^si«; ~ o ö G(üu,atO€
fl-avaToüxs,
frqijsad-s
und
c o r p . H e r r n . V I I 2,
P r o p h e t d a s s o m a t i s c h e D a s e i n xbv Cüivra *avorcov n e n n t , m i t d e r
wo
der
charakteristi-
s c h e n U m d e u t u n g d e s h e r a k l i t i s c h e n W o r t e s : CAVTEC, xbv SXBLVÜJV bävaxov,
xbv Se
EXEEVÜJV ß i o v TEÖVEtüTE? (12 B 62 D i e l s ) b e i P h i l o n l e g . a l l . I § 105 t. I 65 M u . Ö. Bei Philon findet
sich
kein
weiteres analog gebildetes O x y m o r o n .
Eine
ä h n l i c h e B i l d u n g : s p i r i t a l i s i e i u n i i a d i p e s ( v g l . d a z u P o r p h . d e a b s t . I I 45 z i t . S . 101) w a g t A m b r o s i u s (s. u n t e n S. 154), d e s s e n a n t i t h e t i s c h e r S t i l d e m p h i l o nischen überhaupt
eng verwandt
ist.
über
weitere spirituell-mystische o x y -
m o r i s c h e B i l d u n g e n s. o b e n S . 4 1 , 3. 2
E n n e a d . V I 7, 35 p . 7 2 7 n a c h d e r Ü b e r s e t z u n g v o n I I . E . M ü l l e r , P l o t i n s
I. Teil
104 trunken
vom
Nektar
III.
Kapitel
((ufl-oadelc toö v£xtapo<;)
das
Denken
ver-
liert (ottppwv), dann wird er ein Liebender, vereinfacht zum reinen Wohlgenuß (st? eu;ra&£tav) solchen Trunkenheit als zu ernst
(twfHwiv)
durch
(loiaönjc
Sättigung; ist
und
bei
es ihm besser,
zu sein.«
1
(osiwots'pip)
. . . otov oivwdetot
(TOI?
die
einer
trunken
Mit ähnlichen Worten
xccl nXT/pwireiat toö
vswcccpoc) beschreibt
2
er auch an einer anderen Stelle die geistigen Wonnen der höchsten Schau.
Mit der Metapher von der »Nektartrunkenheit« bezeichnet
Plotin den gleichen enthusiastischen Zustand wie Philon mit der 3
»göttlichen Trunkenheit« .
A n Abhängigkeit 4
ist natürlich nicht zu denken .
Plotins von
Philon
Plotin berichtet selber an einer
6
anderen Stelle , daß der metaphorische
Gebrauch des Ausdrucks
»trunken vom Nektar« in poetischer Sprache geläufig war, verwendet
hier
diesen poetischen Tropus
zur
und
Schilderung
des
6
mystischen Zustands . Eine
Nachwirkung
platonikern Enneaden,
Berlin
(Phaidros- und 247 d ;
zur
Phaedr. 1
1878—8o, 403.
plotinischen,
Vorstellung In
toö vexiapo?
s. P l a t . c o n v . 203 b :
C6u,y6s s t e h t
hier
mit
vfjcpuiy
e n - O T a o i ? ) Jtpic zbyäz
. . ^oipEtv;
V Y J ^ O V T « ?
2
Fnnead.
3
Den Nektar
V 8,
Plotin
von
vgl. Plat.
Mythos im Symposion
v o n der
(Ennead. III
Gegen Henri
P a r i s 1906,
Philosophen.
synonym.
voü und
72/73),
Guyot vgl.
Geburt
v.a\ iv iamol^
ev . . . erc-
244 d .
des plato-
als T r ä g e r der
der Vergottung. Philon
le Juif 1 2
chez
verkennt die auf der Gesamtentwicklung der
zur B i l d u n g gleicher
e
und
Härder
2).
E n n e a d . V I 7, 30 p . 7 2 1 . S o w o h l Philon w i e Plotin grenzen diese göttliche Trunkenheit
physische fteiac,
Der spät-
mystischer Vorstellungen
v e r a n l a s s e n k o n n t e n ( s . W e n d l a n d , K u l t u r u s w . S . 186 u . 2 1 0 f., v g l . j e t z t
6
Plotin,
608, 2.
Philosophie beruhenden gemeinsamen Voraussetzungen, die Plotin
1928, 652,
gött-
5, 9 p . 299: 8 TÖ ftstov xou,E£sTai), s c h i l d e r t a l s o
Ueberweg-Praechter, Phil. d. A l t .
Philon unabhängig voneinander
IV
de
ovtac. ( G g s t z .
xb
Plat. Phaedr.
des E r o s
(Les re'miniscences d e
auch
Verfasser der Untersuchung
»Gnomon«
Das
Vgl. Philon
10 p . 552.
m i t d e r uift-fj TOÖ y e x T a p o e d e n Z u s t a n d
im
Piaton Phaedr.
u-eä'oc freie. toi> v e x t a p o e u n d
b e z e i c h n e t P l o t i n in d e r a l l e g o r i s c h e n E r k l ä r u n g
Bebenskraft
antiken
Neu-
Trunkenheit
z u m g a n z e n s. P l o t i n V I 9, 3 :
enetya K&vztuv . . x a i e n t x e L v a 0 e f i v o t ä x o u
4
ist
des wahren
o d e r au»9p(uv
§ 130 I 3 7 7 M : 11015 f « p ob a e u . v ö v
lichen
den
der
Z u r eön«d-eta
D i e 06|j.v6rn$ k e n n z e i c h n e t d a s A u f t r e t e n
nischen
von
von
der Formulierung
Symposionmythos) abhängig.
uifl-r,
7
247 e .
Adjektiv ebr.
dieser
dogmatisierten
Weintrunkenheit
ab
(vgl. Plotin
a.
a.
O . r/js
gegen die
ui&r,«; TOIGCOTTJC. [ s c .
oöar,s]). '
S. P r o k l o s
i n P l a t . T h e o l . c . 1 3 p . 36,
s c h e m a t i s c h w i e d e r g i b t : S t i r ä c f « p eyei
der
die
plotinische
Anschauung
evepyeiac, {b voüc), uic. 9*rjai b
flXwTcvoe,
Exkurs 2
105
als Vollendungszustand des »liebenden Nous«, nicht ein bloß mechanischer Schreibfehler, ist vielleicht in der bei dem Neuplatoniker S i m p 1 i k i o s überlieferten Variante zu einem Empedoklcsvers (21 B 17, 14 Diels) zu suchen. Der Text lautet bei Simplikios: a)X äfs u,öftojv vltör p . £ # 7 j ([idtfb] corr. Bergk nach Stob. ecl. II 6 ; 201, 9 W . ) fäp tot tppsvac «Bfiei. Empedoklcs wird hier als Prophet aufgefaßt, der im Enthusiasmus spricht.
EXKURS
2:
ZUM ALTEN UND NEUEN
TESTAMENT
Eine Umschau innerhalb der Grenzen des biblischen Schrifttums erscheint vielleicht, nachdem der philonische Begriff aus gnostischen Parallelen erklärt ist, überflüssig. Doch muß — wie bei jeder Untersuchung des philonischen Sprachgebrauchs auch bei der vorliegenden — die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, daß Phüon biblische und andere Vorstellungen miteinander verschmolzen haben kann. U m den Vorwurf, diese Eventualität nicht berücksichtigt zu haben, zu vermeiden, soll zum Abschluß die Frage, ob im biblischen Sprachgebrauch der Enthusiasmus als Rausch beschrieben wurde, geprüft werden. Der Glaube an die Wirkungen des Geistes war zu allen Zeiten im Judentum lebendig und ekstatische Erscheinungen in der 1
täc
(J.EV tu? v o ö c , täc. 8 i [lefl-iituv ttji vintupi,
ed. V . Cousin.
Vgl. auch
Hermias ad
Plat.
sind v o n H . K o c h , Ps.-Dionysius A r e o p a g i t a
u n d d e p r o v . e t f a t o I 30 S . 162 Phaedr.
p . 108.
(Diese
Stellen
in seinen B e z i e h u n g e n z u m N e u -
p l a t . u n d M y s t e r i e n w e s e n , F o r s c h , z . c h r i s t l . L i t . u . D o g m e n g e s c h . I 2/3, I
57,
1
1900,
gesammelt u n d m i t d e m philonischen O x y m o r o n zusammengestellt worden.) Z w i s c h e n P r o k l o s ( g e b . 410), d e m b e d e u t e n d s t e n V e r t r e t e r d e r a t h e n i s c h e n
S c h u l e u n d S i m p l i k i o s ( g e b . z w i s c h e n 470 u n d 490),
d e m letzten in der Reihe
der
a t h e n i s c h e n N e u p l a t o n i k e r , l i e g e n c a . 80 J a h r e .
Vgl. auch Proklos de prov.
(S.
171 ed. Cousin):
cognitiones
Quintam
. . post
has
omnes
v o l o te aeeipere , . assequentem . . Piatoni et a n t e
in t e i l i g e n t i a m
P l a t o n e m
Theologis,
q u i c o n s u e v e r u n t n o b i s l a u d a r e c o g n i t i o n e m s u p r a i n t e l l e c t u m e t naviav u t v e r e hanc divinani divulgant. diesen 1
Vielleicht
rechnete
Simplikios a u c h E m p e d o k l e s zu
fteoXoYoiÜber die p n e u m a t i s c h e n Vorstellungen des nachexilischen u n d hellenisti-
s c h e n J u d e n t u m s s. H . W e i n e l , D i e W i r k u n g e n d e s G e i s t e s u n d d e r G e i s t e r i m nachapostolischen Geistes
B
Zeitalter
(Vorrede 2 U IV Fsra), In
1899,
H.
Gunkel,
Die Wirkungen
des
heiligen
1909, b e s o n d e r s S . 56—58 u n d b e i K a u t z s c h , P s e u d e p i g r a p h e n 3 4 1 / 4 2 B o u s s e t - G r e ß m a n n 394 f.,
Strack-Billerbeck
zu L c 2
2 5
.
d e n genannten Untersuchungen wird gegenüber der verbreiteten Auffassung
io6
I. Teil
III.
Kapitel
Literatur aller Perioden Gegenstand der Darstellung. In diesen Schilderungen, die ähnlich den griechischen von der pythischen und dionysischen Ekstase die sichtbaren Auswirkungen (o-nu,eEa) des seelischen Vorganges auf den physischen Zustand beschrieben, wurde zwar die Wirkung der Ekstase oft mit der eines Rausches verglichen (vgl. Jer 23 : »Ich war . . wie ein Mann, der vom Wein überwältigt ist«) , aber niemals der Rauschzustand selber als ein Zustand der Vergottung betrachtet . Ganz im Gegenteil wird das Verbum ^S-&&EIV in der L X X ständig in malam partem zur Bezeichnung der Unvernunft, der geistigen Verwirrtheit und der Sündhaftigkeit synonym mit [ l a i v e o ^ - a t , T a p d t t e a & a i verwandt . In diesem Sinne ist auch der oxymorische Ausdruck (JL£\K>OVT£<; avso otvoo, der der philonischen jjiih] vr (paKio<; oder besser der plutarchischen äotvo? [t$h] konform gebildet ist, als Bezeichnung einer Geistesverwirrung, die nicht durch den Rauschtrank, sondern durch den Zornesbecher Jahwes verursacht ist, zu verstehen . 9
1
2
3
l
4
5
betont, daß pneumatische Erscheinungen das junge Christentum sondern 1
3
vom
von
einer
nicht nur
zeitgenössischen pneumatischen
S. o b e n S. 63, Die
Stellen
niemals im J u d e n t u m
und
anknüpfte,
Strömung getragen
wurde.
1.
aus
Pfingstwunder
ausstarben
an alte prophetische Vorstellungen
der Hannaerzählung
(s. o b e n S. 4 )
und
( s . o b e n S . 5, 3 ) g e h ö r e n n i c h t h i e r h e r .
die göttliche Qualität der Inspiration
dem
Bericht
Beide Male
b e s t r i t t e n u n d als U r s a c h e d e s
wird
anormalen
Zustandes der physische Rausch angegeben. 3
Vielleicht ist die m e t a p h o r i s c h e Gleichsetzung der T r u n k e n h e i t
Zustand
der
Sündhaftigkeit
geschlechtlichen
Unzucht
mitverursacht
g e g e n die E n t a r t u n g des altisraelitischen kanaanäischen rauschende priester
zum die
eine
der
Jahwereligion
»nomadischen Ideal« das
die
Opposition der
Jahwekultes.
erhebliche Rolle
wilde Opferzechgelage ab.
anisierung
durch
Unter
sexual- und alkoholorgiastischen Baalskulte,
Getränke
Geschlecht
erkannten
ausgaben,
der W ü s t e
spielten,
Die Propheten,
7
den Rauschtrank,
und
dem
kannte,
diese
als
der
Propheten
d e m Einfluß
der
in d e r e n R i t u a l
be-
hielten die
dagegen
bekämpften
nicht
b e r e c h t i g t e r E r b i t t e r u n g , v g l . J e s 28 (eSeornaav) d u r c h
mit
in der prophetischen Literatur ähnlich w i e die
auch
die
die Gefahr die Parole
der
der
JahweKanaUmkehr
kultischen Weingelage,
Symbol
des Baalismus
mit
f: » P r i e s t e r u n d P r o p h e t k a m e n v o n S i n n e n . . schwankten
in d e r T r u n k e n h e i t « .
Daher
v e r w a r f e n sie d e n R a u s c h , d e r b e i d e n G e g n e r n d u r c h seine kultischen Z w e c k e geheiligt war, und den Wein
degradierten
ihn
im K u l t der Kanaanäer
zum
Inbegriff aller
Sündhaftigkeit.
s. M a x W e b e r , D a s a n t i k e J u d e n t u m
(Über 202
f.;
H a n s S c h m i d t , D i e A l k o h o l f r a g e i m A T , H a m b u r g 1926, d o r t w e i t e r e L i t e r a t u r . ) * S a m m l u n g der Belege über den Schicksals-, Zornes-, Unheils- oder T o d e s becher im A T und N T bei H . Greßmann, Göttingen 5
1905,
Auch
an
Ursprung
der isr.-jüd.
Eschatologie,
129 f. eine
gnostisch-mystische
Umdeutung
dieses
Begriffs
durch
Exkurs 2
Jes
51
(nach
1 7
der
107
L X X ) : »Erwache,
erwache,
stehe
auf,
Jerusalem, die du getrunken den Becher des Zorns aus der Hand des Herrn. Denn den Becher des Taumels, den Becher des Zornes hast du getrunken und geleert . . . (v. 21) Darum höre dieses, du Gebeugte und Trunkene, doch nicht vom Wein . . « (u.s#T>ouaa oöx anö
OLVOÜ,
s. auch 28
und 29 9 ) .
1 4
Dieser Sprachgebrauch des A T blieb auch für die altchristliche Literatur maßgebend.
Auch in den Schriften
dem Erstarken der pneumatischen
des N T , die von
Bewegung auf
jedem
Blatt
Zeugnis geben, wird niemals ein ekstatischer Zustand als $sia uiöT) charakterisiert. N u r e i n e Stelle aus dem ps.-paulinischen Brief a n die
Epheser
(5
1 8
)
nähert
sich
der philonischen Vorstellung.
»Darum werdet nicht unverständig, sondern sucht zu verstehen, was des Herrn Wille ist.
U n d berauscht euch nicht mit W e i n
1
([W] [ts&uaxsoö-s o i v q ) ) — das ist unsittüch — , sondern werdet des Geistes voll gegebenen
h jrveünau), redet
(TTXTJPOÜOIH
Psalmen,
H y m n e n und
zueinander
Liedern, singet
in
und
geist spielet
dem Herrn in eurem Herzen, dankt Gott . . . 0 D e m Erfülltsein mit W e i n wird hier die Forderung, sich mit dem Pneuma als einer göttlichen Substanz zu erfüllen, gegenübergestellt.
Dieses Pneuma
2
ist als stoffliches Element gedacht , das wie die Luft eingeatmet wird.
Die enthusiastische
Stimmung, die dieser Pneumastoff be
3
wirkt , steht wie der »göttliche Rausch« im Gegensatz zum W e i n rausch und ist ebenso wie die philonische durch Aneignung einer pneumatischen
Substanz
entstanden.
So
war
es
kein großer
Schritt für die Kirchenväter, diesen Zustand der Geisteserfülltheit mit dem phüonischen Terminus von der göttlichen und nüchternen 4
Trunkenheit zu bezeichnen . Philon
ist
natürlich
phetenstellen
selten
P h i l o n i n d e x S . 43)
nicht (nur
zu
denken.
nmal
heranzieht,
A n a l o g i e in seinen W e r k e n
in
würde
Abgesehen
seinen
für eine
daß Philon
Schriften
Pro
s. E e i s c g a n g s
so verwegene Umdeutung
jede
fehlen.
1
V g l . P r o v 23
a
S. A . D e i ß m a n n , D i e N T l i c h e F o r m e l
B 1
davon,
gesamten
s. W c i n c l a . a . O . 7 9 f. »in Christo Jesu«,
M a r b u r g 1892,
86 u . 90; D i e t e r i c h , M i t h r a s l i t u r g i e 109 f. 8
Stelle
S. D i b e l i u s zu
im
Handbuch
Eph
5
»Der
(aus d e m auch die Übersetzung
Zustand
des
'begeisterten
der ist
hier d e u t l i c h als ein ekstatischer dargestellt; es ist eine A r t T r u n k e n h e i t
im
J B
:
z. N T
Sängers'
Geist,
stammt)
a b e r k e i n e G l o s s o l a l i e ; als G e g e n t e i l w i r d d e r W e i n r a u s c h
* S . u n t e n S . 150.
genannt.«
Zweiter Teil GESCHICHTE DES
PHILONISCHEN OXYMORON
IN
PATRISTISCHEN L I T E R A T U R BIS ZUM IV
DER
JH.
EINLEITUNG Der erste christliche Schriftsteller, der nicht nur philonische Theorien in größerem Maße übernahm, sondern als ein Geistesverwandter
mit
philonischen
Methoden
die
innerer
Lehren
der
Bibel und die der griechischen Philosophie zu verbinden suchte, 1
war Clemens von Alexandria . 1
E i n e Geschichte des Philonismus, die nicht nur die b e s t i m m t e n
in der Patristik dem
Wege
schrieben
fixieren,
sondern
auch
des Traditionsprozesses
wie die der von
Während Clemens' Exegese sich
alexandrinischen
worden.
Alexandria
die Transformierung
darstellen
E x e g e s e , in
C. Siegfried
als Ausleger
hat
ist
bisher
ebensowenig
die der Philonismus einmündet,
im
des A T
müßte,
Etappen
seiner L e h r e auf
zweiten
(Jena
Teil
1875),
in
seines W e r k e s : dem
er
die
ge
Philon
Rezeption
wichtiger T o p o i der philonischen Allegorese durch die christliche Literatur bis ins I V Jh. h i n d u r c h
verfolgt, dafür
das F u n d a m e n t
gelegt.
Einfluß auf die frühe christliche Literatur überschätzt, land,
Kultur
usw.
S. 210.
D a ß er d a b e i
den
betont schon P. W e n d
(S. auch P. Heinisch, Der Einfluß Philos auf
die
ä l t e s t e c h r i s t l i c h e E x e g e s e , A T I i c h e A b h d l g . M ü n s t e r 1908.)
F ü r den K e n n e r der
Traditionsgeschichte
ist
des
innerhalb
philonischen Einflusses
auf
der
christlichen
die Patristik
Literatur
in
den
eine
Geschichte
»Testimonia de
Philone
eiusque scriptis« im ersten B a n d e der Philonischen großen A u s g a b e p . X C V s q . s o w i e d e r T e x t g e s c h i c h t e in d e n P r o l e g o m e n a z u d e n e i n z e l n e n B ä n d e n e n t h a l t e n . Das
dort
gesammelte Material
ist
bisher
noch
nicht
A l s H i l f s m i t t e l für d i e f o l g e n d e U n t e r s u c h u n g ausgaben der Wiener
Werke
des
Akademieausgabe
monien,
die
und
bedeutender
großer Teile
sind die Berliner A k a d e m i e
Teile
des
worden.
des
Origenes
Ambrosius mit
Indices
liegen
für
die
tionen
vor.)
zu
nennen.
herangezogenen Suicerus'
und
(Bei Eusebios, Stellen
Stephanus'
noch
Gregor von
keine
Lexika
und
Nyssa,
modernen
alten
die
die
Testi ihren
Augustin
kritischen
( e b e n s o w i e für
u n d die Migne-Indices, die meist A b d r u c k e der
sowie
ihren
die B e n u t z u n g Philons jedesmal sorgfältig vermerken,
wertvollen
Forcellini)
Clemens
ausgewertet
Edi
Lateiner
Maurinischen
II. Teil
Einleitung
IO9
jedoch nur auf gelegentliche Heranziehung und Deutung von Bibel stellen zur Sanktionierung eigener Gedanken beschränkte, schuf Origenes nach dem Vorbild des großen philonischen Kommentar werks zur Genesis in systematischer Arbeit fortlaufende wissen schaftliche Erklärungswerke zu den biblischen Büchern und wurde damit der Begründer einer einheitlichen, die ganze Bibel umfassenden Schrifttheologie . Die Autorität seiner exegetischen Werke erhielt sich über Jahrhundertc , seine Schrifterklärungen wurden unbeschadet der Tatsache, daß die Kirche auf ihn und seine Werke den Bann legte, bis in die Reihen der erbittersten Gegner — bewußt und unbewußt — übernommen , und wenn die Ächtung auch zur Folge hatte, daß die weitaus meisten Werke des Origenes verlorengingen, weil sie nicht offiziell tradiert werden durften, so zeigt eine genauere Betrachtung der kirchlichen E x e gese, wie sehr die origeneischen Gedanken Allgemeingut geworden waren und der exegetische Origenismus unbehindert von dog matischen Streitigkeiten weiterlebte. Eine Aussonderung origeneischer Elemente aus den großen, nachweislich von ihm ab 1
2
3
sind
4
( z u O r i g e n e s v g l . d i e A u s g a b e v o n D e la R u e 1 7 3 3 — 1 7 5 9 ,
die
der Mauriner
von
1686 f.
und
1 7 4 8 f.,
zu
Augustin
die
zu A m b r o s i u s
von
1679—1700)
halfen nicht viel.
(Sonstige Verweise auf benutzte Hilfsmittel erfolgen im Lauf
der Abhandlung.)
Eine Erleichterung bei
der S a m m l u n g des Materials
die B e o b a c h t u n g , d a ß der philonische T e r m i n u s besonders häufig
in V e r b i n d u n g m i t
in
bestimmten
der patristischen
brachte Literatur
Bibelstellen auftritt.
(Diese
l o c i c l a s s i c i d e r u.. v. s i n d m e i s t s c h o n v o n d e r a l e x a n d r i n i s c h e n E x e g e s e d u r c h den philonischen Terminus erklärt worden.) Psalmenstellen Eph
5
nennen:
und P r o v 9
1 8
6
S. O r i g e n e s ' J o h a n n e s k o m m e n t a r , Daneben Lehre
i m m e r zu 3
der
die
Verbreitung
alexandrinischen
E i u l e i t g . S. 82 f. v o n
seiner
Schrifttheologie
Katechetenschule
und
für
Johannes in
in
der
jüdischen
Chrysostomos, der
die
maßvoller Zurückhaltung
Im
münd
alexandrinische
pflegte,
wird
zu
und der griechi Beispiel.
allegorische
unten
(s. unten
des großen
Alexandriners
unterscheiden,
die
hier
endete,
nicht
Auch
Schrifterklä S.
127,
7)
können.
K a m p f gegen Origenes, der mit einer völligen A e c h t u n g der
Werke
Stadien
die
Tochterschulen
s t e h t (s. W . R i e d e l ,
Gemeinde
S. 90 f . ) , i s t e i n c h a r a k t e r i s t i s c h e s
Abhängigkeit v o n Origenes nachgewiesen werden 4
Preuschen.
Besonders Theoderet, dessen H o b e l i e d k o m m e n -
Hohenliedes
K i r c h e [ L e i p z i g 1898]
rung
Oant 5 1
berücksichtigen.
2 . B . der Antiochener.
Auslegung des
schen
auch
durch
ihrer
z u d e m d e s O r i g e n e s in e n g e m A b h ä n g i g k e i t s v e r h ä l t n i s
Die
und
daneben
( v g l . d a z u s c h o n P h i l o n s. o b e n S. 12 f . ) .
2
ist
I n erster L i n i e sind hier folgende
L X X . P s 22 g 35 e r ° 3 u ,
1
liche
tar
zu
sind
einzeln
bekanntlich fixiert werden
Lehren
verschiedene sollen.
Die
R e z e p t i o n s e i n e r L e h r e g e s c h a h g r ö ß t e n t e i l s in d e n E p o c h e n , i n d e n e n e r n o c h nicht völlig geächtet war, hörte aber auch später nicht
auf.
II. Teil
HO
Einleitung
hängigen Schriftkommentaren, die durch Konfrontierung zweier oder mehrerer untereinander nicht abhängiger Erklärungswerke zur gleichen Bibelpartie geschehen m u ß , ist bisher noch nicht 1
unternommen worden , obwohl auf diesem W e g e bedeutende Frag mentmassen
aus
verlorenen
Kommentaren
zutage
gefördert
werden könnten. Allerdings kann die Quellenforschung hier nicht rein mechanisch vorgehen, da die von Origenes abhängigen E x e geten selten ihre Vorlage wörtlich ausschrieben, sondern wie aus dem Steinbruch eines gewaltigen zusammengestürzten Gebäudes ihr Material aus der Masse der alexandrinischen Exegese brachen und nach eigenen Tendenzen umformten. So m u ß sich jede Unter suchung, die die Rezeption bestimmter Ideen der alexandrinischen Exegese durch die patristische Literatur hindurch verfolgt und sich dabei nicht mit rein statistischen Feststellungen begnügt, sondern die Ursachen in der Abwandlung der bestimmten rezi pierten Ideen aus den veränderten Anschauungen der Zeiten und Persönlichkeiten erklären will, mit Notwendigkeit zu einem Kapitel der bisher noch ungeschriebenen Wirkungsgeschichte der alexan drinischen Theologie gestalten.
Eine Untersuchung dieses T y p s
stellt der zweite Teil der vorliegenden Arbeit dar, der die Geschichte der
philonischen
behandelt.
ui&T] vTjyäXtoc
in
der
patristischen
Literatur
Der W e g , den dieses philonische Oxymoron geht, ist
kurz gesagt folgender: es wird von Origenes rezipiert
2
und geht
in den Sprachschatz der alexandrinischen Theologie ein.
E s ist
hier wie bei Philon eingeordnet in die Gruppe der Bilder und Ter mini, die die aittäXaüat? -8-soö während des Aktes der mystischen 3
Einigung bezeichnen sollen . 1
und
Ansätze
1 2 , 3 b (1894). 2
Neu entdeckte
Griechische Excerpte
S. auch W i l b r a n d
Fragmente
aus Homilien
Pbilos,
B e r l i n 1891
des Origenes, T . u. U .
( z i t . S . 1 4 7 , 2), S . 30 f.
S . d a r ü b e r u n t e n S . 1 1 9 f.
3
Gott
bei Wendland,
Klostermann,
Das philonische Oxymoron befindet
D i e Bilder, und Mensch
m i t denen der V o r g a n g beschrieben wird,
der mystischen Einigung
zwischen
w i e D i e t e r i c h in seiner
,,Mithras-
stellen,
liturgie" nachgewiesen hat, eine Einheit dar.
E r h a t gezeigt, w i e sich als b e
s o n d e r e G r u p p e n die Metaphern, d i e d e n m y s t i s c h e n A k t als ein H e r a u s t r e t e n der Seele aus d e m K ö r p e r und Aufstieg zur G o t t h e i t (Ekstase) oder ein E i n t r e t e n G o t t e s in d e n s t e r b l i c h e n L e i b ( E n t h u s i a s m u s ) o d e r als g e s c h l e c h t l i c h e V e r einigung o d e r als Essen u n d Trinken der göttlichen S u b s t a n z (zur letzten G r u p p e gehört
die »nüchterne Trunkenheit«
s. o b e n S . 98 f . ) s c h i l d e r n ,
herausheben.
Alle diese Vorstellungen v o n einem » G e n u ß G o t t e s « sind bei Philon zu belegen. ( S . d a s M a t e r i a l b e i B o u s s e t - G r e s s m a n n S . 450, 1, 4 5 1 , 3, s o w i e in L e i s e g a n g s W e r k e n , D e r heilige Geist u n d P n e u m a
Hagion
passim.)
II. Teil
sich dann unter den die von
Einleitung
III
alexandrinischen Ideen und Vorstellungen,
den folgenden Generationen zuerst im Osten, dann im
"Westen rezipiert werden.
In der Reihe der von der Spekulation
der alexandrinischen Theologie abhängigen patristischen Autoren, bei denen sich das Oxymoron findet, fehlen jedoch einige, die sonst allgemein
als
im
gleichen 1
Ideen beeinflußt gelten .
Maße
wie
die
anderen von
deren
Bei diesen Vätern wird nun charakte-
ristischerweise nicht nur der philonische Terminus, sondern der ganze Komplex der Beschreibungen des mystischen Aktes der Einigung vermißt, und umgekehrt treten in den Schriften der Autoren, die das
philonische Oxymoron
rezipiert
Schilderungen der fruitio D e i 1
2
haben,
zugleich
auch
S o fehlt d a s O x y m o r o n z. B . bei Clemens v o n Alexandria,
Gregor v o n
Nazianz und
Basileios.
schließt
i m allgemeinen e n g an die philonischen T h e o r i e n an,
aber
sich
nicht
Aufstieg Ekstase
im
höchsten
Erkenntnis
ungehinderten
the Mystics, he for
( Ü b e r d i e b e i d e n l e t z t e n s. u n t e n S. 122, 2.)
seine m y s t i s c h e Teloslehre.
zur
Stufengang
ohne
des Nous.
is n o M y s t i c h i m s e l f . . . T h e
Lehrbuch strongest
Ptatonists
der
of Alexandria,
Dogmengeschichte
language
to
express
union
Hilfe
bei A . F. Daehne,
der
aber
infolge einer
»si
modo
cum
iure
D e fvtüas'.
father
mysticum
1886,
98,
646,
4
of the
Definition
appellamus,
zitiert
1).
bei
Charakteristisch
versen
die festgestellten a
ist,
daß
unter
(s. P o t t e r s A u s g a b e , O x f o r d
Gnostic with
his
des
uses
Dieser
Das
Material
Begriffes Mystik
Begriff
ist G e g e n s t a n d
humanae,
qua
nymen
verfolgt.
Ausdrücke
festen T e r m i n u s berücksichtigt ausfiel.
Im
für
für
sind
einer
Die Arbeit
die
den und
fruitio
die platonischen
zitierten
Schrift
V e n e d i g 1757 T o m . V ;
Untersuchung
seine V o r - und leidet
Dei,
die
vor
indices)
dadurch
in
die
Basis
und
der
für
biblischen Reihen des
H. Scholz
daran,
Antike in
die Untersuchung
der
zuerst
daß
niemals
(im
die s y n o zu
einem
ungenügendem
die Vorgeschichte behandelt,
durch Nichtberücksichtigung
(Zu Philons Schilderung
von
N a c h g e s c h i c h t e b i s in d i e
allem
mystischen Vorgang wurde,
ersten Teil, der
Traditionslinien
Clemens
vel
Ergebnis
U n g l a u b e in d e r W e l t g e s c h i c h t e " , L e i p z i g
1911), der, v o n A u g u s t i n ausgehend, hinein
von
vor,
(p. 112:
l o c i c l a s s i c i d e r p,. v. f e h l e n .
A n h a n g seines B u c h e s , , G l a u b e und Moderne
den
the
knowledge
( L e i p z i g 1831)
qui facultatis
1715 und
all
Uarnack,
»Clemens
c o g n o s c i t v e l a g i t , m o d u m n a t u r a l e m n o n s e r v a t « ) zu e i n e m f a l s c h e n kommt.
of
disciplined reason.« (Ch. Bigg,
Clementis Alexandrini
willkürlichen
der
mystischen
to which he looks
. . . T h i s l a n g u a g e . . . e n t i r e l y e x c l u d e s E c s t a s y « ( B i g g 9 1 , 2). liegt
9-iiupta,
der
»Though the
instrument
Oxford
[•- D G ] I
the
die
Clemens übernimmt
S e i n e G n o s i s ist eitöimta,
geschieht
g r o w t h i n k n o w l e d g e is n o t t r a n c e , b u t t h e
T h e Christian
die
mit den in diesem Zusammenhang
zu
Maße schmal
sind a u ß e r d e m
philonischen Etappe,
zusammenfließen,
»Gottes- oder Weisheitsgenusses«,
in
die der
verzeichnet. der
von
ent
s c h e i d e n d e m E i n f l u ß a u f d i e g e s a m t e P a t r i s t i k w a r , v g l . d i e o b e n S. 99, 2 z i t i e r t e n Stellen,
besonders
d e p l a n t , g 38 f. I 335 M .
d a s W o r t ä n o X a ö « ) , äxokaw.z
In Leisegangs
neuen
Index
unverständlich erweise nicht a u f g e n o m m e n . )
ist
Ebenso
II. Teil
112
Einleitung
konstanten mystischen Bildern auf.
Somit beruht die Aussonderung
der sechs für die folgende Untersuchung in Betracht kommenden Autoren
1
nicht auf irgendwelchem Zufall
sondern verhilft
umgekehrt dazu, aus
des
»Sprachgebrauchs«,
dem
Kreis der
alexandrinischen Theologie abhängigen Autoren die
von
der
Gruppe
der
2
eigentlichen Mystiker zu eliminieren . Bevor sich die Untersuchung den einzelnen Autoren, die
den
phüonischen Terminus rezipiert haben, zuwendet, erscheint es an gebracht, die verschiedenen k i r c h l i c h e n
I d e e n , zu denen der
philonische Begriff in der Patristik in Beziehung tritt, vorzuführen und durch diese Betrachtung der Geschichte des Begriffs %a.zcr. y^VTJ wird
die
Erwähnung
Irrtümer
dieser Art,
resultieren
aus
logie
ihrer
und
des
A m b r o s i u s als
die
einer
hier
nicht
unklaren
im
Vorbild Augustins einzelnen
Vorstellung
Wirkungsgeschichte,
von
vermißt.
Andere
werden
können,
aufgezählt der
derzufolge
alexandrinischen
Scholz
die
ü r i g e n i s m u s für die G e s c h i c h t e der fruitio D e i n i c h t e r k a n n t h a t . besteht
die
reichen
Untersuchung
Schwäche
rischen
Durcharbeitung
dieser
an
(s. o b e n des
S.
allgemeinen 98 f . )
Materials.
in
feinsinnigen
dem
Im
Mangel
übrigen
Theo
Bedeutung
des
Überhaupt Bemerkungen
an
enthält
einer
seine
histo
Material
s a m m l u n g , d a sie a u f Z i t a t e n a u s d e m g l e i c h e n A u t o r e n b e r e i c h w i e d i e d e r
vor
liegenden
Be
Untersuchung
hauptung,
daß
beruht,
die Termini
eine
der
willkommene Bestätigung
fruitio D e i ,
zu
denen
auch
für
die
die
»nüchterne
Trunkenheit« gehört, eine geschlossene G r u p p e bilden und in d e r origenistischen Literatur immer gemeinsam 1
auftreten.
D a z u k o m m e n n o c h K y r i l l ( s . o b e n S . 85, 4), M a k a r i o s ( s . u n t e n S . 1 2 4 , 2),
T h e o d o r e t ( s . u n t e n S . 1 5 6 , 4), H i e r o n y m u s ( s . u n t e n
S . 162, 1), P a u l i n u s
JSola ( s . u n t e n S . 1 5 0 , 4), d i e a b e r h i e r n i c h t b e s o n d e r s b e h a n d e l t w e r d e n .
von Zu
J o h . C h r y s o s t o m o s u n d P s - J o h . C h r y s . v g l . u n t e n S . 1 2 7 , 7 u n d o b e n S . 5, 3. 2
N e b e n der Verbreitung des philonischen Begriffs durch
das M e d i u m der
o r i g e n e i s c h e n E x e g e s e in
d e r P a t r i s t i k ist s t e t s d i e M ö g l i c h k e i t e i n e r
Abhängigkeit
zu
Eusebios,
von Philon
So
und Ambrosius
oft
von Nyssa
direkten
greifen z. B . die Origeneer hinweg
auf
P h i l o n s e l b e r z u r ü c k . ( J o h a n n e s C h r y s o s t o m o s [s. u n t e n S. 127, 7], C y p r i a n
und
Augustin
Gregor
berücksichtigen.
dagegen
—
für
Augustin
s.
die
über
Origenes
Einschränkung
Latinus] — kennen Philons Lehre nur durch Mittelquellen.) o b Philon selber o d e r Origenes der V e r m i t t l e r Autoren, mit
Hilfe
wird, zitiert
die
b e i d e als V o r l a g e b e n u t z t e n
der Bibelstellen,
möglich. sehr
Philon
zu
selbst
erklärt
sammenstellung
in
pentateuchischen
Leisegangs
anderen
Index
S . 43).
Schriften waren
genes angewiesen. Psalmenworten
W e n n daher
augeführt
wird
des O x y m o r o n war,
3
[Philo
ist b e i d e n meist
nur
Teilen Für
den
Pentatcuch
des A T . die
und
(Vgl. die
die Erklärung
die Kirchenschriftsteller,
der
nach
sich
Zu
nichtalexan
also m e i s t auf die W e r k e des Ori
z . B . d e r T e r m i n u s \i, v. i m Z u s a m m e n h a n g und
nur
d i e u, v. j e w e i l s h e r a n g e z o g e n
bekanntlich
aus
drinischen exegetischen Vorbildern suchten,
146,
oder benutzen konnten,
deren Erklärung
selten Schriftstellen
S.
Eine Entscheidung,
aus
dem Auftreten
mit
gleichlautender
IL
Teil
Einleitung
113
die seines speziellen Gebrauchs bei den einzelnen Autoren vorzu bereiten.
W i e die christliche
Alexandriner baute,
so
im
allegorische
allgemeinen
bildete
auf
auch speziell
Schrifterklämng
philonischer
Basis
für die Bibelstellen,
der
weiter die
vom
W e i n und der Trunkenheit handelten, die philonische Teilung in die
zwei Formen
der Trunkenheit,
(cföij)
der Unwissenheit
die Voraussetzung für die Eine
streng
die des Weines oder
und die »göttliche und nüchterne Trunkenheit«
asketische
1
allegorische Erklärung des Origenes.
Einstellung
zum
äußeren
Dasein,
ver
bunden mit der Forderung einer rein dem Intellekt und seiner Ausbildung geweihten
Lebensführung als Voraussetzung für den
mystischen Aufstieg zur Gotteserkenntnis charakterisiert
sowohl
die philonische wie auch die origeneische Frömmigkeit.
Der Be
griff ruht also bei beiden Alexandrinern auf dem Fundament einer gleichen
Anschauung
über
Askese
und
Mystik.
Trotz
dieser
grundsätzlichen Verwandtschaft mußte dann aber mit dem Über tritt im
auf
christlichen
Gebrauch des
Boden
notwendigerweise
Oxymoron eintreten.
Sie
eine Wandlung
war dadurch
be
dingt, daß der Begriff zur Beschreibung entweder bestimmter dog matischer
Spekulationen
oder
kultischer
Bräuche
der
Kirche
verwandt wurde. E s bedeutete noch kaum eine Änderung gegen über dem philonischen
Sprachgebrauch, daß der Ausdruck zu
sammen mit der Schilderung der Wirkung des philonischen Logos 2
trankes auf den christlichen Logos übertragen wurde . Wichtiger war seine Verknüpfung mit dem christlichen
Kultus: so wurde
mit ihm die enthusiastische Stimmung der Fastenden bezeichnet. V o n entscheidender Bedeutung aber wurde seine Verwendung bei der Schilderung
des
3
Abendmahlgcnusses .
Schrifterklärungen
bei
einer g e m e i n s a m e n
Quelle ergibt,
daß S.
hier
der
anderen
berühmte
von
Origenes
Diese war
abhängigen
dadurch
Autoren
Benutzung
ist e s i m m e r v o n v o r n h e r e i n w a h r s c h e i n l i e h ,
Psalmenkommentar
des
Origenes
die
Vorlage
ist.
z. B . S . 128). 1
a
V g l . de somnüs II V g l . J. F r e u d e n t h a l ,
§ 164t. u n d
§ 190 I 680
M s. o . S . 1 8 , 1 .
Z u r G e s c h i c h t e der A n s c h a u u n g e n über die jüdisch
h e l l e n i s t i s c h e R e l i g i o n s p h i l o s o p h i e , M o n a t s s c h r . f. G e s c h . u . W i s s . d . J u d . 1869, 3
Schon
gedeutete
Clemens
Erzählung
( s . o b e n S . 21 f . ) ,
ström. von
auf
c h a r a k t e r i s t i s c h er w e i s e Genusses hältnis
als
eine
zueinander
die
I V 25,
Melchisedek, Elemente
(s. o b e n S.
»nüchterne stehen
der Wüste bei Philon L e w y , Sobria ebrietas
i6r,
der
der
n r,
3
1)
die
Abraham
Eucharistie nicht
Trunkenheit«
die Deutungen
hatte
bei Brot
Philon und
Wein
übertragen,
wie Philon
geschildert.
der*Erzählung
405.
allegorisch anbot
dabei
aber
die Wirkung Im
gleichen
des Ver
v o m Quellwunder
( s . o b e n S . 29 f . ) u n d C l e m e n s ( p a e d . I I
2,
ig, 8
2).
in
II. Teil
ii4 vorbereitet, daß die 1
kraters , Tranks«
der
Einleitung
philonischen Beschreibungen des Weisheits
»himmlischen
Nahrung«
und
des
»himmlischen 2
in
der Patristik auf das Abendmahl bezogen wurden .
Entsprechend der doppelten Betrachtungsweise des mahls
in
der Kirche, der
Abend
symbolisch-spirituellen und der rea
listischen, sind zwei Formen dieser Verknüpfung zu unterscheiden. 3
Für die reinen Spiritualist en , deren Hauptrepräsentant Origenes war, galten die liturgischen Ausdrücke nur als symbolische Hüllen für die unter ihnen verborgenen Ideen: sie verstanden unter dem Genuß der eucharistischen Elemente die geistige Aneignung Logos.
des
Das Fleisch des Herren essen und sein Blut trinken be
deutete für sie die Lehren und W o r t e des Logos aufnehmen, sich an seiner Weisheit sättigen und seine Wirkungen erfahren. Daraus folgte für sie die Forderung an die wahren Frommen, das ganze christliche Leben zu einem »mystischen Aufenthalt« des Logos in der Seele, d. h. einem ständigen Aufnehmen der geistigen Speise und des geistigen Trankes
(Clem. AI. paed. I I ,
i, n ,
2:
äatlaoic
Xofixvj) zu verwandeln oder — um eine charakteristische Wendung zu wiederholen (Orig. c. Cels. V I I I 22) — das irdische Dasein zu 1
In
der
Trinitätslehre
christlichen
Literatur
die Sophia
hinter
trat
dem
unter
Logos
dem
und
Einfluß
dieser
der
wieder
kirchlichen hinter
dem
» H e i l i g e n G e i s t « z u r ü c k ( s . P a u l y - W i s s o w a s. v . S o p h i a 1038). a
Mit der Übertragung
Beschreibung kultischer
dieser Metaphern, die bei P h i l o n aus der biblischen
und
historischer Realitäten
zur B e z e i c h n u n g geistiger
V o r g ä n g e e n t n o m m e n w o r d e n waren, auf die Schilderung des kultischen Mahls der Kirche wurde
die v o n Philon
biblischen Vorstellungen macht.
Sogar
auch
b i s zu
die
Umdeutung
der
rückgängig
ge
gewissen Grade wieder
ui3-f] Yf\
und daher letzlich unsagbaren der
v o r g e n o m m e n e spirituelle
einem
mystischen
Z u s t a n d e s n i e zur B e s c h r e i b u n g v o n V o r g ä n g e n
materiellen W e l t herangezogen werden
konnte,
trat
durch
die
Fixierung
an d a s k u l t i s c h e R i t u a l d o c h w e n i g s t e n s z u r r e a l e n S p h ä r e in B e z i e h u n g . 8
der
V g l , die ausgezeichneten Abhandlungen v o n Steitz: Die Abendmahllehre
griechischen
Kirche
in
deutsche Theologie I X — X I I I
ihrer
P R E s. v . A b e n d m a h l u n d H a r n a c k s der
obigen Ausführungen
der heiligen Eucharistie,
geschichtlichen
1864/8,
die
Entwicklung,
(unter Berücksichtigung
K o r r e k t u r e n D G I I 457, 2) d i e
bilden, und
Struckmann,
Theologische Studien
die
symbolischen Auffassung verarbeitet
haltbar.) den
Harnack
Dts'Xeioi;«,
der
D G a. a. O . b e t o n t auf
der
Grundlage
d e r L e o g e s e l l s c h a f t 1 2 , 1905,
hat.
f.
Loofs
G e g e n w a r t Christi
die fast unübersehbare Literatur über die b e r ü h m t e Streitfrage und
Jahrb. von
in der
nach der realen
( S e i n e T h e s e ist a l l e r d i n g s
un
mit R e c h t gegen Steitz, daß zwar
für
höchsten
Stufe
der
Erkenntnis
angelangt
ist, n a c h O r i g e n e s die s i n n l i c h e n Z e i c h e n d e s irdischen K u l t e s n i c h t m e h r n ö t i g s i n d , d a ß es a b e r eine rein s y m b o l i s c h e A u f f a s s u n g d e r E u c h a r i s t i e s c h o n d e s h a l b nie g e b e n konnte, weil diese immer mit der realen Kultpraxis verbunden blieb.
II. Teil
einer
einzigen
geistigen
Einleitung
115
Abendmahlfeier
1
zu
erhöhen .
In
der
Terminologie dieser Spiritualisten bezeichnete der Leib des Logos die stärkende Nahrung für den Anfänger, das Blut den Weintrank der Lehren, der nur dem Vollkommenen gereicht wurde und auf seinen Geist eine berauschende Wirkung ausübte. Dieser mystische Zustand während des Erkenntnisaktes wurde als nüchterne Trunkenheit«
»göttliche und
bezeichnet.
Während die Vertreter dieser Logoslehre, die die philonische 2
Spekulation vom »Wein einschenkenden Logos« mit der symbo lischen
Deutung
Charakter
der
Trunkenheit«
des
Abendmahls
verbanden,
philonischen Vorstellung
von
den
spirituellen
der
»nüchternen
unangetastet ließen, gebrauchten die Anhänger der
realistischen Eucharistielehre, Abendmahltrunkes
die
die
Wirkung des
als p.. v. bezeichneten,
materiellen
das phUonische Oxy
moron in ganz neuer Bedeutung. Diese Verwendung des Terminus bei der Beschreibung der realistischen Abcndm ahllehre setzte den Glauben
an das Eintreten der mystischen Einigung durch
Kommunionsempfang
den
selber voraus. E s ist hier nicht der Ort, die
Geschichte der Abendmahllehre
in der antiken Kirche, die
die
Geschichte ihrer Hellenisierung ist, zu verfolgen, doch sind einige allgemeine Ausführungen,
soweit sie für das Verständnis der Ge
schichte des mystischen Begriffs notwendig sind, nicht zu 3
gehen . 1
Diese
Stellen
um
Nach dem Schwinden der urchristlichen cschatologischen spiritualistischc
nicht
eindeutig
Auffassung
festgestellt
erklärt
werden
es
kann,
auch,
ob
daß
an
manchen
die Speise- und
Trank
bilder g a n z allgemein die A n e i g n u n g geistig-religiöser W e r t e o d e r die E i n n a h m e der realen A b e n d m a h l e l e m c n t e bezeichnen sollen. Oft
ist diese unklare,
weise beabsichtigt. autem
dieimur
zwischen Realität
und
(Vgl. Harnack
D G I 475 f . )
Symbol schwankende Ausdrucks-
S. O r i g e n e s H o m i l . in N u m e r o s 16, g e d . B a e h r e n s :
»sanguinem Christi«
non
solum
sacramentorum
»Bibcrc«
ritu,
sed
et
c u m s e r m o n e s eius r e e i p i m u s , in q u i b u s v i t a c o n s i s t i t . . . * S. o b e n 3
S . 18 f.
S. d i e S. 1 1 4 , 3 g e n a n n t e n W e r k e v o n S t e i t z , L o o f s ,
Anrieh, D i e griechischen Mystcrienreligionen im 114!, 4 7 5 f.
Charles B i g g , T h e Christian Platonists II
passim.
44 f.
437 f.,
Bekanntlich
herausgebildet. die
hat
Er. H e i l e r ,
sich
ein
Das
festes
etc. 52t. Gebet
Dogma
zum
2 1 9 f.,
und vom
Harnack
Der
Abendmahl
Genuß
der
materiellen
aneignete.
Elemente,
Zwischen
dieser
die
der Sterbliche
sich
primitiv-materialistischen
tualistischcn,
der
alexandrinischen
realen A k t
Lehre
selber keine
vom Trank'und
tiefere B e d e u t u n g
I
niemals
Rituals und der
dem
DG
Katholizismus
stellung v o n der magischen W i r k u n g des sakramentalen die
dazu
Christentum
D a g e g e n schuf eine mystagogische Kultpraxis den G l a u b e n
magische Kraft
sinnlichen
sowie
Struckmann,
Verhältnis
an
durch Vor spiri-
Speise des L o g o s ,
beimaß,
steht 8*
die
Lehre
II. Teil
n6
Einleitung
Hoffnung auf ein baldiges Eintreten der »Gottesherrschaft« setzte sich neben dem Glauben a n eine zukünftige Unsterblichkeit in steigendem Maße die Vorstellung von einer Vergottung schon im Diesseits durch. Die Veränderung in der religiösen Stimmung, die durch den Einfluß griechischer Mysterien V o r s t e l l u n g e n , welche mit den bekehrten heidnischen Massen ins Christentum hinein strömten, gefördert wurde, hatte zur Folge, d a ß a n die Stelle der altchristlichen Weltfremdheit und Gleichgültigkeit gegenüber der irdischen Lebensführung die Forderung nach einem asketischen Leben als Vorbereitung zur mystischen Verbindung mit der Gott heit trat. Diese Vereinigung wurde durch Taufe und Abendmahl vermittelt, deren Elemente jetzt a l s Träger der göttlichen Kraft »magische« Bedeutung erhielten. Mit der Einnahme des eucharistischen Tranks und der eucharistischen Speise, durch die der Fromme Gott selbst in sich aufzunehmen glaubte , begann das neue Leben, das ohne Unterbrechung über die kurze Spanne des 1
von
dem
fassung
geistigen
zwar
S y m b o l w e r t der
durch
den Körper
das i h m verwandte Element, Elemente
sind
abgedruckt fassung am
ftLeib
bei
von
dem
knappsten
telligitur
in
der
aufgegeben
war,
deutendsten
als
und
die die
1247)
die
apost.
1905
II
Auf
nur
auf
realen
wiedergegeban wird,
d i e isXetot, d i e
den
alexandrinische
alexandrinische
Richtung
(s. u n t e n S.
159.)
Diese
videtur, galt,
und
die
aliud
in-
nachdem
die
pneumatischen die
Auf
der Eucharistie,
aliud
g r o ß e G e m e i n d e , für
eigentlich
und verbreitet
dieser
Genuß
Schriit-
der Wortsinn wurde
bestimmten
von
galt,
den
be
Kirchenvätern
142 f . ) .
Ü b e r d i e r e l i g i o n s g e s c h i c h t l i c h e n Z u s a m m e n h ä n g e s. A . D i e t e r i c h , M i t h r a s -
liturgie
S . 100 f.
Musterbeispiel »Aus
const.
Formel Augustins:
S c h e i d u n g in
durch
aufgenommen 1
bekannten
konnten,
nach
der
(S. die ägyptische Euchologie des Serapion,
Didascal. et
( s e r m . 2 7 2 , M i g n e 38,
erfassen
wirkt
psychisch-physischen Doppelcharakter
origeneische strenge sinn
Sie w e r d e n
doch
die Seele, terminologisch gesprochen: die
des Logos«.
Funk,
Elemente.
angeeignet,
der
Mystik
Die
für
untersten
genährt.
sprünglicher Mensch,
G e s c h i c h t e des philonischen Begriffs ist
die
religionsgeschichtliche Erkenntnis
Schicht
Mit
religiöser
gewaltiger Kraft
religiöser B e w e g u n g der
Anschauung
Glaube
Kraft
sich unten
eine
(S.
ein 108):
erhabene
empor
in
der Vereinigung v o n G o t t
der d e m G e b i l d e t e n nur n o c h ein B i l d w a r .
alten G e d a n k e n zu neuer
hat
stieg wieder v o n
geradezu
Dieterichs
ur und
V o n unten k o m m e n die
in d e r R e l i g i o n s g e s c h i c h t e : d i e R e v o l u t i o n v o n
u n t e n s c h a f f t n e u e s L e b e n der R e l i g i o n in uralten u n z e r s t ö r b a r e n F o r m e n . « — S o w o h l der christlichen Anschauung v o n der vergottenden W i r k u n g des W e i n trunks wie saftes
der
alten
(s. o b e n
S . 46)
dionysischen v o n der inspirierenden liegt
die
gleiche antike
Kraft
des
Trauben
Sakramentsanschauung,
der sich der Mensch durch Essen und Trinken mit der Gottheit vereinigt, grunde.
In
der R e z e p t i o n dieser Vorstellungen,
die Zugehörigkeit die R o i l e
der
zu d e m antiken
katholischen Kirche
die
trotz ihrer
der
antiken
Mystik
zu
Sublimierung
T y p u s nicht verleugnen können, als E r b i n
nach
prägt aus.
sich
II. Teil
Einleitung
117
irdischen Aufenthalts hinweg in die unendliche Zeit des jenseitigen Daseins reichte. Aber unabhängig von dieser spezifischen W i r k u n g
1
der Weihung durch die Tauf- und Abendmahlmysterien erregte der Genuß der göttlichen Abendmahlmaterie bei jeder Wieder holung das subjektive Wonnegefühl der
mystisch-enthusiastischen
Einigung. Der Kommunionsempfang garantierte nicht nur künftige Seligkeit, sondern gewährte als Vorgeschmack schon auf dieser Erde die ekstatisch-mystische Fruitio Dei: er wandelt sich vom Mittel zum Selbstzweck.
Diese Ekstase bei der Kommunion wurde, weü sie
durch den Trunk aus dem Abendmahlkelch ausgelöst war, eine gött 2
liche und nüchterne Trunkenheit genannt . Die [jiih] bezeichnet hier nicht, wie bei Philon und den christlich-alexandrinischen
Spiritua-
listen, die Wirkung eines geistigen, sondern die eines realen Trunkes. Diese
grundlegende
philonischen
Begriffs
Abendmahllehre
ist
Veränderung
im
in
der
Zusammenhang mit
symptomatisch
für
die
Verwendung der
des
realistischen
Bedeutungsmeta
morphose des Terminus nach seinem Heraustreten aus der alexan drinischen
Sphäre
überhaupt.
Origenes
hatte
zwischen
der
Fassungskraft des Weisen und des gemeinen Mannes streng ge schieden und sich mit seiner auf rein spiritueller Grundlage auf gebauten Lehre nur an den Kreis der »Geweihten« gewandt.
Da
gegen gaben seine Jünger, die als Diener und Kämpfer der welt lichen Kirche im praktischen Wirken der ehernen Tatsache, daß das Christentum eine Massenbewegung war, Rechnung zu tragen hatten, ihre esoterische
Haltung auf und paßten ihre und des
Meisters Lehren der geistigen Fassungskraft des gläubigen Volkes an. Die Folge davon war, daß sie, so oft sie es unternahmen, einen origeneischen Gedanken zu verbreiten, ihn simplifizieren mußten. Durch
diesen
Ausscheidungsprozeß
der spekulativen
Elemente,
der durch das allgemeine Nachlassen der spekulativen Kräfte in der griechischen 1
Kirche gefördert wurde,
A l s s o l c h e W i r k u n g e n w e r d e n in
wurde der
der Liturgie genannt:
1.
spirituelle Sündenerlaß,
2. e w i g e s L e b e n , 3. S t ä r k u n g z u r F r ö m m i g k e i t ( g e g e n d i e M a c h t d e s B ö s e n
und
b e i m E r d u l d e n d e s M a r t y r i u m s ) , 4. E r f ü l l u n g m i t d e m H e i l i g e n G e i s t . V g l . C o n s t , Ap.
39 e d . F u n k
68 f.
und die bei Lietzmann,
behandelten
Varianten
dieser
Messe und Herrenmahl,
liturgischen
Motive.
Bonn
1926,
Hervorzuheben
ist,
d a ß i n d e r E p i k l e s e d e r C h r y s o s t o m o s - u n d M a r k u s l i t u r g i e ( s . L i e t z m a n n S . 69 und
78) a l s Z w e c k
der A b e n d m a h l e i n n a h m e auch die Nüchternheit
(vtj'J'i?)
der
Seele a n g e g e b e n wird. 2
In
der Schilderung
schreibung des Weines, des
der
dieses
eucharistischen Enthusiasmus
den »Genuß
B r o t e s i n d e n V o r d e r g r u n d , s. o b e n
tritt
die
Be
G o t t e s « stärker symbolisiert, v o r der S . 1 5 , 3.
II. Teil
Ii8
Einleitung
Oberbau der alexandrinischen Theologie, der sich über der christ lichen
Glaubensreligion erhob, abgetragen und das Fundament
des Volksglaubens freigelegt.
A n die Stelle der Forderung nach
einem Aufstieg zur höchsten Gnosis traten jetzt als letzte Kriterien für eine vollkommene Frömmigkeit die Pistis, die Agape und die Erga. Erst mit dem Moment, wo der alexandrinische Bau und damit auch das Fundament der philonischen Spekulation fällt, d. h. nach Origenes, beginnt eine grundsätzliche Wandlung in der Geschichte des philonischen Begriffs. Aber auch dieser Entintellektualisierungsprozeß
geschieht nicht durch einen einmaligen A k t , sondern in
allmählich
fortschreitender
Entwickelung.
Bei
Einzelnen,
wie
Eusebios und Gregor von Nyssa, wirken die spekulativen Kräfte, die Origenes erweckt hatte, auch noch in den Schriften nach, die mit Rücksicht auf das Forum, an das sie sich wandten, bewußt eine volkstümlichere Form der Darstellung wählten. I m allgemeinen ist aber eine zunehmende Vereinfachung der von Origenes und der alexandrinischen Tradition her übernommenen Gedanken an den Testimonien der a-, v. deutlich zu beobachten. Die Veränderung, die
dann mit
dem philonischen Terminus beim Übertritt auf
lateinischen Boden vor sich ging, wird unteni (S. 146 f.) näher cha rakterisiert werden. Eine eigene Entwicklung nahm die Bedeutungsgeschichte der •&e[a pidi]. den
Schon bei Philon bestanden enge Beziehungen zwischen
Begriffen
»Freude«
und »Trunkenheit« (s. oben S. 3 4 f.);
für Origenes sind die beiden W o r t e Synonyma.
Während dieser
aber die beiden Begriffe nur zur Beschreibung der Freuden des jenseitigen
Lebens verwandte,
setzte
sich
die Auffassung
des
Begriffs »Trunkenheit« im Sinn der Freude als Bezeichnung der seligen Grundstimmung des christlichen Frommen überhaupt in steigendem Maße durch.
Die »göttliche Trunkenheit« bezeichnet
nun keinen momentanen ekstatischen A k t mehr, sondern das an dauernde überschwengliche Glücksgefühl des erlösten Frommen, der in der Gewißheit des ewigen Lebens schon im Diesseits die Seligkeit
genießt.
In dieser Umwandlung prägt sich die hoch
gespannte Religiosität des jungen Christentums aus, das die E u daimonie
1
nicht in wenigen ekstatischen Momenten, sondern als
dauernden Besitz zu haben glaubte.
Damit löst sich der Begriff
»göttliche Trunkenheit« aus dem Kreis der spezifisch mystischen Termini und wird wie die »Freude« zur Bezeichnung der Grund stimmung des neuen christlichen Lebens überhaupt. 1
"Über d i e B e z i e h u n g e n d e s E u d a i m o n i e - u n d F r e u d e b e g r i f f s s. o b e n S . 34 f.
I.
Kapitel
GRIECHISCHE PATRISTIK I. O R I G E N E S Johanne skommentar I 3 0 §
2 0 5 f. e d . F r e n s c b e u .
In die Reihe der Bilder und Gleichnisse, die im E v . Joh den Gottessohn symbolisieren , gehört auch die äjiTtsXo? äXrftwii (15 ) . Die allegorische Erklärung dieses Tropus lautet bei Origenes folgendermaßen: »Es bleibt noch zu dem Gesagten hinzuzufügen, warum der Sohn der 'wahrhafte Weinstock' heißt. Das ist für die, die das W o r t : 'Der Wein erfreut des Menschen Herz' (Ps 103 ) in einer der prophetischen Gnade angemessenen Weise verstehen , klar. Denn wenn das Herz das Organ des Denkens, das, wodurch es erfreut wird, aber der süß mundende (izoii^öizazoi;) Logos ist, der aus dem irdischen Bereich heraushebt (Qiar&v), den Enthusias mus ( d v & o u a i ä v ) und eine nicht unvernünftige, sondern göttliche Trunkenheit bewirkt (u,s#ösiv ft&hjv obv. äXdftotov aXXa &eiav), in die, wie ich glaube, auch Joseph seine Brüder versetzte (Gen 4 3 ) , so ist logischerweise derjenige, der den 'Wein, welcher das Herz des Menschen erfreut' bringt, der 'wahre Weinstock'.« Origenes er klärt die W o r t e des E v . Joh durch das Psalmenwort 103 , dessen pneumatischer Sinn mit den W o r t e n : 6 T r o u ^ u V r a T o c Adfoe sütppaivst T Ö StavoifjTtxöv wiedergegeben wird . Der Trank dieses Logos be1
5
1 6
2
3 4
1 6
3
1
Sie w e r d e n v o n Origenes im J o h a n n e s k o m m . I § 125—131 ed. Preuschen
aufgezählt. a
tiker.
D a s sind die eine allegorische Erklärung der Schrift treibenden P n e u m a Vgl. Redepenning,
O r i g e n e s 1841 I
254 f.,
Siegfried, Philon u s w .
352.
W e t t e r , P h o s 149 f. s
V g l . O r i g . i n P s 4 , ( M i g n e 1 2 , 1 1 6 5 / 8 ) u n d E u s e b . c o m m e n t . i n P s 103
( M i g n e 23, 1 2 7 7 ) :
»'Der Wein
erfreut
des Menschen
Herz'
. . . nicht
1 6
jeder,
s o n d e r n nur der, der seinen U r s p r u n g v o n d e m herleitet, der s a g t : I c h b i n der wahrhafte Weinstock
. . . Denn
Ö l b a u m (s. P s 51 , „ ) . . .
der
Logos
G o t t e s ist e b e n s o
sowohl Wein wie Öl wie Brot.«
Weinstock
wie
II. Teil
120
I.
Kapitel
wirkt Ekstase, Enthusiasmus und göttlichen Rausch. Da der Sohn im E v . Joh der »wahrhaftige Weinstock« genannt wird, schildert ihn Origenes als Mundschenk, der den berauschenden Weintrunk des Logos den Menschen reicht . Die drei Verben, mit denen Origenes den enthusiastischen Zustand bezeichnet, sind synonym nebeneinander gestellt. I m letzten Glied dieser Trias ist das Adjektiv aXöYtoros an Stelle des gewöhnlichen a^poamrfi ge wählt, um den Gegensatz a X ö ^ t o x o « ; — w i r k u n g s v o l l hervor treten zu lassen . E s bedarf keines besonderen Beweises dafür, daß Origenes hier den philonischen Begriff der »göttlichen und nüchternen Trunkenheit« variiert . 1
2
3
In Matth, comment.
series cap. 8 5
ad M t 2 6
f.
s a
(Migne 13, 1734).
»Jenes Brot, welches der göttliche Logos als seinen Leib verkündet, ist der nährende Logos (Aöfoc T p ö ^ o ? ) . . . und jener Trank, von dem der göttliche Logos bekennt, es sei sein Blut, ist der süß mundende Logos (A670? rcönu.oc), der die Herzen der Trinkenden 'herrlich berauscht'. Dieser Trunk be findet sich in dem Becher, von dem geschrieben steht: 'Wie herrlich ist dein berauschender Becher!' (Ps 22 ) . . Mit jenem Trunk meinte er nicht sein sichtbares Blut, sondern den Logos . . .« Wein und Brot bezeichnen im Bericht des E v . Mt von der Einsetzung des Abendmahls nach Origenes' Deutung nicht die realen Elemente der Eucharistie, sondern sind Symbole des Logos, der die einzig würdige Nahrung des Vollkommenen ist . Geistige Speise und G
4
1
3
S. o b e n Es
S . 18 f. u n d
folgt
eine
S. 1 1 5 .
Deutung
des
mit
spondierenden Tropus v o m Lebensbrot, trinen,
die geistige N a h r u n g
der W e i n schen
Gleichnis v o m Weinstock
der nach Origenes die ethischen
symbolisiert. von
verschaffen
( » o ü JJ.6VOV xpiqisa&u:,
Dok
ethischen Lehren
zur
mystischen
Schau
enthusiasti
&XXä x a l
Ä h n l i c h H o m i l . in L e v i t . X V I 5 e d . B a e h r e n s . den
korre
für d e n b e g i n n e n d e n W e i s e n , b e z e i c h n e t , w ä h r e n d
die mystischen Lehren, die d e m Teleios die W o n n e n der
Gotteserkenntnis
schritt
dem
Tpopävfl),
über den
Fort
vgl. Redepenning,
O r i g e n e s I 308 f. 3
D a s g a n z e K a p . 30 i s t v o l l p h i l o n i s c h e r R e m i n i s z e n z e n .
4
Zur
S. 98 f..
Gegenüberstellung
des
Xoyoc,
Tp6:pi(i.o?
V g l . auch Orig. J o h a n n e s k o m m . X I I I
und
itöttfioG
33 § 213 P r e u s c h e n .
m i k des Origenes gegen die reale Auffassung v o m Blute Jesu durch
die christenfeindlichen Schmähungen der Eucharistie
(Vgl.
Homil.
aufzugeben, (S.
Siegfried
in
L e v i t . V I I 5 ed. Baehrens).
wenn a.
a.
etwas O.
Gottes Unwürdiges
S . 353).
An
anderen
Origenes in
der
Stellen
ist
s.
oben
Die Pole
mitbestimmt
als c e n a e T b y e s t a e
pflegt
Schrift
den
Wortsinn
ausgesagt
(Johannesk.
wird.
XXXII
24
i.
Origenes
121
Trank sind nach Origenes auch in den beiden Gliedern des Psalmen verses 22
5
gemeint, der als Zeugnis für die berauschende Wirkung 1
des eucharistischen Logostranks angeführt wird . Horn, i n L e v . V I I 1 ed. B a e h r e n s i n der Ü b e r s e t z u n g H n ö n s .
Die y. Homilie zum Leviticus, die das für Aaron und seine Priester während ihres heiligen Dienstes bestehende Gesetz
sich
des Weines zu enthalten, kommentiert, ist von der philonischen Behandlung der gleichen Vorschrift in der Schrift Ȇber die Trunken 2
heit« abhängig .
Origenes zählt zuerst die Stellen auf, an denen
seiner Meinung nach dieses weise'Gesetz in den Schriften des N T wieder aufgenommen wurde, richtet
darauf in dem auch von
Philon bevorzugten Diatribestil eine scharfe Polemik gegen die Trunkenheit als Ursache aller Übel, wobei der Begriff von der prägnanten Bezeichnung
der physischen Bezechtheit
zu
einer
alle Kardinallaster umfassenden Bezeichnung erweitert wird. »Gier und Habsucht . .
. und unsittliche Begierden berauschen
die
Seele, ebenso wie umgekehrt auch die. heiligen Begierden (sanetae coneupiscentiae) sie berauschen, aber mit jener heiligen Trunken heit
(ebrietate saneta), von der einer der Heiligen sagte: 'Wie 3
herrlich ist Dein berauschender Becher (Ps 22 ) ' « . E
Vorverweis
unterbricht
sich
Origenes mit
der
Nach diesem
Bemerkung, er
werde weiter unten über die verschiedenen Arten der Trunkenheit (de diversitate
ebrietatis)
sprechen, und fährt in der Polemik
gegen die Trunkenheit fort. des Leviticusgesetzes,
Bei der pneumatischen Auslegung
das Origenes für das Christentum zu er
neuern wünscht, knüpft er an den oben gegebenen Hinweis wieder an und belegt die Vorstellung von einer »heiligen Trunkenheit«, die im
Gegensatz zur verwerflichen
Weintrunkenheit steht,
durch
§ 310 u. ö . ) k o n c e d i e r t O r i g e n e s d e n » E i n f ä l t i g e n « d i e r e a l e A u f f a s s u n g , w ä h r e n d er
für
den Vollkommenen
nur
die
pneumatische
Deutung
der Abendmahls
e r z ä h l u n g g e l t e n l ä ß t ( s . o b e n S . 1 1 4 f., v g l . R e d e p e n n i n g a. a. O . I 299 f., 3 1 2 t . ) . 1
O r i g e n e s fährt f o r t : D i e s e r b e r a u s c h e n d e T r a n k ist d a s b e i m M a r t y r i u m
C h r i s t i v e r g o s s e n e B l u t , d a s a u s d e m T r a u b e n b l u t d e s E o g o s in d e r K e l t e r d e r Passion
gepreßt
Passionsmystik da Todi 2
(XIII
worden an,
ist.
Hier
klingt
eines
vgl. die berühmte Sequenz
der
berühmten Motive
der
»Stabat mater« des J a c o p o n e
J h . ) v . 5of.: C r u c e f a c i n e b r i a r i e t c r u o r e
filii.
S. d i e T e s t i m o n i e n in d e r B a e h r e n s s c h e n A u s g a b e u n d o b e n S. 3f.
Die
H o m i l i e ist n u r in d e r ' l a t e i n i s c h e n Ü b e r s e t z u n g d e s R u f i n e r h a l t e n , d i e o f t d i e Gedanken 3
d e s g r i e c h i s c h e n O r i g i n a l s n u r frei w i e d e r g i b t .
V g l . H o r n , in J e r e m . I I 8 e d . B a e h r e n s .
S . u n t e n S . 1 2 5 , 2.
II. Teil
122
mehrere
Schriftstellen.
I. Kapitel
Diese
für
die
Zukunft
1
versprochene
»heilige Trunkenheit« oder »Trunkenheit der Heiligen« bezeichnet nach Origenes die künftige Freude der Seele
2
im Reiche Gottes,
also einen himmHschen, keinen leiblichen Rausch.
Dieser Stelle
liegt zwar das philonische Schema, durch das die Masse der Schrift stellen über W e i n und Trunkenheit für die künftige
allegorische
Deutung in zwei Gruppen geteüt wurde, zugrunde, aber die mit der philonischen »göttlichen Trunkenheit« verbundenen Vorstellungen erscheinen hier weitgehend christianisiert und ihrer ursprünglichen Bedeutung entfremdet.
Denn Origenes schildert mit der Metapher
nicht wie Philon den Vollendungszustand in den Momenten der Ekstase, sondern die z u k ü n f t i g e n
Freuden des seligen Lebens,
3
4
das die F r o m m e n im Himmelreich führen werden . dessen
eschatologische
Anschauungen
von
Auch Philon,
hellenistischen
An
5
schauungen bestimmt sind , glaubt an die Unsterblichkeit einzelner auserwählter
6
Seelen (z. B . der Erzväter), die ihr irdisches Leben
makellos verbracht haben, jedoch
tritt
bei ihm die Bewertung
dieses jenseitigen Lebens, das das wesentliche Christentums darstellt,
Ziel des früheren
gegenüber dem Streben, die Vergottung
noch bei Lebzeiten im Enthusiasmus zu erlangen, zurück.
Denn
die Unsterblichkeit ist für ihn eine notwendige Folge der reinen 1
S . d i e F u t u r a i n d e n a n g e f ü h r t e n B i b e l s t e l l e n P s 3 5 , J e r 38
J e s 65
u
O r i g e n e s f a ß t d a s V e r b (teftöaxu), d a s i n d e r L X X f ü r H J ? i p n = t r ä n k e n nach
d e m allgemeinen
griechischen Sprachgebrauch
1 3
.
steht,
a l s » t r u n k e n m a c h e n « s.
o b e n S . 1 5 , 2. 3
» Q u a e ebrietas sine d u b i o p r o g a u d i o animae e t laetitia mentis accipitur.«
3
Ü b e r d i e christlichen »Heiligen«, d i e hier n e b e n d i e philonischen W e i s e n
oder F r o m m e n treten, Hagios, sind
s. L i e t z m a n n s K o m m ,
Religionsgesch. Versuche
die auserwählten
Frommen,
u. V o r a r b . die nach
setzt w e r d e n u n d d o r t e i n seliges L e b e n *
S. F r . H e i l e r ,
Das Gebet
6
zu P l s K m 15
8
6
und E , Williger,
X I X , 1 (1922).
D i e Heiligen
d e m T o d in das Himmelreich
ver
führen.
1 9 2 3 , 280: » ' E w i g e
Seligkeit'
ist für d i e
Mystik
nichts
anderes w i e die ewige Dauer jenes höchsten mystischen
nisses,
d a s sie s c h o n in dieser W e l t ersehnt . . . D e r jenseitige V o l l e n d u n g s
zustand ist wesentlich identisch m i t d e r diesseitigen mystischen er
wird
darum
schrieben schau'
v o n d e n Mystikern m i t denselben Bildern
w i e diese.
D a s 'ewige
u n d 'Gotteinigung',
Leben' der Mystik
die p e r m a n e n t e
'Gottes
. . ., d i e diesseitige
Ekstase . . . eine Antizipation . . . d e r himmlischen Ekstase«. Die Himmelfahrt
Gotteserfahrung;
und Begriffen u m
ist d i e ewige
Ekstase
Erleb
S. a u c h B o u s s e t ,
d e r S e e l e , A r c h i v f ü r R e l i g i o n s w i s s e n s c h a f t I V (1901) 136 f.
und Bousset-Gressmann
S . 297 f.
5
S. B o u s s e t - G r e s s m a n n
6
V g l . d e c o n g r . § 108 I 535 M : -fepas Halpstov.
S , 2 7 3 . 294 f. 4 4 2 .
i.
Origenes
123
irdischen, in der mystischen Einigung gipfelnden Lebensführung. Der
Einfluß der hellenistisch-mystischen
Anschauungen drängte
hier die jüdisch-eschatologischen Ideen zurück. der Jenseitsvorstellungen
Das Hervortreten
bei Origenes bezeugt dagegen die Ver 1
änderung des Schwerpunkts im Christentum . C o m m e n t . i n C a n t . I I I ( S . 1 8 4 f. e d . B a e h r e n s ) n a c h
Rufin.
Zu ihrer reichsten Entfaltung gelangte die mystische Bilder sprache der fruitio Dei innerhalb der spätantiken Literatur in den 2
allegorischen
Kommentaren des Origenes zum llohenliede .
Als
besondere Gruppe heben sich hier die Stellen heraus, an denen die realistischen
Schilderungen der Weingelage und andere sympo-
tische Motive des Originals allegorisch gedeutet und metaphorisch ornamentiert werden. Gastmahl
Dabei wurde das Proverbiengleichnis
der Weisheit, das
sammenhang auftrat Origenes das
mit
den
Weinhaus
dem
sie
denzt,
geistigen
(s. oben
des
Symbol
bei
des
Hohenliedes der
Trunkenheit,
4
feiert ,
in
als
Haus
Weisheit
durch
den
vom
diesem Z u
den Allegoresen
Hohenliedes
8
des
verbunden,
der
Weisheit, in
und der Wein,
göttlichen die
Philon
S. 12 f.), in
Schilderungen
ihre Symposien
als
schon
den
sie kre
gedeutet.
Genuß
Dieser
der
»Lehren
der Weisheit und Mysterien des Wissens« bewirkt wird, steht die Trunkenheit derer, die die »Lehren der falschen
Weisheit« be
folgen, gegenüber. Die Richtigkeit dieser Teilung erhärtet Origenes durch den Schriftbeweis, indem er die Bibelstellen, an denen von Wein
oder Trunkenheit
die Rede
ist,
daß beide Formen der Trunkenheit 1
a
S. o b e n S.
zum Hohenlied
Homilien
tischen K o m m e n t a r . lien
anführt
und nachweist,
schon hier geschieden sind.
118.
Origenes verfaßte
Jugendschrift)
5
und
einen
(abgesehen
großen,
10
v o n einer
Bücher
V o n b e i d e n W e r k e n sind Teile erhalten.
( s . u n t e n S . 125,
1),
die mehr
zweibändigen
umfassenden
erbaulichen Charakter
exege
Mit den Homi
tragen,
wandte
sich an d i e L a i e n u n d K a t e c h u m e n e n , w ä h r e n d er in d e m K o m m e n t a r s c h a f t l i c h e E x e g e s e t r e i b t . S . R i e d e l , A u s l e g u n g d e s H o h e n l i e d e s u s w . 55f., 3
D i e Vereinigung
biblischen
Anschauung
der
beiden
Motive
Proverbien
und
lag u m so näher,
Hoheslied
62.
als n a c h
v o m gleichen
er
wissen
der
Verfasser
stammten. 1
B
wird,
V g l . H o r n , i n C a n t . I I I S . 220, S. d a s P r o k o p z i t a t daß
in d e r h l . Schrift
Sinn steht und Horn. I 1
T
3 ^>),
w o eine
2
der W e i n
super Ps
Scheidung
12 f. e d . B a e h r e n s .
aus Origenes
36
(Migne
zwischen
»der
( S . 96 bald
Baehrens),
in gutem,
12, 1324), guten
w o kurz
bald
sowie zu
im
PS35
B
bemerkt
schlechten (Migne
und tadelnswerten«
12,
(&^a6"fj
II. Teil
124
I.
Kapitel
Die Stelle lautet: »'Führt mich in das Weinbaus' (Cant 2 ) .
Das
4
1
sind . . . die W o r t e der B r a u t . . an die Freunde . . . . Denn sie sehnt sich d a n a c h , . . . den Wein der Freude zu genießen. W i r haben schon oben gesagt, daß unter den Freunden des Bräutigams die Propheten und zu
alle, die das W o r t Gottes vom Anfang der Zeit darreichten, verstehen sind.
Zu diesen möge mit
Recht
entweder
die
2
Kirche Christi oder die an Gott hängende Seele sagen, man solle sie in das Weinhaus führen, d. h. dorthin, wo die Weisheit in einem Krater ihren W e i n mischt und durch ihre Diener . . mit den Worten einlädt: ' K o m m t , eßt meine Speise und trinkt den W e i n , den ich euch gemischt habe
1
(Prov g ).
Das ist das Weinhaus, das Haus
B
des Gastmahls, bei dem 'alle, die von Ost und W e s t kommen, mit Abraham,
Isaak, Jakob im Reiche Gottes zu Tisch liegen werden,
(Mt 8 ) ' . . . Das ist der Wein, für den jene Psalmen geschrieben u
und
<JjexTY))
(zu C a n t
Trunkenheit
1 )
S . 94 f.
2
Propheten
gedeutet
gewöhnlichen folgt
die
spirituelle
versitate
als
und
geistiger
Wein
Deutung
und
symbolisierte. 1
und
(commune)
positiven Sinn »vergifteten
vorgenommen
wird.
auch C ö m m e n t .
einiger
dem wahren
(spiritale)
oder
entgegengesetzt
die Verwerfung
den
mystischer Wein
wird.
Dieser
W e i n erwähnender
I
der dem
Erklärung
Bibelstellen
des weltlichen (saeculare) W e i n s , der
G o t t e s g l a u b e n f r e m d e n L e h r e n « (96,
Origenes schließt mit der Feststellung:
dogmatum
in Cant.
im die
15 B a e h r . )
vini differentias
pro
di-
constare.
S . A n m . 2.
3
Das Wort:
»Führt
m i c h in d a s W e i n h a u s « w i r d
clesia, sie ins H a u s der W e i s h e i t zu führen, sind
S.
B a e h r e n s , w o der W e i n als L e h r e d e s G e s e t z e s u n d
nach
Origenes'
s. R i e d e l a. a. O . S . 61 f.,
I
des K o m m e n t a r s erklärt
die
Einigung
die späteren
Kommentarwerk
S. 89 an
und
Baehrens).
immer
mehr
Wirkung
letzte
Werks.
Generationen
Deutung,
In
in h i m m l i s c h e r L i e b e e r g l ü h e n d e n
» D r a m a s der Seele?.
Bräutigam
den Homilien, die
v g l . prolog. c o m m e n t , in
den Vordergrund
des
in
die Ecclesia oder der Logos und
Diese in
Braut und
(anders
(s. S . 185 Z . 3 u . 25 B a e h r e n s ,
ungeheure
der
im
S. 5g f . ) C h r i s t u s
Psyche des F r o m m e n Cant.
Deutung
hier als B i t t e d e r E c -
aufgefaßt.
tritt
den
d i e v o m 3. B u c h ( s . R i e d e l 60 f . ) ,
Beschreibungen
Seele mit ihrem
die großartigste Darstellung
Gott
der
fanden
des religiös-mystischen
D i e W i r k u n g dieser origeneischen m y s t i s c h - s y m p o t i s c h e n
M o t i v e r e i c h t , w i e hier nur a n g e d e u t e t w e r d e n k a n n , einerseits bis zu M a k a r i o s ' u.e$*fl tY]S byaKtfi deutsche [vgl.
tob
Mystik.
dazu
den
0eoO ( h o m . 8 § 2, M i g n e 38, 529), a n d e r e r s e i t s S.
das
Hymnus
der
Methodius' S y m p o s i o n ] aus v.
geistliche
Trinklied
Jungfrauen dem
X V Jh.
auf
der
den
Nonnen
am
b i s in d i e Niederrhein
himmlischen Bräutigam
nach der Ü b e r t r a g u n g
von
in
Hotfm.
Fallersleben ins H o c h d e u t s c h e b e i E r k - B ö h m , D e u t s c h e r L i e d e r h o r t , L e i p z i g
1894
IIT
[s. Cant 2
86 f. ( N r . 1 1 6 2 1 B
S t r o p h e 3):
» E r soll uns
schenken
den Cypernwein
s. u n t e n S. 193], i n d e n R o s e n , w i r m ü s s e n a l l e t r u n k e n s e i n w o h l
v o n d e r s ü ß e n M i n n e sein, in d e n
Rosen.«
i.
Origenes
125
sind, die 'für die Weinkelter' betitelt werden (Ps 8. 80. 83). ist
der Wein von
jenem Weinstock, der spricht:
wahre Weinstock' (Joh 15 ) . . .
Das ist
2
berauscht
zu
sein auch
für
die
wünschenswert gehalten wird. Geiste
schon
damals
Noah
Das
'Ich bin der
der Wein, von
Gerechten
und
dem
Heiligen
für
Dies schaute, wie ich glaube, im und
wurde,
wie
berichtet
wird,
trunken; auch David bewunderte den Becher dieses Gastmahls und sprach: ' W i e herrlich ist dein berauschender Becher' ( P s 2 2 ) .
In
B
dieses
Weinhaus also
eilt
die
Gemeinde
oder
jede
einzelne
Seele . . . einzutreten und die Lehren der Weisheit und Mysterien des Wissens gleichwie den Wohlgeschmack der Speisen und die Freude des Weines zu genießen. ebenso wie diesen Wein,
Man muß aber wissen, daß es
der aus den Lehren der Wahrheit ge
preßt 'im Krater der Weisheit gemischt wird
(Prov 9 f . ) , auch l
einen entgegengesetzten W e i n gibt, von dem 'die bösen Frevler 1
berauscht werde*n'« (Prov 4 ! ? ) .
Eine
zusammenfassende
Überschau
über
die
behandelten
Stellen lehrt, daß in Origenes' Schriften zwar die Vorstellung von der »göttlichen Trunkenheit« und die Motive, mit denen die »nüch terne Trunkenheit« bei Philon verbunden erschien, häufig auftreten, aber der oxymorische Ausdruck selber nicht erhalten ist.
Dieser
Befund ist aber für das endgültige Urteil über den origeneischen Sprachgebrauch nur von bedingtem Werte, denn erstens halten sich die lateinischen aus denen
drei
2
Übersetzungen der origeneischen
von
den fünf
Schriften,
oder sechs angeführten
Stellen
stammen, nicht an den Wortlaut der Originalfassung, beschränken sich vielmehr oft auf freie Inhaltsangabe, und dann sind unter der Masse der origeneischen
exegetischen Werke,
die durch die
Verketzerung des Kirchenvaters verloren gingen, gerade auch die Schriften zu beklagen, in denen die loci classici der »nüchternen 3
Trunkenheit« erklärt werden . A n erster Stelle rangieren hier die 1
wort:
H o r n iL
in C a n t . I I
7
( S . 5 r , 23 f.
» F ü h r t m i c h in d a s W e i n h a u s «
Baehr.)
faßt
als A u f f o r d e r u n g
Origenes
das
Bibel
des Christus-Logos
an
die K a t e c h u m e n e n , sich m i t i h m , d. h. seiner Weisheit, wie m i t einem p n e u m a tischen W e i n t r u n k anzufüllen. 3
D . s. I n . M a t t h , c o m m . c . 85, H o r n , i n L e v i t . V I I T , C o m m . i n C a n t . I I I
3
Z. B.
für O r i g e n e s
ad
Cant 5
w o Benutzung des philonischen
l t
nachgewiesen
d i e E r k l ä r u n g z u P s 103
I S
.
werden
kann
B e g r i f f s 9-eia [JLSO-Y]
( s . u n t e n S . 1 5 6 , 4).
Ebenso
fehlt
D e r P s a l m ist n a c h H i e r o n y m u s ( s . B a r d e n h e w e r I I
2
II. Teil
I2Ö
exegetischen
I. Kapitel
Schriften des Origenes zu den Psalmen.
A u s dieser
Schriftengruppe, die die Grundlage für die Psalmenerklärung der späteren Generationen bildete, 1
gekommen . Origenes
sind
nur geringe Reste auf uns
Eine Rekonstruktion, die durch Synopse der von
abhängigen
Exegeten
beträchtliche
bergen könnte, oder auch nur eine
Fragmentmassen
systematische
Bestandauf
nahme der überlieferten Psalmenkommentare und ihres Verhält nisses untereinander in der Art, wie sie Riedel für die griechische 2
Hoheliederklärung unternommen h a t , ist bisher noch nicht ge 3
macht worden .
I m einzelnen steht fest, daß Eusebios von Ori 4
genes abhängig ist , daß Theodoret den Eusebios oft wörtlich aus schreibt
5
und von den lateinischen
Vätern Hilarius, Ambrosius
und Hieronymus sich in ihrer Psalmenexegese eng an Origenes 6
anschließen .
Dieses Stemma wird durch
einen Vergleich
verschiedenen Auslegungen des Ps 22 bestätigt. nach Hieronymus' und Eusebios' Berichten
7
der
Origenes hatte
diesen Psalm in drei
verschiedenen Schriften behandelt, erstens in einem Encheiridion in Psalmos (einem Scholienwerk, terium erstreckte), zweitens
das sich über das ganze Psal-
in einer Homüie, drittens in
einer
Jugendschrift, die sich mit der Erklärung der ersten 25 Psalmen befaßte.
D a in jeder dieser exegetischen
Schriften
mehrfache
Deutungen derselben Psalmenstelle vorgenommen werden konnten, werden eine verhältnismäßig beträchtliche Anzahl von Auslegungen
141)
v o n Origenes außer
im Enchiridion
sonderen K o m m e n t a r e n behandelt 1
S i e sind
zuletzt
in Psalmos
auch
noch
in zwei b e
Neue
Funde
worden.
b e i M i g n e P G B d . 12 a b g e d r u c k t .
ver
öffentlichte P i t r a i n den Anal. sacr. I I u n d I I I . 3
Auch
erklärung, die
Riedel
gibt
kein
vollständiges Bild
der
patristischen Hohelied
d a er nur die jüdische u n d griechische E x e g e s e
Lateiner,
die direkt an
die
origeneische Tradition
berücksichtigt und
anknüpfen,
nicht
in
seine Untersuchung eingeschlossen hat. 3
A l s M a t e r i a l s a m m l u n g i s t 1. I . K . W a l d i s '
(Hieron.
Graeca
in P s a l m ,
f r g . , A T l i c h e A b b a n d l u n g e n h r g . v o n N i c k e l I H e f t 3, M ü n s t e r 1908, S . 62 f . ) Z u sammenstellung
aller
Psalmenkommentare
von
Nutzen.
Die
lateinischen
P s a l m e n k o m m e n t a r e s i n d M i g n e P L 2 1 8 i n d e x o p p . a l p h a b . S p . 767 f. a n g e g e b e n . 1
P i t r a a n a l . s a c r . I I 395 f. s p r i c h t v o n p l a g i a t o r i s c h e r A b h ä n g i g k e i t .
B
S . M i g n e 80, 857 f.,
w o die »variae lectiones
et notae«
die Abhängig
keit d e s T h e o d o r e t v o n E u s e b i o s j e d e s m a l v e r m e r k e n , u n d M o n t f a u c o n in M i g n e 23 p r a e f . i n E u s e b , S p . 1 7 u n d 24. 6
V g l . H i e r o n y m u s e p . 1 1 2 , 20 ( M i g n e 22, 929).
7
S. B a r d e n h e w e r I I
132 f. 1 4 1 .
genes in H i e r o n y m u s ' Brief
E . Klostermann, D i e Schriften
a n P a u l a ( S A B 1897).
des Ori
i.
Origenes
nebeneinander bestanden haben.
127
W e n n es also auch unmöglich
ist festzustellen, aus welchem der drei Werke die wenigen erhaltenen Katenenscholien stammen, so lassen die Reste doch
wenigstens
noch erkennen, daß der Psalm symbolisch als Allegorie der stufenweise fortschreitenden tsXetwat? der neubekehrten Christen, die nach Katechese, Taufe und Salbung mit der Weihung durch das Abend1
mahl abschloß, gedeutet wurde . Die gleiche Stufenleiter schildern 2
3
sowohl Eusebios wie auch Gregor von N y s s a , beide in deutlicher Abhängigkeit
von
Origenes, aber charakteristischerweise
4
ohne
die spiritualisierende Deutung der realen Weihungen als Symbole der g e i s t l i c h e n Entwicklung. Das Psalmenbild 22
5
vom Tische,
an dem der Fromme sich im Angesicht Gottes an Trank und Speise sättigt, wurde, wie noch aus den erhaltenen Fragmenten ersichtlich ist, im Zusammenhang mit dieser Stufendeutung
5
von
6
Origenes auf das Abendmahl bezogen , und dieser Vers galt seitdem für die gesamte Patristik,
soweit sie unmittelbar oder mittelbar
von Origenes abhing, als einer der loci classici für die Abendmahl7
schilderung . 1
Die origeneische Erklärung des letzten Versteils von 2
S . P i t r a a n . s a c r . I I 478 f.
3
s,
p j t r a a. a. O . I I 478 A n m .
S . u n t e n S . 136, 1 . H i l a r i u s ' K o m m e n t a r
l o c i classici ist n i c h t erhalten,
Ambrosius,
z u P s 22 w i e z u d e n a n d e r e n
der außer v o n Origenes auch v o n
H i l a r i u s u n d C y p r i a n a b h ä n g e n k a n n , s c h e i d e t hier für d i e R e k o n s t r u k t i o n d e s Origenes besser aus.
V o n Hieronymus
z u P s 22 ( e b e n s o w i e z u P s 35 4
S . o b e n S . 1 1 5 f.
5
Zu
P s 22 der
dieser
Deutung
9
( s . A n e c d o t . M a r e d s . [1895] 3, 1)
u n d 103
veranlaßte
1 6
auch
die Ähnlichkeit
der
Worte
» D u hast mir den Tisch bereitet i m Angesicht meiner Bedränger«
6
paulinischen Schilderung
sind
) keine F r a g m e n t e erhalten.
v o m Abendmahl
1 C o r 10
a i
,
w o der Tisch
Eucharistie d e m Tisch der D ä m o n e n gegenübergestellt wird.
im mit der
S. G r e g . v . N y s s a ,
zit. u n t e n S. 136. 8
S . a u c h C o m m e n t . i n M a t t h , c a p . 85 ( z i t . S . 120).
7
Sogar
Johannes
gesetzte Auffassung P s 22 . 6
Chrysostomos,
v o n der Exegese
der
als
vertritt,
Antiochener
übernimmt
eine
V g l . H o r n . a d v . e b r i o s o s c . 2 ( M i g n e 50, 4 3 5 f . ) : » N i e m a n d
v o m W e i n e t r u n k e n ist, k a n n sich n a c h g ö t t l i c h e n W o r t e n s e h n e n . euch 5
) 8
nicht
).
Becher
Mäßigkeit
der Trunkenheit bewirkt
W e l c h e r ist dieses ? heit
. . . s o n d e r n erfüllt e u c h
. . ., d e r 'Berauscht
m i t d e m heiligen Geist' (Eph
D i e s e i s t d i e s c h ö n e T r u n k e n h e i t (•}•] x a M ] uifl-fj) . . . E s g i b t f ü r u n s e i n e n
schönen der
mit Wein,
entgegen-
diese D e u t u n g des
. . . Jener
diesen
(ifot-qpcov
. . .
es g i b t einen B e c h e r der T r u n k e n h e i t ,
U.£$"»JS
aiuypoauv/w
rcocoüy),
nicht
Lähmung.
D e r pneumatische Becher . . - Jener bewirkt keine Trunken-
bewirkt
Nüchternheit
pneumatischen Becher
spricht,
(VYJ^IV) . . . D u s i e h s t , w i e D a v i d der
auf
über
d e m T i s c h e steht, v o n d e m es
h e i ß t : ' D u h a s t m i r g e g e n ü b e r d e n T i s c h b e r e i t e t . . . ' ( P s 22 ).<* 6
II.
128 Ps
22
5
Teil
, d. h. der W o r t e : xai
I.
Kapitel
xb T t o n i p i ö v
a o o u\e#üaxov
u»?
%pdxioxov,
ist verloren. Durch Vergleich der von Origenes abhängigen Exegeten kann die für die vorliegende Untersuchung
wesentliche
Partie
dieser nicht erhaltenen Auslegung zurückgewonnen werden. Gregor von Nyssa und Cyprian beziehen nämlich unabhängig voneinander das philonische
Oxymoron auf
dieses
1
Psalmenwort ,
während 2
Eusebios und ihm folgend Theodoret eine andere Deutung geben . Diese Übereinstimmung zwischen Gregor und Cyprian, die nicht auf Zufall beruhen kann, zwingt zu dem Schluß, daß beide hier von der
origeneischen Exegese abhängen.
Denn Gregor, der zwar das
Oxymoron aus Philon selber gekannt haben kann, es aber hier in Verbindung mit Ps 2 2
und der Abendmahlschilderung, d. h. erst
B
von Origenes miteinander verknüpften Motiven, verwendet, auch den philonischen
hat
Begriff mit höchster Wahrscheinlichkeit
durch das Medium des Origenes rezipiert, und für Cyprian, der die Verbindung von Ps 2 2
5
mit der Abendmahlschüderung über
nimmt, wird weiter unten (S. 138 f.) ganz unabhängig von der Übereinstimmung mit Gregor von Nyssa Benutzung origeneischer Gedanken nachgewiesen werden.
3
Somit ist für die origeneische
im Original verlorene Erklärung der Psalmenworte xat aoo
xp¬ov
JJL&QTJOXOV
moron,
die
an
sich
TÖ
Tconjptöv
die Verwendung des phüonischen O x y
für Origenes
bei
der
innigen
Beziehung
zwischen der philonischen und origeneischen Vorstellung von der #e{<x
und den mit
t^$Yj
schauungen
ihr im Zusammenhang stehenden A n
als äußerst wahrscheinlich
anzunehmen war,
aber
durch den ungünstigen Zustand der Überlieferung seiner W e r k e nicht direkt belegt werden konnte, auf indirektem W e g e nach 4
gewiesen worden . 1
JDie G r e g o r s t e l l e i s t S . 136, d i e C y p r i a n s t e l l e S . 140 z i t i e r t .
a
E u s e b i o s c o m m . i n P s 22
B
( M i g n e 2 3 , 220) b e n u t z t d a s P s a l m e n w o r t x a t
xb TCorfjpiov o o u u.&d'ucxov (05 x p a T i o t o v z u e i n e m W o r t s p i e l u n d s p r i c h t v o n e i n e r xpstTÜyoooa
Diese A b w e i c h u n g des Eusebios v o n d e n beiden anderen Ori-
geneern
b e s a g t nicht, d a ß nur er o d e r d i e a n d e r n v o n Origenes a b h ä n g i g sein
können.
U n t e r d e n vielen D e u t u n g e n , d i e d e r Meister g a b , waren vielleicht beide
enthalten;
jeder b e v o r z u g t d a n n eine andere.
D i e erhaltene eusebianische Er
klärung d e s Psalmenwortes s t a m m t übrigens letztlich aus der Liturgie, die
in der
» F e s t i g u n g zur F r ö m m i g k e i t « als eine d e r W i r k u n g e n d e s A b e n d m a h l s g e
n a n n t w i r d (s. o b e n S. 1 1 7 , i ) . 8
des
Für Cyprian bleibt
Origenes
nur
aus c h r o n o l o g i s c h e n G r ü n d e n — er w a r Z e i t g e n o s s e
dieser
selber
o d e r einer s e i n e r S c h ü l e r als V o r l a g e
übrig
(s. u n t e n S. 13g). 1
Für andere Stellen,
d i e als l o c i c l a s s i c i d e r n ü c h t e r n e n T r u n k e n h e i t i n
2. E u s e b i o s
129
2. E U S E B I O S Comment.
in F s
35
0
(Migne
23, 321).
Der erste der griechischen Kirchenväter, in dessen tradierten Schriften das philonische Oxymoron sich noch selber erhalten hat, ist Eusebios von Caesarea. Eusebios folgt als spekulativer Theo loge wie als Exeget den Spuren seines Lehrers Origenes, und besonders in seinem großen fortlaufenden K o m m e n t a r zu den P s a l m e n , von dem bedeutende Stücke überliefert sind, ist er von der Exegese seines großen Meisters sklavisch abhängig . Sein Kommentar ist also für die Rekonstruktion der fast völlig ver lorenen exegetischen Schriften des Origenes zu den Psalmen von Bedeutung. Als wichtigste der aus diesem Werk für die Geschichte des mystischen Terminus bedeutsamen Stellen ist die allegorische Deutung des Psalmenworts 35 » p , s i h ) a { h j o a v T a u v.tza TCIQTYJTOC; toö oixou ooi>« zu nennen, wo das Haus Gottes als die Gemeinde, sein überquellender Reichtum als die vom Enthusiasmus der heiligen Inspiration getragene Vorlesung biblischer Schriften ( T Ä •O-sÖTtvEüota ava^vföo^ara) und der Rausch, der als niifr} atütppcov xal vijcpdtXto? spezifiziert wird, als »die durch diese Vorlesung ver1
2
der v o n Origenes abhängigen E x e g e s e festzustellen sind, erlaubt die Überliefe rung keine 1
Rekonstruktion.
über
I I I 253 f.,
die Überlieferung
die geradezu
s. P i t r a a n a l . s a c r . I I 395 f. u n d
v o n einer
Bardenhewer
»plagiatorischen A b h ä n g i g k e i t « des
bios v o n der Psalmenexegese des Origenes sprechen.
aber auch Eusebios' Psalmenkominentar nicht vollständig erhalten.
Für die drei
P s 22. 35. 103, i n d e n e n d i e l o c i c l a s s i c i d e r » n ü c h t e r n e n T r u n k e n h e i t « existieren z. B . nur wieder bei
der
Katenenschoben.
Psalmenkommentar
M i g n e 23,
1 7 . 24),
Euse
E b e n s o w i e O r i g e n e s ' ist
Eusebianisches Material birgt
stehen,
seinerseits
des Antiocheners T h e o d o r e t {vgl. M o n t f a u c o n
dessen W e r k
als e i n e e k l e k t i s c h e K o m p i l a t i o n a u s v e r
schiedenen exegetischen Schriften zu den Psalmen, darunter auch der des Euse b i o s , unter W a h r u n g der a n t i o c h e n i s c h e n Prinzipien z u charakterisieren ist. ist
z. B .
bei T h e o d o r e t
geschrieben. ist
Für
die Erklärung
die Rekonstruktion
also T h e o d o r e t an
den Stellen,
des der
Eusebios
zu
22
wörtlich
ß
Psalmenkommentare
des
So aus
Origenes
w o E u s e b i o s fehlt, v o n W i c h t i g k e i t ,
Vor
arbeiten
für d i e Q u e l l e n f o r s c h u n g f e h l e n h i e r v ö l l i g , d i e B e r l i n e r K i r c h e n v ä t e r
ausgabe
hat
bisher
weder
die exegetischen Fragmente
Psalmen noch die des Eusebios ediert. n y m u s ' P s a l m e n e x e g e s e s. u n t e n 2
Die Erklärung
scholion danken
erhalten,
hier
des Originals
L e w y , Sobria ebrietas
S. 146, 1 u n d
d e s E u s e b i o s ist stark
gekürzt
des Origenes zu
den
Über Ambrosius', Hilarius' und Hiero
nur und
in
162, 1. den Exzerpten
eines
bis auf k n a p p e Sätze,
Katenen-
die die Ge
stichwortmäßig wiedergeben, zusammengezogen worden. 9
II. Teil
130
I.
Kapitel
ursachte Förderung« (yj axo twv äva^vwau^dtojv ii>!p£Xeia) erklärt wird. Bei der Formulierung des Gedankens, daß das Lesen (und Anhören) der
heiligen
Schriften
1
den
Frommen in
eine
enthusiastische
Stimmung versetzt, nimmt Eusebios Motive aus der Allegoristik des
Origenes,
der
berauschenden
die Metapher vom Wein der Lehre und
Wirkung
2
braucht, auf .
Den
dieses
WeishehStrunkes
inebriabuntur ab
Auch er deutet
die
Bibelworte:
aus
der überquellenden Fülle der heiligen Schrift 3
ubertate Domini als Rausch
4
Mit dem
vijipäX'.oc synonym
spielt Eusebius auf
1
Zum
Wort
steht, ävayvuiau;
die K o m m e n t a r e
lesen
bestimmter
Gressmann a
(redundantia
Ambrosius wie Eusebios werden wohl beide von
Origenes abhängig sein .
und
ge-
gleichen Gedanken spricht auch Ambrosius
bei der Erklärung derselben Psalmenstelle aus.
scripturarum) .
der
ständig
zu
W o r t e awypwv, das hier mit
( o d e r fcväf viuapa)
den Stellen.
Bibelabschnitte
Eusebios
vor
173 f . ) . n i c h t das p r i v a t e
der
s.
[iavta awtppwv
II Cor 3
meint
Gemeinde
Studium
die
das
I Tim 4
l t
regelmäßige
(bwX'rigia)
der Heiligen
(s. B o u s s e t -
Schrift,
V g l . O r i g . E x c . i n P s 36 : xaTatputp-naov toü Kuplou ( M i g n e 1 7 , 1 2 1 ) .
»Wer
4
sich der
der Erklärung
der A u s l e g u n g der P r o p h e t e n ,
evangelischen Gleichnisse, der Klärung
g e n i e ß t (v.azaxpiifä) mit Sorgfalt Lesen
d e n Herrn.ft
Deutung
apostolischen W o r t e
D e p r i n c . I V t , 6 ( S . 302
widmet,
Koetscbau): »Wer
und Aufmerksamkeit
die W o r t e
der Propheten
Stimmung
(na^tüv . . . Xyyoi ev$oua[aa|J.oü)«.
in
Seele
mit
Schriften
G e n . X 5 ( S . 9g B a e h r e n s ) : dem
zu
denken
über
Hochzeit
Logos
nicht
diesen
kommt
sie ihren
(nuptias).
und
aus
tieferen
Denn
es
dieses erlösenden Opfers, errettet
als
durch
Bildung
hat,
das
Sinn
begreift,
durch
schwelgen wir
mit
gerät
beim
sich
Seele
d. h . d u r c h
er
die G o t t
mit
der
göttlichen
bezeichnet werden.
so findet seine
den
Gott.«
Wenn Nachwürdige Euseb.
» I n d e m wir uns m i t d e m geistigen Eleische sein B l u t
nämlich mit den Lehren
nähren,
mit
ihnen Wasser schöpft,
vereinigt
s o l e m n . P a s c h . 2 ( M i g n e 24, 696):
liest,
» E s steht fest, d a ß die V e r b i n d u n g
anders
g e s c h e h e n k a n n , die figürlich als B r u n n e n
jemand
kündet,
der
der
in eine A r t enthusiastischer
Horn,
de
des Gesetzes,
1 3
Vor-
das
und Worten, Recht
in
ganze
Menschengeschlecht
die das Himmelreich
göttlicher Lust
ver-
(XTJV x a t a 9sov
S!V.6TIUS Tpuep<Bu.BV tpixp^v)«. A m b r o s . e x p l a n . P s I 33 § 4 ( C S E L 64 e d . P e t s c h e n i g ) T »Trinke Christus, Alte
auf
daß
und Neue Testament.
du
seine R e d e n
trinkest;
D i e heilige Schrift
d e n n seine R e d e ist
wird getrunken
w e n n d e r S a f t d e s e w i g e n W o r t e s in d i e A d e r n d e s G e i s t e s und Seele eingeht.«
A u s d e n Parallelstellen
die Kraft
er
der
sichtbar.
S. u n t e n S. 153, 1.
* E s ist aber z u b e t o n e n , d a ß E u s e b i o s d a s O x y m o r o n selber aus den
das
verzehrt,
w i r d die Zugehörigkeit des philonischen
O x y m o r o n zu den Termini der fruitio D e i deutlich 8
und
gut
entnommen
kannte haben
und kann.
aus dessen Schriften
Philon,
er lange E x c e r p t e b e w a h r t
Die im Katenenscholion des Origenes bewahrte
k l ä r u n g d e r S t e l l e ( z i t . S. 1 2 3 , 5) g i b t e i n e a n d e r e
Deutung.
hat, Er-
2, E u s e b i o s
1
der platonischen Philosophen a n , neben die er die der christlichen Weisen stellt.
Comment. in P s 3 6
(Migne 2 3 , 3 2 5 ) .
4
Das zu mystischer Deutung prädisponierte Psalmenwort 36 xorcaTp6
2
8
5
6
Comment. in Ps 2 2
s
nnd 1 0 3
(Migne* 2 3 , 2 2 0 nnd 1277).
1 E
In zwei anderen, bereits oben (S. 128, 2 u. S. 119, 3) behandelten exegetischen Bemerkungen zu Ps 22 und 103 nimmt Eusebios 5
3 5
1
V g l . P l a t . S y m p o s . 218 b u n d d i e S . 50 f. u n d S. 5 2 , 3 z i t . S t e l l e n .
2
S. o b e n S. 1 1 4 .
4
S . o b e n S . 1 1 5 f.
5
Parallelen P R E . V
8
S c h o n M o n t i a u c o n ( s . M i g n e 23, 26) b e m e r k t z u d i e s e r S t e l l e , d a ß E u s e
3
3
S . o b e n S . 1 1 5 , 3-
568 f. s. v . E u c h a r i s t i e .
b i o s hier die reale G e g e n w a r t Christi a n n ä h m e . 9*
II. Teil
132
I.
Kapitel
die philonisch-origeneische Lehre von den zwei Arten der Trunken heit auf. Die beiden Stellen zeigen deutlich die enge Abhängigkeit des Exegeten Eusebios von Origenes.
3.
GREGOR VON N Y S S A
Eine neue Blüte erlebte der Origenismus im I V Jh. in Kappadokien, wohin ihn Origenes' einstiger Schüler Gregor Thaumaturgos (ca. a. 213—270/5) als späterer Erzbischof der Provinz verpflanzt hatte. A m stärksten von den drei Schöpfern der kappadokisclien Theologie wurde Gregor von Nyssa durch Origenes befruchtet, der in ihm den Sinn für Spekulation er weckte . Gregor von Nyssa war im Gegensatz zu Gregor von Nazianz und Basileios Mystiker . Als einziger unter den Kappadokiern nahm er mit dem Aufriß der origeneischen Religions philosophie auch dessen mystische Gedanken vom Aufstieg der Seele und ihrer Einigung mit Gott wieder auf, vereinte sie mit den mystischen Ideen Philons und Plotins, mit deren Schriften er wohl vertraut war, und bereicherte so die Sprache der christlichen 1
2
8
1
Über
Gregor
Beziehungen Das
Gregors
von. N y s s a ,
1898,
Schauen
397 f.
beim
und
I c o n i u m in s e i n e m V e r h ä l t n i s
Basileios und
mystische
Einigung,
und
heiligen
Diekamp,
Die
Gotteslehre
des
Ps-Dionys. Areopagita
den Mysterien, Gregor
in
M a i n z 1900,
v o n Nyssa,
zu den großen Kappadoziern
hl.
seinen
derselbe:
Tübinger
Theol.
Amphilochius von (1904),
in d e r
die
der drei K a p p a d o k i e r Basileios, G r e g o r v o n Nazianz
Gregor v o n Nyssa entwickelt B
E.
II. K o c h ,
besonders Holls klassische A r b e i t :
theologischen Grundlehren und
vgl.
1896,
zum Neuplatonismus
mystische
Quart.
Theologie
Münster
Gregor
werden.
v o n Nazianz
sondern
die
kennen
äjxoiiuoti;
npi?
als
letztes
fl-stfv.
Der
Ziel
nicht
Aufstieg
h ö c h s t e n Z i e l ist b e i B a s i l e i o s e i n e geistige u n d e t h i s c h e E r h e b u n g
zum
die zum
Guten
( s . H o l l 123 t . ) , w ä h r e n d
nach
Gregor von Nazianz
die Seligkeit durch Vollen
dung
des gottähnlichen
Nous
und Aufnahme
göttlichen Lichtes
wird
( H o l l 162 f . ) .
Lehre rungen
vom
Gregor
»Genießen
von
Gottes«
v o m Aufstieg zur
Nyssa
geht
hinaus.
Gottheit
des über
Den
bilden
die
diese
Grenzen
Gipfelpunkt
erreicht
mit
seiner
seiner Schilde
sinnlichen Beschreibungen
der
mystischen E i n i g u n g und ihrer geistigen W o n n e n . Diese mystischen Termini, m i t d e n e n er die fruitio D e i beschreibt u n d zu denen heit gehört, B
fehlen
bei Basileios und
S. D i e k a m p a. a. O . S. 35 f.; H o l l 198.
Gedanken
auch die nüchterne
Gregor v o n Nazianz
Trunken
( s . o b e n S. i n ,
1).
G r e g o r lernte also philonische
auf z w e i W e g e n kennen, erstens durch Origenes, s o w e i t dieser p h i l o
nische Spekulationen
übernommen hatte,
s e l b e r ( s . o b e n S . 1 1 2 , 2).
zweitens durch das Studium
Philons
3- G r e g o r v o n
Mystik wesentlich.
V in
Cant
2
133
Zu den von ihm rezipierten mystischen Ter
mini gehörte auch die Homil.
Nyssa
1
3
1
vnyäXio? .
JJLEOTJ
(Migne
44,
873).
Sichtbar mußte dieser Einschlag in dem Homilienwerk zum Hohenlied hervortreten, das in bewußter Nacheiferung des gleich namigen
origeneischen
Werks
2
die
3
Menschen mit Gott schilderte .
mystische
des H y m n u s auf den Frühling (Cant 2 drei Stationen zu
Gott
in
Vereinigung
des
Bei der allegorischen Erklärung f.) findet
n
Gregor die
des Aufstiegs der im Leiblichen befangenen der Aufzahlung
ling, Sommer und
der
Jahreszeiten
Winter,
Seele Früh
die Entwicklung der menschlichen Natur bis
zur Vollendung im Feigenbaum symbolisiert,
der
im Frühjahr
die bösen Säfte, die sich im Winter gesammelt haben, in wilden Trieben
abstößt,
um
dann
im
Sommer
reiche
Früchte
zu
4
tragen . Ebenso sind auch die im Hohenlied erwähnten blühenden Weinstöcke allegorisch zu verstehen als die Pflanzen, deren Säfte einst zur Zeit der Reife alles geistigen wie physischen Wachstums dem vollendeten Christen im Krater der Weisheit kredenzt werden und eine »gute und nüchterne Trunkenheit« verursachen, die ihn zum
ersehnten
führt.
Ziel einer
enthusiastischen
Einigung
mit
Gott
Der letzte Teil der Stelle lautet: »Ebenso verstehe auch
den .blühenden Weinstock' (Cant 2 des Menschen erfreut' (Ps 103
1 5
1 3
) . Sein Wein, der ,das Herz
) , wird einst den Krater der Weisheit
füllen und den auf .erhabenen Befehl'
(Prov 9 )
versammelten
5
Trinkgenossen vorgesetzt werden, damit diese daraus nach freiem Willen auf eine gute und nüchterne Trunkenheit 1
S . H o l l 205:
Zustands, seinen
in
dem
»Epochemachender den Gipfel
(der
nichtchristlichen
Vorbildern
folgend,
führen,
die
drängt
war,
in
V e r z ü c k u n g . . . aus
der
Gregor stand
seit A b l e h n u n g
die
[UÖ-Y]
in
S. M i g n e 47,
4
durch
692
Zu
. . .«
B
des
8
f.
augeregt.
vgl.
wieder
.
.
besonders
V g l . auch
einzu
Kirche ver
gelangt, indem . Ohne Bedenken
hat Zu
Schilderung
der
die
K o c h a.
man
in d e n e n d e r
(>.e^] u n d vnij>is p a r a d o x
Gregor R i e d e l S.
diesem Gleichnis wurde 2
Idee
des
Gregor,
zusammen
a. O . S .
419.
V g l . D i e k a m p 35 ff-, R i e d e l 67 ff.
a l s d i e d e s O r i g e n e s , s.
M c 13
eine
der christlichen
heraustritt
wurde, 989 C ;
Die Höheliederklärung
breitung
gewagt,
Schilderung Hier hat
Bilder herüber g e n o m m e n ,
M . 44,
764 B .
(Gregors) erreicht.
z u m Höchsten nur
selbst
beschrieben Cant
g e s t e l l t i n C h r . a s c . M . 46,
3
sich
stark sinnlichen
der Erregung
seine
Seligkeit)
des M o n t a n i s m u s aus
die A n s c h a u u n g , d a ß m a n
auch
geistlichen
2
war
man
(et? äyaiHjv xai
Gregor
v o n Nyssa
fand
noch
größere Ver
73. sicherlich
abgesehen
v o n Cant
2
l
s
II. Teil
134
I.
Kapitel
VYjyäXtov {i&hjv) schöpfen. Jene Trunkenheit meine ich, durch die die Menschen aus der W e l t der Materie heraus zum Göttlichen emporsteigen (k% rw oXixßv . . . exotaotf f i v s T a i ) « . Die Hauptelemente des gregorischen Gedankens, die Stufen lehre, das Motiv vom Weisheitskrater, die Bezeichnung der höchsten Gnosis als eine nüchterne Trunkenheit, die Abgrenzung dieser Trunkenheit gegen den Weinrausch (im Satz: Ixetvojv X^Y«> rijv \K&frqv usw.) sind philonischer Provenienz, die Verknüpfung dieser Motive mit der allegorischen Erklärung des Weinstocks und dem Psalmenvers 1 0 3 origeneischen Ursprungs. Ein charakteristischer Unterschied gegenüber der alexandrinischen Lehre besteht darin, daß die einzelnen von Gregor zur Vorbereitung für den mystischen Aufstieg aufgestellten Bedingungen rein ethischer Natur sind und die Forderung nach einer geistigen Askese, die in der intellektualistischen alexandrinischen Theologie die Basis für die Erlösung bildete, bis auf die — hier auch nur ganz konventionell an gebrachte — Erwähnung des Weisheitskraters fehlt . 1 6
1
Horn. X i n C a n t 5
t
( M i g n e 4 4 , 9 8 9 f.).
Die Ähnlichkeit des Hoheliedwortes: »Esset, ihr Freunde, und trinkt und berauschet euch« mit der Formel der Abendmahl einsetzung in den Evangelien veranlaßt Gregor dazu, die W o r t e des Hohenlieds auf die Eucharistie zu beziehen , indem er die Auf forderung des Hohenliedes (Xöfoc) mit der eucharistischen Handlung (gpfov) gleichsetzt. Eine Aufforderung zur Trunkenheit, wie sie In diesen Hoheliedworten ausgesprochen ist, hätte aber wört lich verstanden den mit asketischer Strenge erzogenen Christen^ die übermäßigen Weingenuß zu meiden gelernt hatten, anstößig erscheinen müssen. Darum bemüht sich Gregor, die Göttlichkeit dieser Form der Trunkenheit durch den Schriftbeweis aufzuzeigen. Hierbei geht er von der synonymen Bedeutung der W o r t e u\sfh] und Ixataot? aus und weist die Erwähnung der E k stase in der Bibel durch Anführung von zwei Psalmen (35 und 2
8
9
1
3
dem
S . o b e n S . 1 1 7 f. Er
leitet diese neue Erklärung m i t der B e m e r k u n g ein, d a ß »jeder
mit
m y s t i s c h e n S i n n B e g a b t e « (td> kiuo-t«uiv(|> xa$ f m a t w ä c TOÖ EüaYTeXiou ^tuvä?)
diese
symbolisch-allegorische
Deutung
billigen
müsse.
Diese Auffassung v o m
P n e u m a t i k e r , der allein d e n D o p p e l s i n n der B i b e l w o r t e v e r s t e h t , ist o r i g e n e i s c h s. o b e n S . 1 1 9 , 2. 8
» ' E v ti|>
TOIGÜTIO
vrfi p&brfi e"äece u n d » T o i a ü r n ?
TOIVUV
fvnoy.ivrfi
TYJS
Ix t o ö
3. G r e g o r v o n N y s s a
u
n
135
d
115 11) zweier paulinischer Stellen (II Cor 5 Act 26 f.) nach. Zum Schluß beruft er sich auf die in der Apostelgeschichte (10 ) gegebene Schilderung der Ekstase des Petrus. W e i l Petrus, wie erzählt wird, kurz vor der Einnahme der Abendmahlzeit ent rückt wurde, also »nüchtern und trunken« war, nennt Gregor die Ekstase eine dsia xal wjydXio« a ^ v j ; das Adjektiv v/jydXtoc be zeichnet also hier nicht die geistige oder körperliche Askese, die die mystische Einigung vorzubereiten pflegt, sondern eine »profane« Nüchternheit . 1 3
u
1 0
1
2
Oratio in ascensionem Christi ( M i g n e
46,
692),
Gregor leitet eine kurze Predigt zum Himmelfahrtsfest einem Hymnus auf lungen und
die
Psalmendichtungen ein,
die alle
8
mit
Hand
Geschehnisse des menschlichen Lebens, profane
heilige, mit ihren Gedanken begleiteten und auch des
wie
Himmel
fahrtsfestes gedacht hätten*. Zum Beweise führt er den 22. Psalm
1
D i e W o r t e u.e3-r; u n d
synonym. a
In
diesen Schrütbeweis
Herkunft
der
Ekstase
sxawai( stehen
an allen drei
gregorischen
durch
eingefügt.
Aufnahme
den
ist
Genuß
Gregor
eine A r t der
führt
p h y s i o l o g i s c h e r E r k l ä r u n g für
eucharistischen
aus,
daß
der
Elemente
menschliche
Körper
diese realistische
Schilderung
nionsempfang, die w i e die g e s a m t e realistische späte
Joh.
Ostkirche
Maier,
Breslau
maßgebend
(das W o r t Sakrament als
wurde
die Eucharistielehre
1 9 1 5 , 30 f. u n d 45)
deutung
hier
Eucharistielehre
(vgl.
der drei
Bezeichnung jeder
G n a d e n g a b e zuteil w i r d ) , Über
das
in
Harnack
großen
DG.
des Gregor II
Kappadokier,
dogmatischer,
heiligen
sondern
4
460 f.
Handlung
der
verstanden,
kappadokischen
Theol. Diss. kommt
eine
in
der
dem
übernatürliche
worden.
K i r c h e s. P R E
VIII
S
c o l . 85.
* A u s d e n W o r t e n G r e g o r s : npootpoputc, 1$ ß n o ö - e o s i ( s c . TY]C kopz^b r h v &Y. Tüiy (JjaXfuüv aovetaevsfv.wv gibt
sich,
daß
an
Gemeinde
und
ihre
genommen nahme
worden
Einweihung sein
muß.
1868,
140 f. u n d
die A u f n a h m e
durch Über
Taufe,
der
Salbung
das Pfingstfest
Katechumenen
als T e r m i n
konnten
für
Die Katechese
analoge Berichte nicht ermittelt
werden.
die vor
die Auf
v g l . J. M a y e r , G e s c h i c h t e d e s K a t e c h u m e n a t s H . 1. H o l t z m a n n ,
in
und Abendmahl
T h e o l . A b h a n d l u n g e n C . v . W e i z s ä c k e r g e w i d m e t 1892, 97 f. fahrtfest
Aaßi'3)
EÜxppocüvvjv [ f o l g t E r k l ä r u n g d e s 22. P s a l m s ] e r
diesem Festtage
der Katechumenen
Kempten
für und
typologischer Be
i s t s c h o n o b e n ( S . 1 1 6 , 1) b e m e r k t
Himmelfahrtsfest
s. v . H i m m e l f a h r t
in Ekstase
der heidnischen Auffassung v o m S a k r a m e n t nicht
der
Tranks
der Ekstase b e i m K o m m u
Gläubigen mit der Einverleibung einer geheiligten Substanz
3
mit
der göttlichen eucharistischen Speise u n d des eucharistischen W i e nahe
die
verursachten
eine W a n d l u n g v o m »Schlimmeren z u m Besserene d u r c h m a c h e u n d verfalle. die
Stellen
S . s c h o n o b e n S. 33, 3 z u P h i l o n u n d o b e n S . 120 z u O r i g e n e s .
usw.,
der alten Kirche, Für
das
Himmel-
II.
136 an,
Teil
I. Kapitel
1
in dessen Anfangsversen er den Stufengang der Katechumenen ,
die an diesem Tage in die Gemeinde aufgenommen werden sollten, symbolisch
geschildert
2
findet .
Der
letzte
Akt
der Abendmahltrunk, der die Unsterblichkeit
der teXstwoi«;,
verleiht und eine
»nüchterne Trunkenheit« bewirkt, ist nach der Deutung Gregors in dem Psalmenwort
»xaLTo...[JL6&uaxov(ucxpättaTov«
angedeutet.
Die
Stelle lautet: »Er setzt ihm den mystischen Tisch (kurz danach wird er der 'Tisch des hl. Geistes' genannt) vor, der 'gegenüber dem Tisch der Dämonen bereitet ist' (Ps 22
5
I Cor 10 ) . . .
Dann
S 1
salbt er das Haupt mit dem Öl des Geistes und bringt für ihn den Wein,
der
'das Herz des
Menschen erfreut' (Ps 103
J 5
) , herbei
und bewirkt jene nüchterne Trunkenheit (rjjv vr^ouaav £xeiv7jv jjiibjv) in der Seele, indem er ihre Sinne von dem Vergänglichen zum Ewigen 3
wendet .
Denn wer eine solche Trunkenheit gekostet hat, ver-
tauscht den frühen T o d mit der Unendlichkeit, indem er den Aufenthalt im Hause Gottes bis in alle Ewigkeit ausdehnt.«
Mit der
Einnahme des heiligen Sakraments beginnt also nach Gregor das ewige Leben, dessen volle Seligkeit zwar für dauernd erst im Jenseits erlangt werden kann, aber durch den Genuß des Abendmahlelements bereits im Diesseits für die Momente der Kommunionsekstase vorweggenommen wird.
Mit
Gregor von Nyssa ist das Ziel der Wanderung durch
die griechische Patristik erreicht.
Gregor wurde in der späteren
Ostkirche höchste Autorität, seine Abendmahllehre als die offizielle anerkannt und die Homilien zum Hohenlied mit ihrer Beschreibung 4
des mystischen Aufstiegs der Seele zu G o t t viel gelesen und nach1
Folgende E t a p p e n des Stufengangs werden nach Gregors Auffassung
P s a l m b e z e i c h n e t : M e l d u n g zur A u f n a h m e i n d i e K i r c h e als »icpoßaiov«, chese, Taufe, geschichte 2
von
In
3
Salbung, Eucharistie.
V g l , Gust. Krüger, H a n d b u c h d. Kirchen-
1923, 2 1 3 . dieser D e u t u n g
Origenes abhängig. 3
im
Kate-
V g l . die
des Psalms
auf
d i e c h r i s t l i c h e TSX6Ü»<JK; i s t
Gregor
S . o b e n S . 125 f.
formelhaften W o r t e
arf]oa<; zob$ Xoi-ccu.00? &ir6 t&v
rtpoaxatpwv
itp&S xb ÄiStov, m i t d e n e n d e r T e r m i n u s ^itotaot? u m s c h r i e b e n w i r d , m i t h o m . V in
C a n t (s. o b e n S. 133 f . ) :
J o h a n n e s k o m m , I 30 {zit.
H iiüv öXtxwv npbz xb ä-etöxspov Huzaatq u n d O r i g e n e s ' S. 1 1 9 ) 6 A ö f o ? . . . I^taitüv &7tö
TÜIV
äyS-ptonMcäv x a l
sv&ooaiäv rcotüiv. 4
Ebenso
b e r ü h m t war die Schrift
C e r a m e u s (s, u n t e n S. 137) a n s p i e l t .
D e vita Mosis,
auf die
Theophanes
Zusammenfassung
1
geahmt .
137
Damit geht auch das philonische Oxymoron in den all-
gemeinen Sprachgebrauch der späteren Zeit über, der hier nicht 2
verfolgt werden kann . Als Zeugnis für das große Ansehen, dessen sich Gregors Schriften erfreuten, und zugleich für die Verbreitung des philonischen Oxymoron sei hier zum
Schluß eine Stelle aus
einer Homilie (51. Migne 132, 912),
die
phanes
verfaßte,
wird
Cerameus
er
als
über das
(XII.
Jh.)
der Kirchenvater T h e o -
der große Nyssäer gepriesen,
Leben Mosis,
ebenso wie
angeführt.
Hier
der mit seinem Werk
ehemals der Gesetzgeber
in
das »leuchtende Dunkel« über dem Sinaiberg, jetzt in das Dunkel der Theologie eindrang, und die Gedankentiefe des Werks der der göttlichen Weisheit gleichgestellt. fort,
t(j>
ßouXo^svtp
vä[i.aTa xal 1
|JL
va
zffi ,
£
Kai i££azai, fährt Theophanes
icavatf<poi>
v fi,e'9 ua#7jvai
hv.eivr^ ßtßXoo
S. R i e d e l a. a. O . 7 3 .
2
So
fand
das
Oxymoron
FJorilegiensammlung V—XV
den
V g l . Philokalia
olvoc. eötppaivtov Vf[ffa\ioi;.
in
der
4>iXonaX:a
bedeutendsten
VOYJTIÜC.
rnv
Geschichte
und
15) a u f
lepä
W)i]»t5
vTjTcxLnot,
der
die
S. 8
[vgl. dazu
griechischen
Mystik,
zentrale B e d e u t u n g
für
die
hesychastische
unter
der
diese
sammengefaßt
S.
werden,
der
Theol. mit
Mystik
durch
hinweist,
Heranziehung
Halle
u.eO-7] T(ji>
erklärt
1916, die
der
(S. 4
synonymen Bezeichnung
Kirchenschriftsteller
einer
späten
ovii
Untersuchung
vospä. n p o a e o x ' ' ]
im Florilegium angeführten
des
gehörte,
a, a. O . S . 1 7 ] :
1 1 9 , 3]
Diss.
der
einer
Autoren
Kirche
[zit. S c h m i d t oben
D i e Stelle wird hier
Auslegung
zuvon
auf das schweigende geistige G e b e t b e z o g e n ,
in d e m s i c h d e r N o u s z u m m y s t i s c h e n F l u g e e r h e b t .
Schmidt
schließt
daraus,
m i t d e m » s c h e i n b a r p a r a d o x e n « A u s d r u c k *-t\tyi<; d i e E k s t a s e d e s N o u s g e -
meint
sei das
und Wort
geschichte Frommen Übung Die
N^Titixötv,
» I c h s c h l a f e , a b e r m e i n H e r z w a c h t « , w o d a s W o r t äfpurcvsl d u r c h vrjtpei
2
erklärt wird.
faßt
Up«iv
mystischer
Werken der östlichen
Nept. prooem. xapöiav
T<5V
Werken
B . S c h m i d t , D a s g e i s t i g e G e b e t (7] v o e p ä TrpoaeuvjY)), e i n e
zur
Cant 5
aus
Jh., die z u d e n meistgelesensten
Aufnahme.
daß
apöaaa^-at
atutppova.
TTJV
des
leitet
für
Geschichte
viel
Terminus.
bezeichnet,
sich
die Bezeichnung
vnimxol
die
Als durch
den Aufstieg des Wortes
zu
zur
yfjrpetv
HJICTWO;
speziell vvjnxtxoi
hiervon
und
werden
Abwendung Einigung bis
zu
ab.
ignoriert ganz
von
mit
Gott
der
allgemein Welt
bereit
dem Moment,
Diese
außerdem
wo
besonders dargestellt
zu
werden.
die
Vor-
diejenigen
und
gemacht
geistige haben.
es T e r m i n u s
hesychastischen Mystik wird, braucht nach den vorangegangenen hier w o h l n i c h t m e h r
Erklärung
der
Betrachtungen
IL
Kapitel
LATEINISCHE i. Für
CYPRIANUS
die Entwicklung der Westkirche wurde es von
scheidender Kämpfe
PATRISTIK
Bedeutung,
des I V Jh.
daß
sich
durch
die
großen
ent
dogmatischen
die geistigen Beziehungen
zwischen
der okzidentalcn
und orientalischen Kirche erneuerten und im
Zusammenhang
mit
dieser
Bewegung
die
wissenschaftliche 1
origenistische Theologie der Griechen in das Abendland gelangte . An
die Stelle der primitiven Erklärungsmethoden des Westens
trat nun die wissenschaftlich-allegorische
Exegese, wie sie von
Origenes ausgebildet und vollendet
Mit dieser Rezeption
war.
der alexandrinischen Lehren wurde auch mittelbar philonisches Geistesgut, das als ein unlöslicher Bestandteil in die alexandrinische Theologie eingegangen
war, übernommen, bis Ambrosius über
Origenes hinaus auf PhÜon, den Archegeten dieser Exegese, selber zurückgriff
und
durch Übersetzung und Überarbeitung
seiner
Schriften die philonische Theologie in ihrer Originalfassung im 2
Abendland verbreitete . Der Beginn dieser Epoche wird im allgemeinen für das Jahr 356 angesetzt, weÜ damals Hilarius während seines Exils in Klein asien griechische Theologie kennenlernte und sich in seinen dog 3
matischen wie exegetischen Werken als erster an sie anschloß . Hundert Jahre vorher hatte schon einmal, allerdings in bedeutend geringerem Ausmaß, ein großer Machtkampf innerhalb der Kirche, der Ketzertaufstreit (251—256), Ost- und Westkirche in engere 1 S. H a r n a c k , D G I I I , 2 5 1 . 2
U b e r d e n l a t e i n i s c h e n P h i l o n s. u n t e n S . 1 4 6 , 3.
a
V I I I 1,
S,
Prot. Realenz.
( = PEE)
1601 f. s. v . H i l a r i u s .
VIII
s
s.
v . H i l a r i u s 65.
Pauly-Wissowa
H . R e i n k e n s , H i l a r i u s v o n P o i t i e r s 1864, 128.
139
i. Cyprianus 1
2
Verbindung gebracht .
Firmiüan , Bischof von Caesarea in K a p
padokien, damals der angesehenste Kirchenfürst des Ostens, unter stützte,
wie ein im Corpus der cyprianischen Episteln erhaltener
Brief (Nr. 75) von seiner H a n d beweist, durch W o r t und T a t den karthagischen Bischof in seinem Kampf gegen R o m .
Firmüian
war Schüler des Origenes und stand zu dem Meister, seit jener in Caesarea Palaestinae weilte und wohl schon früher 3
schaftlichster Beziehung (vgl. Eus. h. e. 6, 27) . der folgenden Untersuchung Rezeption
in freund
W e n n daher in
origeneischer Gedanken
durch Cyprian, der bisher allgemein als völlig unabhängig von theo logischen Spekulationen griechisch-alexandrinischer Herkunft und nur in Kontinuität mit der genuinen lateinischen Patristik (be 4
sonders Tertullian) stehend galt , nachgewiesen wird, so soll an den Beweis die Vermutung geknüpft werden, daß Firmüian, wie er selber den erhaltenen
Brief fast nach dem Diktat Cyprians
5
schrieb , hier in einem zwar lokal begrenzten, aber dogmatisch schwierigen
Kampf
seinem
karthagischen
Freunde
die
schlag
kräftigen Argumente der origeneischen Schrifttheologie vermittelt 6
hat . 1
I m Gegensatz
von Westen nach
zu
Kirche zur Ketzertaufe über
den Konflikten
Osten über.
die Beziehungen
b i s c a . 500, der
d e s I V J h . griff d e r K e t z e r t a u f s t r e i t
V g l . W . Sattler, D i e Stellung der griechischen Diss. Theol. Marburg
abendländischen
g e m e i n e n s. K . M ü l l e r , K i r c h e n g e s c h i c h t e I S . 3 1 2 f.,
über
die
ständigen
1 9 1 1 , b e s . S. 3 1 / 3 2 .
u n d orientalischen K i r c h e i m all 2
Verbindungen
3 1 0 f.,
über
den Ketzertaufstreit
der Ost- und Westkirche
durch
R e i s e n , b r i e f l i c h e n u n d l i t e r a r i s c h e n A u s t a u s c h s. H a r n a c k , M i s s i o n u s w . I
s
2
S. P R E u n d P a u l y - W i s s o w a
8
V g l . E. W . Benson,
Cyprian,
3 7 9 f.
s. v . F i r m ü i a n s o w i e B a r d e n h e w e r I I 3 1 2 f. his l u e , his times, his w o r k
(1897) 3 7
2
A u ß e r d e m Brief an Cyprian ist nichts v o n Firmilian erhalten. 4
S. B a r d e n h e w e r I I 3 :
Cyprian g a n z
s i n Tertullians Fußstapfen tretend . . . hat
auch
u n a b h ä n g i g v o n d e n G r i e c h e n G r o ß e s . . . geleistet.«
Über
die Unselbständigkeit Cyprians Harnack D G III« 5
auf
dem Gebiet
d e r s p e k u l a t i v e n T h e o l o g i e s.
23t.
S. d i e Untersuchungen v o n Ernst und Benson
( z i t . A n m . 3),
Literatur
z i t . b e i H a r n a c k , C h r o n o l . d . a l t c h r . L i t . 1904 I I 359 f. u n d B a r d e n h e w e r I I 3 1 4 . D e r B r i e f 63 g e h ö r t
zu
d e n u n d a t i e r b a r e n d e s c o r p u s C y p r i a n u m s.
Harnack,
C h r o n o l o g i e I I 348. 6
A l s eine a n d e r e M ö g l i c h k e i t ist z u e r w ä g e n , d a ß d e r b e d e u t e n d e S c h ü l e r
des Origenes,
Dionysios,
Ketzertaufstreits ( h . e. V I I 3/4)
auf
Bischof v o n Alexandrien,
Seiten
berichtet
v o n einem
über den Ketzertaufkonflikt i n d e m er seine F r e u d e
Cyprians
stand,
der
Briefwechsel
der ebenfalls während Vermittler des Cyprian
war.
des
Eusebios
und Dionysios
u n d zitiert ein Schreiben des Dionysios an Cyprian,
und die der bedeutendsten Bischöfe des Ostens
( u . a.
II. Teil
140
II. Kapitel
Im 63. B r i e f an Caecilius, der den Untertitel de calice sacra1
menti führt , polemisiert Cyprian gegen die Sitte der damals in Afrika
verbreiteten
2
Aquariersekte ,
Wasser
statt
gemischten
Wein als Abendmahltrunk zu nehmen, und beweist durch Heran ziehung und allegorische Deutung ATlicher und NTlicher Stellen, daß
mit
dem Wasser in der Bibel die Taufe symbolisiert
sei
und nur die Stellen, an denen der Wein erwähnt werde, auf das Abendmahlelement zu beziehen seien.
Die Deutung der letzten
3
Schriftstelle (cap 1 1 , 2 ) in der zum Beweis für die Wasser-WeinAbendmahlthese aufgeführten Reihe lautet folgendermaßen: »Von einem Sakrament dieser A r t schweigt auch der heilige Geist in den Psalmen nicht.
Kr erwähnt hier den Herrenbecher und sagt:
,Dein berauschender Becher ist der allerbeste'
4
(Ps 2 2 ) .
Ein
5
Becher aber, der berauscht, ist auf jeden Fall mit Wein gemischt; denn Wasser kann niemanden berauschen.
Derart aber berauscht
der Becher des Herrn, wie auch Noah, als er W e i n trank, nach dem
Bericht
Trunkenheit so wie
der vom
Genesis Becher
die Trunkenheit
berauscht des
Herrn
wurde. und
vom weltlichen
Doch
seinem
Wein
weil
Blut
(vini
die nicht
saecularis)
ist, so fügte der heilige Geist in den Psalmen, als er sagte: ,Dein berauschender Becher' hinzu: ,ist der allerbeste', weil nämlich der Becher des Herrn so berauscht, daß er nüchtern macht (sie inebriet, ut sobrios faciat), daß er den Verstand zur geistlichen Weisheit hinführt (ut mentes ad spiritalem sapientiam redigat), daß ein jeder von diesem weltlichen Geschmack wieder zur Erkenntnis
Gottes
kommt (ut a sapore isto saeculari ad intellectum Dei unusquisque 5
resipiscat) . . . « . auch des Firmilian) über die Beilegung des Konflikts ausspricht. Geschichte der Cyprianischen Literatur, Dissert. Theol. M a r b . 1
{S.Karl Götz,
1890, 47 f . ) .
C S E L I I I 701 f. e d . H ä r t e l . Z u m B r i e f v g l . H a r n a c k , W a s s e r u n d B r o t u s w .
( z i t . S . 145, 2) u n d w e i t e r e L i t e r a t u r b e i S t r u c k m a n n a. a. O . ( z i t . S . 1 1 4 , 3) 306 f. 3
Über
Scheiwiler, schlingen 3
Anhänger
der
W a s s e r - B r o t e u c h a r i s t i e s.
z u r c h r i s t l . I.it.- u n d D o g m e n g e s c h i c h t e
D i e D e u t u n g v o n P s 22 S. 1 2 5 f . )
1903, I I I
auf
a
(zur G e s c h i c h t e
den Abendmahlkelch
wurde
v o r g e n o m m e n : aeeipiens , . . h u n c p r a e c l a r u m . . . (s. L i e t z m a n n , M e s s e u n d H e r r e n m a h l S, 45).
durch
4,
bei For.
138t.
übrigens auch
manus 5
"Übersicht
seiner Exegese
Kanon
gelöst,
die
d e n ersten drei J a h r h u n d e r t e n ,
Z u r D i s p o s i t i o n d e s B r i e f e s s. u n t e n S . T 4 4 , 1 .
4
oben
die
E l e m e n t e d e r E u c h a r i s t i e in
im
Osten
s.
im römischen
c a l i c e m
. . . in
Cyprian fährt fort: » l i n d w i e d u r c h jenen gewöhnlichen W e i n der Geist die
Seele
gelockert
und
alle T r a u r i g k e i t abgelegt
wird,
den Trunk v o m Blute des Herrn und den Heilsbecher
s o soll
auch
(poculo salutari)
i. Cyprianus
141
Cyprian identifiziert den berauschenden Becher der Psalmen 1
stelle (22 ) mit dem Abendmahlkelch und schließt aus der Wirkung 5
des Trunks folgerichtig, daß er Wein und nicht Wasser enthalten müsse.
Um Mißverständnisse zu vermeiden, grenzt er die Species
der Trunkenheit, die der Wein des Herrenbechers bewirkt, gegen die des weltlichen
Weines ab.
Damit nimmt er die philonisch2
origeneische Teilung von den zwei Formen der Trunkenheit auf . Cyprian führt dann drei Gründe für die göttliche
Qualität dieser
Trunkenheit
nebeneinander
stehenden werden.
an,
die
in
kurzen,
unverbunden
und knapp formulierten
Konsekutivsätzen
aufgereiht
Der erste, mit dem auf die nüchterne Wirkung dieser
Trunkenheit hingewiesen wird, nimmt den philonischen Gedanken von einem nüchternen
Rausch als Folge des Trunks aus dem
Weisheitskrater wieder auf. Auch das zweite Argument (ut mentes ad
spiritalem
origeneischen
sapientiam
redigat)
Gedankengängen
gehört
an.
philonischen
Die geläufige
bzw.
Deutung
der
3
Weisheit Gottes auf Christus bereitete die von den Alexandrinern vorgenommene Identifizierung des Weisheitskelches der Proverbien 4
mit dem Abendmahlkelch vor . Dieser reale Trunk erfüllt mit den 5
geistigen Gütern der göttlichen Weisheit und bewirkt die Gnosis .
die Erinnerung
an
den
alten Menschen schwinden,
der frühere weltliche
Auf
e n t h a l t vergessen werden und das traurige und t r ü b e G e m ü t , das früher d u r c h b e k l e m m e n d e S ü n d e n b e d r ü c k t w u r d e , sich in F r e u d e ü b e r d i e g ö t t l i c h e N a c h sichtigkeit
lösen.
Das kann
Trinkenden erfreuen,
aber
nur
dann
den
in d e r G e m e i n d e d e s H e r r n
wenn das, was getrunken wird,
d e m wahren Gehalt der
W o r t e des Herrn entspricht.« 1
Die sonstigen
Wirkung als
eibus
sind
ganz
salutis,
Äußerungen
Cyprians über
konventioneller Natur. als
Stärkung
(munitio)
das
Abendmahl
S o bezeichnet beim
er
Martyrium
und
seine
die Eucharistie und
gegen
Ver
s u c h u n g e n , a l s U n s t e r b l i c h k e i t s s p e i s e u s w . (s. d i e S t e l l e n b e i S t r u c k m a n n a. a. O . 322 n n d
D'Alös
[ z i t . S . 142, 3 f . ] 263 t . ) ,
B e g r i f f e ( s . o b e n S . 1 1 7 , 1 u n d 1 5 2 , 4).
d. h. er
verwendet
die liturgischen
D i e e p . 63, i r g e ä u ß e r t e n A n s c h a u u n g e n
s t e h e n also bei i h m isoliert. a
in
V g l . H u f i n - O r i g e n e s in C a n t I
die zwei Formen
1
(zit. S . 1 1 3 , 5],
a
der
bei der Teilung
der Trunkenheit wie Cyprian v o m v i n u m c o m m u n e
oder
saeculare spricht. 3
F ü r C y p r i a n ist sie d u r c h T e s t . I I 2 a d P r o v 9 b e z e u g t .
4
S.
oben
S. 1 1 4 .
D a ß C y p r i a n e p . 63, 5, 1 d i e P r o v e r b i e n s t e l l e
fiziell« d e u t e t , b e w e i s t n i c h t s d a g e g e n .
»sakri-
Die Verschmelzung des Proverbien- mit
d e m E u c h a r i s t i e m o t i v ist n i c h t v o n C y p r i a n , s o n d e r n bereits v o n s e m e r a l e x a n drinischen Vorlage v o r g e n o m m e n 5
Die Metapher
v o m Trunk
worden. der
Gnosis,
die
oben
( S . 98 f.)
behandelt
I I . Teil
142
II.
Kapitel
Dieser Gedanke von der höchsten Erkenntnis,
die an sinnliche
Träger gebunden ist und durch das sinnliche Medium der eucharistischen Elemente genossen wird, ist das Grundmotiv der alexan drinischen
symbolischen
Abendmahllehre.
Origenes,
der
be
deutendste Vertreter dieser Anschauung, sucht zwar den Vorgang der' geistigen Aneignung des Logos möglichst von der kultischen 1
Handlung
der Abendmahleinnahme abzulösen ;
diese
in
ihrer
reinen Geistigkeit die Fassungskraft der Gemeinde übersteigende Lehre blieb aber auf den engsten Kreis beschränkt.
Dagegen ge
langte seine spirituell-symbolische Erklärung der rituellen Trankund Speisehandlung, Elemente
zugleich
nach der mit dem physischen Genuß der eine
psychische
Aneignung
des
göttlichen
Wortes und seiner Weisheit erfolgt und also durch die konkrete Handlung geistige und intellektuelle Vorgänge symbolisiert werden, zur Anerkennung und wurde von den bedeutendsten Kirchen vätern der nächsten Zeit vertreten.
Sie liegt auch den Cyprian
worten zugrunde. — Das dritte Argument deckt sich mit der origeneischen Formel, die bei der Beschreibung des 2
Zustands der ^. v. angeführt zu werden pflegt . der cyprianischen
ekstatischen
Diese Ableitung
Motive von alexandrinisch-origeneischen
Vor
bildern findet ihre Bestätigung in der Tatsache, daß die Gruppierung der Bibelzitate und ihre Exegese bei Cyprian mit der an einer Stelle 3
aus dem Hoheliedkommentar des Origenes übereinstimmt .
Auch
hier wird der W e i n und die Trunkenheit allegorisch erklärt, eine schematische
Teilung in die zwei Arten der Trunkenheit vor 4
genommen, die biblische Schilderung der Trunkenheit N o a h s und Ps 22
als Zeugnis herangezogen,
5
wurde, liegt auch den W o r t e n : piscere
als Substanz der
a sapore isto saeculari ad intellectum D e i resi-
zugrunde.
1
Z u m F o l g e n d e n s. o b e n
a
S. o b e n
dieser
der W e i n
S . 1 3 6 , 3.
geläufigen
S . 1 1 4 f.
F ü r sich g e n o m m e n k a n n natürlich aus den W o r t e n
Definition
der
Ekstase
keine
alexandrinischen Theorien erschlossen werden. Zusammenhang
steht,
in
Abhängigkeit
Aber
d e m sie bei Origenes
Cyprians
von
d a sie hier in d e m g l e i c h e n
und
den
Origeneern k o n s t a n t
ist, d a r f sie als w i c h t i g e s Z e u g n i s für d e n A b h ä n g i g k e i t s b e w e i s b e w e r t e t w e r d e n . Die Gedanken
in
den
sind
folgenden zu
Worten
des
allgemeiner Natur,
cyprianischen Buchs
ausgesprochenen
als d a ß sie n o c h i n d e n K r e i s t y p i s c h
alexandrinischer Motive einbezogen werden könnten. 3
D i e Stelle
ist
oben
S. 1 2 4 z i t i e r t .
Z u m p o c u l u m sanitäre v g l . D ' A I e s ,
D a T h e o l o g i e d e S a i n t C y p r i e n , P a r i s 1 9 2 2 , d e r S . 263 P a r a l l e l s t e l l e n a u f z ä h l t . * C y p r i a n b e z i e h t s i c h a u f e p . 63, 3 : N o e ( i n e b r i a t u s ) t y p u m f u t u r a e v e r i tatis ostendens . . . imaginem dominicae passionis expresserit . . .
i.
Cyprianus
143
Weisheitslehren und Bringer der himmlischen Freuden bezeichnet und
das
rung
Gleichnis
der geistigen
mahls
aus
Prov
Freuden
der Weisheit
erklärt
drucks spiritalis sapientia
1
9
1
f.
verwandt.
unter
dem
zugleich
Diese
Gleichnis
Schilde-
eines
die Bedeutung
Gast-
des A u s -
bei Cyprian. Außer der Origenesstelle
enthält auch eine schon oben (S. 136) behandelte Stelle aus Gregor von Nyssa, in der er die Einnahme der Eucharistie schildert, den gleichen
2
Gedankengang .
Während in der Schilderung des ori-
geneischen Hoheliedkommentars die Beziehungen auf das Abendmahl fehlen und überhaupt mit der Beschreibung rein spiritueller Vorgänge im Bilde eines Gastmahls der Weisheit die reale Sphäre nicht berührt wird, ist bei Gregor wieder die mit der alexandrinischen Abendmahldeutung eng verbundene Logoslehre ausgeschieden und überhaupt
die
Annäherung
an
die
Alexandriner möglichst vermieden.
spirituelle
Auffassung
der
Die Cyprianstelle enthält die
von Gregor und Origenes vertretenen Anschauungen miteinander verbunden.
Die Übereinstimmung zwischen
Gregor von
Nyssa
und Cyprian muß auf Benutzung der gleichen Vorlage beruhen, die nur Origenes sein kann. Eine genauere Bestimmung des Werkes, das die Vorlage abgab, ist nicht möglich. Anspruch auf Wahrscheinlichkeit hat die Vermutung, daß es die Exegese einer seiner drei Schriften zum Psalm 22 war, von denen nur ganz geringe Reste 3
erhalten sind .
Ebenso ist es aber auch möglich, daß ein Vertreter
der alexandrinischen Theologie 1
V g l . z . B . A m b r o s . e p - 64,
Ausdruck
2
4
mit Argumenten und Methoden
(Migne
16,
1210.),
der
den
al8-epio£ aotpia ( s . d e f u g a § 1 3 8 I 5G6 M , v g l . d i e T e s t ,
Ausgabe) m i t spiritalis sapientia übersetzt.
philonischen der
großen
A u c h hier weist der A u s d r u c k a u f
alexandrinische Vorstellungen hin. • Z u r klaren Ü b e r s i c h t sei hier folgendes Origenes ad Cant ( z i t . S . 124)
C y p r i a n e p . 63, 1 1
P s 22 P s 22 Beziehung auf Eucharistie — Teilung in die s z w e i F o r - Teilung usw. m e n der Trunkenheit« , sobria ebrietas saneta ebrietas Ekstasis-Formel . Ekstasis-Formel S y m b o l i s c h e A b e n d m a h l - . Spirituelle D e u t u n g auffassung ; Trunkenheit a
Schema III
Gregor v . N y s s a in asc. C h r i s t i ( z i t . S . 136) | P s 22 ! Beziehung auf Eucharistie Teilung usw.
6
(
8
aufgezeichnet:
der
E k s t a s i s - F o r m te l Realistische Abendmahlauffassung
S . o b e n S . 1 2 5 f.
* E i n e n s o l c h e n V e r m i t t l e r d e r o r i g e n e i s c h e n I d e e n m u ß m a n für C y p r i a n postulieren,
da
er
zweifellos
nicht
die Schriften
seines
Zeitgenossen
gelesen
II. Teil
144
II.
Kapitel
des Origenes eine Schriftpolemik gegen die Aquarier entwarf und Cyprian hieraus die ihm geeignet erscheinenden Gedanken ent 1
nahm . Die Abweichungen Cyprians von schauungen sind sehr bezeichnend.
den
alexandrinischen A n
Zunächst fällt auf,
daß
er
trotz der Scheidung der beiden eför] der Trunkenheit als Gegen begriff zur nüchternen Trunkenheit nicht •— wie üblich —
die
physische Trunkenheit, sondern den irdischen W e i n als Bringer hat.
Die Nennung
der
o b e n S . 139) k a n n dem
ein
N a m e n Firmilian
nicht mehr bedeuten,
geistiger A u s t a u s c h
oder Dionysios
von Alexandrien
(s.
als die M ö g l i c h k e i t eines W e g e s ,
zwischen Karthago
und
dem
Osten
auf
damals
ge
schehen konnte, aufzuzeigen. 1
A n der Echtheit
des Briefes
ist
natürlich
nicht zu zweifeln.
d e s Briefes hat die » p r o p r i a facies, q u a possit a g n o s c i « , 10, 39 M i g n e 33, 340)
an C y p r i a n s S c h r i f t e n r ü h m t .
a d v . M a r c . I V 40,4
Vorlage.
D a g e g e n i s t für c a p . 4
( V g l . D ' A l e s . a. a. O . S . 270);
Brief sind also Materialien aus verschiedenen Quellen Der
63. B r i e f
ist
in
seinem
Hauptteil
( b i s c a p . 13 i n c l . ) 12/13).
für
die Forderung
die A b f a s s u n g der Epistel
Dieser
erfolgt
dem A T : Lc der
zu
wahren,
zunächst
genannt,
und
3. S a l o m o , 145,
4. J u d a ,
2)
ist
für
die
angetreten.
Cap. 8 wird gegen die These
mit
dem
( E s w e r d e n J e s 43
4
die
NTstellen
das A b e n d m a h l :
die Befolgung
dieses T h e m a
erschöpft
d e m Wasser und (Dieser A b s c h n i t t
geht 2
M t 26
cap. 8 f.
2 S
wird
4
in
f. u n d 48 mit
2
3
f .
c a p . 12
beginnt
dann
und das Volk
b i s c a p . 13
Ende.)
ein
folgen
(Gal 1
Beleg
für
die
ist also ein N a c h t r a g . nachzuweisen. suchen
dann wird
Damit
ist in
symbolisch gedeutet werden.
Dieser klare
Gedankenfortschritt
( c a p . 3/7),
angeführt
sein,
Nur
C a p . 11 f . 2
für d i e s e s K a p i t e l ist a b e r A b h ä n g i g k e i t v o n O r i
Sollte der G r u n d daß
6
wird.
in d e m d i e A T - B e l e g -
stellen a n g e f ü h r t w o r d e n w a r e n . ( D o r t ist a u c h N o a h s c h o n g e n a n n t . )
zu
f.
neuer A b s c h n i t t ,
Weinwassereucharistie
D i e s e s Z i t a t g e h ö r t e i g e n t l i c h in d e n 2. T e i l
darin
6
f. u n t e r b r o c h e n , w o p l ö t z l i c h w i e d e r e i n e A T s t e l l e ( P s 22
als
genes
Bibel
Mt 5 „ gegen
Cap. 9/ro
I C o r n
der
angeführt;
a i
der Vorschriften des N T einzuschärfen).
und
B l u t als C h r i s t u s
wird d u r c h c a p . 11 [ s . o b e n S . 140])
Jesajastellen;
Wasser
] S
falsche A u f f a s s u n g des W o r t e s sitire polemisiert.) über
die
daß
Joh
um
Beleg
5. J e s a j a .
bewiesen,
die
zitiert,
aufgestedt,
die These
aus
i m m e r d i e T a u f e s y m b o l i s i e r t ist. 1 3
kompo
und
(s.
Anführung
straff
Cap. r wird der A n l a ß
von Gewährsmännern
Aquarier f.
d e r S c h r i f t b e w e i s für durch
dem
1. N o a h , 2. M e l c h i s e d e k - A b r a h a m (für A b r a h a m w i r d G a t 3 „ f.
19 e z i t i e r t ) ,
c a p . 3/7
cap. 2
in
zusammengearbeitet.
n i e r t u n d z e r f ä l l t in 4 T e i l e ( c a p . r / 2 , 3/7. 8/10, echte Tradition
Stil
( e p . 93.
Eine Eliminierung weiterer
a l e x a n d r i n i s c h e r t h e o l o g i s c h e r M o t i v e ist n i c h t m ö g l i c h . Tertull.
Der
die Augustin
er
nach
Seite ein neues A r g u m e n t übermittelt
dafür,
daß Cyprian
Abschluß des erhielt,
1 1 , 2 f.
Briefes v o n
einfügte,
irgendwelcher
{ l a s i h m v o n B e d e u t u n g für
die
S t ä r k u n g seiner P o s i t i o n erschien ? D a m i t w ä r e d a n n e i n e n e u e S t ü t z e für
die
T h e s e g e w o n n e n , d a ß C y p r i a n in c a p . r i nutzte.
eine — alexandrinische — Vorlage be
i.
Cyprianus
145
irdischer Freuden aufstellt. Er vermeidet also jeglichen Tadel des Weins. Der Grund ist wohl der, daß er seinen asketisch-ab stinenzlerischen Gegnern, den Aquariern, keine Argumente in die Hände spielen wollte. Epiphanios (panar. haer. 47, 2 § 3 f. ed. Holl) berichtet von einer Polemik der Enkratiten, die die gleiche W e i n abstinenz beim Abendmahl wie die westlichen Aquarier pflegten, in Form eines Schriftbeweises, in dem sie nachwiesen, wie alle »Ver wirrungen und Kämpfe« von den Weintrinkern stammten . Als Beispiele zitierten sie Lot und Noah. W e n n also Cyprian die Trunkenheit Noahs als eine geistige Trunkenheit hervorhebt, so polemisiert er hier — wie an vielen anderen Stellen des Briefs — latent gegen den Schriftbeweis der Gegner. Aus den wenigen A n deutungen bei Epiphanios kann man schließen, daß Cyprian ge zwungen war, als er mit den Gegnern in die Diskussion trat, gegen die negative Bewertung aller Bibelstellen über Wein und Trunkenheit zu opponieren . Aus dem Dilemn^a, entweder durch Verteidigung einer allzu weltlichen Anschauung den asketischen Aquariern Anlaß zu gerechtem Tadel zu geben oder durch Propa gieren eines asketischen Standpunkts die Grenzen zwischen der eigenen Eucharistieauffassung und der der Aquarier zu verwischen, befreite ihn die Rezeption der philonisch-origeneischen Teilung von den beiden eXS-q der Trunkenheit . 1
2
3
4
1
D i e s e P o l e m i k ist eine Ü b e r t r a g u n g
der
asketischen
Diatribeargumente
gegen die Trunkenheit auf den kultischen R i t u s des A b e n d m a h l t r u n k s . S . 32, 3 J.
u. ö . ) .
Über
Beziehungen
a
Brief
und
(S. oben
Kynikern
s.
S. H a r n a c k , B r o t u n d W a s s e r : die Eucharistischen E l e m e n t e bei Justin, oft gegen
Wasserelement
den in
der
d e m Wasser in
(1891)
bereits
120 f ,
bestehenden
Eucharistie
der Bibel
der
gleichen Stellen
stützten,
für d i e E u c h a r i s t i e 8
zeigt,
polemisiert.
die Taufe,
daß
Cyprian
in
Schriftbeweis der A q u a r i e r Der
nicht
richtet sich also gegen die Schriftauffassung
des
Enkratiten
B e r n a y s , L u c i a n u n d d i e K y n i k e r 36 u n d 98 f.
T e x t e u. Untersuch. V I I 2
mit
zwischen
seinem für
das
Nachweis Cyprians,
daß
das A b e n d m a h l gemeint
sei,
der Aquarier, die sich oft auf die
u m aus ihnen die Berechtigung des Wasserelements
abzuleiten.
V g l . ,die für d i e s e n T y p u s d e r S c h r i f t b e w e i s e c h a r a k t e r i s t i s c h e P o l e m i k
Clem.
Alex.
paed.
I I 2,
32, 2 f.
gegen
» N e h m t . . . t r i n k t . . . d a s ist m e i n B l u t « ) : bezeichnet
er
die
Enkratiten
(zu
Mt
26
S 8
:
»Mit d e m Blute des Weinstocks . . .
a l l e g o r i s c h seine L e h r e . ., d e n
heiligen Trunk
der
Heiterkeit.
U n d d a ß d e r T r i n k e n d e b e s o n n e n (aw^poveiv) s e i n s o l l , z e i g t e e r d e u t l i c h d u r c h das, w a s er bei d e n Mahlzeiten lehrte; d e n n n i c h t im trunkenen Z u s t a n d lehrte er
. . . d a s sei b e i l ä u f i g a u c h g e g e n d i e s o g e n a n n t e n E n k r a t i t e n * D a ß Cyprian
Vorlage
anlehnte,
sich
hatte
L e w y , Sobria ebdetas
in
der Behandlung
seinen G r u n d
auch
des T h e m a s darin,
daß
an er
bemerkt.«
eine griechische
mit seinem Send10
146
II. Teü
II.
Kapitel
So wird durch den 63. Brief des Cyprian der Einfluß des Ori genes auf die westliche Theologie noch zu dessen Lebzeiten bezeugt. Die Epistel enthält damit das älteste Zeugnis für die des Origenismus auf die abendländische Exegese. später
Wirkung
Ca. 100
Jahre
setzte dann die systematische Rezeption der origeneischen
allegorischen
Wissenschaft
schüler dieser
Epoche
1
ein.
Der
bedeutendste 2
war
Ambrosius .
Griechen
E r steht
sowohl
in
Kontinuität mit dem genuinen lateinischen Schrifttum (besonders Cyprian) wie auch mit dem origeneischen und philonischen.
In
den Schriften aller drei Autoren konnte er das philonische O x y 3
moron kennen lernen .
Die folgende Untersuchung wird zeigen,
auf welche Weise er seine Vorlagen benutzte.
2.
AMBROSIUS
Christusque nobis sit eibus potusque noster sit Fides, laeti bibamus s o b r i a m e b r i e t a t e m Spiritus, Dieser Vers
aus
dem
ambrosianischen
Hymnus »Splendor
4
paternae gloriae« , mit dessen Gesang die christliche Gemeinde den schreiben
als
erster Lateiner
die Abendmahllehre e x professo behandelte,
also
a u f l a t e i n i s c h e m B o d e n k e i n e V o r l a g e z u r V e r f ü g u n g h a t t e , s. S. 139, 4. 1
Hilarius
und
Hieronymus,
die
brosius,
die
origeneisches Traditionsgut
•werden,
da
in
ihren
Schriften
beiden
anderen
übernahmen,
der Begriff
sobria
Zeitgenossen des k ö n n e n hier
ebrietas
nicht
erhalten
( Ü b e r H i l a r i u s s, o b e n S . 1 2 7 , 3, z u H i e r o n y m u s v g l . S. 1 2 7 , 3 u . 162, 1.) d e r als Ü b e r s e t z e r wurde 2
und Überarbeiter
bereits i m Abschnitt Vgl. Harnack
S . 1—20: 2. B u c h
DG II
29 f.
(oben
S. 121 f.)
Wilbrand, Ambrosius usw.
( z i t . S. 1 4 7 ,
cap. 2
S . 99 f.:
Bildungselemente
und
literarische Origenes.
( z i t . S . 1 5 3 , 4) S. 3, 1 L i t e r a t u r .
A l s weitere Quelle sind die
schen Übersetzungen Ambrosius,
bestimmt
großen Philonausgabe läßt
sich
2),
Einflüsse
allerdings
Untersuchungen
bis auf
philonischer Schriften aber
im
IV
Jh.
die
Wirkung
des
den
1893,
r84 f.
S i e g f r i e d a. a. O . S . 3 7 1 f. geringere Reste verlorenen zu nennen,
entstanden.
von Cohn Bd. I p. L i . ,
über seine B e n u t z u n g
in
j . B. Kellner, der hl.
A m b r o s i u s , B i s c h o f v o n Mailand, als Erklärer d e s A T , R e g e n s b u r g
3
ist,
behandelt.
P h i l o e t A m b r . ; S. 30—37: D e O r i g e n e . T h . F ö r s t e r , A m b r o s i u s 1884,
S c h r i f t e n d e s A m b r . ; S. 102 f.: P h i l o n ; S . 1 1 2 f.: Lisietzki
ist.
Rufin,
des Origenes hier ebenfalls zu nennen
über Origenes 4
Am
übergangen
S.
die P r o l e g o m e n a
B d . V I p . X I I f.
lateinischen
lateini
die vielleicht noch v o r Im
Philon schwer
durch Augustin,
Hieronymus,
der
einzelnen feststellen. vielleicht
auch s c h o n Ambrosius, fehlen. 4
V g l . W a l p o l e , E a r l y L a t i n h y m n s , C a m b r i d g e 1 9 2 2 , 3 5 t. u n d M i g n e 16, 1 4 1 1 -
2. A m b r o s i u s
I
Tag einweihte, enthält das wichtigste Zeugnis für die des philonischen O x y m o r o n
1
Patristik
und zeigt zugleich die fundamentale Bedeutungsveränderung
des
In der ersten Vershälfte
wird
an Joh 6
mein Blut ist
wahrer Trank« Christus als Seelenspeise und die
Fides
als
Leben
Seelentrank
des
sinnlichen
bezeichnet.
vollkommenen Speisung
»Mein Fleisch ist wahre
2
in Anlehnung
G 5
:
7
Geschichte
in der abendländischen
Begriffs auf lateinischem Boden.
4
Ambrosius
Christen
und
in
Tränkung
dem wie
Abendmahlfeier
beschreiben.
die symbolische
alexandrinische Deutung
der
die
Sakramente
die
Zugrunde nährende
Speise und
will
Bild
bei
also
einer
einer
das über
geistigen
liegt dieser Auffassung des Abendmahls,
Kraft
des
Logos
darstellten und in der geistigen Aneignung dieses
nach
bildlich
Lebensbrotes
und Heiltranks die Aufgabe des wahren christlichen Lebens be 3
stand . 1
A n die
Stelle des Logos tritt jetzt die Fides.
D i e Echtheitsfrage des H y m n u s entschieden im positiven Sinne:
Beiträge zur Geschichte und Erklärung A.
Steier
A.
K n ö p f l e r , 1907,
(Jahrb.
[Literaturreferat das
f.
Hymnus
aufnimmt.
anspielt.
statt eines J a m b u s ) baut, und
Early Latin
singulär,
Er hat
Erst
§ 863,
a
S. 231].
(s. u n t e n
durch
diese
doppelte
das
kühne
erzählung detur«)
Kongruenz
das
wird
ältesten
Partien,
außer
in
denen
die
»nüchterne Trunkenheit«
das
Paulinus-
(s.
Die Lesart
S . 150, 4)
»profusionem
und
( v g l . M t 26
a
s
:
durch
»hic
est
die
gewöhnliche Formel
sanguis
meus . . . qui
W e l c h e Lesart der deutsche Übersetzer
Speise sein
der Gelaub uns trencken ist
zu haben
nicht
scheint
zu
für
Fulgentiuszeugnis der
wird,
Abendmahl
p r o multis
effun-
(s. J o s e f K e h r e i n ,
k a t h o l i s c h e n G e s a n g b ü c h e r , W ü r z b u r g 1863, B d . 3, N r .
kannte,
er
aber gegenüber sprachlichen A r g u m e n t e n , d e m Augustin-
Oxymoron
Christus soll unser Und
hat laeti
ist z w a r bei A m b r o s i u s , d e r s o n s t m e t r i s c h k o r r e k t e V e r s e
durch
ersetzen.
Auf
S. 157 f.)
( e p i s t . X I V 10 u n d 42, v g l . W a l p o l e a. a. O . S . 35) a l s u n e c h t e r w i e s e n soll
für 35 f.
Die metrische A n o m a l i e (ebrietatem bildet Choriambus
kann
die
(Festgabe
C a m b r i d g e 1922,
dabei übersehen, daß laetitiam
Fulgentiuszeugnis nicht ins G e w i c h t fallen.
ebrietatem,
H. Vogels
hymns,
A m b r o s i u s auf die Hymnenstelle, nicht auf eine der vielen
ambrosianischen
wähnt wird,
S u p p l . 28, 582 f . ) ,
die A n s p i e l u n g des A u g u s t i n
gemacht.
F r a g e gestellt, d a ß anderen
Phil.
Walpole,
I. K a y s e r ,
d e r ä l t e s t e n K i r c h e n h y m n e n 1 8 8 1 , 199 f.,
bei Schanz, Gesch. der r ö m . Lit. I V 1
wichtigste Zeugnis,
Vogels aufmerksam des
klass.
314),
Diese
die
23:
D a ß wir des Geistes Messigkeit fein:
entscheiden,
da
T r i n c k e n in Überflüssigkeit) er den lateinischen T e x t
o d e r i h n j e d e n f a l l s g a n z frei w i e d e r g i b t .
mißverstanden
( O d e r las er
etwa:
l a e t i b i b a m u s sobriMm e f f u s i o n e s p i r i t w n ? ) 2
Der
Oxymoron
einzige,
quos auetores 3
der
überhaupt
eine Übersetzung
S. o b e n
. . .
erkannt
hat,
d e s p h i l o n i s c h e n ist,
i n e p i s t u l i s . . . s e c u t u s sit,
daß war
das
ambrosianische
Wilbrand,
Dissert. Münster
Ambrosius
190g,
S . 1 1 4 f. 10*
20.
148
II. Teil
II. Kapitel
Wandlung ist bezeichnend für die veränderte Auffassung in der Westkirche, die die Krönung des christlichen Bios nicht mehr im Aufstieg des Intellekts zur »Gnosis« sah und dabei die Pistis als die Grundvoraussetzung des christlichen Lebens betrachtete, auf der sich der »gnostische« Oberbau erhob, sondern seine Erfüllung durch schlichten, innigen Glauben und ethisches Handeln erstrebte. Die gleiche Substitution der Fides für den alexandrinischen Logos (oder die Sophia) erscheint in dem Schlußgebet des 1. Buches der Schrift d e f i d e a d G r a t i a n u m , in dem Ambrosius Gott darum anfleht,
das Gemüt
erleuchten.
Er
des
Kaisers Gratian zu
reinigen
und
gebraucht hier folgende W o r t e : »Es gibt
zu
auch
einen Becher, mit dem du den inneren Geist zu reinigen pflegst, einen Becher n i c h t . . von gewöhnlichem Wein, sondern einen neuen Becher, der vom Himmel auf die Erde herabgesandt wurde, aus jener fremden Traube ausgepreßt, die — wie die Beere am Stock — im Fleisch am Holz des Kreuzes hing.
V o n dieser Traube stammt
der Wein, der 'das Herz des Menschen erfreut' (Ps 103
1 6
) , es mit
Nüchternheit berauscht (sobrietatem inebriat), der einen Rausch des Glaubens und der wahren Frömmigkeit (crapulam fidei
et
verae religionis) ausdünstet, einen Rausch der Reinheit (castitatis) einflößt.
Mit diesem Wein, mein Herr, reinige den Geist . . des 1
Kaisers« .
Der Kelch, der eine crapula fidei et castitatis bewirkt, 2
tritt hier für den Weisheitskrater ein . Die Ausscheidung der intellektualistischen
Elemente aus der
alexandrinischen Theologie beim übertritt in die lateinische Sphäre, die beim Vergleich der W o r t e alexandrinischen
Motiven
des Ambrosius mit
hervortrat,
mußte eine
verwandten Bedeutungs
veränderung des Adjektivs sobrius gegenüber seinem griechischen Vorbild nach sich ziehen.
PhUon und die Origeneer hatten mit ihm
den Anteil der körperlichen wie geistigen Askese, also des Bios und Logos, am mystischen Aufstieg zur höchsten Erkenntnis be zeichnet.
1
Mit der Aussonderung der alexandrinischen Logoslehre,
D e f i d e a d G r a t i a n u m A u g u s t u m I c . 135 f. ( M i g n e 1 6 , 55g).
* V g l . e x p o s . P s a l m . C X V I I I 1 5 , 28 ( M i g n e 1 5 , 1420 = C S E L L X I I Petschenig),
w o der eucharistische T r a n k als einer charakterisiert wird,
345 e d . durch
d e n » d a s G e m ü t der G l ä u b i g e n b e r a u s c h t w i r d ( q u o affectus f i d e Ii u m inebriatur)«. »Bei dieser Trunkenheit«, fährt A . fort, » t a u m e l t der K ö r p e r nicht, sondern r i c h t e t sich auf, w i r d der G e i s t n i c h t v e r w i r r t , s o n d e r n geheiligt.« schichte des philonischen O x y m o r o n
In der G e
spiegelt sich die W a n d l u n g im Verhältnis
v o n Gnosis u n d Pistis deutlich wieder.
2. A m b r o s i u s
die
149
ihrerseits die Hauptelemente der philonischen
Sophiaspeku
lation in sich aufgenommen hatte, verlor auch das Adjektiv sobrius seinen Doppelcharakter und blieb lediglich eine Bezeichnung der praktischen Askese. Dafür erweiterte sich seine Bedeutungssphäre nach einer anderen Richtung. Der alte religiöse Mahnruf, sich »von 1
der Sünde zu ernüchtern« , hatte in der Kirche durch die Parole: »ieiunare oportet ab isto saeculo« kommen.
Die
lateinischen
Intellektualismus
2
(Augustin) neuen Klang be
Kirchenväter,
der Alexandriner die
die
gegenüber
Gesinnung und
dem
Hand
lung des Menschen in den Vordergrund rückten und die Maß stäbe
für die höchste
Norm der
Frömmigkeit aus
der R e a
l i t ä t des christlichen Lebens entnahmen, faßten ihre Vorstellungen von einem
neuen vollkommenen Bios in der Idee einer sobria
vita zusammen und erweiterten den Begriff der Nüchternheit
8
zu
einer alle christlichen Tugenden umfassenden Bezeichnung, ebenso wie sie den der Trunkenheit zu dem Inbegriff alles Bösen degra dierten. Ambrosius, der mit der Kraft seines polemischen Tempera mentes diese uralte religiöse Antithese erfaßte, übernahm jetzt das philonische Oxymoron und erhob die Formel zu einem christlichen Kampfruf, mit dem er zugleich die Sündhaftigkeit der heidnischen W e l t geißelte wie den Überschwang der gläubigen Seligkeit und die Reinheit
des Lebenswandels in der erwählten
Gemeinde pries.
Damit erweitert sich der Begriff sobria ebrietas über seine spezi fische Bedeutung als Terminus für einen ekstatischen Vorgang zur Bezeichnung der Grundstimmung des in Gott ruhenden From men überhaupt
4
und verschmilzt mit den verwandten Begriffen
spiritalis oder divina ebrietas, die diese allgemeine Bedeutungs 5
färbung schon vorher angenommen hatten .
1
S . E m p e d o k l e s 21 B 144 D i e l s :
v-nateöaat n a x ö x T j r o t .
Vgl, Ed. Norden,
A g n . T h e o s 132 f. u . ö . 2
V g l . z. B . Logion Jesu X X I I
Nr. 2 (Preuschen Antilegomena
1 9 0 1 , 43).
C l e m . A l e x , s t r ö m . 3, 1 5 , 99, 4 : u . a x ä p i o i . . . o l tob xonfiou v n a T s ü a a v t ^ . stellen
aus der lateinischen Patristik
b e i M i g n e P L 218,
1247/8: D e
Beleg ieiunio;
M i g n e 220, 823 i n d e x d e p e c c a t i s V : d e g u l a ; S p . 908 d e i l l i c i t i s v o l u p t a t i b u s I V s. v . e b r i e t a s . 3
Z u r »christlichen Nüchternheit«
z . B . P r u d e n t i u s ' P s y c h o m a c h i a 344 f. Nüchternheit (Christliche Reden, 4
Seine
genommen ekstase.
spezifisch in
voller
und
der Trunkenheit
S. a u c h K . H o l l ,
G ü t e r s l o h 1926, 7 7 ) .
mystische Bedeutung Reinheit
der Heiden v g l .
V o n der christlichen
nur 6
bei
der
behält
der Terminus
Schilderung
S. o b e n S. 1 1 8 .
der
also genau
Kommunions
II. Teil
150
II.
Kapitel
1
Die nüchterne Trunkenheit wird im Hymnus eine durch den heiligen
Geist bewirkte genannt.
Eingießung (infusionem)
Von einer Trunkenheit durch
des heiligen Geistes spricht Ambrosius
auch in der E r k l ä r u n g z u Ps 35 c a p . 19, 3*. liegt die NTstelle Eph 5 sondern
erfüllt
euch
1 8
mit
dem
heiligen Geist« zugrunde.
enge Beziehung der ps.-paulinischen schauung
von
A n beiden Stellen
: »Berauscht euch nicht mit Wein . . .
der göttlichen
Die
Mahnung zu Philons A n
und nüchternen
Trunkenheit
ist
3
schon oben (S. 107) bemerkt worden. Ambrosius verbindet beide Gedanken miteinander
und
erklärt
die
NTliche
Stelle
durch
das philonische Oxymoron, indem er das Erfülltsein vom Pneuma kühn als eine Geistestrunkenheit im Gegensatz zum gewöhnlichen 4
Weinrausch deutete . 5
In der Masse der ambrosianischen
Stellen ,
an denen
der
Terminus sobria ebrietas genannt wird, schließen sich diejenigen zu einer Gruppe zusammen, in denen entweder die philonischen
1
Durch
die U m s e t z u n g
nur d e r G e d a n k e ,
des O x y m o r o n
ins Lateinische ändert
sich
sondern auch die F o r m der philonischen Prägung.
nicht
Adjektiv
u n d S u b s t a n t i v d e s l a t e i n i s c h e n O x y m o r o n g e h ö r e n — im G e g e n s a t z z u m g r i e c h i schen
—
dem
gleichen
Stamm
wird a l s o in der lateinischen Der Typus
des durch
an.
Die
Fassung
Antithese
unmittelbar
z w i s c h e n A d j . und
durch das Ohr
die lateinische U m s e t z u n g repräsentierten
gegenüber d e m griechischen der weitaus verbreitetere bei E. Bruhn,
A n h a n g zu Sophokles, Berlin
Bemerkenswert
ist
1899,
Subst.
apperzipiert.
Oxymoron
ist
( B e i s p i e l e für b e i d e T y p e n
129 t. § 222).
auch die kühne Verkürzung
des Satzes
»bibamus so-
b r i a m ebrietatem spiritus« aus » b i b a m u s spiritum et inebriemur sobria ebrietate«. A m b r o s i u s b e z e i c h n e t hier den T r a n k selben W o r t e . schon
an
einer
u.e$üovrEi; . . , S.
Die
gleiche
der oben
fji9-7jv,
2
3
Vgl. CSEL L X I V
behandelten
. . . uiS-fj? u n d
des
Ausdrucks
Philonstellen
(s.
oben
S. 1 5 7 L
(s. u n t e n
S. 1 5 3 , 1) non vino,
545)
sich
( D V M I § 187):
uter, q u i inebriat
D e n n a u c h T h e o d o r e t ( M i g n e 82,
dem
findet
bei Gregor v. Nyssa
A u g u s t i n s. u n t e n
S . 63 e d . P e t s c h e n i g
14 ( C S E L L X I I 242):
wie Ambrosius dahin,
erklärt E p h 5
und
expos.
sed
spiritu.
dann Ambrosius ]
S
ganz
d a ß der A p o s t e l hier » d i e s c h ä d l i c h e T r u n k e n h e i t
ähnlich vertreibe
die pneumatische einführe«. 4
ration in
die W i r k u n g des Trankes mit
Verkürzung
D . h, w o h l s c h o n die a l e x a n d r i n i s c h e E x e g e s e , v o n der
abhängt.
und
( S . 29 f . )
und
'rjupaxt'oavxo . . . , f e r n e r
136) b . . . feuoäji-svo^
Ps. C X V I I I , ri,
prägnante
Die Verbreitung
des
bezeugt der Bischof
seinen
ambrosianischen
Hymnus
Paulinus v o n Nola
Gedichten ganz wie Ambrosius verwendet.
(CSEL X X X ed. Härtel): »Inebrietur sobriante und carm. X X V I I B
in
(353—431),
der
nächsten
der das
Vgl. carm. X X I I I
poculo de fönte sancti
685 f.
Spiritus«
104 f.
Sie sind z. T . g e s a m m e l t bei I h m
Gene
Oxymoron
a. a. O . u n d W a l p o l e a. a. O .
2. A m b r o s i u s
Stellen, die
151
das Oxymoron enthalten, selber übersetzt
werden,
oder der Begriff in die lateinische Übersetzung philonischer Partien ohne Stütze im wird.
philonischen Original von Ambrosius
eingefügt
Diese erste Gruppe repräsentiert eine Stelle aus dem Traktat 1
d e f u g a s a e c u l i , der in der Hauptsache eine Reproduktion der 2
philonischen Schrift de fuga ist . Vorlage des
Ambrosius bildet
»nüchterne Trunkenheit« kommenen Weisen.
des
Gedankengut,
Freude,
der
bei
durch Isaak
die
repräsentierten voll
indem
er
Isaak,
den
3
die
enge Beziehung
dem
Typus
nüchternen Trunkenheit identifiziert .
Philon war
die
beschreibt
Ambrosius schaltet hier ganz frei mit
philonischen mit
Die philonische Stelle, die
(s. oben S. 8 f.),
zwischen den
der
Schon
beiden
Be
griffen hervorgetreten (s. oben S. 35 f.), Origenes hatte dann die Begriffe »Freude« und »göttliche Trunkenheit« gleichgesetzt (s. oben S. 122, 2). Auf ähnliche Weise variiert auch Ambrosius den philo nischen Gedanken.
1
8, 47 C S E L X X X I I
2
S. d . T e s t , b e i C o h o - W e n d l a n d t . I I I
2, 201 = M i g n e 14, 5 9 1 . und
d i e P r o l e g . t. I I I
p. X I I I sq.
s o w i e S c h e n k l s p r a e f a t i o z u r a m b r o s i a n i s c h e n S c h r i f t ( C S E L X X X I I 2 p . X V I I f.) und die Test, zum Text. bei
Schenkl
nicht
D i e in d e r g r o ß e n C o h n - W e n d l a n d s c h e n A u s g a b e
gesammelten
ausgewertet
ambrosianischen
worden.
Eine
der Witteschen Untersuchungen
Testimonien
Synkrisis
zu
Philon
beider Autoren
über das Verhältnis
—
sind
etwa
im
zwischen Livius und
und noch Stile
Poly-
b i o s ( K . W i t t e , ü b e r d i e F o r m d e r D a r s t e l l u n g in L i v i u s ' G e s c h i c h t s w e r k , R h e i n . M u s . 65
(1910)
Autoren
führen.
3
Zunächst
Aufhörens die
359 f.) — k ö n n t e
schließt
der Periode
an P h i l o n an s.
270 f.
sich Ambrosius
der
Sara
( G e n 18
eine liibelsteUe
(Ps 118
8 1
) hinzu,
der
allegorischen
)
und
der
auf,
das Bibelwort Gen
Philon
seine Ü b e r t r a g u n g 18
n
Geburt
danach
dann
aus
den
dem
Abschnitt
zum
Zusammenhang
dankenaufbau
den die
veränderten
komplizierte Disposition
[ s . o b e n S. 8])
zeitigen Aoriste
durch
ooXXajJooaa u n d
stellen wegließ und dafür des Weisen
§
129/165
im den
philonischen
Traktat
wohldurchdachten
einsetzte.
(im Z u s a m m e n h a n g
allegorische Erklärung
stexsv e r s c h l o s s e n w u r d e ,
Bei
berücksichtigt Ge
Außerdem ändert
v o n der zeitlichen Koinzidenz des Suchens und Findens
vollkommenen T y p u s , der v o n Philon der Erzväter
und
d e r p h i l o n i s c h e n E r ö r t e r u n g ü b e r d i e eöpeotg.
er d e n G e d a n k e n
überein,
Gedächtnis
zweiten Male erklärt.
Ambrosius
weder
des
wörtlich
m i t § 167 a n d e r S t e l l e w i e d e r
zweier philonischer Stellen
überhaupt
beide
Erklärung Isaaks
dieser ganz äußerlichen V e r k n ü p f u n g noch
für
m i t P h i l o d e f u g a § 128
fügt
überspringt
nimmt
Ergebnissen
in n
S. 136/37 T e s t . ) ,
seiner V o r l a g e u n d der
wertvollen
( C a p . 47 b i s a d i e c t i o e s t s t i m m t
große Ausgabe III
an
zu
mit der der
beim
Typenlehre
beiden
gleich
i n d e m er die B i b e l
den G e d a n k e n v o n der Schnelligkeit des
Verstandes
II.
152 Die gleiche freie
Teil
II. Kapitel
Behandlung
der philonischen Vorlage 1
in Ambrosius' Schrift d e N o e c. i n klärung der W o r t e : (Gen
9 i)
zu beobachten .
»Er trank den Wein und wurde berauscht«
übernimmt Ambrosius die allegorische
2
ist
In der Er
Interpretation
Philons (quaest. in Gen. I I 68), der im Anschluß an jüdische und stoische Lehren
2
das wilde Zechen verwirft,
dagegen
maßvolles
Weintrinken erlaubt. Zu diesen zwei weltlichen Arten des Rausches (ebrietatis species gemina) fügt er ohne Stütze in der Vorlage als dritte die himmlische Trunkenheit des Geistes hinzu, die er durch die Zitate Ps 2 2
und
6
Eph 5
illustriert.
1 8
Ganz ähnlich
weitert er seine philonische Vorlage (quaest.
er
in Gen. II 73) im
cap. 118 des gleichen Traktats durch Anfügung der Bemerkung, daß
der Geist Noahs des Gerechten — als Typus des SExouoc galt
Noah seit Philon — nüchtern war, auch als er trunken erschien, da es »auch einen herrlichen Becher gibt, der die Gerechten be rauscht.«
Diese W o r t e variieren
den paradoxen
Gedanken, der
mit dem philonischen Oxymoron in der Hannaallegorese (s. oben 3
S. 4) ausgedrückt
wurde .
Einem zweiten Typus gehören die Stellen an, in denen
die
W i r k u n g d e s A b e n d m a h l t r u n k s als nüchterne Trunkenheit geschildert wird. Der Ausdruck bezeichnet dabei den Vollendungs zustand beim Empfang der Kommunion und tritt neben die Auf zählung ihrer spezifischen Wirkungen 1
S. C S E E X X X I I
1 , 488 e d . S c h e n k l .
4
J.
B . K e l l n e r a. a. O .
dixitu
( S . 489,
3 Schenkl)
ist
S . 95 f . ) . nach
des sub-
Die Quellen des Ambrosius sind
hier P h i l o n s q u a e s t . in G e n . u n d d i e T r a k t a t e (Vgl.
als Schilderung
de plant.,
Hinter
den
de ebriet., de sobriet.
Worten
Philon, quaest.
»sicut
i n G e n . I I 69
apostolus das
z i t a t : » N u d a t u s e s t in d o m o s u a « z u e r g ä n z e n (es fehlt in der n e u e n von ist
Schenkl). nicht
zitat,
zu
das
Bibel
Ausgabe
O b es A m b r o s i u s selber oder einer der K o p i s t e n übersehen erkennen,
die neue
jedenfalls ist
der
folgende Abschnitt ohne das
allegorische Erklärung
einleitet, •überhaupt
hat,
Bibel
n i c h t zu v e r
stehen. a
S. o b e n
3
Ebenso wird
G e l a g e ( G e n 43 allegorischen briatur
S . 27, 2.
B 1
Methode
ebrietate,
angefügt.
auch einmal der R a u s c h J o s e p h s
) , zwar sed
ohne Stütze
sobria)
bezeichnet
u n d seiner B r ü d e r
philonischen Text,
Philons entsprechend und
als
nüchterne
aber
3 4
ganz
Trunkenheit
zur Illustration
wieder
S. d e J o s e p h 1 1 , 60, M i g n e 14, 665 = C S E L X X X I I , 2 S. i n
S c h o n O r i g e n e s d e u t e t ü b r i g e n s G e n 43 oben
im
beim der (ine-
P s 22 „ Schenkl.
spirituell als g ö t t l i c h e T r u n k e n h e i t (s.
S. 1 1 9 ) . 4
brosius
Als und
spezifische W i r k u n g e n werden Augustinus zitierten
Stellen
hier w i e
an
aufgezählt:
den
anderen
aus A m
Sündenvergebung, Ver-
153
2. A m b r o s i u s
1
jektiven Wonnegefühls .
»Der Becher . . des Herrn bewirkt Ver
gebung der Sünden . . Denn gut ist die Trunkenheit des Geistes (bona ergo ebrietas spiritalis), die nicht den
Gang des
Körpers
schwanken macht, sondern den Schritt des Geistes stärkt. Gut ist die Trunkenheit des Heilsbechers (bona ebrietas poculi salutaris), die die Traurigkeit des sündigen Gewissens auslöscht und Frohsinn des
ewigen Lebens einflößt.
Darum
sagt
die
den
heilige 2
Schrift: 'Wie herrlich ist dein berauschender Becher' (Ps 22 ) « . In 5
3
der Schrift d e H e l i a e t i e i u n i o
wird als Lohn für das Fasten, 4
das vor der Einnahme des Abendmahls befohlen war , die Speisung 5
und Tränkung durch die himmlischen Sakramente verheißen . Hier gessen
der
alten
Irrtümer,
Festigung,
kungen werden
in
abhängig sind.
S. o b e n S . 1 1 7 , 1.
1
der Liturgie
Unsterblichkeit.
genannt,
4
CSEL
LXIV,
Arten
die
gleichen W i r anderen
E i n e a n d e r e S t e l l e , in d e r d i e e u c l i a r i s t i s c h e T r u n k e n h e i t e r w ä h n t w u r d e ,
i s t o b e n ( S . 130, 2) s c h o n z u m T e i l a n g e f ü h r t =
Die
v o n der Ambrosius und die
der
durch
Petschenig
göttlichen
P s 22
S. 1 2 3 , 5).
63
Trunkenheit:
illustriert
B
Migne
wird,
Uber die ebrietas
sich
Spiritus u n d
r a r u m s. o b e n S . 130, 2 u . 150. meinde des Pfingstwunders
Die
deckt
(Act 2
1 8
962
Explan,
i n P s 35 c . i g
unterscheidet
Ambrosius
bona
ebrietas
poculi
salutaris,
mit
Orig. ad
P s 35
(s. o b e n
a
die ebrietas de redundantia
A l s vierte
dritten per infusionem spiritus
worden.
14,
Scriptu-
Gruppe wird die zungenredende Ge
) genannt,
o b w o h l sie g e n a u g e n o m m e n zur
gezogen werden müßte.
Ambrosius deutet
hier
das W o r t aus der Apostelgeschichte: Sie sind v o l l süßen W e i n e s , m i t d e m anwesenden Heiden die Ekstase S . 5, 3) um
zur
der christlichen G e m e i n d e verspotteten
l o b e n d e n B e z e i c h n u n g für
göttlichem Rausch
Erfüllten
(s. a u c h u n t e n S. 162, 1 H i e r o n y m u s ) . 2
E x p o s , in P s . C X V I I I ,
21, 4 ( C S E L L X I I
3
10, 33.
2, 429
4
S . S t . L i s i e t z k i , Q u i d S t . A m b r o s i u s d e ss. E u c h a r i s t i a d o c u e r i t
CSEL X X X I I
D i s s . V r a t i s l . 1 9 1 0 , 7 7 f., 78, 2. (CSEL L X I I , 6
180)
Die Art
über
das
monien.
Fasten 93).
Ambrosius
eine Diatribe
über
Fasten
inquiritur
seiner V o r l a g e ist
folgt
für A m b r o s i u s w i e d e r
die Vorzüge
des Fastens 12 f.
entstanden 32.
und
Schenkl:
s.
Dieser der
quae
vor
flexionen
dem Abendmahl ist
und
anderen
Festtagen
ein.
Förster,
Abschnitt
Enthaltsamkeit in
usu
Jetzt schiebt aber A m b r o s i u s c.33f. eine B e t r a c h t u n g über das
Einfügung
sehr
ist B a s i l e i o s ' H o m i l i e
O . praef. p . X V I I I I u n d die Testi
d e m Basileios bis c.
( V g l . S . 430,
8,48
169t.
T e i l d e s T r a k t a t s ( c . 1—40)
V o r l a g e , s. S c h e n k l a. a.
gewöhnlichen Leben.
sunt).
A m b r o s i u s S.
( D e H e l i a ist w o h l aus P r e d i g t e n z u r F a s t z e i t
Ambrosius enthält
Benutzung
I m ersten
475).
Schenkl.
V g l . auch A m b r o s i u s expos. Ps. C X V I I I ,
und Förster,
der
charakteristisch.
im
die v o n
die
(s. o b e n
humano kultische
Die Ursache
dieser
k l a r : D i e ins A l l g e m e i n e g e h e n d e n u n d r e c h t t h e o r e t i s c h e n
des Basileios erschienen
dem
praktischer
genügende Beziehung zur kirchlichen Wirklichkeit. in d e r V o r l a g e a u f t r e t e n d e n
gerichteten
Bischof
Re ohne
Die gleiche Tendenz, solche
allgemeinen Erörterungen
auszuscheiden oder
um-
II. Teil
154
II.
Kapitel
steht das Oxymoron schon fast völlig stereotyp zur Charakteri sierung des eucharistischen Weintrunks. Die Stelle lautet: »Auch das Speisen am mystischen Tisch wird durch Fasten vorbereitet. Jener Tisch, von dem David sagt: ,Du hast mir gegenüber den Tisch bereitet . . .' (Ps 22 ) , wird durch den Preis des Hungers 5
erworben
und
jener
Becher,
der
nüchtern
trunken
macht
(inebrians sobrietate), wird durch den Durst nach den heüigen Sakramenten erlangt«. Mit dem Gedanken dieses Traktats berührt sich die Lobrede auf das Fasten im 6 3 . B r i e f (c. 31 f. Migne 16, 1198),
wo der Gegensatz zwischen der äußeren Enthaltsamkeit
und der geistigen Sättigung durch das Fasten mit kühnen, echt ambrosianischen Oxymora beschrieben Fasten) Wenn
nicht
nützen,
wird,
»Wie
kann
(das
durch das die Laster gesühnt werden?
du es mit Demut und Erbarmen darbringst, so werden,
wie Jesaja im heiligen Geist sprach, 'deine Gebeine fett werden und du wirst wie ein trunkener Garten (hortus ebrius lich :
reich
und
werden
bewässerter]) ihre
sein'.
Tugenden
Fastens (spiritali adipe ieiunii),
Denn
durch
[eigent
fett wird deine
das
geistige
Fett
Seele des
und deine Früchte werden sich
durch den Überfluß deines Geistes mehren, so daß in dir die Trunkenheit der Nüchternheit (ebrietas sobrietatis) wohnt, so wie jener Becher ist, von dem der Prophet sagt:
' W i e herrlich ist
dein berauschender Becher' (Ps22 ).« W i e die geistige Sättigung 5
beim Fasten
1
eine spiritalis adeps ieiunii zur Folge h a t , so be
wirkt die geistige Tränkung des Frommen, der sich während der vorgeschriebenen Zeit allen irdischen Trunkes enthält, eine spiri talis
sobrietatis
ebrietas.
D a s Adjektiv
des Oxymoron wird
hier also ganz konkret auf das kultische Fasten bezogen.] Eine dritte Gruppe bilden die Stellen, an denen Ambrosius Motive der H o h e l i e d a u s l e g u n g weiterführt.
des Origenes aufnimmt und
So ist in der großen Gegenrede der Arete gegen die 2
Hedone im Traktat de Cain et A b e l ,
der nach dem Vorbild
der philonischen Schrift von den Opfern Kains und Abels verfaßt 3
ist , eine Schilderung des Gastmahls der Kirche von Ambrosius z u g e s t a l t e n i s t a u c h d e f u g a 8, 4 7 ( z i t . S . 1 5 1 , 3) z u b e o b a c h t e n .
S i e ist f ü r
A m b r o s i u s eines der festen Prinzipien in d e r B e n u t z u n g griechischer Vorlagen. 1
B
3
V g l . P o r p h . d e a b s t . I I 45 ( z i t . o b e n V g l . I j , 19-f. C S E L X X X I I , S. P a u l W e n d l a n d ,
S. z o r ) .
1, S . 355 f.
Schenkl.
Neu entdeckte Fragmente Philos
1 2 7 f.
und
140 f.
P h i l o n s c h l i e ß t s i c h s e i n e r s e i t s w i e d e r in d e r S t i l i s i e r u n g d i e s e s D i a l o g s a n d e n
2. A m b r o s i u s
1
eingeschoben ,
die wie eine freie
155
Paraphrase der 2
Allegorien
über das »Weinhaus« erscheint. .
Die
origeneischen Stelle lautet:
»Willst du essen, willst du trinken? K o m m zum Gastmahl der Weisheit, 'Kommt
die
alle
,mit
lauter
Verkündung' einlädt
und
sagt:
und eßt mein Brot und trinkt den Wein, den ich euch
gemischt habe' (Prov o, ).
Ergötzen dich die Gesänge, die den
5
Schmausenden lieblich umspielen?
So höre die malmende, höre
die nicht nur in Liedern, sondern im Lied der Lieder singende Kirche: 'Esset, meine Freunde, und trinkt und berauscht euch, 1
meine Brüder (Cant 5 ) .
Doch diese Trunkenheit macht nüchtern
x
3
(haec ebrietas sobrios facit) , diese Trunkenheit ist die der Gnade 4
(gratiae) , nicht der Weinbezechtheit. Schwanken.
Sie schafft Freude, nicht
U n d fürchte nicht, daß beim Gastmahl der Kirche
angenehme Wohlgerüche oder wohlschmeckende Speisen oder ver schiedene
Getränke, vornehme Zechgenossen oder
Diener fehlen.
wohlgestaltete
W e r ist vornehmer als Christus, der im Gastmahl 5
der Kirche aufwartet und dem aufgewartet wird ? Halte dich zur Seite dieses sich zur Tafel legenden Tischgenossen und verbinde dich Gott. indem
Verschmähe nicht den Tisch, den Christus auswählte,
er sprach:
'Ich trat
in meinen Garten, meine
geliebte
Schwester . ., aß mein Brot mit meinem Honig und trank Wein mit
meiner Milch'
findet
(Cant 5 ) . l
Im Garten, d. h.
im
Paradies,
das Gastmahl der Kirche statt. . . Dort wirst du das Brot,
das 'das Herz des Menschen stärkt', essen, den Honig kosten . ., den W e i n mit Milch trinken . . . . Folge also zu diesem Gastmahl 6
(der Weisheit , die spricht): 'Die Weisheit baute sich ein Haus von
Xenophon
überlieferten P r o d i k o s m y t h o s
v o n Herakles a m
Scheidewege
a n { s . K . M ü n s c h e r , X e n o p h o n in d e r g r i e c h i s c h - r ö m i s c h e n L i t e r a t u r Phil. S u p p l . X I I I , 2, 1920. 1 1 2 f ) . 1
D i e E i n l a g e r e i c h t v o n c . 17- - 2 1 .
B
V o r h e r w a r die T r u n k e n h e i t u n d d a s m a ß l o s e Prassen als U r s a c h e allen
Unheils
gebrandmarkt und
ihr
das fromme
Fasten
entgegengestellt worden.
E b e n s o w i e d e H e l i a e t c . 1 0 , 33 ( z i t . S . 153 f . ) g e h t j e t z t A m b r o s i u s v o n d e r B e trachtung
des
irdischen
Speisens
und
Trinkens
zu
der
der
himmlischen
Speisung über. 3
4
wo
S. C y p r i a n (zit. S. 140): c a l i x d o m i n i c u s sie i n e b r i e t , u t s o b r i o s f a c i a t . Zur ebrietas gratiae vgl. D e Helia
im Anschluß
Gnade
an
Eph.
5
]
8
gegenübergestellt werden.
S. 4 L ] .
e t c . r ö , 61
die Trunkenheit der
(CSEL Sünde
XXXII, (culpae)
2,
448),
und
der
V g l . d a z u P h i l o n d e e b r . § 145 f. [ z i t . o b e n
U b e r d e n B e g r i f f d e r G n a d e s. o b e n S .
7f.
B
Z u r I d e n t i f i k a t i o n : C h r i s t u s m i n i s t r a t e t m i n i s t r a t u r v g l . o b e n S . 19, 2.
6
Die
Identifizierung d e s G a s t m a h l s der W e i s h e i t (s. A m b r o s i u s
de Cain
II. Teil
156 u. s. f.'
II.
Kapitel
(Prov 9 ) . . . In diesem Haus wirst du
die
X
Seele essen und später nie
Speisen
mehr hungerst noch durstest; denn wer
ißt,
ißt
zur Sättigung, und wer trinkt, trinkt bis zur Trunkenheit. diese Trunkenheit
ist
die Hüterin der
jene
Weintrunkenheit
geht
die
der
Auslegung des
verschiedenen, sicherlich
auf
der
den Trank des Verstandes trinken, auf daß du
fast
Herd
der
Die
3
Ebenso
die Ambrosius
v
gleichlautenden
verlorene origeneische 4
Bibelstelle zurück .
(pudicitiae),
Begierde . .*
Hohenliedverses 5
miteinander
die
Keuschheit
bis
Doch
an 2
Stellen
gibt ,
Interpretation
dieser
origeneische Deutung
des
Weines
als
I 5, i g , S . 3 5 5 , 19 f. S c h e n k l ) i n d e n P r o v e r b i e n m i t d e m W e i n h a u s d e s H o h e n lieds
als
Stätte
des
nommen worden
Gastmahls
der
(s. o b e n S . 123).
Kirche
war
schon
Mit dem Paradies
von
Origenes
als O r t dieses
vorge
Gastmahls
d e r K i r c h e o d e r d e r W e i s h e i t ( v g l . d e C a i n S. 356, 9 S c h e n k l ) i s t n i c h t d a s seits
gemeint
(damit
Vorstellungen
würde A m b r o s i u s z w e i v o n e i n a n d e r
vermischt haben), sondern Eden
m e n s c h l i c h e S e e l e d e s Frommen. als P s y c h e Siegfried und Abel 1
wird
auch
anknüpft,
Ein genauer
geahmt
Jen
verschiedene
s t e h t h i e r als A l l e g o r i e für
Diese allegorische Erklärung des
dem Vorbild Philons
leg. alleg.
I
52 M § 45
in der Schrift ü b e r das Paradies, an die die über
zugruDde g e l e g t ( v g l . J .
die
Paradieses s.
Kain
B . K e l l n e r a. a. O . S. 90, 93 f ) .
Nachweis, w e l c h e Stelle des Origenes i m besonderen
nach
ist, u n d o b A m b r o s i u s ü b e r h a u p t eine b e s o n d e r e P a r t i e i m A u g e
hatte
o d e r nur M o t i v e aus lich, d a der a
(nach
a. a. O . S. 382)
völlig
d e m großen H L K o m m e n t a r variierte,
Kommentar
des Origenes z u m großen Teil verloren
E x p o s , p s a l m . C X V I I I 1 3 , 23 f.
6, 49 f. ( C S E L X X X I I
ist n i c h t m e h r
I , 673).
(CSEL L X I I
mög
ist.
294 f . ) . D e I s a a c v e l
anima
D e b o n o m o r t i s 5 , 20 f. ( C S E L X X X I I
1 , 722 f . )
In der ersten Stelle erscheint der mystische Terminus i m Satze: b o n a
ebrietas,
quae ad m e l i o r a . . . facit q u e n d a m m e n s a e spiritalis hausit
ebrietas
mysteriorum
inebriata (sc. durch a
Es
wird
m e n t i s e x c e s s u m (s. o b e n S. 136, 3) . . . b o n a
. . . [ f o l g t P s 22
ebrietatem
caelestium
in d e r z w e i t e n : . . . a n i m a . . . ; in
der
dritten:
. . .
anima
. . .
das W o r t Gottes) saeculo dormiebat, vigilabat deo.
ü b e r h a u p t für d i e E r k l ä r u n g s o l c h e r » D u b l e t t e n « ö f t e r s
damit
zu r e c h n e n sein, d a ß A m b r o s i u s nicht sich selbst w i e d e r h o l t , sondern der A u t o r der
Vorlage,
Deutungen
die
Ambrosius
benutzt
(z.
B.
Origenes),
selber
feststehende
der gleichen Bibelstelle öfters anführt und A m b r o s i u s mit der
zeption dieser
Stellen die W i e d e r h o l u n g e n der V o r l a g e nur ü b e r n i m m t
Re
(s. o b e n
S. 1 1 2 , 2). 4
Auch
D e Cain
Hoheliedstelle
5
x
et A b e l
aus,
doch
I 5, ist
19
die
d e n drei anderen Stellen verschieden. de I s a a c
et a n i m a ,
nutzung
der
a. a. O . i o ö f . Psalms. zweite
Förster steht,
geht
Ambrosius von
Die Quellenforschung hat
aus der die wichtigste der drei Parallelstellen
Hoheliederklärung
(S. Kellner Stelle
( z i t . S . 155)
allegorische Erklärung hier
des
Origenes nachgewiesen
a. a. O . S . 9 1 ) , d e s g l e i c h e n f ü r a.
a. O . 153 f . ) .
schließt
an
von
der
an,
ist
also
stammt, Be
( S . J.
B.
die Erklärung ungefähr
an
für die Schrift Kellner des 118.
D i e S c h r i f t d e b o n o m o r t i s , in der
de Isaac
der
zur
die
gleichen
3. A u g u s t i n u s
157
der »Lehre« (s. oben S. 123 f.) liegt auch den Ausführungen des A m brosius über das »Trinken des Alten und Neuen Testamentes« ( e x p l a n , p s a l m . I c. 32 f. C S E L L X I V 27 f.) zugrunde. »Jesajaruft aus:
...
/Dieses
trinke
zuerst'
(8
) . W a s heißt das:
2 2
,Dieses
trinke zuerst' . . . ? (c. 33) Trinke zuerst das Alte Testament, um dann auch das Neue Testament zu trinken.
Denn wenn du nicht
das erste getrunken hast, wirst du das zweite nicht trinken können. . Im
Alten Testament ist Reue, im Neuen Freude . . (folgen Bei
spiele) . . aber Jesus der Herr goß Wasser aus dem Felsen und alle tranken (s. I Cor 10 ) . . Diejenigen, die im .Typus' tranken, wurden 4
gesättigt, die in Wahrheit tranken, wurden berauscht.
Eine gute
Trunkenheit (bona ebrietas), die Freude einflößte und keine Ver wirrung brachte.
Eine gute Trunkenheit, die
den
Schritt
des
nüchternen Geistes (sobriae mentis) stärkte (s. oben S. 153). . . Diesen
Becher also trinke,
herrlich
ist
dein
von
dem
berauschender
der Prophet sagte: ,Wie
Becher!'
(Ps
22 )
...
5
Dann
trinkst du den Becher der Weisheit . . .«
3. Für
AUGUSTINUS
Augustins religiöse
Entwicklung
wurde
die
schaft mit Ambrosius von entscheidender Bedeutung.
Bekannt
Der Bericht
in den K o n f e s s i o n e n ( V i 3 , 2 3 ) von seiner ersten Begegnung mit dem
Bischof in Mailand steigert sich zu einem Elogium auf die
Beredsamkeit des Ambrosius, deren überzeugende Kraft ihn end gültig für das Christentum gewann. »Et veni Mediolanum ad A m brosium episcopum . . ., cuius tunc eloquia strenue ministrabant Zeit
verfaßt
Traktats. wie
(s. F ö r s t e r a. a. O . S . 91) u n d w i e d e r h o l t d i e W o r t e d e s v o r i g e n
D a z u k o m m t n u n , d a ß s o w o h l G r e g o r v o n N y s s a ( z i t . o b e n S . 184 f . )
Theodoret
in
Cant
'Trinkt . . . E ß t . . .'
5 j_ ( M i g n e
denn
81,
149) :
» E r ruft
den
d i e s e T r u n k e n h e i t (u.i'B'Y]) b e w i r k t
Freunden
zu:
Vernünftigkeit
(oü)
[ F o l g e n P s 22
Origenes' Auslegung
6
u . 35 . ] ,
benutzen —
e
die b e i d e u n a b h ä n g i g v o n ein
über Abhängigkeit
des Theodoret
ad
C a n t . v o n O r i g e n e s s. o . S, 109, 3 — i n i h r e r E r k l ä r u n g d e s H o h e n l i e d s d i e S t e l l e auf
d i e fysia u i f h ] Auch
der
sonst
beziehen. zeigen
die drei ambrosianischen Stellen
origeneischen allegorischen Erklärung.
Formulierungen
m i t Parallelstellen aus Origenes
geführten Argumente
für
den Nachweis
Origenes ausreichend erscheinen.
völlig
das
Gepräge
I c h erspare es mir hier die einzelneu zu belegen,
da die oben
an
der Abhängigkeit des A m b r o s i u s v o n
II. Teil
II. Kapitel
adipem frumenti tui et laetitiam olei e t s o b r i a m vini e b r i e t a t e m populo tuo.«
1
Ambrosius erscheint hier als minister Dei, der mit
seinen W o r t e n dem Volk den Reichtum der göttlichen Weisheit über mittelt und es damit geistig tränkt und sättigt.
Dem Trikolon, das
die Fülle des göttlichen Reichtums symbolisiert, Hegt der Psalmen vers 4 : »Dedisti laetitiam in corde meo . , . a fructu frumenti, vini 8
2
et olei sui multiplicati sunt« zugrunde , dessen erste beiden Glieder 3
von Augustin durch biblische Bilder ersetzt
werden ,
während
das dritte eine Umschreibung durch das ambrosianische Oxymoron erfährt.
E s war eine besonders feinsinnige Ehrung, die Augustin
dem Ambrosius damit erwies, daß er die Beredsamkeit des Meisters mit
dessen
eigenen
Lieblingsworten
4
5
rühmte .
In den
Worten
klingt noch die Ehrfurcht vor dem Manne nach, der ihm als Ver1
Das Oxymoron
steht
hier
vorbereitet.
Kurz
d i e » M a n i c h a e i v a n i t a t i b u s e b r i i « g e t a d e l t ; jetzt Trunkenheit«
der christlichen
Gläubigen
vorher
hatte
Augustin
stellt er ihnen die »nüchterne
entgegen.
V g l . auch conf. V I r:
In
A m b r o s i u m o r a suspendi, a d f o n t e m »salientis aquae i n v i t a m a e t e r n a m « ( J o h 4 ) . U
S . a u c h V u l g . P s 104 „ f .
a
cor
hominis:
oben
ut
exhilaret
» U t educas p a n e m d e terra: et v i n u m laetificet
faciem
in o l e o : e t p a n i s c o r h o m i n i s c o n f i r m e t « (s-
S. 1 1 9 ! . ) 3
V u l g . P s 81
e x a d i p e f r u m e n t i . P s 45
l f l
. . . adipe frumenti
satiat te.
T
o l e o laetitiae. P s 147
(Dominus)
M
Qui emittit eloquium Suum terrae.
D i e Stellen
s i n d in d e r A u s g a b e v o n D o m b s c h ü t z a n g e g e b e n . 4
Augustin
h a t t e dabei speziell d e n H y m n e n v e r s i m G e d ä c h t n i s , w i e die
V e r b i n d u n g v o n laetitia und sobria ebrietas und die k ü h n e Verkürzung tatem
ministrare zu ebrietatem
bibere beweist.
A u g u s t i n s i n n e r e E n t w i c k l u n g A A B 1 9 2 2 , 8,
(S. o b e n S.
3 weist
ebrie
150, 1),
Holl,
darauf hin, daß gerade
d e r d u r c h A m b r o s i u s in M a i l a n d eingeführte H y m n e n g e s a n g auf d e n musikalisch veranlagten 5
Augustin starken Eindruck
machte.
( V g l . c o n f . I X , 1 2 , 32.)
G a n z ähnlich verwendet übrigens H i e r o n y m u s das Lieblingswort des Ori
genes aus d e m Hohenliede: »Der
König hatte
m i c h in sein G e m a c h geführt«
z u m P r e i s e d e s O r i g e n e s selber (s. P r o l . I l o m i l . in C a n t In
der V e r w e n d u n g
S . 26 e d . B a e h r e n s ) .
des O x y m o r o n erinnert die Augustinstelle
auch
an
d i e L o b w o r t e d e s T h e o p h a n e s C e r a m e u s a u f G r e g o r v o n N y s s a (s. o b e n S. 137). Die
beiden
Autoritäten
Stellen
geben
von
w i e ihrer Schriften
Vgl. auch Prudentius' Martyris 6 f.) u n d
der
wachsenden
und Reden
in
Verehrung
der
kirchlichen
der christlichen W e l t Zeugnis.
H y m n u s a u f C y p r i a n in Peristeph. X I I I (Passio C y p r i a n i
Gaudentius'
W o r t e a n A m b r o s i u s , als dieser
Bischofsamt in Brescia einführte.
jenen
in
das
S e r m o X V I ( M i g n e 20, 9 5 8 ) : » I c h b e s c h w ö r e
unsern g e m e i n s a m e n V a t e r A m b r o s i u s , d a ß , n a c h d e m m e i n e R e d e w i e spärlicher Tau
auf eure
Schriften
Herzen
bewässere.
fiel, Denn
er e u c h er w i r d
selber
mit den Mysterien
i m heiligen Geist
der
sprechen,
göttlichen
von
dem er
erfüllt
ist, u n d S t r ö m e v o n l e b e n d i g e m W a s s e r w e r d e n aus s e i n e m L e i b fließen.«
Über
die Stellung
Augustins
zu Ambrosius
und
über
seine
Verehrung
des
3. A u g u s t i n u s
159 1
körperung der kirchlichen Sapientia einst vor Augen getreten war . So wird Ambrosius hier mit den Worten beschrieben, die die alexandrinischen Theologen zur Schilderung der Mittlertätigkeit des zwischen Gott und Mensch gestellten Logos verwandt hatten . 2
Von Ambrosius lernte Augustin auch die allegorische Aus legung des A T und N T und blieb als Exeget in den Bahnen, die sein Meister als Schüler Philons und Origenes' und Erneuerer ihrer Exegese im Westen gewandelt war. So übernahm er auch von Ambrosius, der damit der wichtigste Vermittler der alexandrinischen Tradition für Augustin wurde, das philonische Oxymoron. D a er sich bei der Verwendung des Begriffs eng an ihn anschloß, kann sich die Betrachtung der Augustinischen Sprache meist mit dem Hinweis auf die Behandlung der ambrosianischen Parallelen be gnügen. So verwendet Augustin die ambrosianische Prägung sobria ebrietas spiritus in der Rede an die eben aufgenommenen Katechumenen s e r m o 225,4 (Migne38,1098). »Der heilige Geist beginnt seine Wohnung in euch zu nehmen, . . schließt ihn nicht aus eurem Herzen aus. Er ist ein guter G a s t : er findet euch bedürftig und füllt euch an; er findet euch hungrig und nährt euch; er findet euch durstig und berauscht euch. Er selbst möge euch berauschen . Denn der Apostel sagt: 'Berauscht euch nicht mit W e i n ' . . (Eph 5 ) . Und gleichsam als wollte er uns lehren, womit wir uns berauschen sollen, spricht er: 'Sondern erfüllt euch mit dem heiligen Geist . . und singt in eurem Herzen dem Herrn.' W e r sich über den Herrn freut und dem Herrn mit lautem Frohlocken lobsingt, gleicht er nicht einem Trunkenen ? Diese Trunkenheit billige ich. .Denn bei dir, o Herr, ist der Quell des Lebens und durch den Sturzbach deiner Wonnen 3
4
1 8
Bischofs
als
der
höchsten Autorität
a. a. O . S . 8; H a r n a c k D G I I zitiert o d e r 1
2
nennt,
der christlichen Gemeinschaft
vgl.
Holl
12. D i e Stellen, an d e n e n A u g u s t i n d e n A m b r o s i u s
4
sind b e i Ballerini, A m b r o s . o p p . I p , X X I X sq. g e s a m m e l t .
S. H o l l 10. Über
die philonischen
und
den Sterblichen den Rauschtrank E u s e b i o s ' c o m m . i n P s 103
1 G
origeneischen Schilderungen des L o g o s , k r e d e n z t s. o b e n
(s. o b e n
der
S . 1 7 f. u. 1 1 9 , v g l . a u c h
S . 1 1 9 , 3), d e r d e n d e r A u g u s t i n s t e l l e z u
grundeliegenden P s a l m e n v e r s auf den L o g o s u n d seine L e h r e d e u t e t . 3
hier
D e r heilige Geist als W i r t ,
der d i e Seele speist u n d tränkt, ü b e r n i m m t
die R o l l e der »alexandrinischen« Sophia oder des L o g o s .
hältnis
von Logos,
Sophia
(Über das Ver
u n d P n e u m a b e i P h i l o n s. B o u s s e t - G r e s s m a n n 3 9 7
u n d L e i s e g a n g 67.) 4
Über
die Vermischung
L o g o s oder der Sophia)
der
M e t a p h e r n v o m heiligen
a l s G a s t u n d W i r t s. o b e n S . 1 9 , 2.
Geist
(oder
dem
II. Teil
i6o
II.
Kapitel
wirst du sie tränken' (Ps 35 }.« Ebenso folgt er dem Ambrosius in ß
der Schilderung der berauschenden Wirkung des A b e n d m a h l 1
t r u n k s : »'Der W e i n erfreut des Menschen Herz' (Ps 103 ) . . . W i r 1 5
wollen nicht sagen: Niemand möge sich berauschen. euch (inebriamini), doch seht womit.
W e n n euch
Berauscht
der 'herrliche
Becher des Herrn' (Ps 22 ) berauscht, so wird sich diese Trunken h
heit in euren Werken zeigen, sie wild sich zeigen in der heiligen Liebe
zur
Gerechtigkeit,
sie
wird
sich
schließlich
zeigen
im
Schwinden eures Geistes (in alienatione mentis vestrae) — von der 2
Erde zum Himmel (sed a terrenis in caemm}« . 34, 1 , 2
3
Auch
hängt von der origeneisch - ambrosianischen
aüegorese ab.
»Der Apostel Johannes
sermo
Hohelied-
. . . . lag an der Brust
des Herrn und trank bei diesem Gastmahl himmlische Geheim nisse
(Joh 13
2 3
).
Infolge jenes Trunkes und jener
Trunkenheit brach er in die W o r t e aus: Wort.'
O
stolze
Trunkenheit«.
Demut
(humilitas
Augustin
excelsa)
identifiziert
glücklichen
'Im Anfang war
hier
und die
das
nüchterne
johanneische
Schilderung des Herrenmahls mit dem Gastmahl der Kirche, auf dem Christus der nach Erkenntnis dürstenden Seele (die hier die • Gestalt des Jüngers und Evangelisten W e i n der Weisheit kredenzt.
Johannes annimmt)
den
Der philonische Begriff ist der zum
Oxymoron zusammengezogenen Antithese M t 23
l
gleichgeordnet.
2
Die klassische Stelle in der Bibel für die nüchterne Trunken heit
ist
Ps 22
bei Augustin
(im Gegensatz
im Vordergrund steht) P s 3 5
B
4 9
zu Ambrosius, bei .
dem
In seinen exegetischen
Predigten zu diesem Psalm gibt Augustin eine
aufschlußreiche
Erklärung des Wortes inebriari, in der der polemische Gehalt des
und
1
Enarr. in Ps
s
Der Trunk
103 § 1 3 , M i g n e 37,
bewirkt
die Entrückung
ins Jenseits.
zur Bezeichnung der Ekstase unter
dem
Einfluß
( s . o b e n S . 95,2 in
Ps
mente.
67
§ 36
So kann
der
als er
Alienatio
8
mit
mentis
a
Gesinnung
I
Polemik
s. v . I n s p i r a t i o n
alienatio hier
der
mentis
(s. T h e s . ling. L a t .
antimystischen
vgl. P R E
1368.
dreierlei: R e i n h e i t
der
Werke
Augustin, der
die Montanisten
definiert die Ekstase
sensibus
dem Terminus
1559).
gegen
187)
und
ist g e w ö h n l i c h T e r m i n u s
corporis,
den 'Übergang
non in
noch steht
Enarr.
alienatio
a
die jenseitige
W e l t bezeichnen. 8
4
M i g n e 38,
210.
S c h o n E u s e b i o s (s. o b e n S . 129) u n d G r e g o r v o n N y s s a ( s . o b e n S . 134)
bezogen den Ausdruck »nüchterne Trunkenheit«
auf diesen Vers.
s a m e V o r l a g e wird w o h l a u c h hier Origenes sein,
(In einem erhaltenen
scholion zur
Die
geraein Katenen-
S t e l l e s p r i c h t O r i g e n e s v o n e i n e r xaVf] jii&T) s. o b e n S . 1 2 3 , 5).
i6r
3- A u g u s t i n u s
Begriffs »göttliche Trunkenheit« gegen die »Trunkenheit des Lebens« 1
deutlich hervortritt .
»,Sie werden berauscht
Überfluß deines Hauses.' Großes verspricht
Ich verstehe nicht,
Geist) ein W o r t , 2
dem
was er uns damit
. . Welche Notwendigkeit
'Sie werden berauscht werden . . . ' ? . . . Dinge
werden von bestand zu
E s suchte
sagen:
(der heilige
mit dem er seine Gedanken über mensclüiche
aussprechen
konnte;
und weil
er die Menschen in der
Trunkenheit wie in einem Strudel versinken, ohne Maßen Wein zu sich nehmen und ihren Verstand verlieren (mentem perdere) sah, ging ihm auf, was er sagen sollte.
8
Denn wenn jene unaus
sprechliche Freude* empfangen wird, dann geht der menschliche Verstand irgendwie unter (perit mens), wird göttlich und berauscht sich an dem 'Überfluß des Reichtums im Hause des Herrn'. Darum heißt es in einem anderen Psalm: 'Wie herrlich ist dein berauschender Becher' (Ps 22 ) .
Von diesem Becher waren auch die Märtyrer
5
berauscht, als sie beim Passionsgang kannten.
die Ihren nicht mehr er
W a s ist ein stärkeres Zeichen der Trunkenheit, als wenn
man die weinende Gattin, die Söhne, die Eltern nicht mehr er kennt?
. . .
Wundert
euch
nicht:
sie waren
trunken
(ebrii).
W o v o n waren sie trunken ? Seht, sie empfingen den Becher, der 1
E n a r r a t i o in P s 35 B ( M i g n e 36, 3 5 1 ) . V g l . S e r m o X X I V ,
160) z u P s 35 : » ' S i e w e r d e n 8
berauscht werden . . .'
H ö r e r ) . . . b e i dieser T r u n k e n h e i t an
12 ( M i g n e 38,
I c h fürchte,
die Sättigung denkt,
daß
nicht
(der
die durch
unaussprechliche Güter, sondern die d u r c h d e n R a u s c h leiblich-irdischer Zeche reien . . . Lasset uns delectemur).
Wein ? Welchem Nektar ? Trinke,
Du
soweit wir können,
geistig genießen
berauscht
sagt
mein
werden',
er
. .
.
(spiritualiter Von
Rauschtrank ? Welchem Wasser ? Weichem Honig ?
fragst v o n w e l c h e m ?
wenn du kannst, das
e n a r r a t i o i n P s 62 auch
aber,
'Sie werden
2
Fleisch
'Denn
b e i d i r ist
der Quell
welchem Welchem
des Lebens'.
e w i g e L e b e n . . . ' « ( s . u n t e n S . 163 F o r t s . ) . U n d
( M i g n e 36, 7 5 1 ) : » ' I i s d ü r s t e t m e i n e S e e l e . . . ' e s d ü r s t e t . . . wenn
das Fleisch
dürstet,
dürstet
es n a c h Wasser;
w e n n d i e Seele dürstet, dürstet sie n a c h d e m Quell der Weisheit.
V o n diesem
selben Quell werden unsere Seelen berauscht werden, s o w i e ein anderer P s a l m s a g t : ' S i e w e r d e n b e r a u s c h t w e r d e n v o n d e m Ü b e r f l u ß d e i n e s H a u s e s ' ( P s 35 ).« B
8
Über
das
aller
allegorischen
Erklärung
zugrundeliegende
Axiom,
daß
d i e h e i l i g e S c h r i f t s i c h d e r S p r a c h e d e r M e n s c h e n b e d i e n e s. S i e g f r i e d a. a. O . S . 351 f. 8
D i e doppelte D e u t u n g des »perdere
mentem«
bei Augustin
entspricht
der Piatons v o n den »zwei A r t e n des Wahnsinns« und Philons v o n den Arten der Trunkenheit«.
h e i t : p e r i t m e n s h u m a n a e t fit d i v i n a s t a m m t
letztlich aus der platonisieren-
den Spekulation Philons über die Ekstase. 4
Z u m A u s d r u c k l a e t i t i a s. o b e n S . 1 2 2 .
L e w y , Sobria ebrietas
»zwei
D i e augustinische Definition der göttlichen Trunken
II
II. Teil
IÖ2
II.
Kapitel
sie berauschen sollte. . . Also Brüder . . . laßt uns berauscht sein 'von
dem
risches der
reichen Überfluß
Beispiel
Epoche
für
der
Glaubenshelden
den
seines Hauses.'« Als neues
ekstatischen
schwärmerischen
neben
die
Typus
treten
Verehrung
Gestalten
der
aller
Bibel
histo
jetzt
in
duldenden
die
Märtyrer,
deren enthusiastische, weltentrückte Stimmung während der letzten Entscheidungsstunde Augustin mit fast gleichen Worten wie die 1
Märtyrerakten schildert . — A n zwei anderen Stellen, die sich mit der Exegese des gleichen Psalmenworts befassen, wird eine kühne Umdeutung der Bibelstellen vorgenommen, indem die Worte fons vitae und ebrietas aufeinander bezogen werden
2
und die ewige
Seligkeit ein Rausch, der durch den Trunk aus dem Quell des
1
in
ihrer
g e s c h i c h t l i c h e n E n t w i c k l u n g , N . J h r b . f. d . k l a s s . A l t e r t . 33, 1 9 1 4 , 524 f. S .
S. K . H o l l , d i e V o r s t e l l u n g v o m M ä r t y r e r
und
die Märtyrerakte
525:
» Ü b e r a l l gilt in d e n M ä r t y r e r a k t e n d e r F r ü h z e i t der M ä r t y r e r als e i n bereits in d i e jenseitige W e l t
Entrückter«.
Asc.
10 f. u . a. S t . b e i H o l l .
Jesaiae
ebrietas vom
6,
zu
nennen
Trunk
Herr
17,
veranlaßte
auch
A c t a Carpi
3
1 4 , 2. und
Die Märtyrer
die
Übertragung
Clem.
AI. ström.
13,
IV
3
ed.
der
des
9,
75,
a
Knopf
Märtyrer
NTlichen
.
eine
Bildes
( s . S t r a c k - B i l l e r b e c k I 836),
heißen d a r u m
. . . den B e c h e r ; ihn ahmten
39;
Den Enthusiasmus
aus d e m Becher des Martyriums
mart. Polyc. Polyc.
V g l , z. B .
vgl.
u.'.|rr|T.at t o ü K u p i o o v g l . m a r t . 1:
»Als
die Apostel nach
. . . trank
der
. . . Also mögen auch
erster
die
auf den Spuren der Apostel wandelnden Gnostiker . . . den Becher trinken«, sowie C y p r . e p . 63, 7, 2 :
» W e n n n i c h t d e r gekelterte u n d a u s g e p r e ß t e Christus (s. o b e n
S . i 2 i , 1) d e n B e c h e r v o r h e r t r ä n k e , a u s d e m e r d e n G l ä u b i g e n z u t r a n k . . e , H i e r o n y m u s ( s . u . ) u . A u g u s t i n u s e n a r r . i n P s 7 4 f . ( M i g n e 36, 9 5 5 ) : » D u r c h T r i n k e n d e s 8
W e i n s w u r d e n sie g e r e c h t f e r t i g t .
I c h m ö c h t e s o g a r zu s a g e n w a g e n , sie w u r d e n
a u c h b e r a u s c h t , u n d f ü r c h t e es n i c h t . innert
euch: 'Und
dein
W i e denn, meine Brüder, glaubt nisses Christi willen a u c h so weit
trunken,
D a ß ihr d o c h alle s o b e r a u s c h t w ü r d e t ! E r
berauschender
Becher,
wie
herrlich
sterben wollten, nüchtern
d a ß sie s o g a r d i e I h r i g e n
p r o torcularibus
der H e i l a n d
am
m i r v o r ü b e r g e h e n ( M t 26
bei der Passion berauscht Heiligen heiligen
in
der
Glut
des
war
die Trunkenheit
vini mysterio et de ebrietate) a
d . h . P s 35
1
0
( P s 22 ) . B
. . . Waren
B B
täglich
nicht
auch H i e r o n y m u s 69: » E s h a t t e
w e n n es m ö g l i c h
ist,
) . . .' S o w i e also der H e r r est), so werden auch
berauscht,
auch die Apostel,
und
zwar
durch
die den
d a der heilige Geist
sie erfüllte u n d sie in v e r s c h i e d e n e n S p r a c h e n s p r a c h e n ,
,trunken v o m süßen Weine* genannt. des W e i n s und
,Vater,
(in p a s s i o n e i n e b r i a t u s
Glaubens
Geist . . . Schließlich wurden
auf sie herabstieg u n d
und
( s . o b e n S . 1 2 5 ) , A n e e d . M a r e d s . I I I 2,
Kreuze die Passion getrunken.
m ö g e dieser B e c h e r a n
er'
gewesen seien? Sie waren
nicht erkannten
t r u n k e n d i e , deren Geist v o n dieser W e l t fern w a r ? « i n P s 80
ist
ihr nicht, d a ß alle j e n e , d i e u m d e s B e k e n n t
E s gibt vieles,
zu sagen wäre
. . . « s. o b e n
wird zur Erklärung
was über die Mysterien
(Multa sunt, q u a e dicantur
S . 5, 3 P s , - J o h .
Chrys.
von v. 9 herangezogen.
de
163
3. A u g u s t i n u s
1
Lebens entsteht, genannt wird .
Sermo X X I V
c. 12 {Migne 38,
160) zu Ps 35 g (zum Anfang s. oben S. 161, 1): »'Sie werden trunken werden . . .* Von welchem Wein ? . . . Du fragst von welchem ? 'Denn bei dir ist der Quell des Lebens.' Trinke, wenn du kannst, das ewige Leben.
Bereite dein Gewissen vor, nicht deine Kehle,
deinen Geist, nicht deinen Leib.
W e n n du gehört,
eingesehen,
geliebt hast, soweit du konntest, dann hast du schon davon ge trunken . . . « und d e a g o n c C h r i s t i a n o I 9, 10 (Migne 40, 296 = C S E L X L I 112) Hortatio ad gustandam dulcedinem Dei: »Wenn wir aber (in die 'Freude des Herrn' Mt 25
2 1
) nicht eintreten können,
solange wir im Körper und 'vom Herrn entfernt in der Fremde sind' (II Cor 5 ) , so laßt uns wenigstens kosten (gustemus), 'wie e
süß der Herr schmeckt' (Ps 34 ) . Denn 'er hat uns als Pfand den 9
1
heiligen Geist gegeben (II Cor 5 ) , an dem wir seine Süße fühlen 6
und uns nach dem Quell des Lebens selbst sehnen, wo wir mit nüchterner
Trunkenheit
(sobria
ebrietate)
überschwemmt
und
getränkt werden . . . Denn es sagt der heilige Geist: ' . . . Sie werden trunken werden . . ' (Ps 35 ) . .
Eine solche Trunkenheit stürzt
8
den Geist nicht herab, sondern trägt ihn nach oben und bringt Vergessen alles Irdischen.« Mit
Ambrosius
und Augustinus ist
der
Ort
in
der Ge
schichte des philonischen Terminus erreicht, an dem der Prozeß der
Verallgemeinerung
reicht
hat.
deren nicht
Er
feierliche, als
»Bild«,
steht
mit
Bedeutung schon
oft
klangvolle »Musik« das die Kraft
Der Ausdruck tritt gramme«,
seiner hier
jetzt
denen
in
den Höhepunkt
als
»sakrale
Ohr und
Sinne
der Anschauung
er 2
Glosse« , erfüllen,
erregen
soll.
den Kreis der hymnischen »Dia
die Mystiker die Mannigfaltigkeit
ihrer
Erlebnisse bei dem Umgang mit dem Göttlichen zu umschreiben suchen.
Keines dieser Bilder vermag den Reichtum ihrer E r
fahrungen
auszuschöpfen,
aber
indem
jedes ein winziges Teil
chen erfaßt, soll eine Häufung dieser Symbolworte eine Ahnung von
der Fülle vermitteln.
So werden
diese Termini fast
zu
Geheimzeichen einer mystischen Sprache, die nur der Eingeweihte versteht und bei deren Klang in ihm die Erinnerung an unsagbare seelische Begebenheiten erweckt wird. 1
Uber
das Verhältnis der Begriffe
Quelle des Lebens,
Quelle der Weis
h e i t u s w . s. o b e n S . 9, 1 . a
Diese
glückliche
Prägung wird Reitzcnstcin
(Myst.
S.
397) 11*
verdankt.
II. Teil
i64 Mit
der
II. Kapitel
Verbreitung
der
Schluß
Schriften
des
Ambrosius
und
Augustinus geht der philonische Begriff in die Terminologie der abendländischen Kirche ein,
ebenso wie er vornehmlich durch
Gregor von Nyssa in den Sprachschatz der östlichen Literatur hinübergeleitet wurde. verfolgt.
Seine Geschichte wird H e r nicht weiter
Meist tritt er in der Literatur der folgenden Zeit in der
Bedeutung und in dem Zusammenhang wieder auf,
in den ihn
die großen Kirchenväter des I V Jh. gestellt hatten.
Als Beispiel
für die Verbreitung und Bedeutung des Begriffs in der späteren Zeit sei zum Schluß nur eine Stelle aus der berühmten Schrift de diligendo Deo B e r n h a r d s v o n
1
C l a i r v a u x — d e s Augustinus
redivivus des Mittelalters, wie er genannt wurde — zitiert: »Hoc convivium (Cant 5 j) . . celebrat Sapientia et . . 'inebriat carissimos suos' . . . (Dei filius) ministrat. ., ut ex hoc iam iusti epulentur et exsultent in conspectu
Dei et delectentur in Iaetitia.
Hinc
illa satietas sine fastidio: hinc insatiabilis lila sine inquietudine curiositas:
hinc
aeternum illud atque inexplicabile desiderium,
nesciens egestatem: hinc denique s o b r i a i l l a e b r i e t a s , vero, non mero ingurgitans, non madens vino, sed ardens Deo.
E x hoc iam
quartus ille amoris gradus perpetuo possidetur, cum summe et solus diligitur Deus . . 1
C a p . 1 1 , 33 ( M i g n e 1 8 2 , 994 f ) .
Register I. N a m e n u n d A b e n d m a h l : liturgische Termini 1 1 7 , 1 . 128,
2.
141,
stische
und
ii4ff.
152,
4;
spirituali-
realistische
131. 135,2.
Auffassung
142t. 1
'Origenes'. Nyssa'. v
1.
'Eusebios .
'Cyprianus'.
147 t.
S.
' Gregor
v.
1
'Ambrosius .
ätppoaövY]
S. ' G n o s i s ' .
u.
äiraiöeuafa
73,
2.
'Trunkenheit'.
1 0 8 f f , ; E i n h e i t 1 1 1 , 2; M y s t i k e r n 1 f.; 1 1 0 f.
(s.
in,*)
u . ö . ; E n t r a t i o n a l i s i e r u n g 1 1 7 f. v e r m i t t e l t d u r c h H i l a r i u s 138; 139 ff.
Juda
I s a a k 8 f. 1 1 , 2. 34 f.
10 f.;
M e l c h i s e d e k 21 f.;
ahmung
(hermet.
Schrift):
klassischer
Askese:
Nach
D i a l o g e 79,1.
k y n i s c h e A . s. ' P h i l o n ' ;
Augustinus: 157 ff.
(s.
My
V e r h ä l t n i s 211 A m b r o s i u s 158,
4);
Exegese
161 f. (162,
Bernhard v. Clairvaux
159 f.;
1); A . u .
164.
A & T o 8 i S a n T o s x a l ahxop-aQ^z
(ootpoc):
8- 55- 2. 59, 2. B a s i l e i o s ( d , G r . ) : k e i n M y s t i k e r 132, 2.
u. d. a l e x . E x e g e s e
66.
pneumatischer
138.
Terminus
6 f.
155, 4.
Clemens
v. A l e x a n d r i a :
108 f. 1 1 3 , 3 ; k e i n
u.
Mystiker
Philon Iii,
1.
1 1 3 , 3 ; E r o s u n d A g a p e 52, 2; L o g o s l e h r e 91
N a d a b e t c . 1 1 , 4; R e b e k k a 25 f. Ambrosius:
A sei ep i u s
Charis:
2 1 ; A b r a h a m 8. 2 2 ; H a n n a 4 f. 63 f f . ; 55 f.;
145
Alex.
A l l e g o r i e n ( b . P h i l o n ) : A a r o n 3, 4. 6, 3. J a k o b 8. 25 f.;
140.
134.
147 f.; B e d e u t u n g f. d . W e s t e n 138 f.; E x e g . u. Cyprian
Schriftpolemik
(s. A . 1 - 3 ) .
Passionsmystik
A l e x a n d r i n i s c h e E x e g e s e : u. Philon Wirkungsgeschichte
Aquarier:
s t i s c h e A . 100 f.
A Y v o ( a : 73 f.; b e i P h i l o n 73, 2; s y n o n . m.
Sachen
Cyprian:
(s. A . 5).
98.
u. Firmilian
139; u. D i o n y
146. 14S f. 1 5 2 , 3 . B e a r b e i t u n g P h i l o n s
s i o s v . A l e x . 139, 6; u. T e r t u l l i a n 139.
1 1 2 , 2. 150 ff. (s. 1 5 1 , 2 u . 3); A . u .
144, 1 ; v . O r i g e n e s a b h ä n g i g
Origenes 154 ff.
130.
(s.
156
151.
152,
A.
1—4);
auslegung
154 f.
Hymn.
147,
7:
160; 1;
3.
153.
r
-
Hohelied
Echtheit
sobria vita
d.
Apollinische 43 f.;
'Augustinus'.
Inspiration:
uSiup e v d e o v * 4 3 f .
Apostol. Konstitutionen: jiid.-Iieil.
Formen
(s. A , 5)
Gebetssammlung
46.
enthalten 81 f.
(s.
A . 2); V e r w a n d s c h a f t m . P h i l o n 81, 2; j ü d . A p o l o g e t i k 8 1 , 2.
141 f.;
138 f.; g g . d . A q u a
r i e r 140 ff. 1 4 5 ; ü . d. A b e n d m a h l 141 f. (s. A . 1).
149;
G l a u b e u . W i s s e n 147 f.; A . u . P a u l i n u s v . N o l a 150, 4; s.
K e t z e r taufstreit
D e m o s t h e n e s : T y p u s d. r h e t .
Genies
48 i. 52 f. 61 f.; E n t h u s i a s m u s 48. 52 f.; T e c h n e 48 f. 53 f. Dichter:
Inspiration
begabung 46, 3.
47 f.;
53 f.;
46 f.;
Natur
Trunksucht
otvonox«t g g .
d.
D.
äSponÖTfitt
50 f. 53 f.; s. ' G e n i e ' . D i o n y s i s c h e E k s t a s e : 24, 4; F o r m e n
Register: I. N a m e n
i66 43 f.;
Weininspiration
62 f.;
Efeukauen
Dichter Docta
42 f. 46.
50 t.
43. 44 f.; D . E .
d.
und
Sachen
l e h r e 135, 2. 136, 143; A u t o r i t ä t i. d . Ostkirche
136 f.
46 f. 5 1 ; T e r m i n o l o g i e 63 f.
i g n o r a n t i a : 4 i , 1.
Ilermetiker: 81,
u. Philon
1 1 2 , 2.
130,
Missionspredigten
lit.
Beziehungen
74 f.
zw.
Corp.
H e r r n . I u . V I I u . P h i l o n D V C . 74 f.
E ü p e o t<; <j o < p i a < ; 8 f. 55, 2. 1 5 1 , 3. Eusebios:
1;
4;
u . O r i g e n e s 126 f. 120 f.; u . T h e o d o r e t
S.
'Asclepius'.
'Freude'.
'Gnosis'.
'Poimandres'.
129, I ; u . K y r i l l o s v . J e r u s a l e m 85, 4; Psalmenkommentar lehre
129; A b e n d m a h l
T3I.
Freude
igt
92. 133 f . ; K . d . M y s t e r i e n 15, 3 ; * p a r i ] p
(xap<&): m y s t i s c h e r G e h a l t
Begriffs
K r a t e r : d . W e i s h e i t 14 f. (s. 15, 3)
35 f.;
Geschenk
Gottes
d. 36;
ÄoiSoiv u . X6y*UV 92. 3 ; * p a r ) ] p vrtf&kwH; 92,
3.
93,
51
gnostischer
Becher
F r e u d e u . G l a u b e 37, 2; v e r w a n d t m .
92 f f . ; i. d .
der
E s r a 94 f.; b . d . M a r k o s i e r n 96 f.
'nüchternen
122.
1 5 1 ; i.
Philon Od.
Trunkenheit'
d.
34 f.;
Psalmen
b . d.
35 f. 2;
b.
Hermetikern
37,
u.
S a l . 35, 3 ; b . L u k a s
u.
P i s t i s S o p h i a 93;
A a u - t t p ö ? f v o ^ o « : 3 1 , l. 41,
in I V
3.
Paulus
L o g o s : u n d S o p h i a 1 7 . (s. A . 3) 18, 3 ;
35, 3 ; i. d . S t o a 36, 2; i. d . P a t r i s t i k
a l s T r a n k 1 9 ; als W e i n u . W e i n s c h e n k
118.
18 f.; 98; 1 1 9 f. I 2 i ; W a s s e r d . L o g o s
F r u i t i o D e i : T e r m i n o l o g i e 9 8 ff. 1 1 0 , 3. in,
2.
130,
2; A u s b i l d u n g b .
Ori
i. d . O d e n S a l . 84, 1 ; L . - L e h r e d . O d . S a l . 84,
1. 88, 4;
Hohepriesterlicher
g e n e s 123 f.; b . G r e g o r v . N y s s a 132
L . 18 f. 21 f.; X o f iw-i] 6-oaEa 6, 3. 78, 1 ;
(s.
c h r i s t l i c h e r L . 1 1 3 . 114 f. 1 1 9 f- 147 f.
A.
2).
S.
'Philon'.
'Mystische
159. 2.
Sprache*. Genietheorie:
Dichter
47 f.
50 f.;
G . i. d . S c h r i f t v . E r h a b e n e n 5 6 f.
61 f.;
Techne
u.
Selbstzucht Physis
48. 54.
48.
47t.
53 f.
58t.
61 f.;
R e l i g i ö s e G . b . P h i l o n 55 f.; H e l l e n i s t . G. 95,
u. 2;
christl. G.
b.
Theorie d.
Prophetie
Shaftesbury
u.
Mavta
«jaif püj v : 5 1 ff.
Markos
52, • 2.
130 f.
(Gnostiker): prophetische
In
s p i r a t i o n 8. 9 1 . 96 f. u.6ooy
11,
TOÖ
xöaftour
i. L o g i o n
Jesu
1.
i.
d.
M o n t a n i s t e n : P r o p h e t i e 9 5 , 2. S. ' P r o
Begriff
b.
M y s t e r i e n : K a m p f d. J u d e n t u m s g e g .
P h i l o n m e i s t e r s e t z t 73 f. 74, 1.
80;
d t s c h . Ä s t h e t i k 49, 1. Gnosis: b.
u.
phetie'.
A g n o s i a 73 f.;
C l e m e n s A I . 1 1 1 , 1;
jüd.-christl.
T e r m i n o l o g i e 80, 4. 83, 1, 88;
G . als
W e g 83, 1 ; G . m i t e i n e m T r u n k
ver
d . M y s t . 13, 1 ; 15, 3 ; n e u p y t h a g .
M.
67 f. M y s t i k : hellenistische 65; s y m p o t i s c h e M . b . P h i l o n 20 f.; b . O r i g e n e s 123 f.;
g l i c h e n 78. 90 ff. 1 4 1 , 5 ; g n o s t i s c h e r
hesychastische
K r a t e r s. ' K r a t e r ' .
m y s t i k r ö i f. 162, 1; M . u . M a g i e 71 f.
G . u. Pistis 118.
1 4 7 f. (148, 2); P h i l o n u. d. G . 74 ff. (s- 75, Gregor
0v.
Sprache:
Passions
40 f.;
abhängig
v , P i a t o n 1. 64 f. 66, 1 ; m y s t . N a z i an z :
kein
Mystiker
132, 2. Gregor
Mystische
M . 1 3 7 , 2;
Bei'. v. N y s s a :
u. P h i l o n
132; u . O r i g e n e s i2ji..
112,
132t.;
Identi
f i k a t i o n e n 19, 2. 159, 4 u- ö . S. ' F r u i t i o 'Pneumattker'.
2.
my
Neupythagoreer:
67. r
69 f. 7 :
71 f.;
Weinabstinenz
H o h e l i e d e r k l ä r u n g 133 f.; A b e n d m a h l
69 f. 7 i f . ; ' $ s t o i ävfl-ptujioi 68; K .
,
66.
Askese
s t i s c h e T e r m i n o l o g i e 132 f. ( s . 132, 2);
Mantik b.
Register: I. Namen und
167
Sachen
f.
P h i l o s t r a t o s 68 f.; N . u. P h i l o n 67, 1 ,
9 f. 12 f. 14
6g,
(s. ' W e i s h e i t ' u. ' K r a t e r ' ) ; L o g o s l e h r e
1. 7 1 f.
Nüchternheit: 34
(s. A .
christl. 32.
d. v e r n ü n f t i g e n
u . 3). 7 3 f- 93.
2
Seele
3-
149;
N . 1 4 9 ; vf\
92,
3. g 3 ,
5;
3.
v-ffpew i v ßa*xeit?
A . 4). 1 5 , 3- 29. 58
(S.
17 f. 2r ( s . ' L o g o s ' ) ; T y p e n l e h r e ( E r z väter)
8 f. 55 f.;
A.
55 f.
4).
(s.
xeXeia
(s.
etc.'
u.
' G e n i e t h e o r i e ' ) ; P r o p h e t i e 57 f.; P n e u -
48 f. 54. 6 1 . 95, 2 ; B e c h e r d . N . 93;
malehre
h e s y c h a s t . N T J U T H M K 1 3 7 , 2 ; S. ' T r u n -
' Pneuraatiker');
kenheit'.
5 8 ; S k e p s i s 59, 1 ; P h . u . P i a t o n 23 f.
'Philon'
( B i o s vf]
55 f.
63 t.
(s. ' P n e u m a '
Techne
u.
u.
Physis
64 f.; P h . u . S t o a 6, 1. 8, 2. 25, 2. 26 f. Opfertheorie:
3;
36, 2. 73, 2 ; P h . u . P l o t i n ro4 ( s . A . 4);
78 ( s . A . 1). 7 9 , 1 ; b .
P h . u . P a u l u s 30. 59, 2. 103, 1. 107;
h e l l e n i s t i s c h e O . 6,
d. H e r m e t i k e r P h i l o n 6, 3. 78,
P h . u . d. G n o s i s 73 ff. ( s . ' G n o s i s ' u .
i.
O r i g e n e s : Vollender d. alexandr. E x e g e s e 109; W i r k u n g 109 f.; l a t . s e t z e r 125. 146, r ; 123 f.;
Über-
Hoheliederklärung
Abendmahllehre
1 1 4 ff.
120
'"Afvoia');
Ph.
u . d . O d e n S a l . 83 f r
86,2; G e s c h i c h t e d . P h i l o n i s m u s 108, i . nof.
1 1 2 , 2.
S. ' A l e x a n d r . E x e g e s e ' .
'Ambrosius'.
'Apost. Konstit.'
'Cle-
(s. A . 4). 1 3 1 . 1 4 2 ; I - o g o s l e h t e 1 1 9 f.;
MERIS v . AI.' ' E u s e b i o s ' . ' G r e g o r
m y s t i s c h e T e r m i n o l o g i e r 1 r, 2 . 123 f.;
Nyssa'.
E x e g e s e v . P s 2 2 ; 125 f. 1 4 3 ; O . u . 6
Philon
T 0 9 . Ti3f.
126 f.
129; O . u.
121; u.
Eusebios
Gregor v.
Nyssa
T 3 2 f.; O . u . J o b . C h r y s o s t . 109, 3 . 1 2 7 , 7 ; O . u . T h e o d o r e t 109, 3 ; O . u . M a kariös
124, 2 ; O . u . C y p r i a n
1 3 9 f;
O . u . A m b r o s i u s 1 5 1 . 1 5 2 , 3. 1 5 3 , 1. 154 ff.
156,
r—4.
Typen
1 0 2
' Psalmenexegese'. 'Therapeuten'. P i a t o n : M a n i a l e h r e r. 47. 53. 64 f.; Ü. d . P r o p h e t i e 95, 2; m y s t . E r w e i t e r u n g d. P h a i d r o s m y t h o s Plotin:
Sprache
f. (s. 103. 1). 154;
150, 1.
u . s p ä t e r e N e u p l a t o n i k e r 104 f.; n i c h t v. Philon abhängig
88.
163, 1.
u. i r ^ f * ] Cui-?]?: 9.
S. ' W a s s e r d . L e b e n s ' .
P h i l o n : a r m e n i s c h e P h . 2r, r ( s . N a c h trag);
latein.
Ph.
146,
3;
s.
g o r i e n ' ; s. ' S p i r i t u a l i s i e r u n g ' ;
'Allemysti-
s c h e T e r m i n o l o g i e 1. 98 ff.; a n t i t h e t i s c h e r S t i l 102 f.; (X«P<£)
34
:
104 (3. A . 4).
b . P h i l o n 30. 56. 64 f- 1 5 9 , 3 ; d i o n y s . u.
apoll.
P.-glaube
P.-glaube
u . P h i l o n 3 0 . 59, 2 . 103, 1. 107.
IIYJY^] a o f U ?
b . P h i l o n 22 f.
mystische T e r m i n o l o g i e 103f.;
48.
G n a d e 4 f.;
Opfertheorie
Freude (Xof tx^
& o c i « ) 6, 3. 19. 78, 1 ; g e g . d . g r i e c h .
NT
107.
42 f.; 54 f.
5r.
N o u s u. P . 6r£.; Paulus:
v.
'Origenes'.
P n e u m a : u . S o p h i a i. d . S a p . S a l . 64 f.;
O x y m o r o n : i. d . m y s t i s c h e n 41 (s. A . 3).
'Hermetiker'.
hellenist.
61 f.
65 f.;
i m A T 105 f.;
im
150.
P n e u m a t i k e r : b . P h i l o n 1 2 . 2 3 , 3 (tpcXo&eäp.ove$).
59;
Körperlosigkeit
u t
(s. 1 1 , 4) 86 f. A l l e g o r e s e d . P . 102, 1. 119,
2. 134, 2; S p r a c h e 40 f. 100 f.;
Sprachtypen (s.
103,
1);
102, T ; O x y m o r a 102 f. s. ' M y s t i s c h e
P o i m a n d r e s : lit. F o r m d.
Sprache'. Schlußteils
77 f.; P . « . A s c l e p i u s 7 9 , 1 ; s .
'Her-
metiker'.
M y s t e r i e n 13, 1. 1 5 , 3 ; g e g . d . R a u s c h
Prophetie:
26 f. 32. 39f. ( s . ' T r u n k e n h e i t ' ) ; A s k e s e
nistische
6 f. 1 1 . 25. 32 ( s . A . 3). 38 f. 66 f. 7 1 f.
P h i l o n 57 f.;
b.
Piaton
Theorien
95,
5 7 t.
2; 95,
helle2;
b.
b . P a u l u s 95, 2 ; m o n -
1 0 1 , 2 . T 5 2 ; ß i o ? vfjipaiv 32 f. (s. 33, 2 ) .
tanistische
40. 66; P h . u . d . p e r i p a t e t . T h e o r i e d .
K i r c h e g e g . m o n t . P r . 95, z;
Geschichtsschreibg.
T h e o r i e n ü b e r d i e j ü d . u. griech. Pr.
lichkeitslehre
122 f.;
29,
2 ; UnsterbWeisheitslehre
95.
2.
Pr.
95,
2;
Polemik
d.
christl.
"Register: I . N a m e n u n d
i68 Proverbien:
griech.
Übersetzu ng
5 , 2. 63, 1 ; z w e i F o r m e n (EI8*n) d . T r . 19- i * 3 - i 2 i f. 123 f. ( s . 123, 5). 1 3 2 .
( L X X ) 1 5 , 3Psalmenexegese:
Philon
19. 99,
2.
112., 2; O r i g e n e s 1 1 2 , 2. 126 ff. 129 f.; E u s e b i o s 126 ff.; J o h . C h r y s o s t . 1 2 7 , 7 ;
134 ( s . A . 3)- M * Nüchterne
M4f-
Trunkenheit
(u,s9-f) v*n-
tpäXtoc): m y s t . T e r m i n u s r. 40 f. r o o .
G r e g o r v . N y s s a 1 2 6 ff. 1 3 5 f . ; T h e o -
110
d o r e t 126. 129, 1 . ; C y p r i a n 128. 140;
p n e u r n a t . C h a r a k t e r 7.
Hilarius
Ambrosius
3 1 , 2. 87. 150. 1 5 9 ; b e z e i c h n e t r e a l e n
Hieronymus
Z u s t a n d 27. 1 1 4 , 2; H e r k u n f t 82. 89 f.;
1 2 7 , 3.
146,
150 f f . ; A u g u s t i n
1;
röof.;
3. 162, r.
T27,
(s. A . 3); n u r
m verfaßt 82 f.;
v.
judaisierten
82,2;
Gnostikern
1 1 . O d e u . P h i l o n 83 ff. 86,
Gnosis
83,
1.
S.
'Logos'
u.
'Spi-
( W e i s h e i t ) : P n e u m a l e h r e 64 f.; g e g . d . g r i e c h . M y s t e r i e n 1 3 , 1. 1 5 , 3.
S h a f t e s b u r y : Auffassung v. künstleri s c h e n G e n i e 49,
1.
Vorlage
Philons
28;
S.
u.
T b e o g n i s 28, 3 ; P n e u m a u . S o p h i a 65. Spiritualisierung:
d. B i b e l b . P h i l o n
6, 3. 1 5 , 2. 86, 2; i. d . O d . S a l . 85, 4. 86, 2; S p . d . B e g r i f f e i. d . M y s t i k 40 f. 100 f. 102,
10.
i r f.
30.
,d. 'Freude'
synonym
34 t.
118.
122.
151;
m . Ixo-naol? u . IvS-ooaiaau.öc,
1 1 . 23. 33, 3. 134. 136, 3.
2;
ritualisierung'.
Sirach:
b . P h i l o n r. 3 / f . ;
V o r a u s s e t z u n g e n 40 f. 89 f.; s y n o n y m
S a l o m o ( O d e n ) : syrischer U r t e x t
—
Sachen
In der Patristik 110 ff.; loci classici i.
d.
Bibel
1 1 3 f.
108,
122 f.
1;
Christianisierg.
(s. A . 4);
Bedeutungs
w a n d e l 1 1 7 f.; l a t . U m s e t z u n g ( s o b r i a e b r i e t a s ) : F o r m 150, 1 I n h a l t 1 4 7 f.; W i r k u n g d. A b e n d m a h l t r u n k s
1 1 3 ff.
120 f.
1 5 2 ff.
127.
r3i.
136.
140 ff.
160; a. d. F a s t e n b e z o g e n 1 1 3 . 1 5 3 f.; Zustand
i.
Jenseits
122;
Enthusias
m u s d . M ä r t y r e r 161 f. (s. T62, 1 ) ; s a k r a l e G l o s s e 1 6 3 ; H e i l i g e T r . 121 f.; G ö t t l i c h e T r . 22. 1 1 8 . 1 1 9 . 1 2 5 . 149.
1. 103, 1.
S t o a : ü b e r B i o s d . W e i s e n 6, 1 ; B e g r i f f
Erklärungen
äfpo3ivrj 7 3 , 2.
H e i n e m a n n 38 f.; T.eisegang42.62 f f . ; R o h d e 42,
4;
R.
Gelehrter:
Cumont
S. ' P h i l o n ' .
24,
moderner
d . F r e u d e 36, 2; ü . d . W e i n 27 f. 38 f.;
Eisler
93, 5;
F.
1.
T h e o d o r e t o s : u . O r i g e n e s 109, 3 . 1 5 0 , 3 . 356, 4; u . E u s e b i o s 126, 5. 129, 1. Therapeuten:
W a s s e r d. L e b e n s : 9, 1. 84, r. 8 8 ,
31 f f . ; e t h n o g r a p h . C h a
r a k t e r d. p h i l . Schrift ü. d. T h . 31, 4 . 75,
2; M i s s i o n s t e n d e n z 76, 1. 81,
1;
M o r g e n g e b e t 33. 77 f. 8of.; G n o s i s 80 f.;
90 f.
98,
6.
1 6 1 , 1. 162 f.;
r.
s. 'KYJY^)
oofioc etc.'. Wein:
W.inspiration
W.abstinenz
d.
42 f. 46. 50.
Neupyth.
66.
62; 69 f.
A s k e s e 31 f. 66 f. (s. 67, 1 ) ; S c h l u ß t e i l
7 1 ( s . A . 3); d . K y n i k e r 7 1 , 3; d . T h e r a
d . S c h r i f t 7 5 f. 7 7 ff.
p e u t e n u . L e v i t e n 6, 3. 32 f. 7 1 , 3 ; W .
Trunkenheit:
L i t . nepi j j i 9 - n s 26,
j ü d . P o l e m i k 27 t.;
1;
kyn.-stoische P o
l e m i k 26 f. 32. 7 1 , 3. 7 5 (s. ' A s k e s e ' ) ;
d. W e i s h e i t 1 4 t . 142 t.;
29;
TOÜ ßiou
T
wissenheit 106,
3;
7 3 ff.;
161; Tr. d. b.
u.e&6eiv i. d.
d.
Un
Propheten
L X X
15,
2.
85, 4. 106. 122, 1 ; N e k t a r t r u n k e n h e i t b.
Plotin
103 f.;
[IB^YJ
äoivoi; 44 f.
106f.; E n t h u s i a s m u s m.Tr.verglichen
123.
u. 'Mystik*.
W e i s h e i t : j ü d . u . g r i e c h . W . 14, 4 . T5, 3.
p h i l o n . P o l e m i k 32 f. 38 f. 75, 2; uiö-fl 3, 3. 73 f.
19 f. 22. 9 9 , 2 .
s. ' T r u n k e n h e i t '
S o p h i a u. L o g o s
iy.
18,
3.
100.
59» 3; m y s t . G e h a l t d . p h i l o n . W e i s
heitslehre .15 f.;
ro.
15;
'nrj-y) aofion;'); *5,
Geschenk
Q u e l l d . W e i s h e i t 9, 3-
'Krater',
2
°-
2
2
Gastmahl -
'Logos',
S.
Gottes
1. 88
(s.
d. W .
14.
'AoToSiSaxTOc,',
'Pneuma',
'Wein'.
i6g
II. Acta
Thoraae 2 5 . . . g i
Stellen
(s. A . 2)
A u g u s t i n u s confess. V 13, 2 3 . . . 1 4 7 ,
A i l i a n o s d e n a t . a n . I V 5 3 . • -5g, 2 Aischylos
Eumen.
Ambrosius
de
107. . . 4 5 ,
bono
mort.
3
5,
20
f....
156, 2 —
d e C a i n e t A b e l I 5, 19 *
*54 f-
— —
e p i s t . 63, 31 f — 64,
—
Ps. 6 2 . . . 161, 1
—
—
P s . 7 4 . . . 162, 1
d e fide I 135 f
--
148
- 225,
—
47...151
d e H e l i a e t c . 10, 3 3 . . . 1 5 3 (s. A . 5). Bardesanes b . P o r p » , de abst. I V 1 7 . . .
H y m n u s 7, 21 f
N a c h t r a g z u 79, 1 T 4 6 f.
d e I s a a c 6, 49 f. . , . 1 5 6 , 2
—
de
Joseph n ,
60...152,
Bernhard
3
11,
de Noe m
—
c x p l . i n P s a l m . I 33 . . . 1 3 0 , 2.
u. 1 1 8 . . .152
P s . 35. 19, 3 . . . 1 5 0 .
—
V
2. 92,
ot
A n o n y m , n. 5<|' >S 2, 1 . . . 5 0 . —
33. 2. ( u . 33, 4.
33, 5.
-
•
3
I...33.
3
I I 2, 32, 2 f . . . . 145, 3 II
4, 4 1 . . . 3 3 .
3
- q u i s d i v . s a l v . 38, 1 . . . 5 2 , 2 —
s t r ö m . I 22, 1 4 9 - • -95, 1
—
-
III
1 5 , 9 9 . . . 149. 2
I V 9, 7 5 . . . 1 6 2 , 1 I V 25, 1 6 1 . . . 1 1 3 , 3
6. 79, 1
~- -
10 f.
... . _ v
eth.
Nie.
1 1 7 9 b 20 f.. . . 4 7 , ap. Macrob. Sat.
A t h e n a i o s 428 F s q
1099b
u.
C y p r i a n u s e p i s t . 6 3 . . . 140 ff. (s. 1 4 4 , 1 )
18...44. 46,
—
3
A u g u s t i n u s d e a g o n e C h r i s t . I 9,
13, 8 3 . . . 5 9 . 2
V I I 7, 4 3 . . . 8 0 , 4
3. 55, i- 58, 4. I
V 2, 1 4 . . . 5 2 , 2 V 10, 6 6 . . . 9 1 , 5
A r c h i l o c h o s f r g . 7 7 I X . . . 46
163
2
2, 2 7 . . -34.
I I 2, 32,
[Apulehis] Asclepius 4 1 . . . 7 8 ,
—
.98
I I 2, 2 5 . . . 8 , II
35, 2. 3<>, 1.
Apostol. Konstitut. V I I 3 3 - - 3 0 - • .81, 2
Aristoteles
2
I I 2, 1 9 . . . 1 1 3 , 3
56
44- *)• • -54, 4-
45...81
Deo
36...91
I 6, 4 7 . .
— 34. 4 - - - 4 7 . 3- 54. i - 54. 4 — 36. 4 - - - 5 4 . 4- 55. 3- 61 A n t i g o n o s ( A n t h . P a l . I X 4 0 6 ) . . . 5 1 f.
—
15...36,
p a e d . I 6,
3
—
1 6 . . .48 f.
39...117, 1
dilig.
I I 1, 1 1 . . . 1 1 4
•
—
de
100, 1 —
X I I 6...84, 1
36...8i, 2
Clairvaux
C l e m e n s A l e x . c x c . e x T h e o d . 13, 1 . . .
15, 2 8 . . .148, 2
—
v.
33...164
C i c e r o T u s c . disp. I 8 u. 1 1 9 . . .79, 1
2
156, 2
— 21, 4. . . 1 5 3 A n a c r e o n t i c a I I 3 f. . . . 5 2 ,
9
157
153, 1
Ps. 118. 1 1 , 1 4 . . . 1 5 0 , - 1 3 , 23 f
i ...92, 1
B a r u c h 3, 1 2 . . . 9 , 1
—
—
epist. Barnabae
158,4
—
—
4...159
— 272...115, 3
16, 6 1 . . . 1 5 5 , 4
—
1 2 . . . 1 6 1 , 1. 163
34, 1, 2 . . . 160
2 . . . 143, 1
155. 2 —
s
9
- - serino 24,
154
— - d e f u g a s a e c . 8, —
— e n a r r . i n P s . 3 5 » . . 161 —
— - - - P s . 103 § 1 3 . . . 1 6 0
156* 4 —
1.
150, 1. 1 5 7 1 VI 1...158, 1
10...
- 63, 3 . . . 1 4 2 . 4 —
—
63,
5,
I . . . M I ,
4
- - 63, 7, 2 . . . 1 6 2 , 1
Register: II.
170 Cyprianus
epist.
63, H . . . 1 2 S . 140 ff.
Corp. Hermet. I —
75...139 t e s t . I I 2 . . . 141, 3
D e m o k r i t o s 55 B 18 D . . . .48. 54, 3 21...48
259-..15,
3
D i d y m o s d . B l i n d e frg. i n I I C o r 5
--
V 2...80
—
VII
—
X 9- - - 5 9 . 1
—
X I I I 8.
1 2
...
B
i n P s 8 0 . . . 1 5 3 . 1. 162, r ( s . 1 1 2 , 1) d e vir. ill. H . . . 2 4
144...149,
2
encheir. 16. ..26,
59, 2
H o r a z e p . I 19, x f . . . . 4 ö ,
3. 50 (s. A .
3 u- 5) — —
2
I V E s r a v i s . I I § 1, 3
145
(u. I I I
§ 20, 1.
V H § 4, 2 u . § 7, r . . . 9 5 . 2
—
V I I § 6, 2 f . . . . 9 4 f f -
3
Jamblichos de vit. Pyth.
131 f.
1
2...I09,
3.
I T 2 , I
U.
2 . 127.
a d I C o r h o m . 29, 1 . . . 6 3 ,
bell. II
§ 129 f
—
I 13, 2 . . . 7 ,
—
I 1 6 , 3 . . . 91
[Justinus]
. . . H 9 . 3. i 3 i f-
7
1. 95, 2
79- 1 3
4. 8. 9 1 .
96t.
Julianus ep. 4 p . 8 B . - C . . . . 9 2 ,
129 f-
P s . 3 6 4 - . . 131
coh. ad
3
Graec. 8...59,
2
159.2 K a l l i m a c h o s f r g . 223 S e h n . . . . 4 6 ,
d e s o l e m n . P a s c h . 2 . . . 130, 2 H o m . O d y s s . 1930,
1 f.
K r a t i n o s f r g . 288
2
K o c k . . . 5 0 (s. 46, 3)
K y r i l l o s v . Jerus. c a t e c h . X V I I I d e spir.
2
sanet G a l e n o s X I X 175 K ü h n . . . 5 9 , Gaudentius
138...71, 4
Josephus c. Apion I § 40...14. 4
128,2.
6
...59,
28,
I r e n a e u s I 6, i f . . . . 8 7 ,
c o m m . in P s a l m . 2 2 . , , i 2 7 .
ad
f....
[ J o h . C h r y s . ] i n S. P e n t . s e r m . I I . . . 5 . 3
r
17. ..95, 2
V I I 3/4.. .139. 6
Eusthatios
2 1 , 98
Johannes Chrysost. H o m . adv. ebriosos
—
1
-
C.
27...139
1 B
—
—
98, 1
E u r i p i d . B a k c h . 7 5 7 f. . . . 64, Eusebios Hist. eccl. V
Ps. i o 3
1
I g n a t i o s R o m . 7, 2 . . . 8 4 ,
1
v u l g . 7, 92 f.) . . . 3 5 .
Ps- 3 5 B - - - 5 3 .
s a t . I 4. 4 3 - - ^ S .
7 1 . 3- 7 9 . 1
—
VI
47, 1. 50, 5.
3
2
48. 3, * f f . . . .95. 2
§ 12 (-
a r s p o e t . 295 f. 408 f 54- 3- 55-
2
E p i p h a n i o s p a n . h a e r . 47, 2, 3 f
V I I § 3, 5) • • • 9 5 .
6...
H o m e r O d y s s . 22, 347 f
105
1
E p i k t e t o s diss. I V 2 § 7 . . . 2 6 ,
—
(s. A . 2)
V 23, 3 f. u . 27, 2 f.. . . 9 1
K p i c h a r m o s f r g . 132 K a i b . . . . 4 6 ,
— —
35. 3
—
94 u . 1 1 5 . . . 3 6 , 2
E m p e d o k l e s 21 B 1 7 , 14 D
—
17
103, 1
87
D i o n y s . H a l i k . a n t . V 12, 3 . . . 5 9 ,
• - III
74 f. 75, 2. 87.
H i p p o l y t o s e l e n c h . V 19, 21 u . 2 1 ,
95. 2.
—
1f
—
Diog. I.aert. V I I 1 3 . . . 2 6 , 2 VII
6
I V 4. . . 1 5 , 3
H i e r o n y m u s e p . 1 1 2 . . . 1 2 6 f.
Demosthenes de corona 208...48
—
( P o i m a n d r e s ) 27 t
7 4 L 7 7 f, 79, 1. 8 1 . g o . 98,
*55. 3 —
Stellen
sermo i6..,T58,
Gregor v . Nyssa in ascens.
5 Christ....
127 f. 135 f. (s. 136, 3) 143. 150, 1 —
H o m i l . V in C a n t 2
—
H o m i l . X i n C a n t 5 j . . . 1 3 4 f.
J a
85, 4
2
. . . 133 f. 136, 3
L o g i a J e s u . . . 7 5 , 2. 7 6 f. (s. 7 7 , 1). 149, 2 L u c a n u s P h a r s . V 161 f . . . . 5 7 [Lukianos] laud. Demosth. 5 . . . 5 4 , 2 12 f
52 f.
15...53
18.,.53 H e r a k l e i t o s 12 B 62 D . . . . 103, 1
L y d o s d e m e n s . I V 47 . . . 95,
2.
Register: II.
Stellen
171
M a k a r i o s H o m i l . 8, 2 . . . 1 1 2 , 1. 124, 2
Philon
d e e b r i e t a t e § 1 4 0 . . . 3, 4. 6, 3 .
— - —
— - -
§ 144...35,
24, 5. 31, 5 . . .89,
Martyr.
3
J e s a i a e 6, 10 f
g i
95, 2. 162, 1 631-
O r i g e n e s i n C a n t . C o m m . I . S. 94 ff 123, 5 —
— —
Horn, in C a n t . I I VIII
22...114
--• Horn, in G e n . X
5...130,
• —
XXXII,
—
d e f u g a e t c . § 31 f
2
§ i66f....8f. § 168...
2 4 . . . 120, 4
H o r n , i n N u m . 16, 9 . . . 1 1 5 , 1
—
in P s a l m .
4 ...ii9,
—
-
6
7
2
3
- P S . 2 2 . . . 125 ff.
—
§ 200 f
2 2
§ 195-•-23,
4
de gigant. § 6 1 . . . 1 0 1 , 3 d e i u s t i t i a § 1 9 1 . . .6, 3
—
leg. all. I § 45. • .155. 6
—
-
I
—
36, 1. 37, 1
de Cherub. § 8.. .41, 2
—
•
—
- - • § 94 f . . . . 103, 1
3
III
§ 8 2 . . . 2 1 f. 22,
III
§ 86...36, 2
- HI in
—
§ 82 f. . . . 10 f.
II § 29...25,
in
P h e r e k r a t e s f r g . 70 K o c k . . . 5 1 , 2 -
§ 170...59, - § 1 7 6 . . .99,
—
150, 4
—
151 ( s . A . 3)
2 u . 3. 58, 3
—
4
P h i l o n d e A b r a h . § 52 u . 6 8 . . . 2 2 . 55, 2
,
— § 1 9 7 - • -9. 1. 99, 2
E x c . in Ps. 3 6 . . . i 3 o , 2
P a u l i n u s v . N o l a c a r m . 23, 685 f. u . 27,
5 5
—
J
I s . 3 5 a - • - 1 2 3 - 5- 153. 1 H o r n . 1 2 s u p e r P s . 3 6 . . .100, 2. 1 2 3 , 5
—
— in
§ 125...6. § 155...25,
3
in § 2 1 9 . .
.55, 2
§ 8 6 . . . 19, 2
— - d e n i i g r . A b r . § 3 8 . . . 58, 2 § 134-•-59. 1
§ 92...34. r
— —
de mutat. nom. § 1 3 1 . . . 3 6 , 1 - § 1 6 7 . . .36, 2. 37,
— • d e c o n f u s . l i n g . § 6 1 . . . 103, 1 § 92...34- 3 • • d e c o n g r e s s u e t c . § 1 0 8 . . . 122, 6
—
d e p l a n t a t . § 38 t
— —
§ 36...55, 2
§ 3 8 . . . 7 . 4- 55- 4 de decalogo § 4 1 . . .21, 1
—
d e e b r i e t a t e § 1 . . .38,
2
§ 95-.-3, 3 -— § 1 1 2 . . .30,
6
§ r25..-3
(s. A . 3). 73, 2
§ 126...3,
4. 6, 3
§ r28...3,
3 u. 4
§
I3I---34
2.
irr,
- § 149 f
2
6, 1 f.
—
d e p o s t . C a i n i § 12 f
—
d e p r a e m ü s § 2 7 . . .55, 2
3r, r
— - q u a e s t . i n G e n . I I 6 8 . . . 2 7 , 2. II 73---I52 I I I 2 7 . . .20 f. —
2
27, 2. 38 f.
§ 167 f.. . . 3 8
§ 27...39
99,
— § 1 2 6 . . .78, 1 § 144...27.
—
i
§ 7 0 . . .22 f. 42, 1
~ § 93---7. 4 § 142 f
—
-
3
§ 1 6 1 . . . 100, 2
de opif. mund.
—
3
§ 129f....71, 3
—
—
25 f. 38, 1
§ 97-•-9, 1
2
H o r n , i n L e v . V I I 1 . . . 1 0 3 , 1. 121 f.
104 f
73, 2
2
§ 138 f . . . . 9 9 , 1
-- - d e p r i n c . V I 1, 6 . . . 1 3 0 ,
—
4. 6, 3.
§ T 5 4 f.. . . 7 3 ,
§ 158 f.. . . 7 4 , 1
— • i n M a t t h , c o m m . 8 5 . . . 120 f. 127, 6 —
7i, 3
frg. p . 8 H a r r i s . . . 5 9 , 1
X I V 4...20, 3
4 3 . . .100,
4
—
— - j o h a n n e s k o m m . 1, 3 0 . . . 1 1 9 f. 136,3 XX,
3
f . . . . f f . i r ( s . A . 3). 35, 2.
§ 152 f . . . . 3 ,
- —
7 . . . 125, 1
— • c . Cels. V I I 4 . . .95, 2
5
- § 146...7, 1
—
I I I s . 184 f f . . . . 123 f. <s. 124, 2)
4
- I V 6...98,
5
152
Register:
172 Philon
q u a e s t . i n G e n . I V 8 . . . 2 0 f. I V 1 9 . . . 36, 1
q u i s r e r . d i v . e t c . § 5 7 . . . 100,
—
—
PhilokaliaNeptik. prooem. p. 8.. .137,2 III
42...70,
2
--- I V 2 4 . . . 9 2 ,
3
2
1
— 2
§ 3QQ- •
4
§ 315-•-35.
2
—
vit. Soph. I 15...5g,
P i n d a r o s I s t h m . V I 2 f. —
OL V I IX
§ 60...55, 2 § 124...36, 2
4
— q u o d o m n . p r o b . e t c . § 12 f . . . . (s, 14, 4).. 3 1 , 3. - § 72 f . . . . 3 1 ,
—
—
-
12 ff.
P h a i d r o s 244 d . . . 5 2 ,
—
4
—
I § 254--.5.
—
-
II
§ 160 f . . . . 3 4 ,
—
II
§ 164I...113,
—
--
II § i 8 3 f
-
—
—
d e s p e c . l e g . I § 82 i
§ 2 4 6 . . . 1 9 f. 99,
• - -
—
—
VI
7, 3 5 . . . 1 0 3
—
i- 1 5 . 3 80
13...
3
2
—
q u a e s t . c o n v . V I I 10, 2 . . .45, 2
—
q u a e s t . R o m . 1 1 2 . . . 4 4 f.
P o l l u x I 1 5 . . . 5 6 , 2. 6 3 , 2
2
—
§ 40 f. u . § 4 8 . . . 7 5 ,
2
V I 2 6 . . . 6 , 3- 4 5 , 3
P o r p h y r i o s d e a b s t . I 27 f II 4 5 . . . 1 0 1 .
§73f----6,3-321-661.69,1.75ff.
—
—
d e v i t . M o s . I § 22 ff
—
—
I § J58...31, 1
—
—
I § 181 ff
34, 3
154, 1
— b . Jambl. de myst.
III
25,..63,
P r o k l o s i n P l a t . T h e o l . 1 3 . . .104,
- § 85 f . . . . 3 3 f.
—
-
VII
de gen. Socr. 20...95, 2
— - G r y l l o s 9 . . .59,
§ 6 4 . . . 75, 2 —
f.
40...5, 2
§ 35-•-TOI,
—
—
V I 7, 3 0 . . . 104, 5
—
10 f.
d e v i t . c o n t . ( D V C ) § 1 1 . . . 76, 1. 80
—
--
3
—
8...61
Plutarchos c o n v . sept. sap.
I § 260 f f . . . , 6, 3
—
S y m p . 218 b . . .52, 3
3
§ 2 7 . . . 7 8 , 6.
2
23, 3
-33.
-
4. 1 0 3 ,
1
2
§ 37-••32. 71, 3 —
4750 sq
582 c . . . 2 3 ,
I § 192 f . . . . 3 3 ,
I § 319f.--.13. —
-
92, 3- 93. 5 — de def. or. 2 1 . , . 9 2 ,
I § 173 -
Politeia
2 3 , 1. 24,
a...53
P l o t i n o s V 8, 1 0 . . . 104
1
18. 19, 1. 1 1 3 , *
—
-
247 c sq
P l i n i u s m i n . e p . 9, 26,
3
§ 190.. .19. 113, 1 II
1
— - T i m . 71 d s q . . . . 9 5 , 2
4
--
—
—
3 . 104,
247 a . . . 1 2 . 13, 1 - 265
i
4 7 , 1 . 5 5 , 1. 59, 2
—
—
§ 67...IT,
2
P h a i d o n 79 d . . . 2 4 ( s . A . 3)
I § 1 6 2 . . . 7 , 4. 55, 2
II
152 f . . . . 5 9 ,
—
123
d e s o m n . I § 5 0 . . .93, 4. 99, 2
• —
3
• •.93. 5 c . 147 f.. . . 1 5 , 3 . 9 3
d e s a c e r d . § 1 0 0 . . .6, 3
—
...92,
3
PlatonMen. ggdsq
§ 143--.83. r § T 5 f . . . . T 9 , 1. 99, 2
-
1 5 5 . . .92,
P i s t i s S o p h i a 142 f. (11. 2 Jefl 4 5 f. 3 0 8 f.)
1 1 7 . . .99, 1
— q u o d d e u s i m m . e t c . § 1 3 7 . . . 103, 1
—
2
P h i n t y s b . S t o b . I V 2 3 , 61 . . . 6 8
q u o d d e t . p o t . ins. e t c . § 2 9 . . .55, 2 - - - - - §
35 f . . . . 6 9 f.
V I 1 1 . . . 6 8 . 92, 3
§ 78...23, 4 § 259 f . . . . 5 8 ,
— —
Stellen
Philostratos vit. Apoll. II
—
§ 69 f . . . . 59,
II.
—
§ 8 9 . . 31 « • 33- 3- 75 « • (79.1) 80 f. 55, 2
d e p r o v . p . 171 C 0 U S . . . . 1 0 4 ,
i
7
Prudentius Peristeph. X I I I . . . 1 5 8 , —
Psychom.
344 t
149,
3
29, 2
I § 1 8 7 . . .29 f. 150, I § 255---30- 35,2 I § 288...56, 2
7
[Salomo] Sapientia 5 i . . . i 5 , 6
—
6„f....i3, f
• - 7i3 ----*3.
1. 15, 3 1
3
5
1
Register: II.
[Salomo] —
Sapientia
i „f....i5,
— - I9n-
-9,
7
3 7
...65, 2
Cant 2
3
4
Stellen
--
2. g i , 2
2 u . 4)
[ S a l o m o ] O d e n 3, 6, , .84, 3
Jesaja
—
1 1 . . .82 ff. 90
—
—
19, i f . . . . i 8 ,
• - 30, 1 f
—
29 ...107
--
5i„f....io7
14...36,
2
B
Jeremia —
—
I4
1 6
...15,
...z8,
1 8
2
Joh
. .15, 2
I 5
—
2 4 . . . 14, I . 99, 2
.
3
1 3
. . . 9 , i . 99, 2
Neues Matth 26
3
- •
2
2 3 , . . .106
S h a f t e s b u r y i v o r k s I I 129 R o b . . . .49, 1 i
7
M
3
— 83, 2 7 . . . 2 7 , 2 (s. 26, 1)
Sirach
2 8 f.. . . 106, 3
28 ...io7
88, 1
S e n e c a e p . 59, —
. . . i 2 4 , 2. 133 f.
1 3
5 , . . . 108, 1. 134 f. 1 5 5 . 156 f. (s. A .
2
i a
2 B
Testament
f
120. 134. 145, 3. 1 4 7 , 1
. . .22,
—
4 . . .84,
—
&aa-
—
7M---77.
—
I5 ...ii9
3 1. 90 f. (s.
U
gr,
t)
2 l
-•
24 . . .
—
3 4 . . .28 (s. A . 2 u. 3)
65
3 3
—
35ia- • - 1 5 . 2
—
39e- • -f>5. 2
T e r t u l l i a n u s a d v . M a r c i o n . I V 40, 144,
K ' i o - • -135
•-
I3M--35.
Rom
Testament (LXX) . . . 2 1 f.
4 l g
i 0
---"9-
152, 3
E x o d u s i 6 . . .99, 4
1
Levit i o . . , i i , 4 a
lO . . . 6 , 3. 121 e
.
—
M i v - 3 5 .
1 3
.
—
io ...30.
—
io
B I
—
I2
1 3
—
14---95.
P s a l m 4 . . . 158
. . .92,
2 2 . . . 5 , 3. 108, r. 120. 1 2 1 . 125 ff.
(s.
B
129,
1. 131 f. 135 t. 1 4 0 t . (s. 140, 4).
142.
143. 152. 153 (s. A . 1). 154- 1 5 6 ,
1 2 f
I 2
. ...95,
5i9---35.
Ephes
e
—
2
. . . i 2 7 , 5. 136.
Gal
.4
84,
4
II Cor 5
f...
3
. . .59. 2
1 3
I
1 4
.103, 1
S
Deut 2 3 „ . . . i 5 , 3 Sam i
3
. . .80, 4
—
I Cor 2
1 6 , . . . 8 f. 3 1
2
125
153, 1. 162, 1
1 3
8 , . . .84, 1
Altes
43
(s. A . 3}.
2 . . .5, 3.
—
1
Genesis i —
4...
1
6
Act
T e r e n t i u s E u n u c h . 61 f . . . . 5 2 , 2
• - M 7
5 l 8
2. 135
3
...io7.
108,
1. 127, 7 .
150
A . 3). 152. 1 5 5 , 4-
1 Thess i . . . 3 5 ,
3
e
— 5 * - - - -34- 2. I P e t r 2 . . .84, 1 6
2 u . 4. 1 5 7 . 160 f. 8
—
3 5 B - - - 5 , 4129
108, 1. 122, 1. 123, 5.
(s. A . 1 ) . 134. 150. 1 5 3 , 1. 1 5 6 , 4.
160 ff. ( s . 160, 4. 1 6 1 , 1. 162, 2.)
3
—
5 ---34.
2
8
Testam. d. Patr. J u d a —
14...28
24...7, 6
—
3 6 4 . . . 9 9 , 2. 100, 2. 130, 2. 1 3 1 .
T h e o d o r e t o s in P s a l m . 2 2 . . .129, 1
™
45 -•-19
—
in Cant 5
—
in Ephes 5
6
— 8 0 . . . 1 2 5 . 162, 1 •— I O 3 . . . I O 8 , 1 . 1 1 9 . 129, 1. 1 3 1 f. 1 5
J
33f-
136. 148. 158, 2. 160.
P r o v e r b 9 f . . . 1 4 f f . 1 5 , 3. 108, 1. 123 ff. x
133-
143. *55 f.
— 23 f.... 8, 3 C a n t 2 . . i 2 4 (s. A . 2). 1 2 5 , 1 . 1 8
l t
2
6
r
. . 1 5 6 , 4 (s. 1 1 2 , 1) 1 8
.. .i^o, 3
Theodotion—Daniel V n T h e o g n i s 479 —
509 f. . . . 2 6 ,
Theophanes
f
95, 2
• -26, 2 2. 28, 3
Ceram.
158, 5 T o b i t 4 . . . 2 8 (s. A . 5)
Horn.
5 1 . . . 137.
Nachträge
174
Nachträge. S. 20 A n m . 3 g e h ö r t z u S. 21 A n m . 2. S. 2 1 .
Ich
konnte
Prof,
Jos. Marquart,
Text
verbessert
das
werden.
Der
V e r n u n f t — ist das . . . ( ? ) « Vernunft
derer
armenische Original
durchsprechen.
aber,
bisher
diese
meinem
unverständliche
Lehrer,
konnten
Satz:
»Von
der
E i n V e r g l e i c h m i t der
v o n Aucher zeigt n o c h einmal deutlich, für u n s e r e K e n n t n i s
im
reinen
»Die
u n d ergötzt sich offenbar n o c h viel reiner.
moderne versio Latina
Herrn
noch
das Erscheinen G o t t e s bis z u m R a n d e
o b d a s h i e r f ü r a n g e m e s s e n w ä r e , d e n n . . .
mit
Kleinigkeiten
ist j e t z t f o l g e n d e r m a ß e n zu übersetzen:
die durch
werden, labt u n d erfreut
Einige
reine
gefüllt
N i c h t als lateinischen
eine w i e unsichere Basis
des armenischen
Philon
dar
stellt. S . 22.
Philon
der A g g a d a an. (Melch.)
schließt
sich in
Vgl. Midrasch
der allegorischen D e u t u n g
Genesis R a b b a
h a t i h m ( A b r a h a m ) ^die T o r a
43:
enthüllt,
»Die
denn
v o n G e n 14
Kabinen
es h e i ß t :
sagen:
Kommt,
i a
Er eßt
m e i n B r o t u n d trinkt den W e i n , den ich euch gemischt h a b e « ( P r o v 9 !). 5
S. 48 o b e n w a r H o r a z ars p o e t . 295 f. 408 f. z u S. 7 9 A n m . 1 ( i . A b s a t z ) .
zitieren.
V g l . auch Bardesanes'
Schrift über Indien
P o r p h y r , d e a b s t . I V 1 7 f i n . : xpatpevtsc. 8fe ouvcöucoi; i n l x a $ a&Tfiiv § tat piß S. 84, 2. II
V g l . J o a c h i m Jeremias, G o l g a t h a u n d der heilige Felsen, A n g e l o s
(1926) 1 2 3 , 4. S. 95
»R.
bei
&4iaaiv.
A n m . 2.
Eleasar
im
Vgl. Midrasch
Namen
des
T'hillim
R . Jose
ben
90
Abs. 4
Sjmra
hat
( S . 387
gesagt:
ed. B u b e r ) :
Alle
Propheten,
d i e w e i s s a g t e n , w u ß t e n n i c h t , was. sie w e i s s a g t e n , n u r M o s e s u n d J e s a j a es. . . . N a c h
R . Josua
Hakohen
bar
Nechemja
weissagte
auch
wußten
Elihu
w u ß t e es, d e n n es s t e h t g e s c h r i e b e n : ' U n d die E r k e n n t n i s m e i n e r L i p p e n Lauteres'
und redet
( H i o b 333).«
S. 105 i. zu verweisen.
Hier
war auch
auf
G. Hölscher,
Die Propheten,
Leipzig 1914,
Inhaltsverzeichnis Seite
Erster T e i l Der philonische Begriff Einleitung
i
1. K a p i t e l : D i e 3 - e t a v . a : v f ] f ä \ t o ? Der
Begriff
2. K a p i t e l :
u,sd"/} b e i P h i l o n
3
der F r e u d e bei P h i l o n
I. A n a l o g e V o r s t e l l u n g e n
34 aus
der
griechischen
Pneumalehre y
42
Aoivt>£ p-iö-rj
44
N-fjtpsiv ev ß a n ^ e t a
»
45
M a v c « atu
50
Die philonische Lehre v o m vollkommenen T y p u s und
die rhetorische
Genielehre
54
Exkurs: Leisegangs Deutung der philonischen Pneumalehre 2, D i e n e n p y t h a g o r e i s c h e n 3. K a p i t e l :
Die Herkunft und
ß ä x x
des philonischen
o
t
T
o
B
.
v'qfeiv
Begriffs.
die Gnosis
.
.
.
63 .
66
Philon *
.
.
73
Exkurs
1 : D i e p l o t i n i s c h e d-eia uitf-n
103
Exkurs
2: Z u m A l t e n u n d
105
Neuen. T e s t a m e n t
Zweiter T e i l Geschichte des
Oxymoron in der patristieehen Literatur bis zum IV Jh.
PHILODISCHEN
Einleitung
,
1. K a p i t e l : G r i e c h i s c h e P a t r i s t i k
108 119
1. O r i g e n e s
119
2. E u s e b i o s
129
3. G r e g o r v o n N y s s a z. Kapitel: L a t e i n i s c h e
132 Patristik
138
1. C y p r i a n u s
138
2. A m b r o s i u s
146
3. A u g u s t i n u s
157
Register I. Namen und I I . Stellen Nachträge
Sachen
165 169 174