Volker Läpple
Lösungsbuch zur Einführung in die Festigkeitslehre
Aus dem Programm Grundlagen Maschinenbau und Verfahr...
39 downloads
893 Views
6MB Size
Report
This content was uploaded by our users and we assume good faith they have the permission to share this book. If you own the copyright to this book and it is wrongfully on our website, we offer a simple DMCA procedure to remove your content from our site. Start by pressing the button below!
Report copyright / DMCA form
Volker Läpple
Lösungsbuch zur Einführung in die Festigkeitslehre
Aus dem Programm Grundlagen Maschinenbau und Verfahrenstechnik
Klausurentrainer Technische Mechanik von J. Berger Lehrsystem Technische Mechanik mit Lehrbuch, Aufgabensammlung, Lösungsbuch sowie Formeln und Tabellen von A. Böge und W. Schlemmer Vieweg Handbuch Maschinenbau herausgegeben von A. Böge Technische Strömungslehre von L. Böswirth Technische Mechanik mit Mathcad, Matlab und Maple von G. Henning, A. Jahr und U. Mrowka Thermodynamik für Ingenieure von K. Langeheinecke, P. Jany und G. Thieleke Technische Mechanik. Statik von H.-A. Richard und M. Sander Technische Mechanik. Festigkeitslehre von H.-A. Richard und M. Sander Werkstoffkunde und Werkstoffprüfung von W. Weißbach Aufgabensammlung Werkstoffkunde und Werkstoffprüfung von W. Weißbach und M. Dahms
vieweg
Volker Läpple
Lösungsbuch zur Einführung in die Festigkeitslehre Ausführliche Lösungen und Formelsammlung Mit 184 Abbildungen
Viewegs Fachbücher der Technik
Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
Der Verfasser hat alle Texte, Formeln und Abbildungen mit größter Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Deshalb übernehmen weder Verfasser noch Verlag irgendwelche Garantien für die in diesem Buch abgedruckten Informationen. In keinem Fall haften Verfasser und Verlag für irgendwelche direkten oder indirekten Schäden, die aus der Anwendung dieser Informationen folgen.
1. Auflage Februar 2007 Alle Rechte vorbehalten © Friedr. Vieweg & Sohn Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007 Lektorat: Thomas Zipsner Der Vieweg Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vieweg.de
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Umschlaggestaltung: Ulrike Weigel, www.CorporateDesignGroup.de Druck und buchbinderische Verarbeitung: Wilhelm & Adam, Heusenstamm Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany ISBN 978-3-8348-0257-6
V
Vorwort Die sichere Auslegung von Bauteilen und Anlagen gehört zu den Grundfertigkeiten eines Ingenieurs. Fehlerhaft dimensionierte Bauteile können zu schweren Schäden und hohen Kosten führen. Man denke beispielsweise an das Bersten eines Druckbehälters, den Einsturz einer Stahlkonstruktion oder den Bruch einer Radaufhängung. Obwohl für das Erbringen eines Festigkeitsnachweises heute leistungsfähige Rechenprogramme zur Verfügung stehen, so stellen sie dennoch nur Hilfsmittel dar. Die Interpretation der Rechenergebnisse und letztlich auch die Prüfung ihrer Plausibilität liegt nach wie vor in der Verantwortung des Konstrukteurs. Das grundlegende Verständnis für die Problemstellung sowie das Erfassen der wesentlichen Zusammenhänge darf nicht durch das Erlernen der Bedieneroberfläche einer Software ersetzt werden. Auch ist es kaum wirtschaftlich, Rechenprogramme bereits für die Auslegung erster Konstruktionsentwürfe einzusetzen. Gerade in diesem Stadium ist es jedoch wichtig zu wissen, ob ein Entwurf hinsichtlich Beanspruchung und Dimensionierung überhaupt zielführend ist und sich die Weiterentwicklung lohnt. Der Konstrukteur muss ein "Gespür" für die Zusammenhänge zwischen Beanspruchung, Verformung und Bauteilverhalten, insbesondere unter Berücksichtigung des eingesetzten Werkstoffs, sowie einen sicheren Blick für die kritischen d. h. höchst beanspruchten Stellen entwickeln. Diese Grundfertigkeit lässt sich nur durch das selbständige Lösen verschiedener Probleme erlernen. Die vielfältigen Übungsaufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sollen helfen, dieses "Gespür" für das Bauteil zu entwickeln. Der vorliegende Band enthält zu allen Aufgaben des Lehr- und Übungsbuches ausführliche Lösungen und, dort wo sinnvoll, auch alternative Lösungsvorschläge. Damit wird es dem Studierenden ermöglicht, sein erlerntes Wissen zu überprüfen, anhand praxisorientierter Aufgaben anzuwenden und zu vertiefen. Er wird in der Lage sein, die Problemstellung zu analysieren, die wesentlichen Zusammenhänge zu erfassen, ein mathematisch-physikalisches Modell zu formulieren und eine geeignete Lösungsstrategie zu entwickeln. Darüber hinaus eignet sich der Lösungsband, gemeinsam mit dem Lehr- und Übungsbuch, für eine eigenständige Klausurvorbereitung. Auch Ingenieure in der Praxis finden wertvolle Hinweise für die Entwicklung von Lösungsstrategien zur Durchführung von Festigkeitsnachweisen. Mein besonderer Dank gilt dem Vieweg-Verlag, insbesondere Herrn Dipl.-Ing. Thomas Zipsner, für die sorgfältige Drucklegung und die angenehme Zusammenarbeit. Anregungen für Ergänzungen sowie Verbesserungsvorschläge werden stets gerne entgegen genommen. Schorndorf, im Dezember 2006
Volker Läpple
VII
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ........................................................................................................................... 1 2 Grundbelastungsarten ...................................................................................................... 2.1 Formelsammlung zu den Grundbelastungsarten .......................................................... 2.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben ............................................................................... Lösung zu Aufgabe 2.1 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 2.2 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 2.3 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 2.4 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 2.5 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 2.6 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 2.7 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 2.8 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 2.9 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 2.10 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.11 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.12 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.13 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.14 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.15 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.16 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.17 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.18 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.19 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.20 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.21 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.22 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.23 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.24 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.25 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.26 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.27 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.28 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.29 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.30 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.31 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.32 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.33 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.34 .............................................................................................. Lösung zu Aufgabe 2.35 ..............................................................................................
2 2 5 5 7 8 9 10 13 14 16 17 18 20 21 22 23 24 25 26 28 29 30 31 33 36 37 38 39 40 41 42 43 44 46 47 49 51
VIII
Inhaltsverzeichnis
3 Spannungszustand ............................................................................................................ 3.1 Formelsammlung zum Spannungszustand ................................................................... 3.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben............................................................................... Lösung zu Aufgabe 3.1 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 3.2 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 3.3 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 3.4 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 3.5 ................................................................................................
52 52 54 54 56 58 60 63
4 Verformungszustand ........................................................................................................ 4.1 Formelsammlung zum Verformungszustand ............................................................... 4.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben............................................................................... Lösung zu Aufgabe 4.1 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 4.2 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 4.3 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 4.4 ................................................................................................
70 70 72 72 74 76 79
5 Elastizitätsgesetze ............................................................................................................. 5.1 Formelsammlung zu den Elastizitätsgesetzen .............................................................. 5.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben............................................................................... Lösung zu Aufgabe 5.1 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 5.2 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 5.3 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 5.4 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 5.5 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 5.6 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 5.7 ................................................................................................ Lösung zu Aufgabe 5.8 ................................................................................................
81 81 83 83 85 86 88 90 94 95 96
6 Festigkeitshypothesen ...................................................................................................... 97 6.1 Formelsammlung zu den Festigkeitshypothesen ......................................................... 97 6.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben............................................................................... 99 Lösung zu Aufgabe 6.1 ................................................................................................ 99 Lösung zu Aufgabe 6.2 ................................................................................................ 101 Lösung zu Aufgabe 6.3 ................................................................................................ 103 Lösung zu Aufgabe 6.4 ................................................................................................ 105 Lösung zu Aufgabe 6.5 ................................................................................................ 107 Lösung zu Aufgabe 6.6 ................................................................................................ 110 Lösung zu Aufgabe 6.7 ................................................................................................ 112 Lösung zu Aufgabe 6.8 ................................................................................................ 116 Lösung zu Aufgabe 6.9 ................................................................................................ 120 Lösung zu Aufgabe 6.10 .............................................................................................. 123 Lösung zu Aufgabe 6.11 .............................................................................................. 124 Lösung zu Aufgabe 6.12 .............................................................................................. 125 Lösung zu Aufgabe 6.13 .............................................................................................. 129
Inhaltsverzeichnis
IX
7 Kerbwirkung .....................................................................................................................134 7.1 Formelsammlung zur Kerbwirkung .............................................................................134 7.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben ...............................................................................135 Lösung zu Aufgabe 7.1 ................................................................................................135 Lösung zu Aufgabe 7.2 ................................................................................................137 Lösung zu Aufgabe 7.3 ................................................................................................138 Lösung zu Aufgabe 7.4 ................................................................................................140 Lösung zu Aufgabe 7.5 ................................................................................................143 Lösung zu Aufgabe 7.6 ................................................................................................145 Lösung zu Aufgabe 7.7 ................................................................................................149 Lösung zu Aufgabe 7.8 ................................................................................................151 Lösung zu Aufgabe 7.9 ................................................................................................156 Lösung zu Aufgabe 7.10 ..............................................................................................159 Lösung zu Aufgabe 7.11 ..............................................................................................163 8 Knickung ..........................................................................................................................166 8.1 Formelsammlung zur Knickung ...................................................................................166 8.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben ...............................................................................168 Lösung zu Aufgabe 8.1 ................................................................................................168 Lösung zu Aufgabe 8.2 ................................................................................................169 Lösung zu Aufgabe 8.3 ................................................................................................171 Lösung zu Aufgabe 8.4 ................................................................................................173 Lösung zu Aufgabe 8.5 ................................................................................................174 Lösung zu Aufgabe 8.6 ................................................................................................175 Lösung zu Aufgabe 8.7 ................................................................................................176 Lösung zu Aufgabe 8.8 ................................................................................................178 Lösung zu Aufgabe 8.9 ................................................................................................179 9 Schiefe Biegung .................................................................................................................180 9.1 Formelsammlung zur Schiefen Biegung ......................................................................180 9.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben ...............................................................................183 Lösung zu Aufgabe 9.1 ................................................................................................183 Lösung zu Aufgabe 9.2 ................................................................................................185 Lösung zu Aufgabe 9.3 ................................................................................................187 Lösung zu Aufgabe 9.4 ................................................................................................189 Lösung zu Aufgabe 9.5 ................................................................................................194 10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung .........................................................196 10.1 Formelsammlung zum Querkraftschub .....................................................................196 10.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben ............................................................................199 Lösung zu Aufgabe 10.1 ...........................................................................................199 Lösung zu Aufgabe 10.2 ...........................................................................................200 Lösung zu Aufgabe 10.3 ...........................................................................................201 Lösung zu Aufgabe 10.4 ...........................................................................................202 Lösung zu Aufgabe 10.5 ...........................................................................................203 Lösung zu Aufgabe 10.6 ...........................................................................................205
X
Inhaltsverzeichnis
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte ..................................................................... 207 11.1 Formelsammlung zur Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte ............................. 207 11.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben ............................................................................ 210 Lösung zu Aufgabe 11.1 ........................................................................................... 210 Lösung zu Aufgabe 11.2 ........................................................................................... 211 Lösung zu Aufgabe 11.3 ........................................................................................... 212 Lösung zu Aufgabe 11.4 ........................................................................................... 213 12 Behälter unter Innen- und Außendruck ........................................................................ 214 12.1 Formelsammlung zu Behältern unter Innen- und Außendruck................................. 214 12.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben ............................................................................ 217 Lösung zu Aufgabe 12.1 ........................................................................................... 217 Lösung zu Aufgabe 12.2 ........................................................................................... 218 Lösung zu Aufgabe 12.3 ........................................................................................... 220 Lösung zu Aufgabe 12.4 ........................................................................................... 222 Lösung zu Aufgabe 12.5 ........................................................................................... 224 Lösung zu Aufgabe 12.6 ........................................................................................... 226 Lösung zu Aufgabe 12.7 ........................................................................................... 228 Lösung zu Aufgabe 12.8 ........................................................................................... 232 Lösung zu Aufgabe 12.9 ........................................................................................... 234 Lösung zu Aufgabe 12.10 ......................................................................................... 239 Lösung zu Aufgabe 12.11 ......................................................................................... 244 Lösung zu Aufgabe 12.12 ......................................................................................... 246 Lösung zu Aufgabe 12.13 ......................................................................................... 248 Lösung zu Aufgabe 12.14 ......................................................................................... 250 Lösung zu Aufgabe 12.15 ......................................................................................... 255 13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit.................................................................. 256 13.1 Formelsammlung zu Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit ........................... 256 13.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben ............................................................................ 261 Lösung zu Aufgabe 13.1 ........................................................................................... 261 Lösung zu Aufgabe 13.2 ........................................................................................... 263 Lösung zu Aufgabe 13.3 ........................................................................................... 265 Lösung zu Aufgabe 13.4 ........................................................................................... 266 Lösung zu Aufgabe 13.5 ........................................................................................... 268 Lösung zu Aufgabe 13.6 ........................................................................................... 270 Lösung zu Aufgabe 13.7 ........................................................................................... 273 Lösung zu Aufgabe 13.8 ........................................................................................... 275 Lösung zu Aufgabe 13.9 ........................................................................................... 276 Lösung zu Aufgabe 13.10 ......................................................................................... 278 Lösung zu Aufgabe 13.11 ......................................................................................... 280 Lösung zu Aufgabe 13.12 ......................................................................................... 283 Lösung zu Aufgabe 13.13 ......................................................................................... 284 Lösung zu Aufgabe 13.14 ......................................................................................... 286 Lösung zu Aufgabe 13.15 ......................................................................................... 288
Inhaltsverzeichnis
Lösung zu Aufgabe 13.16 Lösung zu Aufgabe 13.17 Lösung zu Aufgabe 13.18 Lösung zu Aufgabe 13.19 Lösung zu Aufgabe 13.20 Lösung zu Aufgabe 13.21 Lösung zu Aufgabe 13.22 Lösung zu Aufgabe 13.23 Lösung zu Aufgabe 13.24 Lösung zu Aufgabe 13.25 Lösung zu Aufgabe 13.26
XI .........................................................................................289 .........................................................................................291 .........................................................................................293 .........................................................................................296 .........................................................................................300 .........................................................................................303 .........................................................................................306 .........................................................................................312 .........................................................................................316 .........................................................................................320 .........................................................................................325
1
1 Einleitung Die Beanspruchbarkeit technischer Bauteile und Konstruktionen ist begrenzt. Es ist die Aufgabe der Festigkeitslehre, Konzepte bereitzustellen, die eine sichere und wirtschaftliche Bauteilauslegung unter Berücksichtigung von Art und Höhe der Belastung sowie von Geometrie und Werkstoffart erlauben. Bild 1.1 zeigt das Prinzip eines Festigkeitsnachweises. Ist die Art der Belastung sowie die Geometrie des Bauteils bekannt, dann lassen sich die Spannungen an jeder Stelle berechnen. Für einen Festigkeitsnachweis sind die Spannungen an den höchst beanspruchten Stellen von Bedeutung. Liegt ein mehrachsiger Spannungszustand vor, dann ist es erforderlich, aus den gegebenen Lastspannungen, die Vergleichsspannung zu berechnen. Die maximale Spannung bzw. die maximale Vergleichsspannung (maximale Beanspruchung des Bauteils) wird mit der Beanspruchbarkeit, also dem für das Werkstoffversagen relevanten Kennwert (z. B. Dehngrenze oder Zugfestigkeit) verglichen. Zwischen Beanspruchung und Beanspruchbarkeit muss ein ausreichender Sicherheitsabstand vorliegen. Ist diese Sicherheit zu gering (z. B. kleiner als 1,20 gegenüber einer plastischen Verformung), dann ist ein sicherer Betrieb nicht gewährleistet. Es ist dann erforderlich, entweder die Belastung zu vermindern, die tragende Querschnittfläche zu vergrößern oder einen Werkstoff mit höherer Festigkeit zu verwenden und den Festigkeitsnachweis erneut durchzuführen.
Prinzip eines Festigkeitsnachweises
2
2 Grundbelastungsarten 2.1 Formelsammlung zu den Grundbelastungsarten Zug
V
F A
Spannungsermittlung bei reiner Zugbeanspruchung
H
'L L0
(technische) Dehnung
V
E H
Hooke’sches Gesetz bei einachsiger Beanspruchung
Hq
P H l
Poisson’sches Gesetz
Druck
Vd
Fd A
Spannungsermittlung bei reiner Druckbeanspruchung
Hinweis: Ein Versagen unter Druckbeanspruchung kann bei duktilen Werkstoffen durch Fließen oder Knickung, bei spröden Werkstoffen durch Bruch oder Knickung erfolgen. Die Knickung wird in Kapitel 8 besprochen. Gerade Biegung
V ( z)
Mb z I
Spannungsverteilung bei gerader, reiner Biegung
Vb
Mb Wb
Spannungsermittlung bei gerader, reiner Biegung
zS
¦ zi Ai i ¦ Ai
Teilschwerpunktsatz
i
3
2 Grundbelastungsarten
Schub (Abscherung)
W
Fa A
J
D
W
G J
G
Mittlere Abscherspannung
S
Definition der Schiebung (Winkelverzerrung)
2
Hooke’sches Gesetz für Schubbeanspruchung
E 2 (1 µ)
Schubmodul
Hinweise: 1. Zugeordnete Schubspannungen wirken stets in zwei zueinander senkrechten Ebenen des betrachteten Volumenelements. Sie besitzen den gleichen Betrag und zeigen entweder auf die gemeinsame Kante hin oder von ihr weg. 2. Eine Schiebung J ist positiv anzusetzen, falls sich der ursprünglich rechte Winkel des Winkelelements vergrößert. Verkleinert sich der Winkel, dann ist die Schiebung negativ anzusetzen. Torsion kreisförmiger Querschnitte
Wt
Mt Wt
mit Wt Wt
M
Maximale Torsionsschubspannung 1)
S 16
für Vollkreisquerschnitt
S D4 d 4 16
D
Mt l G Ip
M (in Grad)
1)
d3
für Kreisringquerschnitt
Verdrehwinkel 1)
180q
S
Umrechnung von
M (in rad) Grad- in Bogenmaß
Nur gültig für gerade prismatische Stäbe mit Vollkreis- oder Kreisringquerschnitt.
Spannungsverteilung
Mohr’scher Spannungskreis
Mt Wt
Wt
Mb Wb
Wa
Duktiler Werkstoff: x Fließen: VbF Spröder Werkstoff: x Bruch: VbB
Fd A
Duktiler Werkstoff: x Fließen: WtF x Bruch: WtB Spröder Werkstoff: x Bruch: WtB
Spröder Werkstoff: x Bruch: WaB
Duktiler Werkstoff: x Bruch: WaB
Duktiler Werkstoff: x Fließen: VdF oder Vdp x Knickung: VK = FK / A Duktiler Werkstoff: x Bruch: VdB x Knickung: VK = FK / A
Fz A
Fa A
Vb
Vd
Vz
Werkstoffkennwert Duktiler Werkstoff: x Fließen: Re oder Rp 2) x Bruch: Rm Spröder Werkstoff: x Bruch: Rm
Grundgleichung
3)
SF = 1,2 ... 2,0 SB = 2,0 ... 4,0 SB = 4,0 ... 9,0
Rm
SB = 4,0 ... 9,0
SB = 2,0 ... 4,0
SB = 4,0 ... 9,0
Re/2 oder Rp/2 0,6 ... 0,9Rm 6)
| Rm 7)
0,6 ..0,9Rm 6)
5)
SF = 1,2 ... 2,0
SB = 4,0 ... 9,0 SK = 2,5 ... 5,0 ------Re oder Rp 4)
SF = 1,2 ... 2,0 SK = 2,5 ... 5,0
SB = 4,0 ... 9,0
---Re oder Rp ----
SF = 1,2 ... 2,0 SB = 2,0 ... 4,0
Sicherheitsbeiwerte 1)
-------
Ersatzwert
Anhaltswerte, falls keine einschlägigen Berechnungsvorschriften vorliegen. 2) 3) 4) In der Regel 0,2%-Dehngrenze (Rp0,2) In der Regel 0,2%-Stauchgrenze (Vd0,2) Mitunter auch 1,1 ... 1,2Re bzw. 1,1 ... 1,2Rp0,2 5) Für ideal spröde Werkstoffe: VbB | Rm ; für spröde metallische Werkstoffe: VbB > Rm , insbesondere für Grauguss: VbB = 2,0 ... 2,5Rm 6) Faktor 0,6 für hochfeste Werkstoffe, Faktor 0,9 für niedrigfeste Werkstoffe. Insbesondere für Stähle mit Rm d 1800 N/mm2: WaB = 0,5Rm + 140 N/mm2 bzw. WtB = 0,5Rm + 140 N/mm2 7) Gültig für Grauguss.
1)
Torsion
Schub (Abscherung)
Biegung
Druck
Zug
Belastungsart
4 2 Grundbelastungsarten
Zusammenfassung der Grundbelastungsarten
5
2 Grundbelastungsarten
2.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 2.1 a) Berechnung der Normalspannung
V
F A
60 000 N
F
S 4
d a2 d i2
S 4
339,53 N/mm 2
25 2 20 2 mm 2
b) Festigkeitsbedingung (Fließen)
V d V zul
V SF
Rp0,2 SF 680 N/mm 2 339,53 N/mm 2
Rp0,2
V
2,00 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Festigkeitsbedingung (Bruch)
V d V zul V
Rm SB
1 050 N/mm 2 339,53 N/mm 2
Rm
SB
V
3,09 (ausreichend, da S B ! 2,0)
c) Berechnung der Dehnung bzw. Verlängerung mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes
V 'l
E H
E
V l0 E
'l l0
339,53 N/mm 2 1 200 mm 208 000 N/mm 2
1,96 mm
d) Berechnung der Querkontraktion mit Hilfe des Poisson’schen Gesetzes
Hq
P H l
mit H l 'd a da
V E P
und H q
'd a folgt: da
V E E
'd a da P F mit V folgt schließlich: A
V
6
2 Grundbelastungsarten
F
'd a E S 2 2 d a di da P 4
0,01 mm 208 000 N/mm 2 S 252 20 2 mm 2 25 mm 0,30 4
49 008 N | 49 kN
e) Festigkeitsbedingung (Fließen)
V d V zul F*
S 4 di s
d
2 a
Rp0,2
d i2
d a2
4 F * SF S Rp0,2
da di 2
SF
25 mm 2 4 150 000 N 12,4
25 mm - 15,22 mm 2
S 680 N/mm
4,89 mm
15,22 mm
7
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.2 a) Versagensmöglichkeiten: Fließen und Bruch. Ermittlung der zulässigen Spannungen Fließen: V zul
Re SF
430 N/mm 2 1,5
286,7 N/mm 2
Bruch: V zul
Rm SB
630 N/mm 2 2,0
315 N/mm 2
Berechnung gegen Fließen, da kleinere zulässige Spannung. Festigkeitsbedingung
V d V zul Re SF
F A
Re SF
F
S 4
d
2
4 F SF S Re
d
4 15 500 N 1,5
S 430 N/mm 2
8,29 mm
b) Berechnung der Dehnung bzw. Verlängerung mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes
V
H
E H
V
F A E
E
15 500 N
S 4
0,00137
8,29 mm 2 210 000 N/mm 2
Mit H = 'l/l0 folgt dann für die Verlängerung des Zugstabes: 'l
H l0
0,00137 1500 mm
2,05 mm
c) Bedingung für Bruch:
V FB A FB
Rm Rm
S 4
d 2 Rm
S 4
8,29 mm 2 630 N/mm 2
34 064 N
1,37 ‰
8
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.3 a) Berechnung der Kraft pro Stahlband Leerer Wassertank: FL Voller Wassertank: FV
mL g 4 mV g 4
2 000 kg 9,81 m/s 2 4 3 600 kg 9,81 m/s 2 4
4 905 N 8 829 N
Berechnung der Spannungen im Stahlband Leerer Wassertank:
VL
FL A
4 905 N 25 mm 4 mm
49,05 N/mm 2
Voller Wassertank:
VV
FV A
8 829 N 25 mm 4 mm
88,29 N/mm 2
b) Festigkeitsbedingung für Fließen (voller Tank)
V V d V zul SF
Re SF
Re
265 N/mm 2
Vv
88,29 N/mm 2
3,00
(ausreichend, da S F ! 1,20)
Festigkeitsbedingung für Bruch (voller Tank)
V V d V zul SB
Rm SB
470 N/mm 2 88,29 N/mm 2
Rm
Vv
5,32 (ausreichend, da S B ! 2,0)
c) Berechnung der Verlängerung der Stahlbänder infolge Befüllung (Hooke’sches Gesetz, einachsiger Spannungszustand) 'H
V V V L
88,29 N/mm 2 49,05 N/mm 2
E
210 000 N/mm 2
Mit H = 'l/l0 folgt schließlich: 'l
'H l 0
0,000187 1 500 mm
0,28 mm
0,000187
9
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.4 a) Versagensmöglichkeiten: Fließen und Bruch Ermittlung der zulässigen Spannungen Fließen: V zul
Re SF
260 N/mm 2 1,5
173,3 N/mm 2
Rm 480 N/mm 2 240 N/mm 2 SB 2,0 Berechnung gegen Fließen, da kleinere zulässige Spannung.
Bruch: V zul
Festigkeitsbedingung
V d V zul Re SF
F A
mg
S 4
Re SF
d2
4 2 500 kg 9,81 m/s 2 1,5 S 260 N/mm 2
4 m g SF S Re
d
13,42 mm
b) Versagensmöglichkeit Bruch, da spröder Werkstoff Festigkeitsbedingung
V d V zul F A
Rm SB
mg
S 4 SB
d
Rm SB
2
S 4
S 4
d2
Rm m g
20 mm 2
300 N/mm 2 2 500 kg 9,81 m/s 2
3,84 (nicht ausreichend, da S B 4,0)
c) Versagensmöglichkeit Bruch, da spröder Werkstoff Festigkeitsbedingung
V d V zul mg
S 4 m
d2
S 4
Rm SB d2
Rm g SB
S 4
20 mm 2
300 N/mm 2 9,81 m/s 2 4
2 402 kg
10
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.5 a) Freischneiden des Stabwerks (ohne Lagestellen)
Ermittlung des Winkels D (siehe Abbildung):
D
§ 1,8 m · ¸¸ arctan¨¨ © 2,0 m ¹
§a· arctan¨ ¸ ©b¹
41,99q
Ansetzen des Momentengleichgewichts um die Lagerstelle A liefert die Stabkraft FS: 6 MA
0:
FS sinD b FS
m g (b c) 1500 kg 9,81 m/s 2 (2 m 1,2 m) sin 41,99q 2m
mg b c sinD b
35 195 N
b) Ermittlung der Zugspannung im Stab
VS
FS A
FS
S 4
d
2 a
35 195 N
d i2
S 4
50
2
49,8 N/mm 2
40 2 mm 2
c) Berechnung der Dehnung bzw. der Verlängerung des Stabes mit Hilfe des Hooke‘ schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand) Für Stahl (E = 210 000 N/mm2): 'l VS E H E mit l0 a2 b2 l0 'l
V S a 2 b2
49,8 N/mm 2 2 000 2 1800 2 mm 2
E
210 000 N/mm 2
0,64 mm
Für die Al-Legierung (E = 70 000 N/mm2): 'l
V S a2 b2
49,8 N/mm 2 2 000 2 1800 2 mm 2
E
70 000 N/mm 2
1,91 mm
11
2 Grundbelastungsarten
d) Bedingung für Bruch:
VS
Rm
FS Rm A m1 g b c 1 sin D b A
Rm
Für Stahl ergibt sich damit: b S 2 R sinD d a d i2 m bc 4 g
m1
2 000 mm 510 N/mm 2 sin 41,99q S 50 2 40 2 mm 2 (2 000 1 200) mm 4 9,81 m/s 2
15 364 kg
Für die Aluminiumlegierung folgt auf analoge Weise: 2 000 mm 350 N/mm 2 sin 41,99q S 50 2 40 2 mm 2 (2 000 1 200) mm 4 9,81 m/s 2
m1
e) Versagensmöglichkeiten: Fließen und Bruch Ermittlung der zulässigen Spannungen Für die Stahlkonstruktion folgt: Fließen: V zul
Re SF
275 N/mm 2 1,5
183,3 N/mm 2
Rm 510 N/mm 2 255 N/mm 2 SB 2,0 Berechnung gegenüber Fließen, da kleinere zulässige Spannung.
Bruch: V zul
Festigkeitsbedingung
V S d V zul FS A
Re SF
m2 g b c sinD b
S
4
S 4
(d a2 d i2 )
d a2 d i2
Re SF m2 g b c S F sinD b Re
10 544 kg
12
2 Grundbelastungsarten
4 m2 g b c S F d i2 b Re S sinD
da
4 3 250 kg 9,81 m/s 2 (2 1,2) m 1,5 40 mm 2 2 sin 41,99q 2m S 275 N/mm
46,15 mm
Damit errechnet sich die Mindestwanddicke s für die Stahlkonstruktion zu: s
da di 2
46,15 mm 40 mm 2,0
3,07 mm
Für die Al-Konstruktion folgt: Fließen:
V zul
Bruch:
V zul
R p0,2 SF Rm SB
270 N/mm 2 1,5 350 N/mm 2 2,0
180 N/mm 2 175 N/mm 2
Berechnung gegenüber Bruch (!), da kleinere zulässige Spannung. Für den Außendurchmesser folgt in Analogie zur Stahlkonstruktion: da
2,0 4 3 250 kg 9,81 m/s 2 (2 1,2) m 40 mm 2 S sin 41,99q 2m 350 N/mm 2
Damit errechnet sich die Mindestwanddicke s für die Al-Konstruktion zu: s
da di 2
46,42 mm 40 mm 2
3,21 mm
46,42 mm
13
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.6 Freischneiden des Stabwerks (ohne Lagerstellen)
Berechnung der Dehnung H des Stahlseils
H
'l l0
'l a / cosD
0,5 mm 1500 mm / cos30q
0,000289
Berechnung der Zugspannung VS im Stahlseil mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
VS
E H
210 000 N/mm 2 0,000289
60,62 N/mm 2
Berechnung der Seilkraft FS FS
V S A 60,62 N/mm 2 100 mm 2
6 062 N
Ansetzen des Momentengleichgewichts um A ergibt die Schnittkraft F1 6MA 0: FS sinD a F1
F1 b
FS sinD
a b
6 062 N sin 30q
1,5 m 2,9 m
1 567,8 N
Ansetzen des Momentengleichgewichts um B liefert die Kraft F 6MB 0: F1 (d b) F
F (d c)
( d b) F1 (d c)
1 567,8 N
(4,5 2,9) m (4,5 3,3) m
2 090,4 N
14
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.7 a) Fließen tritt ein, sobald die Lastspannung die Dehngrenze Rp0,2 des austenitischen Werkstoffs X6CrNiMoTi17-12-2 erreicht. Festigkeitsbedingung
V d V zul F1 Ages F1
Rp0,2 SF Rp0,2 SF
240 N/mm 2 50 mm 2 1,4
Ages
428 571 N
428,6 kN
600 000 N
600 kN
b) Bedingung für Fließen des Verbundstabes F2 Ages F2
Rp0,2 240 N/mm 2 50 mm 2
Rp0,2 Ages
c) Berechnung der (fiktiven) Spannung Vf im Verbundstab
Vf
F3 Ages
800 000 N
320 N/mm 2
50 mm 2
Da Vf > Rp0,2 wird die Plattierung bereits plastisch verformt, während der Vierkantprofilstab noch elastisch beansprucht ist (Vf < Re). Da die Spannung in der plastifizierten Plattierung die Dehngrenze Rp0,2 nicht überschreiten kann (linear-elastisch ideal-plastisches Werkstoffverhalten), beträgt die Spannung in der Plattierung VPL = Rp0,2 = 240 N/mm2. Berechnung des von der Plattierung aufzunehmenden Anteils des Zugkraft F3 F3 PL
Rp0,2 a 2s 2 a 2
Rp0,2 APL
240 N/mm 2 50 2 36 2 mm 2
288 960 N
Berechnung des vom Vierkantprofilstab aufzunehmenden Anteils des Zugkraft F3 F3 VK
F3 F3 PL
800 000 N - 288 960 N
511 040 N
Berechnung der Spannung im Vierkantprofilstab
V VK
F3 VK
511 040 N
AVK
36 mm 2
394,32 N/mm 2
d) Aufgrund der formschlüssigen Verbindung muss die Dehnung der Plattierung der Dehnung des Vierkantprofilstabes entsprechen. Berechnung der Spannung in der Plattierung bei einer Dehnung von HDMS
V PL
H DMS E
0,0018 212 000 N/mm 2
381,6 N/mm 2 (! R p0,2 )
15
2 Grundbelastungsarten
Damit ist die Plattierung bereits plastifiziert. Die zur Plastifizierung der Plattierung erforderliche Kraft errechnet sich zu F = 288960 N (siehe Aufgabenteil c). Berechnung der Spannung im Vierkantprofilstab bei einer Dehnung von HDMS
V 4 VK
H DMS E
0,0018 212 000 N/mm 2
381,6 N/mm 2 ( Re )
Damit ergibt sich die Kraft F4VK zu: F4 VK
V 4 VK 36 mm 2
494 553,6 N
Berechnung der erforderlichen Gesamtkraft F4 F4
F4 VK FPL
494553,6 N 288 960 N
783 513,6 N
783,5 kN
16
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.8 Berechnung der Längenänderung des Seiles Die Zugkraft F wird anteilig vom Stahlkern (FK) und vom Kunststoffmantel (FM) aufgenommen. Es gilt also: F
FK FM
E K H K AK E M H M AM
Da Kern und Mantel fest miteinander verbunden sind, gilt HK = HM = H und damit für die Zugkraft F: 'l F E K H AK E M H AM E K AK E M AM l0 Damit folgt für die Längenänderung des Seiles: F l0
'l EK
S 4
d K2 E M
S 4
d 2 d K2
1 250 000 N 75 000 mm 212000 N/mm 2
S 4
50 mm 2 12500 N/mm 2
S 4
221,9 mm
56 mm - 50 mm 2
Berechnung der Zugspannung im Stahlkern
VK
EK H K
EK
'l l0
212 000 N/mm 2
221,9 mm 75 000 mm
Berechnung der Zugspannung im Kunststoffmantel 'l 221,9 mm V M EM H M E M 12 500 N/mm 2 l0 75 000 mm
627,2 N/mm 2
37,0 N/mm 2
17
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.9 a) Zäher Werkstoff: Versagen durch Fließen oder Knickung b) Festigkeitsbedingung (Berechnung nur gegen Fließen gemäß Aufgabenstellung)
V d d V zul V dF
F A
Re SF
|
SF
Re SF
F
S 4
d a2 d i2
d a2
di s
da di 2
4 F SF S Re
100 mm 2 4 120000 N 12,5 S 235 N/mm
100 mm 95 mm 2
94,99 mm | 95 mm
2,5 mm
c) Berechnung der Verkürzung mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
Vd H 'l l0 'l
E H
Vd E F A E F l0
S 4
d a2
d i2
120000 N 1600 mm
E
S 4
2
100 95
2
mm
2
210000 N/mm
1,19 mm 2
18
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.10 a) Freischneiden der Hebevorrichtung und Ansetzen der Festigkeitsbedingung
Ansetzen des Momentengleichgewichts um A liefert zunächst die gesuchte Beanspruchung der Kolbenstange (FK): 6 MA
0:
FK sinD a
m g b 10000 kg 9,81 m/s 2 3,6 m sin 70q 1,2 m
mg b sinD a
FK
313187,5 N
313,2 kN
Festigkeitsbedingung (Fließen):
V dp0,2
FK A
SF
SF
Rp0,2
4 FK S d2 d
Rp0,2
|
SF 4 FK S F S Rp0,2
4 313187,5 N 1,20 S 580 N/mm 2
28,7 mm
b) Berechnung der Verkürzung 'l mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsig)
Vd
E H
FK A
E
'l
'l l0
Rp0,2 l0 SF E
mit
FK A
Rp0,2 SF
580 N/mm 2 1500 mm 1,20 210000 N/mm 2
3,45 mm
c) Berechnung der Querkontraktion mit Hilfe des Poisson‘schen Gesetzes
Hq
P H l
'd d1
P
Vd E
19
2 Grundbelastungsarten
'd d1 'd d1
P
FK A E
P
1
E S d2 1 4
m* g b sinD a
damit folgt für die Masse m*: m*
'd E S d12 sinD a d1 P g b 4 0,015 mm 210 000 N/mm 2 S (80 mm) 2 sin 70q 1,2 m 80 mm 0,30 4 9,81 m/s 2 3,6 m
21065 kg
20
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.11 a) Ansetzen des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand) Scheibe 1 (Mg):
V d1
E1 H1
Scheibe 2 (Cu):
V d2
E2 H 2
Scheibe 3 (Stahl): V d3
E3 H 3
V d1 l1 'l1 o 'l1 l1 E1 V d2 l2 'l E2 2 o 'l2 l2 E2 V d3 l3 'l E3 3 o 'l3 l3 E3
E1
Es gilt: 'l
'l1 'l2 'l3 und V d1 V d2
V d3 V d
F
S d2 4
damit folgt: 'l
F
V d1 l1
E1
V d2 l2 E2
V d3 l3
4 F S d2
E3
§l l · l ¨¨ 1 2 3 ¸¸ © E1 E2 E3 ¹
S 50 mm 2 0,25
S d 2 'l
§ 37,5 §l 50,3 32,2 · mm l · l ¸ 4 ¨¨ 1 2 3 ¸¸ 4 ¨¨ 45 000 120 000 210 000 ¸¹ N/mm 2 E E E © 2 3¹ © 1 349169,3 N | 349,2 kN
b) Spannungen in den Metallscheiben
V d1 V d2
V d3 V d
4 F S d2
4 349169,3 N
S 50 mm
2
177,8 N/mm 2
c) Berechnung der Verkürzungen Scheibe 1 (Mg):
'l1
Scheibe 2 (Cu):
'l2
Scheibe 3 (Stahl): 'l3 Probe: 'l
V d l1 E1
V d l2 E2
V d l3 E3
'l1 'l 2 'l 3
177,8 N/mm 2 37,5 mm 2 45 000 N/mm 2
0,148 mm
177,8 N/mm 2 50,3 mm 2 120 000 N/mm 2
0,075 mm
177,8 N/mm 2 32,2 mm 2 210 000 N/mm 2
0,027 mm
0,148 mm 0,075 mm 0,027 mm
0,25 mm
21
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.12 Berechnung des maximalen Biegemomentes Mb max 6 MB = 0 FA l
3 F l 4
3 F 4 3 l M b max F 4 4 FA
3 F l 16
Berechnung der Widerstandsmomentes Wby bezüglich der y-Achse B4 b4 12 12 B 2
W by
B4 b4 6 B
Festigkeitsbedingung (Fließen)
V b d V zul
V bF
Mb W by
SF
3 F l 16 B4 b4 6 B
b
4
B4
|
Re SF
Re SF 9 F l B SF 8 Re
4
( 100 mm) 4
9 25000 N 5000 mm 100 mm 1,5
69,47 mm s
B b 2
100 mm 69,47 mm 2
15,3 mm
8 275 N/mm 2
22
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.13 a) Berechnung der Lage z des Flächenschwerpunktes S der Gesamtfläche mit Hilfe des Teilschwerpunktsatzes zS
20 mm 800 mm 2 50 mm 1200 mm 2
6 z i Ai 6 Ai
2000 mm 2
38 mm
Berechnung der axialen Flächenmomente der Teilflächen bezüglich der y1- bzw. y2-Achse I y1 I y2
b h 3 20 mm (40 mm) 3 106 667 mm 4 12 12 B H h 3 60 mm (20 mm) 3 40 000 mm 4 12 12
Berechnung der axialen Flächenmomente der Teilflächen sowie der Gesamtfläche bezüglich der y-Achse durch den Gesamtflächenschwerpunkt S I yS1
2 I y1 zS1 A1
106 667 mm 4 (18 mm) 2 800 mm 2
I yS2
2 I y2 z S2 A2
40 000 mm 4 (12 mm) 2 1200 mm 2
I yS
I yS1 I yS2
365 867 mm 4 212 800 mm 4
365 867mm 4 212 800 mm 4
578 667 mm 4
Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der y-Achse Wby
578 667 mm 4 38 mm
I yS zmax
15 228 mm 3
b) Festigkeitsbedingung
V b d V zul M b V bF W by
SF
F a W by
Re SF
SF
|
Re mit M b SF
R e W by F a
M b max
F a
355 N/mm 2 15 228 mm 3 1000 N 1000 mm
5,41 (ausreichend, da S F ! 1,20)
c) Aus Aufgabenteil b) folgt: * Wby
F a SF Re
1000 N 1500 mm 1,5 355 N/mm 2
6338,0 mm 3
23
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.14 a) Berechnung des maximalen Biegemomentes Mb max F l 4
F l 2 2
M b max
b) Festigkeitsbedingung
V b d V zul M b max
V bF
Wb
SF
F l 4 Wb
Re SF
mit f
Re SF
mit F
48 E I f l 4 Wb l
|
3
48 E I f folgt : l3
Re SF
da folgt weiterhin : 2
I Wb f max
Re l 2 6 E da SF
275 N/mm 2 (2500 mm) 2 6 210000 N/mm 2 100 mm 1,5
9,09 mm
c) Festigkeitsbedingung Mb Wb
V bB SB
|
2,5 R m SB
Mit den Umformungen aus Aufgabenteil b) folgt schließlich: f
* f max
2,5 R m l 2 6 E da SB
2,5 350 N/mm 2 (2500 mm) 2 6 100 000 N/mm 2 100 mm 5,0
18,23 mm
24
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.15 Berechnung des maximalen Biegemomentes Mb an der Einspannstelle Mb
l 2
q g l
q g l 2 mit q 2
80 kg/m
0,08 kg/mm
Festigkeitsbedingung
V b d V zul Mb Wb
V bF SF
q g l 2 2 4 B b4 6 B
l
|
Re SF
Re SF
Re ( B 4 b 4 ) SF 3 q g B
355 N/mm 2 (200 4 180 4 ) mm 4 1,5 3 0,08 kg/mm 9,81 m/s 2 200 mm
16 630 mm
25
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.16 a) Festigkeitsbedingung
V b d V zul Mb Wb
V bF SF
2m g l Wb Wb
|
Re SF
mit M b
2 m g l
Re SF
2 m g l SF Re
2 1000 kg 9,81 m/s 2 1500 mm 1,5 295 N/mm 2
b) Festigkeitsbedingung
V b d V zul Mb Wb
V bB SB
2 m* g l
S 32 m*
d3
V bB SB
V bB S d 3 S B 64 g l
460 N/mm 2 S (50 mm) 3 4 64 9,81 m/s 2 1500 mm
47,95 kg
14,96 104 mm 3
26
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.17 a) Berechnung der Breite b(z) der Teilfläche dA(z) 2b b z h 3
b· § b 2¨ z ¸ h 2 3¹ ©
b( z )
Berechnung des Flächeninhaltes der Teilfläche dA(z) dA( z )
§ 2b b · z ¸ dz ¨ h ¹ © 3
b( z ) dz
Berechnung des axialen Flächenmomentes bezüglich der y-Achse durch Integration zwischen z = -1/3 h und z = 2/3 h 2
ǿy
³
2
13
A 2
b
3h
³
z dA
§ 2b b · z2 ¨ z ¸ dz 3 h ¹ © h
3h
³
13
§2 2 1 3· ¨ z z ¸ dz h ¹ ©3 h 2
h
1 ª2 º 3 b « z3 z4» 4h ¬9 ¼ 13 h
ª§ 2 8 1 16 · § 2 1 1 1 ·º b h 3 «¨ ¸» ¸ ¨ ¬© 9 27 4 81 ¹ © 9 27 4 81 ¹¼
11 º ª 4 b h3 « » ¬ 243 4 243 ¼
b h3 36
Berechnung des axialen Widerstandsmomentes Wby bezüglich der y-Achse Wby
Iy z max
b h3 36 2 h 3
b h2 24
3 b 2 Damit folgt für das axiale Flächenmoment Iy und für das axiale Widerstandsmoment Wby:
b) Bei einem gleichseitigen Dreieck gilt: h
Iy Wby
b h3 36 b h2 24
b
3 / 2 b
3
b4
36 b
32 3
3 / 2 b
2
24
b3 32
27
2 Grundbelastungsarten
c) Berechnung des axialen Flächenmomentes bezüglich der y‘-Achse I y' mit zS
I y zS2 A bh folgt : 2
1 h und A 3 2
I y'
b h3 § h · b h ¨ ¸ 36 2 ©3¹
b h3 b h3 36 18
b h3 12
Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der y‘-Achse
Wby'
I y' z max
b h3 12 h
b h2 12
28
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.18 a) Berechnung der Breite b(z) der Teilfläche dA(z) b( z ) b
konst.
Berechnung des Flächeninhaltes der Teilfläche dA(z) b dz
dA( z )
Berechnung des axialen Flächenmomentes bezüglich der y-Achse durch Integration zwischen z = -0,5h und z = 0,5h 0,5 h
ǿy
³z
2
dA
z b dz
b
0,5 h
A
> @
b 3 z 3
³
0,5 h 2
0,5h 0,5h
³z
2
dz
0,5 h
b h3 § 1 1 · ¨ ¸ 3 ©8 8¹
b h3 12
Berechnung des axialen Widerstandsmomentes Wby bezüglich der y-Achse b h3 Iy 12 b h2 Wby h z max 6 2 b) Die Berechnung des axialen Flächenmomentes bezüglich der z-Achse Die Berechnung erfolgt analog zu Aufgabenteil a). Man erhält: ǿz
h b 3 und 12
Wbz
h b2 6
29
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.19 Eine direkte Transformation des axialen Flächenmomentes Iya bezüglich der ya-Achse auf die yb-Achse mit Hilfe des Steiner‘schen Satzes ist nicht zulässig. Vielmehr muss als Zwischenschritt das axiale Flächenmoment bezüglich der Achse durch den Schwerpunkt (y-Achse) berechnet werden. Berechnung des axiales Flächenmomentes bezüglich der y-Achse (Iy) Iy
I ya a 2 A
2 664 cm 4 (5 cm) 2 72 cm 2
864 cm 4
Berechnung des axiales Flächenmomentes bezüglich der yb-Achse (Iyb) I yb
I y b 2 A 864 cm 4 (2 cm) 2 72 cm 2
1 152 cm 4
30
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.20 a) Berechnung der z-Koordinate des Flächenschwerpunktes mit Hilfe des Teilschwerpunktsatzes zS
6 zi Ai 6 Ai
50 mm 2 000 mm 2 10 mm 800 mm 2 50 mm 2 000 mm 2 2000 mm 2 800 mm 2 2 000 mm 2
43,33 mm
b) Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der Einzelschwerpunktachsen I y1 I y2 I y3
20 mm (100 mm)3 1666 667 mm 4 12 40 mm (20 mm)3 26 667 mm 4 12 20 mm (100 mm)3 1 666 667 mm 4 12
Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der y-Achse durch den Gesamtflächenschwerpunkt S I yS1 1 666 667 mm 4 (6,67 mm) 2 2 000 mm 2 I yS2
26 667 mm 4 (-33,33 mm)2 800 mm 2
I yS3
I yS1 1755 556 mm 4
1755 556 mm 4 915 556 mm 4
Das axiale Flächenmoment 2. Ordnung der Querschnittfläche bezüglich der y-Achse ergibt sich dann zu: I yS
I yS1 I yS2 I yS3 1 755 556 mm 4 915 556 mm 4 1 755 556 mm 4 4 426 667 mm 4
31
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.21 Festlegung der Teilflächen
a) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 1 bezüglich der y-Achse: I yS1
14 cm (14 cm)3 12
3 201,3 cm 4
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 2 bezüglich der y-Achse: I yS2
10 cm (6 cm)3 12
180 cm 4
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 3 bezüglich der y3-Achse: I y3
10 cm (2 cm)3 12
6,6 cm 4
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 3 bezüglich der y-Achse: I yS3
2 I y3 zS3 A3
6,6 cm 4 (6 cm) 2 20 cm 2
726,6 cm 4
Axiales Flächenmoment der Gesamtfläche bezüglich der y-Achse: I yS
I yS1 I yS2 2 I yS3
3201,3 cm 4 180 cm 4 2 726,6 cm 4
1 568 cm 4
Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der y-Achse Wby S
I yS z max
1568 cm 4 7 cm
224 cm 3
b) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 1 bezüglich der z-Achse: I zS1
14 cm (14 cm)3 12
3 201,3 cm 4
32
2 Grundbelastungsarten
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 2 bezüglich der z-Achse: 6 cm (10 cm)3 500 cm 4 12 Axiales Flächenmoment 2. Ordnung von Teilfläche 3 bezüglich der z-Achse: I zS2
I zS3
2 cm (10 cm)3 12
166,6 cm 4
Axiales Flächenmoment der Gesamtfläche bezüglich der z-Achse: I zS
I zS1 I zS2 2 I zS3
3201,3 cm 4 500 cm 4 2 166,6 cm 4
2 368 cm 4
Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der z-Achse Wbz S
I zS y max
2 368 cm 4 7 cm
338,3 cm 3
33
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.22 a) Berechnung des Flächenschwerpunktes (Teilschwerpunktsatz)
zS
z1 A1 z 2 A2 A1 A2
22,5 mm 3600 mm 2 25,5 mm 2652 mm 2 3600 mm 2 2652 mm 2
14,11 mm
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse Iy
80 mm 45 mm 3 8,39 mm 2 3600 mm 2 12 § 68 mm 39 mm 3 · ¨ 11,39 mm 2 2652 mm 2 ¸ 180 721 mm 4 ¨ ¸ 12 © ¹
b) Spannungsverlauf über die Querschnittfläche
mit V Z
F A
und V b ( z )
Mb z Iy
Die außerhalb des Flächenschwerpunktes S angreifende Zugkraft F kann ersetzt werden durch eine im Flächenschwerpunkt angreifende Kraft F mit demselben Betrag und ein Biegemoment Mb = F zS. Die höchsten Spannungen treten entweder am unteren Ende (Abstand zS von der y-Achse) oder am oberen Ende (Abstand z*S von der y-Achse) auf. Beide Stellen sollen überprüft werden, wenngleich die obige Skizze die Vermutung nahe legt, dass sich die kritische Stelle am unteren Ende (Abstand zS von der Biegeachse) befindet.
34
2 Grundbelastungsarten
Berechnung der Spannung am unteren Ende der Querschnittfläche (Abstand zS von der y-Achse) § 1 z2 · F F zS F Mb zS zS F ¨ S ¸ VU Vz Vb ¨ A Iy ¸ A Iy A Iy © ¹ Festigkeitsbedingung:
VU
V zul
Damit folgt für die zulässige Zugkraft F am unteren Ende der Querschnittfläche (Fließen soll nicht eintreten): F
V zul zS2
1 A Iy
150 N/mm 2
14,11 mm 2 1 948 mm 2 180 721 mm 4
69 568 N
69,6 kN
Berechnung der Spannung am oberen Ende der Querschnittfläche (Abstand zS von der y-Achse) §1 z · F M b * F F zS * VO Vz Vb zS zS F ¨ S zS* ¸ ¨ ¸ A Iy A Iy © A Iy ¹ Festigkeitsbedingung:
VO
V zul
Damit folgt für die zulässige Zugkraft F am oberen Ende der Querschnittfläche (Fließen soll nicht eintreten): F
V zul 1 zS zS* A Iy
150 N/mm 2 1 14,11 mm 30,89 mm 2 948 mm 180 721 mm 4
110 562,7 N
110,6 kN
Die Beanspruchung ist damit auf F = 69,6 kN zu beschränken. Eine Erhöhung der Zugkraft führt zuerst am unteren Ende der Querschnittfläche zu einer Überschreitung der zulässigen Beanspruchung. c) Verlauf des Biegemomentes
35
2 Grundbelastungsarten
Die höchst beanspruchte Stelle befindet sich an der Lagerstelle B und dort am oberen Ende der Querschnittfläche (Abstand z*S von der y-Achse). Berechnung der maximalen Spannung an der Stelle B
VB
F cos D M b max * zS A Iy
Vz Vb
F cos D F sin D l1 * zS A Iy
§ cos D sin D l1 * · zS ¸ F ¨ ¨ A ¸ Iy © ¹
Festigkeitsbedingung
V B d V zul F
Rp0,2 SF Rp0,2
280 N/mm 2
§ cos D sin D l1 * · zS ¸ SF ¨ ¨ A ¸ I y © ¹ 12 117,7 N 12,1 kN
§ cos 25q sin 25q 200 mm 30,89 mm ·¸ 1,5 ¨¨ 2 ¸ 180 721 mm 4 © 948 mm ¹
36
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.23 a) Berechnung der Schubspannung Wa (zweischnittige Scherfläche)
Wa
F 2 A
2 F
F 2
S
d 4 Festigkeitsbedingung
2
S d2
W a d W zul W aB
2 F
S d
2
SB
Damit folgt für den Durchmesser d des Bolzens: d
2 F SB S W aB
2 35 000 N 2,0
S 150 N/mm 2
17,24 mm
b) Auf den Bolzen wirkt eine Streckenlast, die durch jeweils mittig angreifende Einzelkräfte ersetzt werden kann (siehe Abbildung).
Damit ergibt sich für das Biegemoment Mb sowie die maximale Biegespannung Vb: Mb
Vb
F b 2
Mb Wb
b F 2
S 32
d
16 F b 3
S d
3
16 35 000 N 20 mm
S 17,24 mm 3
696,2 N/mm 2 ! R e
Man erkennt, dass unter den gegebenen Annahmen, die Biegespannung in einer Laschenverbindung weitaus höhere Werte annehmen kann, im Vergleich zur Abscherspannung. c) Die maximale Flächenpressung p herrscht in der mittleren Lasche: p
F bd
35 000 N 20 mm 17,24 mm
101,5 N/mm 2
37
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.24 a) Berechnung der Schubspannung Wa (zweischnittige Scherfläche) F 2 A
Wa
2 F
F 2
S 4
d
2
S d 2
Festigkeitsbedingung
W a d W zul W aB
0,8 R m
0,8 580 N/mm 2
464 N/mm 2 (gewählt)
Damit folgt für die Sicherheit gegen Bruch:
W aB
2 F
S d SB
2
SB
W aB
S d 2
464 N/mm 2
2 F
S 25 mm 2 2 150 000 N
3,04 (ausreichend, da S B t 2,0)
b) Berechnung der Klebefläche AK AK
d K S lK
mit d K
60 mm
Berechnung der Klebelänge lK
W zul A F Festigkeitsbedingung
W W K zul F AK
W K zul
F d K S lK lK
W K zul
F W zul d K S
150 000 N 15 N/mm 2 60 mm S
53,1 mm
38
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.25 Berechnung der Schubspannung Wa im Zapfen (einschnittige Scherfläche)
Wa
FA / 4 bh
Festigkeitsbedingung
W a d W zul FA / 4 bh
W aB SB
W aB
0,8 R m
0,8 750 N/mm 2
Damit folgt für die Höhe h des Zapfens: h
FA S B 4 b W aB
2 000 000 N 2,5 4 80 mm 600 N/mm 2
26,0 mm
600 N/mm 2 (gewählt)
39
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.26 Berechnung der abzuscherenden Fläche AS
3 mm 4 (20 mm 10 mm 10 mm 25 mm)
780 mm 2
Berechnung der Stanzkraft FS
W a t W aB FS AS
W aB
FS
W aB AS
290 N/mm 2 780 mm 2
226 200 N
226,2 kN
40
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.27 Es kann angenommen werden, dass beide Nieten gleichmäßig mit FZ/2 belastet werden. Festigkeitsbedingung (zweischnittige Scherfläche)
V d V zul FZ / 2 2 A
4 d
W aB SB
FZ
W aB
S
SB
4
d 2
FZ S B S W aB
100 000 N 3,5
S 290 N/mm 2
19,60 mm
41
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.28 Berechnung der Schubspannung Wa im Niet (einschnittige Scherfläche)
Wa
FZ A
4 FZ
FZ
S 4
d
2
S d 2
Festigkeitsbedingung
W a d W zul 4 FZ
W aB
2
SB
4 FZ
W aB
2
SB
S d S d d
4 FZ S B S W aB
4 50 000 N 3,0
S 380 N/mm 2
22,42 mm
42
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.29 a)
b) Versagensmöglichkeiten: Fließen und Bruch Ermittlung der zulässigen Spannungen Fließen: V zul Bruch:
V zul
W tF
295 N/mm 2 2 1,20
Re 2 SF
SF
122,9 N/mm 2
0,5 R m 140 N/mm 2 SB
W tB SB
0,5 490 N/mm 2 140 N/mm 2 2,0
192,5 N/mm 2
Berechnung gegenüber Fließen, da kleinere zulässige Spannung. Festigkeitsbedingung (Fließen)
W t d W t zul Mt Wt
W tF
Mt
Wt
SF
W tF
S d a4 d i4
SF
16
2 010 349 Nmm
da
Re 2 SF
S (50 4 384 ) mm 4 295 N/mm 2 16
50 mm
2010 Nm
c) Berechnung der maximalen Schubspannung Wt
Wt
Mt Wt
W tF SF
Re 2 SF
295 N/mm 2 2 1,20
122,9 N/mm 2
2 1,20
43
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.30 a) Berechnung des Torsionsmomentes Mt c Mt 4 F 4 900 N 350 mm 1 260 000 Nmm 2 Festigkeitsbedingung (Fließen)
W t d W t zul M t W tF Re Wt SF 2 SF Mt Re S 3 2 SF d 16
d
3
16 2 M t S F S Re
3
16 2 1 260 000 Nmm 2,0 S 295 N/mm 2
44,31 mm
b) Festigkeitsbedingung (Bruch)
W t d W t zul W tB
Mt Wt d*
SB 3
Rm SB
16 M t S B S Rm
3
16 1 260 000 Nmm 5,0 S 300 N/mm 2
47,47 mm
c) Berechnung der Verdrehwinkel M S275JR: Mt l M t l 1 260 000 Nmm 2000 mm M S 4 210 000 N/mm 2 S E G ǿp d 44,31 mm 4 2 (1 P ) 32 2 (1 0,30) 32
M
4,72q
EN-GJL-300: Mt l M G ǿp
M
0,0824
6,58q
Mt l
S E d4 2 (1 P ) 32
1 260 000 Nmm 2000 mm 110 000 N/mm 2 S 47,47 mm 4 2 (1 0,25) 32
0,1149
44
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.31 a) Berechnung der Verdrehwinkel M1, M2 und M3 für die einzelnen Abschnitte des Stabes M t a1 S 4 mit ǿ p1 d a d i4 1. Abschnitt: M1 G ǿ p1 32
S
2. Abschnitt: M 2
M t a2 mit ǿ p2 G ǿ p2
32
3. Abschnitt: M3
M t a3 G ǿ p3
32
mit ǿ p3
S
d a4 d4
Für den gesamten Verdrehwinkel Mges gilt dann: Mt G
§a a · a ¨ 1 2 3 ¸ ¨ ǿ p1 ǿ p2 ǿ p3 ¸ © ¹
a · Mt 32 § a a ¨¨ 4 1 4 24 34 ¸¸ E / 2 1 P S © d a d i da d ¹
M ges
M1 M 2M 3
M ges
§ a a · 64 1 P a F c ¨¨ 4 1 4 24 34 ¸¸ E S da d ¹ © da di
F
F
M ges E S 1 64 1 P c § a1 a2 a3 ·¸ ¨ ¨ d4 d4 d4 d4 ¸ i a ¹ © a 2,5q S 205 000 N/mm 2 S 180q 64 1 0,30 80 mm
1 50 mm 25 mm 65 mm 4 4 4 4 (40 15 ) mm 40 mm 25 mm 4
21 530 N
b) Ermittlung der Torsionsfließgrenze
W tF
Rp0,2
1140 N/mm 2 2
2
570 N/mm 2
Berechnung der Sicherheiten gegen Fließen in den einzelnen Abschnitten Mt F c 21530 N 80 mm 139,8 N/mm 2 1. Abschnitt: W t1 4 4 4 4 4 Wt1 S d a d i ʌ (40 15 ) mm 16 40 mm da 16 S F1
W tF W t1
570 N/mm 2 139,8 N/mm 2
2. Abschnitt: W t2
Mt Wt2
S F2
W tF W t2
21530 N 80 mm 137,1 N/mm 2 ʌ d a3 403 mm3 16 16 570 N/mm 2 4,16 (ausreichend, da SF2 t 1,20) 137,1 N/mm 2
F c
S
4,08 (ausreichend, da SF1 t 1,20)
45
2 Grundbelastungsarten
3. Abschnitt: W t3
S F3
Mt Wt3
W tF W t3
F c
21530 N 80 mm 561,4 N/mm 2 ʌ 3 3 d 25 16 16 570 N/mm 2 1,02 (nicht ausreichend, da S F 1,20) 561,4 N/mm 2
S
46
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.32 a) Berechnung des polaren Flächenmomentes Ip für einen Vollkreisquerschnitt
ǿp
³r
2
dA mit dA
2 S r dr
A
R
R
ǿp
³
3
2 S r dr 0
ªr4 º 2S « » «¬ 4 »¼ 0
S 2
R4
S §d ·
4
ʌ d4 32
¨ ¸ 2 ©2¹
Berechnung des polaren Widerstandsmomentes Wt für einen Vollkreisquerschnitt Wt
ǿp
ǿp
R
d 2
ʌ 3 d 16
b) Berechnung des polaren Flächenmomentes Ip für einen Kreisringquerschnitt
ra
ǿp
r
2 S r 3 dr
³
ri
ªr4 º a 2S « » ¬« 4 ¼» ri
S 2
ra4 ri4
ʌ d a4 d i4 32
Berechnung des polaren Widerstandsmomentes Wp für einen Kreisringquerschnitt Wt
ǿp da 2
ʌ d a4 d i4 16 da
47
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.33 a) Ermittlung des Zusammenhangs zwischen den Torsionsmomenten Mt1 und Mt2 Schneidet man die beiden Zahnräder frei, dann muss infolge des Kräftegleichgewichts an beiden Zahnrädern die Schnittkraft Fz wirken. Es gilt daher: D2 2
M t2
FZ
FZ
2 M t2 D2
und D FZ 1 2
M t1
2 M t2 D1 D2 2
M t2
D1 D2
b) Berechnung des Verdrehwinkels M1 aufgrund von Mt1 für die Welle 1 (Minuszeichen, da Drehrichtung im mathematisch negativen Sinn)
M1 mit G
M1
M t1 l1 G I p1 E und I p1 2 (1 P )
S 32
d14 folgt:
M t1 l1
S E d14 2 (1 P ) 32
Berechnung des Verdrehwinkels M‘2 von Welle 2 durch Abwälzen der beiden Zahnräder Verdreht sich die Welle 1 um den Winkel M1, dann wird auf Zahnrad 1 die Bogenlänge s1 abgewälzt: s1
D1 S
M1 360q
Da auf beiden Zahnrädern die abgewälzten Bogenlängen gleich sein müssen, wird die Bogenlänge s1 auch auf Zahnrad 2 abgewälzt. Es gilt daher: s2
D2 S
M´2 360q
s1
Es ist zu berücksichtigen, dass die Verdrehwinkel M1 und M‘2 gegensinnig sind (daher das Minuszeichen). Damit folgt für den Verdrehwinkel M‘2:
48
2 Grundbelastungsarten
D2
M´2
S
S § · M´2 ¨ D1 M1 ¸ 180q © ¹ D M1 1 D2
180q
Berechnung des Verdrehwinkels M2 aufgrund von Mt2 für die Welle 2 (Drehrichtung im mathematisch positiven Sinn)
M2
M t2 l2 G I p2
mit G
M2
E und I p2 2 (1 P )
S 32
d 24
folgt:
M t2 l2 S E d 24 2 (1 P ) 32
Berechnung des gesamten Verdrehwinkels MS von Welle 2 Dem Winkel M‘2 überlagert sich (gleichsinnig) der Winkel M2 infolge elastischer Verdrehung von Welle 2 durch das Torsionsmoment Mt2. Für den gesamten Verdrehwinkel MS der Seilrolle folgt damit:
MS M´2 M 2 M1
D1 M2 D2
M t1 l1 M t2 l2 D 1 E E S S d 24 d14 D2 2 (1 P ) 32 2 (1 P ) 32 64 1 P §¨ M t1 l1 D1 M t2 l2 ·¸ ¨ 4 E S D2 d 24 ¸¹ © d1
mit M t1
MS M t2
M t2
D1 folgt: D2
§ l D2 l · 64 1 P M t2 ¨¨ 14 12 24 ¸¸ E S © d1 D2 d 2 ¹ E S MS § l1 D12 l2 · 64 1 P ¨¨ 4 2 4 ¸¸ © d1 D2 d 2 ¹ 205 000 N/mm 2 S
S
3q § 100 mm § 50 mm · 2 200 mm · 180q ¸ ¸ ¨ 64 1 0,30 ¨ 4 ¸ ¨ 25 mm 4 ¨© 100 mm ¸¹ 35 mm © ¹ 2 054 475 Nmm 2 054 Nm
49
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.34 Berechnung des Durchmessers der Drehstabfeder in Abhängigkeit der Koordinate x d ( x)
D· § Dd 2¨ x ¸ 2¹ © 2l
dD xD l
Berechnung des polaren Flächenmomentes Ip(x) in Abhängigkeit der Koordinate x I p ( x)
S 32
d 4 ( x)
S §d D
¨ 32 ©
l
· x D¸ ¹
4
Die Drehstabfeder kann man sich aus Scheiben der Länge (Dicke) dx zusammengesetzt denken. Jedes Scheibenelement erfährt dabei den Verdrehwinkel dM : M t dx G I p ( x)
dM
Der gesamte Verdrehwinkel ergibt sich durch Integration über die gesamte Stablänge l: M
³
dM
0
M
³ 0
M
dM
Mt G Mt G
l
³I 0
1 dx p ( x)
l
³S 0
l
dx
§d D · ¨ x D¸ 32 © l ¹
4
4
32 M t G S
³
32 M t G S
3 § · ª§ d D 1 · º ¸¸ «¨ ¨¨ x D¸ » ¹ »¼ © 3 (d D) / l ¹ «¬© l 0
0
§d D · x D¸ ¨ © l ¹
dx l
M
3 ª §d D 32 M t l · º «1 / ¨ x D¸ » 3 G S ( D d ) «¬ © l ¹ »¼
32 M t l 1 · § 1 ¨ 3 3 ¸ 3 G S (D d ) © d D ¹
l
0
50
2 Grundbelastungsarten
Damit folgt für das Torsionsmoment Mt: Mt
3 G S (D d ) M 1 · § 1 32 l ¨ 3 3 ¸ D ¹ ©d
3 S E (D d ) 1 § 1 64 1 P l ¨ 3 3 D ©d
3 S 205 000 N/mm 2 (50 40) mm § 1 1 64 1 0,30 2 000 mm ¨ ¨ 40 mm 3 50 mm 3 © 1328860 Nmm 1328,9 Nm
· ¸ ¹
M
S
5q · 180q ¸ ¸ ¹
51
2 Grundbelastungsarten
Lösung zu Aufgabe 2.35 Berechnung der zulässigen Torsionsmomente in den einzelnen Abschnitten Festigkeitsbedingung für Abschnitt 1 (Stahl):
W t d W t zul W tF
M t1 Wt1
SF Re1 S d13 2 S F 16
M t1
240 N/mm 2 S 30 mm 3 2 1,5 16
424115 Nmm
424,1 Nm
474129 Nmm
474,1 Nm
Festigkeitsbedingung für Abschnitt 2 (Kupferlegierung): Re2 S d 23 2 S F 16
M t2
330 N/mm 2 S 28 mm 3 2 1,5 16
Festigkeitsbedingung für Abschnitt 3 (Aluminiumlegierung): Re3 S d 33 2 S F 16
M t3
350 N/mm 2 S 26 mm 3 2 1,5 16
402 621 Nmm
402,6 Nm
Das zulässige Torsionsmoment Mt zul beträgt damit: M t zul
M t3
402,6 Nm
Berechnung des Verdrehwinkels M der Welle unter der Wirkung von Mt zul Verdrehwinkel M1 für Abschnitt 1:
M1
M t zul l1
M t zul l1
402 621 Nmm 40 mm
G1 I p1
E1 S d14 2 1 P1 32
210 000 N/mm 2 ʌ 30 mm 4 2 1 0,30 32
0,00251
0,144q
Verdrehwinkel M2 für Abschnitt 2:
M2
M t zul l 2
402 621 Nmm 30 mm
E2 S d 24 2 1 P 2 32
108 000 N/mm 2 ʌ 28 mm 4 2 1 0,34 32
0,00497
0,285q
Verdrehwinkel M3 für Abschnitt 3:
M3
M t zul l3
402 621 Nmm 50 mm
E3 S d 34 2 1 P 3 32
68 000 N/mm 2 ʌ 26 mm 4 2 1 0,33 32
Der gesamte zulässige Verdrehwinkel ergibt sich dann zu:
M zul
M1 M 2 M 3
0,144q 0,285q 1,006q
1,435q
0,0176 1,006q
52
3 Spannungszustand 3.1 Formelsammlung zum Spannungszustand Einachsiger Spannungszustand
VM
WM
V 2
V 2
1 cos 2M
Normalspannungskomponente senkrecht zur Schnittebene E
Schubspannungskomponente in der Schnittebene E
sin 2M
2
V· § 2 ¨V M ¸ W M 2¹ ©
§V · ¨ ¸ ©2¹
2
Gleichung Mohr’scher Spannungskreis
Zweiachsiger Spannungszustand Normalspannungskomponente senkrecht zur Schnittebene E
VM
Vx Vy 2
Vx Vy 2
cos 2M W xy sin 2M
Schubspannungskomponente in der Schnittebene E
WM
Vx Vy 2
sin 2M W xy cos 2M
Gleichung des Mohr’schen Spannungskreises 2
V Vy · § ¸ W M2 ¨V M x ¸ ¨ 2 ¹ ©
2
§Vx Vy · 2 ¸ W xy ¨ ¸ ¨ 2 ¹ ©
Hinweis: Eine Schubspannung ist positiv (negativ) anzusetzen, falls bei Blick in Richtung der Schubspannung die zugehörige Schnittebene rechts (links) von der Schubspannung liegt.
V H1
V H2
Vx Vy 2
Vx Vy 2
2
§Vx Vy ¨¨ 2 ©
· 2 ¸ W xy ¸ ¹
§Vx Vy ¨¨ 2 ©
· 2 ¸ W xy ¸ ¹
Berechnung der Hauptnormalspannung
2
Berechnung der Hauptnormalspannung
53
3 Spannungszustand
Berechnung der maximalen Schubspannung
§Vx Vy r ¨¨ 2 ©
W max
2
· 2 ¸ W xy ¸ ¹
r
V H1 V H2 2
Richtungswinkel zwischen der x-Achse und der ersten oder der zweiten Hauptspannungsrichtung
§ 2 W xy 1 arctan¨ ¨ V x V y 2 ©
M1;2
M 2;1 M1;2
· ¸ ¸ ¹
S 2
Dreiachsiger Spannungszustand
S
§V x ¨ ¨W xy ¨¨ © W xz
W xy W xz · ¸ V y W yz ¸ ¸ W yz V z ¸¹
Spannungstensor
Betrag der Normalspannungskomponente in beliebiger (räumlicher) Schnittrichtung
V
V x cos 2 D V y cos 2 E V z cos 2 J
2 W xy cos D cos E W yz cos E cos J W xz cos J cos D
Betrag der Schubspannungskomponente in beliebiger (räumlicher) Schnittrichtung
W
s2 V 2
& mit s
& S n
& und n
§ cos D · ¨ ¸ ¨ cos E ¸ ¨ cos J ¸ © ¹
54
3 Spannungszustand
3.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 3.1 a) Eintragen des Bildpunktes Px (Vx | Wxy) und des Bildpunktes Py (Vy | Wyx) in das V-W-Koordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvektor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt VM. Kreis um VM durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis (siehe Abbildung). Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Spannungskreises
VM R
Vx Vy
200 N/mm 2 100 N/mm 2 2
2 §Vx V y ¨ ¨ 2 ©
2
· ¸ W t2 ¸ ¹
150 N/mm 2
2
§ 200 100 · ¨ ¸ 75 2 N/mm 2 2 © ¹
90,1 N/mm 2
b) Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2
V H1 V M R 150 N/mm 2 90,1 N/mm 2 V H2
V M R 150 N/mm 2 90,1 N/mm 2
240,1 N/mm 2 59,9 N/mm 2
Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Achse und den Hauptrichtungen
M1;2
§ 2 W xy · 1 ¸ arctan¨ ¨Vx Vy ¸ 2 © ¹
· § 1 2 75 N/mm 2 ¸ arctan¨ ¨ 200 N/mm 2 100 N/mm 2 ¸ 2 ¹ ©
28,2q
Der errechnete Winkel M kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten Hauptrichtung sein. Eine Entscheidung ist mit Hilfe von Tabelle 3.1 (siehe Lehrbuch) möglich. Da es sich um Fall 1 (Vx > Vy und Wxy > 0) handelt, ist M der Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der ersten Hauptspannungsrichtung (dies geht entsprechend auch aus dem Mohr'schen Spannungskreis hervor). Es gilt also:
M1
28,15q
55
3 Spannungszustand
Für den Richtungswinkel M2 folgt dann:
M2
M1 90q 28,2q 90q 61,85q
c) Berechnung der Spannungskomponenten VM und WM in der Schnittebene E, deren Normalenvektor zur x-Richtung den Winkel M = 30° einschließt Die gesuchten Spannungskomponenten in der Schnittebene E erhält man aus dem Mohr‘schen Spannungskreis, indem man ausgehend vom Bildpunkt Px den doppelten Richtungswinkel (230°) mit dem Lageplan entsprechendem Drehsinn anträgt (Bildpunkt PE). Die Koordinaten des Bildpunktes PE sind die gesuchten Spannungen VM und WM in der Schnittebene E. Berechnung des Winkels E :
E
180q 2 M1 2 30q 180q 2 28,15q 2 30q
63,7q
Berechnung der Spannungskomponenten VM und WM:
VM
V M R cos E
WM
R sin E
150 N/mm 2 90,1 N/mm 2 cos 63,7q 110,0 N/mm 2
90,1 N/mm 2 sin 63,7q
80,8 N/mm 2
56
3 Spannungszustand
Lösung zu Aufgabe 3.2 a) Berechnung der Lastspannungen an der höchst beanspruchten Stelle (Außenrand)
Vz
F A
F
S 4
Wt
Mt Wt
d a2
425 000 N d i2
S 4
Mt § S ¨ d a4 d i4 ·¸ 16 ¨© d a ¸¹
2
100 80
2
mm
150,3 N/mm 2 2
9 250 000 Nmm § S ¨ 100 4 80 4 ·¸ mm3 ¸ 16 ¨© 100 ¹
79,8 N/mm 2
Konstruktion des Mohr’scher Spannungskreises Eintragen der Bildpunkte Px (Vz | -Wt) und Py (0 | Wt) in das V-W-Koordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvektor. Der Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt VM. Kreis um VM durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis (siehe Abbildung). b) Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2
V H1; H2
2
Vz
§V · r ¨ z ¸ IJ 2t 2 © 2 ¹
2
150,3 § 150,3 · 2 2 N/mm 2 r ¨ ¸ 79,8 N/mm 2 2 © ¹
V H1 184,8 N/mm 2 V H2
34,5 N/mm 2
Berechnung der Hauptschubspannung Wmax 2
W max
§V · r ¨ z ¸ IJ 2t © 2 ¹
2
§ 150,3 · 2 2 r ¨ ¸ 79,8 N/mm © 2 ¹
r 109,6 N/mm 2
57
3 Spannungszustand
Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Achse und den Hauptrichtungen
M1;2
§ 2 W xy 1 arctan¨ ¨Vx Vy 2 ©
· ¸ ¸ ¹
§ 2 W t 1 arctan¨¨ 2 © Vz
§ 2 79,8 N/mm 2 · 1 ¸ arctan¨ ¨ 150,3 N/mm 2 ¸ 2 © ¹
· ¸¸ ¹
23,4q
Der errechnete Winkel M kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten Hauptrichtung sein. Eine Entscheidung ist mit Hilfe von Tabelle 3.1 (siehe Lehrbuch) möglich. Da es sich um Fall 4 (Vx - Vy { Vz - 0 = Vz > 0 und Wxy { Wt < 0) handelt, ist M der Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der ersten Hauptspannungsrichtung (dies geht auch aus dem Mohr'schen Spannungskreis hervor). Es gilt also:
M1
23,4q
Für den Richtungswinkel M2 folgt dann:
M2
M1 90q 23,4q 90q 113,4q
Berechnung der Richtungswinkel M3 und M4 zwischen der x-Achse und den Hauptschubspannungsrichtungen
M 3 M1 45q 23,4q 45q 68,4q M4
M1 45q 23,4q 45q 21,6q
58
3 Spannungszustand
Lösung zu Aufgabe 3.3 a) Der Spannungszustand (Vx, Vy, und Wxy) im Blechstreifen ist bekannt. Man kann daher den Mohr’schen Spannungskreis konstruieren. Eintragen des Bildpunktes Px (Vx | Wxy) und des Bildpunktes Py (Vy | Wyx) in das V-W-Koordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvektor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die VAchse im Kreismittelpunkt VM. Kreis um VM durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis (siehe Abbildung). Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2
V H1; H2
Vx Vy 2
§Vx Vy r ¨¨ 2 ©
2
· 2 ¸ W xy ¸ ¹ 2
200 100 § 200 100 · 2 2 N/mm 2 r ¨ ¸ 40 N/mm 2 2 ¹ ©
V H1
205,24 N/mm 2
V H2
105,20 N/mm 2
b) Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Achse und den Hauptrichtungen
M1;2
§ 2 W xy · 1 ¸ arctan¨ ¨Vx Vy ¸ 2 ¹ ©
· § 2 40 N/mm 2 1 ¸ arctan¨ 2 2 ¨ 200 N/mm 100 N/mm ¸ 2 ¹ ©
7,47q
Der errechnete Winkel M kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten Hauptrichtung sein. Eine Entscheidung ist mit Hilfe von Tabelle 3.1 (siehe Lehrbuch) möglich.
3 Spannungszustand
59
Da es sich um Fall 1 (Vx > Vy und Wxy > 0) handelt, ist M der Richtungswinkel zwischen der xRichtung und der ersten Hauptspannungsrichtung (dies geht auch aus dem Mohr'schen Spannungskreis hervor). Es gilt also:
M1
7,47q
Für den Richtungswinkel M2 folgt dann:
M2
M1 90q 7,47q 90q 82,53q
60
3 Spannungszustand
Lösung zu Aufgabe 3.4 a) Beanspruchung: Zug und Biegung b) Konstruktion des Mohr‘schen Spannungskreises Zur Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises benötigt man die Spannungen in zwei zueinander senkrechten Schnittflächen. Bekannt sind die Spannungen in den Schnittflächen mit der x- und der y-Richtung als Normale. Eintragen der Bildpunkte Px (0 | 0) und Py (Vl | 0) in das V-W-Koordinatensystem. Px und Py repräsentieren die Spannungen in den Schnittflächen mit der x- und der y-Richtung als Normale. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, liegen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser, damit ist der Mohr' sche Spannungskreis festgelegt (siehe Abbildung). Die Bildpunkte Px‘ und Py‘, welche die Spannungen in den Schnittflächen mit der x‘- bzw. y‘-Richtung als Normale repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkel 2D bzw. 2D + 180°, ausgehend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Aus dem Mohr‘schen Spannungskreis folgt für die Normalspannungen Vx‘ und Vy’:
V y' V x'
Vl 2
Vl 2
Vl 2
Vl 2
cos 2D cos 2D
Vl 2
Vl 2
1 cos 2D 1 cos 2D
Berechnung der Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand 1 Vl H y' { H DMS V y' P V x' 1 cos 2D P 1 cos 2D (1) E 2E
Zusammenhang zwischen äußerer Beanspruchung F und Längsspannung Vl (kein Biegeanteil, da DMS in neutraler Faser liegt)
Vl
F A
F bc
(2) in (1) eingesetzt und nach F umgeformt: F
2 E H y' b c
1 cos 2D P 1 cos 2D
(2)
61
3 Spannungszustand
F
2 108 000 N/mm 2 0,0001485 300 mm 200 mm 1 cos 20q 0,25 1 cos 20q
999 971 N | 1000 kN
Alternative Lösung mit Hilfe des Mohr’schen Verformungskreises Dehnungen in Längs- und Querrichtung
Hl { H y Hq { P Hl
P H y
Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises Zur Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises benötigt man die Verformungen in zwei zueinander senkrechten Schnittrichtungen. Bekannt sind die Verformungen mit der x- bzw. der y-Richtung als Bezugsrichtung. Einzeichnen der Bildpunkte Px (Hq | 0) und Py (Hl | 0) in das H-J/2-Koordinatensystem ergibt den Mohr’schen Verformungskreis (Hq = -µ Hl). Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, liegen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser. Damit ist der Mohr'sche Verformungskreis festgelegt (siehe Abbildung). Bildpunkt Py‘, welcher die Verformungen in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) als Bezugsrichtung repräsentiert, erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels 2D , ausgehend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohr’schen Verformungskreises erhält man:
HM R
Hl Hq
Hl
2
2
Hl Hq
Hl
2
2
1 P
1 P
Damit folgt für die Dehnung in y'-Richtung (Messrichtung des DMS)
H y { H DMS Hl
H R R cos 2D 2 H DMS
Hl 2
1 P 1 P cos 2D 2 0,0001485
1 P 1 P cos 2D 1 0,25 1 0,25 cos 20q
62
3 Spannungszustand
Berechnung der Spannung in Längsrichtung
Vl
E H l
108 000 N/mm 2 0,0001543 16,66 N/mm 2
Berechnung der Zugkraft F F
V l A V l b c 16,66 N/mm 2 300 mm 200 mm 999 971 N | 1000 kN
c) Höchst beanspruchte Stelle: Innenseite der Säule, da Überlagerung von Zug- und Biegebeanspruchung Berechnung der Lastspannungen
Vz
F A
Vb
Mb Wb
1 000 000 N 300 mm 200 mm b· § F ¨a ¸ 2¹ © 2 cb 6
16,67 N/mm 2
1 000 000 N 300 mm 300 mm 200 mm 2 6
166,67 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung (Innenseite Querschnittfläche A-B)
V d V zul Vz Vb SB
Rm SB
Rm Vz Vb
350 N/mm 2 16,67 N/mm 2 166,67 N/mm 2
1,91 (nicht ausreichend, da S B 4,0)
63
3 Spannungszustand
Lösung zu Aufgabe 3.5 a) Aufstellen des Spannungstensors (die Einheit N/mm2 wird der Übersichtlichkeit halber nachfolgend weggelassen): S
§ 500 250 400 · ¨ ¸ ¨ 250 200 100 ¸ ¨ 400 100 300 ¸ © ¹
Normalenvektor der Ebene E1 & nE1
§ cos D · ¨ ¸ ¨ cos E ¸ ¨ cos J ¸ © ¹
§ nx · ¨ ¸ ¨ ny ¸ ¨n ¸ © z¹
§ 0,5 · ¨ ¸ ¨ 0,5 ¸ ¨1 / 2 ¸ © ¹
& Ermittlung des Spannungsvektors s zur Schnittebene E1 & s
& S nE1
§ V x W xy W xz · § cos D · ¨ ¸ ¨ ¸ ¨W xy V y W yz ¸ ¨ cos E ¸ ¨¨ ¸¸ ¨ ¸ © W xz W yz V z ¹ © cos J ¹
§ 500 250 400 · § 0,5 · ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ 250 200 100 ¸ ¨ 0,5 ¸ ¨ 400 100 300 ¸ ¨1 / 2 ¸ © ¹ © ¹
§ 657,84 · ¨ ¸ ¨ 295,71 ¸ ¨ 462,13 ¸ © ¹
Berechnung des Betrags der Normalspannungskomponente V des Spannungsvek& tors s zur Schnittebene E1
V
& & s nE1
§ 657,84 · § 0,5 · ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ 295,71¸ ¨ 0,5 ¸ ¨ 462,13 ¸ ¨1 / 2 ¸ © ¹ © ¹
803,55 N/mm 2
Berechnung des Betrags der Schubspannungskomponente W des Spannungsvektors & s zur Schnittebene E1
W
2
s V
2
§ 657,84 · § 657,84 · ¨ ¸ ¨ ¸ 2 ¨ 295,71 ¸ ¨ 295,71 ¸ 803,55 ¨ 462,13 ¸ ¨ 462,13 ¸ © ¹ © ¹
296,77 N/mm 2
b) Normalenvektor der Ebene E2 (die Einheit N/mm2 wird der Übersichtlichkeit halber nachfolgend weggelassen) & nE2
§ nx · ¨ ¸ ¨ ny ¸ ¨n ¸ © z¹
§ cos D · ¨ ¸ ¨ cos E ¸ ¨ cos J ¸ © ¹
§ 0,7566 · ¨ ¸ ¨ 0,3457 ¸ ¨ 0,5549 ¸ © ¹
64
3 Spannungszustand
& Ermittlung des Spannungsvektors s zur Schnittebene E2 & s
& S nE2
§ V x W xy W xz · § cos D · ¨ ¸ ¨ ¸ ¨W xy V y W yz ¸ ¨ cos E ¸ ¨¨ ¸¸ ¨ ¸ © W xz W yz V z ¹ © cos J ¹
§ 500 250 400 · § 0,7566 · ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ 250 200 100 ¸ ¨ 0,3457 ¸ ¨ 400 100 300 ¸ ¨ 0,5549 ¸ © ¹ © ¹
§ 686,73 · ¨ ¸ ¨ 313,80 ¸ ¨ 503,71 ¸ © ¹
Berechnung des Betrags der Normalspannungskomponente V des Spannungsvektors & s zur Schnittebene E2
V
& & s nE2
§ 686,64 · § 0,7566 · ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ 313,75 ¸ ¨ 0,3457 ¸ ¨ 503,70 ¸ ¨ 0,5549 ¸ © ¹ © ¹
907,63 N/mm 2
Berechnung des Betrags der Schubspannungskomponente W des Spannungsvektors & s zur Schnittebene E2
W
2
s V
2
§ 686,64 · § 686,64 · ¨ ¸ ¨ ¸ 2 ¨ 313,75 ¸ ¨ 313,75 ¸ 907,52 | 0 ¨ 503,70 ¸ ¨ 503,70 ¸ © ¹ © ¹
Da die Schubspannungskomponente W in der Schnittebene E2 zu Null wird, ist die Ebene E2 & Hauptspannungsebene und die Normalspannung V Hauptnormalspannung. Hinweis: Bedingt durch Rundungsungenauigkeiten kann der Betrag der Schubspannung W geringfügig von Null abweichen. c) Aufstellen der Eigenwertgleichung 3 2 V Hi I1 V Hi I 2 V Hi I 3
0
mit den Invarianten (Einheiten werden weggelassen): I1
V x V y Vz 500 200 300 1000
I2
2 2 2 W yz W xz V x V y V y V z V z V x W xy
500 200 200 300 300 500 250 2 100 2 400 2 I3
77500
2 2 2 V x V y V z 2 W xy W yz W xz V x W yz V y W xz V z W xy
500 200 300 2 250 100 400 500 100 2 200 400 2 300 250 2 5 750 000
Damit lautet die Eigenwertgleichung: 3 2 V Hi 1000 V Hi 77500 V Hi 5 750 000 0
65
3 Spannungszustand
Allgemeine Form der kubischen Gleichung 3 2 V Hi A V Hi B V Hi C
0
Koeffizientenvergleich ergibt für A, B und C: A
I1
B
I2
C
I3
1000 77 500 5 750 000
Reduzierte Form der kubischen Gleichung u3 a u b
mit a und b
B
A2 3
0 77500
1000 2 3
255 833,3
2 1 A3 A B C 27 3 2 1 1 000 3 1 000 77 500 5 750 000 27 3 42 490 741
Berechnung der Diskriminante D 2
D
§b· §a· ¨ ¸ ¨ ¸ ©2¹ © 3¹
3
2
§ 42 490 741 · § 255 833,3 · ¸ ¸ ¨ ¨ 2 3 ¹ ¹ © ©
3
1,69 1014 0
Da D < 0 besitzt die kubische Gleichung drei reelle Lösungen (u1, u2 und u3): u1
2
a cos M 3
mit M
§ b 1 ¨ arccos ¨ 3 ¨ 2 a / 3 3 ©
· ¸ ¸¸ ¹
§ 42 490 741 1 ¨ arccos ¨ 3 ¨ 2 255833,3 / 3 3 © 1 arccos 0,853 3 10,482q u1
574,29 N/mm 2
u2
2
a cos(M 120q) 3
2
255 833,3 cos(10,482q 120q) 3
2
a (M 240q) 3
u3
379,17 N/mm 2
· ¸ ¸¸ ¹
66
3 Spannungszustand
u3
2
255 833,3 cos(10,482q 240q) 3
195,13 N/mm 2
Zwischen den Hauptnormalspannungen Vi und der Koordinate ui besteht die Beziehung: A V Hi ui 3 Damit folgt für die Hauptnormalspannungen Vi: 1000 N/mm 2 3
V H1 u1
A 3
574,29 N/mm 2
V H2
u2
A 3
379,17 N/mm 2
1000 N/mm 2 3
45,84 N/mm 2
V H3
u3
A 3
195,13 N/mm 2
1000 N/mm 2 3
138,21 N/mm 2
907,63 N/mm 2
Kontrolle:
V H1 V H2 V H3
I1
907,63 45,84 138,21 1000
Ordnen der Hauptnormalspannungen entsprechend ihrer algebraischen Größe liefert schließlich:
V1
907,63 N/mm 2
V2
138,21 N/mm 2
V3
45,84 N/mm 2
d) Die Hauptspannungsrichtungen (Di , Ei und Ji mit i = 1,2,3) erhält man durch Lösen des Gleichungssystems:
V x V i cosD i W xy cos E i W xz cos J i
0
W xy cosD i V y V i cos E i W yz cos J i
0
W xz cosD i W yz cos E i V z V i cos J i
0
Für die erste Hauptspannungsrichtung (i = 1; V1 = 907,6 N/mm2) erhält man das homogene, lineare Gleichungssystem (die Einheit N/mm2 wird der Übersichtlichkeit halber weggelassen):
500 907,63 cos D1 250 cos E1 400 cos J 1 250 cos D1 200 907,63 cos E1 100 cos J 1 400 cosD1 100 cos E1 300 907,63 cos J 1
0 0 0
67
3 Spannungszustand
und umgeformt: 407,63 cosD1 250 cos E1 400 cos J 1
0
250 cosD1 707,63 cos E1 100 cos J 1
0
400 cosD1 100 cos E1 607,63 cos J 1
0
(1) (2) (3)
Die Gleichungen 1 bis 3 sind nicht unabhängig voneinander, so dass zur Bestimmung der Richtungswinkel D1, E1 und J1 eine weitere, unabhängige Gleichung herangezogen werden muss. Die dritte Gleichung kann dann zur Kontrolle verwendet werden. & Für die Richtungswinkel des (normierten) Normalenvektors ( n 1) gilt: cos 2 D 1 cos 2 E 1 cos 2 J 1
(4)
1
Aus Gleichung 2 folgt: cos E 1
0,3533 cos D 1 0,1413 cos J 1
(5)
Gleichung 5 in Gleichung 1 eingesetzt ergibt: 407,63 cos D1 250 0,3533 cos D1 0,1413 cos J 1 400 cos J 1 319,31 cos D1 435,33 cos J 1 cos J 1
0
0
0,7335 cos D1
(6)
Gleichung 6 in Gleichung 5 eingesetzt ergibt: cos E1
0,3533 cos D1 0,1413 0,7335 cos D1
cos E1
0,3533 cos D1 0,1037 cos D1
cos E1
0,4567 cos D1
(7)
Gleichung 6 und 7 in Gleichung 4 eingesetzt: cos 2 D1 0,4567 cos D1 2 0,7335 cos D1 2
1
2
1,7465 cos D1 1 cos D1 0,7567 40,83q
D1
Damit folgt aus Gleichung 7: cos E1
E1
0,4567 cos D1
0,3455
69,79q
Aus Gleichung 6 folgt: cos J 1
J1
0,7335 cos D1
0,5550
56,29q
Kontrolle der Ergebnisse mit Hilfe von Gleichung 3: 400 cos D1 100 cos E1 607,63 cos J 1 400 0,7567 100 0,3455 607,63 0,5550 0
0
0 0
68
3 Spannungszustand
Die Richtungswinkel der Hauptnormalspannungen V2 = 138,21 N/mm2 (D2 , E2 und J2) und V3 = -45,84 N/mm2 (D3, E3 und J3) erhält man auf analoge Weise:
D2
89,78q
E2
32,17q
J2
122,16q
D3
49,17q
E3
113,89q
J3
50,27q
und
e) Rechnerische Lösung Normalenvektor der Ebene E1 (die Einheit N/mm2 wird der Übersichtlichkeit halber nachfolgend weggelassen): & nE3
§ cos D · ¨ ¸ ¨ cos E ¸ ¨ cos J ¸ © ¹
§ 0,6428 · ¨ ¸ ¨ 0,6428 ¸ ¨ 0,4163 ¸ © ¹
& Ermittlung des Spannungsvektors s zur Schnittebene E3
& s
& S H nE2
0 · § cos D · §V 1 0 ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ 0 V 2 0 ¸ ¨ cos E ¸ ¨ 0 0 V ¸ ¨ cos J ¸ 3¹ © © ¹ 0 0 · § 0,6428 · § 907,63 ¸ ¨ ¸ ¨ 0 138 , 21 0 ¸ ¨ 0,6428 ¸ ¨ ¨ 0 45,84 ¸¹ ¨© 0,4163 ¸¹ 0 ©
§ 583,42 · ¨ ¸ ¨ 88,84 ¸ ¨ 19,08 ¸ © ¹
Berechnung des Betrags der Normalspannungskomponente V des Spannungsvektors & s zur Schnittebene E3
V
& & s nE3
§ 583,42 · § 0,6428 · ¨ ¸ ¨ ¸ 2 ¨ 88,84 ¸ ¨ 0,6428 ¸ 424,17 N/mm ¨ 19,08 ¸ ¨ 0,4163 ¸ © ¹ © ¹
69
3 Spannungszustand
& Berechnung des Betrags der Schubspannungskomponente W des Spannungsvektors s zur Schnittebene E3
W
2
s V
2
Graphische Lösung
§ 583,42 · § 583,42 · ¨ ¸ ¨ ¸ 2 ¨ 88,84 ¸ ¨ 88,84 ¸ 424,17 ¨ 19,08 ¸ ¨ 19,08 ¸ © ¹ © ¹
410,74 N/mm 2
abgelesen: VM = 425 N/mm2 WM = 410 N/mm2
70
4 Verformungszustand 4.1 Formelsammlung zum Verformungszustand Definition von Dehnung und Schiebung
H
'l l0
J
D
l1 l0 l0
Definition der (technischen) Dehnung
S
Definition der Schiebung
2
Vorzeichenregelung für Schiebungen Eine Schiebung ist positiv (negativ) anzusetzen, falls sich der ursprünglich rechte Winkel des betrachteten Winkelelementes vergrößert (verkleinert). Zweiachsiger Verformungszustand Dehnung in Schnittrichtung M 1)
HM
Hx Hy 2
Hx Hy 2
cos 2M
J xy 2
sin 2M
Schiebung in Schnittrichtung M 1)
JM
Hx Hy
2
2
sin 2M
J xy 2
cos 2M
Gleichung des Mohr’schen Verformungskreises
H Hy § ¨ HM x ¨ 2 ©
1)
2
· § JM · ¸ ¨¨ ¸¸ ¸ ¹ © 2 ¹
2
2
§ H x H y · § J xy · ¸ ¸ ¨ ¨ ¨ 2 ¸ ¨ 2 ¸ ¹ ¹ © ©
mit der x'-Richtung (M-Richtung) als Bezug
2
71
4 Verformungszustand
H H1
H H2
Hx Hy 2
Hx Hy 2
2
§ Hx Hy ¨¨ © 2
· § J xy ¸ ¨ ¸ ¨ 2 ¹ ©
§ Hx Hy ¨¨ © 2
· § J xy ¸ ¨ ¸ ¨ 2 ¹ ©
2
· ¸ ¸ ¹ · ¸ ¸ ¹
2
Berechnung der Hauptdehnung
2
Berechnung der Hauptdehnung
Richtungswinkel zwischen der x-Achse und der ersten oder der zweiten Hauptdehnungsrichtung
M1;2
§ J xy 1 arctan¨ ¨ Hx Hy 2 ©
M 2;1 M1;2
· ¸ ¸ ¹
S 2
Auswertung dreier beliebig orientierter Dehnungsmessstreifen
HA HB HC
Hx Hy 2 Hx Hy 2 Hx Hy 2
Hx Hy 2 Hx Hy 2 Hx Hy 2
cos 2D cos 2 E cos 2J
J xy 2
J xy 2
J xy 2
sin 2D sin 2 E sin 2J
72
4 Verformungszustand
4.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 4.1 a) Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung (Hx und Hy) sowie der Schiebung Jxy
Hx Hy J xy
a' a a b' b b
D
10,02 mm 10 mm 0,002 2 ‰ 10 mm 8,01 mm 8 mm 0,00125 1,25 ‰ 8 mm
S 180q
S 2
89,75
S 180q
S 2
0,00436
4,36 ‰
b) Berechnung der Dehnung HM sowie die Schiebung JM mit der M-Richtung als Bezug Rechnerische Lösung:
HM
JM
Hx Hy
Hx Hy J xy cos 2M sin 2M 2 2 2 0,002 0,00125 0,002 0,00125 0,00436 cos 60q sin 60q 2 2 2 0,0037 3,7 ‰
H x H y sin 2M J xy cos 2M 0,002 0,00125 sin 60q 0,00436 cos 60q 0,00153 1,53 ‰
Da JM < 0, handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Winkelverkleinerung. Graphische Lösung: Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises Zur Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises benötigt man die Verformungen in zwei zueinander senkrechten Richtungen. Bekannt sind die Verformungen mit der x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung. Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Hx | Jxy/2) und Py (Hy | Jyx/2) in das H-J/2Koordinatensystem unter Berücksichtigung der Vorzeichenregelung für Schiebungen.
73
4 Verformungszustand
Da die x- und die y-Richtung einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die HAchse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px und Py ist der gesuchte Mohr'sche Verformungskreis (siehe Abbildung). Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr’schen Verformungskreises
HM
Hx Hy
0,002 0,00125 2
2
2
R
§ H x H y · § J xy · ¸ ¸ ¨ ¨ ¨ 2 ¸ ¨ 2 ¸ ¹ ¹ © © 0,002212
2
0,001625 2
§ 0,002 0,00125 · § 0,00436 · ¨ ¸ ¨ ¸ 2 2 © ¹ © ¹
2
Berechnung des Winkels D zwischen x-Richtung und Hauptdehnungsrichtung HH1
D
arctan
J xy / 2 (H x H y ) / 2
arctan
0,00436 / 2 0,002 0,00125 / 2
80,24q
Damit folgt für den Winkel E:
E
D 2 M
80,24q 2 30q
20,24q
Berechnung der Dehnung in M-Richtung (HM)
HM
H M R cos E
0,001625 0,002212 cos 20,24q 0,0037
3,7 ‰
Berechnung der Schiebung mit der M-Richtung als Bezugsrichtung (JM)
J M / 2 R sin E JM
0,00153
0,002212 sin 20,24q
0,0007652
1,53 ‰
Da JM < 0, handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Winkelverkleinerung. c) Berechnung der Länge l´ des gedrehten, verformten Flächenelementes 'l HM H x' l 'l HM l 0,0037 5 mm 0,0185 mm damit folgt für l‘: l c l 'l 5 mm 0,0185 mm
5,0185 mm
Berechnung des Winkels G des gedrehten, verformten Flächenelementes
JM G G
J x' y' G JM
S
2 89,91q
S 2
0,00153
S 2
1,5693
74
4 Verformungszustand
Lösung zu Aufgabe 4.2 a) Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr’sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden.
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Verformungskreises
HA HC
HM
2
0,862 ‰ 0,472 ‰ 2
0,667 ‰
H A H M 2 H M H B 2
R
0,862 ‰ 0,667 ‰ 2 0,667 ‰ 0,224 ‰ 2
0,484 ‰
Berechnung des Winkels D zwischen der Messrichtung von DMS A und der Hauptdehnungsrichtung HH1 tan D
D
HM HB HA HM
0,667 ‰ 0,224 ‰ 0,862 ‰ 0,667 ‰
2,272
66,24q
Damit folgt für den Betrag des Richtungswinkels E : E D 2 8q 66,24q 16q 50,24q Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung
Hx Hy
H M R cos E H M R cos E
0,667 ‰ 0,484 ‰ cos 50,24q
0,977 ‰
0,667 ‰ 0,484 ‰ cos 50,24q
0,357 ‰
Berechnung der Schiebung Jxy
J xy 2 Ȗxy
R sin E
0,744 ‰
0,484 ‰ sin 50,24q
0,372 ‰
4 Verformungszustand
75
Da die Schiebung Jxy > 0 ist, handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Winkelvergrößerung. b) Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2
H H1 H M R 0,667 ‰ 0,484 ‰ 1,151 ‰ H H2 H M R 0,667 ‰ 0,484 ‰ 0,183 ‰ Ermittlung des Richtungswinkels M1 zwischen der x-Richtung und der ersten Hauptdehnungsrichtung HH1
M1
E 2
25,12q
Ermittlung des Richtungswinkels M2 zwischen der x-Richtung und der zweiten Hauptdehnungsrichtung HH2
M2
M1 90q 25,12q 90q 64,88q
76
4 Verformungszustand
Lösung zu Aufgabe 4.3 a) + b)
abgelesen: Dehnungen Hx und Hy sowie Schiebung Jxy Hx = 1,01 ‰ Hy = HC = 0,26 ‰ Jxy = 1,84 ‰ (Winkelvergrößerung gemäß Vorzeichenregelung für Schiebungen) Hauptdehnungen und Richtungswinkel M1 = - 34° M2 = 56°
HH1 = 1,63 ‰ HH2 = - 0,36 ‰
c) Berechnung der Dehnungen Hx und Hy sowie der Schiebung Jxy Für die Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen gilt:
HA HB HC
Hx Hy 2 Hx Hy 2 Hx Hy 2
Hx Hy 2 Hx Hy 2 Hx Hy 2
cos 2D cos 2E cos 2J
J xy 2
J xy 2
J xy 2
sin 2D
(1)
sin 2E
(2)
sin 2J
(3)
Zur Vereinfachung setzt man: v w u
Hx Hy 2
J xy 2
Hx Hy 2
(4) (5) (6)
77
4 Verformungszustand
mit D = 30°, E = 150° und J = 270° sowie HA = 0,0146 ‰, HB = 1,6230 ‰ und HC = 0,2619 ‰ folgt aus den Gleichungen 1 bis 3: 0,0146 ‰ u v cos 60q w sin 60q 1,6230 ‰ u v cos 300q w sin 300q 0,2619 ‰ u v cos 540q w sin 540q
(7) (8) (9)
Damit ergibt sich das zu lösende lineare Gleichungssystem: (10) 0 , 0146 ‰ u 0 , 5 v 3 / 2 w 0,0146 ‰ u 0,5 v 3 / 2 w 0,2619 ‰ u v
(11) (12)
Gleichung 10 und Gleichung 11 addiert: 1,6376 ‰ 2 u v
(13)
Gleichung 12 nach v aufgelöst: v u 0,2619 ‰
(14)
Gleichung 14 in Gleichung 13 eingesetzt: 1,8995 ‰ 3 u u 0,63325 ‰
(15)
Gleichung 15 in Gleichung 14 eingesetzt: v 0,37127 ‰
(16)
Aus Gleichung 4 und Gleichung 5 folgt:
Hx Hy
2 u und
(17)
Hx Hy
2v
(18)
Gleichung 17 und 18 addiert, liefert:
Hx
u v 1,004 ‰
(19)
Gleichung 17 und 18 subtrahiert, liefert:
Hy
uv
(20)
0,2619 ‰
Aus Gleichung 10 folgt: u 0,5 v 0,0146 ‰ w 3/2
0,63317 ‰ 0,5 0,37127 ‰ 0,0146 ‰ 3/2
0,9286 ‰
Damit ergibt sich für die Schiebung Jxy aus Gleichung 5:
J xy
2 w 1,8572 ‰
Da die Schiebung positiv ist, handelt es sich entsprechend der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Winkelvergrößerung.
78
4 Verformungszustand
Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2
H H1; H2
Hx Hy 2
2
§ H x H y · § J xy · ¸ ¨ ¸ r ¨¨ ¸ ¨ ¸ © 2 ¹ © 2 ¹
2
2
H H1 H H2
1,004 0,2619 § 1,004 0,2619 · § 1,8572 · ‰r ¨ ¸ ¨ ¸ 2 2 © ¹ © 2 ¹ 1,6332 ‰
2
‰
0,3669 ‰
Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Richtung und den Hauptdehnungsrichtungen
M1;2
§ J xy · 1 ¸ arctan¨ ¨ Hx Hy ¸ 2 © ¹
§ · 1 1,8572 ‰ ¸¸ arctan¨¨ 2 1 , 004 ‰ 0 , 2619 ‰ © ¹
34,10 ‰
Um zu entscheiden, ob es sich um den Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der ersten oder der zweiten Hauptdehnungsrichtung handelt, wird Tabelle 4.1 (siehe Lehrbuch) angewandt. Da es sich um Fall 1 (Hx > Hy und Jxy > 0) handelt, ist M der Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der ersten Hauptdehnungsrichtung, also:
M1
34,10q
Für den Richtungswinkel M2 zwischen der x-Richtung und der zweiten Hauptdehnungsrichtung folgt dann:
M2
M1 90q 34,09q 90q 55,90q
79
4 Verformungszustand
Lösung zu Aufgabe 4.4 a) + b)
abgelesen: Dehnungen Hx und Hy sowie Schiebung Jxy:
Hx = 4 ‰ Hy = -1 ‰ Jxy = 0 Hauptdehnungen und Richtungswinkel: HH1 = Hx = 4 ‰ M1 = 0 HH2 = Hy = -1 ‰ M2 = 90° c) Berechnung der Dehnungen Hx und Hy sowie der Schiebung Jxy Analog zu Aufgabe 4.3 folgt für das zu lösende Gleichungssystem mit D = 15°, E = 45° und J = 70° sowie HA = 3,665 ‰, HB = 1,500 ‰ und HC = -0,415 ‰: 3,665 ‰
u v cos 30q w sin 30q
(1)
1,500 ‰
u v cos 90q w sin 90q
(2)
0,415 ‰
u v cos 140q w sin 140q
(3)
Damit ergibt sich das zu lösende lineare Gleichungssystem: 3,665 ‰
u 3 / 2 v 0,5 w
1,500 ‰
u
0,415 ‰
u 0,766 v 0,643 w
w
(4) (5) (6)
(4) - 0,5(5): 2,915 ‰
0,5 u 3 / 2 v
0,643(5) - (6): 1,3795 ‰ 0,357 u 0,766 v 0,357(7) + 0,5(8): 1,7304 ‰ 0,6922 v v 2,5 ‰
(7)
(8)
(9)
80
4 Verformungszustand
Gleichung 9 in Gleichung 7 eingesetzt ergibt: u
2,915 ‰ 3 / 2 2,5 ‰ 0,5
1,5 ‰
Damit folgt für die Dehnungen Hx und Hx:
Hx
uv
4 ‰
Hy
uv
1 ‰
Aus Gleichung 5 folgt: w u 1,500 ‰
0‰
und damit:
J xy
2w
0‰
Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2 Da Jxy = 0 ist, fallen die x- und y-Richtung mit den Hauptdehnungsrichtungen zusammen, es folgt daher sofort: H H1 H x 4 ‰
H H2
Hy
1 ‰
Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Richtung und den Hauptdehnungsrichtungen
M1;2
§ J xy · 1 ¸ arctan¨ ¨ Hx Hy ¸ 2 © ¹
0
(da Jxy = 0)
Um zu entscheiden, ob es sich um den Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der ersten oder der zweiten Hauptdehnungsrichtung handelt, wird Tabelle 4.1 (siehe Lehrbuch) angewandt. Da es sich um Fall 1 bzw. Fall 4 handelt, ist M der Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der ersten Hauptdehnungsrichtung, also:
M1
0q
Für den Richtungswinkel M2 zwischen der x-Richtung und der zweiten Hauptdehnungsrichtung folgt dann:
M2
M1 90q 0q 90q 90q
81
5 Elastizitätsgesetze 5.1 Formelsammlung zu den Elastizitätsgesetzen Formänderungen durch einachsige Normalspannung Hooke’sches Gesetz für Normalspannungen
V
l l E 1 0 l0
E H
E
'l l0
Poisson’sches Gesetz
Hq
d1 d 0 d0
P H l und H q
'd d0
Formänderungen durch Schubspannungen
W G
Hooke’sches Gesetz für Schubbeanspruchung
G J
E 2 1 P
Zusammenhang zwischen den elastischen Werkstoffkonstanten E, G und µ
Formänderungen beim ebenen (zweiachsigen) Spannungszustand
Hx Hy Hz
Vx Vy
1 V x P V y E 1 V y P V x E
P E
Vx Vy
E 1 P2 E
Hooke´sches Gesetz für Normalspannungen (nach den Dehnungen aufgelöst)
Hx P Hy Hy P Hx
Vz
1 P2 0
W xy
G J xy bzw. J xy
Hooke´sches Gesetz für Normalspannungen (nach den Spannungen aufgelöst)
W xy Hooke´sches Gesetz G
für Schubbeanspruchung
82
5 Elastizitätsgesetze
Formänderungen beim allgemeinen (dreiachsigen) Spannungszustand Hooke´sches Gesetz für Normalspannungen (nach den Dehnungen aufgelöst)
Hx
1 Vx P Vy Vz E
Hy
1 V y P V z V x E
Hz
1 Vz P Vx Vy E
>
@
>
>
@
@
Hooke´sches Gesetz für Normalspannungen (nach den Spannungen aufgelöst)
ª º P «H x Hx Hy Hz » P 1 2 ¬ ¼
Vx
E 1 P
Vy
º E ª P «H y Hx H y Hz » 1 P ¬ 1 2P ¼
Vz
E 1 P
ª º P «H z Hx Hy Hz » 1 2P ¬ ¼
Hooke´sches Gesetz für Schubbeanspruchung
W xy
G J xy bzw. J xy
W xz
G J xz bzw. J xz
W yz
G J yz bzw. J yz
W xy G
W xz G
W yz G
83
5 Elastizitätsgesetze
5.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 5.1 a) Berechnung der Spannungen in x- und y-Richtung (Vx und Vy) Die Messrichtung der Dehnungsmessstreifen fällt mit den Wirkungsrichtungen der Kräfte Fx und Fy zusammen. Die Spannungen in x- und y-Richtung (Vx und Vy) lassen sich daher sofort mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand berechnen. 210 000 N/mm 2 E Vx H P H 0,743 0,30 0,124 10 3 x y 2 2 1 P 1 - 0,30
180 N/mm 2
Vy
E 1 P 2
H y P H x
210 000 N/mm 2 1 - 0,30 2
0,124 0,30 0,743 10 3
80 N/mm 2
Berechnung der Kräfte Fx und Fy in x- und y- Richtung Fx
V x b t 180 N/mm 2 125 mm 6 mm 135 000 N 135,0 kN
Fy
V y a t 80 N/mm 2 210 mm 6 mm 100 900 N 100,9 kN
b) Zur Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises benötigt man zweckmäßigerweise die Spannungen in zwei zueinander senkrechten Schnittflächen. Bekannt sind die Spannungen in den Schnittflächen mit der x-Richtung und der y-Richtung als Normale. Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Vx | 0) und Py (Vy | 0) in das V-W-Koordinatensystem ergibt den Mohr’schen Spannungskreis (siehe Abbildung). Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Spannungskreises 180 N/mm 2 80 N/mm2 130 N/mm 2 2 2 V x V y 180 N/mm 2 80 N/mm 2 R 50 N/mm 2 2 2 Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zu den Diagonalflächen
VM
Vx V y
M1
arctan
a b
M2
M1
59,24q
arctan
210 mm 125 mm
59,24q
84
5 Elastizitätsgesetze
Berechnung der Spannungskomponenten in den Diagonalflächen Antragen der doppelten Richtungswinkel (2M1 und 2M2) am Mohr‘schen Spannungskreis ergibt die Bildpunkte PI und PII. PI und PII repäsentieren die Spannungen in den Diagonalflächen. Diagonalfläche I:
V M1
V M R cos180q 2 M 1 130 N/mm 2 50 N/mm 2 cos180q 2 59,24 106,2 N/mm 2 R sin 180q 2 M1
W M1
50 N/mm 2 sin 180q 2 59,24 44,0 N/mm 2
Diagonalfläche II:
VM 2
V M1 106,2 N/mm 2
WM 2
W M1
44,0 N/mm 2
85
5 Elastizitätsgesetze
Lösung zu Aufgabe 5.2 a) Die Schnittflächen mit der x- und y-Richtung als Normale sind schubspannungsfrei, daher erfährt ein achsparalleles Flächenelement auch keine Schiebung (Winkelverzerrung). Die Bildpunkte Px und Py, welche die Verformungen mit der xbzw. y-Richtung als Bezugsrichtung repräsentieren, fallen daher mit der H-Achse zusammen, d.h. die x- und die y-Richtung sind gleichzeitig Hauptdehnungsrichtungen. Der Mohr’sche Verformungskreis lässt sich damit entsprechend der Abbildung auf einfache Weise konstruieren. Die Bildpunkte PA und PB, welche die Verformungen mit der A- bzw. B-Richtung als Bezugsrichtung repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkels (215° bzw. 215° +180°) ausgehend von der nunmehr bekannten x-Richtung (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Verformungskreises
HM R
HA HB
0,275 ‰ (-0,530 ‰) 2
0,1275 ‰
0,275 ‰ (-0,1275 ‰) cos(2 15q)
0,4648 ‰
2
HA HM cos 2D
b) Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung (Hx und Hy)
Hx Hy
H M R 0,1275 ‰ 0,4648 ‰ 0,3373 ‰ H M R 0,1275 ‰ 0,4648 ‰ 0,5923 ‰
Berechnung der Spannungen in x- und y-Richtung durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Vx
E Hx P Hy 1 P2
210 000 N/mm 2 0,3373 0,30 - 0,5923 10 3 1 - 0,30 2
210 000 N/mm 2 - 0,5923 0,30 0,3373 10 3 2 1 - 0,30
36,8 N/mm 2
Vy
E Hy P Hx 1 P2
113,3 N/mm 2
Berechnung der Kräfte Fx und Fy in x- und y- Richtung Fx V x Ax 36,8 N/mm 2 300 mm 20 mm 220 800 N Fy
V y Ay
-113,3 N/mm 2 600 mm 20 mm
220,8 kN
-1359 600 N
1 359,6 kN
86
5 Elastizitätsgesetze
Lösung zu Aufgabe 5.3 Es liegt eine 0°-45°90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr’sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden.
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Verformungskreises H A H C 0,702 ‰ (-0,364 ‰) HM 0,169 ‰ 2 2 R
H A H M 2 H M H B 2 0,702 ‰ 0,169 ‰ 2 0,169 ‰ 0,012 ‰ 2
0,5629 ‰
Berechnung des Winkels D zwischen der Messrichtung von DMS A und der Hauptdehnungsrichtung HH1
D D
§ H HB arctan¨¨ M © HA HM 18,76q
· ¸¸ ¹
§ 0,169 ‰ 0,012 ‰ · ¸¸ arctan¨¨ © 0,702 ‰ 0,169 ‰ ¹
0,3396
Damit folgt für den Richtungswinkel E : E 50q D 50q 18,76q 31,24q Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung
Hx Hy
H M R cos E H M R cos E
0,169 ‰ 0,563 ‰ cos 31,24q
0,650 ‰
0,169 ‰ 0,563 ‰ cos 31,24q
0,312 ‰
Berechnung der Normalspannungen Vx und Vy in x- und y-Richtung durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Vx
E Hx P Hy 1 P2
210 000 N/mm 2 0,650 ‰ 0,3 0,312 ‰ 10 3 2 1 - 0,30
210 000 N/mm 2 - 0,312 ‰ 0,3 0,650 ‰ 10 3 1 - 0,30 2
128,4 N/mm 2
Vy
E Hy P Hx 1 P2
87
5 Elastizitätsgesetze
Vy
27,0 N/mm 2
Berechnung der Schiebung Jxy mit der x-Richtung als Bezugsrichtung
J xy 2
J xy
R sin E 0,584 ‰
0,563 ‰ sin 31,24q
0,292 ‰
(Winkelverkleinerung gemäß Vorzeichenregelung für Schiebungen)
Berechnung der Schubspannung Wxy durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes für Schubbeanspruchung
W xy
G J xy
E J xy 2 1 P
210 000 N/mm 2 - 0,584 ‰ 10 3 2 1 0,30
47,2 N/mm 2
88
5 Elastizitätsgesetze
Lösung zu Aufgabe 5.4 a) Es liegt eine 0°-45°90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr’sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden.
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Verformungskreises
HM R
HA HC 2
0,251 ‰ 0,368 ‰ 2
0,0585 ‰
H M H A 2 H M H B 2 0,0585 ‰ 0,251 ‰ 2 0,0585 ‰ 0,410 ‰ 2
0,562 ‰
Berechnung des Winkels D zwischen der Messrichtung von DMS A und der Hauptdehnungsrichtung HH2
D
§ H HB arctan¨¨ M © HM HA
· ¸¸ ¹
§ 0,0585 ‰ 0,410 ‰ · ¸¸ arctan¨¨ © 0,0585 ‰ 0,251 ‰ ¹
56,55q
Berechnung des Winkels E (siehe Mohr’scher Verformungskreis)
E
180q 2 22q D
180q 44q 56,55q
79,45q
Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung (Hx und Hy)
Hx
H M R cos E
0,0585 ‰ 0,562 ‰ cos79,45q
0,161 ‰
Hy
H M R cos E
0,0585 ‰ 0,562 ‰ cos79,45q
0,044 ‰
Berechnung der Schiebung mit der x-Richtung als Bezugsrichtung (Jxy)
J xy / 2 J xy
R sin E
0,562 ‰ sin79,45q
0,5520 ‰
1,104 ‰ (Winkelvergrößerung gemäß Vorzeichenregelung für Schiebungen)
b) Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2
0,620 ‰ H H1 H M R 0,0585 ‰ 0,562 ‰ H H2 H M R 0,0585 ‰ 0,562 ‰ 0,503 ‰
89
5 Elastizitätsgesetze
Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Achse und den Hauptdehnungsrichtungen HH1 und HH2 § J xy 1 arctan¨ ¨ Hx Hy 2 ©
M1;2
· ¸ ¸ ¹
§ 1 1,105 ‰ arctan¨¨ 2 0,044 ‰ 0 , 161 ‰ ©
· ¸¸ ¹
39,72q
Der errechnete Winkel M kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten Hauptdehnungsrichtung sein. Um zu entscheiden, ob es sich um den Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der ersten oder zweiten Hauptdehnungsrichtung handelt, wird Tabelle 4.1 (siehe Lehrbuch) angewandt. Da es sich um Fall 1 handelt (Hx > Hy und Jxy > 0) ist M der Richtungswinkel zwischen der x-Achse und der ersten Hauptdehnungsrichtung. Dies ist auch aus dem Mohr'schen Verformungskreis ersichtlich. Es gilt also:
M
M1
39,72q
Für den Richtungswinkel M2 folgt dann:
M2
M1 90q 39,72q 90q 50,28q
c) Berechnung der Hauptspannungen VH1 und VH2 Die Hauptspannungen errechnet man aus den Hauptdehnungen mit Hilfe des Hooke‘schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand:
V H1
E H H1 P H H2 1 P2 210 000 N/mm 2 0,620 0,30 0,503 10 3 2 1 0,30
V H2
108,3 N/mm 2
E H H2 P H H1 1 P2 210 000 N/mm 2 0,503 0,30 0,620 10 3 2 1 0,30
73,2 N/mm 2
90
5 Elastizitätsgesetze
Lösung zu Aufgabe 5.5 a) Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr’sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden.
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Verformungskreises
HM R
HA HC 2
0,7551 ‰ 0,2693 ‰ 2
0,5122 ‰
H B H M 2 H M H C 2 0,7160 ‰ 0,5122 ‰ 2 0,5122 ‰ 0,2693 ‰ 2
0,3170 ‰
Berechnung des Winkels D zwischen der Messrichtung von DMS B und der Hauptdehnungsrichtung HH1
D
§ H HC · ¸¸ arctan¨¨ M © HB HM ¹
§ 0,5122 ‰ 0,2693 ‰ · ¸¸ arctan¨¨ © 0,7160 ‰ 0,5122 ‰ ¹
50,0q
Da der Winkel zwischen der Messrichtung von DMS B und der x-Richtung dem Winkel D entspricht (50°), fallen die x- und y-Richtungen mit den Hauptdehnungsrichtungen zusammen. Dieses Ergebnis hätte man auch ohne Berechnung erhalten. Da an der Stahlplatte keine Schubspannungen wirken, müssen x- und y-Richtung gleichzeitig Hauptspannungsrichtung und damit auch Hauptdehnungsrichtung sein (isotroper Werkstoff vorausgesetzt). Für die Dehnungen in x- und y- Richtung (Hx und Hy) folgt:
Hx
HM R
Hy
H M R 0,5122 ‰ 0,3170 ‰ 0,1952 ‰
0,5122 ‰ 0,3170 ‰
0,8292 ‰
Berechnung der Normalspannungen Vx und Vy durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Vx Vy
E 1 P2 E 1 P2
205 000 N/mm 2 0,8292 ‰ 0,30 0,1952 ‰ 1000 1 0,30 2
200 N/mm 2
205 000 N/mm 2 0,1952 ‰ 0,30 0,8292 ‰ 1000 1 0,30 2
100 N/mm 2
Hx P Hy Hy P Hx
91
5 Elastizitätsgesetze
Damit folgt für die Kräfte Fx und Fy: Fx
Fy
Vx at
200 N/mm 2 250 mm 15 mm 2
V x b t 100 N/mm 500 mm 15 mm
750 000N
750 kN
750 000N
750 kN
b) Berechnung der Spannungen in x- und y-Richtung
Vx Vy
Fx b t
500 000 N 250 mm 15 mm
133,3 N/mm 2
Fy
500 000 N 500 mm 15 mm
66,6 N/mm 2
a t
Berechnung der Spannungen in Schnittebenen mit der A-, B- und C-Richtung als Normale unter Anwendung des Mohr’schen Spannungskreises Die Schnittflächen mit der xund y-Richtung als Normale sind schuspannungsfrei. Die Bildpunkte Px und Py, welche die Spannungen in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen daher mit der VAchse zusammen d. h. die x- und die y-Richtung sind gleichzeitig Hauptspannungsrichtungen. Der Mohr’sche Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren (siehe Abbildung). Aus dem Mohr’schen Spannungskreis folgt:
VM R
Vx Vy 2
Vx Vy 2
133,3 N/mm 2 66,6 N/mm 2 2 133,3 N/mm 2 66,6 N/mm 2 2
100 N/mm 2 33,3 N/mm 2
Damit erhält man für die Spannungen in Schnittebenen mit der A- und C-Richtung sowie der B- und B*-Richtung als Normale:
VA
V M R cos 40q 100 N/mm 2 33,3 N/mm 2 cos 40q 125,53 N/mm 2
VC
V M R cos 40q 100 N/mm 2 33,3 N/mm 2 cos 40q 74,47 N/mm 2
V B V M R cos 50q 100 N/mm 2 33,3 N/mm 2 cos 50q 121,43 N/mm 2 V B*
V M R cos 50q 100 N/mm 2 33,3 N/mm 2 cos 50q 78,57 N/mm 2
92
5 Elastizitätsgesetze
Berechnung der Dehnungen mit Hilfe des Hooke‘schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand):
HA
1 (V A P V C ) E
125,53 N/mm 2 0,30 74,47 N/mm 2
HC
1 (V C P V A ) E
74,47 N/mm 2 0,30 125,53 N/mm 2
HB
1 (V B P V B* ) E
205000 N/mm 2 205000 N/mm 2 121,43 N/mm 2 0,30 78,57 N/mm 2 205000 N/mm 2
0,000503 0,503 ‰
0,000179 0,179 ‰
0,000477 0,477 ‰
Alternative Lösung: Berechnung der Dehnung in x- und y-Richtung (Hx und Hy) mit Hilfe des Hooke‘schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand )
Hx
1 (V x P V y ) E
133,3 N/mm 2 0,30 66,6 N/mm 2
Hy
1 (V y P V x ) E
66,6 N/mm 2 0,30 133,3 N/mm 2
205000 N/mm 2 205000 N/mm 2
0,000553 0,553 ‰
0,000130 0,130 ‰
Die Schnittflächen mit der x- und y-Richtung als Normale sind schubspannungsfrei, daher erfährt ein achsparalleles Flächenelement auch keine Schiebung (Winkelverzerrung). Die Bildpunkte Px und Py, welche die Verformungen mit der x- bzw- y-Richtung als Bezugsrichtung repräsentieren, fallen mit der H-Achse zusammen, d. h. die x- und die yRichtung sind gleichzeitig Hauptdehnungsrichtungen. Der Mohr’sche Verformungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren (siehe Abbildung). Aus dem Mohr’schen Verformungskreis folgt:
HM R
H H1 H H2
Hx Hy
2
2
H H1 H H2 2
0,553 ‰ 0,130 ‰ 2
0,553 ‰ 0,130 ‰ 2
0,3415 ‰
0,2115 ‰
Damit folgt für die Dehnungen in A-, B- und C-Richtung:
HC HB
H A H M R cos 40q 0,3415 ‰ 0,2115 ‰ cos40q 0,503 ‰ H M R cos 40q 0,3415 ‰ 0,2115 ‰ cos40q 0,179 ‰ H M R cos 50q 0,3415 ‰ 0,2115 ‰ cos50q 0,477 ‰
93
5 Elastizitätsgesetze
c) Die Verminderung der Plattendicke ergibt sich aus dem Hooke‘schen Gesetz für den zweiachsigen Spannungszustand Berechnung der Dehnung Hz in z-Richtung
Hz
P E
(V x V y )
0,30 133,3 N/mm 2 66,6 N/mm 2 2 205 000 N/mm
Damit folgt für die Verminderung der Plattendicke 't: 't
H z t 0,000293 15 mm - 0,0044 mm 4,4 µm
- 0,000293
94
5 Elastizitätsgesetze
Lösung zu Aufgabe 5.6 a) Es wirkt nur die Zugkraft F und die Platte kann sich frei verformen. Es liegt daher ein einachsiger Spannungszustand vor. Berechnung der Verlängerung 'l der Platte Hooke’sches Gesetz (einachsiger Spannungszustand):
Vx F bs
E H E
E
'l l
'l l
Damit folgt für die Verlängerung 'l der Platte: 'l
112 500 N 650 mm 72 000 N/mm 2 150 mm 5 mm
F l E b s
1,354 mm
b) Eine Verformung in y-Richtung ist voraussetzungsgemäß nicht möglich. Damit tritt zusätzlich eine Spannung in y-Richtung auf. Der Spannungszustand ist nunmehr zweiachsig. Berechnung der Verlängerung 'l* der Platte Hooke’sches Gesetz (zweiachsiger Spannungszustand):
Hx Hy
1 V x P V y E 1 V y P V x E
(1)
(2)
Mit der Randbedingung: Hy = 0 folgt aus Gleichung 2:
Vy
P V x
(3)
Gleichung 3 in Gleichung 1 eingesetzt liefert:
Hx
1 V x P 2 V x E
Vx E
1 P2
(4)
Mit Hx = 'l* / l und Vx = F/A folgt aus Gleichung 4: 'l * l 'l *
F 1 P2 EA F l 1 P2 E b s 112500 N 650 mm 1 0,332 72000 N/mm 2 150 mm 5 mm
1,354 mm 1 0,332
1,207 mm
95
5 Elastizitätsgesetze
Lösung zu Aufgabe 5.7 Berechnung der Spannung in x-Richtung
Vx
F A
F bs
420 000 N 80mm 25mm
210 N/mm 2
Berechnung der Dehnung in x-Richtung Da eine freie Verformung des Blechsteifens in y- Richtung nicht möglich ist, tritt zusätzlich eine Spannung in y-Richtung auf. Der Spannungszustand ist also zweiachsig. Hooke’sches Gesetz (zweiachsiger Spannungszustand): 1 Hx V x P V y (1) E 1 Hy V y P V x (2) E
Mit der Randbedingung Hy = 0 folgt aus Gleichung 2:
Vy
P V x
(3)
Gleichung 3 in Gleichung 1 eingesetzt liefert: 1 Hx V x P 2 V x E
Hx
V x 1 P2
210 N/mm 2 1 0,30 2
E
210 000 N/mm
2
0,00091 0,91 ‰
Berechnung der Spannung in y-Richtung Die Spannung in y-Richtung ergibt sich aus Gleichung 1:
Vy
V x E Hx P
210 N/mm 2 - 210 000 N/mm 2 0,00091 0,30
63 N/mm 2
Berechnung der Dehnung in z-Richtung Die Dehnung in z-Richtung erhält man ebenfalls aus dem Hooke’schen Gesetz für den zweiachsigen Spannungszustand: P 0,30 H z V x V y 210 63 N/mm 2 0,00039 0,39 ‰ E 210 000 N/mm 2
96
5 Elastizitätsgesetze
Lösung zu Aufgabe 5.8 Das Hooke’sche Gesetz (einachsiger Spannungszustand) liefert den Zusammenhang zwischen der Druckkraft F und der Stauchung des Rundstabes in Längsrichtung (Hl):
Vl
E Hl
(1)
Das Poisson’sche Gesetz liefert den Zusammenhang zwischen der Stauchung in Längsrichtung (Hl) und der Querdehnung (Hq):
Hq
P H l
(2)
Gleichung 2 in Gleichung 1 eingesetzt:
Vl
E Hl
E
P
Hq
mit Vl = F / A und Hq = 'd / d folgt: E 'd P d
F A
F
E A 'd P d
E
S 4
P
d 2
'd d
S d E 'd 4 P
ʌ 50 mm 116 000 N/mm 2 0,015 mm 4 0,35
195 228 N
195,2 kN
97
6 Festigkeitshypothesen 6.1 Formelsammlung zu den Festigkeitshypothesen Normalspannungshypothese (NH) Vergleichsspannung nach der NH (in Hauptnormalspannungen)
V V NH
V1
Vergleichsspannung nach der NH (in Lastspannungen bei zweiachsigem Spannungszustand)
V V NH
Vx Vy 2
§Vx Vy ¨¨ 2 ©
2
· 2 ¸ W xy ¸ ¹
Vergleichsspannung nach der NH (in Lastspannungen bei Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion) 1)
V V NH
2
Vb
§V · ¨ b ¸ W t2 2 © 2 ¹
Schubspannungshypothese (SH)
V V SH
V V SH
Vergleichsspannung nach der SH (in Hauptnormalspannungen)
V1 V 3
Vergleichsspannung nach der SH (in Lastspannungen bei zweiachsigem Spannungszustand)
V x V y 2 4 W xy2
2 Gilt nur, falls V x V y d W xy
V VSH
Vx Vy 2
2
§Vx Vy · 2 ¸ W xy ¨¨ ¸ 2 © ¹
Vergleichsspannung nach der SH (in Lastspannungen bei zweiachsigem Spannungszustand) 2 Gilt nur, falls V x V y ! W xy
Vergleichsspannung nach der NH (in Last-
V VSH
1)
V b2 4 W t2
spannungen bei Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion) 1)
An die Stelle der Biegebeanspruchung kann auch eine Zug- oder Druckbeanspruchung treten. An die Stelle der Torsionsbeanspruchung kann auch eine Abscherbeanspruchung treten.
98
6 Festigkeitshypothesen
Gestaltänderungsenergiehypothese (GEH)
V VGEH
1)
1 2
V 1 V 2 2 V 2 V 3 2 V 3 V 1 2
Vergleichsspannung nach der GEH (in Hauptnormalspannungen)
V VGEH
2 V x2 V y2 V x V y 3 W xy
Vergleichsspannung nach der GEH (in Lastspannungen bei zweiachsigem Spannungszustand)
V VGEH
V b2 3 W t2
Vergleichsspannung nach der GEH (in Lastspannungen bei Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion) 1)
An die Stelle der Biegebeanspruchung kann auch eine Zug- oder Druckbeanspruchung treten. An die Stelle der Torsionsbeanspruchung kann auch eine Abscherbeanspruchung treten.
99
6 Festigkeitshypothesen
6.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 6.1 a) Die höchst beanspruchten Stellen befinden sich an der Außenoberfläche, da die Torsionsschubspannung Wt nach außen hin linear zunimmt. b) Berechnung der Zugspannung im Rundstab
Vx {Vz
F A
50 000 N
S
70,7 N/mm 2
30 mm
2
4
c) Berechnung der Schubspannung im Rundstab
W xy { W t
M t1 Wt
450 000 Nmm
S 16
84,9 N/mm 2
30 mm 3
d) Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises Eintragen des Bildpunktes Px (Vz |Wt) und des Bildpunktes Py (0 |-Wt) in das V-W-Koordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvektor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis. e) Spröder Werkstoff: Versagen durch Bruch Festigkeitsbedingung Ansetzen der Normalspannungshypothese (NH), da spröder Werkstoff: R V V NH V 1 d m SB Aus dem Mohr‘schen Spannungskreis (Aufgabenteil d) errechnet sich die Hauptnormalspannung V1 zu:
V1
Vz
2
§V · ¨ z ¸ W t2 2 © 2 ¹
127,3 N/mm 2
2
70,7 N/mm 2 § 70,7 · 2 2 ¨ ¸ 84,92 N/mm 2 © 2 ¹
100
6 Festigkeitshypothesen
Damit folgt für die Sicherheit SB gegen Bruch: SB
370 N/mm 2 127,3 N/mm 2
Rm
V V NH
2,91 (nicht ausreichend, da S B 4,0)
f) Festigkeitsbedingung Ein Bruch tritt ein, sobald die Vergleichsspannung (berechnet nach der NH) die Zugfestigkeit erreicht: V V NH V 1 Rm 2
Vz
§V · ¨ z ¸ W t2 2 © 2 ¹
Rm
Auflösen nach der Zugspannung Vz: 2
§Vz · 2 ¨ ¸ Wt © 2 ¹
V Rm z 2
quadrieren 2
2
V · § ¨ Rm z ¸ 2 ¹ ©
2
§V · 2 Rm V z ¨ z ¸ Rm © 2 ¹
§Vz · 2 ¨ ¸ Wt 2 © ¹ §Vz · 2 ¨ ¸ Wt 2 © ¹
W t2
2 Rm Rm V z
Vz
2 Rm W t2 Rm
2
Damit folgt schließlich für die Zugkraft F2: F2 F2
S d 2 Rm2 W t2 4
S 30 mm 2
Rm
247773 N
4
370 N/mm 84,9 N/mm 2 2
2 2
370 N/mm 2
247,8 kN
g) Aus Aufgabenteil f) ergibt sich der Zusammenhang:
W t2
2 Rm Rm V z
Damit folgt für die Schubspannung Wt bzw. das Torsionsmoment Mt2:
W t2 Wt
2 Rm Rm V z
Rm Rm V z
M t2 M t2
S d3
Rm Rm V z
16 1 764,1 Nm
S 30 mm 3 16
370 370 70,7 N/mm 2
h) Aus Aufgabenteil f) ergibt sich der gesuchte Zusammenhang zwischen Wt und Vz:
W t (V z )
Rm Rm V z
101
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.2 a) Berechnung der Lastspannungen durch Fz:
Vx {Vz
Fz A
durch Fd:
Vx { Vd
Fz A
durch Mt:
W xy { W t
Mt Wt
durch Mb: V x { V b
Mb Wb
100 000 Nmm
S
50,9 N/mm 2
50 mm 4 100 000 Nmm 2
S
50 mm 4 1500 000 Nmm
S
50 mm 16 1 000 000 Nmm
S 32
50,9 N/mm 2
2
61,1 N/mm 2
3
81,5 N/mm 2
50 mm
3
b) Die Konstruktion der Mohr‘schen Spannungskreise erfolgt analog zu Aufgabe 6.1 (Konstruktionsbeschreibung siehe Lösung zu Aufgabe 6.1d).
c) Lastfall 1 Berechnung der Hauptnormalspannungen:
V H1; H2 V H1
Vz
2
§V · r ¨ z ¸ W t2 2 © 2 ¹
91,7 N/mm 2
V H2 40,7 N/mm 2 V H3 0
2
50,9 N/mm 2 § 50,9 · 2 2 r ¨ ¸ 61,1 N/mm 2 2 © ¹
102
6 Festigkeitshypothesen
Lastfall 2 Berechnung der Hauptnormalspannungen:
V H1; H2 V H1
2
Vd
§V · r ¨ d ¸ W t2 2 © 2 ¹
2
50,9 N/mm 2 § 50,9 · 2 2 r ¨ ¸ 61,1 N/mm 2 © 2 ¹
40,7 N/mm 2
V H2 91,7 N/mm 2 V H3 0 Lastfall 3 Berechnung der Hauptnormalspannungen:
V H1; H2
2
Vb
§V · r ¨ b ¸ W t2 2 © 2 ¹
V H1
114,2 N/mm 2
V H2 V H3
32,7 N/mm 2
2
81,5 N/mm 2 § 81,5 · 2 2 r ¨ ¸ 61,1 N/mm 2 © 2 ¹
0
d) und e) Ordnen der Hauptnormalspannungen gemäß: V1 := max{VH1, VH2, VH3}
V3 := min{VH1, VH2, VH3} V3 < V2 < V1 und Ansetzen der Schubspannungs- bzw. Gestaltänderungsenergiehypothese:
V V SH
V VGEH
V1 V 3 1 2
V 1 V 2 2 V 2 V 3 2 V 3 V 1 2 Lastfall 1
Lastfall 2
Lastfall 3
V1 = 91,7 N/mm2 V2 = 0 V3 = -40,7 N/mm2
V1 = 40,7 N/mm2 V2 = 0 V3 = -91,7 N/mm2
V1 = 114,2 N/mm2 V2 = 0 V3 = -32,7 N/mm2
VV SH
132,4 N/mm2
132,4 N/mm2
146,9 N/mm2
VV GEH
117,5 N/mm2
117,5 N/mm2
133,6 N/mm2
SF = Rp0,2 / VV GEH
3,49
3,49
3,07
103
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.3 a) Berechnung der Lastspannungen
Vx {Vz
Fz A
W xy { W t
Mt Wt
890 000 N
S
139,9 N/mm 2
90 mm 4 14 000 000 Nmm 2
S 16
97,8 N/mm 2
90 mm
3
Konstruktion des Mohr‘schen Spannungskreises Die Konstruktion des Mohr‘schen Spannungskreises erfolgt analog zu Aufgabe 6.1 (Konstruktionsbeschreibung siehe Lösung zu Aufgabe 6.1d).
Berechnung der Hauptnormalspannungen 2
Vz
§V · r ¨ z ¸ W t2 2 © 2 ¹
V H1; H2
2
139,9 N/mm 2 § 139,9 · 2 2 r ¨ ¸ 97,8 N/mm 2 © 2 ¹
ı H1 190,2 N/mm 2 ı H2
-50,3 N/mm 2
ı H3
0
Ordnen der Hauptnormalspannungen V1 := max{VH1, VH2, VH3} = 190,2 N/mm2
V3 := min{VH1, VH2, VH3} = -50,3 N/mm2 V3 < V2 < V1 damit folgt V2 = 0 Festigkeitsbedingung (Fließen) unter Verwendung der SH
V V SH d V zul V1 V 3 SF
Re SF
Re SF
Re
V V SH
Re V1 V 3
490 N/mm 2 (190,2 50,3) N/mm 2
2,04 (ausreichend, da S F ! 1,20)
104
6 Festigkeitshypothesen
Falls mit der GEH gerechnet wurde: SF = 2,23
Alternative Lösung Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann auch unmittelbar aus Gleichung 6.17 im Lehrbuch (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion) errechnet werden:
V z2 4 W t2
V V SH SF
Re
V V SH
139,9 2 4 97,8 2 N/mm 2
Re V1 V 3
490 N/mm 2 240,48 N/mm 2
240,48 N/mm 2
2,04 (ausreichend, da ! 1,20)
b) Festigkeitsbedingung (Fließen)
V V SH d
Rp0,2 SF
V z2 4 W t2 Wt
1 2
Rp0,2 SF 2
§ Rp0,2 · 2 ¨ ¸ ¨ S ¸ Vz © F ¹
1 2
2
§ 900 N/mm 2 · ¨ ¸ 139,9 N/mm 2 ¨ ¸ 2 , 04 © ¹
2
209,5 N/mm 2
Damit folgt für das Torsionsmoment Mt*: M t*
W t Wt
S d3 16
W t
S 90 mm 3 16
209,5 N/mm 2
29 946,9 Nm
Falls mit der GEH gerechnet wurde (SF = 2,23): Mt* = 31 286,1 Nm
105
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.4 a) Berechnung der Zugspannung in der Spindel Fz A
Vx {Vz
280 000 Nmm
S 4
396,1 N/mm 2
30 mm
2
Berechnung der Verlängerung der Spindel mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand): 'l l0
Vz
E H
'l
V z l0
396,1 N/mm 2 650 mm
E
210 000 N/mm 2
E
1,226 mm
b) Berechnung der Schubspannung aus Torsion Mt Wt
W xy { W t
2 000 000 Nmm
S 16
377,3 N/mm 2
30 mm
3
c) Konstruktion des Mohr‘schen Spannungskreises Die Konstruktion des Mohr‘schen Spannungskreises erfolgt analog zu Aufgabe 6.1 (Konstruktionsbeschreibung siehe Lösung zu Aufgabe 6.1d).
Berechnung der Hauptnormalspannungen
Vz
ı H1
624,2 N/mm 2
ı H2
228,1 N/mm 2
ı H3
2
§V · r ¨ z ¸ W t2 2 © 2 ¹
V H1; H2
2
396,1 N/mm 2 § 396,1 · 2 2 r ¨ ¸ 377,3 N/mm 2 © 2 ¹
0
d) Festigkeitsbedingung Anwendung der NH, da voraussetzungsgemäß spröder Werkstoff:
V V NH
V1
Rm
Rm
106
6 Festigkeitshypothesen
Damit folgt aus der Festigkeitsbedingung: 2
Vz
§V · ¨ z ¸ W t2 2 © 2 ¹ 2
§Vz · 2 ¨ ¸ Wt © 2 ¹ 2
§Vz · 2 ¨ ¸ Wt © 2 ¹
Rm
V Rm z 2 V · § ¨ Rm z ¸ 2 ¹ © 2
quadrieren 2
Wt
V · §V · § ¨ Rm z ¸ ¨ z ¸ 2 ¹ © 2 ¹ ©
Mt
Wt W t
S d3 16
W t
2
2
2
396,1 · § 396,1 · § 2 2 ¨1800 ¸ ¨ ¸ N/mm 1589,7 N/mm 2 2 © ¹ © ¹
S 30 mm 3 16
1589,7 N/mm 2
8 427,5 Nm
107
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.5 a) Es liegt eine 0°45°-90° DMSRosette vor. Daher kann der Mohr’sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden. Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Verformungskreises
HM R
HA HC 2
3,159 ‰ 0,479 ‰ 1,34 ‰ 2
H A H M 2 H M H B 2 3,159 ‰ 1,34 ‰ 2 1,34 ‰ 0,552 ‰ 2
1,982 ‰
Berechnung des Winkels D zwischen der Messrichtung von DMS A und der Hauptdehnungsrichtung HH1 § H HB arctan¨¨ M © HA HM
D
· ¸¸ ¹
§ 1,34 ‰ 0,552 ‰ · ¸¸ arctan¨¨ © 3,159 ‰ 1,34 ‰ ¹
23,42q
Damit folgt für den Winkel E zwischen der x-Richtung und der Hauptdehnungsrichtung HH1 E D 2 20q 23,42q 40q 63,42q Berechnung der Dehnungen in x- und y-Richtung (Hx und Hy)
Hx Hy
H M R cos E 1,34 ‰ 1,982 ‰ cos 63,42q 2,227 ‰ H M R cos E 1,34 ‰ 1,982 ‰ cos 63,42q 0,453 ‰
Berechnung der Schiebung Jxy mit der x-Richtung als Bezugsrichtung
J xy 2
J xy
R sin E
1,982 ‰ sin 63,42q 1,773 ‰
3,545 ‰
(Winkelvergrößerung gemäß Vorzeichenregelung für Schiebungen)
Berechnung der Normalspannungen Vx und Vy durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Vx
E 1 P
2
Hx P Hy
75 000 N/mm 2 1 0,33
2
2,227 0,33 0,453 10 3
200 N/mm 2
108
6 Festigkeitshypothesen
E
Vy
Hy P Hx 1 P2
75 000 N/mm 2 1 0,33
2
0,453 0,33 2,227 10 3
100 N/mm 2
Berechnung der Schubspannung Wxy durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes für Schubspannungen
W xy
G J xy
E J xy 2 1 P
75 000 N/mm 2 3,545 10 3 2 1 0,33
100 N/mm 2
Die Schubspannung wirkt entsprechend der Abbildung zu Aufgabe 6.5. b) Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2
H H1 H M R 1,34 ‰ 1,982 ‰ 3,322 ‰ H H2 H M R 1,34 ‰ 1,982 ‰ 0,642 ‰ Ermittlung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Richtung und den Hauptdehnungsrichtungen Aus dem Mohr’schen Verformungskreis folgt: 2 M1
M1
E 31,71q
2 M2
M2
63,42q
(gemäß der eingezeichneten Drehrichtung im math. negativen Sinn)
2 M1 180q
63,42q 180q 116,58q
58,29q (gemäß der eingezeichneten Drehrichtung im math. positiven Sinn)
Berechnung der Hauptspannungen VH1 und VH2 Die Hauptspannungen errechnet man aus den Hauptdehnungen mit Hilfe des Hooke‘schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand: E H H1 P H H2 V H1 1 P2 75 000 N/mm 2 1 0,33
V H2
E 1 P2
2
3,322 0,33 0,642 10 3
261,77 N/mm 2
H H2 P H H1
75 000 N/mm 2 1 0,332
0,642 0,33 3,322 10 3
38,23 N/mm 2
Anmerkung: Alternativ können die Hauptspannungen auch aus den in Aufgabenteil a) errechneten Lastspannungen Vx und Vy und Wxy ermittelt werden (Gleichungen 3.38 und 3.39 in Kapitel 3.3.2.3 im Lehrbuch). c) Die Verminderung der Plattendicke ergibt sich aus dem Hooke‘schen Gesetz für den zweiachsigen Spannungszustand
109
6 Festigkeitshypothesen
Berechnung der Dehnung Hz in z-Richtung
Hz
P
(V x V y )
E
0,33 75 000 N/mm 2
200 N/mm 2 100 N/mm 2
- 0,00132
Damit folgt für die Verminderung der Plattendicke 't:
't
Hz t
0,00132 15 mm
0,0198 mm
19,8 µm
d) Berechnung der Vergleichsspannung VV mit Hilfe der Schubspannungshypothese
V V SH
V1 V 3
mit V1 = VH1 und V3 = 0 folgt:
V V SH V1 261,77 N/mm2 Anmerkung: Das gleiche Ergebnis erhält man auch mit Gleichung 6.16 im Lehrbuch. Festigkeitsbedingung V V SH d V zul
V1
Rp0,2 SF
Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF): SF
Rp0,2
V1
380 N/mm 2 261,77 N/mm 2
1,45
(ausreichend, da SF > 1,20)
110
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.6 a) Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr’sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden.
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Verformungskreises
Ha Ht
HM
2
0,50 ‰ 0,90 ‰ 2
0,20 ‰
H t H M 2 H 45 H M 2
R
0,90 ‰ 0,20 ‰ 2 0,84 ‰ 0,2 ‰ 2
0,9485 ‰
Berechnung des Winkels D zwischen der Tangentialrichtung und der Hauptdehnungsrichtung HH1
D
§ H HM arctan¨¨ 45 © Ht HM
· ¸¸ ¹
§ 0,84 ‰ 0,2 ‰ · ¸¸ arctan¨¨ © 0,90 ‰ 0,20 ‰ ¹
42,44q
Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2
H H1 H M R 0,2 ‰ 0,9485 ‰ 1,149 ‰ H H2 H M R 0,2 ‰ 0,9485 ‰ 0,749 ‰ Ermittlung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der Axialrichtung und den Hauptdehnungsrichtungen HH1 und HH2 Aus dem Mohr’schen Verformungskreis folgt: 2 M1 180q D 180q 42,44q 137,56q
M1
68,78q
2 M2
M2
D
(gemäß der eingezeichneten Drehrichtung im math. positiven Sinn) 42,44q
21,22q (gemäß der eingezeichneten Drehrichtung im math. negativen Sinn)
111
6 Festigkeitshypothesen
Berechnung der Hauptspannungen VH1 und VH2 Die Hauptspannungen errechnet man aus den Hauptdehnungen mit Hilfe des Hooke‘schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand:
V H1
E
H H1 P H H2
1 P2
210 000 N/mm 2 1 0,30 E
V H2
2
1,149 0,30 0,749 10 3
213,2 N/mm 2
H H2 P H H1
1 P2
210 000 N/mm 2 1 0,30 2
0,749 0,30 1,149 10 3
93,2 N/mm 2
b) Berechnung der Vergleichsspannung VV mit Hilfe der Gestaltänderungsenergiehypo-
these 1
V V GEH mit V 1
V 1 V 2 2 V 2 V 3 2 V 3 V 1 2
213,2 N/mm 2
V H1
V2
2
0 93,2 N/mm 2
V 3 V H2 folgt: 1
V V GEH
2
213,2 2 93,2 2 93,2 213,2 2 N/mm 2
272,1 N/mm 2
c) Festigkeitsbedingung
V V GEH d V zul V V GEH
Rp0,2 SF
Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF): SF
Rp0,2
850 N/mm 2
V V GEH
272,1 N/mm 2
3,12
(ausreichend, da SF > 1,20)
112
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.7 a) Berechnung der Spannung in Längsrichtung (Zugrichtung)
Vl
F1 A
4 320 000 N
F1
S 4
d
2
ʌ 30 mm 2
452,71 N/mm 2
Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises Zur Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises benötigt man die Spannungen in zwei zueinander senkrechten Schnittflächen. Bekannt sind die Spannungen in den Schnittflächen mit der x- und der y-Richtung als Normale. Eintragen der entsprechenden Bildpunkte Py (Vl | 0) und Px (0 | 0). Px und Py repräsentieren die Spannungen in den Schnittflächen mit der x- und der y-Richtung als Normale. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, liegen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser. Damit ist der Mohr'sche Spannungskreis festgelegt (siehe Abbildung). Die Bildpunkte Px‘ und Py‘, welche die Spannungen in den Schnittflächen mit der x‘- bzw. y‘Richtung als Normale repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkel 2D bzw. 2D + 180°, ausgehend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Aus dem Mohr‘schen Spannungskreis folgt die Normalspannungen Vx‘ und Vy’:
V y'
V x'
Vl
Vl
Vl
Vl
1 cos 2D 2 2 2 452,71 N/mm 2 1 cos2 15q 422,38 N/mm 2 2
Vl
cos 2D
Vl
1 cos 2D 2 2 2 452,71 N/mm 2 1 cos2 15q 30,33 N/mm 2 2 cos 2D
113
6 Festigkeitshypothesen
Berechnung der Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand
H y' { H DMS
1 V y' P V x' E
0,002026
422,31 N/mm 2 0,30 30,33 N/mm 2 204 000 N/mm 2
2,026 ‰
b) Für die Dehnung in Messrichtung des DMS ergibt sich aus dem vorhergehenden Aufgabenteil:
H y' { H DMS
1 V y' P V x' E
Vl
V 1 ªV l º 1 cos 2D P l 1 cos 2D » 2 E «¬ 2 ¼
>1 cos 2D P 1 cos 2D @
2 E
Damit folgt für die Spannung Vl in Längsrichtung:
Vl
2 204 000 N/mm 2 0,003 1 cos 30q 0,30 1 cos 30q
2 E H DMS 1 cos 2D P 1 cos 2D
670,38 N/mm 2
Für die Zugkraft F2 erhält man dann: F2
Vl A Vl 473 863 N
S
S
d 2 670,38 N/mm 2 30 mm 2 4 4 473,9 kN
c) Berechnung der Zugkraft F3 bei Fließbeginn Festigkeitsbedingung für Fließen:
Vl
Rp0,2
F3 A
Rp0,2
Damit folgt für die Zugkraft F3: F3
R p0,2 A
R p0,2
S
d 2
1 020 N/mm 2
4 720,9 kN
720 995 N
S 4
30 mm 2
Berechnung der Dehnungsanzeige HDMS bei Fließbeginn Die Berechnung erfolgt analog zu Aufgabenteil b):
H y' { H DMS
1 V y' P V x' E
Vl 2 E
1 E
V ªV º « l 1 cos 2D P l 1 cos 2D » 2 2 ¬ ¼
>1 cos 2D P 1 cos 2D @
114
6 Festigkeitshypothesen
mit Vl = Rp0,2 folgt schließlich: Rp0,2
H DMS
2 E
>1 cos 2D P 1 cos 2D @
1020 N/mm 2 2 204 000 N/mm 2
>1 cos 30q P 1 cos 30q @
0,004564
4,564 ‰
Alternative Lösung mit Hilfe des Mohr’schen Verformungskreises a) Berechnung der Dehnung in Längs- und Querrichtung unter der Wirkung von F1
Hl { Hy Hq { H x
Vl
452,71 N/mm 2
E
204 000 N/mm 2
P H l
0,30 0,00222
0,00222
2,22 ‰
0,000666
0,666 ‰
Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises Zur Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises benötigt man die Verformungen in zwei zueinander senkrechten Richtungen. Bekannt sind die Verformungen mit der x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung. Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Hq | 0) und Py (Hl | 0) in das H-J/2-Koordinatensystem. Da die x- und die y-Richtung einen Winkel von 90° zueinander einschließen, liegen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser. Damit ist der Mohr'sche Verformungskreis festgelegt (siehe Abbildung). Den Bildpunkt Py‘, welcher die Verformungsgrößen in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) als Bezugsrichtung repräsentiert, erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels 2D (= 215°), ausgehend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohr’schen Verformungskreises erhält man:
HM R
Hl Hq 2
Hl Hq 2
2,22 ‰ 0,666 ‰ 0,777 ‰ 2 2,22 ‰ - 0,666 ‰ 1,442 ‰ 2
Damit folgt die Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS)
H y' { H DMS
H M R cos 2D
0,000777 0,001442 cos 30q
0,002026
2,026 ‰
115
6 Festigkeitshypothesen
b) Für die Dehnung in Messrichtung des DMS ergibt sich aus dem vorhergehenden Aufgabenteil:
H DMS { H y' H M R cos 2D Hl Hq
Hl Hq
cos 2D 2 2 Hl P Hl Hl P Hl cos 2D 2 2 H l 1 P H l 1 P cos 2D 2
Hl 2
>1 P 1 P cos 2D @
Damit folgt für die Dehnung Hl in Längsrichtung: 2 H DMS 2 0,003 Hl 1 P 1 P cos 2D 1 0,30 1 0,30 cos2 15q
Vl
204 0000 N/mm 2 003286
E Hl
0,003286
670,38 N/mm 2
Für die Zugkraft F2 erhält man dann: F2
Vl A Vl
473 863 N
S
d2
4 473,9 kN
670,38 N/mm 2
S 4
30 mm 2
c) In Aufgabenteil c) wurde die Zugkraft F3 bei Fließbeginn berechnet (F3 = 720 995 N). Die Berechnung der Dehnungsanzeige HDMS erfolgt analog zu Aufgabenteil a) der alternativen Lösung. Berechnung der Dehnung in Längs- und Querrichtung bei Fließbeginn
Hl { H y
Vl
Rp0,2
E
E
Hq { H x
P H l
1 020 N/mm 2
204 000 N/mm 2 0,30 0,005 0,0015
0,005
Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohr’schen Verformungskreises erhält man:
HM R
Hl Hq 2
Hl Hq 2
0,005 0,0015 0,00175 2 0,005 0,0015 0,00325 2
Berechnung der Dehnungsanzeige HDMS bei Fließbeginn
H y' { H DMS
H M R cos 2D
0,00175 0,00325 cos 30q
0,004564
4,564 ‰
116
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.8 a) Berechnung des Biegemomentes Mb sowie des Torsionsmomentes Mt an der Einspannstelle Mb
F1 a
5 000 N 0,1 m
Mt
F1 b
5 000 N 0,05 m
500 Nm 250 Nm
b) Berechnung der Lastspannungen aus Biegung und Torsion Mb Wb
Vx { Vb
Mb
S 32
W xy
Wt
Mt Wt
d
500 000 Nm
Mt
S 16
S
3
32
30 mm
250 000 Nm
d
3
S 16
188,63 N/mm 2
3
47,16 N/mm 2
30 mm
3
Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises Eintragen des Bildpunktes Px (Vb | -Wt) und des Bildpunktes Py (0 | Wt) in das V-W-Koordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert den Spannungszustand in der Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvektor. Bildpunkt Py repräsentiert den Spannungszustand in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis (siehe Abbildung). Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2
V H1; H2
Vb
V H1 199,76 N/mm 2 V H2
2
§V · r ¨ b ¸ IJ 2t 2 © 2 ¹
11,13 N/mm 2
2
188,63 § 188,63 · 2 2 N/mm 2 r ¨ ¸ 47,16 N/mm 2 © 2 ¹
117
6 Festigkeitshypothesen
Berechnung der Vergleichsspannung VV mit Hilfe der Schubspannungshypothese
V V SH
V1 V 3
mit V1 = VH1 V2 = 0 V3 = VH2 folgt für die Vergleichsspannung VV SH:
V 1 V 3 199,76 N/mm 2 11,13 N/mm 2
V V SH
210,89 N/mm 2
Festigkeitsbedingung V V SH d V zul Rp0,2
V V SH
SF
Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF): SF
Rp0,2
780 N/mm 2
V V SH
210,89 N/mm 2
3,69
(ausreichend, da SF > 1,20)
Alternative Lösung Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann auch unmittelbar aus Gleichung 6.17 (Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet werden:
V b2 4 W t2
V V SH SF
188,632 4 47,16 2 N/mm 2
780 N/mm 2 210,89 N/mm 2
Rp0,2
V V SH
210,89 N/mm 2
3,69 (ausreichend, da S F ! 1,20)
c) In Analogie zu Aufgabenteil b) folgt für die Hauptnormalspannungen:
V H1; H2
Vb Vz 2
2
§V Vz · 2 r ¨ b ¸ IJt 2 ¹ ©
Damit folgt für die Vergleichsspannung VV SH nach der Schubspannungshypothese unter Berücksichtigung von V1 = VH1, V2 = 0 und V3 = VH2:
V V SH
V1 V 3
Vb Vz 2
§ · 2 2 §V Vz · §V Vz · 2 ¨V Vz 2¸ ¨ b ¨ b ¸ IJt ¨ b ¸ IJt ¸ 2 2 2 ¹ © ¹ © ¨ ¸ © ¹
V b V z 2 4 IJ 2t Anmerkung: Dieses Ergebnis hätte man auch direkt aus Gleichung 6.17 (siehe Lehrbuch) erhalten.
118
6 Festigkeitshypothesen
Festigkeitsbedingung (Bruch)
V V SH d Rm
V b V z 2 4 IJ 2t V b V z 2 4 IJ 2t
Rm
quadrieren
2 Rm
Damit folgt für die Zugspannung Vz:
1050 N/mm 4 47,16 N/mm 2 2
2 Rm 4 IJ 2t V b
Vz
2 2
188,63 N/mm 2
857,13 N/mm 2
Für die Zugkraft F2 folgt dann schließlich:
Vz A Vz
F2
S 4
d2
857,13 N/mm 2
S 4
30 mm 2
605 870 N
605,87 kN
d) Berechnung der Lastspannungen (Biegung und Torsion) Mb Wb
Vb
S 16
S d3
d3
32 Mt
Mt Wt
Wt
32 F1 a
Mb
S
16 F1 b
S d3
d3
Aus Aufgabenteil c) folgt für die Vergleichsspannung VV SH nach der Schubspannungshypothese (Vz = 0):
V V SH
V b 2 4 IJ 2t
Festigkeitsbedingung
V V SH d
Rm SB
V b 2 4 IJ 2t
Rm SB § Rm · ¨¨ ¸¸ © SB ¹
2
V b 4 IJ 2t 2
quadrieren 2
§ 32 F1 a · § 16 F1 b · ¸ 4 ¨¨ ¨¨ ¸¸ 3 ¸ © S d ¹ © S d3 ¹
§ Rm ¨¨ © SB
2 1 ª§ 32 F1 a · § 16 F1 b ·º «¨ 4 ¨ ¸» ¸ S S © ¹»¼ ¹ d 6 «¬©
· ¸¸ ¹
2
§ Rm ¨¨ © SB
· ¸¸ ¹
2
119
6 Festigkeitshypothesen
Damit folgt für den Durchmesser d:
d
ª 2 2º « §¨ 32 F1 a ·¸ 4 §¨ 16 F1 b ·¸ » «© S S ¹ © ¹ » « » 2 § Rm · « » ¨¨ ¸¸ « » S © B¹ ¬ ¼
6
2 ª § 32 5000 N 100 mm · 2 § 16 5000 N 50 mm · º «¨ ¸ » ¸ 4¨ S S «© ¹ » © ¹ « » 2 2 ( 440 N/mm / 2 ) « » «¬ »¼
6
29,58 mm
120
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.9 a) Zuordnung der Dehnungsanzeigen zu den einzelnen Messstellen Messstelle
Belastung DMS A
DMS B
DMS C
DMS D
FZ
Hz AZ + Hb AZ
Hz BZ = Hz AZ
Hz CZ + Hb CZ =Hz AZ - Hb AZ
Hz DZ = Hz AZ
FS
Hb AS
0 1)
Hb CS = -Hb AS
01)
FQ
01)
Hb BQ
01)
Hb DQ = -Hb BQ
1)
neutrale Faser
Die Dehnungsmesssteifen A und C verformen sich nur durch die Beanspruchung aus FZ und FS (siehe Tabelle). Die Verformungen durch die einzelnen Beanspruchungen können linear superponiert werden. Es gilt:
HA
H z AZ H b AZ H b AS und
HC
H z CZ H b CZ H b CS
(1)
H z AZ H b AZ H b AS
(2)
Gleichung 1 und 2 addiert liefert für Hz AZ:
H z AZ
HA HC
2,2312 ‰ 2,0372 ‰ 2
2 0,097 ‰
Berechnung der Zugspannung Vz bzw. der Zugkraft FZ Hooke’sches Gesetz (einachsiger Spannungszustand):
Vz
E H z AZ
FZ
VZ
S 4
210 000 N/mm 2 0,097 10 3
d2
20,37 N/mm 2
S 4
50 mm 2
20,37 N/mm 2
39 996 N
b) Für die Dehnung des DMS A infolge Biegebeanspruchung aus FZ und FS (Hb AZ) folgt:
H b AZ H b AS { H bA
H A H z AZ
2,2312 ‰ - 0,097 ‰
2,1342 ‰
Berechnung der Biegespannung VbA bzw. der Kraft FS Hooke’sches Gesetz (einachsiger Spannungszustand):
V bA
E H bA
V bA
M bz Wbz
210 000 N/mm 2 2,1342 10 3
FS a FZ b
S 32
d3
448,18 N/mm 2
121
6 Festigkeitshypothesen
Damit folgt für die Kraft FS: FS
§S · 1 3 ¨ d V bA FZ b ¸ © 32 ¹ a
S FS
32
50 mm 3 448,18 N/mm 2 39 996 N 120 mm 2 001 N
350 mm
c) Die Dehnungsmessstreifen B und D verformen sich nur durch die Beanspruchung aus FZ und FQ (siehe Tabelle). Die Verformungen durch die einzelnen Beanspruchungen können ebenfalls linear superponiert werden. Es gilt:
HB
H z BZ H b BQ
H z AZ H b BQ
(3)
Aus Gleichung 3 folgt für Hb BZ:
H b BQ
H B H z AZ
0,7761 ‰ 0,097 ‰
0,6791 ‰
Berechnung der Biegespannung VbB bzw. der Kraft FQ Hooke’sches Gesetz (einachsiger Spannungszustand):
V bB V bB
210 000 N/mm 2 0,6791 10 3
E H b BQ M by
FQ a
Wby
S 32
142,61 N/mm 2
d3
Damit folgt für die Kraft FQ: FQ
S 32
d 3 V bA
S FQ
32
1 a
50 mm 3 142,61 N/mm 2 5 000 N
350 mm
d) Berechnung der Lastspannungen an der Stelle 1 (Messstelle von DMS A)
V zA
20,37 N/mm 2
(siehe Aufgabenteil a)
V bA
448,18 N/mm 2
(siehe Aufgabenteil b)
W tA
Mt Wt
FQ b
S 16
d
3
5 000 N 120 mm
S 16
24,45 N/mm 2
50 mm
3
Berechnung der Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann unmittelbar aus Gleichung 6.17 (Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet werden:
122
6 Festigkeitshypothesen
V bA V zA 2 4 IJ 2tA
V V SH
448,18 N/mm
2
20,37 N/mm 2
4 24,45 N/mm 2
2 2
471,09 N/mm 2
Festigkeitsbedingung (Fließen)
V V SH d V zul
Rp0,2 SF
Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF): SF
Rp0,2
800 N/mm 2
V V SH
471,09 N/mm 2
1,69
(ausreichend, da SF > 1,20)
Analog folgt für die Sicherheit gegen Bruch (SB): SB
Rm
1 080 N/mm 2
V V SH
471,09 N/mm 2
2,29
(ausreichend, da SB > 2,0)
6 Festigkeitshypothesen
123
Lösung zu Aufgabe 6.10 Der unlegierte (allgemeine) Baustahl S235JR ist ein duktiler Werkstoff. Das Versagen erfolgt durch einen (duktilen) Verformungsbruch nach vorausgegangener plastischer Verformung. Die plastische Verformung infolge von Versetzungsbewegungen findet bevorzugt in Ebenen mit der größten Schubspannung statt. Aus dem Mohr’schen Spannungskreis ist ersichtlich, dass bei reiner Torsionsbeanspruchung die Ebenen mit der größten Schubbeanspruchung die x- bzw. y-Achse als Normale besitzen (Bildpunkte Px und Py im Mohr’schen Spannungskreis). Ein Bruch ist demzufolge in diesen Ebenen zu erwarten.
Die Graugusssorte EN-GJL-250 ist ein spröder Werkstoff. Das Versagen erfolgt durch einen (spröden) Trennbruch. Derartige Trennbrüche verlaufen stets senkrecht zur größten Normalspannung. Aus dem Mohr’schen Spannungskreis ist ersichtlich, dass bei reiner Torsionsbeanspruchung diese Ebenen die x’- bzw. y’-Achse als Normale besitzen (Bildpunkte Px’ und Py’ im Mohr’schen Spannungskreis). Ein Bruch ist demzufolge in Ebenen, die um 45° zur Längsachse gedreht sind, zu erwarten.
124
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.11 Berechnung der Lastspannungen an der Einspannstelle
Vb
F (a c)
Mb Wb
S
d
32
Wt
S 16
d
S 50 mm 3 16 F b
F b
Mt Wt
32 10 000 N 250 mm 100 mm
3
3
S d
3
16 10 000 N 200 mm
S 50 mm 3
122,23 N/mm 2
81,49 N/mm 2
Berechnung der Vergleichsspannung Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann unmittelbar aus Gleichung 6.17 (Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet werden:
V V SH
V b2 4 IJ 2t
122,23 N/mm 4 81,49 N/mm 2 2
2 2
203,72 N/mm 2
Festigkeitsbedingung (Fließen)
V V SH d V zul
Rp0,2 SF
Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen (SF): SF
Rp0,2
460 N/mm 2
V V SH
203,72 N/mm 2
2,26
(ausreichend, da SF > 1,20)
125
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.12 a) Berechnung der Verformungen Hx, HJ und Jxy Hooke’sches Gesetz (zweiachsiger Spannungszustand)
Hx
1 (V x P V y ) E
250 N/mm 2 0,30 130 N/mm 2
Hy
1 (V y P V x ) E
130 N/mm 2 0,30 250 N/mm 2
210 000 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,001005 1,005 ‰
0,000262 0,2619 ‰
Hooke’sches Gesetz für Schubbeanspruchung
J xy
W xy
W xy
G
E 2 1 P
150 N/mm 2 210 000 N/mm 2 2 1 0,30
0,001857 1,857 ‰
Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises Zur Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises benötigt man die Verformungen in zwei zueinander senkrechten Richtungen. Bekannt sind die Verformungen mit der x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung. Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Hx | 0,5Jxy) und Py (Hy | 0,5Jyx) in das H-J/2-Koordinatensystem unter Berücksichtigung der Vorzeichenregelung für Schiebungen. Da die x- und die y-Richtung einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die H-Achse im Kreismittelpunkt HM. Kreis um HM durch die Bildpunkte Px und Py ist der gesuchte Mohr'sche Verformungskreis (siehe Abbildung). Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohr’schen Verformungskreises erhält man:
HM
Hx Hy 2
1,005 ‰ 0,2619 ‰ 2 2
R
§ H x H y · § J xy · ¨ ¸ ¨ ¸ ¨ 2 ¸ ¨ 2 ¸ © ¹ © ¹
2
0,6333 ‰ 2
§ 1,005 ‰ 0,2619 ‰ · § 1,857 ‰ · ¸ ¨ ¸ ¨ 2 2 ¹ ¹ © ©
2
1,00010 ‰
126
6 Festigkeitshypothesen
Berechnung des Winkels M zwischen x-Richtung und Hauptdehnungsrichtung HH1 2 M1
arctan
J xy / 2
arctan
(H x H y ) / 2
1,857 ‰ / 2
1,005 ‰ 0,2619 ‰ / 2
68,19q
Damit folgt für den Winkel D zwischen der Messrichtung von DMS A und der Hauptdehnungsrichtung HH1:
D 180q 2 30q 2 M1
180q 2 30q 68,19q 51,80q
Für den Winkel E zwischen der Messrichtung von DMS B und der Hauptdehnungsrichtung HH1 folgt auf analoge Weise:
E
2 M1 2 30q 2 120q 360q
68,19 2 30q 2 120q 360q 8,19q
Mit den Winkeln D und E erhält man die Bildpunkte PA und PB welche die Verformungen mit der A- und C-Richtung als Bezugsrichtung repräsentieren. Für die Dehnungen in die entsprechenden Richtungen folgt dann:
HA
H M R cos D
HB
H M R cos ß 0,6333 ‰ 1,0001 ‰ cos 8,19q 1,6230 ‰
0,6333 ‰ 1,0001 ‰ cos 51,80q
0,0148 ‰
Der Bildpunkt PC fällt mit dem Bildpunkt Py zusammen, so dass gilt:
HC { H y
0,2619 ‰
In Analogie beispielsweise zu Aufgabe 5.5b) ist es auch möglich, aus den gegebenen Lastspannungen Vx, Vy und Wxy den Mohr’schen Spannungskreis zu konstruieren. Mit Hilfe des Mohr’schen Spannungskreise können dann die Normalspannungen in A-, B- bzw. CRichtung (VA, VB und VC) und in die jeweils dazu senkrechten Schnittrichtungen (VA', VB' und VC') ermittelt werden. Die Dehnungen HA, HB und HC berechnen sich dann unter Anwendung des Hooke’schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand wie z. B. HA = (VA - µVA') / E. b) Berechnung der Hauptdehnungen HH1 und HH2
H H1 H M R 0,6333 ‰ 1,0001 ‰ 1,6334 ‰ H H2 H M R 0,6333 ‰ 1,0001 ‰ 0,3668 ‰ Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2 Die Hauptnormalspannungen errechnet man aus den Hauptdehnungen mit Hilfe des Hooke‘schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand:
V H1
E 1 P2
H H1 P H H2
210 000 N/mm 2 2
V H2
1,6334 0,30 0,3668 10 3
1 0,30 E H H2 P H H1 1 P2
351,55 N/mm 2
127
6 Festigkeitshypothesen
V H2
210 000 N/mm 2 0,3668 0,30 1,6334 10 3 2 1 0,30
28,45 N/mm 2
Da die Richtungswinkel zu den Hauptnormalspannungen mit den Richtungswinkel zu den Hauptdehnungen zusammenfallen (isotroper Werkstoff), ist eine Ermittlung der gesuchten Winkel aus dem Mohr’schen Verformungskreis möglich. Ermittlung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der x-Richtung und den Hauptspannungsrichtungen VH1 und VH2
M1 34,10q (siehe Aufgabenteil a) M 2 M1 90q 55,90q c) Ordnen der Hauptnormalspannungen: V1 := max{VH1, VH2, VH3} = 351,55 N/mm2
V3 := min{VH1, VH2, VH3} = 0 V3 < V2 < V1 o V2 = 28,45 N/mm2 Berechnung der Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese
V V SH
351,55 N/mm 2 0
V1 V 3
351,55 N/mm 2
Festigkeitsbedingung Rp0,2
V V SH d V zul S F SH
S F SH
Rp0,2
570 N/mm 2
V V SH
351,55 N/mm 2
1,62 (ausreichend, da ! 1,20)
Alternative: Berechnung der Vergleichsspannung nach der GEH
V VGEH
1 2 1 2
V 1 V 2 2 V 2 V 3 2 V 3 V 1 2
351,55 28,45 2 28,45 0 2 0 351,55 2
N/mm 2
338,22 N/mm 2
Damit folgt für die Sicherheit gegen Fließen nach der GEH: Rp0,2 V V GEH d V zul S F GEH S F GEH
Rp0,2
V V GEH
570 N/mm 2 338,22 N/mm 2
1,68 (ausreichend, da S F ! 1,20)
d) Es liegt ein zweiachsiger Spannungszustand vor. Um eine Fallunterscheidung bei der Ermittlung der Vergleichsspannung (in Lastspannungen) zu vermeiden (siehe Lehrbuch Tabelle 6.1), ist es zweckmäßig, die Vergleichsspannung nach der GEH zu berechnen.
128
6 Festigkeitshypothesen
Für den zweiachsigen Spannungszustand ergibt sich die Vergleichsspannung nach der GEH in Lastspannungen zu: 2 V x2 V y2 V x V y 3 W xy
V V GEH
Bedingung für Fließen:
V V GEH
Rp0,2
Damit folgt: 2 V x2 V y2 V x V y 3 W xy 2 V x2 V y2 V x V y 3 W xy
W xy W xy
Rp0,2 2 Rp0,2
2 V x2 V y2 V x V y Rp0,2
3
304,41 N/mm
2
quadrieren
570 2 250 2 130 2 250 130 N/mm 2 3
129
6 Festigkeitshypothesen
Lösung zu Aufgabe 6.13 a) Berechnung der Lastspannungen im Einspannquerschnitt Zugspannung F1x F2 F1 cos D F2 25 000 N cos60q 200 000 N V zug 108,23 N/mm 2 S 2 S 2 A d 50mm 4 4 Schubspannung aus Torsion Mt F1z b F1 sin D b 25 000 N sin60q 100 mm Wt 88,21 N/mm 2 S 3 S 3 S 3 Wt d d 50mm 16 16 16 Biegespannungen x Biegung um die z-Achse:
V bz
M bz Wbz
F1x b
S
F1 cos D b
3
d 32 x Biegung um die y-Achse:
V by
M by Wby
F1z a c
S 32
d3
S 32
d
25 000 N cos60q 100 mm
S
3
32
F1 sin D a c
S 32
101,86 N/mm 2
50mm
3
25 000 N sin60q 300 mm
d3
S 32
50mm 3
529,28 N/mm 2
b) Ermittlung der höchst beanspruchten Stell im Einspannquerschnitt Höchst beansprucht ist die Stelle A. Dort überlagert sich die maximale Biege(zug)spannung mit der Zugspannung Vzug und der maximalen Schubspannung aus Torsion (Wt) Berechnung des Winkels E sowie der Koordinaten yA und zA M F1 cos D b E arctan bz arctan M by F1 sin D a c
zA yA
cos60q 100 mm 10,89q sin60q 300 mm d 50 mm cos E cos10,89q 24,55 mm 2 2 d 50 mm sin E sin10,89q 4,72 mm 2 2
130
6 Festigkeitshypothesen
Berechnung der Biegespannung an der Stelle A M by M bz yA zA Iy Iz
V bA
F1 cos D b
S
d4
yA
F1 sin D a c
S
d4
zA
64 64 64 F1 cos D b z A sin D a c y A S d4 64 25000 N cos 60q 100 mm 4,72 mm sin 60q 300 mm 24,55 mm S 50 mm 4
V bA
538,98 N/mm 2
Berechnung der Vergleichsspannung an der Stelle A Anwendung der SH in Lastspannungen (Fall: VxVy < Wxy2):
V V SH
V bA V zug 2 4 W t2
538,98 N/mm
2
108,23 N/mm 2
2
4 88,21 N/mm 2
2
670,82 N/mm 2
Festigkeitsbedingung Rp0,2 V V SH V zul SF SF
1 050 N/mm 2 670,82 N/mm 2
Rp0,2
V V SH
1,57 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Alternative Möglichkeit zur Berechnung der Biegespannung an der Stelle A V bA
Mb r I
2 2 M bz M by
S 64
d4
r
2 2 M by M bz
S 32
d3
>F1 sin D a c @2 >F1 cos D b@2 S 32
d3
32 F1 >F1 sin D a c @2 >F1 cos D b@2 S d3 32 25000 N sin 60q 300 mm 2 cos 60q 100 mm 2 S 50 mm 3
538,98 N/mm 2
c) Spannungsermittlung an der Messstelle des DMS An der Messstelle des DMS wirken die Spannungen Vzug, Vby und Wt. Die Biegespannung Vbz ist Null (neutrale Faser bezüglich Biegung um die z-Achse). An einem in Achsrichtung heraus getrennten Flächenelement wirken somit die Lastspannungen: in x-Richtung: V x V zug V by 108,23 N/mm 2 529,28 N/mm 2 637,51 N/mm 2 und
Wt
88,21 N/mm 2 (vgl. spez. Vorzeichenregelung für Schubspannungen)
131
6 Festigkeitshypothesen
Vy
in y-Richtung:
Wt
0 und
88,21 N/mm 2 (vgl. spez. Vorzeichenregelung für Schubspannungen)
Konstruktion des Mohr‘schen Spannungskreises Eintragen des Bildpunktes Px (Vx | Wt) und des Bildpunktes Py (0 | -Wt) in das V-W-Koordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvektor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der yAchse als Normalenvektor. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis (siehe Abbildung) . Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr’schen Spannungskreises
VM
Vx 2
637,51 N/mm 2 2 2
R
§Vx · 2 ¨ ¸ Wt © 2 ¹
318,76 N/mm 2 2
§ 637,51 N/mm 2 · ¨ ¸ 88,21 N/mm 2 ¨ ¸ 2 © ¹
2
330,74 N/mm 2
Berechnung der Spannungen eines um den Winkel M gedrehten Flächenelementes Um die Spannungen in Schnittebenen parallel bzw. senkrecht zur Messrichtung des DMS zu erhalten, dreht man das Flächenelement um den Winkel M = 15° im mathematisch positiven Sinn (Gegenuhrzeigersinn). Die Spannungen (Vx‘ und Wx'y‘) in der Schnittebene mit der x‘Achse als Normalenvektor erhält man aus dem Mohr‘schen Spannungskreis, indem man ausgehend vom Bildpunkt Px den doppelten Richtungswinkel (2M) mit gleichem Drehsinn anträgt (Bildpunkt Px‘).
132
6 Festigkeitshypothesen
Die Koordinaten des Bildpunktes Px‘ sind die gesuchten Spannungskomponenten Vx‘ und Wx'y‘{ Wt‘ in der Schnittebene mit der x‘-Achse als Normalenvektor. In analoger Weise erhält man, ausgehend vom Bildpunkt Py , die Spannungen Vy‘ und Wy'x‘ { Wt‘ in der Schnittebene mit der y‘-Achse als Normalenvektor (Bildpunkt Py‘). Aus dem Mohr’schen Spannungskreis folgt: W 88,21 N/mm 2 arctan D arctan t Vx /2 637,51 N/mm 2 / 2 E D 2 15q 45,47q
15,47q
V x' V M R cos E 318,76 N/mm 2 330,74 N/mm 2 cos 45,47q 550,71 N/mm 2
V y' V M R cos E 318,76 N/mm 2 330,74 N/mm 2 cos 45,47q 86,82 N/mm 2
Berechnung der Dehnung in Messrichtung des DMS (x‘-Richtung) Ansetzen des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsig):
H x'
1 V x' P V z ' E 550,71 N/mm 2 0,30 86,82 N/mm 2 209 000 N/mm 2
H DMS
0,00251 2,510 ‰
Alternative Lösung mit Hilfe des Mohr’schen Verformungskreises Berechnung der Dehnungen Hx bzw. Hy in x- bzw. y-Richtung sowie der Schiebungen Jxy bzw. Jyx mit der x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung
Hx Hy
J xy J yx
Vx
637,51 N/mm 2
E
209 000 N/mm 2
P H x
0,30 3,050 ‰
0,915 ‰ 88,21 N/mm 2 209 000 N/mm 2 2 1 0,30
W xy
Wt
Wt
G
G
E 2 1 P
J xy
0,00305 3,050 ‰
0,001097 1,097 ‰
1,097 ‰
Bei Jxy handelt es sich gemäß der Vorzeichenregelung für Schiebungen um eine Winkelvergrößerung, bei Jyx hingegen um eine Winkelverkleinerung.
133
6 Festigkeitshypothesen
Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises Zur Konstruktion des Mohr’ schen Verformungskreises benötigt man die Verformungen in zwei zueinander senkrechten Richtungen. Bekannt sind die Verformungen mit der x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung. Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Hx | 0,5Jxy) und Py (Hy | 0,5Jyx) in das H-J/2-Koordinatensystem unter Berücksichtigung der Vorzeichenregelung für Schiebungen. Da die x- und die y-Richtung einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die H-Achse im Kreismittelpunkt HM. Kreis um HM durch die Bildpunkte Px und Py ist der gesuchte Mohr'sche Verformungskreis (siehe Abbildung). Bildpunkt Px‘ , welcher die Verformungsgrößen in x‘-Richtung (Messrichtung des DMS) als Bezugsrichtung repräsentiert, erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels 215° ausgehend vom Bildpunkt Px (gleicher Drehsinn zum Lageplan, also im Gegenuhrzeigersinn). Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohr’schen Verformungskreises erhält man:
HM R
Hx Hy 2
3,050 ‰ 0,915 ‰ 2 § J xy © 2
H x H M 2 ¨¨
· ¸ ¸ ¹
2
1,068 ‰
3,050 1,068 2 §¨ 1,097 ·¸
2
© 2 ¹
‰
2,056 ‰
Für den Winkel D folgt:
D
§ J xy / 2 · ¸ arctan¨¨ ¸ © Hx HM ¹
§ 1,097 ‰ / 2 · ¸¸ arctan¨¨ © 3,050 ‰ 1,068 ‰ ¹
15,47q
Damit folgt für den Winkel E:
E
D 2 15q 15,47q 30q 45,47q
Berechnung der Dehnung Hx‘ in Messrichtung des DMS Aus dem Mohr’schen Verformungskreis erhält man für die Dehnungen Hx‘ in Messrichtung des DMS:
H x'
H M R cos E
1,068 2,056 cos 45,47q
2,510 ‰
134
7 Kerbwirkung 7.1 Formelsammlung zur Kerbwirkung Formzahl
Dk
V max bzw. D k Vn
W max Wn
Definition der Formzahl
Bauteilverhalten spröder Werkstoffe
Vn d
Rm D k SB
Festigkeitsbedingung für gekerbte Bauteile aus spröden Werkstoffen
Bauteilverhalten duktiler Werkstoffe Äußere Beanspruchung bei Fließbeginn eines gekerbten Bauteils 1)
FF
Re
Dk
An
Äußere Beanspruchung mit Erreichen einer vorgegebenen plastischen Verformung 1)
Fpl
npl FF
Plastische Stützziffer
n pl
1)
H ges HF
1
H pl HF
An die Stelle der (Zug-)Kraft F können auch andere äußere Belastungsgrößen wie zum Beispiel Druckkraft Fd, Biegemoment Mb, Torsionsmoment Mt oder Innendruck pi treten.
135
7 Kerbwirkung
7.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 7.1 a) Ermittlung der Verhältniszahlen D d R d
50 40 5 40
1,25 0,125
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm: Stab 1 : D kz
2,03
Stab 2 : D kb
1,78
Stab 3 : D kt
1,40
b) Berechnung der Nennspannungen und der maximalen Spannungen Stab 1 : F An
Vzn V z max
500 000 N ʌ 40 mm 2 4
D kz V z n
397,9 N/mm 2
2,03 397,9 N/mm 2
807,7 N/mm 2
Stab 2 : Mb Wbn
Vbn V b max
2 500 000 Nmm ʌ 40 mm 3 32
D kb V b n
397,7 N/mm 2
1,78 397,9 N/mm 2
708,2 N/mm 2
Stab 3 :
Wtn W t max
Mt Wtn
5 000 000 Nmm ʌ 40 mm 3 16
D kb W t n
397,9 N/mm 2
1,40 397,9 N/mm 2
557,0 N/mm 2
136 Spannungsverläufe
7 Kerbwirkung
137
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.2 Berechnung der maximalen Spannung mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
V max
E Hl
203 000 N/mm 2 0,001 203 N/mm 2
Berechnung der Nennspannung F 100 000 N Vn An 150mm 15 mm 10 mm
74,07 N/mm 2
Berechnung der Formzahl Dk
Dk
V max Vn
203 N/mm 2 74,07 N/mm 2
2,74
Überprüfung der Lösung mit Hilfe eines Formzahldiagrammes Aus einem geeigneten Formzahldiagramm entnimmt man mit a = 7,5 mm; b = 70 mm und a/b = 0,1: Dk = 2,74
138
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.3 a) Berechnung der maximalen Spannung mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
V max
210 000 N/mm 2 0,001042
E Hl
218,8 N/mm 2
Berechnung der Nennspannung F 25 000 N Vn 125 N/mm 2 b2 t 40 mm 5 mm Berechnung der Formzahl Dk V max 218,8 N/mm 2
Dk
125 N/mm 2
Vn
1,75
b) Festigkeitsbedingung (Fließen)
V max d V zul V max SF
Re SF 430 N/mm 2 218,8 N/mm 2
Re
V max
1,97 (ausreichend, da S F ! 1,20)
c) Fließbedingung
V max Re V n D k Re FF Dk b2 t FF
Re
b2 t Re
Dk
40 mm 5 mm 430 N/mm 2 1,75
49 143 N
d) Berechnung der plastischen Stützziffer npl npl
H ges HF
H ges Re / E
0,003 430 N/mm / 210000 N/mm 2 2
Weiterhin gilt: Fpl npl FF Fpl
npl FF
1,21 49143 N
59 484 N
1,21
139
7 Kerbwirkung
e) Berechnung des vollplastischen Zustandes Ein vollplastischer Zustand tritt ein, sobald die Nennspannung die Streckgrenze erreicht:
Vn Fvpl b2 t Fvpl
Re Re b2 t Re
40 mm 5 mm 430 N/mm 2
86 000 N
140
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.4 a) Berechnung der Verlängerung 'l1 der Schraube mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
V1
E H1
FV A1
E
'l1
'l1 l1
4 FV l1
4 24 000 N 128 mm
d12
ʌ 12 mm 2 210000 N/mm 2
S
E
0,129 mm
Berechnung der Verkürzung 'l2 der Hülse mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
V2
E H2
FV A2
E
'l2 l2 4 FV l2
'l2
(d a2
S
4 24 000 N 84 mm
d i2 ) E
2
ʌ (30 - 24 2 ) mm 2 210000 N/mm 2
0,038 mm
Berechnung der Zugkraft bei Fließbeginn der Schraube V Rp0,2 FFB1 A1
Rp0,2
FFB1
Rp0,2
S 4
d12
490 N/mm 2
ʌ 12 mm 2 4
55 418 N
Berechnung der Druckkraft bei Fließbeginn der Hülse
V
Re
FFB2 A2
Re
S
ʌ (30 2 - 24 2 ) mm 2 66162 N 4 4 Bei einer Steigerung der Vorspannkraft plastifiziert die Schraube zuerst. FFB2
Re
d a2 d i2
260 N/mm 2
b) Berechnung der Lastspannungen FV 4 FV 4 24 000 N Vz A1 S d12 ʌ 12 mm 2
Wt
Mt Wt
16 M t
S d13
Festigkeitsbedingung (Fließen) 2 V V SH Rp0,2 3
212,2 N/mm 2
141
7 Kerbwirkung
Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann unmittelbar aus Gleichung 6.17 (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet werden:
V z2 4 W t2
V V SH
Damit folgt aus der Festigkeitsbedingung für die Torsionsschubspannung Wt: 2 Rp0,2 3
V z2 4 W t2
2
2
§2 · 2 ¨ Rp0,2 ¸ V z ©3 ¹ 4
Wt
§2 2 2· ¨ 490 N/mm ¸ 212,2 N/mm ©3 ¹ 4
124,18 N/mm 2
Berechnung des Torsionsmomentes Mt
Wt
16 M t
Mt Wt
Mt
S d13
S d13 16
S 12 mm 3
W t
16
124,18 N/mm 2
42132 Nmm
Berechnung des Anzugsmomentes MA MA
Mt 0,4
42132 Nmm 0,4
105330 Nmm 105,33 Nm
c) Ermittlung der Verhältniszahlen d D
4,5 30
0,15
Damit entnimmt man dem gegebenen Formzahldiagramm:
D kz
2,70
Ermittlung der plastischen Stützziffer npl
H ges HF
npl
H ges
0,005 2
260 N/mm / 210000 N/mm 2
Re / E
2,0096 | 2,0
Berechnung der Kraft FF bei Fließbeginn
V max
Re
FF D k An FF
Re
Re An
Re S D s d s
Dk
Dk
260 N/mm ʌ 30 mm 3 mm 4,5mm 3 mm 2,70 2
23 204 N
142
7 Kerbwirkung
Weiterhin gilt: Fpl npl FF Fpl
npl FF
2,00 23 204 N
46 408 N
Wird eine Sicherheit von Spl = 1,5 gefordert, dann ist die Beanspruchung auf Fzul = Fpl / Spl = 46408 / 1,5 = 30939 N zu begrenzen. Da die Betriebsbeanspruchung F = 36500 N beträgt, ist ein sicherer Betrieb nicht möglich.
143
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.5 a) Ermittlung der Formzahl Dk a 10 mm b 30 mm a/b 0,333
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
Dk
2,32
Fließbedingung V max Re
V n Dk
Re
FF Dk An
Re
FF
Re b d t
Dk
490 N/mm 2 60 20 mm 4 mm 2,32
33793 N
b) Darstellung des Spannungsverlaufes
Vn V max
FF An Re
33793 N
60 20 mm 4 mm
211,2 N/mm 2
490 N/mm 2
c) Berechnung der plastischen Stützziffer npl npl
H ges HF
H ges Re / E
0,005 2
490 N/mm / 210000 N/mm 2
1,464
144
7 Kerbwirkung
Berechnung der Kraft Fzul mit Erreichen einer Gesamtdehnung von Hges = 0,5% Fpl npl FF Fpl
npl FF
1,46 33 793 N
49 468 N
Damit folgt für die zulässige Kraft: Fzul
Fpl S pl
49 468 N 1,5
32979 N
d) Mit einem Bruch muss gerechnet werden, sobald die Nennspannung Vn die Zugfestigkeit Rm erreicht:
Vn
Rm
FB An
Rm
FB
Rm An
710 N/mm 2 60 20 mm 4 mm 113 600 N
145
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.6 a) Berechnung der Lastspannungen an der Messstelle der DMS (Außenoberfläche)
Vz
Fz A
Fz
S 4
Wt
Mt Wt
d
30 000 N 2
S
Mt
S 16
d3
4
117,89 N/mm 2
18 mm
2
100 000 Nmm
S 16
87,33 N/mm 2
18 mm
3
Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises Eintragen der Bildpunkte Px (Vz | Wt) und Py (0 | -Wt) in das V-WKoordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der xAchse als Normalenvektor (Ebene Ex). Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor (Ebene Ey). Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt VM. Kreis um VM durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis (siehe Abbildung). Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Spannungskreises
VM
Vz 2
117,89 N/mm2 2 2
R
§Vz · 2 ¨ ¸ IJt © 2 ¹
58,95 N/mm2
58,95 2 87,33 2 N/mm 2
105,36 N/mm 2
Berechnung des Richtungswinkels D zwischen der x-Richtung und der ersten Hauptspannungsrichtung § 87,33 N/mm 2 · § W t · ¸ ¸¸ arctan¨ arctan¨¨ ¨ 58,95 N/mm 2 ¸ 55,98q ©Vz / 2 ¹ ¹ © Damit folgt für den Richtungswinkel E zwischen der Messrichtung von DMS A und der ersten Hauptspannungsrichtung:
D
146
7 Kerbwirkung
E
D 2 15q 55,98q 30q 25,98q
Berechnung der Normalspannungskomponenten VA und VB in Schnittebenen mit der Abzw. B-Richtung (Messrichtung der DMS) als Normalenvektor
VA VB
Vz 2
Vz 2
R cos E
117,89 N/mm 2 105,36 N/mm 2 cos 25,98q 153,66 N/mm 2 2
R cos E
117,89 N/mm 2 105,36 N/mm 2 cos 25,98q 2
35,77 N/mm 2
Berechnung der Dehnungen in A- und B-Richtung (HA und HB) mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
HA
153,66 N/mm 2 0,30 35,77 N/mm 2 1 V A P V B E 210 000 N/mm 2 0,000783 0,783 ‰
HB
1 V B P V A E 0,000389
35,77 N/mm 2 0,30 153,66 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,389 ‰
Alternative Lösung mit Hilfe des Mohr’schen Verformungskreises Berechnung der Dehnungen Hx bzw. Hy in x- bzw. y-Richtung unter Wirkung von FZ sowie der Schiebungen Jxy bzw. Jyx mit der x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung Hx Hy
J xy J yx
Vx
Vz
E
E
117,89 N/mm 2 210 000 N/mm 2
P H x
0,000561 0,561 ‰
0,30 0,000561 0,000168
W xy
Wt
Wt
87,33 N/mm 2
G
G
E 2 1 P
210 000 N/mm 2 2 1 0,30
J xy
0,168 ‰
0,001081 1,081 ‰
1,081 ‰
Bei Jxy handelt es sich gemäß der speziellen Vorzeichenregelung um eine Winkelvergrößerung, bei Jyx hingegen um eine Winkelverkleinerung. Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises Zur Konstruktion des Mohr’ schen Verformungskreises benötigt man die Verformungen in zwei zueinander senkrechten Richtungen. Bekannt sind die Verformungen mit der x- bzw. yRichtung als Bezugsrichtung. Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Hx | 0,5Jxy) und Py (Hy | 0,5Jyx) in das H-J/2Koordinatensystem.
147
7 Kerbwirkung
Da die x- und die y-Richtung einen Winkel von 90° zueinander einschließen, liegen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser. Damit ist der Mohr'sche Verformungskreis festgelegt (siehe Abbildung). Bildpunkt PA, welcher die Verformungen in A-Richtung (Messrichtung des DMS A) als Bezugsrichtung repräsentiert, erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels 215°, ausgehend vom Bildpunkt Px (gleicher Drehsinn zum Lageplan, also im Uhrzeigersinn). Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohr’schen Verformungskreises erhält man:
HM R
Hx Hy
0,561 ‰ 0,168 ‰ 2
2
H x H M
2
§ J xy · ¸ ¨¨ ¸ © 2 ¹
2
0,196 ‰
0,561 0,196 2 §¨ 1,081 ·¸
2
© 2 ¹
‰
0,652 ‰
Für den Winkel D folgt:
D
§ J xy / 2 arctan¨¨ © Hx HM
· ¸ ¸ ¹
§ · 1,081 ‰ / 2 ¸¸ arctan¨¨ © 0,561 ‰ 0,196 ‰ ¹
55,98q
Damit folgt für den Winkel E:
E
D 2 15q 55,98q 30q 25,98q
Berechnung der Dehnungen HA und HB in A- bzw. B-Richtung Aus dem Mohr’schen Verformungskreis erhält man für die Dehnungen HA und HB:
H A H M R cos E H B H M R cos E
0,196 0,652 cos 25,98q
0,783 ‰
0,196 0,652 cos 25,98q
0,389 ‰
b) Ermittlung der Verhältniszahlen D 24 1,33 d 18 R 5 0,28 d 18 Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kz 1,40 D kt 1,16
148
7 Kerbwirkung
Nennspannungen auf Aufgabenteil a):
V zn
117,89 N/mm 2
W tn
87,33 N/mm 2
Berechnung der maximalen Spannungen V z max V zn D kz 117,89 N/mm 2 1,40 165,05 N/mm 2
W t max
W tn D kt
87,33 N/mm 2 1,16 101,30 N/mm 2
Da es sich um eine Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt sich die Vergleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.17 im Lehrbuch):
V V SH
V z2max 4 W t2max
165,052 4 101,30 2
261,32 N/mm 2
Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul V V SH SF
Rp0,2 SF Rp0,2
V V SH
510 N/mm 2 261,32 N/mm 2
1,95 (ausreichend, da S F ! 1,20)
c) Aus der Festigkeitsbedingung gemäß Aufgabenteil b) folgt: Rp0,2
V V SH
SF
V z2max 4 W t2max
Rp0,2 SF
Auflösen nach Wtmax ergibt: 2
W t max
§ Rp0,2 · 2 ¸ ¨ ¨ S ¸ V z max © F ¹ 4
2
§ 510 · ¨¨ ¸¸ 165,052 1 , 35 © ¹ N/mm 2 4
169,91 N/mm 2
Damit folgt für das Torsionsmoment Mt*:
W t max M t* M t*
M t* D kt Wtn
W t max D kt
Wtn
167,7 Nm
W t max S 3 d D kt 16
169,91 N/mm 2 S 18 mm 3 1,16 16
167727 Nmm
149
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.7 a) Der Stab wird auf (gerade) Biegung beansprucht. Einspannquerschnitt ist höchst beansprucht. Berechnung der Lastspannung F1 l
Mb Wb
Vb
S 32
1 250 N 420 mm
D
S
3
32
163,2 N/mm 2
32 mm
3
Berechnung der Längenänderung (Hooke’sches Gesetz für den einachsigen Spannungszustand)
Vb H
E H
Vb
163,2 N/mm 2
E
210 000 N/mm 2
0,00078
0,78 ‰
b) Der Stab wird auf (gerade) Biegung und Torsion beansprucht. Einspannquerschnitt ist höchst beansprucht. Berechnung der Lastspannungen F2 l
Mb Wb
Vb
S 32
Wt
D
2 250 N 420 mm
F2 c
Mt Wt
S
S
3
32
293,75 N/mm 2
32 mm
3
2 250 N 120 mm
S
41,96 N/mm 2
D 32 mm 16 16 Da es sich um eine Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt sich die Vergleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.17 im Lehrbuch): 3
V b2 4 W t2
V V SH
3
293,752 4 41,96 2
305,50 N/mm 2
Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul V V SH SF
Re SF Re
V V SH
490 N/mm 2 305,50 N/mm 2
1,60 (ausreichend, da S F ! 1,20)
c) Der Stab wird auf Torsion beansprucht. Einspannquerschnitt ist höchst beansprucht. Berechnung der Nennspannung Wtn
W tn
Mt Wtn
2 F3 c
S 16
D 2 R 3
150
7 Kerbwirkung
Ermittlung der Formzahl Dkt R d D d
3,2 0,125 32 2 3,2 32 1,25 32 2 3,2
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm: Įkt
1,40
Festigkeitsbedingung
W tmax d W zul W tF mit W tF W tmax SF
Re 2 SF
W tn Įkt
2 F3 c
S 16 F3
Re 2
D 2 R
3
Įkt
Re 2 SF
Re S D 2 R 3 64 S F c Įkt
490 N/mm 2 S 32 2 3,2 3 mm3 64 1,4 120 mm 1,40
1715,7 N
d) Berechnung der plastischen Stützziffer npl npl
1
H pl HF
1
H pl Re / E
1
0,002 2
490 N/mm / 210000 N/mm 2
Weiterhin gilt: npl Fpl Fpl zul
Fpl FF npl FF Fpl S pl
npl F3 S F 3 273,9 N 1,4
1,363 1715,7 N 1,4 2338,5 N
3 273,9 N
1,363
151
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.8 a) Berechnung des Biegemomentes im Kerbgrund (Stelle I) F1 a 2
Mb
1050 N 100 mm 2
52500 Nmm
52,5 Nm
b) Berechnung der Nennspannungen Mb Wbn
V bn
Mb
S
d 32 Mt
Mt Wtn
W tn
S 16
d
3
52 500 N 3
S
66,85 N/mm 2
20 mm 32 72 000 Nmm
S 16
3
45,84 N/mm 2
3
20 mm
Ermittlung der Formzahlen D d R d
30 20 4 20
1,5 0,2
Damit entnimmt man geeigneten Formzahldiagrammen:
D kz 1,56 D kb 1,42 D kt 1,21 Berechnung der maximalen Spannungen
V b max W t max
V bn D kb W tn D kt
66,85 N/mm 2 1,42
94,9 N/mm 2
45,84 N/mm 2 1,21 55,5 N/mm 2
Da es sich um eine Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt sich die Vergleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.17 im Lehrbuch):
V b2 max 4 W t2max
V V SH
94,9 2 4 55,52
146,0 N/mm 2
Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul Re R bzw. m SF SB Re 340 N/mm 2 V V SH 146,0 N/mm 2
V V SH SF SB
Rm
V V SH
620 N/mm 2 146,0 N/mm 2
2,33 (ausreichend, da S F ! 1,20) 4,25 (ausreichend, da S B ! 2,0)
152
7 Kerbwirkung
c) Fließbedingung
V V SH
Rp0,2
V b2 max 4 W t2max
2 Rp0,2 V b2 max
W t max M t* Wtn
Rp0,2
4 1 2 Rp0,2 V b2 max 2
D kt
S
M t*
16
d3
1
D kt
1 2 Rp0,2 V b2 max 2
580 922 Nmm
S 32
20 mm 3 1,21
900 2 94,9 2 N/mm 2
580,9 Nm
d) Zuordnung der Dehnungsanzeigen zu den einzelnen Messstellen
F1
DMS A 0 1)
DMS B 0 1)
Messstelle DMS C 0 1)
F2
HzA
HzB
HzC = -µHzA
HzD = HzA
HzE = HzA
Mt
0
HtB
0
0
0
Belastung
1)
DMS D
DMS E
HbD
HbE = -HbD
neutrale Faser
Dehnungsmessstreifen A (DMS A) wird nur durch die Zugkraft F2 beansprucht (siehe Tabelle). Es gilt daher:
Vz
E HA
F2
S 4 F2
d
2
S 4
E HA
d 2 E HA
S 4
20 mm 2 205 000 N/mm2 0,0013
e) Die Dehnungsmessstreifen D und E verformen sich durch die Beanspruchung aus F1 (Biegung) und F2 (Zug). Das Torsionsmoment Mt hat keinen Einfluss auf ihre Dehnungsanzeige. Die Verformungen durch die einzelnen Beanspruchungen können linear superponiert werden. Es gilt:
H E H zE H bE H zA H bE und H D H zD H bD H zA H bE
(1) (2)
83 723 N
153
7 Kerbwirkung
Subtrahiert man Gleichung 2 von Gleichung 1, dann folgt für die Dehnung HbE aufgrund der Biegebeanspruchung durch F1:
HE HD
1,55 ‰ 1,05 ‰ 0,25 ‰ 2 2 Berechnung der Biegespannung (Hooke’sches Gesetz für den einachsigen Spannungszustand):
H bE
Vb
E H bE
Mb Wb
E H bE
S
F1 c 2 F1
32
d 3 E H bE
S d3 16
c
E H bE
S 16
20 mm 3 205 000 N/mm 2 0,00025 50 mm
1610,1 N
f) Es liegt eine 0°-45°90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr’ sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden. Schiebung Jxy { Jt mit der x-Richtung als Bezugsrichtung kann nur durch das Torsionsmoment Mt, d. h. durch die Torsionsschubspannung Wt verursacht werden. Berechnung der Schiebung Jxy { Jt
Jt 2
Jt
· § H HC H M H B ¨ A HB ¸ 2 ¹ © H A H C 2 H B 1,30 ‰ 0,39 ‰ 2 0,065 ‰ 0,78 ‰
Elastizitätsgesetz für Schubbeanspruchung
Wt
G J t
E J t 2 1 P
205 000 N/mm 2 0,00078 61,5 N/mm 2 2 1 0,30
Berechnung des Torsionsmomentes Mt
Wt Mt
Mt Wt
W t Wt
Wt
S 16
d3
61,5 N/mm 2
S 16
20 mm 3
96 604 Nmm
96,6 Nm
154
7 Kerbwirkung
Die Schubspannung Wt bzw. das Torsionsmoment Mt führen für Jxy ({ Jt) zu einer Winkelverkleinerung entsprechend der Abbildung (Jt < 0). Damit ist die Drehrichtung des Torsionsmomentes Mt bei Blick von rechts auf den Wellenzapfen im Uhrzeigersinn (also entsprechend der Richtung der eingezeichneten Momentenpfeile in der Aufgabenstellung).
Alternative Lösungsmöglichkeit Anstelle der Verwendung des Mohr'schen Verformungskreises kann die Schiebung Jxy ({ Jt) auch durch Lösen eines linearen Gleichungssystems (siehe Gleichung 4.32 im Lehrbuch) ermittelt werden. Für die Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen gilt: Hx Hy Hx Hy J xy HA cos 2D sin 2D (1) 2 2 2
HB HC
Hx Hy 2
Hx Hy 2
Hx Hy 2
Hx Hy 2
cos 2E cos 2J
J xy
sin 2E
(2)
sin 2J
(3)
2
J xy 2
Zur Vereinfachung setzt man: Hx Hy u 2 Hx Hy v 2 w
J xy
(4) (5) (6)
2
mit D = 180°; E = 135° und J = 90° sowie HA = 1,30 ‰; HB = 0,065 ‰ und HC = -0,39 ‰ folgt aus den Gleichungen 1 bis 3: 1,300 ‰ u v cos 360q w sin 360q 0,065 ‰ u v cos 270q w sin 270q 0,390 ‰ u v cos 180q w sin 180q
(7) (8) (9)
Damit ergibt sich das zu lösende lineare Gleichungssystem: 1,300 ‰ u v
(10)
0,065 ‰ u w
(11)
0,390 ‰ u v
Gleichung 10 und Gleichung 12 addiert: u 0,455 ‰ Aus Gleichung 11 folgt dann schließlich: w 0,065 ‰ - 0,455 ‰ 0,39 ‰ Damit folgt für die Schiebung Jxy ({ Jt):
J xy { J t
2 w 2 0,39 ‰ 0,78 ‰
(12) (13)
155
7 Kerbwirkung
g) Berechnung der Nennspannungen
V zn
F2 An
V bn
Mb Wbn
W tn
F2
83 723 N
S
S
266,5 N/mm 2
d2 20 mm 4 4 F1 / 2 a 1610,1 N / 2 100 mm
S 32 Mt
Mt Wtn
S 16
d
d3
3
2
S
102,5 N/mm 2
20 mm 32 96 604 Nmm 61,5 N/mm 2 S 3 20 mm 16 3
Berechnung der maximalen Spannungen
V z max
V zn D kz
266,5 N/mm 2 1,56
V b max
V bn D kb
102,5 N/mm 2 1,42 145,6 N/mm 2
W t max
W tn D kt
415,7 N/mm 2
61,5 N/mm 2 1,21 74,4 N/mm 2
Da es sich um eine Zug- und Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt sich die Vergleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.17 im Lehrbuch):
V V SH
V z max V b max 2 4 W t2max
415,7 145,6 2 4 74,42
580,69 N/mm 2
Festigkeitsbedingung V V SH d V zul
V V SH SF
Rp0,2 SF Rp0,2
V V SH
900 N/mm 2 580,69 N/mm 2
1,55 (ausreichend, da S F ! 1,20)
156
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.9 a) Berechnung der Zugspannung
Vz
F1 A
4 F1
4 7 860 N
ʌ d 02
ʌ 10 mm
2
100 N/mm 2
Berechnung der Verlängerung 'l der Schraube mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
Vz
E Hl
Vz
E
'l
Vz E
'l l0 l0
100 N/mm 2 210 000 N/mm 2
50 mm 0,024 mm
b) Berechnung der Torsionsschubspannung
Wt
Mt
S 16
d3
11 780 Nmm
S 16
60 N/mm 2
10 mm 3
Berechnung des Verdrehwinkels M der Schraube
M
M t l0 G Ip
M
0,4256q
M t l0 S E d4 2 1 P 32
11 780 Nmm 50 mm 210 000 N/mm 2 S 10 mm 4 2 1 0,30 32
c) Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises Eintragen des Bildpunktes Py (Vz | Wt) und des Bildpunktes Px (0 | -Wt) in das V-W-Koordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvektor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke von Px nach Py schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis (siehe Abbildung).
0,00743
157
7 Kerbwirkung
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr’schen Spannungskreises
Vz
VM
2
50 N/mm 2 2
§Vz · 2 ¨ ¸ Wt © 2 ¹
R
50 2 60 2 N/mm 2
78,1 N/mm 2
Berechnung der Hauptnormalspannungen VH1 und VH2
V H1 V M R 50 N/mm2 78,1 N/mm2 128,1 N/mm 2 V H2 V M R 50 N/mm 2 78,1 N/mm 2
28,1 N/mm 2
Berechnung der Richtungswinkel M1 und M2 zwischen der y-Achse (Schraubenlängsachse) und den Hauptspannungsrichtungen § 2 W xy 1 arctan¨ ¨Vx Vy 2 ©
M1;2
· ¸ ¸ ¹
§ 2 60 N/mm 2 1 arctan¨¨ 2 2 © 0 100 N/mm
·¸ ¸ ¹
25,1q
Der errechnete Winkel M kann der Richtungswinkel zwischen der ersten oder der zweiten Hauptrichtung sein. Eine Entscheidung ist mit Hilfe von Tabelle 3.1 (siehe Lehrbuch) möglich. Da es sich um Fall 3 (Vx < Vy und Wxy < 0) handelt, ist M der Richtungswinkel zwischen der x-Richtung und der ersten Hauptspannungsrichtung. Dies geht auch aus dem Mohr'schen Spannungskreis hervor). Es gilt:
M2
25,1q
Für der Richtungswinkel M2 folgt dann: M1 64,9q d) Fließbedingung
V V SH
Rp0,2
Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese kann unmittelbar aus Gleichung 6.17 (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion, siehe Lehrbuch) errechnet werden: 2 V z2 4 W t2
V V SH
Damit folgt aus der Festigkeitsbedingung für die Torsionsschubspannung Wt2:
V z2 4 W t22 W t2
R p0,2
2 V z2 R p0,2
4
430 2 100 2 N/mm 2 4
Berechnung des Torsionsmomentes Mt2
W t2
M t2 Wt
Mt
S 16
d 3
209,1 N/mm 2
158
7 Kerbwirkung
M t2
S 16
S
d 3 W t2
16
10 mm 3 209,1 N/mm 2
41060 Nmm
41,06 Nm
e) Ermittlung der Formzahl D d R d
10 1,43 7 1,5 0,21 7
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kz 1,75 Festigkeitsbedingung (Fließen)
V max d V zul Rp0,2
V max
SF
F2 D kz An F2
Rp0,2 SF
Rp0,2 S 2 1 d SF 4 D kz
430 N/mm 2 S 1 7mm 2 1,5 4 1,75
6 304 N
f) Berechnung der plastischen Stützziffer npl npl
1
H pl HF
1
H pl Rp0,2 / E
1
0,003 430 N/mm 2 / 210000 N/mm 2
Berechnung der Kraft FF bei Fließbeginn V max Rp0,2 FF Dk An FF
Rp0,2
Rp0,2 S 2 d Dk 4
430 N/mm 2 S 7mm 2 1,75 4
9 456 N ( S F F2 )
Berechnung der Kraft Fpl mit Erreichen von Hpl npl Fpl
Fpl FF npl FF
1,57 9 456 N 14 846 N
Die zulässige Kraft (Spl = 1,5) beträgt dann schließlich: F3
Fpl S pl
14 846 N 1,5
9 897 N ( npl F2 )
1,57
159
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.10 a) Berechnung des axialen Flächenmoments 2. Ordnung bezüglich der y-Achse Iy
B B 3 ( B 2s) ( B 2s)3 b b 3 12 12 12 2 400 833 mm 4
80 803 60 603 30 303 mm 4 mm 4 mm 4 12 12 12
Berechnung des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der y-Achse Wby
Iy B/2
2 400 833 mm 4 40 mm
60 020,8 mm 3
Hinweis: Nur Flächenmomente dürfen addiert oder subtrahiert werden, Widerstandsmomente nicht. b) Möglicher Fließbeginn: Außenoberfläche des Vierkantprofilstabs oder Außenoberfläche des Vierkantrohres, da die Werkstoffe eine unterschiedliche Streckgrenze besitzen. Die Dehnungsverteilung durch die Biegebeanspruchung ist bei elastischer Beanspruchung linear. Da die beiden Werkstoffe den gleichen E-Modul besitzen, ist gemäß V = EH auch die Spannungsverteilung linear. Berechnung der Spannung an der Stelle z = 15 mm für den Fall des Fließbeginns an der Außenoberfläche des Vierkantrohres d. h. V (z = 40 mm) = Re2 Es gilt (Strahlensatz):
V ( z)
Re2 z 40 mm
Mit z = 15 mm folgt:
V ( z 15 mm)
295 N/mm 2 15 mm 110,63 N/mm 2 40 mm
Da V (z = 15 mm) < Re1 plastifiziert das Vierkantrohr aus E295 (an seiner Außenoberfläche) zuerst. Berechnung der Kraft FF bei Fließbeginn durch Ansetzen der Festigkeitsbedingung
Vb Mb Wby FF
Re2 FF a Wby Re2
Wby a
Re2 295 N/mm 2
60 020,8 mm3 2 000 mm
8 853,1 N
160
7 Kerbwirkung
c) Berechnung von Fpl Es gilt: M
³ V ( z) z dA
mit:
V ( z)
Re2 z für 0 d z d 30 mm y pl
V ( z)
Re2
für 30 z d 40 mm
Das erforderliche Biegemoment Mges bei Fließbeginn des Vierkantrohres errechnet sich zu: M ges M A M B M C 30
M ges
2 10
³
30
2 10
Re2 z z dz 30 z pl
295 30
30
³
z 2 dz 30
30
40
15
³
15
Re2 z z dz 2 80 Re2 z dz z pl
³
30
295 30
30
> @
15
³
40
z 2 dz 2 80 295 z dz
15 15 3
> @
³
30 40 2
> @
1 1 1 196,67 z 3 295 z 47 200 z 3 2 3 30 15
30
3 540 000 Nmm 663 750 Nmm 16 520 000 Nmm 20 723 750 Nmm
Die Kraft Fpl errechnet sich dann zu: Fpl
M ges a
20 723 750 Nmm 2 000 mm
10 361,9 N
d) Berechnung der Kraft Fpl bei Fließbeginn des Vierkantprofilstabes Der Vierkantstab beginnt zu fließen, sobald gilt:
V ( z 15 mm)
Re1
Damit ergibt sich für z*pl unter Anwendung des Strahlensatzes (siehe Abbildung): Re2 Re1 * z pl
* z pl
15 mm 295 N/mm 2 275 N/mm 2
15 mm 16,09 mm
161
7 Kerbwirkung
Es gilt:
V ( z)
Re2 * z pl
* z für 0 d z d 16,09 mm ( z pl )
V ( z ) Re2
für 16,09 z d 40 mm
Das erforderliche Biegemoment Mges bei Fließbeginn des Vierkantprofilstabes errechnet sich zu: M ges
MA MB MC MD
M ges
2 10
16, 09
³
Re2 * z pl
16, 09
2 10
295 16,09
15
z z dz 30
³
15
16, 09 2
³
z dz 30
16,09
40
³
Re2 z dz 2 80 Re2 z dz
16, 09
30
15
³
30
z 2 dz 4 10 295
15
³
40
³
z dz 2 80 295 z dz
16, 09
15
> @
³
z z dz 4 10
* z pl
295 16,09
16, 09
30
Re2
30
> @
> @
30 40
> @
1 1 1 1 366,69 z 3 550,03 z 3 11800 z 2 47 200 z 2 3 16,09 3 2 16,09 2 30 15 1 018 293,2 Nmm 1 237 569,9 Nmm 3 782 560,2 Nmm 16 520 000 Nmm 22 558 423,3 Nmm
Die Kraft Fpl errechnet sich dann zu: M ges
22 558 423,2 Nmm 2 000 mm a e) Berechnung der Kraft Fvpl mit Erreichen des vollplastischen Zustandes Fpl*
11 279,2 N
Im vollplastischen Zustand herrscht im gesamten Vierkantrohr die Spannung Re2, im Vierkantprofilstab hingegen die Spannung Re1. Damit errechnet sich das Biegemoment Mvpl für den vollplastischen Zustand zu: M v pl
M v pl A M v pl B M v pl C
M v pl
2 2 10
30
15
³
³
40
³
Re2 z dz 2 30 Re1 z dz 2 80 Re2 z dz 0
0
30
30
2 2 10 295
15
40
³ z dz 2 30 275 ³ z dz 2 80 295 ³ z dz
0 30 2
> @
0
15 2
30
40
> @ 47 200 12 >z @
1 1 11800 z 16 500 z 2 0 2
0
2
30
162
7 Kerbwirkung
5 310 000 Nmm 1 856 250 Nmm 16 520 000 Nmm 23 686 250 Nmm
Die Kraft Fvpl errechnet sich dann zu: Fv pl
M v pl a
23 686 250 Nmm 2 000 mm
11 843,1 N
f) Bauteilfließkurve Zur Ermittlung der Bauteilfließkurve muss zu den in Aufgabenteil b) bis e) berechneten Kräften die zugehörige Dehnung am Außenrand des Vierkantrohres ermittelt werden. Vierkantrohr beginnt zu fließen (aus Aufgabenteil b): Re2 E2
H 1 { H F2
295 N/mm 2 209 000 N/mm 2
0,001411 1,411 ‰
Vierkantrohr ist bis zpl = 30 mm plastifiziert:
H2 H F2 H2
B/2 z pl B/2 H F2 z pl
40 1,411 ‰ 30
1,881 ‰
*
Vierkantrohr ist bis z pl = 16,09 mm plastifiziert (Vierkantprofilstab beginnt zu fließen):
H2 H F2 H2
B/2 z pl B/2 H F2 z pl
40 1,411 ‰ 1,881 ‰ 30
Vollplastischer Zustand: H v pl f Wertetabelle und Diagramm für Bauteilfließkurve H 1) ‰ 1,411 1,881 3,508 v 1)
F N 8853,1 10361,9 11279,2 11843,1
Außenrand Vierkantrohr
163
7 Kerbwirkung
Lösung zu Aufgabe 7.11 a) Zuordnung der Dehnungsanzeigen zu den einzelnen Messstellen DMS A
DMS B
F1
HzA
HzB
Messstelle DMS C HzC = -µHzA
F2
0
1)
0 1)
0 1)
HbD= -HbE
HbE
Mt
0
HtB
0
0
0
Belastung
1)
DMS D HzD = HzA
DMS E HzE = HzA
neutrale Faser
Dehnungsmessstreifen A wird nur durch die Zugkraft F1 beansprucht (siehe Tabelle). Es gilt daher:
Vz
E HA
F1
S 4
E HA
d2
F1
S
d 2 E HA
4
S 4
16 mm 2 205 000 N/mm 2 0,0016
65 948 N
b) Die Dehnungsmessstreifen D und E verformen sich nur durch die Beanspruchung aus F1 (Zug) und Mb (Biegebeanspruchung infolge F2). Die Verformungen durch die einzelnen Beanspruchungen können linear superponiert werden. Es gilt:
H D H zD H bD H zA H bE und H E H zE H bE H zA H bE
(1) (2)
Aus Gleichung 1 und 2 folgt für die Dehnung HbE aufgrund der Biegebeanspruchung durch F2: H E H D 1,80 ‰ 1,40 ‰ H bE 0,20 ‰ 2 2 Berechnung der Biegespannung (Hooke’sches Gesetz für den einachsigen Spannungszustand):
Vb Mb Wb
E H bE E H bE
F2 a b F2
S 32
d 3 E H bE
d3 E H bE 32 a b
S
S 32
16 mm 3 205 000 N/mm 2 0,0002 55 - 30 mm
659,5 N
164
7 Kerbwirkung
c) Es liegt eine 0°-45°90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr’sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden. Die Schiebung Jxy { Jt mit der x-Richtung als Bezugsrichtung kann nur durch das Torsionsmoment Mt, d. h. durch die Torsionsschubspannung Wt verursacht werden. Berechnung der Schiebung Jxy { Jt
Jt 2
Jt
§ H HC · H M H B ¨ A HB ¸ 2 © ¹ H A H C 2 H B 1,60 ‰ 0,48 ‰ 2 0,00 ‰ 1,12 ‰
Elastizitätsgesetz für Schubbeanspruchung
Wt
205 000 N/mm 2 0,00112 88,31 N/mm 2 2 1 0,30
E J t 2 1 P
G J t
Berechnung des Torsionsmomentes Mt
Wt Mt
Mt Wt
W t Wt
Wt
S 16
d3
88,31 N/mm 2
S 16
16 mm 3
71 021 Nmm
71,02 Nm
Die Schubspannung Wt bzw. das Torsionsmoment Mt führen für Jxy ({ Jt) zu einer Winkelverkleinerung entsprechend der Abbildung. Damit ist die Drehrichtung des Torsionsmomentes Mt bei Blick von rechts auf den Wellenzapfen im Uhrzeigersinn (also entgegen der Richtung der eingezeichneten Momentenpfeile in der Aufgabenstellung). d) Berechnung der Nennspannungen
V zn
F1 An
V bn
Mb Wbn
W tn
Mt Wtn
4 F1
4 65948 N
S d2
S 16 mm 2
F2 a
S
d 32 Mt
S 16
d
3
3
328,00 N/mm 2
659,5 N 55 mm
S
16 mm 32 71021 Nmm
S 16
90,20 N/mm 2
3
16 mm
3
88,31 N/mm 2
165
7 Kerbwirkung
Ermittlung der Formzahlen D 24 1,5 d 16 R 2 0,125 d 16 Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kz 1,75 D kb 1,58 D kt 1,32 Berechnung der maximalen Spannungen
V z max
V zn D kz
327,99 N/mm 2 1,75 574,00 N/mm 2
V b max
V bn D kb
90,20 N/mm 2 1,58 142,52 N/mm 2
W t max
W tn D kt
88,31 N/mm 2 1,32 116,57 N/mm 2
Da es sich um eine Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion handelt, ergibt sich die Vergleichsspannung nach der SH zu (siehe Gleichung 6.14 im Lehrbuch):
V V SH
V z max V b max 2 4 W t2max
574,00 142,12 2 4 116,57 2 N/mm 2
753,49 N/mm 2
Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul V V SH SF
Rp0,2 SF Rp0,2
V V SH
800 N/mm 2 753,49 N/mm 2
1,06 (nicht ausreichend, da S F 1,20)
166
8 Knickung 8.1 Formelsammlung zur Knickung Euler'sche Knickfälle - Knickkraft
Knickspannung
VK
FK A
Knickspannung
Zulässige Spannungen Duktile Werkstoffe
V zul V zul
V dF SF
bzw.
VK SK
V d0,2 SF
mit SF = 1,2 ... 2,0
Versagen durch Fließen
mit SK = 2,5 ... 5,0
Versagen durch Knickung
mit SB = 4,0 ... 9,0
Versagen durch Bruch
mit SK = 2,5 ... 5,0
Versagen durch Knickung
Spröde Werkstoffe
V zul
V zul
V dB SB
VK SK
167
8 Knickung
Knicklänge
lK = 2 l
lK | 0,7 l
lK = l
Schlankheitsgrad
O
lK
Schlankheitsgrad (Definition)
I/A
Knickspannungsdiagramm
VK
S2 E O2
Euler-Kurve
VK
a b O c O2
TetmajerGerade 1)
OG
S
E
V dP
Grenzschlankheitsgrad für elastische Knickung
Biegeknickung
V ges
1)
F A
F e § lK F Wb cos¨ ¨ 2 I E ©
· ¸ ¸ ¹
Koeffizienten der Tetmajer-Gleichung siehe Lehrbuch Kapitel 8.5.
lK = 0,5 l
168
8 Knickung
8.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 8.1 Berechnung der Knickkraft (Knickfall 2) FK
S2
EI l2
S2
E a4 l 2 12
S2
210 000 N/mm 2
2000 mm 2
50 mm 4 12
269 872 N
Berechnung der Sicherheit gegen Knickung Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
VK SK
Fd A
FK 1 A SK
SK
FK Fd
269 872 N 50 000 N
5,40 (ausreichend, da S K ! 2,5)
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung: V d0,2 Rp0,2 V d d V zul | SF SF Fd A SF
Rp0,2 SF Rp0,2 Fd
A
Rp0,2 Fd
a2
320 N/mm 2 50 mm 2 50000 N
16 (ausreichend, da S F ! 1,20)
169
8 Knickung
Lösung zu Aufgabe 8.2 a) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der zur y-Achse parallelen Achsen durch die Teilflächenschwerpunkte: I y1 I y2 I y3
40 mm (15 mm)3 12 50 mm (25 mm)3 12 10 mm (15 mm)3 12
11 250 mm 4 65104,2 mm 4 2812,5 mm 4
Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der y-Achse durch den Gesamtflächenschwerpunkt S: I y S1
I y1 11 250 mm 4
I y S2
I y2
I y S3
2 I y3 zS3 A3
65104,2 mm 4 2 812,5 mm 4 (20 mm) 2 150 mm 2
62 812,5 mm 4
Das axiale Flächenmoment 2. Ordnung der Gesamtfläche bezüglich der y-Achse ergibt sich dann zu: I yS
I y S2 I y S1 2 I y S3
65 104,2 mm 4 11 250 mm 4 2 62 812,5 mm 4
179 479,2 mm 4
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der zur z-Achse parallelen Achsen durch die Teilflächenschwerpunkte: I z1 I z2 I z3
15 mm (40 mm)3 80 000 mm 4 12 25 mm (50 mm)3 260 416,7 mm 4 12 15 mm (10 mm)3 1 250 mm 4 12
Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung der Teilflächen bezüglich der z-Achse durch den Gesamtflächenschwerpunkt S: I z S1
I z1
80 000 mm 4
I z S2
I z2
260 416,7 mm 4
I z S3
I z3
1 250 mm 4
170
8 Knickung
Das axiale Flächenmoment 2. Ordnung der Gesamtfläche bezüglich der z-Achse ergibt sich dann zu: I zS
I z S2 I z S1 2 I z S3
260 416,7 mm 4 80 000 mm 4 2 1 250 mm 4
182 916,7 mm 4
b) Versagensfall Knickung (Knickfall 2) Ausknicken erfolgt senkrecht zu derjenigen Querschnittachse mit dem kleinsten axialen Flächenmoment 2. Ordnung. Gemäß Aufgabenteil a) gilt dann: Imin = IyS. Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul Fd A
SK
FK 1 A SK
S2 Fd
E I yS
S 2 210 000 N/mm 2 179 479,2 mm 4
l2
1200 mm 2 4
SK
64 582 N
Versagensfall Fließen Festigkeitsbedingung: V d d V zul Fd A
V dF SF
|
Re SF
Re 255 N/mm 2 950 mm 2 A 161 500 N SF 1,5 Die zulässige Druckkraft beträgt also 64582 N. Fd
c) Berechnung der Kräfte die zum Versagen führen durch Fließen: FF = 1,5 161 500 N = 242 250 N durch Knickung: FK = 4 64 582 N= 258 328 N Versagen erfolgt also durch Fließen, sobald die Druckkraft Fd die Kraft FF = 242 250 N überschreitet. Berechnung der Verkürzung des Profilstabes mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
Vd
E H
'l
V d l0 E
E
'l l0
Fd l0 A E
242 250 N 1 200 mm 2 950 mm 210 000 N/mm 2
1,46 mm
171
8 Knickung
Lösung zu Aufgabe 8.3 a) Berechnung der Druckkraft auf die Kolbenstange Freischneiden des Tragarmes und Ansetzen des Momentengleichgewichts um den Lagerpunkt A:
¦M
0
A
Fd b m g a m g
Fd
a b
0 1000 kg 9,81 m/s 2
2500 mm 1000 mm
24 525 N
b) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung:
V d d V zul Fd V dF A
SF
|
Re SF
Fd
S 4 SF
d a2
d i2
Re SF
Re S d a2 d i2 Fd 4
355 N/mm 2 ʌ 252 20 2 mm 2 24 525 N 4
2,56 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Berechnung der Sicherheit gegen Knickung (Knickfall 2) Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
VK SK
Fd A
FK 1 A SK
SK
FK Fd
EI l2 Fd
S2
S2 E
S
d a4 d i4 64 Fd l 2
ʌ 254 20 4 mm 4 64 24 525N 900 mm 2
S 2 210 000 N/mm 2
1,18 (nicht ausreichend, da S K 2,5)
172
8 Knickung
c) Berechnung des Biegemomentes an der höchst beanspruchten Stelle Das maximale Biegemoment befindet sich an der Stelle B: M b max
m g a b 1000 kg 9,81 m/s 2 2500 mm - 1000 mm 14 715 000 Nmm 14 715 Nm
Berechnung des erforderlichen axialen Widerstandsmomentes Festigkeitsbedingung:
V b d V b zul M b max
V bF
Wby
SF
Wby
M b max
|
Re SF
SF Re
14 715 000 Nmm
1,5 235 N/mm 2
93 925,5 mm3
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse Iy
a h13 a t h23 a 96 mm 3 a 12 mm 72 mm 3 2 2 12 2 12 12 2 12 3 3 a 73728 mm 31104 mm (a 12 mm) a 42 624 mm3 373248 mm 4
Damit folgt für das Maß a des axialen Widerstandsmomentes bezüglich der y-Achse (Wby): W by
Iy h1 / 2
a 42 624 mm 3 373248 mm 4 96 mm / 2
888 mm 2 a 7 776 mm 3
Mit Wby = 93925,5 mm3 folgt schließlich für a: a
93 925,5 mm3 7 776 mm3 888 mm 2
97,0 mm
173
8 Knickung
Lösung zu Aufgabe 8.4 a) Berechnung der Druckkraft auf den Stützstab Freischneiden des Kranauslegers und Ansetzen des Momentengleichgewichts um den Lagerpunkt A:
¦M
A
0
Fdy b Fdx c F a
0
Fd cos 45q b Fd sin 45q c F a Fd
F a cos 45q b sin 45q c 800 000 N 2 000 mm 2 2 1 200 mm 200 mm 2 2 1 616,2 kN
0
1 616 244,1 N
b) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung der Querschnittfläche des Stützstabes bezüglich der y-Achse Iy
250 mm 4 2 117,5 mm 220 mm 3
12 116 997 500 mm 4
12 11 699,75 cm 4
c) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung:
V d d V zul Fd V dF
|
A
SF
SF
Re A Fd
Re SF
mit A
250 mm 2 2 117,5 mm 220 mm
235 N/mm 2 10 800 mm 2 1 616 244,1 N
1,57 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Berechnung der Sicherheit gegen Knickung (Knickfall 2) Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
VK SK
Fd A
FK 1 A SK
SK
FK Fd
S2
E Iy l2
Fd
S 2 210 000 N/mm 2 116 997 500 mm 4 1616 244,1 N 1650 mm 2
55,1 (ausreichend, da S K ! 2,5)
10 800 mm 2
174
8 Knickung
Lösung zu Aufgabe 8.5 a) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung:
V d d V zul Fd V dF A
|
SF
Re SF
Re S d a2 d i2 SF 4
Fd
235 N/mm 2 ʌ 60 2 50 2 mm 2 1,5 4
135 350 N 135,35 kN
b) Berechnung der Sicherheit gegen Knickung (Knickfall 1) Festigkeitsbedingung:
Vd d VK Fd* A
FK A
Fd*
S2 EI
FK
S2 4
4
l2
S2 4
E
S 64
d a4 d i4
l2
ʌ 60 4 50 4 mm 2 64 2 500 mm 2
210 000 N/mm 2
c) Ansetzen der Festigkeitsbedingung:
W a d W zul W aB F 2 A
SB
2 F
W aB
S d2
SB
Damit folgt für den Durchmesser d des Bolzens: d
2 F SB S W aB
2 25 000 N 2,0 S 490 N/mm 2
8,06 mm
27 307 N
27,307 kN
175
8 Knickung
Lösung zu Aufgabe 8.6 Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse (Iz = Imin) Iz
d4 §S · ¨ 1¸ 64 © 2 ¹
12 mm 4 § S 64
· 4 ¨ 1¸ 184,9 mm ©2 ¹
Berechnung Knickkraft Es handelt sich um Knickfall 3, da ein Ende des Wendelbohrers in der Maschine als fest eingespannt und das andere Ende am Werkstück als gelenkig gelagert angesehen werden kann. Letztere Annahme ist plausibel, da bereits bei geringer Druckbelastung die Bohrerspitze in den Werkstoff eindringt, so dass eine seitliche freie Beweglichkeit des Bohrers (würde Knickfall 1 entsprechen) nicht mehr gegeben ist. Bedingung: FK t 2000 N 2S 2
E Iz t 2000 N l2
ld
2S 2 E I z 2 000 N
2S 2 208 000 N/mm 2 184,9 mm 4 2 000 N
616,2 mm
176
8 Knickung
Lösung zu Aufgabe 8.7 a) Versagensfall Fließen Festigkeitsbedingung:
V d d V zul F V dF A
SF
Re SF
|
Re SF
F
S 4
d a2 d i2 d a2
di
4 F SF S Re
100 mm 2 4 150 000 N 1,5 2
94,93 mm
ʌ 290 N/mm
Berechnung der erforderlichen Wanddicke s: d a d i 100 mm 94,93 mm 2,53 mm s 2 2 Versagensfall Knickung (Knickfall 1) Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul F A F
SK
FK 1 A SK
S 2 EI 4
l2
1 SK
S2 E S 4
l 2 64
4
d a4
256 F l S K 3
S1
K
S 3 E d a4 d i4
256 l 2 S K
100 mm 4 256 1503 000 N 1500 mm2
2
2
di
d a4 d i4
4
S E
3,0
ʌ 208 000 N/mm
87,94 mm
Berechnung der erforderlichen Wanddicke s: d a d i 100 mm 87,94 mm s 6,03 mm 2 2 b) Berechnung der Gesamtspannung aus Druck und Biegung (Gleichung 8.50, siehe Lehrbuch):
V ges
F A
F e §l F Wb cos¨ K ¨ 2 EI ©
· ¸ ¸ ¹
mit l K
2 l (Knickfall 1)
177
8 Knickung
Festigkeitsbedingung:
V ges d V zul F A
e
Re SF
F e §l F Wb cos¨ K ¨ 2 EI ©
· ¸ ¸ ¹
Re SF
§l § Re F · F ·¸ ¨¨ ¸¸ Wb cos¨ K ¨ E I ¸¹ © SF A ¹ © 2 F ª§ · ¸ ʌ 100 4 90 4 «¨ 290 N/mm 2 1 150 000 N ¸ mm 3 «¨ ʌ 150 000 N «¨ 1,2 100 2 2 2 ¸ 32 100 90 mm ¸ ¨ 4 ¹ ¬«©
§ ·º ¨ ¸» 3000 mm 150 000 N ¸» cos ¨ ¨ 2 2 ʌ 4 4 4 ¸» 100 90 mm ¸ 208 000 N/mm ¨ 64 © ¹»¼
17,69 mm
178
8 Knickung
Lösung zu Aufgabe 8.8 a) Die Rohrstütze kann durch Fließen oder Knickung versagen. Versagensfall Fließen Festigkeitsbedingung:
V d d V zul F V dF A F
SF A
S 4
|
Re SF
S
Re SF
4
d a2 d i2
60 2 50 2 mm 2
Re SF
mit d i
240 N/mm 2 1,5
da 2 s 138 200 N
138,2 kN
Versagensfall Knickung (Knickfall 4) Festigkeitsbedingung:
VK
V d d V zul F A F
SK
FK 1 A SK EI 1 4S 2 SK l 2
2
E
4S
210 000 N/mm 2
S 64
d a4 d i4 l2
S
1 SK
60 4 50 4 mm 4 1 64 2 4 3500 mm
2
4S
55 728 N
55,73 kN
Die zulässige Druckkraft beträgt also Fd = 55,73 kN. b) Berechnung der Verkürzung der Rohrstütze mit Hilfe des Hooke’schen Gesetzes (einachsiger Spannungszustand)
Vd
E H
'l
V d l0 E
E
'l l0
Fd l0 A E
55 728 N
S 4
2
2
60 50 mm
2
3 500 mm 210 000 N/mm 2
1,075 mm
179
8 Knickung
Lösung zu Aufgabe 8.9 Der Stahlträger kann durch Fließen oder Knickung versagen. Versagensfall Fließen Festigkeitsbedingung:
V d d V zul F V dF
|
A
SF
SF
Re A F
Re SF 300 N/mm 2 5 380 mm 2 1300 000 N
1,24 (ausreichend, da S K ! 1,20)
Berechnung der Sicherheit gegen Knickung (Knickfall 3) Festigkeitsbedingung:
V d d V zul
VK SK
F A
FK 1 A SK
SK
FK F
2S 2
E I min l2 F
2S 2 210 000 N/mm 2 604 10 4 mm 4 1300 000 N 3 500 mm 2
1,57 (nicht ausreichend, da S K 2,5)
180
9 Schiefe Biegung 9.1 Formelsammlung zur Schiefen Biegung Flächenmomente 1. Ordnung
³ z dA A
Flächenmoment 1. Ordnung bezüglich der y-Achse
³ y dA
Flächenmoment 1. Ordnung bezüglich der z-Achse
Hy
Hz
A
Flächenmomente 2. Ordnung Axiale Flächenmomente Iy
³z
2
dA
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung bezüglich der y-Achse
³y
2
dA
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung bezüglich der z-Achse
A
Iz
A
Polares Flächenmoment Ip
³r
2
dA
Polares Flächenmoment
A
Gemischtes Flächenmoment I yz
³
y z dA A
Gemischtes Flächenmoment bezüglich dem y-z-Koordinatensystem
Parallelverschiebung des Koordinatensystems Axiales Flächenmoment I y'
I y zS2 A
Axiales Flächenmoment 2. Ordnung bei einer Parallelverschiebung der Koordinatenachsen
Gemischtes Flächenmoment I y'z'
I yz yS zS A Gemischtes Flächenmoment bei einer Parallelverschiebung der Koordinatenachsen
Anmerkungen zum gemischten Flächenmoment: 1. Das gemischte Flächenmoment ist in Bezug auf ein die Symmetrieachse beinhaltendes Koordinatensystem Null. 2. Das gemischte Flächenmoment ändert seinen Betrag nicht, falls nur eine Achse parallel verschoben wird.
181
9 Schiefe Biegung
Drehung des Koordinatensystems um den Flächenschwerpunkt IȘ I]
Iy Iz 2 Iy Iz 2
Iy Iz
Iy Iz
2 I y Iz 2
cos 2M I yz sin 2M cos 2M I yz sin 2M
sin 2M I yz cos 2M
I Ș]
M 1;2
§ 2 I yz 1 arctan¨ ¨ Iy Iz 2 ©
2
· ¸ ¸ ¹
Richtungswinkel zwischen der y-Achse und der ersten bzw. zweiten Hauptachse
M 2;1 M 1;2 90q Hauptflächenmomente I1
I2
I y Iz
2
I y Iz
2
2
Maximales Flächenmoment 2. Ordnung (Hauptflächenmoment)
2
Minimales Flächenmoment 2. Ordnung (Hauptflächenmoment)
§ Iy Iz · 2 ¸ I yz ¨¨ ¸ © 2 ¹ § Iy Iz · 2 ¸ I yz ¨¨ ¸ 2 © ¹
Spannungsermittlung bei schiefer Biegung 1. Ermittlung der Lage der beiden Hauptachsen (1) und (2) der Querschnittfläche sowie der zugehörigen Hauptflächenmomente I1 und I2. 2. Festlegung eines a-b-Koordinatensystems: Die a-Koordinatenrichtung soll mit der Richtung der großen Hauptachse (a { (1)), die b-Koordinatenrichtung mit der kleinen Hauptachse zusammenfallen (b { (2)). Die bRichtung muss dabei aus der a-Richtung durch eine Drehung um 90° im mathematisch positiven Sinn (Gegenuhrzeigersinn) hervorgehen. 3. Einführung des Richtungswinkels D zwischen der aAchse und dem Biegemomentenvektor Mb. Der Winkel wird von der positiven a-Achse aus abgetragen und ist im mathematisch positiven Sinn positiv und in die Gegenrichtung negativ zu berücksichtigen.
182
9 Schiefe Biegung
§ cos D sin D · b a ¸¸ M b ¨¨ I I2 © 1 ¹
Vx
Resultierende Biegespannung in einem Flächenelement dA (Koordinaten a und b bezüglich des Hauptachsensystems)
Nulllinie b( a )
E
I1 tan D a I2
Gleichung der Nulllinie im a-b-Koordinatensystem
§I · Winkel zwischen arctan¨¨ 1 tan D ¸¸ a-Achse und Null© I2 ¹ linie
Ermittlung der maximalen Biegespannung mit Hilfe der Nulllinie
V x max
M bN cmax IN
mit M bN und I N
Maximale Biegespannung in der Querschnittfläche
M b cosE D I1 I 2 I1 I 2 cos 2 E 2 2
183
9 Schiefe Biegung
9.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 9.1 a) Da es sich um einen Rechteckquerschnitt (symmetrische Querschnittfläche) handelt, fallen die Hauptachsen mit den Symmetrieachsen zusammen, d. h. das y-z-Koordinatensystem ist gleichzeitig Hauptachsensystem. Das maximale Flächenmoment 2. Ordnung ergibt sich bezüglich der y-Achse (y { (1)), das minimale Flächenmoment 2. Ordnung hingegen bezüglich der z-Achse (z { (2)). b) Berechnung der axialen Flächenmomente 2. Ordnung bezüglich der y- und z-Achse I1 { I y
b h 3 b 2 s h 2s 3 12 12 200 mm 300 mm 3 160 mm 260 mm 3 12 12
I2 { Iz
215 653 333 mm 4
h b 3 h 2s b 2s 3 12 12 300 mm 200 mm 3 260 mm 160 mm 3 12 12
111 253 333 mm 4
c) Berechnung des maximalen Biegemomentes Mb
F l 100 000 N 5 000 mm
500 10 6 Nmm
Berechnung der Lage der Nulllinie
E
§I · arctan¨¨ 1 tan D ¸¸ © I2 ¹ · § 215 653 333 mm 4 arctan¨¨ tan(30q) ¸¸ 4 ¹ © 111 253 333 mm arctan 1,12 48,22q
Die maximalen Biegespannungen treten an denjenigen Stellen der Querschnittfläche auf, die einen maximalen (senkrechten) Abstand zur Nulllinie besitzen. Im Falle des Rechteckprofils also an den Profileckpunkten A (+ VxA) und B (VxB = - VxA). Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt A der Querschnittfläche (maximale Zugspannung)
V xA
§ cos D sin D · M b ¨¨ b a ¸¸ I2 © I1 ¹
184
9 Schiefe Biegung
V xA
§ · sin 30q cos 30q 500 106 Nmm ¨¨ 150 mm 100 mm ¸¸ 4 4 111 253 333 mm © 215 653 333 mm ¹ 525,89 N/mm 2
Alternative Methode zur Spannungsermittlung am Profileckpunkt A Berechnung der Komponente des Biegemomentenvektors in Richtung der Nulllinie M bN
M b cosE D 500 106 Nmm cos- 48,22q - - 30q 474,94 10 6 Nmm
Berechnung des axialen Flächenmomentes zweiter Ordnung bezüglich der Nulllinie IN
I1 I 2 I1 I 2 cos 2E 2 2 215 653 333 111 253 333 215 653 333 111 253 333 mm 4 mm 4 cos 96,44q 2 2 157 602 588,8 mm 4
Berechnung des senkrechten Abstandes des Profileckpunktes A von der Nulllinie (cmax) Aus der Abbildung ergeben sich die folgenden geometrischen Beziehungen:
E1
arctan
100 mm 150 mm
33,69q
E2
E E1
d
100 mm 2 150 mm 2
c max
48,22q 33,69q 14,53q
cos E 2 d
180,28 mm
cos 14,53q 180,28 mm 174,51 mm
Berechnung der maximalen Biegespannung
V xA
M bN cmax IN
474,94 10 6 Nmm 174,51 mm 157 602 588,8 mm 4
525,89 N/mm 2
d) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen an der höchst beanspruchten Stelle (Profileckpunkt A) Festigkeitsbedingung:
V xA d V zul V xA SF
Re SF Re
V xA 890 N/mm 2 525,89 N/mm 2
1,69 (ausreichend, da S F ! 1,20)
185
9 Schiefe Biegung
Lösung zu Aufgabe 9.2 a) Berechnung des maximalen Biegemomentes
Ansetzen des Momentengleichgewichtes um den Lagerpunkt A 6M A
0
FB a c F a FB
F
M b max
a ac FB c
0
10000 N
1500 mm 1500 mm 2500 mm
3750 N 2500 mm
3 750 N
9 375 000 Nmm
9 375 Nm
Das maximale Biegemoment wirkt in der den Kraftangriffspunkt beinhaltenden Querschnittfläche. b) Da es sich um einen Rechteckquerschnitt (symmetrische Querschnittfläche) handelt, fallen die Hauptachsen mit den Symmetrieachsen zusammen, d. h. das y-z-Koordinatensystem ist gleichzeitig Hauptachsensystem. Das maximale Flächenmoment 2. Ordnung ergibt sich bezüglich der y-Achse (y { (1)), das minimale Flächenmoment 2. Ordnung hingegen bezüglich der z-Achse (z { (2)). Berechnung der Hauptflächenmomente I1 { I y
b h3 12
60 mm 100 mm 3 12
5 10 6 mm 4
I2{ Iz
h b3 12
100 mm 60 mm 3 12
1,8 10 6 mm 4
186
9 Schiefe Biegung
c) Momentenverhältnisse an der höchst beanspruchten Stelle:
Berechnung des Winkels E zwischen der a-Achse und der Nulllinie
E
§I · arctan¨¨ 1 tan D ¸¸ © I2 ¹
§ 5 106 mm 4 · arctan¨¨ tan(22q) ¸¸ 6 4 © 1,8 10 mm ¹
48,29q
Die maximalen Biegespannungen befinden sich an denjenigen Orten der Querschnittfläche, die einen maximalen Abstand zur Nulllinie besitzen, hier also an den Profileckpunkten B (VxB) und A (VxA = -VxB). Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt B der Querschnittfläche (maximale Zugspannung)
V xB
§ cos D sin D · b a ¸¸ M b max ¨¨ I2 © I1 ¹ § cos 22q · sin 22q 9 375 000 Nmm ¨¨ 50 mm 30 mm ¸¸ 6 4 6 4 1,8 10 mm © 5 10 mm ¹ 145,46 N/mm 2
Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt A der Querschnittfläche
V xA
V xB
145,46 N/mm 2
d) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung:
V d V zul V xB SF
Re SF 245 N/mm 2 145,46 N/mm 2
1,68 (ausreichend, da S F ! 1,20)
187
9 Schiefe Biegung
Lösung zu Aufgabe 9.3 a) Ermittlung der Lage der Hauptachsen Da es sich um eine symmetrische Querschnittfläche handelt, fällt eine der beiden Hauptachsen mit der Symmetrieebene zusammen. Die zweite Hauptachse ergibt sich als Senkrechte zur ersten Hauptachse durch den Flächenschwerpunkt. Berechnung der Lage des Flächenschwerpunktes (Teilschwerpunktsatz)
zS
t· § ht · § ¨ ¸ h t t ¨ h ¸ b t 2¹ © 2 ¹ © h t t b t 17,5 35 5 37,5 40 5 mm 28,17 mm 35 5 40 5
b) Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse Iy
5 mm 35 mm 3 - 10,67 mm 2 5 mm 35 mm 12 40 mm 5 mm 3 9,33 mm 2 40 mm 5 mm 12 37 775,69 mm 4 17 838,89 mm 4
55 614,6 mm 4
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse 35 mm 5 mm 3 5 mm 40 mm 3 12 12 Damit folgt für die Hauptflächenmomente: Iz
I1 { I y
55 614,6 mm 4
I2 { Iz
27 031,3 mm 4
27 031,3 mm 4
c) Berechnung des Winkels E zwischen der a-Achse und der Nulllinie
E
§I · arctan¨¨ 1 tan D ¸¸ © I2 ¹ § 55 614,6 mm 4 · tan 20q ¸¸ arctan¨¨ 4 © 27 031,3 mm ¹ 36,83q
Die maximalen Biegespannungen befinden sich an denjenigen Orten der Querschnittfläche, die einen maximalen Abstand zur Nulllinie besitzen, hier also an den Profileckpunkten A (VxA) und B (VxB).
188
9 Schiefe Biegung
Berechnung des maximalen Biegemomentes (Einspannquerschnitt) Mb
F l
250 N 2000 mm
500 000 Nmm
Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt A der Querschnittfläche (maximale Zugspannung)
V xA
§ cos D · sin D b1 a1 ¸¸ M b ¨¨ I I 2 © 1 ¹ § cos20q · sin 20q 11,83 mm (20 mm) ¸¸ 500 000 Nmm ¨¨ 4 4 27 031 mm © 55 614 mm ¹ 226,5 N/mm 2
Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt B der Querschnittfläche (maximale Druckspannung)
V xB
§ cos D · sin D b2 a2 ¸¸ M b ¨¨ I2 © I1 ¹ § cos20q · sin 20q 500 000 Nmm ¨¨ - 28,17 mm 2,5 mm ¸¸ 4 4 27 031 mm © 55 614 mm ¹ 253,8 N/mm 2
Damit befindet sich die höchst beanspruchte Stelle am Profileckpunkt B (Druckspannung) d) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen am Profileckpunkt B Festigkeitsbedingung:
V xB d V zul V dF Re V xB | SF
SF
V dF V xB
SF
360 N/mm 2 253,8 N/mm 2
1,42 (ausreichend, da S F ! 1,20)
189
9 Schiefe Biegung
Lösung zu Aufgabe 9.4 a) Ermittlung der Lage des Flächenschwerpunktes (Teilschwerpunktsatz) yS
y1 A1 y 2 A2 A1 A2
7,5 mm 1 575 mm 2 45 mm 1 350 mm 2
zS
z1 A1 z 2 A2 A1 A2
52,5 mm 1 575 mm 2 112,5 mm 1 350 mm 2
1 575 mm 2 1 350 mm 2 1 575 mm 2 1 350 mm 2
24,81 mm 80,19 mm
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse 15 mm 105 mm 3 27,69 mm 2 1575 mm 2 12
Iy
90 mm 15 mm 3 32,31 mm 2 1350 mm 2 12 4 089 266,8 mm 4
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse 105 mm 15 mm 3 17,31 mm 2 1575 mm 2 12
Iz
15 mm 90 mm 3 20,19 mm 2 1350 mm 2 12 1 963 016,8 mm 4
Berechnung des gemischten Flächenmomentes bezüglich des y-z-Koordinatensystems Hinweis: Für die Berechnung von Iyz sind die Vorzeichen der Teilflächenschwerpunktabstände (yS1; zS1; yS2 und zS2) zu beachten. I yz
0 yS1 zS1 A1 0 yS2 zS2 A2 17,31 mm 27,69 mm 1575 mm 2 - 20,19 mm 32,31 mm 1350 mm 2 1 635 576,9 mm 4
Berechnung des Richtungswinkels M zwischen der y-Achse und der ersten oder zweiten Hauptachse
M1;2
§ 2 I yz 1 arctan¨ ¨ Iy Iz 2 ©
· ¸ ¸ ¹
§ · 1 2 1 635 576,9 mm 4 ¸ arctan¨¨ 4 4 ¸ 2 4 089 266 , 8 mm 1 963 016 , 8 mm © ¹
Bestimmung der ersten bzw. zweiten Hauptachse d 2IȘ dM
2 I y I z cos 2M 4 I yz sin 2M
28,49q
190
9 Schiefe Biegung
2 4 089 266,8 mm 4 1963 016,8 mm 4 cos 2 28,49 4 1 635 576,9 mm sin 2 28,49 4
7 802 919,1 0
Da d 2 I Ș / dM 2 0 ist M {M1 der Richtungswinkel zwischen der y-Achse und der ersten Hauptachse. Für den Richtungswinkel zur zweiten Hauptachse folgt dann:
M 2 M 1 90q 28,49q 90q 118,49q b) Berechnung der Hauptflächenmomente I1 und I2 I1
I y Iz 2
§ Iy Iz ¨¨ © 2
2
· 2 ¸ I yz ¸ ¹
4 089 266,8 mm 4 1963 016,8 mm 4 2 2
§ 4 089 266,8 mm 4 1963 016,8 mm 4 · ¸ 1 635 576,9 mm 4 ¨¨ ¸ 2 © ¹
2
4 976 871,6 mm 4
I2
Iy Iz 2
§ I y Iz ¨¨ © 2
2
· 2 ¸ I yz ¸ ¹
4 089 266,8 mm 4 1963 016,8 mm 4 2 2
§ 4 089 266,8 mm 4 1963 016,8 mm 4 · ¸ 1 635 576,9 mm 4 ¨¨ ¸ 2 © ¹
2
1 075 412,1 mm 4
c) Berechnung des maximalen Biegemomentes (Einspannquerschnitt) Mb
F l
7 000 N 2500 mm 17,5 10 6 Nmm
Berechnung des Winkels E zwischen der a-Achse und der Nulllinie Mit D = -M 1 = -28,49° folgt:
E
§I · arctan¨¨ 1 tan D ¸¸ © I2 ¹
§ 4 976 871,6 mm 4 · arctan¨¨ tan 28,49q ¸¸ 4 © 1 075 412,1 mm ¹
68,29q
Die maximalen Biegespannungen befinden sich an denjenigen Orten der Querschnittfläche, die einen maximalen Abstand zur Nulllinie besitzen, also die Stellen A (VxA) und B (VxB = -VxA).
191
9 Schiefe Biegung
Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt A der Querschnittfläche (maximale Zugspannung) Geometrische Verhältnisse am Winkelträger (siehe Abbildung): 24,81 mm c 28,23 mm cos D cos 28,49q e tanD c tan 28,49q 24,81 mm 13,46 mm g f - e 39,81 mm - 13,46 mm 26,34 mm h sinD g sin 28,49q 26,34 mm 12,57 mm a1 d h 28,23 mm 12,57 mm 40,79 mm d
b1
cosD g
cos 28,49q 26,34 mm
23,16 mm
Damit folgt für die Spannung am Profileckpunkt A:
V xA
§ cos D · sin D M b ¨¨ b1 a1 ¸¸ I2 © I1 ¹ § cos 28,49q · sin 28,49q 23,16 mm 40,79 mm ¸¸ 17,5 10 6 Nmm ¨¨ 4 4 1 075 412,1 mm © 4 976 871,6 mm ¹ 388,17 N/mm 2
Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt B der Querschnittfläche (maximale Druckspannung) Geometrische Verhältnisse am Winkelträger (siehe Abbildung): m
c - c1
24,81 mm - 15 mm
n
m sin D
9,81 mm sin 28,49q
9,81 mm
20,56 mm
192
9 Schiefe Biegung
9,81 mm 18,07 mm tan 28,49q 80,19 mm - 18,07 mm 62,12 mm
m tan D zS p
p q
sinD q
a2 r
cos D q
b2
rn
sin 28,49q 62,12 mm
29,63 mm
cos 28,49q 62,12 mm
54,59 mm
54,59 mm 20,56 mm
75,16 mm
Damit folgt für die Spannung am Profileckpunkt B: · § cos D sin D M b ¨¨ b2 a 2 ¸¸ I2 ¹ © I1 § · cos 28,49q sin 28,49q ¸ 17,5 10 6 Nmm ¨ 75 , 16 mm 29 , 63 mm ¨ 4 976 871,6 mm 4 ¸ 1 075 412,1 mm 4 © ¹
V xB
462,26 N/mm 2
Alternative Methode zur Spannungsermittlung an den Profileckpunkten A und B
Berechnung des senkrechten Abstandes des Profileckpunktes A von der Nulllinie (cmax1) a12 b12
k
G
arctan
b1 a1
40,79 mm 2 23,16 mm 2 arctan
23,16 mm 40,79 mm
46,91 mm
29,58q
\
180q G E 180q 29,58q 68,29q 82,13q cmax 1 k sin \ 46,91 mm sin 82,13q 46,46 mm
Berechnung des Biegemomentenvektors MbN in Bezug auf die Nulllinie M bN
M b cosE D 17,5 10 6 Nmm cos68,29q - 28,48q 13,44 10 6 Nmm
193
9 Schiefe Biegung
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der Nulllinie I1 I 2 I1 I 2 cos 2E 2 2 4 976 871,6 1 075 412,1 4 976 871,6 1 075 412,1 cos2 68,29q mm 4 2 2 1 609 306,7 mm 4
IN
Berechnung der Spannung am Profileckpunkt A M bN cmax1 IN
V xA
13,44 10 6 Nmm 46,46 mm 1 609 306,7 mm 4
388,17 N/mm 2
Berechnung des senkrechten Abstandes des Profileckpunktes B von der Nulllinie (cmax1)
29,63 mm 2 75,16 mm 2
a22 b22
s
a2 b2
29,63 mm 75,16 mm
80,79 mm
]
arctan
N
] 90q E 21,52q 90q 68,29q 43,23q r sin N 80,79 mm sin 43,23q 55,33 mm
arctan
21,52q
cmax 2
Berechnung der Spannung im Profileckpunkt B
V xB
M bN cmax1 IN
13,44 10 6 Nmm 55,33 mm 1 609 306,7 mm 4
462,26 N/mm 2
d) Zäher Werkstoff: VdF | Re Damit setzt Fließen zuerst am Profileckpunkt B ein, da |VxB| > VxA Festigkeitsbedingung
V xB d V zul V dF Re V xB | SF
SF
V dF V xB
SF
590 N/mm 2 462,26 N/mm 2
1,28 (ausreichend, da S F ! 1,20)
194
9 Schiefe Biegung
Lösung zu Aufgabe 9.5 Ermittlung der Lage der Hauptachsen Da es sich um eine symmetrische Querschnittfläche handelt, fällt eine der beiden Hauptachsen mit der Symmetrieebene zusammen. Die zweite Hauptachse ergibt sich als Senkrechte zur ersten Hauptachse durch den Flächenschwerpunkt. Berechnung der Lage des Flächenschwerpunktes (Teilschwerpunktsatz) zS
z1 A1 z 2 A1 A1 A2 42,5 1275 92,5 1500 mm 1275 1500
69,53 mm
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der y-Achse Iy
15 mm 85 mm 3 - 27,03 mm 2 1275 mm 2 12 100 mm 15 mm 3 22,97 mm 2 1500 mm 2 12 2 518 754 mm 4
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung bezüglich der z-Achse Iz
85 mm 15 mm 3 15 mm 100 mm 3 12 12
1 273 906 mm 4
Hauptflächenmomente I1 { I y
2 518 754 mm 4
I2 { Iz
1 273 906 mm 4
Berechnung der Gewichtskraft des Profilträgers G m g U V g U A a g 0,00778 kg/cm 3 27,75 cm 2 400 cm 9,81 m/s 2
847,2 N
Berechnung der maximalen Biegemomente (am Einspannquerschnitt) in Richtung der y-Achse sowie der z-Achse M by M bz
a F1 a 847,2 N 2 000 mm 1500 N 4 000 mm 2 F2 b 4000 N 2 500 mm 10 000 000 Nmm
G
7 694 344 Nmm
195
9 Schiefe Biegung
Berechnung des Winkels D zwischen der a-Achse und dem resultierenden Biegemomentenvektor
D
§M arctan¨ bz ¨ M by ©
· ¸ ¸ ¹
§ 10 000 000 Nmm · ¸¸ arctan¨¨ © 7 694 344 Nmm ¹
52,42q
Berechnung des Winkels E zwischen der a-Achse und der Nulllinie
E
§I · arctan¨¨ 1 tan D ¸¸ I © 2 ¹
§ 2 518 754 mm 4 · arctan¨¨ tan 52,42q ¸¸ 4 © 1 273 906 mm ¹
68,74q
Die maximalen Biegespannungen befinden sich an denjenigen Orten der Querschnittfläche, die einen maximalen Abstand zur Nulllinie besitzen, hier also am Profileckpunkt A. Berechnung der Biegespannung am Profileckpunkt A der Querschnittfläche (maximale Zugspannung)
V xA
M by I1
b1
M bz a1 I2
7 694 344 Nmm 30,47 mm 2 518 754 mm 4 -
10 000 000 Nmm 50 mm 1 273 906 mm 4
485,58 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen am Profileckpunkt A Festigkeitsbedingung:
V xA d V zul V xA SF
Re SF Re
V xA
600 N/mm 2 485,58 N/mm 2
1,24 (ausreichend, da S F ! 1,20)
196
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung 10.1 Formelsammlung zum Querkraftschub W l ( z) W q ( z)
Q H y ( z) b( z ) I y
Grundgleichung zur Ermittlung der Längsschubspannung durch Querkräfte bei Biegung
Schubspannungsverteilung durch Querkraftschub ausgewählter Querschnitte Querschnittsfläche
Schubspannungsverteilung
Maximale Schubspannung
Rechteckquerschnitt
W q ( z)
3 Q §¨ 4 z 2 ·¸ 1 2 W q max 2 b h ¨© h ¸¹ mit W m
Vollkreisquerschnitt
3 Q 2 bh
3 W m 2
Q A
Vertikalkomponente:
W q ( z)
4 Q 3 S r2
§ ¨1 ¨ ©
z 2 ·¸ r 2 ¸¹
Resultierende Randschubspannung:
W r ( z)
W q max
4 Q 3 S r2
mit W m
Q A
4 W m 3
4 Q z2 1 3 S r2 r2
Kreisring (dünnwandig)
W (M )
Q
S r t
cos M
W max mit W m
Q
S r t Q A
2 W m
197
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
Anwendung: Dünnwandige Profilträger >-Profil
Horizontale Schubspannungen im Flansch
Qc K Iy
W hF (K )
W hF max
Q cb Iy
Vertikale Schubspannungen im Steg (-a d z d a)
Q ª t «b c F Iy ¬ tS
W qS ( z )
I-Profil
a2 2
§ ¨1 ¨ ©
W qS max
Q ª t a2 º «b c F » I y ¬« tS 2 »¼
z 2 ·¸º » a 2 ¸¹»¼
Horizontale Schubspannungen im Flansch (0 d K d b/2)
Qc K Iy
W hF (K )
W hF max
Qc b Iy 2
Vertikale Schubspannungen im Steg (-a d z d a)
Q ª t «b c F Iy ¬ tS
W qS ( z )
a2 2
§ ¨1 ¨ ©
W qS max
Q ª t a2 º «b c F » I y ¬« tS 2 »¼
z 2 ·¸º » a 2 ¸¹»¼
Anwendung: Genietete Träger
W N max
4 Q H y ( z) t 3 n Iy S r2
Maximale Schubspannung in den Gurtnieten eines Profilträgers unter Querkraftschub (gilt nur für die in der Abbildung dargestellten geometrischen Verhältnisse)
Hy(z) Flächenmoment 1. Ordnung (statisches Moment) der Restfläche AR bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt Iy
Axiales Flächenmoment der gesamten Querschnittfläche bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt
n
Anzahl paralleler Nieten
r
Radius des Niets
t
Nietteilung
198
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
Anwendung: Geschweißte Träger
WS
Q H y ( z) t 2 a I y lS
Schubspannung in der Schweißnaht zwischen Gurt- und Stegblech eines Profilträgers unter Querkraftschub (zwei parallele Schweißnähte)
Hy(z) Flächenmoment 1. Ordnung (statisches Moment) der Restfläche AR bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt Iy
Axiales Flächenmoment der gesamten Querschnittfläche bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt
Vergleichsspannung in der Schweißnaht zwischen Gurt- und Stegblech eines Profilträgers unter Querkraftschub (zwei parallele Schweißnähte)
V V GEH mit
Vb
und W S
V b2 3 W s2 Mb z I Q H y ( z) t 2 a I y lS
199
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
10.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 10.1 Für die Schubspannungsverteilung durch Querkraftschub gilt:
W q ( z)
Q H y ( z)
mit b(z) = b = konstant
b( z ) I y
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung (statisches Moment) der Restfläche bezüglich der yAchse durch den Flächenschwerpunkt h/2
H y ( z)
³ ] dA
AR
³ z
] b d]
> @
h/2 b ]2 z 2
· b §¨ h 2 z2 ¸ ¸ 2 ¨© 4 ¹
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung des Gesamtquerschnitts bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt Iy
b h3 12
Damit folgt für die Schubspannungsverteilung (siehe auch Tabelle 10.1 im Lehrbuch):
W q ( z)
Q H y ( z) b Iy
· b § h2 Q ¨¨ z 2 ¸¸ 2 © 4 ¹ b h3 b 12
3 Q §¨ 4 z2 1 2 2 b h ¨© h
· ¸ ¸ ¹
200
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
Lösung zu Aufgabe 10.2 Für die Schubspannungsverteilung durch Querkraftschub gilt: Q H y ( z)
W q ( z)
b( z ) I y
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der Restfläche bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt in Abhängigkeit der Koordinate M
³ ] dA ³ ] b(] ) d]
Hy
AR
AR
mit ] = r sinK; d] = r cosK dK und b(] ) = 2rcosK folgt: S /2
2 r3
H y (M )
>
2 r 3 cos 3 K 3
2
³ sin K cos K dK M
@
2 3 r cos 3 M 3
S /2 M
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung des Gesamtquerschnitts bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt Iy
S 64
S
d4
4
r4
Damit folgt für die Schubspannungsverteilung Wq(M ) in Abhängigkeit der Koordinate M :
W q (M )
2 Q r 3 cos 3 M 3
Q H y (M ) b(M ) I y
b(M )
S 4
r
4
2 Q r 3 cos 3 M 3 2 r cos M
S 4
r
4
4 Q cos 2 M 3 S r2
Berechnung der Schubspannungsverteilung W q(M ) in Abhängigkeit der Koordinate z Es gilt z r sin M und damit z 2 r 2 sin 2 M . Mit sin 2 M 1 cos 2 M folgt: z2
r 2 1 cos 2 M
und damit: cos 2 M
1
z2 r2
Damit erhält man schließlich für die Schubspannungsverteilung in Abhängigkeit der Koordinate z (siehe auch Tabelle 10.1 im Lehrbuch):
W q ( z)
4 Q cos 2 M 3 S r2
4 Q 3 ʌ r2
§ z2 ¨¨ 1 2 r ©
· ¸ ¸ ¹
201
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
Lösung zu Aufgabe 10.3 Da es sich um einen dünnwandigen Kreisring handelt, ist es zweckmäßig, die Schubspannung in Abhängigkeit des Winkels M zu berechnen. Für die Schubspannungsverteilung durch Querkraftschub gilt: Q H y (M )
W (M )
b(M ) I y
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der Restfläche bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt in Abhängigkeit der Koordinate M
³ ] dA
Hy
AR
mit dA = t r dK und ] = r sinK folgt: H y (M )
t r 2 sin K dK
³
AR
Da die Verteilung der Schubspannungen symmetrisch zur z-Achse ist, darf nur zwischen den Grenzen K = M und K = S / 2 integriert werden: S /2
H y (M )
t r2
³M sinK dK
t r 2 > cosK @MS / 2
t r 2 cos M
Berechnung des axialen Flächenmomentes 2. Ordnung des Gesamtquerschnitts bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt 2S
Iy
³
] 2 dA
A
2 ³ r sin K t r dK
r 3 t sin 2 K dK
³
AR
2S
1 º ª1 r 3 t « K sin 2K » 4 ¼0 ¬2
0
r 3 t S 0 S r 3 t
Berechnung der Schubspannungsverteilung in Abhängigkeit der Koordinate M
W (M )
Q H y (M ) b(M ) I y
Q t r 2 cos M b(M ) S r 3 t
Q
S r b(M )
cos M
mit b(M) = t = konstant folgt schließlich (siehe auch Tabelle 10.1 im Lehrbuch): Q cosM IJ( M ) ʌr t
202
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
Lösung zu Aufgabe 10.4 a) Berechnung der Schubspannung im Nahtbereich
W ( z)
F H y ( z) b( z ) I y
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der Restfläche (Gurtfläche AR) bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt 180
³
H y (150 mm)
³ ] b d]
] dA
AR
150
> @
b ]2 2
180 150
300 mm 180 2 150 2 mm 2 2 1 485 000 mm3
Berechnung des axialen Flächenmomentes des Gesamtquerschnitts bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt Iy
2 2 I y1 zS1 A1 I y2
· 30 mm (300 mm)3 § 300 mm (30 mm)3 2 ¨¨ (165 mm)2 300 mm 30 mm ¸¸ 12 12 ¹ © 558 900 000 mm 4
Berechnung der Schubspannung im Teilungsbereich zwischen Gurt- und Stegblech
W (150 mm) W
F H y (150 mm) b(150 mm) I y
100 000 N 1 485 000 mm3 300 mm 558 900 000 mm 4
0,8857 N/mm 2
Berechnung der Längsschubkraft Ft in der Teilungsebene Ft
W b t
Die Längsschubkraft muss von den Schweißnähten auf das Stegblech übertragen werden. In den Schweißnähten entsteht dadurch die Spannung:
WS
Ft 2 AS
W bt 2 a lS
0,8857 N/mm 2 300 mm 50 mm 2 7 mm 30 mm
31,6 N/mm 2
Ergänzende Hinweise: 1. Für durchgehende Nähte ist t = lS. 2. Die Spannung in der Schweißnaht WS kann auch direkt aus Gleichung 10.31 (siehe Lehrbuch) berechnet werden. b) W S d W zul = 85 N/mm2. Die Beanspruchung in der Schweißnaht ist zulässig.
203
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
Lösung zu Aufgabe 10.5 Berechnung der Schubspannungen im Teilungsbereich zwischen Flanschblech des I-Trägers und dem aufgenieteten Verstärkungsblech
W ( z)
Q H y ( z) b( z ) I y
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der Restfläche AR (aufgenietetes Verstärkungsblech) bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt 135
H y (115 mm)
³ ] dA ³ ] b
2
AR
> @
b2 ]2 2
d]
115
250 mm 1352 1152 mm 2 2
135 115
625 000 mm3
Berechnung des axialen Flächenmomentes des Gesamtquerschnitts bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt Iy
2 2 2 I y1 zS1 A1 2 I y2 zS2 A2 I y3
§ 250 mm (20 mm)3 · 2 ¨¨ (125 mm)2 250 mm 20 mm ¸¸ 12 © ¹ § 200 mm (30 mm)3 · 30 mm (170 mm)3 2 ¨¨ (100 mm)2 200 mm 30 mm ¸¸ 12 12 © ¹ 289 765 833 mm 4
Berechnung der maximalen Querkraft Die maximale Querkraft Q herrscht im Bereich der Einspannstelle: Q
F qa
60 kN 25 kN/m 1,2 m
90 kN
Berechnung der Schubspannung im Teilungsbereich zwischen Flansch und aufgenietetem Verstärkungsblech
W (115 mm) W
Q H y (115 mm) b2 I y
Die Schubspannung W erzeugt in der Teilungsebene innerhalb der Teilungslänge t die Längsschubkraft Ft: Ft
W b2 t
204
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
Die Längsschubkraft muss von jeweils einem Paar paralleler Nieten auf den I-Träger übertragen werden. Jede der beiden einschnittig auf Abscherung beanspruchten Nieten erfährt damit die Längsschubkraft FN = Ft /2. Diese Schubkraft FN erzeugt im Nietquerschnitt (Vollkreisquerschnitt) die maximale Schubspannung WN max (siehe Tabelle 10.1 im Lehrbuch) 4 FN 3 AN
W N max
mit AN
S 4
d N2
Festigkeitsbedingung
W N max d W zul Damit folgt letztlich für die Nietteilung t: 4 FN 3 AN
W zul
4 Ft / 2 3 AN 2 W b2 t AN 3
W zul W zul
Q H y (115 mm) 2 b2 t W zul b2 I y 3 AN t t
3 AN I y 2 Q H y (115 mm)
W zul
3 S d N2 I y 8 Q H y (115 mm)
W zul
3 S (12 mm) 2 289 765 833 mm 4 120 N/mm 2 8 90 000 N 625 000 mm 3
104,9 mm
Anmerkung: Dasselbe Ergebnis hätte man auch aus Gleichung 10.29 (siehe Lehrbuch) mit WNmax = Wzul und Auflösung nach der Nietteilung t erhalten.
205
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
Lösung zu Aufgabe 10.6 Berechnung der Schubspannungen im Teilungsbereich zwischen Stahlwinkel und Stegblech Q H y ( z)
W ( z)
b( z ) I y
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung der Restfläche AR bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt Die Restfläche besteht aus Gurtblech und zwei Stahlwinkeln, daher gilt: Hy
H y Gurt 2 H y Winkel
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung des Gurtbleches bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt (siehe Aufgabe 10.5):
300 mm 120 2 100 2 mm 2 2
H y Gurt
660 000 mm3
Berechnung des Flächenmomentes 1. Ordnung des Stahlwinkels bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt: H y Winkel
60 mm 10 mm 100 2 90 2 mm 2 90 2 40 2 mm 2 2 2 57 000 mm3 32 500 mm3 89 500 mm3
Damit folgt für das Flächenmoment 1. Ordnung der Restfläche AR bezüglich der y-Achse durch den Flächenschwerpunkt: Hy
660 000 mm3 2 89 500 mm3
H y Gurt 2 H y Winkel
839 000 mm3
Berechnung der axialen Flächenmomente der Teilflächen bezüglich der y-Achse I y1 I y2a I y2b I y3
300 203 mm 4 110 mm 2 6 000 mm 2 72 800 000 mm 4 12 60 103 mm 4 95 mm 2 600 mm 2 5 420 000 mm 4 12 10 503 mm 4 65 mm 2 500 mm 2 2 216 667 mm 4 12 30 2003 mm 4 20 000 000 mm 4 12
Berechnung des axialen Flächenmomentes der Gesamtfläche Iy
2 I y1 4 I y2a I y2b I y3 4
2 72 800 000 mm 4 5 420 000 mm 4 2 216 667 mm 4 20 000 000 mm 4 196146 668 mm
4
206
10 Schubspannungen durch Querkräfte bei Biegung
Berechnung der von den Stegnieten zu übertragenden Längsschubkraft Ft
W A W bt
Q Hy b Iy
bt
Q Hy Iy
t
Die Längsschubkraft Ft muss von einer zweischnittig auf Abscherung beanspruchten Stegniete übertragen werden. In jeder Schnittfläche herrscht die Schubkraft FN = Ft / 2. Festigkeitsbedingung
W N max d W zul 4 FN 3 AN
W zul
4 Ft / 2 W zul 3 S d2 N 4 8Q Hy t 3 S d N2 I y t W zul
W zul
3 S d N2 I y 8Q Hy
150 N/mm 2
3 S 15 mm 2 196146 668 mm 4 8 150 000 N 839 000 mm3
61,97 mm
207
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte 11.1 Formelsammlung zur Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte Torsion dünnwandiger, geschlossener Hohlprofile
W max
Wt
Mt 1. Bredt‘sche Formel 2 Am t min
Torsion dünnwandiger, offener Hohlprofile Torsionsflächenmoment (Drillwiderstand) eines aus schmalen Rechtecken zusammengesetzten offenen Hohlprofils
It
1 3
¦h t i
3 i
i
Maximale Schubspannung bei Torsion eines aus schmalen Rechtecken zusammengesetzten offenen Hohlprofils
W max
Wt
Mt Wt
Beispiel
3 tmax Mt hi ti3
¦ i
Grundgleichungen zur Torsion ausgewählter Querschnitte
W max
Wt
Mt Wt
Maximale Torsionsschubspannung in einem geraden prismatischen Stab mit beliebiger Querschnittform
Torsionsflächenmomente It und Torsionswiderstandsmomente Wt bedeutsamer Querschnittflächen
Profil
Torsionsflächenmoment It
Torsionswiderstandsmoment Wt
Vollkreis It
Ip
It
Ip
S 32
d4
Wt
S 16
d3
Kreisring 1)
1)
dickwandig
S 32
D4 d 4
Wt
D4 d 4 16 D
S
208
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte
Torsionsflächenmomente It und Torsionswiderstandsmomente Wt bedeutsamer Querschnittflächen
Profil
Torsionsflächenmoment Torsionswiderstandsmoment It Wt
Rechteck It
c1 h b3
Wt
c1 h b2 c2
mit 1 §¨ 0,630 0,052 ·¸ 1 c1 und c2 3 ¨© h / b (h / b)5 ¸¹
1
0,650 1 ( h / b) 3
Quadrat It
0,141 a 4
Wt
It
a 3 b3 2 16 a b 2
Wt
It
a4 46,2
0,208 a 3
Ellipse
S
S 16
a b2
Gleichseitiges Dreieck
Wt
a3 20
Dünnwandiges, geschlossenes Kreisrohr (t = konst.) It
S 4
d m3 t
Wt
S 2
d m2 t
Dünnwandige offene Hohlquerschnitte 1) It
1)
1 3
aus schmalen Rechteckquerschnitten zusammengesetzt
¦h t i
i
3 i
Wt
1 3 t max
¦h t i
i
3 i
209
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte Torsionsflächenmomente It und Torsionswiderstandsmomente Wt bedeutsamer Querschnittflächen
Profil Dünnwandige, geschlossene Hohlquerschnitte mit veränderlicher Wanddicke 1)
Torsionsflächenmoment Torsionswiderstandsmoment It Wt
It
2 4 Am ds ³ t (s)
Wt
2 Am tmin
2 4 Am t Um
Wt
2 Am t
Dünnwandige, geschlossene Hohlquerschnitte mit konstanter Wanddicke 2) It
1)
³ ds / t (s) ist das Linienintegral längs der Profilmittellinie
2)
Um ist die Länge der Mittellinie
210
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte
11.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 11.1 Da es sich um ein dünnwandiges, geschlossenes Hohlprofil handelt, kann die maximale Schubspannung mit Hilfe der 1. Bredt’schen Formel berechnet werden. Mt 2 Am t min
W max { W t
Mt 2 2a a 0,1 a
Mt 0,4 a 3
Festigkeitsbedingung
W t d W t zul Mt 0,4 a 3 a
3
W tF SF
Re 2 SF
2,5 M t S F Re / 2
3
2,5 500 000 Nmm 1,5 240 N/mm 2 /2
25 mm
211
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte
Lösung zu Aufgabe 11.2 Die maximale Schubspannung eines dünnwandigen, offenen Hohlprofils berechnet sich gemäß: Mt 3 t max W max { W t Mt Wt hi ti3
¦ i
0,1 a
mit: t max
¦h t
und
i
2 2a 0,1 a 3 2 a 0,1 a 3
3 i
0,004 a 4 0,002 a 4
0,006 a 4
i
folgt für die maximale Schubspannung: M 3 0,1 a Wt M t 50 3t 4 0,006 a a Festigkeitsbedingung
W t d W t zul 50
Mt a3
a
3
W tF SF
Re 2 SF
50 M t S F Re / 2
3
50 500 000 Nmm 1,5 240 N/mm 2 /2
67,9 mm
Ein Vergleich der Ergebnisse von Aufgabe 11.1 und 11.2 zeigt, dass offene Hohlprofile zur Übertragung von Drehmomenten ungeeignet sind.
212
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte
Lösung zu Aufgabe 11.3 Da es sich um ein dünnwandiges, geschlossenes Hohlprofil handelt, kann die maximale Schubspannung mit Hilfe der 1. Bredt’schen Formel berechnet werden.
W max
Wt
Mt 2 Am t min
0,1 a
mit: t min
aa 2
Am
1 a a 2 2
a2
a2 2
3 2 a 2
Damit folgt für die maximale Schubspannung: Mt 2 Am t min
Wt
Mt 2
3 2 a 0,1a 2
Mt 0,3 a 3
Festigkeitsbedingung
W t d W t zul Mt 0,3 a 3
a
3
W tF
Rp0,2
SF
2 SF
2 M t SF 0,3 Rp0,2
3
2 250 000 000 Nmm 1,5 0,3 500 N/mm 2
171 mm
213
11 Torsion nicht kreisförmiger Querschnitte
Lösung zu Aufgabe 11.4 Berechnung der maximalen Schubspannung für das dünnwandige, offene Stahlrohr 3 t max M t1 hi ti3
W max 1 W t1
¦
3 s M t1 S dm s3
3 M t1 S dm s2
i
Festigkeitsbedingung (Fließen):
W t1 d W tF 3 M t1
W tF S dm s2 S M t1 W tF d m s 2 3
Berechnung der maximalen Schubspannung für das dünnwandige, geschlossene Stahlrohr (1. Bredt’sche Formel)
W max2 W t2
M t2 2 Am t min
M t2 2
S 4
d m2 s
2 M t2 S d m2 s
Festigkeitsbedingung (Fließen):
W t2 d W tF 2 M t2 S d m2 s M t2
S
W tF W tF d m2 s
2
Berechnung des Verhältnisses der übertragbaren Torsionsmomente
S M t2 M t1
2
S 3
W tF d m2 s W tF d m s
2
3 dm 2 s
214
12 Behälter unter Innen- und Außendruck 12.1 Formelsammlung zu Behältern unter Innen- und Außendruck Dünnwandige Behälter unter Innendruck d Tangentialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Innendruck V t pi i 2s
Va
pi
Vr
V V SH
di 4s
Vt
Axialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Innendruck
2
pi 2
Radialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Innendruck (Mittelwert)
pi
dm 2s
Vergleichsspannung eines dünnwandigen Behälters unter Innendruck unter Anwendung der Schubspannungshypothese
Dünnwandige Behälter unter Außendruck d V t pa a Tangentialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Außendruck 2s
Va
pa
Vr
da 4s
Axialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Außendruck (Mittelwert)
pa 2
Radialspannung eines dünnwandigen Behälters unter Außendruck
Dünnwandige Hohlkugel unter Innen- bzw. Außendruck d V t pi i Tangentialspannung einer dünnwandigen Hohlkugel unter Innendruck 4s
Vt
pa
da 4s
Tangentialspannung einer dünnwandigen Hohlkugel unter Außendruck
Dünnwandige Behälter mit elliptischer Unrundheit Biegespannung in der Wand eines unrunden, dünnwandigen Behälters 2
Vb
r
3 §d · pi ¨ i ¸ N f 4 © s ¹
mit
N
2 d max d min d max d min
und
f
1 2
3
1 P §d · pi ¨ i ¸ 2 E © s ¹ Die Biegespannung Vb überlagert sich der Tangentialspannung Vt. 1
§ r2 · r2 ¨¨ a2 1¸¸ pa 2 a 2 ra ri ©r ¹
ri
2 · · ¸¸ 1¸ ¸ ¹ ¹
2 Re §¨ § r · § c ln¨ ¸ ¨¨ 3 ¨ © c ¹ © ra ©
Radialspannung
Vr
¸ ¸ ¹
2·
· ¸¸ ¹
Va
2 Re §¨ § r · § c ln¨ ¸ ¨¨ ¨ 3 © c ¹ © ra ©
2 · · ¸¸ 1¸ ¸ ¹ ¹
Axialspannung
3 ra2
2
2 Re §¨ § r · § c ln¨ ¸ ¨¨ ¨ c 3 © ¹ © ra ©
Re
ra2
TangentialVt spannung
pi FB
§ r2 · ¨¨1 i2 ¸¸ © r ¹
§ r2 · ¨¨1 i2 ¸¸ © r ¹
V ri
V ai
V ti ra2 ri
2
ra2 ri2 pa
pi
pi ri2 pa ra2 ra2 ri2
pi ra2 ri
2 ra2 2
V ra
V aa
V ta
r2 r2 2 ri2 pa a2 i2 ra2 ri2 ra ri
pa
ra2 ri2
pi ri2 p a ra2
pi
Spannungen am Innenrand (r = ri) Spannungen am Außenrand (r = ra)
V ri
V ai
V ti
· ¸¸ ¹
¸ ¸ ¹
2·
2 · · ¸¸ 1¸ ¸ ¹ ¹
2 2 · Re §¨ § ri · § c · ln¨ ¸ ¨¨ ¸¸ 1¸ ¸ 3 ¨ © c ¹ © ra ¹ ¹ ©
2 Re §¨ § ri · § c ln¨ ¸ ¨¨ ¨ 3 © c ¹ © ra ©
2 Re §¨ § ri · § c ln¨ ¸ ¨¨ 3 ¨ © c ¹ © ra ©
V ra
V aa
V ta
2 · · ¸ 1¸ ¸ ¸ ¹ ¹
2
2 · · ¸¸ 1¸ ¸ ¹ ¹
· ¸ ¸ ¹ Re §¨ § c ¨¨ 3 ¨© © ra
Re § c ¨¨ 3 © ra
Re §¨ § c ¨ 3 ¨ ¨© ra ©
Spannungen am Innenrand (r = ri) Spannungen am Außenrand (r = c)
Teilplastischer Zustand unter Innendruck - vollplastischer Innenring (ri d r d c)
ri2 ri2
Innendruck bei Fließbeginn:
ra2
Vr
Radialspannung
pi
pi ri2 pa ra2 ra2 ri2
§ r2 · r2 ¨¨ a2 1¸¸ pa 2 a 2 ra ri ©r ¹
Va
ri2 ri2
Axialspannung
ra2
pi
TangentialVt spannung
Spannungsverläufe
Elastischer Zustand unter Innen- und Außendruck
Berechnungsformeln für den dickwandigen Behälter
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
215
Vr
Radialspannung
3
2
·· ¸ ¸¸ ¹¹
§r · Re ln¨ a ¸ © r ¹
Vr
Radialspannung
Re § §r ¨¨1 2 ln¨ a 3 © ©r
Va
Axialspannung
§ §r Re ¨¨1 ln¨ a ©r ©
·· ¸ ¸¸ ¹¹
Re ln¨¨ ¸¸ © ri ¹
3
2
3
TangentialVt spannung
pi VPL
V ri
V ai
V ti
§ r2 · ¨ a2 1¸ ¨c ¸ © ¹
§ r2 · ¨ a2 1¸ ¨c ¸ © ¹
Re c 2 3 ra2
Re c 2 3 ra2
Re c 2 3 ra2
V ra
V aa
V ta
Re c 2 3 ra2
0
Re c 2 3 ra2
2
V ri
V ai
V ti
3
2
§r Re ln¨¨ a © ri
· ¸¸ ¹
·· ¸ ¸¸ ¸ ¹¹ ·· ¸¸ ¸ ¸ ¹¹
§ §r Re ¨1 ln¨¨ a ¨ © ri ©
§r Re § ¨1 2 ln¨¨ a 3 ¨© © ri
3
2
V ra
V aa
V ta
0
3
Re
3
2
Re
Spannungen am Innenrand (r = ri) Spannungen am Außenrand (r = ra)
Vollplastischer Zustand unter Innendruck
Innendruck mit Erreichen des vollplastischen Zustandes: § ra · 2
§ r2 · ¨ a2 1¸ ¨r ¸ © ¹
§ r2 · ¨ a2 1¸ ¨r ¸ © ¹
Re c 2 3 ra2
Re c 2 3 ra2
Va
Axialspannung
Re c 2 3 ra2
e ln¨ ¸ ¨¨ ¸¸ 1¸ 3 ¨ ¨© ri ¸¹ © ra ¹ © ¹
TangentialVt spannung
pic
Zusammenhang zwischen Innendruck und Grenz- Spannungen am Innenrand (r = c) Spannungen am Außenrand (r = ra) 2 2 · radius c: §c· R §¨ § c · ¸
Teilplastischer Zustand unter Innendruck - elastischer Außenring (c < r d ra)
Fortsetzung: Berechnungsformeln für den dickwandigen Behälter
216 12.2 Dickwandige Behälter
217
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
12.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 12.1 Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 50 mm 1,11 1,20 (dünnwandig) d i 45 mm Berechnung der Spannungskomponenten Tangentialspannung: 45 mm d V t pi i 25 N/mm 2 225 N/mm 2 2s 2 2,5 mm Axialspannung: d V a pi i 4s
Vt 2
225 N/mm 2 2
Radialspannung (Mittelwert): p V r i 12,5 N/mm 2 2
112,5 N/mm 2
218
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.2 a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 170 mm 1,13 1,20 (dünnwandig) d i 150 mm Berechnung des zulässigen Innendrucks für P295GH Festigkeitsbedingung: R V V SH d e SF Re SF
V1 V 3
pi d i § pi · ¨ ¸ 2s © 2 ¹ 2 s Re di s SF
pi
Re SF 2 10 mm 310 N/mm 2 150 mm 10 mm 1,5
25,83 N/mm 2
25,83 MPa
Berechnung des zulässigen Innendrucks für EN-GJL-200 Festigkeitsbedingung:
V V NH d V1
Rm SB
pi d i 2s pi
Rm SB
Rm SB
2 s Rm di S B
2 10 mm 200 N/mm 2 150 mm 4,0
6,67 N/mm 2
6,67 MPa
b) Berechnung der Vergrößerung des mittleren Zylinderdurchmessers für P295GH Hooke’sches Gesetz für den dreiachsigen Spannungszustand:
Ht
1 V t P V a V r E pi E
§ d 1 ·· § d ¨¨ i P ¨ i ¸ ¸¸ © 4 s 2 ¹¹ © 2s
25,83 N/mm 2 210 000 N/mm 2
Ht 'd m
p ·· 1 § pi d i § p d ¨¨ P ¨ i i i ¸ ¸¸ E © 2s 2 ¹¹ © 4s
'U m Um
§ 150 mm § 150 mm 1 · · ¨¨ 0,30 ¨¨ ¸¸ ¸¸ © 4 10 mm 2 ¹ ¹ © 2 10 mm S 'd m 'd m S dm dm
H t dm
0,000803
H t d i s 0,000803 150 mm 10 mm 0,128 mm
219
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Berechnung der Vergrößerung des mittleren Zylinderdurchmessers für EN-GJL-200
Ht
pi E
§ d 1 ·· § d ¨¨ i P ¨ i ¸ ¸¸ © 4 s 2 ¹¹ © 2s
6,67 N/mm 2 100 000 N/mm 2 'd m
H t dm
§ 150 mm § 150 mm 1 · · ¨¨ 0,25 ¨¨ ¸¸ ¸¸ © 4 10 mm 2 ¹ ¹ © 2 10 mm
0,000446
H t d i s 0,000446 150 mm 10 mm 0,071 mm
220
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.3 a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses da di
150 mm 140 mm
1,07 1,20 (dünnwandig)
Berechnung der Spannungen in Tangential- und Axialrichtung durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand, da Außenoberfläche)
V t1
E H t P H a 1 P2
210 000 N/mm 2 0,8095 ‰ 0,30 0,1905 ‰ 10 3 2 1 - 0,30
200 N/mm 2
Berechnung des Innendrucks p1 d V t1 p1 i 2s 2s 2 5 mm V t1 200 N/mm 2 p1 140 mm di
14,29 N/mm 2
14,29 MPa
b) Berechnung der Axial- und Radialspannung
V a1 V r1
200 N/mm 2 100 N/mm 2 2 2 p 14,29 N/mm 2 i 7,14 N/mm 2 2 2
Vt
Die Zugspannung Vz = F1 / A aus der Zugkraft F1 überlagert sich linear der Axialspannung aus Innendruck, so dass die gesamte Axialspannung größer wird, im Vergleich zur Tangentialspannung (Annahme). Es folgt also für die Hauptnormalspannungen:
V a ges
V a1
F1 { V1 A
V r1 { V 3 Festigkeitsbedingung:
V V SH d V1 V 3 V a1
Rp0,2 SF Rp0,2 SF
F1 V r1 A
Rp0,2 SF
221
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
F1
§ Rp0,2 · V r1 V a1 ¸¸ A ¨¨ S © F ¹ · § 420 N/mm 2 150 2 140 2 mm 2 ¨¨ 7,14 N/mm 2 100 N/mm 2 ¸¸ 4 1,5 ¹ © 393 709 N 393,7 kN
S
c) Berechnung der Spannungen in Tangential- und Axialrichtung durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand, da Außenoberfläche)
V t2
E H t2 P H a2 1 P2
210 000 N/mm 2 0,2524 ‰ 0,30 0,5743 ‰ 10 3 1 - 0,30 2
98 N/mm 2
V a2
E H a2 P H t2 1 P2
210 000 N/mm 2 0,5743 ‰ 0,30 0,2524 ‰ 10 3 1 - 0,30 2
150 N/mm 2
Berechnung des Innendrucks p2 d V t2 p2 i 2s 2s 2 5 mm p2 V t1 98 N/mm 2 140 mm di
7 N/mm 2
7 MPa
Berechnung der Zugkraft F2 d F V a2 p2 i 2 4s A d · § F2 A ¨ V a2 p2 i ¸ 4s ¹ © § 140 mm · ¸ 150 2 140 2 mm 2 ¨¨150 N/mm 2 7 N/mm 2 4 5 mm ¸¹ © 230 037 N 230 kN
S
4
222
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.4 a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 516 mm 1,03 1,20 (dünnwandig) d i 500 mm Berechnung des Innendrucks pi d V t pi i 2s 2s 2 8 mm pi V t 250 N/mm 2 di 500 mm
8 N/mm 2
8 MPa
b) Berechnung der Axial- und Radialspannung
Va Vr
250 N/mm 2 125 N/mm 2 2 2 8 N/mm 2 p i 4 N/mm 2 2 2
Vt
c) Berechnung der Vergrößerung des mittleren Zylinderdurchmessers (zweiachsiger Spannungszustand an der Behälteroberfläche)
Ht Ht 'd a
1 250 N/mm 2 0,30 125 N/mm 2 V t P V a E 210 000 N/mm 2 'U a S 'd a 'd a Ua S da da
H t da
0,00101 516 mm
0,00101
0,522 mm
d) Berechnung der Sicherheiten gegen Fließen und Bruch Festigkeitsbedingung (Fließen)
V V SH d
Re SF
V1 V 3
Re SF
Vt Vr
Re SF
SF
Re Vt Vr
355 N/mm 2 250 N/mm 2 (4 N/mm 2 )
1,40 (ausreichend, da S F ! 1,20)
223
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
e) Berechnung der Haltekraft F F F pi A S d2 a 4 F
S 4
d a2 pi
S 4
516 mm 2 8 N/mm 2
1 672 939 N
1 672,9 kN
f) Ermittlung der Spannungskomponenten
Vt Va
250 N/mm 2
Vr
4 N/mm 2
(unverändert)
0 (unverändert)
g) Mohr'sche Spannungskreise und maximale Schubspannungen Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten keine Schubspannungen (nur Innendruck). Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementsprechend Hauptnormalspannungen. Die Bildpunkte Pt und Pa welche die Spannungskomponenten in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der V-Achse zusammen und der Mohr'sche Spannungskreis lässt sich auf einfache Weise konstruieren. Für die maximalen Schubspannungen erhält man: Geschlossener Behälter: W max 1
Behälter mit Deckel:
W max 2
Vt Va 2
250 N/mm 2 125 N/mm 2 2
Vt Va
Vt 0
Vt
2
2
2
125 N/mm 2
62,5 N/mm 2
224
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.5 a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 272 mm 1,13 1,20 (dünnwandig) d i 240 mm Berechnung der Spannungen in Tangential- und Axialrichtung durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand, da Außenoberfläche)
Vt
E H t P H a 1 P2
210 000 N/mm 2 0,4048 ‰ 0,30 0,0952 ‰ 10 3 1 - 0,30 2
100 N/mm 2
Va
E H a P H t 1 P2
210 000 N/mm 2 0,0952 ‰ 0,30 0,4048 ‰ 10 3 2 1 - 0,30
50 N/mm 2
b) Berechnung des Innendrucks pi d V t pi i 2s 2s 2 16 mm V t 100 N/mm 2 pi 240 mm di
13,33 N/mm 2
13,33 MPa
c) Berechnung des zulässigen Innendrucks Festigkeitsbedingung (Fließen):
V V SH d
Rp0,2 SF
V1 V 3
Rp0,2 SF
pi d i § pi · Rp0,2 ¨ ¸ 2s © 2 ¹ SF d s Rp0,2 pi i 2s SF pi
Rp0,2 SF
2s di s
280 N/mm 2 2 16 mm 1,6 240 mm 16 mm
21,88 N/mm 2
21,88 MPa
225
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
d1) Ermittlung der Formzahl t 24 mm 0,1 d i 240 mm aus Formzahldiagramm abgelesen: Dk = 2,84 Festigkeitsbedingung: Rp0,2
V max
SF Rp0,2
V n Dk
SF Rp0,2
p di Dk 2s SF
SF
2 s Rp0,2
p di D k
2 16 mm 280 N/mm 2 10 N/mm 2 240 mm 2,84
1,31 (ausreichend, da S F ! 1,20)
d2) Berechnung der plastischen Stützziffer npl 1
npl
H pl HF
1
H pl
1
Rp0,2 / E
0,003 280 N/mm / 210000 N/mm 2 2
1,80
Berechnung des Innendrucks bei Fließbeginn (pF) Fließbedingung:
V max
Rp0,2
V n Dk
Rp0,2
pF d i D k Rp0,2 2s 2 s Rp0,2 2 16 mm 280 N/mm 2 pF 240 mm 2,84 di D k
13,15 N/mm 2
Berechnung des Innendrucks ppl mit Erreichen einer Dehnung von Hpl = 0,3% npl ppl
ppl pF npl pF
1,80 13,15 N/mm 2
23,698 N/mm 2
Damit folgt für die Sicherheit gegen das Erreichen der Dehnung Hpl: S pl
ppl pi
23,698 N/mm 2 10 N/mm 2
2,37
226
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.6 a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 420 mm 1,05 1,20 (dünnwandig) d i 400 mm Berechnung der Spannungen in Tangential- und Axialrichtung durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand, da Außenoberfläche)
Vt
E H t P H a 1 P2
210 000 N/mm 2 0,929 ‰ 0,30 0,929 ‰ 10 3 1 - 0,30 2
150,1 N/mm 2
Va
E H a P H t 1 P2
210 000 N/mm 2 0,929 ‰ 0,30 0,929 ‰ 10 3 2 1 - 0,30
150,1 N/mm 2
b) Mohr'scher Spannungskreis und maximale Schubspannungen Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten keine Schubspannungen. Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementsprechend Hauptnomalspannungen. Die Bildpunkte Pt (Vt _ 0) und Pa (Va _ 0) welche die Spannungskomponenten in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der V-Achse zusammen und der Mohr'sche Spannungskreis lässt sich auf einfache Weise konstruieren. x Ebene 1 und Ebene 2 sind schubspannungsfrei. x Ebene 3 und Ebene 4 sind frei von Normalspannungen.
227
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
c) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung (Fließen): Rp0,2
V V SH d
SF Rp0,2
V1 V 3
SF Rp0,2
Vt Va SF
SF
Rp0,2
Vt Va
380 N/mm 2 150,1 N/mm 2 (150,1 N/mm 2 )
d) Berechnung des Innendrucks pi d V t pi i 2s 2s 2 10 mm V t 150,1 N/mm 2 pi 400 mm di
1,27 (ausreichend, da S F ! 1,20)
7,50 N/mm 2
7,50 MPa
Berechnung der Druckkraft F
Va F
di F 4s A V · § A ¨V a t ¸ 2 ¹ © pi
Vt 2
F A
§ 150,1 N/mm 2 ·¸ 420 2 400 2 mm 2 ¨¨ 150,1 N/mm 2 ¸ 2 4 ¹ © 2 899 457 N 2 899,5 kN
S
e) Mögliche Beanspruchung zur Erzeugung desselben Spannungszustandes: Torsion (siehe Mohr’scher Spannungskreis in Aufgabenteil b) Berechnung des Torsionsmomentes
Wt
Vt
150,1 N/mm 2
Mt Wt
Vt
Mt
V t Wt
Vt
(siehe Mohr' scher Spannungskreis)
S §¨ d a4 d i4 ·¸
16 ¨© 387 054 473 Nmm
4 4 · 2 S § ¨ 420 400 ¸ mm3 150 , 1 N/mm ¸ d a ¸¹ 16 ¨© 420 ¹ 387,1 kNm
228
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.7 a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 160 mm 1,14 1,20 (dünnwandig) d i 140 mm Berechnung der Spannungskomponenten für Zugbeanspruchung Axialspannung:
Va { Vz
F A
F
S 4
d a2 d i2
500 000 N
S 4
106,1 N/mm 2
160 2 140 2 mm 2
Tangentialspannung:
Vt
0
Berechnung der Dehnungen mit Hilfe des Hooke'schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Ha Ht H 45
1 106,1 N/mm 2 0,30 0 N/mm 2 V a P V t E 210 000 N/mm 2
0,000505
0,505 ‰
1 0 0,30 106,1 N/mm 2 V t P V a 0,000152 0,152 ‰ E 210 000 N/mm 2 H a H t 0,505 ‰ 0,152 ‰ 0,177 ‰ (vgl. Mohr' scher Verformungskreis) 2 2
b) Mohr'scher Spannungs- und Verformungskreis bei Zugbeanspruchung Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten keine Schubspannungen. Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementsprechend Hauptnormalspannungen. Die Bildpunkte Pt (0 _ 0) und Pa (Vz _ 0) welche die Spannungskomponenten in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der V-Achse zusammen. Der Mohr'sche Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren. Entsprechendes gilt für die Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises.
229
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
c) Berechnung der Spannungskomponenten bei Beanspruchung durch Innendruck Axialspannung: d 140 mm V a pi i 15 N/mm 2 52,5 N/mm 2 4s 4 10 mm Tangentialspannung: d 140 mm V t pi i 15 N/mm 2 2s 2 10 mm
105 N/mm 2
Berechnung der Dehnungen mit Hilfe des Hooke'schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Ha Ht H 45
1 V a P V t E
52,5 N/mm 2 0,30 105 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,0001 0,1 ‰
1 105 0,30 52,5 N/mm 2 V t P V a 0,000425 0,425 ‰ E 210 000 N/mm 2 H a H t 0,100 ‰ 0,425 ‰ 0,263 ‰ (siehe Mohr' scher Verformungskreis) 2 2
d) Mohr'scher Spannungs- und Verformungskreis bei Beanspruchung durch Innendruck Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten keine Schubspannungen. Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementsprechend Hauptspannungen. Die Bildpunkte Pt (Vt _ 0) und Pa (Va _ 0) welche die Spannungskomponenten in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der VAchse zusammen. Der Mohr‘sche Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren. Entsprechendes gilt für die Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises.
e) Berechnung der Spannungskomponenten bei Beanspruchung durch gerade Biegung Axialspannung: Mb Mb 13 500 000 Nmm Va { Vb 81,13 N/mm 2 Wb S 160 4 140 4 S d a4 d i4 mm3 32 160 da 32
230
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Tangentialspannung:
Vt
0
Berechnung der Dehnungen mit Hilfe des Hooke'schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Ha Ht H 45
1 V a P V t E
81,13 N/mm 2 0,30 0 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,000386
0,386 ‰
1 0 0,30 81,13 N/mm 2 V t P V a 0,000116 0,116 ‰ E 210 000 N/mm 2 H a H t 0,386 ‰ 0,116 ‰ 0,135 ‰ (vgl. Mohr' scher Verformungskreis) 2 2
f) Mohr'scher Spannungs- und Verformungskreis bei Beanspruchung durch (gerade) Biegung Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten keine Schubspannungen. Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementsprechend Hauptnormalspannungen. Die Bildpunkte Pt (0 _ 0) und Pa (Va _ 0) welche die Spannungskomponenten in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der V-Achse zusammen. Der Mohr'sche Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren. Entsprechendes gilt für die Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises.
g) Berechnung der Spannungskomponenten bei Beanspruchung durch Torsion Berechnung des Torsionsmomentes: Mt Mt 15 000 000 Nmm Wt 45,07 N/mm 2 Wt S 160 4 140 4 S d a4 d i4 mm3 16 160 da 16 Tangentialspannung: Vt 0 Axialspannung:
Va
0
231
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Berechnung der Dehnungen mit Hilfe des Hooke'schen Gesetzes
Ha Ht J at
0 0
W at
Wt
Wt
G
G
E 2 1 P
2 1 P W t E
2 1 0,30 210 000 N/mm 2
45,07 N/mm 2
0,558 ‰
H 45
J at 2
0,000279
0,279 ‰
h) Mohr'scher Spannungs- und Verformungskreis bei Beanspruchung durch Torsion Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten nur Schubspannungen. Die Bildpunkte Pt (Wt _ 0) und Pa (-Wt _ 0) welche die Spannungskomponenten in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der W-Achse zusammen. Der Mohr'sche Spannungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren.
232
Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.8 Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 210 mm 1,05 1,20 (dünnwandig) d i 200 mm Für die Berechnung des Innendrucks sowie des Torsionsmomentes wird zunächst Messstelle 2 (neutrale Faser) gewählt. Berechnung der Tangetial- und Axialspannung (Hooke'sches Gesetz für den zweiachsigen Spannungszustand) Tangentialspannung (Messstelle 2):
V t2
E H t2 P H a2 1 P2
205 000 N/mm 2 0,622 ‰ 0,30 0,146 ‰ 10 3 2 1 - 0,30
149,99 N/mm 2
Berechnung des Innendrucks Die Tangentialspannung Vt2 kann nur durch die Beanspruchung aus Innendruck pi hervorgerufen werden. Daher gilt: d V t2 pi i 2s 2s 2 5 mm V t2 149,99 N/mm 2 7,5 N/mm 2 7,5 MPa pi 200 mm di Berechnung des Torsionsmomentes An der Messstelle 2 liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr'sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden (siehe Abbildung).
Berechnung der Schiebung Jat:
J at 2
J at
H Ht · § H 45 H M ¨ H 45 a ¸ 2 ¹ © 0,590 ‰
0,146 ‰ 0,622 ‰ · § ¨ 0,679 ‰ ¸ 2 © ¹
0,295 ‰
233
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Berechnung der Schubspannung unter Verwendung des Elastizitätsgesetzes für Schubbeanspruchung:
W at { W t
E J at 2 1 P
G J at
205 000 N/mm 2 - 0,590 10 3 2 1 0,30
46,52 N/mm 2
Berechnung des Torsionsmomentes: Mt Wt Wt Mt
W t Wt
Wt
S d a4 d i4 16
da
46,52 N/mm 2
S 210 4 200 4 16
210
mm3
14 997 642 Nmm 14 998 Nm
Das Torsionsmoment wirkt entsprechend der Darstellung in der Aufgabenstellung. Berechnung der Biegespannung Messstelle 1 (oder 3) befindet sich außerhalb der neutralen Faser, so dass dort Spannungen aus Innendruck, Torsion und Biegung auftreten. Es genügt an der Messstelle 1 (oder 3) die Axialspannung zu betrachten. Berechnung der Axialspannung (Messstelle 1):
V a1
E H a1 P H t1 1 P2
205 000 N/mm 2 0,449 ‰ 0,30 0,531 ‰ 10 3 1 - 0,30 2
137,03 N/mm 2
Die Axialspannung an der Messstelle 1 ergibt sich durch Überlagerung der Axialspannung aus Innendruck und der Biegespannung, also:
Vt
di Vb 4s
V a1
pi
Vb
V a1
Vt 2
2
Vb
137,03 N/mm 2
149,99 N/mm 2 2
62,04 N/mm 2
Berechnung des Biegemomentes: Mb Vb Wb Mb
V b Wb
Vb
d a4 d i4 32 da
S
62,04 N/mm 2
10 000 849 Nmm 10 000 Nm
210 4 200 4 mm3 32 210
S
234
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.9 a) Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 120 mm 3 ! 1,20 (dickwandig) di 40 mm Berechnung der Spannungskomponenten in Messrichtung der DMS (Anwendung des Hooke'sches Gesetz für den zweiachsigen Spannungszustand) E 210 000 N/mm 2 VA H P H 0,158 ‰ 0,30 0,042 ‰ 10 3 A B 1 P2 1 - 0,30 2 39,37 N/mm 2
VB
E H B P H A 1 P2
210 000 N/mm 2 0,042 ‰ 0,30 0,158 ‰ 10 3 1 - 0,30 2
20,63 N/mm 2
Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten keine Schubspannungen. Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementsprechend Hauptnormalspannungen. Die Bildpunkte Pt und Pa welche die Spannungskomponenten in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der V-Achse zusammen und der Mohr'sche Verformungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren. Die Bildpunkte PB und PA erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels (210° bzw. 210° + 180°) ausgehend von der nunmehr bekannten Axialrichtung (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Spannungskreises
VM R
VA VB 2
VA VB 2
39,37 N/mm 2 20,63 N/mm 2 2 1 cos(2 M )
30 N/mm 2
39,37 N/mm 2 20,63 N/mm 2 1 2 cos(2 10q)
V t { V 1 V M R 30 N/mm 2 9,97 N/mm 2
39,97 N/mm 2
V a { V 2 V M R 30 N/mm 2 9,97 N/mm 2 Vr { V3 0
20,03 N/mm 2
9,97 N/mm 2
Für die Tangentialspannung in einem elastisch beanspruchten, dickwandigen Behälter (dickwandiges, beidseitig verschlossenes Rohr) unter Innendruck (pa = 0) gilt:
235
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Vt
pi
ri2 ra2 ri2
§ r2 · ¨¨ a2 1¸¸ ©r ¹
Am Außenrand ergibt sich mit r = ra:
Vt
pi
2 ri2 ra2 ri2
Damit folgt für den Innendruck pi: pi
Vt
ra2 ri2 2 ri2
39,97 N/mm 2
60
2
20 2 mm 2
2 20 mm 2
159,88 N/mm 2
159,88 MPa
b) Berechnung des Innendrucks bei Fließbeginn des Rohres pi FB
Rp0,2
ra2 ri2 3 ra2
340 N/mm 2
174,49 N/mm 2
60
2
20 2 mm 2 2
3 60 mm 2
174,49 MPa
c) Berechnung des Innendrucks bei einer zulässigen Plastifizierung des Innenrings bis zum Radius c = 30 mm (teilplastischer Zustand) pic
2 Rp0,2 §¨ § c · § c ln¨¨ ¸¸ ¨¨ 3 ¨ © ri ¹ © ra ©
306,41 N/mm 2
2 · · ¸¸ 1¸ ¸ ¹ ¹
2 2 · 340 N/mm 2 §¨ § 30 mm · § 30 mm · ¸¸ ¨¨ ¸¸ 1¸ ln¨¨ ¨ © 20 mm ¹ © 60 mm ¹ ¸ 3 © ¹
306,41 MPa
d) Berechnung der Tangential- und Axialspannung an der Außenoberfläche (r = ra) des Behälters (elastischer Außenring) Am Außenrand ergibt sich mit (r = ra):
Vt
Rp0,2 c 2 3 ra2
§ r2 · ¨¨ a2 1¸¸ ©r ¹
2
Rp0,2 c 2 2 3 ra2
2 § 30 mm · ¸¸ 340 N/mm 2 ¨¨ 60 mm 3 © ¹
98,15 N/mm 2
Va
Rp0,2 c 2 3 ra2
340 N/mm 2 § 30 mm · ¸¸ ¨¨ 3 © 60 mm ¹
2
49,07 N/mm 2
Berechnung der Spannungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen
VA
VA
Vt Va
V Va t cos 2M 2 2 98,15 N/mm 2 49,07 N/mm 2 98,15 N/mm 2 49,07 N/mm 2 cos(2 10q) 2 2 96,67 N/mm 2
236
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
VB
Vt Va
Vt Va
cos 2M 2 2 98,15 N/mm 2 49,07 N/mm 2 98,15 N/mm 2 49,07 N/mm 2 cos(2 10q) 2 2 50,55 N/mm 2
Berechnung der Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen (Anwendung des Hooke'schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand)
H A*
1 V A P V B E
96,67 N/mm 2 0,30 50,55 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,000388
H B*
1 V B P V A E
50,55 N/mm 2 0,30 96,67 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,000103 0,103 ‰
0,388 ‰
e) Berechnung der Spannungskomponenten am Innenrand (ri = 20 mm), am Radius c = 30 mm und am Außenrand (ra = 60 mm) Spannungsverlauf im vollplastischen Innenring (ri < r < c) x Tangentialspannung: V t
Rp0,2 §¨ § r · 2 § c ln¨ ¸ ¨ 3 ¨ © c ¹ ¨© ra ©
2 · · ¸¸ 1¸ ¸ ¹ ¹
Va
Rp0,2 §¨ § r · 2 § c ln¨ ¸ ¨ 3 ¨ © c ¹ ¨© ra ©
· ¸¸ ¹
Vr
Rp0,2 §¨ § r · 2 § c ln¨ ¸ ¨ 3 ¨ © c ¹ ¨© ra ©
2 · · ¸¸ 1¸ ¸ ¹ ¹
x Axialspannung:
x Radialspannung:
2·
¸ ¸ ¹
Spannungsverlauf im elastischen Außenring (c < r < ra) x Tangentialspannung:
Vt
Rp0,2 c 2 3 ra2
x Axialspannung:
Va
Rp0,2 c 2 3 ra2
x Radialspannung:
Vr
§ r2 · ¨¨ a2 1¸¸ ©r ¹
Rp0,2 c 2 3 ra2
§ r2 · ¨¨ a2 1¸¸ ©r ¹
237
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
vollplastischer Innenring
Spannungskomponente
r = ri = 20 mm
r = c = 30 mm
r = c = 30 mm
r = ra = 60 mm
2
2
2
98,15 N/mm2
86,19 N/mm
Tangentialspannung
elastischer Außenring
245,37 N/mm
245,37 N/mm
Axialspannung
-110,11 N/mm2
49,07 N/mm2
49,07 N/mm2
49,07 N/mm2
Radialspannung
-306,41 N/mm2
-147,22 N/mm2
-147,22 N/mm2
0 N/mm2
f) Spannungskomponenten am Innenrand, falls der gesamte Behälter elastisch verformt wäre (ideelle Spannungen)
V t id
§ r2 · ¨ a2 1¸ ¨r ¸ © ¹ 383,01 N/mm pi
ri2 ra2 ri2
V a id
pi ri2 ra2 ri2
V r id
pi
pi
ra2 ri2 ra2 ri2
306,41 N/mm 2 20 mm 2
60 mm 2 20 mm 2
ri2 ra2 ri2
§ r2 · ¨¨ a2 1¸¸ ©r ¹
pi
ri2 ra2 ri2
306,41 N/mm 2
60 mm 2 20 mm 2 60 mm 2 20 mm 2
38,30 N/mm 2 § r2 · ¨¨ a2 1¸¸ © ri ¹
pi
306,41 N/mm 2
Tatsächlich wirkende Spannungen am Innenrand (aus Aufgabenteil e)
V t 86,19 N/mm V a 110,11 N/mm V r 306,41 N/mm Eigenspannungen am Innenrand V t ei V t V t id 86,19 N/mm 2 383,01 N/mm 2
296,86 N/mm 2
238
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
V a ei V a V a id
110,11 N/mm 2 38,30 N/mm 2
V r ei V r V r id
306,41 N/mm 2 306,41 N/mm 2
148,41 N/mm 2 0
Spannungskomponenten am Außenrand, falls der gesamte Behälter elastisch verformt wäre (ideelle Spannungen) § r2 · 2 r2 2 20 mm 2 r2 V t id pi 2 i 2 ¨¨ a2 1¸¸ pi 2 i 2 306,41 N/mm 2 60 mm 2 20 mm 2 ra ri © r ra ri ¹ 76,60 N/mm
V a id
pi ri2 ra2 ri2
V r id
0
306,41 N/mm 2 20 mm 2 60 mm 2 20 mm 2
38,30 N/mm 2
Tatsächlich wirkende Spannungen am Außenrand (aus Aufgabenteil e)
V t 98,15 N/mm V a 49,07 N/mm V r 0 N/mm Eigenspannungen am Außenrand
V t ei V t V t id V a ei V a V a id V r ei V r V r id
98,15 N/mm 2 76,60 N/mm 2 49,07 N/mm 2 38,30 N/mm 2 00 0
21,55 N/mm 2 10,77 N/mm 2
239
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.10 a) Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr’sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden (siehe Abbildung).
Berechnung der Dehnungen in Tangential- und Axialrichtung (Ht und Ha) sowie der Schiebung Jt mit der Axialrichtung als Bezug
HM
HA HC 2
0,1496 ‰ 1,2904 ‰ 2 1,1657 ‰
0,720 ‰
Ht { HB H a { H M H B H M 0,720 ‰ - 1,1657 ‰ - 0,720 ‰ 0,2743 ‰ J at H M H A 0,720 ‰ - 0,1496 ‰ 0,5704 ‰ 2
J at
1,1408 ‰
Berechnung des Innendrucks Berechnung der Tangentialspannung unter Anwendung des Hooke'schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand. Annahme: Behälter ist elastisch beansprucht.
Vt
E H t P H a 1 P2
210 000 N/mm 2 1,1657 ‰ 0,30 0,2743 ‰ 10 3 1 - 0,30 2
288 N/mm 2
Tangentialspannung am Außenrand (r = ra) eines dickwandigen Behälters unter Innendruck:
Vt
pi
ri2 ra2 ri2
pi
Vt
ra2 ri2 2 ri2
§ r2 · ¨¨ a2 1¸¸ ©r ¹
pi
288 N/mm 2
2 ri2 ra2 ri2
75 mm 2 50 mm 2 2 50 mm 2
180 N/mm 2
180 MPa
240
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Berechnung des Torsionsmomentes Elastizitätsgesetz für Schubspannungen:
W at { W t
210 000 N/mm 2 1,1408 10 3 2 1 0,30
E J at 2 1 P
G J at
92,14 N/mm 2
Berechnung des Torsionsmomentes: Mt Wt Wt Mt
W t Wt
Wt
S d a4 d i4 16
48 999 028 Nmm
92,14 N/mm 2
da
S 150 4 100 4 16
150
mm3
49 000 Nm
b) Innenrand des Behälters Berechnung der Spannungskomponenten am Innenrand (r = ri = 50 mm) Tangentialspannung:
Vt
pi
ra2
ri2 ri2
§ r2 · ¨ a2 1¸ ¨r ¸ © ¹
180 N/mm 2
pi
ra2 ri2 ra2 ri2
75 mm 2 50 mm 2 75 mm 2 50 mm 2
468 N/mm 2
Axialspannung: pi ri2 180 N/mm 2 50 mm 2 ra2 ri2 75 mm 2 50 mm 2 Radialspannung:
144 N/mm 2
Va
Vr
pi
ri2 ra2 ri2
§ r2 · ¨¨ a2 1¸¸ ©r ¹
pi
180 N/mm 2
Schubspannung am Innenrand (Strahlensatz):
W ti
W ta
ri ra
92,14 N/mm 2
50 mm 75 mm
61,43 N/mm 2
Berechnung der Hauptspannungen in der t-a-Ebene (Mantelfläche) Mittelpunkt und Radius des Mohr'schen Spannungskreises:
VM R
Vt Va 2
468 N/mm 2 144 N/mm 2 2
306 N/mm 2
V t V M 2 W t2 (468 N/mm 2 306 N/mm 2 ) 2 (61,43 N/mm 2 ) 2
173,26 N/mm 2
241
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Damit folgt für die Hauptspannungen in der t-a-Ebene:
V H1 V M R 306 N/mm 2 173,26 N/mm 2 V H2
479,26 N/mm 2
V M R 306 N/mm 2 173,26 N/mm 2 132,74 N/mm 2
Ordnen der Hauptspannungen ergibt:
V 1 { V H1
479,26 N/mm 2
V 2 { V H2
132,74 N/mm 2 180 N/mm 2
V3 { Vr
Berechnung der Vergleichsspannung an der Innenoberfläche (Anwendung der Gestalt-änderungsenergiehypothese)
V VGEH V VGEH
1 2 1 2
V 1 V 2 2 V 2 V 3 2 V 3 V 1 2
479,26 132,74 2 132,74 180 2 180 479,26 2
N/mm 2
571,19 N/mm 2
Es gilt: VV GEH < Rp0,2 Der Behälter ist damit am Innenrand noch elastisch beansprucht. Außenrand des Behälters Berechnung der Spannungskomponenten am Außenrand (r = ra = 75 mm) Tangentialspannung:
Vt
pi
ri2 ra2 ri2
§ r2 · ¨¨ a2 1¸¸ ©r ¹
180 N/mm 2
pi
2 ri2 ra2 ri2
2 50 mm 2
75 mm 50 mm 2
2
288 N/mm 2
242
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Axialspannung:
Va
pi ri2 ra2 ri2
180 N/mm 2 50 mm 2
75 mm 2 50 mm 2
144 N/mm 2
Radialspannung:
Vr
0
Schubspannung am Außenrand:
W ta
92,14 N/mm 2
Da an der Außenoberfläche ein zweiachsiger Spannungszustand vorliegt, kann die Vergleichsspannung nach der GEH auch direkt aus den Lastspannungen ermittelt werden (siehe Kapitel 6.4 im Lehrbuch):
V VGEH
V a2 V t2 V a V t 3 W t2
V VGEH
144 2 2882 144 288 3 92,14 2 N/mm 2
296,10 N/mm 2
Es gilt: VV GEH < Rp0,2 Der Behälter ist damit am Außenrand ebenfalls noch elastisch beansprucht. Anmerkung: Wie zu erwarten, ist die Vergleichsspannung am Außenrand niedriger im Vergleich zum Innenrand, da der Innenrand eines durch Innendruck beanspruchten Behälters stets die höchst beanspruchte Stelle darstellt. c) Berechnung des Innendrucks bei Fließbeginn des Rohres pi FB
Rp0,2
ra2 ri2
3 ra2
314,3 N/mm 2
980 N/mm 2
(752 50 2 ) mm 2 3 75 2 mm 2
314,4 MPa
d) Berechnung des Innendrucks bei einer zulässigen Plastifizierung bis c = 60 mm pic
2 Rp0,2 §¨ § c · § c ln¨ ¸ ¨ 3 ¨ ¨© ri ¸¹ ¨© ra ©
410,0 N/mm 2
2 · · ¸¸ 1¸ ¸ ¹ ¹
2 2 · 980 N/mm 2 §¨ § 60 mm · § 60 mm · ¸¸ 1¸ ¸¸ ¨¨ ln¨¨ ¨ © 50 mm ¹ © 75 mm ¹ ¸ 3 © ¹
410,0 MPa
e) Berechnung der Tangential- und Axialspannung an der Außenoberfläche (r = ra) des Behälters (elastischer Außenring)
Vt
R p0,2 c 2 3 ra2
§ r2 · ¨ a2 1¸ ¨r ¸ © ¹
R p0,2 c 2 2 3 ra2
2
2 § 60 mm · ¸¸ 980 N/mm 2 ¨¨ 3 © 75 mm ¹
724,23 N/mm 2
243
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Va
R p0,2 c 2 3 ra2
980 N/mm 2 § 60 mm · ¸¸ ¨¨ 3 © 75 mm ¹
2
362,11 N/mm 2
Berechnung der Dehnungen in Tangential- und Axialrichtung unter Anwendung des Hooke'schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Ht
1 V t P V a E
724,23 N/mm 2 0,30 362,11 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,0029314
2,9314 ‰
Ha
1 V a P V t E
362,11 N/mm 2 0,30 724,23 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,0006897
0,6897 ‰
Da voraussetzungsgemäß kein Torsionsmoment mehr wirkt, sind die Schnittflächen mit der Flächennormalen in Axial- und Tangentialrichtung schubspannungsfrei. Daher erfährt ein achsparalleles Flächenelement keine Schiebung (Winkelverzerrung). Die Bildpunkte Pa und Pt, welche die Verformungen mit der Axial- bzw. Tangentialrichtung als Bezugsrichtung repräsentieren, fallen daher mit der H-Achse zusammen, d. h. die Axial- und die Tangentialrichtung sind gleichzeitig Hauptdehnungsrichtungen. Der Mohr’sche Verformungskreis lässt sich damit auf einfache Weise konstruieren (siehe Abbildung). Die Bildpunkte PA und PC, welche die Verformungen mit der A- bzw. C-Richtung als Bezugsrichtung repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkel 245° bzw. 245° +180° ausgehend von der nunmehr bekannten Tangentialrichtung (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Damit erhält man für die Dehnungen in A- und C-Richtung:
HA
HC
Ht Ha 2
2,9314 ‰ 0,6897 ‰ 2
1,8106 ‰
Die Dehnung in B-Richtung ist identisch mit der Dehnung in Tangentialrichtung. Es gilt daher:
HB
Ht
2,9314 ‰
244
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.11 Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 624 mm 1,04 1,20 (dünnwandig) d i 600 mm Berechnung der Spannungskomponenten an der Außenseite (Messstellen der DMS) Spannungskomponenten aus Innendruck Tangentialspannung: d 600 mm V t pi i 20 N/mm 2 500 N/mm 2 2s 2 12 mm Axialspannung: dt 2
di 4s Radialspannung:
Va
pi
Vr
0
500 N/mm 2 2
250 N/mm 2
Spannungskomponenten aus Biegebeanspruchung
Vb
Mb Wb
F1 a 2 S d a4 d i4 32 da
900 000 N 850 mm 2 S 624 4 600 4 mm3 32 624
Spannungskomponenten aus Zugbeanspruchung 1 500 000 N F2 F2 Vz S S A d a2 d i2 624 2 600 2 mm 2 4 4
110,44 N/mm 2
65,01 N/mm 2
Berechnung der Dehnungsanzeigen der DMS (zweiachsiger Spannungszustand)
HC
HB
1 V z V a P V t E 65,01 N/mm 2 250 N/mm 2 0,30 500 N/mm 2 210 000 N/mm 2 1 V t P V z V a E 500 N/mm 2 0,30 65,01 N/mm 2 250 N/mm 2 210 000 N/mm 2
HA
0,0007858
0,7858 ‰
0,0019309 1,9309 ‰
1 V z V a V b P V t E 65,01 N/mm 2 250 N/mm 2 110,44 N/mm 2 0,30 500 N/mm 2 210 000 N/mm 2
245
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
0,0002599
HD
0,2599 ‰
1 V z V a V b P V t E 65,01 N/mm 2 250 N/mm 2 110,44 N/mm 2 0,30 500 N/mm 2 210 000 N/mm 2 0,0013117 1,3117 ‰
b) Die höchst beanspruchte Stelle befindet sich an der Messstelle von DMS D. Da keine Schubspannungen auftreten, sind die Normalspannungen gleichzeitig Hauptnormalspannungen. Spannungskomponenten an der Messstelle von DMS D
V H1 V a V z V b
250 N/mm 2 65,01 N/mm 2 110,44 N/mm 2
500 N/mm 2
V H2 V t V H3 V r
0
Ordnen der Hauptspannungen: V 1 V H2 500 N/mm 2 425,45 N/mm 2
V 2 V H1 V 3 V H3
0
Festigkeitsbedingung (Verwendung der Schubspannungshypothese)
V V SH d V zul V1 V 3 SF
Rp0,2 SF
Rp0,2 SF
Rp0,2
V1 V 3
870 N/mm 2 500 N/mm 2 0
1,74 (ausreichend, da S F ! 1,20)
425,45 N/mm 2
246
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.12 Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 480 mm 1,07 1,20 (dünnwandig) d i 450 mm Die Schnittflächen mit der Axial- und Tangentialrichtung als Normale sind schubspannungsfrei (nur Innendruck). Daher erfährt ein achsparalleles Flächenelement auch keine Schiebung (Winkelverzerrung). Die Bildpunkte Pa und Pt, welche die Verformungen mit der Axial- bzw. Tangentialrichtung als Bezugsrichtung repräsentieren, fallen daher mit der H-Achse zusammen, d. h. die Axialund die Tangentialrichtung sind gleichzeitig Hauptdehnungsrichtungen. Der Mohr’sche Verformungskreis lässt sich damit entsprechend der Abbildung auf einfache Weise konstruieren. Die Bildpunkte PA und PB, welche die Verformungen mit der A- bzw. B-Richtung als Bezugsrichtung repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkel 220° bzw. 220°+180° ausgehend von der nunmehr bekannten Axialrichtung (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Verformungskreises H A H B 0,1972 ‰ 0,5528 ‰ HM 0,375 ‰ 2 2 H M H A 0,375 ‰ 0,1972 ‰ R 0,2321 ‰ cos 2D cos(2 20q) Berechnung der Dehnungen in Tangential- und Axialrichtung (Ht und Ha)
Ht Ha
H M R 0,375 ‰ 0,2321 ‰ 0,6071 ‰ H M R 0,375 ‰ 0,2321 ‰ 0,1429 ‰
Berechnung der Spannungen in Tangentialrichtung durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Vt
E H t P H a 1 P2 150 N/mm 2
210 000 N/mm 2 0,6071 ‰ 0,30 0,1429 ‰ 10 3 2 1 - 0,30
247
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Berechnung des Innendrucks pi d V t pi i 2s 2s 2 15 mm pi V t 150 N/mm 2 di 450 mm
10 N/mm 2
10 MPa
248
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.13 Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a 330 mm 1,1 1,20 (dünnwandig) d i 300 mm Es liegt eine 0°-45°-90° DMS-Rosette vor. Daher kann der Mohr’sche Verformungskreis entsprechend Kapitel 4.4.2 (siehe Lehrbuch) auf einfache Weise konstruiert werden (siehe Abbildung).
Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Verformungskreises H A H C 0,2011 ‰ 0,3989 ‰ HM 0,3 ‰ 2 2 R
H B H M 2 H M H A 2 0,5715 ‰ 0,3 ‰ 2 0,3 ‰ 0,2011 ‰ 2
0,2890 ‰
Berechnung des Winkels D zwischen der Messrichtung von DMS B und der Hauptdehnungsrichtung HH1
D
§ H HA arctan¨¨ M © HB HM
· ¸¸ ¹
§ 0,3 ‰ 0,2011 ‰ · ¸¸ arctan¨¨ © 0,5715 ‰ 0,3 ‰ ¹
arctan 0,364
Damit folgt für den Richtungswinkel E:
E
90q D 2 10q 50q
Berechnung der Dehnungen in Tangential- und Axialrichtung
H t H M R cos E H a H M R cos E
0,3 ‰ 0,289 ‰ cos 50q
0,4858 ‰
0,3 ‰ 0,289 ‰ cos 50q
0,1142 ‰
20q
249
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Berechnung der Normalspannung in Tangentialrichtung (Vt) durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
Vt
E H t P H a 1 P2
210 000 N/mm 2 0,4858 ‰ 0,3 0,1142 ‰ 10 3 1 - 0,32
120 N/mm 2
Berechnung des Innendrucks pi d V t pi i 2s 2s 2 15 mm 120 N/mm 2 pi V t 300 mm di
12 N/mm 2
12 MPa
Berechnung der Schiebung Jat mit der Axialrichtung als Bezugsrichtung
J at 2
J at
R sin E
0,289 ‰ sin 50q
0,2213 ‰
(Winkelverkleinerung gemäß Vorzeichenregelung für Schiebungen)
0,4426 ‰
Berechnung der Schubspannung Wt durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes für Schubbeanspruchung 210 000 N/mm 2 E W at { W t G J at J at - 0,4426 ‰ 10 3 35,8 N/mm 2 2 1 P 2 1 0,30
Berechnung des Torsionsmomentes Mt Wt Wt Mt
W t Wt
Wt
S d a4 d i4 16
80 000 000 Nmm
da
35,8 N/mm 2
S 330 4 300 4 16
330
mm3
80 000 Nm
Das Torsionsmoment wirkt entgegen der in der Aufgabenstellung eingezeichneten Richtung.
250
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.14 a) Berechnung des Innendrucks pi
F A
F
S 4
150 000 N
S
d i22
4
29,84 N/mm 2
29,84 MPa
80 mm
2
b) Berechnung des Durchmesserverhältnisses d a1 70 mm 1,17 1,20 (dünnwandig) d i1 60 mm Berechnung der Spannungskomponenten an der Stelle 1 Tangentialspannung: d i1 60 mm 29,84 N/mm 2 179,05 N/mm 2 2 s1 2 5 mm Axialspannung (erhält man durch Freischneiden des Deckels, siehe Abbildung):
Vt
pi
F pi
Va
S 4
S 4
d i12
2 d a1 d i12
- 150 000 N 29,84 N/mm 2
S
S 4
60 mm 2
70 2 60 2 mm 2 4 64,27 N/mm 2
Radialspannung: p V r i 14,92 N/mm 2 2 Hauptspannungen
V1 V t
179,05 N/mm 2
V2
Vr
14,92 N/mm 2
V3
Va
64,27 N/mm 2
Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul V1 V 3 SF
Rp0,2 SF
Rp0,2 SF
Rp0,2
V1 V 3
780 N/mm 2 179,05 N/mm 2 (64,27 N/mm 2 )
3,21 (ausreichend, da S F ! 1,50)
251
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Bemerkung: Für Druckbehälterberechnungen wählt man aufgrund des Gefährdungspotenziales in der Regel einen höheren Sicherheitsbeiwert gegen plastische Verformung (SF t 1,50). c) Berechnung der Spannungskomponenten an der Stelle 4 Annahme: der äußere Zylinder ist dünnwandig. Tangentialspannung: d V t pi i2 2 s2 Axialspannung:
Va
0 (keine Reibung)
Radialspannung: p Vr i 2 Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul V1 V 3 pi
Rp0,2 SF
Rp0,2 SF
d i2 § pi · ¨ ¸ 2 s2 © 2 ¹
Rp0,2 SF
§ d 1 · Rp0,2 pi ¨¨ i2 ¸¸ SF © 2 s2 2 ¹ Rp0,2 1 d i2 2 s2 2 pi S F s2
d i2
80 mm
§ Rp0,2 1· 2 ¨¨ ¸¸ © pi S F 2 ¹
§ 780 N/mm 2 1· 2 ¨¨ ¸¸ 2 © 29,84 N/mm 3,21 2 ¹
5,23 mm
Überprüfung, ob der Behälter tatsächlich dünnwandig ist d a2 90,45 mm 1,13 1,20 (dünnwandig) d i2 80 mm d) An der Stelle 3 herrscht kein Innendruck (Dichtungen), daher sind dort keine Spannungskomponenten aus Innendruck vorhanden. Da voraussetzungsgemäß außerdem keine Reibung auftritt, liegen auch keine Axialspannungen vor. Die Stelle 3 ist also spannungsfrei, d. h. VV = 0. Die Sicherheit gegen Fließen ist dementsprechend unendlich.
252
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
e) Konstruktion des Mohr'schen Spannungskreises Die Schnittflächen mit den Flächennormalen in Tangential- und Axialrichtung enthalten keine Schubspannungen (nur Innendruck). Die Normalspannungen in diesen Schnittebenen sind dementsprechend Hauptspannungen. Die Bildpunkte Pt und Pa welche die Spannungskomponenten in diesen Schnittebenen repräsentieren, fallen dementsprechend mit der V-Achse zusammen und der Mohr'sche Verformungskreis lässt sich aus einfache Weise konstruieren. Die Bildpunkte Pa' (Schnittfläche mit Flächennormale in a'-Richtung) und Pt' erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels (215° bzw. 215° + 180°) ausgehend von der nunmehr bekannten Axial- oder Tangentialrichtung (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Berechnung der Spannungskomponenten Va' und Vt'
V a'
V t V a
V V a t cos 2 2 179,05 N/mm 2 - 64,27 N/mm 2 179,05 N/mm 2 - 64,27 N/mm 2 cos2 15q 2 2 -47,98 N/mm 2
V t'
V t V a
V t V a
cos 2D 2 2 179,05 N/mm 2 - 64,27 N/mm 2 179,05 N/mm 2 - 64,27 N/mm 2 cos2 15q 2 2 162,75 N/mm 2
Berechnung der Dehnung in Messrichtung des Dehnungsmessstreifens 1 V a' P V t' E 47,98 N/mm 2 0,30 162,75 N/mm 2 208 000 N/mm 2
H a' { H DMS
0,000465
0,465 ‰
f) Bei einem Innendruck von pmax = 40 MPa ist der innere Zylinder voll ausgefahren, d. h. in beiden Zylindern tritt zusätzlich eine Axialspannung aus Innendruck auf. Berechnung der Spannungskomponenten an der Stelle 1 Tangentialspannung: 60 mm d V t pmax i1 40 N/mm 2 240 N/mm 2 2 s1 2 5 mm
253
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Axialspannung:
Va
F pmax
S 4
2 d a1
S 4
d i12
d i12
- 150 000 N 40 N/mm 2
S 4
2
2
S 4
70 60 mm
60 mm 2
36,14 N/mm 2
2
Radialspannung: p V r max 20 N/mm 2 2 Hauptspannungen
V1 V t
240 N/mm 2
V2
Vr
20 N/mm 2
V3 Va
36,14 N/mm 2
Festigkeitsbedingung Rp0,2
V V SH d V zul Rp0,2
V1 V 3 SF
SF
SF 780 N/mm 2 240 N/mm 2 (36,14 N/mm 2 )
Rp0,2
V1 V 3
2,83 (ausreichend, da S F ! 1,50)
Berechnung der Spannungskomponenten an der Stelle 4 Tangentialspannung: d 80 mm V t pmax i2 40 N/mm 2 266,67 N/mm 2 2 s2 2 6 mm Axialspannung:
Va
F pmax
S 4
2 d a2
S 4
d i22
d i22
Radialspannung: p V r max 20 N/mm 2 2 Hauptspannungen
V1 V t
266,67 N/mm 2
Vr
31,50 N/mm 2
V3 Va
20 N/mm 2
V2
- 150 000 N 40 N/mm 2
S 4
2
2
S 4
92 80 mm
80 mm 2 2
31,50 N/mm 2
254
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Festigkeitsbedingung Rp0,2
V V SH d V zul V1 V 3 SF
SF
Rp0,2 SF 780 N/mm 2 266,67 N/mm 2 (20 N/mm 2 )
Rp0,2
V1 V 3
2,72 (ausreichend, da S F ! 1,50)
g) Spannungskomponenten an der Kerbstelle 2 Tangentialspannung:
Vt
240 N/mm 2
Axialspannung:
V a max
D k V an
D k V a
2,25 36,14 N/mm 2
81,32 N/mm 2
Radialspannung: p V r max 20 N/mm 2 2 Hauptspannungen
V1 V t
240 N/mm 2
V2
Vr
20 N/mm 2
V3 Va
81,32 N/mm 2
Festigkeitsbedingung
V V SH d V zul V1 V 3 SF
Rp0,2 SF
Rp0,2 SF
Rp0,2
V1 V 3
780 N/mm 2 240 N/mm 2 (81,32 N/mm 2 )
2,43 (ausreichend, da S F ! 1,50)
255
12 Behälter unter Innen- und Außendruck
Lösung zu Aufgabe 12.15 Beim dünnwandigen Behälter unter Innendruck gilt für die Hauptnormalspannungen:
V1 { V t V2 { Va
Vt 2
V3 | 0 Berechnung der Vergleichsspannung nach der Gestaltänderungsenergiehypothese 1
V VGEH
2 1 2 1 2
V 1 V 2 2 V 2 V 3 2 V 3 V 1 2
V t V a 2 V a2 V t2
2 V t2 2 V t V a 2 V a2
V t2 V t V a V a2 mit Va = 0,5Vt folgt:
V t2
V VGEH
V t2 2
V t2 4
Fließen tritt ein, sobald gilt: V VGEH Re 3 V t 2 2
Vt
3
Re Re
1,155 Re
3 2 V t 4
3 V t 2
256
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit 13.1 Formelsammlung Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit Vo V u
Vm
Mittelspannung
2
Vo Vu
Va
Spannungsamplitude
2
R
Vu Vo
Spannungsverhältnis
N
f 't
Schwingspielzahl
Wöhlerkurve x Bereich der quasi-statischen Festigkeit Zum Bruch führende Spannungsamplitude
V A max
Rm
1 R 2
x Zeitfestigkeitsbereich Gleichung der Wöhlerkurve im Zeitfestigkeitsbereich
VA
§N · V A1 ¨¨ ¸¸ © N1 ¹
N
§V · N1 ¨¨ A ¸¸ © V A1 ¹
1 k
k
Neigungsexponent
k
§N · lg¨¨ 1 ¸¸ N © 2¹ §V · lg¨¨ A1 ¸¸ © V A2 ¹
k
tan D
x Bereich der Dauerfestigkeit
V AD
konstant
257
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Dauerfestigkeitskennwerte unter rein wechselnder Beanspruchung Dauerfestigkeitskennwert 1)
Werkstoffsorte / Werkstoffgruppe
Zug-DruckBiegeSchubTorsionsWechselfestigkeit wechselfestigkeit wechselfestigkeit wechselfestigkeit
VzdW Walzstahl, allgemein 3) 4)
2)
VbW
1,1 ... 1,3 VzdW
0,45 Rm
Einsatzstahl 4)
7) 8)
WsW
2)
WtW
0,577 VzdW
7) 8) 9)
0,577 VbW
0,40 Rm
5)
1,1 ... 1,3 VzdW
0,577 V zdW
Nichtrostender Stahl
0,40 Rm
6)
1,1 ... 1,3 VzdW
0,577 V zdW
0,577 VbW
Schmiedestahl 4)
0,40 Rm
6)
1,1 ... 1,3 VzdW
0,577 V zdW
0,577 VbW
Stahlguss
0,34 Rm
1,15 VzdW
0,577 V zdW
k. A.
Gusseisen mit Lamellengraphit
0,30 Rm
1,50 VzdW
0,850 V zdW
0,8 ... 0,9 VzdW
Gusseisen mit Kugelgraphit
0,34 Rm
1,30 VzdW
0,650 V zdW
k. A.
Temperguss
0,30 Rm
1,40 VzdW
0,750 V zdW
k. A.
Al-Knetlegierungen
0,30 Rm
1,1 ... 1,3 VzdW
0,577 V zdW
k. A.
0,30 Rm
k. A.
0,750 V zdW
k. A.
Al-Gusslegierungen 1)
5)
0,577 VbW
2
Werkstoffkennwerte sind in N/mm einzusetzen. Anhaltswerte für ungekerbte Proben mit polierter Oberfläche. Werte nach [2]. Für N = 106 Schwingspiele. 3) Außer Einsatzstahl, nichtrostender Stahl und Schmiedestahl. 4) Nach DIN 743-3: VzdW | 0,4Rm; VbW | 0,5Rm; WtW | 0,3Rm (Torsionswechselfestigkeit). 5) Blindgehärtet. Der Einfluss einer Einsatzhärtung wird durch den Randschichtfaktor (Tabelle 13.4) berücksichtigt. 6) Vorläufiger Wert. 7) Anhaltswerte für zähe Werkstoffe. 8) 0,577 = 1/3 (Gestaltänderungsenergiehypothese). 9) Experimentelle Ergebnisse deuten eher auf ein Verhältnis von WtW = 0,62VbW hin. k. A. = keine Angabe 2)
Festigkeitsbedingung für ungekerbte Bauteile mit polierter Oberfläche unter reiner Wechselbeanspruchung
V a d V a zul
VW SD
Mittelspannungsempfindlichkeit M
tan D
V W V Sch / 2 Definition der MittelspannungsempfindV Sch / 2 lichkeit
258
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Mittelspannungsempfindlichkeit unter der Wirkung von Normalspannungen
• Stahl: 1) • Stahlguss: • GJL: 2) • GJS: 3) • Temperguss: • Al-Knetlegierungen • Al-Gusslegierungen
MV = 0,00035 · Rm – 0,10 MV = 0,00035 · Rm + 0,05 MV = 0,5 MV = 0,00035 · Rm + 0,08 MV = 0,00035 · Rm + 0,13 MV = 0,001 · Rm - 0,04 MV = 0,001 · Rm + 0,20
Mittelspannungsempfindlichkeit unter der Wirkung von Schubspannungen
• Stahl 1) • Stahlguss: • GJL: 2) • GJS: 3) • Temperguss: • Al-Knetlegierungen • Al-Gusslegierungen
MW = 0,577 · MV MW = 0,577 · MV MW = 0,85 · MV MW = 0,65 · MV MW = 0,75 · MV MW = 0,577 · MV MW = 0,75 · MV
Dauerfestigkeitsschaubild nach Haigh (modifiziert) für duktile Werkstoffe
Für
VW Mı 1
V AD 1)
Vm d
VW Mı 1
:
V W M ı V m
auch für nichtrostende Stähle GJL: Graues Gusseisen mit Lamellengraphit (Grauguss) 3) GJS: Graues Gusseisen mit Kugelgraphit 2)
259
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Für
VW Mı 1
V AD
Für
Vm d
M c 1 3 V W : ı 3 M ıc 1 M ı 1
M ıc 1 M ıc V m Mı 1
VW
3 V W M c 1 ı Vm f : 3 M ıc 1 M ı 1
V AD
M ıc 1 3 M ıc 1 M ı 1
VW
Für f V m
V AD
VW Mı 1
:
VW 1 Mı
Grenzkurve für plastische Verformung im DFS nach Haigh
V a (V m )
Rp0,2 V m
Grenzkurve für Bruch im DFS nach Haigh
V a (V m )
Rm V m
Dauerfestigkeitsschaubild nach Haigh für spröde Werkstoffe
Dauernd ertragbare Schubspannungsamplitude für spröde Werkstoffe
V AD
§
V W ¨¨1 ©
Vm · ¸ Rm ¸¹
Dauernd ertragbare Normalspannungsamplitude für spröde Werkstoffe
§
W AD W W ¨¨1 ©
Wm WB
· ¸ ¸ ¹
260
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Festigkeitsbedingung unter Schwingbeanspruchung ungekerbter Bauteile mit polierter Oberfläche unter der Wirkung einer von Null verschiedenen Mittelspannung
V a d V a zul
V AD SD
Einfluss der Oberflächenrauigkeit unter der Wirkung von Normalspannungen
Einfluss der Oberflächenrauigkeit unter der Wirkung von Schubspannungen
261
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
13.2 Lösungen zu den Übungsaufgaben Lösung zu Aufgabe 13.1 a) Berechnung der Zug-Druck-Wechselfestigkeit FW 32000 N 407,4 N/mm 2 V zdW S A 2 10 mm 4 b) Wahl zweier Stützpunkte im Zeitfestigkeitsbereich der Wöhlerkurve P1: N1 = 102 und VA1 = Rm = 900 N/mm2 6 P2: N2 = 510 und FA2 = 32 kN Damit folgt für die zugehörigen Spannungsamplituden: FA2
V A2
S 4
32000 N
S
d2
4
407,4 N/mm 2
10 mm
2
Berechnung des Neigungsexponenten k
k
§N · lg¨¨ 1 ¸¸ N © 2¹ §V · lg¨¨ A1 ¸¸ © V A2 ¹
§ 10 2 · ¸ lg¨¨ 5 10 6 ¸¹ © § 900,0 N/mm 2 · ¸ lg¨¨ 2 ¸ © 407,4 N/mm ¹
13,65
c) Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı
0,00035 Rm 0,1 0,00035 900 N/mm 2 0,1 0,215
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)
V AD
V zdW M ı V m
Mit VAD1 = Vm (reine Zugschwellbeanspruchung) folgt:
V AD1 V zdW M ı V AD1 V AD1
V zdW Mı 1
407,4 N/mm 2 0,215 1
335,30 N/mm 2
Damit folgt schließlich für die dauernd ertragbare Kraftamplitude: FAD1
V AD1
S 4
d2
335,30 N/mm 2
S 4
10 mm 2
26337 N
262
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
d)
Abgelesen: VAD1 = 340 N/mm2 Damit folgt: FAD1
V AD1
S
d2
4
340 N/mm 2
S 4
10 mm 2
26704 N
e) Berechnung der Mittelspannung Vm
Vm
F
S 4
d2
20000 N
S 4
254,65 N/mm 2
10 mm 2
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)
V AD2
V zdW M ı V m da V m
V AD2
2
VW Mı 1
407,4 N/mm 0,215 254,65 N/mm 2
352,69 N/mm 2
Damit folgt schließlich für die dauernd ertragbare Kraftamplitude FAD2: FAD2
V AD2
S 4
d2
352,69 N/mm 2
S 4
10 mm 2
27700 N
263
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.2 a) Darstellung der Wöhlerkurve
Stützpunkte für die Zeitfestigkeitsgerade Punkt P1: N1 = ND = 3106 VA1 = VzdW = 350 N/mm2
Punkt P2: N2 = 103 (gewählt)
V A2
§N · V A1 ¨¨ 2 ¸¸ © N1 ¹
1 k
§ 103 · ¸ 350 N/mm 2 ¨¨ 6 ¸ © 3 10 ¹
1 12,5
664,12 N/mm 2
Anmerkung: Zum Einzeichnen der Zeitfestigkeitsgeraden kann anstelle der Verwendung des Stützpunktes P1 (103 / 664,12 N/mm2) auch der Steigungswinkel D (siehe Bild 13.20 im Lehrbuch) verwendet werden (D = arctan12,5 = 85,43°). Beim Einzeichnen ist jedoch auf gleiche Achsteilung von Ordinate und Abszisse zu achten, d. h. die Achslänge einer Dekade auf der Abszisse und der Ordinate müssen gleich sein (in obiger Abbildung aus Platzgründen nicht der Fall).
b) Berechnung der ertragbaren Schwingspielzahl für VA = 450 N/mm2 N
§V · N1 ¨¨ A ¸¸ © V A1 ¹
k
§ 450 N/mm 2 · ¸ 3 10 6 ¨¨ 2 ¸ © 350 N/mm ¹
12,5
129 663 Lastwechsel
Berechnung der erforderlichen Versuchsdauer N 129 663 t 8 644,2 s 2,40 h f 15 1/s
c) Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı
0,00035 Rm 0,1 0,00035 850 N/mm 2 0,1 0,1975
264
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)
V AD V AD
V zdW M ı V m da V m 2
V zdW Mı 1
350 N/mm 0,1975 150 N/mm 2
320,4 N/mm 2
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
265
Lösung zu Aufgabe 13.3 a) Die Zylinderkopfschrauben eines Motors erfahren infolge statischer Vorspannung und rein schwellendem Arbeitsdruck eine Zugschwellbeanspruchung. b) Ein rein schwellender Innendruck führt in einem Behälter in axialer, tangentialer und radialer Richtung zu einer reinen Zugschwellbeanspruchung (z. B. Befüll- und Entleerungsvorgänge einer Gasflasche). c) Eine umlaufende, durch eine statische Radialkraft beanspruchte Welle unterliegt einer reinen Wechselbeanspruchung, sofern keine statische Vorspannung wirkt (Umlaufbiegung). d) Ein Brückenpfeiler erfährt durch das Eigengewicht der Brücke und die zusätzliche, zeitlich veränderliche Verkehrsbelastung eine Druckschwellbeanspruchung. e) Die Kolbenstange eines einseitig wirkenden Hydraulikzylinders unterliegt einer reinen Druckschwellbeanspruchung, sofern bei jedem Lastwechsel der Innendruck pi zu Null wird.
266
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.4 a) Berechnung der Ober- und Unterspannungen - Minimaler Druck (aus Diagramm) piu = 5 MPa - Maximaler Druck (aus Diagramm) pio = 10 MPa Damit folgt für die Unter- und Oberspannung der jeweiligen Spannungskomponenten: Spannungskomponente
Oberspannung Vo
Unterspannung Vu
Vt
pi
di 2s
400 N/mm2
200 N/mm2
Va
pi
di 4s
200 N/mm2
100 N/mm2
-5 N/mm2
-10 N/mm2
Vr = - p i 1)
1)
am Innenrand
b) Berechnung von Spannungsamplitude, Mittelspannung und Spannungsverhältnis für die Tangentialspannungskomponente
V ta V tm R
400 N/mm 2 200 N/mm 2 100 N/mm 2 2 2 V to V tu 400 N/mm 2 200 N/mm 2 300 N/mm 2 2 2 V tu 200 N/mm 2 0,5 V to 400 N/mm 2
V to V tu
c)
Geradengleichung für konstantes Spannungsverhältnis R 1 R 1 R Va V m bzw. V m Va 1 R 1 R
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
für R = -1 folgt: V m 0 (Ordinate) für R = -0,5 folgt: V a 3 V m (D 71,57q) für R = 0 folgt: V a V m (erste Winkelhalbierende) für R = 0,5 folgt: 1 Va V m (D 3
18,43q)
für R = 1 folgt: V a 0 (Abszisse, d. h. statische Beanspruchung) für R = v folgt: V a V m
267
268
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.5 a) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV für Normalspannungen COı
0,83 aus Diagramm für Rz 12,5 µm und Rm
950 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit * V zdW
0,83 415 N/mm 2
COı V zdW
344,45 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung:
V a d V a zul F
S
d2
4
* V AD
* V zdW
SD
SD 344,45 N/mm 2 S 25 mm 2 4 50 000 N
* S d 2 V zdW
SD
4F
3,38 (ausreichend, da S D ! 2,50)
SD
b) Berechnung der korrigierten Biege-Wechselfestigkeit * V bW COı V bW 0,83 480 N/mm 2 398,4 N/mm 2 Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung: V ba d V ba zul Mb
S 32
d3
* V AD
* V bW
SD
SD 398,4 N/mm 2 S 25 mm 3 32 400 N 500 mm
* V bW S d 3
SD
32 Fq l
3,06 (ausreichend, da S D ! 2,50)
SD
c) Berechnung des Oberflächenfaktors COW für Schubbeanspruchung COIJ
0,91 aus Diagramm für Rz
12,5 µm und Rm
Berechnung der korrigierten Torsionswechselfestigkeit * W tW
COW W tW
0,91 240 N/mm 2
Festigkeitsbedingung: W ta d W ta zul Mt
S 16
d3
* W AD
* W tW
SD
SD
218,4 N/mm 2
950 N/mm 2
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
SD
* W tW S d 3
16 M t
218,4 N/mm 2 S 25 mm 3 16 200 000 Nmm
3,35 (ausreichend, da S D ! 2,50)
269
270
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.6 a) Berechnung der Mittelspannung
Vm
Fm A
150 000 N
S
212,21 N/mm2
30 mm
2
4
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV für Normalspannungen COı
0,93 aus Diagramm für Rz
540 N/mm 2
6,3 µm und Rm
Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit * V zdW
COı V zdW
0,93 240 N/mm 2
223,2 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı M ıc
0,00035 Rm 0,1 0,00035 540 N/mm 2 0,1 0,089 0,089 / 3 0,03 (nach FKM Richtlinie)
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) M ıc 1 M ıc V m M ı 1
* V zdW
* V AD
* V zdW
* V AD
0,03 1 223,3 N/mm 2 0,03 212,21 N/mm 2 0,089 1
da
M ı 1
Vm
* M c 1 3 V zdW ı c 3 M ı 1 M ı 1
204,55 N/mm 2
Berechnung der dauernd ertragbaren Kraftamplitude Festigkeitsbedingung:
Va
* V AD
Va
204,55 N/mm 2
Damit folgt für die dauernd ertragbare Kraftamplitude:
FA1
V a A 204,55 N/mm 2
S 4
30 mm 2
144 586 N 144,6 kN
Anmerkung: Berechnung der Oberspannung
Vo
Fm FA1 A
150 000 N 144 586 N
S 4
416,75 N/mm 2
30 mm
2
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen SF
Rp0,2
Vo
290 N/mm 2 416,75 N/mm 2
0,7
Damit versagt das Bauteil nicht durch Schwingbruch, sondern durch Fließen.
271
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
b) Berechnung der dauernd ertragbaren Kraftamplitude * Da Va = Vm muss für V AD gelten (siehe Abbildung): * V AD
* V zdW M ı V m
Festigkeitsbedingung
Va
* V AD
Va
* V zdW M ı V m
Mit Vm = Va (reine Zugschwellbeanspruchung) folgt:
Va
* V zdW
Mı 1
223,2 N/mm2 1 0,089
204,96 N/mm2
Damit folgt für die dauernd ertragbare Kraftamplitude:
FA2
V a A 204,96 N/mm2
S 4
30 mm 2
144 877 N 144,9 kN
Anmerkung: Berechnung der Oberspannung
Vo
Vm Va
2 204,96 N/mm 2
409,92 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen SF
Rp0,2
Vo
290 N/mm 2 409,92 N/mm 2
0,71
Damit versagt das Bauteil nicht durch Schwingbruch, sondern durch Fließen. c) Berechnung der dauernd ertragbaren Kraftamplitude * Da Va = -Vm muss für V AD gelten (siehe Abbildung): * V AD
* V zdW M ı V m
Festigkeitsbedingung
Va
* V AD
Va
* V zdW M ı V m
Mit Vm = -Va (reine Druckschwellbeanspruchung) folgt:
Va
* V zdW
1 Mı
223,2 N/mm2 1 0,089
245,01 N/mm2
272
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Damit folgt für die dauernd ertragbare Kraftamplitude:
FA3
V AD A 245,01 N/mm2
S 4
30 mm 2
173184 N 173,2 kN
Anmerkung: Berechnung der Unterspannung
Vu
Vm Va
490,01 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen SF
V dF Rp0,2 | Vu Vu
290 N/mm 2 490,01 N/mm 2
0,59
Damit versagt das Bauteil nicht durch Schwingbruch, sondern durch Fließen.
273
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.7 a) Festigkeitsbedingung (Fließen)
V o d V zul Rp0,2
F1 F2
S 4
SF
d2
d
4 F1 F2
S
SF Rp0,2
4 12 000 N 25 000 N
S
1,20 300 N/mm 2
13,73 mm
b) Berechnung von Spannungsamplitude und Mittelspannung
Va
F2 2
Fa A
S
d
4
Vm
Fm A
2 F2 2
F1
S 4
S d2
F2 2
4 F1 2 F2 S d2
d2
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,94 aus Diagramm für Rz
4 µm und Rm
560 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit * V zdW
COı V zdW
0,94 250 N/mm 2
235 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı
0,00035 Rm 0,1 0,00035 560 N/mm 2 0,1 0,096
Zur Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude muss zunächst bekannt sein, ob
Vm d Vm !
* V zdW
M ı 1 * V zdW
M ı 1
oder ist.
Berechnung des Durchmessers d, so dass gilt:
Vm
* V zdW
Mı 1
4 F1 2 F2 S d2
* V zdW
Mı 1
274
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
d
M ı 1 4 F1 2 F2 *
0,096 1 4 12 000 N 2 25 000 N S 235 N/mm2
S
V zdW
12,06 mm
Für d = 12,06 mm beträgt die Spannungsamplitude: 2 F2 2 25 000 N 109,39 N/mm 2 Va 2 2 S d S (12,06 mm) und die dauernd ertragbare Amplitude: * V AD
Vm
* V zdW
Mı 1
235 N/mm 2 0,096 1
214,42 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch (für d = 12,06 mm) SD
* V AD Va
214,42 N/mm 2 109,39 N/mm 2
1,96
Da SD = 2,80 gefordert wird, muss der Durchmesser d > 12,06 mm sein. Damit errechnet sich * die dauernd ertragbare Amplitude V AD zu: * V AD
* V zdW M ı V m
Aus der Festigkeitsbedingung folgt:
Va d Va
* V AD
SD * M ı V m V zdW
SD
4 F1 2 F2 * V zdW Mı 2 F2 S d2 2 SD S d 2 F2 4 F1 2 F2 * S D V zdW Mı S d2 S d2 d
2 F2 S D M ı 4 F1 2 F2 * S V zdW 2 25 000 N 2,80 0,096 4 12 000 N 2 25 000 N S 235 N/mm 2
14,23 mm
275
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.8 Berechnung der Mittelspannung F1 F1 120 000 N Vm A a b 25 mm 50 mm
96 N/mm 2
Berechnung der Spannungsamplitude M ba F2 l 6 F2 l V ba Wb a b2 a b2 6 Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,88 aus Diagramm für Rm
400 N/mm 2 und Grauguss
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
COı V bW
0,88 130 N/mm 2
114,4 N/mm 2
Berechnung der dauernd ertragbaren Spannungsamplitude (spröder Werkstoff !) * V AD
§
* V bW ¨¨1
©
§ 96 N/mm 2 ·¸ 2 ¸¸ 114,4 N/mm 2 ¨1 ¨ 400 N/mm 2 ¸ 86,94 N/mm Rm ¹ ¹ ©
Vm ·
Festigkeitsbedingung (Dauerbruch) V ba d V ba zul * V AD
6 F2 l a b2
SD 2
F2
* a b V AD 6 l SD
25 mm 50 mm 2 86,94 N/mm 2 6 200 mm 5,0
905,7 N
Anmerkung: Berechnung der Oberspannung 6 F2 l 6 905,7 N 200 mm Vo Vm 96 N/mm 2 2 ab 25 mm 50 mm 2
113,39 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Bruch SB
Rm
Vo
400 N/mm 2 113,39 N/mm 2
3,52
Damit wird die erforderliche Sicherheit gegen Bruch (SB t 4,0) geringfügig unterschritten.
276
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.9 Ermittlung der Formzahl Dk D d
30 mm 25 mm
1,2
R d
2,5 mm 25 mm
0,1
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kt
1,30
Berechnung der Nennspannungen sowie der maximalen Mittelspannung Spannungsamplitude (Nennspannung) M ta M ta 500 000 Nmm 162,98 N/mm 2 W ta n S S Wtn d3 25 mm 3 16 16 Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung): M tm M tm 1 000 000 Nmm 325,95 N/mm 2 W tm n S 3 S Wtn 3 d 25 mm 16 16 W tm max W tm n D kt 325,95 N/mm 2 1,30 423,73 N/mm 2
Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekt für Torsionsbeanspruchung Formzahl: Dk = 1,30 Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles: 4 1 4 1 F 0,47 mm -1 D d R 30 mm 25 mm 2,5 mm Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 1400 N/mm2): nF = 1,01 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekt: D kt 1,30 E kt 1,29 nȤ 1,01
Ermittlung des Oberflächenfaktors COW unter der Wirkung von Schubspannungen COIJ
0,82 aus Diagramm für Rz
25 µm und Rm
1830 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Torsionswechselfestigkeit * W tW
COIJ W tW
0,82 490 N/mm 2
401,8 N/mm 2
277
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV MIJ M IJc
0,577 M ı
0,577 0,00035 Rm 0,1 0,577 0,00035 1830 N/mm 2 0,1
0,31 / 3 0,10 (nach FKM Richtlinie)
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) * * W AD W tW * W AD
M IJc 1 M IJc W tm max MIJ 1
401,8 N/mm 2
da
* W tW
MW 1
W tm
0,10 1 0,10 423,73 N/mm 2 0,31 1
* M c 1 3 W tW W 3 M Wc 1 M W 1
294,1 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung: W ta max d W ta zul
W ta n E kt SD
* W AD
SD
* W AD
W ta n E kt
294,1 N/mm 2 162,98 N/mm 2 1,29
1,40 (nicht ausreichend, da S D 2,50)
0,31
278
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.10 a) Berechnung des erforderlichen Radius R D 2,0 d D k 2,0 Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm: R 0,1 d R 0,1 d 0,1 25 mm 2,5 mm b) Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek für den Wellenabsatz (S890QL) Formzahl: Dk = 2,0 Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles: 2 2 F 0,8 mm-1 R 2,5 mm Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 920 N/mm2): nF = 1,03 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek: D k 2,00 Ek 1,94 nȤ 1,03
Festigkeitsbedingung (Dauerbuch)
V a max d V a zul V an E k V an E k V an
* V AD
SD
V zdW SD
V zdW SD E k
480 N/mm 2 2,50 1,94
98,97 N/mm 2
Berechnung der zulässigen Kraftamplitude FW S S FW V an An V an d 2 98,97 N/mm 2 25 mm 2 4 4
48581 N
48,6 kN
c) Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek für den Wellenabsatz (EN-GJL-300) Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rm = 320 N/mm2): nF = 1,30
279
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek: D k 2,00 Ek 1,54 nȤ 1,30
Festigkeitsbedingung (Dauerbuch)
V a max d V a zul V an E k V an E k V an
* V AD
SD
V zdW SD
V zdW SD E k
100 N/mm 2 4,0 1,54
16,23 N/mm 2
Berechnung der zulässigen Kraftamplitude FW S S FW V an An V an d 2 16,23 N/mm 2 25 mm 2 4 4
7 969 N
7,97 kN
280
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.11 a) Berechnung der Spannungsamplitude F1 l 2
M ba Wb
V ba
S
32
V bm
d
3
16 F1 l S d3
V ba
(reine Zugschwellbeanspruchung)
(reine Zugschwellbeanspruchung)
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,85 aus Diagramm für Rz 10 µm und Rm
1050 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit * V bW
0,85 480 N/mm 2
COı V bW
408 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV 0,00035 Rm 0,1 0,00035 1050 N/mm 2 0,1 0,27
Mı
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) * Da Va = Vm muss für V AD gelten (siehe Abbildung): * V AD
* V bW M ı V bm
Festigkeitsbedingung (Dauerbruch) V ba d V ba zul * V AD
V ba
SD * V bW M ı V bm
V ba
SD Mit Vbm = Vba (reine Zugschwellbeanspruchung) folgt: * V bW M ı V ba
V ba
SD * V bW
V ba
408 N/mm 2 2,50 0,27
SD M ı
147,29 N/mm 2
Berechnung des erforderlichen Durchmessers d 16 F1 l S d3
V ba d
3
16 F1 l V ba S
3
16 10 000 N 1000 mm 147,29 N/mm2 S
70,19 mm
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
281
b) Berechnung der Spannungsamplitude 2 F2 a
M ta Wt
W ta
S 16
d3
32 F2 a
(reine Torsionswechselbeanspruchung)
S d3
Ermittlung des Oberflächenfaktors COW unter der Wirkung von Schubspannungen COIJ
0,92 aus Diagramm für Rz 10 µm und Rm
1050 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Torsionswechselfestigkeit: * W tW
0,92 275 N/mm 2
COIJ W tW
253 N/mm 2
Festigkeitsbedingung (Dauerbruch)
W ta d W ta zul W ta
* W AD
* W tW
SD
SD
253 N/mm 2 3,0
84,3 N/mm2
Berechnung des erforderlichen Durchmessers d 32 F2 a S d3
W ta d
3
32 F2 a W ta S
3
32 15 000 N 200 mm 82,5 N/mm2 S
71,82 mm
c) Berechnung der Biegespannung F1 l
Mb Wb
Vb
S 32
d3
32 F1 l S d3
Berechnung der Schubspannung aus Torsion
Wt
Mt Wt
2 F2 a
S 16
d
3
32 F2 a S d3
Berechnung der Vergleichsspannung Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese (SH) kann unmittelbar aus den Lastspannungen Vb und Wt (Biegebeanspruchung mit überlagerter Torsion) errechnet werden:
V V SH
V b2 4 W t2
Festigkeitsbedingung
V V SH d
Rp0,2 SF
282
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Rp0,2
V b2 4 W t2
SF 2
§ 32 F1 l · § 32 F2 a · 4¨ ¨ 3 ¸ 3 ¸ © S d ¹ © S d ¹
2
Rp0,2 SF
Mit F1 = F2 = F folgt: 2
§ 32 l · § 32 a · 4¨ F ¨ 3¸ 3¸ ©S d ¹ ©S d ¹
2
Rp0,2 SF
S d 3 Rp0,2
Rp0,2
F
2
§ 32 a · § 32 l · 4¨ SF ¨ 3¸ 3¸ ©S d ¹ ©S d ¹
2
32 S F l 2 4 a 2
S 60 mm 3 900 N/mm 2 32 1,20
1000 mm 2 4 200 mm 2
14767 N
14,8 kN
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
283
Lösung zu Aufgabe 13.12 Berechnung der Spannungsamplitude Vba Maximale Durchbiegung:
f max
at 2
a t 2 2
Berechnung der Kraftamplitude mit Erreichen der maximalen Durchbiegung Fa
f max
3 E I l3
Berechnung der maximalen Biegespannung (im Einspannquerschnitt) mit Erreichen der maximalen Durchbiegung
V ba
M ba Wb
Fa l Wb
V ba
f max
3 E t l2 2
V ba
a t 3 E t 2 2 2 l
f max da
3 E I
I Wb
l
3
l Wb
t 2
3 E t a t 2 4 l
Ermittlung der Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,85 aus Diagramm für Rz
6,3 µm und Rm
1550 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
0,85 750 N/mm 2
COı V bW
637,5 N/mm 2
Festigkeitsbedingung
V ba d V ba zul V ba
* V bW
SD
E t 3 a t 2 4 l
* V bW
SD
a
* l2 4 V bW t 3 SD E t
a
1000 mm 2 4 637,5 N/mm 2 8 mm 3 2,5 207 000 N/mm 2 8 mm
213,3 mm
284
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.13 a) Festigkeitsbedingung
W t d W t zul Mt Wt
W tF SF Rp0,2
Mt S d a4 d i4 16 da Mt
da W tF
2 SF
Rp0,2 2
S d a4 d i4 Rp0,2 16
da 4
S 25 20 16
2 SF 4
25
mm3
1250 N/mm 2 2 1,5
754 719 Nmm
754,7 Nm
b) Ermittlung der Oberflächenfaktors COW für Schubbeanspruchung COIJ
0,94 aus Diagramm für Rz
4 µm und Rm
1620 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * W tW
0,94 420 N/mm 2
COIJ W tW
394,8 N/mm 2
Festigkeitsbedingung
W ta d W ta zul M ta Wt
* W AD
* W tW
SD
SD * W tW
M ta S d a4 d i4 da 16 M ta
SD
* S d a4 d i4 W tW
16
da 4
M ta
S 25 20 16
25
SD
4
394,8 N/mm 2 2,2
325 050 Nmm
325,1 Nm
c) Berechnung des Verdrehwinkels für den Fall der statischen Beanspruchung
M
Mt l G IP
M (in Grad)
Mt l E S d a4 d i4 2 1 P 32
180q
S
M (in rad)
180q
S
754 719 Nmm 1000 mm 211 000 Nmm2 S 254 204 mm4 2 1 0,3 32
0,411 23,53q
0,411
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
285
Berechnung des Verdrehwinkels für den Fall der Schwingbeanspruchung
M
M t l G IP
M (in Grad)
M t l E S d a4 d i4 2 1 P 32
180q
S
M (in rad)
325 050 Nmm 1000 mm
180q
S
211 000 Nmm 2 S 25 4 20 4 mm 4 2 1 0,3 32
0,177 10,14q
0,177
286
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.14 a) Beanspruchungs-Zeit-Verlauf Umlaufbiegung führt zu einer reinen Zug-Druck-Wechselbeanspruchung
Vb Vb max Vba 0
t
Vb max Berechnung des maximalen Biegemomentes M b max
a b FQ ab
500 mm 350 mm 10 000 N 500 mm 350 mm
2 058 824 Nmm
Berechnung der maximalen Spannungsamplitude
V ba
V b max
M b max Wb
M b max
S 32
d
3
2 058 824 Nmm
S 32
167,77 N/mm 2
50 mm
3
b) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,92 aus Diagramm für Rz
3,2 µm und Rm
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
C Oı V bW
0,92 530 N/mm 2
487,6 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung:
V ba d V ba zul
1070 N/mm 2
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
V ba SD
* V AD
* V bW
SD
SD
* V bW V ba
287
(reine Biegewechselbeanspruchung)
487,6 N/mm 2 167,77 N/mm 2
2,91 (nicht ausreichend, da S D ! 3,5 gefordert)
c) Berechnung der Mittelspannung Vm FH FH 350 000 N Vm S S A d2 50 mm 2 4 4
178,25 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı
0,00035 Rm 0,1 0,00035 1070 N/mm 2 0,1 0,275
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) * V AD * V AD
* V bW M ı V m
da V m
* V bW
M ı 1
2
487,6 N/mm 0,275 178,25 N/mm 2
438,58 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung: V ba d V ba zul
V ba SD
* V AD
SD * V AD V ba
438,58 N/mm 2 167,77 N/mm 2
2,61 (ausreichend, da S D ! 2,50)
288
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.15 Berechnung der Mittelspannung 100 000 N F1 F1 Vm S A S d2 d2 70 2 60 2 mm 2 a i 4 4
97,94 N/mm 2
Berechnung der Spannungsamplitude M b max
V ba
F2 c S d a4 d i4 32 da
Wb
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,82 aus Diagramm für Rz 12,5 µm und Rm
1180 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
COı V bW
0,82 590 N/mm 2
483,8 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV 0,00035 Rm 0,1 0,00035 1180 N/mm 2 0,1 0,313
Mı
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) * V AD * V AD
* M ı V m V bW
da V m
2
* V bW
M ı 1
483,8 N/mm 0,313 97,94 N/mm 2
453,14 N/mm 2
Berechnung der Querkraft F2 Festigkeitsbedingung (Dauerbruch):
V ba d V ba zul * V AD
F2 c
S 32 F2
d a4
d i4
SD
da * V AD
S d a4 d i4
S D c 32
da
453,14 N/mm 2 S 70 4 60 4 mm 3 2,50 100 mm 32 70
28 090 N
28,1 kN
289
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.16 a) Ermittlung der Formzahl Dk d D dB D
30 mm 40 mm
0,75
5 mm 40 mm
0,125
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm
D kt
3,8
Festigkeitsbedingung
W t max W t zul W tB
W t D kt
SB
Mt D kt Wtn
W tB SB
Rm da W tB SB
D4 d 4 Rm D 16 S B D k
S
Mt
Wtn Rm S B D k
Rm für Grauguss
S 40 4 30 4 16
40
mm3 320 N/mm 2
4,0 3,8
180 848 Nmm 180,8 Nm
b) Ermittlung des Oberflächenfaktors COW unter der Wirkung von Schubspannungen COIJ
0,90 aus Diagramm für Grauguss und Rm
320 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Schubwechselfestigkeit: * W tW
COIJ W tW
0,90 80 N/mm 2
72 N/mm 2
Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekt Formzahl Dkt = 3,8 (aus geeignetem Formzahldiagramm für dB/D = 0,125 und d/D = 0,75) Berechnung des bezogenes Spannungsgefälles: 2 6 2 6 F 1,25 D d B 40 mm 5 mm Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rm = 320 N/mm2): nF = 1,45 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekt:
Ek
D kt nȤ
3,8 1,45
2,62
290
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Festigkeitsbedingung
W ta max d W ta zul W ta E kt M ta E kt Wtn M ta
W t*AD
* W tW
SD
SD
* W tW
SD
* W tW S D4 d 4 S D E kt 16 D
94 428 Nmm
94,4 Nm
72 N/mm 2 S 40 4 30 4 mm3 2,50 2,62 16 40
291
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.17 a) Biegemomentenverlauf
Berechnung des maximalen Biegemomentes FQ a
M b max
3 900 N 200 mm
780 000 Nmm 780 Nm
b) Die höchst beanspruchte Stelle befindet sich im Kerbgrund. Ermittlung der Formzahl Dkb D d
40 mm 35 mm
1,14
R d
2,5 mm 35 mm
0,07
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kb
2,1
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen im Kerbgrund Festigkeitsbedingung:
V b max d V b zul M b max Wbn
D kb
V bF SF
mit VbF | Rp0,2 folgt: SF
Rp0,2 S 1 d3 D kb 32 M b max
35 mm 3 550 N/mm 2 S 2,1 32 780 000 Nmm
1,41 (ausreichend)
c) Zusätzliche Versagensmöglichkeit: Dauerbruch infolge Umlaufbiegung. d) Ermittlung der Kerbwirkungszahl Ekb Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
F
2 2 d R
2 2 35 mm 2,5 mm
0,857
292
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 550 N/mm2) nF = 1,1 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb:
E kb
D kb
2,1 1,1
nȤ
1,91
e) Zeitlicher Verlauf der Biegespannung an der Kerbstelle (Umlaufbiegung d. h. reine Biegewechselbeanspruchung)
f) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,82 aus Diagramm für Rz
25 µm und Rm
780 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
0,82 390 N/mm 2
COı V bW
319,8 N/mm 2
Berechnung der zulässigen Querkraft FQ Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul V an E kb M ba Wbn FQ
E kb
* V AD
* V bW
SD
SD
* V bW
* V bW
SD
S
E kb S D a 32
d3
S 319,8 N/mm 2 35 mm 3 1,91 2,50 200 mm 32
1409,6 N
293
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.18 a) Berechnung des Biegemomentes am linken Wellenabsatz
M bI
F1 b 2
10000 N 100 mm 2
500 000 Nmm
500 Nm
b) Ermittlung der Formzahlen für Zugbeanspruchung (Dkz) und Biegung (Dkb) D 45 mm 1,5 d 30 mm R 6 mm 0,2 d 30 mm Aus geeigneten Formzahldiagrammen entnimmt man:
D kz D kb
1,55 1,42
c) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen am Wellenabsatz Festigkeitsbedingung (Fließen):
V b max d V b zul Mb D kb Wbn
V bF SF
mit VbF | Re folgt: SF
Re S d3 M b D kb 32
S 460 N/mm 2 30 mm 3 500 000 Nmm 1,42 32
1,72 (ausreichend, da S F ! 1,20)
d) Berechnung der Biegenennspannung an der Kerbstelle I
V bn
M bI Wbn
M bI
S 32
d
500000 Nmm 3
S 32
30 mm
3
188,63 N/mm 2
294
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der Zusatzkraft F2 Festigkeitsbedingung: V b max V z max d V bF mit V bF | Re
V bn D kb V zn D kz Re V bn D kb
V zn F2
Re
D kz S 4
S
d2
Re V bn D kb
D kz
30 mm 2
4
460 N/mm 2 188,63 N/mm 2 1,42 1,55
87627 N
e) Ermittlung der Kerbwirkungszahl Ekb für den Wellenabsatz Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
F
4 2 Dd R
4 2 45 mm 30 mm 6 mm
0,387
Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Re = 460 N/mm2): nF = 1,05 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb:
E kb
D kb nȤ
1,42 1,05
1,35
f) Darstellung des Spannungs-Zeit-Verlaufes bei umlaufender Welle Berechnung der (schädigungswirksamen) maximalen Biegespannungsamplitude:
V ba max
V ba n E kb 188,63 N/mm 2 1,35 254,22 N/mm 2
Vb Vb max 0
t
Vb max
g) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,90 aus Diagramm für Rz 12,5 µm und Rm
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
COV V bW
0,90 280 N/mm 2
252 N/mm 2
530 N/mm 2
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Festigkeitsbedingung
V ba max d V a zul SD
* V bW
V ba max
* V AD
* V bW
SD
SD
252 N/mm 2 254,65 N/mm 2
0,99 (nicht ausreichend, da S D 2,50)
295
296
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.19 a) Berechnung der Zugspannung F1 A
Vz
F1
S 4
700 000 N
d
S
2
4
247,57 N/mm 2
60 mm
2
Berechnung der Verlängerung des Bolzens (Hooke’sches Gesetz für einachsigen Spannungszustand)
H
Vz
'l l0 'l
E
Vz E
Vz E
l0
247,57 N/mm 2 180 mm 210 000 N/mm 2
0,2122 mm
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung:
V z d V zul Vz SF
Rp0,2 SF Rp0,2
Vz
620 N/mm 2 247,57 N/mm 2
2,50 (ausreichend, da S F t 1,20)
b) Die höchst beanspruchte Stelle befindet sich am Einspannquerschnitt. Dort wirkt eine reine Biegewechselbeanspruchung. Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,89 aus Diagramm für Rz
6,3 µm und Rm
920 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
COı V bW
0,89 450 N/mm 2
400,5 N/mm 2
Berechnung der Spannungsamplitude
V ba
Mb
F2 b
Wb
S 32
d3
Festigkeitsbedingung
V ba d V ba zul V ba
* V AD
* V bW
SD
SD
12 500 N 170 mm
S 32
60 mm
3
100,21 N/mm2
297
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
SD
* V bW V ba
400,5 N/mm 2 100,21 N/mm 2
4,0 (ausreichend, da S D ! 2,50)
c) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung:
V o d V zul Rp0,2
V z V ba SF
SF 620 N/mm 2 247,57 N/mm 2 100,21 N/mm 2
Rp0,2
V z V ba
1,78 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Mittelspannung (aus Aufgabenteil a):
Vm
247,57 N/mm2
Vz
Spannungsamplitude (aus Aufgabenteil b):
V ba
100,21 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı
0,00035 Rm 0,1 0,00035 920 N/mm 2 0,1 0,222
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) * V AD
* V bW M ı V m da V m
* V AD
2
* V bW
Mı 1
400,5 N/mm 0,222 247,57 N/mm 2
345,54 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung:
V ba d V a zul V ba SD
* V AD
SD * V AD
V ba
345,54 N/mm 2 100,2 N/mm 2
3,45 (ausreichend, da S D ! 2,50)
d) Berechnung des zulässigen Torsionsmomentes Festigkeitsbedingung (Fließen):
W t d W tF Mt Wt Mt
W tF S 16
mit W tF
d3
Rp0,2 / 2 folgt :
Rp0,2
S
2
16
60 mm 3
620 N/mm2 2
13147565 Nmm 13147,6 Nm
298
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung des Verdrehwinkels M t l M G IP mit G
E folgt : 2 1 P M t l
13147565 Nmm 180 mm 2 E S d 4 210 000 N/mm S 60 mm 4 2 1 P 32 2 1 0,30 32 180q 180q M (in rad) 0,0230 1,32q M (in Grad)
M
S
0,0230
S
e) Berechnung des zulässigen Torsionsmomentes Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese (SH) kann unmittelbar aus den Lastspannungen (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion) errechnet werden:
V z2 4 W t2
V V SH
Festigkeitsbedingung: Rp0,2 V V SH d SF
V z2 4 W t2
Wt Mt
§ Rp0,2 ¨ ¨ S © F
Rp0,2 SF 2
§ 620 N/mm 2 ¨ ¨ 1,50 ©
· ¸ V z2 ¸ ¹ 4
W t Wt W t
S 16
2
· ¸ 247,57 N/mm 2 ¸ ¹ 4
2
165,49 N/mm 2
d3
165,49 N/mm 2
S 16
60 mm 3
7 018 864 Nmm 7 018,9 Nm
f) Berechnung der (Biege-)Spannung im Querschnitt I-I
V bI
Mb
F2 b
Wb
S 32
D3
Berechnung der (Biege-)Spannung im Querschnitt II-II (Kerbgrund) F2 c V b max II V bn II D kb D kb S d3 32
299
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Bedingung:
VbI
V b max II
F2 b
F2 c
S
S
32
D3
Dk
32
b §d· ¨ ¸ c ©D¹
d3
3
Dk
170 mm § 50 mm · ¸ ¨ 50 mm ¨© 60 mm ¸¹
3
1,968
Aus einem geeigneten Formzahldiagramm entnimmt man für D/d = 1,2 und Dkb = 1,968: R/d
0,05
und damit für den Radius R: R = 2,5 mm g) Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ek Formzahl Dk = 1,968 Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles: 4 2 4 2 F D d R 60 mm 50 mm 2,5 mm
0,836 mm 1
Ermittlung der dyn. Stützziffer nF aus Bild 13.51 (Lehrbuch) mit Rp0,2 = 620 N/mm2: nF = 1,07 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek:
Ek
Dk
1,968 1,07
nȤ
1,84
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung:
V ba max d V ba zul V ba n E k M ba Wbn SD
Ek
* V AD
* V bW
SD
SD
* V bW
SD
* V bW
S d 3 E k F2 c 32 400,5 N/mm 2 S 50 mm 3 1,84 12 500 N 50 mm 32
4,27 (ausreichend, da S D ! 2,50)
300
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.20 a) Berechnung des Biegemomentes an der Kerbstelle I Berechnung der Biegespannung:
Berechnung der Lagerkraft FB: FB a b FQ a FB
FQ
a 250 mm 50 000 N a b 250 mm 150 mm
31 250 N
Biegemoment an der Kerbstelle I: M bI
FB c
31 250 N 80 mm
2 500 000 Nmm
2 500 Nm
b) Ermittlung der Formzahlen für Zug-, Biege- und Torsionsbeanspruchung D 60 mm 1,2 d 50 mm R 5 mm 0,1 d 50 mm Aus geeigneten Formzahldiagrammen entnimmt man:
D kz 1,70 D kb 1,62 D kt 1,30 Berechnung der Nennspannungen
V zn
FH An
FH
S 4
V bn
W tn
M bA Wbn Mt Wtn
d
100 000 N
S
2
4
M bA
S 32 Mt
S 16
d
d3
50,93 N/mm 2
50 mm
2
2 500 000 Nm 3
S
50 mm 32 16 M t S d3
3
203,72 N/mm 2
301
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der maximalen Spannungen
V z max
V zn D kz
50,93 N/mm 2 1,70 86,58 N/mm 2
V b max
V bn D kb
203,72 N/mm 2 1,62
W t max
W tn D kt
330,02 N/mm 2
16 M t D kt S d3
Berechnung der Vergleichsspannung aus den Lastspannungen mit Hilfe der SH (V z max V b max ) 2 4 W t2max
V V SH
Berechnung des zulässigen Torsionsmomentes Festigkeitsbedingung:
V V SH d V zul Rp0,2
(V z max V b max ) 2 4 W t2max
SF
2
1 2
§ Rp0,2 · 2 ¨ ¸ ¨ S ¸ (V z max V b max ) © F ¹
1 2
§ 930 N/mm 2 · ¨ ¸ 86,58 N/mm 2 330,02 N/mm 2 ¨ ¸ 1 , 50 © ¹
W t max
2
2
229,59 N/mm 2
Damit folgt für das zulässige Torsionsmoment Mt: Mt
S 16
d3
W t max D kt
S 16
50 mm 3
229,59 N/mm 2 1,30
4 334 552 Nmm
c) Beanspruchungs-Zeit-Verlauf
V Va max Vm max 0
t
d) Ermittlung der Kerbwirkungszahl Ekb für Biegebeanspruchung Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles:
F
4 2 Dd R
4 2 60 mm 50 mm 5 mm
0,436
4334,6 Nm
302
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 930 N/mm2) nF = 1,02 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb:
E kb
D kb
1,62 1,02
nȤ
1,59
e) Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,82 aus Diagramm für Rz 12,5 µm und Rm
1150 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
COV V bW
0,82 570 N/mm 2
467,4 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı
0,00035 Rm 0,1 0,00035 1150 N/mm 2 0,1 0,30
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) * V AD * V AD
* V bW M ı V m max da V m d
* V bW
Mı 1
2
467,4 N/mm 0,30 86,58 N/mm 2
441,43 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung:
V ba max d V ba zul V ba n E kb SD
* V AD
SD
* V AD
V ba n E kb
441,43 N/mm 2 203,72 N/mm 2 1,59
1,36 (nicht ausreichend, da S D 2,50)
303
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.21 a) Ermittlung des Spannungs-Zeit-Verlaufes an der höchst beanspruchten Stelle Berechnung der Biegespannung:
F1 b 2
M b max
Vb
M b max Wb
70000 N 500 mm 17 500 000 Nmm 17 500 Nm 2 M b max 17 500 000 Nmm 178,25 N/mm 2 S 3 S 3 d 100 mm 32 32
Berechnung der Zugspannung:
Vz
F2 A
F2
S 4
d
480 000 N 2
S 4
61,12 N/mm 2
100 mm
2
Mittelspannung (Vm) und Spannungsamplitude (Va) der Schwingbeanspruchung:
Vm { Vz
61,12 N/mm 2
Va { Vb
178,25 N/mm 2
Darstellung des Beanspruchungs-Zeit-Verlaufes:
V Va Vm 0
t
b) Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung (Fließen):
V o d V zul
304
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Vb Vz SF
Rp0,2 SF
Rp0,2
Vb Vz
900 N/mm 2 178,25 N/mm 2 61,12 N/mm 2
3,76 (ausreichend, da S F ! 1,20)
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,75 aus Diagramm für Rz
25 µm und Rm
1420 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
COV V bW
0,75 710 N/mm 2
532,5 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı
0,00035 Rm 0,1 0,00035 1420 N/mm 2 0,1 0,40
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) * V AD * V AD
* V bW M ı V m
da V m d
* V bW
Mı 1
2
532,5 N/mm 0,40 61,12 N/mm 2
508,05 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung:
V a d V a zul SD
* V AD
Va
* V AD
SD 508,05 N/mm 2 178,25 N/mm 2
2,85 (ausreichend, da S D ! 2,50)
c) Ermittlung der Kerbwirkungszahl Ekb für Biegebeanspruchung Ermittlung der Formzahl Dkb für die Biegebeanspruchung aus einem geeigneten Formzahldiagramm d D
10 mm 100 mm
0,1 und Biegebeanspruchung : D kb
2,35
Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles: 2 8 2 8 F 0,82 D d 100 mm 10 mm Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 900 N/mm2) nF = 1,03 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb:
E kb
D kb nȤ
2,35 1,03
2,28
305
Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
d) Ermittlung der Formzahl Dkz für Zugbeanspruchung d D
0,1 und Zugbeanspruchung: D kz
2,50 (aus geeignetem Formzahldiagramm)
Berechnung der Biegenennspannung an der Kerbstelle (Querbohrung) F1 70000 N Mb c 350 mm 12 250 000 Nmm 2 2 Mb Mb V bn { V ba Wbn S D 3 d D 2 32 6 12 250 000 Nmm 150,29 N/mm 2 3 2 S 100 mm 10 mm 100 mm 32 6 Berechnung der Zugnennspannung F2 F2 V zn { V mn An S D 2 d D 4
480 000 N
S 100 mm 2 4
70,03 N/mm 2
10 mm 100 mm
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) * V bW
* V AD
* V bW M ı V m max
* V AD
* V bW
* V AD
532,5 N/mm 2 0,40 70,03 N/mm 2 2,50
da V m max d
Mı 1
M ı V mn D kz 462,47 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul V bn E kb SD
* V AD
SD
* V AD
V ba E kb
462,47 N/mm 2 150,29 2,28 N/mm 2
1,35 (nicht ausreichend, da S D 2,50)
306
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.22 a) Berechnung der Spannung in Längsrichtung (Zugrichtung) FV FV 4 100 000 N 392,98 N/mm 2 Vl S 2 ʌ 18 mm 2 A d 4 Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises Zur Konstruktion des Mohr’schen Spannungskreises benötigt man die Spannungen in zwei zueinander senkrechten Schnittflächen. Bekannt sind die Spannungen in den Schnittflächen mit der x- und der y-Richtung als Normale. Eintragen des Bildpunktes Px (0 | 0) und des Bildpunktes Py (Vl | 0) in das V-W-Koordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der x-Achse als Normalenvektor. Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis. Die Bildpunkte Px‘ und Py‘, welche die Spannungen in den Schnittflächen mit der x‘- bzw. y‘-Richtung als Normale repräsentieren, erhält man durch Abtragen der Richtungswinkel 212° bzw. 212° + 180°, ausgehend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan).
Aus dem Mohr‘schen Spannungskreis folgt die Normalspannungen Vx‘ und Vy’:
V y'
Vl
Vl
Vl
1 cos 2D 2 2 2 392,98 N/mm 2 1 cos2 12q 375,99 N/mm 2 2
cos 2D
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
V x'
Vl
Vl
307
Vl
1 cos 2D 2 2 2 392,98 N/mm 2 1 cos2 12q 16,99 N/mm 2 2
cos 2D
Berechnung der Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) durch Anwendung des Hooke’schen Gesetzes für den zweiachsigen Spannungszustand
H y' { H DMS
1 V y' P V x' E
375,99 N/mm 2 0,30 16,99 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,001766 1,766 ‰
Alternative Lösung mit Hilfe des Mohr’schen Verformungskreises Berechnung der Dehnung in Längs- und Querrichtung unter Wirkung von FV 392,98 N/mm 2 0,00187 1,87 ‰ E 210 000 N/mm 2 P H l 0,30 0,00187 0,000561 0,561 ‰
Vl
Hl { H y Hq { H x
Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises Zur Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises benötigt man die Verformungen in zwei zueinander senkrechten Schnittrichtungen. Bekannt sind die Verformungen mit der x- bzw. y-Richtung als Bezugsrichtung. Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Hq | 0) und Py (Hl | 0) in das H-J/2-Koordinatensystem ergibt den Mohr’schen Verformungskreis. Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, liegen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser, damit ist der Mohr' sche Verformungskreis festgelegt (siehe Abbildung). Den Bildpunkt Py‘, welcher die Verformungen in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS) als Bezugsrichtung repräsentiert, erhält man durch Abtragen des Richtungswinkels 212°, ausgehend vom Bildpunkt Py (gleicher Drehsinn zum Lageplan). Für den Mittelpunkt und den Radius des Mohr’schen Verformungskreises erhält man: H l H q 1,87 ‰ 0,561 ‰ HM 0,6543 ‰ 2 2 R
Hl Hq 2
1,87 ‰ - - 0,561 ‰ 1,216 ‰ 2
Damit folgt die Dehnung in y‘-Richtung (Messrichtung des DMS)
H y' { H DMS
H M R cos 2D
0,6543 ‰ 1,216 ‰ cos(2 12q) 1,766 ‰
308
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
b) Berechnung der Dehnung in Messrichtung des DMS Aus Aufgabenteil a) folgt:
H y' { H DMS
1 V y' P V x' E
Vl
1 ªV l V º 1 cos 2D P l 1 cos 2D » 2 E «¬ 2 ¼
>1 cos 2D P 1 cos 2D @
2 E
Damit folgt für die Spannung Vl in Längsrichtung:
Vl
2 E H DMS 1 cos 2D P 1 cos 2D
2 210 000 N/mm 2 0,0025 1 cos 24q 0,30 1 cos 24q
556,26 N/mm 2
Berechnung der Zugkraft Fges Fges
Vl A Vl
S 4
d2
556,26 N/mm 2
S 4
18 mm 2
141 551 N
Berechnung der Betriebskraft FB1 FB1
Fges FV
141 551 N - 100 000 N
41 551 N
Alternative Lösung mit Hilfe des Mohr’schen Verformungskreises Für die Dehnung in Messrichtung des DMS ergibt sich aus dem vorhergehenden Aufgabenteil: H DMS { H y' H M R cos 2D
Hl Hq
Hl Hq
cos 2D 2 2 Hl P Hl Hl P Hl cos 2D 2 2 H l 1 P H l 1 P cos 2D 2
Hl 2
>1 P 1 P cos 2D @
Damit folgt für die Dehnung Hl in Längsrichtung: 2 H DMS 2 0,0025 Hl 1 P 1 P cos 2D 1 0,30 1 0,30 cos2 12q
Vl
E Hl
210 000 N/mm 2 0,002649
c) Ermittlung der Formzahl Dk D d
24 mm 18 mm
1,33
R d
2,5 mm 18 mm
0,14
556,26 N/mm 2
0,002649
309
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kz
1,62
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen im Kerbgrund Festigkeitsbedingung: V max d V zul
V n D kz
Rp0,2
FV FB1 D kz An
S 4
FB1
Rp0,2
d 2 Rp0,2
D kz
S FV
4
18 mm 2 10 50 N/mm 2 100 000 N
1,62
64 934 N
d) Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek für den Wellenabsatz Formzahl: Dk = 1,62 Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles: 2 2 F 0,8 mm -1 R 2,5 mm Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 1050 N/mm2): nF = 1,02 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek:
Ek
Dk
1,62 1,02
nȤ
1,59
e) Berechnung der Nennspannungen Spannungsamplitude (Nennspannung): FB2 2
V an
Fa An
V mn
Fm An
50 000 N 2
S
S
98,24 N/mm 2
d2 18 mm 2 4 4 Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung): FV
FB2 2
S
2
4
V m max
d
V mn D kz
100 000 N
50 000 N 2
S
2
491,22 N/mm 2
18 mm 4 491,22 N/mm 2 1,62 795,77 N/mm 2
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,88 aus Diagramm für Rz
6,3 µm und Rm
1050 N/mm 2
310
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit * V zdW
0,88 630 N/mm 2
COı V zdW
554,40 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı M ıc
0,00035 Rm 0,1 0,00035 1400 N/mm 2 0,1 0,39 M ı / 3 0,39 / 3 0,13 (nach FKM Richtlinie)
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) M ıc 1 M ıc V m max Mı 1
* V AD
* V zdW
* V AD
554,40 N/mm 2
da
* V zdW
Mı 1
V m max d
0,13 1 0,13 795,77 N/mm 2 0,39 1
* M c 1 3 V zdW ı 3 M ıc 1 M ı 1
347,25 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung: V a max d V a zul
V an E k SD
* V AD
SD
* V AD V an E k
347,25 N/mm 2 98,24 N/mm 2 1,59
2,22 (nicht ausreichend, da S D 2,50)
Anmerkung: Die Sicherheit gegen Fließen beträgt SF = 1,1 und ist ebenfalls nicht ausreichend. f) Berechnung der Nennspannungen
V zn
FV FB3 An
FV FB3
S 4
W tn
Mt Wt
Mt
S 16
d
d2 63 000 Nmm
3
S 16
55,02 N/mm 2
18 mm
3
Ermittlung der Formzahlen Dkz und Dkt D d
24 mm 18 mm
1,33
R d
2,5 mm 18 mm
0,14
Damit entnimmt man geeigneten Formzahldiagrammen:
D kz 1,62 (siehe oben) D kt 1,30
311
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der maximalen Spannungen
V z max
FV FB3
V zn D kz
W t max
S
d2
D kz
4 55,02 N/mm 2 1,30
W tn D kz
71,52 N/mm 2
Berechnung der Vergleichsspannung aus den Lastspannungen unter Anwendung der Schubspannungshypothese
V z2max 4 W t2max
V V SH
Berechnung der Betriebskraft FB3 Festigkeitsbedingung: V V SH d V zul Rp0,2
V z2max 4 W t2max
SF 2
§ Rp0,2 · 2 ¨ ¸ ¨ S ¸ 4 W t max © F ¹
V z max
2
V zn D kz FV FB3
S 4
d2
§ Rp0,2 · 2 ¨ ¸ ¨ S ¸ 4 W t max F ¹ © 2
D kz
§ Rp0,2 · 2 ¨ ¸ ¨ S ¸ 4 W t max © F ¹ 2
FB3
S d 2 § Rp0,2 · ¸ 4 W t2max FV ¨ 4 D kz ¨© S F ¸¹ S 18 mm 2 4 1,62
§ 1050 ¨¨ © 1,20
2
· ¸¸ 4 71,52 2 N/mm 2 100 000 N ¹
35 596 N
312
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.23 a) Berechnung der Lastspannungen
Vy
F1 A
4
Wt
M t1 Wt
4 50 000 N
F1
S
D
ʌ 25 mm
2
2
16 500 000 Nmm
M t1
S 16
D
101,86 N/mm 2
S 25 mm 3
3
162,97 N/mm 2
Konstruktion des Mohr’scher Spannungskreises Eintragen des Bildpunktes Px (0 | -Wt) und des Bildpunktes Py (Vy | Wt) in das V-W-Koordinatensystem unter Beachtung der speziellen Vorzeichenregelung für Schubspannungen. Bildpunkt Px repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der xAchse als Normalenvektor (Ebene Ex). Bildpunkt Py repräsentiert die Spannungskomponenten in der Schnittebene mit der y-Achse als Normalenvektor (Ebene Ey). Da die beiden Schnittebenen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, müssen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser liegen. Die Strecke PxPy schneidet die V-Achse im Kreismittelpunkt M. Kreis um M durch die Bildpunkte Px oder Py ist der gesuchte Mohr’sche Spannungskreis. Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr‘schen Spannungskreises
VM R
Vy 2 §Vy ¨ ¨ 2 ©
101,68 N/mm 2 2
50,84 N/mm 2
2
· ¸ IJ t2 ¸ ¹
50,84 2 162,97 2 N/mm 2
170,74 N/mm 2
Berechnung der Hilfswinkel D und E
Wt
D
arctan
E
180q 2 30q D
Vy /2
arctan
162,97 N/mm 2 50,84 N/mm 2
72,65q
180q 2 30q 72,65q
47,35q
313
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Aus dem Mohr'schen Spannungskreis folgt für die Spannungen VA und VB:
Vz
VA VB
2
Vz 2
R cos E R cos E
101,86 N/mm 2 170,74 cos 47,35q 64,75 N/mm 2 2 101,86 N/mm 2 170,74 cos 47,35q 166,60 N/mm 2 2
Berechnung der Dehnungen in A- und B-Richtung (Messrichtung der DMS) mit Hilfe des Hooke‘schen Gesetzes (zweiachsiger Spannungszustand)
H A { H DMS A
64,75 N/mm 2 0,30 166,60 N/mm 2 210000 N/mm 2
1 (V A P V B ) E
- 0,000546 - 0,546 ‰
H B { H DMS B
1 (V B P V A ) E
166,60 N/mm 2 0,30 64,75 N/mm 2 210000 N/mm 2
0,000885 0,885 ‰
b) Ermittlung der Formzahlen Dkz und Dkt 5 mm d 0,20 D 25 mm Damit entnimmt man geeigneten Formzahldiagrammen:
D kz 2,30 D kt 1,55 c) Berechnung der Nennspannungen F1 F1 50000 N 136,66 N/mm 2 V yn 2 S An S D 25 mm 2 25 mm 5 mm d D 4 4 M t2 M t2 W tn 3 Wtn S D d D2 16 6 Berechnung der maximalen Spannungen
V y max
V yn D kz 136,66 N/mm 2 2,30 314,32 N/mm 2
W t max
W t n D kt
M t2 D kt d D2 16 6
S D3
Berechnung des zulässigen Antriebsmomentes Mt2 Festigkeitsbedingung:
V V SH d V zul
314
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Rp0,2
V y2 max 4 W t2max W t max
SF 2
1 2
§ Rp0,2 · 2 ¸ ¨ ¨ S ¸ V y max © F ¹
1 2
§ 690 · ¨¨ ¸¸ 314,32 2 N/mm 2 © 1,20 ¹
2
240,74 N/mm 2
Weiterhin gilt:
W t max
M t2
M t2 D kt S D d D2 16 6 W t max § S D 3 d D 2 · ¸ ¨ 6 ¸¹ D kt ¨© 16 3
240,74 N/mm 2 1,55
§ S 25 mm 3 5 mm 25 mm 2 · ¸ ¨ ¨ ¸ 16 6 © ¹
395 616 Nmm
395,6 Nm
d) Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb Formzahl: Dkb = 2,10 (aus geeignetem Formzahldiagramm für d/D = 0,20) Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles: 2 8 2 8 F 1,68 mm -1 D d 25 mm 5 mm Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 690 N/mm2): nF = 1,1 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ek:
E kb
D kb nȤ
2,10 1,1
1,91
e) Beanspruchungs-Zeit-Verlauf
315
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der Spannungsamplitude (Nennspannung)
V ba n
F2 a S D3 d D 2 32 6 2500 N 50 mm
Mb Wb
S 25 mm 3 32
5 mm 25 mm 2 6
123,38 N/mm 2
Berechnung der Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung)
V mn
136,66 N/mm 2
V yn
V m max { V y max
(siehe Aufgabenteil c)
314,32 N/mm 2
(siehe Aufgabenteil c)
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,92 aus Diagramm für Rz
4 µm und Rm
870 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
COı V bW
0,92 430 N/mm 2
395,60 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı
0,00035 Rm 0,1 0,00035 870 N/mm 2 0,1 0,21
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) * V AD * V AD
* V bW M ı V m max da V m max d
* V bW
Mı 1
2
395,6 N/mm 0,21 314,32 N/mm 2
329,59 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung: V ba max d V a zul
V ba n E kb SD
* V AD
SD
* V AD
V ba n E kb
329,59 N/mm 2 123,38 N/mm 2 1,91
1,40 (nicht ausreichend, da S D 2,50)
316
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.24 a) Berechnung der Spannungen und der Dehnungen im Querschnitt I Berechnung der (Zug-)Spannung: F1 F1 4 50 000 N 51,96 N/mm 2 VzI 2 S AI d 2 ʌ 35 mm 4 Berechnung der Dehnung in Längsrichtung (Hooke’sches Gesetz für den einachsigen Spannungszustand):
HlI
VzI E
51,96 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,000248
0,248 ‰
Berechnung der Querdehnung (Querkontraktion):
Hq I
P H l I
0,30 0,248 ‰
-0,074 ‰
Berechnung der Spannungen und der Dehnungen im Querschnitt II Berechnung der (Zug-)Spannung:
V z II
F1 AII
4 50 000 N
F1
S 4
D
2
ʌ 45 mm 2
31,44 N/mm 2
Berechnung der Dehnung in Längsrichtung (Hooke’sches Gesetz für den einachsigen Spannungszustand):
H l II
V z2 E
31,44 N/mm 2 210 000 N/mm 2
0,000149
0,149 ‰
Berechnung der Querdehnung (Querkontraktion):
H q II
P H l II
0,30 0,149 ‰
-0,045 ‰
Berechnung der Verlängerung der Welle 'l 'lI 2 'lII
H l I l 2 a 2 H l II a 0,000248 850 mm 2 200 mm 2 0,000149 200 mm
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen im Querschnitt I Festigkeitsbedingung:
V z I d V zul SF
Re
VzI
Re SF 340 N/mm 2 51,96 N/mm 2
6,54 (ausreichend, da S F t 1,20)
0,171 mm
317
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen im Querschnitt II Festigkeitsbedingung:
V z II d V zul SF
Re
V z II
Re SF 340 N/mm 2 31,44 N/mm 2
10,81 (ausreichend, da S F t 1,20)
b) Berechnung der Biegespannung an der Stelle A-A
MbI
VbI
F2 l 4 MbI
F2 l 2 2 MbI
S
Wb
32
5000 N 850 mm 4 1 062 500 Nmm
d3
S
1 062 500 Nmm 252,42 N/mm 2
35 mm
3
32
Berechnung der Nennspannungen im Querschnitt III: F2 5 000 N a 200 mm 500 000 mm M b III 2 2 M b III M b III 500 000 mm 118,79 N/mm 2 V b III S S Wbn 3 d3 35 mm 32 32 c) Bedingung:
VbI
V b III max
VbI
V b III D kb
F2 l 4
F2 a 2 D kb S S 3 d d3 32 32 850 mm l D kb 2 a 2 200 mm
2,125
318
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung des Radius R D d
45 mm 35 mm
D kb
2,125
1,29
Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm: R 0,04 d R 0,04 d 0,04 35 mm 1,4 mm d) Beanspruchungs-Zeit-Verlauf
Ermittlung der Formzahl Dkz D 1,29 d R 0,04 d Damit entnimmt man einem geeigneten Formzahldiagramm:
D kz
2,45
Berechnung der Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung)
V mn V m max
VzI
51,96 N/mm 2
V mn D kz
51,96 2,45 127,32 N/mm 2
Berechnung der Spannungsamplitude (Nennspannung)
V ba n
F2 a 2
S 32
d3
16 F2 a S d3
Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekb Formzahl Dkb= 2,125
319
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles: 4 2 4 2 F D d R 45 mm 35 mm 1,4 mm
1,479 mm 1
Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Re = 340 N/mm2) nF = 1,25 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb
E kb
D kb
2,125 1,25
nȤ
1,70
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı
0,00035 Rm 0,1 0,00035 600 N/mm 2 0,1 0,11
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation)
V AD V AD
V bW M ı V m max
da V m max d
2
300 N/mm 0,11 127,32 N/mm
V bW Mı 1 2
286,00 N/mm 2
Berechnung der zulässigen Querkraft F2 Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul V AD
V ba n E kb
SD
16 F2 a E kb S d3 F2
V AD S d SD
V AD SD 3
1
16 a E kb
286,00 N/mm 2 S 35 mm 3 1 3,0 16 200 mm 1,70
2 360 N
320
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.25 a) Berechnung der Lastspannungen
Vx
Wt
Fz1 A
S
Fz1 2
M t1 Wt
S
3
d 4 M t1
16
d
170 000 N
S
346,32 N/mm 2
25 mm 4 500 000 Nmm
S 16
2
162,98 N/mm 2
25 mm
3
Berechnung der Verformungen Hx, Hy und Jxy Hooke’sches Gesetz (einachsiger Spannungszustand): V x 346,32 N/mm 2 Hx 0,001649 1,649 ‰ E 210 000 N/mm 2 H y P H x 0,30 1,649 ‰ - 0,495 ‰ Hooke’sches Gesetz für Schubspannungen:
J xy
W xy
Wt
G
E 2 1 P
162,98 N/mm 2 210 000 N/mm 2 2 1 0,30
0,002018 2,018 ‰
Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises Zur Konstruktion des Mohr’schen Verformungskreises benötigt man die Verformungen in zwei zueinander senkrechten Richtungen. Bekannt sind die Verformungen mit der xbzw. y-Richtung als Bezugsrichtung. Einzeichnen der entsprechenden Bildpunkte Px (Hx | 0,5Jxy) und Py (Hy | 0,5Jyx) unter Berücksichtigung der Vorzeichenregelung für Schiebungen in das H-J/2-Koordiantensystem ergibt den Mohr’schen Verformungskreis. Da die beiden Schnittrichtungen einen Winkel von 90° zueinander einschließen, liegen die Bildpunkte Px und Py auf einem Kreisdurchmesser. Damit ist der Mohr'sche Verformungskreis festgelegt (siehe Abbildung). Berechnung von Mittelpunkt und Radius des Mohr’schen Verformungskreises
HM R
Hx Hy 2 § Hx Hy ¨ ¨ 2 ©
1,649 ‰ 0,495 ‰ 2 2
· § J xy · ¸ ¨ ¸ ¸ ¨ 2 ¸ ¹ © ¹
2
0,577 ‰ 2
§ 1,649 ‰ 0,495 ‰ · § 2,018 ‰ · ¨ ¸ ¨ ¸ 2 2 © ¹ © ¹
2
1,472 ‰
321
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung des Hilfswinkels D
D
arctan
J xy / 2 (H x H y ) / 2
arctan
2,018 ‰ / 2 1,649 ‰ 0,495 ‰ / 2
43,26q
Berechnung des Hilfswinkels E E 120q D 120q 43,26q 76,74q Berechnung des Hilfswinkels J J 180q 120q D 120q 43,26q 16,74q Damit folgt die Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen:
H A H x 1,649 ‰ H B H M R cosJ 0,577 ‰ 1,472 ‰ cos16,74q 0,833 ‰ H C H M R cosE 0,577 ‰ 1,472 ‰ cos76,74q 0,915 ‰
Alternative Lösung Für die Dehnungen in Messrichtung der Dehnungsmessstreifen gilt (Gleichung 4.32 im Lehrbuch):
HA HB HC
Hx Hy 2 Hx Hy 2 Hx Hy 2
Hx Hy 2 Hx Hy 2 Hx Hy 2
cos 2D * cos 2 E * cos 2J *
J xy 2
J xy 2
J xy 2
sin 2D * sin 2 E * sin 2J *
Mit Hx = 1,649 ‰; Hy = -0,495 ‰ und Jxy = 2,018 ‰ sowie D* = 0°; E* = -120° und J* = 120° folgt:
HA HB
HC
Hx
1,649 ‰
1,649 ‰ 0,495 ‰ 1,649 ‰ 0,495 ‰ cos2 120q 2 2 2,018 ‰ sin 2 120q 0,833 ‰ 2 1,649 ‰ 0,495 ‰ 1,649 ‰ 0,495 ‰ cos2 120q 2 2 2,018 ‰ sin 2 120q 0,915 ‰ 2
b) Aus Gleichung 4.32 (siehe Lehrbuch) ergeben sich die folgenden Beziehungen:
HA HC
Hx Hy 2 Hx Hy 2
Hx Hy 2 Hx Hy 2
cos 2D * cos 2J *
J xy 2
J xy 2
sin 2D *
(1)
sin 2J *
(2)
322
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Da nur eine einachsige Zugbeanspruchung in x-Richtung vorliegt, gilt für die Dehnung in yRichtung:
Hy
P H x
Mit D* = 0° folgt aus Gleichung 1:
HA
Hx
und damit:
Hx
HA
1,798 ‰
Mit J* = 120° folgt aus Gleichung 2:
HC
Hx P Hx
Hx P Hx
J xy
sin 240q 2 J xy § Hx H 3 ·¸ 1 P x 1 P 0,5 ¨ ¨ 2 2 2 © 2 ¸¹ 2
Hx
2
cos 240q
1 3 P 3 J xy 4 4
Damit folgt für Jxy:
J xy
4 § 1 3 P · ¨HC Hx ¸ 4 3 © ¹
4 § 1 3 0,30 · ¨ 0,816 ‰ 1,798 ‰ ¸ 1,781 ‰ 4 3 © ¹
Berechnung der Zugkraft Fz2
V z2 Fz2
E Hx
S
(einachsiger Spannungszustand)
4 185 344 N
S
25 mm 2 210000 N/mm 2 0,001798 ‰ 4 185,3 kN
d 2 E Hx
Berechnung des Torsionsmomentes Mt2
W t { W xy M t2
E J xy 2 1 P E S J xy d 3 2 1 P 16
G J xy
W t Wt
210000 N/mm 2 S 0,001781 ‰ 25 mm 3 2 1 0,30 16
441 243 Nmm
441,2 Nm
Da Jxy = 1,781 ‰ > 0 wird der ursprünglich rechte Winkel zwischen der x- und der y- Achse vergrößert. Dies kann nur durch ein Torsionsmoment erfolgen, mit Drehsinn entsprechend der Abbildung in Aufgabe 13.25.
323
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
c) Ermittlung der Formzahlen D 30 mm 1,2 d 25 mm R 5 mm 0,2 d 25 mm Damit entnimmt man geeigneten Formzahldiagrammen:
D kz 1,45 D kt 1,18 Ermittlung der Nennspannungen Fz2 4 Fz2 4 185 344 N V xn A S d 2 S 25 mm 2
W tn
16 M t2 S d3
M t2 Wt
377,58 N/mm 2
16 441 243 N
143,82 N/mm 2
S 25 mm
3
Berechnung der maximalen Spannungen
V x max
377,58 N/mm 2 1,45 547,49 N/mm 2
V xn D kz
W t max
W tn D kt
143,82 N/mm 2 1,18 169,71 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Die Vergleichsspannung nach der Schubspannungshypothese (SH) kann unmittelbar aus den Lastspannungen (Zugbeanspruchung mit überlagerter Torsion) errechnet werden:
V x2 max 4 W t2max
V V SH
Festigkeitsbedingung:
V V SH d
Rp0,2 SF
V x2 max 4 W t2max SF
SF
Rp0,2 SF
Rp0,2
V x2 max
4 W t2max
1180 N/mm 2 547,49 2 4 169,712 N/mm 2
1,83
(ausreichend, da S F ! 1,20)
d) Berechnung der Spannungsamplitude (Nennspannung) H H 0,002 0,0015 V an E H a E O U 210 000 N/mm 2 2 2
52,5 N/mm 2
324
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung)
V mn
E Hm
V m max
E
V mn D kz
HO HU
0,002 0,0015 210 000 N/mm 2 2 2 2 367,5 N/mm 1,45 532,88 N/mm 2
367,5 N/mm 2
Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekz Formzahl Dkz = 1,45 Berechnung des bezogenes Spannungsgefälles: 2 2 F 0,4 mm -1 R 5 mm Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rm = 1520 N/mm2): nF = 1,01 Kerbwirkungszahl Ekz
E kz
D kz
1,45 1,44 1,01
nȤ
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,85 aus Diagramm für Rz
6,3 µm und Rm
1520 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Zug-Druck-Wechselfestigkeit * V zdW
COı V zdW
0,85 690 N/mm 2
586,5 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı M ıc
0,00035 Rm 0,1 0,00035 1520 N/mm 2 0,1 0,432 M ı / 3 0,144 (nach FKM Richtlinie)
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) M ıc 1 M ıc V m max Mı 1
* V AD
* V zdW
* V AD
586,5 N/mm 2
da
* V zdW
Mı 1
V m max d
0,144 1 0,144 532,88 N/mm 2 0,432 1
* M c 1 3 V zdW ı 3 M ıc 1 M ı 1
391,81 N/mm 2
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul
V an E kz SD
* V AD
SD
* V AD
V an E kz
391,81 N/mm 2 52,5 N/mm 2 1,44
5,18 (ausreichend, da S D ! 3,0 )
325
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Lösung zu Aufgabe 13.26 a) Berechnung des Biegemomentes an der Kerbstelle I
Ermittlung der Lagerkraft FB: FB a b FQ a FB
FQ
a ab
15 000 N
150 mm 450 mm
5 000 N
Damit folgt für das Biegemoment an der Kerbstelle I: MbI
FB c
5 000 N 200 mm 1000 000 Nmm
Ermittlung der Formzahlen Dkz und Dkb d 10 mm 0,2 D 50 mm Aus geeigneten Formzahldiagrammen entnimmt man:
D kz D kb
2,3 2,1
Berechnung der Spannungsamplitude (Nennspannung) M bI M bI V bn { V ba n 3 Wbn S D d D2 32 6 1 000 000 Nmm 123,38 N/mm S 50 mm 3 10 mm 50 mm 2 32 6 Berechnung der Mittelspannung (Nennspannung und maximale Spannung)
V zn { V mn
FH An
V z max { V m max
FH
S D
2
250 000 Nmm
S 50 mm 2
d D 10 mm 50 mm 4 4 V mn D kz 170,82 N/mm 2,3 392,89 N/mm
170,82 N/mm
326
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der Sicherheit gegen Fließen Festigkeitsbedingung (Fließen):
V o max d V zul V b max V z max SF
Rp0,2 SF
Rp0,2
V bn D kb V m max 820 N/mm 2 123,38 N/mm 2 2,1 392,89 N/mm 2
1,26 (ausreichend, da S F ! 1,20)
b) Bestimmung der Kerbwirkungszahl Ekb Formzahl Dkb = 2,1 Berechnung des bezogenen Spannungsgefälles: 2 8 2 8 F 0,84 mm 1 D d 50 mm 10 mm Ermittlung der dynamischen Stützziffer nF aus Bild 13.51 im Lehrbuch (Rp0,2 = 820 N/mm2) nF = 1,05 Berechnung der Kerbwirkungszahl Ekb
E kb
D kb nȤ
2,1 1,05
2,0
Ermittlung des Oberflächenfaktors COV unter der Wirkung von Normalspannungen COı
0,83 aus Diagramm für Rz 12,5 µm und Rm
1050 N/mm 2
Berechnung der korrigierten Biegewechselfestigkeit * V bW
COı V bW
0,83 520 N/mm 2
431,6 N/mm 2
Ermittlung der Mittelspannungsempfindlichkeit MV Mı M ıc
0,00035 Rm 0,1 0,00035 1050 N/mm 2 0,1 0,27 M ı / 3 0,09 (nach FKM Richtlinie)
Berechnung der dauernd ertragbaren Amplitude (Mittelspannungstransformation) M ıc 1 M ıc V m max Mı 1
* V AD
* V bW
* V AD
431,6 N/mm 2
da
* V bW
Mı 1
V m max d
0,09 1 0,09 392,89 N/mm 2 0,27 1
* M c 1 3 V bW ı 3 M ıc 1 M ı 1
335,07 N/mm 2
327
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Berechnung der Sicherheit gegen Dauerbruch Festigkeitsbedingung:
V a max d V a zul V an E kb SD
* V AD
SD * V AD
V ba n E kb
335,07 N/mm 2 123,38 N/mm 2 2,0
1,36 (nicht ausreichend, da S D 2,50)
c) Bedingung für Fließbeginn
V max d Rp0,2 V b max V z max
Rp0,2
V bn D kb V z max V bn
Rp0,2
Rp0,2 V z max
D kb
820 N/mm 2 392,89 N/mm 2 2,1
203,38 N/mm 2
Damit folgt für das Biegemoment an der Kerbstelle: M bI
V bn Wbn
§ S D3
V bn ¨¨
© 32
d D 2 ·¸ 6 ¸¹
§ S 50 mm 3 10 mm 50 mm 2 · ¸ 1 648 459 Nmm 203,38 N/mm 2 ¨ ¨ ¸ 32 6 © ¹
Damit folgt für die Lagerkraft FB: M bI 1 648 459 Nmm FB 8242,3 N c 200 mm Hieraus ergibt sich die Querkraft FQ1 zu: 450 mm ab FQ1 FB 8 242,3 N 150 mm a
24 727 N
24,7 kN
d) Bedingung für Fließbeginn
V max d Rp0,2 V b max V z max
Rp0,2
V bn D kb V zn D kz V zn
Rp0,2 V bn D kb
D kz
Rp0,2 820 N/mm 2 123,38 N/mm 2 2,1 2,3
243,87 N/mm 2
328
13 Werkstoffermüdung und Schwingfestigkeit
Damit folgt für die Zugkraft FH1: FH1
V zn An
§S D2
V zn ¨¨ ©
4
· d D¸ ¸ ¹
§ S 50 mm 2 · 50 mm 10 mm ¸ 243,87 N/mm 2 ¨ ¨ ¸ 4 © ¹
356 906 N
356,9 kN