Erich Glagau/Sixtus Rosenzweig
„Vatikan-Studie“ Was dürfen und was sollen sie glauben?
Ein satirischer Beitrag zur ern...
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Erich Glagau/Sixtus Rosenzweig
„Vatikan-Studie“ Was dürfen und was sollen sie glauben?
Ein satirischer Beitrag zur erneuten Umschreibung der Bibel.
Neufassung des Alten Testaments Eine Satire in Versen
Eigenverlag Kein gewerbliches Unternehmen Erich Glagau Beethovenstr. 14 D-34225 Baunatal Tel. + Fax 0561-49 128 50
1 Ein sonntagsfrommer Mensch:
Wenn man ihn nach der Bibel fragt, guckt er zwar fromm, doch mehr verzagt.
Anfang einer neuen Bibel-Fassung - Eine Satire von Erich Glagau
Um in die Gänge zu kommen: Nach Presseberichten trägt man sich im Vatikan mit dem Gedanken, die Bibel, also ‘Gottes = Jahwehs Wort’, umzuschreiben. Erstaunlich ist die Selbstve rständlichkeit, mit der die Bibel durch irdische Lektoren (immer wieder - und schon wieder!) überarbeitet werden soll. Früher geschah dies in den unzähligen Zweigniederlassungen dieses Konzerns für orientalische Märchen, jetzt sozusagen an der Quelle, im Vorzimmer Gottes. Sixtus Rosenzweig hat diesen Ball vom Vatikan mit Freuden aufgefangen. Es ist der durch kabbalistische Berechnungen vom Judentum „gesetzte“, von seinem Auftrag nichts ahnende, für das Judentum, deshalb aber gegen das Judentum tätige kürzlich entdeckte „Auserwählte“ mit dem Pseudonym S. R. ... 2 Dieser S. R. ist zwar kein gelernter Reimeschmied, inhaltlich aber für eine solche Aufgabe geradezu prädestiniert! Er sieht in diesem vatikanischen Vorsatz die Möglichkeit, den ganzen Wust von Ungereimtheiten über Bord zu werfen. Er wird den Ansatz machen, den Begriff des
‘irdischen Jammertals’zu überwinden und außerdem, im Gegensatz zu den bewußten Ungereimtheiten, alles in Reime fassen.
Er ist überzeugt, hiermit die Menschen zum
zahlreicheren Kirchenbesuch anzuregen. Er ahnt es: Die traurig dreinblickenden Kirchgänger werden dann den begonnenen Tag sicher in fröhlicher Stimmung fortsetzen. Warnung!: Diese Satire wird nur von Bibel -Kennern verstanden werden. Sogenannte HeidenChristen, die ihre Bibel nur zwecks Alibi im Schrank haben, könnten hierdurch aber eine Anregung finden, beim Vergleichen und Nachschlagen endlich die Bekanntschaft mit ihrem ‘Wort Jehovas’ zu machen. Der „Heilige Stuhl“ und der ganze erweiterte Vatikan und sämtliche Kirchen werden es S. R. zu danken wissen! ***
Es könnte durchaus ein Leser, der z. Zt. den Boden als Verbindung zur Natur unter den Füßen verloren hat, auf den Gedanken kommen, den folgenden Vorschlag zur Umgestaltung der Bibel als zu salopp zu beurteilen. Da der Autor vielleicht der Voreingenommenheit verdächtigt werden könnte, möchte er eine 3 eigene Erklärung vermeiden. Deshalb läßt er neutrale Berufene zu Wort kommen:
Jedem Menschen rechtgetan, ist eine Kunst, die niemand kann. (Volksweisheit) * So dachte Friedrich der Große über die christliche Religion mit seiner mosaischen Wurzel: Ein altes metaphysisches Märchen voller Wundergeschichten, Widersprüchen und Widersinn, aus der glühenden Einbildungskraft des Orients entsprungen, hat sich über Europa verbreitet. Schwärmer haben es ins Volk getragen, Ehrgeizige sich zum Schein davon überzeugen lassen, Einfältige es geglaubt, und das Antlitz der Welt ist durch diesen Glauben verändert worden. Die heiligen Quacksalber, die diese Ware feilboten, haben sich zu Ansehen gebracht, sie sind Herrscher geworden, ja, es gab eine Zeit, wo sie Europa durch ihre Macht regierten. In ihrem Hirn entstand jener Priesterhochmut und jene Herrschsucht, die allen geistlichen Sekten zueigen ist, wie auch ihr Name laute. * Eine ernste Sache mit Humor betrachten heißt noch lange nicht, 4 ihren Ernst verkennen. (Peter Bamm) * Auch der Autor sieht keine Veranlassung, vor dem Un-Sinn der Bibel in Ehrfurcht zu erstarren. Vielmehr geht er bewußt diesen Weg, unter manchen anderen Möglichkeiten, um so den
Menschen mit Humor zu zeigen, wie umfangreich und lächerlich der Widersinn der Bibel ist. Und wie einfach, folgerichtig und natürlich ein Leben ohne Zwangsglaubenssätze sein kann. ***
ERSTES ANGEBOT ZUR NEUFASSUNG DER BIBEL Vorspruch Der Mensch ist faul. Das ist normal. Für einen Christen ist’s fatal: Wenn man ihn nach der Bibel fragt, Guckt er zwar fromm, doch mehr verzagt. Drum sucht er Rat mit Blick nach oben und wird die Bibel kräftig loben! Er ‘drischt’ mal dies und ‘drischt’ mal das, Jedoch am End’ weiß keiner ‘was. Drum Leute, hört mir recht gut zu; Hier lernt ihr diesen Text im Nu! 5 Von der Schöpfung zur Evolution. (1.Mos.) Als Jahweh stand im Nachtgewand; Es gab nur Gegend, noch kein Land. Da dachte er: „Was war ich blöd: Die ganze Welt ist ja noch öd!“ Drum fing er gleich zu ‘schöpfen’ an: Nach Himmel kam die Erde dran.
Er schaut und murmelt vor sich hin: „Das macht, so mein ich, keinen Sinn! Das muß man alles erst sortieren!“ Er kroch herum auf allen Vieren. Und er probierte dies und das; Es machte keinen rechten Spaß.
Trotzdem versuchte er es wieder, Er wurde müde, setzt’ sich nieder. Er kam ins Grübeln und ganz aus dem Häuschen, Er schreckte auf: lief da ein Mäuschen? Dann steckt’ er sich ein Pfeifchen an ...; Er qualmt und qualmt ... O Mann! O Mann!
Mit Gedanken und Pfeifchen blieb er allein: „Was bin ich zu bedauern, ich ‘armes Schwein’! 6 Soll ich das ‘Schöpfen’ lieber lassen? Wer würd’s mir danken? Die ‘Money’-gassen? Wer ‘A’ sagt, soll’s ‘B’ nicht vergessen!“ Drum schöpfte er weiter wie besessen ...
Die Absicht war gut, ja, ganz gewiß! Aber er fluchte: „Das ist ein Be - scheiden, Wer hat mich geritten, daß ich muß so leiden?! Nein, nicht das Wort, wie man sagt, steht am Anfang! Die vielen Gedanken tun weh bei dem Andrang!“
Er ließ einen raus, ich mein’ aus dem Kopf: „Der Mensch braucht Humor! Sonst bleibt er ein ‘Tropf’!“ Doch schon gab’s wieder ein großes Gedränge: Sein Kopf war zu klein für Ideen dieser Menge! Das Pfeifchen erlosch. Und Jahweh war matt. Er hat nichts gegessen, doch hatte er’s satt!
Drum schlief er zunächst eine tag-nächtliche Runde Und träumte von einer himmlischen Kunde. Doch er träumte es nur, denn er hatte vergessen, Die Zeit in Tag, Nacht und Stunden zu messen! Auch Engel waren noch gar nicht geschaffen!
7 Was soll’s? „Die Deutschen erfinden den Affen!“ (russ. Sprichw.)
Die Last, die war er nun los. Doch das Problem blieb weiterhin groß. „Soll aus Dreck ich ’nen Mensch modellieren? Zu Nationalen und Sozialisten kreieren? Oder soll ich sie alle schön doof belassen? Die eignen sich bestens für Parteien und Massen! Vielleicht g’nügen nützliche Idioten, Die gleichgült’ge Herde und die Chaoten? Am besten, ich ‘schöpfe’ den Darwin mir an! Da gibt’s keine Zweifel. Der geht sofort ran!“
Bei diesen Gedanken schlief Jahweh bald ein. Und als er erwachte, schlief weiter sein Bein. So war er nur halbwach - er war ganz verwirrt: Er wurde von tausenden Motten umschwirrt! Das machte ihn wütend, er war wie im Tran, Denn diese Tierart war noch nicht dran!
Der Ärger wuchs weiter. Er blieb ziemlich ratlos, Rasierte sich dann und war plötzlich bartlos. Jetzt gefiel er sich besser und setzt’ sich ins Eckchen, Holte sein Pfeifchen und blieb auf dem Fleckchen. 8 Er schmauchte genüßlich und träumte von Träumen ... So könnt’ er behaglich die Schöpfung versäumen.
Einen ‘guten Mann’ ließ er selber sich sein, Als alles schon wach war, schlief wieder sein Bein. Drei Tage schon hat er mit Nichtstun verbracht. Jede Firma hätte längst p leite gemacht. Das störte ihn wenig, eine Gewerkschaft gab es ja nicht. Drum döste er weiter. Was heißt hier schon Pflicht? Wer sollte ihn zwingen? Er war ja Herr Jahweeh! Schalten und walten konnt’ er - und jodeln: „Juchee!“
So war er glücklich die nächsten vier Tage; Das Pfeifchen, das Nichtstun, welch herrliche ‘Plage’! Am Ende dieser so schönen Zeit, Tut kund er für alle Ewigkeit: „Wer gar nichts tut, auf morgen baut, Wer spekuliert und auch mal klaut, Der wird sich schön ins Fäustchen lachen. Die Arbeit läßt er andre machen.“
Als er - schon wach - die Augen rieb, Sein Mund vor Staunen offen blieb, Das Gras mannshoch; gewachsen die Bäume, 9 Er war nicht sicher, ob er noch träume,
Da fing er gleich wieder zu denken an: „Wer war hier am Werk? Wer hat dies getan?“
So kam er zu dem bedeutenden Schluß: „Das mit der Schöpfung ist alles nur Stuß! Ich weiß es genau! Bin Sponsor der Braven! Ich habe das Werden egalweg verschlafen! Ich habe zu keiner Zeit was getan. Drum rat’ ich dem Völkchen: So packt Ihr es an!“
Zur abschreckenden Erinnerung. (1.Mos.) Er blieb, wie mancher, der heute regiert, Ganz einfach sitzen, bis die Zeit ‘was gebiert. Er sah die Entwicklung mit Spannung sich an: Was die Bibel berichtet, nicht wahr sein kann! Ohne Nabel der Adam? Das gab es niemals! Und Eva war barfuß hinauf bis zum Hals? Das könnte man schon eher glauben; Was wäre sonst bei ihr zu rauben?
Moses erfand den Clou aller Zeiten: 10 Die Sorglosigkeit für alle Ewigkeiten! Die Erbsünde hat er auch noch erfunden, Dran sollen die Menschen seelisch gesunden? Geschunden werden allein nur die ‘Schuldigen’! Und dafür soll man Jahweh noch huldigen!
Ein einziges Völkchen wird ‘auserwählt’, Alle anderen zu beherrschen auf dieser Welt! Wie damals, die Enkel es heut’ noch betreiben, So haben sie Grund, die Hände zu reiben.
Die Mär’ von der Frucht vom Baum der Erkenntnis, Ist hier nur ein Ausweg aus der Bedrängnis. Erzählt man dies Märchen nur fleißig genug, Dann merkt mit der Zeit kein Mensch den Betrug!
Die Erlösung vom Trick mit dem Erben der Sünde Überläßt man den Priestern, dazu auch die Gründe. Man braucht sich durchaus nicht an Regeln zu halten; Wie die Zeiten sich ändern, so auch das Verhalten.
Auf jeden Fall sollt ihr für immer bedenken: „Ihr dürft die Idee nicht an andre verschenken! Dann werden die Quellen niemals versiegen!
11 Ihr müßt nur schön auf der Lauer liegen!“ Das Wichtigste war damit gesagt: Wie man sich nicht für andere plagt!!
Die Vermehrung erfolgte just wie im Märchen: Man brauchte nur Männer, niemals ein Pärchen! Sei’s wie es sei, das Leben ging weiter. Jetzt folgen Sex, Mord und so weiter. (1.-5.Mos.) Der Moses hat das Stück so geschrieben, Und alle glaubten’s, er war ja durchtrieben!
Er grinst’ nach innen, denn er freute sich sehr; Der Mord am Ägypter stört ihn nicht mehr. (2.Mos.2) Nicht nur dem Volk stutzt er tüchtig die Flügel, Selbst Jahweh beherrscht er, nicht ohne ‘Prügel’. Von Mal zu Mal hatte er sich zu fügen; Grad wie der Moses brauchte die Lügen. Um alles glaubhaft zu begründen, Ließ er den Lügengeist erfinden. (2.Chro.)
Mit Engeln, Teufeln und auch den Huren; Ein Theater mit Neben- und Hauptfiguren. Das Schicksal der Tiere war böse geraten, Sie wurden angeblich für Jahweh gebraten. (3.Mos.) 12 Der Beschiß war wie üblich, ich will es hier lüften: In die Röhre guckt Jahweh: Er durfte nur ‘düften’! Den Braten selbst genossen die Genossen Der Nasen, - manchmal auch mit Sommersprossen.
In der Ahnenreihe die Frauen meist fehlen, Weil hauptsächlich die Männer nur zählen.
Abraham spielte den naiven ‘Gutwilligen’, (1.Mos.) Dem Jahweh den Mord am Sohn konnte zubilligen. Diesen Schwachsinn, wenn nicht schlimmer beurteilt,
Ersann ein Gauner, der schnell wieder forteilt. Doch was ist geblieben von damals bis heute? Sie sind Jahwehs Kinder, die ‘auserwählten’ Leute! *
Die Wurzeln der moralischen Instanz. (1.Mos.12) Als Abraham und Sara das Land am Nil heimsuchten, Sagten sie dem Pharao, dem ahnungslos Verruchten, Nicht, daß sie Eheleut’, sondern nur Fremde, Und weil es so heiß war, stand sie im Hemde. So lernte er die Perle kennen, Dann ging sie mit dem Kerle pennen!
13 Dem Abraham, dem Guten, Frommen, War dies Geschäft durchaus willkommen! Als Zuhälter, doch mehr für Offenheit, Kassierte er - schamlos, ohne Betroffenheit. Die Sippe hatte sich sehr stark vergrößert. Wer klarer sieht, meint: „Auch arg verbösert!“
Durch Katastrophen deutlich geschrumpft. Im Grunde waren sie alle versumpft. (1.Mos.19) Nur Lot war am Leben, und seine zwei Töchter. Was wird aus dem Stammbaum? - Die Frage war: „Möcht’ er?“ Sie machten mit Wein dann den Alten besoffen, Bis dieser bei ihnen ins ‘Schwarze’ getroffen. So blau war der Vater nun wiederum nicht. Er hatte viel Spaß, aber er sagte es nicht!
Fortgesetzter Lebenswandel und Beschneidung. (1.Mos.) Von Sara wird weiter fleißig berichtet, Sie habe sich ihrem Berufe verpflichtet. Als ihr Lude beim Wirt zum Kassieren erscheint, Er Abraham tritt, wo’s schmerzt, bis er weint.
14 Die Dame muß öfter Besuch gehabt haben. Ihr Mann rieb die Hände, es lief ja d er Laden. Er hatte sein Auskommen
Durchs Rein- und Rauskommen.
Als Sara mit neunzig Jahren wurd’ Mutter, (1.Mos.21) Chef Abraham sprach: „Auch das ist in Butter! Der Vater könnt’ Jahweh, auch der Herr über uns sein, Er wohnt dort allein, ist kräftig und ‘fein’! ‘Isäckchen’ hat man den Kleinen gerufen. Aus ihm wurde Isaak, wenn auch in Stufen.
Sara, nicht kleinlich, erlaubt ihrem Mann, Die Magd zu schwängern; an der war ‘was dran! Saras Reue kam später; sie verfolgte ihr Ziel: Magd und Kind zu verjagen; und sie hatten nicht viel.
Der Abraham, allmählich doch schon senil, (1.Mos.17) Schnibbelt am ‘Multiplikator’, wenn auch nicht viel. Der Starrkopf, trotz Schmerz in dieser Region, Machte die Qual auch noch zur Religion! Die Verstümmlung am Säugling ist grau- aber sittsam; Man dankt es noch heute dem Erzvater Abrahm. * 15 Die Tradition wird ausgebaut. Der Fachmann der Bibel wird lauthals beklagen: „Wo bleibt denn der Anschluß?“ - Hat nichts zu sagen! Wir machen’s modern, wir blenden zurück, Nichts geht verloren vom biblischen Stück!
Die ‘Liebden’ jetzt aus Ägypten kamen, (2.Mos.) Sie waren längst nicht mehr die Armen. Denn Moses sagte: „Klaut was ihr könnt! Durch ‘Auserwähltheit’ ist’s euch vergönnt!“
Als sie dann zu Nachbars kamen, (1.-5.Mos.) Ging es so weiter: „In Jahwehs Namen!“ Sie stahlen das Land. Es nahm überhand! Sie töteten der Fremden Rinder. Und auch die Frauen und die Kinder! Es wurde gewütet. Es war eine Plage. So blieb es bis zum heutigen Tage.
Ein Lied aus aller Araber Kehlen Läßt nicht den großen Wunsch verhehlen: „O Allah, gib uns den Moses wieder. (Lied d. Araber) Damit er seine Glaubensbrüder 16 Heimführt ins gelobte Land! Laß auch das Meer sich wieder teilen Und in zwei hohen Wassersäulen Fest steh’n wie eine Felsenwand! Und wenn in dieser Wasserrinne Die Bande Israels ist drinne, Dann, Allah, mach’ die Klappe zu, Und alle Völker haben Ruh!“ *
Die Tradition macht Fortschritte. Der liebe Isaak, Abrahams Sohn, (1.Mos.24) Wär’ er normal und nicht dieser ‘Kohn’, Gar ein Philister, vor viertausend Jahren, Mit all’ den Keulen der Neuzeit erfahren, Die jedem blüh’n, der nach Auserwählten Allüren Zur Reinerhaltung von Art und der Sippe führen, Man hätte ihn nicht nur beschimpft und gepeinigt, (Gesetz i.Is.) Sondern gefoltert, ja, und auch gesteinigt!
‘Schlimmeres’ kann für sein Volk keiner wollen, Als Kultur, Gesundheit, gar Ehre ihm zollen. Doch hält man sich selbst für ‘auserwählt’:
17 Sind andre nichts! Das eigne Volk zählt!
Drum Isaak zog in die Welt, um zu freien, Jedoch nur ein Weib aus den eigenen Reihen! (‘Rassismus’ und ‘Fremdenhaß’ bei andern sie rügen! (Neuzeit) Aus schwarz machen sie weiß, und sie dürfen auch lügen! Wer ‘haltet den Dieb!’ schreit, kann andre leicht täuschen. Es eignen sich bestens die kriminell Keuschen.) In Rebekka fand Isaak ein reinrassig’ Weib, (1.Mos.24) Zur Arbeit, zum Spaß und zum Zeitvertreib.
Nach Saras Art sollte auch sie ‘anschaffen’, So’n Pech! Isaak konnte nur noch dumm gaffen. Abimelech, der Freier, merkte die List, Und Isaak sah, daß nichts zu holen ist.
Zwillinge wollten die Welt erblicken. (1.Mos.25) Schon als sie blickten, machten sie Zicken: Jakob packte den Esau am Haxen Der Esau sagte: „Laß diese Faxen!“ Das hat Jakob dem Ält’ren niemals verziehen, (1.Mos.27) Er hat ihn bestohlen, ihm nie ‘was geliehen.
18 Auch um den Segen wurde Esau betrogen. Zeit seines Lebens hat er nur noch gelogen. Die Luft wurde dick, die Lage gefährlich. (1.Mos.29) Jakob riß aus, suchte ‘ne Braut, diesesmal ehrlich.
Bei Onkel Laban stand Rahel, süß wie ‘ne Traube. „Ich liebe deine schöne Tochter ! - Erlaube, Daß ich zur Frau sie mir nehme; Damit als alte Jungfer sie sich nicht gräme“
„Ja, natürlich kannst du sie kriegen! Deine Ehrlichkeit wird sie besiegen! Nur mußt du für mich sieben Jahre lang dienen Auf’m Acker, mit Vieh fleißig sein wie die Bienen. Dann geb’ ich dir Rahel, meine Schöne! Wir freu’n uns heut’ schon auf die Enkelsöhne!“
Die Hochzeit war laut, wie immer in solchen Fällen. Es dämmerte schon. Man hörte die Hunde bellen. Man wartete auf die Nacht. - Nicht nur der Jakob! So schlichen Laban und Braut; sie mit’m Sack überm Kopp Ins Zelt des Bräutigams, der fand dies ganz niedlich. Der Rest ging auch schlafen und alles war friedlich.
19 Am Morgen der Jakob nach der Brautnacht erwachte:
„Ich seh’ wohl nicht richtig?“ verschlafen er dachte. Er sah nicht die Rahel, auch nicht deren Tante, Die Häßlichste war es, die nächste Verwandte. Die älteste Tochter, die Schwägerin Lea. Sie rekelte sich nur - und blieb einfach da!
Drauf stürmte Jakob zu seinem Schwiegervater.
Der schlief aber noch, mit einem Riesenkater. (1.Mos.30) Da packt ihn der Jakob grob beim Kreppschull: „Du bist ein Schuft! Eine ganz große Null!“ Beschwichtigend dieser und abwehrend sprach: „Das tat ich doch nur unserer Sitte nach! Die Älteste muß zuerst aus dem Haus! Doch willst du Rahel, dann schnell hinaus! Fang mit den nächsten sieben Jahren gleich an, Sonst nimmt sie, schwuppdiwupp, ein anderer Mann!“
So blieben diesmal die Gaunereien Ausnahmsweise in den eigenen Reihen. Der Jakob hatte jetzt Zeit, sich zu rächen. Der Alte sollt’ für den Streich tüchtig blechen. Zum Ende der Jahre verlangt er zur Strafe (1.Mos.31) 20 All die gesprenkelten Ziegen und Schafe. Laban sagte nichtsanhnend zu: „Mach’ was du willst! Laß mich in Ruh’!“
Die Tiere kreuzt’ Jakob von Fall zu Fall, Daß nur noch gesprenkelte blieben im Stall. Verzweifelt stand Laban fast vorm Bankrott. Jakob entfleuchte, und zwar ganz flott. Mit Kind und Kegel war er auf der Flucht. Der Anhang Labans schrie laut: „Verrucht!“ Nach hundert Meilen im ‘Kühlen Grunde’ Holt er sie ein: „Das müßt ihr büßen, ihr Hunde!“
Sofort durchsucht er die Zelte und alle Ecken, Der geklaute Haus-Gott war nicht zu entdecken. Er verdächtigt die Rahel, die Schöne, die Gute, Die saß doof auf dem Sattel und sagte: „Ich blute!“
Sie könnt’ sich nicht rühren, sie hätt’ ihre Tage. „Da kann man nichts machen!“ sagt er „keine Frage!“
Und dann zog Laban sinnend weiter. Es verrauchte der Ärger. Es wurde heiter. Laban und sein Gesinde machten nun kehrt. Jakob wurde der Abzug nicht mehr verwehrt. (1.Mos.34) 21 Sie kamen nach Sichem, es war schon am Abend, Saßen in Zelten, mit Hähnchen sich labend. Dina, Jakobs kesse Tochter, ging streunen. Sie traf einen Jungen, gleich hinter den Bäumen. Sie sprachen und neckten, schmusten und küßten. Sie probierten so manches nach ihren Gelüsten.
Ihr Vater aber, selbst ein ganz Schlimmer, Schaute so scheel, das tat er ja immer.
Er quetschte sie aus und bekam nun zu hören, Der Junge war stark, er konnt’ sie betören. „Das reicht mir, mein Kind,“ sagte Jakob bedächtig! „Aus dieser Sache mach’ ein Geschäft ich.“
Von hinten heran kam der Vater vom Sohn. Man konnte ihn hören von weitem schon: „Mein Sichem liebt Dina, er möchte sie ehelichen.“ „Das kann er gern tun, wenn alles beglichen. Bei unserer Sippe sind alle beschnitten!“ „Wenn’s weiter nichts ist, das wird gelitten!“
Am nächsten Tag man alle Männer der Stadt Um ‘ne Winzigkeit verändert hat. 22 Es tat furchtbar weh, und sie klagten und stöhnten. Die Jakob-Bande sie schrecklich verhöhnten. Am dritten Tag, als die Schmerzen am größten, Jakobs Leute die Armen von allem erlösten: Sie schlugen entherzt die Neu-Juden tot. Und Jakob protzte: “So löst man die Not!“
Danach wurde geplündert und gefleddert,
Aus Habsucht haben sich manche verheddert. (1.Mos.32) Nachdem Gaunereien und die Morde geglückt, War die Sippschaft zufrieden, ja, fast entzückt. Jahweh segnete Jakob und ließ ihn dann reise n: „Zur Belohnung sollst du jetzt ‚Israel’ heißen!“ Der Ehrentitel für dich und die Deinen soll lauten: ‘Erzvater der Mörder, Betrüger, die immer nur klauten’.“ *
Jakobs ‘ehrbare’ Familie. (1.Mos.38ff) Die Nachkommen konnten sich sehen lassen. Im Land der Amoriter konnten sie prassen. Zwölf Söhne, ohne die Töchter und Bankerte, War seine Leistung, und damit verankerte Er Bestand und Qualität der Famosen. 23 Der Rest, Jahweh sei Dank! ging in die Hosen. (1.Mos.38,12)
Sohn Juda hatte einen Sohn, Onan genannt - Sie wissen schon! Es soll sich niemand den Geist verrenken. Die Abart sollte sich jeder schenken! Onan war ‘tot’ und Tamar nun ledig. Rente gab’s nicht, kein Mensch war ihr gnädig.
Juda, den Schwiegervater, mochte sie nicht.
Sie steht an der Ecke; verhüllt ihr Gesicht. Juda geht ran, denn er war ja ein Mann! Und sie nimmt ein Pfand, das er abholen kann. Drei Monate später klagt der nichtsahnende Vater Die Frau an wegen Hurerei. - Ja, ja, das tat er! Er wollt’ sie verbrennen, der Moralist! Diese Moral bis heute geblieben ist! Als alles herauskam, wurde er zahmer. Er wurde krank, von Tag zu Tag lahmer. Die Moral der Geschicht’, sie hat sich gehalten bis gestern: Die größten Huren sind im Alter die besten Betschwestern. *
24 Jahweh segnet die Seinen. (1.Mos.49) Jakobs Söhnen sollte man niemals begegnen. Jakob bat Jahweh, sie deshalb zu segnen: Rubens ging mit seiner Stiefmutter ins Bett. Das fand sonst niemand, nur die beiden sehr nett. Simeon und Levi waren die Schlimmen, die mit den Messern, Töteten Menschen und Stiere. Sie waren nicht mehr zu bessern. Juda wurde durch Raubzüge groß. Seine Hand war tödlich. Solche Gewohnheit fand sein Vater schlicht löblich. Sebulon liebte das Wasser, das Strandgut, er war Pirat. Issachar arbeitete, welch ein Wunder! Er schlug aus der Art! Dan kämpfte für sein Volk: Als Natter und Fersenbeißer! Gad war nicht besser, auch ein hinterlistiger Reißer. Ascher war fett wie sein Urenkel, vermutlich ein Spekulant. Naftali wird als schönredende flüchtige Hirschkuh genannt. *
Joseph der Erste. (1.Mos.37ff) Nesthäckchen Joseph spielt ‘ne besondere Rolle. Er fühlt sich wie später auf dem Milchwagen der Bolle. Seine Brüder wollten ihn brutal ermorden, Sie stießen ins Loch ihn, die Israel-Horden! Reisende Araber erbarmten sich seiner. 25 Dafür ‚liebt’ man sie später, heiß, wie sonst keiner. Sie kauften den Joseph zur Freude der Brüder. „Geschäft ist Geschäft! Den seh’n wir nie wieder!“
Der Handel liegt heut noch den Lieben im Blut. Joseph sah klar, und schon ging’s ihm gut. Daß hübsch dieser Kerl war, blieb keinem verborgen. Er konnte sich Zutritt zum Palast bald besorgen. (1.Mos.39) Da dort eine Königin meistens wohnt, Hat dieser Aufwand sich bald auch gelohnt. Vielleicht hat er ihr die Tätowierung gezeigt? Der Pharao dachte anders, hat ihn gegeigt!
Wie immer, keiner es wollte gewesen sein. Er schob es auf sie! Und sie sagt: „So’n Schwein!“
Der König entschied kurz und sperrte ihn ein. (1.Mos.40) Joseph übersah alles: wollt’ Postbote sein!
Er wurde Kalfaktor, Aushorcher, Schmeichler. Die Methode hat’s in sich: Kein Abweichler! Sollte die Lage sich trotzdem mal ändern, Sieht man ihn später in andern Gewändern. Als ‘Zuträger’ und Kapo, das war sein Bereich; Petzte und korrumpierte sie alle zugleich. 26 Auch deutet er Träume. Das war damals Brauch. Das wußten ja alle, der Pharao auch!
Angeblich Jahweh den Pharao segnete, Und damit dem Joseph den Weg er ebnete. Wie üblich tat Jahweh, was dies Völkchen so wollte; Diese Behauptung sich stets auszahlen sollte. Joseph wurde nun Wirtschaftsminister: Dieser Kalfakter! Dieser Gauner! - Ja, das ist er! Die Steuer erhöht er auf 20 Prozent; Der Pharao strahlt, weil’s unter den Nägeln ihm brennt. Was man aus Steuern und Zinsen kann machen! Es ist ja zum Heulen, gar nicht zum Lachen!
Joseph schwelgte in Macht und Moneten. Er aß die Fische nur ohne Gräten! Jeder Fleißige sieht’s klar mit Verdruß: An Zinsen der Spekulant nur verdienen muß. Die Ägypter mußten schuften und leiden; Joseph konnte beides vermeiden!
27 Dies lehrt uns die Bibel! Begreift dieses Übel! Daß die Menschen erkennen den Betrug! Wacht endlich auf! Nun ist es genug! *
Die Asylanten kommen. (1.Mos.42ff) Zu Joseph aus dem gelobten Land kamen Hamsterer buchstäblich angerannt. Es war die Sippe Israel; die lieben Verwandten. Zu lang war die Zeit, sie nicht mehr sich kannten. Zuhause haben sie böse gehungert; Gefaulenzt und nur noch herumgelungert.
Die Blutsbande war’n trotz der Jahre viel stärker, Joseph verzieh ihnen, er wollt’ keinen Ärger.
Er schmierte sie kräftig mit dem, was sie wollten. Er ließ alles Geld ihnen, als sie sich trollten. Die Vetternwirtschaft hat hier den Beginn; Schieben, spekulieren! Das macht den Gewinn! Das müßt Ihr ‘Auserwählten’ euch merken, Dann braucht ihr niemals wieder zu werken!
28 Die Ägypter konnten nur sehen und staunen. Doch bald begannen sie laut hörbar zu raunen: „Sie kommen ins Land in sehr großen Schwärmen, Sie leben wie Maden in den Gedärmen!“ Und schon ging zum Teufel die Sympathie. Weg mit dem Dreck und der ganzen ‘Partie’! Die Asylanten hausten frecher und böser. Die Wut der Ägypter wurde nun größer. Für Ägypten wurde jetzt alles gefährlich. „Was schert uns das? Wir finden es herrlich! Wir haben die Inflation gemacht! Ihr lebt jetzt unter uns durch die Pacht.“
Jakob-Israel legte zum Sterben sich nieder. (1.Mos.49) „Hier nur mein Standort! Bringt mich nach Hause wieder!“ Nach Kanaan zogen sie mit dem alten Ganoven, Und kehrten zurück zu Ägyptens wärmendem Ofen. Auch Joseph hat das Zeitliche gesegnet. (1.Mos.50) Beim Begräbnis hatte es tüchtig geregnet. Die Mischpoke blieb zäh wie Leder am Nil. Auf Protest der Ägypter gab man nicht viel. *
29 Moses der Erfinder. Die Rückblende müssen wir jetzt benutzen, Damit uns die Kritiker nicht herunterputzen. Der Mose hat nämlich die Genesis verbrochen. Sonst wär’ ja das Ende vor den Anfang gekrochen.
Der roch schon den Braten mit der Nähe zu Jahweh: Die Idee kam spät nachts, gerade bei Zahnweh! Gestottert hat er, aber man konnt’ ihn gern sehen, (2.Mos.4,10) Bruder Aaron übernahm das Werbegeschehen.
Mit Zuckerbrot und Peitsche er alle regierte, Weil jeder nach persönlichem Vorteil nur gierte. Dies alles über Tausende von Jahren Bis heut’ sie als Tradition es bewahren.
Vierhundert Jahre hatten sie in Ägypten gepraßt. Das Ergebnis war deutlich: Sie wurden gehaßt. Der Pharao hatte die Bande erkannt, Und verfügte laut mit streng-weisender Hand: „Hinaus mit euch! Wir haben euch satt! Wenn ihr nicht zieht, machen wir euch platt!“
30 Klammheimlich bei Nacht sind sie ausgezogen. Mit gestohlenen Sachen, daß ihre Rücken sich bogen! Die Ägypter konnten das Diebsgut verschmerzen. Sie waren arm - sie waren frei - war’n glücklich von Herzen! Die Nutznießer dieser Art war’n den Menschen verrucht. Deshalb sind die ‘Auserwählten’ stets auf der Flucht. *
Genie oder verrückt? (Ab 2.Mos.17) Ein Genie wird bewundert, man kann es erleben. Die Sache hinkt nur; das sieht man soeben: Gelehrte und ‘nen Hammer, da geht’s oft daneben. Ein Beispiel von vielen ist Moses’ Leben:
Sprengstoff, Donner und Blitz wußt’ er zu nutzen. Und Menschen konnte er herunterputzen.
Doch in der Wüste, man stelle sich’s vor:
Die erwählte Bande sang nicht mehr im Chor. Der Chef kam ins Trudeln! Hinter ihm her Das Volk grölt’ ihn an: „Wir wollen nicht mehr! So irrten die Diebe vierzig Jahre im Kreis! An der Spitze ein Spitzbub - inzwischen ein Greis.
31 Die Not jener Massen nutzte Moses klug aus: Mit „Glauben“ und Aberglauben kannt’ er sich aus. Er hatt’ fürs Gute wie Böse eine schöne Erklärung: Lob und Strafe Jahwehs waren seine stabile Währung! Er wußte die Meute psychologisch zu kirren, Und sie irrten weiter im Kreis mit dem Irren.
Im Laufe der Zeit und auch aus Gewohnheit Verzieh man sich gegenseitig die Torheit. Jahweh in der Wolke am Tage sie führte, Nachts blitzte er, bis sich keiner mehr rührte. So blieb es beim Kreisverkehr, immer die Runde. Dies ist das Schönste der historischen Kunde!
Da Moses einst vorgab, ein Gott zu sein, (1.Mos.) So fiel ihm auch immer was Neues ein: Wer nicht parierte, das wär’ doch gelacht, Der wurde ganz schnell um die Ecke gebracht!
Auch wußt’ er Bescheid: daß Müßiggang Schon damals war der Laster A nfang. Er beschäftigt’ seine Leute von morgens bis spät, Damit keiner von ihnen auf Abwegen geht. Vom Aufsteh’n bis abends wird nach dem Glauben gelebt, 32 Bis jeder vor Müdigkeit glaubt, daß er schwebt.
Er schuf Gesetze im ‘Auftrag’ von Jahweh. Es begann am Kopf, über den Bauch, bis zum Zeh.
Man wird es kaum glauben, aber man kann es erkunden: Wer fleißig war, hat es im 3. Mose gefunden. Turban mit Rosetten-Diadem gehört auf den Kopf. Was die Priester gern essen, bleibt deshalb im Topf; Ohrläppchen, große Zehe werden mit Öl balsamiert. Wer zur Masse gehört, bekommt nichts, wird angeschmiert. So gab es auch damals schon Reiche und Arme. Zum Trost dieser Armen sich Jahweh erbarme.
Man opferte Tiere zu jeder Gelegenheit. Sie waren sich einig: Welch verkommene Zeit! Brand- Speise- und Sünd-Opfer für Schuld, Von den leidenden Tieren verlangt’ man Geduld. Was daran nun gut, bewundernswert sein soll, Ist nicht zu begreifen! Das Maß ist längst voll!
Wer diese Vorschriften wird je erfüllen, Der sollte vor Scham sein Haupt verhüllen! Wenn das Volk meinte, endlich ruhen zu können, Schrie Moses: „Auf Leute! Jetzt morden und brennen!“ 33 Der Papst greift ein. Der Papst hörte von unserm Bemüh’n um die Bibel. Wir waren überrascht, erstaunt: Nimmt er es übel? Wir wollten nur noch diese eine Frage behandeln: „Das Leben der Geschlechter, wenn die Zeiten sich wandeln?“ Betretenes Schweigen. Dann großes Getöse! Ist der Papst zufrieden, oder ist ER gar böse? Durchs Weltall hört man IHN furchtbar laut, Mit Stentorstimme auf die Pauke ER haut: „Sexuelle Verordnungen? Ganz Rom wird sich biegen! Nonnen, Priester, alles kommt zum Erliegen! Bedenken Sie auch, daß die Bibel zu kürzen ist! Sonst liest sie ja wieder kein Mensch - und kein Christ!“ *
Das Abkommen mit dem ‘Heiligen Vater’. Wir haben’s versprochen und picken nur kurz Einzelne Punkte heraus, kurz wie ein - Hauch.
Was noch zur mosaischen Religion gehört.
„Das ganze Leben ist Religion!“ (‘Jüd.Rel.’S.7) Nicht bekannt? Oder wußten Sie’s schon? Das sagt ein Gelehrter von hohen Graden.
34 Stemberger heißt er, Sie müssen nicht raten. Er spricht es frei aus, ganz ohne List: Der Holocaust, eine Religion jetzt ist!
Dennoch, wir geben die Hoffnung nicht auf: Wenn die Erleuchtung kommt, dann meist zuhauf. Am Ende, wir werden es bald erreichen: Alle Gutwilligen sich die Hände reichen!
Thora-Historisches ist überreif. (Josua) Noch einmal wir der Thora die Ehre geben. Nicht mehr lange, aber mit Zittern und Beben. Nach Mose kam Josua, er war ein ganz Schlimmer. Für die Nachbarn gab es ein großes Gewimmer. Es wurde geplündert, gemordet, geraubt. Jetzt andre beschuldigt, damit’s jeder glaubt! Sie haben geschrien! Es war ja kein Lallen! Die Mauern von Jericho sind vom Krach umgefallen!
Übertreibungen kennen die Menschen auch heute Die Zeit kommt bald, daß man erkennt diese Meute! Wir wollen es hier einmal ganz deutlich sagen: 35 Mit solcher Bibel kann man Menschen nur jagen. Dies ist keine Religion durch die Natur geboren! Das ist menschlicher Ungeist - nicht ausgegoren!
Ein Ziegenbock löst alle Probleme. (3.Mos.16) Mit dem Ziegenbock, das gefällt euch wohl gut. Ihr drückt euch vor allem. Ihr habt keinen Mut! Einmal im Jahr den Bock in die Wüste ihr schickt. Der Sünder erlöst in den Himmel dann blickt. Dieses Vorrecht nur einem Völkchen geschenkt!
Bei andern werden Generationen gehenkt! Hier müßt ihr euch wandeln nach innen und außen! Ihr steht sonst im Abseits und plötzlich ganz draußen!
Immer noch Josua. Die Bibel soll kriegen ein andres Gesicht! Der Weg ist beschwerlich, hat großes Gewicht. Das Gute sucht man auf allen Vieren im Kriechen, Man muß, wie eine Sau, die Trüffel schon riechen.
Der Grausamkeiten sind zuviel! Es war noch ärger als am Nil! 36 Wieder wird die Natur geschunden: (Josua 10,12) Die Sonne muß um die Erde runden! Wer dieses damals nicht anerkannt, Die Kirche sagt: „Er wird verbrannt!“ Das ist der Fluch der bösen Tat: Gewohnheit nur? - Kein guter Rat!
Das Ziel muß jetzt erkennbar werden: Das gleiche Recht für alle auf Erden! Die Erinnerung soll Bess’rung erzeugen! Ein paar Kapiteln müssen wir uns noch beugen. Es ist ein Geschichtsbuch, ohne Bedenken! ‘Nen tieferen Sinn kann man sich schenken! Allmacht, Jahweh und Auserwähltheit Entsprossen Machtwahn nur und Torheit!
Die Könige, welch herrliche Zeit. (Könige) Später kamen die Könige ans Ruder. Echte Nachfolger, so richtige Luder! Diese Geschichte uns so sympathisch macht, Weil sie sich gegenseitig stets umgebracht.
Andre Völker wurden derzeit verschont. 37 Da hat sich der Aufwand wirklich gelohnt! Wir wollen nicht nachtragend sein wie die andern,
Deshalb die Historie wir lustig durchwandern.
Es begann alles ganz harmlos. (Ruth) Da begegnet uns Ruth. Ihr Mann war schon tot. Die liebe Schwiegermutter lindert die Not: „Wo du hingehst, da will auch ich hingeh’n.“ Schon stockt ihr Fuß, und sie bleibt steh’n: „Geh du ins Heu, zum reichen Gutsherrn! Ich bleibe hier. Ich halte mich fern!“ Das war ein Fehler! Aus Ruth entsproß ‘Dewitt’. So wurden die Philister die Vorhäute quitt! (1.Sam.18)
Samuel der Königsmacher. Zuvor spielt ein Samuel seine Rolle. Das ist schon wieder ein Stück für’s ganz Dolle. Samuel lernt diese Kunst des Übers -Ohr-Hauens Beim Priester Eli und dreimaligem Nachschauens. Hat diesen reingelegt und ausgetrickst, Durch Schlitzohrigkeit mit Jahweh gemixt.
38 Der schlaue Hebräer, die ‘Moralische Instanz’, Wurde Priester und Richter beim politischen Tanz’. Durch geistliche Größe konnte den Esel er finden, Ließ doch Herr Jahweh am Schwanz einen Mann anbinden. Denn diese Verbindung, das war das Zeichen!: Ein Eselstreiber sollte den Thron erreichen!
Saul hieß der Jüngling, von Samuels Gnaden. Dem schwoll der Kamm. - Für alle zum Schaden! Wie manchem heute stieg ihm alles zu Kopf - auch die Würde. So wurd’ er - entzückt und verrückt - dem Volk eine Bürde.
Doch dann tritt David auf, der mit der Zither, Der solange zithert, bis Saul ist verbittert. David zithert durch den Palast, Saul mit dem Spieß hinter ihm rast. Erwischt hat er den Burschen leider nicht. Die Welt wäre ‘ärmer’ um einen Wicht.
Davids Wandlung vom Mafioso zum König. (1.-2.Sam.) Zur Abschreckung diese Figur man beschreibt: Mit Greuel und Mord er die Zeit sich vertreibt. Als Räuberhauptmann mit sechshundert Banditen 39 Konnt’ kein Verbrecher ihn mehr überbieten. Er wütet durchs Land, schändet Frauen und Kinder. Keinen schonte er, weder Männer noch Rinder.
Er ging zu Saul, sucht ‘ne gute Partie. Dort konnte er prassen und faul sein wie nie. Saul, der König, versprach ihm die Tochter. Die Mitgift war hoch; die Tochter drum mocht er. Den Brautpreis, einhundert Vorhäute vom Feind, Verdoppelte David. So wurd’ er sein Freund!
Sein Banditenleben aber konnt’ er nicht lassen. Die heutigen Gangster vor Neid schier erblassen. Mit Saul und David aber gab es bald Krach. Man sagte ihnen beiden nichts Gutes nach.
Saul starb auf eine seltsame Weise. Tiefgekühlt liegt dort er im Eise. David wurde König durch Samuels Hand. Das ist dem Fachmann alles bekannt. Wie die Katze das Mausen nicht lassen kann, David auf Huren, Morden und Rauben sann. Diese Taten des Königs wurden später besungen. Das Echo in Jerusalem hat die Mauern durchdrungen. 40 Wer zwischen Untat und Lob sieht ganz klar, Der weiß, daß die Historie niemals so war!
Wir wollen vom Auftrag des Papstes nicht weichen! Vom Schlimmen und Bösen das meiste nun streichen.
Dem David im Alter das Glück wird beschert Von Abisag, weil er friert, wird im Bett er beehrt (1.Kö.1,3) In der Sippe von David, fast hätt’ ich’s vergessen,
War’n alle durchweg vom Sex ganz besessen. Man stelle sich vor, es ist kaum zu glauben, der eigenen Schwester die Unschuld zu rauben!
Da spielt Davids Sohn den Kranken und stöhnt. Tamara den Bruder mit Hilfe verwöhnt. Sie steht vor dem Bett, ist ganz überrascht! Der „Kranke“ sie packt, zwingt und vernascht! Der andere Bruder hält das nicht für wichtig! Die Hauptsach’ für alle ist, er machte es richtig!
Davids Sohn und Nachfolger Salomo. Es ist des Lebens Weisheits Schluß: Wo sich zwei lieben, folgt ein Kuß! 41 Jedoch man dies auch heute weiß: Es kann mal kalt sein oder heiß. Der gleichfalls ‘fromme’ Salomo Herrschte dort und nicht irgendwo.
Er ließ Herrn Jahweh einen Palast erbau’n, Wenn man seinen sah, hat’s einen umgehau’n. Jener war dürftig und wenig beachtvoll. Dieser war herrlich, groß, einfach prachtvoll!
Vater David hat es mit Fronarbeit geschafft. Sohn Salomo, viel härter, brachte es zur Meisterschaft. Wie David die Armen unter eiserne Sägen und Äxte stellte, Sie dann verbrannt’, mit ihnen die Ziegelöfen erhellte, So hat Salomo die Ärmsten mit Skorpionen gezüchtigt. Das steht in der Bibel: dafür war er berüchtigt!
Was ist sonst noch bekannt, um es hier zu erwähnen? Tausend Weiber! Er hatte Spaß, sie alle zu zähmen! Auch Sprüche klopfen konnte er, die seltsam entdecken, Daß seine Weiber nicht spurten. Nicht ums Verrecken!
Toll angeben konnte er, ‘spinnen’ und flunkern, Behängt’ sich mit Gold und prächtigen Klunkern! 42
Ja, richtig, damit man vom Thron ihn nicht stieß, Er Bruder und Freunde ins Gras beißen ließ!
Bei den Leuten ist’s eigentlich immer das gleiche, Ob einer laut tönt, der andre nur schleiche. Die Unsitte der Überheblichkeit, Bereitet allen Völkern nur Übelkeit. Als Zwischenbilanz laßt uns hier mal errechnen: Man fühlt sich sicher: - Dachte nicht ans Verrechnen.
Massenmord wird lustiger Feiertag. (Esther) Es änderten die Zeiten sich für Itzig und für Kohn. Man nahm sie als Verlierer mit ins schöne Babylon. Sie lebten dort gut und machten sich mausig. Alles andere ist Unsinn, es war niemals grausig! Man ließ sie in Ruhe. Sie kamen zu Wohlstand. Doch schürten sie Haß und suchten ‘nen Vorwand.
Gemeint war das Volk der Perser und Meder. Das merkte von ihnen sehr bald ein jeder! Der König der Perser, der meistens ‘blau’, Nahm Jüdin Esther sich zur Frau. Ihr Onkel, schlau wie Moses am Nil 43 Erreichte mit dieser Heirat sein Ziel.
Siebzigtausend ließen die beiden ermorden. Aus Angst sind viele zu Juden geworden.
Diese Morde, wahrlich en masse, Machen den Nachkommen heute noch Spaß. Es wird laut gejubelt, und groß gefeiert Und wie besoffen wird geeiert!
Abgesang zum Alten Testament. Wir wollen das AT beenden. Und alles auch zum Guten wenden. Drum laßt uns sprechen laut im Chor, Du - kleines Völkchen, tritt hervor!:
„Wir sind ein einig Volk von Sündern. Geloben niemals mehr zu plündern! Die Auserwähltheit ist vorbei; Die Völker gleichberechtigt! - Frei!“ *
44 „Hier spricht der Vatikan!“ Eine ‘Wanze’ vom Vatikan muß bei uns sitzen. Wir untersuchten schnell alle Ecken und Ritzen. Nichts war zu hören, zu spüren, zu sehen. Als Aaron Sommer sprach, blieben wir stehen: „Schon wieder ein Anruf vom Vatikan! Für Sie! Das ist ja der helle Wahn! ‘Ne männliche Stimme; ganz sanft gesprochen. Da habe ich gleich den Braten gerochen. Der Papst will nun sprechen den Dichterhelden. Darum übergebe ich. - Sie sollen sich melden!“
„Ich höre, ehrwürdiger Heiliger Stuhl, Ich wünsche Gesundheit, und Sie haben es cool!“
„Mein Sohn,“ sprach der Papst, (genau wie mein Vater!) „Genug ist genug! Das merkt schon mein Kater! Du sollst zur Versöhnung jetzt alle bewegen! Dann wachen sie auf und werden sich regen. Deine Härte war klug, das Erinnern sehr wichtig! Das Völkchen triffst du an diesem Nerv richtig. Sieh’ zu, mein Sohn, daß die Hände sich finden, Natur und Evolution zum Kranz zu binden!
45 Zum ‘Heiligen’ werd’ ich dich anschließend machen. ---Verzeih den fauxpas! - Es ist schon zum Lachen: Ich werde dich ehren wie jeden andern! ---Mach weiter so! - Vergiß nicht das Wandern!“
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