Kaiser Johannes VI. Kantakuzenos und der Islam. Politische Realität und theologische Polemik im palaiologenzeitlichen Byzanz

w;

cX\16:PLOl, 10uocx·l0\10\) nAT)\1l1EAT] TO\! TOU MWcXl1E-& \)6\10\) npOOE l1tW\I

5

Einleitung

für die Orthodoxie und seines tiefverwurzelten christlichen Glau­ bens ist (4) . Aus dieser Auffassung ergibt sich folgender Grundriß meiner Ar­ beit. Das erste Kapitel gibt zunächst einen Überblick über Kanta­ kuzenos' Leben und politisches Wirken unter besonderer Bertick­ sichtigung seines Verhältnisses zu den Türken. Im zweiten Kapitel behandle ich sein theologisches Werk unter Aus schluß der Apolo­ gien und Reden gegen MulJammad. Im dritten Kapitel erfolgt eine

Übersicht über die quantitativ sehr bedeutende handschriftliche Überlieferung des Originaltextes der Apologien und Reden gegen MulJammad, über deren volk ssprachliche Metaphrase durch Meletios

Syrigos

0572-1638)

und

die

schließend behandle ich die Apologien

und

Reden

Geschichte

gegen

Übersetzungen.

verschiedenen

Ab­

der ersten Edition der

MulJammad

durch

den

Schweizer

Reformator Rudol f Gwalther 0519-1586 > , die wegen ihrer Zusam­ menhänge mit den Türkenkriegen und den geistigen Strömungen des Zeitalters der Reformation von

großem

Interesse

ist.

Das

vierte Kapitel bietet zunächst eine ausführliche Inhaltsangabe der Apologien und Reden gegen MulJammad. Daran anschließend wer­

den die Probleme im Zusammenhang mit der Entstehungszeit des Werkes und der Authentizität der Rahmenerzählung behandelt. Das fünfte Kapitel ist dem Leben und Werk des italienischen Domini­ k aners Riccoldo da Monte

Croce

0243-1320 )

gewidmet,

da die

Kenntnis von Riccoldos Libellus Contra Legem Sarracenorum eine entscheidende Voraus setzung für die Klärung der Frage darstellt, inwieweit Kantakuzenos' Apologien und Reden gegen MulJammad von diesem Werk abhängig sind, bzw. als selbständiges Werk des Exkaisers anzusehen sind. In einer genauen Klärung dieser Bezie­ hung besteht eine Hauptaufgabe dieser Arbeit. Das sechste Kapitel 4

Ebenda,

Sp.

493

CD

(Apologie

11.

27) :

ön

Ol'

EILE

'tov

O:tLo:p'twAav Tav rro:paßo:vTa Tav TaU eEOU VOIlOV xat E vTaA�V . . . E

6 geht

E inleitung

kurz

auf

Leben

und

Werk

des

Demetrios Kydones (ca. 1310-1390) ein, der im Rahmen seiner vielfältigen Übersetzungs ar­ beit Kantakuzenos die Kenntnis von Riccoldos Traktat vermittelte. Das

siebte

Kapitel

bietet

eine

systematische

Darstellung

von

Kantakuzenos' Theol ogie und geht in diesem Zusammenhang auch auf die Frage der übrigen Quellen der Apologien und Reden gegen MulJammad ein.

Das

achte

Kapitel

Kantakuzenos vom Islam wußte,

versucht

und

ob

festzustellen,

was

seine Darstellung und am

Kritik islamischer Lehren sachlich zutreffend ist, oder

Gegen­

stand vorbeigeht. In diesem Zusammenhang wird auch das Ver­ hältnis

von

Kantakuzenos

und

Riccoldo

geklärt,

da

Riccoldos

Bedeutung für Kantakuzenos vor allem darin besteht, daß er ihm die notwendigen Informationen zu einer durchaus eigenständigen Auseinandersetzung mit

dem

Islam

zur

Verfügung

stellte.

Um

dem Leser eine fundierte Einschätzung des Wertes und der Wir­ kung von Kantakuzenos' Apologetik und Polemik zu ermöglichen. habe ich in starkem Maße islamkundliche Spezialliteratur zur Kommentierung herangezogen. So habe -ich u. a. Kantakuzenos' Argumentationen

mit

den

einschlägigen

Gegenargumenten

der

islamischen Theologie konfrontiert, um die Polemik des E xkaisers als Bestandteil eines bis heute fortdauernden dialektischen Pro-

7

Einleitung

zesses der Auseinandersetzung zwischen Christentum und I slam (5) lebendig zu machen. Dieses Verfahren nimmt die Texte in ihrem eigentlichen s achlichen Anspruch ernst und degradiert sie nicht zu leblosen Fossilien, die nur al s Steinbrüche für rein phil ologisch-historische Studien dienen. Das neunte und letzte Kapitel spannt den Bogen zurück zum ersten Kapitel, indem es zeigt, wie sehr Kantakuzenos' Auseinandersetzung mit dem Islam sich aus dem christlich-islamischen Alltagsgespräch des 14. Jahr­ hunderts ergab . Dazu dient etwa der eingehende Vergleich zwi5

ZUIn

den

Einstieg in die historische

iIn

Literaturverzeichnis

Bus se, Fritsch, Khoury und einandersetzung und

in

der S.

(198 7) .

Sw-eetInan

ChristentuIns

Refonnationszeit. der

43-62 .

wichtigste auch: A .

des

sow-ohl

Sekundärliteratur

( Init

hrs g . S.

von

lung des

und

S.

und

Mittelalter

Forschung als

32

auch

bespricht.

die Vg l .

B6wertng. Art . I s ­

D e r I s iaIn

Stelnbach.

in

MUnchen

der

Gegen-

2 1989 ,

be-

,

IoAcXIJ..

Eine

VOIn

Pltz geral d-A .

Weg

Bd. zur

und inforInative Sicht bietet

Darstel­

Bischof

Dial o g

der

I stituto

di

(RaIn

Gegenw-art Studi

berichtet

Arabi

A.

Uber regel­

herausgegebene

1975 ff ) . Siehe auch die von

M.

Khoury und W. Wanzura herausgegebenen SaIn­

Mos leIns

We lt,

s achl iche

8PTJOXE LOAOytXT] e1!loxon:TJO u; . Athen 1975.

Pontificio

Th.

Noth, D er I s i aIn und die nicht­

griechisch- orthodoxer

Zeits chrift I s l aInochristiana

melbände :

G.

Rlchter-Bernburg, Art . I s l aIn.

genannt:

(A.

52 7-538

christlich-is l aInischen die

sei

End. und U.

W.

I s i aIn aus

Glannulato.,

I s l ams .

iIn

und

behandelt

Bibliographie) ;

S . 5 74 - 5 8 8; L .

is l aInischen M inderheiten) .

Hche

I s i aIn

440-469 ( D . ICh.Ud, Der I s i aIn in der Diaspora: Europa

und AInerik a )

mäßig

Quel l en

neben

Anaw-ati,

S p . 680-686

Zur Gegenw-artsprobl eInatik

den

deIn

Verkündigung

die

ich

von

HagelD8JU1, Zur Aus­

bibliographiert

reichhaltiger

lam, Religion. D M A VI , LexMA V,

sonders

auf L.

Init

verweise

Arbeiten

Schall-Ho Bobzln-J. LIlhneID8JU1, Art. I s i aIn 1 - 1 1 . T RE X VI ,

S . 315-358

wart ,

ProbleInatik

aufgeführten

1)

und

Christen

-

Graz-Wien-Köln

Begegnung

oder

Partner ?

1976 ,

zur

und:

( I s l aIn

und

w-est­

Renais s ance

Konfrontation.

{ I s l aIn

des und

8

Einleitung

schen den Apologien und Reden gegen Muhammad und dem Brief des Gregorios Palamas an seine Diözesanen in Thessal onike aus türkischer Gefangenschaft, worin Palamas ausführlich von seinen Erlebnissen und Diskussionen im osmanischen M achtbereich be­ richtet. E s ist die Frage nach dem Sitz im Leben eines so umfangreichen Werkes, die abschließend im Kontext von Urkunden und anderen Quellenaussagen zur Lage der Orthodoxie im Bereich des Patriar­ chates von Konstantinopel in den von islamischen Herrschern eroberten Gebieten Kleinasiens und des Balkans geklärt werden soll. Daß die verstärkte Auseinandersetzung der Orthodoxie mit dem I slam im polemischen Schrifttum des 14. Jahrhunderts "kein­ neswegs als ein Ergebnis abstrakter und praktisch desinteres sier­ ter Spekulationen, sondern als ein Versuch zur Verteidigung der christlichen Religion und der gesamten byzantinischen, d. h. christlichen Weltanschauung " zu verstehen ist, hat schon Dujcev richtig erkannt (6) . Könnte Kantakuzenos , der noch das Herabsinken des byzantini­ schen Staates zum Vasallen einer straff geführten osmanischen Großmacht miterleben mußte, am Ende seines langen Lebens ge­ ahnt haben, daß es angesichts der kaum noch vermeidbaren politi­ schen Katastrophe in erster Linie darauf ankommen würde, die kulturelle und nationale Selbstbehauptung der Rhomäer und die damit verbundene Bewahrung des christlichen Glaubens in seiner orthodoxen Gestalt über eine mehr oder minder lange Fremdherr­ schaft zu ermöglichen? Ich meine, gerade die rel ativ defensive, zunächst einmal den eigenen christlichen Glauben sichernde und stark biblisch ausgerichtete Argumentationsweise des Exkaisers könnte darauf hindeuten. Die vergleichsweise zahlreichen Hand­ schriften des Werkes und die Tatsache, daß die Apologien und Reden gegen Mu1J.ammad sogar einer volkssprachlichen Bearbeitung

6

I.

DuJl:ev, Die Krise der s pätbyzantinischen Gesell schaft und die

türkische

Eroberung

des

14.

Jahrhunderts .

Jahrbücher

für

Ge-

Einleitung

9

unterzogen wurden, l as sen die Vermutung zu, daß der kaiserliche Theologe seinen Lesern genau die Argumente zur Verfügung stell­ te, die sie zur Selbstbehauptung und zur Bewahrung des eigenen Gl aubens und sicher auch des Glaubens der ihnen anvertrauten Gläubigen, wenn man an Kleriker und Mönche als primäre Leser des Kantakuzenos denkt, in einem islamisch dominierten Staats­ wesen benötigten. Dieses konnte ihnen nur eine im Einzelfall durch wirtschaftlichen Wohlstand erleichterte, aber letztlich durch Rechtlosigkeit, Willkürherrschaft und Steuerdruck gekennzeichnete Existenz bieten, bei der der Einzelne sehr schnell vor die bittere Wahl zwischen einem oft durch Androhung von brutaler Gewalt erzwungenen Abfall vom eigenen Glauben oder dem M artyrium

10

Einleitung

wählen mußte (7) . Die Gläubigen für diese immer gegenwärtige Konsequenz des Glaubens zu rüsten, war nicht zuletzt ein Ziel der Apologien und Reden gegen MulJammad.

7 Den Wert der Polerrlik fUr die Stärkung der Moral in den eige­ nen

Reihen

hebt

hervor.

436)

auch

FUr

Vryonis

einen

(Attitudes ,

christlichen

Machtbereich w-ar die Abfassung fährlich. gungen

Bedeutende des

Aufhebung ihren

Propheten des

in

und

einern

Qimmi solchen

fUr

Turltl, Situation du "tributaire" doctrtne

et

I s l am

de

la

islamischen

interpretierten

als

die

den

gerechtfertigt.

Musulmans.

und

Mus limen

Verhängung

der

Siehe

qui insulte l " I s l am,

j urisprudence

Beleidi­

Krieg s e rklärung

zw-ischen

hielten

Fall

im

S.

polemischer Traktate nicht unge­

des

und

Decline,

275/276;

Theologen

Theologen

Schutzverhältnls s e s

christlichen

strafe

islarrlische

S.

A.

dazu

au regard

Studia

und

Todes­

de

I s l arrlica

la

30

(1969) , S . 39- 7 2 . Daß

die

Möglichkeit

des

Martyriums

im

Alltagsleben

mehr

minder ständig gegeben w-ar, bew-eisen die eindrucksvollen, len Jahrhunderten der sog.

on

dazu

M.

Nikodemos

Vaporta, The

H agiorites

and

Price His

of

Falth:

Struggle

So­

Against

I s l am. Together w-ith a Translation of the Introduction to his

Martyrologion.

GOTR

22

(1978> ,

S.

for Methods

version

in

S.

M artyrdom

the

D.

185-215;

Neo:martyrs as Evidence and

al­

ToupxoxPOCrlCX stammenden Berichte Uber die

Neo:martyrer; vgl , .

me Reflections

oder

aus

and

Ottoman

New The

Constantelos,

Motivs

Leading

Empire.

GOTR

to

22

Con­

(1978) ,

216-234.

Zur

Lage

der

Griechen

unter

osmanischer

Vryonls , The Greeks Under Turkish Rul e . First Ed.

Greek

N.

War of Liberation

Diamandouro s .

s alonike

J.

1976, S. 45-5 8 ; R.

man Empire.

In:

(1821-1830> '

Anton, J ,

Christians

Herrs chaft In:

Hell enism

Continuity

Petropoul os ,

siehe:

P.

and

and

Sp. the

Change.

Topping.

Thes­

Cl->88, The Greek Millet in the Otto­ and Jew-s

Functioning of a Plural Soc1ety. Ed.

in the

by B .

Ottoman

Braude

and

Empire. B.

The

Lew-is , I .

11

1.1 Kantakuzenos . Leben ca. 1295-1328

,

1. Kapitel Johannes 1295-1383) 1.1

Kantakuzenos'

Leben

und

politisches

Wirken

(ca.

BlB zum Sieg des Jungen Kaisers Andronlkos 111. 1m ersten Bürgerkrieg (1328)

Johannes Kantakuzenos' Familie (1) gehörte im 14 . Jahrhundert be­ reits genauso lange zur byzantinischen Führungsschicht wie die kaiserliche Familie der Palaiologen. Der erste in den Quellen er­ wähnte Kantakuzene hatte als tüchtiger Feldherr im Dienste Ale­ xios' I. Komnenos ( 1081-111 ) den Ruhm des Hauses begründet. Johannes Kantakuzenos , der in der Schlacht von Myriokephalon fiel (17. 9. 1176 ) , hatte bereits in das komnenische Kaiserhaus einheiraten können (2) , Einen weiteren Johannes Kantakuzenos erhob Isaak 11. Angelos ( 1185-1195) sogar zum X<XlO<XP (3) , Nach Angabe der aragonesischen Version der Chronik von M orea war Michael Kantakuzenos, der Befehlshaber der byzantinischen Truppen auf der Peloponnes in den Tagen Michaels VIII. 1 1259-1282 ) , der Großvater unseres J ohannes Kantakuzenos , doch wird dies von keiner anderen Quelle bestätigt (4) , Provinzstatthal­ ter auf der Peloponnes war auch Johannes Kantakuzenos' anson­ sten ganz unbekannter Vater in den J ahren 1286-1294. Das ist nur bekannt, weil Johannes Kantakuzenos selbst es al s Begründung dafür angibt, daß er die Ernennung zum ETIhpoTIos der Peloponnes

1 Neben

der

grundlegenden

teraturverzeichnis ) Cantacuz tme

sei

als

Monographie

von

Nicol

erste Infonnatlon auf L.

( siehe

Lite­

Br�h1er. Art.

( Farnil lel . DHGE X I . S p . 778/779. und A. Lalou. Art.

Kantakouzenoi. Byzantlne arlstocratlc farnily. DMA VII . S . 2 0 8 /209 verwiesen. 2 Nlcol. Kantakouzenos . S. 3/4 3

Ebenda. S . 5/6

4

Ebenda.

S.

( No . 1 and 2 )

(No. 4)

11-14

(No.

12) ;

zu

Michael

Kantakuzenos

vgl .

PLP

12

1.1

Kantakuzeno s , Leben ca. 1295-1328

durch Andronikos 11. ( 1282-1328) ablehnte (S) . Da sein Vater schon 1294 starb, hat Johannes Kantakuzenos ihn mit ziemlicher Sicher­ heit nie kennengelernt. Seine Erziehung lag ganz in den H änden seiner politisch ungemein tüchtigen Mutter Theodora Palaiologina Angelina Kantakuzene, die seine politische Karriere tatkräftig förderte, aber dadurch auch zu Beginn des zweiten Bürgerkrieges im J ahre 1342 tragisch zugrunde ging (6) , Weiß charakterisiert die Kantakuzenen al s eine eng mit dem Dienst in den Streitkräften, in der Staatsverwaltung und am Kai­ serhof verbundene Familie des Dienstade l s mit großem Besitz an Landgütern und Werkstätten, der sich vor allem in der Umgebung der makedonischen Stadt Serres befand. Auch ein in der Nähe des Kaiserpalastes gelegenes Anwesen in Konstantinopel und ein gro­ ßer Getreidespeicher in der Nähe des Eleutherios-Hafens gehörten zum Besitz der Familie. Kantakuzenos zählt in seinem Geschichts5

Cantacuzenu s ,

schichte

I,

S.

Historiae

65/66.

I,

s.

Ant"Wort nur ein Vorw-and "War, können,

vgl.

dazu

84/85

Kantakuzenos

auch

UIn

Nic o l ,

Vries-Velden, E l ite , S . 81/82:

(1 ,17) ;

gibt

S.

zu,

bei Androniko s 111 .

Kantakouzenos ,

zu Andronikos

11.

S.

PLP Fas z .

von

auch

"Wichtig ste

and

the

S.

81-83

Nr.

21436:

The

Foreign

Policy of

DMA I , S.

LaJ.ou staInmt

A.

Monographie über Andronikos

L atins .

und

Brehler.

75; G. WeIB, Art. Androniko s 11 . . LexMA

245/246; die

bleiben zu

L.

(1260-1332) .

nople

Ge­ diese

28/29

siehe:

I , S p . 613/614; A. LaJ.ou, Art. Andronikos 11 9.

daß

Penater, Art. Andro­

Art. Andronic 1 1 . DHGE 1 1 , S p . 1782-1792 ; E . nikos 1 1 . BLGeSEOE I ,

Kantakuzenu s ,

freilich

11 . :

C onstanti­

Andronicus

H.

1282-132 8 . C aInbridge/Mas s . 1972 6 Zu Theodora Angelina Kantakuzene siehe: Nicol, Kantakouzenos. S.

30-33 (No. 21 ) ; WeiB , Kantakuzenos ,

88/89

Nr.

takouzenos ,

10942 ; S.

zu

35-103

Johannes No.

22;

S.

13/14;

Kantakuzenos Vries-Velden,

PLP Fas z .

siehe: E l ite,

Nicol , S.

5, S. Kan­

81-116;

E.

Penater, Art. Johannes VI . Kantakuzeno s . BLGeS O E 1 1 , S . 2 83/284; A. Lalou, Art. John VI Kantakouzeno s . DMA VII , S . 128; A.

Carlle.

Art. J ohannes VI. Kantakuzeno s . LexMA V, S p . 534/535 ; PLP Fasz.

13

1.1 Kantakuzeno s . Leben ca. 1295-1328

werk seinen Besitz an Vieh auf (5000 Stück Weidevieh, 1500 Stu­ ten, 200 Kamel e , 300 Maultiere, 500 Esel, 50 000 Schweine und 70 000 Schafe sowie 1000 Gespanne zur Fel dbearbeitung ) , der verständlich macht, warum er und seine Mutter in der Lage wa­ ren, Soldzahlungen und andere Staatsausgaben zeitweise aus eige­ ner Tasche zu bestreiten (7) , Zu der g länzenden materiel len Ausgangsbasis kommt noch die Bil ­ dung des J ohannes Kantakuzenos hinzu, die in seinen l iterarischen und theologischen Werken zum Ausdruck kommt. Sie l ieß ihn zum Empfänger von Briefen fast all er bedeutenden Literaten seiner Zeit und zum Gegenstand zahlreicher Panegyriken werden. Kanta­ kuzenos l ieß sich von dem italogriechischen Mönch Barlaam in der Philosophie unterrichten und war nach Aussagen von Nikephoros Gregoras und Demetrios Kydones ein eifriger Leser und Sammler von Handschriften (8) .

7 Weiß .

Velden.

Kantakuzeno s . Elite,

S.

82;

S.

die

11-13

und

Angaben

der

zu

E xkurs

seinem

21/22 ;

Vries­

Viehbestand

S.

macht

Kantakuzenos in Buch 1 1 1 . Kap . 30 (Historiae 1 1 . S. 185) ;

14

1.1 Kantakuzenos , Leben ca. 1295-1328

Zu Beginn des ersten Bürgerkrieges (9) im Frühjahr 1321 hatte Jo­ hannes Kantakuzenos

Mhcxc; IIcxTIlcxC; inne. Ur­

die Würde eines

sprünglich mit der Verantwortung für die Gebäude des Kaiserpa­ lastes und für die Pa] asUore betraut, war diese Funktion im 14. Jahrhundert zum bloßen Ehrentitel

22 der Rangfolge

auf Platz

geworden (10) . Johannes Kantakuzenos war zu dieser Zeit bereits mit Eirene Asanina verheiratet, der älteren Tochter des Androni-

9

Zu

den

z"Wischen

Ursachen

für

den

Ausbruch

Andronikos

11.

und

seinem

des

ersten

Enke l

Bürgerkrieges

Andron ik o s

111 . ,

der

zum Ausbruch karn. "Weil der alte Kaiser seinem Enkel die Thron­ fol g e entziehen "Wollte . siehe Nic o l , Last

Centuries ,

S . 160-162;

Vorgeschichte und den Beginn des ersten Bürgerkrieges mit Ta

großer Ausführlichkeit eine

Monographie

von

BuC;chrr lo\l x cn: <x 1: 6 \1 OE XCnE-rC(p1: o\l C( lW \l C( . B d . 1 :

K.

( 2 0 . IV.

-

behandelt

P.

Kyrrhes .

' H rrpw1:Tj

1: 0U E\-l
•

die

A\lOPO\llXW\I


Leu­

kosia/Kypros 1982 Zur

Haltung

und

Kampfgefährten Andronikos'

rie s .

S.

der

im

163 ;

des

Kantakuzenos ,

Kantakouzenos ,

111.

35/36 ;

Literaturverzeichnis

Bosch: L . BrebJ.er. Art .

der

zu

den

gehörte:

Nicol ,

zu Andronikos

angegebenen

Andronic

engsten

IB.

Vertrauten

Last

III .

vgl .

Monographie

DHGE

11.

Sp.

Centu­ neben

von

1792- 1797;

U.

E.

Fenster, Art. Andronikos III .. BLGeSOE I . S. 75/76; G . WeIB. Art. Andronikos

BI.

LexMA I .

Sp.

61 4 ;

A.

Lalou,

Art.

Andronikos

Palaiologos ( 1296-1341 ) . DMA I . S. 246; PLP Fas z . I X ,

III

S. 83/84 Nr.

21437 10 Guilland, InstJtutJons Byzantines I.

S.

251 ff; zu J ohannes Kan­

takuzenos al s MEYC(<; I1C(rr lc(C;; S . 254 ; vg l . auch Nicol, Kantakouzenos,

15

1 . 1 Kantakuzenos . Leben ca. 1295-1328

kos Palaiologos Asanes , der ein Sohn des Bulgarenzaren Ivan BI. Asen ( 279/1280 ) war (t1) . Der Kauf von Statthalterschaften in Thrakien durch die Gefolgs­ leute des jungen Andronikos (neben Kantakuzenos vor allem noch 12 13 Syrgiannes Palaiologos Theodoros Synadenos und Alexios 14 Apokaukos ) diente der Vorbereitung der Erhebung, die , nach­ dem Johannes Kantakuzenos am 15. April und der junge Androni­ kos in der Nacht vom 19. auf den 20. April 1321 Konstantinopel verlassen hatten (t5) , von Adrianopel aus in Gang gesetzt wurde .

11 E. Trapp. Beiträge zur Geneal ogie der Asanen in Byzanz . J Ö B 25 (1 976) , S. 163-177 .

dort zu Andronikos

Asanes

Eirene S. 167/168 . v g l . auch PLP Fas z . 1. kos

Asanes )

und

Elrene

Asanlna

Siehe

jetzt

( 1186-1460 ) .

Fas z .

noch

vor

5.

S.

Nicol.

allem:

Genealo g ij a

( Andronlkos Asanes)

87

und

s.

138 Nr. 1489

10935

(Eirene

Kantakouzenos .

Bo:lllov.

I.

i

Nr.

307-310

S.

Sofia

(Elrene

( Andronl­

Asanina) ;

104-108

FamiliJata

pro sopografla. S.

und seiner Tochter

( No .

na

198 5 .

zu 23 ) .

Asenevci S.

Asanlna) ;

268-283

Vries-Vel­

den. Elite , S. 82 12 Zu

ras .

Syrgiannes

Geschichte

Palaiologos: 11.1.

S.

Van Dieten.

117-126

A.

27;

Kommentar zu

Gre g o ­

Fatouros-Krischer.

Kom­

mentar zu Kantakuzen o s . Geschichte I. S. 217/218 A. 29 13

Fen.tar,

E.

304:

Chr.

Art .

Hannlclc

Theodoros -

G.

Synadeno s .

Scbm.1zbauer.

BLGeSOE

Die

IV,

Synadenol.

S.

303/

Prosopo­

graphische Untersuchung zu einer byzantln. Familie. J Ö B 25

( 1976) '

S. 125-161. dort S . 136/137 Nr. 2 4 ; Faturos - Krlscher. Kommentar zu Kantakuzenos , Geschichte I . S . 224 A. 51 14 G. WelS, Art

.

Apokauko s .

Alexlo s . LexMA I.

Sp.

757/758;

PLP

Fas z . 1 , S . 109/110 Nr. 1180; Faturos- Krlscher, Kommentar zu Kan­ takuzeno s , Geschichte I, S. 221 A. 41; Vries -Velden, Elite . S. 64-67 . besonders Anm. 32-34 15

Cantacuzenu s .

68/69 ;

Gregoras .

38/39 ;

Nicol .

Historiae Historla

I, I,

Kantak ouzeno s ,

S. S. S.

88-90 315

( 1 ,18 ) ;

(VII I , 6 ) ;

37/38 ;

Last

Geschichte

Geschichte Centurles ,

I,

S.

11.1.

S.

S.

164 ;

16

1.1 Kantakuzenos. Leben ca. 1295-1328

Bereits am 6. juni 1321 kam es zum Vertrag von Rhegion, worin Andronikos 11. seinem Enkel die Herrschaft über Thrakien zubil­ ligte (16) . Der Übergang des Syrgiannes zum alten Kaiser im November 1321 führte zu einem erneuten Ausbruch des Bürgerkrieges . Nicht ohne Stolz berichtet Kantak uzenos , daß Andronikos 111. vor seinem Ab­ marsch in Richtung Küste seine Gemahlin Eirene und die Festung Didymoteichon der

Obhut

seiner

Mutter

übergab (17) . Nach der Ausschaltung

des

Theodora

Kantakuzene

Syrgiannes

endete

die

zweite Phase des Bürgerkrieges im juli 1332 mit dem Vertrag von Epibatai. Die Reichsverwaltung fiel wieder dem alten Kaiser zu, der dafür seinem Enkel für dessen Truppen und Hofhaltung in Didymoteichon eine j ährliche Zahlung von 36 000 Hyperpyra be­ willigte (18) . Am 2. Februar 1325 wurde Andronikos 111. in der Hagia Sophia zum Kaiser gekrönt (19) .

Nicol vermutet, daß johannes Kantakuzenos

schon im Zus ammenhang mit diesem Ereignis die Würde des MEyCts ßO(.LEOn)(O � ,

d. h. des Oberbefehlshabers . der Streitkräfte,

erhielt

(20) . Guilland meint dagegen, daß Kantakuzenos erst kurz vor dem

16 Döl ger. Regesten IV. S. 88 Nr. darstvo . S .

2462

332/333; Van Dieten hn.

und 2463; Ferjancl c . S avla­

Kommentar

zu

Gregoras .

Ge­

schichte 1 1 . 1 . S . 144-151 A. 70 17

Cantacuzenu s . Historlae I. S. 125 ( 1 ,25 ) ; Geschichte I , S . 9 2 :

In Didym oteichon hinterließ e r z us anlInen Tante ihm

Theodora Pala1ologina,

eine

ganze

Garnison

die

mit

Mutter des

ersetzte;

denn

sie

s einer Gattin

Großdomestikos. hatte

administrativen und politischen Angelegenheiten einen

Vers tand.

seine

Erfahrung

die in

und verfUgte Uber

der die -weibliche Natur bei "Weitem

Ubertraf.

Vgl . auch Giannopulo s . Didymoteichon. S . 41/42 18 Dölger. Regesten IV, S . 93 Nr. 2479 19 Cantacuzenu s . Historiae I, S .

196-204

(

1,41 ) ;

Geschichte

I.

S.

137-142 und S. 2 70-276 und Anm. 263-283 im Kommentar 20 Nicol, Kantakouzenos . S. 36. besonders A. 5; Vries-Velden. Eli-

17

1 . 1 Kantakuzenos . Leben ca. 1295-1328

Ende des ersten Bürgerkrieges dieser Titel verliehen wurde. Man darf es aber sicher al s

Ausdruck

besonderer Zuneigung seitens

Andro nikos' III. ansehen, daß damit eine deutliche Rangerhöhung dieses Tite ls auf den vierten Platz in der Ä mterhierarchie ein­ herging (21) . Im Oktober 1326 heiratete Andronikos III. Anna von Savoyen. die später eine Hauptgegnerin des

Kantakuzenos

und

seiner Mutter

werden sol lte (22) ' Auf der Rückreise des Kaiserpaares nach Didy­ moteichon kam es bei dem Ort Megale Karya zu einem erbitterten Kampf mit türkischen Marodeuren, in dem Kantakuzenos nach ei­ gener Aus s age in akute Lebensgefahr geriet (23) . Es war die erste Begegnung mit Türken, von der Kantakuzenos berichtet. Im späten Frühjahr des folgenden Jahres k am der Kampf zwischen Großvater und Enkel erneut zu Ausdruck.

Der junge Andronikos

verbündete sich am 13 . M ai 1327 in Cernomen mit dem Bulgaren­ zaren Michael Serbenkönig

21

R.

S isman

0323-1330 ) .

Stefan Decanski

GuUland,

Le

Grand

während

0321-1331 )

a

DOInestlcat

sein

zu

Großvater

einem

den

Einfall

Byzance/V.

nach

Laurent.

Grand DOInesticat. Notes cOInpl e Inentaires .

EO 37

und S . 6 5 - 7 2 , dort zu Kantakuzenos S. 5 8 ,

S. 64 und S.

(1938) '

S.

Le

53-64

72; Gull­

land. Instltutions Byzantins I. S. 412 und S. 416 22

Cantacuzenu s ,

142/143;

Muratore,

S avoyen

siehe :

L.

Historiae

I,

S.

Principes s a

Breh1er,

Art.

204

ff

0 ,42 ) ;

Sabauda, Anne

S.

de

350-35 2 ; V. Gnunel. A rt . Anne d e Savoie.

53

Geschichte ff;

Savole.

zu

I,

Anna

DHGE

S. von

III,

Sp.

CatholicisIne I , S p . 589;

sehr ausführlich über Anna: M . Candal, La confe s i bn de fe antipa­ lamitica de Gregorio Ac lndino. O C P 25 228-240;

A.

HohlweS,

Art .

Anna

von

(1959) .

S.

S avoyen,

215-264 , darin S . BLGeSOE

I,

S.

78/ 79; R. Man.aIU. Art. Anna von Savoyen. LexMA I , S p . 655 ; PLP F asz. 9, S. 63/64 Nr. 21347; G . Mat;teuccl, L a Missione Francescana di Costantinopoli. I :

La sua antlca origine e priIni secoli di storia

( 1217-158 5 ) . Fl orenz 1971. S. 152-159 23

Cantacuzenus, Historiae I, S. 2 06/207 ( 1 , 4 2 ); Geschichte I, S.

18

1 . 1 Kantakuzeno s . Leben ca. 1295-1328

Makedonien veranlaßte. erstmals

der

Al s Führer des

mächtige

serbische

serbischen Heeres

Aristokrat

Stefan

tritt

Chrelja

in

Erscheinung (24 ) , U m die Jahreswende 1327/1328 brachten Andro­ nikos IH. und Kantakuzenos Makedonien und Thessalonike in ihre Gewalt,

während Kantakuzenos'

Mutter Theodora

wiederum

das

Kommando in Didymoteichon führte (25) . In der Nacht vom 23. auf den 24. Mai 1328 gelang es Andronikos IH . und Kantakuzenos

handstreichartig

in Konstantinopel

einzu­

dringen und damit definitiv die Macht zu übernehmen (26) . Der al­ te Kaiser mußte abdanken, durfte aber zunächst im Palast wohnen bleiben. Der Mho:s AOYO%EH)s Theodoros Metochites und andere Parteigänger des alten Kaisers wurden der Volkswut preisgegeben,

24

Cantacuzenu s .

Hlstoriae

Serben

152/153;

Bartusis .

Michael

S isrnan . BLGeSOE 111,

IH.

Decanski

Vita) ; F. BLGeSOE

I.

S.

I.

Jirecek.

S.

360/361;

Chrelja and

siehe:

261

0 .52 ) ;

Geschichte

Ostrogorsky. Morncilo . S.

Serbisches

S.

173/174;

202; zu

Mittelalter

I.

Noblesse

S.

178;

KubnaJ1.

D.

König

H.

S.

S.

Serbe.

Art.

Stefan

205-258

Uros ( seine

KB.J:npfer, Art. Uros 111. Decanski, serb. König 1322-1331. IV.

S.

373/37 4 ,

ferner PLP Fas z .

I storija Srp skop Naroda I.

S.

502/503;

9,

Fine,

S.

37-39

Balkans,

Nr.

S.

21181;

252

und

S.

177;

270/271 25

Cantacuzenu s ,

Historlae

I.

S.

260

0 ,52 ) ;

Geschichte

I,

Nlcol , Kantakouzenos , S . 31; Glannopoul o s . Dldyrnoteichon, S . 4 7 26 C antacuzenu s , Historlae I . S . I.

S.

203-206;

Gregoras .

300 f f 0 ,5 8

Historla

I.

S.

419

Geschichte H .l, S . 96 ff; Bosch, Androniko s

und 59 ) ; ff

111 . ,

C I X .6 ) ; S.

Geschichte Gregoras.

48-52;

Kyrris.

19

1 . 1 Kantakuzeno s , Leben ca. 1295 -1328

ihre Häuser geplündert und Metochites schließlich nach Didymo­ teichon verbannt (27). Während es manche Anhänger Andronikos'

111 . nicht unterließen, den alten Kaiser und seine Anhänger zu

27 Nach Kantakuzenos S.

207)

(Historiae I,

S . 305/306= 1 ,5 9 ; GeschIchte I,

wurde nur das Haus des beI1Tl Vo lk verhaßten Metochltes

geplündert.

während

Gregoras

(Historia

I,

S.

I X ,6 , 9 ;

425/426=

Geschichte 11 .1, S . 99) berichtet, daß den ganzen Tag der Reich t.um der herrlichst.en Häuser geplUndert. wurde.

Kantakuzenos versichert

ausdrlicklich,

die

Plünderung

des

des Metochltes sei gegen den Willen des j ungen Kaisers hen,

während

Gregoras

berichtet,

daß

ein

Teil

des

Besitzes in die k aiserlichen Schatzka1Tl1Tlern gebracht Kyrris

(Continulty,

nlkos 111 .

1Tlit der

S.

302-30 8 )

Pl ünderung

ist

davon

von

geplünderten wurde.

überzeugt,

Metochltes'

Hauses gesche­

Auch

daß

Andro­

in

VerbIn­

Besitz

dung stand. Für Ihn welsen dies e EreignIs s e voraus auf die s ozia­ len

Kämpfe der vierziger J ahre , in

denen

Kantakuzenos

und

seine

Anhänger sehr oft den Platz des Metochltes eingeno1Tl1Tlen hätten. Zu Theodoros Metochites s iehe : Gr. Nobak, Art. ME'tOXl-rT] t; , 8 EoowpOt; . eHE

VIII ,

Sp.

1098-1101;

R. Walther, Art.

BLGeSOE I I I , S . 167/168 ; PLP Fas z . Beck, 1m

14.

Theodoros

Metochites .

Jahrhundert.

16/17; E .

da

München

Die

7,

S.

Krise

195 2 ,

Metochites , 215/216 Nr.

des

darin

Theodoros . 17982 ;

byzantin.

zur

H . -G.

Weltbildes

Hau s plünderung

S.

Vrlea-Van der Veld.en, T h e odore M etochite. A1Tlster-

20

1.1

Kantakuzenos , Leben ca.

1295- 1328

demütigen, lobt Gregoras ausdrücklich das würdevolle und be­ sonnene Verhalten des Kantakuzenos nach dem Sieg (28L In der Hervorhebung der Besonnenheit, Einsicht und Vernunft des Kantakuzenos

werden Eigenschaften deutlich,

seinen Charakter und

seine

Handlungsweise

die

überhaupt

für

kennzeichnend sind.

Kantakuzenos erscheint eigentlich nie als eine Persönlichkeit mit ausgeprägten Emotionen. Immer dominiert in seinem Verhalten die Ratio, die eine manchmal auch für ihn selbst schädliche Unent­ schlos senheit und Zurückhaltung bei der Bekämpfung von skru­ pell oseren Opponenten verursachte. Bei aller persönlichen Tapfer-

28 Gregoras , Historia I, S . 432 ( I X , 8 , 4 ) ; Geschichte 1 1 . 2 , S . 223/ 224: Nur

der

GroBdomes tikos

Kantakuzen os

bes u delte

seine

Geis tes­

haltung, seine Zunge und seinen Charakter nicht durch Schmähung des

alten

Kaisers

hatten. Auf die Trinken von

und

der

Ubrigen

an deren,

die

ihre

WUrden

verloren

"Wirkte der Umschwung der Lage

unvermischtem

Wein

und

"Wie

das

sie

n utzten mit trunkenem ' Geist die gegen "Wärtige Gunst des Schlcks "als a u s . Dem GroBdome­ s tikos Jedoch "War Einsicht angeboren, ihn zierte eine tiefe Furche des

Geis tes

und

in

GroBmut

und

Wohltätigkeit

nach den groBen Pers önlichkeiten frUherer Zeiten. jetzt, Big

da es ihm gut ging, nicht im

die

A ugenbrauen

bändigte, n enheit.

hoch,

indern

rich tete

er

sich

So sch "Welgte er

G1 Uck un d zog nicht Ubermä­ er

et"Wa

s einen

sondern er blieb un beugsam in den

Ehrgeiz

Grenzen

nicht

der Beson­

" A uch Jetzt muB ich n Uchtern bleiben ", erklärte er, .. wenn

auch die anderen nicht u rnhln können. sich z u betrinken. ·'

Zu Nikephoros land.

Gregoras .

Nic e phore. 274/275;

Gregoras

seinem Geschichtsw-erk

vor al lem S .

DThC

Beck.

und

XI.

Kirche .

Sp.

228-257 ; 455-467.

719-721.

V.

Laurent.

und

auch

L ThK

siehe:

Art.

C atholicisme VII .

Sp.

Guil­

Gr e goras,

971;

V. St.

Sp. G.

Papadopuloa. Art. rpT]yopa c;; . NlxT]cpopoc;; . e HE IV, Sp. 690-695 ; j .-L. ven Dleten, Art . Gregoras. Nikephoros . BLGeS O E 11 . S. Einleitung

zu

Geschichte

I.

S.

1-62;

PLP

Fasz .

2.

S.

86/87 234-237

und NT.

4443; Hunger. Literatur I . S . 453-465 ; Karayannopulos-WeiB , Quel-

21

1 . 1 Kantakuzenos . Leben ca. 1295-1328

keit zog Kantakuzenos Diplomatie und Kompromiß dem Blutver­ gießen vor. Er hatte die Gabe, im Gegner von heute den Freund und Verbündeten von morgen zu sehen. Sicher ist die zurückhal­ tende Rationalität des Kantakuzenos auch ein Grund für seine oft erstaunl iche Milde und Humanität (29) gewesen, die relativ rasch zu

Schonung und Verzeihung bereit war. Sieht man von den schlimmen Übergriffen seiner türkischen Hilfstruppen im Bürger­

krieg ab , auf deren Verhalten er wohl objektiv wenig Einflußmög­ lichkeiten besaß , wird sein Andenken von Bluttat befleckt. imperialer

Kluge

Absichten,

Rechtfertigung

des

Berechnung

die

auch

eigenen

in

keiner

bei der dem

H andeins

spektakulären

Verfol gung

eigener

selbstverständlich

verfaßten

zur

Geschichtswerk

deutlich wird, ist dadurch nicht ausgeschlossen (30) doch läßt die das Wesen des Kantakuzenos dominierende Rational ität sein Bild in den Augen mancher Beobachter auch etwas

blaß

erscheinen

(31) .

1.2 Johannes Kantakuzenos als ME'YCX� �O�OttXO� und MEOciCCaJv un­

ter Andronlkos 111. (1328-1340 : seine ersten Begegnungen mit Umur von Aydin und Orchen Die neue Regierung zeichnete sich von Anfang an durch größere Tatkraft bei der Bekämpfung auswärtiger Gegner und unzuverläs­ siger

Vasallen

aus .

Gegenüber

den

in

Bithynien

vordringenden

29 So urteilt selbst der Kantakuzenos nicht W"ohlgesonnene Part­ sot
Vgl . dazu die tiefschUrfende Analyse von Kazhdan. Histolre. S .

284 ff; Kyrri s . Continulty. S . 2 8 7

22

1 . 2 Kantakuzenos , Leben 1328 - 1341

Osmanen (32) hatte Andronikos 11. nach der Niederlage von Ba­ pheus

( 1302 ) jede Aktivität eingestellt.

Am 3.

April

1326 hatte

Prusa kapitulieren müs sen, nachdem der alte Kaiser ein Angebot seines Enkel s , die Stadt zu entsetzen, zurückgewiesen hatte (33l . Am 13. Mai 1327 hatte ein Erdbeben den Osmanen die Einnahme von Lopadion ermöglicht

(34) .

D arüber hinaus

unternahmen

die

Türken bereits zu dieser Zeit ständige Einfäl le und Raubzüge

in

das gegenüberliegende Thrakien (35) . Am 1 . Juni 1329 landeten der Kaiser und Kantakuzenos mit einem Heer, das neben 2000 Berufs soldaten aus einer Art Volkssturm bestand (36) , im bithynischen Skutari. Zwei Tage später stießen sie bei Pelekanon auf ein achttausend M ann starkes Aufgebot Orchans (37) , das der Emir in günstiger Höhenstellung unangreifbar pla­ ziert hatte. Die Türken nahmen die von den Byzantinern angebote-

32 BOnlbaci-Shaw-, Inlpero Ottonlano, S . 190-198 ; Wemer, O S nlanen, 99-122; H. lnalclk, Art. Ottonlans.

Beldi­

DMA VII I , S. 305-31 0 ; I .

ce anu in Histoire Enlpire Ottonlan, S . 15-20; berechtigte Kritik an einer allzu positiven Darstel l ung tens

der OSnlanen und

gegenüber der byzantinischen

Bevölkerung

ihres

Verhal­

übt Vries - Velden,

E l ite , S. 4-25 und S. 33-41 33

Cantacuzenu s ,

Historiae

I,

S.

219-223

(1,45) ;

Geschichte

I,

S.

151-15 4 ; Gregoras , Historia I . S. 384 (V II I , 15,2 ) ; Geschichte 1 1 . 1 , S. 7 8 ; L oenertz , Chronique breve I, niken,

Bd.

I,

S.

77,

11 ,

Bd.

S.

S. 352/353; 231/232 ,

Bd.

Foundation, S. 46-48; Georgiades -Arnakes ,

Schreiner, 111,

S.

Kleinchro­

28;

, O-&W\lCX\lOl,

Gibbons, 156 ff;

S.

I.

Bel diceanu in Histoire Enlpire Ottonlan, S. 21 34 L oenertz , Chronique breve

I,

S.

353/35 4 ;

Schreiner,

Kleinchro­

niken, Bd. I , S . 7 8 ; Bd. 1 1 , S . 232/233 ; Bd. 1 1 1 , S . 2 8 35

Gregoras ,

Historia I ,

S . 3 1 7 und 3 5 1

( VIII ,

6,5

und

11,6) ;

Ge­

schichte 1 1 . 1 , S . 39 und 60 36 37

Gregoras, Historia I . S . 433 ( lX ,9 ) ; Geschichte 1 1 . 2 , S . 2 2 4 Zu Orchan siehe:

999-1001;

"::) C 7 _ � c n

A. T1Io T

r..

C. � _ __

F.

Bablnaer, Art. Orkhan/Urkhan. E I

SchaendUnger, -

-

_ ..

_ ......

... ...

Art .

O rkhan.

BLGeSO E

lII , 111,

S. S.

23

1.2 Kantakuzenos , Leben 1328-1341

ne

Feldschlacht

nicht

an

(38) ,

sondern

beschränkten

sich

auf

kleinere Gefechte. Obwohl diese Scharmützel nach Kantakuzenos für

die

Byzantiner

erfolgreich

verliefen,

schlug

Kantakuzenos

selbst am 10 . Juni den Rückzug vor, weil in dieser Position keine Entscheidung erzwungen werden konnte. Die Kämpfe während des Rückzuges entwickelten sich eher zu Ungunsten der Byzantiner. Kantakuzenos entging nur knapp dem Tode, Andronikos 111. wurde so

schwer am Knie

verlassen mußte.

verwundet,

Am Morgen

daß

er die Annee

des selben

Tages

am 11.

Juni

verwandelte

ein

entschlos sener türkischer Angriff auf den vor Phil okrene lagern­ den, zerrütteten byzantinischen Heerhaufen den Feldzug in eine Katastrophe. Kantakuzenos führte den Rest des Heeres nach Sku­ tari zurück (39) . Die Kapitulation Nikaias war damit nicht mehr zu verhindern und erfolgte am 2. M ärz 1331 (40) . 1337 fiel Nikomedeia (41) ' Unmittelbar darauf landete eine größere osmanische Streit­ macht bereits in der Nähe Konstantinopel s . Durch rasches Zupak-

38 Zur Schlacht von Pelekanon siehe das in A. 36 zitierte Kapitel des

Gregoras ,

ferner

Cantacuzenus,

6 und 7) ; Geschichte I 1 ,

und S .

45-5 0 ;

235/236,

B d.

des-Arnake s ,

Historiae

I.

S.

341-355

(I1,

S . 21-3 0 ; Loenertz, Chronique br e ve, S . 39

Schreiner,

Kleinchroniken,

Bd.

I.

S.

78,

Bd.

1 1,

S.

I I I , S . 2 9 ; Gibbons , Foundatton, S . 5 9/60; Geo rgia­ ' OfrW\.L(2\)o l , S. 178-185 ; Bosch, Andronikos I1I . , S .

153-15 7 ; Nicol , Kantakouzenos , S . 40/41; Last Centuries , S . 174/175; I . Beldlceanu in Histoire ElYlpire OttolYlan, S. 21

39

Cantacuzenu s , H istorlae I , S . 361-363 ( I 1 ,8 ) ; Geschichte I 1 , S. 34ff

Vries-Velden, E l ite, S . 46/47 40 Gregoras , Loenertz . ken. Bd.

Historia I.

Chronique I.

S.

br e ve

4458 I1,

S.

( I X ,13 ) ; 49/50 ;

Geschichte Schreiner,

I1.2,

S.

239;

Kleinchroni­

S . 64/79/654 , Bd. I 1 , S . 238 , Bd. 1 1 1 , S . 22 und S . 29; ' OfrW\.L(2\)O l , S. 187 ; Nicol , Last Centurles , S .

Georgiades-Arnakes,

175; I . Beldiceanu i n Histoire ElYlpire OttolYlan, S . 21 41 Gregoras .

Historia I. S. 545 ( X I , 6 ,2 ) ; Geschichte 1 1 . 2 , S. 286; Georgiades-Arnakes, ' OfrW\.L(2\)O l , S . 195-197; Nic o l , Last Centurles , S .

24

1.2 Kantakuzeno s , Leben 1328-1341

ken gelang es dem Kaiser und Kantakuzenos , Heer und Flotte der Türken in mehreren erfol greichen Gefechten aufzureiben (42) . Ein großer Erfolg war auch die im Herbst 1329 gelungene Wieder­ herstellung direkter byzantinischer Herrschaft über die seit 1304 von den genuesischen Zaccaria (43) besetzte Insel Chios

(44) .

Anschließend traf sich der Kaiser mit dem Emir von Saruchan und Gesandten des E mirs Mehmed von Aydin bei Altphokaia an der kleinasiatischen Küste und demonstrierte zuletzt durch einen drei­ tägigen Aufenthalt in Neuphokaia die byzantinische

Souveränität

über dieses Gebiet im Golf von Smyrna (45) . Kyrris hat die Vermutung geäußert, daß schon damal s Verbindun­ gen zwischen Johannes Kantakuzenos und Umur, dem zweiten, ca. 1309/1310 geborenen Sohn Mehmeds von Aydin, der 1326/1327 an­ l äßlich

seiner

Volljährigkeit

das

schafts gebiet erhielt, bestanden

Gebiet haben

von

Smyrna

könnten.

al s

Gegen

Herr­

eine

so

frühe Verbindung der beiden spricht freilich, daß Umur kurz nach .

42 Cantacuzenu s , Hlstoriae I , S . 505-508 127-129; Gregoras , Hlstoria I , S . 538-542

;

0 1 ,34 ) ;

Geschichte 1 1 ,

S.

(X I ,4) ; Geschichte 11 . 2 , S.

282-284 43

Zur Herrschaft der Z accarla auf Chios

und

in Alt- und Neu­

phokala siehe: MUler, Latin Orient, S. 283-296; Argenti, Chios I , S . 54-68 ; Lem.erle, Aydin, S . 5 0 -5 8 ; Balard, Rom.anie G e noise I . S . 63 und S . 69/70; Z achariadou , Trade, S . 7-9 44 Cantacuzenu s , Historiae I, S. 4 0 -51; Gregoras , Historia I, Orient, S . 291-293; Arge nti , S.

15-18 ;

BOBch,

S.

370-388

S.

438/439

Chios

Androniko B

( 1 1 ,10-12 ) ;

111 . ,

I, S.

S.

( IX ,

60-68 ;

112-118;

9,6 ) ;

Geschichte 11, Miller,

Cyrris , Lem.erle ,

Latin

Genoese I , Aydin,

S.

5 0 -5 8 ; Nic o l , Last Centuries , S . 176; Balard, Rom.anie G e noise I , S . 70-72; Z achariadou, Trade, S . 16/17 45 Cantacuzenu s , Hlstoriae I.

S.

388-390

51/5 2 ; zu Saruchan und Aydin siehe: IV,

S.

177/178 ;

Fr.

(11,13 ) ;

Geschichte 1 1 ,

F. Bablnser, Art .

T__clmer- 1 . MeUkoff,

Art.

S.

�äriik hiin. EI

Aydin

und Aydin­

oghl u . EI ( NE ) I , S . 782/783; Vism.ara, E m.irati, S . 211; Zacharladou,

"T"' __ ...l _

C"

.. �

��_

.....:I

�

.. .. ..... .. .. L

25

1 . 2 Kantakuzenos . Leben 1328-1341

der byzantinischen Rückeroberung in Chios einfiel und im Som­ mer 1331 zusammen mit dem E mir von Saruchan die thrakische Küste

angriff.

In

der

Nähe

von

stießen die Byzantiner auf die

Kumutzene

zahlenmäßig

( heute

Komotini )

überlegenen Türken.

Kantak uzenos und sein Schwiegervater Andronikos Asanes rieten dem Kaiser, bis zum Eintreffen von Verstärkungen den Kampf zu vermeiden.

Schließ l ich wurde

den Türken

in

Verhandlungen

ein

ungestörter Rückzug auf ihre Schiffe zugestanden. Kantakuzenos' Bericht läßt es al s unwahrscheinlich erscheinen, daß er zu diesem Zeitpunkt mit Umur bereits persönlich bekannt war (46) . Umurs ständige Korsarenzüge gegen die Lateinerstaaten in Grie­ chenland führten zur Bildung einer All ianz zwischen Venedig, den Johannitern von Rhodos und Byzanz, die am 6. September 1332 in Rhodos abgeschlossen wurde. Diese Lig a wurde am 8. März 1334 in Avignon durch den Beitritt Frankreichs, des Papstes und Zy­ perns erweitert . Die Fl otte der Liga erfocht am 17. September 1334 im Golf von Adramyttion einen großen Seesieg über den Emir von

Karasi (47) . Byzantinische Schiffe nahmen an dieser Seeschlacht nicht teil , weil die Aufstel lung der byzantinischen Fl otte noch nicht beendet war. Mit diesen Schiffen konnten Andronikos III. und Kantakuzenos im Herbst 1335 Lesbos zurückerobern, 46 Cyrrls , Genoese I ,

S.

21

(besonders

Leßlerle.

Aydin,

S.

Domenico A.

54 ) ;

Geschichte 1 1 ,

storiae I, S . 470-473 (11 , 2 8 ) ; 56-63;

das

59-63;

Herrschaft über Srnyrna siehe :

zu

Ußlur

Lernerle,

S.

Cattaneo ,

der

Cantacuzenu s ,

Hi­

105/106;

von

Aydin,

Destän,

Aydin

und

S.

34,

27,

S.

seiner 38,

40

ff; PLP Fas z . 9, S . 12/13 Nr. 21059 47 A. E . Lalou, Marino S anudo Tors e l l o , Byzantiußl and the Turk s : The

Background

culußl

45

Papacy

I,

to

(1970) , S.

the

S.

179-182 ;

Anti-Turkish

374-392 ; Gil l ,

Lernerl e ,

Papacy,

turies. S. 177/178 ; Zachariadou. Papacy.

S.

25/26

Regesten IV,

S.

und

S.

216;

149 Nr. 2 7 8 5 ;

League

S.

Trade, Nicol,

Cl.

of

Aydin, 195/196;

S.

29-33 ;

Venice,

Cahen, Art .

S.

1332-1334.

S.

91/92 ;

Nic o l ,

252-254;

�arasi.

Setton.

Last

Housley,

EI

Spe­

Cen­

Avignon Dölger. ( NE )

IV,

26

1.1 Kantakuzenos . Leben 1328-1341

genuesische Beherrscher von Neuphokaia, überfallen und bis auf Eres sos und Methymna besetzt hatte (48 ) . Nach Einschließung der Genuesen in Mitylene segelten der Kaiser und Kantak uzenos nach Phokaia, um die Stadt zu belagern. Dabei wurden sie vom Emir von Saruchan, des sen Sohn Suleiman die Genuesen zusammen mit vierundzwanzig vornehmen türkischen Geiseln gefangenhielten, mit Hilfstruppen,

Schiffen

und

Proviantlieferungen

unterstützt.

Am

Kap Kara Burun traf sich der Kaiser mit Hidir, Umur und Sulei­ man, den Söhnen des im Januar 1334 verstorbenen Mehmed von Aydin (49) . Bei einem etwas späteren Treffen zwischen Kantakuze­ nos und Umur in Klazomenai wurde die Grundlage für ihre späte­ re enge Freundschaft und Zusammenarbeit geschaffen. Dabei er­ langte

Kantakuzenos

von

Umur,

daß

Philadelpheia, der

letzten

48 Zur E xpedition Andronikos' 1 1 1 . nach Lesbos und Phokaia siehe: Cantacuzenus . Histortae I.

S.

108-12 0 ; Gregoras . Historta I .

476-495 ( 1 1 , 29-31 > ; Geschichte 1 1 . S. S. 525 /526 und S. 528 -531

1,9; 2 .2 ) ; Loenertz. Chronique breve 11.

(XI, 1.3-5;

S. 41 und S . 55/56; Schrei­

ner, Kleinchronlken. Bd. I . S . 8 0 . Bd. 1 1 . S . 246/247; Bd. 1 1 1 . S . 30; Bosch. Nicol,

Andronlkos Last

111 . ,

Centurtes .

S. S.

129-132; 179

ff;

Cyrrts .

Genoese

Kantakouzeno s .

S.

I.

S.

42 ;

23-25; Bal ard.

ROlTlanie G e noise I . S . 72; Zachariadou. Trade , S . 37/38 49

C antacuzenus .

Histortae

DBlger. Regesten IV,

S.

157

I, Nr.

S.

481

(11 ,29 ) ;

2820;

Destän.

Aydin, S. 108-115; VislTlara, E lTlirati.

S.

rie s .

38/39;

S.

179;

Zachariadou.

Trade .

S.

Geschichte S.

83-85 ;

212/213; Nic o l .

S.

112;

LelTlerle.

Last

Centu­

Vries-Velden, E l ite,

S.

27

1 . 2 Kantakuzenos , Leben 132 8 -1341

unabhängigen byzantinischen Stadt Kleinasiens , der Tribut erlassen wurde (SOL Mit Hilfe seines alten

genuesischen

Freundes

Giovanni

Spinola

konnte Kantakuzenos die in Phokaia Eingeschlos senen schließlich dazu bewegen, den Kaiser um Verzeihung zu bitten, ihm ihre tür­ kischen Geiseln zu übergeben und sich wieder der byzantinischen Oberhoheit zu

unterstellen.

Auch Domenico

Cattaneo

trat

dem

Frieden bei und räumte Mitylene (51) . Die neugewonnene militärische Unterstützung durch die türkischen Beylikler Westkleinasiens erwies sich bei der Behauptung und Er­ weiterung des byzantinischen Besitzes auf dem Balkan

al s

sehr

wertvol l . Der Sieg des Serbenkönigs Stefan Decanski über den mit

S isman

Byzanz verbündeten Bulgarenzaren Michael

in der Schlacht

von Velbuzd (28. Juli 1330) war der Ausgangspunkt für Serbiens Aufstieg

zur

stärksten

Macht auf dem

(52) .

Balkan

Bedrohlich

wurde die Lage, al s der von Kantakuzenos nach der Eroberung SO

Cantacuzenu s , Historiae I,

S.

4 82 /483 (II .30 ) ; Geschichte I I .

S.

112/113; Nic o l . Last Centuries . S . 1 8 0 ; VlsInara. EInirati. S . 213/214 ; Zachariadou. Trade . S . 39; :stark in Z-welfel gezogen -wird Kantaku­ zenos' Elite.

Darstel lung S.

84/85.

Schreiner,

seines

S.

Treffens

8 8-90

Philadelphela.

und

S.

S.

Init

Ulnur

93/94;

zu

398/399;

von

Vries-Velden.

Philadelphela

LeInerle.

siehe:

Philadelphie

et

I'

Geschichte

II.

S.

E mirat d' Aydin, in: Philadel phie. S. 55-67 51 Cantacuzenu:s .

Historiae

I.

S.

(11 .31) ;

494/495

120; zu Glovanni Spinol a vg l . auch : Hlstorlae I. H , S. 114) ; VisInara. EInirati,

S. 484

( Ge schichte

S . 214 /215 ; Balard Rornanie G e noise I ,

S . 72/73 52 Cantacuzenu s . Hlstorlae 77-79; H.2,

Gregoras . S.

236/237 ;

Historia

S.

S.

Serbisches

Serben I . S . 362/363 ; S . 180; Carile,

I.

I.

454-456

(II ,2U ; (IX.

Mittelalter

Bulgaren.

Cantacuzeno e

428-431

S.

294/295 ;

l a Bulgaria.

Naroda I. S. 506/50 7 ; Fine. Balkans ,

11 .

Geschichte

12 ,1-34 ) ; S.

Last

S.

Geschichte

225-232 ;

Nicol ,

11 ,

J lrecek ,

Centurles .

S . 5 0 ; I storij a S rpskog

S. 2 71/272 ; zur Politik Andro-

28

1 . 2 Kantakuzenos . Leben 1328-1341

Konstantinopel s

befreite

und

zum

Statthalter

Makedoniens

er­

nannte Syrgiannes sich dem neuen Serbenkönig Stefan Dusan (1331 -1355

53

) anschloß. Dusan und Syrgiannes stießen bis Thessalonike

vor, wo letzterer bei einem Erkundungsritt von dem vermeintli­ chen tiberläufer Sphrantzes Palaiologos am 23 . August 1334 er­ mordet wurde . Nach einem Treffen mit dem Kaiser gab der Ser­ benkönig die okkupierten byzantinischen Städte zurück und schloß ein Bündnis mit Byzanz

gegen die in Nordserbien eingefallenen

Ungarn (54) . Nachdem bereits 1333 Thessal ien wieder byzantinisch geworden war (55) , konnten Andronikos III. und Kantakuzenos im Jahre 1337 nach

siegreichen Kämpfen

gegen die Albaner,

bei

denen die

leichten

türkischen Hilfstruppen sich durch ihre Beweglichkeit al s äußerst

53

Zu

Stefan

Dusan

( unvollendete Vita) ;

siehe:

Serbisches

Mittel alter 1 1 .

KJbnpfer, Art. Ousan, Stefan.

F.

S.

259-275

BLGeSOE

I,

S . 449-451; J . V. A. Fine. Art. Stefan Uros I V Ousan. O M A X I . S. 4 75 ; PLP Fas z . 9 . S. 39-41 Nr. 21182 54

Cantacuzenus .

22- 25 ) ; und

Geschichte

495-501

(X 5 ,

Historiae 11.

S.

und

I.

S.

82-97; 7);

436-446

Gregoras .

Geschichte

259- 262 ; Serbisches Mittelalter H.

S.

und

S.

Historia

11.2,

S.

448-458 I.

S.

255/256

(11,

4 8 8-490 und

S.

265-269; Oölger, Regesten IV,

S. 156/157 Nr. 2 814 und 2815; Jirecek , Serben I . S . 373-375; Soulis. Serb s , S. 6-8 ; Nicol . Last Centuries . S. 181/182; Kantakouzenos . S. 42; Istorija Srp skog Naroda I. S . 513-515 ;

Fine. Balkans . S . 28 7/288;

MaksiInovi c . Administration. S. 140/141 55 C antacuzenus . Historiae I. 10 7 ;

Bosch,

Andronikos

111 . ,

S . 473/474 S.

134/135 ;

( 1 1 , 28 ) ;

Geschichte 1 1 ,

Ferjanci c .

190-198 und S . 205/206; Nic o l , Last Centuries , S . 183;

Tesalija,

S. S.

Koder-Hild.

Hel l as und The s s alien. S. 75; Fine, Balkans, S. 252/253; Magdalino,

29

1 . 2 Kantakuzeno s . Leben 1328 - 1341

nütz lich erwiesen hatten (56) , mit Hilfe einer probyzantinischen Partei das

Epirus

wieder mit dem

Reich

vereinigen

(57) ,

Zwar

befand sich die Despotissa Anna Palaiologina in ihrer Begleitung , doch deren Sohn Nikephoros war von seinem Erzieher an den Hof der lateinischen Titularkaiserin von Konstantinopel , Katharina von Valois , nach Italien gebracht worden,

die

mit

seiner Hilfe das

Epirus erobern wollte. Dort kam es 1339 zu einem antibyzantinischen Aufstand und zur Rückkehr des Nikephoros,

der von angiovinischen Schiffen nach

Thomokastron gebracht wurde.

Im Frühj ahr 1340 erschienen An­

dronikos IB . und Kantakuzenos in Epirus, um die Rebellion nie­ derzuwerfen. Kantakuzenos gelang es durch geschickte Diplo­ matie die Übergabe der aufständischen Festungen Rhogoi, Arta und Thomokastron und die Übergabe des Nikephoros Orsini zu erreichen (58) . Im November 1340 begaben sich der Kaiser und Kantak uzenos nach

Thessalonike,

wo

Nikephoros

Orsini

mit

Kantakuzenos'

Tochter

Maria verlobt wurde . Kantakuzenos' ältester S ohn M atthaios hei­ ratete Eirene

Palaiologina,

die Tochter des

56 Cantacuzenu s , Historiae

I.

s.

120-123;

Gre g oras,

I,

S.

11.2,

2 85/286;

S.

zenos .

S.

Emirati,

42; S.

Historia Lernerl e .

Aydin.

Last Centuries ,

215;

S oustal ,

S.

495-499

( 1 1 .32 ) ;

113

185;

Nikopolls ,

H.

S.

XI,

6,1

);

Geschichte

u.

115 ;

Nicol ,

Kantakou­

Epiro s . S.

Geschichte

(

544/545 S.

Despoten Demetrios

69;

S.

Fine.

108-110;

Visrnara.

Balkans ,

S.

253

Vries-Ve l den, E l ite , S. 85 57 Cantacuzenu s , Historiae I. S. 499-50 4 ; Geschichte 11. Gregoras, 285 /286;

Historia Nicol ,

I.

Last

S.

544/545

Centurie s ,

( S.

XI, 185 ;

6,1

);

S.

Geschichte

Epiro s ,

S.

12 - 1 2 7 ; 11.2,

110-113;

S.

Fine .

Balkans , S . 253/254; Maksirnovi c , Administration, S . 4 7 58 Cantacuzenus , Historiae I . S .

509-534

S. 131 ff; Gregoras. Historia I . S . 545/546

(11 ,34-38) ;

Geschichte

11.

( X I , 6 ,3) ; Geschichte 1 1 . 2 ,

S. 286; Nicol , Kantakouzenos . S . 4 3 ; Last Centuries , S . 185-187; Epiro s .

30

1 . 2 Kantakuzenos , Leben 1328-1341

und Enkelin Andronikos' 11. (59) . Diese Eheschließung war auch ein Ausdruck für das äußerst

enge

Verhältnis

zwischen Andronikos

III. und Kantakuzenos , der den bereits schwer erkrankten Kaiser vor allem bei der Leitung der militärischen Operationen entlastete. Gregoras spendet Kantakuzenos' unaufdringlichem, aber zielstrebi­ gen Wirken bei der Führung des Heeres und der Befriedung des Epirus berechtigtes Lob (60) . Nach der Rückkehr aus Thessal onike hatten Andronikos I B . und Kantakuzenos eine die

innerkirchliche Auseinandersetzung

durch die Angriffe des

S9 Cantacuzenu s , Historiae I ,

mit

zu regeln,

Kantakuzenos bekannten

S. S34

(11,38) ;

Geschichte 1 1 ,

Italo-

S.

146;

187;

zu Anna

Pal alologina. der Basillssa von Epiros , siehe: PLP Fas z . 9,

S. 62/63

Nlcol , Kantakouzenos , 43 und 108; Last Centuries , S.

Nr. 21345 ; zu Nikephoros Orsini vgl . PLP Fas z . 1, S . 20 Nr. Maria Kantakuzene siehe: Nicol, Kantakouzeno s ,

S.

222 ; zu

130-133 Nr.

27;

zu Matthaios Kantakuzenos siehe: Nic o l , Kantakouzeno s , S . 108-122 Nr. 2 4 ; PLP Fas z . 5 , S . 97/98 Nr. 10983; zu Eirene Palalologina vgl. PLP Fasz . 9, S. 66 Nr. 21357 60 Gregoras , Historia I,

S. 551/552 und S. 553/554

(XI.

9,1 und 5 ) ;

31

1 . 2 Kantakuzeno s . Leben 1328-1341

Griechen Barlaam (61) auf die hesychastische Gebetsmystik (62) der athonitischen Mönche, die Barlaam des Messalianismus be-

61

Zu

Barlaalll

von

Selll inara. DThC 1 1 . nara. I.

Kalabrien Sp.

Catholicisllle I.

Sp.

Art.

V.

Fernet.. Art.

407-410 ; M . Jugle. Art.

Barlaalll

Barlaalll de

de

Sellli ­

S p . 1253-1255 ; Th. NJagl. Art. Bariaalll . L ThK

ehre.tu. Art. B CX pACXcXIJ.. e H E I I I , S p . 624-62 7 ; F.

1246; P. K.

Tlnnefeld.

siehe:

Barlaalll

von

Calabrien.

TRE

V,

S.

212-215 ;

PLP

Fas z . 2 . S . 2 6 - 2 8 ; D . Stein, Art. Bariaalll . LexMA I . Sp. 1469/14 7 0 ;

J.

Art .

Meyendorff,

717-719;

Bariaalll .

H Ulllanislllu s .

S.

D MA

68-70;

11,

S.

109;

Beck,

S.

232/233;

Geschichte .

Kirche ,

S.

Stiemon,

Palalll i sllle , S. 272/273 Vorw-iegend thodIk

unter

behandelt

delll

Gesichtspunkt

Podskal sky.

der

Theologie,

S.

theologischen 126

ff

Bariaalll .

Me­ Eine

grundlegende Einführung in Bariaalll s Denken. bieten z-wei Artikel von R.

SlDkewtcz: 1)

The

Solutlons Adressed

to

George

Lapithes

by Barlaalll the Cal abrian and Their Philo sophical Context. Medie­ Studies

val

43

(1981) .

S.

151-217

200-217 ) ; 2) The Doctrine of the

(Originaltext

AUOElC;;

der

S.

Kno-wledge o f God in the E arly

Writings of Barlaam the C alabrian. Medieval Studies 44

(1982) .

S.

181-242 . Z u Bariaalll s antil ateinischem Schrifttulll siehe: A. Fyngoa , La produzione (1979) ,

S.

letterarla

114-14 4 ;

antilatina

zum Verhältnis

di

Barlaalll

Calabro .

OCP

45

von Kantakuzenos und Barlaalll

siehe: Weiß , Kantakuzenos , S. 104-107 62 A. C.

Llu1Jna, Art. H esychas llle . C athollcisme V. S p .

Graef. Art. Hesychasmus . LThK

Art.

' HovxcxoIJ.oc;; . e HE VI .

chaslllus . TRE XV.

Sp.

S. 282-289

V.

Sp. 307/308;

83-87; F.

Hesychasm.

DMA VI .

zantine . DMA I X . S. 5 - 8 ( vor

S.

H.

Meyendorff.

I.

LUlenfeld. Art. Hesy­

( reiche Literaturangaben ) ; A. Kazh­

clan. Art. Hesychasmu s . LexMA IV, S p . Art .

v.

700-704;

217/218 ;

2194-2196;

Ders . ,

Art .

J.

Meyendorff.

Mysticislll.

By­

al lem S. 7/8) ; Beck. Kirche. S. 322/32 3 ;

Stiemon. Pal arnisllle . S . 321 -337; S pidl ik .

Spirituallt e

11,

S.

321-356

32

1.2 Kantakuzenos . Leben 1328 -1341

zichtigte,

zum

Ausbruch

gekommen

Barl aam Angegriffenen war der (64) , mit dem Kantakuzenos

(63) .

Athosmönch

während

der

Protagonist

Palamas

Gregorios

seiner

von

Regierungszeit

als

Hauptkaiser und vor allem nach seiner Abdankung in ein sehr in­ tensives persönl iches und theologisches Verhältnis trat

Im

(65) '

Rahmen meiner Darstellung, die nur einführenden Charakter hat, genügt es festzuhal ten, daß Barl aam während der Synode, die am 10. Juni 1341 unter dem Vorsitz des Kaisers und des Patriarchen in der Hagia Sophia tagte, von Kantakuzenos dazu gebracht wurde, Meyendorff. Les d ebuts de

63 J .

zantion 23 42-5 0 ;

(1953) .

Beck .

Orthodox

S.

87-120 .

Kirche .

Church.

S.

S.

Weiß . Kantakuzeno s ,

323;

la

dort

S.

90-96;

Gregory

ders . . Geschichte,

257/258 ; Nico l . S.

h e sychaste.

controverse

Last

104-10 7; Wessei

S.

Palamas.

219-22 2 ;

Centuries .

im HDThG

By­

S. I,

S.

Hus sey. 218 /

219;

S. 374-387 ;

Meyendorff. Mount Athos . S. 159; Rlgo . Monaci, S . 39-103 64 Zu Gregorios Palamas siehe: M . Jugle, Art. Palamas,

( Gr e goire ) /

Pal amite

JanJn,

(C ontroverseL

DThC

XI,

Sp.

1735-1818 ;

R.

Art.

Gregorios Pal amas. L ThK IV, Sp. 1214; P. K. ehre.tu, Art. rpTJYOpLO<; 11)

6 IIcxAcx�ii <; .

eHE IV, Sp.

775 - 79 4 ; P. WIrt.h, Art. Palamas, Gre­

gorios. BLGeSOE 1 1 1 , S . 384/38 5 ; D. Wendebourg, mas. In: Klas siker der Theologie I, Palamas.

DSp

X II .

Sp.

S. 252-268 ; J.

81-10 7 ; Ders . , Art .

Gregorios

Pala­

Meyendorff, Art.

Gregory Pal amas .

DMA

V, S. 672/673 ; G . Podakal.ky, Art . Gregorios Palamas . TRE XIV, 200-206; H . - V. Bayer in: PLP Fas z . 9, Literaturangaben) ; Beck . non,

S.

S.

108-116 Nr.

323-326

und

Palamisme, vor allem S . 233-241 und S.

The o logie . im

Kirche ,

S.

150-15 7 ;

Meyendorff.

Literaturverzeichnis

Palarnas)

und die

die

S.

von

( reiche

21546 712 -717;

255-268 ;

Theol ogy ,

Monographie

S.

S.

Stier­

Podskal sky.

76- 7 8 ;

siehe

auch

Meyendorff (Gregory

IIpcxx1:Lxo: IIcxAcx�ii ; ausfUhrlich mit

Palarnas

be­

schäftigt sich auch Vries-Velden, E l ite, S. 149-202 . 65

Zum

Verhältnis

Humanismus ,

S.

70/71;

Stiemon, Palarnisme. 64 /65 ; 1 C:Q / 1 h f"\

Beck ,

von

S.

Kantakuzenos Weiß ,

Kantakuzenos ,

2 79-281;

Geschichte,

S.

und

Meyendorff,

222 ;

Pal arnas S.

siehe:

103/104

Beck.

und

Gregory Palarnas ,

Meyendorff.

Mount

Athos ,

113; S. S.

33

1 . 2 Kantakuzeno s . Leben 132 8-1341

seine Ankl agen zurückzunehmen und sich wenigstens formel l mit den angegriffenen Mönchen zu versöhnen (66) . Zum Abschluß dieses Abschnittes möchte ich kurz auf die Bedeu­ tung des Kantakuzenos in der Regierungszeit Andronikos' 111 . ein­ gehen, da die richtige Einschätzung seiner Position al s Freund und engster Mitarbeiter des Kaisers für die Beurteilung seiner Ansprü­ che

auf

die

Regentschaft

für

den

minderjährigen

Thronfolger

Johannes von zentraler Bedeutung ist. Da Kantakuzenos den Kaiser auf allen Feldzügen begleitete , dele­ gierte er schon frühzeitig die Aufgaben, die mit der Funktion des lLEOnCW\l verbunden waren , an den 1!O:PO:){Ol\..l(':)� E\)O� Alexios Apokau­

kos (67) . Bereits kurz nach der Niederlage von Philokrene soll ihm der Kaiser

die

Würde

des

Mitkaisers

angeboten

haben.

Schon

damals habe er, so versichert Kantakuzenos, an den k aiserlichen Privilegien Anteil gehabt.

So habe er die Prostagmata mit roter

Tinte unterzeichnet und seine Befehle hätten die gleiche Gültigkeit wie

die

des

Kaisers

besessen

(68) .

Einen

Höhepunkt

erreichte

dieses Verhältnis, al s der Kaiser durch eine schwere Krankheit in Didymoteichon in Lebensgefahr geriet. Damals ernannte Andronikos

111 . Kantakuzenos zum Regenten für die Kaiserin und ihr un-

66 Cantacuzenu s . Historiae I . S . 543-557

S. 151-160 ( Vorgeschichte und Konzil Historia I .

555-559

S.

( XI .

nertz. Chronique br eve 1 1 . niken. Bd.

I.

S. 80.

Bd.

10 l ;

S.

Clucas.

54-56;

Nic o l .

Hesychast

VOIl1.

1 0 . Juni 1341 ) ;

Geschichte

11.2.

S.

Gregoras .

291-294;

Loe­

S. 4 1 und S. 5 8 /59; Schreiner. Kleinchro­

11.

249/25 0 ;

S.

Actes V . S . 163-164 Nr. 2 2 10 mas .

( 1 1 . 39/4 0 ) ; Geschichte 1 1 ,

und 2211;

Kantak ouzeno s . I.

C ontroversy

S.

Bd.

111 .

S.

Meyendorff. S.

161

43;

Last

ff;

Beck.

30;

Darro uz e s .

Gregory

Pala­

Centuries .

219;

Geschichte.

S.

221/222 ; Hussey. Orthodox Church. S . 258 67

Cantacuzenus .

1 8- 2 0 ;

Beck.

Historiae

I.

S.

Ministerpräsident.

nertz. Chancellier. S. 446-448

338/339

S.

( 1 1 .5 ) ;

318/319.

vor

Geschichte al lell1.

aber

11.

S.

Loe­

34

1.2 Kantakuzenos , Leben 1328-1341

geborenes Kind (69) . Bereits damal s bildete sich eine Partei gegen Kantakuzenos unter Führung der Kaiserinmutter Rita M aria Xene und des von ihr adoptierten Syrgiannes ,

der sich auch Alexios

Apokaukos anschl oß ( 70) . Als gegen Kantakuzenos und die Aristokratie

gerichtet

gilt

die

E rnennung des Patriarchen Johannes XIV. Kalekas (1334-1346 ) zum Regenten

für den 1332

geborenen

Thronfol ger

Johannes .

Doch

gegen diese These von Bosch und Kyrris spricht der Bericht des Gregoras, Andronikos BI. habe damals außer zu einigen Gefolgs­ leuten nur noch zu

Kantakuzenos

volles

Vertrauen

gehabt,

da

dieser mit ihm im Denken am meisten übereinstimmte (71) . Johan­ nes Kalekas hatte seine Erhebung auf den

Patriarchenthron der

engagierten Protektion des Kantakuzenos zu verdanken (72) ' Wa­ rum hätte er schon kurze Zeit später sein Feind sein sollen ? Für Bosch war die Bestellung des Patriarchen zum Regenten eine dau69 C antacuzenu s , Historiae I . S . 391 ff (11 ,14) ; Geschichte 1 1 , S .

U , 1 0 ,1 ) ;

5 3 ff; Gregoras , Historia I , S . 440

und

Kommentar

Van

Dieten,

S.

310-312

A.

Geschichte 1 1 . 2 , S . 228 278

und

393;

Nicol.

Kantakouzenos , S. 41; Glannopulo s , Didymoteichon, S. 49/50 70

Cantacuzenu s , Historiae 1 1 , S. 92

372/ 373; Weiß , Kantakuzeno s , 71

Bosch,

vgl .

dazu

Andronikos Gregoras ,

111 . ,

S.

Historia

( 1 1 1 ,14 ) ;

Cyrris , Dichotomy, S.

S. 29; Bosch, Andronikos 1 1 1 . , S. 92 181- 183;

I,

S.

Cyrri s ,

496/497

Dichotomy,

( X,

7 ,3

und

S.

373;

4);

Ge­

schIchte 1 1 . 2 , S. 259; Kommentar van Dleten S. 348-350 A. 392 und 393; Vries-Velden, E l ite, S . 62 72

C antacuzenus ,

Historiae

I,

S.

431-435

( 1 1 ,2 1 ) ;

Geschichte

11,

79- 8 2 ; Nicol , Kantakouzeno s , S . 4 2 ; Tinnefe i d , Patriarchenw-Urde , 9 5 und vor al lem S . 113 ; z u johannes X I V . Kalekas

Art. jean XIV Cal e cas. DThC X I . S p . 1804; cislT1e H, S p . 377/378 ; j. XI,

Sp. 378-380 ; j.

M.

Sp. ..,. ,., 0

551/552; / ""7 � n

auch in C atholi­

Hoeck, Art. johannes XIV. Kalekas . '

LThK

IWO:\)\)TJ� 6 K(2AE)((2� . e H E

Schreiner, Art . j ohannes X I V. Kalekas . LexMA V,

PLP

,-0 _ _ _ '1- _ _ '1

S.

siehe: M . J1l8le,

Goull l ard, Art. jean X I V Cal ecas. DHGE

V, S p . 1047/1048; G. I. Mantzarlde a , Art. VII , Sp. 2 8 / 2 9 ; P.

ders.

S.

Fas z . .....

5,

S.

26/2 7

Nr.

102 8 8 ;

Beck,

KIrche,

S.

1.2 Kantakuzeno s .

3S

Leben 132 8- 1341

erhafte Maß nahme und keine zeitweil ige. Sie zeichnet im Anschluß an

diese Au sführungen ein sehr negative s Charakterbil d des

dä­

monischen, auf Würde bedachten Schurken (73) Kantakuzenos und

seines ungeheuren Ehrgeizes. Kyrris entwirft für die Jahre nach 1334

ein differenzierte s

Bild

(74) . 1335/1336 regierten die Kaiserin Anna und Theodora Kantaku­ zene in Abwesenheit des Kaisers und des Kantakuzenos das Reich. Das spricht kaum dafür, daß die 1334 vorgenommene Ernennung des Kalekas zum Regenten im Sinne von Bosch al s dauerhafte Re­ gelung gedacht war. 1339/1340 beim Westfel dzug haben nach Kyrris die Gegner des Kantakuzenos das Übergewicht (75) . Doch legt das oben erwähnte Zeugnis des Gregoras über Kantakuzenos' Fürsorge für das Heer und die fast selbständige Durchführung der militäri­ schen Aktionen und der Verhandlungen mit epirotischen Rebel len ebenso wie die Eheschließung zwischen M atthaios

Kantakuzenos

und Eirene Palaiologina eher die Annahme nahe, daß die Freund­ schaft zwischen Andronikos IH. und Kantakuzenos unverändert eng und vertrauensvoll war. Auf dem Konzil von 1341 dominiert eben­ falls der Einfluß des Kantakuzenos . Kyrris sieht hinter all diesen Vorgängen das Ringen einer aristokratischen, außenpolitisch nach Osten orientierten Fraktion mit einer nach Westen ausgerichteten Gegenpartei aus sozialen Aufsteigern, Fremden ( z . B . im Gefolge der Kaiserin) ,

enttäuschten

Aristokraten

und

Senatoren.

Dieser

Gegensatz sei der Ausgangspunkt des Bürgerkrieges gewesen (76) . Dies stellt bei manchen Schwächen im Detail doch eine überzeu­ gendere Interpretation der Vorgänge dar al s der Hinweis auf den bloßen Ehrgeiz des Kantakuzenos .

73

Bosch. Andronikos 1 1 1 . . S . 183 und S . 185

74

Cyrris. Dichotorny. S. 3 73 ff

75

Ebenda. S . 375-377

36

1.3

1 . 3 Kantakuzenos . Bürgerkrieg 1341-1347

Der Zweite Bürgerkrieg (1341-1347) : Johannes Kantakuzenos' politischer Uberlebenskampf

Der Tod Andronikos' III. in der Nacht vom 14. auf den 15. juni

1341 (77) führte zum Ausbruch eines neuen Bürgerkrieges. der sich zur politischen Katastrophe für das Reich entwickeln und seinen Untergang einleiten sollte . Da das monatelange Ringen zwischen johannes Kantakuzenos auf der einen und der Kaiserinmutter Anna von Savoyen und Patriarchen johannes XIV. Kalekas auf der ande­ ren

Seite

um

die

Regentschaft

für

den

minderjährigen

Kaiser

(78) bereits anderweitig ausführlich dargestellt und

johannes V.

bewertet worden ist (79) . beschränke ich mich auf eine knappe Zusammenfassung des Geschehens. Offensichtlich

fehlten

eindeutige

Verfügungen

des

verstorbenen

Kaisers für den Fall seines Todes. Kantakuzenos glaubte als eng­ ster Vertrauter und

Mitarbeiter des

verstorbenen Kaisers

einen

begründeten Anspruch auf die Regentschaft zu besitzen. Da er die 77 11,

Cantacuzenus, Historiae I , S . 557 und S . 560 160-162;

S.

schichte 1 1 . 2 , 59/60;

Bd.

111,

Gregoras , 294;

S.

Schreiner, S.

30 ;

S.

559/560

(

XI,

Chronique br e ve 1 1 ,

Kleinchroniken,

Bosch,

I,

H istoria

Loenertz ,

( 11 ,40 ) ;

I,

S.

81,

111 . ,

S.

178 ;

Bd.

Androniko s

Bd.

S. 11,

Geschichte 11,1 41

S.

Nicol,

);

Ge­

und

S.

2 5 0 /251,

Last

Cen­

turies , S . 191; Vries-Velden, E l ite, S . 61 78 zu Johannes V.

gue.

< 1341-1391 )

Cathol1cislDe VI ,

Sp.

siehe: R. JanJn, Art. Jean V Pal e olo­

522/523;

E.

Fen.ter,

Art.

Johannes

V.

PalaJol ogos . BLGeSO E 1 1 , S . 2 8 2 / 2 83 ; A. Lalou, Art. John V Palaio ­ l o g o s . DMA VI I , S . 1 2 8 ; P. Schreiner, Art. Johannes V. Pal alologos. LexMA V,

Sp.

534 ;

PLP Fasz.

9,

S.

95/96

Nr.

21485 ;

NIc o l ,

Last

Centuries , S . 191-309 79

Cantacuz ene,

91- 127, besonders

S.

153-175;

Kantakouzeno s , S. ' 44 - 4 7 ; Last Centuries , S. 191-196; Christophilopulu, A\)"C l ß OC O l AE l OC , S. Parlsot,

Nico l ,

S. 95/96 und S. 116-127; zuletzt sehr ausführlich

von J. L. van Dleten ilD KOlDlDentar zu Gregoras . Geschichte 1 1 1 , S. 226 A. 27 und S. 236-248 ein die Ereignisse bis

ZUID

23.

SepteInber

:.3 Kantakuzenos , Blirgerkrieg 134 1 - 1 2 ,(, (

37

bewaffnete Macht des Reiches befehligte und zunächst noch über gewaltige private Reichtümer verfügte, schien er anfangs gegen­ über dem Patriarchen im Vorteil zu sein (80L Das geschickte Tak ­ tieren des TICXpcxxO qlW\lE\lO<; und tlEYCX� 800� AIE- xios Apokaukos , der sich auf den O berbefehl über die Hotte und die Gefoigschaft der Seeleute stützen konnte mit

ihm

verbündeten

(S1 > , verschaffte im Lauf der Zeit dem

Patriarchen

Versuch, den jungen Kaiser zu führte

die

Regentschaft.

entführen,

zu seiner Einschließung

durch

Apokaukos'

scheiterte

Kantakuzenos

zwar und in

Epibatai

(82) , doch schließlich einigten sich Kantakuzenos und die Kaiserin

darauf, Apokaukos zu verzeihen. Das erwies sich al s entscheiden­

(83) , der freilich im Sommer und

der Fehler des Kantakuzenos

80 Cantacl.1zenus , Historlae n, S . 25-52 ria

S.

11.

5 79-584

( XII ,

2 ,5

und

3) ;

(I 11 , 3-6 ) ; Gregoras , Histo­

Gregoras ,

GeschIchte

IH,

S.

42-45; Nicol, Kantakouzenos , S . 44/45 ; Last Centuries , S . 192/193; Vries -Ve i den,

E l ite,

Kantakuzenos'

Anrecht

Anrn.

37

des

S.

62;

eine

auf die

KornDlentars

sehr

kritische

Regentschaft

zu

Gregora s ,

Beurteilung

gibt

van

von

Dieten

in

111

(S.

Geschichte

249/ 250 ) ; Vries-Velden, E lite , S . 62 81 Apokaukos hatte Kantakuzenos zunächst zur Annahrne der Kai­ senvtirde gedrängt ( s o Gregora s , Historia 1 1 , S . 5 7 8 4;

Geschichte

Flotte vgl .

111,

S.

41/42) ;

zum

Verhältnis

des

=

X I I , 2 .3 und

Apokaukos

zur

Matschk e , Flotte, S . 194 und 196; vg l . auch Vrles-Vel ­

den, E lite S . 63/64 und S . 6 6 82 Cantacuzenus , Historiae 11 , S . 7 0 - 7 4 ( 111 ,10 ) ; Greg oras, Historia H.

S. 602-605 ( XI I ,9 ) ; Geschichte 111 . S. 57-59; Loenertz, Chronique

breve 11 , S . 42 und 61 ; Schreiner, Kleinchroniken, Bd. H.

S. 252, Bd. IB,

S. 30/31 ; Nicol . Last Centuries ,

L

S . 8 1 , Bd.

S. 193 und 195 ;

Weiß . Kantakuzenos , S . 32/33; Vries-Velden, E lite , S . 67 83 C antacuzenu s , Historiae 11, dIe

A:rnnestie

chen z u rU c k : 58

und

des

Apokaukos

Historia 1 1 ,

Kotnrnentar

A.

S. 75

S. 102 /103 auf

die

603/604 S.

(Ill.

( X I I,

255/256;

16 ) ;

Gregoras

BernUhungen 9,3);

Parisot,

des

fUhrt

Patriar­

Geschichte

111,

C antacuz ene ,

S. S.

38

1.3 Kantakuzeno s , Bürgerkrieg 1341-1347

Herb st 1341 mit der Sicherung der von Serben, Bulgaren und Tür­ ken bedrohten Reichsgrenzen beschäftigt war (84) . Mit dem Angebot der fränkischen Barone Achaias , sich Byzanz zu unterwerfen, schienen sich im Sommer 1341 hoffnungsvolle

Per­

spektiven für eine Restauration der byzantinischen Macht in Euro­ pa zu eröffnen (85) , Deshalb verließ Kantakuzenos am 23. Septem­ ber 1341 Konstantinopel , um in Didymoteichon die Armee für den Frühj ahrsfeldzug vorzubereiten. Apokaukos bildete in Konstantino­ pel eine starke antikantakuzenische Gruppe, der sich auch Kanta-

84

C antacuzenu s ,

-70

(11 1 ,

9

Geschichte

und 111 ,

Historiae

10) ; S.

11,

Gregoras ,

53-5 5 ;

S.

52-64

Historia

Nicol .

(I 11 , 11,

7 und

596-598

Kantakouzenos ,

Centuries , S. 194 ; Vries-Velden, E lite,

S.

8)

und S .

(XII,

7 ,1-

45/46;

65 4) ;

Last

S. 63/64 ; Lemerle, Aydin, S .

136-139; Vismara, E mirati, S . 215/216; S oulis, Serb s , S . 10/11; I s tori­ Ja Srpskog Naroda I , S . 516; Fine, B alkans, S. 292/293 85 Cantacuzenu s , Historiae 1 1 , 12) ; Gregoras , Historia 11 , Nicol , Kantakouzenos , La

Mor e e

franque .

arch e o logiques

sur

S.

S.

S. 596

(111,

6,7) ;

1)

historique s ,

Principaut e

und

S.

d' Achaie

S. 194/

195 ;

S.

A.

..... _ _ � _

.. ..... L .....

.-

_n�

_.

53;

Bon,

topographiques (1205-1430) ,

Bd.

(Biblioth e que des Ecoles Francaises d'Ath e nes e t de Rome, n .., n \.

(I 11 ,

80-83

Geschichte 1 1 1 ,

46; Last Centuries ,

Recherehes la

74-77 (XII ,

et I.

Fase.

39

1.3 Kantakuzeno s . B Urgerkrieg 1341-1347

kuzenos'

Schwiegervater Andronikos

Asanes mit seinen Brüdern

Isaak und Konstantin anschloß (86). Anfang Oktober 1341 mobili­ sierten der Patriarch und Apokaukos mit Hilfe der Demarchen die Volksmas sen gegen die Angehörigen und Anhänger des Kantakuze­ nos . Seine Mutter Theodora und Eirene, die Gemahlin seines älte­ sten Sohnes Matthaios , wurden inhaftiert, während 42 Parteigänger des Kantakuzenos mit ihren Dienern und Gefolgsleuten aus Kon­ stantinopel entflohen (87L An Kantakuzenos erging der Befehl, die Armee aufzulösen und den Oberbefehl niederzulegen, was er, nach eigener Angabe von seinen Anhängern dazu gedrängt

86 Cantacuzenus . Historiae 1 1 . S .

118-126

(Ill .

19

und 20) ; die Par­

teinahJl1e des Andronikos Asanes könnte neben seine hungen zu Apokaukos

vor

al leJl1

daJl1it

(88) , mit

alten Bezie­

zusaJl1Jl1enhängen.

daß

er

es seineJl1 Sch-wiegersohn verübelte. daß dieser nicht fUr die Frei­ lassung seiner Sch-wäger M anuel und J ohannes des

Andronikos .

eineJl1 dazu

gesorgt

gescheiterten Weiß .

hatte.

Staatsstreich

Kantakuzenos .

S.

die

1335

inhaftiert

33/34 ;

zu

Asanes .

-wegen

-worden

J ohannes

Asanes siehe: PLP Fas z . 1 . S . 140 Nr. 1499 und S.

der Söhne

Beteiligung -waren. und

an Vg l .

Manuel

141/142 Nr. 1506;

I. Bo�ov. Fall1ilij ata na Asenevci <1186-1460) . Genealogija i proso­ pografija. S o fia 1985 . S. 295 -301 Nr. 15 Johannes Asane s . S. 301-306 Nr. 15 Manuel Asanes 87 Cantacuzenus . Historiae 1 1 . S. 136-138 (Ill . 22) ; Gregoras . Histo­ ria

11.

S.

608

Kantakouzenos .

(X I I . S.

11.1

47;

und Last

2 );

Geschichte

Centuries .

S.

111,

S.

195/196 ;

60/61;

Nicol,

Vries-Velden.

Elite . S. 7 2 ; ZUJl1 AlYlt des Stadtgouverneurs und zur AJl1tstätigkeit des Apokaukos siehe: M atschke . Gouverneur. S . 8 4 . 8 8 . 95 und 9 8 ; L

Makabnovic. Regenstvo Aleksij a Apokavka

u

Cartgradu.

ZRVI

17

(1978) .

S.

165-188;

zu

drustvena kretanj a den

Anhängern

des

Kantakuzeno s . die aus Konstantinopel flohen: Weiß . Kantakuzeno s . s. 36 und S . 39/40 88 Cantacuzenus . Historiae 1 1 , S.

610

11.

S.

144

(Il l .

23) ;

Gregoras .

Historia

( XI I . 11.5 ) ; Geschichte I I I . S . 62; Weiß . Kantakuzeno s . S .

40

1.3 Kantakuzenos . BUrgerkrieg 1341-1347

seiner Kaiserprokl amation am 26. Oktober 1341 in Didymoteichon beantwortete . Dabei wurden zur Wahrung der Legitimität die Na­ men J ohannes' V . und der Kaiserin Anna vor denen des Kantaku­ zenos und seiner Gemahlin Eirene akkl amiert (89) . Noch katastrophal er al s die weitgehende Ablehnung von Kantaku­ zenos Kaisertum durch die Aristokratie wirkte sich der aktive Wi­ derstand der

von

Apokaukos

und

der

Regentschaft

erfolgreich

mobilisierten Volksmassen aus . Die Vol k sversammlung in Adriano­ pel am 27. Oktober 1341 löste eine

al lgemeine

Erhebung

gegen

Kantakuzenos und seine Anhänger aus (90 ) , Diesem verblieben nur die Städte Didymoteichon, Pamphil os und Koprinos und die

Fe­

stung Empythion. Da seine Güter gepl ündert und konfisziert wa­ ren, war er praktisch seiner materiellen Basis beraubt (91 ) , am 19.

Der Patriarch exkommunizierte Kantakuzenos und krönte

November 1341 den minderjährigen Johannes V. (92) . Am 6. J anuar

1342 starb Kantakuzenos' Mutter im Kerker an der schikanösen

89

C antacuzenus, s.

11,

611

(XII.

Hlstorlae 12) ;

11,

s.

Geschichte

br eve 11 , S . 42 und S .

62/63;

166 111,

(lI I , s.

Schreiner,

27) ;

63 ;

Gregoras ,

Loenertz .

Hlstorla

Chronlque

Kleinchroniken,

Bd.

I.

S.

8 2 , B d . 11 . S . 252/253, B d . I I I , S . 3 1 ; Nico l, Kantakouzenos , 4 7/48; Last Centurles . S. 196/197; Glannopoulo s , DidYll1.oteichon, S. 56/57; Vries - Velden, ElIte , S. 67 90 C antacuzenu s , H lstoriae 11 , S . 175 -184 ( 111, 2 8 und 29 ) ; Chara­ nis ,

Strlfe ,

S.

209-211;

Nicol,

Kantakouzenos ,

S.

48;

Last

Cen­

turle s , S. 197-2 0 0 ; WeIß , Kantakuzenos , S. 39, 74 ff, 79-81 und 85; Vrles - Velden,

E lite ,

S.

67/68 ; zu

den

Volksversall1.ll1.1ungen:

Tsir­

panl is, Parliall1.ents , S. 4 7 1 91

C antacuzenus ,

Historiae

11,

S.

184/185

(111,30) ;

vgl .

d az u

auch

WeIß , Kantakuzeno s , S . 21 /22 92 Gregoras , Historia 11, S. 616 (XII , 13,] ) ; Geschichte 1 1 1 ,

Joannou,

Joannes

XIV.

Kalekas ,

Patriarch

unedierte Rede zur Krönung Joannes' V ..

OCP

von 27

S.

66; P.

Konstantinopel, (196]) ,

S.

38-45;

41

1 . 3 Kantakuzeno s . BUrgerkrieg 1341-1347

Behandl ung durch die Wachen und einer Krankheit, die tödlich en­ dete , weil man ihr medizinische Hilfe verweigert hatte (93) . Kan­ takuzenos versuchte jetzt im Westen des Reiches Fuß zu fas sen. Theodoros Synadenos, der Statthalter von Thessal onike versprach, sich Kantakuzenos anzuschließen. wenn dieser mit einem Heer vor der Stadt erscheinen würde. Diese Offerte des Synadenos und ein Bündnisangebot des

serbischen Aristokraten

Stefan

Chrelja,

der

über Strumitz a und Stip herrschte, bewogen Kantakuzenos am 5 . März 1342 zum Aufbruch nach Westen. I n Didymoteichon ließ er seine Gemahlin und

seinen

aus

dem Kerker befreiten Schwager

Manuel Asanes mit 1000 Reitern und 8000 Bogenschützen zurück

(94) . Vor Thes salonike gescheitert und von Synadenos wieder im Stich gelas sen

mußte

Kantakuzenos

schl ießlich

mit

2000

Mann

den

Rückzug nach Serbien antreten (95) . In Pristina schlos sen Kanta­ kuzenos und der Serbenkönig ein Bündnis ab, doch endete ein mit 93 Cantacuzenu s . Historiae 1 1 , S . 219-223 U I I , 36) ; Gregoras . Histo­ rla II,

S.

617-620

( XI I ,

13.

3-7 ) ;

Geschichte

111,

S.

66-68 ;

Nicol.

Kantakouzenos , S. 32 ; Last Centuries , S. 200 94 C antacuzenu s . Historlae 1 1 , S. 190-195 (11 1 , 31 und 32) ; Gregoras , Historia Nicol ,

11,

S.

626-628

Kantakouzenos ,

( XI I , S.

49;

16,3-5 ) ; Last

Geschichte

Centuries ,

S.

III. 200:

S.

72/73;

Bartusls ,

ChrelJa and Morneil o , S . 203: Weiß , Kantakuzeno s , S . 39 /40 ; Gian­ nopoul o s ,

Oidyrnotelchon.

S.

60/61 ;

FIne .

B al k an s ,

S.

294/295;

Vries - Velden, E l ite , S. 69 95

Cantacuzenu s ,

Histortae

11 ,

S.

225-257

UII,

37-42) ,

Gregoras ,

Historia 1 1 , S . 634-636 ( XI I I . 1 und 2 ,1-2 ) ; Geschichte 111 , S . 73- 76; J. W. Barker. Art. Zealots. OMA XII. S . 742/743; Nicol. Kantakou­ zeno s ,

S.

49-51;

Last

Centurie s .

S.

200/201;

Weiß ,

Kantakuzenos ,

S . 41: Vrie s-Velden, E llte, S . 7 0 ; z u den Vorgängen in The s s al oni­ ke. die hier außer B etracht bleiben rnUssen. siehe: Tafral i, Thes s a­ l onique. S . 227-230; Charanis , Strife . S . 213/214; Werner, Reformer. S. 53; Kyrri s . Gouvern es , S . 2 8 2 ; Weiß . Kantakuzeno s . S . tere Literatur zu den Zeloten bei Nicol , Last Centuries .

94 ; S.

-wei­

215

A.

42

1.3 Kantakuzeno s , BUrgerkrieg 1341-1347

serbischen Hil fstruppen unternommener Feldzug gegen Serres mit einem erneuten Rückzug nach Serbien (%) . Die Regentschaft ent­ sandte sogar Botschafter an den serbischen Hof, um Kantakuze­ nos' Auslieferung zu beantragen (97) . Da veränderte der Frontwechsel der thessalischen Aristokratie auf Kantakuzenos' Seite die Lage wieder ein wenig zu seinen Gunsten. Thessaliens

starke

Kavall erie

verstärkte

seine

Mann zusammengeschmolzene Streitmacht .

auf

fünfhundert

Durch ein Chrysobull

setzte er seinen Cousin Johannes Angelos

zum Gouverneur der

Provinz ein (98) .

96

Cantacuzenus,

292-296 und

3 .11) ;

zeno s , 382;

( I1 1 ,

S.

Historiae

49) ;

Geschichte 51/52;

Soulis,

H,

Gregoras ,

Last

Serb s ,

111,

S.

11,

76-79

und

S.

Centuries ,

S . 15-19;

257-277

Historia

S.

S.

(IH,

42-46)

636-648

83/84;

S.

2 ,3-3,1

Nicol . Kantakou­

201/202; lirecek ,

I s torija S rpskog

und

( XI I I ,

Serben

Naroda I .

S.

I,

S.

516-518;

Fine, Balkan s , S. 297-300; Vries - Velden, E l ite , S. 70/71 97

C antacuzenu s ,

Historiae

11,

S.

305-309

(I 1 1 ,

52) ;

Gregoras ,

Hi­

storla 11, S. 642 ( XI I I , 3 . 3 ) ; Geschichte 111, S. 80; Dölger, Regesten V, S . 5/6 Nr. 2879-2881; Nicol , Kantakouzenos , S . 5 2 ; Last C entu­ ries , S . 202 ; Soulis , Serb s , S . 2 0 ; I storij a Srp s k o g Naroda I, S . 520; Fine , Balkan s , S. 300 /301 98

Cantacuzenu s ,

bul l o s von

Logos

H.

S.

Historiae 312-322

Hunger,

Urkunden-

Logos des l ohannes

11,

S.

309-322,

der Text

des

(I 11 , 53) , jetzt neuediert nlit und

MelYloirentext:

Kantakuzenos

der

Chryso­

KOlYllYlentar

C hrysobul los

fUr lohannes Angel o s . l Ö B

27

(1978) , S. 107-125 ; der Chrysobul l o s Logos ist bei Dölger, Regesten V, nicht verzeichnet, ob-wohl Döl ger ihn in einelYl frtiheren Aufsatz (LegitilYlist, 654/655

S.

(XIII,

195) 5 ,3-5

zitiert. und

Vgl .

6 ,t> ;

S.

215-221;

B al k ans,

S.

301/302 ;

lohannes Ange los

Mak s imovi c , Magdalino,

siehe:

Gregoras ,

Geschichte

Nico l . Kantakouzeno s , S . 52/53 ; Tesalija,

auch

Last

111,

S.

Centuries ,

Thes saly I,

S.

and

88/89

S.

Administration,

PLP Fas z .

Historia

S.

203 ;

11,

und

90 ;

Ferj anci c ,

134/135 ;

Epiru s ,

S.

S.

Fine,

93;

zu

17, Nr. 204; Weiß , Kanta-

43

1.3 Kantakuzeno s , B Urgerkrieg 1341-1347

Zwar scheiterte ein neuer Versuch des Kantakuzenos zum Entsatz von Didymoteichon vor Peritheorion und Amphipolis , doch gelang es ihm, Umur von Aydin zu Hilfe zu rufen, der Anfang 1343 mit einer Flotte von 380 Schiffen und einem Heer von 29 000 Mann das von den Bulgaren bel agerte Didymoteichon entsetzen konnte

(99) . Während Kantakuzenos im Frühjahr 1343 einen erfolglosen Angriff auf Thes salonike unternahm, wechselte der Serbenkönig die Front. Mit Hilfe Venedigs war es der Regentschaft gelungen, Dusan, der seinen Sohn Uros mit einer Schwester J ohannes' V. verlobte, für sich zu gewinnen (100) . Kantakuzenos mußte sich schließlich nach Berrhoia zurückziehen, des sen Umgebung von den türkischen Hilf­ struppen des Statthalters von Thessalonike, Michael Monomachos , verwüstet wurde. Kantakuzenos machte dem Monomachos einen Gesandten

Vorwürfe

wegen

des

Verhaltens

Nach Kantakuzenos' eigener Aussage interpretierten

der

durch

Türkens .

seine Gegner

diese Aktion al s einen Versuch, dem Vorwurf zu begegnen, Kantakuzenos , Kantakuzenos

setze

Barbaren

einen

gegen

gewis sen

Landsleute

Pringyps

( Ilp1rruq, )

ein.

er,

Während

nach

Smyrna

entsandte hatte , um U mur zu Hilfe zu rufen, versuchte Apokaukos durch Gesandte und finanzielle Angebote, Umur aus dem Kampf herauszuhalten. Doch neben der Aus sicht

99 Cantacuzenu s . Historiae 11. ras . Historia 1 1 . Nlcol ,

S.

648-652

Kantakouzeno s .

S.

S.

59;

344-348

( X I I I . 4.1-7) ;

53;

S . 93-96 ; Lemerle , Aydin. S . S. 217; Gil l . Turk s ,

s.

Last 146-151

auf Beute und Sklaven,

(Il l . 56 und 57) ; Geschichte

Centuries , und

Giannopoul o s .

S.

S.

III.

Grego­

S.

84-87;

203/204;

Destän.

158 ; Vismara, E mirat!.

Didymotelchon.

S.

65/66;

Fine . Balkans , S. 302/303; Vrles-Velden. E lite. S. 71 und S. 96-98 100

Cantacuzenu s ,

Historlae

HJstorla I I , S . 658-660 ger, Regesten V. S. 155;

Nic o l .

Jirecek ,

I.

S.

355-375

(II I .

58-61) ;

( XI I I . 7.1-4 ) ; Geschichte I I I . S .

Gregoras .

91/92;

8 Nr. 2888 und Thiriet, R e gestes I.

Kantakouzeno s ,

Serben

11.

S.

384;

S.

54;

Soulis ,

Last Serb s ,

Centuries . S.

23;

S.

Döl­

S. 52 Nr. 204/

I s torija

205;

Srpskog

44

1.3 Kantakuzenos . Bürgerkrieg 1341-1347

dem materiel len Motiv für Umurs Interventionen im byzantinischen Bürgerkrieg ,

war die

persönliche

Beziehung

zwischen dem Emir

von Aydin und Kantakuzenos bereits so gefestigt, daß die Ange­ bote der Gegenpartei daran nichts mehr ändern konnten (101) . Insofern Kantakuzenos' und Umurs gemeinsame Feldzüge auf die Erbeutung des materiellen Besitzes und des Viehs der Bewohner der vom Gegner kontroll ierten Gebiete abzielten, entsprachen sie ganz der üblichen Kriegsführung auf dem Balkan. Die Krieg sbeute diente zur Beschaffung von Mitteln, die die Bezahlung der eigenen Söldner, die Gewinnung neuer Verbündeter und die weiterer Feldzüge ermöglichen bezeugt,

daß

wegen

des

Finanzierung

<102> ' Kantakuzenos selbst

sol lte

gemeinsamen

religiösen

Bekenntnis ses

oder wegen der Verwandtschaft der Völker in der Kriegsführung sowohl

zwischen Byzantinern und

Bul garen al s

auch

zwischen

Bul g aren und Serben al s ungeschriebenes Gesetz galt, die Bevöl­ kerung des anderen Landes nicht zu versklaven (103) . Genau dies veränderte

s ich völlig

zuungunsten

der

Bevölkerung

durch

den

verstärkten Einsatz der Türken , die in erster ' Linie am Skl avenfang interes siert waren und gegenüber der griechischen oder südslawi-

101 Cantacuzenu s . Histortae 1 1 . S . 381-384 (11 . 62 und 63) ; vgl . dazu Dräseke. hältnis

zw-ischen

gedeutet Um.ur

U bergang,

hat

bot

sein

den

gung

zu

ische

Provinzen

stand

und und

Bündnis

m.it en

Am.bitionen

lagen

ihm

vor

fern

und

Wemer.

auf ...

Orchan.

m.it

der

am.

Kantakuzenos

gros

Interes sengemeinschaft.

nicht ausschloß . . .

allem.

Kantakuzenos Um.ur

Sklavenfang

betreiben.

eine

491

(Kantakuzenos ,

nun

Gelegenheit.

S.

Um.ur

S.

Ver­

268/269) :

..

eine

einm.allge

kaiserlicher

Genehm.i­

den Thron oder auf Zw-ischen beiden die

das

z utreffendsten

persönliche

europä­

Männern

be­

Freundschaft

..

102 Laiou. Econom.ic Pre s s ure s . S. 148-150 103

C antacuzenu s .

Histortae

I.

S.

170/171

(I ,

35 :

Byzantiner

und

Bul garen) und S . 430 ( 11 .21 : Bulgaren und Serben) ; Geschichte I , S.

4S

1.3 Kantakuzeno s . Bürgerkrieg 1341-1347

sehen Bevölkerung der v o m Kriege heimgesuchten Gebiete keinerlei religiöse oder sonstige Hemmungen hatten (104) . Man darf es Kantakuzenos sicher glauben, daß ihn angesichts der Massaker und Mas senversklavungen immer wieder Bedenken über die Richtigkeit des Einsatzes von türkischen Hil fstruppen überka­ men (lOS) . Neben religiösen Skrupeln dürfte er schon aus rein pragmatischen Überlegungen nicht daran interes siert gewesen sein, über ein

aus geplündertes

und

entvölkertes

Land zu

herrschen.

Doch die Unnachgiebigkeit der Gegner, die nicht bereit waren, mit ihm zu verhandeln (l06) , und der Verl ust seines Landbesitzes und seines

Reichtums ,

der ihn

außerstande

setzte,

seine

türki schen

Hilfstruppen zu besolden, ließen ihm letztlich keine andere Wahl . Die Gegenpartei nahm ebenfal l s während des ganzen Bürgerkrieges Türken in Dienst, wenn ihre zunehmend schwindenden finanziellen Ressourcen dies erl aubten. E s wird wohl im Ernst niemand Kanta­ kuzenos zum Vorwurf machen, daß er sich im Oktober 1341 nicht freiwil lig dem Zugriff seiner Gegner auslieferte. Auch wenn man Kantakuzenos' Anspruch auf die Regentschaft bezweifelt (107) , so haben

seine

Gegner dadurch, daß sie Kantakuzenos zu einem Ü Kampf um s berleben zwangen, mindestens genauso zum irrever­ siblen Niedergang des Reiches beigetragen wie Kantakuzenos. Da es sich al s unmöglich erwies , Kantakuzenos zu vernichten, hätte man im Hinblick auf das Wohl des Reiches rechtzeitig einen Aus­ gleich mit ihm suchen müssen. Man hat die These aufgestellt, die byzantinische Aristokratie im Al l gemeinen und Johannes Kantakuzenos al s ihr vornehmster Ex-

104 Lalou. E conimc Pre s sure s . S . 1 5 0 spricht zu Recht von

..

a novel

and destructive element in 'Warfare . " 105

Die

Belege bei Laiou.

E conom1c

auch Vries-Velden. E l ite. S .

Pressure s .

S.

160 A.

7 6 ; vgl .

87

106 Vgl . dazu Cantacuzenu s . Histortae 1 1 . S .

183

( I1 1

,

29) .

S.

208-

213 (IB . 34 und 35) ; N1col . Kantak ouzeno s . S . 48 und S . 49/50 107

So

z.

B.

van Dieten im

K ommentar

zu

Gregoras .

Geschichte

46

1.3 Kantakuzeno s , BUrgerkrieg 1341-1347

ponent hätten das Reich ganz bewußt den türkischen Eroberern ausgeliefert, um ihre gesell schaftliche Führungs stellung gegenüber den aufständischen Mittel- und Unterklas sen behaupten zu können

(l08) . Dagegen hat Wemer mit Recht eingewandt, daß Kantakuze­ nos seine türkischen Verbündeten niemals mit der Abtretung von ReichsJ and für ihre H ilfe belohnte, so daß von einem bewußten Verrat nicht die Rede sein könne (109) . Umur erschien schließlich mit zweihundert Schiffen in der Nähe von Thessal onike und vereinigte sich mit Kantakuzenos , doch ge­ gen die stark befestigte und von den Zel oten beherrschte Stadt konnten sie nichts ausrichten. Während Kantakuzenos und Umur

(110) , schl os sen sich die Orte

Peritheorion erfol glos bel agerten

Hagia Eirene und Pobisdos in den Rhodopen Kantakuzenos an, der

108 E . France., La Feodalit e Byzantine e la conquete Turque. Stu­ dia et Acta Orientalia 4 (1969) , S. 69-90 , zu UInur und Kantakuze­ nos S. 71-74 1 09 Werner, Kantakuzeno s , UInur und Orchan,

S.

269; Weiß ,

Kan­

takuzenos , S. 6 8 ; Caril e , AssiInilazione, S . 254/255 110 Cantacuzenu s ,

Historiae

storia I.

S. 671- 6 7 7 .

und

Nicol.

2) ;

Vries - Velden.

11,

S.

Kantakouzenos .

E l ite.

391-394

S. 692 und S.

S.

101;

UII,

694-696

S.

LeInerle.

55;

Last

Aydin.

64) ;

( XI I I .

Gregoras .

Centuries . S.

Hl­

10 und XIV.

164-16 8 ;

S.

1 .1

205;

VisInara.

E Inirati, S . 217; zur Organisation von UInurs Flotte siehe: H. Inall:llt, The

Rise

of

the

ByzantiuIn and the

TurcoInan Crusades .

M aritiIne

Principalities

Byzantinische

in

Forschungen

Anatolia, 9

(1985) ,

47

1.3 Kantakuzeno s . Bürgerkrieg 1341 -1347

den aus Dusans Diensten zu ihm übergegangenen Briganten Momcilo mit der Verwaltung dieses Gebietes beauftragte (111 ) , Nach Abbruch der Bel agerung von Peritheorion stießen Kantakuze­ nos und Umur nach Didymoteichon vor,

während

Umurs

Fl otte

nach Asien zurücksegelte . Beide unterwarfen nun Kumutzene und das

Morrha-Gebiet,

wo

Matthaios

Kantakuzenos

und

Johannes

Asanes als Statthalter eingesetzt wurden (112) . Mit diesen mili­ tärischen Erfolgen veränderte sich die Lage zugunsten des Kanta­ kuzenos . Umurs Soldaten, von Apokaukos mit Hilfe eines gewis­ sen Philomates

aufgewiegelt,

verl angten

freilich nach

mehr

al s

einjährigem Aufenthalt in Europa die Heimkehr. Gezwungermaßen mußte Umur ein Angebot des Apokaukos für den Rücktransport seines Heeres in die Heimat annehmen, doch s andte er Kantakuze­ nos schon zwei Wochen nach der Einschiffung in Ainos neue Trup­ pen (113) . Umur war zu dieser Zeit bereits in schwere Abwehrkämpfe mit Heer und Flotte der im August 1343 von Papst Clemens VI. gebil­ deten Heiligen liga (Mitglieder: der Papst, die Johanniter, Zypern und Venedig) verwickelt, die ihm am 28. Oktober 1344 die Ha-

111 Cantacuzenu s .

Historlae

11.

kouzenos .

zu

Eirene

S.

55;

Hagia

S.

402/403 und

UII.

65) ;

Pobisdos

Nicol.

s iehe:

Kanta­

Asdracha.

Rhodopes . S . 170; zu Mornello und seiner Herrschaft in den Rho­ dopen

siehe:

D.

KubulU1.

Art.

M o rnei!.

BLGeSOE

111.

PLP Fas z . 8. S. 25 Nr. 192 5 5 ; Kyriakide s , MO\-l"toTho<; , cha. Rhodopes . S . 2 5 4 ; dIes Bartusis .

Chrelja and

. •

S.

234/235;

S. 335 ; As dra­

Rhodopes au X I Ve siecle, S . 201/202 ;

Mornello .

S.

207;

Carlle,

Cantacuzeno

e

la

148-15 4 ;

zu

Bulgarla. S . 44/45 ; Fine . Balkans . S . 303 112 Zum Morrha-Gebiet siehe:

As dracha.

Rhodopes .

S.

Johannes Asen: dies . , Rhodopes au X I Ve s i ecle , S . 195/196 113 Cantacuzenus. Historiae 1 1 . Nicol . Kantakouzenos . S .

56;

S.

407-415

Vries-Velden.

und

S.

E l ite .

419 S.

UI1 . 66-68 ) ;

104 ;

Lernerle.

48

1 . 3 Kantakuzenos , Bürgerkrieg 1341-1347

fenfestung von Smyrna entrissen hatten, wodurch er seinen Zu­

(114) , Kantakuzenos

gang zum Meer verloren hatte

mußte

sich

nach neuen türkischen Verbündeten umsehen. Im Wettlauf mit der Kaiserin Anna gelang es ihm, ein Bündnis mit Orchan abzuschlie­ ßen, der ihm die nötigen Truppen zur Eroberung der Städte an der Küste des Schwarzen Meeres zur Verfügung stellte (15) , Anfang 1345 erschien Kantakuzenos vor Konstantinopel und schlug an der Kame los-Brücke sein Lager auf. Während die Türken zu seinem sicher ehrlichen Kummer (116)

das Land verwüsteten und

die Bevölkerung versklavten, richtete er durch zwei Franziskaner aus

Galata

anbot,

ein

sich

Friedensangebot

nach

Freil assung

an

die

seiner

Regentschaft,

Verwandten

worin

und

er

Anhänger

einem Gericht des Senates , der Kirche und des Volkes zu stellen und sich auf den Berg Athos zurückzuziehen. Die Antwort über­ brachte ihm der Franziskaner Enrico von Savoyen nach Didymotei­ chon. Die Regentschaft forderte zwar von ihm die Übergabe der von ihm beherrschten Städte, verweigerte aber die Erfüllung seiner Vorbedingungen (17) .

114

Gay,

Cl e ll1ent VI , s . 32-43; Lell1erl e , Aydin, S . 180-191;

Papacy I, the

S.

191; GIB , Papacy,

Crusade ,

1261- 135 4 ,

Zachariadou, Trade, S.

32-34,

149,

S.

in:

S.

202; Geanakop l o s , Byzantiull1 and

Setton-Hazard,

43-45 und S.

252/253,

Setton,

301-309

Crusades

III,

S.

49; Housley, Avignon

(Appendices ) ;

Nlcol ,

498/499

81) ;

59-61; Papacy,

Venice,

S.

260/261 115 C antacuzenus,

Histortae

II ,

S.

(III ,

Nicol,

Kanta­

kouzeno s , S. 5 8 ; Vrles-Velden, E lite, S . 105-107 116 Cantacuzenu s , Histortae II, S. 501/502 (II I , 81) 11 7

C antacuzenus,

Regesten

Mat.teucl,

V, La

S.

12

Histortae Nr.

Mis sione

2901;

II ,

S.

Nlcol ,

Francescana

antica origlne e prlll1i secoli

di

502-522

(I I I ,

82-84 ) ;

Kantakouzenos , di

storla

S.

Costantinopoli, ( 1217-1585 > '

D ö lger,

58/59; I:

Florenz

La 1971

G. sua S.

49

1.3 Kantakuzeno s , BUrgerkrieg 1341-1347

Adrianopel und Cernomen unterwarfen sich kurze Zeit später Kan­ takuzenos (118) . Im Frühjahr stießen Umur und Suleiman, der Sohn des Emirs von S aruchan, mit 20 000 M ann zu ihm. Am 7. Juni

1345 wurde das Heer Momcil os, der s ich in seinem Herrschaftsge­ biet selbständig gemacht hatte, unter den Mauern von Peritheorion vernichtend geschlagen. Momcilo selbst fiel in der Schlacht (119) . Bei Christupolis erfuhren Kantakuzenos und Umur vom Tode des Apokaukos, der am 11. Juni 1345 bei einer Gefängnisinspektion von den Gefangenen erschlagen worden war. Sofort wandten sie sich nach Konstantinopel , wo die Regentschaft die Situation aber be­ reits wieder im Griff hatte , so daß sich aus dem Tod des Apo­ kaukos kein Gelegenheit zum Einmarsch in Konstantinopel ergab

(20) , In Thessalonike versuchte Johannes Apokaukos, der Sohn des

ermordeten

MEycx�

�ou�,

s ich

Kantakuzenos

anzuschließen.

Aber noch bevor Truppen des Manuel Kantakuzenos aus Berrhoia Thessalonike erreichen konnten,

fegte

eine

blutige

Revolte

der

Zeloten unter Andreas Palaiol ogos die Herrschaft des Apokaukos

118 Cantacuzenu s , Historlae

II,

S.

525/526

Oll ,

85) ;

Nicol ,

Kanta­

(I 1 1 ,

86) ;

Gregoras ,

kouzenos , S . 59; Last Centuries , S . 206 119 Cantacuzenu s , Historlae 11, storia

11,

N1col ,

Kantakouzenos ,

S.

727-729

(XIV, S.

S.

9,

59;

530-534

3-6) ;

Geschichte

Kyriakide s ,

111,

Mo�.LTaThoc; ,

S. S.

Hi­

1 33/134; 339/340 ;

Bartusis , Chrelja and Morncll o , S . 2 09/210; Destän, S . 1 2 4 ; Lerner­ le, Aydin, S. 214/215 ; GiB , Turk s , S.

62;

I storlja S rpskog Naroda I ,

S. 5 2 2 Fine, B al kans , S . 304/305 120 C antacuzenu s , Historiae 11,

S.

ras ,

(XIV,

Historla

135 - 1 4 1 ;

11,

Schreiner,

S.

730-740 Chronique

Kleinchroniken, Bd. I .

S.

542-551

br e ve,

(IU, 8 8 und 89) ; Grego­

10 ,3-14 ) ; S.

Geschichte

338

und

8 4 /93 und S . 617 . Bd. 11,

IU.

S.

358 -360 ;

S.

S. 263,

Bd.

111.

S. 32; Nicol , Kantakouzeno s , S . 59/60; Last Centurie s , S . 206/207; Matschk e ,

Fortschritt,

S.

164-16 8 ;

VrJes- Velden,

E lite,

S.

73;

zur

Rolle der M atrosen bei der Niederschlagung der Gefangenenrevol-

50

1 . 3 Kantakuzenos . BUrgerkrieg 1341-1347

hinweg. Dieser und etwa einhundert seiner Anhänger wurden von den Volksrnassen mass akriert (121) . Noch einmal geriet Kantakuzenos in ernste

Gefahr, al s Johannes

Vatatze s , den er mit einem Heer gegen Konstantinopel entsandt hatte , zur Regentschaft überlief. Man wundert sich, daß Kantaku­ zenos einem so unzuverlässigen und Illit dem Patriarchen Johannes XIV. Kalekas verwandten Mann ein so wichtiges Kommando an­ vertraute. Da Vatatzes Türkisch sprach und persönliche Beziehun­ gen zu den Emiren Westkleinasiens besaß ,

gelang es

ihm,

sich

vom Emir von Saruchan ein Heer zu beschaffen. Al s die türki­ schen Krieger des

Vatatzes

feststellten, daß

dieser

sie

gegen

Kantakuzenos einsetzen wol lte , erschlugen sie ihn (122) . Im fol­ genden Jahr konnte die Regentschaft noch einmal

Hil fstruppen

beim Emir von Saruchan anwerben, doch diese liefen kurz nach

121 Cantacuzenu s . HJstoriae 1 1 , S . 568-582 ras , Historia 1 1 ,

S.

740

(XIV,

10 ,15) ;

(III , 93 und 94) ; Grego­ 111,

Geschichte

S.

142;

Nicol,

Kantakouzeno s , S. 60; Last Centuries , S. 207/208; Weiß , Kantaku­ zenu s , S . 97/98; v g l . auch: J . W. Barker, The Monody of Dernetrios Kydones on the Zealot Rising of 1345 in Thessaloniki. In: MEAe-cT}­

>LCCC CX o"CT} >L\lT}>LTJ BCXOlAE lOU i\cxoupo cx . M.

PoIJakovllkaJa,

A.

goda v parnj atnike

O sves cenie

ritorJceskoj

Thes salonike

1975 ,

Fessal onik skogo

l iteratury.

VV N.

S.

285-290;

vostanij a S.

48

1345

(1987) ,

S.

73-83; zu Johannes Apokaukos und Andreas Palaiologos s iehe PLP Fas z .

1,

S.

111

Kantakuzenos

Nr. vg l .

1187

und Fas z .

Nicol,

9.

S.

79

Kantakouzenos ,

Nr. S.

21425;

122-129

zu No.

M anuel 25

und

PLP Fas z . 5 . S . 97 Nr. 10981 122 Cantacuzenus , Historiae 11. S. 552 ff (1 1 1 , 90) ; Gregoras , Histo­ ria 1 1 .

S.

741-743

( XIV.

11 ) ;

Geschichte

111.

S.

142/143;

Nicol,

Kantakouzeno s , S. 60 /61 ; Gil l , Turk s , S. 63; Vries-Velden, E lite, S. 108/109;

zu

Johannes

Vatatzes

siehe:

F.

Barl51c,

Jovan

Vatac,

protokinig . Zbornik Fil osofskog fakulteta 10 (1970) , S . 283-287 und

51

1 . 3 Kantakuzeno s . BUrgerkrieg 1341-1347

der Landung i n Selymbria z u Kantakuzenos über (123) ' Diese Vor­ gänge sind ein interessantes I ndiz für das Ansehen, das Kantaku­ zenos

bei

den

Türken

bes aß .

Diese

waren

offensichtlich

nicht

bereit, gegen ihn zu k ämpfen. Am 21. Mai 1346 ließ sich Kantakuzenos vom Patriarchen Lazaros von Jerusalem in Adrianopel feierlich krönen. Im Anschluß an die Krönung beschl ossen die in Adrianopel versammelten Metropoliten und Bischöfe die Absetzung des Patriarchen J ohannes XIV. Kale­ kas (124L Der Hauptgewinner des byzantinischen Bürgerkrieges war der Ser­ benkönig Stefan Dusan, der bis Herbst 1345 Berat, Valona, Ochrid, Kastoria, Berrhoia und nach langer Belagerung auch Serres seiner Herrschaft unterworfen hatte. Gegen den serbischen Vormarsch, der erst bei Christupolis zum Stehen kam, konnte Kantakuzenos nur

ohnmächtige

Proteste

richten.

In

den

eroberten

Gebieten

blieben zwar die alten Verwaltungs strukturen erhalten, doch wur­ den die griechischen kirchlichen und weltlichen Amtsträger zum

123 Cantacuzenus . storia 1 1 .

S.

Historiae 1 1 .

763-765

(XV,

S.

5 ,3-5 ) ;

591-596

(Ill .

Geschichte

96) ;

III ,

S.

Gregoras. 155 ;

Hi­

VislTlara.

Emirat!. S . 219/220 124 Cantacuzenu s , Hlstoriae 1 1 , S . 564-568 stoMa 11 , S . 762 zeno s ,

(XV, 5 , 1) ;

(Il l .

92 ) ;

Gregoras .

Hi­

Geschichte 1 1 1 , S . 154 ; Nicol , Kantakou­

S. 61; Darrouz e s , Actes V, S. 210 Nr. 2262 ; Beck, Kirche , S .

52

L3 Kant.akuzenos. BUrgerkrieg 1341-1347

Großteil durch Serben ersetzt (125) ' Dusan ließ sich am 16. April

1346 in Skopje vom serbischen Patriarchen Joannikij , der den Pa­ triarchentitel

angenommen hatte ,

chen Symeon

zum

und vom bulgari schen Patriar­

Kaiser und Selbstherrscher von Serbien

und

Romanien krönien. Diesen Titel verwendete er in seinen Urkunden

schon seit Januar 1346 (126) . Das wichtigste Ereignis des Jahres 1346 war für Kantakuzenos die Verheiratung seiner Tochter Theodora mit Orchan. Nach Kantaku­ zenos und Gregoras ging die Initiative zu dieser Eheschließung von Orchan aus , der dafür al s Brautpreis seine uneingeschränkte mili-

125

Cant.acuzenu s . Historiae 1 1 . S . 534-536 (Il l . 87) und

(11 1 .

89) ;

Gregoras .

Historia

11.

S.

746/747

(XV,

schIchte 1 1 1 . S. 143/ 144 ; Nicol. Kantakouzeno s . rie s .

S.

210; jirecek . Serben I.

1.1

S.

und

S. 6 0 ;

S.

2);

Last

S. 385/386; Soul i s . Serb s .

I storija Srpskog Naroda I , S. 523; Fine . Balkan s .

546-551

S.

305;

Ge­

Centu­ 24-26;

zur Ver­

waltung der eroberten Gebiete siehe: Ostrogo,rsky. Noblesse Serbe , S.

156-15 8 ;

ders . .

Serska

oblast

posle

izdanja Vizantoloskog instituta. Bd. 9)

Dusanove

smrtl.

B e lgrad 1965 ; ders

mes des r e lations Byzantino- Serbes au X I Ve si e cle mentary Papers by G . the

XIllth

Intern.

Soulis

Congre s s

and of

B.

Krekic) .

Byzantine

September 1967. E d . by j. M. Hussey. D. London-New

York

196 7 .

S.

37-65 ;

(Posebna

In:

. •

Proble­

( wit.h Supple­ Proceedings

Studie s .

Oxford.

of

5-10

Obolensky. St. Runc1man.

Istorija

Srpskog

Naroda

I,

S.

524-540 ; Fine. Balkans . S . 310-313 126 Cantacuzenu s . Historiae 1 1 . 11.

S.

746/747

Dusans: titull.

L.

ZRVI

(XV.

Geschichte

Maksbnovtc, 12

(1970) ,

Srp s k o g Naroda I. heste

1 .2 ) ;

urkundliche

S. 552 (I 11 ,

Griz

S.

läßt

S.

Romanij a

61-78;

Soulls .

S . 52 7-531; Fine . Beleg

111.

89) ;

Gregoras ,

144 ; u

srpskoj

Serbs .

Balkan s .

sich In einer

zum

S.

S.

KaisertuIn vladartskoj

2 7-32 ;

309/310 ;

Urkunde

Historia

fUr

I storija der frU­ das

Ivi­

ron-Kloster auf dem Athos vorn januar 1346 nachweisen: A. S010-

vIev

-

graeca

V. A. M05ln (Ed.) . Grcke povelje Srpskih vladara. Diplomata regum

et

Imperatorum

Servla.

London

1974

(Reprint

der

S3

1.3 Kantakuzeno s . BUrgerkrieg 1341-1347

tärische Unterstützung gegen jeden Feind anbot (127) . Aus Grego­ ras' Worten geht deutlich hervor, daß Orchan, der auch mit der Kaiserin Anna verhandelte. über l ängere Zeit starken Druck

auf

Kantakuzenos ausgeübt hatte , bevor dieser zu einer solchen, vom Kirchenrecht eigentlich verbotenen Heirat seine Zustimmung gab

(28) .

Kantakuzenos

nicht.

Er holte

selbst

erwähnt

durch eine

diese

Gesandtschaft

Pressionen den

Rat

Orchans

Umurs

ein.

Dieser habe ihm eindringlich zugeredet, das Angebot nicht nur im Hinblick auf den Wert von Orchans mil itärischer Hil fe im Bürger­ krieg,

sondern vor allem

bei der Bekämpfung

Oll.

127 Cantacuzenu s . Historiae 1 1 . S . 585 11.

S.

762/763 (XV. 5 .2) ; Geschichte 1 1 1 .

355/356

A.

411;

209/210 ; Weiß .

Nic o l .

Kantakuzen o s .

des Brautpreises Kantakuzene

Kantakouzeno s .

siehe

siehe

S.

Bryer.

Nicol.

42;

95) ;

der

Reichsfeinde

Gregoras . Historia

S.

154

und KOInmentar S .

S.

62;

Last

z u r Frage

Marri age.

S.

Kantak ouzeno s .

Centuries .

der

Mitgift

485/486 ; S.

zu

134/ 135

S.

bzw-.

Theodora

No.

29

und

PLP Fasz . 5. S. 88 Nr. 10940 128 Gregoras . Geschichte 111 . lange

dringen d

,",nD

111lt

Iledrob.t.

.olltu' JcriIftJB

mal

und

S. 154: Hyrkanos hatte darum schon

brennendelll lb.n

In

dle

Verlangen

M.uBertlte

er dle belleb.rte Braut Dlcb.t beklüDe

llli t

Hoffn ungen

...

auf lll llitärische Hilfe,

nachgesucht

GefalJr zu

und

brlnBen.

Darulll köderte er ihn lll a l

versetzte

er ihn

mit Droh ungen in groBe Angst.

Zur

kirchenrechtlichen

Problematik .

Zögern mitverantw-ortlich w-ar. besonders minder

S.

491

Anm.

unfreiw-illige

2.

die

sicher

fUr

Kantakuzenos

siehe Bryer. M arri age.

Daß

Verheiratung

Kantakuzenos seiner

einer Situation. die ihm keine andere

diese

Tochter

Wahl

l ie ß ,

mit nicht

S.

491/492,

mehr

oder

Orchan

in

auch noch

in den Apol ogie und Reden gegen MulJ.arnlll a d erw-ähnt, wie Bryer mit etw-as billigem Zynismus feststellt ( Marriag e , S . 488) . mag u . a.

damit

zu

Abfas sung

tun

des

haben.

Werkes

daß ( s iehe

die

Verbindung

dazu

Kapitel

zum 4 .2)

Zeitpunkt

nicht

mehr

der be-

S4

1.3 Kantakuzenos , BUrgerkrieg 1341-1347

nach dem Bürgerkrieg anzunehmen. Orchan sei zur Hilfeleistung schon wegen seiner direkten geographischen Nachbarschaft bes ser imstande al s er selbst. Auch andere Kaiser vor ihm hätten ihre Töchter im Hinblick auf den Nutzen der Untertanen mit Mongolen und anderen Barbaren verheiratet. Kantakuzenos gibt im Anschluß an seine Wiedergabe dieser wohl brieflichen Ä ußerungen Umurs seiner Bewunderung für die Selbstlosigkeit dieses freundschaftli­ chen Rates beredten Ausdruck (129) . Im Frühsommer 1346 wurden im Vorfeld von Selymbria in Gegen­ wart des Kaisers , seiner Gemahlin und der beiden übrigen Töchter prachtvolle Hochzeitsfeierlichkeiten begangen, bei denen Theodora auf

einer

hölzernen

npoxu4!u;; -Plattform,

die

mit

goldbestickten

seidenen Vorhängen umgeben war, dem Gefolge des Kantakuzenos

und

der starken türkischen Eskorte

wahrscheinlich

abwesende

präsentiert wurde, die der zur Übernahme seiner Braut

Orchan

über das Meer entsandt hatte (30) . Theodora durfte ihren christlichen Gl auben behalten. Daß sie die Hauptfrau , die ulu hatun , Orchans war, ist nicht sicher, da nicht feststeht, ob Nil üfer, Orchans erste ulu hatun, - auch sie eine gebürtige Griechin, die der Emir bereits 1299 geheiratet hatte lebte

<131> '

damals

noch

leiman,

Muräd und Sultan)

Orchans

älteste

Söhne

Obrähim ,

waren Kinder der Nil üfer.

Su­

Dagegen

könnte Theodora die Mutter des Prinzen Halil gewesen sein (132) . Zu Beginn des folgenden Jahres ging der Bürgerkrieg zu Ende. In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1347 gelang es Kantaku­ zenos

mit

etwa

tausend

Mann

in

Konstantinopel

einzudringen

129 Cantacuzenu s . Historiae 1 1 , S. 586/587 (I 11 , 95) 130 Cantacuzenu s , In Histolre

Historiae

EInplre

OttoInan,

II, S.

S.

587/588

23;

(III.

95) ;

I.

Beldiceanu

zur HochzeltszereInonie

siehe

Bryer. M arrlage, S . 4 78/479 und vor al leIn S . 482-484 131 Bryer,

Marr i age.

EI l I I , S . 921

S.

486/487;

F.

Bablnger. Art. Nilüfer khatun.

SS

1.3 Kantakuzeno s . BUrgerkrieg 1341-1347

(133) . Nur wenige

Stunden

zuvor

Metropoliten und der Protos

des

hatte

eine

Synode,

der

zehn

Athos

angehörten, unter dem

Vorsitz der Kaiserin und Johannes' V. den Patriarchen Johannes XIV. Kalekas abgesetzt (134) . Erst nach mehrtägigen schwierigen Verhandlungen kam eine Über­ einkunft zustande, die dem Kampf zwischen Kantakuzenos und den Pal aiol ogen ein freilich nur vorläufiges Ende bereitete : beide Sei­ ten verzichteten auf jegliche Vergeltung; Kantakuzenos und Johan­ nes V. sollten gemeinsam regieren und einander mit dem Wohl­ wol len, das sich Väter und Kinder gegenseitig entgegenbringen, begegnen. Kantakuzenos solle in den nächsten zehn Jahren der Vorrang bei der Herrschaftsausübung zukommen, danach sol lten

]33 Cantacuzenu s . Historiae 1 1 . S. 604 ff Oll . 99) ; Gregoras . Histo­ ria 11 . S.

773-775

Kleinchroniken. 33;

Nicol.

(XV. 8 .1-4) ; Geschichte 111 . Bd.

I.

S.

Kantakouzenos .

84 und 93. S.

62/63;

Bd.

11.

Last

S.

160-162; Schreiner.

268/

269.

Centuries .

Bd.

S.

111.

212 ;

S.

Fine.

Balkan s . S . 308; Vries - Ve l den; E l ite. S. 110 134 Gregoras . Historia 1 1 . S . 781-783 ( XV. 9 .3-6) ; Ge schichte 1 1 1 . S . 166/167;

Schreiner.

Chroruque

breve.

S.

338

und

S.

366/367 ;

Kleinchronlken. B d . I , S . 8 4 . Bd. lI . S . 268. Bd. III . S . 33; Darrouz e s Actes V. S . 2 1 3 Nr. 2 2 6 6 ; John Calecas .

Jb B G 9

212; Christophilopulu. O.

G . De DDiJl . T h e Deposition of Patriarch

(1960) .

S.

51-55;

Nic o l .

S.

des Patriarchen Ioannes

Patriarchats register von Konstantinopel < C od. v Vind . Hist. Gr. 4 7 , F. 116 ) . In: Byzantio s . Festschrift fUr H . Hun­ ger.

Kalekas

Centuries .

' A,rt I ßo: o IAElo: . S . 97-99; Beck . Kirche . S . 223;

Kreaten. Der s o g . " Absetzungsvennerk"

XIV.

Last

Hrs g .

von

ißt

W.

Hörandner,

].

Koder,

O.

Kresten,

E.

Trapp.

56 beide

1.3 Kantakuzenos . Blirgerkrieg 1341-1347

sich gleichberechtigt in die Regierung

des

Reiches

teilen

(135) . In der Formulierung, Kantakuzenos und Johannes V. sollten einan­ der das Wohlwol len entgegenbringen, das sich Väter und Kinder entgegenbringen ( ){cd

ci:AA�AOU�

EU\iOEl\i

1�\i

'ITPOO�){ouoc(\i

E Ü\i O lC(\i

'ITC(1PO:Ol )(C([ 'ITc(lO[ 'ITp6� Exc(1E POU�) kommt programmatisch der Ge­

danke zum

Ausdruck ,

der hauptsächlich

zur

Legitimierung

von

Kantakuzenos' Kaisertum herangezogen wurde. E s wurde eine Art brüderliches Verhältnis zwischen Andronikos Ill. und Kantakuzenos konstruiert, das die Einbeziehung des Kantakuzenos in die herr­ schende

Dynastie ermöglichte (136) .

mit seiner Kaiserprokl amation kuzenos

am

Bereits im Zusammenhang

26. Oktober 1341 spricht Kanta­

vom Tode des Bruders und Kaisers. Einen wohl

direkt

aus der Zeit des Bürgerkrieges stammenden Beleg finden wir in dem Chrysobull für Johannes Angelus aus dem J ahre 1342

(137) .

Kantakuzenos hat sich al so von den besiegten Palaiologen dieses von ihm zur eigenen Legitimierung konstruierte Verwandtschafts­ verhältnis schriftlich bestätigen las sen. In s einen späteren Urkun­ den ging er so weit, Andronikos 1I . al s seinen verstorbenen kai­ serlichen GroBvater und Anna von Savoyen als Sch wester meiner

135 Cantacuzenus , Hlstorlae 1 1 , S . 607-615 Oll , 99 und 100 ) ; Grego­ ras , Historla 1 1 . S . zur Reaktion des Matschke ,

775- 779

(XV. 8 ,5-11) ; Geschichte 1 1 1 .

Volkes auf den Einzug des

Fortschritt,

S.

171/172;

zu

S.

162-165 ;

Kantakuzenos

siehe:

den durch E ide bekräftigten

Vereinbarungen vg l . Döl ger. Regesten V, S . 14/15 Nr. 2915 und Nr. 2916 136 Dölger, LegitiInist, S. 202/203, der auch auf die Einzigartigkeit dieser

eigentlich

bräuchlichen

nur

gegenUber

Sprachregelung

aus l ändischen

hinweist

und

das

Herrschern mit

ge­

RUcksicht­

nahme auf das dynastische Empfinden der Byzantiner erklärt. Vgl. auch Christophilopulu,

,

A\)"[ lßcxolAE l cx , S. 124/125

137 Dölger, LegitImist, S. 1 95 / 19 6 , vg l . dazu Cantacuzenu s , Historiae

1 . 3 Kantakuzenos , BUrgerkrieg 1341-1347

57

Majestät zu bezeichnen (138) ' Ihren Zweck hat diese Fiktion aller­

dings nicht erreicht. Aus heutiger Sicht wird man die Übereinkunft vom

138

8 . Februar 1347 nur al s Waffenstil lstand auffas sen können.

Dölger,

Legitlrnist,

S.

194

und

S.

196/197, v g l .

auch Regesten

58

1 . 4 Kantakuzenos al s Hauptkaiser 1347-1354

1.4 Johannes Kantakuzenos als Hauptkalaer (1347-1354) : seln ver­ geblicher

Kampf

um

die

Festigung

Kalsermacht

seiner

Im

Inneren und das Scheitern seiner außenpolitlachen Konzeption

Wie unvollkommen der Sieg des

Kantakuzenos

war,

zeigte

sich

schon in den ersten Tagen nach dem Einzug in Konstantinopel

an

den Kompromis sen, die er mit den Palaiol ogen und ihrer Gefolg­ schaft eingehen mußte. Zunächst wurde seine Tochter Helene mit dem jungen Johannes V. verlobt, um durch familiäre Bande das gegenseitige Verhältnis zu festigen.

Als

Kantakuzenos

aber von

seiner Gefolgschaft einen Loyal itätseid auf beide Kaiser forderte, kam es zu Konflikten, die erst am 12. Februar mit der schließlich doch

durchgeführten

Eidesleistung

überwunden

werden

konnten

(39) . Noch enttäuschender mußte es für seine Anhänger sein, daß Kantakuzenos

die

bestehenden

Eigentumsverhältnisse

anerkannte

und nur die RUckgabe von konfisziertem Besitz an seine früheren Eigentümer anordnete. Weiß sieht in diesen für Kantakuzenos' An­ hänger

enttäuschenden

Zugeständnis sen

später deutlich hervortretende Erosion

die seiner

Ursache

für

eine

Gefolgschaft.

Ein

Teil seiner Anhänger begann sich auf den jungen Palaiologen hin zu orientieren, der größere Teil setzte seine H offnungen langfri­ stig auf Matthaios Kantakuzenos (140) . Die Gegner blieben so stark , daß Senatskreise kurze Zeit später sogar pl anten, den jungen Pa] aio] ogen nach Galata zu entführen und den Kampf wiederaufzunehmen. Kantakuzenos wagte es nicht, nach Aufdeckung des Planes einen der Verschwörer zur Rechen-

139 Cantacuzenus , Hlstortae 1 1 1 , S . 10/11 GV, 1 ) ; Miller, History of Cantacuzenus IV, S. 42/43 und S . 148-15 0 ; Dölger, Regesten V,

S.

15 Nr. 2915 ; Nicol , Kantakouzeno s , S . 64 ; Vries - Velden, E l ite, S . 74 140

Cantacuzenus ,

Cantacuzenus

IV,

Hlstoriae S.

43

und

IB, S.

S.

11

(IV,

149/150 ;

1) ;

M il l er,

Dölger,

HIstory

Regesten

14/15 Nr. 2916; Nlco l , Last Centuries , S . 217/18 ; WeiB ,

V,

of S.

Kantakuze-

59

1.4 Kantakuzenos als Hauptkalser 1347-1354

schaft zu ziehen (141) . So war bei der andauernden Feindschaft weiter Teile der Bevölkerung und bei unbeeinträchtigtem Fortbe­ stand einer immer zu Aktionen gegen Kantakuzenos bereiten Pa­ laio logen-Gefolgschaft das Kaisertum des Kantakuzenos angesichts äußerer Bedrohungen, die mit den praktisch erschöpften Mitteln des Reiches nicht mehr in den Griff zu bekommen waren,

von

Anfang an auf Sand gebaut und der langjährige schwere Kampf um

die Regentschaft letztlich vergebens. Je spürbarer und demüti­

gender die außenpolitischen Rückschläge wurden, um so stärker wuchs die Bereitschaft der Gegner zur Rebellion gegen den Usur­ pator, bei der sie der Unterstützung durch die breite Masse meist gewiß sein konnten. Mit dem Scheitern seiner Türkenpolitik war Kantakuzenos' politisches Schicksal endgültig besiegelt <142L Zunächst wurden die innerkirchlichen Auseinandersetzungen gere­ gelt, die schon v or dem Ausbruch des Bürgerkrieges begonnnen hatten und bereits auf den Konzilien im Juni und August 1341 Gegenstand der Verhandlungen gewesen waren. Durch die Unter­ stützung, die Johannes XIV. Kalekas dem bereits im August 1341

141

Cantacuzenu s .

Hlstoriae

of Cantacuzenus IV, S .

78

III.

S.

42/43

und

S.

178/179;

S . 223; Weiß , Kantakuzeno s , S . 46

( IV,

6);

Nlco l .

MU ler. Last

HIstory

Centuries ,

60

1 . 4 Kantakuzenos al s Hauptkaiser 1347 - 1354

verurteilten Gregorios Akindynos (143) gewährt hatte , und durch seine

auch

Mönch Streit

politisch

Gregorios im

gefärbten

Palamas

Bürgerkrieg

und

Maßnahmen

gegen

andere

der

war

weitergegangen.

Obwohl

den

Athos­

hesychastische die

innerkirch­

(144)

lichen Fronten nicht mit den politischen identisch waren

,

hatte der Sieg des Kantakuzenos auch die Durchsetzung des Pala­ mas und seiner Lehre innerhalb der Kirche zur Folge. Zunächst wurde Johannes

XIV.

Kalekas

wegen

seiner

Unterstützung

des

Akindyno s , den er trotz seiner Verurteilung im August 1341 gegen den erklärten Willen der Kaiserin Anna Ende

1344 zum Diakon

geweiht hatte (145) endgültig abgesetzt und verurteilt. Auf insge­ samt drei Synoden wurden die Konzil sbeschlüsse des Jahres 1341 bestätigt, bzw. neu formuliert und Palamas' Lehre al s orthodox anerkannt.

Kantakuzenos

verlieh

diesen

Beschlüssen

durch

ein

Prostagma Gesetzeskraft. Im Mai 1348 wurde I sidoros Bucheiras, der zwar gewählte, aber von Kalekas nicht geweihte Metropolit

143 Zu Gregorios Akindynos siehe: V. Lau.rent, Art. Gr e goire Akin­ dynos .

DThC

XI.

Sp.

455-46 7 ,

auch

Cathollcisrne

und L ThK IV, S p . 1205 ; B . L. Dentakes

-

V,

Sp.

K. P. Kyrrls . Art.

2 72/273 '

AXlVOU­

vo<; rpTJyOp lO<; . e H E I, Sp. 1207-1210: A. Pr1nz1ng-Monch1zadeh, Art . Akindynos,

Gregorios . LexMA I ,

S.

251; PLP 1 .

S.

45-47 Nr. 495;

ferner die biographische Einleitung von A. Constantlnldes-Hero in ihrer

E dition

auch Beck,

der

Kirche ,

Briefe S.

Podskalsky, Theol ogie ,

des

716/717; S.

Akindynos : Geschichte,

157-160

M.

Letters , S.

S.

221/222

I X - XXXIII ; und

S.

Candal, L a confe s i b n

fe antipalarnitica de Gre g orio Ac lndino. OCP 25

232;

de

la

(1959) , S. 215 -264 ;

J . N. Nadal, La critique par Akindynos de l'herrn e neutique patristi­ que de Palarnas . I stlna 19 (1974) , S . 297-328 144 Dazu Meyendorff, Gregory Palarnas , S. 80-85 und Weiß ,

Kan­

takuzeno s , S . 113-122 145

Nic o l ,

Last

Centuries ,

Constantlnides- Hero ,

S.

220/221;

Introductlon

zu

Beck,

Geschichte,

S.

Akindynos , Letters ,

222; S.

61

1 . 4 Kantakuzenos als Hauptkalser 1347-1354

von

Monembasia

al s

neuer Patriarch

<146> '

inthronisiert

Dieser

krönte Kantakuzenos und seine Gemahlin noch einmal am 21. Mai

1347 in der Bl achernenklrche (147) ' Ende Mai fand die feierliche Eheschließung

zwischen

Johannes

V.

und

Helene

Kantakuzene

statt; Helene wurde anschließend zur Kaiserin gekrönt (148) . Mat­ thaios Kantakuzenos Christupolis

al s

erhielt die Gebiete um Didymoteichon und

Apanage,

Serben zu halten.

um

Manuel

hier

die

Grenzwache

Kantakuzenos

146 Cantacuzenus . Hlstoriae 111 .

S.

20-2

gegen

und Nikephoros

die

Orsini

(IV. 3) ; Mil ler. HIstory of

Cantacuzenus IV. S . 54-61 und S. 158-16 4 ; Gregoras . Hlstorla 11. S . 784 -787

( XV . 9 .8

und 10 ) ;

Geschichte

IB.

S.

168/169

und

mentar S. 371-374 A. 4 7 1 ; Meyendorff. Gregory Palamas . S.

Kom­ 86-89;

Nicol . Last Centuries . S. 2 2 2 /223 ; Beck . GeschIchte . S. 223; Clucas. Hesychast Controversy I. S. 334-341 ; Clucas. Mysticlsm. S. 164-167 ; Hus sey.

Orthodox

Church.

S.

Darro uz e s .

258/259;

Actes

V.

S . 215-22 7 . Nr. 2269 . 2 2 7 0 . 2272-2280; z u m Prostagma des Kantaku­ zenos

siehe:

Dölger.

Regesten

V.

S.

15

Nr.

291 7 ;

Meyendorff. Le Tome synodal d e 1347 . ZRVI 8 zu I sidor

Buchelras :

TInnefeid.

(1963> '

Patriarchenw-Urde .

1 0 2 . 105 /106 und 110 ; T . A. Grltaopulo• . Art

.

'

vgl .

S.

S.

auch:

209-2 2 7 ;

95.

98.

A' .

eHE

I O l oopo�

J.

100. VI.

S p . 1017/1018 ; O . Volk. Art. Isidoros I . . L ThK V. S p . 7 8 7 / 7 8 8 ; PLP 11 ,

S.

109/110

Nr. 314 0 ;

J.

v an

L.

D1et.en,

Art .

Is ldoros

Buchiras.

LexMA V. Sp. 676 147

Cantacuzenu s .

Cantzacuzenus IV.

Historiae S.

63

IH.

und

S.

S.

29

(IV.

165/166 ;

4) ;

MU ler.

Gregoras .

History

of

Historia 11 .

S.

787- 789 ( XV. 1 1 . 1 - 4 ) ; Geschichte I H . S . 170/171 und Kommentar S . 378/379 A.

487;

Nic o l .

Kantak o uzeno s .

S.

65 ;

Last

C enturies .

S.

223 148

Cantacuzenu s .

Cantacuzenus IV,

Historiae I B . S.

63.

65

S.

30

(IV.

und 166/1 6 7 ;

4) ;

Miller.

Gregoras .

History

of

Historia 1 1 .

S.

791 ( XV. 1 1 . 8 ) ; Geschichte III . S . 1 7 2 . zum Problem der D atierung van Dieten im

Kommentar

schlägt;

Kantakouzeno s ,

Helene

Nicol

Kantakuzene

siehe :

S.

379

A.

487.

S.

65 ;

Last

Nicol ,

der

den

27.

Centuries .

KantaJc:ouzeno s .

S.

Mal S.

vor­

223 ;

135-138

zu No .

62

1.4 Kantakuzenos als Hauptkaiser 1347-1354

wurden zu Despoten erhoben, Johannes und Manuel Asen zu Se­ bastokratoren (49) . Kantakuzenos jüngster Sohn Andronikos starb zum großen Kummer der Eltern an der Pest, die damals Byzanz und ganz Europa heimsuchte. Kantakuzenos hat eine

instruktive

Beschreibung die ser verheerenden Seuche und ihrer Auswirkungen auf das Verhalten der Bevöl kerung hinterlassen USO) . Die Flottenoperationen der Heiligen liga in der Äg äis veranlaßten Kantakuzenos , der einen Angriff von dieser Seite auf Konstantino­ pel

befürchtete,

Durch

eine

Kontakt mit

Gesandtschaft

Papst

nach

Clemens

Avignon

VI .

aufzunehmen.

rechtfertigte

er

sich

zunächst wegen des Einsatzes türkischer Hil fstruppen im Bürger­ krieg mit Notwehr, ferner erklärte er seine Zustimmung zu dem gepl anten Kreuzzug und seine

Bereitschaft zur Teilnahme.

Geht

man von den im Palatinus Latinus 606 überlieferten Dokumenten und Briefen aus , hat Kantakuzenos zumindestens vor dem Kanoni­ ker Bartholomäus von Rom, einem Mitglied seiner Gesandtschaft, auch den päpstlichen Primat anerkannt, Gehorsam gelobt und eine 149

Cantacuzenus ,

Historiae

III,

S.

33

(IV,

5);

Miller,

History

of

Cantacuzenus IV, S . 67-69 und S . 169-171; Nicol , Kantakouzenos , S. 67/68 und S . 109/110 zeno s . The

S.

45;

Problem

( Matthaios Kantakuzenos ) ; WeIß , Kantaku­

Giannopoul o s . of Apanages

Didymoteichon.

in

S.

70;

Byzantium During

J.

the

W.

Barker,

Pal aiologian

Period. BuC;cx\J't!"vcX 3 (1971) . S . 103-12 2 . dort 111; Maksimovi c . Apanas. S.

133/134 ; ders

742 ;

.•

Art. Apanagen im Byzantin. Reich. LexMA I , Sp.

Ferjancic. Despoti. S. 76 und S. 105/106; Guilland. Despote . S.

6 3 ; I s torij a Srpskog Naroda I , S . 543; Fine, Balkan s , S . 308/309 150 Cantacuzenu s . Historiae BI, of Cantacuzenus IV,

S.

Hlstoria H, S. 797/798 Last

Centuries ,

Kantakuzeno s .

S.

S. 49-53 ( IV,

8) ;

Miller,

HIstory

86-89 und S. 185-188 ; vgl . auch Gregoras, ( X VI . 1 .5) ; Geschichte B I . S. 175/176; Nicol .

224/225 ;

H.

Beobachtungen

Hunger. Thukydides zur

Mimesis .

J ÖB

hei 25

J ohannes (1976) .

S.

181-193, dort S . 185-188 ; T . S . MUter. The Plague in John VI Can­ tacuzenus and Thucydides . Greek. Roman and Byzantine Studies 17 (1976) .

S.

385-

395;

zu

Andronlkos

Kantakuzenos

siehe:

Nicol.

63

1.4 Kantakuzenos al s Hauptkalser

Kirchenunion in Aussicht gestellt (151) , Im Frühjahr 1348 traf eine päpstliche

Gesandtschaft

in

Kantakuzenos noch einmal Kreuzzug

wiederho lte.

Konstantinopel

seine

Mit

ein,

der

gegenüber

Bereitschaft zur Teilnahme

Hinweis

auf

die

gescheiterte

am

Union

unter Michael VIII. betonte er, daß zur Herste llung der Kirchen­ union ein ökumenisches Konzil erforderlich sei, zu dem er und der Papst die Bischöfe einl aden sol lten. Die Anwendung von Zwang sei von vornherein aussichts los .

Ein

ökumenisches Konzil entsprach

freilich nicht den Vorstellungen der sehr autokratischen Avignon­ Päpste, die keinerlei Verständnis für die Traditionen und die litur­ gischen Ausdrucksformen der östlichen Kirchen besaßen (52) . Kurze Zeit nach seinem Einzug in Konstantinopel hatte Kantaku­ zenos sich zunächst mit seinem Schwiegersohn Orchan in Skutari getroffen und wenig schickt,

die

diesen

später Gesandte an den Serbenkönig abge­ unter

Androhung

des

Einsatze s

türkischer

Hil fstruppen zur Rückgabe al ler widerrechtlich besetzten, ehemals 151 Cantacuzenu s , Historiae I I I , s . 53/54 (IV, 9) ; MUler, History of Cantacuzenus 96-10 4 ;

IV,

Setton,

Emperors , schichte, S. und Briefe bas sadeurs

S.

s.

90/91

Papacy

79;

und

I,

S.

Dölger,

S.

Regesten V ,

226; Hussey, Orthodox des

Palatinus

grecs

188/189;

212/213;

Latinus

aupr e s

du

Papacy,

17 Nr.

Church,

606

pape

S.

C l e rnent

Gay,

GiB ,

S.

C l e ment

2930;

261;

ediert R.

S.

S.

Beck ,

Ge­

die Dokumente

Loenertz. Am­

J.

VI

VI,

2 0 5 /206;

(1348) .

O CP

19

(1953) , S. 178-196, dort S. 181/182 152 Cantacuzenu s , Historiae I I I , S . 5 5 -62 ( IV, 9 ) ; MU ler, History of Cantacuzenus IV, S . 94-98 und S . 192-196; Döl ger, 18

Nr.

2937 ;

103/10 4 ;

Gil l ,

Housley,

von Byzanz

Emperors ,

Avignon

S.

Papacy,

80; S.

Meyendorff, 217/218 ;

vorgeschlagenen Unionskonzils

cal Council , S.

82/83 ; Hussey, Orthodox

jarnra,

S.

Notion,

non-Päpste

68;

gegenüber

die den

zum

siehe:

Church,

verständnislose östlichen

Regesten V, Theology, Problem

Nic o l ,

S. des

Ecumeni­

S. 261/262; Boo­

Einstellung

Kirchen

S.

der

behandelt

Avig­

W.

de

Vrte. S .J . , Die Päpste von Avignon und der christliche Osten. O C P

64

1 . 4 Kantakuzenos als Hauptkaiser 134 7-1354

byzantinischen Gebiete aufforderten, was Dusan natürlich ablehnte. Tatsächlich

erhielt

Kantakuzenos

im

Frühjahr 1348

ein

starkes

osmanisches Heer unter Orchans Sohn Suleimän zum Kampf gegen die Serben. Rücksichts los verwüsteten die Türken die ehemaligen byzantinischen Städte und

versklavten

deren

und Territorien westlich von Bewohner; doch

nach

Christupolis

Befriedigung

ihrer

Raublust zogen sie noch vor einem Kampf mit den Serben und ohne Rücksicht auf Kantakuzenos' Pläne wieder ab (153) ' Deutli­ cher hätte Kantakuzenos ' Ohnmacht kaum sichtbar werden können. In viel stärkerem M aße als Umur unterstützten die O smanen ihn nur in dem Maße, in dem es ihren eigenen Interessen entsprach

(154) ' Von Gregoras wissen wir, daß Kantakuzenos auch Umur um Hil fstruppen zum Kampf gegen die Serben gebeten hatte. Dieser konnte ihm die Bitte nicht erfüllen, da er bei einem Angriff auf Smyrna im Mai 1348 den Tod gefunden hatte. Für Kantakuzenos, der Umurs Tod interessanterweise völ lig verschweigt,

ihn

aber

nach Gregoras tief betrauerte , war dieser Verlust auch politisch

153

Cantacuzenu s .

Historiae H I ,

S.

28-32

( IV.

4);

Miller.

History

of Cantacuzenus IV. S. 65-67 und S. 167-169; Gregoras , Historia 1 1 . S . 834

( XVI .

6 ,1 ) ;

Geschichte

IH,

S.

199;

z u den Gesandtschaften

an Dusan van Dieten im Kommentar S . 391 Anm. 570; Nicol , Kan­ takouzenos , S . 66; Last Centuries , S . 225/226; Jirecek, Serben I , S . 391/392 ; Soul l s , Serbs . S .

34/35 ;

I.

Bel diceanu i n Histoire Empire

Ottoman. S . 2 3 ; I storij a Srp skog Naroda I , S . 543; Werner. O s ma­ nen, S . 144 ; Th. Menzel. Art. 536/537; A. 233/234

Sulaimän Pasha <1316-1359) . EI IV, S.

Schaendllnger. Art. SUleyman Pascha. BLGeSOE IV, S.

65

1 . 4 Kantakuzenos als Hauptkalser

fatal , da er dadurch von den

O smanen völlig

abhängig

wurde

(155) , Stefan Dusan hatte den letztlich erfolglosen Angriff des Kantaku­ zenos nicht nur schadlos

überstanden,

vielmehr besetzten seine

Feldherrn im Laufe des Jahres 1348 die bisl ang noch byzantini­ schen Gebiete Albaniens, des Epirus und Thessaliens. Die einhei­ mische

Aristokratie

und

die

Bevölkerung

ließen

sich

entweder

durch finanzielle Zuwendungen oder sonstige Vergünstungen fUr die neuen Herrn gewinnen oder nahmen den serbischen Einmarsch gleichgültig

(156) . Kantakuzenos mußte dieser Entwicklung hilflos zusehen, da ihn nach einem siegreichen Kampf gegen tür­ kische M arodeure bei Mosynopolis eine Nierenkrankheit in Didy­ moteichon für l ängere Zeit auf das Krankenlager zwang (157) , Zu dieser Zeit begann ein Konflikt mit den Genuesen, der langfri­ stig entscheidend zum politischen Scheitern des Kantakuzenos beitragen sollte. Seine Ress ourcen waren so erschöpft, daß er bei einer im Herbst 1347 ins Hippodrom einberufenen Vol ksversamm­ lung die Anwesenden um ihre Zustimmung zur tibernahme zusätz­ licher Steuerzahlungen bitten mußte. Zwar stimmte die Volksver-

155

hin

Gregoras .

Historia I I .

S.

834/835

( X VI .

6 .1-3) ;

Geschichte H I .

S. 199 /200 ; Leßlerle . Aydin . S . 218-229 und ßlodiflzlerend : Phil adel­ phle

et

l'Eßllrat

d'

Aydln.

In:

Phlladel phle.

S.

55-67;

VIsßlara.

Ernlrati , S . 221; Zacharladou. Trade . S . 5 5 ; Housley. Avlgnon Papa­ ey.

156

S. 257/258 Nlcol.

Soul is .

Last

Serb s .

Centurles .

S.

35-39

Hellas und The s s alien.

S.

und S.

226; S.

Jlrecek .

108

ff.

75 ; S oustal ,

Serben

bz"W.

120

Nikopolls .

Tesallj a. S . 227-229; I storlja S rpskog Naroda I.

I, ff;

S.

S.

S.

394/395 ;

Koder-Hlld.

70;

Ferj ancic.

543/54 4 ;

Nlc o l ,

Eplros . S . 1 2 8 - 130 ; FIne. Balkan s . S . 320/321; M agdallno. The s s aly and Epiru s . S. 93 157 Cantacuzenu s . Historlae I I I . cf Cantacuzenus

IV.

S.

99-105

S. und

62-68 S.

11 . S. 835-839 <X VI . 7) ; Geschichte 111,

( IV.

197-202;

10 ) ;

MUler.

Gregoras .

History Historla

S. 200-203; Nlcol . Kantako-

66

1 . 4 Kantakuzenos als Hauptkaiser 134 7-1354

sammlung zu, doch hintertrieben die Bankiers als alte Parteigänger der Regentschaft durch Agitation im Volk die Ausführung der Beschlüsse. Nach eigener Aussage unterlieB es Kantakuzenos, ge­ gen die Bankiers vorzugehen, um sich nicht dem Vorwurf auszu­ setzen, er nehme Rache an alten Gegnern. Auch diese Aussage beweist, auf welch unsicheren Grundlagen die Herrschaft des Kan­ takuzenos beruhte (158) . Im S ommer 1348 begann unter der Leitung des Despoten Manuel der Bau einer neuen Flotte. Diese Rüstungen und die Senkung der Hafengebühren in Konstantinopel veranlaBten die in ihren ökonomischen

Interessen

beeinträchtigten

Genuesen

zu

aggressivem

Vorgehen. Diese setzten Hafenanl agen und Schiffe in Brand und zerstörten die noch im Bau befindlichen Schiffe der Flotte. Unter

158 Cantacuzenu s . Hlstortae I I I . S . 34 ff (IV. 5) ; Mil ler. HIstory of Cantacuzenus IV. S . 69-78 und S. 171-179; Nicol. Last Centuries . S . 227/228; H . - G . Heck, Senat und Volk von Konstantinopel . me

der

byzantinischen

der Wiss . .

phil . -hist.

Verfas sung s geschichte.

Klasse.

( Bayer.

Pro ble­

Akademie

Sitzung sberichte 1966/Heft 6 )

chen 1966 . 69 (Reprint in: Ideen und Realitäten in Byzanz .

Mün­

London

197 2 . Nr. XID ; Matschke . Fortschritt . S. 201-203 ; T s lrpanlis . Parlia-

67

1 . 4 Kantakuzenos als H auptkalser 1347-1354

Führung von Manuel Kantakuzenos und Nikephoros Orsini wurden aber weitere genuesische Angriffe abgewehrt (159) . Kantakuzenos kehrte am 1. Oktober 1348 in die Hauptstadt zurück und berief für den nächsten Tag eine Volksversammlung ein, auf der die Fortsetzung des Flottenbaues und des Krieges gegen die Genuesen beschlossen wurde (160) . Im Morgengrauen des 6. März

1349 stach die im Winter gebaute Flotte aus neun großen und ca. hundert kleineren Schiffen in See. Der Angriff gegen Gal ata schei­ terte aber schon im Ansatz , da es in der rasch improvisierten Flotte an erfahrenen Seeleuten fehlte. Eine plötzliche Windbö führte zu einer Panik auf den ungeschickt in den tückischen Strömungen des M armarameeres gesteuerten und schlecht mitein­ ander koordinierten Schiffen, so daß ein Großteil der Besatzungen an Land zu schwimmen versuchte. Die Panik griff auf die Stadtbewohner über, die das Schauspiel mitangesehen hatten. Der gleichzeitig durchgeführte Angriff zu Lande scheiterte ebenfal l s ,

159

Cantacuzenu s .

Historlae

In.

s.

68-71

( IV.

11 ) ;

Miller.

History

of Cantacuzenus IV. S . 105- 108 und s . 202-205; Gregoras . Historia H.

S.

841-854

( XVII .

1-3 ) ;

Geschichte

111.

s.

203-211;

Schreiner.

Chronique br e ve I n . S. 38 und S . 40-43; Schreiner. Kleinchroniken. Bd. I S. 8 5 .

Bd.

MClXPE�ßOAh;ou

11 S . 273/274 und Bd.

A6yoC;

lO"t O P l XOC;

clo&E \JE lCl\J Ö"tE dc; "tT,\J "tw\J loa-Kenuneua (Hrs g . ) . Bd. I .

BrUssel 1963

lard.

7.

S.

Romanie

I.

•

S. 33; vg l . auch: ' AAE/;lou

"tTj\J

"tW\J

cX