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FORSCHUNGEN ZUR MITTELALTERLICHEN GESOHICHTE Begründet durch Heinrich SproeIllberg t Herausgegeben von G. Heitz, E. Müller-Merlens. B . Töpfer und E. Wemer
BAND 29
HERMANN BOHLAUS NACHFOLGER WEIMAR HISl
KLAUS-PETER }IATSCHKE
DIE SCHLACHT BEI ANKARA UND DAS SCHICKSAL VON BYZANZ Studien zur spätbyzantinischen Geschichte zwischen 1402 und 1422
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HERMANN BÖHLAUS NACHFOLGER WEIMAR 1981
Copyright 1981 by Hetmann Böhlo.l,1f1 Nachfolger, Weimnt LSV 0226 272·140/186/81 Einband und Schuhuffi8
Thom8ll Mnnu.er", 6820 Bad Langonea.b.ll.
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L.·Nr. 2li28 BeewU.Nr.79156296
DDR 60,- M
INHALT
Vorbemerkung I.
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Die Schlacht, 00; Ankara Byzantinisten
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am28. •
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Juli 1402
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,m Urteil "" BY7.lW.tiner und d" . •
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11. Der GallipoJi-Vertrag von 1403. Die Entwicklung des türkisch-by)',tJ.ntiniechen KräCteverhiiltn i9R1:1!1 n&(;h Ankam.
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1. Der bYZQ.ntinische Kllie.er als "Vl!.ter" der Türkensultan6
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'0 61
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2. Der tCl'ritoriwu Rückgewinn ruf ByzlIl1z. Die Entwicklung des Rcioo2Wrrito. riulllS nach 1402
66
3. Die Entwicklung der Tribut.verhiiltnisoo 4. Mauern und Türme
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6. Dor Kampf u m GaJlipoli
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0 6. Die bY7,liLlltillil!che Flotte na.ch 14-2 Türken. . . . .
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7. Die Bemühungen
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UID
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76 8.
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die Getreideversorgung Konst.tl.ntinopels 126
Verbraucherzent.ren dee Reichelil 8. Vert,rllgsbillUliil
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m. Ökonomische Subet.a.nz und ökonomische Politik :r.wi!K:hen 1402
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und1422
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1. Lohnarbeiter, Handwerker, Unternehmer, Ikümte! Die Halloren von The86a-
lonike im JlLhre1415 2. Wucherer,
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Lebonsmittelgroßhii.n.dll:!r,
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Gärtnoreiuntemehmer,
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Agrarkapita
listen T Die Argyropuloi und ihr Streit mit dem Ibcronklostcl' im Jahr!!1421 159 7 3. Politische Finanz im späten Byzanz! �r Dohnlltschcr NikolQ08 Notar� 16 4. Pennauellter Stn.atebo.nkrott! Quellen der byzantinischen Stu.a.Laeinnahmen und AspeJrl.o der Steuerpolitik zwischen1402 und1422 . . . . . . . . . . 197 6. Kaiser oder Verwalter T Die "Wirt-schtli�politik" MamJels zwischen1403
1422
nnd ihre EffEokte
6. Wirtecha(tollbilanz
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IV. Ein7..elnes, Beeolldl:!tes, Allgemeines in der Geschichte des späten Byzanz. Ver Buch einer Cestl.mtbilanz . . . . Siglen
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Vet7.(lichnis mlolhrfach :litiert.cr Quellen und Literatur PerlilOnenregist.er
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VOUBEMERKUNG
Wesentliche Teile dieser Studien zur spätbyzautinisohen Geschichte zwischen 1402 und 14.22 wurden im Jahre 1977 von der Philosophischen Fakultät der Rad-Mau-Universität Leipzig als Disserta.tion B angenommen. Für Hilfe und Beratung bei der Wahl dea Themas. für ständige Unterstützung und kritisches Interesse um Fortgang der Arbeit bin ich vor allem meinem Lehrer Prof. Dr. E. Wemer
zu
Dank verpflichtet. Zu danken habe ioh auch Prof. De. G. L.
Kurbatov, Leningrad, und Prof. De. D. Angelov, Sofia., für ihre Gutachten und die in ihnen enthaltenen wertvollen Hinweise für die Überarbeitung. Da.nken möohte iob weiter Prof. Dr. Z. V. Udal'cova und den Mitarbeitern des Sektors Ceschiohte von Byzanz: a m Hist.orischen Institut der Akademie der Wissen scha.ften der UdSSR, die mich wi\hrend eines lingeren Aufenthaltes in Moskau in jeder Weise unterstützten. Bedanken muß ich mieb schließlich bei Verlag und Herausgebern für die Aufnahme der Arbeit in di6 Reihe "For8ChWlgen zur mittelalterlichen Gcschichte".
1. DIE SCHLACHT BEI ANKAM
AM 28. JULI 1402 Th! URTEIL DER BYZANTINER
UND DER BYZANTINISTEN
Am 28. Juli 1402 trafen in det W&88eJ'iU'lßen mittelanatolischen Hochebene bei der Stadt Ankara. die Heere des Mongolenherrsohers Timur Lenk und des Osmane�sultans Bayazid Yildirim aufeinander. Die Schlacht endete mit einer vernichtenden Niederlage für die OSIDantürken. Ihr Herrscher und Heerführer wu:rde gefangengenommen und beendete sein Leben im Gewahrsam des Gur. khan.) Im jungen Osmanenstant brach eine time of troubles an, die ihn vor eine ernste Belastungsprobe steUte. Die Söhne dcs "Blitzstrahle" kämpften faat
20 Jahre untereinander um die Macht. Die durch Bo.yazid dem Osmanenstaat einverleibten anatoliscben BeyJilcler VCl"8uchten die Gelegenheit zu nutzen, Dm ihre alte Selbständigkeit wiederzuerlangen. Für aUe Mächte des östlichen Mittel meerraumes entstand eine neue politische Situation. Besonders bedeutungsvoll war das Ergebnis von Ankara aber für das Haupt opfer des osmanischen Aufstiegs an der Grenze zwiachen Asien und Europa., das byza.ntinische Kaiserreich bzw. das, was von diesem Reich im Jahre 1402 noch übrig wllr: die Hauptstadt Konstantinopel, ein Teil der Halbinsel Morea und einige Inseln in der .Agäis. Die byzantinischo Hauptstadt wurde durch diese Niederlage von einer achtjihrigen Belagcrung befreit, der türkische Druck. Auf das lXlspotat Morea verminderte sich ebenfalls. Thessalonike, di.e zwtrite Stadt des Reiches, seit 1387 aber schon unter osmanischer Kontrolle, kehrte nach der Schlacht von Ankara in den Reichsverband zuriick. Für den byzantiniscben Staat tat sich damit eine kaum noch erwartete neue Lebcnschance auf, deren Nutzung von den Byzantinern große Anstrengungen erforderlich machte, nicht zuletzt geistige Anstrengungen, zur Bewältigung der eigenen Geschlobte, zur Deutung der zwiespältigen Gegenwart und zur Verstandigung über eine unge wisse Zukunft. Die Nachricht von der Niederlage Bayazids bei Ankara erreichte die byzan tinische Hauptstadt am 6. August.' Einer ihrer Überbringer wa.r der venezia.· nische Adlige. Piero 1.ongo Candiotto, der sic� beim Heer des Sultans a.ufgehalten hatte, angesichts der vernichtenden Niederlage vom Schla.chtfeld geflohen und na.ch Konstantinopel geeilt war, um Einzelheiten über den Verlauf und den Aus-
1
Die immer noch beflt.c und ausführliclillte Dal'f!t.clluog defl ZU:8&mrnelUltolles zwischen
Os·
manen und Mongolen in Klein9.llien ist. die Arbeit von ALJUU.NDI!.l!:scv-Du8C..t., La cam· pugn!). Krt i o i ohe I
Brief Oiovunni Cornaro8, ed. ALnANDBl::8CU·DJ:B8CA., La campagne, S. 125.
. . "
I. Byzantiner
10
und Byza.ntinisten über die SchlBCbt
gang des Kampfea zu berichwn.- Einen weiteren AugenzElugenbericht erhilt der byzantinische Hof wenig später vom Serbenherrscher Stefan Lazarevic, der sich mit seinen aerhischen Panzcrreitern tapfcr für die Osmanen geschlagen wld den Kampfplatz erat verlassen hatte, als tLlles bereits entschieden war. Er wird
vom byuntiniseben Regenten Johannes Vll. feierlich in die Stadt eingeholt und roJt der DespotenW'Ürdc ausgezeichnet. Am 4. September verläßt er die byzantinische Hauptstadt auf einem genuesischen Schiff, um sich nach MityleuEI
.,nf Lesbos zu Pa.1amede Gattilusi
7.U
begeben.' Von PerOl·Koßsta.ntinopcl und
von Phokaia-Chios aus - wo sic drei Tage spater als am Bosporus ankommV -
verbreitet sich die Nachrioht über die griechische Inselwelt,8no.ch Kreta undno.ch :lem WeBten. A m 22. September berä.t der venezianische Senat über die neue
Politische Situation und übel' die Möglichkeiten, die sie der venezianischen Poli·
Wt eröffnet.7 Den byzantinischen Kaiser Manuel, der sich seit Frühjahr 1400
� Westeuropa aufhält, unl militä.rische, finanzielle und diplomatische Hilfe für
\ein
bedrängtes Reich zu erbittEln, erreicht die Nachricht im September in
�aris.' Am 9. Oktober bestätigt ihm der venezianische Senat auf Anfrage die
�ichtjgkeit seiner Informationen und drängt ihn gleichzeitig zu schneller Rück-
[ehr in sein Reich.t WaWl und auf welchen Wegen die Nachricht von der Nieder� •
,ge Bayazids da.s von den Türken hart bedrängte Despotat Morea. und die schon ieit über zehn Jahren von den Türken besetzte Stadt Thessalonike erreichte,
lilU:ieht sich unserer KeWltnis ebenso wie die ersten örtlichen Reaktionen auf •
fiese Nachricht. tl
Beka.nnt sind solche ersten Reaktionen jedoch
,,"DS
anderen Gebieten. Die
lnDales Genuense.s des Georgio SteUa berichten, daß in oris OrientaJibus
�anuen8e8 laetantur,
ct alü Christ-iani, magno JhaJabi (d. i. Bayazid) ip80rum
�e oonvicto,lO und auch in den ganz sachlich gehaltenen venezianischen
Jerichten ist gelegentlich die Rede von l e buone nuove, um dann aber sofort
!ieder auf die nüchternen Tatsa.chen und die praktischen KOllscquenzen zurück·
Berioht Gerardo
Bagradoe., 00. AL1C:luiDBBSou.DK&SCA, La. e&mpagne, S.
129.
Ebd., 8.129, 133; Konstantin der Philosoph, od. Jll.gi6, S. 278; STANO.H1VUS, Dio Bio
·
graphie Stefan La.�areviÖ8, S. 429.
Brief M&l'CO Griman.ie. 00. ALXX ...lfPllxscu·DRRSC.... La Ciunpngll6. S. 137. llitt.e Auguet wird Pietro Zeno, der
Herr Von NaxOß und spätero Unterhändler dor Vene· riaJ:!.er mit Suleiman, von den clrioti&cbe n Behörden über die Neuigkeit informiert; er blut ,ieh Mitt.e Seprember seIhet a.uf Chioe /Iouf, Brie! Pasquatino Veniera, ed. ALJlXJ.lfDB�CU· naso..., La campagne. S. 135. Brief Gero,rdQ Sagredoa, ebd S. 134. Am 17. 8. erreicht die Nachricht den venezianischen K88tellan der Inse ln Tino6 und Mykonos, Brief Pas. .•
qualino Veniem. ebd., S. '13G. JOBO.... Notee I,
8.
122; No[8.ll'l', Documenw, S. 138Cf.
BAll!;", M&Duel n. S. 219, mit Literatur. S. dagegen AL..xAlfDBUCu-DEasc.... Lu. cam· pagne, S. 127, Anm. 7, wonach Manuel die NBChricht ent am 1. 11. erhält. TOROA, No tes
I, B.
122; TlflRI1CT, Rtlgelltes
II,
Nr. 107, S.31.
Brief Pasqualino Venie n, 00. Ar.UJ.l'I'llBllSOU·D_1I0A, La eampagnll, S. 136.
11 itukommen.l1 Eine Delegation byzant.iniscber Archonten aus Konstantinopel, die gerade mit dem Schlüssel der Stadt zu Bayazid unterwegs ist, lllacht nach Erhalt der Na.chl'icht sofort kehrt und gebt mit großer Freude Dach KODst&n. tinopel zurück. 11 In der byzantinischen Hauptstadt wurden große Dankgottes. dienste abgehalten.13 Der Serbenherrscher StefaD Lazarevic, der als beaiegte.r Sieger nach Konstantinopel ka.m, wurde stürmisch begrüßt und gefciert.14. Aber die Freude war durchaus nicht einhellig, und sie War vor allem nicht unge. trübt. Denn hinter dem eben geschlagenen Feind tauchte noch drohender und augenscheinlich noch stärker ein neuer Feind auf: der Sieger Timur, der nach seinem Erfolg bei Ankara mit seinen Abteilungen raubend und mordend Klein· asien durchstreifte und schließlich in Smyrna ein grausames Exempel an einer
der letzten christlichen Städte der kleinasiatischenKüste statuierte. Am östlichen Uier des Bosporus erschienen nicht nur türkische, sondern auch christliche Flüchtlinge, Menschen aller Stimme, Völker und Zungen, die um
Überfahrt
baten.15 Das Ausspielen eines Gegners mit einem Gegner des Gegners war byzantinische Politik im besten Sinne. Die Entstehung und Entwicklung des türkisoh-mongo� lischen Konflikts wurde daber nicht nur von Genuesen und Venezianern, sondern gam.. besonders auch von den Byzantinern mit großer Spannung
erfolgt. Mehr
v
noch, es wurde auch versucht, mit diplomatischen Mjtteln in diesen Konflikt einzugreifen. Nooh vor seiner Abreise naoh dem Westen schickt Kaiser M&nuel eine Gesandtschaft zu Timur,
um
ihn gegen Bayazid aufzuwiegeln.1I Über west
liche Dominik&nermönche und byzantinischeKa.ufleute entwickeltJobsnnesVll. wibrend der Abwesentheit Manuels den diplomatischen Kontakt. zu Timur weiter, der schließlich in feste Abmachungen einmÜDdetY Kaiser Manuellißt sieh in Paris und London ebenfalls durch Mönche und Kaufleute über die poli tische Entwicklung an der Ostgrenze des Osmanerueiches auf dem laufenden
U 11 11 U
Georgio Stell&, Annales OlllluenOO6, Sp. lt95. Chronico n breve de Grallcorum imperatoribus, ed. LoJ:IfKRTZ, 8.210; vgl. BABK:&B. MlUluel H, S. 215(f. Ananyme buJgll.rifIChe Chronik, ed. Boon.t.N, ..
S.
534, 542f.
Anm. 4.
11 Cbronicon brove TheseeloniC
nalduB, Annalee ecclesia.stid
I' LPP IH, S.
IX,
Not.ee J, S. ": Ray
8. 259.
162: DÖLGER, Regt:!sten V, Nr. 3278. Zu den K(.Intökten generell 8. BABltIB,
:Manuel Ir, S. S04ff.
l7
in Konsta.ntinopclfPem, Bericht Giacomo da Orados, 00. Dn·.Nls, Three reports, S.246, vgl. 252. Vor JO. 9. 1401 GesQndte JohlWUle&' VD. :tu Timur auf Schill Dartolomeo SpinolaB, ebd. 15. 5. 1402. Brief Timurs an Joh8ßße& VD Am 19.8. Oe'l1mdte TimUlll
.•
ed. AL1a.t.lwe.�80U-DIRBC.t., La campagne, S. 123f. (DatUIll!) Gesandtaeha.ft des (Kauf msWlfl 1) Caloianc ( ... Johannee) Cairtmo zu Timur, JOBG.... N"ot.ee I, S. 73f. Vgl. auch.
PaIOB, ChmnologicaJ t"(Itl'Ollpect,
In, S. "OlS. Neben der bai B�KKB, Manuel n, 8. 504.fl.
V"eN.0ichneten Literatur s. auch UJU1,.\Jl:OV. DOS.• Ha
RCTOpHK, S. 6 f.
MeiKllYBapoAIJl;[e OTHOmeUlUI S.
179 f.
1. By'UoOLiner und Bys.anti.n;eten über die &:h1&eht.
halten.lI Er ist es wahrscheinlich, der die diplomatischen Kontakte des franzÖsi·
.ohen und des englischen Königs mit Timur und den Mongolen anregt, und ganz eicher ist er auch in sie eingeschaltet.t' Diese �tivitä.ten veranlassen 1411 den Bayazid-Sobn Musa und 1453 noch einmal seinen Urenkel Mehmed 11
.•
die
Byzantiner anzuklagen, TImur gegen die Osmanen mobil gema.cht zu haben und
da.her verantwortlich für ihre Niederlage bei Ankara zu sein.rIO Diese Beschul· cligungen sind für Musa und Mehmed zur propagandistischen Vorbereitung ihrer Belagerungen Konstantinopels sicherlich gut geeignet, sie zeigen auch, wie tief
der Pfahl dieser Niederlage noch nach Jahrzehnten im türkischen Fleisch saß,
mit den historischen Tatsachen hatten sie jedoch nur wenig gemein Wld taten der 1>yzantinischen Djplomatie an der kritischen Jahrhundcrlwendemchr Ehrean, als
lhr zukam. Der Konflikt zwischen Timur und Bayazid hatte seine wesentlichen Unachen woanders. nä.mlich in dem Bemühen des Gurkha.ns, die mongolische
Weltherrschaft 7..U erneuern und zunächst die ganze islamische Welt unter seiner Oberhoheit zu vereinen . .Aus diesem Grund wendet er sich nacheinander gegen liie Tataren der Goldenen Horde, die Mamluken in .Ägypten und die Osmanen in rcJeinasien, die sich diesem Herrschaftsanspruch widersetzen. Aus dem gleichen ;rund verzichtet Timur aber auch darauf, seine Siego gegen den Tatarenkhau fochtamys 1395, den Mamlukcmmltan Farag 1401 und gegen den Osm!IDen .errscher Bayazid 1402 bis zur völligen Vernichtung seiner Widersacher aus· �unutzen, sondern begnügt sich damit, sie zur Anerkennung seiner Oberhoheit IU zwingen und die pax Mo:ngoIica in ihren Herrschaftegebieten durchzusetzen.1l
rn Kleinaaien setzt er nach der Schlachtbci Ankaradie zu ihmgeflüchtetenana iOlischen Beyler i n ihre alten Herrschaftsrechte, die ihnen Bayazid im Zuge der Ichaffung eines frühfeudalen Einheitsstaates entrissen 'hatte, wieder ein, be· ltätigt die Bayazid-Söhne ebenfalls in ihren Heuscha·ften und zwingt auch die M}nlj..chbarteo genuesiscben Kolonien und byzantinischen Reichsteile zur ADerI
Vgl. ThoßlQ8 W/lIlsingham. Annales, S. 336: Eo temporo (d. h . wiLh.rend doo Englaod aufenthaltes Manuels) al\ata lIunt nova i n Angliam per merOQtores Gra.ccol!, quos multllm laetifica.verunt !mperatorem Coostantinopolittillu m ot a.micos ejus. Der unschließend& Bericht beziebt sich vielleicht auf die Eiflntlohme von Sivas durch die Mongolen im Au gust 1400, NlooL, A bYZ8nt.ine emporor, S. 220f.
I B.... ItIB, Manuolll, s. 5001. I
Dukao, cd. Gtu:cu, XIX, 7, S. 1251.; Kritobliloo, 00. GflBCI1, S. 69ff.; vgl. BA.J\K.Efl, MlLnuel Il, S. 604. Daß die Türken sehop. lIolort nach d�r Niederlage gegen Thnur dou Vorwurf erhob!;!n, der Krieg gegen die Mongolen sei von Drittmächten provoziert ward",n. zeigen die venezianischen Instruktionen ltlr d!;!n Gesandt.en Jaeopo SllrianO vom April jt(l3. Ef aoU dem Sultan. erklären, der Krieg sei nicht von den Veue7Jaueru, III)ndern von denen.
vurursacht.
wordell, die dio Schiffe der Türken h�tten anzünden woUen, .JORO,,-,
Notas I, S. 136. Auf wen die Venezianer den Verda.cht lenken wollen, ist. Wlklar, denkbQr Bind vor allem die GenueHen, nicht Qu�sf.)hIOllSen die Byzantiner. In den 20er JMren gibt es mehrfaoh überlegungen, dia türkische Flotte io Gallipoli anzlIz(inden. 1453 mißlingt der Venmch, Mehmeds Flotte im Goldenen Horn zu verbrennen .
. Vgl. WICllJi"U, Die Geburt. einer Großmacbt, S. l70U.; NOVOS�L'C:n. A. P., 06 RCTOpH ·lfecKOSIi OlleKKe.
TlDlypa,
BM 2, 1973, S. 3-20.
--
I. BYl':antiner und Byz&ntiniHt.en über dia Schlacht
kennung seiner O�rhoheit, zu Tributen
13
und militärischer Hilfeleistung,lI
Zugleich machte er verstärkt gegen die christliche Restbevölkenmg von Klein asien und die christlichen Anliegerstaaten Front, stürmte im Dezember
1402
die von den Rhodeserrittern verteidigte Stadt Smyrna. und versetzte damit die byzantinische Hauptstadt Konstantinopel in Angst und Schrecken, die die Gefahr erneuter Belagerung, der endgültigen Niederlage und des Todes Von der Hand eines noch grausameren Gegners in greifbare und furchtbare Nähe geruckt ..h. Es nimmt deshalb nicht wundet, wenn sich die Byzantiner des Mongolen8ieges beiAnka.ra. zunächst nichteo richtig zu freuen vermochten. Im Threnos iiberTimur
Lenk, geschrieben 1403 von einem unbekannten Verfasser an einem unbekannten Ort, aber sicherlich in unmittelbarer Nähe der geschilderten Ereignisse, kommt der Sieg Timurs nur ganz kurz zur Sprache, um 80 ausführlicher werden dann aber die Greuel geschildert, dio seine gottlosen Horden der christlichen Bevöl
kerung Kleinasiens zufügten, ihr Vorgehen gegen Mönche und Klöster, Kinder und Alte, Männer, Frauen und Mädchen, einfache Leute und Archonten. Hier
ist vom Befreier Timur und von Freude 'Über seinen Erfolg wenig zu spüren, auch
wenn sieh der Autor sm Ende seiner Klage um eine positive Moral bemüht.11 Wenig davon zu spüren ist auch in dem Traktat des Joseph Bryennios über den Glauben, geschrieben in Konstantinopel nach der Schlacht bei Ank8l'8., aOO:r noch vor dem Abzug der Mongolen aus Kleinasien. Die Hauptstadt desReiches. die einzige Stadt, die überhaupt noch ubriggcblieben ist vom Reich der Rho- mier, befindet sich noch immer völlig in
feindlicher Umklammerung.u Und
der Astrolog Dionysios, Schüler des Johannes Abrami08, spricht in einer kurzen Notiz von einem fremdartigen Sohauspiel der Massenflueht von Menschen unter schiedlichster Herkunft aU8 Klein8.sien nach Konstantinopel,lII wobei man &emd a.rtig eher mit befremdlich, fast mit bedrückend, furchtbar übersetzen möchte. Selbst in dem anonymen Bericht übel' dic Belagertmg Konstantinopels durch die Türken
1394-1402,
der erst nach dem Tode Timurs, wahrsoheinlich zwischen
,1406 und J 407, geschrieben wurde, linden sich noch die Nachklänge dieser furcht ',"baren Ereignisse, wenn der Autor schreibt, die Tataren�Mongolen hätten wahrgemacht, was ihnen alte Wld neue Schriftsteller nachsagten, indem fast der ganze Osten verwüstet und entvölkert und eine große Zahl von Christen zu "
H
Z u Konstantinopel und I'er""
ß
.
Kap.�; ·l.u Phokaia. und Chioo
S. 267. a 6� :rc� TOl'l7(IAdyyoo, 00. W.t..OI'lO, S. 28-31. U Bryennios, ed. BULG.\..I\&S H, S. 3!'i. Zum Datum der Rede CaleeRs, ed. Lo.lnmn, S. 98-102. oommerC\J H,
•
Chronioon brevo TheB8alonioenoo, od. LoENt:B1'Z, S. l76.
•
O.t..UTI1ffi, R6cit inedit,
S. 112.
... Bryenni08. 00. BULO.t..J:\K8 11, S. 426.
.-
s.
s.
1402/3.flf
H.YD,
HiBt.oire du
Correspondanoe de Manue!
.
--
I. By'tlW.tiner und By:umtinieten
.,
Nicht zu
hören
über die Sehla.cht.
sind Töne dieser Art eigentümlicherweise jn der fingierten
�8prache Timurs an Bayazid, die Ka.iser Mannel wahrscheinlich auf der Rück
-eise von Westeuropa verfaßte.!:i Der Gef&hr. die seiner Hauptstadt KOllstan iinopel zejtweilig von Timur drohte, war sich auch Manuel voll bewußt. Das Je'teugt nicht zuletzt seine auch auf dieser Rückreise an die Venezianer gerieh
lfl.kl Anffonlerung. Schlffezur Kontrolle der �Ieercngen zur Verfügung zu steUen, J.m den Mongolenherrscher
am Übersetzen zu hindern.:HI Inseiner Redeschüttcter
.ber nicht nur Hohn und Spott über Bayazid aus, der seine zeitweiligen Erfolge 1m
dem Zufall, nicht aber wirklicher Kraft verdanke, sondern - abgeschwächt
�
auch über Timur, dessen Ruhm daduroh gefährdet sei, daß er sich mit einem
10
schwächlichen und unebenbürtigen Gegner eingelassen hatte.30
Auf Byzanz, das nicht einmal mit diesem Gegner fertiggeworden war, fä.llt
labei kein gutes Lic t. Immerhin gehörte der Kaiser zu denen, die wußten, daß
h
Byunz wenigstens den Versuch gemacht hatte, im dlplomatischen und poli bchen Spiel vor Ankara mitzumischen. Der Ma.sse der byzantinischen Bcvöl terung waren diese Aktivitäten sicherlich verborgen geblieben, schon um die Belagerer nicht zusätzlich zu reizen. Für den einfachen Mann auf der Straße der �yzantinischen Hauptstadt noch :mehr als für die wenigen Eingeweihten um Hofe mußte der Sturz Bayazids ein Werk einzig und alloin göttlicher VorsehlUlg
� göttlichen Ejngreiiens sein. Und die führenden Männer des Regimes, welt liche wie geistliche, gaben sich alle Muhe, ihn darin zu bestä.rkcn. Der Kaiser
leibet verfaBte vermutlich bei seiner Rückkehr oder ba.ld danach eine in die
ronn
eines PB&lms gekleidete J..obpreisung
ILDd den sarazenischen Blitzstrahl durch seine Feinde erschlägt, weil el' sich
�gen die göttliche Ordnung empört und den Herrn des Himmels hindern will,
�e Welt zu regieren.
"Der auf ihn Hoffende soll kein Übel fürchten, denn er
�ttet die Standhaften und belohnt sie, wenn er von ihnen das Opfer der Bekcllnt !Ü- erhält, da er
ein Meer der Milde ist. Das Volk soll seinen Ruhm preiIW..D und
!Iie auf ihn Vertrauenden sollen mit guten Hoffnungen erfüllt s{�in.Sl Einer der
Ve.lirauteJl des Kaisers, der spä,tere MeSlLzon Johannes' VII., Demetrios Chryso loras,verfaßt.e zum ersten Jahrestag der Schlacht ein Dankgebet an die Theoto
k08, du den gleichen Geist atmet, nur daß es sich speziell an die Belichützerin der Stadt wendet. Sie hat die Stadt gegen jede Hoffmlllg und Erwartung ge rettet. "Das Meer hat sich geteilt, ein a.nderer Pharao ist hineingcstürzt, und das neue Israel wurde gerettet" heißt es in Anspielung auf die biblische Rettung des
.. Lettres de l'emperour Mdonuel, ed. LEGR.AND, S. l03f.; lrad. B.AII IUIR, Manuell1, s. S13f. Zwn Termin der A bflUfflung
•
JaaOA, Not.ell J, S. 132.
s.
ebd. S. lSJ 7.
.. "'" Anm. 28. 11
Lettres de I'empereur Me.nuel, ed. LEOlU1fD, S. 104; trad. B.AIHlKR, ManuellI, S.IH4f.
Vielleichl.llpielt.e eH eine Rolle
bei den Feierlichkeiten 7;ur Rückkehr IltlB Ka.i�l'B. ttOOr sie
und die erneuwn Danksagungen a.n die 'fheotokoo s. LPP III. S. 1640.
Volkes Israel vor den Ägyptern duroh ein göttliches Wunder ..'1 Deshalb 8ind alle der Gottesmutter z u Da.nk verpfliohtet, "denn sie hat gekämpft, und wir sind Sieger"." Der Patriarch MatthBios erklärt in seinem Testament aus dem Jahre 14,07, daß die weltlichen Angelegenheiten durch die unermeßliche Fürsorge Gottes endlich wieder in Ordnung und zur Ru11e gekommen sind, der die Ühel' heblichkeit der Barbaren schwer zu Fall brachte und dem es gefiel, den heiligen Kaiser aus Italien wieder in seine Hauptstadt und in sein Reich zurückz uführen.U Für den Hofprediger Joseph Bryennios, der 1402/3 in die byzantinische Haupt .tadt zurückgekehrt war, ist es ein von Gott an den Ungläubigen verübtes Wunder, daß er unerwartet Völker gegen Völker in Bewegung bringt, wie er
1403/4: i n seiner schon erwähnten Rede über den Glauben sagt, die e r am Hofe hilt.M Ganz ähnlich spricht der Historiker Dukas später davon, daß Gott durch lW1'ga.D% besonderes Wunder einen Pharao durch einen anderen in den Abgrund .ltiint." Diese Maxime byza.ntinischer Außenpolitik wird bei heiden,wie übri schon bei Mannel selbst, allein von Gott bewerkstelligt. •inen
vollendeten Ausdruck findet die!le überzeugung in dem ebenfalls schon Bericht ober die Belagerung Konsta.ntinopels. Das Wunder der Er
der Stadt VOll den Ungläubigen - so heißt es dort - beweist ohne jeden die Macht der Gotteemutter , denn es ka.m zustande ohne jede mensch� Als Kaiser Heraldeios von den Persern hedrängt wurde, habe den europäischen Teil seines Reiches besessen, konnte dort Gelder ein "0 und Solda.ten rekrutieren. Konstantin IV. und Leon In., die sich in --i1IIiIem. Kampf .
a.uf Leben und Tod der Araber vor den Toren ihrer Hauptstadt
Pwehren mußten, verfügten wenigstens über genügend Menschenreserven,um.
den!.Augriffen standzuha.Jten, bis sich durch die Mithilfe der Gottesmutter,die Hunger und Tod und andere Drangsal über die Feinde a.usachüttet, das Blatt tb.dgftltig zu ihren Gunsten wendet. Der aktuelle EingriH der Theotokos unter
lItbei de &ich grundlegend von diesen früheren Ereignissen, denn er sei frei von menschlichen Beteiligung gewesen, die Befreiung also einzig und allem W81'k." Hier wird ein Faktum zn einem Beweis besonderer Stärke gemacht, , ,' ' ,; ,j.D' -Wirklichkeit die besondere Schwäche der byzantinischen Position signa,
.
"
"
Das Bewußtsein, die Hil1e und die Unterstützung Gottes und der Gottes hinter sich !:U haben, Wal" zweifcllOB von hohem moralischen Wert, das . zuletzt die zermürbenden Jahre der Belagerung deutlich gemacht, auf die Dauer nicht die praktische Erfahrung der eigenen
Stärke
"G.&ut"U, Action da gräoos, S. 352.
.. Ebd., B. 3M.
M HtnrQ:D, TflfI"talnent Matt.haioe, S. 301. . "BryeDDl08, 00. BULGARJ!l'!, II, 8. 3M .
XVI, 4, S. 95. • GJ,.U'!Ullt, R&citinedit., S. 112/114.. " Ober Pro�eseion(!n mit Maria· und Christusikonen und at.inJige Gebete der Bevölkerung s. Anonyme bolglU"iache Chronik. 00. BOOD.U', S. 532f., 5'1. Als individuelles Pondant. •
Dukaa, ed. GBEOli,
I. ByzlWtiDllr
16
und Byzantinisten über dia Schlacht
und des eigenen Erfolges ersetzen, ,. nicht i n einer Zeit äußerster Zuspitzung, und noch weniger i n einer Situation, in der es aus der Sohwä.che des Gegners ot� was zu machen galt. Die Art und Weise, wie dieser Sturz des Gegners zustande gekommen war, mußte ihn in den Augen der Ikvölkerungsmehrheit zu einem göttlichen Stra.fgericht machen, die unmittelbaren Folgen für die Griechen und die griechischen Gebiete mußten diese Überzeugung nooh verstärken. Und wenn die menschliche Nichtbeteiligung am Strafgericht über Ba.yazid für die Byzan tiner eine verbürgte Sache war, dann waren die ersten Ergebnisse dieses Gerichts ebenJallB nicht geeignet, menschliche Aktivitäten zu fördern. Klar erkannt
wurde dieses Dilemma von dem Mönoh und Schüler des Dcmtltrios Kydones, Mannel Kalekas, den die Nachrioht von der SchlMht bei Ankam in Italien er reicht, der aber einen bedeutenden TeiJ der vorangegangenen Ereignisse in Konstantinopel, in Pera und aol Kreta mehr oder weniger als Augenzeuge erlebt haUe. In einem Brief aus Italien an einen Freund in Konstantinopel, geschrieben .Anfang 1403, heißt es nach der Beschreibung der Freude, dio die Nachricht unter den byzantinischen Emigranten und Emissaren in Italien ausgelöst hatte: "Ich wollte aUerdings, daß dje Feinde diese Strafe von den Unseren erhalten hätten, damit sie auch die durch vieles Dulden selbst verursachte Schmach tm die Frevler hätten weitergeben und darauf vertrauen können, daß sie des Sieges über die Unglaubigen für würdig befunden werden, damit der Ausgang der Sache ab der Vorfahren wiirdig angesehen werden kann"...... Was dem anonymen Verfasser des ßelagerungsbericbtes ein belJOodercr Vorzug zu acin scheint - die Nichtbeteiligung der Menschen an dem Wunder der Errettung - , das ist für Kalek.a.a also der besondere Mangel der Sache. Und Kalekas bleibt nicht bei der Wertung des Ereignisses stehen, er macht sich auch Ged a,nken über seine Verwertung. Zunächst einmal ist ihm klar, daß mit der Niederlage Bayazids die düsteren Wolken am Himmel der Byzantiner noch lii.ngst nicht abgezogen sind. "Wir ha.ben jetzt erfahren - so schreibt er - , daß
d08 Swßgebet dCl'l Johannes ChortaSmen08 aU8 den Jahren dtlr Belagerung, NE 5, S. 2601., und HUNO.llIl, Chortnsmenoo, S. 16. Vermutli�h 8t.&mmt. Kaiser M&Duels
�1,1 8. 1908,
Kanon auf die GoUeflJllutter, in dom er die Schutzheili ge dür SOOdt inbrünstig bittot, Ric möge &yazid llDd die Seinen ebenso vtm,iehten,
Wi6
oo
inen V�t.cr Murad (Huf dem
Atne@l!eldj, Lett.res de l'empel'1lur Manuel, 00. LI'iGRAND, S. 94 , l;I,uch aus der Zeit der BelfIgeTung der Stadt,
vgl. Thlltr, Eine Ansprache Tauu,danll, S. 28. Dr,NNIS, Le ttel'!!
Manuel, S. 162, Anm. 1 oo:tieht ihn jctzt aber auf Musa und seinen Vater Bayazid. Dem Priester Gabraa. wird 1401 alo Buße für ehlc Verfehlung Imter auferlegt. morgens und abends zwei Bittgeoote für seine hoit zu IIprooben, MM II, S. 488-400; Ober
die
Stadt
11.
end",rElffl die Verpflieht-ung Ptlrson und für die Allgemein
HUNGER, By�tini8chC9 Ehrecht, S.
75, Anm. 52.
allgemeine Bedeutung des Ola.ubeDlJ an die üb",rntltilrliche Beschützerin der
B.I.YlJES. N. H., The s1.Iperna.t\lrll.l defendeN of
Const..a.lltinople,
laudian& LXVII 1949. S. 17l, 17G.
AnaJecta Bol·
,
U
Beispiel lür die ennutigende Rolle aelbat kleiner Erfolge. ist das hRuptst-idtiach� Echo auf die Siege Manuale im Raum Tbe alonike 1383, DKNNl8. The Reign oe Manuel Ein
II, S. 61. .. Co�pondenanco de Manuel C.too.., ed. LolCNKBTZ, Nr. 79, S. 281.
I.
_
Byrt.antiner und ByMDunjeten übet- die BohIaoht . .
..
bei den Völkern Gottes die göttliche Langmut nicht verspottet werden hnn und nicht länger bei den vom Gliick Begünstigten ausha.rr t, aber auch, da.ß noch nicht
eindeutig ist, alles werde wegen unserer AUBBÖhnung mit ihm schon gut gehen, bis es nicht dazu kommt. dail die Angreifer zurückkehren oder die iibriggeblie�
bellen Feinde völlig vcrnichtet werden." Und daran schließt er seine Schluß� folgerungen an: "Nötig ist daher Ernsthaftigkeit in Sachen des G1auOODs, Ent
schlossenheit auf dem Felde der Politik und Einigkeit untereinander, damit es nicht so aussieht, als wollten wir uns die göttliche Milde einfach .zunutze
machen und als würden "\\'ir unser Glück dem Zufall verdanken, sonde� .kl&r wird, daß alles wegen uns und durch uns geschah und daß wir auch vielen Gutes tun können und nicht immer gezwungen sind, von anderen Gutes
zu
empfangen.
Wirklichen Männern ziemt es nämlich. nicht nur aul die Gegenwart, sondern
auch auf die Zukunft zu blicken, und mcht einfach nach ExistenzerhaltuDg
zu streben, sondern a.uch a.n clie ehrenhaft erlangte Sicherheit zum Leben zu den ken. Man sollte also versuchen, weitere noch bessere Möglichkei.ten a.usfindig zu machen, dam · it
AUgemcinheit
die
Dinge sich noch günstiger gestalten und ee möglich wird, noch größere Feste zu feiern. «41 Die feste "Übetzeugung, daß Gott nur dem hilft, der sich dieser Hilfe würdig erweist, und daß sich ihrer würdig erweisen aktiv handeln bedeutet;,
durchzieht auch einen zweiten Brief des Kalens, etwa zur gleichen Zeit �
schrieben und gerichtet ebenfalls an einen Freund in Konstantinopel.u In An
sätzen läßt sich sogar schon so etwaa wie ein Programm für die Nutzung def
durch Ankara. geschaUenen Situation erkennen. Jedenfalls sind die politischen
Überlegungen
des Kalekas, seine Aufforderung zu entschlossenem und einheit-.
lichem Handeln, ernster zu nehmen und wohl auch ernster gemeint aIs der
moralisierende Aufruf des Demetrios ChrY80loras an die Besitzenden in der
bYMntiniechen GeseURchaft, ihre Güter mit den Bedürftigen zu teilen und auch
von anderen sch1�hten Gewohnheiten abzulassen, damit die Gottesmutter
jetzt und in Zukunft Unterstützung gewähre.n Natürlich ist ein Privatbrief etwas a.nderes als ein offizielles Dankgebct, wld vicUeicht hat sich auch Chryso�
Ioras in seiner privaten Korrespondenz und in seiner politischen Tätigkeit anden geäußert und kon8truktivel"t� Gedanken entwickelt, wichtig ist aber nicht ntU der Unterschied des Genres, sondern vor allem der Unterschied in der Funktion,
denn das Dankgebet war sicherlich ein Teil der offiziellen Propaganda und rul
breitere Kreise geda.cht. wenn auch offen bleiben muß, wie breit die Kreise wirk;
lich waren, die e s erreichte.
Immerhin scheint man auch am byzantinischen Kaiserhof clie Schwäche ein
einseitig auf göttliches Wirken orientierenden Propaganda und die Gefa
re>j
einer solchen Einseitigkeit nicht zulett.t für den Herrscher und die Herrschende
U Ebd. U Ebd., Nr. 4S
80, S. 282(.
a"UTJ);:Il, Action de gra.ces, S. 356.
solbst durchaus gesehen zu haben. Vielleicht ging die Initia.tive zu einer gewissen Nuancierung der Auffassungen sogar vom Kaiser selbst aus. Eine solche Ver
mutung legt jedenfalle die von Manuel im Jahre 1407 verlaßte Gedcnktede auf
seinen Bruder Tbeodor, Deepot von Mistra. von 1382 bis zu seinem Tod 1407, nahe. Der Kaiser wollte diese Rede vCImutlieh selbst zum eIsten Todestag des Bruders in Mistra. halten, der Tod seines Neffen Johannes VII. in Th�ssalOllike machte jedoch eine vorzeitige Abreise aus der Peloponnes nötig. Manuel beauf tragte daher den HieromonBChos leidor von Monemvasia, später Metropolit von Kiew, mit dem Vortrag der Rede, und so wurde sie zum vorgesehenen Termin vor
einer ausgewählten Versammlung in lfistra verlescn.u Über diesen unmittel
baren Rahmen und Zweck hina.us wurde die Rede in den folgenden Jahren
'weiter verbreitet, und zwar ijowohl in Byzanz selbst" als auch im Ausland, dort Iogar durch den Kaiser selbst, indem er sie seinem Emissär im Westen, Manuel Chrysoloras, und dem italienischen Humanisten Guarino di Verona zusandte,
ersterem zur Beguta.chtung,.tlIletzterem zur ÜherS
litik des Kaiserhauses in der türkisch-byza.ntinischen Auseina.ndersetzung vor An ·ka.ra und kurz danach. Diese Schlacht wird in der Rede überhaupt nicht, ihr Sieger
Timur nur ganz beiJü.ufig erwähnt,4' obwobl die positive Wendung deI:! Schick a91s der Peloponnes und ihres byzantinischen HerrscheIs Theodor zweifellos ebenfalls in erster Linie a.uf Timurs Eingreifen zutückzuführcn ist. 1m Mittel punkt der Darstellung dieser ereignisreichen Jahre um 1400 stehen dagegen die diplomatischen Aktivitäten Thoodors, insbesondere seine Verha.ndlungen und Abmachungen mit den Rhodeserrittern. Der VeIkauf zunächst deI Stadt Ko-
.. hidor fMllbet berichtet
in eincm BrieC an KW8Ur MAnuel übel' diesen Vort.rag und seine
WIrkung auf die Zuhöror, ed. REGEJ." W., Analecta Byzantino·Ru8sica, Potenlburg 1891,
B. 6�ff.; vgl. BAflltllR, Ma.nuellI, S. 521Hf. loJ LPP m, S. 164; vgl. a.uch 8ff. Dia Rede wird wähnt.
noch von Chalkokondyles besondel'6 er.
.. L&ttrea de "empereu: MtI,nuel, ed. LlOO RAND, Nr. 57, S. Nr. �6, S. 159.
n
86!.; Lelter!! ManueI, 00. DJ:NNIS,
Lettlllll d e l'elDpereur Mfl.nucl. 00. L�R.UID, Nr. 62, S. 91; Letters M:1IJluel, 00. DENNlS, Nr.60, S. 167f. Zum D6tum beider Briefe eventuell 1417
Anm. I, setzt rino auf den
_
- Chrysolol"fls kaum vor l4Ir, Guarino
s. BJ..RKIlI, Manuelll, S. 527. D.N1HS, Leu.�tu Manuel, S. 168 und
den Brief an Chrysoloras auf Dzomber l'09/Januar 1410 an, dtln an Gua· Somme'r 1417. Guo.rino gibt lbnuels Rede
Floren%. weiter, ubd. S. 168, Anm. I.
o.n
Ambrogio
Traversari in
M Die Rede ist ediort MPG 156, Sp. 181-308 und LPP III, S. 12-119. Eine Neuausgabe
durch J. CHBY30STOXlD.S iilt in Vorbereitung, vgl. HZ 69, 1976, S. 29'. Timur wird
erwähnt MPG H16, Sp. 236.
- ' "'\
I. Bytantiner und By,.pünf"ten über d.i6l)ctl1acht .�
·,
.".
•
rinth und ihrer Umgebung und da.nn des gesamten Despotats an dcn Ritte!'_ orden wird als glänzender diplomatischer Schachzug dlU'gestellt mit dem Ziel,
den Osmanen herrscher Bayazid aus Furcht vor einem vollen Engagement dcs Westens zum Einlenken zu vcraulassen.
riante der alten byzantinischen Politik, emen Reichsgegner durcheinen anderen auszuspielen. Das positive Ergebnis dieser Aktivitä.ten nimmt Manuel zum Anlaß
für lange Lobpreisungen der staatsmännischen Weisheit des Kaiserbrudcra. In
der Art und Weise, wie Thcodor diese Idee zur Eliminierung der Türken findet�
wie Cl' sie praktisch umsetzt und zu einem guten Ende bringt, zeigt sich nach der Auffassung des Autors deutlich, daß er die Unterstützung des Himmels hat.� Trotz dieser und anderer frommer Wendungen uud Verweise auf dasgöttlioh� Wirken schimmert durch die Zeilen dieser Rede jedoch deutlich die Auffassungj daß nicht nur religiöse Überzeugungen und Sicherungen über Sieg oder Nieder' 1a.ge eines Volkes bestimmen, sondern auch politisches Geschick und stra.tegiach
und taktische Fähigkeiten.�l Dieses Geschick und diese Fähigkeiten des Kaiser hauses, die seines Bruders und auch seine eigenen. versucht Manuel in sein Rede von;uführen und nach'l.uweisen und auch ganz wesentlich für die positiv Wendung der Dinge in An�pruch zu nehmeD. Ganz augenscheinlich ging es ih besonders darum, das Vertrauen in die politische Ir'ührung des Reichel! zu stärk durch den Nachweis göttlicher Unterstützm,g und zugleich ganz besonde durch den Verweis auf die menschlichen Qualitiiten dieser Führung. Ihr Pendant und vielleioht ihre Resonanz findet diese Linie in verschiedene enkomia8tischen Reden und Schriften auf Kaiser lfanuel selbst, und zwar in d Weise, daß anstelle der Wejsheit Theodors die Weisheit des Kaisers gewürdi
wird und als Beweis dafür nicht die Verhandlungen mit den Rhodesem, sonde ganz besonders die diplomatischen Kontakte zu Timur dieDen. Das beginnt m' einer Rede des Johannes CbortltSmenos vielleicht noch aus dem Ja.hre 140 wahrscheinlich aber erst Von 1416, in der der Sieg Timurs zwa.r weiterhin Gnadengeschenkder Theotok06 bezeichnet ,zugleich aber besonders betont wir daß dieses Geschenk durch Kaiser MAnuel selbst vorbereitet wurde, indem Timur anregte, gegen Bayazid zu ziehen. Ähnlich wie in Manuels eigener R I'
Ebd.,
Sp. 256, 244rc.
r.o Ebd., Sp. 269. n
Diese grundsätzliche Ft'f!ta�lIung
'ron
BSCK,
Theodor08
Mewchitea, S. 124f.
über
Geschichtsbild MlI.rtuelllllcheint auch fmf die GwenkreUll zuzutrdfen. F.w:NSTU, Lau Conlltßntinopolihmac, S. 244. illt mit
BacK einig in der Ft.'8tMteilullg der Aushöhlung
. . doo Re
KaiBtlrmystik und puliti/Jehel' Theologie, wenn er schreibt, da.ß MnnueJ in seinen Pe dialogCll
die
vom oorpulJ
traditionelle
Gleichung
politiolUll rnYld..icum
ZUIII '
of}�la=eVoot�a 8ufgibt und
corpus politicum entmYfltifizillrt, da.ß für
ihn
•
Hilfe Gottes a.lBo keine verbül'gcrte Tatsache, fIOudcl'n nur ein Rorrnuugsfaktor Zug1tlich si.....ht er di� Gedenkrode lIpd 8pe.tiell die in ihr ent1uutcllt; lllus Conllta.ntino
tana als Beweill dafür an, da.ß Ma.nuel letztlich doch seintl ganze Hoffnung ",uf G richtet. Dm� mag CUr di<,) sehr forma.li8ier� laue zl,It.reflcn, der Gt'l,Ipdtcllor und Hau akzent dill' ga.nzen Rede iet d68 eicherlieh nicht. ,.
I
I. Byzantiner und Byzantiniaten
20
Uber
die Schlacht
wird die Auseinandersetzung in Ermanglung materieller Waffen in den Rinden der Byzantiner bei. Chortasmenos zu einer Auseinandersetzung mit den Waffen des Geistes, zu einem Wettkampf der Vernuoft, der vom Kai.ser - wie in Manuels Rede von Theodor - in überlegener Weise geführt und gewonnen wird.61 Und ganz ähnlich äußert sich Isidor von Monemvasia. den Manuel 1408 mit dem Vortra.g seiner Rede betraut hatte, später i n einem Panegyrikos auf Manuel und seinen Sohn und Nachfolger Johalmcs VIII . Im Unterschied z u ChorlasmcnOB ist es bei ihm nicht die Theotokos, sondern Gott solbst, der die
Peitsche hebt und mit denMongolen die Türken y.üchtigt, diescZüchtigungwird, &bcr auch bei ihm ganz wesentlich durch die überlegene Wcishp.it und den Ver stand des Kaisers bewerkstelligt, der ein Werk voller Berechnung und Voraus sicht vollbringt, indem er durch eine Gesandtschaft Timur auf die Fährte des Osma.uenherrschers ansetzt.ta Schließlich spielt auch Bessarions Monodie zum Tod Manuels im Jahre 1425 auf die besondere überredungskunst des Kaisers an, die die Mongolen gegen den Archon der Ago.rener in Bewegung bringt und seine Vernichtung b ewirkt.U. Auch im. SynodikoD der Orthodoxie ist davon die Rede. daß Manuel mit göttlicher Unterstützung und durch spezielle Intervention der Theotokos den Byzantinern unter vielen Kampfen die Hauptstadt und zahl reiche &ndere Städte erhalten hat,U und seinem Neffen Johanncs wird sogar das . besondere Verdienst zugeschrieben, Knecht."Ichaft befreit zu haben.54I
die
Stadt Thessalonike aus türkischer
Eine direkte Reaktion löst die Kaiserrcde a.uf den Despoten Theodor bei Manuel Chrysoloras i n Italien aus. In einer vermutlich in der ersten HäUte des Jahres 1414 geschriebenen ausführlichen Stellungnahme ist er des Lobes voll für Gegenstand, Inhalt und Form der kaiserlichen Auslassungen, unter dem Titel "Mahnrede in Sachen Nation" schließt er aber noch einen besonderen Abschnitt an,seinen Panegyrikos a.n, in welchem er dem Ka.iser gegenüber betont, daß das beste Andenken a.n seinen verstorbenen Bruder darin bestehe. die Bemühungen um
die Erhaltung und Rettung der Nation, die sich in schwerer Gefahr befinde,.
z u intensivieren." Diese Wendung i n der Stellungnahme des ChrysoloraJ:5 deutet· a.n, daß ihm der a.pologetische Charakter und das politische Anliegen der Ccdenk rede klar waren, daß er heides unterstützte und guthieß und zugleich darauf drängte, nicht nur allgemein Vertrauen in die Führungsspitze und ihre Aktivi täten zu verbreiten, sondern auch konkrete Ziele zu fonnulieren und anzugehen. Unter Aufnahme platonischer Gedankengänge vom f1!'ffl(1Of!XJ' {JamJ.etx; a.]s dem besten Herrscher und in Anlehnung a.n scinen Lehrer und Freund Demetrios �I
HlUlger. ChortnlOmeTlOO. S. 218: t1tJYÜIlt»<;.
problem S.
5tHf.
I. LPP IH. S. 162, I' Ebd., 8. 287_ � GULLLA.llO. Le synodikon Je l'orthodoll:ie. ..
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Ebd. 8. 99. PAT1UNELIl!, An UnknowlI DiacoUI'8e, S.
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S. 101.
500.
..
Jnhalt.s&ngabe
S. 12:;, Datierungs·
.� . -
J. BYl'antiner und Byt:aD-tin.isten fiber die Schlacht.
21
Kydones, der diesen platonischen Ausdruck schon vor jhm 8uf Kaiser Manuel bezogen h8tte,� bringt Chrysolora.e seine überzeugung zum Ausdruok, daß Mannel als König und Philosoph um besten geeignet sei, solche Mittel gegen die drohende politische Gefahr zu finden - hier wird der Gedanke vom Kampf mit geistigen Waffen verstäl.'kt und syskmat.i sicrt -, er selbst erklärt, er wolle sieb auf die Nennung und Darlegung einer Möglichkeit beschränken, nämlich ditl VerbesRerung der Bildung, die Einrichtung neuer Schulen, die Unterstützung der Lehrer und die Wiederbelebung der klassischen Studien. Mit Entschieden_ heit verweist er besonders darauf, daß es kurzsichtig wäre, die eigene kulturell� Erbschaft zu vernachlii.ssigen, während sich die Italiener zur gleichen Zeit m.i steigendem Aufwand um dieses antike Erbe bemühen.�5 Da.bei scheint C9 ih nicht 80 sehr um die Rolle der Schule als Stoffvermittler zu gehen, als vielmeh u m ihre ideologiebildende Funktion. C. G. Pntrinelis, der über diesen bishe unbekannten Traktat des Chrysoloras berichtet und ihn in Kürze zu edier beabsichtigt, betont besondere, da.ß der Auoor, verbunden mit dem aufkomme dcn Humanismus in Italien, die Rettung des Reiches nicht mehr im Eingreife göttlicher Kräfte sucht, sondern in der Entdeckung und Nutzbarmachung ga menschlicher Werte und Eigenscha.ften.M Was seine Vorschläge betrifft, so sind sie durchaus konventioneller Natur UD entsprechen ganz der byzantinischen Vorstellung, nach der ein hohes BHdun niveau eine Garantie für ein gesundes Staatswesen ist,U In dieser Hinsicht arg mentiert Chrysoloras a.ugenscheinlich ganz ähnlich, wie wenig später der jun Georgios Scholarios, der in den 30er Jahren den mißglückten Versuch mach in Konstantinopel eine Privatschule aufzumachen und in einem Brief an se' Schüler heftige Klagen über den Bildungszustand in Byzanz verbindet mit Feststellung, ds-S sich zu gleicher Zeit die Ita.liener der Wissenschaft zugewend und bereits ein so hohes Niveau erreicht haben, daß die Byza.ntiner nicht me ihre Lehrmeister sind, sondern umgekehrt bei ihnen in die Schwe gehen müßte ob ihnen das angenehm sei oder nieht,eI Auf dieses höhere Niveau westlich Bildung verweist ,,-ueh Seholarios' späterer Gegner Bessarion, er geht aber no .. Rbd., S. 501; Dem6t.riOl! Cydonea Co�I)(md()nc e, cd. C"'-XMl'lLLl, Nr.47, S. 121;
ßAltKER, Ma.nuel JI, S. 84 W1dAnrll.
v
I, 420; 'rum, D.,DelH�t.riOlJChrysolomB und se·
hundert Briefe, BZ 20, 1911, S. 116; LPP IU. S. 225; MOJtLER. AU!! BCMll-rionJI Gele tenkrois, S. 446. Mannel ist. üllordin!,'ß nicht. der dllzib'O ijptttbyumtiniache
Kaiser, a
den Ji\)lIe ple,wni!>chen Gooank.;mgänge AnwcndUIlg finden MiQhael Ga.bra.s bezieht .
auf Alldronikosll., Die Briefe def. Miclll.cl GabrM, er!. F.I..TOllBOS, H, S. 36f.; vgl. Bd. S. 72. und Niko laoe KabaaLla,8 bezieht sie soglU" auf AlIna
von
Savoyen,
JUOII�, M.,
colas Cabasiltl.8, Pancgyriquep; il\6dits de Mathiell Cantacuzene �t d 'An ne Psl6010gi
H3BecnIR PYCCKOr() apxeonon.'tecKoro HIICTJlTyr:t
B J{OIlCT8IfTIlHOnOJle, XV,
S. 120t.; vgl. l'oLJAlLov8JtA.1J., llOJIHTK
P"-Tll.12i7.L18, An Unknown Disoourse, S. 501.
.. Ebd. 11
Vgl. ßECK, TheodoroB Metochitefl, S. 122.
.. (:cnna.di08 SchoJa.ri08, Oe\lvroo, 00. PKl'l'J'/SlDJI;RIDJt8/JUGU: IV, S. C05l.
19
22
1.
Byzantiner und Byzantinisten über die Schlacht
einen wesentlichen Schritt weiter, indem er diesen westlichen Vorsprung auch auf die praktischen Kenntnisse bezieht und den Vorschlag macht, junge Byzan tiner zur Ausbildung nach Italien zu schicken und auf diese Weise moderne wirtschaftliche und technische Fertigkeiten und Kenntnisse nach Byzanz zu überführen.n Mag der unmittelbare Nutzeffekt der Vorschläge des Chrysoloras also tatsächlich nicht sehr hoch zu veranschlagen und kaum geeignet sein, dem um seine Existenz kämpfenden byzantinischen Staatswesen sofortige und spür bare Erleichterung zu bringen,64 in ihrer Tendenz haben diese Gedankengänge zweifellos PerspcktiYc, denn sie räumen auf mit den anachronistischen und sich schon längst gegen die Byzant,iner selbst wendenden Vorstellungen eines byzan tinischen Bildungsmonopols und schaffen damit Voruussetzungen für ein neues Verhältnis zu den progressiven Entwicklungen Italiens und anderer westlicher Lii nder im Spätmittelalter . Eine direkte Bezugnahme auf Ankam und die danach entstandene Situation fehlt wahrscheinlich in dcn Gedankengängen des Chrysoloras, und sie fehlt auch in den Refonnvorschlägen, die der Philosoph und Staatsmann Georgios Gemistos Plethon in den Jahren um 1415 an den Despoten Thcodor 11. und an Kaiser Mannel selbst richtet,65 aber auch bei ihnen gibt es zumindest eine mittelbare Beziehung zu diesem Ereignis. Als Isidor von Monemvusia 1408 die Gcdenkrede Ma.nuels für scinlm Bruder Theodor vortrug, war vermutlich auch Plethon zu gegen, denn er war kurz zuvor an den Hof von Mistra übergesiedelt.'G Damals oder etwas später erhielt er sogar den ehrenvollen Auftrag, eine einleitende Inhaltsangabe für diese Rede zu sehreiben.57 Darin findet Plethon lobende Worte für die den Gesetzen der Rhetorik ganz entsprechende Fonn der Rede, in der Beurteilung von Gegenstand und Inhalt, über die sich Chrysoloras ebenfalls enthusiastisch äußert, hält sich Plethon dagegen deutlich zurück. A. Ellissen
h MOBLJilB, Aus Bessarions Gelehrtenkreis, S. 439 -449, 447 f. "PATIUNELIS, An Unknown Discourne, S. 501: WhcLher his specific suggestions would indeed brought sbout the salvation of ByzanLiuIIl at that critical time is doubtful.
.. Plethon, Denkschrift 'l'heodor, (zwll!chcu 1407 und 1515), ed. ELLISSEN, S. 60-84; ed. LPP IV, S. 113-135. DERs., Denkschrift Manuel (1418), ed. ELLISSEN, S. 41-59; 00. "LPP !II, S. 246-265. Was die Entlltehungsdatell betrifft, so schlicße ich mich MASAI, Ptethon, S. 387f., gegon ZA.KVTJU�OS, "Despotat I, S. 175ff., und gegen BARKER, Ma· nuel 11, S. 313, Anm. 22, Iln. Ein Brief Plethons an Kaiser Manuel, verbunden mit einer mündlichen Botschaft duroh den Briefüberbringcr Raxes, 00. MÜLLER, Byzantinische Analekten, S. 400-402. M..t.II..t.LAKIS, IIÄf)iJmv, S. 62f., nimITlt an, daß Plethon von Ma nuel kurz vor 1415 in dic Pdoponnes geschickt wird - was sicher falsch ist -, dor� im Auftrag des Kaiscl'll die Situation studiert, uud daß sein Brief ein Bericht über die Lagc ist, der Manuel zum Kommen auffordert. DIlß Plethon mit seinen Refonllübcrlcgungen nicht völlig selbständig agiert, el'll cheint nicht unmöglich.
11 ZUlU Termin und don vermutlichen Ul'Ilaehen seiner Übersiedlung s. MASAT, PIethon, S.59. 17
LPP IH, S. 3-7; MPG 156, Sp.
176-180.
t. Byzantiner und Byz_ÜDi.ren über die Schlacbt.
23
glaubt da.rin ein 'Moment der Kritik gegenüber Theodor I. und seiner peloponne_ sisohen Politik sehen zu können,"" vielleicht ließ ihm aber der vorgegebene Rah men wirklich nicht mehr Raum für eine eigene Meinungsä.u ßertmg. Auf jeden
Fa.U hat dieije Rede auch Plethon sehr beschäftigt, und eventuell besteht auoh
bei ihm eine Verbindung zwischen dieser Rede und seinen beriihmten Reform programmen, die spezieJI für die Peloponne� berechnet waren, denen aber nach Auffassung Plethons durohaus gesamtstaatliehe Bedeutung zukam. Was die konkreten Vorstellungen hinsichtlich notwendiger Veräuderungen betrifft, 80 gibt es kaum irgendwelche Gemeinsamkeiten: Während Chrysolota.tti
in einer Bildungsreform ein bedeutsames Mittel zur überwindung der Sehwierigkeiten sieht, geht es Plethon um ewe komplexe Staats- und Gesellschaftsreform i
i
,
die vor allem die militärischen Potenzen des Uciches'erueuern und damit Vor-,
aussetzungen für einen Erfolg gegenüber don Türken schaffen soll. A n der Er� haftigkeit der Vorschläge Plethons gibt es heute kaum noch Zweifel,Gi in ihreu: Einzelheiten und in ihrer Gesamttendenz geben sie der Forschung aber imme'
ist; wie gep,agt, die Militarrefonn. Als untauglich angesehen und deshalb scharf 8.bge� lehnt werden von ihm sowohl das Söldnerwesen als Grundlage der militäriseh6� Verteidigung als a.ueh die allgemeine Wehrpflicht aller Bewohner dea L.nd� noch vitlle Rätsel auf. Ausgangs- und Endpunkt der überlegungen Plethons
da.s eine wegen mangelhaften Interesses, das andere wegen mangelhaften Ver,
mögens 7.U wirkungsvollem Schutz.'lO Während die negative Rolle ausländisch ' ' Söldner in der Geschichte des späten Byzanz vielfaoh belegbar ist, überrasch es etwas, daß Plethon die Verteidigungspflicht der bäuerlichen Produzenten UD Steuerza.hler als geltende Praxis seiner Zeit darsteJlt, selbst wenn man beriick sichtigt, daß die Pcloponnes a.uf Grund ihrer geographischen Beschaffenheit' UD ihrer histori9chen Entwicklung Rückzugsgebiet eines bäuerlichen und lUeh ischen Kriegertums gewesen ist. n Vielleicht spielte aber auch auf der PeJoponn ' dio Verpflichtung feudalabhängiger Produzenten, zusammen mit ihren Herre Pronoiaren oder anderen Grundbesitzern, und Ullter ihrer Führung militärisc
Dienste 7,U leisten, eine größere Rolle, -als es sich bisher exakt nachweisen lABt.
Sei dem, wie ihm sei, den Hauptweg zum Aufbau eines effektiven Verteidigun systems sicht Plethon jedenfalls in dcr grundsätzlichen Trennung von Vene digungsaufgaben und Steuerverpflichtungen, von Soldaten und Bauern, au wenn diet:les Prinzip im Detail nicht immer mit letzter Konsequenz durchgeh
•• .. 71
ELLIHSEN, Einleitung !our F.di6on der Denkschriften Plet-onl!,
Vgl. l\!EDV-E(U;V. nwutTINeel<81l 3liOHOMHII, S. 88i. PlethoIl. Dlmkscilrift TheodoI', cd. ELLISSBN, B.69;
ELLIHSEN, S.
471.
DnB"
S. 6r. Denkschrift Manuel,
e4
Über die Ber g bewoh ner LnkonienB und Arkadiens und ihren militärischen Einaatz Z.o.... YTUINOS, Lee inetitutioJU>. 8. 208. U Zum gegenwärtigen Stlo-nd dea Problems 6. Sl:VÖI:NKO, 1., On the PreCace to a Praktika by Alyates, JÖnO XVII, 1968, S. 65((.
H
I. Byzantiner und Bp:aoünilrt.en über die Schlacht
wird.'" Pletholls Vorbild sehen verschiedene Forscher in der Militarreform unter
Kaiser Nikephoroa I. zu Beginn des 9. Jh., durch die die ganze bäuerliche Ge· meinde bzw. eine bestimmte Anzahl von Bauern für die Ausrüstung eines bäuer
lichen Stratioten verantwortlich gemacht wurde," aber es gibt auch Anklänge a.n historisch jüngere byzantinische Einrichtungen. So erinnert der Vorscblag, dem Fußsoldaten einen, dem Berittenen zwei und dem Kommandcur, Archonten und Regenten drei und mehr Produzenten zuzuordnen," tinische Institut des Atithmoa,
nur
an
das mittelbyzan
da.ß dieses Institut nicht deutlich militari
siert war.75 Vielleicht ist die Verteidigwlgskonzeption PlethoDs überhaupt nichts anderes, als die etwas verfremdete und zugleich konsequent durchgesetzte Form des Pronoiasystems, denn erst mit diesem System erreicht die Trennung von St.euerzahlung und Militärdienst einen gewissen Abschluß." Von seiner Militärrefonn leitet Plethon ein ganzes Bündel weiterer Reformen ab, deren Kern und wichtigstes Element in einer umfassenden Agrarreform
beBooht. Die Forderung nach Beseitigung des Privateigentums an Grund und
Boden und seiner ungehinderten Bebauung hat manche Historiker dazu ver a�aßt, von sozialistisch·kommunistischen Projekten bei Plethon zu sprechen,
oder zumindest von einer konsequent bürgerlichen Umgestaltung der Agrar verhältnlsse.11I Zugleioh ist aber auch schon dara.uf verwiesen worden, daß sich
.,. So &oll von drei PrOOu�.enten, die einem Archonten zugeteilt werden, einer II.IEJ Berittener zu PrivBtdienEJt und BUch zu Kriegsdienst verpflichtet werden, er wird also aus der
Prod:.tktioJl herausgenommen und von nen aoderen mit erha.lten, Plethon, Denkschrift
Ma.ouel, cd. ELLISSKN, S. 50. In der Denkschrift an Theodor sind die Archontt!1I ent· sprechtmd der Zahl der ihnen zugeteilten bäuerlichen Pcodujumten verpfli.,htet. eine An:tahl von Leuten zu untergeordneten Olilitärisclu
T� w&m�, tJTtlO'TIOJ'fIK� Tmi, BqKbronOJ;. Sit! sind offenbar den Vn'1l?ßToW-n:, TOr, aT!,)Oruil'lul{ "hnJich, die im spitbyuntinischen Hoar Dienst
EUIl)SIUI",
S. 8l: '1�'"
buunmt _l
tun. vgl. KÖrSTlI:IN, Zur Sklaverei, S. 109. BAll()IIdets intercssant iet der Vorl,,�halt, daß
irt Oegl'mden, wo die meisten Einwohner krit1gstüchtig sind, je zwei zu einer
Gruppe
Itll8e,mmengeschlOilsen und abwechselnd zu Militärdienst bzw. Lundwirtschaft verpnic-h. te1. werden
BOllen und sich im Wechsel gegenseitig vorsorgen m(lllsen, vgl. DenkS(lhrift Theodor, S. 69, mit Denkschrift ManueI, S. 60. "M:A.SAI, Plethon, S. 75f., sieht in di_m Rot.e.tion8llyatem die moderne Konzeption der Militärdienslpnieht \lnd das eigent.Lieh", geiatige Erbe Plethona., Vielleicht ist 6fI aber nicht. mehr als ein ZngeaULnduis an a.rebaiecl.e Fonnen dea MiLi t..ird.ienstee, wie sie in der Peloponnea noch teilwtJise exilltinrt haben
könnten. U
BaATIA.NU, Etudes byr.sntines, S. 197f.; ZA.K:YTHINOS, Les institutions, S. 213; MASAI,
PIßthon, S. 89, Aunl. I .
.,. Plothon, DtJnkschrirt Manual, ed. ELLISllIi:N, S. 49f . .. Zum Arithmos n
8.
8. 102f.
KÜOAll, ll,ept!BHIl
B
ropoß S. 176f.
DOS.,
Arpaplihle OTHomeUBß,
Vgl. die ZusanunensteUung dar KontroyorsUteratur über die Pronoia MA.TSCUli:II:, Fon.· schritt und Reaktion, S. 6;5f., Anm. 68. ROBLWEoG. A., zur Fttlge der Pronoh� in Byznm,. BZ 60,1967, S. 288-308,
1967, B. 344-346.
KdoAlf, Rez. Olyks.tzi·Ahrweiler, Les dtoits, BB XXVII,
,.. Vgl. M:r:OVEDEV, IIO.1IBTltQeCKall lJROHOMlfH, S. 89f.
2.
I. Byza.ntiner und ByzantUU&ten Uber difl Behlacht
diese Forderung konkret vor allem gegen den unproduktiven, extensiv benen Großgnmdbeaitz richtet1S und daß sich auf dieser Basis eine
ur"h ••"
feudal geprägte Sozialstruktur aufbaut.1IO Es scheint also in erster Linie um EflektivierwJg und Afilitarisierung dcr gesellschaftlichen S trukturen zu Die bä.uerlichen Produzenten sollen verpflichtet werden, einen festen Teil Arbeitsertro.ges einmal im Jahr in Form von Naturalicn direkt o.n die
"'0
- Soldaten, Archonten, Regenten - abzuliefern, denen sie unterstellt und geteilt sind, was in der Praxis nichts anderes sein kann, als eine besondere feudaler Grundrente.SI Deutlich wird dabei das Bemühen Plethons, den lichen Produzenten vor übermäßiger steuerlicher Belastung zu schützen, WirtschaftRkraft zn erhalten und nach Möglichkeit auszubauen. Ins Auge gen schließlich noch eine Reihe weiterer Vorschläge und Vorst.el1ungen, Frontstellung gegen das Mönchtum und seine parasitäre Existenz,BI seme tische Haltung zur Flotte und ihren Trägern,as und seine die in der Forderung nach Rückkehr zur Naturalwirtschaft gipfelt." auch diese :r'orderungen lassen die Schlußfolgerung 1. P. Medvedevs gar nicht, abwegig er�cheinen, daß Plethon im wesentlichen auf der Linie des tinischen Militäradels. der Prolloia.re, agiert.8Ii Natürlich ist eine solche nung nur cum grano salls möglich, zuroal bei einem Philosophen wie der seine Konzeption in enger Anlehnung an pla.tonische Leitbilder und sie damit forma.l stark verfremdet. Noch starker als bei Chrysoloras liegt den überlegungen und Ausführung PletboDs die Vorstellung zugrunde. daß die historischen Ereignisse nicht dl"" das Wirken Gottes verursacht und bestimmt werden, sondern da.ß menschlich Handeln selbst wescntlich ist, noch entschiedender bemüht er sich um don Nac
weis innergeschichtlicber Kausalzusammenhänge. Und Bedeutung ha.ben f ihn nicht nur gelungcnc diplomatische und militä.rische Aktionen, sondern gesellschaftlichen Strukturen, die Verfassung dCII Sta.atsganzen.*' An dieser V 71 M.4s.u, PlOt,hon, Btudietl VU, ] 886, S. 374.
ao M'IiDYJ:DJ:\',
11
Eb d., S.
�I Plethon, Q
M8CTpR, S.
110.
]09.
D�Tlkschrift MBnuel, ed. ELLISSJCN, S. 50ff.
!
DElts., Denkschrift. Theodor, cd. ELJ,lSSEl'I", S. 64, 70. In der Denkschri t a.n Man. findet sich dagegen jUWrel!sBnWI"weise keine libfillige &merkung iiber d.'e Flotte
SI
uI
ditl Sedeute, allerrlings wird heidell überhaupt nicht erwähnt.
PleUlon, Denkschrift. Marmel, ed. ELLT88GN, S. 55f.
.. Mt:llvlinJ:v,
1I000HTH'IeCKaH 3110HO,",811,
S.
93f. DlIR8., MHcrpa, S.
IJO. Er
•
dieBe Schlußfolgerung vor alLem aus der Orientierung Plethons auf Natur8.lrente, seiner Meinung ntUlh 3m beflten den Pronoia.ren, d. h. Feudalherren mit.tlerer Größe, e
"pricht. Dabei betont. er, daß in RpiLtbp.&ntiniacher Zeit durchaus nicht jede Pronoia
militärischem Dienst verbunden ist, daß Plethon !'leibst ni()ht als Stra.tiot bezeieh werden kann, daß er im wesentlich�m die Int..,ress.m eines Dil.1nsttlodels. der eng mit
Hof verbunden liIt.
zum
Auadruck bringt.
.. Plethon, De nkll'Chrift Theodor, cd. ELLlss,n,. S.
63II.
r.
Hyzantiher und Byzantinisten
über d'ie
�chIa.cht
fa.ssung gilt es Veränderungen vorzunehmen, nötigenfalls auch schmerzhafte, wenn man politischen und militärischen Erfolg haben wilJ.81 Damit stößt Plethon weiter als die anderen vor in der Aufdeckung der gesellschaftlichen Bewegungs mechanismen, auch wenn diese Verfassung für ihn ausschließlich das Werk d-er Herrscher und allenfalls einiger guter Ratgeber ist. Sein Programm orientiert sich konsequent auf die eigenen Kratte der Byzantiner, nicht auf göttliches
greifen und auch nicht auf außere Hilfe, wie auch immer geartet. Darin liegt
Ein
die Stäl"ke dieses Programms - aber auch eine wesentliche Schwache. Das wird besonders deutlich, wenn man es mit den Vorschlägen vergleicht, die sein Schüler Bessarion in den 40er Jahren dem Despoten Konstantin zur effektiven Verteidi gung und Entwicklung der Pcloponncs macht. Auch Bessarion fordert ein Verteidigungssystem, das auf der Trennung von Bauer und Stratiot beruht,88 auch er orientiert auf die eigenen Kräfte der Byzantiner, auf den effektiven Einsatz der eigenen Mittel und Ressourcen,lW aber das veranlaßt ihn nicht zu autarker Genügsamkeit, sondern er rät zum Studium und zur Übernahme wich tiger handwerklicher und technischer Errungenschaften des 'Vestens, um auf moderner Grundlage die Entwicklung wichtiger Wirtschaftszweige, wie Metall verarbeitung, Waffenproduktion, Schiffbau und auch Textilherstellung zu för dern und so eine stabile Grundlage für die Selbstbehauptung gegenüberdenTür ken zu legen.tI! Vertrauen in die eigenen Kräfte sucht Bessarion dem Despoten a.uch durch den Hinweis auf bedeutende Akteure der Wcltgeschichte einzuflößen, die in kürzester Zeit aus bescheidenen Anfängen zu großcr Macht gelangten, tmd er nennt dabei nebeneinander den antiken Sklavenfüllrer Sparlakus und den Mongolenherrscher Timur, der vom Räuber und Nomaden zum Herrscher Persiens wurde, mit 600000, oder sogar I Mill. Soldaten ganz Asien und Syrien Ilurchstreiite und
die den
Byzantinern benachbarten Türken völlig über
schwemmte, wie ein reißender Fluß.SI Die Ereignisse von und nach Ankara wer :len·also ganz , ,natürlich" erklart, ebenso wie der schnelle Aufstieg der Osmanen,
:ler auf die Trägheit und Unvorsichtigkeit der Byzantiner zurückgeführt wird.f2 Hier ist Beasarion also wieder ganz der Schüler Plethons. Anlaß für scine Vor
,chläge ist übrigens die erneute Befestigung der Isthmosmauer durch Kon Itantin, dercn Restauration durch Kaiser Manuel auch das Reformprogramm Plethons wesentlich stimuliert und ihn bestimmt hatte, noch entschiedener seine
17 DKBs., Brief
an
Manuel, 00. MÜLL ER, S . .355; DERS., Denkschrift Theodor, ed. ELLISSEN,
S. 83f. " MOHLER, Aus Bessarions Gelehrtenkreis, S. 442 . •
Besonders geht es ihm um eine zweckmäßige Nutzung der Güter des Landes, dcr EiBcn· vorkommen für eine eigene Metallverarbeitung, ebd.,
s. 448,
der Holzbestiindc für einon
eigenen Schiffbau, cbd.; des Getreides in erster Linie für den Eigenbedarf, nicht für don Export, obd., S. 446f. .. Ebd., S. 447f. 1
Ebd., S. 4(3.
2Ebd.
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---
-.
Gesellschaftsreform zu fordern, um Soldaten für diese Mauern zu gewinnen, die sie tapfer Wld entachJossen ve.rteidigen woUten und konntc.n.u Sehr anerkennend äußert sich a.uch der Hof· und Sittenprediger Joseph Bryennios über den Mn,uerbau Manuels und stellt ihn in einex Rede aus dem Baujahr 1415 den Einwohnern der Ha.uptstadt als Beispiel hin, dem es na.ch zueifern gilt bei der Befestigung der eigenen MaUel'n.94 Und in direkter Polemik mit offenbar verbreiteten Auffassungen erklärt Bryenni08, er wisse, daß alle Bemühungen zum Schutz und zur Bewachung der Stadt nutzlos bleiben müßten , wenn nicht Gott selbst über die Stadt wacht, und er habe auch erfahren, wie die Gottesmutter auf ihre Stadt blickt, das sei aber kein GrWld und keine Recht fertigung für Sorglosigkeit, sondern setze sogar voraus und erfordere gebieterisch, daß auch die Menschen das Ihre zur Sicherung der Stadt beitrügen,- und zwar alle, Reiche und Arme, jeder seinen Mitteln und Möglichkeiten entsprechend. Der Schlußtei1 dieser Formel spie-It auch beim Bau und der Sicherung des Hexa roHions auf der Peloponncs eine RoUe," und Bryennios nimmt hier offenbar nur eine Propaganda. auf, die a.uch in der Ha,uptstadt selbst a.usging'" und augenscheinlich das Ziel
verfolgto,
im ganzen l,and eine
Atmosphäre patriotischer Opferbereitschaft zu schaffen. Bemerkenswert ja
.
seine Üben{!ugung, Gott helfe nur, wenn scin Volk dio Hinde nicht in de
Schoß lege, auf jeden Fall. Bemerkenswert sind auch seine scharfen Anklage gegen dio kirchlichen und die sozialen Mißstände seiner Zeit und die harte Urteilc, die er auch über die verschiedenen Gruppen der herrschenden
Kl&88l!/
faHt." So groß er in seinen Ankla.gen a.ber auch gelegentlich ist, so blaß und ohn� gesellschaftlichen Tiefgang ist er dort, wo er cigene .Änderungsvorsehläge ma.ch� wie etwa. in seiner dritten Rede Ei; n}v O'WTfj"eWV a-rav/?OJO't'J' vom 14. 4. 1419, U
Plethon, Denkschrift Mtlnuel, ed. ELLHISEl<, S. 44.
u Bryenniol'i, 00. BUUl.!_RI:S H. S, 273-282, 290; Neuedition Tornadakis. EEBI 37 . 1968, S.5cr. Zur DI
n
,
Bryeunios. 00.
�
BUW"-RBS, S. 281.
" Ebd., S. 2781. Bryenruoe: setzt !';ich mit der offenbar weitve:rbroiteten Meinung ansyn ander, eJ'lllL soJlttJl1 die Großen, Rcich!;lll, Mächtigen das Ihre tun. Dagegen stellt er • Thcsc dtlß .,alle i,n gleichen Hoot sitten". 1<:in deutliohes Moment der Kritik schwill ,
ahi!1' mit in df'-..r Fe!';tst.eJlung, wenn JO der reich"t.en Archonten vor 30 Jahren mit Enu.:uerUJlg der Stadtbefestigung begonnen W1d in sie die gleichen Gelder geste h.ii.tttlll, wie in den Bau von dl'Cistöckigen Privathäll�rn. d8Jl1l brauchten jetzt in d Ste.dt koine Neu\lrungeR eingerührt II.U werdeR. Das, WI;\(! 10 Reiche ;" 30 Jahren hi tun können, und noch Mehr mü88e ahnr jet-,,d, in kilnelltel' Zeit die Gesamtheit, nll lieh 70000.
t1
Hlit den 10 tun, abd., S. 280; vgl. KapitAlI 2, Anm. 228. Brytlflnios. ed. BuLo.... nl:S II, S. 273: Die Red", begizmt tnit folgender BcmtJrkung : ZUBanuoon
-lMrf pil>"'"'I"OO dy!w-rdroll I1arC!!�XOf! !pCII�� "ai'" rau "{!OTknO\l �pwJ> Av-ro""a:fOp!l!; yUna ;l'l:CflI Tol �f!O'U:lPI:roo rik mlklV!; J'(1''
.. Ebd., I, S, 96f.; vgl. VACALOruL08, OrigilUl, S. 87. n
Bl')',-,nnioa, 00. BOUU.BlCS 1I, S. 2"4.-276. Zur Datierung s. logie, S. 28.
LoIlNEJlTZ, POUl'
.
111. cbrom:j
I. BYZ&lltiner und Byzantinisten über die Sohlacht
28
in der er nach einer äu8erst kritischen
Einschiltzung der Lage dea Reiches w,r-
8chiedene kirchliche und weltliche Gesetzesakte, einen Synodaltomoa und eine kaiserliche Novelle bzw. ein ChrysobulI, fordert, die sich gegen den Wucher,
auch von kirchlicher Seite, gegen den Mißbrauch von Adelphaten, gegen die Übergriffe von Steuer beamten und gegen die Konzclebration mit Mündigen Priestern wenden sollen. 1.. Bryenni08 ist kein politischer Philosoph wie Plethon und kein humanistischer Pädagoge wie Chrysoloras, sondern er ist orthodoxer Theologe, der sich gegen die Sündhaftigkeit der \"'elt wendt:t und sie in den Zmtand ursprünglicher
0f.l0"ofa
7.urüc.kführen möchte, nicht aber einen ",;rk
lichen sozialen Wandel anstrebtl'l und daher auch nicht ein Progra.mm für einen Bolehen Wandel entwickeln kann. Veränderungen von sozialen und Eigen. tUOlsstrllkturen liegen ihm völlig fern. Und fern liegt ihm wahrscheinlich s�uch eine stärkere Nlltzbannachung der materiellen Ressourcen der Kirche für den
Abwehl'kampf, ma.g er
auch von aUen Opfer verlangen
und auch selbst zu
Opfern
bereit sein.lIz Von einer Rückkehr der Kirche zu apostolischer Annut, die in den Vorstellungen 1llld Aktivitäten westlicher Kirohenthcoretiker und -reformer dieser Zeit eine große Rolle spielen. findet sich bei Bryennios kaum eine Spur. Einige seiner �'orderu.ngen deuten darauC hin, daß es ihm sogar eher darum ging, die Kirche und ihren Besitz vor Entfremdung und Belastung zu nicht kirchlichen
Zwecken
zu
schützen.
AUEI
dem gleichen Grund wenden sich
Yenehicdcne Patriarchen gegen die Einrichtung von Adclphaten,lD3 gibt es von kirchticher Seite hä.ufig Klagen gegen überhöhte steuerliohe Belastungen,10. eine gewisse Skepsis gegenüber diesen Forderungen bei Bryennios, ihrer völligen Lauterkeit und Uneigennützigkeit, ist also nicht ganz unbegründet. Die gleiche orthodoxe Position zeigt sich übrigens wenige Jahrzehnte später bei Georgios Scholari06, nach 1439 Hauptgegner der Kirchenunion
mit
dem
W�ten. Das Wunder von Ankara. wird bei ihm zu eillem wichtigen Argurocnt gegen die kirchliche Einigung, weil es den Nutzen des l<'esthaltens am Glauben
der Väter beweist.106 Soholarios führt diese "Beweiskette" noch weiter. Es iI�t für '.. Dryennios ed.
Bur.caRJ:slI, S. 27 J.
"l V gl SIfVl:1IN1W, Society .
Rod intellectuaJ Lire. S. 23, wo Bryelllli03 in eiDe &iho mit Jen
P",triarehtm AthanoaiOß I. und Philothooe KokkinOli gebracht. wird. Über
eDgli.sche
Prediger des 1-1. Jh. mit dem gleicholl Chant.kf.er und den gleichen Zielen: Verteidigung
des ide."len BildOli �jner BUBbalo.:mciert;en IIOzialen Ordnung, clem di� Wirklichkoit. nicht 6XltBpraeh, B. RU.TON, R. H.{F.A.G.A.N, H., Der englische BBUornElufst.and von 1381, Berlin 1953, S. 63ff.
111
Bryennios, ed. BULGUlls II, S. 279.
,.. Z. B. Pst.ri&l"ch MB�thaiOl:l in einem Schreiben SUI! .lt;IlI J",hre 1400, MM H. S.3531.
Vgl. M.A.T8CHXE, Fortschritt und Reakt.ion, S. 81 L, .nit, LiUlra.tur. a, Im 14. Jh. uJlwr tWdOl'8n Patrisroh Johaon69 XII, PlIoChym. Andr. Pal.IV, 9, S. 293;
Patriarch Philot.heos, TRUN'I'A.l!"ILLIS, A./GltAPPUTO, A., Anoodota grfttK'!Oo I, Venedig 1874,8.64.. Vgl. aber Buch die a.n die Mönohe seines Klosters gerichtete Wa.rnllUg d,:s Patrisrchen MaUhruos vor Steuerhinterziohung, HUNGER, TtJ8tUTrlont Matth",ioil, S. 307. 1. Gennadioil Scholarios, Oeuvrell, cd. PETITjSIDEltIDESjJUUU; lII, S. 163.
I. Byuntiner und B�tinisten über die 8oh.Jacht ihn ganz folgerichtig, da.ß sich die politische Situation für das Reich in dem Mo� mellt verschlechterte, als Kaiser und Patriarch den Unionsverhandlungen nach dem Westen aufbrachen. Als sich das orthodoxe Kirchenvolk, angefiihr1
zu
von den Mönchen, mit der in Florenz abg('schlossenen Union aber nicht ab.
findet und ihre Praktiziel'Wlg boykottiert,
wird es von Gott dafür mit dem Tod
Sultan Mura.ds belohnt.IOI Das ist geschrieben im Matz 1452, wenige Wochen bevor dcr junge Mehmed mit dem Bau seiner "Halsabschneider"-Festung Bosporus begann und die VorbereitlWgen dazu auch dem Mönch �nnadi kla.rmachen mußten, was dic Stunde geschlagen hatte.Ja? AUerdings ist Gott vertrauen nicht das einzige, was &:holarios vom byzantinischen Kirchenvo fordert. Auch er will
den Blick der
Bürger gleichzcitig auf die Unterstütz
der Heimnt und auf die Abwendung der ihr drohenden Gefahren ausrichten Und auch er propagiert als entscheidendes Mittel dafür die geldliche Unter
stützung und brandmarkt Geiz und Zurückhaltung dieser Mittel nicht nur
politisches Vergehen gegen die herrschenden Gesetze, sondern sogar a.ls Tod
sünde.lOB Ta.tsii.chlich kam es bei der Vorbereitung auf die VerteidigWlg zur Ein
riohtung eines Sammelfonds für die Bestreitung milita,rischer Ausgaben, in da neben Privatpersonen und Staat auch Kirchen und Klöster beisteuerten. A große finanzielle Opferbereitschaft herrschte offenbar nic.b.t, und
Geld
war
14ft
53 auch nicht mehr das Mittel, den Gang der Dinge zu bremsen,lOt Ob es auo 1415 in der Hauptstadt zur Bildung cines solchcn Fonds kam und
wie groB d
mals die Opferbereitschaft der hauptstädtischen Bevölkerung war, kann roch
gesagt werden. Die gleiohzeitigen EreignjB9() auf der Peloponnes, wo sich vie Archonten gegen Manuel erhoben,
um
den
Verlust eines Teils
ihrer Revenu
durch den Mauerbau zu verhindern, und Bauern und Matrosen auf ausländisch Gebiet flohen, um der doppelten BelllBtung zu entgehen, mahnen zur Vorsioh
und machen auch deutlich, daß man gesellscha.ftliche Aktivitäten nicht erzeug
kann, indem man ein Volk einfach zur Kasse bittet und Opfer unterschieds}
1011
Rbd.
1ft Tat&id.lil'h ging beim Tode Murnd6 'l;uniichst ein A1)fa,trnen durch dj� bena.chb"'" I.}', Die Erol>erul'lg, S. 86 StanteJI, vorhuJlden mit. IIlU6iom>Jl üb\lr Mehmed II., Ru NCl/ll.. des Jahres 1452, als Seholari09 seine hielt, angesichts der FlottenrUstungcn des jungen BUnR"S und S1;liner Vor bcreit.ung zum Bau des Bperriegf;lls 3m BoSPOffiS, obd. S. 70f., 78 r., i\llmiihlich 'l;U Ende gehe�. Bnef Gtmna.d.ios Scholarios, Oeuvres, ed. P�TI1'/STDE&IDJ!8/Junlll: ur, S. 157. Vgl.
Diese Illusionen mußten
J"
Luk8fl NOWl.r9B, LPP 11, I"
RUNClllAN,
ahllf
zu
HegißII
S, 200CC.
Die ErobeJ"ung, S. 8<1. Not.tt,r"M erkli.rt in eine[n BritJf, der w6hrscheinlich
2�
Goi Zumumnenha.ng mit der Propagandtl. cltlfl Sc.holariOl3 steht, daß er mehr als d stücke gf!'I;a.hlt habe, LPP II, S. 198. Sollle das sein Beitrag 7.U dem Fonds sem,
wilJ'en die Anklagen, die geg.,n ihn (und andere Vertreter der Oberschicht) we en . � seme In wurden, nügender Unterstützung der Verteidigung aUenthaJbI:lll erhoben Notlllr Fall wohl dooh weht. g8.n� unbegründet. Zur wirtacha,ltlichen B_;a der Familie s. Kapiwl 3.
von allen fordert, auch von denen, die dazu nicht in der Lage w�n, weil ihr Leben 10 die8er GeseUschaft ein permanentes Opfel' warY· Ein geschlossenes gesellschaftliches Refonnprogramm wird nur von Gf'..mistos Plethon entwickelt, Gedanken und Vorschlage zu wichtigen Problcmen von gesellscha.ftlicher Brisanz kommen a.ber auch von verschiedenen anderen Seiten. Es scheint also in direkter oder zumindest indirekter Beziehung zu Ankara so etw&1I wie eine Grundsatzdiskussion zu Fragen von Staat und Gesellschaft auf zukommen, und sie erreicht ihren Höhepunkt offenbar zu einem Zeitpunkt, als immer klarer wird, daß Ankara. keinc grundsätzliche und dauerhafte Wende gebracht hatte. Offen bleibt, inwieweit diese Diskussion vom Kaiser wirklich gewollt und veranlaßt wUl'de, und noch mehr, ob er auch einen eigenen Beitrag zu
ihr geleistet ha.t_ Das Hexamilion-Projekt, das Ma.nuel als eine Art Vermiicht
nis'von seinem Bruder Theodor übernahm, der es schon vor 1402 verfolgt hatte,111 und das den Kaiser seIhst 140i während seines Aufenthaltes auf der Peloponnes
nach dem Tode seines Bruders schon stark beschaftigte, lU wird inder Gedenkrede
für' Theodor auffallenderweise nioht erwähnt, ea acheint aber zeitweilig in der DiBkussioD eine gewisse Rolle gespielt zu haben. Eine Diskussion diescr Art ist
für Byzaoz ungewöhnlich und in gewis8em Sinne sogar neu. PO$itiv an ihr ist das Drangen auf eine Erhöhung der eigenen Anstrengungen zur Abwehr der tür kischen Bedrohung. Noch wichtiger ist die }'ormulierung eigener Vorstellungen, gMlZ gleichgültig zunächst einmal, ob sie brauchbar sind oder nicht. Trotzdem hat diese Diskussion eine große Schwäche: Sie ist bestenfalls eine Selbstver stindigung der herrschenden Klasse, die anderen bleibon dra.ußen. Es ist eiDe DiskuMion in Briefen und in mehr oder weniger geheimen Memoranden, vielleicht noch in den literarischen Salons byzantinischer Großer und in Hofpredigten, -aber ni�ht auf der Straße und nicht in einer dem Volk verf:ltii.ndlichen Sprache. Auoh die Änderungsvorschläge sind primär auf die Herrschenden berechnet. Die Bildungsreform des Chrysoloraa sollte wohl kaum über die Elite hinaus gehen, die er selbst in Byzanzundin Itnlien unterrichtete. DieGc!lelJschaftsrefonn Plethons wal' zwar für alle Schichten geda.cht, die militiirische Abwehr, um die es
vor allem ging, sollte aber einer qualifizierten Minderheit Vorbehalten sein.
Etwa.rtet wurden Veränderungen vom Kaiser, kaiserlichen Novellen illid Chryso bullen, von Kirehensynoden lUld von qualifizierten Ra.tgebern, alle anderen hatten zu schweigen und zu gehorchen. Nicht zuletzt wegen dieser gewaltigen
110 Zur Rovo]te
B.Io.KXER, S. 294ff. ; DERS., Ltl. chronique bNlVO der Archonton
11.
On the chronology, S. 39((. LO,ENERTZ, Epitre, mor60te, S. 229fr. Zur häuerlichen Flueht
1>.
WlCRllU, Die Geburt {:liner GroBmd.Cht, S. 215. m
Ilt
TIIDlJ.tT, Regcate6 r, Nr. 864, S. 204 (1394); Nr. 897, S. 2 1 1 (l396), S"'THAS, Documentli
inMita II, Nr. 23�,
s. 27;
Nr. 241, S. 30 (1401).
Vgl. die hinblLll.cndo Antwol't des venezianischtm SontltR tluf die Forderungen des by
zantinilrohen Gesandten Manuel Chrysoloras. 8. 12. 1401: Ad (actWD ClaU8ure et
Eximiglia; pro setlurit.o.te principQ.tu8 et � Amoree Vo"Olle man sich sp.tel' entschei den, J0.80A, Note8 J, S. ]59.
DistMZ vom Volk und vom Alltag des Volkes he.ftet diesen Vorstellungen ein stark scholastischer Zug an, ctWIl8 Unwirkliches und Künstliches. In Byzanz war der Weg der Ideologie 'Zum Loben besonders weit, und dss zeigte sich gerade
dort, wo erste Schritte in diese Richtung gegangen wurden. Die Ideologen der Oberklasse bemühten sich um Vertrauen in Gott und auch in die herrschende
Klasse, Vertra.uen in die eigenen Kräfte dcs Volkes wurde aber nicht entwickelt. Der orthodoxen Kirche gelang es nicht, aus Gottes Volk Gottes Streiter zu
Ober
machen, und sie wollte es wohl auch nicht. Die Profilierung fataJjstischer
zeugungen zu einer optimistischen und a.ktivistischen Ideologie, die in der Ge schichte durchaus ihre Beispiele hat, ll3 gelingt den Humanistcnkreiscn um PIe
thon ebenfalls nicht, wieweit sie es versuchten, sei dahingestellt.IU Die Mehrheit der Byzantiner war (und wurde ständig neu) da.von überzeugt, da.ß die Existenz von Staat und Gesellschait von Byzanz von zwei Dingen II.b
hingig sei, vom standhaften Verharren auf dem e!'r..rbteu christlichen Glauben und von göttlicher Protektion und Intervention. Diese überzeugung muß� dureh Ankara
nicht
geschwächt, sondenl eher gestärkt werden, durch die
Ereignissc selbst, die beinahe idealtypisch diesem Dcnkscherna entsprachen und durch die offizielle Auswertung dieser Ereignisse, jedenfalls soweit sie di MaßBen erreichte. Als die Türken durch Timur geschlagen waren, hielt man deshalb für wichtiger und vordringlicher, der Gottesmutter Dank zu sagen, aI.I dem Seigneur de Cha.tcaumorand aus Frankreich, der bei der Verteidigung deI lU
Vgl. BEClI:, P. H., Vorsehung und Vorherbestimmung in der theologischen Liwrllt�
S. 106, Anm. 88. Zum Verhältnis zwischen absoluter Deterl miniertheit und menlKlhlichcr W iUcnsfreiheit s. mit. unterschiedlicher Akt:enluie.runl
der BYT,ünHner, Rom 1937,
S.rU;UU.MOV, UCTOPRff BII.I3aHTlm, Irr, S. 241, und MllDVEDEV, MHCTp8, S. 107. lU Der von Plethon gesl'haffene neuheidnil'lche Zirkel kw:n nie über dell Rahmen e ,i'n
isoJicrt.en S�kte hinaus, auch 'wenn sich
guge Mönche und Klöster Ansät.t:o zu praktischer gesellschaftlioht!r 'Iitigkoit entspreche ' im
Vorgeh�1I
"1
seiuc@ Schülers Juvt!llAl
den VorstelhUlgen Plethons wigen. vgl. MAS.u:, Pl6thon, S. 300ff.; B. T. GOB.JA.:N0'1
Einleitung
Zllt
russischen Übet86tr.llOg d6r Denkschrilwil Plet.hons, BB G, 1953, B. 3
WXBNB8, Ketzer und Welt.verbe8!!erer, S. 44 f., betont in legenden Unterschied zwisehen Plethon und dem
die86:r Hineicht den gru
Seih BOOr od·Din, Injt dessen Nam
eint! bedeutende sozial-politische Bewcgung im beDH.Chbarten 08ma.nenrcich verbunde i8t. Seinen Aktivitäten liegt die Vorstellung einer doppelten Wahrheit zugrunde. W rend er philosophiaeh zu einer atheistisch-InateJ"ialiBtischen Weitsicht vorstößt, gebt
ihm in S6illcr praktisch-politischen Tä.tigktüt nicht um dio Ersetzung der Religio
eine Refo des Islam, mit der CI bedeuumde praktillche Erfolgo erzielte. MlolDVEllEV. Mucrpa, S_ 11 dureh
seine philO8OphilW..he V'1..erzeugung
_
wie Plethon
-
,
sondern
lUD
deutet an, daß sich auch Plet..hon offtmbar ReoheIU!choJt über dio gooellschaitspolitisc
SterilRät !leiner Doktrin ablegte uud
daß daraus seine orthodoxe pMition auf de
Un.ionskonzil von FerrarajFlON.1nz und überhaupt die zweideutige Rollo einer pe
duplicis >\u erklären ist, die er in den Kirchenfragen !!einer Zeit spitdte. Der
�nt.
me Reforrnidoologic umsetzt, gelangt Plethon praktisch nur zur AnerkeJUlung der Ortil
schied bleibt be!lteben: Während Bcdr ed-Din sehle philosophische KOll1.eptioJl
dox.ie, findet er keinen Weg, seine Idoologi� zu popuJs.riBieren und Quch keinen W die hert'SClumde Ideologie zu refonnieren.
HauptBtadt tatkräftig gehaUen hatte. So wenigstens D. M. Nicol,ll5 und das betraf nicht nur das Volk, sondern letztlich auch die herrschende Klasse selbst,
deckt sich z.ß. mit der Haltung des kaiRerlichen Generals 'Dcmetrios Laskaris Leontares zum Verrat des " falschen " Mustafa im Jahre 1421, der für byzantini -
8che UnterstützWlg bei seiner Machtergreifung im Osmanenstaat die Abtretung
von Gallipoli und weitere Zugeständnisse versprochen hatte, die er dann jedoch nicht einhielt. In einer letzten UntcrredtUlg mit ihm verweist Leontares auf die Ge8chichte des Rauses Osman, darauf, daß Bayazid durch Gott mit den Ränden der Perser-MoDgolen geschlagen wurde, und schließJich auch auf die Haltung der Söhne Bayazids, insbesondere die 1rlusta.tas, der, nachdem ihn die Byzantiner mit Hilfe Gottes zum Herrscher gemacht hätten, erkläre, seine Erhöhung allein Gott zu verdankcn zn haben. Und charakteristisch ist die Haltung des Leonta� res, oder besser wohl des Chronisten Dukas, zu dieser Erklärung, wenn er ant wortet, er wolle mit seiner Truppe nach Hause zurückkehren und den Kaiser von diesem Verrat in Kenntnis setzen, im übrigen aber alles Gott anheimstellen
und mit Geduld seine Entscheidung abwarten.U8 Mag in diesem Bericht auch deutlich Kritik an der Haltung Mustafäs enthalten sein, daß sich Leontares direkt gegen Mustafii und seine pragmatische Erlclärung wendet, wie S. K. Kr&.!lavina. behauptet, und damit die Bedeutung des eigenen menschlichen Willens durch Dukas betont wird,117 erscheint jedoch problematisch, denn Leontares erklärt ausdrücklich, er sei mit der Behauptung Mustafas einver !
standen und wolle ihr nicht entgcgentreten.l18 Die Schwäche seiner Truppcn mag dem Byzantiner gu nichts anderes tibriggelassen haben als den Abzug, evident ist auch hier wieder das unbedingte Vertrauen auf Gott, der die besten Waffen besitzt und von dem nllein der Ausgang aller Dinge abhängig ist. Die gleiche Revolte des "falschen «,Mustafä nimmt ein späterer anonymer Chronist übrigens zum Anlaß für folgende Bemerkung: "Nun, was die klugen Griechen da ins Werk setzten, das hä.tten sic schon früher machen sollen, als Tamerl&Jl ... mit Sultan Bayazid gekämpft und ihn gefangen genommen hatte, und sein Heer besiegt und vernichtet hatte, nicht aber jctzt, da die Türken wieder stark waren und Sultan Murad die Herrschaft bereits a-ngetreten hatte und ihr ihn euch zum Feinde machtet! So viele weise und tapfere Kaiser hatten die Griechen eiDst gehabt - aber was soll man dazu sagen, daß die späteren Kaiser selber den Anla.ß dazu gegeben haben, daß d&s ganze große Reich unterging und 80 viel Volk, so viele Städte und 80 vjele Christenmcnschen". llf Hier zeigt
11' NlOOL, D . M., BY1..8.nt.ine Requcsts for Kn OEcumenical Council in t,h� Fourtecnth Cen tury, Annuarium Hilltoriaa Concilioruln, Internationale Zeitschrift. für Konrilieoge IIchicht!!.l"Ol"!lchung 1, 1969, s. 94.
111 Dl1k811, ed. GB'ECU, XXIV, 12, S. 197fI. In
KIlA8AvnrA, S. K.,
MupoB033pt.UHe
b
COQHaJlbHo-nOJmTHQCCliKe 83rllJl,Ilbi BHaaUTICA
CHoro UCTOPDUQ .[(YRU, BB 34, 1973, S. 105. III Duk88, ed. Oll.CU, XXIV, 12, S. 201.
1" Leben und Taten der tQrkieeheu KailKlr, S. 651.
•
sich deutlich die Erkenntnis, eine historische Chance verspielt zu haben, denn tatsächlich markieren die Ereignisse, die a.uf den Usurpatioßsversnch des "falschen" MU8taia folgen, daa Ende der Hoffnungen auf eine restitutio imperü oder auf e.iUf'..ß anderen positiven Ausweg aus der Krise. 1422 muß Konsta.ntino� pel wieder eine mehrmonatigo Belagerung über sich ergehen Ia.ssen. Ein Jahr später bietet der Despot Andronikos die Sta.dt Thessa10nike den Venezianern an
,
um dem unerträglich gewordenen Druck der Türken zu entgehen. Ein ähnliches Arrangement suchen der Despot Theodor mit den Venezianern auf der Peloponnes und der byzantinische GouvCl'neur der Besitzungen um Zeitun mit den Vene� zianern auf der Insel Negropontc. Sie können aber nicht verhindern, daß 1423 der türkische J:'eldherr Turankhan we Isthmosmnuer überrennt und starke Ver wüstungen anrichtet. 14-24 müssen sich die Dyzantiner zu wesentlichon Gebiet8� abtretungen an die Türken und zu drückenden '1'ributza.hlungen bereitfindell. Damit ist die äußere Situation zur Zeit Bayazids vor Ankn.ra im wesentlichen wieder hergestellt. Ähnlich wie der anonyme Chronist ä.ußert sich der Historiker Dukas, nur knüpft er seine Wertung dieser Periode be.reits an die Ausgangs· ereignisse an. Durch dl1.s Wunder von Ankara findet das Volk Gottes eine Atem� paURe VOll seinen vielen Leiden, aber es nimmt diese Chauce nicht wahr und verflkht sie nicht.l20 Für ihll sind es also nicht nur die heiligen Kaiser, sondern da.s ga.nze Gotk-svolk, das:in einer Stunde der Bewährung versagt. Was dieses Volk hätte tun sollen, ob es für ihn um mehr ging als UIll Standhaftigkeit im Glauben, das sagt Dukas nicht. In dieser Hinsicht ist er zurückhaltender Ms sein anonymer Kollege. B.atlosigkeit geht von heiden aus, auch von dcn Rat schlägen des Anonymus. Diese letzten byzantinisehen Historiker, waren scllon in dtlr gleichen Situatio wie die modernen Byzantinisten : Sie wußten, wie die Dinge ausgehen. H·G. sieht darin ein großes Handicap, denn diese Kenntuis a.nimiert dazu, allem, w
.
dem Ende von 1453 vorausgeht, keine eehte Chance mehr zu geben und _ damit (luf seinen Eigenwert hin gar nicht mehr zu untersuchen. Ut Diese
ße(J
achtung trifft auch auf die Beurteilung der Jahre nach 1402 durch die modem Historiographie 7.u. Natürlich ist eB ga.nz unmöglich, diese Historiographie i ihrer ganzen Breite darzusteJIen, und dns scheint auch nicht onbedingt nötig, viele Urteile nur ganz unverbindlich und pauschal sind und en paesa..nt ge �
werden. :Mit der verstärkten Hinwendung der }'orschung auoh zu den Problem des späten Byzanz zeigen sich aber in jüngster Zeit eine Reihe von neuell De
ansätzen und Neuwertungen, die Ausgangspunkt für eine vertiefende Analy dieser Zeit und ihrer Probklllc sein können.
Da.s Wort von der Atempause für Byzanz durch die Schlaoht von Ankam, d wie eben angedeutet, schon auf Dukas zUfiickgoht. findet !:lieh so oder mit
".". Duka&, eil. GRECtT, XVI, 4, S. 93, unter Be7.ugnahrno a.u! Psalm ]06, 7 Qnd Joeaja. ] ,3.
111
BBCl(, H..O
3
MataobJ,:e. ,,4nhra
.,
Dlt8 litel'aris"he
Sehaffun
der Byz811t.i,ner, S. 32.
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fast allen Historikern, die ;:;it h in älterer oder jüngerer Zeit mit diesem Abschnitt der byzfl.u(.ini8(;hen Geschichte beschäftigt ht\ben .JU Es besteht also im großen und ganzen .Einigkeit darüber, daß die byz�mtinische Geschichte ohne dic Schlacht bei Ankara .50 Jahre früher zu Ende gegangen wäre.123 Allerdings zeigen neuere Analysen der frühen OSWHnüwhen Geschichte auch, daß Ha.yazid zw' Erreichung seines politischen Ho.uptzieles, der Vemit;h tung von Byzanz, gezwllllgen war, die inneren Kriiftc lK:illes Reiches uud seine außenpolit.ische Position rück!>iehtslos anzuspannen. vielleicht sogar zu ührl" spanncn. Die Forderung der Feudalisierung des jungen Staatswesenti, die rück sichtslose Unterwerfung der anderen türkischen Stumme-sführcr, der ungt>zügelte Drang nach a.ußenpolitischer Geltung und Posit.ion, alles das schuf bedeutende \Vidersprüche und Gegenkräfte. Insofew liegt in seinem raH und in det' dl.lreh ihn ausgelöst-en a-ntifeudalen Rel�kt·ion im osmanischell Heichsinnern ein� gl' wisse }�olgerichtigkeit, sogar Gesehmäßigkeit.1II Die Situa.tion wa.r 81so ,�on belden Seiten her a.uf das äußerste 8:ng(�svannt. und es ist nicht einfach ein Zufall, sondern die Itcalitiierung einer der in dit�flO Situat.ioll eingeschlossenen objnkti,"en Möglichkeiten, die sich durch und nach Ankam Bahn brach und dem alters schwachen byzantinischen Staat do.mit eille Atempa.u�e gab. DIl-� eigentliche Problem begiIUlt abu erst hier. War dit�scs Restbyztlon1:, das durch Ankarll für den Augenblick der ,,"ollständigen "Eroberung entging und !$ich sogar noch einmal nicht unwesent.Jich territorial vergrößeru konnte, überhaupt noch lebensfähig, oder wurde sein Todeskampf dadurch nur verlängert 1 War die Chance also überhaupt echt, oder war sie nur ein Pho.ntom ? In der bürger lichen Byzantinist,ik dominiert ziemlich eindeutig die Skepsis. So sprit:ht O. Ostrogorski - um nur einige Beispiele zu nennen - in seiner nun schon. klfl� gisehen "Geschichte des byzantinischen Staa.tes" da.von, duß das innerlich ent kräftete Byzuntinerreich nach 1402 zu einer Regenc-ration nicht mehr fähig wllr. )I{o �. Hunger hä.lt dje Lage von Byzanz ange�icht8 der Auflösung des Verwaltungs appa.rates und des Zusammenbruchs der Staatsfinanzen ebenfalls für so gut wie hoffnungslos.UG A. E. Bakalopulos meint, daß nur der Westen das Rekh t�\"en tucH hätt.c retten können.127 Aueh H.-G. Beck solidarisiert sich im Pr.inzip mit diesen Auffa.ssungen, verweist allerdings zugleirh auf eine ganze ReiJlt� lwuer und ringer Modifizicrung bei
111
111
:
BIl3aHTlIH 111, S. 1 7 :! ; HtoNuJ:n, Rt'i<.:h der "l'uen Mitto, S. JS; OSTBOGOI!.SKY, Ccs(:hichte, S. 4-42. Uuu. COV,I. , l1cTomUI BnaUHTl{lI 111, 'So 1 7 2 ; OSTHO{;OR�KY, <;t·�,..hidJte, S. 442; GF.LZE�,
UD.L'OOV., l1croPlu, '
H., Abriß der by1.a.ntilli�d)en Kaisergeat·hicht"" Anhang zu I,. Kn1J)IJl.�CHUI., Ge�chi()hlll
der bY:llLntinislllen Lito;:ratur, Müm,hen U!97,
S. 1062; K,I.�lTn,l.N, B'yzan7.,
BAllII:E.lI., Manuel lI. S. 246. 'H Vgl. W}:ßlfT.R, Die Ccburt f'"incr GroßmolCht·, S. 181
S. 80. Vgl.
•
•�
OSTROOOR8KY. Geschichte, S. 4.(2.
'" Ht1l'1GRR,
ChortW>fficnos,
S. 44; vgl. Db�., Byzanz in dE-l" \\"illtfHllilik VOll' Bjlde�t(lrm
bis 14.113, Historia Mundi VI, Rern 195ft. S. 44.2.
U7 V.&(lA.LOl'ULOS, Origius, S. 138,
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fruchtbarer Erscheinungen und Ansäbw in der !3pätbyzantinisehen urltps andpsem a.uf rlie Ansät.z.e politiRchen Philosophiel'{'lls, aus denen hier "'" d. speziell nach 1402 /luch ein !:iozialpoliti!jches Pl'ogramm wird.m Am -
-
fültrJi,�hsten und zuglpich ßIU ent"ehierlcllst.en entwickelt J. \\'. Barker Dekad\)llzstsndpunkt in lIeiner monumentalen Biogl'aphie Kaü,cr )'Ianucls dem Jahr J 969. Wälm:nd ByzAnz in der 1 . Hälfte des 14. JiI. noch e;'n, Cltanco hatte, wcuigstells ein Ha.lkallstaat von einiget· Bedeutung zu bleiben, .
an"
eS seit der ]l.litte 4üeses Jahrhunderts eill unwiderruflich zum Stcl'he))) ve, t.uiltes Relikt.l29 Im rnterschied zu allen nJri\Usgegangenen Kri;;en von und Gesellschaft hat ByzAnz Zll dieser Zeit jede F : ähigkeit zur Regeneration loren, ht:fjmJf!t es !lieh in volk'l' Agonie.I)o Die einzige reale Hoffnung, die BYZll.nt.illern blieL, war cille effektiv!) Hilfe il us dem 'Vesten.131 Durch die bei Ankam ändert sjch an dieser Situa.tion im Prinzip nicht!), es vel'beSS(lrtcn lediglich die :!\föglichkeiten für wcstlich(� llilfe.13� Daß Kaiser Mallue! die tion von BY1.aß:l und die ihm verhliel>cnen Mögliehkeium im w,,,,,,,,t einschätzt.e \lnd clltspreehend handelte, da.rin best.eht na(Jh
nun
seine Größ(� rus Politiker.U3 Tatsächlich kann cr uachwei8€"n, da.ß das um Hilfe aus dem 'Ve!ltell dil: gellumt.e Regiel'ungszeit des Kaisers und daß es aue.h noch 1402 und nach 1413. alt.; 8il:l1 das Bild optisch etwas zu schieben scheint., ein Eckpfeiler seiner Polit.ik blieb.134 Es erhebt sich aber Frage, ob wtJstliehc Hilfe wirkjjeh oas einzige Wl\.r, WIlS den BY7.a.ntincrn bJi(�b, und wie diese Hilfe konkret. Russehcn Bonte. Dic Geschichte des spä.ten 14. und der t'rst-en Hälfte des J 5. JI1 . macht deutlich, daß zugside() und die gesellschaftlichen Bedingungen der Krt:uzzugsbewegung
diesem Zeitpunkt. bereih zersetzt und überholt waren, ohne daß !LU ihre andere Formen gemeinsamen Denkens und l-h\llddns der politischl3Il \Vesteuropag ge-treten wären .136 \V�tS aber llOeh sdnvcrwi egen der ist, ($ sich auch dic Frage, ob der einmalige oder sdb"t. mehrfa.cht: Sieg eines
fn.hrerheeres gegell die Türken tatsäohlich ein wirks
UI
BllCX, Da/! Iitera.rische Suho.ffen der llvzantilH'l', S. 3 2 L " l'lt BAJlKE1l. Manuel rr. 8. 386}388, :J94.
liIII Ehd., S. 393C. In
Ebd.,
S.
390.
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Ebd.
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Ebd., S. 300rf.
" ' H� S 3'", UI> D»s ozt:igcn nkht zutd>:t di\, Kr<:lUZZngs" lll"rlwhnH'n
,. ---
...on
�jkop()li8
,I 1396 1111.1 \'0(,11 31.(4f
· I. By�antiner
und Byzantinisten
über di"
SChJ Uc1ht
seit dem Beginn der Auseinanderset-zungen mit ut>n Osman tü rkcn die schlech
testen Erfahrungen gemacht, und nicht ohne Grund warnt Cc�mist{)!'; Plct·holl in seinen Rdormprogrammcll mit ganz besonderem )Iachdrud� vor einer Orien· tierung auf Söldner und Soldkontingente. Da::;, was B. l'almlia (ür die Zeit nuch dem ersten Sddflchukeneinfall in Kleina sie n im 1 1 . .)h. feststellt, daß B.yzanr.
dama.1 s nicht ein großes H(!(ll· benötigte, um eine oder
meh rere
entscheidende
Schlachten zu schla.gen, sondern einen lokalen \Vidcrstund, der dem !'ltufenweisc:n Eindringen fremder :Mächte Einhalt ge biet en konnte,IS� di ese Feststdlung gilt
in et.was modifiziert.er Form auch für den Kampf gegeu die Türken im 14. und
Hi. ,Th. Das verweist· aber nieht nach außen, Iwf äußere Hilfe und Unterstüt.zung,
sondern nach innen, auf Vorausst-t·zungen und m ügJ ic he Formen eines selbstä-n digen ·Widcl'st-aJldes. }'mgen dieser Art geht. Barkcr a.llerdings zu wenig nach, und er kann es auch nicht g(�nügcnd, weil er zu ei.ns�itig c von seiner Dekadenz
vorstellung ausgeht, aber Queb wcil Cl" gieh primär auf die politi sche Cesehichte
orientiert, weil er si ch fast völlig auf -"j(� beschränkt, weil fldncm Buch eine -
dflfiir notwen ige - Dimcn�ion fehlt, wie es einer seiner Rezemwntell ausdl·ück
tc.!3t Allerdings ist da!< Buch in erst.er Linie als eine Biogrn.phie geschrieben. aber es zeigt sich eben, daß auch I:in solches Vorhaben nic.�ht völlig befriedigend
z u bewerkstel li gen ist. wenn man \'011 den realen gesel!schaftlidu:m Prozessen, in denen eine Persönlichke it· steht., weitgehend a.bstra hicl't. 'I nsoferu steht das Buch
Barkcrs übt:r )fauuel H. Palu.iologos fH!ch hinter dem Buch "on C . "�eiss ü ber Johannes VI. KantakuZf"nos in manchem zurück, und '''eiss bietet- 'l.wciIcllos mehr
zum Verständnis eines spä.tbyzantini8ehcll Herrschers 0.1" H.arker. Speziell
1.11r Frag(� na('h de-r historisehcn Chan ce für Byzanz nach 1402 sind die Aussagen Barkel's ganz sicherlich dnsI!itig und zu wenig b egrün det. Deshalb ersehpint da�
Vorhaben, diese Zeit zum Cegt"lJstnlld einer 8peziellen Untersuchung zu mac hen
,
auch nach dem Buch Barkers als legitim mehr noch, dieses Buch fordert dazu ,
direkt heruus. Au! di e Unzulänglichkeiten der KOllzeJltion Barkt-fS hat yon marxistischer
Seite YOl'
..
lIem E. \Vcl1ler in seiner Rezension dCI; EUI:hes hing(�wicl'lcn Unt-er -
.
Verweis auf Skanderbeg und Hunyadi betont er, daß :)ranucl nicbt. alle )löglich keiten zur H.eftung des Reiches ausschöpfte, illSbesondl'I·(� nicht die Möglichkeit. einer Bewaffn u ng der Volkskräft.e. Sowoh l der erfolgre iche Organi sator des albll.niflt:hen "'jderstandes, Skllnderbeg, a.ls a u d1 der Verteidiger der Donau
grenze, Hlll1yadi, stützten sich ;G1l()r�t und yor allen Dingcn auf eigene Kräfte, auf kloine Fe udal ad lige , auf BR.uern' und Hi rten und wurden so begehrt.e Bünd ,
n ispartul'l" für den 'Vesten. "ill unnel li.eß diese Chance nRC1h 1402 un genu tzt.
Er diirft,e sie wohl lulllm erkannt. haben, da er in den Traditionen ,klassischer' Polit.ik b�fangen war. Dito. Volkskraft stellte el" ni dlt. in Rechnung. da. er sie genauso wie seine Vorgänger veri\Chtete oder fürcbtd.e. Er lcgt-e sieh auf cinC1 '" PAl'Ol:r.u. l:Uiil" und Ul1tE"·glOlIg von B)",:f"'7., S. 537. U7
DAn.ttO l."zb, ,1., RC7.. B.UKl::tI, Mllnut-I H, REB XXVI[I, 11170, S. :{Q7.
1. .tIyzanUner una
ßY"."tll"" "" "
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00.>0" -""
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Variante - die militä.rische Intervention - fest und 8(:hcitcl'te. Ob dje zweite Varia,nt.e - Mobilisierung der Volkskriift.e u n d Biindlli � mit den 'Ve�tmächt.cn
_
dt"u Erfolg garantiert hiiU.(', vermag niemand zu sagen. Aber sie wnr am;siehtso reicher und zukunftstriiohtigel·. Daß .:\Ianuel sie ungenut.zt ließ, spricht nicht für seine politische Größe. "133
\ras dielles Udeil besonders wertvoll mu<:ht, ist, dall es auf der geuaucn Kennt.
nis heide!' Seiten beruhL (kr byzantini.'!ehen und dcr türkischen. Und es ist deJ:>' hal b auch -"on besonderf'lu Gewicht, wenn E. -W('.nwr aus dieser Kenntnis hcrau dur('haus WJIl einer Chance fiir Byzanz und die anderen Balkanvölker durc
Ankam spricht und es ablehnt, die Situat.ion auf dem Bl1·lka.n zu Beginn do
15. Jh. einfach als 1\-Iisere zu bet-raeht(m, poJitiseh und iikonC)misch.ls� Gegen di Vort!t-ellungen , nach denen de-I' hyzant.inische Staat am Vorabend des türkische Sieges iu Agonie dahindämmerte, ohne alle LebenOlkrn.rt und unausweichlic zum {;nterga.ug bt'stimmt" hatte sich 7.. V. C'dal'covtl. sc:hon Anftt-ng der ;')Oe Jahre mit, allel' Entschiedenheit, gewllndt..IJ.O Die: historische Niederlage vo Byza-nz ergab sich ihrer AuIfastHlllg nach iu er"t��r Linie daraus, daß die he sehende Klasst: von Byzanz s1t:h in einem Augeubliek im Zu"tand starker Ze splitterung und innerer Streitigkeiten befa.nd, der die Konsolidierung und Ve' einigung allcr
Kräfte besonders gebiet-eri�eh verlangte. Die geschichtlicl
Tragödie dCR b.Y7.antillischen Staatesbestaud da,rin, daß in ihm lli<:ht eine kau quent patrioti sche Pa.rtei ()xistierte, die das Volk in den Kampf gegen die t kischen Eindringlinge hättn Hihren kÖllllen . 1 U DI\Jj gilt /luch für die Zeit na.ch d Schlacht bei Ankam. Die Zwistigkeiten gingen auch in dieser Periode weiter Ull weiteten sich sogar noch lI,US, und f\ie hatten außerordentlich negl1tive Ausw' kungen auf die Lage der VC)lksmassell .lt� 1m ZU>iammenhaug mit diesen Au einanderl'lctzungen jnnerhalb der herrf\chenden KlflSse hat Udal'cova gelegen lieh sogar von einem Verrat der herrlwhenden Klasse gesproohen
•
...
JJieser V
ratst·hese ist von 'Vetner entsehieden widersprochen worden unter Hinweis in besondere auf dic äußpsen FaKtoren, den Charakter und die Vehemenz der t" kisehen Expan!lion, JH einig ist eJ' sieh aber mit Udal'oo" a darin, daß die he o
gte ,,\Vas fehlte, war eine kons quent patriotische Part,ei der herrschenden Kla,ssc, die Rich auf die inner RessoUToell des Reiches orientierte und sie mobiJisicrk, aostatt auf fragwürdi schtmde KIa."ISC von Byzllnz histori.sch
versa
.
lateinische Hilfe zu hoffen, zu warten und 8ehließlich daru-n zu verzw�ifcln schreibt
er 1971 unter Bezugnahme a.uf Udul'cova.145 Daß Orientiel'ung Ruf
". W)ffiX�H, HN. BARKEB, MA,Iluci U, DL:6 92, 1971, SI" 601. l�' D�Il.f'., Die Geb,ut t'inor Gr"ß"ln(�ht. 8. 1 7 S f . . J:Hlf. "" UTl_tL',XW j., 0 1IIIYTPCHIII"" npll'lJIJ!�X. S. I Oß'; Du:s., npCnllTCJIhCl-ißH IlD.'UTIJl
111 11.1
F.bJ., S . 172f.
UD..I.L·(.'O\'j.,
npC;JaTc.'I.cHan nO:II1TIIH3.
\\-'.t:R:SEfI, Vit', Ceburt einer Oroßm"dlt,
I", D)';IUI., O..,sdlsdlldt. und Ktlltur, S. 100.
S.
146.
S.
!I
I.
38
Hy:tantiller und llyzantinistell Ul:>er diu Schlacht
eigenen KräHe nicht notwendig ZlWiickwtlisung we!ltlichcr Hi lfe und Ablehnung westlicher Errungenschaftkn bcdeuteu mußk, sond€'rtJ die mögliche Chance im Gegenteil in oel' Kombination i)f'ida Mowente bestand, hat "rcrnt'l' o.ngedeut-et und M. J. Sjuzjumoy ganz beflOlldel'1:l bet,out. Rille wirkliclle Rettung für Byzam; wur
-
so SjU1:jumOY
- Bur
möglich dUl'dl dio I,iquidierung der ökonomischen
und kulturellen Rückst.änc1igkeit . Spiner M.einnng nach hatte der spät.byzan
tinische Kleriker und IntellektU{�lle B('�sA.rion. uer sdllicßlich zum lateinisehen Kardinlll "md.:.
yöllig
I"echt, wenn er dilfü:r ein Bi indnis mit dem Westen für
hidt und - wie schon erwähnt - die EntsendUllg junger Byv.antincr
Il otwendig
naeh Italien anriet. , 11m dort modenw Tecbniken und h·oduktiousmet·hoden kennen7.Ulernen und nach ihrer Heimat zu verpflanwn.tu Der \Veg zu progres sivem Denken führt in Byzanz, naeh der Auffas.':lung von Sj uzju mov nur übel' ,
ei ne Refotm�lti()n der Kircne. Ihr
stand
�ntgegen sowohl der Kampf um die
Rein h eit der christlichen Doktrin. der yon der Orth odoxie und vom Hesvcbu!\mus •
•
geführt wurde, als auch der Kampf um die Reinheit der philosophischen Dok trin, der vor allem an deli Kamen Pletnolls gebunden ist.U? In ganz ähnlicher Weise schreibt L P. Medvedcv, daß das späte Byzanz weder den Mystizismus des Palamas brauchte noch den Platonismus des Gcmistos Plethon, sondern eine byzantinische
"
"
Jcannc- d'Arc, die es vermocht hätte, die Fahn e des heiligen
Krieges gegen den Islam aufzupflil.nzen . Ha Da.mit verweisen sowohl SjUZjUIDO\ als a.uch Medvedev auf die bCf!ondet(1 Bedeutung der Ideologie in diescmExistenz kampf für Byzanz und
z ugleich
darauf, was der byzantinischen Ideologie in den
entscheidenden Ja·hren vor dem Reichsuntcrgang besonders fehlte. Dic Aus eina:r..der::letzungen um das 'Vesen der Schlacht bei Ankam und die aus dieser Situation a.bzuleitenden SchlllIHolgerungen in der b}'Zil.ntinisehen Gesellschaft, deuten all, daß besonders die ideologischen Forderungen des Tages nur unvoll kommen erkannt und noch unvollkommener reaUsicrt wurden. Deutlich wurde bei der Darstellung dieser Diskus.<>ion z ugleich, daß die Politiker und Ide ologen des frühen 15. Jh. trot·z einzelner Ansätze auch für die anderen Leben sfragen ihrer Gesellscha.ft keine erfolgventprechcllden Vorstellungen entwickelten. Aber der real� Gang der Geschichte ist nicht nur abhä.ngig von solchen Vorstellungen . Aufgabe der weitercn Untersuch ung ist es daher, in der Spannung zwischen der ·
Sicht der damaligel} Zeit und der der Gegenwart darzustell(m, was siehim ökono mischen, sozialen und politischen Lcben VOll Byzanz in den ersten Jahrzehnten des 15. Jh. wirklich tat. Vorausset.zung dafür ist eine optimistische Sieht dieß<:r Periode, die Cbcrzeugung , daß eine historische Entwicklung nie zu Ell de ist., bevor die Geschicht.e
lbst das entscheidende Ha1tzeichen set·zt. JllBOft:rn ist
se
auch eine gewisse Korrektur an den Schlnßfolgerungen meiner im Jalne 1971 veröffentlichten Dissertation A über lien Bürgerkri eg in Byzanz z,, ischen 1341 '
1<0
SJU7.J(' lTO\", HlllWTOIJloIC
'u Ebd. 111 ){Jl:D�·F.J)EV,
njJoü.'1e:\lhl,
l't1UCTpU , . �. 1 1 3 .
S. 1 8 .
1.
BY".Hutiner und Hyznnt.iniflten über die Schl..cht
ullll 1354 nötig. Sie betrifft. nicht, dicse Schlußfolgerungen im einzelnen. El·gebuisse dif';;l'[" J{ lallsl:nauseilHlndersctzung Fehlen eines eindeutig -
Siegl'l·s, Vert.icfung der sozialen und geistigen Kluften, verstärkte Orientieru auf indiYiduelle Ullstott auf kollf'ktiw Lösungen, zugleich Abstumplung gt'sellsdutft.liclten With."1"sprüche1W - alle diefic für dill Entwicklung
von Rn iinDerst negativen Wirkungen belal-;tctl"lI die byzantinisclll' Gesellschaft noch BCfilln d<,!:! 15. Jh. gUll? wescntli ('h . Die innere Spannung dcr GesellS(·haft, •
zuglt jch AusdTlll:k ihrer LdwllSfi'i,higkcit, ist, wurde t·atsächlich im Bürgel·kri ,
nicht 7.Ul"Üekg('wounell, f'ondcrn schwächte sich weit·er ab, daß sie aber endgül v()rtan ..."urde, rlickt Jiese Schlußfolge rung zu sehr in die �ähe der einga zitit>rte-u negatir�n \YI'Jtungen und clltspricht auch nicht den Einsiebt.ell, die der Be8chMt.igung m.it dem nCU('1I Gegenstand gcwonn�m wurdell. It�
1tlATSCHKE, FOI1:schrin \ltId HeaktiVIl. S. 25.H.
I
II.
DER GALLTPOLI-VERTRAG VO� 1403.
DIE E�T\VICKL"CKG DES TeRKISCH-BYZAKTINISCHB); KRÄFTEVERHÄLTXISSES KACH AXKARA
Die praktische Gestaltung der byzantinisch-türkischen Beziehungen nach der Schlacht bei Ankam ist eng an den Vcrtmg von GallipoJi geknüpft. Der Vertrag existiert nur in einer undatierten italienüwhen RoJlübersetzullg a.us dem Tür kischen, angefertigt von Pictro Züno, dem Bevollmä.dltigten der Venezianer in den Verha.ndlungen, die schließlich zu dem Vertrag führtlm.1 J. v. Hammer. der ihn erstmals veröffent1ichte, setzte seinen Abschluß in das Jahr 1408.2 eine Datierung, die zwar bald verworfen wurde, ohne daß es aber gdung(,ll wäre, einen exakten Zeitansatz zu gewinnen.3 Eine gewisse Verwirrung brachte aueh F. Dölger in die Diskussion, d('r als Termin den 3. G. 14-03, als VeriragsOl't Perlt und als byzantinischen Vertragspartner Kaiser }'fanuc! TI, naehweisC"n zu können gJaubt.e,4 Einen vorläufigen Abschluß der Diskussion brachte el'st ein Aufsatz von G. '1', Dennis aus dem Jahre 1967, der, durch viele Indizien gesichert, den Vertragsabschluß in die )'Ionate J:umar/Februar 14-03 vorverleg(e.5 Mit ihm weitgehend überein stimmt J. W. Barker, für den der Vertrag an einem Tag unmittelbar um den 20. 2. herum abgeschlossen wurd('.� Tat�"äehlieh erhalt der gcnuesische Notar Lavagnino de Murta zusammen mit seinem Partner, heide Schreiber des Rates der Stadt Pera, am 20. 2. 14-03 eine Zuwendung für ver schiedene auhvendige Arbeikn, besonders in seribendo et extrahendo instru mentum paeis inite inter Screnissimum Impcratorem d Commune nostrum eum liga, ex una, parte, et illustrem dominum Mosorman Jhala.hi, '1'urchorurn dominum in Grecia, ex alia.7 )Iosorman Jhalahi, das ist, der Bayazid-Sohn Suleiman, als solcher wird er auch im Vertragstext selbst bezeiehnet.8 ])er byzantinische Kaiser, das ist nicht ManneI, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht ans dem 1 Venedig, Archivio rli Staw, Pnct.u, reg. VI, fvl.
130" (ane. 128Y), Xeue�te Verüffentlichung
DENNTS, Trealy, S. 7 7 - 8 0 ; englische Knrzfassung. S. 80-82; di" wichtigs . ten ält"rcn Vcröffentlichungen nvtiert ehd. S. 74, Anlll. 3. 2
VON HAJ\fJ\l};R·PunGST.!LL, J., C"schichle deO! oRnll1"isehen Reid'ei<, I, Pest. 1833, S. 607 f.
a HJ:YD, Hist,vire du cornm0reo U, S, 2(;8, Au!O. 1 ; JORGA, Notes 1, S. 58, Amn, 3 : 75, Anm. 2 ; Diplomo.tariulIl Ir, S. 290; DELAYILLF. LE RO['LX, Lcs Hospito.liers, S. 290, Anm. 3. t
DÖLGER, F., Johannes VII., Kai�er der Rhomäer, 13\;1(1 - 1 40S, BZ 3 1 , 1 9 3 1 , S. 33 "nd
Anm. 4. In Regpstnn V, NI'. 3201, korrigiert er die Vertragspartnel', abe,' nidlt den Termin. �
DEKNIS, Tl'eaty, S. 75.
' B.illKER, M!inuel 11, S. 224f. und Anm. 43.
7 JORGA, Notes I, S.
58f.
' Dl:NNIS, Treo.ly, S. 77.
u. Ver
Udllfp.)Ti-Verusg
I ....�
\Yestfm zurüt'k io.t., SOndCITI sein :Neffe Johannes, 10 gran impern.dor Cnloiani im}lcrudor
gehören lwbe.n
d.eIl
OenuclOcIl die Venezianer, der Du.x von t\axos und di
Hhod('serritter.1O Dir: unmittelbnre VorgcF;chichte dic",cl; VE'rt.rag�'s ü:t dnrc die Arbeiten von Dcnni� und Barker bE'träehtiieh aufgehe-Ut. word('Il, zuglei(, ist. aber eiue l{.ei he yon Fragen . die mit dem Absdlluß d(�s Vert.rages zusam menhilllgen, weiterhin offen oder zumindest IlngE'uügend geklärt, und UliZU reichl'lld i1'!t biliher Ruch die AJUII)'z;(! des V,�rt,ragsinIHilte6 und der Wi rlwnge
die von ihm insbei\cmdere auf die t,ürkii\ch-byzallünischell Beziehungen in de
P(�riode nach Allkara am:gingen.11 Zunä.chst aber doch einige kurze Bemerkungen über die Aktivitäten, die
dem Vertrag führten, und über die l\Iot,ivc der einzelnen Vertl'ag.':!partller. deutlichsten erkennbur sind die politischen Aktivitäten der Republik
und die hintct' diesen _o\ktivitiiten st.t'hend() Grnndkonzeption. J)a-s Intere�se lid auf eillE'n Plul'aljsmu� kleiner :JIächte im Rltum rlta'
.
hinaut>. 11110 die vtmezianische Politik richtete daher �()it langem ihr
Augeumel·k darauf, ein solches Gleichgewicht kleiner Mächt.e zu S(lhaffen erhalten, Der türkische Machtzuwachs seit l\Iurad und besondcrf; seit hatte die .M80rkllsrepublik spürbar b(�unruhigt. SiH f;treckt.c daJler sehr zeitig Fühler ZII Timur ami und versuchte) dureh diese Kontakte Druck auf den sultan auszuüben.l! Der Existenzkampf der byzantinischen Hauptstadt
von ihr durch ein Flot.tcnkontingent unterstiitzt,l3 Zugleich verstärkte sie Kontakte aU(lh zum TürkenhcrrscherY Als Bayazid geschlagen und t 11 \I
Ebd ., H. 77 r. Ebd" S . 78, Riuf\1l \\T8f!lltli<:hn. S('hritt ill die�e Richt.unS macht OlROS011I1H:S, T..t.l harttdj, indem di�, Vertragsh('stimlt,ungen \"(m 1403 in die hyzanti..is('he Sle,wrllOlitik dur lolgt:nd Jal,r" cinordlWL l,:lllgckchl"t b�HdlfP.ibt Bi\.Kj,J.()"l' ULO�, Lrs limite�, die RntwickLung d byza.uti!lis<:hen TCrrltoJ'iuH'S iIl dl''' I('tztl'n 100 Jahren dor Existenz dl'!'I ReichOl!, oh ,j"" Vt'rtr>lg 3u<:h "ur zu erwähne.. , (I. h. g�·llauer. o::r bt'UUt7.t:. II"r
die b:�""'.ItI.n in;f;Ch
NachrichteIl r.ber cl.;" YertrN.g, 12 Die SChW VeneZ;;tl-llcr w"t(.lell von ,ku Aktiol1on Ti'ilurs wCgf:'ll ihre)' . , . der lflttl' meerroum und "" Mamluk(;nstaut schOll >
KuIOllÜ"1 �m
folgt en gel1o,u sein(l
�
�
milit-i;riAf\hen und polhisclrl''' �h·hritlf'. vgl. XOlR I::T, Th.ICU"lell
s. 1 14 ; H1':YIJ, Hi8tOir'" du ,:'JlmnerCe " TJllII:IET, La R omanie, S. :16�.
1I, B.
37tH.
a.nl(f�si(,hts dt'f großen Flot mN.cht n>ly.�zids nut.wondig iill pruvidertl quod id quod vi ar�lInl"lIm I10H pote�t fieri, r 'lrte et IWgfl.(:itate uud belichljeßell, in der Umgebung dcs Bult",,,!! Hß.(;h dnflußrcich Knntakt.porwnell "'u !luc-hel\ und mit ihnt'n jns GCß('hMt. zu kommt'n, .JORG.�, NOt6S
H .Am 10. 9. 1401 Helll deI' 'amel.itwi!!che Senat lest., du.ß t·s .
S. 103. hn folgenden Juhr gdlören f;i" Zu den Initiatonm der Vcrh'lndlungen mit:. ci Mut I.el" B uld, ,luns in Brus3l1. OENNJS, Three rcport6 S, 244, 250, Sie wor viellekht. ,
,
der Kontu"'JI,�ne", iiber die Venedig versu('hte, zu einem
knmmen. Zum politiMchen :t:influß vun Fra.u..,n des H,uellls bei den
CE.ANtr·BTXI::S llERR,
1972, S. 4tH.
Frio;,den o..moDcn !j. ßF.
!l.k""ept.a.ble"
1., Re". Barke.. , Mo.llUel n, Revue
, •
rr. Ver Ue.llipoU·Yertrsg 14113
-
,setzt ist, versucht Venedig die Niederlage der Türken zunächst zu vertiefen
ld die &sorganiRatioll des türki!JChen StUII-t.cs beRondcrs durch die- Sperrung )l" �reercngen möglichst zu vergrößern .l� Zugleich sucht Venedig aber tluch am ,Imellsten diplomatischen Kontakt zu den Baya.zid-Sühnen und nimmt ent hieden Kurs auf einen Vertrag mit ihnen.16 Die völlige Vernichtung cil'S Os anenstaates lag dureho.·us nicht im Interesse der venezianischen Kaufleute und .olonialherren, denn sie mußte andl're Kräfte begünlrt·igen, an deren Mll<,ht.zu
achs die Ve·nczio.·ner a.bsolut nicht interes!üert sein konntf'n, nicht zuletzt die yzantiner, an deren Niedergang die vcnezianisf'hc Politik seit dt'_m 4 . Kreu7.zug .aßgeblichen Anteil hatte und deren möglicher \Viederauf!ltieg seit eben dle!>(�r �1t. ein venezia.nisches Trauma wa.r. Schon am 22. 9. 1402 wird in Venedig üher :ögHehkeitcn vertro.glieher Vereinbarungen mit den Türken beraten.11 und
um
.. 10. gibt der vcnczifmische Seuat den Behörden >.Ieine-r Kolonie K-reta die rla.ubnil;, mit dem von Timur eingesetzten Herrn VOll
Altolugo
Frieden zu
:hlieBen, naro pax iIIarum partium Pa-tutii ef. Theologi cst salus et vita. insule rete.lI Ende 1402 beauftragt die Serenissima den Horrn von AndrO!:l, .Pieteo eno, zu Verhandlungen mit dem Bayazid-Sohn Suleiman, in deren Ergebnis schließlich zu dem Vertrag kommt. 11
I
Nicht ganz so deutlich und wohl auch nicht ganz so eindeutig ist die Haltung enuas, der großen Rivalin Venedigs in Levante und "Romania". G. Pistilri D
hat davon gesprochen, daB der Sieg Timurs 1402 von Genua in erst-er Linie
18 Sieg Venedigs bet·rachtet wurde und daß die Genuesen auch aus diesem runde die Reste des türkischen HeereEl bei ihrem Bemühen unterstützten,nach uropa überzusetzen. 20 Es ist aber zumindest so, daß diese Sicht det Dinge lIicht ie einzige war und die aus dieser Sicht resultierenden Handlungen auch ihr egenstüek hatten . Es hat sogar den Anschein, als hätten die Schlüsselfiguren er genuesischen Politik in Peru in den Jahren nach 1400 entschieden auf die
otiOSIDanische Karte Timurs gesetzt. Das trifft besonders auf den pcrotischen 'odesta von 14-03, Janoto Lomellini zu.u Eventuell ist er identisch mit dem ,ltleoto Lomellini, der 1399 zusammen mit dem byzantinischen GeHandten
Vgl. das harte Yorgtllum der vene:r;iflnillChen Behörden gcg'ln Untertanen, Sperrung unterlaufen, JOIIOA, Kotefl T, S. J34, 140f. DEtrln:�, '.frent.y, S. 'i3. NOlllET, DocumenLa. S. 139: Die
die di�
v'.:1nel.itmiSchen Behörden in Konst.antinopel und
Krats werdei' autorilli(,rt" VerlHl.ndlungen zwecks übernahmt) von Gallipoli zu fUhren.
JORnA, Not.es I , S. 122.
DtSl'HS, Treaty, S. Hf. PIS1'ARISO, Chio dei Gellov(lSi, S. Me.
Er haL daa Amt im Jahre 1403 fiit äehl· Monsle iflllC, BEW1l4NO, Prims sefi.,., :So 182. Am 22. I L 1403 ist. er bcreit.a ausgCflchiod(,n, J08GA, Notes
I, S.
68. Am 2.
1. 1403 ist sein
Vorgäng'Jt Bllrl-Ol<')rllco Rosso augcllschdnlich noch im Amt" ehd., S. 57. Dill einzige Notiz die Lomdlini direkt. als Podesto. "leht, stammt vom 20. 2 . 1403, ehd., S .58!. :b:r ,
.
hat dieses Amt also vermutlich etwa. von F",Lruar bis Septembe.· im"" ist ulso l:'odef:ltH.
--
�
--_ 0--
Nikolaos Kotaras in lta!iell um Unterstützung gegen die Türken geworben un
HilI$geldcr für flie bcdroMe byzant.ini�hc Haupt.stndt f'ingt"sammelt hat.te.n
In l'Cl:i1. unterstützt cr die byzslltini1>chel1 und günuesischcll Konta.kte zu Timur SChOll vor dem 28. 7. HO:! und geht. 8f'lust Anfang Septemher 14-02 al� 'Mitglied einer byzltntinisch-pnotischen GcsandtscJlIlft zum Sieger Yon Ankarn.�s "7ahr_ seheilllieh als Chef der peroti schen Flotte st'lHtl tet er sich in die Sllerrung der 31eerengen {Öl' die flüchtenden 'I'ürk('n
.
in,u ganz entsprechend clt:" Verein.
.
barungen mit Timur.25 Ebenfa.llf! noeh vor dl:'l' Schlacht bei Ankam hatte Lomel lini 7.usamruen mit df:ru genuesi/oichen GoU\rerneur von FamagU8ta, �<\ntonio Ouar00, eine T1't'libjagd auf syrische und ägyptülChe Sarazenen entlang der syrischen und kleinusia,th,ühen Küste vl'ransta.Itet, die zu CegenaHionen del' Bet.ro,ffenen und ihrer Staaten füh11.cn.!I; E� i!lt nicht a-ui'!gcschlosSlen, daß schon diese Akt.ionEo'n im Einvl'rnehm(:ll mit Timul' erfolgten, der zu d iesem Zeitpunkt sein(\ Aktionen gegen di:H MllmlukenstMt und spe'1.idl geine syri:<.cht'n Reichst-tlile
von PN'a �·UllI Zeit.pun kt
gentlonnt, ohne
Jot! VertragsaUs'lhlusst,'fI. End� Mai 1*03 wird er nur nElmentlich }<'un)d,ionsoozcichnung, eLd., S. 67. ZU"or wllr er vennuLlich Chef der
irl vom 1 4 . 10. 1402 egre. pt:rnti�ehe'l Flot.tenkt.iirlll, jedcnfalls nnnnt ihn ein EnttJcho
giUfll virUIn, domil1um Janotum Lomeliflum eapitEineUJrI mal'idrnum, etc., j.l ho.c parte {!
in dcr FluUe ! /1.uf See n locnm tenentum domini pot06tnti>:l, chrl., S. 57. Die pera·
tisO'llen Kriegsgalflllf"en,
vgl. ebJ., S.
54, wunltm bei miliUitischfln Aktionen tllll'1'h
l'rivat_
�düffe verstärkt,. l'rive.ta Schüfo LomelJinü" IW.\\". 8eil'�'1' :t'amilir" die nuch wiüt.iirische Aktiullen dm'ehfiihren werde n Lomelini ; Bericht. Sagn.,dos, u
gemwut JORGA., �ott'S I, S. 64: hftrcham "a'\-'i" Johannis ed. A.ttcrA!'IDRE�(!l·.Dl."lISCA, JJ'-' cfll1Jp
CUC('.B Lorn�lllina. NE
6,
19011, S. 102. G.-.leott.o wird ",18 Ge6!1o"dter dC8 Ktti....,,["8 �;tdehnci,
ulan vefmutlil,h in KonstRlItillopel erhalt..", Einton
fl(,hlilAA.igen
Bcwei;;
gil,t es abr.,r nicht.. :� Er unterstÜt.zt deli hyzalltinischcn Gl"S/1.ndten Caloiant, Cail"...no,
Meer und Sim'pe meJlilli
zu
wird als tune
TimUf unterwegs i�t, ullldar
e!l.pitllneus bezllichnet, JORC)A,
saJlrltschl4ft 8. de" Heridlt Sagr.::dOlM, ""I. H
21
üb'�I· das Schwatze
lJerJin� d(,r genß,"e Zeit.p'Ulkt; J..,o.
Il
Notes I, S. 73L Zu 'deiner
�·
igen",n Ge·
AL K''-\SDRt:sc"C·DER''''�:A LII. ('Ilmpagne, S. 182. .
JonoJ., NUh'" 1, S. oaf. 'Jcrminllfl quo 1J,.lte jst der J 3. 8. 1403, I\n d,�m die Eintragung ,
erfolgt.. Die F.rcigni�i!<.J
U
dür
11(1.1_ sein Ma.ndat filr Jio Id..",Utät
elb�t könn..:n ab�r durch
g
ALEX'!';>iI"[)}CESCu-Dr.RSCA, La campag"e, S.
83.
GEoBero STBLLA, Annal"fI GenUOllBel;, Sp. 1191, t-"" richt�l. für dtloS Jahr 1402: Et. hoc IjJ'no Antouius de Guart10 l-etinenB FUllIllgust.I\!ll, Syriorum, qui et Sanweni dieuntur,
na\·igia Tapujt, übi ruit. Jllcrat;u� J.><..'Cunitu.> !llagnum n" menHn; IlIlde si Johanue9 1.0mellillu8 merces So.racenorum aripui L, wodurch C8 7.1l ern!'lt-en Au>!eitumdersew.ungen zwi"chen Cenllescn und Mamluken kommt. Die Akt,iullen nlla.rc06 \w,rdCll I'Ichon im Februar 1402 von Kar! VI. von Frankreich in einem Hrief UD d,m Köoig \'011 Zypt.'rn er wähnt, JAIIK Y, L�s originel'l, S. 5113 - 591>, mÜ�H(1ll I\hm 7.U> nindf:st. 8chnn 1401 hegonnen bllhMI. NlC.Ch DELAYlLLE J,,I. R01;Ll:, L/1. Franct! I, S. 408, wurden dief!e Aktionen nac
AlIkl\m
>1u(, Berkht Sagred08 I,icht zufällig ühiem hQU
fortgefüh rt.. Im Herbst 1403 hMh eich <>untco auf Chioe
ed. ALEX... S-DREscu·DERSC,I., La ..."nlpa.gn.�, S. t:i4, vielleicht
sich flach
.
.-\IIko.ro. J('m eiogreichCIl MongoJellherrscher unwrwurfe-n llnn wurde vielleich
Opel'f\t;Ullllbruris für tlntiliirkiso,I,., Aktio'len.
I
H. Der GuUipoli-Vertrag
14
1403
lurchführte. Als im September 1402 die grande ('QeeR Lomellina, allerdings ohne e-r ist gerade zu den cnyähntcll Vrrh andlllugcll l)1"i ranoto an Bord zu hauen _ .
['imul' - auf dem "'cge llach ChioR, ·wo sieh zu diesem Zeitpunkt Hueh Ant,ollio ::: uarco aufhält, an Gallipoli vorbeikommt, wird sie yon verschiedenen türki lehen Schiffen hart. ·wenn auch erfolglos attackicrt,27 und vielleicht galt diese
\ttaeke auch speziell (km Admira.l Lomellini und seiner Polit,ik. Während der Belagerung Konstantinopel;;; stand LomelJini augenscheinlich in gutem Einver lehmen mit Jean de Chateaumorand und dem französischen Hilfskorps, das �arschal Boucicaut 13DB in Konstantinopel zurückgelassen hatte und das bei ler Verteidigung der Stadt eine wichtige Rolle spielte, besondeff> auch durch rerschiedene Seekriegsoperationpn in der Kähe der Haupt"tadt.�8 Vielkicllt �ehörte Jonoto Lomellini zu den genuesischen Kaufleuten in Pera, denen Bouci ;aut größere Geldsummen zur Versorgllllg der von ihm zurückgelassenen Trup len aushändigte, und war auf diese \Vei"e direkt mit· dem Schicksal Chateau norands und seinel' Leute verbunden.ll9 Auch gemdnsanw Sceoperationen der 8'ranzosen und der Genue"en von Pera könnt·e es gegeben haben.aG In seiner Politik wurde Lomellüli auch von anderen Peroten unterstützt, insbesondere ron
seinem Vorgänger im Amt. des Podesta, Bartolomeo Bosso, der mit ihm zu
lammen im September 1402 zu TimuJ' geht,3l Zumindest das offizielle Pera 'war also, das den Sieg Timurs über die Türken feierte und mit großer Freude die
IS
,ürkisehe Flagge herunterholte, um an ihre Stelle die mongolische zu setzen.32 l.omellini und Rosso sind dann aber auch aktiv in die Verhandlungen mit den rürken eingeschaltet.. mit mehreren Bayazid-Söhnen, besOIlders a.her auch mit· ;;;uleiman,s� und es hat sogar den Ansehein , daß Lomellini als Podesta von Pera m
den Initiatoren des Vert,rages mit Suleiman Anfa.ng 1403 gehört..34 Ob Jean
7
Ebd., S. 133f., 132.
8
JORG..!., Not.es I, S. 72. Der namentlich nicht genannte Podest.a, der keine Streitigkeiten
mi� den Franzo�en habe"
v,..
ill, ist vermutlich �ein Vurgünger Rul'so, aber
(,I'
Illld Lo
mdlini agiere", Rowdt ,IllR ell'id,tlkh iRI, in diesen Jahren auf der gleidwn politischen Linil'. J Livre des f>lit.� du Buuciqll
Einen ei"ckutigen Hewoi� konnle ieh jedoch nicht finden.
' Re,'ich1, Sagredos,
er1. AL ,KLUl llIIEscu-DERSC',1, La campagne, S. 132.
:Mi! Lomdlini
�,usam"','n gehen zwei Griechen und il püdesta anl.i"o di 1'101'>1, aller \Valll'Sdll'inliehkeit nach Bartolonwo RüSf;O. Auffällig i�t. das "antieü" im Beridll 81lgredos vom Oktober
1402, n.ber vi"lldd,t iHt es eine Zugabe von Sanudo, in deHsen Vhe dd Duchi der Bericht
überliefert ist..
1194 f.
I
GY.ORGIO STELLA, AnnaJes GenueJlscs, K
I
JORG-A, No!es I, S. 61.
•
Jede"falls erhalten Lavagnino de Murta und sein Kollege allI Anweiflung LOnldliniH ein Sondel'bonnr,u' für die Ausfertigung des Verlragstextes und andere >1ußcrgowühn liehe Rd1l'iftliche Arbeiten. Das ist augenscheilllid, eine nid,t erhalt",lü lateinisehe Ver. sion deR Textes, es heißt. in flerihendu <)t. extr>11w"dn i"slrlllllenLuIll paeis, JOIHU, l'\oteR I, S. 58f.
Ir. Der O....Uipoli-Verlrag 1403
rlc Chatenumorand, tle,r am 1 1 . J anuar 1403 von der genucsisühen RC'giE'l'lll1g '
unter dem französischen Go uve.nH:ur ßoucicaut uml'm,:;ende, u,Ll'l' nicht gcnau priizisier!e Vollmadlten ?oll Vf'l'haudlungen mit Byzuntinern , lÜl'k('1l und )10n
golen f.'_l·hielt,3
LomelJini bzw. unter :-;eincr Betl'iligung erfolgt sein. EI' ist es schließlif'h auch , tier sieh in Per3 besonders um die Dureh!'etzung der Vertragsklauseln bemüht,
indem er dafür Sorge Irilgt, daß türkische Ot'fangenc ni(�ht als Sklaven Yt'rkuuft;, sondern !lU den türkiseh(,l1 Vertl agspartner a,u f\gdidert werden .8/) Kurz naeh seiner Amtscntlast.ung if\t. seine und die Amhlführung seines Vorgä.ngers Rosso '
dann Gegenl'itund ein(;'1" 'Cnt.ersuchung durch dell Beanftmgt.cn des- frauzösiscJlen Gouverneurs von Glmua, Giovo.uni Ccnturione, und in dit'st'n V('rhlllldlungcll Ilntlädt sicb eine gftnZe Mengo gegen ihn angehäufter Konflikt.stoff, der sehr ver schiedcnen Ursprungs zu sein scheint., sich in Einzclheit,en gegcn seine Zusammen arbeit mit Johamles vn., seine Verbindung!'n zu Timur und auch gegen seine Bemühungen richtet, den Vertrag mit. Sult!iman einzuhalten , ohne daß diese Politik g€nel'ell und frontal angegriffen wirdY Die Opponenten siud wahrschein lich kein(� gnmdsiitzlichen Kritiker, sondern eine oder mehrere Grupptln von UIli':ufriedt'L!ell, dito' die Vortt'i1e dr"f; Augcnbliüks iiber größere strat.egischfl Konzept.ionen st.ellten, die also die Politik Lomellinis bzw. der GruPl)C um ihn vor 1402 dOf\halb kritj�i{'ren, weil r;ie sieh VOll einer ZlIsammena,rbeit. mit. Bayazid damals mehr versprachen und die nach Ankam gll\uben, die Kiooedage der ,
Tü:rken besser und ()iJlt.räglicher ammützen zu können ,durch übe:rhöhteFracbt gebühren für da;; übersetzen türki�cher !" lüchtlinge über die :'Il et�rengel1 , durch den Verkfl\1f t.ürkis<:hcr Cefang('ner und iihnlidw �IögliehkeitE\n. Sicherlich !o\t-eht. dahinter der Pragmah8muiI der gelluesi�clH'n Kaufleute in der Levante und der ,. Romania", ihr Bemühen , sich mit den �lä.chten dil'!!es Ruumes wdtgehcnd zu arrangieren , wenn e� ihnen Vorteile bringt, eine Hlühmg, die durch die he sondere Stl'ttktur des genuesischen Kolonialreiehc;; Iloch gefördert wurde, das nicht auf Ter-ritorialherrschaft., sondern auf Handelsstützpunkten beruhte und
:os DT.�NI� TrNl.l\', 8. 73i. , " .Jor.n.�, Sou:!'! S . •4. F.!'I
-j_,
wird n..zug genoll""en
auf <.1.'0 Ab�chlllß citl� Vcrtr"ge"
Iln�
,len Vertrng"in)w.ll, der beRllgt, qnou omnel:l Ttll'chi, et, OIJlf'cialit,·r illi qni ",rallt det.entJ.
J.WI' dictum Jnli","um (cle PfllTllIl bnli�ttlrius lmrgi l'eyre) 1'(,laXll.retlttll'. So detailJeirt ist Jer Y(·rtro.g in Jer ('rhnltNH'[l Y" �iOll nieht, beilagt nbel' 'nlUlltJich dRf;I';(lllw, indem er bo
>;li",,,,I, dnß ltlle U,ltcrtauen Jl'S Sultans, dio nad,
der AtHwkn Tirnum VOll den GcnUOlSGll
fcMg,;hnht-1} wur<3 .. ", froüger"�o:el1 werden sollen, J)l.:S�J�, TI"f'ßty, 8. 80.
JI JuntH, �orell 1, 8. 6!Hf. S(;hon in
..Ien
Sindknmel1tll von J.4Ü2jl. Halhjahr
1403 wlrd in
oJil'ckt fl.tlch die Polilik LOlnellinis ange-grif[cll, d...r sdb-,;t für die Be�nhllldigtDn, r:Uorll
Fieschi \md Ottobl1ono O;us!.i"iani, ehemalige mtl&lurii \md {·tll'it(�nd von Pera, sagt., indem er ruch geg" 1} ,Iie Be!l'chulJigung we",ld. "';e hü.t t-en Rich
\'vm
aus
b�..,.atltinillchen 'K.üw,r bef!t"dum lall� " n , lind �id, il ..bei auf dllB KaiHcr selbHt l",n.II, obJ., 8.67.
H. Der Gallipoli-Vertrag
46
J403
deshalb viel anfälliger und längst nicht so gefestigt wru: ,vie das Kolonialreich der Vellcziaw'T.38 Die offizielle Politik der Cenuesen unterschied sieh jedoch in den Jahren um Ankara nicht prinzipiell
VOll
der der Venezianer, und es lagen
ihr sicherJieh ähnliche :Motive zugrunde. Diese Ahnliehkeit der Konzeptionen und Ziele setzte zugleich eine erbitterte Feindschaft zwischen den heiden italie nischen Handelsrepubliken voraus, die zwar gerade in den J'ahrcTl vor Ankara und in den ersten IHonaten danaC'h nieht ganz so offen zutage t,rat, aber schon 1403 wieder mit aller Schärfe aufflammt!·.3�
Schwer zu sagen ist, ob und inwieweit der byzantinische .Mitkaiser Johamles VI!. in dessen Händen die byzantinische Politik während der Abwesenheit Ma.nuels lag, eine selbständige und zidklare Position gegenüher den Türken bezogen ha.t. Nach Barker ist er durch die Situation überfordert und dazu durch Kmnkhdt behindert.40 Die Venezianer sch('n in ihm einen Mann der Genuesen und ver suchen aus diesem Grund die Rückreise :Ma.nuels in seine Hauptst.adt zu be Bchleunigen Y In seinen Verbindungen zu den Genuesen scheint übrigens Janoto Lomellini keine geringe Rolle gespielt zu haben.12 Vielleicht agiert der byzan tinische Mitkaiser auf der gleichen Linie wie der perotische Seebefehlshaber und Podesta. Ah; Suleimall naeh seiner Ankunft in Gallipoli am 20. 8. 1402 sofort Verhandlungen mit Byzanz und den anderen 3fäehten sucht" scheint ihm Johan nes VII. zunächst die kalte Schulter zu zeigcn ,43 der Druck Timurs und die Möglichkeit, Suleiman durch Verzögerung zu größeren Zugeständnissen zu ver anlassen, mögen in die gleiehe Hichtung gewirkt haben. In den folgenden Mona ten zeigt sieh Johannes VII. jedoch zunehmend an einem Vert.rag mit. den 'J'ür ken interessiert, lmd sein Interesse geht so weit" daß er in der Schlußphase der Verhandlungen in seinen Forderungen noch ein ga.nzes Stück zurücksteckt, um die gegen den Vertra.g opponien�nden Großen Suleimans zur Unterschrift. zu veranlassen.44 \Ver im Auftrage Johannes' VH. die a.bschließenden Verhand lungen in Gallipoli führte, ist leider nicht bekannt. Im Bericht Pietro Zenos an die Regierung in Venedig über diese let,zt.c Verhandlungsrunde ist nur die Hede von li amhaxatori de misser l'imperador.�� Vielleicht war es neben anderen ):[anuel Br:rermioR Leontares, der unter Johannes VII. vor 1399 Gouverneur von
38 3i
Vgl. 1'ISTARlXO, ehio dei Genove�i, p(ll;�irn,
Der Vertrag mit, 8uleiman wird von beiden angestTebt, die Yene7.ianer
öehten als by
m
zant.inischen Partner allerdings gr,rn K,\iser ::\ianu d sehen, während die Genuesen auf
Johannes VII. selzen. Zu dpJl Au,;ci"'llldcr�etzungen um die Expedit.ion Boude·uut"
SUItDlCH, .1<'., Genova e Vene"ia fra Trc e Quattroeenl(J, Genw. 1970, S. 47·
'0
BARKJ:R, Ma nud II, S. 2 l 1 H.
U
JORG.A, Notes I, S.
126.
u Ebd., S. 6 7 ; vgl. Anm. 37. U Vgl. Brief Molinos, ed. AL "EXAXDRESCl:-DERSCA, La campagne, S. J 40;
H Bericht Pictro Zenos,
U Ehr!.
DENNIll, Tl'eaty,
S. 821'.
s.
aUl.'h
S.
85.
�,
H. Der Go,lIipoli.Vertrag 1403
47
Selymbria gewcllt:n war46 und deI' es wa.hrscheinlich a.uch ist, über den viele Yel" bindungen zu den Behörden von Pera in diesen Jahren liefenY Kaiser 3Ill.nuc! erfährt wahrscheinlich hei seinem Zwischena.ufcntha.lt in Venedig im 3lärz 1403 YOIll Abschluß des Vertrages, von dessen Vorbereitung ihn offenbar weder die Venezianer noch Sein �dfc gena.uer informiert hatten .tl
Seine konkrete H('aktion ist. )lieht beka.nnt, na.ch Auffassung Rackers, dem sich
aueh andere Historiker angm;chlossen hR"ben,�9 widersprach der Vertrag jedoch !';einen eigenen politischen Absichten in der neuent.stalldenen Bit,uation, die darauf hinausliefen, tiich nioht vOl7.citig durch einen Vertrag die Hände gegen_ über den Türken zu binden und in die Aurreinander!$(lt.zungen um die �8chfoJge Baya.zid!:! hineinziehen zu lassl'n und statt· dessen alle Kmft a·uf eine Allianz der christ.liohen Staat.en des Balkans und des Westens zu konzentrieren.so Die Aktivitäten :ttlanuels auf seiner Rüokreise VOll 'Vestcul'opa sprechen durchaus für diese Konz.eption." Trotzdem hat cr sich schließlich auf vertragliche Be_ ziehungen zu den Türken festlegen lassen und vermutlich bei eincm lc.t.zten Zwischemwfenthalt im Gallipoli Anfang Juni 1403 seinerseits einen Vertrag mit Suleiman a.bgeschlosscn.�z Die Frage, ob dieser Vertrag mit dem vom Anfang des Jahres identisch war, wird noch geuauer zu untersuchen sein. Am energischsten verfolgw SuJcimun das Ziel eines VeJt.rugsabschlusses, denn
er war für ihn das wichtigsto MjtteJ, um löeinl! Position außenpolitisch gegen eine
ganze Anr.ahl beutelüsterner Gegner und innenpolitisch gegen mehrere Thron rivalen und separatistische Empörer abzusichern. Zu diesem Zweck war er zu weitgehenden Zugeständnissen bereit, 1.ugleich bemühte er sich aber um eigenen Handlungsspidraum und hatte
ehmend Erfolg. Die Phase völliger Desorga
:wn
nisation u nd Panik WRr sehneJ l übern'unden, und damit- wurden Zugriffe von
/,tuBen sofort ,vieder 8chwierig(!r. Die Rivalit.ät zwisohen den wtlstlichen See mäehten gab ihm große Möglichkeiten des Laviercns, und sicherlich versprach cr sieh von der Rückkehr Manucls gleich(! Effekte. Sein Vezir AH Paso. hatte �. MM II, S. 401, 503; vgl. 7.ur P().n!on HU.l\OJrR, ChO:rl..W:!llWtlOS, S. 127!f; LAUll ll-ST, IA! trisilpis(,opat, S, 58,
L..l..Umn;T vor Juni
Anm.
IJ3.
HU�(1:Ell. spricht von diestlf Funktion fllr ,Juni 1400,
1400. To,hiiehlich ist da!:!
DotUlll der Urkunde ein terrllinue quo a.uto,
\lud sicher ho,ttn L. die Funkt·ion yor der Rl1ckkehr Joh,tnnes'VII. nach Konsümt-inopel
mno, 0.180 vor dem 4. 12. 1399, denn nach di�r Rückkehr wird ditl Stadt von den Türken
betlet:d. lind
bis
1402 von ,1I1'en gehalten, Dukas, NI. GRr.CU, XV,
lJour I'hist.oi.re du peloponnee.e, S. 144f.; BARK ER, MtHlUd
•,
JOIt(l.�, Notüs 1, S.
44, 4Sf., 66.
1I, S.
I,
S. 87; LoSK"ERTZ,
201, Anm. 3 .
.. BliIKER, )1auuelll, S. 224, 226 ff. •�
1<1
WERlf:Ell., Kdzer und 'Vdw.lrbes.s",�r, S. 27.
B.utKEß, )lal\uel 11, S. 240, 247.
�I F.bd.• S. 2�-t, 233. �2 Konstantin der Philo�oJlh. 00. nnAl)�, R 21, t...,zeugt d:#! ZUSIUllmentr"Cfen Manuell'< n';,
Sult.,iman in OaJlipuli. Dio Hä'lfung von Au!:!gtlben für SuJeimun im J\IJjjAugu�t. 1403, JORC"'. Notes
J,
S. 62, deut-et "bllr auch auf seine Anw08eubdt in Pert<jKnnstRntinopel
lIo,er. der Rückkehr MllnUel1J in sei.ne HtlUPlf
....
- "".- �r
.... .. . . "J .... ..-
.. ...� .��
• • ,
schon vor 1402 mit Erfolg die Rivalitäten zwischen Onkel und Neffen R.usge
nutzV3 lind wollte das augenscheinlich
e iter tun. }'ür SuJeiman wirktc auch der
w
.
Kurswechsel Timurs, die Abkühlung seiner Beziehungen Zllm byzlllltinischen
Kaiser und zu den italienischen Handelsrepubliken, die Eroberung Smyrnal';
und die Gefahr einer Eroberung Konstautinopell:!.5t Schließlich scheint Sulcimu-n in der Endphase der Verhandlungen mit l!:rfoIg die Opposition seiner Großen gegen den Vertragsentwurf gt-Ilut.zt .zu haben, um Zugesta.ndnisse zu erpn'-8S�n. Der Widcrstllnd in den Reihen der türkischen Führungsschicht
WRr
tatsäch
lich nicht gering. Pictro .zeno nennt in Reinem Bericht über die Endphast.l der
Vertragsverhandlungen in Gallipoli als Opponenten na.mentlich einen capitanlo
der Familie der ehiRma VrRnes, d. i. Evrcnos Bey . Mitglied . Evrenos-ogullnri, dio nichttürkischen, ,mhrscheinHch grit..'Chisehen C'rsprungs Suleimans ehe
SE'
ws'r, Heerführer Murads und Ba.ya1.ids. von ersterem dureh Ferman von 1386 mit weiten Gebieten um die Stadt Sf'fft.'S bel5Chenkt und auf die Stadt Th�ssaIOf'ljke .
.
ange8etr.t, also einer dt:!r vornehmsten und mi1cht.ig",ten Milnner des Reiches, dessen Haltung für den um seine AncrkeJUnmg dngenrlen Suleiman von großem
Gewicht Kein mußtc.M Nachdem die byzantinischen Cer;undten mit ihren Fonk run gen noch ein
\
eiteres Stück zurückgege..ngen waren. fanden Cl' und die ande
y
ren türkischen Großen sich aber doch bereit, rlem Vmtrag ZuzUlst·immcn udd auch sein e Ausführung zu übernehmen. Jedeufallg wurdcn noch in Gn.Uipoli diejenigen türkisehen "baroni" bestimmt, die den Byzantinern Thessnlonik
und den Venezianern Athen und andere Orte ii berg�b()n soJltcn.M »ie Byzan
tiner nominierten ihrerseits vornehme Leut.e , die die Städw dem Vertrag ent sprechend übernehmen soUten.M JIllit, der Übernahmp von ThessllloniJw wird Demetrios Laskaris Leontares beauftragt,68 Mitglied einer dnflußreichl'n Eeam teufamilic des 15. Jh.. und s}läter Gewä.hrsmann j\fnnuels am Hofe seines Neffeu in der IDRkcdonischen l\let.ropole.s9 Naeh Dukas ist die Bcauftragung mit der
Vbemo.hme Thes:;alonikt:s aber bereits das Werk des aus dem 'Vesten heimge kehrten Kaiscl's ManueI, d. h., sie wiire !rüheskns in der zweit.en RäHte des Jahres 1403 erfolgt . Ttl.tsiiehlieh scheint sich die übergabe über �it:le :1fonate hingezogen zu haben und auch nicht gan7, ohne \Vide.rstiillde erfolgt zu sein .
Noch Ende September 1404 beauftragt Kaiser ):Junue.1 seinen Bea.mten Dcme
i em Vc�ir Ali Pa.S& dne gü ltige trios BuUotes damit, sich von Sulciman und se ll U
AI.l:XANmaseu.DERsCA, La. o:'tlol'lIpllgne, S.
�. Chwijo,
s. laO, 136, b...ri(·hld VOll Spt1rrung J,;r 1tl�l'engnn. \'gl . tl.Ugcmein
ed. I.t: STRA"H �,
mtlollgelhtlofte
9f.
Timllrl'l UIlzufriedtmhdt iilocr die \\'ElI:-IJ>lI, Di\l OebnTt;
dn�r Gr()./.i·
Jn!\Cht., S. 177. �
f)r;N:Sls. 'l'retlty, S . 83; JOKG.\, :Soh.� I,
S.
155;
S. 126; "'En:St:H,
A �il<; P"�,,,zllcle, '.1<1. KRRl:T-EL, S. 93.
Vie Gebu.... (liner Gnlß,m...,hl,
Pr.x:srs, 'f,'tmty, S. 84·; .TOM'!', Xok� I. S. 12Q. U DUkal!, ell. GRI!CV, xvru, 2, S. 1 1:1: 'fW� &d�W1'. 51
51 RbJ . ••
ßVl'HIKR,
Chortaslll"nos, S.
.MnJlue) 11, S. 24r., 2·79.
1 2 8 ; LArmlo:�T, Leo uisepiscopH.t , S.
58,
Aüm. l O ts ; B.\n HER,
gegen alle einschreiten zu können, die die Athos. klöster bclä.stigen und 80 das Abkommen zwischen dem Kaiser und dem Sultan vcrlet.zen.oo 1m großen und ganzen wurden die territorialen Bestimm ungen der Verträge aber allem Anschein nach zun8.chst einlDa.1 durchgesetzt, und der Vollmacht geben zu lassen ,
um
Widerstand hielt tli.eh in Grenzen. übrigens nicht nur von türkische.r, sondern auch von hyzantinischer Seit.e her, denn es gibt praktisch keine Hinweise auf cin selbständiges Vorgehen griechischer Kräft.e zur Au�nutzung der zeitweiligen Schwä.cllC der Türken und zum Erwerb türkischer Städt<: und Gebiete über die Vertragsbestimmungcll hina.us. Wenn übcrhaul,t Von sol chen Versuchen ge. sprüchen werden kann, dann kommen si.e auf das Konto von Ni ch tgriechen,
von Genuesen und Serben. So besebt der gcnuesische Adlige Salagiol3O di Ncro I'IHtte 1404 die SchwlIorzmecrkü"t.enfcstlmg Kalatha., plündert sie und hält sie etwa ein Jahr in seiner Hand, "evol' er wiedt,J' abzieht., unbekannt, ob freiwillig
oder gezwungön.41 {;nhekannt auch, ob tJ1. sie oen 'rÜl'kell almahm oder tw.hon den Byzontinern, die den Verträgen entsprechend die Küstcmtädte :�m Schwarzen )lcer :r.nrückerhalten sollten . Sollte das letztere der FIlU gewesen sein, dann
könnte er hereits damals im Dienst Suleimans oder zumindest in Beziehungen 7..n ihm gestanden haben, denn ein Snlgruzo d(: i\cgro baut im Auftrag Suleimans I'ine bei J�3mJ'BUkos gdegcne FestUllg gegenüb(!r Gallipoli
so
nus, daß ihn der
Sultan, als cr 1 4-09 gegen seinen Bruder �Illsa in Kleinasien zu Fehle zog, dafür
freigiebig und großzügig mit Geld beschenkte.u Ganz selbständig braucht 1404 also nich t gehandelt zu baben, ganz
er
bhiingig scheint (lI' aber a\lch 1409
a.
noch nicht zu flein . l.7nmittelbur nach der Schlacht bei Allko.ra scheint er sich übrigens an d(�r Jagd auf türkische Schiffe vor den Küst.en Kleinasiens bet.eiligt
zu haben. [m Septemher 1 4-02 macht er auf Chios Sbtion . wo zur glei chen Zeit auch Antonio Gmueo anwesend ist und ein Schiff der Familie Lomcllini fe st macht.t3 Gerardo Sagrcdo, der schon zit.iert�
enezianische G(:währsmann,
v
nennt ihn bei dieser Gelegenheit corsaro Genovcse . 14 Sein Piratenschiff hatte Salagioso 1399 odel' kurz zuvor in Zam ausgerüstet. Als die Venezianer offenbar
wegen der a.uch gegen sio gerichteten Aktivitä·ten Salagiosos bei der genuesi schen Regierung vorstellig werden, antwortet Colardo do CalleviHe, Stutthalter des französischen Königs und Gouverneur von Genua., dem Dogen dt·r Korsar wende sich soga-r gegen eine eigenen Landsleute und seine Unschädliehma.ehung ;
Jiege deshalb auch im genuesischcll Int(!resse.6� Die Venezianer scheinen diese '0
ArkndiQtJ Y».topcdi/lo,;,
AYf�lwf(i 'A..dÄn!ta, (JteguriU!I
-
PIIoIIHIlIIS 2, 1918, S. 4-49
-
452
(mir Illll.ugiinglkh) : DÖLGY-H, Regesten V, Xr. 3301. .1
S(!.IIRJ:l�·ER, Sludi,m, S. 204, KommeJltär S. 160.
n
DllklloR, " d. GtU;Cl:, XIX, 2, S. l23; vgl. SCHREINER, Stu di"n, S. lfil : di('>itJr Turm h>t el' f'velltuull, d��1\ di" V(,neZifOner 1417 zu um;t.Öreu \'ersuche!l Im
tl U f.$
Bericht Sllgr;ldos, t.d. AL.KX"NDIIKscu.DY.lI.SCA, La C'''l\pügne, S. 134. Ebd.
Re!;,:sti dei CmmnelHoriali, I"d. PI\EDF.LLI ru, COld, JX. Nr. 160, S. 270.
Antwort allerditlgl:! für wenig aufrichtigzu halten."Sfllllgio60 wnr also augenschein
lich eine Figur, deren sich sowohl die Genuesen als auch die Türken in ihrem Spiel miteinander und mit anueren bedientcll, dem a.ber dabei doch eine gewisse Bewegungsfreiheit 7.ur VeDer Kleinkrieg, den der serbische Adlige NOVl,k Karaljuk nach
1403
gegen
Suleiman führte, war offenbar nicht auf privaten Geliindegewinn gerichtet, es ist eine frühe Form des Haydu.kentum�,G7 Konst,antin der PhilosoJlh berichtet in
seiner Vita- Stcfan Lnzarcvic8, daß Novak mit. scincn Aktionen die Türken in
Schrecken versetzte und daß tX die Truppen Suleimans überfiel, als dieser auf dem Rückweg von der Niederschlagung des Aufstandes der Bulgi\fCll unter Konsumtin und Fruzin serbisches Gebiet durchquert.c. Die Beute seim:r über
fälle übergab er dem Despoten Stefan. Suleimall forderte von Stefa n die Aus lieferung Kovaks, wurde aOOr abschlägig beschieden, vielleicht erhielt cr die Beute Novaks zurück.IS Ob ein direkter Zusammenhang mit dem Bulgaren aufstand existiert, ist unklar, deutlich ist aber das Zusammenspiel von Novak
und Btetan und wohl auch die Resonanz seiner Aktionen bei seinen Landsleuten. Allerdings fand sein Beispiel im Serbien dieser Zeit noch keine Naehnhmer.6g In Byzanz ist jedoch von Aktionen dieser Art nach 1402 überhaupt nichts zn hören, gibt es also ..ermutlieh nicht· einmal dieses Eimr.elbeispiel.
Insgesamt L"t also das Bild selb8tändiger Aktionen negativ, und dill::I heißt
positiv für den Vertrv.g und seine Durchsetzung, ID/tg er auch von den türkü;chcn
Großen und vom byzantinischen Kaiser 1wlanuel nur mit Skellsis und Unbehagen a.bgeschlossen b7,W. bestä-tigt politische und diplomatische Druck der italienischen Handelsrepubliken, dem sich Manuel nicht cntziehen konnt.e, sondern auch die innere Lage seines Reiches, die Unmöglichkeit, sofort nach Ankara eine aktive Politik gegenüber dCIl Türken i ärisl:he z u betreiben und dazu wirksllme mitt
mangelliaften individuellen AkHvitliten der byza.ntinischen Oberschicht. Als
sich knapp GO Jahre zuvor nach dem Tode Stefllll Dusans zeitweilig ein ähn liches Macht-vakuum auf dem Balkan wie nach der �iederlagc Ba.yazids ergeben
ha.tte, da. wurde f:S von den Brüdern Alexios und Johannes PahLiologos genutzt, um sich ein halba.utonomeg Ht)rrschaft.sgebiet aub.ubauen, df\s zwar weitgehend selbständig gegenüber der byzantinischen Zentralr{!gierung blieb, aber doch als Vorposten byzant,inischcr Intere..�Re-n all der Nordkiillte der Agws wirkte.�O Vcr
gleichbnre Akt.ivitiitell eillze. lner Vert.reter odel' Gruppen der herrschenden " Ebd. ","Vl:.HNU, I\:etzl'r
\Ind '\'diVt'l·h.�s�'rcr.
S. 34[. Pt'_trov,
U
Kolll1tll.nU... der PhillmOph, cd. BflAl;�, S. 21fT.
'0
ÜSTnOGOI:tSKTJ, übaerv'll.;un� on t.he Aris\(>l,racy in BY><'II,ti um, Dl'O 2", 1971, S.
141 ,"VER:; .KR, Die Gd,urt dill'" Gi"Oßrnlwht, S. 350.
Ihrem Horrsehnftakoll'pl,'x
· rgl>:!; c hb llr illt di('O tkhwllr;.:mt't'rh.'rrs"huh D()lJl"oti�s, vgl.
",,
ALlnI:.1.)(DKIl5CU·DRRSCA BnJ.(;�1J, Act� Bucllr"\',;t H. S. 13-20.
24 ff.
M. M., LI! seigllf"HriH
.](, nobr()ri�i, fid .Je Hyz!illc"C,
Klasf;C gibt es nach 1402 nicht, zumindest nicht mit antitiirkischcr St.oßrichtung und auch die anderen Schichten der byzantinische-n
ir
Pa::!sidtät.71 Es ist nicht wahrscheinlich, daß Manuel auf die Akth·icrung dielie KIäfte hoffte und mit, ihnen rechnete, ihr Fehlen sehni.nktc spielra.um dazu, duß )Januel, der sich zuerllt augenscheinlich gegen den Vertrag gesträub
ha.tte, in der Folgezeit zumindest ('hensn deutlich zum Verfechter und Htite
dieser Vereinbarungen wird. Der Vertrag bzw. die Verträgt: von 1403 spielen u den 7.wisehl'Ilstaatlichen Beziehungen der nächsten Jahre eine beachtlich
RoHe. Auf sie beziehen Ilieh ausdrüt:klich oder der Saelw nach verschieden spätere Verträge.72 Bedeutung haben lOh! iluch für die byzantinische Innenpolitik Grund genug, den .Inhnlt dieser Vt�rträge in seinen Eiuzelheiten und i n seine 'WirkUJlgen etwas gcnauer zu untcl"liuchen.
J. Der byzantinüche Kaiser alil "Vater" df'.r Türkensultane Im Eingangsprot-okoll des Vertragcf .; als soldan, fio dd gran sol(lan Baysit impemdor, und seinen byzantinischen Ver
tragspartncr Joha nnes VII. al810 gran imjJerudor, imperador di Griosi, Palcolog
iruperador und schließlich als seinen Vater.7lI Diese Bc1.ciclmung des byzan tinischen ).Iitka.iscCl:! a.ls "Vater" taucht im Vertrag nodl weitere dreimal auf,? während die anderen Vertragspa.rtncr ohne irgendeine Verwandt.sehaftsbezeichnung oder ein schmückendes Epitheton; Dicf·1C auffallende Hcrvorhebung des byza.ntinischen Ka.iscrs hat ihre Ursach und ihren allgemeinen Hintergrund in der mittelalt.erIÜ:hCIl Vorstellung von de :"'amilie dcr Könige, die in den Be1:iehungeu der byzantiniSl:hen Kaiser zu ihre dyna"o.tiHchen Umwelt, eine große Rolle apieJ- t.e . te. und auch politische KOl18equenzen hot
drei Stufen der g eist igen Beziehung bzw. Verwandtschaft des byzantinische Kaisers, irdischen 'Veltenherrsehers und Christus"o.tell 't'e.rtreters, zu den andere Fiirstell und Völkern, die der Freundschaft, der Vaterschaft und als höchs
Stu((� die der Bruduschaft.7li Als die tiirkisehen Eeyler KleinuI'icns im Blickfel - ft·auehttJH der byzantinischen Kaiser au waren sie bestenfalls Freunde der Basileis, und noch {lin Johamles Ka-ntakuzcno konnte seinen Verbündeten 'Umur Pasa, Herrn VOll Aydln, nicht nur als Freull
In ElCl":lrfl'lll
�tchen ,He SelbsthilretLktiollen:l.l1 Bl"gi"" des 14. Jh., o.lt; di TVtllt'n 1_U ihrem Si�gt.'�I....ur in Klcinllsien IlnStoU-CIt, "gi. \\'u::n:R. Vi" Geburl t'ine GroßmfloChl, S. 141, ",it.Qu..llcII und Literatlir. 'f Z. ß. JOIlOA, Noh'f'! T, S, 200; D"ko.s, ed. Gflf:cr, XIXff., 12re., S. 131 rL 7� D.t:NNl!<, Tr"tLty, S. 77f. Tl
H Bbrl., S. 18.
KOlltrAAt dll�.lI
,. Döl.Cln, HY7_,mz und did "uropiiische Sto.o.tenwelt, S. lil7f., 34.
••
sondern als seinen Sklaven bezeichnen und soll von diesem mit Proskynese be grüßt. worden sein.76 Dreißig Jahre später waren die byzantinischen Kaiser Vasallen der Osmanen. und der Mitkaiser Manuel mußte sich vom Emir ::\furad sagen lassen, daß er ihn als seinen Sohn betrachte,77 und Sultan Bayazid be handelte den �-\llcinherrscher l\Ianuel wic seinen Sklaven.78 Der Eindruck, den das Schauspiel des tributiiren und dienstleistenden byzantinischen Kaisers auf die orthodoxe '''elt machte, und die Konsequenzen, die sie daraus zog, kommen am besten in der St.ellungnahme des },loskauer Großfürsten Vas"ilij zum Aus druck, der erklärte, die orthodoxe 'Vclt habe zwar no('h einen Patriardl(�Tl,
abcl'
keinen Kaiser mehr, und die Kennung des byzantinischen Kaisers in der Liturgie seiner Kirehen verbot.79 Es war desha.lb nicht nur eine Genugtuung für byzantinische Gemükr, sondern auch eine ,"Viederherstellung der richtigen 'Veltordnung in den Köpfen ihrer Nachbarn. als "ich der Bava.zid-Sohn Suleiman bei seinem Eintreffen in Konstantinopel nach der Schla.eht von Ankara dem .Mitkaiser Johaunes Yll. zu •
•
Füßen warf und erklärte: ,,Ich will dein Sohn :,;ein, du aber sollst mein Vater sein. "80 Die anonyme Erzählung über die Belagerung Konst,anHnopels und dit, Befreiung der Stadt spricht davon. daß die Gottesmutter selbst die Söhne Baya zids dem byzantinischen Kaiser zu Füßen geworfen habe.81 Der Autor spricht, in dieser Passage nieht nur von Sulciman, sondern auch von den andel"i'n Söhnen Bayazids, deutlich ist aber zunächst nur die Haltung des erRteren. InkresRant ist, daß Suleiman das gleiche Angebot auch dem noch im 'Vesten weilenden Kaiser ManueJ maehte. Sein Gesandter, der sieh Ende 1402 in Venedig aufhielt, ba.t seine Ge:,;präehspartner, den Kaiser zu ersuchen, seine Rückkehr zn be schleunigen, denn Suleimans Ab:,;icht sei es, )lanuels Sohn zu sein und Rich Rei nem "rillen und seinen 'VÜnschen unterzuordnen in der
überzeugung,
daß sie
mit dem übereinstimmten, was er selbst wolle; der Kaiser könne also mit den Orten und Gebieten Suleimans umgehen wie mit eigenen.82 In diesen Pa;;;;agen wird auch schon etwas von den polit,iselWll Konsequenzen deutlich, die dieses Verhältnis mit sieh brachte, nämlich eine besondere Cehol'samspflicht. und auch eine gewisse Einbeziehung in die kaiserliche Souveränität, zumindest in der politischen Theorie, wä.hrend die politisehe Praxis letzt,lieh natürlieh in erster ... Kant. III, 64: 11, S. 398: Greg. XII, 7: I, S. 597; vgl. ,V1:H::O;KIl., Die G eburt. dn<'r Groß· macht, S. 120; DÖLGEB, ByzaflZ: ufld die curopiiische Staatenwelt, S. 42.
17 Sphrantz<'s, "d. BEKKJ,a�, S. 4!J. 78
Vgl. den B"ri"ht..
M""uelR
über die die Situation des byzo.nlinisclwn Hilfskonlingents bei
Bo.yazid,
S. 12 0,
vgl. S. 59f.
l' Jiu,r 1I, S. �
!l I.
1 91 f.;
vgL OSTROGOHSK Y, Gesehi ehte, S. 439.
2, S. 113.
Dukas, cd. GJl.RCr, XVIII,
G.!.UTIEH,
R6.:.,it inedit, S.
111.
JORGA, Not" . H t.ib\ls fluis, non dubituhflns (fuod ipsi
be",!
erunt. i n eoncordio, qLlia \"ülut.
quia possit disl Jünere durdinare dc jcrriR er locis suis, sicut de propriis.
Linie vom re alen KrMtcverhältnis abhängig sein mußte. So mag Suleiman mit seinem ungeduldigen Ruf nach }fnuuel p ro.k tisch auch alleR andere als ei ne Stärkung der byzantini�ehell l'osition durch die Rückkehr des Kaisers nach Konst4l.ntin opel beabsieMigt. h aben , in dem Vertro.g, den er mit Jll:I.nuel ver mutlich in G alli poli abschloß, muß er sieh jedenfalIR auch zur Ak1;ep ticrung des Vuter-Solm-V(·rhl.'iltnisses berdtgefunden huLen. denn .lflHluel nennt ihn in einer Urkunde uus dem JI.\hre 1404 flu!'(lrü ekli ch seinen Sohn, der ihm die }Jin künfte UtlS dem harag den die zurückerst.atteten Gebiete an ihre türkischen Herren hatten zahlen mÜBSen, p er sönlich üb ert.ragell habe.1I Ob Sulehnun in den folgendHlI J'ahren vCl"mcht hat. dieses Eand ubzllst.rt'ifen, wissen wir nicht. Als im osma.nischen Bürgerkrieg 140\l ijdn Bruder :Musa. die rllnteli�ehe Szene betra.t, sah si.ch Suleiman aber s(}gar veralliaßt, diese Beziehung zu ()rneuem UJld durch die Heirat· mit I iner Angehöl'igen der Palaiologenfa.milie zu venstärken.BC Diese enge Anlehnung an die Byzantiner verhindel't aber seinen Untergang nicht, und sein �acb..folger ).lusa, dürfte angesichts seiner konsequent byzanzfcindliehen Politik eiue solche BiJldung kaum eiJlgegangen sein lind sie sogar zersclmitten haben, fall s sie vorher besbmden haben sollte. "Um sich ).IW:lß8 zu erwehr en. schickt Mnnuel im Frühjahr 1412 einen Gesandten zu dem B aynzid So hn �Iehmed nach Brussa, durch den er ihm seine Hilfe bei .der Gewillilung der AlleinhCJT schaH \Terspri eht und ihm versichc.rt, er werde ihn wie einen Sohn h ehandeln." Auf die!'cr Grundlage kommt es zu einer vertr aglichen Verejnbarung,�G und als i\lehll1ed zunächst "\\'enig Erfolg hat und verschiedene Niederlagen g egen Musa hinnehmen muß, bi tt et er seinen "Vu.ter" 11anueJ, ihm den Vormarsch auf Adrianopel zu be.feh1en und ihm wie ein Vater seinem Sohn alles Gu te zu wün lichen, im übrigen aber den Erfolg Cott anheimzul:ltellen, der eine m jeden sein Schick!!" I auf die Stirn ge:-lchriell(�n habl�. Der Kaiser umarmt und entläßt ihn mit einem lj'cstmahl,87 äußere Zeichen seines Einyerständnisses. Nachdem sich .:\lehmed durchge f::e tzt hat, muß ihn IHanuel R.nerding s erst· an seine Verspreohun gen erinnt rn ehe sich �lchm ed da.zu beq uemt den Vert.mg Mitte 1413 zu be kräft.igen und Hliszuführen, sil�h für die Unterstützung zu bedanken und zu cr klären, cr werde den Befehlen und 'Vünscht\l1 sejnes "Vaters", des Kllisers der Rhomäer. auch weiterhin o bu e Zögern Folge leistelL18 .Bcreit-s J 41ö/16 gerät dieae Vereinbarung jodooh erneut in Gefahr, als Mehm ed die Stadt Thessalonike belagert" 11m sich seines Bruder s und Gegenspielers. des "fah;ohen" Mustafa, zu versichern. dei' si.'h i n die makcdonische Metropole gcUüehtet hILttA). In eincm ,
,
,
'
-
,
'
U
=AIIIII.
,
60. D>l.R wird
bestätigt,
deI' �hreibt.
iibrigl'''s
von Konstanti" dem PhiJo!\Oplnln, cd. BRAUN. S.21.
In Ol"lIipoli Schlossen ?olo.nuel lind Sulei'(jI:lJl uJlzerbn:chliche
F:rt>un
ChalJ.;okol1rl
•
..,<1.
D.o\)"IK6, S. 161; Sphl'llntzes, ",cl. BEKJ;:Y.1t, S.!}(Ir.
"Uuka<;••,,'l. Gn�{;IJ, XIX, 10, S. 129. M EbJ. 11 e�
F.b<.l., XIX, 12, i':. 131.
Ebd., XX,
I, S. 13:.1.
rr. Der OaHipoli-Yertro.g
54
1403
Schreiben vom Herbst 141 6 erinnert Manue! den Tüt'kt!llIH�lTs(!her an ihr Vat.cr Sohn-VerhiiJtniR uud erklärt, )khmtd halJe die:>!:: VerlJindullg durch scinen An
griff auf l'hesRalonike und durch seine Fot'derung nnch AURlieferung )[u8t.af1.l$ '
gebrochell." Manucl nimmt Jlicr fllso auch das Recht der )(jtbestimmung übet'
dlU; Schicksal o.t'8 Hauses Osman für sic h in AnSll1·llOh.� .Mdnned findet sich schließlich
idNwillig
w
ZUlU
Einlenken und zur Bekräftigung der geschlossenen
Vl.:'reinhul'unge-ll bereit und trügt dil�ses Band bis an sein Lebensende. Eine zeit·
heh leider nicht genau fixierban) Bestätigung für dieses Verhält.nis :r..rehmeds
zum byzantini8chen Kaiser ist die erhaltene Int,itlliatio eines Briefes mit folgen dem ".ol'tlnut:
Ti]� (bwni1:tj� Tlpijr; �;Iwpbe, tpVqtx� :ttjY� ;ca, y{:a Tij; paO'tJ.eia�, oon1� n; ;l;Ut aV;1jm,; TWV ilflYßÜVV a."'tUYrW" aer.wv xai. ae""',uunuv '!al iJ'I'fJi.orare pau(J.cv "({ni' PWllau..,,, naVfWl' xltpoi ).(0,'1' (;/avrcma-rnl', axet{UUUITOl', v:;tf;t}�ÖUn:U7I �ai negm60l:Tov -:rariea 't"ijr; aüOf:VTlar; POt). ToV 'Vw,} rij� pautJtla� (Jov TOP f'E"/UÄU1'
TQ; �at UflOletl Q"QVÄ"'rth' mv Me.ZIJF:r :Ui'.t� nj)' MU);'I:!!F-:7t01' lal�tTlaftdl' tJf:;u.a"}(!) it ßorrtJ.t:ia
auOerrd pa(1lAEla; floV.n Ihr Editor
S.
1.ampros sieht in dem lHehmcd dps Briefkopfes \'öJlig 1.n l�edlt ('her
Mehmed r. als JIehmed IJ., für den eine �olt'hc Anrede kaum möglit'h cI'seheint.n
Interesflant ist auch die Vt�rhCl\f.\4"ruLlg von ßam).da(r;) /J.OV in a60EJ'H:ia(r;) /10V,
wobci über die Frage, wer diese Korrektur vorgenomm<:I1 hut. nicht einmal Vet·,
mutungen nngcstdlt werden können. Dabei muß dieser Brief durchaus nidlt.. unbedingt in die Zeit der Alleinherrsc:huft lIfehmeds fdUell, also in die Zeit ,TOll
1413 l)i� 1421,
sondern
(;1"
kann Illleh vorher geschrieben worden sein. Ebenso
wie im Falle von Musa besteht durchaus die :Möglichkeit. duß Mehmed ähnlich wie Suleiman hald nach 1402 zu einer Cbereinkllnft mit Byr.anz zu kommen
fluchte und die Anerkennung geistiger Vatr�I';;chaH des byzflntini;;chen Kaisers schon aui'l diesel" Zeit st.ammt. AJl r)rtlin g g machen es die Ausführungen des Dukar. d o ch wahrscheinlich, daß dieses Verhältnis seinen Anfang erst in dem envä.hntc-n
AngcllOt ?t'fanu e18 an Mehmed hat und damit in das ,fahr 1412 fällt.
Seinem Sohn und Na(:hfolg(� lIfurad scheint Mehmcd geraten zu haben, im
Verhältnis zu df'n B,}'zantinern o.lIes beim alten"1.u belassen, also a.m:h das Va·ter-
EhU., XXIl, 4f., S. 15./159. "Vgl. ouch �o.h 1{ukhs Mi.llbiliguog der rnlitik des Bruderko.mpfeto uud ·mmc\es im Ht>1l8t' Osmun in d"mn Brief an Meh med I. t>t1� denn J...hre 14Hl, L..lSOL1':i:l, C., Not.lce d\m .He r:ueil dl� pitll'"j; en Lurk, en ambe et "'11 peT't
U
bliolheque n...t,iollfile, Nolic"\l nt extro.its des maUUSlTitH Je I" Bibliothoque nt>tiollale nt 'U1\rt.'� bibliut !oequl'� 5, P...rifl an 7, S. 07:5f. eher die Venm<:he d",r Ti nlllriden , eill':r V!t&lll itil:t·
de"
Üsn"uwll seit
t:incr GI'Oßlllllcht, S. 299.
die Fikl i" "
Ankllr!l ll.ufr,;ehtzuerhllJtr,on�. 'Vb:U.'\1:H, Vie C;"hutl.
Gnr.c"C xxxrv, 6, S. 297: AllS :UehmeJ 1. ('i" [(asldl !!Ur J�r OIlWeitf' des BOSPOI'lIS erbauen will, wt'udct cr sich Wil' ein Soh" illl �inen Vuwr :\I .."uel mit. der .Bitte vm Erlaubnis.
.. Nt; W, 11)13, S. 11;
uNE JO, 1913, S. ll.
vgl.
am'l! Dnktl.!!, ed.
1. "vater·�(]{;l'· Tllrkellsultane
1
Sohn-Verhältnis zu akzeptieren. Murud hat da.mit jedoch nichts im Sinn, un die byzantinische Politik versueht auch a.us diesem Grund erneut den , Mustafa. gegen seinen KeHen ins Spiel zu bringel1. Tatsächlich erklärt bei seiner Freilas.."'ung aus byzantinischer Ehrenhaft, er wolle Manuel wie ein Sohn seinem Vater,n als Cl' aber gla.uht, fest im Satte! zu sitzen, er das lästige Band ab und erklärt sieh nur zu einem gleichbereehtigten hältnis hereit.u Murad macht seinen Ambitionen a.\lerdings bald ein Ende, dieses Ende bedeutet. auch den Schlußpunkt unt.er die by" auf die Einordnung der Türken in ein wie a.ueh immer geartetes verhält.nis. Von einer Vater-Sohn-Beziehung ist, nach 1422 nieht mehr die ]n seinem Auslandsbrief an einen Vertrauten Murads aus dem Jahre spricht, Johannes VIII. vom Sultan als von seinem Bruder,�� und nennt Murad den byzantinischen Kaiser in einer Botschaft vom Frühjahr ebenfalls seinen Rrudcr.�6 Es ist also anzunehmen, daß dieses ·Verhältnis zieller Gleichheit, da:'! in \Virklichkeit ein Verhältnis hyzantini:'!eher ordnung WilI', datiert. mit. dem Umbruch der Verhältnisse zwischen 1422 1424, durch den Byzanz erneut den Türken tributär wurde. Fragt man noch einmal nach den praktischen Konsequenzen dieser gisehen Konstruktion der Byzantiner und nach ihrer speziellen Bedeutung in Jahren zv,·ischen 1402 und 1422, so ist diese Frage trot,z aller konkreten nicht leicht. zu beantworten. Ein Grund für das sicht·hare Interesse der tinisehcn Kaiser an der Neubelebung dieser Konstruktion liegt zweifellos Bereich der Außenpolitik denn sie war ein Mittel, da.s angeschIa.gene Image Ostkaist'rtums speziell in der orthodoxen 'Velt noch einmal etwas zumal Manuel an einem Zusammenwirken mit diesen Kräften sehr i'nt",,,, war. Die bvzantinisehen Herr:'!eher standen hier im Banne einer Tradition, sie sich nur schwer entziehen konnten, selbst wenn sie die Absicht da.zu hätten. Bedeutung hatte sie auch für die politische Propaganda im l'en, denn sie diente der Stärkung des Glaubens an die Kraft des Kaisertums den Untertanen ebenso wie bei den Kachbarn. Darüberhinaus erhielten die zantinischen Kaiser mit dieser Konstruktion aber augenscheinlich auch enet,.. Möglichkeiten des Eingriffs in die inneren Angelegenheiten des und dabei ging es insbesondere um das Schicksal seines Herrscherhauses und ,tau die Sicherung inneren Friedens durch Herrscher und Volk. Die nahme Manuels mit ).fehmed und ,;ein Einschleusen na.ch Rumelien erscheint als eine durchaus legale Aktion im Sinne diesel' Rechte bzw. gegen einen Störer des inneren Friedens - und der Beziehungen zum lichen .,Vater". Dazu kamen vermutlich noch verschiedene spezielle Rechte, •
�3 U
I, S. IBi(HJB.
Dtlka.;, ed. GIl.E(T, XXIV, Ebd., XXIV, 12,
S.
ISl.
,. B..l.JlIM1ER, F.(DüLGJi.R, F., Ei" Auslo.ndsbrief des Kaii;"rs JüflHllnes YIU. HAi, BAlll!o"GER, Aufsätze und Abhandlungen 11, S. 163, 16i uud Annl. 1.
.. SphnUlt7.es, ed. BF.KKF.R, 11, 9, S. 1;,,,.
vom
;
H. Der Gßllipoli-Yertl'ag 1403
der kOllkret.en Situation für die Byzantiner besondere Bedeutung hatten, wie e Erlaubnis 7.ur .<\uRführnng militärischer Bankn von strategischer Bedeutung. llch dns Cbers�tzen der Osmanenherr!;cher über die 1lL-"€rengcn scheint einer Hisehen oder sogar f()filialen Zustimmung durch den Kaiser bedurft. zu haben. I diesem Sinne könnte man ('venluell eine Eint.ragung im Notizbuch eines eamte.) der Met'l'Opolifl Thessalonike yerst.ehen, daß im Januar 1422 (n Mund it Hilfe der Genuesen ohne bzw. wider den Willen des Kaisers ::\Iltnud die ecrengc bei GallipoJi übeNichritten ha·be.�1 L'"nte.r (üesem Ge:-:ichtspunkt wnr 18 Ehrengeleit, das die 'l'ürkenheITsl'her b(,im Überset.zen über den Bosporus 'hielten, und das gemeillsame Essen von Kaiser und Sultan, dn,s bei diesel' clegenheit, vernnstaltct wurde, vidleicht zugleich Qm:h eine :FOl'ID dee Zu hornung, wenigstens in der Pe-l'iocle nach Ankara,98 j)it� Formulierung, die im usammcnhang mit dem Vake-Sohn-Verhältnis sowohl bei Suleiman als auch , {tritt, !i Mebmed I. au e und ihr Reich · �utlich, daß es mit der theoretischen Konstruktion durchn,us aueh 11m pro.k sehe Posit.ionen ging. Diese, prakt.h;chell Positionen hingen o.ber natürlich in 'ster Linie von dem realen Kräftcverhä-Itllis un d seiner Entwicklung ab, sie aren für sich selbst genommen nur sehr begrenzt tragfähig. Ta·tsächli(�h ging ! auch in den Verträgen um viel mehr als nur um dieses traditionelle Vehikel. 2, Der territoriale Rückgewinn tllr Byzanz. Die Enlu-id:hmg d-es
Reichsterrilorium� nach 1402
�r territoria.le Rüekgewillll del' Byzantiner durch die Verträge WIi-r heden end, das steht fest, Schwie-l'igkeitc- n jeses Gewinns und der neuen Grenzen, die durch ihn entRta·nden. A. Ba.ka.IoI1U· )8, der sich mit dt'.r territorialen Entwicklung des b,y'Zltotinischen Reiches in den �tzten .hundert Ja-hren lezuglla.hme insbcsondcm auf dcn Historiker Duka.a davon, daß nach der Nieder !lge der Türken bei Ankara· folgende Gehiete an Byzanz zurückfielen: Thessa· :mikc roit seiner ganzen Regi on vom Strymon bis hjnuntcr nach Zeituu, gegen Lber der venezianischen Insel Negropout, die Schwarzmeerkü!\tenst.ädte his lach Varna und ein St.reifl:ll von Thrakiell, der Bizyc und andere Stä.dte umaßt," Den Vertragstext vom JI\nuarjFebruar 1403 hat Bll.kalopulos für st'inc )arstellung leid(�l' nicht benutzt, Aueh dieser Text macht gena.ue territ.oria.le ,
•
, KUGUS, Xoti>:huch, S, 1;}1: li'ml I
I
1"1}; ';ovi,.}r; tflii (lumAiwr;
Y.1.'(?Oii Mav(IV�A
"'"ou nu..taro..t070tI,
,TORO,,-, Gel\(,hi
B.U:,H.ol'UI.QII, L"s limite,:;, S. 59ft. und K"I,tu S. 64.
-
2. Dils Reichsterrit(lrium na<;h 1402
Angabt'tl, die zum Teil nidlt unwesentlich von denen des Dukas abweichen.
Sulciman \Ocl'pflicht.ct sich seinem Vcrt,rllgspartncr JohaT1I1cS VII. zurückzu
geben: ThelSsalonikc mit der KaLamadtl. und dl:"m dazugehörigen Gebiet vom
Fluß GaJ. ikos
}'h'semhria und Pulo.thcoria mit seinen Kastellen und Salinen lIud allen Pertinen
zen, KOllstantillop.'1 mit seiner Cmgebung VOll Pampolia his naeh Panido!., die
] nscln Sko�los, Slt:Yllthos und Skyl'Os, und sehlicßlkiJ "in Turchia queli eastelli che- t.egniva 10 imperador".'OO Diese Kastdle "in '1'lIrchia" fehlen bei Dukas und Bakaloplllos \\·eiß daher auch nichts mit dem Zeugnis des Cha.lkokondvles •
- ngebiet unzufangcn, der vom Küste
und ZeitlIlI zurückgegeben wurde.t° l Oiese Angabe des Hi;;torikel'i! Chalko
kondylcf'; steht also nicht v�n'inze-lt da, wie Bakalopulos meült. l'ondern wird
durch den Vertra.gstext ReIbst bestä.t.igt. Die kleiuD.�i(tt.ischE'n Küstenorte Sud östlich von Skutari waren während der .Belagerung der Haul)tst,adt 11I·ftig Uill
kä.mpft und g in gen 1l.ugenschE'inlich mehrmu.!s VOll einer Hand in die andere. Im '1'atl�nberidlt. des :l1 . a.r8challs quis
=
I)jo,iJkylion
( '1), Serllil.'�� Die Existenz
von b.yznntillischen StützpWlkten
an der kleinasiatisehen Küste bis in die Zeit AIclnueds J. wird durch AF;ik Pas/l.-· zadc bestä.tigt. Er nennt. speziell rias Dorf hzw. die Burg
'I'urm) Hcreke
=
Ly'l. Charax, Eski-Gegibiize
wahrscheinlich auch befestigt, Pendik
Ritzion und Karta·l
=
=
=
(<1.
h. wohl· Ort mit
byl,. Dakibyzes fruurion
byz. Punteichion, Daricalar
=
(�),
byz.
b,Y7.. Kart-aJimeJl.l�3 Bcl"tcondon de la Brocquierc, der
Anfang det 30cc Jahre des 15. J·h. durch dicses Gebiet reist. berichtet, daß in Pendik immer noch in der 3-Iehrzahl Grir:chen wohntcn,lOI und das, obwohl die eben erwähnte türkische Chronik davon spricht, daß die Einwohner dieses
Ortes ebenso wi<.' die Griechen der anrieren Küstensiedlnngen no.ch Konst.ant.i
nope! flohen. als "Mehmed I. diesen Küstellst.reifen endgült.ig beset.zte.u» Um
diese Orte und um dieses Gebiet geht es !llso sicherlich in den Angaben dC!I V(�r
trages und des Historikers Chalkokondyles über den Vertrag.
Völlig fehlt da.gegen im Vert·ragstext im Unterschied zu Dukas und zu Chnlko
kondyles das Gebiet VOll Lamia
=
Ze-itUIl,
z uminde!o\t "Was t.erritoriale Rückgabeo'
an die Byzantiner bet.rifft. Erwähnt werdcn nur die henach harte G.l'Iusehalt'
Bodonitza, die dem Markgrafcn Giorgio gegen Zahlung drI' üblichen 'L'ribut-!
l
summe zugestanden wird, dill Cra.fscilaft Saloua, die den Hospitalitcrn vonl Rhodos zugespro�hen wird, und die Fiinfmeilcnzone /lnf dem F()st;!a-ndgegenübcr l Negroponte, die untcr Ausschluß VOll Sulinen und Cetreidehlllldeisplätzen den 1"-
DH�.sIS. 'l'ret
lOt!.
I�I Chülknkond. cd. DA(l.1I6 T, s. 163: TI.-\K.u.oP1,·WS, UB Jimito..'s, S. 60. I�I Livr" df!B fei l s du Hom,iqu(t\J(, ed. BUCHOY, S. H03ff. Zu Dinskili 8. JOIWA, U':'ilchkhtn
10)
de� O�ma.ni�,-,hen Rl::O idj('!\ I, S. 21JU.
A�k j
I" B,-,rtrolldon oe 10. Brocquicl't', ",I. SCI!J:YI':It, S. 139r. ]\>iO A�ik PiLäa,.:tii:de, trod. KRHt:TJ:L. 8. 1:J2l.
;
·
11. Der GlIlIipuli-Verhng 1403
08
Venezianern ebel1;;o wie die Hern;cha.ft Athen zugesproGh C'1l winL l00 Aus dem Brief des venezianischen UntL,rhändlers aus Gallipoli geht tatsii.chlich hervor, daß sich Zeit-UIl z u diesem Zeit.punkt in türkise-hen Händeu bcfalld. Zt'no berieh
tat nämlich. daß der Markgraf von Bodonitza versucht. hat., im Gebiet von Zeitull :1<'uß zu flHlfwn, und de�halb mit den benachharten Türken in hark Auseinander setzungon geriet, bis ihn EvreuO!. Bey, der türkische Herr dieses Gobietes, in seine Schranken verwj(>s. Wt>it€r berichtet Zeno, daß es ihm gelungen ist, den
Ort Ste lidll der zur Herr8('hdt Zeitu ll g�Jhört, für ,
ine bestimmte GddslIwme,
(l
die er an die Türken zahl t , dem Dragazi, vielleicht einem Abkömmling
rief!
ser
bischen Ade1sgcsehleehtcs der Dragas, der hiel' zugleich His venezianischer Bürger
bezeichnet wird, übertragen 1.\1 las8en, der sich verpflichte..., ohne das Einvcr
st-ä.ndnis der Venm:ianer kt�inc Bl'kst.igungeu irg-�'ndwelcher Art anzulegen .ur. Von Byzautinern also zu diesem Zeitpunkt in und um Zeitun keine Spur - wenn
man nieht in dcm genannten Dragazi einen Ryzulltiner oder (�inen �I1\nn deI' Byzantiner .sehen will.108 Auffallfmd ist schließlich aUIJh, daß das zur R.ückgabe vorgesehene G(�biet von
Thessalonike im VeL'trag vom
Januar/Februar
1403 w('sent.lich kleiner ist als bei
Dukas, gesproch en wird nur VOll der Stadt ;;elbst, von der stadtnahem La.nd
schaft Killamaria und vom Küstengebict we:'ltü(�h der Stadt. keine Rede ist da gegen von der Hnlbimel Kassandria, ühr:rhaupt von der Chll,l kidike, und Ilicht.s zuhören ist aueh VOll dem Gebiet bis zum StI'Y"IIl on und bis nach h'eitun hinunter.
Verg1deht man die Angahen in ihrl'r Gesamthl'it, dann muß man o..1so sage", daß
der Gehictsgewinll laut Vcrtragstext weseuUich geringer ist, als der, den ins
besondere ua Historiker Dukas nennt. Gibt es du,für eine ErkJiirung �
Daß die territ,oriah: Frage in den Verhandlungen von Gallipoli eine große RoHe spiette, berichtet wieder Piet·ro Zeno. 'Yie schon erwähnt, konnt.en sich
die hirkischen Großen erst nMh harten Auseinandersetzungen entschließ!)n, den Ve!"trag zu unterzeichnen, und nachdem (Ho byza.ntinischen Unt<,rhiind1er einige
Zugeshindisse gem acht hatten. 'Va.s sie inshesondenl forderten, das war bona parte deli confini de' borgi dueli a10 impero.dor. 1<J9 In der Rohübersetzung bzw. Inhaltflangabe von Dellnis heißt es, daß die Türken einige der Gebicte behalten wollten, die dem Kaiser gegeben werden sollt{�n .lIO Der Vertragstext scheint aber auch in seiner ita1ieni�()hen Rohversion etwas genauer zu sein: confini de' borgi, das ist aller 'Vahrscheinlichkeit nach dic Umgebung verschiednnel' den Dyzan -atteter hzw. in der Diskussion steht;nder Städte, und 8icherlich tinern zUJ'ückcrst 101 DRNNtS, T r",aty, S. SO.
Ebd., S. R3ff. Zu Stelidn StylirltL s. KODIlR , �f'groPOllh:', 8. 127. 1011 Allenl A"!;�'hf:'ifl nach hlllldelL ,� sich tIm den s<:rhiS�'hen X8.n,cn Draglls, ..1.;1' durch 107
=
Heirat ,tuch wu:h 13) ZHII7. kOlillut. Eim.' Jdentifi7.if'nmg iBt mit ()lI()rding� nicht ge· lungen
'oe
.
OIl'l'F.OGOm;ltl, G . , rOCnOIlItI( ROHCTo,lITHH '[{purarn, Cuopaua jJ;CJIU lV, S. 2i1
bis 280, kllnnt ei n en Drnga.s
DHl
. EbJ., S. 8Se.
"
'1.",)1\
St,yli(h� nicht.
2. Das ReichsterritoriuTll 1lI1."h 1402
uJ d
ist. es gerechtfertigt., hier ganz besonder>! auch an Thesfmlonike und seine gebung 7.U denken. Die byzantinischen Gesandten mußten schließlich ak7.epti ren.llI
Damit. wird aber nur deutlich, daß in den Verhandlungen um jeden Ort un besonders jeden Landst.rich gerungen wurde, die Differenz zwischen den Au
sagen de;; Vert.ragstexte>! und 11(';; Hist.orikers Dukas ist. damit. noch nieht. e
klä.rt. 'fenn man die zur Diskussion st.ehende Passage der Chronik des Duk
jedoch genau('1' liest, dann fällt, auf, daß er seine Aussagen über den Vertrag un
die in ibm enthaltenen territoria.len Zugeständnisse an die BY7.antiner an seine
Bericht über dic Rückkehr ::\fanuels aus dem 'Vesten anschließt, d. h., all
'Vahrscheinliehkeit. na.ch haben wir es bei Dukas mit dem Vertra.g zu tun, de
Manud nach :,;einer Ankunft zu H ause mit Suleiman abschloß, 7.umindest was di
territorialen Aspekt.e bet,rifft, und nicht mit. dem Vertrag vom .Tahresanfang, b
dem JohatllleS VJI. der byzantinische Vertra.gspa.rtner Suleimans gewesen w
\Vie schon erwähnt., :,;ind Barker u. a. der Auffassung, daß Ma.nuel den Vertra
Suleiman - Johannes nicht.. billigte und deshalb mit. dem Neffen harte Ause'
anderset.zlmgen führte. Nach Meinung Barkers richtet.·e sich der )Iißmut Manue
gegen den Yt::Ttrag überhaupt, weil er durch ihn seine Hände gebunden glaubte,! es hat jedoch den Anschein, als wenn es nicht nur darum bzw. soga.r nicht. eium
in erster Linie um den Vertrag generell ging, sondern ganz besonders auch u
seinen Inhalt, spe:,;iell auch um die ungenügenden t.erritorialen Zugeständnis
der Türken und um das Zurückweichen der Beauft.ragten Johannes' VII. gegen
übel' ihren Forderungen in den Vertragsverhandlungen von Gallipoli im Januar
Februar
1403. Die Bemühungen Manuels, die Best.immungen des Vert..rages z
revidieren und zu verschärfen, trafen sieh im übrigen mit, den Absichten de
Venezianer, die zu diesem .z,veck, d. h. zur Bekräft.,igung und Erweiterung de
Vertrages, ihren Gesandt.en Suriano nach dem Osten ;;chickten, in Gesellscha
Manucls, der auf seiner Heimreise im März 1403 Venedig passierte,113 und heide
Bemühen scheint. im Juni
1403 in Gallipoli oder anschließend in Konsbntinop
auch bestimmte Erfolge gehabt. zu haben.
Tatsä.chlich ist in den folgenden Ja·hrcn nicht nur Kalamaria, sondern aue
Kassandria, der AtilOS und das Gebiet am Strymon wieder in byzantinische Händen,1l4 und wenn man diesen Gebiets7.uwaehs nicht militärischen Erfolge
der Byzant.iner zuschreibt, für die es keine Anhaltspunkte gibt, dann bleibt. a.l Erklärung eigentlieh nur dieser von ::\Ianuel abge:,;ehlossene zweite Vertrag. D
111 F.bd., S. 82f. ll! nARKl:n, Manuel
Il,
S. 24() f., 247.
' J a Ebd., S. 228 fr. 114 Die erhaltenen Urkunden rruwheii den Eindl'llek, alil wenn auch da� Vorfeld des
A�.hO'j
die Gebiete von Rh""ii">l und Siderokausia, in d,,,, 10 Ja)ll·"n nadl 1402 ständ Jg 1
IJYZflIlti Iliildwr Hand waren. Zugleich scheint din Lage in diosen Gübieten aber nicb SGhr stabil gewesen DERS.,
,
Z'l
sein, AI.EXANDEIl.
Bv'avTlva y(!aftjw.a,
S. Uiif.
La"CRIOTES, Ao:jX)HCIHHI rpaMoThI
S. 134f.
,-
11. Der Ga11ipoli- Vertrag 1403
etrifft aueh das Gebiet von Z�itun,W und es spricht vielCI:; dafür daß sich die 'yzantino;:>r noch J 403 oder nur wenig �pUtcr a-u eh in tlic.scm KÜ.!It-enstreiIcD fest etzen konnten, denn Anfang .l\)l ri l 1404 wjed in Venedig mit Mißfallen ZUL' ,
�ellntni.s genommen, quod gentes l'iue
(
d.h. des byzantinischen Kaisers)
0;('
ltromittant d aceipiant da illis locis, qua habueramus {'t habu cre debeamus per
neem factnoo cum Tureo, in t-crritorio proximo Insule Nigropontig, und ein ge
at.:ni!!chter Protest. da.gegen beschlossen ,lliAIIc-rdings scheint dit: Bezugnahme er Vent'zinller auf ihren Vert,rag mit Suleim a.n dageg
'orgehen der Byzantiner
ieh ebenfalls auf vertraglidl€ Vel'einbn.rungen mit
!l
en TürkeIl at·übt, d��nkbar ist aber durcha.us auch das Gegcnteil,
Iso heiden Seiten den gleichen Köder 7.uwarfen, um danwl; polit.isc·hes Kapit.a.1
schlagen . &,>.i dem, wie ihm se-i, im Svnuner I·WS scheinen dic HY"1.nntine-T in
u
iescm Gj!biet jedenfalls fCKt etabliert zu sein. Das deutet zumindest eine In rukt.ion des venezi.anischen Senats für Pietro Zeno, den L'nterhändler von
i
<1-02/03 a.n, der
"1.11
diesem Zeitpunkt erneut zu Sulei.ml\1l und 7.U
Manuel unfer
·cgll ist. Der Gesan dte erhält die Anweisung, dem byzantinischen Ka,i sel' di.e :efricdigung der Signoria über die zuvorkommende Beha.ndlung ihrer Kaufleute 1
Konstantin opel auszudrüekon und ihn da,rüber zu informier.en, daß Venedig
trum et IOCllm Stelle sivc Astf"ici nahe Na,uplion herausgebe, um die es einige eit St.wit gegeb4m hatte, wenn der Kaiser Entschädigung leisul für die Sehä.de.n, �
ie die Venezianer dort erlit·ten hätten, und wenn er ihnE'-n die Ort.e restituiere,
ie
er-
in partibus Gitoni besct-7.t habe.ll1 Sollte es sich. h ier wir-klich um Zeitun
andcln, und eigentlich gibt et\ keinen Grund, danm zu zw(!ifcln, dlJ.n n heißt das I
der Tat, dtLß die BY7.antiner l.U diesem Zeitpunkt am Golf V Oll Lamia fcst.-c
ositionell hatten und den Versuch machten, sie auf Kosten der Venezianer
eitel· auszubauen. Dabei könnte es auch um den Ort Styli da g0gangen sein,
en Venedig 1403 dem Dragazi zugeschnnzt hatte, der ein venezianischer, viel
icht aber auch hyzantinischer Vertrauensmann war. Daß Stylis tat,sä,ehlich
Jäter in bY7.antinischer Hand
war,
wird weit.!'r unten belegt. Zunä�hst sol len
ber nooh die si<:b zeit.lich an da.� Ja·hr 1408 anschließendeH Zeugni!<..'le für di(� yzantinische Präsenz in Zeitun kurz Rrwii.hnung findelI . Als Muga zwischen
IJO und 1412 byzantinische Territorien bedrängte und sieh sowohl gegen :ollstantinopcl als auch gegen Tlwssnlonike wandte, wurde Zeitull nach der
lsdrücklichen AlLo:;sa.gC d('-s Dukas Iljcht eingeschlossen.lu Anschließend muß es
:>er Ziel harter türkischer Angriffe geworden sein, denn Mitte 1415 verla.ngt :aiser Manuel durch eine CesalldtschaJt in Venedig die Herausgabe der durch ,
von Kov:ntjHn.n, H<'lInf! und Thessalia, S. 77, 266. 284, di<, Hückk"lu Zeituns in d,,",, byz8ntillif'(Jn.'D Roidl�verband hdmffm .
; Die Ang>t.bon
Sp. 26-29.
' SATIlA8, Do"'lIme"b\ ;nooit.s n, S. 1 2 1 . JORGA, NotCfl J, S. 164_ JOBC.1. v.weifeh ' Dukas, e<J. OlH:CU, XIX, 9, S. 127. •
..
idlt. ,It.r,m, dllß es sich
,,"1
Zdtlill lt".."flc!t.
2. Das Rcichstenitorium nach 1402
df'n Katepano von Zcitun, Sebastopulos, während einer zweijä.hrigen türkischen Belagerung in der Stadt· Negropontc deponiNt.en Gelder.lU Da.:;; venezianische �egroI)Qnte scheint nicht nur für den byza.ntini:;;ehen Gouverneur eine Art Rdugium vor den türkischcn Bedrängni:;;:;;e n gewesen zu sein. Im lIIärz des glei Chf'Il Ja.hres forderte Ant,onio Aeciajuoli, Herzog von Athen, die voBe Hestituie_ rllng aller Depositen von athenischen Bürgern in Kcgroponte, 1 20 und schon 14 08 hatte der lVl a.rkgraf von Bodonitza einen Teil seines Besit.zes und seiner Unter tanen a.uf die venezianische Im,el verlagert bzw. umgesiedeltYl 1m Jahre 1415 stand aber auch Negroponte selbst unt·er starkem Druck der Türken, kam es zu Schiffsoperationen gegen die Insel und zu Zerstörungen von Dörfern auf der Insel. Verloren gingen die Besitzungen von ZeitUlI den Byzantinern in dieser Zpit aber wohl nicht, wie K. Hopf behauptd,.J22 zumindest, nicht endgültig. denn
im Jahre 14-22 verteidigt Stra.homytes Ka.ntakuzcnos als kaiserlicher Katepano den Ort tapfer und erfolgreich gegen den angreifenden TUl'ankhan. 1 2� Allerdings muß sieh seine Position in dieser Auseinandersetzung doch verschlechtert haben denn ::'tritte 1423 bietet der Zefali Zitoni - ein Xame wird leider nicht genannt den Venezianern die Orte Stylida. und AvJaki an, und sie werden von ihnen nach einigem Zögern tatsächlich übernommen .H1 Stylida, das ist der Ort, um den es schon 1403 ein diplomatisches Tauziehen gegeben hatte. Offenbar hattcn die Venezianer ihr Interesse an diesen Orten im Golf von Lamia nie verloren, und nut,zt.en jetzt die Gelegenheit, ihn erneut zu übernehmen, ebenso wie sie kurz zu vor Thessalonike von den Byzantinern übernommen hatten und wie sie zur gleichen Zeit in Verhandlungen um die ("'bernahmc der byzantinischen Herr schaft. auf der Peloponnes standen. Zeitun selbst bleibt nach übereinstimmender
Meinung auch im byzantinisch-türkischen Vertrag von 1 4.24 in der Hand der
Griechen. Dabei wäre es durehau:;; möglich, die Passage bei Dukas, auf die sich Jorga, Dölger u. a. beZIehen. auch in entgegengesetzter Richtung zu interprc tieren.u:; 11• . hmGA, Nut",;
I,
.s. 240; THlRIE'r, Regest",;
11, Kr. 1592, S. 138; DÖLCUl., R"g"stell V, Nr. 33;)�. H()p�', Gesd,iehte Grkdlcnl"",.J,c; 11, S. 76, will wiss"n, daß er Je,j) Vornamen
Georgios trägt, er bezieht sieh aUl'h tluf:\fisti '·eg. 5 1 , aber nidtt. Huf Iol. 67'_ r,sr, son· dern auf IoI. 1 8 1 ".
11" SATHAS, DoeumenLs inedits 121 Bbd., Tl, S. 210.
IlI, S.
10:l.
12� HOP1 , Ge�d)iehtc Grieeh"llln",h; 11, S. 76. I ,. DukHH, ed. Gn"RuT:, XXVIII, 11, S. 23!J: vgl. KUD);J{, Negropolll", S. 1 2 7 . Hop., Ge
IH
schkhte Griechenlands lI, S. 83, sieherlidl mit falsd'etn Z",itammlz.
SATlIA�,
Docnments illedits 1 ,
vgJ. KOU"RR, ); egl'oponle . S. 127.
S. 140; 111,
S, 250; Tn rnTET, RegesteS
11, Kr. 1896;
12' D Üull':n. Hegesten V, Kr. 3 4 1 4 ; JORG.�, Geschichte des Osmanisehcn Reiches Di e entscheidende _Passage bei Dukas, ed. GRLe",
.Tolwnnes JTHlehte null Flieden mit �lurad ,j",h; IJm'T(>
7f;.i)v
I,
S. 383.
XXIX, I, S. �4;;, latltet.: Der Kais"r wln;t' TU, :ra;.EI; >
TWV ",aaTeWV. wv ov", f),)V'Jn)IJ1/ lapflv Ü Ti! flaXr!, oiov MflJtJ1ßg{av,
L1i(!"o"<; >
und j ährlich
:{OOOOO Aspra.. DaH Probl"ul iSl ,kr Ansehluß
-""
1.1.
ver UlIolllpOIl"vertrag
I�UiS
Ähnlich kompliziert verlief auch die Entwicklung der anderen Rciclulteri
toden nach 1402. eber sie wird später noch einiges zu sagen sein. In direktem Zusammenhang mit den territor ialen Zugeständnissen der Türken im Vertra,g von Anfang 1403 st.eht aber auch die Fmge, ob die Griechen wi rkli ch das ganze Land in Besitz nahmen, das ihnen zurückcrst,attet wurde. Im Vertrag finden sich
dazu einige interessante Passagen, die uereits YOll �. Oikonomides ausgem:'rtet worden sind. Laut Vertragstext, vcrpfli cht,et siell Sulcim�m , von dem an Byzanz zurückgegebenen Land alle Türken zurückzuziehen, die dort Grundhe;;it,7,
lmhpn.
Zugleich sollen aher alle Landtmnsaktionen, Verkäufe an Griechen und Türken, die wahrend der Of;manischen Herrschaft stattgefunden haben, jhn� Gültigkeit behalten ,1 2G Oikonomides interpretiert diese Bestimmungen dahingehend, daß der byz antini sc he Staat alle legalen Transaktioncn anerkannte , die unter dem
türkischem Regime erfolgt, waren, und daß er Eigentümer aller durch die Tür ken konfiszierten Güter wurde, die ihre zeitweiligen türkischen Besitzer ver lassen mußten,127 Vielleicht deutet sich hier auch der Unterschied zwischen
bedingkm und unbedingtem Feudaleigentum an, die sieh in dieser Zeit bei den Türken
etwa die 'Yaage hielten,128 Auf jeden Fall sieht es so aus, als hätten die
Türken nur das Land wieder herausgeben müssen, waR sie kraft Eroberung erworben hatfen, nicht das, was durch
Kauf an sie
gekommen war, Das würtle
aber auch bedeuten, daß längst nicht alle Türken die zurückerstatteten Gebiete
verließen, sondern ein Teil von ihnen unter den neuen alten Henen zurück blieb, sich mit ihnen schlecht und recht arrangierte und auf bessere Zeiten hoffte,
P. Schreiner vermutete, daß vor allem das flache Land weiterhin stark mit,
türkischen Bevölkerungselementen durchset,zt blieb,129ul1d wenn man in Betracht zieht, mit v.'elchor Zähigkeit die türkischen Unterhändler 140:l in Callipoli be
sonders um das flache Land kämvften , und daß die türkischen Eroberer in ihrer
Mehrheit bäuerlich-nomadischen Charakter trugen und selbst die Führungsspitze städtischem Leben gegenüber Vorbehalte hat.te, dann 'wird man dieser These zustimmen müssen. Allerdings läßt sieh von den Q.uellen her dafür kaum ein Beweis erbringen, während
umgekehrt die
Existenz von türkischen ßevölke-
Alkr 'Vahrsdll'inlid,keit nach bezieht er skh aber wieder a,lf ,jm)� und gehört n;eht
mehr zu dem einH,;hränkenden ::1" t.z L"il, de'/" In; t nh)v begi nnt. . B AKALOl' l: LO s, L"s li, \I iteg, S. 62, N,t�l"hei det si"h uur,h Hir die e,."te Versio. . und sprid,t dabeI" von Rückgabe. Di"
Chronik Dresden F IHO, fo1. 136, ,JORGA, ).;0t.e8 J, S. 360, Anm. I , igt ill der Darsl ollu ng des Vertrags so ungenau, daß ihre AUgH!W, Zeitull bet,reffend, kaum als Gegenbe'weis
herangezogen werden kann.
'%8
Dl:K51S, Tr"a ,y S. 78.
m
OUWSO)!IDl;S, Le llaradj, S . 68lf.
12S
,
MUTAFhEYA, bis
LU
V.,iDnIlTl:ov, S., Die AgI'llrvt'rhiiltnisse im ÜSlllanischrm Heid10 ill ' XV.
XVI. Jh., Actes du 1°< cüngres ill1" rllational des eludt'B Imlkani'lu'\8 ct Hml-est
europeen nes UT, Sofia 196V, S. 692.
SCHREI�.ER, 1'., %wei Ulwdiel'te Praktika au�
JÖB 1 9 , uno, S . 37.
der
7.weilen Hälft<> ,kH 14. ,Jahrhun,krls,
l: . LI....
n.t'lcnSt.errltorIUm nact)
14U;:
rungf+Clemcllten in den byzantinischen Stä.dten auch nooh 1402 queU�nm/i.ßig Yt:'1'Schiedelltl ieh belegt iI�t. Das betrifft in erster Linie natürlich die Stadt The,,�n.}oJ1ike, die scholl einc mehr
als
zehnjährige
dit·ektc TürkcnhE"rrSI�huft
hatte. Du "ind zunächst einma.l goIehe nichttürkischen Beyölkerungs_ element.e, die wä hren d der Türkenhllrrtlchaft eng ruit dcn neuen Herren zu sammengearbeitet hatten und zum Teil fl.uch Will hlam ü bergetreten waren hintL'1" r:;ich
wie der kuriose FilU einet; Akinci. deI' zugleich Kaufmann ist, 1402j03 für die Venezianer Kundschait-t>.rdicnste leistl,t und sogar behauptet, venezianischer ,
Staat.sbürger zu sein lal) Echte Türken sind da.gegen z"'''eifelJos die beiden Skltl.ven .
1409 einem Venezianer und 1420 einem griechischen Kirchen beamtem eine Skla....-in \'erkaufen. I 31 �eben dem Handel mit Sklaven lag ver mutlich auch deI' Ha.nder mit Lebensmitteln in Thessalonike zu einem Teil in türkischen Händen. Di(;st"s h an dlerische Element ha.tte schon vor 1423 in Thessa. lonikc wieder ein solches Gewicht erlangt, da.ß Sultan i\tehmcd beim Despoten An w onikos einen türkischen Kadi für die Stadt forderte und auch durchsetzte .Ut Schließlich ist sogar unter den mil itä.ri schen Kräften dE::1" städtischen Garnison händler, die
'
mit türkischen Elcmc)ßten in gewis!>cm Umfang zu rechnen.13� Ähnlich ent
in der Ha.uptstadt Kon stantinopel . Sie hatte sicb dem Versuch einer türkischen Eroberung zwa.r edolgre.ich widersetzen können, aber die lnfiltr·ation türkischer Elemente war Ende deI:; 14. Jh, auch im Zentrum des lteiches und in seiner letzten Bastion schon sehr groß, l>ie Situation nach Anka.r8. nutzten die by'zantinlschcn Kaiser, um das türkische Qua.rtier in der Hauptstadt aufzulösen, seine Einwohner umzusiedeln und den Kadi zu entla.ssen, dcs!'!cn Einsetzung sie in den 90er Jahren hatten zustimmen müssen , l M Aber zu einer völligen Eliminierung türkischer Elemente kam es sicherlich auch a.us der Hauptstadt nicht, und diese Elemente werden auch Imid wieder zugenommen wickelten
sich die
Dinge
haben. \<';in Bild von der Bedeutung und der Rolle türki"cher Personen uud Gruppe n im Wirtschaftsleben der
StAdt
vermit·telt da.s Rechnungsbuch des Venezianers Giaeomo Badoer aus dem Ende der 3(X.!1· JUhl"(), l.� aber es wäre un
vor!'\ichtig, davon ohne weiteres a.uf die
Sitll at ion in den ersten heiden Jaur zehnten zu schli{�ß('n. denn nach 1424 begann sich erli ch auch eine neue Etappe türk i scher Infi1hation in die byzantinische H aupl&1.adt. Auch daß der türkische
Ka.di 117,w, Bcamte in Wirt{o\ehaft-ssllchen, der in den 30er Jahren in Konstanti nopel wieder' bezeugt ist,U6 noch vor 14.2 4 in die
'30
Dr:UHS, Trell.ty, S. 83f.
In
Vp;1. w. uuten S. 120.
Hauptstadt
zurü<:kgekehrt
ist,
In JOItO.I, Xotes l, S . 287, AmJ). 2: KUc;.RA.�, NotizbuC'h, s. 144. In JOtWA, Note» 1, S, 3113; vgJ. SATHAS, Doeumcols i"edi1� I, s. IR4.
laf Oher .!,u; Pl"Oblem \md .1,," Zeitpunkt. deI" Biaselzung All/li. 2, 143, Anm. 30, 201. U� Bano,:r, pa�Him 13. Rertl"andon cl<) h� Bl·ocquiere, cd. SCII.A.t:I'};.tt, S. }fiS.
ll.
BAHXER, Maflucl
H, S. Böff.,
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wie in Thclilialonike. Rchcint nicht Elche wahrscheinlich , aber auch nicht völlig
zu sein. Der krrit,oriale Rückgewjnll nach 1402 war alf;Q nicht unbedeutend, dflS von Dukas bezeichnete .,\U;l.maß errf'ichtc er jedoch vermutlieh erst durch eine Ver trugsre,'üüoll, di{\ Kaiser )lanuel bei seiner Rückkehr durchset.zen kOllnte. Ein zusammenhängendes Rdchsgallzes entstulHl auch durch dieKe Re vision nicht ausgeschlos..'Wo
wieder. Von der Pcl0pOIllJCS abgeschl!ll Wtll't'll es eint,) Anzahl \'on KÜ$tcllstädt.cn roit
me hr oder welligel' großen 11 interland
die das }Wiehsk.rritorium bild(!ten. Das fla che Lund war unsicher und wrmutJich stellcnw(�i8e starJ, mit türkischen Elementen durchsd:d, auch im städtiseh("n Wirt,!\C'haftsleben hatten sie w'eiterhin einen festen Platz. Dadurch wurde dl"r Gewinn der Byz anti m1r und dl:r Verlust der Türken stark eingel'iehriinkt und rcllltivil!l't. e-inem
.
3. Die Entu'ickl1/7/(J der Tribult'l!rhall'll 'i,98c
dem Vertrag vom .Tanuar/Februar 1403 wird Byzanz von a.llen seinen l'ributverpflichtullgen gegenüber den 'rül'ken befreit,U7 im t'ntcrschied 7.\1 unde ren Vcrtragspllrtn(�rn, für die keine g(m<:rcllen Tributucfrl'iungen ausgesprochen wCI·dcu. Der Tl'ibuterlnß betrifft �owohl diejenigen Gehiete. die sich noch nicht wlter türkischer Herrsl!haft hefunden hat.ten al" a.uch die Stiidtc und Terri torien , die durch d{\n Vert.mg an Byzanz zurückfielen. I5/! Die erlassenen Summen Wel'dl,n im ra.H der Byzantiner nicht, genannt. während bei einzelnen gemuesi schen Besit.zungen sogar konkrete Zuhlcn im Vertrng;;text erscheincn.m Damit wird Byzanz von einem Druck hefreit, dei' vor allem ökonomisch, aber auch politisch und ideologisch schon mehr als 30 Jahre seilwer auf dem hyzantinischen Staat und seinen BÜl'gclTl gelastet hatte. Der erst.e TributVl:rtrag kam wahr scheinlich lla�h der Schla.cht. an der :Maritza und der Rückkehr KuisN ,10han nes' V. um; dem 'Vesten, also im Jahre. 1373, zustuude , mit· dem sich Byzan z z ugleic h zur Heeresfolge für die OSDlnncn verpflichtete ,'�O einzelne TTiuut.leiNach
,
•
"'7 Dt;}f1ns, Trcaly, S. 78. Eillc Einflchfinkung scheint CM fl.llr·f(!itlg:J j';IIf;ic!nlkh der ln$eln Hl
gd./CII, dic ebenlalh;
Nil
Byznm: l.ul'Üekgingen, IIlId bill 1453 nom;nt>1I UI"f>r byzßuUni:;;cher Oberllohcil. wa..,eon . Fiir sie !!cheint. du Tribut erhoben worden zu sdl\, ehrl., S. 79. I�� Ebd., S. 78. Die bY:-:/lntiflisdlCII Besitz\lng!:!) aur der Pdopnnne� "",rden irl d�m VeJ·tr/log Q.t1ffällig"l'\\'oi�n ilbel'httt1pt nieht ,!l'v. iihl'�. Mit dem D",,,,JOlüll von )fistr... hntLt�n die Osmll.tu;1l Rehnn frilher seoparate Vel'ttH.g"e gel:K,hlON'cn lind tllten das vieJJei(:h1. 'luf'lh nach Skopchm, Ski"lho!'l und Skyros
.
1402. I" Ebd., S. 8(1. !tel
Byzant't!, Polt!.1 tributaire, S. 23:;(., IJ.'. teichnut.
I
;;t.ungl·n sind aber vel'mutlich auch I;choll früher crfolgt,J.1\ Die Höhe diesel' Tribute und der Tribute aus dem Vertrag von 1373 ist nicht beka,nnt, i m Jahre
l il 7 !i waren es jedenfnlls 30.000 RYPcrJler jährlich, diü in die t·ürkischCll KR.-8::wn abflossen. l42 Augensr.hcinlieh hnndelt. es sich da.bei um die T.ributsummc fw' da,8
grsamtc Reich. ]387 u nd in d�n folgenden Juhrt'n zahlte dos Despotat l\lor�'a aber bereits einen eigelH'n 'l'ribuLH3 Im gleidJell Jahr ging die Stadt Thessn Jonike an die Türken verloren, die sjch in den erst(JlI Jahren weiterhin mit der
Abführung \'on Tributen begnügten und erst in den 90cr Jalu'en, wahrscheinlich na.ch einer mißglückten Auflehnung ihrer Bewohn(�l', die Stadt ft�;ster in ihr llerrschaft.ssystem ciligliedpl'ten.1U Ob und wie sich dieso Gcbid�"erluste und
separaten Trib ur.'1,ll.hlungc·n auf dil� Leistungen der Kaiserst.i\dt. und cl/'e zentra.len
Administ.mt.ioll auswirkten. hIt un1.wkannt, Demet,rios Kydone s spricht im Ht'l'bstjWint-er 139J von gerad('zu U1H�rt.rägHchen Tributen, ohne ,�her konkrete Zahlen zu nenm:n.H5 Für das gleiche Jahr gibt ,·ine oSlo
daß d<'1' ,rert.rag. in dt:lU diese Summe fixiert i"t, zei tlich nuf diü Schlacht von Kikopolia 1396 folgt.H6 \Val.u:seheinlil:h hnudelt, es ijich um die AlJmudmngcn,
die Johannes VII. am hyzant,inischer Regent nach der Ahreifle MilllUelS in den
Westen mit dem türkischen Sult.an tra.f, dio also frühest6lls in da!) ausgeht:nde
Jahr 1399 fallen.H"i Die Summe ist identisch mit einer Forderung, die Bayazid Ilueh den An !l(\le8 ecclesiastici im J'ahr(: 13B3 den Byzantinern prii.scnticrt.148
Bar1..er glaubt J:;ie ('her auf da!< Jahr 1391 legen zn könßcn ,uv denkbar ist aber,
daß si() ebenfnlls in die Zeit ,Johannes' VII. und seiner Regentscha.ft gehöl't.
lntcreilsllnt ist die Höhe der Summo und ihre Angabe in ]'Iorinell. Sollte es t:iich
t.flt�ächlich um .italienische Go ldstüc ke handeln und llleht um hyzantinische , .. K)'doneli,
.MPG 154, Sp, 1012, spricht
VOll ..,rst-ell Tlibut:uJ.hlung..,n eill J1:I.Ior lIüdl der
Einlltlhme VOll CaJlip()li, aJ!;ü wohl J 3r.:�. Ktmtakllztmos hatto, delTl Türkonsultnn noch
13,;4: hohe: CelJllumm!.')l gebott!ll wenn In, S.
:!i8, vgl,
,
er
die St..fI.dt wieder hera.l.lsgehe, Kant.. IV, 38:
'VE)"O''-ll, Di", Geburt. t!ironr Großmüeht, S, J:{7f., aichtorlich 11.1., .:in
Illll.ligo1 Abfill(hmg. In der Apoiogi a I)ro vit.a lIua,
diG \\·t>'Irf,(Jheinli...h in den
GOer Jahren
geSl,:hri(,ben wurde, "prh'ht, Kyrioneß fluoh schon von Tribntün, di<:l die Sblntf\ka�S(l I�,ren
und d� \�...rmög"n der Ri irgef 1,U!Ul.lllnlcllschrm"pfen lflsseu,
1'10
dll.ß die ohelllu[s reinhen
AristokrUI{'Il jet.d. nls BHtlcr �u 8chen g",zwunglll1 sind, "RHO"", Die ApoJugia, S. 221. IH Chalkokom]. nd. DARX6 I, S. 68; vgl. OSTROGO.RSKY, IIp.flllce, Etat lribU{.!Ioire, S. 238; In
!J.US<;lf. Le l"..onhull. S. 427{f.
LoJ::->Y.IITZ, Pour l'hi!:ltoire du "PelopolI'u�sc, S. IGS;
lmtaire, s. 239, "'1m. 'u
17.
OSTI1oaonsJ.;.\', ßyUIoIICt" J!:W!.L t.ri·
A., Zur Frro.g(\ d"'f zweit•.'Tl EillTHlhme ThetioHfl!ollik(,s dnn·h die Tlirkon 1 3 9 1 - J 394, HZ 61, H168, S. 2i!l7, 2119r.; ß.utKEll , llanucl ll, S. 450((.
B.\.J>M.Ol'VLOS,
)f$ 1'1. Al:m. 166. u<
A�ik j'a�tl�:1I1rle, tm,l. KBT.UTt;L, S. 100. 'tantil1opel, 107 Ycr!l\lndl'Il i.1l .Iief;(· Tribuh'."hlung Ulit der Ein..�l.ZUllg dnef; kaJi jn Kom dill B.1l1J>Jm, :Manud 11, S. Hf;, .J.UIll. 2 (S. t!6f.), 1n. K <:u Kedll in Ilieoo Ztlil l'l6t<:�. . H.
Rf\ynaldus, Annale" ",'cleo;i...slic'i 2fi, S. 540.
In
1I,�.R"Rn, Mnllllei H, S. 8,;, Anm. 2
.,
::\1� to.d,I;.�.
_�nl"'ll1
(S.
87) .
J.J. • ....r ..,
..
...'''}N••- � .,a �...�
..,.
• .,.v••
Goldhyperper, dann ergibt !'lieh nach eiller Umrechnung I : 2 eine um die Hä.Jff,e geringere Summe nls 1379, bei einer Umrechnung I : 3 wä.re sie jedoch mit dit'�I' identisch,]5(1 tl. h., dill Tributlffimmc w,'ire auf demselben SM-nd wie 1319 gf!blie 1H'n,
trotz Gebiets-'lerlustcn und Separatznhlungcn. Das glt1ich€' nimmt O. llicscu An, ohne dafür allerdings exakte Bewci::lc anzufÜhrcn .16 1 Für die Leistung von Tri buten in der letzten Phase der Belagerung spricht auch die Information über eine gemeinsame G(�sandt-s(�ha.ft der Byzantiner, Venezianer uml Genuesen ad
matrem Z8lapi, d. h. wa.hrscheinlich die Mut.t<'T Sul(�imilns, nach BrUl'!lill, wo iht, die Perot.en für eillen Frieden die jährliche Summe von 5000 Hypet'J1cr aubiE"t.cn non pro tribut{) s(!d pro dono, wiihrend die Byzantiner omni a.nno tribut·nm
solitum zahlen wollen. 16 2 Und in dem Brid Timurs an .Johannes VII. vom 1 5 . 5 . 1402 wird Bezug genommen auf d�ls Angebot deI-; Kllisers und der Genu
esen , den 'l'ribut, deli Konstantinopel und Perlt, bisher an Bayazid abgeführt ha.tten, in Zukunft an Tim ur zahlen zu \'"ollen, falls er den Türk" 11 Zügel an
lege.'» Demnach hätten die Türken �Jso die "Geschenke" d{')' Peragenuesen . die ihnen Mitte 1401 off(:ricrt wurden, flngt!nOlnmen, und dillS bedeutet wohl l1l1Ch,
da,(3 die byzant,illilSchen Tribuw bis 1402 weiterflo�sell . Die Türken licßtm also
cUe Byzantiner bis zur Ausblutung zahlen,
selbst, in der Zeit, in der sie die Stadt
fest umkreist hatten, ihre letzt.eu Res.'3oun:cn an sich rissen oder zerstörten. Die
SchJacht von AllkMa. und dieBefreinng von diesen Tributen muß aLqc den B�'ZIlIl
tinern eine furüh tbar�� Last von den 8c-hultern genommen haben.1!i4
IM Vgl. 'l'ßlluwr, Ln. Romanie, S. 307: 1340- 1355 st l:hC/l Dukaten und Hypel'per im
Verhält.nis 1 : 2 zueinander. 1395 wf:jrof:lll di(! Transportgl:luühr(!n auf den GRlor;r(!ll für die Romania II.ber schon )luch dem Vel'hwJtnis 1 : 3 berechnOlt. Ende des 14. Jh. 1",,· scbleunigt sich wo.hrscbeinlich dio Abwertung der byzA!lt,inische-n Gold währung .
IU ILu;sc&, Le monta,n", H,
DBlflHS,
.
l:I. 432.
Three reports, S. 244. Ahnlieh wiu die reroten woll"n später dif:j Vcroczia.nl'r
vtl."chicdcnUich weniS"hms den Schein WRhr.:!>. lU At.PJ'lI'A�J)Il.JIlsc't'-DsR8CA, La Cll.mpügne, S. 123'. lU Die Schwere dur Belastungen wird !luch von dem 'lrlnnymen VerfaSflor des Marieli· wunders eindruck�voll gesdlildert, G4UTIEH, Rtlcit, ineJit, S. 114. 'Vahr�ehdnlich haben flieh auch die GenueSen die schwere Lage dl,r i:ltadt in deli Jahren der Belll.g')Tung Zu· nutze gerrlfWhL, 11m VOll\ Kaiser und flein.:n Unterlüne n Ztl�t 1.1j�h<) IkzahJ .lllg für Hilf<.,· lciet,wlgen allel' Art zu erpn=n, \'gL die l)illkußSiollen und Untersu�hllngen. die 1I11.('h 1402 deshalb in P4'fa geltihrt werden, JORGA, Note:> I,
S. 66ff. Quilico d", Tuddoi mo('!lt vor dor UnteraudHlngskommi,;oion .-og",r di" Aussage, der hyzontins i che KI�i!l()r solle pereö"lich erklärt Ju'l.bcl1\, daß zwei perut,ische nemlltfl üb ipilU iJ"fl'.,ratore htlibllenU11 do: '
mo.nia.riif! d lributis It pcrpcris septem milibus vel tlhT rn milibns. Die Aussage wird \"ll ll Ginvanni Lmll<'llini eoonfalls uutor Bflzugnahme auf tJt,n Kniser ene rgüwh rh,ment iert. eM., S. 67. Tacldflj i�t Mitglied der An",_ 162 genannten Gt:Aandlschaft, die dr'J\ Ti\l'kell l'Tibut anbietot
.•
Er ist �'ielleicht Vertreter der gentlf.,;i�chen K"-,isc, die Hilf BaYl\7id
setZen, wtihrc"d !'Ikh LomeJlini und
andere tliuC TilUur oritlmie""'ll. (s. o.).
\V"fI /ihnlidu.'
IJdtu'ltungen für byzontinischc Prh'atleut6 betrirrt, vgl. rli" Qllel'elen des Georp;ios Gu
dek... mit- oen pCl"(ll,.iRch..,,, Bchörden, MM
die
11, S. 547, 548.
-
enklar illt, ob
'11\0 \\'}(, lange
BYZ>111ünt:r nach _'\lIkW"a dnl �lol\g,)I... n Trib llte g,::,�.\ldt h aben . Tim"r haLt.e in
seinem Brinf an JOhannefl VII., wi,) schon I.'rwiihnt, TriUUl(' verh ..ngt. Der pllNh.
�s .st.ellt sieh natürlich die Fra.ge, auf wem diese TürkcnsteUeL'
"Vor
-,
allem ge
lastet, hIlM,e, unu ob die Befreiung von ihr' denpll zugute kam, die Riß getragen hatten. Lu diesern Zusammenhang ist eine Beobachtung v()n Wichtigkeit, die
sich anf die J40:l an HYZ�llz zuriickgf'-gebenell Gehiete b ezieht . Ans verlichicue_
!lell At ho�urkundeu zwischf.'ll den Ja.hren 1404 und 140n geht hervor, daß dia
byzantinischen KAiser l\Iall uel und Johan lles nach 14.03 von den Atho8klÖRtern eine St.euer eint.rieben, die die'
Be7.ci c hllung ,
hllmg tl'llg.'M> ß('ide Kajser hezogen
sich dabei direkt Iluf die Verträge Yon 1403 , 1$6 in dt:-nen i hnen alle Steucl'titel des Türke-nsultans in diesem zur Itückgabc vorgesehenell Gebieten persönlich iibcrtragem werdcl1.m :\lan uel und
a
lieh J ohullnes erklärt.eH zugll'if:h, daß sie sich
mit ejn�m Dri ttel dieser Steucr begnügen \�o!ltcn. während die restliehen 2/3 den
Klöstern erlaf\sen wcrden sollten.1&8 G . O�t,l'ogol'ski sieht in diesem harag die
Steuer, die vor der türkischcn Besetzung als Beitrag zum �Iürkentribut erhobcn
wurde, mit der türkiHchen ßroberullg da.nn direkt nn di!: )lellen Herren ging und bei der Rückkehr in den byzantilli�l:hen lkichsverband nicht A.ufgehob(�n wurde,
'lCh� Regierung weikrgczahlt !$(lIldern wenigst,ens zum Teil R.n. die byz.untini..
werden
wußte. I U Demzufolge Mtte der hyzallt.inische Staat also die Gelegenheit
genutzt, um sich a·uf Kosten seiner "Gntert,Rnen neue EinKl.lmmcnsqucllcll zu
e rschließcn. Für N. Oikonomides ist dieser hirkisclw hamg j edoeh das .Äquiva
lent Hir das mtX,xu,' rüo;, d. h. die byzantinische Haupt.form der Feudalsteuer.
die VOll den Türken bei ihrer l\Ia.<:htüberna!llne ühernomnwn wmd!;', obwohl sie
sich VOll den zwei Typen des türkÜJchen har ng - Grundskuer und Produktions
steuer
- durch ihre Kombination von Gnmd- und Pcr�nlllHteuer prim·J.pieli
HiRloriker Slwrllf ed-Din, Histuire de 'fimurbe<-, S. 37ff., ber·j,·hloll,
u·..d.
i'ET1"
n [0;
L.\ (.'ltOlX IV, Paris 1722,
d»ß t!('T I!iegrciche MOIIgolenhern::rJler Gefl'llldte nach Konstönti·
I
dom l'rjl.l\.1Lv"I"3pr,),�hen rw.c!l7.ukonuHon, "gI. H.:yv, Histuin, du eOHlll,cree Il. S. 267. NlIo<'h l'aTe1::, D., ChrrJlwlogicll1 rdroBp<>Ot or memoirs of the principal e""nts or ;'\fnhll'llI11edd.II h;Blory. Lo...'1on I S l l ff., UI, I . s. 40.�, kehrt.cn die Gl·snndte.n lmld 7.llruck, hegleih ,·on ei"nm hYZ>Ul l in1Jwhen Ge �mm.ltlln hoben Ra.nges, d"lr eine »ngmnessenll Oddtilll""lCl in Flor;n..,,, 'llld o."l�gesu{'.htu und s..IlV·ne Geschcuke 11l;lhmeht", und dll.6 G"hOnw.ll'�- und Tl'ibutvet'8prl'.�hen be-� Hopel !lchiC'kte rrlit der Aufforderung, jet7.t
"
kriJtigte. In den Verhandlullgen wurdn die Röh.\ die!;",.r Tribllt.l f....stgelegt. Mit Go· RchenkeLI ,\TI'8.,hen kehrt(, der G,'M,lndt", o}f1fl1\ 'lUHl hy:zuntinisch':'ll Kni""l' 7.urück. 1)'1-
IU1Ch
büt.te By:Zll.ll:Z delI Mongolen ,,,indeHtl'nS (,innml größere (j.e l dges('he 'lke gemaeht,
ob der
Jo.;s I",tt.
I.i,�lte
Trihol. aber wirklich �';"I.>lhl[. Wlll·rl,.., k",,,n I)ir�ht gt�8agt, weni(,n. den Alli!chl'in, als \Oersllchtt: B)""l.lIl"1z, deli MOllgolellhf\I·I'I'
fllIsgeh"!
VieHeidlt war 'l'imur spätf\r !
dar
.Nichtcrflilluug deI'
Verpflichtung!:n ZIlJ· Sporr,mg (kr l\1een'n gen böse und !:It>g" 1 1 �i,=, 1l1lfgebracht, sond",rn Ruch weg..,,, rltlS Ausbleihcns fet;tgd"gter 1'rih\lte. Von {Iell klei!1ll",iflti�chcn Christen trieb
'l'imllr ß\lgClls("heinli.�h hohe 'l'rihute ein,
If>II
ÜIKO!
1.1,
Döun:a, .R.egeflt l:ll V, Nr. 3301.
16?
D"kas.
Dt;N:.l18, Treaj�·, S. 7 8 ; vgl. OIKO?i:O)fIJJES, Le 1'6I"
IM Döu::u, Rege"'!,"" ", Nr. Jl301. u.
,.
(·d. GR t:Cl', XXII, 7, s.
OS'raooon.�KY, ByznlHT, Eta.t trihutuire, S. 242f.
16t.
-
11.
Ver Uall1pOII-Vertrag
14Ua
unterschieden ha,bc.'GO In diesem Fall erhebt sich die Frage, ,va,rum die byzan tinischen Kaise1' nicht direkt a,n die vortürkische Sit.ua.tiollullknü pftell, und diese Hauptsteuer nicht gleieh 'wieder als TÜO�, sondern weiter als harag einzogen , Hl Einen Sinn könnte dieses Vorgehen nur dann haben, wenn die Beibehaltung des türkischen Terminus und der entsprechenden Steuer für die byzantinische Zen tralge\valt auch einen praktischen Kut,zen gehabt hätte. Dieser Nutzen bestand vielleicht darin, daß sich 'während der Türkenherrschaft der Anteil der zentrali sierten Rente auf Kosten der privaten Grundherren erhöht, hatte, daß die Klö ster unter den Türken doch einen Teil ihrer steuerliehen Privilegien verloren hatten und daß die byzant,inisehen Kaiser diese veränderte Situation zu ihren Gunsten nutzen
v
..
oIlten. Tatsäehlieh machen die von Oikonomidcs ausgewer
teten Urkunden deutlieh, daß es dcr byzantinischen Zentralgewalt, mit Hilfe
diescr harag-Formel nach 1403 gelang, sogar einen Tea der Klosterländereien in die Hand zu bekommen, sei es, daß die KläRter es vorzogen, einen Teil ihl'(�l' Be
sitzungen entsprechend der geforderten Steuersumme dem Staat abzutreten, um auf dem verbleibenden Teil dafür ungestört zu sein, sei es, daß der Staat entsprechenden Druck ausübte, ·was ebenfalls nicht unwahrscheinlich ist, ,whon weil er sich gelegcntlich sogar bis zur HäHt,e dieser Ländereien aneigllete .l�2 In diesem Fall gehört der harag in Byza.nz aber primär in die Geschichte det, AuseinandNsetzung z,,,isehen Zentralgewa.lt und Klöstern - eine Auseinander setzung, die im Verlaufe des 14. und 15. Jh. mit großer Hartnä.ckigkeit, geführt wurdeU3 - , seine Existenz nach 1403 sagt dann aber nichts über die Art und 'Veise der Umlegung und Erhebung d(�r TÜl'kenst.cuer vor 1402 in den byzan
tinischen Reichskrritorien aus, und es bleibt offen, auf wclehc 'Veise und nach welchem Modus sie erhobcn wurde. Der Vergleich mit den benachhaden serbi schen, alba.nischen und veneziuni,;ehen Territorien und Staaten legt nahe, da.ß
dieser Tribut a.uch in Byzanz in deI' Form einer s}Jl'ziellen Grund- oder Herd steuer auf die Untntancn umgelegt und abgev.'älzt wurdc.164 Da.s Beispiel der
leu OlKONOJllV.>;S, Le banlu], S. 687. 161
Zu den
Die Gdmr"t einer Großmacht, H. 268.
lürkiflehen Formen deO' harag s.
auch
\-VERNER,
der harag o.lR hyzantiniRe!w Stcuer 1409 letztmalig g""arlrlL Aud, spiiter werden H Wuerrevenuen noeh verlolchieuentlidl in der Zu�awrnenhallg zu diesen ]<'f"stleg\1ngen ist nur ( 1403 bestimmten 'Yei�e geteilt, ahr'r kr noeh sohr UIl8l'harf lllld nicht !ll"hr eindeutig zu erken"on. OSTROGORSK", Byzan ee Et.at triblltail'e, S. 243, glaubt. dagegen, daß diese Regelung noch biR 1 4 1 5 in Kraft iRt, und skh erM danach die Id..: tr,1l Spuren vel'iieren. Allllikh äußert sieh aueh SPJllnnc, Xapa'l
Nach
OTKOXOMIDEfl, Lf" lmradj, S. 687, wird
,
COJlYHa, S. 190.
102 OIKO�O""ITDES, Le haradj, S. 683f. '" () STllOUORSKY, Pour 1'1 · . 'IaR I �� lCohlR ('.·alH�1 ,E\'< .." · lIstülre; x.1:.'iKü, I . , '"
I01." CI'ISCO,Jrse : ' "aTll.w.'-'1t a reilltel'preta!ioIl, DOP 1 1, S. 7\1 - 1 7 1 ; VERS., A postSl'ript on Kicobs Cabasilas "Anli-Zefllot" dii'c'oul"se, DPO 16, S. 403-408; DV,xNrs The Heign of �I>llluel Ir, s. 89ff.
,.. OSTROGOllHKY, BYLIoInce, Eint tributaire, H. 242, naeh S. 56.
Listine,
ed. L.nnn6 IX,
Kr.
LIV,
::S. '.1 TlbutvertulluUS8C
vell('zianischcll Prllxis in Patras deutet sogar die .Möglichkf'it an, daß hei einer sokhell Sondefst eucr mehr in die staat l ichen Kas.'len floß, als an die Türken ab.
geliefert werden mußte, ulJd duO sie auf diese 'Veise für den St.aat !;(1gar zu einer
7_usätzlichen EinkommensquC"lle wnrue.l0� Ab er so groß war der IIo.ndlungs. spielraum der h,}"zant-inis<"lten negierung in den kritischen Jahr(,u und Jahr.
zehnten vor 14QO sicherlich lücht Ein Brid des Uemct.rios Kydollt!S all!i deI' Zeit .
klll'z yor dem Beginn der achtjährigen H(�llIgf'rung der Hanpt,,,t,adt doutet sogar
daß die Regierung zur Befri r�digung der maßlot-;t'll türkischen .Forderungen gezwungen war, direkte Eingriffe in dit, ·I'�igent.umsrecht.e der Bürg er vorzu. 1111,
nehmen und die St-euerertrii.g(' durdl Konfiskationen lluhust.()L'ken,l" Aber dM sind Ilur Amhmtullge-n, keine präzisen Angaben , Und auch dalS Pntriarchal.
register mit sdllem reichhalti gen Materia·J 1.m Wirtschaftsgeschichte Konstanti
nopels in den letz ten Jahren d{�l' B elagerung ist in dieser li'ragc nicht wesentlich
präziser, So gibt ein Georgios Eudokimos 14-01 als Grund und Entschuldigung
für die :Sichtbezahlung einer Ca.rt.enpracht
illl,
er habe viele Stetl('r{ordcrungen,
Geldbußen und Auflagen zum Festungsbau t.ragen mÜSRcn ,147 waR für Steu('_rn was für Bußen, wird nieht gesagt., Zllstäzli che Det·n,ils und Konkreta über die ,
byzaIlt.inischl�n Türken steuer vor 1402 sind also nur sehr schwel' zu gewinnen,
und die Frage, was ihre Auflwhulig für die Untertanen deli Reiches, für Bauern
,
Handwerker, KalJ.fleute und a.nrlel'e Schichten, konkret bedeutete und brachte, laUt :;ich nicht· mit der nötigen Genauigk( i t beantworten. Von türkisl1hen Zahlung8v(�rpf1jchtul1gen an die Byzant.iner wird im Vertrag '
vom Janmu"/F{)bruar 1403 nichts gesagt. Bekannt ist nUel'dings, da·ß versehic
dene türkische Herrscher im Zeitraum zwil"ichen 1402 und ]422 größ(:re Geld· summen
an
die byzant.inische Regierung
Il
bführten oder fl.hführen
ollten Im
w
,
Vertmg zwischen Mehmed 1. und Kai!;t:1' )'Ia.nuel vom Herbst 141fi gab der
türkische Herrscher sein Eill\'erst.ändnis zur Zahlung von j ährlich 300000 Aspra als GegenlcistUllg für die Internierung des ,.fa.l schen" Jlust.a.fa und so ines Helfers
Cllneid, d, h. 1 8 100 HyperpeI' in der Uml'()t�hnung 1 : 16, Diesc Summe WI\1' jedoch o{[jziell für den
lG5 SATllAS,
Un terhalt
Dormlll,mtH
der beiden Stllnt.sgefa-ngencn und ihrt"s Cefolges be·
iJl�rlils 'I , Nr. 2:>, 8. 28f., wu die
Uberocbuß (r" sict"'IIll . . . ('ullO('io), der 11Il[J"iW!l.hrt u",l
gienlllg infUI'I"i..:rl wenJ."n wll,
1'4 Dtirnt>trius C'ydOnt?s Con-el:lpo",lilnr:p,
B(irll' iHt \on ,>in!!,!" Illügliehcn "01\ dem di,; "el'llt.il:lnis(,he Re.
"d. CA 1.I:YELLJ, �r, 6, S. 16: cd, LoC�l:KT7.
11,
q'&{1ol� ol'; bu,"!li; ni,oiiW,r, PT";;; l"11 :'I"cij' aexr.il' ni.; n';;,tUJ;; rI,II1Jpo,
Xr. 443, 8. 4 l 0 i TO I-lTJ,l,' -r();�
(lei� 6i TU''''''i) :lai rd, lMo; H"" :omi.ITW)· o,Jd!o; :ff!(HfY.;;I(JOUt . . J1 \ . il.el" Bri",C (\1\ 'l'h('()(lnr Pa. Jliiol()go�, <,rI. C" �D-mr.I.l., Xr. ö, S. 1 1 : ('(1. LOE.:"F.}l.TZ ll, ;\1'. 442, S. 4()7, von, HerbR�1 \\'intl,r 139J schreibt Ky
J,tt::stt'll H.ufbi lrden. d"ß 10110.: Stao.tsein"",I",wlI nidll
E,; "üre Ili;tig. o;elb!\t die Ar.nrn\ mit
ForJeru"�(�n woenigHt"f\f' vOl·�tdl"", do.J.I ,l.;�
,vjdlE'll,
i"cr G�'ldsteuer
",
die 'T'ribnb:
,lir:ht. 1I1öglicb "ü. Viellr,icht
1.>('7.ahlo.:1\.
zu bekgnn, thl.luit (Iiu tlirkif'che!l
\l l !l Teil l'Tfüllt. wllrdl'n ki;nll " ll. "J",r
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Ot\mcl- bzw. .. im, VermögensstE'u",,, al� auf nille H"'l'd- ],zw. H"pf9tew,r. 107 :\'1)) 11, S, .,0 I I. : " lIpol1(a; (.i."To,�.!m',,:: ""i :'1/Jt'IJt; mt v""',,!!onj,,el' Ü'; "'1'" ".1011' Hlli Y."flT�)(l'· ,
'
TI. Der CaJlipoli.Vortrag 1403
st.immt.,I6/1 kann also nicht. direkt. und regular als cine FOl'm von Tribut betrach
tet wel·dcll. )ioch Mehmcd TL zahlte für die Internierung d�8 Prinz�t) ürch/\.n in
Konst.antinopel cin J"h�geld VOll gleichfalls 300000 _",-Sllrtl,lAI' und es ware ganz abwegig. deshalb eine Tributabhängigkeit des Eroberers von den Byzantinern
anzunehmen. Murad 11. erkliil·te
sieh
ungesit:htil
der
erneuten
Empörung
"Dözroe" l\IuRtafas und Cuneids 1421 hereit, den uJlte-r seinem Vater ge;;chlos senen Frk-denfivcrtrag: auln'eht zu erhalten,
1 2 vornehme junge Türken al::;
Geiseln zu steHen und 20000 Goldflt.ückc An die Bvza-lLtiner abzuHUHen.1:o uno
klar, ob ZIIi;ätzlich zn deli Yertnlgsb{�stimmungl'n a.llS der Zeit :\-"Iehmeds, uuklar
Voueh, ob jährlich oder UUl' einmalig. Vielleieht handelt es sich I\u(·h hier wieder nur um eine Cnterlmltungs7.ahluug für die augehobenen Geiseln. Von diesen
Tatsachen hel' läßt. steh also kaum eine türkische Tl'ibuttlhhäugigkoit von den
Byzantinem Jlach 1402
u
bleihm . Und doch muß es t·Ürkische 'l'ribute an die
Byzantiner in dieser Zeit gegeben llll.beu. Das legt zumindest eine Passage de.; Panegyrikos hidors von lfoncmvasia au.f die Kaiser Manue} 11. und Johan l1es VIII. nahc!, die sich direkt an den Bericht über die Rüc)cgabe der thrakiscben
und thessalischcn Städte naeh )Ianucls Rückkehr aus dem Westen anschließt
und a.us d(.im lapidaren Satz besteht : Und nicht we nige Tributvcrpfliehtungtm entstanden für die Bllrbareu.m Nimmt rn/tu diese Informfttion ernst, und es be steht eigentlich kein Grund, an ihr zu z.weifeln, dann drängt sich in det' Tribut frage die g)eichQ Lösung auf -wie hn .Flllle der territorialen Fcst1egungen, nämlich
cüe, daß im Unterschied zum Vertrag Suleiman-Johannes in den Verein barungen, die Manue) mit dem TÜl'kenherrscher abschloß, llest.immte Tribut verpflicht.ungen der türkischen Sei�J enthalten waren, daß :l[anuc) bei seiner Rückkehr also auch in dieser Frage eine Verschärfung des Vertrages erzwang. !'liehr und Gcnaucres läßt iiich öber diese Tribute jedoch bisher nicht sagen, nicht über ihren Charakter, nicM· über ihl'{) Daner und nicht über ihr Ende.
}Iit der Frage nach dem Ende dieser türkif;chen Tribut.e verbindet sich
7.U
mindef:.t mittelbar die Fra-ge nach dem Nc�ubeginn byzantinischer Tributlci stungen �n die Tflrken , M. Sprcmi6 hat den überzeugenden Nnchweis geführt,
daß dus byzantlinische Reich nicht in seiner Ccsa-mt.he-it bis 1424 von Tribut verpCliclltungen frei war, tiondern daß der Despot Andronikos fü" seine Herr· scha.ft ThessaJonike vor der -ooomahmf: der Stadt durch die VenezianeI regel16i
Duk>l
GRECI.', XXII,
.'i,
S. 159. DÖL(jJ;R, RegcBten V, Xr. 3364, l'l,w.l:t clie Ah·
möchung in den Herl)l';t, 1416, während ..ie JOßGA, GeBchichtc delil OB!flttnischen Huiche!l r,
s. 374, OSTROQORll}c Y, Ryz'lnce, F.tnt lri butairc, S, 243, und Ir.nsc l�, L,� montn.nt, S. 42H,
auf dns Jllh1" 1415 legen.
Als
Meh.ned Spält.lt nkht zohlen will, protesti" rt
)ln'"Jd
dUI"(;h \ll(,hrern Ge3>uu.lt<', �oor eI'l'll Thoologos KorO\-)( kaun die Sdoch,� wiedl'l' in Ordnung bring,m, DukAA, ed.
GREur,
XXIl, 7, S. 103 .
I" BA,B'S,a;iI, AufF»itzt.l und Abhanlllunf{l-'n, I, S. 298. I..., Cho.lkokond. "d. DA,�K6,
Ir,
S. 11 ! X!lv"oii
{JE; /weld
-:\1311,,,,] n,
S, 31.6, A"tn, 102 (8. :157). Bei der Höhe der 8um",,, ist wohl dudl o.n eine eic"",,1 ige
Zo.hlung :tu dCllken,
17\ Lf'l:' 111.�, 164: :'01 q;ti(>ov 1b'urd8i; nör paf!{16�" .,.;,� dA/yot yl)'N"HU.
11
3. l'ributverhältrusse
mä.ßig(· Tributzithlungen an die Türken leistete. Als Beginn dicHer neuen trib
täl'cn &laRtung nimmt er frühestens da.!l Ja-hr 1415 a.n, dl\!< JahJ' der Relnge-ru der Stadt dUI'{'h Mchml'u 1. im Zuge seiner Auseinandersetzung mit "Dözm Mustafa. Zugleich \'E'l'lritt er die Auffassung, daß Thessalonike in diesel' Hi
sicht. ",in Sonderfllll ist und Tribute ulldt'l'l'r Landeskile und besonders der Zc
trfl[l' vor 1424 nicht in Fmge kommen .m Diese These verträgt sich 1\1Ierdin
nicht mit dem BC1'icht einer tllrkio;cll\!U Q.udlc, daß Musa nach :,;einem Sieg ü Sukiman im Frühjahr J.!ll deu Sohn des Vezirs Ali-Pftsil.. Ibrahim, zum by'1.
t:.inüwhen Kaiser ruH:h Konstant.ilwpcI gt�t;andt hnbe mit
u
anderen christlichen Nachbarn eingetri eben.lö3 Nun ist eine Forderung nie \111 bedingt. identl!lot:h mi t ihrer Erfüllung, lind die Be:;r,ichungen ftfll.uuels zu Mu
\\'ar<�n eigentli ch in keiner Phase fII) fricdli eh und lIormal, daß reguläre l'ribu zMlungen an ihn wahrscheinlich würen. die Tatsaclu: der Tribute KOllstan
nopels in den Jahren deT tÜTkischen Belagerung mahnt aber ZUT Vorsicht.. Au fällig ist außerdem, daß VOll einer Erhöhung der Tribute, Hicht von ihrer Ne
eil, richtung geSpl'()Chf�lI wird. Sollte dahinter nieht nur ein Stü ek Gha.zi�Ideologi sondern historische Realität stehen, dltDIl könnte das bedeuten, daß es schon der Zeit Suldmuus wieder hyz antinisc he Tribute an die Türken gab, Was
Vencziann betrifft,
so
bot. .. 'n sie schOll 140G df'n Türken, speziell SuJeim
'J'ribllte an und 211hltt·u sie wohl auch seit dieser Zeit, Dabei ging t$ allerdings '
wesE ntlich en um ten'itoriale Keuerweruungell, um Albanien, Lepanto und Pa.
ras, und die Venezianel' versuchten eilt: Türken auf diese \\'eise nicht nur z
Stillhalten, sondern Ilogal' zu aktive!' Unterstützung dieser neuen Besitzung
zu veranJassen .IH Zugleic h legte die Signoria \I/ert darauf, nicht selbst a[s Tribu zahler in Erscheinung zu treten.m Aller diese \Vinkelzüge ändern lliehts an d Tah;ache, daß Venedig sehon unkt'
Sulcirnan
fiir verschi(�dcne seiner Levan
besitzungen den Türkc:n tl'ilmtär war. Auf die VeneZiantJf könnte- alw die Ford
J'J SPR .lnfH':, n3
Hoc/\
Xapaq GOJlyna. S . 195.
Mü�ein, Y;:IlfBII'rC.'LHLlC COUJ.,lHm,
ed.
TYY.RITl!1<'O\'A, A. S,/PETltOSJ.1S, .1.
•
Bd. 1 , Moskall 19G], Nr, J35a, S. 41. Auf der Grnndlllg"e ,jicR<.lr Quello spricht WRRS
Die CcburL eiflf'rCrollmo.dlt, S, 186, ,j"VOfl, daß Mu&.1. nicht. nur die \Ydter/.lI.hl,mg d
Triloutl!, w"d'lr" eille oc.l",ulend höht'fe 811'''''"0 l\rchivio
lJi Stuto, Ml.ni XLIX, fnl. 40", 43", 6i, 7�", 80", 128,
BchiC'llte Griechen[onds n, S. ,5, MllJHWI hobf',
Tribul zll.hlun müRM,'n. 171 Vgl. JURG..\., ::"rutcij J, 8. 1 iO bf'treffentl AILi
l ngte. Unter &r.ug auf Veued'
vl'.r ll
um
lonhauj)tet. Horf',
sich rnit. Mmm- guhusttlllen, neu
T;iLutl, Iü.,. die vene�.i"l\i""llOn Nellerwel'bungen Skut!1ri, Driw�.e�Lo, DulcigJ lll solltl' 1 4 Jer Ge&l.ndte GiO\'tUllli Lo!X"lan, wenn nötig, Illl; persönliche VOl"!! tellung, p",riJÖnlich VOl'IicltlH.g in die t>eb•.tIe werfen, JOR(:,I., Notes I, S. u::sr. Im J8hre 1 4 1 1 erhitllt d
�
G�lIndte Trevi»!ln die AnwuisuIIg, dem 'fUrkclL'mll.tl.n nicht Ve_nedig
""Ibt;t, !'IOnJcrn sdnn Hesit.zungtm
u HaI 7_ah!en. �:bd., S. H19. Filr
..
llu�a
gegeniiher zu beton.)
in Alb&nien würden evenlouell 'fribu
l'at:ras �llten die Tributo:l, wie vor der \--ene7.ic.nisch
Mc.d,tubt,rlluhrnn, i;,ber den l<'ürsten VOll Achni'l an die Türken gehen, cbd., S. 169, 19 VgL das Angebot 0"'1' Perukn von 1401.
H. Uer GallipoH.Vert.rag 1403
rung von Musa n8.c-h El h öh ung der Tribute durchaus zutreffen. Int�re&!ant ist allerdingt>, daß die Que-lll!n gel'adfl im Fa,He der Venezianer eher auf eine Ver minderung der Tribute hindellten, ,Vährcnd die Signoria, 1407 und 1409 den Türkell 2000 Duka.,tcn für Albanir:n angeboten und augensoheinlich auch gezahlt ha.tte,11& muß Rich MuSH in !;('inem Vertrag mit den Venezi,\nem vom 4. li, 1411 roit 1000 ])ukatcll begnügcllY7 Für LeJlEtnto wurden Suleimun 1409 200 Dukflten jährlicher Tribut a-ngebotcn,178 Musa. 1411 n ur LOO,l�' und diese 100 Dukaten wurden dnul1 auch vertraglich fixiert,l1lO Die St,adt Pteleon, venezianischer Stüt:7.punkt am PagaBitischen Golf, :r.ahlte um 1408 wahrscheinlich auch einen Tribut an die Türke n, l8l im Vert,rll,g mit Musa wird die Stadt aber ausdrücklich von Ttibutzahlungell ausger.ommen. gan? entgprechend den Direktiven des venezia,l1ifwhen Gesandteu ltn den Türkenhcrrschcr.1U Also eher ein '''eniger als ein Mehr an Tributen unter �Lusn, Tribute t):,bcr auf jeden Fall und in beachtlicher Höhe. Byzanz. gelingeu im Unterschied zu Ven edig in dieser Ze-it keine territorialen Neuerwerbungl'll , es besaß aber genug gefährdek Positionen, und es ist, durchaus denkbar, daß ein7.eIn(� St-ädte wld Plätze da.für bezahlten, daß sie nicht ständig bedroht, und überfallen wurden. Es wi ll zum Beispi el nicht recht einlcuc.hten, da.ß in eiIlE'r so neuralgis(!hen Zone wie dem Geb iet deos Pagasitischen Golfes und des Golfes von Lamia, in �:TjttelgriechenlaJld, in dem der Markgruf von Bodonitza. permanent Tribute zahlte, die venezianische Niederlassung von Pteleon um 1409 wahrscheinlich ebenfalls Tribute an die Türken Ii-bführte und l415 sogar die Bewohner von Nt>groponte ernsthaft da,ra,n dachten sich dw'ch Tribute Ruhe vor ständigen überfällen und Eelästigungen zu erk�\ufen>1U da-ß also in einem solchen Gebiet nur die byzant,illisehe Hf'ITflChaft. in Lamia-Zeitun so stark und gdestigt war, daß sie es nicht nöt.ig hatte, zu einem sol(,hen Mittel ,.u grcifeoll. ER ware überhaupt nicht unint.f-ressant, die Bedingllngeon und Moda.Iitätell der byzan tinischen fI errschaft, am Golf -von La-ruia. gena.uer zu kennen. Als die Türken den Venez.ianern 1403 das "Fünfmeilent.erritol'ium" gegell Übcl' der Insel Xcgroponte übcrl as.<;en , nehmen s'ie Salinen und AnlagcsteUen für die Cetreidc8usfuhr von dieser ttb el'Lragung aus, sofeorn �je sich in diesem Territorium befind<en sollten. lN '
,
,,. JORO...., NotNI I, S. 170. 117 Rbd. S. 200. ,
':'$
Ebd., S. U19.
Ebd.. s. H:I7, 1110 Ebd., S. 200. 1111
111 S.l.Tl:!.!S Docunlt'nts in6dit B I, X,'. , IU JOttO.t, Xotes I, S. 201, 196. " 3
Der Ms.rkgl'af
28, S. 32.
VOll nOd(!llitZ9. wurde irtr
Vert.rc.g
V\!n 1403 llidLt VOll Tributen
D:uq"s, Tl'eüty, H. 80. Im VertrAg: mit MuStl 1 4 1 1 wurden bl.'Sliitigt, JORG .... , XOt!;� I, S,
lx'freit,
eine Tributvelvflichl.UlIgell r,:nli",ierl.en V!'rtl'!lg VOn 1,410, !l
201, d..f
S. 32; Negropont,
ebd., m,
I" DlL:s:NJs, Trcaty. S, 8Q.
.
NI'. 6;9, S. 126f.
73
3. Tl'ibutverhältnimm
Tabiit:h1ich
be1andcn sicb die Ra1inen und die SchiIfsan]('gepläb:e, um die es den Türken ging, abrr wahrscheinlich III Ze itun und im Golf 't'o n J... 'lmia , nach dem Vmlcdig U03 a.uch seine Fühler au!;strcekte, der aber augenscheinlich nicht zur Fünfmf'ilcnzone gehörte. lSb Als sieh BYZ,I.I llZ 1403 odel' kurz danach dort fest.. setzen und die Velleziuncr ctwa·s zurückdrängen konnte, hnben sieh die Türken Salinen und Schiffsltnlegepliit.ze vielleicht, auch von ihnen bestätigen tas.'len.i Leider .!lind dar- über stätigen, so häUe das ::t·uch deshalb Bedcut\lIlg, weil sich daDlit gewisse Parallelen zu Thessalonike ergäben zuniichst was die Salinen betrifft, ....ielleicht aber soga.r dariibel' hinaus, also auch hin"ichtlioh de!:' Get.reidchl\lldd!$. Wie bereits erwühnt, hat ),1. Spermie UCll Nachweis geführt, daß der Despot Andronikos von Thcf!!$tdnuike schon VOr 1423 die Einnahmen aus den Sulincn und weitere Tribut<: an die Türken abge'flihrt. hat, seit ctwa 14] 5 JlReh seiner Vermutung, Als Indiz dafür dient ihm die Tat,,,ache, daß sich 1415 dit� letz ten Slmrcn der Regelung erkennen lassen, die 1403 hiu!o\ichtlieh des ha.ra.g im Gehillt Thcsflulonike getroffen wurde. IM Wenn es sich bei diesem ha.ra� abe� nicht um den Türkent.ribut der Einwohner VOll Thessalonike und Umgehung vo 138i bzw. 1 3 9 J , dom (L.ngcnornrnenen Da·turn der "zweiten" Eroberung der! Stadt, handelt.,U? sondern um die Hauptsteuer z. Z. der türkischen Herrschaft,1 dann enUrLllt dieses Indiz als terminus post quem ffu· dio Übernahme der neUel) Tributverpflichtungen. In diesem ZUl'\u.mmenhang i�t vidJeicht der Umstand nicht ganz ohne Bedeutung, daß im Vertrag von 1403 die So.Jinen der byzantini f:chl!n Sehwarzmeerküstc ausdriicklich in dic Befreiungen der Byzantiner cinge· schlossen sind und die Salinen vor Negroponte a.uRdl'üeklieh flUS den Vereinba rungen mit den Venezianern ausgenommen werden,la" die Salinen von Thc�B. lonike dagegen nicht gCllondert. genannt werden, obwohl sie sicherlich die 00deutcnd!$t-en nach denen von Ainos woren. Da-mit soll nicht gcsagt werden, daß sie aus den Befreiungen von 1403 ausgenomm(:n waren und durchgehend in den Hünden der Türkl'n verblieben. Das widerspräche dem Vertragstext, der die vollst,ändige Befreiung Thessalonikes von allen Auflagen Il.usdrücklich bekrM tigt.U9 Möglich ist daher, daß hier ein Ausgangspunkt für türkische Vorl:ltöße ,
�
i
.u ]n p.cin<:11l Del;{'ht all iiin VClll,�.i�nisdle Hegnrung Rpriclot Piot.ro Zeno 1403 Jirekt VOll lu
de 10 Zit.on, chd., S. 84. Was dif' Anlog"plitt�." betrifft, s. Kooli:lt, �egroPQ"t ..., S . 129; zu den Grclll.t)1I dt"S FÜllflUCilcl\t(:rritorillms, ebd., S. 130. 'Cbrigens. iRt von ciur.r :s'eu!x:tli-iitigu 1lg J",.' �,-,ne nur i'l (j,;1l Inl'lt"uktione-n de� GeSl\ndten 7U ::\fufifl. l U I dio sltline
:
Redfl, JOl{G �, Xote:;. I, S. 197, niehl, Hb.,r im VertmgstexL selbst, ebd.,
�p.groponle,
IN
16:
U�
S.
200f., wio KODJ::K,
S. 129, annimmt. Aueh im Vertrng von 14HI mit Mehnwd wird di" Fünf·
m...ikllz(]Jl(, Ilidlt mehr nrwiihnt., JOTI(:,.I, Nol<�a I, S.
29,'j[i,
81'l:tlOl>Ill" Xapaq ConYlIa, S. 195. H...K.u.(Jl'\;LOS, 7.ur fo'rfl� d"r zWf'iu·n F:innahme Tht ossnlonikes, S. 28;Jff. ; H. aber IlI.eh dio dort n,If'ricrtcIl Einwände W'g"" die Annllhme einer zweiten F.iunallUlO!: und ihre .
Dn.tieI'lHlg'
.u
.
DJ:�:SI�, 'l'1'",aty, 8. 7S, SO.
Ebd . . S. 78.
II. Der
-74
Uallipoli-V"rtrag 14():J
auf das Salz von Thessalonike lag und daß ihnen die R.egelung, das Salz von Zeitun betreffend, dabei als Beispiel und Vorbild diente. Der Termin, den Spre mie vorschlägt, kann also faIsch sein,
Cl'
muß es ahcr nicht. 1Tit großer \Vahr
scheinlichkeit unrichtig ist dagegen seine These über den Charakter der Tribut.e bzw. ihre Quellen. Um die von den Türken geforderte Summe von
100000 Aspra.
aufzubringen, belastet Andronikos nach Meinung von Spremic jedes Haus mit einer hestimmten Summe, richtet also eine zusät7.1iehe Haus- bzw. Herdsteuer ein. Als Be'wels für diese These dient ihm eine Pas;;age aus der Order des yene zianischen Senats an seinen Gesandt,en Fantin Miehiel vom April 1425, die fol genden \Vortlaut, hat : dominus despotus dabat dicto tureho erntum millia as prorum in anno; und weit,er: providens eum rectoribus uostris (in Thessa.Ionike) quod faciaut exigi ad partas pro qualibet mensma illud quod exigabat.ur tempore
domini despoti similitel' causa prediet.a..IDo Die portae, VOll denen die Rede ist,
können sich laut Spremi6 auf keinen Fall auf partus einen Hafenzoll, sondern nur auf porta.
=
=
Hafen beziehen, also auf
Tür, d. h. auf Haus.ln Diese portae
sind aber nicht Haustüren, sondern St.adttol'e, und es handelt flieh nicht um eine Grundsteuer, sondern um einen Torzoll. Dieser Sachverhalt ergibt sieh sehon aus der Passage, die Spremic selbst auswertet : pro qualibet mensura ka.nn wohl kaum Bezug nehmen auf eine festgelegte Auflage von jedem Hausbesitzer, sondern heißt sieherlich ganz einfach : für die Benutzung der städtischen ''laage, für jedes \-Viegen, und die ganze Passage dementsprechend: die ycnezianiseh
%tmOV.CtöE,
von Thessalonike erinnert,
in die einem Rechenbuch aus dem 15: Jh. eine Gebühr einziehen, die auf dem Salz liegt. 193 Die Herausgeber
Hunger und Vogel setzen die Entstehung des Rechenbuches noch in die byzan tinische Ara,m während T. BerteJe glaubt, daß es erst, naeh dem Fall von Kon stantinopel zusammengestellt wurde.l9b Sei dem, wie ihm sei, denkbar ist durch aus, daß diese
%anov.CloE,
schon vor der endgültigen Besetzung Thessalonikes
in der Stadt und a·n den Stadt,toren tätig waren. Dazu paßt auch, daß diese Tor-
110
SPREMIC, Xapa'l CO;IYlla, S. 188, nach einer Fotokopie im Besitz des Velf. 111 Ebd., S. 189, Anm. 6. 1'2 Das, und nicht clncn Haf,-,n�.ull, hat JORGA., .Koks I,
S. 393, auch ganz ;lugcllscheinlich gemeint, wenn er schreibt.: On nlto.blira aux portes les anciennes douanes. SPRE!dIC hat statt- portes also augenscheinlich ports vemtanden.
113 HUNGER/VOGEL, Ein byzant.inischcs Rechenbuch, Kr. 114 ll�
30, S. 30f.
Ebd.
BERTELE, T., Appunto sulle monate de Rachenb,wh edit-o du. Hunger-Vogel, BZ �6, 1963, S. 321-327.
4. Ma\1nrn \,Uld Tilrme
hüter urspriinglich sußerho.lb der Stadt in einem östlich von ihr in Richt.ung auf den Berg Chortiatis gelegenen Dorf wohnten, 19t\ also in dem Gebiet, das s(�hon YOl· 1423 nach der Besetzung des Kastells Chortiatu durch die Türk(,ll hart umstritten
war. Türkische Zolleinnehmer könnten nlso von dort nua zu ihrc-m t.äglichell Dienst an den Toren der byzantinischen Stadt aufgebrochen sein.
Aber al](.:h das il;t wieder nur eine vage "Wermut.nuß, wie übcrhllupt gerado im Falle der Tl'il'ut,e und ihrer Entwicklung sehr yieles Vcrmutung und Hypothese bhdbcn muß. Fr:f\tsteht zumilldest für Thessalonike, daß Tribllte sehon vor 1422i�3 wietk!' an die Türken gemhlt wUl'den, für 11Iltl()r(� Gebiete ist es nicht so
unwnhrSl:hdnlich, wie Sprcmic annehmen zu nliissen glaubt.. Viel leicht war es d()l\ byzant.inisj)bt!n Kaisern ühnlieh wie den venezianischen Dogen angenehmer,
wenn diese Tribute formal nicht von der Zentrak, sondern von den örtlichen Gliedern des Reiches gezahlt wurden, weil auf diese lVdfle das Gesicht wenigstens einigermaßen gewahrt wllrden kOllnte. Der ökonomische EHekt wnr in heiden
1"ii.Ilen dCl' glei che- : eint: Schwtiehung der Heich.ssubstflllZ und eine AU!;ilicierung wichtiger Einkummensquclten an den Gegner. Dk Bewohner deli! Reiches standen vor der Alternative von Auflaglm zur mjlitiid�chen Sicherung gegen die Türken und Tributen an die Türken gegen Sieherheitsversprechen.1I7 In öko
Domischer Hinsicht war das keine ccht-e Alternative, denn d ie ßelastung war in heiden }I'ä-llen sehr hoch. Die politischen t:"ntersehiede dagegt:n sind evident. Für die Bc-,,\'"ohller letztlich müscheidend war aber, wa� ihnen wirk.lich Huhe und Sicherheit geben konnte.
4. llfautrn, 1md Türme In einem �l\chHfi.tz zu den Passagen des Vprt.rage1S �om Januar/Fr:hl'uar 1403, die die Gcbidsabtretullg�m an die Byznlltiner fixieren, findet sich die Be
stimmung, daß der KaisCl' in allen Gebieten, die er zurückerhält. Kagt.eIlc und
Bcft)stignngen ()l'l'icht.en kann, ganz wie es ihm beliebt..I" Die Bedeut.ung dieser Klausel wird verständlich, wenn miln die engere und weitere Vorgeschichte dieses Vertrages, insbesondere den Verlauf der Auseinandersetzungen zwischen Türken und Griechen in der Zeit Bayazidli und die yon den Türken angewandte
Takt·jk zur Einschnürung der Griechen und Vernichtung ihrer letzten Positio-
1" STRUCK, A., M_o.kcdoni.'d,t' Fo1.llIten
I: Chnlkidik"-,,, l,Vilm/Leip"ig
erwiihnt eil> V()n('ZiUlliocho,. 'f; Dok"me[lt.
flu...h
beau/t-r"gt" Person den 'l'rihut. einzilJ),ell
190i, S. If. Flir l'lOt·r!!.!
die Mögli...hltt;it. daß dno von den Tiil'ken
könnte,
S.\TH.\S, DO(,lIUlents iuedils I. S. 29.
Denkbar ist. scgar, daß di\� Türken den Tribut veq,achteten und Beine l!:intl't,jbung den Piichtel'll übt1l'liel:len. JU 'u
Fül' vellozinnische Koloni!)!) \'gl. SATIU_S, Docllrne"ls in6tli!iI 1I, S. 122. Dt::>I:
76
Ir. Der Cullipoli-Verlrag 1403
nen betraohtet.. Um sich in den Besitz der byzantinüwhen Hauptstadt zu bringen,
begann Bayazid 1394 und eventuell schon früher mit der syst.e-matischel1 Zer störung der befestigten Orte und Verteidigungsanlagen im stadtnahen Raum. Viele "schöne 'Vaehtürme" wurden d,unals vernichtet.19� Die Byzantiner lei
steten hartnäckigen "\ViderHtand und versuchten auch nach ihrer EinschlicßUllg
in der Hauptstadt, durch die Truppen Bayazids verschiedene befestigte Punkt.e
vor den Stadtmauern zu ha1tcll.200 Ma.nche \ " Yehrhauten im Vorfeld von Kon stantinopel waren ganz neu, wie der Turm im Dorf Oikollomeioil, den der Put.ri aroh Keilos kurz vor 1384 für 9000 Hyperper haUe errichten laf\seu, um kirch
liche Feudalbauern und damit kirehliche Einnahmen vor den immer bedroh
licher werdenden türkischen Angriffen zu sehützcIl.201 Zerstört wurde in dieRer Zeit der Bel agerung aber event,lIell aueh das alte byzantinische Hieron am Bosporusausgang zum Schwarzen :1Ieer, das Ende 1403 vom spanischen Gesand
ten zu Timur, Clavijo, als geschleiftc Festung vorgefunden wird.202 Von den
Türken angez.ündet 'wird sogar der Turm des Charsianites-KlosteI's, der nicht
außerhalb der St,adtmaueI'n, sondern in der Hauptstadt selbst gestanden haben muß, ein Beweis dafür, wie hartnäckig auch direkt um die Befestigungen Kon �tantinopels gekämpft wurde. Der Turm war a.uch cn.t, in der zweiten Hälfte
des 14. Jh. erbaut wordetl. Als die Belagerung endet,e, 'war er vom Einsturz bedroht. 203
Verschiedene byzantinische Befestigungen im Vorfeld der Hauptstadt wurden
nach ihrer Besetzung von den Türken auch für den Kampf gegen Konsta.ntinopel rrutzbar gemacht. Das gilt, sicherlich für das Kast,eIl Kutulos,
2
km vom Golde
Ilen Horn und von Pera-Ga.lata entfernt, also ein Suburbium direkt im 'Yeich
bild der Stadt.204 1401J02 geht Enrico Baldinello, burgellsis Peyre, als Unter
händler pro aliquibUfl t,angcntibus Commune Pcyre ... ad quoddam cast.rum
posit.um in Grecia, quod era.t t,une Turchorum, vocat,um Cot,olo,205 das eigent.lich
Ilur dieses Kutulos sein ka.nn. Aus dem Auftra.g des Bürgers von Pera ist cven euell zu schließen, dal3 Kutulos 'während der Belagerung Konst,ant.inopds der
Standort eines nicht ganz unwiehtigen t.ürkischen Befehlshabers bzw. Beamten
wa.r, vielleicht sogar Sulta.n Bayazids seIhst, denn Clavijo erzählt, da.ß der
rürkenherrscher während der Blockade sein Ha.uptquartiel' in den Bergen hint.er
U
Leben u",1 Taten de)' türkisdh:ll Kto iSlo l , S. 4-0. ' '
'00 Vgl. MIllIuds briefliche Amkutung, den Einsatz ein..r kleinen Ff'stung vor d..n Mauern der Stadt betreffend,
Ld.ll'CR
de l'empereur Marlud, ed. L.<;GRAK1), S. 37; Lett()r� Manu·
el, ed. DExxrs. S. 7 5 ; vgI. nlRKElt.- :Uanud TI, S. J 2 7 . ,/I, M::\,[ 1I, R . ßI -64. · iCl. '0.
01
O�
Clflvijo, tri"!. L -.: STRA�(:-'<;, S. 94f.
HU�(l"ER, TcRtament M,ltthaius, S. 301, 299.
Der Ort ""irr! fül' das Jahr 1 4 2 1 hei Sphranlzes, cd. BJ:;KK.<;R I, 37, S. 1 1 2 , " I'wö.lwl; vgl. BARKER, l\Ianuel 11, R. 8 5 1 f. Zur Lo\mlitiit cbd., S. :152, .A nm. 9U. .TORGA, Notes I, S. 7 1 .
. _......,
4. MIluern ,md Türme
77
Peru. aufgeschlagen hattc und von dort aus die Aktionen gegen die b�yzantillisch(' Hauptstadt leitete. 2OO Um den Eil1schließungsring besonders von der Seeseite her zu n'rstärken, beginnt Bayazid aber auch mit dem Bau ciner eigeucn :Fcstung auf d('r anatoli schen Seit.e des Bosporus, der er dcn Kamen Güzelce Hisar
=
Hübsehe-nburg
gab.207 \YcnIl man annimmt, daß diese Festung mit, den eatltrae llovae nahe Konstantinopel ident.isch ist, die eine genuesische Quelle von 1403 nennt. ,
dann setzte der Sultan als Befehlshaber dieses Kast.eJls den Cheref ed-din ein , 208 der zu Beginn der 90er Jahre verschiedentlich als türkische-r Gesandt,er zu den
Grie-che-n und Peroten fungiert hatt.e.r09 \Ve-nl1 N. Jorga dagegen mit seiner Vel' mutung recht haben sollt.e. dal3 es sieh bei dcn "neuen Befest.igungen" um den Ort Yenikö.'l hande-It ,2 10 dann könnte das bedeuten, daß Bayazid sogar auf dcm europäisehen Ufer eigene Befestigungsa.nlagen errieht.en ließ. Denkbar ist, di.e Idcnt,ität der eastnw novae mit der Hübschenbul'g aber durchaus, denn sie trug später auch den Kamen Yeni Hisar
=
Neues Schloß. F. Babinger bringt das in
Zusammenhang mit der R.est.auration
=
Erneuerung dieser Fest.ung durch
Mehmed 11. im JahJ'e 1452,211 aber zwingend ist diese Erklärung nicht. Noch Pierre Gylli nennt sie 15tH )Jcoeastrum,212 und das ist auch phonetisch fast iW'I
Clo.vijo, tro.d. LE STRA;<1G J:. S. 8\1. Von eh..."" Lürkischcll Beobaeht'lllgsIJosten in einem hohen Bollwerk olwrhalb Galato. ist in türki�ehell Qudkn die Hede, vgl. Gn:sR, F., Die altosrmmisehen allUHy"",n Chroniken, Bd. n. Breslau/Leip/jg IH25, S. 39. Vgl. aber auch den Palast Bayazids bei Diaskili ..uf der asiatischen Seite, J,ivro des fait.s du Bouei· quaul., ed. BucHo;;r, S. 604 . 201 Nae" A�ik P�ll-y.ilde, trad. K.ßEUTEL, S. 100, erfolgte der Bau nach dern Sieg bei Kiko· polis. Dukas, ed. GRF.t;U. XXXIV, 0. S. 2H7, weiß vun diesem Ball niehw, sondern er· wähnt crst ein Kast.ell, das sieh Mehnwd I. unter Zustimmung Kniscr 1.:lf\IlUds auf der asill.tiscl10n Seile des Bosporus erriehtete. Dur by;r.anLinische Hifltoriker will an dieser Stell", abeI' gerade bowdfmn, daß vor ::'.lehmed 11. kein Osmo.nenherrscher den Versuch gemacht hat, sieh ohne Zustimmung der Griechen am Rosporus fest."usetzen und mili· tärische Anlagen zu erricht.en, und d>1I'>1uS könnte sieh seine "Ungenauigkeit" erklären. Übrigens sprechen sowohl BARn;:tH;g, "Mehmnd, S. 80, al� ,],u,-,h RV"Xt;U1A-X, Die Er oberung, S. 70. o.ugl'nscheinlil!h lmt.er ßey.ugnuh",,-, auf D'lkas, vom Urgroßvater Meh" mediO 11., Raya"id, der die F"sl;ung mit Ma.nuel� Erbuhnis erbaut habe. Die Stelle be· zieht sich 3 bel' au:>drüekJieh auf Mehnwd 1. BARKEn, r.lanud 11, S. l 4 1 , Anm. 29 (S. 142), häll die _Fest.ung für ein \\Tetk Uayazids, dllS in der Zeit naeh Nikopolis, allording.; kaum mit Zustimmung �:lo.nuds erbaut wurde. Er gibt also A�ik Ptl�a·z>ide reeht" ohne ihn Zll nonnen. HÜGG. H., Türkenburgen 3m DooporuR und Hellespont, Dresden 1932, S. 9, spricht Rieft ebH,fallH für den B>1u durch Bayazid aus, und gibt. d!l.S Jahr 1393 als Bau· tennin ,.n, Melnned 11. habe sie ausbessern und erneuern lassen. Der Anteil Mehmeds 1. sei dagegen Rd'wer 7.U bestirnHoon, vielleicht habe er eine teilweise Instand�etzutlg und geringfügige ErgÜ!l7.ung vurgenommen. :lOII JonGA, Xoks I. S. 70. :m Rbd., S. ;;0, 52. Oll EI"l., S. 70, Anm. 4 . 211 B.l.BI:!:1GXR, Aufsäty.e und Abhandlung"", S. 188. 21! GVT.J,I, P., De bo!';fnro Thracio, Lyon loHI, zitiert bei B.l.BI-XGER, Aufsätw und Ab· handlungen 11, S. 188.
11. Der Ga]1;poli·Yert.rag 1403
78
identisch mit den castrRe novae VOll 1403. Dieses Ka.stell war nicht der erste Versuch der Türken, sich am Bosporus in unmittelbarer )j"ä·he Konstantinopels festzusetzen. Sehon Orchan hatte in den 30er Jahren des 14. 311. einen solclH'll Versuch gt'macht.. 213 Der Ba.u von Rume!i Hümr im ,Ja.hre 1452 durch Mehmed l r. ist schließlich der unmit,telbare Auftakt zur Eroberung der byzant.inischen Hauptstadt. Das Unternehmen Bayazids nach 1394 'war also klug durchdacht lind weitsichtig angelegt. die Cefahr für Konst,antinopel riesengroß. Die eigent1iehe Bedeutung der zitierten Pa,sRa.gc des Vertra.ges von 1403 edlellt aber aus Ereignissen, die noch vor der direkten Belagerung der h,yzantillischen Hauptstadt liegen. Angesicht.s der Akt,ionen und Drohungen Bayazids und in Anbetracht der inneren Skpitigkdt.en und der Gefahren, die von seinen eigencn Söhnen und Enkdn ausgingen, hatte Kaiser Joha.nnes V. kurz vor seinem Tod eine Verstärkung des Kast.ells der Port.a Rurea a.ngconlnet, um sich (jn sicheres Refugium zu schaffell.�14 Der Ausha.u dieses Torkomplexes zu einer richtigen Akropolis ging hereits auf Johannes Kantakuzenos zurück.215 Johannes V. ließ besonders die Türme auf beiden Seiten des Tores aufführen und die Mauern auf der Seeseit·e verstärken. Als Material wurde weißcr Marmor benutzt, der von einigen sakra.len Bauten der St,aut st.a.mnÜe.216 Sobald Bayazid davon Kenntnis erhielt" drohte er, den Thronfolger Manuel, der sich zu Vasallendiensten bei ihm aufhielt, blenden zu lassen, falls Johannes die Erweiterungsbauten nicht "wieder zerstöre und die Festung überhaupt schleife.217 Der alte Kaiscr kam die sem Befehl nach und starb wenig später. Dic Türken zerst,öden also nicht nur die byzantinischen Verteidigungsbaut.en, deren sie sich bemächtigen konnt..cn, sie errichteten nicht nur eigcnc Befestigungen, um Konstantinopel einzuschnü ren, sondern sie suchten sogar byzantinische Verteidigungsbauten zu verhin dern, maßten sich Entscheidungen übel' byzant,inischc Mauern und Türme an. In der Auseinandersetwng um die Horaia Pyle greift Bayazid nach dem Berieht des byzantinischen Historikers Dukas zum Mittel der Erpresfmng, es ist aber nicht ganz ausgeschlossen, daß diese türkischen Einsprueh.'!mäglichkeiten fak tisch oder sogar ausdrücklich auf dem hyzantinischen Vasallenverhältnis zu den Türken beruhten, das seit den 70er Jahren bestand. Es nimmt al.'!o nicht
Greg. XI, 4, : I, S. 539. 2" Duk as, C( - I . (,RElT, , . XIII " 3 s "H J e. 215 KanL IV, 3\Hf. : In, S. 292f., 30lf.; vgl. JAKIN, R., Const.ant.illopk byzanline, (Je. veloppern"nt urhHin "t repürtoiro topographiquc, Paris 1950, S. 255. "" Dukas, "d. GRECU, XlII, 3, S. 75. Zum Spoliellbau in Konstantinopel s. aUüh Manud Chr;ysoloraH in H-€inenl Brief an Kaiser Jühannes VIII., Europa im XV. JallJ'hundel't, S. 114. Daß er im :\-TittelaJter weit verbreitet. war und dun·haus nioht.. ein Zeil'hen ein· seitigen V"rfalls sein muß, zeigt EseR, A., Spolien. Zlll' \VieJerverwendung antiker n",u steine und Skulpturen im mittelalterlichen Italien, Archiv für Kulturgeschichte .'i J , 1969, S. 24ff. 211 Dukas, ed. GREf:U, X U I , 4, S. 77. �1 3
"'
�
.
-
4. �flLuern und Tiirme
wunder, daß sich die Byzantiner im Vertrag
VOll
79
1 403 das Recht, l'lfu'Dl(, und
Kastelle zu ert'iC'ht.cn, schri!t.lich vefbrie{C'o ließen. Dit:: Frage ist, was sie aus · iedergewonnenen Wehrhoheit in der Folgezeit zu ma diesem Bccht, aus der w chrm w · ußten. Dei' desolate Zusta.nd, in dem sich die b:yv.antinische Haupt.stadt und ihr
Vorfeld nach dem Abzug der l'ürkcn befand. wird im Bericht. Clavij08, der ein gutes Ja.hr tHI.oh Anka.m einige Monat-e in Konstantinopel weilt(\, wenigstens andeutungsweise spürbar. Als der spanische Gesandte :\Iitte �ovomber 1403
auf dem Schiff deI) Genuesen Nicolo Sona.ta den Bosporus in Richtung Schwarz meer passiert.e, war das KaskU llieron auf der \Vestsl'itc, wie erwä.hnt, noch
immel' geschleift und vel'laB.<;ell.U8 HieBes Kastell war im Verlauf des 14. Jh. Objekt harter Auseina.ndersetzungen zwischen Byzn.ntinern, V{�nezin,nern ull(l
Genuescn gewesen, bis es den Genucsun
zU
1348
gelang, die ).:(eerenge von Hiel'on
beset'l.en und die ehemalige byzantinische Zollstation eine in eigene Schiffs
!';tat ion zu verwandeln.tI• Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich dieser Zusta-nd in irgendeiner Form bis in da.:; beginnende 15. Jh. erhielt. So Hegt I�nde
1403
der Perot Bnrnabo.s de Grotto, mit seinem Sehiff von der genuesischen Regierung zwangsverpflichtet, auf de_l' \Vestseitc deli Bosporus bei Hieron auf der Lauer, um zwei Schiffe Venedigs abzufangen, mit dem sich Gt:nua seit dem überfall
Carlo Zenos auf die genuesil;ehe Flotte Boucic.:auts bei ).[odon am 17. 10. im offcnen Kriegszustand befand.'zo Vielteieht befand sich Hieron &lso auch
1403
nioht völlig unter byzantinischer Kontrolle, obwohl Clavijo von einem byzan tinischen Kastell spricht. Viele andere Kastello und Küstenbefestigungen werden ka.um anders ausgesehen haben. Wie präsent demgegenüber die türkische Gefahr weiterhin war, macht die Information Clavijos deutlich, daß das Hicroo auf der anatolisehen Seite zum gleichen Zeitpunkt völlig intakt war und eino starke türkische Garnision beherbergte, und das, obwohl es
1399 Ziel
eines An
griffs der Schiffe Boucicauts gewesen wu·r, wobei die Türken selbst den Ort an vielen Stellen angezündet hatten und in die nahegolegenen Berge geflüchtet wllren.�u In etwas größerer Entfernnng von Konstantinopel gelingt es wenig spii.ter dem genllesischen Korsaren Salll..gioso di :Nero, dic Schwnrzmeerfcstung Kalo.tha im Handstreich zu besetzen und, wie ebenfalls schon erwa.hut, über ein Jahr zu halten.tu Durch din lallgandauernde und zermürbende Bcla.gerung nahe
zu vömg erschöpft !>einer materiellen und personellen Rcssourcen weitgehend ,
beraubt, mußte es dem byzantinischen Staat a.ußerordentlich 8ehwerlallen, die vertraglich zugesicherten Cebiete Übt'l'ho,upt sicher in die Hand zu bekommen
"'CI{l.VIJO, ·· Ull•I. L E STR.�"Cr., S. "•1 f.
nt
2ft
on
tn
HIP>, Hi!\I,...ire du commel"et> TI, S. 198f.
JonOA, Not';8 I, S. 73. Die XoV,hri"ht von der StXlS"hlH.cht, ert·",i..,ht l'erH. o.m 31. lO. und Iöl>t fidwrho.fte Aktivitäten o.U9, Clavijo, trad. LE STRANGE, S. 78. Livre des faits du Bouciqua.ut, ed. B1JCBO"", S. 605f. SCma:l:>;zR, Studiel1, S. 20".
80
II. DeI" OlloWpoli-Y"l'trüg 140g
und M1\ßnahm(,H zu ihrer politischen und militärischen Absicherullg
7.11
er
greifen. J nllnerhill scheinen die Bewohnet der Hauptst.tldt und ihrer Umgehung ange sichts der trostlosen Lage die Hände nicht in den Schoß gelegt zu haben. Viel leicht kam aus Erleichterung über die eben ü bCl'standel1() Gefahr auch so etwas will ein kollekti�cr Wille auf, die Schäden wenigst.ens so gut. es ging zu be
seitigen. DeI' Patriarch Mattbaios cnvähnt in seinem Test.ament, daß all
wohner mit dem Wiederaufbau began nen. Auch die Mönch!) des Charsianitcs Klosters beteiligten sich, ihren Mittdn und Mögliühkeiten entsprechend, an dem Auibauwerk uno setzten insbc!';ondere ihren sturk in Mitleidenschaft ge ratenen Turm wieder instand .u3 Di() Itegierung unterstützte diese priva.ten Bemühungen eventuell tlureh Stcuel'(;rleidlt.erungen�U und wurde auch selbst
aktiv. Ir;itlor von Monem \'asia- cr'l.ä-hlt in seinem l'anegyrikol';, daß Kah.er MamU'1
nach seiner Rüc:kkehr AUS dem Westen viel für seine lIaupt,,;tadt tat, für ihre
Schönheit und für ihre Sicherheit.tU Alle diese Mußnahmen und Aktivit-ätCIl, pri'\"a.te und öffentliche, müssen sich a.ber doch in bCf.>Cheidenen Gl'enzen gehalten hnben. Vielleicht. wirkte der tiefe Frieden, den Konst.antinopel nach dnem Brief des Joseph Bl'yennios an �hnucl Holobolm; in Thesso.Jonike in dieseu Jahren genoß,tU sogar et'was einschlä.fernd auf die Bürger und ihre Verteidigungs bemühungen.
Die Bclaget'uug der Hauptstadt durch Musa im August 1411 und die an
schließenden Auseinanderf!etzungon in ihrem weiteren Vorfeld müssen den Ein wohnern allel'ding!! die fortdauernde Gefahr sehr deutlich vor Augen geführt
haben . Es wurde klar, duß die Anstrengungen, kost() eS, was es wolle, unbedingt. erhöht werden mußten . Kaiser und Patriarch wandtell sich a.n ihr Volk mit der
Aufforderung zur :\1it{\rbeit.�Z'l Der Hofprediger ßryelUlios hielt auf ihre Veran
lassung im Frühjahr 1415 eine schon erwä.hnte Rede über die Starltbefestigung. Er rief dazu aul, der Schwierigkeiten nicht zu achten, deI'! )Iangels an Holz und der geringen Zahl der zur Mita.rbeit Bereitwilligen, und Cl' wandte fJich direkt an die Archonten deT St.adt, denen er \'orrechnete, wie gut die Stadt geschützt ware, wenn nur zehu der reichsten von ihnen die :.\littel, die sit! die letzten
30 Jahre in den Bau von drcistöckigen Privathäusern gc!;t-cekt hatkn, hir den
Bau von Mauern für die A11geJncinh<.>it verwcmlct. hätten. Dann wandt-e (,1' sich
wicdt�r an die Allgemcinheit, an dio Gesamtheit der Biirger, indem ('I' darauf
hin"'; es, wievicl mehr 70000 Mensohcn zusammen mit diesen zehn crreiehen
tU
HUNGKR, TCf\ttln1E'llt Mnttbaios, S.
u,
Ebd.
301.
225 LP)> TII, S. 16;;. :�
t�?
Bryenn;08, 00. BULG.UU:f; In, S. 161 C . ; vgl. LOl!:NEKTi/;, R. J., POUT 13 chr, H.�;B 7. 1\:h'9, S. 2M., der (IDII Brid in d"", ,Jahr 1407 ( ! )
1'Iet:H-.
Bl'yennios, ed. BUL(l.J\-RES 11, S. 27:�.
-
4. MIluern und Türme
81
könnten, auch in kürzerer Zeit. als in 30 Jahren.na Das waren schöne Worte,
welln fLuch skhcr $lehr crnl:lt gemeint. Sie deuten zumindest auch die Probleme
an, die ('lltschlosscuen Maßnahmen und effektiven Lösnngen entgegellst03ndcll :
die Schwäclw der staatlichen Gf..,walt und ihrer wirtschaftlichen ReSl
zigen Minderheit, ihl' Defliuterestie an allen Aktionen, die in il'gondeiner Weise ihren Geldbeutel und ihre Mittd anzugreifen drohten, und, nicht, 2.u[etz� aus der
Haltung dieser Oberschicht rl'sultil'l'end, die Passivität brcikrcr Ktt'ise. Über die Resultate diesel" vrortlwmühungen yon
hüllen slüh die Quellen tür die
1415
Hauptstad1 wieder in Schweigen. Als MUfad H. 1422 einen ernf:!thaften und
gefährlichen Angriff uuf dic Stadt unternahm, kOllnte l( oHiitantinop(>1 diesen Schlag parü�l'en, in welchem Zust,and die Verteirligungi:!untagell damals wa.ren,
ist aber nicht gcnau au szum achen Di e R estaurierung und der el'lleute Ausbau .
des K a stells der Goldenen Pfortt� sehdnt jedl'nfalJs erst nach der Bdagl�rung von 1422 und dun:h Johanncs V111. erfolgt zu sdn . m Auch dio :\-IaLLcrn am Vlanga
viertel wurden erst dh·ekt vor der Belagerung neu instandgm;etzt.230 Groß wa.r also der Effekt der Bemühungcn
Schon vor 1422
\'011
1415
sidwrlich nicht.
hatte sich auch die strategische Position der Hauptstadt
spürbar verschlechtert. Musas .Feldzüge hatten das nahere und weitere Vorfeld
Konstantinopels schwer in :'Iitleidenschaft gezogen. )Iwl<\ hat,t.{l von September 1409 his Janulii 1410 Mesembria und im Scpt.emher 1 41 0 Selymbria belagert, beide Städte allerdings nicht einnehmen können. tsl Da.gegt>ll scheint Bi7.Yc ihm in die Hände gefalh:n zu �c:in, wenn es nicht schon vorher für die Byza.ntiner
ycrlorenging. m /llit dem Sieg Mehmeds verminderte sich der .Druck fü.r kurze
Zeit wi(�der etwas, nb('1 Mehmed ist es auch, der die. byzantinischen Rcstposi"
tiOllen auf dem kle,i nusiatü;chen Ufer endgültig .1iCJllidiert,23� und )':Ianuel muß
ihm wahrscheinlich auch die Erlaubnis zum 'Vicdemufba.u von Anad olll Hisar
t!1
Ebd., S. 280; i:ndy.,; PVf!iw�. Wen.. diE'lSe Zllhl eillc Ang!\be über dio Einwohllt)r'l!w.rko KOHstantillopeb ist, und f!oI';. hat. ganl. den An"...hf'in, \I'lnn hiiH.. die Slodt. zu Bl:'ghlll des
15
Th. al�ü d,wa 70000 EiI\wühnr;l" :.(cho.bt, Wtl.S durdu\us im 1:: inklang nlit den wi�sell"
. •
s<:httftlichen Vcnllutlmgell stt'J,t, "gI. l\LlTSClIKt.:, J:"oft.8chriU und ReILkLion, S. 106f. Anm. 3. \'gl. auch .\nonYIllO Hellchrdbung KOlltJtl'lllinopols. NE7. 1910, S. 361. wo
v0"j
40000 Einwohnern (He Red(, igt.. t"b�l" 3fl!.öckige HällO>l,r al� Symbnl (le� R
:s.
iSlI:\'tE'SJ;O. I.,
Pour"
Al>:l:xios ?tfKkr1!fuboli'\.l'g and his
: Dia.loguOJ betwet:tl i,he Rich
a.nd the
htl. ß, 1960. S. 22 1 , ""m. 10. Ygl. Chorta:Sfl)l'll}oS' Gellicht Mllr eiJ,e" prliu , ZltVI ••
gell Xeubau J<-'!l Th(,odol"OlI l'aIILiologos Kanta.kuzpn06, in dem !iuch d'lS Bemüht/li Init,. sehwirlgt, .seid und l."nwil1on i�ber
zn LPP IH,
..0
S. 296; vgl. S. 1M .
SClIRE[�lm, Studien, S. 174.
m Eud.; BA.KA[.Oi'J;LQS,
!s' ns
G
Les limilcs, S. 0 1 ; QlIell..m :
�.adc, t.raJ. KRIWTBL, S. 120.
BAKALOPULO:>, Les limiles, S. Glf.
A"ik P!IAa·znde, trad. }\ßElfTi:L, S. 1:,2f.
MaltohJ;;.e, An.kura
JOl:lO ....
.
Xot� I, s. 201 ; '4ik PnSrlo-
•
82 geben, nachdem die Besetzung der klein asiatischen Ufel'zone vollendet i8t..23� Vielleicht schiebt :xfehllled auch auf dem europruschen Ufer die Grenze wieder näher an die Hauptf;tadt heran.ub Spürbare Gebictsverluste im t,hrnki"chen Raum muß der byzantinische Staßt aber erst· mit dt�m Vertrag von H:!4 hin nehmen . Nach Bakalopulos blieb den Byzantinern eine Küstcll7.0nC, die von Mesembria am Schwarzen Meer bis nach Herakleia an der l'ropontis reichte und im J,andcsinnern ihre Grenze bei Bizye Wld am Strantza-Massiv hatt.c.'W> Dip Anga.ben von Dukas und Chalkokondylcs werden von A�ik Pasa-zarie im wesent lichen bestätigt, die Festung Bizye scheint nach seinem Bericht aber nicht zum byzantinischen Gt�biet gehört zu haben, die Greme dagegen über Corlu verlaufen
zu sein.u1 Im Jahre 14-37 berichtd ein unbekannter la.tdnischcr Autor, daß dio Griechen einen Landstrich \'on acht Tagereisen zu Pferd in der Länge Wld an
nä.hernd zwei Tagesrcisen in der Breite im Anschluß an ihre Haupt&tsdt be herrschten, das allerdings nur in Friedenszeiten, während zur Zeit militii·riseher Auseinandersetzungen mit den Türken ihre Herrschaft nur a-uf cinige Stadte und Küstcnkastdlc zusammenschrumpfe.tM Diese diffuse Situation hatte sich
aber sc,hon vor 1422 wieder entwickelt, d. b., den Byzantinern war es nicht ge
lungen
,
eint! stabilc }'läch('nvertcidigung vor Huer Hauptstadt auhubauen,
verschiedene KasteU() und Küstenforts waren aber fest in ihrer Ht\I1d lmd gingen wohl auch während dor Belagerung Konstantinopels von 1422 nicht verloren.
Ob und wa.nn in den 20 Ja.·hren z-wischcn 1402 und 1422 alte Befestigungen re·
stauriert und neue erbaut wurden, läßt sich a.ber für den Bereich der byzan· tinischen Hauptstadt nicht sagen. Etwas, wenn auch nicht viel besser ist die Quelknlagc für die Stadt und deli
Raum Thessalonike. In welchem Verteidigungszustand sich die Stadt befand, als sie 1403 an die Byzantiner zurückgegeben wurde, ist nicht. bekannt. Nach
richten
au,,>
der Zeit der venezianis<:hen Herrschaft über die Stadt und über die
letzte Belagerung durch die Türken 1430 sprechen aber davon, daß 'l'hessalonike in dieser Zeit des byzantinischen Endkampfes noch eine bedeutende Festung war. Die Stadt beJ'laß einen doppelten �buerring, eine Akropolis und mehrere stark befestigte Türme. besonders uen Samaria-Turm um Hafen, verschiedenE! Außenbefestigungen uml Barbakanc .U9 "Manuel hatte sich schon in seiner Zeit
t3t
2A
DukMS, od. GRI!CU, XXXIV. G, S. 297.
Notes I,
_
Anm. 4, tlpriC'ht von ewer möglichen BC�",t.1.1111g S"lymbrüH. durch die ,!,iirkcn im Jtllll'e 1 4 1 3 unter Bezugnahmo auf DolfinQ. TU, fn!. 304.. HO:H,
JORGA,
S. 201.
II, S. 63, lOiBt die Stadt. 1416 ( 1) wie
Oe8(:hi,�hte Grj('chenlfllldti
III �n
kJ(litl. 1416/17 VOll dOfl Ti1rkl::ln b<,�d7.t. n.U:ALOI't"LOS, !.es lil nitefl, S. 64.
A,ik 1�o%.·1.odf', traoi. 1:11 NE 7, 1910, S. 362.
KRI!:CTl:L, S. 1"2.
121 AnagIlostcs, ed. BEltKll!, S. 498f., :'jOB; JonG ..., Notes I, 392, 401; XODlJ:T. Do<;,umenle, S. 317.
•
4. Mauern uml 'J'ül'lue
83
als Despot. und 'Mitkaiser wahrscheinlich um die StOOtmauern gekümmert,rto Was er und sein von ihm als Tt'ilherrschcr in Thcssnlonike eingesetzter NeffA Johunnes nach 1403 für die militärische Sicherung der Stadt taten, ist nicht gensu festzustdlen. Die Quellen sprechen nur allgemein von Bemüllungen um ihren Schutz.tu Etwas g.ma,ucr sind aber die Akti\'itfi.ten 7,ur Sioherung des städtischen Vorfeldes zu erkünnen. Diese Sicherung war schon deshalb keine leichte Aufgabe, weil der ilußere Verteidigungsring der Stadt, der wahrscheinlich durch die :Fcstungen Christopolis, Drama, Rhentino., Gynaikoka.o:,t,roll, Aghioi! Va&>i1eios, CalA.tist.u, Verroio., Kitl'Os, Platamoll nnri Ka�Lndreia gebildet wurde,:.Il'l bis auf letztere und vielleicht Rhentina nach 1403 in oer Hand der Türken blieL.m Ob es Bemühung(>..ß gab, weit.cre Clieder dieser Sperrkette zurückzugewillnen, und ob sie wenigstens zeitweilig Erfolg hatten, ist· unbekannt. BekltIlnt ist, daß die Venezüm{!l' na.ch der 'ü bcrnahme der Stadt solche Versuche
gemacht haben und daß ihnen, allerdings nur kurzfristig, die Be$C tzung VOll
Pla.tamon und Christopolis gclang .l!H Was den Byza-ntinern im wesentlichen
blieb, um ei ne wirksame Verteidigung der St.adt aufzubauen, das waren einige
feste Punkte im unmittelbaren Vorfeld 'Thessalonikes, unter ihnen der Berg HorHat,is und dA.s Kastell und die Halbinsd Kassand.l'pia. Der Berg Chortiatis scheint in den milit.ärisehen Auseinanderiwt.zungen um das spätbyzfl.ntinischo Thes!:I3l onike eine besondere RolJe ge�pielt zu haben. Am Abha.ng des Bergea
befand sich das Dorf und dus Kloster Chnct.iatu hzw. Cbortaitcl'l. Da die QucUtm häufig von castrum Cortiati bzw. von rpflnb XOpTlIflTb rll)l'cchen muß angenom� men werden, daß der Ort adel' das Kloster befestigt war, zumindest einen oder
mehrere W'ehrtünne besaß, oder daß noch eine VOll Dorf und Klo.;ter unter
schiedene Festungsa-nlage auf bzw. an dem Berg e.: dst·jerte.%l� Hcdeulun g hatte
U
Mc..,oirN
V, 1973, Nr. 29, S. (7St.
Der Baumeister, der auf Vet'tmlMflung cI.:!s De�poten )JI;tIHLCI dl!H Turm errichtet bJ.w. relltauriert, ist �icherlich nicht. ein Dux G()ol'1�ioa Georgior; Dukas
wie
S. auninllut, sondern
Apo kaukOIl, und er iKt tlwmltlell idc,üisch mit dem GruJ3drungurios
gleichen NAIll(!US, der
311
ApnknnkOA,
UH2
Zeuge beim Vcrt.rag:,rab>;chlu.u mit Vcnetlig ist, MAl UI.
S. 114; vgl. fluch Prosopogrllphischf'S Lexikon der P,�IQiolugenu·it 1, NI". 1 1 821., S. !lO. LPP
ur, S.
\'lien 1916,
1 6 5 ; GUILLARD, Le �ynodikon de L'orthodo1Cie, S. 1l9.
�.� VAC.l.LOFl;LOS, Quelquefl probl"mes, S. 354. �u Für B."-XA. LOrt:J.OS' Theso
cinc,r
geeeblossmu!'1l
looiko biu n!i<.:h Zeitllll, L(il'l !ioni[es,
S.
by�.anljniijt'hl·Tl Hel'rsdlflft. V(>rl Thcs�>l' ;; Ilf., Karte S. 04. giht es keinen wirklich eUl'
dcul.igen D�weis.
'.4 JOHGA.,
Nut,ell
I, S. 401ff"
407, 418; \11'1'1, HAK.lLOPt:W>:I,
1354- 1833, Thessalonike 10tHl, 165
S. 4tH. ; HUNUER, H
.•
A
.•
Pirnlerie i n der
A"'gt
anno
1604, Byz9.I\tion 40, H171, S. 3i5. Z. B. JOJr.c: .... I, S. 4S0; KOn!;tant,in der I'>hilosoph, t\'tl'l. BRA.U5, S . .'j0. l.u Lokl�1 i ·
, Note8
tät und Befcsligung 1>. DR�:':19, The Heigo uf Malluet ([, R. 76. '0
'[rnQ(!Oa riJi J[axWo,ia;,
•
Tl. Der Gallipoli.Vcrtr..g 1403
.<
der Berg !luch für die \Vasserversorgullg der Stadt.al Eine Niederlage byzan t inischer." Truppcnkontingentc 'wahrschdnlich bei dieser Eergbdestiguug WIl,r 1383 da·g Vorspiel der Einnahme Thessalonikes vior Jahre später, dmm sir: öffnete dt:n Türken den ngcr 1'hes.<mloniCE'nsls lIud schloß die Stadt, die vom Mitkaiser Matlud v{-'rteidigt wurde, von der I.undseite ab.!-I7 Die Befestigung: am Berge Chortiatis geht 1403 zusammen mit der Stadt wicdei' an die Byzantiucr. die l3ich 1m "�issen um illt'c Bedeutung sicherlich )Iühc gegeben haben, sie zu sicllern und zu bdc"tigen. 1 4 1 2 ist sie beim Angriff �Iusas auf Thessalonike aber schon wieder Objt!kt der Auscinandm"setzung zwisclwn Byzantinern und Türkei!. Musa. kanll Thessalonike nicht nehmen . dafür besetzt und zorstört cr abl r rpaUh XOPTliHThU8 Die Zerstörung spricht dafür, da.ß sich die Türken o.nsehlie· ßend wieder aus dem Gt-biet zurückg(�zogen hIlben, offenbar aber nicht. für lange. 1423 befiJldet sich das Kastell jcdenfa-lls in türkischer Hafi(I:!I� und wird crst 1425 von den Venezianern beset.zt,:� die es aber auch ni()\1t la.nge halten können, denn der Türh-nsultan kann sich mit d('m Verlust dieser Befestigung nicht ab find(:n�l und zwingt die \'eUI'Zialler schon 1428, sie ihm wieder zu restitui('l�n. tJ� Die venezianisehell Unterhändler erhalt,en von ihrer Regierung für die Ver handlungen mit den Türken den Auftrag, dafür zurückzufordern die conliuis quc flunt 0. eastro Cortiati infra, yersus Silloniehum, eircumcirca, et. danuo nobis salinas, sieut, huhobat dominus despotus.2;\3 Sollte sieh der Hinweis auf die Situation z. Z. des Ikspol-en Andronikoi; nicht nur auf die Salinen, I>lOndeCll auch auf das stadtnahe Gebiet beziehen, dann würde dUB bedeuten, daß die türkisehe Herrschaft über das Kastel! Chort.iat·u zwit-jchen dem Despot.-n und dem Sultan sogar vertraglich fixiert WRr. Das bekräftigt die These, daß sich Chortia-tu 1423 in türkischCl· Hand befand, klärt aber nioht das lToblem, seit wann das der Fall war, denn der Zeitpunkt dieses Vert.rages, der viel1eicht einen terminus post quem geben könnt-<:, ist nicht erhalten.Ut .Möglich ist eine Übernahme erst. Lei der Bclag(:ru.llg der Stadt dureh Dm·ag Dey, Sohn des Evrenoi', im Juni 14-22, denkbar ist sie aber auch schon im Zu...<mmmenhang mit der Belagerung von 1416 durch Mchmed, und nicht völlig InH3g{�s()hlossen ist sogar da.s Jahr 1412, als Mu�a. in diesem Gebit't sein Unwesen trieb. F'Ül' ellwn relativ frühen Verlust dt·s städtischen Vorfeldes 8PI'idlt audl dic Ki\chricht, daß '!Ilanuel bei seinem Besuch '
19i4, S. 121. 1m ,Tahre 1430 mal1hcll )fünchc dur Stadt dOI\ Sultan \'eIT' i.teM@cher "'cise auf die 1\löglichkdl tIoUrmerH!'Illm, die Stadt dutch ,He
.. , G.HrTIER, REH 32, Murad in
Spo:-:rrung dnr '" IlSll(:n;ur"hr vom SI:!rg Cho"iatig zur Dborgnl>1:j 7.U Vel"anlflssen. SATHA�,
Bibliothu">I. graecA. T, S. 24;$-26.'\.
})ES�H!, The Reign uf Mnuuel n. S. 76. zu KOIl�tanl i" der Phll{)90pl" tre.d. BJlAt':", '" S.!.Tn.�s, D,:oum',n!tl inedits I, S. 103fr. '47
Z60
S. 00.
JOR
"'" Eb'l., S. 42,;. '" Ebd., S. 480. zu Ebd.
.... Vgl. die BClnerkungen üb.,r den Il8rllg vOn Thes8oJunike.
•
-
•
s.
4. Mauern und Türme
Th(>f;l;nlollikes 1414{15 einen Turm 7.e1'�törCI1 ließ, den Raya.7.id während der erste n Tih'kenherrschaft oberhalb der Stadt. errichtet haU", Di e Zel'iltönmg er folgte, , . damit "1"011 den I smaditeI'll keine Bedl'ängnill verübt werde ,
"
wie es
in dor Vita Stefan Lnznl'eyi{�s hpißt.2�� Dit::.!!� Präventivmaßna.hme h at nur dann einen Sinn. wenn die 'J'ül'ken zum Zeitpunkt des Besuoh es Manuels in Theflsll.
.
lOllike im stadtnahen Raum bereits wieder sehr aktiv wa.rell llnd vielleic ht. schon wi<.'
di(}S('m Turm um dill Bt:fl'stigung auf dem Berge Chortiati.s hande.lt. ist nicht .
,
Sdll' wahr�chejll licll, denn Konstantin de i Philosoph er\\'ü,hnt in seincr Vita. auch '
dieHes Kaste l l , ga.nz ausges(�hlossen ist es aber auch nicht.251
Angr:sichtH der sch on bald wieder sehr ul1Hichcren unu kritischen Situation
im nordöstlichen Vorfeld Thessalonikes richtete sich dal'l Interesse seiner Ein wohner u_nd seiner Hen"(�11 in den Jahren nach 1 40:1 besond�N> a.uf die Cbalkidike und auf die Halbinl$c1 Kus8andreia, die für sie zunehmend zu einem ltefugium wenigstt:lli'! etwas ab�dt.:! von den Ho uptf("()nten der Auseinanderset.zung wurde.
Johunnes VH. berichtet. in einem Ch rysobull vom FehrURr 1407, daß er selbst
die verfallene �Ta.uer ,ron Pallene (Kassl�nJn'ia, Pot.idaia ) habe erneuern und den Thermaisehen )'leerbuscn durch einen Kanal mit dem Taroniti sehen verbinden Ia�ßeIl. Zugleich erkliu't ee seine Aln;ic ht im Dorf Skordische hei Kassandreia einen 'Vchrturm zu (!rrichteu.:>.Si Im August 1408 crteilt er dem K10ster Dionysiu den Auftrag gegen die Cbertragung VOll zwe; �'_ugaria und einen \lt'ehrturm. im Dorf l\farif\kin o.uf Kas�andrda zu ert'i"hten.!r.8 Der .)'-!itkaiser versuchte also, die Klöster in seine lkmühungen 11m die milit·ärische Sicherung der Halbinsel einzubeziehen. Da!'\ g().:;chah nicht nut' durch die Verpflichtung zum Bau VOll .
,
.
,
•
Verteidigungsanlngen, sondern au ch dUl'ch ihre Einhczieh ung in ihre Erhaltung
und gegebencnfalb� auch in ihre Verteidigung, wie das,; aus einem Prostllgma. für da.a AthosJd08t-er )-l. Paulu geschlußfolgert, werden kann, durch das .Johannes Vll.
Anfang 1407 die Mönche gegen die Schenkung des Verlo.lldorfes H. Paulo!l bei Kassandl'eia zusammen mit, 1 5 Zinsbo.uerfa.milien. 10 Zeugaria Ix').nd und einer
Fischerei verpflichtet, 1/30 der Einkünfte von den Zinsbauern zur Erhaltung des Ka�tI'lls (Kasssndl'pia ) und der übrigl!ll Befestigungen zu zahlen und im Falle -
,
der Bedrängnis der Halbin.sel zu iltr<:t' Verteidigung beizutragen.Ut Dio :\fo.ß nahmen zur mjlitii·rischcn Sicherung ware-n kombiniert mit dem Bemühen, das
Gebkt wirtschaft.lieh
tärker nutzbar zn ma.ch en.
�
DUl'ch die nächllten Jahre verfolgen läßt sieh nur die G esdIiehte des Wehr turmcl< "on )'Ia-riskin, B(�i 8€iUE-lll Au fent ha.lt in Thc�salonike 1408 nach dem
Toue s.eines Neffen he-stätigte Kaiser Manuel die Verfügungen Joha.llnes' VII., .» KOII!
ßn,q:�,
R. I::;r.
UI t:R ist immerhi" "löglich, daß das K"Rtd1 bd suiner Ernti'H·llllmg durch die Türkon Mine "', m
•••
dt'r 8Of.r Jahre zel·IfWrt wurde. um f
Dör.nf.R, R"gesten V, �r. 3209 . AM<)! DionYHiou, "d. QIKONOMIDES, Nr. 10, S. Saf. nÖLOER. Schalzkt
45/46, 11,
I::! . J2Ft.
86
11.
Der
Cullipoli.Vc rlr .. g 140:l
bet.reffend Ol't und 'VehrtUl'ffi l'\rari::,kill .�so 1414 bei "einem zweikn Al!ff'!\thalt
in der Stadt ulllßt.� cr konstatieren, !laIS die Mönche durdl nil:! .. ullllormalen Kricgszdtcn " nicht in der l.age gowesen waren, den Bautlllftrag aU�7.uführen, bz.w. ,-ol'gaben, es nicht, gewt'sj'n zu iolein.2$l Die widrigen Zeit.en waren :-:icherlich der Kampf zwischen SuleimllIl, :'.!ur;a. und nIehmcd .. sflE'ziell die Belagerung Thes.�}1101\ikes durch Musa. Als d"l' Turm im Jahre 14 1 8 immer noch nicht, ge baut ist - inzwischen hat es I.'. ine Bdagenmg dlll'dl 1[{'hmed gegeben - nimmt der Despot Andronikos selbflt die 8aehe in die H!md, hehält. sich dltfür jedoch einen '.J'eil der Stcllererträge und dM Recht vor, Mariskin als _4.ufcnthalts- und Erholungsort zu nutzen.!JOl2 End!' 1420 steht der Turm, Ul1.d dl'l' Ort ist dUl'dl die
Ansiedlung von Bauern 1I0dl attraktin'f geworden. Die )(öm:he v('rsuchl�n und erreichen jdzt eine H.e,-Liion der Verfügungen ,on 14-18 zu ihren Gllllsteu der gestalt" daß auch lwin
y.tTa).�
in ihre Rechte cingrl'ifen daTf.2�3 Dit�ser Bea.mt.('
könnte eventuell Stephanos ))ukag Hhadenos gewe.�(m sein, der im l\{1�i 14.19 als
"trpa).ij nj; "nO'OV K(/'O'a'af'{JfJdw; bezeichnet winI, 2H und er ist vidleidlt aueh noch im
November 1421 in diesu li·unktion. als er an der Spitze des Bt'amtenkollegiums steht, das den Entscheid von 1420, i\Iuriskin betreffend, in die Praxis umset1,t. 2ß6
Die späthyzantiJlischen y.E.lfrU.a{ sind nn�er anderem n'rantwortlieh fül' die
Inst,andhaltung und Verstärkung der Stadthcfestigungen, !;:ommO.JHlierell die
CIlJ'll isiollf.;· und lVachtruppel1 .2M RhRdenos könnte also für einige %eit a.uch die Verteidigung und die Verteidi!o,'lmgsunlagen VOll Kassil1ldrein. Stadt und Halb inseL unter .'lieh gelHl.bt haben. 'Yk er diese Aufgaben wllhrgennmmen hat, darübel' gibt es kide-r keine Allhalt.spunkt.e. Noch 1 4 2 l sclu'int die h�r7.llntinisc.he Herrschaft auf der Ha.lbinsel Kailsan drein· also ziemlich gc�icbel't und befestigt gewe8cn zu tioin. Bcreit�,> im folgenden
Jahr änderte sich allel' nugt'm�(lheiIllich die Lagt.· . .Burn<,! Bey, tIer im Juni 1422 die makodQnische Metropole helagerte, v(\l'suchk auch auf der Halbinsel Fuß
zu fassen. Offenbar a.uf �wine Initiat h'e geht der Bau eines ßetcstigungstunnes
in der Ol'tflehaft Ka......andreia wrück, der den V(�nezianern in den ersten Ja.hren ihrer Hcrl'schaft üher 'l'heils�lonike ornsthaft zu scbaffcn machte. Als si.� ihn Mitte 142i) benetzen, haben sh' si<:h mit 250 Türken auseinn.nderzusd.zen, �n
ihrer Spitze ein Vt�rwfludt.er des BUl'll.q Bey und der subasi Bala.ba.n .��1 DaJl sich
der Turm iu tier Stadt KassumJreia bzw. ihrer uumittelbll.ren Nähe hefand. geht 2110
Actcs DiollY";Oll, ed. fOl!$tigungsb/luten
zu
OI Koxomn,;s,
1\-1'. 13, S. 91. Zu dit.,'fIIJTJl Turon und tlork-YCII Be·
2!\'O.'TXOVlC, :\{., CflI:!TO ropc!{C Hcnm1e J[ IIllllrQßIl Y Cpell:Hhe:o.t BeB)" Bdgl'lId 1\)72, 15. 115f. n",
l\,t.hOl!klv!$teru im ..../1::>
.
TI,.
.
8.
/luch
.o\<:tes Dlollysiou, "d. OUW1iO�II1>t;S S. !)1.
:': Rlxl., 'Sr.
1 7 , S . 106.
..,� Rho., " � '. 1 8
,
S . 108.
U' AKT", Pywaro Ha CBRTOM Aq.OHe )(OHflCTWPfI Cil. naHTe:tCIIMona, ",d. F. TF.JI�O\·SKIJ, m
Kiew, 1873, Nr. 26, S. 206: Ael.l;ll; Dj"n�"diotl, ",d.
üUWXO)'UDE!I, S . 1 1 5.
Ebd., �. 1.l4ff.
"" l{.I>J!:SI�'O\'I(', H11;iUuTHliclla npooulIIwt'lcl>3 ynpaoa. CTP.
:157 ,'Otl.U.I>, Not,*, I,
R. WI, 447.
177.
. . ."
,
4. Mauern und Tiinno
87
aus den Quellen deutlich hervor. Nicht C'indeutig ist aber, ob sich der ganze Ort, insbesondere das castrum von Kassandreia, cbenfa.lls in türkischer Hand befand. Auf jeden Fall war der Turm geda.cht als Basis und Ausgangspunkt für die türkische Herrschaft in der Stadt und dem ganzen Gebiet und hatte diesen Zweck 142;; ,;chon zu einem beträchtlichen Teil erfüllt. Der venezianische Sieger über dip Türken in Kassandreia, Fantin Michiel. fordert kurz nach seinem Erfolg 200 ].'ußsoldaten ,on Venedig an, von denen er 30 in dem Turm stationieren
will, den er den Türken abgenommen hatte, 50 in castro Ca.;;sandrk und 25 in zwei anderen Türmen , die CI' hat erbauen lassen.2G8 :Mit diesen Neubauten bemüh
ten sich die venezianischen Behörden offenbar, den Forderungen nach Errich t,ung von Stadt.mauern für Kassandreüt nachzukommcn, die die griechischen Abgesandten der Stadt Thessalonike wenig früher in Venedig erhoben hatt.en.Z69 Zu einer vollständigen Ummauerung von Kassandreia scheint es aber nicht mehr gekommen zu sein. Zwar gab sich der mit der Verteidigung der Stadt beauftragt.e supracomitus Benedetto de },folin nach den "'Vorten seines Chefs, des Dux von Saloniki, Loredan, viel Mühe und versetzte Kassandreia in einen solchen Zustand, , pulcrum, elegisscnt.. Aber ut multi, relieto Salonico, locum illum, tamguam rW' der Mangel an Mitteln machte ihm schwer zu schaffen, und er wurde schließlich angesicht.s der Einschnürung 'l'hessalonikes zur Verteidigung d(�l' Zentrale ab berufen.2'o 14-29 fordern die Bürgel'vcl'tl'cter von Thes,'malonike noch einmal den Ausbau und die Befestigung von Kassandreia als place de rCfuge, der ogni cossa, ehe e necessaria al corpo human, produziere,271 aber da. ist es bereit.s zu spät. We der die byzantinischen noch die venezianiseben Bemühungen, Kassandreia zu einer Art Reser.....estellullg
für Thessa.lonikc
auszubauen,
haben schließlich
Erfolg, olme Zweifel waren diese Versuche aber ernsthaft und pcrmanent, auch was die byzantinische Periode zwischen J 403 und 142:1 betrifft. Xicht nur der Despot, Andronikos, sondern viele Bürger Thessalonikes verbanden in diesen Jahren mit der H albinsel die Hoffnung auf Ruhe und Sicherheit, eine Hoffmmg die sieh, wie vieles andere, als Illusion herausstellen sollte. Die Bemühungen
Kaiser Manuels um den Bau bzw, die Erneuerung des
Hexamllions, der alten Sperrmauer am Isthmos von Karinth , die bereits Gegen stand vielfältiger Untersuehungen gewesen sind 272 und deshalb hier nicht ein gehender b(�handdt werden sollen, waren also nur eine, wenn auch die spekta kulärste Aktion in den Verteidigungsbemühungen nach 1403, und nicht. nur in der Peloponnes, sondern zumindest auch in und um 'l'hessalonike wird das Be mühen um eine HaunlYcrtddigung unter Einbeziehung alt.er Verteidigungs bauten und der Errichtung neuer deutlich. Mannel hat.te an den anderen AbS. 40;;. """ EW., S. 398. •10 Ehd., S. 419. "" Ebd.,
m Ebd., 8. 495. 213 s. vor ll11l'nl L.HIPRüS, 13., ,a ,dXl'] wv
jfJ{}ßOl! ,ijc; Ko(]tV#ov,
NE 2, 190,;, S. 43.'i bis 498; LOENERTZ, La chrünhlue breve mort\ote; BARKER, On thc Chronülogy.
rr.
Der GuUipoli.Vcrt.rag 1403
�ehnitt{'n seiner Vert.f'idigungi:!politik im wesentlichen aueh mit den gleichen Problemcu Z\I kämpfcll, wie bei der Ernj�UCTullg des Hexflmilion�, insbcoondere :nit der
pMsi
en und im Falle der PeJoponnes sogac akth-en Ob�t.ruktlon det·
v
lerrschenden weltlichen und geistlichen Feudalklasse. Die Türme und .:\1auern latten einen bedeutenden moralischen \Yert , delln sie ga.ben del' Th�"ölkerung
leibst dRl))) ein gewisses Gefühl der Sicherheit, wenn ihre militäl'ischt! Bedeut.ung :licht 80uderlich groß wal'. Im gß.JlZCll W!l·ren sie aber auch \"on beachtlichem militiil'ischem 'Yel't, denn ein System der Raumvert.eidigullg, das es den Ein ,.ohnern möglich machte, sich im GefR·hn�llfall in uefestigto Plätze zurück
mzieh�lI. und das sogar oen Versuch macht.e, bNlt.immte Räume yor feindlichen
�indringlillgen abzUlüehcrn , scheint durchaus ein dfl'kt·in-s Mittel gegen die
JÜrkische InvIHlion und ihre Spezifik gewesen zu sdn.ma Es konllte ihr die
Wucht und dncn großen Teil ihr(�s Effektes nehmen, iJld(�m �ie zumindj · �t die }J cnschen und einen Teil ihrer bewegHohen Habe vor dem türkischen Zugriff lchüt:tte, und es kOllnte dariiberhillaus auch rli(� türkische Landnahme und An liedlUllg crsehweren. Diesel' Kleinkrieg ,,, a.r ohne Zweifel ein gleichwertiges [>endftnt zu den VOll der großen Politik angestrebten K1'01lZzügen und all deren liestlichen und östlichen Hilfsaktionen. Das erkennbare Bumiihcn Manuels und
: itglieder seint't; Hauses um diese JI.{aucrn und Türme if;t �llso durchaus mderer M
licht AuwrUl:k \'on Panik und Selbsttä.usehllng, !'Ondern spricht für militä :ische Weitsicht und Einsicht in dlks Wesen der türki>$chcn Expa.nsion. DIk�
{onzept war nicht �ehlecht, die Frage war nur, mit wem toS durchgesetzt werden 01100 und konnte. AuSij(�hJagge,bend für sein Scheitern siml aber nicht nm die innt'ten Schwierig :eiteJl bei seiner Umsetzung, sOlldcrn der sich bald naeh 1403 wieder vel'stär :ende Druck J:;eitenfl der Türken, der militärische und auch der diplomat.ifldle. )je Ereignisse um den Bau des Hexumilions scheinen zu bezcugen, daß die Tertragsbestimmungen von 1403 hinsichtlich Mauern und Türmen im Jahre 415 schon spürlmr lmt.Hhöhlt und in Frage gestellt WllI'I'n. Aus einem Brief, len Manuel Ende 141 5JAnfang 1 4 1 6 an die Priest.ermönehr: }}avid und Da oianos in Tht>!\8al ollike SChl'ir:b, g('ht hervor, daB i\Iehmed vom Kaiser über das Icxamilion-Projckt informiert wurde und (\
:turn
Schein seine Zustimmung gab
der Annahme, es könne nicht realisiert werden, zumindest nicht in so kurzer
:cit. Selbst wenn die feindliche Bestie sich liebenswürdig :teigt, it:it sie es doch .leht in ihrem Denken und nicht in i hren Halldlungen, heißt es in dem Brief.!'1a )cr l'ürkcnsultan crhob also offizicll keinen Einspl'Uch - wie Bayazid um
aBO gegen den Ausbau des Goldenen Tores in der Hauptstarit - , stand aber in
... \Vie wlmig originell Munud in di(l�'" Rell)iihuIIgcn
�
WIl·r,
zeigt. ein Hlick nuf ii.1t.cre by
zantinifU'lu:I Vorbilder und parulldc lateini!IChc Akt.;vitaten in d�r ROII)unin. vgl. DlfR/Hn.\>, ITcllas und 'l'h ... f · , t lalio, S. 108U.
L01UIIJtTZ, El'itre de :\(tl.III.mI, S. 304; L<�tlcm MSlluel, tr...d. o.ud, H.UtKt:Il, l!f(lI!uel 11, S. 3QS; vgl. S. 3 1 9 .
cd.
Ko
D.t::,i�iS, );r. OB, S. 216,"217,
I
•
5. Kampf um Callipoli
89
scharfer Opposition gegen das Projekt ulld reagierte auch :mI seine Realisierung
mit venrtarktt'll militarischen Aktionen.1H Der :Maueruau wird zu eüHlm Testfall für heide Seiten. Furcht vor einem tiirKischen Veto ist vcrmut.lich. auch einet' der Gründe für die Eile, mit der Manud vorging, drnn er hoffte auf diesc Wei�
dt'l\ Sultan vor vollendct-c Tah:achen stellen zu kömtt:Il.27� ])ie Gefahr eines türkischt'n Einspruches wal' also 1415 �chon wieder akut. auch wenn er offiziell ausblieb . 1423 hatte die unter großen lI1ühen und gegen viele innere und äußere Widerstände erbaute IBthmosma.uer ihre Bewährungsprohe zu bestehen und
besteht sie nic:ht . Im Zusnmmenhang mit dem Dureh hrudl Turall·khans in die Pdopolllles hHhauptet die Chronik Barberilli, daß 7.11 den Friedensbedingungen
von 1424 dip. �iederreißllns: des Hexamilions gehört ha.be und daß der Feldherr
M.uro.ds in Erfüllung dieser Bestimmungen gegen die Ma.uer vorgegangen sei.�
Ba.rker verwei st Ruf die Absurdität dieser Behauptung, da die Zerst,örllng der
Mauer dem Vel'tt-agsabschluß um ein '/( Jahr vor3\1f\ging, cr bezeichnet sie dcshllib auch /1·18 sdtsam.m GrulZ ausgesc.hlo8spn ist abC!' sichel' nicht, daß
diese Frage in den Verhandlungen zwisch�Jfi Türken und Byzantinern nnch 1422
eine Rolle gespielt hat und daß mit dem Vertrag VOll 1424 au ch die 'Yehr hoheit des byzantinischcn Sta.atef! wieder eingeschränkt, wurde, wk schon zur
Zeit Bayaz.ids, Die Bemerkungen der zit,iertcn Chronik könnten ein \ViderhaU
Ruf dh�sen Souveränitä-tsverlust sein.
5. Der Im
Kampf um GallipoU
Veruagstext vom Januar/Februar
1403 findet �ich ein Po.t'agraph, der
bestimmt, daß kein türkisches Kriegs.schiff olme Edllubnis dCR Kl\.isers und der andercn :Mitglieder der Liga die Dardanellen verla,,;sen darf, und zwa.r weder in dcr einen, noch in dE'r anderen Riehtung, Zuwiderhandlungen können von By
zanz und scinen VE'rbülldet.en gc;:dmdet werden, ohne daß Sanktion en gegen die Recht-sverlet.zer nl� Friedensbruch geltE:n sollen.2:-8 ;\lit. dieser Bestimmwlg wurde �10
Jfll\(J-A, Notes I, S. 233, Anll1. 2, zitiert <:i'l('m .l::Seri<:ht l'iNru 7.,mo�, d,�r ln,sagt, d.1E die
!lind,
t,Urkischell Flottl'lll'üstungen Bl,gcn lIftlllud g,�riehtet
milionbtlul'l zu bestrafl,n.
um ihn wegr'll ,Ies He]
La chroniquo hreve moreotc, S. 430.
1">6 LOllNEIITZ,
r.t Li:I:xl!l IInu TflM:n dcr türki�en Kail'l<:r, S. ö9
m B�RER, MlJ,nud II, lTI
S. 37U, AI\m. 151 (S. 380).
D.t:NNIS, TI't:!tlty, S. 79: Itelt). ehe algun
mio navilio
ehe vuoga remi non pOSS,l insir
fuora de I", l":lI:he ni de sou. ni da sot-o RenZQ parul,. fit, 10 ill lJ)(,ra.dor e on tuta la liga. e,
Ri per aventuro o.lgun iru;i�
10 dano
0
.--ho Ja.
"L
f03lle t.ro\lo.do et fO!l8eli {at\.> dan-o, chtl eH se ne hl!.bi... paxe rom..glla. sempo:·r f,�rmQ. Dicsll Het:ltim,)lUng hat in (I�I" Litcr...tur
"inc untel'schiedliclw ÜbflJ"!!et.zung um! Int-e,-preto.tion erfahren. Hr.\'D, lf;l'lloire du
;
llommerco lI, S. 268, sclH'eibt unt ,r Bezugna.honc anf d"n VertmgstexL. dAß t.ürki�che
RricgsschifIe flicht i n die Do.rdo.nellen einfuhren und nicht IiUR ihnen o.u�t.llÜ,)ll dürfen.
MA:t
Jio gleiche
\V�ise.
J,
i"l,�rpl"1"til'rt diu Po.stI
und Il\Ich der Neuherausgeber DIOOIS I , 'J'retLty, S. IU, IIchlicßt sich
l h p"li- Vertrtlg 1403 11. Dt,r C ..
90
der Aktionsra.diuf:! der tiirkischell _Flotte wesentlich einge1 die Gegt'lWr ocr Türk�m flieht ton'eichten : Es gibt kehlt: aus drückliC'he Garantie der freien Durchfahrt durch dil' DUl'dandlen und noch viel wen igl r eine nichtti'a"kisebe KontroJle über die Meerenge. Nt:ben dem Besitz einer schlngkräft.ig(·H Flotte war dafür ganz besonders die Herrschaft über Stadt. und E'cst·ung GallipoLi nötig. Ausgere<:hnet Ga.Ilipoli fehlt a.ber in der Li�t.c der Orte und Gehiete, die d(�m hyzantinist·hen Reich l't�8tituiel·t werden. Daß ma.n sich in der byzan tinischen Führungsspitze, zumindest in Teilen von ihr, über die Bedeutung Galüpoli8 -völlig im klaren war, dßS heweisen !Sehon die AuseinQndersetzung(m um dh: Überga.be det· St.adt in den 70er Jahren des 14.Jh., Iluchdem sie Amadeus VOll Savoyen den Türken im Jahre 13ü6 n()chcinmal entrissen und wenig später den Byzantinern zlll'ückgegeb(�n hnttc. Den Befür wortern ein"r cnlCute.U Auslieferung der Stadt an die Türken, /In ihrer SpitM der Usurpator Andronikos IV., der sie schließ!ich auch Lewerkste!ligü�, trat ;en Munuel, Demotrioll Ky
diese,' VNllion an. F:ine and"r" interes�anlO Varianle gibt dageg<.'ll Fl,.nloo:n, Mflllue l l I ,
225, inden, er übersdzt, türkisch" Kl'ieg�schifIo ,Iül'ften nicht in die i\fp"roogen pi,, fahrt::n, I\idn. in d('1\ BOSpoI'US ,II\(i "idlt in cliü Dal'do.ndlon. Ce�ell cli"",,, Version er geben flieh aber spr,(chl it"be ...11(1 �chlil'he Eiuwände: fuort' de Je oo('hl) ißt sicherJicl, die üllitalit'llische E.,tf';prechung de� hl.teiniw-I":·n extrll. sl.rie"ußl, und . . j de >rura lIi lle sot.o nwint. deehnth ",vhl doch "id\t Dardnndhm 'tnd BOflPUJ"US, so"d,.,rn ist ganz würt!ich zu S.
nphml'll, aIRO: yun lIllkn und von oben bzw. nach unten und nach ob,." .. Tats.ftohlieh
gel,t
"''1:1
wohl >luch ni..:ht dal'um, den Türkfln di� Ein/ahn in die Meeronge zu yerwolgern,
denn ,Iorl
.
-- spez.i.ell in Gallipoli
ihnen die Au!';[ubr
Ztl
-
sind f';ie mit ihren Kriegsscbiffe", 80ndefn (\fLrurn,
vempernm, ihn en Flottenopcrflt,ionen in
pontil'l bzw. irn HO\l1ll von KC>llstanlin 0l',,1 zu v"rbi�,ten. Diese Kontrolle war wührend
der A\lo3eilllll,del""Sf,tzungen roIit, Ha:yazid \·o;r!oreng"gH.llgen und tei!w",ise wohl Il.ud,
forrn",ll llufgegd>E'll worden, auf j.�len }I'all isl di" venezioni!;dle Regkrong 1 397, nngc
sicht
5. Kampf um Callip"U
Hiif"'ll uns erer Stadt erreichen wird. "�79 Neben dem Geskht!\punkt der V'''.'1 gUJI/f dCI· H a uptstadt spielt auch die strategische Bedeutnng GalJipolis für Vf'dJilldUllg der heideu tirrkischC'n Reif'hst·('ik eine wi chtige RoHe in der mentlltion des hohen hyzantinisölll'll Beamtf'n,�8{l lind es ist siehe!', daß er seiHe!" ::'Ileinung nicht allein stl\nd.
Die Bt·fürchtullgf'n dc!l K....dolll:!! sollten sieh bald bewahrhf'ikll. Als Ba:nlzid 13!14. die Bel agerung Konstant.il1opels b ega.nn Vel"iHlchte er sich, ,
bereits erwähnt. a.uch Am Bosporus kstzuset.:r.(�n . Die wichtigste Waffe
Politik zur Ab sdmürullg der byzl�nlinischen Haupt-stadt von dn Seescite
wurd e jedoch die Festung Gallipoli um östl ichpll Eingang der DardunclLelL wurde durch di,! Err.i ehtllng eines groBen Turmes und den Ausbll·u des bedeut-end vCfst-ärkt.!tt Von diesem nC\lI'U GallipQ1i aU!-I erzwang ßayazid
spinel" 1,'lot.tc
die
Kontrolle über die Sohiflahrt un.d. versuchte i:lieh sogar in völligen Sperrung der :Meel"(�nge,2n um die belagerte Hauptstadt VOn
miUelw{uhr und Flottenhilfe ab7.1l�clmeideJl. In umgekehrter Richtung an dPll Dard an dien viele aus der Hauptstadt. fliehende gri(�ehische
VOll den TürkClI Abgefangen nnd in die Sklaverei ahgdülu:t .28a
�
. n,,'ohll
Als Su.leimull unter dem ernkn Eindruck der �i(,lkrlage von A.nkam bei sein
Kontaktaufllahme zu den Gri!'chen .im Sept.ember 1402 zu erkennen gab, daß für eüwll
Fried!!n
mit ihnen aueh zur Abt.rctung von Oallipoli bereit sei,
dürfte wese Zusichel"Ung in der byzantinischen Hauptstadt daher eine groß
Eeho gc[undl�n haben. Die Byzant.iner wagt.en jetJoch einen Vertragsa-bschl
aus Angst vor Timur zunächst nicht . 28� Iu den amj(',hließeuden Verhandlung runden schdnt Sulcimall dann aber bald von di('sem Angebot abgerückt z sein. Jed{'nfaJIR hl:ißt es im �chon zit·ip..rl,en Brief Tommaso da. Molinos vom En
des Jahres 1402, Suleim an sei in Konstantinopel und Pem gewesen, um Fried
zu t-\chließen, und·er wolle Thct>flalonike Ulld viele andere Orte und einen groß
Teil seiner Sehwa.rzmeergebict-o abtreten , die �fachthab(lr in Konstantino
wol ltA;:n ihre Zustimmung jedoch nicht geben in der Hoffnung, auch Galli
zu erhalten und dadurch zu Herren in Turchia du. ricaJlo zu werden.28e Bei d
Absehlußverhandlungeu in GaHipoli Iwheint dann die Frage der
Übergabe d
Dardanellenfest,ung direkt- überhaupt nic.ht mehr zur Spra.che gekommen zu s . anders wäre das Schweigen des veneziani!\chen Unterhändlers Zeno über die Ruch für Vf!ned.ig wichtige Frago in seinem Bericht aus Gallipoli wohl nicht
z" 1$0 n.
J,lPG 154-, Sp. 1()29.
EIJ.I.
Clndjo. hülu.
'U
t-cad. LE �TR U'Il1:. s. 85f., Duka.s, t'J. G.RBCt', IV, 3, S. 4 1 ; vgl. ..
s. 94f1.
XOIRf;T, DOClllllCIlll!, S. 72, Sn.BERSCBMIDT. Dos
Da GAl]TII.:tI, HCt:i� illJdjt, S. HJ1. 184
nrief Cornaros
Ebd . ... Ebd., S. 140. tob
\·u", 4. 9. 1402, ed .
lli".uCJlI:, G
orienta.lischc l'roblem, S. 115, 174, I
ALl:XANDP.J.:l>cu-DT.lI�CA. La. campagn(;l, S.
127.
H. DeT Gullipoli.Vertrug 1403
'2
[klären. Was von dieser Forderung im Vertrag selbst übrigbliob, du� war im �escntliche-n wohl die eingangs zit·ierte BC6timmung. Eine A.Iltwcrt auf die l"rage, warum die byzantinlsche Seik' schli...,Ulich auf je übergabe von Gallipoli verzichtete, liißt sich vielleicht finden, wenn mall je Haltung Venedigs in den Auseinandersetzungen um Gallipoli berücksich· igt. Die .i\1/l.rkusmpublik trng sich selbst schou ,,;cit dem Auftauchen Timurs a.uf er nahöstlichen Szene mit dem Gedanken, das Dardanellcnka.stcll zu besetzen. ie ließ sich aus diesem Grund ständig übel' den Verteidigungszllstand der Stadt :erieht erstatten.U7 und sie glaubte nach der Schlacht bei Anka.ra, ihre eigene tunde sei gekommen, um dieses Projekt endlich in die Ta.t umsetzen zu können. lurch einen Seno.t.sentscheid vom 22. 9. 1402 wurde dem venezianischen Golf apitän der Auftra-g edeilt, Schiffe zusammenzuziehen, mit ihnen nach Kon :.antinopel zu gnhen und mit den dortigen venezianischen Behörden Zll beraten, b es Mittel und Wege gebe, um Gallipoli per tl'adum vc! per aliquem quaut.i 'ltem pecunie in die Hand zu bekommen. DafÜl' wurden his zu 20.000 Dukat-t:n ewilliKt : Darübel' hin9.US erhielt der Beauftragte die Erlilubnis, einer oder lehrereu Personen , sollt,en sie die Venezio.·ncr beim Erwerh der Stadt lmtcr �ützen. bi:'l zu 1100 DukatiC.ln jä.hrlif:h als Provision und Pension zu yersprechell. )abei wur wohl 'vor allem an türkisc:be Große aus der Cmgebun/o{ Suleimalls ge tl.eht, die die Mo..rkusrepublik zu diesem Zweck zu kaufen beabsichtigte, sowie e das ei.nige Monate später in GaUipoli erfolgreich praktizierte, um verschie :mc zusäb.liche ZugeständuisKe durchzusetzen. Ceflaeht wal' aber vielleicht lch an e.inzelnt) Einwohner Ga.Ilipolis, Vert.ret(�r der städtischen ObenlChicht, ie bei einem B()f.it,zweeh!!el kaum übergR.ngen werden konnt·cn . Schließlich 'unle der Golfkapitän ermächtigt. }.laßn ahmen zum Schutz des Ka.�tells und Ir Sta.tiollierung venezianischer Ga100ren im Hafen von Callipoli zu ergreifen :ld alle außerdem notwondigen Schritt.e einzuleit.en.288 Zu diesen Schritten ge kte sicherlich ganz bt:>sontlers auch die Versorgung der St.adt mit Lebensmit IIn.- Bezeichnenderweise wurde die Instruktion für den Golfkapitün jedoch :hon am nächsten Tag rückgängig gemacht, hauptsä.chlich mit der Begründung, ie Ausgaben lägen zu hooh Im cim;'.ß so unsicht:rcll Gewiun.2!10 ZWRr wurde das rojekt nur verschoben und Ende Oktober noch einma.l anfgegrifüm, zn einer 'folgrdchen Realisierung kam cs aber aU(Jh jetzt nieht,291 und die Venczianer �ben sieh !!chlicßlic-h im Vert.rag von 1403 mit den gleichen Festiegungen l.U jeden wie die Byzantiner. Dl\X�'18, Thr,,.,,, "eporl.l\, S. 246ff.
NOlRItT, Docurnent.s, S. 138 ff.
In vonezillnis�"en Irmt.mktionen vum ::\fai 1 402 betrdfs Gallip..,1i wird dir) Versorgung der St udt. als lrtl�ondel'eB Proble", t>ufgdührt, ebd., S. 13(1. Auf jeden :1<'0.11 W�l' die V"r·
8Orgungslo.ge d...r Stadt im lUlS<'hliE!Uend..m \Vinter d�"kblu S. 83., JORUA. Kotes I, S. 122. Ebd., S. 124.
hlecht, Dll):.'HS, 'I'reaty,
sc
15.
Kampf um Gallipoli
Es wä,re also ein bedeutender Maeht- und Finanzapparat nötig gewesen, die Dardanellenfestung zu besetzen und zu halten; eine Flotte, Truppen, ''''aff Lebensmittel und besonders Celd. Alles dUR fehlte dem bis aufs äußerste schöpften byzantinischen R.eststaat und machte es für ihn noch fragwürdiger für die Venezianer, für Gallipoli eine Aktion zu wagen. So scheint auch Man bei seiner Rückkehr in den Verhandlungen mit Suleiman das Problem der D danc1ienfcstung nicht mehr zur Sprache gebracht zu haben. Tatsächlich scheint eine bewaffnete Aktion gegen Gallipoli schon Ende 14 wieder sehr risikoreich ge"wesen zu sein. Noch Ende August schreibt der ve zianischc Kae;tellan von Tinos und Mykonos, Pasqualino Venicro, in einem BI' an Giovanni Veniero in Kandi a : L' armat,a di Gallipoli e disfatta, e tutti i s legni abbandonati, c i Turehi tutti in rotta. 2�2 Ale; die coche Lomellina jedo zwei Monate spät,er, von Konstantinopel kommend, die Dardanellen passier w'ollte, wurde sie von sediei ga.Icre di Gallipoli armat,o e bene in ordine an griffen, acht von der einen, acht von der anderen Seik, so daß es ihr nUI" ThIühc gelang, sieh durchzuschlagen.293 Und der spanische Gesandte Clavijo, i m Oktober 1403 auf der Gegenroute an Ga.Ilipoli vorbeikam, fand die Stadt einem noch besseren Zust,and vor. Nach seinen '''orten stationieren die Türk hier ihre Kriegsflott,(' und ihre a.nderen Schiffe, und sie haben dazu ein gro Arsenal und eine große Werft aufgebaut. Clavijo zählt mehr als 40 Schiffe i Hafen und findet auch das Kastell VOll Gallipoli st,ark mit Truppen belegt. Eine eingehende Beschreibung der Stadt in dÜ$el' Zeit stammt von dem burg disehen Diplomaten Guillebcrt von Lannoy, der im Jahre 1422 auf dcm 'Vege den Mamluken den Bosporus und die Dardanellen passierte. Da er auf dies R.eise nach seinen eigenen 'Vorten nicht in GalJipoli Station macht,c, wohl ab auf einer Pilgerreise, die ihn 1403/04 in den Kahen Osten führte,285 ist anz nehmen, daß dic Beschreibung GaUipolis, die er im Zusammenhang mit sein ReiRC von 1 4 2 l ff. gibt, nicht unwesentlich auf der Autovsie von 1403/04 basie Danach ist Gallipoli damals eine sehr gI'oße Stadt" nicht ummauert, die e Kastell sehr nahe am }leer mit, 8 kleinen Türmen besit.zt. Sie ist von Grähen u geben, die auf der Landscit-e tief. aber, wie es scheint, ohnc 'Vasser sind, auf d &escite dagegen flach und \va;;sergefüJlt.. Recht;; neben dem Kastell gibt einen schönen kleinen Hafen für Galeeren und für allekleincnSehiffe.ZumSchu dieses Ha.fens exi;;tiert ein sehr großer und schöner quadratischer Turm äußer;;ten Rand des Festlandes. Eine l\Tauer, die in das ::\Ieer hineingebaut i schließt den H afen mit, einigen longs peult ab, wodurch nur ein schmaler Zuga zum Hafen bleibt, durch den die GaleCl'en einlaufen. Als Lannoy den Ort passie La eampagne, S. 130. �3 Ebd., S 132. Im Frühjahr 1403 ergriff der von Timul' eingesetzte Bey von Pnlati Maßnahmen zum Schutz seiner KÜflte gegen einen mägliehen Angriff durch die zn rekhe Flotte von Zlllapin (d. h. Suleirnlln) flignor d", G...lipoli, JOBGA, Kotes I, S. 1 08. 2111 Clavijo, trad. Lß STRANGE, S. 58 . •n C uillebert de La.nnoy, ed. PO-n"IN, S. 183. ..: ALEXANDREseu·DEBsC..I.,
Ir. D.:r O..lIi]>ol'-VfJTUlIg
.
'
140:1
iegen vier Galecren und eine große Anzahl kkinerer Schiffe und Boote in di€'sem lafen. Die Türken, so schließt der Gesandte seine B(1�ehreibung ab, stationieren
n der Regel ihl'e wCl\cnt.liclwn k'loHenkräfk in dieser Stadt und nirgeudwo Jlders,- Der große TuJ:m und der geschüt.zte Hafen warelJ, wie schon erwähnt, las 'Vcrk Sultan Bayazids, sind alw zum Zeit.punkt der Berit:hte Clavijos und ..annovS noch ganz neu. Gallipoli war zu Boginn dc!'; 15. Jh. bereits eino st:uk •
" estung und eine gut ausgebaute FloHenbasis. Da7.u kam seine 'esicbcrte l
1achsendt: Bedeutung als Handelsknotenpllnkt und 'Warenumsl'hlagplatz und ,amit !luch als wirtschaftlich()f Konkurrent· der bY
nder des Balkanraumes, ·enmarkt der ...RoIDlI.·nia", auf dl!Jn Menschen aller La je die 'JUrken bekriegten, ausplünderten und entvölked-
.ngeboteu wurden, der sich für sie Int-eressierte.�1>3
1403
hingen die Tra.uben von GalUJloli für die Byzantiner also sichtlich zu
loch. Angesicht!:; der Bedl'utung Gal1lpolis für di(: militärische, politische und ikonomischc POf;ition des byzantinischen Rcststaaks konnte sich die b:-rzun hlische Regierung u·ber auf die Dauer ganz einfach nicht mit dem Verhandlungs rgebnis kurz nach Ankara zufriedengeben. Und eine Gelegenheit zur Reyision
chien &ich 1409 zu bieten, als sich die Auseinanderset.zungen zwii'lcht:n den :ayazid-Söhnen durch das Atlftlludwn :'tlusas in Itumelien zUl-lpitzten. �fnnucl ersuchte diefle Situation zunächst zur Erneuerung
bzw.
Schaffung einer ]leuen
,iga mit Venedig und audl:rcn ehrillt.lichen StaatA�n zu nutzen. Ende
1409
chickte er Gesandt-(� naeh Venedig, die auf die günstige Gelegenheit verwicse n , ie türkische .Macht gänzlich zu zerschlagen und Konstantinopel von (h�l" Be rückung durch die Ungläubigen zu befreien. Der Kais(!r Iordel,te YOll der
[arkusrepublik die Bereit.stellung v on 8 Galeeren, die sich mit zwei griechischcn
:.rieg8l;chiffen vereinigen sollkn, um die Meerengen zu schließen und cin Cber etzen der Türkell zu verhindern . Sollte flieh Venedig
weigern.
so I'-\t:;hc sich
'yzanz gewzungen, mit den Türken Frieden zu sehl.ießen.299 Venedig al1twortet(� nbestimmt und milchte seinc Hilfe von der :ftfitwirkung a.llcr im
ngagiertt!n
christlichen
Stllllwn abhängig. Dis es flO
weit
Levanteraum
sei, solle der .Kaiser
ersuchen, sich alleill zu verteidigen.:lOO l\-Iunuel dachte jed och offenbar nicht an
'erteidigung, sondern an Angriff, Cl' bl'müht.e sich nicht um Frieden bd den ürkcD, oondern versuchte mit seinen eigenen Kräften und Mitteln, die 1409 eherlieh größer waren als
1403, die
Situation t.u llutzen. Im }"ri.ihj�hr
1410
�sehien er mi t 8 Galeeren vor Gallipoli und machte den Versuch, den Ort zu
eset.zen. \\'a 8 die Stadt. und djo kleinel·en Befestigungen betraf,
; Ehd.,
S.
'"0
gehlng ihm
16M.
' IN..lLt:lK Gelibolll, S.
GS3ff.
I
Piloti. ed. Don, S. 52 f. . JORG.!I, Kotes 1, 8. 17!H.; DöuH:ll, Regesl.<'n V, Nr. 3327. JOBG..l, Notes I, S. 179f.
,
•
.5. Kampf um Gallipo1i
95
gl'Oße \Vchrturm widersetzt.e sich jedoch seinem An sturm. :Manud kreiste ihn daraufhin mit seinen Schiffen und Soldaten von der \VasRel'- und von der Landseite her ein. Als Suleiman mit seinen Truppen am asiatischen Ufer erschien und von Byzantinern und Genuesen Bereitstellung von tbersetzmittdn und Hilfe für diese Aktion erbat, wurde ihm das verwei gert.301 Diese Information Rpricht eigentlich gegen die A.nnahme .Jorgas, daß JIanuel seinen Handstreich gegen Gallipoli im Einvernehmen mit Suleiman führte.:J02 Die Stadt befand sich beim Eingreifen Manuels "\vahl'seheinlich schon in der Hand Musas und wurde auf seine Rechnung gegen die Byzantiner ver teidigt.. Vielleicht war das Expeditionskorps l\fanuels dem Anmarsch Musas aber doch noch zuvorgekommen, der nach seinem Sieg bei Jambol über den Statthalter Suleimans am 13. 2. nach Adrianopel und von dort nach Gallipoli gegangen war. Er stand jedenfalls während der militärischen Aktion Manuels in der Umgebung von Gallipoli,303 und er war es sicherlich auch. der das Unter nehmen schließlich zum Scheitern braclJt.e. Von einer "Gnterst.ützung dcr byzan tinischen Aktion durch die Einwohner Gallipolis ist nichts zu hören. Trot.zdem scheint der byzantinische Kaiser den Plan, Gallipoli zu beset.zen, noch nicht aufgegeben zu haben, denn am 17. 4. 1411 "\vird im venezianischen Senat ein Vorschlag Andrea Zenos verhandelt, der die Besetzung Gallipolis durch die Venezianer vorsieht·. Vor eincr möglichen Aktion sollen jedoch beim byzantinischen Kaiser Erkundigungen eingezogen werdcn, ob er die Absicht habe, die Stadt zu beset.zen. Bei einer positiven Antwort soll ihm geraten werden, alle ihm zur Verfügung st.ehenden Mittel einzusetzen. Das sieht fast so aus wie einc versteckte Kritik an den Unternehmungen des vergangencn Jahres, die vielleicht doch nicht mit lct·zier Konsequenz betrieben worden sind. Zugleich wird auch ein Grund für diese mangelnde Konsequenz angedeutet : fehlendes Geld. Dieser Gddmangel könnte nach Meinung Zenas den Kaiser von einer (neuen) Expedition abhalten. Erst dann soll dem Kaiser erklärt werden, daß Venedig selbst ein 'C"ntcrnehmen organisieren und Gallipoli besetzen wolle, n e ad alienas maIlUS perveniret.304 Der Vorschlag Zenos wird vom Scnat nicht gebilligt. Am gleichen Tag trifft in Venedig die �achricht von der endgültigen Niederlage und dem Tod Suleimans dn, 30. und Venedig suchte sofort ein Arrange ment mit MURa, das durch eine Aktion gegen GallipoH unmöglich gemacht wer den mußte. Der venezianische Gesandt·e verhandelte mit Musa unter den Mauern von Konstantinopel und Selymbria und erreichte von ihm auch eine Garantie für die freie Durchfahrt durch die Dardallellen.306 Den Byzantinern dagegen das Unternehmen,
der
301
Diplorlltüarium, ed. Gn.crcrrjTHALLÖ CZY, S. 19."i. iKI! J(IRGA, Ccschichte deH ORrnanir;chefl Reiches I, S. 350. ""� Diplornatarium, ed. GELCIClijTfL1LLOCZY, S. 195; vgl. Konsümtin der Philosoph, t.l'ad. BRAlJN, S . 33; SCIInJ:D I �R, St.udien, S. 164. "fIt .JORO),., XoteH I, S. 194. OI» Ebd. lf16 Ebd., S. 2QOf.; INALClK, Gelibolu, S. 894.
,
•
96
11.
Der G>l.llipoli-Yert.l'ag 1403
blieb die Durchfuhr't durch dit- Meel'ellge unt.ex Musa offtmbar verschlos."ieu auch .
wenn ßit' einen bnlChtlichcn St-esieg gegen ihn erringen konnten. Darauf deutet
jcdt'nfalls
die NöHgung cin<'. s ,'enezisnischen Kapitäns dm'ch byzantinisch€' Bphörden bzw. den Kaiser seJbt;t Anfa.ng 1412 hin, auf selnem Schiff den ser bischen Despot,en Georg Braukovj(': von Konst.ant.inopel nllch ThcB..'>alonike zu bdördl,rll,3(l7 worüber die l\Ial'kustt'publik sehr ycrärg()rt und verängst,igt war, weil sie dUl'eh den Traullport eines }'eindes yon Mus a offen bar fÜl'chtet.e, ihr gut.es Verhältnis zum Sultan zu stören und seine Zugeständnii'lsc zu gefährden.
Die Situation scheint sich in das Gl:genteil zu verkehren , nachdem sich Mehmed
endg ültig gegen Musa durchgesetzt hat. Die Venezia.ner
v('I s
uchen bei ihm eine
Bestätigung bzw. Emeucrung des Vertrages mit Musa zu erwirken und ins· besondere durchzusetzen , daß der subasi von GalliJloli und die anderen Behörden der Stadt die veneziani8chen Schiffe bei ihrer Durchfahrt durch die lJa.rdanelJen
gut. aufnehmen, sos aber sie können dicMe Absicht nicht durchsetzen, und zu einem Vertrag mit Mehmed kommt eS
unächst nicht.:m Um gekcht·t scheint sich die
z
LIl,ge für die Byzantiner durch �ci.llen Machtantritt, den sie Wt!sentlich gefördert
huben , etwas zu verbessern Der byzantinische Flott€lllvet'band, mit dem :}Ianuel .
1414 nach Tha-sos, Thessa.lonike und in die Pdoponm:s aufbricht, zur Festigung der byzantinischen Herrschaft im \\,resten und zum Bau des Hcxamilions, wird sicherlich uur mit großem 'YüJcrwiUen an
Gallipoli
vorbei· und durch die Meer·
(;rage gelassen. Au{ dcI' Rückfahrt kommt es aber vor dem Ha.fen von Ga-llipoli auf der kaiserlichen Galeere sogar zu einem - wie Dukas betont - fteund� schaftlicheu Zusammentrefft'H zwis()hen Manucl und Mehmed, wo der türkische Herrscher beschäftigt, ist mit !jdncr Flot.tenrüst.ung gegen die V(�nezianer .al(l Ende Kovcmber 1415 hattc ein kaiserliches Schiff �(lgnr den venezirmisehen
Handeiskollvoi eskortiert, den die türkische Flotte in den Dardanellen ab
kaiserliche Galeere ( ? ) die vcner.iani;;chen Schiffe leide!' nicht gesagt., sie kommen j edenfalls !I,m 7. 12. ohne Schaden
funglm wollte.311 'Vie weit die begleitet, wird
iul., RegCfllos TI, S. 104. "'" .ToRe,,-, ::'-:olcs I, S. 205; Thir
"'" JOIlG4,
Kotes I, S. 220 .
.. II'4LCllt Geli bolu, S. 984: TlTll'ltF.T,
J,1t ROIIltUlil',
S. 3GR. Übr,r ein/H\
idlt
n
rt>tjfi�.it>"H' 1l
Venrtig \"on 1416 Angaben bei JOMA, Xotetl, 1, S. 233, AIlI!!. 2. �,. Duktl.t:!. ed. GR1:CU, XX, 8, S. 139. 31 1 Cront>ca Dolfina, zit . JOEG-A., :NoteB I, S. 241, Anm. 1 ; S'u1w'l" , Yhe dei Duchi, S. 899. Z\lI() Konvoi gehört übrigorls ein mit .'\I(\lIn beladenes SehifI U"I,or ,·!.lm Patron Costan7-(.> Ispioto, Kompagnon dog VOIl(lzirlllers Blllgaro Vitturi, ,:b>1., rl"r snit EmIn dns 14. Jh, o.ußerorde.ulinh aktive H'llld,;,b\gl'isch.:rt.e ill der Ro", ...niu l",I,rnibt" in KOllst..'\ntinopel eiut!n Faktor SUJ.tio�liert hlll, TBJJUET, ltllgest-es 11, Kr. 1632, S, 149, und dort l'Oicherlich au(!h familiär und geschäfUich mit Sebastiano Vit.turi in Vc:rbinrlong steht, dcr 1417/18 ein\) AUl:!eimmdemetzung mit TheologOti (Kor...x) halo dom späler deI:' Kollaboration mit den Türkun he�,icht.igteJl bYl:�nt-ini!ldu.m KlluIlIlann, Heamten und Diplomlltcn. JORGA, Notea I, S. 276. Die Vilturi, die enge Her-iehungen :l.U KrotH. unterlmlu'n, könnten eino Aktie QÜl Vorgtlhtln der kreti6('hen Dogellllchützen gegen KorIlX im J'ahre 1423 haben.
, --
5. KamJ.l 11m Ga!lipoli
97
in Negropont.e an.IU Viellei()ht suchte das kll.iserlicheSchifi aber auch Schutz bei den Venl,ziancrn und hoffte, mit ihnell zusammen an GaJlipoli vorbeizukommen . Der fr�undschaftlichc Empfang Mannels bei G-allipoli Anfl\ng 1416 war sicher lich Teil dt'C di}llomatischen Vorbereitung ::I:Iehmcds auf die Ause-ina.ndersetzung mit den Venezianern und "agt kaum (-t.was über seine wirkliche Halt.uns: zu den Byzantinern in dieser kritisehen Phase. "'je die türkische Xiedcrlagc in der Seeschlacht von GaUipoli gegen deli venezianischen Ad mil:'a.\ Lorcdan vom 29. 5. 1416 in Konstantinopel auIgenommt,n wurde und welche dLrekten Folgen sie für die byzuntinisehen lntcressen hatt,e, i,,,t nicht bcka,nnt. Den Venezianern siehcrte sie zwat' die ungeteilte Sechcrl'schaft west.lieh der Dardandien, die freie Durchfa.hrt durch die )'Ieenmge konnte aber auf die Dauer nicht durchgesetzt werden.;u nie Berichte über die Seel>chlacht und ihre unmittelbaren Folgen bieten einen interesMuten Einbliuk in die StruktUl' der türkischen Flotte und der Be\Tölkccullg Oallipolis in dieser Zeit. Nnch der Darstellung de.'! siegreichen Admirals Loredan setzte sich der Kommandeursht·stand dCl' Flotte, die gegen ihn <\ntrat, sowohl aus Türken wie /luch a.us Kiehttürken zusammen. Unter den Nichttiirken nennt Loredan bcsonder.. GenuelK'n, Katalanen, Sizilianer, Proven calen und CnnJiot,ti, Einwohner Knndias, ali'lO übt?rlaufer aus der venezianischen Kolonie Kreta. Zu diesen Kl'etenl gehört ganz offensichtlich der Giorgio Calergi, Rebell gegen die Veneziauerherrschaft, der den �ene:r.ianisch(ln See&Oldaten schwer verwundet. jn die Hände fällt und auf der Admil'alsgllleel'e a.ufgehängt wird.'lt Den anderen Renega.ten bereitet LOl'l!dan, ijoweit er ihrer hl.l.bhaft wird, übrigens das gleich() Schicksal, zur Abschreckung, wie er tlugt, und um die tür ki!iche l!'lotte tödlich zu treffen und für lange Zeit aus dem Rennen zu werfcn.315 Auf die Nennung weiterer Numen von Kollaborateuren verzichtet der vene :/'.ianische Admiral, aber ihro Herknnft ist bczcichmmd gellug. Bekannt i!lt �or allem das Engagement der Genuesen für die türkische Flotte . Von den lfills dicn..kn des genuesischen Korsaren Salagio.w di Nero für die türkische Siche rung der Dardanellen war schon die Rede. Sie liegen nur wenige Jahro vor der Schlacht von Gallipoli. \"�enige Jahre danach liegt die .massive Flottenunter stüt.zung des gCl1uesiscJJeD Podcsta· YOI1 Kea. Phokaia, GiO"'anni Adorno, für Sultan Murad 11. in tlciner Auseinandersetzung mit "Dözme" Mustnfa. Adorno hilft dem jungen TürkenBultall beim übersetzen seiner Truppen üher die Meer enge bei Gallipoli und nimmt Mitte 1423 als 8tipendiarius der Türken auch am U2
Ebrl., S. 241, Anm.
I.
>13 !N.\LC.TK, Golibolu, S. IU
984.
Sunudo, Vite dei DIl<'hi, Sp. 905. Zu
den
kr'lU9cl",n Klükrgi �. TIllJUP,T, La RVllluuie,
s. 292r. Die Ini.. bckarmtefl K>lllcrgi mit dem Vornameu Giorgi,) könne"
IOlUHl II1it dem
VQn 1..('lrO,dan gtmallllT
•L�
7
NOl.K'.l:T, Do"uments, S. 410 (t vor l.anen V"!ledig!:! g.,\>;t"o:l"n zu 6ei11.
Sanudo, Vito dei Duchi, Sp. 905f. )Jat8C.b.l<e,
"""karn
(1::181);
1446), doltn beido sind oder' scheinen gut'l Unter
�."".
,
H. Der
98
Ollollipoli.Vertrag 1403
Flottenangriff auf Konstantinopel teil. nt Daß die Türken nicht
nur einzelne
Personen a.nwarben, sondern ganze Schiffe. mit Kowmfl.lldeuren und Besatzung
für begrenzte Unternehmen oder auch langfrist.ig in Dienst stellten, llit über haupt eine hä.ufige
Erscheinung,m und
es ist Ilnzllnehmell, dll.ß solche Schiffe
auch 1416 in der Flott
Vcr
treter arngonesiseher Interessen und als Piraten im öst,lichen Jfittelmeer dieser
Rolle spielen. Zu ihnen zä.hlt er eventuell auch Basken , die ebenso wie die Katala.nen in der Ägäis und den benachba.rten Meeren als Pirnten einen gcJürchteten Na.men ha.tten. 1409 Hegen baskische Schiffe bei Gallipoli gcglm den Zeit, eine große
venezianischen Handclskonvoi aus l'ana auf der Lauer.�18 Bedeutung für die
auch Kollaborateure aus Ankona. Im Jul i ankonitanlseJms Schiff von 4.50 TOlUlell unter dem Kom
türkiscl'le Flotte haben sicherlich 1428 unterstützt ein
mando von Nicolao de Montesonto sub spo promii atque Jucri eine türkische Flotte vor Gallipoli beim überfa.ll auf einen HandelsschUfen und teilt dic Beute mit
Verhund
venezianischen den Türken.319 Daraufhin versuehen die von
Venezianer, den Handel der Ankonitaner in GaUipoli und über Gallipoli hinaus gänzlich zu unterbinden, consider!1,ta nutura Anoonitanorum, si intrant dictum ,
ad mu(ta alia loea TunX)fum dictis Teueri:; fa.vows �nos solitos fC
strietulU, licet ad terra-rn Gallipolis non declinarent., intra dictum. strictum existcntia irent et
rum
necesslU"ium ad expugnatiollcm contra. christiallos exhibcn�nt, ct istud idem
faoorent, si Constantinopolim acoedr:rent.uo But'ger Ankonas lebten in dieser Zeit aueh in der Stadt Gn.lIipoli, wie Lillo
Freducei, der
unter Murad Ir. 24 Jahre
im Osroancnreich zubrachte, sich in der Stadt an den Dardanellen eine domus egregia erriühtetc und im besttm Einvernehmen mit dem Statthalter des Sultans ddrt wohnte. Bei seiner Rückkehr Griechen namens Theodoros zur
nach Ankona übergab Lillo sein Haus einem Betreuung und seine Geschäfte übertrug er
seinem Verwa.ndten l�orenzo Freducci.311 Ankonitanel' sind in J�oredans Auf zählung la.teinischer Kommandeul'I! nicht enthalten, genaW1t wird von ihm aber ein hInnn allS Ankona, der zusammen mit I�illem Türken als Gesandter des türki... Dukas, t\t.l· GRECU, xxv. 8, S. 20\)/2 1 1 :
XXVII,
2fr., S. 225/'127. Martini.
V
v
ita
ex
lf. CoKT}o;LOr;-H:s, R...,.n 16+1, S. 39 . 6. 3. )425 bericht.et ein "ellf'zin"ü;dl�r Senat�ntscheid dominufll Turehorlltll
Itlgitimill dooumentis eollC<. ta, allet. ,
.,1 Am
accepiF>6e OUIl.8 coeha:'! magnas JFl.ntlcH�ium pro mittendo i1las COlllrll. Cinnyt.tlIll et pro fA.dendo post.ea illas venire ad 8trictUin et- alio ad damna n,)�t.l·A., ,rOtlO·..&., XQtes 1, S. 3SB.
Ctlneid I6elnerseits, gegen den die
Aktion zuerst. geriehl"t i,.t.,
zilloneffl 4 vJer 5 Galeeren für 1000 Vuknlen pro
�)I
DOcUolOmtS illedi ts J, S. 174. JOlle", NoJ,es I. S. 172.
EW.,
von Jen Ven".
Stül·k und l\tuntlot 7.1.1. mieten,
$. 196, 2681r. ; I, S. 41ts ,\nm. 4, 489. •• Ebd., I, S. 262. UI B4111 _ , , Aurl<ei�hnung.n Pron'''n :SG� " ' nUl. 1 ; ..... 'o''''o, S. 28, ",,Sif
vi.l!'i:!udJt
SATßAiI,
U,
S. 109.
iI , ,I B Y . .. 11".IVU XXI, 1'-1 .,..
'"
•
5. Kampf
11m
Gallipoli
99
schen J<'lottcnkapitäns an ihn fUllgiert., wahrscheinlich also Dolmctscherdtensta
leistet und zur Suite des Türkenndmirals gchört.32� Grieclwn und andrre auto cht.honc Elemente au.s niehtvCIlf.'zianischen 'l'crrit-orien werden ....on Loreda. IInt.er dem Komroandf'ursbestand d!'1· Türkenflotte ebenfalls !lieht rrwähnt
haben aber wohl doch eine gewisse Rollo gespielt. ZumindcIOt sind in zeitliche
,
Nähe "VOll 14Hi einige solcher KommandeUl·e türkischer Schiffe und Flotten bc
ka.Jlnt. wie d ..r chiotische Chril'lt Cressy, der 1402 die tiü·kiNchcm Schiffs....crbänd
von Pflluti)'a und Theologo führt nud dessen l'\·ame vielleicht eine Verball hOI1lung von Coressi-Korcl-les ist, einer :Familie, die zur sogenannte Pentade vo
Ohi08, den fünf bedeutendst.en cinheimi!;chcn Familienelans, gehört.,32 3 odcr wi der Bulgm·e BaJt.hoghlu-Pafia ,der 1453 Gou,,€"rncnr VOn Ga.\lipoli und }'Iotten chef vor Konstant.innpel ist· und s€"ineu Aufstieg HIt; Skla\'e am Hofe l\[urnds II
beginnt. 3U
Die eigentlichen SecRoldaten der türkis<:hen Flotte von J.t I ß Kcheiwm unc
Lorcdan in erster Linie Türken gewesen zu sein,3t� aber auch das erfußt di komplexe Situation sicherlich !lieht vollst.ändig. Kretische Bogensl:hüt.zen i
Gallipoli sind um 1430 bezeugt.. Der Kandiot· Janico, Kapitä.ll von 200 Bogen schützen, maeht Anfflng dieses Jahres den Venezianern da.... Angebot, ;n ihr
Dic!JJste
1.n
t reten wenn man ihm Straffr<:ihcit. garant.iere, und da er veneziani ,
sehe Gefallgene in Gallipoli gut behanddt hat, nimmt die Signoria sein Aner bieten an.3211 Sieh er ist nur die kretische Herkunft des Anführers, "..ährend di
seiner Leute i m Dunkeln hleibt. ))er übertritt zu den Venezianern wird offCliba nur von ihm selbst vollzogen.32' Aus einer Klage der Venezianer von 1451 geh jedoch auch hervor, daß nOllnulli ex I:mbdit.is nostris ( = kretische Bogem;cbüt
zen) vadunt.
den byzant.inischen Kai!';er.�:!t Die Untergebenen Janicos abo sehr gut Kreter gewesen sein, wenn
tt·
=
Johsmnes' könne
uch kein exa.kte·r Beweis möglich ist
Sicher ist auch nicht, daß diese Hogensc,hüt:wn wirklich auf den t.ürkische
Schiffen und nicht als Garnisllllstruppe in Gallipoli eingesetzt waren. Seho
1401 führt der vene7.ninische Sr:nat Klage darüber, dnß die :lfatrosen der Gnlecre
von Kreta.
laufen, m und da diese BCRoldung ullch in d(:r Folgezeit nicht viel besser ·wurde, a · sind überlliufer auch in den J ah ren nieht unwahrscheinlich, in denen die poli In
IU
90:1. AlIgc,,·.dn 1.ur Rolle ut,r Ankonittuwr B. n"UI�CJL" Allfsät-":l' und Abbal\uhlllgen T, S. 146, AHnl. 7. Sann.!,>, ViiI.' dei nu�hi, Sp.
DZ:"i"XHI, Tlurn:, repol·t�. 8. 248. Zur Famili,l KoreH�i B. Kdpild
I�' D"ka\;.
111.
,,,:1. CJRECl�. XXXVnT. 7, S. 337; B.l.B''''(I!;K, :\lehmed, S. 9J ; R{:" .... cuJ�I', Dl. J,
ErobllfVlIg. S. 80.
an Sanudo. Vite d"j Duchi. SI'. 90;1. 121
li? 1:-
JOIWA, Notel\ I, �. 5 1 1 L ; THIRI!';T, RegpBt�s
k:bd.
.roJC.c� , N.. lcs. HOL V1II,
S. 77.
!'i:mRl:T. Oo<,nJllellls, S. 1 16. 1100 Vgl. d.>d., S. 247.
an
,
'
11,
Nt". 2185, S. 27l.
..
D. Der Gallipoli.Vertn.g )403
100
tische Situation für die Türken nieht so günstig war, wie um die Jahrhundert wende. Schließlich ist auch mit Seesoldutcn aus den autocht,honcn Elementen
recheuen , abtu.' darauf soll erst im Zusammenhang mit den Ereig nissen von l421 etwas ausfOhdieher eingegangen ,o;erueß. Auch die Schiffsbe Gallip()lis
?oll
satzungen bestehen neben ']'Orken zu einem großen Teil aus Griechen und Bul garell. Sie dienen nach Loredu.n in erster Linie nls Ruderer. Viele von ihnen
kommen iu der Schlncht um, etwa- 1100 werden aber gefangl'ngenommcn lind auf einem gckapert.cn Schiff mitgeführt, als die venczilmischc :Flottc anschließend nach 'l'enedos geht.331 Der Si(�gesberi('ht des venezianischen Admirals Loreuan wird von dem by:;o;un
tinischen Historiker Dukas in den wesentlichen Punkten bestätigt und zugleich sozial vertieft. Dukas spricht 'lunachst davon, daß die 'fürken, die sich den Venezianern entgegenstellten,
alle umgebracht wurden,332 was nieht ganz
stimmt, wie sowohl der Bericllt Loredans als aue,h spätere Ereignisse bewcisen.333 Gegen die gefangen(�n ChristeJl gingen die Venez ianer dagegen, nach Dllka..s, in auderet· Weise vor. Denjenigen, die auf den Schiffen dienstverpfliehtet WHo,ren,
wurde das Leben geschenkt (rot\; piv ayya!:Jtx(p 'fQv�r:.J �laaxO{vm� tv Trp (ft"6}.cp
T�V CW1}t.o eOW(J1}nano ). 334
Gleich anschließend bezeichnet er dict\C Dienstvcrpfli<:hten als 7:0V� ayyagspb'Qtt.;
tetra.; XQUTt"lal'ov,;, ulJ.;(J ausdrücklich als Rllderer.!!5 Diejenigen dagegen, die für Lohn und Gut gedient hatten, wurden ohne Ausnahme auf l'enedos a.ufgehängt"
T� öi o/(i :'((l0006«.1v )!IU' -rijr; TfJXQVOTfr; ;'l;!!ovola, xunar; d>,eo;)(oM);1lwa.' t."'" -,;fj TF':I'Njcp.�3
IntercMlant ist die Verwendung dt':r Begriffe d710!!Eta, �{l&noilov und ;1lQovota, sie scheinen durchaus in dem technischen Sinlle bcuut7.t zu werden, die der spät,by:r.antinisehen Tcrminologit: entspl'icht.. Danach bestünde die erste GrupJle aus abhä-ngigen Bauern, die zu Dienst verpflichtet werden. Die zweit.e Gruppe
könnte sich noch dnmal untL·rgliedern i.n Soldcml){anger und Leute, die für ihre
Dienste mit einem Dicnstgut bz,v. einem Anteil am St,euer- und Pfründendn ic.ommen versehen werden, wenn aueh diese Unterscheidung bei Dukns 11icht
�anz eindeutig ist. Die Dienstverpllichteten des byzantinischen Historikers ,illd in ihrem Kern und in ihrer Masse ganz sieher mit den griechischen und bul
�arisch(m Rnderknechten im Bericht des venezianischen Admirals identisch.
�ach 50 Jahre spät(lr bildet.en christ.1iche (griech il'\(:he) Einwohner GaUipolis und
ler umliegenden Dörft!r, die von den Abgaben harag, ispencc und a·warid-i
3 1 S��n\lJo, Vit.c dei Du(:hi, Sp. 900.
I� D uktiolj, cd. GURCU, XXI, 8, S. 14\1.
a3 VgL di() "{;rkund�n, nie über dK>:l ....eiter" Sd,i"ksul di'-t\Cf ('"ptivi iU·"'tl.te 'f ..rehorll'" bel'id,t<:" , JO!tUA, N(jkf; 1, S. 2.; 2; XOIß.ET, Dveument.s, S. 527ff., 263f.; SATlIA$, Docu· menta iJ,�dits IT1, S .
141. Sie w(,!",kn in diesun Dokument<,., gdegentJieh O"lCh direkt
Türk(J!l g'mannl. 11 o
Dllktll\, ed. GllRC(I. XXI, 8, S. 14\1. Eb.l.
11\ Rbd.
05. KRmpf um CR1Jipoli
10
dh'i'Alliyye befreit. wnrell, das Hauptrc8t:rvoir fur den Rudenjicn�t,3$7 es ware
also flhhfmgige BOUt'I'Il, dC_l"en feudole Rent.c.nlcistuug im Ruderdienst best.an
Alle-rdings Wfll'CI1 1474 nicht alle R1.lderknechtc abht(ngige Hauern. 8ond{�rn e gElh auch Rude-l'E'r, die Sold empfiugen,338 älüllieh wie übrigenB a.uch in Byzan '
lind in verBchiedenen veneziani8chell Besitzungen in der "Roma.nia" bei Kategoricn der Trend zu freien Lohnarbc-it.ern deutlich wh·d .339 Schwieriger i
die Identifizierung der anderen Gl'Ullpen. 1474 gab es untel' den ::\IiIitä.rpfLic tigen von GaUipoli .;owohl solche mit timfll' = llitm.;tgut, a-ls Ruch solche m' ulufe = Pension, aber es handelte sillh in erskr Linie um die Truppen d Garnison, die Besatzung des Kastells llOd des Hafenturnws, nicht um Seesold ten, und
Val'
allem scheinen unter den Inhabern von Diellstgüterll keine Nich
türken zu 8ein.s�o ln der hyzant.inischen FloUe hatte der Dienst auf der Grun
Jage der Pconoia seit dem 12. Jh. OiM beträ.chtliche U.olle gespielt, UI und auf de
venezianisch
behel'fllchten fnseln Tinos und Mykonos basiert. die Am:rrüstung d
ei nzigen Kl'iegl5s(;h iJft.'s, das die Einwohner für die venezianische Flotte im Krieg
fall zu stellen haben, noch im Hi. Jh. auf feudalem Dienstgut.3U Vielleicht e
stieren in GallipoH bei der Cbernahme durch die Tüt'k . cn noch gewisse Res diese s Pronoiasystemfl und einzelne zu Flotte-ndicnfit verpflichtete Pronoiar und sie wurden von den Türken mit übemommen und noch eine zeitlang für di eigene Flot.te genut;zt. ])-d.ß die türkischen Herrscher fü[ militärische Dicns
nicht. nur zu I�aHd, sondl ' rn aueh zu 'Vasser an NichH.ürken L�hen vel'gabel zeigt ni(:ht zulet·zt da!'! Beispiel des GcnlltJ!;en Adorno, U01· 1422 für seine �'Iott.e hilfe vor Gallipoli \lud Konstantinopel von Murad II. mit der Hafensta Pel'itheorion auf Lebenszeit belohnt wird.3U Die Angnben des DuklU! könne also für diese Übergallgspcriodc von der spätbyzantinischcll zur frühtürkische Gesellschaft durcha·u6 exakt sein. AU('h die Intervention Kaiser �.fanuell:l bei dc
Vene:7,ianem für die gri ech ischen Gefangenen von GaHipolj bezieht sich offmlb
auf djese griechischen Untertnll(�11 des Sultans, die in der Schlacht, auf türkist�he
S(!hiffen gerudert und gekämpft ha.tten.3H Sie ist ein Indiz für die Rechtsa sprüche, an denen der byzantinische Kaiser hinsiehtlieh dcr ehemaligen Reich gebicu:� und ihrer Bewohner festhii.lt,��; kein Bcwds dafür, daß Byzantiner un Türken im ).fai UI6 vor Gallipoli gemeintiam gegen die Venezianer kiimpften.
1'1"
T:S.UI�IK, G elibolu. S. 1)1:1,;.
U�
.F.bd.
"0
l"N"AT.uK. Gdibolll, S. !lB6. Untcr (lf,n Schiff�kllpi\ftnf'n gibt.
331 JACO.ll Y, Feodnlit�, S. 246; 1\[A'l"SCHXE, }1 ' lotte. fi. �IH,
innt-htlbeu. 311 " IIRWEJLY.R. nY7.tlnr.:� er I", mcr, S. 2131f. SI: JAI'OBY, }'colh.lit.e, �, 241 fL
<�s
da�,,!rell "in'; 15'41\7. " .4
'"
7.1(111, die eLn ciftli!t ,
.U Dukll!.<, ecl. C.II l:cr, XXVII, 6, �u �1iI
S. 227.
Döun:n, n"gesten V, Kr. :\:171 ; TliUHET, R';'g...�t<.'� n,
Vgl . die hiiufif:i':n Auseino.nderset7ullg,:,n
UlTl
Nr. 1701\ S. 16,.
die Be�teU(�!·l!"g von Hnnd<:lriproduktü.
"u!< d",umls byzanti"is"hen G"bi..,l(·u, Tl'imIF.'I", La nOlllO.llie, S. 346, An"", 1 .
·
.
11. Dt-r Ga[ljpoli.Vertrog 1403
102
Trotz der außerordent,lich hunten ZUflBmmensctzung der
till'kischen
Flotte
vor Gallipoli und der Einwohner von GaUipoli im .Jahre 1416, trotz der
bedeu
tenden nichttürkischen, lah'inischc-n, griechischen, bulgarüwhcn Elemente auf den türkischen Schiffen und in der türkischen St.ad.t, ist die Fl'ont.steliung
gegen
die venezianischen Armada einheitlich, scheint eR in der Flotte niema.nd gegeben
haben,
der zu den Siegern überlief: und in der Stadt niemand, der sie den Venezianern ausliefern wollte.au Die Vtmozianer scheinen trüh', ihres 2weifel1os zu
weiterhelitehenclen ]llteressefl un Gallipoli keinen Versuch gemacht zu haben.
zu bemächtigen,
!lieh neben der Flotte auch der Stadt
vielleicht weil die In
struktionen, die die VcneziantJl' hatten, vor Landabentcut'rn wanlt.en,S47 wahr
scheinlich aber auch, weil die Chanc.:en für ein solches Vnternt�hmen zu gering
militärisch und noch mehr wegen der Haltung der Btwölkcrullg, Die gleiche Erfahrung mußten die Byzantinct' im Herbst 1421 machen, a.ll'< sie den letzt-en crnsthaiten Vcrf,uch untcnHlhmen, sich in den Besit,z der St.acH. zu bringen. Sie sut:hten sich da.zu des "falschen" Aluatafa. als Thronrivalen waren,
)furllds 11. nach dem Tode :lfehmeds 1. zu bedienen, der ihnen für die )[ithilfe bei seinel' Int,hrOllisierung neben sndel'en Gebieten auch die Sto.dt Gallipoli und die Auslieferung der türkischen Flotte verISopraeh. Die einzige austühditlhe Dar
Dukas. Sie ist. nicht in aUen Einzel heiten t:.:s:a-kt,348 ma.cht aber sehr tlifferemiorte Angaben über die sozialen Kräfte Gallipolis und ihre Jlolitischen Halt.ungen und ist daher geeignet, das Bild über diese Stadt und ihre Rolle in den ersten zwei Ja.hrzehnten de!; 15. Jh., um dit., es ],icr geht., noch etwas zu vediefen UJJd abzurunden . stellung dieser En::ignisse stammt wiedcr von
Als dUlS Expeditionskorps, bestehend IlUS einer byzantinischen motte unbe
der Spitze, assistiert vielleicht YOIl Dcme trios Leontares, mit dncr größeren Gruppe hyzantiniscbcr Soldaten und einer Anzahl türkiflchcr K.rieger unter MUflta.fa und seinem Helfershelfer Cuncid, bei kannter Größe mit- Johannes VIII. an
U'
GCrltl.nnl wird VOll Lon"lan nHr ('in TtHlgri VnrCll l-"tIIJ;
(l:nr.rlOl' t)
uonlO
al,mti��imo
v
"
molto Q"l-'t.ltto, 1'01 roll ",in...r Cl\l,�re tier I ürkh.(;l,cn Flotl<', dcr. vom n,nc7.illni,;ohen At!· mirtllSfldliff geCa"gcugellolllm" lcll, sich
w'l ••igl'ltens
bcroi�f;ndet, dem Sultan eitlfHl B,·jef
zu �chrl::!iben und i!lm zu (,rklii>'O:'Il, daß di", Schlacht nkht \"on den VOllezianern, !'Iondern von den Türken selbsL nngefangp,n wurde lind �iu damie auch die Schuld für die Ereig. nisse. hi4lh:m. Dies{,! > Brief lülll, ,kr Geflll\g(:Il�' durch einen Yertl'auonsmtUIß an L.md nu.ch Go.Jlipoli Zn kli!>tl" Mullcr bringen cr o;eheint. B.lqo .Hlli der Stoot lf.U >;tam'l'en .
_ .
rlie ihn w�itedniL"t, Sall\ldo, Yite bei Du<.:hi, Sp.
,n
Ygl. JOJw �, Kot.c�
I,
S. 246:
Anwei� \1 ng
Kil
den
907. H'neziunischcn Ge'dßudten Vl:'nier zu
Mehmcd und politisclHln Leiter dn:r v<.meliani!!chen Operet,ionen im }'rühjahr \410, cr ßO.!ltl die v6.l1c'z.hmi1:Klhcn Kriift.e nichl durch Ln"dungen lmd LKndopero.Lionen gefährden.
:o.aDßS b.�triffl vor allem die Frago Je;'; hYZUlIl-iu;sehen KOr.J.mmdol:l. Np.eh Dukas liegt es in den JTiind"n des Di,metrio!l lA.:unt.ares, wiil'J'end Sphrantzes, ed. BEKKEß, S. l1-1f., und Chllikoknnd. ed DARKO, LI, S. 5, di.-, po.!"llonJiclH' Botciligung dt'F; jungen Kaisers
JOho.lUl'�l:I VIII. eines der
beze\Jg"" und Oo\wh von KUIlE.H!, Nmizllucll, S. Hi2, diu Tdln,.hme
Leiden KII;eer
cnvKhnt. wir,J. \Vo.hrschcinJich hlllte L,uIltatetJ die
MUlIt.ol.(" aus seinem H...ftort. Lmnnos m:u,h Gallipoli S, 357,
%1).
Aufguhe,
hringen, UA.RR:I::B, M...nuel U,
G. Kampf um Oampoli
103
der Dardancllcnfestung landet, stellt. sich ihm zuniichst ,0 (JMftQv).(](011 .ij� KaJ.).wv;u;).ew� Kai 'TC; Ö'll-wTtK611 zu bewaffnetem Kampf, von Cuneid hart 9"tta.k kien, wenden "ich die Verkjdigcr aber bald zur Flucht.!UJ Am Abend des ersten Kttmpftages gehen ycrschiedcnc Vornehme der Stadt freiwillig zu Mustafs üher,soo lind nach einer erneuten militärischen .!\lachtdemonstra-tion huldigt ihm fLuch die �fa.-sse des Volkes, die zum Teil bewaffnet L'It,361 Auch die Bewohner der umliegenden Dörfel' stellen sich ein und jubeln ihm zu.:I3� Die Besat?ung des KusteJl", oder wohl eher des lI af(·nturmes, l'.rgibt sieh jedoch el'�t nach langwie riger Belagerung durch die byzantinischen Truppen und nachdem sieh Mustafa im curoIJä.ischeu Reidll;gebiet vorüb(�rgehend durchgesetzt hut. Als die Byza-n t.iner aber _.o\II�talten machen, sich cnt-sprech�:nd dem Vert.rag in del' Festung fest1.\l!!etzen, nimmt. das tl'trkisehe Volk der St.adt eine dl'ohende H altung ein und wird gegen sie aktiv,3U was von Cuneül wld i\Iustafa dazu gellut,zt wird, ihre Ver�prechungcn rückgängig 'LU machen und die Byzantiner zum Abzug zu ver anlassen.S3'1 Vor seinem Aufbruch nach Kleina.."!icn rüstet :\fustafa. das Kastell VOll GallipnJi Heu au!!, legt eine zuverlässige Truppe in den Hafenturm, ermahnt das Volk, treu bei ihm auszuharren, und ernennt eigene Drungarioi und Kometai fiir die Flot.te.a55 Nal:h dem Mißerfolg gegen Heinen Ndlen kehrt er nach Gallipoli z\rrüc.k, formielt das (Jaaf.lffl)).tx.&l' zur Vm'teidignng der Stadt, setzt sich aber nuc:h vor Einb'Cffen Murad" ab, während se.ine Leute tapfer kämpfen, bevor sie (He 'Vaffen strecken Und >lieh zur Flucht wenden.JSi Nach 8einem Sieg geht. MU1'Ilod gegen alle vor, die r,;ich Keiner Landung widersetzt haben, undri<;htctein betrt1.cht liehes Blutbad an.3.I� Nach dem Vorangegangenen ist als 8ieher anzunehmen, du.ß dieses Straf gericht des jungen Türkcnsult·a.ns ganz besonders das ya(JpovJ.I�o, t·ra!. Die Schwierigkeit. besteht aber darin zu bestimmen, in welchem Sinn Dukas diesen Br.gl·ifI in seinem Bericht benutzt.. Als Gasmuli w(�rd.en in spä.t.byzantinischer Zeit die Angr.hörigen der ethnischen Zwischen8chichten zwisdwn Lateinern und Griechen hcz�ichnet" djc seitde. Lutcincrherrschaft übr.r Konstantinopel im 13. Jh. sehr zahlreicll waren. Sie !'>-pielen eine große Rolle in der spätbyzantinisohen Flotte. Dadurch wird der sie bezeichnende Begriff besonders in der Form yaa,uot!).1�6v geradezu zu einem Synonym für vavnKov, Flotte, ohne dabei not wendig seinen ethnischen Grundton völlig zu verlieren.:m DukM setzt sein 00. GR�CU, XXIV, 2, S. 181. �� Ebd., S. 1S3: twv lT!,>Otl1.!WtWV nvi•. 311 Ehd., S. I S a , 'too 0,11'00 :r).tp'JfJ�. lIo, Bhd. HI
au au im
»4 SIo�
3i>o1
Dukut<,
Ebd., XXIV, 1 1 , S, 195. Ebd., XXIV, Uf., S. 195ff.
Ebd., XXV, 2, S. 201. t:bd., XXVII, If f., S. 225rt
xxvn, 6, S. 227. VgL MATSCEIE, Flott"" S. 194fi.
Ebd.,
11. DeI' Gallipoli.V�rt.rag 1403
104
'Yaaf1.o1);'t�6v von Gnllipoli deutlich vom Volk der Sta.dt, n.b, es luwdelt sich also um eine besondere 1OO7jale Gruppe. Diese Gruppe ist beWI�ffnet und kä.mpft, es sind .dsa nicht Ruderer, soudern Seesoldaten, wahrend die Ruderer sicherlich unter den Bewohnern der Dörfer waren, die herbeiströmen , um .!\[ustafi ebell
fallt; zu huldigen GesondtJrt wel'dt'n auch die Kommandeure d.'r Flotte cr wähnt. Die SQzial!! Qualität UIHI militäris che Funktion dieser Gruppe ist dflmit .
annähernd klllr, offen ist
aber ihre ethnische St.ruktur. Kach den tür kischcll -
QueUen sind es vor allem die AZ:llwn, die als Sel�soldatcn auf den Schiffen der
Flotte Dienst tun, türkiscbe Bauern, Handwerker und Fischer der Küstengebiete Kleinasie ns die auch in und 'Im GalJipoH in dieser frühen oSIDI\·nischell
,
Zeit bezeugt sind.� A�ik. Pai;a-zad(� und Chalkokoudylelil berichten üb(�l'ein
stimmend ,do.ß sich .Musa und Cuneid bei ihre!' Auseinandersetzung mit lI-Iurad
ganz besonders auf diese Azapcn stüt.zten, da.ß sie auf die Schiffe gingen, mit denen Afustafa. na ch Klcina.sien übersetzte, und daß sie vom Sieger :llurad er
barmungslos niedergem acht wurdcn.36O Bei den Ereigni8f!Cn in Ga.llipoli werden sie nicht genannt,SH aber
es �I:heint
doeh sehr naheliegend , daß da!!
des Duka..'> in erster
Linie aus Azapell bestand. Zugleich ist wohl den Ereignissen von 1416 die Annahme berechtigt daß -
nach
,
Yf.J.upOt:i,ty.Ov
auch besonders das Korps der
Seesoldaten in Gallipoli nicht nur von Tür ken , sondern ehen auch von bedeuten
den Resten der nichttürkischen, ethnisch amorphen Bevölkerung der ehl'maligen
byzantinischen Küstcngebicte gebildet wurde, daß also das yaUjWVMy.tW des
Dukaa neben Az!\pen auch wirklich noch Ga.smuli umfaßt.e. })a.s ist besonders auch desha.lb wa.hrsehcinlich, weil AZB..pen und GasIDuli eina.nder auch sozial und sogar sozialpsychologisch sehr na·he stanuen, denn auch die Gat-;muli eßt�ta.mm
ten vor allem den der Seefa.hrt nahestehenden Kn;isen der byzantinisclwn Kü
stengebiete, und ebenso wie di e Azapen wa·ren die Gasmuli wegen illl'es Extre mism us und zugleich ihrer Unbeständigkeit berühmt und bcrüchtigt.361
:1011
Zu deli Azltpen genernll
s.
"l:h:LDlC�A::"':, K., Hccherdl6 sur la villo ottomane tlU XV'
sieclo : .,Lude et Ml(.'6, Pari!! 1973, ,so 29 1 f. , ;')2 ; JOROA, G>!lIt'hichte des OSn1t!.lliBChen
Reiohes I, S. 480; ",TJ;Jnn:.K, Die G"bllrt oint,r Großl1uleht, S. 1 8 7 f . ; _A.�ik PnAn·"iidc,
ha,1. KR�rT.&L. GI<..J6I:lBr, S. 32·2; vgl. Budl C.... ßSN. JESHO Xill. 1970, S. 214, 216. •00
den AZflpen von Ga.llipnli
8.
Zu
I"J.LClJl", Gdibolu, S. 9B5 .
A�ik PuSo.-:t.iü1c, tra.d. KJJ.Et"TU"
S. 136; Ch.!lkokond. cd. DARKO H, S. 4f. 'Vährend
aber c:rstcl"er erklän, den lA.mten llustafas I:!ei
\'on
J�n Sieg<:rn
kein
HAAr gekrümmL
worden (S. 139. 141), werdet! die A:.;ltpen )111�ta[a.'1 und CUI,,�idij nach J�(' AuAAltge dCfl
Xi su
ChnlkokondyleB a.ll,; umgd.lracln (S. 6); vgl. \Vrm :(l!:R, Die Geburt. uiner Großmacht.. S, 224. Diese F.n::ignii;�e
werden von den H.ndel"("lll Quellen nich� detaillien gellchiltlerl .
VgL die Angaben, die �ik Po.8fl-:t.!:ld.�, t.rtld. KnE"FT1i:L, S. 219, 223f., über ,li(l Azape'l mo.t:ht, mit der Chnrllkteri�ien"'g Jer C...,,,m..,li durch den ni�chof
'"'011
AnlivII.I'i, Guil·
I"ume Adllm, ed. KOHLEN. M. CH., l>ireetorium IId ptL':It!ugi"m faeit",d\un, He('u";l deli
Historiens des cn..j�o.d"H, DOet>nlenls ATlnel,i�I"Iß 2, 11106, S. 491. Di" Ähnlichkeit ihr..,r !!Uzill.len und poJitiBdlen Physiognomie deutet �ich >1.t1\lh bei THlRIET, DliliMr....tiOllH des A6liembl. 11. S. 2·71f, 11.11.
-
!i.
Knmpf um
Ga!1ipoli
I
})iesc VCI-mutung wird auch durch die cigen:utigc Koinzidenz mit eine amieren Ereignis gest.üt.zt, das sich in Konstantinopel ahlipic1t. Als in der b
;7.antini!it'hen JI auptstudt nach dem IHißerfolg von Gallipoli und der dramatische . Verschlechterung de� Verhältnisses zu :.\fumd eine autitürkische Hyste-rio an
bricht, ist es dlls hnuptstädtiselw yaaft0uAry'Oj' im Zusa.mmenwirken mit kr tischen Söldnern, da.s gegen (:inen vermutlichen oder t.atsä.chlichcn KoUabor teur der Türken, den Dolmetscher 'J'hcologos Korax, vorgdlt, um ihn zu lynch und �cinen Bcsit·z zu konfiszicren .3U Es ist durchaus möglich, daß dieser Ha ausbruch auch eine Reakt·ion auf das Vorgehen des Sultans gegen das yaal,tlJv).,� von Gallipoli war, dnß hiet' also eine Art Gruppensolido.cit,ät über die politisch }'ronkn und ethlJisC!hen Grenzen hinau!; deutlich wÜ·d. Auffällig ist aber aue daß diese Gruppcnllolidaritiit nicht für die Byzant.incr wirkt. Das Vorgehen d
&t!soldaten gegen Kora.x in Konstantinopel ist a.bsolut nicht im Sinne dcs alte
Kai!>ers364 und wohl auch nicht im Sinne des jungen. Und i n Gallipoli nützt
ihnen auch ka.um etwas, daß die Sccsoldatell, die sie mitbringen, und die, die s' vorfinden, durchaus gewisse gemeinsame Positionen und Interessen haben. sie Anstalten machen, sich fest zu eta.blieren, haben sie die Einwohner gege sich, und sie wagen es nicht· und können es vielleicht auch nicht wagen, sich ü diesen Willen hinwegzusetzen - nicht nur wegen der gegncrit>chcn Soldate und ihrer Waffen.
Damit war das Spiel der Byzantiner um Ga-l1ipoli endgültig ausgespielt. D
hindcl't,e die Venezianer allerdings nicbt daran, dieses Spiel ihrerseits mit eine der Akteure von 1421, nämlich mit Cuneid, noch einmal aufzunehmen. knüpfungspllnkt. daf'Üf war ein Brief, den Cuneid Anfang
1424
über den D
von KlI.xQS an die Venezianer richtete, in dem er YOU der Signoria
4 oder
5 G
leeren für eine Mie te VOn 1000 Duka.ten pro Schiff und Monat erbat, mit dere Hilfe er den Vcrl';uch machen wollte, im Namen eines Sohnes des "falschen MustaE erneut die Stadt Ga1lipoH zu besetzen. Diesmal versprach er seine pokntiellen Partnern aber nicht. die Stadt selbst, sondern nur die HäUte vo ihreu Einnahmen (Ja. rnitade de le intrade de Galillo1i), dafür aber tuto el d stricto de Sa.Ionichi, für den die Venezianer gerade mit Murad in hartem Kam lagen, und darüber hinaus tute terre de marina, da GAlipoli infin
a
Salonichi.
Das nmß ;\fusik in den Ohren der Vnnezianer gewestm sein, und sio zög nicht, ihre-rn Bell.uftragt-ell in der Romania Anweisung zu geben , mit CUlicid z einem übereinkommen gegen Murad zu gelangen, da.s allerdings nicht me zustande kam, da Mumd mit Untcrstützung der Genqci:len zum encrgisohe Schlag gegen den Rebellen ausholte und ihn und seine ganze Sippe umbring lieB.3&& Auf jeden ]'o.lI s.<:hdnt sich Cundd ouch
.n Duk(!.�. ",.l. •u
'G� 351
CRY.Ct:'.
.�:bJ., XXVIII, 4I.,
XXVlII, 3, S. 233 .
S. 233ff.
SA1'Il�!', Docunl
WJ::Rli J::lt , Die Geburl einer Grollm8.cht, S. 223.
1424: noch eine Chance in Gllllipo
11. Der G...llipoli-Vertrag 1403
106
ausgerechnet
zu haben, obwohl er die Seesoldaten der Stadt und des Gf'hietes, die ihn und Mustafa bei ihrem ersten Versuch unterstützt hatten, damals im St,jch gelassen hatte und obwohl .Murad diese Kräfte nach seinem Sieg bedeutend dezimiert haUe.367 Aber das Ganze ist n ur cin )J"achspiel, das noch dazu in der Planungsphase steckenhleibt.
und
1422 eine
in den Auseinandersetzungen zwischen Byzanz
und den
Die Ha.fenfestung Gallipoli
Schlüsselposition
war in
den Jahren zwischen 1402
Osmanen . Das durch 1402 zumindest relativ gewachsene
Gewicht der Byzan tiner zeigt sieh darin, daß sie in dieser Phase noch einmal ernsthafte ·VersuchE' machen konnten, sich der Dardanellcn fc8tung zu bemäch tige n. Trotzdem 'waren diese Bemühungen erfolglos. Den ByzantineI'll fehlte in der Endkollfwquenz doch das notwendige Potential, um die St.adt zu nehmen und zu halten. Abcr das ist nur die eine Seite. Noch wichtiger ist. die innere Qualität des Objektes, um das gekämpft ·wUl'de. Die Zusammensetzung der Bevölkerung Gall ipo li s 'war zu Beginn des 15. Jh. außerordentlich bunt, und die Widersprüche in der städti schen Gesellschaft außerordentlich scharf. Die Hauptträger der frühosmanischen Flotte, Azapen und Gasmuli, st.anden in spürbarer Opposit.ion ZUl' fort.schreit.en den :Feudalisierung des Osmanenreiches, die ihre gesellschaftliche und politische Posit,ion gefährdete, ihren Abstieg von der askeri- in die reaya-Klasse akt,uell machte.368 Deshalb fühlten sie sieh zu Männern wie l\lustafa und Cuneid hinge zogen, die diesen Prozeß zu stoJlJlen und die osmanische Gesellschaftsentwick lung auf einer archaischen Stufe zu konservieren sucht·en.3ti9 Die byzant,inischen Führungskräfte und -schichten konnten von diesen innerm,mani sehell \Vider �prüchen ganz augenscheinlich nicht, entscheidend profitieren. Sie hatten es in fer vorosmanisehen Phase nicht vermocht, die a.uf Handel und Seefahrt orien ;ierten Z"\\'isehenschichten sinnvoll in die eigene Ordnung zu integrieren,37o Sie ,trebten aus der byzant.inisehen Ordnung hinaus und konnten aueh nicht. wieder lereingeho lt werden, nachdem sie Anschluß an ihnen sozial na.hest.ehende Grup Jen der frühen osmanischen Gesellschaft. gefunden hattell. Natürlich bet,r ifft las nicht den Einzel- und Sonderfall, sondern ist gii.ltig nur für die Gesamtlage . [n dem Verhält.nis von Azapen und Gasmuli zeigt sich ein ähnliches Phänomen, wie im Verhältnis von Yürüken und 'Vlachen, 371 und es hat ähnliche 'Yirkungen, legativ für die byzantinische Selbstbehauptung und positiv für die osmanische �xpansion, t,rotz lache
aller Widersprüche. \Vährend Yürükcn und 'Vlachen das
bzw. hergige Land
für die türkische Invasion vorbereiteten, halfen Azapen
I., S. oben S. 103, 18 Wl."RNER, Die Geburt einer Großnmchl-, S. ISS. It
10 11
Ebd., S. 188, 222ff. M�TSCHKE, Flotte, S. 203df. Zu Yürüken und \Ylachen und der Bedeutung ihres ZusaUlmen�piels für dic osmanische
Expansion auf dem Balkan s. \YElINEß, Dic Geburt einer Großmacht, S. 189ff.; DERS.,
YÜl'ÜkOll und "" lachen, \YZ der RMU Leipzig, Gesellsehafts- und spraehwiss. Reihe 15,
1966, S. 471-478.
6. Die Flotte nach 140!
107
\lnd C asmuli ihnen, sich in den Städten und besonders den Küst,enstiidtcn fest.
7.unetzen. GallipoH ist das anschaulichste und zugleich folgt"nlSChwerste Beispiel dafür.
6. Die byzontinische FIQtle lIac/t 1402 ill der Auseinandersetzung mit den T1lrken
Die Herrschaft über die Stant Gallipoli, um die sich die Byzantiner in den :
Jahren 7.wischen 140::l und 1422 immer wieder bemühten, konnte nur dann von \Vcrt sein wenn sie mit dcm Besit:r.(!inereig('nenFlottc vedml1d(.·n war. 1\urdann ,
war es möglich, auf der Achse Ko,nstantinopel-Gallipoli ein e ()ffektive KontroUe
über die :\Ieerengen aUlizuübcn und damit auf don Lebensnerv der türkischen
Herrschaft i n Rumelicl1 zu drücken.!H Nur dann
WOl'
es aber auch mt/glieh, die
von einander isolierkn Teile des byzantinischen Restrei('hcs politisch, mili tü,risch und ·wirt.sehaftlich 7.U verbinden. Byzanz wurde durch die politische l�nt- , wicklung. durch dit: Expansion dcr Türken, auf dal'; 'Vasser gedrängt. Der stei- : gendc StelJenwl�rt einer Flotte für die hyzantinische Politik war dem Kroo·
prinzen und Kaiser Manuel in den großen Verteidigungskämpfen um Thesaa. Jonike 1383 H. und Konstantinopel l:Ht4 ff. sehr deutlich vor Augen geführt wor
den, und es ist anzunehmen, daß (:t' den "'(·rt einer Flottr- nicht nur für die er
fOJgl"C i ohc Defensive, die Verteidigung der Haupt8tädte des Reiches, gc!!ehen hat,
�Tldcru auch ihre steigende Bedeutung, als es nach 1402 da.rum ging, gegen die
Türken i n die Offensive zu kommen. An ein (!,rfolgrcichm- Konkurrieren mit den
Flotten Vcnedig� und Genuas war natürlioh nieht zu den,ktm,373 real crschicn jedoch der Verfluch, die unter Bayo."l.i d von deu Türken gewonnen� Flotten-
, macht zu 7.efl'lcillagen und die von ihr 311sgehelld(m Gefahren für das byzan - ' tinische Heich, seine Territorien uud seim)ß Handel, zu beseitigen oder stark
einzudämmen. Als Su1eiman nach der Schlacht bei Anlmra im September 1402 den Byzantincrn das Angebot machte, ihnen nicht nur die Stadt GaJlipoli, son·
dem auch die Flotte auszu liefern, "·' da wußt
m VgJ. Piloti, ed. DOfr, S. 217.
313 Hei nUnr Seblt.gkmft. dio;J;,:r Flott<":'n hatten sie ahcr 1I.11\lh enlsr.:heidende !ltfllot.egisr.:he · Schwiic:hen, dCIlU sie mußtc",(1 in große!:' Entfernung \'011 ihr·cn eigel1tlicher' AusgtulW" positinnell oJ)eri" l'l"!n, Sn,IIJr:aSClI'dIUT, Dfls oriellta.lische Problem, R. 182. Hicr log um· gekehrt trot.:t .."Uer Schwli<'he der byzlIootinishell Flotte ihr Vorleil. - Zum Chnrokror der [rilhell OSIIlani"'l'hüIl Flotte, ihrer tll.kt.ischell Unselbständigkeit, ihrer reinen Trans· . s. jOBO.\, G,mehi..,hte des Os· port. und Ullten
4!j2; KH!MLlrW. H. J.,
Betn�(;hlunge"
Sultan BAje7..l:JfI u. (1481 - löI 2), SaecululTl 20, 1969, S, :Jäff.
üL<"l1" dit' Flot.tenpotitik
110 Brief Cornuros Von) 4. O. 1402, ed. ALl:X�NDR.r;:I!CU" DERSCA, La campagne, S. J27. ·
-
n. Der
108
Gallipoli_Verlmg
1403
man die byzant.inischell �läusc fangen und zu t'incm Vel·trng bcwC'gen konnte.
Die türkische Flotte war durch die Ereignis.<>e VOll Ankam zwar dc!'Organis.it·rt,
aber in ihrer Substanz !licht entscheidend getro(f�:n. AI.'i sich Bayuzid im Früh jahr 1402 auf die entscheidende Anscinlludc1'set.7.ung mit Timur vorbercit,cte, hatte er angeordnet, in Gallipoij (bis zu) 8 Gtllt'!�rcn und uazu '·crwhicdent: kleinere Schiffe aUS'1.urüsten und zu stationieren und den :\htroscn Sold für tlrei Mona.te auszRhlen zu laSiSen.37l; Im August l402 war von einer }2.1otte in Gallipnli zwar nicht viel zu sehen,37G aber schon im September hn\ehten !lieh türkisdle
Schiffe vor Gallipoli sehr nachdrücklieh in Erinnerung, 0.111 sie die grande ('ooca Lomellina, auf der sich der Despot Stefan LaZ6rCyi(� und sein Bruder auf hielten, entschlossen angriffen, ohne allerdings größeren Schaden nnricht,en zu
können.m Das Angebot Suleimans war also aueh im ScptemhcL· 1-102 dUIclu�lIs attraktiv. Aus Angst vor dcm siegreichen )'longolenherrflcher wurde dieser erste Friedcnsvorschlo..g des Bayazi d-Sohnes, wie schon erwähnt, nicht akzeptiort.
Die verschiedenen Punkte, die er enthielt, a.ueh dia :"'rage der Flottcnausliefe tung, müssen in den spiiteren Verhandlungen allerdings weikr eine wichtige Rolle gespielt haben, auch noch in den Auschlußverhandlungen von Gallipoli im Janu3l"jFebruar 1403, Der ve-nezia..nischC1 Unterhä.ndler Pietro Zeno berichtet jedenfalls aus dem Verhttndlungsort, daß sich die hyzantinisdlen Bevollmäch tigten nach ziihcn Verhandlunge.n schließlich neben den Abstrichen in ihren tenitorialen Forderungen auch dazu gezwungen sahen, den Türken 8 Galeeren zuzugestehen. an Diese Information läßt verschiedene Int.erprotatiollcn '7.u. Möglich ist, daß die Türken '7.ur Auslieferung ihrer Flotte bis auf 8 Schiffe ge'7.wungen wurden. Denkbar ist a.ber auch, daß sie die F:rlaubnis erhielten, eine Flotte bis 7.U
8 Galeeren 7.U unterhalten, ohne daß es zu einer Auslieferung anderer Sehi.ffe
gekommen wäre. Vielleicht ging es den Byzantim�rn in GuJl:ipoli auch nicht in erster Linie um die übernahme tÜl'kisoher Schiffe, die zu bemannen, auszu
rüsten und zu unterhalten gewesen wa.ren, sondern um die Auflösung der tür kischen Flotte. Dietles Ziel erreichten sie, wie der Zeno-Bericht ausweist, nicht vollständig. Im Vertrag selbst erklä.rte sioh Suleimnn - eventuell als Kompen sation für die byzantinischen 7.ugest.ändniss,�
-
bereit, im Fall{' eines mongo
lischen Angriffes a.uf Konstantinopel Reine Schiffe zur Vcrt-€'idigung der Stadt zur Verfügung zu stel1en.�79 Eine Verpflichtung ZII Vasallendiensten war das
= nE"�IS. Thn;\l
r�port�, 8. 248.
:r1$ ßrief Verliers, ed. Ar.r,XAt-."nRJ:SC t:-DF.RSC.\, La <,ampaglw, S. 1 3 fl : L'armatll di G!l.11ipoti e Clieffl.tt.fl. ei tutti i �ioi \c·gni abbflnt!onali, e i Tun,hi tutti in rottll.
�n
Brief Sagredol'l. ed. "bd., S . l32.
S7II
DEI'I"lII>l, T�aty. S . 83. Vielleicht. !$ind haitl', vgl. Anm. 37.'>.
". DJ.:t<:lus, Tl'eaty. S. 78.
,,1'1
die
ncht, Galec,"cn, die
B..y...:t:id lI.u.·Uckgahl.l;sen
6. Die Floite naeh
1402
109
aber ·wohl nicht., und Suleirnan setzte damit zugleich die offizielle Anerkennung einer türkischen Flotte seitens der Byzantiner durch. Eine türkischc Flotte hat es also nach 1402 weiter gegeben, wenn a.uch zu nächst mit geVirissen lkschränkungcn hinsichtlich Größe und Operationsraum.380 "Tie sah es aber auf der Gegenseit.e mit der b.yzantinisehen Flotte aus, während
der türkischen Bcla.gel'ung und kurz danach 1 M. Silbel'flChmidt. behaupt.et, daß
Byzanz am Ende des 1 4 . Jh. keine eigene Flotte mehr besa(3.:>Ill H. Ahrweiler spricht von der Fortexistenz einer Plotte in Konst.antinopel, die aber geringe Bedeutung gehabt habe.382 Beide beziehen sieh auf den Vert,rag zwischen Kaiser Manuel lUld König Sigismund von "Lngarn von Ende I 395/Anfang 1396, in dem sich der byztlnt,inische Herrscher verpflichtet, auf eigene Kosten 10 Galeeren und auf Kosten Sigismunds weitere 3 Schiffe auszurüsten und für den geplanten Kreuzzug bereitzustellen. 3!!3 Ahrweiler übernimmt die Angabe ohne Bedenken.884 Silberschmidt hält es dagegen für ausgeschlossen, daß in Byzanz mit dem Geld, das der byzantinische Gesandte in Venedig auf Rechnung Sigismunds aufnahm, 1 3 Galeeren gebaut und ausgerüstet werden konnt,en, und neigt daher zu der Annahme, daß eR sich bei den 10 Gakcren um die }'lott,e der Liga handelt, die Manuel zusammengebracht haUe und die aus Hhodesern lUld Genuesen von Ohios, Lesbos und Pera bestand.385 Er stützt. sich dabei a.ueh auf ein argumentum ex silentio, daR Schweigen der bynmtinisehen Chronisten über byzantinische Schiffe im ZURammenhang mit dcr Sehla.eht von Nikopolis und der Flucht Sigismunds nach Konstantinopel. Daß die Historiker DukaR, Sphrantzes und ChaIkokondyles eine byr.antillische l"JoUe nicht. envähnen, ist Tatsache, niehts destotrotz ist das Schweigen der byznntinisehen Quellen nicht einhellig, denn in dem historisch sehr wert.vol1en und zuverlässigen Panegyrikos Isidors von Monemvasia
für :\Ianuel
und
seinen ältesten
Sohn und Nachfolger wird
ausdrücklich gcsagt, da.ß dcr vom Schlachtfeld flüehkndc Ungarnkönig byzan tinische kaiserliche Galeeren bestieg.38ß Zumindest ein Teil der Flotte, die in den Septembertagen des Jahres 1396 vor der Donaumündung kreuzte, muß also aus byzantinischen Kriegsschiffen bcstanden haben. Auch ein Teil der Flotte, mit der :.\Ianuel 6 Jahre zuvor seinem von Johannes VII. in der Aurea porta bedrängten Vakr Hilfe und Ent·satz braehte, setzte sich aus byzantinischen Schiffen zusammen. Neben z·wei Galeeren der Hhodcscrritter waren es cineGaleere von Lemnos und eine von Christopolis und Konstantinopel, dazu noch vier klei-
3b1
Thre Eingrenzung Huf den Dardanellenraulll ist schon weiter oben erwähnt worden.
381 SrLJlERSCH:MII)T, Das orientaJisehe Pl"Oblem, S. 164. 38"
AnRWEILr.R, HY7.allce d Ia "",r, S.
3S7.
ecl . LJJl:llHJ w '>-.1". 3:',Hl. OLGlm, R·egeflt"Il H , ,, . y. , S 3 ,59 ; D"" " .J'" " " '"' L"IBtIne, ' 1 ""4 AIIll WJ:IL1:.R, Byzanee cL j,. mer, S. 387. •
�S5 SlLDF.RSCII)!UJT, Das orientalisch" Problem, S. 163f. ) buhn Tpupe" rlw!wt�al Te" "al ßaat).,�a{. ••• J,I'1' ur, S. 160,
erpwf1flWv "da
n. Der GsJlipoli-Vortrag 1403
110
nere Schiffe wahrscheinlich auch byzßntinischer Herkunft,M? über die ;lfanucl
verfügte. Mit dieser Flotte bzw. einem Teil von illr lu.He er SChOll im Sommer 1390 zweimal vergeblich versucht, die
Hnupt.stadt zu
besctzeJl ,� mit dieser
Flotte haUe er wahrscheinlich !luch eine kleine Galcel'c von Chios geklql€rt. die die Genuesen f;ofort nach der Einnahme Konstantinopels (l i.
9.)
bei ihm rckla�
mierten.389 Von der anderen Seite her noch näher (l.n die Schlacht von Nikopolis
heran führt !;chließlich eine :Xotiz in den libri commemoriali der Republik Venc� dig vom 5. 1 1 . 1397, nach der Faca Sevastopulo, pat,rono di una galeotta. deH' imperatore di C'...osta,ntlnopoli, vom Schatzmeister der Kommu ru 300 Goldduka teD erhalten hat,
zur
'
Versorgung seineR Schiffes mit Produllt und'zur Ausrü
stung mit neuen Rudern .3&!J Ganz ohne eigene Seestreit.kräftc waren die Byzan
tiner also selbst in den äußerst krith;chen 90er Jahren nicht., und audl unmittel
bar vor und nach der Schlacht bei Ankara. muß es bY7..lwt.inist·he Kriegs";l:hiffe
gegeben hahen. Dill C'-reS!1ndten des hy"zantini�chen ;\\itkaisers und der Pera
genuesen zu Timul' im Jahre 1401 bieten dem Mongülcnhe.rrschcl' zum Kampf gegen die Türken t:nterst.ützung mit Soldaten
und Galel'ren an.
Sie wollen sofort
oder in kurzer Zeit 3 Kriegsschiffe lLUS1·ü;;ten und die ])ardu.nellen !i'pel'fcn .391
Dieses Anerhieten kommt zwar von Konstantinopel u n d VOll Pern, auf jeden
Fall ist I\ber auch an einen separaten Beitrag uer Byzantiner gedacht, denn
Timur fordert diesem Vertrag gemä.ß durch einen �stlndten an .JohaJln{'s vl! .
von den Byza.ntin(JrD die BerdtBtel1ung VOll 20 Galeeren und. ihre Entsendung
,11'1
Bfaxio
K., J, Alhen 1932i33, NI'. 15, 8. J2; "gl. I\hmud 1 1 . und dCl' JohI1.Ilnit.:rul'den, S. 3H5 - 3H\J .
l(101'IXcI., cd. LJ...Mf'TlOs, S./AlL\STOS,
BARln:ll, MIIllU"l ll, S. 7 1 ; \VmTR,
Die Verfügung übor ein01 Ga.!ellro a\l� ClnisLvpo li!'l könntt/ sleh d:u>lu)Ö I'rkJiir" n, doß Manuel 1387
I)Velll,udt HOr .;ein.., Unl.�rweefl1 nl,; Hnl,:'· hl11rtld
mit. d(>l' Stadl Chril'topülis
beldmt wurrl"" vgl. BAßXI':R, MtIon"P] n, H. 1l2, Amn. I il (i:!. 63), M. f der nl'lI11dlage von LollNEli.T7:, POile l'hjslnire du Polopolln�"e.
S. lt)7
und AlIlYl. 6. Viullei('ht
bef:l.oht sogar
ein Zuil.tlmlllenhllng zwi�chon di..&,r Hilfe \Juli d()r Zerslörung der Stadt ,lurch dill Türken und. die Zersireuung ihr"r F.inwl)hner i'n Jahr", 1 3 9 1 ,
LOI'ULOl'l,
.xE ; 1 9 1 0 , 8. 148. BA 1C\ ,
Zur Ff8ge der ZweiHlI> Kinn"hme ThCRilalonikel:l, S. 2811, bdngt di()!Ie Zr-T·
störung wohl n llh r,liegeIld",r mit. der FI,wht Mfl.IlUels I1US HruRlo. "ll.ch (km '1'<x1 SPillt/ll
Vfl,te.rfI im Fehl'lHlr 1391 in Verbindung. Abel' ho:_ide Aktione .. erfolgten gegen dtm '\Cil1ell
ßaya1,ids, könnten !llso im ZU»&Jll,,,enhA.ng zur Zer�Ü" rtJng von Christ<JpoJis �tf.>hen. Dio zitierte chrnnologi�ch() :S(lt.i�. sit'lllt kc ine 8<1 weill iiumigen ZU"-8lllnwnhl:i.nge hOl' (OO'lo::l' ·
'
i e nlilteilt. das Unglij" k !!('i hl"ft'ingebroeh()!1 weg<:!. \'f'NI,·I,ipdl'llteT Ein· doch �), indt;m !\ wohn ..!' der Stfl,dt·.
:1.&1
\VLRTlr, Mo..luel n.
lind der ,Joh,wniterol'den, S. 385ft.
.. RRI.GIIANO, Pri..."" s,�ri.. , S . 1 5 1 , "om 22. 9. 1 3110. VOl l den gltJeo.� dor" i!!i Chi,' Mun,)!i &prich� fl,uch eille andere Eintra.gung Ül di" A'1!;g.'l.btlllliHten der 1(Ollm,une I\H'(\ st'llnl\
1.wei Tage vor der Rü..,kk.-�'"
dw':l
jung.m K..j,�r.; in
.s. 49; vgl. B,l.R ,u:m, .Mllnuel n , S . 7i, Anlll. 2/)6.
1.0 Regest.i dei ':omwtunori"li, ,,.j. rllxni!:l.LI IH, war des die
Galeere vOß
dk Ha.uptsl>ull, .fOROA, :Kotes I,
Bill'\' 9, �r. 72, S. 248.
Vieneid.t.
L">nnOfl, die )flLn.. .:1 1 390 ;/.ur V"rfügllng gest.ll.nd"" hau... . Ein
Phokas Sebtl.stop\llo� ist in di"H'" Zuü Il-ls Be!!ml er Il-u f Lmll11m; -cätig, vgl. AI" n. 4 I 7 . 11. Chwijo, ed. I.I! STR/I.}(OE, S. 13.5.
6. Die FloH.) nfI.Ch 1402
ll\
lH\c!h 'frapezunt zur Verfügung des Mongolenherrschet·s."2 Zu dieser Eltlleditiou ;n die HaU]ltstadt der GroßkoDUumcn kam es nicht. gauz aus der Luft gegriffen kaun das byzantinische Anerbieten aher wohl doch uicht. gewesen sein, gerade weil ihnen Bayazid mit dem Messer an der Gmgd saß. A n den Sperrmaß
nahmen des Hospo!'u!! und der Dardauelleu lJaeh der Schlacht. bei Ankara und
am Übersetzen türkische" Flüchtlinge uo.ch EUropll bdl'iUgten sich auch hyzILn
�
tinis< hc Schiffe,�3 über ihre Anzahl und über ihre gellaue Pl'o\'enicnz wird ab '
�
kaulIl et·was ge!lagt. Die BemühungI})) ManueIs um Wl'stUche Schiffskontingent
1.nr Sperrung der Meerengen für Tiirkeu und Mongolen mÜSSen nicht un bedingt: gegen ein(� b .yzantillit�()he Sphiffspräsenz SpredH'll, neben der Gewinnung realer: militärischer lIilf"kl'ii,ff,(l hatte dieser Ar1pdl ganz be�()nders das Ziel, die west� lit;ht:n Seemäehtc in eiTle Front mit dtm Byzantinern
:tU
bringen, ohne die auoh
wl'it stärkere byzaniiJlische Flotknkräfte keine effektive Kontrolle übel" die
Meerengen hätt-ell t\usüben können. Immerhin ist JO}lannes VlI. Mitte 1403 in der r.age, dem ehemaligen Befell]shnber der fmnzösischen Hilfstruppen wahrend der Belagerung, Jean de Chateaumorand, unam gamotam zu schenken.3u Und
im .Tuni geht Joho.nnes mit einer ((�ig(;nen) Caleere nllch Callipoli, um dort scinell' aus d(�m \Vesten zurückkehrenden OJlkel zu erupfangeß,:m und vielleicht auch, um in Gallipoli dem Heimkehrenden das neue Machtverhältnis zu demon�, strierell. Nachdem Ma.nuel das St.aatl'rudor wieder in die Hand genommen ha.tte, unternahm er augenscheinlieh große Anst.rengungen, um eine ständigo kleine Flotte in der Haupt�tlldt zu unterho..Jten. Kaiserliche Go.lecrcn bemühten sich wahrscheinlich besonders um die Kontrolle des BosporuE'I und der Propontis, um die Durehsctzung der Vert.r agsbestimmungen von 1403 gegenüber den Türken. Kaisc�rJjche Caleeren tauchen auch relativ ha.ufig in den .Häfen der Dona.umÜß
dung auf, die für dic) Verbindung von Byz.anz mit Mittel� und Westcurol)3. in
dieser Zeit steigende Bedeutlmg heka.men.3t6 1410 wird Stefan Lazarevi6 zu
sa·mmen mit dem Kaisal· Ugljcs3 auf bY7.antinischen Kriegsschiffen in die Wnla-
D%
J:Iri.,r Timnr;;
\"0'"
l'I. !i. 1402, ed. ..\U;X.-I.!>OKJ.:S{!L;.VRRHC", La t:llmpllgoe, S. 12'; vgl.
t:"JI.-'>JAKOY, JI,'ICa:.i1YHsp0!UlOe OTIIOWf!llIte,
m
S. 184,.
Lcl,,;n lind Tat",n d;,-.r tijrkiHt'nfm Kailfer, S. 46. U"1llgt' kehl·t griechische &l-eil igung
(In
der "L''l'f'rsetzl1ng ,'on Tiil"k'-'ll, ,lORG.\.. ;\lotes 1 , S. 140 . ... .,�
JOR'U-, .xotes I, S.
•
62 .
Rbd. UII S. ;11 jtinb'1'ite,' Z<;!i t. ,"ur t<1l...,, ,, die Arbeiten von v. STRO:..l :e:n. \V., Oberdcnt.ß('hl' Hoch rh"Hll. 13;.0- 14;'00, 'Vi,;!ü",.d"a 1970;
VT-Rli. ,
F.'ii.llkiBclw Bud i:u.;hwiibischü Uutel"lu�h"ler
in de" Donau· und Kil.rpll.thelililnde.·u im :lei!."ll'''' der LllXc.llblirger, Zeit.schrift. für
r..iinkilwlw LandesforschIJJlg 31. 1971, S. 36�;
l)};HS .•
Kiinig SigIllunds Gesandttl in den Orie."t, :Feslschrift. HO:'.rrmann lId"'pd H, G öt tingell 1971, S. 591-609; UT;RS., Die Sdlwarzmeer. uud Levante·Politik l:)igmWlc\s von Luxemburg und der Sehwt>[7,u\eCr
hand"}
olx,rdeutedler
l'Institut
hi�t.oriquli
und
hanBe""t.i!i.:htJI'
HRndelshliu�el'
1 aMi) - 1453,
beige de ROllle XLIV, 1974. S. 601-110.
Bulletin d"
11. Der Gullipoli.VcrtTt\.g 1403
112
ohei gcbracht.3�7 1423 wird der heimkehnmde Johanues Schiltbcrger mit eine!' kai.serlichen Galeere nach Kilia trtlm;porticrt, die auf dem Rückweg e,,-clltuell den Despoten Demetrios mitllehml!U sollte, der
ich beim Ungarnkönig aufge
!oi
halten hatte.398 Ein Jahr später wird Johannt's VnI. mit zwei Galeere-n aus Asprokastron abgeholt, als er von seiner wenig erfolgreichen 'Yestreise heim kehrte."" Ob es regelmäßige Ptitrouillcn byzantinischer Kriegsschiffe und Schiffs verbände in diesen Gewässel'll gegeben hat, die den strategiRchen Raum Kon stantinopels bildeten, kallll uicht. gesagt werden, ganz ausgeschlossen ist das aher durchaus nicht·,400
Es spricht einigtls dafür, da.ß nicht nur in der Hauptstadt KOllBwntinopel,
sondern auch in der 1403 an das byzantinischc Reich zurückfallenden make donischen "Metropole ThessuJOllikc ein ständiges kleines
]i'loUcnkont:ingcnt
exist.ierte. Diese V()'rmutlltlg ä\Ißert wenigstens H. Hunger im An!'lchluß an die
Edition cin(!s Briefes des Johannes Chortasmenos an einen sonst unbekannten Demetrios Maurianos in 'l'hcssalonike.401 In die"em Brief ist dio Rede von der
Tä.tigkeit des Adressa.tell als Seeoffi zier und seinem Kommando über mehrere Trieren, die augenscheinlich mehr oder weniger regelmäßig durch die ägäische Inselwelt kreuzen.'Q2 Ein Da.tum trägt dieser Brief leider nicht, cr muß al)C·r auf jeden Fall na.ch l403 und wohl Ruch vor 1423 ahgefaßt wordell sein. Diese Nach
richt aus dem Briefwechsel des Chortasmcnos wird verdiehtet durch einige andere Jndi:r.icn. Als sich Makarios von Anko.ra., kirchenpolithwher Gegnur Kaiser Manuels und des Pa.triflrch(�n Matthaios, im JahI-e 1408 auf den Athos zurückziehen will, hat eJ' die Absicht., für die
Heise TO r.!hcC'YQV t"a {JuatAIr.ol' Ta
8öuUaAOVnWlOv zu benutzen.�03 Der Herausgeber des 'l'exte!'!, V. J.aurent, illt<>r
setzt: le batt:&u imperial qui assurait le service de Thet;sa.lo11iquc;�)J also: du;,; kttiserlichc Schiff, das den Verkehr nach Thessa-lonike siehert. Möglieh isL daß
es· sich um ('in ka.iserliches Schiff handelt, das für dif: Route nach Thes.'1lllonike
bestimmt ist, wallfflcheinlicher ist es a·bel' ein Schiff, tins in Thessalonike stl\
tionicrt ist und sieh, zulä.IHg oder gerufen, in der Haupt·stadt aufha.Jt. 1415 erllä·/t der Gouverneur von Thes8alonike, Demetrios Leontares, von Ka.illcr Manuel den 111 L i�tille, od. L.ruBI6 1V, S. 1 2 :3 (mit fnlSl:hem Datun,): vgl. lIouch Komlt.antin Jl:'f l'hil,)· m
soph, uw.l. BnA1.':s", S. 35.
NEUM.lNN, JL F., Hcisen d",� J,)hanfl�>i Sdoiltlx)l"ger auf! Miiroehen 13\14- 1427, che" 1859. S. 1f>9. 7.ur R,.'ise
HlIncpaTophl, S. 250f.
<Je!:!
Dl:l:lpo ten D<:metrio �
Ij.
"rün·
MOll,WC HK, ; Bmn"\HTHficIHle
- S(1RtlJ:urJ:B, Studien, S. 104ft 401 Vgl. l\löglid'e P8t.ro ui llen j.n ÄgiiisraUlIl. 40t
"I
lOt
HUlhIlUt, C hort-H.f;men06, l:). 123(.
Ebd., I:l. 211:, f. Ein M ichali ;\-lauroiuui ist 1402 Kommll."drm!' ein,�s Azapenschiff'�!I, Nou,,:?, D(,.;um,mts, S. 173. L.At:nr.:N'l',
Lu
trisel'is"upflt., S. lö7; vgl. KUlIILAS, E.fHALKIK, :F., Deux vie� du s"int
M8Ximl) 10 Knuflokalybe, Analeculo llüUandil\"to 54, H130, S. 09: d" Schiff, das 7.wischu" l'h"'lI"Sl\lonik,) und dem Ath08 ",',rkehrt. wir,J tu 6lo1O"rUWIKIl'OI' lTAo;Vf' g"I"Illnnt..
414 L.At:ßEN'l', Le trisepiscopMt, S. 43.
1.1. Die Flotte nach 1402
113
Befehl, den "falschen" Mustafa und seinen Komplizen Cuneid, dil: flieh im
Kampf gegen Mehmed I. nach der ma·kedonischcn Hauptstadt geflüchtet hatten, auf einer Galeere dem Kuiser zu übel·stelleu. Leont.are!:\ macht daraufhin eine Galeere bereit und laßt Must·o.fä nach J..cJnn,os, CUJleid nach Konstnntinol)el sehaffCI1.�M 11:8 könnte dn ähnliches Schiff sein wie das, mit dem Maklu·i.os die GegeDfoute befahren wollte. Auch cr WlU' auf dem 'Vege in r:in, Wr.lln auch selbst gewä.hltes, Gcfangnis, ejne Person, für deren Verbleib sich der Staut int-eressiertc,
sodaß er ihn schließlich sogar an der Flucht hinderte.�oe Nl,\men der Schilfs führer werden in I>ciden ....iillen nicht genan nt, für tlaK Jahr 140R i!'lt nur ganz
unscharf von TOt, 7tQOfJCU-rWrJlV 0ex0Vf1tV .oiJ �a,ieyov die Rede, die da.nn noch
einmal TOV� �aueyoXVf!{ov� geuannt werden.�07 Auf die Existenz eines be sonderen Flot.ten- bz..,,,. Schiffskommandos in Thessalonike ueutet a.ber a.uch eine Quelle Uus deI' Venetokrat.ia hin. 1429 fordern dill griechischen Unter
händl(�r der Stadt in Venedig die Zahhmg eines Gehaltes n·n den amiral von Thes
salonike. Die Venezianer lehnen ab.408 Mit <1[:r Secvertcidigung der Stadt sieht es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zum besten au!;. Zwei für den Scbutz der Stadt verantwortliche \yelle7.ianische Galeeren waren abgezogen worden. Die Matrosen von Saloniki waren zu großet! Teilen in türkische Gcfangentiohoft geraten oder
hatten sieh nach dt:lli Abzug der venezianischen Schiffe .zerstreut, "119 Es sieht 80 aus, als wäre auch die Verteidigung der Stadt vom 1\1ecr aus und auf dem Meer
nach 1423 zum Teil Sache der Griechen ge-wesen, so wie sie es o.uI den Mauern
und auf der Landseit,e war, und als hätte ein griechisch()r Schiffskorumandant diese Kräfte organisiert und gefübrt. Velle7.ianisehn Beamte und l\lilitärs wurden vom venezianisehen Staat in geregelt()l' Weise bezahlt, für duen venezia.nischen Admiral hätten griechische Gesa,ndte also nicht zu bitten brauchenYo Schiffe gah es auch auf deu Inseln der _i\gäis, von denen wenigstens einige dem byzantinischen Reich geblieben waren , und zu dcnkml ist dabei bcsonder� an die In8e1 Lemnos. H_ Hunger hat auf die BetJeutung verwiesen, die die spä.ten Palaiologen dt'l" Insel alH Versol'gungsbasis zumaßen, Ul er hezieht das aber nioht allildrücklieh auch fLuf die spätbyzantini6chc Flott-e. Dabei wird die Insel gerade aueh in dieSE'.r Hinsicht YOll den Palaiologen genuht worden sein, Schiffbau und Schiffsbauleute auf Lemnos werden in einem Brief des Dcmctrios Kydones um
.... nullt.!!, erl. Gnt:ct:, XXII, 5, S. 15!J. -
••,
LAURI::s:r, Le u·isJp'�l. )pat , S. l�j . .. Ebd .
... JO!\f14, Xot� I, S. +\)7.
.... 1<:1>0.1., S. 4tHI. "Q
Vgl. die Vr,rhältni"se in Pnt.ras 1'tJ."h der Übern!l.hme J\,r St.,..dt durch die '\,nllziancr,
JOKCA, N.lle6 I, S. 166; SATU,\8. DOC_'lmenI.8 inCd it.s 1, S. 27f. Der :Xikoh,g Mell, der hier nls admirllluI< genttonnt. wird, der unter w:ne7."'uisc-he"l Ot",rbe("hl Rleht- ulld von deI Venl'ziant'I'Tl b€"7.llhlt wird, ist offenbar Einwohner von Pakal'!. Ob er schon vor d." V,:nez.ißI'<.lrherL"S<:.ho.ft.,in mariti,"t.-& Kommaudo gdH'bt. hat, k-H.llll nicht. gClIRgt werden.
'U
8
I-lll�OJJ\, H., Kah;'l.,r J-oh�nn
Matechke, ..nkn....
45, 1952, S.
369.
. " .
..'
. .-
"
"
H. D",r Ofl,llipnU.V.,rtrag 1403
1 14
1360 erwähnt..� l' St'elt,uw bäucrlil,hcr Herkunft und Qual itä-t sind ans spätbyzan
t.inischer Zeit ebenfalls auf det· Jllsd bezeugt..41� S�hr wo Ilrscheinlich Wl\C J..emnos mit der Gestellung eines oder mehrt'rerSchiff(� für die byzantinische Flotte beauf lagt, ähnlich wie dRS für venll'hiedene Inseln der italienisehen Kolonialreiche im Agäi�raum gilt. deren Verpflichtungen gelegentlich noch aus b,rzll.ut.inülcher Zeit hergekit��t wE'l'dC'n könnml.�u Ein solches Schiff von Lemnos war es wr mutJich, das
1390
ZUlU
Flot-t-t.'n\'erhand 'Manne]" gehörte, mit dem er S(�inem
Vater in Konsta-nt.inopel Ent.sah brac hte 4l� Vielleicht st-ammte auch die galeotta .
deli' imperatore di Co!'\t,ant.inopoli, die Foca. Sevastopulo
1.397
als Pah"�\l1 naeh
Venedig fiihrt,m von dieser Insel, denn dn Phoklls 8ebn-stopulos ist in deI) J'ah rcn 1393 und
1396
Il.}s Beamter und Apographeu!l auf Lcmnos bezeugtm und
könnte als !lolcher Iluch für die Bereitstellung unu den Einsatz des oder d('1' Kriegsschiffe der Int;d verantwort.lich gl�wesen sein. Bell'eise und Indizien für dll! Teilna.hme von Schiffse-inheiten aus kmnos und "On anderen Lllwln an byzan
tinischen Secoperationen zw isehen J402 und 1422 gibt eR nicht, ah(!r sie ist durchaus nicht unwahrscheinlich. Nicht �mwa,hr8(�heinlich ist f!C'hließlich auch ein
besonderer Beitrag der Peloponncs für die byzantinische Flotte na ch 1402. Mtionuel Kantakuzenos hatte a.ls Despot von Mistm ein kleines Flottenkontlingellt für den Kampf gegen türkische Korsn,ren nufgebaut.418 ebcr die Haltung seiner
Nachfolger a-llS dem Palaiologenhaus zur Flotte ist nichts bekannt, besonders
günstig scheint die Lage auf der Peloponnes nach 1402 für byzantinische Schiffe und Seeleute aber nicht gewe&:n Z11 sein. Gemistos Plethon äußert. sich, ,de schOll erwähnt, sehr negativ lInd kritisch über die Flotte und ihre Träger unu betrach tet sie nicht als notwendig und nützlioh für die Vertddigung der Halbin:id. Als 1415 Seeleute der byzantinischen Peloponnes
den Festlmgsarbeiteu am
7.U
Isthmos herangezogen werden , fli(!hen eie auf venc'1.ianisches Tenjt()num. Damit
erschöpfen
,u
Rich bereit8 die Indizien für pelopollllc�i�che Seestreitkräfto nach
D;iIllthriu8 Cydones Cnrre�polH.lunl't.'. ed. LO];�F.nTZ 1, Xr. 40, S. 7\J.
'13 AOI.cs Dionysiou, ed. OIKO�O)nD.ES, S. 140. " . Vgl. J.1COJ,l \·, L8.leoo"lit�, S. 244ff.
<" . obe... S . Oll "
' 0 9 '.
" . DÖLGER, Regest,-,. V. Kr. l229, 3:?[i8, 3259. 117 Von der 1403 .\11 nYM/lZ zurü"kgt'komm" IH'" und bis 14:;3 w<,,,ig'ßkfl!1 "o,ni"..:I1 IUltet" "yznntiniseher Ht" 'l'schnft Mt>henrle-ll b,t,er('�So.ntell,
ttbe-r (l\lc,h
llll'd
Skyt"os gih\.,
für ,!tu; .Jahr 1415 O:!inen
CiS
"id,t ganz d\lrd,�iehtigen Bd,:g. D,tnaeh
i
übt'rgeben diü
M(Jnde,e vun H. Georgin� nnH.'heinend dn dem Klostf'r gch( rig!:'� Sehiff an einen Kyt
M..rillo genannten SchifI�h;t"'el" und An]"", .\Iannschllft, '\('[ ,J",noit belie_bige �'t>hrh'"
IIlflclwn ktlllll, Still?. b("$I"I IloJers aber
g"gell
die Ungläubig...l ki ionpfen l'oll. Die Se.,,!!""1)to(.'
J>i'uJ vermullich K'ichtg ri", ... '·hen , Hlllip,wr. vi('lIeicht tKten
1 nirg.,ndli zu I'when,
s i...
ALEX.\!'(VIm
�riiul"'l" n:F.antini�ch"
L�{:"RTOTES, A4!-oHCHIIß
S. 13;Jf. Zu den p
"8
man!.'!!, S. 198f.; lJAKALorrr.os, Lcs 1ilnitH';, S. 63f.
:MEU\,ED.E\·, .:\-IHcTpa
,
..
.
Hoyt·,
AUl.vri·
rpßllOTbI, Nr. 22,
Chn",iq\l�!I tJreco·ro·
S. 27f.; Z.l.KYTIIl�O$, LeB Institutiunll. S. 218.
-
6. Die Flotte nach 1402 1402, und
115
fi i r dne Eingliederung von Schiffen des Dcspot.at-8 in ein zentrales
Flottenkomma,ndo leltlen sie gau?.
Für den Kampf gegen elie Türken, die Sicherung des Vertrages von 1403 und
nach ::\JögJiehkeit seinen Ausbau wareIl abtr
2
bis :3 in Konstantinopel, Thessa.
lonike und vielleicht an anderen Orten stat,joniert{' Galeeren nieht a.usrc:ic:helld. Dafür waren
VOll
Zeit zu Zeit besondere FloUenriisfungen nötig. Es fu\t den
Anschein, a·ls wenn sich Suleiman zunächst an die Vereinharungen übel' die Kontrolle !ieinel' Seel;treit..kräft.c und die Begl."t!llzullg ihrer Bewegungen gnhaltcll habe. Seine Bemühungen um die Verstärkung seiner Position im Raum von Gallipoli durch den :Hau des Turmes von Lampsako!' kOlluten Ilic B.F.antiner aber nicht gleichgült,ig la-l\;:,en. Das Unternehmen i\Ianuels g�:gen Gallipoli vom Frühjahr 1410 hat· deshalb sowohl defensiven als auch of{t!nsiVt�n Cha.rakter. Nach dem Bericht aus Ragusa liegt Manuel mit 8 Galeeren vor der DardRnellen
einfahrt .•l' Daß ist sicherlich mehr, als die permanente Flotte von Konstantino pel, dem Unü;�rnehm(m wa.ren also offenbar besondere Flottellrüstungen voraus
gegangen. Th:nkbar ist auch, daß l\.fanuf'l für dieses und spätere Flottcnunter
nehmungen die Schiffe Thessalollikes und alldt�rer Besitzungen hinzuzog. Direkt; Belege gibt es dafür nicht, wohl {\,ber analoge Beispiele aUf; relativer zeitlicher Nahe. So nimmt an den Aktionen von J.Ianucls Vater Jobannes V. im Jahre 1364 gegen die bulgarischen Schwarzmecrstät.1te oIfenbn.l' auch eine GRleere aus Thessalonike teiL �20 Von der Galeere aus Lemnos, die )'Ianud bei der Ausbootung seines K�:Uen 1390 mit sich führte, war sdwn mehrmals die R-ede. Unter den
8 Ga.leeren vor
G-allipoli im Jahre 1410 können also durchaus ein 00('..1' mehrere
Schiffe aus anderen a.ls den haupt.städtischen Häft'n gewesen sein. Das Unternehmen ge.gen Calli})oli scheit-el·t. • wie schau erwähnt. �fusa. hesetztc GallillOli und wurde bald auch auf dem )olec[ aktiv. Seinen erFsten Schlag gegen die byzantinische Flotk sche-int er aUerdingK vom Land aus geführt
7.U
haben
.
Die Vit,a Stefun Lazarevi6s berichtet jedenflLlls, dan :Musa und sein zeitweiliger Verbündeh'J' Stefan das übersetzen der Truppen Suleimans nach Enrop.a Rtörten und byzuntinische Schiffe, die oberhAlb Galata'i fe'itgeroacht hatten, zen;tür ten.411 Die Zahl der Verhu�te wird Ili cht g(:mlllDt., und JIanuel verfügt auch un mittelbar danach über genügend Flottenkräftc. um Stdttn mit mehreren Galee·
ren in dill \Vala-<: hei transportieren zu können.nt Nach seinem Sieg über Suleiman beginnt Musa aber sofort eigene Flottenriistungeu mit dem Ziel, den geplanten
Angci{{ auf Konstant,inopel in kombinil'rt.er Form zu führen und die durch den Vertrag ...· on 1403 auferlegten Beschrä-nkungen zu durchbre chen. Auf der Gegcn� seite riistet auch der hyzantjnis{!hc Kaiser sdne Flotte (tus und bereitet. sich auf die Ausdnanderset,zung vor. Ob er neue Schiffe baut· 011('1' nur vorha.ndene
". DiploulIltftT'iulll. "d.
uJ;T.ocH/TnALLOSC\'.
k. 195.
"'" Demetriu>< Cydolle" ('orr.:spond"u(:c, ed. LO"�l::I<;T? I, Xr. 125, S. j (; :1 .
.. , Kon�t"lltin ,J','r Philot'
•"
,.
I 3a; Li:;tir",. ed. LJ\TBro IV, S. I:!:!. J.:bd., ::;'
H. Der Oallipoli.V"rtfag 1403
116
kampftüchtig macht, ist nicht eindeutig Zll klären, �bensowenig wie die Zahl der byzantinischen Galeeren, die wahrend der Belagerung Konstalltinopelloi im August 1411 an der Seeschlacht gegen Musa. bei der Prinzeninsel Plot.e teilneh men. Trotz der Einbußen bei Galata 1410 werden
es
wohl kaum wenigel" Schiffe
als bei der Aktion gegen Gallipoli gcwe!l.cn sein, also mindestens 8. Die St:hlacht endet mit eillem Sieg der Byzantiner unkr ihnllli BeÜlhlshaber, dem Drullgarios Manucl, einem illegitimen Sohn Kaiser l\!anueJs.4!3 Die Schiffe Mu:ms werden zum Teil zerstört, zum Teil gekapert, nur wenige können sich in Sidterheit bringen. Durch diesen Sieg wurde :iHusa augenscheinlich aus dem Marmaramccr wieder herausgedri"mgt, er "verlor die Lust am Soekrieg",U� die Byzantiner
.
konnten den status quo ante wieder herstellen. 1413 können sie ohne Behinde rung die Übersetzung Mehmeds Ol"ganisieren und gegen Musa. absichern. Mit dem "Ende des türkischeu Bruderkri(:gef! tritt die Auseinander!ictzung mit Byzanz in eine neue Phase ein. �lanuel versucht sieh mit seinem l\Iauerbau bei Korinth und der Befestigung Thessalonikes auf die neue Situation einzustellen. Seine }1']ot,te, mit der er 1414 nach ThasO!:I aufbricht und von dort weite!" nach Thessalooike und nach Kenchrion bei Korinth geht, bestand wahrsoheinlich aus 4- Galeeren und 2 anderen Schiffcn.�'!li Sicher ist, d
könnte z u dieser Schutzflottc gehört hobell.m Alehmed war zu diesem %eit.punkt in Gallipoli mit intensi\'en Flottenrüstungen beschäftigt, die sich nicht nul' gegen die Venezianer, sondern auch gegen die Griechen richteten, die al� nicht
um
die
Agä.is
und das venezianische Kolonialreich, sondern auch die Propontis
und die byz.o.nt-inischc Ha.uptstadt mit ihrem T(�rritoriUlD hedrohten . Die Nieder l�ge der tü.rki�clwn Flot.te gegen den �E'-nezianischen Admiral J.orcdan am 29. 5. 1416 vrrmindcrf.{, aueh den Druok auf den byzantinischen Staat und seine
tU
8. HI5f.; Sphro.ntzr,s, erI. B.t;.KKLR, I, 29, S. 8 7 : Lubell und Taten dnr tÜr·kisch.m Ktti>;er, S. r.:H.; vgl. B.J.lt"EIt, Mttnuol H, S. 2R5, Aruu. 1 5 :1 . IH IAlben und Taten der l.ürki�eJ}('1\ Kaiser, s. 54. Die Venezia"er, die wiihrnud deI" Be· Chn.lkokoud. cd. DARK<) I,
lage.rung KO[lstllnI inopels mit " "� v.:rho.fldell.(!n, lIatt"'ll ill re11' Ge""nd!.<:,n TrevislJ.ll dio InSl'!·uktioil gogebetl,
zu!"
S..-e sol lo
der I\ngestrcbte Verlrög rrur iutlls !:llrietum und
[licht wt ."st.lieh von Tl1!ledo� gdt�rr, JOJl.QJ,., Notes I, S. 19i. VOll der ullderon Scite der . Meerenge, det· Propomi!l, die 1403 SI,hr wahl"Hchcilllich in d.)" V<>rtro.g eingeachlO!:fflen
wa.r, is� nicht die Rode. Musa schoini �eincn Flollenvorntoß in" )1o,rmnrRml'l'{
und nl>ch
KonatAntinopei also mit. fllkt-isd.er Dul
s
elbst ist aber von EinschI"tinkungcn MUSOf! und lkschrii.nkllugoll seiner
FloMe Uberh"upt
k,.,inn Rerle, nbd., S. 2(lOff. )lu61l sd,eint sh,J, also au,:h W .. din "\gä;,,
nicht I,a,her. die Hände I.ind.m Itl.8Serr. An }1'klttenk.-ülcen IItSll<Jt'n MIl�!l 1 4 1 1 oach
\';1161'
Information Il.liquils g...lew ei dua9 eoC'hl\s zur Vcrfi.lgung, .. bd., S. 1 9ft JORGA, Nules I, S. 233, All"'. I, nsch Cronll"a. Dolfjua ur, rol. 434; \"gl. BAn"ER, vCIl')7.j,misch"n
.n
.M1111uel lI, S. :110. '21' Sa,,"dH, Vite
dei Ducld, S. 899; CrUllo.CH. DulfulIl, zit. JOllG.,-, Notes I, S. 24l, AHm. I .
-
6. Dill Flotte nach 1402
117
Flott.e {'rhebli(!h, ahf:r Gallipoli und die Dal'danellcn wurden für sie in den folgen
den Jahrl"ß eine immer schwerer zu überspringende Hi irde. Auch die türkische Flotte wurde ba.Id wieder !lehr aktiv. Mit der G allionsfigur dei:! "falschen" Mustafa v ersuchte der junge Kaiser Joh amles 1421 heide Gefa.hren zu paraly
sieTen. Für die Uuf-el'st.üt·zung gegen :leinen Neffen Mumd vC-NJprach .Ulustala nicht nur die schen Flott.e
.
tberlassung
KU
Gallipolis, �olldern auch die Auslieferung der türki
hört. (.'S wenigstenK der engls i ch -französisc he Gesandte Lannoy
am hyzantinischen Hof.m Wie Rtark das Expedit-ioll8korp8 'war, das Mu�tafa;
na.eh Gallipoli brachte,
, · ..
ird leider nieht. gen;\» gesagt, es ist nur allgemein von
der Klljsergnleere und ,·on mehreren anderem Schiffen die Hede.4•• Die Byzan tiner erhalten aber auch di()!'les .Mal weder Callipoli noeh die türkische l,'lotte,
sondern mÜAAen im folgenden Jahr sogar eine gt:fährli che Belagerung ihrer
Haupt.stadt· über "ich 6rgl�ht'u lassen FüL· die Ahwehr eiues türkischen Flot.ten .
angriffs hatte die byzantinisch(� Seit.e aber immerhin 7 gut ausgerüstete Galeeren
zur Verfügung m und es ist nJlZUnCllmell, dnß zumindest ein Teil dieser Schiffe ,
das Jahr zuvor in GflUipoli dabeigcwesen war. Die Bclagm'nng durch Mutad miß
lingt auch deijha.Ib, weil die Türken die Stadt von der Seeseite her nicht blockie ren konnten . Die Sit.uation ist also
ieder sehr ernst, sie ist aber noch nicht 80
w
ernst wie yor 1402, als der Bclagernngsring auch schon die Seeseite erlaßt und .
schwer durchlässig gemacht hatte.uo In klarer Erkenntnis der Bedeutung einer
Flotte für das Reslreich machen die byzantinisohen Hel'rllcher spürba.re An strengungen , um dieses für sie lebenswichtige militärische Jmt.rument zu er
halten und zu st.ärken. Die lobenden Bemel'kungen der Enkomiasten für die
Sorge Manuell; und seines Sohnes um die }I'loUe sehdnt a1.;0 doch nicht nur ein
leerer Topos zu sein.�31 1427 gelingt den Byzantinern sogar unter ihrem Admiral
Leontares nooh einmal ein beachtlicher Secsit'g gegen earlo '1'00(:0, den Detlpoten von Epil'Os.u1 1hre wichtigsttm st.rotcgischen Ziele auf dem \VIlS!$(![ hatten aber weder �:lanuel noch Johannes durehsetzen können. Die türkische lflotte konnte nicht auf die Dardallellen eingegrenzt werden, geschweige denn, daß es möglich gewesen wäre, lIie in ihrer B!l!!is zu 7.(:rst.Örcn . Den wichtigsten Seet;ieg gegen die Osmnn!�n in ui!:ser Periode ()l'ringcn nicht die Byzantiner , sondem die Venezia
ner, und seihst. diese Niederlag-e können die lürken viel schneller überwinden, als es sith der siegreiche Admiral Loredall träumen ließ.
'" Guilldlel'i d,! Lll.llllOY, "d. POT\'IN, S. tut '" Duk�f<,
ed. (;tlECl:', XXIV, Z, S. 183: ßomkxlJ 1'(I'>/t!€I, XXIV, 11, S. 195: to, 1'00)1 1'!?I�,
Kug..,"�, X(,\ izbul'h, S. 132: ro'><7{r, Ch..lkokon d. "d. DH.rko H, S. 6 : Tli� rati<;.
12" Sanu,lo, Vilu dei Duchi, Sp. 942f. .... Ei".., völlig:o MdlnJed H.
nloekllde
w"1'
o.L"r liudl Haya7.hl nicht g.=luIls...n, und >li,� gelingt. selbst
14f>2/53 "icht.
(3 1 LI',P ']Ir, S. 170, J "0; "gI. HtHWEI<, ChorLasmelloB, S. 124. u.
LPprIJ, S. 1 9 6C . ; vgi.
S. 'Zoor.;
ÜSTJlOCORSKY,
Mt:LWEDJn', MIICTpa, S. 30.
Geadd"hte, S. 443; Z"'I'tY'l'HI'SOS, De�potat I,
. -
118
ErsehWf>rt. wurde die \Yirksamkeit dl'r hyzantinischen Flotte wllhrsl,heinlieh
au(;h no(-h durch ihren inneren Zustand, ohwohl über ihn so gut wie l1i('ht.� be � kannt ist. Das beginnt echon mit dem Flottenkoromando. Die Qudlen crwiihut'll z.war
verschiedentlich die
Kltistt-nz eineR �Icgasdux,433 alter du�
.
effektive
}1'lot,tcnkoUllllundo scheint in den .Jahreu nach 1402 nicht in den Händen �-on
J.IJJjtärs iu tlic� wm Rang gelegen zu
haben.
Der Uastard
MaHUcl wird 1411 als
Drungarios bezeichnet U' Dcmetrios Lcontares, der mehrfaeh als Hefahlshalwr " lottenkontingeJltcn auft
7':U
haben. 1421 und 14-27 wird t:r als Strategllfl be�e;ch
net,m Die ÄmtcH'(>nh\'('rtung scheint inzwisehen also u·lwh dus des )'Iegal'idllx
erlaßt zu haben, das in der Mitte des 14. Jh. noch ein re:a.les Flottenkomw Rudo gewesen war, Ähnlieh wie die meisten wirklichen lHaehtfunktionen der Spätzeit ist die Flotknfiihrung im heginnenden
l5. Jh. ni<'ht notwendig an einen
bestimmten Rang gebuuden, sondern wird yon Leuhm aus der engsten Um gebung der Kaiser ausgeübt. die ihnen hesonders �·crtm.ut. und ergeben sind.136
Noch wichtiger il>t angcsi(:ht.s des akut,Cll ,MflUgd15 an vC'rteidigungl>fahigen
und yertcidigullgswilligcn Menschen die Frage nuch dom l\.funnsehnftsbcstaud und nach der politischen Haltung dt:t"
Mo.t..l"OI:.en
c!pr Schiffe und j<'lott.cn Kaiser
Mannel" und seillCfl Sohnes. Als Ruderer wurden weit-€'rhin "iclwrlich wcnigstr�ns zu einem Teil feuda.labhä.ngige Ba.uem e.ingeset.zt. Von der Insel Lcomnos und von der Peloponnes ist die Exiswt1z solcher Ballern in der Spätzeit noch bezeugt.�a7 Bezeugt itlt auch die ExiRtenz des hauptsächlic!H'll gaslnulikon, also des eigent lichen Korps der
"Seesoldaten.
Von ihrcm VOl'gehcll gegen den Dolmetscher,
Kaufmann und Archonten Theologo& Kora:s., der 1422 der Konspiration mit dem
Türkensultan bezichtigt wurde, war sellon die ltede.�38 Das %usammeuwirkeu
des gasmulikon mit den kretischen Bogenflchützcn bei diest�r Aktion spricht noch für eine gt)Wi8Se ethnische Bindung an den WCllten. Überhaupt sind Grie, ehen au!> deu itnlienisehen I.e'\'tlntekoloni(m und ,;ogar Italiener selb�t in (ler by-
... Zwei vun ihll1'11 eind für dies<' Zeit. bl'""'OllrkI'l'l wichtig: l Mllo9 MmnoJnns, H",rr VOll Mo '
ne n,l )/ , .. do., Feind ,\er Pnllloiologer., ,.ktiv b(·SO'H.le.r.< um 1:190, Sphrant'Z"!I, l't.L .I:hauQ:k. I, 13, S. 571. Ulid 1, 35, S. 109, uud der Mega�dn:x: ),[anud, evm,tuell f!ueh ein l\IllmrJIIIW,
L01:NJ:R1'Z,
Plmr I 'histoir(' du Pn1oporHlCse, S. l1i0, d,)r 1 40fl/1 0 an (kr "Pest �lirbt, 1) .:n8., Ln dmmique bl'en' m()n'�tI:. S. 407, 429. LctHcrer ktlnn all� chrouologli«:llO:,nGründen nich t idr:ut.iS<Jh �('in rolit d('TIl }" ottenr:hef von 14 1 1 ),hnud (PalaiologOlJ), BARRE1\, .
,
;\Illnuol LI. S. 28.5. Amn. 153, und isl nuch aOllBt, uid,t o.ls Flottenkommnl>lltmt bc klllllll, e�"s ( H ·.. t·nig wie i'aulos Mamorillof;.
UT Sl'hra"t�, 1."1. flJ:KKr:n, r, 29. :-;. 87. m
Dukas, ed. GJtElHr. XXl\�, 1 1 , S. 1 9 7 ; LPP 111, 8. 19(1.
':K &i Lukaa Ntltaws w!lr der Ti'.el d(:f; :\lcb�d"x tll1c.-ding.< doch mit veI"li!chi"..lcmm
,)Ul,ritiffi
1;;92, �. 3S.
438 ])"ktl!l, ed. GF.J:::m;, XX VIII,
3,
S. 2:U.
•
ß. Die Flotte nach 1402
119
zantinischen :t'lottc dieser Zcit bezeugt.. �39 Ob dllll a uch für eiue besondere Bill dung all das byzantinische Herrf:lcherhaus spricht, ist. ullgc\viß, ImmE'rhin wollen
die k rt'"t·i schen SöJdll(,C ihre Akt·ion aus bt"son.lcror Anhänglichkeit
VOll Gallipoli , eine H..olle bei dieser gegcll Sult tm )'lurad gerichteten Dcmoll� stra.tioll gespielt ha.ben können, wurde ebenfalls SChOll dargdt.'gt.hl Auf jeden
Fall würe es unvorsichtig, aus den Vorgällgt:Il von 1422 auf eiBe generelle oder orwi egen d und YOrhel"r8chend ulltitürkische Haltung unkr den See. soldaten der Hauptstadt 7.U sehließen .Hf
auch nur
v
Damit drängt sich die Frage auf, ob in der b:yv.antinischen Flotte dieser
Periode auch türkische Elemente eine RoUe spiclt-cn. Die Jndi7.illl\ dafür sind sehr schwacll. 1m Jahre
1419
protest.iert Kaiser .Manut:! durt:h seinen Ge..a.ndten
Paul os Sophianos bei Kön.ig Alfons ....'on Arngon in Xeapel gegen das Aufb.ringen eines kaiserlichen Schjffes mit. griechis(:h er und türkischer Besatzung durch den
Korsarl:n Pidro LOl·t:tta.U� Mehr als dieser eine, noeh dazu nicht ganz eindeutige Beleg legen analoge Fälle aus benachbartcn Gebieten und Sta.aten
a·ber die Ver
mutung nahe, dHß diese Türkl'll auch in der byzantinischen .t.'lotte nicht ganz
vereinzelt dastdlen. Bekannt ist.) daß sich die venezianischen Behörden in
Krisenperiodcn . in ihren Kolo)lil:n um die Anwerbung türkische!' Azapen be mÜht.CIl . Das gilt. schon für die %eit deos kretischen Aufstandes in den 60er Jahren des 14 Th. In einer (;ommissio ducale an die provisori Crek .'om 12. 2. 1365 wird . •
den vene7.ianisehen Behöl'deJ1 auf Kret·n der Auftrag erteilt, his zu
1000 Azapen
", 1m ,Tnhre 1415 tut- auf .If:m Schiff. mit dem Köi;:.cr MIlDuel l Iudl MunI!. lInterwegf! ist, ,�in Fllvolabi rle C""dia Di,·nst (vielleicht ilOt cr aber Il.llch
HilI'
Pa&l.ugier), SATJU.S, Docu·
dtllla gal..,oLta, u](lnh iuedit" [U, S. 180. l m Ja).rc 1397 i!!t eil! �iCQI,\ ,la (;orone ,om;to .. dill ,m""r Phllkus S"bm;topulos in ""'Ia,dig 1;I.I11egt, R'.'Sr,osti dei ('ornmernoril6li, ed. Pllt:ul!!LI.1 UI. Duell L X,
moni(:n. cli
G')flOV>l gehürl
);r. n, S.
,
248. AIWh der gleichzeitig gNH"mw Mart,illo Fal/!..
evenl l)ell "'tl diet;Cn) Sl"hiff. Ein B art.holomeo l"aln.n}()Ilic8 i!lt .
1396 A" zianu vun O"'n!Ul!, J ARTI \', LeIS origin,.'s, S. 47 8 u. a. Ulllgekdn"t gibt es /!.ueh in
Jicl'f'.l· Zuir bY·lnntiuisp.he S,'demo nuf S(:hifle·u w"""tlicher Kaufloute un(1 Sta.aton. 1388 wird o.,tf .Im gtl.ln>l etl,l'ito..net> (von Kreta ?) ein 1I-Iann namenS JühanneB (Ie Con"tanmo· ,
polis,
.
o(fe"bal' ein kuJ(lrknccht, bei einem Slroit �chlagt,n, S,,"TSCBl. E., 'Procbe
t11"imü,ds eil Crtne ,·t;nitienne,
e'!(1(JV(!irtiJ.QTU 7, I!J70, 8.
., •" D uka,;. ...�1. C',RJ:Ol'"\:". XX\'ITT . , -", •n S. Ob'!"II, S. lOS. .
_
�... ". " 9 3"
88.
_.
" ! U"t031" d,:n Fj�dwrn und Fi:ihrleUlcm von KV!lBtantillopd, •.lie d'!"ll SeelcHten unJ Mol' trüf;en "ieherlieh seh,' ..ahe ;;tehen, 8cbeiuL es im Geg\lIlteil zuminde>.'t nach 1422 deutlj,!h protürkischc Stimmungen und F.instellungen gr.gewn 7,U htll.en. 1433 komuJt, C8 I«lg/lr 7.tl ein!:'!" Vel'schwürung der Fisdu.:r im ZUBammnnspioi mit Sl.llt'\!l 't.trad, JOf!.GA, Not.eBl, S. 559, AllHl. 7 (S. (60). Als etwa zur gleid'un Zeit deI" bUl"glln,lis..,he Ge8andte Bert. I ''ndoll d" 11\ Brocql1iere tlber den ßosporus ilbersd7Cll will, wird or von griechil
Schiffern. die ibn rur ein"ll Türke" balten. sehr >I\lvorkonlluen,1 behalldeil, Wl\� Hielt in d"m fI, u,;"enhlick iinJerL. ala �ie ",erkeIl, daß er CIHillt ,md Latdner ist, Bel"l.randoll Je I.. Bl"ü"'l lllo'll"", ed. SeJj.!:l'"F.R, S. 14-81 . ... M,..RINJ::8Cu, Contrib,.Lion,.. S. 210; DÖL(lEll.. Rege�t.cn V, Nr, :'1377,
:
11. Der
120
C"llipQIi.Vertrug
1403
und morrati ZUlU Kampf gegen dJe Aufständischen anzuwerben. Interessant ist der Zusatz, daß als Ersatz für die Azapen, bzw. für die A:..apen , die Iln 1000 fehlen, auch vasffiulli und Sklaven angeworben und eingesetzt wel'den können,�H denn
er bezeugt die Nähe von A7.apen und üa6mu1i, ,,"ns ihre soziale Lage und ihre polit-iflchc Physiognomie angeht, auf die schon im Zusammenhang mit Gallipoli verwiesen wurde. Insgesamt können für die Anwerbungsaktion von 1365 bis
zn 2000 Dukaten ( 1 ) verausgabt werde[).H� Ganz ähnlich stützten sich die ,-eoe
zianischen Behörden in Thessalonikc zwischen 1423 und 1430 auf die Mitwirkung von Azapcn zur Sicherung ihrer Herrsehnft., hier aber nicht. gegen die Griechen, sondent gegen din Türken , ihre cigenen Landsleute. 1421'1 beschließen v(�neziani sche Beamte, die Fracht einer gripllria von Negroponte, die von türkischcl1 zopoli im Okt.ober 1424- aufgebracht worden war, gcgeu einen Türken, der außcrhalh des Ba.fens von l'hessalonike von asapi gefangengenommen wurde, auszutau schen .HG Am 6. 5. 1429 schließen sie mit 7.wei asapi Salonichi, Andreas, genannt prothostatora und Theodorus Olbofaci, ein gent!cman's agreement ab, n/lch dem sie den beiden in Zukunft nur noch die Penrlamerea und nicht ('inen zusätzlichen Zehnt abnehmen wollen und sie dafür zu Loyalität gegenüber Venedig und zum Kampf gegen die Feinde der Markusn:publik verpflicht.en.m Azapen, die ver mutlich zu Landoperat.ionen Verwendung finden, werden in den Quellen zur Veneziancrherrscho.ft Übel' Thessalonike ebenfalls verschiedentlich genannt.us
Auch der König von Zypern bediente sich in seinen Kämpfen gegen die lfamlukeu und andere Gegner gelegent.lich der Hilfe VOll Azapen . So ist im Vel'tragsent
wurf Pcters I. mit d{\11 Mamlukell RUS dem Jahre 13ti8 die Itcde von aliqui adapi
des, die vOllillt dnmpnifiCll.re, vel deinceps dampnifieassü terram dicta domino
soldano,a9 und es hat den Anschein, als wenn der zyprische König von diesen
Azapen seinen Kreuzzug gegen den MamlukcnstR.nt flankieren 1i�'ß. Der byzan tinische Emigrant Joha.nm�!:i Laskuris KuJopheros, der stlit 1365 in die l:nter nehmungen rcters verwickelt war und selbst während und nach dem Kreuzzug verschiedene Schiffe bei Aktionen geg�n die ägyptische, syrisclle und klein asiatische Küste bcfehligto,4W könnte d1ll'chaus mit diesen Azapen llntel'\l'egs 116 H" UI
TIHRU:T, Deliber!lt.iolls des Ab".>embl. H, S. 279ff. und Nr. 7 i J , S.
30.
Ebd. JOBGA., Notes I, S. 399.
m TIllRI&T, R�'6tea H, Nr. 2131, S. 258f. ,''' "i
JOltGA., Notes I, S. 438f.
""l,I:n:iXfl', K. E., Dm Aufstand d�a BürklHd!'$ehe 1!fusl.ßft>. Ein Beitrag zur Geschieht<, (leI' KJoN>enk"rnpfc in Kieinailicli im Ir.. Jh., Di,;s. Leip'.t.ig 1950 (faLs.), 8. 65, Anm. 231. Daß es Rich hier
mn
mamluki&ehe S�(,rii\lbcr handelt, wie \Vl:CHKER, Diu Gebllrt ein�r
GI·oßmacht. S. 188, meint., ist etwas pl'oblmnatiBch. du �jch die Aktion der Azapen
g"ge" dj,,, Mo.mlllkellsttwt ,·iclat.ct. ]n einem Vennag alls J�m Jahr 1414 mil ut!Jl Mam· luken versJwicht. der zypriotische Kiinig J...nus, ju �UkUllft nichL Illchr Pirat ull tmbu· nt;lmwll und I18Ch Syrien zu 6chi"kBIl und sie !lUdl nicht mehr zu versorgen, wenn sie zu
Jie8<'m Zweck m:u:h Zypern kommen, MakhOl..ira13, ed. DAoWKUI'S I, S. 022.
':.0 E:>u·.B, DM abenteuerliche J..eben, S, 33 fL, 44 f.
6.
Die }<'Jot,.lo nach 1402
12
g(',wcsen sein . Ein Fall aus dem Jahre 14.02 macht eine solche Annahmo nich ganz abwegig. Im Jahre 1406 trägt eine Cesandtfichaft der Republik Venedi dem König von Zypern den FaU einer griJlaria von Kandia, hcladeu mit Gct.reid auf Rechnwlg der Adligen �larco Venerio und Christoforo Mn,rcdo, vor, die vie Jahrc zuvor ea.pt.a fllit per unam galeotam atsaporum patroni:r:ntam per Michal Mauroiani, augenscheinlich einem Griechen . Dali Korsarenscniff schafft sein :Beute nach Zypern, verkauft sie dort, et postea l'cmansit dicta galeota ad scr vit,ja dicti Regis.Ul König Janus von Zyvcrn st.eht damals im Kampf mit de genuesillchen Podeste. von FaJUagust/l., Antonio Guarco, und i.IUch mit Türke
und Mamluken, konnte also eine solche Schiffsullt.erstützung sicherlich gu gebra.uchen. Auch für Piratenbeutc bestand auf .zypcm feges lnteres8t� und ei guter Abflatz. 1424: kommt ea Rogal' zu kl"i(!g(�rischeJ1 Verwicklungen, weil Azape ihre Beute [WS Syrien an königliche Beamte verkaufen können .'S2
'"'�o kamen die Azapen h(:r, die VOll der veneziauiilehen Kaufleuterepublik un
de-ID z'ypriotischen Ritterstaat in Dienst gestellt wurden 1 nie Azapen für Kret in den 60er Jahren sollten sicherlich an der kleinafliatif:\Chen Küste, in den Städte Plllat-iya und AltQlogo, den 7.eut,ren der türkischen Seeräuberei KJeinnsiens angeworben werden , zu denen Kreta in (!Ilgen wirt·schaftlichen und auch poli tüwhen Be2iehungen stllnd.4�3 Die Aza.pen, auf die sich die Venczlaner nach 142 in Saloniki stüt2ten, wurden ihnen zu einem Teil sicherlich von dem türkische Söldnerführer _Must-afii zugeführt, den die venezianischen Behörden anwerbe
kormtell.U4 Wo die Azupen der Zypernköllige behcirnat.et waren, wird in bcide
zitierten Quellen nicht ges;agt, auf jeden Fan ,kamen die Azapen von J4.02 un dem Kommando des Griechen ( n Mauroia.ni von außerhalb. Denkbar ist abe
auch, daß Azapen von den 7,yprischen und venezianischeu Territorien selbs
stammten, denn türkische Sc<:räuber und Se.eleut.o spiclt.en als Vorposten
un
Vorreiter der türkischen Expansion augenscheinlich eine nicht geringe Rolle Die Oflmo.nenherrscht!r betrieben diese ExptLnsion mit verschiedenen Methoden mit den Mitteln der direkten militärischen InvasioJl und Okkupation und rni
den Mitteln einer mehr oder weniger friedlichen Infiltration, Ilinter der aber an
der Druck des Osmanenstaates stand und die zugleich als eine Art Vorstufe de endgültigen Eingliederung und Unterjochung gedncht war.'6fi In diesem Sinn
Vol.'lunc"ls, 8. 153. In Makho.ira.e, ed. D.l.wKlNS I , S . IilO. u. Zu diesen Be:r.iehu"gen s. Tnmn:T, F., Les rdlllions ';I\ll'e la Cret.e (:t les emirate tut d'ABie Min.mre au XIVe siede (vers 1348-1360), Ach... Ochride JI, 8. 2 1 3 - 2 2 l . UI JORC.. itiit mit DÖZlll0 Mu9ta Not.t>R I. S. 392rr. Cb..,r ih\cht, 8. 223 (Iml Anm. 23. Di,. Mush.fii. steht ttb<" biF! Anfang 1
.
U. Der Co.)Hpoli-Verlrag 1403
122
und mit dieser Absicht cnt.staudel1 in den bJ'zflnl inischen Stt"iutcn wesUidu:l' Levant.eherrschel' und Kolonialreiche schon lange vor der Eroberung t.ürkischt, Kolonien, die der in 'l'entl('llz imIlle!' mehr zu Stllaten in den Staaten bz\\". Städten in den Städten wurden. In diesem Sinn tietzten sidl türkische Azll.
pell offenbar schon vor
1402 auf Chios,
Rhodos. Lesbos
und
in
AÜIOS
ihn' Rauh",üge gegen italienische Handds.'!chiffe VOll italienischen Territorien IIUS.m In diesf;m Sinne !lahen sieh in den folgenden fest,
und betrieben
Jahl"Zehnten auch andl'ro Inselhensehcr veranlaßt, t.iirkisc11l'nPiraten au{ihrell Inseln Zuflu(;ht und Ulltersehlupf :tU gewä.h.ren, eine Ent.wicklung, die die Venezümc(" v(:rgeblich Huf2.uhalt.cn versucllten, weil sie selbst nicht. in der Lage waren , diese kleinellPotelltakll und ihl'e )Iinireiehe wirkungsvoll gegOll türki�chc Angriffe und Expedit,jonen zu schützEln .m "'as die Stadt 'l'he8salollike betrifft, so waren türki8che Elemente, dRrullt(�r auch Azapen , während der ersteH TÜl'ken herrschalt 6icht'Jlich in größerer Za1Jl eingcwandt'l't, und ebenso wahrscheinlich hatten sich läng>;t nicht allt! bei der Rückkehr der B.Yzantillel' aUK der Stadt zu
rückgezogen. Türkische Einwohner VOll TlwKsalollikt) werden zwi ..;ehen 1403
und 1423 verschiedelItlieh erwähnt, und unter ihnen ga.b CI:! ganz sicher auch Azapen. Intt)r('�8untenn�isc unter�heirlcn die venezianischen Quellen deI' 20e1' Jahre zwischen den Azapen, die der Söldnerführer .l\lll�ta-fii mitgHbr3eht. hattE>, und anderen axa.pi, 8trathioti, janisperi et civetS, die alle als boni homines de civitate bezeichnet w(�l'den und deren Gefangcnntthme bei oiner Expedition Mustafas im Unterschied zum Verlust der Leute des Söldnedüllrel'S ab sehr betrüblich lUld schwerwieg�nd für die Stadt. hingeskllt wird.4!.1! Interessant sind auch die Namen dp.[' beidelI AzaJX'll, mit denen die vene7.ia.nisch�;n Behörden
1429 ins Geschi.i.ft kommen. Beide tra.gen christlidle Vornamen, sind a.l;;o ver mutlich keine Türken, oder es sind Türken, die
zum
Christ,enturn übergetreten
sind und dabei ihre Kamen gcweehselt haben. Die türkisehe Herkunft der Azo.· pen, die E. Wcrner ausdrücklich hetont,m ist also cum grano s",[is zu verstehen und schließt a.ueh einzelne Christen in ihren Reihen nicht aus Der !ilachnam�� .
des einen - Olbofaei - erinnert phoJlcti�ch an die Begriffe olofacides, alufatsi, o.lofazi, d. h. die lateinischen Entsprechungen für tü.rkisch ulufeci, eine bel'iUlme türkische Spühertruppe, die für ihre Pferde ein bCl'londeres Futtcrgeld, die sog. u[iife, von eiuem ulufc-ei bllsi ausgezahlt e.rhielt.�IMJ D�'r Zuname des Aza pen Theo·
�
NOIBl!:T, Documellts, S. 12'7f.
,.;, !bTHAS, IJoCI)'"ents irH�ditl:j Ill. Nr. 715, ::; . ] 5 8 : Antwort dei; n'ne:tio.lli�nhe!l SeIlt,tH Iluf Klag'�\i d<�r F;;llwoh" ..�r \'on Keg"upontc, .laB türkisch., Se..,r�llber
\'011
Pin ru Zelm
�whürt habe, rluOll in Andro TurdJi!'\. r'lli dillcendlll't, Gd ofreude.I,lum, et do...",iricandulH Iutsulss, 6t p .. ('f.e l:i iIIns dr<'l""�ld.nt "S, .. i1l Andn'\l; flufgenommm, werden, ,laß dll.t"r f{wor
et
mon
r';cept"s, ac Ilmicabilitel' inibi peel.l·lletanlur. Venedig \ l \dJeet Mißfallen
lind fordert, AufgHbe dieBf:l PrH.",ir;. 611 u
JonGA, Noit:s l, S. 439.
\\':m�Im, Die UeLurt einer Crnßrn ...cht,
S. ISR.
.. JORGA, Gfflchid.t.. deli OBol&n;o;chen Reich
6. Dio Flotttl o/LC.h 1402
12
dor könnte al::lo l�uf eine solche 1'ätigkeit hindeuten, dje von ihm oder seine Vatel' vor 14U:I oder auch danach a.usgeübt. wurde. Ulufe erhi elten aber auc
türkische Seeleute in Gllllipoli,4H und hier wäre ein ZmmruruenhR.ng mit. de
Azapen von 1429 noch clit'cktcr uud engcr.t6! Der Beiname des onderen ge dagegen auf tlinen milit-iirischen RiWg der Byzantinf'I zurück und deut.et a
doß
sein 'l'rägel' schon wälH"l:nd des hyzantinisdlen Zwischenspiels in gleich
oder ähnlichet' '''eise wie unter deH \··ene7.i a11(�rn tA.tig gewesen sein kann. D'
Exist.enz türkiseher und chrifü.Jicher Azapen in The ssalonike zv,'hwhcn 1403 un
1 423 kann all$O U la sicher gdteli,,II)3 und WOllfscheinlich ist auch, da·ß sich diebyza
t-ini"che lkgi<:rung ihrer in ähnlicher "'eise bediente lvie die venezianische. l\1anu
hatte lieh on ill den 80er Jnru'cn Piratl�nS(;hiffc zur Verteidigung der Stadt hera gezogeI1,�u und es gibt keinen einkuchtelldell Grund, weshalh cr nach 1403 a
ilne Unterstützung lInd ihren Einsatz im byzantinischen Interesse hätte ve zichten soUt:ll, audl wenn si(:h die ethnische Zusammensetzung dieser Kl'iiJ
inzwischen etwa.; geä.ndert hllbt"1l sollte. Wie die vime?ianisc:hcn Rei!lpiele bewe seil, waren A7,I1,pen durr:.haus für innenpolitische Aktionen und sogar' für de
Ka.mpf gegl:n ihre eigenen Landsluuttl w gebrauchen. Auffällig ist aber aue
daß die Vellezianer doch wehr oder "" ellige1' nur in Ausnahmesituo.tionen auf
ri
zUl"ückgriffell , weil sie sil'h dieser Verbündeten IUlti....rlieh nie ganz sicher He'
kOnnt.e·n. Der byzant:inisehe Staat bef&nd sich auch mu:h permanenten AU5nahnl<:situation
1402 praktisch in ein
und wird Uesha·lb nicht gezögert habe
Türken auch in deI' b.yzantinischen Flotte einzusetzen
_ .
wenn er sie dazu b
kommen konnte. Die Haltung dieser Schichten war abhängig vom Kräfteve
luiltnis. J)er An!-ichluß a-n den Stärkeren war für sie eine Lebcns- und überleben
fra.ge, lIoziu!, poJitisl!h und sogar physisch, wie die Ereignisse in Gallipoli 14
zeigen. Mit ibnoll konnt·e man eher ein exist.ierende s Käft.cverhältnis ausbau
und festigen Ids es radikal '..-crändern. Diese Aufgabe hat.te Byzan z 1402 uo
vor sich, und dall war [liesen SchichteIl viel zu deutlich, als da.ß sie es gcwa
und
sich Yeranlußt gefühlt hilUen, auf ei nen
Noch scll\'lt'rer fallt
a.hcr ins Gewicht, daß
so
unsicheren Vorteil zu setze
diesß S<;hichten in der spätbyza
tillischen Geijellschaft keine reale Perspektive für sich !Iahen,
daß sie nicht me
in der \Veisc und in dem Grade "offen" war 'wie in ihrer Frühzeit, schon g
nicht für Krä.fte die&�s Charakterll uud dieser AUllrichtung.U5 Diese Schieh "I IS.U.C.IK, Gdil)()lu, S. 986 . •u
Am')' t.ül"ki��,hl' Mit!eISllld/ll1l)r zwischen
<1,:" " osmaJli�eh,:'Tl Stunt und nkhttürkisch.
Plieht"r" V(ln M0Ilopolred'tl'1' "rhalt",n u1uk, "gI. Kll.pitel III.
0" KOI'''rtrell allS ThcS&l.lonike ".·heinen in di!:'/j\,r Zeit. Übel"h�Hlpt ein'� Ro]!., gespielt
haben. Gel1(lnl"�t wird bel:IomkN< ein Zon:7..m (= Giorgio, Veorgioo) de Sa1onicq'Le, der I z.wci gnlioll('S die KÜl:!ttlJl ..1,:1'< llamluk'.lllN,i!'lws LI"l'.i,�hel" ",acht. Er nrbcitet aug
scheinli<.'h Illi � ,km hu.ski!l()hcn KOrEat.,,, Pil·re de J.,,'·cnda iLu9ammell, PHoti, cd. DQ S. 219ff., der Hdllc Basis vermutlieh in IAsbos hatt", wo ein Haf"ntutn' von ihm "rtJ
wurde, Horf, Chroniquf:l!cl Gr6"u·rnmanes, 8. 3 6 2 ; vgL au"h JORGA, Kot..,s r, S. 387.
'" )Ianud, •q
E"f,PO").WT,>
Vgl. M.l.T1H1D.1!t:. Flotte. S. 203C[
H. Der Go.llipoli-Vertrag 1403
124
werden deshalb zu eine-r Reserve bzw. genauer zu einem Vorpnsten der tiil'ki schen Expansion, nicht zu einer Stütze für den byza-nl.iniS(:hen '''iderst.ands kampf und die 8chi ichtcrnen Versuche nach 1402, in die Offensive zu kommen. Eitlulbcispielc können, sofern sie überhaupt exist.ieren, an dieser Grulldt.endenz nichts indern, sie bel'tät.igen nur die Regel. In dr.r Situation nach 1402 und begünstigt durch die Vert,räge von 1403 er gaben sich für Byzanz gCWis8C l\IögJichkeiten für eine eigene Flottenmacht, und �ic wmden unter groß"n Anstr(!ngullgell auch zu nut.Z(!ll versucht. Es gab Bemü hungen um eine ständige marit.im() Pri.i�cnz in der Ägäi!\, ganz besonders wurden :lie Flotten kräfte a-ber augenscheinlich zur Sicherung dl�!I Raume!; der Propontis lind "iellcicht der westlichen Schwar-Lmeerküstc eingesdzt. Als "l{Uf'lR 1 4 1 1 den Versuch macht, aus den den Türken 1403 gezogenen Grem'.l'n auszubrechen und .n dic Propontis und nach Konstantinopel vorzudringen, wird er durch b.y'Zan ;inische Flottenkrift.e 80 deutlich und entschieden gestoppt, daß ihm die Lust Z11 weiteren Seettbenteuern vergeht.. Als :Mehmcd I. 1415/16 "ersucht, a,us den Jhr :lanellen nach 'Vesten in die Agäis aus· und einzubrechen, sind es aber die Vene öarier, die ihn durch die Seeschla()ht bei Gallipoli daran hindern. Die von Meh ned aufgebaute Flotte übersteigt Hehon bei weitem die Möglichkeiten der Byzan ;iner. Es gelangen also einige taktisohe Erfolge, eine V(lritnderung des st·mt.c �ischen Krä.fWverhältnisses mit Hilfe der Flotte ge.lang a.})(lr nicht und konnte Nohl auch nicht gelingen Ra feh lten materielle Voransset2.tlllgcn für den Ausbau :ler :Flotte, jedes neue Schiff brachte deo Staat in die �ähe eint..r FinanzhiS{'. 088 Engagement der herrschenden KIRf'l8e für die Flottenpolitik war nur gering, \Umindest nicht· ausreichend. Von pri\'akr Beteiligung an Flottenrüstungen, der Bereitstellung privat�ll' Schiffe zu militärischen Aktionen, wie sie in der ersten 3:älfte des 14. Jh. hin und wieder zu beobachten ist und die in den maritimen ;tadtropubliken Italiens und in ihren Kolonien eine große Rolle spielt, ist in den fahren nach 1402 wenig zu hören,4H und das ist nieht nur auf das Fehlen bzw. len Mangel von Schiffen in pri'\'utcr Ha.nd zurückzuführen. Besonders fällt :chlicDlich in.s Gewicht, daß es nicht gelang, feste und da.uerhafte Verbindungen �u den auf Seefahrt orientierten und Seefa.hrt bet·reibenden Schichten allzu rnüpfen, nicht zu den eigenen und nicht zu fremdelI. Sicherlich sind einzelne ;ürkische Aza,pen und ihnen ä.hnliche Seeleute und -solda.ten auch auf byzant.i lisehen Schiffen gefahren , aber eine generelle l:moriclltierung dieser Gruppen auf 3yza,nz und byzantinisehe Intel'l:'ssen gelang nach 1402 nicht. Byzantinische ?iraten werden vereinzelt auch in dieser Zeit genannt, aber sie kämpften an für 3yzanz unwichtigen F : ronten und auf nichtbyzantinisohe Hechnungen ,"�? i\Tährend Mannel bei der Verteidigung Thessalonikes in den frühen 80er Jahren .
.. Fur Gehua vgl.
VOll
Chi ...,.;, AßGJ:�TI, Thc occ\'pll-tiol1 (.rChios I, S. I06r. Fl,r
Veot,luig 1111(1 seine Kol....ien \'gl. di....
priv...t.o
n"'teiliJ:,'"Ung
II.m
Chiog;.ti... Krieg. CroOll.C1l .
Z,.nco.ruo1a, Sächsische Laudc8Lihliothtlk D,"eoSdCll, Cod. F 20, fol. 165'. 17
Vgl. Anm. 463.
7. Die Cetreidevemotgung
12
auch Piratenschiffe eingc!setzt hatte, ist dfl.von nach 1402 weder in Thessalonik noch andcl"Swo etwa::; zu hören. Manue-! sta.nd der FlaUe sicherlich nicht so fer uml fremd gegenüber wie manche !l.�iner Vorgänger und verschiedene Ratgeber
aber einen so ('ngen und dauerha,ftf:n Kontakt zu d�n Seeleuten wie ein Alexio Apokaukos, Führer der gegen die Magnaten gerichteten Partei im Bürgerkri e nach l !l ot l , bes<\ß auch Cl· nicht. Die Gruppierung des Apokallkos hatte ih Orientierung auf Seehandel, Seefa.hrt und Flotte verbunden mit einer spürbare Annäherung an die daran interesl\it!lt.en und darin (mgagierten KnUte, mit ein Öffnung ihrer Reihen für diese K.räfte.�68 Ma-nuel erkauute wahrscheinlich di Bedeutung einer Flott,e für das byzantini;;che Restreich, o.ber er sah nicht all
Konsequenzen, die mit einer Orient.icrullg auf die J']otte notwendig verbunde warcn . Insofern scheiterte die bY?'.antinische F _ lottenpolitik nach 1402 auch a. rnvcrmögen und an der Begrem:theit ihrer Führer.
7. Die Beml1h.ungen um dif! GctTeideveT80rgung KonBtantinopt!ls und der a:nderen Vfrbraucherzpnlre1� des Reichf!8
Die strategisch(� Auseinandersetzung zwischen Türken und Byzantinern
v
und nach 1402 hatte nicht nur poliHsche und milit.ärische, sondcrn auch ök
nomisehe Aspekte Das schlägt sich im Vert.rag von 1403 deutlich nieder. Z .
seinen wesentlichen F()sUegungen gehört die Bestimmung, daß Sulciman seine Vert.rag�partnern alle AnJegestellen für den Verkauf und die Ausfuhr von ' treide, die zu scinem Hernlchaftsbcrdch gehören, zu öffncn hat, daß sie zu Zweck des Gctreideaufka-ufs sein ganzes Reich be,r()ise-u können und daß sie f jeden l\Iodios Getreide nach dem Maß von Konstantinopel einen Hyperp , Komrncrkioll zahlen sollen, dariiberhinilus a.ber VOll den türkischen ZolJei
nehrncl'll nicht beläst.igt wt'Iden dÜrlen.4U ])ie Bed(mtung diclrer }�(:stlegung wi deut1ich, weIln mun sich vor Augen führt, welche Rolle die Frage der Versorg
mit I.cbensmitt,dn in uer byzantinisch·türkischem Auseinandersetzung, in besondere in den Jahren der türkischen Belagerung der Haupt.stadt
gespie
•
hat.
Das byzantinische lkich und insbesondere seine Hauptstadt Konstantino waren durch ständige Oebietsvcrluste scit Beginn des
14. Jh. zunehmend
v
auswärtigem Getreide und yon nichtbyzantinischen Getreideimporteuren a. hängig gcworden.47(1 Die byzantinische Huuptstadt bezog Getreide vor allem a dC'1ll Schwart.:meerra.um, von der Keim, aul'i dem Gebiet des DOllaudelt..as. 0. ,�"
VgI. ?>LtTSCn:Jtll:. FloH", S. 193ft. IM DE J'ltHS, TJ""'/l.ty, S. 79: ltem. tut... le 8('"I\[tl ehl) ho
gran ehe vorN. ... lj � tnor, e ehe le JJI;" eomerd,;",ri .Ion \; ,Ho. br;go. e ehe in tut.j li h,ogi on di \'llol i J->OW6. pnmdor. d peT 10 l:ulII"n:hio cli cßdo.um IIIÜZO d\} Constnntinopoli ,Je pag-tir yperpf;>r j . ..." Chryaoatmnides, Venet.ian Comlntll'ei..l Privileogins, S. 317. f;;'� Rverttl
e ehe
fjlllmto
H.
126
.D.,r Gallipoli.Vmhllg 140:'1
Bulgarien.m Ein 'feil der ,,-on den byzantinischen Versorgungszelltrell 1(Oll itantinopel und Thess/llonike gebru-u()htcn Lebeusmittf'1 kamen a.hel' sich<'rlich lUS den traditionellen AnbaugeLickll Kleillasiens, ThrR.kiens und :'\:lakerloniE?llfl,
mch nachdem diese Gebiute in türkische Hä.nde gerakn warml.�a In den 80er fahren des 14. Jh. waren die Gril'Ch("!l1 \.Jei der Ausfuhr yon t,ül'ki,whem Gütl'eide mscheincnd de-n Vt:nm',iancrn und GenuORcn gleichgesld lt , d. 11. sie bezahlten [/2 Hyperper Kommerkion für den )Iod io8 Getreide, und ihre Schilfe konnten lieh zu den gleichen VOl'?ugsbedingungen wie die der GeuUt'sen, Ve nezian(�r und uaOt:ni in türkischen Häfen um! Territorien Ycx·pfo...·ia,ntieren yl überhaupt :chcint die Versorgullgslage in Byzam. 11m Ende der SOer .lahre nicht schkcht ' ,'(>wesen zu sein. J edenfalls ert,eilt der hvzantinischc Kaiser den Venezinnem \.usfuhrlizcnzen fÜI' byzantinisches Getn!idc, \74 un d sl!inc Bea-uftragkn tfi-tigt?n luch mit den Genuesen Getreidegcsc:hä.ft.E'.m, .Mit der Machtübernahme Bayltzids ,odert sich diese Situation sehlagartig und grundlcgend denn der neue Türkcm lerrscher erkennt im Getreide eine wichtige "'affe zur Durehti ctzung seiner n,uf lie Vernicht ung von Byzanz ausgedchtetcn Politik und setzt sie tiofort rüek ichtalos ein. Die Venezianer versuehen diese \-Vendung in der türkischen Politik lurch das Angebot höherer Zollzahlungeu anst.ell e eines halben HYP('l'pcrs �ollen sie 1 Hypcrper Kommerkion für den Modio8 Get.reide zahlen - und durch lie freiwillige Beschränkung auf einige Am�fuhrhä-fen zu verhindern,41S dureh den �rueh schon abgeschlossener Liefen-erträge und durch überhöhte Forderungen orpediert Bayazid jedoch diesen Hfl-ndel, sodaß er schon 1391,192 praktisch um Erliegen kommt .m Zur glekh(!n Zeit, verschlechtert sieh a,ueh die Ver orgungslag(! im gcnuesischen Pera.m ]n .Byzanz kommt es im Frühjahr 1390 ..
,
�
, PQchym. A..,jr.
1'(\1. VJI, 27, S. 629; lLIi:SCc. Ravit,allo"!llIout, S.
IOD
- 1 16; TIIIIUF.T,
La Roma.oi<:, S . 342, 345. (Jber den bY'l.!\!ltj" if>Chen Antoil IIn diesem Hundel
�,
!\I.\TSCU
Chamkl<)r des byzllntinisch'!1\ Sdlwll.rznw"rhande-!�, s. 447 H. � Vgl. die B"hon ,·rwtihntl":-Il Bemühllng',," , diese Gnhiete weiter nl.: byzs!ltini9dles Lnnd 7.<1 b.:!tra,-.hten nnd ZIlUo besond,-.rs fü,' Get l"oido zu fordern, .Iss die Vencziarwr dVl'l gek,mft. haben , TnTBIlIT, La Romani..,. S. 34G, A"III. l . Xli,
Zum
•
Vl"lrt,mg Mur'ld·PeIilI 1387, BEu;.R_�"O, l'riulII Bt'rie,
•
ChrySOlltomiot>\S, V,·/ictill.ll Co",,,,ercial l'rivilegies,
S. 14S . Dok. 16. S. 3ö2,
s.
auoh S. 3SI , wo
von Getreide gesprochen wird, dllS VOHI hY'l.tlllllOiflc1,en Ktüser ou vClle�.i3nische Ce erlu,u(t worrle" war. Zur Tnte'l)['Ct!l.tiufl diesf'.l' Nllcbrieht dUIcb SJLBi':R sc: 113:1.1n T s. Anm. 480, Vgl. auch C 1I.R nH);;T(I)H J) EH, Yene-ti.ul CUIlnnerci,li l'dvi!,'gi,.,-/';,
schlLfjf;leulo S.
v
8tH:
Kill.ge üt.><:ol' fr"/rlontü aecepl,) He>J'J)loIHO Buno Vcnlilo, d ie nuch 1404 ;,, · d'!l" Order für Paulo ZE'IlO (!tf�d'eillt, XOUU:T, llocu"",nt>;, S. 1�!1.
1 lh.ll K'.I;n, Jühn VTI in (.:C:lIOti. S. 23fi, 2:211. DÖV;;'Lti, Regest('fl V, Xr. 3 1 9 , sicht fiLl�chlkh
eilll:!n hyz>lntini!'«;ht:n (j'·l.rll;ul'kauf, k.·itle Gctrddeliefel"ung. , TBll'Il);'I', Regest,,!< I, �f. 768, S. 184r.; ,,- f:R" ER, Die Geburt einer f:roUmacht, S. litt 1 SnUE}t�CIlMTnT, D>I!'l Ol·icntlllif'"he J>I"Obl..,ll, S. GOf.; vgl. "OO1ko.s, .,,1. Gm,:cu, XITI 2 , , S. 75: Bayuzid verbi,·t,,:,t den Getn,idee:1(pnrt. nach !.<-sbo!'<. Chios, L",,,,,ns, Rho',lu!;.
' ßrioi d,,;; l)og('n unu der Anz;H.nen v,)" (;CIlI.l(l
an den I-'odeel,� tll\d die
vom 8. 4. 1392. Br.:UHI. ... "O, Prl,na serie, S. 1 6 8 : (,,"La
cont.ro.ri....
.
lium valdc .. .Stll\t nobis
v ",tua.
i
aHsarii VlHl P..rll
m
7. Die Geh'eideversorg'lllg
127
zum UsurpatiolUlVersuch Johanlles' VII. Als sich der Empörer mit griechischen und türkischen Soldaten Konstantinopel nähert, erhält die Bevölkerung von den Behörden der St,adt den Befehl, sich für zwei .Jahre mit, Kahrungsmitteln zu versorgen.479 Augenscheinlich in Zusammenha,ng mit diesem Krieg und diesem Befehl steht die Annullierung von Verkaufsverträgen des Kaisers mit den Vene
zianern und die Zurückhaltung von zwei mit Getreide beladenen Schiffen in i Konstantinopel durch den Kaiser, gegen die der venezianische Senat im April I 1390 in Byzanz protestieren ließ.48(1 Vielleicht ist dieser kaiserliche Eingriff sogar I
in der 'Veise zu deuten, daß auch die staatlichen bzw. städtischen Behörden Lebensmit.teJreserven anlegten. Eeides, private und st,aatliche Aktivitäten, spricht dafür, daß auch in dieser Zeit noch Elemente einer st,aatlichen Orguni sierung und Reglementierung der Cetreideversorgung Konst,antinopels exi stierten, die über Jahrhunderte zum besonderen Bild des byzantinischen Etatis mus und Dirigiflillufl gehört hatte.tal Einen großen Effekt, scheinen die Anwei sungen und },Iaßnahmen des alten Kaisers aher nicht gehabt zu haben, denn als 1394 die direkte Belagerung der byzantinischen Hauptl:\tadt beginnt, sieht sich
sein 5aehfolger Manuel noch im gleichen Jahr zu einem ersten Hilferuf an die Venezianer zur Lieferung von Getreide gc?'wungen.482 Der venezianische Senat sichert dem Kaiser die Lieferung von 1.500 modioi Getreide für das laufende
Jahr ZU,4S3 eine Menge, die er im folgenden Jahr auf L 700-2.000 modioi erhöht.484 So I:\tcht es in den schriftlichen Zusicherungen : Wieviel von diesem
1
Getreide wirklich in die bela.gerte Stadt gelangte, ist kaum zu sagen. Jedenfalls weitete sich die Lebensmit,telknapphdt bald zu einer furchtbaren Hungersnot '" 19-natios von Smolensk, eu.
TI "';
Klil'l'ROVO, S. 141.
... CImY8TOTO�nDEs, Venet,ian Cormnerdfl.l Privilegies, Xl'. 16, R. 352. 'VeIlß der Kaiser · das Getreide mit der BehaLlptLUlg, ef habe Fureht., vor den Türken, nicht herausgeben
wollte, so ist dH.8 also nidu damit, begrundet., daß "I' das Gell'dde selbst. bei den Türken gekauft. IHJ.tt.c, wie RILBERSCHMIDT, Das orient.alische I'robleHl, R. 69!., meint, sondern 'SI
eben >HIS dem Annmrseh .Johan,ws'VIL, hinter dem die Türken standen.
KaZRHf. ]lepeBHH II rop0j:\, S. 336ff., hat allerdings daraLlf hiogewiesen, daß es kein slal!.tliches Monopol im Getl'eidehandd gab, sondern dl!.ß der Stl!.at den Get,reidehandel durch Heglementierllng der Handeh,t.äl.igkciL und der Preise, dureh eigene Getreide reserven und Bäekt,reien kont,roJJie.·te uHd organisierte. C:eorgiüs l'achymeres, Mich. Pal. V, 10, S. 304, hat. inkressante Nachrichen üb"r die Maßnahmen binterhwsen, die Kaiser 1Iichael VTTT. �einerLeil zur Sieberung der Versorgung seiner von den Lateinern zurüekW'wonnenen Haupt�t>vll ergriIf. BI' ließ Getreide hel'l1nschaffen und, soweit möglich, in grof$ell Sp ei chern Ing<·rn. Der Rest wllrde den Einwohnern �ur Aufbewl1h
rung übergeben. Auch gro ße S"hw"ineherden wurden in die Stadt getrieben \lnd auf die Bürger verteilt. Heim Sehladlte" konnten sie die Innereien für sieh verwerten, das Fleisr,h ,nußten
Rie einsahen uurl für den Bedarfsfall �.u allgen",inenr ::\utzen aufbe
wahren. Ein gutes ,Tahrhun,krt später scheint de)" Stl!.at. die Verpflichtung Lur Anlage von LebensmiLleireserven s.,]u viel stärker' auf' seine Untertanen abgewälzt zu haben,
'02 '83
auch wenn er sie ihnen nicht gäno:lich überlal'iHen farh"" sollte. DÖL(lER, H.egel'iten V, NI'. 3248.
LI8tin", ",I. LJ UBI C IV, S. 33H; SILltERSC:H:MIDT, Das orient ...lisdle Problem, S. l l 3
... TurnTET, Regest.es J, Nr. 892, S. 2 l 0 ; SILBl:RHCH:lIIDT, Das oriental iHchu Problem, S. 871.
n. Der Gal/ipoli .Vertrag 1(03
128 &US, SO
daß die Menschen vor Erschöpfung auf der Straße Atarben lInd Hunger
i die Arme der Türken t·riE'b.�a:; Der Gctreidepreis kletterte auf schwindel viele n
erregende Höhen. Während der l\Todio8 Gctrt'ide in de-ß 50cr und 60er Jahren
noch 7 bis
8
Hyrerpcr gekoskt 1111tU',�&15 erreichte der Preis auf dem HÖ}H::punkt
der Krise über 20 und sogar ühef 30 Hyperper - faUs überhaupt Get·reitle z.u bekommen war.ur Augenschoinlicll el'griffen die Behörden keine �-Iaßnahmell
zur
Eim;chränkung der Gctrcidef;pekulation und dell ',",uchefs, wie sie z. B.
a.us einer }-J ungersnot in Konstantinopel 11m Anfang des Jahrhunderts bekannt sind. Auch V(ln kostt)nlo�er Getreideverteilung bzw. GarküchenveJ'pUegung, wie
sie der sü'eitl,.are Patriarch Athitnasios in der erwä.lmt.en Hungersnot von 1304 dUI'chgesetzt haUe und wie sie die Venc7.ia.Jll�r 1402 in Koron/Modon und nach 1423 in dem von den Türken belagerten Thessulouike pmktiziertcu, um die I'chlimmKten Folgell zu mildern und die Ahwanderung der Be\'�ölkerung zu ver
hindern,·S8 ist für da.s bel
die Rede.4B9 Das zeigt da,s ga·nze AUt;Dlaß der byzantinisll!len 1\ul:lerc, deutet :wt�
Dukaa, cd. Oßp.ct', xm, 6, S. 77f. ; Cronicon hrevl:l (le t:raccorum imperatoribu8, I::!d . Lo .l,:''1 RlITZ, S. 2 1 0 ; L.�hen
Mllnur-! Cokcas,
und Tal"'-'n der tiirkischen
00. LO.E:l'n:RTZ, S.
Koi8eJ", S.
40; Correspondtmco dc
23,;, 264; '}IM H, S. 463 ff.
," I.i�tinc, erl. LJI:RU': lll, S. 26;; I."Z'lARI};I, La b'l.ttaglil:l, H. 36; GORISA, L. V., rOpOlla {iOJIrapCHOI"O 1 Jpn'l\::pHO�IOPfi B ccpei]lUre X IY
m
o. 110
r!fleBHlIi,y AHTOH!\ Bap6c.llU,
HCTO'l.HlIlm n IICTOPUOl"P3tlIIlR C;IOßIlHCh:oro cpe;tHCBI\OBII, �fo�kf'U 1967, S. 7fil. BALAlID, Ln. Romani>;; g,';noisc
H, S.
758 (vur 1402 Verktluf von Oeu>;;iclc für 31 Jf�'p.);
DSNJ
=
24- Hyp.); Duknfl, er!, Gtu.;cv, XIV, 4-, S. 8;'5
(n)(lhl' o.ls 20 Hyp.); Chroni<'(>ll hrewi do Ol"flu�'Onlm impr'rtlotoribu!<, ed, Lo,:'(ItilTZ,
S. 210,
Tl,
l«luCov/?, r& IJrrdel Jr17'f(t<1 e' (JVO). Nach SOJUL.II ,\,CH,
Metrologü"
t:l, 107,
w<.lrden Mndi08 und )lUZl1ll. I>ynonym gebftlo\lf·ht., Il.�h BP'LlJICBA�a, Actr.!I, 1, S. 9R, 1 7 7 ,
h",t ein Mu?uri do.g..gnn da� Clr,\I'ie-ht VOl l 57,720 kg, also grob gert>chnet f">l.'J1X,r zu 1 6 Al
WU�
\1!I1gcreehw!t et.wa SO I \V"Jz.;n.
I/c d"'lJ Httnddsmwiofl 3U�)I13(,"en wfll"de. Im,
Nimmt
m
an dl'n Hy.
dann w;irJe dn Muzuri (ktreirlu 6 Hypu"]Je.r und 4 Al!pra. und
ein Morlios 25 ITrP<'rpel· kO!ltt'll, \1. h . Jie ;\Ilgllb e dt.'1I' Kurzch roni k 8<"'''einl. die IIonderen
Ang'lhon zu b':'lltätigen. Dnr Preil! \'0'1 10 B�'ptWI)Cr für
wi�r ChrytiOLerw)� I1fn,h �,int")
11,
SJ'uvtmiola üctrei.k, daa t>i.. gt< all einn Bäckerei geliefert Iltn, ,
S. '" 74, ed.einl do.gegcll ein "Oroßh.tlldcJspreil'l" gcwes';1l
zu
seilI, d.·r V"rkMlf
kann außerdem sehon dnig" Zeh T-lJrikkliege". Di.... !{ndmll/lg, .1il;O S"Jlilb.wh, lIe.tro· logie, S, 107, mit, dit;.;er Preistlngttbe flufn.tlChl, t>nl.behrt. tluf jede!!
)foll
der Gruutl!ag\,.
RQfln:1l: diel<\lr TI::!,wrtlng iat auch di.l Tnfnrmo.t.ioll HUS dtHll Jtlhm 139ti, daß kein Velll"
1.lallllr rias Amt rl� Vicebail.1 in KonRlanllnolx-1 nl;)el'n(,hn"}('1l woll.., rI.... dl',s Geh.Llt angesichts der Prd�e zu gr.ring �ei , HlT,lICIl.SCliJ.tlliT. DM!. oriuntali!\ehe Problem, S, l66,
•.w
uo
8a.loniki: .JORGA, Notes I, S . 38 I , 4.1)5: Korül1 !:'.l!:x.!on: ebel., S. I 1 8 f. DeI" Patriarch Mtd.lhwos �pri(:ht 1401 ·f.wtl.r
\I')1l
dr.r fur(-).t.oortm Hungersnot, die di..
Sltldt riun;hzunlo.chell hal, �IloI lr, S, 463ff., al""r ni(>ht üher Hilf�nll!,ßn(l.l"oen, UIl1 ihre Folgen aln:lIschwlicben. Im Typikoll, das er
IltiS,
nlso "ur (km Ruhepunkt der Ver·
Borguilgskrie", dmn CharsianÜes·Klosl\lT gab. wird zwar auch b')6tinlrnt, d.lll die l\f(inche all zwd l" 'sllage" dCfI .Jal'l"eS die Armen der Sl.a...h I!p;.:ioon und in",Se&/l.rnt �/, Modim. GI::!'
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!lil:! ausgeben soJl,m, HU:N<..IF.R, Testtnnent Mo.ttho.ioH. S. 308, al.J.t:'· vOn außeror.
de"tlich,," :M.tIoD"lllunen i>
dein '1"eoelnmenl deB
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6111:1Onetcn ziumlic.h .:t.ullfllhrLich beridllt>t.
-
7. Die Getl't:lidever80cgllng
129
gleich aber auch d�rauf hin, daß die kritische Situat.ion der byza.ntinischen Hauptstadt für eine Reihe ausländisoht'l' und auch einheimischer Unter'nchmcr
und Spekulanten zu einem guten Gcschaft wurde ..aaI Von det' Betl::iligung der Venezia.ner an der Vl'l'sorgung Kon!;tautinopels wa,r SChOll die Rede, da.neben schalteten sich abt,1' auch die Peragenuesen in das Geschäft ein. Anfang 1397 nahmen die Venezianer mit Befriedigung zur Kenntnis, daß sich auch die Genue sen an der Getreideversorgung der Romania bcteiligten,m uud die Ghronique du Religieux de Saint-DollYS berichtet im Zusammenhang mit deI' AnklUlft deI> Ma.rschalls Boucicltut in der byzantinischen Ha.uptstadt, da.Jl ILUS Pera Constan
tinopoli victualia suppetebant.�u \VnhrschcinHeh bczog,�n die Pcragenuesen
dieses Getr(�jde in erster Linie aus dem Sohwarzmecrraum,'u aber nicht über diese Importe, sondern über Einfuhren aus de-rn Westen liegen einige exakte Belege vor. Am
29. 12. 1397
versprechen Giuliano di Castello und Cattaneo und
Antonio Gieala dem franZÖl!ichen Gouverneur VOll Genua- (Bourleux de Luxem bourg) und den Uffizillli di Romunia, mit einem ihrer Schiffe namens Santa Cata
dns. Anfang Januar d(·g folgenden Jahres im fran1.ösischen Hafen Aigues Mortea
5000 mine gutes Getreide a 34 soldi und tl denari zu laden, auf direktem Weg nach
Pera- zu transportieren und dort mit einem Aufschlag von 26%, zahlbar einen Monat na.ch Ankunft des Schiffes in Go!dhyperpcr ad sa.gium Pcyre, zu ver kaufen. iU Ob von diesem Getreide auch ein Teil nach Konstantinopel gehen soll, wird nicht gesagt. Wenigstens angedeutet wird diese Mögliohkeit aber in einer
Notiz aus den .Rechnungsbüchern der Kommune Pera vom 18. 5. 1402, in der die wurden privat.., Inj!,iativcn zur Herlocischtloffung von GcLreide wgtlol' be· - ViclleicJ,• . günstigt, wie 1 H. VOll den Vene:.:ianem 1413. ,lte wegen GnlreitJernnngclinKoron/Modon sowohl Veneziuner a18 auch AIl�liinder die F.r1a'lbl\is erhalten, bi8 JanU6r 1414 unge· hinden Getreide ein1.ufi"lhron untJ frei �.u \'erkaufe.n, S.l'l'JU.8, DOOlUltCnta in6dit6 111, Nr. 573, S. 34 C., u nd tIoueh ""eh 1423, als die Getreideeinfuhr nt.eh Thcss610nike durch privaw Unt.)rnehlner ebcnflllL'I begünst.ib'1. wird, JOR(l "-. Xoics I, S. 440f. Anfans: 1427 biLt.et der \'1;!uczitlou;sche (Jen6l'ülkäpiUi.n l'dO'�6I1igo VOll N�ropont;e tlU8 d.m Oux von Kreta, ullgeeicht.s der groß"n RungerBnOt auf der lUBel und in Thessnlonike dcbeant ihu!:I volentibu!:I per dicta 100ft. bladll extr..hore lieentiam ()On(...-)(len,. quonililrl CUßl oll . .. omni pEl.I'VU no.vjeula tul-e Utnfiel! tl.d dü:tn loca POSSUI,t \'enire, da er von dllr Reg.ierung in Ve"edig U('11 Auf trag erhalten habe, don Sl'hu1z in di'.lSen GewiiSBCrn zu gewähr leisten, <:.btl., S. 4-43. Au.-m gricchiacho Einwohnllr von l'ho;SStlloniko erhalten die Er. laubnis, Getroide \IoU8 Krota. dnzllfUhren, (,bd., S. 443, 422. Ober die Get.reidepreistl .•
8. ebd
"1
s. 436, .t50.
SILBEn�CHMlDT, Das m-lenta[jscho Problem, S. .•
'
li8.
Chron;
"I
Trapel/.Ullt, Kaff"a uud AlIlostri� die Rede bt-. u. Bl;LUR.lll"O, l'riwll. ser';';, S. 1 ifi. Die Umn,(,bnung in hyzalltiai:;ehe Maße und Werte wird v. s. dadureh el'o;Chwert., dal$ in dem Dok'l(lHmt kdne Fro.clotgebühm(l c�cheimm. Eine Üb.>rsehliigige Rechnung, die hier nicht im Detail !l.u�gcführt werd(ln soll ergibt daß I ModiOfi die:;t.'i; Get.n::ideu in Pcra/Konsl.&fltinopcl etwa .l4- Hyperper kosten würde, WtlB durchaus zur \Iollgem",incn Preisent,wickl\1ng diel:let Jahr... zu paSHt!n sch..int.. Zur FamiJif:l Cigala 8. Kap. UI. ,
9
M.tachte. Anlu!ri
130
H. Der Gfl.lIipoli-V.,rtrag (4.03
Rede ist von grano di Apulia in et ocasione dictoTmll dominorum JnHoti
LomeUini cl !>ocji,4� was viellcicht, darauf hindeutet, daß dus Getreide von Janot.o Lomellini UJld seiner Gc!\Clh-che.ft nach Pera. importiert worden ist. Zugleich wird in dieser Notiz auch noch der byzantinische Kaiser (lrwähnt, d. h. WeUB
nicht nur ein äußerlicher, sondern auch ein innerer Zusammenhang zwischen den verschiedl;Jlen Angabell der Kot·iz besteht, dann könnte dieses Getl'nide geschäft in irgendeiner Verbinuung mit den Byzantinern stehen. In diesem ZUs&lJImcnhang ist dic) schOll einmal cllVähnte Tatsache nicht uninteressant., daß Ende
1403
eine Cnt.crsuchung gegen den ehemaligen Geschwooerkommull
danten und Podcst.a VOll Pera, Janot.o Lomcllini, stattfand. in der ihm, seinem Vorgänger und den Schatzmeistern der Kommune unlautere Geschäfte mit den hyy;antinischcll Kaisern vorgeworfen wurden, die großen Gewinn gebracht, ha.t
ten.tel Dabei hat
sich also ganz augenscheinlich auch um die Lieferung von Getreide zu überhöhten Pt'eisen gehandelt. t9fa Auf griechischer Seitt� wird alfl an Ci'>
den GC>lehiiftcn beteiligt genannt namentlich I.eondatius . . . factor des Kaisers.4t7 Ein Leontare B. der at� Verbindungsmann zwischen dem hyzantinischen KaiBt'l' und den Peroten fungiert, taucht schon
1390 in den Ausgall(!nlisten der Ma-lisarii
von Pera auf.4� Leider kann nicht genau geRagt werde-n, um welchen Leolltarcs es sich
1390 und um
1400 handelt. 1nfrage kommen vor allem zwei Träger die�s
Namens, nämlich Mallucl Bryennios Leontares, während des Auf()nthaltes von Johannes VII. in Selymbria Gouverneur dieser Stadt und
-
ob zuvor, dan ach
oder gleichzeitig. ist unklar - Defensor des dortigen kaiserlichen Gerichts, in den Jahren
1400
und
1401 in Konst,antinopel anwesend und später auch Gouver
neur der Hauptstadt,'" oder Dcmetrios !.askaris Leontares, Vertrauter :\la
nuels II., in dessen Auftrag nach
1403 zusammeu mit
Johanncs VII. in TJWSfill
lo�ike, beacht.lioher Militär und Hottenführer, dessen Aufenthalt in den Jahren 1399- 1402 in de-r Hauptstadt jedoch nicht bewugt ist,� heide 0.180 in engen Bezieh ungen zum byzantinischen Kaiserhaus und zur byzantinischen Politik
unter Manuel 11. stehend. Für Manne! Bryennios Leonta.res spricht, da.ß Cl' sich
um die krit,ische Jahrhundertwende in Konstantinopel aufhielt und schon vorU.
JOJUi,,-,
Notes I, S.
58. t�ber die Roll�, Ap\llif!lI� und Siziliens als Produzent. von Getreidc·
übQre�hüBsell \llld Getreiddiefero.nt. 8. DAY, J., Prix tlgricolcfl �Il Medücril.f\nee 8. In fi,.
du Xh'e
.. t
siede (l38:!), Annüles ESC 16, 1961,
S. 637, mit Literdtllr. I"t.cre!$l!llntcrwl;i;;I;
b�haup"et D., daß Gelrd,!etranFpurte von \Vc8l ntwh OBt grill.lero B{,dt'utung huttl'' ' aiR in umglJkehrter Hid.tung, wobei d!l.fI Schw",r:r.mel1rgebiet nJlerdillga ausg""(Jmll1.,11 wird, ebd .. S. 637, Anm. fi.
Jot«:.'\., Noh.'6 J, S. 65 fI.
""' Ü"'L.t)!' ll, La Bonullli e ge"oi� IJ, S. 758.
m Rhrl., S. 66.
..6
Rbd., S. 44, 48, 49
obell Anlll. 4('. >0& Nicht gauz ausgeschloescII :r.u sdn scheint. daß rli"o<er L<::nllfllol'e8 140J/2 ll.uch 8,)h(", .
... S.
Gouverneur Vlln KOHst.H,ntinnpel wnr. Das köm,te al/ch Hein �:llgag"HlImt bei der Ge· rreirlcversorgung der l1a\1ptBtad� L.rklärell., vgl. Allm. li�2.
,
7. Die OctreiJovc:t'flOrgung
131
her ein enger Mita.rbeiter dca Ko.iscni Johanncs VII. gewesen zu sein scheint. Einen Beweis für diese Vcnnutung gibt es aber bisher nicht und auch nicht dafür, daß der (a.ctor Lcondarius die Staatsgeschäfte mit privaten Geschäften vcrbtlnd,� \Yeselltlich klarer, wenn ftueh noch längst nicht klar genug, liegt der Fall des Johanncs Gudelcs. Au!'! einer Patriarchatsurkunde des Ja,hres
1401 ist
bekannt, da·ß er kurz zuvor eiue Handelsreise in Richtung Ägä,i s erfolgreich abge", 8chlossl�n hatte. An dieser Unternehmung war aueh eine Verwandte des Gudeles , die .kyra. Theodora. Palalologina., finanziell beteiligt., Si() hatte verschiedene Wertgcgcll!lt.ändc aus de!' Mitgift ihrer Tochter verpfändet und die 300 Hyperper.\ •
die sie dafür e,rha.lten hatte, in der Hoffnung auf Gewinn dem Johannes Gudeles; ausgehändigt. Nach seiner Rückkehr erhä·lt sie die 300 llypcrper mit einem
augensche inlich so erheblichen Aufschlug zurück, daß darüber ein }'amiliell Btreit ausbricht.foOt 'Welcher Art die Geschäft-e waren, in die die adelige Dame das VeTmögen ihrer Tochtcr investiert hatte. dt�ukt sich in den eben zitierten Sindi call1enta von Pera aus dem Jo..hl'C
14-02 an, in denen die Sohatzrueü;ter von Pera.
angekliLgt werden, sich auch ruit dncm Griechen namens Janc Godelli verbunden zu haben, der in Chim., Getreide geladen hatte, um es in Konstantinopel zum überpreis von 3 1 Hyperpcr für den Modios zu vcrkaufen.-Wi An der Identität der heiden PerIIonen ist kaum ein Zweifel möglich. Nicht ganz
1\0
eindeutig ist, daß,
es sich um ()jn und dieselbe Reise handelt, denkbar wäre durchaus, daß Gudele8 die gleiche R-ouk zum gleichen Zweck mehrmals gefahren ist. Auf jeden Pall
unternimmt er persönlich HundeJsreisen zU!' Gctreidebeseha.ffung, er ist sogar selbst Patron eines Schiffes mit zwei Verdecken, in dessen Be-.sitz er sich mit einem Genue,;cn au!!! der Fl\milie Spinola. teilt:';oz Zu den Kompagnons seiner zweifclha·ften Geschäfte gdliiren o.lso nicht nur eine Dame des byzantinischen Hochadels, I·;ondern augensch(�inlich auch leitende Beamte der genuesischen Kolonie Pera und Vertreter führender C"nternehmerkreise des genuesischen Kolonialreiehes, Die persönlichen und die politischen Risiken waI'{:)n groß, aber die möglichen Gewinne noch größer, Sie könnten auch noch andcre Griechen aus dtr Hauptstadt 'Zu Fa.hrten von dieser AIt und zu diesem Zweck veranla.ßt haben, etwa· de·n Konstantin An geJos zu einer Reisc ebenfalls nach Chios und
den Johann<:s Sophianos zu einer Reise naelt "Rosia" . also in die entgegenge setzte Richtung.�s* Ihre wichtigste Voraussetzung hatten diese byzantinischen Aktivitaten darin, daß genueshlchCl Unternehmer und Beamte in dieser oder jener Weise mit von der Partie waren, daß gcnuesische Häfen angelaufen werden und genuesische Bezugsmöglichkeiten für Get.reide genutzt werden konnten. Durch die Öffnung der venezianischen .l\Iärkt·e biR auf die Linie A.llkona-Zara 11, S. 51J f.; 5501. - B.U •..t.RD, Lü RVIllünie gthloiso U, S. 758. - Ebd., A"m. 113; vgl. I. S. 336. Zu .I'm Gudeles 0(1,
MM
o.ndert'1l Aktivitäten M...
MM Ir,
s,
S. 56tH.; aS5.
Kap. IH.
und ihn,,, wt:itt
Ir. Der GtIollipoli.Verirag
132
1403
für die Getreidezufuhr nach. Konstllutinopel.501 mußten diese Aktivitäten zu
sät.zJich begünstigt werden. Die kritische :t:rnahrungsll\ge der b.p'.ant.inischen
l:fauptstadt dauerte zweifellos a n : Die Briefe des llftnuel Kalekas aus Peru.
Konstantinopel
(1389/99) "'piclcn " erschiedentlich daruuf an,5OI und der
Getreide
preiR von U02 spricht eine deutliohe Sprache.5Ofi Trotzdem gelangten Lebens mittel von allen Seiten in die Stadt, aus 'l'l'apezunt, Awastrifol, l\litylene, ver schiedenen anderen Inseln, 8ogat' aus Vt'nedig.W7 Nahrungsmittel und Geld ver schafften sich die Verteidiget' au(1}l durch den Krieg !leibst, durch dt�n Übcdall auf türkische Truppen und die Kaperung türkischer Sclliffe, durch die Auslösung türkischer Gefangener.M18 Positiv wirkte sich schließlich die zeitweilige. Lockerung der Belagerung nach deI' Abreise Manueh, in den Westen auf die Versorgungs
lage der Sta.dt aus. Die Byzantiner nutzten diese Atempause augenscheinlich, um kleinere Vorräte anzulegen, die jhnen bei der erneuten Verschärfung dC8 Druckes dureh Bayazid einigen R(kkhalt gebeIL509 Auch die Weinberge, Gärten und Wiesen innerhalb der Stadt gaben einiges an Lebensmitteln he1'.510 Die Hung(lfsnot währte also nicht die ganzen 8 Jahre der Belagerung mit gleich bleibender Stärke, und vor ullem traf sie nicht alle Einwohner gldchmü,ßig. Während sich die Soldaten durch <.len Krieg, die Kaufleute durch den Handel, die Reichen und Besitzenden durch Geld und die Erträgt: ihr('J' Grundst,ücke in der Stadt über Wass,'! halt.c-n konuten, fol l t·l'af der Hunger vor allem die mitt. leren und unteren Schichten der Stadtbpvölkerung, die Hnndwerker, die Bauern
der Vororte, die sich in die Stadt geflüchtet hatten, dj(� 1'agelöhner, für die es keine Verdienl�tmöglichkeiten me)1r gab, und viele andere.nl
.04
S1LUBI:I.SCBMIDT, Das orientfJ.lisdlO ProU",m, S. 87f.
- Corr8spolldünce da Mall\H.,1 C!l.kÜtl8, ed. LOX:SERTZ, S. 23fi, 264. 101
Vgl. Anm. 487.
- Allon),,,,,; bulgarische Chronik, ed. &GDA:S, S. 542.
- Livre dlls faits du BouciqUlmt, S. 607. - Duk8ll, ed. Ütu,;cu, XV, 5, 8. S9. "0 UI
Clo.vijo, trad. L-..: STIl.ANGB, S. R7. Eiut< etwas spät.ere SÜI'urna ül,cl' dil'e:e l>'ähigkeit der llY:l.tlnl.in(:l', sich in der Slot"i,. &cILfit �.\l vel"BOtgfm, �E 7, 11:110, S. 361.
Vgl. di(,
Kla.ge des !!.llLlluci KHJelttl>:l Ober cin Klost-cr, d>l.ll die ihm a"s einem Adelphot
zustehell�len Lebenamit,tel nil:ht liefert, w.'ihrn.d der
"\Veinberg des Kloaters großo Er
Lr�ge bringt, CorrespOndtlilCe de Mo.,\ud CttleClW, ed. LO:B:NERTZ, :Nr. 51, S. 240.
�lZ Kcmkr(:te Nachriehten über die Lngo (il;!l' hauptstädtischen UnL-I�rsdlidlt.;n in dieson Jul,ren gibt 08 k'lUIIl, vgl. aber Clill(: :lCitntthe Schilderung o.us den VOll lhrr Umwelt ab
g\,flchnit.tenen Städwn Koron uno Mt,tlon : ",illani nost.ri Communifl dietarulIl partiulll,
qui Bunt ,'"d"eli lll�bita.t llm intro. rnul'oo;, Bunt· ad t ule m .�on
1,1.
. ..
cuolun1. per
ituri Alio, \'1. nOn peroant.
Dio .Hilfs.nlillnahJlu:Jl ,Ict vt'neziallischOl" Rogienmg erfolgen vor allem auch 8us Angllt vor \linelU ."'�ogliche[l B.n·"lketungs\·er1u!I(, und 8"incn Folg<:.>lI, JOßo". Kotes I, S. rUH. Die Flucht vieler Einwohner K')I:liila"ti"tll'd� in don Jahren der Hell\gol'ung war auch nil"ihtl:l nndcr<:s u.1B ein Jetz�r VOt'fluHh, dorn Hung"rt-od
Zu cJl�gehen.
7. Di6 Getreideversorgung
13 3
Die Schlaüht. bei Ankam brlwht.e auch in der Versorgullgslage der Haupt.itadt
eine sl,ürbarc Wende , Im Oktober 1402 kostete det· Modios Ge.treidtJ in Kon� atant.ilJopel nur noch 7 - 8 Hyperper,�u der Geh'eidepreis wal' also verrout.lieh v..·ieder auf den Vorkriegssta.nd zurückgeglt-ngen. Der Zugang zu don traditionel len Märkten war wieder offen. Von uemnderer Bedeutung für die Kormalisit.rung . der hauptst.ädti.;chtm Vel'.'mrgung war nuer die Wicdcl"öffnung der türkisch(�n :
j Suleiman diesen Ködcr schon im Herbst 1402 hingcworfen514 und darlnreh sichcr- 'I Getreidemärkte durch deli Vertrag vom Frühjah!'
1403. Den Venezianern hatte
lich ni�ht unwesentli?h d�� v�nezj �llisdl(} Verha�dhtngs�ereit.�ha-ft stimulier t. . Es spneht, aber zuglewh fur dIe Stark() der PosltlOn Sulelffians 10 Gallipoli, daß
I
1 Hyperper für den :1Iodios Getreide durchzusE'ltzen, ! d. b, also den gleichen ZoJlsatz, den die Venc7.ianer 1390 seinem Vater nngebokn es ihm gelang, einen Zoll von
ha.tten, um der Gefahr der HandeJsspcnc zu cntgl'hcn. Besser scheinen die : Venezianer mit Uias-bcg, dem Herrn von .Menteiio und Enkel der alten nicht-
06mo.nischcn lleyler, gefahren zu scin, cl(:r nach seiner Einsetzung durch ThllUl'
-
_
in die Herrschaft "dne!" Väter die Fühler zu den Hittern \'on Rhodos und zu den :
Venezianern auf Kreta ausst,recktem und am Dux
24. 7. 1403 cin(�n Vertrag mit dem : von Kreta abschloß. der für den �lodia" Gdrt:ide einen Zoll von 2 Aspra : ,
festlcgte.m Ob flllt:h ricn llyzantinern die Anba.lmung von Be7.iehungcn und der Abachluß von Verträgen mit den neubelebten kleinMin.ti.schcn Emira.ten gelang.
,
j
i
kann nicht- gesagt werden. Auch der unmittelbare Nutzen des Vertrages mit '
,
Suleima,n darf nicht allzu hoch "'eransehlngt wcrd(�Jl , denn die inncrosIDanischen . Wirren nach der Niederlage von Ankam 'werden weder den Getreidean ba.u noch ' den Get.reidecxJlort sonderlich bcgümitigt haben. In Gallipoli, einem der bedeu
tensten frühosmanischell HandcU!zentren mit �ugllng sowohl zu den rumelischen wie auch den allatolischcD )Iii,rkten. herrst:htc im Frühjl\.hr I "'03 zum Zeitpunkt i ,
des Vertragsabschlusses jedenfalls eine so große Hungersnot, daß die veneziani
schen Ge.sandten für ihre gefangenen LandsJellte fürohteten,{;17 und auch im Jahre 1404 bestanunoch keine lIöglichkeit, die schlechte Vcrsorgungsln,ge in der
venezia.nischen Kolonie Koran /}'ladoll durch Getreide de . . . partibus Turchie et aliarum partium zu behehen.su
n.!(!HS, Three rt:portll, S. 255. '" JORGA. Note!< I, S. J �tI. '" Ebd., S. 107f. Seine Dl'ido I1IH,h Kreta wet'den von einom Snhiff des ,Johallnes·Prodro rnos-Klostej"fJ auf P,.tl1l<)fl befördort, dn� aeit I1.ltef�her Sd)i ffnhl"t und Handel in lIer I"
'11
Ag/iis bet.rieb.
Ir, S. 29.3: Si mer('store� {'u"'Hlunis Vellet;nfnlTl voluerint I)os.<>int ext.rn.hcro fl"umentlJm a Iods meis, dtlntt'i< !>.OlutiOllcm in moJio fl'l'Hlcnti a.;prol5 (].W03;
DiploIIIIlt.8.rium
vgl. HEYD, Histoir6 du COmmerl'6 TI, S. 353f. JORG.t, Gt�·hidlte des (h
Roi"hes J, S. 473, '\11111. I, lIieht. ill ,lnu 2 Asprü den "f\>i� (ür das Gcb"ei.-lc, gnmo: �icher von dncr sol"tio dao::ij b2;W. commereii die' Rod.::.
'" DF.�!ilS, Tl·Co.ty, S. 83.
UI
JOHr,lA , Notes T, S. 142. Deshalb Getreideankauf in Apl1lien b7.w.
tlS
iil� Mber
,kll Abru7,7.('Il.
,
..,
' " "
11_ Der OalLipoli.Venrag 1403
134
Welche Rolle tiirkisches Getreide für den byzantin ischen Ha.ndel und die Ltbensmitteh·ersorgung der Hauptstadt KOllt>tantinopel unu anderer byzan
tinischer Vt'rbrauchel'7.elltren in den folgenden Jahren !!pieltc, ist nur schwer auszumachen. Daß die Verträge zumindest· um anfa.ng auch in dieser Hinsicht nicht ein Stück Papier bleiben, beweist vielleicht schOll ein griechischl�l:j Schiff
,
das der spanische Diplomat. Clavijo im Oktober 1403 vor der Insel Tcnedos traf uml das mit einer Ladung Weizen ,on Gallipoli nach Chios unterwegs war.�l\l Die byzalltinlsche Versorg\mgslagc jedenfalls, zumindest die Lage der Haupt stadt" scheint in den Jahren nach 1403 nicht schlecht gewesen zu sein. Darauf dcutd ein Prostagmn- Manueb für das AI hoskloster J,avra ,om 25_ 5_ 1405 hill
.
in dem das Klol:ltel' ,on einer jährlichen Get.rl'ideabga.be VOll 4 Modioi für seine privaten Arbeif,sgespanne auf dN Insd 'Lellillüi! befreit wird, solange in Kon
stantinopel kein Gtltreidemangcl besteht, "denn alle sind vel:pOichtet, diese Stadt zu erha.Iten und zu pflegell als ).oIutter und Grundlage aller Stiidte . "520
Im Jahre
1405 jedenfalls scheint ein solcher )OIangel in
der Hauptstadt nicht
bestanden zu haben . Das Getreide wird im Bedarfsfalle übrigens nidlt kostenlos eingezogen, sondern mit 4 HypcI'per der Modios beza.hlt. Es handelt sich offenbar
um den st.aatlichen Aufknufpreis für Gt:t.reide. d€-r unter dem Marktprei s
lag,
aber mit dem Marktpreis uach J402 nicht lidllecht zu korrcspOlldieren scheint.u, Deutlich wird durch dieses Prostagma schließlich, daß deI' byzantinische Staat
in der Zelt nach Ankara. dit' KOlltro]]e über den Cdreidehandel -wieder fc!;ter in die Hand zu nehmen und besonders die Getreideversorgung der Hauptl:lt.adt sicherzustellen versuehte,6U ln die gleiche Richtung seheint. ein Anliegen zu ·· t.ro.v. " ' C I6,vIJO, � L E .S·TRAl\GL, 8 [I ·6 . .
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ALEXA XD.lHI LA1>RIOTES, Rt,CavTjva
�:")Iil di�r IntervttltlllioLl ,Jer
YeOl" JfJTa, S.
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wiril die gfllu-,nde \ or'lltellung '
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ci"cr W!n�'rdlen
Adiimtion
Ut>!.,([)V1j,.dnae"rr. seit d<':1!l 1 L Jh., in Zw�,ifel go:t.'Jgen. DiiT,C ER, FinUllZV\.1J·wo.Hung,
S. öHr.. zitlht fur di':�e '1'h(>II'; auch (\tU; züit,:l''te Chryao b,dl hertin. Der 1'1"-.'<10 tioor deut.lich von einer �tituro.;(thgabc
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schei nt·
mir
spn.·dlen unll demzufolf(ü Übel'S<':l.ze ich
TOT; at't"?iß.ov, {Jt6o"i1lfw alrov lWV ,,,',i dVo ,'o.'j{w� d; TO CBVYUQIlov f:l;; n, W!xj",v auch roidn in dem Sinne, duß die g<.llllUmlOll vi er HYPfl!J,,:r
d..,.ti
dOll 8teuc)'S>üz J�u"8l.t.'lIen. !londel"U �he in ihnen Jen stwlt·lichen Auflmufl'reis. Vgl. o.uch das in
u.
vo"t'•.ianiso:hen
Kolonif'l' der Romd.ni!l. praktizierte System des (k-
1'nllll.WI', Ln Romo.nk, S. 318f. Eincr d.:r vielleich t. letzte.' Bfllegtl ist. eine Eintragung im Bll.doel·.B......h. S. 49U, vom Ö. 3. 14:l!:l, die bcf
lhmkisc:hen Haf(>n l'a"ido� Jladl Konßtanl,inopd, durchgdührt nur dem Schiff (k�
Jl�tr(>n Zoni Sai ttt. vnn;i(,h.�rL
::hTIKO...-, (] o" r dies" Transllklion llotiort, ADcn 8, 197;!, R, 127, I"'wlihnl "lIerding� nicht 11.1.8 !'ie jlo" um"", di miR..,l· ;\saui ..,!.apil.8,IIio edol�t. ,
Der miser A�Il."i ist zweif(,I�fre-i JO!'Rflln,s ASll.nc�, ein"r ,1",,' Ie-t.ztl:m byz,ul1inisdl('U Stadtgou\'0fneufe \·on Ronstantinr'l'", l, '\gl. M..l.Tß(1lllrJ;, Rr,110 und Aufgabol\
verllcul1I, S. 84, und damit· ,leutH sich
311,
\los
GOII
daß t:" sid. bd ,liesem C<:schiift um eine
Maß TlRhme :t..U� Si...ht>r",,!,l: der hll.uptstw.ltiscb"n Versorgung ha",lc1t.." (tRß l1u(:h in d.m kt7.t':n bp'RlltiniSDh,m Jahrzehnt<m von K,)nSülutinopel ,kr Stadtgouvol'neur dRfUr 7.urnindl'�l mit...-erantwortlich
Will"
.. O: und vidlf!i cht ..uch, d
er
sich zur
L<:.sullg
dicfl.'r
7. Die Getreidevel'8Qrgung
•
135
deuten, das die Gesa.ndten Manuels Ende 1409 in Venedig vorbrachten und das die venezianische Regierung mit der Order an ihre 'C'ntcrt.anen in rier byzanti. nischen Ha.uptstadt beantwortete, ad tenendum in domo illam quo,ntitatem
frumenti, qualll facient CiVC8 ConstalltiuQpolitllni, sccundum eorum oonditiones. us Ganz augenscheinlich geht es hier
um
die Anlage von privaten VOJ"l'ätcn in der
Hauptstadt, ähnlich wie 13M, und wieder ist anzunehmen, daß auch der Staat sich um die Schaffung solcher Vorräte bemllhte. Im Jahre 13!)O ging es um die Sicherung der Stadt vor dem Usurpator Johannes VII., hinter dem die 'rürken
standen, H09 stehen die Bemühungen um l.ebcusmittelreserven wahrscheinlich im Zusa.mmenhang mit der erncut.en Verschlechterung der Beziehungen zu den Türken, die schließlich zur Belagerung der Hauptst.adt durd} Mu!!/\. im Jahre 1411 führt. Die Venezianer schließen unter den Maucrn von Konstantinopel mit
dem Osmanen herrscher einen Vertrag ab, der ihre llulldclsfreiheiten in den türkischen Territorien entsprechend den vorausgegangenen Vereinbarungen erneucrt,62.t von den Byzantinern und ihren Rechten ist keine Rede. Trotzdem scheint die Einsehnürungsaktion MUflRE keine größeren Versorgungsprobleme in der byzantinischen HILuptstadt hervorgerufen zu haben, dazu do.uerte sie zU kurze Zeit und war sie Ilueh nicht effektiv genug. \Vährend aber im venezia nischen Kolonialreich nach 1410 dne Periode guter Ernten und gesioherter Ver sorgung heginnt,�U Jl1uft die Entwicklung in Byza.nz allem Anschein nach in um gekehrt.c Richtung. Darauf deut.et inflbesondere eine Gesandt.schaft hin, die im Frühjahr 1415 dem polnischen König litterac et bullae plumheae des Kaisers und des Patriarchen überbriugt mit der Bitk, den Griechen in ihrer Türkennot wenigstens mit einer Gctreidelicfcrung '1.U Hilfe
7.U
kommen. Auf diese Bitte hin
schickt König Jagicllo von einem seiner Schwarzmeerhiifen aus einen Getreide transport nach Konstantinopel, das von den Türken eingeschlossen ist. So be ha.uptet es wenigstens der polnische Chronist und Historiker Dlugosz.&" Zu die sem Zeitpunkt befindet sich Manuel auf der Peloponnes, und er wird in deI'
Hauptstadt von seinem Sohn, dem jungen Johannes VID., vertreten.on Es könn te durchaus sein, daß nicht l\Ianuel, sondern Johannes zusa.mrnen mit. dem Patriarchen Euthymios diesen Hilferuf an den polnischen Hof abgeschickt hat und daß sich die Mitwirkung des Patriarchen aus einer starken Beteiligung an Aufgabe b�nd(>.rs auch pl'ivl'lter Untc.rnehlll<:lr bedie"t�. D.,ß die fllÄdt,ischcn Behöm61l im Verkauf von Brot;. _ tluch weiterhin gegen diej..,nigeJl einBr,hritten, die �;{,h be bo ]'Iciseh fab;cbeT Gewicht.e bedienten, bozengt Clavijo, S. SR, direkt Wr die hier handelte Zeit Mtl,nuds 11. unrl. Johannes' ViI, für Jo)umnE'iI VIII. deutet sein Enko:
un� ;
miast IsidoT
"'vn
Kicw, LPP lII, S. 186,
'. J.ORG.\, r\oteR I, S. 180. U' };bd.• S. 201. U5 Da.e betrifft \'Or Kr..,tA,
Ällnlichl.'S an.
.
allem
u,
s.
NOIRlI·.r, Doeumcnts, S. 227 er., ö23; "gI. d,'Segell Xegco.
Ixmtc, SA.TßAS, Documcnls incdits UI, S. 127.
Jr,IHlnnes Dlugr.sius Histodll-f:1 Polonicll-e Iil.ori XII ab antil1,ü8f\imh; temporibus ad 1480, Oper... omnia, eu. A. F.ltZEiD:i:U:CKl, KrRk(l.R lS73, XI, R. 1415, Bd. VI, S. 188.
U' D.lJu( t:R,
Manutll II, S. 298, 345, Aum. 87.
�i
IS6
II. Der O"mpoli.Vertrag
140a
den Staatagcschufwll wi\hrcnd der Abwel'Onh\:it deB alten Kaiser!'. t-rkJärt,US Noch schwieriger j"t. aber eine' Rrklärung der politische n Situation, wie sie Dlu gosz do.rstdlt, denn eine Bdugf'fung der IIaupt�tadt im ,Jahre 1415 wird in un deren Quellen nicht erwähnt. Bekallnt, und schon dtlrgt'stellt ist aher, daß der Türkeneultan Mehmed in deu Jahren 14-14jl:,} seine Position in Gallipoli \'('1' stärkte und mit dem NeuauJbau St'iner Flotte begallll , die die l\Ief'renge kOIl t.rollierte und zunr:h mcn d auch uußHhalb deN1(�Jbell 7.U operieren begallll, g€'gen die Yl'neZiallel', als Reaktion nuf den )Iaucrbau :Im Isthmm; von Korinth a.��r auch gegen die Griechen. Es ist nicllt ßusgeschlosSi'n, daß .Mehmed im Zll�ammen hnng mit dieser Politik seinen politi8Ch€1I und militärischen Druck nut die byz<1u tinil!chc Hauptstadt �erstärkte und auell verfluchte, ihre Lebensmittclzufuhr 7.U behindern. Der vC'nezianische Sieg vor Gallipoli im Mni 1410 milchte diese Bfmühnngcn, zu nä.ch st wenigstens, zunichte, und im Herbst des glei chen Jalll'Cs kam es auch zu eillC'r Einigung. den "falflchen " MustoJä bdreffend, und zm· Auf hebung der Bdagerung 'l'het;.<Jalonikes über die Entwicklung der Versorgungslage des byzu.nt.iniscben Hestreichcs, besonders seiner beiden großen Verbraucherwntrcn Konstantinopel und Thessa tonike, in den nächsten Jahren gibt es praktisch keine Angaben. Aber in diese Zeit gcbörcn sicherlicb die zahlreicben caravane bladorum ct aliarum mcrcantium nach Thessnlonike, von dcnen in den Dokumenten der Venezianer IIlwh 1423 ver schiedentlich die Rede ist und deren 'Viedcra.ufn llbme die venezianisehen Unter händler bei den Türken durchsetzen wollen, um dit! nnzuläuglicJw und aufwen lige Versorgung der StIldt auf dem Seeweg aus Kret.a. und anderen venezia-ni lehen Besitzungen zu vermeiden.·H Die Zl , it der Herrschaft dcs Despoten �dronikos in Thess."l onike ist ei ne Periode wa.chsender Einflußnahme der l'ü.tken in der Stadt, ihrer ökonom ischen und sozialen InfiltrRtion , und es kann �in, da.ß diese Tendenz I\·ueh in einer wachsenden Ahhängiglwit von türkischem �etreide ZUm AUWruck kommt. ])as Ellde dieser Periode relativer Ruhe fällt nit einer Zeit großer Lt:bensmittelknappheit. im ganzen Levanteraum ztlsammen. leit Ende 1420, und im anschließenden Wintcr, Friihling und Sommer herrschen ehr ungüstige WitterungsvcrhältniMse, Regcnmll.Ilgd, Hitze. Wind, was zu inern allgemeinen Gct.reidemangcl im West.en und im Osten" rührt, wie sich cr namentlioh nicht bekannte Beamte der Jletropolia Thessaloniko ausdrückt, essen Wirtscha.fts- und sonstige Notizen S. Kngeas \'eröff!:ntlicht hat_�3I) Auoh uf Kreta kam es nach einer Reihe gukr Erntej ahre zu {linern Ernteausfall im 'aure 1421.Ul DitJ Signoria beauftragte dcshan) ihren BaUe in KOllstnutinopcl, .
"
I Zu den AUllei"ll!derstltzulIgen
8.
L.\t:1I!:ST, V., Lcs dnt"," du I'alri�(lt d'Euthyme II ,tb
Com�t"ntinople, BZ :i4, 1961, S. 3�W-�t2; n"!l.Xt:lt, l\Ittn"l't ll, S. 383, \nm. 42. Kon ..
kreto Hinweist' rhdür, rilla dl:m ?:e,·w;irfnif< CLl",h dill ub!'::" Ilnged'�llte-tl'" )loliv� gnmde!iegl · n kÖI�n'en, gibt. es nl1er.linglil "icht. JOItQ.I, Notes I, S. a93, 418.
�la
alf()V 1uwu;hj; >taro r,
KtmIl\AS, Xnti:/:L\l("h, S. 1:;1 : 10(; d.;f1It' �a' 'Ararai.•). S"'?DAS, Duo"'lleuu� ;n&lit& lll, S. 2:12; Noirot, DO<:unwnt8, S. 290.
:1:\1-
7. Dje ('.dreideversorgung
137
BOJledetto Emo, zum neuen Sultan )furad zu gehen und VOll ihm difl Erla-ubllis zu el'wirken, innerhalb eines Jahres 10000 Modioi Gdreide aus dem O>ömancnn>ich auszuführen. Zuglei ch wird CI'
Dukaten I\ufzuwenden , fulls uC'r Su ltan erklären sollte, daß die tractc fichon abgeschlossen, d. h. die j ährli che AlL<j{uhrmengc bereits fct',tgelegt sei UI Daruus gl'ht ben'or, daß die .utorisicrt
Il
100-1000
,
-
.
VenezianC'r in dieser Zeit l'(�gdmä.Bjg Gdrcide aus dem Osmllnenreieh C!xportier-: ten, daß diese Ausfuhren abC!l' st.reng reglementiert und kon troll iert waren. Eine solehe Besehrän.kung hatte es im Vert.mg YOll gehf,ll. Die Vcrhäluusse h atten sich also
14-03
wieder
nugenscheinlich nich t ge
gewllDdelt. zuungunsten der
Venezianer und (�!l il>t anzunehmen, dnß es den Byzantinem nieht besser erging. ,
Sehr int.eress ant ist ein Zusatz zur Instruktion fÜl' den \'('nezianis(�hen Cesandten ,
die besa.gt., daß dem hyz.untinischen Kaiser der Zweck der Gesandtl'lClhaft ver schwiegen und dafür vorgegeben werden eoll, eR gehe um einen Protest gegon
illegale Neuerungen, die d_ie 'lürken in ihl'C Beziehungen zu deli Venezianern ein gefilhrt hä.tten .1iU Der Grund rür diese Vors piegel ung falsch(� Tatsachen und Ab sichten ist l3icherlioh in der Zuspitzung des bY7.antinil3ch-türkischen Gegensst'l.es
zu diesem Zeitpun kt zu !mellen. Im September des gleichen Jahres. also wenige
'Wochen bzw. l'age zuvor, hatten der junge Ka��r und sein Admiral Leontares (
t)
den verunglückt<:n Versuch gemacht sich mit Hilfe dCH "ftll�cben" .Mustafa und ,
seines
Komplizen Cuneid
gegen die Byzantiner in
in den Besitz VOll Gallipoli
Bewegung gebracht
Z1l
bringen , woduroh Afurad
uIId vielleicht auch zu einem Aus
fuhrverbot für Getreide DRCh Byzanz verll.nlaßt wurde. Da>! venezittnis<:he An
liesen, das ihm der Cesandte Emo vortragen sollte, mußte in den Augen der
Byzantiner in dieser
·
Situation
mindeswns als unfreundli cher Akt erscheinen.
Der ven ezianische Unterhändlcr hat mit seinem Auftrag Erfolg und berichtet un die Signorie, ut breY i frumelltn l:X Grecia. n.d scalas quam copiosissimc deferren
tur."· Diese AnkiindigUIlg erweist si ch j edoch nLs verfrüht , denn das schon abge
schlossene Getrcidcgeschäft fallt eben dcm Konflikt zum Opfl!r, der mit der
by zantinische n ߀lagerung Gal lipolis htlgonnen hatte und aus dem sich die
Venezillner Iwratl!-lzuha1tcn bemühten. \Vegen der AU5l�inandE'rscb.ung zwischen Murad und Mustllfa sind Ende
1421
und Anfang 1422 Orccia et Tuccia
. in
. .
maximo mutu at.que agitntion c vero fruruenta nuUn. ad scala.s deporta.ntur, und ,
,
bis auf ein Gd.rcideschiff nach Venedig und ein weiteres nuch Rhodos haben die
Venezialler von dem gekauften Getreide im :Februnr 1422 noch nichts gC!sehen.»' Wievic.l davnn s{'hließlich doch n och in ihre Hitnde gelangte, ist nicht 7.U erfah
ren auf jeden Fall scheint el'. 811'1 welll, die kriegl1rischen Auscinandert!etzungen ,
zw ischen
Byzanz und d<'ll Türken im JnJm:
1422
in einer angesJl<'1l11lten J<:rnii·h
rung,!;sitllation sh\ttfanden. Die ßeillgrrung Kons.tantinopels began n schon im I�I UI •••
Listinc, (,,1.
Ebd.
J.n:nrt,
Y l U , S. IIIH.; JORGA,
Xot"l! I, S. :112f.
Ebd., 8. 316. Sn gibt Enoo selbst. den r"halt.. 8Cint'!I Hriefes j,1 cI,·tll I!Jliiltlren S�hrcibell
vom 2. 2. an. Qt Ebd.
•
11. Der Gsllip<:lli-Yertrag 1403
138
Juni, also noch vor dei' Einbringung der neuen Ernte, und sie fügte dem stadt
na.hen Raum bedeut.ende Schäden zu, die \'on den 'j'ürkcn gauz bewußt· und planmäßig ...erursucht wurdcn.�:1$ Und die Übergabe ThC8salonikcs 1423 an die VClle7.ianer hängt vielleicht auch damit zusammen, daß die Ernä.hrungsLagc in der makedonischen Metropoll'. wo ulle solum tiUpCI' pane vivunt,b37 noch kriti scher wur.
Ob in dem Vertrug vOn 1424 zwi\.whell Byzanz und den Osmanen auch Be
;chen ueidcn Staaten und spoziell über den stimmungen über den Handd zwil·
Getreidehande1 enthalten waren, kann nicht gesagt werden. Das, was die Quellen
über diesen Vertrag mitteilen, ist sichl'l'lich nur das wcticntlichste, u-uf keinen
}'all aber alles gewesen, wa:; lhu·eh ihn fixiert wurde. Zn einer Politik. der vöIHgen
Blockierung der Lebensm..ittdzufllhr nach Konstantinopel, wie sie Sultan Baya zid ino.uguriert hatt.e, ist aber llugenHcheinlich erst Mehmed H. zurückgekehrt,
als cr den entscheidenden Sturm auf dic Stadt vorbereitete. Die verhä1t.nismäßig günstigen Bestimmungen der Verträge von 1403, die den Grieohen freie Ge treidezufuhr aus osma.nischen Gebieten zusichert.en , wurdon aber in der Folge· zeit auch für die Byzantiner a.bgesehwäoht und ausgehöh lt, darauf deuten zu mi.ndest die Indizien. Vieles spricht auch dafür, daß die Osmanen in den Jahren
nach 1403 die Wa.ffe, die ihnen mit dem Besitz und Erhalt wI)!;ent.lichcr ehe maliger Vel'SOrgungsgebiete der beiden byzantinischen Gcoßstiidte in die Hand gegeben war, ni cht zur Vernichtung
=
u
A shungel'ong Iier Byzantiner einsetzten,
sondern eher zu ihrer wirtsch.aftlichen Unterwanderung, 'Zur weiteren Schwii.
chung ihrer ökonomischen Sl"lbständigkeit, zur Gewinnung entscheidender Positionen auf kaltem \Veg('. Besonders anfällig und gefahrdet war Thl:ssa. lonike, das kaum über eigenes Hinterland verfügte. lte-lativ gümtig war die Lage der Peloponnes, die Getroide weit über den Eigenbedarf produzierte und deshalb auch exportieren kormtu.$38 Ob es aber eine spürbilfe gegenseitige Unterstützung der byzantinischen Reichsteile gegeben hat, kann nieht gesagt werdt:n, Sie war Bchon auf poütischer und militärischer Ebene sehr schwierig und in
Wirtschaftsdingen
kaum leichtet
zu bewerkstdlig�m .
Der byz.an
tinische Staat suchte sich in dem Bemühen um die Sich<;rung der Getreide vcrflOrgung der Hauptstadt weiterhin in etst.er Linie traditioneller :\Iittel und
Methoden Zll bedienen . Nicht zuletzt während der Blockade zwi::;chen 1394 und 1402 hatte sich jedoch gezeigt, daß er mit diesem In�t.ruTDenta.rium nur noch wenig ausrichten konnte. Es sieht so aus, als wenn er die Last und die Verant wortung für die Versorgung, die Bcschaffung von Lebensmitteln und die Anlage
." Lno.llos, er!. BIIKKER, S. 451H.
Große Rolle
der Erntcttlrmine fU.r J'(>liti�.che und mili.
tärischl:! A.ktioJle.n. Konst·fmt.in der Philoeoph, trod. BRAU", S. 44(.: Syropou]ot;, eu.
�u
LAUlUt�1', S. 17!!ff., ]80, Anm. JORG4, KvtE's I, S. 453.
I;
Dukoll. ed. GRECU, Xx.."'C.IV, lOt., S. 303ff.
�". Vgl. l(lo.g"" der Veuezio"..r . im J,.hro 1-l18, daß ihn..." der Getreideexpurt verwehrt !<ei trol:t Oberfluß im DStlpotat, S A 1'llAlI, ])ocu",,,,,bl ;nOdit-s UI, S. 1.78. Zum ttberllllU an Flci&ch. ebd., S. 163.
8. Vertrag;lbilanz
139
von Vorrät en, daher zunehmend den hauptstädtischen Bürgern selbst über� lassen hz\v. aufgeladen hätte. Aus dem gleichen Grund scheint er auch Getreide� sIX'kulation und Lcbensmittelwucher nicht behindert, sondern toleriert und vielleicht sogar begiim:ltigt. 7.11 haben 7.Umindest in den kritischen Jahren der ,
Belagerung und der Hungersnot. bis 1402. Die R.isiken der privaten Getreidebe-,
!
schaffung über Land und lUeer wa.ren groß, aber die Gewinne ebenfalls. Getreide war sicherlich eines der Handels- und Spekulationsohjekte, an demi sich eine kleine Minderhe-it byzantinischer Unternehmer auch und heson� den; in dieser Zelt noch goldene Kasen holte. Die 1Ifasse der Bcvölkerun
�
lehte auch in den wenigen ,Jahren äußerer Ruhe um Rande des Exist.enzmini�
�
mums adel" ;;ogar unter ihm. Die 'Flucht zum Gegner war also durchaus nich
immer ein �fangd an Pat.riotismus, sondern oft nackter Existenzkampf, der
ycrzv.·eifelte Versuch , wenigstens physisch zu überleben. Das st.aatliche über�. leben von Byzanz hing sehr am Faden der Versorgung, und dieser Fa.den erwies sich alo; sehr dÜlill , auf die Dauer sogar als zu dünn.
8. Vertmgsbilanz Der Vertrag vom Ja.nuar/Februar l40:l ist seitens der Byzantiner ein Ver�. such, die alte Pax Romarla wieder aufzuricht.en, die jahrhundertelang Ausdruck' der byzantinischen Vorherrschaft im Raum des östlichen Mittelmceres gewesen war.539 Der \ViederherstelJung der alten \Veltordnung dient auch die Vater-Sohn Formel, die in den Vertrag Eingang findet und der die byzantinische Vorst.ellung vom Kaiser der Rhomäer als dem Haupt einer ima.ginären Familie der Könige zugrunde liegt. Untermauert. und verstärkt wurden diese Vertragsbestimmungen später eventuell sogar durch türkische Tribute, äußeres Zeichen gewandelter hzw.
wieder
in das richtige Verhältnis gerückter Abhängigkeiten. Die reale
Wirklichkeit konnte damit nicht einmal dürftig kaschiert werden. Sie zeigt sich schon in den Formalien des Vertrages. Er ist kein kaiserliches DiJllom, hat nicht die Form eines einseitigen Gnadenaktes, in die byzantinisehe Kaiser üher Jahr� hunderte ihre Ausland;;vert.räge gekleidet hatten.54o Nicht der byzantinische Kaiser, sondern der türkische Sult.an ist du.s Subjekt des Vertrages. Der Text war in seinem Original wahrscheinlich nicht griechisch, sondern türkisch, und
�n
Zur Rolle der Pax AllgU81.'l, Pax ROTi)anllo bei den TIyzantinern s. TREITIKGER, Kaiser· und Reichsideü, S . 230 f . ; ARRw'(;lLlm, L'id601ogie politiquc, S. 82, 142, 146. VgJ. die Begriißungsred<J für den in die HlluptRhHlt �.urückgekehrten Kaiser Manuel, gehalten VOn Manuel Asanopulos, Ht'!WEB, Chorta!'aneno�, S. 199, wo die Bemühungen deB Kai�erfl
'"
i":lEg r1J. ·PWfta{wv
a.11q:aJ.e[a, gerühmt werden. Prägnante Formulierung dieser
I dee bei Kekaumenos, COBCTLI
11
pacclm:lLI HeltaH)I'IellU, ed. LIT..i.YRIN, S. 208.
Die�e Fiktion einer Privi!egierung ist "r�tmah" aufgegebt'" im Vcrt.rag von Nyrnphll.ion.
'I'REITl�GEl!., Kaiser· und Reich�idee, S. 211.
IJ. Del' Gallipoli-Veri.r..g 140:t
140
auch das macht dl'1l Unterschied in der Situat.ion schlagcnd deutlich. Sohließlich
ist der bvzantinischc Kaiser nur einer yon mehreren Vel'tragspartnern dElr l'ül'kcn, dessen Position zwar besonders hervorgehoben wird, auer die Schlagworte •
cillBtigcr byz<.'\ntinisühcr Größe wirken wie -Ih:emdkörper im Tt:xt, und das sind nicht einfach formale DissonaIlzen, sondern sie drücken ehen die objl'ktiv andersgeartete Situation aus. Trotzdem haben aUl:h diese Fiktionen ihre Funk tion, zumindest eint1 idco]ogillche, und das ist wohl 1\uch der wichtigste Grund, weshalb die byzantinischen Gnterhändler sie im V(lrtrag durchsct1;ten. Aber der Vertrag ist auch ein Versuch, wichtige Lebensinkl'csscn des byzan tinischen Reiches politisch zu sichern nnd diplomatisch auszubauen; das Reichs territotium, me Reichssouveränitl:"it, die
Si cherheit
des Reiche>!. die VCl'fIOrgung
seiner Hauptstadt. Vielleicht war Kaiser Manne;! tlltsächlh:h nicht mit einem Vertragsabschluß einverstanden, weil er ihm formal die Hänue gegenüber den
Türken band, zumindest ebenso deutlich ,,,ie Manuels Unzufriedenheit. mit semem N{){fen Johannes, der ihn vor vollendete Tatsachen gesteUt hlltte, ist aber auch sein späteres Beharren auf diesem b�w. dem 'Von ihm selbst abge.."IchJossenen "vcrschiirftcn" Vertro..g, sein Bemühen, das durch ihn Gewonnene festzuhalten und nach Möglichkeit auszubauen. Die Wege, die er da.zu ging, und die .Mittel,
deren er sich bediente, verdienen durehllus Beachtung Der Versuch .
,
in den
verschiedenen Reichstdien gesta-ffelte VertcidigullgssYf;wme zu schaffen und die Chancen für den lokalen Widel'!'ltand auf diese Weise zu erhöhen, erscheint als
ein erfolgversprechendes und wirkungsvolles Mittel, der türki!;cben Expnmuon
zu begegnen Da.R Bemühen um 0llCrlltive Flot.tenkriifte war geeignet, diese .
TCl'ritorialverteidigullg zu unterstützen und abzusichern, vielleicht sollt""n sie auch den Zusammenhalt. des Reiches organisieren und dem \Virtschaftsleben Impulse geben. ])as permanente Interesse a.n Gal1ipoli zeigt, du.ß es bei der Flotte besonders auch da.rum ging, den Lebensnerv des oflmll:uischen Staa.te�, die Ver bindlUlg von Anatolicn und Rumelien zu treffen. Die Rückgewinnung von Galli
pali gelang jedoch nicht" nicht dm·ch die Verträge und auch nicht durch mili
tärische Aktionen. Auch auf den anderen Ebenen der Auseina.ndcrsc.b.ung neigte sich die Waage allmii·hlich wieder auf die Seite dt)r ORmanen. Trotz vieler Ver
teidigungsbauten wurden die b:yzantinischen Territorien bald erneut unsicher und zunehmend gefährdet.. Die byzantinische :Flotte gel'iet ebenfalls nach und
nach ins Hintertreffen, zum indest war si e nicht �ta.rk genug:, den t.ürki sch en AUSt.aUFoCh zwiscJwn Rumclien und Anntolien zu unterbinden und die Darda nellen für die Verbindung mit den eigenen Reichsteilen offemmhalten . ..Anstatt Tribut.e zu erhalten , mußten sich die B,\·za..ntiner, bzw. einzelne St.ädte und Terri torien des Reiches schließlich wieder zu Tributen Iwrcit.finden . Die lt'rnä hrungs ,
situation konnte ebenfalls nicht dauerhaft sta.bilisiert werden . B;yy.anz ka.nn kein �trategisches Gleichgewicht mit den Türkf)ll erdngen, die Verträge werden nicht, turn Ausgangspunkt für die Cewinnung neuer Positionen , !'.Ondern die dureh sie �ewonnencn Positionen müs sen schon vor 1422 lltH:h um) nach ",'-leder aufge geben werden .
8. Vertragsbilanz
141
Die Ursachen für diesen negativen Ausgang des Ringens mit den 'l'ürken sind verschiedener Katur. Die Ressourcen, die Byzall7: nach 1402 in die \Vaagschale der Auseinandersetzung werfen konnte, waren sehr beschränkt, es brauchte längere Zeit, um sich von den furchtbaren Jahren vor Ankam erst einmal soweit zu erholen, daß es zu aktiverer Politik überhaupt fä.hig war. Es wal' einfach zu schwach, sofort nach 1402 in die Bresche zu stoßen. die Timul' geschlagen hatte, und so ist il-Ianucls Annäherung an die Vertragsposition auch ein Stellen auf den Boden der Tatsa.chen. Als Byzan7: aktiver wird und werden kann, in Offensive und Defensive, hat das Osrnanenrcich viellcieht schon das Schlimmste über. standen. Zugleich werden in allgemeinen rmrisl:len aber auch noch andere Ursachen deutlich. Die Schwäche der byzantinischen Position gegenüber den Türken hätte rein rechnerisch ausgeglichen und sein Potential multipliziert werden können durch eine Verbindung mit anderen antiosmanischen Kräften, westlichen und östlichen. Die Analyse der türkitwh-bvzantinisehen Ausein.
-
andersetzung bz·w. einiger Aspekt.e dieser Auseinandersehung, müßte also er· gänzt werden durch die Untersuchung der Frage, warum es zu einer solchen Koalit.ion nieht kam, warum der Vertragsabschluß von 1403 praktisch die ein zige gemeinsftme Aktion war, zu der >lieh die in der Romania engagierten Kräfte in der Periode nach Ankam berdtfanden, was insbesondere die byzantinische Scik tat, um die eigenen Kräfte mit fremden Kräften wirkungsvoll zu verbinden. Aber auch die Frage der eigenen Kräft.e erfordert zusätzliche Untersuchun gen. Die Vert.eidigungskon7:eption Manuell:l war sieherlieh nioht schlecht, so weit es um die militärische Planung ging, was die materiellen Ressourcen betraf, die zu ihl'er Realisierung nötig waren, und was die Menschen betraf, die sie um· set7:en sollten, so deuteten sich wesentliche Lücken an. Damit ist auch die Rich tung fixiert, in der die weitere Untersuchung verlaufen muß.
In. ÖKO"Q)IlSCHE SUBS1'AKZ UND ÖKOK OlWSCHE POLITIK Z\VISCHEN 1402 C�D 1422
Die ideologische, politische und militiirlschc AuseilHllldcrset7.ullg der Byzan
tiner mit den Osmanen h at, nuf vielen Handlungsebeuen und an 'lielpll Knoten
punkten deutlich gemacht, daß das historische Schicksa.f von BY7.anz in b{�deu tendem Maße VOll den materiellen Ressourcen abhängig war, die (l ie Bymntiner
ins Feld führen konnten. Die Türme und Mau<�rn, auf die die Herrsdlelldcn und das Volk ihn! Hoffnungen setzten, wareIl
\T0l'
allem ein matcl'idles Pl'Ob{('m.
Für die Flotte, mit der man auf einen Lebensnerv des Osmanen8taates drücken konntl', brau<;hte man neben Geld und Seeleut-cn auch erfahren e Handwcl" kt'f,
geeignetes Mat.crial und gut eingerichtete WerftCll. Dllmit Soldaten kämpfen
konnten und wollten, war neben einct· tragfä.higen Ideologi e L\Ilu nötig. das ihnen Unterhalt geben konnte, od(:r Geld zu ihrer Besoldung. Die Verteidigung
der heiden großen städtischen Zentren Konstantinopel und Thessalonike war ganz besonders ein Problem ihrer Versorgung. Schließlieh brauchte ma.n für (>ine
erfolgreiche Diplomatie neben diplomat·jschclU C(!schick und politischer Ke nnt
nis auch wieder vor allem Geld, und Beste chung�gelder waren für alle Seiten, ganz besonders a.ber für die türkischen Großen, vieHa.ch die beb-ten Argumente.
AJles das zielt ab auf die ökonomische Subst.anz, die dem hyza.ntinischen Staat nach der ersten großen At·tackc der Osma.nen geblieben war, auf die Produk
tions- und Vtll'teilungsverhältnissCl einer Geflcllschaft, die sich in einem Kampf
auf Leben und Tod mit einem mächtigen und cnt-schIOS:knen Gegner befand. Die Auseinandersetzung zwisohen Osmanen und Byz(Lnt.inerll war auf soziul ökonomischer Ebene ein Auft:inandert,reffen von Frühfeudalisrnus und elltwickel
wm }.'eudalisrouK, und sie wUl'de kompliziert durch die Einmisdmng und das
l'tUtwirken der ftöhkapitalistischen ßandclsmächte ItaLiens. Die elt�mentare Expansivität und Aggressiyit.ät d{!� frühen OKmnilenstaute� leitet sich zu einem
bedellt-enuen Teil von den IiOzialökonOlllis(�hen Prozessen ah, die für eine friih feudale GcsellHcha.ftsstl·uktur chara.kteristi8{:h sind . Dk politische Stii.I'ke und
ias a.ußerordentliche Beharrungsvermögen der italienischen Handd;;ropuhliken
n der Romania erklärt Hich dem \\'estm nach aus den Gcsetzmäßigkeiten frü h
tapitalistischer Expansion und Kolon isatio n . Die byzantinische Position zwi lchen zwei Kl'aftfeldern dieser Art und Stärke wurde noch. dadurch el'sehwt'.Jt,
laß sich die Lyzanti nhiche b'eudalgescllsch/l.ft zum Zeitpunkt deli Aufdnander oreffens
iu einer äußerst komplizie tt cn �ntwicklungsphase bdan d . Die öko
IOmischo Situation der Palaiologcn zeit stand über weite Strecken im Zeichen
,ines weltli.chen und goistlichcn Großgrundbesitzes, der a.uf den Ausbau grund lerrschsftliehcr Formen der AUflbeutung und die verstärkte ffludtt1c Fesselung
III. Ökonomische Politik 1402-1422
143
der bäuerlichen Produzenten drängte und sich zugleich auf die Produktion für den Markt und den Export von Agrarerzeugnissen orientierte. Die Entwicklung spezifisch städtischer Elemente wurde durch den Großgrundbesitz und seine sozialen Träger eingeengt und in den sozialpolitischen Auseinandersetzungen der 40er Jahre des 14. Jh. sogar gewaltsam zurückgedrängt.' In diesen Ausein andersetzungen hatton aber auch die )fa.gnat.en Federn lassen müssen . und ihre I.age wurde in den folgenden Jahrzehnten nicht hesser, denn die osmanische Expansion erfaßte seit der ::\fit·t,e des Jahrhunderts auch ihre Kcrnlande Thra kien und Makedonicn und entzog ihnen damit immer mehl' die Grundlagen ihrer Existenz.2 Hier sd.zen dann die :Fragen an, um die es zu Beginn des 15. Jh. besonders geht. Führten die tcrrit.orialen Verluste, die Byzanz hinnehmcn mußte, aueh zu einer Vemrmung der 'Virtschaft.sformcn, zu einem Atavismus der Produktions verhältnisse, oder begünstigten sie umgekehrt eine ökonomische Keuorientie rung. die Entwicklung und Durchsetzung neuer Produktionsformen ? }'ührte der hautenge Kontakt. mit den friihkapitalistischen HandelsmäcJlkn Italiens und mit dem frühfeudalen Erohcrerstaat der Osmanen zur Übernahme von Produk tionsverhältnissen d(�r einen oder anderen Art, also zur J.<:nt,,,icklung frühkapi talistisehCI' Elemente oder zum vViederaufiehen frühfpudaler Produktionsformen in Byzanz ? ',"urden die byzantinisehcn Produktionsverhä.ltnisse durch diesen
Kontakt. modifjziert oder blieben sie immun gegen äußere Einwirkungen 1
Stand Byzanz nach 1402 t.rotz Rückkehr verschiedener wichtiger Reichsterri torien und beachtlicher materieller Ressourcen ganz im Zeichen ökonomischer Dekadenz, oder verfügte es noch über einc cehte materielle Substanz ? 'Vie wurde
produziert, und wie wurde - genamlO wichtig - verteilt, was produziert wurde � Kam das gesellscha.ft.lich erzeugte Produkt maximal dem Kampf um die staat liche und gesellschaftliche Selbstbehauptung zugut,e, oder wurde es diesem Kampf entzogen ? 'Yurde es effektiv eingesetzt, oder wurde es vergeudet 1 An gesichts dieser und vieler anderer Fragen wird die Ohnmacht, besonders spürbar, zu der die Quellenlage verurteilt. Zugleich erhöht sich dadul'ch die :Macht der Quellen, über die wir verfügen, Sie dräng('n uns Lösung::nvege auf, die als sehr umständlich erscheinen und es auch sind. Sie lassen auf halbem 'Vege im Stich, wo man die ganze 'Yahrheit wissen möcht.e und müßt.e. Sie zwingen zu exem plarischer Darstellung, wo quantitative Untersuchung nötig ware, und für viele Fragen gibt es üherhauIJt keine Quellen. Zu dieser mangelhaften Information über den Gegenstand kommt noch seine hesondere Spezifik, denn ökonomische Prozesse verlaufen a.nders als politische Auseinanderset.zungen, sie liegen unter! MATSCHK"F., Fortsduitt lHld Reaktio", pUOlsirn. : ÜST1WGORSKY,
Feodalite. S.
173, und
DELIS.,
Pa)l;O:UlDO, S, 6U, arbeitet. die KriilP der
großen KloslerkoHll'l"xo na.eh 1350 b€sondeJ"s heraus, die�e Kl'i�" "rfaßt in deI' einen oder andernn Form "1,,,1' sicherlich audl don hlikalen Cl'oßgrundbesit7.. Zur Schwächung der iikonomischen Ha�iH der PalHiulogenfamilie S. I:<·"F.RJ.4.Nhf, lIoce;:m, S. 1 6 1 f.
•
14 4
ur.
Ökonomis('h" Politik 1402·1422
schiedlich in der Zeit, kennen in dl'r Regel nicht so scha.rfe \Vendungen und Brüche, �ind schwerfäUiget" Dcl>halb h;tes im ökonomiseheuBereich noch schwie
riger als im politischen, daSl \Vesen und die Besonderheiten einer relativ kurzen Periode zu erfas!>Cll, wie es die 20 .Ta.hre zwischen 1402 und 1422 sind. Die,:;e Gegebenheiten und überlegungen veranla..'I.
von jhm a'llsgehend, zu versuchen, einzelne Elemente Hit eine Bewertung der Gesa.mtsituation zu gewinnen.
1. Lohnarbeiter, Handwerker, 'Unternehmer, Beamte ? Die Hallortn t'01"l- Tke88alonikc im Jahre 14-15
In der neuen Edition der Crkunden des At.h0l4:1oskrs DionYBiu publi1.iert N. Oikonomides unter )J"r. 14 eine Urkunde aus dem Jal\re 1415, die in ihrer Art einmalig ist und einiges zur Erhdlung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des späten Byzanz beitragen könnte, wenn es gelänge, ihren Inhalt vol( zu er sehHeßen.
0; dtevEQYoVPTe, der SaUnt! von Thessalonike mit dem
.-reruTaAtxalltO�
Panaretos
an der Spitze geben durch diese Urkunde ihrcn Entschluß bckallnt, von ihren Ein
künften eine jä-hrliehe Pension von 100 Aspra
an
den Pricstermölleh von H.
Paulu in Thessalonike zu zahlen, da,mit die Kirche (!rhaltcn bleibt und ihre gottesdiensUichc Tät.i gkeit weit-erführen kann und damit si� sich speziell der
memoria der Spender widmet. Der gegenwärtige new'ta}.J�aQIO!; soll jedes Jahr von der Qoya aller aJ.txcteot einen proportionalen Teil einbehalten und die ge samte Summe dem Pricst'ermönch au�hji.ndigen . Die Verpflichtung ?Ur Abfüh rung dieses Juhresgeldes ist bindend auch für diejenigen, die in der Ausbeutung
der Saline den augenblicklichen dJ.11(a!?/)L folgen, damit die Kirche und ihre Tätig
keit duroh die Revenuen dieser Kunst gesichert bleiben. Jeder Verstoß gegen dieti6 Festlegungen von seiten der gegenwärtigen Gesellschaft ((1tJ"Q6ta) oder einer anderen, die der gcgeuwärtigen folgt, soll mit weltlichen und geistlichen Stra.fen geahndet werden. Es folgen die Unterschriften von zwei newt'aAt�deol,
von denen der eine auch im Namen seiner Kompagnie
(ut.m:eo9Jla)
unterschreibt,
dann 45 Unterschriftell von den cl2txaeo, der gegenwärtigen uvvoOla und schließ lich die Unterschriften VOll drei Zeugen und vom Scbreiber der Urkunde.lI Ihr Herausgeber sicht in den dAt�aeOt der Urkunde freie spezialisierte Arbeiter (ouvriera libres, specialises), gegliedert in Kompagllicn, mit .-reWTQ;'(xUeo' an der
Spitze, und 01' steUt tlie in dieser Qualität neben die anderen aus dem spätbyzanti nischen 'fhessulonike b(�kalJnten Korporationen, die der Seeleute (naeuOu).ciUUtOI), geführt von einem Archonten, der Salbcn- und Ccwürzhandlcr
S
Ach:!! DiollY',ivu, cd, ÜIBONOXIDES, S. 95f.
(.u1J(J61pOi)
mit
1. Die Halloren \'on Thessa.lonike
lUS
'4.
ihrem l,a,lXa� und der Ba,uleute (alxaoop.ot) mit ihrem neW'rap.a-l-OT:We nll der Spitze. �
Das Pt'oblem spä.tbyzantiuischer Zünfte und Korporationen ist noch immer
sehr umstritten. Eine ganze Reihe von Byzantinisten, unter i hnen P. Chara.nis, E. Fl'allCeS und 1. P. 'Mcdvede\', stellt die E xistenz �Oll Zünfoon in der Pnlaio
logenzeit überha.upt in Frage, spricht von einer Auflösung und aogUl' YOlU voll
st4;i.ndigen V�rschwinden von ProdUzclltcnverci.niguJlgt"n.5 Andere, wie G. G. Lita-Hin, nkze-ptif:ren zwar gewiRlJc Elemente einer Zunftürganisa.tion, S
keinerlei neul.'- Belege an, wie 1,um Beispiel T. N. Vlachos.' Am ernsthaftesten hat sich bisher :M. J. SjUZjUillO" mit der Frage beschäft,jgt und gestützt auf das Hexabiblus des Kon;;tantinofl Hnrmenopulos neben den schon genannten und
urkundlidt erwiesen en 'Vereinigungen bzw. ihren Vorstehern auch noch die Exist,enz VOll Zusammenschlüssen der RindcJ'\'erkäufer, Juweliere und Notare
zu 'erweisen vcrsucht.8 Ihm folgt weitgehend a.uch sein Schüler V. A. Smetanin.' Noch strittiger und spekulativer al� die Exit>tenzfrage llit das Problem des
Charaktt.'rs und d!."r L.lllercn Struktur dieser Organisationsformen. F. Dölger
glaubte, a.us der Unters(!heldung zwischen uxviTw und ie}'cl-rat und der unter schiedlichen Bezahlung der beiden Gruppon in einer Urkunt}() aus dem Jahre 1421 auf eine geregelte Zunftordnung bei den Bauleuten von Thet>f.!alonikc und
auf eine soziale Differenzierung itmerhalb ihrer Mitglieder sehließ/m zu können .I' Medvede\' dagegen stellt den Zunftcha.rakter dieser Vereinigung in Frage und ist allenfalls bereit, von clnem Artel zu sprcchen.l1 Knch Sjuzjumov besteht die Seeleut-ekol'poration in Thessaloni.ke nicht aus einfg,ehen 1tIatrosen, sondcrn aus Reedern, Kapitänen und Lotsen, ist also die Vereinigung der
naeaUo..t&uuwt
weniger eine ZUllft als vielmehr ein Unternt:hmervetband, angeführt von Adli� gen, M : itglindern der kaiserlichcn Familit� bzw. ihres Fa.ruilienclans.12 Dieser
• :Elxl., S. 9;;. Dort !lm.:h dir, 7.itiel'tllll Eklege. I ÜllAll..... NlS, 0'1 the f;oci!ll structUl'e, S. 1 5 1 f . ;
FSAKCES, E., L� disp,�rit io n des COrp0l'H ,
tions b:y
LIT"\'RI�. MCTopnJl B1I3aHTllU, S. UM; 0&8..$., R61/:. Med\'cdev, MIICTpa, BU S, 191'1, S. 158.
t
., VLACHOS, Th. :N., Di() Ges,-,hid,tt, (1(,1' byzanlinischen Stadt }[r.lenikon. Küln 1967. S. 1 06.
8 S.JUZJ-':;�O'., COQHMbUaR CYWHOCTL , S. 88, Ar�m. 3 ; DJ!NS., R BOII POCY 0 xapaRTcpe, 8.29, Anm. 61. Zur KorpVT>l.liOll dE't htf,ur�tädtu;ch'ln �ut!l.rt� vgl. jetzt bo&olLders SClIlI.B,l.ClI.
Die HypV1oYP()Ris. S. ;13, G4ff. t
Y. A., 0 Hel-\OTUphiX aCnelITaX counUJlbHO-,mOHOMD'ICi:Kotl CTpYh'Typhi !l;HeBlf3aHTunclmTo ropoi\u, A,lJ.CB 8, 19i2, S . 110.
S,v"J:TAXI;'-,
10
11
11
10
noa-
DÖLGlill, Snhatzkamnlel'll, Xl'. 102, S. 2ti9f.
llEDVElH::V, npOfl.llC�a 1oluuYrl!ah,.ypw S. 402.
Sn;uuIIlov, lIpoTßDOPC'IIIJI, S. npocy 0 XUlialrrepc. S. 28. Mat.l!dlk�, Au.kar...
3S; DIllS., COIlIla.·TLHaH CYI.lIIiOCTL, S. 1'18; D.ERS., K 00-
,
III. Ökonomiecho P"lit-ik l402 .1422
146
•
Ansieht ist inzwischen ontschieden widersprochen worden, unter andl'I'tm auch von E. WernerY Die Frage bleibt : ,Vas sind das {ur Korporationen ? H:uHJwer
kervercinigungen Ulltern�hmerverhii..nde, die Lohnarbeit a.usbeuten, oder noch ,
etwas a-ndcres � Haben sie alle den gleicbcß Chlwakt.cr, oder gibt es prinzipielle
Unterschiede zwischen ihnen 1 Sind in ihnen Handwerker, J.ohnarbeit�!r oder Unternehmer organisiert, mehroru Gruppen gleichzeitig oder noch ganz andere Leute ? Diese :Fragen steHen sich nuch bei der hier zur Debatte stehenden Ur kunde.
Leider steht im Mittelpunkt dieser Urkunde nicht dlls Wesen der Organh.ation
der Ha.lloren \'on Thcssa.loniko im JaJl l'e 1415, die Rede ist nicht von den Statu ten und Regeln ihrer Vereinigung und von den Formen der Arbeit.sorgnnisD.f.ion.
sond!:rn es handelt si ch um ein(� mehr oder wt�niger "periphere- " Prob lematik
di eser Vereinigun g, die im Text abgehandelt wird. \Vas darüberbinall!o; für die
ökonomische un d soziale Seite abfällt, muß tlrst mühfmm und auf emwegoll er sehlOS8()n werdon Methodisch bietet· sich dafür hesonders die terminologische ,
Analyse votschicd,mer Begriffe an. die in der Urkunde Verwendung finden , dann
aber auch eine prosopographische Untersuchung der ilt der Ud.--unde genannten
Personon bzw. PCf!>Onengruppen.
Zur Begriffsanalyse, zuerst zu den
Begriffen
a;'l�cie1J; Ulld 7r(?Wm).lx&.ew;. . Der
Terminus J'lflw'ra;'t�&('/O; findet sich meines \Vissens in byzantinischen Quclilm
bisher nicht, wenn wir nicht anne}IIDen . daß uer naw-rott:Qaiai(!w; Konstl:tntinos
Ch lldenos der in einelD Prostagma des J'ahres 1274, betreffend die Salinen der ,
Stadt Smyrna, gCIlIUlnt wird.1I in Wirklichkeit nicht diel>t'r Würdentl'äger der byzantini!olchen Ämterhierll.l'chie war, sondern neW-raÄfKa('lo" Chef der SaHne
und der Ha.lloren, die sich mit der Ausbeutuilg dieser Saline beschäftigten -diese
Funktion übte er tat-sächlieJl s,us
-
, aber die oirlfadle phonetische )iä.ht: dieser
heiden Begriffe ist kein ausreichender Beweis für
ine !:lOlche SehlußIolgcrlll1g.
e
Dieser Chade1lOS wird, w(!_nn er und ein Mann gloichen Namens im '''crk ueJ!. Hilltorikers Pachymcres ein und dieselbe Pl,rson sind, SOllst nur a.ls :;uß!-'1J' TWV
ßarJlÄtxw"
L-m:W1' bezekhnct,15 nicht aber alfl :l!!WTolte('H!aeto�, fluf jeden Fall sind
aber Jägerm('il:lt,er und Mat·sehn·lI einlLnder näher nls Jägerm eister und PfälUH'-l',
zumindest saehlil'b, und das wiegt schwerer als die phonetische AJUllichkeit . Sacblich gehört deI' Begriff in ebIt: Reihe mit den Begriffen
1q}wt:Q'.ta�t;';'&ew"
du im Notizbuch eines Mctropolitanbeamtcn von '1'hes�alonike um 1420 und in ähnlicher J.'orm im Rechungsbuch Gincomo Badol'rs auftaucht,lO und wahr scheinlich den Obermcistet des Flciseherhandwcrks in Thcssalonikc und Kon
stantinopel bezeichnet, und mit 7r:(!cu-ropatrrrwfl, der ebenfalls einen Handwerks obermeh,.te-r meint, flei es den des Bauhundwerks ;n ThCSSR1!)nike vom Jahre U 'Vl':RN),(11, Die Geb"rt. eint:r G-roßnto.cht., S. 144. AHm. 153.
11
M1t1
IV, 8. 2S.:I;
vgl. n.L\'{SC}llU':, Sab·.f>1ollopol, S. !l2f.
I� PkehYIH. M.ich. 1'äl. L, Ö, 1). t 8 .
,. KUGJ:.As, Notizbuch, S. 1,015. Nr. 14, rt.w(J)" o. ci lOt!
flewrop.u>lä).n(!i(J1) -.,.gl. cbi., S . UG,
?\r. [,3; Budoer, S. 416: prololl1twhi,.Iari , vg!. ebd., S. 3f13, 44.'i.
•
-
I . Diu Halloren von Tlw8SlLlonikfl 14lö
147
1326,J7 sei es den Obermeist.€r anderer Berufe, die vielleicht an anderen Stellen
gemeint sind .la In der Urkunde von 1415 tritt der amtierende ;'I�(oTa;.lxaeIO' nur als Kollektor der Geldsumme lmf, die an den Priestermönch abgeführt wird,
Bezügen der anderen Halloren ein, wo bei unklar ist, weIe-her Art diese Bezüge sind ob es sieh um Arbeit.AAnkile, Gewinnanteile oder Löhne handelt.. Deshalb ist von clie8er Seite her nicht zu sagen, ob es RlDIDcnkommt" wenn der anriete :tQ(t)Tah�a(!wc; aktiv wird. \Vc-itere Kompetenzen det· Leiden werden nicht genannt und fluch nicht sichtbar, deut gcnuuer,
er
behä.lt diese Snrume von dt::n
.
lich sl.'htint immerhin '
'1.\1
�in, daß .sie in erster J inie Privatpersonen, nicht ..
sind, auch 1nllU ale mit ihrer :Funktion gewisse staatliche Aufgaben ühernehmen aol ltc n . 19 Der Begriff (i).lxclefJ' ist im Gegensatz zu Beinem J)nriva,t aueh aus anderen Quellen diewr Zeit bekannt. In einem Rechenbuch, diL8 H. Runge... und K. Vogel vor ein igen JIlh.rcn ediert hahen, ist. die H.ede von ru.lxa�ol €JeanuAovt""J" die eine sogenannh� Jr[loitoya \'on 400 Aspra für 1 .000 !l(I1);oVflla Salz verlangen .1t Die Hcrausgober sehen in dieser :tflO(!oya eine Art Lagergebühr und übersetzen den Begriff dJ.1�a�or dement;;prechend mit Snlzzöllner.!l Im Pulologos, dem Vogel buch der spätbyzantinischen Volkslitcmtur, versucht der Fa&'\.n den J1 lamingo lAcherlieh zu mache-n, indem er ihn beschu ldigt.. Celd aufge-nommen zu ha-ben, um ein Unternehmen zu beginnen, dabei in SchuJd(�l\ gerat.en zu sein und so sein Ansehen verloren zu h a,ben : ur �y6�aae, n}1J !l),Ir.l}y ur lyi'l't/r; aAIXa!?1Jr;, heißt eB von dem Unt.ernehwen des �'lu.mmingot-l. U Der Kauf eilll:r Saline ist etwas probJemRt.isch , wahrscheinlich heißt kaufen hier aber soviel wie pachten,U und in de_r Fa·bel wird a·nf den nicht selt('nen Fall ungespielt, daß jemand eine Einkommensquelle pachtet für eine Summe, die über ihrem N"ominalwert liegt, diese Summe c1unn nicht hefFl.uswirtschaften kann ulld dadurch in Schwierig keiten gerat. Der (ü I:x:ae'1; des Vogelbuchf'N ist alo;o wRhrseheinlich cin Salinen Beamte
'
..
pächter, der keinen Rrfolg hat und deshalb der Läeherlichkei t preisgegeben
wird.u AIR!) drd uAt�&eOI: der erste no.ch ;1lcinung \'011 Oikonomides, dem sich " DÖLO.t;U, Sehat7.kElmmern, S. 306.
'. 7.. H. L...1IPIl.Oll, Nf: 10, 11113, S. '.
IG
127: DJi:RS.,
Vgl. 1I.'l.Tsou"l'!. Sab;monopul, S. 461. HCSGlülf\'(}(H:L, Rl·d,,;nhuth, NI". 3 1 , s.
H Ebd .• "nd S .
'.1!1"/"!"J:wfh,'l"
:So 27; l'IDl
: 1I , Alllll. L
114.
' 2 ' 0 I/ov}.6i."i" ">, .::d. KIl.Awm:YlJSKf, S., nedin 1060, S. sn, V�rh 291. n
H, S. 390.
Vgl. [ür die ll1itt�1 hy>lo.ntini�du� Zdi, OmO!lOlUIH:S, N., Qudqlt,>s IJoutiquCoS ,Je. Constan · linople au X/ l'I. r..IX, I"y"rs, imposirion,
.. Hi:lIUfltiVOOBL, Rechenbuch. ".
S. :-W f.
nop 20,
1 9 72, :;. 34R.
•
III. Okonomim:.he Politik 1402·1422
1< ,
Hunger angeschloSllcn hat,25 dn Lohnarbeiter oder Handwerker, der zweite nRch
AuHa.'lSuug Hungers uud Vogels Sal7.zöllner, der dritte meines Erachtens ("in SaliJlenpiichtcr. Heißt das, daß wir es mit drei verschiedenen Typen von Akteu
rcn zu tun ha.ben, oder nur mit verschiedenen Erscheinungsfol'mell (!in und des
selben Typs, mit einem Akteu\' in unkrl';chicdlichen _Formell und FhMen l$Ciner
Tätigkeit � Eine gewisse Klärung diesel' Frage bringt ein Pat.t·iarchalentschcid,
betreffend die Angelegenheiten der l\kt.ropolis UlH.l des }.Ietropolit.en von Thcssa
lonike, aus dem Jahre 1400, einel' Zeit aho, als sich die St.adt in türkischer Hand
befand. In einem Zusatz, der mit dem Haupt.inhalt des Dokument:-J nur mittel bar zu tun hat, heißt ()�: " VOll (:inem Pricste:r namens ilpa.ximadcs haben wir
in Erfallrung gehra.cht, daß er von Eurer Hciligkl'it - d. h. dem J!.:rzbi�(;hof
Gabriel - belästigt wird, weil er ein W.OUl(!l1'; ist, Dieser beruft sieh darauf, daß er die Sache'" als Erbe übernommen hu.t und daß weder der kyl' Dorotheos noch
der kyr hidoro!i - d. h. die Vorgänger des Erzbil;chofs Ga.briel - , der ihn auch
zum Papas gcmac:ht hat., ihn deshalb belästigten, sonderu nur Ihr belästigt ihn.
KiehL die Tatsache dieser Erbschaft scheint mir Rchwerwiegend zu sein, und
auch nicht., daß ihn die früheren :;\fetropoliten nicht belästigt haben, sondern (etwas anderes): 'Venn. er die<'!!.! Beschäftigung a..ls Handel betreibt," L'lt er \'on
Euch
7.ll
R.echt gehindert worden, wenn cr sie abcr nicht a.Is Handel betl'eibt,
sond�1"n als (handwerkliellc) Betü.t·igung und (zugefallenes) ws handhabt und
bet.reibt.28 und nicht Salz ka.uft und weiterverkaun,\l!I l'Iondern selbst tä.tig ist,
wäre es nicht richtig, ihn daN\.ß zu lJiJldern, selbst wenn die Tätigkeit al� ver achtenswert und ehrlos:lO erscheinen soHt-e. " AUf! diesem Entscheid des Pat·ri
archen Ma.tthaios geht nl"o ein
schiedliche Tu.tigkeit-en bezeichnen konnte. "'Velche Alt<::rnativc deutet die Ent scheidung abcr an ? Heißt sio Salinenarbeiter/Salillenhandwerker-Salzhänrller,
oder heißt sie Salinenarbeiter-Sa.1inenpächter/Untcrnehmcr ? Auf der einen Seite steht zweifclloli der sal1..produzierende Hallor. Handwerker oder lAhn
arbeiter. Auf der and()rcn Seite könnte der Sal1:händler stehen , der Sa.lz kauft.
und weiterverkauft. Vielleicht heißt aber auch hier kaufen
=
pachten, ähnlich
wie im Fall des Vogelbuches, und da·nn wäre dieser aAly.d!.>t)'; auch mehr als ein
einfacher Salzhändler. Aber du!! ist flchon deshalb nicht sehr wo.hrscheinlieh, 1ft
M
HO)'lGl':R. Chortß81nel1�, S. 114.
MM 1(,
Nl".
GO;:;, S. 43fH.:
TQVTO ,.... 'l'ätigkdt. Beteiligung �
t1 Ebd.: i/"1we{a; "'''/''1) '1"() TQIOhop I:UT�(jn'f'a <5leYe!!1'ü.. !8 Ebd.: W, iJrlTi}6mJpa >
Ebd.: ,.al OIi,. d)'OilliCe, avrri :.al ptTQ:;J.fJ}.ci.. Bei der Ablehnung des Hundt!l� mit. d6m •.
11
8...1z; liegt der Ak.�nt. 411gl'11SCh{lin1ioh uur diesem "K...ufen llr".1 \Veitel"vcrk...ufen", uenl
Htmdel zu Zwo(.,ken du� Handulsgewin"s, dem die by:r.allt-inisuhe Gesdl�eh>�ft in a,r()" AntlCl'auunge!l "blehncnd gegenüber.!t.and, im Unlcn>.chied zu'" Verkauf von Prooukten
der oigencn. \Virt,f;ehaft, l..,sol1d.....l1I lündwirlschafUiohor Prod"klo, den 10
.I,,,, byzlllH.injsche
28. s. K..I..SII·
C,:sell.!ehaft to)cl"i0l"te und. guthieß, "gI. KASHD..I..N. Byz;nnz und seine K"H\lr. S.
],IM Ir, S.
4 3 7 : (infmv. Zu ehrnnh...ften und unehrcnhüftell B"rukn in Byzl;I.nz
t
D..I N. ßYZEUl7. und soine Kul ·ur, S. (17.
I. Die Halloren VOll ThNlSllloniko
1416
'4.
weil es dem Pa.triarchen augenscheinlich um den Untc.rschied zwischen Handel , den die byzantinische Gesellschaft. und besonders die Kirche moralisch vemr. tcilkn, und hll.ndwerklieher, physisC'hcr Tätigkeit ging, die die Kirche den Klerikern in gewissen Grenzen crhmbte.u Ei.ne unterschiedliche Verwendung
des Begriffs
OAtY.�/� findet
mlUI a.ueh im modernen Griechenland. Wahrend er im südlichen Teil des gl'iechischen FeMtlandes einen '!Iensehen bezeichnet, der in einer Sa,line arbeit.et., wird er auf der Insel Samos ullch für den Sahnenleiter verwendct,3: das heißt. wohl für den Eigentü.mel·, Pächter oder Betriebsführer
des Eigcntlimers bzw. Pächters. Diese Verwendung gab es aber, wie das Vogel buch und andere Belege zl·igen, auch Rcholl im spät\JY1.nnt.inisehen Mittelalter. Damit bleiht zumindest theoretiseh und t.erminologisch die :\Iöglichkcit offen,
daß die a}.l"d(Jo� der "CrkllllclC" von 1 4 1 5 sozialökonOlllisch nicht. ulle auf einer
Stufe skheu. daß es Unterschiede zwiF.l(:h('1l ciJ.lY...tleOl und vielleicht !.lOgar unter den OAfy.a!!OI selbst. 01
n};' iii.(;.e";'v
.
;"t!?(fITaN;l!Ueo' gibt und
. JwvE(JyoiivTt�, mit tlil'!'C1' Phrase Hihl't'1l sich die S(�henkt'l' am
Anfang der erkunde ein. Wie die ehen el"i\'ähntp Putl'iarchenent..<,chddung vom
Jahr UOO zeigt, kann b·tgyeiv, OlfV6QY6fv glll1Z einfach tätig sein, arbeiten, hand
haben hedeuten,:)" und die Intitulat.io \'on 14-l5 heißt, dann nicht!\ weiter als
Bewirtschafter dt"l' SaHne, Sillinenarbciwl'. J n dc-n spa.tbY1.3Iltinischeu Quellen buben die Begriffe ir6!?YciW bzw. OIU'EqyWl' aber daneben auch einen tCI:hnischen Sinn und bezeichnen den Steuereinnehruet· oder Steuerpädltcr.3� In der Regel wa-rCll das Leute mit beträcht,lichem Kapitul in den Hiinden, und \,jel Geld Wltf tatsächlich nötig, um da.'i Recht zur Ausbeutung t.'in(�s Steuerobj(�kte8 z u er
werben, Di(� AuffasDUllg des Herausgehers der Urkunde, daß die Halloren von
1415 die Saline gepachtet hatten, gewinnt, also an Gewicht, zugleich verstärkt sich a-ber der ZWI�ifel, daß die Pächter einfache Halloren waren, ouvriers libt'es,
Salzarbeikr. JedenfalIr; könllt.e unter ihnen oder hinter ihnen eine Gruppe von Leuten oder auch nur eille Einzdrx'cson geWt St_n sein, die: üher di� notwendigen '
'
Gelder verfüg«:. Vielleicht gab es auch bei der Aushent.ung von Salinen eine Unterpacht von der Art wie sie ZUl' gleichen Zeit und i n der gleicben Stadt di(J Unternehmerfnmilic Argj'Topulos a.uf dem Gebiet des Gllrtenbaus pra.ktlzierte,3& ,
Die Gruppe der HaUoren von 14l.') tritt noch un1(:r dner dritten und vierten
'L
Zu diesel'Problc:matik
8.
lH,,\,>(' 11 KASHD.�.l'i, Byzanz und 13'.';1\0 Kultur, S. 27 i., 11;;' 117,
bOflundero Bf:OK, Kirche, S. SI r., mit. w(;>it",dührcndel'
Lit,;mlur, und 8"\Y!lAI'US, n.,
So�.iulügio dCA byzantinischen �lönch t"ms. T.Qid"nlKöln I Oß2, S. 41 H.
Zur
•� KKIARAS, E., Krilische lind I;Jlf8('hliche ß<:!IIIt!rkung en ,",um Text ein� hyl....ntinisdwn R.-:I'ILc"buC'h" s
dt'S 15. Jahrhu,.,dcrL�,
H; p.t&llt iuisehe J:o'or,;dHlIlgen III, S. 14';. Hier auch
BI'lJllcrkung(!II 7.\J1n Regrifl: \I.ulI\cl! eJ
U Vgl. a\lch lII(l;fttSov,J
I' STErN,
}<;., UIlt."'l'Suchullg,lU :t;tlr f
I;Chichtc, MiLteilungcn zur Osmanischen G<.'f;<·hichte IJ, 1923/2a, S. 27. ss VB!. K"l'itd IH, 2, S. 159 fl.
•
•
III. Ökonomische Polit.ik 1402·1422
150
Bezeichnung auf, als
(fl')!oMa
und a.Is OvvTlJo/fla. VOll diei:>cll heiden Termini Cl"
fordert der letztere bel'lOndcres Int�resse, weil
Cl'
auch von einer Cruppe VOll
Leuten benutzt wird, die im .lahre ] 45:� e in Bündf'} von �ronopoJrcc:hten pRehtet.
unkr ihnen auch Salinen, genauec gesagt, es handelt sich um vel'E;chiedene
Gruppen und um \'('u;;ehiedene I'achkn. Sie sind bekannt nus der KorresJlondenz. des Richters Isidoros, tIef gleichzeitig ein hoher Beamter und ein groß<'!' Unter
nehmer der !rüheu Türkcl1zeit- ist.:l& Einmal tritt Cl' aL<; einfacher TI'ilhaber einer KODlpagnie nut ein anderes Mal aber als Hauptkonzessionär.37 Die (ft'vT(!O'flw
der Isidoros-Korrespondell? bet
liehe Positionen in diesen Kom pagnien ein. Die Unternchmlmgen deli R.iehters Isidoros und die Objekt<: seiner Tä.tigkeit spiegeln allerdings friihosmallischc und nicht spätbyzantinische Verhältnisse widt>l', aber es wird ausdrücklich d/\'YOIl
gesprochen , daß � .QJtI�q, d. h, eine beIStimmte Anzahl von MOllopolrecht.en,
schon zur Zeit der letzten byzantinischen Kaillcr existierte.38 Das trifft auch auf Kompagnien unterseh.i\�dlicher Gest.lllt ulld Größe zu. Sic sind einc sehr häufige
Erscheinung besonders in der Aust.au.\iehsphüre . 'Vir kennen qVV"r{!Qrpta, zwisohen
ven;(;hiedenen Kaufltmt.en , die A.kti" an Hnndelsopel'ationen kilnehmen,39 abel·
auch zwischen solehell Kaufleuten und K.npit.algeban, die selbst nicht kommer ziell aktiv werden (socii stantes und socii Jaborantcs).tO Der Fall, wo ein �fann
einem Armen Geld und rinen Laden überläßt, damit dieser Arme sich als Hand ler betä.tigen kann, wo die eine Seit.e also nur mit ihrer Arbeitskraft beteiligt
ist, dieser Fall wird in einem spätbyzantinischen bzw. frühOfimanischen Rc{:hen
buch dagegen interessanterweise nicht all! G1Jvreoq;(a., sondern lHU' als uU/JfPw"IIta bezeicfmet.tl Die utJVT�rpla im Bereich des Austausches ist offenbar die spät byzantinische FOnD der
zecw:
und zugleich der it,alicnischen collcgant.i u
Sehr nahe, die bei den Venezinnern bel'.ondcrs beliebt war, weniger der com menda
,
deren Entwicklung sehr eng mit der Geschichte Genuas verbunden ist.u Ein(: ähnliche Situation findet sich im Berejch der Pl"Oduktion . Dt\ß UU,"f(lOgJOl Manu fakturen organisler(�n, ist aus dem späten Byzanz bisher nicht bekannt, daß sie aber staatliche ltfonople, darunter auch Produktionsmonopole, a.usbeuten, das
Lut.t.rl:!'I, s. �7ff. "17 Vgl. d>d., Nr. 4, S. 87f!. mil i\"r. 1 , S. 7Sf.; 1 1 0ff. ,. DAnlwuz/lis,
'"
�t
'0
Elld., 8. �S.
MM. H, S. 374 r. :\[,\1 IJ, S. 546 ff.
.. HUI'IGJi:R{VOGl':T.,
Rechonbuch, Kr. 26, S. 28. 1m Text wird Jn� ,.'ntsJll"e('h'�l\de Verb
v(:rw0ndt·t: 'Av1JUW1fo;rl:; (]t'WP(lYI'ljaa= IJS'lQ TU·(l( mi�TO; .
S. 47;;: due
t1Uf't(!O'P,'u si, jHihl
..
fUt
. Vgl. aber 1o.Bt ll, NT". G3�,
der der eine Pllrtn('T" nur mi� f;.ein(:J" Arbt,itollrraft
b" teiligt iHt.. Hier wi,·d ,I.,,. Begriff aber hen"i."t· 2:lIr Beschönigung (!iJle� AUHbeutungs.
verhi,atni!;SCH. .. AueführJidwf boi MATSGIlli..IC, K. P., Cddgest:häftu, H,\ndcl und GcwcI'be in Bpitby·
:l.Q.llti"iachclI R"che"hüch"n. lIud in d.,r i:
•
L Dio Halloren von ThOtsKltlonike 1415
bewei�t untr;l' anderem der Fa!! des Richters lsid01'os. Als
151 (Jorpla werden
uvrr
aber
auch rälle bezeichnet, in denen ein Handwr;rker bei einE"ill 'Vucherer, Bankier
odrr einer anderen Yen·ou Geld aufnimmt, seI es, du.Q er !'leine "'('rksta1.t ver.
grö!krn will, 5('i
(.'5,
was wllhrsC'heinlichcr ist, weü cr in Gdahr i.st, seine Exist.enz
zu verlie1'en, wobei der Gcldgt'ber Ilach dCL' vereJubi\rt.en Zeit seiu Kapit.a.l
zurück- und !;incn T€'il des Profit;; C'l"hä..!t.a AnsteHe \'on Gdd erhält der Hand_
w('cker gclegentlkh auch einen Teil der nObYClldlgen Produktionsmittel : Roh
stoffe, Arbeitsgeräte, aueh die 'Yerkst.att,U Eine gewisse Ahnlichkcit zum Ver
lag ist hier €rkt:rmbru', eli fehlt a ber das \Vicht.igst.e, t.lic Cll(!rnahmc der Fertig_'
,produkt.('. uUJ"ch den Geldgeber. Dit· Be7.iehung zwischen Lohnurbeit-cl'(fage_
löhner und "Al'beitgeber"
ist nicht bekannt unter der Dezeichnuug
otlVT{!rxpia,
analog zu dem oben be�(�hl'i()benen FaH aus der Aust(lU8(�hsphäre ist das aber
a.uch nicht sehr wahrsehdlllich. Kieht ohne lnt-eressc ist !l.ohlicßHl'h a,uch die
Ta.tSllche, daß die gt>meinsame l\utzung eines I.tclichigt'lI Steuerobjekt-es, cinc$
1t.Qfl/-le(!"IO'I', viE
(!o g:tu be7.dchnet wird.�3 die Hdöligtcn aV1IT(!oqJol
rJVtIT
gennnnt 'werd('n . Dieser Fall h;t wiederum den KompagnilmdesRicht.ersIsidoms sehr nahe.
Auffällig und
init-ierend bei der (;"rkunde aus Thest\nlonikc \--ou 1415 ist der
Umstand, daß hei den 1;nteJ'sc:hrifkn noch von eint·ru zweiten
die Rede ist, und von �cjfl(:r Gruppe, die o.llein als wi�hrend die erste Gruppe nur al"
av,'o(j{a.
aVV"Cfjo({!ta
n�oTaJ.rpt(l!P1'
Le;t;cichnet wird,
er�clll:illt. Oikonomidefl läßt offen,
ob es !>ich um eine Gruppe hauddt, die gleichzeitig mit dem �raJ.txdelOr; Pan&
Ausbeutung der Saline bt:treibt., ocler um ihre Nach· folger. Geg(�n die Gleichzeitigkeit bringt er selbsteillige wichtige Argumentr "01': Der 'rext, sel�Hjt spricht nur von Pana.retos und seiner K()wpa.gnic, die Unterschrif
reto� und seinen J.cuten di(')
ten der beiden protalikaroi stammen von dcr gleichen Ha.nd, wobei der zweite in der dritten Person genannt wird.4G A m wahrscheinlichsten erscheint es daher,
do..ß die Saline zum Zeitpunkt der Urkundena.usstelLulig bereits von einer ande
ren Gruppe el'steigel't worden war, daß der Termiu der übergabe schon fest stand und deshalb der desiguierte Nachfolger in der Urkunde bereit!! Erwähntmg findet. Die Moda.litäten einer solchen Versteigerung sind aus der IRidoros
Korrespondenz t'rsjchtlicb. Bei dem Bemühen, einen Komplex VOll Monopol rechten, zu denen auch eillll Saline gehört, erneut zu ersteigern, sicht sich Isi
�
doms einem Juden namens Suleiman als Konkurrenten gegenüber, wobei bcid
nur als Vertreter von Interessengruppen Rnftret.en, offenlJa.l' als Haul'tkonzes-i '3
l\L'\1 lI, S. 326ff., 372ff.
U l\UI H. S. 473 f., 414 I fL .� Kt'üF.).s, No1.i:t.buch, S. 149f.
Nd"'!l
die
nl:!�.dchnung Ul!vr(!fI'fUJl tritt. lIod.
der Begrif
&0i(01, S. 149. Ähnlich wird rh,r Vater d'll! D�metl'ios Pnlniologos K"l!iijIOS
e/i;
TO ßom;C"1.T!�(), Ix.zeichnet, J',J).{ n, S.
andere OOxo< hdcillgt
Wltf(,,,
431,
15 [JlOi(O
woboi nicht eindeutig Ült, ob hier noc
U"') (,b die Pfliilld" gekauft " ,!"r verliehen w,�r.
.. Ad,� Dion.)'siou, ...'<1. OUl:oNONlnr.8, S. 94 f,
...
152
III. Ökonomittehe
Politik
14.02-1422
sionäre"1 Die Existenz von zwei protalikaroi und zwei Gruppen für eine Saline
verst.iirkt 1I.1s() noch mehr die Vermut ung , doß sie für eine best.immtc Zeit ge
lJt\chtet wird. Auffallend ist aber, daß eigentlich nur die zweite Gruppe als
crvvreorpla bezeie!lllct wird, also die Gruppe, die ausstellung vermutlich nicht direkt aktiv i8t.
WID
Zdtpunkt der Urkunden
Vielleicht.
ist diese IJIft'Tf}Op(a des
neOTC{.A1jXclefj; Kontoskaies nicht die Nachfolgerin der r1'tWof5la des Panaretos , sondern die dahinterstehende Kompagnie der eigentlichen Geldgeber und Ge
winncmpfängcr, die nii:ht selbst mitarbeiten, während Panaretos als :7(!?w7'a;'!,,�IO' den eigentlichen Sa-linenarbeitern vorsteht. Denkbar ist schlioßlich auch, daß
i bei der Neuvel'pachtung nur der protalikn.rios wechselt" daß er allein od€'r m
Auftrag einel' Gruppe die
8alhH' pachtet und die Salinenllthcit.cr mit übernimmt.
Natürlich ist e" möglich , da,ß dit,se Halloren nur zdtweili g Ül dor Saline BElscbiiJ· ,
tigung f&nden lind somit obne Arbdt wnren oder anderen BeRchii.ftigungen nach·
gingen.� Der &Äu,dt.n1, Apaximades war gleichzeitig Kleriker, und auch Bauern der Umgebung könnten zeit.weiHg nebenbei in den Salinen von Thes.salonike und Umgebung gearbeit.et haben. Imml�rhin läßt das Schreiben des PatriarcJlen
Matthaios aber die Möglichkeit zu, daß Apaximaues ein Ha.ndwerk geerbt hat, und das würde wohl besa,gcn, da,ß es sich nicht um eine Gclegenhcit"beschiiJ. tigung handeln kann, Die Hn.]]oren von ] 415 erhalten für ihl'e Tätigke-it ein Entgelt, das die Urkunde einmal als plu{}6, und ein anderes Mal als eoya be.-.eichnet. Die Pensi on , die der
Priester von H, Paulu von ihnen in Zukunft erhalten soll, wird eb"mfallf! �6ya genannt. Wie bekannt, stellte die e6ya in mittel byzantinischer Zeit eine regulii-n',
und regelmä-ßige Zuwendung an diü .Beamten und Würdenträgl�r des Staates und des Hofes dar, in Geld un d in �atura.l1cn .�9 Schon im "Vademecnm" dos
Kekaumcnos ist aber auch die Rede von einer Pächter seinen Untergebenen und
e&Ya, die eiu loka!er Beamter oder Bedienstd.en zahtt.60 Eine eoya erha.lten im
1 5 . Jh. die sogonannten .,alufa-tsi" (ulufeci ?), türki!';che Mittelsmänner, dPren
sich die griechischen Unternehmer d(\[ lsidoros·Korrespondl'inl'. bei der Ausbeu·
Mya wenl en atrch spüten 14. Jh. bedacht,
tnng türkischer Monopolrechte bedienen müssen.n Mit einer verschiedene Die-nstleute in einem Ausgabenbuch des
.. DAnRO'IJzil:S, �tl.re"" s. 87ff
•
.. Zum v()rherted1Cnd
B....
i811nlllen ChtoTI,kter
Jer byzolllinisdwn Lohufl"beit s.
SJl'ZJG).\OY,
].1:, J., 0 POJlH aaBolioMepuocTeit. ljio.h"T0POB H enY'lafiHocreJ1 OPII lIcpexone OT pat'io-
8Jlalte.,b'leclloro crpOß B q.CO.!I3.'IbliOMY B l-I1I3UHTnficr:Oll Topo;te, .-vlCß 5, 19ß5, S. 11.
n LU�KRLI:, "
� U
R<>gll", S. 77-100.
COB€Tbr H paCClm;JbI HewmJllClta, DAlIROtizts.
lld. LJT.l.VRJ", S. 196f., 46{j,
Lllttl'ell. S. 86. Sollte di($el' 6J.opdTC'1' ideJltiA>.;h �eill
mit den o.lafe"i,
stel,t soine Rogll der ti'irkisr-h('.o olWe UMI;', dio in don lll.toini:lchlln Quelien häufig al>:
alHfa erscheint, J0&0.,1., Kotef'. I, S. 7 -- 65; j 7 1 , 619.fo. !live pro"is;ouem, dio ein gepltonter
""('neziar';schur Konsul bei Ilt'.Jl Tiirk,m neben seioem Gehalt, b"kommE'lll eoll. BAIIINOil:R, JILCOp!)
de Promontorio,
S. 68, SPCI\80 cle
lU'TOigeri et olofoogi. Zu
Gesehichtc des Osu'80nischen Reiches I, S. (81, und ooon, S. 122 f.
•
dOll nl1lf\lci
B.
JonOA,
1. Die Halloren von Thessalonike 1415
153
das wahrscheinlich auf einer Seereise angelegt wurde,�2 Das alles und die Gleich. setzung von
§6ya
und ptt:T{}6t; deutet eigentlich darauf hin, daß es sich um einen
Lohn handelt, den die Halloren erhalten, eindeut,ig ist das aber durchaus nicht. Die enge Verbindung von
!Joya und
Geldmarkt in mittelbyzantinischer Zeit hat
P. Lemerle unlängflt nachgewiesen. Der Ka.uf von Ämtern, an die eine eoya gebunden war, stellte nicht nur eine Form des Eindringens in die Oberschicht dar, sondern zugleich einen Rentenkauf. Auf diese lVeise entwickelte sich ein regelrechter Rent.enmarkt.63 Von einer rJ6ya ah Kapitalrente zu einer &fya als Gewinnanteil ist es aber sicherlich nicht weit. Also auch das wäre vom Begriff her durchaus möglich. wobei Gewinn hier auch wieder flowohl der Ertragsanteil des direkt mitarbeitenden "Handwerkers" als auch der Profit, eines Geldgebers sein kann, der nicht Selbflt, manuell tätig iRt. Unklar ist auch, ob diese
!J6ya das
einzige Entgelt darRtdlt, das di!� Halloren erhalten. 1m Rechenbuch Hunger! Vogel ist im Zusammenhang mit Salz aus Thessalonike von einer
Rede. Wie schon erwähnt, erhalten die 1000
povt,OVf]la
zwischen dieser
UJ,I;)!UeO' eW(]aAOlit�fjq
�eoe6ya
die
400 Aspra für
Salz unter dieser Bezeichnung. Gibt es einen Zusammenhang
�eolJ6ya und
der
!Jora der Halloren von
1415, oder leitet SIch der
Begriff des Rechenbuchs von ital. prorogazione ab, wie die Herausgeber mei·
nen �ii4 Auf jeden Fall scheint diese proroga nur ein Teil der Einkünfte der Hallo ren von Thessalonike gewesen zu sein.
Bleibt die Möglichkeit, mit den Mit,teln prosopographischer Analyse mehr über die Halloren von Thessalonike und ihre VcrelniglUlg in Erfahrung zu brin·
gen. Aber auch dabei gibt es viele Gefahren und wenig Möglichkeiten. A. P.
KaMan und J. N. Ljubarskij haben erst. kürzlich vor dem Identifizierungsrausch gewarnt, in den man leicht verfallen kann.�� Der Herausgeber der Urkunde kann nur einen der drei Zeugen der Dotation identifiziel"en.56 Von diesen Zeugen abge sehen, wurde die Urkunde von 45
a).,,,aeot,
Ml;)!ago,
bzw.
bIH'Ef]YO·VVTeq
plus zwei
new.
insgesamt also 47 Personen unterschrieben, genauer : es finden sich
47 Unterschriften unter dem. Dokument,. Dabei ist zu beachten, daß diese 45 Halloren nur zur Gruppe des Panaretos gehören, weil die andere Gruppe nur mit ihrem Chef KontoskaIes präsent ist, dazu nieht einmal persönlich, denn seine Unterschrift stammt wahrscheinlich von der Hand des Panaretos"�' 46 Personen, das ist sehr viel für eine Kompagnie von Unternehmern}8 das ist aber auch über· .. Mosl"", v"� Bn:nlHnrticHa HHlIra pacxo�a H3 � LE::I:!ERT.F., "Roga", S. 77ff.
XIY BeIm, ZRVI 8/2
1964, S. 287_294, : 292.
U
HUNGER!Vo
iIi
KAl.DAN, A.jL.JUBARS)(IJ, J., Basile l.ialooes eneore une fois, ESI XXXIV, 1973, S. 219.
M
Es ist JollflnIlcs Dux (bzw. Dukas) MaHachrinos. Zu ihm s. auch POLEMIS, DOllkai, S. 145 . •7 Aetcs DioIl)'sioll, ed. OIKO:l<01.IIDES, S. 92. �8 Die Anzahl del" Kompagnons in den GeselisehaHcn des Hechenbuches HUNGERjVOGIlL bewegen sich zwischen 3 und 14, "gI. llARA:"OVA, M. G., rr03�HeBH3aIITHfiCHHe 3a,u,a
,.
.
.
, ,
.
II!. Ökol1omieeho Politik 1402-1422
154
raschend viel für eine Gruppe von Salinenarbeitcrn bzw. -handwerkern, zumal wenn man berücksicht.igt, daß für dc_n Betrieb einer Meeressaline, um die es ganz sicher geht, nur wenig )[enschen nötig sind.6D V('rsc!l.iedenc Fu.miHl'-llllUmf'J} ersch(!inell zweimal. Es unterschreiben ein gt�w-iss('r Georgi(l;; ManoJa-'ö und ein Michael Mtmolas, ('in Konstantinos Klades und ein Theodoros Klades. Zumin
dest phonetisch !;ehr nahe stehen sich a.uch die Namen Krithiuiotes und Kri zianetos. Vh:r Familieuverbindungen zwüwhen d�'n Trägern diesl'r gleich
lautemlen oder iihuliclwll :Kamen wird jedoeh nichts gesagt, sie stehen auch nicht
in Nachbarscha.ft zueinander. Drei }taJlort;n unterschreiben nur mit dem Fami liennamen , einer nur mit dem Vornllml�n und dem Zusa·tz TQV -rov ;TeW't't.!.i.txagwv.
Der Herausgeher
übersetzt mit Sohn des
1I'QwTukxUeIOr;
und l"rugezeichcn,60
d. h_ es 'würde sieh um den Sohn des Panardos handeln. Das ist möglich, mäg
lieh ist aber auch, da.·ß dieser .:'likolaOf! ein Beauftragter oder Bediensteter ries Pa-JIaretos war (fattore, faotor,
V::l1Jf!�T'fjr;),
so WJe sic dcr Richter Isido!'tls an
stellte, um seine Geschäfte zu (:rledig('u und aus der F,-'rne ?u lenken .
'7.um
Fllmiiiennameu geworden. Der Fa.ll des Papag Apaxi
madcs zeigt aber auch, daß ein Kleriker durchaus als dAtx�/r; tätig sdn konnte.
Die Namen Sguros, Bryeunios, Argyros und Komnenos tragen \'erschicdene alte und sehr vornehme Familien, aber das ü.t für sich genommen noch nicht der
grJingstc Bcwds für die wziale Herkullft der Träger dieser Familiennamen in der
Urkunde von 1415. Verschiedene Namen haben in der Stadt Thes�a..lonike einen besondoren Klang, so der Xame Philomates und der Name lIannaras, der en;te mehr aristokrl1tif;chen,u der zweite eher mittelbürgerliclwll Kreisen zugebö�
Chor
Me('l'e8Sttlinen
Zeitschrift 1 . 1.\�S,
fO
�.
HO}lIl:'CNG, v., Über M<>:IresStl.linlln in
dIJIl
'lll1·orilis�hen Länder",
für die Kali- lind Stein&!>lzindusuill s.,win uw< Salinenwe9()Il, 34, 1940; FE},l.
'V.,
Die
SalzprodukLion
8..56 - 71,63_
im
Hansora.um,
H'ansisc1,e
Studien,
Berlin
1961,
Ades Dionysion, IXl. OIKOS01HDl:�, S_ 94 .
•• G(·uaont. werden t'in DeruetrioB n"kas MandrmnN'QS, oin DIJmct.riNl An tiochos, DA.&\lo\: zt�, U
Lott.r(..'6, S. 85, 87;
dflllebell gibt
flll
noch IIII.IlIf:!ut.1idl ni cht gt1nanJlte AgenteIl.
Di)L<:n:,R, Schatzkarmn,;rn, S, 1 1 1 . Ein Manud Ktillstl'insi08 ist 1420 Zeuge eiuar SChflll
kung, Actes Oion:)'Ilio\l, ed. OUW!iO:l!IIDES. S. 114 .
.. 111 den ershm .Tahrzehnto"m des 15. Jh. gibt_
E$
auch eine
Fttnlilie PhilOTllal"", in
VfllU;l'
ziH.niaehml Dir:nsLtm. GeClrgio.; Philmnates wird 1422 durd. Demet>"ios "Philoßltttes fils
KOlllh/1 i" Thc!;Suk.nike fll'lletlt, J01\IIA, Nows I, S_ 327; TIIlRIET,
La
ROll ltlonk·. S. 420.
... migen Haußbeßitwr in VellC<.lig, Lei D(Jmet-rio� i�t Irtrentuoll ident.isch mit denl gldchn d,�Pl GDhcRdir.nsLo
in
griedlisehem
Ritlls
statt-find,�n,
TIHSIt:"r. DelibeC>ltinns (j.-a
Al\6flmhl. 1I, S. IG2. Im J<'lhru 1424 "en"t ein Fran(·t.S('I) �l\tbl\l"O in
Veü"dig ( ! )
eine"
Duml'ltrios Philomnt.i lleinen 1\H.chharn (vi(,ino OlCV), Episwlll.rio di Gunrino Veron�, ed.
S_�BBA ursr TIl, S. 152. Di'!f;ef Dem()tri()� Philnmatl'ß i�t sidlerli "h ßUilh mit Hndo6l'l> Ge �h&ft-/:lpart"er gleidlcn N"m"ns j,leuü>lCh, der in Veul:!dig lebt, Bndoer, S. 214, 320, vgL 8JTIKOV BCHeUlfaficHoe :KyneqeCTI:IO S. 131.
-
Zu D"mctrios Angelos PhilommatllfJ Klci-
1. Die Hallol'cll von Thessalonike 1415
l
rig.U .Mehrere :Familiennamen finden sieh in zeitnahen Quellen der Stadt Thess
lonike, z . B . die Namen Karbunf'S und Manklabites, heide übrigens in Handwc
k('rkreisen.�5 Besonders interessant ist der Xame Paximada. Ein Konstantin Paximada befindet sich unter den Halloren von 1415.Ma DieHer Kame stirn v,-eitgehend mit dem des Priesters ApaximadcH überein, von dem in dem Eu scheid des Pa.t.riarchen }Iatt,haios vom Oktober 1400 die Rede iHt. der schon rne fach zitiert wurde. Der Vorname dieses PUI1US wird leidel· nicht genannt. Es i auch nicht sehr wahrscheinlich, daß er und der Hallor von 1 4 1 5 ein und diesseI
Person sind. -Wichtiger als diese Ident,ität ist die A.kteninformation von 140 daß die Halloren-Tätigkeit. in der Familie Paximada erblich ist, denn das könn dureh Konstantinos Paximada bestätigt werden . Auch andere Träger dies
Namens finden sich zeit- oder ortsgleieh. Aus den 20er Jahren des 15. J1I. ist d hauptstädtische Bankier Scbasteianos Paximada bekannt, der geschäftlich e mit der makedonischcn :l\-fetropole verbunden isLM 1m Badoerbuch findet e Sehiffsbcsitzcr Baesimada Erwä.hnung, der "-Tolle von Callipali nach Mod bzw. nach Venedig transporticrt..67 Eine Familie Paximada gehört. an der Wen zum 15. Jh. zu den Notabeln der Stadt Durazzo.G8 Ein l\Ianuel Paxamadas u seine Schwägerin Anna werden sehon 1320 als Häuserbesitzer und -vcrkäuf in Thessalollike genannt.�9 Alkrdings ist aueh ein paroikos BaHilio!'l Paxima hekannt,70 aber die )-Iehrheit der Träger dieses Namens ist mit städtische bürgerlichen Tätigkeiten und Positionen verbunden. Kur en paflflant sei
c
wähnt, daß in der Urkunde von 1415 aueh ein Demctrios Isidoros unterschreib ein Mann also der den gleichen Familiennamen wie der griechisch-türkise Richkr und Unternehmer von 1453 trägt, und daß zwiRchen dem Familie
das, der bei ::'.:Ja7al·i�, ecl. ELLIS8F:�, S. 205f. ; ed. Snminar ClasRies 609, S. 26/28, Imiserlicher GrammtikoB erwähnt wird, s. TI<.�rr, Zur I,lcotifizierullg, S. 98f. Bei Bado gibt os Hoben dem schon erwähnten ser Dimitri FilUln(l.ti auch einen ehir An:r.ol0 bz ••
_-\ngnlo Clicla, S. ,-; 71, 604, f)41. Drm,etri06 1\-Itl.I"TIlUI"!lR, Zeuge einer Urkunde
von
1420, Ades Dionysiou, ed. OIKOYO.
1l};�, S. 114. 1326 ist ein GfJUrgiuR Murn,aru,c; 7IIJWTO/-WtrJ'wl(! rwv OiXoO')l'WV, DÖLG GO
Sehatzkammern, S. 306. Nikoltios Karb,mes, Cänner, DÖLG:f.n, Sehat:r.karnmcrn, S. 266f. KonstantinuB Mankl bites, Piiehter eines JI:veA.m1JT(l'p,%OV igyaG't'llfIlOV bzw. rCVjIlA.a(lflo:v, also einer Ölpresse, u dort Rein Handwerk aus«uül".,n, urkunde von1 �1ai 1432, od. '!'nIWCIIABIDES, iJ.faxe6o,,' 4, 19:;5/t:iO, S. 334[. Zu T;V,utl.alJ�;1Jv s. außerdem HCYGF:F:, Test.ament. Matthaios, S. 30 � · aber eb evII . l'rnl IORcn · 3182 : Ju"',·l,"." . QT.GER, Rogesl.f;n -,;'·� , -.. .l. ,r. . • ,' ,·,,rkstäl.te, 1 l'(1 fJll ; Tl··
:Nr. 3242: ÖlpreAA" . •;;a 1\oDI Il, S. 436; B. audl TRAPP, Specinwn, R 11l2. 60 Acta Albaniae V"nota su,,"ulnruIll XIV et XV, ed. J-. VAT.E::\'fIYT, Münehen 1971, 1 8. 216f., 11, 5, S. 355 ; AdA. Albo.niae juridica, ed. J. VALKKTIYl, München 1968, s. 137f., 217f. ., B>1docr, S. :310. 's KUGEAS, Kotizbuch, S. 149. 11 DÖr.m>:R, Schat7.kmnrnern, S. 303. 1. M.AZAL, 0., Die l'ral<:tiks des Athosklosters Xeropotamu, JÖHG XVII, 1968, S. 89.
-
Irr.
156
Ökonomisch<) Politik 1402-1422
namen des protalikares Pano.rctos und dem Namen Penevetos, eines Kompa.
gnom; des Richters Isidoros, eine gewisse Kähe besteht. Darrouzes glaubt, es handle sich bd diesem Kompagnon um einem Venezianer, weil er das Abgaben register nicht lesen kann.7l Es wh-d a·ber nicht gesagt, in welcher Sprache dicsef'l Register geschrieben ist. In diesem Zusa.mmenhang ist nicht ganz Ullinteccssant, daß die 45 Unterschriften der Halloren von 1415 nicht authentisch !lind, sondern
nach der Festi\teUulIg -von OikonoDlides sämtlich von der Hand des Urkundeu schreibers stammeu ,72 Der Zusut,z ip,ofJ bei drei �amen d\mtet also a\U�h nicht
auf eigene Unterschrift , flOndern allenfalls auf persönliche Amn!!:!enhcit., Die wahrscheinliehst,e };rkläxung für die sen 'l'atbc-&taml ist sicherlich die, daß z.u mindest einige der (ltlW6&?yoiivT6<; überhaupt nicht� schreiben konnten. Das macht
ihrc Zugehörigkeit zu den Obersc1J ichtcn unwa-hrscllcinlich, sichedich rciehtc die Schrcibunkundigkeit aber weit in die l\-fittelschichtlm hinein, so daß auch von
jieser Seite her AnlJa-tz-punkte für eine innere Differenzierung d�)r Hallor!'n kaum ;egeben sind. Am -wichtigsten wären Einzelheiten über dhl beide-n nqwTaA.t��O' Oemetrios
Panaretos
und Andronikos KontoskaIes, aber in beiden Fällen
assen uns die QueHen völlig im Stich. Auoh di(l Arbeiten der Österreichischen 1kademie der WissenschaftEn am ProsopographiseI-ren Lexikon der Palaiologon �it ba.ben bisher keine ParaJlelbelege erbracht.u }'aßt man aber die ganz fmg nenta.rischen prosopogrltphisehell Hinweiso zusammen, so wird man sagen köu ten, daß viele Fäden
ZoU
den MitteL'lchichtcn von Thessalonike laufen , daß die
;ruppe der Halloreu von 1415 in erster Linie mit diesen Sehicht�m der Stadt 'erbunden ist. DeutHche Anzeichen für eine innere Differenzierung unkr den
'-ngehörigen det" Cl'UPPO 1a..'>Sen sich a·uch durch dic prosopographisehc Analyse
.icht gewinnen.
Da.mit sind die Ergebnisse sowohl der terminologischen als aueh der prowpo raphischen Untersuchung iLuBen;t fragmenta.risch. Eines ist eindeutig : Die
;ahl dcr wirtschaftlicheu OrganisutiollRformen, der organisierten Produkt.ions weige wird dureh die Halloren von l'ht's!'!ltlonikc um eine wichtige Gruppe er
'eitert. Die These, da·ß den spiitby:zantillischen handwerklichen Produzenten :ste Orgo.nisationsformelL praktisch fehlen, läßt sich immer weniger haUen. ugleich deutet sich auch eine größere Vielfalt dieser Organisationsformun an, :ehen neben Wirtschaftszweigen mit typii;Ch 7.Unftartigcr Organisation sicher eh (l,llch andere, die nicht in diesen Zllnftrahmen hineinpa.ssen und ihn in der
.nen oder anderen Richtung überschreiten, Der Platz der Halloren von 1415 in
D.\SIoI.ouzb, L(:ftn��. S. 1 1 2.
A<:te!'l D;Oll�'Biou, (',J. OIKO:-;O)ItVES, 8. H2. Fr<1undlichc bridliche Mitteilung von H.,rrn
Dr. Rainr-r WaUh!!... 'Vjen, VOUl 6. 9. 197'-•.
Der Name PII.llaretofl ist. flehr h.ufig, I\ucl, im Rl\um The!l�tI!onikl:l, L.\Iofl'ltOS, K E 5, 1908, S. J 12f.; TAN.oI.SO(J'-\',
N. S., Um, mention ineonuue d,)f! VlU'lues
s
la !in du XIII aiöclc :
MaximoK Plallllde, }o:pist.olae, XIV (6
I. Die
Halloren von The!mplonike
1410:
'51
dieser Landscha.ft ist nicht ganz eindeutig zu bestimmen. Zunft oder Kom pagnie innerhalb der Zunft, weder Zunft noch KOllVOognie, sondern irgend etw
anderes ?' TatI'Ji\.chlieh sprioht. eine Vielzahl von Jndizien du[ül'. daß es sich bei. de
Halloren von Thc.ss.'\.Ionike
1415 um unmit.tdbare Produzenten handwerkliche
Typs handelt : Die Art und Weise-, wie sie von ihrel' "Kunst" :;;prechen,1� di
Ceringfügigkeit der Dotation, dus Fehlen dl�utlicher Hinweise auf eine inne Differenzierung und einige !ludere llehr oder weniger äußerliche Merkmale. A besten paßt wohl die AUIlllhme, daß eS um eine Organisationsform geht, die m
der Gewerksohaft ältf-ren Typs in W;::Elt- und �Jittelcuwpa und mit dcm os europaischen Artel ve-rglcichbar ist, also um eine V(�rdnigung kleintlr Ware
produzenten, die sich nicht primär auf den Aust,ausch, sondern direkt auf d' Produkt,ion erstl'eckt, zugleich aber nicht die Festigkeit und Dauerhaftigke
d(� Zunft errc:icht.n Es gibt a.ber auch verschiedene Momentc, die alt der Vo
stellung vom rein handwt�rkJicJlen Charakter der synodhl. der Halloren Zweif
aufkommen lo.ssen. Sie sind vor allem tcrminologischt�r Art und result·ieren au
aus dell für Vergleiche zur Verfüguug ste.henden Material. Belege IlUS den b
n/l,chbarten Ländern und Territorien zeigen, daß im Sulinenwesell besonde günstige Ansa.tzpunkte für ein frühkapitaUstisches Untf�mehmertllm exil>tieren. Ob dielm l\löglichkeitcn im Fall der byzantinischen Halloren von 1415 praktisc
\VirkHchkeit sind, muß dabingestellt- bleiben , die Organisations,form, die hi vorgeführt wird, ist aber, soweit sich das zumindest erkennen läßt, durchaus f' !lolche EntwickhUlgen offen .
e� nicht. geringes Gewieht. im Leben de_r Stadt und des Staates. Das geht auch aJ Die Ha-lloren von Thcssalonike haben eine beachtliche Bedeutung und
.j
Si.., erkLären, die Summe 1.1I.111..,n
Za
wollt>lI. damit der Kirehcndi"'IH;1. ge�ichel·t blei d:to um PIt1l}{ji> "f� hll(tnl�"I� ,am"!;; I}püw. !\.:;lf,s Diollytdou, "d. OnWl"OJoUI.l88, S. 9 1$ Lb",r mittdhyz3ntiniseht; Aftell:' und CesellscJu,Ucn s. ICl!!.>,..s, ,iJ;epuHlI It f"Opo;:t S. 3 202f.; LT'rAVI:/.I�. G. G., B1I3aILTUI ,CIWC ouWeCTBo II rocyaapcTBo ß X-Xl DR., M, kau 1977, S. 1 28ff. •, Stlhr inst,ruktiv ist insbE$)IlU uI't', die Eld,winklung der Sllbproduktion in ftußland, tllknJi"gs nicht in cmlür Lin;" /Iouf �leerel!RU-lillcn beruht.. Schon im 15. JJ. . Bpidt die e' aiet"t ..."ten. otgani ' Produl. ru-ehe \Yarenpl"odukt-ioll hondw"rklicher b�.w. hö.uerlidl"U'
große Roll",_, di(l dun1. dru! A'ls:wheidcll einzdner Teilhaoor II.US der Prod �hQ n früh An",Uze zu kHpit.nlistio;dH.1n l'l"oJuktion�verhiiltniSl!... n tlrken
ArteJ�, ciuo
HOll aueh
läßt, die skh. l\llnrdings eher Rllf der Grundlage einfacher kapita.listisdlcr Kooperati /loh einer mftnufukturmiißigtlll Teilung der Arbeit. im 16. und 17. J h . stt.rk (,ntwieke Die SILlzpr.-xlllklioll gehört in Rußland "ttl den Bereich,,!! der 'WiriJ:;chllft, d;\> in kapitoliSl.iilchen Ent",,-ick1u..g vorausgtlh'-"l, l."s:rJuGOv, N. V., COJIeßapeltH:lf:l "POX
JLC!HHOCTb COJIU }{aMCI-:o:A: B XYII Bel>e, Yo�kau 19öi� ZAOZEß!
6, 11liO, S. Ho-I09; BI!LO.RUSS L. M., Co.;mrSJ1il'leCI-la1l CO.'b. SM 1, 1976, S. 216-220 ; r.\Vt.J:NKO, N. J Historio phiBche ]3(l1lJcrkllngen zur OelleHm des Kllpit
npoMhlc.;IhI Im
}>ycn XIY-XY BB, MCTopml CCCP,
.•
1 - 25, 18ft.
•
•
In. Ökonomische Polilik 1402·1422
158
anderen Quellen dieser Zeit hervor 'A),i)Gt nil; B6(JC1a).ovil<:1jr; und U).C>Ult! ot Ehar:ra das waren den Menschen der spätbyzantinischen und frilhosmanischen ;'o" �'f}r; .
-
Zeit feste B egriffe , ihre Bedeutung beschränkt,e sich jedoch nicht auf den öko
nomischen Bereich. Wenn ei.ngangs bedauert wurde, daß sich die Urkunde llUS dem Athoskloskr Doinysiu nicht mit der sozial ökonomischen Struktur der
Halloren beschä-ft1brt, sondern mit einem
"
peripheren" Problem, so muß jetzt
umgekehrt auf die Bedeutung dieses peripheren Anliegens der Halloren Yon
Thessalonike hingewiesen werden. Die Urkundenausst.ellcr wollen verhindcm, daß eine Kirche der Stadt ihre Tätigkeit einstellt, und erklären sich desha.lb 'Wr
Za.hlung eint:! jährlichen Pension II.U den Priesk,r dieser Kirche bereit, rl. h., Rie engagieren sich im kulturell-religiösen Leben der Sta.dt. Eventuell geht es ihnen
sogar darum, H. Paulu
7.U
eiller Kirche ihrer Vereinigung zu macheu, denn der
Pricstcrmönch wird verpflichtet, sich für diese Dotat,i on um dü� lliTI()moflyne,
memoria der Sehenker zu kümmern.li Die Existenz von Kaufmaunskirchen 1zw.
Bethäusern einzelner Korporationen iflt keine typische Erflcheinu ng für Byzam:,
lober vielleicht in A.nsä.t7.e·n
7.U
beobachten .?8
Die Dotat.ion spricht am:h für das
Sell;!stbewußtsein der Halloren von 'l'hessalonike und für die Festigkeit und den
:egularen Charakter ihrer Organisation. Sie spielen also eine be AOndcre Rolle
LUch im kirchlichen und kulturellen Leben der Stadt. Sind f$ie aber auch poli ;ische Akteure � Vielleicht gehören zu dell ;r.aaaDaJ.u(1(1t()t VOll
l'hessalonikl'
,
die
n den F:reignissen der 40er Jahre des 14. Jh. eine so große Holll! spielten, nicht
IU!" lfo.trosen, Reeder, Kapitäne und Lot.scn, sondern auch die Ha.lloren der deeresf;O,linen von Stadt und Umgebung ? Aber dllS ist na.tÜrlich nicht sicher,
md ga.nz ungewiß ist nuch, wdehe Rolle sie in der politischen Landschaft des
rühen Vi. Jh. spielen. Das Jahr 1415 ist ein kritiscLI'f und neuralgi!o;(:her Zeit
'Unkt. im Leben der Stl\rlt Thessalonikc. In diesem Jahr kommt es zu einer er
.euten crnsthaft·cn Belagerung dureh dio Türken Mehmcus L, nachdem sieh deI: falsche" Must,afa mit seinem Anhang in die Stadt geflüehtct. haHe und dOl·t 1ternic.rt worden
Wal:.
Ha.ben die Halloren der Dionysin-Urkunde wäbrend der
lelagerung auf den 'Vällen gestanden, nicht nur als Bürger der Stadt. sondern
uch als Berufsgruppe F' Iht Engagement Hk eine Kirche der Stadt, die durch ,
in Zeitumstä-nde schwer geschädigt ist, spricht zumindest für eiIw antitürkise he
(aUung. Eventuell seit de·rn Jahr 1415 Hi.hrt der Despot Andronikos auch die
:rträge der Salinen von 'J.'hessalonike wieder als Tribut (tn die Türken ab. In deI' rku nde finden sich dafür keine Spuren, kc:ine türkischen Namen. keine tür
·
ischen Inst.itut.ionen.
E�
ist abcI' durchau s t.ypisoh für die byzanti nisch e Situa-
Actes Dionye.iou, ed. 01l"0"l0311IH:S,
S. 9,,, .if"l;; Tm), Tor Ü!UI(W F,!""/urJ(l/'f:vov; IIPt)/fVPeVca{}U•.
BinzDJno Belegt', dirl in djf;'fX' Richluug w!deutt't werden können, b'li K A,huN, i{epBellJ! 1:1
ropon, S. :lQ7;
S.ll'ZJUWn-, BH;lllHTlliiet->an
NHllra 3'IapX{\, ::;. ia, ) I;:;.
Illui1:i" 1l flir die F.plilhyzantlllis"he Orgnnifl.a.tioll der �tlirlti�ch'·11 Verteidigung naeh Stadtvirlridn, "yellt.uell flognr naeh Deruf!:!gr\lf'pen s. l
dor Denlllrcb:n,
S. 215lf.
•
�. Die Argyropuloi und daa lberonklOllu,r 1421
169
tiou : Das, was an Substanz in diesem Reich noch existie-rt. wird von anderen ,
geuuht..
2. Jfucherer, Lebensmittelgroßhändler, GärtnereiuTllernehmer, Agrarka.pitali81e.n 1 Die A·rgyropuloi von TM8ISQW"fI.ike
'Und ihr Streit 1nit dem Iberonklmder in� Jahre 1421
Während sich für die Geschichte der Halloren von 1410 neben dem Hemus geber der Urkunde, in deI" flic erzählt wird, bi;;her kaum jem and besonders inter eflsiert hat, ist die Fllmilie Argyropulos und ihr Streit mit dem lberonkloster seit der Edition bzw" Neuedition zweier Urkunden durch F. Dölgcr i m Jah.re
1948, d ie die einzigen Nacht"ichtcn über diesen St.reit e nth alten,SO Gegenstand vielfältiger Diskussionen und heftiger
Meinungsvcrschi(�dcnheiten gewesen.
Diese KontrO\'erse ist bis heut{� noch nicht bcigch�gt und nicht entschieden, und sie kann auch durch die nachfolgenden Bemerkungen nicht entschieden werden, es �cheint aber notwendig, diese Diskussion wiedcr aufzunehmen, weil dio Informationen der beiden Urkunden für die spätbyzllutinische 'Wirtschafts- \lud Sozia·lgesuhichte außerordentlich wertvoll sind und weil die SchliiBse, dic
RUH
ihnen gezogen wurden, weit.reichende B(�dcutung für dic Bewertung der spät byzantinischen Gesellschaftsentwicklung überha.upt h,\beu. Im April des Jahres 1421 findet vor dem Bischof Meletios von Kampaneia.,
Suffrl\gun des Erzbischofs Symcon von Thessalonike, einc Gerichtsverhandlung fltatt. Klägel' sind die Mönche des At·h o�klostcrs Iberon, ihre Klage riehtet sich
gegen eine Familie Argyropulos a·us Tht:ssalonikc. Streitobjekt ist ein Garten
kOl)lplt�x in dex Nähe des Goldencn Tores unmittdbar vor den Mauern der Stadt. Die Mönche ha.tten dit'scn Komplex ursprünglich in Parzellen an verschiedene Gärtnor verpachtet und dafür eine Jahrespaeht von
69
1/2 Hyperper "rhaUcn,
zuzüglich verschiedener Kntllra.lien. Im Jahre 1404 übertrugen sie den Gesamt komplex für eine jä.hrliche Pachtsumme VOn 30 Hyperper an einen einzigell, offenbar kollekt·ivcn Pä.chter, eben din Familie A.rg.yro]lulos. Die Arg}Topuloi
hearbeiten d<"11 Komple x aber nieht selbst, sondtJrJI behalten das System der Parzellenpaeht. bei, erweitern durch weitere rarzeJlicrung sogar die Zahl der Unterpächt.er, nehmen \'erschiedcm� Jfeliorationen vor lind erhöhen den Pacht ertrag allmählich bis auf 1 1 5 HYP€lrper plus Nl1t.uraUeistungen. Die }(önche klagen auf Rückgllbu und bringf:n für ihre Klag!) folge)llde Argumente vor: 1. Der l>achtvertrag von H04 war ullgep.ctzlich und ist dureh unlautere ).Iitrel zuetallde gekommen. 2. Die ArgycopuJoi haben begonnen, die Gärten als ihr Eige ntum zu
betrachtt'll
3. Sie hahen sich trotz gcgt'nteiliger Behau ptungen nicht genügc ml und vcrtragl:!gerecht um die "Verterhaltung unu Mdioration des wo
.
Döulli:n, Schatzkammern, Nr. 102, S. 263 - 270. Nr. 24, S. 6 9- 7 1.
I
•
IH.
l60
Okollumische Polüik 1402·1422
GartenkolDploxes bemüht. 4:. Die Argyropuloi haben sich unrechtmäßige Ge winne verscha.fft, die eigentlich dem Klo!o\tcr z.ukommen müßten. �ach lang wierigen Verhandlungen und entersuchungen, die von den Verklagten sabotiert werden, entscheidet der Bischof im Sinne der Klage und fordert die Argyropuloi zur Hern,usgabe
dos Besitztums und ZUlU Verzicht auf weitere gerichtliche
Schritte a.uf.tl Die Beklagten nehmen das erteil jedoch augenscheinlioh über haupt nicht 7.ur Kenntnis, denn die M.önchc tragen ihre Klage anschließend den
)eavoMxoi Kgt'ral
VOr und IU
höchsten richtcdiohen T.ribunals a.uch noch durch den Despoten Andronikos als Herrn von Thessalonike und schließlich sogar durch den Kaiser selbst bestätigen, dessen Prosta-gma an seinen Sohn Andronikos vom 4. 6, 1421 der zweite urkund liche Beleg für diesen Rcehtsstrdt ist.n Soweit di.e wesentlichst.en Tatsachen über die juristische Kontroycrse, an der sich die Diskussion der HistOl'ikel' entzündet<�, Die Rolle d(�r Iberonmönche als feudale Crundcigentümer und die der Gärtner als kleiner \Val'enproduzenten ist, einigermaßen deutlich, da.s Schlüssel problem besteht aber darin, welche öko
nomische Funktion die Argyropuloi in diesen Beziehungen haben, welche Pro
duktion$�erhä.ltni$Sc sie repräsentieren. Der Herausgelx>r der beiden Urkunden.
�', Dölger, nellnt die Argyropuloi einmal eine Gruppe Jlrivater Gärtnereiunter
nehmer,u an anderer Stelle bezeichnet er sie al� gefwhä.ftl:;tüchtige Lebensmittel großhändler.u im übrigen beschränkt el' sich aber auf dio Darstellung der za,hJ reichen intert�i'W\nten Details. ohne weitergehende Schlüsse zu ziehen, Eine exaktere ökonomische Analyse uud Bewertung wurde erst später begonnen und
tJ,uch erreicht. Im Jahre 1958 verwiesen Z, V. Udal'cova und A. P. Kaidan a.uf
die Bedeutung dieser Quelle tur die Analyse der gesellschaftlichen Widersprüche in der spätbyzantinischen Stadt, zwischen großen feudalen Grundbesitzcrn und
städtischen Unternehmern, reichen Pächtern und Agrarkapitalistell, die .MeHo \'ationsaI'beiten vornehmen lassen und in breiterem :\[aße Lohnarbeit anwendon,�
191)) erklärt Kazdan in der Besprechung t:,iner Arbeit von V. Rrochova, daß dic
Argyropuloi nicht· mit rein mittelalterlichen lIaßstäben gemessen werden könu t.en, da sie viele Lohnarbeiter anstellen und versuchen. aus ihren Unterpächtern eine "verbesserte"
Rent-e herauszuholen. "Wir haben vor uns ein friihkapita
listiaches System deI' 'ViI·tschaftsführung. "8G A.rgumentation und Thesen �on Udal'cova und Kazdall wurden im wesentlichen von K. V. Chvost.ova. akzeptiert, die
von Untel'llehmerpaeht, Elementen und Anfangsformen ka,pitalistiseher
.' E bo_, Nr. 102, S, 266- 269. �. Ebd ., Nr, _ , S . I . "4 ·0 81 Ebd., S. 269. U Ebd., S. 71.
.� UD,\.L'CO'V,\.. Z. V,/Kd.D""", A . •' ., HeKoTopble nepeweHHble npo6nC)lbl cOL\Hanlouo-3t.:O HOMu'lecXOi1 IICTOPUH 10, 1958, 8. 96; VgI. K.\"DH" A. P. . HOBhle MaTe
Bn:JaHTlI.n, BH
PH3.IIhl IlO IJHYl'PCIIRcli I!Cl'0PIIH BI1331lTlIU X-XY BB, ßB XIII, 1958 8.307.
11& KlotOIo", A. P., Hez. HrudlOvll, Lu. ...ev,)!te, BU 10, 19(;1. S. H13.
-
2. nil) Argyropuloi und dtIJIlberonklost.cr 1421
161
Be;r;iehungen und vom "Auftreten eines embryonalen kapitalistischen Profits" spricht.) der die Rente begrenzt, zugleich aber auf die Einmaligkeit des Belegs hinwei st und d�wor warnt., von ihm wcit- und zu weit.gehende Schlüsse abzu leitcn.B� Auch M. J. Sjuzjumoy sieht in dton Argpopuloi h'yzuntilli�che Unter nehmel', aber er gibt diesem byzantinischen Unternehmertum spczifL'>ch mittel nlterliche Züge, stellt cs dem knpita.listischen l.JntC'Inchmcl'tUln gegenüber und in eine Heihe mit Pl1chtfOrIDell im Ägypten des 4-. bis 7. Jh. und Slwichtsich da.mit faktisc·h gegen die frühk;q)italü;tische Qualitä.t der P,whtung deI' Familie Argyro pulos a.us.ss Deutlichore Skepsis zeigt dagegen dio Sehülel'in Sjuz.jumovs, M. A. Poljakovl'ikaja, gc�ell die frühkapit.alist.ische Interpretation der Paehtverhält nisS{', wie sie die Argyropuloi entwickeln. Die Erhöhung der Pachtsumme im Zusa.mmenhllng mit. einer .Erhöhung (kr Einkünfte a-us dem Land ist ihrer Meinung nfl,ch unter den BeJingungen der Herrsehaft. feudaler Beziehungen durühaus hin Beweis für die Entstehung von Anfangsformcll kapitalistischer Verhältnisse, sie i1'lt nicht...- weiter als eine natürliche Reaktion des Unterneh mers, die man vereinzelt. auch in früheren 'Perioden der byzantinischen Geschichte beoba.chten kann, wo sie ohne jeden Zusammenhang mit dem Aufkommen früh kapitalist,i8cher Elemente in df)r Wirtschll.ft stehen." Allerdings sieht auch sie in den Aktiyitäten der Familie Argyropulos einen möglichen Weg der Umwand lung typisch miHelalterlicher Pachtbeziehung!:'n in eine Unternehmerpacht, zu Impitalist,jschen Ansätzen in alten feudalen Formen ,00 Sk(�'Pt.isch unter Aufnahme der Argum\!nte Polja.kovskajas ä.ußern sich aueh G. L. Kurhutov und V, I. Rut.enburg. Lohnarbeit und Pocht.vcl"hii.!tni8Se Mind für sich allein genommen noch keil! Beweis für kapitalistische BeziehUllgen. Wu-s den 1o�1111 der Familie Argyropulos het.rifft, so ist ihrer :\leinung nach der kapitalistische Charakter dieser Pacht und d\)l' Crad ihrr.J" Verhmitullg noch nicht geklärt. Auch sie glauben. doll die Verhältnisim, die in dem Geril:htsents<'.heid von 1421 beschrie ben werden, ein '\Veg zur Entstehnng kapitnlist.ischer VCl'hältni!\RI! sein können. 1m Fa.lle der Argyropuloi wird Cl' aber nicht weiter besc:hrit.ten, denn das Kloster macht den Vertrag ungült.jg und nimmt den umstrittenen Komplex wieder in die eigenen Rande, Und selbst wenn man die Möglichkeit der Ent-stehung von Elementen frühkapitalistisehcl' Beziehungen in (let" byzantinischen Lundwirt ßChaft dieser Zeit. akzept.iere , se; sie gcsdJsehll.ftlich und polit.iseh nicht relevant Wld gehe u ut-er im i\h��'r der typisch feuda.len BcziellllngE'n und der alten feudalen Methoden in der Landwirtseho.ft., die sieh jm 14.iI5. Jh. so�ar noch weiter ver" CH.\" OSW'·A, OC06CIIHOCTII 8. :!;,\l : UfO;_, HCTOPIl� ßlfaalll"1I1I M SJL=lJ'("�rll\·, Jlpc.:rnl)llll'l�l:lTC;lbCTDO �. 8 ;
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l'OLJ'lKO\ �1o:.\J.\, 1973, S.
l23.
:?oJ. A., K..z.
HCTOPlIlL
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:\J1Cß 4, 19(,6,
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B1I3aHTII!L, BeeTlI'!!; AI;a:101ll11 DU)'l,
tI, ]) nx _ H Bonpocy 0 xapal;Tepe l"0p0J;Cl,oii HoeTIl,
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IS. 80; DII::<" . PoeT ;\IOtll'Cn..-pet:IIX n:la:\eHIlIi 11 <J)ecC:UOJUHI'C
Ceppax � XIY 11. "':11, 1I00m;WIIIIC
I:l;Oco{;ip:l:mn
peljJcpaT nm:<:l'IJT�llll!ll, 8n'1',;i""sk t�tH-;, 8. :.!\J.
Jf
1IO<J.!lllellll:SlIHTuficIWrO l'opO)la, AljlTo·
•
Jn.
162
Okonomiscl", Politik 1402·1422
stärken.1II Faßt man die bisherig en Diskussionen zusammen. so kann man sageiL daß sich die &tciligkn weit-gehcllrl darin einig sind, dilß die Familie Argyropulos und ihre wirhc'ha.ft.liche-n Aktivitatell nicht mehr völlig in die feudale "'jl't fwhaftsstruktur hineinpll,"scl] , aber es gibt l\Ieinungsverschiedenheitl'll üb,-r deu
Grad der Andenmrtigkeit und Xcuartigkdt über ihl' 1VescI) und h�SOlUlcrs über ,
die gesellschaftliche Relevanz die�cr Ersch (�inungeJl. Auf der Basir; der geg('ll
wäItig vorhandenen quellen kÖllIJen diese Probleme nicht ahschließend geklärt
werden. möglich und nützlich I:'rscheint aber auch hier ihre ,reit·ne Dii>kussion
mit dern Ziel, wenigst�ns TeilfOltschritte bei ihrt� Lösung zu machen. 3-fetho diseh bietet sieh dafür einma.l die logisch -Ilystemati>lche Analyse der in den beit!rn Urkunden
bt!schriebent,n
Produktionsvcrhä.ltnissc an lUld 7,um andern die
konkret- historische }inol"dJLung der dargestellten Aktiyität.en in die Gcsehi<'llt!: �
von Thcssalonike und Byzanz in den Jahren zwischen 1402 und 1422. Der Eigentümer des umstrit.«men Laudes, das At.hosklost·er Ibel'on, ist I'ine der großen geistlichen Grllndherl"8chaft�m der Pnlaiologel17:eit, dic nach c!C'r Restauration des byzantinischen Kah:;errei ch es in l\Iakedonien und Thra·ki('11 (·jJl{.'Jl
umfangrdellcn St.reuhcsit.z an lI.i{)h gebracht hatteH und sidl seit dem Ende des
13. Jh, auch verstärkt in den St-ädten und stadtmlhen Gebieten von TIH'ssa lonike, Serres, Zidma. fl)stsetzten , diesen städt·hmhen R.aum zurwhmend mit feudalen
Element en
allJ"eichcrtell und damit den allgemeinen Vormarsch feuda
ler Vt)rhält.nisse ganz besondcrs repl"It.scnt.itTf.cn .•"l Im Chrysohu ll dei> Kaisers
Johann cs VI. Kant.akllzcnos vom Juli 1 :�51 , mit. dem sieh die Ihcronmönt:he ihren Besitz im Detail hestätigt·n ließen, findet auch (erstmals n dcr Garkn
komplex na·he dem GoldeJlt;n Tor von Thcs"alonike Rrwä1mung, um den es 1421 wahrscheinli.ch geht, allerdings wird er !lodl als Garknanlo geplat1. bezeichnet
,
d. h. wohl, daß er noch nicht alt:! Garten kultiviert "",'ar, 7.umindest zu die�em
Zeitpunkt. nicht (1.11-1 8Okl1('r genutzt wurdc.u Vermutlich kam es also cn-.-t in d('r
2.
H. d(�s 14. Jh. zur Pnl'zellierung und zur Verptl.(·htung
Paehtsummell wurdell geldlich fixiert
.
•
an
5 "Gärtner". Die
a llerdings in unterschiedlicher Größen
ordnung, vermutlich in Abhängigkeit von der Cröße der einze lnen Parzellen.
vielleic.:ht a.uch von ihrer Lage Und Beschaffenheit . Darüberhinaus hatten die Pächter
jährlich
(kollektiv �) eine größere .Menge Obst und Gemül-lc an die
Mönche zu lidern, Kowie au" jedem Gnd.en die übli ehen .,Samstagsabgabcn"
(Ua(JPQ-cIO.x6.)
5
zu entrichten. Die Pachtvertriigc. die die :,)(önchc mit diesen
Leuwn abschlossen
,
könnkn damit dem Formulur ähnlich sein, das zu einer
von K. Sa.thas edierten Formelsammlllng aus mitte lbyzanti nischer :l.eit. gehör t �� ,
11
K UltllATOV, G. L.fRJ;TESII1:I'tG, V.
1., 3I1."10n>l 1l
'IO:\IIlLl, OB XXX , 19tH!, S. 18. It Au.ß(,r Lien genannten Arlu:,iten POT.J.\..I(()V�l(.-I.J.'I., �L A., :MeToxIf rJ I"OPO�Cl{()J,1 XOMlficTRC lIO:lllHe' i BmlalITIIII, Y3 nep.\lClWr,) "oc. YL1IIOepCJneTl.I 11.\1. A. M. rOpt.lioro, 143, 19fW, S. 93-97; DIES., rOpO!lCl{lIe Lt."1a,!lCIUIIl I1pOBUU�Ila.'lbHMX MOHflCT....peii ß n03;:{Heil nu-
3aHTH:It ; DB
XXIV, 1 964, S. 202 - 208.
DÖU:r:II, BY7.anLinischn Diplomatik, S. 179f.; "ERS., H:E'ge�i<,n V, �l". 2980. U S 4.TTIAS, Bibli("It.he�a gr.. eca, VI, 622f. .. u
2. Die Argyrop'lloi und das lb"ronkloster 1421
163
die aber nachgewiesenermaßen auch in spätbyzantinischcr Zeit noch Venwll dung fand.95 Es trägt den Tit.el : "..'1:no.; :ta�"l"WW(Ol Ei.; r.ij:tov, der Pächter wird, ebenso wie die des Tahres 1+21, als Gärtner (�1jJtouQdt,) bezeichnet, das Paeht objekt erscheint im Vcrtragstext noeh gcnauer als ),ar.av6u1jJlo,;. Der VcrpächtE'l' fordert Myep Jla�TOii jährlich eine in Hyperper ausgedrückte Geldsumme und darüberhinaus VOll dem Gemüse, das der Garten erzeugt. wöchentlich zwei 01J'WVta. Auch in dieser Hinsicht ist ahm das I"ormular deu Paehthedingungen für den Gartenkomplex bei 1'h(�ssalonike ganz ähnlich, ,mmindest. scheinen zwisehen den Samstagsabgaben der Pächter von Thessn.lonikc und den wöchent lichen 01J'WVlU des Pä,cht.ers, den das Formula.r besehreibt, gewisse Gemeinsam keiten zu bcstehen.\16 Offen ist allerdings die Zcitdauer der Pa.ehten, die die Iberonmönche abschließcn, und das ist. insofern bedaIH'r"Eeh, als von der Pacht dauer neben den Pachtleistungen nicht unwesentlieh die Bcst.immung ihres Charakt.ers abhängt. A. P. Kazdan hat· auch für diB byzantinische Geschichte nachgewiesen, daß Pachtverhältnisse im :11.ittdalter nieht, unveränderlich sind und un hednflußt von herrsehenden Produktiollsverhält.nlssen cxist.ieren, flon dern sich den vorhenschenden ökonomischen Tendenzen unterordnen und zu ordnen. Unter den Bedingungen der Formierung fcmlakr Grlll1dherrsehaften im 9./10. Jh. führen Pachtbeziehungel1 selbst in der Tendenz zur Entstehung feu dalel' Abhängigkeiten , werden sie direkt zu Vorformen dieser Abhängigkeit.,97 und im 13./14. ,Th. fä.rbt der dominierende fcudak Großgrundbesitz auch die verschiedenen Pachtformen in starkem :l\Iaße feudal ein. Über Pachten wird Pacht.land zu fBudalem Grundbesit.z, ",'erden PächtBr zu feudalabhängigl'n Bauern. Indizien fül' dieile st.ä,ndige :1Ieta.morphosB !-lind die Ausdehnung der Pachten auf Lebenszeit und auf mehrere Generat.ionen, die Ergänzung der Pachtsummen durch verschiedene Sonderabgaben und -leistungen und die Ent wicklung beschränkter Reeht-c der Produzenten auf den gepachteten Boden.9S Von diesen Indizien zeigt sieh im :FaH der Gärtner auf Klosterland bei Thessa lonike Ende des 14. Jh. nur ein :Moment mit einiger Deutlichkeit : die Ergänzung der Paehtsummen dUl'eh Naturalleistungen und zusätzliehe Auflagen, die feu dalen Renten äJmelten. Die Pachtdauer dagcgen ist, ...vie schon gesagt, ganz ungewiß, und auch über das Verhältnis der Pächter wm gepachteten Boden ist nichts Sicheres zu erfahren. Immerhin scheint es sich nicht um kurzfristige Pachten gehandelt 7.U haben : Die Pächter der Gartcngrundstücke seheinen nicht zu wechseln, und vielleicht bleiben auch die Pachtsllmmen über längert' Zeit konstant. In den kritischen Jahren der ersten türkischen Beset.zung Thessa. lonikes und den ,,"'irren dieser Zeit haben sich jedoch die L-ebens- und Arbeits'
,
15 SelllT.BAolI, Dip Hypol.yp<.JRifl, S. 64. I.
Insofern wur"n die Samstagsahgaben der l'äehter von Thm'salonike t420 vielJeiehl. ,Ioeh keine lokal begten;>
flieh die Bogriffe uTlt."rR"heiden. n
KAtD.A:S, ,lJ,epeBHlI H
•8 TIERS.,
Arpapuble
ropo;{, S. 89ff.
OTHOIlJCHII.fI, S. 128f., 162f.
•
16.
IH.
Ökonomische Politik 1402·1422
bedingungen der Pächtt'r und deL' Zustand ihcN Gäl-ten vC'..l'IDutikh bedl'ut.end
veCliChlechtcrt, so daß sich tlic l\föllchc zu einer Hcrabset:wug (kr Pacht,leist.un gen herbeilassen mußten. Anders ilöt es wohl kallm zu erklären , dn.ß der Garten komplex im Jahre 1404 der .l<�amilie Ar�D·TOpulos für 30 Hyperper Jahl'CM}Jacht übcrln.ssen wurde.W BeIDcc kenswcd ist., daß das Klof;kr ohne we-ikres dus Recht für sich in Anspruch nimmt, den Landkomplex lmd die daraufsitzenden Piiehtel' weiterzugeben. ganz iihnJich wie der byzantinische .I;o'eudah;taat Grllndbesit.z. und
Produzenten verschenkte odel' verlieh und wie f(lUdale Grundherren ihre Be
sitzungen verschenkten oder auch verkallft.en. Die feudltle Einfiirbung dieser Pachtocoziphung ißt also von dic:<;er Se it(l her deutlicher als von den vorher genannten Indizieu. Trotzdem wird man nicht sagen können, daß mit dem Dazwischent.reten der Argyropuloi die Situation iiberJuwpt keine wesentliche Andernng erfuhr. Die neuen Pächter traten nicht nur einfueh an die Stelle deI Mönche 61" feudale Aus· beuter der fünf Gartncrfamilien. Als was t.reten sie aber nun wirklich auf 1 Worin besteht ihre Funktion in diesl:m ProduktiClllSVCI'hältnis, ,vas ist das 'Vcsen ihrer Aktivitä.ten 1 Lei chter ist rlS zunädlst. einmal zu sR.gen, was sio nicht sind. Sie .. .. d t mit dem feudalen sind ihrer Funktion nach. wie schon gesagt, nicht identi Kloster und scinen Mönchen. Die Argyrop uloi spielen aber auch nicht einfaeh die ltolle VOll Wllcherkupitalist.en, die sicb die kritillt:he Lage einer feudalen Einrichtung zunutze machen, um a.n ihre Stelle zu tret.en die nur Geld ausgeben, um mehr Geld. zu erhalten, und dieses )fehr dariurch erzwingen daß sie die existierenden feudalen Verhi i.lt·nisse noch schlc cht.el' und miser ab ler machen und die Produwnten noch stii.rkcr uusprelilien als die feudalen Allsbeutt�r. lOO Die Argyropuloi geben nicht nul' Geld Hir dio 'FReht an die Ibcronmönche aus 1I0n· den} aueh Geld Jür die Verbcllserung der Ptodnktionsbedingungell und ·mitteL Auf der andrren Seite sind sie aber auch nicht /In der eigentlichen Pl'ouuktioll beteiligt, weder direkt durch eigene Arbeit oder den Einsatz VOlL Lohnarbe-item zur E(?Cugung landwirtschaftlicher Produkt.e, vergleichbar den frülHm kapi talistischen Farmern besonders in Engh.nd,lOI noch durch die Bereitstellung eines T('ils der Produkt.ionsnliU,el, von Geld, Saatgut. oder Gerätschaften in dt'r Form det· kls&lisch(m Teilpacht nach italienil'lchem VOl·bild.lO� TatsächliBh ist die von den Argyropuloi vorgenommene :Mclioratiol1 d
,
,
,
.. Solltt, cli" HerHb�"'L:.:\mg d " r 'Pachtsunmw C_l'st h"i der (tl>t;'·nahnw dc., Go.rlen kOll}plc.x"A rlurd, di., Argyrop"IQ; erfolgt 8(>i",
t\O
1:(;IIute das bedeutclI, daß ,Iie Mön.,hc im IntercSfW:'
doa Piicht,erg"winllf; mit ihl'l'f Rt,ntenfonlel'''''B' rUl'iit�kg-,,-,gnng('J' RtJ1HO ßuf dir.
ßedi'lrInisso d,:,s Knpitnls RUck/;id,t
zn
wäl'on, d"ß 11-150
die·
!lchmen g,':r.wlmg(J1l iflL
10" Vgl. M.\IIX, KßI'it.ß1 In. s. �IO. iil)('r dio WirkUf.gsweiSf! .!cl.J Wo,·llCrk�pi[als. '01
S�)lJo:-,:o\', V. F., PmlHce
"..mna.lI1CTll'leCtWe
ITOJlQBHue X�,rII B. reHC311(� HamlTa.TCII3Ma 1\14}5, S. 62 . R4.
Mr,skau
I<>: KOTHL'�lI{O\'A, OcoCieHlIocrll. 8. IZOrf.
n
cfJep:'lllperBo
ß
Aurmlll
a
XYI -nepaon
njllnrhlJ.llm:nllOCT!t u (:e.:n,CIWM x03HiieTD(',
165
2. Dir Acgyrl.lpuloi und das lberonkJosteI" 1421
tioßsn·rhältnis. Dall wird /luch von den Bct-eiligt.en
l'O
ge.,,*,hen. A1IS dil'sem Grund
versuchen die .Mönf".he. die Mt:liornt,iOtlsmaßnahmrll der Argyropnloi in ihrem Umfnng und in ihrPl' Bedeutung a·bzuschwä('hen . Sie bemühen sich um den Xachweil>. daß die Ausgaben fiir die Melioration wesentlich gcringt'l· waren, als von dl'n Beklagten angegeben, und übt-rhallpt ka.um ins Gewicht faUtm. Sie
beha.upten außerdem , sich an diesell Verhcs..'!erlillgen finanzicll und materiell beteiligt zu ha.ben, dm'ch die Absctzung einer halhen Jaluespacht und durch die Vberlassung von Ba.umaterilll. l hre Argumentation läuft, /llgo da.rauf hinaus daß nicht die Argyropuloi, sondern sie selbl;t diese 'Meliorationen im großen und ,
ganzen gc:t.ragell ha·ben. ))io Argumente ihrer Pr01.I·ßgegner werden nur indirc.kt und panschal genannt, Die Al'gyropuloi lassen verbreiten, sie hätten einu hohe
Summ(� für diese Meli orationeu aufgdlracht. Im Pr01.cß ilClbst treten sie nicht
auf, sondern SA.botie,ren ihn. lVie hoch die Auslagen t·at.sächlich waren, lä8t sich
nicht sagen. Sicherlich liegt die \Vahrheit a.uch hier irgendwo i n der Mitte zwi schen beidcn Aunlillogen. All der Tatsache der l\fcliorationen selbst gibt es aber keinen ZW'eifel, auch "on !leikn der Mönche nicht..1oa Dem WI!Sen nach ist dieser
dureh die Melioration der Erde einvetleibte Wert wahrscheinlich dem nahe, was
MaJ'x als Bodenka.pital oder la tcue cRpitn.) bczdchnet
,
dus in entwickelten
kapitalist.ischen Verhältnissen eine Form des fixen Kltpitals ist, o.ber insofel'n eine besondere RoHe spielt, als es als untrennbares Akzidenz des Bodens nach der Auflösung der Puehtverdnba.fllllg an den Grundeigentümer fällt und bei einem neuen Pa.eht-kontrakt der eigentlieheIl Grundrent.e zugeschlagen wird,IOf,
der also trotz sein er Kilpitainatur in engem, untrennbarem Zusammenhang mit der Grundrente steht, Diese Kapitaltmlagen werden nach Mau ganz oder doch
zum großen Teil vom Pächter gema.eht.105 Im Gerichtsverfahren von 1421 ver
suchen die Mönche nachzuweisen, daß sie sich
umindest an diesen Anlagen be
7.
teiligt hallen. Jhr Ziel im Pr07.cß ist es zugleich, sich dureh die sofortige Annul licrung des Pachtvertrages dun ganzpn NutzCIl der,; verheSRcrten Bodens zu vcr
scha.ffen und dn.1Dit dn." posit.ivc Ergebnis dieser Uaßnahrnen in die eigene '1�a.schc zu bringen . Iht' VorhaUl:n scheint. Erfolg zu blLben . Ob es u,ber zur Wieder herstellung dl:r V<:rhä.ltnisse "or 14()4 gekommen ist, bleiht ganz ungewiß und i!\t wenig wahrscheinlich, denn ein kn.appes Ja·hr l;pä.tc.r wird das Gebiet der
campane ia Ka.mpfgcbiet und war R..}f; solches wohl kaum {Ül' kontinuicrliche Landwirtschaft geeignet.
Der alte Z1)!;tand wUl"de alf;() kaum w ieder herglJsteHt. WaR aber ha-tte sich
mit dem im Jahre 1404- gescha.ffcnen Zustand für die llrflprünglich Beteiligten wirklich nräl1dcl't 1 ....'ür die Mönehp. best.IIIHl diese Änderung vor allem darin
,
daß ihnen als Pächter nicht mehr kleine Wa.rcnproclllzellten gegeuüberstanden, loa
B,'i dien'n ::\ldi on.. , in!\('lJ ko"" nt E'lI ,,"th
Z "I'
A1\ \\','nd un r,; von ',"..li lmrlwil , l�i('hl
eigent I;" lw11 11< Tl cl \\ jl"t.�, ·llUfi1 kh ('n Prod1I kt; (HlHpI'01e IJ . •c. M"lI,", Kapilnl llJ, S. 63:1[[
,
... Ebd., S. 633.
ber im
H
,,,
.
In. ÖkonomiS(,he P.,litik 140:!- 1422
166
die unter L"mst.ändeu sogar zu ft'lldnlaLhiingigen BI�\lel'll gemlleht werden konn ten, sondern eine Gruppe von Leuten. die verID\ztlich eiue andt're soziale Position und dn ganz anderes Gewicht. h!\tt.on. Sie bildeten eine C'rusthafte Barr'iere gegon
die feudall2'Il Amb itiollt'1l deJ' )Wudw. Ihre Rente verharrte allf dem niedrigl2'll Stnud des Jahres 14-0i, die �atura.licn und Sondembgaben gingen nicht mdlf an
rul' llönc'he, l!.mdl'111 i\1I die IIcuen Zwischcnpä(:hter. Offenlmr hestillld sogar die Gefahr elIwr EntfremdulJg des Klostereigentums dun:h die Familie Al'gyropulos,
und diese Gefahr -Will' einer der Gründe für dus ent.schlOiolsene Handeln der :\Iönehe, m€'hr noch als die niedrige Bodenrellte, die sie e.rhieltell, �icht. <\UsgcscWossen
ist aber auch, daß es sich da.bci um einen Vorwand der Mönche handelt, um ihr
Anlif'gen dringend zu machen und überlHlupt
Zll
l'ccht.fcrtigen.
Die Änderungen, die daS! Aufteettm der Argp'opuloi für die Gärtm'l' brachte,
fielen vermutlich !loeh ;starker ins Gewicht. Sie bestanden allem Anschein nach in erster Linie in der Verkürzung der Pnehttermine und, damit direkt zu�a-mmtm· hängend, in der mehrmaligen Erhöhung der Pachtsummen. Das Land wurde noch weiter pnrzt:'Jliert und '1.. 'J', an neue Pächter ausgegeben. lot Die Redlte der Produzenten allf das von ihnen hearheiteto Land und, ihre Bcziehunglm zu ihm wurde-n dadurch a.bgeschwächt, ihre TAlge damit wohl auch effektiv vcrscllleeh·
tert, Das ist sicherlich (luch der 01'und dafür, daß die,;e Pächkr in der Gericht!'
verhandlung allem Ansclu'in fl
mönche liegen. Auf diese Front!!teUung ist. bisher noch nicht aufmerksam ge
macht worden. Im l\fiU.d]lunkt des Lltel'ct\ses stand vielmehr die Gegenüber stdJUllg
VOll
.o\rgyropllJoi !lud lbel'opuloi, und es wurde über die Frage disku
tiert, oh sich in ih rf'-r g�:I·jchtlicl}()n Auscinandcl'fretzung die Pronwn des Bürger krieges nach 1341, zwischen frmdalem Großg1'ulldbe�it,z und städtiaehem Unt��r· ne]lmertum, noch einmal andcutcn.1I11 Demgegenüber liegt det· \Vider3pruch zwischen den Argyropuloi und ihren Unterpächtern ycrmutlich auf der 1.inie der Auseinalldenietzung zwischen dem Reichen und dem Armen cines Dia.logs
von Alexio.. Makn;mbolik�, den I. SevL'enko vor einiger Y.eit ediert und kom mentiert hatY)8 Der Reiche dieses Dialogs Üjt nicht der feudale Großgrund·
besitzer und der Arme
lIicht der völlig mittello.� pa.uper, sondem el'! stehen sich
nach vorherrschender Meinung ehtm der reiche Untel'llehmer und der kleine Warcnproduzent gegenüber.los Diese Frontstellung spielt im Bürgerkrieg 1341 ff. und besonders in der Zelotenbewegung von ThessalonikeeincwesclltlicheRolle,llo 1M
DÖLGE:k,
�chntl.ktllumer", 8. 26101., Kom'/lcntar, S. 270. Der Gürte" des
Phtllllgopulus
geteilt.
wird
Allerdings
I:!rschoint
nach 1404 "il'ht. lUch.', was 'H18 �ine." Garten
1 ...
Sohn
des
wird, 8>1,gt dil' L"rkllnd..
nichl.
K... Slln.\N, A. , Byt!\Il? . Aufl:ltieg wul Uuh·l'go.ng dli� Oströrnischell Reichl'g, Berli" 1964, S. 70ft; 1)1>1\8., HOBble M3Tep1l3.11..1, S. 307. .
SEVtKl'W l , Alexi"", Mukrembolit':1i, S. 187 -, :!28. 10\0 Ebrt, S. 200f. I,. SJUZHIIIlO\ ' , npOTlmope
I.
der
Pii,,,hl"rlI Phro.ngopllIO$
167
Z. Dito Agryropul(.i \lud dH.fl lberonklostcr 1421
und er scheint auch im frühen 15. Jh. für die Sta.dtgesellschaft noch Bedeutung zu huben. Die Frage nach dem Charakter der !:lgrarischen ProduktionsH�rhältnisse, wie si(� sich hier zeigen, läßt sich aber nicht befriedigend beantworten ohne die ('xakte Kenntnis der ökonomischen und sozia.len Physiognomie alJl� Beteiligten.
Das hut bE'souders L. A. Kotel'nikova am Beispiel ,Iel' Agrarverhältnisse Italiens
i m Spä.tmittelalter deutlich gemacht. Der Charakter Il·uch deI' kla..-.;sischen Mezza dria ist nicht unwesentlich davon abhängig, wer sieh als Partner gegenübersteht, ein feudaler Großgrundbcsit.'lcl' und ein verarmte!' Bauer oder ein stiidtischer
Grundeigentümer und ein PIi,chter aus städtischen Handels- und linternehmer kreisen , der sein Pachtland nicht selbst ooarbeitet, sondern zu diesem Zweck Untcrpächter einsetzt oder Lohnarbeiter beschäftigt. Sie t.rägt im ersten Fall
re-in feudale Züge, und sie ka-nn im zweiten !<'all eine Obcrgangdorm zu balb kapitalistischen Verhältnissen darstellen. lU Gerade desha.Ib ist. es sehr bedauer lich, daß unll die Quellen hinsichtlich der .Familie Argyropulos, ihrer Herkunft und Stellung in der Stadt 1'hessalonike, gänzlich im Stich lassen. Über die heiden behandelten Dokumente hiullUs ist übel' sie nichts Sicheres beka-nnt.m Dölger bezeichnet sie, wie S(�hOll erwähnt, einmal als Gä.rtnereillnternehmer, ein anderes Mal als geschAftstüehtige I..cbensmittelgroßhändlcr, Bei dieser zweiten Version
be,,;ieht Cl' sich augenscheinlich auf den Vrusümd, daß die GärtnCI' neben ihren
Pachtgddern auch eine größere Menge Obst und Gemüse an die Argyropuloi abliefcrn mußten, vielleicht mehr als die Familie selbst verbrauchen konnte. Die Existenz solcher Lebensmitt�lgroßhändler in Thc!lSaloniko ist sehr wahrschein
Hch, die Familie Rhadenos, die �tWa. l 7.eitgleich dne nicht geringe Rolle in der Stadt spielt, könnte einen sol(:hen Großhandel betrieben haben, nicht nur, aber doch ganz w4)sentlich, und zwar fluch als Familienunternehmen.l1a Aber dieElo
Natnl'alleistWlgen werden nicht VOlJ den _.\.rK,,-ropuloi eingeführt, sondern sie gehen auf die ursprünglichen Pachtbedingungen 7.tU'Ück und wurden von den 111 KOT HL' �IKO\'A, ll'IanLIIIlCI:OC l,peCTbRHCTBO, �. 276. 111 In eint!(' lat,cillisdnm l:l'kundu (lus dem Jahre 1""25 wl,rrlen mehrere Triigl"r dns N'aID(lnB
ArgyropulQfl;, unter ihnen 811ch ein Vernetrios '\rgyrol,ul�, gfln"nnt, rlie \'erlllllt.lich mit den Al'g yrupuloi des J"hr,'llj 1421 identisnh sind. MERTUOS, K. D., IIln)fJ.tio. Afo.H�"" "'ii' wrOQ(w;, TIH�sr....lonike . 1941, S. 50-52; wir nicht zugiinglich, vgI. PLP I, 1241:1, 1261,
S. 11M. lU D �m';trius CyJon� CocreHpondam,c, ed. C.UU1 ELLI, NI'. 44, S. 1 1 5 ; 00. Lo.llNISRTZ U,
NI'. 117, S. 50: Briof an eeillon Schülor Rhad'mos, der lHl<,h dom \Villen seine\l Vtlten!
GotreidekauCmann lind Krolmer werdeJI 0011 o.a s.
(rw... ,j,I'pua/lolpwv Tovrwvi Kai Ham}ÄM'
povi.lTu{ oe ytv[(I'()a.); del'8. 00. C.UUU:LLl Nr. 43, S. 113; cd. LOB"!'IUI'rZ Il,Nr. 169, aßoÄoiJi KaI T�'" bti mr)rOI. TWv d<1lNpWV ;(o,v�lav . vgl. LO ll:lOCRTZ, 4 1 : TOt>, ilmCo,u'Vov; i .
R. J., Ml\nu,,1 Pal60logue ct D�mcUiUI\ Cydunes. Hen '
_
E"de der 60e(' Jahre
-
8.
Gbd.,
�
S. 270. Dir: Famili", nhadenos apielt im wirtl!chtlftlicht.m und politisohen I..eben. de Sta.rlt. um die \Vende 7.um 15. Jh. eine oxponierto RoHe, Rhadunoi treten auf als Steuer-<
beamte, GoMverleiher, I'omische Berater, ltUtgliooe('
von
GCSl:Lndtschaftell.
•
ur.
166
ÜkOf.\omisc,he Politik 1402·1422
Zwischenpächtccn nur übernommen . Ein schlüRRiger BCWflis shtd diese Naturll..1-
abgaben !llsa nioht. Nicht sehr viel weiter hilft nuch clus Ausweichtn a.uf Ilndel"e
Träger des Nu,mells Arygrop n los in dieser Zeit. Tate-ächlich spielen verschiedene
Arg)Topuloi als Händler großen l;tils Ulld übel' große DistAuzen eine beachtliclw Rolle, abl'r sie sind im wcsenHichen um die HaUI)tsta.dt Konstant.inopel konzen
triert, und Verhindungen zu Thcssalonike werden nicht ridltig deutlich, lI-1
Denkbar ist eine solch(� Verbindung dUl"c!lI1US. Es fici nur auf die schon gtmann te des 14-. Jh. ein jüngeres Mit ten Rhadenoi verwiesen, die in der zweiten Half
glied d!'f lramilie nach Konsta.ntinopel ll.chicke-Il, gau'1. offenbal' lllit lIem Auftrag, dort sowohl geschäftliche als auch gesellschaftliche Verbi.ndungen 7;U knüpfen .
Daß dieser junge llfmn sich nicht an den Auftrag hält und sich nicht in Unter nehmer-, wndem in Literatenkreisen herumdrückt, sich nicht für G€schiilte, sondern für Literatur und 'Visi'.enschaft interessiert, war eine 'FehlspckuJation,
die nicht unb ediugt vorauszusel1(:ll war lind der :Familie in Thessalonikc offenbar
viel Kopfzerbrechen macht.e
m
.
Aber WM den Rhadenoi passierte, mußte nicht
unbedingt a-nderen l"aDlilien mit ä·hnlichcn Absichten zll!;toßen, und die neben
den Groß pächtern und Kaufleuten Argyropulos bekannten und berühmteren
Litera,ten und Celelu'ten dieses Kamons müssen nicht ullbedingt auf dem glcichen
Wege '1,U ihr(�m Metier gekommen sein wie der langjährige Schüt.zling deR
Dernetrios Kydoncs. Il.
Völlige Klarheit läßt sich also auch auf dief'lom Wego nicht gewinll(�n, was die
St-ellung der }'amHie Argy:ropulo� in Thessalonike und den Charakter ilJr(�s Unter •
nehmens vor den Toren der Stadt bdrifft. Gleichgültig aber, ob nun nichtkapi •
talistisch, wenigst.ens halbka.pitaJistisch oder noch mchr, daß dem Engagement der A.rgYl'opuloi als Zwischenpäehtcr klar kalkllliel'te Gewinnabsicht-en zugrunde
lagen, daß es ihnen um G(�winn und Verlu!lt und nicht einfach um ein Garten
grundstück ging, daran dürfte es kaum einen Zwe·ifel geben. Und 8ie seheinen
dieses Unternehmen t,rotz der kOOlJJlizierten Zeits.ituation auch mit eim:m beaeht·lichen Erfolg betriebon zu haben. Di(l Jahre nach
1404
waren für Thc..'lSfl.
lonike alles andere als ruhig. Schon 141 1 versucht JfUflR, die Stadt für die Türken zurückzugewinnen . Sein Angriff war aber uur kurz,
Cl'
edolgte allgenscht'inlich
von Osten her über das Kastell Chortiatu und hat. deshalb das stadtnahe Gebiet im Weliten, wo die Gätten der Argyropuloi lagen, vermut.lieh nicht borührt.. Anders der AngriU M·urads auf die St,adt im Jalu'e 14-1(1. Er dauel'te lauger .
nahm den Charukh'r einel' regclrechkn Be-Ia.gerung m I und hatte sicherlich
negative Wirkungen g·uf das gesamte YOl'städtisclle Gebiet. Vielleicht stehen die Ausbesserungen an den Brunnon und '�aRserJcitungen des Gartenkomplexes, tU Es sinll Argyropuh·,j in Konetnntinopd un d in Thes��lonike l.Ieumgt, aber keine oi·
rckten V"rbindllngr.n.
und G<:6chiifismunn,
8.
7,u
_;\Ild�as Argyroplllo"" _'\T·d"m, olxtiQ' deR Kaifl�"'8, Händler
TRAI'l', Z\11" I\I';>ntiri7.icruug, S. 9äf.; zu weiteren
L.t."PßOll, 'AI?YV!!t:mQvJ.flß., S. gOff. und PLPJ. 1240--J272,
111 Vgl. Anm. l l 2 und 113. 11$ trber Johannes Argyr()pul()� s. C.U1MF.LLI, G., G;ovallld
S. Ilüff.
Argy:ropuloi ß.
Argiropulo, Flon'nz 1041.
2. Die
Argyropuloi und
das IbcronkJOlltcr 1421
169
die die Al'gyrClpuloi in del' 10. Indiktion (= 1416/17) vornehmen ließen, im Zusammenhang mit diesnr türkisohen Att·aeke und waren vor nIlern eiDe Beseiti. gung VOll Bdngerungsschäden. Lnnge da·nerte die Ruhe :lud, nach eiN Belage. rung durch :1fehmed nioht. Seit 1422 und über die ganze Periode dQl: veneziani_
sehen Stndt.herrschaft hi)}"weg war die Kampaneia bevorzugtes Knmpfgebiet. Türki�che Trupps, qui orant divisi per el1·mpancam, überwachten die Stadt und ihre Tore und stürzten sieh auf die Verteidiger. wenn lIio:: einen Ausfall versuch. ten. Il7 Tm H{'l'b�t 142H hl.lU.en die Kämpfe gegen den Chl'f der Bdagerungs
Erfolg; proptcr mortem di ct·] canis Bazarli, qui erat I truppml einen gewi���n flagcllum huius loei, war die campanca Ubera.ll8 Aber ·wcnig später Leginllt die letzte Belagerung. die mit der Eroberung der St.adt t:ndet. Der von den ?tränohen
erhoffte Nut:r.cn dureh ditl Rückna.hme de$ Gn-rt.enkomplexes blieb 31so sicher lich aus. AlWl' das konnte man 1421 natürlich noch nidlt wissen. Der Gcrichbent,schdd, der dCIl Pa-ehtkontrakt, 7.wisehcn den Argyropuloi
und den Iberonmönchen nnnulHert, wird VOll dem Bi:sehof :\leletios von Kamps. nda vm1llutlü:h a.ls dem örtlich zust.ändigen geistlichen Oberhaupt. getroffen.H II Er ist vielleicht mit einem Meletios identiseh, der in etwa dem glelchen Zeitra.um als Verbindungsmann zwischen dem Bischof von Sclynlbria, Johanncs Chortas menüs, und dem ProtouotRr des Eist·ums Eenhoia, Tarronas, fungiert.. t:!lO Der T'echtliche Berater des Bischofs, vielleicht !>og!W der eigentliche Riehte!', ist jedoch
der Megas Chartophylax der :\Ietropolis Tht:ssalonikc, "Nikoln.os Prebyzi8.-nos.1U
Erzbischof und dAmit direkter VQrgesctz.tN des :\regas Chartophylax zum Zeit punkt dpr Gerichtsverhandlung ist Symeoll von Thessalonike, der den Sitz des
Metropoliten von spätel:lt<:ns 14-1 S bi...q 1 429 innehat. lU AhllHch wie I3cine streit baren Vorgangl·r. inshe:;ondere Jsidoro� Glabas, hat
Cl'
ein ganz besonderes
Augenmerk auf den Kirchenbeflitz. In seinen Briefen und seinen Gebeten beklagt er verschiedentlich, daß Kleriker, Mönche und Lilien ihre Hund auf Kirchen eigentum legen und versuchen, es sich anzueignen.lu Auch die Archonten gehen �
in dieser '''eise gegen den Kirchellbcsitz vor und nutzen ihn zu anderen als kirehlichC'n Zwceken. WIIiI Symeon
entschieden zurückwe,ist. 124 Seine Kritik
richtet sich offenbar ·ä.hlllich ·wic die deI! Glaba.'i 40 Jl�hre zuvor gan7. besonderS gegen di(l Nutzung von Kirchenlnnd fÜl' Pronoiai, darüberhillJlus !l.her gegen alle Formen der Entf�emdung yon Kircheneigentum und f\Ue PerSonen und Institu· 117
.TOHGA, :Sotes L S. 437.
tU Rbd., S. 438. lU
DÖLl;�. Schat.zkummern,
1'10 Ht;!i'GEF:.
S. 2(,:1.
ChorI!U'"",or,s. Hri.·f Xr. 1 9 . S. SS Vgl. auch den Pri
14(}O in KO"!\tnnLinopel.
�f1oI TI,
S, "29 f., und den >ce!.' i\{(·letios, .iel· 142H zu de" i�f(JI;
POV(ll(üV deH Ath01lklüstel'� LavTu g"hürt, DÖLG r.n, SchH.U.kamrn"ru, S. 8::1.
In DÖLCEn, Sehat�.kHmnU;l'n, S. 263. In JUCIR. :U., Sy"",oll do Thess3Iolli'III{', Dicti<Jllrl
pric....'l!I,
S. 473.
In 11PU 15.'5 , Sp. 22 1 ; L ....Pl'A·Zn:TCAS, A propo� d", qllelqu()1\ (Jriere�, S. 473. Jtt MPG 15Ci, Sp. �21; L ...PPA.:l.1UC.t S, A propo� de qudqueB pl'ierC8, S. 4.73. .
•
••
IU.
170
Ökollomiso:he Politik 1402-1422
tionen, die sich dara.n beteiligen . Es ist also kein Wunder, wenn sich ein Benmter
und vicllci<,ht Vcrt,rauter dieses Erzbischof;; in der Gt:ril'lltsvcrhandJUilg von
1421
so entschieden für die :\fönche deg IberonkJost.ers einsetzt. nlle ihre Argu
mente berdb"mig aufnimmt und gegen die Kontrahenten der Mönche \'rnnn
det. Und es ist eigentlich auch nur folgerichtig, jed('nfa.IL'> kaum hesonders merkwürdig, wenn der Richter um Schluß seine� 'Crteils erklärt, daß $cin En t scheid nur zum Seele.uheil d€'l' Beklagt.en 4'rfoJgt sei. und ihnen sogar llahclegt. dem Kloskr Stiftungen zu maclu�n, ihm Land zu übertragen wie viele llndcl'e fromme Christ.en ilHCh,m Dm' Gefahr einer Entfremdung \'011 KirchenlJ{'sitz ließ
sich am best.en durch eine- Aufstockung von Kirchcnbesit7. begegnen. Bemerkens wert ist auf jeden FlllL mit wdcher Intensität. und Konsequenz die Kirche iIll Kampf um den Boden Ül1'() �Iachtmittel cinsetzte.
Umgekehrt glaubt Dölge r in den verstümmelten Anfangsäb.en der Gerichts
urkunde und im Eingreifen des Kaisers, dlts sieh in seinem Pl·osta.gma vom .Tuni
1421
zeigt, Indi,.;ien dafür zu sehen, daB die Argyropuloi im Despoten Androni
kos eine gewisse Stütze fauden.lu Tntsä.chlich dl'utet auch die Brüskierung und Boykottierung derl Gerichts durch die Pächtl"damilie darauf hin, da'ß sie übel'
einilußrdche Gönner verfügen mußtl'TI. Am Lokaltennin. den der BL qchof in dl:Jl
umstrittenen Gärten Ilnberaumt.e. nahmen all('l·dings verschil'dcne A("(Jhonkn und Oikeioi o.us der engsten Umgebung des Despoten teil. LEute mit beke·nnten
Namen in Stadt und Rl"ich,l2'i olme daß sie sich in j-rgt·ndciner 'Yeise fur dje
Beklagten engagierkn , aber flie legten sich u·ueh nicht besonderr:< für die Mönche
ins Zeug, so daß gewisse Vorbehalte am Hofe des Despoten gegen das Vnrgeht:n der 1tIöuehc und der lletropolitnnklerikcr durc:haus nicht als unmöglich er scheinen. Vidleioht bestellt nuoh hier ein Zmmmmenhang mit der Sache, die ver handelt wurde. Die Urk1Ulden des DespoteIl nus den Jahren seiner He.l'rschaft
nach 14-15 ze igen , dll·ß er in scinen Bemühungel! um die Effekti,'ierung der Wirtschafts- und Verteidigungskrü-fte seines HeL'l'�chaftshel'eiehes in den Klö stern durchaus nicht die Stütze hnU.c-, die cr brauchte und sich wohl auch cr hoffte. Ganz besonders deutlich wird das bl:im Klostt�r Dionysiu und seiner Besitzung .Mo.riskin o.uf del· Halbinsol Kasflundreia. Wie in anderem Zusammcn
hang schon einmal ausgeführt, hatten die Mönche diesen Ort von Johunoes VII. übertragen bekommen mit der Auflage, die BCfiit.zung wirtscho..ltlich (tuf die Höhe ,.;u bdngen und insbesondere einen Turm
ZUl'
Verteidigung dies!'s Gebiete);
zu errichten. Trotz der Pdvilegicn. die das Kloster erha.lten hatte:, war bi" ,.;um Jahre
1418
eine richtige Bewirtschaftung augen;;eheinlich noch nieht erfolgt
- Oikonomides vermutet vor allem ('inen l.fangel an Arbeit.skrüft.enus
-
.
und
a.uch der Bau des Tunnes war noch nicht in Angriff genommen wordeu. Der 12� DÜWER. Sc:hat.zk",mmcrn. S. 268f., Ttxt. und Bf'tJlt'rkungCII. Heißt dWl, (.1»6 Jio Argyro. UI
pu10i auch iiber .)igenen L",ndl:>t.'sit7. \'erfl.gen!
Ebd., S. 269, Rem\,rkung[lIl
J.
1%"1 EM., S. 200f. lOS Actes Dionylliou. ed. OnWSOttIDT.8,
S. 164,
2. Di" Argympuloi und dfl!l Ibero"kloster l4tl
171
Despot nnh m die Angelegenheit deshalb selhilt in dir Hand, siedelte Bauern an und errichtet<- deu notwendigen Turm. Als rlil' Be/';it.zung damit endliek produk tiv gcworden ist, cneiehen dip }Iönche 1420 vom De�pot.ell cilw H.evision d(�r
ltcstJegungcn von HIS, die erneute Übertragung der Rent-en aus dem Besitztum
' und sogar die zusätzUehe Zuweisung von Land.uII Dt't Despot \\"6nt!sosieherlieh alles andere als klofikl'fcindlieh ()ingestr-lIt" äber er hatte dOf'h ein waches Auge auf iltte wil't·sl'haftLicheli und poJitisehen Aktivität{�11 und griff au('h drastisch in ihre Ref'iltc und Privilegien ein, wenn dic� Akth-itä-ten seinen Vorst.(;lIungen nicht entsprachen. Es i8t, dur<:ha,us möglich, daß seine Sympathie deshalb Leuten wie der Familie Argyropulos gehöt"t-e, die beaeht.1il,he wirtschaftliche Aktivi
täten entwickelten, auch
wenn
sie da-bei mit dClI mächtigen Athosklöstern in
Konflikt gerieten . F.ine über (ku individuellen Fall hina-usgehende Konflikt situation ist nicht, konkret, erkcnnbar, aber der Möglicbkeit nach durchans vor ha.nden .uo Das gi lt, übrigens Ilidlt
flur
für TJu:s,';;(alonike, sondern auch fü.l' dic HauIltßtadt
Konstantinopel. Z\lmin(h�st für di(! ,Jahre 1400/01 bietet da:.; Patriarcha.tregister da.für einige ll1diziell. Dazu gehCil't der Streit zwischen den Nonnen des Klosters
nj� [lavGo).vn1Ji. und den Cebrüdem SpYl'iunll um einen Teilpu,chtvertra.g. Die
!ilollnen hlltt.cn einige y'('it zU\"O,r mit )la·nucl Spyridon und seinem Bruder eine tjl)lJ({wrtu. abgesehloo;sen, der zufolge die Brüder vom Klost.er ein 7lEetP6J.wJ' in Paeht, nahmen mit der Auflage, es jn Ordnung zu bl·jngen und zu meliorieren
und einen Weingart.en llllzulcgen . Der "7ein(�rtrag sollte nach �j Jahren :I_wischen den Brüdern und den l\onnen getdlf. wel'u(!11
(pEelCWOt
.
.
a
100u).
Dit., Pächter
erhielten völlige Freiheit für die VerbCSS(:l'ullgsad)(�iten, sie erhielten auch das Recht, den Garten an ihre Erl)(:ll weiterzugeben. Das Klost.el· verpflichtet{) sich sogar zu einei· finanziellen Beteiligung an den Meliora.tionsarbeiten mit einer
Summe ,"on 6 Ilyper»(:r. Als d&'! GrundstÜ(lk endlich lJtoduktiv ist venmchclI ,
die :Nonnen abu', es sl'ibst in die Hand zu 11ekommen, und führen beim Pa.triar chalgericht Klage gegen :Manuel mit der Behauptung, die Brüder hätten die
Vcriragsh(),stimmun g('n nicht ridltig eingehalten. In der Verhandlung weist
Manuel die Verlnlgsul'kunde vor uml Cl·klUrt. er habt: sich ganz a.n diesen Ver ,
trag gehalten, und im ührigen sei cr auch völlig im Intcressf.l de!'! Klosters ge wesen, denn vor der
'Chernahmp
durch ihn und seinen Bruder habe das Kloster
a.us dem Grundstück eine -Einnahme von kaum 20 Hyperper jährlich gehabt, wü,hrp.nd (�I! jetzt schon ...·on der Hälfte mehr als 50 Hyperpe.r Nutzen ha.be.
Dieses sein liauptargument ergänzt der Pächter noch mit der Erklärung, der Vert.rag sei bei seinem Abschluß vom Großsakkelarios des Pa.t,ria.reha-ts, Meli teniotcl>, ausdrücklich bestätigt und gutgeheißen worden, und erreicht ach ließ11. UCI
Ebd., Kr,
18, S. IOHf.
Immerhin sdwint deI' StJ'eitfall Kreise in u\lr Stadt Thessa.lonike ger.ogen
zu
baben.
InteretJ!:l.."t ist in Jj'�rn ZUEW.m,neflhang fl.ll1'b, daß die Argyrnpu10i ZWQ.r nicht vor Ge richt Cl'SCheimm, ihre Version der StrrjtsDche "t,.,r unter die f..eule dtlr StBdt gebrilcht
ha.ben, Düuun, Sch"'hkanlm'lrn, S. 267: bua.
t"oV !1�>
",al h
ywr(q "u:'l"ip:�o� ,
,
.
• •
•
•
In. Okollomischo Politik 1402·1422
172
lieh auch eine Entscheidung des Cerichtes, die im weFieutlichen uuf dc_r Linie seiner Argumente liegt.t31 AIR Ve rtreter des KLosters in diesem Streit fungiert der oikeios des K..'l.iscl's,
Gcorgios Gudeles, aber er bleibt in der Verhandlung merkwürdig blaß, und sein gesellsuilldtlicher Einfluß ist scheinhar auch nicht ausreichend, um ein Urteil zugullsten der Nonnen zu erwirken. 'Vescntli ch aktiver wirkt er dflgegen in einem Gerichtsstreit um einen haupt.st,ädtisehpll \Ycinberg, den er in eigener
Sache mit einer Tante def! Kltiscrs, Annll. Asanina Palaiologina und ihrem Mann ,
führt . Gudeles hatt,e diesen \Vt:inberg 7 Jahre zuvor, also 13\)3, von den Kläg{'rn gekauft, w�il t;illh der Mann der l'a.laiologine in wirt.scha-ft.lichen Schwierigkdtell
befand lind obwohl der Weinberg in einem verwilderten Zllstand war,
w
daß er
sich eher Zllr Jagd al8 'Zur: ReIterung von Wein eignete. ülwr ihren Beauft-rägten A,kindyno8 Perdikes versu cht die Klägtrin den Verkauf an7.uf{'chten mit der Behauptung, der Wei nberg sei Teil ihrer .Mitgift gewesen bzw, im Tausch für ein
andereR Grundstüek dazu geworden und ohne ihre Zustimmung , ah\Q unreeht,·
mäßig, an Gudeles gekommen. D()r B(:kl agt.e erklart dagegon" er hn,be den 'Vein berg wegen seines Zw\tandes überhaupt nieht haben wol1(m, er sei ihm richtig
aufgedrängt worden, und er ha.be auch einen hohen Preis für ihn gezahlt, näm
lich 600 HyperJler, auf die- Cl' na.ch der (offl:nhar guten) Ern te jenes Jahres ge
schä.tzt worden sei, während er "pitter (wahrschcinlieh '('iel wenäget', nämlich) nur
37 Metra \Vein gebracht habe,132 DicS(:r Zusa.mrnenhang zwil.chen �aufpreig und
Ertrag d<:1'1 Grundstücketi ist nicht uninteressant, noch intereFlsanter ist abe!' der weitere Fortgang des Prozesses, Gudell'N erkliirt sich uiimlidl berei t . den 'Yein
berg Zllrückzugeben unter del' ßedingung, daß ihm die Kl ii-ger die Halft.e der Aufwendungen für die Melioration des 'Vein berges ersetzen . Dazu sind diese nicht in der Lage und argument.ierell ihrerseits mit der Frag(�, w er den Guddes eigentli ch gezwungen habe , den Wein berg auf die Höhe zu bringen. Darauf ant
wortet Gudeles, daß es der \Vl'inberg selbst. gewesen sei . Wenn er nämli ch auf
dem Grund...t.i.ick große und prä. eh t.i g e Häuser erri eht.e, da-lW seie-n �\ueh dic ,
Ausgaben groß, und das komme nicht in FrH.ge, dlmll er baue ni<'ht. auf fremdem Eigentum, nicht einmal nuf eigenem, Wenn el' aber eint: Sä.uberung eines Wein
berges vornehme, seine Grell7.en bdestige , wenn er Reben anpflal17.e, wenn er
Verhesserungen über das gewohnte l\1u,ß hinaus vornehme, so st�i es der 'Velnherg selbst, der das von ihm verlaJlgo und ihn dazu zwinge.133 Das kann wohl nut
heißen, duß ein '\\ einberg nUI' ein \-\ic,inberg ist., wenn el' gellutzt. wird und Nutzen '
Ul In
MM IT, �r. (\:;0, S. 499 ·,'j()1.
M:\l Il, NI'.
GM, S. 3 t1 I H . , :l/i3.
TO ,I" c:r>'J." w miru, 11' Id� (log ";",,,,l",,,,i; l"'Twr� b r"I.i�,!) ;.IJ.,,:rQO; ",a, :r"i.I'T�..ici� .:1et> ,i,. iro).ÄuQy'a; 1.."Üc, :raQ<.i: u.k 1.w�,)(1tl� ",,,:); niv TQ'-i al'-.dlou i!.'>/"'J.X1I�. "LiT& rö atL"Tii.wv Taii.-,. ..&rm. d:rntfl ",ai i]{avU",,.l;�v.
Ln E lH.l . , f.;. 3Gr.: J.;
-
2. Die Argyropu1ui und dtuJ Ibenmkl06tcr 1421
173
bringt, dl\.ß er selbst, diese Nutzung fordert uud daß es nicht möglich ist, ihn ein
fach in seinem Zustand zu lasst'" und sich nicht um ih n zu kümmern. Hier stoßen
mäglieherweisc zwei unterschictUiche Anschauungen aufeinander, (�ine typisch feudal geprägte, für die Lllndbesitz in erster Linie Statussymbol ist und effekti ....e Nutzung erst an zweiter Stelle kommt, uud eine audere, die Landbcsit.z primär
unter dem Gesicht:lpunkt von Aufwand und Nut.zen betrachtet . Bei einem Mann wie Georgios Gudeles ist das a.uch nicht weiter verwunderlich, denn er hat neben seinen Ambitionen als Grulldbetlitzer auch und ganz oowudern kommerzielle Jntere!;:ScH und Erfolge, er ist politisch und ökonomisch ein('r der Ileuen MaUDer, die sieh Endr; des 14. Jh. in den Vordergrund von Stadt. und Staat. schieben wld dabei nlnht nur Le ute wie Dcmet.rius Kydon<�s, sondern auch wie den MaJUl der Anna Aswlina- PalnioJogina. beiseite drängen, für die Grundbesitz, der BCl>itz von Gärten und 'Veinbergen, ebenfalls von großer, wenn nicht sogar von größerer BedeutUllg ic;t oJs für Gudeles, aber eben mehr für ein standesgemäßes Leben,
nicht 80 schI' als :'tüttel 1.m Erzielung von Gewinn. Widerr;prüchc :zeigen sich
also nicht nur zwischen dCJ' Wirtschaftsführung der Klöster uud der von Leuten, wie die Argyropuloi und die Spyridone;;, sondern a.uch zwischen Gruppen des Adds, die in ihrem Wirtschaft.sgebahn - n dem der Klöster nahestehen, Ulld M chanten , wie Guddes, die den ArgYl'opufai ;;(:hr ähnlich sind, ähnlich vielleioht auch in der Verwertung der eigenen bzw. vertraglich gesicherten landwirt
s(:haft.liehen Prad l: !,te_ .Jedenfalls existiert in der Bibliothcca VaUioelliana in Rom
ein Kod�)x aus dem Ende des 14-. Jh., in dem sic-h eine Notiz befindet. derzufolge
unter den \Veinschänkcn der Plateia in Konstantinopel die eines Gudcles �xi8tiert" bei delU der beste Wein, deu es in der Stadt gibt, verkauft wird.l U Da.ß r und dieser Guc1des mit Georgios Gudeles identisch ist, läßt sich nicht bewei s.ß ist kaum ammnohmen, daß er aber zur Fa-milie dieses Georgios gehört, ist wohl doch ziemlich sicherP' Die Weine, die von den Gudeles in KOllstantinopel ver kauft wurden, waren vielleicht nicht nur selbatimportierte \Varc, sondern wenig stens teilweise auch auf eigenen Weinbergen erzougt. Und wieder ist für sie typil-lch , daß es ni(!ht einfa.ch Weine sind, die sie anbieten - auch Klöster ver kaufen in eigenen !
gute "'�eine sind, daU sich aueh dieses Det.ail ganz in den Ge!olamtzusammenhang ihrer ökollomischen Aktivitüten einpaßt.
U.
L,o{l'T\o�. s., ·O
ßI!�(ltiij.'1, :KR 13, 196ß,
s. 2Ui. Dit:t vom
1,4)11"1101:\, eb<.l.,
S, 217, a-nge"ouIII1"ne Identität di<�l:s G-lId!.'l.;>4 mit d,,"l von ,TOIW.l., Noteg I, H. 49,
�ll'
wOihnten lIfllln gl<-'ichen )l"'lnlf"n", Il1n..-lings Ilieht llH.chwdsell_ Dcr \Veill, von d enl i" !l\n,n"'llhll'lg die Rüde ist, dimn wohl ll\Lr der He\\-'irtung
Gesdumk gedat'ht, iHr-
bzw. ist flltl
>llf\(j sichedi,:h keine TI!\nd6\�wllrc.
115 Vidu.,i,.hl spielt \Vdnhlllldel lU"J "'eilll\u��,.jHlnk iilo<\rhaupt eine gewisse R�llle in der F",,-,ilie "nd hd ihn'ln '\u("ti"g Ende ,1"", 14. J·h. Erinnert sei
fll1
dne.. GurJelt)s. der in
den fQer .1"hrcll d,·s 14. Jh. Mund�,)h"nk d er K,\iI,erill Anna ist. und von ihr zum Pnl
f"ktA'l1 rJ"r Sta.dt Po\y�t.ylo n-Abdora. gentuehl winl, Kant. r fI, 46: H, S. 277: TI!, 64: IJ,
S. 48Qf,
•
IJL Ökono,.,;,;.."" Polilik 140�.1422
174
Einig() seh üchtemc Ansätz€- für hüh kR.pita.Iistifiche Prod ukti()nSVt'l'hält,lli�",e in der J...amlwirt-schaft InsRcn 8i�h in den venezianischen und genuesische-n Kolo nien der R-oman;a erkennen. Auf Chios iibL'rlißt dl'r griechisehe Gnmdbesitzer
Andrea Donu,bl )littc d�;; 15. Jh. dem griechischem Pächter .Manoli Duno eilwu
"\\'cingllrten und ein Stück Aekerland zu ßcdingungPll. dill der . .Id(l�;:,i3eh{'ll" Teilpacht nahe sind. d, h. er st.f(lekt ihm auch das Saatgetreide vor und gewiihrt ihm außerdem ein (produktives) ,J.)arlehE'1l von 7 Jlypt�rp()l', er fOI'dert, dafür die Hälfte der Komm€'nden Ernte. 2!B der Feigent'rnt.e. Korn und du;; 8natgdrcide, dazu die Rückzahlung d':8 Hat/ehll.\! in XaturaliCI1.'36 Auf Kl."etu. (�rhittel: 1431
ein l\Iarcus de Zanono die Erlaubnis zUl' Pachtung bzw. l. ' um KRUf von Lalld. weil er die Produkt.ion '"(ln Zueke.f in gl'Oßem Fmfallg i\\1fnt'hmcn will.':t7 Da.�
slnd uhcr Eim;('WWe, ulld auch i 111' rriih kll I)itul ist.is(;h(�r J\nSlktz iHt durchaus nicht
eindeutig und nicht unbestdtten, l33 und generell gilt. daß die ita.Iienisehen Kolo
nisatoren die La·ndwil'tschaft in ihrei] Kolonien im we�f'ntlichell \llweränucrt
ließel\ und ihre feudalen Grundlagen beibehalten. Koch undeutlicher sind kapi talistische Ansii.tze in der by:r.Rlltillisehen Agrikultur nieser Zeit.. Die Formen der Teilpacht, die sich in die;:;en JahreIl und Jahrzehnten naehweisen ]a.ssell, haben
mit der Mezzadria al" übl:fgangsform 7.um Kal'it-alismus kaum etwas zu t·un,
selbst wetin die Verpächter nicht ntH' das Land, sondern auch Geld zur Verfügung
stellen, denn C� ist nioht für die eigentliche Produldion gedaeht, fur Vieh,
kbeitsgcrii-te, Sal.lt,gut, uud ganz ähnlich sind auch die Argyropuloi nicht in der Produktion selbst engngiel't, sondern nU1" in der Produktirm.<:lvor.bt:l·c-itung, sind auch sie noch lange koin.e Agrfil'Unternehmer, sondern a.llenfalls etwas mehr als landwirtschaftlich engagierte Gelrl- und Handelskapitll-listen. Wenn etwas für die
Entwicklung VOIl kapitalistischen Elementen in der Lllndwirtl>chnft spri(�ht, .
dann vielleicht der Umstand. da.ß frei!)!! Geldkallital in Byzanz Yiel sehwercr produktive Anlagemöglichhit.en linden konnte all! gleichZeitig in [t"llil�n. An dererseit.f1 ist die Entwicklung dieser Elemente in der Landwirt'ichaft aber. wie fl.lle Beispiele des \Vestens zeigen , selbst wieder in starkem Maße von der Ent wicklung kapitlttistiMcher Elcmenk in der gewerblichen Produktion a.bhängig
nnd wird von ihl\cn stimliliert.u1' Sei dcm, wi(! ihm sei, dl"ut!ieh ·wird jedenfa.lls, :laß es in Byzanz zu Al,fang des 15. Jh. Tendenzon zu einer Intensivif'nmg der Landwirtschaft gab, die sich vor allem in den stadtnahen R.äumell zeigten. in
Jen Gehieten also, die das Hert.t\tück dc� Restreil:hes Wl.lnm, daß tli(!se Tentlen �n sich aber nicht ungehindert entwickeln konnten. somlern von fcudoleu Kräften, insbesondere von den Klösf.cl'n gehemmt. und eingeengt wurdellYo .. AROT.NTr,
Tho OccupH.t.ion of Ch.io.< 1,
a7 NOlRET, DOCul1lenlB, S. as
347fI.
S.
4BOr.
Vgl. di" Bedö!1 ken VOn SQKOLO...., N. P., Rez. Luzz�tto, Studi di stnri" cC01l0miCOl zitu'ltL, CB X, ItJ67, S. 2!H r.
:. KOT1!:J,.·NIlW....", MT3JlhllHCHoe Hpt!CTIoIlHCTKO, S. 2 7 7 ; lHJ.:H., OC015CHHOCTIl, S. 1 22.
'0 über (feudal"n) GroßgrundbeBü;/;
...1"
....ene·
Schranke einer (,ffelüiv"n und vo!l!ltW:ndigen
"rbeitung dea »od,m8 und Plethons Kritik
Ja.nm s. M.. s...r, Pl6t.hon, S. 92.
Br).
'"
3. D...r Dolllwl�ht'r Nikolaus Nota",s
Diese Tendenzen wurden von einer Viclza·hl kleiner städtischer oder st.o.dtnaher
Wan-nproduzentcn. aber a.uch von Leut.en , wie den Argyropuloi und deo Gnde tes getragell . "ie haUen für du!> im harten Kampf 11m seine Existenz stehende H-cstreich !',ehr große Bedeutung, wart'n praktisch sogar ein Toil dieses Kampfes um die Selbstbehauptuug. Wenn sich das Reich in dieser Zeit zahlreicher tüc kischer Angriffe, Bc·lagerungeu llnd Raubzüge noch erwehren konnte und es don Türken nicht. gelnng, dio Byzant.iner "\virtschaftlieh völlig zu paralysieren lUld aUf>zuhungenl, wenn die von den 'J.'iicken angcI"ieht-eten Zerstörullgerl und Schä.
d,m immer wjedc�r beseit·igt wurdml, dann ist das nicht zuletzt ein Verdienst dieser llutersehicrltichcn Kräfte.
3. Politilirhe Finanz im späten Byzanz ! Der TJolmetlJcher .i..VikQlrws Nofaras ,"Vährend unsere Kenntnisse über dir� RaHmen \'on Thessalonikr: auf ihre ökonomische und kulturelle RoHe br:l:ichränkt bleiben und die Aktivitäten der
Pä.chterfamilie Argyropu los nur al1t1.(:utuJlgsw(�ise an dir' politische Ebc:nc hera.n reichen , L!lt der Fall des Dolmf'ts<:hers Kikolaos l'iot.aras Iluf den ersten Hlick umgekehl't gelagert. ·I<�r ersoheint in den erzählenden Quellen der Zeit in er;;tnr
Linie als cin Mann der Politik, der in den 30 Ja.hren zwischen 1390 und 1420 eine
maßgebliche H.olle am Hofe Kaü;cr ManueIs spielt . Merkwürdig ist uUerdings, da·ß diese Quelleu nichts über eine I:!pezielle Ämterlaufbahn des Nikolaos NotaraH hcrichten, im Gegensatz
zu seinem bckannt-el.'en Sohn Luk/LS, dessen curSU8
honorum sich {'inigermallen deutlich v{'rfolgen läßt, Wenn die Quellen von No
turas senior sprechen, dann nennen flie ihn dagegen nur nobilill vir, nobilis mile a.
:u:em&t?7]"W� uV/L-rb·{jeI!Q, TOU ßU(1/)iN;
odel' eben 0Ie(!j1tJret.'T�', den Dolmetscher .1U
Unter dieser Be7.eichnung muß er so lltadt- und 8t�'\..'\t-sbekannt gewesen sein daß ,
gelegentlich nur von einem
bte.l!fl'I1'6v!"1j� (Ul) Rede ii:!t., wo wir annehmen können,
daß es liich um diesen Niko!aos Notaras handelt.H2 Schließlich ist in den erzäh
lenden Quellen 8\)(·11 noch gdegentlich zn erfahren, daß er ein sehr reicher Mann
gewesen ist,li3 worin dieser Reichtum bestand, wo er herkam, wozu cr verwendet
101 .lhRKT,R , Mll,nud 11, S. 4�6; llERS., S. 102; Joml-A, XIX, U. s. 129.
Knte8 1,
John VII in Ct'noo., S.
,
236; LA)IPHOS, NE 6, lY09,
S. 2,0;0; L.4.URE�T, T.� I,risepis(.:opll.t, S. 57; Dukss, �d. GREen,
IU Bin i( .. .,.,n>T"iJ<; ist 7.UNO"lmml mit einem Gud..,les in unmittelbarer Näho dC8 Kaif'e"fS fI.
ua
und '-erwehrt. an,kr(.:Jl don Zugang zu ihn', Demotriu8 Cydonoo CorrespondaDce, 00. J..oEXERTZ I, Nr. !SI, 8. 117. über die eng" Zu:!./Unmenarboit Not..a.r!l.ll-Gudel..-,s weit(.:r uJlhm, s. 188 f. Ein dUPJI'l"wnl, s i (' neblllt ·einem Sophitton08 Schwiegersohn einer Pep
8. 4 16.
•
In. ÖkOIl()mis"h" Poli tik 1402.1422
176
WUl'do, darü ber schweigen diese Quellen. \Vic so oft, helfen aber auch hier Doku mente aus itAlienischen Archiven, wenigstens einiges Licht hinter die Kulissen
zu bringen .
Nach der Gt.--denkrede des JoJHmnes l\foschos für Lukas Notaras stammte die
Fami lie aus del 'Pelovonnc� , aus den gehobeHen Schichten einer namentlich '
nieht genannten größel"Cn Stadt.H1 )l'"ikola.os und au eh seiu Vater Ge01 gios '
sollen nach der gleichen QueUe aber schon in Konstantinopel gehoren worden seinY' über den Vakl' des Nikolaos ist außer seinem Vornamen Georgios nichts Ccnauerl'l'i belumnt.l-16 .Nach cin\�r etwa gleichz.eitigen lateinischen Quolle, dem
Bericht, des Ubertino Pusculus über den F,�l\ von Konstantinopel, soll Georgi os ein Fischhändler gewesen sein, 111 aber diese Quelle hat, eine stark alltigrkehische
' Tendenz, und der Megasdux Notaras ist das %iel besonders geh�igcr Angriffe, er wird als Feind von Kunst und Kult,ur, sein G eschlecht als obskur hingestdlt,148
Beho.uptnngcll, die auch gewisse Zweifelnn der Glaubwürdigkeit ihret· Aussagen über den Gmßvatt>J: Georgios aufkommen la.�sen , Ebenso wie.
ein Sohn scllCint
ti
er Dolmdsdu:raufgabcll ausgeführt zu hl\ben .u� .Mit ihm verliert sieh die kon
krete Spur in di e Geschichte deI' 'Familie Kotaras,
Träger des )Tamens �otll,ras finden sich abor tat.''iäehlieh in der Peloponnes,
Dazu geh ört eine etwus dubio...e Geschichte aus dem JahH� 130L Im Juli di��ses Jahres verkau fen vier Einwohner von Kandia auf Kreta einen gewissen Sebastos Notaras, Sohn eines Panlos Kotaropllli,
enezianls (:hen Untertan und Rehellen
v
gegen die MllrkusreJlublik, den sie hc::i einel' Kapt�rfahrt auf der Ins<:! Ccrigo gefungengcnommcn hilben, für 6050 Hyperper als Sklaven , ipso prescnte et conllenciellte, wie au sdrückli ch festgestellt wird. Der Kaufpreis soll bC7,ahlt
wer
den, soba.ld das Lösegeld für den (,,-{)fangonen Ka.ndia erreicht hat,li\! Offenba.r
vetkprachcn sich die KÄufer, zwei Vene-t:ianer eine noch we!K:ntlieh ülJer dem ,
Kaufpreis lieg ende Aw!löse, sonst ·wäre die Trausaktion für sie kaum attraktiv
gewesen, Woher dieses Geld kommen sollt.o, wird leider nicht gesagt. Es hat ganz ,.. Ebd,: f,ra w: rwv';"I'
lI�).(J7fOVl'�(14' OO)('f<wr'Jrwv :'IQ).CWV
lU Rbo, 'oe
Er wird ungc:geb"l\ im ve,,<:,zio.ni�chen Bürgol'1'echlspah:nt {i'II' seh\cn Sohn Nikolo.os, n.UlK.t;tt, 11":lnuel H, �. 48f>.
1 4' UlH ,'rti l'Ulolcllli COl1stantinopo!uo:; Hbri IV, er!, F:LLLS�F.�, S' 21 : olim Pi sckulos v",nd,.,hat avus, J« Ebd, Vel1 (,dig, n,UIJH.Il, Man".,} 11, S. 486, wird Nikolaos Ko tal'HS oo;<ei('hnel. als """tus ,,[ri noi,ilis Genrgii NotJ:lnl Denn\:"ophiti, h.�biifJ.t<)T'is Con,
'u In, Bürglll'}'" chtHl'dvileg
VOll
stnlllinopoli�, D,,,,,, zeigt· den Valc.t auch I\ChOIl .,Is Eil\wohuer Kons\..>IntiuvJ.'els lind dOliiberhinOliS ",,)hl ,.,uch schon .�IO! Dvlmdijchr:r, deu" .I)(,rmoJlr,phili io;t L1id,t, wio D.lJtKl:lt, S. 487, >nmiulnlt. , .. De.l'Inokait"'B, svndclIl, win scho" JOlt'-OA, Nnte>J J, S . 250, annuJll1l und wie L"UIlf:�T, 1..0 tri�IJi:;C('l'd,t, 8. 53, Amn, Im, z" igt, "!eeI'TIJ'!vnl<;,
I" Morozzu dclll\ R o c(
=
",
'
It., Fonti per 1.. �l(1j'ia cli Venm,i" III, Archh'i l1ol,�rili, Ven." lig
1950, S. 79, "gi, iibulieho }'tille iu den byzuntinischen T{lH.geu
tarium t, S, t26f.
von
131 0/20, Diplulllu
, 3 . Dcr Dolmetscher Nilo:olaol!l Notara!!
177
den Auaohein , als gehöre dieser Not.aras zur griechischen Obel"8Chicht einer vene zianisch en Kolonie, etwa. Korons oder Modons, der sich gegen die Lateiner
herrschaft empört hatte und deshalb fliehen mußte. interessant ist
aber
auch
der Ort, a.n dem er fwfgcgriffen und von dem er verschleppt wird, interessant
deshalb, weil auf der In�d Cerigo, die J364 von den Venezianern besetzt \vurde, nachdem sie sr.hon vorher etwa 150 Jahre mehr oder weniger fest in den ,Handen
ein4:r vcneziunh;chen Adelsfaroilie gewesen Wß.C,1U eine Familie Notaras mit mehreren Vertretern bezeugt ist. In den 60er und 70cr Jahren des 14. Jh. verfügt
ein Protopapas NotMas über dit: Kirche. H. Theotoko8 und ihre Besitzungen auf
der Insel - e't'lmtuell in dl�r Form ei nes Charistikariats - , und seiue Kinder, ein
Sohn uud ID()hrere Töchter, betei ligen sich mit ihren Eheleuten an der Nutzung
der kirchlich en Güter. Beim Tode des Protopapas versuchtll1 sie, seine Rechte
auf den Kirchenbesitz als Ktitorrcchtc und sich selbst als Erben dieser Rechte hinzustdlen.u'I: Auch spti.ter werden Angtlhöriw) der Familie Notaras im Zu
sammenhang mit der Kirche bz'w. dem Kloskr H. Theotokos a,uf Ccrigo er wähnt.1G3 Es kann also mit aller Vorsicht festgestellt werden, daß im 14. Jh. Trii.ger des :Namens :Notaras im Raum der Peloponnes bezellgt sllld,164 daß sie Kont,akte zu de.Il V(�nezin.nern und ihren Kolonien besaßen, selbst venezia.nische
übersiedlun g
Lntertanen WaretL Die
eines Teils der .Familie nach der Ha.upt
stadt KOllstant.lnopel müßte den Anga.ben des Mosohos entsprechend in der
1. Hälfte
vielleicht. sogar noeh im 1 . Viertel des 14. Jh. erfolgt sein. Solche Um
,
sicdlungt 1l aus der PcloJlonncs; in dic Hauptstadt waren damals '
gar
nieht SO
selten, wie unter anderem die Vita des Patriarchen lsiuoros bezeugt, in der von
dnem Nikolaos von Monemvasia. herichtet wird, duero )fann aus den gehobenen Schichten der Stadt, der vor
1340
mit selm'lli Vatcr und der gesamten Familie
nach Konst.antinopel umgezogen war, dort aJlcrdjngs in Armut geriet, immerhin aber noch Besit.zer eines Hauses war, das um
1345
Schauplatz von Bürger
kricgsereignisscl1 wird. m DamallS wohnte eine ganze KolonievonMonemva!üotcn
als Händler oder Soldaten st ändig oder zeitweilig in tier Hauptsta.dt bzw. ihrer ,
Wlwit.tclbaren Umgeuullg,J� Auch die ersten Notaras könnten als Soldaten 1 .11 THIDII':T F., A pr0J!'oll de \;\ seignfl u"iu des V.�nier sm' Cerigo, Studi vOlleziani , 103
12, 1970,
S. 199_210,
ChilflS Chroni",o!l 1ll0IH1Rtel'ii H. Thcouori in Cythero. siti, ",<'I. Hor9, Chroniquet!l Greeo·
,'o.lIo.nes, S. 3018 r.
U3 ""1. ..,.
}:;lellnlrko8 NUI.>lT1U:l, VerfH.!iser oinl"S t.heologischen Werke!!, das in
ei""r R"",]schrifl. dei:! 16. Jh.
crhl\hc n ist-.
LOJl!};E(l;TZ,
l!;l.lllre,
S. 2-95. Amu. 6. Bin E!co\·
vurkotl wnr Rlluptgl'g-Tlor K..iser Manuell! beim Bau der lsthm08be(lst.igung.
IM Philotl,,-os
aU"TQtW]xov
"Toii EV o)'iO/; .'fa"T� �f.M 'Ia�'!) A., mKTlIJI �DYX BCCJlCIf' PAl'.U)Ol'-';I.oS·J{�-II.pl1m!. •
KokkillUH: BI o; >((11 ."'foÄ.rea i N''; E'I!<WPUW
Kw�aTa�nvowr6k'
CHHXb naTpl1BpxOHb XIV
fI.
c.l.
CDlI. A
lJ
I1clI.Il.opa I. 3aIH\Cl\J[ IfcTopnHo-4lß.'lO·
JlOrU'lecllaro TeTß I-hlll. neTepc6ypl't;aro YHIIHCPCIITCTIl LXX I, Pel.ersbl"''; 11105, S. 89; \Vmss, Jonnne!\ KRnt ..ku:tenm<. S. 1 1 4 .
I M AfiRWEU:'ER, Hyzo.n;:e et 10\ mer, S. 360, Anrn. 3, n
Xat""bkl:'
"-nkerll
• •
•
III. Ökollomische PoliLik 14-02_1.22
178
oder als Kaufle ute - die Beha.uptung des Pusculus deukt eher in letztere Richtung - in der Huuptstadt ansässig gewordell iiein. Die luteiuischen Sprach kenntnisse in der Familie rührten 'vielleicht noch aus dieflcr Zei t und könnten auch ihrem Handel zugute gekommen sein, so wie sie iht später in der Politik von be sonderem Kutzcn waren, vielleicht sogar ihren Aufstieg mit bewE'rk
stclligten. Dieser eigentliche Aufstieg in (lie Führungsgw}Jpe der herrschenden Klasse volJ:r.og sich aber erst mit dem Dolmetsch<'r Kikolaos Notl'riIs, darüber sind sich die Quellen einig . Seit dem Ende der 80er bzw. Anfang der 9081' Jahre erscheint
er in der unmittelbaren Umgebung des Knisers.1Ii1 Aus dieser Zeit st4:lmmt allell
der erste exakte Hinweis auf wirf,schu.ftliche Aktivitäten , und zwar au!< einer genuesischen Quelle. Aus ebwr schriftlic:hen Zahlnngsbestätigung, ausgefertigt nm 1. 2. 1390 in G(�.nua, geht hervor, daß �ikolao.� )iotaras zusammen mit GeorgioR Gudclc8, von dem schon weiter oben die Rede war, all-! kaiserliche Bcauf�
tragte in einem Getreidegeschäft fungierten , da� Joha,nnes V. mit dCl· Regierung
von Genua. abgeschlosscn hatte.l� Ob diefie heiden nur als kaiserlidle Agenten tätig sind, clie die Lieferung beBoI'gen und sich um die Bezahlung bemühen, oder
ob sie selbst in irgendeiner Weise heteiligt sind, il'lt nicht ganz klar, wahrf;chein
lieh ist ersteres, nicht gam: ausgeschlossen die zweite 'Möglichkeit. 159 Ne ben dem
Geschäft und dem Auftrag des Notaras und seines Partners ist aber noch etwas
anderes sehr interessant. In dem Dokument wird von den llobiliuus vil·js Georgio Godeti ct Nicola Katara
[,] Januensibus Ll procumtoribUiI dieti
dominis impera.�
toris gesprochen. uo Die Tilgung der ueiden Kommata stammt vom Hera.usgeber
des Textes, J. \V. Barker, und er nennt dementsprechend den :.iotaras agent to
tbe Genoese, Bea.uftragter bei den Genllesen. 16t tVuhrscheinlich habtm diese KommFLt.a jedoch ihre Berechtigung, und die Pasl:lage ist ganz wörtlich zu neh men, a.lso G. G. und N. N., Genuesen , genucsische Staatsbürger, Prokuratoren des Kaisers. Daß Nikolaos Kotaras ebenso wie später sein 'Sohn Lukas das gellue sische Bürgerrecht hesaß, wird in mehreren Dokumen�m spä.terer Zeit ausdrück lich bezeugt,162 mit der Zahlungsbestätigung vom Febl'ua.r 1390 wird also ullch� IU
nf
Leider konnte 11:. J. LOJ:l::;-ERT7. in St:lincr Ausg�bll der Kyd\.'nllshriefe den Bl'il:lf Nr. 84, r, S. lI6f.• der an Kaisür MUllUel ge ichtet ist, nicht genau dll.ti,,�en. Viellei cht ist er del'
r
früheste Beleg Hir ditl politj�chcn Aktiviliiteu des Nikol!l.08 �oto.r!l.B. BAllKER. John VII in Appendix I, S. 236, Kommenlll,l', S. 229.
Genua,
l�' Von ihnen wird �Js VOI\ procUfatoribus get>prochen, was alw für Agi'lllten spriehl. Ygl. abt:r dir: Gctreidegcsdliifte. die Dt:met.rios Notaras !:\pälo.:t ZWltI.\nmcn mit Ul:'m lo.lt;
... ß.un;;'RR, John Vli in Genoa, S. 236. 111
Ebd., S. 230.
..: PrOHptlr Rauyn,
�te"'OircH du
voioge [ait en Hongrk
par
J"'>l.n dit S!l.f)S Peur, 1h. l'arli!,
Bibliotheql1c nationale, Colkdioll de Bourgngne, vol. 20, 1'0\. 35Gv, Rouu, Lto FI'IlHN;l. S. 31 J und AIIIll. 2 ;
DELAVILT.E Ll:
diCtie rn"lJllge betl-eUcnde (rcundliclw Al'skunft
von Mme. M. L. Pr6vost, Bibliolhoquc I1l1otiona.le Plttis, wm, 31. 7. J 974: NikolWl Jlll.tt
ha.:rafl Bourge<Jis oe Perus. Vgl. die sJ,iiter"Tl Bolege: SIEVI.KI:SU. Aus Oenueser R�h-
•
179
3. Der DoJmel,&l,her Nikolaos NotiC'as
gewiescn daß diese Staat.8'bül'gerschait schon seit. mindestens diesem Zeitpunkt
besteht. !Jer Envcrb des Biirgerrecht-t."t> der Republik Vencdjg und Genua durch
Angehiirgc der byzHntinischen Oberschicht war in dieser Zeit eine ganz all täglic bE' Erscheinung,1U und die 1tIot..iv e dafür waren in der Regel Vorsorge für ein siche:es Refugium in den ht�jden Städten bzw. ihren Kolnnien im Falle einer byzanthi schen KatMtrophc und die Tran o;ferierung von Vermögenswerten na,eh
dem We:tt:1l aus den gleichen GrÜndml. Bei � ikolao.s Nolarns scheint aher mehr dahinter zu stehen als persönliche lind materidle Sil�herheiten. Sein Nnmc wie übr4"clls auch der des (Georgios n Oudeles
-
_
taucht in den folgenden
.Jahren '\�rschicdelltlieh in den Akten der genuesischE'1l Kolonie l'erll auf, \t� lind es deute. einiges darauf hin, daß Kikolaos "'On Pefll aus in dus internationale
Finanz81sehäft eingestiegen ist. Als 1396 H. die Au�lö..�ung der Gefangenen von
.Nikopolß aus türkischem Gewa.hrsam die internalionale Ceschäftswelt von Pers
über Chos bis Venedig, Paris und Brüssel in Bewegung brachte, da findet sich unter dm an dieser beueut-endeu Transaktion Beteiligt<,)n auch sein Name. Baya.zid verlangt�� für die }'reigabc .Jeam; rle )levers, des spät.eren Hel'7.Ogs .Johanll ohne :Fnrcht von Hurgund, und seiner ellg�ten vVaffengü!iihrten, unter Boueicaut, die Summe von
ihnen dn: Marscha.1I
200000fl.
Im V(�rtra.g von
lHkha,!ic nahe B-russo. akzept.icrte der Türkensultall die BürgschH.ft verschit..-de ner Kaufleute, Großunkrnehmer und Grand�eign<,)urs für 172000 fl. Die rest
lichen 21000 (I. mußten aber sofort bezahlt werden. Jean dc )fevers hatte sich diese Sunme von ".Jean dc Lusignan Chevlllier Seigneur dc Barut, neveu du Roi de Cbipre ct d 'Armenie ; de BrflneaUon Prille ; et de Xicolas Ma,tthams Bourgeois
i de P('ru�" geliehen. IU Der König von Zypern, det'lscn 'ieffe hier als Geldgeber erwiihnt wird, haUe sich ebenfa.lls um die Gefangenen von �ikopoli8 bemüht,
indem er Bllyazid ein wertvolles Geschen k übersandte und ihn da.mit den Aus
lösungs\fünsehen geneigt maehte.l6t Branco.lion l'rille ist sicllCrHch ein Ange höriger ies bedeutenden genueslschen Handels- lind Bankhauses Gdllo, das nungil' und Steuerbnchern, S. 30; �i(lOJ!:Io Kntnra Hli1P,�, lnll'go,; nsis pey"' ; ßltLQRA:rm, Prima flGrie, Xr. 154, S. 26!J: Cjuond!HH dOm;l>UIIl Xicolam Nat,>l.rflm
In
61,
quondt
nulYl LUl'flln oius m;u'" fui"":i6 i,lnuen&:ft. Bürg(,;· von V,)nedig bzw. Genua waren unter IITlderell TheodorOf< Kanltlk\l7.<'lll08, An,
drollik03 Kurnuslls, Alexins PHo1tLiologos Asalle8, ein Oine;oi,es von Mef\embrin. dn
Maml(1 Chol�
o.U8
Smyrnn, M.llrco de Bcrnardu _�no&. Thotntli! Ill'ktlS Alußi/l.1I01l.
Tehu:li:lo Amigö aus Na.uplin, ein Drnga7.i, ein �lt<Jllon&, Gt.'urgioll von Zypern, Dtome trio>:! Xydonl::!FI. ,VflS Venedig betrifft, so hflnd
"'01
skh sidH,lrlieh lHl'liflt.enfl um das
!."xt"'.
OaH gilt auch für KilwllVJS No,
tara� und st:ir", S'·jhne, BARKeR. 1{t<JlI1Cl lJ, S. 486; JOIIG .I. Xote� I, s. 2:10.
,.. JORU,\, Xoh':$ l, S . "'I. ,... BHU.)·lI .. :Memoires, fot :i,,6 ,. ; Brief lL S. 3ti9(J. '''eiler!.'' Lil"rat"r zu
1I, s. 264; MrnoT, L
.•
'Cf
L. Prevost; DELAHLLJI:
LE
ROllLX, Ln
Frt
tJ"" Ge!St!mllran
La. Hu,'iete deI; Rol.pond�,. Dino :R"ponde, Hiblioth�que de l'Ec"l�
<1'$ Cbarte,; LXXXIX, 1928, �. 358; POCQ1: ET DU HAUl'.J lJHsil, L.; reto\lr de N i('Qpolis.
],'rQireul·L. 00. ßUClIOK LV, a", S. 295.
•
•
180
Irr. Ökonomische Politik 1402·1422
auch in Pera, l'amaguRta und anderen Levantohesitzungcll Gonmus aktiv war, l67
Unter Kicolas Mattharo.s Bou,rge-oi.<J de Peras il:öt schließlich wohl kaum ein llTl den'!' zu verstehen als Nikolaos 'Notaras, byz8.nt,inischcr Archont und geIlUf.' sischer bzw. perotis('h�r Biil."ger. l>er Comtc de Nevers hatte diese Gelder wahr
scheinlich flüssig gemacht., all'! sein() Beauftragten im EüwernehmeD mit Bayazid die Finan7.:7.ent·rcll Rhorlo�, Mit.ylene und }'cra-Koustuntinopcl besuchten ,16a von dene n die heiden le_hteren damals vom 'filrkCll.'lult'8n mit eincm feston
J3elagerungsring eillgeschlos�cn waren. Eine solche Gcldanlagc kam speziell dem
Notflras sicherlich auch tlcshllJb nicht ungelegen, w(�il sie die Möglichkeit bot,
gefährdete \Verte nach dem 'Ve!lten zu transferieren. Ob Not,aras, GrilJo lind
de Lusignan koordiniert oder Sep�,ll."at auftraten, kann nicht gesagt werden, mlf ,
jeden Fall kreuzen si eh die Linien Gl."illo-Kotaras später noch verschiedentlich.1&"
Auch auf 'welche Wcioo Notoras wiefler zu seinem Geld kam, das er dem Türken herrscher gezahlt hatte, läßt· sich nicht aufhellen.
Während
die entscheidenden
Abmuchungen mit Bayu."id getroffen werdoJl, ist er jedenfalls schon nicht mehr
in Konstantinopel, sondern üocr das byzantinische I\forea und das venezianische
Modcm ah; Gesandter MnBllds auf dem "'ege nach dem 'Vesten, um Hilfe für die
bedrän gte byzantinische Hlmpt.stadt zu erbitten . Sein Weg führt ihn übcr
Venedig naeh Frankreich und England und über dio gle.ichen Stationen wieder
zurück. Ziel seincr Bct>l1che an den Königshöfen Frankreiohs und Ellglands "lind im Dogellpalast von Vcnellig war die Bereitstellung von Geld und Soldaten durch die westlicheIl Städte und St.naten.170 Es liegt Ruf der Ha.nd, daß e-r dureh seine )11
Zu Vertretern der Fllmilit' Grillo um 14UO s. JARHY, k� origines, p(\8sim. Ein Bnmca· Itxmc ]ijßt I'oieh in dit'sf'u Jahrt'll sonst aber nicht !ctu\!machen . In d"r Kin;be deli H. Fro.n ziecus in Per!:l findet Ril'h ('lU S(!!lUlcrum Domini Br8.!lcalconi Grilli, quondnm Antonivt ti, ot ht'l'edunl t'ius, l).lI.LEGtQ d'ALI:>I:1I0, P., Lee inl'eriptiOllil ltttinK fUller!tirn.." Je ' Cooßtllnt.inoplo, EO 3 1 , 1 932, Kr. J4, S. 198. Viell,dcht.. i�t er ident.il:!ch mit. n"ln gl",ich.. nnmigcn Schwiego;f\'atot \-0" HoIfael(' Giulltinioui.}o'omeUo, Mtwnello von Übios, 'Bc aj�:t.er VOll 3 cIl.raU.i der Uaorllt von el,ioe, ;' und Steucrhüchnrn, S .. 8 3 : Alocrgmll de Grillis: filii n q. Joh,"nni� q. Brar\(;a,leOni, Ie. DE!.AVILr.E Lt: ROULX. 'Ln Fr{\un', 1).. 3 1 1 (l. '" Bildner, S. 4-Q4, 729: IXM;h XOtarfl. lü!h üb"r dll.l\ ßo.nkh{\u� Nikolaos Stl.rdinv Geld MI InSo Grillo üoorwimum. Zu Ullak NotAra!l s. woiter unU:Jl, S. 186f. Verbiru..l"ngl'1I 7.U den Grillo gibt. es {)veotuell ll.uch wiihrond rier \Ve�troise vnn )iikulan� Koto.ras, denn d!lS B8.lIkhM.lI� Grillo i!'lt. stark im '1'runtlfo:r von Hilfsgeloern ougagiert. 1711 NikoIlLU!I Nolllr1l.S Reiso sie beginJlt. cntwedr)r noch Ende 1396 oder Anflmg 1 3 97 geht über MOI'",a und Modon, !lein Rolliff el'1uiJet in l>al.naticn SchiUbrUl,:h, lTOPF, Ge schichte Grit;cherrlsnds 11, 8. 63; DELAHLLP. LJ:l Rotll;X, La Frallce, S. 3"-7. Am 8. 4. 1397 Ült or in Venedig - DatUln d.'f Biirgerrcdlt8vt'Tleihung, TI,lRKT.lt, Mtmuel 11, S. 4861. A\18 dem gleinlten Jahr stoH'mL cine Quittllng V(oll Franeoia d'AUtloy, !'rOsoriol' Karls VI. von l<'rünkroich, übr;,r 1000 G(ridfrllllk",n {{ir' D(,m. NieoliHlm ,io Nato.J.. MiIi· tern, kgo..tum K8i�er lI-llllluels 0.1" R(:mekoaten nach F.nglfllld, Dt::-"lU:��1': D , ll CANG};, C., Hist;.oriü bY7.aot.ina. rJuplici comnwnt,nrio illuHtro.t.a. lJaril:; 16kO. S. 242. Im Frühjo.lu· 1398 hiLlt. er eich in Englend aul, NICOL. A by:t....ntine emperor, S. 206. Im Fliineommer u.t CI' wlouer in Fl'Onkreioh, wh'cl "J' VO'" fraIl7.Ösi8(,hcn König (lIl die Ven..ziflnol' empfohkn, _
_
3. Der D..hnetoch€'r Nikolll08 NotllfllS
ISI
Sprachkennt.nisse uno dureh seine Verbindungen für eine solche '.\fission beFion ders geeignet war.l7J. Schon alJ1 Anfang Fieincr Rei se hutk er R.m 8.4.13\)7 in Venedig die Staatsbürgerscltaft deI' Markusrcpublik erworbculH lind allf diese Weise seinen Aktionsradius auch auf dlls ven(�zia.njsche ImJ.lerimu ausgedehnt. Es fällt überhaupt. auf, daß die::;e Reise in nrster Link üher \'tmedig läuft, wäh rend von einem Aufenthalt in Genua. nicht·i" bekannt ist.. Viel!eicht �stoht. zu JUi ndcst ein peripherer Zusammenhang mit; seinem finanziellen li:ngagement für die G efangenen von Nikopolis. Die Abwicklung (les Sdmldengeschäfts für ihre Befreiung erfolgte in erster Linie über Venedig, und die hochfeudalen Schuldner ha.tte_n sich daw bereitfinden mÜK.�n, bis zur Begleichung ihrer Verpflichtungen und zur Sil!hl'rung ihrcr Gläubig(�r in Venedig bz\\". uuf vem:zianis(:hem Terri torium Stat.ion zu machen . Sie hic.·lten !3ich von Kovl;rober 1397 bis Anfang 1398 in Treviso auL173 In den Hcdullmgslist·en, die der ma.itre des <)umptes Oudurt Douay für sei.nen H()rrn Philipp den Kühnen und dessen Sohn Johallll ohne Furcht vom 22. Okt.ober 1:J!)7 bis 1.um 3 1 . Mai 1398 in Sachen Lösegeldschuldcll führt.c, findet sich auch eine Ausgabt: von 2;) Dukaten au vu.rlet de I'amba-ssadeur de Constll.ntinople, qui de pal' Illi llrescnta a mondit seigneur trois tahleux: de (:hapellcY� Diese Rint.ragung ist leidcr nicht gCllau dl\.ticrt, und es wird auch nicht gcuau gesagt.. wo dil$es Zusammentreffen stlltt.gdunden hat, noch in Tl'cdso oder schon in .Dijon. Si(:herlich in dt:-r H auptstadt Burgunds oder zu mindest auf dem Territorium des Herzogstums wurde dagegen die byzantinische Gesandtschaft empfange�l, von der Prosper Ballyn für den WintcrfFruhling J397/98 berichtet : En ce temrm atTiva un a.mlmssadeul' de Consta:ltinoplc envoic /tu Duc, qui lui kmoigna.. la joie que cet.te villo avoit r('ceu de la libCl'te du Comte, son fils, lI.uqupl ambas!'&:leur le Duc fit present d'\lu hanup d'or ciselc.U5 Es ist nicht unwahrscheinlich . aber auch nicht völlig sicher, daß es sich in beiden Berichten um (�in und dieselbe Botscba.ft und um ein und denselben Botschafter handelt, uud ga.nz unklar ist a.uch, ob dieser Botschafter Kaiser )fanuels wirklich Nikolaos �ot arafl war. Bvzantinis(:hc Emissäre waren in diesen kritischen .Jahren •
DÖL{JER, R(,gestell V, �r. 3271. Vel"mutli"h
8t.antinopcl, "gI. M : ltl>uels Brief
S. 102,
(111
111 Umgekel,rt ...-ar KOllstantin Rallt'S
\'01'
denl 22. (l. 13U9 ist
\,1"
wieder ill Kon-
dit' F.inwohner von 8i';I\o., L.\Nl·RO�. NE 6, 1909,
Pillnio)ogOf<
durch 8Qine Sl,rad1llOkcnllinis 0.1" Hilffl
gelderkQUektor in J:<'l"ttnkrdeh ernsthaft behindert, Ord()nnllnl-'<.lS d•.,� roje do Frllnce IX
S. 149. m
l�l
HARKJ:R, Mo.nuel II. Appendix XII, S. 486f.
DEL.H'lI.I.E L.v. ROU1.::< , Lo. }>'mnce H, S. 88.
,,, Bbd., S. 94; POCQUl;T D U H�UT-JI:SSi, Le l'otour de Ki.:opoli�, S. 300, Anm. I.
113 ßauyn.. ]l.Jlm,oireB, fol. 35S", Dl:KNIS, Offido.l
DocuH,,�nt-e,
Nr. 8, S. 4l'1. Üffel,bll.f Imt!.
zuvor erTeiehte den HcrzuA" in K0I1�ttlon:t: auch ein GeS(lndkr FralH'Ie!JC(, H. Gllttilus ios VOll J�hos mit der Nachricht, d..ß Johann mit seiner &gleituug ;11 IHitylene einge
t·rofIcn sei. Dt,r Ge�tln(ho ist Ciorgio GaLt.ilueio, iIIcgili,uer Sohn Fro.ncl-"8cos. HtllI:,"'rl.
101i>moin:l!I, {ohl. :157-68. Lette.'>:! M.:muel, ud. Dloi:S::
•
•
18�
IU. Ökonomisch" Politik t402-1422
in größerer Zahl nach dem 'Veflteu untenvegs.I'(6 Von einer Schuldenrückerf;tnt tung an KikoJaos N(ltaras findet sich in den Rechnungen Doua.ys augenscheinlich nichts.
Im übrig en scheinen seine genllesischen Ver bindungen auf dieser Heise doch
eine gewisse Bedeutung geha.bt zu haben . Aus einem DanksclIreihen Kaiser
Manuels an die Kommune von Siena, datiert auf den 22. !). 1399, geht. hervor.
daß Notaras in Italien zeitweilig zusammen mit Galeot.o Lomdlini agierte uud Hilfsgelder sammelte. �'[:Lllucl bezeichnet ihn im Brief an die Sient:sen ebenso wie NotarfIs als seinen Gcsundten ,177 Dieser Gulcoto gl�hörte der bedeutenden genuesil'lCheu
U nternehmer - und Bankierfamilie Lomellini
un, deren kommer
zielle Verbindungen von Brügge und London bis nach Kalfa, Pera, China und
Fa.magust a auf Zypern reichten und die ganz besonders im MUflti.X- llJld Alaun
haudeI von Chios/pnokaia engagiert war.l78 Wie schon weiter oben EWflgeführt,
könnte Galeot.o sogar mit Gioyanni-Janoto Lomellini identisch sein, der in den Jahren um 1400 als Flott.cnkommandpuf und Pod(�sta von Peru eÜle wicht.ige,
wenn
�mch nicht ganz durchsichtige Roll..: spielte .1;9 Das Bankh a.us I.olllellin;
wa.r auch noch über s.ndere :\fitgliede1' der Familie all den HilfMktionen für dos
bedrohte lJyzttntinil3<:he Kai�rrdch bdeiligt.. 1390 lid ein Teil der KrIJuzzugs
gelde.r, dü� der Bischof 'Von Chalkedon im Auftrag von PRpst Bonifaz IX. in Italien, Frankreich ulld England samm ( jte, über die Bücher dell Bankiers Niccolo ,
Lomcllilli in GOllua.l80 Die Sammlung von Kreuzzugt>- uud Hilfsgcldern wur für
alle Beteilie-ten �Ol' allem ein G('s(;häft - bis auf oen bY7.ant·iniKclwTl J(;�iser und
!!ein lteich, für die diese Hilfen oigentlich gedacht wanm. Verschiedentliob wer den daher au...-h gegen die byzuntinis(·hcll EmiflAAtc allgemein und geg(�n einzelne
ins besonders Vorvtür!c wegen Vnlaukrkeit und VC1·untreulmg: ihnen an�er trauter Gelder e,rhoben .lSl Xikolo.os Kotnras ist. nicht unter den namentlich 115
D};)f'Sl�,
Offieillol DUCUlnenti!, S.
48,
zieht. Nicolao� �(lttl!'as und Theodoros Kant.aku.
ZßnOB i n 41ie ungere Wtlhl. Z('it l ich wäre e.... möglkh, Jaß �oto.TtlS von Pnris f\US vor seiner Engla'H.lreiBe eiIHm AhMe"lw!' IUl dun Hof rleB H•.'rzogfl von
nommen httl., vgl. Anm. 170.
1,.,- L..I.Ml'l!.OS, NE 11,
Burgund unt�r
1909, S. 102: ta", nobilis militi� domini Xicoltly Kothul'a fjUnm G,'!.
kuti Lmnelini �\mhKl:lsi!ltoru'" ll06trorum.
'''' HEERS, J., Les Genois ()t, le rommt'.I'Cü de l'
S. 34f.; rrl'l:X�, J., Il e(IJnmo;reio ,'ei Medil'*:!r rll.neu, Archivio Stol'ko Italiano CXIII, HlS5, S. 101 : E"CH, Dankj{"l'!< der Kirche,
eeOllollliqut· el. .;aciale
s. :lögi. Vermutlich
XXXlt
I , 1\154,
enthnlten dio .Journalll nnd Kß..�,:,a.büt,her tier Familie Lomoll ini
b",w. ihrc>< U"terne-hmens, dio fÜl' die Ze_il
wische-li
..
1386 lind 1433 im Stll8t<:lllrchiv
SCliW.ut:tJWl'T, V., Die R"t,hnungBlegIlIlg dOll Hl1nlbert oe Plaine, Glltt.iIlgen 1970, S. 91l, Anm. 1 1 5; Esen, A_, Da!< 1'1lp6tlum unter der Ht·n· scho.lt der Nel1politlUlcr, }\'i'lt;s(>hrift H. Heimpel H, Göt.tingvn 1972, S. 736 und A"m. 7(l. Genua. v(,.J"wll.hrt wenlen,
auch Ango.ben über Nikolaoe Notar'lIl ""d stine Ftllnilie.
I� Vgl. Kal'ito1 1I, IS.
EseR,
S.
42f.
Bankiers der Kirche, S.
358, 360,
391. Zu Niccolo Lonmllini, Bankier und KIl\.f
mann, GefIclll'i.J�pa>:tnur der F(l.m;lie Adorno, s. auoh D.oI. Y, I conti privat.i, pa.ssim. lu S. weiter unten, S. 190f.
-
3. Der Dolmet-scher NikolHOl5 Not.-ms
183
Genannten. ,"Vas er von seiner Reise für seinen Kaiser und für sich selbst mitge. bracht hat, ist unbekannt. }'ür das Reich kann e� nicht allzuvIel gewesen sein , . dE'nn in )o�ng]a.nd wnd er vcrtröstot, lB2 der fra-nzö:lil;C!Jc König hiindigt se.ine Hilfsgclder dem Gc:,;andten Theodoros Ka.ntakuzenos und nicht dem Notaras /WS,183 und die Summe, die er bei. den Sienesen auftreiben kann, ist ziemlich
be
scJlcidcn . lS.I }Ul- Hm selbst sprangen zumindest die reichen J';hrcngcschenkc heram;, die den byzantinischen Gesandten allerorten gemacht wurden, vielleicht
Dar
war es aber aueh einiges ruehr. VOll der möglichen Rückgewinuung seines IclU'ns für die Gefangenen VOll Nikopolis war 5(:hon die Rl.'de. Denkbar sind sogar dgene aktive Handelsgeschäfte, beispielsweise zur Versorgwlg Konsta.ntinopels mit Getreide. Aber alles: da.s sind kaum mehr als Vermutungen. Ganz sicher ist
jedoch, da.ß Cl' schon dawals und sogar noch früher den Grundstock zu seinen Gut.haben auf italienischen Banken gdegt hat. Schon H. Sicvllking hatte seiner-
1.eit a.u,{ eine Eintragung im CartuJario delJe eolonne di S. Giorgio hingewiesen, !l.1IS der Jwrvorgillg, daß ein ::-.Ticoln Nat.ara miles, burgensis peyre iw Ja.hr 1409
mit €iner Summe von 10 000 Pfund in die genuesisehe Staa.tsbauk eingeschrieben war, die zu diefluln Zeitvullkt gerade ins Leben trat.1U ünlängst nun ist M. Ba181'<1 auf ein spezielles Kontcnbuch des Nikolaos :Kotaras gestoßen, das übet scinen Ankil an der genucRischen Staa.tsschuld sehr viel gena.uer Auskunft gibt.l8G Dir! erste Eintra.gnng stammt aus dem .Ja.hre 13tH und rcgistriert ein Cutha.bc�1.l von t:twn..s mehr alg 1300 genucHi!\Chell Pfund in der Compert\ nova S. Pauli, die 1381 eingerichtet wurde, um die Schulden zu konsolidieren , die die Kommune im Zusammenhang mit dem Chioggia-Krieg gemacht hatte.
Das
Konto könnte also während seines Aufenthalte" in Genua im Ja.hre 1390 eröffnet
worden l'ICin. Vicllc�icht l'E'iuhen seine Anfänge aber noch weiter zurück, etwa in die Zeit der AUl'einandel'setzungen zwischen Genua und Venedig um die Insel 'I'enedos, an der auch die Byzantiuel' direkt bctdligt waren. Besonders groß ist
die Bewegung auf dCJl Konten des Nikolaos Notarali in den leb;tcn zwei Ja.hren des 14
.
Tahrhunderts. 1398 heben verschiedene Überwdsungell das Guthaben
•
auf 2532 libri und 1 0 denaril an. Im folgenden Jahr kommen zwei neue Beteili gungen hinzu, die eine an dc'r Compcm de Qcto pro centena.rio, die a.ndere an der Compem mahone Cipri. Da!' ist die Z()it seiner ausgedehnten Wegtreise, üher deren finanzielle TeiIaspekte schon gesprochen wurdc. Vielleicht steht seiD Ejndringcn in die Comper/\. ma.llone Cipri 1m Zusammenhang mit seinen Fina.nz
transaktionen zur Auslü.sung der Gefangl'llt.>n yon :\ikopolis. Daß an ihr
auc�
der König von ZnJcrn und .sein SeHe direkt und indirekt betdligt waren, wurdtl
eOcnfalls gchon erwähnt. Die Angabe Sicvekings über das Guthaben des Niko� 111.
NrcOL, A byzant,intl cmporor, S. 206. U� Brief l{urls VI. ....on Frs.nkreieh 0.11 den Dngen yon Venedig, Antonio Vtlnier, VOI'1l
I..
�8. 6. 1398, Diplomatal."iu",II, Nr. 149, S. 261. L,l.JrlPBos, NE 6, 1909, S. 102-104.
II� SaVEKISG, Aus Oenucser Rechnungs_ und Steuerbüchern, S.
IM 13ALA.lID, l�o. Romnllie genoille I, S. 347-349.
30.
-
lll. Ökonomische PoJit.ik 1402·1422
18<
laos Nota.ras zum Zeitpunkt der Entstehung des Ba,llCO di S. Giorgio wird durch
das Konten buch im wesentlichen bestätigt und zugleich prä.zisiert. 1m Jahre
1408
wird de. byzantinischo Notabcl mit,
12 100
Pfund in die konsolidierte
genuesisch e Staat.sschuld übernommen, und im folgenden Jahr erreicht sein
14100 Pfund, um dann weiter kontinuierlich zu wachsen und bis zum Ja.hre l420 ein Maximum von 27600 Pfund zu erreiohen. In den uäclH;ten Jahren gibt es keine Bewegungcll auf dem Konto, und im Jahre 1426 bricht dns Cutha,ben bereit·s
Buch ab, ohne ersichtlichen Grund, verrout·Hell a.ber im Zngammenhang mit AJtcr und Tod des Notaras. 1m Oktober
ist er urkundlich das lotztc "Mal erwähnt, als Zeuge der Vertragsverlängerllog zwischen Byzanz und Venedig .187
1418
Als genuesische Geschäftspartner ues Nikolaos Notara-s IHlnnt Balard ver Rchieuene Mitglieder der Familien Vivaldi, Spinola, CattaJ1(;o, dc Mari und Da
ria, der Charakter diewr geschäftliche n Verbindungen ist aus dem KOlltenblH:h
leider nicht· zu erschließen. Trot7. dieser Unsicherheiten ist Nikolaos Kotru:as fül" Balard
un
homme entreprenant, ein Grieche, der bei den Genucsen in die Schulc
gegangen ist und üw.'r enge Verbi.ndungen zur lInndelsaristokrRtio von Genua verfügt..188 Nicht (�wä.hnt werden von Ba-hud die Kontakte zu den Fumilie-ll Grille und Lomcllini, die nadl dom weiter oben Gesagten vermutet. werden kön
nen . Und ußgenannt blt:ibt im Kontenbuch des Nikolaos Notaras augenschein lich auch die ],'a·milie Adol1lo, obwohl die Verbindungen zu ihr Hehr eng geweseu
sein musaen. So weiß t1S jedenfalls Haffa!e Adorno, als er 1446 auf diese Be7je
hungen deg Nikola.os Kotaras zu &:inem Vater anspielt .� Raffaeles Vater ist Giorgio Adorno, leitender Be amter des Banco di S. Ciol'gio zum Zeitpunkt seiner Entstehung, in den Jahren von
1413 bis 1415 Doge von
Genua und schon um dil'
Jahrhundel'twcndc sehr aktiv im politischen Leben der Stadt.188b Die Kontakte zu den Adorno könnten für Nikolaos Notaras also noch wichtiger gewesen sein
als die zu den Lomellini und GriUc, und sogar wichtiger als die 7.U den Doria und
den Spinola. Zu wdchem genauen Zeitpunkt unu bei wolcher konkreten Gelegen heit alle diese Fäden geknüpft wurden, kann aber nit:ht gesagt werden . Eine zumindest indirekte Bestätigung fillden die Guthaben des �ikolaos Notarn.s in (knua darin , daß aueh sein Sohn Lukas später Einlagen in der geuue siachen St.aatsbank besaß.w Überhaupt
etzt Lu.kn...� das Erbe seines Vat.()l·s in
s
allen Dingen kontinuierlich fort. Wie er wird er sowohl venezianischer 1�18 auch
.., M?!IIU,
S. 163.
O. B.o\L ...RD, LN Romnnie gOlloi.;e I, S.
3.8.
- DESlltONl, Ddla mmquislIl, S. 299. lOb D.o\Y, I oomi plivtlti. S. 4i�, 5 1 t ; NOPF, Ch,'Oniques Gnko.ro( (llIollel:!, S 523. .
.
!11m SalV\Jmco!,dllcturn des Dogen Raff..ek Adorno !Ur Lukas Not...ras vom 7. G.
1443
hejßt es : bono. ei..!'! mobili� et imm'jbilill, dornos, loea, motce8, J.Jecunias re�qlle onmes non a.lilcr teneamiI,j quall1 si ;'l,llul:.""i",,) e�6ent., Hl:l.tl.RA�O, Primo.
oorie, S. 208. Dit:
Ioctl- sind sid.erllch Einlasen in der Bunen cli SB.ll Giorgiu. Im glei"hen Dokumenl is�
weiter ur\ten noeh einmal von Jude communill die He.le. Soine italienischen Depositen erwähnt allgemein CIJlI.lkokondyles, cd. BJJKIO'!:B, VrIl, S. 403.
-
3. Der Dolmetecher NikolaQ8 Noto.ras
18.
gelluesischer Staatsbürger,lIIO \Vic er hat er große Vermögenswerte im 'Vesten deponiert, in Genua. und auch in Vcnedig.l9l 'Vie sein Va.ter und vielleicht noch �tärker ist er Geschäft.small1l großen Stils, auch Großkaufmann.lU Wie er steht
er in gcschä·ftlichcn Beziehungen zu den großen gcnuCsi6l'hen Bankhäusern, zu den Lomellini und den Grillo,lt3 ln se-incm Haus drängten sich, wahrscheinlich ebenso wie zu�or i m Haus Ijeines Vaters, Kaufleute aus vielen westlichen Uu.
dern, die Konstantinopel besuchten, um Geschäfte zu machen.'9t Von dieser Grundlage her na.hm Lukas Notaras noch stärker als sein Vater Einfluß auf die
PoHt.ik, insbesondere auch auf tJie Wirtscha.ftspolitik der b: yzantinischen Spat zcit.l� Sjch('rli(�h ist. Lukas ,,(�hon früh in di(! Geschäfte seines Vaters eingeweiht und
einbezogen worden. Interessant wäre abe.r auch zu wissen, ob �ikolaos Brüder oder gleichaltrige Verwandte betiaß, die a.n seinen Unternehmungen partizipier
..
tell. Dafür gibt es weder Belege noch Indizien, abgesehen Yielleicht von dem liODü rgl'l'L'e,JJ\..
\'011
V",n",cJig vom 23./24. 6. 1 4 1 1.1, .TORO.-\., Xoteos r, S. 250. über dlJ.ll genu·
esische nürgt'rI'<,;dlt des Luk!
.lahre 1454, Bv.J.(m ASO, Prinl(lo>:ler;e, S. 2tlfl, vl':rnmtlieh ist lIIio nmr etwa zum gleichcn Zeit· 1'1:IUIII erworbell WOf"(lell wj,) die vemu.i"!li�hl':. 1)as S...lvumoonduclum von 1443, vgl. AJllll. 189, "pricht wohl flicht (Ingegen, :>OlIllc.rn "her dafür.
lfI \VM die Ein1t>gefl in Genua bO::ltrifft, vgl. Anm. 18,:;, IR\!. In Venedig pind sicherliüh Teile
cJ<,;r Geldor depon iert, die �Cline 1'0t:hter Anna kun. vor dflln :Fall vun KOllstll.ntinopel
llt!.ch Ital ien iNHlsferier·t und sp1ilt'or nub.t, Clhllkokond. ed. DaK6 H, S. 160; MERTZl()S,
K. 0., 'H Jw.{J,p:'1'ij.; �Arllil� n(J).alOMyt� J\'()t�. 'A{J'lJ'ä. 1 U4U, S. 17 -21 (mir lI11zlIgiing.
lieh); V.\c.u..oroJ-Os. Dirl .t'l"age d.,r Ghl.ubwUnligkeiL, S. 1 8 f. ; LH l Jt E:NT, V., Un agent e{(jcllce d•., 1'1I1lit6 cle I'eglil\(l
In
..
n
.K(). j<'lorence, REH XVII, 19:19, S. 191, Anm. G ; GE D . , U
PLOS, D . J., (j!"()()k schohu'!> in Voniüe, Cambrjdgr;(:\l�. 19G2, S. 210. Vgl. das SalvUl1l(:onductum von 1443, BELGR.-I.:W, Prima �(,rie, S. 207f., wo von seinen .
S\lorurn negu ciorUID gestori. bu!! gcspl·o.-:hell wird. Im Hodoerbueh i;;L Lukag N(Jt.llr� als Kaufmann nur trehwach '''''fHell (mel"ces) und von seinen nUlle;i!;, prooul"Rtoribus
ß(I
greiOmr, Badoer, S. J3ü, 4�O, 410 ( � meßam).
" �
IU
Zu GrilJo eventuClIl über �illen Sohn ( t) Iaall.k, BadOtJr, S. 404, 729. '[wavvov toil MOClXOll l6i'1l� inn
und einer kldllen GrlljJpe \'on genuesiHeh.. m Kaufleuten get�tigt neU/),
t:tl.sa.
di Lues
);utllra. Gellu�ische Xot-llri....ßIl.kte vom 7. k. 1453, od. RBftTl:Lx', T., Numisolllt·icll,
d�i
Rom 1948. S. 100f., mir unzugilnglich, vgl. DI:K9., ] gioolli della t--01On\l biumt.ina in 'pegno \111\1 RtlPU hbli(,a veneta. ud Büe. XIV, Stlldi in ullore di A. Fanfani, Bd. H, Mal'
land 1\l62, S. 13:; und Anm. 65. u,
\Vel\l't
KOp
HII;J3HTIII,
JI
jJ.oro·
J!yGpOUIIIIK3. n IlCTOP"H ero non.roT08lm, BS, 6, 1936, S. 145; DÖLG�K,
RegeB1R.n V, "Sr. 3526. Skeptis.ch gegenüber d.ll' Amlllhme einer Ge!fAndtschaft deB
Luk .." Notal">I� nach Dllbrnvnik l\u.ilert "ich dAgegen KnEK16, DubrovIlik, S. 60, AllIll .
l.i
Vt,rtrag 1.w;f\chen Venedig lind BY"
UIII zu vedlindc.rn, daß fOie in den gut gesicherten H iifell von f'ertl. festmachen, MAloTKZl)", '0 {J(ifJpd:;, S. 190ff., 50.
.
. .
• •
IH.
186
"
Ökonom;6Chc Politik 1402· 1422
mysteriösen Antonios Notaras, der in dem schon erwähnten Brief Richards von England als byzantinischer Gesandter naoh London genannt wird. l!11I Schr wahr
sehe-inlieh handelt es sich um eine Ungenauigkeit deI' englis chen Quelle, und Antonios steht einfach für Nikolaos
.
1iI7
Ein Anthoni us de Contas tinopoli geistert
allerdings auch in einer zeitnahen spanischen Quelle, einem :Mandat König Martins von Ara.gon vom
2f). 9.
l404,
herum, und zwar eben fans im Zm;:ammen
hang mit Hilfsgeldern für das bedrohte byzantinische Reich. Auf Bitten der
Gesandten Manncls 11., Theodor und Konstantin Ralles PaJaiologos, ordnet der König die Ergreifung dtlS bel5agt-en Antollios
an,
der virtute certe comissionis
eidern fa.cte et olias fraudulenkr magnas et· divel'flBS pecunie qunntitates einge
sam melt ha.t, dio auf Grund päpstlicher Ablässe in Spanien geb-pendet wurden.
Obwohl er in Konstantinopel ein HaWl und e.ine Frau hat, sc vicinum kcit vilie Cervarie et altri parti baudositatis ip�ius sc adiunxit.UI6 Einc Identität ist aber
praktisch ausgeschlos,.<;en, schon deshalh, weil ein Gesandter Kaiser 'Mnnuels 'Wohl kaum gegen einen Verwandten de� mä.chtigen Nikolaos N'otaras .orgegangen
wäre. Del" Fall des Ant on ios nm Konstantinopel zeigt also nur, daß neben den be .
kannteu Emissären t�US der bY7.antinisehen Oberschicht auch noch a.ndcre griechi-
8cheGlÜcksrit.ter versuchtcn, die Hilfsgeldoktioncn zu einem Geschä-ft zu machen. In dN folgelldt�n Generation ist dit� Situation vielleicht etwas anders. Im
Badoel'budl tritt IHJhen dem lfe�nzon Lukas Notar,)sl� ('1Il chomer ehier I>imitri Notara und ein h:lwh Notara auf,!OO von. denen dcr mittlere die größten gc
sc.hä-ftliehen Aktivitiiten I'uhvickdt und RAudelsverbindwlgen !;jowohl nach dem Westen als auch nach dem OSkll besitzt.201 Er könnt.c 1.U den GCSdlwistcrn
1 ..
Offici.,1 c.:.rrespondtmcc uf Thomll'ij Dekynton, Se
of Bat-h and 'Vells, ed.
G. WILLI4M8, Ralls Sero 56, London 1872, L,
Nr. 203, 8.286;
Semnito,t·is VI!8Lroo literas nobis per I1obilom virum l\nthoniurn Yotll>m, Graecia·e Bll· ronenl, ab688illiorenl ve�trum ct nuntiurn prlletlent-ato..!,! reoopimu8 NICOL, A byz.an. une emperor, $. 206, übernimmt dfln Namen OOOllSO ohn<3 Kommentar wie GrLL, J., The .
council ur Floronce, Co.mLridgo 19fi9, S. 18, Aum. 1, wahrnchoinlich in der Überzeugullg, $
u:rlt Nikol!lO� zu tun
ZIl h aben. BAl\KER, MaIluel !T, S. 154ff., korrigiert die in der
Litero.tur Lro.dierte Verwechslung Je]' Vornamen Nikolsos und JohaUJl.6S, erwähnt aber eiltet} Antonios Noto.ra.a nieht, sondern spriehl nur von der Gosllndt'lch>l,ft des Nikolo.os Notarss nach l!:ngland. '" Vgl. die Verwechslung Johllnnos·Niko!ll(lS �(l�llra8, Anm. 196, die allordings auf die by·
1l!:6ntinistische Literatur zurückgeht. 1I
II
RUBIO I LLl'CB, Diplomo.tdori, Nr. 082, S. 703. Vgl. Anm. ]92 .
... Chir Dimitri Notaro., comel'Chier, B"door, S. 10, 29, 59, 91, 125, 130, 202, 285, 288, 3,j4,
376, 557 u. 11.; 108 f., 135, 148, 153. b:ach Not.llra., BIldocr, 8. 404, 729. Da.lIuoon erscheint a.uch noch ein Todorin de Notara, Badoor, S. fi l l , 686, 714.
<1 Besonders
bemerkenswert. ist; ein größeres Getreidegoochi.n, das er ?.usa.mmen mit
Konstantin Pala.iologos, dem vermutlich letzten
Kaiser
von Byzanll!:, hier cvontuell IIls
cl1iefllli d'Ag.o.topoli ooll!:eichoct, m.�ht, BadoeT, S. 108, 148, und ein bedeutMndes praffer· geschäft, d.-.s er allein tätigt, Badoer, S. 355. !§rTIJ>;Ov, Benel1i1anCHOO RyneqeCTBO, S. 128, oo?.eiehnot ihu als großen Kaufmann.
3. Der Dolmel8claer Nikolaos Notaras
187
des Lukas Notaras gehört haben. Ein Bruder von ihm fällt schon 14-11 bei der
Belagerung der Hauptstndt. im Kampf gegen die Türkcn, t02 es muß aber min. düstens noch ei.n Bruder existiert haben, denn das venezianümhe Bürgerrechts_
privilt"g von 1 4 J 6 spricht von den Söhnen d� ' 8 �ikolaos Kot.aras im Plural,tel
\lnd der aus den bYZll-ntinisehen Quellen bekannte Bruder war damals schou' 5 J"ahre tot. Weniger deutlich faßbar in den Kauten Budoers, da,für aber noch; interessanter ist die Person des Ixach-Isnak Notar&!! . Nach S. Rutlciman trllS! ein Sohn des Lukas Katarns wahrscheinlich dies<�n Nllmcn ,204 Die Gleichsetzun :
die8('s Sohnes mit dem bach Notara det; Badoerbuehes macht deshalh Schwie I'igkeiten, weil der älteste Sohn des :Mesazon, namens Nikolaos wie sein GCQß vater, \>:u diesem Zeitpunkt erst et,wa 11 Jahre gewesen sein soJl2(l� und Isaak ent sprechend jünger gewesen sein müßte, In diesem Alter kann man aber ka.um schon (rt'Schäfte maehen. O(,nll.uer nachw(�isen laßt ßich dagegen die Existen�
e�
eines Sohne!; Ja-kob, und fet;t �teht auch. da-ß dieser J·s.kob die geschä.ftlich
Unterncbmlmg('n Reines Vaters weitl�rfühl"te, und ZWf11· spezidl unter genuesi� SChel" Protütion. 1454 cl"halten die Gesandten Genuas an Sulta,n Mehmed
l[�
d4'1l Auftrag, sich aueh um da.s Schicksl:ll der Kachkommen de8 Luk.us Notara
zu kümmern und mögliche 'überlebende, die den Sturm auf die Stadt überstan
den ha.tt€Jl und dl'ID Beil des türkischen Hen.krxs entkommen Wlll'Cn, nach Km( t<m zu unterst ützen,� Und vom Jahre 1468 stammt p,in genuesisches Dekreti mit dem Jakob �otaras in Anbetracht der VerdiCUf;to seines Vaters um di� Republik Genua alle seine Gükr, Gelder, Sachen, 'Vuren und loce. in S. Giorgio,�
in Kalla und and<."rswQ, seine gesamten Einkünfte auf gcnuesischen Territorien'
gesichert und gamutiprt. wet"den,l'107 ])ieseß Patent ist" dem für scinen Vater VOM Jahre 1443 ganz ähnlich, an untel'schicdlichen ndails fällt nur die besondere Nennung VOll Kaffa auf, Vielleicht itoit der Sohn des Lukas Nota.rus na.ch de Fall von Konstautlnoprl und der Vertreibung aus der Stadt mit seinen Ge
s(JhMkn nuch Knffa ausgewichen. Waht'Scheinli(:her ist aber, daß er sich dabc
�I
Dukl\�, cd. (;NSCU, XIX, 9, S. 12!J.
roa JORG..l., �ot€FlI, 8. 250. DOI RtnW1!l....N, S., LUl'..ua Not,tIorlli'l,
",,/up{J(!
Pvlychronion, Heidclberg 1066.
S. 448.
.. El"d., S. 447f.
,.. BßAJBA}lO, I'l'imN f1drc, S. 269; Die genUt..",i�che Hegiorung will gehört haben, daß e'
Sohn unel :t.wei '1'üd,ter des Lukt;1I Notarti>:l d..m Fall der Sl!:l.Jl und der �'tUlliJic überleb h6.ben. F.ino dieser Töchtor erwiihnt der Richter Isidorns in seiner KOrTeilpondenz vo
1f53 II.\-:; lürlUsche ('>t>fll.n.gelle, cli.) aber llugellF«,hdnlieh eine gnwisse Bew..,gungsfroihei
haUe und sich an deL' Auslöslmg 10;1;",. Unteratülzung VOll OefimgencD oet.eil;,gen konnUl
DAUn.OUZits, J..ettn:s, S. 101 f., 124 ulld Anm. 42. Kurz vor deli' t!.uf dc.:r GaleO:!r�, des ZOJ?.l. Duna
BUS
Zusarruenbruch u könne
Kon>:lt";Hlt·inopel n».eh Chioa und von dort fit
Ii Suoi huomini, "MI.RTZlOS, K. D., flf:l}l ·nöJ> i Kwvrll6i.6w� "taepv"OJ>rwv ·nl 14SJ fluMuoMywv >cal al'lo{Jtßar1{}MWv tl; K(!�"TIl", Aetes Ochrid clitkodunO:!u Biallio e Matteo Nott.ara con
11, S. 173, Ob von ihnen eine familiäre Veroindung :tu Lukas Notßtas lief und welche Art sie
\V,H'.
kann llicht gl;$llgt werdelL
., DKIUlIlONI. Delis. conquist.a, S. 299, Anm. I,
TI
(S. 299!.).
• • •
188
ur. Ökoflol11isch<) Politik 1402·J.i:!2
auf ältvre Verbindungen stützt. DeI' D("illetriO!l Kotltras deI; Badoerbuches ma.cht bedeut.f"lIdc (}eschMte mit Pfeffer, der aus dem O>iten kom und ganz gut über Kaffa geha.ndelt worden Olein könnte. 2II!l Verheiratet war Nikolaos Not.anw mögl icherweise mit. einer Pepagomeoe und über sie und vielleicht auch noch auf andere 'Weise mit der Familie Sophianos verwa.ndt,lIO� die ebenso wie die Fltmilie Notal'u,s in der Pcloponnc8 beheimatet war, im 15. Jh. a.ber auch iI} Konstantinopel kräftige Ableger hatt\� und in ihren wirts(�haft.lichen Akt·ivitäten einen den Xotaras nicht ganz unähnlichen Ein� druck ma,chJ, /Luch Ban kiel's, Großkaufleute, Polit.iker und Diplomaten in ihren Reihen hat, über gute Be7.iehrmgen nach dem Westen verfügt und Gelder bei italienischen Banken dep0J)iert,ZIO ohIJ(� daß es möglich wäre ein gesc!11ossenef; Bild über t;ie zu gewinnen, ��ine enge Zusn·m.menM'heit uud vieHldcht sogar 1n terel'lSen�mcinschaft hat Nikolaos Xotaras 'l.umindc..'1t in dm· Ft"üh zeit wahr scheinlich mit GBorgios Gudeles verbunden. Ebenso wie Kotarall scheint Gudclcs die gcnuesische Staatsbül'gersc)mft bCt;cssen und dadlU"ch lIJlgchuHJcrten Zu gang zu den genur,sischen Hanrldliplätzen und enge VE::rhindnngcll zu genue sischcll Ullternehmerkreisen gehabt zu hah(�n. 111 dcn gO!�r Jahren des 14. Jh, t.a.ueht ein Gudcles, det;sen Vorname allerdings nieht genannt wird, ziemlich Ivlufig in Pera gegenüber von Konstantinopel uuf, in diplomatischer Mission ist die Position von Georlllld vielleiclit auch aus and(ll'en GrÜnden.2I.l 140011401 • pos Gudcles in Pera a.us unbckanntoen Gründen a.ber dWM unsicher, delln er vel' lUcht ein großes Ha.ndelsgeschäft, da�" über Pcra läuft, \'01' den genuesisclwn Behörden geheimzuhalt.en, weil I�l' von ihnen C7JJAla)l "t"ll )!ai. C11YyXI10T7]C1tl' h e.fürch ;et,tl1 Sein Gesehäft:-;partnbr ist ein l\Ianuel KorestJs, Sohn. d('s Xikolaos Koreses, lel' sicherlich mit dem gleichnamigen Angehörigen der griechischen Oben;düeht ron Chios identisch ist, der 1387 in einem Mahn8dl.re·i"\}(�n des Patriarclu!n Neilos ' m die Archonten der 'Insel erwähnt isP13 und zu einer Familie gehört, die lwi der ifachtübernahme der Genuesen auf Ch ios im Jahre 1346 besondere Pri\·ilegü n ,
·
1II
VB!. Anm. 201.
" :M1{ II, 8. 385; .F.in m�!!"1p't"lft, un(1 ",in SophianOft sind Schwiegersöhlle einet Pepa. gomcne. Bei Baduer, S. 784, ist die Rod., von .;inem �il,;hola Sotia.no ni.)...·o di ('hir r..ucha, wobei leL�.tet()r ganz �,weifr.llos Lnkns Kolo.l'tlt:l ist.
I1 D!.lS umfangreiche lolateril\l kltßß hitU nidlt 1.usrl.lmuenge!llcllt werdc!! Nur eine kleine A...swahl: 2"" u.
'1. ;
wltl.acho.ft.lich tat.ig - Jol'alHlcf'I Sophi"no�, Bankier, BlLdoer, S. 6, 114, 2311, vielleicht, Johanne8 Sophianos unI
l400, MM
11, H. 38.5f. ,
42 1 : polil.isdl
tätig-NikolQ{)6 &phianOl'< um 1400 in K(>n�to.nlinopel, L.\l;nJO:�T, Le t.risepi�copo.t, S. 57, An.o. 103:
Demet-ril)H. Sophinnos, gleiche Z.�it.. in Mif!I.ra, �h:l)nmxv, )'lHCTpa, S. 30;
Paulos Sophi!loilOS um 14211, DÜUiER, Regeslo", V, Nt. 3377; NE 13, 1 9 1 6 , S. 4 1 1 r. ;
MOHr.ER,
Aus BessQJ'ions Gel�hrl(lnkr�i8 TI, S. 428, Anm. Rin Sophianos mit Gelddepo.
lIit in KoronfModOrl,
Nr. 2174. S , 269.
1 JonG..!., NOl(l'l
� MM H, Nr.
,
MM n,
r,
SATIUS. DocumentB in�diL'I llI, s. 178; TaIRTJI;'l', Reg'"$I'$ 11,
S. 4!1.
075, S. MrHf., 647, 548.
S. 91.
3. Der Dolmetscher �ik()lo.oll KotonHl
189
durchsetzen konnte.214 Gudcles ist an dem e1"'.\-"ähnten Geschäft mit der bedeuten dom Summe von
2600
Hyperper bct.eiligt, Gegens:tand der Abmachungen i8t.
eine Geschäftsreise von KOrt,!
teilung des Schadens ist 7.U erfahrrm , daß Georgios scJbst. und seine Verwandten Joha-nne8 und PhilipIJOg Gudelcs schon mehrfach gl�mein8ame Geschäfte mit den Koreses gct.ätigt haben.m Johannes Gudcles ist der Sohn des Georgios, der zu gleicher Zeit selbst eine Handclsreise in den .4.gäisraum unternimmt, an der
andere Angehörige der by'wntiniscbcn Obenwhicht finanziell )ml'tizipieren und
die im Unterschied zu dem Geschäft mit KOl'egeS erfolgreich endet. ut Auch die Familie Gudeles scheint also Anschluß l�n den inhll·nat.ionalen Handel und an nichtbyzantinisehe GroßhandclskJ'eise gefunden '1.U ha.ben. Geol'gi os Gudeles und andere }�amilicnmitglieder t·reten auch als Geld\'erleiher und, wie weiter oben a.usgeführt., als Gl"lllldstü(!k�8pek.ulunten aut!l7 Nach seinem. Ausscheiden aus der aktiven Politik und dem ö(fentli('hen Leben bestimmt Georgios Gudcles sein Haus zu einem Spital für die Armen der Haupt.stadt., aber das Loblied, das der Kleriker und Literat. JolHtnnes Chortasllleuos a·us diesem Anlaß Il-Uf die hohen moralischen Qualit-äten dl}s ehemaligen hohen Beamten anst.immt, auf seinen Gercchtigkeit�sinn, s('-ine PhiJanthropia und sein J..cben voller guter Werke.'u klingt. doeh etwas merkwürdig angesicht-s der Rücksichtslosigkeit, mit der Guda leg seine geschäftlichen Interesseu schon in den wenigen Fällen, über die die
Quellen berichteu, durchl-ltltzte. Sein Sohn Johalmes ü,1. mit einer Tryehandene vcrheiratet.219 Demetrios Palaiologos Guddes, einem a.nderen Angehörigen deI Familie, gelingt es offenbar sogar, Eingang in die kaiserliche Familie zu finden.
Wie Georgios Gudeles ist er ze-itweilig l\fesa·7.0n )fanuds H. wld "...-ied 1416 unter den besonders dnflußr€ichen Personen deI' byzantinischen Politik genannt, an
die sich der Florent.iner Geslmdte in KOIlRtant.inopel wenden I;Oll bei seinen Be' tnühungen um die Etablierung einer Kolonie von Ka.ufleuten aus Florenz i n deI byzantinischen RauTlt.to;iadt. in der Nachfolge deI' PiSllner.'2G Nebcn KikolaOii Kotarns und Demet.rio.'! Gudch.·s bezeichnet die Regierun� Von Florenz 1416 noch 7.wei weitere Maunec als beso_nders einflußreich arn by· zantinischen Kaiserhof : Flilario Doda. und Johannes Chrysoloras. m Hilari< Daria ist eine besonders schillernde Persönlichkeit der späten Palaiologenzcit
:" ARCJ::"I'I'I, P.,
Libt"o
d'Oro cll' In noblellol!!) dn Chio, 2 Bd�., O::dord 1955 (mir unzugiinöt
lieh); vgl. DÖLGl!:R, Rez. Argenl.i, :HZ 49, 19.56, S. 12.5- 129.
11$ }.IM. IT, S. 549.
". MM lI, S. 511 r. 550f. .
Zum Valer-Sv''''·VerhOiIt."jg s. Hl/NC_J:R, Chortasmen06, S. 76.
1\7 MM lI, S. 400r. Ygl. auch KI�pileI III, 2, S. J i 2f.
In
H'LKGBR, Chorta.smenos, ßricf Xr. S.
�" MAI U, S. 511f. t.. 111
Liter·lH.\InUSammenstellllng
L.U:;lIEST, Ln t.risepiscopat S. 50 r. Brief tier Flor..:ntiner VO!
1416, MttJ,LElI, DO\'lnTlcnti. S. 149. Ebd.
s. 157fr.
.•
•
IU.
190
Ök
1402- 1422
Angehörig er der genuesischcn Adclsfamilie Dada, vielleicht ihren levautinischcLl, perotischell Zweigen cntstu.ffilJlcnd,U! tritt er Anfang 1392 ZUlU ol'thodoxt'll Glauben über,m heiratet eine illegitime Tochter Kaiser )Ianuels und tritt in seine Dienste.n-t Ende der !JOer Jalu'e gehiirt er zu der Annadn. YOIl byzantini schen Diplomaten, die in den Ländern 'Vesteuropas Geld und Soldaten für da"
tödlich bedrohte KOl1stant.inopcl aufzutreiben versuchnll . In Florenz wird er im September 139i VOll de.n �otabeln der Stadt" unter anderem im Pala.!Jt der Pazzi.
ali; Gesandter des byzll.ntinischen Kaisers und als genuesischer Patrizier mit
großen Ehren aufgenommen und mit reichen GeHchenk('1l hcdaeht,m Vom
Pa.pst Bonifaz wh'd er zusammen mit uem Bischof von Chalkedon alK Kollekt
bei dem er in der zweiten Hälfte des Jahreli 1398 Vit:lite macht, schlägt ihm wahr scheinlich zum RitteI' und giht ililD bei der Einsammlullg von HiUsgeldcrn in seinem Königreich freie Hand, U7 wobei ihm seine Beziehungen 7.U gellllesischen Banken besonders 7.ugute kommen. Der königlicho Beitrag von 2000l: wird zu·
sammen mit einigen kleineren Spenden bei Reginald-Rinaldo Grillo eingez ahlt,
der die Summe a.n den byzantinisehen Kaiser weiterleiten soll. Der genuesischc Bankier hält das Geld jedoch zurück und verausgllbt. es im Einvernehmen mit
Henry IV., dem Nachfolg()r König Ri()hards, für nndere Zwecke, teilweise zur
Begleichung dor Kosten für den Aufenthalt des byzantinischen Kaisers in
England im Winter 1400/01.U8 Während diesefl Englandbesuchcs beklagt sich
Manuc1 bitter über das Aus lei ben dct· bereitgestellten Hilfsgclder und über die
b
Haltung Grille!l.U9 Beim Papst gerät jedoch a.llch Hilario Doria. in den Vt>rüacht
der Veruntreuung von Kreuzzugsgoldern. Am 27. 7. 1399 wdst er die Bankhäuser
Antonio Grillo und �icolo Lomellini an, 1000 fI. von der Kreuzzugskollekte ries
,�z D'E ],fO::ll1'J,.LDü, A., Da la.udibu� Iami!io.l.\ d(l J\ uria, .Muro.turi XXI Sp. 1 1 78. Die frülwst.fl mir bclr.a.nnte Erwähnung
sciller PenlOlI stammt QUS der Zeit des Krieg.:"" dr:r Ktlffa Genuesen gegnn die Tataren vun SulgQt (1386). 1m Auftrag Genuas werdCll liario Don", und Cu.rlo deli' Orto nach 1\1.)ncaOLIJSC"I:. R., 1.<, conllnerce su.r le littor",1 ouest de ltt. nlCT �oire. Etvdes
J.'ßisl.oiro 11lll1il;me pHl,;ent6es A.ll Xl!I8 Congres intenl>�ti(Jnal dr:s S(li()nce� historiques, MoakA.1l I Q70, S.
2n3,
foir UJlzug�gli()h, ..,gl.
mer Noire au XIV� siede, Ades Buc.trest II, S. 3 1 .
11
UM H, Nt. 430, fi. 1,,9.
I.
DUC"'NGE, Hi!';toria. Ly:umtiJla. S. 245,
LI: Srn.. u ;(lE, S. S
BAL.wD, M., LeH Cenois dllu!'! I'ouellt de 18.
lIimmt
1l,1�
Heimtsjahr 13U3
ßn; Clavijo, cu.
62. Novelle di Frnnco Sßcl,hetti cit.ta,jülO fiorl:!niiuo II, Florem.. 1860, Novell.. 221, S. 524 bilJ 527. Es,'u, Wi;'itcre hil:ltorisehe Personen, S. 247-2 ..2, weist nach, do.ß die Novellü im
September 1397 i n Florenz f>pidt.. Die Identifizierung dt."" by'Ulfltinischeu Gcsuudt.m dk'SCT Nuvelle llliL Hiltl.rio Doria hat allerdings ilchull HOFF, Gest,hichte Grieehcnlßnds Ir,
S. 64, w,rgeuommcn. f RAr:�u.L.l.lUS, Annllies 1
'
('l'ckl:liastioi XVII, 1:1. 239f. (anno
NlCOL., A byumtino emperor, S. Ebd.., S. 216fr.
: , Mo.nuel lI, S. 4Y71. ' B,uIll:I:JI
206l.
1399).
-
3. Der Dol.uet.scher Nikoll108 Notaras
191
Bischofs von Chll.lkedon an Mama eichaUs. mercator Januensis auszuzahlen, nicht, wie ursprünglich vorgesehen, als Spesenvergütung an Hilario Doda, U� lmd atn 31. R. ordnet er an, die Kreuzzugskollekte sicherzustellen, da Hi.lario und der Bi�chof sich wegen der Geld",r zcrst.rit.t.cn haben und ihren Verpflich tWlgCll nicht mehr naC'hkomllil:n.m Am 20. l . 1400 droht Donifaz schließlich allen denen mit· Exkommunikation, die KreuzzugRgelder eingesteckt haben und
sie nicht restitweren wollen. tu Vor seiner endgültigen Abrdlm aUR Engla.nd hatte
Dada ein Dokument unterzeichnet, in dem er die tmglische FiI,iale d,'r Alberti Bank mit einer Reihe von EinzlI..hlungen bl,last,ete, die von scinen Kollektoren erfolgt. sein sollten.!33 In einer Untersuchung, die 1401 in England über den Ver bleib der Gelder angcijt!·llt wird, verneint ein Beauftra.gter der Bank jedooh diese
Einza.hlungen, Ulld fieille Darlegung(�n werden von der TInt.el'suehungsbehörde nls korrekt akzcpt!ert.m Es spricht also einiges dafür, daß der genuesische
Adlige in bY7.llnHnischcn Diensten einen Teil der englisühen Kollekte für sich abgt:zweigt hat. Ihrem cigentlichcn Zwec.k wurde jedenfalls nur ein Bruchteil d(:r eing�sll.mmeltcn Gulder zugeführt. Wann Hilario Doria nach Konstant,inopel zurückkehrte, ist nicht, exakt fcst zustellen. Ende 1403 hält· er sich ,q,her wieder in der byzantinischen Haupt-stBdt auf und betreut den spanischen Gesandten
Clayijo
bei seiner Visite am byzan
tinischen Kaiserhof.m In den folgenden Jahren wird er ve.rschiedentlich als einflußreiche Pel·gÖnlichkeit, im byzanHnischcn St,aat lmd in der byzantinischen Politik genallnt,":\e um im Jahre 14,23 Auf ähnlich undurchsiohtige \Veise von
der byzantinischen Szene zu versch'w-:inden, wie er sie 30 Jahre 7.uvor betreten
hatte. Im Zusammenhang mit politischen Auseinandersetzungen in der Ka.iser familie und in den engeren Führungsschichten der; ltciches geht Hilario nach
Pera., nicht ganz klar. ob als Flüchtling oder als Eruissär,u1 und von dort nach dem Westen an den Hof Kaistl)' Sigismunds. Die
letzte
Spur von ihm ist eine
Eintragung in die Reiehsregit'traturhücher, die besagt, daß Kaiser Sigismund Bm 18. 1. 1424 in Vifsegrad den Hilario Doria, Familiaris des Kaisers :AoIanuel von
'M
Esr.u, Dll.llki
"' Ebd.; tn
LONT,
ij.
!'luch EseR. \Veit,cm hislol'i!!cl'6 Personen, S. 248f.
Pintlollcial Relut.ionll,
S. 552.
... Ehd., S . 5'lo. -t" 111
us
Ebd., S. 55tl. Clavijo, ed. LE STRANGE, S. 62, 78.
!'l p.eholl erwÄhnte DokurnclI� Vgl. d...
dt"T F1orcnt.ineJ'. MCLLI':R, Docume"ti, S. 149. 1418
gehört, .:.1' zu den beim Abschluß de� VI'rtmgcs BYZIUlZ -Vt
131 Sphmntz>!'s, cd. BIo:K.XEK I, 40, S. 1 1 8 ; SCJIlIJ;T':
All''''
dagt
••
•
• •
tu.
192
Ökonomische POIiLik
1402·1422
Konstantinopel, unter seine Familiares aufgenommen hat,:3IJ Er wird aber nicht als Gesandter des byzantinischen Kaisers bc7.{�ichnet.
Von geschäftlichen Aktivitäten Dadas ist, in den Quellen nichts zu entdeol.en, wenn man von seiner Gesandtschuftsreise nach dem ',Vesten Ende de!' 90er
Jahre einmal absicht. Das ist. bei einem Angeh örigen der Familie Dada, die durch
Bankgeschäfte und kommerzielle Tätigkeit großen Stils ihre Position in der genuesj�chcn Oberschicht geschaHen und am,gebaut hatte, etwas verwunderlieh. Sicherlich war dl:f kaiserlil'he Schwiegersohn um byza.nt.inischen Hof dem Haus Doria. und der Stadt Genua j<--doch in erster Linie I\la Diplomat und Polit,ike-l' von Wert" und diese mögliche kümmel'zieHe Abstimmz bedeutet nicht !'in gl'und sfl.t:iliches DCli.int·eresf;e I\n Handel wld Geldgeschäften. Vcue1.ianische uUll genue sische Beamte in den Levantekolouien dudten in der R.egel auch für ihre Amt.s dauer keine aktiven Ha.ndelsgeschäfte betreiben. Als VertrauE'nsmllnn genue sischer Führungskreise iu Konstantinopel Beheint. Hjlarlo Doria- seine Sache zu mindest zeitweilig nicht schlecht gemacht zu haben. Seine Töchter
rheirn.tete
; t \..
er an einen Genuesen, an einen Türken und an einen BJ-zunhncrU9 und steckte damit u·uch familiär das diplomatischt! :Feld ab, s·uf dem Cl' sich vorzug:nvrise
zu bewegen ha.tte .
Sein byzantinischer Schwiegersohn war der Johamles Chrysolora..s, der 1416
mit ihm zusammen unter den einflußreichsten Leuten in Konstantinopel ge
l1amlt wird und der durch seine häufigen diplomutir>chen ],'(js.'Jioncn und Aufent halte im 'Vesten ebenfdlL� gut bekannt waT. El'stmals vermutlich im Gefolge Manuell> 1400 nach Italien gekommen,240 wird er vom hyzantiniscllen Kaiser in den folgenden 20 Jahren mehrfach mit. Ge:mndt�chaft.en Kaiser Sigismund betraut.H1 Längere
Zeit·
zum
Papst (Ind zu
el'Se!leint er im Gefolge und al� 1\!it-
!:III ALTMANN, Urkunden I, Xr. J74!.1, i 8. 406: lIikrofilm ,lurch frt'uudliches Entgt'gen
I�'
kOlomen des Öl'lterrcichischcn St�o.taorchivil. Der bei Sphrll'lt zes, cd. BEKKIlIt,
I, 40,
S . 1 1 R. �.\lSam"'l'n mit Dorill fliehend0 8ehwiegcr·
sohn GeorgiOo3 'ICaov;' is� Illleh Ho)'}', Ge8chichte Grit'chenl;l.nJ�
11, H. 7fl, Amn. 61, dt'1'
GIillUOf\e GiOfgio Sauli; vgl. auch KOPF, Cllroniqm."K Gr�co-rOmtllles, S. ',3/). Ein KlIouf· mann Giorgio Snuli wirJ genan!lt von HJCERS, GeIles, H. 228, oh,w Datum, vl'r",utlich
erst Mitto des 15. Jh. Der Kame diesül' TocJ)1'�:I' i6l llidit bekannt.. Eine zweilo Tochtf)r,
eventuell mit.· Namen Imtobellll., HOFP. Chr(mitjuffi Gr�CO-l'OmaIlCt;, S. 531', hdrfttet ein!'u Os,nancIlpriLl/.en. gcnwUlt werden
in Qudl�n bzw. LiterBlur I. 8"1";lI1n,,, Sohn B"'YIl.
zide (Chalkok!..tlld. (Xl. }).llIKolI, S. J 61), 2. Muahtr;;:, Sohn Mehmeds I. (Hi$tQl'ia politic/l.
Conat(l.lltinop"lem;, ed. E. BEKKt:lt, BOIlI1
IR4\l, S. 4f.,
übernru,mll'll von P.1.L"ADO
l'UT.OS, A . Th., Ycn
g
S. 70), 3. BörkW c Musl"fii:
(BON', Chl'onjq\lt;6 Gre(:O·l'OmallCS, S. 536; iibernommen
von \V!:It:lu:n, Kct�.er und \Ve!h·el'!x;si){.rer. S. 47), und 4. DÖ�"Jtl !\oI"atllfa (BAR/{F-R, M'tnwll lI, S. 25:1. Anm. 88; 36S, Anm. 1 2 0 ; dort auch DiBkus,.'Iion des Probioms). Zum
bY'ltlntinischcll Schwiegcraohn 8. Jie folgende AI lUl. 2••
Argenlinll. Dvrjn.
v..
rheirtl.te� mit Jolum,,� Chrywlurns, Hop!"
malles, S . 536. Zu J01UtnllCS Chrysolo.TIlS S.
C.U!.)t llLLl, Mall
1w c
J
Chl'o"iquel:l Greoo·ro·
CI\l·i�oloTo.. S. IB9ff.
2U DöLG�R, Hegest!ln V, NT. 3326. 3:'139. Am 1�. 6. 1414 I'rhii,lt Joha.nnes Chry�oloril.H Kaiser S;gis'l\und die 'VUrde ,>in€!:!
comes
pe,ltltinus verliehen lind wird
in
'-Ull
sein Hofge.
3. Deor Dohnetsclmr Nikol [l.oQ Nohras
19 3
ru-beit.cr seines Verwandten Manlld Chrysoloras, U2 der als Vermittler griechischen
Bildungsgutes in Italien und Lehrmeister des ita.Iienillchen Humanismus gilt und zugleich viele Jllhre als politischer Vertrauensma.nn und Emissär Kaiser ltallUelS im "\Vcllten und als Ha.uptkollekt.or westlichl'r Hilfsgeldel' für Byzanz fungierte,!a 'Veder für Mannel Chrysoloras noeh für seinen Neffen Johannes gibt es jl'doch irgendwelche Am�ciehen, daß sie diese Tätigkeit mit eigenen �_ schäften verband(lll. Die italienische Humanistenwelt bescheinigt ihrem Lehrer o.usdrüeklich völHge Integrität bei der Ausübung des KoUektora.mtes, tu und gerade diese Betonung läßt den Verdacht aufkomm.en, da·ß das bei byzantinischen Emissären nicht die Regel war. Trotz des mit sdner Tätigkeit verbundenen Umgll.ngs mit Geld und Gcl(U euten des Westens scheint er ähnlich seinem }'reund Dem(�trios Kydoneij der frühkapitalistischcn Welt it.alienischer Städt.e mit einer gewissen Fremdheit gegenühergestanden zu haben. Ständig auf Rei5en in einer ihm fremden \Velt, erinnert er sich immer wieder wehmütig an seinen Go.rten und sein Haus in Konstantinopel, schwärmt er \,On Landarbeit und vom Leben 6JR (feuda.ler) Grundbesitzßr.Mb R. J. Locnertz nennt ihn einen grand seigneur ,201a Inwieweit diese Kennzeichen auch auf seinen Neffen Johanuos zutreffen, muß dahingestellt bleiben, der Unterschied zu einem �ikolaos �otara8 und wohl auch zu einem Georgios Gudele!; scheint a.ber deutlich zu sein. Die Familie Notllras war. kein Einzelfall, ihr Beispiel zog Kreise in der öko nomisch-sozialen Landseho.ft. des späten Byzanz.U1 Sie ist a.ber a.uch nicht der
!linde lI.ufgenommun, ALT1>U.NN, Urkunden 1, Reg. 9S1f., S. 57. Irn Jl\hre 1417/18 wird er von Kaiser 1tla.lluel >1J5 Friedt.lßBvormiltler
pollncs zu
und deo
\'()ß
VfJronese, Epistolo.rio
zwischen seinon Söhnen
/tuf d",r Pelo·
ihnen bedrängten ItlteinhlChtm NolChLo.rn cingoset..:t, Guo.rino
I, NT, \1(;, S. 1.Zr.
Vgl. CA.lINl-:LLI, JlJo.nucle Criaulora., S. 189ff.
2.' Zu dell polit.ischtln Asp",klen des Chrysolürns.Aufentha.lt-cs tu' 'Veston
THOM80�, MlI.llu,,1 Chrysoh)f[l.s
U4 G!
,"on
Andrr:llo
8.
besonders
70ff.
Oi'llilH10
[l.uf
MNnuel
iIIust.ribus S. 36: qU'lnw. int(:grit.lie pecuni!un ,
ox
Chrysolora.s.
Dc
HODY,
Gra.ccia
.<:: l urupa. ex:a.ct.alll ... imperNtori suo
de�jgnnvit ; KOHdo[errachroib.m Guariuoo an John.n.IltJS Chrysolorns, Gua.rino VeroIlBSc,
EpistollLrio I, S. 63: Dh'itiNs cum sui gmtia. parvi penderot, ita tarnen coltIit UL eo.a ad b onorUlfl omnitlI\\ cornmoditatotn et honfJl3tos cOlln'rlel"il U>:Ul!; Bau.iSla GUBrini an acillen 21)
Vater 1452
übe" Mltlluel Chrysolora.8, ebd.,
tT>1(lLllB a\ld ijulE\, 8ui impcrßt.üriB ttlaielllah' pel'nlfltus.
lII, S.
587: nul\tl. auri cupidita.te
Brid an Joha.nnes ChryROlorlts. trad. E\ltOpo. im XV. J....hl"hund,;rt, S. 142; s. auch Brief Gun.rinU8 an Manllel Chrvs\,I(Jnl.!:l V01>1 Oktober 1411, Gllarino YeronellB, Bl)istoJnrio I,
7, S. 21; G."J<"lnkro<"ic" A"dre.� Gitllia.n08, C.uur:t:LLI, M �"ueJe CrieoJürn., S. 24, AnTTl. I . Xr
Hony,
f)"
Gl'tleci:; illustl"ibus
,
S. 42; vgl.
COITt.'8p6"d3H"� oe �anul'1 Calt · cn.s. cd. LORSlDtTlO, S. 65, U7 Intercss>1nt. wäre ne, 7.. B. lllehr über das (lkonUlIljij()he Profil der l-'amiließ ASI\ßcs, Jo·
ti'
g>U"is, KarmnOl<,
Kurn"SflIJ, liom..les,
Th60lo�
u. 'I. 7.U
W;l\Sell, ,lie in der .Politik dieser
Z...il eine be..ohtliohe R"lle gespielt h>l.ben. Zu dml Kunl\lse� 8. M."I.T�W.lnCg, ChonOlc.io, 8. 1 81 - 1 83.
.
"
19 4
.
.
IU, Okonon';schll Politik 1402·1422
NormalIall, sondern steht wohl doch nut für ""ine Minori t.ät der by;.-,antinischeu
Oberschicht unt€l' dcn letzten Pa.laiologenkaise01. Von ihrem ökonomischen
Profil hel' haben Vater und Sohn Kot.nras dagegen eine gewisse _:\.hnlichkeit mit
"L!i1:aris Ka.lophcros, des8cn abenteuerliches Lehen ZWÜ;C'lH'll de-lli deK Johunnes 1..
byzantiuisdlel' und west.lie.her lVelt i n dei' 2. Hiilftc des 14. Jh. vor kw'Zem in
seinen Grundzügen aufgehellt werden konnte, us Aus vornehmel' hyzantinische}· Familie stammend, mußte l'r Anfang der 6Der Jahre wegen politiseher Diffel'eJl zen mit dem Ht.!frschcr haus emigrieren, kann vidlei(�ht sein Vcrmögen
ettelJ ,
r
geht nach dem "\-Vesten, wird Bürger Genua:; und Ven('digs und Protegc deO! Papstes, avanciert ZUlU Ba nkier des Königs von Zypern, wird Großgrundbesitzcl· auf dieser Insel und Baron des Fürst.entums Achaia Ulld organisiert. in den 70er Und 80et Jahren ein Großhandc1sunternehmen, das ihn und seine Bea.uftragtell ständig zwischcll italien und der Levaute unterwegs sein Iä.ßt. Auf diese Wt:ise gelingt cs ilIID, einen beaeLtlichen Reicht.um anzuhäufen, auch wenn sein Besitz durch die Zeitbedillgullgen ständig bedroht und auch Vt�rsohie{lelltlich llarten Belastungsproben ausgesetzt i8t. utzten Endes bleibt. diesel· durch Halldel und GddgeschtiJte ge\V0I111ene Reichtum für ihn aber doc.h immer nur ein }'littel zum
Zweck aristokra.tischer Lebtmsführung, sah er da..� Endziel "eimlr Bemüllung:cll
in einem Leben als feudaler Lan dlord . Nach seinem Bjographtlll A, K. ESl,er Vd'·
einigten sich in der Person des Kalopheros, wenn auch vielleicht nicht auf diP voUkommendste Art, die kir chlichen und kulturellen CberJiefcrungen des uy-
nti nischen Ostens und des lat{)iuischen 'V(�stens, " aber den Völkern der da.mali
1 ..3
gen Zeit war cs nicht gegcb cn, zu solch eiucr gegenseitigen EI·kenntnis und gei·
stigen Einheit, die wohl d i e Rett.ung i'ür Byzanz bedeutet hätte, vorz.ustoßen. Im Westen 1\-;e im Osten blieb es zum Schaden beider bei der Zel'S}llitterung
aller Kräfte, die (Luch das Werk der kirchlit:h-politischcn Einigung zwisehen O�t
und West UIlmöglich machte.' ' :0 Soweit Eszer. ZweifeJlos hat cr den Cmfang deI' komwe!7,icJlen Aktivitäten des Kalopheros überzogen und seine poJ-iLisnhen
lI altungen idealisicrl,tK geglückt scheint. jedoch der Nuchweis, daß diesel' byzan tinische Aristokratensproß,
la.teinische
Baron und italicnifwhe Stadtbül'gcr so
wohl politisch als auch b<:souders ökonomi8ch·tIOzial aus dem t,raditioncllen byz.antinischen Rahmen herausfällt und llicht nur geistig, sondern auch nach seinen Lebensbedingungen zwisdwn deu Welten steht, Der Einbruch des früh kapitalistischen 'Vesten!> in die spii.tbyzantinhichc Welt geht abm: noch tiefer. Er erlaßt nicht nur byzantinische Exutnnten und griechische Bewohncr lateini
scher KolOllien, sondern sogar byzant.inische l'ührungskräfte aus der cng.�tcn Umgebung des Kaisers.
\\Telche Bedeutung feudaler Grundbesitz für die Xot.aras
.., EStER, Das abenteuerliche Lt,ben, mit den Korr"kt llr..n '-on JACOBl'. nz li4, 1971, S. 379-381, und Lo un::BTz, REß 28, 1970, S, 121:1-139. !U ESZER, Da.s ",bcnlcuerlicho Leben, S. 105. � J.UlOBY, Rel.. Eszer, nz 64, 1971, S, 379f[.
l 3. Der Dolmetsdulr Nikolll.06 �olllrll8
195
gehabt. hat, kann nicht ge_sagt. werden. Es gibt fÜl' ihn keine Bdcge. Sicherlich ha.t es ihn aber abgegeben, und l'Iiehet bildete er sogar einen Eckpf(�i!er im ökonomischen L'ntCl'ho.u diese, Familie, waren Handel lind GeldgeschMto auch bei ihr letztlich Mit.tel zur Sicherung ehwI' feudalen Existenz, aber dafl v�rhindert nicht eine Annäherung an west1icheo Stl'Lndards auf ycrschicdenen Ebenen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit. Zweifellos gibt es manche grundsätzliche Eutspre chungcn zu den Unlcrnehmungell der aristokratisehtm Oberschichten it.tdieni scht:l' Stadt.republiken. Die Kotarn.s sind keine Kauflt'ute uno Bankiers im ellgeren Sinne, sie sind Ul,H:l' auch !lid!t mehr die byzalltinisehen Archonten des Eparchenuuches, die im Handel nur über )Iittelsmänller und durch Sklaven engagiert. wa:ren, 2h1 Rie und einige andere Vcrt'l'eter der späthyzantiniRchen Oberflchicht agieren selbst al;.; Kaufle.ute und Bankiers, ,�ind in Ha,ndelsg(lschiif_ ten über weik Strecken ul1t(�rwegs, haben Geschaft-slulctner IlII t'ntferntcn Ort.en heteiligcll sich an internatiollaJen }'1nanztra-nsaktionen und -spekulationen, Im •
Mitwirken des Xikolaos Notara."l an der Auslö-':llifig der Gefangenen yon Nikopolis
liegen wohl aueh Auffinge einer politif;chen l,'ina]]7., 01, sieh aber a.uch im byzan tinischen Bereich ReIbst Elemente einer i:!oJehen Finanz E'Jltwickeln, ist ungcwiß.
Laska:ri;.; Kalopheros w�U' in den 60er Jahren Bankier und Berakr deI; zYP1'ioU
schell Königs gewes�fI. Politischer Ra.tgcber des byzllntinischen Kaillers war
Nikolaos Notaras SI,jt dem Ende des 14. Jh. auch, wllr l�r alw.r zugleich !>ein Ban
kier, kredit·iett,t: er nicht nur ausländischen HCrll$Chcrll, sondenl auch dem
eigenen ddngend bellötigtl.! Gelder � Die Quellen gebell darüber keine Auskunft.
Auf jeden Fall rücken die :Notaras und einige andere Vert.reter der spätbyzan tinischen Obenwhicht westlichen Handels- und Untcmehmerkreisen t:Yl}Q]o gisch näher, alt-; das jemals für BYMIl:t zu beobaühtcu WAr, Auch die direkten Ycrbindungen des Nikolaos Nofaras und seines Sohnes zum Westen lind zu italienis<,he-ll Unternehmerkreisen schcineu auf manchen J!;hcnen
nicht weniger eng geWeBell 7.U sein 6.ls die des Kalopheros. 1443 läßt sich Lukas Notaras vom genuesischcn Dogen Hnfaclc Adorno die Unverletzlichkeit aller seiner Güter und Interessen im gcnuesischen Machthl'reich garant.ieren, selbst . für den Fall fdndlieher Auseinandersetzungell 7.'\\o-ischeu Genua. und B}"7.lJ,nz, und er erhält bei dieser Gelelo,rellheit seine bedeutenden Vflrdicnaw und die seines Vaters um die Interessen der Repllhlik Genua attcstiett,U2 Der gleiche Lukas Notaras stand abel' den tnionsbest,rebuugen der heiden Kirchen sehr skeptisch gegenüber, und sein angeblicher Aussrruch: "lieber den Turban als die Tiara,",
deut.et an, daß ihn gewisse Kreise sogar im Verda,cht prot,ürkiseher H altung und
Kollaboration hatt.cn.U3 Aber sowohl el' als auch sein Va.tel', um den es hier vor
•
•u SJIl'r..Jl;�IOY,
BnanuTtIAct:aa lillifra ::lIJapxa, S. 36.
n. BELGRANO, Primll @erie, S. 207f. UI Ei"" Iliiehterne
und
abg"w<.>gono Darstellung �ine" I'"Jitii"!"''' PJ"ogrmllJll� gd.J"n
, . "
-
UI.
106
"
,
Ükonmniiwhe Polit.ik 1402.1422
a.lIem gt'ht, waren weder dns eine noch dn.s and(\re , weder protürkisch noch pro westlich. Sio wal"en durchaus Patriot.en, ga.n? hcSOllders aber wnl'en sie politische und uuch ökonomische Pragmatiker, und das bedelltet, daß s ie sich auf die
Situation eingestel lt batten, 80 wie sie "eit der 2. Hälfte des 14. Jh. WtH·, mehr
noch, rlaß sie di('se Sit.utl-tiou o pt.imal für sicb nutzten und ausbeuteten. Vfähl'ClHl
die groBe Masse der BC\'ölkerung oer Romania., gleichgültig ob in Byzanz selbst oder in den venezianischen und gcnuesisehen Kolonit!ll ooer schOll unter dem
Türkenjoch lebelld, den exist,ierendcn Bedingungen hoffnungs- unJ hilfIotii ausge.
liefert
wal',
gelang es einem ::"fot·aratii in gewissem Sinlle, sich zum Herrn dieser
Situation zu machen. In ähnlicher Rü:htung muß sicherlich auch das Bild
korrigiert worden, das Rszer von Laska-ds Kalopheros entwirft. Sein byza.ntini seber Patriotismus vertrug sieh durchaus mit einem KORmopolitismus und O)lportunif.."Ul us, der aus allem das Heste zu machen verfluchte. EI' stand zwi
schen den 'Velton, aber el' wal' noch weniger in der Lage und wohl lluch kaum
viel mehr willens als �"Sot.aras, diese 'Vclten zu einer echten Synthese zu bringen,
Letztlich bestätigen wohl beide !<'ülle, daß sich die Handels- und L'nteruellmer
krei� des byzantinischen Raumes nach 1350 im wesentlichon darauf orientielten,
die existierelIde Situation der politischen und ökonomischen Zel'splitterung im
östlichen �littelmec.rraum wirtschaftlich a Ul'lzuoouten , nicht mehr darauf, sie
progressiv zu verä.ndern.�54 So hat die enge ZusaUlmenarbeit mit bCl't,immtell Kreisen des 'Vestens ihr Pendant I\uch in vielen Verbindungen
zur aufstrebenden
Türkenmacht, und Nikolaos Notaras und sein Sohn haben nicht nur Rusge
zeichnete Kontakte zu venezianischen und gcnuesisch{lD Adelsfamilien, sondern gallZ augenscheinlich auch zu türkischen Großen aDl Hofe in Adrianopel und in
anderen Orten des OsmanenrE"iches.�M Um also noch einmal auf das angebliche
Credo des J uktl.s Notnras zmückzukornmen, 80 müßte {!s wohl besser heißen : ..
Sowohl Turban als auch Tiara, von jedem etwas, von keinem zuviel. Diese Kräfte: wurden a.ktiv, als Ende des 14. ,Th . das politische Kriifteverhältnis zu�
sammen'l.Ubreehen dl"ollte, anI dem eie standen, für eine völlige Veraodcrung der Situation zugunstcn der Byzantiner, wie sie nach 1402 iu den Bereich des
Möglichen zu rücken schien, konnt,eu sie sieh aber aus den glei chen Gründen nur wenig erwii.nne n, und für eine Politik. die das austreLt-e, waren sie daher kaum zu haben.
SJ;:\'<:Jnf1!O, InteUecLua l reper"U8!lj()n�, S. 31.'5 und AllHI. 4 7 ; ÜIL>L>, Th� COUIlCÜ uf Flo· tfmce, U
S. 3751.
Vgl. MATSCllKE, Fortschritl lUld Reokt.inn. S. 2.'i6.
5r, Vgl. die Bet.t'iliguflg \'on Nikolaus nil der .>\ u�lösllIlgrlt;r Gt,fuligenun vnn �ikopoli�. Lukl\S tritt >luch hi" r
M,mn
in die F"ßslupfmt Heine!! Valof'3. 142<1 WÜ'd cr o.li; nrwh rel. j UilgN
toilfla'lI111un
'
mit. Mll.nu",1 )[dHdu()inoo; mit den komplizierten V",rhundlung" /l zu
einem Ileuen l<·ried,msvertrl\g mit dun Türk",n bell"t.ul, Döl,G:.:n, Ruge3lcn V, XI'. 3413.
Auf scilla �püteren t·ürkisd,en Kontakte l><:�jeht er eid, 1lfJ.<.!iVS Schol.tri'JH, d",n
er
darüb..,r iuCorlnicrt, d....ß
Archootkn Kes<'hriobell hut, Ll'r U, S . 1f19.
or
selbst, in eillmn
Brief an Gen.
vEl.'SO,hiedene Briefe an tiirkisehc
197
4, StollbleilUmhm\ln und Steuerpol itik 140:2·14:22
4. Perma1lf.nler 8laalsbankrQtt 1 Quelle1l der byzantinischen Staatseinnahmen 1tnd Aspekte der Steuerpolitik :wiscMn 1402 und 1422 Optiseh überschattet \\lird die byzantinische Wirtsohuftssituation. Positives, und �cgatives, durch das Erscheinullgsbild CirWl' tiefgreifenden und umfas!>Cnden·
Finauzkrise des Reichcs. Bayazid hatte seinen Krieg gegen Byzanz sowohl mit:
militärischen als auch mit ökonomischen )littdn geführt W1U Byza-m, politisch \lud finanziell
a·n den Rand
des Zusammenbruchs
gebracht.
"Es war
Städte und Reiner Döl'fcr beraubt, seiner Reichtümer uud seiner einem '17ort, aller oer Dinge, die unabdingbar sind, um
üben",2Sl5 80
sah
der
i seiner !
Revenuen, mit! Henschalt auszu�! ,
anonyme Verfasser des �:(arienwullders die Situtttioll vor:
1402, Und ähnlich sehätd.e auch der emigri<'·rt.e byzantinische Mönch Manuel!
Ka leka.. .. die Lage ein, wenn er in ejnem Brief an den vom Ruin der StSlltskilsfle spraeh.:l61 Mit der erhielt Byzanz
einen
Kaiser ga-nz
,
unverblümt'
Niederlage d��r ORmanell bei
,
Ankara:
Teil seiner Städte und Dödcr und seiner Revenuen zurück,
aber eine sofortige und gnmdlegende
Wende.
zum Guten bedeutete das nicht,
dafür waren die Z"erHtörungen zu groß, die Desorganisation zu tiefgreifend, die Aufgaben zu mii.chtig, der territoriale Rüekgewillll zu gering. Als Kaiser Manuel
Mitte 1403 in sein ausgeblutetes Reich zurückkehrte, saHen ihm schon auf der
in G(:sta-It ihres Gesandten Suriano im Nacken, um ihn an eine Schuld von 1 7 000 Hyperper zu erinnem, die seit la.nger Zeit ausst,alld. Bezeichnenderweise aber wies der venezianische Senat seinen Fahrt die venezianischen Gläubiger
Gesandten an, sich auch mit der Anerkennullg der Stlhl1ld zufriedenzugeben, falls der Kaiser auf seine Armut verwei5<.:, que sa.ti� nobis nota est,3M und die
gleiche Instruktion, beoinahe identisch formuliert, cl'hielt auch der Gcsand� Paulo Zeno, als er ein Jahr später nach Konst.antinopel ging.SMI Das klingt wi das Echo a·u!
dnen
Brief, den .Manuel etwa gleichzeitig an seinen Vertraute
Demetrios Chrvsolora·g nach The!!!!a-Ionike sandte und in dem sich der Kaise �
über die Forderungen heklagt., die a.lle \Velt an ihn �tellt. Deor Türke, d('r hyzant.inische Bürger und th:r FI·emde,
Lateinel'
und de
der Laie und deor Mönch,
jede
fordert etwas anderes und beklagt lautstark die engcrccht.igke_it, wenn er tJich sofort das Gcwünscht�: erhä.lt. Und was diese Situatioll h��sonders prekär wacht die Scll\vierigkeiten no('h vergrölkrt und sowohl
öffentlichen Angcl()gcnheitcn
trifft,
da.s
den
einzelnen als auch di
ist der absolute Mangd an
::\litteln un
Ressourcen, den Manuet beklagt ulld den eor auch bei seineoffi Bridpllrtncl', nls
- O....uTnm, Rt5cit inü,Jit, s. 114. ».
(' ..oI'l'eJ1pOlldIUlce .Iu
MOllud Cllleca6, c�I,
S, Hl3I.
�•• JORO .... . Note" J, S. 137.
U� XOllU:T, Documenta, S. 1.'i2.
LOE::H.JITZ, Xr. 34, S.
�I.'i; s.
It"d.
Nr. :101
r
-
IlL OkOllomi!whe
]98
um Hof .'leines Neffen Johanlles VII
.•
PfJlitik 1402-1422
vermutet. 210 Finanzieller Druck wmode also
nicht nur von den Venezianern, sondern a.uoh yon anderen au>'IIälldi.'lchen )läch ten auf den hyztUltini.to;chen Kaiser ausgeübt, und der bYl,ant,inische Hen'scher Jllußt-e
offcnhnl' nicht nur die \.eucz;i(\lIcr und andere A\llllä-llder mit dem Hinweis
auf seine Armut vertrösten, sondcm auch byzantinische Vnterta nen . Im Brief
Mll.llUels an Clll'ysoloras Scl'Willgt aller(ling15 auch dnigct' Optimismus mit, die
Hoffnung auf ba-Idige Besserung und Riickkehr der guten alten Zcit.en .z�1 Auch
die Veuez ian el' scheiuen sich hinsicht.lich ihn;r Darlehen für die Zukunft- einiges verspI'Ochcll zu haben. Die hyzuntini.'lchen Klagen ÜbeL' deli :!iJli.llgel an Re-ssour
{:(,;Il und die schlceht(:
Finanzlage d('s Reiches I'eißen aber auch in deli folgen den
Jah-re.n nieht ab lind w('rden bei vertichicdenen Gelegen/leitell immer wieder laut
.
BÖ bei der Ernennung des �lanllel Chl'ysoloras zum Ha.upt.kollektor für wei>tliehc
Hilfsgcldel' im ,Jahre 1409.u� nadl der Thasosexpcdition im Jahre 1 4 1 5, die die
Sta·a.tskasse in gJ;Oßtl Not, stürztc,'!U und mehr no ch nUl:h dem Bau des H€'xami
Hons, der sich
an
diese J.:xpeditioll allschJoß,")U schließlich auch bei den Ver
handlungen über ein neue.s ökumeuisches Konzil im Fri.i.hjahr 1421, in Ile[l(�n der byzantinische Kaiser unkr Hinweis auf SEline beschriilLkten lEttel auf dic Durchführung dieses Konzils in seinel' Hauptstadt verzichtet , 2iii und kurz nach der Bdag()rlulg von 1422, als et den Venezianl-'rn oll m�t�ssitatem suam pro qua omnino indiget pet'unia zwei I'falldstücke -von a.ugeu�cheinlich Hieht aUzu hohem
'Vt'rt anzubieten ge7.wnngen ist,.2� Kach diesen Klagen hat sich die finanz.ieUe J..age des R-eicheB und det· zentralen Administrat.ion ulso in keiIH�r Phase nuch Ankar.a wirklich €ntspallnt, und das BRich bewegte 8i<:l1 pennu.nellt am Rande
des fin anziellen Zusammenbruch,<:. Es sclteint dahel' alwh durchaus bl'rechtigt zn
sein, wenn vnschiedene Forsehrr von finanziellem Ruin und Staatsbankl'ott.
sprechen, die auch naell 1402 nicht rückgän gig gemacht wurden.2li7 Klagen allein
sind aber kein ausreichendes Indiz fÜl' eine )lisere, und einzelne Belege einer angespllllnkll .Fin an 7.lage ;;ind noch kein Beweis fÜl· einell permanenten Staa-t.s banUott. Vom äu lX:ren Bild her sah es um die finanzielle Situation der meisten 150 fl n
Ldtll'ij oe l'umpereur M3.lluel, al. Ll:I�RA�Io, s. 59; Letten! Malluel, �I. D "":-l>l, Nr. 44, S. 1 1 7 ; "gI.
I::hd.
B..1IlSER, Manuel Tl, S. 40H.
OrdOllllfllW,'1:j des "ois (I"
n DiiLGO,
. ranc., F
lX,
R..,g,�tt;1l V, 1"1'. 334(1.
S. 428.
" LAlIIrlloll, NI:: 2, 1905. R. 465. 11 "' 17
Syropulo�, V"ra I,ist."ri'l, 11, 9, S. 7. DiiLGt;ll, Regl1�te<1 V, Xl'. 3386. SATI:lJIIS, DoCumt" lts in&lilR I , S . Ir,!).
HU"I1o Ell, Ir., Reich
der Xeu....n
Mit.te, Gra:r./Wi.,n/Kt'iln J965,
S. 34:
Situation ,,
lÖf;uIIg det! VcrWttlLungflttppttrllt...s und des �us"tllmf)nbruchs der Staal.flf;nalll'en" untol'
.JohanIwe V.; ZAK 'iT111�OS, Cri� n)t)lu�la;r(" S. riß4Cf.: crise des finll,noos J'ubli(tues. N"ch >;einer Auffas�l1J1g ent wi ckeln flieh im �pjÜün Byzo.n", vüI'\lchicdello nell••rtige .1':1'8<'110:';
'IImgl'n, aher nur in den nid'lökuno"..isd,eu Sektoren, ehr!., S. 1 6 7 : OSTF.OGORSRY, C;,,
I<'.luloCtlichel' und finaozieller Ru;n dl-"" 'Heiches llil.<.:!l dem Tod M"nuelli lL
�
. .
4. Stllilteeinnnhmen urld Stll,.-.e.rpoiitik 1402.)422
19 9
Wt'st.lichen Poten taten dicFCf Zcit nicht so sehr viel besser 8.118, ma.n denke nur an die engli�ehell und die frunzösischen Könige, die sich nicht nur wegen des
IOOjährigcn Krieges iu st.ä-ndiger Finllllznot befanden, oder an die Hofhaltung der Herzöge' von BurgllOd, die manchmal nicht wußte, wovon sie die Ausgaben des l\ä�hstell Tages bestreiten !'Ollt8, und schließlich an den Kaiser des Heiligen Römi schen Reidws, der seine rmgcbung gelegen tUch um g(.'radezu lä.cherliche Summen anging, um eille augenblickliche Verlegenheit zu überwinden. Und für
aUe diese }-IcJT8chm' galt , daß �je gesohuldete Gelder spät und tim liebst.c�n über .
haupt !lieht zuru<Jkza,hlten. '\'ährcnd sieh aber für die meisten "\\·cst.curopäischen Staaten dieseR äu&re Bnd dur('h die genaue Darstellung der Staatshaushalte ergänzen unli konigiercn läßt, h,t einr: auch nur anllllhernd exa.kte Darstellung
del' byzantinisehen Finanzen unter Manuc1 Ir. auf Grund der katastrophalen
Quellenlaw! praktisch unmöglich, dfmn dazu fehlt einfach ulles. selbst die ganz sporadischen und fragmentarischen A.ngu.ben einzelner t�rzählender Quellen, wie sie sich noch für die frühe Palaiologell'l:cit finden, von StA:merkatastern ganz zu schweigelL, ohne die cXRkte Bm'echnungell ohnehin nicht möglich sind. Da aber lille AUflsugen über dem Charakter der Politik ).:[ilnueb nach 14.03 und
üher die Chll.nceu ('iuer byziultiniflchell Rt:naissance nach Ankara mit diesem
Problem sehr eng verbunden sind, soll trotzdem ein Versuch gemacht werden,
vorhandelHls Uat.eriul zusammenzustellen und zu werten. Nach D. A. Z&kythinos wird die byzant.inische Staat.skasse unter den Pala.iologen aus folgendon Quellen
gespeist: I . Steuern und Zölle, 2. ko.iserliche Priva.tdomiinc und kaiserliche
Monopole,
3.
Ämtel'kauf, 4. Konfiska.tionen, 5. außerordentliche Einnahmen.
z.B. Pachf.gplder, Geschenke. 2M Alle diese Einkommensq\lcllen sind auch für rlie
Zeit zwischen 1402 und 1 422 bt zeugt mit Ausnahme düs .Ämterkaufs, für den . ,
-
es keine direkten Belege gibt. Das ist vermutlich eine Qudlenftage, vielleicht :
hat dieses J�'chlen aller auch eine Bedeutung. ]n mittelbyzantinischer Zeit i stellte der Amtexkauf eine besondere Form der Kapitalanlage dar, denn an
jedes Amt
wal'
eine gcnau fixierte Revenue gebunden,2&' und auoh in der
früh('n Palaiologenzeit spielte der
Xmterka uf
zur J)urchsetzung ökonomischer und politischer Ziele noch eine gewichtige Rolle ,t?O Speziell die ökonomische ' 1 Sicherstellung durch ein Amt ging jedoeh in der Spätzdtweitgehclld verloren ,t7
$I
Z,ll{YTBJSOS. Cri� rnonCUl.ire, S. 564f.
- Vgl. T.t;)1ERL:F., "Roga", S. 77ft. I?' Vgl. Ämterkau{ tur Voroornilu.ng der VCeflnhwörung dl'.8 jüng..,ren AndronikoB gegen 271
seineIl GI'Oß.... lltol' 1320/21,
OSTROOOttS.II:Y, GßSchi(,hte. S. 391.
Vgl. Corref:\pond!lonce de Manuel Co.lecaf:\, "d. LOESNlTZ, NI'. 20. S. glück wünscht dneLl f'rcu"d
zur
ttbertn..gung e;I)(;8 Al1ItClS durch den
UJ3f.; Ma!luel be· K,tiscr, tlouch w«on
diNII'�8 Amt. keine �ich.....reo l:i"kiitlrte hringe MnnutJl macht in (Iiem:m Zusa"'UTle.nh..ng .
ei.\en int",rcssantun Unten:cdliod 1.wischen ,Ien l<'unkLiollen, die in der Umgebung der St.fl.atJlklt\lSe ILngel!iedelt sind, und den anderen. Sogar dur MOOi
Johannes V, nicht regelmtiBig b8l:roldet und n\ahnt· verscl.iedentlich ausstehende Be· züge ein, �EVC.l!lNItO, Society and Intelluetual Lire, S. 81, 90.
"
200
m. Ökonornmche I'olit.;k 1402-1422
und vielleicht verminderte sich damit auch das Interesse. sich ein Amt zu kaufen.t'13 Für Ilile anderen Steuerquellen des spiitb:rzantinischen Staates giht es jedoch,
wie gean.gt, :t.umindcst ganz sporadische Angaben auch aus der Zeit 7.wisehen 1402
und 1422. Das bct.rifft die verschiedenen Arten z(>ntJ:aJisiener reudalrcnte,
der Steuern auf ländlichen und städtis(lhen Grundbesitz und von fcudnlllh· hängigen Produzenten, die allerdings i n der Regel nur dann in den Quellen auf tauchen. wenn sie der St80atska-ll5e dUl'ch Privilegierungen a.n weltliche und geist
liche Feudalherren verloJ"(mgehcn.m Das betrifft a.ueh die verschiedenen Hall
dclszölle, besonders das kommerkioll, die bm>:eichncnderwei!,e aber immer nur in Verbindung mit· lGagen über ihren Rückgang und ihre Schädigung Erwiih
ßWJg Jinden.:a Von kaiserlichen Domänen Hnden sich aus diescl· Zdt Spuren vor allem Iluf den dem Reich verbliebenen Inseln, auf Lemnos, auf den Prinzeu inseln, auch auf der Halbinsel Ka.f3sandreia, m e$ hat sie aber sieherU(:h auch in
den anderen Reichsgebiütcn gegeben . Dru) &Izmonopol, da!) von ZRkythinos:7' als das einzige dem !'!pätbyzßntinischcll Staat lloch vcrbliebeml .Monopol bezeichnet
fit
S. aber MM III, NI'. 607, S. 362, : Der Munn Jer Anna .Asanino Palaiologiutl hatto Jas xE<po).uT:{xwv einrr namentlich nicht gonannten Stadt bzw. eineg Gebietes gukawt,
gepuuhtet, dolboi Verlust.e gdlabt und wal' mit C c1.1ingnis bedroht wurden. Dti.S muß na
171
gegen 1390 gt!6chehen sein. Die oboll getro{fcroo Feslstellung ist also nur boJinbrt ri!'htig.
Z. B. D ÖI.G�R,
Scbo.b.kamnwrn, "Sr, 63, S. 173 ff.
Im Ja,hre 1418 erklärt der Kaiser dun Venrzianern, duß seine Ei"IlHohman I'US dem KOllimerkion wegen kriogetiscllOr Ereigni<'l6e \uul l\mleret
günstg i er
un
BoOingung"n
praktisch auf Jem Nullpunkt ollSt!kommen ",ind, und beklugl. sielo inbes(IIIJ"re darüber, daß dift VenezianCl', venezißnilK:he Unt-ertall Oll und ("0ne"ift!li�che) .TUUl:'ll, da.s kaiiler
·
liehe Zollaufk(lTJ!men schüdigen, indom gio von gricohiscl,en, tiirkisdlen (lIlH"l anderOH den bY7..antiniechen hol1betltimmungen unterworIontm ?
subOitorum) Kauflouhm frei sind,
-
Oroco tum, TurchOl'orn
tlt.
e rworbene \Varen als venezianffiche deklarionm, di.: zoll.
ClfRYSOS'l"OMIDEll, Yenetilll\ COIDmereial Privilege!:>, DDk.
19, S, 354f.; vgl.
JOl!.O"', Xotc� T, S. 280f. Endu 1409 hn.tte sieh MlUlUd schon einmol bei den V,�nu�,ümfH'll bekltigt super l!l(;to de(r�udationi!l comere1orum und insbesondurl:! gegell die G.,pflogcu. heit vene;t.iauisdler Cn.leereo prot�ticrt,
'L'Orkcn
11.11'1
dem Schwllrznlc';tgebiel r.�h
Ga.llipoli zu tra.nsportieren, ohut! die brZo.nLi" isehen Zollstellfll\ aTlzulaufen, Jone..!,
Notes I, S. 180. Neben den HandebtlUen ch�r ,;igenen Unt",rtullen h,nten es riie lJyz:mU
lIisehen Behr'lrJen nl00 besonders o,\lf die Zölle von Türkl"n abgcBehl"n,
dio
Orrenbaf in
dieser Zeit kt:ine Hundelsp,'ivilegicn in B.Yl.ttnZ b(.'�u�ßen. hugldeh deutet. Hidl eV()f',tllell
dn Konkurrenzkampf zwifler.en (h'i" byza.ntillisdwn Zollstation in Konstantinopel und , der türkischen in GH.llipnli um dill Tra.n"ii1:(Jl!.., dan'h die Meel'eng'�Jl H.n. Bs gelingt den
BYZo.OltinCJ'1I aber H.ugenE:eheinHd. bis
zum
ZnflHoulWltbrnch, T..nn"itZÖllo durch den
BosporllR zu knS/'lieren, Als Mchmed II im Jflhre 14-52 den 1:\0.\1 seiner }JtlsporUll btlrg beworkl!telligt, sind die By:r.antinel' auch wegun der Bf'�cr.neidU!lg ihrer H.u"ld"1.ülle m
besorgt, D\lktLS, cd. OIlEClT, XXXIV, 6, S. 297.
... . Jle ehlH.le (1414), DöulI':n, RcgCl:lteli V, Nr. 3340. Insel LcmnOH: koif;erlicho Don u Mn.rmora :
all
�tate bclonging to tbc Empcn-.r, whieh ifl caHed R."Jt:a (140:1). Cla\'ijo,
trad, LI: STRAI'GE, S .:'>9. Kti"S!Uldroiu (1407), DÖLGEll , Regesten V, Kr. 8209, m ZAIfl:THIN08, CriHe ffioluhaire, S. 567, •
-�
4. Staa\..f;,unna.luocn und Steuerpolit.ik 1402-1422
wird, cxist·jert a.uch im frühen
15.
201
Jh. mit einer besonderen Vcrwaltungt17Wld
ist sicherlich �ine bedeutende J�inkommensqucne, über die der byzantinische Sta.a.t allerdings nur zu einem Teil verfügt, weil die Türken diese Revenuen in verschiedenen
1403
anderen schon vor
zurückc.rl'.tat.teten Gebieten vermutlich nicht freiga.ben, in
1.422
den Byzantinern wieder aus deI' Hand nahmc.n.178 Daß
Konfüskationen stattgefunden haben, deutet unt-er anderem der Fall des Theo logos Korax an, der 1422 zum Sündenbock fur die gescheit.crte l'ürkenpolitik gemacht wird. 2111 Nicht eindeut.ig, wenn auch wahrscheinlich ist die Konfiskation der Güt.er der Rebellen VOll Morea, die sich 1 4 1 5 gegen den Bau des Hexa
roilions stellen und deshalb von )(anuel mit lVaffengewalt niedergerungen wer den.sso Konfiskationcn richteten sioh aber nicht nur.- gegen angebliche oder tat-
I.
sächliche StAatsfeinde und -verbreoher, VOll ihncn wurde A.uch naoh 1402 beson-
derB der klösterJieho Grundbesitz bet.roffen. :!!1 Der Staat gcwann durch diese I Konfiskationen sowohl flüssige 1\-fittel als auch und ganz besonders Land zur I
direkten Ausbeutung oder zur \Veitervergübc, vor allem zur Stützung des I Systems der Militärpr.-onoiai . Großes Interesse und große Beharrlichkeit legten der Kniser und seine Finanzbeamtcn auch bei der Beschlagnahme und Ein- : ziehWlg von Erbschaften a.n den Tag, auf die sie Rechtsansprüche machen kann- , ten oder zu können glaubten. Das betraf sowohl cinheimi!':che Vermögen, wie das , des Andronikos Philanthropenos282 oder das eines Freundes bzw, Bekannten · ,
des Manuel Ka.]ekas,'u als auch Vermögen, die im Ausland angelegt waJ'cn, wie das der Thcodora Asanina Ghisil84 oder das des schon erwähnten Johannes Laskaris Kalopheros."!II5 Im Fall der Theodora. Ghisi hat der byzantinische Ein271 Ma:f.Q.ris,
eu.
ELLIS�:r.N, S. 210f.;
eU. Seminar C1ß.ssit·s 609, S. 46/48; vgl. DOw1B,
Finan,,:vOlrwllltung, S. \/6, Anm. 4.
:>I Vgl M"TSCBKE, Sw.-Z:n10n01Jol, S. 48 u. (I. .
211 Allerdings i�t die AtH!SRge VOll Dukti-R, cd.
GnECl:", XXVIII,
4, S. 235, nicht grutr. ein
deutig. Dalll U":h kOI,Hszieren die kretiRchen Solde.t-en Manuels irn weSüntliehen auf
de» KOrDX uud ziinden es an. VOlt dem mubilen Eigent\l1O des dürfte also nicht viel il.brig w'!blir,ben sein. Die GesrmlltAndc, dill
eigene Initiative d8/:! Hnus angoblichen Vt'rrätt'rl:l nach
Meinung der Soldtüell
\"011
türkischen Gp.sclvmken und Be!jl,echungen hersttolmm
teJJ, hatte" sie schon vorh(:r dem Klliser l1.u�lieferr., der sie
ß"
den Sultlln -z:urück
ecsto.tten soUte, vgl. Auch JonOA, Nuh18 I, S. 324, AlJm, J. '''ns mit dem GrulldlollBitz
gC�<1ho.h, den Korax vermutlich im vo�·st.iidtische\l Raurll besaß, J()J!.G .... , �otcs
wird nicht gesagt.
-
Genaue Belege frlhlen jedoch .
..1 ÜSTROOORSKY,
Fendo.lite,
S. 16Hr.; ürKONO:\lrnES,
La
hal·'ldj,
S. 683.
I,
Ygl.
S. 276,
LAPl'A
ZIZlCAS, A propos de quclqueB prieres, S. 473.
HZ
DÖLG&It, Sduttzknnunel·", Nr. 22, S. 67 f. Dm- l:fe,rausgelx:r sch....ankt bei der Dl.Lticrun
zwischen 1 3\/1) und 1414, do. der El"blli�Bcr ober f!v'w!.ueJl mit dem Andronik06 Till' chaneiotefl Philanthropcnos idlmtisch ist, det· }409
tu 214 w;
..
ls Teilr\ehrner einer Synode ge
nannt *ird, L,I.URIo:NT, Le t.risepisco!,lit.• S. 5·j C., könnte 1414 wahrschllinlichcr SOil!.
ConefOpondRncc de MtH1Uel Calcc8./l, cd. LoEXtfRTZ, :Xr. 34, S. 213lf., 215. J...COSY. FendaJite. S. 203 und Anm. 4 ; JORG.\, Not.c� J. s. 14.5, 160.
Ihlmctrius Cydones
COI're�PQnrl(Uloe, 00. Lo"Zli�'rZ I,
lidl() Leben, S. l06lf.
S. 187ff.; t:g�xn, D!18 abenteuer
1
•
Ilt. Ökonomis c::h" Polit,ik U02-1422
202
spruch Erfolg, der Streit um das Vermögen des Kalopheros geht dagegcnllcgativ für die byzan tinische Staatskas�e a,m. Unter den außerordentlichen Einnahmen scheinen die Pncht.gdder fiir abgetretene Tcrrit.oricn eine nü�ht ganz. UlIWeS('lIt· liehe Rolle getlpielt, zu haben. Für die 'überlassun g der Insel Ohios an ciM genue sische Ml\hona. erhi4,lten die llyzantinischen Kaiser als Rekognitlooszins die be scheidene Summe von jährlich 500 Hyperper, die /l·ber auch zu Beginn dl's l5. Jh. noch gez.ahlt wurden.!!l6 Die VerpRchtung ihn:r Steu crrecht-e in der genucsisch4'n Kolon ie Pera brachte der byv,llntinischen Staatskasse 1403 dagegen 34500 Hy perper. t117 Gewisse Einnahmen hatte der Kaiser si cherlich auch aus dem Vl'rkauf von Gi>.treide und Pferden bzw. df�r Gewährung entsprechender Expmtlizenzen, obwohl t'ich dil.l'üLer für den zur Debatte stehenden Zeitraum nichts Konkrd-es sagen liißt.1:II8 Ebenfalls nit:ht Poehr k on kret, ",ber doeh in mehrfacher :Hinsicht ni.cht uninteressant ist die Erwähnung einer kaiserliuhen Holzh.ldung naeh
Ägypten in de.r Hadesfllhrt des :\Iazaris.'1:89 Die weit attraktiveren l'\aturproouktc und Rohstoff e Ma.stix, Ala.un, Silber hatten italieni8clw und türkis eht< Okku pan ten den byzantinischen Händen bereits entrissen. Was davon übriggel>lieben war, reichte wohl kaum für den Eigen hedarf. Cbrig blit:b ab(�r noch eine Gruppe von Gegenständen m.it benohtlichem Marktwert
-
Antiql1itä.t�m, Handschriften,
Rdiquien. 1\1annel verkaufte, vel'pfändete und "t:rschenkte 'Vertgf�genstü.nde, Reliquien u nd 'Handschriften in großem Umfang ,� wotH!i die Ges chenke mei stens auch in der Hoffnung und Erwartung von Gegenleistungen (!rfolgten . Die ser Ausverkauf wertvoller Kulturschätze 'Wurde sogar zu einem rolitikum. So scblägt
die R.epublik Venedig 13(15196 den von Manud angehotenen Verkauf
einer Christ usreliquie- ab, da den-li Vel'lust in Konstantinopel
zu
sc hwer en
Auseinan dersetzungen führen kÖnne.nI Kurze Zeit 81lÄ.ter schreitet umgekehrt
... ARGlINTI, Th� Occup6tion of ChiflEI H, S. 173ff.: Hopr, Stor;t> cli GiustiniAni IX, S. 106; })ÖIABtl, Regesten V, Nf. 3042 . •7 JOROA. Notcfl I, S. 68: Am 1. Ö. 1403 erklärt. Btltt.istt� Spinulfl., daß dar Ktloiser die gabella v"'rpachtet hat pro procio Ypcrperorum XXXnllIllD. Die Summe korrespondiert. gaoz eigeno.rtig mit der InformMion
VOll
GregONs XVII, 1: H, S. 84,2, d!i-ß di,) GenuCF;en
mo
Mitte des 14. Jh. aus dem Zoll von Perl!. 200000 Hypcrper ch,nehmcn, w&luend die Byzantiner nur 30000 Hyperper beziehen. OSTROOQRSKY, Gesel,iehle, S. 418, \Ind all' dere sehen in diflSl:\n 30000 Hyp..:t'per die Gesnmt-7.ol1nirmahmun d,�r Byznntiner, e� i",l· aber lilleh B�hun auf die Möglichkeit. hingewiesen worden, daß etJ skh bei (li�r Sumrn� um den byzltntini�ehe" Anteil an d.m Zöllen vun rOJr" ho.1I !.1elt, ßr,RTJ>I,F:, T., II giru rlie
d'affair di Gi!lCOTnO Bu.doer: preeiflazioni e d()t!uzi""i, Akttln dos XI. Internationalen ByzanLinial.cnkollS1HSIlB, Miinchen 1960, S. !Sr. .
.. Vgl. Ko.pitalll, Amn. S. .53!!. "Mazor . is. Holzo.usfuhrcn
s.
",ueh JI1A.Rllu:!<et:. Com·rihutiOflfl, S. 217. Joooph Bryemtio�, ed. fieL
GARES 11, S.280, verwejljt dagegen ,�ltf �ItIongcl an Hob; festigungen .
für den Bll.u der Stadl-be·
.. Döun,a, Rcgeeteu V, Nr. 3285, :-1200, 3317. 1 Tnl1un, Regolstes r, NI'. 81:12, 890 (1395/96), S. 210.
l
4. StllatkiIl1l8h.�n lind Steucr politik 1402-1422
der Kaiser selbst augenscheinlich
iHIS
203
ähl1lichen Gründen gegen d�n Verkauf
bl'.w. d�1l Abtransport eiuer anderell wertvollen Reliquie aus der Stadt ein, di(! sich in den Händen ciM.r städtischen Adeliilfumllie bcfand,'lIo� die sicherlich noch weit wcniger Skrupel hinsic:ht.1ich eines solchen Verkaufs hesaß als das Staat!! obe.rhaupt. �aeh 1402 vermulderte sich der Zwang zu einern solchen Ausyerkauf sicherlich dWIl�, aber t·rotzdeID giugell auch i n den folgenden Jahreil Rel.il]uien und Hlludi'
ii-m1ich hinsichtlich des haraj'!, der Steuern lLUf W�jn, der 'l"cstüchcll Hi lfsgelder
u
und der St.euel' für das H(!xamiliQI1, und auch dabei in ganz unt.el's e.hiedlichcm Grade und ohne es möglieh wäre, ein Gesamtbild zu gc\"innen, das helfen könnte, �ine Reibe offener Fragen der Soziaj- und der politischen Geschichte di<:flcr Periode zu klärt'lll. über die eigenartige Beibehaltung der harag-Stcuer naeh der Rückgabe ver schiedener Lyzal1tinisch�r Reieh"territ.orien durch die Tür.k(�n 14-03 ist schon ge sprochen worden, I!be-nso wie übe.l' lEI'- Motive für dieses Fest·hRIten an einem türkisc}lI:fi Steuermodus und dem ihn be7.eiehnend(!J1 Terminus, die wahrschein lich in dem Bemühen zu suchen sind, den Anteil der Zent.rnlgewalt am Grund steur..t3.ufkommen auf Kosten des feudalen Hrußgrulldbc!Sit.zes und seiner privi legierten 'fra,ger zu erhöhen.29� Diesel' Versuch erfolgt mit bemerkenswerter Konsequenz und AusdaueJ' und vcnnutlich auch mit einem gcwi�sell Effekt, sonst wäre a.uch diese Ausdauer und Konsequem. nicht erklärbar. SpezieJte Bedeutung scheint für die byzant,inische Staablkassc unter Kaiser Manuel die Besteuerung der \Veineneugung und des 'Veinverbrauchs gehabt zu
haben. Die Landwirt-schaft um die den Byzantinern verbliebenen Städte war besonders Gartenkultur und Weinbau, und der 'Veinvcrbruuch in den Groß städten war beaehtlich und erfaßte fast alle Kreise der Bevölkerung. Beides bot der Steuerverwn.ltung nicht geringe Möglichkeiten steuerlicher Belastung. Die Steuer, die auf der Erzeugung von Wein lag, muß unter Manuel eine
beac htliche
.Höhe gehabt huhen. Der Patriaruh Matt,haios berichtet in seinem Testament, daß der Kaisc.r dem Chandanitcs·Kloster, dem :.\Iatthaios nach seiner Einsetzung als Patriarch weiterhin vorstand, einen größeren Steuer- und Zehntua.chlaß ge währte, der unter anderem darin bestand, daß das Kloster für je 100 Metra "1 MM n, S. 513ff.
2" Ygl. Ch"l'bringung d,wr Are<'lpo.gite:;,U'lndsehrift, mit Familia",lurch )f"nuel Ch!'Ysulorae
tln
deli
,He kÖT,igliche Ahtei
Portraits der kai:;erlic}J(ln
St.. Den;"'. ßARII:'.t:ß, M ...nuel
ll, S. 2 03 f. Kirf:hengen>.ii.ld� a.ls-Gt'!\chenk d.lfj l'atriar 'lhen �{...tlh!lins ...n drl11 Fürsten
•..,,, Reiches V, Rigs 1823. Midlool \'un Tver 1399, Kortlw>
S, 139. •"
' Vgl. Knpitd
ll, S. 1i7 f.
•
204
01. Ökononois"he rolilik )402.)422
Wein. die in den stadtnahen Ifflpcndam,'Cll des Klo.sters gelesen wurden, nur drei Hyperper an die StuRtskuflse abzuführen hatte. 29� Au;. der besonderen Erwäh nung d ieses Privilegs s chließt Hunger, daß der Steuernachlaß erhoblich gewesen sein muß. Zugleich erklärt er, rl�ß sieh das Ausma.ß dieser Ermiißigung nut' schwer einschätzen lasse, da die Größe des Mef,ron nicht bekannt sei und keine Vergleichsmöglichkdten existierten.::!!$ Durch die PionierarLeit E. Schilbachs zur by.zo..ntinischcu lIetl'ologie hat !:lieh die Situation illZwisclwn aber wesentlkh verbessert, auch was die byzantinischen Hohlmaße fül' Wein betrifft. Schilbach unterscheidet 7.wisc·hen dem arn hau.f.igsten verwendeten IJaMn(}tov ,.d-r:f.!or mit einem Inhalt von 1 0,250 I, dem selten gcnltnnten pOJ'uO'T'1!?/a.Y.cll' pereov, dem 4/5 des t?aMWmov
pi:reo"
jJlt:eov
des iJu).aGGW'I pe.(}o'P
=
2/3
entsprochen ha.hen wllen, also =
8,200 I,
und dem aWOJ'I�oJ'
6,833 J.211'7 Durch de-n Nachwt'is. daß die
antike lau,;, die sich bei millieben arehaisiercnden byza.ntinischen Schriftstellern der Spätzeit findet, entweder cinfn.ch als Synonym für /Jtr(!oJ' bcnub:t wurde odl)r aber, dem realen Verhältnis entsprechend, die Hälfte des dvrovl"Jv
pirf!OY
aus
machte, ttSermöglieht Sehilba-ch jetzt auch einen. inkressanten VCI'gleioh mit einer Angabe, die sich i m Geschichtswerk des Johanncs KantakU1,enos findet. Bekannt lich hatte Kantakuzenos als Kaisl!r i m Jahre 1349 eine Steuerrdorm durchge führt, derLUfolgo die weinhau(�nde Bevölkerung für je .'>0 laa t 1 Nomisma Steuer abzuführen hati;(!, während Händler, die den Wein beim Erzeuger aufkauften, das Doppelte zahlcn mußten, m �immt man an, daß die Ma.ßangabo bei Matt� haios in gebräuchlichen {}a),uuuUj, plm)Q erfo l gte, so ergäbe sich demn (line volle übereinstimmung
mit Kantakuzcno8,
wenn seine XQ� idcntisch mit dem
UWOllfi!:OV /J/rr(!OV wäre, denn dann wären 150 xoal
3 Nomismllta
:..--=
100 DaÄ.a('l'Gta p{refl, die
bzw, Hyperpcr ab1.ufütu-eu hatten Falls Kantakuzenos die xoii.; ,
als Hälfte des al'vov",ov /J8Tf20V aufgefaßt hätte, läge seine Steuel' um das Dop pelte über dt:r, die l\la-nue[ dem Charsia-nitcs-Kloster konzedierte. Gesetzt den Fall, daß die Anga.be des Patriarchen auch in dnovlxa Jd'reQ edolgt ware, danll läge bei Gleichheit von �iT:(!oV und lOu; die Steuer des frühen 15. Jh. um 50% üoor der von 1349, im Fo,lIe
VOll
l0i),
=
1/2 Jlheov ergäbe !'lieh dn Verhältnis
von 4: 3, lägo die Steuera.uflage von 134fJ a-lso gleiche Verhältnis ergä.be sieh !luch, wenn umgekel1tt beide Angahen in ßaAaGGfo
/JETerl erfolgt wären. }!i � nc
/JiT:(}fl kann unterbleiben. denn sie würde die Rechnung nUl· unwesent,!ich modi
fizieren. i':u berücksichtigen ist bei alleIl diesen R.echnungull. du.ß die Steuer festset.zung für Wein durch Kantakuzenos sehr wahrscheinlich ebenfalls ein Vorzugszoll war, dessen Einführung die weinbaucndo Bevölkerung generell, besonders natürlich den weinbauenden Großgrundbesitz begünstigen soHte, n�
RV:
"5 Ebd. S. .
!S'l
,..
304f.
SnuLnAclI, Metrologie, S. 112(.
};Ld,. S. II4 f.
'" I{llut.lV, 12: Uf, s. 80.
-
4. Stuatseinllahmcll. und Sleucrpolit.ik 1402·1422
�05
gl'gcnübel' den \VeillimportcurclJ} und auch gegenüber den einheimischen Kauf. Icutcn.oXIO Dieser steuerliche Vorzugssab. wurde augenscheinlich nicht lange bei behalten, zumindest nicht für ull� WcinproduzelltRn, im Gegenteil, die Produk tion8Steuer muß in der Folgezeit sogar bedeutend allgclltiegen sein. AlJerdings liegt die Steuer von 134H bei allen Rechnungen maximal um das Doppelte über der des frühen 15. Jh., und eine Steuerreduzierung um 50% wäre schon eine durchaus I>pürba-rc Erleichterung, in aUen anderen Fä-Llen läge die Qoot-e jedoch ungünstiger, in einem Fall wäre li!i(� identIsch und im negativ€'ll Extrem1ullläge
1,13
über die Steuer von 1349. Vielleicht stimmt · überhaupt die ersta der vorgetragenen Va-rianten, nach der heide Auflagen miteinAnder identisch sie sogar um
waren, und eInnndl könnte die Steueranflagc'von 1349 zu einer A.tt Richtmaß für Privilegierl.lnge-n in späterer Zeit geworden !lein. Im übrigen scheint diese Steuer mit großer Konsequenz eingetrieben worden zu sein, denn immerhin erreicht der Patriarch für sein Kloster auch nur einen Steuernachlaß, nicht einen generellen Steuererlaß. Sie ist möglicherweise identisch mit · dem
{JOVT!;IflT't}(rW,
das die Mön
che eines anderen hl.\uptstädtiRchen Klosters für ihren Weinberg zu entrichten haben. Dic!'Ie Steuel' ist so drückend, daß die betroIfonen 11öIlche deshalb ge zwungcn sind, ,-,in Stück von ihrem Land�jtz
7.U
vc rkaufen.301 )lichtprivilegierte
WdnerzeugcI', und dllzu gehörte sicherlich di,-, große }.fasse der kleinen stfulti flchen uno vorst.ädtischen Grundbesitzer, hatten also !leh·wer Rn dieser Steuer auflage zu tra.gen. und der Ertrag diel5tlT Steuer muß dementsprechend hoch gewCr>en �€'m. •
Kaum weniger Bedeutung für die Staatskasse düdten die Steuern gehabt haben, die auf dem V(·rbraueh von 'Vein lagen, also in erster Linie die Schank bzw. Kncipenstcuer
(xa:;'f7/Allll'li!Qv). Sie
taucht in den Quellen des frühen 15. Jh.
v(�rschiedentlich auf, so in einem Prostagmn l\falluelll für dio Athosklöster vom Dezember 1408, ahm während !ldnes Aufenthaltes ill Thessalonike ausgestellt, mit dem die 'Mönche VOll der Zahlung dur Schnnksteucr für den von ihnen selbst gebauten Wein, nicht für gekaufte '''are. befreit wcrden.so� %ugleich wurde der öffentliche Weinvt'xbrauch verschiedentlich mit znsiitdichcn Auflagen belastet. Im Jahre 1401) zieht A.lldreas Asanell, C';QUSlll deli K:lisers und Gouyerneur von Lemnos, eine Sehankst-euer auf der Insel als Kriegssteuer ein.30S Das dürfte eine Steuer gleidH�n Chw·nkters gewe�en sein wie das datium super vinum, d&l'l I{aiser Johannes VII]. im ,lahre
)00 •,
1423 wegen des erneut mit aller Scharfe ausgchrochenell
ZAKYTm sos, Cris., II,D1 Il, Nr. ;;(;7, man
JU�l\n
�
mon.!t>Lire, IS. 580. S. 3701. Die StE'ucr wird
vQn sog. pom�!aroMyo, eingeLrieben, S. 379,
diese\; A" d" übertragel' bolmmn",n, aber wohl audl pachten, 1t1:\[ 11, S. 431;
Dohnetri 8 Cydones COT"l'e� l '{)ndl).llce-, ed. LOE1!'1':Jl.TZ I, Anh'lTIg IV, N,. 2, S. 176, VgL tl.ueh 'I l1 Klerilwr, dill sich verpflichtet, in l.ukunft II.\IßurhaJb flCil1� Kdlions keine (
:wI: :m
(Jm.7':!6
(·
Ilu,hr t",rt;u>:/telle" unol Überhaupt dieges Hand...crl: aurzug<,oon, �l1'IIII, s. 134.
DÖLG.I!F., Hcg"st.en V, N,. 3321.
ALEX .. !.?; VER
LA.lJ1\TOTES,
reUp-f'_6Ta, S. 163: du:! f� T1j� pUlt)' o.�di'x'p' ...
IlI.
206
Okonomisd,e I'nlitik 1402.. 422
Konfliktes mit den Türken de novo cir17.uführen beabsichtigte.3O.I Darü�rhinau.'i wurde offenbar auch dCl' private Konsum von '''ein ständig oder zumindest z�itweilig besteuert. Dag geht besonders aus den Quellt�n über die Auseinander· setzungen mit den Venezianern hervor, die der Kaiser zur Absicht:rung seiner Stellermaßnahmen JHwh außen und zugl!:ich zur Einbeziehung der in Byzanz lebenden Am.lä-nder i n die Besteuerung führt.e. AtLS dem Jahre 1407
istiert
ex
d!::r Entwurf einer Instruktion für den wnezianischon Gesandten Giovanni
Loredan an den '1'ürkensultull und anschließend all den byzantinischen Kalilcr.
nach der LoredAn in Konstantinopel dageg{,11 protestieren wll, daß der K.ai�r den Venezi a nern in (kr byzantinischen Ha.uptstadt nur 8 Häuser und 4. '1'tl\"ernen zugestehen wolle, wobei er "ich auf di e mißlichen Zeitumstiinde berufe.30S In den Vel·trägen zwischen BYZllUZ und VelH�dig, die t:r!;t ein .Til.hr zuvor ohne Anderuug bestätigt worden waren, wurden tlen Vent:ziancrn
25
Hfiust�r und 15 Tatrermm
zugesproehell, wobd die ltalicn er sich immer ausdrücklich besbitigen ließen, daß schon diese Beschränkung ein fl·eiwiHigt'1l Zugeständnis von ihrer Seit.: dar stellte, das dem Grundsatz völliger Steuer- und lIandeI:,;freiheit widerspra.ch und deshalb jt�derZ(1it aufgekiindigt w.�den kOllnte.3:K Ob und wie lange :\fanuel , iktionen mit diesen ReKtr gleichen Jahre 1407 schen kt der Kaiser jedenfalls dem Giovanni Loreda.n, in zwischen yenezi3nisch{�r Baile in Konstantinopel, einen nt�hc dpm Haus des Ba.i1e gelegenen verfallenen Garkn all; Dank für di(l Erneuerung und Heparatur dieses Grundstüeks.!m 1m Jahre 1412 wird der Vertrag zwlschpn beiden Staaten erneut ohne Änderungen bestätigt.30S Zu einem Nnsteren und wahrscheinlich auch längeren Zerwüdnilj in Sa{:hen Weinverkauf kam es im Jahre 1418, als Kaiser Manuel l1nt��r Hinweü. auf die ungl�spa.nnte ·Finanzla.ge dcR. Reiches eine
Taxe von 1 Kcra.tion auf 1 .Metron Wein festsetzte, gleichgültig ob dieser Wein ' i n den venezianischen 'l'av("J'llen ausgeschenkt oder von Venezianern in ihren Häusern getrunken wunIe.301 Trotz wütender Proteste hielt Manuel
an
.seinen
Ma.ßnahmen f("-Bt und verschärfte sie sogar noch.31O Im folgenden Jahr kam es_
allerdings zu einem gewil5sc-I1 :t<:in1tmken VOll bY1.R.lltinischer Seite, insofern als die kaiserlichen Behörden die Tax.e auf den zu Hallse getrunkenen \YOill besehl'änk� wn.:llt Venedig gab sich damit jedoch noch nicht zufrieden und forderte Anfang 1420 auch die Annullierung dieser Auflage.m Chrysost-omidcs ist der Auffas.'mng,
.... S*THA�, 1)ocmnent1:l illedil� I. NI'. \17, S. IDll. '010"0&0*, Notl.'s I, s. );"i6; TlITltIt:T, Rc��tes 11, ::\r.127I, S.'.; ){,,-LTEZC, '0
s. 6lf. - Vgl. CÜR YSOSTO�1l1)J:S, "elleti:ul COlllllll�l·t·ial Pd\. i t.;ges, S. 302 ff. 117 MALTEZU, '0 f}eoprn;, S. 164, 62. Zu LOl'erl'lll 8. ebd., S. 120. 101 Diplomatarium 11, �r. 16:i, S. 30-1-.
.. ClfnYSOS'l'O)JInl:S, V\meU"-1l CummnJ't:ial Privileg"", ""1<;bd., NI'. 19, S. 354f. '11 12
Ebd. . Xl'. 20, S. 3;'55 f. Et.d. ZIlJll gll."1cn
Vorg.....g
"bJ., S. 30$Uf.
Dnk.
lil, S. 3ii4.
Oww;;,
4. Sto.at.scinllatlln�lI Ilr"J Stcuerpolit.ik 1402-H.2�
207
daß sie aber t.rotz delI Einspruchs der Venezianer weiter erhoben wurde.3L3 Dann wä.re die AufIa.gc auf ,\rein, die Joha.nnes VIII. 1423, wie erwähnt., auch auf die Vcnezian.. r ausdehnen möchte, eine zusätzliche Stt-uel' und nicht· eine Neuauf lage .Jer Beskuerung von 14IR, auffällig ist aber jlllm,�rhin, daß sich Venedig bei seiner Ablehnung nur al lgemein auf die geltenden Vert,rägc boruft und nicht auf schon bestehende unrechtmäßige Belastungen verweist, �u obwohl ein argumen
turn ex ..ilentio n:�tüt'lieh kdn G�:genbeweis sein kann. Versuche der byzantinischen Behörden, die Venezia-ner in das Syst(lm der Besteuerung von '''e.in einzubeziehen, hatte es schon früher gegeben, beginnend mit der teit der Regentschaft. �ach vielem Geplänkel erklärt, sieh die veneziani sche lti-gie nmg im Jahre 1361 zur Einfüht'ullg einer Steuer von L Kcration aul das Md·ron Wein hereit, um den venezillllis,:hen Weinschenken ke-inen Vorteil .
gegenüber den griechischen zu ,"crschaffen.31S Das heißt, daß die byzantinischen Wcinhändlcr und Kncillcnwirte wahrscheinlich mit einer StCUf':[ in gleicher Höhe bdasiRt wurden. Zuglcich muß sich der Kaiser aher damit e-inverstl\nden er klä.ren, daß diese Taxe - soweit sie Venezianer betrifft - von den Vcne1.ianem selbst. eingezogen wird bzw. den Venezianern zugute kommt und nicht in byzan tinische Kfl.SSen fließt.3/f Hier s(:hcint a.ueh der wet;entlichc Unterschied zu den
Maßnahmen Malllll:lls zu liegen. Während es 1361 in erster Linie
darum ging, die
Weinstcu('r gegen äußere He�influssnngen allzusichcrn, geht es :Manucl 1418 um mehr, nä.mlieh um das Geld der Venezianer selbst. Die Höhe der Taxe ist 1 361 die gleiche wie 14.18, ihr Ert.rag goUt
wird, wie schon erwähnt, au ch auf den privaten Wdnkonsum
ausgedehnt.
Andercrsnits war 1361 die ZuM der venezifl,nischen Ta· aher noch nicht beschränkt, und alM 1303 diese Beschränkung erfolgt,'17 wird die
Ta.xe offenbar rückgä..ngig gemILCht. weil auf diese ',"eise einc Beeinträchtigung dcs byzilntinischen Steueraufkommens aus der Weintaxe ebenfaUs vermieden bzw. abgesehwä.cht wurde. Die Bela.stung der byza.ntinischen 'Vcintl'inker blieb sicherlich erhaltf!ll, ob !;ic in den folgenden Jahren größer wurdc, kann
nicht gCl'Iagt wenkn. Die gldche Höhe der venezianischen Belastung 13()l und 1418 sprie.ht ehm: für eine Konstanz auch der bp.antinischen Steuer, wenn aueh in den '"enlChiedenOll Stücken des diplomatischen Schriftverkehrs der Jahre 1418 his 1420 ein Hinweis auf die gleiche Belastung der Byzantiner fehlt. Als sicher
113
11.
kann auf jeden 'Fall gelt.en, daß die byzantinischen Untertanen in akuten
Rbtl.,
S. 310.
Vgl. Af\Il1. 30•.
�I� l'I1ALTEzt·, '0 UfO,..';<;. S. 143: itu. quod
ostri
..
nu" hnbetliit talelOl prcrogat.iv&I'1l
.. 6uis
Grel'is in ftldo vini dicti.
�!� Ebd.: D'urniTlus
Imp(1rilLor se hub..,at agrev.\r,) quod tlo.ciml1 deverunt in 1108trum co m\lnen, tlt Bo.yul""tlls et conllilial'ij dilig"ntem curt
�11
•
t:�
modum quilmB melliuJJ potcril1t quoll ('..,mune IIvstro nOll defrnudctur du datio
supn'ldi"lu. CHRYSOSTOllIDE8, V,mctian Conlltlcrci,,\ PrivHeges, S. 302 .
•
III.
208
Ökonomische Polit;k 1402· 1422
Krisenzeiten, bei drohenden Belagerungen und vor geplanten militäri!:lchcn Aktionen , d. h. als!) sehr häufig, wenn nicht permanent., zusiit:;o;\iche Auf lngen Ilu{ den "'cinkonsum tragen mußten u nd daß die byzantinische Rtlgic rung solche Sonderbc1astungen mit Vorliebe a.uf 'Vein umlegte weil ,
e!
immer noch eine der
ergiebigsten Finll.llzqucllen des ä.ußerst geschwä.!!ht.(!n Landes darstellte
.
Zeitlich fast gleich mit den Ausein;\ndersctzung�n um die Besteuerung des venezianischen \Vcinkonsums liegen die BClllühungeH der byzantinischen Regie· rung um die Finanzierung der Restauration und Erhaltun g des HexamiUons, und a.uch sachlich gibt es einige interessante Pa.rallelen. K. Hüpf äußerte seiner zeit die �Ieinung, daß zur Beschaffung der }'littel für den Bau eine besondere Steuer eingerichtet wurde, die
SCh.OIl
lange vorher projektiert worde n Wn.r.311
S. I ampros hat diese Behauptung in Zweifel g()zogen, da. Hopf für sie keine ..
Belege beigebraoht hatte. au Tatsäcillich fehlen diese Beweise immer lIod., ob wohl die These Hopfs a.uch nicht völlig ausgeschlossen ist, denn immerhin trug si.ch Yanucl mit d(>'ll1 Bauplan mindeRtens seit 1407, und er war auch \'orhel' •
schon im Cespräch.no Außer dem Plan hat Manuc\ bei /leiner Ankunft im Hn.f(J1] von Karinth im .3Iiirz 1415 aber wohl kaum sehr viel mitgebraeht, vielldeht einige Ingenieure und HandwE'.rker und vie lleicht einiges Geld. %um Bau mußte er deshalb in großem Umfang anf die Arbeitskraft und auf die Mittel der Ein wohner Moreas zurückgreifen . Manue! seIhst spricht
\'01'
allem von den Di enst
leistungen, die die Einwohner erbl'achten, Ut andere Quellen erwähnen Rber auch
XerfpuTa
der Moreoten , die fUr den Bau verwendet wurden. m Einig sind sich die
Berichte darin, daß die gesamtu Bevölkerung in der einen oder anderen "'dse zum Mauerbau herangezogen wurde. daß
jeduc
!$einen Möglichkeiten entsp'te
chend zum Aufbauwerk b��it.ragen sollte, und zwar hemerkellswerterwClse so wohl die einfachen Unt,ertanen ali! auch die Archonten. Diese Gemeinsamkeit des Handeins, die Belastung von t.ut,i i nost.ri pizoli e grandi, scheint sogar eine gewisse ideologische Funktion gehabt zu haben, sie wird jedenfalls verschiedent lich betont.S2S In erster Linie der Umstand, dllß durch den MRucl'bau unsteIle aIlg()llieiner Loyalitätserklürungen echtes Engagement gefordert wurde, daß Verspr echungen durch Ta.ten bestätigt werden mußten, führt schließlich nach den Worten des Kai!!eri'l zur Rubellioll eines Tl)ils der Archontell
m
.
Sie fühlten
sich also in ihren Privilegien, in ihren weitgehenden l"reiheiten von Steuern und Diensten bedroht und heschritten deshalb den Weg des Widentandes. Zugleich ist nuholi cgend, da.ß sie die durch den �lauerbau verursachten Auflagen mög ,
lichst wei tg ehend auf ihre feudalabhängigen Bauern abzuwälzen versuchten, 3" m
uo
HOPF, Gesr'hichtc Gri",ch�'nl(lnd$l H, s. 77. L,utynos, K"E 2, 190;;, S. 43f'1f, LOIi::/fr:ItT1., La chroniqu(l breve. rnoreot,(l, S.430.
UI Lo}:�.EnT1., Epitre, S. 301!.; LeHm's l\Ianuel, ed. Vi!:!'"!'UI, Nr. 68. S. 211/213. U1
U3 ul
DeJlletri� Chr�-Holoro.s, LPl' IU, S. 243; LA3[l'RO�, NI<; 2, 1905, S. 452, 436. S.4THAS, DOCUlllcuts intlllits [[I, S. 1'77; LAJI'Il'tlOS, NE 2, 1005, S. -152. LoIU'l:RTZ, EpHre. S. 302f.; Lüt,ter9 Manuel, ed. Dl;YlfIS, NT. 68, S. 213/215.
,
4. Sttul.tseinn6hmen und Steuerpolitik I402·142�
209
denn in erster Linie solche Bam'rn sind es, die den Versuch ma.chen, sich durch die .l1'lncht auf veneziunisches Tcnitorium den Belastungen zu elltziehen,32� und die Venezianer erklären sich Ruf entsprechende Intervention auch da?U be reit, diese Bauern an ihre Hdren zurückzugeben, wenn Ijic von ihnen bzw. ihren Beauftragten direkt reklamiert \\'erdcn,328 \Venn nlso die Zentmlrcgicrung tat sächlich die Absich,t hatte, die Lasten (ür den Bau iluf alle Bevölket'ungsgruppen und Klassen zu verteilen, so kamen sie in letzter ltlstanz und in ihrer Masse doch wiooer auf die arbeitenden und unterdrückten Klussen zu, und der \��idcrsta.nd der Feudalklasse richtete sich weniger gegen ein() wirklit:hc Eigenbetastung nls vielmehr dagegen, daß ihr Anteil an der Feudah'ente durch djese Maßnahmen geschmälert zu werden drohte, Die R.ebellion der Archonten wurde unterdrüekt, die geflohenen Bauern wurden zumindest zu ei nem Tdl zurüokgeführt. Mit der FC!l"tigstellung der Mauer bzw, ihrer erfolgreichen Restauration haUe sich die Finanzierungsfrage nber nicht erledigt, sondern sie stellte sich jct.zt da.hingehend, "ie die Kosten für die Erhaltung der Mauer und für ihre Nutzung aufgebracht, werden sollten. In die Diskussion um dieS(.' l!"Tnge schaltete sich auch dcr Humanist, Philosoph und Politiker Gcmistos Plcthon mit seinen bckannhm Hc1onnvorschlägen für die Peloponncs ein. Als er im Jahre 1418 seine Denkschrift an den Kaiser Manuel Busarbeit.et, neigte �ich die \VMge allerdings bcreit-s zugunsten einer {Inderen aJg seiner Va.ria,nte, nämlich zugunsten des Planes, jeder Hauslmltung eine Steuer auf1.ulegen und für den Ertrag fremde Söldner zur Bewachung des rsthmo,; zu mieten. Plethon crwä,hnt, daß die Urheba dieses Flanell glaubten, ctwas ganz Großes und Unübert.reffliches ersonnen zu haben, und schon zUllammenreohne ten, wie\'ieJ Geld die Au!>schreibung dieser Steuer ei.nbringen könne. Ihm scheint dic!'ell Projekt nur läeh(:rlich und auoh gefährlich, da schon der Druck der lau fenden Steuern über die Krü.fte der Einwohner gehe und viele durch sie bereits ruiniert seien. sm 'Vann das Projekt endgültig in die Tat umge.!le-tzt wurde. ob noch vor oder <:Tst naoh dem überfall der Türken auf die Ir;t,hmosmaucr im )i'rühjahr 1423, ist nicht ganz klar. U8 Jt.-denfalls mußte Plethou Ende der zwan�
an
BUHM,
Docomcllts il1edits 111, S. 177: TIlJlU'ET, Regelgen 1U '\IüsstJß, die sich allS dem B...u dos Hoxa.mlliol1.s �fgeben, Tnffilll:T, Reg�i.E'S II, !\r. 1592, S. 138. JOflO.�, NI.tes r, S. 239, spricht. von iDlp6ts Io't COIVCtoS, scl.ränkt dan" aber, Amn. S., (!ln, indem er "rklän, der '("xt sprt:f:he nur o.l1ge.nein von Ltl.slen. IM S...'tilAlI, Docu'llcnt.� i"t!(\it.. UI, S. 177. I,HS r e kl äre n sie !:lieh :r.Uf Rückiühr'Ulg der 'Mtr.UO!K:fl' be.rcit, TlllRlJ:T, IWgesIA:S IJ, Kr. J5\12, S. 138. DI\S läßt r:inige" Zweifu1nLlf· kummen, daß �� sieh um :!I.latrosen bäuerlichClll Typs halldolt, t.rot7.;leDl iSL das wohl wahrsdu,inlich. U"1 Plethon, Dcnk"..,hrHt Manuel, ed. ELLlS81i:!"(, S. 4G.
nll L,HiPRO'J,
11
)tat.cbl<&,
NE 2, 1905, S. 458. Ankt!....
•
,
•
210
111. ÖkOllomisclu:: Politik 140Z-1422
Zlgcr Jahre für seme Besitzungen selbst die Steuer bezahlen, gegen di� er in
seiner Denkschrift zu Felde gl'zogrn wal·.�2it Zur Au fbr in gung der Kost.en für den lint,erhalt und die militiia'ische �utzung der- Befestigung ging die byzantinische Regierung noch einen anderen "\�g. Sie
versuchte, die Venezianer zur Beteilig ung an dir�8Cll Aufwendungen zu \'eran Jassen unkr HiuweiK da.rauf, der Pelopolllles zugute komme, /i·ueh uc:n Venezianern und ihrt>1l lnorrotischen Kolonien.330 Tatsä.chlich rt"ugic'rten die venezianischen Behörden anf die Bitte . plia des Kai�()rs, den Hektoren VOll Koroll/Modon und dem Podcsta von :-.Jan Order zur Unterstützung des Bnus zu geben, nicht unfreundlich und wksel1 die genannten Beamten IHl, sr'I�Ulldum tempora et nm.,'es;sitates und unter Berück Jol
icnti gung der Sieberheitsllt'dürfnisse der Koloni(;ll, für die sie \Tmntwortlich
waren, den Byza.nt inern aliquod subsidium. contra Turchos zu geb en wenn diese ,
das Bol1wl�rk zerstören wo llten 331 wobei
spl"Ueh im \'eneziani!o;('hen Senat blil!b, a,us stützung allenfalls an die AbstelLung einiger Sodaten und an das Eingreifen eines Schiffes in mö glic he V(nteidigungl'iaktionen gedacht war.312 Den Byzan tinern giug es ahN uugenllchcilllieh um me h r. Sie w ol lte n finanzielle Unter stüb.ung, und zwal' nach 3löglichkeit regelmuß - ig. Sinne der Venezianer. Am 8.2. 1418 antwortct.cn sie auf die Bitte der byzan•
tinischen Gesandten, quod dehaat eo nt,ribu ere Pl'O expensa cUBtodit� dieti loci et cetera, daß sie F.dhst gl'Oße Ausgaben für die- V,'rte,idigung: ilU't�!' Stützpunkte geha.bt hätten,sn und am J 1. Juni 1418 erwiderten si� 1Iuf die I>rneut.e Bitte um Unk"rstützung arrogant, daß sie selbst für die Verteidigung vor den Türken ständig große Summen vera.nsga.bt hät te n pro univeJ"sali bono et comodo tot.ius cbristianit-ntis, und das silLt! &\lxilio alil:uius alterius domini vel dominii. Et considcra.ta tant-a et. ita notabili cxpensil, nostra
-
so heißt es weiter
-
non
videtur nobi8 nec rat,ionabilc cnntribuera ad a liem1..Jll aliam e xp ensam, pro custo· dia Eximili, nee subditos nostros gravlll'e ad hoc, quia etiam domini sui �Ullt potentes per tcrram nd custodiam Eximili predict.i,u,! Die Repub1ik Venedig natte also nicht die Absicht, sich durch die Besteuerung ihrer moccotischen Untertanen an den Ausgaben für die Unt.erhaltung ries Sperrgürtels be-i Korin th �u beteiligen . Die Ansichkll der Venezianer zu dieser Frage änderten sich aller dings grundlegend, als der De;;pot von Mist.ra -ihnen im J ahre 1422 angesichts der Zuspit7.ung dCI' Bezieh unge n :UI den Türken und des drohcnden Angriffe!>
n.
Ebd., s. .f.57f.
no SA1.'n,cumcnt� imldit.s JJ I, S. 17!l.
111,
S.
116; TlflP.IET, La
•
•
-
4. Staatlk:illnahmen ulld Steuerpolitik 1402-1422
211
auch auf die Halbinsel dM .<\.ngebot. machte, neben den von d{'o Byzantinem zurü<.'kerobt-rten Gebieten deR Fürstentums Aehaia auch das Hextl.rPilion und seiue Verteidigung zu übernehmen . Die Venezianel." waren zunächst etwas über. raachI.. und mißtrlluisch, stiir-.ll.en sich dann abc1." mit Feuereifer in dicl$es Projekt, sie gaben ihrj�ru Gelilllldten Ddphino Venier den Anh'ug, elit! Befcstigungsanlagt'm genau
7'.U
inspiz.ieren und sich übe! die KOl'iten ihret' Unterhaltung im Frk>deu
und ihrer Verteidigung im KTicg möglichst, eXl�kt zu üußem,3:)''i Den Despot,en ließen sie wiss('n . daß sie ZU1' übernahme dei' Befestigungen bendt seien, eum. isUl. tarnen f;onditiouc quod expellsa di(:to custodie solvetur per pa.iaium, also von uer .Halbinsel selbst., und daß sie
z.;i(,h
mit. dem Despoten in die Kosten teilen
wottten, obwohl �win Teil von Morca. mulw melior ct magis POPIIIOl'R .sei als der ihre.336 Und i11 ihrer Ant,,,cJrt an den Despokn "om 24. 2 . 14-23 wurdon sie noch konkreter, indem sie erklärten, gllod tota. }ll'Ovincia, et illi qUt habent dominium 1n iLla teneantur l!ontribuere pel' foccos, \lnus quisque \o' idclicct. seculldum rahm suam ad expcnt;a� custodie dicte
EximHü.
qUOdfl\IO dC1o\cript.io focorum fieri
deooat per iBos modos qui nost.ra dominio vidcbuntut' convenielltes.331 Zur Auf bringung der Kosten sollte also eine allgemeine Ra.uch- oder Herdsteuer in allen Herrschaftsbereiehen der PelolHmnes eingm'ichtet werden, und die Venezianer wollten sich aug(m8cheinli<:h sogar die ){odaLitäteu der Tuxiel'ung und vielleicht
sogur die Einbeziehung dcr Steuer vorbehalten. Es hat ganz den Anse-hein, als habe Venedig die Ab;;ieht, jetzt das zu praktizieren , was den Byzantinern selbst ursprünglich vorg(!schwebt ha.tte, was sie A.ber o{fensiehtlieh nicht hA.tten er reichen können . nämlich eine Busteuerung der Haushalte nicht nur der eigenen Unterta-nen nuf der PeloJJollnt:s, wie da!'! aus der Dcrlkschrift Pletholls hervor
geht, sondern auch der des venezianischen Herrsehuftsben:iehes, wie sich das in den diplomatisBheJ1 Auseinander;;ctzungen um diese Frage zumindest andeutet. Und ähnlich wie die Venezianer in ihrem Projekt. vom Frühjahr 1423 wollten die Byzantiner diese Steuer sicherlich auch nicht nur auf das vr.mczianischc Gebiet, sond('.rn auch auf die anderen Herrsclmft<:n in der Pelopomws ausdehnen,
also auf das Fürstentum Aohaia und anf das De1ipotat .4.rtalE}liru5. Diese Ver mutung läßt sich allerdings quellenmüßig nieht· belogelJ , es ist. ;n diesem Zu Ilo,mmcuhang abel' nicht unintcres;;ant, daß sieh sowohl %e-nturione Za.c curia., der Herr von Aeho.ia, a.ls aueh Lconardo Tocwo, der Brudel' des Gmfen CarJo Taüco, Herl'1l von Al"ta. hei Kaj!lt}r llA.lluel {'_in fanden, als sich dicz.;l'1' 1415 in :Murea auf hielt.. Ganz sicher ist bei diel\Pn Zusammenkünfteu lJCsonders 3uM über die !"thmosmuller und ihre Unterhaltung gO.'lpl'ochen worden, und LeCJnal·do Tocen untel·st.üt.zte jlalluel sogar bei Reinem Vorgehen gegen die aufst.ändischen Ar chonten und war wahrsehejlllidl auch an den äns('h1ießenden Aktionen der
U� In
�':bd. I, Xl'. 78, S. 11::>.
Et,,!., f;. IU.
»? Ebd., S. I :!6. H' •
IH. Ök,momiF;dle Politik
212
H02.}422
Kaiscrsöhne Johannes und Thcodor gegt:n den Hel"l'll von Achaia. betf)j ligt.�-'8 Jm Ergebnis diesel' AUfleinanden;dzungen gclung ,�s den BYZfmtincrn. ihre
Oberhoh(�it über die nnden.'u Ht:rrschec der Peloponnes durchznset1.en,':W I1ml es ist zumindest nicht unwahrseheinlich, daß sie diesl'n poIW,scbe.ll Erfolg auch da zu genutzt haben. ({i('se Herrscher an deli Aufwtmdungcn für die Bewachung und Erlulltung der !st.hmosmaul'r zu bettJiligen. Ob dit·se Bd.e-i1ignng wirklich durch geBetzt. wird oder ob es beim Verfluch (lazu blicb, kann aber nicht gesagt wcrdeu,
sicher ist nicht e-inmR.I, ob es überhaupt zu Verstößen in di ese Richtung kam. Sei dem, wie ihm sei, hemcrkenswcrt ist auf jeden Fall dus Bemühen deI' Byzan
tiner. ein koHektives Sicherheitssystem auf der Pdopounes 1.U "chaffen und über dieses System Geld nieht nur von der j)fas",e der Be,,"ölkerung zu fordem ,
sondern es Ruch dort
7.U
holf2'n, wo e s in cr'ster Linie 7.U finden wnr, bei dcn (ügeneu
Großen und bei den italienischen Kltufleuten. Das B,�mühen
um
die EJ'flChließung fremder Geldquellen, das schon bei der
\Veinsteuer und nO(lh t;tärker bei der Finanzierung des Hexo.miliolls deutlich wurde, zeigt sich g(�w-jsl«'.rmaßcn in reiner Form in den Aktivit.äten zur Ge",in"
nung westlicher Ifilfsgeldcl'. Hauptgrundlage für diese HilisgeldeI' waren päpst· liche Kreuzzugsil.ufl'ufe und Ahlaßlmllen , beginnend mit dem Aufl'Uf Papst
Bonifaz' .lX. im Frühjahr 13\)8 zur Sammlung \-'on Waffen und Gel. dmittcln einen Kreuzzug zur H,ettong des nach der )Tiederlage von Kikopolis vom Unter·
gang bedrohten byzantinischen Rl,iehes.340 Auf dieset GrundlRgl: entwickelten päpstliche Bcauftrll.gtc und byzantinische Emlssäl'C eine fieberllafte Tätigkeit zur Gewinnung von Celrlmitteln für einen neuen. Kreuzzug wel$tliclwr Ritter und
tür das kiimpfl'llde Kail->C[t'eidl am Bo�poruEl. In den Jahren bis 14.02 läßt sich diese Tätigkeit hesonder.'l in England und in ltalien verfolgen. Interessanter
�eise werden diese Aktionen nach der Sc:hlucht bei Ankllra. jedoch nitJht gc· stOIlpt, sondern die h,yzautini8CIH'H .llIachtha.ber setzen alle Hebel in Bewegung. um zu beweiseu , daß dil' militärit;clwn Gefahren nicht beseitigt ",ind und duß Hilfe mehr denn je not t.ut. . �l1 }:s sind Leute
,\U8
der engsten Fühnmgsspitz('
des byzantinischen Staut-es, die vom Kaiser mit, den Geldsammlullgl'll betraut werden, in den Jahre n 1398 - 1 402 besonders Hilado Daria, Kikolll.Os Notara!'l,
* ChronikOll Kephalcuius, cd. IH
G. Seumö, B.) l,tl.ntinll 29/30, 1059/60, S. 228ff.j tuu'!. RAJI,lUR, On lbe Chronolugy, S. 4H{L Pletho", Deukschrift Mu"u�l, eJ. ELLlSSf:'S",
0 LU�T, Finllncifll RdH.ti01'�, S. 549ff.
..
111
S. 41.
1404/'> geht Mlln",·1 im 'Vesten uugensehdroljeh rooch ;;ehr I'ltHrk mit Jer ::\Iollgol�l\
gefo.hr hauRier"n, obwohl Inllv"e,,�.'VU. "om 25. 5.
sie damul� skherlio:h �('hon "ir,:ht mehr Alnü war, vA'l. Bulln 140il, CÖLLP.lI, Zur Geschiehtl' Manuels, K 189!. Auch .Iie He·
o.uflrltgHm :'\fnnuets in l<'runkr" i('h, 1400if. Ko,,�to.ut.jn RHolJes P>llaiologo3, 1 409 ;\fanuel Chl',}'ROI(lCaS, bcloneu deo\ Türk(!ndrl1�'k dieo;.::r Jahr"
sicherlich ,,'t,Jh'kcr nl>J
er
M wn.
,
.
Ordollflll"(.'eS Jes rois dtt 'Fr"flce IX. R. 14IH., 4�g. Dlts ist. jl,ber ..,rklül'lich, deun im Wllflte" wur ;,) dies<"r ZeiL die M\.'inllllg stu"k v....breitd, duß mitAnkaru die lüdüsche
Gdahr Cl'fIt ciumal gebam't sei.
,I
4. St"atseinl\i>!nnen und Steuerpolilik 1402-1422
213
Alexios Bunas und !\lanuP.l ChrYllolora.s,slI in deu Jahren dR.lllI.r.h KOl1stantin
RaHes Palaiologos und sein Sohn Thcodor, Alcxios Dishypatos, Angelos Kilfra dinos lind wieder 1IIlnuel Chl'ysoloras. M3 Ihre Eignung z.u diesel' Tätigkeit ist
niellI:. =I!
immer die beste. \Vii.hrend sie bei Hital'io Voria, Sprößling eines genuesi-
VOll
Zu d.·n AkrivilittE'ro
Hiltlrio Doritt. und �ikol.'<)i< Xotams
iJ.
Kflp.
11T,
S . ]SOH., z:u Bnum.'II!. 1)ÖI.oER, .R.Jg... sten '-, Sr, :12 81 , 3285, 3287. :\Itlnuel CllI:y�lora>< W3" sei� 1396 von ..kr KOlllJllune .Flurrmz: tl.l� Lelll't:r der arhd,nkrati�dlOn ,Tugnlld der Stllodt B.ngi.:l:!telit.
IUI ::\lär,. 1400 verlli.Llt "r die Stadt, noch bevor �nirl l(Olltrakt a.hgi-laufell ist, u';d trifft in Pa"i", ...it, Ka..iocr Manu.,1 ZlilSN.1Ilmen. rler im J)cO'.()1I1ber 13911 !:SCi..o \\"�R:I'Cil:!e onge_ treh�1l hattl.:. THOMI'IO:lf, MN.l\ud Chr�'soJortlof\, ti. 7 6ff., hai- n"f die polit i"d"!1l MMive
von Chrysoh,,"tlof\' A,.f,.mthalt MuUe-rt,
d>l..ß
in Floren ... a'lfUlt:rkBam gl'wadl!. une.! den Gedanken g<;_
er dio Stadt- vor "lIcm de»haLb verließ, weil er sidl in den Jahren
Auf/mtllahN< davon ühel7.eugl hatt';, daß von .!<·Iorell"
UafI
po1ili�ehe IriHo für
...
" di...sem Zdrpunkt ktlinl' 1'C1l1<3
bedrohtto Klli�,)rreieh ...u erW(J.J·tl'"
\\'111',
Mailaud bei (Ie" flufsteib
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währ�'J1(l die Ding" in
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h Hilurio Dur;1\. bei ocinn!U Al1knlhalt. ill Floren?: ]397 nicht. be.
so"rir.r� vid ('rr"icht
0'.\1
hab"O\, und
aw
20. 8. 140 I , ein gut,)!! Jahr IltHlh Cllly�oloras' 'Yeg
gll.ng, erkliin!l\ dito Flor"ntin",r dem ktl.iAerHehe/l Bea.nflragt" ll D"rndl'ios PallliologoB, daß aO\ ein!;' 'Gntel'f!tillzUI'g nicht ".u denkeIl
Fni, w.:i1 Gio.n GalUiL?:w ViIlCO'lli, der lHl.lieus
Baieettus, gogen sie Krieg führe o\llording6 cl'klärt si<)t riip KOnll11une I.l<:!roil, die Samm .
•
lung "on Ablaßgddt'1'Il und Frl:iwilligcn, die dl;;l1 Kampf gegtoll dioc Türken führen wo!1en,
zu
erlauben tlJld
z:,.
m't"rstÜbl'n, MÜI,f,Ul, Uoo.:u,nf".Jui, Xr. 100, S, 148. MUlluel Chry
solor�s lIummelt z u riie�eI" Zeitpu1lkt Bil!sg
2,;. 12. 1401. erwähnt>
Brief Gitl.1I GaleH.ZZfl Viscontis an dh� St.adt Mailnnri yom
von GI OLLSI, G., Memorie I
Jiso:;rizione d,:,l!a due. e CllInp:lg.l1fl. di Jliluno ne' scf:oli
dWl
und ddmL sie dan't a'lf
ba6!li VI,
)lailaJlU 1857, S.
341.,
ganr,e Herzogtum aUB, Anwei6ung Giun Glll(OßzrOfl on die wl;'ltlieheil tmd geistli
Docllmenti diJ}lollltltici ITatti Jl'gli archi"i mihmcsi I. M.�iltlI1d 1864, Xr. 245, S. 369[f. ; vgl. COIlBl!T.!,Hil, A., "rpunti HUU' unlllo)l(,simo lumbardo i Lombnrdia lll. La queBtione deU' insegllllll.... "lo IOI'nhul'do di )Ial\uek C'ri�()lom, Bol1...,Lino ddla Societ.i.\ P>l\'e� di
storio. pütriü xvn,
1917, Ho 3if.; CA)l),lJ';r.L1, l\Innucio Cri!:lolorn., S. 120, 46; Corr�pon
d>1'w,., ,I" Mannel Galpcas, .�d. LoE�.EBTZ, S. 08. Ob O"lnt�prO"lcheud dt'nl Ang<;Joot der
FI')fL'lIlillur von 1401 Alleh bd ihnen Kreup.ugsgelder gesammelt wur,:!fm, kaWI nieht gt.'S8gt werdclI. Die GCllucsen hAllen Hieh auf Drängen Ko.iser MtLllll...,ls 3111 7. und 17. 9.
und alll 9. I L 1398 blc'l''''; l erkliirt, dr",; c,,,nmil:;.�irCl' de Rom'�!li,� 'Zu benonnell 7ur Bin
Stllllmlung
los
VOll
Almosen enLspredlCnd der piipstlil,hen Hulle, J.�Rtt 'l, J.\'a ol"igilws, S. 284;
ALEX.L...VREscu-·DRKSC,\., La ('amJHLgne, S . 28. Kon�I.>}"tin .HttlkR ro.laiologr.s lind ooin Sohn TheOllor sind ill Spflniell llü()hw..isb>1r �eit. 1404 bM\·. ti.
und F'ra"kn;.ic!.
1400 alH Kollektoren t.ätig, .RIJBIO I LLl1Cß, DiploJnatüri. ·
702[f.; Ol'donna",%'8 des rois de F"'\lIce IX, S. 1481. Am 11. Ö. 1409 werden ihm Voll
Fr""krddl endgültig
tlufgehobc.., ebd.. S. 433, ntLch.tem �1'tL}ud CII1'Yso loraa beim frRn:r.0f;i>H�hen Kiinig l
mar.hwn in
Iwir)O"lIl geführt hntt.e, ebJ., S.
1410, M.�JlIl'I"'SClr. S., Du
427 f. In Sp'lllien ist Konl\taotin RaHei< nb..,r wohl llo"h
IIOI\\'''OU
Sill'
t."" relütioHS de Marluel 11 P,,]eol<>gu<;J
(l:1tll
-
142�) ave<' l'Espagnli, Stadi Bi�l\mi"i e Xeodlenj(,i 7, 1953, S. 433f., tUld \·ir-II.·kht sog...,' IlO(,h UR<;!' 1412 Brief
YOII
ilu.1 se]h;;t.
-
tLO
Rogiel"llllgsant.riit König Fer<J in'Hlds
_
uktiv, wie
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,:,inem
den arag'mL...j�h"H König \f,lm 3. :{. 1416, "d. 1.bn{::.;t:SCt:,
lIfOI1l1.,( H, S. 21.12·1., h�lrvonugchen schdnt. 80 olme weit"res h�1t .;r sich al50 .. ich t aus
•
IH.
214
ÖkonomillChn Politik l462- t422
.sehen AdclsgeschJechtes und Verbindungsmann zwischen östlichen und we!'t. und bei Xikolaos Kotara..", Verbindu ngsmunn der
lichen Geschäft.skreiscn.
gleichen Kreise von der anderen Seite hel'. außer Zwe-ifel st.eht, gibt es Klagt>ll
besonders über die Tii,tigkeit des Konst.ant;n Ralles/ nicht zuletzt deshalh. ,n�il er die Spmehen der Länder , in denen cl' tätig war, nicht hclwrr.'!rht,e und des hnJ b von anderen Beteiligten leicht- hinkrs Licht geführt w('nkn kon llt,e . W
Ab!!!" das kalll, aueh eine Hndew Möglichkeit üherspiden. lIimli(:h dit', dnß del' Benuftrngto selbst, oiIwn Teil der (jcldcr auf die Seit e hrachk, wie das au('h für andere Kollektoren vermutet und für Hilnrio Doria praktisch sog�r be wiesen w(�rden kilUlI . Sidll·r!i.ch "i cht, ohne Grllnd wird die Selbstlosigkoit des .i\'[anu('1 Chrysoloras aurl .!win(� Integrität von wl'schiedfmen Seiten be son ders
herausgestellt. Alt; ume b€i dn Sammlung und bni dl'r Cb(�rwciBung
von Geldern nach KOllstan f,inopc1 bcdi('nten sich dk kaiserlichen Th�auft,mg kn
hauiig westlich('l' Gesohäftsleute lUld Vntern(�hmerfamilien. Dnria und
Notaraf; der gClllu siöchen Bankhäuser Grillo, Lomellini. CigaIa,m der Floren'
O�hßft
dr.m
w{'ffen lasFt'n. Dis!t:Hl>'}.tO!'l tl-rh(·itet zeitw<,ilig mit d.." Rnlles
AngP.!(>1'I Kaf rtl-dinos wird von IllI"-,zp.H'f. genannt, .I
\TTL Utn 25.
1\111
•. 140S u.l" CC':lO'H.ltnr
;
Ul'teI'fitützung fUr ny"o.n�.
7.0
t.US'lnlrram.
Knitw.l· MOflU('ls
erhittf'll, nie i11 1 1 1
mit, eilwr B ,> J le ,luch gewiihrt wird, R,\ y:",\I.ut:s, Ann'llell t'c('!t'siftstil'li, S. t82; vg:l.
(l ÖT.l.,T.R, Z, Ir Ges,",!i!'hte l\Ian ut"19, S. 1 S9, 'F":r kön ntedo'- an. 24. 1 1 . 140
\'0"
Künig )lflrtin
�mmlung von Hi!r"'8dLlern
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VOll Arngon
erhiili, HUJlTO J Ll.C"('I!,
ein,, n Gekit·bri ef '
ZWr-,;kB F:ill
Diplo)mllttl-ri, );r. 683, �, 704.. H(:'i
RA. l'"KAL 0 tTS, AnllH1 ",9 f;'c<"lJe"inilticL S. 257, wirJ er AngehJ�. CJlf;raoi ino>t, miles Con!
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Or(ton\!alwe� rle':l rois eil' }<'rll.ncl) gier, ct
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Il.
B.HtKr.R,
S. 149 (4. 10. 14 06 ): k'L1i!, Conl'o({l.ntin est,
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7.[1
l oall,jeln . Dif;' zl'lltr"le
PO�itiOll im t::'nlcrnchmc" Grillo hat. um \4.0U evenluell Anlonin GriJIo J"n<', Politiker. JAHRY, Lee ol"igiIles, S. 2Ü{1, 432
u.
a.,
�ll.Tlkiur, ßALLf'.TTO, t\r. L" 1I 1ber privlltllS di i
Gio\·an"i d", Dillilo { l3 f1 2 - 1419), Duc\I1n..nti sn! QUllttro,�"ntn ge'tovP1"t', Genuu 1 9611,
Anloniotto Adorncu,;, O"orgij Stellne .-\nnnl ..s Genul'nw'l:', M\.rtttori XVIII, Sr. I}44, ,l er VOll Po.ll�t R Oll i faz im März 1399 mil, d"r �imlflmm[ung \"0" Hil[sj:;ddcrn tx.t.tI\ut wird, BAHKElt, 1.1>in TI·il ,kr Krcu�. S. 33, Prokurat-Qr
zugsgcld/:r deponkrt wurden, F.SCII, Ba.lkicl'll d" r Kircl�o, �. 358, 3(;0. I" �"g"\nd j�t
.He Bnnkfiliak VOlt H" g:inHld Grillo an der Hi1fsg"JJaktioli belciligt, N,eoI.., A by:t.tlnline
empr-ror, S . 216ff. Er ist cntgf>gen B,utJu:n, II-hllluel II. S. 160, Anlll. ( H , ,loch a lJ� alltll" run Quell(1I\ in Bn$(ltm.j oo'l-eu,:::t, h ! �l:'" Thc Re(,pipt, S. r,3 lUlr! Atom. I ; \'gL uud Anm, 4. Tu 1\,ra sitz l alLgenschciu!it:h Bran"alCl'lne n.rillu, dur sith ,
..
"eh S. 4·1
�.USlllnllll'n mit·
Nikol.lOs N'ot.!lras y.n der AUlJI�lIng d"r Gef(u>genl�n IrOIl �Jkop()lig bet"iligl"
vgL
K!lp. UI.3. In der gleiche" Akt.iou fllll!;icrto ei.. Nic<:"olll Grillo I\II! )km"Ct,ragtet ,I".. Herr..
VOll AiIlOS, H}lYD, Hi�toire du cornlllerCli 11, S. �6-l,. Vi'io dk�e I'linu:lnel\
Ol je,ler
7,11-
flammenllpiclen, kant, nllerdingF; ni"ht ge-nu.u gelingt wordtm. Aus dor uu(lbel'>lehbar,;n 7.«hl
w<'it.ero!"
Mit!;1ioder diescr F,.milie So:!ien nod> erwähnt Luchc:to Grillo, des.!.en mit
Seide, Wo.cns, Pfeifer und ,�nderell Waren beluden" !luve (\lß 19. 10. 1392. allS der R(.
mania kmn ...end. in Genol!. Cl:stmtI.Cht, HERßS, Il "OlUmer<,io ""I M",literrallUo, S. 73,
4, Sta/)tecinnahOien und St-euerpolitik 1402-1422
215
tiner Alberti3� und der venczianischen Soranw und Guirardi,3l1 RaUes der PariSE'r Kaufltmtc Nicolll.-8 Piqua8se, Jcan Sae und Baude elf:! Ou)", von denen aber zumindest der mit.tlere in Wirklicbkeit auch italienischer, nämlich gelIucsi.;oher Herkunft ist., der ZUAAmmen mit. l'!cinem Verwandt,en ( 1 ) Jacques Sao, dem bedeu temlen Lucceser Bankier Dino Rapondi und anderen auch in geschäftlichen &_ ziehungen zum Jlof von Burgund stand und offenbar ähnlieh wie Rapondi über weit.reieh(!llde :&·ziehungcn vedügte, die ihn für diese HilfsgeldkolJektc und .transaktion ebenso geeignet machten, wie die Grillo, Lometliui oder Soranzo.'" Dagegen sind die Bank\'Ell'bindungen VOll Manud Chr,Ysolora-q, der sicherlich der erfolgrei chste Kollektor war, leider nicht bekannt, obwohl auch er ohne solche Verbindungen wohl kll-um auskom men konnt.e. Beziehungen deuten sich besonders
zu Ilorentinis�hen Geschäftsleuttm an, dwa zu Giannozzo de Bilioui und sein�n Partnern, die nachweislich seit, den 80er .Jahren deo; 14. Jh. im 01'ient Geschäfte maehen!4D und ev€ntudl die Kost.en fjir die übcrsiedlung Manul'ls nach Florenz im und Leonurdo (iriUo, des......" fh'hiff 139,; nnch Rhndos und Famagll"ta '11.,�lo.ufcn soll,
JORCA, Nol!'S 11, S. ,; 1f. Vi�lIci('hL �ind h.-·ide Verhind'Ulb'l'lgli('.(!el· zwi!;dwn Z'lntrp.le llJuj &!tlichl'" Fillahm,
_.
ehe_r (I;.., Lonwlli"i s. die in Kap. 1j ulI(1 II1.3. gf,muchten
Angl:\�,(,n. Am;h din _Familie Cigala, dt�rnn damaliger Hal.lptvflrtretur Monlei . uu(kutender politi.;dll,r Akte.u' uml mereu.tor Janu,",ngis, 1399 mit Krnuzzugsgdrlern
'I.U
tun h/)t,
EseR, &/lki,:rs der Rh'eht!:, S, 391, 358. 31,0 uml Anm. 332, und im Jahre 1400 er· mord'lt wird, J........K Y, Les uriginftS, S. 264, 275 r., 349, hM ihre Ablnger in PfIl'a. 1403 wirt.! ein Gr(�gor:io C. in der gell1.le�j�phen Kolonie gt.<JlIlnnt,
JOtIG.l.,
Xo\.()S I, S. 69, im Jahre
1405 ein verlltorben",r Co!\mtls C., (lfiS8en ErbClIl ein Hau;; in der Niihe eilmr sapunaria.
I'er/) üu",r/ldlt ..,,�n,
ßI!:UHt!I ..
flinern Getreid.;tmnspürt
H
in
$"
von Aigucil MoTtO:';: nach 1'(\1'/\ beldJigt, HKWllA"NO. I'rima
... DIIA BnnkhalLS .;\n",rli U'tlllHkricrt 1 398/\19 eint) kleil."re Surnn',: au;; England nach By/.IU'�,
STET.L,
The neceipt, S. 147, Ahn). 2;
LU,"T,
l<'imon�itll Rt>bo.l.ionß, S. 556f.;
NICQL, A ]Jyzantin", emPllfor, S. 217, "Ober den. Rt'lH�enlaHtom
J,U'
ßttonk in England,
Nin:ulu cii Lur:n s. E;;Ol�, Bankit'r� d.ll' Kirdl'�, S. 29:1, �9M. Die Alberü 11I1.tten flohon 1348 eine Filj" lc in KOfl!'ll..tntinop",J, PERn",s, 1<'., Histoiro du Flurent-'l' In, S. 268f" und waren ü�rhnupt in
GI't·(·ll. i verbrdlct llnl>iiSßig, AJu.-:rti, cd. BOSUCCI Il, S. 124. Ihr\.'
Verbindungen nut.",,, �i,) o.ul'h zu po!iti�"h()ll Zwc"ken, indem sil: Inform�t-io"en kapi.
talisinrr:n. 80 geIIH'gt "nnh dem Fo.mil it'" b'lricht. l....'Ün Dtl.ttist.o. AliJe11is au eh die NGlJh·
richl vom Tode Ti",un;; Hber dio .filiale RhodOl; oxpn.'"!IS Dach l'rlll.ilallJ, mit deS6flfi H..,rl"l;n di..., Alberti ",ino,-Il hM>Olld';nI gllten F.ulen spinnen, ehd., S. 392f,;
vgl.
ESCH,
Banki\.'h! der Kirche, S. 21f2. Chef der Filialo Rhüdf)f! ist 140" ewmtudJ immer noch Cyprim, de Alberti, der 1:195 dort g'lnaunt wird, JOTt.(;.\, Note� II, S. 57f. Betlouft.rtlogter
des Bo.nkhouS<.-8 AJbeJ'ti in I"atntogustu wtlr zur selIJ,m Zeit ein Leona.rdo Grillo, ebd., Indiz cventuell ftlr eine cnge Znfl",,,)menarbdt zwjschnn bei.le.n Levo.nle. ZtU Familie Albert; allgrJmein an
DE Roov.EB, R., The Brugea M,)ney Market
arouud J400, nrü>'l8cl l9L1B, S. 19f.; t:RGH, Banki{,rs der Kircbe, 1:;, 290ff. Vgl. Mtlnucls Brief llf\ die Einwohm�r ,'on Si""u, L4)ll'ftOS, XE 6, 1909,
DÖI..O:F.II, Regesten V, �r. 3:!i5,
1411 ÜrdOIlIl(l.nCeS dl19 rais cle ]:o'rauec IX, au
s.
Unternehmungen in der
331.
S.
S.
102; vgl.
149, 43:i j .!\1rnoT, Ihudes Lucquuisea II!, S. 367 r"
Vgl. MOLLJ!JI. Documenti, S. 144f. : AuCford'lr\mg der St.o.dt Flnren,.
/LTl
dill Rhotlef!er·
In. Ökonomische P(.lit.ik 1402-1422
216
Jahre 1397 vOl'l'lchießen,3M oder zu dem anonymen Verfasser eines Hundbuches des. Handels und der kaufmännischell Korrespondenz, unter desstm Adressen sich auch die des Mallud Chrywloras finJ.et,�l aber das alles ist sehr \'aga uUll nicht geeignf't, dns Geheimnis um die Sarnmdtiitigkeit des Chrysuloro.s zu lüften. Auch dio im Kuvitelzusammenhang ent.scht·identle Frage nach dem finanzicl� len Effekt dieiicr Hilfsgeldaktionen kann kaum bea.ntwortet werden. DOl't, wo konkrete Summen genannt werden, !lind lIie belwheidc.n. Aus Engla.nd erhielt der byzantinisebe KuisEcl' von der ganzen Kollekte nut' 3000 Mark
,,-,
2000 f. dtUI
andere verschw�md in undurchsichtigen Kami..1cn, in den Ta-st:hen einhcimiflcher
und ausländischer Kollektort'll und nicht zuletzt in der chronisch bedürftigen englischen St.a-atska�s�.3&2 Am 22. September l:l!){l hcdaukte sieh Kaiser )[anllc! bei den Einwohnern der italienischen Stadt SielJll- für die Sammlung und Bereit stellung yon öuO Golddukil.t·en und bittet, sie über die venc:r.laniselu:ll Banken Sorau1.O und Guirllrdo nadl Konsta.ntinopel zu überweisen.3�3 Üb er sie aber aueh wirklich erhulten hat, ist nicht einma.l gewiß . A. usonstel1 sind es immer wieder .
nur Kla.gen über das Versch,,,indeH gesammelter Gelder, ihre VPI'I.IllirOUUllg
durch genannte ulid ungenannte Personen, die sieh in den QuelJen nicdenwhla gell. 35� EH ist· fast verwunderlich und spricht [l,lwh für seine ZWflllgfilage, daß der by:r.antinL'iche Kuiser trotz(jem iln dit!5(;'n Sammlungen festhielt und daß CI' sich immer wieder bemühte, Ahlässn zu erneuern \lud Kollektor<'11 dnzUllI'tzen . Einen llcoen Anlauf nahmen die by.,.antinischcll Herrsc,her, wie Rchon. erwähnt., nach der Einsetzung Papst )Ial'tins V. d\ll'(:h das Konzil von Konst.f\llZ, indem sie ihn um einen Ablaß zur Aufhringllng
V1m
Kontributionen für die V(�rteidi ·
gung des I-fexamitions cI'sucMcn . .l\Ial"tin st.immte in toinem Brief vom April 1418
rill.�'·' illl"lm Bürger Ciannolf.i de Bilinl.tt'B ",,1.1
H..
in�' GeAdJseh!io(t..r uei df.'" \Vit'd'�l"gt'
wi nnung VOll Geldern zu unl\.lfStüttt-ll, (He gin in Ol"i(:"tunt�rndll11ullgt'n gestet"'kt hohen. Allgem,;in zu ilHII, ü(>]uccio Sa-lul ..ti, ,;tl. KOVATI 8chaftliche
Hiilft-tl Jes S. 10, 1 7
TU,
S. 132 \md Anr11. 1 . VefWfl.wlt·
Bezi\.lhungcn t..'Ftan.-1un eventuell zu J...n Rartnli, f)hd., fHo in dill· uraten J 5. Jh. vCl'8chic.-lcnUi(;], in KOll!!(antifl<Jpel bezet'�t sind, 1\11(;1, d UI·eh HiI,.l oer,
u. ti.
Dtn· dort Wm,HUlIT Koufmo.Illl und �en�...le tkttino ßarl.r)li wird 1416
Vfm
der Regierung von Flore,,�. er'''lit-hligT, .uit Klli�r Manucl zu \'erhi,nddn wegen d....' Überntthn,,,, dr,,· l'ri....ilegien d.,r l�isltnel" in Konst((.l\tinnlwl dUl ch ,lie übel· Pj�a �ieg. "
lj'lrtoli alls Flo· .TORC.� , KOles 1, S. 121.
reichen .l<'l\.lrentl,wr, MÜLl_nt, Docum...",i, 8. 149. V!;J. aw:h Antonio ��
"-'nz, der um 14\JO in der Le\·onte und in Asiel! unt,·rweg>l i.;t,
C<.>l ll nc;io Sa.lututi, dll iSl'''pcria, soH
cd. NOV ATI IU, S. 1 2 3 : DUI" .HL"it'-fpolrtm:r S",J"lutis, Ja.cf'PO Angcl0 in Konstnnl.inopcl H,mds(·lorirl<'11 einkaufe", i'red\"" sol vent �() ..ii
Johannozii (in niliolt.is, d elialD si fürI,. )iOllUd (d. i. Chrp;olünl-8) p,:C\luiill imligueT., fae
Illo i
l1(>1uille sibi subvl'nios, \·gl. C.\lU'T.LLI, .ll"'ludc
Cri5<Jloro.,
S. 33.
», J Ol{("; .t., NOtl'"S 11, S. 32, Amn. 1 . ; l:brTI.l::II., .L.�,. '·elariüns (,(,on,,,,,jgue�, S. 3 t l . =51
NICOL, A bY7.ontine empel"O.H·, S. 2Hlff., ::!18, Anm. 40.
��
L,ü.lrROS, NE 6,
:os.
Brief
1 !J09, S. 102.
:I,ll\n,,,,h/ 1\11 König H"imich VOll t:::ngltmd, ::1. 2 . 1401, ecl.
S. 497. KI'l!;e d,� Gcsundt"n (.'hry,.;olor>lS rOlli
de
Fran""
IX,
S. 427.
11'"
BARKF-ß, MttllUel
II,
rn.l.""ösi"chelL Hof 1409, üru01l1ulnces ,telJ
211
4. Staatgeinllahmcn und St-cuerpolit.ik 1-102·1422
discr Bitte ZU, S05 ob aber t/l,tsäch1ich im Westen Gelder für die fsthmosbcfesti 1 gung gesammelt ",vorden t;ind, muß oflcnbleiben, die Quellen machen da.zu keiJl� Aussagen. Angcsiehts der magt�l"t'n Ergebnisse aller dieser Aktionen . zumindest für die byzantinische St.aatskasse, deutet sich gegen Ende der Regierungszeit :llanuelll eventuell eine gewisse Modifizierung in der byzantinisehcn Haltung zu westlicheri Hilfsgcldern und Summelaktlonen an. Zumindest könnte man ein Schreiberi )1IJnue!s an Pal)st :lIartin V" überbracht von JohaUlles Bladynteroll im }'rühjahl 1421, so deuten. Znr Frage der t!inberufung einC1l a llgemeinen Konzils auGer, sich oer byzant.inische Kaisel' dahingehend, daß dieses R{�cht IlUt' ihm zllkommej da seine Einkünfte jedoch IJeflchränkt wiiren und die l'ömische KÜ'ehc und latoinij sehe Potentaten kaiserliche Inseln he�etzt hielten, müsse Cl' a,uf die Festsetzun@ des Konzils vel"Zichtell, das dort stll.ttfinden sollc, wo es Gott gcfalle.3friI Dief!e Bemerkungen künnten dann einen ganz konkreten Sinn erhalten, wt-nn man ai� mit einer spiitt!ren Außerung des Unionsgegners Gennadios Scholll.rios in Ver1 bindllng bringt, des Inhalts, daß der Pa.pst nicht gewillt seL den Griechen wirkj liehe Hilfe zu leisten, denn e1' y(!rstehe sich nicht einmal zu dem, was er leicht tun könne : d(�n Griechen die Revenuen dt.'r Kirche VOll Kreta, Sizilien, Kerk,)'fll und anderen Iuseln zu übl'rlassen, die die Lat-einer ihl'en ursprünglichen Besit zern geraubt hatten.3li7 Diese :lIöglichkeit ist a1:,;0 iu Byzanz diskutiert worden, sicher bezeugt allerdings erst später. und es ist durchaus möglich, daß die dies bezügliche Pnssage des kaiscclichen Briefes von 14-21, sollte sie so verstande werden, auch späteres Denken reflekricrt, delill 1Iic stammte aus den i\femolrc dcs Sylvestros Syropulos, ebenso wit: Scholarios Unionsgegner und in der gleiche Zeit wie dieser polit.iseh und literarisch akt,iv. Aber es ist auch nicht ausge schlOflscn, daß erste Überlegungen die!;cr Art noeh in die Zeit vor 1422 gehören denn sie pa"sen sich durcha.us in das " ,Ilgemeine Bemühen ein, zu regelmäßige l�illDahmen aus dem Ausland und von Ausländern zu ko mmen, wie das 8cho bei dl�r Finanzierung dell Hexamilious und hei der \Veinsteuer erkennba wird. Hier zeigt sich unter veränderten Bedingungen und in veränderten Forme etwas VOll der für das bvzantinische Steuersvsteru trMlitionellen �eiguug, au •
•
einer durch ein einmaliges Bedürfnis begründet.en Abgabe eine pnriOtlische Ein
nahme zu machen.� Aber (l.ueh die steuerliche Situation im Reichsinneru is geprägt durch ständige Rückgriffe auf Sonderabgaben und außerordentlich Belastungen und dUt'ch das Bemiihen, sie beizubehalten, wenn sie einmal dlll'ch gct>Ctzt sind. Diese Tendenz Zltr KormaHsierung d<:.s Anormalen wird hesondc d(:utlieh in dl'r Vorbehalt!tklausel eineR :Pl'aktikons fflr das Athosklo"ter Lavr ')I
•�
Vgl. GrJ-T., ']'h" t'!oUIlcil of Florencl', R. 23 .
Syrvplllo�, VefA. hit;t.orio., 11, 9, S. 7 ; Oll,I., The ("Qun<:i1
»1 l'
$$f
DÖLGIili. }'., Hp'. •",... und ,)ie eUJ"Ol'iii",,,h,) S�tt'lJwdt, Et-t ....1 1933. S. 233,
A,,,,,. 4.
ur.
218
Okonom;BChe Politik 1402- 1422
vom Januar 1420, durch das dem Kloster völlige !lteuerlidle
Imm unität für
dw Metochion Sykai bei Rhclltinn zugcI:!iprochen wird. "WenLl aber es
ahs('hlicBend
!i,uferlegt
-
den anderen Dörfern irgendeine O'vvrihra
-
80
heißt
r.OI'N/ und Or/Clf!Eta
wird. dann müssen die Einwohner von Sykai sich ihnen ehenso Ilnt{'c
werfen wie alle anderen Dörfet'.3&9 G. Ostrogon;ky spri cht von einem für diese Zeit geradezu charakteri!'tisehen Vorhehall,360 gibt aber keine gleichlautenden
Belege an. Der Begriff der <1V1't"SAEt/l xom, wuroe schOll VOll Johtmnes Kllntaku �enos zur Kennzeichnung e iner Sonderstt:u(�r verwendet , dito: er von (1<m Ein wohncl'll K(lnstantinopels kurz nach dem Sit:g übel' die ItE'gentschaft und cl!'l'
Bcl\Chung dc-r Stadt durch .!leine Truppen und seine Anhänger forderte, um die :ähnende Leere dc:r Staat,.k3.K.�c
l,U
überwinden. Er mußte lIieh diese Slmder
I'tcucr allerdings von der Volksver;;amml ung bestätigen lassen. a,ber die!;!) Be !tätigung erfolgte offensichtlich formal und unkr Druck, flie wurrle anschließend. 'aktisch annu1licrt, die Steucr boykottiert. sn Von einfm "Mitspracherecht der
3cvölkerung sei es !luch nur formaler !\rt ist 1420 nichts ,
,
zu
erkennen, es ist
:347 auch u,us cinel· (!.-Ußero.deutlichen politischen Sit,uat,ion, dr,r bedeutenden
\.ktivie:nmg der Volksmm;;;cn auf dnem Höhqmnkt der Klnsscnauseilla.nd(!f etzung,
2.U
erklä.ren uild betruf zudem die hauptstädtische Bevölkerung, nicht
cudalabhli.ngige Bewohner des flaehen Landes. Daß das, was im Praktikon von ,420 für das Gebiet der Chalkidik() nur als Mügl ichlwit, formuliert wird, prak ische und n.l lgemein verbrcitote Wirklit,hhit rlieser Jahre i�t, schdtlt zumindc�st ler Hcxam iliunbau Z\I zeigen. l)cmetrioK Chrysoillra� berichtet, daß die Bewoh
ler .lIorell's ihren Möglich keite n �Ilt..�precht:nd Arbeits- oder Sachleistungen für len Bau erbrachten und erklä.rt zu�ammeufa;;;;cnd. daß niem.and u nbeteiligt, an ,
jeser Großtat polit.isehe1' Klugheit waT :
J.Hl0ei; datinf.;"�!;
kann po;;itiv a.usge
.rüc�t nur hdßen, daß jeder O'tWrel1'/' war, daß c;; Nieh a1<;Q um eine OtwfiAeta 01", hRlldelte.3C!� Manches deutet, darauf hin, daß auch die :Mittel für eine Er
,euerung und Verstärkung dcl' Stadtmauern Konstantin opels 1415 im weSCltt ehen durch eine solcht! O'VVTeleta
1 aufgebrach t werden SOlltcll.3S5 Bcwn ders
X'0In
uffii.llig ist der pro,.agandistischc Aufwand zur Realisieruug dieser Projt�kt.e,
ie Betonung, daß Große und Kkine betei ligt sind oder betei ligt werden sollen . :l'H )n.s deutet vielleicht dnrau t hin, daß für diese SOltrl€raufl agcn doch pine Zu �immung der Bevölkerung eingeholt wurde, wenigstens in Konstantinopel. .ußerdem la.'jsen diese Formeln !lUdl vermu ten daß durch diose Sonuerateuel'n ,
I
gewissem Sinne dne Einschränkung bzw. Durohhrcchung rlct' steucl'liehen
romunit,ätt.'ll des Grundade ls und der großen Klöster erfolgte, denn durch sie
I
Ar.f:x.I.:N"IJ2I;n r.H'lIJO'I'r.�.
F!!,i" I'rJ.trJ.,
s. 167.
) OS'I'ROGOlU!l("I.", :F6c"'l"lit(,, S. 1 7 1 . L Kunt. IV, ["
ITI, S . lUHf: "gI. Z.l.K\·TlHNOS, Cdse m()lu�ttÜ'·e. S. .-,7\1.
I LPP IU, S. 243; :N E 11, S. 452: trnd. B"nKE.K, 0...
the dH.......ology, :;;. 50.
L SATl{A:'l, Docum"nts inooits IU. S. 177; nI'Y�!lIIios,
...
t
Vgl die Ri:.l., zur St.II.<,lt,befesligung von Bryt:mni08, ".1. BUI,G.lliIlS Ir. s. 273ff.
d. BÜLG.lliES H, S. 278f.
4. Sta/lotseinnahmen. und Stem·rpolitik
1402·1422
219
gingen die direkten steuerlichen Verbindungen der feudalabhängigen Produzen ten zum Zcnt.rßbtaat und zur s.taatlichen Administration, die durch zaJlh.'eiche immer schwacher geworden wan::n, nicht völlig verloren . wurden vielleicht. sogar teilweise Ileu geknöpft, tat lIich also eine weitere Mög
Privilegierungeu
lichkeit dee Umvertei lung feudal�r lknten zugunswn zentraler Anliegen der herrscht!nden K'ns..<)(� auf. ER ist dahe·r nicht verwunderlich, we·nn die grund. be:;itzendc Feudalität dcr Pcloponnes in ihreI· Opposit.ion gegen das Hexamilion bis zum bewa.ffnetcn Aufstand ging
,
zuma.j die Gcfa.hI' der Umwandlung VOll
Sonderabgaben in ständige L�ist-ulJgen fiir sie sicherlich von Anfang an auf der Hand lug. Auf einem andl)ren Blatt. steht, daß sie sowohl Sondcrlcistungcn als auch "tö.ndige St.euern soweit wi(� möglich nuf ihre FcudalbRuerll, die ahhängige Bevölkerung ab:wwälzen versuchtE'n. Insgesamt gesehen hew(Jgt sich die Steuer politik Ml1nllcl!-\ durchau!! in t.radi� · tioneJlcn Oleisen. Orößere Reformc�n, wie sie etwa durch Gemistos Plethon ins Gespräch gebra.<:ht wurden, gab (�R allgen�eheinlich njcht Andc�:r5(:it." nutzto diese Steuerpolitik den verbliebenen Spielraum weitgehend aus, und das in .
durchaus unkonventiolleller 'Veise. Dafür spricht die B(�ibehaltung dc!-\ ha.rag f!benSQ wie das Bemühen um stiindig fli�ßende Iluliwä.ctige Geldquellen. Diese Politik war mehr a.ls die panische und kurzsi<.:.htige Suche nach Geldquellen gleich welcher Ai't, sie wa.�· aber we.nigcr als eine allseit,ig durchdaehte und lang fristig orientierte finanzpolitische Konzeption. B€m('rken8W(�rt ist die Wendung auch gegen die t:igenen GroBen. muS!" diese \Ve.ndnng auch nicht· k.olll�equent und nicht- grundsä.tzlicher Art, ihr Efft:kt. zweifelhaft gl�wesen sein. Das �'inanzallf� kommen der bY7.Rlltinischen Staatskasse Ing sieherlieh auch in den hesten .Jahren flndl 1402 weit unter dem t.atsächlichen Beda.rf, es litt. unter t:nregelmäßigkeit und vi!len Zufü.mgkeikn, die Finanzlage wur ständig aufs äußerste angespannt, aher von einem permanenten Ste..o.t�hankrot.t kallU t.rot·zdem keiß() Rcde sein · Der l!'inanzapparat war i m wesentlichen inta.kt. � Verschi�delle wic htig e poli t,ischc und militä.risehc Aufgaben, wie Flotknbau U!lO Erüchtung von Verleidi gungsanlagen. kOllnten in einem gewisOlell Umfang (·rfiillt werden. Noch meh ware sicherlich möglich g ewesen. wenn nicht der Apparat sclbst zu viel von de vprschlungcn hütte, wat; Cl" auft.rdben und flüssig machen konnte Ein Amt wa in dieser Zeit keine sichere EinkommensqueJle mehr, aber solche Quellen gab e für die herrsch.-mde Klasse olmehin k aum noch. Ein Amt zu kaufen lohnte sie sichedich nicht, aber trntzdem war ein Amt· für \'kle von Pauperisil..'rllng bc drohte Angehörige der Oherschicht zumindest r:ine Hoffnung auf materitlll Sicherheit., und fi)l" eillige war
le.
sogar cin großes Geschäft. M6
7.U könnr'n, aullen \HlIligstens hy,Utut.in;sch..,,, StllntskiI.8aC ",,,re
Ohnt) \'i". eint' sI·h. w.liU/i.ufi�e Aq;umentation golll'n
Nü"um
germunt werden, .li" in eli'leer Zcit Chd"s der
dl"J
gew•.�"n �O:'.in k{;""�(lII : M..lth!liflS Chrysokeph"los. Dl'lHcl.riOfl Skaranos l>7-w. übe haupt. <>in Sksro.nos, Me.nu,,} Jaguris.
inw.
lN
('s
MII7.al"l",
pussilll.
220
In. OkOIlOll1is"ho Politik
1(02·1422
5. Kaiser oder Verwalter 1
Die
" Wirtschal1.8polilik" JJanmls zu;ischen und ihre Ellekte
1403
und
1422
In seiner Monographie über J[anuel 11. Pa.laiologoR beRchreibt
J. \V. Barket
dell beinahe let.ztcn by�alltinjschon Kaiser als großen Politikor, bCR.chtlich(:n
Militär, bedeutenden Schrift.stciler und - schwaclltm Administ.rntor. Von cim·r \Virtscha.ftspolitik ::\funueis in engel'ern Sinne könne kaum die Rede st"in. Die 10'011 ihm erhaltenen Wirtschaftsdokumento reflektieren nach Meinung des amerika· nisChen Byz&ntinisten im wesent.Jiehen Verlegenheih;mnßnahmen :r.ur Lösung VOll RandprobleDlcn, ein tieferes ökonomisches Verständnis sf;i in ihnen nicllt zu
erkennen. };ine gewiti5e Kontinuitiit könne mun allcnfalls gegenüber dem
Grundbesitz bt�obachten. Nichts dcut�: a.uch auf ein. Anwachsen des Interesse;;
{iiI diese Probleme in einzelnen Herrschaftsperioden hill.3e7 Diesc� Lrtcil il$t in mehrfacher HillSit:ht problematisch. Da!'; beginnt .�('hOll bei der Frage, ob die Maßstäbe, nach denen es gefällt wunle, überhaupt. zeit gemäß sind. Nicht Kanz unbegründet ist für U. Dirlmeier schon der Begriff " Wirt.,>chaft�politik·' in >;ciner Anwendung auf mittelalterliche 'l'atbc�tiind{' SUS11ckt, denn VOll einem geschlossenen, womöglich sogar fixit'l'ten System "wirt schaftlicher Beein.flussung könne keine Rede sein .348 Für den mittdalte-r1iehen Staat und ga-nz besonders für da..'; byzantinische Kaisertum ist das Verhältnis zur Wirtscha.ft i n erster Linie bcstimmt von fiskalischen Rrwil.gungen und
politischen Zielen . Die bäuerliche Produzent war fÜIdcn Staat Steuel'objekt und zeitweilig Soldat, spine Prodllkt..ion und Reproduktion lag außerhalb des staat lichen Inter(:sses und politischer Erwägungen. Qualität, Quantität uud Organisil �ion des Handwerks wan'll weit.gehend ahhaugig von deu Bedürfniß!o;en des Staat.es, des Hofes und der Aristokratie. Im Außenhandel sahen die Byzantiner I.uch in erster Linie ein "Mittd, di(l Bedürfnisse des Hofes und des Adels 7,U b(' Tiedigen, und außerdem ein Instrument zur politischen Beeinflussung benaüh· lart-er l!'ürstell und Staat.en.:)top Für außlOon'P0Htische Ziele wurden die Int.eressen
>yzantinischer \Virtsohaftskriifte ohnn wtlitef()8 geopfert, wie nicht nUl' der vertrag deI! Kaisers Alcxios 1. mit deli Venezinnern von 1082
zeigt.
In dieser
�bsolutell Unterordnung der Wirt8r�haft unter die Politik, ihrer Behandlung als �nfacher Annex politischer A ufgaben uud Ziel(:, I>
B.utKt:R, Monuel H, S. 291 f., 408.
'" DlRL:liEIE�, U., .Miud�lt "rlich", Hohailstr.iiger ..
bndeH 1960, S. 22Sff. HEHnlIAXl', J
i'n
ei gt sieh ni(�ht Hur du unz.u-·
z
wir1.l;chnftlich,," "·CHbcw'.lrb, 'Vi�·
7"visd'en HI'!1dflehin und VinelD.. Frülu:! Kultu\'(·u
d....r \Veslslawen, Leij)7.igjJenfLjl:krlin 19i1, S. lii6, 3<·t·,.[. Wi,·tschttftsp<,lItik r"üh,)titt",l. ttlwrlicher SLaall:n auch in Anführung>llltl':khe. , Vgl. KASHDAY. HY7.W17.
und seine Kultur, S. 26; L1T AVR1.sjJ �"SI)(, Hel.OTOIJblC npoo .l.c:IIW .
S. 35ff., 03; vgl. auch SJUi\JIHIOV, M. J., ,h;OHO:'dlI'ICC1'IlC B03:Jpell1lß JlbBa YT, BB XV, 19059, S. 3 3 - 49, eiJll;l1' oel' ...."nigen Versuche, tlie öknnOUli!:lche.. J\lllWhau"..g('n "in�1I bY7.antinisdlefl
Herrschers '-'u
nnaly�ier"n.
5. Die "\\'irtseho.ftspolitik" 1.I9onu"JA 1403 - 14-22
221
reidlcnde8 Verstä.ndni$ für wirt�cb3ftlichc Gegebenheiten und Gesetzmiißig . kt:it.en, dne historisch hcschr-.lnkte Erkenntnisfiihigkcit und Einsicht in die Gesetze der gesellschaftliche Entwicklung, in ihr spiegelt sich zugleich etwnf von dem andel"flll.rtigen Verhältnis von Ökonomie und Politik, ökonomische. Basis und politischem ü berbau in den vorkapitalistischen Gesellschaftsforma. tionen wider, ihre noch ganz naturwüchsige Verzahnung, die die volle Entwick; lung der Eigengel>etzmäBigkeiten der einzelnen gesellschuftlichen TeilbereichE objekti..... einschränkt. Es ist also nicht nur subjektiv($ Vermögen bzw C"nverl mögen, sondern auch ein Stück objektive Realit.ät., die in dieser Stellung deI mittelalterlichen Staates und seiner Träger zum Ausdruck kommt. Der Über: gang zur Neuzeit ist vefbutlden m.it einem Aufbrechen dies(:r naturwüchsige[ Einhdt, und da.s hat auch notwcndig eine Anderung der Ideo!ogie und der poli tischen Ha.Itung zur Folge. Auch aus diesem Grunde ist die Bedeutung einer Bemerkung kaum zu über schähen, die Kaiser :\Innuel geg
370 an
nt
Sphr9ont7.00, ed.
BXKKLIl. H, 13, S. liU.
BARXP.R. },IflT!unl H, S. 3.'12; GILL, J., .Tohn Vni Pl1laeologus. A Chllro.der Study, SiHofi Bizal1\i..,. in onortl ,Ij Silvio GiuftCppe Men;>lt.i, Rom Hlr.7, S. 153,
Die I",h.t.en Tllgu von Ko,,�t9ollt.inoplll. Der nur den FAI.l Konstlllltinopell! 1453 be't' lieh,: Teil des dein Georgi08 Sphrl1l\tze.. 7.uge..dlriehenell "Chronioon 1.:I9oi1.1s", übcn;et eingelf:>itc,t unJ t::rklärt VOll E. V. IvA.:lfKA, Byzo.nt-inisdlO Gefl.<,hichtsschreihel" I, Gr Wieu/Köln 19ö4, S. 19.
222
111. Ökonomisehe Politik 1402·1422
bzw. sein übersetzer gibt in Form von fina·nzieU wizard,373 Finanzexperte, bereits einD gewisse lnterpretat,ion. Vermnt,lich ist damit noch nicht jeder Ak zent, der in dem 'Vort mitschwingt, voll ausgeschöpft,S;;la deutlich ist aber wohl doch, daß 'wir es hier mit dem Zusammenbruch eines Stückes Kaiserideologie zu tun haben. Auf jeden Fall liegen diese Gedankengänge )Ianueh! auf einer Ebene mit Krisen- und Auflösungscl'<wheinungen im Berdch der politischen Theologie, die von ihm ebenfalls registriert und formuliert werden, und heides erklärt sich nicht einfach und ausschließlich aus der außenpolitischen Kriselllage, sondern dahinter steht zugleich eine in der Tendenz progrcHsive Grundll1genkrise der byzantiniHchen Autokratie und ihrer Ideologie. Es hat nicht den Anschein, als ...,,·äre diCHer zweite, positive Aspekt der Krise von Manuel erkannt und gutgeheißen worden. Die guten Zeiten der Alten bleiben aueh für ihn daH unglücklich verlorene und einzig erstrebenswerte Ideal.371 Es spricht aber für seine geistige Beweglichkeit und politische Nüchternheit, daß er diesen Prozeß überhaupt zur Kenntnis nahm und als eine Art Fazit seines Lebens und politiHchen HandclnH auch formulierte. Allerdings werden die b.yzan tinischen Herrscher dieser Zeit und ganz besonders :Manue! Hellmt durch die Ent wicklung der Dinge mit der Nase darauf gestoßen, daß die politische Macht in Verbindung steht mit der ökonomischen Substanz , mehr noch, daß sie sehr st·ark von ihr abhängig ist, daß byzantinisehe Politik in alter Form und mit dem tradi tionellen Ansprueh anf der labilen Staatsgrundlage und mit der geschrumpften ökonomischen Substanz nieht mehr machbar ist. Bewußt werden 8ie sich diesel' Krise sicherlich in erste1' Linie über die Finanzmiserc. )l""ach den geltenden Nor men der Kaiserideologie muß der byzantinif;che Herrscher über unbegrenzte Mittel verfügen, denn er muß bauen können, er muß spenden können, er muß freigiehig sein, sein Verhältnis zu den Untertanen, besonders zu den Angehörigen der herrschenden Klasse wird dureh dieHe Pähigkeit zu sehenken wesentlich gcpriigt.875 Dieses Element der Kaiserldeologie ist eng verbunden mit· der speziS'S
V,l.C,l.LOP1:LOS, Origin�, S. 145.
3'33 Die
Clci(,hung von Kaiser und ü;�()1IOfU)� ist nicht ungewöhnlich, z. ß. Tlwouori Sc:u·
t.ariolae auditamenta ad nooI"gii AcropoliUuj hi�t.oria"" ,,,I. A. HEISENBERG 1, Leipzig 1901, S. 287. Der Herrseher aiR 011<01lofJO; im Gegen�atz 7,Uro ow"o'rj;
Epitomae hist.oriarum lihri XYlIT, ed. Th. BÜTTNER-\VORS"I", So 766, im Lntersehieu zum
371
äQXwP s. ChalkoknndykR,
fI.
Ioannis Zoname
Ud. IrT, Bonn 1897,
Nl. BEKKER 11, S. 72f.; Europa
im XV. Jahrhulldert, S. 1 8. Bin Paralldbnispid für die G,'gellühc,rstdlung \'on flhwl'ofJo; und ßacrth.','; iM mir nicht bekannt. L"ttres d", ]'elnpereur )1anuel, cd. LE GlUI.NIJ, S. 30. 5U; Lettel'B )-i..nud, c,l. D�-"::\IS, S. 5U, 1 1 7 .
3;. Allgemein R. BECK, Theodoros Mdodütes, S. 85f. Deutlieh wird die8f!r Gedanke
ciner Schrift, wie Tbomas Magisl"rH
Th(l:i ßau!;.da;, )fFG
z.
B. in
14.5, Sp. 4.5 3, wo erklärt wird,
durdl Geschenke mache sich dnr Kaiser F'·eunde und nutze ,lanLit ,k,n Staa.t. I)aran schließt �ich der intere�",ante Gedanke an, der Kaiser solk sieh auch darun erinnern, ,bß die Gesdwuke, die er ""rkilt, nieht ihm allein, sondern allen gehör"n und er sie nur im Interet;se des Cemeinwohls verwa.l te. Und in seinen Vorschriften und Regeln für di" Prinzenerzichung, 1\1PG 156, Sp. 357, spricht Murmel Edbst. über die Nützlichkeit von
5. Die "WirlechaIt8polilil,(" Munuels 1403-1422
223
fischen Struktur dor herrschenden Klasse in Byzanz, der schwachen Entwick lung einer hierarchischen Gliederung dcr weitgehenden Abhiingigkeit jedes ,
einzelnen :\litglied{.'s dieser KJasse von \Vohlwollen und )Iißfallen des Herrschers selbst.. Der Uofä-higkcit, dieser Aufgabe wirkungsvoll nachzukommen, wal' sich Mannel in qua.lvoller Weise schon seit seiner frühen Jugend bewußt..�76 und die hitteren Erfa.hrungen seiner Herrschaft mußten dic!lC':s Bewußt:sein noch Ver
stärken und ihn mit zu der Cberzcugung führen, die er in seinem C espräC h mit seinem Se.krctä-f Sphruntws zum Ausdruck brachte. D ie Frage i�t, ob es ihm bei '
�jnem Pliidoyer für einen OikoHomos an der Spitze dc!\ Reiches UUr um die Suche na.ch illethoden ging, die vorhandene ökonomische Substanz steuerlich besser auszubeuten, oder aueh und soga.r besonder:; um die Suche nach \V{�gen. diese Substanz sdbst zu verbessern, ihre Entwioklung zu bceinflusstm und zu steuern. Mit anderen \Vartim, es geht doch um so etwas wie eine \Virtschaftspolitik
Kll-iser Manuels, speziell in den J·ahrcn zwischen 1402 und 1422. In scinen wirtschaftlichen
Vorstellungen scheint Manuel seinem Lehre['
Demetrios Kydones und seinem Freund :\!anucl Chryaoloras nahegestanden zu haben. Heide entstammen a.ugenscheinlich der noblesse terrienne ,m sie sind
selbst keine Magnaten, sondern Beamte und Literaten, aber sie hängen schr ILn dem Grundbesitz, den sie in Konstantinopel und seiner Umgebung haben. Kydo oel; betreibt mit den �'rüchten seines Gartens und seines 'Veinberges geradezu einen Kult,m und ChrysoJoras denkt. im femen Ita.lien wehmütig an sein Haus unter Zypressen und an den Dachgarten, der ihm in seiner Heimll.tstadt gchört,379 und Freunde be1.eugml sein reges Interessc für die Frßgen der T..andwirt·schaft.:IlIO llnmit deckt sieh die Haltung bei der zur Handels· und Gddsphäre. Kydones keIUlt diese Sphäre durch seine �rät.igkeit im byzantinischen Staatsapparat:l81
Qllalitätcll dffl MI Bnsnhenken den lmd von den Kräften des Snhr.t.kem, Idz;terefl vielleicht auch dne Bc si""lIng o••f die cigon<:' SituatiVII. t:ntgekehrt (\rklii.rt o.'metr;08 Kydon"fI 1372/;3 /!(:i "CHI Kl\ is(·r JohuJllu,� V., er verdicllt: nicht dic Bezeich"UlIg eines JT.ürrnchel� \md sei Ceschenk"l'- Art und
Grüß"
!l',r Gesdw"kn seien alJhlingig von d\;111
Imeh h';fu.:r. wenn er ihlll ni"ht das überfällige Gdta!t Iluszahk, 061l1�trillB Cydvnes Corre�p<')fldtlnee, ed. LO�-Xl-:l!.TZ I, S. 102; vgl.
i:h:V(: E�KO,
S. 81. A LcUfi"!I de l'i. 13, 2-1 -
m Zu
1',,'''pCJ'(lur
ChrysulvrtlR
Angahen, cli", JohamleJ;
Manne!, <'(\. LJ;HR.l.Sli, S. 6, 1 1 ; Letwrs lIIaroucl, ..,rl. Dr.:OfJ8,
fl. die Angaben rh·r vorlieg\,nden Arbeil..
(:1"
S(,"iety und .Intellect.ual Life,
\ru�
KydofW8 betrifft. s. die
,.oIbAi ilber ",dnn Herkunft, Ilnd seine Elto:rn mar�ht, Rede an Kaiser
R»nü.ku;/;I"·flOS,
D6",etric,,,s
Cpkmes
Corr.·spomlllm:{',
•
.",i.
LoIlN�tlTZ 1.
S. I rf. ; lind ,'\fJOlogifl pro viltt ;:;\10, Irad. ßt.<:It, S. �UlHf. ; vgl. mwh I.o':�EIl·r;o;. H.·!. Chronolugio ,k �;"oh)s ('aba.�i1u" 134.5- 1:1;;'4, OCHP XXI, 1 95;), S. 206. 3" D(om(tr�us Cydoocs CO!rt:";PUTldlll1C •.', ed. C.OHIELL1, 8. 15n, 194, 1':17, 20 1 ; ed .r.o,;-
.
.
l'"�]!.T7. I, S. 1 1 3f . , II. S. 58, :!li"i.
r.t Vgl. AHIlI. *'
Vgl.
ebd.
245.
111 Vgl. BlI(· ..., Die ApuJogio. pro "ir •• SUIIo. S. 210.
III.
224
Ökonomische
Polilik J 402·1422
und si cherlich auch schon durch seine Kind heit in der geschäftigen makedoni schen ::\ietropole �h[' gut aber er steht ihr innedich fern Venedig, wo er r:;ich .
.,
mehrmalt; in seinem Leben aufhä.lt, findet er langweilig, die Stadt ist glu' nicht nach seinem Geschnll\tlk. Er hat koine privaten Geschäfte dort, und er scheint froh darüber zu sein.382 Eher zieht es i hn l''I)hol1 nach l�om,:an das ökonomisch Ver glci ch l:lwei se rückständig und der byzantinischen Hauptst.adt nicht nur mit sei
ner Vergungenheit, Bondel'n auch in seinet' Gegenwart ähnlich war . a.hnlicher jedenfalls als Rndere italienische Städte
.
3tH
Chrysoloras beginnt seine italienische
Karriere in der Ccschäftsstadt Florenz und heendct sie in der Papststadt ltom, und Rom st.eht ihm cbenfalls nahe, a·uch wenn er in seinem berühmten Vergleich der Stadt am Tiber mit der am Bosporus schließlich s(!iner Heimatstadt doch noeh den Vorrang gibt,lU Diese innere Distanz zur Gesc::hält.'1welt, zu Handel
und lVllndd, ist bei heiden aber verbunden mit einem beachtlichen Enga.gement für sie und ihre Intoressen. Als B-Y'1,anz und seine lfn,uptstadt in den 70cr Jahren vor die Alternativo gestellt worden, entweder die Hafenstadt Gallipoli herauszu geben und damit nuf eine Kontrolle der Zufahrtswege der Hauptstadt von der See her dnzugehen oder Aber die bevorstehende Brntc im stadtnahen Raum durch tÜl'kische Plünderungszüge aufs Spiel
zu
set7.en, spricht sich Kydones,
wie schon weiter oben erwähnt, mit Entschiedenheit für da.s Festhaltell an Galli pali aus, weil die Versorgung der Stadt über das Meer und durch Kaufleute nach seiner -oberz�)Ugung in der Endkonsequeuz sicherer ist a.ls durch die Ernte im Vorfüld der Stadt, von den Feldern, Gärten und \Veinbcrgen städtischer Grund bcsitzer.aM Und Chrysoloras übt sogar mehr als ein Jahrzehnt uas Amt des Chef
kollektors westlichel' Hilfsgelder aus, reist zu diesem Zweck durch die Stauten Westeuropas und steht sicherlich auch in Kontakt zur Geschäftswelt. den Ban ken und Handelahü.uscrn ih�lieDisehe.. Städte und anderer westlicher Lander
,
'ohne deren Mitwirkung eine Aufgahe, wie die seino, kaum zu bewältigen war. Ganz ähnlich scheint die Vorstellnngswelt und Interei:\i'!cnlage ihres Schülers und Frewldes auf dem Kaiserthron geweslm zu !'lein. Auch .Maunel war innerlich vor allem mit dem I.lmd verbunden, auch er sa·h in lundwirtschafUicher Tätigkeit die QueUe des Reichtullis und die Grundlage dos Staates. Das kommt sdu de ut
lich in seinem Brief an die )Jön r;he Da.vid und Damianos aus dem Jahre 1416 ,
zum Ausdruck, in dem er sich über den Nutzen der erneuerten Jsthmof;mauer fUr die Bewohner der Peloponnes äußert: "Kun .kÖnmm sie ohne Furcht den
Boden be8tellen, Ödland urbar machen lind �n, wo einst Bä·ume gestanden haben, und mit· Freude auf wogende Kornfelder blicken und sie mit noch größe rer Freude milhen, Kulturen pftegen, die vernachl ässigt waren, den \Veinga.rten Ul
"3
DcmClrius Cyrlone.. Corl'espondance , cd. C.UJMELLr, S.
16;
ecl. LOENlo:RTZ II, S. 4m.
Ebd., S. 37 ((. h
Riemo, Hist..oria VI, Pr�g 1963, S. 45II.
Ruroptl.
im XV. Ja.hrhunole..�, S. I l l fr.
MPG Hi4, Sp. l02!'if.
O. Di.., "Wil·tschllftspolit.ik" Manuela 1403
-
1422
225
erneuern, dm' ver(;ruc.knct war, lUld weitere \'\rcinstöcke pflanzen und die Augen an den Früchten o.l1el' dieser ).!ühen zu weiden, wie man einen Freund bewirtet , und in ihnml zu schwelgen bis zur Sattheit. Wenn sie wollen, können sie anßel·. dem den Übel'schuß zu einem hohen Preis verkaufen, oder, was noeh besser und
a.uf jeden Fall nicht schlechter ist : sie können Rinder· und Schafherden und andere Vierbeiner mästen. Seit sie nicht l ängel· in Angst vor Barbareneinfa.llclI leben müssc.m, hindert sie nichts daran, sogar abgelegene Grenzzonen und Berg. gegenden zu besiedeln und sie
h Belieb(!n zu kultivieren, mögen es Ebenen
ml.c
oder früher unerreichbare Plätze sein. Kurz gesagt, ich glaube wirklich, d�ß sie lUld diejenigen , vou denen ihl"C Einküufte kommen, jetzt in der Lage sind, sich mit allen dieAen Dingen zu btl8chii..ftigen, so wie !;ie es früht�r uicht einmal im Traum für möglich gehalten haben.":l87 Hicr ist neben alleln offiziellen Optim.is. mus, zu dem
er
ruij Herrscher verpflichtet. wo.-t', doch Ruch etwa.s von de-r i.nneren
Beteiligung des Briefschrt:ihers zu verspüren, von seinen eigenen. Vorstell ungen. Hoffnungen und WÜIlsohen. Die Rede ist aber nur vOn der Landwirtschaft, von Grundbesitzern und Bauern, üuer Ha.ndwel·k und Handel, für die inner(� Ruhe l kein \-Vorl . und Sicherheit ebenfalh; (!ine wichtige Existeuzbcdingung ist, tii.lt wenn man von dcm Hinweis auf die Möglichkeit absieht, überschüssige Er· zeugnisse zu verkaufen. Allerdings betont. Manuel an anderer Stellc, nämlich in der Gedenkredc auf seinen Bruder Theodor und dcSl3en Vcrdienst.c für die Pelo·
ponnes, die Bedeutung von Frieden und Sicherheit auch für die Kaufleute,W aber gerade dieser Teil des Threnos i.'lt stark forma.lisiert, und ein Vergleich mit
1416 maeht
dem Brief von
den Unterschied im Engagement ganz deutlich.
Das heißt aber auch bei Manuel nicht, da.ß er für Ha.ndel lmd kommerzielle
Tätigkdt keinen Blick gehabt hätte, daß CI· ihnen gleichgültig gegenübersta.nd. Eher das Gegent.eil, Die Bemerkung seilIes .Enkomiasten hidor von Moncmvasia., der Kaiser ha·be sich wahrend der Belagerung Konstantinopels na.ch 1394 davon
überzeugen können, daß dlls :Meer noch Kraft hatte, während das Land ganz und gar unsicher gewordtln war, ist schon zitiert worden. Darges"kllt wurden aueh die Bemühungen :Manuels Dueh
1402 um die Schaffung wld Erhaltung einer gewissen
Elottenmaeht, um die Sicherung der Zufahrtflwege nach Konstantinopel und
um die Rückgewinnung von Gallipoli als martimcr Schlüssel und Tor zur Haupt· stadt. Und hinrrewiesen wurde schließlich au eh schon darauf. daß diese Aktivi· o
.
täten ganz auf der Linie det· Kydoncsrede über Gallipoli lagen und sicherlich auch Von den gleichen Motiven veranlaßt und zumindest mit ähnlichen Argu menten begründet wurden .
Auffällig ßind aber a·uch die Bemühungen MallUol" um tline Vcrbesserung der Bedingungen für byzailtinische Kaulleute in den vtmezüud!\chcn Kolonien, auf V7
I.OE IURT;r:. EJ,itr.."
S. 3UOf.; Lc:tten< Manud. eo. DE�-'Wj. �r. 'i8, S. Z09. Die Schluß passage scheint. nnz'ldeuten, da.t3 nicht dor unmittelbare l.'rodu,"rmt., aondOTIl ,kr feudal" Grundbeflitznr. dei· tlich II.hhä.Ilgiger Bauern bcdient, im 3{jttelrllnk� d..r überlegullgen
Mafluclfl fiteht .
.." MPQ 156, SI'. 2 % .
226
IH. Ökonomische Politik 1402-1422
Kreta und auch in Koron/Modon. Dabei wurden von byzanti nischer Seite nicht neue Bedingungen gefordert, aber schon die wirkliche Beachtung und Anwen dung der gültigen Vertragsbest,immungen mußte für den byzantinischen Handel Bedeutung haben, denn die Venezianer hatt,en den progressiven ::\laehtvcrfall des Reiches in der 2. Hälfte des 14. Jh. ihnorseits dazu genutzt, diese Bestim mlUlgen faktisch und auch formell außer Kraft zu setzen. Im Palle Kreta sah das so aus : Ill einer vVeisung an die Behörden der .Insel, dazu a.Il�egroponte und Koronjl\fodon, hatte der venezianische Senat am 31. Juli 1324 festgelegt, daß alle Untertanen des byzantinischen Kaisers in den genallukn Kolonien ebenso behandelt werden sollten wie die venezianischen Kaufleuk, im!bcsondere flolltcn sic frei von der Zahlung des Kornmerkion sein.389 Als die Venezianer 1370 be gannen, die dat·ia zu versteigern und zu verpachten, 'wurden die Griechen des Kaisen-; zunächst weiter wIe Venez ianel' bchandelt. Seit 13R2 wurde von den venezianischen Kommerkiarii aber ein andere!" 1lodus angüwHndt. Die Grieehen aus Konstantinopel, die sieh als "weiße Venezianer" bezeichneten, d. h, als Levantiner mit venezianischem BÜl'gerreeht ,wurden wie Venezianer behandelt, die anderen Griechen jedoch wie Ausländer und mußt.en zu den für die Vene zianer gültigen Handelst.axen noch eInen Aufschlag von 50% zahlen,3oo Gegen diesen diskriminierenden esus liefen die Beauftragten :lllanuels naen 1403 Sturm, Ende 1404!Anfang 14(jfJ wurde der byzantinische Gesandt(� Johannes MOfleho pulos in Venedig vorstdlig und führte Klage gegen die Einschränkung dt'l· HandeJsfreiheiten byzantinische!' Kaufleut,(; auf Kreta trotz vertraglicher Garan tierung ibrer Privilegien. Der Senat. ant.wOl't.et-e mit einer .Bckräftigung der Verträge und mit dcr Brklärung, dem Dux von Kreta sei mitgcteilt worden, quod non debcrent aliquid innovare cont,ra Grecos mereat.ores ei marinarios venientes in Cretam, sed eos tractare amicahilitcr et bcnigne et secundum quod fieri debet per forman convent,ionum.3n Diese erst,e Intervention hatte jedoch augenscheinlich nicht den gewünschten Erfolg, denn im Sommer 1406 erschien der kaiserliche Beauftragt.e )J"ikolaos l\lamales, versehen mit dor zusätzlichen Autorität der Vertragsverlängerung zwischen Venedig und Byzanz vom 22, l\Iai d, J., direkt beim Dux von Kreta. und forderte für die byzantinischen Kaufleute ,
die gleiche Behandlung, die den Venezianern auf der Insel zuteil werde, Der Dux; crklärt.c, von diesen Festlegungen nichts zu wissen, Ein Brief der venezianischen Regierung a.n einen gewissen Enrico .Michde - offenbar der Dux von 1:323/24 habe tat:,;;äehlieh diesen Inha.It gchabt. Ein anderer Brief aber, scripta noviter, verbiete nur neue Belastungen, nicht aber die 'Veiterführung der geltenden Pra :xiS.392 Das ist offenbar der Brief, auf den der venezianische Senat den Gesandten Moschopulos verwic:,;;cn hatte, und dieBehördon von Kreta. hatten aus ihm nur das
"'" KOIRET, Doeumenl,s, S. IS2 . •00
Ebd., S. 182f.
�n
Ebd., S. 160; THIRI.l':T, RegeHteR JORG/o., Notes I, S. 153.
al2
Il, :Nr. 117H, S. 50f.
5. Die "\Yirtsphaftflpolitik" 1.Ianuels
J 403
-
1422
227
herausgelesen, was sie lesen ,vollten, nämlich das Verbot, aliquid innovare ge Kaufleute und Matrosen, 11icht aber die :1{ahnung zur Ein.:ren byzantinische " haltung der Verträge. Vielleicht war er aber auch vonspiten des YCllezianischen Senats so und nicht anders gemeint.. 'Vie dem auch sei, auf jeden I<'all beschließen o
die kretischen Behörden als Antwort auf die Vorstellungen des Beauftragten Mamales, dl1ß die Griechen bis zum Erhalt {'ines endgült.igen Entscheids aus Venedig in Kreta behandelt, werden sollen wie vcncti albi, wobei flie für die ordentlichen Taxen Kautionen zu hinterlassen hatt.en.3�3 Der angefordertc Ent scheid erfolgte am 25. 6. 1407, und er bestimmte, daß die Untertanen des b\'"zan"
tinischen Ka.isers und ihre Vi�aren auf Krda behandelt werden sollten wie Venezianer, fatiendo incantari daeia d(� inde, mit dem Zusah>;, daß die Kommer kiarii. die diese datin pachten. die Griechen behandeln dürfen, so wie sie die Venezianer jetzt und in Zukunft behandeln, d. h. wohl, daß sic eventuelle Ver änderungen. Erhöhungen der datilt auch auf die Byzantiner in Anwendung bringen könneil.394 Den Behörden wurde weiter aufgetragen, die plez.a.r ia, d. h. die Summe der überhöhten Zahlungen, zu erfassen. zu denen die Griechen ge zwungen wmden waren. Schließlich wurden di<:- Behörden autorisiert, von den byza.ntinischen Kaufleutf'n, die naeh Kreta. kamcn, eid('SfltaUliehe Erklärungen zu verlangen, dall die Waren, die sie mit sich führten, ihnen seihst und nicht ander.en Personen gehörtell.395 Die Venezianer wollten dadurch verhindern, daß byzantinische Kaufleute fremde 'Varen als eigene ausgahen , die auf diese 'Vciso der Vorzugszölle teilhaftig wurden und flicherlich zusätzliche Gewinne brachten, eine Praxis, die die Venezianer ihrerseits in Konstantinopel und anderen byzan tinischen Rdchflteilen ltt'i.ufig übten und die Kaiser ;\1anud Anlaß zu wieder holten Klagen gab.396 Die steuerlichen Erleichterungen byzantinischer Kauf leute a.uf Kreta. müssen nach diesem Entscheid also ganz hea.chtlich gewesen sein, auch wcnn sie nicht das Niveau der Privikgierullg der Venezia.ner im by zantinischen Beieh errei chten. denn die Venezianer Wflfcn el)cnso wie die Genue sen von allen Auflagen befreit und kämpften hartnäckig um die Einhaltung dieser Privilegien . wie auch im Zusammenhang mit, den Steuermaßnahmen Manuds mehrfa(�h sichtbar "wurde. Daß diese Bechte der Byzantincr auf Kreta auch in den nä.chsten ,J ahren nicht. unangefochten wa.ren, zeigen erneute Klagen byzantinischer Gesandter j'Hitte 1414,397 im großen und ganzen scheinen sie a.her doch befolgt \vorden zu scin. Schon Ende 1409 unterna.hmen byzantinische Gesandte aber einen nouen Vorstoß zur Verbesserung der Bedingungen byzan tinischer Kaufleute, indem sie vom Senat forderten, daß Griechen, die auf
303 Ebd.
•
"" NOIRET, DocumentR, R 182f. .��
3
..
Ebd.
Vgl. Anm. 274.
at7 DÖLO"ER, Reg""ien
V, NI'.
3338.
"
, , .
.
rI!.
228
Ökonomische Politik
"
'
1402-l(2:1
venezianischen Handelsgalccl'cu reisten, die gleich en Redlt-e und MögIichkdtt'n eingerii,umt bekommen sollt-Cll wie die Vellcziallt'r. Der Sellat ak7.eptier(.S!MI und
weist ein gutes Jahr später speziel l den Baile von Konst.u-nt.inopcl, Fantill ,Midliel, und die Golfkn,pitäne An, byzantinische Reisl'nde auf vellt:zianiijchcIl SchiffOll .
ill der gefordCl"t,en Woise zu beh[mdeln.�� Dubei wird es ganz besonders auch um Fahrt,eIl von und nach Kreta g(!gangen sein, und diese Mögli chkeit, vcnezianmdw
sWnt.liehc Handelsgal�rell zu benutzen bedeutete für byzu·utinh;che Kaufleute ,
anges-ichts der 8i\;uat.ion dor eigenen Scbiffahrt und F'lotte tats..'iehtil:h eine große Erleichterung. Byzulltinüwhe Uiindler scheinen aber auch in grö߀"l"er An:u.Lhl mit eigenen 8ehiffen naeh Kret·a gekommen zu sein, um Geschäft.e zu m.achen.
Das de·utet jedenfalls eine Di�kussioll im vent.'zianischen Senat, aln 22. 12. 1(16 a.n,
in der eij darum geht, daß viele Ausländl'r lmoh Kret,a kommen und hit:f Käse und andere 'Waren laden, um sie hl die Romania und a.ndcro
Wein,
Gegenden zu t.ransportienm. Der Vorschlag, venezianischen Untertanen zn vcr� bieten
,
bei der Beladung ausJiindischer Schiffo zu helfen, weun -in krütiscben
Häfen venezianische Schiffe mit gleichem Bestimmungsort lif'g{�n I�ollten, wird zwar abgelchnt,100 aber er zeigt doch. daß dic Venezianer in diesen .schiffen eine ernsthafte Konkurrenz sahen, und es ist illlzUllOhmeJl, daß sich zumindest unt-er den Schiffen, oio in die Romania gingen, aueh solche byzantinischer Herkunft befanden.
"'ähJ'tmd die Venezianer den Zustrom fremder, darunter auch byzant,inischer
Ko.·ufIeute nach Krota mit Mißtrauen betrllehteten, verfolgten sie in ihren Kolo� nien Koron und Modon eino gcwm entgegengesetzte Politik, iIld(�m sie spe7.iell die griet:hh;chen Untertanen dt::s Despotats Morca zu veranlaSl:len suchten, nuch den beiden Stützpunkten zu kommen, um ihre ProdukttJ und lIu,n dclsgegcn stände zu verka. ufen während lSie umgekehrt ibre eigenen Untmt anen uanm ab ,
hielten, die Räfen und Städtc des Despotat.:1 zu hesuchcll.401 J)i(�ses Bemühen um
'die Konzent.ration des Handels nuf venezianischem Territorium in einem Fall und der VersIIch einer Abschirmung venezianischen Terl'itori!1m.� gegen fremde Kaufleute im anderen ist augenscheinlich verursA.e!lt durch den unter:,;chicd lic hen Stellenwert beidel' Territorien im Vl'lleziaoischen Kolonialiruperiulll, don Stützpunkteharakter dos einen unu dic Rolle. des anderen als wichtigst,cr Roh !:100ft· und NahrungsmittR.llieftmmt. Für die Byzan tiner hatten aber (l.ue!l Koron
und Modon an der Süd spihe der Pelopollnes eine l\'iehtige Bcdc.utung als Um· schlagplat?
für landwirtschaftliche Güter ihrer .Besitzungen auf der Halbinsel,
als Kout.akts t.eJI e für hyzl\ntil1ische Kaufleu te und als Depot für byzantinische
$I' ,Tom;,!., Kvtoo; T, S. IHO: TJlllUl:T, "'f. ' ,,:' '' . '1 .
lUS'.'>:IÜ'9
H, SI'. l�W:l, S. 8iH.; DÖUH:n, H"gesten V,
�
�. TSll!.n:"t',
RcgesU:!l II, lü. UG2, 1416.
Tll11Ur.T, RegcHI,." Ir, XI'. 1(;:13, S. 149. TIHR1E1·, nügest("'f; I, N,·. 1'112, S. 1901: SATlU.S, DouumE'nis ü'll�ditfJ liI, S. 3$0(.
''''' ;';OJtl,r.'r, Doo,;ullwnl�, S. 25',); '0,
.5. Die ,,"\VirtscJw-ftspolitik" 'Manuels
H03-1422
229
Vermögen.�G2 Das Dekret vOn .1:124 über die steuerliche Sonderstellung der
Byzantiner in venezianischen 'l'erdtori(lll hatte Rieh ausdrücklich auoh auf Koron
und Modon crstreckt.. ID2 Hier !;cheincn diese Rechte a.lJer schon früher abgebn'llt
worden zu sein als auf Kreta. und t�S hut· auch den Anschein als hättml die Byzantiner in den Jahrl�n llMh H02 hier nicht den glei ehen Bodengewinn cr ,
zieleu können wie Iluf der vent'zinnischen Hauptinsel. VOll eiuOl' Befreiung der Griechen vom Kommerkioll ist fiir Koron fModon niuht die Rede. Im Gegenteil :
1m Jahre 1418 führen Gesandte des jungen Kaisers Johannes und des Despoten Theodor in Venedig Klage dariiber, daß dil� Behörden von Koron und Modon eincn byzantinischen lJntertanen, der einen Posten Öl naeh Modon brinn'en • wollte, ge7.wungen hatt�m, seine 'Vart� weiter nach KOfOn zu transport.iüren , und •
ihm a.n heiden Ort.en ein commel'chio von jeweils 62 Hyperper a.hnahmen. In
ihrer Antwort wendet sich die ltegierung nur gegen die zweimalige Zahlung des KomlDcrkions und steUt dne Ent,schädigung für den Fall in Aussicht, daß sich die Klage n.ls b(jgründet erweisen solltc.�O./.. Aber auch be7.üglich der Handels bedingungen in Koron/1tfodon führten byzantinische Gesandte Vorstöße in Venedig. So wiesen die vcne7.ianisehen Behörden um ö. 5. 1412 auf Bitten des Kaisers die Bea·mten von Koron und Modon und Rm:h von Xegroponte an, den byzantinischen Unterta·nen diesdben Fracht- und Fahrtkosten abzunehmen wie den Venezianern,w� d. h. auch fÜl' diese heiden Kolouien zu gr,.....ähren, was
' . ein Jahr :7.UVor ah.epticrt hatte. der Senat generell s chon 7,wei "zu Die Bekrä.ftiguug dies('\' BClltimmung aucb für die Schiffahrt über die Kolonie NegroponttJ mußte eine be!"ondcte Bedeu tung für die kommerziellen Kreiso speziell der bY:lantinisnhell Sta.dt Thcssalonike haben, denn zwischen ihnen und den Venezilt·neru bzw. \"enezianischen Ontertanen von )legroponte waren die Handclsbc7.iehungen seit jeher benondcrs eng;lOG Kaufleute von TheSl'lalonikc ha.tten schon zu Beginn de;.; 14 Th. Bark(:fi von :!\egroponte befrachtet oder, . •
sogar ganz gemietet.fm Aber diene MögJichkeit.cn wurden im Verlauf der folgen den .Ta.htzclmt-e offenbar cingcf!chrAnktl! Yielkieht sogar ganz untccsagt.401 Gelel gentlich findet man auch spätt'r Einwohnl:r Thessa.Ionikes a.uf venczianinchen Schiffen, \vic ZIlm Beülpiel einen Demetrio de Snlonichi im Jnhre 1.4-02 auf dc� 00:
lJel' De:;I'0L VOll Mil:itt'fI h�t in KoronjModoll 'lugen�hei.nlkh \Ter! r",uenell"utc sit.Mll. üOOIi din !leine Kontttklo
Z\I
...
"ne�.ianiHdl<::nn"höf<.kn unrlKI'uf/l:ltltl"ll lauf.m, Ro::gc�ti Jei Ccm�
m(lr'oloriali. ed. PnxJ)ELJ.[ iU, iluch vur, X... 410, S.
224.
1n Koroa/Modoll
Imuen z. B!
Y,)rmögeII�w":l"te deponil,:ft. J"l' l'ro1.rlstrl1l....r B\lO'laimflllo;j)"n ne!:l, 'rumlET, llcge,:;tes 1fT;
Xr. 2835. S. 160. I.Uld l'i1\ !>.f1Irloli ilf'l.g.tt ,hr<'llli ,lid: Ufo; pl'ot.ost mtorJ., 8.\ T lJ .\S, f)Dt,un ,,�nti 'u •�. '010
inedils llI, S.
350 r.
KOUl.ET, DO"umeIlHI, S.
JS2.
SA'I'HMj, D0cumellis incdits JlI, Xr. 7 3 1 , S. 180. TJtlllI"'l', Rege>
,.. DER!!., lA\ Rom,lnie, R 33!)!. <01
fOf
J)iplf)HU1Ul'iunl J , S.
72.
Th�, hili
Auf waclu",nde Hilldernisw für ,Jies')ll HandtlI wcis� THl1t(F;'l', F., !.es VCllit.icn>'l u. !lalonique dlln\:l la pn,miert' moitie du XIVc !liec1e, ßY:t(lnt,j(ln X XII. IO.'i2. 1:1. 3:l(l f.,
•
IH. Ökonomische P"litik 1402·1422
, 230
Barke des Francc�('o PampOl'3. bzw. l'amp"llo, aber wahrSr'hcinlidl ist die&"l' Demetrios ehe! �llltrose all:' Kaufmann ul\d hat auf dem Schiff ungeheuer t. niellI:. '
,
Viiuren tramlportit)rt.�1)9 Der yene7.i:mische Entsehl'id b('treffs byzantinü;ehN Frachten auf vcnezianh'whcn Schiffen ist also dem Handel der Griechen von Tlwssalonikc skhor zug ute gckommC'll. �in <\}ldncr Entsehfoid des venez iani schen Senats V(lID Jahre BOi, ebenfalls den Handel von KcgroI)()Ilt betreffend
.
wird die Kanfleut-e der makedonischen Metropole sicherlich (t·uch bel'iihl't hahen, i..llllich {!in in dIes(!m Fa l le aber negath-. Am 14. 6. des genannten J'nhrel'i stößt n i Antrag im Rennt Huf Ablehnung, der einen reg(',lmäßigcll BegJeitschlltz für die Handelsschiffe von Kegroj)Qnte naeh Thessalonike uw'eh die Kriegsg aleere der Kolonie "vorsah
und di(� genaucn Modalitäten .
dieses Schutzes fcstlcgt.e . .J1O Einen
' solohen Begleitsehutz hatte es um 1360 lichon einmal gogehen,H1 L4-07 wird er aber aus nicht ganz eindeutigen GründeIl abgelehnt. und obwohl in di,)scm An trag von byzantiniscben Kaufleukn aus Thessalonike keinu Rede ist
,
best-eht
wohl ka.\lm ein Zweifel, daß sie diese Entscheidung zumindest· indirekt berührte, indem sie die Intensitüt und Qualität der Handelsbezit!hungen zwisclH'1l beiden Orten beeint.rächtigte. E:> erscheint deshldb auch nicht "völlig aUilgesdllosoSb'l.
daß dem Autmg im Senat I.\uch private oder soga.r diplomatische Vor.�töße you
byzantinischer Seite zugrunde lagen, zurual dann, wenn man bcrücksiehtigt, daß .Manuel während soiner Regl�l\tsehu.ft, und bei seinem Abwehrkalllpf gegen cli<> Türken in Thessa-Ionikc iJl den 80er Jahren schon einmal versucht hatte. cine
Allianz zwischen der Flotte von Kegropont0 und l:ieüwn Schiffen zustundl'w bringen, u1 1lnd da.ß eine del' Hauptfordenmgen der Einwohll(�r von ThessaTonike 1423 hei der übernnhme der Stadt durch die Venezianer die Benitstel hmg von
drei Brigantinen zum Sehlltz ihrer HandelSflehiffahrt war 4 1 3 Di(,sel' Hillwrgrund .
ist möglicherweiRe auch dje {jrsac�he fur di e Ablehnung des Antrags im &mat-,
denn die Mnrkusl'epubJik mochte befürchten, daß ein positiver Entseheid eher
den Byzantinern al� den eigenen Leukn zugute kommen konnt-e, und vielleicht
scheute si(! siclt /luch, durch einen solchen Begleitschutz und den Aufcnt",halt
einer venezia.nischen Galeere im Hafen von Thes.'lalonike den Eindru ck einor Zusammenarbeit bzw. sogar einer Allianz zu erwecken. Während steuerli che Begünstigungen yon Handel und Gewerbe zwiscllen 1402 und
1422 nicht nachweisbar sind, scheint bei Steuerexemptionen bzw.
nachlässen von Grundbesitz der Gesichtspunkt der Prosperität und Produk·
-
tivität wenigstons zeitweilig eine Rolle zn Bpielen, Das deuult sich zumindest in der WiederberstcllungsphaBe nuch 1402 an. Im Testament des Pa.t,riarchen Mat thaios ist die Rede von Steucrvergiinstigungcn für einon Teil der Besitzungen und der Produkte des CI18.r.;;ianites·Kloskrs, uud in
diesem
Zu�mmellhang
4<>0 Regesti dei Cornmlllnorifl.H, tltl. PnEnELT.1 W, BudIIX, Kr. 253, S, 290
.,� S....TJlAIi, DOPurnenl� im!dits TI, �r. 4 1 0 , S. 175f. 111 TUllirET, fiegeste*" I, Nr. : H .7, S . 92f. <12
ua
Dl:NN{8.
Tho
Rt,ign of Mluluel H, S. 163,
JOROA, Noh'S I, S.
398f.;
TnrnuT.
122ft
Hegestc8
H, Nr. 1995, S. 229.
.
6.
Die "Wirtllch&ftspolitik" M&nuels 1403-1422 .
231
wird auch mitgeteilt , daß die meisten Weinberge und -girten des Klosters a.ußer halb der Stadt lagen und unbesteuert Wl\.reIl.JU H. Hunger sieht in dM Lage. angabe eme Begründung für die Steuerfreiheit,4t& ohwohl dieser Zusammenhang nicht gamr. eiudeutig ist. Sollte t'r bestehen, dann wäre eine mögliche Erklärung darin zu sehen, daß die Behörden nach der Beelldigung der Belageruug eine zeitweilige generelle oder partielle Steueroefreiung für die land\virtsehaftlichcn Einriehtungell im
orstadtischen ltaum aussprachen, um ihre Keukultivicrung
v
und lIelioration zu crmöglichen bzw. 7:U cdeichtern. Eine solche zcitweilige . Befreiung von Abgaben für Weingärten auf Staatsl!mdhatte es für die Bürger der Hauptstadt auch am Ende des Bürgerkrieges zwillchen dem alteren und dem jüngeren Andronikos im Juhre 1328 gegeben, ullerding:-l hat,te sich diese Be. freiung aueh auf Weingärten in der Stadt und auf Ht i.uSt".r bezogen und war wohl auch nicht. in erster Linie durch die Zerstörungen begründet, die der Bürgerkrieg verursacht hatteY' Ausgeschlossen ist €I'; nicht, daß die Zentralregierung den· aUgemeinen Optimismus und Wiederaufbauwilkn der Bevölkerung nach der Befreiung vom unmittelbaren Druck der Belagerung t,rotz großer Ebbe in der Staateka..<.;Se durch zdtweiligc Steuerentlastungen zu unterstüt·zen versuchte. Bewnders von seiten Joha-nncs' VII. und seinm' Administration in Thessa· lonike fallen Akt.ivitäten ins Auge, die darauf hi.wmslaufen, durch da.s eigene Beispiel beim WiedCl'aufbllU landwirt.schaftlicher Betriebe, bei der Kultivierung von Brachland und dem AnAetzen von Produzenten �timulicrend und aktivierend auf die herrschende Klasse zu wirken. So hcricht-et ein Chrysobull des Mitkaisers vom
Februar 140i, daß er den ThermaL.<:.chen mit dem Tttronitischcn Meerbusen
durch einen Kana! hl�he �erbindell und auf der so ent.standenen Insel Kassan dreia einen landwirtschaft,Jichen Betrieb errichten lassen.417 Und im August 140 überträgt Johannes dem Athoskloster ])ionysiu eIas Verfalldorl Mariskin in cl<'! Landschaft Kassa.ndreia und verpflichtet lüch dabei selbst, in dem Ort zwe
CeVYdeta anzulegen und sie den Mönchen n:wh ul'ei Jahren zu übertragen. Di Mönche aber sollen die 3Ielioration des Verfalldorfes übernehmen und erhalte zu dic!';cm Zweek aus dem Saatfruchtertrag der Ilnderen dortigen BesitZlllige
des Kaisers jährlich 16 pObta noi.mxa übcrtmgen .U8 In ähnlicher Weise bemüh
sich fl,uch S4.�in Nachfolger in der Herrschaft über 'J'hessalonike, der Despo Andronikos, um eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Substanz seine Gebietes.419 Für die thrakischen Gebiete und das Vorfeld der Ha.uptstadt fehle vergldchbare Quellen aus dieser Zeit, anzunehmen ist aber, daß Manuel in de unmittelbar seiner Herrschaft und Verwaltung unterstehenden Gehieten ähnlic verfuhr. Vielleicht wurde er dabei auch vom Patriarchen I\'1atthaios unterstütz
n. HUNGER, Testament :Matthai09, S. 30t. ,,) Ebd., &. 304 r. u. M
76.
Regesten V, Nr. 3209. n, Actes Dionysiou. cd. OlKONOMIDItS, Nr. IQ, S. 81 ff. ut Ebd., Nr. 17, S. lQ3[f.
III. Ök"nOHli�..t", Politik 1402·1422
232
der Siell naeh seinem Testament so intensiv um den \Viederaufbau �eillcA eigenen Klost.ers bemüht. haUe.no
Besondere Berleut.ung fiir die Lage und Entwkklung der LAndwil"tl'ehnft kam
aber dem Bi'mühen des Kailwf!; lmd seinol" Vel·trd.et,
7:U,
nic:ht IIur die Städte,
sondern aueh das flacht: J,and militärisch zu t;iclwrn . Die zitil'rt.en Passagen aus dem Brief l\lnnuels an die l\Iönchc ])a dd und Dllmianos bC'weiflt'll, daß dio Siche
ung des Ku.ltm:landes und der agut"i!>chen Pt"oduktioll ein ganz wesentlicher
r
Grund für die kaiserlichen Bemühungen um den Aufbau von Verkidigungs gürteln und Sperrmauern war. Biniges deutet darauf hin, daß sir.h )lanuel uud seine Mit.regenten auch der psychologischen B l.'deutung dieser Vert.eidigungs
rnaßnll.hmen bewußt waren daß si() diese 1I1aßnahmtm unkr dem Druck der ,
"öffentlichen Meinung" ergriffen, mit ihnen auf die Wünsche und Hoffnungen breiter Bevölkl!T1lDgssl'hichten eingi ngen und umgekehrt versuchten, sie zur Stimulierung vor allem wirtschaftlicher Akti"jtätcn der Bevölkerung auszu nutzen. Da;; nur la·ue Interesse und daR mangelhafte Engagement wesentliche!:' Teile der herrschenden Klasse für dieses VerteidigulJgskonzept war auch eine Form von Indif{ert:nz UHd Gleichgültigkeit gegenübN eiller wirtscbllfUichl:ll Stabilisierung des R.eiches. Es ist also nicht gerade viel, was über eine vVil"tschaftspolWk :Manuels in den •
Jahren nach l402 konkret zu sagen wäre. Und noch weniger ist· über ihre kOllkreten Effekte zu sagen. Verschiedene byzantini
Despotat Morea,m aber diese AURsagen sind Wl.ge, und ein Zusammenhang
zwischen diesmn Aufschwung und d�'r Politik der Zentralgewalt ist n och un deutlicher oder wird überhaupt nicht hergestcllt. Die nieht.byzantinisehen Quellen sind zu dicoor Frage auch kaum gesprächiger. Immerhin 8()hcint es einen gewissen Zusammenhang zwischen dem Bemühen :l\Ianuels um eine Verbes..<;e rung der Bedingungen byzant,iuischer Kaufleute in den venezi anis(:hen Kolonien und der ta.tsü..chlichen Erhöhung des Gewichtes a·usländischer Kau1leute beson ders auf Kreta zu geben. ])N einzige direkt.e ökononllsr.he Effekt zeigt sieh inter essanter- und bezeichneJlderweise bt-im Bau des Hex.l�milions. Im Zusnmm{m ha.ng mit der Bitte um die Erlauhnis zur Einrichtung einer Fleischbank uu.ßer
halb des Kastells informieren dio Behörden des venl'7.ianischen Koron im Somm er
1417
die Regkrungsstdlen in Venedig darübel', daß al prcsent.!, ehe se serado
I' Eximilia. la came C sUIlcrflu3, ehe 3Na·nZ/l. da ogni canto, e �i non fo mlli tanb ��.
HU:lI"GJül.
TN>t�mcnt il.I"tthniO'>, S.
301 t.
'�I Zellgom für KO IlRt!mtinopd DClnetriOR Chrr901(>r/l�,
S. 352;
für
die PelnjJOnl\O"fl KoiHCJ" M/lnud,
ed. GA1JTIER,
MPG 156,
Sr. 209;
REB
19,
1 961 ,
(01' Th,·!!;;...loruke
nocbmah! Dcmeh'iOIl ChrYllOlont.,;, V.10ALOl't!LO>I, OriJ.!ins, �. 85, Anm. 81 (R. 304.), unr!. wiederum !{ais"r Mrlnw..l in Il"inem Bril:f Oll K.Ollst>Lntin Ivankos, I.-ettres de l'.:.:nper"ur
rtlanuel, cd. LE(lllA�n. S. 69ff.; Letten M.mucl, f'<1. DH"PONT8. S.
131/133.
,'S. Pi" ,,1Virtschaftspulitik" Manuols 1403-1422
233
eu.l"nc, qnant.a se Ca 31 prescntc.4U Der Bau der Sperrmauer am Isthmos von Karint.h ha,t also tatsächlich den von nfanucl in I:leinem Brief an die )!önche Da.vid und Damianos erhofftc":n und erwarteten Effekt gehaLt. end deutlich wird da.mit ein weiteres Mal, waR die byzantinil>ohe \Virt.-;chaft zuerst und vor allen JJingen hrauchte, nämlich Ruhe und Sichel·hcit oder wenigst.enll die Illu:-oion du.YOll. 'Iklln diese :allluer war im Grunde weniger ein materieller Schut,z VOI· den Türken als vielmehl· eine psychologische Barriere gegen sie. lkr Bewußt!5Cins. kredit der )lauer 'war flO gruß. daß ihn auch ihr!! militä,risehc DUI'ehbrechung 1422 offenbar nicht völlig zunichte machen konnt.e. An einigen wenigen l'uukten kann das lwgative Bild DarkcrK flbe·r die öko nomische Politik :1Ia..nuels 11.-1so korrigiert werden. Daß es nieht mehr sind, resul tiert zuniic:bst einmal ga-n7. sicherlich aUR der Qudlensituation. Es gibt ver· schiedene wirtschaftliche Probleme, die den Kaiser und �eine Administration gaß1" best.immt uCflchii.ftigt. haben, ohne daß man sagen könnte, wie und auf welche \Veise. V�rteidiguJlgsba.utcll I wurden errichtet, aber wie, womit und von wem � Schiffe wurden gebaut, aber wo, wo\'on und wieder "On wem ?�2! Gesetze
wurden erlassen und Dienstordnungen formuliert, Q,ber betra.fcn die!;(l Ver ordnungen und Satzunge.n nur dal> MönchslebeIl fl,uf dem Athos, die Gcschäftt> der hll.lll1tstädt,ischen Notare und die Kompetenzen der Oberflten Rcichs richter 14U Es gibt MiCh manehe Analogiefragen. Zum Beispiel: Nach verschie denen iImenpolitischcn AuseinandeJ'&!tzungcn und Kriegen des 14. Jh. wurden SchuIdenmoratorien gefordert und auch g()währt. Gab es 1>0Iche Forderungen a.uch nach 1402, von wem kamen sie und wie wurden sie beantwortet l Oder: ,
Die Venezianer suchten in ihren KelOIden die Getrcideproduktien gelegentlich durch die Manipulierung der staat.liehen Aufkaufpreise zu lötimuliercn.U& Inwie weit hatte die byzuntinisehe Zentralgewa.lt diese )[öglichkeit, und inwieweit machte sie ven ihr Gebrauch ? Natürlich liegt, die Unschärfe des Bildes wirt schaftlicher �bßllahmen der by'Zantini8chen Zentralgewalt unt.er Manuel nicht nur an den Quellen, .!Iondem auch un der ohjektiven Situation, an dem außer ordent lich beschränkten HalldlungKspieh'llutn; deu die letzten byzantinischen Herrscher gan? hesonders auch im Bereich der \Virtscha.ft ha,tten. Gemistos Plethon macht in seinen �Iemol'anden den \'orsclllag, den ZollmechanismuK im Interesse der byzantinischen Wirtschaft und Verteidigungskrftft stärker zu nutzen. Aber diescr ZollmechaniKltlus wur nicht in b,·zantinischer Hand und •
,
'" S",TlIAS, DOCllnw,,11'< itlcdit>; IU. Xr. 718, S. 162f. u�
Sv i;;t in einE'm B,·rir.ht- t;h" r die F....)hcrung Kon�""llnti!1opE'lfl, .!...n J01\O,\ als ab50lu "ut.lll�nlisch be.."idl net,. noO'h die R"dr. S:'hiffstJaulE'\1ten in der Huu[.'1.!tndt. die VOI
von
M..,hm(>d gefl<'hOIlt und in sein" DielIllre gestellt wr.rden, JOllQ,\., Xnte�, ROL VI11
1900fOt,
S. 276.
"' 1IEY�R, P., 1>i" S. 20llIf.;
nc:
H a \,lptllrblll,kn für Ji" G,:sphichtn (Ier Atho�klö�tr.r, L,'ipz5g 1894
MT.:SJHT-,. E. A .. MOul1t Atbos, He-r!infAIl1',to:rdam ! 1972. S. J02f.; SCIIIL
lUCH, ni" Hypot'YPoflis, S. 44 rf.
,,:. X01Rl:T, J)oc\lffients, S. :Jfif., 102; vgl. TnrnJF.'t', Ln ROlll.UÜ". S. 3[9.
ur.
234-
ÖkonomiKCh" POlit.ik IJ.02·1422
um ihn 7.urüekzugewinnell uud zu behaupten, oc'Sl\rion macht in stinen Reform vorschlä.gen auf die )löglichkcit und Küfzlichkeit des Einsahcs "on Getreide ·
als politische 'Waffe n·ufmcrksam. 42ti Aber diese Wa.tfe hatte sich
umindest in
z
KOIlstn.ntinopel und Thesflalonikc schon längst gegen dh� Byzantiner gerichtet.
D01't wo sie in der eigenen Hand noch nicht -völlig stumpf geworden war, auf der
Peloponnes, scheint es wenigstens Versuche gegeben zu haben, mit Getreide nicht nur Geld. sondern auch Politik zu machcnY7 Schließlioh stößt diese Politik - und das ist für ihre Beurteilung be:;onders wichtig -
an
die Klassenschranken ihrcr Träger. lIalluel greift gelegentlich
sptirbar in di<� ökonomische Interef\sew.phäre der herrschenden KlaMe ein, nimmt d.c�n Klöstern einen Teil ihre!\ Grund und Bodens ab, flucht I$teuerliche Privilegierungen abzuschwächen und zu unterlaufen, bemüht sich, die Ver fügungsgewaIt, der Feutlalität tiber: die unmittelbal'en Produzenten, ihre St-eucr und Arbeit:;kra.ft, zu beschneiden. Aber diese Politi k ist für ihn nur ein äußerst.cr
Notbehelf, kein positiveR Prinzip. Deshalb
rfolgt er sie nicht permanent und
ve
nicht konsequent. Daran könnCll auch t�inzdn e spektakuläre Aktionen, wie die gegen dic moreotischcn Archonten, nichtiS ändern. Seine Verteidigungspolitik wird von Klöstern und Archonten an vielen SteHen ökonomisch untc.rlaufcn.
Als Mehmed H. im Jahre 1452 an den Bau \"On R-umeli Hisar geht, erteilt er den dJ'ei höchsten ",�ü.rdenträgel'll seines R.eicheli den Auftrag jeder Koskn uno .
A�führung eines der drd Hallpttürme der Festung zu Übernchmell. Alle drei wetteifern in Aufwanu und Tempo Imi der Erfüllung des SultauRbefehls. Byzan t·inische Klöster können ihren Kaiser dagegen Ja-hre und Jahrzehnte mit t.at
sächlichen oder
orgeschotltmen Begründungen hinhalten, wenn cr von ilmen
v
den Bau eines kleinen Verteidigung:;turmes fordert. Natürlich zeigt sich hier vor
allem ein Unter�ehicd in der Stl'uktlU· und im Charakter d�)l-l byzantinischen und
des osmanischen Feudulismus, aLer e� ist auch ein Unterschied dcs politischen Programms und deI· politischen Konsequenz. Und noch etwas fällt auf : Mrmuel greift gelegent lich den Landbesit.z und die St.cuerprivilegicn der herrschenden Klasse an, es sieht aber nicht ,,0 aus, als wenn er versucht hätte, auch die großen mobilen Vermögen politisch nutzbar zu macben NikolaOI! )l'"otaras hat 10 000 lh .
a.uf der genuesischen Sta.atsbauk deponiert, sein Sohn Lukas !:;icherlieh noch mehr, vielleicbt ein mehrfaches. Als aber 14!52 in Konstantinopel Gelder zu Ver
teidigungszwecken gC�ll.mmelt werdcn, scheint er mit :\Iühe und Not 200 Gold
stücke zu F.lpenden .421l �ichts I3prieht dafür, daß sich Not.aras scniol' 1415 bei einem gleichen Aufruf großzll.giger gezeigt hätte. Wä.hrend c.ler byzantinische Kaiser bei italienischen Banken und Regierungen in der Krcide stand, scheint er die privaten Vennögen der Leute aus seiner Umgebung nicht behelligt zu haben. ta
MOHL},;JJ, Aus Be_rions Gelehrtenkrde, S. 446
•
..7 S.-I.1'IJAS, DocumonUl inedita III, NI". 751, S. 178; ANDREEVA, TOj)I'"OBbift l{Or-060P, S. 13U.
on
LPr 11, B. 198.
".
- , ,,
-
6. \\ 'i't.8chaltJilbihmz
235
gab es augenscheinlich keine Krcditforderungen und keine Zwangsanleihen.
Kikolaos .:s-otttl"a� beteiligt sieh an einer großen }lnanzt.ra.nsaktion zur Befreiung ausländischer Fürsten a.us türkischel· Gefangenschaft, aber es gibt keine Hin
weise darauf, daß er politische Aktionen Kaiser Malluels finanziert oder kredi tiert hAHe. Viele Gelder und Wertsachen byzantinischer Großer flossen auf ausliindische Konten I1.b, ohne daß el! d agegcn energische Ma.ßnahmen gegeben
hätte.4t11 Dicl'IC Geldkapit-alien dienten in erster Linie der parasitären Konsum tion und dcr Si<:hcrung eim,r btandesgemäßen :t<: xisknz, in gewis.sem Maße sieher lieh 8\H::h größeren Handels- und Gcldgefwhäfteu, sie dienten aber kaum der geselhwhaftlidlen Produkt.i on und schon gar nicht der Vcl"tcidi guug des R�iches, die die wichtigste und dringendste politische Aufgabt! dieser Zeit war.
6.
Wirtschajtsbilanz
Die ükonomhlChe Struktur und ihre Entwit!klung im frühen )0. Jh. waren jedoch nicht in e-rskr Linie das ReBultat VOn Maßnahmen und Eingriffen der Staatsgewalt, sondern sie waren geprä.gt uurch objektive Gegebenheiten und folgten sachlinhcn Zwüngen. Zweifellos wru· die ökonomische Situatioll dieser Zeit äußerst prekär, trotzdem wäre es fa.l seh , nur vou Stagnation und �lOga.r von ,
Agonie
der
byzantin ischen Wirtscha.ft zu ""rechen. Die byzantinische Land
wirtschaft hielt auch den s(:hwersten Be-lastullgen Btand, byzantinische Bauern
lebten und arbeiteten trotz ständiger Bedrohungen für Hab und Gut und Leben,
und in manchen Gegenden gelang (!s sogru., beachtliche Überschüsse zu erzeugen. Byzantinische Kaufleute betrieben ihre Geschäfte nicht nur in benachbarten
Territorien, in venezianischen und genuesi:�chen Kolonien, bei Türken, Serben und in der Walachei, sondern auch in der Rus, bei den MamlukcD, in Italien und
vielleicht soga.r in England . no Sie bedienten sich dubei entwickelter Formen der
Handelst ii.tigkeit In
nd des
Gddgeschäftes, wa.ren Teilhaber byzantinischer oder
u
Note!! J, S. 160; THl.RIET, Reglll:!to":s H, :Neben Not.ar,1oS sei gellflllJlt Gcorgios PhiltinthroptJflOB, L.4.u
Koron/Modon: "gI. Anm. 402, Kreta: Jorua, �r. 1290, S. 74f. Italit!ll :
RJlN'I', V., Ul1 agent effi"acc de l'uniM d", l'eglise A Flonmee, REB XVII, 1909, S. 194, 191, Anm. 5.
I.
ltegtlSj.c,\ V, Nr.
3328; GuilleberL de Lannoy, ed. POTVII'f, S. 110. England : '''·er sind die llle:!'catores graeci bd \ \'alsinghtll/1, AlH\ßleß RichilrJi 8ooundi,
Ägypten: DÖWDC.
s.
336! NICOl.., A byzantinf) cmperor. S. 220, Anm . Ü · , hält 8ic fur Gmluüsen mit. Le vanWbcziehungen. Fraglich ist auch, ob der Lookarie Klloanos, der in der 1. Hälfte
deB 16. Jh. einen Bericht
über
eine .:fordl>lndreise hinterlll<m hat, die
ihn noch über
Englo.nd hintl.us!iihrt, trad. l:uropa im xv. Ja.hrhundert, S. 101 ff., nur II.lfI Diplomat unterwlIb"S war und nicht auch al� Kaufmann, "'umal sein Bericht zeist, daß I:)r wirt
scha.ftlich �hr intcretl8iert ist. Vielleicht ist Cl" idclli:il!(:h mit dem gleichnarnigcn
von Miehael Ka.nta.kuzen01!, die beido
14�4
als der Mll.I"kuSI\lpublik sehr
88!IOCie ergeben be
:reichllet werden und deflh...lb VOll ihr alh\eitigu Unte:rstUtzung erhalten, THllU:t'l', Deli
itera.tions des Assambl. II,
S. 198.
236
Ilr. Ökonomische Politik 1402.1422
auch "gemischter" GesellRehaften .43 1 Frühkapitalist,i;;ehc AnRätze in der Pro dukt,ion lassen sich zwar nicht mit Deutlichkeit naehwcisen, vor allem nieht in den wirtschaftlichen Schlüsselbereichen, im Bergbau und in der Textilproduk tion, abel· auch im Handwerk gab es keine Agonie. Und die Behauptung vom Fehlen handwerklicher Organisationsformen im späten Byzanz gehört. wohl doch in den Bereich historiographischcr Legenden bildung. Zugleich zeigt sieh in der byzantinischen Ökonomie des frühen 15. Jh. deut lich eine gewisse Anpassung an die politische Situation und an die konkrekn Bedingungen der Auseinandersetzung besonders mit den Türken. DaR byzan tinische H.cich bestand nach 1402 aus zwei großen Städten ohne ausreichendeR Hinterland und aus einen Agrarbezirk mit wenig ent:wickelten Städten. Das führte zu einer Verstärkung dcr strukturcllen Unterschiede zwischen den Reiehs teilen, und es hatte für dicse Teile wohl aueh unterschiedliche Konsequenzen. In den beidcn Großstädten und ihren Territorien verursachte und förderte die politische Situation insbesondere z\wi Tendenzen, die miteina.nder zumin dest in mittelbarem Zusammenhang st.ehen. In der Haupt.stadt la.'>Rcn sie sich in den Jahren der Belagerung bis 1402 allerdings besser beobachten als nach der Schlacht bei Ankam, einmal dcshalb, weil die längere Isolierung von der natür lichen Umwelt diese Tendenzen besonders forcierte, und zum anderen, weil für diese Zeit der Belagerung in Gest.alt des hä.ufig zitierten Pat,riarchalregisters eine überdurchschnittlich reiche Quelle zur Verfügung steht. Die langandauernde Einschnürung der Stadt führte zu einer Pauperisierung breitester Kreise, die bis weit in die städtischen und st,aatliche-n Oberschichten hineinreicht·e und selbst vor der Kaiserfa.milic nicht ha.Jtmaehte, Klöster ebenso erfaßte wie weltliche Grundbesitzer, Archonten und oikeioi des Kaise-rs. Zugleich läßt sich ein wahrer Run nach städtischem Grundbesitz beobachten, an dem Angehörige der Ober schicht ehenso beteiligt sind wie Handwerker und andere Vert,reter der �;t,ädti sehen Mit.telschicht.en.4�� Um winzige Teile städtischen Landes wurden hart näckige Prozesse geführt.. überall, wo es möglich war, wurde ge-graben und ge pflanzt. U3 Die weiträumige St,adtanlage und ihre t.eilweise dünne Besiedlung begünstigte dieses Bemühen um Selbstversorgung und Autarkie und naInn der Blockade auf die Dauet auch einiges von ihrer 'Virkung. Ihr Pendant hatte diese Tendenz zum kleinen intensiv genutzten Grundbesit,z in den Jahren der Belagerung in :1uffa.Ilend lebendigen st·ädtisehen Wirtschafts formen. Die gelegentlich geäußerte Ansieht, daß die Hauptst.adt in den Jahren der Belagerung völlig von der Außenwelt isoliert war, läßt sich bei einer etwas genaueren Durchsicht des Patriarehalregist,e-rs kaum halt,en, von anderen Qucllen
'31 Vgl. die Verbindungen von Noturfls und Logaras. U�
InsÜ'ukliv ist das Beispiel einer Valutzina, FTau eines ArarJlonit " f , die 20 leiht., unI ein ZeugurioIl kaufen zu künnen,
U'
Nt. 581, S. 400f.
Z. n. MM II, Nt. 621, S. 455ff.
VOll
Hypel'fwr
(km ihre F!\nlilie leb,," kann, ::\fM Ir.
-
6.
Wirts..,h
..
237
ft1'!bi1um':
einmal ganz abgesehen. U� Sie WOI' es nicht; llach der La-ndseite hin, und sie war es
noch weniger vom Meer her. Und unter den �o;u.hlrejchen Reisen, die im ltegistt!l' Erwähnung finden, beIa-nd sich ein hoher Anteil von Unt.ernehmungen, die
nachweisbar oder ijehr wa.ltrschcinlich gcschiUtlichen Chn,raktel' trugel\. Solche Reisen gibt es nach Chios uud in den Agäiru:aum, n bel' auch nach Hosifl., in die
Krim und zu den Küsh)!lstädten am \Yest- und um Südufer des Schwarzen Meeres. Die Akten berichten VOll mißglückten Ullt.crnehmungen, aber auch Yon einigen erfo!greüJhen Fahrte-n. Als Akteure treten verschiedene Mit.gli()der der byzantinischen Führungssehichtcn auf, die Gudeles, die Sophianos und andere, aber auch Personen aus dl"m Mittelstand. Einige Unternehmen sind offensicht lich das 'Verk " professioneller" Kaufleute und Unternehmer, da!lebl�n gibt es a.ber auch HandcIsrcL<>en, die den Eindruck der Erstmaligkeit machen, die nicht "normal" sind. Besonders int.erc!!sant ist der Fall einer Dame der best.cn Gesell· schah, die, in wh:tschnfHiche Schwierigkeiten gOriLten, verschiedene 'Vcrt gegenstande verpfiillde-t in der Hoffnung a·uf Gewinn, der sich dann auch to.t I:lächlich dnstellt . 43.! Die angedouteten Tendenzen schwii.chen sich wahrscheinlich auch nach der BefreiLmg der Hauptstadt vom türkil!chen Druck nicht wesentlich ab. Angesichts der ekla.tanten Verengung der ökonomischen Basif; der byzantinischen GeSüll schaft, ihrer tcilweiscn Abdrängung an die Küste, die auch durch Ankara nicht wirklich rückgängig gemacht wurde, sondern sich durch dic Rückga.be von Thessalonikc ohne ein ausreichelldc..� Hinterla.nd eher noch verstirkte, war die
Hinwendung zu Handelsgeschäften und die Aufnahme ,on Handelsreisen für viele oder doch für manche eine brauchbare Alt-crnative zu den gewohnten Lebensformen, wurden l:Iie ,,"umludest 'Zu einer zeitwejljgen Hoffnung, Die Situ a.tion forderte und förderte den wagenden Kaufmann, der Handel, falls möglich und nötig, auch mit Piraterie zu verbinden wußte. Die Risiken W8-rcn hoch und die Erfolge selten, a·ber aie sprachen sich wie ein Lauffeuer herum und veran laßten Leute aus verschiedensten Gesellschu.itsgruppen zur Nachahmung. Das Auftreten von sozialen Typen wie den Notara-li, die dem Adel italienischer Han delsrcpuhlikell näher ka·mell als je zuvor, wird flankiert durch kommerzielle Elemente auch in den Mittelschicht.ell, JJiese Leute sind es offenbar, die den Handel mit Kreta, mit dem Agäis. und Schwurzmcerraum von byzant.inischer Seite her trngen und die hinter den Vorr;ooßen des Kaisers in Venedig zwecks
"Verbesserung der Handelsbedingungen für die Byzant.iner standen und diese Forderungell a.uch selbst yortrugl'll, Der bJ--.t;antinische Anteil an der Regionali sierung der Wirtschaft, der in dieser Zeit im
Ägiiis- und Schwarzlllecrraum sicht
bar wird, war sicherlich nur besr.heiden, und er wal' uuch sehr einseitig, weil er die gewerhliehe Produktion nicht ode-r nur wenig bet.eiligtl", aber er war doeh •
einigormaßen erkennbar.
UI
VgL
Ir.. MM TI, S. 050f.
Allgdoo
u. u.
HI. Okollomi8che Politik H02-1422
238
Auch die Tendenz zum intensiv bewirt.schafteten Pa.l"Lt'L1tmbesib. o der -eigen tum in dCIl Städt-en unu ihrer nähen" Umgebung, geuutzt durch eigellc oder durch Lohnarbeit, hält nach 1402 vermuUich ,vci�r an. Das ist der Boden und der ökonomische Hintergrund, auf dem ein Cnt(!n\chmcn wie das dt'L, ArgYl'opuloi in 'J'hcssalonike m ögli ch war. Großgrundbt:sitztlr vom l"ormat. eines
Johanlles Kant.akuzenos um ]340 mit scinen bed eutenden Ländereien und ge waltigen Viehherden und vom .Formo.t verschiedener Einwohne!' von The:;;8B, lonike etwa zur gleiehen Zelt, dill ::;ieh rühmkn, mit d(!11 Ernten VOll ihren Feldern die ganze Stadt eI'mÜJrell zu köunen, gab es in den Jahren n3.ch 1402 wohl weder
im RaulU KOMtantinopel Hoch in Thcssalonike unO. Umgebung. DeI'
f
jm.ige
·
cinigclu13ßt>1l deutliche :;\Iagllnt ulld .�chte Aristokrat a.m Knise-rhof in fiel' Er zä.hlung des Mazaris ist ein gewiss,;er Padiatc!;,i311 det' sich bei dcm Besucher aul'i der Oberwelt beklagt., daß er Heimat und Geschlecht., Häul'ICr und LUldbesitz, Schä.tze und vieles a.ndere ha.he 1.urücklasf;en mü&�en J der aL<; Privatmann in
besseren Verhaltnissen lebte , 1l1il es l'iie selbst im KaisOl'T)/Ilast gab. der zur eng
sten Umgebung des Kaisers gehört hot·tc und der aus allen die$e,n Gründen v('r
ächtlich auf Emporkömmlinge wie seinen Unkl'schreiber HoloboloH herabblickt, , dosscn VI�tcr einen "Veim,ehank hielt und dessen Großvater Filzhüte fabriziel'ü . ,
Zwar gibt es bei )'IazUl"is noch weit-ere Ilv}'.t1'llir; am Kaiserhof, aber ihr ökonomi scher Hintergrund ist blaß, und !!oie scheinen wie die mcist.en anderen auch nur auf ein einträgliches Amt und eine gute Pfründe zu wartl'n, von denen es aber nur wenige giht. Etwas anders scheint die Situa.tion auf der Pd�lronnes zu sein. Zwar werden die a.ufrührerischen Topnrchcn von Ma,zaris kaum ökonomisch be
schrieben, aber es hat. doch dlln Aß!:!chein, daß örtli[!he feudale Crundhe"itzcr gemeint sind, A,uch (Nikolaos) Eudaimon(oioannes), del· naeh dem Despoten mächtigste JrTann auf der byzantinischen l'eloponnes, wird zwar al;; sehr I'eich und Herr über viele Dinge bo:r.eidmet, aber von Großgrundbesit,z ist ni eht ein� dtmtig die .Rede,in In de!' Rentität gab es sicherlich
tiirkt C"nterschiede zwi
e
v n!
schen den Reichstcilen, weniger -vielleicht hinsichtlich ihrtJr ökonomischen Prosperitü.t�38 a·ls vielmehr, WUli ihr ökonomisches Profil betrnf. Solche Gnter
schiede hätt-cn für den wirtschaftlichen Austausch zwischen den ReichstdIen nur gut sein können , aber darüber schweigen die Quellen einhellig und \"011stäntl ig
.
nt Ytl.znriil, �d, ELLISS}:};,
s, 20,;ff.; eod. t)omiuar Clm;:;ics 609,
S. 2[01
(Liindel'eien,
dniO!'"
hit.
Va.rio.nl .m veneir:llJl •.,t),
Ebd., Ild. RLLI88J:N, S. 1 9 1 f . ; ed. Sl"!uünar Chwsics
609, I:i.
\l.
'11 Zwa Ilrl""ltt\ll in d..r HHoujJtstadt. errolgl""" I. eute. bd 1ttazflri� r
Jt!n
Rut, llach llor""
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gl:Jhen. weil man dort, "l.U 'Yohl",tanrl gd"'''gen könne, abcr di� "el"heiBungen erIiill"n sidl in dnr Regel ouch JOrl. nicht, ebd <..,,1. J.:U.JS8EJl, K 191, 22\1(f. ; tlJ, Semimll· (:11:18' si.-s 609, 8, 9, 62rr, .•
IV. EINZEL:-1ES, BESO:-1DERES, ALLGEJIBINES
IN DER GESCHICHTE DES SpATE� BYZAXZ. VERseCH EDlER GESAMTBILAXZ
Die vorliegenden drei Kapitel zum Thema. Byzanz :Gwischen ,1 402 und 1422 waren gel1lant a.Is Teil einer komplexen UnkrsuchlUlg der lebten Atempa use
des Byzantinischen lteiches, in der Ökonomisches und Sozia.les, Politisches uud
Ideologisches, Inneres wld Äußeres in sduen Bezi ehungen zueinandt,l' und Ab
hängigkeiten voneinander dargeste llt 'werden sollt(;. Bel der konkreten Arbeit zeigt.::! sieh o.ber bald, daß dieses Vorhaben nicht in der ursprünglich geplanten ,
'\feise lind auch nicht in der zur Vf'dlig ung stehenden Zeit zu oowä.lt.igen wal', denn ua.s, was dgent.lieh nur ei nen kleinen 'l'eil des Gesumtprojekt,s a usmachtc , -
wuchs sieh unter der Hand zu ulllfangreichtJIl und eigenständigen Untersuchllll
gcn alLS, di(l sich nur scblecht in den anfangs gewählt�11 Ra.hmetl dn passen ließen.
Der ursprÜllgJiehe Plan IDllßt.c daher aufgegeben wel'den zugunsten einer mög lichst detaHiierh�n Analyse Y':l'schicdener 'l'cilfra.gen. Dictw Andernng der Linie
ist der vorliege nden Arbeit in \'cl'schiedenCll' Hinsicht anzumerken . Vieles trägt
noch sehr provisorischen Chal'l),kter, ist noch mehl' auf Selbstverst.ändigung
gerichtet als auf ein abschljeßeudes l:t'teil. uas DetaiJ steht über der gl'oßen
Konzepti on . Diese Snchlage muß sieh auch auf die Dilunzierung der Ergehnisse auswirken. Sie kann nicht mehr s(!in als ein(! wenig ausgewogene Da-rlegung von Gedanken, die sich nlU' zu einem Teil aus dem bereit-s Dargestellten ergeben und
zum anderen Teil auf Be obachtungen oder auch nur Vermutungen fußen und
damit einen Vorgriff auf Dinge da;fstelleu, die llOCll
7.U
unt.€r:mchen. zn beweif;en
Ouer auch zu verwerfen sind. \Velligstem; soll versucht werden, vom Einzelnen
über das Besondere 7.um Allgemeinen vorzustoßen. \\'orum es letz tli ch erneut geht, das sind Struktur und Uynamik der spätb)'zsntinischen Gesellschaft.t Die ökonomüwhe Situation des byzantinischen Hciches zu Beginn dca J 5. Jh.
ist
äußerst kompliziert, daran gibt eH kaum einen Zweifel. Dus Reieh ist finan ziell ausgesaugt, seine Ressoufl':(!n an mat-Cl'icllef und menschlicher: Produktiv kraft sind crllchöpft. Zugleich zeigt sich aber eine angesichts dieser Sachlage
überraschende VieHalt von Produktionsverhältnissen und \Virtschaftsweiscn.
Grundlage der byzautinischen Gesellschaft bleibt bi,; in die letzkn Tage ihrer Existenz die Landwirtschaft, gl�pri.i.gt durch feudalen Großgrundbesitz, über dessen Umfang und kon.lu:ct� Situation nach l402 jedoch nur wenige Ausgagen •
l Die theQretiachen Aspekte diOO(:f Problematik wurden 7.U)",t;t;l beh ••ndelt. von J:: � (;}l:L BERO, l<:., Ec<Jignis, Sr.cukLuC
und Entwicklung in dCl' Geschichte, 'Probleme der ge-
8
hn;g.
VOn
E. t:"'f\ItLBElW
\,Ir,,1
\V. K01"fLllI.
IV. Verlluch ei"ur
240
Oesumtbil..nz
existier('n. Z Einiges dljutet dar�uf hin, daß die feudalen Tendenzon im 15 . .rh. ihren byzantinischen Höhepunkt erreichen, daß die AgrarveL'hältnis..<>e sich in der Endzeit dem westouropä-iscben Typ des .Fe-udalismus so wdt nä.her.:n wie nit: zuvor in der Geschichte des ostl'ömischen Kaiseneiches, daß sich ftmdale lrunlu nitäten entwiokeln uml Apanagen, die den Cha'l'u,ktel' territorialer .l!'eudalhl'n8chaft4�n annehmcll.3 Andere Ind izien die in Kapitel llI aus[ühr!i(:h diskllti�rt ,
wurden, sprechon jedoch dafül', daß dieser feudale Großgrundbesitz zu Beginn des 15. Jh. nicht ungeteilt die Sz.clle beherrscht.. duß daneben und dagegen Pacht i Einzelfall verhältnisse und Lohnarbeit und m
möglicherweülc
soga.r frühkaf.Ji
t,alistische Unternehmerpil.cht in der Land....irtschaft . ein€! gewisse Rolk spielen . Wie ebenfalls weiter oLen dargestellt, erfolgt. eine Anniiherung
an
we"teuropiL iscJle Standards zu dieser Zeit aber auch im Bereich der �tädtjschcn Ökonomie. Anzunehmen ist die Existenz einet; Handlert-ums und Bankwesens, das italieni schen Vorbildern nicht völlig fernst,eht und vielleicht verein,.;clt sogar in den Bereich der poJitit;chell j,'inanz hineinreicht. Dazu kommen in einigen Bereichen der gewcl"blichcn Wirtschaft; zumindest Symptome eines frühknpitalistischcn Unternehmertums, im Snlinenwesen uud vielleicht auch im Fischfang.� Die Präsent des itallenischen
lfrübkn,pitalifimus in der Romania legt diesen Elemen
ten starke Fesseln an, schließt sie aus de·n fiir neue Produktionsverhältllis.'ie besonders geeigneten \Virtsehafts"lwdgen, wie Bergbau und Textilproduktion, praktilich aus,& kann ihre sporauische Entwicklung in anderl'Il Bereichen ILbet nicht gänzlich verhinderu. Vielleicht wurden sie durch daR allgemeine Klima d(:r Jahrzehnte nach 1400
sogar in gewisser Weise begünstigt :
dureh die engel· wer
denden sachlichen und perKönlichen Bindungen zwischen by,.;ant.inischcn und westlichen Wirtschaftskreisen, einen gewissen Abbau administ·rativer Schranken gegen die autochthonen Elemente, mit denen die Italiener im 1 3 . und H. Jh .
Sie bnz.ichell r;i"h zudem fliRt o.l1�",d\liI1ßlich auf klösteJ'lit::!lCn Grußgrundb" fllitz.. � VgI. ÜSTJI.OGOROiKl.f. G. A., K uCl'opun llMYUUTcTa D RU::laHTln J , BB X I I I 1 958, S. ,;,j bit; )06; BAJlKJ;R, J. "\"., Thlll Problem ur Apnntlgt$ i" Hy"tL"lium during thlll Plaiologun Peliod, Bv.;avnKl 3, lUi1, S. 1 0 5 - 1 2 2 ; !I[.I.KiliMonC, L., feHcaa U liapah"'Tt!p aI1aHama y
•
ßH3UlI·l'ltjU, ZnVI XIV/XV, 1973, S. 103-11H.
' Vgl. ?tL"TSCIO;:lt,
rc 1'
.•
Situntion, Orgo.[üsat.iull u nd Akt·ion der Fischer W'lIl KouM,unli nopel \md Umgtobung ill ,j,:r bY7,�nli"i5chE"n SpiitzE"it-,. Byzantinobulg-..I1LM VI, 11.180. s. 2S 7 er.
S
sillh die Ualil' ller sugur für die by",mLinit;dHj Sillzproduktioll 11lI.en·l;'!:Iil,11·"n, deut,)I, das Bdspicl des Sohnes des Cl;)nueseu ßtu·lolome>o di lAlng».S{'o t:lll, ,kl· um 1415 in Jl'r kois.w!i(-Ilf1ß Solint",v.crwaltung ."�gesl.ellt iflt., Ma,.ari�, 00. HLl.I$S}l:l', S. :! I U ; eJ. Semhuor Clo.ssi(:8 009, S. 40 und Amn. S. 112. Zur wirt.'ldlll.fdichen und \J<.)lil.isd",'1l Tiit.igl'wil Bart.o]o/heos in unJ um l'E"l"a in d<11' 2. H. dOB 14,. Jh. 8. PlS'l·ARI)'U, At.ti Prm7o, Nr. 87, S. lö5ff.; N .... 92, s. l Iil Hf. ; lhLGR,\l'm, P...ill'll. serie, S. 149, 1I11; JOÜG.-I., �oh'" I. S, 45. Aum. I, 62; ru;;glicher ül>cn.ritt "LU1' Orl-hodox;" im J,�hrc HIli: !\ßI] I, S. 454. !kill Sohn fII[)heinl sonst, nicht bckann� 7.U Ile;". And..,r�, t>Utgli..,d"r •.It:r Fllm;li,) bei Ih:l. Daß
ORA1fO, Secondu �rie, S. ö92f., !Hll:l; "Mirr,r.EIt, Do,annent.;, S. l : m ; JOW : H .. , �Ot€-B 1 , s. 45.
IV. Versuch (,iner GefI8mt.biLwz _ . _ , . , .-._.
_
_.
-
ihre \Virtschaftsexpamdon abgesiehert ha.t.ten,8 durch die Entwicklung eines rcgiona-len Wirtscha,ftssystems mit ganz spezifischer Prägung.7 Die spora.disohen Keime des Frühkapitalismus in der byzantinischen Ökono mie, die sich in eiuem Gravitationsleid mit Zentrum Ol>crita!ien entwickeln, kontrastieten scltl:!a-m mit dem Wiedcraufleoon Mehaiseher Produktionsformen
unter dem Einfluß der osmanischen Expansion : nomadisierender Wcidewirt8chaft,8primitiver Scerä,u berei und Strall(lrccht.g Es cdlCbt sich sogar die Frage, ob es durch di.ese Expamlion und ihre Wirkungen auch \7,U einem \Viederaufleben der Sklaverei und der Skluveno.rbcit in der spütbyzantinischell Gesellscha!t kam.10 Sklaven und Skluvenausbeuhng spielten in (rühen Osmanenst.aat eine beacht liche Rolle, im Haushalt, aber
im Handel und GewerbeIl und ga.nz besonders im l[ilitärwe5t'll.a Auch die italie nischen Halldelsrepublikcn bedienten sich übrigens der Sklaverei, und zwar
nicht nur in den Patrizierhäusern der .lIutterstä,dte, sondern auch auf den Planta.gen ihrer Kolonien, zum FestungO!bau und anden'l1 öffentlichen Arheitcn und sogar auf jhren Schiffen und in ihren See8chh�ehten mit den Tiirken.lS Da<; Beispiel der Nachbarn und di.e �'1acht der eigenen Tradition W3.l"e-n sicherlich wirkunWn'olle Ka.talysatoren, und tatsäehlieh finden sieh Sklaven in der spät· byzant.inisehell OCl;ellschaft allenthalben, in den Palästen und Häusern Kau· stautinopcls, TheHsalonikes und �,\fjl;trlls, bei Adligen, Klerikern und Laien,u geJcgentlich auch in «en Ergasteria, des Handwerks und des Handels1$ und sogar •
TBnt1:F.1',
F _ ., La
formfll.io,) J'w,o cOlls('icncc Hationflle hdl�)lique en ROH1B.!\ie hüi"c
(XIIT"'_XVle s.icdeR). RESEE XIII, 2, 1975, S. 1 8 7 - 11 1 6 .
MATSClIJil:. ZUD" Ohnrllkkr J"s by:t,D.ntinischr.n Sehwar-J.mo<�rho.ndds, S . 4.i1r. • \V.Il:R)Hß, Vi.., Geburt {,iner Großmur.ht, S. Hl5K I Sie unterschcidd I;<,'h von Piratcril' 301" fl\'gldt.,mcheillung \·011 lilllldolsUitigkoit, die bis
•
Vgl.
in die Neuzeit hineinreir.ht.
10 Vl>HLINDl:N,
On., Slav(,nhßlltlel Cl) SI!lve"ja.<:ht irl du By:;t;3lltijnsc ruimte,
Ana.mneiris,
tnLittl d"l1 tls<'l!l.vr:s, B. 2S1 bis A\lHaf,"suug, ,laB die Skle.V6re; im
G""denkbook B. A. Leeon(l).a, Gellt 1970, S. 432f. b...:w. J.'l
284, u,ul K 6f"STE n •• Zur Skla\Trei, vm·trehlCl die
SPWl-eIJ Byzanz ,"ur ci"" untergoordnetn Rollt, Hpiclt. C4_111;�, C., Note eul:' l'esclavage
mUR\lhnan CL je dcvshil"Tlle (lttumall, ,loUl"nl�1 uf th� l<:eon<)ll lic ßud Soci}\l lIi�tory of the Orient XIII, U)70, S. 2 1 1 - 2 J 8 , vefHlu(et d...gegBu
1\
U U
einc gewiss6 Rolle der Sklaverei
auch im byzsIlt.jnisd1un Heurwcsen.
\VF.l\NF.I\, Die G..,burt cin.,r Großmu,<,ht, S. 272ff. Ebd., S. lIl ff., 327ff.
VERLIFn.r::or,
Cu., \Vo, walln und Wal',un gilb C8 uincn Großhandol nüt Skla'"'1n wolhrend
des Mitt.dalt.crn (Külncr Vortr.lige zur Sozinl- unu Vi'ir18chaftl:lgesehicht.e 8. 24ri.; SA.TBAS, Documel'(s in6djts IH, S. I,; 1 ; Jürgl!,
H
KÖPSTJ:IS, Zur Skltl.verci. S. J 03ff.
U
BR.&.1'I.lNlJ. G. 1., Actes deo; llOtairel1 genoi!:! de Peru.
11), Köln 1970,
Note!:! I. S. 70.
et de ('aHn. de l(� ein du XI!I@ siecle, BukareeL H127, Nt. CXI\', S. 147; vgl. VHnLI�DE:S. CH., Trait.e dei! csc!avf:l:I et trBitallts itl!liOonlJ a Conflt'6.nt..in<J jlJe (XUt_ XV'" "jedes), LI.> 'Moy..,n Age LXIX, 1963, S . 793: ein
Sklave
UU$
A1c.xtlndrin., d,:r (Ur 8t'inen Herrn, dncu bY7.ant inischen DynH.t.o/!., Htmdcl gc_
tl"iebcll hat., wird J281 freigelassen.
Ml\I
H,
Nr.
631, S. 4 8 1 : 0"
ie lOF6i� Gt'Orgioll, Frei
gela.Melu,)r dnor Koohortl;lsmCllc (Chortasrncne ?), ist TeilhHber einer Bäckerei, 16
Mal8ehlic.
A RlQI ..
um
1400.
-
242
IV. Versol,:h einer Cesamtbilan;o;
bei dt'r Verteidigung von Stadtmau�rn. Auch Freigelassene, die in manchen Städten des aufstrebenden O�manenstaatc13 keine geringe Rolle spielten,16 schei neo dem spitbyzantiniscllen "'irh;chaft..,lebe-n nicht gänzlich fremd gewesen zn roein.l7 Nichts spricht ahN' dafür, daß di(� Byzantiner im bi. Jh. angesichts des immer spürbarer werdenden )lllngcl.'! an menschlicher Arbl·its- und Verteidi gungskraft Sklaven in größerem AUflmaß vor allem in der Landwirtschaft und im Militärwesen einzusetzen verRucht hätten. Man hört ZWß1' davon, daß länd
liche Produzenten wie Sklaven leben mÜRscn und daß I'lio !'Ogar ohne Land ver kauft werden können,VI daß sie aber ihrem Status odcr wenigstens ihrer H(�r kunft nach ,,;irklich Sklaven waren, läßt sich nicht beweisen , Angenommen ,\-inl
auch, daß sich die Pala..'!tgllrde der
puV(!nhot
aus türkischen christianisiett.en
Gefangenen rckrutic-rt��"� n.1x>l· von ihnen findl�n sich aus dem frühen 15 1h. .
•
keine konkre.ten Spuren20 und auch nicht von türkischen und aruJI�n'n Sklaven in anderen TruppenkontjngcJ1t{)JI.�1 Am Bezug und am N"at;hlSchuh von Sklaven
kann da!! ka.um gelegen haben. Skla ..�enhandel und Sklavenmärkte, ga.b es in Konstantinopel und in Thessalol1ike.�2 Sklaven waren in diesel' Periode per manenter Kriege vermutlich leichter zu bekommen als abhängige Bauern, sicher lich waren sie aber scln,,'erer zu halten, denn ihr Einsatz war an bestimmte Vor
a-usactzungen gebunden , politische und auch geographis<:he. Die Sklaverei in der ftühtürkischm CeseURI!haCt erhöhte ihre ökonomische und mHitä-rische Stärke, setzte aber zugleich St{lrke und Stabilität yora-ug, denn ohne sie können Ver hältnisse der Sklaverei nur $chw(�r durchgesetzt und aufrecht.erhalt·pn werden . j-
In BflltiSa waren die
u1TkJ.u, die Ft",igclil.i'FKmen, die aktivsh.:n
ElolYl<:ote im
Gewerhe und
im Fernhnndel, vgl. \VEH�BR, Die Geburt pirwr Großma�·ht, S. 274. U
VgJ. Anm. 1.5.
I1 Dl\l M.4L....:r09911, J., Les loi:; Iigrnir0.!'I, S. 4 1 : vgl. KAZDA-::>, Byzantino>.\ll:lvi(',n, S. 220; S:r,lE
T_uns, 0 cTaTycc, S. 11.
JI V]!:llr"l':"'vx, J., P!loudo-Kodinoi', Tl'flit.e des offiee8, Pari.. 19G9, S. 180; vgl. S'1'llIS, E.,
Untl:jJ"fjlJchungo:n :r.ur !\p/ilbYMontil,i�chcn Vf:ITIl.."lIUflb'ti- und \Virll'ichoJtsJ:(E.'Olchichto, Mit, tei1unglm kuzenolJ, tO
zur osmanischen
Geschieht.. n, t 923 - J925, S. !Hi :
S. 69.
\VIU;;S,
J03111l"S 1 Kaut....-
MO'R!.VCStK, G., Byumt.inohJl·dcll ll, Rerlin J95R, S. 197, h"lt. eillell Zusllmmenhang
IWU!!rUTOI lmd dl:m sptitbY1�[\t-i"iS<'hcfl Titel des lJve'fatT'I� bzw. des /4il'o:; 1J1.·(!Toh'ff; für möglich. Eil, �olr,her llyrttloit nun'cus Andmni kos wird bei Mll.zH,ris, cd. BJ.J.T�!it;J!,·, S. 193, 204ff.; ed. Scnlino.r Cll\SSic� 609, S. 1 0 26 lind Aum. R. 102, vorsclJiedenilieh g(,nannt. zwischen dem '!'Tuppenkont.il'g.;fll der
,
21 Türken sind versehicdcntlich lI.uf Lyz'tlllinischer b7.W. l!lt.dni�olv�r Seit",
(1.1)
Kämpfn"
gegen ,liu ÜRmll.Ilon bet.eiligt, I!.t)�r drU:I Rind keine Sld,wen, Bondorn freiwillig 0,101' gc· zwung,':n h.jn rldndo R-ivlI.len der OHH11I.l1cnhCrnlcher mit ihre'" GoJoJge, vgl. BAB1NGl:.K, AufBi:lLz(.o 1, S. 297ff. An der Vertei digung Konstllntinopels g(iB\1n die Perote n 1348 neh men lluI Cnheiß ihrer HeITen anch
60iihu teil, Grog. XYlf,
Fortschrilt, und Reaktion, S. 204f. mit. Litcralur, aber
vgL. MATSCHKJ:, ihr Einsat.z erfolgte auf prh·aUl 3: II, 8, 80:1;
Initiative und ni('ht in regul>in:m Illilitürisehcn Kontingonlcn. Zu Türken in du by_ U
untinisch"l1 Flotte 8. Kap. 11.
Ba.doer, paseim; KUGlIA8, Noti7.buch, S. 144 ;JLHHJIi"ESCU, Contribution, S. 2 ' .2 ; KÖl'STI::ll\'", Zur Sklaverei, S. 58!.; VJolRLINUEI'f, La tTl
IV. Versuch (';ner Cesarntbilan;;
24 3
Der Einsatz �on Sklavt:n Ln der Landwirtschaft durch die ita.lienischen Handels
städte
wurde durch die Inscllage ihrer wichtigsten Koloni..:n wesentlich begün
stigt, denn sie erschwerte die Fluch.t von Sklaven zusätzlich. Beide VOJ"aUSSt'_t_ zungen waren im Byzanz de� 15. Jb. nur sehr bedingt vorhanden, die ausge blutete byzantinische GcsdlHchaft fungit:rte als Sklavr-nliefemnt für Türken, Mongolen, Mamlukell, Italiener lll1d Spunier, der Rückgriff auf gleiche Mittel und Methoden war ihr jcdodl versa.gt. Die große Vielfalt spätbyzantinischer Produktionsverhä.It.nisse wird durch diese Lücke kaum eingel'lt:hränkt. Der Ver lust an La.nd und Leuten, an ökonomhwhcl' und politischer Substanz fülll't jeden falls nicht zu eiuer lteduzierung der Produktionsverhältnisse, sondern erhöht eher noch ihre Vielfalt, bringt neue hervor und belebt alte neu. Auffä-lIig ist aber zugleich die Abhängigkeit dieser Produktionsvcrh�lItni..�c von äußeren Ifa.ktoren und der ;\fangcl an organischer innerer Be�'.UgnaJnne a.ufninonder. Eine neural gisohe Stelle des 'Virtschalt."gcfügcs ist da.yon besonders betroffen: die spora dischen Elemente eines byzallt,inischen Frühkapitalismus basieren nieht auf der breiten Entwicklung einer einheimischen einfaehcn Waren produktion, sie werden nicht von unten sondern eher \'on außen stimuliert und haben deshalb kaum größere Entwicklungsmögliehkcittm. Die hrcite Palette byzantinisehcr Pl'oduk tionsverhä.ltniSöe im frühen 15. Jh, ist nicht Zeichen der Stärke dieser Ökonomie, sondern Zeichen von Schwäche, von Verlust Lnncrer Substanz. VOll Eincngung durch äußere Kräfte. Nur hagmentu.riseh sind die sozia.len Strukturen erkennhar, die a.uf diesen Produktionsverhältnissen aufbauen. EinigermHßcn deuUich aus der herrschen den Klasseu ragen nur die Teile heraus, die sich um die Kaiscrhöfe von Kon stantinopel und Thcssa.Ior.ike und um die Despot.enhöfc in Thesllalonike und Mistra. gruppieren. Ihr Kern wird \'om Clan der rr�gi(,l'enden Dynastie der Pa laiologcn gebildet. Die VerwandtS(1h6,f't, 7.um Hcrrc;cherhfllJS trennt die eigentliche Oberschicht VOn den anderen Archont<:n.u Die ;o�()G}'ev�j� Kuil!ler .n.IllnueJs und seiner }t'amilie stehen an der Spitze der (JI1'Y.).7jTQ;-. des Senuts, der auf der Synode von 1409 in }<;n;;chcinung tritt,'U sie führen die �eugen an, die die Auslandsver träge mit Venedig a.u;:; den Jahren 1407 und 1 4 J 8 untcrzdehllen.:iI ])ie rest lichen Scnatsmitgliede-r der Synode \'011 1409 werden ausnahmslos a.ls oiy.eiot des
�I
Den Vorsueh cim)r Stnüifik(l.tion der bY\O;tf,ntinisdwn C!'seJJsch'lft nA.rh 1400 a.uf der Grundla.go
dutt literarischen Naehla'<'llE';; von Johtumes Ch()rlasn)�'lln� mti.!1ht H. HUNOllt,
JohannOil Chort!lo8rnenos, S. 44ff. In »e;ner Rezension (\i"8"1' l-iJilion ]K)zei chnl't A. P.
1972, S. 243, tlie sozial<; ChamkU'1'i"tik HUl'IG:t:ns, be-6(mders !;eine UnLorsdwidung 7.wischen Fa.luili'·lIdlln = :Ml1gnlll�'H unJ fijhrelHk., BeEiwtl'lI Archonten, o.ls !'ehr- flchemll.tisch. ÜSTROGORSKY, G., Drei Prll.kt,ikll wt'ltlidler Omndbe9itzer aus tier I. Hülfle d.-s 14. JI.., K"'!DA:!I,
BB XXXIlI,
"
11
ZRVI XlV/XV. 1973. S. U
87,
Am .. . 2 1 ; ",gl.
Byw.ntiurn. DOP 26, J 971, S. 28 f.
DKlIS., ObllerVlu.inllS
on
t.ho ArisLO('rllcy in
L.lUll.EIf'J', Le his6piscopo.t, S. 1341.
11 MJ.t IU.Nr. 34l., S. 152f., 162f.j Diplol<1l1tarium II, Nr. HiS, S. 301 e ; NT. 171, S. 3 J 7 . ".
•
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•
JV. Versuch einet Gesamtbilanz
Kaisers be:teichnet.'1 Auch Kaiser Johannes VII. in Thcss(\lonikc und di� De.� poten Andronikos in der gleichen Stadt und 't'heouor I . lmd n. in )Iistta haben ihre Ge(o[gf;)eu te ,211 ()1�c'iQt andere r Ly1.nut.inisehel' Großer werden dagegen ans dC:1l J ahren zwischen 1402 und 1422 nicht genünnt. Die herrschen de K las..;e, snweit '
sie zu erkennen ist. ist im wcseuUiclwn ein Ceburtsadel. Vorllehm!?< Hcrkunft wird in den hyzantinischeu Zeitdokumenten a.usdrücklich deu Familien K ,lnta kuzenos, Asancs, Laskar;!:;, Dukas, KahaUarios Tzamptakon, Rhaul, Eudai monoioannC8 und I'udiaks attei'.tiert. 2{l D<�s sind praktisch die d m eh die gllnze "
Ptllaiologeniira bekannten Familien des Hochadcls. Zi('ht man. latdnische bzw. lateinisch geschriebe ne byzantiuir·whe Quell�m zu..llectuID mili
'Lern31 und ähnlich würdigt er nie Dienste des !louilis militi:. domini �icolay Not·hara.�� Erst spätere Quellen sprechen von der vornehmen Hedmnft der Familien Lconto.l'cs, JaguTi.., und Bultotes und ihrer }T1tglieder.33 I1bel' weder sie noch die Kotaras, Gude1cs und Chrysolorall, die seit Ende des H. Jh. in das Rampenlicht byzantinischer Politik. \\·ü·tschaft und Kultur treten, wal'cH wohl
o(:hte homines novi ,3� wie l'tWtl die MU7.i\lones )!ittc des 13. ,Th. unter den. Lail kal'iden in Nikaiu oder die Apoli:aukos, Vntatzcs und Phakcolat.os in der el'steH
HäUte des 14. Jh., die zu Schliisselfigul'ell des Bürgerkrieges und d(�r Regent schaft nach 1341 wcrd en. 35 Ein ochtcr Xeuzugaug scheint dagegen der Manuel Holobolos, der z{litw(�iligc c'rst.e Sehrift.{ührer Kaiser lIanuels, gewesen zn sein, der Ix dU1jptat:;, gemauer aus Handwerker- lind Kleinhändlerkl'cisen kommend. eine gJii.n�wnde Karriere in der Imiserlichi311 Kanzlei milcht, d!m Ku·isel' auf seineu t1
L.>.U(tI:NT, Le td!lepiscopn.L S. 1 3 4 .
�s
VF.l
1.0; ol"eiol. Kotes d'hisLOi'-e S. 89-100: MF,DVt:DB\', ldllCTpa, S . 50, � � .
if\�titutiondle ct socialt:!. REB �3, 19ij;j,
:rl' HU�(lllR, Johtonnt>f; C1101'tf1.Al0t'nos, S. 1\12. ::\'ftilariA, ed. ELLrI;�I�, S. 191 f., U13, 206f..
Clnssi('tI 609, S. 8, 10, 28, ,,0, 51), !JO. ... HODY, De Gra<xdo; illUi:!tribUij, S. 52; B...nKl::lt, M>umel H, Appendix XII, S. 41:!(j; S.>.TTI.H, Docu!lwnts incdit.f! IlI, S. 178; Dellletri\lS CyclollCIl Corresponllllllcc, ecl. LOI:l
S. 1 8 9 ; BI.ß"ER, John VII in GenuII, APP'.'lldix I, S. 2 3 6 ; ,JORG.l., Xob!f:l I, R. 324, Anm. 1 :
RaynQldu.., Annlllc� ec()I",�i3Blici 17, S. 282.
11 M."U1HSOt', M!l.llucl fI,
u NE n
6, 190U, S. 102.
Sphl'nntzcIf, cd.
S.
Ht:xli:EH,
199. 1. 37, 8. L U ; DlIkt�. cd. G.IU:Ct', XVIIT,
5, S. 173fJ 75; XXVIlI, Z. S. 231.
" Zu dcu Yotaras III\J OUrJel..s vgl. ICw.p. IJI.1\t'ues MtiteriaJ im 1 4 . J h . bicl,en ScnRIH�EH, Klr.indlrOlliken
,
I:'
Mkhao! CAbras,
1,
2, S.
113;
XXUI,
1-Uf Geschichtc�del' ChrY8olortiS
S. 620f., und FATOUlWS·, Die Brit!fe deS
II, Nr. 454, S. 69.5f.; Hd. l, S. 38, 162.
Vgl. C.t:"�.�KOl'LOS, D.,
Efllpero.. Michael PaJf.leologl1�
aud thu \Yeet l258-1282: A
Study in Hyzantine.Lo.t.in Rnl,.tions, Carn bridge/l\bsll. 19159, S. 34 f.; Pt p 1 1 8 0 ; KE, Fortscloritl. lind
Reakt·joll, S.
U3ff., lo8ff., 232.
Ma.TSCK.
IV. Versuch
einer Ge"!!Il.mthilan:z.
245
Beisen durch das Rcichsiunere und im; Ausland b<>;gleitet, durch die Ahfassullg
von Ohrysobulkn reich ...vird, mit. dem Bau eines priithtigen Hauses in der Haupt stadt beginnt und sich mit dem Gedanken trägt, TWV evnuT(ltOWV IJtav zu beiraten . um damit seinen Vorstoß in die Fidl1'ungsschichten dc s Reiches zu lo:öneu .3e Aber diese Karriere führt wahrscheinlich doch nicht in eine Schlüsselposition der .!\-fncht ihre DM"stelJung bei }(azaris ist zudem gau7- sicher sati.risch überhöht, und Parallel1älle haben andero Quellen ni<:ht erhalten. Die vertikale :\labilität der Genellscha.ft scheint also durch die ökonomische unu politische Krise des Reiches nicht· gefördert, sondern eher gehemmt worde·n zu sein. Diese Beohachtung wird durch dio ökonomische Vprankerung der F ührungs schichten gCf;tützt. Die Pauperisi(>l"lmg erlaßt seit der zweiten HäHte des 14. Jh. auch die Spit7.c der GeseHschaft und mll.cht selbst vor Angehörigen des Palaio logencla-ns nicht halt, zwingt 60gIU ehemals reiche Ari ...tokrf\.ten, jetzt a.ls Bettler zu gehc:n, wie Kyuones Mgt.37 Andererseits guhören zu den FührunW;>lchichten ,
eine I.teilw von Personell und Famil.ien, dio in den Quellen exprclisis verbis a16 reich od(�r sogar sehr reieh bezeichnet· werden , wie TheodoroK Kantakuzenos, NikoJaos :S-ota..re!-i, Oeorgios Gndeles, Theologos Korax, der nicht namen tlich gena.nnte Archon eines Horoskops dt's .Johamws Ahramios, weiter Manuel EudaimonoioannE:S und )IanoH )'Iagaducha, heide aus dem Despotat Morea,311 andere, wie Afanuel Jaga!'is, zeitweilig eventuell Chef der St.a.a.tskllsse, sind reich, ohne daß ditl Quellen ihmm das ausdrücklich beseheinigcn:w Quellen von Wohl stand sind in )'Iazaris HadesfaJu·t vor flllem Staatsdienst, dann aber auch ärzt· liehe Tätigkeit, Erbschleicherei lmd VermögensvenVfl.ltung und schließlich wohl auch Grundbef;itz und Handel:stätigkeit.,w Beaonders einträglich ist nach diesem No
M/l.laris,
S. 193ff., 200, 205ff., �:?!), 232; 00. Scmilhu·ClliSlli.:s G09, S. JO((., IS, 22, 28ff. u. a . ; vgl. IntroduNion, S. XVff. n BIICB., Di(l Apologi.\ pro vita !:!UfI, S. 221. Zur SitulJliol\ in dt.:r P..ll\iologenfalIlilie s. FJ)tlJ...�tIC, nocej"lll, S. 1 6 1 f. •• HUNQ.EH, Johtl.nnes Chorto.»rnono", S. 1 9 2 : Dnkl:l!'l, "d. G:rttcU, XIX, 9. S. 129: HUNGT.R, Joh'UUlca ChortB.'lmenOfl, S. 157 rf. ; PIl�CREt:, The �trological RCI,ool, S. 205; Mll.lRTis, ed. Er.l,tS�E:"(, S. 1 9 l f . ; ed. Sl1minl>T Cla.""I!i'�fI fl09, S. t!; S.,1TIU.S, J)ocumenLs ineditfl In. Nr. 937, S. 350f. Zum Begriff nkn! InhaJt. in spiitb�'ltl.utiniAcher Zdt s. SE\" t.:d .
.l!;J.T.ISSE?\,
C-":SKo. AlexiOS M"kr.lmbolit,os, 8. 200r.
ß Vgl. M.A.'I'SOB}I:}:, ChoJ\o).:io, S. 182 ..
.
).fV;dj, fJai.dTt1]' XP'lIlUTÜru; WroY(lUipeti; "r· w.:ihnt wird, Mfl":!:nt1:-1. cd. l!;,.Ll;:'SR:-. �. 2 1 3 ; Cfl. Seminl>r CJ.lSS;'·S 609, S. au, i.�t in deT Nnucdition überRoLlt mil. npprai�er ur land, hnth in [he BJI>e.k &'3 arId in thc '''hite Sea region!!, S. 37, wührell,ris ed. ELLISSE-:-<, S. 214, 222f.; ed. S"min ..r CI!.UI�iü!! 609, S. 38, 50!52. And€l"fl Quellen. �DI U, S. 3,4, 472, 1H.. "hell "s je.loch w...hrscheilllich, dl:lf:l dieser ArgyrornJos nidü nur im walH. Dil") PW1Sage,
in der dn /-IMa{v'1': /-liw
:-:ai
.
chi�hcl1 Stfllllsdionst, sondern (I,Iwh im Hundo:l mit .kT "'&!tl.(ohei
;t;u
>'Icirwm Reichtum
gekommen ist .
.
J
·
.
246 Bild der Dienst in der Kanzlei und in der Finanzverwaltung, um die�c Pfründe findet ein uncrbit.tHcher Kampf st.utt:1l Aus den Briefen des Kydones ist
jedoch
zu erfahren daß 8(�it der Mitte des ] 4- . ,Th. sogar die höch!'jten Beamtenstellen .
kein ::;icheres Einkommen mehl' bradlten .H In der Beschl eibung der Positinnen -
des Holobolm;, Pndiates und Angelos Kleidas in der kaiSE'rlichcll Kanzlei und ihrer Möglichkeik:ll zur Bereicherung schwingen alw "icherlieh auch traditioneIlt' Von;tellungen mit,. die \'on der Wirklichk(�it des nicdel'ge!wuden R.e iche;3 7.U mindest teilwcil'ic l'cvidiel1. worden wmen. Das wH nicht hei ßen , daß die helT schend(� KlaAA(� über den St.aatSllpparat keine Gewinne mehr machte, daß d{�l' Staat als Instrument zentralisiel'ter Ausbeutung völ lig unbnlUchbal' gewol'dell 'wr )'Iöglichkeitt'll liegt auf der Hlmd war, aber eine starke Eim;chränkung di(�I und verstärkte die Lnsicherhciten in der ölwnomiPlchen Lage der herrschenden Klasse ihre innere Konkurrenz und deli Individualismus ihrer Angehörigen. ,
Grun dbesitz als Qudl(! \'on Rciehtum ist Ix'! Jtazaris kaum faßbar,4� lind auch andere Zeitdokumente bieten dM.tl nich.t allzu \'iel, zumindest was den welt lichen Großgrundbesit.z hdriffL Anzunehmen jl';t, daß ein bedeut{�nder Teil defi PalaiologcnclanR in den t.\11·akischcn und makedonifwhen RrJstge bidell U!l(l na· türlich auch in der Pcloponncs grundherrschaftlicht: Komplexe besaß, einiger· maßen sichere Angaben ilUS dem Hinkrla.nd VOll Konstantinopel exü;ticren aus gerechnet für '.I.'heologo8 1\..orax. (kr C1'flt
nach
1402 in dn- Haupt.st adt ansässig
geworden war, um 141ö nhcr sdlOn fils Bc� ;t.zer mnhrerer Dörfer im hauptst.ädti scht:n Haum erwähnt
wird:1-1
AllIlcrs steht. es mit Handelstä.t.igkcit, die hei
l\Iazaris ebenfalls nur eine unt.crgeonlncte Rolle spielt für die sich abCI' in aude· ,
ren Quellen viele Belege) findeIl . \ne \n'it.{'r oben dargefit.cllt·, sind um 1400 und danach beachtlich viele Atlcl.�f(\lllili(·n im Handel
en gagiert ,
und zwar nicht nur
al� Geldgeher, sondeln Fl.ls aktiv täti go Kaufleut.e, Handelsrt�isendl' fül' Familie:n ·
gesellschaften, wagende Handd�mllterJlchwer. Als Q ud le VOll Reichtum direkt
bezeugt wird lltuule l Hir den �llonymell Archolltt>n des Abramios,u als �fittel gegen die Armut scheint er audl in andct'en Berichtt'll dh�SCl' Zeit d\ll'eh.�8 Ob Pa.Iaiologcn, Ko.nta.kuzencn, AflLmen, Laskaridf!n. Tzamplakol1cs und andere } amiJicn des cmgsten Kreises um Basileis und DePlpoten selbst und direkt in '
und die Aktivitäten dr-s (J(ako,):\ll'xJos (:\ntinchos?l. MIt·I.tmS, cu. l:Lt.ls'n::':-, S. 201 r., 21;; ed. SemiftflT CIIlSRicll 609, S. 22/24, 42,144.. '! �};VOI'!NKO, SocieLy, ami Inldlect.unl Lifo, S . !)O. U Vgl. KaJl. IU, fi : \ TirWchnIt�bjlal'l·' . .. VorttlJsg,.sct...t, ef\ handeIl $idl um uen gl"icllen Thoulogos, der um 1418 in ('in,," S treit mit "enlehiedent:u VE'n�liflnern vt'rwickdt ist, Juno,\., Xute-s I, S. 2i6; TillRIET. Reg0:18tes H, Nr. 1688. Im Besitz Jit'�l(,s Tlu::lologo� ;,;ti ein Dorf 'ln der !:5Ltu.ßO:1 \'on H
S. bO:1lK1ndpl'fl die Ko"troVftf!';<'" P..dint ..�.H"lobo)(l�·Pl,i1ommlJ,tffl, MIO�,ltri�. paBRirn,
KOTll:ltant.inopel lllu:h Adria/lupel. " P:!lIORT.E, Tho Ilatrological schuul, S. 205. 4s Z. B. ?IM
H, S. 6 1 1 :f.
550 r.: Th".1<.!orll. Pl\laiologina legt einen Tüil rInt Mitgift ihrer
Tochter in einem Handelsgcs"häft be�lroiten.
,
Im, um
dio Lebensl\ll.ltllngsko9ten für ihre Enkel :LU
"
. ,
_.
".. ,.". "
,
IV. Vel"Such einer GefWuntbilanz
247
genau gesagt werden, deutlich werden zumindest· enge Familienbeziehungen zu in- uud au::!lä-ndischen Handels und UnternehmerkrdsenY Für die )lotarus, Gudelc:'! und andel'c wurde der NacJlwcis kommerzieller Tätigkeit zu erbringen versucht. Ga·nz besonderl'l scheint es jedenfalls die zweitt:: Reihe der herrschenden Klasse gewesen zu sein, die sieh angesichts ehlgeschrä,llkter Möglichkeiten eineI' standesgemäßen Exi stenz stärker diesem 'Virtschaftsbcrcich ?l1wnndte, also die Kumu;;cl:;, Jaga.ris .M:amales, Argyropulos, Rhadenos, Sebastianos, Sophianos und andere.48 'Väh rend das Eng!\gement der byzantinischen Oberschichten im Handel über weite Strecken der bvzantinischen Geschichte und wohl noeh bis ins 14. Jh. hinein nur to!ehl' partieller, indirektl.'l' LInd vermittelter Xatur war,'1D gehell einigo ihrer letzten Vertreter a ugensche inli eh einen Schritt weiter, :r.unchmend orientiert an den italienischen Vorbildern. DadUl't:h bekommen auch ihre POf;itioncn im StaaUiapparat einen Hellen Stellenwert. FinaDztralU;I,1ktionen nameus des byzan tinischen Staates, �Qm K.'lisct· autorisierte "�erhandlungen mit llu"hi.ndischcn Uny�rllehmern und fremden Sta.aten über die Gdreidevcrsorgung von Haupt stadt und Restreich, Reisen und Sammlungen von J-l ilf�geldern in Itnlien, Frank reich, Spanien und Eugland alt; b�-Zll')tilliscbe Gesandt!; und Beauftragte dienten Männertl wie N"ikolaos Nota.ras, GC(Jrg.ios Gudeles, Manuel Jagari.s und a.nderen sicher1i<,,h auch da.:r.u} eigene finAuzielle und kommerzielle Kontakte anzuknüpfen und auszubauen, privat-c Unt<"rnehmllngeu ?, n betreibC'n und damit den eigenen wirtsohaftlichen Vortoil kräftig zu fördern, nicht st:lten i:!ogm' auf Kosten des allgt. · me.inen Kutzen,.;. Bei die"ell Vergleichen fällt aber a.uch noch etwas a.uf: Der Großha.ndel djes(',r byzant.inischen Spät.:r.cit. ist pl"imär eine Suche des Adels, nicht f\o sehr Angelegenheit, von Mittdsehichten, der Hauptweg zu Handel und Gcld� Handelsgeschäften engagiert waren, kann ni cht
•
•
t1
Besonders broit gefiü:h"rt sind (lio AlliHnzen ,j<Jf .Familie Asancs. Sio
verbindet sich mit
vClIczinllise!um und f<.llluesiBchtm Adeh;r�milien, den Ghi�i, JAoOOßY, F6odalite, S, 203,
dcn &rnDrdo, KHEKIC. B., Contribution i'i I'Jtuu.. dl':; &lIlnes ll. ßyzance, Trllv�u:r et;
J.,,\ ZM'Co.riC., JAOO�Y, I< eo datite, S. 228, rmtgcgen JORa..., Notcs II, S. 8, AmT!. 9, wohl nicht mit de'l Gnt-t il usj d61ln f;l,ber auch mit den KhollvNl, griecl,i>V:hf'.1l Herren VOI' TheoJoro-Mllngup ..uf der Kri"" di", i1\ der Memoire"!' .'i,
1973,
S. 347-355,
'
,
1. H. des 15. Jh. in }ar.rten Au�tJinande"")lzllfl!:;-o::n mit deli Krim,Cenu"stllt stehen
enge kommer7.idlc Verbindungen zum Großfürt>tll"t\ill\ Mllskau be!\itz.,,\, .
ByzOIlt,ine l"an,ily ' the G6orode!!, {;"ill. nirlllinghalli Rijjt., JOlltllol
B ,iIUI1 N.\, N. !.,
MaHrYll,
Xli, 2,
..md
B.RYER, A., A 1970, S. 184;
RU lZ, 1970,8. 205 -209. Eü\ Abköm,ulillg din!ftlr Fnmilie ist
um 141"iO rOCTh na ('iOJIfiPUH dc,s GroßfGl1!ten, gehört al�() zur tt::iclwn ]'ernk6ufJOa.nn
schalt M06ko.us, K . 'X.\CiO:ST EDT, \\'., Moskauür Kau[Jeute im ,;pii.trlll :-.1i1.\..eIll.lt-er : ürgll. nisal·iOlls(ormen UJ,d sozial... Stellung, Ze-it"chrift- mr historische Forschung 3, I, 1976, 8. 71. Es handelt "ich 0.180 in allen Fällen UI1l ad lig" VerlJindungefl , die ..bel' fluch oinon gewi�H(", Zugang zum Handel crmögli"hen konnt.,n.
<3
Vgl. Knp. TII lind Dn.·h :\1ATsCIfKT., Fortßchritt und a"llktion, S. �5ff.
U
Der KonttWlt zut 1.
H. Jo:g
14. Jh. springt ins Auge, dcnn
tII'
ist ullmöglkh, touch nur für einen d�,r po!iti�chen Akteurll alll Vorabend und wtihr" nd des Bürgerkrh,ge!'l dirokte
Ha.,,,lcI8tö.tigkeit uo.ch'l:lIWeisel1. Zum F..II dcs Alel
i
IV. Vcraucll " ;net GesamtbiJanz
248
geschaften führt VOll den Obcrschicht€n nach unten, nicht von den l\.Iittcl schichten nach oben. Das macht diese ganze J�ntwicklung auell sehl' einseitig, verhindert die wirkliclle VmlJrofilierung eines Teil" der herrschenden KlAsse und die Ausprofilicl'ung einer llellen �oziR.lel1 Gruppe llürgerHchen Typs ,md stellt damit ihren "Vert für die h,yzantinische Gesellschaft der letzten 50 Jahre seiH' in
Frage. J)iese Notaras, Gudcles, Ja-gari8, Argyropulos passen zwul' nicht. mehrflO richtig in den Rahmen , in dem si(:h die herrschende: KJasse von Byzanz traditio nell be"wegte, sie treten aber auch 11ic1lt wirklich aus dies€'m Rahmen heraus, nicht mit iJ1Tcr
ökonom ischen Basis und noch weniger mit ihl"er sozialen Physio
gnomie. Ihr Anftret<.m
igt eher die Krise der alten als den Anfst.ieg neuer Kräfte
Z<'
an. Im ünt.erschied zu der noch in der Mitt.c deH 14. Jh. gültigen Praxls werden
die politi.'lchen Akkure des beginuelldell 15. Jh. in den oWzielien Dokumenten kaum noch mit Amtstitelll und Ranghezeichnungen vorgestellt:�o .Die ta.·tsäch
lichen Machtfunkt.lonen werden jedoch mehr oder weniger vollständig 'von Ange hörigen dieser Adc1sfamilicn besetzt. Sil� stellen die Mt:8azones �Iu.nnels n. und Johanncs' VII.,
si e
befehligen
ExpeditioJlstruppen und
beset7.en
Flott.en
komma.n dos , sie fungieren als Stadtgouverneure \'on KOllfltRntinopd und The�s[l lonike.1>1 Auch in den Dokumenten der Steuerycranlagung und -eintreibung
100
b�?"1I1li" i,;dll:l 7.1:l1Ig()fll"ch9ft dMi Vf,rtragf:s Byzll.nz -Volledig von 1;142, M1'ol III Kr. 26, 1:). 1 1 4 ; Diplomatarilllll I, Xr. ];12, S. 259, mit dtm Zeugen des Vert�nges ByY.tlonz -Vunedig von I·H8, 1\1)[ Il!, N�. ;1.5, S. 162; Dipl()ml�ta:rjum Tl,Kr. 171, S. 317.
Vgl. etwl1. dic
Von deo 20 Senatoren, die �l
••n
der Synode VOll 1409 teilneh'nell, führen !HI!' einer b:z:w.
zwei cino Rang. bzw. FunktioH6be�iehnung:, L,U;RKl'T, Lc trisepiscopn.t, S, 134. Vermutlich hat
Cf';
/'I.(j(;h in d"n J'lhl'zoJmll'U I1tl,ch 1400 sll1.udig: einE:>l GOUVeIllelir
von
Kon...tantinopel gegehen. Im JahIX' 1398 wird die Funktion deli Gouverne\irR erwiihnt,
SCHIT,BJ.CH, Dio Hypol.ypo!'ia, S. :"i:l. Joha"nes ChortMmcnos, ed. HO!'
S. 226, schr..ibt dem Gouverneur VOll Konst.llntiuüpcl, l:lryellnios Lcontares, I;);n'1I1 Brief. Jer
na.ch
Lage der Di"ge cigerot.lich nur :.\Itlonucl Bryellni(,� !.<:oll!.lI.reS o;eill kann,
v�d.
LAOR1L>;T. Le trisel'iseopat., S. [jl:!. C"llZ Ulli;lichC'.l· ist der Zdtpunkt f!l:lincr A.mtst�tigh:eit.
Im Mai 1438 läßt l'r nu{ seine Ku�tpn ein Tor der H'l1lpl8tadt rcp!triel'en, LIF.TZ.lIA:S N, H.,
Die Lil.odmal'er von KOl)stalll-inopcl, ßerliu 1929, S.
22, !ther zu dk'ller Zeit kallll ,11' koll1m
Gouvernl:lur gewt:�e!l �ein, delnl in I gleichon Jahr ist 30hGrmOfl. AiltmCII in rlieilr,r }'unktiol1
bc7.eU!;t, Bodoer, S . 441}. ·Für dElfl Jnhr 140<1 isb er als Gou"erneur VOll SolymLri>l er·
41H. DenkbaI' ist
durcha...". dillS 1'01' l.wi!iehl:lll
1402 lind H22 dnc Zeh lang dic Haupt.stadl uni!)!' sich hatte. Aus der }'uIIktioIlSIJezokhll\1ng y.t'l'ai.'J zw>, ;wraAdtJwoo, SClItl&lNKR, Kldllchrollikell " S. 1;48, schließt ){A l>LSIMO�'IC, B aaal lTUnCHU npOBuIIQnACH« yrrpalla, S. 176, daß ",,,ch Demeirios La....klU'i!:l Lt.Qnt.tl.rc!l zeit.weilig GouverntlHI' "on Kon· wähnt, MM Il, S.
IOttun,inopcl war (6. da.s"gen die üb(,rlielv.lmg dk'l:!er PaSliage Loontart!8 ..turel,
aUI<
der Chronik flur Frunilie
HfT-:<;GRR, 30h''"",:1:1 L1,orta�n1E.·no�, S. J 2f!.). Su!ltu
dfl./l stimmen, dann
kämu am chesten ein 7.eit.punkt l.wiijchell ,jen Jahren 141/., vermutliches Dntuon !l�ill"r
.!leCnOT AllilPOHllI" S. 227if.; Di\r..GER, Re· gesten V, Nr. 3362, und 1431, Todesd..turu, )'I E 7, ]910, S. 1 1 6 , ill Frage. Viellch,ht. iet- er eil im Jahre 1421, denn er gehört- "'u d" n drei Notabeln, .iie i.. dk>F_enl J...hw dem Sulta" Meollled I. "lI.8 Geldt durch den st"dtniJ,hen Ruum geben, SphrH,nt:l('H, ed . BHKIU':ll. ( 37, Rückkehr von Thcasßlonik.., FJ;:BJA'q';rc,
S. 1 1 1 f. Die Sitte, daß dei' St>l dtgouv�rneur den Iwimkehrcnden Kaiser i" einer uer
'
•
,,
_..
.•._ - .
-
,
IV. Versuch einol' GeElo.mtbila.nz
24.
finden sich ihre Namen.3t Sogur verhältnismäßig untergeordnete Posit,jollen, wie die des I>efe-n�l"S, sind gelegentli ch von Mitgliedern diCSl ' r adeligen Kreise be setzt,53 deutliches Anzeichen für zunehmendes (' �rall,l!;el um eine sehr beschränkt-e Za.hl \'on }'utterplät.7;cn. K.aum ;>',U bemerken sind Unt-cr.ichiede in der ßt.t>eb:ung milit.äriseher und ziviler Funktionen . Mit dem Verlust de-r miHtärischlC'll Potenz des Heiches hören alleh die- mi litäri s(�hen SchlüNSt'lposit.ionen auf, ein at'tbildcll der unter!)chicll innerhl\lb df'r herrschenden Klasse zu sein verliert eines der ,
wicht,igst.en Reservat,e des engeren Fa.milit>uclan.; seine ursprilngliehe Bpdeu tung.u
Während die Bed(:ut·ung byzantiniscber Amt.er lind Rl1nghezeiehnungen und
offenbar auch das Interel'lse
a.n
ihnen r.urückgeht, findet der miles-Tikl des west
lichen Feudalismus unter der byzantinisehen übel'schicht. deI" letzten 80 Jahre weite Verbreitung. In den Jahren Z\....isl�hen 1402 und J 422 bzw. in unmittel•
barer �achbarschaft dies{!1' Zeitspanne t;ind es nad) dner sicherlioh uoel1 längst icht volh;tändigen Liste DemetriQs Kydoncs, :\Ianuet lmd Johannes Chrysolo
n
I'a�, NikoJa.os Notara.s, Georgiol'l Guddes, Kongtantin RaUes und sein Salm Theodor, Alexios Dishypatos, Manue] Philanth.ropenos, Kikobos Eudairnonoio
anneS und sE'in Sohn Andronikos, Angelos KIlJradinos und Hilario Doria., der gcn ue..usche &:hwiegersohn Kai/olcr �{anuels. die diesen mHes-Titel trugen.65 Natlidich erhebt sich vor allem die Frage, wo diese Byzantiner ihren Rang er worben haUen, wer ihn verliehen haUe, ob er überhaupt fnemell verliehen wurde. Alle genannten Personen fungierl
mindest als Unt.erhändl(jr mit westlichen Vertrdern im ReiehsgeLiet und seiner Nachbarschaft. Daraus ergibt sich die J\.fögJi�hkeit, daß vide ihre Titel an den
Höfen f(mda,lnr Souveräne des "'estE'ns erwarben, zu denen sie ihre Mission fiihrte. So nimmt D. Nicol an , daß Hilario Doria vom englischen König zum VQtlItädt� Rebdomon oder Rhegion zu emprangGIl und durch das ihm ont('.mteUte stMtnahe Gubiet in die Hauptstadt.
2;,t
begleite'l IHHt�, vgl.
J,UHN, R., Cunstantinople
Ly.,...n�ine. P.uis 19,:'0, S. 416, kÖtlllte durchn.HS auch IHlf .lurehrtcoi!.ende fromde Rogellten, Hpe7.iell die Türkensultanf:! Il.\lsgedchnt wo:rJ\�n s<;li,t
von
.
..
gI. Kap. 11. Zu den drd Notabeln
14-21 gehörl abt::r aud, Isaale Asallcr<, d<;lr ebel.frulfl zwiBchl'n 140Q und 142Q das Amt
des Stadt,gmn·ernem'14 fl.\lsubtc, LPP }, S. 212; PJ,P Nf. 1 , 493.
n �.
DÖL
Kr. 3211, 3301, 3304., 3314.
Mo,nnel nt'y,�nujOf! Leollto,re!l ist 1401 Ddeusor in Sdyrnbri,\, Asn nes bekloidet 1400 ,Hel gleidle Funktion in KOllstantlnopP.l,
.1IM H, S. 502f. Isyek ebrl., S. :13::1; vgl. PLI',
Nr. 1493, U
Noch in dcr ersten Hülfte des 14. Jh. hatten 1�(J.I.\iolog(m, KH.nü.ktlZen<jll, Synadenoi,
TUlmpla.konee und Hud.'6 Familien Jus PaJ>:iinlogundaus die wichiigst.erl lnili1.ilrischen
}t'unkth;,",,, in."" IlHl"lh 14(}() i�t O1in gleid".lI'I nicht mehr e:rkünnbaT. n
Alle ßelcge
d...fü,·
eine P"rson,
2;.
kÖl1ntJfl hier nichi angdilhrt. w,)rclen,
ß. n."rnetdvs Kydone>:.
JOUO.l.,
nh!ht mehrfache
Kr. 761n, 96If.;
Srr:\' EKIFO, Allll Genu·
um] St.etll"lrbüchern. R. 30; OrdonlUHwes d"s rois de France
NOles I, S. 3 0 1 ;
nd..,ge für
Det;llIllh also nur .ie I folgende Au>,;wahl; l)ör.GF.K,
lli:geslell V, Sr. 3120; AL'I'�IANN, Urk\lnthm I,
eeer Rechnungs.
\'. fl..
DÖLOJ:Jl, Regesten
V, Nr. 11302.
IX . S. 433f.;
• •
,
'"
•
200
..
. ' IV.
'
.
Vel'8lIeh einer
O"sanltbil",nz
Ritter geschln.gen wurde, als er 1 3 99 am Londoner Hof wcilte .K Exakte Belege für diesen und andere Ritterschläge gibt es m. W. jedoch nicht.51 Andel'cl'sci�s ist bekannt, daß auch byzantinische Kaiser det· Palaiologenzdt, so Androni kos1 r. und Johannes VI. KanlilkuzeDCH" den Ritten;chlag vornahmen, allerdings nich� an byzantinischen Untettilllell, sondern an west·lichen Söldncnl,r.B und xapaMt.fHQt we"llicher Herkunft findet man in sJ!ii.lbyzlllltinischen Quellen tatsächlioh nicht selten.5f Als li'amiliennaroe, nicht als Titel, gelangt KabaluriosfKaballlCu·jos sogar in die byzantinischo übel'schicht, im 1 1 . uud vielleicht noch einmal im 13.jI4.
J·h.IODie Ritter der IdzteJI hnndl'rtJahredes Rciches sindjcdoch ni.cht �afJuM(}«u, sondern militus, und als milites werden Rie nicht nur in den verRchiedencn wc.�t lichen Quellen bezeichnet, sondern auch in den lateinischen Beglaubigungs sohreiben, die Mannel H. seinen Gesandten mitgab, bzw. in andet'sgcllrtetcn lateinischen Korrespollden7.en des byz.antinh;eheu Kaiser�. Da..'! betrifft jedenfalls sowohl Manud Chrysoloras a.[s 3.neh Nikolaos Notnras, die beide nobilis roHes ge nallnt \\'\!,rden.Rl Es ,i st daher nicht unwahrschcinlicll, daß sich die späten Palaio logcn flicht nur (li{�tles Titelil bedienen, sondern ihn auch i'Clbst vergeben und damit' einen b€deutcnden Scln'itt ü1x:r das hinausgingm, was his in oie Mitt.e dcs
14. Jh. hinein üblich war. Auffiillig ist auch, daß diese milites uurelHHH:; nicht alk und nicht einmal vorwiegend Militäl'S sind wie di e
xu/Ju;'cieUH 'Zuvo,r,
die in ihrer
�Ich[zahl den )fiIitä.rpronioaren nahegcstlmden hatt-en und zum Teil auch in ihllen aufgegungen wnTen .02 Sch1 ießlieh deutet. sich im }j inblick auf diesen mHes Titel auch noch eine gewij;jse Differenz.ierung innerhalb des byzalltiuiE'whell Adds an. Thcodoros Knllta.,kuzenos führt in augenscheinlich njcht, a.Is er 1397 ein() Gesandtscha.ft, na.ch Italien und Fra-nkrcich ühcrnimmt,53 und er kehrt vermut lioh auch nicht mit der Ritterwiirdc von dort zurück. Die Asanen scheinen ihn c�falls nidlt geführt zu haben, dafür alJllrdings der Cousin des Klli.-,;ers, Kon
stn.utill Ra1kf; PalaiologosU und der avp7t61'{JE:(jd, .Manuel;; H., Nikolaos Eudai monoiol1nnes.�i Vielleicht wa-r er aher do(:h fii.r den engeren Familiellclan der Palaiologen eine Nummer zu klein und diente vornehmlich der zweiten Reih(:
:ler 8pätbyzantinisC'ht'n Obel'Rchicht als Instrument ständi �ehcr Abgrenzung I
):/'W()L, A hY7.s.ntine -.:mpmvr, S. 206f.
werd-':Il ein Nikolu06 K!l.rat-za...� tI.\J3 Arta und ein Zoto Choto flUS JOlHmimJ. vorn deutschem Kaiser in Ho.ll0 zum Ritter geschlugen, Nb: 7, 1910, S. 167, aber uss ist SChOll nach d(;m Fall des byzII.lltil\.illChen R.:ichc8. Pllchym. Andr. Pul. VI, 1 1 . S. 49B!.; Kaut. lII, 2 7 : II, S. 166. vg!. OSTROHORSXY, POHr l'histoit'e c.le In. !eod",lite, S. 178.
' 1m Jahre 1497
I
, F.bd., S. 126.
I KAZDAN,
Couua'lbHblit COCTaIl, S. 1 2 1 ;
V. 27, S.411f.
l'nchym.
;\olich. Pa!. I, 2 1 , S. 65; IV, 31, S . 324;
RUBlO r LLUOll, Diplomatuti, S. 116f.; NE 6, 1909, S. 102.
: OSTBOGOSSKY, Pour l'histoite dc lto ftloduliw, S. 178. DÖLOG, Regelltcn V, Nt. 3269; TRIBUT, Regestes I, �l'. 951. OrdonnlUlces des roie de Fr nce IX, S. 4:13. T1I.Al'l', Zur Idem.ifirderWlg, S. 97. ...
, ...-.---_.•.
_.._.
IV. Vernuch c iner Gt'AAmtbilanz
251
und zuglt'ich als Mitte] del' Annäherung an den Adßl lu.teinischer Staaten und an dic Oberschicht italienischer Städte, an ihre Denkhorizonte und gesellschaftlichen Sta.nda-rd!!. Das denkt v,ielleicht der Kondolenzbrief des italienischen Rumani. sten Ouarino VerOnese an den byzantinischen Politiker und Intellektuellen
Johaußf:s Chrysoloras zum Ableben sdlles Onkels 1t{unuel Chrysolora!:l bCl)onders
an, in dem I�S heißt : Non SOhlID pro elluestris ordinis dignit.atc, verum et·iam pro
tuac familiae cognominc, nihil indecorum a,o humile fucere debebis.6i EI:! war also
nicht nur das Bürgerrecht italienischer Städt.c, das die byzantinische Ober
schieht zune-hmeud inte.rI}f!,i!iert.e,�7 sondern. auch die Rittersl:haft westlicher oder westlich beeinflußter b:yzOontinischer Provenienz, und auch hier bedeutet dieses Interesl'le nicht einfach Abkehr yon Byv.anz, sondern es ist. zunächst einmal der
Versuch, dml seit Mitt.e des 14. Jh. stark eingeengteIl HandJungsspiclraum der herrschenden KII\!\fle von Byzanz <J,uf diese \Veise wenigstens etwas a uszuweiten und die diffusen Bedingungen der Romania ökonomisch und politisch zu nutzen.
Grundlage und Vorau;;;.e .-; tzullg dafii.r ist. nlttürlich die weitl'rc Annäherung der byr.antinischen l-'cudalgeseUschaft an westliche :tijntwicklungsvariantcn. Von der anderen Seite her drückt() jedoch der aufstrebende osmaniflche Früh feudalil-\mus auf die byz
Gregorll:-i ",chan in d�!" Mitte des 14. JII- gesproclten.'� Sie wird sich in den Jahr zehnten t.rib\ltiirer Abhii.ngigkeit nach 1370 kaum v(Jrmindcrt haben. Jnwieweit damit auch eine Ba:rbarisierullg der herrschenden Klasse einhorging, ist schwer au"zuma(�h(-n. Daß yicle VeJ:trt"ter der byzantini6chen Obers(:hicht sich vor 1402 h<>reitl'l mit den Türken IllTangi€rtcn und sogar mit ihnen kollaboriertr...n . ist i
jedenfalls vielfältig hclegbar.·o Di() Niederlage der ü8manen bei Anka.m wurde
VOll Manne! 11. dazu benutzt, den türkischen kadi unu o..ndcre türkische Elemcnte aus der byznntinischen
Haupbhdt zu entferneu.H Dic türkenfreundlichcn
Krä.fte in rier byzantinischen Ohen;chieht mußten "jcherlieh vorühergehend vor
. nderers< ! its kamen mit den zUl"üekgewonncnen Territorien sichtige!" auftreten . A
a.uch viele Angehörige der herrschende Klasse nach Byzanz zurück, die schon eine zeitla.ng unter türkischer Herr;;chaft gell,bt, hatten. 31anchv von ihnen hatten K
HODY, De GrnpciJ1
., Vgl. KQP' IlI. 18
illuf>uil,us, S. 54 .
Für die 1. H. des 14. Jh. !licht ,vEhs, J oanru:':11 Kuntaku7:VlLOH, S. OS!., erst sohr wenige Spure" t.i:trkischen }:: inHusses auf dio byzllontillische G,�sell,,('haft. .., Greg. XXVIII. 40: lJT. S. 202(. ; vgl. DUCI:LLUlK, A., L'lsl!\m cL 1tl8 MwmlmQIUI vus Je Byzo.lloe ßU XIV s., Ades Huctum!t II, S. 8lf. �. Brwähnt sei nur do.s Beillpiol des M�,t,ropoliten DorothO<.)s von Pcritheoriotl, der aus kaiserlicher G"rJ\ugeIl3Ch.ut flieht, sich mit Hilf.., der Türken in dUll Be sitz der Kirche von Perit·lleorion aeh"t und mit ihnen übereinkommt, goßohellc Gefangene &11 sie o.u�U· liefern, ?olM H, Kr. 353, S. 37 ff., und d_ Bei1:lpiel des Hi�chofll So.bäS \'on Zeitun, der Bo.y azid o.uffordert, ßich in ThesBalien fcstzusotzcm, MY II, Nr. 506, S. 270 f. 11 ALIliX.ll'i"Lllu:sca.DnsCA, La c,,"mp agne, S. 169; DARKltB, MlI.nuel II, S. 250.
I
•
252
IY. VE'reuch einer G"13runtbiJsm:
in o!>manischen Diensten bereits Kllrriere g{'macht, wie jener Klaudiotes der Hademahrt des Afa7.aris, der es schon zum suba�i gebracht hatte. eventuell zum !lubi\�l von AZIl.penkontingenten,n bevor cr mit seinem offenbar
SdlOll
völlig
turkisiertl'D und islamisierten Sohn Aihnes-Aydin zu den Byzuntinern zurück kehrt. In Gallipoli nimmt 140a sogar ein Großkaufmnnn aus Thessalonike Kon takt zu den Venezianern auf. Er erklärt" die venezianif
des Markg8rfen von Bodonitzn in :\fittclgriechcnland teil�wnomnl(;n, über die er gut Best:heid WCiß.73 Sf!inc venezifmisehc Bürgerschaft muß nicht u llbc_dingt. für einen Italiener sprechen. sondern sie kann durchaus wif' ausführlich dargl$kllt, ,
für einen Byzantiner sein. In der Regel st.ammten die akin(ll llUS deli griechi!o;chl'n
Bevölkerungsschichten, die wenig oder nicht... zu verlieren hRttell,;� aber Auo;o. nahmcn bestä.tigen auch hiE'L' die R!'gcl. Um 1400 waren diQ aldnd vermutli('h bereits im wesentlichen islamisiert, und so könnt.en auch in dieser H insieht, der
subasi , Klaudioks und sein Sohn und der namentlich nieht genannte akind aus
Thessalollike einander sehr lluhestehen. VOll den Byzantinern wurden dipS(!
Leute mit Mißtrauen und mit Spott aufgenommon,'s und dieses :Mißt,rauen war sicherlich gcre(!ht-fert:igL denn ihre Heimkehr erfolgt;,. oft nur mit halhem Herzen und war auch kaum 110n langer Dauer Her Sohn des Kln.udjote� kOnl'crtie_rt .
widerwillig zur Orth odoxie
,
trotzdem ü;t die Frage, ob es in der griechischen
Obers(:hicht des frühen 15. Jh. nicht nur griechische Ka.tholiken, sondem auch
griechische Muslime gab, nicht so völlig a.bwegig. Eingan g j'l Byv.anz finden offenba.r auch Blemente türkischer Sprache und Sitten . Tiirkj�clw Namen und Beinamen werden verschiedentlich erwähnt. Der Sohn des Padiaies trägt den Beinamen Seselkoi,7' der Steuerbenmte BulloteH eventuell den Beinamen Melik nasar.n Auoh türkische EinflüH!:!c Mlf die herrschende Klasse deI' bv:umtinischen •
n Mo.z.lril:!, efl. ELJ.l8S1DI, S. 210, 218, eu. Seminar Classi(:s ß09, S. 32, 44. ))i", Vt>rmutullg, daß t:l8 ijjch UHi einen subß.�i vOn A'l.llven handeIl, ist. ffiJhr vl<ß:tl. Sitl griindet sich darauf,
n
(h.ß Klnlldivt<:y einmal 1118 l.0(QIufO IJOtb(llJl� bC7.dchnet wird und Jacopo de Promonlnrio die Aznpcn ge1egenllich mit Schweill(,11 vergleicht. n"JHNCEk, Die Auruoichnungl'n, S. ,;; ;.
Dl'::NNlS, RY7.lilltinn-TurkiBh 'I'rf:o.I,y, S, Ra.
" WEBNEn, Die Geburt einer Großmrwht, S. 104ff. 7S
S. diQ Pt!o>Ilsgtm der> 1fazaris üb"r KJ!l.tvliotes lInd scinen .sohn.
.. Mazraris, ed . ELLIHflEN, S. 210;
..,u. Semimu elassies 009,
S. 32. Dl'" Regrirf ist bisher nicht
gekllirt" vgl . ob']., S, 10i, die let7.te Silbe ist sid10rlü,h ei"e Vorb!l.IH1Qrnung von türk. küy _ Dorf.
7?
"'0. Semino.r CIß8s.ics 609, S. 40. Fiir ELL!HHT.N, dt. Gb.cr �tZ\1I1S, 8. 280, hllondelt es sich um 1.wei l�E'I'SOnen, wöhrc",1 in J\;r Nnwoil.ion E'_ine Iden
M8Zo.ri�, ed . .ELL.lSSH"'i, S. 21;;;
41 und An",. S. HOf. "gi. D u'!'!!!, G. 'j' Some Notes on lho C<'>rr<.'I\pondence or-:Uan"c1 11. Palooologll!', Ades BlIctj, tität Hlr wahrschcinlich gcbf1.lten wird, engl, Übcrs"tzUllg, S. .•
n:1It. Ir, B. 69: Letters Manuel, cd. DEli'li'IS, Appendix H, S. 221 r.,
wo
ein Heier .Ie.; Niko.
!008 Kabaaill10l neuedien, terminiert. lind kommentiert wird, in d..,m ,,<>.. dnem BulloLe!': ,Iie
ist, dt,r mit deIl Türken 8ehr vertro.ut. ist. und türkische Sitten und Gebto'i.nch., auge. "ommen hat, D. biilt die Ident·illiL mit dun> Hullok'l! des M.."aris Ciir sehr wllhmdieinlieh. Rede
..._.
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.
IV. VtlI""l!uch einer Gesa.mt.bill\lIz
�53
Spätzeit sind also erkennbar. Aber nicht jede Verbindung zu den Türken ist glcichzusd-zen mit Kollaborat.ion und dirt:ktcm Verrat. Nicht selten ging es auch
bei diesen Kontakten VOl' allem darum, a.us der gegebenen Situation das beste zu machen und sie ökonomit;Ch und politisch zu nutzen, so gut es eben ging. Nioht von ungefähr ha.tten Naturas, Gudeles und sicherlich noch andere Sch]ils�l iiguren dieser Per,iode einen heißen Draht, s(rwohl zu den Lateinern als auch zu den Türke1l78 und wurden ers� dadurch zu wirklichen SehlüSlrelfiguren. Die hetr� .sehende Klasse
on Byzanz zerfällt im frühen 15. JII. noch nicht in eine pro
v
westlich() und due protürkische Partei , aber ihr ökonomischer und polit.ischer Pragmatismus ist kaum wemiger gdährlich, denn er führt. zu einem Vorlust. an
innewx Konsistenz, beeinträchtigt ihre Ha.ndlungdähigkeit und -wilHgkcit als
Klasse kaum weniger stark. Etwas vereinfachend gesagt, wirkk der westliche Druck auf Byzanz im 15. Jh. in Richtung auf eine Koromerzialisierung der herr. schend.·u Klasf;tl, der türkiRche Druck in Richtung auf ihre )Iilit
der herrschenden Klasse von Byzunz um 1400 ist zwar erkennbar, a-ber sie bleibt
schwach, eine MilitarisicI"ulig der herrschenden Klasse erfolgt dagegen überhaupt
nicht, und das hat in der konkreten Situation noch tragischere Folgen als der Mangel a.n progres!liver ökonomischer SubstUllZ.T.I
Auch die zweitc Hauptkla-soo der f<,pätbyzantinisch(�n Gesellschaft, dic feuda.l� abhiingige ßauc:nlSchaft,80 ist zu Beginn dcs 15. Jh. sehr konträren Kräften aus� gesetzt, die ihren inncl·en Zustand und ihn: Entwieklung nachhaltig beeinflussen. Die Ent!ichddung "Von Allknl·a b l'iugt ihr zweifellos zeitweilig etwas mehr Sichcr�
heit. Die Bedrohung ihrc� physiscl�en Exi:-ltenz durdl türkische Einfälle, die Gefahr von Massell\�erskla.v\lngcn lUld gewaltsamen Umsicdlungen ließen in den ersten Jahren nnch 1402 etwas nach, Teile der bäuerlichen Bevölkerung Thra· kiens und )Jakl'"doniens kamen in die b:rzllntinischc Herrschaft zurück. Zugleich ver!-'''IlChtc die herrsl�htmde Klasse von Byzanz, die Verbesserung der politischen Lage zu llutzen,
� 1*
80
um
VerfüKungsrechtc und Kommandogewalt über die feudal·
Vgl. KlOp. III. Vgl. !lud, Kflp. H. Die Rlltwicklullgstemlemc(lß und die Situation dei· 6IJIit.b;)"Ml.llti/lillChün Ba.w�rnklll.fl� werlIen in lkr .FQl"sehung scbr untcll'I...hiedlich ),o;urt.eilt. 'Vährcnd CII"1I11..I>IS, P., On the
sodal Slructuro und eoonomk orgnnization oe lhe BY7.tm tine Empire in the thirt-eenth
HHil,
8. 144,
und \VEISS, G., Formon der Unfreiheit in By. zallz ;", U. Jh., Actes Buctl.re6t 11, S. 291ff., Leibcigemlc/ulCt 1lll<'1 Schollenfes. 'lClung praküllch be�iten, wird beid<->s bl!.w. die Tlo!Jld",,,,,- zu ihrer Dun:hset?un{l betont be �clllders von K-A.lD..!.:!<, By"-antino,,l...viea, S. 220, uno �hlRT).I-nN, 0 CTaTyce, S. 1 1 , und in verschi,-denen anderen Arbeiten. Auch MAZAL., Die Praktika, S. 105, spl"icht century �nd laie!", BSl 12,
von bäuerli.clJer Schollenfoaselung.
•
""" • •
IV. Verl!uch einer Ccs..mtbilanz
254
bhängigen Produ7.entell zuruckzugewi.nn en , die ihr l5Cit dllr Mit.te des 14-. Jh. zllilehmend entglitten \,,·aren.SI Kaiser, Klör;ter und wdtliche Großgl'undbesitzel'
a
wetteifern in dem Bemühen, fluktuierende Elemente auf ihren Ländereien
a
nzu
siedeln und erneut. in feudale Abhängigkeiten zu pressen.82 Die herrlwhende
Klasse von BY1.anz
mat:hw sogar dcn Veniuch, ilue V(�dügungsgewalt über die
Bauernschaft naeh außen hin abzusichern . Tm Vertrag mit den Türken vom Frühjahr 1403 se·tzt 8-j(� die B<�stimmung durch, daß Sklaven und feudalab hängige Bauern, die sich ihren Verpnichtungen durch ,Flucht zu entziehen vel' fluchen, wechseL"Ieitig a.uszuta.uschen sind.al Da.s Verbot, uewde Bauern, anzu setzen, ist sehOll hei Konst8.ntin Harmenopulos geset,zlieh fixiert,84 dag Recht, enthtufene B auern z.urüek7.uho}ell. wird in verschiedenen Pth'ilegit:nurkundcn des 14. Jh. ausdI'llcklieh betQnt.u Die Ausdehnung dieses Rechtes über Stallten grenzen hinweg hcdeut.c.te zweifellos ein.e- Versehärfung der bii.uerlichen 'Gnfrd heit.'" Daß es der byzantinischen Feudali tät jedoch gel ang, diese Bestimmung 11
Die biiucrlicho Mobililoit war aueh in der
1 . H. de� 14. Jh. bl"!acht-lich,
MAZ.u.,
Dil)
Prak.
tika, S. 105; L.o.rOlr, A. :E., Sonw A,;pect5 of lhe Sl-ructur., of Üm P(,!tlsen\. Popul"t.ion in MnocdurUlL iu the Fil'tlt Half of lhe Fourtec-nth Ceutury, DOP 27, lU7:.1, S. 328 (�otiz), sie hat 'lber �icherlieh nach 13�O weitm' zugcnomt,H,:n. Dio Bauern flüch\.l'ten vor der t,iiJ·ki·
Gelahr il\ die S.iidrc, DÖUlIIR, B:F(lnti"isclw Diplomtttik, 8. 179f., i1l Dörrer mit Wehrt.ül'lllen, )r?t! Il, S. 6tH., ouer in nnzugiingliehe CcLiete. Der feude.le Grumlbesit7.
schen
�ta.nd vor größten Schwierigkcitl'll lwi rif'r normnlen Xut'I:ung I'oiner I'>konomil'chel� Hoois,
ebd. IJ
Et:1 e:lhrerc Be-I<)g� uul'l Jer Zeit z wil)chefl 1402 unJ 1422 fili' dkseB Bomührm uDd die dabei nuft.mtendCII Schwieligkeitell,
z.
B. DÖLGl!II.. Schnv,.kttI\UHOrn, S. 126, 175;
Actes Dionysiau, (�l. Ün(QNoMIDES, S. 9 1 , 106, J OSff.,
ea isl aLer ",dl\yer zu ��g('''. o b
sich dio SituMioll des fe-udall'll <..: roßgrundb.'.:Bitzes wenigsums v.,rübl'rgchend p.tliobili· sierte. I�
Dl:.NNIS, Dyztmtine.Turkish 'l'rnll.t.y, S. 80, §24: HeHl. eho ;>.i ni�8e a tlea,noptlor
a
li lOt luogi che
t:1
li me li debin dar,
e
llr,gUI1
edll.vo lli �ef\'o veg
l1t'r si",eI si algun ,.)1'
f
servo &campuse a Ii mio l\logi \'he sia kgnudo dov0rli li dur. Iu Keiner ZU�Il!l\lllen fassung def! Textes spl'kht D:.:X't'IS, S. El2, nur VOll Sklan'l1, die iHlsgetauscht. \\'erden sollen, servi ist. in d...n zeitnahen Qu....nen jedoch in der Regel die BezeichHung für feudal8
bhiillgigo Bau')!Il, vgI. Anm. 88. E� �priobt al80 vielc� doJür, daß im Vertrag von Sklavon
und B"uflfn IInu nicht. zwc:illial
von
Kkltw('" die Rt'de i�L
, Coru;tantini H>lrmenopuli MlI.uual., legum, Leipzig 1 8öl , Nom,)i genrg., 'l'iL. I , §
l i ; vgl.
1:i�!ETX!'(lN. V. A., Dn8nIfTultnwe fjRI-WIIO:xn.Te..bC1'110 XIV B. 0 I;PCCThHHcTße (no Ap.
Mtllol1yny) n OTPU»iCHIfC er<>
B ahT3.X, Y'ICllilC 3llUliCHil llep)!clmro I'OC. YlllmepclITCT:\
M. ropbHoro !\l'. 143, Perm 196(), S. 9i! - 102 j 101. • Vgl. das Praktikon <Jet; l'rotokynegos Vi
A.
.
'
RUC aanllCl:1i
YpaJIbClmro roc. YHHRepellTCTa 11M. rOpl.olwro 53, 1066, CepnH JfCTOpU'
'ilCCF\a» 4, S. 10.5, und JACOBY, Une d!l6Se fiscule, S. 145. nellnen lLuü,l' d"n Möglichkei_
ten, Hich direkt<)t feudaler Abh"ngigknit zu enlz.itlhen uod iWb� im iOl'ii.tbY7.n.ntinisdleu
IV. Versuch einer Gesamtbilanz
255
für längere Zeit praktisch durchzusetzen, ist kaum wahrscheinlich, zumindest
nicht für die Kernlande und nicht gegenüber den TÜrken.87 Auf der Peloponnes
und gegenüber den Venezianern war die byzant,inische Position sicherlich stär
ker, jedenfalls erklären sich die venezianischen Behörden von Koron/!tlodon noch 14-18 dazu bereit,! vor den Hexamilionfronen und -abgaben auf venezianisches
Territorium geflüchtetc villani-servi an ihre byzantinischen Herren zurückzu geben, wenn ihre Ansprüche VOI' den Kastellani der heiden Orte exakt belegt werden können.�� Den byzantinischen Bauern wurden alw nicht nur die Haupt
lasten für den \Viedernufbau und dic Verteidigung des Rdches auferlegt, auch
ihr juristiseher Status wurde zusätzlich IWf\Chnitten, ihre B(�wegullgsfrciheit weiter eingeengt.s9 Aber mit administrativen und jurist,ischen Maßnahmen ließ sich die feudale ,"Velt der herrschenden Klasse kaum heilen . Zwar ist anzunehmen, daß die Hauptmasse der landwirtschaftlichen Produzenten aueh in dieser Zeit
feudalabhängige Bauern waren. Es lassen sich auf jeden Fall sowohl die haupt sächlü�hen Kategorien diefler biiuedichen Abhängigkeit als auch die verschie denen Formen feudaler Rente nachweisE'l1.oo Trotz der Bemühungen um bäuer liche Schollenfesselung muß aber gleichzeitig mit einem Anwachsen fluktuieren der und auch nomadisierender Elemente unter der ländlichen Bevölkerung der byzant.iniflchen Restteritorien gerechnet werden, und zwru" flowohl durch die Einwanderung nomadisierende!' ethnischer Gruppen, wie der Albaner, als auch durch den Cbergang autochthoner bäuerlicher Schichten zu nomadisierender Lebensweise, um flieh auf diese \Veise dem türkis ehen Zugriff und dem feudalen WortsinIJ zu werden, besunders die Flucht in einen fremden Staat, und JAeoB"J" gibt verschiedene Belege speziell für die :Flllcht von villani am; deIn Filrstentwn Aehaia und dem Herzogtum Athen nach dem griechischen Morea und in venezianische Terri· torien oder umgekehr\. ; dazu auch LOG�w:s, J.;TOl'l'ING, P., Docurnent.s SUI' le regilne des terres dans la priTlcipsut6 tle :Moroe au XIve siede, Paris 1969, S. 262. Eine gegen seitige AuslieIerungsverpflichtung für flüchtige villani ist fixiert im Friedensveltrag zwischen Vtmedig und dem Herzogtum Athen vom Jahre 1405, DE MAS·L..t.TRIE, L., Documenta concernant divers pays de l'Orient latin, Bibliutheque de l'Eeole des Chartes
81
58, 1897, S. l l 8 f. Diese Verpflichtung geht vermutlich auf flchon vurher existierende Abmachungen zurück, J.,\.COllY, Feodalite, S. 2l0. Der Despot AndrOTlikos vun Thessalonike scheint schon vor 1423 wieder einseitig ver pflichtet gewe"wn �.u sein, gefluhene Sklaven (und B!i.uern 1) an die Türken zurückzu geben, JORG"!', Kutes I, S. 418, die Venezianer Buchen 1426 als Herren von Thessalonike die Gegcnseitigkeit durchzusetzen, ebd., eindcuiig ist diese Interpretation des von Fantin Michiel vorgelegten Vertragsprojekt.s jcdoeh nicht.
es
SA:\,lUS, Documents inooits 111, Nr. 737, S. 177; vgl. TBIRIl:T, Regestes 11, Nr. 1697, S. 165.
8t
In einem Scholion aus dem 15. Jh.
7.U
den späten Handschriften des Agrargcsetzes findet
sich eine EntscheiduIJg, die besagt, daß Bauem ohne Land vcrkauft werden können, DE MALAFOSSJ:, Les lois agraires, S. 4 1 ; vgI. KAZDAY, Byzantinoslavica, S. 220. Na.ch SMETkNIN, 0 cTaTyce, S. l l , nimmt damit die byzantiniachc Leibeigenschaft ihre voll· •0
endete Form an. WERNER, Die Geburt einer Großmacht, S. 197, sprieht direkt von einer "Renaissance" der wlachischen Lebensweise alten Stils auf dom Balkan.
•
IV. VeJ"f;ucb einer Gesamt.bilunl/;
))ruck der eigenen Herren zu entziehen.!tI Gegen die Einschränkung d",r biuet
lichen Bewegungsfreiheit wirkte nicht nur die Flucht in die Berge und in abge legrnc Gebiete, son
- Korsaren in relative Sicherheit bringen konnten.tl Davon leitet sich weiter die Fro.ge ab, ob es für die f{mdalcll Grundeigentümer a.ngesichts der Unsicherheit auf dem flachen Lande nicht überhaupt sinnvoller war, das Lmd zu verpachten oder dLU'ch Lohnarbeiter bestellen zu lassen, die nur in de:r landwirtschaftlichen Saison in groß\�r Zahl aU(8 Land geschickt zn werden bram!hten, dio abcr in der Stadt wohnen und sich auch die meiste Zeit in der Stadt u,ufhalten konlltell.G1 Die hä.ufige Erwähnung städtischer F.rd- und Landarbeiter und die notorische Anfä-lligkeit d(�r Städte gegen Angriffe in der Erntes!lison mac]lell eine solche VCl"mutung vielleicht nirllt gänzlich abwegig.9� Der VOll der großgrundbesitzen den Feudalität erstrebten und getra,gencn Tendenz der verstärkten feudalen Einbindung der ländlichen Produz(:nten, deI' .zurüc1�dra-ngung fceibaucdicher Elemento, der Beschneidung der bäuerlichen Fn�i7.ügigkeit und Verstärkung der persönlichen Unfreiheit, vie-lleicht a.uch der Erweiterung der Ftonleistungen,9t Ilbndcu also zu Beginn des 15. ,Th. eine ga.nze Reihe gegenläufiger Prozesse ent11
V.H:ALOl'OJ;LOS, A. E., La r",t-railt:o ues PUP'llllt-;uns gl'ecqucfI vers Jes regions cloignee8 01. nlont8gnellB�iI pend'lnt In uominut-ion tUI'quC, Dalk�n Sludies 4, 196:1, S. 265- 276. ü�r dic Flucht b:zw. dOR Leb�n der ßevölkerung in \Viildflrll und un:zugiing!ich t'a Orten '.Ui' Fureht "'or do:tn Türken beri(,htet o.uch K,�i8er )J�nud ia m<;!lI·ercfI l'h-i,·fsll, Lllttres de I'mnpert
�. f3
ed.
DE:fnS, Nr. 16, 8.
4:3{4;'.I ; NT.
Dukal', ed. GRECU, XIX, 9,
S. 21 H.; LO�.'f:rnTZ, Epilrl.!, s. 300 f.; Lettcr'!) Mo.nueJ, (l8, S. 209/ 1 1 .
S. 127.
Actes Dio.,y�iou, ecl. OlKO:fOlllllt:�, S. 14r..
" Vgl. eine solch�, Org.uIieation der Lo."dwirü;cl,o.f(. im Rom des 14.
,Th., :'I1.uRJ!.VWUl:UII,
J.·C., (;!AAse domin�nto, <:t r.!lOIlses, dirjgc{Lllt-s U Rorno l:L la fin du Moyell Age, Swria. c1i n
CitlA I, 197r., S. 4-26. So ist in eillet
...mlt3L�
mit vor·
nehmell und gebildel"n L
JOhtllUlt..iI
Chort.>I8l11l.!nos, S. 168. Für das 1 4. Jh. gibt, es Bdege für
städtische Lohnarbeiter in der Lßndwirt�chaft 110pel. VieUeid,t
IlUS
KOllstaminopd, 'l'hessalonike Adriu.·
ist diese Schicht t;eit. dem End�l des 14. Jh.
!loch größer geworden.
.. Allerdings f;to.Jllmt g\lra.de aus dem frü hen IS. Jh. (1420) der einzige bekflunte Fall einer Kommu�,�tioll von Yrondiomstcn, SMEl'A.�IN,
0 CT3Tyce, S. 9.
•
·-
IV. Vernuch einer Gesa.mLbilanz
257
gegen, die die feudalen Ambitionen gegenüber der bäuerlichen Bevölkerung a.b schwächten und die13auern!>chaft dem feudalenZugriff ganz oder teilweise entzog. Aber diese Durchlöchcrung feudaler l\IaohtbefugnisS('., die Entschä.duilg feudaler Kommaudogewa-It üherdie Bauern war nicht primär durch innere Entwicklungs prozesse, sondern durch äußere Zwänge verursacht. Durch sie erhöhte sich zwar die ä.ußere Vielfalt dt'r /',ozinlen Erscheinungen und vif'lleicht auch die soziale Mol>ilit.ä.t, aher diese Mobilität war nicht konstruktiv, sie machte keine realen Perspektiven sichtbar. Die türkische Expansion begünstigte nicht die bä.uerliche und bürgerliche :Freiheit, sondern aUenfnUs die Freiheit von Nomaden und Kor saren und die Freiheit dt�S besitzlosen pauper, der a-l!o; Lohnarbeiter vom fcudalen Grundbcsit7. kaum weniger ausgebeutet wurde alf< der ländliche J:laroikos - falls cr überhaupt das Glück hatte, wenigstens zdtweise in ein Arbe-its- und Ausheu tungsyerhältnis Zu gelangen.
Die soziale De�linkgrlltion erfa.ßt
,
.
.'
,
••
SiL>hBrliC'h h�t H\l�Qb Rocbt, welm er, Jolu:I.nnes Churtaf:\menOB, S. 46, schrdbt, daß elie reich" Mitt",lkla61'!c
der
P.f"fJ1
'LU
ßeginn des
HS. Jh. tlcho" sMrk
Jez.il llieJ'� gewesen ist.
Sti",m�n könnte lluL>h, dl\il der Th eodr.gl."t' Kolybal:!, bei de!lFleIl Sohn Chortll.3menOfl 0,18 Hnuslohrer ImgeMe!lt ist, in die's,,", l'tIittclscllicht gchÖne. Er könnle- mit dom Thendoros
ThcodcgeH Kolybat', >WfOi.a:rrw....... J/vt•.l.�;-, id"nti�ch �ein dN Anf'lllg 1424 stirbt, Scma:nn::rt, K\,)inehroniken I, Nr. :Hfll, S. 224. In den flOer Jahr .." des 14. Jh. lIinwnt Seedtlrlelwn ;11 Konstantinopel auf, F):RR"RI, Regiatro. S. 264. ein Kolybns ein k ldm"8 .. Auch lll!1noh" G,)ld".)rleil"'lr, Kaufleute und Ladenbeaitz{,r dos P>l.tri>lI1.:lltHSn'gisten; aus dflll Jahren 1399-1402 gehj-irell si"herlieh il\ di�1:!1! so 7i .. le Gruppe. Den Begriff pi"oe hilbe ich in Qu"llen des 16. Jh. nicht finden könntlfl. ßryenllio8, cd. BULO..rnES 1I, S. 409, ,
spricht von ,...l.OVOIO<
11
)llIttochl<e
.
... .. bra
foli Aaoii.
-
268 art alleingelitssen von den Herrschenden, gegen Einfälle und Versklavungen ni cht wirksam geschützt, ohne Hoffnung auf Fl'eikauf, im Falle einer Flucht soga·r der Gefahr ausgesetzt, nioht aufgenommen oder wiedel' ausgeliefert zu werden, blieb dell werktätigen Klassen und Schichten tatsächlich oft nichts anderes als eill Arra,ngcment mit den fremden Brobercrn.\IS Der wohl einzige wenig!itE-ns theoretisch noch mögliche Ausweg lms diesem circuJus vitiosus wäre dil' Anspannung aller ,'crbli.ebcnen gcsells(·h!\.ftlich('ll Kräfte, ihr ZusammenschluG gegen den äußeren Feind und die Ausstoßlmg dt,!, Elemente gewesen, die Rieh einern solchen Zwmmmem;dlluß widcl'setzt,(m. Prak�
tisch war diese Aktivierung nicht zulct'1.t von den Formen ge�d!schil.ftl;cht'l' Organisation abhängig, deren sich die verschieuenen Klassen und Schicht,eu dazu bedienen konnten, und diese Organhllltionslormen WRl"t'1J auch in der Spät. zeit durchaus noch vorhanden. Die Oberschicht der herrscheJUlen Klasse d('l' Palaiologenzcit, realisiel'te einen bedeutendoll 1'eil ihrer ök(lnomif;Chen und poli tischen Macht und ihrer innen- und außenpol.iti,l;chen J\.mbitionen über das Ge folgschaftswesen.1r.I Allerdings scheinen lIUl 1400 nehen dem Herrscherhaus andere Familien und Einzelvcrt.ret;(�r des Hü chnrlcl s schon Jücht mehr in der Lage gewesen zu sein, effektive Gefolgschn[tcn aufzubauen und 'I.n erhalten. loo Falls eSAnSDo.,hmen gab, könnte TheodoI'osKanta.kuzenüs, Sohn des Kaisers Mat· thaios Kantakuzeno�, zu ihnen gehören .I01 Das Kaisertum der Palaiologen wur de zu Beginn des 15. Jh. abcr sicher JL,uch von ihm nicht mehr ernstha.ft gefährdet. oder bestritten .102 Streit um den Plut,.; Ruf dem Kfliserthnm und um die :JIHC'ht
IIpit'lte eine grollu Rollfl. J 358 winl der Dux von Kreta !lu.� Venodig o.ng�wiesen, villo.ni, die o.U8 der In!\dherrsohoJt tl(:!f San urlo nach Krda g'l flohen sind, trotz Aufforderung SMIUOOS nicht zuri.ickzugeben, denn sie fühlt,;m si...l.
.. ßeeondol"lJ do.s SchlItzproblem
nicht. genügt"nd geSChützt durch ih�n Herrn uno wÜrd.-m
�
dllUll vorziehen, sid, zu rl'tn
begeben , TliIRIET, Regeates I, �r. 327, S. RB. l>'ordol'unglm llaeh Suhvlz für ditt UntCl'gebrm en wo:rden 8uch VUll byzalltinbu;her Seite, \'0" byzaTltinisdlcll Id.lolugell will Mal
Alexois :Mak.rcmboliles, S. 210; POLJJ.KOVSKAJA-, IIO.'IITll'lCClme lI;:J;eaJILI, S. l L ; ; LAPPA_ tI
ZnlCAs, A propos d",
B8hnh''echCnd
qudqUt'8 prierl,)�, S. 4H. m.. dos Rptit-byz8.utini!>ehe Ccfolgsf:lhtftswC!i4:'1l
ll!l \VElSII, ,101l1l11t"S
KllnIAkuZCIIQS, VB!. dio Rt'z. K,l!OAJ(S, ßB XXXIV, 1973, S. 294-20fl, HiT.' cIi" Zeit naoh 1355 ttnthält die Arbeit jeduch nu r einzr'h",_, H"lt'ge. 10lDie unter Anm. 98 grmtmnton Beleg.; ItUS durn bY"'I:IlHinifwhell Bereich IJeul':f(nn tlm·h das unlK-Jriedigte Sohub.bediirfroi� VOll ('rt!CnJg",leul"", bd Yltkren,bolitf':'!!, ed. �h;V\:JI;�KU, S. 210, ist 8\1sdrücklieh VOll 'twr oi)(dwv die Rede. 101 Vielleicht t!ind unter den mlvrwv d.8(l(imW'l', die auf eille f..lsdlP 1:nglück!';nl:lchridlt iil><:f den abW'-"ielldcn Thoodol'OS Kalilakuzen()!j vor R",inen-t Haus in Kon!\tantinopel Z\, flamrnenh.ufen, auch GeColS!\leutc, HUNG}:n, Johannne ChQt'to.�Hleno9, S. 2 1:;, ,Datu,n nicht eicher. l02 KonEtantin der PhilnllOph. cd. HRAO�, S. 22, berichtet. daB lll).('h 1402 m,mche (,,\·11. auch; die Mti ehtigen, chd. Amn. 3) 1." Kantllkuzellnfl �pmr;h,m; "C",1. und erwirb die HOf!'I!chaft für dich , denn de;n Gl':schlecht iet ",lI",r, b"rühmu:r und älter als das der gricd,iachen Kais('.f." D,mn dicB'''' hatte der Ka;Il('_T toll Stell" dnes gclicbLCIl B�ud,U'B mit düm Johannt!$ :z.urOckgelaa!len, aber er wollte nicht, die Hund gt-gcn den l<etigell Malluel
-----_. . .
IV. Versuch eillcr Gesalnlbiltll11.
259
in den regionnlt:'l"L Zelltreu des zersplittRriE!'1l Reichr,1!! gab es nur noch :r.wiscben den Angehörigen des KaiR�rhauses, und Ruch dicF;o:-:r Streit konnte in den zwei Juhrze.hnten Dfleh 1402 weitgehend dngediirumt WerdE'll. Ebensowenig ist aber (luch ,,"OIll Kampf feudalel' Gcfolgs('hllft.en und daß i."t die Kchn!citll dieser �IedJt.ille.
tm
deli äußeren Fronten zu hören,
Ü beITlklChend
breit ißt die Skala gesell_
..chaftlicher Organü;ut.ion noch immCl" im städti.schen Bereich. Sicht'rsein diirfte, daß die Behu,ul!tung vom völl igen Fehl{�ll hand""erkli1:hcl' Organü,lltionsformen
nin :m voreiliger Sehlnß guwcsen ist.'O� Noch dcut.\icll1'l' ist die große Vielfalt von Orgll.nisatiol1sformeu im Bereieh von 11l1nd(') und Bankwe-scll. (hrer Anlag�' und ihrem Charakte.r nach brauchten skh weder Halldwcrkcrkorporationen lIud -adels noch Hl\lldelsgl'S<"llschttften und Stenerkoll"gicn auf den ökollOmiRchen Ben�ich beschränken, sondern sie konntell au eh politisch und ;.;ogar militärisch wirksam werden. 101 Die f>tiidtisehen Be,'öl kel"llugsschichkn waren aber nicht nur professionell !Oomkrn auch tel'cito("icll organisiert. DieGlicdl'cuug d\)c H� ; uptstadt ..
Konstantinopel in St.adt.viE'l·tel mit Ikmtu'chen an d(��' Spitze hält sich bis in die letzt,lm Tage des Reiches.l0� ])(.r den Jahren 7.,,,isclwl1 1 -\.02 und 1422 vielleicht nächsk Beleg für die intakt!) Organi,;tüion dir;ser houptst.ädtischcn Quart.iere filldt:t sich in einem Brief des Demetdos Kydoues, uut! (:1' eI'härtet die Einsicht, daß dieser Organisat.ion wichtige ökoUOlnische und politist"he Funktionen in der spätbyzant.juischen StfldtgE:,,('ll�chafl; zuCie lcn.1'J8 Auch in Thessaloni.ke könnte (;rhebell. Bt'i MIl1.!lri�, er!. ELLISU:-I, S. 2 H ; on. SelnÜHH' Classka 609, S. 38. ist die Hetlo
"l."on einem kleineB s ehu,utyg ,i ()rl Theudosios, r!()r sich il! .'II'ineli Triiuulfm in ,lfl.S weißo
Gewo"rI ,les Knisers
hü l lt.
Die
N"euhemuwl>t'1" irlentifi7.it·l"\.·n ihn mit. TheQ,Josios Kyp.
rloo, S. l J O. Ich hlHln mit· dem GCdllllkf'.D gfflpit:lt, ihn mit ThnodonJ!'!
identifizienm, tlber der bei
�tnzari�
Kant..k"zeuOlS "l:U
nh' HöfliJ'g h�bt 1.4 t4 noch, wähl'.:md der Kan.
erwiih
lakuzene 1410 stirbt. J"t die llflznris.Passagt· so z" vt'l'�lehel', ,laJ.\ dieser Thuooosios ein wdlcrer Thronrivo.Je war ? nuß die PH.lil.ioJog�m den \Vcrdeg.. ng mü-g"lichl:>r Th ronprä. t-I:>ndc"ten Iluf"l<"·rksam verfolgtt·" lHld
beweim. J"1l
vor
Prji,v<'nti"sdd.ägell nieht zurückscht<Jükten,
Schicksal des Joh�nnL "" LasJu,ris K"lorbeJ'<ß.
I� Vgl. K"p. III.
lU Das könnte ",icb
7..
B.
in rh:l' Karri"'rt,
d\ls AlexioH ApokfLul�O!'I in der L n. def; 14. Jh.
flndeuten. Seüle poJitischtl Grl,ppe ei"scheiut nicht so sehr
"HdHtft, flJ� GdoJb
"gI. \VJ:ISS,
JOll.nnct; KanLakuzel108, S. 35, dngcger> spielen hei i hrer F:lllst",hung und Entwicklung wirWcha(t,licho Vurbindungtm, 'a=! 'ot
StclleJ""kol1l'gi('"
.md Bnnkgesc"'i.ft.e
verl1,.,tlidl dna
b 'Tllß"" Rolle. "'gI. M.'l.TSCHKt:. F'orlRchrirt und RCllk,io". S. J33(f.
"gI. M.�T�c",,,:, Roll"
und AufgldwrI der D()m�r,-,h.,n, f;. 2 1 1 - 23 1 . 1:>10" D6mctrius Cydon&fJ ('...orrosponulI.nc", ed. LO!':"S:ti:lITZ H, Nr. ;!fi8, S. 183f. Kydones J"idnet von einern "oeh aus �<,i"'!l1 1 Bltt·ruhatl" Bll1tnlllenden QlxfT/); (verlnut,lich kein Skl"'e), der sich mit. sci.n"m f:in ...ernchlJ1Cll \111<:,1 flei"er "L'1l1 " l"9t-ül ZllUg in Kunst"ntillopd .. Mann Selbständig gt;rnH.Chl, ha.t und geheiratet IHIt, !>o'inen olj/.onu; lJuld 11.1>:1 •.(Ichtiger ..,r· erscheint, .Jcr sieh Jie 7:urn Leben notwendig"" Mittel (lurch rcchweh�(fellf: Arbeit
Rei chtu m ,md Arnll1l gl"i " h weit entfernt. ist (V"rmut.lich b:\l. er von Ky dOTl'-'s mit etwtll! Grund��itz 1l11sgestaU.,i worden ! er gprieilt von deJ' avra!?)(sta di'-'!\er Zdt.
wirbt und
von
Erst späwr umcht er <>in Qe.;d,iift u\lf, evtJ. "iTl" Bank bllw. \\-'edlse1f;iub", denn JCy don{."S ",acht
eillige
echon größer
.
"
.
..
Geld"j"logen in dllS Gus.::häft). Di..,
"'1lL
18 sie norn ,ol" Ti ichtigkeit. "rn�i('hl, ';'01:'
ihm "rrt:i ch te ro�iLiolL w>Ior
,iC>J
JUli
"'"Qd IC", �1j!'&.l}l(lJ'
•
IV. Versuch dner Gesaolt.hHu.IlZ
260
übrigens eine solche Gliederung existiert habon, denn es spricht ein iges dafür, daß es sich bei den 7faeu{)aJ»'(f(}W' und ihrf'lU Archon in deli .Jahren der Zeloten bewegung nicht um eine Korporation und ihren A.!t.el>ten, lOondern um die Ein wohnf'! des Hltfenviertels und ihreu Vorst,ellcr gehdwlclt Imt.107 Sehließlich finden sich in der spätbyzantinisclwn Haupti>t�dt nach 14()H auch 1Ioch Spuren einer Orga,nisa.tion von religiösen Bruderschaften, 10ll �'ie sie im westeu.ropiiisdlen llittelttlter weit verbreitet warerl und ge!t)geJltlieh organiMtorische Gl'tllldlage für wichtig<: gcsellschllftlidl\" Prozesse jm städtischen R.aum bildet,en .lcw Gew;i.hrs leuk fül' das späte Konsta.ntinopel flind die beiden spanischen Reisenden Chwijo
und Pero Tafur, da-ren Angahen, gegcnseit.ig ergänzt, die Exist.enz einer Bruder BehIlft aus etwa 20 Vden fÜl' den Dienst. au der Ikone der .Maria Hooegctria he zeug(�n . 1lJ) Brudersch aft.en dieljer Art gab es im 1 4 . .rh. sowohl in Kon�tllntinop('l als auch in Thl!�sa.lonike.lIl Sk bestanden in der Regel o.lU; Mönchen und Laien, vorbanden Got.tesdiem;t und fromme lV('rke mit CGl"ita.� und eine!' besonderen GruPPCllsolidarität und spielten
in
dl:r zugespitzkn Klas,mukampfsituatioll bis
1350 anch eine- ausgespt'Ochen politi�l:he .RaUe.lu Generell ungeklii-l·t für die �b..eit ist, ob es Verbindungen zwischen lliestn religiösen Bruderschaften uJld Spi handwerklich-komm(lrziellcn \7('reinigungeu gGb. Fü.r die mittelhyz antinische
i1raiJ!(}IJ' Ij)·ei'xgl!n kor,nw er leicht dtlSl bringen, wozu
"'I'
Ji.�
NfWhbal'[J in der Lage flah. Sollt., dif'SO Vh''''liel:lUng oxakL �!.'in, dll.nn bllstiitigt. skh dio
Vermutung, dall die Detnl>rchcII \ludi (line gt'wi!!f\e Holle bei ..tel' &�1:�tlt'nlng d<;r
s!.üdll!;l,hell Bevi,ilk(,rung, ",,,,,oindeRt> bei dill' Erheb ung VOl) SonJerahgab(:rl, spieJ l."n. Zugleich wird in diesen PtI.llsl\gen ,1� KYl.lon�briores
etwas von dem AlechllllllUllO S der
MlWht....usübu"b in der späLbyz!\lltinisdh'lIl HauJ!t�t>1(lt ehm'ltr.lige f,l",iTtl. der Familie. Kydones IIchon
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Kallt. IH, 94 : H, S. 57l5: ll.l1VO'I ,)� �al iO/(I;QV<7(JII d!?X')� :ra!,>d n'/l'
nj; ii.v.'1� :ro,u:W(, und das de" I.t.·t wohl .."..hr n.uf eine I.crritorial., tlli1 ;mf 'Iine fIOziltlll bzw. prof<.'B8ionellc Gliederung .
NIlSlI1TT, J./WltT.\, J., A Collfr!:loteruit-Y, S. 3R2ff. Ygl. '.,tWH; b:Y(JEl,.�r�N:r;, .I:: . . Zur �t.lVJtiBChllll Volksbllw,�gullg in Südfra"krdch. Kom",,, ncfrciheit 110.1 Gcsell7IChaft,
•
dt!llt "'ux: XTVe t\t
Arl",,; 1200 -- l250, Htlrlitl 1'.159, S. 14.6 r.; nI':ER�, J . , L'Oeci
.xV' sip.cles,
Pari� 1963. S. 80S!.
Cll\vijo, ..cl. LB STRA);OE, S. 84f.;
V,VlU.fF.\·, A., Fem
T",fur.
A Spl'llish tr>J.veller ("Jf tlw
und hiA "Isit to Constaniinupk, TI'I.'biwnt 6.nd ltllly, HY7.a.ntion VB, vgl. N�SIHTT/WUT", A co"rralcrnity, S. 3K2f.
fifteonth C,mt."ry 1932, S 10tH.;
1 \\"F.:ISS, ,Toa.nnes KAntakuwnOl:!, S. 114.
!.il.er",tur
I
im
1;;1 ; Bt:OK, H.-G., Kir.;:he und theol(,gisc116
byzantinischen Heieh. l'Itünchf:ln 1\:1:59, �. 13\:1; i'I1EYl:N1JOnn', ,T .. Intro
duetioll a l'•.Hudo de Gregoil:e P...lam"lfl. P...ris HI.59, S. 53f.
Vgl. die tfxo.bj 11"'; iE{'d lpaf'l'/,J ,h'tl Pa!amiJen h.idoros und ihn1 ,Rolll' bei d"r
stützung dt,s J'oh...nü,�a K(\ntaku�e(\ns, \Vmss, Joannes Kanlo.ku7.c:nOl.l, 8. 114.
Unter
IV. Versuch dner GetiomthilllDZ
261
Zeit sind sie in Ansä.tzen bezeugt, lU und yjelleicht deutet si�h in den Bemühungen der HaIlOl'('n von Thcslmlonike um den GIJ •.t.�suielll,t einer stiidtischcn Kirche um 1-115 ebenfa l ls eine' solche Querverbindung an. Kotwr:-ndig sind Beziehungen die.!<er Art jedoch nicht, wie schall ein Blick auf d ie bellachbal'k d<\lmatinische Stadtlanrli:\chaft zeigt, in dN' Vereinigungen l'eligiö�en Chamkters neben und una.bhängig von Orgaui"a.tiol)l'n professionellen Typs existiert.en und sogar stärker verbreitet waren.lU Dafür gab
in eiuigrn Stiidt.en lhtmatiens Ver
N.I
bindungen zwisc:hen diesen religiösen Bl"udersehaften und den städtischen Volksvel�ammluugen . In Trogir hekamcn ihre ß('schliisse dje Kraft von Fest legungen, die die pa.rlamcnt.a des StadtvoU(es mauchma·1 trafen, und im 15. Jh. bildete sich aus den Versammlungen der Bruderseha{�u schließlich die uni versitas si>! Orga".isation der POIJolanen lwraus.11$ Nichts dcutd auf ähnliche Beziehungen in den spätbyzalltillischell Stildten hin gau? ausgeschlossen wenig ,
stens im Ansat·:r. flind sie aber Ruch hier Hicherlich nicht, Völlig offen il:lt schließ lieh das Verhältnis von handwerklich-koIllmerziellen Vereinigungen und territo rialen OrganisatioJlsformen d('r städt.i ..chen ß;>,\'öJkcrung. Sollten die:raea{)u).au UfOl
von Thessalonike tatsächlich eher territorial nls professional ol'go.nisiert ge
weStln sein,
so
würde gleicbzeitig (:in sehr enger Zusammc�llhang zwischcn heide
Varia.ntcll dcutlich, denn klar ist. auf jeden "'all, da.ß das Uferviertd der Stad primär von Seeleuten bewohnt wurde , dazu vielleicht noch von Fü,chern un Halloren jedenfalls von Leuten, dill eng mit. dem Meer ve·rbllnden waren. Un ,
ähnlich könnte tlf; auch in der Hauptstadt gewesen sein, wo verschiedene Stadt
viertel vermut·li ch cbenfu.lIs vorzugswdse von Einwohnern m.it gleicher od ähnlicher Profession bowohnt wurden,118 wo sieh eino innere Beziehung al. nicht nur a.us dem bcnachbarten " ohnen sondern auch aus der gleichartige ·
• .
Tätigkeit ergab. Alle diese möglichen Zusarnmenhunge und Qucrverbindu.ogc sind noch völlig undeutlich, di(� Annahme, daß in den städtischen Volksvel' sammlungen e·i ne sonst gän?!ich unorganisiel-te Mfl.Sse zusammenkam, ist a.be vielleicht doch nleht so ganz begründet, wie es den Anschein hat. Auch di bä.uerliche Bevölkerung in dieser Spätzeit von Byzanz war 8(:hließlich nich völlig ohne bestimmte Elemente innerer Org anisation. Spuren der bäuerliche Dorfgemeinde haben sich bis �\lldzt erhalten,lll und es if!t 8ogo.r möglich, da die ökonomisehen und sozjnl(�n Prozesse clie sich unkr äußerem Druek a. ,
spielten, noch vor dem endgültigen Fall des Heiches zu einer \Viedel'belebun der ländlichen Großfamilie und der bä.uerlichen Genwindet.raditioll führten, d'
)J�
111
Vgl. N"l;SII1TT/'1IlTA, A rOllfrotp.L·"ity, S. 381, Am". 38.
FtC!J.lJE�:rn;IW, M. M.,
rop0,!l.e, I Ipo6.nc:m... cOllllaJlbHoii L'TpYl;T)'PbA 11 lucO."1ünm Cllt';:J:Htl8CI:olloro 8a I, I"Oningmd 1974, S. 3 l .
''' ''b , \i . , S c . ,o _ f.
t OOlUCC�
HopnopnUUJI pC�lee."1e\ItUII�OIl & cpe:!HelleIW�O�1 ;J:a."1MaTIlHe l · ;o
"' Vgl. :M....TSCIIKR. Rolle 'lILd Aufgabe" Jer DC"lurchen, S. 231. )1' Vgl. KAtDX:-;-, Al"papllhie OTIlomcHHß, S. 73ff,
262
lY. Ycn:".l<,h .,iner G�:»8mthilfHI7.
das Leben der Dalkanvölker 11UWl' dem türkischen Jooh na ch haltig becinflu."st'n und bestimmen sollte_ll� Das Fehlen bzw. die Schw äe he sozialpolitisclwl" Akt·ionen lind Aktivitäten
,
die llllCh .1 402 zu bcobncllten ist, lag also kaum (Im IHangel an Ol'ganil>ation unu a.n Formt'll der gesellscha.ftlichen Kriift-e. Die äußere Soite die80r S it uat ion wurde weiter oben ausführlich dUl"gestellt. Die durch Ankam vl:l'be�sel"te außenpoliti
sche Lage deR Heiches wlude von der offiziellen Politik 'l.lIm Absehll1ß (�illes vorteilhaft.en Fdedensv€'rtrngcs mit den l'ül'ken genutzt, Vt:rsul'hc, die türkii-lehe
Invasion mit politiache}l und militärlsch�}l Mitteln weiter zurückzurollen , gah es auch, ihr Effekt war aher gering. Der Vt:rtro..g wurde nicht zum Ausgangspunkt für wcitew hyzuntinis<'lle Fortsehritte, el" war bald nicht einmal mehr ein Stroh halm, an den sich die byzflllt.inisehe Politik kJalllmern konnte . Nodl )jt:hwerer
fid ins Gewicht, daß die offizielle Politik nieht. mit anderen Formell politischen und militii..rischen Kampfcil gegen die �l'ürken verbunden werden konnte. Es
mangdte an wirl{.'�amen Aktiyität(,ß
iirt.lj (!h�r
und regionakr Feudll.lkräfte. die
Sit uation nach Ankur3 zu nutzen, um deli Türken Städt.c und Dörfer oder ganz€! Regionen wenigstens auf dem Balkan zu ent·rei ßen EI; gab aUl:h keine größerf:-u .
P.ra i ·tenaktionen gl�gen türkische Kü�ten und KÜ$.ten$.t·ädk. Sehließlieh fehl{'11
J.uch Hinweise Q,uf pine Wiedt:ra1Jfnahml� von militärischen Selbsthilfeakt.ionen, �hnlich denen an der 'Wcude zum 14.. Jh. und im B ürgerkrieg na.eh 1341 .119 Un Jekannt ist, ob von den TürkeI! besotzteStädte 1lIId Tcrritoritm n ach 1402 Q,uch
lurch Selbstbefreiung unr! nieht nur über die Vel·tragi>bef>timmungen ","on H03 n den hyzantinisehen Reichsvc'rband zurückkehrten . Dekannt ist dagegen daß .
ich die griechischen Bewohnet' eim':elner Gegenden sogar gegen einc Rii('kkellr triiubten.120 Die einzige erkennbare Aktion aus der Zcit um 1403 ist die Erhe
IUU�
der EillwohlH:r
,"on
�n:;t.l'Il.
te·I· maßgeblicher Beteiligung ihres Orts
un
.isehofs, und sie ri chtet 5ich nicht gegen die Türken. tlondern gegeu den Verkauf er Stadt an die Rhodeserrit.ter.Ul Di ese Absf.ineI17. 1Jlld Indiffel'cnz gegenü ber I
Vgl.
\\rr,IIN!;R, Die Gebll"l �·in....t Großllltleht, S. J 97; GlIQZlJ .... :o
R., Dtl.B Kaditlml, und
dio SelbstV()fW(l,1tUlIg der llulgt1l1J\cJwn CcnwindclI im 1:"•. bi."'< 18. Jahrhundert , E�\lde;; hifttoriqlles VII, Sufia 1975, S . 147-- H'i9; VI,,!;., Les fondnrnen ts economi'1l1.es dol IfI l'ülfill'UI16 rurale dtlllft 1€"S rVfliun!' ImlglU"Cß (XV�- X\'UIC f>ieC'le9), l!:tutles balkaniq\I(.'I' I, 1974, S. 30 - 45.
AktioIl(,n um 1 300 "gl. A�·l;E)..O", D . , H BOIlPOCy 0 IIOmlTlIBe BßJ3Hr",n H rI"'pyrllX 6a1U
, Zu d"l1
.
R(;rgtlrkri"ges f;inJ noch nkht s)'
Dl,l;:!fNIS,
Th" Byz.
'l'rc.. ty, S. 84.
Allerdings goht
eS
hier llicht um due
Rückkebr unter grü:C'hil'lclw H'JrI"8cila.ft, sondern um einen \V"c1'»el �u dr:n Vene.do."ern.
Ml:I) ....ßDJ;V,
MIICTpa, S. 321.;
B�CK, lI G., Reiehsidee und nationale Politik im spiit· .•
byZimtinischen Sto..\t, DZ ä:l, 1960, S. 42.
•
263
lV. Venuch einer Cle9luntbiltl-Jlz
der äußeren Gefahr, die Suche nach individuellen anstelle kollektiver Lösungen,iU korrespondierte ganz nugensehcinJich mit der innt'llpolitischen PMsivität aller Gcsellschaftsklilsscn. Zwar gibt es vercLnzelte Belege dafür, daß auch in dieseIl Jahrzehnten der Klassenkampf nicht ruhte, 1�� aber es deutet vieles dara.uf hin, daß dieser Kampf übel' niedere, unentwiekelt.e Formen nicht hinauskam . lU Innerhalb der herrschenden Klasse, im Herrscherhaus sdb!'t, 7.wii:!chcn Palaio
logen uud Kantakuzenen, zwischen Zc:nt.ralgewalt und örtlichen Archonten, zwi�ch()n Kaiser und Pat.riarch lw;w. Tdlen des Episkopats, gab es in den 20 Jah ren nlleh Anklll'o., vielfä.ltige SP8UJlUllgen und auch offene }(onIlikte, lI� die Volks massen waren an ihlHm jedoch nur pcripht!l' oder überhaupt nicht t..:teiligt, 1tG sie
wurden 'VOll den HeJTschenden 1\118 (liesen Konflikten herausgehalten oder abge
drängt und Wflrcn nicht st·ark genug, ihre Beteiligung 7.U cr7.wingcn. Das unent
wickelte �ivnau der innerbyzant.iniscben Konflikte wird besonders deutlich im Kontrast zu den Auscinandl)rsetzungen, die sich gleichzeitig in den bcnach bat'ten TCl'ritm·jen und Staateu o.bspieltcn. Sofort, nach 1402 machten die schon von Bayazid ihrer Eigenstaa,tlichkcit he1'l..ubten Bulgaren gegen scinen Nach folger auf dem BIl.Ikan, Suleiman, mobil und vereint.cn sich zu einer patriotischen Bewegung, ail', von Cngtll'll und dN 'Yalaehei unterstüt7,t, ihr Zentrum im mittleren Morava-Gebid hatte uud mit ihren Am,laufem his zn Novak Karaljuk und seinen HI�idukcnaktionen reic!htc . 1 !7 Auf Chios versuchten die örtlichen Krä.fte, i111'(�n HamUungsspielrauOl gegenüber der Mutterstadt Genua
?oll
cr
weikrn uud wurden J 409 von ihr gewaltsam in flie Schranken verwiesen.I!!! Auf Kreta predigten aJgmü malevoli homcni de viJissima. condit·ion um 1415 die
Revolte und behaupteten, daß alle Ballern von �atur aUl> hui seienYl!I Die be dtmt(md�h! i;ozialpoliüsche A,uscinandersetzung erfllßt.c schließlich den tür,
kischen Hauptgygner selbst. Der Aufstand des Seihs Bedr-edd'i'n und seines noch radikaleren Seh iilers Bürklüge 1IustaJa verstärkt.e dü\ KrülCl, in die die osmani sche Gcsdlseha..ft unu ihr St.ant 118eh 1402 geraten waren, er haU dieser
dieY'f OrulidtelldeU7_ cl€,. "'plithyzolHinh.chclI Sozialpsychologie AnR\\' E1Ll:tI, L' irloolo�ie polit.iyuc, S. 12 L Zu
11.
"nuerdingu
"lieh
121 Beleg(' hai fh:sGl'.II, Johünnes Chortltl
HUNOt:n, Joho.nue�
Choft,W\menuB, S.
190.
uO S. bc;sonders den Konflikt Kais,,! )1aI111..I11 mit den !l10rf'otischon Archonten, BARKJ:R, 1211
On the chrflnoloe'1', S. 39ff., und soine A\lBeiulwdcI"Setzung mit,; dnal' Bischof�rronde um don MetroJ)(olilNI Makarios VOll Anknm LAUTIENT, Le tristSpiscopnt, S. 5ff. , Von ein(,r B()teiligung breit.orcr VolkS&Chicht.en an der Auseintlndet'Setzung mit den
ArclJolH" ill von M : ore!< j"t
nichts bek!
veruueht, vor der Synode von
1.09
.nit seiner Agit!>l.tiun büün niooeron Klerus und beim Volk ReSQnanz zu finden, von Reaktionen {Ior tl-ugesproch.",cn Kreise ist in den QueUen jedoch niChtlS zu rinden, L.lu RJ:"YT, Lo tris�pim:optlt, S. 52.
tw PJl!:TRO.... P., B-..craElHeTO S. 187-214.
1.. Alt.G�!\'Tr, Tbe ÜcculnJ.tion, S. 165 H.; WI"R!\'EII . Ket,..." r und \Veltverbessercr, S. 31 f.
UI TlIllI.UT, Ro!gt-1Ite9 II Nr. l593, S. 139. ,
w. Vereuch t>incr QCBarntbil/tl1z
26'
scha.ft aber zugleich, sich aus der Krise hcra·uszuarl.ll'jt,f'll. Im K.ampf um unter
schiedliche V\�ege der weiteren Ent.wicklung fand der jungt\ OsmancnstMt zu
seiner alt.en St.ärke zurück, dk Anspannuug aJI(!l' Kräft·e im Inneren mobilisierte diese
Kriifte auch fÜl' die Selbst.behauptung nach
außen, verhinderte eine gesell
schaftliche Erstarrung und deli Verlust ucr inneren Dynamik, die für viele ent stehendeFeudalgesellschaften 7.11YOr tödlich gewe:>en waren.nol Sicherli(,h wurden alle diese Bewegungen und Auscinanderset1.l1ngen in Byzanz aufmerksam regi striert, vOn den Hc-rrscheuden und yon den Beherrschten, sie fanden teilweise, sogar Einga,ng in dÜl byza.ntinische Gcschicht.-'4schreibung, 131 gleiche oder ähnlich gelagerte Jmpulse in d<:l' byzantillilwhcn Gesellseha.ft lösten sie jedoch nicht aus. l32 Die_ herrschenden Kreise in Konstantinopel, Thcssal.onike und Mistra. erhofften ,ich von diesen Auseinanderl>CtzungC!ll in den Nachbarterritorien sichel'lieh eine Schwächung ihrer ü,ußeren Gegner und vielleicht !\ogar t.erdtorio.le Rückgewinne ).11f Kosten der Türken und der I,ate.incl'. Tatsache ist jedoch, daß die ungute Ruhe im Reichsinnt:ren den Handlungsflpielraum der b:yzanti nilwhen PoLitik !licht erweiterte, solIdern umgekehrt. einengte und praktisch auf den Vertrag von
1403 und seine Erfüllung reduzierte. In der Auseina.nder!\etzung mit. den Türken ::llieb die byzantinische Führung nach 1402 tl'Otz a-lIer positiv(m Ansatze letztlich n
traditionellen Gleisen stecken . Sie bemühte sich um 1I-lauern, aber zuwenig um
Kenschcn. Sie ma.chte gegen Archonten Front, die dio Anlage von Befestigungen )ffen sabotierten, aber sie duldet<·. gleichzeitig, daß diese Archonten alle Lasten ler Verteidigung letztlich ihren Ba.uem aufbürueten. Sie bC'l.Og feudalabhängige Ba.uern sogar in ihr Verteidignngssystcm ein, aber :iie sah darin nur einen Not� >ehelf, keine posith'e Lösung. "Und wenn eS wirklich noch jema,nd mit, uns hii1t" �
ha.tte Kaiser Manuels Lehrer und Freund Demet1.'ios Kydoues schon in den
)Oc-r Jahren angt!�ieht.s der ra.piden Gebietsverlll6te und vieler offener oder ver� lteckter Arra,ngements mit den Türken geschrieben, ,,' .. so ist dies gewiß ein lXIIler Schlucker mit knechtischer Gesinnung und hilflos und außerdem noch lUlllm und, wie man sa.gt., nUf zum Ziegenhüten gut."132 Daß man mit Hirten, 3auern und ilrID.en S(:hluckecn ()rfolgreich gegen die Türken Kci(!){ führen konnte, las bewiesen w(!Dig später Sknuderbeg lInd Hunyadi . die Distanz zU diesen uäften war für die byzantinischen l!'ührungsschichten abrr letzt1ieh llnüber lcückbar. Die heITsohende Ftmdalitä.t hatte zu Beginn des 15. Jh., begiinstigt licht zuletz.t dlUeh ihre eigene soziale Entwicklung, durch illneft! 1.:crsp litterung lUd Verkriippelung ,die Fähigkeit zum Handdn fils Klasse bereitEl weitgehend
I'
\\rJ:RIH�R, E., RÜl1:!sie, KhISl!enkA.'''pf lind rc1igiijf!e Y.)!cr,.n7. in �in.·I· isltunisch·dlrigt·
liehe" l\:onlaklzrme, Bc,Jr ed·rJi" und Biil'klüee :.'.Iushtfn, ZfO 2, !\W4, S. 25ö-2iß; DE1U., Die Geb\1l't ei'Wi" Großmueht, S. IIHHf.; DRRS., Ket.zer "nd 'Ydtvl'r"e�er,-,r,
n ,�
S. 27ff.
Vgl. Duk>l.9 Bericht über den .-\\Jf�t"nd deI> Bürkliij:le Mll!Itafä, .>.1. GREec. XXI, 11, R. 149/ 10:1. HEOK, Di(' Apologi", pro villl. &UJi., S. 220.
. _--.... --_ "
-
IV. Versuch einer G!:1l1amtbilanl/:
265
eingebüßt. Sie zeigte sich unfähig, die anderen Klassen und Schichten der ge fä-hroetcn hyzantinischen Oescllscha.ft politisch zu aktivieren und in eiuc Front gegen den üußeren Feind zu bringen. Der Potcnzyt'flust. d("c herrschenden Klas..$C zeigw "ich schHeßlich fluch in dem Unvermögen, clnl'
die Volksmasscll und die eigenen Reihen mobilisierende
Ideologie hervorzubringen. Auch dieses Dilemma wird im Kontrast besonders deutlich, denn der türkische Gcgenspider besaU, ,nl$ den Bp:al1tincrn fehlte. Er verfügte in dcI' Ghazi-ldce tiber eine seiner Expansion adüquate und sie bcfliigdnde Ideologie, die in dfm Rauptträgcrll der Expansion fest verankert war.13� Er ent:wickelte im Tokrallzkonzept Bedr-E'.ddllls Ruch eine Ideologie für andere möglichc Entwic,klungsvariantcD eines osmanisch-baJkanil-lchen Feuda lismus, und auch diese Irieologie wRndtc sich an die AIRf\f\en und erreiehte flie. lH Zwcifellos gab es i n den bYZ(lolltinischen Führungsschichten nach 1402 Ansätze einer Ideologiediskussion und Bemühungen um neue ideologische Konzeptionen und um eine Nuancicrung der alt
aktivieIl!ll. Auffällig ist Q,uch eine zunehmende Aufgcf\chlo8senheit vieler
Ideologen und Politike-!' für das geistige Gc>schrhen in der byr.antinischen Um welt,18$ und es Wal" ein dUl"lJha Wl praktisches Jnteresse, das dicf\o Aufgeschlossen heit erzeugte. Das Bemühen um die westliche Scholastik fand in Demetrios Kydoncs und sdnem Schüler Manuel Kaleka.s Ii«�ine z€'it.nahen Exponenten, es erwuchs aus d(�r zum,lllDcnden Erkenntnis, daß der Vorsprung deR Westens sich auch aus dl'm VorspIllllg seiner geistigen Entwicklung ergab .lai Gemü�tos Plethon ricbt.ete sein Augenmerk nicht nur auf die heidnische Antike, sondern auch auf die islamist�he Konkurrlmzreligion, ihre Entstehung und Entwicklung, weil er in der ldeologie der türkischen Eroberer einen wichtigen Schlüssel für ihren Erfolg Ra.h.l37 Der burgundische Gesandte B<�rtrandon de ta Brocquiere wurde 1432/33 am by7.tlutinisehen Kaiscrhof über das Auftreten der Jeannc d'Arc be fragt, und es liegt auf der Haud, daß diese Gestalt, nnd die Wirkungen ihres Auf tretens die Byzantiner, die sich in einem iiJmlichen Exi�tenzkaJUpf befanden wie Fra.nkreich nnt.el' Kud VII. , einfach faf;zinieren mußte .131l Abcr die Ortho-
Gobm·t einer
Großma(:ht, S, 87 ff.
u. !l.
I»
WJ!a�ER, Die
I�?
in ,O:rzUJlZ :r.wischcu 13;)4 und 1455, Theologie .md Philosophie 4V. 1117;5, S. 274,- 04. Vgl KLl!L",-FlI,u;KP:, F Die Geschichte des frUhen Isla.m in "innr Schrift des Oeorgios
IH D:r.IH\., Ketwr und ","'dtver]wl!"il<.,ror, S. 44: (. Dfts literarboho SohuHen der Byz>lnt illcr, S. 33: vgl. !l.uch DERB., Idel:!!l U. H!:CK, H. . Q., und Rcalitiiton in B,p.l1m:, J.ondon 1972, S. 43. I�' Vgl. PAYJ.DOP�LOS, S. G., Thnmtt
U�
�
.
.•
Gemistos PleU,(>, HZ 65, 19.2, S. 1 - · 8.
Le Vo yago d'O\ltreH,er d
LIlfV,
vgJ. V.81.
.>\. A. La GUI:ITt! de (" nt AllS et Jeanno d'Are d'IOS I ... tradition byzalltine, ByzlIoution .
III, J 926, S. 241 -2�;O. Die Aklionen der Jeo.une ,I 'Are werden .:u,hon im Mn; 1430 in Du brovlJik fc-gjst.ri"r�, .Tonal.. NOles .n, S. 272, es hraucht. al!;<) nicht. 1_11 Gberr!lschen, daß Hcrtl"lll,d')lI llchon Ende 1432/Anfsng 1433 in KonlltfLl\tinopel l\sch ihr gefrogt wil'd.
.IV. V<-'I'!IIIch einer G"HIlRltbilllnz
.56
doxie zwang die byzantinischen Thomisten ins Exil, und sie isoliel'to Plet·bon und inen K.reis. Beidc Strömungen wurden .'liso schon im Ansah theoretischer
se
Selbstvcrstiilldigung zunichte gemacht., als sie noch weit davon entfernt waren, eine reale geHell"ehaftliche Kraft zu sein - falls sie überhaupt das Zeug dazu hatten, eine solche Kraft zu werden. Und wähJ:(md die Jungfrau
VOll
Orleans
eine Gestalt. aus Fleisch und Blut w'O,r, aus dem Volke kommend und Reine Hof{ nungen und \Yünsche tragend, blieb den rlltcrtanen des byzantin iRchen Kaiser" nur der blalSse Schemen eines ''''uud''rs der heiligen Jungfrau, um. ihr irdisches Jammertal zu rctten,m Das Bild byzantinischer StruJ..-turcn ZWi8(�heu 1402 und 1422 ist al�o äußerst widersprüchlich unrl fragmcnt.arisch. Der Versuch, die monumentale Gesamt· :msicht der spätbyzantinisc1lt,n Ger;;cllschaft in kkinere Teilansichten aufzu·
.ösen, I)tcllt sich als ein sehr schwieriges Unternehmen hertws. Damit öffnet sich �ber auch ein 'Veg zu präzisieren };insichtOIl in die Dynamik der spätbyzantini Ichen Gesellschaft, wird es möglich, ihre Entwicklung im 'Wechsclspid 1'"011 inne :CD
und äußen:n Fakt.cuen genauel' zu verfvlgen.
Als sich das Kaisertum der Rhomäer im Jahre 1261 nach mehr als fiOjährigem
�xH wieder in seine:r a·ngcstammkn Hauptstndt I�m BO!>POl'US etablieren konnte
.
.talld(lU der byzantinischen Gt:sellschaft trotz starker a.ußerer Belastun g immer
loch verschiedene Wege in eine spä..tfeudule Ordnung offon. Die günstigsten tURgangspositionen besaß eine AlliMz von feud3kn Magnaten und Pl'Ovinz
:löstern, die zunehmend u·uch in den Stii.dten 1,'uß faßten, Rie in Umkehrung i:estlichcr Entwicklungen zum Hinterland gl'Oßer Grundherrschaften zu machen ueht4:n, nicht nur die bä.ucrlieh(� l'xeihcit und Freizügigkeit einsehdinkten
onderu auch spezifisch städt.iRche Kräfte in ihrt1n Bew(�gungsmöglichkciten ,ehinderltm und dit: intensivierten warcnwirtf'ichaftlichen Bt!z.iehuIIgcn gegen sie UBllutzten. Das flache Land, das Landesinnere ,md dio Proyinz rücktt.:n unter lttlm Einfluß gegenüber der Studt, dem Meer und den Rcichszentren st·ärkcr 1 den Vordergrund. Diese Krä.ftv orientierten sieh auf den 'Vesten, versuchten her zugleich, die Bedingungen einer �l1sllmmenarheit mit den italienischen [anddsrepublikon selbst zu diktieren, denn sie hattIm die Erfahrung: machen lüssen, daß ei ne völlige Unterordnung unter die Interessen westli{:her Kauf :ute den eigenen Ma·rktwert stark reduzierte. HO Die Stiirke diesel" Feudalfrak on bestand darin, daß sio nicht einfach auf die Bewahrung des Bestehe.nden �ient.ierl.e, sondern auf }t;ntwLcklung und flogar auf Fortschri.tt, nur auf einen
ortschritt in konservativel', für das Volk und auch für andere Schichten der eseUschaft besonders ungünstiger Form. lu ' Vgl. Kll.nanlJS Bericht über die Rettung KOllstantinopels vor dun 'l'ürken 1422, ed. BEte.KU, S. 473ff.
' Vgl. M.I.."fs
the Llltin6: The Foreign FuJicy of Andronic II (1282- 1328), C...mbridge(Ml!.SS. 1972, war mir uI"I";/;ugiinglich. 1
Vgl. M""fSCBKK, Fortschritt llnd Reaktion, S. 249L
. . _
IV. Vetlluch emer Gesamtbilll.n1.
267
Um diese}' Allismz den 'Veg zu vf'-l'legcn, lormi('Ite akh noch zu Lebze-itcn dea Kailll'rs Alldronikos IH. eine breite, zuglei<:h aber in sich sehnridersprüchliche GI'U]lpierung \"'OJl Kräften, die von verschiedenen Adel:>fraktionen über Ver treter von }fandel und Gewcl"l>e in den Stüdten bis hin zu den lÄndlichen und städtischen Unterschichten reichte Im Bürgerkrieg nach 13... hatte diese Gruppil'rung ihrt: geogl'aphiFiohen und poHtii'lehcn Eckpfeiler in cll'n drei größten Städten de;;; Reiches, in Ko!\stantinolld, Thessalonike und AdrianopeL Ihren �ozialen Keru in der Hauptstadt. st,ellte vermut.lich ein Geldadel, Bankiers, St.euerpächter, Finanzbeamte, versetzt- mit versehicdl:n<,'n homines novi, wie d em Patrill.rl!hen Kaleka..., dem lfegasdux. Apokaukos, den Protokynegos Va to.tu:s und d(:m späteren Pl'Otost.rator Phakeolatos, während sich in der make donischen Metropole die städt.isehen )'Iittelsehichten r;t,ärkel' in Szene setzten. Als politi.'whe :Formcn ,vährend dei; Bürgerkrieges entwickelt(� diesll Grupp ierung in Konst.allt.inopel eine Regcntsehaft für den unmündigen .Johannes V., die durch die ""idersprüche zwis/:hen den in ihr vertretenen Krä.fton ständig vom Zerfall bedroht war und dC!lhalb im Laufe der Auseinandersetzung immer mehr zu einer Art ElItwicklungsdiktatur dc;;; .Alexios Apokaukos a.lr; des Vertreters der Kernkri Hte tendierte, U'l in '1'hessalollike dagegen (:ine Art K()mmUlH� mit der Pa..rt.ci der Zelot.en an tier Spitze, die sieh im Verlauf der Erciglli.;;se zunehmend demokratisie..tte und die beteiligten Eleml'nt.e des Adel;; bis an den Rand ihres Kli\sseninter(�sl'!es yorantric:b. In ilner Resultante liden die yel's()hiedenen Be mühungen dieser Kräftegl'uppieruug du·rauf hÜJ aUIO, d.ie von den Magnaten und den mit. ihnen yerbundellen PrOvlnzklöstern ,-erfocht<:ne kOmjel'vutive Ent wick1l1ng;l\'ariantl� zu st.oppen und BY7.flll7. auf einen anderen \Yeg zu drängen. 'Vie dies.e Altcrnat.ive 31.u;gesehe-n hätte, ist, nOl�h in "ielern unklar, sicher zu sein scheint, daß er die Vi"arenwirt,schaft aus den Fesseln konservativer Ii'eudal kräfte herausgelöst hätte, daß Cl' TeilE' des Adels unu eier Mitt.e-lsohiehten anein ander herangl:.tückt und da.mit eiß(� g�wisse Umpl'omierung der Führungs schichten dl's Reil�hl's bewirkt Ilät.te und daß ('r audl die' Positiouen deI' städti schen und ländlichen Produzenten Yel'hesst'rt hat.te, ihre Stellung zu den Pro duktionsroittdn, ihren sozialen S}Jidraum und damit tluch ihre gesellschaftliche Aktivitiit.l-I3 l\.ll.sä.tze zu Entwicklungen in der angedeuteten Richtung sind während df's Bürgerkrieges allent·halbl'll zu beobachten. Die ökonomilSche Macht der lUagnatAm wurde st.ark angeschlagen, die st.ädtischen Mittdschichten konn ten ihre Positi(mtm erkennbar ausbau!':n , die neuen lfänner orientierten sich auf die Flotte und auf da.s Meel', sie ga.ben kommerziellen Kräften eine größeren -.
1U
Vgl.
Kaut. ln,
1 7 : ll, S. 537 Cf.: ApoktlUKQS beschließt, seine
zu verlagern und den StA,lt in eine Tyrllnnil:!
,..u
Yacht gllr,z tluf daß Moor
v.,rWlmdeln. Zotr Unt.l:!rscheidung von
Monarchiv und Tyr..nnis!!. Mew...hitea, Misct!Uol.ncll, cd. MÖ'J,I,IiH, eh. G./KI.El:!SLIKG, TJI..,
Leipzig 1821, S. 1;27f.; DUOELLIJ::U, A., Le Drnmc ele BY>\llofl<::C, Paris 1976, S. 131 ff. ; vgl. R,,;/'. T. Teotooi, RESEE XV. 2, 1977, S. 375-377. IU Die goolln'w Lit(,ratut 2.U diesem Problem katIß hi"r rocht IOlIgo::merkt wel'Jen, verwi6lJen 8(:i nur aur die Arbeiten von \VEI!!3, \V':R�ER, LI'I'.\VRll{, K nuns.
•
268
IV. V�ra.ueh ci.",r
Ucsllmtbilo.u7.
Spielraum . die Aktivitiit der Volksmassen kommt nuch in verstä.l'kten patdoti schen Haltungt!n und Hundlungen gegen Serben, 'lurken und It o liener zum Am,drtH:k,l-14 in der Tendenz hatte ein Si('g dieser Gruppierung also eine st.iil'kere Orientierung auf die eigenen KriiJto bedeutet. progressive Entwieklullgen nuf dem Lande und in oee Stadt eingell'itet und ein N:htcs Gegl'nge-wicht zum italienischen Frühkll,pitaligmUil geschaffen. Die Niederlage die:,jer Kräftl�grllppier\lng Bach mehrjä.hriger heftiger Aus c_inande..rsetzung war ein Unglück für Byzan7., das wird selbst von verschiedenen bürgerlichen Historikern nieht bestritten,Ud :Die geschht,geuen Kräfte wurden von den Siegern zerstreut, alle Ansätze positiver Entwicklung im ükonomi8(!hcn und suzialen Bereich rückgängig gemacht. Ganz besonders uestand d1\8 Unglück dieser Niederlage jedoch darin, daß die Aktiom�n und Aktivit.aten der Volks massen in einer Zeit gewaltsam unterdrückt wurden. in der Byzn.nz ihrel' so dringend bedurfk. wie ka.um jemals zuvor in sein()r Geschichte. Dadureh wurde
der Si�lg der M<\gnatenpartci let�ten Ende!'! auch zn einem Pyrrhussieg. Denn wa.s BürgcrkriE'g und Volksbewegung nicht erreicht hatu.m, das schaffte wenig später die türkh;c;he Expansion. Sie erfaßte zuerst das flac}w LRnd, bedroht.e den bä.ucrlic!hen Produzenten in seill,�r gesellschaftlichen uud sognr in seiner physi schen ExisteIl� , to;ie traf 11her auch den feudalen Großgrundlwsitzer schwer,
nahm ihm I.a.nd und Leuto, macht(� seine Bemühungen 11m Schollcnfesse1ung der Produzenten praktisch zunichte, gdährdetc seiue Ernten, iibcrra·nnte seine Apanagen. Die Byzantiner wurden in weniger als drei Jahrzehnt.('n auf die Haupt stadt und einen schmalen Landf'trcifen, oinige Insdn und einen Teil der Pelo ponneR zurückgednlngt. Die Dialektik dieser Entwieklung hewirktQ, daß die Städte, die Kiisten und die Reichszentren noeh einmal stärker in dt�ll Vorder grund rückten. Konstantinopel und Thcs!:1alonike]�� wurden nuf diese ,,"'eise zu Handelsstädkn besonden'l' Art, ihre Bewohner wurden durch die Tiirken aufs Wasser und 111 Handelsgeschä.fte gedrä.ngt. Profite Ilus Handel und Banktiitig keit ,verden 7.U wiehtigtlll Einkommensquellen der von Großgrundbesit,.; weit gehend abgetrennten und von Stuat.sdien!!t makl'iell kaum noeh beJriedigteu Obersuhichkn .
Grundherrschaften
und häuerlich(� Schollenfcssclung truten
.zurück gegenüber Bodenpacht. und uJhnA.l'beit in stadtnaheu Räumen. Oberflächlich betra(lhtet könnte man in dieflcn El'scheinungen einen nach träglichen Erfolg der KrMte sehen die lIlU IMO ZUlU Kampf gr:gen die :\lagnntcn ,
partei angetreum waren und ihn verloren hat·ten. Aber das wätl� eine Verein fachung der Dinge. Diese metathesis fjuantit.atum war noch viel stärker als die vorau!>\gehenden Entwicklungen lU Ygl. Anm. 1 1 9 . ,,�
146
S. etwll \Vl:l��.
VOll
JO>lnnes Kant(lk\l�.t;n08,
äußeren Kräft.('n beeinflußt und direkt
S. 8.5.
DIlI:I b,��i",hl. !'lich für 'l'heswfl.lonike 8(:hoD 'luf die Zeit \'or der ersten Einnahm" dUlX'h 11;6 Türken, dllnu Il.ber b.1W..nders "uf tli., letz!JI:n 20 Jo.hro bynmlinis"h".. Hnrr.;ehaft über
die Stadt. Zu KonHt.antiIlopel vgl. ::\L�TSOHKll, Zum Clwmktf;''' d.." l'Y7.anlinisc]lIln SchW6rZnl{)e..ho.lldel�, S. 458.
..
,-
,
•
"
IV. VOt'flUch einer
{ksarntbil...llz
269
erzwungen, die mit ihr auf den Plan tretenden Elemente im 11lnern waren in ihrer Existenz weitgehend von äußeren Faktoren und ihrem Verhältnis zueinander abhängig. Sie waren nieht mehr organisch aus inneren Bedingungen crwA.chBen und deshalb ohne wirkliches Leben, ohne eigene D,ynumik. Die inneren St,ruk_ tUfCn Jockerten sich, die Unterschiede zwischen dcn Reichstf:'ilcn wurden größer. Daß diese Elemente überhaupt noch für einige Zeit eine bescheidene RoHe spielen konnten, ha·ttc seine Ursa.che vor a.llem in Timm und Ankura.. lJer Ver such, die unverhoffte Atempause zu einer EnlCllt)rung und dauerhaften Stabili sierung dl:r byzantinischen Position zu nub.en, schlug fehl. Zu effektiven Aktio nen mjt den traditionellen Mit.teln byzalltini�cher Polit·ik hatk\n dic Machthaber von 1402 tf. nicht mehr die Kraft, zu Aktionen mit unkonventionellen :Mitteln fehlte ihnen der Mut.. "Oie Erfahrungen dcr Klasscnauseinandersetzuugen um die 1ffitte des 14. J"h. hatten in der herrschenden Klaijse cinen horror populi wach gohalten, dt'."r sich in lien Schriften ihrt:r Ideologen und i n den Aktionen ihrer Politiker bis in die l(:tzten Tage des I-t(:iches hinein verfolgen läßt. Aktionen des Klasscnkam.pfes gab es auch in den Jalll7.chnten nnch 1400, aber sie waren noch immer von der �iededa.ge i)O Jahre zuvor gezcichnct und bewegten sich aul niedcrer Bbe;l(:. Impulse für cille überwindung der Rt:ichskrise konnten deshalb VOll keint�r der durch ständigen iiußercn lJruek und inneren Kontinuitft.tsbruch dcIormierten Klassen der spätbyz8ntillischcn Gcsellileha·{t aUi>gehen, der für die byzflntinische G(·sl,llseha.!t eharakteristiRche Individualismus entwickelte sich ing lhtrem. Dic Suche nach kollektiven Lösungen wurde verdrängt durch indi viduelle Bemühungen mit egoiiOtischen Ziell:ltellungen. Vbcr Bürgerschaft und Ritterschaft westlicher St.ädte und Staaten verschaffte sich einc exklusive Mino rität ökonomischen und politischen Spielraum, offiziell(: Verträge und Handels vereinbarungen auf staatl icher Ebene wurden für sic uninteressant und über flüssig. Jed(�r "\'ersuehte, a.us der Situat·ioll das beste für sich zu machen, aber nur ·wenigen gelu.Jlg' es, sich zu Herren der Sit,uR.t ion aufzuRehwingen. In der Summe liefen alle dil:se Bemühungen da.rauf hinaus, das nach Ankara entstan dene Patt der Kräft.e im Raum der Romania zu nutzen und einen äußerst labilen status quo nach U i öglichkeit zu \-"{·rewigcll.Hi Daran war a.ber nicht zu dünken. ]Jer türkische Feudalismu;; wurde durch die militärh;che �iededage und die von ihr a.usgelÖ.,;te bzw. yerstärkte gentile Reaktion nicht cnt-schcidend getroUen, er blicb nicht in Ioi(,iner transitl)'t'isl:!len Phßile t-iteeken, sondern strebte nach kurzer Krise mit großen Schritten seiner Vollendung zu, nicht zuletzt durch die kata
lysutorische V\"irkung der Feudalordnungcl1 a·uf dem Balkan, zu deren Vernich tung er angetreten war. Nach ] 422 war die Situation allerdings noch nicht wieder die gleiche wie vor J 4-02, denn sowohl Byzantincr (\!� auch Tucken hatten aue den 107
Zum l'olitiHehen Kräftev"rhliltuis zwischvn 1422 ulld 1444.; vgl. {lCU.{;IX, H., Byzan tiolll d.lld lhe
Origim. of
t·11Il
eri!
t.ho Light uf torkish
OchridO! II, S. J ,'j9-16:i, und die i.dtgenVasischc AO!';!!ßge Piloti»,
Pilot.i, e(1. DoI'!', S. 223.
ij()u.r('e�,
Acte,;
Trnit6 d'Emmo.nuel
270
IV. Ven'luch ein(,r Ge6amtbilanz
Ereignissen gelernt, die eincll setzten Hne Peudeldiplotnlltie fort, die andl'nm verzichteten auf i�dc OLereilung, aber die byzantinischen il lusi onen Wtlren cr l1eut zer;;to ben das t,ürkü;che Se-lbst.bewußtsein war zurückgewonnell lind der ,
Fall Konstant.ilJ.op<.:I'l wit,del in gl'dfbnre Kähe gerückt. '
Es wa,r also zweifellos ein Prozeß de.'\ Xicdergang.';, dt)J\ Byzanz in den letzten hundert Jahren Meiner }j xistellz durchmu.ch.t,e, aber djeser Kiedergang erfolgtl: '
Hicht lineal', sondern dialekt-isdl, denn er
WiU
zeitweil ig und parheU mit. heneht�
Iicheu Fortschritten \-erbundell, nieht, nur im geist,ig-kultu.rellen, 1 -16 :>olldcl'll auch im ökonomisch-R01.ia.Jen Bereich tim' eine wirkliche TI'Jldcnzwende konnte-li sie ,
nicht erzwingen. Der Handlullg�.�pielraum der byz nntirtisehen Politik wurde tr9tz aller Teilfortschritte immer enger, die KOll :,;;istenz der Gesell sch aft �chwä cher, di e gesclbt'hartli(!hen Konzepti onen wurden immer fragwürd iger, del' Ein fluß ä.ußel'er Kräfte auf die ökonomi!;clw, soziale und politische Entwi cli:l ung des Rest.reiches nahm stä.ndig zu, Das durch Lateiner und Türken aufgebaute Kraft+ feld verwies sich in der Endkonsequenz als zu stark. Zwischen seinell. Polen
wurde die b yzantinhH: he Rest.suln;tilllz zerrieben . }<":s blieb niehts von Bestand. nichts, was Basis eines effektiven \VitlCl·st,andes hätt(l sein können , nioht dic Stadt und nicht, das La.nd, ni(:ht die makI"iellel1 und nicht die geistigen 'Mittel, nicht die ObcJ:llchi l!htoElD nnd nicht die ausgeheutdeu K1a..-.;seu . 'l>tIomit. stellt sich nblj(�hlieBend das Problem der Binordllung des späten Hy+ zan� in die regionalen und globalen Ges(:hi chtsprozct;Ke dieser Zeit, Die bürgcr li ehe Forschung isoliert. das Phänomen B.yzitnz weitgehend von sr;ilHlm histo risohen Kontext, si(l bestreitet immer noch mehr oder weniger entschied(!n die feudale Qualität der byzant,inischcn G(lsel Isehaft und sucht ihre Spezifika zu VC'T absolut.ieren. Diese Spezifika sind es, die gerade in j üngstn Zeit ein z unehmen des Interesse konservativer Strömungen in der bürgerlichen Historiogrltphie er
gen
zeu
.
Für sie
widerllctzt
sich Byzanz auch dem 'FortschriUst:H:!griff, v(�r];l.uft
die byz antinische Geschichte nicht im Widcrstreit von }'ortschriU und Renktion, von Progreß, Stagna.tion und Regn!�l$ioll, sondern es dominieren Tradition, Kon tinuität und einfa·cher historischer Wandel.H9 Für di,! ruarxisth;che Byzantinistik gibt ea am byzantinischen Feudalismus und an seiner Binordnung in die allge meinen Gesetze historillchcr EntwiCklung keinen Zweifel Mcinungsver�düeden •
.
he iten existieren allerdinggs fiber die Eta.ppen der byzantinischen Feudnlcnt+ wicklung
und besonder>l über den Chfl.raktf:r des spaten Byzanz. Die Stimmen
in der sowjetischen Byzllntinist.ik, die dll.;; 1 3 . bis 15. Jh. a.JfI Peri ode des Z(!rfall� der feu dalen Beziehungen zu beschreiben versucht hatten, sind in letzter Zeit
", D"7.l1 s. bellond';r8 HECK:. Das lilen:u·i�<.;he i:).,h..rren der DY1.antiner, 8. 32f. 'u Vgl. lfAIER, 1<'. G., 'J'radit.i..n und
Wo.IHJel: Üb". die G.Un...<) uer \Videl'!lt9.tldskraft VOll
Hy.:anz, Hi�toTisell\' Zei!:. Die Kont.inuitiit der G"f\ellschaft�irtJkt"r, HiHtOTisC'hc Z",its<,hrift 224. 1977. S. 529 bis 560.
•
.
,., '_..,.
IV. Venmeh einer Ge88.mtbilallz
271
zurüC'.khaltelldcr geworden,ao während gegenteilige Ansichten an Boden gewon nen haben. In Anlehnung an verschiede.ne &Ilde·rc Byzantinisten ä·u&rt K. V. Chvostova, die AuffA.88ung, daß eich der byzantinische Feudalismus auch in der Pa.laiologl"tl7.eit noch unvollständig he rn usgc:hildet hatte, dt\ß es aber in weniger als {�inem J'ahrhundert zur vollen AnsIol'mung feudaler Institute gekommen wäre, 'wenn die türkische Aggression nicht die nntül'liche Entwicklung von Byzallz unterbwl;'hcll hätte.nt I. P. lI-fedvedcv hä.Jt es zwar Iih gewagt, davon zu sprechen , daß Byzanz ohne den türkischen Eingriff in der angegehenen Zeit. spaun!: tatsächlich zu diesem Klassizitimus der }i'eudalorduung gefunden hätte, (,inen gewissen 'Vahrscheinlichkeitsgehalt, :möehte er dm' Behauptung von Chvostova nbcr nicht absprccheu.I�2 Nicht ganz klar ist ll,llcrdillgs, in \velchem Sinne ihre '.rhese formuliert wurde. Wenn damit die allgemeine Entwicklungs riChtUJlg dt$ bY7.antinjsch(�n l�eudaliflirlus bestimmt werden soll, iM, ihr durchaus Zuzul-ItimmCll, welln es aber um dl�1l Kachvollzug der EtaPIlCn westlicher Feudal entwiC'kl ung geht, ersehdnt sie flehr problematisch, denn dann würde ein hi!\to rischer husa-Dlmenh}(.ng unterbrochen, der durch sie eigentlil'il ��rst hergestellt
werdon soll. IU
Für diC!\IlS Problem ist eine Diskussion llj(�ht ganz uninteressant, die in der . sowjetischen und internationalen marxistischtm Historiographie über das Wesen und den Charakter des rus�ischen Foudalismlls im 16./17. Jh. und insbesondere über den Clw.rakter von Pomest'e und Krep08tniCestvo gtl(ührt wird. Eine ganw Gruppe von Forschern sieht in diesem Erscheinen vOn Gutsherrschaft und Leib eigenschaft !licht den Ausdruck einer Krise, sondern im Gegenteil ein Zeichen der vollen Entfaltung des }'<�udntsystems, sio seien Erscheinungen des Umbruchs, aber innerhalb einer völlig intakten FeudalgesellBchA.ft. Gegen diesl! Sicht machen andere Historiker jedoch geltend, daß durch sie der Zusammenhang mit del" Geschichte des übrigen Europ!l weitgehend aufgelöst wird, daß besonders das Verhältnis zum frühen KapitalifUllu.s \Veste uropas ungenügend berücksichtigt ist. Im 16./17. Jh. entwickelt sich zwischen den frühkapitlllistischen Mächten in Westc!uropa. und den Ländern Ostcuropas ein Kraftfeld, das den Osten in zu· nehmendem "Maße vor die Aufgabe der S.rstemanpH.�sung skllt, die ihrem Wesen und ihrer TendellZ nach auf eine konservative Variante des Übergangs zum Kn})ita.Hsmus ab7.ielt. Diesel" Zutsamll'lenhang wjrd be80udel"s deutlich im Vcr,
besonders die jÜIlgf'le Stllllllngnalune von l,;lUJ:COV..l. Z. V., 311rHI.J:\Haß Esponu, Bmmrrndlclme OQCpfilI, Moakau 1977, s. 34.
1>11 Dna betrifft LU
ßU3annlll
H
Cln'oliTOVA, Oco6eIlHOCTJI, S. 256f.
1�2 �h:DV.Ej}.E\', Mucrpa, S. UOf. Ibö In' Sinne (Ii"ses Zuso.mmtmhangfl
schreibt �{EnVl!:DEV, in seirtem nellcn Buoll BliaaH TutkKiill rY)lallH;JlII XIV -XV B8., r..,,,ingrad 1976, S. 166{., bei deI' Bestimmung der 8Q:.:io.läkonomifl"hen Grundl...g,m JicfllllJ 8pät.byzo.ntiniachen K"lturphünomens, daß die byzantinisch" \\'irt!lchaCt und Ocsellilohaft in dieser Periode in engeln Konnex :o:u I�licn und den it"ticni!lcht>n Handeisrepublikt>II steht, daß File geradezu Tei] einel! politi�,hen, religiösen und ökonomischon italo.griechischen Komplexes ist.
•
•
272
IV. Versuch eiß<,r Gesamtbilaoll
hii.ltnis \Vestew·opa.� zu den oötelbischcn lind den bt\ltischell Ländern, er wit'kt
aber ijogar, wenn auch abgeschwächt und in vermittelter }'orro, auf die Ent·
wicklWlg dc� russischen Spitfcudalit;IDus. LeibeigelHwhaft und Gutswirtschaft "ind Ausdruck dieser Systomanpassung, im Ba!tikUln und fl.uch in Rußland.1M
Als das Moskauer Rußland in dieses europiii:-whe KraftJeld gerät. hat ()s dit.'
Wirkungen des l\Jongolencinfalla und der Tatarenherrschaft bereits weitgehend überwunden. Das bY1.antinisehe Ka·iserrcich dagegen steht im 1 4 . / 1.5 .nt. an .
zwei }'ronten, die heide in gewissem Sinne Systemauseinandersetzungen sinu, jedenfalls Auseinandersetzungen zwischen Gesdlschnftell und Staaten in deut lich voneina.nder unterschiedenen Phasen der Feud;llordlilmg. Oer entwickelte byzantinische Feudalismus gorät fast zcitgleieh zwischen zwei Gt!gnel', von denen de-r eine noch nicht einmal l'ichtig in die l<'eudalordnung hineillgdundell hatte
,
während der anuere schon mit einem Bein ans dieser :Feudalordnung heraus strebte. Die elementare Expa-nl'livitü,t uud
Aggressivität
des frühen Osmanen
staatea leitet sich zu einem bedeutenden Teil aus ProzeHsen ab, die für eine frühleuda-le Gt!t;ellsch a.ftsstt'uktul' cha.rakteristi�ch sind. Die politische Stärke und das außerordentliche Beharrungsvprmögcn del' italienischen Handelsrepu hIiken in der Romania erklärt sich bereits nicht un wesen tlich aus deu Ges etz mäßigkcitell frühka.pitalii'ltischer Expansion und Kolonisation. Der italienische Druck auf die byzlllltinischn Entwicklung trägt wesentlich dazu bei, dic :Möglichkeiten eines dem 'Vesten ähnliclwn 'Veges zu Stndtbfugcx· turn und frühem Kapitalismus zu 'Ycrbauen, (�r hätte BY7.anz 7.ugleit!h auf eine konservative Varianto des übergangs zum Kapitalü;mus drängt)Jl können, ähn lich der, die sieb später in Mittel- und Ost-europa. durd13etzt. Die Vet';;tärkung feudaler Bindungen der bäuerlichen Produzenten und der Ausbau der grund
berschaftliehen Ausbeutung ist verblInden mit einer Intensivierung der " 'lLren wirtschaft, und die Tendenz die!\cr Entwicklung liegt nicht im byzantinischen Nachvollzug eines
"kla.-;sisehen" westeuropäischen Feudalismus, sondern es
handelt sich um eine Form der Anp�ung an die progrc!\8ivell Entwicklungen Italiens, um die ersten Sclll'itte auf dem konservativen Weg des übergangs zu
einer nellen Gesellseha.ftsordnung. Der osmanische :Oruck trifft dagegen zuerst und in bewnderer Welse die feuda.len Kräfte des Rt)jehes, entzieht ihnen den Grund und Boden, erschwert. die SchoUeniesselung des abhängigen Produzenten
und macht dadurch auch don konservativen \Veg zum Kltpit.alismus zunächst· zunichte. Zu Beginn des 15. Jh. ist der Kampf um das hyzantinische Erbe noch
in
vollem Gange, in einer '"Veise, daß die Byznntinex selbst. zeitweilig und be
schränkt davon profitie:ren können. In der Endkonsequenz wird dioGcsellschafts orrulllHg auf dem Balkll·n und in Byza.nz durch den 'J'ürkensieg u·ui ein niederes
lU KiiTTLf:Il, W., Zum VerhiLltllis VOll Spli.l[euaruismus und Genr:!tis des Kapiill.lismus.
\"esen und Auswirkungen der C UfliherN!cha(t und J..eibc;igensehaft; in Livlo.n,l und Ruß.
im 16 Tahrhund(lrt, Genesis und Enlwickluug d'ls Kapitalismus in Rußland, Studien un,j Beitriige, h1"9g. P. HOJ'lj'M_Ui"I" und H. LJ::lIJtl;, Beclin 1973, S. 63-9:5.
land
.
•
•
..
-
IV. Verfluch einer Geso.mtbila.nz
273
Sta-düun des Feudalismus zurückgedrängt, und zugleich wird der frühe Ka.pita lismus Italieus durch diesen Sieg an einer seiner '''unein getroffen und die italienische Refendalisierung gefördert, die Handelsheziehungen Venedigs und Genuas werden abgeschnitten, ihre Märkte verengt, das Kraftfeld zer..-tört, das ihnen wicht.ige Impulse gegeben hatte. Die Etablierung der Osmanen am Boa. porua hat also negative Nah- uml Fernwirkungen. Dio Dialektik dieser Ent. wicklungsprozct;sc besteht aber darin, daß durch die Rcgl't!ssion im medikrranen R,aum zugleich die El'eüsetzung des atlantischen Kapitalismus Enghtnds, Hol lands Ulld Frankreichs begünstigt wird. Der FI.\n von Byzanz bedeutet a.uch eine lIeue Phase in der Entwicklung dea Kapitalismus und nicht eine generelle Sy stemstabilisierung des Feudalismus. Im europäischen Wef:ten kommt ein Kapi talismus deI' zweiten Generation zum Zuge, ohne die -vielfältigen Unzulä.nglich keiten und feudalen Muttermale des cn,ten. Er hringt den endgültigen Durch bruch durch die feudn.lc Wc:lt und erntet auch die l,'riichte der jtalicui�chen Protagonisten. Der erneuert<: ]<'eudalismus des mediterranen RaumeR ist dagegen widersprüchlich und in sich zerrissen. Den Osmanen gelil1gt es nicht, das VOll
ihnen a-ngetretene Erbe yoll zu yerarbeiten, sie können die Divergenz zwischen dem entwickclttm Balkanfeuda\ismus und dem archaischen Feudalismus Anato liens nicht iibcrwinden. ])jeser Dualismus ist zeitweilig ihre Stärke, Lald abcr auch die L'rsache für ihre Krise und ihren Niedergang.m In dicsem Sinne ist das Jahr 1453 tatsächlieh ein Tor in die Neuzeit, bezeichnet
es
das Ende des Mittel
alters, wie F. Engels in seinen Notizen zur "Dialektik der Natur" schrcibtY' Durch das AUHBchciden der byzantini8chen KompOnl'l1te aus dom hi�torischen ProzcB vcrstärkt sich die Polarisation dE'r Kriifte,. Zw.ischen dem Osntanenstaat und WesteuJ:Qpa i.st, die Differenz der gesellschaftlichen Entwickhillg im 16 Th. .
.
welient.lich größer I1,J5 zwischen Byzanz und ItalieIl im 14. Jh. Byzn-nz hatte die große EntwickJungskrise., die am Allfang seiner Geschichte :steht, deu Slawen� einfall und den Arabersturm,durch den '(:be.rga.ug in eine neue Gesellschaftsord nung, den Feudalismlts, gelöst. Die !-,'1'oße Entwicklungskrisfl am Ende seiner Geschichte meistcl1; Byza.nz nicht mehl'. Der O"bcrgang zu den nenen Ufern des Kapitalismus bleibt ihm Vf!rsa.gt. Eine Ursache fUr det) unterschiedlichen Aus gang dieHer heiden Krisen liegt sicherlich darin, daß die Krafto, die Byza.nz im
7. Jh. bedrohten, trotz aller äußerlichen Unterschiede letztlich gleichgcriehtet waren, die l,yza.ntinische Gescllscha.ft auf den Weg zum FcudaJismus drängten, während die Krä.fte, die im
H.jlIi. Jh.
a,uf Byzanz wirken, ganz kontrirer Natur
sind. Gegen J.ateiner o d e r Osmrmcn hätte Byzanz vennutlieh bestehen kön�
nelJ, bcidcs auf einmal ist jedoch nicht 11O
\Yc,IlYEll, Die Geburt. eiue-r
mehr zu
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' I
Byumcc uu XIJIe au XcV siede. J/Hell,ll1ialnl>
COIH�·nJpo..ai" I, 2, 194.7, S. H12-192; H, 2, 1948, S. 1 15O - lti7.
PERSONENREGISTER
A ALralIlios, Johannes (by:f.. Alltrolog)
13, 245.
246.
Accifljuoli, Antonio (Herzug Y. Athen) 01. Adfl,JI), Guillnume (Bischof v. Anti.va ri) 104. Adorrlo (gtmues. Adt'lsfauo.) 91,
101, 182,
184: AntoniolLo 214; Oiorgio 184; RA!. {Hode 184, 19D. Ahrweiler, H. 101, 109, J39, 177, 263. AlberU (floren !.. B6nkllltu�) 21. " ; Cyprien (de) 21.'); Leon Btl.ttli'lta 215. Alt).J:o.nd.,r Lflllriot�8 59, lI4, 134, 205, 2 1 8 . AIt)x.\nd�lI-DeI'!lca, M. M. 9, 10, 1 1 , 43, 44, 46, 48, 49, 50, (jß, \)1, 93, 107, lOS, lil. 213, 251. ALexoil! I. KOrTI1H;n1)!l (hy''', Kaiser 108,1 his 1118) 220. AlfonR V. (König v. A1'u.gull u. Neapel) IIU. Ali ptrJiQ. (Gl'Oßvclt.ir) 47, 48. Altmann , W. 192, 1{l3, 249. Alusianuli, Thomos Du),qts 179; 8. DukMt;. Amadeus (Graf v. Sa\"("Y�!l) IW. AmnntO!!, K. ) 1 O. Amigo, Telo.sino (Einwohne r v. Xallplillo) 179. AlllI.glH)ilLns, JohH.IlnnS (hyz. GeRnhichtijtehrllibur) 82. Andreaö gell. prothO!>t IltONI (AzlI.p) l20. Andreevß. M. A. 1 85, l!34. Andronikos H. Pulniologos (byz. Kn.i!le"r 1282-1328) 2 1 , 33, 2:i1, 250. Audwnik08 Ir!. Pa.luiolugo<.< (byz. KlI.iser 1328-(341) 199. 231, 267. Andronikos IV. P>llajolugu� (byz. Klliser J376-1379) 90. Andronikos P"ltIoiologOtl (n.�spot v. ThesS4' lonikc) 63, iO, 73, 74, Hol, 86, 87. 13ß, U8, IM, 170, 231, 244, 2511, Andronikol\ (Myrluit) 242. AngelUf'. (by"', Farn, ) 237: Konstantin J:l I ; EI. Angel, Kafradinoe. Kleidaa, Philoma· te�.
Angd(os), N. (ulnes) 214. A ngelov, D . 7, 262, Anna v. Sa\ uyen (hyz. KH.iserin) 173. Antioehofl, Dp,IOClrios (Agent des Richters lßidoros) I:H. Antiochos ( !) (11:1:1110-) Alexios 246. Apaxirnn.dPI!,�. (Popas 01. HAllore) 148, 152. 154, 11;:;; 11. Pa.ximndn. Apokauko !; (by� . FtIolll . ) 244; AluxiOl:l 125, 247, 259, 267; Geurgi us Duktl.� 83; H. DukfW. AramoniteR, N. 236. d'Are, Jcannn (franz. Xathmalhlliligu u. -heidin) 2M. Arg,mt-i,l>. 1:!4, 174, 189, 202, 263. Ar!," yropolos ( hy,.. F\vn.) 149, 15\1, 160, 161, 162, 164, 165, 166,167, 168, 1(l9, 171), 1 7 1 , 173, 174, 170, 2:iS, 247, 248; Anorotl.1:I 168, 24;;; Dt Hu,trins 167; Joh fln nes 16S. Argyro s (by-/.. Fnm.) ]M. A.rkadioo VlI.l.op<.>dinos 49. Asones (byz. Fa,,,,) 193, 244, 246, 247, 2�0; Alexio� 1>a1oiulog()8 179; AndlVltul 205; lsnak 249; Jol!lIonn()S 134, 248; Mareu d., Tkrnardo 179; s. AiJilnopulOl;!; Ghiei. AStl.Tlop"los, )'lanud 139; s. AsallOfl. A�ik Ptt.sf\. za.d,\ (osm"n. Chronist) 4 R, 57, 615, 77, 81, 82, 104. At.hllnasio; 1. (Pntritloreh v. Kpd) 28, 128. (\'Aunoy. Franooifl (Schntzulciswr de1:l (moz;, Köngs i ) IRO. '
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(grieeh . Sdliffsbesitrer) 155;
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BSlIOt)r,CiacOOlo (vtlnez;. Kaufnumn) 63, 134,
H6, 153, 155, 180, 185, 186, 187, !R8, 216 , 242, 248, ! 65 BnkalopulOfl, A. f';. �7, 34, 41, 56, 07. 62, 1 73, SI, 82, 83, IlU, 1I4, 185, 2 2 1 , 222, 232, 2,,5; s. Vacalopulo1:l.
Personenregjster
286 Balaban (suballi) 86. · Balard, M. 128, 130, 131,
Buurleux de Luxnmbourg (Inmz. Guuver183,
184,
190.
"our v. Genua) 129.
Baldinello, Endeo (Einwohner v. Per,.) 7(:i
Branas, Alexios (byz. Gesandter) 2 1 3 .
Balletto, M. L. 2 1 4-
Brankuvic, Georg (Despot v. Serbien) 96.
Ralthoghlll.l'aAa
(OSJIl.
Flottenkolllman·
Bratianu, G. 1. 24, 241. Brann, E. 50, 53, 83, 84, 85, 95, 112,
deur) 99.
Baranova, :M. G. 153.
l l i"
138, 258.
Barbaro, Francesco (Venezianer) 154. Barker, J. "\V. 10, 11, 12, 14, 18, 21, 22, 30,
Drllcquü"re,
Bertrandon
cle
la
(burgunrl.
Gesandler) 57, 63, U9, 26,;.
34, 35, 36, 37, 40, 41, 46 47, 48, 52, 59,
Brycnnios (byz. Fam.) 154; fl. LClllltares.
63, 65, 70, 76, 77, 88, 8\J, 90, 102, llO,
Bryennios, Joseph (by". Kleriker) 13, I;), 27,
116, H8, 126, 135, 136, 175, 176, 178, 179, 180, 1 8 \ , 184, lSil, 190, 191, 192, 198, 203,
28, 80, 202, 218, 257.
. 247. Brycr, A .
J. A. C.
214, 216, 2 U ! , 220, 221, 233, 240, 244,
BueilOn ,
251, 263.
Bulgares, E. 13, 15, 27, 28, 80, 21)2, 2 1 8 ,
Bafl llina, N. 1. 247.
44, 57, 77, 7U, 179.
25 7.
Bartü1; (flornnt.. Fa",,) 2 1 6 ; Antonio 2 1 6 ;
Bullotes (byz. Fum.) 244; Demetrios 48; gen. Mdiknasar 252.
Bettino 216. Bautier, R. H. 216.
Burflq Bey (osman. Trllppenfühl"0r) 84, 8ö.
Ballyn, l'rosper (franz. Chronisl) 178, 179,
ßÜl'klüge Mustuf" (Führor eines türk. Volks aufstundefl) 192, 263, 264.
1St.
Raya:r.id I . (o8m. Herrscher)
9, 10, 1 1 , 12,
Biittncr-l,Yobst, Th. 222.
14, 16, 19, 32, 33, 34, 41, 45, 47, 48, ,:;0, 52, 65,66, ,5, 76, 77, 7S, 85, 88, 8B, UO, Ul,
c
94, 107, 108, 110, 1 1 1 , 117, 126, 132, 138, 179, ISO, H12, H17, 251, 26:1. Bll.y nf>S,
Cflhen, C. 104, 241.
N. H. 16.
Ba"arli (osm. Truppenführ!'r) 16B. Beek, H.·G. 19, 21, 3 1 , 33, 34, 35, 65, 149, 222, 223, 24fi, 260, 262, 264, 2ß,;, 270.
Bedr ed-Din (Seih) 31, 263, 2()fi. 192, 2 2 1 , 222, 244, 248, 266.
Kallergi.
Cuirano, Clllo iaIle (Johannes) b'l.·z. Gesund· ,
Cammelli, G. 21, 69, Hl7, 168, 192, H13, 213, Custello,
Giuliano
tli
(genues.
Schiffsbe
flitzer) 1 2\1.
BeldiceUTlu-Steinherr, 1. 41. Belgrano, L. 42, 1l0, 12ß, 129, I i9, 184, 185, 187, 195, 2 1 5 , 240.
CaLtanco (genues. Fam.) 184. Centllrione,
Bellaguet, M. G. 12U.
Ciovunni
G ouverneurs
Belorussov, L. M. 157. Bernardo (V"" 117,. Fam.) 2 4 7 ; s. Asanes. Berll'lB, T. 74, 185, 202.
(Metropolil v. Xikaia, byz. Hu
manist) 20, 21, 26, :�8, 231.
y.
(BeMlftraglcl'
tles
Genua) 45.
Chadenml, KOTl",tantiIlus (byz. \Vürdent.rii g"r) 1 4 6 .
Chalkokondyles,Luonikos (byz. Geschiehls schreiber) 18, 53, [;7, 65, 70, 82, 102, 104, 10\1, l l G , 1 I 7 , 184, 18.5 , lU2, 222,
Biliutti, Giannozzn df.' (f1urent. Geschäfts mann) 215, 2 1 6 .
JolwTlnes ' (b)'z.
�.
216, 223, 224.
BeldicmlTlU, N. 104.
Bladynterlls,
Diensten) 97; t.er} l l , 43.
BeKker, 1 . 53, 55, 76, 82, 102, J 16, 118, 1 3 8 ,
Bessarion
Callergi, Giorgio (kret. Griecho in osman.
Gesundter)
217.
Bogdan, J. l l , 15, 12U, 132. BoniIaz IX. {Papst} 182, lUO, 191, 212, 214. ßunu cei , A. 215. Boucicaut (franz. Marfld'all , Guuverneur v. Genua) 43, 45, 46, 57, 79, 129, 179.
Charar, is, P. 145, 253. Chateaumora"tl, Jean de (franz. Trllppenführer) 3 1 , 43, 45, 1 1 1 . Cheref ed-dill (osmIl.TI. Trllppenführer) 77.
Cholos, Manuel (Einwohnw' v. Smyrn H.) 179.
Chol'tasmenos, Johannefl (byz. Literat) IG,
19, 20, 8 1 , 112, 169, 189, 243, 248, 256. 257, 263.
Choto, Zoto (Griecbe aus Joannina) 250,
----- ""
"
2!1'1
personenregister Chrysoberges,
N. (Qetr(lid�lio.:ferant) 128.
Chrysokeph6los, Ma.tthaios (Üh,,! der byz .
Staatek»soo) 219. Chry601orOlH (h�'"'' . tun . ) 244; Demet,rios 14, 17, lij7, 198, 208. 218, 232; JohaIlIles 189, 192, 193, 249, 251; Manuel Ig, 20, 21, 22, �3, 25, 28. 30, 78, 193, 198, 203, 212, 213, 214, 21�, 216, 223, �24, 244, 249, 250, 2f>1. Chrysoelomidell, J. 18, In, 120, 127, 200, 206, 207. Clwoillova, K. V. If.o, 161, 271. Cigala (gf'nuOJll. Haukhßua u. l:ntenwh n\er fam.) 214, 215: Antonio 129, 2U5; Cal tanr.o 1�9; C(l9T1l� 215; OreguriQ 215; Morl,lel 191, 215. CIavijo, Ruy GOI,t>\LeB <.In ("paI', GNlo.ndt<:r) 48, 76, 77, 79, 1Jl, 93, \:14. I l O, 132, 134, 190, 191, 200, 2GO. C!ida, An:zo!o (b�.w. Angeln) (Hllu!!be-.;jlwr in Kpo:ol) 155; 1:\. Kll"idas. 1kI1ardo de Clille"iJJ.. ([ronz. Gouvern(lur v. Genuul 49. Contelogiul'l, .1>'. !HI. Corbellini, A. 213. Coressi (()hiot. lI'Bm,) 99; 8. RMese�, Cressy. '
CornIlTQ, (;io" anni (Offjyjer eil'ur Gn.lt!'lire '
Kandia)
v.
9, 91, 107.
K. (<.,hiot, SuhiffsführClr) 99; ross;, KOTt·s<.,.,.
Crossy,
s. Co
Croix, P. cle la 67.
ni'�') 69, 70, 98, 102, 103, 104, 105, I{Jü, 113, 137.
�meid ("IIQtol.
D Dtl.lk:gio d'AJessio, 1::.
ISO.
Dami.uI08 (l'riei:ll" r.nönd.) 88, 224, 232, Dano, r.rllll(,1 (chio! .; Pächt,:!·) .
D ark",
174.
E. ,,3, 57, 65, 70, 102, HIt, 116. 117, 185, 192. Darro\lz�, J. 36, 150, 132, 1St;, 187. David (Priestcrmöndl) 88, 224, 232, 2!HI. DlLwkins, R.lIi. 120, 121. Day, J. 130, 182, IS4. Delaville le ROlli::<, .1, 40, 43, 178, 179, 180, 181. Demetrios Pal"iologo8 ([)ellpot v. Mistr,,) J l \? Demet-ri<.! de
229, 230.
D(lilnis, G . T. 9,
11, 16, 18,40,41, 42, 4.5, 46, 48, 51, 57, ö8. 62, 63, 64, 66, 67, 68, 72' 73, 75, 76, 83, 84, 8S, 89, 92, U9, 108, 12j, 128, 133, 181, II!:!, 198, 208, 222, 223, "2''-', 2"" » "'"' , " . '"' , " _., , . "62 . - ,32, 2'2, . Desimoni, C. 184, 187. '
"
0"Imltro\'. " _. S. 0" Dionyei 06 (AsI.rolog) Dirlmeier, U.
"
'
13,
220.
Dip,h)'[»ltos, Alexios (uyz. Gesol.odter)
213,
214, 249. Dl ngosz, J. 136.
135,
Doorot.ic
(poln. GeschichLaschreiber)
(Despot,
H';('1'M<,'her
v. Dobrod'
!!eha) 50. Dtj]ger, F. 11, 40, 49, 61, 52, .5ö, 67, 61, M, 6i, 70, 85, 04, 101, 109, 114, 119, 126, In 134, 14;;, 147, 154, J;;;i, 159, 160, 162, 1a3, 166, 16,, 169, 170, 171, 181, 1�5, 188, 189, 192, 19ti, 198, 200, 201, 202, 205, 213,216, 217, 227, 228,231, 235, 248, 250, 254. Dona!.o, And:r<.:& (chiot. Grund�it:r.er) 174· Dopp, P. H. 94, W1, 123, 269. Dnria (gf;llloeB. Adf;lIS!UU1.) 184, 190; Arget!' t.infl, 192; .Hilario 189, 190, 191, 192, 212, :H3, 214, �49; !sabeU" 192; Zoni 187. DorotJ1COil (l1elropolit \'. Thüssolonike) 143· Dor0theuR (l::Sischof v. l'eriihoorion) 2:"iI. DO\\ll>" OudQt (llltl.itre des cUlllptee des Her' ZOb>ß
v.
Hurgnnd) ISI.
Dragw (serb. AdduI"IIl.) 58. Dro.ga7.i, X. (Gouvenlcur v. Zeitun 1) fjtl, ijO, 1 7 9 ; 8. Drr, ApO' kHou kos, M..illLGhrin09, Mandromc nos, Rh� dell06.
12, 15, 3:1, 33, 34, 47, 48, 4\l, 51, 52, f>3, $4, ,;[), :;6, 57, 58, GD, 60, 61, Goi, 67, 70, 17, 78, 82, {l1, \16, 98, 99. 100, 101, 102, 103, 104. 105, 109, 113, 117, 118, 111), 126, 121:1, 1 32,138, 175, 176, 187, 200, 201, 245, 2;',6, 264.
Dukas (llJz. Geschi.�ht.>:I6('llTeil..>(j:r)
233.
Salonichi
(grieuh.
Matrose)
-
E E1eavurkos, N. (moroot. Re be ll) t"rl/oS.
177; B. :No'
22,23, 24, 2:;, 26, 27, 155, 11th 201, 202, 209, 212, 238, 240, 242, 24.4, 245, 246, 252, 259.
EIli88en, A.
•
PCf'lKUlenregister
288
Emo, Benedl:i,tn (venez. GeMJldter) 137.
Genuadio8 (GeorgLAA) SchoJariOll tPatri..rch v.
Engelberg, E . 239.
C eorgios (Freigola.ssenllr) 241.
Engelmann, E. 260. Engels. 1<'. 273.
Ceorgiua ....on ZyPfltn (Bürgl,r v. V<..:nedig) I 'i9.
Esl:h, A. 78, 182, 100, 19J, 214, 215.
Eszcr, A.
Kpcll 21, 28, 29, 196, 217.
Ohisi (genucB. }o',un., Behcrrsehc-r f:jjnl'R 1,\.
K. 120, 194. 201.
EudaimonoiOltIlIWS (hyz. Farn.) 244; An
selrei(lht�8) 247; Theodurc. Asanina 201;
drorlikos 249; J,1",nutl-l 245; �ikolo.oa 238,
11;.
ASlIonl!S.
GiII,
249, 250. EudokimuB, Georgioe (Gartl'npäeht.or) Jo:uthymios (l'a.triarch \', Kpel) 135.
69.
J.
186, 196, 217, 22,1.
Giorgio (Markgrsf \'. Borlouitz.l) 57, �8, 6 1 , 72.
Evreno8 (o8m».n. Fam.) 253; 8. E\'J'enOll Dey.
(�iulitlllO, Androo (it....!.
Evr(:llo� Bey ",S, 58; s. Eyrcnus.
Giulini, G . 213.
Hu. nsnist) 193.
Ciust.inia.ni, Ottouuono (pt!rot. Beamter) 45.
Giustinian.i-Fomet.to, Ro.CCn.cle (lI.l.Onese .... . y
ChioB) J 80. Glnbas,
IsidorOf!
(Metropolit.
'Jhessalo-
oike) 169.
Faglloll, H. 28.
FtIJ&IlIO"ica., HOortboJomeo
(Am:ianc
v,
nuu.) l l O ; Ma.rtillO (Genuese) IHl.
Ce-
Favalo.bi do Ca.ndio. (:Ioh.t� !J
Godelli, ,Ttl"tJ 1 3 1 ; s. Gllrloks. Göller, E. 212, 214. Gorina, L. V. 128.
FawuroB, G. 21, 244.
Gorj"oov, R. T.
lI9.
31.
Feilmo.nTl, 'V. 154.
Gl'app uto, A. 28.
l<'enst.ol', E. 19, 27.
G rer,.u,
Fcrdi"8ud I.
Y.
n. 12, 15, 32, 33, 47, 48. 4\1, ."i I, 52, 53, 54, 1$", 60, 61, 67, 70, 77, 7A, 82, 91,
(König v. ArtIgon) 213.
Fcrjtmcic, B. H3, 245, U8.
\)6, 9A, {W, 100, 101, 103, 105, J 13, 117,
Ftlrt'ari da.lle Brade, G. 257.
118, l l U, 126, 121:1, 132, 138, 175, 187, ::!flU,
Fieecbi, Et.toro (perot. Beamter) 45. Filomatd, Dirnil.ri lfi5 j � . PhilOtn!ltes.
201, 244, 245, 256, 264. Grügol"OS,
Fr8Jlccs, E. 14,"1. jA.ukonil-aner) 98.
G,)�,:hil'hts
GI'i!lo, (gt!nue1l. n"nkhlluB u. Untt'l·nehm<..:r, fam.) 179, HIO, 184, IS5, 214, 2t;:i ; An·
Frfljdenberg, l\I. M. 261.
l<'roiSssti, J'ea" (fran�.. GeS<'hio;:ht.Bt>chrflil,t'.],) Ftulin
(by�..
schr",i1ll.lr) 52, 78, 202, 251.
Fredllcci, LilLo �ATlkonitKner) 9R; Lorenzo
179.
Nikephoros
(Führot l'incs butg. Vo1JUianfst-imdes)
60.
tonio IIW, 214; AntQniQHo
180; I3ran
caleonc 180, 214; lnfl. HlO; IfItIo"k 18,;; l.eollfl.r.Jo 21;'); I...ucheto 214; Ki<..:t.-olo 2 1 4 ; Regintlld (R.intlldo) lUO, 214.
Cri",alli, :'olMeo 10. GroLto, B'-'I"ntl,bus de (perot. SchiUII;bt,'sitzer) 79.
G
Ol'o�dnn(>va, :E. 262.
CabrlL8, Mich ael (loy"Z. Literot) t r ; N. (Prie ster) 16. Cabriol
(M..,r ropolit v. TheSSßlo/like) 14S. ,
GILUiluflio (gtmucs. )0"1\.... . , Heh('fnICher eines IrU!elreidu;1S) 247; FtanceRCO argio
Ir. 1 M I ;
Ci
1 8 1 ; Palamerlo 10.
GDutier, P. 13, 15, 17, 52, G6, 84, 91, 197, _. '3'
Geanakoplo8, D. 11'15, 244. Gdcid., J. 96, 115.
Gel�r, ß. 34.
GUßTIXl, Antonio (genll<..:l:l. (;ouverneur v. Faflmgusü.) 43, 114, 4U, 1 2 1 .
Gliitrini, Bfl.t.iista. (Sohn Gllfl.l·inol:l) lAi!.
GIl..rino (Guarini) ,\j Veron... (ilal. Huma, "ist) 18, 193, 2:U. (:�,deleB (b:F-. Fam.) J89, 237, 244, 24ö, 248;
Demetriol:l Palaiologos 1 8B : Oeorgios 66.
1"72, 173, 175, 178. 179, 188, 1St), 193, 24;;, 247, 249, 253; JohlJ.{lnt's 131, 11'B; Phi·
Jippofl 180; N. 17:1, 1 8 � ; R.
Q "ill ... rd, J. 20, R3.
Palaiologos .
Cuir...rdi (veu",... DfI.!lkhll.u6) 215,216.
Personenregister Guy, Baud" de (framp;. Ka.ufmann) 215. Gylli, P. 77.
289
Isidoros von Monemva.sia (M,)tropolit
v,
Kiev, byz. HWllIlJJ.ist) 18, 20, 22, 70, 80, 109, 135, 225. IRidoros, Demclrios (Hallore) 155. Isidorus, Nikoloos (Richter) 150, I M , 152, 154, 156, 187.
H
Ispioto, Costanzo (venez. Kaufmann) 96 .
Halkin, F. 112. Hamrner.Purgstall, J. v. 40. Harmenopulos,
Konstantin
(byz.
Juric;t)
Ivanka, E. v. 221. Ivankos, Konsto.ntill (byz. Jurist u. Literat) ' 232.
254. Heers, J. 182, 192, 214, 260. Heinrich IV. (Kön.ig v. Englaml ) 190, 216.
J
Hdsenherg, A. 222. HerakleiuB (byz. Kaiser 610 � 6(1) 15. Herrmann, J. 220. Hüyd,
W. 13, 40, 4 1 , (:i7, 79, 89, 133, 179.
Jacoby, D . I01, 114, 194, 201, 247, 254, 255� Jagaris (byz. Farn.) 193, 244, 246; Manuel
Hild, F. 60,88.
219, 245, 247. Jagic, V. 10.
Hilton, R. 28.
J'agiello (\vladyslaw H., König
HO<:a MÜRdn
(OSrJlI).Tl. Geschichtsschreiber)
71. Hody,
v.
Polen)
135 . Janico (kreL Truppenführer) 99.
H. 193,244,251.
Janin, R. 78, 220, 249.
Hoffnmnn, P. 157, 272.
Janlls (König v. Zypern) 120, 12L
Högg, H. 77.
Jarr,}", E. 43, 119, 180, 213, 214, 215.
Hohlweg, A. 24.
JohanIl ohnc Furcht (Herzug
Holobolos, Mannel (b:yz. B,·lJ.lnlcl·) 80, 238, 244, 246.
v.
J
Burgllnd
1 8 1 ; s. Jean de Nevers. Johalliles V. PalaiologOB (hyz. Kaiser 1341
Hopf, K. (H, 7 1 , 82, 114, 123, 177, 180, 184, 190, ltl2, 202, 208.
bis 1391) 64, 78, 115, 178, 198, 199, 267; Johl).nnes VI. Kantakllzenos (byz. Kaiseli
j
Hornung, V. 154.
1347
Hrof:hovl)., V. 160.
218, 238, 250, 2tlO, 262, 267.
Hungnr, H. 15, l ei , 20, 28, 34, 47, 48, 74, 76,
�
1354) 36, 51, 52, 65, 78, 162, 204
Johannes
VII.
Palainlogos
(by".
Kaise
80, 8 1 , 83, 1 1 2, 113, 117, 128, 139, 147,
1390- 1408) 10, l l , 14, 18, 20, 41, 45
148, 150, 153, 155, 169, 189,
1 9 8 , 204,
4tl, 47, 51, 52, 57, 59, 65, 66, 67, 70, 83
231, 232, 243, 244, 245, 248, 256, 2,i7,
85, 109, 1l0, 111, 127, 130, 131, 135, 140
258, 263.
170, 198, 231, 244, 258.
Hunyadi, Janol! (ungar. Reidmverweser) 36,
Joharlllec; VIII. Palaiologos (byz. Kaise
264.
1425- 14(8) 20, 55, 61, 70, 78, 81, 102 112, 117, 135, 205, 207, 212, 221, 229. Tohannes XII. (Pat.riarch
•
v.
Kpel) 28.
Johannes Je Const-antinopolis (griech. Ma J
Lrose 119. Jorga., N. 10, 1 1 , 12, 14, 30, 40, 42, 43, 44
Ibrahim (Sohn Ali Pa1\H.S) 7 1 .
45, 4tl, 47, 48, 131, 52, 56, 60, tlI, 62, 63, 66
Igna.tius von Smolensk ("URS. Miineh, Pilger)
70, 71, 72, 73, 74, 76, 77, 79, 81, 82, 83
127.
84, 86, 89, \12, 94,95, 96, 98, 99, 100, 102
Ilias�beg (Bey v. Mentese) 133.
104, 107, 1 1 1 , 113, ll6, 118, II 9, 120, 121
Ilinseu, O. ;4, ( (1.'1, 66, 70, 126.
122, 123, 128, 129, 130, 132, 133, 135, 136
Inalcik, H. 91, 95, 9tl, 97, lÜl, l Ü4, 123,
137, 138, 152, 154, 169, 173, 1 75, 176, 1 7
2(19. Inno:wnz VII. (Papst.) 212.
185, 187, 188, 197, 200, 201, 206, 209, 210 215, 216, 226, 228, 230, 235, 240, 241, 244
Isidoros I. (Patrül.,.ch v. Kpd) 177, 260.
246, 249, 2M.
,.,
•
. Per'&Onenregiat.er
:00 rugie, M. 21, 28, 29, 169. ruveflal (Schüler PlvLhool'l) 31. K
Cllbnl!arios (byz. FI+rn.) 244, 250. tabOl!ilas, �ikolll", (bYl;. Theologe
Il.
Literat) 21, 252, 258.
::a.fr"dio08, Angelos (byz. G<'6tmdwr) �13, 2J4., 244, 249; a. Angr,J08. ;:alekEl.6, Johanncs (Pntril;tI'('h v. Kp.-l) 267. 't/.lek.o.s, Manuel (byz. Kleriker u. Hume.· niAt) 16, 17, 132, 197, 201, 265. �ttJl6rgi 19riech. l'�ßm. •lu( Kreta) 97. :allistos, DclllClrios Paln.iologos J51; �. Po.laiologoa. �a.lopherD8, Johllnnes Lnskaris (byz. Emi grEmt) 120, 194, 19ü, lU6, 202, 2,;3, 250; s. L8�karis. :&080000 (byz. Farn.) 193; Johannl'5 13fo!. 266; Lasksl'i5 23,) ; 8. Laskal'is. :austrinsios. Deme/,rios (Hallore) H"4; Ma nuel (Zeuge) 154. :8DtPokuzenoo (byz. }r/lrH.) 244, 246, 249, 263; Manuel 114; j\fil']'lIel 235; Su&.bo· mYW8 6 1 ; Theodcroa Palo.iologoR 81, 179, 182, 183, 245, 260; 268, 2::;9; 8. JohaIUle� VI., TheodorOt!. .aruJjuk, Novak (stlrb. Adlige_r, Hciduk) SO,263.
ar!IJ'ß!!in, N. M. 203. aratUII, NikoJaQ6 (Grie('l1c aus Arla) 250. a.rbunna, DemfMioe (Hallore) 155; Niko loo!! (G1i.rtner) 156. url VI. (König v. Frunkreich) 43, 18u, 183.
arl VII. (König v. 'Franbeil"Jl) 265. atdan, A. P. 24, 34, 127, 148, 14.9, 153, 161, 158, 160, 163, 166, 242, 243, 250, 263, 265, 258, 261.
eohorts.smune (Chort[lsm,�n!J 1) N. (bY1.. SklavenbeBitzerill) 241. eko.l,lmen08 (byz. :Mili�är u . Sdlriftflteller) la9,
1:12.
hitrnvo. S. F. de 127. houvra. (grieeh. Fam.) 24 7. ie88ling, Tb. 267. iaeling, H. J. 107, 121. ,ades, Konstant-inOB (Hallore) 154; Thuu· doros (Hallore) 154. audiote8, N. (byz. Renegut, Iluba�i) 262.
Kleido.s, JX.metri� AngelOlI Philnm(m). 104. Knlybas, 'Theotlegal'l (Kurrespondtlut. de8 Chortamenos) 25.; Tht'odoro.s TheodegeR (Gouverneur v. :Yitylenn) 257; N. (Pttfl. n�r eines Dtlrh;hengeoohiiftt's) 21; 7. Kornnenos (byz. FM)).) 154. K(lllstantill IV. (byz. Kaiser 668 68;; ) 15. Konst-antin XII. l'alaiologuij (byz. Kail;er -
1449- 1453) 2(;, 176, 185, 186.
Konlrtantin (f'ührllr eineR hulg. Volksnu(· stundCfl) 50.
KOllslQfllin der ('hilosoph (serb. UffI<.'hicht-s· schreiber) 10, 47, 50, 53, 83, 114, 8�, 95. 112, 115, 138, 258.
KOllt-oc;k8-lcs,
Andronikos
(Hallorn) 152,
153, 156.
Küp;tein, H. 24, 241, 242. Koreses (chioL. Ftlln.) 99, 189; Mallllel 188; �ikol>MJtI I8S; s. Cnr.-"Ssi, Cress)'. Kutd'niko\-'a. L. A. 164, 167. 1-i4. Krasavinll, S. K. 32. Kmwc�..vnski, S. 147 Krekic, B . IS:i, 247. Kr",ut",l, R. ,F. 48, 57, 6i'i, 77, 81, 82, 104. Kriaras, E. 149. KritlliniulcI>, DemeuiQ!! (Hallore) IM. Kril.obulos (byz. GC8chichtsschrdbcrl 12. Kl'jz;ianetos, Thml(:I.rius (Hallnrv) 154. Krumbaclwr, TC 34. Kugeas, S. 56, U3, 102, 117, 13l!, 146, U 'iI , 155, 242.
KumUSt'1! (byz. }·am.) 247; Androulkotl 17\1. Kl1rbatov, G. L. 7, HH, 162. :Kurilas, K 112. ') �') I '". " U , . K·· utter, ,_ , KydonCIl, D�metrios (byz. Staatsmann, Li. t"nü, Humo.ni�t) 16, 20, 6;'), 69, 9U, 01, 113, 168, 173, 179, 193, 199, 223, 224, 245, 246, 249. 2;)9, 260. 264, 2(;5. Kyl'tie, P. 3M.
L •
Lltiou, A. E. 2:;4. 266. Lampros, S. 154, 87, HU, 147, 156, 108, l73, 175, 182, 183, 19ij, 201!, 209, 210, 215, 216.
•
Personcnregist..cr
291
La,ng!l�co, Bariolomeo di (Einwohner v. Pem) 240. Langles, C. 54.
Maeek, J. 224.
Lannoy, Cuill,'bert de (Iranz. Diplomat u.
Maehairas, Leontios (zypriot. Geschichw_
:Militiir) 93, 94, 1 1 7 , 235. Laourrlil.8, n. J 23.
sehreibeJ') 120, 121. Magadueha, )lanoli (Grieehe aus )forca)
Lappa-Zizicas, A. lüg, 201, 258.
229; 245.
LaskariR (byz. Fam.) 244, 246: s. Kalophc ros, Kannanos, Leuntares. Laul'ent, V. 47, 48, 112, 113, 136, 138, 175,
.Jfaier, F. G. 270. )luiluchrinos, Johmuws Dux (Dukas) {Zeuge einer Dotation) 153; s. Dukas.
17(i, 185, 188, ISB, 201, 235, 243, 244-, 248,
;\Iairü-Vigueur, J.-C. 256.
263.
Makarios (Metropolit v. Ankura) 1 1 2 , 113,
LazzOol'ini, V. 12S.
2 tl3.
Legrnnd, B. 14, 16, 18, 76, 17�}, 185, 198, 222, 223, 232, 256. Lcmerle, P.
Lemke, H.
258.
Muksimovic, L. 86, 240, 248.
1 2 1 , 1.,2, 153, 199.
:'\falafosse,
157, 272.
Le0I1 IH. (byz. Kaiser 7 1 7 - 741) 15. LeontaTcs (byz. Film.) 244, 248; Demetrios LHskaris 32, 48, 102, 112, l l 3 , 117, 1 1 8 , 130, 137, 248; Manuel Hryennios 40, 130, 248, 249; s. Brvennios, Laslmres.
J. de 242, 2,'}fi.
)IaltQw, Ch. A. 18fi, 206, 207. ::'.iamalakis, .J. P. 22. )fmnales (byz. Farn.) 193, 2 4 7 ; Nikolaos 226, 227.
l'IJaHJona, Satius ( ? ) (Bürger v. Koron) 1 7 9 ;
Le Strange, G. 48, 70, 77, 79, 91, 93, 1 1 0, 132, 134, I DO, 1 9 1 , 2(10, 260.
s. :MalDona.s. MamonHS, Puulos (Herr v. Monemvasia.)
Lietnnann, H. 248.
1 1 8 ; s. �famoJ\a.
Libl\Tin, G. G. 13(l, 145, 152, lfi7, 220, 267. Ljl.lb;1rskij, J . N. 153
Ljubi,' " S. 68, 109, 112, 115, 127, 128, 137. Loenertz, R . J. 11, 13, 1 6 , 27, 30, 47, 65, 6D, 80, S7, !i!i, !i9, 110, 114, 1 1 5 , 118, 128, 132, 167, 17':;, 177, 178, 193, 194, 19B, 20l, >1'': '2' · _.", "� "5' 'J08 �vLl, _ , 2 1 3, 223 "± , 2 , , _ _. J, 2"" ,, ,, .
LOgUTUS, ::'.iiehael (Teilnehmer einer Ra""
deisgeRelischaft)
MukremboliteR, AlCJ.::lofl (byz. Literat) 166,
153, 236.
Mandromenos, Demülrios D\1klMl (Agent des Rieht.erA Isidoros) 154; s. Duka.s. )Iunfroni, C. 89. 1>lanklabites, DemetrioB (Hallore) 155; Kon sta.ntinos (Pächter einer Olpresse) 155. MaTJolH.R, Ceorgios (Hallore) 154; Michael
(Hallore)
)la.no]eBeu,
154.
R.
190.
Manuel II Palaiologofl (byz. Kaiser 1391 bis 1425) 10, Il, 12, 14, 15, 16, 18, 19, 20, 21,
LognOll, J. 255. Lomellini (genues. Bank}'aus u. Unterneh merfum.) 182, 184, 185, 214, 215; Janoto (Giov'lnni) 42, 43, 44, 45, 46, 66, 130, H!2; Gakoto 42, 1 8 2 ; Niecolo 182, 190.
22, 26, 27, 29, 30, 35, 36, 37, 40, 46, 47, 48, 50, 51, 52, 53, 54, 5fi, 56, 59, 60, 64, 65, 67, 69, 70, 71, 77, 78, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 87, !i8, 89, 93, 94, 95, 96, 97, 101, 107, 109, I l O , 111, 112, 114, Il5, 116, 117, 118,
Lango, Piero (V<'Tl('z. Diplomat.) 9.
119, 123, 124, 125, 127, 130, 1 32, 134, 135,
LOl'('uan, B(o'TIlab6, (venez. GouverneUT v.
139, 140, 141, 175,177, 178, 180, 181, 182,
TheHHalonike) 8 7 ; Giovarllli (v0Iwz. Di·
186, 1 89, 190, 1 9 1 , 192, 193, 197, 198, 199,
plmnat. u. Beamter) 7 1 , 20(, ; Pidro (ve
200, 201, 202, 203, 204, 205, 206, 207, 208,
nPz. FlottenkolllllJandeur)
209, 211, 212, 213, 214, 215, 216, 217, 219,
97,
98,
99,
liHI, 102, 1 1 6 , 1 1 7 .
220, 2 2 1 , 222, 223, 224, 225,226, 227, 230,
Lorelta, Piütro (Korsar) 119.
2 3 1 , 232, 233, 234, 235, 243, 244, 248, 249,
Luea, Nieeolo di (Agent. der Alberti-Banl.)
250, 251, 256, 258, 263, 264.
215.
Lusignan, Jeun de (NeU., des Königs v_ Zypern) 17l;l, 180. Lunt, W. E. 191, 2 1 2 , 215.
Manuel (Palaiologos
1) (Flottenbefehlsha
ber) 116, 1 1 8 . Jl.Iarce10,
Christoforo
(vene".
Kaufmann)
121.
,
292
Peraoneroregisu.r llichiel. F>'Llüin (venez. Diplomat u. Militär)
Mari (da) (g\1ßnes. Fam.) 184. Marincscu, C. IHI, 202, 213, 242, 244. MlIriJlo (gtiC<'h. ( }:[$.I'nlßrS!J,
T) Schiffsführ{'r)
DllJJ,ctrios
(Zeug<)
74, 87, 228. 2M. Mir<:<'d. der Alte
114. ..i.ner
Ur-
i5 ; Georgioo (BaullI",isler) 155; kunde) H
:\Iirot, L.
(Für�L
179, 215.
:\locen igo, Andrea.
der WIlJ"-Chci) 245.
(vt·n�z.
!-'Iott<:lnbe[.,hIs·
haber) 129.
Michael (Hallore) Hi4. Ma.tti" I. (Konig. v. A.ragonj 186, 214.
)r()hl�r, L. ;11, 22, 26. 188, 234.
Mattin V. (Papst) 216, 217.
�IQlin(o), Htolledct;to <Je (...en=. Scooffizier)
Mau, K.
87; 'fOIlIllIUSO
164, Hii'i,273.
91-
MßAAi, F. 22, 24, 25, 31, 174. Mlls-Latrjtj, L. de 2M.
:\Ionta.ldo,
!rh.tschke, R.·P. 24, 2H, 39, SI, 101. 103, 106, 123, 125, 126, la.f, 14:1, H6, 147, 150,
A.
da (vunf'z.
Diplomat) 46,
190.
)fontesontn, Nicold.Q do (ankonit . Schiffs· kommllnd!lul) 98.
158, 193, 196. 201, 231, 240, 241, 242,
.:uoravcl>ik, O. 112, 191, 24t.
244, 245, 247, 259, 261, 266, 268.
'MorQzw dnll!}. }{.occa, )1.. 176.
Mattbaios K
I. (Pa.h'iAl'('h v. Kpt'I)
226.
28, SO.
16,
11 2, 128, 148, 152, IM, 203, 204, 230, 231. Mo.ttho.rni!, Nieola.a 170, ISO; s. Xotßras.
MIl.!lrianOFl, Den".,t.rios (Kolnrna.nJ""t,
eines
byz. S(,hiffs,,"tlrloa.ndes) 112. lItluroillni,
Miclmli
i\!os"hos, Jo},annefl (byz. Liternt) 176, 177,
(Kommlill�iflllt.
I'IJlL'>I.
�Ioii.in, V. I r.3. Müller, eh.
2tli.
Müller, G. 189, 191, 213, 215, 2111, 240. �lüller, .1. :22, 26.
Murad I.
(06I",..n.
Hernochor) 16, 41, 4-8, 52.
1 1 0, 126. U : •.Il'tld
A�"lpen,Sl,hiffes) 1 1 2 , 1 2 1 .
G.
11.
(osma". H,�rrsl"!he..) 29, 32. 64, 55,
Mazal, Q. Hi5, 253, 2�4.
66, 6 1 , 70. 81, 84, 97, 98, 101, 103. 104,
MlI.zllri", (hyz. Litcl'at) 155, 201, 202, 219,
105, 106, 117, 119, 137, 168.
238,240, 242, 24,1, 24;;, 246, 2051, 252, 259. 1II00.verJe,,', I. P. 23, 24. 25, 31, 38, 1 1 4, 1 1 7 , 145, 188, 244, 262, 271.
lIehrrlL-J. I. (osman . HetriJCher) 53, ö4, ,;6, H 57, 63, 119, 70, 7 1 , 73, 77, 81, 82; 84, 86, I I, 96. 9'i, 102, 113, 1 1 6, 124, 131;, Ib8. J6!.1, 192. 248. Mehmed U.
(Oflman.
HerrRcher) 12, 29, 04,
MclilChfoin�. )[011"1'1 (byz. �ndtt'r) 196. \'.
M usa
(OSUIOIl\. Hf'_ITIIchl'r)
12, 16, 49, 63, 54,
IW, 7 1 , 7t, 73, 80, 81, M. 86, IN, 91>, 96, 1 04, l I. "i, 116, 124, 136, 168, 256.
llnslari, "Dözme" ("ra.lsl"!her") (Sohn nara.
zids I.) 32, 33. 53, 54, 55, 69, 70, il, 91, lO2, 103, 104, 106. 106, 113, 1 1 7 , 121,
70, 7 7 , 7 8 , 1 1 7 , 138,187, 200, 233, 234. Muletioa (Bischof
Murlfl, Lnvagni"u 0.10 (genues. Notar) 40, 44.
Kalll}llincl!\) 15\J, 169.
Melet.io!> (Priestenllörloh) 16t!.
1.30, 137, 158, 192. :\Iustd.fii (Sohn Mchllleds
1.)
192.
?tlust-afa (SÖldnedühfl.:f) 121, 122.
MutoIcieva, V. 62. )1\11.801011 (byz. Fam.) 244.
Meletioij (MÖlleh des Ltn.'r'l·Klostel·�) 169. Meli, NikolOJj (Sc hüfskolllmd.mJ.lIlt) 1 1 3 . Mcno.litä, E.
A. d" 233.
Mertzios, K. D. 167, Hlr., 18i. MetO<'hit-es, Theodoroa (byz. St.Ild.lfl" Hlnn, Litemt, H'umllni.!lt) 267. Mcycndorff,
J.
�egto, 531g1'uzo dtl 4 9 ;
:WO.
SeilOß (rt\triarcl.
Meyer, P. 233. Michael VIII. Pa.llliolugos (uy"'. K'liller n,'Sn uh. 1282) 127.
Micbael
AI,!xlLnd". .vic
:S"atara, Nicolll 183; s. N'OLarfLS.
(Großfürst
"'
.
v.
S. Kcl'O.
Kpel) 76, 188.
N.....o, Sala.giO!!O di (gel\lIt.<�. Korijlj,t) 49, 50, 79, 9 7 : s. N"gro. X"lIbitt, J. 2110. 261.
Tver)
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R"vers, JOIt.U de 1-;-9, ISO; ,Io'urcht.
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Jolhaon ohne
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Pcrsontln"�,'gi!'lt.,r Nicol. D. M. 12, 82, 180, 183, 186, 190, 21 4, Nicola da Corone (SchiffsoffiT.ier) 1 1 9 .
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Johaon..,e 50: KonlltantinRaLleR 1 8 1 , 186, 10, 41, 42, 8 2 , 9 1 , 92,97, 99, 100,
1!2, 121,
122,
12H, 135, 136. 174, 197,
226, 227, 228, 229, 233. Notartt, DimiL:ri 186; Ixaeh 18!l, 187; To
dorin d<: 186; s. ::Sulara!!.
NoltLTßS (by:f.. }'�m.) 176, 177, 188, 193, 194, HI5, 244, 247, 248; Aon8 185; Anwni06 ( ? ) IS6; Dcmetrjoa 178, 188, 236; Georgios 1 7 6 ; Itm
1 8 7 ; Jakob 187;
(Jo
htlonncs) 1 8 6 ; Lukas J 1 8, 170:, 176, 1 78 , 184, H!ö, 186,
H17, 188, 19,;,
196, 234-;
NikollWB 29, 43, 175, 176, 178, 179, UIO, U l l , !E12, 183. 184, 186, 187, 18i!, 189, 193, 195, 196, 212, 213, 214, 234, 2:1,i, 244, 24.'" 247, 24B, 250, 253; Thulll� F.lutf,vurkos 177;
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N!\".
(Sc·
MnUhncM, Katara,
N otal"ß, N{,Lt-ara, No toropulOfl,
EJCIl.\,uc,
kos.
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RaUes 180, 213, 249; Theod(lra Palaio. logina 1 3 1 , 246; s.
Andronikoa H.,
An.
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k08, Demtl"1 riOl:l, Johannes V., Johannes VII., Johllnnes Vill., KOIlI'IL,mt.in XII., Manuel H., ManUfll, Michad
durü/3 1.,
Tht:Orloros
II.,
VTII., Theo.
As�nel!, GudeleM,
Kallis+us. PI�lllrnllS, Grt'gocios (Metropolit v. TheB�a. Jonikc, HAl'Iy(!h8.SL) 38. Palma, JI11iaJlll8 (GiulilLJlo)
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162, 1:>3, 1154, 156.
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Xot-o.rlls.
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Pal'03ma.dUf;,
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j
Pel"8Onenregistel'
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Andronikos
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GeorgiOd 235; )lsuuel 249. cl<)f Kühne (H�".og \'. ß\Irgtlnd)
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De-metricm
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Polemis,
D.
HlI.ut-JllsAe,
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eh.
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manist)
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(flor';III .
J34.
Politiker
\'.
Hu·
Santi\chi, F.. 119. Sanudu der Jungr.rc, 1ftl,l'i"o (venez. GI)· schi('ht��r.hr..,ibur) 4�, 72, 96, 97, 99, WO, SürdillO, Nikolam; (gri",,..h . Rüllki",I') 180. Sathas, C. N. 311, 60, 61, 63, 69, 7'1-. 7';, 84,
98, 100, 105, 1 1 3, 119, 122, 129, 135, 136, 13B, 162, 188, 19�, 206, 208, 209. 210,
21, 161, 162, 2!i8.
\j3, 117, 23".
Prehy.,.ianos,
�tLh Ru.kh
102, 116, 117, 258.
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Poljako",�k&j"" Pot...in,
219,
(venez. I"ronnant) 10,
43, 44. 49, 108.
Sllluttlt,i, COlllccio
PistutillO, G. 42, 46, 2-tO.
36, 38, 114, 174, 20�, 211, 212,
Sagredo, Gf;rsnlo
Saita, Zoui (Schiffsruhrer)
Pingree, D. 245, 246.
26!i,
Sll.haB (Bi�r.hor v. Zeitun) 251.
Niknlao6
(KirdJl'obeamterl
218, 228, 22�, 230. 233, 234, 241, 244, 245, Zr;fi.
169. PrfJlltllJi. R. 49, HO, 1 1 9 , 130.
M. L.
Prevoel,
Sauli, Giorgio (genlle!!. Kn.ufmanll)
Savl'amis,
1 HL
Price, D. 11, 67.
D.
lU2.
149.
Scarper;'l, J,\COPO Ang..lü da (haI. HUIIlft·
Prille, Dranr.fllion 179; B. Grillo. Pro montorio, Jacupu de (itlll. Ka.(IÜllo.nn) 262.
nillt) 216. Schder, S. 57, 119, 266. Schilbadl, K 128, 14ft, 163, 204, 233, 248. Schiltberger, Joh,mll"'''' (dt. Kreuzzugsteil.
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PU8cuhJII, "Clbertino 178.
nehmer, GMällg..,ul:lr, Reil!ender) 112.
Schiro, G. 212. Schn:,iuer. P. 49, (;2, 79, 131, 95, 112, 191, 24f, 24-8, 2;',7.
R
Schwflrzkopf,
t:'. IB�.
SC'ltllriot.a 6. SkuI,ariotes. Sehil.Stia.TlOI! (byz. 'Fa.rn.) 247.
Räpundi, Dinu (ital. Bällkier) 215.
Räxel! (V<:!rtrauter Plcthuns) 22.
Seha.l!lopulos, Georgios ( 1) 6 1 ; Phokus l l O ,
Räynaldus, O. 6i5, 190, 214, 244. Reg�l,
W.
1 1 4 , H9.
18.
Rh&.deno9 (byz. FaUL.) 167, lü8, 247: Ste· phall06 Dlikas 86; s. Dukas. RhlOlil (by,,-.
.�.
RichlLn.1
Il.
}'Olll.) 244;
s. Ralles P"Itt.iolo
·
RosflO, Bariulnmeo (genues. B",.mtR.r) 42,
''',4G.
V. E. 1114. s..;ve"enko, I. 23, 2�, 68, 81, 166, 195, 199, 223, 245, 246,
(König v. Engillod) 186, 190.
&"over, R. da 215.
Sclnjonov,
:>.ti!!!.
Sguroll (Sguref<) (by'l. . F,u1I.) 154; (Theodo·
ros) 154. Sheref cd·Dill (pcN\. nc!;dlichti'<SCI,,�iberl
67 .
Siderides, A. :n, 28, 29. Sievekillg, H. 178, 180. 183, 249.
295
Personenregister Sigiflrnund (dt. Kaiser) 109, 191, 192. Silbersehmidt, M. 90, 9 1 , 107, 109, 126, 127, 121>, 129, 132.
Sitikov, M . M. 134, 153, 186. SjUZjUlllOV, �L J. ;� 1 , 38, 145, 152, 158, 161,
Synadenos (byz. Farn.) 249. SyropulOß, Sylvestros {byz. Kleriker schiehtssehreiber} 138, 198, 217.
schtelObe,_) 0)0)0) Smctanin, Y. A. 145, 242, 253, 254, 255, __�.
256.
Sofiano, Niellola 1 8 8 ;
R.
80phianos.
Sokolov, N. P. 174. Sonalo, Sieolo (genues. Sehiffsführer) 70. SophirJ,llü8 (by�" Fllnl.) 17i3, 188, 237, 244, 247; Demetrios 1 8 8 ; Joharmes 131, 1 8 8 ; NikolaOi'; 1 8 8 ; Paulos 119, 1 8 8 ; X. 1 8 8 ; s. Sofiano. Soranzo (venez. nankhllus) 2 1 5 , 2 1 6 . SpartakUB (l<'ührer eines antiken Sklaven aufsj.anr1e�) 2tL Sphrantzes, Goorgios (hy". Gesr,hi0hhJ schreiber) 52, 53, 55, 76, 102, 109, 116, 1 1 8 , 1 9 1 , 192, 220, 223, 244, 248.
Spieser, J. M. 83. SpinoJa {genucs. Fam.} 1 3 1 , 184; Barlo]omeo 1 1 ; Hattista 202. Sprmnic, 1.1. 68, 70, 71, 73, 74, 76. Spyridon (byz. Fam.) 1 7 1 , 1 i 3 ; 1ianuol l 7 I . Stanüjüviö, S. 10. St""el, A. 214, 215. Stefan Du�an (Zar v. Serbien) 50. Stefan Lazarevic (Despot v. Serbien) l l , 50, 85, 108, 1 1 1 , U 5 .
Ge_
T
166, 195, 220.
Skanderbcg (albar!. Volksheld) 36, 2tl4. Skaranos (byz. Fam.) 244; DcrndriOH 219; N. 219. Skui!l.rioi0s, Theodoros (byz. Geschiehts-
\1.
Taddei, Quilico de (gen. Beamter u. Gesaodter) 66. Tafur, Pero (Rpan. Diplomat.) 260. 'l'amerlan 32; s. Timur. Taoasoea, X. S. 156. Tangri VerenesBi (türk. Schiffsführer) 102. 'l'arronHs, Johannes (byz. Kleriker) 169, 2;36.
1'üot8Oi, T. 267. Ternovsldj, 1<'. 80. Tha1l6pzy, L. 9i;, 1 1 5. Thooeharides, G. J. 155. Theodoros L Pa,Jaiologos (Despot v. Mistra) 18, 19, 20, 22, 23, 30, 33, 69, 225, 244.
Theodoros II. PahliologoA (Despot v. Mist.ral 22, 24, 212, 229, 244. Theüdorüs (Grieche in Gallipoli) 98. 'Theodosios (Gestalt aus Mazaris Hades f'lhrt) 259. Theodosiofi Kyprios 259. Theülogos (hyz. Fam.) 193, 244; Korax 70, 96, 105, ll8, 201, 245, 246.
Thiriet, F. 10,30, 4 1 , 6 1 , 66, 96,97, 99, 101, 104, 118, 120, 121, 126, 127, 134, 154, 177, 188, 202, 206, 209, 210, 226, 228, 229, 230, 233, 23;;, 241, 246, 250, 255, 258, 263.
Thomas MagistTOs (by7.. Literat) 222. Thomsoll, I. 193, 213. Timur {Mongolenherrscher} 9, 1 1 , 12, 13,
Stefan 1.Iiljutin (König v. Serbien) 263. Steio, R. 149, 242.
48, 66, 67, 76, 91, 92, l lO, 1 1 1 , 132, 141,
Stella, Georgiü {gcnuüs. Chronist..} 10, l l ,
215, 269.
43, 44, 214.
Stromer, \V. v. 1 1 1 . Struek, A. 75. Suleiman I. (osman. Herrscher) 10, 40, 4 1 , 42,44,45, 46, 4 7 , 4 8 , 4 9 , 5 0 , 5 1 , 52,53, 64, i;tl, 57, 59, 60, 62, 7 1 , 72, 8ö, 9 1 , 92, 93, %, 107, 108, 1l.5, 12,'}, 133, 192, 263.
S"ldman {jüd. "Unt.ernehmer} 1 5 1 . Surdich, F. 46. Suriano, Jacol 'O {ven<)". Gesandter} 12, 59, 197.
Symeon (Mdropolit v. Thessalonikc) 159, 169,268.
14, 18, 19, 20, 26, 3 1 , 4 1 , 42,43, 44, 45,46,
Toecü, Carlo
(Herrscher
v.
Epiros) Il7,
2 1 1 ; Lconardo 211.
Toehtamyi'l (Tatarenkhan) 12. Tomadakis, N. B. 21. Topping, P. 255. Tozer, H. F. 2;;. Trapp, E. 52, 156, 168, 260. Traversari, Ambrogio {itaJ. 1o!öneh u. Humanist} 1 8 Treitinger, Q. 139. Treu, 1.1. 1 6 , 2 1 . Trevisan, Giacomo (venez. Gesandl.er) 71, 116.
296 Tr;antafillia, A. 28.
Vlachofl, T. N. 14f:i.
Trychündene. N. (}'ttm d.�. JohallnC6 Cudeles) 189.
Vogel, IC 74, 147, 148, 150, I.'JJ.
Tvrollkha.n (O!Ißum. HL'EIJ'fWII'er) 33, 89. Tverilino....., A.
8.
w
71.
Tzan'plakon (by.". Farn.) 244, 246, 249.
Wa.edekin, K. F..
120.
Wsgoe.r, W. J3. Wo.Isingharll,
u UdHl'covl!., Z. V. 7, 34, :17, 160, 271. Uglje�a. (serh. Adliger) 1 1 1 .
'Umur PdtI, (Bey von Aydln) M .
Urchlill (oenUl.n . RO:ll"ßat) 70.
I\Chreikr) 12, 23i;. Walt.her, R. 156.
Weiss, C . 36,
177, 242, 2GJ, 253, 258, 2ri9,
\\'orner, E . 7, 12, :10, 31, 34, 36, 37, 38, 47, 48, GO, ! H , 1i2, 54, 65, 68, 7 1 , lW, lOG, 100, "�5 0, ' " 2, " 1l4 , ,, " ' 73. . v, . 7, _ _ 3, ' . _
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Venier (Veni..,ro, Venerio), Antonio ('IIORe)!;,
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VllCIIlopul08.
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ZlUlolI.rio (gt'nues. f'fl.IIl.) 247; Zenturio .." (Hurl"HCher v. Acooio.) 2 1 1 .
Zakyt.hiOlJs, D. A. 22, 23, 24, U4, f 1 i , 198, 199, 200, 201, tOS, 21�.
Zil.IlOJIO,
Mon:u!j do (vene�..
P. 'idller
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Untomchltler) 174.
knufmllnn) 1 2 1 ; P>l.Squ&1ino (vcnr-z. Bt,.
7.a.merekaja, J. L
amter) 10, 93,
Zeno, Andro:'o. (Vuncziancr) IM; V.rlo (,·elle-4I .
101:1; Znn {Gdrei
l IIann} 134. . VerlindIln,
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FloHcllkoH10ltUlUeur) 79: Puulo (vene�,.
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