BEIHEFTE ZUM TOBINGER ATLAS DES VORDEREN ORIENTS herausgegeben im Auftrag des Sonderforschungsbereichs 19
von Hcinz Gaube und Wolfgang Röllig
Reihe B (Geisteswissenschaften) Nr. 53
Gen Lüderitz.
Corpus jüdischer Zeugnisse aus der Cyrenaika mit einem Anhang von Joyee M. Reynolds
1983
DR. LUDWIG REICHERT VERLAG· WIESBADEN
Corpus jüdischer Zeugnisse aus der Cyrenaika mit einem Anhang von Joyec M. Reynolds
Gere Lüderitz
1983
DR. LUDWIG REICHERT VERLAG· WIESBADEN
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Lüderitz, Gert: Corpus jüdischer Zeugnisse aus der Cyrenaika / von Gert Lüderitz. Mit e. Anh. von Joyce M. Reynolds. [Diese Arbeit ist im Sonderforschungsbereich 19, Tübingen, entstanden]. - Wiesbaden: Reichert, 1983. (Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients: Reihe B, Geisteswiss.; Nr. 53) ISBN 3-88226-186-2 NE:' Tübinger Atlas des Vorderen Orients / Beihefte / B
© 1983 Dr. Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden
Diese Arbeit ist im Sonderforschungsbereich 19, Tübingen, entstanden und wurde auf seine Veranlassung unter Verwendung der ihm von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellten Mittel gedruckt. Gesamtherstellung: Hoppenstedt Druck GmbH, Darmstadt Printed in Germany
I
n
haI t
Abkürzungen
VII
Vorwort
XI
Zu den Namen
XIV
Apollonia (Nr.1-5) Kyrene (Nr.6-29)
9
Balagrae (Nr.30)
43
cA in Targunya (Nr.30 bis)
45
Ptolemais (Nr.31-40)
47
Teucheira (Nr.41-69)
63
Berenike (Nr.70-75)
147
Boreion (Nr.76)
161
Marmarika (Nr.77.1-77.12)
165
Magdalis (Nr.78)
179
Katabathmos (Nr.79)
181
Appendix by J.M.Reyno}ds: Additional Jewish Inscriptions
183
Neighbourhood of Cyrene (no.1-3)
185
Tolme it~'~\(Ptolemais) (no. 4- 8)
187
Tocra (Teucheira) (no.8-25)
190
Index
217
V
A b kür z u n gen
a. Allgemeines Bedeutung der Klammern in den Texten nach SEG. Ein * verweist auf Fotos am Ende des Bandes. Abb. Abbildung act. actisch A.D. nach Christus Akk. Akkusativ aram. = aramäisch b = Breite Bikk = Bikkurim b Talmud = babylonischer Talmud bzw. = beziehungsweise ca. = circa cm = Zentimeter d = Durchmesser Dez. Dezember d.h. das heißt E = Ost ed. = editor eds. = editores Einl. = Einleitung ersch. = erschienen Erub = Erubin et al. = et alii etc. et cetera f. = und folgende(r) ff. = und die folgenden Fig., fig. = figura Fr. Fragment g = Gramm Gen. = Genitiv
griech. = griechisch h = Höhe hebr. hebräisch ibid. ibidem Jan. = Januar Jh. = Jahrhundert Kol. = Kolumne 1 = Länge 1. = line lat. = lateinisch 11. = lines m = Meter mm = Millimeter N = Nord fl.Chr. = nach Christus no. = number Nom. = Nominativ Nr. = Nummer N.S. = Neue Serie o. = oben o.ä. = oder ähnlich omit. = omittit p. = pagina(e) Pes Pesahim pI. planche/plate q.v. = quod vide repr'= Nachdruck s. siehe SE Südost
VII
Abkürzungen
Sp. = Spalte series sero siehe oben s.o. siehe unten s.u. s. v. sub voce t = Tiefe Tav., tav. tavola u. = unten U.ö. = und öfter
vac. = vacat vor Chr. = vor Christus vgl. vergleiche v.l. varia lectio vol. volumen y Talmud = Jerusalemer Talmud Z. = Zeile z.B. = zum Beispiel
b. Publikationen Titel griechischer Werke sind abgekürzt nach H.G.Liddell & R.Scott (9 1940 ): A Greek-English Lexicon. AJA
American Journal of Archaeology
=
ASAA = Annuario della regia Scuola archeologica di Atene e delle missioni italiane in oriente BAUER WB = W.Bauer (5 1963 , repr 1971 ): Wörterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments Beth She'arim = Beth She'arim, Report on the Excavations during 1936-1958, vol.I-III (1973-1976) BE = J.& L.Robert: Bulletin
~pigraphique,
in: REG 1938ff.
BIES = The Bulletin of the Israel Exploration Society BJPES = Bulletin of the Jewish Palestine Exploration Society BMCG
=
Catalogue of the Greek Coins in the British Museum
CIG = Corpus Inscriptionum Graecarum, eds. A.Böckh, J.Franz et al. (1825-1877) CIJ = Corpus Inscriptionum Judaicarum, vol.I-II, ed. J.B.Frey (1936/52) CIL = Corpus Inscriptionum Latinarum, Consilio et auctoritate Academiae Litterarum Regiae Borussiae editum (1863ff.)
VIII
Abkürzungen
CPJ = Corpus Papyrorum Judaicarum, vol.I-III, eds. V.A.Tcherikover, A.Fuks, M.Stern (1957-1964) CPJ III, Prosop. = D.Rokeah: "Prosopography of the Jews in Egypt", in CPJ III, p.167-196 FHG = Fragmenta Historicorum Graecorum, vol.1-5, ed. K.Müller (1841-1870) FORABOSCHI Onomasticon = D.Foraboschi (1971): Onamasticon alterum papyrologicum (Suppl.- al Namenbuch di F.Preisigke) GGM = Geogr~phi Graeci Minores, vol.I-II, ed. K.Müller (1855/61,) repr 1965 ) IEJ = Israel Exploration Journal IG
= Inscriptiones Graecae, Consilia et auctoritate Academiae Litterarum Regiae Borussiae editae (1873ff.)
IGRR = Inscriptiones Graecae ad res Romanas eds. R.Cagnat & G.Lafaye (1906-1927
pertinentes~
ILCV = Inscriptiones Latinae Christianae Veteres, vol.I-III, ed. E.Diehl (1925-1931) ILS = Inscriptiones Latinae Selectae, vol.I-III, ed. H.Dessau (1892-1916) Itin.Ant. JHS JJS
s. p.166
Journal of Hellenic Studies ~
Journal of Jewish Studies
JRS
Journal of Roman Studies
JSS
Journal of Semitic Studies
LXX Septuaginta, ed. Auctoritate Academiae Litterarum Gottingensis MAYSER Papyrusgramm.I,l E.Mayser (2 1970 ): Grammatik der griechischen Papyri aus der Ptolemäerzeit, vol.I,l Notiz.arch. = Notiziario archeologico Nt
= Novum Testamentum Graece, ed. E.Nestle, K.Aland et .al. (26 1979 )
IX
Abkürzungen
PAPE-B. = W.Pape & G.E.Benseler (3 1911 , repr1959): Wörterbuch der griechischen Eigennamen, vol.1-2 PAULY-WI. = Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, ed. G.Wissowa et al. PBSR = Papers of the British School at Rome PEQ
=
Palestine Exploration Quarterly
PREISIGKE Namenb. = F.Preisigke (1922): Namenbuch Ptol.Geog.
s. p.166
Quad.Arch.Lib.
= Quaderni
di archeologia della Libia
RB = Revue biblique REG
Revue des etudes grecques
REJ
Revue des etudes juives
Rend.Pont.Acc. = Atti della Pontificia Accademia Romana di archeologia, ser.3: Rendiconti Sammelb. = Sammelbuch griechischer Urkunden aus Ägypten, vol.1-13, ed. F.Preisigke et al. (1913-1976) SEG = Supplementum Epigraphicum Graecum SLSAR
= Society
Stad.mar.magn. Tab.Peut.
for Libyan Studies, Annual Report s. p.166
s. p.166
Thesaurus L.Gr. W.& L.Dindorf
= Thesaurus
Linguae Graecae, ed. C.B.Hase,
ZPE = Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik
x
Vor w
0
r t
Im vorliegenden Band sind die antiken Zeugnisse von und über Juden gesammelt, soweit sie sich auf bestimmte Orte innerhalb der Cyrenaika beziehen. Nachrichten von Historikern über die Juden der Cyrenaika im allgemeinen und über den jüdischen Aufstand habe ich weggelassen. Es fehlen also Stellen wie Josephus AJ XIV §114-116 und §118, XVI §160-163 und §169f., BJ VII §437ff.; Dio Cassius = Xiphilinus Epitome LXVIII 32; Euseb Historia ecclesiastica IV 2; Orosius VII 12B (= Migne Patrologia Latina 31, Sp.1091). Den Hauptteil bilden Grabinschriften, die in ihrem Charakter nichts spezifisch Jüdisches haben. Daß hier Juden bestattet sind, sieht man nur an den jüdischen Namen. Klar ist, daß damit viele Zeugnisse von Juden nicht als solche identifizier~ bar sind, weil nur ein Teil der Juden Namen trug, an denen man sie erkennen kann. Die in der Cyrenaika ansässigen Juden verwendeten auch den dort gesprochenen Dialekt, wie die vielen dorischen Formen zeigen. Aus Berenike sind drei größere Inschriften bekannt (u. Nr. 70-72), auf denen eine Reihe von Juden verzeichnet ist. Eine davon ist eine Liste von Spendern für die Renovierung der Synagoge, die anderen sihd Ehrendekrete mit ein~m Verzeichnis von Archonten des jüdischen Politeuma. Von den Namen dieser Spender und Archonten und den Namen ihrer Väter, die miterwähnt werden, sind die meisten griechisch oder lateinisch, nur etwa 12% werden ausschließlich oder vorwiegend von Juden gebraucht. Das läuft darauf hinaus, daß hier nur etwa 25% der Personen an ihrem Namen als Juden erkennbar sind, weil entweder sie selbst oder ihre Väter einen von Nicht juden kaum benutzten Namen trugen. In den Gräbern der Steinbrüche Teucheiras dürften die Verhältnisse ähnlich liegen, obwohl dort schwerer zu entscheiden ist, auf welche
XI
Gesamtzahl von Inschriften man die Zahl der Inschriften mit jüdischen Namen beziehen soll. Wenn man auf dieser Basis vorsichtige Schätzungen wagt, kann man annehmen, daß es außer den etwa zehn Schülern in den beiden Ephebenlisten in Kyrene mit einem jüdischen Namen oder Patronym (u. Nr.6 und 7) noch ca.30 weitere Juden gegeben haben dürfte, die man nicht erkennen kann. Das würde bedeuten, daß von den ungefähr 170 Schülern auf den beiden Listen ein Fünftel bis ein Viertel Juden gewesen sein können. Die meisten Zeugnisse von Juden sind aus der römischen Kaiserzeit bis 115 n.Chr. Wesentlich frühere Zeugnisse sind rar. Ein althebräisches Siegel stammt angeblich aus Kyrene, aber die Fundumstände sind unklar (u. Nr.28). Im Ortsnamen Magdalis in der Marmarika haben sich vielleicht Spuren einer jüdischen Milltärsiedlung aus der Ptolemäerzeit erhalten. Nach dem jüdischen Aufstand von 115-117 n.Chr. werden die Zeugnisse selten. Um 535 n.Chr. gab es eine Synagoge in Boreion, und in einem Katasterbuch aus der Marmarika vom Ende des 2.Jh. n.Chr. finden sich einige Personennamen, die jüdisch sein könnten. Viele Zeugnisse sind datiert, aber oft ist nicht sicher, von welchem Datum ausgehend die Jahre gezählt wurden. Häufig wird nach einer Ära datiert, die von der Schlacht von Actium (31 vor Chr.) ausgeht, und die ab dieser Zeit die Provinzialära der Cyrenaika ist. Gleichzeitig gibt es Datierungen nach Regierungsjahren römischer Kaiser - meist ohne daß gesagt ist, welcher Kaiser gemeint ist. In der Inschrift SEG IX, Nr.128 sind beide Verfahren nebeneinander benutzt: Love' ,OÜ XQt y' A6,oxpa,opoG KaCoapoG M. AupnÄCou EEßnpOU 'AÄEEavepou. Vor 31 vor Chr. wurde wahrscheinlich nach einer Ära datiert, die mit dem Tod des letzten Königs der Cyrenaika, Ptolemaios Apion, 96 vor Chr. begann. Diese Ära ist, wie es scheint, einmal in Berenike belegt (s. J.M.Reynolds [1974], in: SLSAR 5, p.19ff.). Die in Apollonia, Kyrene, Ptolemais, Berenike und wahrscheinlich auch in Teucheira übliche offizielle Datierung nach dem Apollonpriester des Jahres spielt hier - außer in Nr.7 und 8 keine Rolle. Einige interessante Datierungen finden sich u. bei Nr.7, 8, 67e und 72.
XII
Die Orte stehen in einer geographischen Reihenfolge von Ost nach West; nur die ganz anders gearteten Dokumente, die die Marmarika ganz im Osten der Cyrenaika betreffen, sind ans Ende gestellt. Innerhalb der einzelnen Orte sind die Dokumente ,nach inhaltlichen Gesichtspunkten gruppiert, die Grabinschriften, soweit möglich, wieder nach Fundorten. Zeugnisse, die manchmal für jüdisch gehalten wurden, bei denen ich aber nicht glaube, daß es besonders wahrscheinlich ist, sind - soweit sie hier stehen - häufig ans Ende ihrer jeweiligen Gruppe gestellt. Literaturangaben stehen nach dem Erscheinungsdatum geordnet bei den einzelnen Orten am Anfang. Ich habe meist nur Literatqr angegeben, die sich auf die behandeiten Zeugnisse oder auf Juden in diesem Ort bezieht, sonstige archäologische oder historische Literatur aber weggelassen. Bei semitischen und libyschen Namen sind keine Akzente gesetzt. Die Texte sind, wenn nichts anderes gesagt ist, immer den letzten originalen Veröffentlichungen entnommen. Einiges in den Kommentaren wird für Epigraphiker überflüssig sein, aber vielleicht Judaisten oder Theologen - falls sie diese Sammlung benutzen - den Umgang mit den Inschriften erleichtern. Das gleiche gilt für die übersetzungen. Bei vielen Fragen war ich auf Hilfen angewiesen. Ich möchte vor allem den Professoren Günther Zuntz, Martin Hengel und Hubert Cancik sowie Frau Dr. Hildegard Cancik für ihre Anregungen und ihre Unterstützung danken. Gottfried Reeg hat für die Herstellung eines Indexes jüdischer Namen aus verschiedenen Veröffentlichungen gesorgt, der mir die Arbeit erleichtert hat. Joyce M. Reynolds, die wohl mehr Zeit als irgend jemand sonst mit diesen manchmal schwer lesbaren Inschriften verbracht hat, stellte mir viele ihrer noch unveröffentlichten Lesungen zur Verfügung. Sie hat das Manuskript durchgelesen und mich auf übersehene Inschriften und Literatur hingewiesen. Ich verdanke ihr auch viele Informationen über genaue Fundorte - vorher hatte ich oft nur raten können, welche Inschriften jeweils zu einern Grab
XIII
gehören dürften. Besonders dankbar bin ich, daß sie sich die Zeit genommen hat, den Appendix mit den meist unveröffentlichten Inschriften zusammenzustellen. Die Fotografien stammen von ihr und von Professor Elisabeth AlföldiRosenbaum; ermöglicht wurden die Aufnahmen durch die finanzielle Unterstützung der British Academy. In den letzten Monaten half mir Dieter Kuhs bei der Lösung einer ganzen Reihe offengebliebener Probleme. Ulrich Nußbaum hat die Zitate nachgeprüft und zusammen mit Dieter Kuhs die Indizes erstellt.
Z u
den
N a m e n:
Die meisten Grabinschriften geben nur das Datum, den Namen des Toten, einen weiteren Namen im Genitiv und das Alter des Toten an. Dieser Name im Genitiv bezeichnet in griechischem und griechisch-jüdischem Kontext gewöhnlich den Vater oder den Herrn von Sklaven bzw. den Patron von Freigelassenen (so bei Griechen seit früher Zeit; vgl. Th.Mommsen [1864]: Römische Forschungen, vol.1, p.Sf.). Dies gilt auch für Frauen (s. Mommsen, ibid.); Beispiele für Bezeichnung des Vaters bei verheirateten Frauen: CPJ I, Nr.126 - Etpnv~ 'AcrKAnn~aöou KUpnvaCa, verheiratet mit WCAWV 'HpaxAECöoU KU[pnvaLob], ähnlich CPJ I, Nr.128; CIJ 11, Nr.763; Beispiele der Bezeichnung des Eigentümers von Sklaven: u. Nr.4, 31d und 38; Beispiel des Patrons einer freigelassenen Jüdin: CPJ 11, Nr.148. In römischem Kontext gilt das gleiche, mit einem Unterschied: Verheiratete Frauen führten in alter Zeit statt des Vaternamens den Namen des Ehemannes. Dies hat in der Kaiserzeit aber kaum eine Bedeutung. Die im Lateinischen hinter dem Namen im Genitiv stehenden Abkürzungen s(ervus), l(ibertus) und f(ilius) fallen, wenn griechisch geschrieben XIV
wird, oft weg, so daß sich häufig nicht mehr erkennen läßt, ob es sich bei dem Betreffenden um einen Sklaven, Freigelas-, senen oder Sohn handelt; Beispiel: In den zweisprachigen Inschriften CIL 111, Suppl.2, Nr.14203 3 und 14203 4 (wohl 2.Jh. vor Chr.) steht für Apollonius Laelius Q. s. griechisch 'AnoAAwvLO~ AaCALo~ KOCVTOU, für D. Gessius D. 1. griechisch ÖEX~O~ rEaaLo~ ÖEX~OU und für M. Pactumeius M. f. griechisch Maapxo~ ßaxTO~nLO~ Maapxou - nur der erste ist hier noch an seinem unrömischen Vornamen als Sklave zu erkennen. Die üblichen lateinischen Namen können auch sonst im griechischen Text Weglassungen und Änderungen erfahren; vgl. SEG IX, Nr.241: L(ucius) Octavius P(ublii) f(ilius) Pub(lilia tribu) [CaJmars annor(um) XXIV h(ic) s(itus) e(st) = [AJouxLo~ 'OxTaouLo~ 'A~pooeLaCou uto~ Ka~ap~ Lxo' (der Vater führt einen Doppelnamen; die tribus ist weggelassen). Träger der 'tria nomina' (praenomen, nomen und cognomen) sind römische Bürger (z.B. u. Nr.31a und 43a). Es kam allerdings manchmal vor, daß Personen, die kein römisches Bürgerrecht besaßen, die Namen von römischen Bürgern nachahmten; vgl. Sueton, Claud. 25: "Peregrinae condicionis homines vetuit Usurpare romana nomina, dumtaxat gentilicia." Fremde, die das ius civitatis erhalten, übernehmen gewöhnlich praenomen und nomen von dem, dem sie es verdanken und fügen ihren alten Namen als cognomen hinzu. Das gleiche gilt für Freigelassene (in der vollen römischen Namensgebung würden sie aber, meist vor; dem cognomen, den Namen des Freilassers im Genitiv und die Bezeichnung 'libertus' anführen). In diese Gruppe gehören viele Träger d~r tria nomina mit einem griechischen oder jüdischen cognomen. Sie können aber auch Nachkommen ehemaliger Fremder oder Freigelassener sein und das unlateinische cognomen von den Vorfahren ererbt haben (vgl. u. Nr.57c, App. no.13c). Römische Frauen führen kein praenomen; sie besitzen das gentilicium des Vaters (oder, wenn sie nich~ aus gÜltiger Ehe stammen, das der Mutter) und danach einen Individualnamen. (vgl. u. Nr.31b und c, 33c, App. no.12b). Waren sie nicht schon von Geburt an Römerinnen, so tragen sie das XV
gentilicium dessen, dem sie ihren Status als Römerin verdanken - also bei Freilassung das gentilicium des Freilassers. Römische Sklaven führen gewöhnlich, wie die griechischen, einen einfachen Namen und dahinter den Namen des Eigentümers im Genitiv (s. Fr.Bömer [1963]: Untersuchungen über die Religion der Sklaven in Griechenland und Rom, vol.4, p.124f. und 159f.; A.Oxe [1904]: "Zur älteren Nomenklatur der römischen Sklaven", in: Rheinisches Museum für Philologie N.S.59, p.l08-140, mit einer übersicht über die Formen p.140: Der Sklave 'Eros' eines 'L. Aurelius Cotta' nennt sich 'Eros Aureli' diese Form wird nach Augustus seltener, 'Eros L. Aureli', 'Eros L. Aureli Cottae', 'Eros Cottae' oder 'Eros Aureli Cottae'). Beispiele unten: 31d (Typ: 'Eros Aureli') und 38 (Typ: 'Eros Cottae'). Oft ist nicht klar, ob Sklaven bei ihrem Herrn bestattet wurden; in Rom - wohl weniger in Griechenland - war dies üblich; vgl. Fr.Bömer 1963, p.170-175, und Gaius in Justinians Digesta XI 7,5 (ed. Th.Mommsen [1954], in: Corpus Iuris Civilis, vol.l, p.187): "Familiaria sepulchra dicuntur, quae quis sibi familiaeque suae constituit, hereditaria autem, quere quis sibi heredibusque suis constituit." Daß Juden Sklaven hatten. geht z.B. aus Modestinus in Digesta XLVIII 8,11 (Corpus Iuris Civilis, vol.l, p.853) hervor; s. auch CIJ I, Nr.683 und 684. Für die meisten der hier vorkommenden Namen vom Typ 'X des Y' gilt: Neben dem gewöhnlichen 'X (Sohn oder Tochter) des Y' kann manchmal auch 'X (Sklave/Sklavin oder Freigelassener) des Y' gemeint sein; bei Namen allerdings, die innerhalb einer Familie in verschiedenen Generationen immer wieder gegeben werden (etwa 'sE66wpoG 8EOÖWPOU' oder '8E66wpoG ßWP03EOU', etc.) ist 'X (Sohn oder Tochter) des Y' ziemlich sicher (vgl. z.B. u. Nr.44h und i).
XVI
Apollonia
APO L L 0 N I A
('AnOAAwv~a, ~w~o6on. Sousa. Marsa Sousa; zur Herkunft des Namens ~w~o~oa s. G.R.H.Wright [1976]. in: J.H.Humphrey [edJ: Apollonia, the Port of Cyrene; Excavations by the University of Michigan. 1965-1967 [~ Supplements to Libya Antiqua. vol. 4], p.83.)
A.W.VAN BUREN (1908): "Inscriptions from Asia Minor. Cyprus and the Cyrenaica". in: JHS 28. p.180-201; D.M.ROBINSON (1913): "Inscriptions from the Cyrenaica", in: AJA. ser.2. vol.17, p.157-200; S.APPLEBAUM (1954): "llllU'tl lDT,} Di'Dl niPI()~"j1 r l l iP" , in: Zien 19. p.23-56; G.OLIVERIO, G.PUGLIESE CARRATELLI. D.MORELLI (1963): "Supplemento epigrafico cirenaico". in: ASAA 39-40 (~ N. S. 23-24){1961-62, ersch ..1963). p.219-375; L.ROBERT (1968): "Enterrements et €lpitaphes". in: L'Antiquit6 classique 37, p.406-448; R.G.GOODCHILD (1971): Kyrene und Apollonia (mit weiterer Literatur) ; J.M.REYNOLDS (1976): "The Inscriptions of Apollonia". in: J.H.Humphrey (edJ: Apollenia, the Port of Cyrene .••• p.293-327; S.APPLEBAUM (1979): Jews and Greeks in Ancient Cyrene. p.285f.
(Nr. 1)
Apollonia
1. E P i t a p h, weiße Marmorstele mit Giebel und Blätterkranz mit Bändern auf vertieftem Feld über dem Text (h=58 cm, b=17 cm, t=6 bis 9 cm); genauer Fundort unbekannt, vielleicht vom Friedhof westlich der Stadt, wo sich jüdische Gräber befanden (vgl. unten Vorbemerkung zu Nr.3-5); wahrscheinlich 2.Hälfte des 1.Jh.n.Chr. oder Anfang des 2.Jh; APPLEBAUM 1954, p.44, Nr.19; SEG XVII, Nr.818; OLIVERIO et al. 1963, Nr.95 (mit Foto); BE 1964, Nr.583; REYNOLDS 1976, Nr.67:
Ea>..w 'A>"EEavc5pou LlJ,E' 'Inaou~ 'A>"EEavc5pou Ln' MaPLv Tpuepwvo~ Ln!:'
Ea>..w,
'InaoQ~
Salo des Alexander, 45 (Jahre); Jesus des Alexander, 8 (Jahre); Marin des Tryphon, 87 (Jahre)
und MapLv sind jüdische Namen.
Zu Ea>..w vgl. CIJ I, Nr.510 ('Salo, Tochter des Gadia') und E.Sukenik (1945), in: Kedem 2, p.29f. (mit Abb.); EAAQ neben MAPIA auf einem Ossuar, gefunden bei Jerusalem (hier von M.Schwabe [1948-49J, in: BJPES 14, p.9f., und B.Lifshitz (.1963], in: RB 70, p.264f. [mit FotoJ als Schreibvariante für aa>..wlJ, oder aa>..6lJ, [= Dl~~J aufgefaßt, d.h. als Friedenswunsch für alle Toten im Ossuar, vgl. auch BE 1964, Nr.521; aber B.Lifshitz, ibid.: "cette forme de aa>..wlJ, ou aa>..olJ, n'est pas attest~e,"); vgl. ebenso BE 1962, Nr.372: [EaJ>..w KOULv[.C>..aJ und Ea>"w(vECva). Ea>..w ist möglicherweise Kurzform für Ea>..wlJ,~ (so Sukenik, ibid.). Zu Ea>..w als Männername vgl.LXX Num 25, 14 und 1 Chr 9,7; vgl. EaA.WL, App. no.12a. Zu 'Inaou~ vgl. z.B. LXX Exod 17,9; Josua 1,1 u.ö. (Y~ln'); 2 Esra 2,6 u.ö. (Yl~'); außerdem Josephus BJ IV §160, §238 u.ö. CPJ III, Prosop.; CIJ II, Nr.1003, 1231,1476,1511; NT passim; PREISIGKE Namenb. 2
(Nr.1-2)
Apollonia
Zu M&p~v vgl. CIJ 11, Nr.1514 (M&P~V t~p~aa); APPLEBAUM (1954, p.44) bemerkt, M&p~V sei aramäisch mit der Bedeutung 'König' (= l~D); dazu könnte man Philo In Flaccum §39 vergleichen (hier aber kein Eigenname). M&p~v ist aber als Frauenname belegt (s.o.) und ist wohl abgekürzte Nebenform zu M&p~ov (s.u. Nr.2); vgl. z.B. -~v für -~ov in ~~An~&.~V (PAPE-B.), Eaßßa8~v (CIJ 11, Nr.1516), ~~AOU.~V (CIJ 11, Nr. 1504), ßwa&p~v (CIJ 11, Nr.1515), KaAACa.~v (PAPE-B.) etc. (vgl. BE 1958, Nr.541); zu der häufigen Kürzung -~- aus -~o vgl. auch C.D.Buck (1955): The Greek Dialects, p.43. 'AA~Eav5pOb ist auch bei Juden ein häufiger Name; vgl. z.B. CPJ 111, Prosop.; CIJ I, Nr.85; Josephus AJ XIII §260, XIV §248, BJ 11 §235, VII §445; NT Mc 15,21.
Zum griechischen Namen Tpu~v s. PAPE-B. und PREISIGKE Namenb. ; der Name ist bei Juden häufig, z.B. CPJ I, p.29; CPJ 111, Prosop.; Philo In Flacc. §76; Josephus BJ I §547, AJ XII §212, XVI §387 u.ö.; Justinus Martyr: Dialogus cum Tryphone iudaeo; vgl. 119'1U ~m Y Talmud Bikk 2,1 (64c, Z.60) und 1191U in der Mischna Pes 10,6 u.ö.
2. E P i t a p h, weiße Marmorstele, oben und an den Ecken zerstört (h=73 cm, b=31 bis 29 cm, t=25 cm); wiederverwendet gefunden; 69/70 n.Chr. APPLEBAUM 1954, p.44, Nr.20; SEG XVII, Nr.819 (verbesserte Lesung von Reynolds); REYNOLDS 1976, Nr.48; SEG XXVII, Nr.1125 bis; Text nach REYNOLDS 1976:
3
(Nr.2)
Apollonia
Judion(?) des Philoxenos, 57 (Jahre) ; (Jahr) 93, 2.Hathyr, Marion des Dorotheos, 35 (Jahre) ; (Jahr) 100,
['IOU]QCW\I ~LAOE~\lOU L\I k: ' , 'A3up ß' L(lY MQ.pLO\l 5
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LAE:' Lp'
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[ ... ]ou Lxa' Lp' TL [ ] [ ] ECp~\ln [ •. ]
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... ,21 (Jahre); (Jahr) 100, ... Eirene .•.
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APPLEBAUM 2.1: naa]Cw\I; 2.5ff: ~wpo{}[~ou / LA~~~[ .. / [.•..•] / .]NI[ .•. / .]OHI,$[. / .]T[ ... / •. ]H[ .. / [...•• 1; SEG XVII, 2.1: [' Io] IJ9CW\I; 2. 5f.: ~wpoM [OU] / LAE:' Lp' E.. 2.10: Lp' T[ ... ; 2.1 2: .. ] T~! [ ... Die Interpretation [L .. ] ~CW\I (' [(Jahr) .. ], Dion') in 2.1 (vgl. Anm.2 bei REYNOLDS 1976) ist wahrscheinlicher wegen der Parallelen in 2.3, 6 und 10. Das Jahr 93 act.Ära entspricht dem Jahr 62/63 n.Chr., Jahr 100 act.Ära 69/70 n.Chr. 2u 'Iou6Cw\I vgl.u. Nr.55b. MapLo\l ist ein jüdischer Frauenname; vgl. CPJ 111, Prosop. und PREISIGKE Namenb. ; der Name ist wohl Diminutiv zu MapCa = 0'10 (also 'Mariechen ' ), wie rAUX~pLO\l zu rAux~pa (Lukian; Menander); ähnlich sind viele Hetärennamen gebildet (Beispiele in PAPE-B. I ,p.XXII). 2u ~wp63E:o~ S.U. Nr.14; zu der dorischen Genitivendung -wvgl.u. Nr.44c. 2u E(p~\ln vgl.u. Nr.52a.
4
(Nr.3)
Apollonia
3.-5. Die folgenden drei Inschriften sind inhaltlich nicht als jüdisch zu erkennen, wurden aber von APPLEBAUM (1954, p.44fJ für solche gehalten. Nr.4 und 5 - wahrscheinlich auch Nr.3 - stammen aus dem Friedhof westlich der Stadt, wo sich nach ROBINSON (1913, p.185) jüdische Gräber befanden: "In regard to the date of these inscriptions from the tombs west of Apollonia it should be noted that in several cases the seven-branched candlestick is roughly incised at the side of the entrance." Der Friedhof wurde nach 1911 fast vollständig zerstört, die meisten Inschriften wurden von REYNOLDS nicht wiedergefunden. (Andere Inschriften vom seI ben Friedhof bei VAN BUREN 1908, Nr.35 und 37-41 und ROBINSON 1913, Nr.71f; sie sind bei REYNOLDS 1976, Nr.77-89 gesammelt; vgl. REYNOLDS 1976, Nr.77, Anm.1.) D.h.: Die drei Inschriften sind möglicherweise jüdisch, beweisen läßt sich dies nicht.
3. Ins c h r i f t auf der Fassade eines Kammergrabes; nach den Namen und den Buchstabenformen offensichtlich aus der Kaiserzeit; a steht über b links neben dem Grabeingang; VAN BUREN 1908, p.199, Nr.36; Sammelb.I, Nr.224; APPLEBAUM 1954, p.45, Nr.21; REYNOLDS 1976, Nr.84; SEG XXVII, Nr.1156:
a.
b.
des Aulus des Ausolenos
AÖAOU Aua9Anv o u
xat 'EYAOY~ ![oö] Aouxä
und Egloge des Lukas
AÖAOb ist ein römischer Name. AuaoAnVob ist sonst nicht belegt, nach APPLEBAUM 1954 könnte es eine gräzisierte Form des hebräischen D'~~~N (Absalom) sein, aber die LXX hat ~ßEaaaAw~, Josephus (AJ VII §21) 'A~aAw~ob (mit v.l. 'AßEa(a)aAw~ob); vgl. auch SEG XXVIII, Nr.1446 ('AßaEAa~ob in einer Inschrift aus Skythopolis/Beth-Shean); REYNOLDS 5
Apollonia
(Nr.3-4)
erwägt AÖo[x]oAnvou (zu lat. 'Ausculum') - ebenfalls nicht belegt, aber möglich wegen des Platzes vor dem Omikron. Zu 'EYAoyn vgl. Sammelb.I, Nr.4315; ILCV, Nr.4844 A2 (Eglog[e]); PAPE-B. ('ExAoyn - Amme des Kaisers Nero). Zu Aouxa b vgl. PAPE-B.; PREISIGKE Namenb. ; BAUER WB; es ist wohl populäre Kurzform zu lat. Lucius (vgl. P. Chantraine [1933]: La formation des noms en grec ancien, p. 31f.) •
4. Ins c h r i f t , wahrscheinlich von der Fassade eines Kammergrabes; 48 n.Chr; ROBINSON 1913, p.184, Nr.73; Sammelb.I, Nr.5914; APPLEBAUM 1954, p.44, Nr.18; ROBERT 1968, p.436-439; BE 1969, Nr.618; REYNOLDS 1976, Nr.77; SEG XXVII, Nr.1159:
(Jahr) 78, 23.Pharmuthi(?); Bereneika der Steuereinnehmer,' 5 (Jahre)
Be:pe:ve:lxa. Onj.J.OOLCllVWV Le: '
1.Zeile nach ROBINSON: (~'tOUb) on' ~a.A(j.J.OÜ{}L) xy'; der Monatsname lautete wohl ~a.[j.J.] (e:vw't) oder ~a.[pj.J.] (OÜ{}L) (so REYNOLDS in Anm.2). In der letzten Zeile hat ROBINSON das Zeichen für 'Jahr' (L) mit '~'tOUb' aufgelöst, richtig ist: 't'twv' (so im Sammelb.I; vgl. auch ROBERT 1968). Akzentsetzung in der dritten Zeile entsprechend der Interpretation von ROBERT 1968: Die Zeile bedeutet, daß die kleine Berenike Sklavin der Gesellschaft der Zoll- oder Steuerpächter (publicanus = Onj.J.OOLWVnb) war. Das 78.Jahr act.Ära entspricht dem Jahr 47/48 n.Chr. Be:pe:v(e:)Cxa. ist ein häufiger Name in der Cyrenaika, woher auch die berühmte Berenike, die Frau des Ptolemaios Euergetes, kam. Der Name kommt auch bei Juden vor; vgl. Josephus BJ
6
(Nr.5)
Apollonia
VII §445 (Jüdin aus Kyrene); AJ PAPE-B.
xx
5. B e s c h r i e ben e r eines Epitaphs;
S t e i n , wohl Fragment
§140; PREISIGKE Namenb. ;
ROBINSON 1913, p.1S3, Nr.70; APPLEBAUM 1954, p.44, Nr.17; REYNOLDS 1976, Nr.SO; SEG XXVII, Nr.1192:
(übersetzung nicht möglich)
--AYK--
7
Kyrene
K Y REN E
J.VATTIER DE BOURVILLE (1850), in: Archives des missions scientifiques et litt~raires 1, p.580-586; R.M.SMITH & E.A.PORCHER (1864): History of the Recent Discoveries at Cyrene, made during an Expedition to the Cyrenaica in 1860-1861; /' D.M.ROBINSON (1913): "Inscriptions from the Cyrenaica", in: AJA, ser.2, vol.17, p.157-200; E. GHISLANZONI (1918): "Miliario dell' impera tore Adriano sulla strada Cirene-Apollonia", in: Notiz.arch.2 (1916, ersch. 1918), p.155-161; G.OLIVERIO (1918): "Cirene - Bengasi; Iscrizioni inedite", in: Notiz.arch.2 (1916, ersch.1918), p.179-191; E.GHISLANZONI (1925): "I VOlJ.ocpuA.axq; di Cirene", in: Rendiconti della Reale Accademia Nazionale dei Lincei, classe di scienze morali, storiche e filologiche, ser.6, vol.l, p.408-432; G.OLIVERIO (1928): "Cam~agna di scavi a Cirene nell' estate 1926; I principali documenti epigrafici", in: Africa Italiana 1 (1927/28), p.317-336; G.OLIVERIO (1929): "Campagna di scavi a Ci rene nell' estate 1927", in: Africa Italiana 2 (1928/29), p.111-154; K. FRIEDMANN (1930): "Le fonti per la storia degli ebrei di Cirenaica nell' antichitä", in: E.S.Artom, U.Cassuto, J.Zoller (edsJ: Miscellanea di studi ebraici in memoria di H.P.Chajes, p.39-55; G~OLIVERIO (1933/36): Documenti antichi delI' Africa Italiana II;
9
Kyrene
R.G.GOODCHILD (1950): "Roman Milestones in Cyrenaica", in: PB SR 18 (= N. S . 5), p. 83 - 91 ; S.APPLEBAUM (1950): "A Note on the Work of Hadrian at Cyrene", in: JRS 40, p.87-90; G.PESCE (1951): "La documentazione epigrafica e la suppellettile votiva deI 'Gran Tempio' in Cirene", in: Bulletin de la soci~t~ Royale d'arch~ologie d'Alexandrie 39, p.83-129; E.M.SMALLWOOD (1952): "The Hadrianic Inscription from the Caesareum at Cyrene", in: JRS 42, p.37f; S.APPLEBAUM (1954): "01l 77 , , , lllT:l 0"111 iljPNJ7"j1 "1il''', in: Zion 19, p.23-56; J.CASSELS (1955): "The Cemeteries of Cyrene", in: PBSR 23 (= N.S.l0), p.1-43; S.APPLEBAUM (1957): "A Lamp and Other Remains of the Jewish Community of Cyrene", in: IEJ 7, p.154-162; J.F.HEALY (1957): "The Cyrene Half-Shekel", in: JSS 2, p.377-379; R.G.GOODCHILD, J.M.REYNOLDS, C.J.HERINGTON (1958): "The Temple of Zeus at Cyrene", in: PBSR 26 (= N.S.13), p.30-62; J.B.WARD PERKINS & M.H.BALLANCE (1958): "The Caesareum at Cyrene and the Basilica at Cremna, with a note on the insciiptions of the Caesareum by J.M.Reynolds", in: PBSR 26 (= N.S.13), p.137-194; G.OLlVERIO & G.PUGLIESE CARRATELLI (1961): "Iscrizioni cirenaiche", in: Quad.arch.Lib.4, p.3-54; G.OLIVERIO, G.PUGLIESE CARRATELLI, D.MORELLI (1963): "Supplemento epigrafico cirenaico", in: ASAA 39-40 (= N.S.23-24) (1961-62, ersch.1963), p.219-375; S.APPLEBAUM (1964): "Jewish Status at Cyrene in the Roman Period", in: Parola deI Passato 19, p.291-303; G.MADDOLI (1965): "Le cretule deI Nomophylakion di Cirene", in: ASAA 41-42 (= N.S.25-26) (1963-64, ersch.1965) , p.39-145; S.STUCCHI (1965): L'agor~ di Cirene, vol.l; R.G.GOODCHILD (1971): Kyrene und Apollonia;
10
(Nr.6)
Kyrene
L.GASPERINI (1971): "Le iscrizioni deI Cesareo e della Basilica di Cirene", in: Quad.arch.Lib.6, p.3-22; S.APPLEBAUM (1979): Jews and Greeks in Ancient Cyrene, p.175-190 und 269-285.
6. E P heb e n 1 i s t e , fragmentarisch, unterer Teil einer Marmorstele; Ende des 1.Jh. vor Chr. (später hinzuge. fügte Graffiti bis 25 n.Chr.); OLIVERIO & PUGLIESE CARRATELLI 1961, Nr.6 (mit Foto p.18); BE 1962, Nr.363; SEG XX, Nr.740 (verbesserte Lesung von J.M. Reynolds). Nur der untere Teil der Liste ist erhalten. Der TeXt folgt der Lesung von Reynolds in SEG, nur NCxa3~ob AEwvCa (in SEG am Ende von Kol.II) wurde - wegen des abweichenden Nominativs und der unsorgfältig gearbeiteten Buchstaben - unter die Graffiti eingereiht. Die vier Kolumnen stehen auf dem Stein nebeneinander, TC~apXOb zEUG~~axw und die Weihung 'Ep~~ 'Hpax~EC in größeren Buchstaben mit einigem Abstand darunter. Direkt unterhalb der Kolumnen beginnen die Graffiti - in unterschiedlicher Größe und von verschiedenen Personen gefertigt. Zur genaueren Lage der Giaffiti auf dem Stein s. das Foto bei OLIVERIO & PUGLIESE CARRATELLI.
Kol.II
Kol.I
-------------M. -----------A.. -----9V ~VQ'~~~ ---x9v 'Ap~a,o~EvE[Ub] 5
'Exa,aCov
'~Ka,aC~
~~~ox~nv ~~~OX~EOb
11
'Iaaova Kapv~ob 'Inaouv 'Av,~~C~w 'Iaavvupav 'Ano~~o6wpw .'QpCwva 'QpCWVOb
ZL
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AI' 10)!
III'10)!
(9'~N)
aUa~A)!
(Nr.6-7)
Kyrene
in Kol.II, Z.3 ist ein jüdischer Name (vgl.o. Nr.1); ~(~oov EtpnvaLoo (Kol.III, Z.6) war vielleicht ein Jude; zu ~C~oov vgl.u. Nr.43d, zu Etpnvato~ s.U. Nr.77, p.168, und Nr.52a; zu der dorischen Genitivendung -00 S.U. Nr.44c. 'Incrou~
Unter den später hinzugefügten Graffiti finden sich elnlge Datierungen: LLY' ('Jahr 13') könnte nach actischer Ära (= 19/18 vor Chr.) oder nach Regierungsjahren des Tiberius (= 26 n.Chr.) gezählt sein, ebenso Lxa' ('Jahr 21' = 11/10 vor Chr. oder 34 n.Chr.). Das früheste sicher bestimmbare Datum ist LA' ('Jahr 30' act.Ära = 2/1 vor Chr.); Lvö' .(bzw. Löv' - 'Jahr 54') entspricht dem Jahr 23/24 n.Chr.; LVE' (= LEV' - 'Jahr 55') entspricht 24/25 n.Chr. Auf eine übersetzung der Namen wird hier verzichtet; am Ende des ursprünglichen Textes steht die Weihung an die Schutzgötter des Gymnasiums: 'Dem Hermes, dem Herakles'. Literatur zur Ephebie s.u. bei Nr.7. Die Funktion des Akkusativs in der ursprünglichen Liste und in manchen Graffiti ist mir nicht klar (Parallelen in Kyrene z.B. SEG IX, Nr.51; SEG XX, Nr.739; u. Nr.7).
7. E P heb e n I i s t e ; Marmorstele; 3/4 n.Chr. (später hinzugefügte Graffiti - soweit datiert - bis 38/39 n.Chr.); OLIVERIO & PUGLIESE CARRATELLI 1961, Nr.7 (mit Fotos p.22 und 25); BE 1962, Nr.363; SEG XX, Nr.741 (verbesserte Lesung von J.M.Reynolds); APPLEBAUM 1964; BE 1967, Nr.680 (Notiz zu APPLEBAUM) . Auf einer Seite der Stele befindet sich im oberen Teil der Fläche der Kopf eines wiehernden Pferdes - als Relief auf vertiefter Tafel gearbeitet; diese Seite ist nicht beschrieben. Die gegenüberliegende Seite (a) trägt die ursprüngliche L·iste mit der Weihung an Hermes und Herakles unter der zweiten Kolumne. Auf den beiden schmäleren Seiten (b und c)
13
(Nr.?)
Kyrene
stehen Graffiti, von verschiedenen Personen geschrieben ohne durchgehende Ordnung und mit schwankender Buchstabengröße. LVE' 'Iy~aav BWAaxAEO~ (b, Z.13fJ, Xa~ptas 'IouOa (c, Z.13) und ~~uwv 'Qp~wvos (c, Z.18fJ sind in besonders großen Buchstaben verewigt. Der Text folgt der Lesung von Reynolds in SEG XX:
LÖA' tnt tEptws .w utv 'AnoAAwvOs 'Iaoxpa.Eus .w KAEapxw Aö.oxpa.opos öt Ka~aapos 3EW utw ~E ßaa.w MEAav~nnw .w Auaav~a
a.
.p~axa.~apxtv.as
5
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'Apx~nnw
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EUU~A~öa
anopu.~a~ov.a
10
Z~v~wva ~waapxw yuuvaa~apxtv.as 'AnoAAwv~OV
'Axouaayopa
'Op3~aöav ~~AOXWUW
rroA~av3~v
15
xat
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'Av'~uaxw
ttpEaßu.tpwv
~apan~wva 'Ap~a.apxw
20
ACYAavopa rr.OAEua(w
AEwV~Oas NEonoA~os
rr.oAEuaCos rr'OAEuaCW
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~apanCwv
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'Ovouapxos 'Iy~aav.os 'E.EapXW ~Epan~wv KAEapxw
KaAACyvw.Os
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25
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(Nr. 7)
Kyrene
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(Nr.7)
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Lw' • A{tfl'V66wPoo; TW (' A&n\lO&)pw) ~L(
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oe 'A"n&.....6)4.0' • Amt1- (aruu)
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17
(Nr.7)
Kyrene
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KEqlaA.WVOG LVE'
E~qlPLG I lnOll.A.f'lG LVE' E~qlPLG (EÜqlPLOG) LVE' K A!l.ßIMNA KA.EWVE~OG 'ApCO"tLOG
35
ML
B
EU~TlA.CöaG E6~(---)
'OÖupCOU T
LEV' 40
'AlI.toavöpoG
II"tOA.E~aLW
Eaqlwv KA.EU(---)
Euö(---) LVE'
ßCcr
{W}VOG
ßa~all.A.f'lG
(ßa~all.A.EQG)
E
übersetzung von a, Z.1-17: (Jahr) 34j zur Zeit des Priesters des Apoll Isokrates des Klearchos, und (des Priesters) des Imperator Caesar Sohn Gottes Augustus, Melanippos des Lysaniasj die Triakatiarchen Istros (des Istros) des Agathinos, Igisan des Onomarchos, Archippos des Archippos, Eumelidas des Eumelidas, den Aporytiazon Zenion des Sosarchos, die Gymnasiarchen Apolloniosdes Akusagoras, Orthidas des Philokomos, Polianthes des Antimachos, und von den Presbytern Sarapion des Aristarchos,
18
(Nr.7)
Kyrene
Das Jahr 34 act.Ära entspricht dem Jahr 3/4 n.Chr.~ Zu der dreifachen Datierung nach der act.Ära, dem Priester des Apoll und dem Priester des lebenden Caesar Augustus vgl. die Nomophylakenliste von 17/16 vor Chr., SEG IX, Nr.133 (aus GHISLANZONI 1925, p.420 und 424-426); auch hier ist ein Kult des lebenden Caesar Augustus belegt. Die Ämter oder Leiturgien sind nur zum Teil bekannt (vgl. auch SEG IX, Nr.51; SEG XX, Nr.739); erwähnt sind: Tp~axaT~apxab
- der Titel entspricht wohl ungefähr dem
sonst bekannten
E~~ßapXOb;
"Tp~axciT~o~'
~~Tlßo~
= dorisch für
ot
vgl. z.B. Hesychius s.v.:
xat TO oueJTTll..La aUTW\i"
(Tp~axciT~o~
Tp~ax6o~o~,
'30'); zum E~~ßapxob s. J.Oehler in PAULY-WI.5, Sp.2735f. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, daß ITp~axaT~apxab' weiter gefaßt ist und andere Funktionen (etwa die des \iEapXOb o.ä.) mitbezeichnen konnte; in SEG XX, Nr.742 ist ein E~~ßapXOb [T)p'~axaT~apxab erwähnt. ~nopUT~a~W\i - die Funktion ist unbekannt; ein Deutungsversuch bei Oliverio (1931), in: Africa Italiana 3 (1930, ersch.1931), p.189.
Zum Gymnasiarchen (hier drei Personen) s. J.Oehler in PAULY-WI.7, Sp.1969-2004 und M.P.Nilsson (1955): Die hellenistische Schule, p.53-57. ,Die Frage, ob die npEoßuTEPO~ Inhaber eines Amtes waren oder zu einem Verein älterer Herren gehörten, die in einem Gymnasium organisiert w~ren und dort turnten (wie etwa in Iasos - vgl. Th.Reinach [1893), in: REG 6, p.161-187; p.176, Nr.10 ein "yu]..L\iao~apX~Oa\iTa TW\i npEoßuTEPW\i") und ob vielleicht die ganze Liste ein Verzeichnis von npEoßuTEPO~ sein könnte ('~~Tlßo~' sind nicht ausdrücklich erwähnt) muß Spezialisten überlassen werden. Zur Funktion des Akk. in a, Z.6-18 vgl.o. Nr.6. Jüdische Namen finden sich sowohl in der ursprünglichen Liste von 3/4 n.Chr. wie auch unter den Schülern späterer Jahrgänge, die ihre Namen auf die beiden Seitenflächen schrieben (zu dieser Deutung der Graffiti vgl. z.B.
19
Kyrene
(Nr.7)
E.Ziebarth [2 1914 ]: Aus dem griechischen Schulwesen, p.l0l): 'loUALo~ 'lnoou,o~ (a, Kol.I, Z.57); zu 'Inoou~ vgl.o. Nr. und 6; der Sohn ist nach der gens Iulia benannt. 'EAao~ap 'EAa~apo~ und 'AyaaoxA~~ 'EAa~apo~ (a, Kol.II, Z.48f); 'EAa~ap ist hebr. lrY7N, andere griechische Formen sind häufiger: 'EAa~apo~ (CIJ 11, Nr.1466), 'EAEa~ap (CIJ 11, Nr.1387) und 'EAEa~apo~ (CIJ 11, Nr.1453, 1531 und 1473; CPJ 111, Prosop.; diese Form auch häufig bei Josephus); die letzten beiden können auch für lry'7N stehen. xaLp~a~
'louea (c, Z.13); zu
'Iouea~
S.u. Nr.45f.
Weitere Schüler waren vielleicht auch Juden: 8Eueo,o~ 8Eue6,w (a, Kol.II, Z.45),und 'laowv 8Eue6{E},oU (b, Z.2fJ; zu 'laowv vgl.u. Nr.72, zu aEueo,o~ Nr.41b.
Zu 'lpnvao~ und Etpnvato~ (a, Kol.I, Z.41 und c, Z.16) vgl. u. Nr.52a, 67a und p.168. Zu ECuwv (a, Kol.II, Z.39 und c, Z.18) vgl.u. Nr.13. Ein weiterer Name wurde von PUGLIESE CARRATELLI (in: OLIVERIO & PUGLIESE CARRATELLI 1961, p.26) und APPLEBAUM (1964, p.292; s.auch APPLEBAUM 1979, p.177) für offensichtlich jüdisch gehalten: Bap8ußa~ bzw. Bapaußpa~ (a, Kol.I, Z.34 und Kol.II, Z.47) - wohl fälschlich. Der Name dürfte eher nordafrikanisch sein. Ein hebr. oder aram. Äquivalent fehlt, und der Name ist meines Wissens nur noch einmal in Ägypten belegt - in einem ganz unjüdischen Zusammenhang: Bap8ußa~ EapanL -loL / 'HpaxAEt untp / rroALav8ou~ / xat BaxxCeo~. (Der Text ist mehrfach veröffentlicht, z.B. in: Archiv für Papyrusforschung 11, p.560, Nr.45; Sammelb.V, Nr.8124; SEG VIII, Nr.456~) Jüdische Namen in Ephebenlisten sind auch sonst bekannt, z.B. aus Iasos in Karien (s. L.Robert [1937], in: REJ 101, p.85f) und aus Korone in Messenien (IG V.l, Nr.1398, Z.91L; dazu L.Robert [1946], Hellenica 111, p.l00f.). Zum Gymnasium im allgemeinen und zu den erheblichen
20
(Nr.7-8)
Kyrene
kultischen Implikationen - Teilnahme an den zahlreichen religiösen Festen etc. - s. z.B. E.Ziebarth (2 1914 ): Aus dem griechischen Schulwesen; H.I.Marrou (31955): Histoire de l'~ducation dans l'antiquit~; M.P.Nilsson (1955): Die hellenistische Schule. Zur Bedeutung der gymnasialen Ausbildung fÜT Juden s. M.Hengel (2 1973 ): Judentum und Hellenismus, p.120-152 (mit weiterer Literatur). Zur Verbindung von Ephebie und Erlangung des Bürgerrechts für Juden s. auch CPJ I, p.38-43; CPJ 11, Nr.150, 151 und 153 mit Kommentaren; E.M.Smallwood (1976): The Jews under Roman Rule, p;231-235; APPLEBAUM 1979, p.177.
8. N 0 m 0 p h Y 1 a k e n 1 i s t e ; kleine Tafel, aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt; 60/61 n.Chr.; OLIVERIO & PUGLIESE CARRATELLI 1961, Nr.2 (mit Foto p.16); BE 1962, Nr.363; SEG XX, Nr.737 (mit einigen Ergänzungen von J.M.Reynolds); weitere Literatur: GHISLANZONI 1925; APPLEBAUM 1964; MADDOLI 1965; BE 1967, Nr.680 (Notiz zu APPLEBAUM 1964); GOODCHILD 1971, p.92f., p.72f. (Fig.4,20) und p.95 (Fig.7,20; Lage des Nomophylakeions):
21
Kyrene
(Nr.8)
xat Lqa' tv tEPEL -Ia,p~
Lq'
t~
tEpta -AO"KAanOV 'OU~ ALO"KOU ot auvapEav5
~L
,E~ vouo
rr.
KO~V,LALW
'An9A-
Ac7no\:
'EAa'a[p
'I]aaovo~
rtuE~[A]9~ 'AA~nExo~
10
ßauL~ ['Ap]Luuav,o~
8paau[u]~xo~
15
AUOLUal[o]u .••.... ~ ALyAavOp.o~ [ .•..... ] 'YpaI[8]Lo~ [ ]ELUC.0[ ]a [ ]\: [ ]a8wv~ [
] U
Text nach Reynolds in SEG XX. Von den Ergänzungen in Z.14-18 ist nur Z.14 'YpaT[8]Lo~ in den Text aufgenommen was mir sicher zu sein scheint. Die übrigen - etwas weniger sicheren - Ergänzungen lauten: 15
T]ELuw[v]a[x'o]\: [ . . .. •Ay ]a8wv~ [uo]u
[ ••••••
Übersetzung: (Jahr) 90 und (Jahr) 91, in der Zeit des Priesters Istros bis zum Priester Asklapos, den (Söhnen) des Philiskos, die gemeinsam amtierenden Nomophylaken
22
(Nr.8)
Kyrene
Lysis ßes P(ublius) Quintilius Apollos, Elazar des Jason, Gemellos des Alopex, Damis des Arimmas, Thrasymachos des Lysimachos, ........ des Aiglanor, ........ des Hyratthis, ? ?
Jahr 90 und 91 act.Ära entspricht 59-61 n.Chr. Zu den Namen der beiden Priester vgl. die Priesterliste in SEG IX, Nr.183, Z.5-8: T~(ßtp~o~) KAauö~o~ -Io.po~ I ~~ALO~OU
I
T~(ßtp~o~)
KAauö~o~
-A~Aano~
I
~~AL~OU.
Dieselben Namen stehen auch in der Liste bei OLIVERIO et al. 1963, p.222~, Nr.3 und p.359-365 (Appendice: I sacerdoti di Apollo) . 'E~a'a[p
'IJaoovo~
ist jüdisch; vgl.o. Nr.? und u. Nr.15.
Nomophylaken waren auf ein Jahr gewählte Magistraten (vgl. SEG IX, Nr.1, Z.32: -Eo.woav ö~ ~at vo~o~<6>Aa~E~ ~vvn ~~ .wv un VEVouo~uAa~n~O.wv un
»,
23
Kyrene
(Nr.8-9)
Bei der Ausgrabung des Nomophylakeions - ein länglicher Saal (ca. 9,5 m x 4 m), mit einem einzigen Eingang - wurden mehrere Listen mit Namen von Nomophylaken gefunden (außer der oben angeführten noch SEG IX, Nr.131-135; vgl. auch SEG XX, Nr.736); die Listen in SEG IX beziehen sich alle auf die Weihung eines Bildes. Typ: No~o~u~axEG ot t~' tapEOG N.N., ••• (Namen der Nomophylaken) ... , .av 'Aya3av Tuxav (bzw. 'An6~~wva N6~~ov [zweimal] , bzw. 'A~P
Außer diesen Inschriften wurden im Nomophylakeion über 4000 Tonsiegel (cretulae) gefunden. 1212 davon, mit noch deutlichen Siegelringabdrücken, wurden von MADDOLI (1965) veröffentlicht. Die Cretulae wurden außen auf Papyrusrollen angebracht - manchmal mehrere auf einem Papyrus - und garantierten die Authentizität und Unverletztheit der aufbewahrten Dokumente (Abb. von mit Cretulae versiegelten Papyri bei MADDOLI 1965, p.40). Das Nomophylakeion wurde durch Feuer zerstört - wahrscheinlich durch jüdische Aufständische in der Revolte von 115 n.Chr. (APPLEBAUMs Bemerkung [1979, p.280], daß der Brand in eine frühere Zeit fallen müsse' - wegen Inschriften, die nach dem Feuer an Säulen angebracht worden seien [ohne nähere Belege] - wird von GOODCHILD [1971, p.93] nicht bestätigt.)
9. N a m e n I i s t e ; Marmorfragment, 1916 von einem Araber erworben; h=17 cm, Buchstabenhöhe 1,2 cm; ROBINSON 1913, p.167L, Nr.27 (kleines Foto auf p.168); Sanune I b. I, Nr. 5881 . Unter den neun vollständig erhaltenen Namen des Fragments findet sich Z.8: ... ]apXQG 'IpTlvaCw. Zum Namen vgl.u. Nr.77, p.168 (EtPTlvatoG) und Nr.52a. Der Mann war vielleicht - aber nicht sicher - ein Jude. Welche Funktion die in dieser Liste aufgeführten Personen hatten, ist nicht bekannt. 24
(Nr.10-11 )
Kyrene
10. G r ab-i n s c h r i f t ; Marmorstele mit Giebel und Blätterkranz mit Bändern; h=57 cm, b=26 cm, t=10 cm, Buchstabenhöhe 2 cm; OLIVERIO 1916, p.188, Nr.9 (mit Foto fig.9); SEG IX, Nr. 245; APPLEBAUM 1954, p.41, Nr.2; Text nach OLIVERIO:
Euppu 0 . AyuöoxA~O~ -<;:S Lxn' ~CA
wv
Sarra des AgathokIes, 28 (Jahre); PhiIon des Eumenes, 68 (Jahre); Hagemona des Simon, 14 (Jahre)
EUl!~VEÜ~
LEn' 'AYEl!6vu ECl!WVO~ L~Ö'
Zu Euppu S.u. Nr.43c; zu E~l!WV s.u. Nr.13; zu 'AYEl!6vu und zum Genitiv -EU~ S.U. Nr.50f.
11. G r a b i n s c h r i f t , weiße Marmorstele; Oberfläche stark verwittert, nur schwer lesbar; 1910 von einem Araber erworben; h=104 cm, b=33 cm, t=20,5 cm, Buchstabenhöhe 3,3 cm; ROBINSON 1913, p.166f.,:Nr.24; APPLEBAUM 1954, p.43, Nr.13; Text nach einer unveröffentlichten Lesung von J.M.Reynolds:
Lpxß' Eupu
(Jahr) 122, Sara des Simon, 25 (Jahre); ... des Simon
~ Cl!WVO~
LXE' [ •••• E C]v.~ Vo~
... ,
[ •.••• ]
Hagemona
[ •Ah'El!6vu [ .••. ] [.]T[ •••
25
Kyrene
(Nr.11-12)
ROBINSON: CIKECAPA / IMONOC / KC / ß OYC / WAO ENOI / ~t~ ; APPLEBAUM: [xoCaJx~ XE' Eapa / [EJL~wvo~ / --Jx[-- / --Jö[.Jou~ / -.J ~aw.EVo~ / -Jo .•. w[-Jahr 122 act.Ära entspricht 91/92 n.Chr. Zu den Namen s.o. Nr.10.
12. G r a b p I a t t e , Marmor, Schrift mit Kranz (über dem Text) und Blättern (in und unter dem Text) verziert; nördliche Nekropole - von VATTIER DE BOURVILLE etwas westlich der 'Kenissieh' (ein größerer Steinbruch mit Kammergräbern an der Straße von Kyrene nach Apollonia) gesehen; aus römischer Zeit; VATTIER DE BOURVILLE 1850, p.586 (mit Zeichnung); Sarnrnelb. I, Nr.1H2; APPLEBAUM 1954, p.50, Nr.44.
'IWOT)~
Kp(O-
Joses des Crispus, 4 (Jahre); Quintus des Quintus, 15 (Jahre) Lyka des Gaius, 58 (Jahre); Sarra die Proselytin, 18 (Jahre)
nou Lö' KOLV'O~
5
KoLv.ou L~~' AOxa raLou LVT)' Eappa. TtPOOnAU'O~ L~T)'
VATTIERDEBOURVILLE Z.4: LU; Sammelb. Z.g.: L~'(ohne Angabe von Gründen); APPLEBAUM folgt Sarnrnelb. (mit Fehlern). Die Inschrift ist im Sammelb. nur mit der Herkunftsbezeichnung 'Cyrenaica' abgedruckt; APPLEBAUM ist der Fundort unbekannt; s. aber VATTIER DE BOURVILLE, ibid. (vgl. auch "Lettre de M. Vattier de Bourvi1le cl M. Letronne sur les premiers r~sultats de son voyage cl Cyrene", in: Revue archeologique 5 [1848J, p.150-154). 26
(Nr.12-13)
Kyrene
Zu 'IwanG s. CPJ 111, Prosop.; BE 1941, Nr.126; BE 1965, Nr.426; etc.; ähnlich 'Iwan (Nom. ohne G): CIJ 11, Nr.735, 933, 996, 1052 etc.; der Name steht für 'D1' (Jose), eine Kurzform für Joseph; zu Formen mit und ohne Nom.-G vgl.u. Nr. 45f 'Iouoaj'IouoaG. Crispus, Quintus, Gaius sind lateinisch. Zu Eappa s.u. Nr.43c; Sara war vielleicht Sklavin (oder auch adoptiertes Findelkind) der jüdischen Familie und dort Proselytin geworden (vgl. CIJ I, Nr.21 - eine Proselytin von 3 1/2 Jahren); zur Namensänderung beim übertritt vgl. z.B. CIJ I, Nr.523.
13.-15. Die folgenden drei Inschriften enthalten keine eindeutig jüdischen Namen, aber eine Häufung verschiedener, von Juden bevorzugter Namen. Sie stammen alle von der nördlichen Nekropole (vgl.o. Nr.12).
13. Ins c h r i f t e n neben der Tür eines Kammergrabes an der Straße nach Apollonia; nach der Buchstabenform aus dem 1.Jh.n.Chr; SMITH & PORCHER 1864, p.117, Nr.30-32 und Tav.86; die Texte im folgenden nach unveröffentlichten Lesungen von J.M.Reynolds. a. Tafel links neben dem Eingang (SMITH & PORCHER, Nr.32):
nonE~Ca EnEuaa~
vopou
Popelia des Speusandros, 39 (Jahre)
0 L~a'
SMITH & PORCHER Z.l:
nonE~CaG
nEuaa-
nonE~Ca ist vielleicht lat. Publia.oder Popilia. Das e in der zweiten Zeile ist nach einer Interpretation von J.M. Reynolds ein 'Theta nigrum', als AbkUrzung für lat. 'obiit' verwendet.
27
Kyrene
(Nr. ] 3)
b. unter a auf vertiefter Tafel (SMITH & PORCHER, Nr.30):
Simon des Speusandros, 4 (Jahre)
EL~WV EnEumxv-
c5pou Lc5'
SMITH & PORCHER 2.1:
EL~WV
EL •......•
c. Tafel rechts neben dem Eingang (SMITH & PORCHER, Nr.31):
Straton des Eupolis, 30 (Jahre)
E-rpchwv E-un6A.Lc50~
LA. •
d. Tafel rechts von c; Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
L[.] E[L]VWV 'Ap-r[E]~Lc5Wpo~ LE' L[.] Mup-rw EUxA.Et:c5a LE[.]' LV
EL~WV
EL~WVO~
L~3'
(Jahr) ?, Simon des Artemidoros, 5 (Jahre); (Jahr) ?, Myrto des Eukleidas, 60 (+? Jahre); (Jahr) 40?, Simon des Simon, 39 (Jahre)
Die Jahreszahlen in 2.1-3 lauteten vielleicht auch: / L~' / Lfl (= 99 / 90 / 110 act.Ära).
L~e'
Das Jahr 40 act.Ära entspricht 9/10 n.Chr~ 90 bzw. 110 act.Ära entsprächen 59/60 bzw. 79/80 n.Chr.
28
(Nr.13-14)
Kyrene
EC~v kann Wiedergabe von hebr. l'YD~ sein; der gleiche Name - wohl mit aL~6~ 'flachnasig' zusammenhängend - wird aber auch von Griechen gebraucht (s. z.B. PAPE-B.; Aristophanes Nubes 351; etc.); zu diesem und zu dem ähnlichen Namen Eu~ewv - der immer jüdisch oder christlich ist - s. auch die Diskussion in BE 1955, Nr.89 und BE 1958, Nr.211. EC~wV kann also jüdisch oder griechisch sein. Nur: Bei Juden ist EC~v einer der häufigsten Namen - z.B. 26mal in CPJ 111, Prosop.; 7mal in CIJ I; 8mal in CIJ 11 (Nr.880, 920,1005,1069,1173,1184,1355); 29mal bei Josephus (s. A.Schalit [1968J: Namenwörterbuch zu Flavius Josephus); s. auch J.A.Fitzmyer (1963): "The Name Simon", in: The Harvard Theological Review 56, p.1-5 (mit weiterer Literatur und Beispielen). Bei Nicht juden in der Kaiserzeit dagegen war der Name kaum beli.ebt - z. B.: in den Indizes von SEG XI-XX (das entspricht über 2000 Seiten Inschriften) kommt er insgesamt nur 9mal vor, davon sind zwei Inschriften von 300 vor Chr. oder früher (SEG XV, Nr.207 und SEG XIX, Nr.220), vier sind sicher jüdisch (SEG XVI, Nr.931; XX, Nr.481a, 489a und 490), und bei den übrigen drei Personen ist nicht sicher, ob es sich um Juden oder Nicht juden handelt (einer SEG XII, Nr.474; die übrigen zwei stehen zusammen mit Juden auf der Ephebenliste o. Nr.7). Das heißt: Ein Simon in einer Inschrift dieser Zeit war mit großer Wahrscheinlichkeit ein Jude.
14. R Ö m i s c h e r :G r a b a i t a r ; nördliche Nekropole; Marmor, rund; in der Mitte des Halses Lorbeerkranz mit Bändern in Relief; h=75 cm, d (oben)=40 cmj OLIVERIO 1933/36, p.116, Nr.113 (mit Foto Tav.XXXII, fig. 69); SEG IX, Nr.225; APPLEBAUM 1954, p.41, Nr.3. a. Inschrift auf dem oberen Rand:
Mvaaw
EC~vo~
t:.wpo3eou
LLe'
29
(Nr. ] 4)
Kyrene
b. Inschrift innerhalb des Kranzes, Buchstaben weniger regelmäßig als a:
lla~o
'Poöä Lq;;'
Oder:
lla~o-
/ p6öa
I
L~b'
(so die Editionen).
Übersetzung: a: Mnaso des Simon Dorotheos, 15 (Jahre) b: Damo des Rhodas, 16 (Jahre)
Oder: a: Mnaso des Simon (des Sohnes) des Dorotheos; Die Interpretation Oliverios "Mneso di Simone (per adozione), di Doroteo (per natura)" ist weniger wahrscheinlich. Zu dem Frauennamen Mvaow s. PAPE-B.; eine Jüdin dieses Namens auf einem Ossuar aus dem Qidrontal bei N.Avigad (1962), in:IEJ 12, p.7, Nr.7 (dieses Ossuar stammt aus demselben Grab wie die Inschriften u. Nr.35). Zu E~~wv s.o. Nr.13; zu AwP63EOb vgl. CPJ I, Nr.129 - der Name ist bei Juden weniger häufig als manche anderen theophoren Namen wie AwoC3EOb, 8E6öOTOb' 6E6öwPOb' lla~op6öa 'Damorhoda' (so die Editionen) ist meines Wissens sonst nicht belegt. Zu lla~6 vgl. lla~w (Frauenname; s. OLIVERIO 1933/36, Nr.111 [= SEG IX, Nr.223; in der Nähe gefunden]; PAPE-B.; etc.); zur Schreibung 0 für w vgl. MAYSER Papyrusgramm.I,l, p.75f. 'Poöä b dürfte Kurzform zu 'P6Ö~Ob sein (vgl. vielleicht SEG VIII, Nr.412: " .•. 'p6öa xai:PE"; zu 'P6Ö~Ob vgl. SEG VIII, Nr.410 und 411 [vom selben Ort wie
30
(Nr.14-15)
Kyrene
Nr.412] und PAPE-B.) - wie Aouxä~ zu AOUXLO~ etco; zu den häufigen Kurzformen auf -ä~ s.o. Nr.3 zu Aouxä~. Römische Grabaltäre treten besonders in stark von der römischen Kultur beeinflußten Gebieten manchmal an die Stelle der Stelen (vgl. J.M.Lassere [1973], in: Antiquit~s Africaines 7, p.132). Dies muß nicht immer einen Grabkult implizieren.
15. G r a b s t e l e ; nördliche Nekropole; Marmor; h=91 cm, obere Fläche ca. 29 x 28 cm, Buchstabenhöhe 2 bis 3,5 cm; ROBINSON 1913, p.171L, Nr.36 (mit Foto); Sammelb.I, Nr. 5884; OLIVERIO 1933/36, p.112, Nr.89 (mit Foto Tav.XXVIII, fig.45); SEG IX, Nr.201; APPLEBAUM 1954, p.42, Nr.11 (die Stellenangabe und die Schreibung des Namens sind zu verbessern).
e€U5c.upo~ 'I]a.aovo~
Die Inschrift ist nur vielleicht jüdisch. Beide Namen sind bei Juden beliebt, kommen aber in der Cyrenaika auch häufig bei Nicht juden vor (zu e€u5c.upo~ vgl.u. Nr.S3b). °Ia.ac.uv bei Juden diente 'wohl als Äquivalent für 'IT)aou~ (vgl. Josephus AJ XII §239: "ö l_d;v oöv 'IT)aoü~ 'Ia.aova atHÖV Jl€"t"c.uv6lJ,O.~€v ••• "; andere Juden des Namens bei Josephus AJ XII §415, XIII §169, §260, XIV §146; CIJ I, Nr.32 und Nr.289; CIJ 11, Nr.749; CPJ 111, Prosop., etc.; vgl. auch BE 1959, Nr.514). Der Name kommt aber in der Cyrenaika auch I häufig bei Nicht juden vor (z.B. SEG IX, Nr.80, 112, 161, 172, 181, etc.).
31
Kyrene
(Nr.16-17)
16. APPLEBAUM (1954, p.41, Nr.4) sah in dem Namen E~6wv~o~ auf der Rückseite eines 20-zeiligen Grabsteins den Namen des Steinmetzen und vermutete, daß er Jude war (s. auch APPLEBAUM 1979, p.155). Beide Annahmen sind sehr unsicher. Die von APPLEBAUM (1954) in hebräischen Buchstaben zitierte Parallele CIL VIII, Nr.21900 (griech.: "TQNCA.lCE I .. ]OY .• " - es ist ganz unsicher, ob dies jüdisch ist) scheint nicht sehr überzeugend. Zum Text des Grabsteins s. CIG 111, Nr.5167 (Inschrift der Rückseite); ROBINSON 1913, p.173E, Nr.38 und p.195; Sammelb.I, Nr.5886. Es handelt sich um einen Grabstein aus weißem Marmor von der nördlichen Nekropole. Die späteste Jahreszahl auf dem Stein ist LP~Y'; das entspricht 102/103 n.Chr.(Nachtrag: Nach Mitteilung von J.M.Reynolds unterscheidet sich E~6wv~o~ EE~uuaCro stark von dem anderen Text. Er ist nicht von derselben Hand und wahrscheinlich EE~uuaCro
früher.)
17.-25. Inschriften über Wiederaufbauarbeiten nach dem jüdischen Aufstand 115 n.Chr., ohne archäologischen Kommentar; nur Inschriften, in denen ausdrücklich vorn jüdischen Aufstand die Rede ist, sind aufgenommen, nicht z.B. solche, die Hadrian als "K"tLOTrl\l Kat oro"tnpa" o.ä. bezeichnen (z.B. SEG XVII, Nr.809 und SEG IX, Nr.54) und die damit vielleicht auch auf den jüdischen Aufstand Bezug nehmen. Da sich die meisten Texte im Wortlaut nur wenig voneinander unterscheiden (oft sind-sie auch nur aus kleinen Fragmenten auf Grund der Parallelen ergänzt), sind nur Nr.17, Nr.22 und das Ende von Nr.25 übersetzt. Die Inschriften sind nach der Lage der Monumente, auf die sie sich beziehen, geordnet.
17. Z w e i s p r ach i Mauerblöcken vorn Caesareum, Chr. ; zum Caesareum s. z .B. und GOODCHILD 1971 , p.69-75 / Fotos, Abb.9-15 und 27) .
g e Ins c h r i f t in mehreren Fragmenten; WARD PERKINS & BALLANCE (mit Grundriß, Lageplan
32
auf 118 n. 1958 und
(Nr.17)
Kyrene
APPLEBAUM 1950, p.89f., Nr.El; Annee epigraphique 1951, Nr.123; J.M.Reynolds in WARD PERKINS & BALLANCE 1958, p.16lf., Nr.IVa (mit weiteren Ergänzungen); BE 1960, Nr.438; SEG XVII, Nr.804; GASPERINI 1971, p.l0f., Nr.C5:
[Imp(erator) Caesar d]ivi Tr[aiani Parthici filJius div[i NervaJe nepos T[raianus Hadrianus Aug(ustus)
.
. .
pont(ifex) max(imus) trib(unicia) pot(estate) 11 co(n)s(ul) 11 2
.
[civitati CyJrenensium [CaesareuJm tumul[tu IUdaicJo
.
dirutum [et exustum restitui iussitJ
3
[Aö,o~pa,wpJ
aEOÜ
KaLoapa[EOÜ TpaLavoü
N~pou[a
utwv6~
TpaLavo~
rrJapa~~[oü ut6~J
'A5p~avo~
EEßao,6~
dpJx~EpEu~
4
[~~y~o,o~J
5n~apx~~n~
,nJ~ n6AE~
,0
~a,Eo,pa~~~vov
[~EouoLaJc
Ka~[oaPE~ov
EV
~aJ,ao,aanva~
,0 ß'
[üna,o~
,W~ 'Iou5a~~w~
,0 ß'
,apaxw~
~~~AEUO[EVJ
übersetzung des lat.Textes: Der Imperator Caesar, Sohn des zum Gott erhobenen Traianus Parthicus, Enkel des zum Gott erhobenen Nerva, Traianus Hadrianus Augustus, Pontifex Maximus, im zweiten Jahr der tribunizischen Gewalt, zum zweiten Mal Konsul, befahl, daß für die Bürgerschaft der Kyrener das im jüdischen Aufstand zerstörte und abgebrannte Caesareum wiederhergestellt werde.
Zur Datierung (118 n.Chr.) vgl.u. Nr.24.
33
Kyrene
(Nr.18-20)
18. G roß e r KaI k s t e i n bIo c k ; gefunden beim 'Haus des Jason Magnus', in etwa gegenüber der Südseite des Caesareums; GASPERINI 1971, p.12L, Nr.C9 (mit Foto fig.15):
[ ... CaesJar[euJm tumultu 1[udaico dirutum ...
19. Ins c h r i f t auf den Architravblöcken der Basilika an der Nordseite des Caesareums; APPLEBAUM 1950, p.89, Nr.Dl; SMALLWOOD 1952, p.37f. und plate VIII (verbesserte Lesung); J.M.Reynolds in WARD PERKINS & BALLANCE 1958, p.162, Nr.IVb; GASPERINI 1971, p.17, Nr.B4 (mit Foto p.15, fig.17):
[1mp. Caesar divi Traiani Parthici filius divi NervJae nep[osJ Traia[nJus H[adrianusJ Augu[stus pontif. max. tribuniJc. p[otest ... cos. 1J11 basilic[am tumultu 1udaico dirutam civitati Cyrenensium restitui iussit 1J
Die Ergänzung von GASPERINI am Ende, "tumultu 1udaico dirutam", ist unsicher.
20. Fra g m e n t e APPLEBAUM 1950, p.89, Nr.D3; GASPERINI 1971, p.12, Nr.C8. Die Fragmente sind nach APPLEBAUM - soweit es sich aus seinen Worten erschließen läßt - wohl vom selben Monument; die Zusammengehörigkeit von bund c bestätigt GASPERINI; a hat er nicht gefunden.
34
(Nr.20-21)
Kyrene
a. außerhalb der östlichen Vorhalle des Caesareums gefunden:
[ ... tumultu] I[udaico d]irutum
b. und c. weiter südwestlich der Vorhalle an der südöstlichen Ecke auf der Straße (Foto von b bei GASPERINI):
b.
c.
[ ... co]mmilitonum
[ ... ]co[ ... [.]faciendum c[urav ... ]
r-
.,"
\..L:21. Fra g m e n t
/
einer zweisprachigen Inschrift vom Hekatetempel; zur Lage des Tempels s. z.B. GOODCHILD 1971, p.120f., Fig.13 und 20; OLIVERIO 1929, p.118E, Nr.3 (mit Foto fig.8); graphique 1929, Nr.9; SEG IX, Nr.168:
[Imp. Caesar divi
Trai~ni
Ann~e ~pi
Parthici fil.]
[divi Nervae nepos Traianus Hadrianus] [Aug. pontif. max. trib. pot. 111 cos. 111 templum] [restitui iussit Cyr]enensiu[m civitati, quod] [tumultu Iudaico di]rutum et e[xustum erat]
[ Au. 0 x p a . w ] p
Kat 0 [ a p [3EOO Tpatavoü rrap3Lx]oO ut6e, 3E[OÜ Ntpßa ut-] [wv6e, Tpa~avoe 'AopLav]oe EEßao.[6e, apXLEpE-] [ue utYLa.oe onuap]XLxne ~Eou[oCae .0 y'] [üna.oe .0 y', .nL K]upnvaCwv n[6AEL .00] [vaoO ~v .WL .apaxwL 'r]ouoatxwL xEx[auutvou] [xat nEnop3nutvou .n]v ~noxa.ao[.aoLv npoot.aEE]
35
(Nr.22)
Kyrene
Die ergänzten Zeilen schwanken zwischen 29 und 40 Buchstaben.
22. Ins c h r i f t vom Zeustempel, auf Steinblöcken, ursprünglich über dem Pronaos-Architrav; zwischen 172 und 175 n.Chr; PESCE 1951, p.90-92, Nr.5 (mit Foto fig.3); Annee epigraphique 1954, Nr.41; GOODCHILD et al. 1958, p.31-34 (mit Zeichnung p.32); SEG XVII, Nr.800:
['Y]ntp .ä~ [Au].o[xpa.opo~ KaLa]~po~ M. AupnALW ["AV].WVELV[W EEßaa.w 'Ap~EVL][a]xw ITap8[Lxw MnOLXW rEp]~avLxw .uxa~ xat V[E]Lxa~ xat a[twvLa~ oLa~ovä~] [x]at .w aUvnav.o~ W.W oCxw xat tEpä~ auyxAn.w [xat oa~ 'Pw~aLWV]
[u]
n6AL~
[u Ku]pavawv u
~a.p6noAL~
.üv v[aüv] .w
[6LÜ~ • • • • • • • • üv]
5
[xa].[aßA]~8~v.a
......... ~a
.oC
'Iouo[a~xoC
äv~a.a[a] EV
.apaxoL •.......... ]
....•.•.•............. '"
übersetzung: Für das Glück (.uxn) und den Sieg und die ewige Dauer des Imperators Caesar M(arcus) Aurelius Antoninus Augustus Armeniacus Parthicus Medicus Germanicus und für sein gesamtes Haus und den heiligen Senat und das Volk der Römer hat die Stadt der Kyrener, die Metropolis, den Tempel des Zeus ... , den im jüdischen Aufstand umgestürzten •.. wieder aufgestellt ...
36
(Nr.22-23)
Kyrene
Kommentar zu den Ergänzungen und Bemerkungen zu den Dialektformen w.w und .at bei GOODCHILD et al. (1958, p.33). Die Inschrift stammt aus der Zeit zwischen den Jahren 172 (in dem M.Aurelius den Titel 'Germanicus' annahm) und 175 n. Chr. (in dem 'Sarmaticus' hinzukam). Zur t€pa aUvXAn.aG vgl. BE 1954, Nr.54 (mit weiterer Literatur). Der Titel 'Metropolis' wurde Kyrene vielleicht von Hadrian gegeben (vgl. P.M.Fraser [1950J: "Hadrian and Cyrene", in:JRS 40, p.78, Z. 21) .
23. I n s c h r i f t über den Wiederaufbau der Bäder, Marmorplatte in zwei Stücken; wiederverwendet im SE des Apollontempels in der Nähe der Trajan7Bäder gefunden; 119 n.Chr.; h=86 cm, b=154 cm, t=9 cm; OLIVERIO 1927, p.320-324, Nr.1 (mit Foto); FRIEDMANN 1930, p.42f., Nr.3:
1mp. Caesar divi Traiani Parthici fil.
divi Nervae nepos
Traianus Hadrianus Aug. pontif. max. trib. potest. 111 cos. 111 balineum cum porticibus et sphaeristeris ceterisque adiacentihus quae tumultu 1udaico diruta et exusta erant civitati Cyrenensium restitui iussit
Zu den 'Sphaeristeria' (Ballspielplätze oder -säle) vgl. die Beschreibung eines Bades bei Plinius (minor) Ep.II 17,12 und den Kommentar OLIVERlOs (1927, p.323). Zu den Bädern s. z.B. GOODCHILD 1971, p.128-132 (mit Plänen und weiterer Literatur; Fotos Abb.74-77).
37
Kyrene
(Nr.24)
24. M e i l e n s t e i n auf der Straße Kyrene-Apollonia, 10 bis 11 km von Apollonia entfernt gefunden; nur der obere Teil des Steins ist erhalten; zur Lage des Steins s. das Foto bei GHISLANZONI 1916, p.15?; 118 n.Chr; GHISLANZONI 1916, p.155-161; OLIVERIO 1928, p.318-320 (mit Fotos); FRIEDMANN 1930, p.40-42, Nr.2; SEG IX, Nr.252; GOODCHILD 1950, p.87f., Nr.8 und p.90f.:
Imp. Caes. divi Traiani Parthiei f. divi Nervae nepos Traianus Hadrianus Aug. p. m. t. p. 11 eQs. 111 viam quae tumultu Iudaieo eversa et eorrupta erat res[tituit pe]r [mi1- eoh ... ]
Der Stein bezeichnet die fünfte Meile von Kyrene aus. Zu der unleserlichen griechischen Inschrift auf der Oberseite des Steins und zu dem mißglückten Deutungsversuch OLIVERlOs s. GOODCHILD, p.90f. Hadrians trib.pot.II erstreckte sich vorn 10.Dez.ll? bis zum 9.Dez.118; sein drittes Könsulat begann am 1.Jan.119. Die Diskrepanz versucht OLIVERIO durch die Interpretation 'cos (11 des) 111' zu lösen. Wenn dies richtig ist, wäre die Inschrift aus dem Jahr 118. Zum Ganzen vgl.u. Nr.25.
38
(Nr.25)
Kyrene
25. M e i l e n s t e i n , 1933 innerhalb der Stadtmauern ausgegraben; h=272 cm (kubische Basis SO cm hoch, Säulenschaft 222 cm), d (unten)=59 cm, d (oben)=56 cm; 118 n.Chr.; neben der Säule wurde ern großer Sockel (l=b=160 cm, h=150 cm) gefunden; GOODCHILD 1950, p.86, Nr.4 (Foto pl.XXVII,3); APPLEBAUM 1950, p.89, Nr.4; Ann~e ~pigraphique 1951, Nr.208:
1mp. Caes. divi Traiani Parthici f. divi Nervae nepos Traianus Hadr[ianus 5
Aug. p. m. t. p. 11 cos. [ viam quae tum[ultu 1udaico eversa et c[orrupta erat r[estit]uit per mil. coh ...
übersetzung von Z.6ff: ... stellte die Straße wieder her, die im jüdischen Aufstand aufgewühlt und zerstört worden war, durch Soldaten der ... Kohorte
Der Stein ist ohne Meilenangabe. Er wurde bei der Apollonquelle in der Nähe der trajanischen Bäder gefunden, und zwar in der Mitte zwischen dem errechneten Anfangspunkt der Straße nach Apollonia und dem ersten Meilenstein. Er bezeichnete wohl die Grenze der Reparaturarbeiten. Es ist anzunehmen, daß die Zerstörung der Straße vor allem aus strategischen Gründen erfolgte - um den Vormarsch römischer Truppen, die in ApollDnia landeten, zu behindern.
39
Kyrene
(Nr.26 -27)
26. L a m p e n f r a g m e n t e a. kleine s Fragm ent einer Öllamp e; im SE der Agora gefunden . L.Pan dolfi in STUCCHI 1965, p.277 (mit Foto Tav.XL V,5b). Pando lfi sieht in den Resten der Verzie rung den oberen Teil einer Menora (auf dem Foto nur undeu tlich erkenn bar). Diese Menora hätte nur einen sehr kleine n Teil der Lampe bedeck t. b. kleine s Fragm ent einer Tonlam pe, südlic h der Agora gefund en; Durchm esser der ganzen Lampe ca.9,3 cm. APPLEBAUM 1957 (mit Zeichn ung p.154) Auf der Zeichn ung ist deutli ch der obere Teil einer Menora erkenn bar, danebe n ein undef inierb ares Objek t (nach APPLE BAUM könnte es Teil eines Palmzw eiges sein). Diese Menora hätte nur einen kleine n Teil der Lampe bedec kt; ein Foto ist meines Wissen s nicht publi ziert.
27.M ünze HEALY 1957. In der nördli chen Metropol~ wurden 1956 vier Bronze münze n gefund en, eine aus früh-p tolem äische r Zeit, zwei römisc he und ein bronze ner jüdisc her Halbsc hekel aus dem zweite n Jahr des jüdisc hen Aufsta ndes unter Nero (67/68 n.Chr .). Zum Typ dieser Münze vgl. G.F.H ill (1965) : Catalo gue of the Greek Coins of Pales tine, p.272 i, Nr.22 ff. Gewich t der Münze: 2,57 g; d=11,5 mm. Zu den Darste llunge n auf der Münze und den Insch riften - o['n~] nJ~ 'Jahr zwei' und [ll'X] n[(l)1 n] 'Befre iung Zions' - vgl. HilI 1965, plate XXX, Nr.11 und 13 (links ) .
40
(Nr.28-29)
Kyrene
28. A l t heb r ä i s c h e s Sie g e l im vorigen Jahrhundert in Tripolis erworben und angeblich aus Kyrene; früher als 586 vor Chr.; FRIEDMANN 1930, p.48f., Nr.13 (mit Bibliographie); D. Diringer (1934): Le iscrizioni antico-ebraiche palestinesi, p.193~, Nr.Si34 (mit Bibliographie) und Abb. Tav.XX, fig.5. Das Siegel trägt eine Aufschrift in althebräischer Schrift (Zeit: vor der Babylonischen Gefangenschaft):
dem Obadjahu Sohn Jaschubs
1i1'1).)1'7 ).~,
1).
(vielleicht auch' Jaschibs'). Ob das Siegel wirklich in Kyrene gefunden wurde, scheint mir unsicher. Wie es nach Nordafrika kam, ist unbekannt.
29. Die folgende kleine Liste - sie ist nicht vollständig führt einige Juden auf, die außerhalb der Cyrenaika die Bezeichnung 'Kupnvato~' ('aus Kyrene') trugen. Das muß nicht heißen, daß sie aus der Stadt Kyrene selbst sta~mten. Die ganze Cyrenaika heißt häufig 'Kyrene ' , und mit 'Kupnvato~' können alle Einwohner der Cyrenaika bezeichnet werden; vgl. z.B. Xenophon Cyr.VI 2,8 und 1,27 ("A~ßultTj 5~
Kyrene
(Nr.29)
[1912J: Grundzüge und Chrestomathie der Papyruskunde, Bd.I,2, Nr.51; vgl. auch R.TaubenschIag [1955]: The Law of GrecoRoman Egypt in the Light of the Papyri, p.104f.). a. Inschrift auf einem Ossuarj JerusaIem, Qidrontal; 1.Jh. n.Chr. N.Avigad (1962), in: IEJ 12, p.9-11, Nr.8 (Ossuar Nr.9): S.u. Nr.35. b. Inschrift auf einem Ossuar; JerusaIem, Ölberg. P.B.Bagatti & J.T.MiIik (1958): Gli scavi deI 'Dominus flevi t ' , p. 81, Nr. 9; l1>o..ürv KupT)Vatol;;
c. Testament, Papyrus aus Krokodilopolis (FayyQm). CPJ I, Nr.126, Z.6/7: l1>LAWV 'HpaxAELooU Ku[pnvatol;;] Etpnvn 'AOXAnnLaoou KUpnvaLa
d. LXX 2 Makk 2,23: 'Iaowv 0 Kupnvatol;;
e. NT Me 15,21 (Mt 27,32; Lc 23;26):
f. NT Ac t
2, 9 f : ot xa"toLxoüV"tEl;; "tnl;; xa"ta KupnvnV
g. NT Act 6,9: "tLVEl;; KUpnvaLwv
"tWV EX "tnl;; ouvaywynl;; '"
h. NT Act 11,20: äVOPEl;; •• , KupnvatoL i. NT Ac t
13, 1 :
AOUXLOl;; 0 Kupnvatol;;
42
(Nr.30)
B A LAG R A E
(BaAaypa~,
Balagrae
el-Beida)
G.OLIVERIO, G.PUGLIESE CARRATELLI, D.MORELLI (1963): "Supplemento epigrafico cirenaico", in: ASAA 39-40 (= N. S. 23- 24) (1 961 - 62, er s ch. 1963), p. 219 - 3 75 .
30. G r ä b s t e l e aus rötlichem Stein; h=1 m, b=35 cm (an der Basis), t=10 cm; Buchstabenhöhe 2,5 cm; 41/42 n.Chr. (?) ;
OLIVERIO et al. 1963, p.270, Nr.97: 1<;>ß' MOXE'CP KAEuna-rpa eEuö6-rou
(Jahr) 72, 28.Mocheir, Kleupatra des Theudotos, 30 (Jahre)
Xll
LA'
Die Stele gehörte möglicherweise zu einem jüdischen Grab, da der Name aEUÖO-rO~/eE6öo-ro~ sich anscheinend bevorzugt bei Juden findet, vgl.u. Nr.41b.
43
cAin Targunya
c A I N T ARG U N Y A
(Kasr Taurguni, Targhuniyeh, Targhuna; nach APPLEBAUM 1979, p.170 ist der Ort bei Einheimischen auch als Hirbet al-Yahud bekannt, anders jedoch APPLEBAUM im selben Buch, p.236 und 1957, p.157, wo die beiden Orte unterschieden sind.) 0
Der Ort liegt etwa 27 km westlich von Kyrene (ca. 21 34' E, 32 0 50' N).
G.OLIVERIO (1933/36): Documenti antichi delI' Africa Italiana II; P.ROMANELLI (1943) (repr1971): La Cirenaica romana; S.APPLEBAUM (1955): YlN:1 '11i1' 'NU :11~" 1"1)/:1 il1)/~il" ",p1'j1('A Possible Jewish Military Settlement in Cyrenaica'), in: BIES 19, p.188-197; S.APPLEBAUM (1957): "A:Lamp and Other Remains of the Jewish Communi ty of Cyrene", in: IEJ 7, p. 154-162; S.APPLEBAUM (1962): "Cyrenensia Ivdaica", in: JJS 13, p.3143; S.APPLEBAUM (1979): Greeks and Jews in Ancient Cyrene, p.170-174 und 236.
45
cAin Targunya
(Nr.30 bis)
30 bis. M e n 0 r a , südöstlich des Ortes auf römischer Straße in Fels gehauen; OLIVERIO 1933/36, p.128 (mit Foto Tav.XLVI, fig.106); ROMANELLI 1943, p.244 (mit Foto fig.32). Die merkwürdige Gravierung des siebenarmigen Leuchters in den Fels des Straßendamms ist nur schwer deutbar. Vielleicht geht sie auf einen aggressiven Akt von Juden in der Zeit des Aufstandes von 115 n.Chr. zurück - so APPLEBAUM 1955 und 1957, p.157f. Da dafür auch umherziehende Gruppen in Frage kämen, läßt sich die Existenz einer jüdischen Siedlung in cAin Targunya aus der Existenz der Menora nicht sicher beweisen. In der Nähe der Menora wurde ein römischer Grenzstein (cippus) mit einer zweisprachigen Inschrift entdeckt' (s. OLIVERIO 1933/36, p.129-132 [mit Kommentar]; SEG IX, Nr. 352), die die Rückgabe des ager publicus an den römischen Staat durch den Gesandten L.Acilius Strabo im Jahr 55/56 bezeugt: "[Nero] Claudius ... per L(ucium) Acilium Strabonem leg(atum) suum fines occu[p]atos a privatis P(opulo) R(omano) res[ti]tuit". Ob dieser Grenzstein - zu dem es zahlreiche Parallelen an anderen Orten gibt (s. J.M. Reynolds (1971): "New Boundary stones from the public land of the Roman People in Cyrenaica", in: Libya Antiqua 8, p.47-52) - mit der Menora in Zusammenhang steht, und ob mit den 'privati' Juden gemeint sind (so APPLEBAUM 1955),bleibt fraglich. Ebenfalls unsicher ist, ob das Vorhandensein der Menora ausreicht, die Grahanlagen in der Nähe als jüdisch zu interpretieren (dazu ROMANELLI 1943, p.244; ein allgemeiner Hinweis auf jüdische Gräber in cAin Targunya findet sich auch in einem anonymen Bericht über einen Vortrag Oliverios im Archäologischen Anzeiger 1926 [Beilage zum Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts 41 (ersch.1927)], Sp.450, wird aber von Oliverio selbst nicht wiederholt; s. OLIVERIO 1933/36, p.128 und Tav.XLV, fig.104f.). 46
Ptolemais
P T 0 L E MAI S
(rrLOAEuaL~,
Tolmeita)
J.R.PACHO (1827): Voyage dans la Marmarique, la Cyrenalque et les Oasis d'Audjelah et de Maradeh; Planches (Tafelband) ; D.M.ROBINSON (1913): "Inscriptions from the Cyrenaica", in: AJA ser.2, vol.17, p.157-200; K. FRIEDMANN (1930): "Le fonti per la storia degli ebrei di Cirenaica nell' antichitd", in: E.S.Artom, U.Cassuto, J.Zoller (eds): Miscellanea di s~udi ebraici in memoria diH.P.Chajes, p.39-55; G.OLIVERIO (1933/36): Documenti antichi delI' Africa Italiana 11;
_ S.APPLEBAUM (1954): "D1J"11J 10D D1101 iljPNJ71'i' '11il''', in: Zion 19, p.23-56; / S.APPLEBAUM (1955): '(1N~ '11il' 'N~X ~HI" l"JY~ il1Yl:lil" "'J'1'j7 ('A Possible Jewish Military Settlement in Cyrenaica'), in: BIES 19, p.188-197; .-;! J .M. REYNOLDS (1960): "T,he Christian Inscriptions of Cyrenaica", in: Journal of Theological Studies N.S.11, p.284-294; , C.KRAELING (1962): Ptolemais, City of the Libyan Pentapolis; N.AVIGAD (1962): "A Depository of Inscribed Ossuaries in the Kidron Valley", in: IEJ 12, p.1-12; /' S.APPLEBAUM (1962): "Cyrenensia Ivdaica", in: JJS 13, p.3143; / S.APPLEBAUM (1979): Jews and Greeks ,in Ancient Cyrene, .p.167-170 und 288-290.
47
Ptolemais
(Nr.31)
31.-33. Inschriften auf den Fassaden von Kammergräbern in der Nekropole westlich der Stadt. Die Gräber sind in die Seitenwände stillgelegter Steinbrüche gehauen (vgl.u. Nr.4369). Jüdische Namen finden sich in drei kleinen zusammenhängenden Steinbrüchen ganz im Osten der Nekropole, nahe der Stadt; bei J.M.Reynolds sind diese drei Steinbrüche von Süden nach Norden fortschreitend mit 1a bis 1c bezeichnet (vgl. App. no.4-6). Hier sind immer alle Inschriften eines ~rabes aufgeführt, wenn eine davon einen jüdischen Namen enthält (vgl.u. p.69). Informationen über Lage und Zusammengehörigkeit der Inschriften von Nr.32 und 33 verdanke ich J.M.Reynolds.
31. Ins c h r i f t e n vom Familiengrab der Cartilii ; Ende des 1.Jh. vor Chr. oder 1.Jh. n.Chr.; Steinbruch 1a; Plan und Skizzen des Grabes bei KRAELING 1962, p.111, Fig.38.
* a. über dem Grabeingang ; PACHO 1827, pl.LXXVIII; CIG 111, Nr.5211; KRAELING 1962, p.111-113 und 215, Nr.48; Lesung von Reynolds bestätigt:
des Aulus Cartilius Capito
AÜ>"ou Ka.P"tL>"COU Ka.n C"tC&)"VOl;
* b. links ne ben dem Eingang; PACHO 1827, pl.LXXVIII; eIG 111, Nr.5209j KRAELING 1962, p.215, Nr.50; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Ll;' na.x[~]v 6' Ka.p"tL>"Ca. Muph]w LLO'
KRAELING:
]~ na.[]v
(Jahr) 6, 7.Pachon, Cartilia Myrto, 14 (Jahre)
6 Ka.p-/ "tL>"Ca. Mu. / .w LLO'. 48
(Nr.31)
Ptolemais
*c. rechts neben dem Eingang; PACHO 1827, pl.LXXVIII; CIG 111, Nr.5210; KRAELING 1962, p.215, Nr.49; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
LLß' x6da]l;t x~'
(Jahr) 12, 27.Choiak, Cartilia Petronia 70(+?) (Jahre)
Kapu>..[ CJa rrgl:pülVCa [L]O[.]'
KRAELING Z.1: LLg' XOL[a]x
~';
Z.4: omit.
*d. links neben dem Eingang, unter b; KRAELING 1962, p.215, Nr.51; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Lq.'
(Jahr) 1, 5.Paüni, Sara des Cartilius, 10 (Jahre)
[rr]auvL g
Eq.pa Kapl:L>..Cou LL'
KRAELING: ]4[ .. ]~YNIE / C[]PA KAPTI / AIOY L
Eapa ist ein jüdischer Name, vgl.u. Nr.43c. A.Cartilius Capito (in a) hat die 'tria nomina' und ist somit römischer Bürger ( das Co gnomen KanCl:ülV findet sich manchmal auch bei Juden: Beth She'arim 11, Nr.58). Myrto und Petronia (in bund c) sind ebenfalls Römerinnen - vermutlich seine Töchter oder Freigelassenen (zu den Namensformen vgl.o. p.XVf.). Die andere Art der Namensgebung in d läßt vermuten, daß Sara keine Tochter, sondern eine Sklavin des Cartilius war. Daher ist der Schluß nicht zulässig, die in a-c erwähnten Personen seien ebenfalls Juden gewesen. D.h., nur Sara ist sicher jüdisch, für die anderen hier bestatteten Personen ist dies nicht sicher; in den benachbarten Steinbrüchen befinden sich allerdings jüdische Gräber (vgl.u. Nr.32 und 33).
49
(Nr.32)
Ptolemais
Die Inschriften lassen sich nicht genauer datieren, da nicht sicher ist, ob die angegebenen Jahreszahlen nach der act.Ära oder nach Regierungsjahren eines Kaisers gezählt sind; anders KRAELING,der von der act.Ära ausgehend c auf 20/19 vor Chr. datieren möchte.
32. Ins c h r i f t e n eines in den Fels gehauenen Kammergrabes; Steinbruch 1c, nördlich des vorhergehenden, Nordseite. Die Buchstabenform in a, bund c deutet auf das 1.Jh. n.Chr. (nach Reynolds, unveröffentlicht): a. über dem Eingang; ROBINSON 1913, p.186, Nr.81; Sammelb.I, Nr.5919:
des Gaius Iulius
r. 'Iou).Cw
So auch Reynolds (unveröffentlicht); bei ROBINSON und im Sammelb. ist der Name mit einem Iota subscriptum abgedruckt: "r(aC"; zu den Genitiven auf -w vgl.u. Nr.44c; zu 'Iulius' s.u. Nr,51a. b. links von a; ROBINSON 1913, p.186, Nr.80; Sammelb.I, Nr.5918; APPLEBAUM 1954, p.45, Nr.22:
Choiach ... Johannes, 14 (Jahre)
XOLax [... 'Ioavns LLO'
Nach einer unveröffentlichten Lesung von-Reynolds lautet die 1.Zeile: L[.]XoLax[.]; die Altersangabe in der 2.Zeile ist jetzt nicht mehr lesbar. Zu 'Ioavns s.u. Nr.55b. /"
/
/
50
(Nr.32)
Ptolemais
c. rechts von a; PACHO 1827, pl.LXXVIII; CIG 111, Nr.5204; ROBINSON 1913, p.197; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Ln' XOLaX[L . 'I]~vnb Eu~pa~LAn~wv LX~'
VOPOb L[.] L~Y'
Lß'
'IOUOLOV ~ap~OÜ&L
TOb
E6~pavopOb
LLß'
x' 8€ooo-
E6~pci.
VOPOb LA€'
(Jahr) 8, ... Choiach, Johannes des Euphranor, '" (Jahre), Philemon, 27 (Jahre); (Jahr) 13, Judion des Euphranor, 12 (Jahre); (Jahr) 2, 20. Pharmuthi , Theodotos des Euphranor, 35 (Jahre)
ROBINSON, Z.1: LLY' [X]o(L)a[x or [M€o]opa - -wci.vnb; Z.2: L XaLp]n~WV LX? (aus 'HMQNICv); Z.3: L -OUOLOV; Z.4: LLß' ~ap~[OU&L]; Z.6: LL€' (aus rAE) d. unter c; rechteckige Tafel; Die Inschrift ist anscheinend wesentlich später als a-c und dürfte von einer anderen Familie stammen (s.u.). Es gibt daher keinen Grund anzunehmen, daß das hier bestattete Mädchen jüdisch gewesen sei. PACHO 1827, pl.LXXVIII; CIG 111, Nr.5200b; IGRR I, Nr.1026; ROBINSON 1913, p.196f. (mit Kommentar); Sammelb.I, Nr.5939; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
51
(Nr.32-33)
Ptolemais
'A~POOE~OLa ~
OUO ~vadOE xEC,a~ ,au,nG 6 na,np anayoPEuE~ ,au,a AEYWV öG &v avuEn 10 Aapvax~ov ,00,0 no[,E] xat 8a~n ,~va EtOOLOE~ ,00 tEpw,c:hw ,a].Ldw onvap~a nEY1a.[xo]o~a adPOE ~ npWLG OUOEtG a8U[va],oG xat
n.9~E~LG ~,OOV
Hier liegt Aphrodisia alias Ptolemais, zwei Jahre. Deren Yater spricht folgendes Yerbot aus: Wer je dieses Ossuar öffnet und jemanden bestattet, zahlt der heiligsten Kasse fünfhundert Denare. Sei mutlg, HeIdin, niemand ist unsterblich.
ROBINSON, Z.1:
'A~pooECoa [~]
A~P06EIEAIKAInT.. EMAIE);
Z.3: ,0,
ad[~]~;
Z.4:
Z.2:
xat n'[OA]E].LaLG (aus:
ana[Y]OPEue[~], a[v]uE~;
nEv,axoo~a
(aus: nCNTA'OCIA))
Die Inschrift wird von Reynolds aufgrund der Buchstabenform in das 2. bis 3.Jh. n.Chr. datiert; sie vermutet, daß das Grab um diese Zeit wiederverwendet wurde, vielleicht (wegen des. Namens und der Sprachformeln) von einer Familie aus Kleinasien (vgl. ROBINSON), die unter Hadrian nach dem jüdischen Aufstand in der Cyrenaika angesiedelt wurde. Zu der in den kaiserlichen Fiskus zu zahlenden Geldbuße bei rechtswidriger Benutzung des Grabes vgl. IG 111 2, Nr.1429-1433 und CIJ 11, Nr.741, 752, 773ff., etc.; zu der Formel am Ende vgl. z.B. M.Simon (1936): "8apoE~ o()ödG a8ava,oG", in: Revue de I'Histoire des Religions 113, p.188-206, und Beth She'arim II, Nr.59 ("8aoo~ EL].LWV ouotG 68ava,oG") , etc.
33. G r ab, im selben Steinbruch wie Nr.32, Nordseite. Die Inschriften a, b, c, d hier entsprechen den Inschriften b, c, d, e in der Bezeichnung von Reynolds. Zu einer weiteren Inschrift des Grabes vgl. Appendix no.6.
52
(Nr.33)
Ptolemais
a. rechts des Eingangs; PACHO 1827, pl.LXXVII; CIG 111, Nr.5214; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 2, 15.Epiphi, Lyka des PhiIon, Marion
Lß' 'ETti:<.pL Le' Auxa ~CAWVOG MapCw-
PACHO:
(BEIInIIEAY/KA~1
AONOC AMIIII /..A
Der manchmal für jüdisch gehaltene Name MapCwv (vgl. BE 1959, Nr.514) ist nicht spezifisch jüdisch. Er ist einigermaßen verbreitet im aram. Sprachraum, vielleicht häufiger bei Nicht juden als bei Juden; Nicht juden des Namens z.B. SEG XXIV, Nr.1172; M.Lidzbarski (1908): Ephemeris für semitische Epigraphik 11, p.81; Josephus AJ XIV §297f. Zu Phi Ion s.u. Nr.43d. b. unter a; PACHO 1827, pl.LXXVII; CIG 111, Nr.5214; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Baleris Theuphilos starb 39 (j ährig)
BaAEPLG 8eu<.pLAoG hdAeu"t ]noe h (;iv) A3'
PACHO: AAE/PIC8EY'IAOC/ETEN IH/CEET/A8 c. ibid. PACHO 1827, pl.LXXVII; CIG 111, Nr.5238; ROBINSON 1913, p.198 (Berichtigung von PACHO und CIG); APPLEBAUM 1954, p.45, Nr.24j Lesung von ROBINSON durch Reynolds bestätigt. 53
Ptolemais
(Nr.33)
Salvia Dosithea, 48 (Jahre)
EaAßCa
lIwo~8Ea Ll-LTl •
Z.l PACHO: CJAABIA, daraus J.Franz in CIG:
[~Aa]ßC[a].
Zu lIwo~8ea vgl. CPJ III, Prosop. und u. Nr.41a (lIwoC8Eo~); der Name ist wohl wie lIwoC8Eo~ fast ausschließlich bei Juden gebräuchlich. 'Salvia' ist ein lateinisches Nornen: Salvia Dosithea war Römerin, Freigelassene oder Tochter eines Salvius (s. p.XVf.).
d. links des Eingangs; PACHO 1827, pl.LXXVII; CIG III, Nr.5199;ROBINSON 1913, p.196:
Eirena des Markus starb .•. (j ährig)
ECpft[v]a Ma.px[o]u
E:1;EA[EU- ] "tnOE
hcii[v]
PACHO: EIPHrArMAPKY/ETEl' /THCE/ETQ/EZH/T; ROB INSON: "Line 2, there is space for one letter between K and Y; line 6, the second letter is 2." Zu ECpnva s.u. Nr.52a. Zu dem lateinischen Namen Marcus bei Juden vgl. z.B. CIJ II, Nr.776, 779; CPJ III Pro s op.; NT Ac t 12, 12 ("... • Iwcivvou "toO bu xaAoujJ.evou MQ.pxou").
54
(Nr.34-35)
Ptolemais
34. I· n s c h r i f t über der Tür eines Grabes im Wadi Ziuani, nordöstl. der Stadt; OLIVERIO 1933/36, p.254, Nr.524; SEG IX, Nr.399; APPLEBAUM 1954, p.45, Nr.25; Text nach einer Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
€}e:Lo56,ou ,00
des Theiodotos des
~0:PI4(' •.
?
OLIVERIO: 8e:650,Ob ,oü /
~Lon ..•
Die Inschrift ist vielleicht - aber nicht sicher jüdisch; zum Namen vgl.u. Nr.41b.
35. Ins c h r i f t auf einem Ossuar aus dem Qidrontal bei Jerusalem, 1.Jh. n.Chr.; AVIGAD 1962, p.8f"
Nr.7 (mit Foto auf Tafel 3):
Sara des Simon, aus Ptolemais
Eine Schmalseite und.. die Innenseite des Deckels tragen je noch einmal die Inschrift "Eapab" ('von Sara'). Es gab mehrere Städte mit Namen Ptolemais. Aus den Namen auf den anderen Ossuarien der Grabkammer ~nd aus der Verwendung des Siglums ·L für ~,Ob (Ossuar Nr.6, bei AVIGAD 1962, p.6~, Nr.4; vgl. dazu PAULY-WI. ser.2, vol.2, Sp.2286f.; das Zeichen kommt aus dem Demotischen) kann man schließen, d~ß die hier Bestatteten aus der Cyrenaika oder aus Ägypten stammten. Für die Herkunft aus der Cyrenaika spricht vielleicht die Schreibung n,UAe:~aLKn für n,oAe:~aLKn (vgl.u. Nr.57f; SEG IX, Nr.166, Z.23; Nr.590, Nr. 658; vgl. auch APPLEBAUM 1979, p.216, Anm.55 und MAYSER Papy-
55
Ptolemais
(Nr.35-36)
rusgramm.I,1, p.75). Außerdem stand neben dem Ossuar der Sara ('Tochter des Simon') ein Ossuar mit den überresten eines Alexander, 'Sohn des Simon' (" ... ·A>..~Ea\lc5pos;; ECJ.1W\lOS;;") - wohl Saras Bruder (bei AVIGAD 1962, p.9-11, Ossuar Nr.9). Auf dem Deckel dieses Ossuars steht außer dem Namen 'AAEEa\lc5pou noch in hebräischen Buchstaben die Inschrift n'Jl~ O'1iJOJ~N. Trotz der Schwierigkeit, die die Femininendung n- Lietet, wird man dies als einen Hinweis auf die Herkunft Alexanders aus der Cyrenaika verstehen dürfen schon wegen der Parallele in der Inschrift Saras (anders AVIGAD, ibid.; er meint, daß sich die Schwierigkeit leichter lösen läßt, wenn man n'J1V als Spitzname auffaßt, der sich von dem Namen einer Arzneipflanze n'Jl'p oder n'Jlv - vielleicht Thymian - herleitet und ausdrücken könnte, daß Alexanqer damit gehandelt hätte). Das n wird ein Schreibfehler sein; vgl. andere Fehler auf demselben Ossuar: Vorderseite: 'AA~Ea\lc5pos;; / EC~w\l (statt EC~W\lOS;;); Rückseite: EL~W\I 'AAE / 'AA~Ea\lc5pos;; / EL~W\lOS;; (ganze erste Zeile falsch).
36. Ins c h r i f taus Lanuvium (Italien), wohl 2.Hälfte des 1.Jh. vor Chr.; ILS I, Nr.897; CIL XIV, Nr.2109; IGRR I, Nr.399; APPLEBAUM 1955, p.194-196; APPLEBAUM 1979, p.167-169.
A'Terentio'A'f'Varr Murenae Ptolemaiei'Cyrenens patrone c5~a
TtPEOßEU.W\I .00 'ATtEAAä Et~w\lOS;; .00 ELJ.1W\lOS;;
'I.aaAAa~~o\los;;
56
(Nr.36)
Ptolemais
Dem A(ulus) Terentius S(ohn des) A(ulus) Varr(o) Murena die Ptolemaier Cyrenens(er) (ihrem) Patron durch die Gesandten Itthallammon des Apellas, Simon des Simon
Zur Frage der Identität mit dem Consul ordinarius A.Terentius A.f.Varro Murena s. die Anmerkungen in den Editionen (ILS, CIL und IGRR, mit weiterer Literatur), APPLEBAUM 1979, p.169, und M.Fluß in PAULY-WI. ser.2, vol.5,1, Sp.706-709. APPLEBAUM hält die beiden Gesandten aufgrund der Namen für Juden. Er erwähnt (1979, p.167), daß 'IcßaAa~~ov cOU 'AngAAa' (sic!, zu erwarten wäre 'Icßa(A)Aa~~v cou 'An€AAä) sich auch in einer Liste von Epheben findet (nach APPLEBAUM ~nveröffent licht; vielleicht ist jedoch die von J.M.Reynolds & O.Masson [1976J, in: ZPE 20, p.87-100, edierte Inschrift gemeint [auch SEG XXVI, Nr.1839J; Z.23: ['IcßJaAa~~v 'An€AAä). Zu den Namen ist zu sagen: 'IcßaAAa~~wv ist nicht Wiedergabe von hebr. D,~~n7 ("Yitshalom", so APPLEBAUM 1979), sondern libysch, wahrscheinlich theophor mit dem Namen des libyschen Gottes AmmOn gebildet (s. dazu O.Masson [1976J, in: Antiquit~s africaines 10, p.61).
'An€AAa~
ist kein jüdischer Name. Aus der Stelle bei Horaz (Satirae I 5,100: "credat Iudaeus Apella" - Apella steht hier für 'An€AA~~ oder 'An€AAä~) ist wohl nicht zu schließe~, daß dieser Name so charakteristisch für Juden war, daß er ein Synonym für jeden Juden sein konnte (so APPLEBAUM 1979, p.168). Apella war in Rom wahrscheinlich ein häufiges Cognomen.Freigelassener (vgl. Q.Horatius Flaccus, Satiren, erklärt von A.Kiessling und R.Heinze {51921J, Kommentar zur Stelle; vgl. auch Cicero Epistolae ad familiares VII 25,2). Für sein Bei-
57
(Nr.36-37)
Ptolemais
spiel einer besonders abergläubischen Person dürfte Horaz die Bezeichnung 'Iudaeus' einfach mit einem bei Freigelassenen häufigen Namen kombiniert haben (wenn er nicht eine bestimmte Person meint). Der besonders in dorischen Sprachgebieten beliebte Name (s. E.Fraenkel in PAULY-WI.16,2, Sp.1623) ist jedenfalls nicht typisch für Juden, wie die Prosopographien bei PAPE-B., s.v. 'AnEAAnG und 'AnEAAuG, und in PAULY-WI.1, Sp.2686-2693, zeigen; d.h., es gibt keinen Grund, in dem ersten der beiden" Gesandten einen Juden zu sehen. Zu Simon s.o. Nr.13; bei ihm besteht die Wahrscheinlichkeit, daß er Jude war.
37.-39. Die folgenden drei Inschriften wurden für jüdisch gehalten, vermutlich zu Unrecht.
37. G r a b i n s c h r i f t; E.Ghislanzoni (1915), in: Notiz.arch.1, p.152, Nr.2 (mit Foto fig.42); SEG IX, Nr.410; APPLEBAUM 1954, p.45, Nr.23; REYNOLDS 1960, p.290, Nr.17; Text nach Ghislanzoni:
Gedenke des Rufus, Gott, (seines) Schlafes
MVnOaTJaE~
'Pou<jJou 0 aEaG "tnG H.UUnOEoG
Z.l APPLEBAUM: MVnOaTJoG; REYNOLDS: MVTJoanaE. Die einzig sinnvolle Lesung ist MVnOaTJaEL für MVnOaTJ"tL. EL für L ist häufig, und zu a statt "t vgl. z.B. Beth
She'arim 11, Nr.184 (zweimal UVTJOaTJaL) und The Zenon Papyri, vol.3, ed. C.C.Edgar (1928), Nr.59305,4 (<jJLAO"tLUTJaTJaL). H.UUnOEOG ist Schreibvariante von H.OLUnOEwG (zu den Schreibungen EL für L, a für "t, ,u für OL und 0 für W s. MAYSER Papyrusgramm.I,l, p.69, p.147, p.89f. und p.75fJ.
58
(Nr.37-38)
Ptolemais
Der Inhalt der Inschrift scheint manchmal Schwierigkeiten zu bereiten. Die letzte Zeile ist wohl nicht als Epitheton zu b 8EOG - die statt des Vokativs übliche Anrede an Gott aufzufassen, sondern als zweites Genitivobjekt zu Mvno8n8E~ vgl. etwa die parallel gebaute Inschrift BE 1939, Nr.451: ... Mvno8n'L au.nG, KU(p~E), ö.av ~PX~ tv .fj ßaoLAC~ oou. Wahrscheinlich ist die Inschrift eher christlich (so REYNOLDS) als jüdisch (so APPLEBAUM). Sie stammt (nach APPLEBAUM; ähnlich REYNOLDS) frühestens vom Ende des 2.Jh. n.Chr. - jüdische Inschriften später als 115 n.Chr. sind sonst aus der antiken Cyrenaika bisher nicht bekannt (vgl. jedoch u. bei Boreion und Marmarika). Formeln mit ~vno8n.~ können in jüdischen Inschriften vorkommen (Beth She'arim 11, Nr.184, s.o.), sind aber eher selten (kein Beispiel in CIJ I, ein - vielleicht aber christliches - Beispiel in CIJ 11, Nr.848; vgl. auch den Kommentar in Beth She'arim 11, ibid.). Häufig sind solche Formeln dagegen in christlichen Inschriften (vgl. z.B. die Analyse von G.E.Kirk und C.B.Welles, in: H.Dunscombe Colt (edJ (1962): Excavations at Nessana, vol.1, p.133; auch CIG IV, Nr.9533: ... ~vno8n.~ b 8EOG ... ; und die oben zitierte Inschrift BE 1939, Nr.451).
38. G r abi n s c h r i f t; PACHO 1827, pl.LXXVIII; CIG 111, Nr.5194; APPLEBAUM 1962, p.35:
Bassara, Cäsars Sklavin
BaOoapaG KaCoapo[G] ÖOUAnG
APPLEBAUM erwähnt, daß 'Bassara' nach Alexander Polyhistor (genauer: nach Aristeas, zitiert von Alex.Polyh., bei Euseb PE IX 25,1) die Frau Esaus war, und schließt daraus, daß es sich hier um eine Jüdin handeln könnte (die Stellenangabe bei APPLEBAUM beruht offensichtlich auf einem Druckfehler
59
Ptolemais
(Nr.38-39)
in PAPE-B., s.v. Baaaapa; richtig ist: FHG III, ed. K.Müller, p.220, Fr.12; das Aristeas-Fragment steht auch in: Fragmente der griechischen Historiker 111 C, ed. F.Jacoby, Nr.725). Der Name ist möglicherweise thrakischen Ursprungs (mit der Bedeutung 'Fuchs', dann 'Bacchantin'). Die Angabe bei Hesych, s.v. ßaaaapo~, würde auf libysche Herkunft deuten: "ßaaaapo~'
39. I n s c h r i f taus Gortys (Kreta), 3. oder 2.Jh. vor Chr.; FRIEDMANN 1930, p.45, Nr.7 (mit weiterer Literatur):
...
'Ia~~ Aua~o~
3 ... Tl~
... Japhthas des Lysis ... aus Ptolemais, der Gortyner (offizieller) Gastfreund und Bürger, er selbst und Nachkommen
n"tOAEl.La~EÜ~
rop"tuvCwv Ttp6eEVO~ xat TtOACLa~ a6"to(~) xat fxyovo~
Da 'Japhthas' ein ausgesprochen nordafrikanischer Name ist, wird wahrscheinlich Ptolemais in der Cyrenaika gemeint sein. Der Name ist aber - trotz der Ähnlichkeit mit nn9' ('Jiftach') nicht jüdisch, sondern libysch (s.u. p.168f.).
60
(Nr.40)
Ptolemais
40. M ü n zen; KRAELING 1962, p.17, p.268f. (vgl. auch p.263): Unter 173 in Ptolemais zusammengekauften Münzen fand sich ein bronzener Viertel schekel des unter Simon Maccabaeus (143135 vor Chr.) herausgegebenen Typs. Wie diese jüdische Münze nach Ptolemais gekommen ist, läßt sich nicht sagen. Außerdem befanden sich unter diesen angekauften Münzen sieben Silberdenare aus der Zeit Trajans, der Typ wird nach KRAELING - gewöhnlich der Münzstätte von Caesarea in Kappadozien zugeschrieben. Sie könnten nach KRAELING mit den Soldaten aus Kleinasien zusammenhängen, die zu der von Marcius Turbo geleiteten Expedition zur Niederwerfung des Judenaufstandes gehörten.
61
Teucheira
T E U C HEl R A
(TeuxeLpa,
'ApaLv6~,
Tocra)
J.R.PACHO (1827): Voyage dans la Marmarique, la Cyrenaique et les Oasis d'Audjelah et de Maradeh; Planches (Tafelband) ; R.NORTON (1911): "From Bengasi to Cyrene", in: Bulletin of the Archaeological Institute of America 2, p.57-67; D.M.ROBINSON (1913): "Inscriptions from the Cyrenaica", in: AJA ser.2, vol.17, p.157-200; G.OLIVERIO (1933/36): Documenti antichi delI' Africa Italiana II; R.D.BARNETT (1945): "Tombs at Tocra", in: JHS 65, p.105-106; S.APPLEBAUM (1954): "01J"11J llJTJ DillJl iljPNJ.'1'j7 ' i l i l ' ' ' , in: Zion 19, p. 23-56; J.GRAY (1956): "The Jewish Inscriptions in Greek and Hebrew at Tocra, Cyrene and Barce", in: A.Rowe, D.Buttle, J.Gray: Cyrenaican Expedition of the University of Manchester, 1952, p.43-59; R.G.GOODCHILD & J.M.REYNOLDS (1957), in: JRS 47, p.271-274 (Besprechung von GRAY ,1956) ; S.APPLEBAUM (1958): ßl1Jj7il-ß'JlJ ßlJl{lJ 7Y nlJ1ßJ ~17~" "'J'1'j7J~ ill'Jl'lJ 7~ ('Three Greek Epitaphs from Teucheira, Cyrenaica'), in: BIES 22, p.74-77; / S.APPLEBAUM (1961): "The Jewish Community of Hellenistic and Roman Teucheira in Cyrenaica", in: Scripta Hierosolymitana 7, p.27-52; ..·G.R.H.WRIGHT (1963): "Excavations at Tocra, incorporating archaeological Evidence of a communi ty of t·he Diaspora", in: PEQ 95~ p.22-64; J.M.REYNOLDS (1968): "Inscriptions of Roman Cyrenaica", in: F.F.Gadallah (ed~: Libya in History, Historical Conference, 16-23 March 1968, p.181-192; 63
Teucheira
(Nr.41)
S.APPLEBAUM (1979): Jews and Greeks in Ancient Cyrene, p.140-142, p.144-160, p.286-288; J.M.REYNOLDS (1980): "The Date of the Tocra Graffiti", in: Libyan Studies (Annual Report of the Society for Libyan Studies), p.65-72.
41. G r a f f i t i auf der Innenseite der Ostmauer südlich des Osttores; 1.Jh. n.Chr. oder Anfang 2.Jh. Der beschriftete Teil der Mauer bildete eine Seite eines Gymnasienhofes, und die Graffiti wurden wahrscheinlich von den Schülern selbst eingekratzt. Sie bestehen meist aus einfachen Personennamen ohne Patronym, einige mit Datum (s. REYNOLDS 1980 und 1968, p.187fJ. Zu Graffiti von Schülern und zum Gymnasium allgemein vgl. die Literatur unter Nr.7. Bei OLIVERIO (ebenso in SEG) wurden meist alle noch lesbaren Graffiti eines Mauersteins - gewöhnlich wurden sie von verschiedenen Schreibern in den Stein gekratzt - unter einer Nummer publiziert. Hier sind davon nur die wahrscheinlich jüdischen Namen aufgenommen. a. OLIVERIO 1933/36, p.173, Nr.168 (zur Lage des Steins s. Fig.VII auf Tav.LXI, Nr.32); SEG IX, Nr.440; APPLEBAUM 1954, p.46, Nr.29; APPLEBAUM 1979, p.141; revidierte Lesung von J.M.Reynolds, unveröffentlicht:
dem Dositheos
OLIVERIO: ... ,
~oJoL8EO[d
Der Dativ in dem zweiten eines Paares von Namen ist in diesen Graffiti nicht ungewöhnlich, häufig sind die beiden Namen durch ~8o~, ~8EL oder - nach Mitteilung von Reynolds -
64
(Nr.41)
Teucheira
verbunden; die beiden Epheben waren offensichtlich in einer engen, vermutlich homosexuellen Freundschaft verbunden (vgl. dazu REYNOLDS 1968, p.187fJ. Hier scheint nur der zweite Name eines solchen Paares erhalten zu sein.
~CAOG
ßwaC3EOG/ßoaC3EOG ist - als Äquivalent für ln'nnn. ln'JnJ oder ähnlich - vor allem bei Juden gebräuchlich; vgl. ePJ I, p.XIX, Anrn.7;'L.Robert (1960), HeUenica 11-12,-p.261; Beispiele in eIJ II, Nr.1496, 1511; ePJ III, Prosop.; vgl. auch onUl' in eIJ 11, Nr.1358, 1359a, b. ßWOC3EOG bei Nichtjuden ist selten und meist aus früherer Zeit (ein Beispiel IG XII 8,177; ein Apostat des Namens in LXX 3 Makk 1,3).
b. eIG 111, Nr.5316; OLIVERIO 1933/36, p.176, Nr.184 (zur Lage des Steins s. Fig.VII, Nr.50; Foto in Fig.13 [Mitte, obere Hälfte; kaum lesbar]); SEG IX, Nr.455; APPLEBAUM 1954, p.46, Nr.30; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
OLIVERIO, letzte Zeile: ßoaC3EoG Die beiden Namen wurden wahrscheinlich von verschiedenen Personen geschrieben (Mitteilung von Reynolds). 8E66oTOG ist griechi;ch, häufig besonders bei Juden (hier ähnlich wie ßWOC3EOG - Äquivalent für lnJl' oder vielleicht auch ln'nnll, lil'JßJ, etc.; s. PAPE-B.; ePJ III, Prosop.; Beth She'arim 11, Nr.128; eIJ I, Nr.358; eIJ 11, Nr.882, Nr.1404 etc.). Bei Personen, die sicher keine Juden waren (also in Priesterlisten etc.), ist mir der Name in der eyrenaika bisher nicht begegnet.
c. Drei weitere Gruppen von Graffiti auf derselben Mauer wurden von APPLEBAUM aufgrund der dort vorkommenden Namen ~uA6aLoG, APLßa(L) [oG? und A66L[6]a(LoG?) - so nach OLIVERIO 65
Teucheira
(Nr.41)
1933/36, p.169, Nr.147; p.172f., Nr.167 und Nr.170 - für jüdisch gehalten (zuerst 1958, p.74-77; dazu BE 1960, Nr.440 und SEG XVI, Nr.875; s. auch APPLEBAUM 1961, p.40fJ. Er interpretierte die Namen als Herkunftsbezeichnungen und bezog sie auf ~uldah, tlarib und ~adid, alle drei judäische Ortschaften aus der Gegend um Lydda. Diese Hypothese ist durch die neuere Deutung, daß es sich um Personennamen von Epheben handelt (so auch APPLEBAUM 1979, p.140-142), hinfällig geworden, zum Teil auch durch neuere, unveröffentlichte Lesungen von Reynolds (der zweite Name lautet nach ihr 'APLc?\lY) . d. Neue Veröffentlichungen könnten wahrscheinlich weitere Belege für jüdische Präsenz im Gymnasium in Teucheira bringen; vgl. z.B. das Photo (plate 1) bei REYNOLDS 1980, p.66: Ich lese auf dem langen Stein links unten, in der dritten Reihe von Namen, rechts: 690LÖtOU (oder 6~OLötou; 0 und 0 sind in Teucheira oft sehr ähnlich). Vgl. auchPACHO 1827, pl.LXXX (= CIG UI, Nr.5343), Inschrift in einem Kranz:
Die letzten drei Zeilen lauteten vielleicht: 690[L]Ö/tO[u L]/LY'. Namen - meist mit Patronym - in einem Kranz bezeichnen gewöhnlich Sieger in Schülerwettkämpfen; vgl. E.Ziebarth (2 1914 ): Aus dem griechischen Schulwesen, p.136f.und REYNOLDS 1980, plates 2, 3 und 6.
66
(Nr.42)
42. G r a b
Teucheira
'A', aus einem der Steinbrüche westlich der
Stadt; WRIGHT 1963, p.26, p.2S, p.54-56; mit Abbildungen p.55; zur Lage des Grabes s. den Plan p.27. Es handelt sich um drei 1954 freigelegte Grabkammern, die miteinander verbunden sind und je einen eigenen Eingang besitzen (der seitliche Eingang der dritten hinteren Kammer wurde nicht ausgegraben, konnte aber aus der Lage des Sandes in der Kammer erschlossen werden). Ein weiterer Eingang links neben den ausgegrabenen Kammern wurde nur von außen freigelegt. Die Eingänge waren nicht versiegelt. Die Kammern waren zur Hälfte mit eingedrungenem Sand und Knochen angefüllt. Der einzige Fund bestand aus einer sehr einfachen Lampe. In den Kammern befanden sich einige Nischen (auf der Skizze bei WRIGHT p.55 sind drei eingezeichnet). Außen, auf der Fassade des Grabes, fanden sich: (1) Nischen; (2) siebenarmige Leuchter (auf der Skizze p.55 sind drei erkennbar) (Eine Fotographie von zwei siebenarmigen Leuchtern findet sich auch bei NORTON 1911, plate 11 [vor p.57J, mit der Bemerkung "Tocra: the Sevenbranched Candlestick on Jewish Graves". WRIGHT,p.54 hielt die Menorot dieses Grabes ['A'J für identisch mit den von NORTON fotografierten. Nach einer Mitteilung von Reynolds müssen sich die von NORTON gesehenen aber in einem ~nderen Steinbruch befunden haben.); (3) zwei Inschriften, die eine roh und unleserlich auf Reliefstele mit Giebel, die zweite sorgfältiger gearbeitet, auf vertiefter, geglätteter Tafel; zum Text der zweiten Inschrift s.u. Nr.42a. Zur Datierung: Da die Menora vor 70 n.Chr. selten ist (vgl. z.B. APPLEBAUM 1979, p.154 und E.R.Goodenough [1953J: Jewish Symbols in the Greco-Roman Period, vol.1, p.S6), andererseits jüdische Zeugnisse in der Cyrenaika später als 115 n.Chr. rar sind, darf man annehmen, daß das Grab zwischen 70 und 115 n.Chr. von Juden benutzt wurde.
67
(Nr.42 a)
Teuch eira
42a. Ins c h r i f t
auf der Fassad e von Nr.42;
WRIGHT 1963, p.55L; BE 1964, Nr.593 ; SEG XX, Nr.771 lds, (Lesun g von Reyno lds); erneu t revidi erte Lesung von Reyno unver öffent licht:
VEXT~
MEOOpn
XEV 0
nO~To~
'Yax~v~o~
Tt~V~-
·Aöwv~~
tTWV ÖEXE-
nTa x'ouö'
ÖA~~ ~~t(pa ~)
~ou~ EUlj.JuX~
TtxvoV
'Yax~v
~E
/ WRIGHT Z.1: EXTCjl ; Z.4-6: nTa ...... .... / ... EU lj.Jux~ vac. vac. ·Yax~v[~]o<~> Reyno lds in SEG XX 2.2: n9~~To~; Z.4-6: nta KOYßQAHCQ!~. / NOY~ EUlj.JuX~ / TtxvoV 'Yax~v~[o]~ v
Oberse tzung: Am sechst en Mesore starb
der beklag te Adonis Hyaki nthos, siebze hn Jahre, und nicht einmal einen ganzen Tag mehr; ave, lebe wohl, Kind Hyakin thos
schein t hier als Epithe ton verwen det zu sein, im oder Sinne von 'Liebl ing' (wie auch bei Alciph ron IV 14,8 ~o~ bei Lucian Merc.C ond. §35, etc.). Auch der Name 'Yax~v und 3 Ep.149 weckt ähnlic he Assoz iation en, vgl. Libani us V"; Lucian ibid.: "öEi: 'Aöwv~öa~ a.UTOU~ xat 'YaxCv~u~ (hOUE~ V". ·AÖWV~ vgl. auch Hippo lyt Haer. V 9,8: "TP~no~~Tov ·Aöwv~ ~
Zur Datier ung s.o. Nr.42.
68
((Nr.43-69))
Teucheira
43.-69. Inschriften aus den Steinbrüchen östlich der Stadt. Die Inschriften stehen auf den Außenwänden von Kammergräbern, die in die Seitenwände der stillgelegten Steinbrüche gehauen sind, oft dicht neben- und übereinander, häufig auf in den Fels gehauenen Reliefstelen oder Tafeln verschiedener Form (vgl. die Abb. bei OLIVERIO 1933/36, Tav.LXXVI bis LXXXIII, Fig.3S-S0). Zur Lage der Inschriften s. die Skizze bei OLIVERIO, Tav.LXXV, Fig.La. j die dort angegebenen Nummern der Steinbrüche (römische Ziffern) und FundsteIlen (arabische Ziffern) sind hier mit aufgeführt. Die Nummern der FundsteIlen sind bei OLIVERIO nicht in Beziehung zu Grabeingängen gesetzt; die Informationen, welche Inschriften jeweils zu einem Grab gehören, verdanke ich J.M.Reynolds. Die datierbaren Inschriften stammen aus dem letzten Drittel des 1.Jh. vor Chr. oder aus dem 1.Jh. n.Chr. Angeführt sind immer alle veröffentlichten Inschriften eines Grabes, wenn eine der Inschriften durch ihre Namen zeigt, daß hier Juden bestattet sind - es ist unwahrscheinlich, daß Juden und Nicht juden dasselbe Grab benutzten. Die Möglichkeit kann aber nicht· ausgeschlossen werden, daß Juden und Nicht juden zu verschiedener Zeit im selben Grab bestattet wurden - ein außer Gebrauch gekommenes Grab könnte später (ausgeräumt oder nicht) von anderen Bevölkerungsgruppen wieder benutzt worden sein; vgl.u. Nr.43d und Nr.64; zur Wiederverwendung von Gräbern in Kyrene s. R.G.Goodchild (1971): Kyrene und Apollonia, p.170. Es kann auch vorgekommen sein, daß eine Person mit jüdischem Namen bei nicht jüdischen Angehörigen bestattet wurde (etwa ein Apostat, der seinen jüdischen Namen beibehielt, oder ein treuer jüdischer Sklave, der im Familiengrab seines nicht jüdischen Herrn mitbestattet wurde, etc.). Das heißt: Wenn sich an einer Stelle ein jüdischer Name findet, waren die anderen Toten, deren Namen dabeistehen, wahrscheinlich - aber nicht restlos sicher - auch Juden. Vielleicht gilt dies sogar für alle, die in ein und demselben Steinbruch bestattet sind.
69
Teucheira
(Nr.43)
Nicht unwahrscheinlich ist dies für die Steinbrüche XII, XIV, XV und XVII (vgl.u. Nr.67, Nr.44 und die Einl. zu Nr. 45-64 und 65-66); zweifelhaft scheint es für Steinbruch VIII, wo bis jetzt nur ein einziger jüdischer Name gefunden wurde (vgl.u. Nr.43).
43. G r a b in Steinbruch VIII, Stelle 6; zur Datierung s. unter e; c enthält einen jüdischen Namen. Folgende Inschriften aus anderen Gräbern desselben Steinbruchs, die keine jüdischen Namen enthalten, wurden nicht aufgenommen: OLIVERIO 1933/36, Nr.321-332 und Nr.338-340 (abgedruckt in SEG IX, Nr.587-598 und Nr.604-606); vgl.u. Nr.69. Der Steinbruch VIII ist sehr klein (nach OLIVERlOs Fig.La. zu urteilen vielleicht 10x10 m), und man könnte vermuten, daß ein so kleiner Raum nicht von Juden und Nicht juden gemeinsam als Bestattungsort verwendet wurde und daß vielleicht alle zwanzig aus Steinbruch VIII veröffentlichten Inschriften zu jüdischen Gräbern gehören. Aber: c ist hier die einzige Inschrift mit einem jüdischen Namen. In den übrigen Steinbrüchen Teucheiras, in denen Juden bestattet sind, enthält wenigstens ein Fünftel der Inschriften Namen, die als 'jüdisch' zu klassifizieren sind. Dazu kommt, daß gerade diese Inschrift c nichts Sicheres über die Religion der anderen in diesem Grab bestatteten Personen besagt (s.u.). Das heißt: Nur c ist jüdisch; für a, b, d, e und die übrigen in Steinbruch VIII bestatteten Personen ist dies nicht sicher.
a. über dem Grabeingang; OLIVERIO 1933/36, p.209, Nr.337; SEG IX, Nr.603; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
70
Teucheira
(Nr.43)
(Jahr) ?, ?Choiachi, P(ublius) Sedios Scaeva, 60 (Jahre)
L[.] XOL(r
xd.]' TI EnCLOl; Exe:uCil; Ll;'
OLIVERIO Z.1-3: ... / ..• L/O~ ~Xe:ya.l; Exe:uCil; ist hier wohl das lat. Co gnomen Scaeva (zu anderen Bedeutungen von Scaeva s. PAULY-WI. ser.2, vol.2, Sp.343 und L.Robert (1940, repr1971): Les gladiateurs dans l'Orient grec, p.70-72 und p.94fJ. Die Konjektur Exe:uCi{l;} ('des Scaeva', von OLIVERIO vorgeschlagen, in SEG in den Text aufgenommen) ist unnötig; der Mann hieß P. Sedios Scaeva (nicht: '[Sohn] des Scaeva'); zu Exe:uäl; s. auch PAPE-B.; ein jüdischer Hoherpriester des Namens in NT Act 19,14.
b. links von a, noch über dem Graheingang, etwas tiefer; OLIVERIO 1933/36, p.208, Nr.336; SEG IX, Nr.602; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Ln'
awau
a'
Ee:xo\)-
ca
~[x]~u
~
(Jahr) 8, 1.Thothy, Secunda des Scaeva; Priscus ...
IJp' [ l] gJ1.-
[Ol; ? ...
OLIVERIO Z.2ff.: ... E]e:xO\)/6a. •• u / omit. Zu dem lat. Namen Priscus bei Juden vgl. NT Rom 16,3 (TIp(axa).
71
Teucheira
(Nr.43)
c. links von b; OLIVERIO 1933/36, Nr.333; SEG IX, Nr.599; die Lesung ist von Reynolds bestätigt:
(Jahr) 8, 11.Choiach, Sara des Scaeva, 17 (Jahre)
Ln' x6La.X La.' Ea.ppa. EKEUCi. LL"
~a.ppa.
ist hebr. il1l'J; zur Schr'eibung mit zwei p vgl. z.B. CIJ I, Nr.543 und Nr.593; CIJ 11, Nr.1169; CPJ 111, Prosop. und Philo De mUtatione nominum §77: "nEpt ••• Eapa.l; VÜV tpOÜ~EV'
tVOl; upxl'l
Kat yap aörn ~E~OVo~u~E~aL Etl; Eappa.v Ka.~a ~nv ~oü np603EoLV ~oü pw .•. tp~nVEUE~aL Eapa. ~tv ~OU, Ea.ppa. 6t d.pxouoa" (vgl. LXX Gen 17,15). Eappa war O~OLXELOU
wahrscheinlich Sklavin des Scaeva (zur Namensform vgl.o. p.XVI); dann muß er nicht unbedingt ein Jude geWesen sein.
d. unter c; im Stil verschieden von den übrigen Inschriften des Grabes; vielleicht anderer, späterer Besitzer; OLIVERIO 1933/36, Nr.334; SEG IX, Nr.600; Lesung von Reynolds bestätigt, nur in der Jahreszahl liest sie Lpn' (OLIVERIO: Lpn'):
Lpn' ~ap~oü 3L K' KaA.A.Ll;
(Jahr) 108, 20.Pharmuthi, Kallis des Philon, 35 (Jahre)
~LA.CJ)VOl;
LA.E'
Das Jahr 108 act.Ära entspricht dem Jahr 77/78 n.Chr. Kallis kann maskulin (KUA.A.Ll;) oder feminin (KaA.A.Ll;) sein.
72
(Nr.43-44)
Teucheira
ZU ~CAWV bei Juden s. z.B. Euseb PE IX 20; CIJ 11, Nr. 1239 und Nr.1428; CPJ 111, Prosop. e. unter d; OLIVERIO 1933/36, Nr.335; SEG IX, Nr.601; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 10, 5.Phaoph, Priscus
L ~. ~a11xp ~
IIPU]o
OLIVERIO:
L~'
J1.01;
~aW~~
/omit.
Nur d ist eindeutig datierbar; bei den übrigen Jahreszahlen in b, c und e ist nicht klar, von wo ausgehend gerechnet wurde. Man könnte annehmen, daß sie in etwa aus derselben Zeit wie d stammen, wenn d nicht im Stil deutlich verschieden von den übrigen wäre und zu einem anderen, späteren Besitzer gehören könnte. a, b, c und e können also auch früher sein als d; möglich ist eine Zeit zwischen ca. 25 vor Chr. und 80 n.Chr.
44. G r a b in Steinbruch XIV, Stelle 3. Das Grab wurde von Reynolds nicht wiede~gefunden, es ist wahrscheinlich unter einer Sanddüne begraben. Zur Datierung s. unter k. d, e und k lassen auf Juden schließen. Nicht aufgenommen wurden folgende Inschriften aus selben Steinbruch (Stellen 1 und 2), in denen keine deutig jüdischen Namen vorkommen: OLIVERIO 1933/36, Nr.364-366 (= SEG IX, Nr.630-632); OLIVERlOs Stelle (Nr.365 & 366 = SEG IX, Nr.631 & 632) liegt etwa 35 Stelle 3 entfernt, Stelle 1 (OLIVERlOs Nr.364 = SEG 630) etwa 90 m.
73
demeinp.214f., XIV 2 m von IX, Nr.
Teucheira
(Nr.44)
a. vertiefte Tafel mit Giebel; über der Tür links; OLIVERIO 1933/36, p.215, Nr.367 (mit Foto auf Tav.LXXX, fig.44; schwer lesbar); SEG IX, Nr.633:
L~'
(Jahr) 7, Epikles des Philon,
['E]TtLlt;\'-
!i!; epC;\'wvo!; Lv' IIa.otv~ 0'
50 (Jahre), 4.Paoini
OLIVERIO hat in Z.4 ein neues Datum beginnen lassen ("Anno 50 0 ,,), das Siglum L also zweimal mit ~"tOU!; statt einmal mit t"twv aufgelöst. Das ist aber unmöglich; die Inschrift ist vollständig erhalten, wie das Foto zeigt, und enthielt nur diesen einen Eintrag. Das Monatsdatum ist nachgestell t. b. über der Tür, weiter rechts, keine Tafel; OLIVERIO 1933/36, Nr.368 (mit Foto fig.44; schwer lesbar); SEG IX, Nr.634; Lesung von Reynolds nach einer Fotografie, unveröffentlicht:
Lß' Mup"tot L1~o561 ou lhwv 1;'
(Jahr) 2, Myrto des Diodotos, 60 Jahre
OLIVERIO: Ln' Mup/"to ra.to / Eun1.J.tpw Zu Mup"t6 bzw.Mup"toL vgl.MuP"too (0. Nr.31b, u. Nr.52a) - so die übliche Schreibung des Frauennamens. Zu 0 für w vgr.o. Nr.14b und MAYSER Papyrusgramm.I,1, p.75f.; o~ stattw ist ungewöhnlich; -o~ kann aber statt -w~ stehen (vgl. Nr.22, Z.5), und ein Wechsel von -w/-w~ in Namensformen scheint häufiger vorzukommen (vgl. bei Nr.56b). 74
Teucheira
(Nr.44)
c. rechteckige Tafel; über b; OLIVERIO 1933/36, p.216, Nr.369 (mit Foto fig.44; schwer lesbar); SEG IX, Nr.635; Lesung von Reynolds nach einer Fotografie, unveröffentlicht:
(Jahr) 5, .. Paoini, Nikodista des Diodotos, Jahre
Le;' na[o'CvL •• ] NLKO OLOl:a D.LOOOl:W e[l:]i!iv [.]
OLIVERIO 2.4:
~[l:]i!iv
[.] omit.
NLKOOLOl:a (hier mit einer Lücke zwischen dem 0 und dem 0 geschrieben) ist sonst nicht belegt.
Die in der Cyrenaika häufige Genitiv-Endung -w ist dorisches Erbe. d. rechteckige Tafel; rechts neben der Tür; OLIVERIO 1933/36, Nr.371 (mit Foto fig.44); SEG IX, Nr.637:
Dositheos, 20 (Jahre)
e. rechteckige Tafel; über d, rechts neben bund c; OLIVERIO 1933/36, Nr.370 (mit Foto fig 44; schwer lesbar); SEG IX, Nr.636; Lesung von Reynolds nach einer Fotografie, unveröffentlicht:
LLa'
~alJ.e;\I
(Ja!'J.r) 11, 23.Phamenoth, '" des Dositheos, 15 (Jahre)
[ille] KY' [ .... ]M[.] ~
WOLeeOU LLe;'
75
(Nr.44)
Teucheira
OLIVERIO:
L~a'
~~E/y~8
x' / ..• ]~[ ..
ß/oo~8~[ou
/
L~E'
f. rechts neben e; keine Tafel; OLIVERIO 1933/36, Nr.372 (mit Foto fig.45 - linke obere Ecke; die Nummer auf dem Foto ist in 246 zu verbessern):
Lp' •..
(Jahr) 100, ..•
Eu ... Das Jahr 100 der act.Ära entspricht dem Jahr 69/70 n.Chr. g. unter f; keine Tafel; OLIVERIO 1933/36, Nr.373 (mit Foto fig.45; schwer lesbar); SEG IX, Nr.638; Anordnung der Zeilen nach Reynolds, unveröffentlicht:
L[ ... 'A]8[up 'AA.EJ;a.Vopw
(Jahr) .. , .. Hathyr (1), des Alexander, 7 (Jahre)
LC'
OLIVERIO: L•.. 'A]8[up .•• / ... ·AA.EJ;av/opw /
L~'
Zum Namen Alexander s.o. Nr.l. h. unter g; keine Tafel; OLIVERIO 1933/36, p.217, Nr.374 (mit Foto fig.45; schwer lesbar); SEG IX, Nr.639; Lesung von Reynolds nach einer Fotografie, unveröffentlicht:
76
(Nr.44)
Lp~'
Teucheira
(Jahr) 107, 3.Thothy, Aristis des Aristodamos, 25 (Jahre)
SiJ){}u y
• ApLO'L(; ·APLO.OOei~w LXE'
107 act.Ära entspricht 76/77 n.Chr. Zu den Namen s. PAPE-B., zu ·ApLO'L~ auch O.Masson (1974), in: ZPE 14, p.179-183, und O.Masson (1976), in: ZPE 20, p.232. Der Akzent in PAPE-B. ist zu verbessern. Es existieren einige Belege eines Frauennamens ·APLO'(~. Wie der Index von SEG IX zeigt, war ·ApLO'L~ vor allem in der Cyrenaika beliebt. i. unter h; keine Tafel; OLIVERIO 1933/36, Nr.375 (mit Foto fig.45); SEG IX, Nr.640:
Lp~'
(Jahr) 107, 13.Thothy, Diodotos des Diodotos, 35 (Jahre)
8W8u
LY' l> L60o.o~ l>Lo06.w LA.E'
j. rechts von i; keine Tafel;
OLIVERIO 1933/36, Nr.376 (mit Foto fig.45; schwer lesbar); SEG IX, Nr.641:
Lp~'
8W8u y
TEL~OXP[ei.~~
(Jahr) 107, 3.Thothy, Timokrates (7) des Diodotos, 4 (Jahre)
(?)
l>Lo06[.w Lo'
77
Teucheira
(Nr.44)
k. rechts von f; keine Tafel; OLIVERIO 1933/36, Nr.377 (mit Foto fig.45); SEG IX, Nr.642:
Nonna des Dositheos, 20 (Jahre)
.•. N(?)Jovva Awa~3~-
ou Lx'
Novva und das maskuline Äquivalent N6vvo~ sind ab dem 4.Jh. n.Chr. in Ägypten häufig (der Name wurde deshalb lange fälschlich - als ägyptisch angesehen; zu dieser Tradition s. bei Stephanus, Thesaurus L. Gr., vol.5, Sp.1559~. Falls die Deutung Novva hier stimmt, wäre der Beleg für die Cyrenaika außergewöhnlich früh. Vgl. zu dem relativ frühen Vorkommen von N6vvo~/Novva im keltischen Sprachraum und in Kleinasien R.DostalovaJeni~tova (1955), in: Studia antiqua Antonio Sala~ oblata, p.l02-109 (s. dazu BE 1956, Nr.62) und C.Bonner (1951), in: Journal of Egyptian Archaeology 40, p.15-17 (dazu BE 1955, Nr.57). Der Name stammt vielleicht aus dem Griechischen; er könnte einer der griech. 'Verwandtschaftsnamen' sein (anders Dostalova-Jeni~tova, ibid.: 'keltisch', und P.Kretschmer [1896]: Einleitung in die Geschichte der griechischen Sprache, p.343: 'Lallname aus kleinasiatischen Sprachen'); vgl. - von einer recht gut belegten indoeuropäischen Wurzel - griechisch vavva~, vavvn, v~vvo~, vovvo~ (v.l. bei Pollux 3,16) 'Onkel', bzw. in der Dichtung (nac~ Pollux) 'Großvater mütterlicherseits'; vgl. auch F.Cumont (1926); Feuilles de Doura-Europos, p.310 (vovo~) und H.Gr!goire (1968): Recueil des Inscriptions Grecques-Chretiennes d'Asie Mineure, Nr.16 (vova). Keltisch ist der Name nicht belegt (nicht aufgeführt in D.Ellis Evans [1967]: Gaulish Personal Names). Zum Gebrauch des Namens bei Juden vgl. CIJ 11, Nr.917
(Novva), Nr.964 - alle später als 300 n.Chr.
78
(Nr.44; (Nr.45-64))
Teucheira
Der Unterschied in den Jahreszahlen ist auffällig. Für f und für die Inschriften der drei Personen, die alle im selben Monat starben (h-j), ist anzunehmen, daß nach der act. Ära gezählt ist. a, b, c und e sind wohl trotz der niedrigen Jahreszahlen nicht wesentlich früher zu datieren - die gleichen in der Familie offensichtlich beliebten Namen kommen vor. Man darf annehmen, daß nach Regierungsjahren eines Kaisers gezählt ist (zum Nebeneinander der verschiedenen Datierungsgrundlagen vgl.u. Nr.67e).
45.-64. Gräber aus Steinbruch XV. In Steinbruch XV - einem der größten östlich der Stadt sind an drei verschiedenen Stellen Inschriften mit jüdischen Namen gefunden worden, im Nordosten (u. Nr.61-64), im Südosten (Nr.45-48) und im Süden (Nr.49-60); vgl. die Skiz~e bei OLIVERIO 1933/36, Fig.La. Vielleicht diente der ganze Steinbruch als jüdischer Friedhof. Nicht aufgeführt sind folgende Inschriften ohne eindeutig jüdische Namen aus demselben Steinbruch: Stellen XV,4-7 (Südosten): OLIVERIO 1933/36, p.220fL, Nr. 388-401 (= SEG IX, Nr.652-664); die Stellen befinden sich in geringer Entfernung von XV,3 (u. Nr.46fJ, von XV,4 bis XV,7 in westlicher Richtung fortschreitend; aufgrund dieser Lage ist es nicht unwahrscheinlich, daß auch sie zu jüdischen Gräbern gehören; ein Beweis ist nicht möglich. Stellen XV,8-10 (Süden): OLIVERIO, p.223, Nr.402-404 (= SEG IX, Nr.665-667); die Inschriften könnten wegen ihrer
Nähe zu XV,ll (u. Nr.49ffJ zu jüdischen Gräbern gehören. Stellen XV,12-14 (Westen und Nordwesten): OLIVERIO, p.228L, Nr.425-431 (= SEG IX, Nr.688-694); in den sieben Inschriften finden sich besonders viele lateinische Namen (rraUAO~, AOUKLO~, rato~, rrg.pWvLO~, ~aua.o~), die meisten kommen auch bei Juden vor. Stellen XV,18-20 (Osten): OLIVERIO, p.232L, Nr.444-446 (= SEG IX, Nr.707-709); zu der dritten Inschrift s.u. Nr.69.
79
(Nr.45)
Teucheira
45. G r a b von Stelle XV,1. d und f (und die Nähe zu Grab Nr.46, s. dort) lassen darauf schließen, daß die hier Bestatteten Juden waren. c - falls das Datum richtig gelesen ist - stammt aus dem Jahr 67/68 n.Chr .. Bei den übrigen Jahreszahlen ist nicht klar, von wo ausgehend gezählt wurde. Sie werden ungefähr aus derselben Zeit sein. Für die Datierung in die frühe Kaiserzeit spricht auch das Vorkommen des Namens Iulia in a. a. rechteckige Tafel; über dem Grabeingang; CIG 111, Nr.5321; OLIVERIO 1933/36, p.218, Nr.379; SEG IX, Nr.644:
• e<.ilöu a 'IouALa p-
(Jahr) 10, 1. Thothy, Iulia des Rufus, 13 (Jahre)
L~
OUlllOU L~y
•
Bei OLIVERIO ist eine 5.Zeile angeschlossen: Ly' diese Zeile ist hier Z.1 von e, s. dort.
Tüß~;
Die Namen sind lateinisch: Iulia, Rufus; zu 'IouALa bei Jüdinnen vgl. CIJ I, Nr.34f., J23f., 352; CIJ II, Nr.745, 766; vgl. zu 'IOUA~OS;; u. Nr.51a. b. rechteckige Tafel, links neben a; OLIVERIO 1933/36, p.217, Nr.378 (enthält nur die jeweils ersten beiden Buchstaben von Z.1 und 2); SEG IX, Nr.643; Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
80
(Nr.45)
Teucheira
(Jahr) 5, .. Hathyr, Lysimachos des Theodotos,
LE' 'A8U[p • J AuoCUa.x01; 8EUe5°1ou
7 (Jahre)
Li:'
Zu 8Eue50Lol; vgl.o. Nr.41b; zu EU für EO s. Nr.53b. c. rechteckige Tafel; links von b; PACHO 1827, pl.LXXXIV; CIG 111, Nr.5321; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 98, ... . .. Marcus (od. Marius) des Arimmas, 6 (Jahre)
Lnq [ ... J9~ [ •• JE M
'ApCUUa. LI;'
Oder Z.2/3:
Ma.P/~ol;;
PACHO/CIG: I.H
OA / YEMAP / OEAPK /
MALr
98 act.Ära entspricht 67/68 n.Chr. Zu Marcus s.o. Nr.33d;. zu ·ApCUUa.1; s.u. Nr.54b. d. von PACHO unter c gezeichnet; PACHO 1827, pl.LXXXIV; CIG 111, Nr.5321; von Reynolds nicht gesehen:
LO A ON
(Jahr) 9 (?),
IQnnOrA
?
IHEOYTOE
des Jesus, 7 (Jahre)
LZ
81
Teucheira
(Nr.45)
2.2/3 nach dem Vorschlag von J.Franz in CIG III: L[8] .. (?) / 'I]nno[.]a[s](?); nach einem unveröffentlichten Vorschlag von Reynolds: L~ [IT]ao[C]v [.] / [~]~[AL]nno~ Nur der zweite Name scheint einigermaßen sicher zu sein; zu 'Inoous s.o. Nr.l. e. unter a. Ein größeres Felsstück über dem Grabeingang, das offenbar die von PACHO gesehene Inschrift trug, ist heute weggebrochen. 2.1 steht als 5.2eile bei OLIVERIO, Nr.379 (s.o. a). PACHO 1827, pl.LXXXIV; CIG III, Nr.5321:
(Jahr) 3, 27.Tybi,
Lr TYBI
"K ZHAINA APIMMA
?
des Arimmas, 16 (Jahre)
Ln:
Text nach dem Vorschlag von J.Franz in CIG: L~' T[uß]t / x' / zf]a~va / ' ApLj.Lj.La / L~s'; 2.3 nach einem unveröffentlichten Vorschlag von Reynolds: ~~a~va Zna~va
ist sonst nicht bekannt.
f. rechteckige Tafel; hoch oben, rechts neben dem Eingang; CIG III, Nr.5321; OLIVERIO 1933/36, p.218, Nr.380; SEG IX, Nr.645; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
L~n'
x'
8W{)u
(Jahr) 18, 20.Thothy, Aristion des Judas, 9 (Jahre)
'Ap~o.C
[w]v 'Ioyoa L~'
82
(Nr.45-46)
OLIVERIO Z.3L: Zu
°ApLa.~wv
-~
Teucheira
[OI]o[u]6a / 19'
bei Juden vgl. eIJ I, Nr.710 und 685.
%u6a~ (manchmal auch ° Iou6a, so z.B. eIJ 11, Nr.872, 900 und 1283a) ist hebr. n,ln'; oder - in eIJ 11, Nr.900 -
%u6a = 1,1'.
g. Tafel mit Giebel; rechts neben f; eIG III~ Nr.5321 i ROBINSON 1913, p.199; OLIVERIO 1933/36, Nr.381; SEG IX, Nr.646; von Reynolds nicht gesehen; Text nach einer Interpretation von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 10, 2. Paoini, Dorkas des Arimmas, .. , (Jahre)
1L' rrao~-
VL ß' Aop~[a~ °Ap~[~~
(?)
1 ...
Oder Z.4: A6p~[o~
/
°ApL[a.~wvo~
°Ap~[a.Lo~
(Reynolds); OLIVERIO Z.3/4:
(?)
Zu den möglichen Ergänzungen in Z.4 vgl. c und e (OAP~~~a~) bzw. f (OApLa.~wv); in Z.3 sind außer AopKa~ und A6pKO~ verschiedene andere Ergänzungen möglich: AOPKW, AOPK~~, A6PKWV, AOPK~WV, AOPKgU~, etc.; zu AOPKa~ vgl. NT Act 9,36.
46. G r a b von Stelle XV,3; elnlge Meter rechts (südwestlich) von Nr.45. Zur Datierung s. bei c; a enthält einen jüdischen Namen. Zu weiteren Inschriften dieses Grabes s. Appendix; die Inschriften a-c hier sind identisch mit den Inschriften c bis e bei Reynolds.
83
Teucheira
(Nr.46)
a. vertiefte Tafel mit Giebel, links neben dem Grabeingang; eIG 111, Nr.5340; OLIVERIO 1933/36, p.218f., Nr.383; SEG IX, Nr.648; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 12, 3.Pachon,
LLß' IIaxwv y
Eappa Te:Ae:o Lo"tpcb:ou
Sara des Telesistratos, 98 (Jahre)
LqT] ,
OLIVERIO Z.3/4: Te:AL/oLo"tpa"tou (in SEG als Te:Ae:- abgedruckt) Die Altersangabe in SEG ist zu verbessern. Zu Eappa s.o. Nr.43c; zu Te:Ae:oCo"tpa"to~ vgl. z.B. eIG 111, Nr.5143, Z.13 und BE 1940, Nr.212. b. Tafel mit Giebel; unter a; eIG 111, Nr.5311; OLIVERIO 1933/36, p.219, Nr.384; SEG IX, Nr.649; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Lq' 'Ene:1:cpL L~ , KpL"toAa
(Jahr) 13, 15. Epiphi, Kritola des Lysias, 35 (Jahre)
lI.uo~a
LAe:'
OLIVERIO Z.1-3: 'EnC/CPL Le:' /
Kp~"twv
Gen. von lI.uoCa~ hier lI.uo~a (attisch: -ou) wie gewöhnlich in den dorischen Dialekten. Zu KpL"toAa vgl. PAPE-B.; SEG IX, Nr.11? und 181, Z.8.
84
\- ......
/
_.J
(Nr.46-47)
Teucheira
c. Tafel mit Giebel; unter b; CIG 111, Nr.5311; OLIVERIO 1933/36, Nr.385; SEG IX, Nr.650:
~U'
(Jahr) 21, 11 .Phaophi, Lysias des Euphranor, 30 (Jahre)
~ai.i:iql~
LltU'
Auo~Ul;
EUqlpa.vopol; L~'
Die relativ hohe Jahreszahl macht das Jahr 11/10 vor Chr. (nach act.Ära) oder das Jahr 34/35 n.Chr. (nach Regierungsjahren des Tiberius gezählt - nur seine lange Regierungszeit kommt noch in Frage) wahrscheinlich.
47. G r a b in unmittelbarer Nähe von Nr.46; die Inschriften sind von derselben Stelle OLIVERIOs wie die von Nr.46 (XV,3). Die Lage läßt vermuten, daß es sich um ein jüdisches Grab handelt; zu weiteren Inschriften dieses Grabes (eine mit einem jüdischen Namen) s.Appendix; a hier ist identisch mit d bei Reynolds (die Bezeichnung von Reynolds für die Inschrift b hier ist mir nicht bekannt; die Inschrift gehört aber sehr wahrscheinlich zum selben Grab). a. Tafel mit Giebel; CIG 111, Nr.5248; OLIVERIO 1933/36, p.219, Nr.386; SEG IX, Nr.650a:
Lö'
~uwql~
(Jahr) 9, 15.Phaophi, Aquila des Amaisinnas, 15 (Jahre)
~e;'
•AltUAUl; AlJ.u~ o~vvu
L~e;
,
85
(Nr.47-48)
Teucheira
Zu 'AXUAa~ (= lat. Aquila) bei Juden vgl. CIJ 11, Nr.797; NT Act 18,2; ein Jude des Namens ist durch seine Obersetzung der hebr.Bibel bekannt. Zu A~~o~vva~ vgl. A~~o~va~ Bapxa~o~ ('aus Barca') in der Olympionikenliste des S.Iulius Africanus in Eusebs Chronik (zu Olympiade 80; ed. A.Schoene [1875J, vol.1, Sp.204). Der seltene Name ist wahrscheinlich libysch (vgl. O.Masson [1976J, in: Antiquites africaines 10, p.53; Philostratus Gym. §43 ist kein direkter Beleg für die Form A~~o~va~; der Name lautet hier AA~o~a~; A~~o~va~ ist nur eine Konjektur aufgrund der Liste bei Euseb, da offensichtlich derselbe Mann gemeint ist). b. OLIVERIO 1933/36, p.219L, Nr.387; SEG IX, Nr.651:
L~6'
(Jahr) 14, .,. Epiphi, Metrophanes des Amaisinnas, 8 (Jahre)
• En'Cqn
Mrl"t"poqxiv~~
A~a~o
~vva
L~'
48. Ins c h r i f t an einem Grab von Stelle XV,2. Aufgrund seiner Lage (zwischen XV,1 [0. Nr.45J und XV,3 [Nr.46 und 47J; die drei Stellen sind nur wenige Meter voneinander entfernt) ist das Grab wahrscheinlich als jüdisch anzusehen; zu einer weiteren Inschrift dieses Grabes s. Appendix. OLIVERIO 1933/36, p.218, Nr.382; SEG IX, Nr.647:
(Jahr) 1, 10.Choiak, Kalamera des Nikias, 18 (Jahre)
Aa~e:p
a
N~xCa L~~'
86
((Nr.49-60))
Teucheira
ist- trotz des griechischen Klanges - vielleicht libysch (vgl. O.Masson [1976J, in: Antiquites africaines 10, p.62). Ka~a~Epa
49.-60. Inschriften und Gräber von Stelle XV,ll und der daran rechts (südwestlich) anschließenden Wand. Rechts neben OLIVERlOs Stelle 11, im Süden von Steinbruch XV, wurden 1944 während des Krieges fünf Gräber von Männern der Royal Air Force ausgegraben (s.u. Nr.60); die Inschriften auf den Fassaden dieser Gräber wurden - sehr unzuverlässig zuerst von GRAY 1956 ediert (einige der von GRAY veröffentlichten 45 Inschriften stehen bereits bei OLIVERIO und in SEG IX [u. Nr.49, 50a, b, c, g, 51a, c, 52d, eJ - bei GRAY nicht vermerkt; sieben weitere waren bereits von APPLEBAUM 1954 ediert [u. Nr.50a, 54d, 55d, g, S7a, h, 58aJ - ebenfalls niCht von GRAY vermerkt). Die Inschriften von GRAY wurden von J.M.Reynolds revidiert und in SEG XVI erneut veröffentlicht; dieser Text ist hier zugrunde gelegt, soweit er nicht durch neuere, unveröffentlichte Lesungen von Reynolds ersetzt ist. Abweichende Lesungen OLIVERlOs (bzw. von Reynolds in SEG XVI) sind gewöhnlich angegeben, Lesungen GRAYs oder APPLEBAUMs nur ausnahmsweise. Hier sind alle Inschriften von Stelle XV,ll und den rechts anschließenden Gräbern aufgeführt, auch Nr.49, 53 und 56, die nach Mitteilung vo~ Reynolds zu eig€nen Gräbern gehören und keine eindeutig jüdischen Namen aufweisen - das wird Zufall sein: Nr.49 und 56 haben zusammen nur vier Inschriften, und in Nr.53 findet sich immerhin der Name eEUÖwpO~. Die drei Gräber liegen zwischen lauter jüdischen Gräbern und wurden ziemlich sicher auch von Juden benutzt. Nr.49-52 sind von OLIVERlOs Stelle XV,ll, die folgenden sind - soweit es die Angaben in SEG XVI erkennen lassen nach rechts (Westen) fortschreitend 'angeordnet. Zur Lage der freigelegten Gräber und zu den Grabfunden s. Nr.60.
87
(Nr.49-50)
Teucheira
Zu den drei in der Nähe gefundenen Inschriften von OLIVERIOs Stelle XV,8-10 s. Einl. zu Nr.45-64.
49. Ins c h r i f t
an einem Grab von Stelle XV,ll;
CIG III, Nr.5305j OLIVERIO 1933/36, p.223, Nr.405j SEG IX, Nr.668j GRAY 1956, Nr.41; vgl. SEG XVI, Nr.920:
L~'
'Ent~L
(Jahr) 6, 12.Epiphi, Candidus des Herennius, 19 (Jahre)
ßL'
Kav5L50~
'EPEVV(L}OU LLÖ'
GRAY, Reynolds in SEG XVI Z.l: LE'j die Lesung OLIVERIOs wird bestätigt von Reynolds (unveröffentlicht).
(L~')
Zum Namen
'EP~VVLO~
bei Juden vgl. CPJ III, Prosop.
('Ep~VLO~).
Bei OLIVERIO 1933/36 ist neben Nr.405 eine weitere Inschrift abgedruckt, die dabeistehende Nummer (416) ist ein Versehenj SEG IX, Nr.668a: 'E]pEV[V~OU
(?)
Nach Mitteilung von Reynolds gehört diese Inschrift zu einem anderen Grab.
50. G r a b von Stelle XV,ll. Zur Datierung s. unter a, b, c und gj bei den Jahreszahlen der übrigen Inschriften ist nicht klar, von wo aus die Jahre gezählt wurden. d, e, g, h, i und j (wohl auch a, bund c) lassen auf Juden schließen. Die Inschriften a, b, c, d, e, f, g, h, i hier entsprechen den Inschriften a, b, c, e, f, h, j, k,m nach
88
Teucheira
(Nr.50)
der Bezeichnung von Reynolds (in dieser Reihenfolge). Zu den Inschriften d, g, i, I (Reynolds) desselben Grabes s. Appendix. a. rechteckige Tafel; über dem Grabeingang, links; CIG 111, Nr.5344; OLIVERIO 1933/36, p.223, Nr.406; SEG IX, Nr.669; APPLEBAUM 1954, Nr.34; GRAY 1956, Nr.33; SEG XVI, Nr.921; Text nach Reynolds in SEG XVI:
(Jahr) 95, 3. der Zusatztage, Theodotos des Sogenes, 3 (Jahre)
LqE' 'Enayo~~vwv
y'
eE66~.o~ Ewy~vou~ ~'
OLIVERIO Z.l:
LL~';
CIG Z.l: LL[E] aus
L/C
(PACHOs Lesung)
Zu eE660'o~ s.o. Nr.41b. Das Jahr 95 act.Ära entspricht dem Jahr 64/65 n.Chr. Zu den 'Zusatztagerr am Ende des Jahres s. den Artikel 'Epagomenae' von Dittenberger in PAULY-WI.5, Sp.2671f. b. rechteckige Tafel; über der Tür, rechts; höher als a; CIG 111, Nr.5296; RO~INSON 1913, p.199 (nur Z.5-8); OLIVERIO 1933/36, p.224, Nr.409 & 410; SEG IX, Nr.672 & 673; GRAY 1956, Nr.39 (Z.1-4); SEG XVI, Nr.924 & 925; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
89
Teucheira
(Nr.50)
(Jahr) 89, .. Epiphi, Theodotos des Ptolemaios, 80 (Jahre); (Jahr) 4 , ... Hathyr, Kallikleia des Sogenes, 35 (Jahre)
Ln{]' 'En~ ~ 'PL [.] ElE0e50"tol:; rr"tOAElJ.ULOU LT;L'
Le5' •A{]U[P Ka.AALXAELa. EWYEVOUl:; LEA'
OLIVERIO (von Reynolds in SEG XVI bestätigt) 2.1: LL{]' 'EnC['P]L y'; 2.4: L~'; 2.6: Ka.AALXAEa. Die beiden Jahreszahlen auf der Tafel sind interessant vorausgesetzt die Lesung stimmt - und zeigen das Nebenein~ ander der beiden üblichen Datierungsmethoden: Das Jahr 89 der act.Ära entspricht dem Jahr 58/59 n.Chr. Das zweite Datum 'Jahr 4' (2.5) ist kaum 85 Jahre früher anzusetzen; offensichtlich ist hier nach Regierungsjahren eines Kaisers gezählt - vielleicht Neros: Jahr 4 der Regierung Neros wäre 57/58 n.Chr. c.rechteckige Tafel, über b; CIG III, Nr.5344; OLIVERIO 1933/36, Nr.408; SEG IX, Nr. 671; GRAY 1956, Nr.38; SEG XVI, Nr.923; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 106, 10. Mesore, Ptolemaios des Theodotos, 80 (Jahre)
Lpl:;' MEOOpr') L' rr"tOAE~a.L
Ol:; E>Eoe5o"tOU Ln'
OLIVERIO 2.1/2: LLl:;' MEOO/Pr') LL~'
MEOO/Pr')
~a.'
90
~';
Reynolds in SEG XVI 2.1/2: c
(Nr.50)
Teucheira
Das Jahr 106 act.Ära entspricht dem Jahr 75/76 n.Chr. d. vertiefte Tafel mit Giebel; rechts neben der Tür auf der anstoßenden Wand; GRAY 1956, Nr.36; SEG XVI, Nr.918:
tTtayolJ,{;\lW\I .' Mapa II-coil.ElJ,aCou 1xß'
(Jahr) 9, ... der Zusatztage, Mara des Ptolemaios, 22 (Jahre)
18'
Zum Frauennamen Mapa vgl. CIJ I, Nr.372; vielleicht auch CIJ I, Nr.41 - Mapa 'Io[uoaLa?] erschlossen aus MAPAIO-; BE 1946/47, Nr.204; BE 1970, Nr.415. Der Name scheint jüdisch zu sein; er taucht einmal in der Bibel auf (Ruth 1,20: N111,
v,I.
il111).
e. Tafel mit Giebel, durch eingeschnittene Linien gekennzeichnet; unter d; GRAY 1956, Nr.37; SEG XVI, Nr.919; revidierte- Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
1ß' MEXi:p n' EUxil.dons ßCJ,l<JL8{;ou 1f;[.]
Reynolds in SEG XVI Z.3ff.:
(Jahr) 2, 8. Mechir, Eukleides des Dositheos, 60(+?) (Jahre)
xil.~LOn/s 4~L/~~OU
91
/ 1f;[. (?)]'
(Nr.50)
Teucheira
f. rechteckige Tafel; links neben der Tür; GRAY 1956, Nr.34; SEG XVI, Nr.917; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 10, .•. Mechir, Hagemona des Sogenes, 33 (Jahre)
LL' Me:x.e:'i:p (.] 'Aye:u6\1a I:(&)YE\le:U~
L)"y'
Reynolds -in SEG XVI Z. 1/2: Ll;t<;t' / 'AHu6\1a 'Aye:u6\1a ist die dorische Form zu attisch 'Hye:u6\1n (auch
SEG IX, Nr.245 und 698; SEG XVI, Nr.869, etc.). Zum Gen. -e:u~ bei s-Stämmen vgl. z.B. C.D.Buck (1955): The Greek Dialects, p.40f. und p.90. g. rechteckige Tafel, links über f; CIG 111, Nr.5344; OLIVERIO 1933/36, p.224, Nr.407; SEG IX, Nr.670; GRAY 1956, Nr.35; SEG XVI, Nr.922; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 21, 24 .Mesore, Sogenes des Dositheos, 64 (Jahre)
Ll;(a' Me:oopl'] xo' I:(&)YE\ln~
Li~LÖEOU
LEo'
OLIVERIO Z.l: Ll;ta' Me:oopl']; Z.3/4: LiOOLÖEOU / Le:),,'; Reynolds in SEG XVI Z.l: Ll;ta' Me:oopt y'; Z.3/4: LiOOLÖEOU / LEo' Das Jahr 21 kann nach der act.Ära (= 11/10 vor Chr.) oder nach Regierungsjahren des Tibetius gerechnet sein (= 34/35 n.Chr.; vgl.o. Nr.46c).
92
(Nr.50)
Teucheira
h. ungefähr rechteckige Tafel; unter g, links; GRAY 1956, Nr.31; SEG XVI, Nr.915:
(Jahr) 4 (?) ... Dositheos des Dositheos, (Jahre)
L5 •••
ßWo[ Uh;] 01; ßW[OLatoU] L •••
i. Reliefstele mit Giebel; links unter h; GRAY 1956, Nr.32; SEG XVI, Nr.916; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 2, dritter Mesore, Sogenes des Josepos, vierundzwanzig [Jahre]
Lß' M-
EOOpn l:PLHI bWyt'VTjI; 'IWOTjnw g(J;t99~T-
tOEPg. [!hw'V ]
Reynolds in SEG XVI: Lß' M/EOOp/n 'Iwonl; / 'fwOTjxol; El:/EOE •.
l:pC/l:~
Ew/yt'VTj[I;]/
Zu 'Iw~Tjnol; (= hebr. QD1') vgl. PAPE-B.; PREISIGKE Namenb. ; CIJ 11, Nr.BBO, 1211, 1350, 1355b, d, 136Ba, b; CPJ 111, Prosop., etc.
93
(Nr.50-51)
Teucheira
j. rechteckige Tafel; in der Nähe von a;
GRAY 1956, Nr.30; SEG XVI, Nr.914:
[L. 'J
~aUEv~[L]
(Jahr) .. , 24.Phamenot, etc. (vgl. g)
xc'
[E] wy ~VllG Äwa~3~ou
LEc'
Vielleicht ist j eine Verbesserung von g, oder umgekehrt.
51. G r a b von Stelle XV,ll. Die Inschriften des Grabes sind nicht genauer zu datieren. Sie werden - wie die danebenliegenden Gräber - wohl aus dem 1.Jh. n.Chr. sein" bund e lassen auf Juden schließen. a. vertiefte Eingang;
Tafel~
ungefähr dreieckig, rechts neben dem
OLIVERIO 1933/36, p.224, Nr.411 (mit Foto Tav.LXXXI, fig. 46); SEG IX, Nr.674; GRAY 1956, Nr.25; SEG XVI, Nr.926:
Iulius des Lucius
·Ioui\.~-
0G Ao-
uxCw
Die Namen sind lateinisch; zu ·Ioui\.~oG bei Juden vgl. Beth She'arim 11, Nr.189; CIJ I, Nr.304 und 683; CIJ 11, Nr. 745,759,792; CPJ III, Prosop.; vgl.·Ioui\.Ca o. Nr.45a. Zu Aoux~OG vgl. CIJ I, Nr.155; CIJ 11, Nr.766.
94
(Nr.51)
Teucheira
b. Tafel mit Giebel, durch eingeschnittene Linien gekennzeichnet; rechts von a; OLIVERIO 1933/36. p.225, Nr.412 (mit Foto fig.46); SEG IX, Nr.675:
L LO'
(Jahr) 14, Aristis des Dositheos, 55 (Jahre)
"ApLO-
"t"LI; !:J.wOLÖgOU LVE'
Zu "ApLO"t"LI; s.o. Nr.44h, zu !:J.wOCÖEOI; s.o. Nr.41a. c. ungefähr dreieckige Tafel, durch eingeschnittene Linien gebildet, rechts von b; OLIVERIO 1933/36, Nr.413 (mit Foto GRAY 1956, Nr.26; SEG XVI, Nr.927:
~ig.46);
SEG IX, Nr.676;
(Jahr) 3, 20.Tybi, Secunda des Eros, 35 (Jahre)
Ly'Tü-
ßL x' ~E
x6voa "Epw"t"OI; L.:\E'
Zu "EpWI; - häufig bei Sklaven - s. PAPE-B.; vgl. auch C CIJ I, Nr.682 ("EP[W"t"OI;]) und B.Lifshitz (1967): Donateurs et fondateurs dans les synagogues juives, Nr.11. d. wie c; rechts von c; OLIVERIO 1933/36, Nr.414 (mit Foto fig.46; schwer lesbar); SEG IX, Nr.677:
95
(Nr.51)
Teucheira
(Jahr) 3, 26. Mesore, Xenon des Menelaos, 11 (Jahre)
Ly' Me;OOPT} }(.!;' ggVülV Me;ve;Aa.ül L ~U
'
Z.2: }(.!;' nach einer unveröffentlichten Lesung von Reynolds; OLIVERIO hat }(.e;'. e. rechteckige Tafel, rechts von c; OLIVERIO 1933/36, Nr.416 (mit Foto fig.46, rechte untere Ecke; schwer lesbar); SEG IX, Nr.679; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
des Dositheos, 6 (Jahre); (Jahr) 107, 2.Thothy, Hagemona des Nikaios, 51 (Jahre)
t.ülo~8[gou
L!;' Lpr;' 8GX1u ß' 'Aye;lJ,6vu N~}(.aül
LVU'
OLIVERIO Z.3:
t.oo~8[gou;
Z.5:
L~r;'
Das Jahr 107 act.Ära entspricht dem Jahr 76/77 n.Chr. Zu 'Aye;lJ,6vu s.o. Nr.50f. N~}(.aül ist bei OLIVERIO in N~}(.uül verbessert; gegenüber dem häufigen NL}('U~O!; und N~}(.ä!; (vgl. PAPE-B.) ist die Form N~}(.uo!; selten (sonst noch bei OLIVERIO 1933/36, p.256, Nr.527 = SEG IX, Nr.402)!
96
(Nr.51-52)
Teucheira
f. rechteckige Tafel, über d und e; OLIVERIO 1933/36, Nr.415 (mit Foto fig.46; schwer lesbar); SEG IX, Nr.678:
Le;'
(Jahr) 5,
•••
... ,
Ee;-]
Secunda des Gaius, Jahre (?)
l-J.9V99ra"C~
t"t]w[v
52. G r a b von Stelle XV,ll; 1.Jh. n.Chr. (vgl. unter bund c). b, c, d und f lassen auf Juden schließen. Die Inschriften a, b, c, d, e, f, g, h hier entsprechen den Inschriften a, b, c, g, h, i, 0, s (in dieser Reihenfolge) desselben Grabes in der Bezeichnung von Reynolds. Zu den übrigen Inschriften des Grabes s. Appendix. a. rechteckige Tafel; über dem Eingang, links; OLIVERIO 1933/36, p.226, Nr.417; SEG IX, Nr.680; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
LLa'
(Jahr) 11, 20.Mechir, Eirena des Aristeas, 5 (Jahre)
Me;-
X'LP x'
EC-
PTtva
'ApLOl:lta L~
(
•
OLIVERIO Z.4:
'ApLOl:e;[ü~
(?); Z.5 omit.
E(PTtva kommt besonders häufig bei j~dischen Frauen vor, wo der Name sich als Äquivalent von n>n'7l!1 u.·ä. (; EaACI)~Tl) anbietet (vgl. z.B. CIJ I, Nr.21, 319, 320, 333, 651; CIJ II, Nr.1491, 1531; CPJ 111, Prosop.) - aber auch nicht jüdische
97
(Nr.52)
Teucheira
Frauen tragen den Namen der Friedensgättin (in der Cyrenaika z.B. CIG 111, Nr.5143, Z.13 - eine Herapriesterin). Anders ist es vielleicht mit dem abgeleiteten Namen Etp~vaLO~ aus der Cyrenaika ist mir kein Nicht jude (soweit es sich sicher feststellen läßt) bekannt, der den Namen trägt; vgl.u. Nr. 77, p. 168. b. rechteckige Tafel; über der Tür, rechts; OLIVERIO 1933/36, Nr.418; SEG IX, Nr.681:
(Jahr) 19, 28.Hathyr, Dositheos des Aristes, 14 (Jahre)
LLa' '. Aaup x~'
ßüJoC-
ae;o~
'APLO-
l:e;u~
LLO'
Das Jahr 19 ist vermutlich entweder nach der act.Ära (13/12 vor Chr.) oder nach Regierungsjahren des Tiberius (32/33 n.Chr.) gezählt. Letzteres ist wahrscheinlicher wegen des geringeren zeitlichen Abstandes zu der daneben angebrachten Inschrift c. 'ApLOl:e;U~
kann Gen. zum Nom. 'ApLOl:e;U~ sein, oder zu 'ApLOl:n~ gehören (mit Gen.Sg. nach der Deklination der s-Stämme - wie in einigen Namen einer Inschrift von Chios, SEG XIX, Nr.578; vgl.o. Nr.50f und u. Nr.56c; s. auch C.D.Buck [1955J: The Greek Dialects, p.40, 90 und 92). c. Relief tafel mit Giebel; rechts von b, über dem Eingang; die einzelnen Abschnitte sind von verschiedenen Schreibern; OLIVERIO 1933/36, Nr.419; SEG IX, Nr.682; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
98
(Nr.S2)
(Jahr) 97, Aristis des Andronikos, 79 (Jahre); Myrto des Dositheos, 20 (Jahre); Lais des Aristis, 3S (Jahre); Sosippos des Na ..• , 18 (Jahre)
LClr;' ·Ap~Ol:~~
5
, Avopov Cxw Lo3' Mupl:w ßWO~3(E)W
Lx'
Aat~ 'ApCOl:~
LA.E'
Ewg~[Tt-]
TtO~ Na[ •••
10
J
o~ L~n'
OLIVERIO Z.l:
L~r;';
Teucheira
Z.6: Lx' omit.; Z.8ff.: La' E[d]w[v
(?) / rroo~o[Cw/vo~ L~.
Das Jahr 97 act.Ära entspricht dem Jahr 66/67 n.Chr. 'ApCOH
(Z. 7) ist von OLIVERIO und in SEG aus "Ap~oH~ da wahrscheinlich der Genitiv gemeint ist. Neben einem Versehen des Steinmetzen ist als Erklärung für das Fehlen des 0 auch Dialekteigentümlichkeit möglich: ~o wird häufig zu ~ verkürzt; vgl. C.D.Buck (19SS): The Greek Dialects, p.43, und zu Map~v aus Map~ov o. Nr.1. Zu ·Ap~ol:~~ s.o. Nr.44h.
verbe~sert,
d. rechteckige Tafel; über c, rechts; CIG III, Nr.S289; OLIV~RIO 1933/36, p.227, Nr.420; SEG IX, Nr.683; GRAY 19S6, Nr.28; SEG XVI, Nr.928; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 3, 12.Hathyr, Jesus des Apollodoros, 8 (Jahre)
LY'
•A3up
ß~'
ECnoo[ud 'ATtoA.A.oowpw Ln'
99
(Nr.52)
Teucheira
OLIVERIO Z.2/3: 'A8up /
'Inao(ü>s
g'
Zu Etnaous / 'Inaous s.o. Nr.1. e. rechteckige Tafel; unter d, rechts von c; OLIVERIO 1933/36, Nr.422; SEG IX, Nr.685; GRAY 1956, Nr.29; SEG XVI, Nr.929; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Lß'
TOß~
(Jahr) 2, 20.Tybi, Kallikles des Nikaios, 23 (Jahre)
x'
Ka.A.A~XAiis N~xc;LCOU
Lyx'
OLIVERIO Z.3: N~xCou Ln'; Reynolds in SEG XVI Z.2/3: / N~xaCou Ln'
KaAA~~nÖns
f. rechteckige Tafel; unter e, rechts von c; OLIVERIO 1933/36, Nr.421; SEG IX, Nr.684; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Lß.J;<' ~a.pvv E6cppa.vopOs L~'
(Jahr) 22, Marin des Euphranor, 40 (Jahre)
OLIVERIO Z.l: .... M]apCv[a Zu
Mcip~v
s.o. Nr.1.
100
(Nr.52-53)
Teucheira
g. rechts von e; OLIVERIO 1933/36, Nr.423; SEG IX, Nr.686; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Lq;'
ewau
(Jahr) 16, 5.Thothy,
e:
Eupraxis des Philon 38 (Jahre)
EOTtpaE~G ~CAWVOG
LA11 '
OLIVERIO Z.5: LA' h. rechteckige Tafel; rechts von g; OLIVERIO 1933/36, Nr.424; SEG IX, Nr.687; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
L~'
(Jahr) 10, 5.Mechir, Aphrodisia des Alexas, 5 (Jahre)
Me:x.tp e:'
'A
'AAe:Eä Le:'
OLIVERIO Z. 1:
... MEXLP e:'
Zu 'AAe:EäG bei Juden s. z.B. CIJ 11, Nr.791; Josephus AJ C XVII §10, BJ VI §92, etc.
53. G r a b rechts von Stelle XV, 11; zur Datierung s. unter bund c. Eindeutig jüdische Namen finden sich in diesem Grab nicht; s. aber b und die Einl. zu Nr.49-60 oben.
101
Teucheira
(Nr.53)
a. über dem Grabeingang; ohne Tafel, stark zerstört; GRAY 1956, Nr.44, Z.6 (enthält nur die Jahresangabe, von ihm als Teil der darüberstehenden Inschrift - u. b - angesehen); SEG XVI, Nr.910; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
LL'
(Jahr) 10, .. Phamenot, Serapion
~a1J.H [(;il;. ]
Ee:paTtLWV ••• [ .... ·]M[ .. ·
Reynolds in SEG XVI: LL'
~a1J.e:[vw•••
] 1 Ee:paTtLWV ••• 1
b. rechteckige Tafel; über a; GRAY 1956, Nr.44, Z.1-5; SEG XVI, Nr.909:
(Jahr) 112, 5. im Monat Mechir, Seraphion des Theudoros, 13 (Jahre)
LPLß' 1J.T)V-
t Me:xe:'i:p e:' EBpaq>Lw\I 8e:uöwpw LLY'
Das Jahr 112 act.Ära entspricht dem Jahr 81/82 n.Chr. Zu Ee:paTtLWv/Ee:paq>Lwv vgl.u. Nr.72. Der griechische Name 8e:uöwpo~/8e:6öwpo~ (ähnliche Bedeutung wie 8e:6öo.o~, s.o. Nr.41b) ist auch bei Juden nicht selten; vgl. z.B. CPJ 111, Prosop.; CIJ I, Nr.31, 722, 723; CIJ II, Nr.783, 803, 818, 879, 922, 1237, 1441. Der Name scheint aber weniger typisch für Juden zu sein als ßWOLae:O~ und 8e:6öo.o~; Beispiele für Nicht juden des Namens in der Cyrenaika: SEG IX, Nr.125 und· 284. Zu e:u für e:o - häufig in der Cyrenaika (vgl. die Indizes von SEG IX und XVI zu 8e:u-, KAe:U-, etc.) - s. C.D.Buck (1955): The Greek Dialects, p.40f.
102
(Nr.53)
Teucheira
c. vertiefte, rechteckige Tafel; links von a; GRAY 1956, Nr.43; SEG XVI, Nr.912; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
LL' •ApLO.6ßOAOl; EEpanCwvol; L1J:' MEOOPn XE' ALXOl; ratw LI?'
(Jahr) 100, Aristobulos des Serapion, (Jahr?) 80, 25.Mesore, Likos des Gaius, 4 (Jahre)
Reynolds in SEG XVI Z.3: panLwvol;; Z.4: LYL' Ln' in der 4.Zeile - falls es ein Datum bezeichnet - ist offensichtlich nach der act.Ära gerechnet: Jahr 80 = 49/50 n.Chr.; Ln' könnte aber auch das 'Alter des Aristobulos angeben. Zu ·APLO.6ßoUAO~ (so die gewöhnliche Schreibweise) s. PAPE-B.; CIJ 11, Nr.1456; CPJ 111, Prosop.; Josephus AJ XIV §248, XX §240, etc.; der Name ist bei Juden nicht selten. ACXOl; (vorausgesetzt, es ist nicht MEOOpn x' 'EALXOl; abzutrennen) ist wohl verschrieben für AUXOl;; L für u ist in Inschriften Teucheiras ungewöhnlich.
d. quadratische Tafel; links von c; GRAY 1956, Nr.42; SEG XVI, Nr.913; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 14, Timarchos des ... ? 4 (J~hre)
LLI?' TL].I.-
apXOl; MayauVOl; Lo'
Oder Z.4:
~!9~
Lo'; Reynolds in SEG XVI Z.3/4:
103
MAr~Y/~Q L~9'
Teucheira
(Nr.53-54)
Der zweite Name ist unverständlich; nicht auf dem Stein.
Maywvo~
steht jedenfalls
e. GRAY 1956, Nr.45; SEG XVI, Nr.911; ohne Lageangabe, die Inschrift wurde so von GRAY anschließend an die vorigen Inschriften veröffentlicht, ist aber von Reynolds nicht wiedergefunden worden:
L ••••
(Jahr)
.•••• ~ou lHööujJ.aCou
des ... , des Diddymäers
~~ö(ö)ujJ.aCo~ würde - falls die Lesung nicht falsch ist einen Bewohner des Ortes ~~öujJ.n bezeichnen (ein libyscher Ort des Namens bei Stephanus Byzantinus: ~~öujJ.n n6~~~ ACßuaaa) oder einen Einwohner der Inseln ~CöujJ.a (nach Stad. mar.magn. §12 = GGM I, p.432 an der libyschen Küste, nach Ptolemaeus Geog. IV 5,34 in der Mareotis); zu anderen Orten und Inseln dieses Namens vgl. PAULY-WI.5, Sp.437-442.
54. G r a b in derselben Wand wie Nr.53, aber weiter rechts, in einigem Abstand. Es ist anzunehmen, daß das Grab - wie die danebenliegenden - im 1.Jh. n.ehr. mit den Inschriften versehen wurde. a, bund d lassen auf Juden schließen. Die Namen dieses Grabes klingen vornehm. *a. Reliefstele, über dem Grabeingang; GRAY 1956, Nr.20; SEG XVI, Nr.904:
(Jahr) 11, 14.Tybi, Dosas des Aristokrates, 35 (Jahre)
L~a' TOß~
ö~'
~waa~
·Ap~a.o}tpa
'gu~ L~e;'
104
(Nr.54)
GRAY, Reynolds in SEG XVI Z.1/2: LLa' TüßL
Teucheira
'/
~Lowcra~
Letzte Zeile auf dem Stein T9YC, woraus GRAY ,€u~ las, was auch möglich ist (vgl. z.B. o. Nr.50f, u. Nr.56c). ~Lowcra~ (nach der Lesung von GRAY und von Reynolds in SEG XVI) ist sonst nicht belegt. GRAY hielt ~Lowcra~ für ein Aoristpartizip und erklärte die Form (" qu ite strange to Greek") aus semitischem Gebrauch; '~Lowcra~' wäre dann eine direkte Obersetzung von hebr. lnl (Nathan). Diese Erklärung der Form ist falsch: 'oLowcra~' ist kein Aoristpartizip. Das übliche Äquivalent von lnl ist wahrscheinlich ~wcrä~ (CIJ 11, Nr.1502; CPJ 111, Prosop.; BE 1967, Nr.643; weitere Belege aus den Papyri sind über FORABOSCHI Onomasticon zu finden; vgl. auch NP', [Dosa], b Talmud Erub 83a; Mischna Aboth 3,10). ~wcrä~ ist wohl eine der im Griechischen häufigen Kurzformen auf -ä~ (vgl. P.Chantraine [1933]: La formation des noms en grec ancien, p.31f.) und kann vermutlich für ~wcrC&€o~, ~wcrap[wv, etc. stehen. Das Problem des Namens I~Lowcra~' ist gelöst, wenn man die beiden ersten Buchstaben in ~.2 als Teil des Datums liest. Wahrscheinlich stand am Ende von Z. 1 keine Zahl (vgl. Foto). Zur Umstellung der Zahlen (OL' statt LO') vgl.o. Nr.6, 7, 45c, 49, u. Nr.57h, 59b, 62a, etc. *b. rechteckige Tafel; unter a, links vom Eingang, über der Türhöhe; GRAY 1956, Nr.21; SEG XVI, Nr.90S:
LLa' 'A&up
(Jahr) 11, 2.Hathyr, Arimmas des Juda(s), 21 (Jahre)
ß' 'ApCwa~ 'Iouoa Llta'
'ApC~~~
ist nur in der Cyrenaika häufig belegt (vgl. d1e Indizes von SEG IX und XVI; BE 1959, Nr.S41; Callimachus Epigr. 13,1f.: 11 • • • ,ov 'ApC~~a,oüKUPTlVa[oun:atoa"). 105
(Nr.54)
Teucheira
Der Name ist nicht jüdisch (gegen GRAY 1956, p.44), sondern wohl griechisch, vielleicht Kurzform zu 'Apt~vao.oG oder 'Apt~xoG oder 'Ap~~€vT)G, s, O.Masson (1976): "Deux noms doriens chez Callimaque, 'Ap~~~aG, 'EX€~~G et quelques noms en -~~aG", in: Revue de philologie, de litterature et d'histoire anciennes SO, p.24-31; der Name war wohl in vornehmeren Familien beliebt, s. Masson, p.26. Zu 'louöaGI 'louoa s.o. Nr.45f. *c. Relief tafel mit Giebel; links neben dem Grabeingang, unter b; GRAY 1956, Nr.22; SEG XVI, Nr.906:
L"
(Jahr) 7, 16.Phaophi, Aristokrates des Arimmas, 63 (Jahre)
cro.w
'Ap~o.oxp
'Apt~~a
LEY'
d. Relief tafel mit Giebel, links von c; APPLEBAUM 1954, p.47, Nr.38; GRAY 1956; SEG XVI, Nr.908:
LT)' 'Aaup ß~aG
6' Tou-
(Jahr) 8, 7.Hathyr, Tubias des Aristokrates, 20 (Jahre); (Jahr) 8, 28.Thothy, Aristokrates des Aristokrates, 4 (Jahre)
'Ap~o.o
xpa..ouG Lx' LT)' 8wau T)X' 'Ap~o.oxp
G
'Ap~o.oxp
a.«?YG Lö'
Touß~aG ist hebr. n7~'u oder ,n7~'u, vgl. CIJ I, Nr.497; CPJ 111, Prosop. (Touß~aG und Toß~aG); CIJ 11, Nr.1450 (Twß[~aG]), etc.; zum Gebrauch des Namens in vornehmen Familien s. E.Meyer (3 1921 ): Ursprung und Anfänge des Christentums, vol.2, p.133-135.
106
(Nr.54-55)
Teucheira
e. rechteckige Tafel; über d, links von b; GRAY 1956, Nr.23; SEG XVI, Nr.907:
Lß' (jl~
(Jahr) 2, 3.Epiphi, Arinunas
'Eni:y'
'ApC-
1J.1J.a.~
des Aristokrates, 70 (Jahre)
'Ap~a"to
ltpchouS; LO'
55. G r a b rechts von Nr.54; wohl 1.Jh. n.Chr. (vgl. Nr.53, Nr.56, etc.). b, c, d, e und g lassen auf Juden schließen. a. rechteckige Tafel; über dem Grabeingang; SEG XVI, Nr.899:
[L. ']
[Me;ao]pn •••• • a~o[s;]
'r[oa.v]ou[S;]
(7)
LEo'
b. Relieftafel mit Giebel; auf anstoßender Wand rechts neben dem Eingang; stark zerstört; GRAY 1956, Nr.19; SEG XVI, Nr.897 (Lesung von Goodchild, 1948) :
107
Teucheira
(Nr.55)
(Jahr) 7, 9.Tybi, Tryphaina des Johanes, 10 (Jahre); (Jahr) 7, .. der Zusatztage, Judion des Johanes, 13 (Jahre)
L6' Tuß~ {}' Tpu<jJcu va 'IoaVOU!; L~' L6' ErraYOj..LEvwv .' 'IouöCwv 'Ioayou!; Lq'
Z.4/5: ErraYOj..LEvwV aus ErrayOj..L€vwV ~' (so SEG), da es nur 5 (höchstens 6) Zusatz tage gab, vgl.o. Nr.50a TpuQJa~va ist das feminine Äquivalent zu Tpu<jJwV (dazu s.o. Nr.l). 'IouöCwv ist meines Wissens außerhalb der Cyrenaika so nicht bekannt; zu Bildungen auf -Cwv s. z.B. E.Locker (1933), in: Glotta 21, p.142f., mit weiterer Literatur. 'Ioavn!; ist hebr. lJn'7.
c. Relief tafel mit Giebel; über b; SEG XVI, Nr.898; revidierte Lesung Von Reynolds, unveröffentlicht:
L~'
~[ap]j..Lo[ü]
{}[~]
I$a[;\;\]w
(Jahr) 10, 22.Pharmuthi, Kallo des Josepos, 58 (Jahre)
l/.ß'
'Iw-
anrrou Lvn'
Reynolds in SEG XVI: L.' / . Lvn' Zu 'Iwanrro!; s.o. Nr.50i.
108
Teuch eira
(Nr.55 )
*d. rechte ckige Tafel; links von a, teilwe ise über dem Eingan g; XVI, APPLEBAUM 1954, p.46f ., Nr.32; GRAY 1956, Nr.16; SEG Nr.900 :
Ly'
• A8up L6' Map8a
'Ioavo ul; LnE:'
(Jahr) 3, 17. Hathy r, Martha des Johane s, 85 (Jahre )
Die Namen sind aram. bzw. hebr.U rsprun gs
(xn,n/ ~n,n,
lJ"") .
*e. rechte ckige Tafel; links neben der Tür; SEG XVI, Nr.903 ; revidiert~ Lesung von Reyno lds, unveröffen tlicht :
L6' IIaO-
VL
L Tl
'IoaVTll;
'Ioavo ul; L8'
(Jahr) 7, 18.Paü ni, Johanes des Johane s, 9 (Jahre )
ul; / Reyno lds in SEG XVI Z.1/2: L6' IIau/vL L.'; Z.5/6: 'Ioavo L{]'
*f. Relief tafel mit Giebe l; über e, links von d; GRAY 1956, Nr.18; SEG XVI, Nr.901 :'
109
Teucheira
(Nr.55-56)
L~e:'
(Jahr) 15, 8.Pharmuthi, Philippos des Philippos, 20 (Jahre)
lJ,oü{h
11'
Cd
Lx'
*g. Relief tafel mit Giebel; über f; APPLEBAUM 1954, p.46f., Nr.31; GRAY 1956, Nr.17; SEG XVI, Nr.902:
(Jahr) 3, 10.Mesore, Philoxena des Johanes, 30 (Jahre)
Ly'
Me:aopn ~.
yg. • ~9g.\I OU~
LA'
Zu
56. G r a b rechts von Nr.55 (= R.A.F.-tomb E, S.u. Nr.60; s. dort auch zu den Grabfunden). In den drei Inschriften findet sich kein eindeutig jüdischer Name, die Lage zwischen lauter jüdischen Gräbern derselben Zeit läßt aber vermuten, daß auch hier Juden bestattet sind. Zur Datierung s. a, b und u. Nr.60. a. Tafel mit Giebel, angedeutet durch in den Stein geschnittene Randlinien; über dem Grabeingang; GRAY 1956, Nr.13; SEG XVI, Nr.894; APPLEBAUM 1979, p.149, Anm.102:
110
(Nr.56)
Teucheira
(Jahr) 110, 13.Pharmuthi,
LPL' l%>ap~oü{h
YL
Philokrates des Hermon, 38 (Jahre)
l%> LAOXpcb:T)S;; uEp~wvos;; L~T)
,
Das Jahr 110 act.Ära entspricht dem Jahr 79/80.n.Chr. In SEG XVI steht tiber der Inschrift die Bemerkung "infra ti tulum Hebraicum expres.sum"; ob wirklich hebräische Worte oder Buchstaben vorhanden waren, wird von APPLEBAUM bezweifelt. Nach Mitteilung von Reynolds handelt es sich wahrscheinlich um Verwitterungsspuren. b. Tafel wie a; links von a; GRAY 1956, Nr.14; SEG XVI, Nr.895; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 101, 18.Pharmuthi, Megoi des Jalmis, 11 (Jahre)
Lpa' l%>ap~ O(O)aL MEYOL
LT)' 'Iq.A-
~LOS;; LaL'
Reynolds in SEG XVI Z;·1/2:
LLa' l%>ap~/o98L;
Z.3/4:
MEYOL
'I9-A./~LoS;; Lc;l.L'
Das Jahr 101 act.Ära entspricht dem Jahr 70/71 n.Chr. MEYOL ist in dieser Schreibung nicht geläufig, vgl. aber den in der Cyrenaika nicht seltenen Frauennamen MEYW (manchmal MEYWL), 8mal in SEG IX (s. Index); s. auch BE 1964, Nr. 193 und 572; BE 1966, Nr.358; zur Sc~reibung 0 ftir W vgl.o. N~.14b; zu -OL ftir -WL s.o. Nr.22, Z.5; vgl. auch Nr.44b (Mup.oC). Zum Wechsel -W/-WL in Namensformen vgl. Nr.1 und App.12a (EaAw/EaAwL) und App.23e&f (TEAEoW/TEAEOWL).
111
(Nr.56-57)
Teucheira
Zu 'IaAULs vgl. C.Kraeling (1962): Ptolemais, City of the Libyan Pentapolis, p.212, Nr.20B ( ..• ]~AAMIOE); OLIVERIO 1933/36, p.256, Nr.52B (= SEG IX, Nr.403; L~' 'IaA-) und p.173, Nr.170 (= SEG IX, Nr.441; 'IaAULs von Reynolds herausgelöst aus TUxnLaAULs - die beiden Teile des Worte~ bei OLIVERIO sind von verschiedenen Schreibern). Der Name ist libysch, vielleicht identisch mit dem aus libyschen Inschriften bekannten YLMHj s. O.Masson (1976), in: Antiquites africaines 10, p.56. c. rechteckige Tafel; links von b; GRAY 1956, Nr.15j SEG XVI, Nr.B96j revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
Le: •
(Jahr) 5, 22.Phamenot,
~aue:vw[1:]
ßK' lIaUL~Y
Damion des Philokrates, 30 (Jahre)
~LAOKPa.
1:e: u s LA'
Reynolds in SEG XVI Z.4: lIaULw[v] Zu lIaULwv bei Juden vgl. CPJ 111, Prosop.; zu CIJ I, Nr.711; zum Gen. auf -e:u s s.o. Nr.50f.
~LAOKpa.1:ns
57. G r a b rechts von Nr.56 (= R.A.F.-tomb D; s.u. Nr.60, dort auch zum archäologischen Befund). a läßt auf Juden schließen; zur Datierung s. hund u. Nr.60. a. vertiefte Tafel mit Giebel, rechts neben der Türj APPLEBAUM 1954, p.46f., Nr.33; GRAY 1956, Nr.B; SEG XVI, Nr.BB7:
112
(Nr.57)
Teucheira
(Jahr) 2, 20.Pachon, Marin des Bassius, 70 (Jahre)
Lß' ßa.xwv x' Ma.PLv
Ba.OOLW Lo'
Zu Ma.PLV s.o. Nr.1; zu BaooLol; S.u. c; die Genitivendung -w ist dorisch. C-/~
b. rechteckige Tafel, unter a;
GRAY 1956, Nr.9; SEG XVI, Nr.888; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 4, 14.Tybi, Bassus des Artemas, 46 (Jahre)
L9' TÜßL LO' Baool; 'AP1:EUä [LJ Ul;'
Reynolds in SEG XVI Z.1: L9' TÜßL 0'; Z.4: [LJuF' Baool; steht wohl für Baoool;
lat. Bassus; vgl.u. c.
c. quadratische Tafel, rechts von a; GRAY 1956, Nr.7; SEG XyI, Nr.886; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 8, 10.Mesore, Naios Bassius Artemas, 18 (Jahre)
Ln' MEOOpi) ~' Na.1:ol; BaOOLOl; 'AP1:Euäl; Ln L'
Reynolds in SEG XVI Z.1/2: Ln'
113
MEOO/p~
'rva.1:0l;;
(Nr.57 )
Teuch eira
von Nach Mittei lung von Reyno lds ist der letzte Buchs tabe Mgaopn deutli ch ~, dann folgt I vor NAIOE (der waagr echte Strich dient zur Kennz eichnu ng von Zahlen ). ~ren Zu dem Gentil namen Bassiu s (abge leitet von dem häufig zur 1; Sp.178 11, 'Bassu s ' ) s. Thesau rus Lingua e Latina e Verwendung von Artema s (griec h. 'ApLg~~, verkü rzt aus -a~ vgl.o. Nr.54a ) als 'ApLg~ ~ÖWPO~ o.ä.; zu Kurzfo rmen auf die lat. Cognomen s. Thesau rus 11, Sp.683 f. Nicht- Römer , römisc hes Bürge rrecht erhiel ten - etwa durch Freila ssung z.B. (vgl. führen oft ihren griech ischen Namen als Cognomen Th.Mommsen [1864] , Römisc he Forsch ungen I, p.60). d. rechte ckige Tafel, links vom Eingan g; SEG XVI, Nr.893 ; revidi erte Lesung von Reyno lds, unveröffen tlicht :
L" y'
(Jahr) 7, 3.Thot hy, Naios Bassiu s Artem as, 22 (Jahre )
8w8u Naro~
BaaaLo ~
.
'ApLg ~~
.. .
Lxß'
Reyno lds in SEG XVI Z.1/2: L"
6w8u
'/
rvaro~
VgI.o. c. d; e. rechte ckige Tafel, rechte r Teil wegge broche n; über von GRAY 1956, Nr.11; SEG XVI, Nr.892 ; revid ierte Lesung Reyno lds, unver öffent licht:
LF'
(Jahr) 6, Typhon 34 (Jahre )
Tu~w[v ...
L~ö'
114
... ,
(Nr. 57)
Reynolds in SEG XVI Z.l: LF'
Teucheira
TU~[wv(?)---]
f. rechteckige Tafel; links der Nische über der Tür, über e;
SEG XVI, Nr.890; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
LE'
~ap~oü3L
(Jahr) 5, 15.Pharmuthi, Lysanias des Ptylmaios, .. Jahre
EL
Auoav(al; n'UA~a(ou
t.wV [ .. ]
Reynolds in SEG XVI Z.l:
~ap~oü3L
.
, Z.3:
t.~[v
.. (?)]
Zur Schreibung n'UA- vgl.o. Nr.35. g. rechteckige Tafel, rechts von f; GRAY 1956, Nr.l0; SEG XVI, Nr.891; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
LC' .
....
~a~E-
ViiiT lt '~q, EUTta.pa !?\1qq~[ou]
L. '
Reynolds in SEG XVI Z.2:
V~T .' ~~;
Z.4:
.
ZU EU für EO vgl.o. Nr.53b; statt l?\1qq~[ou] ist auch die Ergänzung !?\1qq'[w] möglich, vgl. a und h.
11 5
(Nr.57 -58)
Teuch eira
h. vertie fte Tafel mit Giebe l, über f; XVI, APPLEBAUM 1954, p.46f ., Nr.35; GRAY 1956, Nr.12; SEG Nr.889 ; revid ierte Lesung von Reyno lds, unver öffen tlicht:
LOp"
TDß~
(Jahr) 104, 1.Tyb i, Theud ora des Gemel lus, SO (Jahre )
q.
8Euow pa
rE].J.EAw LV"
Reyno lds in SEG XVI Z.1:
TOß~
71.'; Z.3: rE].J.E~(A)w
Das Jahr 104 act.Är a entsp richt dem Jahr 73/74 n.Chr. EO s.o. 53b; zum rE].J.EAO~ ist lat. Gemel lus; zu EU für Gen. auf -w s.o. a.
Nr. 58. G r a b rechts von Nr.57 (= R.A.F. -tomb B; vgl.u. ßen. schlie 60, dort auch zu den Grabfu nden). a läßt auf Juden Zur Datier ung s. a, c, e, fund u. Nr.60. Die Insch riften b, c, a, b, c, d, e, f hier entspr echen den Insch riften a, e, f, g (in dieser Reihen folge) dessel ben Grabes in der Grabes Bezeic hnung von Reyno lds; zu weiter en Insch riften des s. Appen dix. a. rechte ckige Tafel, über dem Eingan g; APPLEBAUM 1954, p.46f ., Nr.36; GRAY 1956, Nr.5; SEG XVI, Nr.880 :
LpE"
X6~ax~
ßwa<~> 3Ea
(Jahr) 105, 29.Ch oiach, Dosith ea des Polyarchos , 6 (Jahre )
K3'
nOAU-
a.PXw Lf"
116
Teuch eira
(Nr.58 )
.; Das Jahr 105 act.Är a entspr icht dem Jahr 74/75 n.Chr zu ßwa~8ga vgl.o. Nr.33c . b. rechte ckige Tafel, über a; von GRAY 1956, Nr.4; SEG XVI, Nr.881 ; revid ierte Lesung Reyno lds, unver öffent licht:
(Jahr) 11, 3.Mes ore, Nikon des Isypho n, 4 (Jahre )
MEaopn y'
L~a'
NLXWV
, Iou<jlo v"toG Lö'
Reyno lds in SEG XVI Z.l/Z: [L.(?) ]a' M!Eaop n n 7 und Zu NLXWV bei Juden s. CPJ 111, Proso p.; CIJ 11, Nr.144 1499. Zu 'IaU<jlOVToG (Nom. wahrs cheinl ich 'IOU<jlwv) vgl. zu Namen auf 'Ia[o](j )Wv (IG XII,5, Nr.609 , Kol.IV , Z.199 ); ennam en -<jlWV s. F.Bec htel (1917) : Die histor ischen Person 46Z. p.460des Griech ischen bis zur Kaise rzeit, c. rechte ckige Tafel, links von a; SEG XVI, Nr.88Z ; revidi erte Lesung von Reyno lds, unveröffen tlicht :
Ly.'
M~XErp
(Jahr) 50+?, .. Mechi r, Demet ria des Polyar chos, 73 (Jahre )
[.]'
ßn).J.nTpta IIoAuapxw LOY'
Reyno lds in SEG XVI Z.Z/3:
ßn).J.nT[p~ ••
] !
QWA~A) ~avw
Die 50er Jahre act.Är a entspr echen den ZOer Jahren des 1.Jh. christ licher Zeitre chnun g. 11 7
(Nr.58 )
Teuch eira
d. rechte ckige Tafel, unter c; GRAY 1956, Nr.3; SEG XVI, Nr.883 :
(Jahr) 111, 30.Tho thy, Exain eta des Arimm as, 35 (Jahre )
LpLa' 6c7J.i}U
>..' 'EEaL-
vE.a 'ApC~~a
L>..e'
Das Jahr 111 act.Är a entsp richt dem Jahr 80/81 n.Chr. Zu 'E!;aLv E.a vgl. 'EEaCv e.o(,; in PAPE- B.; zu 'ApC~~a(,; s.o. Nr.54b . e. rechte ckige Tafel, links von b; von GRAY 1956, Nr.2; SEG XVI, Nr.884 ; revidi erte Lesung Reyno lds, unver öffent licht:
LP'
'A{}up
(Jahr) 100, 10.Ha thyr, Nikon des Nikaio s, 6 (Jahre )
L
NCxwv NeLxaL ou L(,;'
Reyno lds in SEG XVI Z. 1: Lp' 'oA{}Up L'; Z. 4: Ly' Das Jahr 100 act.Är a entsp richt dem Jahr 69/70 n.Chr. f. rechte ckige Tafel, links von e; GRAY 1956, Nr.l; SEG XVI, Nr.885 :
11 8
Teuch eira
(Nr.58 -59)
LLa.· «>a.PUOÜ&L 11-' • Iout-..Ca. NLXa.-
(Jahr) 11, 20.Pha rmuthi, Iulia des Nikaio s,
Cou r
20 (Jahre )
LX'
e: Wenn man am Schluß Lx/y' liest, ist die Alters angab 23 (Jahre ); zu Iulia vgl. Nr.45a .
Nr. 59. G r a b rechts von Nr.58 (= R.A.F. -tomb C; vgl.u. g des 60, dort auch zu den Grabfu nden; zu der vor dem Eingan Juden auf läßt c dix). Grabes gefund enen Stele s. äuch Appen ). schlie ßen. Zur Datier ung s.u. Nr.60 und Appen dix (Stele a. unlesb are Insch rift; SEG XVI, Nr.876 b. rechte ckige Tafel, links neben dem Grabe ingang ; SEG XVI, Nr.877 ; revidi erte Lesung von Reyno lds, unveröffen tlicht :
(Jahr) 4, 14.Me sore, Arsino a des Pausa nias, 40 (Jahre )
Lo' M~oopn OL' • Ap [0] Lv6a.
lJq.y[o]q.vCa. LU'
Reyno lds in SEG XVI: Lo' r: ... OVL/a. L~' Zu vgl. Name nach
~gOopn
/ OL' ·Ap[OL ]v6a. /
en ·APOLV6a. (so dorisc h, attisc h 'APOLV6~) bei Jüdinn z.B. CIJ 11, Nr.151 0 und 1530. 'APOLV6~ war auch der , der Schwe ster und Frau des Ptolem aios 11. Philad elphos der Teuch eira eine Zeitla ng benann t war.
119
(Nr.59 )
Teuch eira
c. vertie fte Tafel, links von bj von GRAY 1956, Nr.6j SEG XVI, Nr.878 ; revid ierte Lesung Reyno lds, unver öffent licht:
~YPTY ·Iouoa ~~
Naowv ·Io[u] oan
5
.. ~9~~09 'Ioyoa o EEx6vo a 'Iouoa o ..•.•. • (?)
lds Z.5 vieli. : KA]E6oa~o~; Z.6 viell. auch: 'IOoao j Reyno I r~ 'Iouoa I .~YPTY I ·Iouoar~ I Naowv I in SEG XVI: (?) ..•. aAAO~ I 'Iouoa o I EEx6voa I 'Iouoa o I vielDie Insch rift ist im oberen Teil zerstö rt und unten 'Sigma iedene versch leicht nicht ganz ausgeg rabenj zwei formen ' Ce und [) kommen vor. Die Namen Naowv und EEx6voa sind latein isch: Naso und es Secund a; Mup,u ist so nicht bekan ntj vielle icht steht und ~~ 'Iouoa 44b). für Mup,w (vgl. 13d, 31b, 52c und lative ·Iouoa o in SEG XVI wurden von den Herau sgeber n als Appel versta nden - sie ersche inen im Index unter 'Nomin a geogra (vgl. sein phica' . 'Iouoa~~ könnte aus 'Iouoaro~ verkü rzt ähnlic he Beisp iele bei MAYSER Papyr usgram m.I,l, p.131; und C.D.Bu ck [1955] : The Greek Diale cts, p.43). 'Iouoa o und 'Iouoa n bleibe n merkw ürdig; sie sind sonst nicht belegt Daß Namen. chen stehen ohne System nach männl ichen und weibli Wörte r drei versch iedene von 'Iouo- abgel eitete unbek annte ich; cheinl wahrs nicht in dersel ben Insch rift vorkommen, ist die Formen schein en mir unsich er.
120
Teuch eira
(Nr.59 )
Falls das Siglum L (für Jahr) wegge lassen wurde - was, wenn die Editio nen nicht täusch en, auch sonst vorkommt 425 (in Teuch eira vielle icht OLIVERIO 1933/3 6, Nr.303 und = SEG IX, Nr.570 und 688 und unten Appen dix no.12i ) -, könnte ... ·IouOa .
r;tYPTY
• IouBa {L> L~ ,
Na.owv • Io[u]B a (L)Tl'
· . ~9?A.t:1°~ • IOIJBa (L) B ' EEx6vB a • IouBa (L) B '
Myrty (? oder Myrto) des Judas, 16 (Jahre ); Naso des Judas, 8 (Jahre ); Kleoda mos (?) des Judas, 4 (Jahre ) Secund a des Judas, 4 (Jahre ); ...
• •..•. (?)
Zu
'IouBa~/'IouBa
(?)
s.o. Nr.45 f.
d. rechte ckige Tafel, links von c; SEG XVI, Nr.879 ; revidi erte Lesung von Reyno lds, unveröffen tlicht :
... ... .. .'
\
•••• • E~
?
NAH E L A. t -
des Silius , 24 (Jahre )
w
Lx/?'
121
(Nr.60)
Teucheira
Reynolds in SEG XVI Z.3/4: NaL9G 'Iay/w LK9' Zur Lesung dix).
EL~CW
vgl. die Stele vom selben Grab (s.
A~pen
60. G r a b fun d e BARNETT 1945; WRIGHT 1963, p.37-44 Es handelt sich um fünf nebeneinander liegende Gräber (R.A.F.-tombs E, D, A, B, C - so die Reihenfolge von links nach rechts in westlicher Richtung fortschreitend), auf deren Fassaden sich die oben angeführten Inschriften befinden. Nach Notizen R.G.Goodchilds, die mir J.M.Reynolds übermittelt hat, ist R.A.F.-tomb E identisch mit Nr.56 oben, tomb D mit Nr.57, tomb B mit Nr.58 und tomb C mit Nr.59 (vgl. die Bemerkungen in SEG XVI, Nr.889, 886, 880 und 876). Bei Grab A hat Goodchild keine Inschriften notiert - jedenfalls keine erhaltenen. Es folgt eine kurze Übersicht über den archäologischen Befund der Gräber; eine genauere Beschreibung der Objekte mit Abbildungen steht bei WRIGHT. Grab E (= o. Nr.56): Der Grundriß des Grabes ist rechteckig, ca. 2,1 x 1,7 m. Bei Beginn der Ausgrabungen war das Grab voller Sand; der Eingang war mit einer Platte verschlossen, ein zweiter, seitlicher Eingang war mit Sand zugeschüttet. Funde: Keramik: (1) auf der Töpferscheibe hergestellte 'hellenistische' Lampe, außerhalb des Grabes vor dem Eingang gefunden; (2) tiefe kugelförmige Schüssel mit vertikalem Henkel; d=16 cm; h=11,5 cm; (3) tiefe Schüssel; d=30 cm; h=11,5 cm; 122
(Nr.60)
Teucheira
Glas: (4) Unguentarium in Reagenzglasform; 1=13,5 cm. Grab D (= o. Nr.57): Der Grundriß des Grabes ist rechteckig, ca. 3,1 x 2,1 m. In der dem Eingang gegenüberliegenden Wand sind neun rechteckige Nischen eingehauen, in drei Reihen übereinander; eine Nische befindet sich neben dem Eingang (über die beiden seitlichen Wände fehlen Angaben); in der rechten hinteren Ecke fand sich ein mit Steinplatten bedecktes 'cyst-grave' (nach der Abbildung bei WRIGHT, p.38 ca. 40 cm breit und 85 cm lang). Das Grab ko~nte erst zwei Tage nach der öffnung untersucht werden und war inzwischen von vielen Leuten betreten worden, die zum Teil die Knochen aus den Nischen geworfen hatten. Der Boden war etwa 40 cm hoch mit Sand bedeckt; auf dem Sand verstreut lagen Steinplatten, die offensichtlich einmal die Nischen verschlossen hatten. Funde: (1) Krug mit kugelförmigem Körper und schlankem Hals, mit vertikalem Henkel vom runden Rand zum Körper; Spuren von roter Farbe; h=20 cm; d=16,5 cm; (2) kleiner kugelförmiger Krug mit kleinem vertikalem Henkel; h=12 cm; d=11,5 cm. Grab A: Der Grundriß ist rechteckig, ca. 3,8 x 2,1 m; die dem Eingang gegenüberliegende Wand und die rechte Seitenwand enthielten je zwei Nischen. Das Grab konnte erst einige Stunden nach der öffnung untersucht werden, schien aber nur wenig gestört. Das Grab war verschlossen, durch die Tür war Sand eingedrungen. Die vier Nischen enthielten je die überreste eines Toten, bei den Knochen waren Unguentaria und andere Glasfragmente. Die kleine, gutgearbeitete Schüssel (9) fand sich direkt unterhalb von Nische 1, von wo sie wahr-
123
Teucheira
(Nr.60)
scheinlich herausgefallen war. Die Amphoren (1), (3),(7),(4), (5) und (8) standen alle aufrecht, und jede enthielt die vollständigen Knochen eines Menschen, darauf der Schädel (nur bei (5) war er heruntergerollt und lag neben der Amphore). Funde (Abb. bei WRIGHT, p.40): Keramik: (1),(3),(7) drei bauchige Amphoren mit Spitze, deren oberer Teil weggebrochen war, um sie als Ossuar verwenden zu können; h=32 cm, d=34 cm; (2) tiefer kugelförmiger Topf mit zwei kleinen vertikalen Henkeln; d=23,5 cm; h=23,5 cm (der Topf entspricht einem in Ossuariengräbern um Jerusalem häufigen Typ - 'cooking-pot, type A'; s. P.Kahane [1952], in: IEJ 2, p.128-130); (4) längliche Amphore, oberer Teil weggebrochen, um sie als Ossuar verwenden zu können; am unteren Ende, se~tlich, war ein Loch gebohrt; h=56 cm, d=25 cm; (5) spitz zulaufende Amphore mit Fuß, ähnlich (4), nur etwas gedrungenere Form; h=49 cm, d=27 cm; (6) großer Krater; h=32 cm, d=34 cm; (8a) Amphore wie (4), aber oberer Teil geradlinig abgeschnitten; h=65 cm, d=25 cm; (8b) oberer Teil, unzerbrochen; (9) kleine tiefe Schüssel in Kraterform; d=8 cm; h=7,2 cm; Glas: (10) vier Perlen; Nische 1: unterer Teil eines Unguentariums und Fuß eines kleinen Pokals; Nische 2 und 3: Teile von Unguentarien; Nische 4: zwei Unguentarien.
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(Nr.60)
Teucheira
Grab B (= o. Nr.58) Der Grundriß ist fünfeckig, Abstand der Ecken zu den gegenüberliegenden Wänden ca.2,5 m. Das Grab war mit einer Platte verschlossen, die in drei Teile zerbrochen war; Sand war vom Eingang her eingedrungen und füllte das Grab etwa zur Hälfte. Funde: Keramik: (1) Untere Hälfte einer gedrungenen, spitz zulaufenden Amphore (mit Fuß?); obere Hälfte entfernt, um die Verwendung als Ossuar zu ermöglichen; h=23 cm, d=27 cm; (2) bauchige Amphore mit Spitze, oberer Teil entfernt, um die Verwendung als Ossuar zu ermöglichen; (3) großer Krug in Form eines Alabastrons mit engem Hals; Boden weggebrochen, um den Krug umgedreht als Ossuar verwenden zu können; h=53 cm, d=32 cm; (4) wie (2); h=53 cm, d=32 cm; Glas: (5) Boden einer Phiale; (6) Boden und Teile einer kleinen spindeIförmigen Flasche; (7a) Fragmente eines gestielten Pokals; d=8 cm; (7b) Fragmente vom Rand und verzierten Griff eines MiniaturkruRes; (8) 'stirrer' oder 'dipper' , mit spiralig gerilltem Schaft und knopfartiger Verdickung an einem Ende; 1=17,5 cm. Grab C (= o. Nr.59) Der Grundriß ist rechteckig, ca. 3,1 x 2,1 m; der Eingangsstein war unten fest verkeilt und in einem Winkel von ca.25° nach außen geneigt. Durch den Spalt war Sand eingedrungen, der den Eingang ganz auffüllte und nach innen zu langsam abfiel. Direkt vor dem Eingang wurde eine Stele aus Sandstein ausgegraben (Abb. bei WRIGHT, p.42); zum Text der Stele s. Appendix no.21. In einer Ecke fand sich ein 'cyst-grave' 125
Teucheira
(Nr.60)
(nach der Abb. ca. 60 x 90 cm), bedeckt mit gleichmäßigen Steinplatten, die mit einem rosafarbenen Mörtel einzementiert waren. Es enthielt drei Schädel und andere Knochen. In den Wänden befanden sich Nischen (nach der Abb. zu schließen wahrscheinlich eine an jeder Wand). Auf dem Boden ausgestreckt lag ein Skelett (4), die einzige Erstbestattung, die in diesen fünf Gräbern gefunden wurde. Funde: (1) Gefäß in Form eines Mörsers; d=38 cm, h=16 cm; (2) gedrungene, spitz zulaufende Amphore, oberer Teil weggebrochen, um die Verwendung als Ossuar zu ermöglichen; (3),(7), (10) drei fragmentarische Amphoren, als Ossuarien verwendet; (4) Skelett; (5) Deckel; d=19 cm, h=5 cm; (6) Knochen eines nicht identifizierten Tieres (aus WRIGHT, Abb. p.38 und einer Bemerkung auf p.41 erschlossen; (6) fehlt in WRIGHTs 'Object Register' p.41); (8),(9) zwei bauchige Amphoren mit Spitze, untere Teile weggebroc~en, um die Verwendung als Ossuar - in umgedrehtem Zustand'- zu ermöglichen; h=49 cm, d=31 cm; (11) kleine bauchige Amphore mit Fuß, fragmentarisch; (12) Boden einer kleinen Glasflasche in Alabastronform. Zusammenfassung (vgl.u. Nr.64): Die Kammergräber bestehen aus einzelnen Kammern, die in die Wände der außer Gebrauch gekommenen Steinbrüche gehauen sind. In die Wände der Kammern sind häufig Nischen eingehauen, nach den Abbildungen zu schließen etwa 40-70 cm breit, 30-50 cm hoch und 25 cm tief. Die Toten wurden auf den Boden gelegt; nach der Verwesung des Körpers wurden die Knochen in Nischen, kleinen 'cyst-graves' oder zerbrochenen Amphoren untergebracht. Dies entspricht dem jüdischen Brauch der nln~y Dl~77 ('Sammlung der Knochen'; vgl. z.B. Mischna Mo'ed Qatan 1,5;
126
(Nr.60-61)
Teucheira
Semahot 12,6f.). Die Funde - soweit sie sich mit Gegenständen aus-anderen Ländern vergleichen lassen - wurden von WRIGHT in die Zeit um 100 n.Chr. datiert, was ungefähr zu der - wohl genaueren - Datierung durch die Inschriften paßt.
61.-64. Gräber der Stellen XV,15-17 (bei OLIVERIO 1933/36, eine genauere Skizze bei WRIGHT 1963, p.33) im Nordosten des Steinbruchs XV (vgl. Einl. zu Nr.45-64). In den vier Inschriften von Stelle XV,15 (u. Nr.61) - direkt rechts neben dem Eingang von Grab B (u. Nr.64) - findet sich kein eindeutig jüdischer Name (jedoch EL~WV in Nr.61a). Fig.La~;
Welches der drei Gräber (die Inschriften sind nach Mitteilung von Reynolds gruppiert) mit dem von WRIGHT 1954 ausgegrabenen 'tomb B' identisch ist (u. Nr.64), ist mir nicht klar. Die drei Stellen OLIVERIOs XV,15-17 liegen jedenfalls sehr nahe beieinander (vgl. die Skizze bei WRIGHT), und die drei Gräber werden wohl ungefähr in derselben Zeit mit Inschriften versehen worden sein (zur Datierung s. Nr.63; die Grabfunde sind offensichtlich aus derselben Zeit wie die von Nr.60; s.u. Nr.64). Nr.62a und bund Nr.63a und b (wohl auch 61a) lassen auf Juden schließen.
61. G r a b von Stelle XV,15; zu weiteren Inschriften des Grabes s. Appendix; die Inschriften a, b, c, d hier entsprechen den Inschriften b, c, d, e in der Bezeichnung von Reynolds: a. Relief tafel mit Giebelj CIG 111, Nr.5278j OLIVERIO 1933/36, p.229, Nr.432 (mit Foto Tav.LXXXII, fig.47); SEG IX, Nr.695; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
127
(Nr.61)
Teucheira
(Jahr) 4, 5.Pharmuthi, Kriton des Simon, 50 (Jahre)
Lo' q>[ap~OO{}L
e;'
Kp C"tulV EC~UlVo~
Lv'
OLIVERIO Z.l:
L~'
[~ap-
Der Text von eIG (L[a' ? ~a]w[~]L e;' 'E[pa]"tUlv WE[p]~v[o]~ Ln') ist durch das Foto bei OLIVERIO widerlegt. Zu EC~UlV s.o. Nr.13. b. Relieftafel mit Giebel, unter a; OLIVERIO 1933/36, Nr.433 (mit Foto fig.47); SEG IX, Nr.696:
LLe;' 81i>3u xß'
(Jahr) 15, 22. Thothy, Pelea des Kriton, 20 (Jahre)
n~;\:Tla
KpC"tUlVO~
Lx'
Zu n~A~a vgl. n~Ae;La (SEG IX, Nr.181,7 und 182,30); BE 1964, Nr.572 (n~Ae;a) und F.Bechtel (1917): Die historischen Personennamen des Griechischen bis zur Kaiserzeit, p.591 (n~Ae;a).
128
(Nr.61)
Teucheira
c. Relieftafel mit Giebel, rechts von a; eIG 111, Nr.5278; OLIVERIO 1933/36, p.230, Nr.434 (mit Foto fig.47); SEG IX, Nr.697:
•••
... , Lysanias des Kriton,
Auaa-
v(a{:; Kp(-
"tw-
vo{:;
62 (Jahre)
LEß'
d. Relieftafel mit Giebel, rechts von c; eIG 111, Nr.5278; OLIVERIO 1933/36, Nr.435 (mit Foto fig. 47); SEG IX, Nr.698:
Lß' ME-
(Jahr) 2, 19. Mesore, Hagemona des Euklidas, 30 (Jahre)
aOPT] LÖ' 'AYE1J.6va· El)}{A(O-
a LA'
Zu 'AYEjJ.6va s.o. Nr.50f; EuxA(oa{:;/EuxAE(oa{:; ist die dorische Form zu attisch EUXAE(On{:;; zum dorischen Genitiv auf -a vgl. o. Nr.46b.
129
(Nr.62 )
Teuch eira
von Stelle XV,16:
62. G r a b
a. Relief tafel mit Giebe l; IX, CIG 111, Nr.524 5; OLIVERIO 1933/3 6, p.230, Nr.436 ; SEG . Nr.699 ; revid ierte Lesung von Reyno lds, unver öffent licht:
(Jahr) 11, 21.Pha rmuth i, Isidik a (?) des Judas, 9 (Jahre )
LLa' ~q.P.J.199 aL' aJ;t' 'tg~9~ J;ta 'Iouoa La'
Zu
'Iouoa~
bzw.'I ouoa s.o. Nr.45f .
l, *b. Relief tafel mit Giebel und einer Rosett e im Giebe rechts von a; Lesung OLIVERIO 1933/3 6, Nr.437 ; SEG IX, Nr.700 ; revidi erte von Reyno lds, unver öffent licht:
(Jahr) 15, 22.Ch oiachi , Sabba tis des Metro phanes , 48 (Jahre )
LLE' X6LaXL ßx' I:aßßa H~
't'pocpO.\lOU~ Ll-LT]'
MT]
OLIVERIO Z.l: LLE' XOLax Lß' kann Frauen name (z.B. CIJ I, Nr.155 und 157) ist wohl oder Männername sein (z.B. CIJ I, Nr.397 ). Der Name I:aß(ß)a't'L~
130
(Nr.62-63)
Teucheira
eine der möglichen Wiedergaben des hebr. Namens 'nJ~ (vgl. CPJ I, p.94f.; zu Eaßßa3aLo~ u.ä. s. CPJ 111, p.43-56 und G.Zuntz [1965J, in: Journal of Semitic Studies 10, p. 288f.). Mn,po~~vn~ ist hier mit einer Lücke nach dem zweiten Buchstaben geschrieben. *c. Relief tafel mit Giebel, rechts von b; OLIVERIO 1933/36, Nr.438; SEG IX, Nr.701; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
LLY' t1>a.W~ L E' t1>A.axx(a MayCou
(Jahr) 13, 5.Phaophi, Flaccia des Magios. 25 (Jahre)
LXE'
OLIVERIO Z.1/2: LLY'
63. G r a s. bund e. a, b, c, d, m, n in der
t1>aW~/L
E'
Aax-; Z.5: Lx'
b von Stelle XV,17; 1.Jh. n.Chr.; zur Datierung Zu weiteren Inschriften des Grabes s. Appendix. e, f hier entsprechen den Inschriften a, b, c, d, Bezeichnung von Reynolds.
a. rechteckige' Tafel,
li~ks
neben dem Grabeingang;
OLIVERIO 1933/36, p.231, Nr.440; SEG IX, Nr.703; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
131
(Nr.63)
Teucheira
(Jahr) .. , 25.Mechir, Eisakas des Theugiton, 5 (Jahre)
L[ .. J MEX~P EX' EC~axa~
.......
~Eyyt.Ovo~
LE·
OLIVERIO: ...
MEX~P
/ E' BELaxa /
eEUYC.O/vo~
LE'
Die Form EC~axa~ ist merkwürdig, vielleicht ist - mit OLIVERIO - statt des z ein ~ zu lesen; vgl. Etaaxo~ (CIJ 11, Nr.995, 1031, etc.), EtaaxL~ (Beth She'arim 11, Nr.18, etc.), EtaaxLo~ (CIJ 11, Nr.803, 955, 1033, etc.), ECaax (CIJ 11, Nr.927, 1098, 1446, etc.), Etaaax (CPJ 111, Prosop.); diese Formen kommen auch mit 'I- statt Et- vor (z.B. CIJ 11, Nr. 865, 931, 968, 1097, etc.), dazu 'Iaaaxo~ (CIJ 11, Nr.1123; Beth She'arim 11, Nr.99) und 'Iaaaxn~ (CIJ 11, Nr.1419); alle diese Formen sind verschiedene Gräzisierungen des biblischen Namens vn~' (LXX Gen 17,19 etc.: • Iaaax, Etaax). BELaxa (so die Lesung OLIVERlOs) ist sonst nicht bekannt;
APPLEBAUM (1954, p.48; s. auch APPLEBAUM 1979, p.150) versuchte, BELoxa mit dem Distrikt BaaaaXL~ in der Marmarika (s.u. Nr.77.7) zu verbinden. ZU EU für EO (8EUYC.roV = 8EOYEt.roV) vgl.o. Nr.53b. b, Tafel mit Giebel, durch eingeritzte Linien gekennzeichnet; unter a; OLIVERIO 1933/36, Nr.441; SEG IX, Nr.704; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 20, 2.Mesore, Judas des Josepos, 100 (Jahre)
LX· MEaopn
ß'
'Ioöa~
'Ioa-
nnro Lp'
OLIVERIO 2.2/3: ß'
'Io
'Ioa/Cnnro Lp'
132
(Nr.63)
Teucheira
Das 'Jahr 20' ist vielleicht nach Regierungsjahren des Tiberius gezählt (vgl. z.B. o. Nr.SOg) und entspräche dann dem Jahr 33/34 n.Chr. Zu 'Iooab vgl. 'Iouöa b o. Nr.4Sf und Nr.S9c, Anm. zum Text Z.6; zu 'Iwannob vgl.o. Nr.SOi. c. rechteckige Tafel, links von a; OLIVERIO 1933/36, Nr.439; SEG IX, Nr.702:
LE'
'A8up
8x'
~LA.OÜb
(Jahr) 5, 29.Hathyr, Philus des Theogiton, SO (Jahre)
ElEOYLLOVOb LV'
Zu ~LA.OÜb (meist Frauenname, weniger häufig Männername) s. PREISIGKE Namenb. ; FORABOSCHI Onomasticon; CIJ 11, Nr.1S21; CPJ 111, Prosop. d. Inschrift, von WRIGHT im Jahr 1954 unmittelbar links von OLIVERlOs Stelle XV,17 entdeckt; WRIGHT 1963, p.36 (mit Zeichnung p.33); BE 1964, Nr.S93; SEG XX, Nr.769; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 5, 18.Mechir, Zeuxis des Amyntas, 40 (Jahre)
LE' MEXL[p]
nL' ZEüE;Lb , Al..L ll\lLa L].J.'
133
Teucheira
(Nr.63)
e. rechteckige Tafel, links vom Eingang in einigem Abstand (rechts von Reynolds' Inschrift 1); CIG 111, Nr.5294; OLIVERIO 1933/36, Nr.442; SEG IX, Nr.705; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
cro-
Lpy'
(Jahr) 103, 7. Phamenot, Thallus des Aristokrates, 6 (Jahre)
]..LEyW(t> 6' ea.A.A.[o]ü~ 'Ap~a"tox-
[p](hou~ L~
,
OLIVERIO Z.1-3: Lxy'
~a./]..LEV~
6' /
eaA.[A.]o~
Das Jahr 103 act.Ära entspricht dem Jahr 72/73 n.Chr.
f.
rechteckige Tafel;
CIG 111, Nr.5268j OLIVERIO 1933/36, p.232, Nr.443; SEG IX, Nr.706:
LE' {7
(Jahr) 5, 10.Phamenoth, Philus des Amelitas (?), 27 (Jahre)
~a.]..LEVW
~'
~~A.OÜ~
·A]..LEA.~"ta.
LX6'
Zu ~~A.oD~ s.o. c; ·A]..LEA.~"ta.~ ist sonst nicht bekannt, vielleicht ist der Name zu korrigieren; vgl. Appendix no.23f, vom selben Grab: MEA.C"tWVO~.
134
(Nr.64)
64. G r a b
Teucheira
'B' (vgl.o. Einl. zu Nr.61-64 und Nr.60);
WRIGHT 1963, p.32-36 (mit Skizzen, ausführlicher Beschreibung der Funde und Foto p.65, plate XI, obere Hälfte). Das Grab ist unregelmäßig rechteckig, ca. 3,60 x 2,80 m. An den Wänden befinden sich sechs Nischen (ca. 45-85 cm breit, ca. 40 cm hoch und um 30 cm tief), die alle die überreste je eines Toten enthielten, meist auch Glasfragmente. Nische 111 war im ursprünglichen Zustand, mit einer Steinplatte verschlossen; an der Schulter des Skeletts lehnte ein dünner, runder Bronzespiegel. Die Steinplatte, die einst den Eingang verschlossen hatte, lag in der Mitte des Grabes; der Eingang war zu zwei Dritteln mit Kalksteinstückchen vollgepackt, und das obere Drittel war durch Erde verschlossen. Die Geschichte des Grabes läßt sich vielleicht folgendermaßen rekonstruieren (WRIGHT 1963, p.34): Auf dem Boden des Grabes liegt eine gleichmäßige Schicht aus feiner Erde oder Ton, die wohl aus dem ersten Gebrauch des Grabes stammt, als die Türöffnung durch die Platte verschlossen war. Am Ende dieser Periode muß die Türplatte schlecht eingesetzt gewesen sein, so daß im Laufe der Zeit eine Menge Kalksteinstückchen und Schutt eindringen konnte. In dieser Periode war das Grab nicht in Gebrauch: Diese Schicht ist steril. Danach wurde das Grab wieder verwendet: Die Türplatte wurde nach innen gedrückt und der Schutt in der Mitte mehr nach hinten geschafft; der Grund wurde dadurch ~bene~und in der Mitte entstand eine Vertiefung. Auf diesen Schutt wurden in der folgenden Zeit die als Ossuarien verwendeten Amphoren deponiert, besonders in der Vertiefung in der Mitte. Der Eingang wurde anscheinend nicht mehr versiegelt,und es drang Erde ein, die die oberste Schicht im Grab bildete. Funde: (1), (2),(3) ,(4),(8),(9) sechs bauchige Amphoren mit Spitze; oberer Teil weg gebrochen, um die Verwendung als Ossuarien zu ermöglichen, von (2) wurde auch der obere Teil gefunden;
135
Teucheira
(Nr.64)
h=47 bis 58 cm - (8) ist fast vollständig erhalten und hoch - d=32 bis 35 cm;
7i cm
(5) kleine Amphore; oberer Teil weggebrochen, um sie als Ossuar verwenden zu können; h=24 cm, d=24 cm; (6),(7) Glasfragmente; _ (10) Amphore, Basis weggebrochen, umgekehrt als Ossuar_ verwendet; (11) Teile eines Straußeneis; (12) Unguentarium aus Glas, fragm~ntarisch; (13) 'stirrer' oder 'dipper' aus Glas mit spiralig gerilltem Schaft, am Ende zu einer Schlaufe gebogen (Abb. p.33), dunkelgrüne Patina; 1=18 cm, d=1 cm; (14) oberer Teil eines h=9,5 cm; d=1,75 cm;
Glas~Unguentariums,
gelbe Patina;
(15) kleine Amphore mit Fuß, obere Hälfte weggebrochen; (16) unterer Teil eines Kruges; h=12 cm, d=16 cm; (17) Scherben einer großen Amphore; (18) Glas-Unguentarium in Reagenzglasform (Abb. p.33); (19), (20) zwei 'Knöpfe' aus Glas, wahrscheinlich von 'stirrers' (vgl.o. Nr.60, Grab B, (8)); d=2,5 bzw. 2,2 cm; h=l cm; (21) vier Perlen (aus Nische VI; Abb. p.33; zwei davon sind Anhänger in Form einer geballten Faust); (22) dünner, runder Bronzespiegel (aus Nische 111); d=15 cm; (23),(24) zwei flache Schüsseln, mit je zwei Löchern zum Aufhängen am Rand; d=14,5 bzw. 15 cm; h=3,5 cm; (25) flache Schale mit angesetztem Rand; d=19,7 cm; h=3,6 cm. ( (23)-(25) sind aus Scherben rekonstruiert.)
136
Teucheira
(Nr.65)
65.-66. Inschriften aus Steinbruch XVII, Stelle 2 und Stelle 5. Nicht aufgenommen sind folgende Inschriften ohne eindeutig jüdische Namen aus demselben, nicht sehr großen Steinbruch: Stellen XVII,1 und XVII,3 (nahe bei XVII,2): OLIVERIO 1933/ 36, p.233ff., Nr.447 und 449-455 (= SEG IX, Nr.710 und 712718) ; Stelle XVII,4; OLIVERIO 1933/36, p.235f., Nr.456-458 (= SEG IX, Nr.719-721)
Stelle XVI!,6: OLIVERIO 1933/36, p.236, Nr.461 (= SEG IX, Nr. 724). In den nicht aufgenommenen Inschriften finden sich viele lateinische Namen.
65. G r a b von Stelle XVII,2; rechteckige Tafel, rechts i neben der Tür; CIG 111, Nr.5319; OLIVERIO 1933/36, p.233, Nr.448; SEG IX, Nr.711; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
(Jahr) 11, 10.Choiak, Maria des Julius, 22 (Jahre)
L
La' XOLax L
MapLa
'IouHoy Lxß'
OLIVERIO 2.1 omit.; 2.2: La'; 2.4:
'IOUALOU
Mapl:a {hebr. D'1lJ) ist jüdisch und später auch christlich häufig (vgl. z.B. CIJ I, Nr.1, 137,374, etc.; CIJ I!, Nr. 779,780,937, etc.; CPJ II!, Prosop.;'PAPE-B.). Die Form Mapta könnte auf n'1lJ ('Marja' - so in Inschriften Jerusalems, s.u. bei Kutscher) zurückgehen, dies wird von E.Y.Kutscher als Rückbildung aus einer nicht belegten aramäischen Form
137
Teucheira
(Nr.65-66)
*1'1n (*mryn; dies aus hebr. D'1n) erklärt (Kutscher [1~57], in: Scripta Hierosolymitana 4, p. 23f., Anm. 118; s. auch E. Y. Kutscher [1976]: Studies in Galilean Aramaic, p.61). Für den W~gfall von auslautendem 'n' im galiläischen Aramäisch gibt es Parallelen. Direkte Gräzisierung von hebr. D'1n ('Mirjam'/ 'Marjam') - vielleicht unter dem Einfluß von lat. Marius oder von aramäischen Bildungen - scheint mir wahrscheinlicher wegen des Schwankens der Formen MUPLU und MUPLU~ im NT, die offensichtlich als Entsprechungen desselben hebr. Namens aufgefaßt wurden. ~'1n in den Inschriften kann auch eine Schreibung des nunmehr gräzisierten Namens in hebr. Buchstaben sein$ vgl. ~Pli (0. Nr.54a), pnPli (0. Nr.41a), ~1in (CIJ 11, Nr.l027f.). MapLU kann auch römisches nornen sein, vgl. z. B.: "C. Mario Iounio ... et Mariae Victorinae ... " (J.M.Reynolds & J.B.Ward Perkins [1952]: The Inscriptions of Roman Tripolitania, Nr.729). Zu Iulius vgl.o. Nr.51a. Eine genaue Datierung ist nicht möglich; die Inschrift stammt aus römischer Zeit, wohl aus dem letzten Drittel des 1.Jh. vor ehr. oder dem 1.Jh. n.Chr.; zu weiteren Inschriften dieses Grabes s. App. no.24. 66. G r a b
von Stelle XVII,5:
a. Tafel mit Giebel,über dem Grabeingang; OLIVERIO 1933/36, p.236, Nr.459 (mit Foto Tav.LXXXIII, fig.50); SEG IX, Nr.722:
(Jahr) 14, 3.Thothy,
LOL' 6iü3U
{L} Y'
MUPLU
Maria des Apollonios, 6 (Jahre)
'AnoAAw\lLW L!;'
Z.2: Das u ist auf dem Foto deutlich (bei OLIVERIO als v gedruckt, von SEG weggelassen). Danach steht auf dem Stein versehentlich ein L (das Siglurn für 'Jahr'). 138
(Nr.66-67)
Teucheira
b. Tafel mit Giebel, rechts neben dem Eingang; OLIVERIO 1933/36, p.236, Nr.460 (mit Foto fig.50); SEG IX, Nr.723:
LLa' E~'
(Jahr) 1], 25.Hathyr, TheukIes des Theudoros, 15 (Jahre)
'A{}up ElE-
uxJ>..ns ElEJuö-
8EOX>"ns und 8EU-/SE6öwpos sind geläufige griechische Namen; zum zweiten vgl. Nr.53b. 8EOx>"ns ist bei Juden nicht sehr häufig - nicht alle 'theophoren' griechischen Namen waren bei Juden beliebt, sondern anscheinend nur solche, die als übersetzung eines gängigen hebr. oder aram. Namens gelten konnten.
67. G r a b
von Steinbruch XII, Stelle 4.
Die Inschriften enthalten keinen eindeutig jüdischen Namen, aber eine Kombination aus verschiedenen von Juden bevorzugten Namen, die es sehr wahrscheinlich macht, daß hier Juden bestattet sind. Alle sechs Inschriften sind auf dem Foto Tav.LXXVIII, fig.40 bei OLIVERIO 1933/36 abgebildet. Sie stehen (außer c) auf in den Stein gehauenen Reliefstelen mit Giebeln; wie das Foto zeigt, gehören zum selben Grab noch weitere, von OLIVERIO nicht veröffentlichte Inschriften (s.u. Appendix, no.25). Nicht aufgenommen wurden folgende sechs Inschriften aus demselben Steinbruch, da nicht beweisbar ist, daß sie zu jüdischen Gräbern gehören: Stelle XII,l: OLIVERIO ]933/36, p.212, Nr.350 (= SEG IX, Nr.616); die Inschrift ist vielleicht jüdisch, sie enthält den Namen Moua[atJos (dazu u. b); 139
(Nr.67)
Teucheira
Stelle XII,2 und 3: OLIVERIO 1933/36, Nr.551 und 352 (~ SEG IX, Nr.617 und 618); Stelle XII,5 (ganz in der Nähe von XII,4): OLIVERIO 1933/36, p.214, Nr.359 und 360 (= SEG IX, Nr.625 und 626); Stelle XII,6: OLIVERIO 1933/36, Nr.361 (= SEG IX, Nr.627). *a. Tafel mit Giebel, über dem Grabeingang rechts, über einer weiteren Inschrift; OLIVERIO 1933/36, p.212, Nr.353; SEG IX, Nr.619:
8w{}u . i:x MaXEP 'Ipnval; Lx . Ly'
(Jahr) 3, 27.Thothy, Macer der Irena, 20 (Jahre)
Macer ist ein lat. Cognomen (vor allem bei der gens Aemilia und der gens Licinia bekannt; s. auch PREISIGKE Namenb.; FORABOSCHI Onomasticon) - hier als Personenname verwendet. Zu • Ipnva = ECpnva s.o. Nr.52a. Aus dem Nebeneinander der Formen 'Ipnva (so im kyrenischen Dialekt, auch auf Thera, vgl. Fr.Bechtel [1923]: Die griechischen Dialekte 11, p.537 und 556) und Etpnva (0. Nr.52a, wohl von der Koine beeinflußt) ist nicht unbedingt auf mangelnde Schreibkenntnisse der Steinmetze zu schließen (wie bei APPLEBAUM 1979, p.155; er hält diese Steinmetze für Juden, was mir vollkommen unbeweisbar scheint); beide Formen haben ihre Berechtigung. Unter diesem Text, auf derselben Stele, befinden sich auf einer etwas vertieften Tafel noch mindestens 5 Zeilen in kleinerer Schrift (bisher nicht veröffentlicht); auf dem Foto lassen sich nur einzelne Buchstaben erkennen. MaXEp kann - wohl nicht ehelicher - Sohn der 'Ipnva sein (vgl. z.B. CIJ I, Nr.27: •.• EUqJpavHxol; utol; BTlPLaVTll;i Nr. 156: Eaßßa'Ll; [{}u]ya'TlP BLßLa~; ROBINSON 1913, p.191, Nr.108:
140
(Nr.67)
Teucheira
'EJn~x[AJn~
tx OOUAn~ 'Av,UAAa~ [aus TeucheiraJ), oder er ist Sklave oder Freigelassener der • Ipnva. (Nachtrag: Nach J.M.Reynolds ist dieser Text von ROBINSON sehr unsicher.) *b. Tafel mit Giebel, rechts neben dem Eingang; OLIVERIO 1933/36, Nr.356; SEG IX, Nr.622:
L. . • Ip'~va llWVO~ LA' La' e(;i{}u a
u-
(Jahr) ?, Irena des Simon, 30 (Jahre); (Jahr) 1, 1.Thothy, Musaios des Euphrosynos, 30 (Jahre); (Jahr) 6, 13.Hathyr, Simon des Musaios, 20 (Jahre)
Mouoa'Co~
Eu
Zu 1:LllCalv s.o. Nr.13. Mouoa'Co~ ist griechisch (s. PAPE-B.), kann aber griechisches Äquivalent von n~n (Moses) sein; vgl. Artapanos (bei Euseb PE IX 27; auch in: Fragmente der griechischen Historiker, ed. F.Jacoby, !II C, Nr.726, F3): " ... Mwuoov .... UItO OE ,(;iv 'EAAnVwv au,ov Mouoa'Cov npooayope:u{}fjva~lI; vgl. auch CPJ I, Nr.20, Z.17: Mouoa'Co~ 1:Lllwvo~ ·Iouoa'Co~.
c. keine Tafel; über b,rechts von a; OLIVERIO 1933/36, p.2f3, Nr.355; SEG IX, Nr.621:
Lß'
'A{}Up e: ~
(Jahr) 2, 15.Hathyr, Euprosynos des Lykos, 'Vater', 82 (Jahre)
E(mp6ouvo~
Auxou na.-
Eönp6ouvo~
Zu
Auxo~
ist Schreibvariante für
Eu
vgl. PAPE-B.; CPJ 111, Prosop.; etc. 141
(vgl. b).
Teucheira
(Nr.67)
'na,np' könnte ausdrücken, daß E6np6ouvo~ Vater des Auxo~ war - wenn der Sohn bekannt ist, kann .sein Name ausnahmsweise zu dem des Vaters gesetzt werden; vgl. z.B. LXX 2 Makk 4,11 C... 5~a. 'Iwa.vvou ,oü na,po~ E<JnO>"E~OU ... ); NT Mc 15,21; vgl. auch Beth She'arim 11, Nr.125 (E6~a&ELa ~n,np 'Iaxw~ou xat 'IouO,oU; Beth She'arim 11, Nr.60 und 61 sind nicht so eindeutig). Wahrscheinlicher ist aber, daß na,np hier Titel ist; vgl. CIJ I, Nr.271 ( pater et arcon), Nr.533 ( ... Livio Dionisio patre et [ ]no gerusiarche), Nr. 606 ( ... Alexanra pateressa), Nr.611, 612, 613 und 676 ('patir', wohl = na,np) j CIJ I (1975), Prolegomenon by B.Lifshitz, p.46-48, Nr.619 b, c, d; B.Lifshitz (1960), in: RB 67, p.60f. (verbesserte Lesung von CIJ II, Nr.1137 und 1138: Mavan nainp npEo(ßu,EpO~) / 'o~np~,wv); vgl. auch den häufigeren Titel 'na,np ouvaywyn~' (z.B. CIJ I, Nr.93, 319, 494, 509, 694 und 'na,np ouvaywy~wv' CIJ I, Nr.508) und 'na,np >..aoü' (CIJ I, Nr.720), 'na,np ,OU o,E~~a,o~' (CIJ 11, Nr.739); s. auch CIJ I, Introduction p.XCVf. Zu na,np als Titel in nicht jüdischen Kulten, vgl. z.B. A.Dietrich (3 1923 ): Eine Mithrasliturgie, p.146-154; M.J.Vermaseren (1981), in: M.J.Vermaseren (ed): Die orientalischen Religionen im Römerreich, p.l0l, 106-110; BE 1955, Nr.163 (p.242, N.15) und Nr.163a; zu na,np als einfachem Ehrentitel vgl. z.B. BE 1967, Nr.249; LXX 4 Makk 7,5.9; etc. d. vertiefte Tafel mit Giebel, über c; OLIVERIO 1933/36, Nr.354; SEG IX, Nr.620:
L&' MaxEp Mapxw
(Jahr) 9, Macer des Markus lebte 32 Jahre
<~>1:noEv ~
,n <>")ß'
Auf dem Stein Z.3: x1:noEv; Z.4: aß' Die Namen sind lateinischen Ursprungs, zu 142
Mapxo~
s.o .. Nr.33d.
(Nr.67)
Teucheira
e. Tafel mit Giebel; rechts von c; OLIVERIO 1933/36, Nr.358; SEG IX, Nr.624; REYNOLDS 1968, p.185 und 192 (mit Foto); revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
L~'
(Jahr) 6, Euprosynos des Silius, lebte 30 Jahre und starb; (Jahr) 90,Lykos des Musaios, lebte 25 Jahre und starb
Eun [p Mouvo~ HHou E!~ T)O~V ~"'["T) A' xaL ant{]avE: Lq' AuXO~ Mouo[a(o]u ~ ~T)OE:V ~"'["T) XE:' xaL Udnt{]aVE:
OLIVERIO Z.1/2: L~' E[u~p]6ouv/o~ ['IO]UACOV; Z.3: x(aL); Z.4: L~'; Z.6/7: ~["'["JT1 XE:' / xa.~ [an]t{]a-; REYNOLDS 1968 Z.l: LF ; Z.Z/3: AtACOU ~~/T)OE:V Das Jahr 90 act.Ära entspricht Jahr 6 Neros; d.h.: Die beiden zahlen beziehen sich anscheinend ist nach Regierungsjahren Neros, gezählt (vgl. REYNOLDS 1968). f. vertiefte Tafel
mi~
dem Jahr 59/60 n.Chr. unterschiedlichen Jahresauf dasselbe Jahr; in Z.l in Z.4 nach der act.Ära
Giebel; über e, rechts von d;
OLIVERIO 1933/36, Nr.357; SEG IX, Nr.623; revidierte Lesung von Reynolds, unveröffentlicht:
L~a' • A{]up XE:' ['A]po~ v6a Mcipxw ~~T) OE:V ~"'["T)
(Jahr) 11, 25 .Hathyr, Arsinoa des Marcus, lebte 20 Jahre
X
143
Teuch eira
(Nr.67 -69)
OLIVERIO Z.1-4: LLa' ['A]8u p / XE'
['O~]6/vO[L]a
M/apxo u
Zu 'APOLv 6a S.O. Nr.59b .
68. Nicht aufgenommen wurden folgen de Insch riften Teucheira s mit Namen, die zwar häufig , aber nicht aussc hließl ich bei Juden vorkommen: CIG 111, Nr.526 5 (aus PACHO 1827, pl.LXX XII; ohne Angabe der genaue n Funds teIle); unter den Namen findet sich eine Eu.epn n 8EU6[ 6].ou (zu
8E660' o~
s.o. Nr.41b );
CIG 111, Nr.529 5 (aus PACHO 1827, pl.LXXXVI; ohne Angabe der genaue n Funds teIle) ; es hande lt ~ich um zwei Insch riften , die zweite gibt keinen Sinn, der Interp retatio nsver such in CIG ist unsich er; die erste lautet wohl: LL' ~a~L / 8E(U)6 ooC/a
~CAW/[ V]O~
[L]X' ([Jahr ] 10, ?Phao phi, Theo-
dosia des Philo, 20 [Jahre ]);
OLIVERIO 1933/3 6, p.199 f., Nr.294 und 295 (= SEG IX, Nr. 562 und 563; aus Steinb ruch 11); in der zweite n Insch rift: EEx6v6 a EC~vo ~ (zu EC~wv s.o. Nr.13 ).
69. Von APPLEBAUM 1961, p.51f. als jüdisc h aufge führt, aber wahrs cheinl ich nicht jüdisc h sind die folgen den Namen (was nicht heißt, daß die Insch riften nicht trotzd em zu jüdisc hen Gräber n gehört haben können ; zu Steinb ruch VIII und XV s.o. Nr.43 und Einl. zu Nr.45- 64). Aus Steinb ruch VIII: SEG IX, Nr.587 und 588 (= OLIVERIO 1933/3 6, p.205 f., Nr. 321 und 322): ... t.L660'o~ 'Ypa.8Lo~ ... und ... A1uoav La~ 'Ypa8L o~
••. ;
SEG IX, Nr.596 (= OLIVERIO 1933/3 6, p.207, Nr.330 ): MapLvL xo~ E.WV LE' / ~C~uxo~ E.WV L' (der zweite Name von APPLEBAUM 1979, p.149 mit hebr. ~ln'x [= Rosine !] in Verbindun g gebra cht). (Nach trag: Nach J.M.Re ynolds steht in Z.l KaAALv LxO~ und in Z.2 ~L~[.] ~O~.) 144
(Nr.69)
Teucheira
Aus Steinbruch XI: SEG IX, Nr.608-610 (= OLIVERIO 1933/36, p.210, Nr.342-344): 'A[~JxCo[a~Jo~ KaAALo8tvou~, [EuJßC010~ [KaAALo?J8EO[U~J
und
Eu~tv~~ 8eo~oyou;
SEG IX, Nr.613 (= OLIVERIO 1933/36, p.211, Nr.347): (zum Namen vgl. auch O.Masson [1976J, in: Antiquit~s africaines 10, p.56); zu Inschriften mit jüdischen Namen dieser beiden Gräber und neuen Lesungen (Seooo.ou für 8eOAOYou) s. jetzt App. no.11 & 12. ·AP.a~[vJ ·Ap.a~v.o~
Aus Steinbruch XV: SEG IX, Nr.709 (= OLIVERIO 1933/36, p.232f., Nr.446): 'AnoAwvCoa E.pa.ili ~CAWVO~ .. , ~CAWV ·Ap.a~v.o~ '" Aaoo~ 'ovo~apxw ... ·Ap.a~v ·AP.a~v.o~.
'ApC~~a~
eIG 111, Nr.5204 stammt nicht aus Teucheira; eIG 111, Nr.5250: Ma.[LJ~vo~ auwvo~ und 'Aye~ova (die Lesung des ersten Namens ist nicht sicher).
145
Tuoeu~
Berenike
B E REN I K E
(BEPEv(xn, Benghasi)
E.SCHüRER (4 1909 ): Geschichte des jüdischen Volkes im Zeita~ter Jesu Christi, vol.3, p.53, p.71f., p.79f., p.92; G.OLIVERIO (1918): "Cirene - Bengasi; Iscrizioni inedite", in: Notiz.arch.2 (1916, ersch.1918), p.179-191j H.FUHRMANN (1941), in: Archäologischer Anzeiger 56, Sp.702; P.ROMANELLI (1943) (repr1971): La Cirenaica romana, p.33, p.88, p.182f., p.256; J.&G.ROUX (1949): "Un decret du politeuma des Juifs de Berenike en Cyrenaique ... ", in: REG 62, p.281-296; E.R.GOODENOUGH (1953): Jewish Symbols in the Greco-Roman Period (= Bollingen Series 37), vol.2, p.143f.; S.APPLEBAUM (1954): "01l"1" 113T:l D11131 iliPNJ71'j7 '11il''', in: Zion 19, p.23-56; G. CAPUTO (1955): "Note sugli edifici teatrali della Cirenaica", in: Anthemon; Scritti di archeologia e di antichitd classiche in onore di C.Anti, p.283-285; G.CAPUTO (1957): "La sin1!-goga di Berenice in Cirenaica in una iscrizione greca inedita", in: La parola deI passato 12, p.132-134; E.GABBA (1958): Iscrizioni greche e latine per 10 studio della Bibbia (= Sintesi delI' oriente e della Bibbia 3); S.APPLEBAUM (1961): "iljPNJ71'j7HI 'jPJ71:l13 illnn n'11il' n:lln:l" ('A Jewish Inscription from Bereniki in Cyrenaica'), in: BIES 25, p.167-174; E.R.GOODENOUGH (1965): Jewish Symbols -in the Greco-Roman Period (= Bollingen Series 37), vol.12, p.52; B.LIFSHITZ (1967): Donateurs et fondateurs dans les Synagogues juives;
147
Berenike
(Nr.70)
M.HENGEL (1971): "Proseuche und Synagoge", in: Tradition und Glaube ... Festgabe für Karl Georg Kuhn ... , p.157-184; H.Z. (=J.W.)HIRSCHBERG (1974): A History of the Jews of North Africa, vol.l, p.26, p.61-63, p.68; E.M.SMALLWOOD (1976): The Jews under Roman Rule, p.141, p. 225f., p.369; J.A.LLOYD (ed.) (1977): Excavations at Sidi Khrebish Benghazi (Berenice), vol.l (= Supplements to Libya Antiqua 5); J.M.REYNOLDS (1977), in: LLOYD 1977, p.233~254; S.APPLEBAUM (1979): Jews and Greeks in Ancient Cyrene, p.167-174.
70.-72. Unter den etwas über dreißig in Berenike und unmittelbarer Umgebung gefundenen Inschriften aus römischer Zeit befinden sich vier größere Inschriften. Drei davon sind von Juden. Bei keiner von ihnen sind der ursprüngliche Aufstellungsort oder die Gebäude, auf die sie sich beziehen, bekannt.
70. D e k r e t des Politeuma der Juden zu Ehren des Decimus Valerius Dionysius; Marmorstele, h=77 cm, b=39 cm (unten) bis 37 cm (oben), 11 cm dick; Höhe der Buchstaben Z.1-21: 1,2 cm; Z.22-26: 1,5 bis 1,7 cm; um 1730 aus Benghasi in die Provence gebracht, genauer Fundort unbekannt; zur. Datierung s.u. CIG 111, Nr.5362 (enthält nur die letzten 5 Zeilen der Inschrift, fehlerhaft); J.&G.ROUX 19~9 (mit Foto und weiterer Literatur); BE 1951, Nr.246; SEG XVI, Nr.931; REYNOLDS 1977, p.245-247, Nr.18 (revidierter Text); Text nach REYNOLDS:
148
:6l'Z
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~01D19[rtuO]
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~~UY~1[0
~100~[pro310 ~DJ7~/[urt]no~ ~[,QDK ~91QD ~OO~]oro
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(OL·.rN)
Berenike
(Nr.70)
übersetzung: (Jahr) .. , 5.Phamenoth, zur Amtszeit der Archonten Arimmas des ... , Dorion des Ptolemaios, Zelaios des Gnaeus, Aristo~ des Araxa" ' , Serapion des Andromachos, Nikias des des Simon. Da Decimus Valerius Dionysius des Gaius ... stets ein edler und guter Mann ist und Gutes tut, ... (?) wo immer er es vermag, allgemein und privat, einem jeden der Bürger und darüber hinaus den Boden des Amphitheaters weißen und die Wände bemalen ließ, beschlossen die Archonten und das Politeuma der Juden in Berenike, ihn einzutragen in das •.. der .. ~ , und daß er befreit sein soll von allen öffentlichen Diensten; desgleichen ihn zu bekränzen bei jeder Zusammenkunft und (an jedem) Neumond mit einem Kranz aus Olivenzweigen und Wollband, namentlich. Diesen Beschluß mögen die Archonten aufschreiben lassen auf eine Stele aus parischem Stein und aufstellen lassen am auffallendsten Platz des Amphitheaters. Alle (Stimmsteine) weiß. Decimus Valerius Dionysius des Gaius hat den Boden weißen lassen und das Amphitheater, und (es) bemalen lassen auf eigene Kosten, als (freiwilligen) Beitrag für das Politeuma.
Das Datum in Z.1 ist fast unleserlich, der zweite Buchstabe ist ein r oder ein E (= 3 oder 5). Wenn der erste ein K ist, wie J.&G.ROUX vermuten (p.289), könnte dies auf das Jahr 23 oder 25 act.Ära deuten (9/8 bzw. 7/6 vor ehr.) -
150
(Nr.70-71)
Berenike
'~ais
il est plus prudent de situer approximativement le dans les trente annees qui ont pr~cede l'ere chr~tienne ou le siecle suivant" (ROUX, ibid.). Wegen des Gebrauchs des Iota adscriptum ist eine relativ frühe Datierung wahrscheinlich (s. REYNOLDS, p.246), vielleicht ist die Stele nicht später als aus augusteischer Zeit. d~cret
In dem nicht entzifferten Stück Z.6/7 stand vielleicht ein Titel (s. REYNOLDS, p.247), möglicherweise ist in Z.7 ... auvay]wyn~ zu ergänzen. Gegen die Annahme von J.&G.ROUX, daß, weil keine tribus erwähnt ist, Dionysius vermutlich ein Freigelassener war, s. REYNOLDS 1977, p.246f.; die tribus wird im Griechischen häufig weggelassen; vgl. z.B. die zweisprachige Inschrift SEG IX, Nr.241, o. p. XVI. D.Valerius Dionysius war Jude. Die Liturgien, von denen ihn das Politeuma der Juden befreien konnte, können nur Verpflichtungen gegenüber dem Politeuma gewesen sein; d.h.: Dionysius gehörte dazu.
71. D e k r e t des Politeuma der Juden zu Ehren des M.Tittius Sexti f.; rechteckige Marmorstele, h~44 cm, b~36 cm; um 1730 zusammen mit Nr.70 aus Benghasi in die Provence gebracht; genauer Fundort unbekannt; 24/25 n.Chr. CIG III, Nr.5361 (mit Bibliographie); IGRR I, Nr.1024; J.&G.ROUX 1949 (mit Foto und weiterer Literatur); GABBA 1958, p.62-67; REYNOLDS 1977, p.244f., Nr.17; Text nach J.&G.ROUX:
151
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(Nr.71)
Berenike
Da Marcus Tittius, Sohn des Sextus, (aus der tribus) Aemilia, ein edler und guter Mann, seit er das Amt des Präfekten über öffentliche Angelegenheiten antrat, deren Leitung gütig und recht ausübte und im Lebenswandel stets einen ruhigen Charakter an den Tag legt und sich nicht nur darin als nicht beschwerlich erwiesen hat, sondern auch denen der Bürger gegenüber, die sich privat an ihn wenden, und da er außerdem gegenüber den Juden aus unserem Politeuma allgemein und privat eine nützliche Leitung ausübt, und so nicht aufhört, sich seiner eigenen edlen Güte würdig zu verhalten deswegen beschlossen die Archonten und das Politeu~ ma der Juden in Berenike, ihn zu loben und zu bekränzen, namentlich, bei jeder Zusammenkunft und (an jedem) Neumond mit einem Kranz aus Olivenzweigen und Wollband, und daß die Archonten den Beschluß aufschreiben lassen auf eine Stele aus parischem Stein und aufstellen lassen am auffallendsten Platz des Amphitheaters. Alle (Stimmsteine) weiß.
Das Jahr 55 act.Ära entspricht dem Jahr 24/25 n.Chr. Zur Person und zur möglichen Funktion des M.Tittius s. REYNOLDS 1977, p.245. Die Ehrungen in bei den Dekreten sind griechisch (Kranz aus Olivenzweigen und Wollband) - auch für den Juden D.Valerius Dionysius - und die Sprache schließt sich an die üblichen griechischen Ehrendekrete an; vgl. z.B. IG 11. '1, Nr.401, Z.4ff.: "~ne:~frn ••• e:ÜXPTJo'tov ~au't6v napa<me:ua.be:~ Kat KO~Ve:'C Kat
töCa~ 'tO'Cl;; ~v'tUVxa.vouo~v
153
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(Nr.71)
Berenike
Ch.Michel (1900): Recueil d'inscriptions grecques. Nr.420: "bl:E~OJ') •••
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Nr.403, Z.4ff.: " ... no~wv aya{'}ov ö"t~ nouva"to }tO~vf\~"tE "t!iv n6A~ v }tat ••• [tJ Ma [ ~ ) "tou~ tv"tuyxavov"ta~ "tW).L nOA ~ "tWV!1 ; vgl. auch SEG IX, Nr.354; SEG XXVI, Nr.1817 und W.Larfeld (3 1914 ); Griechische Epigraphik (= Handbuch der klassischen Altertumswissenschaften 1.5), p.355-390. Den Juden in Berenike war nicht die nOA~"tE1:a gewährt, sondern ein noA~"tEU).La, d.h.: Sie waren nicht nOA1:"ta~ der Stadt; vgl. auch Strabo bei Josephus AJ XIV §115, wo nOA1:"ta~ von 'Iouoa1:o~ unterschieden sind: ""tE"t"tapE~ 0
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Wahrscheinlich hat es aber auch Juden gegeben, die nOA1:"ta~ der Städte waren, vgl. z.B. o. die Literatur am Ende von Nr.7, p.21. Ein Politeuma von Juden ist auch aus Alexandria bekannt, vgl. Pseudoaristeasbrief §310 (auch Josephus AJ XII §108). Es handelt sich um eine rechtlich anerkannte, teilweise autonome Organisation von Fremden in einer Stadt, die das Recht hatten, dort zu siedeln. Das Politeuma hatte eine eigene Verwaltung; hier sind es sieben bzw. neun Archonten. Vielleicht läßt die steigende Anzahl auf ein Wachsen des Politeuma schließen; in dem Spenderverzeichnis u. Nr.72 aus dem Jahr 55/56 n.Chr. sind zehn Archonten erwähnt. Vgl. zum Politeuma: SCHÜRER 1909, p.25; L.Mitteis & U.Wilcken (1912): Grundzüge und Chrestomathie der Papyruskunde, vol.I.l, p.24 und 62; M.Engers (1926): "ßOAC"tEU).La", in: Mnemosyne N.S.54, p.154-161; W.Ruppel (1927): "Politeuma; Bedeutungsgeschichte eines staatsrechtlichen Terminus", in: Philologus 82 (~ N.S.36), p.268-312; CPJ I, p.32-41 und 56-61; SMALLWOOD 1976, p.Z25. "tE"tap"tn 0'
"twv ·Iouoa~wv".
Unter den 31 Namen der in denbeiden Dekreten erwähnten Juden (Patronyme mitgezählt) ist nur einer eindeutig jüdisch ('Iwonno~ in Nr.71, Z.8; vgl.o. Nr.50); zwei weitere sind wahrscheinlich jüdisch (eE60o"to~ Nr.71, Z.8 und E~).Lwv Nr.70, Z.5; vgl.o. Nr.13 und Nr.41b); die übrigen sind griechisch oder lateinisch.
154
(Nr.71-72)
Berenike
Nicht ganz klar ist, was mit 'Amphitheater' gemeint ist. Entweder handelt es sich um das städtische Amphitheater (so z.B. GOODENOUGH 1953 und 1965, CAPUTO 1955, p.283-285 und GABBA 1958). Man muß dann annehmen, daß ~oa~oG (in Nr.70, Z.11 und 23 - wenn man die Lesung annimmt) nicht die Sandarena eines Amphitheaters meint, sondern den Boden einer zugehörigen xovCo.pa (= na~aCo.pa; so CAPUTO und GABBA ibid.) und - was sonst nicht bekannt ist - daß solche Restaurationsarbeiten am städtischen Amphitheater zu den Pflichten des Politeuma der Juden gehörten: Sonst könnte das Werk des D.Valerius Dionysius nicht als "~nCoo]J.a .WL nO~L'Eu]J.a'L" bezeichnet werden. Oder ä]J.~L8~a.pov bezeichnet nicht ein für Fechterspiele und Tierhetzen bestimmtes Doppeltheater, sondern einfach ein Gebäude mit ringsumlaufendem 8~a.pov (= Zuschauerraum; so J.&G.ROUX 1949, p.290f. und L.Robert [1940, repr1971J: Les gladiateurs dans l'Orient grec, p.34, Anm.l; zum Wortgebrauch von ä]J.~L8~a.pov vgl. auch P.J.Meier in PAULY-WI.l, s.v.);bei Epiphanius Panarion LXXX 1,6 ist eine Synagoge ('npooEuXnG .6noG') als '8Ea.poELOnG' beschrieben. Ein Amphitheater ist bisher in Benghasi nicht gefunden worden.
72. Ver z e i c h n i s der Spender für die Renovierung der Synagoge; Marmortafel, unten abgeschnitten; wiederverwendet gefunden; 55/56 n.Chr.; die Tafel ist seit dem Krieg verschollen. CAPUTO 1957 (mit Foto); BE 1959, Nr.514; ~EG._X'Ll_!, Nr.823; APPLEBAUM 1961 (mit Foto bei p.169); LIFSHITZ 1967, p.81, Nr.l00; REYNOLDS 1977, p.242-244, Nr.16. Der Text folgt der Fotografie, da die Editionen alle fehlerhaft sind: Z.10 muß es heißen: 'Iwvaaa (CAPUTO: 'Iwva.a; vgl. BE 1959); am Ende derselben Zeile: EEpanCwvoG (LIFSHITZ: EEpanwvoG); Z.12: 'Hpax~Coou (APPLEBAUM: 'Hpax~aCoou); Z.5 aü.ouG ist sicher (omit. SEG, REYNOLDS); Z.7 apxwv (omit. LIFSHITZ); am Anfang von Z.20 sind nur die ersten drei Buchstaben einigermaßen sicher erschließbar, der
155
(Nr.72)
Berenike
winzige Rest des vierten Buchstabens kann zu einem L oder x gehört haben (APPLEBAUM: ~~~~~[v; SEG: MapCw[v ..• ); der vorletzte Buchstabe in derselben Zeile ist sicher kein 0 (CAPUTO: ... ]~~; LIFSHITZ: ... ]o~); bei APPLEBAUM ist ~n der Angabe der Spendenhöhe statt L achtmal eine '2' abgedruckt, die Spendenangabe von Z.12b ist bei ihm ans Ende von Z.13b gerutscht.
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N~pwvo~
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nv .n~ ouvaywyn~ avaypa~aL au.ou~ €to.nAnV AC80u TIapCou 'AA~Eav5po~ ZnvCwv ZWtAOU &pxwv (AP)L' E6~pavopo~ (~p)€' EtoC5wpo~ ~wo€L8~ou apxwv (~p)L' ~wo€C8€o~ 'A~~vCou
10
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Kapvnoa~
6aACapxo~ EWOCßLO~
15
~woL8~ou 'Iaoovo~
npa.o~non~
apxwv apxwv
(~p)L'
Ewxpa.ou apxwv
KapHo8~vn~
20
'ApxCa AuoavCa
t€p€6~
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(~p)L'
'Av.Cyov~ E.pa.wvo~ apxwv AuoavCa~
n6AWV
(~p)L'
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(~p)
L'
(~p)X€'
znv6öwpo~ 6€U~CAOU
(~p)xn'
Map[ .....•.•.. ]9V~
(~p)X€'
Das Zeichen für opax~a~ ist L... Die Inschrift besteht aus zwei Kolumnen; der rechte Teil der Zeilen 6-14 bildet die zweite Kolumne. Z.4:EnI~I~ONTEE
ist vom Steinmetz aus
oder umgekehrt (CAPUTO, SEG, LIFSHITZ: REYNOLDS:
-56v.o~);
-~ONTOE
-o6v.€~;
verbessert -
APPLEBAUM,
Z.16, auf dem Stein: ANTIrONE; die An-
1S6
(Nr.72)
Berenike
gabe des Monatstages ist nicht sicher, der letzte Buchstabe in Z.2 ist ein E oder ein ~ (CAPUTO, LIFSHITZ: Xo~ax ~~'; APPLEBAUM, SEG: Xo~ax~ E'; REYNOLDS: Xo~ax~ ~'); APPLEBAUM trennt Z.11b/12b zWO~~n,Ep rrOALW ab und in Z.17 zieht er apx~a~EpEu~ zusammen - schwerlich richtig: ZWOL~n und 'ApXLa~ sind bekannte Namen, zu Terpolius s.unten. Der Name in Z.20 kann MapKO~ oder MapLwv geheißen haben (möglich sind auch Map~ov, Map~v, etc.).
übersetzung: Im 2.Jahr des Nero Claudius Caesar Drusus Germanicus Imperator, am 6.\:) Choiach: Es gefiel der Gemeinde (ouvaywyn) der Juden in Berenike, die Spender für die Ausbesserung der Synagoge, sie aufzuschreiben auf eine Stele aus parischem Stein:
pr,,:, (:' ,';, ; .', -". , ;.
Zenion des Zoilos, Archon, 10 Dr(achmen) Isidoros des Dositheos, Archon, 10 Dr. Dositheos des Ammonios, Archon, 10 Dr. Pratis des Jonathan, Archon, 10 Dr. Karnedas des Cornelius, Archon, 10 Dr. Herakleides des Heraklides, Archon, 10 Dr. Thaliarchos des Dositheos, Archon, 10 Dr. Sosibios des Jason, Archon, 10 Dr. Pratomedes des Sokrates, Archon, 10 Dr. Antigonos des Straton, Archon, 10 Dr. Kartisthenes des Archias, Priester, 10 Dr. Lysanias des Lysanias, 25 Dr. Zenodoros des Theophilos, 28 Dr. Mar , 25 Dr. (2.Kolumne, Z.6b-14b:) Alexander des Euphranor, 5 Dr. Isidora 157
Berenike
(Nr.72)
des Serapion, 5 Dr. Zosime des Terpolius, 5 Dr. Polon des Dositheos, 5 Dr.
Die Inschrift erwähnt eine Synagoge, an der einige wohl nicht sehr umfangreiche Reparaturen durchgeführt wurden; die gespendeten Summen sind nicht sehr hoch. Daß sich auch die Gemeinde als auvaywyn bezeichnet und nicht mehr als Politeuma, könnte einen möglichen Wandel in ihrer Struktur ausdrücken - der formal-rechtliche Status des jüdischen Politeuma ist nicht mehr betont; auvaywyn muß hier nicht mehr als einen religiösen Verein bezeichnen; zu mö.glichen Zusammenhängen s. HENGEL 1971, p.183. Die Sprache ist weniger gewählt und korrekt als die der Inschriften Nr.70 und 71, z.B. LOU~ tnL5L50vLE~ oder -50VLO~ statt -50vLa~ (Z.4), EtaLn~nV (Z.5), das unnötige aULou~ (Z.5), der ungewöhnlichere Ausdruck t~avn Ln auvaywyn (Z.3). Von den sicher lesbaren Namen ist nur #Iwvaaa~ jüdischen Ursprungs. 'Iaawv und vor allem ÄwaCßEo~ sind bei Juden häufig zu finden, 'Iaawv in der Cyrenaika aber auch häufig bei Nicht juden (vgl.o. Nr.15 und Nr.41a). Die meisten sind geläufige griechische Namen, einige davon sind mit einem griechischen oder ägyptischen Götternamen gebildet: EtaC5wpo~,
'Aj.LlJ.WVLO~,
EEpanCwv,
znvCwv,
Znvo5wpo~,
'.Hpa-
Zwei Namen sind lateinisch: Cornelius und Terpolius (ein M.Terpolius in einem Fragment aus Cicero, pro Cornelio, bei Q.Asconius Pedianus 108 [% Ciceronis Opera, ed. J.K.Orelli, vol.V,2 (1833), p.81, Z.4]). K~EC5n~.
Zum Titel- LEPEU~ in jüdischen Gemeinden vgl. BE 1959, Nr. 274; CIJ 11, Nr.1001f.; CIJ I, Einl. p.Cf.; B.Lifshitz (1960), in: RB 67, p.63.
158
(Nr.73-75)
Berenike
73. APPLEBAUM (1954, p.48) erwähnt - ohne Quellenangabe -, daß sich auf einigen der Felsgräber im Südosten der Stadt Symbole finden, 'die Etrogen ähneln' (das könnten auch Efeublätter gewesen sein). Er führt die folgende Grabinschrift als möglicherweise jüdisch an. OLIVERIO 1918, p.191, Nr.11 (mit Foto); SEG IX, Nr.771; APPLEBAUM 1954, p.48, Nr.4Z; REYNOLDS 1977, p.Z48, Nr.Z3:
Eirena (oder Etpnvä = des Eirenas)
Zu Etpnva s.o. Nr.5Za.
74. M ü n z e R.Reece in LLOYD 1977, p.ZZ9: Unter den bei Ausgrabungen in Sidi Khrebish gefundenen Münzen befand sich eine jüdische Vom Typ BMCG Palestine, p.Z53f., Nr.Z3-Z6.
75. M ü n z fun d FUHRMANN 1941: Es handelt sich um einen größeren Schatz von ca.1800 meist sehr gut erhaltenen Münzen - e1n1ge haben noch Stempelglanz. Der größte Teil besteht aus Denaren röm~scher Kaiser von Augustus bis Trajan (dazu kommen einige Drachmen von Rhodos, die älter sind als die Besetzung der Cyrenaika durch die Römer im Jahr 96 bzw. 74 vor Chr.). Es ist möglich, daß die Münzen - von denen keine aus der Zeit nach Trajan stammt in den Unruhen des jüdischen Aufstandes versteckt wurden. Sie können vielleicht als Hinweis auf Kämpfe in Berenike zu dieser Zeit gelten.
159
(Nr.76 )
Boreio n
BOR E ION
(B6PE~ OV, Bu Gradaj in der Nähe liegt Tabilb e/Tab ibbi, unter diesem Namen sind die Ruinen von Boreio n manchmal beschr ieben)
S.KRAUSS (1922) : Synag ogale Altert ümer, p.81f .; R.G.GOODCHILD (1951) : "Boreum of Cyren aica", in: JRS 41, p.11-1 6 (abged ruckt in: R.G.G oodchi ld [1976] : Libyan Studie s [ed. J.M.R eynold s], p.187- 194); M.HENGEL (1971) : "Frose uche und Synago ge", in: Tradi tion und Glaube ... Festga be für Karl Georg Kuhn ... , p.168; H.Z.(=J.W.)HIR8CHBERG (1974) : A Histor y of the Jews of North Africa , vol,l, p.39, p.47, p.56f.
76. Frocop Aed.VI
2,21-~ 3:
B6pE ~ ov ö~ f} Tt6A q; Maupou o CO~ G YE vrv Liooa ßa.pßd.po ~ G <jl6pou UTtOTEAf}G ou YEytvnTa~ tG T6öE TOÜ xp6vou ' ouöt T~VEG TtWTtOTE öao~oA6yo~ n <jloPoA6yo~ tG aUTf}v LXOVTO, tE oÖ YEy6vao~v dvapwTto~. ot ö~ 'Iouöa to~ ~xnvTo tx TtaAa~OÜ aUTwv dYX~oTa' oÖ öf} xat VEWG ~v upxato G aUTotG , ÖVTtEP totßoV T6 TE xat tTEa~TtEOaV ~dA~OTa, öE~~a~tvou TOÜTO EOAO~VOG, ~OTtEP <jlaOC, ßaO~.AE60VTOG 'EßpaC wv TOO ~aVouG. UAAQ xat aUT06G dTtaVTaG 'IOuOT~v~aVOG ßaO~AEUG ~ETayv wvaC
161
Boreion
,e ,a na,p~a n8n, xat ,oü,ov ön 'ov vewv ~s
(Nr.76)
Xp~o,~avous yeyov~va~ ö~anpaEa~evos,
~XXAnoCas ~e8np~6oa,o oxn~a.
Die Stadt Boreion, den barbarischen Mauren benachbart, ist bis zu dieser Zeit nicht tributpflichtig gewesen, und niemals, seit es Menschen gegeben hat, kamen irgendwelche Tribut- oder Steuereinnehmer dorthin. Die Juden wohnten seit langem in ihrer unmittelbaren Nähe. Sie hatten dort auch einen alten Tempel, den sie besonders verehrten und bestaunten, da ihn - wie sie sagen - Solomon erbaute, als er König über das Volk der Hebräer war. Aber nachdem König Justinian auch sie alle dazu brachte, ihre Meinung über die väterlichen Bräuche zu ändern und Christen zu werden, verwandelte er diesen Tempel in eine Kirche.
Procops Sympathien sind hier wohl auf seiten der Juden, ihrer "na,p~a n8n" und des alten 'Tempels', der - "4oAo~ilivos, wonep epaoC, ßao~Aeuov,os" erbaut - jetzt von "'Iouo,~v~avos ßao~Aeus" in eine Kirche verwandelt wurde; deshalb dürften auch das frühere steuerfreie Leben und die Altehrwürdigkeit des Gotteshauses so betont sein. Procops Einstellung zu Justinians Steuer- und Religions- bzw. Judenpolitik geht aus seinen Anecdota deutlich hervor (XVIII 10-12, XXIII, XI 2430, XXVIII 16-19). Aus der gleichen Zeit der Reorganisierung des wiedereroberten Vandalenreiches stammt die Novella 37 Justinians "De Africana Ecclesia" (535 n.Chr.) (ed. R.Schoell & W.Kroll [1954J, in: Corpus Iuris Civilis, vol.3, p.244f.). Absatz 8 der Novelle ordnet an, die afrikanischen Synagogen in Kirchen umzuwandeln: " ... sed neque synagogas ~orum star~ concedimus, sed ad ecclesiarum figuram eas volumus reformari". Die Umwandlung des jüdischen 'Tempels' in Boreion ist der einzig bekannte Fall einer Anwendung von Novella 37, Absatz 8 in der Cyrenaika. Mit "vews" wird aller Wahrscheinlichkeit nach kein wirklicher Tempel mit Opferdienst gemeint sein~
162
(Nr.76)
Boreion
sondern eine alte Synagoge (anders jedoch KRAUSS 1922). Die Gesetzesnovelle jedenfalls spricht nur von Synagogen; ihr Text, den Procop kennen mußte -er war ab 527 n.Chr. juristischer Beirat (E6~ßOUAOG; vgl. Pers.I 1,3) -, hat vielleicht den Wortlaut von Aed.VI 2,23 beeinflußt ("ad ecclesiarum figuram ... reformari" - "~G ~xxAlla(aG ~E811P~6aa1:o ax.f\~"). Es ist sicher, daß im ersten Drittel des 6.Jh. n.Chr. noch Juden in Boreion lebten, die offensichtlich eine alte Synagoge besaßen.
163
Marmarika
M ARM A R I K A
(Map~ap~xn)
Die Marrnarika ist ein Verwaltungsgebiet (vo~6~) im Osten der Cyrenaika (nur bei Ptolemaeus Geog.IV 5,lf. scheint sie in die Nomeneinteilung Ägyptens einbezogen). In römischer Zeit erstreckte sie sich von Derna bis Katabathmos (s. dort) nach Ptolemaeus ibid. etwas weniger weit bis Petras Megas also etwa zwischen 22 0 40' und 25 0 10' E.
M.NORSA & G.VITELLI (ed.) (1931): 11 papiro vaticano greco 11 (= Studi e testi 53); C.GALLAVOTTI & G.LA PIRA (1931): "Un registro catastale e un libro processuale dalla Marmarica nel nuovo papiro vaticano", in: Bullettino delI' Istituto di Diritto Romano 39, fasc.4-6, p.19-39; G.LA PIRA (1933): "Esegesi deI papiro vaticano (Documento della Marmarica)", in: Bullettino delI' Istituto di Diritto Romano 41, fasc.1-4, p.103-141; A.CALDERINI (1940): "Ancora deI papiro vaticano greco 11", in: Rend.Pont.Acc.15 (1939, ersch.1940), p.57-71; P.ROMANELLI (1940): "I! confine orientale della provincia romana di Cirene", in: Rend.Pont.Acc.16, p.215-223; A. CALDERINI (1941): "L I intere sse geografico deI Pap. Vat. Gr. 11", in: Miscellanea Gregoriana, p.39-50; P.ROMANELLI (1943) (re p r 197 1): La Cirenaica romana, p.124; F:VATTIONI (1981): "Gli antroponimi deI catasto della Marmarica edel periodo tolemaico", in: Studia Papyrologica 20, p.25-31; 165
(Nr.77)
Marmarika
zu den Lokalisierungen: Claudii Ptolemaei Geographia (Ptol.Geog.), ed. K.Müller (1883) ; Stadiasmus maris magni (Stad.mar.magn.), in: GGM I, p.427514 ; Skylax Geographus, in: GGM I, p.15-96; Tabula Peutingeriana (Tab.Peut.) und Itinerarium Antonini (!tin.Ant.), in: K.Miller (ed.) (1916, repr 1964 ): Idneraria Romana, p.LVII und Sp.874f.; V.PURCARO PAGANO (1976): "Le rotte antiche tra la Grecia e la Cirenaica egli itinerari marittimi e t~rrestri lungo le coste cirenaiche edella Grande Sirte", in: Quad.Arch.Lib. 8, p.285-352.
77. P a p y r u s
Va t i c a n u s
G r a e c u s
1 1
Der Papyrus, der auf der Versoseite ein umfangreiches Fragment des Sophisten Favorinus von Arelate enthält, ist recto mit einem Text amtlichen Charakters beschrieben, der aufgrund einiger Ortsangaben eindeutig in die .Marmarika weist. Der Papyrus ist aus vier Stücken zusammengeklebt (s. NORSA & VITELLI 1931, p.VII, Anm.2), wobei der amtliche Text der Stücke, die die Kolumnen I-VIII bilden, sich von dem Text :des vierten Stückes (Kolumnen IX-XII) deutlich in seiner Art und seiner Funktion unterscheidet. Bei den Kolumnen 1-111, IV und V-VIII, also bei den ersten drei Stücken, handelt es sich um eine Niederschrift von Meldungen und amtlichen (nicht gerichtlichen) Entscheidungen, wahrscheinlich mit dem Zweck, Unklarheiten und Kontroversen in den Besitzverhältnissen von Immobilien zu klären. Dabei wird meist (a) kurz der Grund der Kontroverse dargestell t, (b) Ort und (c) Beschaffenheit d~es Objektes angegeben, (d) die Grenzen beschrieben und (e) eine Angabe über den Ertrag gemacht, wobei das Mittel der Jahre 175/176-180/181 n.Chr. zugrunde gelegt ist (zum Ganzen vgl. die Einleitung von NORSA & VITELLI 1931, GALLAVOTTI & LA PlRA 1931 und LA PlRA 1933).
166
(Nr.77)
Marmarika
Beispiel (1,13-15): x A. 3 (a) ..• EU~~[~o]vo~ axA.n 'E'EA.EU'n ,a on EnLxp~~EL uno AAEEav5pou NELXLOU (b) •••••••• EnL aypou M[ .• ] .... (c) yn 0" (d) [YL' vo]T xaL >,... o50~ ßopS yn 0" [I]fuvvupou Ia~3av,o~ (e) EE' n' [L~]S EW~ xS xa' XPL 3 ~E5 E
'(a) Nachdem '"
des Eudaimon ohne Erben gestorben war (axA.npovo~n,ou 'E'EA.EU'nx6,o~), wurden die bezeichneten Objekte (,a 5nA.watv,a) von Alexander des Nikias in Besitz genommen (tnLxpa3ECofuL; d.h. wohl: unrechtmäßig in Besitz genommen); (b) ... auf dem Acker M... ; (c) Getreideland (y~ onopC~n); (d) Anliegende (YEC,OVE~): südlich und westlich (v6,ou xal A.Lß6~): Weg, nördlich (ßoppa): Getreideland des Ithannyras des Japhthas; (e) daraus ergab sich vom Jahr 16 bis zum Jahr 20 jährlich (tE oö nEpLEYCyVOV,o [oder ähnlich] L~' g,EL tw~ x' E,OU~ xa,' E'O~): 5 Medimnoi Gerste (xpL3n~ [od. xpL3wv] ~tOL~VOL E'; 1 Medimnos ~ ca.52 Liter)' Die Kolumnen I-VIII (von Kol.I sind nur 14 Zeilen lesbar) enthalten Eintragungen über ca.150 Immobilien, dabei werden etwa 105 verschiedene Personen namentlich erwähnt (Kontrahenten, Nachbarn, etc.). Der Text der Kolumnen IX-XII hat noch deutlicheren Grundbuchcharakter. Nach der Angabe des Besitzers und einer kurzen Immobilienbeschreibung (Ort, Art und Grenzen, wie oben) folgt regelmäßig der Satz: ouv,(L~n3tv,a) xat avax(3tv,a) 5n(vapLa) x ('geschätzt und erhöht auf x Denare'); darauf wird das Mittel der früheren Schätzungen von 175/176-180/181 n.Chr. angegeben: EE' n' L~S EW~ xS xa' .~. - wie im Beispiel oben, (e). Das Register ist offensichtlich das Ergebnis einer Katasteirevision (tnCoxE~L~) aus dem Jahr 190/191 n.Chr. oder kurz danach mit dem Zweck, die Besteuerungsgrundlage neu festzustellen (zur Datierung vgl. Kol.XII,12 und NORSA & VITELLI 1931, Einl. p.Vlllf.). Die neue Schätzung ist stets höher als die 10 Jahre zurückliegende, dabei weisen die verschiedenen Immobilien erhebliche Unterschiede in der Steigerungsrate auf - zu allgemeiner Inflation und Steuererhöhungen kommen im Einzelfall intensivere Nutzung, Urbarmachung neuen Landes, Neubauten, etc. Höher eingestuft und damit auch notiert
167
(Nr.77)
Marmarika
wurden wahrscheinlich alle Immobilien; dafür spricht auch, daß viele Besitzer eines Grundstückes bei den folgenden Beschreibungen als Nachbarn genannt werden. Die Kolumnen IX-XI (Kol. XII ist stark zerstört) zählen etwa 70 Immobilien auf; dab~i sind nicht ganz 100 verschiedene Personen namentlich erwähnt. Unter den Personennamen des Papyrus finden sich folgende Namen, die - mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit - auf Juden als Träger schließen lassen: 'AVVLav6 b - Der Name ist römisch, wird aber vor allem von·· Juden als Äquivalent für ~'JJn/N'JJn gebraucht (vgl. z.B. BE 1955, Nr.89 und 279; BE 1962, Nr.372; CIJ I, Nr.88 und 310; Beth She'arim 11, Nr.166 und 175). 'AVVLab (so anscheinend im Genitiv) - möglicherweise eine Wiedergabe von 1Jn (vgl. PREISIGKE Namenb. , Anhang von E. Littmann, Sp.520 zu 'AVVL, 'AVVLOb' etc.). ELP~vaLOb
- Der Name ist besonders bei Juden (und dann bei
Christen) als Wiedergabe von 52a).
~n~~
häufig (vgl.
ELPnv~
o. Nr.
'Iaowv - s.o. Nr.15. 'IoüO'Ob - Der lateinische Name ist häufig eine übersetzung
von hebr. pllX bzw. P'lX (vgl. CIJ I, Nr.3, 13, 125, 358, etc.; BE 1961, Nr.68 und 108; NT Kol 4,11 und Act 1,23; vgl. auch PAPE-B.). NaßaLOb - Der Name ist nicht geläufig. Er kommt sonst noch
bei Josephus AJ VII §315 und 317 für hebr.
l~'JJ
vor (v.l.
BavaLab und BavEab). Die Seltenheit und die lautliche Ver-
schiedenheit machen die Gleichung jedoch sehr unsicher. Nicht aufgeführt sind Stellen mit dem Namen 'Ia~aab (Nominativ vielleicht manchmal auch *'Ia~av); er ist nicht jüdisch (anders z.B. K.Friedmann [1930J, in: E.S.Artom, U. Cassuto, J.Zolier [edsJ: Miscellanea di studi ebreici in memoria di H.P.Chajes, p.45, und S.Applebaum [1954J, in: Zion 19, p.45, Nr.28). 'Ia~b kommt zwar bei Josephus als Wiedergabe von hebr. nng' ('Jiftach'; AJ V §257 u.ö.) bzw.
168
(Nr.77-77.1)
Marmarika
ng' ('Jafet'; AJ I §109 u.ö.) vor, ist aber bei Juden sonst nicht als Personenname gebräuchlich. 'Ia~3a~ (oder * 'Ia~av) ist nur in Nordafrika häufig und ist hier eine Wiedergabe des in libyschen Inschriften nicht seltenen Namens YPTN (vgl. O.Masson [1975J, in: Semitica 25, p.75-85, und [1976J, in: Antiquit~s africaines 10, p.49-62); der Name ist einmal (1,14-16, das Beispiel oben) kombiniert mit dem gleichfalls libyschen Namen 'I(.)3avvupa~ (vgl. dazu O.Masson ibid.). Im folgenden werden diese Namen (gewöhnlich im Genitiv) in der geographischen Reihenfolge des Papyrus mit den jeweils vorhandenen Ortsangaben aufgeführt; die Stellenangabe steht in Klammern dahinter (vgl. Zusammenfassung und Skizze p.176ff.).
77.1 Distrikt: JwvHa~.Lwv (1,3) Ort tnt .6 (nou) 'ApC~~av.o~ (1,4) Name OuaAEpCou 'AvvLavoO (1,5) Ptolemaeus (Geog.IV 4,7) erwähnt einen Ort 'ApC~av.o~ HW~n in der Cyrenaika - nicht in der Marmarika, sondern noch westlich seiner Grenzlinie - in einiger Entfernung von der Küste, südlich Derna. Es ist geographisch sinnvoll.- wie K.Müller (1883) in seiner Ptolemaeus-Ausgabe, p.674 - diesen Ort bei Ptolemaeus mit dem Mandls der Tab.Peut. gleichzusetzen (auf der Strecke Kyrene - Paiiuris, 33 Meilen [ca.50 kmJ von Paliuris entfernt [zu Paliuris vgl.u. Nr.77.12J). Dieses Mandis ist wahrscheinlich mit dem heutigen Gasr Carmusa (ca. 22 0 33' E, 32 0 35' N) identisch, wo einige Ruinen gefunden wurden (vgl. R.G.Goodchild [1976J: Libyan Studies, p.151), oder lag zumindest in der Nähe. 'ApC~~av.o~ ist Genitiv des Personennamens 'ApC~~a~ (vgl. dazu XWPLOV 'AvvLavoO, etc. u. Nr.77.12); zu 'ApC~~a~ s.o. Nr.54b.
169
Marmarika
(Nr. 77. 1-77 . 5)
77.2 Distrikt:
Ort Name
? (Kol.I,17-40 und damit der Zusammenhang von Kol.11 mit Kol.1 ist verloren; vielleicht handelt es sich um denselben Distrikt wie in Kol.1 oder um einen benachbarten; vgl.u. Nr.77.5) ent .6 (nou) E.owv (11,10) 'AvvLavoü Baaaou (11,12) (vgl.u. Nr.77.7 und 77.9; zum Namen Baaao~ vgl. auch o. Nr.57)
77.3 Distrikt: wie Nr.77.2 Ort, Tal: tnt .6[(nou) .... ]wvo~, va(nn~) [ •.. ]pLa (11,24) Name 'Iaa[o]vo~ 'Iaa[ovo~]['I]nno~xou (11,18f.)
77 .4 Distrikt: Bezirk Ort Name
wie Nr.77.2 ev napa.o(~fj) re~~eL' (111,32) tnt .6 (nou) KoAuao~[ (111,32) ..• ] 'A[v]vLav9[ü (111,26)
77.5 Distrikt: wie Nr.77.2 Ort tv .6(n~) ['A~]~wvo~ KAaeLOU (111,40) (der Ort ist nach einer Person benannt, er liegt wahrscheinlich nahe dem unter Nr.77.4 erwähnten) Name •.. ha~ 'AvvLa~ (111,41) Im selben Distrikt (von Nr.77.2-77.5) finden sich auch ein Tal 'Aeuxf) vann' (11,35 und 38; 111,10 und 13) und ein Ort '.6no~ May5aAL~ t (11,35; 111,10 und 15; beide - wohl wegen ihrer Größe - mehrmals erwähnt). Dazu vgl. Ptol.Geog.IV 5,13: 170
(Nr.77.S-77.6)
Marmarika
und May6a~~~ (v.l. Maaa6a~~~, Maaaa6a~~~; daß die richtige Lesart ist, ist jetzt durch den Papyrus sicher), beide in einiger Entfernung von der Küste im Westen der Marmarika, nicht weit der Grenzlinie zur eigentlichen Cyrenaika (davon AEuKat Nana~ ein Stück weiter östlich). Wenn die Identifikation stimmt, wäre der Distrikt im Westen der Marmarika im Landesinneren anzusiedeln, vielleicht in dem Gebiet, das sich von 22 0 3S' bis 22 0 SS' E und von 32°10' bis 32 0 3S' N erstreckt. Es könnte sich um denselben Distrikt ... ]wvKa~.~wv von Nr.77.1 oder um einen (süd-)östlich anschließenden handeln. Dafür spricht auch, daß der Papyrus einer geographischen Anordnung zu folgen scheint (vgl. die Zusammenfas sung nach Nr. 77 .. 12) .
AEuKat
Nana~
May6a~~~
77.6
Distrikt: Euß~al.tn~ (IV, 1) Bezirk EV napa.o(~fj) Eußa~Kn~ (IV,8) Ort (Ent> .O(nou) XEpaEw~ (IV,8) Name Naßa~ou (IV,8) (Nabaios war Bürgermeister: Naßa~ou YEVO(~EVOU) Kw(~apxou) EV napa.o(~fj) Eußa~Kn~ (tnt) .0 (nou) XEpaEw~ [IV,8J) Ein Dorf XEpa~~ KW~n ist aus Ptol.Geog.IV 4,3 und dem Stad.mar.magn. §49f. bekannt, lag aber sehr weit westlich zwischen Derna und Apol·lonia (wohl Kerssa, ca. 22°24' E, 32 0 S0' N); der Name kommt in der Cyrenaika auch sonst vor (ein weiteres XEpa~~ Stad.mar.magn. §63f. in der Syrte, 140 Stadien südlich von Boreion [ca. 31°44' N, 17°36' EJ = ß~(a) XEpa~~ bei Ptol.). Der .o(no~) ~OCV~KO~ im selben Distrikt (Kol.IV,26&30&36) ist wohl kaum mit dem Hafen ~O~V~KOG~ bei Ptol.Geog.IV S,3 (auch Strabo XVII 1,14 und Stad.mar.magn. §12) identisch. Der Ort liegt zu weit östlich (nach dem Stadiasmus 1100 Stadien westl. von Alexandrien), und der Name ('Dattelpalmenort') wird häufiger vorgekommen sein (anders CALDERINI 1941, p.47).
171
Marmarika
(Nr.77.6-77.7)
Dagegen hängt der Bezirk 'napa-ro].dl MayoaA.E~-rwv' (Kol. IV, 12) in diesem Distrikt vermutlich mit dem Ort MayoaA.~b (vgl.o. Nr.77.5) zusammen. Der Distrikt schloß wohl an den unter Nr. 77.5 behandelten an.
77.7 Distrikt: Bezirk Ort Name
BaooaXEwb (V,24; vgl. VI,28) EV BaooaX~E~ napa-ro(u~) Ka55E~-rwV (VI,28f.) EV xwpew A.EYO(UEV~) 'Ioßßax (VI,29) 'Avv~avoü Baooou (VI,30; vgl. Nr.77.2 und 77.9)
Nach Ptol.Geog.IV 5,12 wohnten 'Bassachiten' im Norden der Marmarika: "Ka-rEXouo~ oe -ra. ßopE~6-rEPa -roü -rf\b Mapuap~Kf\b vouoü A~ßuapxa~ KaL 'AvE~p~-ra~ Kat Baooax~-ra~", und da er gewöhnlich von Westen nach Oste~ aufzählt (vgl. Geog.II 1,4), ist anzunehmen, daß sie mehr im Osten siedelten. Zu dem Bezirk (napa-roun) AEuKoKaUE~vE~-rWV im selben Distrikt (V,26 und VI,25) ist der Ort AEuKaL Kau~vo~ bei Ptol.Geog.IV 5,13 zu vergleichen, nach ihm im Binnenland südwestlich von 'Av-r~nuPyob (= Tobruk). Dieses AEuKaL Kau~vo~ liegt nach Ptol. in der Nähe von 'MOKXUP~b' - so die richtige Lesart, vgl. " ... ano XWpab MOXXUPE[W]b -rf\b Mapuap~Kf\b" (Papyrus Rainer 259, Z.3, bei C.Wessely [1919], in: REG 32, p.504507), welches mit dem Meciris/Mecira/Micheris der Itinerarien identisch sein dürfte. Es lag zwischen Paliuris und Antipyrgos (= Tobruk) - wohl beim heutigen Zauia Mrassas (ca. 23 0 40' E, 32 0 18' N; vgl. PURCARO PAGANO 1976, p.303). Dieses MOXXUP~b ist auch im Pap.Vat.11 in Kol.V,5 und 18 erwähnt, in dem Distrikt, der direkt vor dem Distrikt BaooaXEwb be~ handelt wird. Da im Papyrus offensichtlich von West nach Ost fortgeschritten wird (s. dazu die Zusammenfassung nach Nr. 77.12), wird der Distrikt BaooaXEwb etwas östlich von MOXXUP~b zu suchen sein, also da, wo auch Ptolemaeus AEuKaL Kau~vo~lokalisiert hat, südwestlich bis südlich von Tobruk, um den 32.Breitengrad oder etwas südlich davon.
172
(Nr.77.7-77.9)
Marmarika
Die 'Ioßaxxo~ bei Ptol.Geog.IV 5,12 sind wohl nicht - wie NORSA & VITELLI (1931, Einl. p.XVII) vermuten - mit dem Dorf 'Ioßß~X geographisch zu verbinden. Bei Ptolemaeus wohnt der Stamm viel weiter südöstlich. Daß der auf einem jüdisch-gnostischen Amulett aus Regensburg (CIJ I, Nr.673) in einer Reihe von Gottesnamen stehende Name Iaßox mit diesem Dorf 'Ioßßax in der Marmarika zusammenhängt (so S.Applebaum [1954J, in: Zion 19, p.27, und [1979), Jews and Greeks in Ancient Cyrene, p.197 und 271) ist unwahrscheinlich; 'Map[~apJEwS' auf demselben Amulett hat sicher nichts mit 'Marmarika' zu tun, sondern ist wohl aramäischen Ursprungs ('Herr der Herren') und begegnet mehrfach in griechischen Zaubertexten.
77.8 Distrikt: Bezirk Name
(VI,36) (Gareathis, libyscher Teil) tv napa.o(~fj) 'Avxa~wv (VII,17f.) Aouxpn.Cou ·Ioua.ou (VII,13 und 20)
rapEa3Ew~ A~ßuxoO ~gpOU~
Lokalisierung unter Nr.77.9.
77.9 Distrikt:
(raPEa3Ew~)
annA~W.~XOO
~gpOU~
(VII,22)
(Gareathis, östlicher Teil) tv "tf,i .(;iv Ba~wv napa"to (~fj) (VI II, 10) Bezirk Ort, Tal: tv va(n~) E~~~v (VIII,10) Name ['Avv~)avou Baaaou (VIII,6f.; vgl.o. Nr.77.2 und 77.7) Gareathis, libyscher Teil, und Gareathis, östlicher Teil, scpließen an den Distrikt Bassachis (s.o. Nr.77.7) an: Im Distrikt Gareathis, libyscher Teil, findet sich einmal die
173
Marmarika
(Nr. 77.9-77 .10)
Ortsangabe "tv -cij) Baooax~" (VI,42). Zum Namen des Distrikts ist 'Gereatis' im Itin.Ant., westlich oder nordwestlich von Katabathmos (= Sollum) zu vergleichen, wohl in der Nähe des heutigen Ras Dafna (ca. 24 0 42' E, 31 0 53' N; vgl. PURCARO PAGANO 1976, p.303; die Meilenangabe im Itin.Ant. ist nicht zuverlässig, da die Gesamtentfernung von Paliuris nach Katabathmos zu kurz erscheint und irgendwo etwas ausgefallen sein dürfte) . Vielleicht ist das Tal 'va(nn) M~v~Aaou' (im östlichen Teil, VII,45) in der Nähe des Hafens M~v~Aao~ zu suchen (Stad.mar. magn. §35; Scylax §108; Strabo XVII 3,22; Herodot IV 169); heute wohl Marsa Gabes (vgl. PURCARO PAGANO 1976, p.296); aus geographischen Gründen liegt das nahe. PtDlemaeus (Geag. IV 5,13) erwähnt M~v~Aao~ im Binnenland - wohl ein Versehen -, etwas östlich von A~u~at Ka~~vo~ (vgl.o. zum Distrikt Bassachis Nr.77.7). Die beiden Teile der Gareathis lagen also wohl westlich des Golfes von Sollum in der Gegend von Ras Dafna, östlich des Distriktes Bassachis.
77.10 Distrikt: X~ppovnoou (IX,23) Ort ein ~~A(6~) -c6no~ (IX,35) nahe bei Namen Map .... ·laoovo~ (IX,35) ELPn(vaLou) 'Iaoovo~ Ew-cä (IX,36)
N~anoA~~
(IX.24)
Mit Map ... fangen viele semitische Namen an; vgl. die Liste bei H.Wuthnow (1930); Die semitischen Menschennamen in gri~ chisehen Inschriften und Papyri des vorderen Orients, p.7274. Zur Lokalisierung s.u. Nr.77.12.
174
(Nr.77.11-77.12)
Marmarika
77.11 Di~~rikt:
Ort Namen
wie Nr.77.10 EV XgpPO' (X,20 und 39; Abkürzung für xw~n, vgl. IX,37 und X,2) MaAou.o~ EtpnvaLou (X,20) Etpnvou.o~ (X,39f.)
sind Genitive, Nominativ wohl MaAou~ und Etpnvou~, beide sonst nicht geläufig; Etpnvous ist aber deutlich vom Stamm Etpnv- gebildet, vgl.o. zu Etpnvaro~ p.164. (IELPnvou.o~' bezeichnet nicht die Mutter des Zaßa~Lwv - so NORSA & VITELLI 1931, Index, p.64, S.v. sondern den westlichen Nachbarn der beschriebenen Gebäude, ohne Patronym.) MaAou.o~
und
xgpp6vnao~
Etpnvou.o~
77.12 Distrikt: wie Nr.77.10 Ort EV XW(PL~) Ag[YO(~EV~)] 'AYYLav[o]9[.. (X,35) (Der Ort ist - wie auch sonst, z.B. VI,3; VII,31; 1,4 - durch einen Personennamen im Genitiv bezeichnet.) Nr.77.10-77.12 stehen im letzten Stück des Papyrus (Kol. IX-XII). Die obere Hälfte der Kol.IX behandelt einen Distrikt, dessen N~me nicht erhalten ist, in dem aber ein Ort .6(no~) rraALOUpO~ (IX,7) erwähnt ist, der mit dem auch sonst bekannten rraALoupo~ (= Paliuris) - etwa 27 km südlich von Xgpa6vnao~ ~gyaAn (s.u.) - identisch sein dürfte (Ptol.Geog.IV 5,2; Strabo XVII 3,22; Itin.Ant. 71; Stad.mar.magn. §42f.; etc.), am Wadi Temmimeh (Tmimi) im Golf von Bomba, 23 0 1' E und 32 0 18' N (vgl. H.Barth [1849]: Wanderungen durch die Küstenländer des Mittelmeeres, p.506f.) . . Die Halbinsel Xgpp6vnao~/Xgpa6vnao~ ist aus mehreren antiken Quellen bekannt (Ptol.Geog.IV 5,2; Stad.mar.magn, §45f.;
175
Marmarika
(Nr,.77.12)
Scylax §108; Plinius HN V §32; Strabo XVII 3,22); es ist das heutige Ras at-Tin, nördlich des Golfs von Bomba, da, wo die Küste von Süden nach Westen biegt. Der Distrikt XEppOVnOou lag also östlich 23 0 E (vielleicht zum Teil auch etwas westlich davon) und südlich 32 0 38' N. Er schloß wohl an den oben erwähnten weiter südlich liegenden Distrikt (in welchem 0 rraAGoupo~ erwähnt ist) an, die Grenze wird bei 32 25' N (± 15 km) gelegen haben.
Zusammenfassung (vgl. die Skizze p.178): Wenn man die einzelnen Informationen aus dem Aufbau des Papyrus und aus dem Vergleich mit antiken geographischen Texten zusammennimmt, ergibt sich folgendes Bild: Der Papy~ rus führt die einzelnen Objekte nach Distrikten geordnet auf. Diese stehen nicht in zufälliger Reihenfolge, sondern sind in den Kolumnen I-VIII (s.o. Nr.77.1-77.9) im Westen der Marmarika beginnend nach Osten (bis ca.25° E) fortschreitend angeordnet. (Nach Ptolemaeus, der ·Ap(~V'O~ xw~n noch westlich seiner - allerdings sehr gerade gedachten - Grenzlinie zwischen der eigentlichen Cyrenaika und der Marmarika ansiedelt, würde der Papyrus noch westlich dieser Grenze beginnen.) Diese Anordnung und die Identifikationen nach der Geographie des Ptolemaeus und den Itinerarien etc. bestätigen sich gegenseitig; dabei sind fast alle bei Ptolemaeus in einem bestimmten Gebiet vorkommenden Orte auch im Pap.Vat.Gr.11 erwähnt. Hierbei scheint die Tatsache, daß der Papyrus aus· mehreren Stücken zusammengeklebt ist, nicht sehr ins Gewicht zu fallen; im großen und ganzen macht der Text der Kol.I-VIII den Eindruck eines geographisch stetigen Fortschreitens, nur zwischen den Distrikten der Kol.I-IV (s.o. Nr.77.1-77.6) und denen der Kol.V-VIII (s.o. Nr.77.7-77.9) scheint ein Abstand von 50-70 km zu liegen, was gut zu der Tatsache paßt, daß sich am Übergang von Kol.IV zu Kol.V eine Klebestelle im Papyrus befindet.
176
(Nr.77)
Marmarika
Die letzten Kolumnen (s.o. Nr.77.10-77.12), deren Text eine andere Funktion hatte und wesentlich mehr Objekte in einem Distrikt anführt, scheinen nur ein relativ kleines Gebiet nordwestlich des Golfes von Bomba zu betreffen. Der Text dürfte von Süden nach Norden fortschreiten. Die Tatsache der geographischen Anordnung erlaubt auch in den Fällen, wo eine Identifizierung anhand anderer Texte nicht möglich oder unsicher ist, wenigstens eine relative Lokalisierung. Ob die angeführten Personen Juden waren, ist nicht sicher zu entscheiden; zumindest in den Fällen, wo außer dem eigentlichen Namen auch das Patronym aus einem bei Juden gebräuchlichen Namen besteht (z.B. Etpnvatou 'IaoovoG Ewca oder Map ... 'IaooVoG) ist jedoch die Wahrscheinlichkeit recht groß. Ein jüdischer Anteil an der Landbevölkerung der Marmarika gegen Ende des 2.Jh. n.Chr. ist anzunehmen, vollständige Sicherheit jedoch nicht möglich.
177
MARMARIKA ungefähre Lage der Distrikte
33·
.1!<",,6~
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ID" I
I
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I
Die MARMARIKA nach PTOLEMAIOS
Golf von Samba --.l 00
129"k,.-._. I ~~9LJLavro, XWJ1.Tl 51·
32"
Nr.77. 1- 6 : Kai. 'I_IV Nr. 77. 7- 9 : Kol. V-V111 Nr 77.10-12: Kai. IX-XII
23·
21..
•
1
1 54·
11 55·
(Nr.78)
MAG D A L I S
Magdalis
(MayoaAL~)
78. Im Papyrus Vaticanus Graecus 11, II,35; III,10 und 15, und bei Ptolemaeus Geog.IV 5,13 ist ein Ort MaYOaAL~ erwähnt. Der Ort lag nach Ptolemaeus südlich Derna und südöstlich von Paliuros (zu Paliuros vgl.o. Nr.77.12). Er befand sich etwa in einem Gebiet zwischen 22°35' und 22°55' E und zwischen 32°10' und 32 0 35' N. Zur Lokalisierung s.o. Nr.77.5. Der Name des Ortes, MayoaAL~ (dies ist die richtige Lesart bei Ptolemaeus, vgl.o. Nr.77.5), geht vielleicht auf aramäisch K'7HIJ ('Magdala'; vgl. hebr. 'Migdal') zurück - vgl. die Orte mit ähnlichen Namen in Palästina: MayoaAa (v.l.zu NT Mt 15, 39); ein anderes in Euseb Onomasticon (ed. E.Klostermann [19041, p.130; = Josua 15,37); -vgl. auch MapLa MayoaATl'Jn (NT Mc 15,40). Nur: Das palästinische Wort 'mgdl' ist schon in mittelägyptischer Zeit Lehnwort im Ägyptischen, und davon abgeleitete griechische Ortsnamen finden sich bei einer Reihe von Orten in Ägypten, ohne daß diese Orte deshalb auf eine aramäischsprechende Bevölkerung zurückgehen müssen: May6wAov, May6wAo~, MayowAa; vgl. PAULY-~I.14, Sp.299f. Alle diese aus dem Ägyptischen ins Griechische übernommenen Ortsnamen haben allerdings ein w in der zweiten Silbe - so auch die koptischen Formen: sacidisch MeG'TWA, Me.~TW~, MIK""W>' ; bohairisch M6C5T'WA, MI~T'W"; fayyllmisch MIl
179
Magdalis
(Nr.78)
MayöaA~~
scheint mir darauf zu deuten, daß der Name vielleicht nicht aus dem Ägyptischen, sondern eher aus dem Aramäischen gräzisiert wurde.
Der Ortsname bezeichnet Militärsiedlungen (aram. N~lAn Turm), und der Name MayöaA~~ (aus aram. N~lAn) könnte auf eine der ehemaligen jüdischen Militärsiedlungen aus der Ptolemäerzeit zurückgehen; vgl. Josephus Ap.II §44: "n"tOAe:~aLo~ 6 Aayou ..• Kupnvn~ EYKpa"tw~ äpxe:~v ßOUAO~e:VO~ Kat "twv äAAWV "twv EV "t~ A~ßu~ nOAe:wv e:L~ a6"ta~ ~EPO~ 'IouöaLWV ~ne:~~e: Ka"to~Kiiaov." Die Sprache dieser Juden war gewöhnlich Aramäisch. Es ist also zu vermuten, daß sich im Namen dieses Ortes im Westen der Marmarika, nahe der Grenze zur eigentlichen Cyrenaika, Spuren einer Militärsiedlung von Juden erhalten haben, die vielleicht um 300 vor Chr. dort angesiedelt wurden.
180
Katabathmos
(Nr.79)
KAT A BAT H M 0 S
79. Philo In Flaccum §43:
x~t
Ö,L oux än05touoL
'A~E~äv5pEL~V x~t
ano ,00
npo~
At8LonC~~
~upLä5wv ~x~,ov
,~v xwp~v
ALßunv
ot
,~v
'Iou5~LOL X~,OLXOOV,E~
x~,~ß~8~00 ~tXPL
'wv
opCwv
...
... und daß die Juden, die Alexandria und das Land bewohnen, vom Abstieg (x~,~ß~~6~) nach Libyen bis hin zu den Grenzen Äthiopiens nicht weniger als eine Million sind ...
'Katabathmos' ist der Name des Grenzpunktes zwischen Ägypten und der Marmarika; vgl. z.B. Strabo XVII 1,13 und 3,22; Plinius HN V 38f;; Sallust Bellum Jugurthinum XIX 3. S.Applebaum (1954), in: Zion 19, p.26 und 48, sah in der Stelle bei Philo einen Hinweis auf Juden in Katabathmos, aber Philo gibt hier - auch wenn nicht einfach 'Abstieg' zu übersetzen ist, sondern der Eigenname mitgemeint ist nur die Grenzen Ägyptens an, innerhalb derer Juden leben. Diese Angabe hat hier die rhetorische Funktion, die große Zahl der Juden noch durch ein Ausmalen der Weite des Landes zu unterstreichen. Eine Anwesenheit 'von Juden in Katabathmos läßt sich durch diese Stelle nicht beweisen.
181
Appendix
A P PEN D I X
by
Joy c e
M. R e y n o l d s
Additional Jewish Inscriptions
Zur Literatur s.o. bei Teucheira
183
(no.1-2)
Ne i g h b
0
u rho
0
d
0
f
Appendix
C Y r e n e
1. Precise findspot not recorded. Brown limestone stele damaged above, but probably topped by features originally derived from representation of a head and shoulders. L.Bacchielli & J.M.Reynolds, Quad.Arch.Lib. forthcoming.
['I]wvaad~
Jonathas son of Theudosios, aged 65
8EU-
ooo(ou
t.wv
EE'
The name of the deceased seems to be Jewish; that of his father is Greek (and shows Doric influence in the first syllable, although not in the form of the genitive case ending), but could easily be a translation of a Jewish theophoric name. The form of the stele is one which seems likely to have been developed by native Libyans living in rural areas, but under Greek/Roman influence.
2. Found near Gernada on the road from Cyrene southwards to Slonta. Brown limestone stele, moulded above and below, the upper moulding terminating in three triangular projections, probably originally derived from representation of a head and shoulders. L.Bacchielli and J.M.Reynolds, Quad.Arch.Lib. forthcoming.
185
(no.2-3)
Appendix
Eirenas son of Eirenas, aged 20
Etpn\lU~
E[pn\lu LX'
For use of forms of this name by Jews see p.97 on Nr.S2a and p.164. The form of the stele is like the one above, prob&bly native.
3. Umm el-Hnaar near Saf-saf on the upper plateau, a little east of Cyrene and certainly in its civic territory: Brown limestone funerary stele inscribed within a sunk panel. Though small and quite roughly cut and shaped, it is of some pretensions; it is topped by a triangle which concludes in forked finials and contains an incised palm-branch, shows palm-branches flanking the inscribed area and a circle below, perhaps for a crown.
Lp~~'
Year 117, Marin daughter of Sodamos,
Map~ \I
Ew6-
aj.J.w
aged 40
Lj.J.'
Year 117 is A.D. 86. For the Jewish name Marin see p.3 on Nr.1.
186
(no. 4)
T
0
1 m e ita
Appendix
(Ptolemais)
4. West Cemetery, Quarry r b. Rock cut tomb inscribed on the facade. ~ a. A sunk gabled panel damaged at the right side; published CrG 5220, reread from the stone. -~-------
Year 3, Nicandros son of Nicagoras, aged 40; year 6, Sara daughter of Nicandros, Choiaki 1, aged 17, full of virtue
Ly' NELK\L[VOP]Os NE LK [U]-
16pu [ .... ] vac. LlJ.'
5
L s ' Eupu NE~[Kav]
opou X6LUXL u' vac.
LL~'
TIAnpns
apEl:ns vac.
The month in 1.6 must give the date of death. The comment in 11.7-8 is a very rare feature in Cyrenaican funerary inscriptions. b. A round-headed panel flanked by columns in relief upholding a gable which contains a rosette; published CrG 5233, reread from the stone.
187
(no.4-5)
Appendix vac.
[
? year ...
L[.]· vac.
... ?Mauros (or Tauros) son of Erilochos, aged 48; ? year 5 .. , ... ? aged
[ • ] q.\}POl;; ·HPL>..6xou hciiv \.LT!'
:toe;' [ ••••• ]
tE¥ [ .] [
.. ]
~-dciiv?]
c. Below the door without a panel. Unpublished.
of Zenon UlVOl;;
5. Quarry I b - I c (a narrow passage joining the two). Rockcut tomb inscribed on the favade above the door within a panel flanked by reliefs of columns which uphold a moulded lintel. Published eIG 5226, reread from the stone.
LL~' ~ap\.LoQ&L
llpaEay6pq. LLY'
Year 12, Pharmouthi 4, Praxagora daughter of ?Joanes, aged 13
0'
[?'I]~VOUl;;
The name of the deceased is Greek, that of her father, if rightly read (but it is not quite certain), clearly Jewish.
188
(no.6-8)
Appendix
6. Quarry Ic; rockcut tomb inscribed on the facade (= p.52, Nr.33). Unpublished, text above the door, cut
on the gable of a gabled panel.
Year 1, Lyka d~ughter of Theodoros, aged 5 years and 10 months
La' Auxa
8e:uoWpW ~TjVWV
L~'
~'
The Doric forms in the patronymic are to be noted.
7. In the cemetery area west of the amphitheatre, beside the main road just east of the bridge over the Wadi Canbish. Unpublished. Sandstone stele now in Tolmeita Museum.
Year 10, Choiaki 16, Dorka daughter of Iosepos, aged 33
LL' X6LaXL GL'
~6pxa
vac.
, IW0l1nw [L]>..y'
*8. Findspot unknown; triangular-topped stele, of sandstone now in Tolmeita Museum. Unpublished.
Year 14, Tertia daughter of Joses, aged 40; Joses, aged 25
LLO'
Te:p"tLa 'IwOTj-
"tOG'
L~'
'IwOTJG L
xe:
Lines 5 and 6 are in a different hand.
189
Appendix
Toe r a
(no.9)
(Teucheira)
West Cemeteries:
Quarry West VII contains no unequivocally Jewish tomb, but several texts in which the names are suggestive.
9. South Wall. Rock-cut tomb inscribed on the facade: a. Above a niche within a sunk gabled panel, 0.26 x 0.29; letters 0.04. Published by Robinson 1913 no.113; reread from the stone.
cI>aplJ.[oD]{h L' ELpnV[a]
Year 3, Pharmouthi 10, Eirena daughter of Menas, aged 50
Ly'
J':;1T1Va Ly'
b. To the right of a, within a gabled panel, 0.24 x 0.30; letters 0.04.
LpLa' 00-
Year 111, Thothy
3u LI3'
1 2,
Liwo<03€ [ob]
Dositheos son of Bar[ ...
Bapo[uxou? [L ?']
The second name may be the Jewish Barouch or possibly the Latin Varus. 190
(no.l0-ll )
Appendix
The date is 111 of the Actian era, A.D. 80.
10. North Wall. Rock-cut tomb inscribed on the facade within a rectangular panel, 0.34 x 0.22; letters 0.04.
L[ .
J' , Ene: 'C -
Year 7, Epeiph
(j) [ • • •
7
E [tpJTry~
Eirena (or: Eirenaeus)
[
...
East Cemeteries:
Quarry East XI. In the East wall there are two tombs which may be Jewish on the evidence of the names (cf. p.144, Nr.69).
11. Rock-cut tomb inscribed on the facade: *a. Within a gabled panel outlined in relief, 0.37 x 0.90, above the door; the gable contains an arch in relief enclosing an unidentified.object; letters 0.04. Published CIG 5261, Oliverio 1933i36 no.342, SEG IX 608; reread from the stone.
L6'
Year 4, intercalary day 5, Arimanthos son of Call is thenes , aged 9
'Ena-
YOU~v
CalVe:'
'A-
p(U~Y~ Ol; KM":"
A~Oa~V oUl;
La'
191
Appendix
(no. 11)
*b. Within a gabled panel outlined in relief, 0.30 x 0.63, to the left of the door; letters 0.05. Published CIG 5266; reread from the stone.
13' (j)L
Year 9, Phaophi 4, Artais ?daughter of Callisthenes,
o,W-
o'
'Ap-
"ta.q; Ka.),.),.Lo3evou~
aged 8
111 '
c. Within a sunk panel above and to the left of b; now virtually illegible. d. Within a rectangular panel, 0.41 x 0.23, to the right of the door; letters 0.035. Published CIG 5358b, Oliverio 1933/36 no.343, SEG IX 609; reread from the stone.
19' ['E]n[a.]youe-
Year 4, intercalary day 2, Hipponika daughter of Theodotos, aged 21
vwv 13' 'Innoy'~q. 8e:oo[6]IOU
[1]~q.'
*e. Within a rectangular panel, 0.30 x 0.54, to the right of d; letters 0.04. Published CIG 5291, Oliverio 1933/36 no.344, SEG IX 610; reread from the stone.
Year 7, Choiak 15, Eire ne daughter of Theodotos, aged 35
a.X Le:' Et-
,
P11V11
8e:006-
"tou 1),.e:·
192
(no.12)
Appendix
12. Rock-cut tomb inscribed on the facade: *a. Within a rectangular panel, 0.26 x 0.28, above the door on the right side. Published CIG 5303, 11.6f.; reread from the stone.
L~' a~
[
lPapjJ.oO-
}tb' EaA.wt
...
Year 7, Pharmouthi 27, Sa10i daughter of [ ...
~b. Within "a rectangular panel, 0.29 x 0.34, above a. Published CIG 5303, 01iverio 1933/36 no.346, SEGIX 612; reread from the stone.
Lp~a'
La'
sway
B~A.A.~
rlva • ITtTtovC}ta LjJ.'
Year 111, Thothy 19, Bi1liena Hipponica, aged 40
The date is 111 of the Actian era = A.D. 80. The Latin nomen Bi11ienus is quite common at Tocra. Hipponica was the daughter of a Roman citizen.
*c. Within a gabled panel, 0.29 x 0.34, above b; letters 0.035. Unpublished.
L~y'
lPap[jJ.]-
99a~ g'
IIa-
ycraVCq.b 'Ap"taqlO.v"tOb L [ • ] ,
Year 13, Phar• mouthi 5, Pausanias son of Artaphan, aged ?
193
(no. 12)
Appendix
d. Within a gabled panel, 0.37 x 0.53, to the left of a and in the central position above the door; letters 0.055. Unpublished.
Le;'
[~]<;L].1e;
Year 5, Phamenot 5, Lucius Billienus Hipponicus [aged?]
viiH -d e;' Ae:Y[K]LOl;
!? ~ [A] A [ L Hi yo l; 'In[n]6y~~ [Ol;
•••
e. Within a rectangular panel, 0.19 x 0.21, above the door, on the left side; letters 0.03. Unpublished.
LLa.'
Year 11, Thothy
8iJX1u
[
...
*f. Within a gabled panel outlined in relief, 0.50 x 0.55, above e; letters 0.04. Published eIG 5326, Oliverio 1933/36 no.345, SEG IX 611; reread from the stone.
LLTJ'
~a.].1e;vGi(5)
Year 18, Phamenoth (?), Nicas son of Nicias, aged 85
NLKal; NLKLd
t-cGiv ne;'
There is no space for a figure after the month.
194
(no.12)
Appendix
g. Within a gabled panel still partly buried, 0.34 x 0.26 visible, to the left of the door; letters 0.035. The text is cut within the gable. Published CIG 5253; reread from the stone.
LAB' [x6w]x
1)'
[A.A.~ ] Jival;
B~
• lTt-
[Tt] (,)\) CKal; LjJ.f3'
Year 34, Choiak 8, (tomb) of Billiena Hipponica, aged 42
The date is 34 of the Actian era = A.D. 3. h. Within a rectangular panel, 0.28 x 0.30, below g; letters 0.04. Published CIG 5253; reread from the stone.
...
L~Y'
Year 13, Pachon ?, Ammonios son of Ammonios, aged 40
lla-
Xwv [.]' •AjJ.jJ.wv[~Ol; •A] jJ.jJ.W[vCou L]jJ.'
i. Within a rectangular;panel, 0.19 x 0.35, to the left of g and below a niche; letters 0.04. Published CIG 5253; reread from the stone.
'ETti:(lP~)
Epeiph 11 (tomb) of Artaphan, aged 15 ; Antigona daughter of Nicias, Choiak 5, aged 66 (or: .year 66)
~a
•Ap"talPav"tol; t"tWV ~E: ' 'Av"t~y6v-
N~KCOU
a
x6ax~ E:
,
(t"twv) fl;' 195
(no.12)
Appendix
The interpretation of the first line is not quite certain. In the last line the sig1um L before the age or the year number has been omitted; year 66 would be A.D. 35.
j. Within a rectangular panel below i, known only from a drawing by Pacho, see eIG 5253. Not enough survived for interpretation. k. Within a panel recorded by Pacho and by 01iverio after b and presumably near it; not now visible. Published eIG 5267, 01iverio 1933/36 no.347, SEG IX 613.
LI;;' 'Ap"t"(1<j)O. [v]
Year 6, Artaphan son of Artaphan, aged 35
'Ap"t"acpa.v"t"01;; LA.E:'
1. Within a panel recorded by Pacho below k. Not seen. Published eIG 5267, 11.4f. Perhaps to be interpreted as:
'AlJ,lJ,[WV]Ca
Ammonia daughter of Artaphan, aged 3
['A]p["t"a]cpa.[v]"t"0[£]
(hwv)
y'
m. Within a panel recorded by Pacho to the left of k. Not seen. Perhaps to be interpreted as:
LaL'
BL~
Year 11, Bil1iena wife (or slave) of Pto1emaios, aged 51
A.~rlva
n"t"OA.E:-
lJ,a (0 ou Lva'
196
(no.13)
Appendix
Quarry East XV 13. Rock-cut tomb in the South wall, inscribed on the facade which is still partly buried. a. Within a round-headed panel, 0.34 x 0.55; letters 0.03. Published eIG 5300; reread from the stone.
L~E:' naOv~
[.]
Year 15, Payn ?, r(afoG) 'Io(6)A~oG 'Ag[E:]~a e. Iulius Aretas, son G r(afou) 'IouACou K[av]of e. Iulius ean6C6ou utoG [(E~WV) .'] didus, aged?
Both the deceased and his father were Roman citizens. b. Within a rectangular panel, now largely destroyed, to the left of a; letters 0.035. Unpublished.
L~6'
Year 14, Thothy ?,
Sw[8u .']
PAr: [ •••
liH[
[
.
.
c. Withi~ a gabled panel, 0.23 x 0.30, to the left of b. Unpublished.
L~'
TOt3~
t3~'
vac.
Year 9, Tybi 11, Bi1lienus Ioudas, aged 3
B~AA~n
vOG 'Iou/?aG
(E.wv) y
The deceased appears to have been a Roman citizen (his praenomen perhaps stood in what now looks like an empty space in 1.2); he used a characteristically Jewish name as his cognomen (for Ioudas see p.83 on Nr.45f). 197
(no. 14)
Appendix
14. Rock-cut tomb in the North wall inscribed on the facade. Unpublished. a. Within a sunk rectangular panel, very badly damaged, 0.25 x 0.26, above the door; letters 0.025 .
... ] [?'r}Tjoou[l;]
Jesus son of ?Philippus,
[?~ ~AC] nn-
[OU] [ vac.
J
aged ?
L[ •] ,
b. Within a sunk rectangular panel, 0.26 x 0.40, to the right of the door; letters 0.03.
[L. '] X6~ax~
Year ?, Choiaki 20, Thallous daughter of Eudamidas aged ?
..
x' e[aA]Aoul; . [E]Y9a vac. ~[C]c5[a]
vac. [L. ']
c. Within a rectangular panel, 0.22 x 0.58, to the left of the door; letters 0.02-0.035.
L~'
8W3u
E~'
EaATj
[
...
Year 10, Thothy 15, Sale
I suppose that the name may be related to the Jewish Salo for which see p.2 on Nr.l.
198
(no.14-15)
Appendix
d. Within a gabled panel outlined in relief, to the right of c.
L~'
[ •• ? . ]
Year 9, ?
r;K' [ ..•
27 •••
15.-25. Additional inscriptions from tombs which appear in the corpus:
15. p.83, Nr.46. To add: Panel a, gabled panel outlined in relief, above the door to the left. Unpublished.
Lo'
.
Year 4, Phaophi
~aiJ)qJ ~
.,
[ ]
?
1[ ... ]ou~ of Lysias, aged 23
Al.}Ot [0.]
LKY'
The name of the decea~ed could be the Jewish although a Greek woma~ls name is also possible.
'Inaou~,
Panel b, panel outlined in relief, probably once gabled, above the door to the right of a. Published eIG 5335, reread from the stone.
L~'
Year 6, Pachon 4, Protion son of Lysias, aged 4
lla-
XWV 0' llpc.:l"r ~
wv Auata L9' 199
Appendix
(no.15-16)
Panel f, sunk rectangular panel, still partly buried, below a niche to the left of e. Unpublished.
Year 21, Thothy 1, Hipponica daughter of Protion
Lua' e&au q. , InnovCuq.
npw.Cw vac. [VO\;
•••
Panel g, rectangular panel separated from the main series, to the left, perhaps belonging to a different set of burials. Published CIG 5257, reread from the stone.
L ~.
[ ••
n~'
'AYE~-
4 or 5 •• ] p
Year 10, Mechir 18 (or: Mesore 10), Hagemona daughter of Lysanias, aged 35
ov[a] Auaavta LAE'
16. p.85, Nr.47. To add: Panel a, gabled panel above the door, to the left. Unpublished.
[ L.' nax] (;)v \;
Year ?, Pachon 6, Euphranor son of Josipus
[Eu]
vac.
~
'I~
g~lJou
Euphranor is a Greek name well-attested at Cyrene; for the Jewish Josephus see p.93 on Nr.50i.
200
(no. 16)
Appendix
Panel b, gabled panel to the left of the door. Published eIG 5252; reread from the stone.
[LE') ~Eg[OpJ'JJ 'Avopoo-
1;'
8tVT'\1;
'Avopoo8tvovI; LE'
Year 5, Mesore 6, Androsthenes son of Androsthenes, aged 67
The figure for the year is supplied from Pacho's drawing. Panel c, rectangular panel outlined in relief, below b. Unpublished.
L[.)'
Mdx)-
Year ?, Mechir
,
L[p •• ')
?.
NECKa.LI; ' AV9[poo)8tvEVI; LLE'
Neikais daughter of Androsthenes, aged 15
Panel e, gabled panel all but illegible.
~utlined
in relief, to the left of b,
Panel f, gabled panel outlined in relief, to the left of e. Unpublished.
LL' '~{}Vp T'\L' 'AY[Eh.Lova. Avoa.vCa. LA-E'
Year 10, Hathyr 18, Hagemona daughter of Lysanias, aged 35
201
(no. 16-1 7)
Appendix
Panel g, gabled panel outlined in relief, below f. Unpublished.
15' 8W3u [ .. c.5 ..
'A\I]-
[5p]oa3[t] -
\Ill G [ .... ] [ .. c . 5 .. ] 1x~'
Year 4, Thothy ?, An-· drosthenes [son of?] ..• , aged 26
Panel i, damaged panel to the right of h, may have contained the record of another Androsthenes but is too badly damaged for certainty.
17. p.86, Nr.48. Rock-cut tomb in the South wall of Quarry
East XV, inscribed on the facade. Add panel a, a rectangular panel above the door on the left side. Unpublished.
L~a'
003u g. 'A\l5poa3t-
\lllG [ •••• ]9 ~~A.apyupo[u?]
LXy'
Year 11, Thothy 1, Androsthenes ?son of Philargyros, aged 23
Both names are Greek, the second comparatively common for slaves and freedmen. lt is not certain that anything was written after the conclusion of the name in 1.3.
202
(no.18)
Appendix
18. p.88, Nr.50. Rock-cut tomb in the South wall of Quarry East XV, inscribed on the facade. To add: Panel d, a prepared area, probably gabled,to the right of the door. Unpublished.
[ .. ? .. ] [ .. ? .] J
-crates of Rufus
'Poucpw
The name of the deceased is Greek; his father's name Latin, but given a Doric genetival ending. Panel g, a gabled panel outlined in relief to the left of panel a. Published eIG 5344, reread from the stone.
Lo' ME:-
Year 4, Mesore ?, Sogenes(?) son of Ptolemaios, aged 70
o[opn .'] ~w[ytvn~?]
I}T [OAE: hJ.aCou L9'
Panel i, a rectangular prepared area below h, to the left of the door. Unpublished .
LL
.
Year 10, Mesore 19, Theudoros s,on of Ptylmaios, aged 33
r;t~q9P-
,
n 5L 8E:uowpo~ I}'t"\}Aua[ C]ou
LAY'
203
(no.18-19)
Appendix
The name of the deceased shows Doric influence in the first element, while that of the father is a local contraction of the Macedonian rr.OA€~atob. Panel 1, a roughly rectangular area, perhaps gabled, below k and to the left of i. Unpublished.
Ly' OOl?-
Year 3, Thothy
[u] y' A-
3,
I:pTM-
?
A rr.uAa Loa'
daughter of Ptylas, aged 71
19. p.97, Nr.52. To add: Panel d, gabled panel outlined in relief, above b. Published eIG 5289, reread from the stone.
LC TCl~~
Year 7, Tybi 6, Demas son of Prorus
b
An~ab
rrp
The names are Greek; that of the father, which includes a Doric genitive case ending, is one of some popularity in eyrene. Panel e, rectangular panel above d. Published eIG 5289, reread from the stone.
L ~' {h
[ I%l ] ap~o [ Cl ] -
Year 10, Pharmouthi
bK' E()(p-
26, Eu-
pcivwp rr-
phranor son of P[rorus?], aged?
[pWpw? L.']
204
(no.19)
Appendix
The father's name is restored tentatively, on the basis of d, q.v.; the name of the deceased is Greek, and in considerable use in Cyrene. Panel f, gabled panel outlined in relief, above c. The text is now illegible but from the publication in CIG 5289 I conjecture:
LLq.'
aL
XOW[XL]
J;ap-
Year 11, Choiak 11, Sara
[pa
For the Jewish name see p.72 on Nr.43c. Panel j, gabled panel outlined by an incised line, damaged at the left side, below h. Unpublished.
Year 1(?), Thothy ?,
[L.]a' eiil{]u [. ,. ]aYPLol;
?
[ t;h] Mpull:Ol;
son of Phileros, aged 35
LAE'
Panel k, triangular-headed sunk panel still partly buried, below j. Unpublished.
Year 12, Phamenoth 9(?), Hagemona [daughter of
LLB' cI>aUE-
vw
8' 'AYE-
uova [
...
The day of the month may have been omitted, but it seems. likely that there has been haplography of theta.
205
(no.19)
Appendix
For Hagemona see p.92 on Nr.50f. Panel 1, rectangular panel above k and to the right of j. Unpublished.
LLE;'
naxw\I
Year 15, Pachon 13, Eu ...
LY' Eut3 [ ••• ] ~[.]g.[
.... ]
aged 19
LL8'
Panel m, a prepared area above 1 and to the right of h in which all that can now be deciphered is the last line, LLt3' = aged 12. Panel n, a sunk gabled panel outlined in relief in which all that can now be deciphered is the last line, LL' aged 10. Panel p, rectangular panel below Unpublished.
0
and to the right of 1.
LL' • A8up l;L'
Year 10, Hathyr 16,
•••• ]nl; [?"p[A]Cjl\lOl;
... es son of ?Philon, aged 1
La'
The father's name is restored on the basis of panel
0,.
q.v.
Panel q, sunk panel with triangular top, still partlY.buried, below p and to the right of k. Published Oliverio 1933/36 no.425, SEG IX 688; reread from the stone.
206
(no.19-20)
Lo' IIax-
Year 4, Pachon
WV [.]'
?
II6TtAL(;
Poplis son of Rufus, aged 20
'~9[U](j)w
Appendix
.,
Lx'
The names are Latin, Poplis for Poplius; note the Doric genitive case ending for Ruf~s. Panel r, rectangular panel to the right of q. Unpublished.
• A8up
LLY' ~x' l"L(;
N
APLO-
LlWOL-
8tou LE'
Year 13, Hathyr 27, Aristis son of Dositheos, aged 60
Both names are Greek, for the first see p.77 on Nr.44h, for the second p.65 on Nr.41a. Panel t, rectangular panel above s. Unpublished. Text too fragmentary to include. Panel v, gabled panel outlined in relief above t. Text too fragmentary to include.
20. p.116, Nr.58, from RAF tomb B. To add: Panel d, to the left of the door, is badly damaged but may usefully be included for the date surviving in 1.1.
Lpo '
[
...
• A{} [ up . ' ]
Year 104, Hathyr ?,
207
Appen dix
(no.20 -21)
Year 104 is A.D. 73/74. Panel h, square panel on the West wall of the quarry , a little to the right of the door. Unpub lished .
Lpc5 , . AMp [.]'
Year 104, Hathy r ?, ? daugh ter of Demet rius, aged 21
ljlIIArlj~9tA
LinlJ.n.p CW LJ1.g. •
The name of the deceas ed has not been tisefu lly deciph ered; the fathe r's name is well-a tteste d in Cyren aica. Panel i, rectan gular panel still partly buried , to left of h. Unpub lished .
Lpg.'
[lJ.]n(v t) LiwoU}e;ol; [
Year 101, month of Choiak 18, Dosith eos
X6~ax~ ~n'
...
Year 101 is A.D. 70-71. For Dosith eos see p.65 on Nr.41a .
* 21. p.119, Nr.59, from RAF tomb C, cL Wrigh t 1963 p.41 and fig.6a . Sandst one stele moulde d above, inscri bed on a raised tabula ansata with gable above, the surfac e damaged on the left side. Unpub lished .
208
(no.21-22)
L9'
IJ [aO ly
T]X
[ .. 4 - 5 .. ] as; I: ~
Hw
L~a'
LP~' Euq>po-
[ou lva
I: ~A.C-
91} L~6' IIaO[v] 3~'
Appendix
Year 4, Payn 28 i [ .. ?.]as son of Silius, aged 11; year 110, Euphrosyna daughter of Silius, aged 17, Payn 19
110 of the Actian era is A.D. 79/80, but the figure is not quite certain. Of the surviving names Euphrosyna is quite common at Tocra. Silius is a Latin nomen used as a personal name.
22. p.127, Nr.61. To add: Panel a, gabled panel outlined in relief, above the door on the right side. Unpublished.
Year ?,
L[ .]
[ .. ? .. ]
?Agathon son of Lysanias,
'Ay [a.]3wv
[A]uoavGvac. Q.
aged 23
[L]xy'
The name of the deceased is uncertain.
209
Appendix
(no.22)
Panel f, gabled panel, badly damaged, to the left of the door. Published CrG 5360, re~ead from the stone.
L~
Year 10,
,
[ •• ?.JME
••• ?
[ .. ? . II]~~E~a
Peleia daughter of Criton .•. ?, aged 15 ... ? Lysanias son of Criton, aged 7
[Kp c.. ]wvoG [ .. ?'.] L~E' [ •• ? • J
Aua-
[avCa]G
[K]pC1"WVO[I;]
L~'
Panel g, drawn by Pacho to the left of f. Not found. crG 5360 which may perhaps be interpreted as:
L~'
Year 9, Mechir 23, Crateia daughter of Theuchrestos, aged 8; Mechir 30, Gaius son of Gaius, aged 20
ME-
x'Cp xy' KPcnE [CJa SEUXP[l't01:0U]
[L]T)' MEX'CP
1-' ratCOG] [rg.]tou LX'
The interpretation gives two Greek names, of which Theuchrestos shows a Doric form and is well-attested in Cyrene; Gaius is a Latin praenomen used as a personal name.
210
(no.23)
Appendix
23. p.131, Nr.63. To add: Panel e, rectangular panel to the left of the door. Unpublished.
L1:'
~9La.X~
Year 7, Choiaki 8, Teleso daughter of Zeuxis, aged 65
[T ]E:A.e:OC:lL Ze:U!;L(O)s L!;e:'
1')'
Panel f, rectangular panel to the right of e. Published CrG 5347, reread from the stone.
Year 5, Mesore 21, Teleso daughter of ~eliton, aged 32
L~'
Me:oOPD ~a.' Te:A.e:ow Me:A.L-l:wVOs LA.13'
Panel g, gabled panel outlined in relief, above e and f, the surface too damaged to yield a coherent text. Panel h, gabled panel outlined in relief, to the right of g, the surface too worn to yield a text. Panel i, rectangular panel, damaged at the left side, below h. Unpublished.
[L]~e:'
[Lp] (;;'
Year 25, Mechir 1, Hagemona daughter of
Me:x'Ay-
[e:]J.ov]g. Ag[ •• 5 •• ] OU
••. ?,
LLlS'
aged 14
211
(no.23)
Appendix
Panel j, rectangular panel below 1. Unpublished.
[L.'
~]~Evw[8]
E'
E6~
[pavwp?] E6~[p]av9P [od LXT)'
Year ?, Phamenoth 5, Euphranor(?) son of Euphranor aged 28
The son's name is restored on the assumption that he was homonymous with his father. Their name is well-attested in Cyrene. Panel k, gabled panel outlined 1n relief, to the right of j. Unpublished.
L~y
,
Year 13, Hathyr
'A8up
[ •• ? •• ]
••• ?
...
son of Leucippus, aged 65
Vav o !; AEUX (TtTtOU LEE'
The name of the deceased is not recoverable; his father's name is well-attested at Cyrene. Panel 1, rectangular panel below k. Unpublished.
Year 8, Thothy ?, Pe ... ? ... of Meliton, a-ged 20+?
LT)' 8w8u [.]' lIE [ • , •
[ • ,] MEA. L-rW[v]O!; LJ;t[.]'
212
(no.24)
Appendix
Quarry East XVII 24. p.137, Nr.65. To add: Panels a 1 and a 2 are gabled panels outlined in relief, above the door, the faces illegible. Panel b, gabled panel outlined in relief, above the door to the right. Published eIG 5299, reread from the stone.
LLG' c:t>aiiiCPL Tlll.' 'IouACa 1l.wTtU9U (s i c !) LL k: '
Year 16, Phaophi 28, Julia daughter of Lopyos(?), aged 17
For the Latin name Julia see p.80 on Nr.45a; the father's name is curious - perhaps a perversion of the Latin Lupus.
C. Panel d, irregularly shaped panel whose surface is damaged. Published eIG 5359, reread from the stone.
Year 3, Pharmouthi ?,
Ly'
[c:t>ap]j.LoQ [{}L] [ •• ] !;iT [ • ] I~! [ •• ]I}¥I$EYII
[ •• ] vac.
The names seem beyond recovery. Panel e, to the left of the door. Unpublished.
[L.' c:t>]a[&i]CPL 11-' ['I]OUALO[G]
Year ?, Phaophi 20, Julius son of ... ?, aged 7
[ •• hoG Lk:'
213
(no.24-25)
Appendix
For Julius see p.94 on Nr.51a. Panel f, rectangular panel below e. Unpublished.
[L.'
I%l ]UPllOU-
[~h]
L 5'
[ALO]~
[
Year ?, Pharmouthi 14, Julius [son of ...
• Iou-
[ •• ]
...
Panel g, drawn by Pacho with d. Not found. Perhaps to be interpreted as:
Le:' Me:x[e:'Cp] L i:' "Aa-
Year 5, Mechir 17, Asclapos, aged 4; Phamenoth ?, Xen-
J;tAUJ;t[O] ~
L5'
[~U]lle:VW,
[.] Ee:v
[ .. ? .. ]
.•• ? ,
LXTj'
aged 28
Of the names Asclapos, if right, is well-attested in Cyrene.
Quarry East XII
25. p.139, Nr.67. To add: *Panel a, rectangular panel sunk into a raised panel; above the door, to the right. Unpublished.
214
(no.25)
LI:\' , ETtL(j)L 0' EuTtp6ou\loG tTtA.nOE\I , hn \I xat 6.-
Appendix.
Year 2, Epeiph 4, Euprosynos; he completed 50 years and died
TtH8J~\lE
On Euprosynos see p.141, Nr.67c. Panel c, sunk gabled panel above panel b, too high for close examination of the face which is obscured by lichen.
Year 4, Payn 1,
Lo' IIaO\l a'
[. J~[. hQO ~HIJ':
It is just possible that the patronymic was 'IwOnTtoG.
215
W 0 r tin d e x
(ZU
den griechischen Texten)
Zitiert ist gewöhnlich nach Nummern. Unterstreichung einer Nummer verweist auf eine Bemerkung zu dem jeweiligen Namen oder Begriff im Kommentar.
Namen Aus den Namenlisten Nr.6-8 sind nur die wahrscheinlich jüdischen Namen aufgenommen. Wenn ein Name an einer Stelle nicht einigermaßen sicher ist, steht bei der betreffenden Nummer ein Fragezeichen. Namen und Titel römischer Kaiser sind hier nicht aufgeführt; sie finden sich in Nr.7, 17, 19, 21-25 und 72.
1.1
Personen
'Aya&oxA.i'iG 'Aya.&cu\l 'AYE~6\1a
'Ayn~cu\l
'A66L[6]a(LoG) -A6cu\lLG 'AxuA.aG 'AM~a\l6poG ·AA.E~ä.G
'AA.XL6a~oG
• A~LaL\lva • A~EA.L"t"aG 'A~~CU\lLa
"A~~W\lLOG ·A~u\l.aG
7a Z.49, 10 App.22a? 10,11, 50f, 51e, 61d, 69, App.15g App.16f, App.19k, App.23i? 71 Z.6f. 41c? 42a 47a 1, 35, 44g, 72 Z.6 52h 69? vgl.App.11a 47a, b 63f? App.12l 72 Z. 9, App. 12h 63d
217
'AvopouaXOl;;
70 Z.4, 71 Z.4f.
'AVOpOV~XOl;;
52c
'Avopoo{7~vnl;;
App.16b, c, g?, App.17
'Avv~avol;;
~,
'Avv~al;;
~,
77.1, 77.2, 77.4, 77.7,77.9,
77.12 (Gen.)
77.5
, AV'nyova
App.12i
'Av-cCyoVOl;; , Av-cCqn>"ol;; , Am; >">"Cil;;
6 Kol. Ir Z. 3
'ATto>">"oowpol;; , ATto>..>..wv ~ Ol;;. 'ATto>..wvCoal;; 'ApaEa[,.]v-cOl;; (Gen.) 'APE-cCil;; Ap~ßa(~) [Ol;; 'ApCuav{7ol;; 'ApCuual;;
72 Z.16 36 52d 66a, 71 Z.6 69 70 Z.3f.? App.13a 41c? vgl.
'APL.gq.v
App .11 a 45c, e, g?, 54b, c, e, 58d, 69, 70 Z. 1
'Ap~gq.V
41c?
'ApL.o-c~al;;
52a
'APL.O-cEUl;; 'APL.O-c!il;; -APL.O-cL.l;; 'ApL.o-cCwV 'ApL.o-coßo>"Ol;; 'ApL.o-cooaUOl;; , APL.O-coxp
52b 52b 44h, 51b, 52c, App.19r 45f, g? 53c 44h 54a, c, d, e, 63e 70 Z.3, 71 Z.3 59b, 67f App.11b App. 1 2c, i, k, 1 (vgl. '§'2) ~,
, Ap"t"EUCOWPOl;;
57b, 13d
'ApxCal;; -Aox>..aTtOl;;
App.24g
'Aox>"nTt~6.onl;;
29c
AEpTMA
App.181?
72 Z.17
218
d
'A
3a, 31 a 3a? 71 Z. 7 32d 52h
BaA.€p~s;;
33b
Bap5ußas;; Bap5ußpas;; BapouXos;;
L (p. 20) L (p.2O)
AÖA.oS;; AUOOA.T]\lOS;; AU1:oXA.iiS;; 'A
Baoos;; Baooapa Baoo~os;;
Baooos;; BEpE\lECXa B~A.A.~n\la B~A.A.~ii\los;;
App.9b? 57b 38 57a, ~, d, g 77.2, 77.7, 77.9 4
App.12b, g, m App.12d, App.13c 12, 32a, 51f, 53c, 70 Z.6 & 22, App.13a, App.22g 57h 70 Z.3
tlaöos;; tla~Cw\I
tla~6 tla~op6öa M;x~os;; tlT]~äs;;
tlT]~T]1:pCa tlT]~n1:p~OS;; tI~öwoas;; tI~6öo1:oS;; tI~O\llJO~OS;;
tlCW\I tl6pxa tlopxas;; t.ooL5EOS;; t.WpLW\I
69 56c 14b ·14b? vgl. tla~6 und 'Poöäs;; 70 Z. 6 & 22 App.19d 58c App.20h 54a? vgl. tlwoäs;; 44b, c, i, j, 69 70 Z.6 & 22 2? vgl. 'IouöCw\I App.7 45g? 41d? vgl. tlWOC5EOS;; 70 Z.2 219
lIwp68EOl;; lIwOo.l;; lIwoEC8EOl;; lIwo~8ta
lIwoC8Eol;;
'EYAoyn Et!:axal;; EtTlOOUl;; Etpnva
2, 14a 54a 72 Z.8f. 33c, 58a 41a, b, d?, 44d , e, k , 5Oe, g, h , j, 51b, e, 52b, c, 72 Z.13f., App.9b, App.19r, App.20i 3
EtPTlVo.l;; EtpnVTl
63a? 52d 33d, 52a, 73, App.9a, App.10? (vgl. EtPTlVat:ol;;) 6 Kal.III Z.6, 7c Z.16, p.98, ~ , 77.10, 77.11, App.10? (vgl. Etpnva) App.2 2, 29c, App. 11 e
EtPTlvOU.Ol;; (Gen.)
77.11
Eto~owpa
72 Z.8 72 Z.8 7a Z.48 & 49, 8 Z.8 7a Z.48 58d 44a 49 56a 51c 69? (vgl.App.11d) App.14b? 13d 50e 61d 10, 69? (vgl.App.11e) 13c 52g 67c, e, App.25a 68 32c, 46c, 52f, 71 Z.3, 72 Z.7, App.16a, App.1ge, App.23j
EtpTlVat:Ol;;
EtaCowpol;; 'EAa!:ap 'EAao!:ap ·El;a~vt.a 'En~xAiil;;
• Eptvv <~) Ol;; uEplJ,WV -Epwl;; EUßCO.ol;; EuoalJ,Coal;; EUXAECoal;; EUXAECOTll;; EuxAtoal;; EUlJ,tVTll;; EßnOA~l;;
Eßnpal;~l;;
Eunp6ouvol;; Eu.tpnTl Eu
220
Eu
App.21
EÖ
67b
ZEA.aI.O~
70 Z.3?
ZEÜl;I.~
63d, App.23e
Zllal.\la ZIl\lLW\I
45e?
zll\l6owpo~
72 Z. 19
72 Z.7
Zn\lw\I
71 Z.7, App.4c
ZwtA.O~
72 Z. 7
ZwaLlJ.ll
72 Z.ll
·Hpa}f.A.ELOll~
29c, 72 Z.12
·Hpa}f.A.LOll~
72 Z.12
'HpLA.OXO~
App.4b
8aA.LapxO~
72 Z. 13
8a.A.A.OÜ~
63e, App.14b
SEI.6oo"to~
34
8EOYL"tW\I
63c
sE6oo"to~
30, 32c, 41b, 50a, b, c, 71 Z.8, App .11 d, e
8E6A.oyo~
69? (vgl.App.11e)
8EUYL"tW\I
63a
8EUOO{E} "tO~ SE (U) ooal.a
7b Z.3
eEUo6al.o~ 8EUOO"tO~
8Euowpa
68
~ 7a Z.45, 7b Z.3 (vgl. 8E66o{E}"tO~) 45b, 68 57h
SEUOWPO~
15, 53b, 66b, App.6, App.18i
SEU}f.A.fi~
66b
eE6
33b, 72 Z.19
SE6XPlla"tO~
App.22g
SUW\I
69
• IaA.1H~
56b
~I6.aw\I
7b Z.2, 8 Z.8, 77.3, 77.10
221
~,
29d, 72 Z.14,
39, p.168f. 7a Z.41 !' 6 Kol.II Z.3, 7a Z.57, 45d, App.14a, App.15a? 32b, 55a?, b, d, e, g 63b 63b 7c Z.13, 45f, 54b, 59c?, 62a, App.13c 32c 2? (vgl. ßLWV) , 55b 45a, 58f, App.24b 7a Z.57, 32a, 51a, 65, App.13a, App.24e, f ~, 77.8 7c Z.16 77.3 App.11d, App.12b, g, App.15f App.12d 67a, b
'Ia~~ 'I~pa{;
'IT100U~
'IöaVT1~
'Iooa(; 'IoOT1TtO~ 'Iouoa~
'IOUOLOV 'IOUOLWV 'IouALa ;IoUALO~
'IoüO.o~
'ITtTtLOa~
, ITtTt6uaxo(; 'ITtTtOVLXa 'ITtTt6VLXO~
'Ipnva 'IpT1vato~
9
'IPT1V&.O~
7a Z.41 62a? 58b 36 32c, App.5? 72 Z. 10, App. 1 50i, 55c, 71 Z.8, App.7, App.25c? .ll, App.8 App.16a
'IoLoLxa 'IoU~ov.O~
(Gen.)
'I.3aAAauuwv 'IwaVT1~ 'Iwva3a~
, IWOT1TtO~ 'IwoT1~ 'IWOLTtO~
KaAaUEpa KaAALxAELa KaAALxAfi~
K&.AAL~/KaAAL~ KaAALo{1~VT1(;
KaAAw K&.VOLOO~
48 50b 52e 43d App.11a, b (= 69) 55c 49, App.13a
222
KanC.wv
31a
Kapvn6a~
72 Z. 11
Kap.LA.Ca
31 b, c
Kap,CA.LO~
31a, d
Kap'Lo~EVT]~
72 Z.17
KA.Eav6po~
71 Z. 2
KA.E66auo~
S9c?
KA.E'unchpa
30, S 7g
KOCv.o~
12
KOpVnA.LO~
72 Z.ll
Kpa.ECa
App.22g
KpCon;o~
12
KpL.6>..a
46b
KpC.wv
61a, b, c, App.22f
AaC>"LO~
71 Z. S
AaC~
S2c
AEt))HO~
App .12d
AEuKLnno~
App.23k
ACKO~
53c
AOUKä~
3
AOUKLO~
29i, 51a
AOUKpn'LO~
77.8
AUKa
12, 33a, App.6
AUKO~
67c, e
AuoavCa~
S7f, 6 1 c , 69, 72 Z. 1 8, App. 1 Sg , App.16f, App.22a, f
AuoCa~
46b, c, App.1Sa, b
AuoCuaxo~
4Sb
Awnuo~
App.24b
Mayauvo~
(Gen.)
53d
MaYLo~
62c
MaKEP
67a, d
MaA.ou.o~
(Gen.)
Map[ .••
~ 72 Z.2O, 7(.10
Mapa
SOd
Mapoo
SSd
MapCa
~,
66a
223
MaPL\I Map L\I LltO\;
l, 52f, 57a, App.3
Ma.PLO\l MapCw\I
2
69
I:1YPTY
33a 33d, 45c, 67d, f, 71 Z.5, Z.9 69? App.4b? (vgl. TaOpo\;) 56b App.23f, 1 51d App.9a 47b, 62b 14a 67b, e 44b 13d, 31b, 52c 59c?
Na[ •••
52c
NaßaLO\; Na'Co\; Naow\I Ne: LltaYOpa\; Ne:Clta\löpo\;
~,
Ma.PltO\; Mal: [ L] Tj\lO\; MaOpo\; Me:YOL Me:,Hl:w\I Me:\lU..ao\; MTj\lä\; MTjl:PO<jla.\lTj\; M\laow Mouoa'Co\; MUPl:oC MUPl:w
Ne: LltaLO\; Ne: LltaL\; NLltaLO\; NLltaO\; NLltä\; NLltCa\; NLltOÖLOl:a NLltW\I NO\l\la Se: \I [ ••• SE\lW\I 'O\laOLW\I 'O\lO~PXO\;
77.6 57c, d 59c App.4a App.4a 58e App.16c 52e, 58f 51e App.12f 48,70 Z.4, App.l2f, i 44c 58b, e 44k? App.24g 51d 71 Z.5f. 69 224
Oua.:\.gp~Ol;;
70 Z.6 & 22, 77.1
TIauaavCal;; TIE [ •••
TI"tu.:\.~at:ol;;
59b, App.12c App.23b App.22f 61b 31c 7a Z.39 58a, c 72 Z.13 13a 43a App.19q App.5 72 Z.10 72 Z. 15 43b?, e App.19d, e? App.15b, f 50b, c, d, 70 Z. 2, App .12m, App.18g 32d App.181? 5 7f, App. 18 i
'Po5äl;; 'Pou<pol;;
14b 37, 45a, App.18d, App.19q
EaßßaHl;; Ea.:\.ßCa Ea.:\.ll [ ••• Ea.:\.w
62b 33c App.14c 1 App.12a 11 , 31 d, 35, App.4a 70 Z.4 10, 12, ~, 46a, App.19f? 43b, 51c, f, 59c, 68 16 71 Z.9
TIg.:\.E~a
TIg':\'lla TIE"tpwvLa TI68wv TIo.:\.uapxol;; TI6.:\.wv TIOTtE.:\.La TI (6Tt.:\.~Ol;;) TI6Tt.:\.~l;;
TIpaE;ay6pal;; TIpä"t~l;;
TIpa"to~~511l;;
TIpCaxol;; TIpwPol;; TIpw"tLWV TI"tO.:\.E~'COl;;
TI"to.:\.E~aCl;;
TI"tu.:\.al;;
Ea.:\.w~
Eapa ~apa[TtC ]~v
Eappa EEK6v5a EE.:\.u~a~ol;;
EgE;"tOl;;
225
Ee:panCwv Ee:pac.pCwv Enö~O(;
E ~ MN ~ 0 (; ECA~O(;
ECl-lwV
ECl-lUXO(; Exe:ua,(; Ene:ucravöpo(; E1:pa1:6v~xo~
E1:pa1:w E1:pchwv EwytVT)(; Ewöal-lo(; EwxpchT)(; EWV~xO(; EwcrCß~o(; Ewcr~yltvT)(; Ewcr~nno(;
EW1:a(; Taüpo(; Te: ~ l-loxpchT)(; Te:Ae:crCcr1:pa1:o(; Te: Ae: crw Te:A'e:crw~
Te:pnwA~O(;
Te:p1:Ca TCl-lapxO(; TC1:1:~o(; Touß~a(;
Tpuc.pa~va
53a, c, 72 Z.10 53b 43a 16 59d, 67e, App.21 7a Z.39, 7c Z.18, 10, 11, 13b, d, 14a, 2ge, 35, 36, 61a, 67b, 68, 70 Z.5 69 43a, b, C 13a, b 71 Z. 3 69 13c, 71 Z.8, 72 Z.16 50a, b, f, g, i, j, App.18g? App.3 72 Z.15 71 Z.7f. 72 Z.14 71 Z. 4 52c, 71 Z.4 77.10 App.4b? (vgl. MaOpO(;) 44j? 46a App.23f App.23e 72 Z.l1f. App.8 53d 71 Z. 9 54d 55b
Tpuc.pwV
1
Tuöe:u(; Tuc.pwv
69 57e
226
'ya.x~\)8o~
42a
'Ypa.8~~
69
'ypa.-r8~~
69
~i\.a.pyupo~
App.17
~i\.tpCJ)~
App .19j
~ i\.1'lJ.J.CJ)\)
32c
Ci\.~nno~
55f, App.14a?
~i\.oxpa.-rT]~
~ i\.O\) U'>T] ~
56a, ~ 71 2.6
~i\.6EE:\)o~
2
~i\.oEn\)a. ~i\.oü~
~ 63c, f
Ci\.CJ)\)
6 Kol.lI! 2.6, 10, 29b, c, 33a, 43d, 44a, 52g, 68, 69, App.19p?
i\.a.xxCa.
62c 7c 2.13 41c
'fJpCCJ)\)
1.2
7c 2.19
Götter
'An6i\.i\.CJ)\)
7a 2.H.
·Epj..l.ä.~
6 2.8, 7a 2.55
·Hpa.xi\.fi~
6 2.8, 7a 2.56
ZE:6~
22
227
2
Wichtige Wörter
2.1
Titel, Ämter, Berufe, Institutionen
a.nopU1; ~ a.6ülV apxülV
7a 2.10 70 2.1&12, 71 2.2&21&25, 72 2.7-16
yu~vaa~äpxa(;;
7a 2.12
öaa~oA.öyo(;;
76
öT)~oa~wvT)(;;
4
ÖOUA.T)
s.
ttnapxe:~a
Ka~aapo(;;
ÖOUA.T)
ttnt
ÖT)~Oa~ülV npay~.ülV
71 2.11
te:pa aUVXA.T).O(;; te:pe:U(;;
22 6 Graffiti 2.11, 7a 2.1,8 2.2f., 72 2.17
KaCaapo(;; ÖOUA.T)
38 77.6
xül~äpXT)(;;
! 2.5
npoa.aa~a
67c (vgl. Index p.230) 36 39,70 2.10,712.17 70 2.12&26, 71 2.17f.&21f. 36 7a 2.16 39 712.12
auvaYülyn
29g, '!.J:.. 2.3 (vgl. Index p.231)
patronus nOA.~.T)(;; TtOA.C.e:u~a
npe:aße:u.n(;; npe:aßu.e:pO(;; npöl;e:vo(;;
7a 2.5 76
228
2.2
Herkunftsbezeichnungen 39 53e?
·Eßpa.1:o~
76
, Iouöa.ö , IouÖa.TJ
59c? 59c? 70 2.13, 71 2.18 & 22, 72 2.4, 76, 79 59c?
'IouÖa.1:o~
'IouÖa.~~
KUPTJva.1:o~,
-a.Ca.
~b-e,
ß'Jlj7
~
Ma.upo6a~o~
76
Ptolemaiei Cyrenens
36 39 35
rr'OAE~~E6~ rr'UAE~LK~
2.3
g-i (p.56 = 29a)
Sonstige
Weggelassen sind aus Nr.17-25 und 76 die Wärter, die sich nicht ausdrücklich auf Juden beziehen, ebenso die Sprachformeln aus Nr.70-72. ; a.30.va..o~
a.lJ.CP~ö~a..pov a.vcp~ö~a..pov a.n~öa.vE
a.OUE
s. OUÖEC~ a.30.va..o~ 70 2.20 & 23f., 11 2.27 70 2.10 67e, App.25a 42a 32d
~tTJaEV ~KYOVO~
tV30.ÖE
}(E1:.a.~
67d, e, f 39 32d 229
72 Z.4f. App.25a 33b, d 42a
bnOXEUn ~TtA.110EV
b:EA.Elh11 0 E EUl\JUX~
S.
~i:110Ev
32d öa.Tt-rw ÖcipOE ~ ÖE6l;
32d 32d 37
övttoxw
s. -rEÖV11XEV
tEpw-ra-rov
-ra~ELOV
'Iouoa~xol;
-ra.paxol;
32d 17, 21, 22 S. tv3cioE
XEL-ra~
x'ouo' ÖA.11l;
~~Epal;
xUWlO~l; A.apva.x~ov A.E~-rOupy(a
A.11~V(OXOl;;;
XEL-ra~
42a 37 32d 70 Z. 15 70 Z. 17, 71 Z. 25 App.6 37
va.Tt11 , VEWl; vou~l1V(a
77.3, 77.9 76 70 Z.16f, 71 Z.24 32d
Ttapa-ro~n
Tta-rnp Tta.-rp~a
1'\Ö11
77.4, 77.6-77.9 32d (vgl. Index p.228) 76
Tt(~TtA.11~~
S.
TtA.np11l; a.PE-ri'il; Ttoö11-r6l;
~
TtPOOnA.U-rOl;
~TtA.ilOEV
42a 12 230
OKTlVOnTlY~a.
OUVOOOs 01: tc:pa.vo s ouva.YwYn(Gebäude)
71 Z. 1f. 70 Z. 16, 71 Z.24 70 Z. 17, 71 Z.24 72 Z. S (vgl. Index p.228)
tumultus Iudaicus
s. LE: pC:ll:a.l:0 V l:a.~E:LOV s. • IOUOa.·LXOs l:apa.xos 42a 42a s. tl:E:A.E:Ul:TlOE: 77.1-77.6, 77.10 17, 18, 19?, 20a, 21, 23, 24, 2S
ut6 s
7c Z.10, App.13a
l:a.~E:LOV
l:apa.xos l:t{tVTlXE:V l:txVOV l:E:A.E:Ul:aw l: 6 nos
70 Z.18, 71 Z.26 xwp~OV
77.7,77.12
231
S ach i n d e x
(zu den Kommentaren)
Die Zahlen beziehen sich auf Seiten (nicht auf Nummern).
actische Ära ager publicus althebräisch Amphitheater Amulett anopu"tLa!:wv Ära Archiv Archonten
XII, s. auch Datierung 46 41 155 173 19 s. Datierung 23 154
Bäder Bestattung
37 s. auch Erstbestattung, Zweitbestattung von Sklaven im Familiengrab XVI, 49 von Juden und Nicht juden im selben Grab 69 Blätter (als Verzierung) 25f., 159 Bürger, Bürgerrecht 21, 41f., 154 Caesareum cippus cretula (Tonsiegel) 'cyst-grave'
32ff. 46 24 123, 125f.
Datierung
Dorisch
XII, 13, 19, 38, 50, 67, 73, 79f.,' 85, 90, 92, 98, 127, 143, 151 XI, 37, 75, 92, 98, 129, 140, 185, 189, 204, s. auch Sprachliches s. Dialektformen
Ehrendekrete Sprachformeln
148ff. 153f.
Dialektformen
232
Epagomenae (Zusatztage) Epheben
89 20f., 65 t~nßapxo~ 19 tntoxg~~~ (Katasterrevision) Erstbestattung 126 Etrog 159
167
31 Grabaltar Gräber Familiengrab XVI, 69 rechtswidrige Benutzung 52 Wiederverwendung 51f., 69, 72f., 135 122ff., 135f., s. auch Lampen Grabfunde 124ff., 135f. Amphoren Bronzespiegel 135f. 'dipper' 125, 136 Glasflaschen 125f. 124 Krater Krüge 123, 125, 136 Perlen 124, 136 125 Pokal Schüsseln 122f. s. 'dipper' 'stirrer' Unguentarien 123f. 136 19f., 64f. Graffiti von Schülern Gymnasium 20f., 64ff. Juden im Gymnasium 20 19 Gymnasiarch Homosexualität
65
(Titel) 158 166 Immobilien Besteuerung von Immobilien Inflation 167 tgpgU~
167
jüdischer Aufstand (115-117 n.Chr.)
Kaiserkult
19 233
XI, 24, 32ff., 46, 52,61,159
48, 67, 69, 126 Karnmergräber Katasterrevision s. btLOXEl!Jq; Kopf und Schultern (auf Stelen) 185 Kranz 2, 25f., 29, 66, 153 21, s. auch Kaiserkult Kulte (Siglum für 'Jahr') 55 Weglassung 121, 196 40, 67, 122 Lampen n'D~Y D'~'~ (Sammlung der Knochen) Liturgien 151 L
126f.
Marmarika, Lokalisierung von Distrikten und Orten Meilenstein 38f. 5, 40,46,67 Menora Militärsiedlungen, jüdische 180 Münzen 40, 61, 159 Namen Xlff. Doppelnamen XV Namensänderung 27, 31 römische 49, 54~ 71, 114, 193, 197 spezifisch jüdische, Statistik XI, 70 theophore 30, 65, 102, 139, 158 Nischen 67, 123, 126, 135 Nomophylakeion 23f. Nomophylaken 23 Ossuarien
42, 55f., 124ff., 135
Palmzweige Tta-enp (Titel) Pferdekopf (Relief) Politeuma Liturgien im Politeuma Priester Proselyt
40, 186 142 13 154, 158 151 19 s. tEPEUG 27
Rosette
187
Siegel
24, 41
TtPEOßU-eEPO~
234
169ff.
Sklaven 6, 27, 49, 72, 141 Namen von Sklaven XIVff., 95, 202 Bestattung im Familiengrab des Herrn XVI, 49 37 Sphaeristeria Sprachliches s. auch Dialektformen -e:u- für -e:o102, 203f. -~- aus -~o3, 99 -o~ ·für -w~ 37, 74, 111 Tt"tu)..- für Tt"to)..55, 204 Wechsel von -w und -w~ 74, 111 Kurzformen auf -a~ 6, 30, 105 Diminutive auf -~ov und -~v 3, 4 Geniti v auf -w 75 Genitiv auf -a 84 Genitiv auf -e:u~ 92, 98 Steuererhöhungen 167 Synagogen· 155, 158, 162f . Verwan~lung in Kirchen 162
"tp~axa"t~a.pxa~
162 27 19
Weihung an Götter
13, 24
'Tßmpel' theta nigrum
zweisprachige Inschriften XV, 33, 35, 46, 56 Zweitbestattung 126f. in Nischen 123 in Amphoren 124ff. in 'cyst-graves' 126
235
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