Auferstehung und Jenseits im koptischen ''Buch der Auferstehung Jesu Christi, unseres Herrn''

Orientalia Biblica et Christiana Herausgegeben von Eckart Otto und Siegbert Uhlig

Band 11

1999

Harrassowitz Verlag' Wiesbaden

654-1217

Matthias Westerhoff

Auferstehung und Jenseits im koptischen "Buch der Auferstehung Jesu Christi, unseres Herrn"

1999

Harrassowitz Verlag' Wiesbaden

Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.. Titelvignette: Vergoldetes Glas (Nr. 357) Vaticanmuseum, Nr. 233, Cat. Moray n. 114 (Durchmesser ca. 100 Millimeter)

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Westerhoff, Matthias: Auferstehung und Jenseits im koptischen "Buch der Auferstehung Jesu Christi, unseres Herrn" / Matthias Westerhoff. - Wiesbaden: Harrassowitz, 1999 (Orientalia biblica et christiana ; Bd. 11) Einheitssacht. des beigef. Werkes: Buch von der Auferstehung Jesu Christi von Bartholomäus dem Apostel Zugl.: Halle, Univ., Diss., 1996 ISBN 3-447-04090-4

© Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1999 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Einspeicherung in elektronische Systeme. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck und Verarbeitung: MZ-Verlagsdruckerei GmbH, Memmingen Printed in Germany

ISSN 0946-5065 ISBN 3-447-04090-4

"Gerettet hat er mich und meine Frau, und heil gemacht hat er mich und auch all meine Kinder" (aus dem Hymnus des Adam im Buch der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus-[s. u. S. 141]). - Zur Abbildung vgl. die folgende Seite.

VI

Höllenfahrt Christi. Wandgemälde von der Kathedrale Faras (Nubien, wenig nördlich des zweiten Kataraktes; heute geflutet), jetzt im Nationalmuseum Khartoum. Zeichnung nach Michalowski, Faras, T. 54/55. Die Höllenfahrt Christi gehört zu einem Osterzyklus, der an der Ostwand des südlichen Seitenschiffs der Kathedrale, etwa 2,10 m über dem Boden angebracht war. Der Zyklus war von einem Flechtband gerahmt, von dem die linke untere Ecke, wo sich das Bild der Höllenfahrt befindet, erhalten ist. Nach links trennt das Flechtband die Szenenfolge von dem Bild eines großen thronenden Christus ab. Der Zyklus beginnt links oben mit einer Kreuzabnahme. Unter diese ist die Höllenfahrt plaziert. Dabei kommt der Auferstandene genau unter dem Gekreuzigten zu stehen. In der oberen Reihe folgen rechts die Grablegung und die drei Frauen am Grabe und um die Ecke, an der Südwand, die Szene des "Noli me tangere". In der unteren Reihe schließen an die Höllenfahrt zwei fragmentarisch erhaltene Szenen an: eine Erscheinung des Auferstandenen vor den Jüngern oder Thomas und eine Himmelfahrt. Die Szenen sind ohne Rahmung in farbigen Figuren auf weißem Untergrund gemalt. Die Höllenfahrt dagegen erhält roten Hintergrund und Rahmung. Die Fresken gehören der dritten Putzschicht an und werden auf das ausgehende 10. Jh. datiert (nach Michalowski a. a. 0., S. 134-137). Der Auferstandene ist weiß gekleidet. Weiß sind auch Hände und Gesicht. Vor dem roten Hintergrund hebt sich der Erlöser als lichte Gestalt ab. In der Linken hält er einen Stab. Mit der Rechten ergreift er Adam am Handgelenk. Eva hat sich an Adam angehängt. Das Menschenpaar ist rötlich gemalt. Adam und Eva fuhren hier nicht den Chor der alttestamentlichen Gerechten an, sondern sind allein dargestellt, die Menschheit repräsentierend. Mit den Füßen tritt der Erlöser die in schwärzlichem Grün gemalte Gestalt des Todes oder des Teufels zu Boden. Unter dessen Leib sind Flammen zu sehen. Links neben dem Erlöser ist in derselben dunklen Farbe eine senkrecht stehende Wellenlinie dargestellt, der an vier Stellen Menschenköpfe aufgepflanzt sind. Weitere Köpfe befinden sich neben der Wellenlinie. Diese erinnert, indem sie die Köpfe umschlingt, an eine Fessel. Oder ist an einen Unterweltsfluß zu denken? Indem die Szene der Höllenfahrt Rahmung und roten Hintergrund erhält, wird angezeigt, daß sie sich von den anderen Szenen unterscheidet. Dabei mag die Rahmung den abgeschlossenen unterweltlichen Raum symbolisieren; das Rot des Hintergrundes die Hölle bedeuten oder auch die emotionale Wertigkeit des Geschehens unterstreichen. Die Positionierung unterhalb der Kreuzabnahme deutet nicht nur Gleichzeitigkeit an: Die Höllenfahrt ist Interpretament des Kreuzes, setzt dessen soteriologische Bedeutung in Szene.

Geleitwort

"Bodies and souls, it's the same", said Tom. (DA VIO HERBERT LAWRENCE, The Rainbow, chapter 5 [Penguin English Library, 1981, reprint 1989], Seite 178) Bei aller dichten, hohen., fast himmlischen Sprache liegt doch etwas Irdisches über der Erzählung des Liber Bartholomaei, die sich um Tod und Auferstehung Jesu rankt, nicht selten hymnische Höhe erreicht und sich in der Narratio bis zu einer von Petrus geleiteten Eucharistiefeier erstreckt: Das Irdische liegt in dem Bestehen auf der Bewahrung des Leibes in der Jenseitshoffnung. Das Zurverftigungstellen von Textcorpora in kritischer Edition samt Übersetzung, Einleitung und Kommentar gehört zu den vornehmsten Aufgaben des Philologen. Wenn das Objekt der Veröffentlichung zudem die erstmalige Gesamtedition eines Textes zum Ziel hat und darüber hinaus die Ergebnisse der Untersuchung so nachvollziehbar und schlüssig präsentiert werden, ist herausgeberische Arbeit - zumal sie an der Vermittlung Anteil hat - ungeschmälerter Genuß. Das theologisch und literarisch bedeutsame (wenngleich zu Unrecht wenig beachtete) Werk des Liber Bartholomaei, des Buches der Auferstehung Jesu Christi, hatwie im übrigen eine Reihe anderer apokrypher Texte auch - eine mühsam quälende und bis heute ungeklärte Traditionsgeschichte .durchlaufen.- Nunmehr wird dieser originär koptische Auferstehungstext erstmals in einer verläßlichen Ausgabe der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dem Editor, Übersetzer und Kommentator ist zu danken, weil er sich mit Erfolg um die Hebung dieses altkirchlichen Schatzes bemüht hat. MATTHIAS WESTERHOFF, 1961 in Bayreuth geboren, studierte in Marburg Kunstgeschichte und Theologie. Nach eirH~m Jahr in Oxford, während dessen er sich vor allem dem Koptischen und der Patristik zugewandt hatte, setzte er sein Studium der Theologie in Tübingen und München fort, wobei sich die exegetischen Fächer als wichtiges Fundament seiner theologischen Existenz erwiesen.

VIII

Geleitwort

Neben dem kirchlichen Dienst im oberfränkischen Bemdorf, wo er seit Anfang 1995 als evangelischer Pfarrer tätig ist, gilt Matthias Westerhoffs Interesse dem Grenzbereich von Theologie und Koptologie. Herr Kollege PETER NAGEL (vormals Halle, jetzt Bonn) wies den wissenschaftlichen und philologischen Weg, lehrte genaues Hinhören auf den Text und betreute die vorliegende Arbeit. Er vermerkt zu Westerhoffs Werk: "In der Zusammenftihrung philologischer Methoden und Instrumente einerseits, literatur- und theologiegeschichtlicher Analyse und Interpretation andererseits hat der Verfasser eine beispielhafte Bearbeitung eines koptischen theologischen Textes aus frühislamischer Zeit vorgelegt. Die Forschung wird danach in der Lage sein, bei den Themenkreisen von Tod und Auferstehung, Erlösung und Jenseits im christlichen Orient und in der byzantinisch-slavisch geprägten geistlichen Kultur und Frömmigkeit sowohl strukturelle Übereinstimmungen als auch koptische Sonderentwicklungen zu erkennen". Hamburg, 1. März 1998

Siegbert Uhlig

Vorwort Die vorliegende Studie wurde am 3. Juli 1997 von der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als Dissertation angenommen. Die Gutachten wurden erstellt von Prof. Dr. Hermann Goltz, Halle, Prof. Dr. Peter Nagel, Bonn und Prof. Dr. Jürgen Tubach, Halle. Die öffentliche Verteidigung fand am 6. Mai 1997 statt. Für den Druck wurde die Studie geringfügig überarbeitet. Die Entstehung vorliegender Studie verdankt sich der Förderung durch Herrn Prof. Nagel, vordem Halle, der mir, noch während meines Vikariates, im Sommer 1990 die koptischen Jenseitsvorstellungen als Forschungsaufgabe vorschlug und den Fortschritt der Arbeit bis zuletzt ermutigend und kritisch begleitete. Der evangelischlutherischen Kirche in Bayern danke ich, daß sie nach dem Vikariat meine Beurlaubung ermöglichte. Für ihre Unterstützung während meiner Zeit in Halle danke ich zuerst meinen Eltern, sodann auch der Studienstiftung des Deutsc·hen Volkes für ein Promotionsstipendium im Jahr 1994 bis einschließlich Januar 1995. Weiter geht mein Dank an die Herren Prof. Dr. Arno Sames, und Prof. Dr. Hermann Goltz für ihr freundliches Interesse an meiner Promotion an der hallischen theologischen Fakultät, an Herrn Prof. Dr. Hans-Gebhard Bethge, Berlin, für seine Anregungen, an Prof. Dr. Jürgen Tubach, Halle, fur manche Hinweise zur Überarbeitung und an Herrn Prof. Dr. Dr. Siegbert Uhlig, Hamburg, für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe Orientalia Biblica et Christiana. Dank schulde ich außerdem Herrn Prof. Dr. Beltz, Berlin/Halle, Herrn Prof. Dr. Alexander Böhlig, Tübingen et), Herrn Dr. Leo Depuydt, Providence, Herrn Dr. Gawdat Gabra, Kairo, und Herrn Dr. Lothar Störk, Hamburg Herrn Sebastian Richter, Leipzig, danke ich für die Korrekturarbeit am Manuskript sowie zahlreiche Hinweise, Herrn Dr. Herrnut Löhr, Bonn, und Mme Benedicte Maitrier, Bayreuth, für die Durchsicht des "sommaire", Herrn Sigmar Täuber, Berndorf, für seine computertechnische Hilfe. Schließlich danke ich der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die großzügige Gewährung einer DruckbeihiIfe. Mit dieser Arbeit an einem randständigen Gebiet der Theologie trägt meine Beschäftigung mit dem Koptischen, zu der ich durch Herrn Dr. Harald v. Waldheim, Augsburg et), angeregt wurde, die mit dem Koptisch-Unterricht bei Herrn Prof. Dr. Mark Smith, Oxford, begann und mich während meines Theologiestudiums begleitete, eine erste Frucht. Berndorf, im Oktober 1998

Matthias Westerhoff

Inhalt Abkürzungen

1 1.1 1.2. 1.2.1 1.2.2 1.2.2.1 1.2.2.1.1 1.2.2.2 1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.2.1 1.3.2.1.1 1.3.2.2 1.3.2.3 1.3.2.3.1 1.3.2.3.2 1.3.2.3.2.1 1.3.3 1.3.3.1 1.3.3.2 1.3.3.3 1.3.3.3.1 1.3.3.3.2 1.3.3.3.3 1.4 lArl

104.2 1.5 2

2.1

XV

Einleitung Ein "Buch der Auferstehung" Die Handschriften Editionsgeschichte Kurze Beschreibung der Handschriften Ms.C Der Kolophon von Ms. C Mss. A und B Zur Sprache des Liber Bartholomaei Ursprache Ms.C Orthographie Supralineare Zeichen Phonologische Merkmale Morphologische Merkmale Nomen Verbum Konjugationsthemata Mss. A und B Orthographie Phonologische Merkmale Morphologische Merkmale Nomen Verbum Konjugationsthemata Syntax und Stil Aussagefunktion der wichtigsten Konjugationsthemata Ornamentale Ästhetik Gliederung

3 3 13 13 15 17 19 19 19 19 19 23 24 24 24 25 26 26 28 30 30 30 30 31 31 36 39

Textedition und Übersetzung Vorbemerkung zur Textedition und Übersetzung Kapitel 1 Leiden und Sterben des Erlösers

48 48 50

XII

Inhalt

Kapitel 2 Hadesfahrt des Erlösers Kapitel 3 Der Ostermorgen Kapitel 4 Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern Kapitel 5 Bartholomäus im Kreise der Apostel Kapitel 6 Erscheinung des Erlösers bei den Aposteln in Galiläa Kapitel 7 Der Erzählkreis um den Apostel Thomas Kapitel 8 Eucharistiefeier unter dem Vorsitz des Petrus Kolophon 3

3.1 3.1.1 3.1.1.1 3.1.1.2 3.1.1.3 3.1.2 3.1.3

3.1.4 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.2.1 3.2.2.2 3.2.2.3 3.2.2.4 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.4 4

4.1

60 92 118

148 168 176 194 196

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung Die Komposition des Liber Bartholomaei Die Verarbeitung des evangelischen Stoffes Das Paradigma des mündlichen Evangeliums Passionsnarratio Evangelienparaphrase nach den Erscheinungsgeschichten des Johannesevangeliums Die kerygmatischen Stücke Zur liturgischen Verortung der evangelischen und kerygmatischen Stücke Literarische Vermittlung der Osterbotschaft durch die Figur des Auferstehungszeugen Das "Buch der Auferstehung" als Bartholomäus-Apokryphon Ein Stück aus den Bartholomäus-Akten Bartholomäus als Offenbarungsmittler Verhältnis des "Buches der Auferstehung" zu den "Fragen des Bartholomäus" Bartholomäus als Offenbarungsmittler im "Buch der Auferstehung" Bartholomäus und Petrus Der Apokalyptiker und der Kirchenfürst Das "Buch der Auferstehung"ein Bartholomäus-Apokryphon? Das "Buch der Auferstehung" als Gebrauchstext Zur Frage nach dem Sitz im Leben Zur Frage nach dem Tradentenkreis Das "Buch der Auferstehung" im Weißen Kloster Datierung und Lokalisierung

198 198 199 199 200

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei Tod und Unterwelt

228 228

201 204 205 209 211 213

215 215 217 219 221 222 222 222 225 226

Inhalt

XIII

Vorbem~rkung: Zur Frage der pagan-ägyptischen "survivals" Unterwelt Tod Die himmlische Welt Wahmehmbarkeit der himmlischen Welt Licht Duft Stimme, Gesang und Musik Kosmologie Die Öffnung der sieben Firmamente und das Zelt des Vaters Paradies und himmlisches Jerusalem Die Throne der Apostel Der Wagen Die Engel Michael Die sieben Engel Die sieben Äonen Die Engelordnungen

228 230 237 244 244 244 245 246 248

264 265 266 266

5.2.3 5.2.3.1 5.2.3.2 5.3

Ostern: das eschatologische Geschehen Soteriologische Formeln Die Hadesfahrt des Erlösers Aufbau des Descensusberichtes Das Hauptstück des Descensusberichtes: Erstürmung der Unterwelt und Erlösung des Menschen Die Täuschung des Todes Die Rolle des Todes im Descensus des Erlösers Die Gestalt des Erlösers Die Rechtfertigung des ersten Menschenpaares

267 272 273 274 278

6

Auferweckung und Auferstehung

282

7

Eschatologie Allgemeine Eschatologie Ende des Äons, Parusie und Reich Vollendung Kirchliche Eschatologie DIe eschatologische Sammlung Das Schiff des Heils und die Einladung zur Hochzeit Individuelle Eschatologie

286 286 287 288 288 288 289 291

4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.2 4.2.1 4.2.1.1 4.2.1.2 4.2.1.3 4.2.2 4.2.3 4.2.4 4.2.5 4.2.6 4.2.7 4.2.7.1 4.2.7.2 4.2.7.3 4.2.7.4 5

5.1 5.2 5.2.1 5.2.2

7.1 7.1.1 7.1.2 7.2 7.2.1 7.2.2 7.3

249 251 254 256 257 258 259 260 262

XIV

7.3.1 7.3.1.1 7.3.1.2 7.3.2 7.3.2.1 7.3.2.2 7.3.2.3 7.3.2.4 7.3.2.5

Inhalt

Verdammung Das Gericht über Judas Die drei Stimmen Rechtfertigung Der himmlische Name Bewahrung des Leibes Tod und lenseitsreise des Siophanes Essen und Trinken mit dem Erlöser Die Landung im Hafen

Sommaire

8

8.1 8.1.1 8.1.2 8.1.3 8.1.4 8.1.5 8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 8.2.4 8.2.5 8.2.6 8.2.7 8.2.8 8.2.9 8.2.10

291 292 297 299 299 300 303 309 310 313

Indices Indices zum koptischen Text Griechische Wörter und griechisch-koptische Kombinationen Koptische Wörter Eigennamen Nomina barbara Index grammaticus Stellenindices Bibelstellen Außerkanonische Schriften neben dem Alten Testament Außerkanonische Schriften neben dem Neuen Testament Kirchenväter Rabbinisches Schrifttum Nag-Hammadi-Codices, gnostische und manichäische Literatur Koptische Literatur (außer dem LB) Christlich-arabische Literatur Altägyptische Literatur Pagan-antike Literatur

Literaturverzeichnis

315 315 315 324 370 373 373 381 381 383 383 384 384 384 385 386 386 387

388

Abkürzungen Die verwendeten Abkürzungen folgen dem von S. M Schwertner herausgegebenen Abkürzungsverzeichnis der Theologischen Realenzyklopädie, BerIinlNew York, 2., überarb. und erw. Auf]. 1994. Die Abkürzungen der Nag-Hammadi-Texte nach K. W. Träger (Hg.), Altes Testament - Frühjudentum - Gnosis. Neue Studien zu "Gnosis und Bibel", Gütersloh 1980, S. 15-18. Abkürzungen aus dem Bereich der Ägyptologie nach JAssmann, Ägypten. Theologie und Frömmigkeit einer frühen Hochkultur, Stuttgart/Berlin u. a. 1984, S. 286f. Für die außerkanonischen Schriften neben dem Neuen Testament sind den bei Schwertner a. a. 0., S. XXIII gegebenen Abkürzungen folgende hinzuzufügen: ActPhil Philippus-Akten ActPil Pilatus-Akten Nikodemus-Evangelium EvNik Pseudo-Apokalypse des Johannes PsApkJoh Fragen des Bartholomäus QB

1 Einleitung 1.1 Ein "Buch der Auferstehung" Vorliegende Studie expliziert koptische Vorstellungen von Tod, Auferstehung und Jenseits, wie sie am Ende ihrer Entwicklung aus der Distanz und der neuen Synthese eines spätkoptischen Textes erscheinen. Bekannt ist der Text unter dem Titel "Buch der Auferstehung Jesu Christi von Bartholomäus dem Apostel"l. Dieser von Budge eingeführte Titel ist nicht der authentische. Er ist aus dem Titel, den sich der Text selbst gibt: "Das Buch der Auferstehung Jesu Christi unseres Herrn,,2

und dem Namen des Apostels, der in diesem Text die Funktion des Offenbarungsmittlers trägt, künstlich zusammengesetzt. Dagegen ist zu betonen, daß der Name des Apostels Bartholomäus in der dem Text eigenen Titulatur nicht erscheint. Budge's Titel hat sich jedoch durchgesetzt; unter diesem wird der Text auch in Schneemelchers Sammlung neutestamentlicher Apokryphen vorgestellt. Das Sigel LB (Liber Bartholomaei), das Kaestli einführte 3 und hier übernommen wird, rührt ebenfalls von diesem Titel her. Wenn der Titel des LB diesen "Buch" nennt, ist nicht zuerst an das äußere Erscheinungsbild des Textes gedacht, sondern bereits eine Wertung angezeigt: Als "Buch" meldet der LB den Anspruch an, Offenbarung zu vermitteln. Die Erinnerung an apokryphe Bücher und die Aura der inspirierten Schrift, die diese umgab, klingt nach. 4 Zu fragen bleibt, ob der LB bewußt als Apokryphon konzipiert wurde, ob er also NTApo6 I, S. 425.437 nach Budge 's Titulatur "The Book ofthe Resurrection of Jesus Christ, by Bartholomew the Apostle" (ders., Apocr., S. xv u.ö). Dem deutschsprachigen Leser sind die Grundzüge des Textes am einfachsten zugänglich in NTApo6 I, S. 425. 437: Einleitung; S. 438440: Inhaltsangabe. 2

Der Titel ist in Ms. C (zu den Siglen der verschiedenen Mss. des LB s. u. S. 2) 56,1 Of. und frgm. im Kolophon, 4f. erhalten.

3

Kaestli, RB 95, 1988, passim.

4

Als "Buch" (2S0)(0))~€) bezeichnen sich apokryphe Schriften, z.B. einige der in den NHCodices enthaltenen: In der inscriptio werden EvÄg (Ill/2,40, 15) und Hyps (XI/4,69,22), in der subscriptio LibThom (11/7,145,17) und StelSeth (VII/5, 127,28) "Buch" genannt. Die Buchform einer religiösen Schrift und der damit verbundene Rang werden in Schriften der NHCodices auch eigens thematisiert. Zunächst sei auf den Anfang der EpJac (1/2) hingewiesen: Jakobus händigt seinem Adressaten ein vorher "Apokryphon" genanntes (1,10) "Buch" aus

2

Einleitung

vor

zu der Kategorie der apokryphen Bücher gehört, deren Lektüre u. a. Schenute gewarnt hat. 5 Der angezeigte Inhalt weist allerdings nicht auf eine Geheimlehre, sondern auf das bekannte und rür den Kopten zentrale christliche Kerygma der Überwindung des Todes in der Auferstehung Christi und - mit dem Suffix der 1. PI. auf die Gemeinschaft, die dieses Ereignis im Hauptfest des Kirchenjahres, dem Osterfest, begeht. Die Frage, wie das Offenbare der Auferstehungsbotschaft und das Geheimnisvolle dessen, was ein "Buch" verspricht, wie das kirchliche Kerygma von der Auferstehung und die apokryphen Traditionen von Visionen des Jenseits zusammengehen, wird sich in unserer Untersuchung durchgängig stellen. Wozu ein "Buch der Auferstehung" neben den einschlägigen Berichten in den kanonischen Evangelien?6 Der Titel im Zusammenhang des ihn enthaltenden Satzes gelesen: "Das ist das Buch der Auferstehung Jesu Christi, unseres Herrn, in Freude und Jubel, in Frieden. Amen."

trägt den für den LB bezeichnenden hymnischen Ton, zeigt die dem Osterthema entsprechende Hochstimmung an. Der hymnische Ton des LB kann freilich nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich bei diesem Text durchaus auch um ein Stück Unterhaltungsliteratur handelt: Der LB appelliert an verschiedene Gefühle wie Mitleiden und Mithoffen, Abscheu und Staunen und erzeugt bisweilen Komik. Der starken, agressiven Wirkung der archaisierenden Sprache, der grellen Farbigkeit, dem Stakkato der Sprachbilder mit ihren extremen Stimmungswerten kann sich auch der heutige Leser nicht entziehen, der je nach Veranlagung befremdet oder fasziniert reagieren wird. Für den heutigen westlichen Leser, der ernste Stoffe von leichten, Theologie von Unterhaltung trennt, ungewohnt ist die Lektüre eines Textes, der bohrendes religiöses Interesse und den Sinn rür blühende Ornamentik vereint.

(1,22), dem die Sendung eines ersten solchen schon vorausgegangen ist (1,28ff.). Weiter heißt es, daß die Niederschrift dieses ersten Apokryphons gleichzeitig mit dem Bücherschreiben der übrigen Apostel stattgefunden habe (2, 7ff.). Weitere Ausführungen zur Verschriftung von Geheimlehren als "Buch" bieten der Diskurs OgdEnn (VI/6,61-63), der sogar in Hieroglyphenschrift festgehalten werden soll, und Allog (XI/3,68). 5

V gl. Schenute, Contra Origenistas (ed. Orlandi), §§ 0303. 0311. 0317.

6

V gl. Schenute a. a. 0., § 0311: "Wessen haben die Apostel ermangelt und die Propheten und die Heiligen alle? Was ist's, das nicht in den Heiligen Schriften (steht) - durch den Heiligen Geist, der in ihnen spricht -, daß wir uns vor Apokryphen verbeugen sollten?"

Die Handschriften

3

1.2 Die Handschriften 1.2.1 Editionsgeschichte Der LB ist in den Fragmenten dreier Mss. (A, Bund C), die ebensoviele Rezensionen mit unterschiedlich großem Abstand zum postulierten Ur-LB repräsentieren, überliefert. Ohne hier schon auf Einzelheiten in der Charakteristik der Mss. einzugehen, sei zunächst auf das Phänomen selbst, das Vorhandensein mehrerer Rezensionen ein und desselben Textes, reflektiert. Diese Eigenart der Tradierung von Literatur, in der es offenbar nicht um getreue Wiedergabe eines Urtextes, sondern um dessen jeweils neue Aneignung geht, ist auch bei anderen Werken apokryphen Charakters festzustellen. 7 Amelineau deutet diese Tatsache, indem er den Schreiber mit auktorialer Freiheit ausgestattet sieht. Für das pharaonische wie für das christliche Ägypten gelte, daß "qui disait scribe disait quasiment auteur".8 In Anwendung auf die Mss. des LB gibt die These Amelineaus zwar ungefähr die Richtung an; zumindest für die Mss. A und C gilt allerdings, daß in ihnen weder die Urschrift noch der Rezensent faßbar wird, da die Mss. wiederum Abschriften von den jeweiligen Rezensionen darstellen und nicht deren Erstschriften. Ms. C ist mit derart vielen Schreibfehlern behaftet, daß es nicht als erstes Exemplar einer Rezension angesehen werden kann; Ms. A enthält u. a. eine größere Textverderbnis, die es mindestens als die dritte Abschrift seiner Rezension zu erkennen gibt. 9 Bei Ms. B hingegen, das eine verstümmelte und zensierte Fassung des LB enthält, kann man annehmen, das Ms. sei vom Urheber dieser Rezension selbst geschrieben bzw. diktiert. Gerade in Anbetracht der letztgenannten Rezension wird zu zeigen sein, daß sich die mit den Rezensionen gegebenen Variationen nicht lediglich auf der Ebene der Sprachgestalt abspielen, sondern sich auch inhaltlich, auf der Ebene des theologischen Sachgehaltes, auswirken. 1O Zugleich wirft die Existenz verschiedener Rezensionen ein 7

Als Beispiel seien die Josefslegende und das Gamalielevangelium genannt. Für ersteren Text zählt Le/ort, Museon 66, 1953, S. 205 vier sah. Rezensionen, für letzteren Lacau, MIFAO 9, 1904, S. 80ff. drei. In der Bezeichnung dieses Textes, den Lacau a. a. 0., S. 80 zurückhaltend "Evangile (?) Apocryphe" nennt, folgen wir Baumstark, RB NS. 3, 1906, S.253-259. - Da der Vorstellungshorizont der genannten Texte auch im LB vorausgesetzt ist, werden sie im folgenden wiederholt zum Vergleich herangezogen.

8

Amelineau, RHR 14, 1886, S. 310. - Während für die begabteren Autoren eine Identität von "Schreiber" und "Autor" behauptet werden könne, gelte für die weniger bemittelten: " ... les autres se contentaient de copier l'oeuvre de 1eurs superieurs en genie et en imagination, mais ils la copiaient a leur maniere, c'est-a-dire en l'omant a leur gout en brodant sur le canevas primitif' (ebd.).

9

Ms. A 58,57f. (§25); vgl. die Bemerkung zur Stelle in unserer Edition.

10

Vgl. u. 3.3.3.

4

Einleitung

Licht auf das Ansehen, das man dem Text beimaß: Man hielt ihn der Tradierung für wert, nicht jedoch für "Heilige Schrift", deren sakrosankter Charakter eine wortgetreue Wiedergabe erheischt hätte. Die Edition der drei Manuskripte zog sich über 80 Jahre hin. Ein Fragment des LB wurde zuerst durch Dulaurier veröffentlicht, der 1835 aus dem Besitz der damaligen Bibliotheque du Roi zusammen mit einem pachomianischen Stück ein aus zwei Pergamentbögen bestehendes "fragment des revelations apocryphes de Saint Barthelemy" herausgab. 11 Es handelt sich dabei um die vier Blätter, deren Edition Lacau in seiner Ausgabe von 1904, von der gleich zu sprechen sein wird, mit 12 Verbesserungen wiederholte (hier mit der Signatur BN copte 78, fol. 5-7) und mit 17 dem Blatt copte 129 fol. 32 unter dem Sigel Ms. B der "Apocalypse de Barthelemy" zusammenfaßte. 13 Dulauriers Fragment war von Harnack und Schmidt offenbar unbekannt geblieben, als sie 1891 ihren Sitzungsbericht über das 1887 mit anderen Coptica von der damaligen Königlichen Bibliothek erworbene Blatt Ms. orient. fol. 1608 [copt.] III unter dem Titel "Ein koptisches Fragment einer Moses-Adam-Apokalypse" vorlegten. 14 Man hätte sonst erkannt, wie Schmidt später auch sah,15 daß copte 78 fol. 5 (= Ms. B 117f.) eine Parallele zu dem Berliner Blatt darstellt. Neben einer 16 beinhaltet Harnacks und Schmidts Bericht einen ausführlichen Übersetzung 17 religionsgeschichtl ichen Kommentar . Die Edition dieses Blattes wurde erst 1907 durch Lemm besorgt,18 der in dem beigefügten, sich kritisch auf die Übersetzung von Harnack und Schmidt beziehenden Kommentar die Parallele mit dem Pariser Text inzwischen berücksichtigt. Lemm hatte, wie er 1904 schreibt, eine Edition der Texte von Ms. A, soweit sie ihm bekannt waren, 19 .. 17 geplant und schickte seine Ubersetzung von copte 129 fol. 63.31.33-36 (Ms. A) und

11

Dulaurier, Revelations, S. 36-43: Text; S. 9-14: Übers.

12

Lacau a. a. 0., S. 41.

13

Vgl. die Aufstellung a. a. 0., S. 39.

14

HarnacklSchmidt, SAB 1891, S.1045-1049; hier S. 1045. - Das Blatt wird heute bei der Staatsbibliothek zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz unter der Signatur or fol 1608 p 3 geführt.

15

Schmidt, Vornicänische kopt. Lit., S.919: "Dass das Fragment der Bartholomäus-Apok. angehört, habe ich erst jetzt erkannt."

16

HarnacklSchmidt a. a. 0, S. 1045 f.

17

A. a. 0., S. 1046-1049.

18

Lemm, Kopt. Stud., S.457-465 (Nr. L); S. 458f.: Edition; S. 460 - 465: Kommentar.

19

A. a. 0., S. 333-349 (Nr. XLIV); hier S. 334.

Die Handschriften

5

fo1. 32 (Ms. B) voraus?O Ihm kam Lacau mit seiner sorgfältigen, seiten- und zeilen getreuen Edition, die den Hauptbestandteil seiner "Fragments d'Apocryphes Coptes" bildet, jedoch zuvor?1 Er ordnet die Fragmente zwei Mss. (A und B) zu, trennt dabei jedoch die Fragmente, die sich auf die Ereignisse vom letzten Abendmahl bis zur Kreuzigung beziehen, von den späteren (Höllenfahrt, Ostermorgen, etc.) vorläufig ab, indem er erstere einem "Evangile (?) Apocryphe,,22 zuordnet und letztere - offenbar nach dem Vorgang Dulauriers - unter dem Titel "Apocalypse de Barthelemy" flihrt. 23 24 Während diese künstliche Aufteilung durch die Veröffentlichung des Ms. C obsolet wurde,25 fand die Zuordnung der Fragmente zu den zwei Mss. A, dem nun auch das 20

A. a. 0., S. 336-340.

21

Lacau a. a. 0., S. 23-77. - Der Band enthält außerdem noch Fragmente der Acta Pilati sowie zweier "Evangile (?) Apocryphe". Das zweite (a. a. 0., S.79ff.) ist das in vorliegender Arbeit als "Gamalielevangelium" zitierte.

22

A. a. 0., S. 23f.: Einl.; S. 25-28: Text Ms. A; S. 29-32: Text Ms. B; S. 33-37: Übers.

23

A. a. 0., S. 39-42: Einl.; S. 43-56: Text Ms. A; S. 57-66: Text Ms. B; S. 67-77: Übers.

24

Lacau begründet a. a. 0., S. 37, warum er "pour le moment" die Fragmente auf zwei Schriften aufteilt: Als inneren Grund führt er an, daß im ersten Stück Bartholomäus nicht vorkommt, während er im zweiten Stück als Offenbarungsmittler figuriert (a. a. 0., Anm. 1), als äußeren die Bezeugung eines Bartholomäusevangeliums im Dekret des Gelasius (vgl. NTApo6 I, S. 31), dem dann, analog dem Paar der Petrus-Apokryphen, eine Bartholomäusapokalypse gefolgt sein könnte. Lacau betont allerdings den hypothetischen Charakter dieser Auffassung (a. a. 0., Anm. 3).

25

Ms. C 11,4-7 berichtet vor der Notiz der Grablegung Jesu, er habe die Seele des Ananias mit 17 sich in den Himmel genommen. Ananias ist aber aus Ms. A p. 35f. bzw. Ms. B Copte 129 fol. 60 bekannt: Er ist eine apokryphe Gestalt in der Szene der Kreuzigung Jesu, die den Gekreuzigten verehrt und deshalb den Martyrertod erleidet. Die Zugehörigkeit der bei den Blätter zu ein und derselbem Text ist somit erwiesen. Für die übrigen bei den Blätter, Ms. A 29f. 17 und Ms. B Copte 129 fol. 59, ist der Beweis der Zugehörigkeit etwas schwieriger zu führen. Bezüglich des ersteren meldet Lacau a. a. 0, S. 23f. denn auch Bedenken an. Für die Zugehörigkeit sprechen jedoch 1. "toutes les indications exterieurs (ecriture, dimensions, ornements)" (ders., a. a. 0., S. 23); 2. die Paginierung: Wenn p. 35f eine Szene mit dem Gekreuzigten bringt, ist es durchaus wahrscheinlich, daß das Abendmahl sechs Seiten vorher berichtet wurde (vgl. ders. a. a. 0., S. 23f.). 3. Des weiteren wären mit Kenntnis des Ms. C auch sprachliche und inhaltliche Indizien zu nennen, die das Blatt zum LB gehörig erscheinen lassen: sprachlich: Das 'Lösen des Mundes zum Lächeln' (Ms. A 57,47f.) findet sich auch bei Ms. C fol. 45,13, hier von Engeln, in Ms. A von Jesus ausgesagt; inhaltlich: Die homiletische Zuspitzung des apokryphen Stoffes auf die kerygmatischen Grundaussagen der Inkarnation, des heilbringenden Leidens und der Auferstehung ist auch sonst typisch für den LB. Dennoch verbleiben Zweifel an der Zugehörigkeit dieser "Cene" zum LB, 1., da man fragen muß, was denn wohl auf den 28 Seiten vorher berichtet wurde, zumal Ms. C für die Geschehnisse vor der Grablegung insgesamt nur zehn Seiten vorsieht; 2. da Anekdote (die Auferweckung des Hahns) und narrativer Stil untypisch für den LB sind und 3. die Mahlszene nicht zwingend als Abendmahl aufzufassen ist. Gleichwohl haben wir uns vorläufig dazu entschlossen, die

6

Einleitung

Berliner Blatt zugerechnet wird, und B bei den Rezensenten ungeteilte Zustimmung. 26 Ohne Wissen um die Zugehörigkeit zum LB veröffentlichte Wessely aus der Wiener Nationalbibliothek im Jahre 1914 die zwei Blätter K 9424 und K9425, die er nach 27 Anregung von Kroll "Jesus und der Tod" überschrieb. Den Zusammenhang mit dem LB erkannte zuerst .Grossouw, der die Verwandtschaft mit Lacaus Handschriften feststellte. 28 Seine Entdeckung geriet in Vergessenheit und wurde erst wieder durch 29 van den Berg-Onstwedder und Kaestli/Cherix bekannt. Letztere wiesen die beiden 30 Blätter Ms. A zu und berücksichtigten sie entsprechend in ihrer Übersetzung. Der genannten niederländischen Ägyptologin gelang es zudem, das bislang unpublizierte Fragment zweier Blätter Ms. Or. 6954 der British Library dem LB zuzuweisen. 31 Der Zuordnung zu Ms. A, die van den Berg-Onstwedder vornahm, widersprach Lucchesi, der sie Ms. B zuschreibt. 32 Derselbe stellte bei vier weiteren, bislang nicht edierten Blättern, von denen er zwei Ms. A und zwei Ms. B zuordnete, die Zugehörigkeit zum LB fest: Paris, Bibliotheque Nationale copte l32 1 foll. 40.37 12 bzw. Kairo, Ägyptisches Museum 8015 und Wien, Österreichische NationalMahlsszene in unsere Neuedition aufzunehmen. - KaestlilCherix beurteilen die Zugehörigkeit der Legende vom Hahn als "tres vraisemblable" und fUhren zur Begründung das Thema der Eucharistie an, das auch sonst im LB prominent ist (dies., Evangile de Barthelemy a. a. 0., S. 150f.). Für die Zugehörigkeit von fol. 59 zum Ms. B des LB gilt 1. bezügl. der äußeren Merkmale das Entsprechende; 2. bezüglich des Inhalts: Ein kurzgefaßter Bericht der Passion erscheint im Rahmen eines "Buches der Auferstehung" sinnvoll. Zudem schlägt die kurzgefaßte Szene mit dem Verrat des Judas (§2) eine Brücke zum Bericht von der Höllenfahrt Christi, in der das Judas-Thema einen breiten Raum einnimmt (Kap. 2.4). 103

26

Lemm a. a. 0., S. 333 übernimmt die Lacau'sche Verteilung des Textmaterials auf die Mss. A und B; ebenso WilmartlTisserant, RB NS. 10, 1913, S. 353. - Die Diskussion der koptischen Bartholomäustexte, die WilmartlTisserant anhangsweise zu ihren "Fragments grecs et latins de l'Evangile de Barthelemy" bringen, stellt u. E. den überzeugendsten Beitrag der älteren Forschung zum LB dar.

27

Wesse/y, Texte IV, No. 244a-d.

28

Grossouw, StC 10, 1934, S. 444 Anm. 27.

29

Van den Berg-Onstwedder, Acts of the 5th International Congress of Coptic Studies vol. 2, S. 494.

30

KaestlilCherix a. a. 0., S. 147.

31

Van den Berg-Onstwedder, GM 150, 1996, S. 37-41. Eine Kurzbeschreibung in Layton, Catalogue, S. llOf. Van den Berg-Onstwedder liefert eine ausführliche kodikologische Beschreibung a. a. 0., S. 39f. Den Inhalt gibt Layton wieder mit ,,Apocryphal Work. The harrowing of hell, in which Jesus commands the forces of hell to open their gates" (ders. a. a. 0., S. 110).

32

Lucchesi, VigChr 51, 1997, S. 273-275. Hier S. 273.

Die Handschriften

7

bibliothek K9574. Lucchesi hält die Suche nach weiteren, zu den beiden Codices des Weißen Klosters zugehörigen Blättern ftir unabgeschlossen. 33 Die beiden Mss. setzen sich nach dem Forschungsstand von 1997 wie folgt zusammen:

Ms.A Paris, Bibliotheque Nationale copte 129 17 fol. 61 , fol. 51 Paris, Bibliotheque Nationale copte 132 1 fol. 40 Wien, Österreichische Nationalbibliothek K9424 K9425 Paris, Bibliotheque Nationale copte 1'29 17 fol. 63 fol. 31 fol. 33 fol. 34 fol. 35 fol. 36 Berlin, Staats bibliothek, Ms or fol 1608 P 3 Paris, Bibliotheque Nationale copte 132 1 fol. 37 17 copte 129 fol. 66

p. [2]9.[30]34 p.35.36 p.39.40 p.43.44 p.45.46 p.53.54 p.57.58 p.59.60 p.61.62 p.63.64 p.65.66 p.79.80 p.87.88 p.89.90

Ms.B 12

Kairo, Ägypltisches Museum 8015 17 Paris, Bibliotheque Nationale copte 129 fol. 59 fol. 60 fol. 32 copte 78 fol. 5 fol. 6 fol. 7 fol. 8 Wien, Österreichische Nationalbibliothek K9574

p.43.44 35

p.111.112 p.117.118 p.119.120 p.121.122 p.123.124 p. 129.130

33

Lucchesi schreibt zu seiner Auflistung, sie "ne se veut certes pas elose" (a. a. 0., S. 273). - Der Verf. vorliegender Arbeit die in den wesentlichen Zügen bis 1995 entstand, verzichtet darauf, die von van den Berg-Onstwedder und Lucchesi angezeigten Stücke einzuarbeiten.

34

Lacau bemerkt a. a. 0., S. 23 Anm. 1: "Cette pagination a maintenant disparu presque entierement, mais elle est donm5e dans la catalogue manuscrit."

35

Wegen Verlustes des oberen Viertels bzw. Drittels des Blattes sind die Seitenzahlen bei fo1. 59.60 nicht erhalten. In vorliegender Arbeit beziehen wir uns auf diese Blätter deshalb nicht mit der originalen Seitenzahl, sondern mit dem Sigel der Bibliothek.

Einleitung

8

London, British Library Or. 6954 (44) Or. 6954 (45)

36

Während Dulaurier und HarnackiSchmidt die Frage der Herkunft der Mss. nicht zu klären wußten, findet sie bei Lacau nunmehr eine Antwort: Da das Blatt Copte 129 17 fol. 32 (= Ms. B 111f.) zu dem Ankauf des größten Teils der Restbestände der Bibliothek des Weißen Klosters durch G.Maspero gehört,37 ist die Herkunft des Ms. B und, aufgrund der großen Ähnlichkeit der äußeren Merkmale, auch die des Ms. A aus der Bibliothek des Weißen Klosters sichergestellt. Diese Bibliothek hat somit zwei verschiedene Rezensionen des einen Werkes besessen. Unabhängig von Lacau38 veröffentlichte Revillout im gleichen Jahr 1904 dasselbe Textmaterial mit Ausnahme von Dulauriers Blättern in seinen "Apocryphes Coptes. Premiere Partie: Les Evangiles des Douze Apötres et de Saint Barthelemy", die als Bd. 2,2 der Patrologia Orientalis erschien. Anders als bei Lacau handelt es sich hier nicht um eine philologisch begründete Edition, sondern um den Versuch der Rekonstruktion narrativer Textzusammenhänge. Die Leitidee Re villouts, aus Fragmenten koptischer Apokryphen diejenigen apokryphen Evangelien zu rekonstruieren, von denen die Titel durch patristische Bezeugung zwar bekannt sind, über deren Inhalt man jedoch nichts weiß - im vorliegenden Falle ein Evangelium der Zwölf Apostee 9 und ein

36

Paginierung verloren. Zugehörigkeit zu Ms. B nach Lucchesi (s. o. S. 6).

37

So Lacau a. a. 0., S. 41. Zu der Fundgeschichte vgl. G.Maspero, MMAF 6, 1892, S. 1: Maspero berichtet, im Jahre 1883 durch einen glücklichen Zufall einen verborgenen, durch den Chor der Kirche im Weißen Kloster zu betretenden (höhergelegenen?) Seitenraum entdeckt zu haben, in dem Reste von Codices durcheinander gelegen hätten. Dieser Raum sei bereits ein Jahrhundert zuvor ausgebeutet worden und dann wieder in Vergessenheit geraten. Während sich die erste Ausbeute in den Editionen von Mingarelli, Zoega und Woide niedergeschlagen habe, hätte dann er, Maspero, den größten Teil des Restbestandes, ca. 4000 Pergamentblätter, für die Bibliotheque Nationale erworben. Einiges wenige sei nach Berlin, Leiden und London gegangen. Somit ist wahrscheinlich zu machen, daß Dulauriers Bögen wie auch die anderen Pariser Blätter, deren Herkunft Lacau nicht näher bezeichnet, mit der ersten Verkaufswelle nach Paris gelangten. Wenn HarnackiSchmidt bezüglich der Herkunft des Berliner Blattes angeben, die meisten der 1887 angekauften Mss. stammten "aus Luxor" (dies. a. a. 0., S. 1045), kann das allerdings nur als Hinweis auf den Antiquitätenhandel gelten. Das Blatt dürfte aus der zweiten Plünderung besagter Kammer stammen und stellt somit eines der Exemplare dar, die Maspero entgingen.

38

Lacau gibt in der Einleitung zu seinen "Fragments d'apocryphes coptes" zu verstehen, er habe erst kurz vor der Drucklegung seiner Edition von dem ähnlichen Projekt Revillouts erfahren (Lacau a. a. 0., S. II Anm. 4). - Offenbar waltete zwischen den beiden Orientalisten nichts weniger als der Geist der Kooperation.

39

Origenes erwähnt in seiner ersten Lukashomilie anläßlich einer Aufzählung problematischer Evangelien zwischen dem Ägypterevangelium und dem des Basilides ein "Evangelium der

Die Handschriften

9

40 Bartholomäusevangelium - wird den Texten selbst allerdings nicht gerecht, in formaler Hinsicht, weil Revillouts Vorgehensweise die in den Fragmenten selbst enthaltenen Hinweise auf deren ursprüngliche Ordnung wie Paginierung oder identische äußere Merkmale nicht berücksichtigt,41 und inhaltlich, da die Fragmente nicht die frühchristliche, von den Vätern bezeugte Apokryphenliteratur repräsentieren, sondern als Zeugen einer späten Nachblüte aufzufassen sind. Die Antwort der Kritik 42 auf Revillouts Edition fiel entsprechend aus. Die Texte des LB finden sich bei Revillout mithin auf die genannten Evv. sowie den Appendix verstreut. Da es ihm in diesem Zusammenhang um die Rekonstruktion von Evangelienstoff ging, fanden die visionären Passagen, Dulauriers Blätter und das Berliner Blatt bei ihm keine Berücksichtigung. Drei Jahre später erwarb Robert de Rustajjaell den größten Textzeugen des LB, 43 ein Ms. mit 24 Pergamentblättern (Ms. C ). Rustajjaell gibt in seinem "The Light of Egypt from recently discovered predynastic and early Christian records,,44 eine kurze Beschreibung des MS.,45 der er als Specimen ein Faksimile der Seiten fol. Ir (p. 11)

Zwölf' ohne weiter auf dessen Inhalt einzugehen (vgl. NTApo6 I, S. 37), über den bis heute nichts Konkretes auszumachen ist (vgl. a. a. 0., S. 300). 40

In der Einleitung begründet Revillout seine Zuordnung des größten Teils der Fragmente zu dem Evangelium der Zwölf (ders. a. a. 0., S. 5-7): Da die Frgm. zu der Tendenz des Ägypter- und des Hebräerevangeliums, soweit deren Tendenz durch Zitate bei den Kirchenvätern bekannt ist, nicht passen, können sie nur zu dem Evangelium gehören, von dem bisher nichts bekannt ist, nämlich dem Evangelium der Zwölf· (argumentum ex silentio!). Ausgehend von einer Sachparallele des Straßburger koptischen Papyrus (vgl. NTApo6 I, S. 87-89), den Revillout 17 seinerseits für ein Fragment des Evangeliums der Zwölf hält, mit copte 129 fol. 66 (= Lacaus Ms. A 89f.) - es handelt sich um die Segnung der Apostel (vgl. a. a. 0., S. 89) - überträgt er seine Hypothese auf den Großteil der Texte seiner Edition. - Gegen die Zuordnung der Fragm. zu dem Zwölf-Apostel-Evangelium argumentierte schon Ladeuze, RHE 7, 1906, S. 246f.

41

Das kodikologische Desinteresse, das Revillout seine Texte frei zusammenstellen ließ, kritisiert Ladeuze a. a. 0., S.246.

42

Lemm hat in seiner Rezension zu Revillouts Werk im Anhang zur Studie Nr. 44 (ders. a. a. 0., S. 340-349 grundsätzlich kritisch bemerkt, daß "eine zusammenfassende, mehr oder weniger abschliessende Edition" der koptischen Apokryphen verfrüht sei (a. a. 0., S. 343 Anm. 115). Mehr ins Detail geht Baumstark in seiner Rez., der nach einer Kritik der von Revillout vorgenommenen Zuordnung der Texte (ders. a. a. 0., S. 246-248) deren Neuordnung vornimmt (a. a. 0., S. 249ff.). Zur Kritik Ladeuzes vgl. o. Anm. 34. Schneemelcher faßt Baumstarks und Ladeuzes Kritik in NTApo6 I, S. 305f. und 437f. zusammen.

43

Das Sigel nach Wilmart/Tisserant a. a. 0., S. 353f.

44

Es handelt sich bei diesem Buch um einen Dokumentationsband seiner verschiedentlichen Exkursionen nach Ägypten.

45

Rustajjaell a. a. 0., S. 110.

10

Einleitung

und fol. 13r (p. 35) beifügt. 46 Es folgt eine Übersetzung, die von W E. Crum besorgt wurde. 47 48 Rustajjaells Bericht von der Geschichte der Erwerbung sei im folgenden kurz wiedergegeben. Er gibt an, das Ms. zusammen mit anderen in griechischer, koptischer49 und nubischer Sprache, die alle zu einem Fund gehören sollen, im Februar 1907 von einem koptischen Händler erworben zu haben. Die Spur habe ihn weiter zu einem Araber geführt, der behauptete, den Bücherschatz in einem von Ziegeln umschlossenen Behältnis gefunden zu haben, auf das er innerhalb der Umfassungsmauer einer Klosterruine gestoßen sei. 50 Rustajjaell habe sich zu dem Ort 5 Meilen westlich von Edfu führen lassen, an angegebener Stelle aber keine Spuren von Grabungen gesehen. Die Klosterruine, die sich am Rand eines Gräberfeldes aus der Zeit des Neuen Reiches, heute koptischen Friedhofes, befindet und der der neuzeitliche Klosterbau eines Pachomiusklosters benachbart ist, wird heute mit dem alten Merkurioskloster identifiziert. 51 Schon Rustajjaell deutete die Widmungen zweier der Mss. an das Merkurioskloster dahingehend, daß die Mss. zum angegebenen Fundort tatsächlich gehören. 52 Wenn ein anderes Ms. der Gabrielskirche in Esneh dediziert wurde und auch ein nubisches Ms. zu dem Fund gehörte,53 zeige das, daß die Klosterbibliothek andere Bibliotheken aufgekauft habe oder eine Übertragung, möglicherweise aus Sicherheitsgründen, geschah. 54 Crum 55 und Budge 56 bezweifeln allerdings die Herkunft aus Edfu. 46

A. a. 0., pl. XLVII.

47

A. a. 0., S. 110-136. Rustajjaell hat, wie er angibt, Crum das Ms. unmittelbar nach der Rückkehr nach England zur Verfügung gestellt (a. a. 0., S.8) . - Die eingehende Beschäftigung Crums mit dem Text, wie auch mit Lacaus Edition, hat in seinem Wörterbuch deutliche Spuren hinterlassen.

48

A. a. 0., S. 3-8.

49

Rustajjaell spricht von sieben koptischen Bänden. Später habe er noch vier weitere, die den Zwischenhändler bereits verlassen hätten, zurückgekauft (a. a. 0., S. 3). - Die Beschreibung der koptischen Mss.: a. a. 0., S. 101 - 138.

50

A. a. 0., S. 5. Gabra attestiert Rustajjaells Ausführungen Glaubwürdigkeit: "Wir haben keinen Grund, an der Erzählung des "Arabers" zu zweifeln, der unsere Handschriften innerhalb der alten Mauer ("old walls") dieses Klosters gefunden haben will" (ders, MDAI.K 41, 1985, S. 10).

51

Ebd.

52

Rustajjaell a. a. 0., S. 4f. - Rustajjaell vermochte zu seiner Zeit nicht zu klären, ob es sich bei der Klosterruine um das Merkurioskloster selbst handelte. - Zum Merkurioskloster vgl. Timm, Christl.-kopt. Ägypten Tl. 3, S. 1152-1154.

53

Zur Beziehung von Edfu zu Nubien vgl. Gabra a. a. 0., S. 13f.

54

Rustajjaell a. a. 0., S.7.

Die Handschriften

11

Sollte Ms. C des LB mit den anderen Mss. tatsächlich Bestandteil eines einzigen Fundes gewesen sein, legt sich der Vergleich mit den anderen Mss. nahe. Zunächst . fällt auf, daß das Ms. einerseits den interessantesten Texte bietet, während es sich andererseits in einem vergleichsweise schlechten Erhaltungszustand befindet: Ein Einband fehlt; die Blätter sind alle lose, die meisten lädiert. Zudem unterscheidet sich das Ms. von den anderen durch die schlanke Schrift und das originelle System supralinearer Zeichen. Kurz:' Äußeres Erscheinungsbild und Inhalt machen das Ms. zu einem Einzelgänger in dem Fund. 57 Eine 'gewisse Nähe ergibt sich, inhaltlich gesehen, zu dem einzigen biblischen Buch, das sich unter den Predigten, Martyrien und Wundergeschichten findet, der Johannesapokalypse. 58 Die Wahl gerade dieses biblischen Buches ist vielleicht als Indiz für ein starkes Interesse der Besitzer dieser Bücher an apokalyptischer Literatur aufzufassen. Ferner könnten die in einigen Mss. erhaltenen Datierungen als Hinweis für das Alter des Ms. C gewertet werden. 59 Die Edition des noch 1907 vom British Museum erworbenen Textes erfolgte dann im Jahre 1913 durch Budge, der sie in seinen "Coptic Apocrypha in the Dialect of Upper Egypt" als erstes Stück veröffentlichte. 60 Seine sehr fehlerhafte Edition erfuhr in

55

"The dedication in the manuscripts to a church at Edfu does not prove this; for the famous White Monastery library possessed several volumes originally belonging to churches elsewhere" (Crum bei Rustajjaell a. a. 0., S. 6). Dagegen favorisiert Crum das genannte Weiße Kloster als Herkunftsort: ,,1 hear it say that the vellum MSS. acquired last season in Egypt ( ... ) probably came originally from arecent find at Der el-Abyad near Achmln ... " (ebd.). An anderer Stelle bestreitet Crum allerdings, sich so geäußert zu haben: Crum, der sich auf eine Angabe bei WilmartlTisserant a. a. 0., S. 354 bezieht: "Die mir von Wilmart und Tisserant, S. 354 zugeschriebene Meinung, die HS. stamme vom Weißen Kloster, beruht auf irgendeinem Mißverständnis" (Crum, ZDMG 68,1914, S. 177 Anm. 3).

56

Budge, Apocr., S. xvi.

57

Ist das Ms. in der gesamten koptischen Buchkunst ein Einzelgänger? Dem Vf. ist kein weiteres Werk derselben Hand bekannt.

58

0r.6803. Beschreibung bei Rustajjaell a. a. 0., S. 109 (mit pI. XLVI) und von dems. in: Layton, Catalogue, S. 57f. (Nr. 54). Der Text ediert bei Crum, BibI., S. lxiv-lxxii: Einl.; S. 272-329: Text.

59

Das älteste Ms., ein Band mit Predigten über den Erzengel Gabriel und Maria Theotokos, datiert von 974 n. Chr. (Or. 7028. Or. 6780; Layton a. a. 0.; S. 194-196 [Nr. 162]). Zum Inhalt vgl. Müller, Predigt, S.104f. 166-176. 192f. 207-217). Das jüngste enthält eine Predigt des Kyrill von Jerusalem über das HI. Kreuz und datiert von 1053 oder 1056 n. Chr. (Or. 6799; Layton a. a. 0., S. 89 [Nr. 83]).

60

Budge a. a. 0., S. xv-xxix: Einleitung; pI. I-XLVIII: Faksimile; S. 1-48: Edierter Text; S. 179215: Übersetzung. S. 216-230 ist eine Übersetzung der Stücke beigefügt, die Lacau als "Fragment des revelations apocryphes de Saint Barthelemy" herausgegeben hatte.

12

Einleitung

den Jahren 1915/16 durch Lemm eine sorgfältige Rezension,61 in der er Budges Lesefehler durch Kollationieren mit dem bei Budge beigegebenen Faksimile korrigiert und dazu Ergänzungsvorschläge flir die Lakunen bringt, letztere teils aus der V~rgleichung mit den Seitenreferenten, teils aus eigenem Ingenium. Die hier vorgelegte Textedition übernimmt die meisten Ergänzungsvorschläge Lemms und führt seine Methode der Ergänzung durch den synoptischen Vergleich, soweit die Zeugen Mss. A und B Text bieten, fort. Die Publikation verschiedener Rezensionen desselben Werkes provozierte die Frage, welcher als der ältesten der Vorzug zu geben sei. Dieser Frage stellte sich zuerst Haasf!62 und entschied sie, indem der den Mss. A und B die Präferenz vor Ms. C gab. Die ersteren faßte er als zwei Versionen einer einzigen Rezension (K 1) auf, die er der anderen Rezension (K 2) entgegensetzte. Die Rezension K 2 stelle "die umfangreichste Rezension mit den bedeutendsten Zusätzen" dar, die "nach methodischen Grundsätzen den jüngsten Ausläufer,,63 bilde. Diese Auffassung sowie die Sigla wurden von Schneemelcher übernommen. 64 Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen Kaestli/Cherix in der Einleitung zu ihrer französischen Übersetzung des LB, die sich an Ms. C orientiert und Varianten aus den Seitenreferenten beigibt. Dabei bildet Ms. C lediglich wegen seines besseren Erhaltungszustandes das corpus der Übersetzung; im Vergleich wird Ms. A der Vorzug 65 als der ältesten Textfassung gegeben. In vorliegender Studie plädieren wir hingegen aus sprachlichen und inhaltlichen Gründen flir Ms. C als flir den Textzeugen des LB, der seiner Urfassung am nächsten kommt, auch wenn bei einzelnen Verschreibungen und Auslassungen der bessere Text bei den anderen Mss. gefunden wird. 66

61

Lemm, Kopt. Mise., S. 523-542 (Nr.CXLVIII); Kopt. Mise. 2, S. 543-561 (Nr. CXLIX). Diese zweite Hälfte der Rezension konnte - wohl aus politischen Gründen - nicht mehr im "Bulletin de l' Academie Imperiale des Sciences de St. Petersbourg" erscheinen und wurde zusammen mit einer den Kolophon von Ms. C betreffenden Miscelle i. J. 1916 im Privatdruck herausgegeben.

62

Haase, ZNW 16, 1915, S. 93-112.

63

A. a. 0., S. 100.

64

NTAp06 S. 37ff. Schneemelcher attestiert der Rezension von Ms. C: "Der Aufbau der Schrift ist in dieser Rezension noch weniger streng durchdacht" (ders. a. a. 0., S. 440).

65

"Lorsqu'il y a divergence entre eux, on a l'impression que c'est A qui a conserve le texte le plus ancien" (Kaestli/Cherix a. a. 0., S. 148).

66

Zu den sprachlichen Gründen vgl. u. Kap. 1.3, hier bes. §16, zu den inhaltlichen vgl. u. Kap. 3.3.3.

Die Handschriften

13

1.2.2 Kurze Beschreibung der Handschriften 1.2.2.1 Ms. C Ms. C stellt den längsten und daher wichtigsten Textzeugen des LB dar und sei deshalb 67 an erster Stelle beschrieben. Von dem Kodex sind 24 Pergamentblätter (227 x 172 mm) erhalten, die meisten davon stark beschädigt, die zu drei von ursprünglich vier Lagen gehören. Die zweite und dritte Lage besteht aus jeweils fünf Bögen, die vierte 68 aus vier Blättern. Das Fehlen der ersten Lage wird offensichtlich durch die auf fo1. Ir erhaltene Seitenzahl!~ = 11. Die erste Lage müßte also aus drei Bögen bestanden haben, wobei die Paginierung dann erst auf fo1. [2r] begonnen, fol [1 v] Raum für eine Zeichnung69 geboten hätte und fol [Ir] leer geblieben wäre. Weitere Seitenzahlen sind auf fo1. Iv(J~ =12), 16r (Jf\o.. = 41), 16v (~ß = 42), 17r (~r = 43), 19v (~H = 48), 23r (J:l~ = 55) und 23v (NE"' = 56) erhalten. Durch sie wird bestätigt, daß innerhalb der Reihe der erhaltenen Blätter keines verlorengegangen ist. Der Text ist in einer linksbündigen Kolumne mit 24 - 30, durchschnittlich 7,7 mm hohen Zeilen, die unterschiedlich weit in den rechten Rand hineinragen können, angelegt. Auch wenn Ritzlinien, die den Rahmen der Schreibfläche, nicht jedoch die Zeilen angeben, vorhanden sind, werden sie rechts überschrieben. 70 Die Schrift in gut lesbarer, dunkelbrauner Tinte gehört dem sog. schmalen Stiel zu, zeigt sich aber im Duktus und durch den Gebrauch mancher Kursiven durch die

67

Vorausgesetzt ist der Eintrag in Laytons Katalog (ders. a. a. 0., S.84f. [Nr. 80]). Die Grunddaten werden hier mit einigen Ergänzungen nach einer Autopsie durch den Verf. (Nov. 1993) wiederholt.

68

Die vierte Lage wirft ein Problem auf, da der Wechsel FFFH von Haar- und Fleischseite, wie ihn Layton a. a. 0., S. 85 notiert, nicht aus zwei aufeinandergelegten Bögen resultieren kann. Wenn Layton zur vierten Lage bemerkt "the other leaves wanting" (ebd.), kann er nur meinen, daß das Ms. nach dem Kolophon noch zwei Leerblätter enthalten hätte: FFFH[HH], da am Anfang der vierten Lage, wie auch die fol. 23 erhaltenen Seitenzahlen, die sich nahtlos in die Paginierung des Ms. einfügen, zeigen, kein Textausfall festgestellt werden kann. - Vielleicht war die vierte Lage aus einem Doppelblatt und zwei Einzelblättern zusammengesetzt.

69

Vgl. aus Rustajjaells Kauf das Martyrium des HI. Merkurios (BL Or. 6801; Layton a. a. 0., S.146-148) in: ders. a. a. 0., S. 102 mit pI. XL: Reiter, Pferdchen und andere Figuren und die Predigt des Kyrill von Jerusalem über das HI. Kreuz in: ders. a. a. 0., S.104f. mit pI. XLII: verziertes Kreuz.

70

Vgl. z.B. p. 13 (Budge a. a. 0., pI. 111).

71

Zum "schmalen Stil" vgl. Stegemann, Kopt. Paläographie, "Kanzleischrift" (a. a. 0., S. 20) sind im 8. Jh. wahrnehmbar (a. Jh. als die für das Sahidische gebräuchliche Buchschrift Jahrhunderte hindurch außerordentlich konservativ" (a. a. 0., S.

S. 18-20.22. Vorläufer dieser a. 0., S. 17). Er setzt sich im 9. durch und bleibt "fast zwei 19).

14

Einleitung

Urkundenschrift beeinflußt und trägt dadurch individuelle Züge: Sie ist flüssig geschrieben, das .zs.. in einem Zug mit einer Schleife am linken Fuß, der Bogen des (3 über den folgenden Buchstaben·ausladend, das 'J., ), mund 2. mit weitgeschwungener Unterlänge. Langgezogen sind die Unterlängen der Lettern p, q und t. 72 Ge!egentlich erfolgt die Schreibung von Hund f kursiv: ,( für H 73 steht T,( P0'lf und T,( [pe] (p.

r

2,~.h\,(N (p. 36,12), "·(\(\~PT,( (KoI. 12); fur f steht z. B. {6~(\"'~ (p. 37,24), Aorr~T {O[N] (p. 46,12) und €f.h\HT { (p. 47,18). 34,17.21f.),

Bekannt fur einen bestimmten Stil der spätkoptischen Buchschrift sind die schmalen €, 0, e 74 und das dekorativ verstärkte, breite ~, das in den Rundungen oft zusätzlich mit Rot gehöht ist. Anders als in der üblichen scriptio continua nimmt der Schreiber, wenn auch nicht konsequent, eine Worttrennung vor. Die aus der Norm des in den Klosterskriptorien Üblichen fallende Schrift erschwert die paläographische Einordnung. Zieht man den schmalen Stil der genannten Buchstaben sowie das dekorative ~ in Betracht, läßt sich die Hs. allerdings in die Nachbarschaft des normierten Stils von beispielsweise Mss. A und B stellen und damit in das späte 9. bzw. in das 10. Jh. datieren. 75 Als Rubra sind die nomina divina und barbara geschrieben, aber auch Zahl und Name der siebten unter den Schlangen, die Judas quälen, der "Hochmut" (18,2). Im Hymnus werden Rubra zur optischen Gliederung der stichoi eingesetzt. 76 Der Farbton der Rubra ist ein stumpfes Rostrot, wie es in Oberägypten in Gebrauch war. 77 Der Text ist von der Hand des Schreibers korrigiert. Dennoch blieben viele Fehler zurück. Möglicherweise gehen Auslassungen wie die des zweiten Hymnus - auf den ersten Hymnus (§43) folgt unmittelbar der dritte (§44) - oder des Anfangs des Segens fur Petrus (§61) - p. 38,24 hat Ms. C gegenüber den Parr. eine Lücke - auch auf das Konto des Schreibers.

72

Weit geschwungene Unterlängen sind für die Urkundenschrift typisch. Vgl. dazu z. B. a. a. O. T. 16, Abb. 4 (BL Or. 6204, datiert 843 n. ehr.).

73

Kursives H in dieser Form z. B. in einer nach 931 datierten Urkunde (a. a. 0., T. 22, Abb. 2; Ryl.Libr. 372).

74

Dieser schmale Stil ist auch in der griechischen Unziale des 6.-10. Jh. nachgewiesen und wird hier "koptischer Stil" genannt (KP 5, Sp. 33 [Hunger]).

75

Zur paläographischen Einordnung der Mss. A und B s. u. 1.3.2.

76

Vgl. z. B. den ersten Hymnus (§43). Hier sind die Artikel am Beginn jeder Prädikation und des Prädikats selbst als Rubra geschrieben, Z.B. !!.€Oo'ö" N~R !!.ppO ..\\߀OO'ö" qs (p.30,13f.).

77

Hinweis Beltz.

Die Handschriften

15

Die Großbuchstaben verschiedener Größe und Stils fungieren nicht immer als Initialen. Bemerkenswert ist das Öo.. p. 52 mit Flechtmuster im schrägen Balken78 und das TI auf p. 54, das von einem dreistöckigen Aufbau mit einer federförmigen, von einem Vogel wesen gehaltenen Spitze gekrönt wird. 79 In beiden Fällen führen die Großbuchstaben keinen neuen Abschnitt an, sondern haben rein dekorative Funktion. Bisweilen sind Reste von floraler Ornamentik am Rand erhalten (p.38.50.55).80 Von den übrigen Schmuckformen seien die. Rahmungen der Subskriptionen unter den Hymnen (p. 30: Flechtmuster; 81 p. 35: Die Balken der Rahmung laufen in Vogelköpfen aus, deren Schnäbel sich kreuzen 82 ) und der wiederum in Flechtmuster ausgeführte Schlußbalken am Ende des Textes (p. 57)83 erwähnt.

1.2.2.1.1 Der Kolophon von Ms. C Ms. C besitzt einen Kolophon (fo1. 24v), der jedoch, mit Ausnahme des Bestimmungsortes, die Daten, die von einem Kolophon zu erwarten sind, den Namen des Schreibers und die Datumsangabe, nicht liefert. Der schlechte Erhaltungszustand der letzten Seite ist hier nicht in Rechnung zu stellen, da erste und letzte Zeile zumindest teilweise vorhanden sind. Wenn dazu in dem Corpus des Kolophons, das das Verdienst des Schreibers (zugleich Stifters ?) lobt und diesem Segen wünscht, zweimal Sätze als Anakoluthe abgebrochen sind (1.12.16), mag bezweifelt werden, ob es sich dabei überhaupt um einen eigenständigen Kolophon handelt. Der Kolophon bietet folgende Information: 1. Er wiederholt 1. 4f. den Titel des Buches: ,,[Das] Buch der Auferstehun[g ... ]".

2. Wenn das Buch 1.4 als TI€JNO[6 N~]Q.lPOt{ NÖo..Jl[€PÖo..TON] "diese große unü[berschreibbare G]abe" bezeichnet wird, bedeutet das nach Layton, daß es als waqf vermacht ist. 84 Durch die islamische Rechtsordnung der awqaf 5 wäre bestimmt, daß 78

Vgl. Budge a. a. 0., pI. XLII. - Zum Flechtmuster vgl. Cramer, Christl.-kopt. Ägypten, S.82.

79

Budge a. a. 0., pI. XLIV.

80

A. a. 0., pI. XXVIII, XL, XLV.

81

A. a. 0., pI. XX.

82

A. a. 0., pI. XXV.

83

A. a. 0., pI. XL VII.

84

Ergänzung und Interpretation nach Layton a. a. 0., S. 84.

85

Coptic Encyclopedia 7, S. 2319 [Bestawros].

Einleitung

16

das Buch an dem Ort seiner Bestimmung verbleibe und nicht weiter veräußert werden dürfe. 3. Wenn es 1.9f. heißt: "Er schrieb [es] auf seinen eigenen Pergamentblättern", wird das von Layton auf die Herkunft des Pergaments aus der Werkstätte des Schreibers bezogen verstanden,86 während die Formulierung u. E. lediglich besagt, daß der Schreiber oder der Stifter, der es hat beschreiben lassen, das Material aus eigener Tasche bezahlt hat. 4. Einen konkreten Haftpunkt erhält Ms. C durch den Dedikationsvermerk 1.12: "Er händigte es a[us] der Kirche unseres Erlöse[rs] Jesus Christus, des verehrungswürdigen, die g'ebaut ist in i''j\(\~PT "(."

Der nubische Ortsname, der "Korninsel,,87 bedeutet, ist bisher nur an dieser Stelle bezeugt und kann daher noch nicht einer bestimmten Nilinsel zugeordnet werden. Für eine Beurteilung des Kolophons ist von der besagten Nachlässigkeit auszugehen. Vermutlich handelt es sich nicht um einen originalen Kolophon, sondern um eine ungefähre Wiedergabe desjenigen Kolophons, das der Schreiber in seiner Vorlage fand. 88 Er wäre dann lediglich um der Konvention der Kolophone willen übernommen worden und Ms. C mithin eine anonyme Abschrift.

86

Layton a. a. 0., S. 85 :"he copied the work on parchment ofhis own manufacture."

87

J'j\€ (Khalil, Wörterbuch d. nubischen Sprache, S.46) bzw. €(\,'j\€ (Brown, Old Nubian Dictionary, S. 69) "Weizen; Getreide, Korn"; ~pTJ (Khalil a. a. 0., S. 22) bzw. ~PT- (Brown a. a. 0., S. 20) "Insel". Budge, der bereits erkannt hatte, daß Illarte einen nubischen Ort meint, kommentiert: "Of Illarte and its church nothing is known, but the form of the name of the town, or village, suggests that it was situated in Nubia, perhaps near the Island of Faras" (ders. a. a.

A.

0., S. xvi). Anders Lemm, der dafür plädierte, i''j\(\~PT als "ungenaue Wiedergabe von EV tAUPO'tT\'tt Rom. 12,8" zu verstehen. Der Längsstrich sei wie sonst als Zeichen für die verkürzte Schreibung eines griechischen Wortes zu verstehen. Zudem wäre vor einem Ortsnamen üblicherweise die praep. 2,N zu erwarten. Von der Kirche wäre dann gesagt, daß sie "in Freudigkeit erbaut" sei (ders., Kopt. Mise., S. 510f [Nr. CXLIID. Für Lemms Auffassung spricht, daß man im Text mit €JTO'ö'NJON für E1tOUpaVwc; (fol. 46,7) ein abgekürztes griechisches Wort vorfindet. Gegen Lemm spricht allerdings die Plazierung des Striches, die

dann i'(\(\~PT,.( sein müßte (Hinweis Richter). Nach Lantschoot, der in dem Kommentar zu seiner Rekonstruktion des Kolophons, der wir weitgehend folgen, die Identifizierung von Illarte mit einem nubischen Toponym verteidigt (ders., Colophons, S. 219f: Text; S. 86-89: Kommentar; hier S. 87f.), bezeichnet der supralineare Strich die (ausländische, hier also [VfD nubische Herkunft des Wortes. Zudem sei das N anstatt des 2,N auch in anderen Kolophonen nachgewiesen (a. a. 0., S. 88). Der Wechsel von N zu 2,N ist auch in nubischen Grabinschriften sehr gewöhnlich (Hinweis Richter). 88

So auch Lemm a. a. 0., S. 510.

Die Handschriften

17

1.2.2.2 Mss. A und B Ms. A mißt 33/34 x 26/26,5 cm, MS.B 30,5 x 24,5 cm. 89 Von Ms. A, das, wie der Vergleich mit dem bei Ms. C gebotenen Text ergibt, 60 - 70 Pergamentblätter stark gewesen sein muß, sind noch vierzehn Blätter erhalten. 9o Auf p. 54 findet sich gegenüber .der Seitenzahl [:N]~ = 54 die Lagennummer ~ = 4; die beiden Zahlenangaben stimmen jedoch, geht man von einer Lage von vier Bögen aus, nicht zueinander. Jedenfalls läßt sich, ausgehend von der Paginierung der ersten erhaltenen Seite (fol. 61r : [B]6 = 29) und dem auf dieser abgehandelten Inhalt, dem letzten Abendmahl, das im narrativen Rahmen des LB an den Anfang gehört, folgern, daß Ms. A vor dem LB kein anderes Werk enthielt. Stellt man weiter in Rechnung, daß mit der letzten erhaltenen Seite (fol. 66v; p. q = 90), nach dem Vergleich mit Ms. C zu schätzen, erst zwei Drittel des Textes bewältigt sind, wird man mit Sicherheit sagen können, daß der Codex auch hinter dem LB kein weiteres Werk enthielt. 91 Bei Ms. B mit sieben erhaltenen Blättern ist die das Ende der siebten Lage bezeichnende Ziffer3 = 7 aufp. 112 mit der Seitenzahl PIß = 112 stimmig. Da die Rezension des Ms. B eine verkürzte Fassung des LB darstellt, kann sie nicht auf p. 1 des Codex eingesetzt haben. Es muß also mindestens noch ein anderes Werk in dem Codex, der mithin eine Sammelhandschrift war, dem LB vorausgegangen sein. Von der achten Lage, die p. 113-128 beinhaltet hätte, sind noch die Seiten PI") = 117 - PK~ = 124, d. h. die zwei inneren Bögen dieser Lage, erhalten. 92 Wie der Vergleich mit Ms. C zeigt, war zur Wiedergabe des Textes noch eine neunte Lage erforderlich. Der Codex muß also wenigstens 72 Blatt beinhaltet haben. Der Text ist bei beiden Mss. in zwei Kolumnen geschrieben (Ms. A : 6,5 cm x 32,5 cm; Ms. B : 6,5 cm x 23,5 cm), die 29-32 (Ms. A) bzw. 30-31 (Ms. B) Zeilen enthalten. Die Zeilen sind ca. 8 mm, die Buchstaben ca. 6 mm hoch. Die Vertikalen der Kolumnenbegrenzung wie die Horizontalen der Zeilen sind auf der Fleischseite geritzt, die Einstichpunkte sichtbar.

89

Die Beschreibung der bei den, im Erscheinungsbild nur unwesentlich voneinander unterschiedenen Mss. in Lacaus Edition (ders. a. a. 0., S. 40f.; dazu pI. III für Ms. A und pI. IV für Ms. B) wird hier in den hauptsächlichen Punkten wiederholt und um bei der Autopsie des Berliner Blattes (Dez. 93) gewonnene Beobachtungen ergänzt. - Von den in der Bibliotheque Nationale und der Österreichischen Nationalbibliothek befindlichen fol. standen dem Vf. Fotografien zur Verfügung.

90

Vgl. die Aufstellung o. S. 7.

91

Vgl. die Aufstellung o. S. 7.

92

Wenn Dulaurier von "deux feuilles de parchemin" spricht (ders. a. a. 0., S. 36), hatte er offenbar noch zwei ungetrennte Bögen vor sich. Lacau hingegen fand diesen Zustand wahrscheinlich nicht mehr vor, da er von "quatre feuillets" spricht (ders. a. a. 0., S. 41).

18

Einleitung

Die Schrift gehört einer sehr standardisierten Form des schmalen Stils zu. Die Buchstaben sind auf den von der Lineatur vorgegebenen Raum begrenzt; Ober- und Unterlängen werden vermieden. € und C sind schmal, meist auch O. Die Ausleger des K sind vorne wie zu einer Zange gekrümmt. Das ausladende c!? ist ähnlich wie in Ms. C behandelt; in Ms. B ist es oben leicht zur Herzform eingezogen. Die Buchstaben sind bisweilen, auch über Wortgrenzen hinweg, durch ausgezogene Linien miteinander verbunden. Der Text innerhalb der Kolumnen wird sehr übersichtlich gegliedert. In Ms. A wird l?~i fast jedem neuen Satz bzw. für jeden stichos im Hymnus die Zeile gebrochen; den Beginn des Satzes markiert ein Initial, sein Ende wird mit Schlußzeichen wie ':.u.ä. angezeigt. Diese Art der Textanordnung kommt der Verlesung des Textes sehr entgegen. Zudem spricht der verschwenderische Umgang mit dem Material, den diese Textgestaltung impliziert, für die Bedeutung, die man dem LB beimaß, und den Reichtum des Klosters zu der Zeit, in der die Abschrift vorgenommen wurde. Ms. B geht ökonomischer vor: Sind schon die Kolumnen etwas breiter, so erfolgt der Zeilenumbruch mit Endzeichen : ~ u.ä. und folgendem Initial nur bei bedeutenden Sinnabschnitten. Neue Sätze setzen sonst, nach einem Spatium, auf der gleichen Zeile ein, wobei ein Großbuchstabe bisweilen am Beginn der nächsten Zeile nachgeholt wird. Insgesamt verringert sich die Zahl der Initialen bzw. Großbuchstaben in Ms. B. In beiden Mss. treten diese aus der Kolumne seitlich heraus, wobei die eigentümliche unter den Initial und bei der Konvention herrscht, bei der linken Reihe das Diple 93 rechten über diesen den Obelos -:- zu setzen. In Ms. A 94 sind die Querstriche über den nomina sacra etc. rot nachgezogen, rot gehöht sind die Innenflächen der Initialen,95 die eben erwähnten blütenf6rmigen Diples und einige der Punkte, die Satzteile abgrenzen. Der Farbton ist, anders als bei Ms. C, das in Unterägypten gebräuchliche Purpurrot,96 das das Weiße Kloster dann importiert haben muß. Die rote Höhung ist zusätzlich von einer Silberschicht überfangen, die leicht über die Begrenzungen der Initialen hinausreicht und so eine Rahmung bildet. Dem großen materiellen Aufwand bei der Farbigkeit der Initialen entspricht jedoch nicht deren graphische Gestaltung. Im Gegensatz zu den feinen Formen von Ms. C wirken sie plump. Ms. A kann man dennoch als eine Prachtausgabe des LB bezeichnen, während Ms. B sich schlichter präsentiert.

tt>

93

Zu den Paragraphenzeichen vgl. Cramer a. a. 0., S.80f. mit Abb. 105 (Tf. XLVIII).

94

Die folgenden Beobachtungen wurden bei der Autopsie des Berliner Blattes gemacht. Bezüglich der Farbigkeit von Ms. B kann der Vf. keine Angaben machen, da er hier keine Autopsie vorgenommen hat.

95

Die grüne Farbe, die Lacau a. a. 0., S. 40 angibt, hat der Vf. bei der Autopsie des Berliner Blattes nicht feststellen können.

96

Hinweis Beltz.

Zur Sprache des Liber Bartholomaei

19

Von paläographischen Merkmalen ausgehend ist eine genaue Datierung wegen des standardisierten Stiles nicht möglich. Als Zeitraum der Abfassung läßt sich die Spanne vom späten neunten bis zum späten zehnten lahrhunder angeben. 97 Die plumpe Form und Häufigkeit der Initialen scheint u. E. eher auf einen späteren Zeitpunkt zu deuten. 98

1.3 Zur Sprache des Liber Bartholomaei 1.3.1 Ursprache 1 Der LB ist original im Sahidischen verfaßt, das zur Zeit der arabischen Eroberung neben dem Bohairischen der einzige schriftsprachliche Dialekt des Koptischen war. 99 Sprachliche Indizien, die auf eine griechische Vorlage der Gesamtkomposition deuten, sind nicht festzustellen.

1.3.2 Ms. C 1.3.2.1 Orthographie 1.3.2.1.1 Supralineare Zeichen 2 Laytons Notiz, der Schreiber des Londoner Manuskripts bediene sich einer "non standard superlineation", 100 bedarf der Erläuterung. Das originelle, graphisch auffällige supralineare System von Ms. C scheint mehrere Traditionen zu mischen: Einerseits 97

Von den bei Cramer, Paläographie gebotenen Hss. ergeben sich die meisten Ähnlichkeiten mit den im Besitz der Pierpont-Morgan-Library befindlichen Mss. aus dem faijumischen MichaelsKloster (vgl. dies., a. a. 0.: Erklärung zu Nr. 18 (Tf. 49». Unter den (sah.) Mss. mit sehr ähnlichen Schrifttypen (Nr. 18, 19,20,21,23,25) fällt wegen der großen Ähnlichkeit auch der Seitengestaltung (Initialen, Schlußzeichen etc.) Nr. 21 (Tf. 52) auf, ein Synaxarium, das AD 872 datiert. Offenbar haben zwischen den Skriptorien des Weißen und des faijumischen Michaelsklosters Beziehungen bestanden. - Unter den Specimina, die Stegemann bietet, stimmt Abb. 4 bei T. 19 (Metastasis des Johannes, datiert 989/90 n. Chr.; BL Or. 6782) am besten mit der Schrift von Mss. A und B überein. - Leider helfen die in Laytons Katalog mit den Mss. A und B vergleichbaren Specimina von "White Monastery Fragments" (ders. a. a. O. pl.l-8 [einzelne Specimina]) nicht weiter, da die entsprechenden Frgm. in keinem Fall ein Kolophon beinhalten.

98

Stegemann notiert rur die Buchschrift des 11. Jh.: "Charakteristisch [... ] ist der häufige Gebrauch von sehr großen Initialen am Anfang von außerordentlich dicht sich folgenden Abschnitten" (a. a. 0., S. 22).

99

Zur Rolle des Sahidischen als pan-ägyptische Schriftsprache vgl. Shisha-Halevy, Sahidic, S. 195.

100 ders., Catalogue, S.85.

20

Einleitung

setzt es ein älteres sahidisches System von Strich und Bogen voraus, andererseits übernimmt es das mesokemisch-bohairische des Djinkim. Dazu kommt das doppelpunktige Trema auf dem 'j.

3 Der supralineare Strich identifiziert in seiner phonologischen Funktion Gruppen 10l Im LB beginnt der Strich bei den von zwei und mehr Konsonanten als Silben. zweikonsonantigen Silben ungefähr ab der Mitte des ersten Konsonanten und endet vor oder mit dem Ende des zweiten. Im dreikonsonantigen Präfix ),\J1T - wird der Strich über die beiden Nasale gesetzt. Bisweilen findet sich der Silbenstrich durch eine Silbe mit Tonvokal € ersetzt: So wechselt c}..),\NT€ (p. 11,13) "Unterwelt" mit c}..),\€J1T€ (p. 12,7); T),\POO "der Hafen" (p. 50,15.21) mit T€),\POO (p.50,14);102 NTK "du" (Interlokutivpron.; p. 13,8) mit NT€K (p. 14,9.13). Dasselbe Phänomen tritt bei der Präp. 2,€),\- "in" (p. 54,11) und bei einigen Konjugationsthemata auf: So steht im Futur einmal €T€K[J1c}..- (2. m. sg. mit Rel.konv.; p. 40,9) statt sonst regelmäßig €TKJ1c}..und im Konjunktiv je einmal J1€C{- (Konj. 3. m. sg.; p. 15,3) neben sonst J1C{- und NT€J1- (p. 37,27) neben J1TN-. Da das Bohairische sein Konjugationsthema des Konjunktiv mit € vokalisiert,103 könnte die orthographische Abweichung durch dialektalen Einfluß mitbeeinflußt sein (vgl. u. §7). In seiner graphischen Funktion wird der supralineare Strich über die abgekürzten nomina sacra und die nomina barbara gesetzt. 4 Die aus demselben Schreibduktus entstandenen Zeichen des Bogens, Häkchens, Strichleins und Punktes werden hier zunächst als variable Schreibweisen ein und desselben Zeichens, nämlich des Djinkim,104 betrachtet. Zusätzlich kommen dem Bogen weitere phonologische und graphische Funktionen zu. Bogen, Häkchen und Punkt werden gemäß der klassischen Funktion des Djinkim im Bohairischen und

101 Grundlegend Polotsky, OLZ 52, 1957, S. 221-25 = CP S. 226-233. - Depuydt, Or NS 62, 1993, S. 359 definiert die mit dem supralinearen Strich bezeichneten Silben negativ: Es handele sich um die Silben, "that do not have a vowel in the Greek sense ofthe word". 102 T);\pW (2x) wird der Vorzug vor T€~PW (Ix) gegeben. Der Grund für die Bevorzugung der unvokalisierten Silbe T);\ liegt darin, daß in T);\-pW der Ton auf der zweiten Silbe liegt. Depuydt beobachtet in faijumischen und späten sahidischen Mss., z. B. denen der Pierpont Morgan Library, eine Unregelmäßigkeit in der Schreibung der aus dem Artikel und dem ersten Laut des folgenden Substantivs bestehenden Silben (ders a. a. 0., S. 363f.). "This may be due to influence from Fayyumic, the Morgan codices having been copied in Fayyumic scriptoria, or ( ... ), to a decline in standards, or to both" (a. a. 0., S. 364). 103 Vgl. Till, D §267. NT€N- ist nach Till, ebd. in Bund F belegt. 104 Zum Djinkim vgl. Polotsky, BSAC 12, 1949, S.25-35 8, S. 11lf. [Kasser].

=

CP, S. 378-388; Coptic Encyclopedia

Zur Sprache des Liber Bartholomaei

21

Mesokemischen eingesetzt: 1. bei silbenbildenden Vokalen, 2. bei den Sonoren N und J/\., wenn sie grammatische Elemente darstellen oder am Wortanfang vor anderen 105 Konsonanten stehen. Besonders im letzteren Fall ist der Bogen oft zum Punkt reduziert. Die Funktion des Djinkim besteht nach Polotsky in der Kennzeichnung einer l06 klingenden Silbe. Beispiele zu silbenbildenden Vokalen: a) am Wortanfang: HJl€ "Zahl" (p. 15,28); €J/\.RW60J/\. "wobei nicht kann" (p.32,7); €2,Pc}..· "hinauf' (p. 48,3; auf derselben Seite l. 8.10 jedoch ohne Bogen). Auch wenn das Lexem präfigiert ist, wird der Bogen auf den Anfangsvokal gesetzt: €Jl€qÖ2,€ "in seine Hürde" (p. 16,16); J/\.NT€JlICROJlOC "Bischofsamt" (p. 17,8). b) Tonvokal in Wortmitte: Nc}.I&' TC "selig ist (f.)" (p. 26,15 [als Strichlein]).107 c) Bei Vokalbrechung erhält der zweite Vokal den Punkt bzw. Bogen: €IC 2,HHT€ "siehe!" (p.15,13); O'lJÖÖT€ "Gemüse" (p.21,9; der erste Bogen, weil der Vokal nach O'lJ steht,108 der zweite auf der zweiten Hälfte des gebrochenen Vokals). Für die Nasale am Wortanfang vgl. z.B. p. 27,14 AJlNc}.'lJ (mehr Punkt) NTc}.Jl€IOOT (mehr Punkt) tRO'lJ6PHJl€ (Bogen) "in der Stunde, in der der Vater ein Diadem setzte"; .M.JlPTc}.'lJÖO'lJ "verkünde es nicht!" (p. 27,21)109. Der Regel entsprechend wird, wenn das Lexem mit anlautendem J/\. und folgendem Konsonant den bestimmten Artikel trägt, das Djinkim durch das anaptyktische € abgelöst: 110 [O]'lJ.M.2,c}.c}.'lJ "ein Grab" (p. 21,6); Jl€J/\.2,c}.c}.'lJ "das Grab" (p.12,3.10). Unregelmäßig dagegen O'lJ€J/\.2,c}.c}. 'lJ (p. 11,10). Nicht zum Geltungsbereich des Djinkims gehören die folgenden Fälle der Setzung des Bogens: Als Analogie zu den monosyllabischen Nasalen läßt es sich verstehen, wenn auch der monosyllabische Liquid p mit dem Bogen und nicht mit dem Silbenstrich bezeichnet wird: P2,ßc}. "macht Unruhe" (p. 12,23); Jl€NPPO "unser König" (p. 24,3), mit art. def. folgerichtig (da nicht mehr monosyllabisch) JlPPO "der König" (p.29,20). 105 V gl. Polotsky a. a. 0., S. 378. 106 A. a. 0., S. 380. 107 Vgl. mesokern. N3..J€TO'ö' Mt 5,3 (Codex Glazier, ed. Schenke, S. 60). 108 S. u. S. 18. 109 Diese Supralineation des Prohibitiv findet sich auch einmal im mesokemischen Codex Scheide: .h\rr pE p2,3..TE (Mt 1,20; ed. Schenke, S. 54; sonst nur .h\rrpoder ~rr p ). 110 Zum "voyelle anaptyctique" vgl. Polotsky a. a. 0., S. 383.

22

Einleitung

Tonvokal am Wortende: N& "Erbarmen" (p. 29,23); JlfCT€~€ N~"" "Glaubt mir" (p. 27,11)111; eBBfÖ "Demut" (p. 41,8); WÖ "hundert" (p. 46,23); Jt\pOO "Hafen" (p. 50,14). Der Bogen auf dem Tonvokal im Auslaut, den Nagel in einem klassischen sahidischen Text beobachtet,l12 setzt eine ältere re sahidische Schreibertradition fort. Die Silbigkeit, z.B. in T€Jt\-pOO, läßt eine Interpretation dieses Gebrauches des Bogens im Sinne des Djinkims, also der silbischen Isolierung eines Vokals, nicht zu. Wenn es sich hier nicht um ein prosodisches Zeichen handelt, dann vielleicht um eine Sprachrhythmik oder -melodie betreffende Notation, einen Hinweis auf Akzent, Länge oder Hebung. 113 €f am Wortanfang wird stets mit dem Bogen geschrieben:€fÖN~ "indem ich lebendig bin" (p.48,3); JlhlfOOT "mein Vater" (p.23,19); ThlfPHNH "mein Friede" (23,18). Nach O~ werden Vokale allgemein mit dem Bogen versehen : €TO~&~B "heilig" (p. 22,23; ohne Bogen p.22,24); O~Ö€fN "Licht" (p. 11,23); ~~O~OO6Jl "sie zerbrachen" (p. 17,4); O~~O~& ,Jeder einzelne" (p. 42,7 [Punkt, Bogen]). Außerhalb der phonetischen Funktion des Bogens liegen diejenigen Fälle, in denen er eine rein graphische Funktion hat: bei dem Lexem€f "kommen" (z.B. p. 20,8); mr "was?", markant z.B. mfmf (art.indef. + pron.interrog.; p. 13,13);114 ferner bei der Partikel ON "wiederum" über dem 0 oder über dem ganzen Wort. Der leichteren Erkennbarkeit des Morphems bzw. des Lexems dient der Bogen in den folgenden Fällen: Bei der Plene-Schreibung NT~mfWOOJl€ "es ist geschehen" (p.12,22; Perf. 11) wird das O~ durch den Bogen zusammengefaßt, um das Konjugationselement lesbarer zu machen; bei A~N~TOC&N "nicht mächtig" (p. 14,23) mußte, weil nach C kein Zwischenraum gelassen wurde, das ~N durch den Bogen hervorgehoben werden.

111 Vgl. mesokem. ITfCT€'l5'€ (Coptic Encyclopedia 8, S.III). 112 Nagel, ZÄS 116, 1989, S. 76. 113 Dieser Gebrauch eines supralinearen Zeichens, der sich nicht in das generelle Thema der "syllabation" / "syllabification" einordnen läßt, wirft notwendig die Frage der Aussprache auf, der man sich gegen das Verdikt Polotskys: "Ferner sollte die Aussprache überhaupt aus dem Spiele gelassen werden" ( ders., OLZ 52, 1957, Sp. 221 = CP S. 358) nicht ganz entziehen kann. 114 Der Bogen über €J und O'l5' ist interessanterweise wiederum in dem von Nagel edierten sah. Genesiskodex bezeugt (ders. a. a. 0., S. 77).

Zur Sprache des Liber Bartholomaei

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5 J' wird mit dem Trema überschrieben, wenn es konsonantischen Charakter trägt,1l5 so stets am Silben- oder Wortende: ö..J'ö..J "zunehmen" (p. 12,25). Vokalisches I trägt kein Trema. 116 6 Gemeinhin gilt als Funktion der supralinearen Zeichen, soweit sie phonologische und nicht rein graphische Bedeutung haben, Hinweise auf die Silbigkeit der Lexeme zu geben. Dennoch fragt sich, wozu diese Hinweise gegeben werden, da man doch den Text genauso gut auch ohne sie lesen und verstehen könnte. Wenn nicht der Verstehbarkeit, so dienen sie vielleicht dessen Hörbarkeit: Die angezeigten Silben wollen als solche gehört sein, und wenn sie gehört werden sollen, müssen sie je eine Klangeinheit bilden. Insofern, als die zur Isolierung einer klingenden Silbe benötigte Zeit sich als Länge im Sprechrhythmus herausstellt und möglicherweise eine Veränderung der Höhe des Sprechtons involviert, haben die supralinearen Zeichen etwas mit Rhythmus und Musikalität zu tun. Sie sind u. E. nicht für den Verstand, sondern für das Ohr. Die dichte Verwendung der supralinearen Zeichen in Ms. C muß einen Sprechrhythmus oder eine Sprachmelodie erzeugen, die durch das "ZumKlingen-Bringen" mehrerer Silben in einem Wort eigenartig deklamatorisch wirkt. 117 Kasser nennt die durch eine dichte Supralineatur angezeigte Sprechart "bradysyllabation,,118 und sieht deren Funktion in zweifacher Hinsicht: Einerseits dient sie dem Diktat im Skriptorium, andererseits dem öffentlichen Vortrag in gehobener Sprache,119 dessen Feierlichkeit "une majestueuse lenteur,,12o zukomme. Die dichte Supralineation von Ms. C könnte mithin als Indiz für die Charakterisierung des LB als Vortragstext aufgefaßt werden.

1.3.2.2 Phonologische Merkmale 7 Die Sprache von Ms. C ist klassisch sahidisch. Einige dialektalische Abweichungen lassen sich dennoch feststellen: Die oben §2 erwähnte gelegentliche Ersetzung des Silbenstrichs durch den Tonvokal € kann dialektalisch auf das Bohairische wie das Faijumische gedeutet werden. Kennzeichnend ist dieses Phänomen erst für Mss. A und B (vgl. u. § 18). Denselben Dialekten ist der unbetonte 115 Depuydt rechnet J zu den Lauten des Koptischen, die sonantischen wie konsonantischen Charakter zeigen können (ders. a. a. 0., S. 341). 116 Dieselbe Regel beobachtet Nagel an dem sah. Genesiskodex (ders. a. a. 0., S. 77). 117 So wäre z.B. .A'.JiPT(}.'ö'ÖO'ö' (p. 27,21) fünfsilbig zu lesen. 118 Kasser, Enchoria 11, 1982, S. 26. - Im Englischen ist dieses Kunstwort um eine Silbe länger: "bradysyllabication" (vgl. Coptic Encyclopedia 8, S. 111 [Kasser]). 119 Kasser a. a. 0., S. 30. 120 Ebd.

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Einleitung

121 Endvokal -f in 2,fCf "Mühsal" (p. 32,20) eigentümlich. Das TI statt ß in b..tf2,OTICtf "er bedeckte sich" (p. 17,18) ist Bohairismus,122 ebenso vielleicht die Schreibung THHTI€ "Finger" (p. 49,7) neben THH߀.123 Als Achmimismus bzw. Subachmimismus ist die Vokalisierung der Präposition € als b.. in [b..f]Jiö..['ö"'] 6R b..TITOO'ö"'€ .M.TI€fOOT ,,[Ich] sa[h] auch die Sandale des Vaters" (p. 32,9f.) zu sehen, ebenso auch der Tonvokal H in O'ö"'NTHTN "ihr habtl' (p. 53,3f.). In der Hauptsache tendieren die dialektalen Abweichungen jedoch zu der nördlichen Dialektgruppe, eine Tende~z, die sich in den Mss. A und B wesentlich verstärkt (vgl. u. § 17). Bisweilen wird die Assimilation von N zu JI\ vor rr nicht durchgeführt: Nrrp(Prohibitiv; p. 43,21) statt .M.rrp-; Jl\NNrrb..6C€ "und die Speichel(spritzer)" (p. 54,11). Diese Erscheinung beobachtet Kahle außer in frühkoptischen Texten bei 124 achmimischen und nichtliterarischen Texten von Ashmunein. Der Befund deutet somit auf den Einfluß des mittel ägyptischen Raumes.

1.3.2.3 Morphologische Merkmale 1.3.2.3.1 Nomen 8 woprr weist in seinem Gebrauch Unregelmäßigkeiten auf: Es wird bei fern. Bezugswort inkongruent gesetzt: artikellos woprr NTb..'J,IC "die erste Ordnung" (p. 21,18) statt TWOPTI€ NTb..'J,ic (Ms. A 62,21);125 mit art. def. m. bei f. Bezugswort: NT<'> ON rr€ TIWOPTI "du (f.) auch bist die erste" (p. 26,14). 9 Im Kolophon wird gegen die Regel das Gezählte mit dem art. def. versehen: €T2,N Cb..Wtf NTTI€ statt TCb..Wtf Arr€ "der in den sieben Himmeln ist" (KoI. 20. 25f.). 1.3.2.3.2 Verbum 10 Nomen als Verbum. Die Nomina JI\€€'ö"'€ "Gedanke", o'ö"'o'r' "Lauf, Gang" und 2,OT€ "Furcht" werden auch verbal, ohne auxiliares p- bzw. t-, gebraucht: €N€IJI\€€'ö"'€ "indem ich dachte" (p. 21,1 Of. par.); Jl\b..pNO'ö"'O'r· "laßt uns umhergehen" (p. 11,19); Tb..Pf2,OT€ "daß ich mich fürchtete" (p. 14,11.16). Der

121 Till, D §54. 122 Hinweis Nagel. 123 Die Schreibung mit dem harten Labial in den Lexika nicht bezeugt. 124 Kahle, Bala'izah S. 98ff., §76. 125 Die folgenden Ordinalia werden allerdings wieder kongruent behandelt: T ..\\€2,CFiT€ .NT~~JC "die zweite Ordnung" (Ms. C p. 21,20 etc).

Zur Sprache des Liber Bartholomaei

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Gebrauch von nomina als verba ist als Indiz fur eine späte Stufe des Koptischen zu 126 werten.

1.3.2.3.2.1 Konjugationsthemata 11 Das Perfekt I mit Relativkonverter wird NTo..-/NTo..=, nicht mehr wie im l27 klassischen Sahidisch, €NTo..-/€NTo..= geschrieben und fällt somit formal mit dem Perf.II zusammen: Perf.! reI.: Jlo..J NTo..'Jl.zs.o...zs.€ Jl(\H['€ .MJt\oq "dieser, den der Feind verwundet hatte" (p. 16,15 par. Ms A p. 53,19f.); Jl€[q]COO'lf flTo..qCOOPJt\ "sein Schaf, das sich verirrt hatte" (p. 16,15f. par. Ms. A p. 53,22ff.); Perf.II: flTo..O'lfC'lf j,\No..CJo.. To..2,O'r· "Ein Hinweis hat mich erreicht" (p. 15,11); flTo..Kt[2,H]'lf Nmf "weIchen Gewinn hattest du?" (p. 16,22f.). Ebenso wird der seltene Circumstantialis des negativen Perfektes in Ms. C wie auch in Ms. B defektiv geschrieben: fltJlJCT€'lf€ ['o..p o..N .zs.€ qNo..TOOO'lfN ß.Jl€qO'lfON2,q €po'r' "Denn ich glaube nicht, daß er auferstehen würde, ohne daß er sich mir zeigte" (Ms. C 52,6f.). o..qmo...zs.€ NJt\Jt\o..N 2,NO'lfo..CJl€ .MJI€N€fJt\€ €POC "Er sprach mit uns in einer Sprache, die wir nicht verstanden" (Ms. B 120,9ff.; par. Ms. C 38,8f. [beschädigt]). 12 Der Konjunktiv soll im folgenden im Vergleich mit den Mss. A und B erörtert werden: Für die l.Sg. stehen in Ms. C To..- und flTo...-, während Ms. A nur To..- kennt und bei Ms. B NTo...- neben To..- nur einmal belegt ist (p. 112,22). So wird flTo..- in tNo...ßOOK .. , flTo..qfTq flTo..t ... "ich werde gehen ... und ihn nehmen und geben .... " (p. 21,12f. par.) in Ms. A mit To..- wiedergegeben: tNo..ßOOK ... To..qiTq To..t ... (Ms. A 61,58ff.). Den Konjugationselementen To..- bzw. flTo..- eignet ein Bedeutungsunterschied, wie u. 29 gezeigt wird. 13 Die l.sg. des Finalis To..pJ-, die nach Ti/!, S. 241 Anm.1 "in klassischer Sprache durch To... ersetzt" ist,128 tritt an einer Stelle zweimal in fester Verbindung mit 2,OT€

126 Hinweis Nagel. - Regulärer Gebrauch liegt hingegen z.B. bei PJT€Cj"'€€'lf€ "seiner gedenken" (p. 19,4), o..J't .l!\JTo..O'lfoi' "ich trat herzu" (p. 47,19) und €CjP2,OT€ "indem er sich fürchtete" (p.13,20) vor. 127 Nach Nagel ist die klassische Form für das Perf. I mit Rel.konv. €NTo..- (ders. a. a. 0., S. 77). 128 Polotsky begründet das Fehlen der 1. sg. des Finalis sprachgeschichtlich: Das T=o..-P€=CjCOOT-:h\ analysierte Konjugationsthema enthält in der actio ersten Grades die fossile 1. sg. des Hilfsverbs dj=j "so will ich veranlassen". Da die kausative Konjugation stets eines Dritten bedarf, auf den gewirkt wird, kann die 1. sg. nicht zweimal im selben Konjugationsthema auftreten (ders. Satzbau 1. Hälfte, S. 159f. 163).

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Einleitung

als Verb (vgl. 0.10) im Wechsel mit Tc}..- auf: Tc}..WfJl€ ... Tc}..Pf2,OT€ ... Tc}..WfJl€ (3x) '" Tc}..Pf2,0T€ ... "daß ich scheute ... daß ich mich furchtete .. , etc." (p. 14, 1016). Die Bildung einer 1. sg. des Finalis im LB spricht wiederum fur eine späte Sprachstufe. Zudem kann, wenn eine solche Form existiert, Tc}..- ganz dem Konjunktiv zugerechnet werden und muß nicht als Ersatz flir Tc}..Pf- gelten.

14 Das Konjugationsthema des Circumstantialis des Präsens vor nominalem Agens lautet meist €P€-. Wird der Umstand mit einem Nominalsatz dargestellt, steht €voran: €T6f.2S. .M.Jl€fOOT T€ "wobei es die Hand des Vaters war" (p. 24,24); €Jl€qA€2,2,OO'ö' CNc}..'ö' "wobei es sein zweiter Tag war" (p. 12,11; verkürzter Nominalsatz: das Delokutivpronomen Jl€ fehlt). Der Adverbialsatz wird mit €- oder €P€- zum Umstandssatz transformiert: €AN O'ö''lfr'ö'XH RO'ö'OOT .M.Ac}..'ö' "indem keine einzige Seele dort war" (p. 19,21 f. par.); €TJ' €P€ [JlKc}..K€] 2,[f]&[O(\] "während es d[rau]ß[en] noch [finster]" war (p. 20,7 par.). Wenn in c}..NRc}..'ö' €Jl€NCHP €Jl€qCOOAc}.. AOOW€ ... €P€ N€qO'ö'€PHT€ Tc}...2S.PH'ö' ... "Wir sahen unseren Erlöser, wobei sein Leib wandelte ... während seine Füße fest standen ... " (p. 38,14ff.) €- und €P€- vor nominalem Subjekt abwechseln, soll offensichtlich der zweite Umstand mit dem schweren Konjugationsthema betont erscheinen. Die Doppelsetzung des Konjugationsthemas wird bei €P€K€ANTCNOO7fC RWHN €7fOTIT NKc}..PJlOC NO'ö'O€fW NrA . €7fP2,c}..J߀C '" "Zwölf Bäume auch, allzeit mit Frucht beladen, machten Schatten ... " (p. 46, 15f.) beobachtet. Die Wiederaufnahme des Konjugationsthemas erscheint erforderlich, weil durch den eingeschobenen Umstandssatz €'ö'OTJl ... Subjekt und Prädikat voneinander entfernt werden.

1.3.3 Mss. A und B 1.3.3.1 Orthographie 15 Für das supralineare System der beiden späteren Mss., das hier nicht ausführlich 129 Auf diskutiert werden soll, sei auf Lacaus einschlägige Ausführungen verwiesen. den ersten Blick stellt man fest, daß die supralinearen Zeichen in den Mss. A und B, anders als in Ms. C, im Vergleich zu den Buchstaben optisch zurücktreten. Sie sind als sehr feine Strichlein oder Punkte geschrieben. Die durch die Herausgeber'Lacau bzw. Lemm vorgenommene Differenzierung der Zeichen zwischen Strich einerseits und Punkt andererseits scheint mehr aus der vorausgesetzten Kenntnis des Djinkim abgeleitet, als aus dem graphischen Befund selbst erhoben zu sein. Vorliegende Edition versucht, sich an den unklaren graphischen Befund zu halten, entscheidet sich 129 Lacau a. a. 0., S. 40.

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also nicht immer für Punkt oder Strich. Den Ms. C eigentümlichen Bogen kennen die Mss. A und B nicht.

16 Wiedergabe griechischer Wörter. Während Ms. C die griechischen Wörter zumeist korrekt wiedergibt, ist deren Schreibung in den Mss. A und B starken Änderungen unterworfen. Konsonantenbestand: Der stimmlose Dental T wird zu stimmhaftem ~, z. B. : CcX~cXNcXC (Ms. A 60,8f.) statt CcXTcXNcXC (Ms. C 20,10); KI'ßoo~OC "Lade" (Ms. A 64,13) statt KIßooTOC (Ms. C 22,22f.); XI'PO~ON€I' "ordinieren" (Ms. B 120,45f.). Umgekehrt jedoch TooP€cX (Ms. B 118,29) statt ~ooP€cX (Ms. C 34,10f.; Ms. B 119,21). Die Velare Kund [' erscheinen austauschbar: K wird zu [' in Jl€NcX['ic "Tafel" (Ms. A 54,15); umgekehrt wird [' zu K in Jt\cXPKcXPfTHC "Perle" (Ms. B 117,31); so auch schon in Ms. C: CJt\cXPcXK~ON "Smaragd" (46,13). Beim Vokalismus macht sich der Itazismus in verschiedener Weise bemerkbar. Zunächst ist die Nivellierung von H, I, 'ö' und die Monophthongierung des Diphthongs cXI zu € festzustellen: So 2.€pJt\€Ni~ (Ms. A 63,55) neben 2.€PJt\HNi~ "Erklärung" (Ms. A 63,49f.), Jl€NcX['ic, Jt\€CTHPI'ON "Geheimnis" (Ms. B 119,32f.; 122,14) statt Jt\'ö'CTHPI'ON (Ms. C 37,17 u.ö.), CT€~~OC "Säule" (Ms. B 121,40f.) statt CT'ö'~OC (Ms. C 39,14),130 €xJt\cX~ooci~ "Gefangenschaft" (Ms. A 59,40f.) statt cXIXJt\cX~ooClcX (Ms. C 26,22), TcX~€rroopOC "elend" (Ms A 58,36). SO,dann wird beobachtet, daß H in der ersten Silbe in der Regel 'ö' geschrieben wird, z. B.: K'ö'JlOPOC (KT17tOUPOC;) "Gärtner" (Ms. A 60,44), K'ö'piCC€ "verkünden" (Ms. A 29,61), C'ö' Jt\cXN€ "Zeichen geben" (Ms. A 29,54f.). Diese Regel gilt auch schon für Ms. C, z.B.: 6'ö'CcX 'ö' POC "Schatz" (Ms. C 57,17), Jl'ö'[, H "Quelle" (Ms. C 20,15; 25,4; Ms. A 60,23f.).131 Einen indirekten Hinweis auf die Monophthongierung geben die Schreibungen cXiT€i (Ms. A 59,60) im Vergleich zu €TI' (Ms. C 20,7) und XcXiPO'ö'ßIN (Ms. A 62,22f. u. ö.) im Vergleich zu X€PO'ö'ßIN (Ms. C 21,19 u. ö.). Die bereits der Koine eigentümliche Monophthongierung [at] zu [E] und [Et] zu [t] veranlaßte den Schreiber zu der irrtümlichen Rekonstruktion eines alten *[cXI] für [€] bzw eines alten *[€I] fü~ [I]. Die Isochronie der Vokale [0] und [00] wird in z.B. den Schreibungen ßI'ß~ioo6HKH "Bibliothek" (Ms. A 58, 45f.) und ~i~KooN€i "dienen" (Ms. A 60,13) statt ~lcXKON€1 (Ms. C 20,11) beobachtet. Die Opposition zwischen Langund Kurzvokalen ist aufgehoben.

130 Der Wechsel von 'lr zu € ist als seltene Ausnahme zu betrachten (Hinweis Nagel). 131 Vgl. auch den einmal beobachteten Wechsel von J zu 'lr in ';\ 'lr.h\NH "See" (Ms. C 46,3).

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Einleitung

Diese Schreibungen, denen die zeitgenössische Aussprache zugrundeliegen mag, sind als Indiz dafür zu werten, daß den Schreibern von Ms. A und mehr noch von Ms. B Griechisch als Schriftsprache nicht mehr durchgängig vertraut war.

1.3.3.2 Phonologische Merkmale 17 Dialekt. Die Sprache der Mss. A und B ist ein Sahidisch, das einerseits dialektale Einflüsse aus dem Bohairischen und Faijumischen aufweist und andererseits einige Besonderheiten mit der Sprache der spätkoptischen Dichtung, wie sie Junker 132 beschreibt, teilt. Das auffälligste Phänomen, die Ersetzung des Silbenstrichs und des Djinkim durch das anaptyktische € in betonten wie auch unbetonten Silben ist typisch für beide 133 genannten Dialekte. So liest man C€NT€ "zwei" (f.; Ms. A 62,26) statt CRT€ (Ms. e 21,20); €T€Jt\Jt\ö...7f ,jener" (Ms. A 63,30f.) neben €TJt\Jt\ö...7f (p. 58,15f.); YJ€Jt\N07fB€ "gute Nachricht" (p. 79,60; vgl. bohairisch/faijumisch YJ€Jt\N07fq I) statt YJJt\N07fq€ (Ms. e 32,25); YJ€Jt\Jt\O "Fremder" (Ms. A 54,29) statt YJJt\Jt\O (Ms. e 17,9). Das Phänomen wird auch schon bei Ms. e beobachtet (§3), ist dort aber eher selten und muß nicht zwingend im Sinne einer dialektalen Beeinflussung interpretiert werden. 134 Typisch für das Faijumische sind Vokalisierungen mit € statt 0 und ö...: € "sein" (qual. von €IP€; Ms. A 57,3); K€- in K€TOOT €BO(\ "die Hand sinken lassen" statt Kö...- (p. 63,21f.); Die Vokalisierung mit ö... statt 0 z.B. in NBö...(\ "außerhalb" (p. 59,61) ist, da sie auch für das Achmimische und Subachmimische belegt ist, dialektalisch nicht eindeutig. Die Vokalisierung YJö...Nö...Q,TH= "mitleidig" (Ms. B 120, 33f.) ist bohairisch und faijumisch belegt. Im Konsonantenbestand spricht der Lambdazismus €(\- "machen" (Ms. B 129 17 fol. 60v,40) eindeutig für faijumischen Einfluß, während der Wechsel von q zu B dialektalisch mehrdeutig ist: B€NT "Wurm" (Ms. A 54,53) statt qRT (Ms. e p. 17,17) ist faijumisch belegt; BOO6€ "aufspringen" (Ms. B 117,34) hingegen ist sahidisch, achmimisch und subachmimisch belegt. Einige Fälle sind von den Wörterbüchern nicht aufgeführt: YJ€Jt\N07fB€ (Ms. A 79,60); NIß 17 NIOOT€ "Hauch von Tau" (Ms. B 129 fol. 60v,8f.; vgl. bohairisch NIq NIOOt). Diese Lautverschiebung wird in nichtliterarischen Texten, besonders in Ashmunein und im Faijum 135 sowie in der Poesie des 10. Jh. beobachtet. 136 Auch der 132 Junker, Poesie I, S.85-93 (B.9: Grammatisches).

133 Zu den Regeln für die Vokalisierung der unbetonten Silben im Bohairischen und Faijumischen vgl. Coptic Encyclopedia 8, S. 54 [Shisha-Halevy] bzw. S. 127 [Kasser]. 134 Eine extensive Ausschreibung von € in klassisch unvokalisierten Silben beobachtet Lacau bei Frgm. der Acta Pilati aus dem Weißen Kloster (ders. a. a. 0., S. 3f). 135 Kahle a. a. 0., S. 136ff., § 121. Vgl. bes. die S. 138 unter "f) Varia" angegebenen Beispiele.

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entgegengesetzte Fall ist nachgewiesen: tKBOq "kühlen" (Ms. B 129 fol. 60v,5; vgl. bohairisch XBOB). Soll man für die späte Zeit eine generelle Unsicherheit bezüglich der Labiale annehmen? Auch wenn sich bei dem Sahidisch der Mss. A und B dialektalische Einflüsse nicht streng von Kennzeichen der Spätstufe scheiden lassen, ist die Tendenz zum Faijumischen und Bohairischen deutlich. Der Unterschied zwischen den Sprachstufen der Mss. A und B einerseits und Ms. C andererseits läßt sich synchronisch wie auch diachronisch interpretieren. Nimmt man an, daß Mss. A und B nur wenig später als Ms. C entstanden sind, muß man den Unterschied geographisch interpretieren: Das weniger von der nördlichen Dialektgruppe beeinflußte Ms. C wäre dann südlicher als die Mss. A und B zu verorten. Dazu würde der mit Edfu angegebene Fundort von Ms. C, der in Luftlinie 220 km südlich vom Weißen Kloster liegt, passen. In diachronischer Betrachtungsweise würde man davon ausgehen, daß die starken dialektalen Abweichungen von Mss. A und B in Ms. C bereits angelegt sind, der sprachliche Unterschied also zuerst in der zeitlichen Entwicklung des späten Sahidisch zu suchen ist. Wir sehen beide Aspekte zusammen und gehen davon aus, daß das Ms. C im Vergleich zu den Mss. A und B südlicher zu verorten und älter ist.

18 Weitere Besonderheiten im Vokalismus. Neben der dialektalisch bedingten Auffüllung der Silben durch € wird auch die entgegengesetzte Tendenz beobachtet: Das € wird elidiert und assimiliert: Ms. B kann € zwischen zwei N in der ersten Silbe ausgelassen, so beim art. def. pI.. + Perf.l mit Relativkonverter NNTÖI.:jNÖI. 'lr €POO'lr "was ich gesehen habe" (p. 119,8f) und beim art. poss. pI. + suff. l. pI. NN6I.zs. "unsere Hände" (p. 121,1). Elision findet in Ms. B auch bei der conj . .zs.€ bei folgendem N statt: .zs.NN€- "damit nicht" (p. 123,54); .zs.NTOR "denn du" (p.122,53f.). In J.\.J.\.N60J.\. "wobei unmöglich ist" (p. 117,42) ist das circumstantiale €- an das folgende J.\. assimiliert. In Ms. A wird der Relativkonverter €- des Aorist assimiliert: JlÖl.I NWÖI.'lr .zs.ooq "dieser, den sie zu singen pflegen" (p. 59,50f.) statt JlÖl.'j €WÖI. 'lr.zs.ooq (Ms. C 20,5). V gl. ebenso Ms. A 65,19f. mit Ms. C 23,13f. Notiert sei auch das Dehnungs-I: NCÖl.iO'lrNÖl.J.\. "zur Rechten" (Ms. A 65,22f.) statt NCÖl.O'lrNÖl.J.\. (Ms. C 23,14). 19 Epenthetisches -N -. Zwischen der particula genitivi N bzw. der Präp. € und dem art. def. pI. J.\.- kann ein epenthetisches N eingefügt werden: NNÄJ.\.'lrCTHpJON "der Geheimnisse" (Ms. A 90.58f.); NN.h\JlH'lr€ "der Himmel" ( Ms. B 122,61); €NÄJlH'lr€ "zu den Himmeln" (Ms. B 124,14). Das epenthetische -N- hat rein

136 Junker a. a. 0., S. 87.

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Einleitung

phonetischen Charakter und ist nicht phonologisch als Bestandteil eines der Morpheme, zwischen die es gesetzt ist, zu analysieren. 137

1.3.3.3 Morphologische Merkmale 1.3.3.3.1 Nomen 20 Art.pl. N€-. Mss. A und B setzen die Langform des art. pI. N€- auch, wenn keine Doppelkonsonanz im Anlaut vorliegt 138 : N€A'lJNc)..Jf\iC (Ms. A 62,33); N€TOJlOC (Ms. B 112,23). Die Langform des Artikels ist im Faijumischen üblich, wird aber auch 139 in späten sahidischen Hss. 22 Particula N-. N- als particula genitivi kann zu €- abgeflacht werden: Jl€YlßHP ... ),\JlNO'lfT€ (Ms. C 35,13).140 1.3.3.3.2 Verbum

€JlNO'lfT€ "der Freund Gottes" (Ms. B 118,51 f.) statt

22 Zum Aorist mit Relativkonverter bei Ms. A vgI. oben 18.

1.3.3.3.3 Konjugationsthemata 23 Limitativ. Ms. A variiert in der 1. sg. illc)..NTc)..- mit illc)..Nt-: YI~NT~N~'lJ (p. 57,29) par. ill~NtN~'lf (Ms. C 19,13) neben YI~Ntß(t)K (Ms. A 63,29 par. Ms. C 22,12). 24 Der orthographische, phonologische und morphologische Befund erweist die Mss. 141 A und B als Zeugen des Niedergangs der sahidischen Schriftsprachlichkeit.

137 Hinweis Depuydt. 138 Till §88. 139 Till, D §62.

140 Dieselbe Erscheinung notiert Junker für die spätkoptische Poesie (ders. a. a. 0., S. 88). 141 Der Vorgang der Verdrängung des Sahidischen als Schriftsprache durch das Bohairische beginnt im 9. Jh. und beschleunigt sich im 11. Jh. (Coptic Encyclopedia 8, S. 195 [ShishaHalevy]).

Syntax und Stil

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1.4 Syntax und Stil 1.4.1 Aussagefunktion der wichtigsten Konjugationsthemata. 25 Die den Charakter des Textes hauptsächlich prägenden Aktionsarten sind das Perfekt I affirmativum und der präsentische Circumstantialis. Das Perfekt als das dynamische Element trägt den Erzählstoff~ während sich im Circumstantialis, als dem meditativen Element, Beschreibungen entfalten. Angewandt auf die grundlegenden Themen des LB: Im Perfekt wird das Heilswerk berichtet, im Circumstantialis die himmlische Herrlichkeit vorgeführt. Die Ausdrucksmöglichkeit reicht von reiner Aktion über Formen, in denen beide im syntaktischen Verbund erscheinen, bis zu reinerBetrachtung.

26 Perfekt I in parataktischer Reihung. Kurze Reihen aus drei bis fünf verbalen Aussagen im Perfekt treiben den Erzählstoff voran: Begräbnis Jesu durch Nikodemus (Ms. C 11,7-10; 3 Perfekta); Begräbnis Jesu durch die Juden (Ms. C 21,14f. par. Ms. A 62,4-10; 4 Perfekta); Transport der Seele des Siophanes zum Himmel (Ms. C 45,15-19; 4 Perfekta); Gründung einer Ortskirche (Ms. C 50,4-9; 5 Perfekta). Längere Ketten von Perfekta, die mehr als zwanzig Glieder aufreihen können, betreIben weniger den Fortgang der Handh.lng als deren Intensivierung. Indem die Reihung ein Aktionsstakkato erzeugt, tauscht das Perfekt seinen temporalen Charakter mit. einem emotionalen ein: Die Handlung in ihrer Hitze, Aggressivität kommt zum Ausdruck. Das Aktionsstakkato findet sich bezeichnenderweise ausschließlich im Kapitel von der Höllenfahrt Christi: Die die Auferstehung begleitenden kosmischen Veränderungen und die Zerstörung der Feuerhölle (§8)142 werden Ms. C 12,23-25 in einer Reihung von 6 +[ ... ]+9, das Aufbrechen des Unterwelts-gefängnisses mit der Befrei ung Adams (§ 16) in 18 + [>3] Perfekta dargestellt (p. 16,1-19). Im Fluchlied gegen Judas (§18) und der anschließenden Folterung durch die Engel (§19) zählt die perfektische Parataxe 25 + [4] Glieder. Den stampfenden Rhythmus der ÖI..-, Öl..q- und ÖI..'ö'- am Zeilenbeginn des Fluchliedes stellt der Schreiber von Ms. A optisch dar, indem er auf p. 54 zwanzig Initialen Öl.. aufreiht. Die Doppelsetzung des Konjugationsthemas bei inhaltlichem Neuansatz bekräftigt die Aussage: Öl..J.\Öl..PfÖl.. ~€ Öl..CCO'ö'€N 6€PJ.\HNfÖl.. "Maria aber verstand die Bedeutung" (p. 22,18f.). 27 Perfekt I und Circumstantialis im syntaktischen Verbund. Die am meisten gebräuchliche Satzmelodie ist nach folgendem Schema aufgebaut: Perfekt I affirmativum +. Circumstantialis mit pronominalem Subjekt €= (das Subjekt

142 Die Paragraphen beziehen sich hier und im folgenden auf die Gliederung (s. u. 1.5).

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Einleitung

betreffende Umstände im engeren Sinne) + Circumstantialis mit nominalem Subjekt €P€- (das Subjekt betreffende Umstände im weiteren Sinne). Eingeschoben sind mit €- transformierte Nominal- bzw. Adverbialsätze. Grundform: ITCOOTHP ~€ o..qJt\ooYJ€ <e)..q>€J ... (Aktion)

[€qTe)..]~[H]'lf' €IT2,e)..PJt\e).. ... (Örtlichkeit des Subjekts) €P€Te)..JXJt\e)..~OOCJe).. ... O'lf'H2, NCOOq. (Begleitumstand des Subjekts);

"Der Erlöser aber machte sich auf (und) ging ... [aufsitzen]d auf dem Wagen ... während die Gefangenschaft ... ihm folgte" (Ms. C 26,20ff.). ausgebaute Form: ITCHP e)..qO'lf'ON2,q €POO'lf' .. , (Aktion) €qNH.zs..

€.zs..:M.

ITKe)..2, '" (Örtlichkeit)

€IT€qJt\€2,2,OO'lf' CNe).. 'lf'. (Zeitlichkeit) €q2,Jt\IT2,HT .M.ITKe)..2,. (Umstandssatz 2. Grades: Örtlichkeit) €P€O'lf'CO'lf' ~e)..pJON 600~€ €IT€q2,O. (Begleitumstand);

"Der Erlöser erschien ihnen .. . auf dem Boden liegend .. . . zweIter . T ag war, 143 wo bel. es sem daß er im Inneren der Erde war, wobei ein Schweißtuch sein Antlitz verhüllte" (Ms. C 12,9-13). e).. q6JN€ Ne)..Jt\NT€ (Aktion) €qYJHq

(Umstände in dreifacher Steigerung)

"€qo N€PHJt\OC

€Jt\N O'lf''l{r'lf'XH NO'lf'OOT .M.Jt\e)..'lf'. e)..~~e).. €P€N€qpo THP0'lf' [2,]Opq

(weitere Umstände im Detail)

e)..'lf'OO €P€ ...

"Er fand die Unterwelt verlassen, indem sie wüst lag, indem keine einzige Seele dort war, sondern es waren alle ihre Türen [z]erbrochen, 143 Zu diesem unvollständigen Nominalsatz vgl. oben 14.

Syntax und Stil

33

und es waren ... " (Ms. C 19,20ff.). 28 Reibungen im Circumstantialis. Der Circumstantialis steht nicht nur im Rahmen einer perfektischen Periode, sondern hat bei längeren Passagen der Beschre~bung auch eigenständigen Charakter. Ein gewisser Rückbezug auf die regelmäßig - mit dem Verbum NÖo..'lr "sehen" gebildete perfektische Selbstaussage des Augenzeugen ("ich sah") bleibt freilich meist bestehen. Als Beispiel genüge die Vision der himmlischen Herrlichkeit des ersten Menschenpaares (§46): ÄJlINÖo..'lr €6IKOON ilfrpooJt\€ ... €CTNTOON €6IKOON frÖo..~Öo..Jt\ ... €P€ [O?f]2,OOK ... [TO 2,IOOOOq €P€ O'lr]N06 ÄJt\HHYJ€ NÖo..[,[,€['c\OC 2,'lr Jt\N€'lr€ €poq] ... €P€ [2,€N]Öo..K[TIN ilO'lrO€IN qOO6]€ €BO'c\ 2,NfrBÖo..'c\ ilÖo..~Öo..[Jt\ ... frTÖo..i·NÖo..'lr €poq 2,N T€CK[HN]H .h'.Jl€I [OOT. €P€ 2,€N]XÖo..PÖo..KTHP ... [CH2, €..2S..NT€q]T€2,N€ ... €P€ JlPÖo..N .h'.Jl€IOOT Jt\NJlYJHP[€ Jt\N Jl€JlNÖo.. €Jl€qCOOJt\Öo.. ... [Öo..I]NÖo..['lr] ON Öo..JlTOO'lr€ .h'.Jl€IOOT ...

€TO'lr]Öo..Öo..B

~P€N€qAO'lrC PO'lrO€IN ... €'lr2,Öo.. 2,OOOOC €CKOCA€I (Präs. 11) 2,N 2,€NKOCAOC NT€Jl€JlNÖo.. €P€2,€N~'lrNÖo..AIC ... 2,'lr Jt\N€'lr€ €POC €'lr AO'lrT€ '€pO .. .

CH2,

€TO'lrÖo..Öo..B.

"Ich habe nicht das Bild der Menschen gesehen ... , das dem Bild Adams gliche. [Ein] Gürtel ... [war ihm angetan. Eine] große Menge von Enge[ln lobsang ihm] ... [Licht]strah[len brach]en hervor aus den Augen Ada[ms ... Ich sah ihn im Z[el]t des Vate[rs.] Figur[en] .. , [waren geschrieben auf seine] Stirn ... Der Name des Vaters und des Soh[n]es [und des hei[ligen Geistes] war geschrieben auf seinem Leib ... [Ich s]ah auch die Sandale des Vaters ... Ihre Riemen leuchteten ... Eva ihrerseits, in Schmückungen des heiligen Geistes war sie geschmückt. Kräfte ... lobsangen ihr, indem sie sie nannten ... " (Ms. C 31,25-32,16).

34

Einleitung

Indem der Schreiber das erste €P€- oben auf p. 32 als Initial schreibt, gibt er zu erkennen, daß dem Umstandssatz als Modus der Beschreibung eine relative Selbständigkeit zukommt: €P€- hat eine deiktische Funktion: "incipit descriptio". Ein Beispiel für eine noch längere Reihung von Circumstantialen ist der Bericht des Siophanes über die Vision der apostolischen Throne (Ms. C p. 46, 1Off.). 29 Mikrokoordinierender, subkoordinierender und absoluter Konjunktiv. Die durch das Nebeneinander der Konjugationselemente der l.sg. Tb..- und NTb.. - (s. o. 12) aufgeworfene Frage nach einem eventuellen funktionellen Unterschied löst sich, wenn man NTb..- mikrokoordinierend und Tb..- subkoordinierend versteht,144 wobei dem subkoordinierenden Konjunktiv eine finale Tendenz innewohnt, die wir in der Übersetzung mit "daß" 1m Unterschied zum mikrokoordinierenden "und" wiedergeben. Mikrokoordinierend: Jl(\HN b..NO[K NTb..f YI€]Jl 2JC€ NfJt\ YIb..Nt.2S.00K €ßO(\ [Jt\JlO'ö'OOYI Jt\Jl]b..€fOOT NTb..COOT€ NTb..2J[KOON ... "Ich indes, [ich ertrug] alles Leiden, bis ich den Willen meines Vaters erfüllte und mein Bild rettete ... " (Ms. C 16,24ff.); €PYIb..N€f €ßO(\ 2,NCOOJt\b.. tNH'ö' ... NTNT .Ä\Kb..b..T€ €P2,OT€ ... NTb...2S.J· .AJt\O .. , NT€YIOOJl€ N.Ä\Jt\b..J· ... "Wenn du aus dem Leib kommst, werde ich kommen 145 ... und wir werden nicht zulassen, daß du dich fürchtest ... und ich werde dich nehmen ... und du wirst mit mir sein ... " (Ms. B 112,12ft). Subkoordinierend: NT€K NJ'Jt\ Tb..2,'ö'nO[Tb..CC€ Nb..K] "Wer bist du, daß ich mich dir unterwerfe?" (Ms C 14,9). Daß auf derselben Seite in einer Reihung Tb..- mit der l.sg. Finalis Tb..Pf- abwechselt (s. o. 13), verdeutlicht die finale Tendenz des Tb..-. Ebenso: b..'ö'€JC Tb..COO "Gebt her, daß ich trinke" (Ms. C 54,19). Während die Beispiele für den funktionell differenzierten Gebrauch von Tb..- und NTb..- Tills Aussage, daß "NTb..- und Tb..- ... schon frühzeitig unterschiedslos gebraucht" wurden,146 widersprechen, wird sie in einem Fall bestätigt, in dem die fast identische Aussage einmal mit Tb..- und das andere Mal mit NTb..- wiedergegeben wird: tNH'ö' YJb..POOTN .M.nNb..'ö' €T.Ä\Jt\b..'ö' . Tb..t NHTN NTMfPHNH ... "Ich werde zu euch kommen zu jener Stunde, daß ich euch meinen Frieden gebe ... " (Ms. C 23,17f. par.); Jt\O'ö'T[€] €POO'ö' Nb..J· NPb..CT€ €TCb..(\J·(\b..Jb.. . NTb..t NHTN NTb..€fPHNH "Ruf[e] sie mir morgen nach Galiläa, und ich will euch meinen Frieden geben" (Ms. C 41,12f. par.). Da sich beide Sätze inhaltlich gleichen, fällt es schwer, zwischen den beiden Varianten des Konjugationselementes der l.sg.Konj. einen

144 Die Terminologie nach Shisha-Halevy §42.1 Anm. 2. 145 NH'ö" qual. hat futurischen Charakter. 146 Till §321.

Syntax und Stil

35

Bedeutungsunterschied festzumachen. 147 Nur mikrokoordinierend läßt sich Tb..allerdings in dem folgenden Fall, in dem der Konjunktiv den negativen Konditionalis weiterfUhrt, verstehen: .zs.€ €JT.h\N€.zs. ITb..THHB€ €.zs.N N€WCN€JqT b..'lJ00 Tb..6J.zs. Tb..O'lJb..2,C €.zs.NT€WCN~O('XH ... "Denn wenn ich meine Finger nicht in die Nägelmale strecke und meine Hand nicht auf die Lanzenwunde lege ... " (Ms. C 52,3f.).148 Subkoordinierender Konjunktiv läßt, sich auch außerhalb der l.sg. nachweisen. Eindeutig ist ein Fall, in dem Ms. A einen Konjunktiv in der Vorlage durch einen kausativen Infinitiv ersetzt: b..'lJ<6>00 €'lJtO'lJo'i N[Cb.. O]'lJ .h\2,b..b..'lJ ... NC€Kb..b.. q 2,JOOooq "Sie tun sich eifrig nach einem Grab um ... , daß sie ihn in es legten", (Ms. C 21,5f.) par. b..'lJ600 €'lJKOOT€ NCb.. O'lJ€Jt\2,b..b..'lJ ... €TP€'lJKb..b..q N2,HTtf "Sie suchten eifrig nach einem Grab ... , damit sie ihn in es hineinlegten" (Ms. A 61,31 ff). Wenn die finale Bedeutung dem Konjunktiv an dieser Stelle nicht inhäriert hätte, wäre die Wiedergabe mit dem stärker finalen kausativen Infinitiv nicht möglich gewesen. Subkoordination schlagen wir auch in folgenden Fällen vor: [WN]2,THK 2,b..PON ... NrTNNO'lJ Nb..N .h\IT€KWHP€ ... [NtfWN]2,THq 2,b..PON NtfNb.. Nb..N. ,,[Sei barm]herzig mit uns ... und schicke uns deinen ... Sohn... [daß er

barm]herzig mit uns sei und sich unser erbarme" (Ms. C 14,4ff). Während der erste Konjunktiv mikrokoordinierend den Imperativ fortfUhrt, geht beim zweiten (ergänzten) und dritten mit dem Wechsel des Subjekts ein Funktionswechsel einher: Ein finaler Charakter wird eingefUhrt. Im Sinne der Subkoordination ist wahrscheinlich auch die Stelle zu behandeln, in der kosmische Wirkungen Christi beschrieben sind: ... €T€ ITNb..'lJ ON: IT€ €Wb..·jCOO'lJTN €Bo~ NTb..6J.zs. ... NT€IlPH Wb.. ... "welche auch die Stunde ist, in der ich meine ... Hand ausstrecke, daß die Sonne aufgehe ... " (Ms. C 23,llff. par Ms. A 65,12ff.; ~IlNb..'lJ ON: {Il€} €Wb..I'KJJt\ NTb..CTO~H .. . NT€t€JOOT€ ~1lb..Pb..~JCOC ... €'J €2,Pb..I' €.zs..h\ IlKb..2, .. , "in der Stunde auch, in der ich mein ... Gewand bewege, ... daß der Tau .. , auf die Erde komme ... " (Ms. C 23,13ff. par. Ms. A 65,19ff.). Der absolut gebrauchte Konjunktiv, dessen Bedeutung futurisch oder intentional ist,149 begegnet in den folgenden Fällen: .zs.€ Il€TRNb..T006tf NT€Ilb..€JOOT CJt\O'lJ €poq b..NOK 2,00 Tb..b..'lJ~b..N€ .h\Jt\oq. NT€Il€IlNb.. €TO'lJb..b..B Pb..IT€ €poq. "Denn was du pflanzen wirst - mein Vater wird es segnen, ich aber will es mehren, und der Heilige Geist wird es leiten." (Ms. C 55,10-12); Tb..CJt\O'lJ €POK

"Ich (Initial) will dich preisen" (Ms. C 33,17). 147 Die

Seitenref~renten

haben an beiden Stellen T~-.

148 Joh 20,25 nach Balestri, NT sah., S. 315 hat hier nach unserer Auffassung passender NT~-.

149 Till §325.

36

Einleitung

30 Die Verwendung des Limitativ im soteriologischen und eschatologischen Kontext ist im LB die Regel. Im Limitativ (Till §312) besitzt das Koptische ein Konjugationsthema fur den Nebensatz, der aussagt, bis zu dem Eintritt welcher Handlung die Verbalaussage des Hauptsatzes Geltung hat ("bis"). In einern erweiterten Sinn bezeichnet er den Terminus der Verbal aussage als deren Ende bzw. Erfolg ("bis daß"). In bei den Nuancen findet er im LB im besagten eminent theologischen Kontext Verwendung: im Sinne des Terminus im Kontext der individuellen Eschatologie: "Was soll ich tun, bis ich zu jenem Ort gehe?" (Ms. C 22,12f.) " ... bis daß sie ihren Lauf vollenden und kommen und sich auf sie setzen ... " (Ms. C 47,5f.);

im Sinne des Erfolgs im soteriologischen Kontext: "Der Engel hat ihn aus deinem ... Schoß hervorgebracht, bis daß du ihn auf Erden gebarst und er uns selbst erwählte ... " (Ms. C 26,1 Off.). " ... so hat doch Jesus, mein Sohn, alle diese Leiden ertragen, bis daß er dir deine Sünden vergebe ... " (Ms. C 32, 19ff.). "Ich, indes, ertrug alles Leiden, bis daß ich [den Willen meines] Vaters erfüllte und mein Bi[ld '" errettete ... " (Ms. C 16,24ff.).

Die signifikante Verwendung des Limitativs im Zusammenhang des heilvollen Zieles bzw. Endes führt uns zu der These, daß er dem LB als formale Ausdrucksform des eschatologischen Bewußtseins zur Verfügung steht.

1.4.2 Ornamentale Ästhetik Das Thema vorliegender Studie "Auferstehung und Jenseits im koptischen 'Buch der Auferstehung'" läßt erwarten, daß der LB einschlägige Vorstellungen, vermutlich sinnlicher Art, entfaltet. Diesen Erwartungshorizont bestätigt der LB allerdings nicht. Zwar bietet er ein hohes Maß an Daten auf, die an sinnliche Wahrnehmung appellieren. Diese lassen sich jedoch nie zu einer Synthese plastischer Bildlichkeit und fester Vorstellung fügen. Man vergleiche nur die oben 28 in Abbreviatur vorgestellte Vision der himmlischen Herrlichkeit des ersten Menschenpaares (§46). Jede der Aussagen, die Körpergröße, der Perlengürtel, die Adam besingenden Engel, die aus den Augen hervorbrechenden Lichtstrahlen etc. steht isoliert. Die einzelnen Daten fügen sich nicht zu einem kohärenten und damit vorstellbaren Bild von Adams bzw. Evas himmlischer Gestalt. Gleichwohl ist stilistisch durch die Reihung im Circumstantialis ein Zusammenhang angezeigt. Dieser Zusammenhang besteht, wenn nicht in einem der

Syntax und Stil

37

Vorstellung einleuchtendem Bild, so doch im Zusammenklang verschiedener Töne. Das Mittel der Reihung hat eine Art der Synthese zufolge, die sich sachgerecht in musikalischer Metaphorik beschreiben läßt: Der Text erzeugt keine Vorstellungen, sondern Klänge von Licht bzw. Finsternis; er stellt keine Bilder her, sondern spannt Klangräume auf. Ursächlich für den musikalischen, rhythmischen Gesamtklang, den die Einzelbilder erzeugen, ist das Gestaltungsprinzip der Reihung. Nicht nur im Hymnus, so etwa in der oben bemerkten Reihe von Perfekta im Fluchlied (§18)150 oder in der Reihe der aus Nominalsätzen gebildeten Prädikationen im ersten Hymnus (§43), kommt es zur Anwendung, sondern auch im anderen Zusammenhang: Aufgereiht werden dreißig Namen von Schlangen (§21), zwölf Attribute der Apostelthrone (§69), neun Frauen vor dem Grab (§28), zweimal sieben Engel (§49), fünf bzw. fünf + drei Zeichen des Leidens am Leib des Auferstandenen (§§65.79). In der Wortmusik, die diese Reihungen komponieren, tritt der Gegenstandsbezug bei dem einzelnen Glied zurück, und das nunmehr zu einer Sprachfigur abstrahierte Einzelelement findet seinen neuen Bezugsrahmen in einem abstrakt-ornamentalen Zusammenhang. Was die Sprache in der Reihung an Gegenständlichkeit verliert, gewinnt sie jedoch an Expressivität. Abstraktion, Expressivität und der Zug zum Ornamentalen sind als Wesenszüge 151 der koptischen bildenden Kunst bekannt. Die zum Ornament abstrahierte Sprache vermag nun, indem sie den Gegenstand nur blitzlichtartig streift, wie Musik unvermittelt auf den Leser zu wirken und erreicht so einerseits eine große emotionale Wirkung, impliziert aber andererseits auch ein Gesetz theologischen Hermeneutik: Die dem Gegenstand entfremdete, musikalisch verfremdete Sprache wird zum Medium der Aussagbarkeit des nicht Aussagbaren. Die zum Ornament abstrahierte Sprache kann als die pneumatische Form gelten, in der das Mysterium der Auferstehung mitteilbar wird. Weitere Beobachtungen an der Stilistik mögen die These von der ornamental verfremdeten Sprache stützen. Der LB hat eine Vorliebe für Zahl und Zählen, die abstrakteste Ausdrucksmöglichkeit der Sprache. Zahlen figurieren explizit und mehr noch implizit als Ordnungsprinzip. So werden Engelordnungen numeriert und die Anzahl ihrer

150 S. o. S. 24. 151 Wessei hat in dem Einleitungskapitel zu seiner "Koptischen Kunst" ("Ein imaginäres Museum koptischer Kunst", a. a. 0., S. 9-47) das typisch Koptische in den besagten Kategorien der Abstraktion, Expressivität und des Ornaments in der Gegenüberstellung zum hellenistischen Kanon der provinzialgriechischen Kunst eindrucksvoll herausgearbeitet. Im Ornament sieht Wessei die Stärke der koptischen Kunst: "Auf dem Gebiete des Ornamentes aber (... ) hat die sogenannte koptische Kunst wirklich Großes und auch Nachwirkendes geleistet" (a. a. 0., S. 27).

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Einleitung

Zehntausendschaften angegeben (§30); die Namen der dreißig Schlangen werden durchnumeriert und am Rand von einer Zahlenkolumne begleitet (§20). Explizit und implizit fungiert in verschiedenen Zusammenhängen die Sieben- und die Zwölfzahl. So öffnen sich die sieben Himmel. Zwei Siebenergruppen bilden die Engel im Engelshymnus (§49). Der Tod mit seinen Söhnen und Michael mit seinem Gefolge machen aus 1+6 jeweils Siebenergruppen. Der Hl. Geist hat zwölf Tugenden. Die beiden Gruppen von Engeln bzw. Engelgleichen um den Mittelpunkt des zwölfgestaltigen Hl. Geistes ist nach dem Schema 5+1+5 komponiert (§42). Die Dreizahl liefert das Schema für das häufig gebrauchte rhetorische Mittel der dreifciltigen Aussage. Die schönste unter den dreimal gesagten Aussagen stellt das Bekenntnis des Bartholomäus zur Güte Gottes dar (Ms. C p. 53,12-16; §77): "Gott pflegt auf das Flehen eines jeden zu hören, der an ihn glaubt. Gut ist Gott. Er pflegt jeden zu hören, der ihn anrufen wird. Stark an Langmut ist Gott. Er wird das Flehen derer hören, die allezeit nach ihm fragen."

Ornamental wirken viele der Namen, die mehr um der Namen willen gegeben zu sein scheinen, weniger um Personen zu identifizieren. 152 Das Interesse an Namen und Epitheta ebenso wie an den nomina barbara, den Wörtern der Engelsprache, erinnert zwar an Zaubertexte; die magische Implikation ist im LB jedoch nicht gegeben. Stilistische Glanzpunkte setzen die meist monologischen, selten in Dialog gesetzten, stark formalisierten Reden. Einige der Redestücke des Vaters bzw. des Erlösers heben sich durch rhethorische Prägnanz (§ 17)153, logische und syntaktische Komplexität (§47): ,,0 Adam, mein Sohn, auch wenn du mein Gebot verwarfst um deiner Frau willen (und) es nicht hieltest, siehe, (so) hat doch Jesus, mein Sohn, alle diese Leiden aufsieh genommen, bis daß er dir deine Sünden vergebe und du auch zum Sohn werdest gleich wie er" (Ms. C 32,17-21).

oder poetische Schönheit (§33)154 von ihrem sprachlichen Umfeld ab und fokussieren so die Aufmerksamkeit. Die ornamentale Grundstruktur zeigt sich wie im einzelnen, so auch im Gesamtbild des LB, der einem Teppich gleicht, der aus Bruchstücken des Traditionsgeflechtes biblischer und apokrypher Literatur neu zusammengewoben wurde.

152 V gl. hier z.B. die Namen der sechs Söhne des Todes: Gaios, Tryphon, Ophion, Phtinon, Sotomis und Komphion. 153 Vgl. u. 7.3.1.1. 154 Vgl. u. 4.1.2.2.

Gliederung

39

1.5 Gliederung Der LB ist in einem Stück zu lesen. Anhaltspunkte für mögliche Unterbrechungen lassen sich nicht erkennen. Eine Einteilung in Kapitel ist dem LB fremd. Dennoch ist der Text nicht ungegliedert. Wenn der Leser auch zunächst durch die Kompositionstechnik des LB, der an eine Collage erinnernden Zusammensetzung des Textes aus kleinen und kleinsten Sinnabschnitten, verwirrt wird,155 erschließen sich ihm auf den zweiten Blick größere Sinnzusammenhänge. Vorgelegte Gliederung versucht beiden Beobachtungen Rechnung zu tragen, indem in ihr die größeren Sinneinheiten in Kapitel zusammengefaßt und die kleinen Einheiten fortlaufend als 156 Paragraphendurchnumeriert sind. Die Grobgliederung in acht Kapitel ist folgende:

2 3 4 5 6 7 8

l57 Leiden und Sterben des Erlösers Hadesfahrt des Erlösers Der Ostermorgen Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern Bartholomäus im Kreis der Apostel Erscheinung des Erlösers bei den Aposteln in Galiläa Der Erzählkreis um den Apostel Thomas Eucharistiefeier unter dem Vorsitz des Petrus

Mit diesen acht Kapitelüberschriften ist eine erste Orientierung über den Inhalt gegeben. Zugleich markieren sie einen Spannungsbogen, der zunächst steil aufsteigt und dann langsam abfällt. Die Darstellung der Passion zu Beginn hat kein großes Eigengewicht; sie ist Voraussetzung für das folgende. Mit der in dramatischer Farbigkeit gezeichneten Hadesfahrt des Erlösers gewinnt der Bogen an Höhe, flacht bei dem im Gegensatz ruhigen Kapitel des Ostermorgens, das sich in der Begegnung 155 Schneemelcher empfindet so, wenn er von Ms. C im Vgl. zu Mss. A und B schreibt: "Der Aufbau der Schrift ist in dieser Rezension noch weniger streng durchdacht" (ders. in: NTAp06 I, S.440). 156 Wilmart und Tisserant haben zuerst einen Versuch der Gliederung unternommen. Ihre Einteilung des Textes in vierzehn Kapitel (dies. a. a. 0., S. 355 - 364) schafft einen ersten Überblick, vermittelt aber keinen Einblick in die Grundstruktur des Textes. Unser Gliederungsversuch in Kapitel teilt den Text in acht größere Themenkomplexe auf, um so die durchaus klare Grundkonzeption des LB allererst sichtbar zu machen. - Wir finden unsere Sicht durch die nahezu identische Grobgliederung bei Kaestli/Cherix bestätigt (dies. a. a. 0., S. 151157). 157 Der Anfang. des LB ist nicht erhalten, das in der Chronologie des LB früheste Ereignis, das letzte Abendmahl, steht bei Ms. A bereits auf p. 29f. Das hier so bezeichnete Kap. 1 ist mehr durch die praktische Erwägung, die vorhandenen Fragmente sinnvoll zusammenzufassen, als durch die Organisation des Textes selbst motiviert.

40

Einleitung

des Auferstandenen mit seiner Mutter in großer Schönheit entfaltet, leicht ab, um seinen Zenit in der groß angelegten Vision von den himmlischen Ostern zu erreichen. Über die folgenden Kapitel, die die Realisierung des Auferstehungsgeschehens in Glaube, Kirche und Welt erörtern, verliert der Bogen an Höhe, bis er in der abschließenden Eucharistiefeier ausläuft. Der Leser bzw. Hörer durchläuft mit dem Fortschritt der Kapitel ein exercitium spirituale: Er bereitet sich zum Sterben, steigt ab in die Tiefen des Totenreiches, wird Mit-Zeuge der Auferstehung, wird in die himmlische Herrlichkeit erhoben und dann wiederum schrittweise in die weltliche Lebenswirklichkeit des angefochtenen Glaubens entlassen. Die Gliederung in Kapitel ist zunächst inhaltlich bestimmt und setzt die Einsicht in die Komposition und in deren theologischen Sinn voraus. Zugleich basiert die Abgrenzung der Kapitel wie auch der kleinen Einheiten auf den vom Text selbst gebotenen graphischen und sprachlichen Hinweisen. Als graphische Gliederungselemente sind zunächst die Großbuchstaben anzusehen, die in Ms. C aber IS8 zu unregelmäßig und wenn, dann auch nicht durchgehend als Initialen, auftreten. In den Mss. B und besonders A kommen die Initialen wiederum so zahlreich vor, daß sie zwar eine Mikrostruktur, aber keine Übersicht schaffen. Für eine Gliederung ist man also vor allem an sprachliche Merkmale verwiesen. Der LB verfügt über eine Reihe von Partikeln und stereotypen Wendungen, die in dieser Hinsicht deiktische Funktion besitzen und die der vorgeschlagenen Einteilung in der Regel zugrundeliegen. Im folgenden sind typische Einsätze (1-5) bzw. Abschlüsse (67) von Paragraphen bzw. Kapiteln genannt: Auf einen Absatz deuten zunächst die einem Eigennamen nachgestellten Partikeln A€ bzw. A€ ON, sowie A€ mit dem Verstärker 20000= . Ähnlich auch bloßes 20000=. Beispiele: §39 rrCooTHp (Initial) A€ o.qJt\OÖW€ €J €2Po.J· €~rrH1f€ "Der Erlöser aber machte sich auf (und) kam hinauf in die Himmel" (Ms. C 26,20). §55o.Ao.Jt\ A€ 20000q o.rr€JooT Ko.o.q 2J.2S..N ~rr1f(\H [~rroo]J1~ "Adam hingegen: der Vater setzte ihn über die Tore [des Le ]bens" (Ms. C 36,21 f.). 2

Als Deixis für einen narrativen Neueinsatz wird die Partikel TOT€ gebraucht.

158 Als graphisches Gliederungselement einmal eine Art Diple am Anfang von Kap. 3 (Ms. C·20,3).

Gliederung

41

Beispiel: §18 (Kap. 2.4: "Die Flüche". Voraus geht die Erlösung der adamitischen Menschheit im Descensus Christi.) TOT€ (Initial) o.JlCHP KOTq €JlPOO.h\€ NTo.qJlo.Po.~J~O'lf .h\.h\oq "Da wandte sich der Erlöser dem Menschen zu, der ihn verraten hatte ... " (Ms. C 16,20f.). 3 o.qO'lfOOm"B N(:5J ... .2S..€ ... ,,(Da) hub ... (zu reden) an: ... " fungiert als Deixis der wörtlichen Rede. Beispiel: §58 0. qO'lfOOm"B NoJ ßo.Pf)O~O.h\~'j OC .2S..€ KOO No..· €ßo~ ... "Hub Bartholomäus an: 'Vergebt mir ... '" (Ms. C 37,18). 4 Einen eleganten Übergang zu einer neuen Sinneinheit schafft der den Inhalt des Vorangegangenen aufgreifende Temporalis am Satzanfang, dem dann der Hauptsatz mit der neuen Information folgt: Beispiel: §54 [0. 'lfOO N]T€PO'lf .2S..00K €ßO~ NoJ R~JKo.JOC .h\Jl[ ... ] 0. 'lf .h\OOm€ o.'lfßOOK €2.o'lfN €TJlO~JC [.h\Jl€XC]

,,[Und alls die Gerechten den [... ] vollendet hatten, machten sie sich auf (und) gingen hinein in die Stadt [Christi]" (Ms. C 36,7ff.). 5 Gebräuchlicher als der einfache Temporalis ist bei der Formulierung des ()bergangs die Konstruktion No.J (~€) + Temporalis bzw. Circumstantialis: Beispiele: §71 Temporalis (Die Reaktion der Menge auf den Bericht von einer Jenseitsreise leitet den Abschnitt über eine Massentaufe und Kirchengründung ein.): No.J NT€p€~.h\HHm€ COOT.h\ €POO'lf [o.'lfJlo.]2,TO'lf ...

"Als das die Mengen gehört hatten, [warfen sie] sich nieder ... " (Ms. C 49,18f.). §31 Umstandssatz (Der Hinweis auf die zu Ende kommende Rede des Philogenes markiert den Anfang des Kapitels der Begegnung des Auferstandenen mit seiner Mutter.) No.J €P€ ~J~Or€NHC.2S..00 ~.h\O'lf €.h\o.pJo. . o.JlCHP€J ~Jl€'lf.h\TO €Bo~

42

Einleitung

"Während Philogenes dies der Maria (noch) sagte, trat der Erlöser in ihre Gegenwart ... " (Ms. C 22,13f.) 6 Die bei den mit NÖl..f Kapitelunterschriften gelten.

N€

eingeleiteten Schlußformulierungen mögen als

Beschluß des Judas-Kapitels (2.4): Nö>"f N€ RCÖl..2.0'lJ RTÖl..JlCHP [ÄOO'lJ €J'O'lJ ~Ö>..C] 2,NÖl..A€NT€.

"Das sind die Flüche, die der Erlöser [gegen Judas] in der Unterwelt [spr]a[ch]" (Ms. C 19,6f.); Beschluß der "Hymnen" (Kap. 4.2): Nö>"f N€

N2. 'lJ ANOC

NT Öl..'lJ ÄOO'lJ N6f NÖ>..rr€~OC €'lJCOO'lJ2,

€'lJpÖ>..W€ THP0'lJ

"Das sind die Hymnen, die die Engel sangen, als sie versammelt sich freuten ... " (Ms. C 36,15f.). 7

Liturgische Schlüsse Beispiel: Beschluß des Jenseitsberichtes §70 : 2.~JlPÖl..N .M.Jl€fOOT ANJlWHP€ ANJl€JlNÖ>.. €TO'lJÖ>..Öl..ß 2,NO'lJ€fPHNH t{s

" ... im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. In Frieden.Amen" (Ms. C 49,16f.; es folgt das erste der unter 5 gegebenen Beispiele).

Gliederung

43

Gliederung 1 Leiden und Sterben des Erlösers

1 2 3 4 5 6

Mahl des Erlösers mit seinen Jüngern Ms. A 29f. Verrat des Judas Ms. B BN copte 129 17 fo1.59r,I-15 Zeugnis des Sohnes des Josef von Arimathäa gegen die Frau des Judas Ms B fol. 59r,15-59v,8 Gefangenname, Prozeß und Kreuzigung Ms. B fol. 59v,8-55; Ms. A 35,1-10 Martyrium des Kreuzesverehrers Ananias Ms. A 35,11-36,64 par. Ms. B 60r.v; Ms. C 11,1-7 Grablegung durch Josefvon Arimathäa Ms. C 11,7-10 2 Hadesfahrt des Erlösers 2.1 Prolog

7

8

Der Tod im Grab des Erlösers; dessen Erscheinung als Leichnam Ms. C 11,10-12,17 Der Tod und die Pest; Ende der Höllenmacht Ms. C 12,17-13,8 par Ms. A 43,1-25 2.2 Reden des Todes und Lachen des Erlösers

9' 10 11 12 13

14

Erste Rede des Todes an Jesus als Leichnam Ms. C 13,8-22 par Ms. A 43,25-62 Zweite Rede des Todes Ms. C 22-28 par. Ms. A 45,15-51 Das Gebet der eingeschlossenen Gerechten Ms. C 14,1-8 par Ms. A 44,19-47 Dritte Rede des Todes Ms. C 14,8-19 par Ms. A 44,48-45,14 Kommentar: Soteriologischer Sinn der Erniedrigung des Erlösers Ms. C 14,19-15,4 par Ms. A 45,15-51 Vierte Rede des Todes Ms. C 15,4-20 par Ms. A 45,52-46,37 2.3 Der Descensus des Gott-Erlösers

15 16

Auftritt des Erlösers als Gott Ms. C 15,20-28; Ms. A 46,38-62 Erstürmung der Unterwelt und Fesselung ihrer Mächte; Erlösung der adamitischen Menschheit Ms. C 16,1-19 par. Ms. A 53,1-32 2.4 Verdammung des Judas ("die Flüche")

17 18 19

Scheltrede des Erlösers Ms. C 16,20-28 par. Ms. A 53,33-54,1 Fluchlied gegen Judas Ms. C 16,28-17,18 par. Ms. A 54,1-56 Folterung durch Engel Ms. C 17,18-22 par. Ms. A 54,56-59

44

Einleitung

20

Litanei der Namen der dreißig Schlangen Ms. C 17,22-18,25 Verbannung in die äußerste Finsternis Ms. C 19,1-7 par. Ms. A 57,1-4

21

2.5 Epilog: Der getäuschte Tod und die drei Verdammten 22 23 24 25 26

Rede des Todes an die Pest angesichts des· verschwundenen Leichnams Jesu Ms. C 19,7-18 par. Ms. A 57,5-52 Entdeckung der verwüsteten Unterwelt Ms. C 19,18-25 par. Ms. A 57,5358,13 Die drei Stimmen Ms. C 18,25-20,3 par. Ms. A 58,14-38 Identität der drei Verdammten: Judas, Kain und Herodes Ms. A 58,39-59,16 Das Bekenntnis des Todes Ms. A 59,17-35

3 Der Ostermorgen 27

Eucharistischer Gesang der Engel am Sonntagmorgen Ms. C 20,3-6 par. Ms. A 59,36-58

3.1 Die Frauen und Maria am Grabe im Garten des Philogenes 28

29 30

Die Frauen am Grabe Ms. C 20,6-23 par. Ms. A 59,59-60,54 Maria und Philogenes, der Gärtner Ms. C 20,23-21,2 par. Ms. A 60,55-61,19 Philogenes' Bericht von seiner Schau der Auferstehung Ms. C 21,2-22,13 par. Ms. A 61,20-63,31

3.2 Maria und der Erlöser 31 32 33 34

35 36 37 38

Begrüßung Ms. C 22,13-21 par. Ms. A 63,32-64,5 Chairetismos Ms. C 22,22-23,5 par. Ms. A 64,6-50 Auftrag an Maria zur Verkündigung der Osterbotschaft Ms. C 23,5-27 par. Ms. A 64,51-66,6; Ms. B 111,1-10 Segensbitte der Maria; Verheißung für Maria Ms. C 23,28-24,7 par. Ms. A 66,7-27; Ms. B 111,11-30 Vision des Bartholomäus: Segnung Mariens durch die Trinität Ms. C 24,7-26; par. Ms. A,27-61; Ms. B 111,30-62 Segenslied Ms. C 24,26-25,17 par. Ms. B 111,62-112,10 Verheißung für die Todesstunde Mariens Ms. C 25,18-24 par. Ms. B 112,1037 Maria als Überbringerin der Auferstehungsbotschaft Ms. C 26,1-19 par. Ms. B 112,38-64

Gliederung

45

3.3 Auffahrt und Erhöhung des Erlösers 39

Ms. C 26,20-27,10

4 Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern1 57 4.1 Prolog 40 41

Bericht des Bartholomäus vom Offenbarungsempfang Ms. C 27,11-28,4 Rede des Vaters auf die Erhöhung des Sohnes Ms. C 28,4-29,9

4.2 Die Hymnen zur Erhöhung Christi und Rechtfertigung Adams 42 43 44 45 46 47 48

49 50

51 52 52a 53 54

Die himmlische Versammlung Ms. C 29,10-19 Erster Hymnus Ms. C 29,19;30 Dritter Hymnus Ms. C 31,1-17 par. Ms. B 117,1-7 Präsentation der Protoplasten vor dem Vater Ms. C 31,18-21 par. Ms. B 117,8-17 Die Herrlichkeit der Protoplasten Ms. C 31,22-32,16 par. Ms. A 79,1-28; Ms. B 117,18-60 Rede des Vaters an Adam Ms. C 32,16-24 par. Ms. A 79,29-52; Ms. B 117,61-118,18 Aufforderung an die Engel zur Anbetung anläßlich der Versöhnung Ms. C 32,24-27 par. Ms. A 79,53-80,4; Ms. B 118,18-26 Vierter Hymnus: Engelshymnus Ms. C 32,27-33,16 par. Ms. A 80,5-61 Fünfter Hymnus Ms. C 33,17-23 Sechster Hymnus Ms. C 33,24-34,9 Siebenter Hymnus: Hymnus des Adam Ms. C 34,10-25 par. Ms. B 118,27-39 Responsion der Engel Ms. C 34,26-35,10 par. Ms. B 118,40-47 Die Gerechten und ihr Lobpreis Ms. C 35,11-36,7 par. Ms. B 118,48-119,2 Entlassung der himmlischen Versammlung. Ende der Hymnen Ms. C 36,7-20

4.3 Epilog 55

Einsetzung Adams und Evas in ihr Amt Ms. C 36,21-27

157 Kap. 4 wird von Stücken gerahmt, die sich auf Bartholomäus als Offenbarungsmittler beziehen und die Szene, somit als seine Vision stilisieren. Das Gegenstück zu §40, der Rückblick auf die Vision §56, wird in dieser Gliederung, da er sich vom Themenkomplex der Rolle des Bartholomäus und der Jüngersegnung schlecht abtrennen läßt, Kap. 5 zugeschlagen.

46

Einleitung

5 Bartholomäus im Kreise der Apostel 5.1 Approbation des Visionärs 56 57

58

Schlußbericht von der Vision der himmlischen Ostern Ms. C 37,1-6 par. Ms. B 119,3-25 Apostolische Approbation des Bartholomäus als Offenbarungsempfänger Ms. C 37,6-17 par. Ms. B 119,25-34 Die Niedrigkeit des Bartholomäus Ms. C 37,18-38,3 par. Ms. B 119,35-120,4

5.2 Bericht des Bartholomäus von der himmlischen Segnung der Apostel 59 60 61

61a 62

Entrückung der Apostel in den siebenten Himmel Ms. C 38,4-20 par. Ms. B 120,4-28 Segensbitte des Erlösers beim Vater Ms. C 38,20-24 par. Ms. B 120,28-38 Segenssprüche für die Apostel Ms. C 38,24-40,25 par. Ms. A 89.90; Ms. B 120,39-122,59 Responsion der Engel Ms. C 40,25-41,3 par. Ms. B 122,60-123,7 Beifall der Apostel Ms. C 41,3-8 par. Ms. B 123,8-17

6 Erscheinung des Erlösers bei den Aposteln in Galiläa 63 64 65 66 67

Eucharistiefeier der Apostel mit Maria Ms. C 41,9-19 par. Ms. B 123,17-41 Rede des Vaters an den Sohn: Aufforderung zum Abstieg zu den Aposteln Ms. C 41,19-42,1 par. Ms. B 123,42-124,24 Erscheinung in Galiläa, Geistverleihung und Segen Ms. C 42,2-25 par. Ms. B 124,25-62 Trostrede des Erlösers: Einsetzung des Petrus zum Haupt der Apostel Ms. C 43,1-21 Versiegelung der Apostel, Verheißungen und Himmelfahrt des Erlösers Ms. C 43,22-44,12

7 Der Erzählkreis um den Apostel Thomas 7.1 Die Auferweckung des Siophanes, des Sohnes des Apostels 68 69 69a 70

71 72

Auferweckung des Siophanes Ms.C 44,12-45,2 Bericht des Siophanes von seiner Jenseitsreise Ms C 45,2-46,4 Die Vision der Apostelthrone Ms. C 46,4-48,6 Bericht über die Jenseitsreise vor der Menge Ms. C 48,7-49,17 Taufe, Kirchengründung und Einsetzung des Siophanes zum Bischof Ms. C 49,18-50,9 Dankgebet des Thomas Ms. C 50,9-23

Gliederung

7.2 Der ungläubige Thomas 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83

Rückkunft des Thomas zu den Aposteln Ms. C 50,23-51,8 Bericht des Petrus von der Erscheinung des Auferstandenen Ms. C 51,8-19 Gebet des Thomas um die Erscheinung des Herrn Ms. C 51,19-52,11 Rede der Apostel: Mahnung zum Glauben Ms. C 52,13-24 Rede des Bartholomäus: Ermunterung zum Glauben Ms. C 52,24-53,16 Erscheinung des Erlösers Ms. C 53,16-54,6 Rede des Erlösers an Thomas Ms. C 54,6-20 Das Bekenntnis des Thomas Ms. C 54,21-55,2 Verheißung für Thomas und Versiegelung Ms. C 55,2-16 Schlußrede des Erlösers und Himmelfahrt Ms. C 55,16-56,10 Buchtitel Ms. C 56,10-12 8 Eucharistiefeier unter dem Vorsitz des Petrus:

84

Offenbarung von Leib und Blut des Herrn Ms. C 56,12-57 Kolophon

47

2 Textedition und Übersetzung 2.1 Vorbemerkung zur Textdarbietung und Übersetzung Die vorliegende Textedition basiert für Ms. C auf einer Autopsie des Originals, durch die sich einige Buchstaben besser als auf dem etwas verkleinerten, bei Budge beigegebenem Faksimile l erkennen ließen. Für Mss. A und B wurden die Editionen Lacaus und Wesselys anhand von Fotografien kollationiert und an wenigen Stellen verbessert,2 während Lemms Edition des Berliner Blattes mit dem Original kollationiert wurde. Ein Text ist etwas Lebendiges. Deshalb wurde die Edition handschriftlich, in Anlehnung an die Hand des Schreibers von Ms. C, mit Stenofeder und Tusche erstellt. Die Textdarbietung erfolgt je nach Textbestand in ein bis drei Spalten in der Reihenfolge Ms. C - Ms. A - Ms. B. Die synoptische Darstellung legt einerseits offen, wie die Lakunen in Ms. C aus dem von den Seitenreferenten gebotenen Text ergänzt wurden und erweist andererseits sprachliche und inhaltliche Differenzen zwischen den Mss. Der Seitenumbruch wird durch Signatur und Numerierung der jeweiligen Bibliothek sowie die erhaltenen bzw. ergänzten Seitenzahlen angezeigt. Für den Zeilenumbruch werden folgende Zeichen gebraucht:

I 11 111

Zeile jede fünfte Zeile erste Zeile der zweiten Kolumne (Mss. A und B).

Initialen werden durch das Paragraphenzeichen ~ angezeigt. Dabei bleibt die Position des Initials am Anfang oder beim ersten Zeilenumbruch des betreffenden Satzes unberücksichtigt. Auf Rubra wird nur ausnahmsweise hingewiesen. Emendationen werden, soweit als möglich, direkt im Text vorgenommen. Sofern einzelne Buchstaben oder offensichtlich falsche Formen, wie z. B. unpassende Personalsuffixe, ersetzt werden müssen, geschieht dies im textkritischen Apparat. Folgende textkritische Zeichen finden Verwendung: nicht identifizierte Buchstabenreste

Budge, Apoer., pI. I-XLVIII. 2

Aufgrund von Ergänzungen stimmt unsere Zeilenzählung mit der Lacaus bei Ms. B fol. 59v,60r.v (Lacau a. a. 0., S. 30-32) teilweise nicht überein.

Vorbemerkung zur Textdarbietung und Übersetzung

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[] \0.../ [0...] {o...} <0..>

0... *

49

stark beschädigter Buchstabe, z. T. nur aus dem Zusammenhang identifizierbar 3 Textlücke ohne bzw. [... ], [ ca. 4] mit Anzahl der zu ergänzenden Buchstaben durch den Schreiber vorgenommene Interpolation Textergänzung Tilgung gegen den Text Zufügung gegen den Text. Form bzw. Lexem wird im Apparat emendiert. 4

Die Übersetzung will wörtlich und zugleich lesbar sein. In Fällen, in denen die koptische Stellung des Verbs unmittelbar nach dem Subjekt der im Deutschen üblichen Wortfolge nicht entspricht, wird die koptische Wortstellung nur dann nachgeahmt, wenn es der Seitenumbruch verlangt oder sich eine zweckmäßige rhetorische Wirkung ergibt. Der Seitenumbruch wird, soweit erhalten, durch die ursprüngliche Paginierung angezeigt. Anders als in der Edition werden Buchstabenreste und Textlücken schematisch mit drei Punkten angedeutet: ... , [... ]. Verdeutlichende Zusätze werden in runde Klammern ( ) gesetzt. Im Apparat werden die biblischen und einige der apokryphen Literatur entnommene Belegstellen sowie Anmerkungen zur Übersetzung aufgeführt.

3

Bei Ms. C ist bei Beschädigungen am rechten Rand die Anzahl der fehlenden Buchstaben oft nicht anzugeben, da die Kolumne nicht rechtsbündig angelegt ist, sondern die Zeilen unterschiedlich weit in den rechten Rand reichen.

4

Anders als sonst in Editionen üblich bezieht sich der * nicht auf den originalen Seitenumbruch, sondern auf eine Bemerkung im textkritischen Apparat.

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Leiden und Sterben des Erlösers

51

1 §1

Ms. A p. [2J9.[30J

1 Leiden und Sterben des Erlösers 1 Mahl des Erlösers mit seinen Jüngern Ms. A p. [2J9 [Der] Erlöser legte sich (zu Tisch) mit den zwölf Aposteln. 11 10 15 20 25

30 35 40

45

50 55 60

10 15 20 25

30 35 40 45

50 55

2

Der Tisch stand vor ihnen. Wenn der Erlöser 11 nach einer Speise langte, (dann) drehte sich der Tisch, damit aHe ihre Hände nach dem streckten, 11 wovon der Erlöser aß, (denn) er hatte es gesegnet. Mathias tischte 11 einen Teller auf, auf dem ein Hahn war. Es war Salz auf demTillsch. Der Erlöser langte zu, um zuerst von dem Salz zu essen. 11 Der Tisch drehte sich (und) die Apostel nahmen 111 [da]von. S[p]richt Mathias zu Jesus 11 :"Rabbi, du siehst diesen Hahn. Als die Juden mich sahen, wie ich dabei war, 11 ihn zu schlachten, sprachen sie zu mir: 'Das Blut eures Lehrers wird vergossen werden 11 wie das dieses Hahns. ", Jesus aber löste seinen Mund zum Lächeln (und) sprach: ,,0 11 Mathias, das Wort, das sie gesprochen haben,sie werden's tun. Denn der Hahn gibt 11 (ein) Signal vor dem Licht, wenn es dabei ist 1 aufzugehen. Er ist das Abbild des Johannes 11 des Täufers, der vor mir kündete. 2 Ich bin das Ms. A p. [30J wahre Licht, in dem keine Finsternis ist. Wenn dieser Hllahn gestorben ist, sagt man mir, daß auch ich sterben werde, ich, den Maria aus 11 ihrem Mutterschoß gebar, der ich in ihrem Mutterleib war mit den Cherubin 11 und den Seraphin. Ich aber kam aus demHimmel der Himmel herab 11 auf die Erde. Nicht konnte die Erde meine Herrlichkeit ertragen. Ich wurde Mensch um 11 euretwillen. Jetzt aber: dieser Hahn wird auferstehen." Jesus aber berührte 11 den Hahn (und) sprach zu ihm 111: "Ich sage dir, dir 0 Hahn:11 Du sollst leben in deiner Art. Und Flügel sollen dir wachsen, und du sollst in die Luft fliegen,11 damit du den Tag bezeichnest, an dem man mich verraten wird." 11 Und der Hahn flog auf von dem Teller (und) machte sich fort. 11 Sprach Jesus zu Mathias: "Siehe, der Vogel, den du vor drllei Stunden geschlachtet hast, ist auferstanden (und) lebt. Man wird mich

Vgl. Mt3,ltl Vgl. I .loh 1,5

52

66

Edition

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nach Lemm, Kopt. stud., S. 347

fol o 59v, ~8f. Er~. nach Lemm a. a. 0., s. 348. Die Erg. stellt die ersten beiden Ze~len von col. 2 wieder her. Es entsteht somit eine coL von i.nsgesamt 28 Z-eilen. Der Standard beträ~t jedoch 31 Zeilen. nie Reko einer kurzen

0

Leiden und Sterben des Erlösers

r Ms. A p. [30J / Ms. B p'[']'[.. J (BN copte J29 'Jol. 59r.v)

60

nämlich kreuzigen und 31)ker

11

53

1 §§1-4

mein Blut wird zum Heil werden für die Völ-[(zu p.

2 Verrat des Judas

10

Ms. B p. [..] ... a]btr[ünniger Ju]das. N[achdem der Teu]felll in ihn ein [gegangen war],1 ging er fort (und) lief zu den Hohepriestern. Sprach er zu ihnen: "Was ist's, das ihr 11 mir geben werdet, daß ich ihn euch verrate?" Und sie gaben ihm dreißig Silberlinge? 3 Zeugnis des Sohnes des Josefvon Arimathäa gegen die Frau des Judas

15 Die Frllau aber des Judas nahm den Sohn des Josefvon Arimathäa, um ihn zu 20.25 stililIen. An dem Tag aber, an dem der armselige Judas die 11 dreißig Silberlinge von den Juden genommen (und) sie in sein Haus hineingenommen hatte, (da) 30 [... ]te das Kind nicht 111 [ ... ] 11 [ ... ] "Joseph, dein [K]i[nd] [hat] h[eute nicht] von 35 der Mil[ch] der Frau des l]lludas [getrunken]." lose[f] kam herau[fzur 40 Abend]stunde, indem er betrü[bt] war [wegen] 11 seines Sohnes. Als das 45 kleine Kin[d s]einen Vater sah - es war (nämlich) von sieben Mollnaten -, rief 50 es (und) sagte: "Mein Vater, komm und nimm mich 11 aus der Gewalt dieser 55' tierischen Frau, denn seit der Zeit der neunten Stunde gestern, 11 in der man die [... ] nahm ... Ms. B p. [..] ... ] in ihr [... ] a[ll]e. Als er [aber dies] ge[sagt] 11 hatte, nahm i[hn] sein Va[ter] (und) ging hin[aus].

10 15 20 25

2 3 4 5

4 Gefangennahme, Prozeß und Kreuzigung ludas [ab]er nahm 11 Diener und andere von dem Volk. 3 Sie griffen lesus (und) brachten 11 ihn dem Statthalter. Sprach Pilatus zu ihnen: "Was ist's, das ihr wollt, daß ich ihm tun (sol1)?,,4 11 Sprachen sie zu ihm: "Kreuzige ihn!,,5 Und als sie an den 11 Ort kamen, an dem sie ihn kreuzigen würden, zogen sie ihm

Vgl. Joh 13,2.27. Mt. 26,15. Vgl. Mt. 26,47. Joh 18,3 Mk 15,12. Lk 23,21.

111

54

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Leiden und Sterben des Erlösers

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55

10

1 §§4. 5

[seine Kleider] aus [(und) zogen ihm einen 11 Purpu]r[mant]el [an]. U[nd sie floch]ten eine K[r]one aus Dornen 11 (und) setzten sie auf sein Haup!. Sie gaben ein Rohr in seine rechte Hand. 1 Sie hingen 11 auch zwei Räuber mit ihm auf, einen zu seiner Rechten und einen anderen zu seiner 11 Linken. 2 Jesus aber 3 war in ihrer Mitte. Er hob seine Augen auf zum Himmel 11 (und) sprach: "Mein Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.,,4 11 Und sie spotteten ... Ms~ A p. 35 sie [... die Ju]den [... ], indem er I[ang]mütig m[it ihn]llen war; denn langmütig mit diesen ist [Jesus], wissend, daß sie in seine Hände kommen (werden) und er Gericht über 11 sie halten (wird). 5 Martyrium des Kreuzesverehrers Ananias

15 20

25

30 35

40. 45

55

2 3 4 5

Siehe, ein Mensch aber aus der Menge, dessen Name Ananias war, 11 der ein Bürger Betlehems, der Stadt Davids, war, sprang an das Kreuz Jesu. 11 Er umarmte ihn. Er legte seine Hände auf die Hände des Sohnes Gottes. 11 Er drückte seinen Leib auf den Leib des Soh[ne]s Gottes. [Er drü]ck[te seine Fü]ß[e ]all[n die F]üß[e des Soh]ne[s Gottes]. 111 [Er k]üß[t]e die Füße Jesu. Er küßllte die Hände Jesu. Er küßte des Mund Jesu. Er küßte die Seite Jesu, die 11 man durchbohrt hatte 5 um unser aller Heil willen. Er küßte die Glieder des Sohllnes Gottes. Er rief (und) sagte: ,,0 (ihr) irrenden und gottlosen Juden, Ms. B p. [..] tötet mich [ca. 3 Zeilen] [" ... mor]det [m]ich fLir euch, tötet nicht [fLir euch], mordet nicht meinen Herrn. Steinigt meinen Herrn 11 Jesus mich, steinigt 11 nicht meinen Herrn.

Mt 27,28f. Mt 27,38. loh 19,18. Lk 23,34. loh 19,34.

56

Edition

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Leiden und Sterben des Erlösers

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1 §5

Ms. A p. 35.36/ Ms. B p. {.] (BN copte 129 Jol. 60r)

60

10

15

20

25

30

35

40

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Kreuzigt mich, kreuzigt nicht meinen Herrn. Denn mein Herr ist Jesus, und 11 mein Gott ist Christus.,,1 Als er dieses gesagt hatte, kam eine Stimme aus dem Ms. A p. 36 Leib des [Er]lösers an dem Kreuz, die sprach: 11 "Ananias, Ananias, nicht soll d[eine] Seele [zur U]nterwelt gehen. Nicht saH dein Leib 11 Leichengeruch haben. Nicht soll der Tod Macht über deinen Leib finden. Schreiben wird man deinen Namen an die Toiire der Himmel. Und man wird dich in den Himmeln nennen 'Erstling der unsterblichen 11 Frucht'." Das ist, was der Leib des Sohnes Gottes sprach, als er am Kreuz erllhöht war. Die Hohenpriester aber waren fest in ihrem Herzen, den Menschen zu. 11 steinigen. Der selige Greis aber, Apa AIII[nani]as, tat [den] Mund a[uf] (und) sagll[te] [Go]tt sein[en] Lobpreis (und) sprach: "Mein Herz frohlockt in dem Wohlgeruch des Sohllnes Gottes.

Vgl. loh 20,28.

10

15

20

und meinen Gott. Dieser ist der Christus." Als aber Ananias dies gesagt hatte, siehe, 11 (da) geschah eine Stimme aus dem Leib des Sohnes Gottes, die sprach: ,,0 Allnanias, nicht soll deine Seele zur Unterwelt fahren. Nicht solI dein Leib Leichengeruch 11 haben.

Schreiben wird man deinen Namen in das Buch des Lebens. Nennen wird man dich 11 25

30

35

57

'Erstling der Frucht des Segens'." 111 [ca. 9 Zeilen]

[ ... Ana]nias. 11 Der s[e]lige Greis aber tat den Mund auf (und) pries Gott und sprach: 11 "Mein Herz frohlockt in dem Wohlgeruch des Sohnes Gottes.

58

Edition

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Leiden und Sterben des ErlÖsers

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Ms. A p. 36/ Ms. B p. [.} (EN capte 129 Jal. 60r.v / Ms. C p. 11.12

45

50

55

60

J5

20 25' 30 35 40

45 50

1

Das Licht des Sohnes Gottes erleuchtete meine Seele und 11 meinen Leib (und) ich frohlockte. Ehre (sei) dem Vater und seinem heiligen Geist bis in ewige 11 Ewigkeit. Amen." Die Hohenpriester aber, als sie den Mann weiter steinigten (und) er nicht starb, befahlen sie, ihn lebendig zu verbrennen. Als sie aber den B[r]and[o]fen angeschürt hatten, 11 [ ... ]te der B[rand] nicht [s]einen [Leib], indem er [... ]

40

59

1/2.1 §§5-7

Sein Licht 11 ward in meiner Seele. Ehre (sei) dir und deinem guten Vater und dem heiligen Geist bis in ewige Ewigkeit. Amen."

11

Ananias aber, nicht

Ms. B p. {..} [starb er.] [ ca. 6 Zeilen] [.. ]

Sie warll[f]en ihn in den Brand. Der Brand aber kühlte seinen Leib wie ein Hauch 10 von Tau. J 11 Er war inmitten des Brandes drei Tage und drei Nächllte, bis der Erlöser von den Toten auferstand. Als sie aber sahen, daß 11 ihn der Brand nicht im geringsten anrührte, durchboh[r]ten ihn die [Ho]henpriester mit einer Lanze. 111 [ca. 4 Zeilen] 11 [].[]. Sogleich nahm der Erlöser die 11 Seele des Ananias mit sich hinauf in die Himmel. Sprach der Herr zu ihm: "Gepriesen bist dllu, 0 Ananias, denn du hast an den Sohn Gottes geglaubt, zu der Zeit als du in der Weillt warst. Nicht allein, daß du geglaubt hast, sondern du bist verwandt geworden mit dem Soh[n] Gottes. 11 Deshalb soll dein Leib, den du an meinen Leib geheftet hast, nicht stinken. Nicht soll die Erde 11 ihn auflösen, denn

Vgl. Dan 3,50 (=ZusDan 3,26).

60

Edition

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Ms. C folo lr, 7 (n~) Rasur j schwach sicht bar N lA.. Hat der Schreiber vergessen, die Korrektur nachzutrR~en? Unsere Emend. nach Ms. B (s. Glossar). 0

9 ~N.)"'E~~YNny sic. Metathese aus 6~b-.~ECoYt1TDY. So, im gleichen Kontext, in· BN copte 1~9 fol. 44r,18 (edo Lemm, Kopto Mise., S. 464). 18 ~[cr1. Wahrend das ~ frgm. erhalten ist,-st'eht anstelle des ZU erwartenden ~ ein dicker Schrägstrich '" • 26

Er~.

nach

~

a. a. 0., S.

5~5.

Hadesfahrt des Erlösers

61

Ms. Cp. 11.12 1/2.1

§§5-7

Ms. C p. 11 [... ] zur rechten Zeit im Frieden des Vaters. Amen. Nachdem sie den Erlöser gekreuzigt hatten, legten sie ihn in ein Grab. Er erstand von den Toten am dritten Tag. Er nahm die Seele des heiligen 11 Apa Anania sogleich mit sich hinauf in den Himmel. Und er aß und trank <mit> unserem Erlöser am 1 Tisch seines Königreiches. 6 Grablegung durch Josefvon Arimathäa losef Arimathäa aber bestattete den Leib des Sohnes Gottes. Ihm 10

wurde eine Menge von Spezereien von hohem Preis beigegeben. Er legte 2 ein neues Grab.

11

ihn in

2 Hadesfahrt des Erlösers 2.1 Prolog

7 Der Tod im Grab des Erlösers; dessen Erscheinung als Leichnam

15

20

25

I 2 3

Der Tod kam herauf aus der Unterwelt und sprach: "Wo ist nun diese Seele, die frisch aus dem Leibe gekommen ist? Sie wurde nicht zu mir in die Unterwelt gebracht. Denn seit zwei Tagen suche ich sie (und) habe sie nicht gefunden. Was nun ist dieses große Wunder? Ich weiß es nicht. 11 Noch weiß ich, was dieser große Aufruhr heute ist, (denn) die ganze Welt ist aufgeregt in Aufruhr und alles, was in ihr ist. Und ich habe dies noch nicht begriffen." Er rief seinen Diener und sprach zu ihm: "Laßt uns suchen gehen an jedem Ort, und laßt uns sehen, daß wir 11 diesen frischen Leichnam finden und diese frische Seele, die sich vor mir verborgen hat. Und ich habe nicht begriffen, wohin sie gegangen ist." Der Tod aber herauf zum Grab des Erlösers. Er fand es leuchtend im Lichte des Lebens. 3 [Er l[ie]f aber in den hinteren (Teil) des Grabes und setzte sich dort 11 [m]it seinen Dienern: Abbaton, wel[cher] der Tod [ist], und Gaios und Tryphon Ms. C p. 12 und Ophiath und Phthinon und Sotomis und Komphion, welche die sechs Söhne des Todes sind,

Vgl. Lk 22,30. Mt. 27,57-60. Vgl. .loh 8,12.

62

Edition

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Ms. C / Ms. A

Hadesfahrt des Erlösers .

11.12 / Ms. A p. 43

10

15

63

1/2.1 §§7.8

indem sie sich hinten hinein in das Grab des Sohnes Gottes krümmten, in Gestalt von gewundenen 11 Würmern, mit ihrem wahrlich großen Räuber. Diese Räuber und diese Übeltäter hielten Ausschau wegen des Augenblicks, in dem der Erlöser in die Unterwelt hinabsteigen würde, damit sie mit ihm gingen und verstünden, was er tun würde. Der Erlöser erschien ihnen in der Gestalt 11 eines Leichnams hinten im Grab, auf dem Boden liegend in ihrer Mitte. Es war sein zweiter Tag, daß er im Inneren der Erde war. Ein Schweißtuch war um sein Antlitz gehüllt, ein anderes um sein Haupt. Schau aber her, mein Sohn, auf das, was er mit seinen 11 Augen sah. Und die Sonne stand still und ging auf über der Erde, denn er bedeckte sein Antlitz mit einem Schweißtuch.

8 Der Tod und die Pest; Ende der Höllenmacht

20

25

Der Tod aber sprach zu seinem Sohn, der die Pest ist: "Wurde diese Seele, die jüngst starb, zu dir in die Unterwelt gebracht? Wurde sie erllwähnt bei dir? Hast du sie unter die große Zahl gerechnet? Laß es mich wissen, denn ich bin in aufgewühlt in Aufregung. Ich habe nicht begriffen, was heute geschehen ist. Der Ort bei mir geriet in Schwanken. Die Luft hat sich geändert. Das Firmament ist in Unruhe geraten. Die Stunden haben sich verkürzt. 11 Ms. A p. 43 Die Stunden haben sich geändert. [Die] Nächte haben sich geändert. Die Nächte sind vergangen. Der Tag hat zugenommen. Man fragte mich wellgen der Toten. Ich fand keine Möglichkeit, sie zu geben. Verschlossen wurde Ms. C p. [13J [... ] gegen mich gegen mich das Tor das Tor[der Unterwelt ... ] 10 der Unterwelt. Sie gaben 11 ihre

64

Edition

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Ergo nach Lemm ao a. 0., So 525.

Hadesfahrt des Erlösers .

2.112.2 §8.9

Ms. C p.[13] / Ms. A p. 43

Die Flamme erlosch. [Der Tartaru]cho[s wurde] beschämt. Die Gehenna wurde still. 11 [ ... ] ... erschlafften. Die Diener wichen. [ ... wurden] beschämt. Meine Vorhut wich. [... ] Die Engel [wurden] zerstreut. Die Li[turgen ... ].

65

Rie[gel]. Die Gehen[n]a erlosch.

15

20

25

Sie wurde still. Meine Kräfte erschlafften. 11 Meine Diener wurden schwach. Meine Gehilfen vergingen. Meine Apostel wllichen. Meine Diener wichen. Meine Engel wurden zerstreut, einer 11 (um den) anderen.

2.2 Reden des Todes und Lachen des Erlösers

9 Erste Rede des Todes an denLeichnam Jesu

10

15

[Leh]re mich also: Wer bist du, 0 [ ... ] Ich habe [n] icht Kraft über dich gefunden. Was bist du, 11 [0 Entschl]af[ener], . denn du hast mich sehr verwirrt. Und [du hast mich zunichte gemacht], mich, der (sonst) einen jeden zunichte macht. [Sie]he, (bis) jetzt habe ich nichtbegriffen, von welcher Art du bist." Jesus aber deckte das Schweißtuch auf, das vor seinem Antlitz lag. Er blickte 11 nach dem Tod. Er verlachte ihn. Der Tod aber blickte nach dem Erlöser und war bestürzt. Er w[i]ch zurück. Er fiel auf

Lehre mich also: Wer bist du, du mich verlachst?

30

35

40

45

50

die Erd[ e], 1 und auch seine sechs Söhne.

1

Vgl..Toh18,6.

0

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Was bist du, 0 Entllschlafener, denn du hast mich sehr verwirrt. 111 Und du hast mich zunichte gemacht, mich, 11 der (sonst) einen jeden zunichte macht. Siehe, ich habe nicht begriffen, von welcher Art du bist." 11 Jesus aber deckte das Schweißtuch von seinem Antlitz auf. Er blickte den Tod an. Er verillachte ihn. Der Tod wurde bestürzt. Er wich zurück. <Er fiel> auf sein 11 Antlitz, auf, die Erde, und auch seine 6 Dekane.

66

Edition

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67

Hadesfahrt des Erlösers

Ms. C p. [13].[14] / Ms. A p. 43.44

20

Wiederum erhob sich der Tod und pirschte sich an den Leichnam 11 Jesu heran, wobei er Furcht hatte und in Nöten war. Seine Kleinen aber waren zurückgewichen. Jesus blickte wieder nach dem Tod (und) lachte.

2.2 §§9-11 55

60

Wiederum erhob sich der 11 Tod. Er pirschte sich an den Leichnam Jesu heran, wobei er Furcht hatte, indem er Schritt für Schritt 11 zurückwich. Jesus aber blickte wieder den Tod an. Er verlachte ihn.

10 Zweite Rede des Todes Wiederum sprach der Tod zu ihm:

25

"Wer bist du? Belehre mich. Vielleicht [b ]ist du der Erstgeborene des Vaters, das [heili]ge 11 Lamm'? Nein, du bist es nicht. Wen[n du] es wärest, würde ich dich erkennen. Und man wird dich [nicht] so [los]lassen. Denn ich kenne jen[en], der e[xistiert] Ms. C p. [14J [... ]

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15

Ms. A p. 44 Wiederum sprach der Tod: "Wer bist du, 0 der (du) mich verlachst? 11 Vielleicht bist du der Erstgeborene der ganzen Schöpfung? Nein, du bist es nicht. Wenn dllu es wärest, würde ich dich erkennen. Ich kenne jenen, der bei seinem Vater existiert, indem 11 die Engel ihn besingen in seiner gewaltigen Größe.

11 Das Gebet der eingeschlossenen Gerechten 20

[No]ch ist ihre Zei[t] nicht [gekommen].

1

Vgl. loh 1,29.36; Apk 5,6.12.

[Ih]r Gebet, daß er 11 komme. Aber seine Zeit ist noch nicht gekommen.

68

Edition

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Hadesfahrt des Erlösers

Ms. C p. [14J / Ms. A p. 44

69

2.2 §§11.12

[Die Gerechtenalle h]arren auf [ihn ... ] Weinend schreien sie [aus der Un]ter[welt] herau[f (und) sagen]: 'Guter Gott, gn[ä]dig (und) barm[herzig, er]11 barme dich unser, denn wir sind in das Ge[fangnis der Unterwelt] eingeschlossen. Und sende uns deinen gelieb[ten] Sohn,

25

30

35

40

[daß er sich] unser [er]barme und uns gnädig sei. ... Go[tt ... ], und nimm uns hinein in dein Rei[ch."']

45

Die Gerechten harren 11 auf ihn in der Unterwelt. Sie schreien zu Gott und sagen: 'Guter Vallter, (du) barmherziger 111 Gnädiger, erbarme dich unser, die wir in 11 das Gefängnis der Unterwelt eingeschlossen sind. Und sende uns deinen geliebten Sohn, deinen einllgeborenen, daß er sich unser [er]barme und uns gnädig sei. Habe Gnade mit uns, 0 unser König 11 Jesus, und nimm uns hinein in dein Reich. '"

12 Dritte Rede des Todes. Spr[ach der Tod: "Leh]re mich, wer du bist, daß ich mich [dir unter]werfe. 10.

Denn [ein König bist du] 11 nicht, daß ich mich vor deinem [Diadem] scheute. [Und ein] Mächtiger bist du nicht, daß ich Furcht hätte vor [deiner K]raft.

50

55

60

Wiederum sprach der Tod: "Du, 11 wer bist du? Lehre mich deinen Namen. Denn ein König bist du nicht, daß ich mich 11 vor deinem Diadem scheute. Ein Mächtiger bist du nicht, daß ich mich vor deiner 11 Stärke scheute.

Edition

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71

Hadesfahrt des Erlösers

Ms. C p. [14J; Ms. A p. 44.45

15

Und ein Greis bist du nicht, daß ich mich vo[r d]einem ehrwürdigen ergrauten Haar scheute. Noch bist du ein kleines Kind, daß ich mich vor deiner Jugend scheute. Noch bist du ein Frühverstorbener, daß ich 11 mich vor deinem zarten Alter scheute. Noch bist du ein Bräutigam, daß ich mich vor deinem bräutlichen Stand fürchtete. Über diese aber bin ich Herr."

2.2 §§ 12.13

10

Ein Greis bist du nicht, daß ich mich vor Ms. A p. 45 deinen ergrauten Haaren scheute. Ein kleines Kind bist du nicht, daß ich mich vor lideiner Jugend scheute. Ein Frühverstorbener bist du nicht, daß ich mich vor deinem zarten Alter scheute. 11 Ein Bräutigam bist [d]u nicht, daß ich mich vor [dein]em bräu[t]lichen Stand [sch]eute." 11

13 Kommentar: Soteriologischer Sinn der Erniedrigung des Erlösers

20

Indem der Tod dies zu dem Leichnam des Sohnes Gottes sprach, verstand er 11 freilich nicht, daß unser Erlöser der größte König ist von allen Königen der Erde. Er kam für uns aus dem Himmel, er gab uns das Leben noch einmal. Denn er sprach: "Du bist nicht mächtig." Er verstan[d f]reilich nicht, da[ß e]r der Mächtige ist, der stärker ist [als] j[eder. 11

15

20

25

30

Indem aber der Tod dies zu dem Leichnam des Sohnes Gottes sprach, 11 verstand er freilich nicht, daß er ein größerer König ist (und) Erlöser, als alle Könige der Erde. 11 Indem er kam, gab er uns das Leben. Er sprach: "Ein Mächtiger bist du nicht." Er aber ist 11 unser Gewaltiger und starker Mächtiliiger.

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Hadesfahrt des Erlösers

Ms. C p. [14]. [15J I Ms. Ap. 45.46

Ab ]er er kam in Kleinheit wegen unseres H[ eils. Er aber] war nicht ein kleines Kind, sondern [er erbarmte sich] der Menschheit wegen der Vergebung [unserer Sünden.] Ms. C p. [15J [... ] Er leb[te] dreißig Jah [re, damit er uns in der] Welt [suchte], bis daß er [uns in seine Kirch]e nähme und er uns seinen [göttlichen Leib und sein] ehrwürdiges [B]lut gäbe.

73

2.2 §§ 13.14

35

40

45

50

Er sprach: "Ein Greis bist du nicht". Er kam in 11 Menschheit wegen unser aller Heil. Er sprach: "Ein kleines Kind bist du nicht".

11

Er lebte dreißig Jahre, [damit] er nach uns in der 11 Welt suchte und uns in die Kirche nähme und seinen göttlichen Leib für uns gäbe 11 und sein ehr würdiges Blut.

14 Vierte Rede des Todes Wiell[derum sprach der Tod] zu Jesus: "Wer bist du, der du [mich] verlachst?

55 60

[... ] Ich frage, ich spreche auch [mit dir, der du] mich [verlachst], und es trifft dich nicht. Denn [... s]echs Söhne.

Wiederum sprach der T[ o]d: "Du, 11 wer bist du, 0 der (du) mich verlachst?" Ich bin, der 11 einen jeden zunichte macht. Du aber, Ms. Ap. 46 gegen dich vermag ich nichts. Du aber, ich spreche mit dir, und es kümmert dich überhaupt nicht. 11 (Bis) jetzt aber sind wir hier. Wir sind zunichte gemacht, ich und auch meine Mächtigen.

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Hadesfahrt des Erlösers

Ms. C p. [J5} / Ms. A p. 46

10

15

75

2.2/2.3 §§14.15

Lehre mich, [wer du seist, daß wi]r aufhören, in Nöten zu sein. Warum bist du 11 so, daß du [den Mund] h[ältst]? Antworte mir! Denn zwei Tage ist es, seit mich ein Hinweis erreichte: 'Hüte dich, laß nicht zu, daß man dich beraubt.' Denn ich erinnere mich an diese Stimme. Aber siehe, du bist bei mir, indem du mich weiter verlachst. Denn ich werde dich 11 [n]icht passieren lassen, sondern ich werde bei dir ausharren, bis du dich mir offenbarst, wer du seist. Kurz, [i]ch bin ein Starker in meiner Kraft. Du wirst mich nicht betrügen können."

10

15

20

25

30

35

Lehre 11 mich, wer du seist, daß wir aufhören, in Nöten zu sein. Warum bist du so, daß du den Mund hältst? 11 Antworte mir! Denn zwei Tage ist es, seit mich ein Hinweis erreichte: 'Hüte dich, 11 Laß nicht zu, daß man dich beraubt.' Denn ich erinnere mich an diese Stimme. Aber 11 siehe, du bist bei mir. Du verlachst mich. Ich werde dich nicht passieren lassen, sondern lIich werde bei dir ausharren, bis du mich lehrst, wer du seist. Kurz, ich bin 11 ein Starker in meiner Kraft, und du wirst mich nicht betrügen können."

2.3 Der Descensus des Gott-Erlösers

15 Auftritt des Erlösers als Gott 20

Als dies der Engel Abbaton, der der Tod ist, zu dem Leichll[n]am des Sohnes Gottes hin sagte,

40

45

50

Als dies aber Abllbaton, der Engel des To[ d]es zu dem [Leich ]nam des So[hn]es Gottes hin sagte, 11 geschah eine gewal[tig]e Stimme in der Unterwelt, von der Abendstunde des Sabbat an 11 bis zur Stunde des Lichts des Sonntags.

76

Edition

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Ms ... C folG 3r,2.1 [:-;];- /ll.M • Das r_ist der letzte Buchstabe eines Gottesnarnens, der mitr~ eine Gruppe bildete. Darauf weist der Rest eines supralinearen Striches. Die Lesung TA.).e (vgl. Budge a. a. 0., S. 5) ist falsch. 28 ~~N. , Nur ~ deutlichj ~und N vermutet

.

0

folG 3v,2 Erg. nach Lemm a. a. O. 3 ~~. Erg. nach Silv NHC VII/4,110,21. 5 Erg. nach Ms. C folG 5r,20 8 Ergo nach Lemm a. a. O. / Ms. A

77

Hadesfahrt des Erlösers

Ms. C p. [I5}.[16} / Ms. A p. 46.53

2.3 §§ 15.16

55

60

25

Es geschah aber in der Stunde des Lichts 11 des Sonntags, in der Stunde, in der die Engel den Vater besingen, wegen der 11 Vergebung der Sünden der Kinder Adams

stieg der Erlöser, der lebendige, IAO [.. ]G auf den großen Wagen der Cher[ubin], (der) ganz feurig (war und) im Lichte des Lebens leuchtete, während eine große Meng[e von Engeln] und Erzengeln vor der Tür des Gra[bes] war 11 [und Cher]ubin und Seraphin und [die vierundzwan]zig Ältesten,1 die K[räfte ... u]nd Mengen von [... ] ohne Zahl [... ].

16 Erstürmung der Unterwelt und Fesselung ihrer Mächte; Erlösung der adamitischen Menschheit Ms. C p. [16] [i]hn. Und er z[erbrach ... ] Er zertrümmerte ihre [Türen. Er zerbrach ihre] ehernen [Riegel]. Ihre S[chlösser ... Ihre An]geln [wurden] zerstört. Er brachte [ihre Seelen herauf aus der U]llnterwelt, indem sie verlass[ en und wüst. .. ] war. Er band den S[cham]losen [ ... ] den Satan. Er ban[d] [den Beliar. [(vonp.52) Be-] Ms. A p. 531iar. Er trat zuBo]den den Melchir. Er trat zu Boden den Melchir. Er beschw[er]te[ihn mit Ei]sen. Er band ihn limit einer Fessel von Eisen und Stahl.

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78

Edition

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Ergo: Hinweis Nagel. An der Stelle uns. EmendD eine Rasur im Texto

Hadesfahrt des Erlösers·

Ms. C p. [J6] / Ms. A p. 53

10

2.3/2.4 §§ 16.17

Jesus ging hinunter [in den Tartaros der Unterwelt.] 11 Er versprengte ihn. Er ban[d den] T[e]ufel. Und er erlöste Adam und alle seine Kinder. Er rettete den Menschen. Er war barmherzig mit seinem Bild.

(Ms. A p. 59,26-30 ... erlöste er Adam. Er rettete alle' seine Kinder.)

10

15

79

Er befreite die ganze Schöpfung und den ganzen Kosmos. Er heilte seinen Sohn, 11 welchen der Feind verwundet hatte. Er brachte das Schaf wieder zurück, das sich verirrt hatte, zu seiner Hürde,1 er, der heilige und treue Hirt? Er brachte Adam wieder zurück zu seinem Ursprung. Er vergab ihnen ihre Sünden in Frieden. Amen. 11

15

20

25

30

Während der Tod 11 mit dem Leichnam Jesu in dem Grab sprach, befreite Jesus das 11 ganze Geschlecht der Menschen. Er heilte die Kinder Adams, welche der 11 Feind verwundet hatte. Er brachte das Schaf zurück, das sich verirrt hatte, wieder hinein in 11 seine Hürde. Er brachte Adam wieder zurück zu seinem Ursprung. Er vergab 111 ihm seine Sünden in Frieden. Amen.

2.4 Verdammung des Judas ("die Flüche'?

17 Scheltrede Jesu 20

.1 2

Da wandte sich der Erlöser zu dem Menschen, der ihn verraten hatte, welcher Judas , der Isk[ari]ote. Sprach er zu ihm: "Judas, welchen [Ge]winn hast du davon gehabt, daß du mich ausgeliefert hast [in die Hände]

Vgl. Mt 18,12ff.; I Petr 2,25. Vgl. Joh 10,11.14; I Petr 2,25.

35 40

45

Da wandte sich Jesus zu dem Menllschen, der ihn verraten hatte, welcher Judas, der Iskariote ist. 11 Sprach er zu ihm: "Welchen Gewinn hast du davon gehabt, 0 Judas, daß du mich ausgeliellfert hast in die Hände

80

Edition

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f.il-~-';~E , J Mso C fol. 3v 28 par. {NOYOi' sie. Gramm. richtig wäre [1'lOY(}YDj'. SO emend. Steindorff, S. 39 Anm. ~ diese Redewendung in den Andreas-Paulus-Akten: WO} NA1lN erXtr!. Dagegen: Da die artikellose Schreibung nunmehr dreimal bezeugt ist, ist anzunehmen, daß sie als korrekt emE.fund~n wurde und wird deshalb hier nicht emend. Wir fassen ZN 0'(01 ifJ)(H& als "Redensart" auf, in der "der von einer präp. abhängige undeterminierte Ausdruck ohne Artikel gebraucht" wird (Till, §107). 29 ~E ON • nie Erg. nach Ms. A füllt die Lakune nicht ganz. fol. 4r, 1 "'1!1.\~~~O(.,nie Erg. nach Ms. A etwas zu lang. 6 Erg. nach ~ a. a. 0., S. 529

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/ Ms.

A

Hadesfahrt des Erlösers

Ms. Cp. [16].[17J/Ms. Ap. 53.[5J4

25

der hündischen Juden. Ich, indes, ic[h 11 er]trug alles Leiden, bis daß ich [den Willen mei]nes Vaters .erfüllte und mein Bi[1d und mein Ge ]schöpf, das ich erschuf, errettete. Du, [deinerseits, wehe dir] in gedoppeltem Weh.,,2

81

2.4 §§17.18

50

der Hohenpriester?l Ich, indes, ich ertrug alles IILeiden, bis daß ich

55

mein Geschöpf errettete. Du, deinerseits, wehe dir 11 in gedoppeltem Weh und großer Schande und Ms. A p. [5J4 schlimmem Fluch."

18 Fluchlied gegen Judas [Judas aber also: (1) S]ein T[ei]l [wurde mit seinem Vater, dem Teufel.]3 Ms. Cp. [17J (2) [Getilgt wurde sein Name] 4 aus dem Bu[ch des] Lebens. [ ... ] (3) Getilgt [wurde] sein Name aus 5 [der Zahl] der Heiligen. (4) Weggenommen wurde sein 6 Er[be] bei den Lebendigen. Lebendigen. (5) Zerbrochen wurde sein 11 [Täfelchen]. (6) Ausgegossen wurde das Öl seines [irdenen] Gefäßes.

2 3 4 5 6

Vgl. Mt 26, 14tT. Vgl. Mt 26,24. Vgl. .loh 8,44; 6,70. Ps 68,29. Ps 108,13. Vgl. SapSal 5,5 in Act 20,32.

Judas aber also: (1) Sein Teil wurde mit seinem Vater, dem 11 Teufel. (2) Getilgt wurde sein Name aus dem Buch des Lebens. 11

10

15

(3) Weggenommen wurde sein Erbe aus der Zahl der (4) Zerbrochen wurde sein 11 Täfelchen.

82

Edition

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Das zweite" corr. ex t •

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10 Wir verstehen die vielleicht verderbte Stelle (so Lemm, ebd.) in ~nalogie zu U:" M~OY "lJIasser schöpfen" (Cru~, S. 325b).

15 ~7MO~~' sic. Lemm aoa. 0., S. 529fo hält die Stelle für verderbt und oen-Text von Ms. A für besser. Uns scheint Ms. A eher eine Schwierigkeit des Originals geglättet zu haben. Nagel nimmt ein auf -C abgeleitetes Qualitativ von MDYN an. / Ms. fi fol. 63v,30 7fp~n~}NEq2Üf 0 Die Präp. nachträglich hineinkorrigiert - allerdings fälschlich: Da 7ir~n- stat. nom. von TWi'" ist, mul~ das Objekt direkt angeschlossen werdenD

Hadesfahrt des Erlösers

Ms. C p.[17] / Ms. A p.[5]4

10

15

(7) Zerrissen wurde sein Gewand. (8) Der Sa[tan ging vor Gericht] mit ihm. 1 Er ging von dannen ver[ dammt. 2 (9) Weggenommen wurde sei]n Bischofsamt. 3 (10) Entrissen wurde seine Krone. 4 (11) Fremde raubten 11 seine Mühen im Nu. 5 . (12) Er wurde mit dem Fluch bekleidet wie mit einem Gewand. 6 (13) Er schöpfte ihn wie Wasser. 7 (14) Entrissen wurde das Gewand seines Stolzes. 8 (15) Gelöscht wurde das Licht . L ampe. 9 semer (16) Sein Haus wurde wüst 10 gelassen. (17) Seine Tage 11 [v]erkürzten sich. lI (18) Seine Lebenszeit fand ein Ende, ohne Dauer.

2.4 §18

20

25

30

35

40

45

50

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

Ps 108,6b. Ps 108,7a. Ps 108, 8b. Act 1,20. Hi 19,9b Ps 108,11 b. Ps 108,18a.19. Ps 108,18b. Hi 19,9a TestHiob 43,5. Ps 68,26; Act 1,20. Ps 108,8a.

83

(5) Zerrissen wurde sein Gewand. (6) Der Satan ging vor Gericht mit 11 ihm. Er ging von dannen verdammt. (7) Weggenommen wurde von ihm sein 11 Bischofsamt. (8) Entrissen wurde seine Krone. (9) Fremde 11 raubten seine Mühen. (10) 111 Er kleidete sich mit dem Fluch. (11) Er trank ihn wie Wasser. 11 (12) Entrissen wurde das Gewand seines Stolzes. (13) Gelöscht wurde das 11 Licht seiner Lampe. (14) Sein Haus wurde wüst gelassen. 11 (15) Seine Tage verkürzten sich. (16) Seine Lebenszeit fand ein Ende. (17) Die Ruhe entfernte sich von 11 ihm.

84

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Ms. C folg 4r, 18 IJ..~Z01TCcf Bohairismus 22 11tJJi,.'u • Der Buchstahenrest läßt sich nicht sicher auf den Abstricn des A deuten. narüber Frgm. eines supral. Zeichens. 23 N7f!.YIY JIt'U. ,.. unsicher; Erg zweifelhaft. 24ff. Wie Resti auf folG 4v ausweisen, wurden die Namen der 30 Schlan~en durch Zahlzeichen am linken Hand begleitet. 0

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/ Ms. A

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85

Hadesfahrt des Erlösers·

Mso C p.[17].[18] / Mso A p.[5]4

2.4 §§18-20

(19) Die Müh[ s]al kam zu ihm. (20) Das Licht ging. Es verließ ihn. 1 (21) Die Finsternis k[ a]m zu ihm. (22) Der Wurm empfing ihn zum Erbteil. (23) Er bedeckte sich mit Fäulnis.

(18) Die Mühsal kam zu ihm.

55

(19) Die Finsternis ergriff ihn. (20) Der Wurm empfing ihn zum Erbteil. 11 (21) Er wurde mit Fäulnis bedeckt.

19 Folterung durch Engel

20

Die Engel, die dem Herrn Die Engel, die dem Herrn folgten, warfen ihn nieder. folgten, warfen ihn nieder. Sie schnitten 11 seine Zunge heraus. Sie rissen das Licht seiner [A]ugen aus. Sie [r]issen das Haar seines Hauptes aus. Sie [beschm]utzten [seine]n Mund.

20 Litanei der Namen der dreißig Schlangen

25

1

Die [1] [2] [3] [4] Ms. [5] [6]

dreißig Schlangen [... ] na[gt]en an ihm, deren N[ame]n diese sind [... ] [Der] erste ist das Entferntsein von [G]o[tt]; 11 [der zweite ist der] böse Eifer; der [dritte ist ... ;] der [vierte ist ... ;] Cp. [18J die fünfte ist Miß[gunst;] [die sechste ist die Erbarmungs]losigkeit; '7 die siebte [ist der] Ho[chmut;] 8 der achte [ist das] Streiten; 9 der [neunte] ist Gerede; 10 der zehnte ist der [... ]; 11

TestHiob 43,60

86

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87

Hadesfahrt des Erlösers

Ms. C p. [18J

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25

2.4 §20

11 der elfte Verleumdung; 12 [der] zwölfIte] ist die Heuche[lei]; 13 der dreizehnte is[t ... ]; [1]4 der vierzehnte ist [... ] ... ; [1]5 der fünfzehnte ist die Unersättlichkeit; [16] der 11 sechzehnte das Fluchen; [17] der siebzehnte isf der Zorn; [18] der achtzehnte ist die Nachstellung; [19] der neunzehnte die Verirrung; [20] der zwanzigste ist die lügnerische Zunge; [21] der ei[n]undzwanzigste ist der Mutwillen; [22] der zweiundzwanzigste ist 11 die Verachtung; [23] der dreiundzwanzigste ist Lüg[e]; [24] der vierundzwanzigste ist Hinterhalt; 25 der fünfundzwanzigste ist die Torheit; 26 der sechsundzwanzigste die Nachlässigkeit; 27 der siebenundzwanzigste ist die Verhärtung (gegen die) Wahrheit; [28] der achtundzwanzigste ist 11 [L]ist; [29] der neunundzwanzigste ist die [G]ier; [30] der dreißigste ist die Go[ttlo ]sigk[eit]. [D]as sind die dreißig Schlangen. S[ie sind's], die an Judas, dem Is[karioten, n]ag[ten]. [ ... wege]n der dreißig Silberlinge [... 11 ... ] ... [ ... ]

88

Edition

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Hadesfahrt des Erlösers·

Ms. C p. [19J; Ms. A p. 57

89

2.4/2.5 §§21.22

21 Verbannung in die äußerste Finsternis Ms. C p. [19J [... ] der Juden und [ ... ] ... [ ... d]ie er nahm, während Schlangen an ihm [nagten] (und) er in die äußerste Finsternis! gew[orfen] war, [den Ort, an dem man] seiner nicht gedenken wird und es keinen Besull[ch für] ihn gibt (und) es kein Gedenken an ihn geben wird [seit dieser] Zeit. Das sind die Flüche, die der Erlöser in der Unterwelt [gegen [(von p. 56) Er] Ms. A p. 571öser über Judas [sag]te. Judas sagte, als er unten in der Unterwelt war. 11

2.5 Epilog: Der getäuschte Tod und die drei Verdammten 22 Rede des Todes an die Pest angesichts des verschwundenen Leichnams Jesu

10

15

Der Erlöser aber erstand [von den T]oten am dritten Tage. Abbaton, aber, [der T]od, sprang auf. Er sah nicht 11 den Leichnam Jesu, des Sohnes Gottes, der mit ihm sprach. Sprach er zu seinem Sohn, der Pest: "Schnell, lauf hinunter in die Unterwelt! Sichere dich gut! Schließe die Türen der Unterwelt, bis ich se[he], wer dieser ist, der mich getäuscht hat. Ich habe es nicht begriffen. 11 Wir werden nämlich (noch) mit ihm sprechen. Er verbarg sich vor uns.

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15

20

25

30

35

40

Vielleicht ist er gar der Sohn Gottes, der jedermann befreit.

1

Mt8,12u.ö.

45

Der Erlöser aber erstand von den Toten am dritten Tallge. Abbaton aber, welcher der Tod ist, sprang auf. Er fand nicht 11 den Leichnam Jesu, mit dem er im Grab gesprochen hatte. Sprach er zu seinem 11 Mächtigen, der Pest: "Schnell, lauf hinunter in die Unterwelt! Sichellre dich gut! Schließe die Türen der Unterwelt, bis ich sehe, 11 wer dieser ist, der mich geilltäuscht hat in dieser Weise. Ich habe es nicht begriffen. 11 Wir sprachen (doch) mit ihm. Er verbarg sich vor uns, und wir wissen nicht, 11 wohin er gegangen ist. Vielleicht ist dieser der Sohn Gottes. Bin (denn) nicht 11 ich, der einen jeden zunichte macht?

Edition

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Hadesfahrt des Erlösers·

Ms. C p. [1 9]. [20} / Ms. A p. 57.58

(Was) aber diesen (betrifft), (so) habe ich nicht Macht über ihn gefunden, auch nicht meine sechs Söhne."

91

2.5 §§22-24

50

(Was) diesen aber (betrifft), (so) habe ich nicht Kraft über 11 ihn gefunden, weder ich noch meine Mächtigen."

23 Entdeckung der verwüsteten Unterwelt

20

25

Und es lief der Tod hinab in die Unterwelt, zusammen mit seinen sechs Söhnen. Er fand die Unterwelt verlassen, indem sie wüst lag, während keine einzige Seele dort war. Sondern es waren alle ihre Türen [z]erbrochen, und es waren ihre Angeln abgerissen [Es waren ihre R]iegel zerbrochen. Und weggehob[en] waren [die] brennenden ehernen [Öfen].

55

60

10

Es lief aber der Tod nach 11 unten, in die Unterwelt, zusammen mit seinen sechs Dekanen. Er fand die Unterwelt verlassen 11 indem sie wüst lag, während keine einzige Seele in Ms. A p. 58 ihr war. Aber sie war ganz zerrüttet. 11 Es waren ihre Türen zerbrochen. Es waren ihre Angeln abgerissen. Es waren ihre Riellgel zerbrochen. Und er hatte die brennenden ehernen Öfen zugeschüttet.

24 Die drei Stimmen [Sie fanden niemanden dort] außer dre[i Stimmen allein, die aufschrieen in einer Stimme] Ms. C p. [20J von Verstörung und Mühsal und Be[trübnis, die] a[n dem Ort l des Knirschens] der Zähne [sind], dem Ort des Seufzens und der [Verstörung] und des schlaflosen Wurmes. Wehe ihnen!

Mt 8,12 u. ö. 2

Vgl. Mk 9,48.

15

20

25

30

2 35

Sie fanden niemanden 11 an diesem Ort außer drei Stimmen allein, die aufschrieen 11 in Furcht und in einer Stimme von Weinen und Trübsal und Verstörung , 11 die an dem Ort des Weinens und des Knirschens der Zähne waren, dem Ort des Seu~lzens und der Verstörung und 111 des Zitterns und des schlaflosen Wurmes. 11 Wehe ihnen, den Erbärmlichen, den Elenden und Armen in Gott.

92

Edition

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Mso C / Mso A

Der Ostermorgen

Ms. C p. [20} / Ms. A p. 58.59

93

2.5/3 §§25-27

25 Identität der drei Verdammten: Judas, Kain und Herodes 40 Diese sind's, die 11 drei, die aus dem Buch des Lebens ausgeschlossen wurden. 45 Sie wurden entfernt aus der 11 Bibliothek der Heiligen und von der Erkenntnis des 50.55 Heils; 11 welche sind: Judas und Kain und Herodes, die an jenem 11 Ort sind, indem 60 sie dreihäuptig <sind, die Engel> der 'Unbarmherzigkeit, die 11 über ihnen sind. Ein Gedenken an sie wird es überhaupt nicht Ms. A p. 59 geben. Judas verriet den l Herrn dessen, was des 11 Himmels und was der Erde ist ; Herodes schlug Jesus mit 10 einem Backenstreich 11 in sein Gesicht;2 Kain erhob sich wider seinen 3 15 selbsteigenen Bruder. 11 Er tötete ihn.

26 Das Bekenntnis des Todes 20 25 30 35

Der Tod aber und auch seine sechs Dekane schrieen 11 auf und sagten: "Dieser ist der Sohn Gottes.,,4 Indem er 11 von den Toten erstand, erlöste er Adam, rettete 11 alle seine Kinder (und) vergab ihnen ihre Sünden 111 im Frieden des Vaters. 11 Amen.

3 Der Ostermorgen 27 Eucharistischer Gesang der Engel am Sonntagmorgen 40 45 U[nd die En]gellobsangen in dem Lobgesang [des Segens], 11 weIchen die Seraphin zu singen pflegen [zur Stunde des Lich-] tes des Sonntags über dem Le[ib des Erlösers.

2 3 4 5

Vgl. Mt 26, 14ff. Vgl. Lk 23,11 in Verbindung mit Joh 18,22. Vgl. Gen 4,8. Vgl. Mt 27,54. Eph 4,8.

50 55

Der Erlöser aber erstand von den Toten. 5 Er brachte 11 die Gefangenschaft hinauf. Er ging zu dem Grab. Er fand die Engel in der 11 Stunde des Lichtes des Sonntags, wie sie lobsangen in dem Lobgesang dlles Segens, weIchen die Engel zu singen pflegen zur Stunde des Lichtes des 11 Sonntags über dem Leib und dem Blut Christi.

Edition

94

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Der Ostermorgen

Ms. C p. [20J / Ms. A p. 59.60

95

3 §28

3.1 Die Frauen und Maria am Grabe im Garten des Philogenes 28 Die Frauen am Grabe Im] Morgengrauen des Sonntags, während es draußen noch finster war, 1 gingen hinaus zu dem Grab [die] heiligen [Fr] auen,

10

15

20

Maria Magdalena und Maria, die des Jakobus, 11 die er vom 2 Satan gerettet hatte, und Salome, die Versucherin,3 und Maria, die zu Tische dienende, mit Martha, der Schwester,4 und Susanna, 5 der Frau des Chusa, des Verwalters des Herodes, die sich fernhielt von der Bettstatt, und Berenike, bllei der die Quelle ihres Blutes versiegt war in Kapharnau[m],6 und Lia, die Witwe, deren So[hn] Gott von den Toten auferweckt hatte,7 und die Sünderin, der der Erlöser gesagt hatte: Deine vielen Sünden sind dir vergeben. Geh (hin) in Frieden.sll Sie standen in dem Garten des Philogenes, des Gärtners, welchem der Erlöser seinen Sohn {und } Simon geheilt hatte,

60

10

15

20

25

30

35

40

45

Im Morgengrauen aber, 11 während es draußen noch finster war, gingen hinaus zu dem Grab die heiligen Ms. A p. 60 Frauen, deren Namen diese sind: Maria Magdalena und 11 Maria, die des Jakobus, die er vom Satan gerettet hatte, 11 und Salome, die Versucherin, und Maria, die zu Tische dienende, mit Martha, ihrer 11 Schwester, und Johanna, der Frau des Chuza, des Verwalters des Herolldes, und Berenike, bei welcher er die Quelle ihres Blulltes geheilt hatte in Kapharnaum, und Lia, die Witwe, die, deren Sohn der Erlöser 11 auferweckt hatte in 111 Nain, und die Sünderin, 11 der der Erlöser gesagt hatte: Deine vielen Sünden sind dir vergeben. 11 Sie standen in dem Garten des Philoges, des Gärtners, 11 welchem der Erlöser seinen Sohn Simon geheilt hatte,

loh 20,1. 2

3 4 5 6 7 8

Die ersten drei Frauen nach Mk 16,1. V gl. Protev.T ac 20,1. Vgl. Lk 1O,38ff, ; Verwechslung: Martha ist die zu Tische dient. Lk 8,3. Verwechslung mit der ebd. genannten Johanna. Mt 9,20ff. Der Name aus ActPil 7. Lk 7,11ff. Lk 7,36ff.47.

96

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17

Der Ostermorgen

97

Ms. C p. [20}.[21] / Ms. A p. 60.61

zur Stunde, als er vom Ölberg herabkam mit allen seinen Aposteln.

3/3.1 § §28-30 50

zur Stunde, 11 als er vom Ölberg herabkam mit seinen Aposteln. 11

29 Maria und Philogenes, der Gärtner

25

Sprach Maria zu Philogenes: 1 "Wenn du [es bist, kenne] ich 11 [d]ich" Sprach zu ihr Philogene[s: "Du bist Maria, die] Mutter Tharka [Marimath, dessen Deutun]g ist: Die Freude und der [Segen und der Jubel." Sprach z]u ihm [Mar]i[a: "Wenn du den Leib meines Herrn fortgetragen hast, sag's] Ms. C [po 21J [mir,] wohin [du] ihn [ge]legt [hast].

55

10

Und ich [werde ihn nehmen.,,2

Sprach Maria zu Philoges: "Wenn du es bist, kenne ich dich." Sprach Philoges zu ihr: "Du bist Ms. A p. 61 Maria, die Mutter Thalkamarimath, dessen Deulltung ist: Die Freude und der Segen und der Jubel." Sprach zu ihm Maria: 11 Wenn du den Leib meines Herrn fortgetragen hast, sag's mir, wohin du ihn gelegt hast. Keinesfalls fUrchte dich. Und ich werde ihn nehmen." 11

30 Philogenes' Bericht von seiner Schau der Auferstehung Sprach zu ihr] Philogenes: ,,0 meine Schwerster Ma]r[ia, was sind diese] Worte, die du sprichst, 0 (du) h[eil]i[g]e [Ju]ngfrau, <Mutter> Christi? Denn seit der Stunde,[in 11 der si]e Jesus gekreuzigt hatten, die Juden, suchten sie beharrlich ein sicheres Grab, daß sie ihn in es hineinlegten [wegen s]einer Jünger, daß sie nicht kämen und ihn [heimlich in der Na]cht nähmen. 3

2 3

Zum folgenden vgl. loh 20,11-18. loh 20,15. Mt 27,64.

20

25

30

35

40

Sprach zu ihr Philoges: "Meine Schwester Maria, Jungfrau, Mutter 11 Christi, was sind diese Worte, die du sagst?" Seit der Stunde, in der die Juden 11 ihn gekreuzigt hatten, 111 suchten sie beharrlich ein wohlgesichertes Grab, 11 damit sie ihn in es hineinlegten wegen seiner Jünger, daß sie nicht kämen in der Nacht und 11 ihn heimlich nähmen.

98

Edition

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99

Der Ostermorgen

Ms. C p. [21] / Ms. A p. 61.62

10

15

20

1

3.1

Ich aber sprach zu ihnen: "Es gibt [ein Grab] bei meinem Gemüsegarten. Nehmt ihn 11 45 [(und) legt ihn] in es. Ich werde es bewachen." - während ich 50 in meinem Herzen dachte: Wenn sie' sich aufgemacht haben, die <J>uden, und in ihr Haus gegangen sind, 55 werde ich in das Grab meines Herrn gehen und ihn nehmen und ihm Spezereien beigeben und eine Menge an Wohlgeruch. <Sie> brachten ihn aber, sie legten ihn 11 hinein, sie versiegelten es. Sie gingen in ihr Haus. In der Mitte der Nacht stand ich auf. Ich ging vor den Eingang des Grabes meines Herrn. Ich fand das ganze Heer der Engel umher gelagert. Die erste Ordnung von Cherubin machte zwölftausend. Die zweite 11 Ordnung von Seraphin machte dreizehntausend. Die dritte Ordnung von Kräften machte zwanzigtausend. Und weiter: Die vierte Ordnung von Jungfräulichen machte dreißigtausend.

10

15

20

25

30

35

40

§30

Ich aber sprach zu ihnen: "Es gibt ein Grab bei 11 meinem Gemüsegarten. Nehmt ihn (und) legt ihn in es, und ich 11 werde es bewachen." - während ich in meinem Herzen dachte: Wenn sie sich aufgemacht haben, die Juden, 11 werden sie in ihr Haus gehen. Ich werde zum Grab meines Hellrrn gehen und ihn nehmen und ihm Speze Ms. A p. 62 reien beigeben und eine Menge an Wohlgeruch. Sie brachten ihn aber. Sie 11 legten ihn hinein. Sie versiegelten 1 den Stein - mit der Wache. Sie 11 gingen in ihr Haus. In der Mitte der Nacht stand ich auf. Ich ging 11 zu dem Grab meines Herrn. Ich fand das ganze Heer der Engel umher gell lagert. 1 Die erste Ordnung von Cherubin macht zwölilftausend. 2 Die zweite Ordnung sind die Seraphin. Sie machen 11 dreißigtausend. 3 Die dritte Ordnung sind 111 die Kräfte. Sie machen dreillzehntausend.4 Die vierte Ordnung sind die Jungfräulichen. Sie machen dreißiglitausend.

Mt 27,66. "Mit der Wache" ist schon bei Mt ohne syntaktischen Zusammenhang angefügt.

100

Edition

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--

Der Ostermorgen

Ms. C p. [21]. [22J / Ms. A p. 62.63

25

10

1

Tausend mal tausend, die es umringten und 11 [z]ehntausend mal zehntausend, die sich an ihm versammelt hatten. I -Es war ein großer Wa[gen] dort [a]ufgestellt, der feurig war, [ .. , der leucht]ete. Es [standen] auch z[wölf Jungfräuliche auf dem Wagen,] Ms. Cp.[22] lobsingen[ d] in der Sprache der Ch[erubin, die] ihnen allen [respondierten]: "Amen, [Halleluja". Ich sah] zudem die sieben Firmamente [de]s [Himmels sich nach]einander [öffnen]. Der Vater kam heraus [aus den] Höhen u[nd seinem Z]IIelt von Licht. Er ging zu dem Grab des [Erlösers]. Er erweckte ihn von den Toten. Alle d[iese Herrlich-] keiten] sah ich, 0 meine Schweste[r] M[aria. Wenn ich nicht] Petrus dort gesehen hätte, den großen [Dolmet]sch Jesu. (und) er mich nicht ergriffen und [mir geholfen] hätte - 11 [Ich] würde verzagen und sterben durch [das große Geheim]nis und diese große (und) mannigfaltige Herrlichkeit, die ich sah.

Die Zahlenangaben nach Dan 7,10.

101

3.1 §30

45

50

55

60

10

15

20

25

Tausend mal tausend sangen ihm. Zehntausend mal zehntausend gaben ihm 11 Ehre. Es stand ein großer Wagen dort, der feurig war, 11 der leuchtete. Es standen zwölf Jungfräuliche auf dem Wallgen,

lobsingend in der Sprache der Cherubin, die ihnen respondierten 11: "Amen, Halleluja". Ich sah die sieben Firmamente sich Ms.Ap.63 nach einander öffnen. Der Vater kam heraus aus den Höhen und seinem Zlielt von Licht. Er erweckte ihn von den Toten. Alle diese Herrlichkeiten 11 sah ich, 0 meine Schwester Maria. Wenn ich dort nicht Petllrus angetroffen hätte, den großen Dolmetsch, (und) er nicht meine Hand ergriffen (und) mir geholilfen hätte, ich hätte verzagt und wäre gestorben wegen der großen Herrlichkeit, die 11 ich sah.

Edition

102

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Der Ostermorgen

Ms. C p. [22J / Ms. A p. 63.64

103

3.113.2 §§30-32

o Maria, meine Schwester, was soll ich tun, bis daß ich zu jenem Ort gehe?"

30

Jetzt aber, 0 meine Schwester Maria, was soll ich tun, bis daß ich 11 zu jenem Ort gehe?"

3.2 Maria und der Erlöser. 31 Begrüßung

15

20

Während Philogenes dieses zu Maria sagte, kam der Erlöser in ihre Gegenwart, aufsitzend [auf] 11 dem großen Wagen des Allvaters. Er rief aus in der Sprache seiner Göttlichkeit und sagte: "Mari Char Mariath", dessen Deutung ist "Maria, Mutter des Sohnes Gottes". Maria aber verstand die Bedeutung der Rede. Sie sprach: "Rhambun[i] 11 Kathiathari Mioth", dessen Deutung ist: "allherrschender Sohn und Lehrer und mein So[hn]".

35

40

45

50

55

60

Während aber Phi IIlloges dieses zu 11 Maria sagte, kam der Erlöser in ihre Gegenwart, aufsitzend auf dem 11 großen Wagen des Vaters des Alls. Er rief aus in der Sprache 11 seiner Göttlichkeit: "Maricha Marima Thiat", dessen Belldeutung ist "Maria, Mutter des Sohnes Gottes". Maria aber 11 verstand die Bedeutung. Sie wandte sich um. Sie sprach: 1 "Rabuni Kathiath Tha 11 mioth", dessen Bedeutung ist: "Sohn Gottes, Ms. A p. 64 Allherrscher und mein Herr und mein 11 Sohn".

32 Chairetismos

25

Sprach er zu ihr: (1) "Sei gegrüßt, meine Mutter. (2) Sei gegrüßt, meine heilige Lade. (3) Sei gegrüßt, die du das Leb[en] der ganzen Welt trugst. (4) Sei gegrüßt, mein heilige[s] Gewand, 11 in das ich mich hüllte .

.loh 20,16b.

10

15

Sprach zu ihr der Erlöser: (1) "Sei gegrüßt, die du 11 das Leben der ganzen Welt trugst. (2) Sei gegrüßt, meine Mutter, meine heilige Lade. 11 (3) Sei gegrüßt, meine Mutter, meine Stadt, meine Wohnstätte.

104

Edition

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/ Ms. A

Der Ostermorgen

Ms. Cp. [22}.[23]/Ms. Ap. 64

(5) Sei gegrüßt, mein Gefäß voll [h]eiligen [Wasser]s. (6) Sei gegrüßt, meine Mutter, mein Haus, meine Wo[hn] stätte. (7) [Sei gegrüß]t, meine Mutter, meine Stadt, meine Zuflucht.

3.2 §§32.33

20

25

30

(8) [Sei gegrüßt, die du] bei dir [die sieben Äonen in einer einzigen Ordnung] empf[ingst]. (9) [Sei gegrüßt, Ms C p. [23J du Tafel, die angebracht ist im Paradies des sieb ]te[n Himmels, deren Bedeutung ist: "Chomthomach", um derentwillen das] ganze Paradie[s sich freut. (10) Ich sage di]r, 0 meine Mutte[r]: We[r dich liebt, liebt das Leben. (11) Sei gegrüßt,] die du 11 [das Leben der ganzen Welt in deinem] Schoß trugst.

105

35

40

45

50

(4) Sei gegrüßt, mein Ehrenkleid, 11 in das ich mich hüllte, als ich zur Welt kam. (5) Sei gegrüßt, mein Gefäß voll 11 heiligen Wassers. (6) Sei gegrüßt, die du das Leben des AIIs in deinem IISchoß trugst. (7) Sei gegrüßt, die du 111 bei dir die sieben Äonen in einer 11 einzigen Ordnung empfingst. (8) Sei gegrüßt, du Tafel, die angebracht ist im Paradies des siebten 11 Himmels, deren Bedeutung ist "Chomthomach", um derentwillen das ganze Paradies sich frellut. (9) Ich sage dir, 0 Maria, meine Mutter: Wer dich liebt, 11 liebt das Leben.

33 Auftrag an Mafia zur Verkündigung der Osterbotschaft

o meine Mutter, [... erhebe dich und ge]h und sage meinen Brüdern, [daß ich erstanden bin von den Tote ]n. Sage ihnen, daß [hinauf]gehen <werde> [zu meinem Vater,

55

60

Sprach der Erlöser zu ihr: Geh zu meinen Brüdern und sallge ihnen, daß ich erstanden bin von den Toten. Sage ihnen, daß ich 11 hinau~ gehen werde zu meinem

Vater,

Edition

106

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1\

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Ms. B

Der Ostermorgen

Ms. C p. [23] / Ms. A p. 65/ Ms. B p. III

10

15

20

1 2 3 4

107

3.2 §33

der euer Va]ter ist, der euer Va Ms. A p. 65 ter ist, und zu meinem Gott, und zu meinem Gott, [der euer Gott ist, u]nd der euer Gott ist. [meinem] Herrn, der euer Herr ist. 1 Und II[g]edenk[t] Und 11 gedenkt der Worte, die all[er] Worte, die ich zu euch ich zu euch gesagt habe, daß gesagt habe. Denn ich komme zu ich zu euch kommen werde, euch,2 morgen zur Stunde des 10 morgen zur 11 Stunde des Lichtes, zu der Stunde, in der Lichtes, die auch die Stunde ist, in der ich meine 15 ich meine 11 göttliche Rechte Licht-Rechte ausstrecke, daß ausstrecke, daß die Sonne aufdie Sonne aufgehe über der gehe über der ganzen Erde; Erde; zur Stunde auch, in der 20 zur Stunde, in der ich 11 mein ich mein geistiges Gewand geistiges Gewand bewege, bewege, sitzend zur Rechten sitzend zur Rechten meines meines Vaters, 11 daß der paradie25 Vaters, daß der Tllau des siebten Himmels und des Parasische Tau des siebten Himmels auf die ganze Erde komme und dieses auf die Erde komme 11 3 sie sich satt trinke und lebendige 30 und sie 111 lebendige Früchte hervorbringe. Früchte gebe. Ich komme zu euch zu jener 35 Ich komme zu euch zu 11 jener Stunde, daß ich euch meinen Stunde, daß ich euch meinen Frieden gebe,4 den ich Frieden gebe, den ich Ms. B p. 111 von meinem von meinem heiligen 40 von meinem 11 Vater empfing. Das Vater empfing, Vater empfing. ist der Frieden, welcher der Fr[ie ]den Und er 11 gab ihn mir. den mir mein Vater ist, den mir mein gab. Vallter gab, als ich zur Welt kam. Und Ich brachte ihn der 45 Ich kam zur Weilit. Ich gab ihn euch, ich werde ihn euch geben; Welt.Ich gab ihn euch,

Joh20,17. Vgl. die Formulierungen "ich will wiederkommen" (Joh 14,3) bzw. "ich komme zu euch" (Joh 14,18.28). Eigentl. "sich betrinke". Vgl. loh 14,27.

108

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Der Ostermorgen

109

Ms. C p. [23].[24] / Ms. A p. 65.66/ Ms. B p. J J J

25

euch, meinen Jüngern, einem jeden, der an meinen Namen 50 glauben wird, und Maria, meiner wahrhaft jungfräulichen Mutter, meinem geistigen 55 Schoß, meinem Schatz von Perlen, der Lade der Kinder 60 Adams,die den L[e]llib des Sohnes Gottes und sein [wahr]es Blut trug, das die Sünde [der] Welt wegnahm 1 [... u]nd das Licht des [ ... ]

3.2 §§33.34

meinen Jüngern, und einem jeden, 10 der 11 an meinen Namen glaubt, und Maria, meiner Mutter, der wahrhaften Jungfrau, lider des geistigen Schoßes, meinem Schatz von Perlen, der Lade 11 des Heils aller Kinder Adams, Ms. A p. 66 die den Leib des Sohnes Gottes 11 und sein wahres Blut trug.

ihr seid meine Jünger.

11

34 Segensbitte der Maria; Verheißung für Maria

Ms. C p. [24J [i]n [dem du warst -

Sprach Maria zu ihrem Sohn: "Mein Herr, 11 segne meinen Schoß, in dem du warst -

bevor du zu deinem Vater gehst."]

bevor du zu 11 deinem Vater gehst."

20

Da antwortete ihr

25

[... ] Jesus [ ... ]

10

[D]a [ö]ffnete

1 2

Vgl. loh 1,29. Vgl. loh 20,17.

15

15

Sprach Maria zu ihrem Sohn: "Jesus, mein Herr und mein Erstgeborener, 11 segne mich, denn ich bin deine Mutter, die dich gebar, bevor du in die Himllmel auffährst zu deinem Vater, wenn du mir nicht erlaubst, daß ich dich berühre.,,2 Da antllwortete ihr

110

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111

Der Ostermorgen

Ms. C p. [24J / Ms. A p. 66/ Ms. B p. J J 1

[seinen Mund der Erlöser, unser Leben, unser] Heil, unser König, unsere H[offnung, ... ] unser Helfer, [uns]er [ ... ] Er rief] 11 aus und sagte: ,,[Du wirst mit mir sein in meinem König[reich], in dem Segen der [Engel ... und Apos]tel."

20

25

3.2 §§34.35

der Erlöser, unser Leben, 11 unser Heil, unsere Hoffnung,

Jesus, unser aller Leben:

und sagte: "Du wirst sitzend sein zu meiner Rechllten in meinem Königreich."]

"Du wirst sitzend sein mit mir in meinem König-li reich."

30

35 Vision des Bartholomäus. Segnung Mariens durch die Trinität "Glaubt [mir, mir, Bartholomäus, dem Aposte]1 Jesu:

](l

Ich sah den S[ohn des lebendigen Gottes, wie er] auf dem Wagen der [Cherubin] stand. [Und] 11 es standen (da) auch tausend mal tausen[ d] Erzengel und tausend mal tausend Cherubin und zehntausendmal zehntausend Seraphin und zehntausend mal zehntausend Kräfte,

Zur Formulierung vgl. Mt 20,21.

"Glaubt mir, meine Apostelbrüder, 11 30

35

40

45

50

mir, Bartholillomäus, dem Apostel des Sohnes Gottes: Ich 11 sah den Sohn Gottes, wie er auf den Cherubinwagen stieg. 11 Es standen (da) auch tausend mal tausend Engel und zehntausendllmal zehntausend Erzengel und zehntausend Cherubin und Seraphin 11 und die Kräfte,

"Glaubt mir, 0 meine heiligen 111 Apostelbrüder, mir, Bartholomäus: 11

35

40

Ich sah den Sohn Gottes~ Auf den Wagen der Cherubin stieg er. 11 Es standen (da) tausend mal tausend,

112

Edition

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Der Ostermorgen

Ms. C p. [24J / Ms. A p. 66/ Ms. B p. 111

15

20

25

113

3.2 §§35.36

deren Häupter zu Boden geneigt waren, indem sie dem Segen respondierten "Amen, Halleluja", 1. dem, den der Sohn 11 aus seinem Mund für Maria aussprechen würde.

deren Häupter zu Boden geneigt waren, bereit zu bereit zu respondieren 11 respondieren "Amen" "Halleluja". 55 wege'n des Segens, den der Erlöser für seine Mutter sprach, 11 über ihrem jung60 [zu p. 67 fräulichen] Schoß. Da streckte unser Erlöser Da streckte unser Erlöser seine rechte Hand aus, gefüllt seine rechte Hand aus. mit Segen. Er segnete den Schoß 50 Er segnete die Jungllfrau. Mariens, seiner Mutter. Ich sah, wie sich die Himmel Ich sah wie sich die Himmel nacheinander öffneten. Es öffneten öffneten sich die sieben und die sieben Firmamente. Ich sah eine 11 menschliche Firmamente. 11 Ich sah einen 55 Lichtmenschen von Perlenglanz, Handfläche von Licht, [de]n kein Mensch anzusehen vermag, und auch eine feurige Hand von der Farbe [des] Schnees. Sie ließ sich nieder auf den welche sich niederließ auf das Haupt der heiligen JungLeib Mariens und ihr[ e] Brust. Und es war die Hand frau, 11 die die Hand des des Vaters 11 und die Rec[h]te des 60 Allherrschers war. Sohnes und die Rechte des H[eilig]en [G]eistes.

36 Segenslied Es segnete sie [der ... (und) sprach]: (1) Du sollst [gesegnet sein]

Er segnete sie (und) sprach: (1) Du sollst Ms. B p. 112 gesegnet

Zum Gebetsruf "Amen. Halleluja" vgl. Apk 19,4 nach Ps 106,48.

114

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fol. 32v, 17

N7N7AJ<M"j sie. L. NTN7"üJ(AATt.

Der Ostermorgen

115

Ms. C p. [25J / Ms. B p. 112

3.2 §§36.37

Ms. C p. [25J [... ] ...

[ ... A]me[n. Respondierten a]lle [Ordnungen]: "Amen. [Halleluja".

10

sein im Himmel und auf Erden. Du wirst genannnt werden von den Serallphin "Stadt des großen Königs". Respondierten alle Ordungen der Himmel 11 : "Amen".

(2) Man wird] dich [n]ennen: Quelle des Lell[bens ... S]trom von göttlichem Blut aus [... Amen.] Halleluja. (3) Und er tränkte auch die [... ] Sie wurden zurückgebracht. Sie wurden sündlos. Amen. Halleluja.

10

(4) [... ] ... [ ... n]ämlich ihre [ ... ] ... von Kraft des Himmels. [ ... ] ordnen wegen ihrer Frull[cht. Amen.] Halleluja. (5) Man wird dich nennen im [Himmel:] "Perlen[schat]z des Vaters". Und man <wird> dich auf Erden nennen "Welche Gott und unser Heil gebar". Es soll der Segen des Vaters mit dir sein zu aller Zeit. Amen. Halleluja. 11 1

15

(6) Es soll die Kraft des Sohnes dich überschatten. Amen. Halleluja.

(7) [E]s soll die Freude des Heiligen Geistes bleibend weilen mit dir zu aller Zeit. Amen. Halleluja.

37 Verheißung für die Todesstunde Mariens [U]nd wenn du aus dem Leib gehst, werde ich kommen [m]it meinem Vater und Michael und allen Engel, 11

Zum "Überschatten" vgl. Lk 1,35.

15

Und er sprach zu ihr: Wenn du aus dem Leibe gehst, werde ich zu dir kommen mit 11 Michael und Gabriel. Und wir werden nicht zulassen, daß du Furcht hast vor dem Tod,

116

Edition

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Der Ostermorgen

Ms. C p. [25].[26] I Ms. B p. 112

3.2 §§37.38

20 25 20

[u]nd du wirst bei uns sein in meinem Königreich. [Un]d dein Leib: 30 Ich werde veranlassen, daß die Cherubin [mit] dem flammenden Schwertl ihn bewachen, während ihn auch die [zw]ölftausend Engel bewachen [bis zum] Tag meiner Wiederkunft und meines Rei[ches].2

117

35

vor welchem 11 die ganze Welt Furcht hat. Und ich werde dich nehmen zu den Orten der Unl1sterblichkeit, und du wirst mit mir sein in meinem Königreich. Und ich werde deinen Leib unter 11 den Baum des Lebens legen, den der Cherub mit dem flammenden Schwellirt bewacht.

Bis zum 11 Tag meines Königreiches wird er es tragen.

38 Maria als Überbringerin der Auferstehungsbotschaft Ms. C p. [26J [

10

1 2 3 4 5

40

daß der Herr] v[ on den Totenerstande ]n [ist 45 und gesagt hat: "Ke]hrt zurück nach Galiläa,4 [morgen, zur Stunde des 50 Lichtes.] Und ich gebe euch meinen Frieden, [den mein Vater] mir 11 gab, als ich zur Welt kam.,,5 Maria [aber k]a[m], 55 wie sie ein Opf[ er d]es Leibes und 60 des Blutes Christi darbrachten. Mar[ia hielt] bei ihnen [Gottesdienst.] H[u]b a[n Petrus], der große Bischof, [(und) sagte: "Gegrüßt seist d]llu,

Vgl. Vgl. Vgl. Vgl. Vgl.

Gen 3,24. 11 Tim 4,1". Mt 28,7. Mt 28,10. Joh 14,27.

Als dies aber der Erlöser 11 seiner Mutter gesagt hatte,lief sie (und) sagte den Aposteln an, daß der Herr 3 von 11 den Toten erstanden ist und gesagt hat: "Kommt nach Galiläa. Mllorgen, zur Stunde des Lichtes werde ich euch meinen Frieden geben, den mein Vater mir gab." Mallria aber kam. Sie fand die Apostel auf dem Ölberg,wie sie 11 dem Herrn ein Opfer darbrachten Sie hielt mit ihnen Gottesdienst. Hub an der große Erz[zu p. 113 bischof ...

Edition

118

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Ms. C fol. Sv t 100 14 Mt' M~'p-;'. Das Prädikat 'Y'ln wird nicht kong~uent zum f. Subjekt ein~esetztt sondern substantivisch wie "Erstling" auf~efaßto Analog 1. 14 ergänzen wir 1. 10 st~tt des Oe1okutivums Tt die starre Kopula T7E.

15 .,.,.,.XAM2H. L. """'AJ\~2t1 wie 1. 11. 7~ - ist hier nicht etwa die Langform des art. def., sondern dlalekt. Form ries art. poss. 2 f. sg. fiir sah. 7~Y - (vgl. Til1, n § 128). 20 Emend nach Lemm a. a. 0., S. 534. 23 Erg. nach Lemm a. a. O. 26f. Er~.: Hinwp.is Nagel. tol.9r,3 Erg. nach Lemm a. a. 0., S. 535.

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [26].[27J

15

119

3.2/3.3/4/4.1 §§38-40

o Maria, denn du [bist] auch die erste, [die der Herr erwählte.] Der Engel br[a]chte ihn aus deinem [lich ]ten S[ cho ]ß, bis daß du ihn auf Erden gebarst und er auch uns erwählte und wir ihm Jünger würden. Du auch bist die erste, der er sich offenbarte, als er im Begriff war 11 zum Vater zu gehen. 0 gepriesen dein Schoß, der trug, bis daß du uns den König der Ehre hervorbrachtest." Alle Apostel aber freuten sich in großer Freude, als sie durch Maria, seine Mut[ter], hörten, daß der Herr von den Toten erstand. 11

3.3

39 Auffahrt und Erhöhung des Erlösers 20

25

10

Der Erlöser aber machte sich auf (und) kam hinauf in die Himmel, [aufsitzen]d auf dem Wagen des Vaters des Alls, während die ganze Gefangenschaftl der Söhne Adams ihm folgte. Nach Art eines Königs, der in den Krieg ge [zogen] ist, übermochte er seine Feinde. Er nah[m] 11 [ihr]e Beute. Und du wirst ihn finden wieder[kommen]d wegen seiner [M]e[n]schen, die er [zurückließ]. Ms. C p.127} [... der Er]löser Jesus, unser Herr, indem er ging (und) [in großen Freu]de war, während die Engel mit ihm gingen. [Er erlöste] die ganze Welt aus ihren Sün[den. Die Sera]phin aber lobsangen ihm, bis 11 [er] hinauf in den siebten Himmel [... ] und weiter [hinein in das] Zelt des Vaters, dieses unsagbaren. [Und der] Vater [saß] auf seinem Thron. Er [grüß]te seinen geliebten [S]ohn. Und er setzte auf sein Haupt das große Diadem von Glorie und Segen, das 11 alle Äonen zu jener Stunde erleuchtete.

4 Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern 4.1 Prolog 40 Bericht des Bartholomäus vom Offenbarungsempfang

o meine Apostelbrüder, glaubt mir, mir, Bartholomäus, dem Apostel. Denn wenn ich

1

nur

Vgl. Eph 4,8.

anfange

zu

reden

über

die

Dinge,

die

ihm

geschahen,

Edition

120

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folG 9v. Ergg;. und Emend. zumeist nach Lemm a. a. 0., S. 535.

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [27].[28] 15

20

121

4.1 §§40.41

in der Stunde, in der der Vater ein Diadem alluf das Haupt seines Sohnes setzte, werde ich es nicht aufschreiben können in meiner ganzen Lebenszeit, die ich auf Erden verbringen werde. Nicht allein also laß nicht zu, daß dieses Buch in die Hand irgendeines ungläubigen, häretischen Menschen kommt. Siehe, das siebente Mal habe ich dir befohlen, 0 11 mein Sohn Thaddäus, betreffs dieser Geheimniss[ e], daß du sie nicht unreine Menschen lehrst. Sondern [b ]ewahre sie sicher. Denn ich fl[e]hte unseren Erlöser an. (Da) veranlaßte er, daß Michael bei mir bliebe (und) aus[har]rte, bis daß ich diese Geheim[nisse] sähe. Ms. C p.12S] Nicht ist es meine Kraft, daß ich [diese Geheimnisse] von solcher Art sch[aue]. Ich schaute nämlich [diese Geheimnisse am] fünfzehnten Tag des Parmute in dem [... ] in der Penkoste, in Frieden.

41 Rede des Vaters au/die Erhöhung des Sohnes

10

15

[Und als der Va]llter das Diadem auf das Haupt [seines ge]liebten [Sohnes] setzte, sprach er zu ihm, wobei das ganze [Engel heer] zuhörte: "Friede sei mit di[r, mein geliebter Sohn], denn du bist der König des Fr[iedens], und [du hast] den Willen deines Vater [erfüllt]." Und er sprach 11 zu den Engeln: "Jeder Lobgesang, der würdig ist, verkündigt ihn zur Freude meines Sohnes. Denn dies ist der Tag der Freude, der Tag der Wonne, der Tag des Jubels, der Tag des Frohsinns, der Tag der Unsterblichkeit, der leuchtende Tag, der Tag der Freillheit zum Heil, der Tag der Sündenvergebung. Denn dies ist der Tag, an dem mein Sohn, der euer aller Herr ist, die ganze Welt von ihren Sünden erlöst hat."

122

10

Edition

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Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [28].[29]

20

25

123

4.114.2 §§41.42

Sprach er der Vater weiter zu ihm: "Komm, setze dich zu meiner Rechten, l mein geliebter Sohn. Ich werde dir 11 [me]inen Segen geben, mein geliebter Sohn, auf dem mein (Wohl)gefallen [r]uht. 2 Ich aber, ich bin dein Vater, [und] es gibt keinen anderen Gott außer dir im Himmel und auf Erden. Ich werde deine Feinde zu deinen Füßen legen,3 und du wirst herrschen vom 11 Stamm des Kreuzes. 4 Und du wirst herrschen [b ]is in Ewigkeit Ms. C p.{29] [... ] deine [... ] bleiben[d] bis in Ewigke[it ... Du bist] mein geliebter Sohn [... du]rch meine Segnungen. Du bist 11 [ ... ] .... Du bist der Starke. [... Du bist der] Bräutigam. Du bist der [... des Va]ters. Du bist der Sohn [... der] heilige [Fü]rsprecher. 5 Amen."

4.2 "Die Hymnen" zur Erhöhung Christi und Rechtfertigung Adams

42 Die himmlische Versammlung 10

15

2 3 4

5 6

[Ich sah, ich, Bartholomä]us, den Vater der Güll[te, s]itze[nd aufseine]m lichten Perlen[th]ron. Ich sah auch den Erlöser, sitzend zur Rechten seines ters. Tausend mal Tausende der Erzengel und die Cherubin und die Seraphin und die Kräfte und die Mächte und die zwölf Tugenden des 11 heiligen Geistes und die vierundzwanzig Ältesten und die sieben Äonen und die Patriarchen und die Prophen 6 und die Gerechten alle, sie kamen zuhauf und beteten den Sohn Gottes an (und) sprachen:

Ps 109, la. Mt3,17. Ps109,lb. VgI. Justin, dia\. 73. Justin gibt dort Ps 95,10: ,,0 KUPLO~ e.ßacriAEucrEv" mit dem Zusatz ,,(mo 'tou 1;UAOU" wieder, der seiner Meinung nach die authentische Fassung repräsentiert. Die Kurzfassung gehe auf das Konto einer antichristlichen jüdischen Unterschlagung. Da es sich um einen christologischen Hymnus handelt, ist eher an den 7tapaKAll'to~ von 1Joh 2,1 als an das Epitheton des Geistes von Joh 14,16ff. zu denken. VgI.LkI3,28.

124

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fol. tOv, 3.4 Aus~eschriebenes .J,AA.J.tfN wahrsch. zu lan~. naher wird hier zweimal erg.

Cf'

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [29].[30]

125

4.2 § 43

43 Erster Hymnus l

20

25

10

15

2 3 4 5

Heilig, heilig, heilllig ist der König, der Sohn Gottes, der Sohn des Königs, und sein guter Vater und der Heilige Geist. 2 Die Erde ist voll des Erbarmens des Herrn nd seiner Barmherzigkeit. [U]nd er errettete den Menschen, den er scll[h]uf; er vergab ihm seine Sünden und allen [s]einen [K]indern. In Frieden. Amen. [... u]nd seinen Kindern. Ms. Cp.[30] [Ehre] di[r ... ] Ehre dir, [dem] heilig[en G]eist. [... ] der All-Segen. Amen. Amen.] [.. . 3 Du bist der Hirt der Scha[f]e. [Amen. 4 Amen. Du bist das Licht] 11 des Lebens. Amen.] Du [bist ... Du bist's auch, der [Adam] erlöste [Amen. Ehre] di, All-Segen. Ame[n. Ehre dir, dem Licht] des Lebens. Amen. Amen. Eh[re dir ... ] Ehre dir, dem [... Amen.] 11 Am]en. Ehre dir, dem Verge[ber. Amen. E[hre dir], dem Unsterblichen. Amen. Ehre dir, dem König des Friedens. Amen. Ehre dir, dem Ungewordenen. Amen. Ehre dir, dem Unvergänglichen. Amen. Ehre dir, dem König der Ehre. 5 Ehre , dem Haupt des 11 AlIs. Amen. Ehre dir, dem heiligen Vollkommenen. Amen.

Vgl. V gl. Vgl. Vgl. Vgl.

les 6,3. Ps 32,5b. loh 10,11.14; 1 Petr2,25. loh 8,12. Eph 4,15; Kol. 2,10.

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0

127

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

402 §§43.44

Ms. C p. [30}.[31]

Ehre dir, dem Schatz der Glorie. Amen. Ehre dir, dem wahrhaften Lichte. Amen. Ehre dir, der All-Rettung. Amen. Ehre dir, dem wahrhaften Guten. Amen. Ehre dir, dem All-li Alpha. Amen. Ehre dir, dem All-Leben. Amen. o süßer Name. Amen. [0 de]r vor dem All existiert. Amen. [0 Ur]sprung un Vollendung von allem Ding. Amen. Der erste Hymnus der Engel, den sie zum Ruhllme proklamierten, nämlich alle Heiligen, [auf] die Vergebung Adams und aller seiner Kinder. Der Sohn Gottes n[a]hm weg die Sünden der Welt, l der[ ... ] ... In Frieden. Amen.

20

25

44 Dritter Hymnus Mso C po 131] [... das Eng]els[heer]

[...

5'

10

1 2 3

2

Ehre dir, dem [guten] Hirten. [Ehre] dir, dem Haushalter des Vaters, Jesus. [Ehre dir, dem] e[rle]uchtenden [ ... ], Jesus. Ehre dir, 11 [dem Licht des L]ebens. Ehre dir, dem Gewand der [Nackten, Jesus]. [Ehre] dir, dem Schutz der [Armen, Jesus. Ehre] dir, dem B[r]ot der Hungrigen, Jesus. [Ehre dir, dem] wahren [Bräuti]gam, Jesus. Ehre dir, der [... des He]ils. Ehre dir, dem Segen 11 ,,[S]abaoth-Jesus". Ehre dir, der äonischen Freude, Jesus. 3 Ehre dir, dem Jubel "Eloi -Jesus". Und auch mit allen seinen Söhnen, in Frieden.

Vgl. Joh 1,29. Vgl. Joh 10,11.14. Vgl. Mk 15,34.

Am]en. [Ame]n. Amen. Amen. A[me]n. Amen. Amen. Amen. Amen. Amen. Amen. Amen. Amen. Amen.

Edition

128

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Hund 7

/

Ms. B

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [31] / Ms. B p. 117

15

129

4.2 §§44-46

Geht ein in die Freude unseres Königs. 1 Amen. Möge jeder einzelne der Engel mit Frucht kommen, und mögen sie sich all<e> freuen üllber die Vergebung Adams und aller seiner Kinder, denn er wurde zurückgebracht an seinen Ursprung, wie einst. In Frieden. Amen. Der dritte Hymnus der Engel. In Frieden. Am[en.]

Ms. B p. 117 (Ihr) Seraphin des Vaters, kommt, freut euch über die Vergebung Alldam[s], denn er wurde wieder zurückgebracht an seinen Ort.

45 Präsentation der Protoplasten vor dem Vater

20

Der Vater befahl, daß man Adam in die Mitte brächte, mit Eva, seiner Frau. Und sogleich 11 eilte Michael zum Paradies. Er brachte Adam . un[ d] Eva. Er stellte sie hin in die Gegenwart des Vaters.

10

15

Da befahl der Vater dem Millchael, daß er Adam brächte und seine Frau und seine Kinder und sie hinlistelIte in die Gegenwart Gottes.

46 Die Herrlichkeit der Protoplasten

25

1

Adam aber kam auf vier mal zwanzig Ellen an Länge, Eva ihrerseits kam auf fünfzig Ellen. Glaubt mir, meine Apostelbrüder, mir, Bartholomäus, 11 dem Apostel: Ich habe nicht das Bild der Menschen gesehen, [s]eit ich zur WeIt kam, weder oben, noch

Mt 25,21.23.

20

25

Glaubt mir, 0 meine Aposlltelbrüder, mir, Bartholomäus: Ich habe niemals ein menschliches Bild gesehen, seit ich 11 zur Welt kam,

130

Edition

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8.

a. 0., S. 537

• Das zweite 0 ist über der Zeile

Ms. a

ngch~etrageno

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [3i}.[32] / Ms. Ap. 79/ Ms. B p. 117

[auf] Erden, das dem Bild Adams gliche. [ ... ] Ms. Cp. [32J Es war [ein] Gürtel von Per[len ihm angetan. Eine] große Menge von Enge[l]n [besang ihn] in <einer> Weise des Himmels. Es [brac]hen [Licht]st[rahlen] hervor aus den Augen Ada[ms w ]ie [die Sonne, wenn sie am Aufgehen ist.] 11 Ich sah ihn im Z[el]t des Vat[er]s. [Es waren] Einprägungen von L[i]c[ht]zeichen[ sch ]rift [geschrieben auf seine] Stirn, 1 die Fleisch und Bl[ut] nicht [zu lesen] vermögen. Es war der Name

4.2 §46

30

35

40

45

das dem Bild Adams gliche, [aus]genommen das des Erlösers. Es war ein Gürtel von Perlen 111 ihm angetan.

Es brachen Lichtstrahlen aus 11 seinem Antlitz, wie die Sonne, wenn sie am Aufgehen ist. Es waren Einprägungen von Zeillchenschrift geschrieben auf seine Stirn, die kein Mensch lesen kann. Es war der

11

Name

Ms.Ap.79 des Vaters, des Soh[n]es [und des Hei]ligen [Geistes] geschrieben

10

I

auf seinen Leib an sieben Stel[le]n. [Ich s]ah 11 auch die Sandalen des Vaters an seinen Füßen. Ihre Riemen leuchteten, sieben mal mehr als die Sonne und der Mond.

10

Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes geschrieben auf seiner 11 Stirn und seinem ganzen Leib an siebenhundert Stellen. Ich sah auch die Sanlldalen des Vaters an seinen Füßen, die leuchteten, sieben mal mehr als die Sonne. 11

Vgl. hier und zum folgenden Apk 14, I; 22,4.

131

des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes darunter.

11

Edition

132

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B

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [32] / Ms. A p. 79/ Ms. B p. 117.118

15

Eva, ihrerseits, war geschmückt in Schmückungen des Heiligen Geistes. Kräfte und Jungfräuliche lobsangen ihr 11 in der himmlischen Sprache, indem sie sie nannten: "Leben, Mutter aller Lebendigen" .\

15

20

25

Eva, ihrerseits, war geschmückt in dem Schmuck des Geistes. 11 Der Geist der Jungfräulicheh sang ihr inder himmlischen Sprache, 11 indem sie ihren Namen nannten: "Leben, Mutter aller Lebendigen".

133

4.2 §§46.47

50

55

60

Eva aber, ihrerseits, 11 war geschmückt in allem Schmuck des Heiligen Geistes. Die Geister der 11 Jungfräulichen sangen mit ihr, indem sie sie nannten: "Leben, Mutter aller Lebenlldigen" .

47 Rede des Vaters an Adam Der Vater hub an:

20

1

,,0 Adam, mein Sohn, auch wenn du mein Gebot verwarfst um deiner Frau willen, (und) es nicht hieltest, siehe, (so) hat doch Jesus, mein Sohn, 11 alle diese Leiden auf sich genommen, dir deine Sünden vergebe und auch du zum Sohn werdest gleich wie er.

Gen 3,20.

30

35

40

45

Der 11 Vater hub an (und) spralilch zu Adam: ,,0 Adam, mein Geschöpf, auch wenn du 11 meine Gebote verwarfst (und) sie nicht hieltest um deiner Frau willen, siehe (so) kam (doch) mein Sohn zu 11 dir. Er hat alle diese Leiden auf sich genommen, bis daß er dir deine Sünden 11 vergebe.

Der gute Vater hub an Ms. B p.IIS (und) sprach zu Adam: "Auch wenn du das Gebot übertratest, das ich 11 dir befahl (und) du es nicht hieltest, siehe, (so) ist doch mein Sohn vor dich hingetreten, 11

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daß er dich erlöste.

134

Edition

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E-f"l sie. L. ~PI" (wie Ms. A). sic. 'l'lach MSS • .1\ LI. n N4.'!JDDn zu emend., ((a ein Qualitativ nHch der ~tern-Jernstedtschen Re~el u1cht i~ Konjunktiv stehen kann (Till 9257). 25 MN/.Jt-V'':!:IMN~'(fJ6 • '( C orr. ex er . 29 ner Text des vierten Hymnus h.lt vieLlf~icht schnn cHlf der op.r bis auf weni~e Bllchst"henreste we~,;ehrnchenen 1.29 einsesetzt.

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Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [32] / Ms. A p. 79.80/ Ms. B p. 118

Maria aber, bei der mein Sohn Wohnung nahm Eva aber <wird> [i]hrerseits Mutter mit ihr sein in meinem Reich."

50

135

4.2 §§47-49

Maria aber ist, bei der mein Sohn Wohnung nahm. Eva wird 11 Mutter werden mit ihr in meinem Reich."

Maria aber ist, die meinen Sohn gebar. 15

Eva 11 ihrerseits wird Mutter werden mit ihr in meinem Reich."

(am rechten Rand Melodieangabe:) wegen einer Frau

48 Aufforderung an die Engel zur Anbetung anläßlich der Versöhnung Hub der Vater an (und) sprach zu

25

dem zen Engelll[h]eer: "Mögen sie kommen mit ihrer guten Botschaft und ihre[n] Wohlgerüchen, und sich niederwerfen vor meiner Gegenwart, denn [ich habe] mich mit meinem Bild wieder [v]ersöhnt."

55

60

Hub der Vater an (und) sprllach zu Michael: "Rufe das ganze Engelheer. Mögen sie kommen mit ihrer duftenden 11 guten Botschaft und Ms. A p. 80 sich niederwerfen vor meiner Gegenwart, denn ich habe mich versöhnt mit meinem Bild." 11

20

25

Hub der Erlöser an (und) sprach zu Michael: "Versammle das ganze Engelheer,

und es bete mich hlleute

~n,

denn ich habe mich versöhnt mit meinem Bild."

49 Vierter Hymnus Da [verkündete] Michael diesen Hymnus auf A[d]a[m] zu [jener] Stunde [(und) sagte ... ]

10

11

Der vierte Hymnus. Da erhoben Michael und das ganze Engelheer die Stimme 11 und verkündeten diesen Hymnus auf Adam zu jener Stunde (und) sagten: 11

136

Edition

ßL Or. 6A04 fol.

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Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

137

4.2 §49

Ms. C p. [33J / Ms. A p. 80

Ms. C p.133] [ ... ] ihn [wieder zurück]bringen zu s[einem Ursprung.

15

Michael mit seinem Fr]ieden. Amen.

20

[Gabriel mit seine]n gu[ten Botschaf]ten. Amen.

[ ... ] mit seinen L[ic]htlampen. Amen. [Raguel m]it dem h[eilig]en Öl. Amen.

25

30

35

10

Harmosiel, Trompete.

11

40

heiligen Öl. Amen.

Rakuel mit dem

11

11

lebendigen Wasser. Amen.

Salaphuel mit seinen Früchllten. Amen.

Balsamos mit der

11

Jungfräulichkeit. Amen.

EI.El, der der Menge von Augen. Amen. Amen. 45

Amen.

der (mit) der geistigen Amen.

11

Asuel mit seinen Gewändern. Amen.

[ ... ]uel mit seinen Gewändern. Amen. [Balsamos mit der Ju]ngfräul ichkeit.

Raphael mit dem

Amen.

Uriel mit seinen Früchten. Amen.

11

Asuel [mit seinen Gewän]d[ern.] Amen. [Sar]aphuel mit seinen Lei[er]n. Amen.

Michael mit seinem Frllieden. Amen. Gabriel mit seinen guten Botschaften.

Raphael [mit dem lebendig]en [Wasser] [Ame]n. S[ur]yel mit seiner Frucht. Amen.

Groß ist die Freude Adams, wenn man ihn zurückbringen wird zu seinem Ursprung.

50

Abraxath mit seiner Zither. Amen. Amen. Authronius mit seinen Kronen. Allmen.Amen.

11

138

Edition

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/ Ms.

1\

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [33] / Ms. A p. 80

4.2 §§49-51

Sariu mit seinem Wohlgeruch. Amen. 55

Kadiel mit seiner Trommel.

Uriel mit dem Licht der Sonne Amen.

David, der über dem Kelch der Kirch[e] der Erstgebor[ en Jen ist. 11 Amen. Ame[n.] Harmuser, der (mit) dieser geistigen Trompete. Amen. Amen. "

Amen.

15

139

60

Sausiu mit dem Wind des [(zu p. 81) Wohl]geruchs. [(zu p. 81) Amen. Amen.]

- welche die Engel des Lichtes sind. l Kommt zur Freude unseres Königs Jesus, Amen, da wir uns alle freuen über die Vergebung Adams und aller seiner Ki[nd]er. " In Frieden, Amen. Halleluja. Der vierte Lobgesang der Engel

50 Fünfter Hymnus

20

Ich will dich preisen, den König der Äonen. Wir werden dich preisen, diesen unerreichbaren. EI.El, Abba, König. Abriath, lebendiger" Erlöser. Unser Lebensspender fLir uns. Und die Vollendung von allem Ding. Der fünfte Lobgesang der Engel zum Lobpreis fLir den Sohn und <den> Heiligen Geist. Amen.

Amen. Amen. Amen. Amen. Amen. Amen. Vater und den

51 Sechster Hymnus

25

1

[S]egne uns, Vater. Segne uns So[hn. Segne uns, heiliger Geist. Möge [das P]aradies mit uns sprechen: Möge[n die Cher]ubin [m]i[t] uns sprechen:

Vgl. Mt 25,2l.23.

Amen. Amen]. " Amen. Amen. Amen.

Edition

140

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Ms. 1.1

--

141

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [33].[34] / Ms. B p. 118

4.2 §§51.52

Mögen die [Seraph]in [mit uns sprechen: Ms. Cp. [34J [Mögen die] Krättte mit uns sprechen: Mögen die Himmlischen sag[en: Mögen die Jung]fräulichen sagen: [... ] ... [... ] Gedenke u[nser], (du) K[önig] unseres [... ] 11 Denn du bist unser [R]uh[m] und das Ge[wand unseres] Heils. (Du), unser Leben, unsere Zuflucht, unser [ ... ], unser Helfer, unsere Stärke, unser Köni[g, ... ]. Seine Gnade ist über einem jeden. Der sechste Hymnus der Engel 11

A]men [.] Amen.] Amen. Am[en.

Amen Hal[leluja].

52 Siebenter Hymnus: Hymnus des Adam 10

15

(Und) da, als Adam die große Ehrung und diese Gabe sah, die ihm und allen seinen Kindern geschehen war, daß der Sohn Gottes ihnen ihre Sünden vergab, sprach er diesen Hymnus (und) sprach: (1) ,,[ch will Gott preisen, der meiner gedacht hat. Engel 11 d[er] Freude, kommt, freut euch mit mir,

30

(Ms. B p. 118 Forts.) Da, als Adam die große Gabe sah, die ihm 11 zugekommen war,

freute er sich (und) war fröhlich. Er pries Gott (und) sprach:

35

"Kommt, alles Enllgelheer, freut euch mit mir,

denn der mich erschaffen, (2) denn der Sohn Gottes hat mir meine Sünden vergeben." hat mich befreit. Gerettet hat er <mich> und meine Frau, und heil gemacht hat er <mich> und auch all' meine Kinder.

11

Edition

142

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/ Ms. n

Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [34}.[35] / Ms. B p. 118

143

4.2 §§52.52a

(3) Gerechte alle der Erde, Kommt und freut euch mit mir, denn der Christus, der Sohn Gottes hat mich sündlos gemacht. 11 20

25

(4) Denn dies ist der Tag und die Stunde der Freude, in der mein Vater Michael, der Erzengel und das gan[ze] englische Heer fürbaten für all' meinen Samen, (5) bis daß Gott, [der AI]lherrscher, barmherzig wäre mit mir und all' meinen Kindern und sich versöhnte mit <seinem> Werk, das er geschaffen, 11 [we]lches sein Gleichnis und sein Bild ist. In Frieden. [Amen.]

52a Responsion der Engel [D]a warfen sich Michael und Gabriel und Rafael und [Sour]yel und Saraphuel, seine sechs [Engel]gefahrt[e]n nieder (und) be[t]eten den Vater u[nd den Sohn und den Heiligen Geist an.] . Ms. C p. [35J [Sogleich erhob das ganze 40 Sogleich rief das ganze Engelheer] die St[im ]me Engelheer zu Jesus, [zu Jesus ... ] dem La[mm dem Sohn des lebenlldigen 45 Gotte[s]. Gottes: (1) Du hattest Erbarmen [mit deinem Bil]d Adam, auch [seine Ü]brigen hast du heil [gemacht. Am]en.

Du hattest Erbarmen mit deinem Geschöpf Adam.

(2) , das sich verirrt hatte, brachtest du zurück1 aufll [den ge]raden [Weg], den Weg des Heils. Amen.

1

Mt 18,12 par.

144

Edition

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Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

145

Ms. C p. [35] / Ms. B p. 118.119

(3) Freu[e dich, 0 A]dam in der Freude deines Königs Jesus.

4.2 §§52a.53

Amen.

(4) [Alle]s [Leiden ertrug er] um deinetwillen, bis daß er alle [seine Söhne] rettete. In Frieden. Amen.

10

[Der siebe]n[te] Hymnus, des Adam, des Gleichnisses Gottes, [de]s erhabenen. In Frieden. Amen. Halleluja.

11

53 Die Gerechten und ihr Lobpreis

15

20

Es kamen auch die Gerechten, Es kamen alle Gerechten, 11 die Adam gerufen hatte, damit sie zu seiner Freude und seiner Wonne kämen, welche diese sind: Der erste ist Abraham, der von Abraham an, dem 50 Freund Gottes, 1 und Isaak, Freund Gottes, und Isaak, der Sündlose, und Jakob, der der Sündlose, und Jallkob, der 55 Gerechte, Heilige des Allilherrschers, und Hiob, der Dulder, und Hiob, der Dulder, und Moses, der Erzprophe, und Moses, der Erzprollphet, 60 und Noah, der Gerechte, und alle Gerechte, die und alle Gerechten, die Ms. B den Willen Gottes taten. p. 119 den Willen Gottes taten. Sie begrüßten Adam und huldigten ihm alle und sagten: Selig bist du, 0 Adam, denn 11 der Christus Jesus hat dir deine Sünden vergeben. Und wir selbst: Dein Sohn hat uns befreit. Amen."

Jak 2,23.

Edition

146

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Vision des Bartholomäus: Die himmlischen Ostern

Ms. C p. [35].[36]

25

147

4.2 §§53.54

Da frohlockten alle Gerechten. Sie priesen Gott und sagten: "Die Gerechten alle [w]erden leuchten im Reich ihres Vaters, 11 [s]iebenmal mehr als die Sonn[e].1 Das Licht der Gere[cht]en [ ... ]. .. [ ... ] [ ... das L]icht vor ihnen [... ] Ms. C p. [36J [ ... ] des [.. ... ] alle, die Got[t] wohlgefielen [... Etwas] Lebendiges ist der Lei[b und] das Blut [unser]es [Erlösers, und] alle, die davon genommen haben, leb[en, indem [sie] 11 sünd[los sind. Ehre dir, Jesus, unserem König. Ehre d[ir, dem] wahren Bräut[igam]. Ehre dir, 0 Uns[terblicher.] , Ehre dir, Jesus, dem Vater [jeder] Seele[. Amen.

54 Entlassung der himmlischen Versammlung. Ende der Hymnen Und a]ls die Gerechten ... [ ... ] vollendet hatten, 11 machten sie sich auf (und) gingen hinein in die Stadt [Christi]. 11 Sie waren in ihr fur alle Zeit in Ruhe bis in 10 Ewigkeit, Amen. Und auch die Engel alle: als sie ihren Hymnus und ihr Amen beendet,hatten, gab ihnen der Vater seinen Frieden. <Er ent>ließ sie. Ein jeder 15. ging zu seinem Ort, zu seinem jeweiligen Amt. 11 In Frieden. Amen. Das sind die Lobgesänge, die die Engel sangen, als sie versammelt sich alle freuten, daß der Sohn Gottes von den Toten erstanden war, er die Gefangenschaft der Söhne Adams erlöst, sie zum Himmel genommen und er ihnen Gaben 2 seines 11 Vaters gegeben hatte. In großem Frieden bis in ewige Ewigkeit. Amen. 20

1 2

Vgl. Ri 5,31; slHen 66,7. Vgl. Eph 4,8.

Edition

148

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Bartholomäus im Kreis der Apostel

Ms. C p. [36].[37]

149

4.3/5.1 §§55-57

4.3 Epilog

55 Einsetzung Adams und Evas in ihr Amt

25

Adam hingegen: der Vater setzte ihn über die Tore [des Le]bens, damit sie [zu]erst alle Gerechten grüßten, die nach Jerusalem, der Stadt Christi hineingehen würden. Eva, ihrerseits, setzte er über alle 11 [Frau]en ein, die den Willen [Got]tes getan hatten, [damit sie] sie zuerst [g]rüßte, b[evor sie hinei]n[g]ing[en] in die Stadt Christi. [... ]

5 Bartholomäus im Kreise der Apostel 5.1 Approbation des Visionärs

56 Schlußbericht von der Vision der himmlischen Ostern

Ms. C p. [37J [" ... Z]eit [... E]s gereichte die Herrlichkeit[t dessen], den [ich sah], zur geistigen Speise.! [Siehe, o (ihr) A]postelbrüder, ich habe eu[ch die Gehe]imnis[se] gesagt, die ich gesehen habe. Freut euch 11 [... mit mir übe]r die Sündenvergebung, die unser Erlöser [... Adam] und allen seinen Kindern [... ] hat."

10

15

20 25

(Ms. B p. 119 Forts.) "Ich bin Bartholomäus, ich verbrachte 11 eine Menge von Tagen. Ich aß nicht, noch trank ich. Es gereichte die Herrlichkeit dessen, was ich sah, 11 mir zur Speise. Siehe, o meine Apostelbrüder, ich habe 11 euch gesagt: Mit eigenen Augen habe ich 1s gesehen. Ihr, eurerseits, freut euch 11 mit mir über die Gabe, die Gott Adam und seinen KinlIdern geschenkt hat."

57 Apostolische Approbation des Bartholomäus als Offenbarungsempfänger

10

1

Die Apostel ant[worte]ten [ei]n[stimmig] (und) [sag]ten: ,,0 unser geliebter Bruder Bartho[lomäus, der der Geheimnisse Christi, wahrlich, 11 [Bartholomäus, du bist w]ürdig, daß sich der Sohn [Gottes erbarmt, b]is daß du diese

Vgl. ProtevJac 1,4.

Sie antworteten alle: "Schön, unser geliebter Bruder,

Edition

150

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Bartholomäus im Kreis der Apostel

Ms. C p. [37]. [38J / Ms. B p. 119

15

151

5.1 §§57.58

unaussprechlichen geisti]g[ en Geheim[nisse siehst. Wahrlic[h], man wird dich n[e]nnen: Bartholomäus, den Empfänger der Geheimnisse Christi, bis zur Vollliendung des Äons.! Nicht soll dein Name ausgetilgt werden im Himmel [u]nd a[u]fErden. Man wird dich nennen: Bartho[l]omäus, den Geheimnisgemahl des Sohnes Gottes."

30

man wird dich nennen 11 : Bartholomäus, den Aposilitel, den der Geheimnisse Gottes." 11

58 Die Niedrigkeit des Bartholomäus

20

25

Antwortete Bartholomäus: "Vergebt mir, meine Apostelbrüder, ich bin unwert in <eurer> Mitte, 11 verworfen in jedermanns Augen. Ich bin ein Armer in meiner Kunst. Und ich bin [nicht] angesehen [ ... ] in meinem Wandel." Viele pflegen ihn [in] der Stadt zu sehen, und sie sagen: 'Ist dieser nicht Bartho[lo]mäus, der Italier, der Winzer,2 der II[Gemü]sehändler? Ist dieser nicht ,der in dem Wein[gar]ten I des H ie[ rokat] es ist, des Präfekten unserer Städ[te, der] Ge[müse verkau]ft mit eigenen Händen, und wir Ms. C p.138]

Die Wendung nach Mt 13,39.40 u. 2

35 40

45

50

55

Antwortete Bartholomäus: "Vergebt mir, ich bin ein Geringster in 11 eurer Mitte. Und ich bin ein Armer in meinem Haus.

Wenn die Städter mich sehen, 11 pflegen sie zu sagen: 'Ist dieser nicht Bartholomäus, der Winzer? 11 Ist dieser nicht, der in dem Weingarten des Hierokates ist, des Präfekten 11 unserer Städte, der Gemüse verkauft, (das) wir kaufen?

Ö.

Zur Übersetzung von KW.lt\~PITHC als "Winzer" und KW.lt\ö..P'ON als "Weingarten" vgl. Lemm, Kopt. Stud., S. 211 ff. (Nr. XXV). Während KCDJlaptoV gr. einmal belegt ist, findet sich *KCDJlUp1:tT\<; gr. nicht bezeugt. Für die Bedeutung der Lexeme zieht Lemm u. a. ein sahidisches Fragment der'Bartholomäus-Akten heran, in dem die Berufsbezeichnung des Apostels 6.1t\H "Winzer" heißt. KCDJlaptoV, das in einzelnen Fällen "auch mit 'Fruchtgarten' zu übersetzen" ist (a. a. 0., S. 211 Anm. 26), stellt Lemm mit aram. i1ei) "Weinberg" zusammen (a. a. 0., S. 213).

Edition

152

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153

Bartholomäus im Kreis der Apostel

Ms. C p. [38] / Ms. B p. 119.120

[kaufen(' s)]? [... W]o [... h]at [er ... gefunden ... ], (wo doch) der Ruf der Ar[mut] bekann[t] war?' Die Kraft(taten) aber des Sohnes Gottes, [ich vollbringe sie]."

5.1/5.2 §§58.59

60

Wo hat er denn diese 11 Größe gefunden, denn die Armut ist bekannt, Ms. B p. 120 (was) ihn betrifft?' "Die Kraft(taten) Gottes aber, ich vollbringe sie."

5.2 Bericht des Bartholomäus von der himmlischen Segnung der Apostel

59 Entrückung der Apostel in den siebten Himmel

10

15

"Meine g[ el]ieb[t]en Brüder, i[h]r un[d der große B]llischof, den der Erlöser für eu[ ch und die] ganze [Welt] gemacht hat. 0 unser Vater Petru[s,[in der Zeit, in der der] Erlöser uns auf den [ÖI]ber[g] 10 nahm, sprach unser Erlöse[ r] mit uns [in einer Sprache, die] wir [nicht] kannten. Sogleich [ ... ] 11 Er offenbarte sich uns 15 [(und) sprach: 'Ane]tharath. Thaurath' und [sogleich ... öffneten sich] die sieben Firmamente [nacheinander]. Unsere Leiber, 20 ihrerseits,l [euchteten wie] Schnee, und wir blickten auf (und) sahen 25 unseren Erlöser, wie sein Leib 11 hinauf in die Himmel wandelte, während seine Füße auf dem Berg mit uns feststanden.

"In 11 der Zeit, in der der Erlöser uns auf den Ölberg brachte, sprllach er mit uns in einer Sprache, die wir nicht verstanden. Sogleich offenbarte er sie uns 11 (und) sprach: 'Anetharath'. Sogleich öffneten sich die Himmel nilacheinander. Die (Textverderbnis) auch leuchteten wie Schnee. Und der Erlöser entllschwand in die Himmel, während wir ihm nachblickten.

Edition

154

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Bartholomäus im Kreis der Apostel

Ms. C p.[ 38] / Ms. A p. 89/ Ms. B p. 120

155

5.2 §§59-61

Er streckte seine rechte Hand aus. Er versiegelte uns, dieZwölfe. Wir selbst wandelten mit ihm zur Höhe, bis zu.den Zelten des Vate[r]s, lides guten, zum siebten Himmel.

20

60 Segensbitte des Erlösers beim Vater Da beugte sich der Erlöser auf sein Knie vor dem Vater und sprach: "Sei barmherzig mit meinen Apostelbrüdern, und segne sie mit unvergänglichem Segen."

30

35

Da beugllte sich der Erlöser vor seinen guten Vater 111 (und) sprach: "Sei barmherzig mit 11 meinen Apostelbrüdern, und segne sie mit unvergänglichem Segen."

61 Segenssprüche für die Apostel < ... >

Der Vater segnete dich (und) sprach:

11

10

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Da streckten der Vater 11 und der Sohn und der Heilige Geist seine Hand aus auf Ms.Ap.89 das Haupt des 11 Petrus. Er ordiniertel ihn das Haupt des 45 zum Erzbischof der Petrus. ganzen Welt. Es segnete ihn der Er segllnete ihn (und) 50 sprach: Vater (und) sprach: "Du sollst Haupt "Du 11 sollst unter den und Kopf werden in Ecksteinen meines Reiches sein. meinem 11 Reich 55 Du sollst erhöht sein zur Rechten 11 meines Sohnes. 40

ist in den kopt. Ordinationsbitten auf Ostraka term. techno für "ordinieren". Vgl. B. Steinwenter, Aegyptus XI, 1930/31, S. 29-34, hier S. 30.

156

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Bartholomäus im Kreis der Apostel

Ms. C p. [38]. [39J / Ms. A p. 89/ Ms. B p. 120.121

157

5.2 §61

und auch über die ganze Welt (gesetzt) werden.

25

30

1

"Ich und mein Sohn Jesus und der Heilige Geist ist's, der die Hand dir auflegt. Und wen du lösen wirst auf Erden, wir sind's, der ihn löst. Und auch: Wen du binden wirst au[f] Erden, wirr] sind's auch, der ihn 1 bindet. [Und auch, wen] du [ ... ] wirst 11 [... ] Ms. C p.[39] [... ] [ ... ] ... [ ... ] sie. U[nd nicht]s [in der] ganzen [Welt] wird erhabener [werden als dein Erb ]tei I. Un[d wer] nicht Priesterdienst] leisten [wird] dir zu Händen

Mt 16,19.

15

Welchem du deine Hand auflegen wirst auf Erden, ich [u]nd inein 11 Sohn und der Hei Iige Geist ist's, der seine [H]and ihm auflegt.

60

Wen du lösen 11 wirst auf Erden, wir sind's, der ihn löst.

5

25

Und wen du binden wirst, 11 wir sind's, der ihn bindet.

10

30

Niemand wird erhabener werden als du und dein Thllron Und wer nicht 111 Pri esterd ienst leisten wird

20

15

Denn ich und mein 11 geliebter Sohn und der Heilige Geist haben Ms. B p. 121 die Hände dir aufgelegt. Und wen du binden wirst auf Erden, 11 der wird gebunden werden in den Himmeln. Und wen du lösen wirst 11 auf Erden, der soll gelöst werden in den Himmeln.

Und niemand wird 11 erhabener werden als du und dein Thron. Und wer sich nicht unterstellen wird der Ordination

Edition

158

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Bartholomäus im Kreis der Apostel

159

Ms. C p. [39J / Ms. A p. 89.90/ Ms. B p. 121

10

15

1

[und] deinem Thron, 11 [dessen Hand ist verworfen], und er ist nicht angenomme[n]. Dein [Odem soll] [au]s meinem Odem [w]erden und dem Odem [meines] geist[igen] Sohnes [und] dem Odem des Heiligen Geistes, [so daß] jeder[mann], den du taufen wirst und [in sein Antlitz hauchen,] den Heiligen Geist empfange, im 11 [Namen des Vaters und des S]ohnes und des . Heiligen Geistes." [Sogleich erhoben die Stimmen (und)] respondier[t]en die Cheru[bin und die Seraphin und die] Erzengel und [alle] En[gel "Amen".

35

20

Und dein Odem soll werden aus 40

45

50

55

Un]d er segnete Andreas und sprach: ["Du sollst] eine 60 Kraft-Säule I [w]erden von 11 Jerusalem, meiner geliebten Stad[t] in meinem Reich. Amen."

Vgl. GaI2,9. Apk 3,12.

für deinen Thron, dessen Hand ist verllworfen und nicht angenommen.

5.2 §61

dem Odem 11 meines Sohnes und des Heiligen Geistes, so daß jedermann, den du taufen wirst und in sein Antlitz haullchen, den Heiligen Geist empfange, im Namen des Vaters und des 11 Sohnes und des Heiligen Geistes."

Es respondierten die Cherubin und die Seraphin 11 und alle Engel: "Amen".

deines 11 Thrones, dessen Hand ist verworfen.

Dein Odem soll gefüllt werden von 25

dem

11

Odem des

Heiligen Geistes, so daß jedermann, den du taufen wirst, 30

11

vom Heiligen Geist empfange." 111

Es respondierten alle Ordnungen der Himmel: 11 35

Und er segnete Andreas: "Du sollst 11 eine 40 Licht-Säule werden in meinem Reich, Ms. A p. 90 Jerusalem, meiner geliebten Stadt. Amen."

"Amen. Halleluja". Und er segnete Andreas (und) sprach: "Du sollst 11 eine Licht-Säule werden im Jerusalem des Himmels."

160

Edition

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161

Bartholomäus im Kreis der Apostel

Ms. C p. [39] / Ms. A p. 90/ Ms. B p. 121.122

Und er segnete Jakobus: "Jede Stadt und Gedes) Dorf: Du wirst mi[ch] sehen, [b]e[vor du] in sie hinein[g]ehst, bevo[ r] du [ihnen] pre[ digst, und] sie dir da[n]ach glauben. Amen."

20

5.2 §61

,,0 Jakobus,.jede Stadt 11 und (jedes) Dorf, in die du hineingehen wirst: Du wirst mich und meinen Sohn sehen, bevor 11 10

45

50

du ihnen predigst.

"Jakobus aber 11 : Jede Stadt und jedes Dorf, in die hinein du laufen wirst: Du wirst mich und meinen 11 Sohn sehen, bevor du in sie hineinläufst."

Amen."

"Und du, Johannes, der Geliebte 11 meines Geistes und meines Sohnes Jesus:

"Und du aber, 0 Johannes, mein Geliebter,

11

55

"Und Johannes, mein Geliebter und 11 Geliebter meines Sohnes

1

15

20

Es gibt keine Trennung zwischen ihnen, allzumal. Du wirst gesegnet sein in meinem Reich bis in Ewigkeit. Amen."

25

25

Das ganze Band, das auf das Herz meines Sohnes gebunden ist - dein Geist und der meines Sohnes und 11 der meinige: Es gibt keine Trennung zwischen ihnen, allzumal. Sondern du wirst gesegnet sein in meinem 11 Reich. Amen."

"Und du, 0 Philippus, "Und du, Philippus: 60 Jeder Ort, an den du jede Stadt, in die du 11 gehen wirst und an hineingehen wirst und in 30 dem du verkündigen der du das 111 Wort meines Geliebten verkündigen wirst wirst im [N]amen meines geliebten Sohnes und seines Licht-Kreuzes: sein Kreuz wird beständig 11 11 [Es] wird beständig

Vgl. Eph 4,3.

Du wirst gesegnet sein in meinem Reich."

"Und dllu aber, Philippus, jede Stadt und Ms. B p. 122 jedes Dorf, in die du hineingehen wirst das Kreuz seines Sohnes wird beständig

Edition

162

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Bartholomäus im Kreis der Apostel

163

Ms. C p. [39]. [40} / Ms. A p. 90/ Ms. B p. 122

mit dir gehen, bis daß sie dir glauben [bis in] Ewigkeit. Amen." "D[u] aber, mein Erwählter, Thomas: Dein Glaube wird wie ein [Licht-]Adler werden, [der] alle Länder durch[fliegt], bis daß sie [an mich] g[lauben d]urch [dich], bis in Ewigkeit. Amen." "D[u, Ms. C p. [40] aber, Ba]rtho[lomäus], deine Seel[e soll zum Verweilo]rt der [Geheim]nisse meines S[ohnes werden. Amen]."

1

35

mit dir gehen, bis daß sie dir glauben. Amen."

40

"Du aber, 11 o mein Erwählter, Thomas: Dein Glaube soll ein Licht-Adler werden, der 11 ü[b ]er alle Länder fliegt, bis daß sie an mich glauben und glauben an den 11 Namen meines Sohnes durch dich. Amen."

45

50

55

60

vor dir hergehen, bis daß sie dir glauben."

,,0 Bartholomäus, 10 deine Seele 11 wird zur Wohnung und zum Verweilort der Geheimnisse meines 11 Sohnes werden. 15 Amen."

"Du, aber, [Mat]thäus,

"Du aber Matthäus,

deine Kräfte w[ erden zunehmen], so daß dein Schatten eine [Me]ng[e von denen], die] 11 tot waren, aufrichtet. Zur Stunde, wann drein S]chatte[n sie berührt,] werden sie zu großer Kraft kommen [undg]ehen 1 [ ... ]"

deine [...

Vgl. Apg 5,15.

5.2 §61

20

"Du aber, 11 Bartholomäus, mein Sohn, deine Seele wird Gast sein in den Geheimnissen 11 meines Sohnes."

"Du aber, o Matthäus, deine Kraft wird zunehmen, so daß dein Schatllten die Toten auferweckt."

164

Edition

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I

Ms. B

Bartholomäus im Kreis der Apostel

Ms. C p. [40] / Ms. B p. 122

"Und Jakobus, der Alphäus: [Ke]in[e Kraft d]es Teufels wird Macht haben

10

gegen d[ einen Leib oder dein Predigen a]n welchem Ort auch immer, sondern, was [du pflanzen wirst, soll] 11 nicht auszureißen sein bis in Ewigkeit. Am[en." ["Und du, Simon], der Zel]ot: Keinem Kein Ü[bel des Widersachers] soll [dich antasten] wegen der Fügungen des Geistes [... ]ein heiliger Erwerb. Amen."

15

165

5.2 §61

25

30

35

40

45

"Un[d Judas, der] Sohn des Jakobus: Der Ort, an dem die Sohlen deiner Füße 11 weilen werden: Ich werde [ihne]n ihre Sünden vergeben, und sie werden an deinen Namen glauben durch dic[h ... ] ... geduldig in Friede[n. A]men." "U[nd du,] 0 [Th]addäus, mein Geliebter: Jeder Ort, an dem du das Wort meines Sohnes befestigen wirst: Nicht soll sich irgend ein Ansinnen des Teufels nähern, wegen der Reinheit deiner Seele. Amen."

"Du aber, 0 Jakobus, der (du) der Aillphäus bist: Keine Kraft des Teufels wird Macht haben gegen deinen Leib oder dein 11 Predigen an jeglichem Ort. Sondern 111 das, was du pflanzen wirst, soll nicht auszureißen sein 11 bis in Ewigkeit." "Du aber, Simon, der Zelot: Ort, an dem du 11 das Wort meines Sohnes befestigtest, soll irgend eine Kraft des Widerllsachers (etwas) anhaben können."

Edition

166

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/ Ms. B

I

167

Bartholomäus im Kreis der Apostel

5.2 §§61.61a.62

Ms. Cp. [40}.4/ /Ms. B /22./23

20

"Und Matthias, (du) seliger Apostel: 50 Dein W[ ohl]geruch wird durch die ganze Welt und die Himmel gehen. Denn du bist ein Reicher gemäß 55 der Welt. Du hast alles verlassen wegen meines Sohnes Jesus, des meiner Seite und der Rei[n]heit meines Herzens, 11 [dem Wort] meine[r] Zunge. In Frieden. Amen."

"Du aber, 0 mein Seligller, Matthias: Dein Wohlgeruch wird ausgehen in die Welt, denn du bist ein Reicher 11 gemäß dieser Welt. Und du hast alles verlassen (und) bist mir nachgefolgt."

61 aResponsion der Engel "Die Engel und die [Erzen]gel und die Cherubi[n und die] Seraphi[n und die Kräfte] und die [v]ierundzwanzig [ÄI]testen 1 [ ... ], Ms. C p. 41 [als sie] den Segen hörten, den der Vater über [Petrus] und auch uns sprach, respondierten wir alle '[Amen], Halleluja'.

60

Alle Ordnungen aber der Himmel,

Ms. Bp.123 als sie diese Segnungen sahen, die der Vater den Apostellln zusprach, respondierten alle 'Amen'.

62 Beifall der Apostel Jetzt aber, meine Apostelbrüder, 10 vergebt mir, (denn) ich bin nicht würdig, ich, Barlltholomäus, der Apostel." Da erhoben sich alle Apostel. Sie 15 küßten Bartholomäu[s] auf das Haupt. Sie sprachen zu ihm: "Schön, unser geliebter Bruder Bartho[lo ]mäus, und die Demut, mit der du dich demütigtest."

1

Apk 4,4 u.

Ö.

Jetzt aber, 0 meine ApostellIbrüder, vergebt mir, mir, Bartholomäus." Da erhollben sich alle Apostel (und) bewillkommten Bartholomäus.

11

168

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Erscheinung des Erlösers bei den Aposteln in Galiläa

Ms. C p. 41 / Ms. B p. 123

169

6 §§63.64

6 Erscheinung des Erlösers bei den Aposteln in Galiläa

63 Eucharistiefeier der Apostel mit Maria

10

15

Als die Apostel das gesagt hatten, brachten sie 11 die [O]pfergabe dar, 20 wobei Maria mit ihnen wa[r], die ihnen der Erlöser gesandt hatte: 25 "Rufe sie morgen zu mir nach Galiläa, damit ich euch meinen 30 Frieden gebe.,,1 Als sie aber den Leib und das 35 Blut Christi Jesu, des So[hn]es [des] lebendigen Gottes genommen hatten, frohlockten sie 11 und p[riesen Go]tt, 2 den Menschenfreund. Der Rauch 40 des Opfers bew[irk]te eine Süße von Wohlgeruch bis zum Thron des Vaters. Es roch den Wohlgeruch der Apostel der Vater. Er erbarmte sich ihres Flehens und hörte ihr Gebet.

Als die Apostel das gesagt hatten, erllhoben sie sich und brachten die Opfergabe dar - die heilige Jungfrau 11 war bei ihnen zu jener Stunde nachdem ihnen Jesus gesagt hatte: "Kommt nach Galillläa, damit ich euch meinen Frieden gebe 111 an jenem Ort." Als sie aber von dem Lellib und dem Blut des Sohnes Gottes genommen hatten, stieg der Wohlgeruch ihres Opfers aullf bis zum siebten Himmel.

64 Rede des Vaters an den Sohn: Aufforderung zum Abstieg zu den Aposteln 20

2

Hullb der V[at]er an (und) sprach zu seinem Soh[n]: "Erhebe dich, mein geliebter [So ]hn und gehe h[in ]ab zu deinen Jün[ger]n und tröste sie und gib [i]hnen [Kraft] und [rede] ihnen [zu], daß nicht [ihr Herz sich betrübe und sie ihre Hand sinken lassen]

Vgl. Mt 28,10. Vgl. Tit 3,4.

45

50

55

Hub der Vater an (und) sprach zu seinem 11 geliebten Sohn: "Mein eingeborener Sohn, erhebe dich und gehe hinab in die Welt 11 zu deinen Apostelkameraden und tröste sie und gib ihnen Kraft, daß nicht 11 ihr Herz sich betrübe und sie ihre Hand sinken lassen und sie ablassen, zu predigen

Edition

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Ms. C fol. 16v, 1 Erg.: Hinweis Na~el. 3 Im Anschluß an die letzte ennung des Namens i folG 16r (p. 41),10 wird hier Ab.flZMA und nicht .AA.4yj'", gie in Ms. R ergänzt. A'~u~nO'TO{~MC. sie. L. ,:j~110LT~'J'\'D'. / Ms. B

Erscheinung des Erlösers bei den Aposteln in Galiläa

Ms. C p. 41.42/ Ms. B p. 123.124

6 §§64.65 60

25

und sagen: '[Unser Erlöser erstand von den Toten.] Er gin[g hinauf in die Himmel.] Ms. C p.42 Er ließ uns zurück in der Mitte der Stä[ dt]e der Erde. '"

171

11

10

15

20

der ganzen 11 Welt, in deinem Namen und dem meinen und dem des heiligen Ms. B p. 124 Geistes. Erhebe dich, o mein geliebter Sohn, und laufe zu deinen 11 Brüdern und deinen Aposteln und gib ihnen die Freude, daß sie nicht etwa sagen: 11 'Unser Erlöser erstand von den Toten. Er fuhr auf in die Himmel 11 in Glorie zum Vater, ließ uns aber zurück in den Städten und Dörfern, Ildaß er uns nicht die Freude gäbe anstelle der Leiden, die wir in der Welt auf uns nahmen." 11

65 Erscheinung in Galiläa. Geistverleihung und Segen Da erhob sich der Sohn Gottes (und) [kam nach] Galiläa. Er fand seine Jünger u[nd Maria] zusammen versammelt. Jesus aber offenbarte [sich ihnen] 11 (und) sprach zu ihnen: "Sei gegrüßt, Petrus, mein Bischof, die Krone der Apostel. Seid gegrüßt, meine geehrten Glie[d]genossen, die ich erwählte,

25 30

35

40

Da erhob sich der Sohn Gottes (und) kam in die Welt hinab. Er 11 kam nach Galiläa. Er fand seine 111 Jünger mit Maria, der Jungfrau, zullsammen versammelt. Er offenbarte sich ihnen (und) sprach zu ihnen: "Seid gegrüßt, meine Apostel, die erwählt sind 11 vor aller Welt. Seid gegrüßt, meine Brüder und meine Genossen.

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5 Emend. (H"XWfA5 ECDytt'f nach Lk 19,12. / Ms. B bricht mit p. 124 ab.

Erscheinung des Erlösers bei den Aposteln in Galiläa

Ms. C p. 42.43/ Ms. B p. 124

10

15

20

jeden einzelnen. Seid gegrüßt, meine Brüder und meine Kinder. Der Friede meines Vaters sei mit euch, [d]er der meinige ist, den ich vo[ n meinem Va]ter empfing, 1 daß er 11 mit euch bleibe zu aller Zeit.,,2 Er blies in ihr Angesicht (und) sprach: "Nehmt den Heiligen Geist für euch. Welchen ihr ihre Sünden erlassen werdet, (denen) werde ich sie erlassen, [u]nd welchen ihr sie behaltet, (denen) werde ich sie b[ehal]ten.,,3

173

6 §§65.66

45

50

55

60

Der Friede meines Vallters sei mit euch. Meinen Frieden, der der meinige ist, gebe ich euch." Er blies in 11 ihr Angesicht (und) sprach zu ihnen: "Nehmt den Heiligen Geist für euch. Welchen ihr 11 ihre Sünden erlassen werdet, (denen) werden sie erlassen werden, und welchen ihr die ihrigen behalten werdet, (denen) werden sie bellhalten werden." Und er zeigte uns seine Füße.

Und er zeigte ihnen die [Näge]lmale, die an seinen Händen waren, 11 und die Lanzenwunde, die an [seiner Seite] war,4 und die Speichel(flecken), die auf seinem Antlitz waren, und [die Sch ]lagwunde [n], die an seinen Augen waren, und die Wunden von Spitzen der Dornenkrone, die auf seinem Haupt war. Und er legte seine Hand ihnen auf (und) [s]egne[te] sie (und) sprach: ,,0 meine [h]eiligen 11 Glieder, seid guten Mutes, flirc[ht]et euch nicht. Mein Vater wird [eu]ch den Lohn für eur[e Müh]e geben." Das ist der S[egen dies]e[r] Stunde, [den] der Erlöser seinen Jü[ngern] of[fenbarte], [al]s er vo[n den] Toten erstanden war. [Und die Apo]stel alle [... ]ten [... ], als si[e ... ]

66 Trostrede des Erlösers: Einsetzung des Petrus zum Haupt der Apostel Ms. C pA3 [... ] ... indem sie sehr weinten. Jesus richtete sie auf (und) sprach [zu ihnen]: "Steht auf, weint nicht über mich, denn ich bin bereits [erstanden v]on den Toten. Ich bin zu meinem Vater gegangen. [Und hast du nicht verstande]n, 0 Petrus, und weißt (es) nicht? Denn (es ist) wie bei einem 11 [Mann, der daran ist, tJortzuziehen fernes (und) der [... ] Söhn[e] hat.

2 3 4

Vgl. Joh 20,21 und Act 2,33. Vgl. .Toh 14,16f. Joh 20,22f. Joh 20,20 vgl. 19,34.

174

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Ms. C fol. 17r, 6 IYZN.Yeorr. ex 'f. 7 NrK6t.t>.1G sie. L. Nr~{)'~N. 21 ;jrlpND)((, sie. nissimilation. 27 Lesung nach Lemm, Kopt. Mise. 2, S. 551. nie Lesung von .,. fr<'\~lieh, ~wei Län~sstriehe erkenI1bClr. E ex eorr. fol. 17v, 4 fi'..rg. n·:leh Lemm a. a. O. Diese Erg ist viell. zu lang. --

Erscheinung des Erlösers bei den Aposteln in Galiläa

Ms. C p. 43. [44J

10

15

20

175

6 §§66.67

Sie weinten ihm nach (und) sagten: ,,[ ... ] ... und bei wem wirst du uns zurücklassen?" Er antwortete (und) sprach: "Siehe, euer großer Bruder. Ich habe [ihn ü]ber euch gesetzt. Gehorcht ihm wie mir. 11 Denn wenn ihr ihm gehorcht; (so) bin ich's, dem ihr gehorcht." - Du aber, 0 Petrus, mein Geliebter, siehe, ich habe dich zum Vater über alle deine Brüder gesetzt. Du aber, 0 Petrus, sollst Tröster werden für deine kleinen Apo'stelbrüder, indem du ihnen den Mut stärkst, 1 bis daß sie 11 ihren Lauf in der Welt vollenden. Ich aber und mein Vater, wir sind 2 mit euch allezeit. Amen. Ich sage euch, 0 meine seligen Jünger, daß eure Namen auf meine rechte Hand allezeit geschrieben sind, daß ich eurer gedenke. Und (was) zudem Maria 11 betrifft: Siehe, ich habe sie euch selbst anvertraut. Stoßt sie nicht aus von euch.,,3

67 Versiegelung der Apostel, Verheißungen und Himmelfahrt des Erlösers

25

10

2 3 4

Als der Erlöser dies gesagt hatte, erhoben sich die Ap[os]tel. Sie küßten die Seite Jesu. Er [nahm v]on seinem lebendigen Blut, das aus [seiner Seite] tropfte. 11 [Er v]ersiegel[te] sie mit ihm. [... ,,0] meine heiligen Glieder. Siehe, mein B[lut ... ] bis jetzt [... ] Ms C p. 44 ... du]rch Schatten von Kraft. Ihr werdet [die] Toten erwec[ken], und die Blinden werden sehen [und] die Lahmen gehen und die Stummen sprechern und die Tauben] hören. Und die Armen, ihr werdet [ihnen . offenbaren] 11 alle meine Krafttaten, die ich getan habe, als ich [mit euch] in der Welt wa[r]. Denn wenn ich z[u meinem Vater] gehe, werdet ihr tun, was größer ist als das,4 bis daß ihr meine zerstreuten Schafe versammelt habt." Als das der Erlöser ge[s]agt hatte, segnete er sie. Er ging hinaufll in die Himmel, wobei vor ihm her die Engel der Ehre sangen. Die Apostel aber freuten sich sehr, daß sie der Sohn Gottes gesegnet hatte.

Zum "Vollenden des Laufes" vgl. Act 20,24; Il Tim 4,7. V gl. Mt 28,20. V gl. Evg. d. Maria NT Apo5 I, S. 315. loh 14,12.

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176

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Der Erzählkreis um den Apostel Thomas

Ms. C p. [44].[45]

177

7 §§68.69

7 Der Erzählkreis um den Apostel Thomas 7.1 Die Auferweckung des Siophanes, des Sohnes des Apostels

68 Auferweckung des Siophanes

15

20

25

Thomas aber, den man Didymus zu n~nnen pflegt, war nicht zugegen, als der Erlöser kam, sondern er ging in seine Stadt, denn man hatte ihm die Nachricht überbracht 11: "Dein Sohn ist gestorben". Thomas ging (und) fand ihn an seinem siebten Tag, seit er gestorben war. Er ging aber sogleich an den Ort, an [dem] man ihn begraben hatte. Er schrie auf: "Siophanes, mein Geliebter, steh auf im Namen Jesu Christi, des Sohnes des Illebend[i]gen Go[tt]es. 1 Stehe auf und stelle dich auf deine Füße, [daß ich] mit dir rede." Und sogleich stand Siophanes [auf], wobei der Glanz Jesu [Christi] s[ein] Antlitz [erleuchtete]. Er küßte seinen Vater. [... i]n Freude. Hub [Thollmas] an (und) [sprach zu] seinem Sohn [: " ... ] Ms. C p.[45] der, um [d]essentwillen die Gabe Jesu die ganze Stadt erreicht hat."

69 Bericht des Siophanes von seiner Jenseitsreise

10

15

20

1 2

Hub Siophanes an (und) sprach zu seinem Vater: "Du bist gesegnet, 0 mein Vater, durch den Herrn, denn du hast an den Herrn, 11 den Sohn Gottes geglaubt. Siehe, ich sage dir, 0 mein Vater: In der Stunde, in der man mich heimsuchte, daß man meine Seele von meinem Leibe trennte, kam ein großer, starker Engel mit einem Tuch von Byss[os], dazu mit Mengen von Engeln, die alle mit 11 goldenen Binden umgürtet waren um ihre Lenden,2 mit Wohlgerüchen. Man nennt jenen Engel Michael, den Engel des Erbarmens. Sie standen alle über mir, wobei ihr Antlitz in Lächeln gelöst war gegen mich. Und Micha[el] siegelte meinen Mund im Namen des Vaters und 11 des Sohnes und <des> Heiligen Geistes. Und sogleich sprang meine Seele aus dem Leibe. Sie befand sich auf der Hand Michaels. Er wickelte sie in das Tuch von Byssos. Sie gingen mit ihr hinauf in den Himmel, während sie i[hr] lobsangen. [Als] wir an den Fluß von Feuer gelangt waren, 11 setzt[e] mich Michael von seinen Händen ab auf den Boden. Ich ging in ihm wie in einem kleinen Fluß von Wasser. Nachdem wir ... [... den] Fluß von Feuer, so daß ich sagte

V gl. Act 3,6. Vgl. Apk 15,6.

178

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Edition

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fol. 18v, 1 Der Initial mit der eigenartigen ~orm ~ ; mag, auch wenn eier Abstrich nach rechts unten fehlt, ,~ als Ä gelten. :} 7 fTlorNiO/ll abgekürzt für EnOY'p~N10N • '" 12 f4}(.,AJ.DA, sie. I,. N'J(.A.OJ)... 22 TlD;;t ist qual. nicht von rlwF4 "trennen" '. sonde.rn ~on nwJIiJI "ausbreiten". Vgl. dazu Crum, der S. 269bl1WI')(m1t der Bemerkung "by error" unternwmnotier!,. und S. 271b bei nw~ vermerl
Der Erzählkreis um den Apostel Thomas

Ms. C p. [45].[4J6

179

7.1 §§69.69a

[i]n dem ... [ ... :] Der Ort, den ich b[r]ennen[d] sah, [... e]s [... ] eine Kohle [... ] der Fluß [... ]. Er setzt[e] m[ich] über den F[1uß]. Ms. C p. [4J6 [Das] Licht Michaels leuchtete mir, bis [wir] hinübergelangt waren. Nachdem wir ihn überquert hatten, gingen .wir hi[ n ]auf in die H [immeI]. Er nahm mich hinauf an den acherusische,n '. See. Er wusch mich in ihm dreimal.

69a Die Vision der Apostelthrone

10

15

20

25

2 3 4 5 6

Danach eine Stimme 11 aus der Höhe: ,,0 Engel, Bringer guter Nachricht, nehmt diese Seele an die Orte der Unsterblichkeit und des Paradieses des himmlischen Lebens, daß sie die Orte der A[po]stel und ihre Kronen und ihre Throne sehe. Und sogle[ic]h nahm Michael mich zu einem Ort, den man 11 das 1 Zelt des Vaters nennt. Und ich sah eure zwölf Throne von leuchtenden Perlen. Es 2 waren eure zwölf Kronen besetzt mit echten Steinen und Topas und Smaragd, wobei sie die ganze Stadt Christi erleuchteten. Ich sah auch zwölf weiße Gewänder/ die 11 auf den geistigen Thronen lagen. Zwölf Bäume auch, allzeit mit Frucht beladen,4 gaben Schatten für jeden einzelnen der Throne. Es waren auch zwölf Adler, von menschlichem Antlit[z], ausgebreitet über ihnen mit ihren Schwingen, ein Adler für jeden Thron. Es standen die Namen der zwölf Ap[os]tel 11 geschrieben auf jedem einzelnen der Throne. Es waren auch [z]wölfVorhänge gezogen vor jedem einzelneri der Throne. Es war ein Diadem von echten Steinen 5 ausgebreitet auf den Thron zu seinen Häupten. Tausend Engel b[esangen] jede[n] einzelne[n] der Throne. Hub ich [an, ich,] 11 [Sio]phane[s, (und) sp]rach zu Michael, dem Erzengel: "[Wem] gehören diese Thro[n]e?,,6 [U]n[d ... er sprach zu mir :]

Vgl. Mt 19,28. V gl. Apk 4,4. V gl. Apk 4,4. Vgl. Ez 47,12, Apk 22,2. Zur Formulierung vgl. Ez 1,22. Vgl. AscJes 9,26.

180

Edition

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Der Erzählkreis um den Apostel Thomas

Ms. C p. [47].48

10

15

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25

181

7.1 §§69a.70

Ms C p.[47] '[Die]se s[ind die] zwölf Throne der zwöl[f] heiligen Jünger, welche Jesus, [dem] Sohn Gottes, in der Welt nfolgten. Deshalb hat [G]ott diese tausend Engel eingesetzt, die sie (seil. die Throne) besingen, 11 bis daß sie ihren Lauf vollendetenund kämen und sich auf sie setzten, als Könige mit dem Sohn Gottes in seinem Reich.,1 Hub ich an (und) sprach zu Michael: 'Mein Herr, zeige mir den Thron meines Vaters' - denn ich konnte die Schriftzüge nicht lesen, die 11 über den Thronen geschrieben waren. (Da) nahm mich Michael mitten unter die Throne (und) zeigte ihn mir. Und in dem Augenblick, in dem ich mich ihm näherte, strahlte fortwährend das Licht der Perle und der tausend Engel und ihrer Herrlichkeit in mein Antlitz. Ich wollte 11 mich auf ihn setzen. Da hinderten mich die Engel: 'Außer deinem Vater wird niemand auf ihm sitzen können. Keinem von Fleisch und Blut wurde es gegeben, auf diesen Thronen zu sitzen, außer allein seinen [Apos]teln.' Und ich trat herzu. Ich 11 [oo.]te die Throne. Und die tausend Engel [segne]ten mich in einem großen Segen vom Himmel. In Frieden. Amen. [Und s]o[gl]eich brach[te] mich Michael zum Paradies. [00. Das] Paradies schmeichelte mir: 'Komm [herein und trös]te [dich] und laß es [dir wo]hl sein, 0 apoll[stolisches] K[ind.' 00'] ich und M[ich]ael, der Er[zengel, 00'] Paradie[s. Zur] Stund[e, in d] Ms. C p. 48 er du zu dem Gott Jesus Christus betetest, nahm Michael meine Seele und setzte sie wie[derum] in meinen Leib ein. Ich stand auf, lebendig. Ich sprach mit dir, ge[rade (eben)]." Hub Thomas an und sprach zu seinem Sohn: 11 "Selig bist du, 0 mein Sohn, denn die Gnade Gottes hat dich erreicht. Du hast diese große Herrlichkeit gesehen." 70 Bericht über die Jenseitsreise vor der Menge Nachdem Thomas dieses gesagt hatte, lief er mit seinem Sohn hinein in die Stadt. Sogleich ging er hinein in sein Haus. Als die ihn sahen, 11

Vgl. Mt 19,28.

Edition

182

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Der Erzählkreis um den Apostel Thomas

Ms. C p. 48.[49J 10

15

20

25

10

15

183

7.1 §70

die im Hause waren, fielen sie auf ihr Antlitz (und) wurden wie die Toten. Er trat zu ihnen herzu (und) weckte sie auf. Er sprach mit ihnen. Er belehrte sie, so wie er mit ihm, seinem ter gesprochen hatte - er hatte ihn von den Toten auferweckt - 11 und wie er die Glorie und Herrlichkeit dessen, was des Himmels ist, gesehen hatte. Thomas nämlich war nicht in sein Haus hineingegangen, wegen der Krafttaten, die er taft], sondern er blieb außerhalb der Stadt. Denn der G[roßteil der] Menge glaubte an den Herrn. Das Gerücht [lief durch] 11 die ganze Stadt: Siophanes, der Sohn des Tho[mas, ist v]on den Toten gekommen. Und die [ganze] Men[ge ver]sammelte sich vor der Tür des Hauses, [in dem] der Sohn w[ar]. Sie sahen ih[n. S]ie wunderten sich. U[nd] sie l[iefen herzu zu dem Klei]nen (und) f[rag]ten ihn: "Wer [ist's, der dich auferweckt hat von] 11 den [Toten?" ... ] Ms. C p. [49J [ ... ] Italia. Als ich aber gestorben war, nahm man mich [zu einem Gr]a[b (und) begr[u]b mich. Meine Seele wurde hinauf [in die] Himmel getragen. Mir [wurden] die Orte der Unsterblichkeit gezeigt. [Ich] verweil[te] sieben Tage innerhalb der paradiesischen Bäume 11 des Jerusalems des Himmels (und) empfing Schatten unter ihren Zweigen. (Was) meinen Leib betrifft: 1 Michael, der Erzengel, versiegelte ihn mit seinem Finger, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Er verdarb nicht, er stank nicht, noch löste er 11 sich auf in diesen sieben Tagen. Und er war ganz guter Dinge, da er frisch war wie Rosen. Denn es war nötig, daß ich in ihn wieder zurückkehrte, wegen des Wohls und der Rettung meiner Stadt. Nach den sieben Tagen hörllte mein Vater, daß ich gestorben war. Er kam (und) weckte mich von den Toten auf, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. In Frieden. Amen."

Vgl. zum folgenden Hi 33,23-25.

Edition

184

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Ms. C fol. 20r, 27 Unter ~~"~270Y am Ende von 1. 26 Freiraum. Daher erscheint die Rekonstruktion einer kurzen Schlußzeile gerechtfertigto folo 20v, 1 76K6tNE(fJ • EInend nach Lemm a. a. 0., S. 556. 15 E"fKfNW8f. Crum, S. 99b nennt unsere Stelle als einzigen und mithin uns1cheren Heleg für eine intransitive Bedeutung des sonst transitiv gebrauchten Verbs ("compel", "seize by force "). Crum erwägt die ~1Ö,~lichkei t, daß hier von einem anderen Verb auszugehen ist. - Wir bleiben vorerst bei der Annahme eines intransitiven J<1J1J8S "Zwan.!!: aus üben".

185

Der Erzählkreis um den Apostel Thomas

Ms. C p. [49}.[50]

7.1 §§71.72

71 Taufe, Kirchengründung und Einsetzung des Siophanes zum Bischof 20

25

Als die Mengen dieses hörten, [wa]rfen [sie sich] nieder, huldigten ihm auf ihrem 11 Angesicht und sagten: Wir bitten dich, z[ei]ge uns den Ort, [an d]em der Diener Christi ist, damit auch wir an ihn glauben. Als [d]as die Menge gesagt hatte, lief der [kl]eine Knabe vor [ihnen] her. Er brachte sie zu dem Vall [ter] (und) nahm sie [zu dem] Platz, [an dem] der Apostel war. A]ls sire] ihn aber [sah]en, fielen sie nieder, [huldigten ihm und] sprachen Ms. C p. [50J: "Gesegnet bist du in deinem Kommen [... ], und keiner ist außer dir, Jesus [Christus], dem So[hn] des lebendigen Gottes." Als [sie] das gesagt hatten, die ganze Menge, segnete sie der Apostel. Er tau~lte zwölftausend Menschen von ihnen an jenem Tag. Und er legte ihnen das Fundament der Kirche. Er setzte Siophanes zum Bischofflir die Kirche ein. Er ließ sie auseinandergehen (und) entließ sie in Frieden. Amen.

72 Dankgebet des Thomas 1

10

15

20

2 3

Thomas,II der Apostel, frohlockte im Geist und pries Gott und sagte: "Mein Herr Jesus Christus, ich danke dir zu jeder Zeit. Du hast mir deinen Frieden gegeben. Ich ging zu der Stadt. Ich landete im Hafen des Friedens, während mein Schiff heil blieb. 11 Ich fand den Hafen, während Dämonen in ihm Zwang ausübten. Danach widersetzte ich mich (und) übermochte sie in deiner Kraft. Ich zog sie ein mit meinen Wurfnetzen in das Schleppnetz des Königs Jesus. Ich fand eine Menge, die beschmutzt waren in der Sünde. Ich machte sie weiß in dem Blut Christi Je[su]? 11 Siehe, Jesus Christus hob mich in das Schiff des Heils. Er nahm mich in den Hafen des Friedens. Ich war froh in meinem Herzen. Ich lud eine Menge ein zu seiner Hochzeit.,,3

Die Formulierung hier und in der folgenden Anrede nach Lk 10,21. Vgl. Apk 7,14. Hier wird .M~NW€(\€€T mit "Hochzeit" im weiteren Sinne von Hochzeitsfest (vgl. Crum, S. 560) übersetzt. Diese Übers. kommt folgendermaßen zustande: I. Die Verbindung von .M~NW€(\€€T mit TW2,.M geht auf das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl Mt 22,1-14 zurück. 2. Das gr. yall0<; "Hochzeit(sfeier)" wird dort mit W€(\€€T sowohl als mit .M~NW€(\€€T wiedergegeben (Balestri, NT sah., S. 60f.; Horner, NT sah. I, S. 240tf.) .

.M~NW€(\€€T konnte also auch In einem unspezifischen Sinne von "Hochzeit" gebraucht

werden. Dabei wäre noch zu untersuchen, warum yall0<; kopt. zunächst mit W€'c\.€€T (V. 2-4), dann aber, im Kontext der zweiten, erfolgreichen Einladung mit .M~NW€'c\.€€T (V. 8- I 2) wiedergegeben ·wird. - Anders Kaestli/Cherix, die im Anschluß an die Sprache der Thomasakten und der valentinianischen Gnosis "chambre nuptiale" (dies. a. a. 0., S. 234f.) übersetzen. Für diese spezifische Bedeutung gibt der Text u. E. keinen Anhalt. Deshalb bleibt es bei unserer in ihrer Vorsicht doch gewagten Übers. "Hochzeit".

Edition

186

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zu

Der Erzählkreis um den Apostel Thomas

Ms. C p. [5()}.[51}.[52}

187

7.2 §§73-75

7.2 Der ungläubige Thomas

73 Rückkunft des Thomas bei den Aposteln Als der se[lige] Apostel dieses gesagt hatte, bestieg er die Wolke. Sie brach[te] ihn auf den [Ö]lberg. Er fand die Apostel, wie sie nach [ihm] Ausschau hielte[n]. Sprach [zu ihnen Thomas ... ] Ms. C p. [51J ["Seid gegrüßt], Klerus l meines Herrn Jesus Christus, der[miteinan]der versam[m]elt ist im Frieden des Vaters. Seid 2 gegrü[ß]t, meine Apostelbrüder, die Krone des Lebens. " Antworteten die Apostel ihrerseits: "Sei gegrüßt, 11 (du) Diener Jesu Christi. Du bist gegangen, daß du einen Toten erwecktest. Du hast eine Menge von Städten erweckt durch die Taufe und das Siegel des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."

74 Bericht des Petrus von der Erscheinung des Auferstandenen 10

15

Pe[trus] aber sprach zu Thomas: ,,0 mein Bruder, Einl11ader zur Hochzeit meines Herrn Jesus Christus! Ich sage dir, 0 unser Bruder, daß sich unser Herr Jesus offenbart hat, (in der Zeit), seit du von uns weggegangen bist, nachdem er von den Toten erstand, bevor er zu seinem ging. 11 Er gab uns seinen Frieden. Und wir grüßten ihn. Er segnete uns und ging von uns hinauf in die Himmel. Er sprach zu uns: 'Ich bin mit [euch] zu aller Zeit/ ich und mein Vater und der Heilige Geist. '"

75 Gebet des Thomas um die Erscheinung des Herrn 20

25

2 3

Als dies 11 [der] selige A[po]stel Petrus gesagt hatte, war Thomas {[Th]omas} sehr betrü[b]t und weinte [s]ehr (und) sprach: "Als du denn [vo]n den [Toten] erstandest, 0 mein Herr, offenba[r]test du dich den JÜng[er]n. [Ic]h aber, mich trenntest du 11 [von] meinen Brüdern. [Wenn] du willst, of[f]enbare dich mir [... ] und ich ... Ms. C p. [52J damit ich dich sehe, bevor du z[u deinemVater]gehst. Indes, er (scil. Siophanes) ist lebendig, im Namen meines Herr[n Jesus] Christus. Denn wenn ich meine Finger nicht in die Nägelmale strecke und meine Hand nicht auf die Lanzenwunde lege, 11 werde ich nicht glauben, daß er von den Toten

Es erscheint uns sinnvoll, KA~PO<; hier, in Verbindung mit "versammeln", als ekklesiologischen term. techno zu übersetzen, während wir es u. Ms. C 52,10 im wörtlichen Sinne "Los" auffassen. Vgl. Jak 1,12; Apk 2,10. V gl. Mt. 28,20.

Edition

188

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fol. 21v, 7 f/N{ttl",J"ynH. Das von uns gestrichene q scheint zu einem A korrigiert. Der ~chreiber ließ die unbefriedigende Korrektur stehen und setzte noch ein",al A.. 12 nu,..,ITOre • n corr. ex..u. 13 6.qlf·lAI~ sic. L. A.VDrW'!ß. 20f. 7IA1D'(H ~&OA absol. "auferst ehen" nur hier. Lemm a. a. o. vermutet einen Ausfall des sonst üblichen ii-J t.I~"'AUOY''T. Oie Helege bei Crum, S. 446a lassen hingegen ein absol. 7WDyItJ e60A als denKBar erscheinen. 23 2)(""'')' TUDO. ~end. nacn Lemm a. a. O. fol. 22r, 7 ~"t7MMAysic. L. ,::jTe:f"M'\~~V.

189

Der Erzählkreis um den Apostel Thomas

Ms. C p. [52}.[53]

7.2

§§75-77

1

10

erstanden ist. Denn ich glaube nicht, daß er auferstehen würde, ohne daß er sich mir zeigte Und er wird mich nicht betrüben. Denn er sprach zu uns: 'Ich werde euch nicht voneinander scheiden. 11 Sondern dieses einige Los ist's, das euch zuteil werden wird in meinem Reich. '"

76 Rede der Apostel.·'Mahnung zum Glauben 15

20

Als dies Thomas, der Apostel, vor den elf Jüngern unter Tränen gesagt hatte, huben die Apostel an vor Thomas und sprachen 11 : ,,0 unser Herr Bruder, sei nicht ungläubig bezüglich der Auferstehung des Erlösers. Sondern glaube, daß er auferstanden (und) hinauf zu seinem Vater gegangen ist. Und wir sind die ersten, dene[n] er sich offenbarte, und Maria, seiner Mutter. Antwortet[e] darauf 11 Thomas: "Ich gla[ub]e, daß er auferst[and]en und unsterblich ist. Denn wegen [unser] aller [H]eil schme[ck]te er den Tod, und durch große Traurigke[it] zweife[l]te ich, denn [ich] habe ihn nicht gesehen."

77 Rede des Bartholomäus: Ermunterung zum Glauben

10

2 3

U[nd] B[artholomäus] h[ub] an [(und) sagte] Ms. C p./53] [: "H]öre mic[h], 0 mein Bruder Thomas, ge[denk]e des Wortes, das der Erlöser [in] dem Evangelium gesagt hat: 'Wenn ihr Glauben habt wie ein Sen~lkorn, werdet ihr zu diesem Berg sagen: Bewege dich fort von diesem Ort zu jenem, und es wird euch geschehen. 2 Und nichts wird euch unmöglich sein. Und alles Ding, um das ihr bitten werdet im Gebet, so ihr glauben werdet, werdet ihr 11 es empfangen.,) Jetzt aber, 0 Thomas: Gott pflegt auf das Flehen eines jeden zu hören, der an ihn glaubt. Gut ist Gott. Er pflegt jeden zu hören,

loh 20,25. Mt 17,20. Mt 21,22 mit Mt 21,21.

190

Edition

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Der Erzählkreis um den Apostel Thomas

Ms. C p. [53].[54J

15

191

7.2 §§77-80

der ihn anrufen wird. Stark an Langmut ist die allezeit nach ihm fragen."

11

Gott. Er wird das Flehen derer hören,

78 Erscheinung des Erlösers 20

25

Als dieses Bartholomäus mit Thomas geredet hatte, trat der Erlöser vor sie. Er rief aus und sagte: "Sei gegrüßt, Thollmas, (du) kleiner Mensch, Sei gegrüßt, (du) Paradiesesblume im siebten Himmel. Sei ge[g]rüßt, Glaube, [der s]tark ist im Himmel auf Erden, [den ni]chts verrücken kann. Sei ge[g]rüßt, Petru[s, (du) gro]ße Krone der Aposlltel, un[d i]hr [... ] Ms. C p. [54J, meine [M]iterben! Der Friede m[ein]es [Vaters] sei mit euch allen.,,1 Als dies der Erlöser den Aposteln ge[sagt] hatte, tr[a]t[en] sogle[ich] die Apostel herzu und huldigten ihm auf dem B[oden] (liegend) 11 (und) sagten: "Deine Gnade und dein Friede mögen mit uns sein, Jesus. Amen."

79 Rede des Erlösers an Thomas Hub der Erlöser Jesus an (und) sprach zu Thomas: "Reiche mir deinen Finger hierher, und lege ihn auf meine Hand und sieh die Nägelmale,2 11 und sieh auch die 10 Schlagwunden, die man mir ins Gesicht verabreichte, und die Speichel(spritzer), die man mir in mein Gesicht und meine Augen gab, und die Wunden von . Stacheln, die in der Dornenkrone (waren), die man mir auf <mein> Haupt drückte, 15 und die Wunden von den 11 Stöcken, mit denen man mich auf das Haupt schlug. K[omm] und sieh den Essig und die Lanze und die Galle, mit der man mich tränkte anstelle von einem klein wenig Wasser, das ich von ihnen erbeten hatte: 4 'Bringt her, daß ich trinke.,) Und sei nicht ungläu[big], 11 sondern gläubig. Und 20 glaube gut."

80 Das Bekenntnis des Thomas

25

I 2 3 4 5

Da antwortete Thomas: "Ich glaube, mein Herr und mein GO[tt].5 Denn du bist der Vater, du bist der S[o]hn, du bist [der] Heilige Geist. Und du [bist] auferstanden von 11 den Toten. Du hast einen jeden [auferweckt] in deiner [heil]igen Auferstehun[g]. Aber zu meinen [A]postelbrüde[r]n sagte ich

Vgl. Joh 20,26. Joh 20,27. Vgl. .loh t 9,28f. .loh 20,27. .loh 20,28

192

Edition

BL Or. 6804 fol. 23r

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"{"sicher. fo1. 23v,_ 6 Em~nd. nach Lemm a. u. o. .. A r=:t16 TJCHP O"fOJ..lZq • statt cresKonj. 1. Perf. 11: N7Ä ••• (vgl. Joh 21,14). 11 ;cn~'XC. E unterhalb uer Zeile nuchgetragen j klein.

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Der Erzählkreis um den Apostel Thomas

Ms. C p. 55.56

193

7.2 §§80-83

Ms. C p. 55 : ,Wenn ich nicht sehe: Er ist auferstanden, werde ich nicht glaube. '"

81 Verheißung für Thomas und Versiegelung

10 15

Antwortete der Erlöser und sprach: "Amen, ich sage dir, 0 Thomas, (du) kleiner Mensch: An jedem Ort, an dem du 11 meinen Namen verkündigen wirst, bin ich mit dir - und mein guter Vater. Und nicht in eine einzige Stadt oder in ein einziges Dorfwirst du gehen, ohne daß ich dir folge mit meinem guten Vater und dem" heiligen Geist. Denn was du pflanzen wirst: Mein guter Vater wird es segnen, ich, meinerseits, will es mehren, und der Heilige Geist wird es leiten." Da streckte Thomas seinen Finger aus (und) nahm von dem Blut, das" von der Seite des Sohnes Gottes floß. Er versiegelte sich mit ihm.

82 Schlußrede des Erlösers und Himmelfahrt

20

25

10

Hub der Erlöser an und sprach zu allen Aposteln: "Siehe, mein göttliches Blut hat sich an eure Leiber geheftet. Ihr seid göttlich geworden, " ihr eurerseits wie ich. Siehe, ich bin bei euch bis zur Vollendung der Weltzeit.,,1 Als der Erlöser dies gesagt hatte, ging er hinauf in die Himmel, in großer Herrlichkeit (und) sagte: " "Vernachlässige nicht, Petrus, du und deine Brüder [... ] ... [... ] meine Schafe. 2 Weide sie. [ ... ] ... Ms. C p. 56 bis daß ihr die ganze Welt i[n] meine verehrungswürdige Kirche versammelt und sie in unvergänglichem Leben leben und sie den Got[t]esleib und mein ehrwürdiges Blut nehmen und in Fried[en] leben. " Amen." Er öffnete meine apostolischen Augen. Sie eine Menge von Tagen, während sie sich seines Hinaufgehens in die Himmel verwunderten. Das ist das zweite Mal, daß sich der Erlöser seinen Jüngern 3 offenbarte, als er von den Toten erstanden" war.

83 Buchtitel Das ist das Buch der Auferstehung Jesu Christi unseres Herrn. In Freude und Jubel, in Frieden. Amen.

Mt. 28,20. 2 3

Joh21,15.16.17. Vgl. .Toh 21,14.

194

Edition

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fol. 23v, 18

corr. ex 6.. • Wechsel von"" -pri v. und A.'T - vgl. BÖhlig, Lehnwörter, S. 63. Zur Endung -f' vgl. Lemm a. a. O. ZU erwarten wäre -", wie in ~rpA-rW"'l Apk 14,10 TBaTestr i? NT, S. 472). 26 ÄV6w~L"'. ti ex corr fol. 24r, 4 LAütY'$AA O]Y"IJAI. Erg. nach Lemm a. a. O. (v g 1. Lk 24, 31 ) • 23

l1HJ.'

Är1<,p".7e.Jp sic.

ZUM

0

Eucharistiefeier unter dem Vorsitz des Petrus

Ms. C p. 56.[57]

195

8 §84

8 Eucharistiefeier unter dem Vorsitz des Petrus

84 Offenbarung von Leib und Blut des Herrn 15

20

25

10

15

20

Hub P~trus an (und) sprach: ,,0 meine apostolischen Brüder, erhebt (euch), und bringt 11 das Opfer d[ar], bevor wir voneinander scheiden." Da antworteten die Apostel (und) sprachen zu ihm: "Du bist unser Vater und unser Bischof. Die Vollmacht ist dir gegeben, in jeder Hinsich[t] zu tun, was dir beliebt. 11 Die Apostel aber erhoben sich. Sie rüsteten die Opfergabe zu. Sie brachten das erlesene Brot und einen Kelch mit ungemischtem (Wein) und wohlriechenden Weihrauch. Petrus stand 11 dem Opfervor. Die Apostel alle bildeten einen Kranz um den Tisch. Sie bli[ck]ten auf, die Ap[ostel, ... ] Ms. C p./57] [... ] ... und [... ] heraus [ ... als sie] ihn au[f] dem Till[sch t]eil[ten, wurden ihre Augen geö]ffne[t]. Ihr Herz freute sich. [Sie] grüß[t]en a[lle] den Sohn Gottes, [d]er zur [Recht]en seines Vaters saß, während sein Leib auf dem Tisch war, an dem sie versammelt waren, (und) ihn teilten. Sie sahen das Blut Jesu, der 11 lebendiges Blut hinab in den Kelch fließen ließ. Hub Petrus an: "Hört mich, meine Väter und meine Brüder. Gott hat uns geliebt mehr als alle Völker der Erde. Er ließ uns diese großen Herrlichkeiten sehen. Unser Herr Jesus Christus ließ uns 11 schauen. Er enthüllte uns die Herrlichkeit seines Leibes und des göttlichen Blutes." Nachdem er dies gesagt hatte, nahmen sie von dem Leib und dem Blut Jesu. Sie gaben Ehre dem Schatz des Lebens. Danach sch[ieden] sie (voneinander) 11 und predigten im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, zur Ehr[e] der heili[g]en, wesenseinen Dreiheit, von jetzt an bis in ewig[ e E]wigkeit. Amen.

196

Edition

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JI

Mso C folo 24r, 4 statt CN~" 1. tnlp • Vgl. fol. 17r (p. 43), 23f. (Lemm a. a. 0., S. 558f.). 21 Tpfi:Sic. ner ,o\usfall des C nicht als Versehen, sondern als variante Schreibung; zu deut en. Vgl. ÄNÄ)J'Ä fol. 1r (po 11), 5. Im Kol. (fol. ~4v, 2) dagegen wahrscheinlich

TpJAf·

fol. 24v. Rekonstruktion des Kol. zumeist nach Lantschoot, Colophons, S. ~19f. 86ff. und Lernm a. 8. 0., s. 559f. 11 '::'Mllrnp"J(YI<J61 IJAC(, das sichäUf ..cent""',:,[r] heziehen muß, ist diesem ei~enartigerweisc voran~estellt (vgl. Lemm a. Et. 00. s. 560).

Kolophon

197

Kolophon

12 13 15 16

fYJ
~11<. HT •

Ausfall des verbalen Prädikats. 6lI. f am linken Rand wie ein kleiner Initial. Ausfall des verbalen Prädikats. 18 ETA/ANDre sie L. t'1HA'-IO"rq • ftJ~nH[Yel sie. Di ssimilat ion. 20. 26 f~~~ ~T"f . Ungewöhnliche Stellung des Artikels vor dem Gezählten anstatt vor der Zahl. Lemm a. a. 0., S. 559f. ergänzt bei CA.'5'f den Art. 7 . Da~seheint im Ms. der Platz jedoch nicht vorhanden. 0

Kolophon

10

15

20

25

2 3 4

Ms. C BL Orient. 6804101. 24v Im Name[n des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes], der [heiligen], we[senseinen] Dreiheit, [wegen des großen] Gutes [und des] Nutz[ ens für seine Seele erstellte er] diese große, unü[berschreibbare G]abe [und Codex-]IIBuch l der Auferstehun[g Jesu Christi, 2 unseres Herrn], Gott und Mensch [... ] Chri[sti ... ] ... sie . Er schrieb in Jesus Christus. [Und] er trug [auch] Sorge [in] aller [gu]ten Sorgfalt und jeder guten Be[flissen]heit seiner Seele. Er schrieb [es] 11 auf seinen eigenen Pergamentblättern. Er händigte es a[us]der Kirche unseres Erlös[ers] Jesus Christus, des verehrungswürdigen, die zu IIIarte gebaut ist, diese auch, die Go[tt], der Schöpfer des Alls < ... > <Er> schrieb es um des Heils seiner Seele willen und auch wegen gewinnllbringenden Nutzens, damit die ganze Welt, Männer [und] Frauen < ... >. Gott aber, der Gute, und der einem jeden, der Leiden erduldet, Lohn gibt, möge ihm den gute[n] und vollkommenen L[oh]n geben in den Himm[el]n, und er möge ihn segnen mit jeglichem geistlichen Segen, 11 der in den sieben Himmeln ist. Auf dieser Erde möge er [ihn] re[tten von der Tücke d]es Widersachers, des Teu[fels]. I[n dem a]nderen, dem [kommen]den Äon in den Himmeln möge er ihn w[ürdig] machen, daß er in der Kirche der Erstgeborenen,) [dem J]erusalem des Himmels wohne. U[ n]d er möge ihn würdig machen,[ daß er] 11 jegliches Gu[t] ererbe, das i[n] den [s]ieben Himmeln ist, welches [kei]n Auge sah, [das] kein Ohr hört, noch den Mensc[h]en i[n] den Sinn kam, was er bereitet 4 hat denen, die ihn lieben. [ ... ]

Nach Lemm, Kopt. Mise. 2, S. 561f. (Nr. CL) bedeutet R€ct»~';\~JON in der Verbindung R€ct»~';\~JON N..2S..O)O)~€ nicht "Kapitel", sondern steht hier für R€~~';\JC (KEaAi<;) "Buchrolle". In späterem Gebrauch hätten die Lexeme die Bedeutung "Buch, Band, Codex" angenommen. Suffix 3.pl. Hebr 12,23. Vgl. I Kor 2,9.

3 Literar - und quellen geschichtliche Untersuchung 3.1 Die Komposition des Liber Bartholomaei Der LB ist nicht das Werk eines Traditionalisten. Gegen eine solche Einschätzung spräche die Originalität der Komposition und die Kühnheit der Bilder und theologischen Spitzensätze. Seine Stoffe sind gleichwohl bis in die einzelne Formulierung hinein einer Tradition verpflichtet, die vor allem vom Neuen Testament und der Literatur der Apokryphen l iebt. 2 Die entwickelte altchristliche sowie die koptische Literatur in ihren verschiedenen Gattungen ist in ihm vorausgesetzt, wird in Abbreviatur zitiert und souverän in den Rahmen einer neuen Synthese gefugt. Diese Fähigkeit, aus dem Vorrat der Tradition Literatur zu machen, kennzeichnet den LB als literarischen Spätling. 3 Vorausgesetzt sind als literarische genera zunächst zwei verschiedene Adaptionen evangelischen Stoffes, eine Passionsnarratio und eine Tradition der Paraphrase des Osterevangeliums nach loh, des weiteren die Literatur der Apokalyptik, der apokryphen Apostelakten und der Martyrologien. Vorausgesetzt ist außerdem die hymnisch-liturgische und homiletische Tradition der Hadesfahrt Christi (Kap. 2) und seiner und des Menschen Erhöhung (Kap. 4). Vom Autor des LB bereits vorgefunden 4 sind auch die Hymnen, die besonders im letztgenannten Stück versammelt sind. Das Traditionsmaterial wird organisiert, indem die Adaption des evangelischen Berichtes den Rahmen liefert und Stücke von anderem genus, Reden, Hymnen, Gebete, Reflexionen und Visionen, in ihn eingestellt werden, mit dem Erfolg der Unübersichtlichkeit der Komposition. Das Hauptinteresse des LB besteht, wie die Metapher impliziert, nicht am Rahmen, sondern am Gerahmten, nicht am narrativen Progreß, sondern am meditativen Verweilen. Wie es bei dieser Kompositionstechnik zu einer Schachtelung verschiedener genera kommt, sei anhand des Komplexes um den

D. h. der christlich adaptierten jüdischen zwischentestamentlichen Literatur und der neutestamentlichen Apokryphen. 2

Eine eigenständige Kenntnis des AT scheint diese Tradition nicht zu besitzen.

3

Der Weg zu dem traditionalistischen Lehrgedicht des Triadon aus dem 14. Jh. ist nicht mehr weit. Mit dem LB hat es den Zug gemeinsam, daß der Autor aus einer großen Breite überkommenen Stoffes schöpft. Vgl. die Charakterisierung bei Nagel, Triadon, S. 19f.26.

4

Der Vergleich der Angelologie des vierten und siebenten Hymnus (§§49.52) mit der des übrigen Textes erweist die Hymnen als älter. V gl. dazu u. 4.1.2.7.

Die Komposition des Liber Bartholomaei

199

Apostel Thomas (Kap. 7) illustriert: In die Evangelienparaphrase der Thomasperikope (loh 20,24-29) wird ein aus der Literatur der Apostelakten abgeleitetes Stück eingefügt (Kap. 7.1: die Mission des Apostels in seiner Heimatstadt), in das seinerseits eine Apokalypse aufgenommen ist (§§69.70: die lenseitsreise des Siophanes).

3.1.1 Die Verarbeitung des evangelischen Stoffes 3.1.1.1 Das Paradigma des mündlichen Evangeliums Wenn der Apostel Bartholomäus seinen Mitapostel Thomas an ein Wort erinnert, "das der Erlöser im Evangelium gesagt hat" (§77; Ms. C 53,1-3), klingt der urchristliche Gebrauch des Begriffes "Evangelium", der "immer 'Botschaft, Verkündigung', und zwar m ü n d I ich übermittelte Verkündigung"S meint, nach. Der Sprachgebrauch 6 der an 11 Clem 8,5 erinnernden Zitationsformel verweist nicht auf eine bestimmte Evangelienschrift, sondern vermittelt lediglich eine allgemeine Vorstellung von einer autoritativen Quelle, in der die Sache des Evangeliums.greifbar wird. 7 Der LB beruft sich auf das Evangelium, indem er nicht Schrift, sondern die viva vox des Erlösers 8 zitiert. Evangelium ist mithin das Wort lesu, wie es in der mündlichen Verkündigung 9 lebt Diese Beobachtung an dem im LR einzigen Fall eines als Zitat gekennzeichneten Bezuges auf das NT mag paradigmatisch gelten: Der LR beruft sich auf das Evangelium, nicht wie es geschrieben steht, sondern wie es in der mündlichen Verkündigung lebt.

5

Philipp Vielhauer, Urchristliche Literatur, S. 252. Zum folgenden vgl. a. a. 0., S. 252-255; NTAp06I, S. 65-68.

6

11 Clem 8,5 wird mit den Worten "Denn der Herr sagt in dem Evangelium" eine freie Wiedergabe synoptischen Redestoffs eingeführt. Vgl. Vielhauer a. a. 0., S. 254f.; NTAp06 I, S. 68.

7

Wir folgen hier Vielhauer , der in der Zitationsformel 11 Clem 8,5 beide Aspekte, den des mündlich verkündeten und den des verschrifteten Evangeliums, findet, wenn er hier eine "inhaltsbezogene Verwendung des Wortes 'Evangelium' für Evangelienbuch" (Vielhauer a. a. 0., S. 255) feststellt.

8

V gl. hierzu Papias: "Denn ich war der Ansicht, daß aus Büchern geschöpfte Berichte für mich nicht denselben Wert haben können wie das lebendige und beständige mündliche Zeugnis" (Eusebius, h.e. III 39,4; Übers. Kraft, S. 189).

9

Wie zu erwarten ist das Zitat so nicht in der Schrift zu finden; es kombiniert Mt 17,20 (mit Einfluß von Mt 21,21) mit Mt 21,22 (§77; Ms. C 53,3-10).

200

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

Der LB geht von zwei Quellen 10 aus, die den evangelischen Stoff für den narrativen Rahmen liefern, von einer evangelienharmonisch verfaßten Passionsnarratio und einer freien Fassung der johanneischen Ostergeschichte.

3.1.1 Passionsnarratio Beim Vergleich des Cod. Tischendorffianus XXVIII, fol. AI der Leipziger Universitätsbibliothek, dem fragmentarisch erhaltenen Blatt einer Passionsnarratio in bohairischem Dialekt,11 mit dem evangelischen Stoff im ersten Drittel des LB stellen sich zwei auffällige Übereinstimmungen heraus, die den Schluß erlauben, daß der LB zunächst dem Typus einer offenbar in ganz Ägypten bekannten Passionsnarratio gefolgt ist: 1. Die mt Nachricht, daß lesus zwischen zwei Räubern gekreuzigt wird, findet durch die joh Notiz "lesus aber in der Mitte" (loh 19,18) ihre Ergänzung (Cod.Tisch. XXVIII fol. Alr,6-8; LB Ms. B fol. 59v,39-47). 2. Der mt Bericht der Grablegung durch losef von Arimathäa wird durch die joh Notiz von der Beigabe der Duftstoffe (loh 19,39) so ergänzt, daß losef als der Spender erscheint, während Nikodemus, dem loh diese Gabe zuschreibt, unerwähnt bleibt (Cod. Tisch. XXVIII fol. Alv,5-9; LB Ms. C 11,7-10). Man scheint auch den Punkt bestimmen zu können, an dem der LB die Vorlage der Passionsnarratio verläßt: Beide stimmen in der Aufnahme von Mk 16,1, den 'Frauen am Grabe' noch überein (Cod.Tisch. XXVIII fo1. Al v, 15-17; LB Ms. C fol. 5v,6-11 par.), 12 fahren dann aber anders fort: Während die Passionsnarratio 1.17 weiter 10

Wenn im folgenden von Quellen die Rede ist, soll nicht entschieden werden, ob dem Verfasser des LB mündliche oder schriftliche Quellen vorgelegen haben.

11

Kat.Nr. 1090; Leipoldt, Koptische Hss., S. 518. Es handelt sich um ein oben abgeschnittenes Pergamentblatt (22 cm x 16,5 cm), von dem auf Vorder - und Rückseite jeweils 17 Textzeilen erhalten sind. Das R. enthält die Kreuzigung Jesu, das V. das Bekenntnis des Hauptmannes, die Grablegung und die Frauen am Grabe (Autopsie durch den Vf. Nov. 93). Nach Leipoldt, a. a. O. S. 409 f., ist diesem Fragment das kleinere Cod. Tisch. XXVI, fol. BIO (Kat.Nr. 1088) zur Seite zu stellen, das ebenfalls den Teil einer harmonisierten Leidensgeschichte darstellt. Wegen seines fragmentarischen Zustandes bezieht es der Vf. nicht in die Diskussion ein.

12

Die drei Frauen nach Mk 16, I werden im LB um weitere sechs auf insgesamt neun erweitert (*28). Hier hat man ein eindrucksvolles Beispiel für akkumulierte Tradition: Das Epitheton "Versucherin" der Salome ist eine Reminiszenz an ProtevJac 20,1: Salome will nicht glauben, daß Maria bei der Geburt Jesu Jungfrau geblieben ist und überprüft ihren Zustand. Daraufhin vollstreckt sich an ihr ein Zorngericht: Ihre Hand verbrennt. Die Heilung erfolgt sogleich. Das für das Epitheton entscheidende Stichwort fällt in der Rede der Salome: "... ich habe den lebendigen Gott versucht ... " (NTAp06 I S. 347). - Wenn bei dem Schwesternpaar Maria und Martha erstere als die "zu Tische dienende" gilt, liegt eine Verwechslung vor (vgl. Lk 1O,38ff.). Die Schwestern sind in EpAp 10 die Frauen, die der Auferstandene mit der Weitergabe der

Die Komposition des Liber Bartholomaei

201

dem mk Bericht zu folgen scheint - das am Seitenende noch erhaltene ~'O"W€ NOOI[O'O" "sie begaben sil[ch" scheint in Anlehnung an Mk 16,2 formuliert - läßt der Autor des LB die Frauen im "Garten des Philogenes" funktionslos stehen (Ms. C 20,20ff. par.), um seine Adaption der Gartenszene nach Joh 20,11 ff. anzuschließen. Der LB verläßt also die Passionsnarratio nach deren Zitat von Mk 16,1, um dann allein der joh Ostertradition als narrativem Rahmen zu folgen

3.1.1.3 Evangelienparaphrase nach den Erscheinungsgeschichten des Johannesevangeliums Dem Osterevangelium des LB sind die drei Erscheinungsgeschichten aus Joh 20, die Szene mit Maria Magdalena im Garten (Joh 20,11-18), die Erscheinung bei den Jüngern (19-23) und vor dem ungläubigen Thomas (24-29), zugrundegelegt. 13 In der Paraphrase werden die drei Perikopen einem einheitlichen Kompositionsschema Auferstehungsbotschaft betraut. Baumstark nennt weitere Belege für die offenbar verbreitete Tradition von Maria und Martha als Myrophoren (ders., ZNW 1913, S. 239-241). Nach Baumstark scheint diese Tradition "mit der spezifisch syrisch-mesopotamischen Auffassung verschmolzen, die in der äAAll Mapia von Mt 28,1 die Mutter Gottes erblickt" (ders. a. a. 0., S. 240). Möglicherweise muß man also bei der zu Tische dienenden Maria an die Mutter des Herrn denken. Bei der sechsten, Susanna, liegt eine Verwechslung mit der ebf. Lk 8,3 genannten Johanna vor, von der - und nicht von Susanna - dort gesagt wird, daß sie die Frau des Chusa ist. Wenn der LB anmerkt, daß sie sich "von der Bettstatt fernhielt", ist auf das enkratitische Ideal der Apostelakten angespielt. Die Konstellation von Susanna (=Johanna), Chusa, dem kgl. Verwalter, und Herodes spiegelt zudem genau die von Mygdonia, Charts, dem Verwandten des Königs, und Misdai der ActThom 82ff. - Die vom Blutfluß geheilte Frau (Mt 9,20ff.) heißt nach den ActPil 7 Berenike. Die Mutter des Jünglings von Nain erhält den Namen Lia (v gl. Preisigke, Namenbuch, Sp. 196). - Nur die neunte Frau, die "große Sünderin" von Lk 7,36ff., bleibt anonym. 13

Das Johannesevangelium hat auch außerhalb der Adaption der Ostergeschichten vielfach auf die Sprache des LB gewirkt. Zwei Beispiele mögen genügen: Die Selbstprädikation Jesu vom Guten Hirten (Joh 10,11.14) findet sich zweimal in hymnischen Prädikationen wieder (Ms. C 30,4. 31,2f.). - Das Rückwärtsstürzen und Fallen des Todes angesichts des Leichnams Jesu (Ms. C 13,17) ist gemäß einer Zitiertradition mit Joh 18,6 formuliert. Als Vorbild dürfte ActThom 157 gewirkt haben, wo das Zitat in der Epiklese über dem heiligen Öl steht. - Homiletisch und apokryph ausgebaute Perikopen des Joh kommen auch im Gamalielevangelium vor. Hier handelt es sich um die Brotvermehrung Joh 6,1-15 und die Lazarusperikope Joh 11,1-45. Die Brotvermehrung bei Revillout a. a. 0., S. 16-19; die Auferweckung des Lazarus a. a. 0., S. 19e 28, Lacau a. a. O. S. 83-88; Guidi, RAL, 2 sem. 1888, S. 376-377. Der Stil dieser Adaptionen aus Joh. ist anders als beim LB auf narrative Breite angelegt. - Joh hat als Grundlage für apokryphe Umbildungen eine lange Tradition in Ägypten. So zeigt die erste Perikope des um 150/200 n. Chr. datierten Pap. Egerton 2, des Fragmentes eines apokryphen Evangeliums, deutlich joh Gepräge (vgl. NTApo6 I, S. 82-85, hier S. 84; dazu Griggs, Early Egyptian Christianity, S. 26-28).

202

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

unterworfen: Nach der Vorstellung der betreffenden Personen in ihrer religiösen Bedürftigkeit läuft die Paraphrase stets auf die als Epiphanie gezeichnete Erscheinung des Auferstandenen ZU,14 um dann in je verschieden gestalteten Trostreden, yerheißungen und Segnungen auszulaufen. Das Kompositionsschema impliziert ein Interpretationsmuster: Im LB werden die Geschichten von der Erscheinung des Auferstandenen als Epiphanien des himmlischen Erlösers gedeutet. Im Falle der Thomasperikope führt das genannte Interpretationsmuster zu einer Umkehrung der joh Intention. Da rür den LB die Epiphanie im Zenit seiner Paraphrase stehen muß, wird das Diktum, in dem die joh Perikope ihr Ziel findet, die Seligpreisung der Nicht-Sehenden (Joh 20,29), unterdrückt. Während Johannes die Erscheinung als Zugeständnis an den Kleinglauben zu verstehen gibt, wird sie im LB zum Glaubensgut im eigentlichen Sinne. Abgesehen von der allgemeinen Linie der Interpretation sind elnIge Besonderheiten der Paraphrasen nach Joh von Interesse: In der Gartenszene wird 15 Maria Magdalena durch die Mutter Jesu ersetzt und deren Gesprächspartner verdoppelt: Aus der Meinung der Maria, sie habe den Gärtner vor sich (Joh 20,15), wird ein wirklicher Gärtner namens Philogenes (Ms. C) bzw. Philoges (Ms. A),16 während der Erlöser dann eigens erscheint (Ms. C 22,13 par.). Der Auftritt des

14

Die Erscheinungen des Erlösers: 1. Gartenszene "Während Philogenes dieses zu Maria sagte, kam der Erlöser vor sie, aufsitzend [auf] dem großen Wagen des Allvaters" (Ms. C 22,13-15 par.). 2. Erscheinung bei den Jüngern "Da erhob sich der Sohn Gottes [(und) kam nach] Galiläa ... Jesus aber offenbarte [sich ihnen]" (Ms. C 42,2-4). 3. Erscheinung vor Thomas "Als Bartholomäus dies mit Thomas geredet hatte, trat der Erlöser vor sie" (Ms. C 53,16-18). Der bei der zweiten Erscheinung gebrauchte term. techno für die Epiphanie ö..qO'ö'"ON2,[q €POO'ö'"] (Ms. C 42,4 par.) stammt nicht aus der joh Vorlage und gehört somit der Interpretationsebene an, auf der die Erscheinungen als Epiphanien gedeutet werden. In der ersten Epiphanie steht für das Offenbarwerden das Bild des Kommens mit dem Himmelswagen (zum Wagen s. u. 4.1.2.6). Nur die Erscheinung vor Thomas ist sprachlich nicht als Epiphanie qualifiziert.

15

Auch in Frgm. 14 bei Revillout a. a. 0., S. 169f., das ebenfalls eine Paraphrase der Gartenszene darstellt, wird Maria Magdalena durch die Mutter Jesu ersetzt. Baumstark, RB NS. 3, S. 254 und Ladeuze RHE 7, 1906, S. 256f. rechnen dieses Fragment dem Gamalielevangelium zu. Baumstark beobachtet diese Ersetzung der Maria Magdalena durch die Mutter des Herrn in Afrems Kommentar zum Diatessaron und vermutet, daß sie bereits dort vorgenommen wurde (ders., ZNW 1913, S. 240 Anm. 1 mit Lit.).

16

Weder in Pape, Eigennamen noch in Preisigke a. a. O.

Die Komposition des Liber Bartholomaei

203

l7

Philogenes, der als Eigentümer der Grabes und Zeuge der Auferweckung erscheint (§ 30), hat allerdings keine weitere Konsequenz für den narrativen Zusammenhang. 18 l9 Die Erscheinung vor den Jüngern wird, Mt 28,10 folgend, nach Galiläa verlegt (§63; Ms. e 41,1I-l3io und erfolgt motiviert durch eine Eucharistiefeier der Apostel mit Maria und eine Rede des Vaters an den Sohn, in der dieser zum Herabkommen veranlaßt wird. Der sich anschließende Segen (Ms. e 42,18ft) könnte von Lk 24,50, der Jüngersegnung vor der Himmelfahrt, angeregt sein. Nach einer Abschiedsrede (Ms. e 43-44,8), die der Stellung nach der luk (Lk 24,44-49) bzw. der mk (Mk 16,11-18) entspricht, dem Inhalt nach aber frei aus Motiven der Evangelien und der Act komponiert ist, bildet den Abschluß der Szene eine erste Himmelfahrt (Ms. e 44,812).21 22 In der Paraphrase der Thomasperikope dient die Nachricht der Abwesenheit des Thomas (Joh 20,24; §68; Ms. e 44,12) und der "acht Tage" (Joh 20,26) der Motivation einer apokryphen Einschaltung, der apostolischen Mission (Kap. 7.1). Die Paraphrase wird von einer zweiten Himmelfahrt mit Abschiedsrede abgeschlossen (§82; Ms. e fol. 55,22-56,7).23 Die den LB abschließende Eucharistiefeier (§84) läßt sich als Ersatz des 24 joh Nachtragskapitels Joh 21 verstehen.

17

In Joh bleibt im Unterschied zu Mt 26,60 die Frage, ob das Grab Josef von Arimathäa gehört, offen.

18

Ein großer Teil der joh Vorlage ist in der Adaption enthalten, das "Herr, hast du ihn weggetragen ... " (Joh 20,15) in Ms. C 20,28 par., die gegenseitige Anrede "Maria" bzw. "Rabbuni" (Joh 20,16) in Ms. C 22,15ff. par., der Auftrag zur Verkündigung des Osterzeugnisses (Joh 20,17) in Ms. C 23,5-9 par. und dessen Ausflihrung (Joh 20,18) in Ms C 26,1-5 par.

19

Aus der joh Perikope sind übernommen: Friedensgruß (Joh 20,21; LB Ms. C 42,8-10 par.), Anhauchung mit dem Geist und Bevollmächtigung (Joh 20,22f.; Ms. C 42,10-13 par.) und das Zeigen der Wundmale (Joh 20,20; C 42,14-18 par.).

20

Auch die ActPil 14,1 legen die Erscheinung vor den Jüngern nach Galiläa.

21

Vgl. Lk 24,51f.

22

Die joh Perikope findet sich bis auf das entscheidende Jesuswort Joh 20,29 fast vollständig in der Adaption des LB wieder.

23

Die Unterschrift "Das ist das zweite Mal, daß sich der Erlöser seinen Jüngern offenbarte, als er von den Toten erstanden war" (Ms. C 56,7-10) setzt Joh 21,14 voraus. - Der hier angeschlossene Titel des LB (§83) entspricht in seiner Plazierung und dem Stichwort "Buch" der joh subscriptio Joh 21,14.

24

Den Auftrag Jesu an Petrus Joh 21,15 verarbeitet der LB in der Abschiedsrede, die im Zusammenhang mit der zweiten Himmelfahrt Jesu steht (Ms. C 55,25f.).

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

204

3.1.2 Die kerygmatischen Stücke In das "Evangelium" wird die "Epistel" eingeschaltet, die nach dem Vorbild von Eph 4,8-10 aus zwei Teilen, den zwei Fahrten Christi, seiner Fahrt hinab "in die Tiefen der Erde" (Eph 4,9) und seiner Auffahrt, besteht (Kap. 2; §39). Die Doppelbewegung bei der "Fahrten" Christi in ihrer aus Eph 4,8 im Zusammenhang mit anderen Stellen 25 erkannten soteriologischen Implikation, der als Befreiung aus der Haft des Hades gedeuteten "Gefangennahme des Gefangnisses",26 ist in der alten Kirche als Motiv des 27 Die narrativen Elemente der Hymnus, der Liturgie und Predigt bekannt. Ausgestaltung des Descensus im LB setzen zudem die literarische Verselbständigung des Themas voraus, wie sie im Nikodemusevangelium mit seiner ersten "monographische(n) .. Darlegung der Höllenfahrt,,28 und in den QB 1,1-20 29 bezeugt wird. Die zweite Hälfte des Osterkerygmas, der Ascensus, findet im LB durch die als Vision geschilderte himmlische Versammlung (Kap. 4.2) eine großartige Entfaltung. Ähnlich wie das Descensusgeschehen in einen narrativen Zusammenhang gebracht, dazu mit Hymnen ausgestattet, bildet diese Ausgestaltung des Kerygmas von der Erhöhung Christi und der Restitution des Menschen das zentrale Stück des ganzen Buches. Die bei den kerygmatischen Stücke sind sinnvoll in den evangelischen Rahmen plaziert: Das Stichwort des Grabes am Ende des Berichtes der Grablegung (§6) schafft den Übergang zum Descensus, der mit den Begebenheiten während des Aufenthaltes Jesu im Grabe einsetzt. Der Ascensus wird zwischen die Gartenszene und die nach der Reihenfolge des Johannesevangeliums nächste Perikope, die Erscheinung bei den Jüngern, ,eingefügt. Der Anlaß für diese Positionierung dürfte durch die Logik eines 25

1 Petr 3,19 : Predigt für die "Geister im Gefängnis"; Kol 2,15 : Christus triumphiert gegen die im einschlägigen Zusammenhang als Unterweltsmächte gedeuteten - "Mächte und Gewalten".

26

Eph 4,8 liefert dem LB die beiden Stichworte der aiXllaA.oocria und der öOllata (im LB ~WP€~, ~WPOt{). Das erste Stichwort steht für die Erlösung, das andere für die Verherrlichung. Die "Gefangenschaft" wird erlöst (Ms. C 36,18t) bzw. heraufgeführt (Ms. A 59,40f.) oder folgt dem aufsteigenden Erlöser (Ms. C 26,22f.). Das Stichwort der Gabe(n) wird im Zusammenhang der Rechtfertigung der adamitischen Menschheit Ms. C 34,1 Of.par.; 36,19; Ms. B 119,21 genannt.

27

Zum Descensus Christi vgl. allg. Schmidt, Gespräche Jesu, S. 453-576: Exkurs 11. Der Descensus ad inferos in der alten Kirche; Kroll, Gott und Hölle, S. 1-125: Der Descensus im christlichen Altertum; Grillmeier, ZKTh 71, 1949, S. 1-53. 184-203; Bieder, Höllenfahrt; Vogels, Christi Abstieg, S. 183-235: Kap. 6. Überblick über die Dogmengeschichte des Descensus ad inferos.

28

Kroll a. a. 0., S. 83.

29

Zum Verhältnis der QB zum LB s. u. 3.2.2.1

Die Komposition des Liber Bartholomaei

205

naiven Biblizismus gegeben sein: Wenn Jesus der Maria sagt, daß er noch nicht zum Vater aufgefahren sei (Joh 20,17), und er dann wieder erscheint und den Jüngern den Geist gibt (Joh 20,21), muß er, stellt man Act 2,33 in Rechnung, wo es heißt, daß der Erhöhte den Geist vom Vater empfängt, um ihn dann zu spenden, inzwischen zum 30 Vater aufgefahren sein. Diese Chronologie wird durch Formulierungen bestätigt, in denen es heißt, daß der Erlöser die Gabe des Geistes vom Vater zunächst empfängt, bevor er diese weitergibt,31 ist aber dadurch verunklart, daß zwischen die himmlische Versammlung und die Erscheinung bei den Jüngern das Kapitel um Bartholomäus und die Vision der Apostelsegnung zu stehen kommt (Kap. 5). Kap. 5 hat in der Komposition des LB die Funktion, von dem Thema der allgemeinen Soteriologie, der Erlösung der adamitischen Menschheit, zum besonderen Handeln des Erlösers, der Wirkung seiner Auferstehung im kirchlichen Horizont, überzuleiten.

3.1.3 Zur liturgischen Verortung der evangelischen und kerygmatischen Stücke Die großangelegte Komposition des "Buches der Auferstehung" reflektiert die 32 Verkündigung der urchristlichen Pentekoste. Thema der Pentekoste, dieses fünfzig Tage währenden "laetissimum spatium",33 ist das Mitauferstehen mit Christus (Röm 6,4f.; Eph 2,5f.) und eine Art vorweggenommenes Versetztwerden in das 34 Himmelreich. In der mythologischen und für den LB bestimmenden Diktion heißen die Themen der Pentekoste: Sieg über den Tod als Aufsprengen des Hades,35 Aufstieg

30

Vgl. Leo d. Gr., de Pentecoste 11,8 (MPL 54, Sp. 411 A): "Domini ascensio dandi spiritus fuit ratio".

31

Der Friedensgruß Joh 20,21 wird durch eine Formulierung nach Act 2,33 ergänzt. AIIerdings entfällt in der Anspielung der Begriff des Geistes zugunsten des "Friedens": In "Der Friede meines Vaters sei mit euch, welcher der meine ist, den ich von meinem Vater empfangen habe ... " (§65; Ms C. 42,8f, vgl. 23,17-22 par.) ist Apg. 2,33 " .. und empfangen hat den Heiligen Geist vom Vater ... " eingearbeitet. Die Ersetzung der Verleihung des Geistes, die nur im Zitat von Joh 20,22 in Ms. C 42,1 Of. vorkommt, durch die Gabe des Friedens ist kennzeichnend für den LB: Auch sonst ist die Gabe des Erlösers der Frieden und nicht der Geist (Ms. C 26,4f. par.).

32

Zur altchristlichen Pentekoste allg. vgl. Casef, JL W 14, 1934, S. 1-78; Boeckh, JLH 5, 1960, S. 1-45. Dazu TRE 15, S. 341-344 [Schmidt-Lauber].

33

Tertuffian, de bapt. 19 (ed. Oehler, S. 352).

34

Origenes, c .. Cels. 8,22 läßt den, der die Pentekoste pneumatisch feiert, sagen: "Wir sind mit Christus auferstanden"; ferner : "Er hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den Himmelsräumen mit Christus."

35

Case/ a. a. 0., S. 28. Casel bezieht sich auf die Passahomilie des Hippo/yt.

206

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

36

Christi und Präsentation der Menschheit als Gabe vor Gott. Das Fest hat eine kosmische Dimension - das ganze All und die Engelwelt feiern mit37 - sowie eine s eschatologische: Die Parusie wurde rür die Osternache oder für die Tage der 39 Pentekoste erwartet. Während die Geistausgießung Bestandteil des Festthemas war, bestand jedoch zunächst kein eigenes, nach der Chronologie von Act 2 ausgerichtetes 4o Pfingstfest. Ebensowenig wurde im 2./3. Jh. ein eigenes Himmelfahrtsfest gefeiert. 41 In der Wahl der drei joh Erscheinungsgeschichten stimmt der LB allgemein mit der Auffassung zusammen, nach der die Pentekoste "an die Erscheinungen des auferstandenen, erhöhten Herrn nach seiner Auferstehung,,42 erinnert. Im besonderen dürfte die Wahl gerade des joh Osterevangeliums alexandrinischen Brauch reflektieren: Die Erscheinung bei den Jüngern war der Pfingstbericht der 43 alexandrinischen Kirche. Das Fehlen einer eigentlichen Pneumatologie im LB entspricht dem theologischen Stand vor der Wirkung der kappadokischen Theologie. 44 Ebenso dokumentiert das Fehlen einer eigenen Himmelfahrtsperikope einen frühen Stand der Pentekoste,45 bei dem "das Ostergeschehen zuerst als eine Einheit begriffen 36

A. a. 0., S. 22 (Bezug auf Hippolyt).

37

A. a. 0., S. 25 (Bezug auf Hippolyt).

38

A. a. 0., S. 41. Casel bezieht sich auf Laktanz, Div. Instit. VII 19,3.

39

A. a. 0., S. 18; Boeckh a. a. 0., S. 34f. Casel bezieht sich auf Tertullian, de bapt. 19. Bei der Zeitangabe EpAp 17 "zwischen Pfingsten und dem Fest der Ungesäuerten" vermutet Casel, daß "eine Verwechslung in den Text eingedrungen" ist und dieser "die altchristliche Anschauung von der Wiederkunft des Herrn in der Ostern acht oder in der Pentekoste" vertrete (a. a. 0., S. 5).

40

TRE 15, S. 341. 343. - Euseb deutet den 50. Tag auf die Himmelfahrt (CaseI a. a. 0., S. 39). Zur Geistverleihung als Thema der Pentekoste vgl. Boeckh a. a. 0., S. 36-39.

41

TRE 15, S. 341. Vgl. dazu Casel: "Die Himmelfahrt ist ein Teil der Erhöhung und wird deshalb in den ersten Jahrhunderten noch nicht in einem eigenen Festtage gefeiert. Vielmehr wird nach joh Auffassung die Himmelfahrt als gleich nach der Auferstehung vollzogen angesehen" (ders. a. a. 0., S. 18f.).

42

Boeckh a. a. 0., S. 45. Tertullian, de bapt. 19 spricht von der Pentekoste als einer Zeit "in der auch die Auferstehung des Herrn unter den Jüngern sich wiederholt ereignete" (OehIer a. a. 0.).

43

Boeckh a. a. 0., S. 24.

44

Außerhalb der Nennung des Geistes in trinitarischen Formeln wird an zwei Stellen eine explizite Darstellung des Geistes gegeben, die interessanter Weise pluriform erfolgt: Ms. C 29,14f. (§42) spricht von zwölf Tugenden des Hl. Geistes, die wir mit den zwölf Jungfrauen auf dem Wagen bei der Auferweckung Christi (Ms. A 62,51ff.; §30) identifizieren. Zum Verhältnis der Pneumatologie des LB zur Angelologie vgl. u. 4.1.2.7.4.

45

Die beiden Himmelfahrten (§§67.82) gehören konstitutiv zu den Erscheinungen und markieren deren Abschluß. U. E. sind sie nicht auf die beiden lk Himmelfahrtsberichte (Lk 24,50ff.; Act 1,9) zu deuten.

Die Komposition des Liber Bartholomaei

207

und gefeiert" wurde, "die das Kreuzesopfer Christi, seine Auferstehung und die Erhöhung umfaßte".46 Für das außergewöhnliche Stück der "Hymnen" ist die Zugehörigk,eit zum Festthema der Pentekoste schwieriger zu zeigen. 1. Phänomenologisch gesehen bieten die "Hymnen" im großen Maßstab, was nach dem Patriarchen Theophilus von Alexandrien (385-412) jeder Gottesdienstbesucher, insbesondere der Teilnehmer an der Eucharistie, erlebt: I

"Denn er wird verbunden sein mit den Engeln in den Himmeln, indem er sie von Angesicht zu Angesicht sieht. Er respondiert mit ihnen von Mund zu Mund in ihrer Sprache: Halleluja.,,47

2. Ein biblischer Ausgangspunkt läßt sich mit Heb 12,22-24 bestimmen. Viele der hier ausgesagten Attribute des Zion finden im LB ihre Entsprechung: Stadt des lebendigen Gottes; himmlisches Jerusalem (Heb 12,22)

"Jerusalern, die Stadt Christi" (LB §55; Ms. C 36,23f. u. a. )

vieltausend Engel in Festversammlung (ebd. )48

"Tausend mal Tausende der Erzengel und Cherubin und Seraphin ... kamen zusammen (und) huldigten dem Sohn Gottes ... " (§42; Ms. C 29,12-19)

Kirche der Erstgeborenen (Heb 12,23)

"David, der über dem Kelch der Kirche der Erstgeboren[en] ist." (Ms. A 80,51-54)

Geister der vollendeten Gerechten (ebd.)

"die Patriarchen und die Prophen und die Gerechten alle" (Ms. C 29,16-18); "Es kamen auch die Gerechten, die Adam gerufen hatte ... " (Ms. C 35, I1f.;§53 insgesamt).

Die Formulierung "Kirche der Erstgeborenen" hat in der Liturgie Verwendung gefunden49 und wird, wohl ausgehend von liturgischem Gebrauch, auch bei Schenute 46

TRE 15, S. 341 [Schmidt-Lauber].

47

Theophi/us von Alexandrien, Predigt über Umkehr und Enthaltsamkeit (Budge, Horn., S. 78. Die Predigt steht in dem homiletischen Sammelband BL Or. 5001 von fol. 92 - fol. 104 (Budge a. a. 0., xxxvf.: Einführung; S. 66-79: Text; S. 212-225: Übers.). Vgl. auch die Notiz bei Müller, Predigt, S. 34. - Die Verheißung für den Gottesdienstbesucher steht am Ende einer zehngliedrigen Reihe von Seligpreisungen.

48

IIavTlYupet iiehen die griechischen Ausleger appositionell zu IlUPUIOW o.yyEAWV (Michel, Hebräer, S. 463).

49

Z.B. in der Präfation der Jakobusmesse (Brightman, Liturgies I, S. 50).

208

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

im Sinne einer der ecclesia militans gleichzeitigen himmlischen Festgemeinde 50 gebraucht. Allgemein auf das christliche Passa bezogen findet sich Heb 12,22f. schon bei Origenes,51 wobei die "vieltausend Engel in Festversammlung" in einem Zusammenhang zitiert werden, der auf ein eschatologisches Passa deutet. 52 3. Auch abgesehen von dem speziellen Bezug auf Heb 12,22f. ist bei Origenes und seinen Nachfolgern die Rede von, einem himmlischen Osterfest, von dem das irdische Passa (bzw. die Pentekoste) nur ein Abbild ist und in dem es erst seine volle 53 Realisierung findet. 4. Schließlich sei auf eine häresiologische Notiz des Schenute verwiesen. Schenute weiß von Häretikern zu berichten, die zwei Stufen eines himmlischen Passa lehrten. 54 55 Einerseits werde das sechstägige vorösterliche Fasten auf ein himmlisches 56 Leidenspassa bezogen, andererseits werde es - gemeint ist jetzt wohl der freudige Teil der Passafeier, der Ostersonntag und die Pentekoste - auf ein eschatologisches Passa am Ende der Welt gedeutet. Die bekannte Idee des eschatologischen Passa 50

"Und wahrlich, die Seele, die Christus liebt, ist wie die, die in den Himmeln sind. (Auch) wenn im Leib, (so) feiert sie Gottesdienst im Leib in den Gottesdiensten Christi, in den Preisungen und Gebeten und allen Gütern, um die jeder einzelne kämpft, um Gott durch sie Ehre zu geben wie die, die im Himmel Gottesdienst feiern, in dem Gottesdienst der Kirche der Erstgeborenen, die in den Himmeln geschrieben sind" (Schenute, Contra Origenistas §0411; ed. Orlandi, S. 42).

51

In Joh. X, 14 (ed. Preuschen, S. 185).

52

Origenes spricht In Joh. X, 18 von dem pneumatisch gedeuteten dritten Passa: "In der Rede auch zu dem dritten Passa, das in den 'vieltausend Engeln in Festversammlung' und dem vollendetsten und seligsten Exodus erfüllt werden wird, aufzusteigen, ist jetzt nicht nötig ... " (ed. Preuschen, S. 189).

53

Origenes, In Joh. X,14 " ... denn jedes Fest, wahrhaft des Herrn, von denen eines das Passa ist, wird nicht in diesem Aion, noch auf Erden, sondern im zukünftigen und in den Himmeln, wenn sich das Himmelreich einstellt, erfüllt werden" (ed. Preuschen, S. 185; vgl. Casel a. a. 0., S. 33). Ähnlich Athanasius im ersten Osterfestbrief bezüglich des Ostersonntags: "Wir feiern aber den großen Sonntag als ein Vorzeichen der künftigen Welt ... " (Übers. nach Casel a. a. 0., S. 42). Euseb spricht in de sol. pasch. von der Pentekoste als von einem Fest, das das "Abbild trägt des Himmelreiches" (PG 24, 697D; vgl. a. a. 0., S. 38).

54

" .. Worte sind's, die Menschen gesagt haben, daß der Vater das Passa in den Himmeln und in allen Welten ausgerufen habe, daß sie das Passa sechs Tage hielten - wobei sie von dem Passa sprechen, das wir auf Erden halten. Und sie beziehen es auch auf die Vollendung derer (seil. der Zeiten?), in denen Gott die ganze Welt erschaffen hat, nämlich, wenn sie diesen Tag erreichten, begingen es (seil. das Passa) jährlich der Vater und die Engel und die Geister" (Schenute, Contra Origenistas § 0312; ed. Orlandi, S. 22).

55

Athanasius spricht in seinem 1. Osterbrief (329) von der österlichen Fastenzeit als von sechs heiligen und großen Tagen (nach Casel a. a. O. S. 42).

56

Vgl. Schenute a. a. O. § 0313; ed. Orlandi a. a. O.

Die Komposition des Liber Bartholomaei

209

erscheint hier durch in unserem Zusammenhang nicht weiter interessierende kosmologische Spekulationen erweitert. Für unsere Frage entscheidend ist die Übereinstimmung des LB mit dem Referat des Schenute in zwei Punkten: In Schenutes 57 Quelle wie im LB ist es der Vater, der das Fest anordnet (vgl. Ms. C 28,9-11: §41) und der es mit Engeln und Engelähnlichen feiert (vgl. §42). Aus dem Referat des Schenute läßt sich also schließen, daß es ftir eine narrative Gestaltung des himmlischen Passa analog den narrativen Descensusberichten literarische Vorbilder gegeben haben muß. Die genannten Vergleichspunkte spannen einen Interpretationsrahmen auf, innerhalb dessen sich die Vision des Bartholomäus als himmlischer Ostersonntag verstehen läßt. Dazu stimmt, daß das Datum des Visionsempfangs, der 15. Parmute, auf einen bestimmten - hier leider eine lacuna - Tag in der Festzeit der Pentekoste fällt. Geht man von der Datierung der Passion Christi, wie sie Act Pil Prol. vorgenommen 58 wird, dem 25. März aus, würde auf den 15. Parmute ungefähr der zweite Sonntag nach Ostern fallen.

3.1.4 Literarische Vermittlung der Osterbotschaft durch die Figur des Auferstehungszeugen Gleichwohl reproduziert der LB nicht Liturgie. Die Verortung der bekenntnismäßigen Stücke und der Hymnen im Rahmen einer Vision darf nicht außer Acht gelassen we'rden: Die Osterbotschaft tritt literarisch vermittelt auf. Es ließe sich durchaus von einer literarischen Verfremdung des homiletischen und liturgischen Traditionsgutes durch das Mittel der Vision bzw. das Medium des Visionärs reden. Pointiert gesagt: Der LB ist nicht Liturgie, sondern Literatur. 59 So wird der Leser über die Vermittlung durch die literarische Figur des Visionärs mit der Osterbotschaft bekannt gemacht. Zwischen dem Leser und der Botschaft kommt die Figur des Visionärs zu stehen, der in direkter Rede auftritt: "Ihr, eurerseits, freut euch mit mir über die Gabe, die Gott geschenkt hat Adam und seinen Kindern" (§56; Ms. B 119,17-25).

Indem sich um den Visionär apokrypher Stoff, z. B. ein Stück aus der Bartholomäuslegende (§58), gruppiert, erhält die Figur des Offenbarungsmittlers 57

Da das Referat im Zusammenhang einer Abwehr apokrypher Schriften steht (vgl. o. S. 2), ist es wahrscheinlich, daß sich Schenute auf schriftliche Quellen oder Berichte von solchen bezieht.

58

NTApo6 I, S. 400.

59

Hier ist KaestlilCherix zu widersprechen, wenn sie den LB fur "un texte compose pour un usage liturgique" halten (dies. a. a. 0., S. 171). Der LB inszeniert Liturgie nicht realiter, sondern geistig. Er baut eine fiktionale Sprachwelt auf.

210

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

eigenes Gewicht. Bezeichnenderweise erfolgt dessen Präsentation als Selbstdarstellung 60 in wörtlicher Rede. Wie Bartholomäus ist auch das übrige biblische und das apokryphe Personal des LB behandelt. Den Personen wird eine je eigentümliche Charakteristik zugeordnet, und sie treten in der Ich-Rede auf. Der Unterschied des apokryphen Personals zum biblischen besteht lediglich darin, daß ersteres exkursartig, ohne Konsequenz für den narrativen Ablauf des LB behandelt wird: Ananias61 (§5), Philogenes (§29f.) und 62 Siophanes (§68ff.) werden außerhalb der Episoden, in denen sie figurieren, nicht genannt. Mit der apokryphen Zeichnung des biblischen bzw. mit der Einführung des apokryphen Personals wird eine durchgängige Perspektive, in der der Autor des LB das Ostergeschehen mitteilt, entworfen: Von der Auferstehung wird im Medium der Realität, die sie für eine Person hat, gesprochen. Die Reihe der apokryphen sowie der in der Johannesparaphrase herausgearbeiteten biblischen Figuren repräsentiert den "aneignenden Glauben,,63 und ist darauf ausgelegt, den Hörer seinerseits zur aneignenden Teilnahme einzuladen. Man kann diesen hermeneutischen Kunstgriff als literarische Fortentwicklung des neutestamentlichen Begriffes der Zeugenschaft der Auferstehung verstehen: 64 Für den aus der Position des Märtyrers sprechenden Ananias ist der Gekreuzigte "mein Herr" (§5; Ms. A 35,53 par.), zu dem er sich als "meinem Gott" (ebd. 60 par.) bekennt und den Lobpreis singt: "Mein Herz frohlockt in dem Wohlgeruch des Sohnes Gottes ... " (Ms. A 36,37-40).

Für Philogenes stellt sich angesichts der Herrlichkeit der Auferweckung Christi, deren Zeuge er geworden ist, die Frage nach dem Sinn seiner irdischen Existenz: "Was soll ich tun, bis daß ich zu diesem Ort gehe?" (§30; Ms. C 22,12f. par.).

Die Mutter des Herrn bittet angesichts der Vergänglichkeit des Fleisches ihren Sohn: "Mein Herr, bevor du zu deinem Vater gehst, segne meinen Schoß, in dem du warst" (§34; Ms. A 66,11-15 par.). 60

Zur Figur des Bartholomäus s. u. 3.2.2.

61

Der Name könnte aus dem Prolog der ActPil, in dem der vorgebliche Übersetzer und Herausgeber Ananias heißt, übernommen sein.

62

Weder bei Pape, Eigennamen, noch bei Preisigke, Namenbuch. Da der Name mit ~oo.)vta<; den Konsonantenbestand teilt, könnte man ihn für eine Variation dieses Namens ansehen. Die Vermutung liegt nahe, da Sophonias als Autor einer Apokalypse gilt (vgl. NTApo5 II, S. 625). Inhaltlich hat die Jenseitsreise des Siophanes freilich nichts mit der Sophonias-Apokalypse gemein.

63

Hirsch, Predigerfibel, S. 5.

64

Vgl. I Kor 15,5-8.

Das "Buch der Auferstehung" als Bartholomäus-Apokryphon

211

Thomas, der die Erscheinung des Herrn versäumt hat, bittet unter Tränen: " .. [Jc]h aber, mich hast du [von] meinen Brüder[n] getrennt. [Wenn] du willst, offenbare dich mir [... ]" (§75; Ms. C 51,24f.).

Siophanes berichtet in einem langen Selbstbericht von wunderbarem Sterben und einer Himmelsreise (§§69.70). Jede dieser Figuren hat oder begehrt auf ihre Weise Anteil an der Auferstehung, stellt je für sich eine Weise der persönlichen applicatio evangelii vor, das ihnen denn auch in Verheißung und Segen aus göttlichem Mund bzw. durch göttliche Hand sinnfällig übereignet wird. Gleichwohl lassen sich nicht alle apokryphen Szenen des LB unter dem Gesichtspunkt 65 des aneignenden Glaubens verstehen.

3.2 Das "Buch der Auferstehung" als Bartholomäus-Apokryphon Von dem Apostel Bartholomäus, in der synoptischen Jüngerliste an sechster Stelle genannt (Mt 10,3 par.), weiß das Evangelium nicht mehr als seinen Namen. Die altchristlichen Literatur dagegen berichtet über ihn in zweierlei Hinsicht: 1. Bei der Reihe von Jungeren apokryphen Apostelakten, die Bartholomäuslegenden enthalten, ist zunächst die lat.-gr. und armen. Passio Bartholomaei66 von dem koptisch-äthiopischen Legendenkreis zu scheiden. Letzterer besteht aus drei Teilen, der Mission des Andreas und des Bartholomäus in 65

1. Die Abendmahlsszene (§ 1). In dem Bericht von der Auferweckung eines Hahns erkennt Ja.mes eine weitverbreitete Legende. Sie sei aus den späten gr. und lat. Rezensionen der ActPil bekannt (ders., JThS 6,1905, S. 581). Lemm zitiert eine französische Reisebeschreibung des 17. Jh., in der der Ägyptenreisende Thevenot den Inhalt der damals offensichtlich noch umlaufenden Legende wiedergibt (Lemm. Kopt. Mise., S. 143f. [Nr. LXIII]). 2. Der Verrat des Judas (§2). Der Verrat des Judas wird nicht, wie bei den Synoptikern, vor 17 dem Abendmahl, sondern, wie die Anspielung auf Joh 13,27a in Ms. B Copte 129 fol. 59r, 1-5 (der Satan fährt in Judas) zeigt, im Anschluß daran berichtet. Es ist denkbar, daß das Wort Jesu Joh 13,27b ("Was du tust, das tue bald") diese Positionierung der Verrats szene veranlaßte. Für den Hergang des Verrates (1.5-15) wird auf Mt 26,15 zurückgegriffen. Die Geschichte des Verrats wird durch eine Erzählung, in der die Hauptrolle der kleine Sohn des Josef von Arimathäa, dessen Amme die Frau des Judas ist, spielt, apokryph erweitert (§3). Während Josef und sein Sohn in diesem Zusammenhang originell erscheinen, ist das Motiv der Frau des Judas als derjenigen, die Judas zum Verrat reizt, ein geläufiges apokryphes Thema: In Revillouts 17 Frgm. 5 nach BN Copte 129 fol. 61 wird die Frau des Judas als Verflihrerin in typologischer Entsprechung zu Eva gesehen (ders. a. a. 0., S. 156f.). Ladeuze möchte das Frgm. dem Gamalielevarigelium zuordnen (ders. a. a. 0., S. 256), während Baumstark eine Zugehörigkeit zum Evangelium der Zwölf erwägt (ders. RB NS. 3,1906, S. 261).

66

Vgl. dazu NTApo5 II, S. 407f.

212

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

Oberägypten und Nubien mit einer anschließenden Wanderschaft nach Parthien67 , 68 einer Predigt des Bartholomäus in den Oasen und seinem Martyrium. Im koptischen Synaxar erscheinen die drei Elemente zu einer durchlaufenden Erzählung verbunden, 69 die mit der Mission in den Oasen einsetzt. 2. Vermutlich ist es der sekundären Identifikation des Bartholomäus der 7o Synoptiker mit dem Nathanael des Joh zuzuschreiben, daß Bartholomäus in die an Nathanael ergangene Verheißung Joh 2,51: "Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn" eintritt und zum Offenbarungsempfänger wird. 7 ! Eigenes literarisches Gewicht erhält die Tradition des Visionärs in der Figur des Fragestellers in den "Fragen des Bartholomäus" (QB): Durch seine Fragen erhält Bartholomäus Einblick in göttliche Geheimnisse. 72 Wie der Eintrag in einer koptischen Prosopographie biblischer Gestalten zeigt, traten die beiden Traditionen um Bartholomäus auch in Verknüpfung auf. 73 In dieser Verbindung ist 67

Zu den Acta Andreae et Bartholomaei (coptica) vgl. a. a. 0., S. 404f.; dazu Lipsius, Apokryphe Apostelgeschichten Bd. 2,2, S. 76-86.

68

Zu den Acta Bartholomaei (coptica) vgl. NTApos 11, S. 406f.; dazu Lipsius a. a. 0., S. 86-89.

69

NTApos S. 406. Nach Lipsius a. a. 0., S. 89 ist die Verschmelzung aller drei Bestandteile nicht erst im Synaxar erfolgt. - Für eine Kurzinformation vgl. die Übersetzung des Eintrags im arab. Synaxar bei Lemm, Apostelakten, S. 106 und im äth. Synaxar bei Budge, Apocr., S. 231 f.: Übersetzung (S. 49f.: Text). Kleinere sahidische Frgm. der Mission in der Oasenstadt bei Lemm a. a. O. S. 99-102: Einleitung; S. 103-105: Text und Übersetzung; S. 106-109: Kommentar. Ein größeres boh. Frag. derselben Episode bei White, New Coptic Texts, S. 43-45. Zwei sahidische Frgm. der zweiten Episode, der Mission bei den Parthern, bietet Guidi, RAL 3e sem. 1887, S. 177-190.

70

Vgl. RGG 1, Sp. 899 [Schmauch].

71

So argumentiert James, JThS 15, 1914, S. 127. Vgl. auch Kaestli/Cherix a. a. 0., S. 16.162.

72

Einleitung und Übersetzung in NTAp06 I, S. 424-437. - Schon früher, in gnostischer Tradition, figuriert Bartholomäus als einer der Jünger, die flir die geheime Offenbarung stehen. In seiner Einleitung zur "Sophia Jesu Christi" (NHC 111/4), in der Bartholomäus als Fragesteller auftritt (p.I03,22f) bemerkt Robinson: " ... it should be noted that the disciples named in Soph. Jes. Chr., Philip, Matthew, Thomas, Bartholomew, and Mary, retlect a tradition within Gnosticism of disciples who are distinctively gnostic, and who are contrasted with so me regularity ( ... ) with 'orthodox'( ... ) disciples (principally, Peter and John)" (ders., Nag Hammadi Library, S. 221). Bartholomäus ist Gesprächspartner auch im zweiten Teil des Codex Askewianus (vgl. NTAp06 I, S. 297).

73

In dem von Winstedt, JThS 9, 1908, S. 372-386 herausgegebenen Fragment eines "book treating of the main biblical characters one by one in sections varying from a few lines to a few pages" (a. a. 0., S. 372) lesen wir zu Beginn des kurzen Abschnittes über Bartholomäus: "Bartholomäus ist Weingärtner, Gemüsehändler (O'lrKo)"'~PJTHC Jl€ NC~NO'lrOOT€ [N praedicativum?]). Und er wurde würdig der Apostelschaft. Und er sah die Engel, wie sie die Auferstehung des Erlösers besangen ... " Die Deutung der Engel in der Verheißung an Nathanael (Joh 1,51) auf die Engel bei der Auferstehung erkennen wir als das exegetische Zwischenglied,

3

Das "Buch der Auferstehung" als Bartholomäus-Apokryphon

213

dem LB das Bild des Bartholomäus überliefert. Er reflektiert die Tradition und setzt sie zu einem neuen Bild des Bartholomäus zusammen, in dem die theologische Intention des LB gebündelt erscheint.

3.2.1 Ein Stück aus den Bartholomäus-Akten Eingeftigt zwischen die bei den visionäreri Stücken der himmlischen Ostern (Kap. 4.2) und der Apostelsegnung (Kap. 5.2) findet sich ein Abschnitt, der die Person des Offenbarungsmittlers thematisiert (Kap. 5.1). Dabei zitiert §58 ein Stück aus der Bartholomäus-Legende. Die einzelnen Daten - Bartholomäus ist Italier, von Beruf Weingärtner, arbeitet im Weingarten des Hierokates,74 des Präfekten einer Stadt, und 75 verkauft Gemüse - erscheinen dabei im Rahmen einer Rede der Stadtbewohner, die sich wundern, wie ein Mann von so geringem Stande zu solcher spiritueller Größe kommt. Diese Rahmung der Daten ist der Szene in Nazareth Mt 13,54-56 nachgebildet und zeigt somit Bartholomäus im Lichte des in seinen irdischen Verhältnissen 76 bekannten und damit verkannten Gottessohnes. Mit dieser literarischen Formung ist man allerdings schon beim Bild angelangt, das der LB aus den Daten der Legende von Bartholomäus neu entwirft.

das die Entfaltung der Visionen im LR erst ermöglicht. KaestlilCherix lesen aus dem Eintrag in der Prosopographie u. E. zu viel heraus, wenn sie ihn als Indiz fur eine Bekanntschaft mit dem LR werten (dies. a. a. 0., S. 145). Wir rechnen den in der Prosopographie verarbeiteten Stoff vielmehr zu den Voraussetzungen des LB. 74

Weder bei Pape, Eigennamen noch bei Preisigke a. a. O.

75

Für die Verbindung von Wein- und Gemüsebau verfUgt der Vf. bisher über keinen Beleg außerhalb der Bartholomäus-Tradition. Für das Alte Ägypten ist immerhin die Anlage eines Weingartens in der Mitte eines Obstgartens bezeugt: "Un vignoble egyptien pouvait etre isole, mais tres souvent aussi il etait contigu a un verger, et au centre du jardin attenant a I 'habitation" (Billiard, La Vigne dans l'Antiquite, S. 59 mit Fig. 38). Dieser Weingarten, als der edelste Teil des Gartens, war noch einmal eigens durch eine Mauer abgegrenzt. Vielleicht hat man bei dem "Weingarten des Hierokates" an ein vielfältig genutztes Gartenland, das der Villa des Großgrundbesitzers benachbart lag, zu denken.

76

Die Bekanntschaft der Leute mit den beschränkten Verhältnissen des Bartholomäus wird mit der Konstruktion von Mt 13,55 (=Ms. C 37,23) eingeleitet: "Ist dieser nicht..?" (.Il\H .Il\flÖl.J ~N fl€); die Frage "Wo hat er diese Größe gefunden?" (Ms. B 119, 58-61) mit der anschließenden Replik des Bartholomäus "Die Kräfte (N€60.ll\) Gottes aber, ich tue sie" (p. 120,2-4) setzt Mt 13,54 voraus: "Woher hat er diese Weisheit gefunden und diese Kräfte (N€f60.ll\)?". - Die Gestaltung des Schicksals des Jüngers nach dem des Meisters ist eine aus den ActThom bekannte literarische Technik. Vgl. dazu die EinfUhrung Drijvers, NTApo6 I, S. 291. 292f.

214

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

Die Daten selbst entstammen dem, nach der Reihenfolge des Synaxars, ersten Teil der Bartholomäuslegende, seiner Mission in der Oasenstadt: Petrus und Bartholomäus müssen, da ihnen als christlichen Missionaren der Weg in die Stadt versperrt ist, eine List anwenden: Petrus gibt, um Einlaß in die Stadt zu erhalten, vor, er wolle seinen Sklaven, den er als Weingärtner empfiehlt, verkaufen. Als Käufer findet sich der 77 Präfekt der Stadt, der in der Legende anonym bleibt. Die Arbeit des Bartholomäus im Weinberg zeitigt wunderbare Erfolge. Nach einer Totenauferweckung wird das Volk 78 gläubig, und im Weinberg wird eine Kirche erbaut. Die Legende gibt eine ägyptische 9 Lokaltradition wieder/ die vermutlich in Oxyrhynchos (IT€.h\.2S..€; al-Bahnasä)8o ihren Sitz hat, da es dort nach dem Bericht des Abu Salih (Anf. 13. Jh.) eine Kirche des Bartholomäus und in einem benachbarten Ort eine Kirche mit seinen Reliquien 81 gegeben habe. Die Legende paßt gut zu den Oasen, deren Wein sich im Altertum großer Beliebtheit erfreute. 82

77

Die Legende ist hier ActThom If. nachgebildet. Vgl. Lipsius a. a. 0., S. 89.

78

Die Nachricht der italischen Herkunft des Bartholomäus (Ms. C 37,24) findet in der Legende keine Bestätigung.

79

Der "Verfasser (hat) die alten Thomasakten benutzt und an die ägyptischen Verhältnisse angepaßt" (De San tos Otero, NTAp05 11, S. 407). - Ähnlich, aber nicht identisch, die Tradition, auf die sich Benjamin I (623-652) in seiner Predigt über die Hochzeit von Kana bezieht: "Eingeladen wurde Bartholomäus, weil er, der von Anfang an ein Weingärtner war, Gemüsehändler (O'lrKWJt\(}..pJTHC ߀ NC(}..NO'lr0t [vgl. o. Anm. 73]), der Gemüse verkaufte an wen er wollte, auf dem ganzen Hochzeitsfest, vielmehr der ganzen Welt verkündete: Ich habe aufgehört, Gemüse zu verkaufen, seit dieser Zeit. Ich gab das Wort Gottes denen, die wollten, und ich gebe es umsonst" (ed. Müller, S. 72.74). In der Berufsbezeichnung für Bartholomäus stimmt Benjamin mit der Legende überein; die angedeutete Geschichte ist allerdings eine andere: Analog dem Schema der Jüngerberufung verläßt Bartholomäus sein Handwerk, um Missionar zu werden.

80

Zu Oxyrhynchos allg. vgl. Timm a. a. O. Bd. 1, S. 283-300.

81

Abu Salih, Churches of Egypt, fol. 75a (Evetts, S. 215): "There (Le. in al-Bahnasä) is here a church named after Saint Bartholomew, who was martyred in the oasis of Al-Bahnasä, and whose body is in the church ofKarbil there." Vgl. das Referat bei Timm a. a. O. Bd. 1, S. 294 f. - Die Identifizierung der Oasenstadt in der Legende mit al-Bahnasä wird von White a. a. 0., S. 45 Anm. 2 vorgenommen.

82

Lemm a. a. 0., S. 106f. In den Oasen el-Chärga, ed-Dächla und al-Bahnasä hat Ramses 111 (1193-1162; 20. Dyn.) Weingärten anlegen lassen (Lemm ebd.).

Das "Buch der Auferstehung" als Bartholotnäus-Apokryphon

215

3.2.2. Bartholomäus als Offenbarungsmittler 3.2.2.1. Verhältnis des "Buches der Auferstehung" zu den "Fragen des Bartholomäus" Die Rolle des Bartholomäus als Offenbarungsmittler ist vermutlich durch eine gewisse Kenntnis des Stoffes der QB vermittelt, einer in Dialogform verfaßten Schrift, die unterhaltsam und frivol religiöse Neugier befriedigt. 83 Während die QB weder zu der Gruppe der vor der Kanonisierung des NT entstandenen Apokryphen, noch zum gnostischen Schrifttum gehören, schöpft dieses Apokryphon "zweiten Grades" sein 84 heterogenes Material gleichwohl aus den genannten Quellen. Das große Interesse der QB an Unterwelt, Dämonen und Engelwelt legt eine ägyptische Verortung, die sich wegen der griechischen Originalsprache und der rhetorischen Kunstfertigkeit auf Alexandria eingrenzen ließe, nahe. Die Datierung wird durch den heterogenen 85 Charakter der QB erschwert. Berührungen mit dem LB zeigen sich, abgesehen von der besonderen Rolle des Bartholomäus, in folgenden Punkten: Der Descensusbericht in QB 1 stimmt in einigen 86 Einzelheiten mit dem des LB überein. Gemeinsam ist das in den QB an den Descensus sich anschließende Motiv von der Restitution Adams (QB 1,21-23),87 das sich an anderer Stelle zusammen mit der durch Maria vermittelten Restitution Evas findet (4,9).88 Maria wird in bei den Texten eigens thematisiert (QB 2; LB Kap. 3.2).89

83

Kaestli möchte die QB der Gattung der Apokalypsen zurechnen (ders. a. a. 0., S. 110).

84

Bonwetsch, NAG. Phil.-hist.-KI. 1897, S. 41.

85

Bonwetsch, ebd., orientiert seine Vermutungen zur Datierung an der derjenigen, die Lipsius für die griechischen und koptischen Akten des Bartholomäus vornimmt (Lipsius a. a. 0., S. 91 f.). Damit stünde das 5./6. Jh. zur Debatte. Die Datierung in das 4. Jh., die Wilmaert/Tisserant vorschlagen, ist wohl zu früh angesetzt (dies. a. a. 0., S. 368).

86

Die Rede des Teufels an Hades: "Sichere deine Tore und mache stark deine Riegel" (QB 1,18; NTApo6 I, S. 427) kehrt wieder in der Rede des Todes an die Pest in Ms. C 19,12f. par.; das Zerbrechen der Höllentore und die Fesselung des Teufels (QB 1,20) in Ms. C 16, 2f. par.

87

Zu Adam als "übergroße(m) Mensch", QB 1,21 (a. a. 0., S. 428) vgl. die Größenangabe Ms. C 31,22f. Das Predigtmotiv vom Leiden Christi um Adams willen (QB 1,22) ähnlich in Ms. C 31,19-21 par., ebenso der von Engeln begleitete Aufstieg Adams (QB 1,23) in Ms. C 27,4f.

88

V gl. 4,6. - Für die Zuordnung Evas zu Maria im LB vgl. Ms. C 32,22-24 par.

89

Wenn Maria in QB 2,13 ihr Gebet in "hebräischer" Glossolalie beginnt (in NTApo6 I, S. 430 vom Übers. Scheidweiler leider übergangen [vgl. ebd. Anm. 16]; zu lesen bei Bonwetsch a. a. 0., S. 12: Text; S. 13: Übers.), findet das im LB seine Parallele in der "hebräischen" Wechselrede des Erlösers und der Maria in Ms. C 22,15-21 par.

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

216

Auch zu den Epitheta des Petrus in QB 2 finden sich Entsprechungen im LB. 90 Den partiellen Übereinstimmungen steht der fundamentale Unterschied im literarischen Genus, behandelten Thema und nicht zuletzt in der Gestaltung der Rolle des Offenbarungsmittlers gegenüber. Während die QB in Dialogform geschrieben sind und diverse Fragen religiösen Interesses ventilieren, behandelt der LB "monographisch" das eine Thema der Auferstehung in ihrer soteriologischen Valenz. Entsprechend verschieden ist die Rolle des Offenbarungsmittlers: Der Bartholomäus der QB wird zum Offenbarungsmittler, indem er Fragen stellt; der des LB, indem er Visionen hat. Dem Fragesteller gnostischer Provenienz steht der Visionär in der Tradition urchristlicher Apokalyptik gegenüber. Die Frage nach der literarischen Abhängigkeit beider Texte wurde verschieden beantwortet. Hielten Wilmaert/Tisserant den LB für eine koptische Rezension des griechischen Textes,91 so votierten Schneemelcher92 und 93 nach ihm Kaestli für die Annahme einer Bartholomäustradition, die im 3./4. Jh. entstanden sei und sich dann verschieden verzweigt habe. Wie auch immer man die Frage beantworten will, ob der LB von einer Vorstufe der QB beeinflußt ist oder von einer ungefähren Bekanntschaft mit den QB in ihrer Endfassung - festzuhalten bleibt in jedem Fall, daß Motive aus einem Text des städtisch gebildeten Milieus hellenistischen Christentums in das autochthon-ägyptische der Provinz Eingang gefunden haben. 94 Wie das Beispiel des Gamalielevangeliums zeigt, war die Ausstrahlung der QB nicht auf den LB beschränkt. 95

90

Petrus heißt QB 2,3 "Vater" und "Oberster" (vgl. 2,7; NTApo6 I, S. 429). Vgl. damit die Epitheta "unser Vater" (Ms.C 38,6; 56,18) sowie "Eckstein" (Ms. A 90,6), "Haupt" und "Kopf' (Ms. B 120,53f.).

91

WilmaertlTisserant a. a. 0., S. 368. - Wir vermuten, daß die Autoren "recension" nicht im engeren Sinne, sondern mehr im weiteren von "Adaption" verstanden haben. Sie hätten den Text sonst nicht als eigenständig kopt. Entwicklung des Stoffes der QB beschreiben können (dies. a. a. 0., S. 365).

92

NTApo6 I, S. 440.

93

ders. a. a. 0., S. 12.

94

In diesem Sinne argumentieren WilmaertlTisserant a. a. 0., S. 365.368.

95

James, JThS 6, 1905, S. 584 und nach ihm Ladeuze a. a. 0., S.265 Anm. 3 machen darauf aufmerksam, daß das Gamalielevangelium die Szene aus den QB, in der Bartholomäus Jesus bittet, den Aposteln den BeIiar zu zeigen (QB 4,9ff.), nachbildet. Text und Übers. bei Lacau a. a. 0., S. 99f.108. Erhalten ist nur die Einleitung zu der Szene, nicht mehr die Erscheinung Beliars selbst.

Das "Buch der Auferstehung" als Bartholomäus-Apokryphon

217

3.2.2.2 Bartholomäus als Offenbarungsmittler im "Buch der Auferstehung" Die größte der Visionen, die vom himmlischen Ostertag (Kap. 4), wird, entsprechend ihrer Bedeutung, von einem aus mehreren Motiven zusammengesetzten Selbstbericht des Bartholomäus über seinen Offenbarungsempfang gerahmt (§§40.56). Der Selbstbericht §40 setzt ein: ,,0 meine Apostelbrüder, glaubt mir, mir, Bartholomäus, dem Apostel ... " (Ms.C 27,11f.)

Der Offenbarungs bericht wird in der I.Ps. in der Anrede an die Mitapostel angekündigt und ist verbunden mit dem Appell an deren Glauben. So auch vor der Vision der Segnung Mariens durch die Trinität (§35): "Glaubt mir, meine Apostelbrüder, mir, Bartholomäus, dem Apostel des Sohnes Gottes ... " (Ms. A 66,27-34 par.).

Der Gegenstand des aufgerufenen Glaubens betrifft die Augenzeugenschaft des Offenbarungsempfangers. So heißt es a. a. O. weiter: " ... ich sah den Sohn Gottes ... " (I. 34-36).

Ebenso anläßlich der Vision der himmlischen Herrlichkeit Adams (§46): "Glaubt mir, 0 meine Apostelbrüder, mir, Bartholomäus, dem Apostel: Ich sah niemals ein Menschenbild ( ... ), das dem Bild Adams gliche ... " (Ms. B 117,18-27 par.)96

In '§40 geht der geforderte Glaube auf die menschliches Maß übersteigende Größe der Offenbarung: "Denn wenn ich nur anfange zu reden ( ... ), werde ich es nicht aufschreiben können in meiner ganzen Lebenszeit ... " (Ms. C 27,12-16).

Hier folgt die Anrede an den Apostelschüler Thaddäus,97 dem das Geschaute als Buch 98 mit der Warnung vor der Weitergabe an Unwürdige anvertraut wird. 96

Kürzere Formulierungen innerhalb der Vision in Kap. 4.2 thematisieren lediglich das Sehen der göttlichen Personen bzw. Adams: ,,[Ich sah, ich, Bartholomä]us, den Vater der Gü[te, s]itze[nd auf seine]m lichten Perlenthron. Ich sah auch ... " (Ms. C 29,9-12)."Ich sah ihn (=Adam) im Z[el]t des Vate[rs ... " (Ms. C 32,5). "Ich sah auch die Sandale des Vaters ... " (Ms. A 79,9f.).

97

Der Apostelschüler heißt im Buch der Einsetzung des Erzengels Michael Philemon (sahidisch) bzw. Philon (faijumisch) (CSCO 225 [ed. Müller], S.32-35; vgl. die Übers. CSCO 226, S. 40.43). - Die Einführung des Apostelschülers erzeugt die Fiktion, daß der LB eine Aufzeichnung des Thaddäus nach dem Bericht des Bartholomäus darstellt. Ein Vorbild flir das Motiv der Übermittlung der Geheimlehre an den Schüler wäre etwa äthHen 82,1 zu finden, wo Henoch seinem Sohn Methusala gebietet, das Berichtete aufzuschreiben und zu bewahren. Letztlich geht das Motiv auf das Paar Jeremia/Baruch, des Propheten und seines Schreibers

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

218

Zuletzt wird die Vision datiert: auf den 15. Parmute (= 11. April),99 der auf einen IOO bestimmten Tag der Pentekoste fällt. Dieser Datierung in etwa entsprechend ist die letzte, im Anschluß an den Bericht der zweiten Himmelfahrt erfolgende Notiz im Stile des Selbstberichts: "Er öffnete meine apostolischen Augen" (§82; Ms. C 56,5). Der Einführung der Vision entspricht das Nachwort §56 mit einem Selbstbericht von der während des Offenbarungsempfangs geübten Askese. Die Mitapostel bringen ihren Beifall für die Offenbarung zum Ausdruck (§57), indem sie Bartholomäus mit einem dreifach gesteigerten Titel bedenken: ,,[Der der Geheim]nisse Christi" (Ms. C 37,9 par.); "Der Empfänger der Geheimnisse Christi" (1. 14) "Der Geheimnis-Gemahl des Sohnes Gottes" (1. 17).

Der Ehrentitel wird in der zweiten der großen Visionen, der der Jüngersegnung (Kap. 5.2), im Spruch für Bartholomäus bestätigt: ,,0 Bartholomäus, deine Seele wird zur Wohnung und zum Verweilort der Geheimnisse meines Sohnes werden. Amen." (§61; Ms. A 90,53-60 par.)101

Auch diese Vision wird von einem Selbstbericht des Bartholomäus eingeführt, in der er die Öffnung der Himmel und die Entrückung der Apostel bis zum Zelt des Vaters beschreibt (§59). Offenbar ist vorzustellen, daß diese Segenshandlung den Aposteln verborgen geblieben ist und ihnen von Bartholomäus nachträglich entdeckt werden muß. Entsprechend das Lob nach Abschluß des Berichtes (§ 62), wobei Gegenstand des Lobes die Demut des Bartholomäus ist: ,,(Sehr) schön, unser geliebter Bruder Bartholomäus und die Demut, in der du dich gedemütigt hast" (Ms. C 41,7f.). zurück (vgl. Jer 36,4) [Hinweis Richter]. Als Anrede an den Apostelschüler ist u. E. auch die verderbte Stelle Ms. C 12,13-15 zu deuten: "Sieh nur, mein Sohn, auf das, was er (Jesus? der Tod?) mit seinen Augen sah ... " 98 Während Henoch das Gebot der Geheimhaltung vor unwürdigen Lesern nicht kennt, ist es aus der gnostischen Adaption des Motivs von der Übergabe der Offenbarung an den Schüler geläufig: Im Diskurs OgdEnn (NHC VII6, 2,22ff.; Robinson a. a. 0., S. 326) wird der "Sohn" angewiesen, einen Eid bezüglich des rechten Lesens in das Buch einzuftigen. In Allog (NHC XII3, 68, 16ff; Robinson a. a. 0., S. 500) ist die Niederschrift, zu der Messos aufgefordert wird, allein den Würdigen bestimmt. 99 Diese Rechnung nach Till § 178. 100 Vgl. dazu 0.3.1.3. 101 Ms. B schwächt hier ab: "Du aber, Bartholomäus, deine Seele wird Gast sein in den Geheimnissen meines Sohnes" (p. 122,9-15).

Das "Buch der Auferstehung" als Bartholomäus-Apokryphon

219

3.2.2.3 Bartholomäus und Petrus Der Apokalyptiker und der Kirchenfürst Das Bild des Bartholomäus erhält schärfere Konturen, wenn man berücksichtigt, daß der LB Bartholomäus durch seine Eigenschaft als Geheimnisträger aus dem Apostelkreis heraushebt. Der Unterschied in Temperament und Theologie zwischen Bartholomäus und den Aposteln zeigt sich in der jeweils verschiedenen Reaktion auf den Unglauben des Thomas: Während die Apostel ihre Mahnung zum Glauben (§76) mit ihrer und Mariens Zeugenschaft der Erscheinung des Auferstandenen begründen und Thomas so gerade nicht trösten können, greift Bartholomäus in seiner Rede (§77) 1. auf ein Wort des Herrn selbst, das den Wunsch des Thomas als "evangelischen" Glauben qualifiziert, zurück und beruft sich 2. in dreifacher Steigerung auf nichts geringeres als auf die christliche Gotteslehre, die Rede vom menschenfreundlichen Gott: "Gott hört auf das Flehen eines jeden, der an ihn glaubt. Gut ist Gott; er hört jeden, der ihn anrufen wird. Stark an Langmut ist Gott. Er wird das Flehen derer hören, die nach ihm fragen allezeit" (Ms. C 53, 10-16).

Während die Apostel den Zweifler an das apostolische Zeugnis, d. h. an den durch kirchliche Autorität vermittelten Glauben verweisen, fUhrt ihn Bartholomäus durch Herrenwort und Gotteslehre zu einem gottunmittelbaren Glauben, der dann in der Erscheinung des Erlösers auch sofort seine Bestätigung findet. Da Petrus ebenfalls, wenn auch in anderer Hinsicht, als Gegenüber der übrigen Apostel auftritt, stellt sich ein kontrastreiches Apostelpaar heraus: Seine Hervorhebung 102 durch Epitheta wurde bereits erwähnt. Zu den genannten sind die Amtsbezeichnungen "Bischof' (Ms. C 42,5; 56,18) bzw. "großer Bischof' (26,9) und "Erzbischof' (B 112,64f.) hinzuzuziehen. Seine Einsetzung zum "Vater" über die nach Jesu Himmelfahrt verwaiste Jüngerschar bildet das Hauptthema der ersten Abschiedsrede Jesu (§66: Ms. C 43,1-15), in der der Erlöser sich einer Bildrede bedient, die von einem Vater handelt, der, im Begriff zu verreisen, den ältesten Sohn über die übrigen als seinen Stellvertreter, dem mit gleichem Gehorsam zu begegnen sei, einsetzt. Die stärksten Aussagen über die Autorität des Petrus enthält seine Segnung, die erste und längste der Apostelsegnungen (Ms. A 89,1-56 par.).I03 Im Schlußkapitel des LB, dem Bericht von der Eucharistiefeier unter dem Vorsitz des Petrus, bestätigen die Apostel seine Autorität:

102 Vgl. o. 3.2.2.1. 103 Die Adaption von Mt 16,19 wird hier gefolgt von Aussagen über die alleinige Legitimität der petrinischen Hierarchie (I. 27-36) und die Vollmacht der Geistverleihung bei der Taufe (I. 3851).

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

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"Du bist unser Vater und unser Bischof. Die Vollmacht ist dir gegeben, in jeder Hinsich[t] zu tun,was dir beliebt" (Ms. C 56, 17-20).

Diese Charakteristik des Petrusamtes ist nicht denkbar ohne die Erfahrung der Autokratie des Bischofs von Alexandria. Das alexandrinische Bischofsamt, das während der langen Regierungszeit des Demetrius (190-233) gefestigt wurde,104 erfuhr seinen Höhepunkt unter den sechs Bischöfen von Athanasius (328-373)105 bis Dioskur (444_454),106 deren Regierungsweise derart autokratisch war, daß sie innerkirchliche 107 108 Der Titel Erzbischof ist im Beschwerden sowie staatliche Zügelung veranlaßte. übrigen erst seit Athanasius sinnvoll, da er als erster alexandrinischer Bischof von 109 Bischöfen geweiht wurde. Die Aussage des LB über die exklusive Legitimität der petrinischen Hierarchie: "Und wer nicht Priesterdienst leisten wird deinem Thron, dessen Hand ist verworfen und nicht angenommen." (Ms. A 89,31-36)

könnte als Reflex der Auseinandersetzung mit dem meletianischen Schisma gedeutet 1lO werden. Indem die beiden Apostelfiguren Bartholomäus und Petrus besonders hervorgehoben werden, ist ein Paar geschaffen, das eine Grundkonstellation der frühen ägyptischen Kirchengeschichte literarisch reflektiert: Es handelt sich um den Gegensatz zwischen dem von Welt und Kirche unabhängigen Einzelnen, der seine Visionen hat, und dem monarchischen Bischofs, der die orthodoxe Kirche regiert. 111 Das im LB von Bartholomäus gezeichnete Bild eines gleich Jesus Verkannten, "verworfen in jedermanns Augen" (Ms. C 37,20), der sich auf die mündliche Jesustradition beruft und dessen Visionen ihn als "Geheimnisgemahl des Sohnes Gottes" ausweisen, läßt sich durchaus als Gegenbild zum "Erzbischof' Petrus verstehen. In der ägyptischen Kirchengeschichte findet dieser Gegensatz ~einen 104 Griggs a. a. 0., S. 61. 105 Zu Athanasius vgl. a. a. 0., S. 138ff. 106 Zu Dioskur vgl. a. a. 0., S. 20lff. 107 Zu den Beschwerdegängen der Meletianer bzw. der Origenisten vgl. a. a. 0., S. 126 bzw. S. 187. 108 Zum Edikt Kaiser Theodosius 11. vgl. a. a. 0., S. 191. 109 A. a. 0., S. 132. 110 Zum meletianischen Schisma vgl. a. a. 0., S. 117ff. - Während die Meletianer unter Alexander noch in Frieden mit den Katholiken leben und vom Konzil von Nicaea in die Kirchengemeinschaft sogar wieder aufgenommen werden (a. a. 0., S. 120), kommt es unter Athanasius zu endgültigem Bruch und Verfolgung (a. a. 0., S. 126.146).

111 Griggs versteht die frühe ägyptische Kirchengeschichte aus diesem Gegensatz. Seine Studie ist eine streckenweise zu idealtypisch geratene Explikation dieser Grundthese.

Das "Buch der Auferstehung" als Bartholornäus-Apokryphon

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sinnbildlichen Ausdruck in den Gestalten des Antonius und Athanasius. Wenn die bei den Heroen der ägyptischen Kirchengeschichte den Gegensatz in Freundschaft zu überbrücken verstanden,l12 so ist auch im LB keine Konfrontation angedeutet. Gleichwohl dürften die Sympathien des LB auf seiten des Apokalyptikers liegen. Vielleicht geht man nicht zu weit, wenn man behauptet, daß der Vf. des LB die kirchenpolitische Forderung nach einem Heimatrecht der apokalyptischen Tradition des frühen ägyptischen Christentums in der "petrinischen Orthodoxie" erhebt. Die gesuchte Anerkennung wird in den Beifallsbekundungen der Apostel (§§57.62) vorweggenommen. Wenn ein spätkoptischer Autor die beschriebene Grundkonstellation zu seiner Zeit literarisch zum Ausdruck bringt, wird deutlich, wie zäh sich die Anfange des ägyptischen Christentums durchgehalten haben und wie selbst in islamischer Zeit die ägyptische Kirche keine monolithische Organisation darstellte. Es läßt sich denken, daß angesichts des Versiegens der apokalyptischen Tradition der Autor mit dem LB dieser ein Denkmal setzen wollte.

3.2.2.4 Das "Buch der Auferstehung" - ein Bartholomäus-Apokryphon? Bei der Beantwortung der Frage, ob es sich bei dem "Buch der Auferstehung" um ein Bartholomäus-Apokryphon handelt, ist zunächst vom Titel auszugehen: Dieser enthält den Namen des im Text selbst prominenten Visionärs nicht, sondern kündigt einen thematisch orientierten Text, eine Monographie über die Auferstehung Christi an. Bedenkt man zweitens, daß der Inhalt der umfangreichsten Vision die Themen des Osterfestes bzw. der Pentekoste expliziert, wird man den apokalyptischen Rahmen als Kunstgriff verstehen, durch den die Osterbotschaft als wunderbare Offenbarung qualifiziert wird. Mit der visionären Rahmung gibt der LB zu verstehen, welche Hermeneutik der zentralen Botschaft des Glaubens er für die angemessene hält, nämlich eine apokalyptische. Das apokalyptische Szenario steht also der Hermeneutik des Osterthemas zu Diensten. Es ist dem Entwurf des Ganzen einzuordnen und kann daher nicht als konstitutiv für dessen literarisches genus gelten. Für eine Bestimmung des literarischen genus des Textganzen wird man sich an die Selbstbezeichnung des LB halten: Der LB ist ein Buch, modern gesagt: eine Monographie. 11 3 Während einzelne Züge wie die Notiz über den Apostelschüler, die Charakterisierung des Bartholomäus als Visionär und die Formeln der Augenzeugenschaft für die These vom LB als einem 112 Zur kirchengeschichtlichen Bedeutung der Allianz des Athanasius mit dem Mönchtum als einer entscheidenden Weichenstellung vgl. Griggs a. a. 0., S. 138. 113 Mit James,. der sich in seiner Diskussion der für den LB in Frage kommenden Gattungsbezeichnungen "Evangelium" bzw. "Apokalypse" salomonisch für "Buch" entscheidet: " ... perhaps Book will be the best short and distinctive designation" (ders., JThS 15, 1914, S. 126).

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Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

Apokryphon sprechen, so wird die Perspektive der vermittelten Offenbarung im Textganzen, anders als etwa im Henochbuch, nicht durchgehalten. Nur insofern der LB ins Visionäre geht, wird die Autorität des Bartholomäus bemüht. Das Apokalyptische wird in die neue Synthese des LB integriert, bestimmt aber nicht deren literarische Gattung. Der LB geriert sich streckenweise als Apokryphon; es bleibt aber beim Zitat dieser Gattung. Wenn der Autor das frühchristliche genus des apokryphen Buches zitiert und sich auf die Autorität eines der zwölf Apostel beruft, handelt es sich um einen Kunstgriff, durch den Alter und Würde seiner apokalyptischen Interpretation des kirchlichen Kerygmas herausgestellt werden sollen. Festzuhalten bleibt: Der LB ist "monographisch" am Thema der Auferstehung orientiert. Die Figur des Offenbarungsträgers dient der Hermeneutik des Themas.

3.3 Das "Buch der Auferstehung" als Gebrauchstext 3.3.1 Zur Frage nach dem Sitz im Leben Welchen Sitz im Leben hat ein Werk, das wie der LB theologischen Anspruch und Unterhaltungswert miteinander verbindet? Inhalt sowie Datum des Visionsempfangs weisen auf die Pentekoste als den kirchenjahreszeitlichen Rahmen der Verlesung des Textes. Allerdings zögert man, den LB sogleich in einen bestimmten Ort in der Liturgie einzustellen. Der monographische Vorwurf des Titels und die literarische Rahmung, in die der LB die Botschaft des Osterfestes faßt, schaffen Distanz zur kirchlichen Praxis. Der LB ist nicht selbst Liturgie, sondern Literatur, die sich liturgischer Tradition bedient. Ein kultischer Sitz im Leben ist deshalb, abgesehen von einer allgemeinen Zugehörigkeit zum Osterfe_stkreis, nicht auszumachen. Es ist überhaupt fraglich, ob man an eine Aufführung des LB, etwa musikalischer Art gleich einem Oratorium, denken sol1.114 Ist der LB nicht vielmehr daraufhin angelegt, vor dem geistigen Auge und Ohr den Eindruck der großen Aufführung zu erwecken, ohne daß diese in der Wirklichkeit auf die Bühne gebracht wird? Wir tendieren dazu, den LB als ein literarisches Werk zu sehen, eben ein "Buch" ohne bestimmten Sitz im Leben.

3.3.2 Zur Frage nach dem Tradentenkreis Die Frage drängt sich auf, in welchen Kreisen das Werk entstanden ist und gelesen wurde. Da der LB, von einer Ausnahme abgesehen,115 keine Verehrung von Engeln, Märtyrern und Heiligen pflegt und auch Maria zwar eine Ehrenstellung zukommt, ihr 114 Trotz der in Ms. A 79,52 erhaltenen Melodieangabe. 115 Im Hymnus des Adam (§52) tritt der hier "mein Vater Michael" genannte Erzengel fürbittend auf. Vgl. dazu u. 4.1.2.7.1.

Das "Buch der Auferstehung" als Gebrauchstext

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aber nicht dezidiert Verehrung erwiesen wird, kann man nicht an orthodoxes Milieu denken. Da die für monastische Erbauungsliteratur typischen Themen der Buße, der Tränen und der Schrecken des jüngsten Gerichts fehlen, scheidet auch monastisches Milieu rür die Herkunft des LB aus. Das enkratitische Ideal, das im LB vorausgesetzt ist, eröffnete gerade auch für den Laien eine Möglichkeit der Nachfolge. In Analogie zu Drijvers These zum Milieu der Thomasakten ließe sich formulieren, daß, wenngleich bei anderem Temperament und nicht derselben intellektuellen Höhe, der LB auf seine Weise "Eigentum einer geistigen Elite,,116 war. Der LB darf als Zeugnis einer Gruppe am Rande der Großkirche gelten, die mit Bartholomäus, wenn auch nicht gegen Petrus, visionäre Unmittelbarkeit des Glaubens behauptet. Gleichwohl kann man sich die Entstehung eines solch umfangreichen Werkes nur innerhalb der klösterlichen Kultur denken, da sich andere Zentren christlicher Kultur im Ägypten des Mittelalters nicht vorstellen lassen. 117 Das ägyptische Kloster war überdies nicht nur Bollwerk der Orthodoxie, sondern auch Nische rür Gruppen heterodoxer Tradition, wie z. B. für die Meletianer. 118 Folgende Hypothese faßt die letztgenannten als möglichen Tradentenkreis ins Auge. 1. In seinem Referat einer häretischen Auffassung von einem himmlischen Passa 1l9 benennt Schenute den Tradentenkreis dieses verwilderten Origenismus nicht, zitiert aber wenig später ein antihäretisches und im besonderen antimeletianisches Diktum des Athanasius, in dem von letzteren gesagt wird, sie brüsteten sich der "sogenannten Apokryphen,,120 Sind die himmlischen Ostern des LB ein meletianisches Traditionsstück ? . 2. Eigentümlichkeiten, die von der meletianischen Liturgie bekannt sind, könnten den Hintergrund der Hymnen des LB abgeben: Kann man von der Nachricht, die Meletianer hätten ihre Lobgesänge mit Händeklatschen und Tanz begleitet und dabei

116 Drijvers in NTApo5 II, S. 302. Anders Kaestli/Cherix, die den LB nicht für den Ausdruck der "vues d'un cercle marginal" halten und für eine gemeinkirchliche Verortung des LB plädieren: ,,11 reflete plutöt la piete et la liturgie ordinaires des chretiens de langue copte dans I'Egypte du Ve ou du VIe siecle" (dies. a. a. 0., S. 172). Diese nivellierende Einschätzung übergeht die Originalität des LB, seine Sonderstellung in der spätkopt. Lit. 117 Es ist bekannt, daß gebildete Möche einen Schülerkreis um sich versammelten. So berichtet Müller von dem sketischen Mönch Apa Daniei d. J. (6. Jh.), der als Hegumenos einer Anachoretenkolonie einen Schülerkreis hatte (ders. a. a. 0., S. 302). In einem solchen Schülerkreis läßt sich die Entstehung eine Werkes wie des LB vermuten. 118 Die Patriarchengeschichte erwähnt noch unter der Herrschaft des Patriarchen Damian I. (578/77 - 607/6) meletianische Mönche im Wadi Habib (Griggs a. a. 0., S. 129; Müller, ZKG 75, 1964, S.278f.). 119 Vgl. o. 3.1.3.

120 Schenute, Contra Origenistas § 0319 (ed. Orlandi S. 24).

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Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

an altägyptische Kultklingeln erinnernde Instrumente verwendet,121 einen Widerhall im vierten Hymnus des LB, in dem einigen Engeln Instrumente beigegeben sind, hören 122 - und im weiteren die Hypothese aufstellen, der LB habe Stücke meletianischer Liturgie bewahrt?123 3. Die Nachricht von der sozialen Herkunft der Anhängerschaft der Meletianer aus der paganen Bevölkerung, auch der Beamtenschaft,124 paßt insofern auf den LB, da dieser sich ganz auf der mythologischen Seite der Interpretation des Ostergeschehens aufhält und bei fehlender selbständiger Kenntnis des Alten Testamentes und dessen typologischer Exegese nur ein geringes neutestamentliches Vorwissen zu seinem Verständnis erfordert. Der LB enthält das Evangelium in einer für den Heidenchristen leicht faßlichen Form. Gegen die Zuordnung des LB zu den Meletianern spricht allerdings seine 125 Darstellung des Petrus. Gerade die Aussage über die exklusive Legitimität der petrinischen Hierarchie macht die Annahme einer Herkunft des Textes aus dem meletianischen Schisma unwahrscheinlich. Zudem findet sich, abgesehen von dem Martyrium des Kreuzesverehrers Ananias (§5) kein Hinweis, der auf das I26 Selbstverständnis der Meletianer als der EKKAllcriu /lUP't'\)pWV deutet. Die Frage nach dem Tradentenkreis muß deshalb vorerst offen bleiben. Ausgehend vom Text läßt sich immerhin sagen, daß er am Ende der Traditionspflege einer bestimmten Gruppe steht. Deren Glaubensgut wurde vor dem Absterben der mündlichen Überlieferung schriftlich niedergelegt. Der ungewöhnliche Text wurde dann im oberägyptischen Raum bis Nubien verbreitet und gelangte auch ins Weiße Kloster.

121 Vgl. dazu Dölger, Antike und Christentum, S. 245-265. 122 Zu den Instrumenten s. u. 4.1.2.1.3. 123 Das Tanz und Klatschen gemeinsame rhythmische Element findet sich etwa im ersten Hymnus mit seinem monotonen Rhythmus gleichlautender Prädikationen und der Responsion "Amen" (Ms. C §43). Entsprechend von Rhythmusinstrumenten begleitet ist ein solcher Hymnus geeignet, eine ekstatische Ausdrucksbewegung hervorrufen.

124 Athanasius, hist. Ar. ad monach. 78 (bei Dölger a.a.O., S. 247). 125 Vgl. o. 3.2.2.3.

126 Griggs a. a. 0., S. 118.

Das "Buch der Auferstehung" als Gebrauchstext

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3.3.3 Das "Buch der Auferstehung" im Weißen Kloster Die aus dem elften Jh. stammende Nachricht, das Weiße Koster habe die Reliquien des Bartholomäus besessen,127 legt zunächst die Vermutung einer ursprünglichen Zugehörigkeit des LB zum Weißen Kloster nahe. Die Annahme, daß der LB im Zusammenhang einer lokalen Bartholomäus-Verehrung entstand, wäre dann nur konsequent. Der Vergleich der zum Weißen Kloster gehörenden Mss. A und B mit dem wahrscheinlich aus Edfu stammenden Ms. C steht dieser Vermutung allerdings entgegen: Mss. A und B stellen sich als sekundär heraus. 1. Wenn zum einen die zum Weißen Kloster gehörenden Mss. sich durch ihre von der nördlichen Dialektgruppe beeinflußten Sprache als sekundär gegenüber dem fast reinen Sahidisch von Ms. C erweisen, muß man Ms. C und damit den voraufgehenden Urtyp des LB südlicher als das Weiße Kloster verorten. Mit dem angegebenen Fundort Edfu liegt man wahrscheinlich dichter am Ursprungsort des LB. 2. Zum anderen läßt sich aus dem Textvergleich zeigen, daß in Mss. A und B theologische Korrekturen vorgenommen wurden. In Ms. B führen diese zu einer einschneidenden Verkürzung des Textes, im wörtlichen wie übertragenen Sinne. Der LB mußte als ein dem Kloster fremdes Werk erst adaptiert werden, um als Gebrauchstext akzeptabel zu werden. Ms. A nimmt nur an einzelnen Punkten Anstoß: So wird die das enkratitische Ideal zitierende Notiz bei Susanna (=Johanna [Ms. A]), "die sich von der Bettstatt fernhielt" (Ms. C 20,12-14 par Ms. A 60,16-20) getilgt. Die ko~mische Sicht der Erlösung: "Er befreite die ganze Schöpfung und den ganzen Kosmos" (Ms. C 16,13f.) gibt Ms. A im Sinne einer anthropologischen Engführung wieder: " ... befreite Jesus das ganze Geschlecht der Menschen" (53,13-16). Der soteriologische Spitzensatz, nach dem die Vergebung für Adam in der Erhebung in den Sohnesrang gipfelt: " ... bis daß er dir deine Sünden vergebe und auch du zum Sohn wirst wie er (seil. Jesus)" (Ms. C 32,20f)

wird in der Parallele Ms. A 79,43-45 getilgt. 128 Ms. B entfernt zunächst alle Stellen, die der Majestät Gottes zu nahe zu treten scheinen. Die anthropomorphe Rede von Gott als Lichtmenschen, der Maria segnet (Ms. C 24,20ff.), wird reduziert, indem nur noch von einer lichten Menschenhand die Rede ist (Ms. BIll ,54f.). Die Vision von der Sandale 127 Die arabische Patriarchengeschichte fügt in die Vita des Kyrill 11. (1078-1092) ein Reliquienverzeichnis ein, in dem für das Weiße Kloster außer den Gebeinen des Schenute die der Apostel Bartholomäus und Simon Canaanaeus genannt werden (HPEC 11.3, S. 360). Vgl. dazu auch Timm a. a. O. Bd. 2, S. 616. Die Angaben werden durch AbO Sälih fol. 82b (ed. Evetts, S. 235-237) bestätigt. Es ergibt sich ein Widerspruch zu der Notiz, die Gebeine des Bartholomäus lägen in der Oase von al-Bahnasa (fol. 75a; a. a. 0., S. 215). Dazu Evetts: " ... but perhaps relics said to be his existed at both places" (a. a. 0., S. 237 Anm. 1). 128 In Ms. B an dieser Stelle (p. 118, I Of.) eine noch weitergehendere Kürzung.

226

Literar- und quellengeschichtliche Untersuchung

des Vaters (Ms. C 32,9-12) kommt ebenso in Wegfall wie sein Riechen des Wohlgeruchs eines Opfers (Ms. C 41, 17f.). Weiter wird der Soteriologie wie auch der visionären Höhe ihre Spitze genommen: Adam gelangt nicht in das Zelt des Vaters wie bei Ms. C 32,5, und auch die Apostel werden nicht mit dem Erlöser dorthin versetzt (Ms. C 38,14-20), sondern sehen ihm nach, wie er entschwindet (Ms. B 120,24-28). Das in diesem Zusammenhang erwähnte Leuchten der Leiber der Apostel (Ms. C 38,13), wird retuschiert (Ms. B 120,20-23).129 Von einem "Geheimnisgemahl" (Ms. C 37,17) Bartholomäus ist bei Ms. B nicht mehr die Rede, auch ist seine Seele nicht "Wohnung und Verweilort der Geheimnisse meines Sohnes" (Ms. A 90,53-60 par. Ms. C), sondern nur noch deren "Gast" (Ms. B 122,9-15). Was noch schwerer wiegt: Ms. B hat sämtliche Hymnen bis auf einzelne Rumpfsätze gestrichen. Damit ist das Kernstück des LB, die himmlischen Ostern, zum gro~en Teil verlorengegangen. Die Rezension von Ms. B mag ihre Erklärung darin finden, daß man den Text, der offenbar im Ruf einer gewissen Autorität stand, in domestizierter Form weiter tradieren wollte, auch wenn dessen apokalyptischer Glaubensbegriff der damals offensichtlich herrschenden Theologie des transzendenten Pantokrator (Ms. BIll ,61) im Grunde völlig zuwiderlief. Die in Ms. B greifbare Rezension bedeutet schon den Endpunkt der Überlieferungsgeschichte des LB.

3.4 Datierung und Lokalisierung Ausschlaggebend rür die Datierung sind die paläographischen, sprachlichen, sowie literar- und quellengeschichtlichen Befunde. Zu berücksichtigen sind ferner politische Umstände, die das Entstehen des LB begünstigt haben können. 1. Der paläographische Befund, in dem eine Datierung der Mss. ins späte 9. bzw. frühe 10. Jh vorgenommen wird, deutet für die Abfassung des LB auf die Mitte des 9. Jh. als terminus ante quem. 2. Die sprachliche Untersuchung weist den LB der Spätstufe der sahidischen Schriftsprachlichkeit zu. 3. Die literar- und quellengeschichtliche Unstersuchung zeigt, daß der LB die altchristlich-apokryphe und entwickelte koptische Literatur voraussetzt. Legt man mit Baumeister die Blüte der koptischen Martyrerliteratur, eine der vom LB (§5) zitierten literarischen genera, ins 6. Jh.,130 hat man einen terminus post quem. Wenn auf der anderen Seite Ms. A in seinem Zusatz der Identifizierung der drei Verdammten (§25a)

129 Das anstößige N€NCOO.lt\o.. wird durch das unverständliche N€COO ersetzt (Vgl. die Bem. zur Stelle). 130 Baumeister, Martyr invictus, S. 67f.

Das "Buch der Auferstehung" als Gebrauchstext

227

eine enge Parallele mit einem Gedicht der "koptischen Poesie des 1o. Jahrhunderts" aufweist,131 hat man einen Endpunkt der literarischen Invention bestimmt. 132 4. Zieht man die politischen Verhältnisse in Betracht, die der Entstehung eines großen Werkes wie des LB Vorschub leisten konnnten, so wäre, ausgehend von dem nubischen Toponym im Kolophon von Ms. C, an die Blüte des nubischen Reiches zu denken. Mit der Vereinigung der beiden christlichen Königreiche Nobatia und Makuria (zw. 650 und 710)133 unter dem Priesterkönig von Makuria l34 war eine Situation gegeben, die den Christen Ägyptens politischen Rückhalt bOt. 135 Unter diesem Aspekt scheint eine Entstehung des LB ab dem achten Jh. denkbar. Als Fazit sei notiert: Der LB wurde im 8. oder 9. Jh. im südlichen Oberägypten in einem der dortigen Klöster verfaßt. 136

131 Es handelt sich um das von Junker "Die drei Untaten" betitelte Gedicht (ders., Kopt. Poesie Bd. 2, S. 222: Text; S. 223: Übers.). Vgl. dazu und zur Beurteilung von §25a als sekundärem Stück u.7.3.1.2. 132 Ähnlich Wilmaert/Tisserant a. a. 0., S. 365 " ... le Xe siecle serait la limite de cette periode d'invention" . 133 Nach Hintze, Sudan, S. 31. 134 Kleines Wörterbuch des christlichen Orients, S. 279 [Böhlig]. 135 Die Macht Nubiens ab der Mitte des achten Jahrhunderts wird durch folgende Ereignisse dokumentiert: Um diese Zeit unternimmt König Kyriakos einen Zug bis nach Fustat, um den vom ummayadischen Statthalter eingekerkerten Patriarch Michael I zu befreien (Ee, S. 89 [Christides]). Für das Jahr 951 wird ein nubischer Überfall auf die Oasen westlich des Nils berichtet; 956 wird Assuan geplündert; 962 erreicht ein Raubzug Akhmim (Vantini. Christianity in the Sudan, S. 116). "The raiders withdrew after some time, but kept apart of Upper Egypt under their control for nearly a century" (ebd.). - Das "goldene Zeitalter" Nubiens datiert Vantini etwas später, gleichzeitig mit der Fatimidischen Ära in Ägypten: "Archeological remains show that Nubia's Golden Age coincided with the Fatimid period" (ders. a. a. 0., S. 119). 136 Anders Kaestli/CheriX, die eine Datierung des LB in das 5. oder 6. Jh. vornehmen (dies. a. a. 0., S. 172). Anlaß für diese Frühdatierung ist bei den Autoren die Auffassung, daß der LB unmittelbar kirchliche Praxis reflektiert. Die im Vergleich mit dem Kirchenlied des 10. Jh. altertümlich wirkenden Hymnen des LB legen eine solche Frühdatierung auch nahe. Gegen die Frühdatierung spricht: 1. In seiner Tendenz zur Akkumulation von Tradition und seiner virtuosen Kunst der Zitation verschiedener lit. genera zeigt sich, daß der LB als archaisierende Neuschöpfung am Ende der Entwicklung der kopt. Lit. steht. 2. Der literarische Rahmen der Vision, in dem die Hymnen erscheinen, verrät Distanz zur kirchlichen Praxis (vgl. o. 3.3.1). Wir sind daher der Auffassung, daß der LB zeitlich in die Nachbarschaft der Renaissance der kopt. Lit., wie sie uns in der von Junker ed. "kopt. Poesie des 10. Jh." begegnet, zu stellen ist.

4 Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei Für "Jenseits" bzw. "au-deUt" gibt es eine koptische Entsprechung: .N\lJ... €T .N\.N\lJ...7f ,jener (wörtlich "dortiger") Ort" . .N\lJ... definiert das Jenseits lokal wie jeden anderen Weltort auch, während die adjektivische Ergänzung €TÄ.N\lJ...7f Distanz herstellt. Die Formulierung gilt sowohl für das himmlische wie für das höllische Jenseits: "Was soll ich tun, bis daß ich zujenem Ort (seil. Himmel) gehe?" (Ms. C 22, 12f. par.); "Sie fanden niemand anjenem Ort (seil. Hölle) außer drei Stimmen allein ... " (Ms. A 58,14-18 par.).

Im folgenden wird vesucht, die Aussagen, die der LB vom Jenseits in seiner zwiefachen Gestalt und seinen Bewohnern macht, systematisch darzustellen.

4.1 Tod und Unterwelt 4.1.1 Vorbemerkung: Zur Frage der pagan-ägyptischen "survivals" In den Zusammenhang der Analyse der koptischen Unterweltsvorstellungen gehört die Diskussion der pagan-ägyptischen Reminiszenzen ("survivals"), die bekanntlich gerade bei den Unterweltsvorstellungen virulent werden. Burmester hat in einer prägnanten These den Grund rür diesen Befund formuliert: Das christliche Ägypten habe die Religion seiner Vorfahren dämonisiert und in Konsequenz in die Unterwelt verbannt. l Gleichwohl ist diese einfache Argumentation nicht stichhaltig: Es kann nicht gezeigt werden, daß das ägyptische Pantheon in einer polemischen interpretatio christiana sich nunmehr in der Unterwelt wiederfände. Die survivals betreffen, wie dann Burmesters Beispiele auch zeigen,2 lediglich einzelne Motive und die niedere Dämonologie. Bei der Frage nach dem Grund rür die Bewahrung einiger paganägyptischer Motive ist zunächst von der Beobachtung auszugehen, daß die tradierten Motive sämtlich um das Thema der Gefährdung der Existenz im Tode 3 (Dämonen; Feuerfluß) bzw. der Überwindung der Gefahr (Übergesetztwerden) kreisen. Die Burmester, Or NS 7, 1938, S. 355. 2

A. a. 0., S. 359ff.

3

Morenz benennt als die schlimmste der von den Ägyptern gekannten jenseitigen Strafen die Vernichtung bzw. den nochmaligen Tod (Morenz, Religion, S. 195 Anm. 72).

Tod und Unterwelt

229

überkommenen Bi.1der sprechen von Todesangst und ihrer Überwindung. Die christliche Mission bezog sich auf die alte Frage der ägyptischen Religion nach der Bewahrung des "Einzelnen in seiner einmaligen Prägung,,4 mit der neuen Antwort, der Auferstehung mit Christus. Den hauptsächlichen Beweggrund für das Weiterleben pagan-ägyptis1cher Vorstellungen sehen wir deshalb darin, daß sie der Todesangst und ihrer Überwindung in einem vertrauten Sprachmuster Ausdruck zu geben vermochten. Im folgenden sei ein kurzer Abriß der Diskussion der survivals seit Anfang dieses Jahrhunderts gegeben. Seit Budge der Einleitung zu seinen "Coptic Apocrypha" ein Kapitel "Egyptian Mythology in the Coptic Apocrypha" beigab, in dem er sich in vielen Punkten auch auf den LB bezog5, ist der LB einer der Texte, auf die man sich in der Diskussion der "survivals" altägyptischer Religion im koptischen Christentum beruft. Das Verfahren Budge's, zu koptischen Vorstellungen altägyptische Parallelen einfachhin zu assoziieren und dann die Herkunft der ersteren aus den letzteren zu 6 postulieren, erfuhr allerdings Kritik: Burmester konnte 1938 einige der Motive, die für typisch ägyptisch gehalten wurden, der biblischen Tradition bzw. der jüdischchristlichen apokryphen Literatur zuweisen.? PiankoJ! folgte dieser Wendung in der Forschung nicht: Einem Referat von Texten des Höhlenbuches wird eine Paraphrase des Kapitels vom Descensus Christi im LB gegenübergestellt. 9 Der Zusammenhang zwischen der Unterweltsfahrt des Sonnengottes und der Höllenfahrt Christi soll evident erscheinen. Im Sinne Burmesters konsequent arbeitete dann Zandee, der anhand von Textvergleichen zeigte, daß die an altägyptische Vorstellungen erinnernden Termini mit diesen nurmehr den Namen gemeinsam haben, während ihre Bedeutung aus jüdisch-christlicher und hier besonders der apokalyptischen Tradition zu eruieren ist. IO Innerhalb des von der Apokalyptik vorgegebenen Rahmens hat dann die Rede von pagan-ägyptischen Reminiszenzen ihr gewisses Recht. ll Der vergleichsweise geringen Gewichtung der pagan-ägyptischen Tradition durch Zandee wurde von Morenz widersprochen. Morenz nimmt an, daß über den kulturellen Austausch ägyptisches Gut, das in die hellenistische Kultur eingearbeitet wurde, in sein Heimatland wieder 4

A. a. 0., S. 204.

5

Budge, Apoer., S. lxi-lxxii, hier: S.lxi-Ixvi.

6

Burmester a. a. 0., S. 355-367. Zum LB vgl. S.358f.

7

A. a. 0., S. 356ff.

8

Piankoff, BSAC 7, 1941, S. 33-46.

9

A. a. 0., S. 42ff.

10

Zandee, Death as an Enemy, S. 303-342: eh. 4. Punishment in the hereafter aeeording to the Coptie Texts'.

11

"It may be said at the most that the Copts have given more detailed deseription of the Hades in eonsequenee oftheir Egyptian past" (a. a. 0., S. 342).

230

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

zurückgekehrt sei und daß dieses hellenistisch vermittelte ägyptische Gut stärker gewirkt habe als die einheimische Tradition selbst. 12 Wenn auch indirekt, so habe altägyptisches Gut das christliche Ägypten eben doch stark beeinflußt. Aufgrund dieser Annahme kann Morenz Zandees strenger "Ent-Ägyptisierung" nicht folgen. 13 Noch weiter geht Krause,14 wenn er ausgehend von der Annahme einer vom paganen sich bis zum christlichen Ägypten durchhaltenden synkretistischen Denkform 15 wieder ein direktes Fortwirken altägyptischer Traditionen z. B. für die "Beschreibung der Hölle und des Jenseits,,16 annimmt. In vorliegender Arbeit wird methodisch so vorgegangen, daß zunächst biblische Motivik befragt, dann die der jüdisch-christlichen Apokryphen herangezogen und zuletzt auf pagan-ägyptisches Vergleichsmaterial zurückgegriffen wird.

4.1.2 Unterwelt Der im LB hauptsächlich gebrauchte Begriff für unterweltliche Orte ist der aus dem paganen Ägypten stammende der "Amente" . Dazu kommen die aus biblischer Tradition stammende "Gehenna" (Ms. C 13,4) und möglicherweise der griechische "Tartaros" (ergänzt aus Ms. C 16,10).17 Das koptische "Amente" ist abgeleitet vom ägyptischen ,Jmnt.t", der weiblichen Personifikation des Totenreiches im Westen Omn.t).18 Die Tatsache, daß Amente "als Eigenname behandelt" wird und "nie einen Artikel" erhält,19 könnte als Reminiszenz der altägyptischen Personifizierung gedeutet werden. Allerdings ist Amente im Koptischen maskulin. Inwieweit die koptische Amente in ihrer vorstellungsmäßigen Ausgestaltung noch der Unterwelt der ägyptischen Totenbücher, dem Ort, den die Sonne auf ihrer Nachtfahrt durchläuft, entspricht, ist umstritten. Da der Begriff in den Bibelübersetzungen das hebräische "Scheol" bzw. das griechische "Hades" wiedergibt,

12

Morenz, Fortwirken, S. 54f.

13

A. a. 0., S. 58 Anm. 22.

14

DAI Sonderschrift 18, S. 115-122.

15

A. a. 0., S. 119.

16

A. a. 0., S. 122.

17

In der übrigen koptischen Literatur werden außerdem das ebenfalls ägyptische "Nun" und das griechische "Chaos" genannt: Vgl. Zandee a. a. 0., S. 318. 315. - Zu Chaos vgl. auch die koptische Version der Metastasis des Johannes (ed. Budge, Apocr., S.57).

18

LÄ 1, 1975, S.223 [Hornung].

19

Till §96.

Tod und Unterwelt

231

werden sich die mit ihm verbundenen Vorstellungen ebenfalls aus biblischem Material bzw. dem der jüdisch-christlich apokryphen Tradition gespeist haben. 20 Die Unterwelt ist einerseits ein in die Weltordnung integrierter Teil derselben, andererseits ist er durch seine Bedrohlichkeit von der übrigen Welt der Erde und des Himmels unterschieden. Beide Momente werden deutlich in der Szene der Segnung des Petrus im Gamalielevangelium,21 in der Jesus den vierfältigen Kosmos aufruft, Himmel, Erde, Paradies und Unterwelt. Die Weltgegenden in ihrer Vierzahl, die wohl als Symbol der kosmischen Vollständigkeit zu nehmen ist, spannen zusammen etwas 22 wie ein "Weltquadrat" auf. Die Differenz wird allerdings sichtbar, wenn die ersten drei aufgefordert sind, sich an der Segnung des Petrus mitzufreuen, während die Unterwelt trauern soll, da ihre Tore keine Gewalt gegen die petrinische Kirche haben werden (Mt 16,18). Somit ist die Unterwelt als einer der das Weltganze konstituierenden Teile integriert und zugleich ausgeschlossen. 23 20

Vgl. Zandees grundsätzliches Urteil: "Summarizing it may be said that 3...M.NT€ of the Coptic texts has only its name in common with Egypt. The conceptions, associated with it, are the same as those of the O.T. ?1NtD or the N.T. äöT\<; " (ders. a. a. 0., S. 316). - Mit unserer Übers. von ~.M.NT€ "Unterwelt" schließen wir uns insofern Zandee an, als wir "Amente" nicht für etwas speziell Ägyptisches halten, das unübersetzt wiederzugeben wäre, sondern als unspezifischen Gemeinbegriff auffassen.

21

Lacau a. a. 0., S.94f.

22

V gl. die kosmische Vierheit in der dem Athanasius zugeschriebenen Predigt über Leib und Seele (Budge, Horn., S.125), die hier aus zwei Zweiergruppen, einer himmlischen und einer irdisch-unterweltlichen, zusammengesetzt ist: "Derjenige, von dessen Wort die sieben Himmel mit dem Firmament und die Erde mit der Unterwelt abhängen ... ". Vgl. dazu Zandee a. a. 0., S. 311. Die Predigt über Leib und Seele wird im folgenden häufiger zur Interpretation herangezogen. Folgende Hinweise mögen zur Einführung genügen: Die Predigt befindet sich in dem homiletischen Sammelband BL Or. 5001, fol. 142v - fol. 162r (Budge, Horn. S. xlv-xlix: Einl.; S. 115-132: Text; S. 258-274: Übers. - Über Inhalt, Fragen des Verfassers und der Textgeschichte orientiert Schneemelcher, FS Dehn, S.129-143. Schneemelcher weist a. a. 0., S. 128-133 textimmanent und S. 134-137 durch textgeschichtliche Überlegungen nach, daß die Zuweisung an Athanasius, die der kopt. Text vornimmt, irrig ist. Die kürzere und ältere syrische Fassung ist dem alexandrinischen Patriarchen Alexander zugeschrieben (a. a. O. S. 133), während in Florilegien überlieferte Fragmente der Predigt mit dem Namen Melitons als Autor überliefert werden (a. a. O. S.134). Da sich zudem Bezüge zu Melitons Passahomilie herausstellen, zieht Schneemelcher für die Verfasserfrage den Schluß: "Es wäre denkbar, daß tatsächlich Alexander eine frühere Predigt, die von Melito stammte, benutzt hat. Denn daß die Tradition bis auf Melito zurückreicht, scheint mir durch die "Homily" (i. e. die Passahomilie [Vf.]) gesichert" (a. a. 0., S.143).

23

Man könnte versucht sein, in der kopt. Unterwelt eine Fortsetzung der altägyptischen Vorstellung von einer die geordnete Welt umgebenden chaotischen Peripherie zu sehen ( vgl. Hornung, ZÄS 81, 1956, S.28-32), zumal seit dem Neuen Reich chaotische Kategorien auf ein Reich unter der Erde bezogen werden (a. a. 0., S.31). Die Furcht, daß die vor-schöpferische

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

232

Die Kopten lokalisierten die Unterwelt unterhalb der Erde oder auch des Meeres. 24 Möglicherweise läßt sich die Formulierung "Westen aller Strafen" in der koptischen ApkPaul 41 25 , wo der Lateiner vom "Norden, dem Ort aller Strafen" spricht,26 als Erinnerung an die ursprüngliche geographische Bedeutung von "Amente" deuten. Die Vorstellung der Nähe der Gräber zur Unterwelt ist vorausgesetzt, wenn es im LB heißt: "Der Tod aber kam herauf aus der Unterwelt" (§7; Ms. C 11,1Of.) "Der Tod kam hinauf zum Grab des Erlösers" (I. 22).27

Es gibt Hinweise, die darauf schließen lassen, daß der LB wie andere koptische Texte die Unterscheidung einer tieferen Höllenregion voraussetzt: 1. Judas wird in die "äußerste Finsternis" geworfen (Ms. C 19,3).28 "Äußere Finsternis" ist eine der möglichen Ausdrucksweisen der koptischen Literatur für den Ort, an den Judas 30 verbannt wird. 29 Genannt werden auch der Tartarus oder umschreibend das

Macht des Chaos die Ordnung der Schöpfung bedrohen könnte, war dem Kopten jedoch fremd, da sein Weltbild von der ordnenden Allmacht Gottes bestimmt war. Die Unterwelt ist in das Ganze des Kosmos integriert. 24

Letztere Verortung findet sich in den Andreas-Paulus-Akten, die von einem Untertauchen des Paulus ins Meer zum Zwecke der Erforschung der Unterwelt (Jaques, Or NS 38, 1969, S. 194) und von dessen Wiederauftauchen berichten: "Der Abgrund spaltete sich. Paulus sprang heraus aus dem Wasser." (a. a. O. S. 198).- Vgl. dazu Zandee a. a. 0., S.31l.

25

Budge, Misc., S. 545, vgl. S.538. - Der Text nach BL Or. 7023; ed. Budge a. a. 0., S. lix-lxi: Einf.; S. 534-574: Text. Der Codex datiert aus der zweiten Hälfte des 10. Jh. und wurde von einem Bewohner eines bei Erment gelegenen Dorfes gestiftet (a. a. 0., S. lxi).

26

NTAp05 11, S.666.

27

Ein beredtes Zeugnis für die Nähe von Grab und Unterwelt gibt das Gamalielevangelium mit dem Jenseitsbericht des auferweckten Lazarus in. einer Paraphrase von Joh 11. Aus der Perspektive des gestorbenen Lazarus, der sich unter den in der Unterwelt versammelten Toten befindet und die Stimme Jesu hört, steht dieser "an den Toren der Unterwelt" (Lacau a. a. 0., S. 87).

28

Die "äußerste Finsternis" ist ein besonders aus den endzeitlichen Gleichnissen des Mt bekannter Ausdruck (Mt 8,12. 22,13. 25,30). Hornung sieht in der "äußeren Finsternis" die koptische Entsprechung für die altägyptische kkw-zma3w, die "vereinigte Finsternis" ( vgl. ders., ZÄS 81, 1956, .S. 29), ohne auf die neutestamentliche Herkunft des Ausdruckes einzugehen (ders. ASAW 59. H. 3, S.14). Auf Altägyptisches darf allerdings so unmittelbar nicht geschlossen werden, wenn sich für die Bildersprache des ägyptischen Christen biblische Vorbilder anbieten. Erst in einem zweiten Interpretationsschritt kann das altägyptische Material zum Tragen kommen, insofern, als ein biblisches Motiv in der aus paganer Vergangenheit überkommenen Vorstellungswelt auf Verwandtes trifft und durch diese Unterströmung verstärkt wird.

29

So auch im Martyrium des Viktor : "Deshalb ererbte er (seil. Judas) die äußere Finsternis, bis in Ewigkeit." (Budge, Mart., S.IO).

Tod und Unterwelt

233

"Verderben".31 2. Nach der Entvölkerung des Hades durch den siegreichen Auferstandenen bleibt keine Seele in der Unterwelt zurück "außer drei Stimmen allein" (Ms. A p. 58,16-18). Was es damit auf sich hat, daß die Drei nur hörbar sind, erhellt aus der Parallele in den Andreas-Paulus-Akten, wo Paulus von einer "Menge, die aufschrie an anderen Orten", berichtet, die er zwar hört, aber nicht sieht. 32 Wenn es dort weiter heißt, daß es sich bei den "anderen Orten" um diejenigen handelt, die "der Herr nicht besucht hat, als er hinab in die Unterwelt ging" /3 wird zu vermuten sein, daß man die Menge deshalb nur hört, weil 'sie sich an sehr entlegenen oder tiefen Orten der Unterwelt befindet. So auch die drei Stimmen. Andere die. Unterwelt differenzierende Begriffe meinen weniger die Geographie der Unterwelt als deren Funktion. Grundsätzlich lassen sich die beiden Funktionen des Verweilortes und Strafortes unterscheiden. Hinzu kommt die Frage, ob an die Hölle im 34 Sinne eines endgültigen Strafortes gedacht war. Die Unterwelt als Verweilort heißt im LB "Gefängnis". So im Gebet der eingeschlossenen Gerechten (§ 11): "Guter Gott, erbar[m]e[n]d und barm[herzig], [sei barm]herzig mit uns, denn <wir> sind in das Ge[fangnis] eingeschlossen ... " (Ms. C 14,4f.)35 30

So in der dem Athanasius zugeschriebenen Predigt über die Arbeiter im Weinberg: "Er kam in den Tartarus" (ed. Budge, Horn., S.87. - Die Predigt nach BL Or. 5001 fol. 105r - fol.l 16r; a. a. Ö. S. xxxviif.: Einf.;S. 80-89: Text; S. 226-234: Übers. -Zur Angabe des Verf. ~gl~-- Müller, Predigt S. 38, der an der "Verkehrtheit der Verfasserangabe" keinen Zweifel läßt.). - Nach den Andreas-Paulus-Akten soll der Erzengel Michael Judas' Seele hinunter in den "Tartaros der Unterwelt" bringen; im "Tartarus" soll er bleiben bis zum Tag des Gerichts (Jacques a. a. 0., S. 202). - Ähnliches allgemein von den Sündern: In der dem Erzbischof Theophilus zugeschriebenen Predigt über Umkehr und Enthaltsamkeit werfen Zornesengel die Seelen der Sünder in die "Tartaroi der Unterwelt" (ed. Budge, Horn., S. 71). - Der griechische Tartaros ist ein "Ort völliger Finsternis, an dem die Nacht haust. ( ... ) Im Epos liegt er so tief unter dem Hades wie der Himmel über der Erde" (RAC 17, Sp. 265f. [HabermehTJ). Ursprünglich ist Tartarus Name der Unterwelt insofern er das Gefängnis der gestürzten Titanen bezeichnet: "Homer und Hesiod kennen nur einen Ort der Unterwelt, der verschiedene Namen trägt, doch im Zusammenhang mit ( ... ) den von Zeus besiegten Titanen ( ... ) als 'Tartaros' bezeichnet wird" (Karl, Chaos und Tartaros, S. 79). - Zum Tartarus als dem tiefsten Teil der Unterwelt vgl. Zandee a. a. 0., S. 312.

31

Predigt über die Arbeiter im Weinberg a. a. O.

32

Jaques a. a. 0., S. 204.

33

Ebd.

34

Zandee hält diese letztere Auffassung, die er die eschatologische nennt, für die ursprüngliche, während die erstere, nach der die Unterwelt als Verweilort bis zum jüngsten Gericht gilt, jüngeren Datums sei (ders., Nederlands theologisch tijdschrift 9, S. 164f.).

35

Das Gebet ist vorgebildet in OdSaI42,15-18: "Erbarme dich unser, Sohn Gottes! und handle mit uns nach deiner Freundlichkeit,

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

234

36

Das Bild von der Unterwelt als Gefängnis ist geläufig. Der biblische Hintergrund von I Ptr 3,19 ist wahrscheinlich nicht Ausgangspunkt des Bildes, da das Hauptmotiv der 37 Petrusstelle, die Hadespredigt, im LB keine Bearbeitung findet. Auf den Aspekt des Strafortes wird angespielt, wenn die Unterwelt an zwei Stellen als Feuerhölle erscheint. Im ersten Fall treten der aus der biblischen Tradition stammende Begriff der Gehenna und der griechisch-synkretistische des Tartaruchos im Verein auf: "Die Flamme erstickte. [Der Tartaru]cho[s wurde] beschämt. Die Gehenna wurde still" (Ms. C 13,3f.).

Die adjektivische Bildung "Tartaruchos" ist in der griechischen Mythologie nicht belegt38 und nur aus christlich-apokrypher, gnostischer und Zauberliteratur bekannt. 39 Ursprünglich ist der Tartaruchos Unterweltsherrscher. In christliche und bringe uns heraus aus den Banden der Finsternis. Und öffne uns das Tor, durch das wird zu dir hinausgehen können. Denn wir sehen, daß sich unser Tod dir nicht naht. Erlöst werden möchten auch wir mit dir, denn du bist unser Erlöser" (NTApo] 11, S.625). 36

V gl. z.B. die Predigt über Leib und Seele: "Und er (seil. der Teufel) nahm ihn gefangen in das Übel des Todes und die Tore der Unterwelt, während er allezeit auf den Menschen einschlug in seinen Ungerechtigkeiten, bis er ihn eingekerkert hat beim Tod. Und er schloß ihn ein in das Gefängnis der Unterwelt. Deshalb konnte die Seele, da gebunden in der Finsternis, sich nicht davonmachen von den Orten der Gefangenschaft bei den Toten" (ed. Budge, Horn., S.123), sowie den bohairischen Panegyrikus auf Johannes den Täufer: " ... wird man dich (seil. die Tochter der Herodias) deinerseits in das Gefängnis der Unterwelt werfen" (de Vis, Homelies I, S. 49); Mit dem Motiv des unterweltlichen Gefängnisses verwandt ist das Gefühl der Freiheitsberaubung, das sich angesichts des Todes bemerkbar macht. So ist der sterbende Joseph "schon in den Schlingen des Todes gefangen" (Josephslegende 18,1; ed. Lagarde, Aegyptiaca, S.18; Le/ort a. a. 0., S. 210).

37

Die Hadespredigt von I Petr. 3,19 ist Thema von Vogels' Diss. "Christi Abstieg". - Daß die Hadespredigt als das, wie zuletzt ders. a. a. 0., S.184 zeigt, älteste Motiv des Descensusglaubens, im LB nicht zum Tragen kommt, muß noch nicht darauf hindeuten, daß man es hier mit einer späten Entwicklung zu tun hat. Eher ist eine regionale Sonderentwicklung wahrscheinlich zu machen.

38

Nicht bei Pape a. a. O.

39

Vgl. den Zaubertext Nr.VIII in Krapp, Zaubertexte Bd. 2, S. 21, wo einem Gott, sollte er sich dem Wunsch des Beschwörers verweigern, gedroht wird: " .. so werde ich in die Unterwelt hinabgehen, den Tartaruchos heraufholen und zu ihm sprechen: 'Du bist auch ein Gott... "'. Zur

Tod und Unterwelt

235

Höllenvorstellungen eingegliedert erscheint der Tartaruchos in der PsApkJoh. 40 In der lat. Fassung der ApkPaul 16 heißt der Strafengel selbst Tartaruchos,41 ebenso im Buch 42 des Thomas . Tartaruchos konnte auch zum Namen des Satans werden. So erklärt der Satan in den QB 4,25, die Bedeutung seines Namens sei "ä:YYEAOr; 'top'topouxor;,,43. Zudessen Aufgaben gehört wiederum die Folterung der Verdammten. 44 Die Vergleichsstellen zeigen, daß Tartaruchos für die Unterwelt als Ort teuflischer Mächte und Strafen steht. Der biblische Begriff der Gehenna fügt sich gut zu dem mit dem Tartaruchos angeschlagenen Thema der Unterwelt als Strafort: Die Gehenna ist die Feuerhölle,45 die sich so auch im NT wiederfindet. 46 Weiter unten heißt es: "Und weggehoben waren die ehernen [Öfen], die feurigen." (Ms. C 19,24f.) par.: "Und er hatte zugeschüttet die ehernen Öfen, die feurigen" (Ms. A p. 58,1 Iff.).

Für die Frage nach der Herkunft dieses Motivs gibt es zwei mögliche Wege der Antwort: Geht man nicht von dem hier gebrauchten "TPlP", sondern von dem Anrede 'Du bist auch ein Gott' vgl. den Text Nr. IX (a. a. 0., S.23), wo Satan sagt "Ich bin auch ein Gott". 40

Hier fordert der Strafengel Temeluchos den Tartaruchos auf, die Hölle ftir die Vollstreckung der Strafen an den Verdammten bereitzumachen (Tischendorf, Apocalypses apocryphae, S.93f. Vgl. dazu Kropp, Zaubertexte 3, S.87f.).

41-

NTAp05 11, S. 655. - Die gr. Überlieferung hat hier Temeluchos (a. a. 0., Anm. 41) und die koptische Aftemeluchos (Budge, Mise. voLl, S. 558).

42

,,[Wer] euch verfolgt [hat], [wird] übergeb[en werden jenem En]gel, dem Tartarouchos, [bei dem flammendes F]euer [ist], das sie verfolgt, [während] Feuergeißeln Funken über Funken sprühen lassen ... " (NHC un, 142,40-143,1; Übers. Schenke in: NTAp06 I, S. 202).

43

Bonwetseh, NAG Phil.- hist. Kl., 1897, S. 22; in NTAp06 I, S. 433 als "Höllenengel" übersetzt (Übers. Sehe idwe iler).

44

QB 4,37ff.

45

Nach Jeremias, Th WNT 1, 1933, S. 655, ist yeEvva die gräzisierte Form des aram. Gehinnom, des Namens ftir das Wadi er-rababi im Süden Jerusalems. Die wegen des darin geübten Molochdienstes ergangenen prophetischen Unheilsverkündigungen haben die Apokalyptiker veranlaßt, das "Hinnomtal als Stätte der sich nach dem Endgericht öffnenden Feuerhölle" zu identifizieren (ebd). Die geographische Bezeichnung wurde dann zum Begriff fur die Feuerhölle selbst. - In der jüdischen Literatur ist die Feuerhölle seit Hen belegt. Da sie zuerst in Ägypten bezeugt ist, kann eine Einwanderung des ägypt. Motivs in die jüdisch-christliche Literatur wahrscheinlich gemacht werden. Vgl. dazu Hornung: "Wir können diese Vorstellung weitaus am frühesten in Ägypten belegen, vermeiden aber die Behauptung, daß sie von dort ausgegangen- ist, denn die Feuersglut als Strafe gehört mit großer Wahrscheinlichkeit zu den archetypischen Vorstellungen der Menschheit" (ders., ASA W 59,3, S.21).

46

Mt 5,22. 18,8f. par. Mk 9,43; 9,47f.; Jak 3,6.

236

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

synonymen ,,2POO" aus, stößt man zuerst auf den Feuerofen Mt.13,42.50, in den die Bösen geworfen werden. 47 Dieser Feuerofen findet Eingang auch in die koptische Literatur. 48 Da im LB jedoch "TpJp" und nicht ,,2POO" rür Ofen steht und außerdem der Plural gebraucht wird, liegt eine nichtbiblische Herkunft nahe. Einen Weg weist der Vergleich mit ThPs 7,12, wo es im Zusammenhang einer Verarbeitung des christlichen Descensusmotivs in nicht-biblischer, mythologischer Sprache heißt, daß der lebendige Geist die "Öfen des Feuers" auslöscht. 49 Befragt man die pagane ägyptische Tradition, so findet sich, daß höllische Feueröfen schon im Pfortenbuch und Höhlenbuch vorkommen, in letzterem auch mit bildlicher Darstellung versehen. 50 Wenn mit dem Descensus Christi die Unterwelt in ihrem Aspekt als Feuerhölle zerstört ist (§8), scheint - nach dem LB - die Unterwelt als Strafort zeitlich mit dem eschatologischen Geschehen der Auferstehung des Erlösers terminiert. Spricht der LB also gegen die in späten Apokalypsen gepflegte Anschauung von der Unterwelt als einer gegenwärtig funktionierenden Strafanstalt?51 Andererseits deuten die "drei Stimmen" (§24) und die Verfluchung des Judas daraufhin, daß die Unterwelt auch als endgültiger Strafort gemeint sein kann. Die Charakterisierung des Ortes, an dem die drei Stimme verbannt sind, erfolgt in einer der koptischen Literatur geläufigen Metaphernreihe: " ... die an dem Ort des Weinens und des Knirschens der Zähne waren, dem Ort des Seufzens und der Verstörung und des Zitterns und des schlaflosen Wurmes" (Ms. A 58,29-34 par.).52

47

Mt formuliert hier nach den Worten der Anweisung des Nebukadnezar Dan 3,6.

48

Zwei Beispiele aus der Übersetzungsliteratur: In der Metastasis des Johannes (ActJoh 114) steht der Feuerofen in einer Reihe von Umschreibungen der Schrecken der Hölle (Budge. ApocT., S. 57). - Auf Mt 13,40.42 wird in der Predigt Johannes des Fasters über Buße und Enthaltsamkeit angespielt (Budge, Horn., S. 36).

49

Nagel, Thomaspsalmen, S. 44.

50

Vgl. E.Hornung a. a. 0., S. 24f. E.Hornung zählt vier verschiedene Bezeichnungen auf, die für die Feuerstelle, den daraufgestellten Kessel und den Schmelzofen stehen. Abb. 5 ( a. a. 0., S. 26), nach einer Darstellung aus der Spätzeit, zeigt einen Kessel mit Skeletten, der auf einen beheizten Ofen gestellt ist.

51

Vgl. Z.B. die Unterweltsvisionen der Paulusapokalypse 31 ff.

52

Vgl. dazu das "Asketikon des Apa Ephraim" (ed. Budge, Mart., S. 177): " ... damit wir nicht dem Ort des Weinens und des Knirschens der Zähne und des schlaflosen Wurmes und der Schmach und der Schande und dem großen strengen Gericht verfallen" Das "Asketikon des Apa Ephraim" in BL Or 6783 (ed. Budge a. a. 0., S.lvi-lix: Einl., S. 157-178: Text; S. 409-430: Übers.). Der Kodex wurde der Kirche des Merkurios in Esna i. J. 1003 oder 973 dediziert (a. a. 0., S. xixf.). Ebenso das Leben des Apa Onnophrios (ed. Budge a. a. 0., S. 208):

Tod und Unterwelt

237

Während das "Weinen" und "Knirschen der Zähne" zu der Topik der "äußersten Finsternis" bei Mt 8,12; 22,13; 25,30 gehören, geht der "schlaflose Wurm" zwar auf den -"Wurm", der "nicht endigt", von Mk 9,48 zurück, 53 ist hier jedoch, wie in den vergleichbaren Reihen, durch den aus der griech.-röm. Mythologie bekannten "schlaflosen Wurm,,54 ersetzt. Der Wechsel in der Beschreibung des Wurmes gibt zu erkennen, . wie ein biblisches Motiv aus einem durch den hellenistischen Sprachgebrauch vorgegebenen verstanden wurde.

4.1.3 Tod

Herr der Unterwelt und Gegenspieler des Erlösers bei dessen Höllenfahrt ist der personifizierte Tod. Der Einsatz des Descensusberichtes (§7) Der Tod kam herauf aus der Unterwelt und sprach: "Wo ist nun diese Seele, die frisch aus dem Leibe gekommen ist?" (Ms. C 11,10-12)

orientiert über die handelnde Person: den Tod, ihren Bereich: die Unterwelt und ihre Tätigkeit: das der Seele Nachstellen. Das Abstraktum "Tod" ist als handelnde Figur in Szene gesetzt. Die menschliche Erfahrung dessen, was Tod ist, wird in einer Personifikation verdichtet und zugleich räumlich verortet. Der Tod erscheint als "persönliche Komponente" seines "Wirkungsbereiches", der Unterwelt. 55 Bei der " ... dann würden sie uns strafen mit großen Strafen, dem Knirschen der Zähne und der äußersten Finsternis, dem unauslöschlichen Brand und dem schlaflosenWurm, der an der Seele nagt". Das "Leben des Onnophrios" in BL Or. 7027, einem im J. 975 oder 1005 für das Merkurioskloster von Edfu geschriebenen Kodex [a. a. 0., S. xxf.]; ed. Budge a. a. 0., S. lxivlxviii: Einl., S. 205-224: Text; S. 455-473: Übers. 53

In der sahidischen Übersetzung wird "wo ihr Wurm nicht endigt" mit "n.h\ÖI.. €T.h\n€'lr߀NT NÖI...h\O'lr Öl..N" wiedergegeben (Horner, NT sah. I, S. 506).

54

Für den "schlaflosen Drachen" vgl. z. B. Ovid, met. VII,35f. (der das goldene Vlies bewachende Drache) und IX,190 (der die hesperischen Äpfel bewachende Drache).

55

KP 4, 1975, Sp. 661 [Pälscher]. - Nach Pälscher a. a. O. und LÄ 4, 1982, Sp. 978f [Guglielmi] ist zwischen Personifikation als poetischer und als religionswissenschaftlicher Kategorie zu unterscheiden. Während erstere, dem Bereich der Metapher zugehörig, die in der Personifikation erfolgte Belebung eines Begriffs im uneigentliehen Sinne verstehe, handele es sich bei letzterer "um eine Erlebnisweise, in der Dinge oder Vorgänge zugleich als Person und Sache erlebt werden. ( .. ) Die Gottheit erscheint in ihrem Bereich als dessen persönliche Komponente. und dieser als dieses Gottes Wirkungsbereich" (Pälscher, ebd.). - Die Unterscheidung will dem Vf. nicht einleuchten, da Dichtung gesteigerte Erfahrung ist: Sie erlebt Widerfahrnisse personal. - Über Personifikation im alten Ägypten gibt G. Thausing einleitend zu ihrem Aufsatz über die Personifikation des Todes Auskunft: Für das alte und mittlere Reich gelte, "daß jeder sog. abstrakte Begriff (... ) nichts anderes ist als eine Gottheit"

238

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

Frage nach der Herkunft dieser Personifikation sind zunächst biblische Quellen 56 auszuschließen. Dagegen kommt die jüdische Überlieferung vom Todesengel bzw. die griechische von Thanatos in Betracht. 57 Seine charakteristische Tätigkeit besteht, nach 58 TestAbr A 20, darin, gemäß Gottes Auftrag die Seele vom Leib zu trennen. "Räuber" (LB Ms. C 12,5) heißt der Tod in einer mehr dualistischen Sicht, insofern er die Seelen abholt und in der Unterwelt einschließt. Das Motiv des Todes als Räuber entstammt 59 vielleicht dem paganen Ägypten und ist auch anderweitig in der koptischen Literatur (dies., Archiv flir ägyptische Archäologie I, H. 1, 1938, S. 215). Für die Spätzeit sind zwei gegenläufige Bewegungen festzustellen: Abstrakta werden einerseits unter Götternamen verdeckt, andererseits, in archaisierender Wendung, alle Begriffe personifiziert (ebd.). 56

In der dichterischen Form des parallelismus membrorum erscheint der personifizierte Tod in der prophetischen (Jes 28,15) und in der Weisheitsliteratur (Hi 28,22) als Paargenosse der Scheol bzw., an letzterer Stelle, des Abgrundes (Abaddon). Die Apk nimmt diese Redeform auf, wenn sie 6,8 den Tod, den Reiter auf dem fahlen Roß, vom Hades gefolgt sein läßt und 20,13 beide zur Stunde des Gerichts die Toten herausgeben und alsbald in den Feuerpfuhl geworfen werden (Vgl. auch 1,18). - Ohne den Paargenossen Sir 41,1f. und Paulus Röm 5,14.17; I Kor 15,55. Die Weisheit des Siraziden, der zur Annahme des allgemeinen Todesschicksals rät, kommt manchem koptischen Text nahe. Dagegen wird die paulinische Auffassung, nach der der personifizierte Tod als Herr des vergehenden Äons figuriert, nicht rezipiert.

57

"Die Gestalt des Todesengels (seil. im TestAbr [Vf.]) ist nahe verwandt mit der Darstellung des Thanatos in der volkstümlichen griechischen Überlieferung" (Janssen, Testament Abrahams, S. 197). Zum Todesengel in der jüdischen Überlieferung vgl. Bietenhard, Himmlische Welt, S. 74.116. - Zur ägyptischen Sprachwelt gehört eine Todespersonifikation zunächst nicht. Im Gegenteil: der Begriff wird durch Umschreibungen vermieden (Thausing a. a. 0., S. 217). Eine Personifizierung erfährt der Tod dann in Seth, dem Gegenspieler des Osiris (a. a. 0., S. 218). Im Fall des LB ist für die Herleitung der Personifikation primär der jüdische Hintergrund zu befragen.

58

Vgl. TestAbr A 20. - Aus der koptischen Lit. vgl. die Predigt über Leib und Seele: "Denn die Seele und der Leib trennten sich. Und der Tod trennte sie voneinander" (ed. Budge, Horn., S. 117). Ähnlich in der Josefslegende: Der Tod wagt zunächst nicht, den Leib Josefs zu "trennen" (23,5). Schließlich nimmt er die Seele Josefs und bringt sie aus dem Leib heraus (23,9; ed. Lagarde, Aegyptiaca, S. 28).

59

Vgl. Grapow, ZÄS 72, 1936, S. 76f.; Derchain, edE 33, 1958, S. 29-32. - Der Tod wird als Räuber angesprochen, wenn es sich um vorzeitigen Tod, etwa eines Kindes, handelt. Die Passage aus der Lehre des Anii, die Grapow a. a. O. in einer emend. Fassung so zitiert: "Der Tod kommt, er raubt das Kind, das noch auf dem Schooß (sie) seiner Mutter ist, ebenso wie den Mann, wenn er ein Greis geworden ist" findet im LB eine späte Parallele in der dritten Rede des Todes an den Erlöser (§ 13), in der er sechs unterschiedliche Stände und Lebensalter aufzählt, vor denen er vorgibt, Respekt zu haben. Darin heißt es u. a.: "Und du bist kein Greis, daß ich mich scheute vor deinem ehrwürdigen grauen Haar. Noch bist du ein Kind, daß ich mich scheute vor deiner Jugend. Noch bist du ein

Tod und Unterwelt

239

60 bekannt. Von der gängigen Tradition unterscheidet sich das Handeln des Todes im LB darin, daß der Tod hier nicht den Tod vollstreckt, sondern erst an der abgeschiedenen Seele tätig wird. Die Variante wird durch den besonderen christologischen Kontext gefordert, hat aber auch Anhalt an einer jüdischen Tradition: Wenn es heißt, daß der Tod die Seele schon zwei Tage lang sucht (Ms. C 11,13), bzw. daß der Leib Jesu bereits zwei Tage in der Erde liegt (p. 12,llf.), wirkt die jüdische Vorstellung nach, daß sich die Seele nach dem Tod "noch drei Tage in der Nähe des Leichnams aufhält".61 Indem der LB diese Tradition aufgreift, gelingt es ihm, die Höllenfahrt Christi in die anthropologische Grundsituation der Begegnung mit dem Tod einzustellen. Auf derselben Linie liegt, daß der Tod den dem Kopten bekannten Namen des Todesengels, Abbaton, erhält. Dreimal wird der "Tod", mit dem der Erlöser konfrontiert ist, ausdrücklich mit dem Todesengel identifiziert: "Abbaton, welcher der Tod [ist]" (Ms. C 11 ,25f.), "Abbaton, der Engel, der der Tod ist" (p. 15, 18f. par Ms. A 46,39f.), "Abbaton aber, der Tod" (p. 19,9 par. Ms. A 57,1 Off.).

Abaddon62 ist im AT ein Begriff, der in poetischen Texten vorkommt und dort im 63 Sinne von Vertilgung, Untergang gebraucht ist oder im synonymen Parallelismus mit 64 Grab Scheol oder Tod steht. Hi 28,22 tritt Abaddon zusammen mit dem Tod in 65 Personifikation auf. In dieser personifizierten Gestalt kennt ihn Apk 9,11 als "Engel des Abgrunds (Abyssos)", der das von Johannes geschaute Heer der Skorpionenwesen befehligt. Der Name scheint allerdings nicht durch Apk 9,11 vermittelt zu sein, da zwei j

Frühverstorbener, daß ich mich vor deinem zarten Alter scheute ... Über diese aber bin ich Herr" (Ms. C 14,11-17). 60

V gl die Predigt über Leib und Seele: "Sie (seil. die Seele) wurde aber dahingegeben durch den Bösen, dem sie gefolgt war, daß man sie festsetze in der Unterwelt; denn er raubte sie wie ein Räuber" (ed. Budge, Horn., S. 118).

61

Bultmann, Johannes, S. 3056 mit Lit. Bousset, Religion des Judentums, S. 2971, berichtet noch von einer anderen Tradition, die "ein siebentägiges Schweben der Seele um den Leichnam" kennt.

62

Vgl. Jeremias, ThWNT 1, 1933, S. 4.

63

Hi31,12.

64

Ps 88,2; Prv 15,11; Hi 26,6. 28,22. - Das rabbinische Judentum identifiziert Abaddon mit einer unterweltlichen Lokalität: Er ist "der unterste Raum der Hölle" (Bousset, Die Offenbarung Johannis, S.352).

65

Bousset, Religion des Judentums, S. 334, hält die persönliche Auffassung von "Abaddon" für die ursprüngliche. Es habe sich um den Natrten für einen Unterwelts- oder Totengott gehandelt.

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

240

bedeutende sahidische Mss. der Apk sowie die bohairische Version den Namen verändert wiedergeben: ~B~('('W (Berlin ms. or. oct. 408)66

B~TTOON (BM Or. 6803 fol. 14v)67 ),\~(,€~OON. 68

Zudem sprechen die in einschlägigen Texten durchgängig gebrauchte Schreibung ö-..BBö-.. TON und die mit dem Todesengel nicht übereinkommende Charakteristik des Abaddon der Apk gegen eine Übernahme des Namens aus der Apk. Offenbar war der Todesengel eine schon vorchristlich bekannte Größe, an die die koptischen Bibelübersetzer keine Erinnerungen wecken wollten und den Namen deshalb verwischten. Vielleicht handelt es sich, da ein Todesengel Abbaton im Judentum sonst nicht bekannt ist, um eine besondere Schöpfung des ägyptischen Judentums. 69 Für den koptischen Christen war er eine bekannte und, wie bereits die Vermeidung des Namens in der koptischen Übersetzung der Apk vermuten läßt, nicht unumstrittene Gestalt. 70 Der Name wird in der kopt. Lit. unterschiedlich gewichtet. Als bekannt wird er in den sahidischen Versionen der Josefslegende vorausgesetzt. 71 Anders in der Predigt über Abbaton, einem Text,72 der die Verehrung des Todesengels eigens begründen will: Hier ist Abbaton der Name, der dem vorher Muriel genannten Engel von Gott anläßlich seiner Einsetzung verliehen wird. 73 Im LB wird bei der Identifizierung der Figur des Todes aus dem Descensus mit dem Todesengel Abbaton die homiletische Absicht verfolgt, die Furcht vor dem Engel, den jeder in seiner Todesstunde gewärtigen muß, zu nehmen: Der Erlöser hat ihn schon überlistet. 66

Über dem 00 ein v-Strich. Ed. Goussen, Apocalypsis, S. 30 (0. Angabe der Numerierung nach fol.); erneut bei Delaporte, Apocalypse, o. S. Delaporte datiert das Ms. auf das 5. oder 6. Jh. (ders a. a. 0., S. V).

67

Ed. Budge, BibI., S. 293.

68

Horner, NT boh. 4, S. 500.

69

Anders Müller, Engellehre, S. 100, der die Auffassung von Abbaton als Todesengel für eine sekundäre Christianisierung einer Dämonengestalt hält.

70

So lehrte Johannes von Parallos (* 540, t 610/20) ausdrücklich gegen Lehren über Abbaton (Coptic Encyc\opedia 5, S.1368 [Müller]).

71 . Josefslegende 21,1: " ... Abbaton, der gekommen war, während die Unterwelt ihm folgte ... " (ed. Lefort a. a. 0., S.211; die Formulierung nach Apk 6,8); 23,9: "Da trat Abbaton herzu, nahm die Seele meines Vaters Josef '" " (ed. Lagarde a. a. 0., S.28). 72

BL Or. 7025; ed. Budge, Mart., S. xxii. lxviii-lxxii: Ein\.; S. 225-249: Text; S. 258-274: Übers. - Vgl. dazu Müller, Predigt, S. 99f. 106. 180-189. Der Kolophon datiert die Abschrift auf 982 n. Chr. (Budge a. a. 0., S. 248; vgI. S. xxii).

73

Ed. Budge a. a. 0., S. 241.

Tod und Unterwelt

241

Zwei verschiedene Traditionen von einem Partner bzw. einem sechsköpfigen Gefolge des Todes stehen im LB nebeneinander. In seinen Bezeichnungen rür den Partner bzw. das Gefolge ist der Londoner Text inkonsequent. Ms. C 12,17; 19,12 wird der Gesprächspartner des Todes sein "Sohn, der die Pest ist" genannt, während die p. 11,25ff. im Gefolge des Todes genannten Sechse zuerst "Diener" (p. 11,25), dann aber "Söhne" (p. 12,2; 13,18; 15,8; 19,21) bzw. "seine Kleinen" (p. 13,20) heißen. Ms. A ist kosequenter, indem der Gesprächsp~rtner des Todes "sein Mächtiger, die Pest" (p. 57, 19) und die Sechse "Dekane,,74 (p. '57,57; 59, 18t) heißen. Mit dem Gefolge der "Diener" oder "Söhne,,/5 die Ms. C 11 ,26ff. mit Namensnennung, kurzer Beschreibung des Äußeren und allgemeiner Charakterisierung vorgestellt werden, bzw. der "Dekane" führt der LB ein Motiv fort, das traditionell zur Epiphanie des Todes gehört. 76 Während sich der LB im Vergleich zu anderen Texten in der Bildhaftigkeit zurückhält, besteht sein Interesse an den Namen (Ms. C 11,2612,2): Gaios und Tryphon sind in Ägypten geläufige Namen. 77 Ophiath könnte mit Ophion bzw. Ophioneus, dem - nach orphischer Lehre - Symbol der gottwidrigen Macht, die vor dem Regiment der guten Götter die Welt beherrscht haben soll, in Verbindung gebracht werden. 78 Phthinon ist part. von <\>8ivffi und heißt "Vernichter".79 74

Die Dekane sind in der ägyptischen Koine Polizisten (Liddell-Scott I, S.376a). ~eKav6<; bezeichnet "einen Befehlshaber über 10 berittene Leute und dann über 10 Soldaten auf den Polizeischiffen des Nils" (Gundei, Dekane, S. 29. Hier mag au'ch der griech. seit dem 3. Jh. v. Chr. bezeugte astrologische Begriff der Dekane im Hintergrund stehen: Man versteht unter ihm "entweder das ganze Drittel eines Tierkreiszeichens, das volle 10 Grad umfaßt, oder eine besondere Gottheit, welche den 10 Grad als deren Anführer gebietet" (ebd.). Diese Lehre von den ,,36 Göttern" scheint äg. Ursrpungs zu sein. In der koptischen Lit. fungieren die Dekane als das dämonische Gefolge des Todes, z.B. Josephslegende 21,1 (de Lagarde a. a. 0., S.23). Für ein Beispiel aus der martyrologischen Literatur vgl. Le/ort a. a. 0., S.220 Anm. 39.

75

Vgl. Silv NHC VII/4, 104,2f. (ed. Janssens, S.66): "Er machte zunichte die Brut (~"'JC€) des Todes".

76

Das Gefolge ist in anderen Texten sehr viel detaillierter geschildert und besonders durch die Anwesenheit der wechselgesichtigen Dämonen ausgezeichnet: Josephslegende 21,1.5 (de Lagarde a. a. 0., S. 23f.; Le/ort a. a. O. S. 212); Predigt über Abbaton (Budge a. a. 0., S. 242).

77

Vgl. die reiche Bezeugung bei Preisigke a. a. 0., Sp. 78. 446. Tryphon könnte freilich aus Tu<\>rov, dem orientalischer Mythologie entsprungenen Ungeheuer verbildet sein. Typhon, die interpretatio graeca des äg. Seth, zeigt "eine Mischgestalt von Mensch und Schlange, wie auch Seth" (Seippel, Typhonmythos, S. 57). - Nach der griech. Sage erschafft ihn Gaia mit Tartarus, aus Zorn über die Niederlage der Giganten (a .a. 0., S. 47). Nach anderer Überlieferung ist Hera die Mutter (a. a. 0., S. 54). "Zeus bezwingt ihn und wirft ihn unter den Ätna" (a. a. 0., S. 50). Da Typhon als Sohn der Gaia galt, liegt es nahe, in dem Gaios des LB einen Nachklang des Namens der chthonischen Göttin zu vermuten (Hinweis Richter).

78

Vgl. Wilamowitz, Glaube der Hellenen 1, S. 266 Anm. 3; Rahner, Symbole der Kirche, S. 280f.

79

Liddell-Scott 2, S. 1929b: kausative Bedeutung.

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

242

80 Sotomis läßt sich vielleicht von Sodom ableiten. Komphion könnte part. von KOJl1tEffi sein: "der Prahler".81 In bewußter Symmetrie zum Tod und seinem Gefolge steht der Erzengel Michael mit seinem Gefolge von sechs Engeln (Ms. C p. 34,26-28).82 Auf die Namen folgt ein Hinweis auf die äußere Gestalt der sechs Söhne und des 83 Todes selbst: Sie sind in der Gestalt von sich windenden Würmern vorgestellt. Hier können möglicherweise Vorstellungen des paganen Ägypten als Vorbilder gelten: Der Tod, rur sich genommen, wird einmal in mischgestaltiger Erscheinungsform einer geflügelten Schlange auf Beinen dargestellt. 84 Die andere Tradition, die der unterweltlichen Dyas, gehört auch sonst zum Descensusbericht: Hier treten stets zwei Repräsentanten der Unterwelt und diese untereinander im Dialog auf. 85 Gewöhnlich sind die Partner Tod und Teufel. So heißen in den QB 1,10ff. die unterweltlichen Gesprächspartner "Hades" und "Teufel" (bzw. "Beelzebub" oder "Beliar,,)86 und im EvNik 4 (20) "Hades" und "Satan".87 Der LB hingegen ordnet die Pest dem Tod als Partner zu (§§8.22). Außer in der Identität unterscheidet sich der Partner in der literarischen Gestaltung und seiner Aufgabe: Während sonst der Partner gleiches Gewicht hat, ist die Pest lediglich stummer Diener. Das Amt der "Pest" ist, wie den Fragen des Todes: "Wurde diese Seele, welche jüngst starb, zu dir in die Unterwelt gebracht? Wurde sie erwähnt bei dir? Hast du sie unter die große Zahl gerechnet?" (§8; Ms. C 12,17-21)

zu entnehmen ist, das eines Buchhalters der Unterwelt.

88

80

Hinweis Nagel.

81

Mit Kroll a. a. O. S. 792. - Liddell/Scott 1, S.976b: KOJl1tE.ro in der Grundbed. "ring", "clash", übertragen "boast", "brag".

82

An der betreffenden Stelle sind zwei Namen vergessen. Vgl. dazu u. 4.2.7.3.

83

Zu dieser Deutung des dunklen RO(\(\HRHN vgl. die Bemerkung zur Stelle in der Edition.

84

Hornung, Der Eine und die Vielen, S. 72.

85

Zur Tradition der unterweltlichen Dyas beim Descensus vgl. Kroll a. a. 0., S. 20. - Die Zweizahl des unterweltlichen Personals geht u. E. auf die im Sinne des synonymen Parallelismus gebildete PaarsteIlung von Tod und Unterwelt in der prophetischen und weisheitlichen Literatur des AT zurück. Die unterweltliche Dyas ist daher als die Vergegenständlichung einer ursprünglich dichterischen Redeweise zu verstehen.

86

NTApo6 1, S. 427f. - Beliar kommt zwar auch im LB, in einer Reihe mit Satan und Melchir im Zusammenhang der Überwältigung der Hölle (C 16,7f. par.) vor, wird allerdings nicht mit dem Tod zusammen genannt.

87

NTApo6 I, S. 415ff.

88

Diese Tätigkeit macht ihn mit Anubis verwandt, dem "Herzenzähler", der den toten König den irdischen Göttern ab- und den himmlischen zurechnet (Kees a. a. 0., S. 82f.).

Tod und Unterwelt

243

Teuflische Mächte werden hingegen nur als überwundene Feinde des höllenfahrenden Erlösers im Medium hymnischer Sprache erwähnt und nicht narrativ zu Figuren ausgebaut. 89 Der Umstand, daß im LB eine Assoziation zwischen dem Tod und den teuflischen Mächten vermieden wird, läßt vermuten, daß ein relativ freundliches Bild des Todes gezeichnet werden soll und führt zu der weiteren Frage nach der Wertigkeit des Todes im Glauben des christlichen Ägypten. Aus der Josefslegende erhält man konträre Antworten. Einmal heißt es, daß der Tod i'm Auftrag des Himmels, ein andermal, daß er in dem der Hölle handele: Josephslegende 21,5 bedroht Jesus den Tod als das "Werkzeug des Teufels",9o während der Auftrag 23,7, zu erfüllen, "was mein Vater dir aufgetragen hat",91 ihn als Werkzeug Gottes rehabilitiert. Im Gesamteindruck des Textes scheint der zweite Aspekt zu überwiegen. Die Predigt über Abbaton weiß 92 sogar, daß der Vater ihn zum "Engel des Todes" eingesetzt hat. Ein gleiches gilt vom Gefolge des Todes. Josephslegende 21,1 ist das schreckenerregende Gefolge 93 höllischen Ursprungs. Nach der Predigt über Abbaton hingegen ist es Gott selbst, der 94 den Todesengel mit dem schreckenerregenden Gefolge ausrüstet. Die Tendenz, den Schreckensaspekt des Todes auf Gott zurückzuführen, ist eine Eigenart nicht nur dieser 95 spekulativen Schrift. Wir vermuten, daß erst eine spätere Stufe der theologischen Reflexion, darauf bedacht, den Gedanken der Allmacht Gottes konsequent durchzuführen, das höllische Wesen des Todes in die Lehre vom Zorn Gottes aufgehoben hat. Verlorengegangen scheint dem Kopten das eschatologische 96 Bewußtsein vom Tod als letztem und zu vernichtendem Feind. Im LB stehen der Dualismus von Tod und göttlicher Welt, den die Dramaturgie des 89

Außer dem bereits erwähnten Tartaruchos (Ms.C p. 13,4) handelt es sich um Satan bzw. den Teufel, Beliar und Melchir (p. 16, 7f.1O par.). - Zu den Feinden des Erlösers im Descensus vgl u. 5.2.2.

90

Ed. Lagarde a. a. 0., S. 24. Vgl. dazu 21,1, wo es vom Tod heißt: " ... der, welcher der Ratgeber und der Listenschmied des Teufels ist von Anfang an" (ed. Lagarde a. a. 0., S. 23; vgl. Le/ort a. a. 0., S. 212). - Morenz, TU 56,1, S. 16, übersetzt hier falsch.

91

Ed. Lagarde a. a. 0., S. 24.

92

Ed. Budge, Mart., S. 225.

93

Lagarde a. a. 0., S. 23; Le/ort a. a. 0., S. 211f.

94

Budge a. a. 0., S. 242. In der Predigt ist es nicht zuerst das Gefolge, das den Schrecken des Todes ausmacht, sondern die Erscheinung des Todesengels selbst (fol. 22r-23r [Budge a. a. 0., S.24lf.]).

95

Den strengen Monotheismus lehrt auch das sekundäre Kap. 28,7ff. der Josefslegende: Hier handelt der Tod allein dann als der Zornige, wenn ein entsprechender Richterspruch des Himmels ergangen ist. Zum sekundären Charakter dieses Kap. vgl. Morenz a. a. 0., S.80.

96

Vgl. I Kor 15,26.

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

244

Descensusgeschehens verlangt, und der mehr monistische Ansatz, nach dem der Tod als Engel und von den teuflischen Mächten geschieden auftritt, unvermittelt nebeneinander.

4.2 Die himmlische Welt 4.2.1 Wahrnehmbarkeit der himmlischen Welt Die himmlische Welt ist sinnlich wahrnehmbar. Sie manifestiert sich optisch als Licht, akustisch als Stimme, Gesang und Musik und olfaktorisch als Duft.

4.2.1.1 Licht Licht ist das vornehmliehe Erkennungszeichen der himmlischen Welt und - als Genitiv- bzw. adjektivisches Attribut ihr meistgebrauchtes Charakteristikum. Daneben besteht auch ein absoluter Gebrauch von Licht. So wird dem Erlöser das Prädikat "wahres Licht" beigelegt (§43; Ms. C 30,17; vgl. Ms. A 29,63f.); sein Grab bzw. der Wagen bei der Auferstehung leuchten im "Licht des Lebens,,97 (§7; Ms. C 11,23; §15; Ms. C 15,22 f. par.). Als Attribut ist Licht zunächst ein kosmologischer Begriff: Die "Stunde des Lichtes"ist der Begriff für die Zeit des Sonnenaufgangs,98 die Zeit der Erscheinung des Auferstandenen (§33; Ms. C 23,11 par.) und des englischen Hymnus über den eucharistischen Elementen (Ms. C §27; 20,5 par.), die Zeit der Epiphanie des Erlösers. Sodann ist Licht Attribut der leibhaften Erscheinung der göttlichen Personen: Der Erlöser streckt seine "Lichthand" aus, um den Sonnenaufgang zu veranlassen (Ms. C 23,12); ein "Lichtmensch von Perlenglanz" (§35; p. 24,20f.)99 erscheint in der Segnung Mariens, während bei der im folgenden gezeigten Segenshand die Lichthaftigkeit mit anderen Vergleichsmomenten, ohne das Lexem "Licht" selbst, formuliert und das stärkste Licht-Bild des LB erzeugt wird:

97

Vgl. Joh 8,12.

98

Vgl. das Attribut Uriels im 4. Hymnus (§49): "Uriel mit dem Licht der Sonne" (Ms. C p. 33,12).

99

Das Attribut des Lichtes wird gern durch "von Perlen" verstärkt. Gemeint ist hier nicht das Material als solches, sondern sein Schimmer. Anders bei Adams Perlengürtel (p. 32,1 par.), bei dem an das Material selbst zu denken ist.

Die himmlische Welt

245

" ... und auch eine feurige Hand von der Farbe des Schnees" (Ms. C 24,22f.).IOO

Licht ist Attribut des Ortes Gottes, seines Zeltes (Ms. C 22,4f.), seines Thrones (Ms. C 29,10f.), ebenso Michaels (Ms. C 46,1) und der Engel (Ms. C 33,12f.). Die Mutter des Erlösers hat an dem Attribut Anteil: ihr Mutterleib ist ein "S[choß von Li]cht" (26,11f.). Ebenso ist der Apostel Andreas eine "Lichtsäule" (Ms. A 89,60-62 par.) und soll der Glaube des Thomas ein "Lichtadler" werden (Ms. A 90,43f.).101 Leuchtend sind auch die Apostelthrone (Ms. C 46,,10f.). Die Gerechten im Himmel leuchten ,,[s]ieben mal mehr als die Sonn[e]" (Ms. C 35,23-25)102. Der Märtyrer beschreibt seine Frömmigkeit als ein Erleuchtetwerden durch das "Licht des Sohnes Gottes" (Ms. A 36,41 ff.)\03 Das Attribut des Lichtes gehört auch zur Beschreibung des gerechtfertigten Adam: Lichtstrahlen brechen aus seinen Augen wie beim Sonnenaufgang (Ms. C 32,3f. par. Ms. B 117, 32ff.), und "Einprägungen von Li[cht]zeichenschrift" sind an seine Stirn geschrieben (p. 32,5ff.).

4.2.1.2 Duft Olfaktorisch ist die himmlische Welt als Duft wahrnehmbar. Duft, in seiner Eigenschaft, sich auszubreiten, wird zur Metapher für die Frohbotschaft. So fordert der Vater die Engel auf: .

"Mögen sie kommen mit ihren guten Botschaften und [ihr]en Wohlgerüchen" (§48; Ms. C 32,25f.).

Wohlgeruch ist Attribut der Engel Sareiu (Ms. C 33,1 Of.) bzw. Sausiu: " ... mit dem Wind des [Wohl]geruches" (Ms. A p. 80,60f.).104 Wohlgerüche begleiten die Engel bei der Aufnahme der Seele des Siophanes (Ms. C 45,10). Duft, der Erde und Himmel durchströmt, ist die Predigt des Apostels Matthias (Ms. C 40,21f.). Von der Eucharistie steigt ein Duftschwaden auf, den der Vater riecht und der ihn zum gnadenhaften

100 Ms. B hier kürzer "eine menschliche Handfläche von Licht" (p. 111,54-56). Die Vision der Hand ist auf Hes 10,8 zurückzuführen. 101 Vgl. auch das Lichtkreuz im Segensspruch für Philippus, das zum Inhalt seiner Predigt gehört und auf seiner Mission mit ihm geht (Ms. C 39,22-26). Mss. A und B haben das Licht-Attribut des Kreuzes getilgt. Das "Lichtkreuz" wird ActJoh 98 thematisiert und gehört zum gnostischen und manichäischen Wortschatz (vgl. NTAp05 TI, S. 16939 mit Lit.). 102 Vgl. slHen 66,7. 103 Hier im Panillelismus zum "Duft des Sohnes Gottes" (1.38-40). 104 Vgl. den Duft des Paradieses bei Afrem, de paradiso 9,17; 11,12-15, der dort im Zusammenhang mit dessen Wind und Hauch genannt wird.

246

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

Handeln veranlaßt (Ms. C 41, 16ff.).105 Das Herz des Märtyrers "frohlockt im Wohlgeruch des Sohnes Gottes" (Ms. A 36,37-40).

4.2.1.3 Stimme, Gesang und Musik Akustisch macht sich die himmlische Welt in geheimnisvoller Weise als Stimme bemerkbar, die etwa aus dem Leib des Gekreuzigten (Ms. A 35,63 ff. par.) oder aus himmlischer Höhe kommt (Ms. C 46, 4f.).106 Nächst ihrer Erscheinung als Licht ist der Lobgesang der Engel die bevorzugte Weise, in der sich die himmlische Welt kundtut. Der Gesang hat in einer besonderen Sprache, der Cheruben- (Ms. C 22,1 par.) bzw. der himmlischen Sprache (Ms. C 32,15; par. Ms. A 79,23f.: "Sprache der Himmlischen") statt und wird "in <einer> Melodie des Himmels" gesungen (Ms. C 32,3).107 Das Lobsingen ist nicht ohne den besungenen Gegenstand; so wird das Verbum 2, 'lr Jt\t{€'lr€ stets mit den Präpositionen €- bzw. €.2S.N- konstruiert: Die Engel singen "über" den eucharistischen Elementen (§27) bzw. besingen den auffahrenden Erlöser (Ms. C 27,4), Adam (Ms. C 32,[2]), Eva (1.14), die Seele des Siophanes (Ms. C 45,18) sowie die Apostelthrone (p. 46,23f.; 47,4).108 Einzig bei den auf den H1. Geist zu deutetenden zwölf Jungfräulichen auf dem Wagen ist das Singen absolut und nicht auf etwas bezüglich gesetzt (Ms. A 62,55-58 par.). Das Besingen der Protoplasten gehört zu deren Restitution, denn so wird ihnen die Ehre zuteil, die Adam nach der Vita Adae et Euae von Anfang an genossen hat. 109 105 Hier ist vom Opferrauch die Rede, als handele es sich bei der Eucharistie um ein Brandopfer. Gemeint ist die Wohlgefälligkeit der Handlung insgesamt. Anders der "wohlriechende Weihrauch" als Requisit der Eucharistiefeier (Ms. C 56,23f.). 106 Vgl. hier auch die Stimme, die den Tod vor der Beraubung warnt (§14; Ms. C 15,10-13). Vgl. dazu ActThom 10, wo es von Christus als der "Stimme, die von den Fürsten gehört wurde" (NTApo5 11, S; 308), heißt. Die Herkunft des Motives ist vermutlich bei Hi 28,22 zu suchen. 107 Von dieser Sprache, die im Zusammenhang der Anrede des Erlösers an seine Mutter "die Sprache seiner Göttlichkeit" heißt (Ms. C 22,16 par.) und die Maria ihrerseits versteht, gibt der LR hier und an anderer Stelle einige Proben (hier 1.16f.19f. par.; vgl.p. 38,10f.). Zur Himmelssprache im mariologischen Kontext vgl. das Gebet an den Logos in QB 2,16. 108 Ähnlich das Syntagma "einen Hymnus verkünden": Die Engel sollen Hymnen "zur (2,j;\) Freude" des Sohnes verkünden (Ms. C 28,1Of.); Michael ,,[verkündete] diesen Hymnus auf A[d]am" (Ms. C 32,28 par.). 109 In VitAd 12-17 berichtet der Teufel Adam den Anlaß seines Sturzes: Nach seiner Erschaffung bringt Michael Adam vor Gott und fordert die Engel auf, das "Bild Gottes" anzubeten. Der Engel, der dann zum Teufel wird, verweigert die Anbetung dessen, der später als er selbst geschaffen wurde, und wird aus dem Himmel auf die Erde ausgestoßen. Aus Neid gegen die Herrlichkeit Adams betrügt er dann dessen Frau. Diese Legende wird in den QB 4,52-56 zitiert. Für die patristische Adaption der Legende vgl. Charlesworth a. a. O. Bd.2, S. 262 Anm. 12a.

Die himmlische Welt·

247

In dem von Michael angeführten Engelshymnus sind einigen Engeln Musikinstrumente als Attribute beigegeben: 110 S[ar]aphuel mit seinen Har[fen] Nr()'~THpJON;'" Ms. C 33,7f.) Harmosiel, der (mit) der geistigen Tr[ompe]te" (cc)..~JlJrJ.; 112 l. 9f.) par. Harmuser, der (mit) dieser geistigen Trompete (Ms. A p. 80, 56ff.) Abraxath mit seiner Kithara (Ki6c)..Pc)..;

113

l. 45f.)

4

Kadiel mit seinerTrommel" (KO'lf'K.h\ Ms. C 33,11).

Für die koptische Literatur vgl. die Predigt über Abbaton (ed. Budge, Mart. S. 234f.): Hier befiehlt der Vater den himmlischen Ordnungen, Adam zu grüßen (a. a. 0., S. 234). Später psalliert eine Menge von Engeln vor ihm (a. a. 0., S. 235). Die "Anbetung" ist in der koptischen Adaption liturgisch interpretiert, so auch im LB. Ms. B nimmt Anstoß an der Verherrlichung der Protoplasten durch Engel und ersetzt - im Falle Evas - deshalb die Präposition €POC durch N.h\,M.c)..C: "Die Geister der Jungfräulichen sangen mit ihr" (Ms. B, 117, 54-57). 110 Die interessante Frage, ob die genannten Instrumente Aufschluß über kopt. Kirchenmusik geben, kann hier nicht weiter erörtert werden. 111 Das Psalterion war "in Griechenland ( ... ) eine Art Zither und wurde auch als solche in die islamischen Kulturen übernommen (Santir)" (Riethmüller, Musik des Altertums, S. 87). 112 "Die Salpinx, die Trompete, besteht aus einem langgestreckten Rohr mit einem Mundstück an einem Ende und einer glockenförmigen Erweiterung am anderen Ende" und dient als "Aufbruchszeichen im Kriege vor allem zu Beginn der Schlacht" (Wegner, Griechenland, S. 78 m. Abb. 79). Zur Salpinx als Singalinstrument vgl. I Kor 14,8; zur Lautstärke als Charakteristikum vgl. Hebr 12,19; Apk 1,10. Die Kriegstrompete war auch im alten Ägypten bekannt. So wurden im Grab des Tutanchamun silberne und goldene Trompeten gefunden. Hickmann spricht von "halb kultischen, halb militärischen Instrumenten" (ders., Ägypten, S. 120 m. Abb. 88; vgl. S. 74 m. Abb. 43.44). 113 Die klassische siebensaitige Kithara wird bei den Griechen "bei festlichen Anlässen gebraucht, vor allem im Kult der hohen olympischen Götter. Von ihr begleitet singt man Hymnen und Paiane" (Wegner a. a. 0., S. 44 m. Abb. 20. Ebd. eine genaue Beschreibung des Instrumentes.). In Ägypten tritt das vergleichbare Instrument, die Kastenleier, im Neuen Reich auf (Hickmann a. a. 0., S. 16). "Wieweit die ägyptischen und die griechischen Leiern miteinander verwandt sind, ist ein noch zu lösendes Problem der Musikinstrumentenkunde" (a. a. 0., S. 136 m. Abb. 110.111; vgl. S. 138 m. Abb. 112.113). - Salpinx, Kithara und Psalterion finden sich als Instrumente in dem babylonischen Hoforchester Dan 3,5.10.15 wieder. 114 KO'lf' K.h\ ist kopt. Äquivalent des griech:t'lJI11toVOV (v gl. Crum, S. 109b). Es handelt es sich um eine beidseitig bespannte Rahmentrommel, die im "Bereich dionysischer Musik" zu finden ist. Ihre Herkunft ist phrygisch. Mit der Verbreitung des Kultes der "phrygischen Göttermutter, der Meter oder Kybele ( ... ) hat sich das Tympanon in Griechenland verbreitet" (Wegner a. a. 0., S. 52 m. Abb. 26). Wie die Leier fand auach die Rahmentrommel im Neuen Reich Eingang nach Ägypten (Hickmann a. a. 0., S. 16). Hickmann schreibt zu der griech.-röm. Statuette einer trommelschlagenden Priesterin aus dem Faijum: "Diese ( ... ) Rahmentrommeln enthielten häufig

248

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

Der Trompete blasende Engel heißt in der koptischen Überlieferung sonst Uriel, bzw. 115 Unter letzterem Namen hat er als "der Trompeter" seinen festen häufiger Suriel. 116 Platz in der Liturgie. Nach einer arabischen Homilie ist seine Aufgabe, "vor den Gerechten und Heiligen" zu trompeten, "bis sie ins Paradies eintreten".1l7 Gegen die Hauptlinie der Tradition weist der LB die Trompete dem Engel Harmosiel bzw. Harmuser zu. Zudem ist die Trompete ihrer ursprünglich eschatologischen Bedeutung l18 entkleidet und ist unter die anderen Musikinstrumente eingereiht.

4.2.2 Kosmologie Am Beginn der Analyse der Himmelsvorstellungen stehe die im LB einzige Rede vom Himmel im kosmologischen Sinne: "Denn ich komme zu euch, morgen zur Stunde des Lichtes, die auch die Stunde ist, in der ich meine Licht-Rechte ausstrecke, daß die Sonne aufgehe über der Erde; zur Stunde auch, in der ich mein geistiges Gewand bewege, sitzend zur Rechten meines Vaters, daß der paradiesische Tau des siebten Himmels auf die Erde komme und sie sich satt trinke und Früchte des Lebens gebe" (§33; Ms. C 23,10-17 par.).

Der Zeitpunkt des Erscheinens vor den Jüngern wird kosmologisch ausgedeutet: Sonnenaufgang wie Morgentau sind durch den himmlischen Erlöser veranlaßt. Wenn der Niederschlag nicht etwa aus Wolken, sondern aus dem himmlisch verorteten Paradies kommt, und der Sonnenaufgang durch einen göttlichen Gestus veranlaßt wird, zeigt sich, daß der Kopte Himmelsphänomene nicht im Sinne einer Naturgesetzlichkeit auffaßte, sondern als kontingente göttliche Anordnung deutet. Im Sinne der Logos119 Christologie ist das Erscheinen der Naturphänomene dem Erlöser zugeschrieben. Rasselkörper (Steinehen, Körner, kleine Muscheln), wurden also sowohl wie gewöhnliche Trommeln geschlagen als auch wie Rasselkörper geschüttelt" (a. a. 0., S. 108 m. Abb. 74). 115 Vgl. dazu Polotsky, Museon 49, 1936, S. 231-243 (= CP S. 288-300). Zur Schwankung des Namens vgl. a. a. 0., S. 232-235 (=CP S. 289-292). 116 Er wird im Antiphonar bzw. Synaxar zum 27. Tube genannt (a. a. 0., S. 238 (= CP S. 295». 117 A. a. 0., S. 240 (= CP S. 297). 118 In der jüdischen Apokalyptik (4. Esra 6,23) wie im NT geben die Engel mit der Trompete das eschatologische Signal (Mt 24,31; Offb 8,2.6.13; 9,14; ohne Erwähnung der Engel: 1 Kor 15,52; 1 Th 4,16). 119 Anders in der frühjüdischen Tradition. Hier ist die Natur von Engeln regiert (vgl. Bietenhard, Himmlische Welt, S. IOlff.). Diese Auffassung ist grundlegend für einen kopt. Text spekulativen Charakters "Die Geheimnisse des Apostels Johannes und der heiligen Jungfrau" (BM Or. 7026; ed. Budge, Apoer., S. xxxii-xli: Einl.; 59-74: Text; 241-257: Übers. - Der Text wurde im Jahre 1006 von zwei Mönchen des Merkuriosklosters in Edfu für die eigene

Die himmlische Welt

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Der Erlöser ist derselbe, durch den alles gemacht ist. So wird die Morgenstunde zur Zeit der himmlischen Segnung im doppelten Sinn, zur Stunde der natürlichen und der geistigen Segnung: "Ich kommme zu euch zu jener Stunde, daß ich euch meinen Frieden gebe, den ich von meinem heiligen Vater empfing" (§33; Ms. C 23,17-19 par).

4.2.3 Die Öffnung der sieben Firmamente und das Zelt des Vaters Dreimal ereignet sich die Vision von der Öffnung der sieben Firmamente: in der Vision des Philogenes von der Auferweckung Jesu (§30; Ms. C 22,2-6 par.) und in den Visionen der Segnung Mariens (§35; Ms. C 24,18-26 par.) bzw. der Apostel (§59; Ms. C 38,10-20 par.).120 Die formelhafte Wendung besagt stets, daß sich die Himmel "nacheinander öffnen": "Ich sah die sieben Firmamente sich nacheinander öffnen" (Ms. A 62,62-63,1).

Das Motiv, dessen Vorbild in der frühjüdischen Literatur zu suchen ist,121 wird auch in vergleichbaren kopt. Texten im Zusammenhang einer segensvollen Mitteilung der 122 himmlischen Welt angetroffen. Die geöffneten Himmel geben des Blick frei auf das Klosterbibliothek kopiert (a. a. 0., S. xxxiif.). Über den Ursprung des Niederschlags werden hier verschiedene Theorien geboten: Das Wasser entspringt zu Füßen des Vaters und kommt durch Fürbitten Michaels auf die Erde (a. a. 0., S. 60f.). Ein anderes Bild zeigt eine baumumstandene himmlische Quelle, über die ein Engel gesetzt ist, der mit seinen Schwingen Wasser aus der Quelle schleudert, das durch die sieben sich öffnenden Himmel auf die Erde gelangt (a. a. 0., S. 64f.). Weiter unten heißt es, daß Winde, über die wiederum Engel gesetzt sind, die Flügel jenes Engels anblasen und damit seine Tätigkeit veranlassen (a. a. 0., S. 70). Der Sonnenaufgang geschieht durch den Engel der Sonne, dem Michael nach Vollendung der zwölf Nachtstunden Anweisung erteilt (a. a. 0., S. 71). Der Vergleich zeigt, wie sehr sich der LB durch seine theologische Konzentration von dem wahrscheinlich zeitgenössichen Text abhebt. Im LB deutet allein die Bemerkung am Ende des himmlischen Ostertags "Ein jeglicher (seil. Engel) ging zu seinem Ort, zu seinem Amt für sie" (§54; Ms. C 36,13f.) auf eine kosmische Funktion der Engelwelt. 120 Hier öffnet der Erlöser die Himmel durch ein Zauberwort (Ms. C 38, 10f. par.). 121 Vgl. die Vision Evas in der ApkMos 35,2: "Look up with your eyes (angeredet ist Seth), and see the seven heavens opened" (Übers. Johnson in: Charlesworth 1, S. 289). - Ein direktes Vorbild hat der Vf. bisher nicht finden können. 122 So in der erwähnten Vorstellung vom Tau schleudernden Engel in den "Geheimnissen des Apostels Johannes": " ... erhebt er sich und bewegt seine Flügel, die voll Tau sind und schleudert sie den Himmeln zu, und die Himmel öffnen sich nacheinander, und der Tau fließt auf die Erde" (ed. Budge a. a. 0, S. 64).

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sich ,,[in den] Höhen" befindende "LichtzeIt" (Ms. C 22,4f.), aus dem der Vater heraustritt, um den Erlöser aufzuwecken. Desgleichen gelangen die Apostel mit Jesus "zur Höhe, bis zu den Zelten des Vate[r]s" (p. 38,19).123 Das Zelt ist mehr als verdinglichte Metapher des Himmels zu nehmen,124 weniger als Erinnerung an das 125 bzw. an die Wiederaufnahme dieses Motivs in himmlische Urbild der Stiftshütte 127 126 Hebr und Apk . Wenn auch koptische Zaubertexte das "Zelt des Vaters" nennen, 128 greift der LB einen in einem bestimmten Milieu verbreiteten Sprachgebrauch auf. Mit der Öffnung der Himmel ist jeweils die Offenbarung des Vaters bzw. des Erlösers in anthropomorpher Gestalt verbunden: Der Vater ist zu sehen, wie er aus seinem Lichtzeit kommt und zum Grab geht, um den Erlöser aufzuerwecken (Ms. C 130 22,4-6);129 ein Lichtmensch von Perlenglanz ist zu sehen und sodann die Rechte der Trinität, die den Segen an Maria vollzieht (Ms. C 24,20-26);131 Christus wird in den Sehr nahe am LB steht das Gamalielevg., wenn es bei der Segnung des Petrus heißt: ,,(lhr) sieben Äonen von Licht, öffnet euch nacheinander, denn die Vollmacht meines e Vaters wird durch sie herabkommen ... " (ed. Guidi, RAL 3, 2 sem. 1887, S. 34) und weiter unten: "Er (seil. Petrus) sah die sieben Himmel sich nacheinander öffnen. Er sah den Glanz des Vaters und alle Ordnungen des Himmels herabkommen ... " (a. a. 0., S. 35). 123 Ms. B unterdrückt diesen Höhepunkt der himmlischen Entrückung. - In der durch die ApcPI (NHC V/2) bezeugten gnostischen Adaption des Themas des Aufstiegs durch die Himmel wird die Überlieferung überboten, indem auch der siebte Himmel, wo der nach Dan 7,9 gezeichnete Schöpfergott thront, passiert werden kann, bis ein zehnter als oberster Himmel erreicht wird (p. 22,23-24,8). 124 In diesem Sinne deutet Koester Apk 13,6, wenn er Jes 40,22 zum Vergleich heranzieht: "The crKllvil of Rev 13:6 may reflect a similar tendency to call heaven God's tent" (ders., Dwelling, S. 119). - Diesen Sprachgebrauch möchte man für das Zelt des LB beanspruchen. 125 Ex 25,9.40 u. ö. 126 Hebr 8,5 (Zitat von Ex 25,40); 9,11. 127 Apk 15,5. 128 Vgl. Kropp, Zaubertexte Nr. D: "die sechzig brennenden Lampen im Zelt des Vaters"; "das Heil der sieben goldenen Palmzweige, die im Zelt des Vaters hängen" (a. a. O. Bd. 1, S. 24, 1. 50f.; 53ff.; vgl. die Übers. a. a. O. Bd. 2, S. 151) und Nr. XXXIX (Gebet Mariae ad Bartos): "Seid gegrüßt, ihr sieben Vorhänge, die über sein heiliges Zelt ausgebreitet sind" (a. a. O. Bd. 2, S. 129). 129 Ms. A tilgt den Anthropomorphismus des Ganges des Vaters zum Grabe Jesu. 130 Ms. B tilgt diesen Anthropomorphismus. 131 Die Segnung des Petrus im Gamalielevg. wird ebenfalls durch die Hand der Trinität vollzogen:

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Himmel hinaufwandelnd gesehen, während seine Füße gleichzeitig auf dem Berg feststehen (Ms. C 38,14_16).132 Eine Kurzfassung des Motivs liegt §84; Ms. C 57,4 - wenn so richtig ergänzt ist vor, wo die geöffneten Himmel den Blick auf den zur Rechten sitzenden Erlöser gestatten, dessen Leib sich gleichzeitig auf dem Abendmahlstisch befindet. 133 Das Motiv· der sich öffnenden Himmel steht im Kontext einer kontingenten heilvollen Zuwendung der himmlischen Welt an die irdische. Die besondere Interpretation als Gottesoffenbarung, die das Motiv im LB erhält, zeigt auch an diesem Punkt die bewußt theologische Konzeption des LB. Die anthropomorphen Gotteserscheinungen sind als Ausdruck eines apokalyptisch aufgefaßten Glaubens zu verstehen, eines Glaubens, der von der Gottesoffenbarung lebt.

4.2.4 Paradies und himmlisches Jerusalem Sobald der siebte Himmel, die "Orte der Unsterblichkeit" (Ms. C 46,6; 49,3; Ms. B 112, 23-25), eigens in den Blick kommt, so besonders anläßlich des himmlischen Ostertags, sind das Paradies 134 und das himmlische Jerusalem 135 die Hauptbegriffe der Himmelstopographie. Distanz zu den zentralen Himmelsorten impliziert: Wenn der Vater gebietet, Adam und Eva aus dem Paradies herbeizuholen und Michael daraufhin den Auftrag ausfUhrt (Ms. C 31,18-21 par.), wirkt wahrscheinlich eine Lokalisierung des Paradieses 136 ini dritten Himmel nach. Ähnlich in der Jenseitsreise des Siophanes: Wenn er nach Verlassen der zentralen Himmelsorte im Paradies weilt und von dort aus seine Rückkehr in den Leib erfolgt (Ms.C 47,22-48,2), scheint das Paradies eine Mittellage zwischen Himmel und Erde einzunehmen. In dieser Mittellage scheint dem Paradies die Funktion zuzukommen, die Leiber der Verstorbenen zu beherbergen. So wird die Bewahrung des Leibes unmittelbar im Anschluß an den Paradiesesaufenthalt des Siophanes berichtet (Ms. C 49, 1.6-13). In dem sich mariologischem Interesse verdankenden Zusatz in Ms. B, in dem es heißt, daß Mariens Leib "unter den Baum "Und er sah die Rechte des guten Vaters herabkommen auf sein Haupt, indem sie eine einzige war mit dem Sohn, in Umhüllung des heiligen Geistes" (ed. Guidi a. a. 0.). 132 Abgeschwächt in Ms. B. 133 Vgl. die Interpretation dieser Passage bei James, JThS 15, 1914, S. 127. 134 Zum Paradies in der frühjüdischen Eschatologie allg. vgl. Volz, Eschatologie, S. 413-418. 135 Zum himmlischen Jerusalem allg. vgl. a. a. 0., S. 411f. 136 Nach ApkMos 40.43 werden die Leichname Adams und Abels im Paradies im dritten Himmel beigesetzt, zuletzt auch der Evas. Zu den verschiedenen, irdischen und himmlischen Lokalisierungen des Paradieses vgl. Volz a. a. 0., S. 414.

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des Lebens" gelegt und dort bis zur Parusie bewacht wird, ist diese Vorstellung deutlich greifbar (p. 112,28-37). Es finden sich Anklänge an Paradiesesbeschreibungen. Das Paradies ist baumbestanden: ,,[Ich] (seil. Siophanes) verweil[te] sieben Tage innerhalb der Paradiesesbäume des Jerusalems des Himmels (und) empfing Schatten unter ihren Zweigen." (§70; Ms. C 49,4f.)

und hat Blumen: "Sei gegrüßt, Thomas, ... (du) Paradiesesblume im siebten Himmel" (§78; Ms. C 53, 20f.). \37

Im Zusammenhang der Jenseitsreise des Siophanes wird das Paradies personalisiert vorgestellt: Es schmeichelt ihm und will ihn zum Bleiben überreden (§69a; Ms. C 47, 23ff.).138 Die Vorstellung von der himmlischen Stadt verdichtet sich am Ende der Vision des Ostertags. Es heißt, daß die Gerechten am Ende der Feier "sich aufmachten und hinein in die Stadt [Christi] gingen" (Ms. C 36,9).139 Die Stadt heißt "Jerusalem, die Stadt Christi" (Ms. C 36,23f.), "Jerusalem des Himmels" (Ms. C 49,5), kürzer "die Stadt Christi" (Ms. C 36,27; 46,13) oder nur "die Stadt" (50,13). Sie hat "Tore [des Le]bens", über die Adam gesetzt wird und die die einziehenden Gerechten 140 An die "Tore der Himmel" wird der Name des Märtyrers Ananias begrüßen. geschrieben (Ms. A 36,13-15). Ihr Licht erhält "die ganze Stadt Christi" von den Apostelthronen (Ms. C 46,13). Wie der aus ApkPaul 22f. 141 übernommene Titel "Stadt Christi" ist das Motiv in 142 seiner Gesamtheit nicht neutestamentlicher Herkunft. Während das Motiv in der 137 Vgl. ActThom 142. 138 Personalisierte Rede vom Paradies auch im sechsten Hymnus (§59): "Möge [das P]aradies mit uns sprechen: Amen." (Ms. C 33,25f.). Zur Personalisierung des Paradieses Vgl. ferner Afrem, de paradiso 2,6: Es "liebt die drinnen sind, und haßt die draußen sind" (Übers. Beck, CSCO 175 [Syr. 79], S. 4). 139 Offenbar ist vorausgesetzt, daß vor den Toren gefeiert wurde. Möglicherweise wirkt hier nach, daß die Stiftshütte außerhalb des Lagers lag (vgl. Ex 33,7). Oder soll man hier einen Hinweis darauf erkennen, daß bestimmte Festversammlungen in der ägyptischen Christenheit nicht in der Kirche, sondern im Freien, vor den Toren der Stadt abgehalten wurden? 140 Die Personalisierung der Tore entspricht der des Paradieses. Vgl. das prüfende Paradiesestor bei Afrem, de paradiso 2,1, das "den Guten verlangend umfangt" und "verstößt", gegen wen es "Abscheu empfindet" (Übers. Beck a. a. 0., S. 4). 141 Anders als im lat. Text wird im kopt. die Stadt bei ihrer Erwähnung ausdrücklich eingeflihrt: "Es ist die Stadt der Heiligen, diejenige, die der Vater flir seinen eingeborenen Sohn Jesus Christus gebaut hat im Osten von allem diesem" (ed. Budge, Mise., S. 563). Im weiteren dann wie im lat. Text kurz "Stadt Christi" (a. a. 0., S. 564). 142 Zum himmlischen Jerusalem im NT vgl. Gal 4,26; Hebr 12,22; Apk 21,2.

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Apk im Sinne einer christlichen Endzeiterwartung umgearbeitet ist, übernimmt der LB das Motiv, wie es scheint, unverändert aus einer nicht endzeitlichen jüdischen l43 Tradition und stimmt so in der Tendenz mit der Tradition zusammen, auf die Paulus 144 und der Autor des Hebräerbriefes zurückgreifen. Zudem scheint, wie oben gezeigt wurde, Hebr 12,22f, wo die Stadt im Zusammenhang einer himmlischen Festgemeinde genannt wird, den Rahmen für die Aufnahme des Motivs abgegeben zu haben, wenn sich auch seine Ausführung anderen Quellen verdankt. Die Stadt ist der Ort der immerwährenden Existenz der Gerechten, die in "Ruhe bis in Ewigkeit" statthat (Ms. C 36,10f.). Der wahrscheinlich auf OdSal 11,12; 25,12 zurückgehende Begriff der "Ruhe bis in Ewigkeit,,145 als Ausdruck für das Ziel der menschlichen Existenz ist in der koptischen Literatur verbreitet. 146 143 Der Begriff der himmlischen Stadt im LR ist von dem der Apk unabhängig. Während Apk 21,2 die Stadt als das "neue Jerusalem" endzeitlich als der Inbegriff der neuen Schöpfung gefaßt ist, wird die Stadt des LR nicht endzeitlich, sondern gleichzeitig mit den irdischen Verhältnissen vorgestellt. Anders als in Apk außerdem: Während der Glanz der Stadt nach der Apk von Gott und dem Lamm herrührt (21,23; 22,5), sind es im LR die Throne der Apostel, die die Stadt erleuchten (Ms. C p. 46,13). 144 Rousset hält das nicht endzeitlich gefaßte "Theologumenon von dem präexistenten Jerusalem", wie es in Gal 4,26 und Hebr 12,22 reflektiert wird, für früher als die end zeitliche Vorstellung von einem Erscheinen des himmlischen Jerusalems. Diese, in Apk 21,2 vorausgesetzte Vorstellung sei erst nach dem Fall Jerusalems aufgekommen (ders., Offenbarung Johannis, S. 443). Der LR wäre somit der älteren Tradition verpflichtet.

145 Da der griechische Begriff, mit dem der ägyptische mitunter wechselt, ava1tuucrt<; und nicht KU'ta1tUucrt<; heißt, kann man für die gesamte kopt. Tradition schließen, daß sie nicht von Hebr 3,11.18; 4,1.9.10.11 abhängig ist (Belege für aVa1tUuO'l<; in der kopt. Literatur z.B. bei Rudge, Horn., S. 44; Mart., S. 136) und somit auf die Sprache der Apostelakten (ActJoh 99; ActPhil 148; ActAndr 18 [hier im protologischen Sinne]) und der OdSal zurückgeht. OdSal 25,12 wird in PS 69 zitiert: ~7f(t) ~IT .H\~IO 2,11 T€K.H\I1TXPHCTOC . .2S.€ Jl€K:h\TON WOOJl W~€N€2, NT€

JlI€N€2,

"Und ich wurde gerechtfertigt in deiner Güte, denn deine Ruhe ist bis in Ewigkeit der Ewigkeit" (ed. SchmidtlMacdermot, S. 304). Eine spekulative Ausprägung erfährt der Begriff in der val entini an ischen Gnosis, in der die aVa1tUuO'l<; den eschatologischen Endpunkt wie den protologischen Ausgangspunkt bezeichnet und das Wesen des Vaters und des Pneumatikers gleichermaßen benennt (vgl. He lderm an, Anapausis, S. 229f.). 146 Der sterbende Onnophrios sagt von sich am Morgen seines Todestages: "Denn am heutigen Tag werde ich meine Haushalterschaft vollenden, daß ich an den Ort von Ruhe bis in Ewigkeit gehe" (Rudge, Mart., S. 216). Im Asketikon des Apa Ephraim heißt es von dem, der Werke der Askese vorausgeschickt hat:

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Wird von der Stadt als Ziel der lenseitsreise gesprochen, erscheint sie, nach alter Vorstellung, in Insellage und wird per Schiff erreicht. 147

4.2.5 Die Throne der Apostel Ziel der lenseitsreise des Siophanes ist die Besichtigung der Apostelthrone, besonders dessen seines Vaters (Ms. C 46,10-47,21), die an dem "Ort, den man das Zelt des Vaters nennt" (Ms. C 46,9f.) angesiedelt werden. Das Bild der thronenden Apostel leitet sich, wie aus der Erklärung durch den angelus interpres (Ms. C 47,1-7) zu ersehen ist, von Mt 19,28 ab: Die Apostel werden "Könige mit dem Sohn Gottes in seinem Königreich" sein (I. 6f.), wobei der endzeitliche Aspekt von Mt 19,28, das Richten über die zwölf Stämme Israels, in Wegfall kommt; der LB präsentiert ein statisches Herrlichkeits-Bild. Die Ausgestaltung der Vision von den leeren Thronen verdankt sich der Schilderung der Apostelthrone im koptischen Schlußteil der 148 Paulusapokalypse. Dem Interesse des Siophanes an dem Thron seines Vaters (Ms. C 47,7-21) entspricht in der Vorlage das Interesse des Paulus an seinem eigenen Thron. 149 Die Paulusapokalypse greift hier ihrerseits auf die Vision von den Thronen der Gerechten in AscJes 9,1 0-12.17f. zurück. 150 Die im LB den Thronen beigegebenen Attribute der Kronen und Kleider sind schon aus AscJes 9,2.9-12.17f., letztere auch

" ... dann fasse Mut, denn du wirst an einem Ort von Ruhe bis in Ewigkeit gehen" (a. a. 0., S. 173). Im Enkomium über Viktor, den General, hat der unbescholtene Arme "die Ruhe, die nicht aufhört bis in Ewigkeit" ererbt (a. a. 0., S. 88). - Das Enkomium über Viktor in BL Or. 7022 (ed. Budge a. a. 0., S. xxxvi-xlv: Einl., S. 46-101: Text; S. 299-354: Übers.). Der Kodex wurde i. J. 951 dem Merkurioskloster in Edfu dediziert (a. a. 0., S. xviii). 147 Vgl. dazu u. 7.2.2; 7.3.2.5. 148 "Ich (seil. Paulus) hub an und sprach zu dem Engel: Mein Herr, welches ist der Bleibeort meiner Brüder, der Mitapostel? Der Engel nahm mich vor den Vorhang. Ich sah eine Menge von Thronen und eine Menge von Engeln, die psallierten und Gott Ehre gaben. Ich sah eine Menge von Gewändern und eine Menge von Kronen liegend vor dem Thron. Und es verbreitete sich ein Wohlgeruch an jenem Ort. Sprach zu mir der Engel: Dies ist der Ort deiner Aposteigefahrten" (ed. Budge, Misc., S. 571). 149 "Belehre mich nun bezüglich meines eigenen Thrones, der an diesem Ort besteht. Der Engel nahm mich zu einem Lichtzeit. Er zeigte mir einen herrlichen Thron, den zwei Engel besangen. Sprach ich zu dem Engel: Wer ist dieser Thron, der in dieser großen Herrlichkeit besteht? Und wer sind diese Engel, die ihn besingen? Sprach er zu mir: Dies ist dein Thron, 0 Paulus, und diese zwei Engel sind Uriel und Suriel, die deinen Thron besingen" (a. a. 0., S. 569). 150 Hier sind die Throne deshalb noch nicht besetzt, weil sie erst nach der Sendung des Sohnes und seinem Ascensus (AscJes 9,12.,.18) eingenommen werden dürfen.

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aus äthHen 62,15f. bekannt, 15I während die immertragenden, schattenspendenden Bäume,152 die Adler mit Menschenantlitz,153 die Namenszüge, die Vorhänge, die Diademe,154 die zusammen mit den erstgenannten Attributen die Siebenzahl ergeben, und die Engel, die die Throne besingen,155 zumeist nach dem Vorbild der koptischen 156 ApkPaul hinzukomponiert sind.

151 Zu Kleidern und Thronen als Attribute himmlischer Herrlichkeit vgl. Prot NHC XIIIIl, 15,12-20 vgl. 48,15 und den Kommentar bei G. Schenke, TU 132, S. 142f. (mit Lit.). 152 V gl. Hes 47,12. Zu fruchttragenden Bäume im Zusammenhang mit Thronen vgl. auch die Vision Matthäus' des Armen (Till, Legenden Il, S. 20). Gemeint sind mit den fruchttragenden, schattenspendenden Bäumen die guten Werke derer, rür die die Throne bestimmt sind. 153 Vgl. die Zugtiere des Engelwagens in ApkMos, der zum Leichnam Adams herabfahrt: "Eva aber blickte in den Himmel und sah einen Lichtwagen kommen, (gezogen) von vier leuchtenden Adlern, deren Herrlichkeit ein aus dem Mutterleib Geborener nicht erzählen, noch deren Angesicht er sehen kann ... " (ApkMos 33,2; ed. Tischendorf, Apocalypses Apocryphae, S. 18)., ferner die Adler zu den Seiten der Paradiesestür im kopt. Schluß der ApkPaul (ed. Budge a. a. 0., S. 570). - Bei dem Bild des Adlers mit Menschenkopf und den über den Thronen ausgebreiteten Schwingen mögen altägyptische Darstellungen als Vorbilder gedient haben: Ohne eine Ableitung zu behaupten, erlauben wir uns folgende Assoziationen: Der Ba-Vogel wird als Falke mit Menschenantlitz und ausgebreiteten Flügeln dargestellt (Vgl. das Amulett aus dem innersten Sarg des Tutanchamun [Katalog Nofretete - Echnaton Nr. 56]). Die Position der Adler über den Thronen mag durch die Position der geflügelten Sonnenscheibe oben an der Rückenlehne des Thronsessels Tutanchamuns illustriert werden (Katalog Tutanchamun Nr. 4, S. 64f.). 154 Zu dem unstimmigen Bild von einem "ausgebreiteten" Diadem: "Es war ein Diadem von Edelstein ausgebreitet über dem Thron, zu seinen Häupten" (Ms. C 46,22f.) kommt es, indem die Formulierung von Ez 1,22, wo sinnvoll von einem über den Flügeln der Gestalten ausgebreiteten Firmament die Rede ist, zugrundegelegt wird. Vgl. €P€ O'll6pHTI€ NWN€ ,N...H..€ TIOP~ €2S..N TI€epONOC );\TI€qNTTI€ mit ... (HEpE.ro~a 00<; öpam<; KpUm
155 Vgl. die Engel Uriel und Suriel, die in der kopt. ApkPaul den Thron des Paulus besingen. 156 Die unfreiwillig oder bewußt komische Passage, in der Siophanes auf dem Thron seines Vaters probesitzen möchte und die Engel das mit solennen Worten verbieten (Ms. C 47,14-19), geht auf ActThom 22 zurück, wo die Seele des gestorbenen Gad einen himmlischen Palast sieht und in diesen einziehen möchte. Da der Palast, gebaut aus den guten Werken des Thomas, jedoch für Gads Bruder, den König Gundafor, bestimmt ist, verbieten es die Engel. '

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4.2.6 Der Wagen

Anhangsweise zur Topographie des Himmels sei der Wagen genannt, der dreimal als statisches Bild erscheint und nur einmal wirklich als Gefährt funktioniert. Das statische Bild erscheint im Anschluß an die göttlichen Prädikationen des Erlösers, wie er sich zu seinem siegreichen Descensus anschickt (§ 16), in der Auferstehungsvision des Philogenes (§30; Ms. C 21,25-28 par.) und bei der Segnung Mariens (§35; Ms. C p. 24,8-12 par.), während das dynamische Bild bei der Auffahrt Christi in den Himmel Verwendung findet (§39; Ms. C 26,20f.). Der Wagen in der erstgenannten Funktion heißt "Wagen der Cherubim" (Ms. C 15,2lf., 24,9 par), ist feurig und leuchtet (Ms. C 15,22; 21,26f.). Auf dem Wagen steht der Erlöser, bzw. stehen in der Auferstehungsvision zwölf Jungfrauen als plurale Darstellung des Hl. Geistes. 157 Mit dem Wagen treten Engel auf, deren Hierarchien besonders ausführlich im ersten und zweiten Falle thematisiert werden (Ms. C 15,23-28; 21,17-25 par.; 24,10-14). Der "Wagen der Cherubim" ist ein in der koptischen Literatur 158 und Kunst 159 geläufiges Bild, das letztlich auf die Vision Hesekiels von dem Lichtglanz Gottes (Ez 1,2-28), der auf den vier Ez 10, Iff. mit Cherubim identifizierten Gestalten und den vier Rädern thront, zurückgeht. Für das Feurige des Wagens ist ergänzend die Thronvision Daniels Dan 7,9 heranzuziehen. l60 Der Zusammenhang des Wagens mit den Engelhierarchien ist aus der Motivik der Thronvisionen zu erklären. 161 Der LB empfängt sein Bild allerdings durch jüdische Vermittlung des biblischen Materials, wie es in der Vita Adae et Evae bzw. der Apokalypse Moses erscheint. 162 Eigentümlich fur 157 Am Grab, dem Ort der Auferstehung, ist die Trinität versammelt: Der vom Zelt herabgekommene Vater, der aufzuerweckende Sohn und der Hl. Geist in besagter pluriformer Gestalt. 158 Zum Cherubenwagen allg. vgl. Müller, Engellehre, S. 79f. und Kropp, Zaubertexte Bd. 3, S. 70f. 159 Vgl. Abb. VII (Apsismalerei Bawit), S. 173 mit Interpretation S. 176f. bei Wessei a. a. O. Nach Meinung Wesseis ist hier ein ursprünglich dynamisches Bildthema, nämlich die Himmelfahrt, statisch umgedeutet: "... aus der Auffahrt gen Himmel wurde das Bild des im Himmel thronenden Herrn, dem der ezechielische Wagen nicht mehr als Fahrzeug, sondern als Rahmung seines kaiserlichen Thrones dient ... " (a. a. 0., S. 177). Man kann hier eine Parallele zu der tatischen Auffassung des Wagens im LB sehen. 160 Auf das koptische Bild des Cherubenwagens wirken weiter Jes 6, Iff., Apk 4,2-8 und Ps 18,11 = 2 Sam 22,11. 161 Die "tausendmal Tausende" und "zehntausendmal Zehntausende" von Dan 7,10 sind im LB Ms. C 24,10-12 mit Engelhierarchien identifiziert. 162 Prägnant ApkMos 22,3: "Und Gott kehrte in das Paradies zurück, aufsitzend auf dem Cherubenwagen, und die Engel lobsangen ihm" (Tischendorf, Apocalypses Apocryphae, S. 12); vgl. 33,2, VitAd 25,3.

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den LR ist die konsequent christologische Inanspruchnahme des Motivs. Der Cherubenwagen ist eine ins Bild gefaßte Gottesprädikation. Wie er den Namen des 163 alttestamentlichen Gottes erhält (lA0 : Ms. C 15,21) so wird der Erlöser auch mit dem Zeichen seiner Herrlichkeit ausgestattet. Das Bild des Cherubenwagens besagt, daß der Erlöser in der Auferstehung als Gott epiphan wird. 164 Anders in der Auffahrt Christi zur Rechten Gottes. Der Wagen heißt hier "Wagen des Vaters des Alls" (Ms. C 26,21) und stellt ein Gefährt dar. Die Bezeichnung des Gefährtes nimmt vorweg, was anschließend im Ritus der Krönung (Ms. C 27,7ff.) und in der Gottesrede (Ms. C 28, 18ff.) zum Ausdruck kommt: die Erhöhung des Sohnes zum Vater. Entsprechend der christologischen Funktion ändert sich das Bild: Die göttliche Natur wird im Cherubenwagen, die in der Relation zum Vater bestehende Hypostase des Sohnes wird im "Wagen des Vaters des Alls" versinnbildlicht.

4.2.7 Die Engel Die Aussagen des LR über die Engel zerfallen in zwei Teile: Michael und die anderen Engel. Michael ist der einzige Engel, der agierend vorgestellt wird, während von anderen Engeln nur Namen, bzw. im Engelshymnus (§49) Namen mit zugehörigem Attribut genannt sind. Des weiteren werden die Namen von Engelordnungen gegeben. Der Befund der unterschiedlichen Behandlung des Engels und der Engel verrät eine the.ologische Intention, die sich von einer traditionellen jüdisch-christlichen Angelologie abhebt und in Richtung auf eine nicht-mythologische Angelologie zielt. Gleichwohl werden in den Auflistungen von Engelhierarchien und der Namenreihung des vierten Hymnus Spuren einer reicheren, mythologischen Angelologie bewahrt. Ebenso hat sich die Spur einer Engelverehrung im Hymnus erhalten (7. Hymnus §52). Entsprechend der Vorgabe von Hebr 12,22, den "vieltausend Engeln in Festversammlung", finden sich diese Erinnerungen an eine vormals reichere Angelologie gehäuft in dem Kapitel des himmlischen Ostertags.

163 Zu Iao vgl. u. 5.2.3.2. 164 In dem Gebet des Viktor um Stärkung gilt die Anrede Jesu, die ihn mit alttestamentlichem Namen und dem Wagen als Attribut der Herrlichkeit ausstattet, als die bevorzugte: "Jesus, mein Herr, der auf dem Wagen der Cherubim und Seraphim sitzt, indem sie bei ihm stehen (und) indem er 'Sabaoth' in den Himmeln genannt wird, auf der Erde aber 'Jesus der Christus', unter den Heiden aber 'Vater und Sohn und Heiliger Geist' ... " (ed. Budge, Mart., S. 18). Vgl. auch aus einer Reihung von paradoxen Antithesen in der Predigt über Leib und Seele: "Der gekleidet ist in der ganzen Glorie des Vaters, der sitzt auf den Wägen der Cherubim, wurde in eine Krippe gelegt" (ed. Budge, Horn., S. 124).

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4.2.7.1 Michael Der gegen die Tradition - sieht man von einer so bezeichneten Engelordnung (Ms. e 24,10f. par.; 29,12) ab - einzig als Erzengel (Ms. e 34,21; 46,25; 49,6) bezeichnete 165 Michael wird im LB erst nach der Auferstehung, zuerst in der Verheißung an Maria 166 (Ms. e 25,19), genannt und tritt schwerpunktmäßig in den Szenen der Rechtfertigung Adams und der Jenseitsreise des Siophanes, somit stets im soteriologischen Zusammenhang, auf. Er bildet in der Anlage des Buches einen Antipoden zum Todesengel des Descensusberichtes. Die Antithese wird offensichtlich, indem beiden ein sechsköpfiges Gefolge beigesellt ist. Michael ist der Repräsentant par excellence der himmlischen Welt und vermittelt zwischen dieser und der irdischen Welt. Er ist der "große, starke Engel" (Ms. e 45,8), der den Aufstieg zum Himmel vermittelt, sei es, indem er dem Visionär Bartholomäus beim Visionsempfang beisteht (Ms. e 27,23f.), Adam und Eva aus dem Paradies holt und dem Vater präsentiert (Ms. e 31,19-21 par. Ms. B 117,8-14) oder Siophanes einen "englischen" Tod sterben läßt und ihn sicher ins Jenseits geleitet. 167 In seiner Eigenschaft als Anführer des himmlischen Heeres wird Michael beauftragt, den Hymnus zum Anlaß der Versöhnung zu singen (Ms. A 79,53ff.). Wenn Adam seinerseits den Tag der Fürbitte Michaels und des Engelheeres besingt (Ms. e 34,20ff.) und den fürsprechenden Engel "mein(en) Vater" nennt, liegt eine Spur der Engelverehrung vor. Das Attribut des Friedens, das Michael im Engelshymnus erhält (Ms. e 33,2 par. Ms. A 80,19f.), ist in einer bestimmten, in Zaubertexten belegten christlichen Traditionslinie bezeugt,168 während das Attribut der Barmherzigkeit, mit dem der zunächst ungenannte Engel in der Siophanesepisode dann eigens eingeführt wird: "Man nennt jenen Engel Michael, den Engel der Barmherzigkeit" (§69; Ms. C 45,17f.)

169 im Frühjudentum geläufig iSt. Da die Wortgruppe mR<2,TH= "sich erbarmen", m~N<2,HT "barmherzig" und Jt\RTm~N<2,THq "Barmherzigkeit" sonst Gott selbst zugeordnet wird, tritt die traditionelle Prädikation des Erzengels in das Licht der für

165 Zum Engel Michael allg. vgl. Lueken, Michael; zu Michael in der kopt. Kirche vgl. Müller, Engellehre, S. 8-35. Zur Legende der Einsetzung des Erzengels und deren allmonatlichen Feier vgl. Tubaeh, Stimme der Orthodoxie 3, 1996, S. 17-19. 166 Zur Verheißung an Maria vgl. u. 7.3.2.2. 167 Zu Tod und Jenseitsreise des Siophanes vgl. u. 7.3.2.3. Zu Michael als jenseitigem Wegführer vgl. äthHen 71,3 und für die kopt. Lit. Müller, Engellehre, S. 24ff. 168 Vgl. Text C bei Krapp a. a. O. Bd.l, S. 20 = XLVIII, a. a. O. Bd. 2, S. 203; Text XLV (Gregoriusgebet), a. a. O. S. 169 (griech.), S. 165 (kopt.). 169 Vgl. äthHen 40,9. Weitere Belege bei Lueken a. a. 0., S. 1Of.

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den LB wesentlichen Gotteseigenschaft der Barmherzigkeit. Der Engel repräsentiert somit das Wesen Gottes selbst. Die Konzeption des Erzengels in seiner Einzigkeit und seiner Charakteristik im Horizont des Wesens Gottes hat die mythologische Auffassung verlassen und nähert sich der einfachen alttestamentlichen Redeweise vom "Engel des HErrn,,170

4.2.7.2 Die sieben Engel In der Responsion der Engel auf den siebten Hymnus (§52a; Ms. C 34,26ff.) ist die Rede von Michael und "seinen sechs [Engel]gefahr[t]en", von denen jedoch nur vier Namen ausgeführt sind: Gabriel (2.), Rafael (3.), [.... ]yel (4.) und Saraphuel (7.). Der abgebrochene sowie die vom Abschreiber übergangenen Namen lassen sich aus den ersten sieben Namen des Engelhymnus (§49 Ms. A 80,18_38),171 die, wie koptische Zaubertexte bezeugen,172 eine relativ stabile Reihe bilden, ergänzen: [Sur]yel (4.),173 Raguel (5.)174 und Asuel (6.)175. Während die Namen der ersten vier Engel aus äthHen

170 V gl. Ex 3,2; Ps. 34,8 u.

Ö.

171 Wenn in Ms. C Asuel und Saraphuel, die in Ms. A und in vergleichbaren Reihen (vgl. die folgende Anm.) den Schluß der Siebenerreihe bilden, an siebter und achter Stelle stehen, scheint ein Name in die Siebenerreihe eingedrungen zu sein, der diese zu einer Achterreihe erweitert. Da Ms. C andererseits in der sich anschließenden Reihe nur sechs Namen führt, schließen wir, daß ein Name aus der unteren Reihe in die obere geraten ist. Es muß sich dabei um den an fünfter Stelle stehenden, leider nicht erhaltenen Namen handeln: ,,[ ... ] mit seinen L[ic]htlampen" (Ms. C 33,5), da dieser die Siebenerreihe Michael, [Gabriel (erg. aus Ms. A)], Raphael, S[ur]yel, [Raguel (erg. aus Ms. A)], Asuel, [Sar]aphuel zwischen Suryel und Raguel unterbricht. 172 Vgl. die Texte C, G, J bei Kropp a. a. O. Bd.l, S. 16 (vgl. S. 20) = XLVIII, Bd. 2, S. 201 (vgl. S. 203); Bd. 1, S. 38 = XL, Bd. 2, S. 138; Bd. 1, S. 49 = XV, Bd. 2, S. 60 und die Synopse bei Polotsky, Museon 49, 1937, S. 293 (= CP S. 6). 173 Der Name des Engels: Suriel oder Uriel schwankt wie in der gesamten koptischen Tradition (vgl. Polotsky a. a. 0., S. 232ff. [=CP S. 2ff.]) so auch zwischen den Versionen des LB. So entspricht im Engelshymnus "Uriel mit seinen Früchten" (Ms. A 80,27) in Ms. C 32,4 der wahrscheinlich so zu ergänzende "S[ur]yel mit seiner Frucht". Ms. C hat zusätzlich Uriel, an letzter Stelle in der zweiten Siebenerreihe des Engelshymnus. Da in der ersten Reihe bei Ms. C wahrscheinlich C[O'lf'P]'lf'H~ zu lesen ist, ergänzen wir in der Liste der EngeIgefahrten entsprechend ,,[CO'lf'P]'lf'H~" und nicht "Uriel". 174 Vgl. äthHen 20,4; PsApkJoh (Schlußkap. codex E). 175 In anderen Listen heißt dieser Engel Anael; vgl. Beltz, AFP 31, 1985, S. 33 = Text XXXIV bei Kropp a. a. O. Bd. 2, S. 114 u. Ö.

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

260

9,1 stammen, läßt sich die Siebenerreihe insgesamt als Variation der äthHen 20, 1ff. gegebenen 176 verstehen.

4.2.7.3 Die sieben Äonen Im Engelshymnus wird an die Reihe der sieben Engel eine zweite Siebenerreihe angeschlossen, die in Ms. A (80,39-61), von dem wir im folgenden wegen der besseren Tradierung und Erhaltung ausgehen, und Ms. C (33,5.8ff.)I77 verschieden ausfällt: Ms. C 33,5.8-12

Ms. A 80,39-61

5. [... ]178

8. Balsamos

9. [... ]uel

9. El.El

10. [Balsamos]

10. Abraxath

11. Harmosiel

11. Authronius

12. Sariu

12. David

13. Kadiel

13. Harmuser

14. Uriel

14. Sausiu

179

Diese zweite Siebenerreihe, die, wie der Vergleich mit einem Zaubertext zeigt, eine relativ feste Gruppe von Namen bietet,180 deutet Krapp als Erinnerung an "eine alte 176 Vgl. dazu Lueken a. a. 0., S. 36f. Bietenhard, Himmlische Welt, S. 106f. 177 Der bei Ms. C in der ersten Siebenerreihe überzählige Name (nicht erhalten) wird hier zur zweiten Reihe gerechnet. 178 VgL o. Anm. 171. 179 ELEI erhält nach unserer Emend. das Prädikat "der der Menge von Augen" (Ms. A 80,42f.), das auf die Beschreibung der mit Augen bedeckten Cheruben aus Ez 10,12 zurückgeht (vgL Apk 4,6). Die "Vielaugigen" gehören nach slHen 20 zu den zehn Engelklassen des siebten Himmels (vgL Bietenand, Himmlische Welt, S. 105). - Im sechsten Hymnus (§51) ist ELEI nicht Engelname, sondern Epitheton in der Anrufung des Vaters oder Christi (Ms. C 33,18). 180 Text 0 bei Kropp a. a. O. Bd. 1, S.22f. (= Text XLIII, Bd. 2, S. 149f.) hat einmal eine Reihe von acht und an anderer Stelle von sechs Namen, die an die im LB gebotene Reihenanklingen: Arimiel Davithe Eleleth Ermukratos Adonai Ermusr Unsichtbarer Bainchooch

Davithe Eleleth Ermukratos Adonai Ermusur Unsichtbarer

Die himmlische Welt

261

Liste der sieben Äonen",181 eine These, die durch die Erwähnung der "sieben Äonen" als Engelordnung in Ms. C 29,16 erhärtet wird. 182 Vier der Namen weisen auf die aus der sethianischen Gnosis bekannten vier Lichtgeber: 183 El.EI (nur Ms. A) weist auf l84 Eleleth , David (nur Ms. A) auf Daveithe, Harmosiel (Ms. C)/Harmuser (Ms. A) auf (H)armozel und Uriel (nur Ms. C) auf Oroiael. Allerdings sind die Namen aus beiden Versionen zusammenzuziehen; als die aus gnostischen Texten bekannte feste Vierergruppe kommen sie im LB nicht vor. Von den Attributen erinnert nur noch das des 14. Engels in Ms. C an die (oO"'tflPE~: "Uriel mit dem Licht der Sonne". Zum Vergleich sind hier insbesondere die beiden Hymnen aus dem Nag-Hammadi-Traktat Melchisedek anzuführen, in denen neben anderen Engelwesen auch die genannten Lichtgeber angerufen werden. 185 Für die Verehrung von Balsamos 186 und Abraxath 187

181 A. a. O. Bd. 3, S. 30. 182 Vgl. auch die achte (Ms. C) bzw. siebte Strophe im Chairetismos (Ms. A, 64,3lff.): "Sei gegrüßt, die du bei dir die sieben Äonen in einer einzigen Ordnung empfangen hast." 183 Über die von Schenke aufgestellte These der Zugehörigkeit der vier Lichtgeber zur sethianischen Gnosis informiert kurz Pearson, NHC lXIX, S. 35f. Hier auch die Liste der NHCodices, in denen die Vierergruppe der Lichtgeber vorkommt. Die Zuordnung der "vier grosse(n) Aeonen" nehmen ähnlich, allerdings noch ohne Kenntnis der Schriften von Nag Hammadi, schon HarnacklSchmidt vor (dies. a. a. 0., S. 1048). 184 Für die Charakterstik Eleleths vgl. seine Selbstvorstellung an Norea in der "Hypostase der Archonten": "Ich", sagte er, "bin die Weisheit. Ich bin einer von den vier Lichtgebern, welche vor dem großen unsichtbaren Geiste stehen" (NHC 1114, 141,8ff.). 185 NHC IX/l,5,24-6,10; 16,15-18,8. 186 Baalsames I Beelsamen ist ursprünglich der "phönizische Sonnengott" (Kropp a. a. O. Bd. 3, S. 124; vgl. HarnacklSchmidt a. a. 0.). 187 AbraxaslAbrasax "erscheint im 2. Jh. n. Chr. als göttliche Dynamis, nach Irenaeus, adv. haer. 1,19,4, vom Haeretiker Basileides als Herr über 365 Himmel gedacht ( ... ). Der Name wurde als magisches Machtwort bes. in synkretistischen Zaubertexten ( ... ) gebraucht" (KP 1, Sp. 17 [Preisendanz]). Preisendanz' Behauptung (ebd.), die korrekte Form sei Abrasax erscheint angesichts der zahlreichen Belege rür Abraxas willkürlich. Eine ansprechende Deutung wird von Eis/er bei DornseifJa. a. 0., S. 42 Anm. 5 mitgeteilt: Abraxas führe sich auf "NO~ ,t):J1N [ ... ] = die vier (seil. sepa) des Thrones" zurück. Der Name gehöre somit der "Merkabahmystik" zu, "der Auslegung der Tronvision (sie [Vf.]) des Hesekiel". Ähnlich, wenn auch im einzelnen anders, interpretiert Geisau den Namen, wenn er ihn in seiner häufigen Zusammenstellung mit lao als "Vierfacher I." deutet (KP 2, Sp. 1318). - Zur Verwendung des Namens in kopt. Zaubertexten vgl. Kropp a. a. O. Bd. 3, S. 17f.123 und die Texte bei Be/tz, APF 29,1983, S. 62 (= Text IV bei Kropp, a. a. O. Bd. 2, S. 13).84.

262

Jenseitsvorstellungen im Liber Bartholomaei

läßt sich eine spanische, nach Harnack und Schmidt barbeliotische Sekte namhaft 188 machen. Von besonderem Interesse ist "David, der über den Kelch der Kirch[ e] der Erstgeboren[en] ist" (Ms. A 80,51-54),

da hier kirchliche und gnostische Überlieferung eine Synthese eingegangen sind: 189 Aus seiner Zugehörigkeit zur gnostischen Reihe der vier großen Äonen - er heißt hier auch Davithe oder Davithea - ist seine Plazierung in einer Engelreihe zu erklären, während die Verbindung mit dem Kelch eine liturgische Tradition aufgreift, die den Wein der Eucharistie "Weinstock Davids,,190 bzw. "Blut des Weinstockes Davids,,191 nennt. Da die Bezeichnung der Gemeinde als "Kirche der Erstgeborenen" nach Hebr 12,23 ebenfalls in liturgischem Kontext Verwendung findet,l92 dürfte eine ursprünglich liturgische Verortung des Hymnus sicher sein.

4.2.7.4 Die Engelordnungen In Begleitung des Cherubenwagens treten, wie beschrieben, traditionell Engel auf, 193 in denen im LB besondere Aufmerksamkeit zuteil wird, indem ihre Ordnungen jeweils verschiedenen Aufreihungen genannt werden. Die Bezeichnungen der 194 Ordnungen entsprechen zunächst der jüdischen Tradition und deren Aufnahme im 195 l96 Ausgangspunkt scheint eine Vierzahl von Ordnungen zu sein, wobei die NT. Bezeichnungen variieren: Erzengel, Cherubin, Seraphin, Kräfte (§35; Ms. C 24,lOff. par Ms. A 66,40ff.); Cherub in, Seraphin, Kräfte, Jungfräuliche (§30; Ms. C 21,18ff. par Ms. A 62,21ff.).

188 HarnackiSchmidt ebd. nach Hieranymus, ep. 75 und anderen Stellen. 189 Zum folgenden vgl. Krapp a. a. O. Bd. 3, S. 33ff. 190 Did 9,2. 191 Clemens Alex., quis div. salv. 29. 192 Z.B. in der Präfation der Jakobusmesse (Brightman, Liturgies I, S. 50). Vgl. dazu o. 3.1.3. 193 Der Aspekt der Ordnung ist an sich schon von Interesse: So wird in dem Auferstehungsbericht des Philogenes (Ms. C 21,17ff par. Ms. A 62, 17ff.) das "ganze Heer der Engel" in vier Ordnungen gezählt, deren jeweilige Stärke in Zehntausendern angegeben ist und die in Ms. A zusätzlich durch Zahlzeichen (&:-~) beziffert werden. 194 Z.B. äthHen 61,10; slRen 20; vgl. dazu Bietenhard a. a. 0., S. 105f. 195 Vgl. Röm 8,38; I Kor 15,24; Eph 1,21; Kol 1,16. 196 Die Vierzahl auch in Eph 1,21 und Kol 1,16.

Die himmlische Welt

263

Dem LR eigentümlich ist die Engelordnung der "Jungfräulichen", die auch im sechsten Hymnus (§51; Ms. C 34,2f.) genannt ist. Wenn im Engelshymnus Balsamos das enkratitische Attribut der "Jungfräulichkeit" zugewiesen wird (Ms. C 33,9 par. Ms. A 80,39f.), dann läßt sich für die Engelordnung der Jungfrauen folgern, daß sich diese aus den verstorbenen Nachfolgern des enkratitischen Ideals zusammensetzt. 197 Patriarchen, Propheten und "alle Gerechten" werden, da sie im Verein mit Engelordnungen genannt sind (Ms. C 29,15-18), ebenso als engelgleich aufzufassen zu . 198 sem. In der dem Anlaß entsprechend längeren, leider unvollständig erhaltenen Liste bei dem Auftritt des Erlösers als Gott (§ 16) kommen die 24 Ältesten hinzu (Ms. C 15,26), die koptisch traditionell als Engel gelten. 199 Im Rahmen des himmlischen Ostertags findet sich die längste, elf Glieder umfassende Aufreihung der Engelordungen, die die folgenden Hymnen singen (§42; Ms. C 29,12-18). Die Reihe ist nach dem Schema 5 - 1 - 5 aufgebaut. Die Mitte wird von einer pluralen Darstellung des HI. Geistes gebildet, während die erste Gruppe Engelordnungen und die zweite verschiedene Engelgleiche zusammenfaßt: 5 1 5

Erzengel, Cherubin, Seraphin, Kräfte, Gewalten zwölf Tugenden des HI. Geistes 24 Älteste, 7 Äonen, Patriarchen, Propheten, alle Gerechten.

Wenn der Hl. Geist in seiner pluralen Manifestation als zwölf Tugenden hier in der Mitte der Engelordnungen steht, ist die Angelologie offenbar als besondere Ökonomie des Geistes verstanden.

197 Die Bildung dieser Engelordnung dürfte durch Apk 14,4, wo die Jungfräulichkeit der 144.000 ausgesagt ist, angeregt sein. - Wenn auch der HI. Geist durch Jungfräuliche repräsentiert wird (Ms. A 62,51-55), scheint Jungfräulichkeit als besonderes Charisma des Geistes zu gelten. 198 Bei der Einordung der Patriarchen und Gerechten des Alten Bundes unter die Engelgleichen steht vielleicht eine Exegese von Mt 22,32 im Hintergrund. 199 Die 24 Ältesten aus der Thronvision Offb 4,1-11 werden in den orientalischen Kirchen unter die Engel gerechnet. Zu den 24 Ältesten in der kopt. Tradition vgl. Müller a. a. 0., S. 85-87 und Kropp a. a. O. Bd. 3, S. 83ff. Es ist anzunehmen, daß der LB diese Engelordnung nicht unmittelbar aus der Apk, sondern liturgisch vermittelt übernommen hat. Sie werden "in dem Schlußsegen der Messe zwischen den vier großen Engeln, den vier Tieren, Cherubim und Seraphim und den himmlischen Ordnungen angerufen" (Kropp a. a. 0., S. 83). In kopt. Zaubertexten weiß man deren Namen; vgl. die Texte XXXIV und LIX (a.a. O. Bd. 2, S. 114. 216f.). Wenn die dort aufgelisteten Namen auf -eI enden, mithin Engelnamen nachgebildet sind, ist die Auffassung der 24 Ältesten als Engel vorausgesetzt.

5 Ostern: das eschatologische Geschehen Den einzigen Hinweis auf die Heilsbedeutung des Kreuzestodes gibt der LB in der Episode von dem Kreuzesverehrer Ananias mit Bezug auf den Lanzenstich loh 19,34: "Er küßte die Seite Jesu, die man durchbohrt hatte um unser aller Heil willen" 17 (Ms. B BN copte 129 fol. 59v, 39ff.).

Die Heilsbedeutung des Todes gerade im Lanzenstich namhaft zu machen, erinnert an die syrische, v. a. von Afrem ausgebaute Typologie, mit der die Lanze von loh 19,34 mit dem Flammenschwert des Cherubs von Gen 3,24 in Beziehung gesetzt wird.) Diese Typologie wird koptisch im Triadon aufgenommen. 2 Für den LB läßt sich die Abhängigkeit von der syrischen Typologie nicht sicher nachweisen, da der LB hier wie auch sonst mit dem Mittel der Typologie nicht arbeitet. Abgesehen von diesem Hinweis auf den Tod am Kreuz3 als Ort des Heils haftet es sonst nicht an diesem irdischen Ort. Im Rahmen der Darstellung des LB ereignet sich das Heil in jenseitigen Orten. Für den Hörer entsteht der Eindruck, daß die seinem Weltkreis jenseitigen Räume, der ihm entzogene Himmel und die ihm unheimliche Unterwelt, von der Heilstat des Gottessohnes künden. Um das Heil in seiner kosmischen Dimension aussagen zu können: "Er befreite die ganze Schöpfung und den ganzen Kosmos." (§16; Ms. C 16,13f.)

muß der LB die nicht-irdischen Orte als Bühne für seine Darstellung des Heilsgeschehens bemühen.

Vgl. hierzu Murray, OrChrP 39, 1973, S. 224-234. Die Logik der Typologie: Indem Jesus durchbohrt wird, wird der durch die Lanze (so die beide Waffen angleichende Tradition) verwehrte Eingang ins Paradies freigegeben. 2

Triadon v. 487 heißt es zuletzt: "Sie (seil. die Lanze) öffnete uns den Weg zum Baum des wahren Lebens" (Übers. Nagel, Triadon, S. 81). Die Abhängigkeit des Triadon von der o. gen. syr. Typologie zeigt ders. in JCoptS 1, 1990, S. 29-35.

3

Der LB kennt das Kreuz als Siegeszeichen des Erlösers, nicht jedoch als Ort der Passion: Nach einer apokryphen Erweiterung von Ps 109 ist das Kreuz der Ort der Herrschaft: " ... und du wirst herrschen vom Stamm des Kreuzes" (Ms. C 28,24f.). Im Segensspruch an Philippus wird dem Apostel die ständige Begleitung durch das Lichtkreuz verheißen (Ms. C 39,22-26 par.).

Soteriologische Formeln

265

Das österliche Heilsereignis apostrophieren wir hier bewußt in der Terminologie Bultmanns als "eschatologisches Geschehen",4 da es der LB im urchristlichen Sinn als das weltenwendende Ereignis versteht.

5.1 Soteriologische Formeln Das Verständnis vom Heilsgeschehen, das im LB vorausgesetzt ist, wird im folgenden anhand der einschlägigen kerygmatischen Formeln untersucht. Zunächst fällt auf, daß die für den narrativen Ablauf des LB konstitutiven Ereignisse der Auferstehung und des Descensus bzw. Ascensus sich sich als kerygmatische Aussage bei Mss. A und C nur je einmal, in der Sprache von Eph 4,8f., finden: " ... daß der Sohn Gottes von den Toten auferstand, er die Gefangenschaft der Söhne Adams erlöste, sie zum Himmel nahm und ihnen die Gaben seines Vaters gab" (§54; Ms. C 36,17-20 vgl. §27; Ms. A 59,36-41).

Weitaus am häufigsten kommt das Heil als "Sündenvergebung" zur Sprache: Der 5 Ostertag ist der "Tag der Sündenvergebung" (Ms. C 28,15). Mit der Sündenvergebung parallel gesetzt oder allein erscheint die charakteristische Formel vom 6 Zurückgebrachtwerden Adams zu seinem Ursprung:

4

But/mann, Theologie des NT, S. 37.

5

Nach dem Kommentar zum Descensus (§13) ist Sündenvergebung das Ziel der Erniedrigung des Erlösers (Ms. C 14,27). - Der erste Hymnus wird ,,[auf] die Vergebung Adams und aller seiner Kinder" gesungen (Ms. C 30,26). Desgleichen wird zum Beschluß des Engelshymnus (§49) die "Vergebung Adams und aller seiner Kinder" als Grund der Freude genannt (Ms. C 33,14f.). - Bartholomäus fordert nach der Vision die Apostel zur Mitfreude über die "Vergebung" für ,,[Ada]m und alle seine Kinder" (Ms. C 37,4-6) auf.

6

Diese soteriologische Formel scheint patristisch nicht bezeugt (Lampes Wörterbuch hat unter keinen entsprechenden Eintrag), ist jedoch zeitgleichen kopt. Texten bekannt: In der Predigt über Abbaton wird sie mit dem Motiv der inkarnatorischen Abwärtsbewegung Jesu zusammengesehen :

apXTJ

" ... wirst du (der Vater spricht zum Sohn [Vf.]) dir einhandeln, hinunter zur Welt zu gehen, und du wirst große Leiden auf dich nehmen seinetwegen, bis du ihn erlöst, und du wirst ihn wieder zu seinem Ursprung zurückbringen" (Budge, Mart. S. 234). Breit ausgeführt im Gespräch Jesu mit Pilatus in einem Fragment eines apokryphen Evg. homiletische!) Charakters aus dem Weißen Kloster: "Mein Vater ist's, der mich an diesen Ort gesandt hat, damit ich den Menschen wieder zu seinem Ursprung zurückbrächte. Denn es war mein Begehren, das Werk meiner Hände zu seinem Ursprung wieder zurückzubringen, welches Adam ist. Denn seit der Zeit, daß er

266

Ostern: das eschatologische Geschehen

"Und er brachte Adam wieder zurück zu seinem Ursprung. Er vergab ihnen ihre Sünden, in Frieden. Amen" (§§16; Ms. C 16,17-19 par). " ... und mögen sie (seil. die Engel) sich all<e> freuen über die Vergebung Adams und aller seiner Kinder, denn er wurde zurückgebracht an seinen Ursprung wie zuerst. In Frieden. Amen" (§44; Ms. C 31,14-16). "Groß ist die Freude Adams, wenn man ihn zurückbringen wird zu seinem Ursprung" (§49; Ms. A 80,14-18 par).

Sündenvergebung findet mithin im Rahmen einer Soteriologie der Wiederherstellung statt. Eine andere Formel nennt das Mittel, durch das das Heil erwirkt ist, das Leiden 7 Jesu: "Ich, indes, ich [ertrug] alles Leiden, bis daß ich [den Willen mei]nes Vaters erfüllte und mein Bi[ld und mein Ge]schöpf errettete, das ich erschuf' (§ 17; Ms. C 16,24-27 par.); " ... so hat doch Jesus, mein Sohn, alle diese Leiden auf sich genommen, bis daß er dir deine Sünden vergebe und auch du zum Sohn werdest gleich wie er" (§47; Ms. C 32,19-21 par).

Letztere Formel gipfelt in der soteriologischen Spitzenaussage, die das Heil als ein Gleichgestaltetwerden mit dem Erlöser selbst ins Auge faßt und somit den bloßen Restitutionsgedanken überbietet. 8

5.2 Die Hadesfahrt des Erlösers 5.2.1 Aufbau des Descensusbericbtes Der Kern des Descensusberichtes9 ist mit dem metrischen Stück § 16, dem Einbruch in die Unterwelt und der Erlösung der adamitischen Menschheit, gegeben. Wie unten

sündigte, haben wir ihn aus dem Paradies geworfen, denn er war ungehorsam. Ich will ihn jetzt wieder in es zurückbringen" (ed. Revillout a. a. 0., S. 164). Ausgehend von Ms. A 53,27-30 argumentierte Lemm, Kopt. Stud., S. 463ff (Nr. L) für die Übersetzung von apxil als "Herrschaft" im Sinne der Herrschaft über die Kreatur nach Gen 1,26. Diese Auffassung ist durch die angegebenen Textbeispiele widerlegt. Entsprechend ist der Hymnus, den Lemm a. a. 0., S. 464 zitiert, zu übersetzen: "Durch das Blut des Holzes des Kreuzes wurde Adam wieder zurückgebracht zu seinem Ursprung". 7

Der Hinweis auf die Passion erfolgt durch das Stichwort des Leidens wie in 1 Petr 2,23; Heb 4,15; 12,3. Vgl. dazu den Exkurs zur Demutschristologie bei Beyschlag, DG 11,1, S. 100-114, hier S. 100-106.

8

Ms. A streicht diese Aussage.

Die Hadesfahrt des Erlösers

267

gezeigt wird, stimmt dieses Stück in Grundaussage, Sprachgestalt und Motivik mit den frühesten Gestaltungen des Descensus Christi überein. Als Auftakt ist der Auftritt des Gott-Erlösers vorangestellt (§ 15). Gerahmt wird das Traditionsstück durch das narrativ und rhetorisch ausgestaltete Predigtmotiv vom getäuschten Tod, das eingangs in Form von Reden des Todes angesichts des Leichnams Jesu (Kap. 2.2) ausgestaltet wird und mit der Entdeckung der geplünderten Unterwelt seinen Abschluß findet (Kap. 2.5). Indem sich an das Hauptstück jedoch zunächst das Kapitel der Verdammung des Judas (Kap. 2.4) anschließt, wird die Komposition sehr gedehnt. Zudem werden in die vier Redegänge des Todes drei Stücke eingeschoben: das Verlöschen des Höllenfeuers (§8), in demselben metrischen Stil wie §16 gehalten, das Gebet der Eingekerkerten (§ 11) und ein theologischer Kommentar zum Sinn der Erniedrigung des Erlösers (§ 13). Die zwei erstgenannten Einfugungen bringen zu der im Grab stattfindenden Handlungsebene eine weitere, die unterweltliche, ins Spiel. Die kunstvolle Verschränkung der Ebenen zeigt an, daß das unterweltliche Handeln des Erlösers gleichzeitig mit der Szene im Grab, der Konfrontation des Todes mit dem Leichnam Jesu, zu denken ist und stellt so die Täuschung des Todes durch den doppelt, als Leichnam und als Gott, erscheinenden Erlöser schon in der Komposition dar.

5.2.2 Das Hauptstück des Descensusberichtes: Erstürmung der Unterwelt und Erlösung des Menschen (§16) Das Traditionsstück setzt ein mit dem Aufbrechen der Unterwelt nach dem im einschlägigen Zusammenhang durchgängig zitierten Ps 106,16 (Ms. C 16,1-4).10 Es

9

Zum Thema des Descensus Christi vgl. allg. Schmidt, Gespräche Jesu, S. 453-576: Exkurs 11. Der Descensus ad inferos in der alten Kirche; Kroll, Gott und Hölle, S. 1-125: Der Descensus im christlichen Altertum; Grillmeier, ZKTh 71, 1949, S. 1-53; 184-203; Bieder, Höllenfahrt; Vogels, Christi Abstieg, S. 183-235: Kap. 6. Überblick über die Dogmengeschichte des Descensus ad inferos.

10

z.B. QB 1,10.20; EvNik 5 (21),3; Silv NHC VIII4, 110,19-22; Predigt über Leib und Seele (ed. Budge, Horn., S.129); - Das Aufbrechen der Unterwelt setzt die Vorstellung vom befestigten Unterweltsgefangnis voraus, wie sie z. B. in der Beschreibung des Tartarus enthalten ist: Er wird von einer Mauer umgeben, deren eherne Tore mit ehernen Schwellen versehen sind (Karl a. a. 0., S. 81 m. Anm. 32). Das Aufbrechen der Unterwelt ist bereits babylonisch bezeugt: Zur sog. "Höllenfahrt Ischtars" vgl. RAC 17, Sp. 472-474 [Co/pe]. Alttestamentlich begegnet das Motiv außder in Ps 116 in dem in Jes 45,1-4 enthaltenem Königsorakel an Kyros (V.2b). Dort ist das Zerbrechen der Tore und Sprengen der Riegel Bestandteil des Siegeslaufes des Königs (Vgl. Westermann, Jesaja 40-66, S.124ff.). - Der Abschnitt Ps 106,10-16, der von der Befreiuung selbstverschuldet in Gefangenschaft Geratener spricht, scheint in seiner Gesamtheit auf die Darstellung des Descensus gewirkt zu haben:

268

Ostern: das eschatologische Geschehen

folgt die Wegflihrung der eingeschlossenen Seelen (4f.) und an dritter Stelle der unterweltlichen Taten das Binden und Zu-Boden-Treten der Unterweltsgewalten, ein ebenfalls traditionelles Motiv. lI Das Binden geht zurück auf Mk 3,27, das Wort Jesu vom Binden des Starken,12 wird hier aber unter Verwendung des Motivs der Bindung 13 Beliars in der Sprache der jüdischen Apokalyptik reformuliert. 10 (Die in der Finsternis Gebundenen): Die Predigt über Leib und Seele spricht von der Seele, die in der Finsternis gebunden ist (ed. Budge a. a. 0., S. 117 u. ö.); 12 (die mühevollen Herzens, die hilflosen Schwachen): Die Predigt betont die Schwäche der eingekerkerten Seele (ebd.); Silv 110,27-29 sind es die Armen und Betrübten, die heraufgeholt werden; 13 (Das Rufen zum Herrn): V gl. OdSal 42,15-18 und die Adaption im LB, das Gebet der Eingekerkerten (§ 11); 14 (Herausflihrung aus der Finsternis, Zerreißen der Fesseln): In Silv 110,24-29 streift Christus von sich die Fesseln ab, mit denen die Gefangenen gebunden sind und holt diese herauf: "Welcher von sich die Fesseln abstreifte, mit denen er (seil. der Tyrann) sie gefangen hielt. Er holte herauf die Armen aus dem Abgrund und die Betrübten aus der Unterwelt." In der Predigt über Leib und Seele wird die Seele wird aus Fesseln gelöst (fol. 153r; Budge a. a. 0., S. 124). 11

Vgl. z. B. die Passionspredigt Melitons § 102 (ed. Lohse, S. 35f.): "Ich, spricht er, der Christus, ich (bin's), der den Tod vernichtete und über den Feind triumphierte und den Hades zu Boden trat und den Starken band und den Menschen anlanden ließ in den Höhen der Himmel..." Vgl. auch die Predigt über Leib und Seele: "Er band den starken Tyrannen" (ed. Budge, Horn., S. 127).

12

Kroll a. a. 0., S.5f. möchte annehmen, daß das Wort schon von vorneherein auf den "Descensuskampf' gemünzt war und als "versprengtes Logion" "irrig an diese Stelle geraten ist, wo vom Teufelaustreiben die Rede ist." Wir dagegen vermuten, daß die Aufnahme des Wortes in den Zusammenhang des Descensusberichtes sich der Fokusierung des evangelischen Stoffes auf das soteriologische Kerygma von Tod und Auferstehung verdankt.

13

TestLev 18,12: "And Beliar will be bound by hirn (scil. dem Messias)" (Hollaender/de longe, Testaments, S. 178). Auch sonst ist Beliar die Gestalt des Gegners Gottes in der jüdischen Testamentenliteratur (vgl. Bousset, Religion des Judentums, S.252). So redet TestDan 5,1 Of. vom Krieg Gottes gegen Beliar, dem er die Gefangenen abnimmt:

Die Hadesfahrt des Erlösers

269

Ein anderer Topos ist der des "Zertretens", "Zu-Boden-Tretens", "Unter-die-FüßeTretens" der unterweltlichen Macht. 14 Hier ist die eschatologische Belehrung des Paulus I Kor 15,25ff. über die Unterwerfung des Todes, des "letzten Feindes" Vorbild. Die bildkräftige Rede des "Unter die Füße Tuns" entstammt dabei den messianisch gedeuteten Psalmen 109,1; 8,7. Die Identität des Gebundenen bzw. des zu Boden Getretenen wird jedoch verschieden bestimmt. Während die eine Gruppe in der Nachfolge des Paulus Christus l5 über den Tod siegen läßt , spricht die andere Gruppe vom Sieg über den Teufel. Zur letzteren gehört neben dem Nikodemusevangelium 6 (22),2 16 auch der LB. Das Binden gilt teuflischen Gestalten: Satan, Beliar und dem Teufel, ebenso das Zu-Boden-Treten, das mit Melchir gleichfalls eine teutlische Gestalt betrifft. 17 Indem der Gegner, den " ... and he will make war against Beliar and he will give a victorious vengeance to our fathers. And he will take the captivity from Beliar, the souls ofthe saints" (Hollaender/de Jonge a. a. 0., S.286). Vgl. auch TestSeb 9,8: " ... He will redeemaIl the captivity ofthe sons ofmen from Beliar" (a. a. 0., S.271). Vogels a. a. 0., S. 218f. betont, daß erst der armenische Text den Bezug auf den Descensus herstelle, während die jüdische Grundschrift den irdischen Kampf des Messias meine. Dazu stimmt, daß das Frühjudentum keinen UnterweItsherrscher kannte (vgl. Schmidt a. a. 0., S. 547f.). - Das Motiv des gebundenen Beliar erscheint auch in den QB 4,12: " ... und Beliar kam herauf, gehalten von 660 Engeln und mit feurigen Ketten gebunden" (NTAp06 I, S. 432). 14

So schon die Anaphora Hippolyts: " ... den Hades niederzutreten ... " (Übers. nach Grillmeier a. a. 0., S. 15; vgl. Kroll a. a. 0., 17f.).- Mit der Aussage:" ... und als er von den Toten auferstand am Morgen des Herrentags, und als er den Tod unter die Füße trat ... " zitiert die Predigt über Leib und Seele (Budge a. a. 0., S.130) ein Stück aus Melitons gleichnamiger Predigt, das syr. im Florilegium Edessenum erhalten ist (ed. Rucker, S. 13 [Nr. 17]; vgl. dazu Kroll a. a. 0., S. 27). Außerhalb des Meliton-Zitates spricht die Predigt nach I Kor 15,26 von der Vernichtung des Feindes (fol. 157r col. 2f.; Budge a. a. 0., S.127) und vom "Unter-die-Füße-Treten" (a. a. 0., S.l29) bzw. "Unter-die-Füße-Fallen" des Todes (a. a. 0., S.130).

15

So z.B. Athanasius, de inc. 27,1 (PG 25, 141C): Zeichen des am Kreuz geschehenen Sieges über den Tod ist, daß Christen "im Zeichen des Kreuzes und im Glauben an Christus ihn als wie einen Toten zu Boden treten". Ähnlich die Passionspredigt des Meliton § 102 (Lohse a. a. 0.), die als Objekt des Sieges den "Hades" einsetzt. In demselben Sinne die Predigt über Leib und Seele, die nach I Kor 15,26 von der Vernichtung des Feindes (ed. Budge, Horn., S. 127) und vom "Unter-die-Füße-Treten" (a. a. 0., S. 129), bzw. "Unter-die-Füße-Fallen" des Todes spricht: "Der Tod aber fiel unter die Füße Christi, und er band ihn" (a. a. 0., S.130).

16

Satan wird gebunden, während der Tod nicht nur verschont bleibt, sondern sogar der Ehre des Auftrags Jesu gewürdigt wird, den Gebundenen bis zur Parusie zu bewachen.

270

Ostern: das eschatologische Geschehen

Christus überwindet, der Teufel ist, während der Tod zwar beraubt wird, im eigentlichen aber unangetastet bleibt, erweist sich die kosmologische Grundhaltung des LB. Die eschatologische Perspektive, nach der der Tod als "der letzte Feind, der vernichtet wird", in den Blick kommt, ist dem LB fremd. 18 In Ms. C unmittelbar anschließend folgt die Deutung des Geschehens (16,11-19) als Erlösung der adamitischen Menschheit im Rahmen einer kosmischen Befreiung. 19 Die in der doppelten Formel von Restitution und Sündenvergebung gipfelnde Aussagenreihe geht bis in die einzelne Formulierung auf Irenäus zurück: "Es war also notwendig, daß der Herr, indem er zum verlorenen Schaf kam und so einer großen Anstrengung Wiederholung (avOKE,<j>oAoiroO'u;; recapitulatio) ins Werk setzte und seine Schöpfung aufsuchte, eben jenen Menschen rettete, der nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen war, d. h. Adam, indem er die Zeiten seiner Verdammnis, die wegen seines Ungehorsams verhängt war, die der Vater in seiner Macht verfUgte, erfUllte.,,20

Mit dem Bild des "treuen Hirten", der das verirrte Schaf zur Hürde zurückbringt (Ms. C 16,15-17), wird ein Motiv aufgegriffen, das I Petr 2,25 am Ende eines Passionsliedes 21 (I Petr 2,21-25) steht. In bei den Fällen, im I Petr und bei Irenäus, steht das Bild für das Heil im umfassenden Sinne. Wenn es im LB als Interpretament des Descensus erscheint, heißt das, daß dieser als andere Aussageform derselben Heilstat, die im 1 Petr als stellvertretendes Leiden und bei Jrenäus als Rekapitulation erscheint, 17

Zum Paar Beliar/Melchir: Beliar und Melchir figurieren beide, der letzere als "Sammael Malkira", in der Himmelfahrt des Jesaja, und zwar in denjenigen Kapiteln (1-5), deren Grundschrift das jüdische Martyrium des Jesaja ist (zur These der jüdischen Grundschrift vgl. NTAp05 11, S. 549 [Müller]). - Von AscJes, die vollständig nur im Äthiopischen überliefert ist, gibt es Fragmente zweier koptischer Versionen, ein Zeichen, daß sie in Ägypten Verbreitung gefunden haben muß (a. a. 0., S. 548). Müller vermutet zudem, daß die christliche Überarbeitung und Erweiterung der jüdischen Grundschrift in Alexandria erfolgt ist, und zwar "frühestens in der zweiten Hälfte des 2.Jh." (ebd.). - Sammael Malkira, mit diesem Doppelnamen nur einmal, kommt zusammen mit Beliar AscJes 1,8 vor; AscJes 5,18 scheint Beliar im Auftrage Sammaels zu handeln. In Kapp. 1-5 ist sonst Beliar durchgehend der Name für den Teufel, während die rein christlichen Kapp. für ihn Sammael einsetzen (vgl dazu Bousset, Religion des Judentums, S. 334 Anm. 3).

18

Schon o. 4.1.3 wurde gesehen, daß der LB tendenziell zu der Textgruppe gehört, die den Tod in die göttliche Weltordnung integriert.

19

Ms. A spaltet das Stück auf, indem vor die Deutung des Descensus eine Regieanweisung eingeschoben wird, die über die Modalität des Betrugs informiert: "Solange wie der Tod mit dem Leichnam Jesu in dem Grab sprach befreite Jesus das ganze Geschlecht der Menschen" (53,8-16).

20

Adv. haer. 111,23 (PG 7, 960 A-B).Vgl. dazu Danielou, Sacramentum Futuri, S. 29.

21

Das Attribut €TN2,OT "treu" gibt gr. vgl. Hebr 2,17; 3,2.

1ttO''tOC;

wieder, das der Christologie des Hebr eigen ist:

Die Hadesfahrt des Erlösers

271

verstanden sein will. Mit dem Descensus soll nichts als die grundlegende christliche Botschaft verkündet werden. Gegen Schmidts These, der gemäß die Intention, die alttestamentlichen Gerechten in die Heilsgemeinde aufzunehmen, die Entstehung des Descensusmotives veranlaßt habe,22 ist zu betonen, daß es beim Descensus nicht um einen speziellen Aspekt der Heilsgeschichte geht, sondern daß mit ihm das Heil des Menschen überhaupt und die christliche Heilsbotschaft insgesamt angesprochen ist. Diese Auffassung wird durch die "Lehren des Silvanus" bestätigt, wenn dort die Sündenvergebung als Ertrag des stellvertretenden Leidens mit dem Descensusmotiv zusammengestellt wird: "Und alle Kräfte, als sie ihn sahen, flohen, damit er dich, Elender, aus dem Abgrund herausbringe und für dich stürbe als Auslösung rur deine Sünde." 23

Diese Formulierung im Parallelismus legt nahe, das erlösende Sterben und den befreienden Descensus als zwei Auslegungsweisen ein und derselben Tat Jesu zu verstehen. Offensichtlich steht der Descensus der christlichen Verkündigung als eine dem traditionellen Kerygma vom Kreuzesleiden parallele Aussagemöglichkeit zur Verftigung. Die Entstehung dieser Aussageform des Heils dürfte durch die religiöse Prädisposition heidenchristlicher Gemeinden veranlaßt sein: Die Befreiung von der Todesfurcht findet in verräumlichter und mythischer Ausdrucksform eine dem heidenchristlichen Verstehenshorizont adäquate Gestalt. 24 Wie aus der Anrede an den Leser als Einzelnen in den "Lehren des Silvanus" erhellt, erkannte man im Descensusmotiv eine Darstellungsform des Heils, die persönlich-existentiell appliziert

22

Schmidts Hauptthese in seinem Exkurs über den "Descensus ad inferos in der alten Kirche": Der Descensus Christi sei die Antwort auf die Frage nach der Möglichkeit der Teilnahme der Gerechten des AT an dem durch Christus eröffneten Heil; der Wille, die alttestamentlichen Gerechten in die Heilsgemeinde aufzunehmen, sei die Wurzel rur den Glauben an den Descensus Christi (ders. a. a. 0., S. 465f.). Der LB kennt dieses Motiv lediglich im Gebet der eingekerkerten Gerechten (§11): Die Gerechten warten auf den höllenfahrenden Erlöser. Das Motiv wird allerdings nicht weiter ausgebaut. Wenn der gerechtfertigte Adam die Gerechten ruft und diese dann kommen und Adam begrüßen (§53), scheint, daß diese bereits im Himmel anwesend sind, ebenso möglich wie ihr Eintreffen im Gefolge des Adam. Wenn die "Patriarchen und die Prophen und alle Gerechten" unter den Engelgleichen auftreten (Ms. C 29,16-18), scheint hier eher die Tradition von äthHen 70,4 nachzuwirken, der gemäß die Erzväter schon seit Urzeiten im Paradies wohnen.

23

Silv NHC V1114 , 104,8-13.

24

Kroll sieht in der Missionspredigt das Genre, durch das Descensusmotiv Verbreitung fand (ders. a. a. 0., S. 4). - Bieders Argumentation, die Botschaft des Descensus, "eines direkten Sieges über -die Höllenmächte", umgehe die hellenistischer Denkungsart widersprechende "Paradoxie des Kreuzes" (ders. a. a. 0., S. 201), ist zu einfach. Wie noch zu sehen sein wird, gehört zum Komplex des Descensus auch das Argument der Erniedrigung Christi (vgl. u. 5.3.2.2).

272

Ostern: das eschatologische Geschehen

werden konnte. Dieser existentielle Bezug ist im LB noch im Gebet der Eingeschlossenen (§ 11) greifbar. Der Hörer des LB erkennt in der Bitte "Guter Gott, erbar[m]e[n]d und barm[herzig, sei] barmherzig mit uns. Denn <wir> sind in das Ge[fangnis] eingeschlossen. Und schicke uns deinen gelieb[ten] Sohn, [daß er barm]herzig mit uns sei und sich unser erbarme ... " (Ms. C 14,4-7 par)

seine eigene Grundbefindlichkeit wieder. Allerdings hat die Objektivierung, die das 25 Descensusthema durch die narrative Rahmung erfährt, einen Verlust der Möglichkeit unmittelbar existentieller Partizipation zufolge. Anders als in den "Lehren des Silvanus", der christlichen Weisheit des 2./3. Jh.,26 erkennt das gläubige Individuum im universell gültigen Descensus des Erlösers nicht mehr die Ausdrucksform auch seiner eigenen Soteriologie. An seinem biblischen und apokryphen Personal demonstriert der LB, daß eine individuelle Vergewisserung des Heils erst in besonderen Erscheinungen, Segnungen und Verheißungen stattfindet. Der LB kann nicht verleugnen, daß er einer Zeit entstammt, in der das altchristliche Kerygma an Evidenz verloren hat.

5.2.3 Die Täuschung des Todes Das Hauptstück des Descensus ist durch das narrativ ausgestaltete Predigtmotiv des betrogenen Todes gerahmt. Diese "pia fraus,m, die sich nach Harnack zuerst bei den 28 Basilidianern findet, von Origenes in breitem Umfang aufgenommen und von 29 späteren Theologen weiter tradiert wurde , besagt, daß Gott dem Teufel, um dessen durch den Sündenfall erworbenes Recht an den menschlichen Seelen abzulösen, die Seele Christi zum Tausch anbietet. Der Teufel schlägt ein, bleibt aber, da er die Seele des Sündlosen nicht festhalten kann und Christus auch noch die anderen Seelen befreit, 30 der doppelt Geprellte. Mittel des Betrugs ist die in der Zwei-Naturen-Lehre formulierte göttlich-menschliche Doppelnatur Jesu: Während die vorgeschobene menschliche Natur den Teufel glauben macht, er könne ihrer mächtig werden, muß 25

Grotesk der Descensus im Nikodemusevangelium, bei dem die narrative Objektivierung bis zum äußersten getrieben wird: Symeon (Lk 2,25) und seine beiden Söhne sind gestorben, werden aber mit dem Descensus Christi auferweckt (v gl. Mt 27,52f.). Letztere sind nun in der Lage, den Hergang des Descensus vor den Hohenpriestern zu bezeugen.

26

Zur Datierung der griech. Vorlage vgl. Robinson a. a. 0., S. 380.

27

So Ambrosius nach Harnack, DG 11, S. 176.

28

Ders., DG I, S. 683 Anm. 3.

29

Ders., DG 11, S. 176.

30

Ders., DG I, S. 683 Anm. 3.

Die Hadesfahrt des Erlösers

273

sein Zugriff an der unter der menschlichen verborgenen göttlichen Natur scheitern. 3 ! Aus der Predigtgeschichte der "pia fraus" übernimmt der LB lediglich das Ende: Den an der göttlichen Natur scheiternden Versuch des Todes - der hier statt des Teufels der Betrogene ist -, sich Jesu zu bemächtigen und seine schließliche Beraubung.

5.2.3.1 Die Rolle des Todes im Descensus des Erlösers Der Tod ist unwissend. Angesichts des kosmischen Aufruhrs 32 weiß er nicht, wie ihm geschieht: "Was ist nun dieses große Wunder? Ich weiß es nicht. Auch weiß ich nicht, was dieser große Aufruhr heute ist, (denn) die ganze Welt ist aufgeregt in Aufruhr und alles, was in ihr ist. Und ich habe dies noch nicht begriffen" (§7; Ms. C 11,14-17).

Sein Gegenüber, der Leichnam, gibt ihm ein Rätsel auf: "Wer bist du? ... [S ie]he, bis jetzt habe ich nicht begriffen, von welcher Art du bist" (§9; Ms. C 13,8. 12f.; vgl. 14,9; 15,5.[9]).

Das Nichterkennen geht auf I Kor 2,8 zurück, wo von den Archonten dieser Welt gesagt wird, daß sie bei Kenntnis des Herrn diesen nicht gekreuzigt hätten. Die Gnosis nimmt das Motiv so auf, daß sie das Nichterkennen der Archonten als Erfolg einer absichtlichen Unkenntlichmachung seitens des Erlösers versteht, als eine Verwandlung seiner Gestalt, die ihn "vor dem Erkanntwerden durch die Archonten geschützt 31

Eindrücklich Gregor I : "die Menschheit Christi war der Köder, der Fisch, der Teufel, schnappte zu und blieb an dem unsichtbaren Angelhaken, der Gottheit, hängen" (Harnack, DG 11, S. 176).

32

Kosmische Revolutionen gehören seit den Anfangen der jüdischen' Apokalyptik zu den Ereignissen des "Tages des Herrn". Die christliche Endzeiterwartung nimmt deren Motive auf. Indem nun auch bei der Darstellung der Kreuzigungsszene kosmische Veränderungen berichtet werden, die Sonnenfinsternis (vgl. bes. Lk 23,45) und das Erdbeben (Mt 27,52; Mt auch bei der Auferstehung: 28,2), wird der Tod Jesu in das Licht der Motivik des Tages des Herrn gerückt und damit als das eschatologische Ereignis gezeichnet. In späterer Deutung wird der Aufruhr der Natur auf das Ereignis der Hadesfahrt Jesu bezogen. Ausgangspunkt ist hier wohl Mt 27,52f., die Auferweckung vieler "Leiber der Heiligen" in der Todesstunde Jesu. So sind bei dem um 350 schreibenden Firmicus Maternus "Erdbeben, Sonnenfinsternis, Zerreißen des Vorhangs aufgefaßt als grandiose Begleitung zu der dramatischen Szene, da der Gott in der Unterwelt erscheint" (Kroll a. a. 0., S. 9 [nach Firmicus Maternus, de error. 24]; vgl. a. a. 0., S. 64). In dieser Tradition steht der LB, wenn er das Erdbeben und andere Naturereignisse mit dem Descensus verknüpft. - Wenn es in diesem Zusammenhang Ms. C 12,25 u. a. heißt: "Die Nächte änderten sich. Der Tag hat zugenommen.", ist die Erinnerung an das eschatologische Motiv aus Röm 13,12 deutlich. Im LB hat es allerdings seinen endzeitlichen Charakter eingebüßt und ist wie die anderen genannten Phänomene zu einem kosmischen Zeichen der Auferstehung geworden.

274

Ostern: das eschatologische Geschehen

habe".33 In der Descensusliteratur wird das Motiv des Nichterkennens traditionell in die Form der Frage nach der Identität des Eindringlings gefaßt. So fragt der Archon ActThom 143 bezüglich des in die Unterwelt Eingedrungenen: "Wer ist es und woher?,,34 Im Descensus des Nikodemusevangeliums 5 (21 ),3 erscheint die Frage, hier des Hades, im Gewand von Ps 23,8: "Wer ist dieser König der Herrlichkeit?,,35 Das Nichterkennen des Todes ist für den Hörer des LB ein Vergnügen; sein Wissensvorsprung stellt ihn auf die Seite des lachenden Erlösers.

5.2.3.2 Die Gestalt des Erlösers Der Erlöser erscheint in Gestalt eines Leichnams, der auf dem Boden im hinteren Teil der Grabhöhle liegt (Ms. C 12,9ff.).36 Seine uneigentliche Gestalt als Leichnam und seine eigentliche, als Auftakt zum erlösenden Descensus vorgestellte Herrlichkeitsgestalt, "der Erlöser, der lebendige 37 IA0 38" (§ 15), sind gleichzeitig zu denken: Während der Erlöser durch seine

33

Lietzmann, Korinther, S. 12; Belegstellen u. Literaturhinweise ebd. und bei Kroll a. a. 0., S.31 Anm. 4. - Zur Unkenntlichmachung des Erlösers im Zusammenhang des Abstiegs vgl. aus den NHC: 2LogSeth, NHC VIII2, 56,21-32 und EpPt, NHC VIII/2, 136,16-22.

34

NTAp05 II, S. 358. Vgl. dazu Kroll a. a. 0., S.31.

35

NTAp06 I, S. 416. Die Antwort fällt den Engeln zu: "Ein mächtiger und gewaltiger Herr, ein Herr, machtvoll im Kriege" (ebd.). Die PsalmsteIle mußte für eine Verwendung im Rahmen des Descensus geeignet erscheinen, da in V.7 der LXX-Version die "äpXov'tec;"der Türen angeredet sind.

36

Die Angabe, daß es sich um eine Erscheinung handelt, ist mit der folgenden, daß er bereits den zweiten Tag in der Erde liegt (I. 1lf.), nicht zu vereinbaren. Hier stehen neutestamentliche Tradition und die monophysitische Auffassung Jesu, dessen Göttlichkeit zu keinem Zeitpunkt, auch nieht im Grab, geschmälert erscheinen darf, gegeneinander.

37

Jesus als den "Lebendigen" zu bezeichnen, heißt, ihm ein Prädikat zuzueignen, das ursprünglich Gott allein zukommt; so schon Apk 1,18: "Auch dieses speciell Gott zukommende Prädicat des Lebendigen an sieh, (sie) wird hier dem Menschensohn zugeeignet" (Bousset, Offenbarung Johannis S. 197). - "Lebendiger" als Prädikat Jesu ist Sprachgebrauch auch der Thomasakten (Kap. 60.129.169). - Aus der kopt. Zauberliteratur vgl. Text LXXVII bei Kropp a. a. O. Bd.2, S.238: "Wohlan, ich beschwöre dich bei deinem eingeborenen Sohne, dessen wahrer Name ist Seth Seth, der lebende Christus ... "

38

,; laro ist eine bisyllabische Transkription einer verkürzten Form des traditionellen hebräischen Gottesnamens JHWH" ( RAC 17, Sp. 1 [Aune]). Besondere Verbreitung findet lao in der synkretistischen Magie. Unter den Gottesnamen der Zauberformeln "ist 1. der beliebteste" (a. a. 0., Sp. 5). lao erscheint oft in Kombination mit anderen Namen und magischen Vokalreihen

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275

Rätselgestalt die Aufmerksamkeit des Todes fesselt, vollbringt er sein unterweltliches . Erlösungswerk: "Solange, wie der Tod mit dem Leichnam Jesu in dem Grab sprach, befreite Jesus das ganze Geschlecht der Menschen" (§ 16; Ms. A 53,8-16).

Mittel des Täuschungsmanövers ist die Doppelnatur Christi. Zu untersuchen bleibt, wie der Autor des LB sich das ihm vorgegebene christologische Motiv aneignet. 39 Zunächst wird beobachtet, daß der Erlöser sich in seine zwei Naturen scheidet. 4o Dieses Phänomen ist zunächst nichts als die auf die Person des Erlösers an gewandte anthropologische Kategorie des Todes als Trennung von Leib und Seele. 41 Was für den Menschen die entscheidende Schwächung bedeutet,42 schlägt bei Christus allerdings in rettende Macht um. Die Person dessen, der so an dem menschlichen Todesschicksal (vgl. Dornseiff, Alphabet, S. 39f; Hopjner, Offenbarungszauber Bd. 1, S.190 [§743]). - Die im LB bezeugte Verwendung als Hoheitstitel Christi wird auch in kopt. Zaubertexten angetroffen: "Jao, Jao Christus, Pantokrator, der im Inneren des Vaters geboren wurde" (Text Nr. XLIII bei Kropp, a. a. O. Bd. 3, S. 70f). Den zusammengesetzten Namen' ApßaSuim, eine"formelhafte Variante des Namens 1.", enthält der 5. Hymnus (§50) in der verschliffenen Form c}..BPfc}..6. Diese Form geht auf die Variante 'AßpaSulm(S) zurück. "Die Formel Arbath laa ist eine griechische Transliterierung des hebr. Ausdruckes' rb' t jhw, der 'die Vierheit 1.' oder 'der vierfaltige 1." bedeutet und sich vielleicht auf die vier Himmelsrichtungen bezieht und so kosmische Vollkommenheit evoziert" (RAC 17, Sp. 8 [Aune]).

39

A.Grillmeier zeigt a. a. 0., S.23ff, daß die Darstellung des Descensus als Prüfstein für die Christologie des jeweiligen Autors gelten kann.

40

Die Scheidung Jesu in seine beiden Naturen wird in verschiedenen Stadien der Passion Jesu verortet: Während der LB wie etwa Hippolyt (vgl. Grillmeier a. a. 0., S. 191) und Athanasius (a. a. 0., S. 40) die Scheidung bei dem ins Grab gelegten Jesus akut werden läßt, wird diese nach einer anderen Tradition an dem Gekreuzigten erörtert. So in der Predigt über Leib und Seele: "Sein Leib aber hing weiter oben an dem Holz wegen der Elemente. Und sein Geist ging hinab in die Unterwelt." (ed. Budge, Horn., S. 129) und bei Schenute: "Er ließ seinen Leib an dem Holz. Er ging zu denen, die in der Unterwelt sind" (Schenute, contra Origenistas §0478; ed. Orlandi, S. 54).

41

Patristische Belege bei Grillmeier a. a. 0., S. 35.

42

V gl. Predigt über Leib und Seele: " ... Und -es war ein großer Abstand zwischen ihnen untereinander, dem Fleisch und der Seele. Das Fleisch nun ging zugrunde und wurde zerstreut in der Erde, in der es bestattet wurde. Die Seele ihrerseits wurde kraftlos in den Fesseln der Unterwelt" (ed. Budge a. a. 0., S. 117).

276

Ostern: das eschatologische Geschehen

teilnimmt und es gleichzeitig überwindet, läßt sich christologisch folgendermaßen beschreiben: Wenn es heißt, daß "er" "in der Gestalt eines Leichnams" erschien, ist das Subjekt dieser Erscheinung, die "Seele" nach der der Tod sucht (Ms. C 11,l1f.), der Erlöser. "Ein" Leichnam ist seine Erscheinungsweise. Der Gebrauch des unbestimmten Artikels unterstreicht die wesentliche Unabhängigkeit des Erlösers von seiner Erscheinungsweise. Dieser wird der Name "Jesus" zugeordnet: der Leichnam ist der "Leichnam Jesu" (Ms. C 13,19 f. par.; 19,10 par.).43 Wenn der Leichnam als handelndes Subjekt erscheint, wird in der Regel der Jesusname gebraucht (Ms. C 13,13.21).44 Der Erlöser ist "Jesus" also insofern, als er leiblich erscheint. "Erlöser" ohne weitere Qualifizierung ist er als Subjekt der Auferstehung (Ms.C 19,7f. par.) und auch als der Richter des Judas (Ms. C 16,20; 19,6 par.). In dogmengeschichtlicher Terminologie läßt sich diese Christologie, die das untergeordnete und unselbständige Subjekt der Menschheit im Rahmen des übergeordneten der Gottheit handeln läßt, als Logos-Sarx-Christologie auffassen und damit Irenäus 45 und vor allem Athanasius46 zuordnen. Der Leichnam ist nicht völlig leblos gedacht; er spricht zwar nicht, da er ohne den Logos ist, aber er lacht (§9; Ms. C 13,15 u.ö.). Der lachende Jesus kommt in zwei Schriften der NHCes vor, dem "zweiten Logos des großen Seth", NHC VII/2,56,18f. und besonders der "Apokalypse· des Petrus", NHC VII,3,81,10-18.83,1f. Das Gelächter Jesu gilt hier denjenigen, die, in dem Glauben befangen, sie kreuzigten Jesus, in Wirklichkeit einen anderen kreuzigen. 47 Während in der kirchlichen Predigt der Erlöser die Täuschung mit seinem eigenen Leibe ausfuhrt, setzt die gnostische Predigt den eines anderen als Mittel der Täuschung ein. Gnostische und kirchliche Linie kommen jedoch in dem Punkt überein, daß sie Jesus das Lachen dessen, der dem auf die Wahrnehmung des Leiblichen beschränkten Verstand überlegen ist, lachen lassen. 43

Var. Ms. C 15,19f: "Leichnam des Sohnes Gottes"; aber nie: "Leichnam des Erlösers".

44

Die Regel wird durchbrochen wenn es Ms. C 13,16 heißt: "Der Tod aber sah nach dem Erlöser." - Nicht zu vergleichen ist hier die Verwendung des Jesusnamens in dem Traditionsstück § 16, im Zusammenhang mit dem Ab~tieg (Ms. C 16,9) bzw. der Rettung aus der Unterwelt (Ms. A 53, 13ff.).

45

Zum Logos/Sarx-Schema bei Irenäus vgl. Beyschlag, DG I, S. 199.

46

Vgl. a. a. 0., S. 280 mit Anm. 153. - AthanasiuJ1
47

Vgl. dazu Tröger, Wiss. B. Univ. Halle 1990/23 [Byzantinische Beiträge (ReiheK) 9], S. 230232.

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Die Unfähigkeit des Todes, die Erscheinung des Leichnams angemessen zu deuten: "Ein Mächtiger bist du nicht, daß ich mich vor deiner Stärke scheute" (§ 12; Ms. A 44,57-60 par)

wird zum Anlaß eines Kommentars (§ 13), der das Mißverständnis richtigstellt: "Er verstan[d f]reilich nicht, da[ß e]r der Mächtige ist, der stärker ist ,[ als] j [eder]. [Ab ]er er kam in Kleinheit wegen unseres H[eils]" (Ms. C 14,23-25).

Die "Kleinheit" Jesu ist dann richtig verstanden, wenn man erkennt, daß sie im sündenvergebenden Erbarmen begründet ist (Ms. C 14,26-28). Mißverstanden wäre sie, hielte man sie rur etwas Verächtliches: ,,[Er aber] war kein kleines Kind" (Ms. C 14,26).48

Die Reflexion auf Abstieg, "Kleinheit" und den Erdenweg Jesu im Zusammenhang des Descensus wird verständlich, wenn man diesen als tiefsten Punkt der inkarnatorischen Abwärtsbewegung begreift. So wird in den "Lehren des Silvanus" die Aussage der Inkarnation unmittelbar vom Abstieg in die Unterwelt gefolgt: "Obwohl er Gott war, wurde er unter den Menschen als Mensch erfunden. Er ging hinab in die Unterwelt ... ,,49 "Dieser, obwohl er göttlich war, wurde Mensch um deinetwillen. Dieser ist's, der gelöst hat die eisernen Riegel der Unterwelt ... " 50

Wenn nach Kroll der Descensus seinen ursprünglichen Sitz in dem antithetisch das Wunder der Erniedrigung des Hohen explizierenden christologischen Hymnus hatte,51 48

"Petits garcrons" ist nach Amelineau der Ausdruck, der in der kopt. Lit. verwendet wird, wenn vom Standpunkt der eigenen Überlegenheit auf andere verächtlich herabgeschaut wird. Amelineau sagt den ihm zeitgenössischen Kopten nach, sie betrachteten Ausländer als "petits garcrons" (ders. a. a. 0., S. 327 m. Anm. 1).

49

NHC VII/2, 103,34-104,2 (ed. Janssens, S. 64ff.).

50

110,18-21 (a. a. 0., S. 78). - Im folgenden wird der Sieg im Descensus im Sinne der Demutschristologie interpretiert: "Welcher gedemütigt hat die hochmütigen Gewalten; welcher den Hochmütigen beschämt hat durch Demut ... " (110,29-32; ebd.).

51

"Die Hadesfahrt gehört jedenfalls in die feierlichen, hymnisch-stilisierten Formulierungen der Taten und des Wesens Jesu hinein" (Kroll a. a. 0., S.29). - Ein markantes Beispiel für das Auftreten des Descensusmotives im Rahmen eines antithetischen christologischen Hymnus ist Frgm. 13 (nach der Zählung v. Ottos) des Meliton von Sardes (Ed. des syr. Textes mit griech. Rückübers. bei Rucker, SAM 1933, H. 5 S. 13 [Nr. 17]; lat. Übers. bei von OUo, Corpus Apologetarüm Christianorum IX, S. 419. Vgl. dazu Kroll a. a. 0., S. 27f.), das sich in der kopt. Predigt über Leib und Seele in wörtlicher Übereinstimmung wiederfindet (ed. Budge a. a. 0., S.129f.): Auf eine Kette von Antithesen, die das Staunen der Schöpfung ausdrücken darüber, wie der Oberste nach unten gekehrt wird, folgt die kurze Notiz der Auferstehung, verbunden

278

Ostern: das eschatologische Geschehen

nimmt es nicht wunder, daß sich im LB die antithetische Rhetorik um die Niedrigkeit Christi im Zusammenhang des Descensus erhalten hat. 52 Originell ist der LB mit seiner grotesken Vergegenständlichung des Motivs der Niedrigkeit, der Erscheinung des Erlösers als Leichnam. Die Wahl gerade dieser Vergegenständlichung kommt einem soteriologischen Anliegen entgegen und erfolgt auf einem religionsgeschichtlichen Hintergrund. Wenn der Mensch den Tod flirchtet,53 muß der Erlöser so gezeichnet werden, daß er diese die menschliche Existenz am 54 an sich erfährt und zugleich, stellvertretend, meisten erniedrigende Situation siegreich besteht. Zum anderen drängt sich die Assoziation mit dem Gott in Mumiengestalt, Osiris auf. Osiris wird in der "theologische(n) Ausdeutung" des Sonnenlaufs als "unterweltliche(r) Leichnam des Sonnengottes,,55 interpretiert. In der Folgezeit wird dieses Konzept so ausgebaut und erweitert, daß im Gottesbegriff der Spätzeit jeder Gott eine himmlische Existenzweise ("Ba"), sein Bild auf Erden und den Mumienleib in der Unterwelt hat. Die Erscheinung des Erlösers als Leichnam im LB läßt sich somit als parodistischer Nachklang eines alten Paradigmas kosmologischer Theologie verstehen.

5.3 Die Rechtfertigung des ersten Menschenpaares Der Descensus des Erlösers findet sein Komplement im Ascensus, den der Erlöser mit dem Gefolge der aus dem Unterweltsgefängnis befreiten adamitischen Menschheit antritt (§39; Ms. C 26,20-23). Für Adam bedeutet der Ascensus des Erlösers einen

mit den Descensus-Motiven des Zu-Boden-Tretens des Todes, der Fesselung des Tyrannen und der Erlösung des Menschen. Jetzt versteht die Schöpfung den Sinn der Verkehrung: Es war wegen des Heils des Menschen, daß der Unsterbliche starb. 52

Ein später Zeuge für die Tradition der zum Descensus gehörenden antithetisch gefaßten Reflexion ist EvNik 6 (22), wo sich der Tod nach dem Einbrechen Jesu in die Unterwelt im Stil christologischer Hymnen äußert: "Der du klein erscheinst und Großes vermagst, der du niedrig bist und hoch, Knecht und Herr ... " (NTApo6 I, S. 416).

53

Vgl. die Verheißung an Maria für ihre Todesstunde bei Ms. B: "Und wir werden nicht zulassen, daß du Furcht hast vor dem Tod, vor welchem die ganze Welt Furcht hat" (112,17-22).

54

Vgl. die Predigt über Leib und Seele, wo die Seele des Toten sagt: "Jetzt aber bin ich kein Mensch" (ed. Budge, Horn., S. 119).

55

Assmann, Ägypten, S.54. - Im folgenden nach Assmann, ebd.

Die Rechtfertigung des ersten Menschenpaares

279

Ortswechsel: Er wird aus der Unterwelt in den Himmel versetzt. 56 Wie der Ascensus Christi sein Ziel in der Erhöhung findet (§§39.41), so das Versetztwerden Adams in seiner Rechtfertigung (§§45ff.). Dabei wird in Kap. 4, dem "himmlischen Ostertag", die Rechtfertigung Adams zur Erhöhung des Sohnes in Parallele gesetzt. Beiden, dem Sohn wie dem angenommenen Sohn, gilt eine Rede des Vaters (§§41.47). Ebenso wie der Erlöser geht Adam in das "Zelt des Vaters" ein (Ms. C 27,5f. bzw. 32,5).57 Die Restitution Adams wird als Versöhnung des Vaters mit seinem Ebenbild gefeiert: "Mögen sie kommen mit ihrer guten Botschaft und [ih ]ren Wohlgerüchen und sich niederwerfen vor meiner Gegenwart, denn [ich habe] mich mit meinem Bild versöhnt" (Ms. C 32,25-27 par.; vgl. 34,24).

Das Thema der Versöhnung und einzelne Motive, wie die Fürbitte der Engel im Adamshymnus (§52), weisen deutlich auf eine Anregung durch die Szene der Verzeihung in der Apokalypse Moses 31ff. 58 Das Vorbild erscheint allerdings 59 christianisiert und wird in verschiedener Hinsicht überboten. Die Rückkehr Adams, d. h. des Menschen, ins Paradies stand in der österlichen Taufkatechese der alten Kirche als ein der Exegese von Ex 13 gleichwertiges

56

Dieser Ortswechsel wird durch .zs.J (Subjekt ist der Erlöser, Objekt die adamitische Menschheit): "Er nahm sie in die Himmel." (Ms. C 36,19) oder durch €JN€ €2.pö..J ausgedrückt: "Er brachte herauf die Gefangenschaft" (Ms. A 59,39-41). Zur Versetzung Adams aus der Unterwelt zum Paradies vgl. Afrem, hymn. de tide 67,19-21 : "Zu Anfang öffnete er den Schatz seines Erbarmens, und er formte Adam, als er nicht war, aus Staub. Er eilte sich ferner, zu öffnen die Tür der Scheol. Und er brachte aus ihr heraus den Leib Adams, der Erde geworden war. Er eilte sich ferner, zu öffnen die Paradiesestür durch die Verheißung, und er ließ Adam wohnen beim Lebensbaum" (ed. Beck, CSCO.S 154, S. 108f.).

57

Ms. B streicht den Eingang Adams in das Zelt des Vaters. - Sowohl der Sache der Erhebung Adams in Sohnesrang wie deren bildlicher Fassung liegt möglicherweise eine Exegese von Heb 2, 17 (die zu Erlösenden als "Brüder" Jesu) und Hebr 9,24 (Christus in den Himmel selbst eingegangen) mit Heb 10,19 (Freiheit der Glaubenden zum "Eingang in das Heiligtum") zugrunde.

58

Die Verzeihung Adams steht dort im Zusammenhang mit Adams Tod und Begräbnis. - Zu den Parallelen mit der ApkMos im einzelnen vgl. HarnacklSchmidt a. a. 0., S. 1047.

59

So ist 2.WTIT (32,27; 34,24 = gr. KO'tOAOO'O'etV; vgl. 11 Kor 5,19) "versöhnen" eine stärkere Formulierung als das O'1.lYXopetV I O'1.lYXOPllO't<; "nachsehen" I "Nachsicht" der ApkMos 33,5 bzw. 37,2 (ed. Tischendorf a. a. 0., S.18.20). - Entsprechend der präsentischen Eschatologie des LB gilt die Rede des Vaters nicht dem gestorbenen Adam und seiner zukünftigen Auferstehung (ApkMos 39), sondern dem lebenden und verherrlichten. Adam selbst ist im LB anders als in ApkMos nicht stumm, sondern redet (§52).

Ostern: das eschatologische Geschehen

280

60 Interpretament des Taufgeschehens in Gebrauch. Wenn der Antiochener Theodor von Mopsuestia seine Taufkatechese ganz auf dem Thema der Rückkehr zum Paradies aufbaut,61 läßt sich vielleicht folgern, daß dieses Interpretament im orientalischen Christentum besonders beheimatet war. Adam und das Geschick der Protoplasten, seine Erschaffung,62 seine Verehrung durch die Engel,63 die Erschaffung Evas,64 sein Fall 65 und der Verlust der 66 ursprünglichen Herrlichkeit sind bekannte Themen der koptischen Literatur. Die Diskussion gerade des Themas der verlorenen Herrlichkeit scheint dem Autor des LB vertraut zu sein. Indem er allerdings von der wiedererlangten Herrlichkeit spricht, wendet er das überkommene Motiv überraschend ins Positive. Zudem nimmt im LB im Unterschied zu der sonst rein auf Adam beschränkten Diskussion auch Eva an der himmlischen Herrlichkeit teil (§46).67 Die Beschreibung der Herrlichkeit des Menschenpaares setzt ein mit dessen unerhörter Größe: 80 Ellen bzw. 50 Ellen (Ms. C 31 ,22f.). Während rabbinische Spekulation sich mit relativen Zahlenangaben, die die Abnahme der Größe Adams nach dem Fall beziffern, begnügt, 68 ist der koptischen Literatur seine absolute Größe

60

Vgl. dazu Danielou, MD 45, S.99-119, hier S. 99. Der Eintritt in die Kirche durch die Taufe wurde als Rückkehr ins Paradies interpretiert: " ... dans la nuit pascale, l'Eglise apparait comme le Paradis retrouve" (a. a. 0., S. 100; vgl. die Belege S. 101-103).

61

A.a.0.,S.103f.

62

Vgl. die Predigt über Abbaton (ed. Budge, Mart. S. 232-234).

63

A. a. 0., S. 234f.

64

A. a. 0., S. 235f.

65

A. a. 0., S. 236-239; "Geheimnisse des Apostels Johannes" (ed. Budge, Apocr. S. 66f.).

66

A. a. 0., S. 67-69. - Die Herrlichkeit heißt hier "die Gerechtigkeit, mit der er bekleidet ist" (a. a. 0., S. 67) bzw. "die ihn umhüllt" (ebd.). Nach dem Fall zeugen von der ursprünglichen alabasternen Weiße nur noch die Fingernägel: " ... bevor ich von dem Baum aß, war mein ganzer Leib weiß wie mein (Finger)nagel" (a. a. 0., S. 69; vgl. S. 68).

67

An dieser Stelle sei angemerkt, daß sich der LB durch Frauenfreundlichkeit auszeichnet. Zu erinnern ist an die Gruppe der neun Frauen am Grabe (§28) und im bes. an die Zeichnung der Maria in Kap. 2.3, wo sie als begnadete Frau, aber nicht als Theotokos im spezifisch theologischen Sinne erscheint. - Ein auffallendes Indiz für die frauenfreundliche Haltung des LB findet sich in dem Wort, das der Erlöser der Einsetzung des Petrus zum Haupt der Apostel nachschickt: "Und (was) zudem Maria betrifft: Siehe, ich habe sie euch selbst anvertraut. Stoßt sie nicht aus von euch" (Ms. C 43,19-21). Mit dieser Aussage liegt der LB nahe an der Verteidigung, mit der im Evg. der Maria der Jünger Lewi Maria vor Petrus in Schutz nimmt (vgl. NTApo6 I, S. 315).

68

BerR Parascha 12, wo die "sechs Dinge" genannt werden, "welche dem Adam genommen sind" (Übers. Wünsche, S. 52) und "dereinst wiederkehren sollen" (a. a. 0., S. 53), wird an dritter

Die Rechtfertigung des ersten Menschenpaares

281

bekannt. 69 Die Beschreibung der Herrlichkeit Adams endet mit den Zeichen, die ihm auf die Stirn, und den Namen, die ihm auf den Leib geschrieben sind (Ms. C 32,5-9). Indem die Bezeichnung an der Stirn bzw. mit den Namen der göttlichen Personen aus der Zeichnung, die die 144.000 in Apk 14,1 70 empfangen, entnommen ist, erscheint Adam in seiner eschatologischen Herrlichkeit. Somit fallen bei der Beschreibung der Herrlichkeit Adams Protologie und Eschatologie in eins. Adam tritt in prälapsarischer Größe und eschatologischer Zeichnung auf.

Stelle seine Statur genannt, die nach verschiedenen Angaben um 100 bis 900 Ellen abgenommen hat (a. a. 0., S. 54). 69

Ausführliche Angaben in den "Geheimnissen des Apostels Johannes": "An dem Tag, an dem Gott den Adam geschaffen hat, war er von zwölf Ellen an Länge und sechs Ellen an Breite und drei Ellen an Dicke, wobei er wie ein Alabasterstein (und) kein Fehl an ihm war. Als er aber von dem Baum aß, schrumpfte sein Leib (und) er wurde klein" (ed. Budge, Apocr., S. 68).

70

Apk 14,1-5,. der Paragraph über die 144.000, war für die Tradition, in der der LB steht, offensichtlich eine bevorzugte Stelle der Apk: Neben der Zeichnung durch die Namen zitiert der LB den dem Märtyrer zugedachten Titel des "Erstlings" (§5; Ms. A 36,18 par; vgl. dazu u. 7.3.2.1) und das Ideal der Jungfräulichkeit (Vgl. dazu 0.4.2.7.4).

6 Auferweckung und Auferstehung Auferstehung von den Toten wird in den beiden Sichtweisen der Auferstehung und der Auferweckung beschrieben. Von Auferweckung ist bezüglich des Erlösers die Rede, insofern der Vater den Sohn auferweckt und bezüglich der Apostel, insofern sie das Wunder der Totenauferweckung vollbringen. Auferstehung bezieht sich auf den Erlöser, insofern er kraft seiner Göttlichkeit selbst aufersteht, und auf den Menschen, insofern er eine wunderbare Wiederbelebung erfahrt. Die Formulierungen des originär göttlichen bzw. des durch den Menschen geschehenen Wunders laufen parallel: Wie das den Erlöser betreffende Geschehen eine Auferweckung von den Toten ist, I so ist auch das Werk, das der Apostel an seinem Sohn vornimmt, eine Auferweckung von den Toten (§70; Ms. C 48,24f.; 49,14f.). Der Begriff der Auferstehung von den Toten 2 ist freilich dem Erlöser vorbehalten. Beim Ostergeschehen tritt die Perspektive der Auferweckung deutlich hinter die der Auferstehung zurück: Die passive Interpretation der Auferstehung als Auferweckung3 bleibt auf den Augenzeugenbericht des Philogenes (§30) beschränkt: Er sieht, wie der Vater den Sohn von den Toten auferweckt (Ms. C 22,6). Die aktive Interpretation als Auferstehung, in der der Erlöser schon immer als der "Lebendige" (Ms. C 15,20)4 vorausgesetzt wird, überwiegt. Zunächst ist sie im Bekenntnis zur Auferstehung am dritten Tag präsent (Ms. C 11,3f.; 19,7f. par.).5 Im weiteren findet sie ihren Interpretationsrahmen in der Doppelbewegung des Descensus und Ascensus. So wird die Auferstehung mit Motiven aus Eph 4,8f. kombiniert: " ... daß der Sohn Gottes von den Toten auferstand, er die Gefangenschaft der Söhne Adams erlöste, sie zum Himmel nahm und ihnen die Gaben seines Vaters gab" (§54 Ms. C 36,17-20 vgl. Ms. A 59,36-41).

In Übereinstimmung mit dem Osterbekenntnis des NT: Vgl. Act 3,15; Röm 1,4. 2

Wenn Siophanes von sich sagt: "Ich stand auf, lebendig" (§69a; Ms. C 48,3), kommt die Formulierung der Auferstehung von den Toten zwar nahe, der Unterschied bleibt aber gewahrt.

3

"Auferweckung", d. h. Auferstehung, insofern sie Jesus widerfährt, ist Sprachgebrauch der Act, z. B. in der Pfingstpredigt Act 2,24.32, und des Paulus: I Thess 1,10; Gal 1,1; I Kor 6,14; Röm 4,24f; 6,4; 8,11 u. ö.

4

Zu Jesus als dem Lebendigen vgl. o. 5.2.3.2.

5

Vgl. I Kor 15,4.

Auferweckung und Auferstehung

283

Anders als diese kerygmatische Formel kombiniert die narrative Darstellung die aktive und die passive Interpretation, indem sie zwischen den Descensus und den Ascensus die Auferweckung stellt. Zudem wird der Ascensus von der eigentlichen Auferstehung abgetrennt, indem der LB ihn erst nach der Gartenszene mit Maria stattfinden läßt. Descensus und Auferweckung wären eigentlich gleichzeitig: Wenn der Tod schon zwei Tage nach der Seele sucht (Ms. C 11,13), ist mit dieser Zeitangabe der Anbruch des Sonntags intendiert, dieselbe mitternächtliche Stunde, zu der Philogenes zum Grab geht (Ms. C 21,15-17 par.). Die Logik der räumlichen Auffassung läßt allerdings aus der Gleichzeitigkeit ein Nacheinander werden. Auferstehung bleibt zunächst auf die Person des Erlösers beschränkt. Eine durch das neutestamentliche Zeugnis mögliche endzeitliche Interpretation der Auferstehung 6 Jesu als Anfang der allgemeinen Auferstehung kommt nicht in Betracht. Ebensowenig findet die Kategorie der Auferstehung in dem für den LB wichtigen Thema der individuellen Eschatologie Anwendung. Wenn aber Auferstehung ein Geschehen ist, das zunächst nur den Erlöser betrifft, muß sich der gläubigen Existenz die Frage stellen, welchen Gewinn sie von diesem ihr eigentlich fremden Geschehen hat. Der LB stellt sich diesem Problem in dem langen zweiten Teil seines Buches, in dem das Augenmerk von dem christologischen Thema und der allgemeinen Soteriologie zum Kreis der Apostel, mithin zum ekklesiologischen Thema wechselt. Der LB ringt darum, Auferstehung als ein Geschehen zu erweisen, das sich in Welt, Kirche und Individuum als wirkkräftig erweist. Zunächst ist zu beobachten, daß die überkommene soteriologische Deutung der Auferstehungsbotschaft, die Rechtfertigung der adamitischen Menschheit, von sich aus offenbar nicht mehr überzeugend wirkt. Auf die Distanz schaffende Wirkung ihrer 7 literarischen Stilisierung als Vision wurde bereits hingewiesen. Zwar fordert Bartholomäus zur Mitfreude mit Adam auf (§56; Ms. C 37,4-6), das Kerygma vom Versetztwerden Adams in den Himmel wird aber im folgenden nicht mehr erwähnt. Das Bewußtsein der corporate identity, der Zugehörigkeit mit Adam zu einer Menschheit, das dieses Kerygma gerade voraussetzt, scheint nicht mehr gegeben zu sein. Bei den Aposteln kommt es zwar zunächst zur Freude über die Auferstehung (§38; Ms. C 26,17-19). Die Erkenntnis, vom Auferstandenen verlassen zu sein, führt dann jedoch, zumal angesichts erfahrenen Leidens, zur Traurigkeit. Dieser soll durch das Herabkommen des Erlösers zur Geistverleihung (§64) gesteuert werden: "Erhebe dich, 0 mein geliebter Sohn, und laufe zu deinen Brüdern und deinen Aposteln, und gib ihnen die Freude, daß sie nicht etwa sagen: 'Unser Erlöser ist auferstanden von den Toten. Er ist aufgefahren in die Himmel in Glorie zum Vater, hat uns aber zurückgelassen in den Städten und Dörfern, daß er uns nicht die Freude gäbe anstelle der Leiden, die wir auf uns genommen haben 6

So Act 26,23; I Kor 15,12ff.

7

Vgl. o. 5.2.2.

284

Auferweckung und Auferstehung

in der Welt'" (Ms. B 124,2-24 par.).8

Der nach der Geistverleihung (§65) von neuem einsetzenden Traurigkeit (Ms. C 43,1) wird abgeholfen, indem der Auferstandene Petrus zum Haupt der Apostel, als Bevollmächtigten des Abwesenden,9 einsetzt (§66). Das Petrusamt ist der Trost (Ms. C 41,22 par.) für die vom Erlöser Verlassenen. Weiter realisiert sich Auferstehung in den Gaben, die der Erlöser den Aposteln verheißt, darunter die Gabe der Totenauferweckung. Schon in dem Segensspruch für Matthäus (Ms. C 40,3-6 par.) wird diesem nach Apg 5,15 verheißen, daß sein Schatten Tote "aufrichtet" (TÖt..2,o). Dasselbe wird den Aposteln insgesamt verheißen: "Ihr werdet [die] Tote[n] auferwec[ken] (TO'ö'NOC)" (§67; Ms. C 44,1).

Ihre Realisierung findet die Verheißung in der Auferweckung des Siophanes (§68), die im Licht der Auferstehung Jesu erscheint: Siophanes soll "im Namen Jesu Christi" aufstehen (TOOO'lfN) (Ms. C 44,19). Von dem Auferweckten heißt es sodann, daß "der Glanz Jesu [Christi] s[ein] Antlitz erleuchtete" (22f.). Ekklesiologisch realisiert sich Auferstehung in der Taufe: 10 "Du bist gegangen, daß du einen Toten auferweckst; du wecktest eine Menge von Städten auf in der Taufe ... " (§73; Ms. C 51,5-7)

Sobald der wundertätige Apostel als Individuum in den Blick kommt, erscheint er als Zweifler (Kap. 7.2). Die Befindlichkeit der verlassenen Jünger wiederholt sich auf der Ebene des Individuums als Gefühl des Abgetrenntseins. So klagt Thomas dem Erlöser, er habe ihn von der Gemeinschaft derer, die in Genuß der Erscheinung des Auferstandenen kamen, entfremdet (§75).11 Der Zurückgesetzte klagt mit einem 12 apokryphen Jesuswort sein Recht ein: "Denn er sprach zu uns: 'Ich werde euch nicht voneinander trennen, 8

Der Rez. von Ms. B erweitert die Rede des Vaters gegenüber dem Grundtext, indem er die Gegenwart als Situation des Leidens qualifIziert.

9

So das tertium comparationis, das aus dem Gleichnis Ms. C 43,4-11 zu erheben und auf Petrus zu beziehen ist.

10

Die Interpretation der Taufe als Auferstehung von den Toten findet sich schon Herrn sim 9,16 bes.9,16,4: "In das Wasser steigen sie herab als Tote, und sie steigen herauf als Lebende".

11

Die Erfahrung des Abgetrenntseins gehört zur Phänomenologie auch der gnostischen Existenz. Vgl. Bront NHC VII2,17,36f.: "Do not separate me from the first ones whom you have [known]" (Übers. Robinson, S. 300).

12

Unde?

Auferweckung und Auferstehung

285

sondern dieses einige Los ist's, das euch zuteil werden wird in meinem Reich'" (Ms. C 52,8-11).

Erst als sich die dem Apostelkreis allgemein vermittelte Ostererfahrung für den Einzelnen wiederholt, kann dieser bekennen, daß mit der Auferstehung des Erlösers auch die jedes einzelnen realisiert ist: "Du hast einen jeden [auferweckt] 13 in deiner [heil]igen Auferstehun[g]" (Ms. C 54,25).

Hier, als an der einzigen Stelle, konstatiert der LB ausdrücklich eine individuelle Teilhabe an der Auferstehung. In diesem Spitzensatz, der Aussage der präsentischen Teilhabe an der Auferstehung, kann man die homiletische Intention des LB an ihr Ziel gelangt sehen: Der Einzelne erkennt in der Auferstehung des Erlösers seine eigene Auferstehung. Im Rahmen der apokalyptischen Denkvoraussetzung des Autors kann das Mittel, durch das diese Erkenntnis erlangt wird, nur eine Erscheinung des Auferstandenen sein. Den Autor des LB kostet das schließliche Erlangen individueller Auferstehungsgewißheit einige Mühe. Es kann angenommen werden, daß die Leugnung der Auferstehung Christi durch den Islam den Autor veranlaßte, seinerseits die Auferstehung nicht nur als Lehrsatz, sondern als gegenwärtig tröstende Realität zu behaupten.

13

Möglich wäre auch die Ergänzung ö..K[Tö..N2,O]: "du hast lebendig gemacht".

7 Eschatologie Boussets treffende Bemerkung bezüglich der "eschatologischen Anschauungen" der Kirche, daß diese "eine unabhängige Provinz für sich" bilden, deren Geschichte "mit der Entwickelung (sic) des sonstigen Inhalts christlicher Anschauung [... ] sehr lose verbunden ist" und in der "noch viel mehr als auf andem Gebieten das Überkommene, die Tradition" herrsche, l findet im LB ihre Bestätigung. Während der LB in seinem vorherrschenden Interesse an der individuellen Eschatologie einer allgemeinen Tendenz in der Entwicklung der Eschatologie der alten Kirche und in dem Fehlen einer Lehre über ein kosmisches Endgeschehen der Eschatologie des christlichen Ostens entspricht,2 erstaunt doch das Fehlen einiger für alle christliche Eschatologie charakteristischen Elemente: der allgemeinen Totenauferstehung, der Auferstehung des Fleisches und des letzten Gerichtes. Die dem LB eigentümliche Eschatologie läßt sich in vier Themenkreise einteilen: 1. Das Osterereignisgilt, wie bereits gezeigt, 3 als das eschatologische Geschehen. 2. In der Hauptsache kommt das eschatologische Thema im Rahmen der individuellen Eschatologie in vielfältiger, biblischer, apokrypher und paganägyptischer Motivik zur Ausftihrung. 3. Zudem finden sich Hinweise auf eine allgemeine Eschatologie, die, von dem einschlägigen Thema der Parusie abgesehen, unabhängig von neutestamentlichen Endzeitvorstellungen konzipiert ist. 4. Zwischen individueller und allgemeiner steht eine auf das Weltganze bezogene kirchliche Eschatologie.

7.1 Allgemeine Eschatologie Der Glaube des LB ist auf das Weltganze hin, den Kosmos, konzipiert. Dem Kosmos gilt das eschatologische Geschehen von Ostern: "Er befreite die ganze Schöpfung und den ganzen Kosmos" (§16; Ms. C 16,13f.).

Bousset, GGA 159, S. 914. 2

Für Clemens Alex. beispielsweise spielt das "kosmische Endgeschehen ( ... ) kaum eine Rolle" (TRE 10, S. 302 [May]).

3

Vgl. o. Kap. 5.

Allgemeine Eschatologie

287

Der Kosmos ist es, den die eschatologische Sammlung der Kirche im Blick hat: " ... bis daß ihr die ganze Welt i[n] meiner ehrwürdigen Kirche versammelt und sie in unvergänglichem Leben leben ... " (§82; Ms. C 56,1-3).

Der Weg des Kosmos zu seinem Heil geht nicht über eine kosmische Katastrophe, sondern geschieht durch Befreiung und Sammlung. Sein Ziel ist unvergängliches Leben.

7.1.1 Ende des Äons, Parusie und Reich Die endzeitliche Perspektive der Tradition jüdisch-christlicher Apokalyptik lebt in Formulierungen vom Weitende und der Parusie fort. So ist Bartholomäus Geheimnisempfänger Christi "bis zur Vollendung des Äons" (Ms. C 37,14f.).4 Der "Tag der Parusie und meines Reiches" (Ms. C 25,24) wird im Zusammenhang der Verheißung rür die Todesstunde Mariens 5 erwähnt (§37) und dort als der Zeitpunkt angegeben, bis zu dem Mariens Leib unversehrt bewahrt wird. Da sie bereits mit dem "Herausgehen aus dem Leib", offenbar als Seele, in die Gemeinschaft Gottes und der Enge} aufgenommen ist, muß von Parusie und Reich die Wiederherstellung der Einheit 6 von Leib und Seele erwartet werden. Eine allgemeinere Bedeutung der Parusie läßt sich aus der Bemerkung im Anschluß an den Ascensus des Erlösers (§39) erkennen: "Und du wirst ihn wieder [kommen]d finden wegen seiner [M]e[n]schen, die er [zurückließ]" (§39; Ms. C 26,25f.).

4

V gl. hier auch das Zitat von Mt 28,20: "Siehe ich bin bei euch bis zur Vollendung des Äons" (Ms. C 55,22).

5

Diese Stelle ist von der Legende des Transitus Mariens angeregt. Im "Iohannis liber de dormitione Mariae" Kap. 39 erhält Maria eine Verheißung flir ihre Todesstunde, der gemäß ihr Leib ins Paradies versetzt wird, während ihre Seele im Himmel, "in den Schätzen meines Vaters" weilt (ed. Tischendorff, Apocalypses Apocryphae, S. 108). Die Legende erwähnt allerdings nicht, wie der LB, einen endzeitlichen Terminus.

6

Die Wiedervereinigung von Leib und Seele wird in der Predigt von Leib und Seele als Erfolg bereits des Osterereignisses benannt: "Der Erlöser hingegen, Jesus, löste die Seele aus ihren Fesseln, während er das Fleisch wieder zusammenband mit den Gelenken. Und er brachte die beiden zusammen. Er machte sie zu einem einzigen, die Seele und den Leib. Er verband sie miteinander. Er gab den Leib der Seele und die Seele dem Leib" (ed. Budge, Horn. S. 124).

288

Eschatologie

Parusie scheint hier die Zugesellung der nachösterlichen zu der vorösterlichen 7 Menschheit zu bedeuten und ist somit als Vollendung des Ostergeschehens verstanden. Die beiden Stellen, die von Parusie sprechen, zusammengesehen, ließe sich für deren Bedeutung sagen: Die Parusie hat die Vereinigung des Geschiedenen zur Folge. Das "Reich" hat in der Verheißung an Maria eindeutig futurischen Charakter. Ähnlich in der Vision der leeren Apostelthrone (§69), die sie nach Vollendung "ihres Laufes" (Ms. C 47,6) einnehmen, um "als Könige mit dem Sohn Gottes in seinem Reich" zu herrschen (Ms. C 47,6f.). Die logische Betrachtungsweise eines modernen Lesers, nach der die Throne durch die inzwischen abgeschiedenen Apostel besetzt sein müßten, würde hier fehlgehen: Entscheidend rür das Verständnis ist allein die Aussagekraft des Bildes von den leeren Thronen: Die Apostel herrschen noch nicht. Präsentischen Charakter hat das "Reich" hingegen, wenn der Märtyrer Ananias, dessen Seele "sofort" nach dem Tod in den Himmel genommen wird, "mit dem Erlöser vom Tisch seines Reiches" ißt und trinkt (Ms. C 11 ,6f.).8

7.1.2 Vollendung Der Hymnus faßt das Thema der allgemeinen Eschatologie in einer Prädikation des Erlösers begrifflich: ,,[0 Ur]sprung und Vollendung von allem Ding" (Ms. C 30,23); " ... und Vollendung von allem Ding" (Ms. C 33,21).

"Vollendung" kann als der Begriff gelten, in dem die allgemeine Eschatologie des LB gebündelt erscheint.

7.2 Kirchliche Eschatologie 7.2.1 Die eschatologische Sammlung Die Sammlung ist zunächst das Werk des Erlösers selbst: "Er lebte dreißig Jahre, [damit] er nach uns in der Welt suchte und uns in die Kirche nähme ... " (§13; Ms. A 45,42-47par.)

7

Schon nach I Thess 4,13-18 bewirkt die Parusie die Vereinigung zweier Menschengruppen: der Entschlafenen und der auf Erden lebenden Gläubigen.

8

Zum 'Essen und Trinken mit dem Erlöser' vgl. u. 7.3.2.4.

Kirchliche Eschatologie·

289

Die Apostel führen das Werk des Erlösers fort: "Denn wenn ich z[u meinem Vater] gehe, werdet ihr tun, was größer ist als diese (scil. Jesu Taten), bis daß ihr meine verstreuten Schafe versammelt habt" (§67; Ms. C 44,7f.).

Das aus der alttestamentlichen Prophetie stammende und zur Metaphorik des Hirten und seiner Herde gehörende Bild von dem sein Volk sammelnden Gott9 wird lO neutestamentlich aufgenommen und in ·der Präfation Did 9,4 auf die endzeitliche Sammlung der Kirche in das Reich des Vaters gedeutet. In diesem ekklesiologischen Sinne ist die Sammlung im LB verstanden. I I Die Sammlungsbewegung wird dialektisch entfaltet. Zunächst bedeutet sie eine Entweltlichung: Der Erlöser sucht die Seinen in der Welt und gliedert sie in seine Kirche ein. Sodann wendet sich die Bewegung zur Welt zurück: Die Kirche holt sie heim: " ... bis daß ihr die ganze Welt i[n] meiner ehrwürdigen Kirche versammelt und sie in unvergänglichem Leben leben ... " {§82; Ms. C 56,1_3).12

7.2.2 Das Schiff des Heils und die Einladung zur Hochzeit Die I\1ission des Apostels Thomas in seiner Heimatstadt wird mit einem Dankgebet (§72) abgeschlossen, das aus zwei Teilen besteht, die literarkritisch von einander geschieden werden können. Während der erste Teil (Ms. C 50,9-18) zur individuellen Eschatologie gehört,13 thematisiert der zweite Teil die kirchliche Tätigkeit des Apostels in ihrer eschatologischen Dimension. Die Zusammenstellung der Teile verdankt sich wahrscheinlich dem bei den gemeinsamen Motiv des im Hafen anlangenden Schiffes. In dem zweiten Teil, um den es hier zunächst gehen soll, wird der kirchliche Werdegang des Gläubigen in drei Schritten beschrieben: der Taufe, der Kirche als l4 Schiff, auf das Christus den Jünger nimmt und das in den "Hafen des Friedens"

9

Jes 40,11; 57,7; Jer 23,3;31,10; Hes 34,13; 37,21 u. ö.

10

Mt 12,30; 24,31; vgl. Joh 10,16.

11

Allerdings ist hier die Kirche Subjekt des Sammelns, während die Kirche in Did die Sammlung Gottes an sich erfahrt.

12

In der gnostischen Interpretation wird das Sammeln einerseits in kosmischer Perspektive von dem die Lichtteile aus der Welt einsammelnden Gesandten und andererseits in individueller Perspektive von dem sich selbst sammelnden Gnostiker ausgesagt (Jonas a. a. 0., S. 139f.).

13

Der erste Teil des Gebetes wird u. 7.3.2.5 interpretiert.

14

Das Eingeschifftwerden und das Versetztwerden zum Hafen ist allerdings nur vom Apostel, nicht von der "Menge" ausgesagt.

290

Eschatologie

einläuft,15 und der Einladung zur Hochzeit. Das Ziel der kirchlichen Existenz wird in dem Ehrentitel, den Petrus dem Thomas zuspricht, wiederholt: "Einlader zur Hochzeit meines Herrn Jesus Christus" (Ms. C 51,9f.):6 Ist der "Hafen des Friedens", an dem das Schiff anlangt, auch für sich schon ein eschatologisches Bild,17 wird es gewöhnlich weitergeführt, indem die über den Hafen erreichte Stadt als Ziel der Reise erscheint. In dieser Form ist das Bild im ersten Teil des Gebetes erhalten. Im zweiten Teil wird das Bild verlassen: Anstelle der Stadt findet sich die Einladung zur Hochzeit. Der Kontext, in dem das Gebet erscheint, läßt darauf schließen, daß eine Exegese von Mt 22,1-14 vorausgesetzt ist, in der der Sohn im Gleichnis auf Christus und die Knechte mit den missionierenden Aposteln gleichgesetzt werden. Die Bedeutung der Hochzeit selbst bleibt an dieser Stelle offen. Zieht man aber in Betracht, daß der Erlöser im Hymnus "Bräutigam" heißt: ,,[Du bist der] Bräutigam" (§41; Ms. C 29,5); ,,[Ehre dir, dem] wahren [Bräuti]gam Jesus" (§44; Ms. C 31,8)

ließe sich schließen, daß die Eingeladenen die Braut sind. Das Bild von der eschatologischen Hochzeit wird allerdings nicht zu dieser möglichen Konsequenz ausgezogen. Ein Unaussprechliches wird angedeutet. Wenn das Motiv der Hochzeit hier als die Endstufe des kirchlichen Prozesses erscheint, rückt es in die Nähe der Vorstellung vom Brautgemach als Ziel des enkratitischen Lebens in ActThom 12 bzw. als höchstes Sakrament oder letzte Stufe der Initiation in der valentianischen Gnosis. 18 Wenn auch gerade die Verbindung mit 15

Zum ekklesiologischen Symbol des Schiffes vgl. Peterson, Frühkirche, S. 92-96: "Das Schiff als Symbol der Kirche in der Eschatologie" und HRahner, Symbole, S. 548-564: "Die Ankunft im Hafen". Das Schiff als ekklesiologisches Symbol geht zuerst auf TestNaph 6,1-9 zurück, wo es das "Schiff des Jakob" ist, das die zwölf Stämme Israels aufnimmt. Das Motiv wird vielfältig rezipiert, z. B. in EpClem 13-16: "Wenn ihr aber eines Sinnes seid, werdet ihr zum Hafen der Ruhe gelangen können, wo die Friedensstadt des großen Königs gelegen ist" (EpClem 13,3; Übers. Jrmscher/Strecker, in: NTApos 11, S. 454). Das Einlaufen des Schiffes im Hafen gehört zur Motivik der österlichen Taufkatechese (Rahner,a. a. 0., S. 549ff.). Dabei wird der Hafen seinerseits zum Bild der Kirche als der vorläufig bergenden (a. a. 0., S. 549). - Wie ActThom 37 und 156 zeigen, ist das Bild des Hafens nicht auf die ekklesiologische bzw. sakramentale Bedeutung beschränkt: Hier ist der Hafen Bild für Christus selbst. - Zur Bildgruppe von Seefahrt, Schiff und Hafen im Manichäismus vgl. Nagel, in: Ägypten und Altes Testament 20, S. 245-253.

16

Zu unserer Übers. "Hochzeit" für )'\~Nlli€(\€€T vgl. die Bemerkung in der Übers. bei §72.

17

Belege bei Rahner a. a. 0., S. 560-563.

18

Vgl. EvPh NHC III3,67,27-30, wo das "Brautgemach" am Ende einer ftinfteiligen sakramentalen Reihe steht:

Individuelle Eschatologie

291

Thomas die Deutung von ~c).NYI€(\€€T mit "Brautgemach" nahelegt, ziehen wir aufgrund der biblischen Lexik des Motivs und seiner nur andeutenden Bildlichkeit unserere schlichte Deutung vor.

7.3 Individuelle Eschatologie

Der LB thematisiert individuelle Eschatologie in ihrer zweifachen Gestalt als Rechtfertigung und Verdammung. Rechtfertigung ereignet sich im Rahmen des aneignenden Glaubens, wie er in dem biblisch-apokryphen Personal jeweils individuell verschieden zur Sprache kommt. Verdammung wird, in Übertragung der Thematik des allgemeinen Totengerichtes auf den individuellen Fall, an Judas bzw. den "drei Stimmen" expliziert.

7.3.1

Verdammung

Der Leser des LB wird durch eine in Ms. C sich über fast vier Seiten hinziehende Szene des Gerichtes an Judas erschreckt (Kap. 4.3), die, zumal sie der Erlösungsbotschaft des Descensus unmittelbar folgt, einen starken Kontrast erzeugt. Die Unterschrift des Kapitels "Das sind die Flüche, die der Erlöser in der Unterwelt [gegen Judas sag]te." (Ms. C 19,6f. par.)

zeigt den Erlöser als Handelnden, wie vorher im siegreichen Descensus als Retter, so hier als Richter. Mithin scheint die Höllenfahrt in der Komposition des LB bewußt zweiteilig angelegt zu sein, positiv als Erlösung der adamitischen Menschheit, negativ als Verfluchung des Judas. Das Gericht über Judas erscheint dabei in den Farben des letzten Gerichts, zunächst, indem es vom Erlöser selbst vorgenommen wird, dann in seiner Charakterisierung als Verfluchung 19 und in dem Umstand, daß der Herr wie bei seiner Parusie von Engeln begleitet ist. 20 Die ursprünglich der allgemeinen "Der Her[r vollbrachte] alles im Mysterium: Ta[u]fe, Salbung, Euchar[ist]ie, Erlösung und Brautgemach" (= §68 der Übers. Schenkes in NTApo6I, S. 164). Zur Interpretation des Brautgemachs als Sterbesakrament oder als Teil eines komplexen Initiationsritus vgl. a. a. 0., S. 154 mit Lit. 19

Vgl. Mt 25,41.

20

Die Erscheinung Christi mit den Engeln geschieht zum Gericht und zur Vergeltung: Mt 16,27; 25,31, bes. IfThess 1,7. Vgl. auch Apk 19,11-16. - Christus in Begleitung von Engeln ist auch Thema der kopt. Kunst: Ein Kalksteinrelief aus dem Weißen Kloster zeigt Christus als Reiter zwischen zwei Engeln (WesseI a. a. 0., Abb.15 (S.20) mit Text S. 21). Die biblische Anregung dieser Darstellung ist vielleicht in dem weißen Reiter von Apk 19, I1ff. zu sehen.

292

Eschatologie

Eschatologie zugehörige Gerichtsthematik erscheint hier innerhalb der individuellen. Stellt man in Rechnung, daß das Gericht als Teil des Descensus, dieser besonderen Form der Osterbotschaft, erscheint, fällt auch von dieser Seite ein Licht auf das Verständnis des Ostergeschehens als des eschatologischen Geschehens. Außer Judas sind "drei Stimmen" von der Verdammnis betroffen (§24), deren Fall anhangsweise behandelt und nicht noch einmal eigens mit einer Gerichtsszene verbunden wird. Ms. A klärt die Identität der drei Stimmen in einem, wie zu zeigen sein wird, sekundären Zusatz (§25). Der Kreis der Verdammten wird somit erweitert.

7.3.1.1 Das Gericht über Judas Die unterweltliche Gerichtsszene an Judas hat im allgemeinen die sowohl in Ägypten wie auch in der griechischen Mythologie beheimatete Vorstellung eines unterweltlichen Totengerichtes 21 und im besonderen den Selbstmord des Judas (Mt 27,5) zur Voraussetzung: Er ist bereits bei den Toten, bevor der Erlöser zu ihnen . 22 herabsteIgt. Das Kapitel ist aus einzelnen, selbständigen Stücken zusammengesetzt, die der Unterschrift zufolge insgesamt als Verfluchung aufzufassen sind. Den Einsatz bildet eine Scheltrede (§ 17), der ein Fluchlied (§ 18) folgt. An die Folterung durch die Engel (§ 19) schließt sich die Bestrafung durch dreißig Schlangen an (§20). Am Ende steht die Verbannung in die äußerste Finsternis (§ 21). Die Scheltrede ist von meisterhafter Rhethorik: "Sag an, Judas, welchen [Ge]winn hast du davon gehabt, daß du mich ausgeliefert hast [in die Hände] der hündischen Juden. Indes, ich ertrug alles Leiden, bis daß ich [den Willen mei]nes Vaters erftillte und mein Bi[ld und mein Ge]schöpf, das ich erschuf, errettete. Du, [deinerseits, wehe dir] in gedoppeltem Weh" (Ms. C 16,22-28).

Den äußeren Rahmen bildet die (rhethorische) Frage nach dem Gewinn des verräterischen Handelns?3 Die Antwort erfolgt am Ende im Wehe, 1.27f par. Innerhalb 21

Die Vorstellung eines jenseitigen Totengerichts ist vermutlich in der 5. Dyn. aufgekommen. Oberster Gerichtsherr ist im geschichtlichen Wandel der Vorstellung zuerst der König, dann der Sonnengott und später Osiris (LÄ 3, S. 249f. [Seeber]).

22

Diesen Umstand hat die koptische Legende ausgebaut, nach der Judas, den Descensus Christi vorauswissend, den Selbstmord gewählt haben soll. Er rechnet sich aus, daß er, Jesu Besuch der Unterwelt zuvorgekommen, zu den Seelen gehören wird, die der Erlöser aus der Unterwelt befreit (Andreas-Paulus-Akten p.120; ed. Jaques a. a. 0., S. 200.202). - Nach dem von Lemm, Mise., S. 462-483 (NT. CXXXIV) ed. Marienleben wird ihm der Rat zum Selbstmord vom Teufel eingegeben (a. a. 0., S. 469).

23

Die Formulierung der Frage kehrt fast wörtlich in der dem Athanasius zugeschriebenen Predigt über die Arbeiter im Weinberg wieder:

Individuelle Eschatologie

293

des Rahmens wird die zweifache Perspektive expliziert, unter der das Leiden Christi erscheint: als Unheilsgeschichte menschlichen Verrats,24 bzw. als Heilsgeschichte, des göttlich gewollten Leidens des Erlösers. 25 Das Fluchlied von 23 (Ms. C) bzw. 21 (Ms. A) Versen entnimmt bis auf wenige Verse eigener Komposition sein sprachliches Material zum einen Ps 108 und Ps 68: Ps 108 wird - Mss. A und C zusammengenommen - achtmal, Ps 68 zweimal zitiert, und zum anderen TestHiob 43,5ff. Während die Zusammenstellung der Psalmenzitate durch Act 1,20 angeregt ist,26 verdankt sich die Gesamtkomposition als Fluchlied der 27 genannten Stelle aus TestHiob. -', Das Fluchlied hat die Demontage, Verurteilung und schließliche Auslöschung des Gerichteten zum Thema. Nach der überschriftartigen Aussage (V. 1) in joh Diktion (Joh 6,70 mit 8,44), die die Zugehörigkeit des Judas zum Teufel konstatiert,28 erleidet

,,0 Judas ( ... ), welchen Gewinn hattest du davon, daß du den Herrn verrietest?" (ed. Budge, Horn., S.86).

Die Predigt schaltet an der Stelle, an der nach der Identität des Unzufriedenen, der im Gleichnis den Besitzer des Weinbergs tadelt, gefragt wird, einen langen Exkurs über Judas ein (a. a. 0., S.84-88). 24

Die Personengruppe, an die der Verräter Jesus ausliefert, heißt bei Ms. C "hündische Juden", während es bei Ms. A die Hohenpriester sind. Die verallgemeinernde Rede von "den Juden" als den Gegnern Jesu findet sich schon bei Joh. Das herabwürdigende "hündisch" entpricht einer in der kopt. Lit. verbreiteten antijüdischen Tendenz.

25

Diese Antithetik ist durch Mt 26,24 angeregt: Das Leiden Christi ist ein göttliches Muß ("wie ... geschrieben steht") und wird doch durch menschlichen Verrat herbeigeführt. Dabei entschuldigt die Wahrheit der göttlichen Perspektive den Verräter nicht.

26

Hier kommentiert Petrus das Schicksal des Judas mit Ps 68,29 und Ps 108,8. Diese PsalmsteIlen kehren im LB Ms. C 17,8.14 par. wieder.

27

Diesen Zusammenhang hat James, JTS 6, 1905, S. 581 erkannt. In TestHiob 43 gilt das Fluchlied dem Elihu. - Eine kürzere Variante eines Fluchliedes auf Judas (Einleitung + drei Verse) findet sich in dem gen. Fragment des Marienlebens (ed. Lemm, Misc., S.469 [Nr. CXXXIV]): ,,0 Judas, du Gesetzesloser, woher auch ist dein befleckter Name in Mitte gekommen? Es werde dein Name getilgt aus dem Buch des Lebens (Ps 68,29). Und man möge gedenken der Sünden deiner Eltern in der Gegenwart des Herrn (Ps 108,14). Und man wird nicht tilgen die Sünde deiner Mutter, denn du hast niCht daran gedacht, Barmherzigkeit zu tun (Ps 108,16)." Lemm weist a. a. 0., S. 137f. (Nr. LXI) auf diese Parallele zum LB.

28

Die Predigt über die Arbeiter im Weinberg formuliert noch schärfer:

294

Eschatologie

er V. 2-5: Ms. C bzw. 2-4: Ms. A mit dem Ausschluß aus der Heilsgemeinde den sozialen Tod. Das "Buch des Lebens" (V. 2) aus Ps. 68,29 ist eschatologisch aufzufassen wie das Buch von Apk 3,5 u. ö. Das Tilgen des Namens Ps 108,13 (V. 3: Ms. C) verstand der Kopte, wenn er es auf die ,,[Zahl] der Heiligen" bezog, im sei ben eschatologischen Sinne auf die himmlische Gemeinde. V. 4: Ms. C (= V. 3: MS. A) variiert die Aussage 29 mit dem Begriff des weggenommenen Erbes. Das zerbrochene Täfelchen (V. 5: Ms. C = V. 4: Ms. A) läßt sich aus den Tafeln am Himmelstor mit den Namen der Gerechten aus ApkPaul19 deuten. Ab V. 6: Ms. C (=V. 5: Ms. A) wird der Verlust der himmlischen Herrlichkeit thematisiert. Das Zerreißen des Gewandes (V. 7: Ms. C = V. 5: Ms. A), das V. 14: Ms. C (= V. 12: Ms. A) "Gewand des Stolzes" heißt, steht für den Verlust der eschatologischen Herrlichkeit ebenso wie das Entreißen der Krone (V. 10: Ms. C = V. 8: Ms. A).30 Eingefügt ist das verdammende Gerichtsurteil (V. 8: Ms. C = V. 6: Ms. A). Mit V.l5: Ms. C (= V. 13: Ms. A) wird die Auslöschung der Existenz des 31 Verdammten thematisiert. Die Aussagenreihe zielt bei Ms. A auf die "Entfernung der Ruhe" (V. 17). "Ruhe" ist die Qualität des ewigen Lebens und wird als dessen Inbegriff Ms. C 36,1 Of. auch ausdrücklich mit dem Attribut der Ewigkeit prädiziert. 32 Nach den vorausgegangenen zeitlichen Aussagen der Verkürzung der Tage bzw. des Endes der Lebenszeit (V. 17f.: Ms. C; V. 16f.: Ms. A) bedeutet der Verlust der "Ruhe" den Verlust des Anteils an der Qualität der Zeit überhaupt. Da auch "sein Haus wüst gelassen" (VI6: Ms. C = V. 14 Ms. A) wird, hat Judas weder Ort noch Zeit. Das Ende des Liedes (V. 19-23: Ms. C; V. 18-21: Ms. A) beschreibt die höllische, "nichtige" Existenz. Finsternis (V. 21: Ms. C; V.l9: Ms. A) ist schon altägyptisch 33 Begriff für die Unterwelt. Der "Wurm" im Zusammenhang mit der "Fäulnis" (V. 22f.

" ... deshalb wurde das Maß der Menschheit (von ihm) entfernt, (und) er wurde zum Teil des Teufels" (ed. Budge a. a. 0., S. 87). 29

Das "Erbe der Lebendigen" klingt an Weish 5,5, aufgenommen in Act 20,32, Eph 1,18, an. Der Kopte setzt statt der "Heiligen" die "Lebendigen" ein.

30

Zu den eschatologischen Attributen Kleid und Krone vgl. o. 4.1.2.5.

31

Vgl. dazu die von Hornung in seiner Unters. der pagan-ägyptischen Höllenvorstellungen so genannten "Strafen gegen die Existenz" (ders., ASAW, S. 31). Nach Hornung zielen die Höllenstrafen insgesamt auf die Vernichtung der Existenz. Die vernichtete Existenz ist allerdings nicht als Nicht-Sein, sondern als nichtiges Sein zu verstehen (a. a. 0., S. 32f.).

32

Zur "Ruhe bis in Ewigkeit" vgl. o. 4.2.4.

33

Zur "Urfinstemis", dem kkw-zm3w, vgl. Hornung a. a. 0., S. 14. 16. "Urfinsternis" gehört zur Beschreibung des vorweltlichen Chaos. "Die gleichen Elemente, welche die Welt vor der Schöpfung kennzeichnen, sind auch in der Unterwelt gegenwärtig" (a. a. 0., S. 16). Zu kkwzm3w als Kategorie des Chaos hat sich Hornung vorher ZÄS 81, 1956, S. 29f. geäußert.

Individuelle Eschatologie

295

: Ms. C; V. 20f.: Ms. A) steht rür Verwesung. 34 Der Verwesung überlassen zu werden, gehört schon nach altägyptischer Auffassung zu den jenseitigen Strafen,35 während dem Seligen die Bewahrung des Leibes zukommt. 36 Der verbalen folgt die physische Gewalt, zunächst in der Folterung durch die Engel (§20). Die Engel, die auch in QB 137 und und EvNik 6 (22)38 den Erlöser auf seiner Höllenfahrt begleiten, tragen hier den Charakter der Engel des Zorns und der Vergeltung, die sonst im Rahmen des Gerichts an der Seele bei deren Erscheinung vor 39 Gott tätig sind. Es spielt sich eine Folterszene ab, die an Grausamkeit ihresgleichen 40 sucht. Ihre Fortsetzung findet die Folter in der Bestrafung durch dreißig nagende Schlangen (§21), deren Namen, die Lastern entsprechen, mit der zugehörigen Ordnungszahl eine Litanei bilden, die inhaltlich einen Lasterkatalog darstellt. 41 Die Litanei wird Ms. C 18,22ff. mit einer Unterschrift und einem jetzt lückenhaften Kommentar abgeschlossen, aus dem sich noch erkennen läßt, daß die dreißig 34

Zum Wurm im Zusammenhang mit Fäulnis, der von dem "schlaflosen Wurm" (Ms. C 20,3 par.; vgl. o. 4.1.1.2) zu unterscheiden ist, vgl. ApkPaul 31, wo es an einer Stelle, die nur die kopt. Version enthält, heißt: "Eine Vertiefung war voll von Würmern, die sehr stank" (ed. Budge, Misc., S. 538). Es handelt sich um die Würmer, die sich bei der Verwesung einstellen (Beispiele für den Gebrauch von <jNT im Zusammenhang mit den Würmern, die in faulendem Fleisch bzw. im verwesenden Leichnam auftreten, bei Crum, S. 623b). - Unsere Deutung von .2S.0(\€C "Fäulnis" als Verwesung wird durch die Predigt über Leib und Seele bestätigt, in der .2S.0(\€C im Zusammenhang der Beschreibung des verwesten Leibes gebraucht wird (ed. Budge, Horn., S. 123).

35

Nach Hornung, ASAW 59, S. 13, nützt den Verdammten die Mumifizierung nichts: Sie werden der Verwesung überlassen.

36

Vgl. u. 7.3.2.2.

37

Die Engel in Begleitung des Hinabsteigenden fordern die Höllenmächte auf, die Tore zu öffnen (QB 1,1 0f.15) und sprengen diese schließlich (QB 1,20).

38

Den Engeln wird hier Satan zur Fesselung übergeben.

39

Zu den Engeln des Zorns vgl. Müller, Engellehre, S.74: "Sie führen einerseits die Bestrafung im Namen Gottes durch. Andererseits" eignet ihnen "Ähnlichkeit mit den 'Engeln des Satans'." Von diesen "Erbarmungslosen" (Predigt des Theophilus über Umkehr und Enthaltsamkeit red. Budge, Horn. S. 71]) wird gesagt, daß sie die Seelen der Sünder fesseln, sie in die "Tartaroi der Unterwelt" werfen und dort quälen (ebd.). Nach dem Enkomium Kelestins über den HI. Viktor BL 7022 (ed. Budge, Mart., S. 86) ergreifen Racheengel die Seele und erschrecken sie mit feurigen Augen und Zähnefletschen. Weitere Belege bei Müller a. a. O.

40

Das Herausschneiden der Zunge findet sich auch ApkPaul 36 und wird hier von einem "unbarmherzigen Engel" an einem Lektor vollzogen, der nicht tat, was er lehrte.

41

Ein ähnlicher Lasterkatalog im Zusammenhang mit Judas in der Predigt über die Arbeiter im Weinberg (ed. Budge, Horn., S. 87).

296

Eschatologie

Schlangen die dreißig für den Verrat empfangenen Silberlinge42 abgelten sollen. Somit stimmt die Litanei der Schlangennamen mit der Grundidee der Höllenstrafen überein, die nach Hornung für das Alte Ägypten in der Vorstellung besteht, "daß die Verdammten im Jenseits ihrem ureigensten Element - dem Bösen - überantwortet werden und daß alle konkreten Strafen und Qualen hier ihre Wurzel haben. ,,43 Da Ms. C 19,2f. noch einmal nagende Schlangen genannt werden, die hier mit unbestimmten Artikel neu eingeführt werden, als sei von ihnen noch nicht die Rede gewesen, läßt sich vermuten, daß die Litanei ein bereits vorliegendes Motiv ausbaut. 44 Von den dreißig Namen, die am linken Rand durch eine Kolumne von Zahlzeichen begleitet werden, sind fünfundzwanzig erhalten. Gerahmt durch die "theologischen" Laster "Gottesferne"(1) und "Gottlosigkeit" (30),45 fächert sich ein Katalog auf, deren größerer Teil nicht im Zusammenhang mit dem Judas des NT steht. Judas wird zum Anlaß, den Gottlosen an sich vorzustellen. An Judas erinnert allenfalls die "Gier" (29), wörtlich das den "größeren Teil Lieben", insofern, als Judas den Beutel trägt (Joh 13,29) und Geld veruntreut (Joh 12,6).46 Rot hervorgehoben ist der siebte Name, das Laster des Hochmuts, das in dem ethischen System des LB den Gegenpol des durch Bartholomäus vertretenen Wertes der Demut (Ms. C 41,8) darstellt. Der Schluß des Kapitels führt zum Ziel der Verfluchung, der "äußersten Finsternis" (§22). Was dieser, besonders aus endzeitlichen Gleichnissen des Mt bekannte Ort47 für den Kopten bedeutet, wird dreifach als "sozialer Tod" expliziert: an erster und dritter Stelle als Ausschluß des Gedenkens, an zweiter Stelle als Unmöglichkeit des Besuchtwerdens (Ms. C 19,4-6). Zur behaupteten Tilgung des Gedächtnisses im Widerspruch steht die Tatsache, daß das Judas-Kapitel immerhin fast ein Drittel des Descensusberichtes ausmacht. Tatsächlich wurde Judas in der koptischen Literatur keineswegs der Vergessenheit 17

42

Vgl. Mt. 26,15; im LB: Ms. B BN copte 129 fol. 59r,13-15.

43

Hornung, a. a. 0., S.l O.

44

Zum Motiv der Bestrafung durch Schlangen Vgl. das Akhmimfragment der ApkPetr 25: Mörder und deren Mitwisser werden in eine "Schlucht voll giftigen Gewürms geworfen" (NTApo 5 11, S. 570). Vgl. auch die Vertiefung voller Drachen aus der Beschreibung des Grubenfeldes in der kopt. Version der ApkPaul 31 (ed. Budge, Mise., S. 538). Die Bestrafung mit Schlangen ist pagan-ägyptisch vorgebildet: Nach dem Höhlenbuch ist die Vernichtung der Verdammten Schlangen anvertraut (Hornung a. a. 0., S. 25).

45

Die "theologischen Laster" machen auch in dem Lasterkatalog der Predigt über die Arbeiter im Weinberg den Anfang: "Hartherzigkeit des Judas vor Gott" und das Ende: "Judas hingegen verwirft den wahren Gott" (ed. Budge a. a. 0., S. 87).

46

Joh 12,6 ist paraphrasierend aufgenommen in der Predigt über die Arbeiter im Weinberg: "Er (seil. Jesus) hat ihm den Beutel gegeben. Er wurde ein Dieb" (Budge a. a. 0., S.86).

47

Mt 8,12; 22,13; 25,30.

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ausgeliefert - im Gegenteil, er ist, wie die zitierten Vergleichstexte zeigen, der Gegenstand vielfältiger Betrachtung und bleibt es auch bis zum Ende der kopt. 48 Literatur. In seiner Sprachgewalt, mit der er die Verdammung des Judas darstellt, steht der LB jedoch einzig da. Die Entmenschlichung, die der LR an Judas vornimmt, hat, wenn nicht im Dogma, so doch in der Frömmigkeit eine Verschiebung des soteriologischen Kerygmas zur Folge: Während nach neutestamentlichem Zeugnis Gott im Fleisch Christi die Sünde verdammt (Röm 8,3) und Christus zum Fluch geworden ist (Gal 3,13), scheint es nach dem LR Judas zu sein, den die Härte der Sünde und des Fluches trifft. Der monophysitisch gedachte Erlöser, der nicht mehr in der Lage ist, am Kreuz die Gottesverlassenheit zu erfahren, ruft, nachdem das Problem der äußersten Zuspitzung der Sünde, die Gottesverlassenheit, ortlos geworden ist, sein negatives Gegenüber auf den Plan: Judas übernimmt als alter ego des Erlösers die Rolle des von Gott Verlassenen.

7.3.1.2 Die drei Stimmen Die Aussage, daß nach dem Descensus des Erlösers sich keine einzige Seele mehr in der Unterwelt aufhält (Ms. C 19,21 par.), wird korrigiert: Drei Stimmen sind hörbar (§25).49 Während Ms. C diese nur kurz erwähnt, findet sich in Ms. A eine Passage, die die Identität der drei Stimmen klärt (§25a). Auf die sich dabei stellende literarkritische Frage nach der Priorität der Kurz- bzw. der Langfassung wird am Ende der Diskussion von §25a zurückzukommen sein. Der Überhang in Ms. A, der den Schleier um das Geheimnis der "drei Stimmen" lüftet, läßt sich in zwei Abschnitte gliedern. Zunächst erfolgt, nach vorausgeschickten Formulierungen der Verdammung, die Nennung der Namen: Judas, Kain und Herodes (58,39-59,1) und die Zuweisung der Verdammten unter dreiköpfige Höllenengel. Anschließend wird, indem jeder der Personen ihr besonderes Verbrechen 50 zugeordnet wird, die Begründung für die Rechtmäßigkeit der Verdammung nachgeliefert (59,216). Der Zusammenstellung dieser Namen liegt vielleicht ActTh 32 zugrunde, wo sie unter den acht von der Schlange inspirierten Personen bzw. Personengruppen zu finden 48

Vgl. Triadon §§455-458.

49

Wenn die drei nur als Stimmen hörbar sind, ist ein entfernter, tiefer Ort der Unterwelt angedeutet. V gl. dazu o. 4.1.2.

50

Daß HerodesJesus ins Gesicht geschlagen habe, wie es in der "Urteilsbegründung" heißt (59,711), ist ntl nicht belegt. Zu der Behauptung kommt es vielleicht durch Kontamination von Lk 23,11, wo Herodes im Verein mit seinen Soldaten Jesus verspottet, mit dem Knecht - aIlerdings dem des Hohenpriesters - von Joh 18,22, der Jesus ins Gesicht schlägt.

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51 sind. Eine Gruppe dreier Verdammter ist schon in der griechischen Mythologie vorgebildet. 52 Koptisch findet sich eine Dreiergruppe Verdammter außerdem in dem von Junker "Die drei Untaten" betitelten Gedicht, in dem Kain, die Brüder des Joseph und Judas zusammengestellt werden. 53 "Gott schuf Himmel und Erde. Drei hassenswerte (Dinge) traten in Erscheinung, sprach der wahre Prophet, Moses, der Gesetzgeber: Kain schlug seinen Bruder tot. Die Brüder verkauften Joseph. Judas verkaufte unseren Herrn: Er ging verlustig seines Ruhmes."

Im Ablauf des Vorgangs und bis in einzelne Formulierungen hinein wiederholt der erste Abschnitt, die Verdammung, die oben berichtete des Judas. Die Verfluchung (58,35-49) nimmt die Stelle der Fluchliedes ein. Das Ausgeschlossenwerden "aus dem Buch des Lebens" bzw. Entferntwerden "aus der Bibliothek der Heiligen" (58,41-47) erinnert dabei deutlich an V.2f.: Ms. Ades Fluchliedes. Den dreiköpfigen "Engeln der Unbarmherzigkeit, die über sie gesetzt sind,,54 (58,56ff.), entsprechen die Judas folternden Engel. Die Verneinung des Gedenkens am Beschluß der Verdammung findet sich in der Verdammung des Judas ebenfalls in Schlußposition. Die Namen der drei Verdammten sind, wohl um beim Hörer die Spannung zu erhöhen, erst nach der Verfluchung genannt (58,50-53). An erster Stelle der bereits verfluchte Judas, an zweiter Herodes, an dritter der Brudermörder Kain. Bei der Beantwortung der literarkritischen Frage nach der Priorität der beiden Fassungen der "drei Stimmen" sind folgende Beobachtungen an Form und Inhalt zu berücksichtigen: In formaler Hinsicht fällt auf, daß sich §25a in Struktur und Formulierungen, wie oben gesehen wurde, an bereits vorhandenen Stoff anlehnt. Allerdings wird das Vorausgesetzte auf eine höhere, dem LB sonst fremde Stilebene transponiert. Wendungen wie "Bibliothek der Heiligen" (58,45ff.), "Erkenntnis des Heils" (48f.) und die "dreiköpfigen" Engel 51

Vgl. auch Act Th 84, wo Kain und Judas zusammengestellt werden.

52

"Odysseus schaut im Hades die drei Büßer Tityos, Tantalos und Sisyphos, die sich gegen die Götter vermessen haben" (RAC 17, Sp. 268 [HabermehlJ).

53

Ed. bei Junker, Kopt. Poesie Bd.2, S. 222.

54

So unsere Emendation; vgl. die Bemerkung in unserer Ed. zur Stelle. Zum "Engel der Unbarmherzigkeit" vgl. die kopt. Fassung von ApkPaul 36, wo der über die Strafen gesetzte Engel "unbarmherziger Engel" (ed Budge, Misc., S. 541) genannt wird. - Dreiköpfig ist Zerberus in der griech. Literatur seit den Tragikern und in der röm. Adaption (KP 3, S. 198 [Geisau]), z. B. bei Ovid, met. 4,450; 9,185; 10, 19f. Aus der christlich-apokalyptischen Lit. vgl. den Langschluß der PsApkJoh bei codex E, wo Temeluch den Taruch beauftragt, die "fette, dreiköpfige Schlange" zu wecken (ed. Tischendorf, Apocalypses apocryphae, S. 94).

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wirken gesucht und sind Hapaxlegomena im LB. Die inhaltliche Ähnlichkeit mit dem Stoff des Judas-Kapitels bei gleichzeitiger stilistischer Differenz spricht dafür, den Überhang von A für sekundär zu halten. Zudem wirkt das nochmalige Auftreten des Judas als eine der drei Stimmen störend. 55

7.3.2 Rechtfertigung 7.3.2.1 Der himmlische Name Das Fortbestehen der persönlichen Existenz wird als Fortbestehen des Namens expliziert. So gilt für Bartholomäus : "Nicht soll dein Name ausgetilgt werden im Himmel [u]nd a[u]fErden" (§57; Ms. C 37,15f.).

Die Sicherheit der Fortexistenz ist darin verbürgt, daß der Name "im Himmel geschrieben" ist. So wird Ananias verheißen: "Schreiben wird man deinen Namen an die Tore der Himmel"s6 (§5; Ms. A 13-15 par. S\

Eine vergleichbare Vorstellung dürfte vorliegen, wenn Maria im Chairetismos (§32) mit einer Tafel im Paradies, die ein Geheimwort als Inschrift trägt, gleichgesetzt wird (V. 8: Ms. A). Über das Fortbestehen des Namens hinaus geht die Verleihung des himmlischen Namens, so für Ananias: S8

"Und man wird dich nennen in den Himmeln: Erstling der unsterblichen Frucht" (Ms. A 36,16-20 par.).

Maria werden im Segenslied (§36) zwei Namen beigelegt, die sich als Paar eines himmlischen und eines irdischen Namens deuten lassen: So wäre dem himmlischen, "absoluten" Namen "Perlenschatz des Vaters" ein irdischer, im Sinne der Heilsökonomie gefaßter, zugeordnet: "Sie hat Gott und unser Heil geboren" (V. 5). Ein 55

Sekundär ist auch der in Ms. A folgende §26, das Bekenntnis des Todes. - Anders Kaestli/Cherix, S. 149, nach denen die Identifikation der drei Verdammten "semble avoir disparu accidentellement dans C".

56

Vgl. Lk 10,20.

57

Die Parallele bei Ms. B formuliert konventioneller "Schreiben wird man deinen Namen in das Buch des Lebens" (BN copte 12917 fol. 60r,20-23; vgl. PhiI4,3; Apk 3,5).

Das Gegenteil giltJür Judas: "Getilgt wurde sein Name aus dem Buch des Lebens" (Ms. A 54,7-9; vgl. Ps. 68,29). 58

"Erstling" ist in Apk 14,4 von den jungfräulichen 144.000 ausgesagt.

300

Eschatologie

Namenspaar erhält auch Bartholomäus (§57). Bis zur Vollendung des Äons heißt er "der Empfänger der Geheimnisse Christi" (Ms. C 37,14), während man in dem anderen Namen vielleicht den himmlischen erkennen darf: "Geheimnis-Gemahl des Sohnes Gottes" (1.17). Mit seinem Himmelsnamen wird Thomas vom Erlöser begrüßt: 59 "Paradiesesblume im siebten Himmel" (Ms. C 53,20f.).

7.3.2.2 Bewahrung des Leibes Der Zähigkeit, mit der sich pagan-ägyptisches Denken durchgehalten hat, ist zuzuschreiben, daß die in der alten Kirche seit den Apologeten gegen Gnosis und Hellenismus verteidigte Lehre von der Auferstehung des Fleisches60 sich im LB durch die Vorstellung von der Bewahrung des Leibes ersetzt findet. Der LB spricht dabei allerdings nur für einen Teil der kopt. Tradition. Auf der anderen Seite steht etwa Schenute, dessen durch die Bibel geformte Lehre die Auferstehung des Fleisches nicht nur kennt, sondern auch energisch verteidigt. 61 In beiden Konzepten, dem der Auferstehung des Fleisches bei Schenute wie dem der Bewahrung des Leibes, ist das anthropologische Axiom vorausgesetzt, daß der 62 Mensch als solcher nur in der Einheit von Leib und Seele besteht. Dieses Axiom tritt besonders in der Märtyrerliteratur zutage. Wie Baumeister gezeigt hat, manifestiert sich in den Märtyrerlegenden des koptischen Konsensus, die in repetierten Szenen die Verletzung und Zerstückelung und die durch göttliches Eingreifen bewirkte wunderbare Wiederherstellung des Leibes berichten,63 die pagan-ägyptische Anschauung von der "Ganzheit des Toten", die es als "gefährdetes Gut" zu sichern

59

V gl. ActThom 143.

60

Vgl. dazu TRE 10, 1982, S. 301 [May]; Atzberger, Eschatologie, S. 150ff.

61

In "de sapientia magistratum" (ed. Leipo/dt/Crum, Schenute III, S. 32f.) berichtet Schenute, wie er den Sohn eines Offiziers, der behauptet: "Dieser Leib wird nicht auferstehen", zur Rede stellt und ihn zur Reue führt. - Zur Auferstehung des Fleisches ausfuhrlich in Contra Origenistas §0389-0403 (Or/andi, S. 38-41).

62

So Schenute in Contra Origenistas § 0335 (a. a. 0., S. 26): "Oder kann (ein) Leib ohne Seele werden und (eine) Seele ohne Leib?".

Vgl. auch die Klage der Seele des Toten in der Predigt über Leib und Seele (Budge, Horn., S. 119): "Denn ich wurde genannt, als ich in meinem Leibe war: ein Mensch. Jetzt aber bin ich kein Mensch, sondern eine Seele." 63

Weil in ihnen das "Motiv der Bewahrung des Leibes ( ... ) in den Mittelpunkt" rückt, nennt Baumeister die kopt. Märtyrerlegenden "Legenden vom unzerstörbaren Leben" (ders., Martyr Invictus, S. 180.160).

Individuelle Eschatologie

301

bzw. wiederherzustellen gilt. 64 Auch bei Schenute lebt, wie Morenz gezeigt hat, das Motiv der Wiederherstellung der Integrität des Leibes, wenn auch nur unterschwellig, fort. 65 Das existentielle Interesse auch des christlichen Ägypters an der Integrität des Leibes in der Konfrontation mit dem Tod wird im LR innerhalb der individuellen Eschatologie in einer Reihe von Aussagen, die die Bewahrung des Leibes betreffen, thematisiert. Eine besondere, durch die Legende vom Transitus vorgegebene Fassung66 erhält das Motiv bei Maria: Hier wird der Leib bewahrt, indem ihn Paradieseswächter 67 bewachen (§37; Ms. C 25,21-24 par. Ms. B 112,28-37 ). An allen anderen Stellen wird die Bewahrung in der Sprache der Verneinung der Verwesung ausgesagt. So wird dem Märtyrer Ananias vor der positiven Verheißung des himmlischen Namens eine dreifache, in den expressiv wirkenden verneinten Optativ gefaßte negative Verheißung gegeben, die sich zuerst auf die Seele und sodann auf den Leib bezieht: 68

"Nicht soll d[eine] Seele [zur U]nterwelt gehen. Nicht soll dein Leib Leichengeruch haben. Nicht soll der Tod Macht über deinen Leib finden" (Ms. A 36,6_13).69

64

A. a. 0., S. 179.

65

In seiner Predigt "De passione et resurrectione" greift Schenute die Topik von der Restitution des Leibes, die dem, der in der Nachfolge Christi gelitten hat, zukommt, auf: "Selbst wenn man deine Augen ausreißt, wirst du nicht auferstehen in der Auferstehung mit Augen bei dir? Selbst wenn man deinen Kopf abschlägt, wirst wirst du wieder auferstehen, während er auf dir (ist). Auch wenn man dich Glied um Glied verstümmelt, (ist es) nicht allein, daß du auferstehen wirst und nicht des kleinen Fingers deiner Hand oder (Zehs) deines Fußes entbehrst, sondern du wirst vielmehr geistlichen Leibes auferstehen" (Leipoldt/Crum, Schenute III, S. 105f.). Morenz hat in seiner Untersuchung der Stelle "das Heterogene" der beiden bei Schenute

wirksamen Anschauungen, der altägyptischen der Bewahrung des Leibes und der hellenistischpaulinischen vom Geistleib, herausgearbeitet (ders., MIOF 1, 1953, S. 254f. = Religion und Geschichte, S. 594f.). 66

Nach der Legende wird Mariens Leib am dritten Tag nach der Aufbahrung ins Paradies versetzt (Iohannis liber de dormitione Mariae 48).

67

Nach der Version von Ms. B wird der Leichnam unter den Baum des Lebens gelegt. Vielleicht wirkt hier das Vorbild von ApkMos 40 nach, wo das Begräbnis Adams im Paradies berichtet wird.

68

Die Märtyrerfrömmigkeit glaubt, "daß sofort nach dem Tode der Märtyrer ihre Seelen in den Himmel gelangen" (TRE 10, 1982, S. 302 [May]).

69

Eine Reihe aus flinf neg. Optativen findet sich im Gebet Jesu für die Unversehrtheit des Leibes seines Nährvaters (Josephslegende 26,1; ed. Lagarde, S. 30f.): "Nicht soll der Gestank des Todes Herr über dich werden. Noch sollen deine Ohren durchbohrt werden.

302

Eschatologie

Die Versicherung bezüglich des Leibes wird vom Erlöser an die bereits aufgenommene Seele des Ananias wiederholt und erfahrt in dem Verwandtwerden des Märtyrers mit dem Erlöser durch körperliche Berührung ihre Begründung: 70 " ... sondern du bist verwandt geworden mit dem Soh[n] Gottes. Deshalb soll dein Leib, den du an meinen Leib geheftet hast, nicht stinken. 17 Nicht soll die Erde ihn auflösen ... " (Ms. B BN copte 129 fol. 60v,40-48).

Siophanes bezeugt die Bewahrung seines durch den Engel Michael versiegelten Leibes in einer Dreierreihe von neg. Perfekta "Nicht verdarb er, nicht stank er, noch löste er sich auf in diesen sieben Tagen",

die von der positiven Aussage gefolgt sind: "Und er war ganz guter Dinge, da er frisch war wie Rosen" (§70; Ms. C 49,9-11).

Wenn das Hauptgewicht in dem zweiten Bericht des Siophanes von seiner Jenseitsreise, dem Zeugnis vor der Menge (§70), auf der wunderbaren Bewahrung des Leibes liegt, läßt sich vermuten, daß die Botschaft von der Bewahrung des Leibes Bestandteil der ägyptischen Missionspredigt war. Die Verneinung der Verwesung, die im paganen Ägypten ihren sinnfalligen Ausdruck in der Mumifizierung71 findet, ist sprachlich in Formeln gefaßt, die sich vom Noch soll Serum aus deinem Leib fließen bis in Ewigkeit. Noch soll dein Leichnam in der Erde verwesen, noch dein Fleisch, mit dem ich dich bekleidete. Sondern es soll an deinem Leib verbleiben bis zu dem Tag des Gastmahls der tausend Jahre. Nicht soll das Haar deines Hauptes ausbleichen ... " V gl. auch die sechsfache Reihe in der Segnung des Petrus im Gamalielevangelium (ed. Lacau a. a. 0., S. 93): "Nicht soll dein Haupt dir jemals Schmerzen geben. Nicht soll es deinen Augen an Licht mangeln in deinem Schlafen. Nicht soll dein Nagel zurückrollen (einwachsen?). Nicht soll dein Haar ausfallen. Nicht soll das Serum des Grabes deinen Leib verderben bis in Ewigkeit. Nicht soll ein Hautkörnchen sich ausrunden auf deiner Haut." 70

Wenn eine ähnliche Aussage an anderer Stelle mit dem Verweis auf die physische Vereinigung mit dem Blut Christi erscheint: "Siehe, mein göttliches Blut hat sich an eure Leiber geheftet. Ihr seid göttlich geworden, ihr eurerseits wie ich" (§82; Ms. C 55,18-20), liegt die Vermutung nicht fern, daß sich mit dem Genuß der eucharistischen Elemente die eschatologische Hoffnung auf Bewahrung des Leibes verband.

71

Zur Mumifizierung vgl. die Beschreibung bei Herodot, hist. 2,85-90.

Individuelle Eschatologie

303

dritten vorchristlichen Jahrtausend unverändert bis ins koptische Mittelalter 72 durchgehalten haben. Während die empirische Entsprechung der Glaubensaussage der Bewahrung des Leibes, die Mumifizierung, bei den Kopten sich archäologisch bis 3 ins achte Jh. nachweisen läßt/ dürfte sie zur Abfassungszeit des LB nicht mehr bestanden haben. Aber auch nach dem Verschwinden des Brauches hat sich die zugehörige Sprache erhalten. Der Verfluchte hingegen wird der Verwesung ausgeliefert (§ 18; Ms. C 17,17f.).74

7.3.2.3 Tod und Jenseitsreise des Siophanes Tod und Jenseitsreise des Siophanes (§ 69) zielen zwar auf die Vision der Apostelthrone (§69a); gleichwohl besitzt der Bericht vom Tod und den Orten, die bis zur Erreichung des "Ortes, den man das Zelt des Vaters nennt" (p. 46,9f.), zu passieren sind, ein eigenes Gewicht: Der von den Toten Zurückgekehrte weiß von einem seligen Sterben und einer glücklichen Passage in den Himmel zu berichten. Tod und lenseitsreise der Seele werden aus der Sicht des Gestorbenen und vom Tode Auferweckten, in der Ich-Perspektive, die bei diesem Thema in der apokryphen 5 Literatur gewöhnlich nicht eingenommen wird/ berichtet. Die Ich-Perspektive gehört traditionell den Jenseitsreisen wie z.B. der Paulusapokalypse zu. Der LB überträgt also

72

Vgl. z. B. PT Spruch 532,12.14.16 (nach Assmann a. a. 0., S.152): "Sie verhüten, daß du verwest ( ... ), sie verhüten, daß deine Leichenflüssigkeit zu Boden tropft ( ... ), sie verhüten, daß dein Leichnam übel riecht ( ... )." Der Spruch kehrt in Sargtexten wieder "als Teil einer Totenliturgie" (a. a. 0., S. 151). Subjekt des Verhütens der Verwesung sind Isis und Nephthys; der Angeredete ist Osiris. Der Mythos wird als ritueller Text auf den Toten appliziert. - Weitere Vergleichstexte bei Baumeister a. a. 0., S. 74 Anm. 101, S. 80 m. Anm. 127.

73

Die Konservierung der Toten nach Art der gr.-röm. Periode ist archäologisch bis zum sechsten Jh. nachgewiesen. Noch im Testament des Bischofs Abraham von Hermonthis (Anf. 7. Jh.) ist dessen Mumifizierung verfUgt. Bei thebanischen Mumien des 7./8. Jh. ist ein Niedergang der Konservierungstechnik zu beobachten: Die inneren Organe werden nicht mehr entnommen. Das Laugenbad entfällt. Der Tote wird mit Salz und Wacholderbeeren konserviert (Coptic Encyclopedia 6, 1991, S. 1697 [Krause]). Eine genauere Beschreibung dieser beim Epiphaniuskloster (Theben-West) gefundenen Mumien von Mönchen gibt Schmitz, ZÄS 65, 1931,S. 19f.(§19).

74

Vgl.o.7.3.1.1.

75

So werden der Tod Abrahams (TestAbr A 20) oder der Josefs (Josefslegende 23) aus der Perspektive des Erzählers, im letzteren Falle Jesu selbst, berichtet.

Eschatologie

304

die Erzählperspektive des Entrückten auf einen wiederbelebten Toten. 76 Dem 77 Berichterstatter ist als SeelenfLihrer der Erzengel Michael beigesellt, durch den das Ich zum "Wir" erweitert werden kann (p. 46,2). In der Figur des WegfLihrers Michael ist das heterogene Traditionsmaterial, aus dem sich die einzelnen Bestandteile des Berichts zusammensetzen, zu einer neuen literarischen Einheit verbunden. Die lenseitsreise der Seele setzt den Tod voraus. Dieser findet im Falle des Siophanes nicht auf gewöhnliche Weise statt. Die Sterbestunde wird noch mit der im einschlägigen Zusammenhang geläufigen Terminologie umschrieben: "in der Stunde, in der sie mich verfolgten, damit sie meine Seele von dem Leib trennten ... " (Ms. C 45,6f.).

Die Trennung der Seele vom Leib ist Sache des Todes bzw. des Todesengels,78 während die Verfolger als das den Sünder schreckende dämonische Gefolge des Todes 79 zu deuten sind. Der Tod kommt hier, anders als in der losefslegende und dem vorausgesetzten Testament des Abraham, allerdings nicht zum Zuge, da die englische Macht sogleich dazwischentritt und ihrerseits die Aufgabe übernimmt, den Tod zu vollziehen (1.719).80 Michael, der hier den Beinamen "Engel der Barmherzigkeit,,81 erhält, tritt mit seinem Gefolge von Engeln auf, deren "Antlitz" gegen Siophanes "im Lächeln gelöst"

76

Es gibt zwar Selbstberichte von Auferweckten in der apokryphen Lit. In diesen beziehen sich die Betreffenden jedoch nur auf ihren unterweltlichen Aufenthalt, nicht auf eine Jenseitsreise. So wird die Höllenfahrt Christi im EvNik aus der Perspektive des durch den Descensus auferweckten Symeon und seiner beiden Söhne berichtet. In der kopt. Lit. vgl. den Bericht des Lazarus im Gamalielevangelium (ed. Lacau a. a. 0., S. 86-88).

77

Zur Rolle des Erzengels Michael als Psychopomp vgl. o. 4.2.7.1

78

Vgl. o. 4.1.1.3.

79

Vgl. Josefslegende 21,2: "Mein Vater blickte auf (und) sah die ihn verfolgten, indem eine Drohung gegen ihn war und indem sie sehr zornig waren ... " (ed. Lefort a. a. 0., S. 212; ed. Lagarde a. a. 0., S. 16). Vgl. auch die Predigt des Erzbischofs Theophilus über Umkehr und Enthaltsamkeit: "In dem Augenblick, wenn der große Nebel der Finsternis uns bedecken wird ... , ist in unserem Herzen überaus große Furcht vor denen, die uns verfolgen und dem Schrecken ihrer Gestalt" (ed. Budge, Horn., S. 72).

80

Eine gute Illustration zum "englischen" Tod gibt das traditionell "Traum des Joseph" gen. Mainzer Kalksteinrelief: Der Verstorbene liegt, mit einer Decke bedeckt, den Kopf mit einem Kissen aufgerichtet, auf einer Kline. Hinter dem Bett ragt übermenschlich groß ein Engel auf, dessen Haupt von einem Diadem gekrönt ist und der in der Rechten einen Kreuzesstab und auf der durch das Gewand verhüllten Linken ein nacktes Menschlein trägt, das als Seele des Verstorbenen zu deuten ist. Ferner stehen zu Häupten und zu Füßen des Bettes zwei kleine, heute nur noch schwach erkennbare Gestalten (Kat. Christen am Nil, S. 109 [Nr. 54]).

81

Vgl. o. 4.2.7.1.

Individuelle Eschatologie

305

82

(1. 13) ist und vollzieht einen besonderen Ritus, der den Tod herbeiführt: Er bezeichnet den Mund des Verstorbenen im Namen der Trinität mit dem Kreuz, und die Seele, das Subjekt der folgenden Jenseitsreise, springt aus dem Leib auf Michaels 83 Hand. Nachdem die Begegnung mit dem Tod auf diese Weise ersetzt ist, läuft der Bericht jetzt wieder mit der Vorlage des Testamentes Abrahams parallel: Die Seele 84 wird, in ein feinleinenes Tuch gewickelt, gen Himmel getragen. 85 Die Ersetzung des Todes bzw. des Todesengels durch Michael 86 ist im Kontext des LB möglicherweise im Lichte der Auferstehungsbotschaft zu deuten: Der vom Erlöser in seinem siegreichen Descensus betrogene Tod kommt von da ab im LB nicht mehr vor und darf also auch im Bericht vom Sterben des Apostelsohnes nicht auftreten. Insofern wäre auch Siophanes zu den "Zeugen der Auferstehung", die der LB aufbietet, zu zählen. 87 Mit dem Feuerfluß ist die erste Station der Jenseitsreise erreicht (Ms. C 45,19). In der koptischen Literatur findet sich dieser Fluß in den beiden Aspekten des Strafbzw. Prüfungsortes, der auf dem Weg zum Himmel zu passieren ist. 88 In unserem Zusammenhang interessiert lediglich letzterer Aspekt. Wenn es heißt, daß Michael dem Siophanes bei der Überfahrt leuchtet, ist vorausgesetzt, daß es sich um einen 89 unterweltlichen Fluß handelt. In anderen Texten ist er ausdrücklich mit dem Motiv

82

Vgl. dagegen das schreckenerregende Antlitz Abbatons in der Predigt über Abbaton (ed. Budge, Mart., S. 241 f.).

83

Schmitz berichtet in seiner Notiz über die ma. kopt. Nekropole von EI Zäwija bei SiGt, von dem Leichnam eines Knaben, dem ein "Kreuz aus Perlmutt" in den Mund gelegt war (ders. a. a. 0., S. 17 [§ 14]).

84

In TestAbr A 20 ist das Tuch aus "von Gott gewebtem Leinen" (Übers. Janssen, S. 253).

85

In der Josefslegende 23,11 sind es Michael und Gabriel, die je zwei Zipfel eines seidenen Tuches ergreifen und die Seele Josefs auf das Tuch setzen (ed. Lagarde a. a. 0., S. 28). - Das Einwickeln ist wiederum dem LB eigen: In TestAbr A 20 wird die Seele auf das Tuch gehoben. Vielleicht ist an eine Bandagierung der Seele analog zu der des Leibes bei der Mumifizierung gedacht.

86

Die Ersetzung des Todes durch Michael ist auch rabbinisch bezeugt: Nach Jalkut chadasch fol. 31 col. 3/4 num. 44 stirbt der im Land Israel Sterbende "nicht durch die Hand des Todesengels, sondern durch die Hand des Engels, der über die Barmherzigkeit gesetzt ist" (zit. nach Lueken a. a. 0., S. 43).

87

Zum Feuerfluß allg. vgl. Müller a. a. 0., S. 96ff. S. 99 Anm. 695 finden sich ausführliche einschlägige Literaturangaben.

88

Diese Unterscheidung nach Burmester a. a. 0., S. 359-361.

89

Das Enkomium über Johannes den Täufer nennt den Fluß im Zusammenhang mit der Unterwelt (ed. Budge, Apocr. S. 140). - Das dem Johannes Chrysostomus zugeschriebene Enkomium (BL Or. 7024; ed. Budge a. a. 0., S. I-lvi: Einl.; S. 128-145: Text; S. 335-351: Übers.) wurde 985 n. Chr. für das Merkurioskloster in Edfu kopiert (a. a. 0., S. li).

306

Eschatologie

der "finsteren Wege,,90 zusammengestellt. Auch die in Frage kommenden Quellen lokalisieren ihn unterweltlich. Aus dem paganen Ägypten wäre der Feuersee aus dem 3. Kap. des Pfortenbuches zu nennen,91 aus der jüdisch-christlichen Testamentenliteratur der Feuerstrom des Testamentes Isaaks,92 der vielleicht der 93 koptischen Adaption des Motives zugrundeliegt. Zu einer anderen Traditionslinie gehört das aus Dan 7,10 entwickelte und in der byzantinischen Ikonographie etablierte eschatologische Motiv von dem Feuerstrom, der zu Füßen des richtenden Christus 94 entspringt. In dieser, mehr biblisch inspirierten Ausführung begegnet der Feuerfluß in der koptischen Übersetzungsliteratur,95 ist aber als Bild christlicher Eschatologie von dem der altägyptischen Tradition entstammenden Motiv der Unterweltsreise der Seele 96 zunächst zu unterscheiden. Mit seinem Feuerfluß steht der LB wiederum auf der Seite

90

Enkomium über Johannes den Täufer (a. a. 0., S. 143). - In der Josefslegende 22,1 sind es die "sieben Äonen der Finsternis" und die "Wege, die verfinstert sind", in deren Zusammenhang der Feuerfluß genannt wird (ed. Le/ort a. a. 0., S. 212; vgl. Lagarde a. a. 0., S. 27).

91

Vgl. Budge a. a. 0., S. lxvi.

92

Das Testament Isaaks ist abhängig von TestAbr und nur im Bereich der koptischen Kirche (kopt., äth. und arab. Mss.) bezeugt. Auch wenn der Text die Begehung des Tages Isaaks im kopt. Festkalender zum Anlaß nimmt, plädiert Charlesworth wegen der nur oberflächlich christlichen Durcharbeitung für eine Herkunft des Originals aus dem ägyptischen Judentum (Vgl. die Einl. von Charlesworth in ders., Pseudepigrapha 1, S. 903f.).

93

Die Ursache für die Wandlung des Sees in einen Fluß, wie er dann in der koptischen Literatur durchgängig auftritt, könnte in einer Bekanntschaft mit dem griechischen Unterweltsfluß (Pyri)phlegeton oder in der Beeinflussung durch die rabbinische Interpretation von Dan 7,10, die den Feuerstrom, der von dem Thron ausgeht, als Strafmittel interpretiert (Burmester a. a .0., S. 359 [nach W E. Barnes]), zu suchen sein.

94

V gl. Lueken a. a. 0., S. 96.

95

Die griechische Motivik des Feuerflusses ist in der kopt. Übers. der Predigt Johannes des Fasters (Johannes IV. Nesteutes, Patriarch von Konstantinopel 582-595 [Daten nach Winkelmann, Östliche Kirchen, S. 143]) greifbar, wo sie als rhetorisches Mittel im Kontext der Warnung vor dem Gericht auftritt: "Was werden wir tun, wenn wir an den Feuerstrom ausgeliefert werden, der vor dem Richterstuhl Christi fließt? Denn es ist notwendig, daß ein jeder durch jenes Feuer geprüft werde" (ed. Budge, Horn., S. 11); " ... du weißt, ... daß deine Seele durch den Feuerstrom gehen muß, der vor dem Richterstuhl Christi fließt" (a. a. 0., S. 22; vgl. S. 35).

96

Burmester, der diese Traditionslinien nicht differenziert, ist daher zu widersprechen, wenn er sagt, der Feuerfluß der Kopten habe "no connection with the fiery river, or lake, of Egyptian Mythology" (ders. a. a. 0., S. 361). - Eine Mischung beider Motivkreise, dem christlicheschatologischen und dem ägyptischen des unterweltlichen Weges der Seele, ist in der Rede des Apa Cyrus vor seinem Tode anzutreffen: "Aber wie sollten wir keine Furcht haben aufgrund des uns durch viele Zeugen Bezeugten, daß es einen Feuerfluß gibt, der vor dem Richter fließt. Und jener Fluß - ein jeder hat sein

Individuelle Eschatologie

307

nicht biblisch vermittelter Motivik. Mit diesem Gewässer hat es in der altägyptischen Tradition, der des Testamentes Isaak und der koptischen folgende Bewandtnis: Jeder muß den Feuerfluß durchschreiten, sei er gerecht oder Sünder. 97 Dem Gerechten 98 jedoch schadet er nicht. Für Siophanes stellt sich der Feuerfluß zu seinem Erstaunen99 als harmloser, kleiner Wassergraben heraus (Ms. C 45,20-24).100 Die Identifizierung des Folgenden wird durch Lakunen erschwert (Ms. C 45,24f.; 46,1f.). Von einer Kohle ist die Rede,IOI nochmals vom Fluß, dann, daß "er", also Michael, den Siophanes übersetzt. Wiederum klar zu lesen ist, daß Michael ihm solange leuchtet, bis sie den Fluß passiert haben, und sie zuletzt in den Himmel gelangen. (Ms. C 46,2). Mit der Überfahrt über den Fluß ist der unterweltliche Teil der Jenseitsfahrt abgeschlossen. Übersetzen und Leuchten finden ihre Entsprechung in dem Enkomium über Johannes den Täufer, wo der Erlöser Johannes mit der Aufgabe betraut, die Gerechten auf einem Goldnachen zum Paradies im dritten Himmel überzusetzen. 102 Entsprechend der Zahl der Ruder ist die Zahl der Lampen, die den

jenseitiges Ufer zu erreichen, ob gerecht oder Sünder. Es ist angebracht, daß du für mich betest, bis ich jenen furchtbaren Weg durchschreite" (ed. Budge, Mart., S. 134f.). Das "Leben des Apa Cyrus" wie das gen. "Asketikon des Apa Ephraim" in BL Or. 6783 (ed. Budge a. a. 0., S. xix-xxi: Einl.; S. 128-136: Text; S. 381-389: Übers.). 97

Ähnlich das Enkomium über Johannes, das vom "Feuerfluß" spricht, "den jeder Mensch durchschreiten wird, Gerechter wie Sünder" (ed. Budge, Apocr. S. 140) und die gen. Stelle aus dem "Leben des Apa Cyrus".

98

Für den See des Pfortenbuches vgl. Budge, Apocr. S. lxvi: "The waters of this lake scald the wicked when they attempt to pass through them, or drink of them, but the righteous pass through them unharmed, and drink of them at pleasure." - Testament Isaak 5,24 : "And that river had wisdom in its fire: It would not harm the righteous, but only the sinners by burning them" (Übers. Stillespring, in: Charlesworth a. a. O. Bd. 1, S. 909).

99

Die frgm. erhaltene Rede des Siophanes I. 23f. verstehen wir als Reflexion auf die problemlose Passage des Flusses.

100 Ähnlich Z.B. das Gebet Jesu für seinen Nährvater in Josefslegende 22,1f.: "Möge der Feuerfluß, der wie Wasser fließt, ihm kühlend werden. Und möge der Wilde zahm gegen ihn werden, daß er in deine Hände komme, 0 mein heiliger Vater ... " (ed. Le/ort a. a. 0., S. 212; ähnlich, aber nicht so treffend, ed. Lagarde a. a. 0., S. 26). - Im Enkomium über Johannes ist der Feuerfluß den Gerechten ein angenehm warmes Bad (ed. Budge, Apocr.,~. 141).

101 Budge a. a. 0., S. lxvi zieht hier die mit glühenden Kohlen gefüllten Gruben im 4. Kap. des Pfortenbuches zum Vergleich heran. 102 Enkomium über Johannes d. T (ed. Budge a. a. 0., S. 140f. 143).

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Eschatologie

Weg erhellen. \03 Budge stellt hier die Verbindung zu dem altägyptischen Fährmann her, der die Seelen derer, die gerecht erklärt sind, zu der Insel des Osiris übersetzt. 104 Im Himmel wird die zweite Station der lenseitsreise, der acherusische 105 See, in 106 dem Michael den Siophanes dreimal wäscht, angetroffen. In dem Text, der dieser Adaption des Motivs zugrundeliegt, ApkMos 37,3, steht das Motiv im Rahmen der Himmelsszene, in der die Vergebung für Adam ausgesprochen wird. Hier nimmt ein Seraph Adams Seele zum acherontischen See und vollzieht an ihm die dreifache Waschung, bevor er ihn in die Gegenwart Gottes bringt. ApkPaul 22 überträgt das Bad verallgemeinernd auf Sünder, die auf Erden Buße getan haben und dieses Bades im 107 Hier wird auch die Unterschied zu den Sündlosen als Einlaßbedingung bedürfen. Identifikation des Seraphs mit Michael vollzogen. Der LB seinerseits setzt diese 103 In der Frömmigkeitspraxis, zu der das Enkomium anleiten will, werden die ins Paradies leuchtenden Lampen mit den Lampen in Verbindung gebracht, die man am Heiligtum des Johannes und vor seinem Bild aufstellt (ed. Budge a. a. 0., S. 143). 104 Budge a. a. 0., S. lxx. - Als späte Reflektion der Überfahrt zur Insel des Osiris kann das Motiv von der Überfahrt, wie es in SteindorJfs anonymer Apokalypse als Überfahrt in einem mit singenden Engeln bemannten Schiff ausgeführt wird (Kap. 13; genannt (Kap. 12; Steindorff, Elias-Apokalypse, S. 56), gelten. Dieses Motiv findet sich in ApkPaul 23 ausgebaut: Dort ist es der acherontische See, über den ein mit singenden Engeln bemanntes goldenes Schiff den Visionär zur Stadt Christi bringt. Die kopt. Version der ApkPaul fügt hier eine detailfreudige Beschreibung des Schiffes ein (ed. Budge, Misc., S. 564. Der Hinweis darauf bei Burmester a. a. 0., S. 363). 105 Der Acheron, einer der vier Unterweltsflüsse, dessen sprechender Name "Fluß des 'Stöhnens'" bedeutet (RAC 17, Sp. 264 [Habermehl]), ist "nach dem Glauben der Griechen ein Fluß oder See in der Unterwelt, über den Charon die Toten auf einem Nachen ins Reich der Schatten führt" (RAC I, Sp. 71 [Schneider]). Die mit einem Bedeutungswandel verbundene himmlische Lokalisierung "im Reich der Unsterblichen, im Elysium" (a. a. 0., Sp. 72) scheint erst in der frühjüdischen apokalyptischen Lit. erfolgt zu sein. 106 Peterson stellt in seinem Aufs. "Die 'Taufe' im Acherusischen See", in: ders., Frühkirche, S. 310-332, die These auf, daß die "vorchristliche Waschung im apokalyptischen Fluß" in einer frühen exegetischen Tradition auf die Taufe bezogen wurde (a. a. 0., S. 330). Später sei dieses Interpretament der Taufe aus dem Gebrauch gekommen, habe sich aber möglicherweise bei Gnostikern und Mandäern gehalten (a. a. 0., S. 331). 107 In der christI. Literatur wird das Tauchbad im acherusischen See zuerst in ApkPetr 14 (Erzherzog-Rainer-Fragment) rezipiert: " ... ich werde ihnen eine köstliche Taufe geben im Heil des acherusischen Sees" (Übers. Müller in: NTApo5 11, S. 575 Anm. 43. VgI. dazu Peterson a. a. 0., S.-31O. 322f.). Da der die Waschung vornehmende Engel hier nicht vorkommt und das Bad als Taufe bezeichnet ist, kann das Motiv hier nicht von ApkMos 37,3 abhängig sein. Nach Peterson kommt "in der Paulus-Apokalypse der jüdische Hintergrund in den Formulierungen stärker zum Ausdruck" (a. a. 0., S. 319), während die jüdische Quelle in der Petrus-Apokalypse stärker christianisiert ist (a. a. 0., S. 320).

Individuelle Eschatologie

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Identifikation voraus. Indem er auf eine Deutung des Tauchbades verzichtet, wirkt das l08 Bild umso stärker. Mit der Konzentration auf Feuerfluß und Himmelssee, die für die abgeschiedene Seele eine Feuer- bzw. eine Wassertaufe implizieren, hat der LB aus der ihm vorliegenden Tradition eine neue, klassisch wirkende Jenseitsreise komponiert.

7.3.2.4 Essen und Trinken mit dem Erlöser Der Erlöser nimmt die Seele des Märtyrers Ananias in den Himmel auf. Dann heißt es: "Und er aß und trank <mit> unserem Erlöser am Tisch seines Reiches" (§5; Ms. C 11,6f.).

Diese Aussage nimmt die eschatologische Verheißung an die Jünger in der lk Abschiedsrede vom Essen und Trinken "an meinem Tisch in meinem Reich" (Lk 22,30a) auf. Die sich dort anschließende Bestellung der Jünger zu Richtern Israels (V. 30b) wird fortgelassen und das Bild somit um seine endzeitliche Dimension l09 Das "Mit dem Erlöser" wird aus dem "mit mir" der Verheißung an den verkürzt. Schächer Lk 23,43 eingefügt. I 10 Diese Eintragung aus einer Verheißung, die individuelle Eschatologie thematisiert, bestimmt das Verständnis des Zitates von Lk 22,30a: Für den Märtyrer verwirklicht sich individuell und unmittelbar, was in der Jüngerverheißung einer Gemeinschaft von Auserwählten in Hinblick auf den kommenden Gerichtstag (Lk 22,30b) verheißen wird. Die Motivik, die ursprünglich im Rahmen der allgemeinen Eschatologie verortet ist, expliziert jetzt individuelle Eschatologie. Wenn der Märtyrer in die Verheißung an die Apostel eintritt, wird zum Ausdruck gebracht, daß seiner Existenz apostolischer Rang eignet. 108 Anders im Enkomium über Johannes den Täufer: Indem es die Waschung, die hier vom Erlöser selbst vorgenommen wird, kurz vor dem Ende der Überfahrt über den Feuerfluß, in seiner "Ietzten Welle", stattfinden läßt (ed. Budge a. a. 0., S. 141), zieht es mehrere, ursprünglich getrennte Motive, den Feuerfluß, das Fährboot und die Waschung, zu einem Gesamtbild zusammen. Der LB hingegen bewahrt die Eigenständigkeit der Motive. 109 Derselbe Vorgang in dem Bild der Apostelthrone (vgl. o. 4.l.2.5). 110 Als Vorbild für das Speisen "mit" dem Erlöser wäre auch äthHen 62,14 denkbar: " ... und sie werden mit jenem Menschensohn speisen ... " - Die Kürzung von Lk 22,30a um den endzeitlichen Bezug und die Kombination mit Lk 23,43 liegt auch in der Predigt des Patriarchen Theophilus über Umkehr und Enthaltsamkeit vor. In einer Reihe von zehn Seligpreisungen gilt die erste denen, die "standhalten, indem sie stark in ihrem Glauben sind" (ed. Budge, Horn. S. 77), also wahrscheinlich Märtyrern: "Ich, meinerseits, richte es für euch ein, wie mir mein Vater ein Reich eingerichtet hat, damit ihr essen und trinken werdet mit mir an meinem Tisch in meinem Reich" (ebd.). Die zweite Seligpreisung variiert die erste und gilt dem Asketen: " ... denn er wird sich zu Tische legen und essen und trinken im Mahl der Heiligen in Freimut" (ebd.).

310

Eschatologie

7.3.2.5 Die Landung im Hafen Das wohl interessanteste Stück individueller Eschatologie findet sich in dem Dankgebet des Thomas (§72), das die Episode der Mission in seiner Heimatstadt abschließt. Indem Einleitung und Invokation nach dem Vorbild des lubelrufs lesu (Lk 10,21) formuliert sind: Thomas, der Apostel, frohlockte im Geist und pries Gott und sagte: "Mein Herr Jesus Christus, ich danke dir zu jeder Zeit ... " (Ms. C 50,9-11),

wird angezeigt, daß der Apostel in seiner Autorität als Nachfolger Christi betet. Das erste Stück des Gebetes (I. 13-18), das im folgenden diskutiert wird, bezieht sich auf das persönliche Heil des Apostels. lll Die Perspektive des Beters ist eschatologisch: Er setzt mit der eschatologischen Gabe des Friedens ein: "Du hast mir deinen Frieden gegeben" (I. 13).

Vom erreichten Ziel, der "Stadt" (ebd.), geht der Blick sukzessive zurück, zuerst zum "Hafen des Friedens" (I. 14), an dem angelegt wurde, fällt dann auf das heilgebliebene Schiff, geht zurück zum Finden des Hafens und haftet zuletzt an der bestandenen Gefahr. 112 Am Ende steht der Name dessen, durch den die Gefahr überwunden wurde, I13 Der Weg, den dieser Regreß zurückverfolgt, setzt eine lesus, mit dem Königstitel. 111 Der zweite Teil (I. 18-23) nimmt den Apostel in seiner kirchlichen Funktion, als Missionar, in den Blick und wurde bereits o. 7.2.2 erörtert. 112 Zur Motivik des Schiffes und des Einlaufens im Hafen vgl. o. 7.2.2. Während sie im zweiten Teil des Gebetes traditionell im ekklesiologischen Sinne angewandt wird, steht sie hier - gegen die christliche Tradition - ftir die individuelle Eschatologie. i 13 In der Struktur ähnlich ein koptisch-manichäischer Hymnus:

"Siehe, ich habe den Kampf vollendet, siehe, ich habe mein Schiff ans Ufer gebracht, kein Sturm hat es überwältigt, keine Welle zum Kentern gebracht. Ich war nahe daran zu versinken, bevor ich das Schiff der Wahrheit fand, eine göttliche Wendung ist eingetreten Jesus war es, der mir beistand." (ed. Al/berry, Psalm-Book, S. 63,13-18; Übers. Nagel, in: Ägypten und Altes Testament 20, 1990, S. 247). Auch der manichäische Hymnus nimmt den eschatologischen Standpunkt ein, von dem aus der Blick zurück auf die überstandene Gefahr fallt. Am Ende steht der Name dessen, durch den die Gefahr überwunden wurde. Die erstaunliche strukturelle Ähnlichkeit des manichäischen mit dem christlichen Hymnus findet ihre Erklärung in der manichäischen Missionspraxis, "die manichäische Verkündigung den vorgefundenen Religionen so weit als möglich anzupassen

Individuelle Eschatologie

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Jenseitstopographie voraus, die der von ApkPaul 22 entspricht: Die offenbar insulär gelegene himmlische Stadt ist nur durch Überfahrt eines Gewässers zu erreichen. Die dämonische Gefährdung der Reise beim Einlaufen in den Hafen ist zunächst allgemein vor dem Hintergrund der Vorstellung vom Meer als dem Ort des Bösen zu verstehen;114 der besondere Zug des Einfangens der Dämonen mit dem Netz geht wahrscheinlich auf eine pagan-ägyptische Vorstellung zurück,115 ist aber auch altestamentlich belegt. 116 Die Gesamtkonzeption einer in der Form eines Selbstberichtes 117 gehaltenen Jenseitsreise des Einzelnen ist dem altägyptischen Hintergrund zuzuschreiben. 118 In den vorgegebenen Rahmen ist der eigentlich der ekklesiologischen Eschatologie zugehörige Motivkreis des Schiffes, des Hafens und der Stadt eingearbeitet. Eine existentielle Deutung des Gebetes geht davon aus, daß

und geeignet erscheinende Bilder, Motive oder ganze Vorstellungskomplexe aus ihnen der eigenen Verkündigung und Unterweisung dienstbar zu machen" (Nagel a. a. 0., S. 250). 114 V gl. dazu Rahner a. a. 0., S. 280-303 ("Das böse Meer"). 115 Von ägyptologischer Seite wurde der Vf. auf die von Bidoli edierten "Sprüche der Fangnetze in den altägyptischen Sargtexten" hingewiesen. Mit Hilfe dieser Sprüche will sich der Verstorbene vor dem jenseitigen "Fischer von der Weide" (ders., ADAIK. Ägyptol. Reihe 9, S.11) und einem jenseitigen Netz, "das den kosmischen Raum zwischen Himmel und Erde einnimmt" (a. a. 0., S. 54), schützen. Dabei kann es in den Texten durch magische Identifizierung des potentiellen Opfers mit dem Fischer zu einem Umschlag kommen: "Ich zerreiße die Randschnur (des Netzes), und (nun) fange ich euch. ( ... ) Ich binja der Fischer und der Vogelfanger ... " (Bersche-Texte, Spruch 473, 15a.b; ders. a. a. 0., S. 89). Hier ließe sich allenfalls eine Brücke zu dem Dämonen fischenden Apostel des LB schlagen. Die auf der Überfahrt zu überwindenden Gefahren sind auch sonst Thema der lenseitsreise: In der solaren Tradition begegnen die zu überwindenden Widersacher auf dem Weg vom Westen über die Himmelsgewässer zum Osthimmel (vgl. Kees a. a. 0., S. 72.78). In einer stellaren Tradition, die in ihrer Motivik dem LB sehr nahe kommt, wird der Morgenstern als Falke vorgestellt, der die Köpfe der Widersacher von dem Boot aus, das den Toten zu der Götterinsel im Binsengefilde bringt, mit dem Spieß tötet. Auch hier wird die Gefahr unmittelbar vor dem Ziel angetroffen (a. a. 0., S. 89 nach Pyr 519). 116 Ez 32,2 wird der Pharao als "Drache im Meer" angeredet und mit einem Netz gefangen. - Zu Meer und Gewässern als Orten dämonischer Tierwesen im AT vgl. auch den Leviathan, der Ps 74,14 besiegt, während er Hi 40,25; 41,18ff. als unbesiegbar dargestellt wird. Vgl. außerdem den Behemot (Hi 40,15) und das "Tier aus dem Meer" in Apk 13,1. 117 Zur Fassung der lenseitsreise in der 1. Sg. vgl. den gen. Text bei Bidoli: "Ich steige in meine Barke ein, ich durchbreche die Erde zum nördlichen Himmel" (13d.e; ders. a. a. 0., S. 88). 118 Der Einzelne ist zunächst der König (vgl. Kees a. a. 0., S. 67ff.).

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Eschatologie

"Landen" altägyptisch Euphemismus ftir "Sterben" war l19 und versteht die kritische Situation im Hafen somit als die Anfechtung der Sterbestunde. Das wohlbehaltene Schiff ist vielleicht auf die Integrität des Leibes zu deuten.

119 Kees a. a. 0., S. 109.

Sommaire La resurrection et I'au-delit dans le "livre de la resurrection" copte

Notre etude a deux objets distincts. D'une part elle presente de nouveau un texte deja connu depuis 1835. Cette annee la, Edouard Dulaurier publia quelques feuilles qu'il nomma "Fragment des revelations apocryphes de Saint Barthelemy". Nous incluons dans notre etude les fragments identifies.! Nous les presentons accompagnees de notes critiques, sous form synoptique, afin de mettre en evidence les traits communs et les differences tant linguistiques que theologiques existant entre les fragments des trois manuscrits du "Livre de la resurrection de notre Seigneur Jesus-Christ" (LB: Liber Bartholomaei). Cette nouvelle edition est accompagnee d'une traduction allemande. Des elements grammaticaux caracteristiques permettent de dater le texte de I' epoque tardive du Sahidique comme langue litteraire. L' etude philologique est completee par un glossaire. Ainsi, notre etude se refere a un texte eminent de la derniere periode creative de la litterature copte de I'Haute-Egypte (VlIIieme - Xieme siecle). D'autre part, cette etude est le point de depart d'une investigation des conceptions coptes de l'au-dela et de la resurrection. D'abord nous constatons, que le LB presuppose le developpement du genre litteraire des "apocryphes" du christianisme primitif. De nombreux passages relatent notamment les actes de I' apötre Thomas. Ensuite, le LB evoque tres frequemment la branche originalement copte des apocryphes. Il combine les elements du son heritage litteraire et les transforme par sa propre composition et par son interpretation theologique. La perspective apocalyptique, dans laquelle le LB presente le sujet de la resurrection du Seigneur se manifeste a travers le personnage de I' apötre Barthelemy. C'est par ses visions et revelations que l'evangile pascal est communique aux autres apötres. De meme, l'aspect soteriologique de la resurrection, la "paix", est transmis par les benedictions divines. Dans le LB, ces benedictions engendrent tant chez les Stres cites dans la Bible que chez ceux evoques dans les apocryphes - et donc fictifs - une foi individuelle en la vie eternelle et ce d'une maniere a chaque fois differente.

En 1996, Madame van den Berg-Onstwedder, Gouda, identifia les fragments de deux autres feuillets comme appartenant au LB. En 1997, Lucchesi indiqua quatre nouveaux feuillets se rapportant au LB. Nous regrettons de n'avoir pas ete en mesure de les inclure dans notre etude.

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sommaire

Les images de l'au-delä celeste et de l'enfer sont davantage empruntees a la litterature apocryphe qu'au Nouveau Testament. Quelques traits conservent des conceptions de l'Egypte ancienne, a savoir l'idee de l'integrite du corps. Les motifs provenant du Nouveau Testament perdent generalement de leur interet au moment du jugement dernier. L'eschatologie du LB se developpe ades niveaux differents: Les descriptions de l'evenement pascal, de la descente victorieuse a l'enfer, de la liberation de l'homme et de l'ascension vers le Pere, sont impregnees des nuances eschatologiques. Ainsi les päques sont deja integrees dans cette perspective eschatologique. L'accomplissement final est presente comme la realisation cosmique de la resurrection incarnee par I' eglise. L' eschatologie individuelle, pour sa part, suit sa propre voie. Le contexte seul permet de rattacher ce theme amplement expose a la resurrection. Ici, les relations aux traditions de l'Egypte ancienne sont manifestes. Le LB est, comme son nom l'indique, un "livre". Il s'agit d'une oeuvre susceptible d'etre lue en groupe ou par le lecteur individuel. Cependant, meme s'il existe des references aux themes de l'homelie pascale et a l'utilisation des hymnes, le livre semble etre plutöt conyu pour l'usage individuel qu'ecclesiastique. En somme, nous le concevons comme guide spirituel dont la täche pastorale est accomplie lorsque le lecteur, suivant le developpement du livre, acquiert de nouveau la certitude que la resurrection existe.

8 Indices 8.1 Indices zum koptischen Text Bei den Indices erfolgen die Stellenangaben in der Reihenfolge der Mss. C, A und B nach der originalen, teils erhaltenen, teils rekonstruierten Seitenzählung. Lediglich bei den zwei zu Ms. B gehörenden Blättern BN copte 129 17 fol. 59.60 tritt die Paginierung der BN an die Stelle der Seitenzählung, da hier die originale Paginierung verlorengegangen ist. Abgekürzt wird zitiert: 129 17 fol. 59r,1 etc. Bei den Angaben der Zeilenzahl bedeutet die einfache Klammer [1, daß das betreffende Lexem bzw. Morphem nur teilweise erhalten ist. Die übrige Klammersetzung erfolgt analog zur Textedition. Zitiert wird in der Regel die emendierte Textfassung. Die zu emendieren Lexeme bzw. Morpheme erscheinen im Anschluß an die Stellenangabe. So findet sich ein von Ms. C gebotenes THPO unter THPO'lf: THPO'lf C 13,14 THPO

Bei den Eigennamen wird anders als üblich die griech. Form angegeben, soweit sich ein koptischer Name auf einen griechisch überlieferten zurückführen läßt. Somit werden Namen, die zwar griechisch klingen, aber nicht belegt sind, von den griechisch überlieferten unterschieden, indem erstere in koptischen Buchstaben aufgeführt werden. I Im Index grammaticus richtet sich die Abfolge der Konjugationsthemata nach der von Shisha-Halevy's "Coptic Grammatical Chrestomathy".

8.1.1 Griechische Wörter und griechisch-koptische Kombinationen aßßa Vater (aram. Gebetsanrede) C 33,19 17 aroSü<; gut C 14,4; 29,21; 30,18f.; 38,20; 53,12; 55,6.9; Kol. 16; A 44,30; B 129 fol. 60r,43;

117,62f.; 120,31 aroSüv C Kol. 3.[8. NÖl.fÖl.60N Güter C Kol. [25 Jt\NTÖl.fÖl.60C Güte C 29,[9f. aYYElov Gefäß Öl.fnON C 17,5 aYYEAtKTJ

Engelheer ( erg. <J'tpona) C 28,[6]; 31,[1; 32,24f.; 34,21; 35,[1];

Als Quelle für die griech. Namen benutzte der Vf. Pape, Griech. Eigennamen, und Preisigke, Namenbuch.

316

Indices

A 79,57f.; 80,7f.; B 118,22f.34f.40f. ä:yye'Aor; Engel C 13,7; 15,19.[24]; 17,18; 20,[3f.; 21,18;.24,[6]; 25,19.23; 26,11; 27,2; 28,10; 30,24; 31,14.17; 32,[2; 33,[12.16.22; 34,9.14.[28]; 36,11.16; 39,[12f.; 40,25; 44,10; 45,8.9.11.11; 46,5.23; 47,4. 13.15f.20; A 43,23; 44,15; 46,40f.57; 54,56f.; 58,57a/58 ~OC; 59,43f.52; 62,19; 66,43; 89,55 ayevrrcor; ungeworden C 30,12 äYLOr; heilig 2,c)..('JOC C 11,4; 35,14; 47,[2 ae'tor; Adler C 39,27; 46,17.18; A 90,43 aTJP Luft C 12,23; A 30,39 a8ava8or; unsterblich C 30,11; 36,[6 aipe'ttlcor; häretisch C 27,18 ai'tetv bitten c)..JT€J C 53,8 aiXJ.la'Arocrta Gefangenschaft C 26,22; 36,18f.; €X),\c)..~OOCJc).. A 59,40f. aicOv Äon, Weltzeit C 22,[28]; 27,10; 29,16; 31,10; 33,17; 37,15; 55,22; Kol. 22; A 64,33 äKpa'tOr; ungemischt c)..('RPc)..TOOP C 56,23 aK'ttr; Strahl c)..RTJN C 32,[4; B 19,33 a'AeK'trop Hahn A 29,21 f.36f.45f.53f.; 30,4f.26f.30.33f.46f. a'A118tVor; wahrhaft ~~HeJNON C 23,[25f.; c)..~H6JNON A 66,6 a'A118ror; wahrlich C 37,9.[13 a'A'Aa aber, sondern C 14,[25.26; 15; 13.15, 19,22; 27,21; 40,9; 44,14; 48,18; 52,10.16; 54,20.26; 17 A 44,20; 46,24.29; 58,2; 90,22; B 129 fol. 60v,42; 122,31 a'A'All'Aoula C 22,[2]; 24,14; 25,[4].6.[10.14.17; 33,15; 34,[8; 35,10; 41,3; c)..~~H C 25,7.15; c)..~H~O'ö'JJc).. A 62,61; B 111,43f.; 121,35f. ä'Aumr; Fessel 2,c)..~'ö'CJC A 53,5 ä'Acj>a Alpha C30,19 aJ.le'Aew Nachlässigkeit c)..)'\€~Jc).. C 18,18 aJ.le'Aetv vernachlässigen c)..)'\€~€J C 55,25 aJ.lTJv Amen 2,c)..),\HN C 11,1; 16,19; 22,2; 25,[2.3.[6].7.[10].14.15.17; 29,26; 30,3.[5.6].[7.8.9.[9].[10.11.12.12.13.15.16.17.19.20.21.21; 31,[2.[3]. 7.8.9.10.11.12.13; 33,[2.3.4.5.6.7.8.9.10.11.12.15.17.18.19.20.20.21.24.25.26.27.[28; 34,[1.2].[3. 8; 35,[4.5.8.10.21; 36,11.12.15; 39,[13].15.19.22.26.29 2,c)..),\H),\; 40,[2].[10.13.[17.20.25; 41,[3]; 50,9; 54,6; 55,3.5; 56,12; 57,22; A 36,50; 53,32; 59,35; 62,60; 66,55; 80,20.23.26.28f.31f.35.38.40f. 43f.44.47.47.49f.50.55.55.58; 89,56; 90,3.11.25.38.52.60; B 129 17 fol. 60r,47; 112,10; 121,35; 123,7; c)..),\HN C 24,14 qe C 29,8; 30,[3.4].14.16.18.22.23.28; 31,3.4.5.6. [7].10.16.[17; 33,4.[8].11.23.[24.25]; 35,6.[7]; 36,20; 43,16; 47,[21; 49,17 avacr'tamr; Auferstehung C 52,16; 54,[26; 56,10; Kol. [5 avaxropetv wandeln c)..Nc)..XOOP€J B 120,24f. av'ttKelJ.leVOr; Widersacher c)..NTJRJ),\€NOC C 40,[11]; Kol. 21; B 122,44f. ä~LOr; würdig C Kol. 24 17 anapXTJ Erstling A 36,18; B 129 fol. 60r,25 anepmor; unüberschreitbar c)..Jl€Pc)..TON C Kol. [4 (Ableitung unsicher) ämcr'tor; ungläubig C 27,18; 52,15; 54,[19 an'Aror; kurz (und gut) C 15,16; A 46,33f. anoOllJ.letV verreisen c)..JlO~H)'\€J C 43,[5

Indices zum koptischen Text

317

a1tOA:uetV entlassen (im liturg. Sinn)2 17 a1to
Vgl. Lampe, S. 201 [a1tOAuco: 6a].

318

Indices

17

62,4.11; 63,32.54; B 129 fol. 59r,16.21; 59v,[4.45; 60r,7.30.48; 60v,6.19; 112,38.54; 117,49; 122,16.22.48.60; 123,18.34 A€ ON C 16,[29]; A 36,26f.; 43,61; 54,2 17 A€ 2,OOooq B 129 fol. 59r,21f. ÖEKOVO<; Dekan A 43,52; 57,57; 59,18f. ÖTJlltoUpyo<; Schöpfer C Kol. 13 17 ÖtaßoAo<; Teufel C 16,[10; 17,[1]; 40,8.19; Kol. [21; A 54,5; B 129 fol. 59r,[3f.; 122,27 ÖWKOVEtV dienen AfÖl.RON€f C 20,1 1; AfÖl.ROON€f A 60,13 ÖlKOto<; gerecht C 14,[1]; 29,17; 34,18; 35,11.16.17.22.23.[25; 36,8.22; A 44,23; B 20,48f.55f.6 1 Ötcr'tasEtV zweifeln AfCTÖI.')€ C 52,[23 öpaKcov Schlange C 17,22; 18,22 ÖpollO<; Lauf C 43,15; 47,5 ÖUVOllt<; Kraft C 25,8; A 43,13; B 112,43f. NA'ö"NÖI.,I,\fC Kräfte (Engelordnung) C 15,[26; 21,22; 24,12; 29,13 A'ö",I,\fC; 32,14; 34,[1; 40,[27]; A 62,33; 66,50; öuva'to<; mächtig C 14,11.23.24; A 44,57f; 45,28.31f.; 46,8f.; 57,20.52 öcopEa Gabe C 34,IOf; 45,1; B 119,21; TOOP€ÖI. B 118,29 öropov Geschenk C 36,19; Kol. [4 e8vo<; Volk 2,€6NOC A 30,62f. ElKolV Bild 2,fROON C 16,[26; 31,25*,27*; 32,27; 34,25; 35,[3; A 16,3; B 117,22f.27; 118,26 * monogr. mit art. def. 6fROON Elllll'tl wenn nicht, außer e 19,26; 47,18; €f€,I,\HT€f A 58,16; €f,l,\HT€f B 117,28; mit praep. €- C 47,16 ElPllVTJ Frieden C 11,1; 16,19; 20,19; 23,18; 26,4; 28,4.7.[8; 29,26; 30,1 1f.*28; 31,12.16.17; 33,[2.15; 34,25; 35,8.10; 36,13.15.20; 40,[17.25; 41,13; 42,8*; 47,21; 49,17; 50,9.13.14*.21*; 51,2*.15; 54,1.5f.; 56,[4.12; A 53,31f.; 59,33*.; 65,37.41 *; 80,19f; B 111,3f.*; 112,51f.; 123,31; 124,44*.46 * mit art. def. monogr. tPHNH EKKATJcrlO Kirche C 15,[3; 50,7.8; 56,2; Kol. 11.[23; A 45,46f.; 80,[53 EAaXtcr'to<; Geringster B 119,38f. EAEU8EPOUV befreien €(\€'ö"6€PO'ö" C 16,13; 34,16; 35,21; A 53,13 EAEU8EPlO Freiheit C 28,14 f. EA1tl<; Hoffnung 2,€(\ßfC C 24,[3]; A 66,21 EVEPYE1.V bewirken €N€pr€f C 41,[16 EV'tOAll Gebot C 32,18; 15,35f.; 40,3f. E~OUcrlO Macht C 56,19 N€'J.O'ö"CfÖl. Mächte (Engelordnung) C 29,14 E1ttßOUAll Nachstellung €ßf60(\H C 18,11 E1ttKOAEtV anrufen €ßfRÖI.(\€f C 53,13 E1tlcrK01tO<; Bischof C 26,9; 42,[5; 50,8; 56,18 ,l,\NT€ßfCROßOC Bischofsamt C 17,8 ,I,\€NT€ßfCROßOC A 54,25 E1tl'tP01to<; Verwalter C 20,13; A 60,18f. E1tOUpavto<; himmlisch €ßO'ö"PÖl.NfON C 32,15; €ßO'ö"NfON C 46,7; A 79,23f.

Indices zum koptischen Text

epTUlO<; verlassen C 16,[5; 19,21 €P€.I!\OC A 57,60 epJlllveio Auslegung, Erklärung 2.€P.I!\HNJ~ C 22,17.19; A 63,49f.; 2.€P.I!\€NJ~ A 63,55f.* *mit art. def. monogr. 6€P.I!\€NJ~ epJlllve:utll<; Dolmetsch 2.€P.I!\HN€'lrTHC C 22,[8f.; 2.€P.I!\€N€'lrTHC A 63, 16f. ett noch C 20,7; ~JT€J A 59,60 EUOYYEAtOV Evangelium C 53,3 EUcj>poivEcr8ot froh sein €'lr9'P~N€ C 49,1Of. EUcj>POcrUVll Frohsinn C 28,13 swi] Leben C 32,15; A 79,26; B 117,58

T, oder C 40,[8]; 55,8; B 122,29 17 iJYEJlcOV Statthalter B 129 fol. 59v,15f. 8EwpElv beschauen 6€COP€J C 24,21 17 81lpiov wildes Tier B 129 fol. 59r,52 81lcroupo<; Schatz 6'lrC~'lrPOC C57,17 8povo<; Thron 27,7; 29,[10; 39,4; 41,17; 46,8.11.15.17.19.20.21.22.[26; 47,1.8.10.11.18.20; A 89,29f.33; B 121,16.20 8ucrio Opfer C 41,16.25; B 112,59; 123,39 Ko8lcrtaVEtV C 36,24; 50,7 Katyap denn C 27,22 KatpO<; günstige Zeit : ß~P~R~JpOC zur rechten Zeit C 11,1 KOKOUPYO<; Übeltäter C 12,6 KOAElv rufen R~'c\.€J C 35,11; A 79,56f. KOAro<; gut C 19,13; 41,7; 54,[20; A 57,26; 61,34; B 119,27 KaJltVo<; Ofen A 36,58 Käv: R~N €Yl.zs.€ auch wenn C 32,17; A 79,33 K01tVO<; Rauch C 41, 15f. KOp1tO<; Frucht C 23,17; 25,[9f.; 31,14; 33,4; 46,16; A 36,19; 65,31; 80,28.34f.; B 129 17 fol. 60r,26 Ka'ta gemäß C 40,23; B 122,55;je C 46,19 KOtOAOAta Verleumdung C 18,5 KOt01ta'tov zu Boden treten R~T~ß~T~ C 16,[7; R~T~߀T€J A 53,2 Ka't01tEtOcrJlO Vorhang C 46,21 KEAEUElV befehlen R€'c\.€'lr€ C 31,18, A 36,55; B 117,9 KEcj>aAOtOV Haupt C 30,14; Kol. 4 Kll1tOUPO<; Gärtner RHBO'lrPOC C 20,20f.; R'lrßOPOC A 60,44 KllPUcrcrEtV verkünden R'lrpJCC€ A 29,61 KtßwtO<; Lade C 22,22f.; 23,23f.; RJBCO~OC A 64,13; RJBO'lr~OC A 65,59 Kl80pa Zither A 80,46 KAaBo<; Zweig C 49,5 KAllPOVOJlEtV ererben R'c\.HPONO.l!\€J C 17,17; Kol. 25; A 54,53f. KAllPOvoJlio Erbe (n.) C 17,4f. KAllPOVOJl0<; Erbe (m.) C 54,1

319

320

Indices

KA:i1pOC; Los, Erbe, Klerus C 39,[3; 51,1; 52,10; A 54,1Of. 17 KOKKOC; Scharlachfarbe B 129 foI. 59v,[31 KOO"J.lE1V schmücken ROCJt\€J (hier pass. : "geschmückt sein") C 32,12; A 79,17; B 117,50 KOO"J.lllO"tC; Schmuck A 79,18; B 117,51 KOO"J.lOC; Welt, Schmuck C 11,16; 15,2; 16,15; 22,24; 23,[5].26; 26,5; 27,3; 28,17; 30,27; 31,26; 32,13; 38,[5]; 39,[3]; 40,22.23; 43,15; 44,6; 56,1; KoI. 15; A 45,45; 64,11.22; 65,44f.; 17 B 129 foI. 60v,39f.; 111,7; 112,20; 117,25f.; 120,48.57f.; 112,20; 117,25f.; 120,48.57f.; 122,53.55f.; 123,49.59; 124,29.40 KOUO"'tooOtO Wache KO~C~CO~Jc}., A 62,8f. KUPWK1) Herrentag (Sonntag) C 20,6.7; A 46,52.55; 59,46f.55 KooA:UELV hindern KCO(\~ C 47,15 KooJ.lOpWV Weingarten C 37,25f.; KCOJt\c}.,PJON B 119,52 *KooJ.lOptTIlC; Weingärtner C 37,24; KCOJt\c}.,PJTHC B 119,48f. AOJ.l1tOC; Lampe C 31,[4; 33,5 t (\c}.,Jt\Jlc}.,C leuchten A 62,50 AOJ.l1tElV leuchten (\c}.,Jt\Jl€~€ C 11,23; 15,22 AOJ.l1tpOC; leuchtend (\c}.,Jt\JlPON C 24,20; 28,14 (\c}.,Jt\rrpo 17 AOOC; Volk C 57,12; B 129 fol. 59v,12f. AtJ.lVll See (\ ~ Jt\NH C 46,3 A1)O"TIlC; Räuber C 13,[5 AOYOC; Wort C 40,18; A 90,32; 122,40 AOYXll Lanze C 42,15; 52,4.16 ADtJ.lOC; Pest C 12,18; 19,11; 57,21 AU1tE1V betrüben (\~Jl€J (hier retl.: "sich betrüben") C 41,[23]; 51,[21; 52,8; B 129 17 foI. 59r,[39; 123,55 AU1tll Trauer C 52,[23 J.loOlltT1C; Jünger C 21,7; 23,21; 26,13; 41,[22; 42,3.22f.; 43,17; 47,2; 51,[24; 52,13; 56,8f.; A61,37;65,47; B 111,10; 124,32 17 J.lOKOpWC; selig C 40,21; 43,17; 50,[23; 51,20; A 36,31f.; B 129 fol. 60r,30f.; 122,49f. J.101t1tO Tuch C 45,8.17 J.lOpyoptTIlC; Perle C 24,20f.; 23,23; 25,11; 29,10; 32,[1; 46,11; 47,12f. Jt\c}.,PKc}.,PJTHC A 65,57f.; B 117,31 J.lEAEl es betrifft, kümmert Jt\€(\J A 46,3 J.lEAOC; Glied C 42,[6.19; 43,26; A 35,44 J.lEJ.lßpovov Pergament C Kol. 10 J.lEPlC; Teil C 16,30; A 54,2f. J.l1) part. interrog. (intendiert verneinte Antwort) C 37,23.25; B 119,46.50; s. auch c}.,N J.l1)1tooC; daß nicht etwa A 61,16 J.l1)1tO'tE daß nicht etwa B 124,8f. J.l1)'tpo Mutterleib A 30,1 Of. J.lOVOYEV1)C; ein(zig)geboren A 44,39f.; BIll, 14; 123,46f. 17 ou J.lOVOV nicht allein C 27,17; B 129 fol. 60v,40 J.l0XAOC; Riegel C 16,[2]; 19,24; A 43,10; 58,9f. J.luO"tT1pwv Geheimnis C 22,[1 Of; 27,[20.[24; 28,[1.2]; 37,[4.[9.[12.14.17; 40,[2; A 90,58f.; Jt\€CTHpJON B 119,32f; 122,14

Indices zum koptischen Text

321

VUIl
322

Indices

1t6A.EJ.1o~

Krieg C 26,24

1t6At~ Stadt C 22,27; 36,9.23.27; 37,23.[26; 39,[15.16; 42,[1; 44,14; 45,1; 46,13; 48,8.18.20, 49,13;

50,13; 51,7; 55,7; A 35,16; 64,16; 90,1f.4.27f.; B 112,5; 119,44.55; 121,45.62; 124,18 1tOnlPLOV Kelch C 56,22f.; 57,9 1tpecr~U'tepO~ Ältester C 15,26; 29, 15f.; 40,[27 np€CB'ö'pOC 1tp6opoJ.1o~ pI. Vorhut C 13,6 1tpo8uJ.1iu Bereitwilligkeit, Eifer C Kol. [8f. 1tp6~ für (temp.) in : npOCT€O'ö'NO'ö' "für den Moment", sogleich; s. auch O'ö'NO'ö' 1tpocrKup'tepdv ausharren npOCRc}..pT€P€J C 27,[24 1tpOcrKUVetV sich niederwerfen npOCR'ö'N€J C Kol. 11 1tpocr$opa (Meß)opfer C 26,[6; 41,[10; 56,15 npoqopc}...21; B 123,21f. 1tpo$n'tT\~ Prophet C 29,17 npO~HC 1tUAT\ Tor C 36,21; A 36, 14f. pu~~i

mein Herr! (Anrede) 2.Pc}..BB€J A 29,35 mein Herr! (Anrede) 2.Pc}...I!\BO'ö'N€J C 22,[19; 2.Pc}..BO'ö'N€J A 63,58

pU~~OUVt

ml~~u'toV Sabbat A 46,49 crUA1ttyS Posaune C 34,10; A 80,57 craps Fleisch C 32,7; 47,17f. cra'tuvo~ Satan C 16,8; 17,[6f; 20,10; A 54,18; Cc}..~c}..Nc}..C A 60,8f. crepu$iv Seraphim C 15,25; 20,5; 21,20; 24,12; 27,[4; 29,13; 33,[28]; 39,[12]; 40,[26; A66,49;89,54; B 112,4f.; 117,1;1€Pc}..~JN A 30,15f.; 62,28 OTJJ.1UtvetV Zeichen geben, bezeichnen C'ö' .l!\c}..N€ A 29,54f.; 30,40f. OTJJ.1ucriu Hinweis C'ö' .l!\Nc}..CJc}.. C 15,11; C'ö'.l!\c}..CJc}.. 46,18 OTJJ.1etov Zeichen CJ.I!\JON C 32,6; B 117,39f. crKe1tUcrnl~ Schutz C 31,6 crKT\Vn Zelt C 22,[4f; 47,6; 32,[5; 38,19; 46,10; CR'ö'NH A 63,4f. crKcoAnKLOV Würmchen RO(\(\HRHN C 12,4 (Identifizierung mit griech. Wort fraglich; vgl.Anm. zur Stelle) crJ.1UpayoLOv Smaragd C.I!\c}..Pc}..R~ON C 46,13 crouoapLOv Schweißtuch C 12,12.16f.; 13,14; A43,41 cr1tEpJ.1U Same C 34,22 cr'tuup6~ Kreuz CPOC C 28,25; 39,24; A 35,19; 36,[2f.25; 90,34; B 122,3 17 cr'taupouv kreuzigen CTPO'ö' C 11,2; 21,5; A 30,58; 35,56.57; B 129 fol. 59v,25; CTc}..'ö'PO'ö' 17 A 61,30; B 129 fol. 59v,21f. cr'tepECOJ.1U Firmament C 12,24; 22,3; 24,19 CT€PW.I!\c}..; 38,[12; A 62,63; B 111,53f. mOAn Kleid C 17,6.12,22,24; 23,14; 33,[7.8; 46,14; A 54,17.36; 64,18f.; 80,37 cr'tpa'tta Heer C 12,17; 31,[1]; A62,17f. mUAo~ Säule C 39,14; CT'ö'(\(\OC A 89,60f.; CT€(\(\OC B 121,40f. 17 cru'Y'Yevn~ verwandt B 129 fol. 60v,42f. cruAOV berauben C'ö'(\c}.. C 15,12; C'ö'(\O A 46,20f. 3 cruvayetV die Messe feiern C'ö'Nc}..('€ C 26,[7]; B 112,61 cruV'tEAeW Vollendung C 55,22; C'ö'NT€(\Jc}.. C 37,14f.

3

V gl. Weiß, ZÄS 96, 1970, S. 80 [hier die Bedeutung 1.3 intr.].

Indices zum koptischen Text

323

a<\lpaytsEtV versiegeln A 62,6f. ; im übertr. Sinne: mit dem Kreuz bezeichnen4 C 21,15; 38,17; 43,[25; 45,14; 49,7; 55,16 a<\lpayt<; Siegel (im Sinne des Kreuzeszeichens) C 51,7 arolla Leib C 11,8.12; 15,[4]; 20,[6.[29]; 23,24f.; 25,18.21; 26,7; 32,9; 36,3; 38,13.14; 40,[8]; 41,13; 43,[27; 45,7.16; 48,2; 49,6; 55,19; 56,3; 57,7.14f.16; A 36,1.9.12f.21f.; 36,45.[62]; A 17 45,48; 59,56; 61,11f.; 66,2f.; 79,6; B 129 fol. 60r,[I 1.18; 60v,7f.46.47; 112,13.29; 122,29; 123,34f. . aomip Erlöser C 26,20; 29,11; A 29, 1.8f. 15f.26; 36,[1f.; 45,22; 57,[1.5; 59,36; 60,29.35f.46; 17 63,36; 64,7.51; 66,18.57f; B 129 foI.60v,16.28f.; 111,45f.; 112,38f.; 117,29; 118,19; 120,6.24.29; 124,1 Of. CHP 11,2.6.22; 12,7.9; 13,16; 14,20; 15,20; 16,20; 19,6.7; 20,[6].18.21; 22,[5].14; 24,[2].16; 27,[1.23; 36,[3]; 37,5; 38,5.7.[8.14.21; 39,11; 41,[24]; 42,22; 43,22; 44,9; 52,16; 53,2.18; 54,3.7; 55,2.17.23; 56,8 taYlla (Heeres-) Abteilung B 121,33.60 taAaimopo<; elend Tö..~€nropoc A 58,36 ta~t<; Ordnung C 21,18.20.21.23; 25,[3, - A 62,12f.27.32.37; B 112,8 taptapo<; Tartarus C 16,[9] ta<\lo<; Grab C 12,2.22; 15,[24; 16,8; 21,9.12.17; 22,5; 49,[2; 59,42.63; 61,43.58f.; 62,15 taxu geschwind C 19,11; A 57,22 tEAEtO<; vollkommen T€~IOC C 30,15 tEXVll Kunst C 37,21 tEro<; A 46,5 einstweilen tOAIlTJP0<; hier als subst. Mutwillen C 18,14 tonastOv Topas ~onö..TJON C 46,[12 tono<; Ort C 36,14, 46,6.7; 49,3; B 112,23 tOtE dann, da C 16,20; 24,[2.15; 32,27; 34,10.[26; 35,22; 38,20; 41,5; 42,2; A 53,33; 66,16; 80,6; B 111,24.45; 117,8; 118,27; 120,28.39; 123,12f.; 124,24 tpanESa Tisch C 11,6; 56,26; 57,[3f.7; A 29,11f.24f.; 29,30; Tpö..JlH1ö.. A 29,5f. tpia<; Dreiheit Kol. 2; TpJö.. C 57,21 tptKE<\lOAO<; dreihäuptig A 58,56f. tpo<\li) Nahrung C 37,2; B 119,10f. tuno<; Abbild A 29,58 uopia Gefäß 'l5'~pJö.. C 22,25; 2,'l5'~pJö.. A 64,23f. ullVEtV lobsingen 2,'l5'~N€'l5'€ C 20,4, 22,1; 27,4; 32,[2.14; 45,18; 46,[23; 47,4; A 44, 15f.46.58; 59,47f.; 62,55f.; 79,21; B 117,56 ÜIlVO<; Lobgesang 2,'l5'~NOC C 20,4; 28,10; 30,24; 31,17, 32,28; 33,16.22; 34,9.13, 35,9; 36, 12.15; A59,49;80,5.11 17 UnTJpEtTJ<; Diener C 11,18.25; 13,5; 2, 'l5'Jl€P€THC C 49,21; A 43,15; B 129 fol. 59v,[I0f. unOKptat<; Heuchelei 2,'l5'nOKpJCJC C 18,[6 unollEVEtV sich widersetzen 2,'l5'nO~JN€ C 50,16 p€q2,'l5'nO~JNH Dulder C 20,57 unolltllvi)aKEtv gedenken 2,'l5'JlO~J~NHCK€ C 12,19f.

4

Vgl. Lampe, S. 1354 [B.].

324

Indices

cj>ao"Kia Binde C 45,10 cj>96voC; Neid, Mißgunst C 18,1 cj>0PEtV tragen cqOP€J B 112,36 XatpE sei gegrüßt! C 22,22.23.24.25.26.[27.[27.29]; 23,4; 26,[9]; 42,5.6.7; 51,[1].2f.4; 53,19.20.22.24; 64,8.12.15.18.23.26.31.36; B 124,38.42 xapaK'ti)p Einprägung C 32,6; B 117,38 XapisE0'9m schenken X~PJ1€ B 119,22f. XElP0'tOVEtV Hand auflegen, ordinieren XJpO~ON€J B 120,45f. XEpoußiv Cherub in C 15,[21f.; 21,19; 22,[1; 24,[9].11; 25,21, 29,13, 33,27; 39,11f.; 40,26; A 30,14; 66,39.48; 89,53 X€P0'ö'6€JN C 15,[25 X~Jp0'ö'6JN A62,22f.57f.; B 111,39; 112,31f. xi)pa Witwe C 20,16; A 60,27f. Xt01V Schnee C 24,23; 38,13; B 120,22f. 17 XAaI1UC; (Soldaten)mantel B 129 fol. 59v,[30 xropa Land C 39,[28; 43,<5>; A 90,46 'l'aA'ti)pLOv Leier C 33,7f. 'l'Uxi) Seele C 11,4.1.20; 12,18; 19,21,36,7; 40,[1.20; 45,7.16; 46,6; 48,2; 49,2; Kol. [3].9.14; 17 A 36,7.44; 57,6lf; 90,54; B 129 fol. 60r,16.41 'lff'ö'XOO'ö'€ pI. C 16,[4]

ro

o ... ! (Vokativ) C 12,14; 13,8.[10]; 16,22; 21,2.3; 22,7.12; 23,3.5; 26,10.15, 27,11.19; 30,21.22.[23]; 32,17; 35,[6].19; 36,6; 37,3.8; 38,6; 40,17; 42,19; 43,4.11.17.[26]; 45,3.6; 46,5; 47,24; 48,5; 51,9.11.23; 52,15; 53,1.10; 55,3; 56,13.49; A 30,33.48; 43,27; 44,3.44; 45,56; 17 53,43; 63,12.26; 64,47; 79,32; 90,3.13.26.40.53; B 129 fol. 60r,14; 60v,35; 111,31; 117,18; 119,12; 122,16.23.49; 123,8; 124,2 roO''tE sodaß (mit Konj.) C 40,4; 45,22; B 122,18f. CÜ<j>eAlI10C; nützlich Kol. 14 ~NT(I)cq€'c\J~OC Nutzen C Kol. [3 ... aSElv .. , ~1€ C 35,[26 ... O''tTlC; C 13,5

8.1.2 Koptische Wörter ~6(1)

subst. f. Schleppnetz C 50,17 v. wachsen, zunehmen C 12,25 ~'c\ adj. taub C 44 ,[3] ~'c\€ v. (hin)aufsteigen C 15,21; 50,24; Kol. [27 ~~NT€ subst. f. (ohne Art., wie Eigenname behandelt) Unterwelt C 11,13; 12,19; 13,[3]; 14,[5];16,[9];19,12.20; A 35,[7f.; 43,8f; 44,26.35f; 46,46f.; 57,4.28.55.58f.; B 129 17 , fol. 60r,17; ~~€NT€ C 12,7; 14,[3; 19,7.13.19; A 57,23f. 17 ~~O'ö' komme! C 28,18; 47,23; 54,[15; B 129 fol. 59r,48 ~~O'ö' €2,O'ö'N C 47, [23f. ~~(I)'r'N€ B 112,47; 117,2f.; 118,34 ~J~J

Indices zum koptischen Text

325

e)..h\Hi·TN pI. B 123,28f.; e)..h\H€JTN C 31,13; 33,13; 34,15.18 e)..h\e).2,T€ v. ergreifen C 22,9 e).N N ... e).N bei:

Konj. C 39,6; A 46,36f. 89,35f. Präs. I C 11,14.15.14,26; 28,1; 37,19.[22]; 41,4; 52,6; 55,<8>; A 46,3f.; 57,37f., '58, 6lf., 17 89,35f;B 129 fol. 59v,52f. Imperfekt C 13,<16>. N fällt mit Konjugationsthema des Imperfekts zusammen. Futur I C 15,14f.; 27,15; 39,[4; 52,4f. 8f. (Ne).N); 55,1f.; A 46,29f.; 89,31f.; B 121,17f. .h\ ... e).N bei Präs. I A 58,61f. bloßes e).N (ohne N ... ) C 13,25. [27]; 14,10.11.12.13.14.16.23; 15,18; 19,4; 43,4; 44,13; 52,8; 55,7; A 44,9.54.58; 45,3.7.11.29.35.41 .h\H .h\ ... e).N etwa nicht? C 37,23. 25; B 119,46.50 P e).Ne).= v. gefallen: e).t{e).q C 36,2 e).NJ= imp. von €JN€ bringen: e).NJq C 21,9; A 61,47 e).Ne).J : e).NJT qual. angenehm sein C 40,24 [e).]N e).NOK pron. pers. ich C 13,11. 16,[24.21,1.8.10; 24,[7]; 25,18; 27,11; 28,21; 29,[9]; 31,24;

38,[25; 51,18.[24; 55,11; A 29,63; 30,17; 53,48; 43,34; 45,59; 46,7.34; 57,45.51; 61,18.41.49; 66,30; 89,13f.; B 111,16.33; 112,14; 117;20; 119,3.38.41; 120,59; 123,11. e).Nl' pron. interloc. ich C 15,[17; 28,21; 37,20 ö..NON pron. pers. wir C 35,20; 38,27.28. 41,2; 51,18; A 89, 21.25 ö..NJT s. e).Ne).J ö..Jle). relig. Ehrentitel C 11,5; A 36,32 e).Jl€ subst. f. Haupt C 12,13; 17,21; 27,9.15; 28,5; 41,6.18; 54,14.15; A 89,1; 17 B 129 fol. 59v,36; 111,58; 120,44.54. P e).Jl€ lenken, leiten C 55,12 e).JlOT n. m. Kelch A 80,52 e).pJ imp. von €JP€ C 23,10; 34,4; 53,[1; A 44,43; 65,5; s. a . .h\€€7r€, Ne). ö..pH7r adv. vielleicht C 14,23; 19,15; A 44,5; 57,41 17 e).PCOT€ subst. f. Milch B 129 fol. 59r,[33 e).e).C subst. f. (?) Ohrfeige, Faustschlag C 42,16; 54,10; A 59,9 e).e).e).C e).CJl€ subst. f. Sprache C 22,1.16; 32,15; 38,[8]; A 62,56f.; 63,44; 79,23; B 120,11 e). T - praef. pri v. s. .h\07r, N06€, NKOTK, JlCOPK, Te).KO, Te).2,0, CO.2S.N, gJe)..2S.€, 60.h\. e).Te). subst. m. Menge B 119,5 e).7r€J imp. gib (gebt) her! bringe (bringt) her! C 54,8 e). 7r€JC C 54,19 e).7rCO conj. und C 11,6.17.21; 12,15; 13,11.20; 14,[10].11; 16,1.[5].10.17; 19,1.4.18.23.24; 20,[3. {21}; 1,22.24; 22, 21.22; 23, 8.[9.9.16; 23,19; 24,11.24; 25,6.11.13.[18.[21; 26,[2].25; 27, 5.[7].8; 28, 4].8.9.22.25; 29,[24; 31,11.19; 33,21; 34,5.17.20.24; 35,20; 36,[3].[7].11; 37,16.21; 38,11.14.26.28.29; 9,[ 1.[3.[5.[13. 16.[18].19.22; 40,7.[10].[13.[17.21.24; 41,2.15.19.23; 42,8.13.14.18.[24]; 43,19; 4,[2].4. 21; 45,13.15; 46,8.10.26; 47,11.19.20.[22]; 48,21.23; 49,10; 50,2.6.10; 51;5.21; 2,4.7.18.21.23.[24; 53,8.<22>.[25; 54, 20.22.24; 55,6; 56,18; 57,2.[3].11; KoI.[4].6.[7].8.14.16.18.19.24; A 30,45.59; 35,49.59; 43,33; 45,31; 57,37; 58,11; 60,4.17; 17 61.49; 64,3.4; 65,1.4; 89,23.31.35.37.57; 90,12.26.48.57; B 129 fol. 59r,13. fol.

326

Indices

59v,23.[32.43.55; fol. 60r,5; 111,7.13; 112, 11.28.46; 119,41; 120,23.53.55; 121,2.7.13.17.37.52.54.59; 122,56; 123,53; 124,5.43.57.61 ~'ö'~N subst. m. Farbe C 24,22 ~W~J v. viel werden C 40,[3]; B 122,18 OW qual. viel sein C 12,21; 22,11; A 44,18 ~W€J subst. m. Menge A 80,42f. €JW~ ~2.€ subst. m. Lebenszeit C 17,15; A 54,47 W~P~2.€ adj. kurzlebig C 14,14; A 45,6f. ~2.0 subst. m. Schatz C 23,23; 25,[11; 30,16; A 65,57 ~2.0Jt\ subst. m. Seufzer ~W ~2.0Jt\ seufzen C 20,[2; A 58,29f.; s. auch ooW ~2.PO= warum: ~2.POK C 15,9; A 46,13. ~2.H'ö' in KHK ~2.H'ö' s. KHK. ~..2S.J= : s. ..2S.oo ~..2S.N- praep. ohne C 15,28 (unsicher) B€K€ subst. m. Lohn C 42,21; Kol.,17.[17f. BooK v. gehen C 11,21; 12,7.8; 16,9; 17,16; 20,19; 21,12.12.15; 21,16; 22,13; 23,[6.7; 24,[1];

26,14; 27,[5]; 36,9.14.23.26; 39,[17.23; 40,[6.21; 41,[25; 44,6.9.14.15.17; 45,20; 48,9.16; 50,13; 51,5.12.14.16; 52,1.17; 55,7.23; A 36,7; 57,22.39; 61,55.57; 62,10.14; 63,30; 64,53; 66,14; 90,6.29; B 123,48 BooK €2.p~i· hinaufgehen A 64,60 (5JNBooK Gehen C 56,7 B~'c\ subst. m. Auge C 12,15; 17,[21; 32,4; 42,4; 54,12; 56,5; 57,[4]; Kol. 26; A 80,43; 17 B 129 fol. 59v, 48; 119,17 BO'c\ subst. m. : Jt\TlBO'c\ + Gen. außerhalb C 48,18 €BO'c\ adv. hinaus N~'ö', NO'ö'2.€, NO 'ö'..2S.€ , TlooooN€, TI oo2.T , CHP, COO'ö'TN, TooN, TCTH'ö', TOOT=, TooO'ö'N, O'ö'€, 2.N-, 2.JPJt\, 2.Jp~T=, 2.POO'ö', 2,fTN, 2.ö....2S.oo=; ..2S.€, ..2S.ooK, ..2S.ooooP€, (5oo'c\TI, (5ooWT

s. BOO'c\, €-, €J, Koo, Jt\-, Jt\O'ö'N, Jt\TO,

C 13,11 (nach lac.); 25,5 (vor lac.); 30,28 (nach unsicherem lex.); 38,30 (nach lac.); 57,2 (nach lac.) €BO'c\ 2.HT= entgegen s. (5ooWT NB~'c\ adv. draußen A 59,61 NC~BO'c\ Jt\Jt\0= hinaus von: Jt\Jt\oq A 54,49 Jt\Jt\ooTN C 43,21 NC~B'c\'c\~=

:

Ncö..B'c\'c\~K

C 28,22; NC~B€'c\(\,ö..K C 50,2 conj. außer daß C 22,[7f.; A 63,13 2.JBO'c\ adv. draußen C 19,3; 20,[7] BOO'c\ v. losmachen BO(\'=: BO'c\q C 38,[26 Boo(\, €BO(\, v. intro sich davonmachen, sich auflösen C 49,10; A 30,49; tr. losmachen, befreien; zunichte machen C 19,16f.; 38,27; A 45,59f.; 57,46; 89,22f.; NC~BH(\,..2S.€

Indices zum koptischen Text

327

17

B 129 fol. 60v, 50. 60(\= €60(\: 60(\T C 13,[11; A 43,33f. 35 60(\q A 89,19f.; B 121,8f. 6H(\ €60(\ qual. B 121,11. 6(\61(\€ subst. f. Korn C 53,4 6(\(\€ adj. blind C 44,2 6(\.zs..€ subst. f. Töpferware C 17,[6] 60000N adj. schlecht, böse C 40,10 6€NIJl€ subst. m. Eisen C 16,[8f.; Jl€NIJl€ A 53,6 60p6p s.2,60p6p 6PP€ adj. frisch, neu C 11,10.20 N6PP€ adv.jüngstC 11,12.20; 12,19 .l!\NT6PP€ subst. f. junges Alter, Jugend C 14,14; A 45,5 6006€ s. qOO6€ €- praep.: + nomen zu etc. C 11,13.17.18.20.22.24; 12,7.7.13.13.14.19; 13,9; 14,20.[24].25; 16,9.[9].14.16.20.23; 19,[7].8.10.12.12.18.26; 20,22; 21,9.15.17; 22,3.5.8.13.14.15; 23,[1].20.22; 24,8.13.17.20; 26,5.20.24.[27]. 27,10.21.23.24; 28,2.15.24; 19,9.11; 30,25.26; 31,13.16.20.25.26.27; 32,9.28; 33,1.13.22.22; 34,10.14.24; 35, [1].11.22; 36,14.14.19; 37,11.14; 38,14.19.19.20; 39,[3].4.13.16; 40,16; 41,1.12.[15].19.21; 42,[2],3,4,14.22; 43,<5>; 44,7.14.17.[23]; 45,7.11.20; 46,6.7.9.10.13.14.16.21.[24]; 47,8.10.16.22; 48,1.6.15.19.22; 49,[1].3.21.[25]; 50,8.11.14.15.17.18.20.21.25; 51,[2].10.24; 52,16; A 29,10.14.36; 30,29.39; 35,8.27.55; 36,[7].11.14.25.29.35.43.53.62; 43,44.62; 44,52; 45,23.35.46; 46,4.47.58; 53,6.11.13.15; 54,8.9.10.14.15.16.17; 55,19.22; 56,8.16.26; 57,5.8.9.9.20; 53,5.17.28.34.45; 54,{30}; 57,4.23.23.40.49.54.55; 58,14.42; 59,42.43; 60,50; 61,55; 62,10.17.62; 63,30.39; 64,22.37; 65,20.44.50; 66,10.35.52.54.58; 79,9.13.25; 80,3.11.17; 17 89,33.57; B 129 fol. 59r,42; 59v,24.38.53; 60r,17.22.33; 60v,5.7.21.32.37.43.47; 111,35.49.51.54; 112,23.47; 117,6.25.27; 118,26.28.32.43; 120,48; 121,37; 122,28; 123,1.4.29.48.49; 124,21.28.28.30.34.62 €- + inf. C 15,12; 24,21; 27,15.17; 32,7; 35,12; 36,22; 42,9; 45,6; 47,9.[15].18; 49,12; 51,25; 52,1; 17 56,19; A 29,27; 36,55; 46,20; B 129 fol. 59r,19; 111,42; 112,17; 117,43; 124,20. €-+inf.caus. C 31,18;Ko1.23.[24]; A44,19;62,35; B 117,10; 118,10 €PO=: €poi' C 11,21; 21,[1]; 27,24; 39,[17.[29];43,2; 46,1; 47,21.23; 51,25; 52,7; 53,[1; 57,10; A 29,39; 30,7; 35,54; 61,13; 90,8.48; B 111,15; 119,44; 121,49 €POK C 13,9.26; 33,17.18; 37,13.16; 38,24; 39,[19.25; A 30,38; 36,16; 46,1; 89,28f.; 90,37; 17 B 129 fol. 60r,24; 111,23; 119,29; 121,15; 122,7f. €PO C 25,4.10.12.15; 26,14; 32,14.15; B 112,3 €poq C 11,8.23; 19,18; 21,10.13.24.25; 25,22.23; 27,4.6; 32 [2].5; 37,2.22; 39,23; 44,13; 45,23; 46,9; 47,11; 48,9.[23; 49,12.22.26; 52,24; 53,12; 55,1.11.13; 57,7; Kol. 19; A 29,18; 17 44,16; 57,50; 61,50; 62,1.42; 63,25; 89,2; B 129 fol. 60v,19.21; 112,34; 120,50 €POC C 11,14; 22,28; 24,26; 32,19.22 (€POI); 45,[18f.; A 64,32; 79,22. 48; B 111,62f.; 117,58; 118,6f.; 120,12 €PON C 19,15; 33,24.24.25; 34,[4; 51,12.16; A 57,37 €POOTN C 37,3f.; 43,20; 119,15

328

Indices

€POOO'lr C 12,9; 14,17; 22,7.12; 27,22; 36,14; 37,[4; 38,23; 41,12; 42,[4].19; 44,9.12; 46,[23];

47,4; 48,12; 49,18; 50,4.16; 52,[18. Kot. 26; A 35,10; 63,11; 79,37; B 119,9.16; 120,37; 124,36 €BO~ €- A 59,62 €2,O'lrN €- C 13,19; 14,5.8.18; 15,[3].19; 21,12; 27,[6]; 35,[4f.; 36,9.22.[26; 47,2.19. 16f.; 48,[23]; 52,22; 55,7; 56, I f.; Kot. 1Of.; A 35, 18f.25f.[29f.; 43,55f.; 44,34.46; 45,17; 46,42; 17 53,24; 61,57f.; 62,14f.; B 129 fo1. 59r,28. €2,O'lrN €PO= : €pOi C 45,13 17 €poq C 40,20; 47,12; A 35,20f.; B 129 fot. 59r,4f.; 122,46f. €POC A 90,30 €POO'lr C 39,17; A 90,7; B 121,47f.51f.; 122.2f €2,Pb..i" €- hinauf, herauf zu etc.C 11,5.10.22; 14,[3; 26,[3.20; 27,5; 38,15; 41,[25]; 44,9f.; o

17

45,18; 46,2; 20r,[2f; 51,16; 55,23; 56,7; A 44,27; B 129 fot. 59v,49; 111,6; 120,25f.; 124,14 hinab, herab in etc. C 19,19; 48,8; Bl11,6 Wb..2,Pb..1 €- bis zu C 37,14; 38,19; 55,21f. 17 €BIHN adj. arm C 31,[7]; A 58,36f.; B 129 fot. 59r,23 17 €BOT subst. m. Monat B 129 fot. 59r,44f. €.It\b..T€ adv. sehr C 13,10;43,1.31;44,11;51,21.[22. €N€2, subst. m. Ewigkeit C 28,25; 29,2]; 36,11.20.20; 39,22.26.29; 40,10; 57,[22.[22; 17 A 36,49.50; B 129 fot. 60r,45f; 117,45f; 122,35 €p.lt\- s. po €Pb..T= s. pb..T= €PH'lr subst. m. Gefahrte; mit art. poss.: einander N€N€PH'lr C 56,16 N€TN€PH'lr C 52,9 N€'lr€PH'lr C 22,[3f.; 24,18f.; 38,[12]; 42,4 (N€'lrP€'lr); 51,[2; A 63,1; B 120,20; 124,35 €PWb..N conj. wenn A 29,8; B 119,43 €CHT subst. m. Boden €Jl€CHT €- nach unten, hinab C 12,7; 16,10; 19,12; 20,22; 24,13; 28,24; 41,21; 45,20; 57,9; A 57,230 54f.; 66,52; B 123,48f; 124,28 €Jl€CHT 2,1 von .. herab A 60,50f NJl€CHT €- unten A 57,3f. €COO B 120,21 (Textverderbnis; vgt. Anm. zur Stelle) €COO'lr subst. m. Schaf C 16,15f; 30,4; 35,<4>; 44,8; 55,26; A 53,22f. €T - Relativkonverter s. Präs. I, .lt\O'lr, Nb..NO'lr=, Nb..WOO=, O'lrb..b..B, 2,IBO~ €T€ Relativkonverter s. Aor. + Nominalsatz C 11,25; 12,2.17; 15,19; 16,21; 17,23; 20,[26]; 22,20; 23,[8.9].9. II ; 28,16; 33,12; 34,[25; 35,12; 42,[9; A 53,37; 57,11; 58,39.50; 60,1; 61,4; 63,49.60; 64,40.62; 65,2; B 111,3.60; 122,24; 124,46 + 2,Nb..= C56,19 +.It\N C Kol. [26] €TB€- praep. wegen, über C 12,6f; 14,25.27; 18,[24; 21,[7]; 25,9.26; 27,13.20; 32,18; 40,12.20.23; 47,3; 48,17; 49,13; 52,22; Kot. [2].13.14; A 30,24f.; 35,40f.; 43,4f.; 45,36f.; 46,59; 61,36; 63,23; 66,56; 79,37f. 52 r. R.; B 129\1, fot. 60v,46 €TBHHT= :

Indices zum koptischen Text

329

€TßHHTR C 35,7 €TßHHTC C 23,[3]; A 64,45 €TßHHTq C 45,[2; B 120,1 €OO'ö' subst. m. Ehre, Herrlichkeit C 22,[6].11; 26,16; 27,9;

30,[1 ].[2.[6].[7].[8.9.10.[10].11.12.13.13.14.14.15.16.16.17.17.18.19.20; 31,2.[3.[4].4.5.[6. [7].[8].8.9.10.11; 36,5.5.6.7; 37,[1; 44,1Of.22; 47,13.15; 55,24; 57,14.17.[20; A 30,23; 36,46; 17 62,44; 63,9.24; 64,19; B 129 fol. 60r,41; 120,8; 124,15 €ID- s. ID€IDWJl€ conj. wenn C 53,3 €ID.zs..€ conj. wenn C 20,24.28; 51,[25]; A 30,4; 57,44; 60,57; 61,10; 63,21;

B 111,21; 118,2

R~N €ID.zs..€

auch wenn C 32,17; A 79,33f. €Cl0'ö'N adv. hinein s. ~.M..O'ö', €-, €J, CWO 'ö'Cl , ClN€ClP~J s. ClP~J

Hi" subst. m. Haus C 17,14; 21,12.15; 22,26; 48,9.10.17.22; A 54,43; 61,56; 62,10; B 129 17 fol. 59r,28; 119,42 HJl€ subst.f. Zahl C 15,28; 17,[3]; A54,12 .zs..J HJl€ zählen C 12,20

€i' v. kommen C 11,10.12.22; 14,21.25; 17,16.17;20,8;21,7;22,4.5.14;23,15;25,18; 26,[5].20.[23]; 27,17; 29,18; 31,14; 32,25; 35,11.12; 42,[2]; 44,13; 45,6.7; 47,5; 48,[20]; 49,15; 53,18; A 30,17; 35,63; 44,[20; 45,25.35; 54,51; 59,42.62; 61,38; 63,2.37; 65,28.44; 79,40.59; B 129 17 fol. 59v,24; 111,6; 112,12.54; 118,48; 124,28.30 NH'ö' qual. kommen C 20,22;23,10.17; 25,18; 26,5.[25]; KaI. 22; A35,8;60,50;64,21; 65,8.33; B 112,14 €i' €ßO~ 17,7; 20,8; A 54,20f.; B 129 17 fol. 59r,6; 118,9 €i' €Cl0'ö'N herbeikommen: 6JN€ €ClO'ifN C 50,1 17 €J €ClP~i' B 129 fol. 59r,[36 €J€ denn C 51,22 €J.M..€ v.verstehen C 11,17.21; 12,8.22; 13,12; 14,19.23; 19,14;43,[4; 57,33f.; A43,38;45,20; B 120,12 17 €JN€ v. bringen C 26,11; 31,18.20; 47,22; 50,[24; 56,22; B 129 fol. 59v,14; 117,] 1; 120,6f. N- C 12,18; 44,]4 NT= : NTq C 21,14; €NTq A 62,4 NTC C ] 1,12; 23,20 NTO'ö' C 49,24 JN€ €ClP~J A 59,39f. €JN€ NC~- zu jmd. bringen: NTO'if C 49,24 €JN€ subst. m. Abbild C 34,25; 35,9 €JP€ v. machen, tun C 15,13; 21,19.20.22.23; 31,23; 38,[3]; 43,19; 48,[17; 54,21; A 46,[22; 17

62,23.29.34.39; B 129 fol. 59v,54 s. auch .M..€€'ö'€ P - C 12,23; 13,20; 14,[26]; 15,1.17; 19,4; 20,17; 21,[27]; 25,7.15; 27,10; 32,] 1; 34,14; 35,2.17.24; 36,2.[4]; 36,25; 37[10]; 38,5.13; 40,5; 42,20; 44,7.[23]; 46,1.13.16; 48,23; 49,4; 52,15; 53,7; 55,12.19; 56,5.<6>.6.19.26; B 112,17.21; 118,45.62; ] 19,4; 120,21; 122,12 s.

330

Indices

tiö.., tiOB€, tiO'lfT€, O'lfO€Jti, O'lfooti, lliJlHP€, 2,Bö.., auch ö..Jl€, KOOOOC, .M.€€'lf€, 2,ö..JB€C, 2,ö..'c\ €P- A 30,24; 36,9.43; 43,13.57; 45,42; 46,37; 53,17; 57,31; 58,61; 60,34; 61,16; 79,12; 17 B 129 fol. 60r,19; s. auch O'lfO€Jti, CTOJ, Jlö..2,P€, 2,~'c\, 2,OT€, 6'OOB 17 €'c\- B 129 fol. 60v,42 s. auch aU'Y'YEv~<; ö..ö..=: ö..~T C 34,19 ~ö..K C 43,12 17 ö..ö..q C 12,9*; 22,12*; 27,16*; Kol. 22.24; A 29,52; 63,28f.; B 129 59v,19** * Monographie mit vorausgehendem tiö..- ** Monographie mit vorausgehendem Tö..~ö..'lf C 44,5 o qual. sein C 14,17; 15,9; 16,5; 19,21; 21,26; 47,6; A 46,12; 54,43; 57,60; 58,55; 62,49 € A 57,3 €JOOP€ subst. m. Bach, Graben C 45,21 .zs.JOOp v. übersetzen 45,25 €J€PO subst. m. Strom C 25,[5; 45,19.[22.24.[25 €JOOP2, v. schauen C 57,14 €JC praep. seit C 11,13; 15,10; A 46,16 17 interj. siehe! C 27,19; 32,19;43,8.26; 50,20; 55,18; A 29,51; 35,11; 79,39; B 129 fol. 60r,9; 118,7 €JC 2,HHT€ C 13,[12; 15,13; 37,[3]; 43,11.20; 45,5; 55,20f.; A 43,37; 46,25; B 119,12 €fOOT subst.m. Vater (von Gott)C 11,1; 13,24; 16,26; 17,[1];22,4.15;23,[8].[8.;23,14.19; 24,[1].24; 25,11.13; 26,[4].15.20; 27,6.7.14; 28,4f.9.18.21; 29,[7.9.12 OOT; 29,12.21; 31,3.18.21; 32,[5.8.1 0.16f.24; 33,23.24; 34,21.28; 35,24; 36,7.13.20.21; 38,6.19.21.24; 39,[10]; 41,1.17.18.[20; 42,8.[9.20f.; 43,3.16; 44,[6].; 45,14; 46,10; 47,8.16; 49,8.16; 51,2.7f.14BOOKI8; 52,[1].17; 54,[1].23; 55,6.9.lOf; 56,18; 57,9.16; A 36,47; 44,14.29f.; 46,58f.; 54,4; 59,34; 17 63,2.41; 64,61.62f.; 65,23f.40.42; 66,15; 79,1.10.30.54; 89,3.48f.; B 129 fol. 59v, 51; fol. 60r,43; 111,2.4f.21; 112,53; 117,2.8.45.62; 120,30f.33.39; 123,2f.43; 124, 16.44f. fOOT C 25,19 17 (von Menschen) C 43,12; 44,23; 45,3.3.6; 47,8.16; 48,14 OOT; 49,14.[24f.; B 129 fol. 59r, 43.48; 59v,[6f. €fOOT€ pI. C 57,11 €fOOT€ subst. f. Tau C 23,15; A 65,24f. mit art. def. monograph. tOOT€; 17 fOOT€ B 129 fol. 60v,9 17 €flli€ v. hängen B 129 fol. 59v,39 €fqT subst. m. Nagel C 42,[14; 52,3; 54,9 K€ anderer ... , auch (der) ... C 12,13; 13,18; 19,18.20; 21,27; 24,22; 25,22; 28,22; 32,27; 33,[2]; 34,17; 35,3; 36,11; 43,19; 45,9; 46,14.15.17.20; 48,[2; 49,12; Kol. [22; A 43,51; 46,8; 17 53,26.29; 57,56; 59,18; B 129 fol. 59v,40.44; 117,7 KOO v. setzen, stellen, legen, veranlassen C 12,9; 28,23; 47,4; A 46,14; B 112,28; 120,62 Kö..- A 35,21 Kö..~=:

Kö..ö..T B 111,22 K~~K C43,7 K~~T€ B 112,17

Kö..~f

Indices zum koptischen Text

331

K~~q C 11,2; 17,16; 21,[1.6.14; 36,21; 43,9; A 61, 14f.. 35; B 129 fol. 59v,27.35 17

C 43,7 K~~K C 15,12; A 46,20; B 124,56 KH qual. C 48,[22; A 29,6 KOO €BO'C\ entlassen, freilassen, verlassen, vergeben C 17,14; A 54,42f.; K~- C 22,10; 41,[24; (s. TOOP€); 27,17; R€- A 63,21; B 123,56 (s. TOOP€) K~~t{

K~~'ö"'

K~~=:

K~~K

C 13,[26 B 124,17 K~~'ö"' C 36,13 ~~'ö"'; 50,9 17 KOO €BO'C\ N- / N~= vergeben C 37,18; 41,4; B 129 fol. 59v,5lf.; 118,38f.; 119,37f.; 123,10 K~- C 16,19; 29,25; 32,20; 34,12; 35,20; 40,15; 42,12; A 53,29ff.; 59,31ff.; 79,44f.; B 124,54ff. K~~N

K~~=:

K~~'ö"'

C 42,12;

KH qual. C 20,19; A 60,39 KOO €BO'C\ subst. m. Vergebung C 14,[27; 30,26; 31,15; 33,14; A 46,60; B 117,4 P€qKOO €BO'C\ Vergebender C 30,[10 K~NOB€ €BO'C\ Sündenvergebung C 28,15; 37,5 KOO €2.P~J auftischen A 29,19f. KOO NCOO= verwerfen, verlassen: NCOOK C 32,18; A 15,34f. K~- NCOO= : NCOOK C 40,23; B 122,56f. K~~= NCOO=: K~~N NCOOq C 42,1 K~~= K~2.H'ö"' s. KHK ~2.H'ö"' KOOB v.: KHB qual. gedoppelt sein C 36,28; A 53,56

als subst. m. Mal C 12,12; 35,[25; A 79,15 v. ; als subst. m. in : t KBoq kühlen B 129 17 fol. 60v,5 KOOOOB€ v. Zwang ausüben C 50,15 (unsicher; s. Anm. z. Stelle) KB~

KBOq : s. K~JC€

KB~

subst. f. Leichnam C 11,20; 12,10; 13,19; 14,19; 15,19f.; 117,10; A 43,56; 45,18; 46,[42f.; 53,10; 57,15 K~K€ subst. m. Finsternis C 19,3; 20,7; A 30,2; 54,52; 59,61 KOOK v. : KHK qual. + ~2.H'ö"' nackt sein C 31,[6] K~~= K~2.H'ö"' entkleiden: 17 . K~~q B 129 fol. 59v,27 KO'ö"'K.It\ subst. m. Trommel C 33,11 K'C\'C\€ subst. m./f. (nur pI. belegt) Riegel C 16,[3 K'C\OO'C\€ subst. m. Wolke C 50,24

332

Indices

R(\O.h\ subst. m. Krone C 17,9; 42,6.17; 46,8.12 R.h\O(\; 51,3.24; 54,[13; 56,26; A 54,28; 80,49;

B 129 17 fol. 59v,33 R€(\OC 58,57f. (Textverderbnis; vgl. Anm. z. Stelle) RÖI.(\Öl.2,H subst. f. Mutterleib C 23,5.23; 24,17; 26,[11.15; 30,12f.; 64,30; 65,55; 66,10f.60f. Rf.h\ v. bewegen C 23,13; A 65,20 RNN€ v. : als subst. m. Süße C 41,16 17 RNOC v. stinken C 49,9; B 129 fol. 60v,46f. RpOq subst. m. List C 18,[20 17 RWNC v. durchbohren B 129 ,21 RONC= : RONCq A 35,40 RWPW inständig bitten, schmeicheln C 27,[22f.; 47,23 RWWC v. zum Begräbnis bereiten C 11,7 P RWWC tot sein C 40,5 RÖl.CRC v. : als subst. m. Zischeln C 18,4 RTO v.refl. sich umwenden, zurückkehren RTO= : RTOf C 49,12 tr. zurückbringen C 16,15.17; A 53,22.27 RTO= : RTOq C 33,[1; 35,4 RWT€ v.refl. sich umwenden C 26,2f.; A 29,12.31 ROT=: ROTq C 80,21 ROTC A63,57

tr. umgeben C 21,24; zurückbringen (Kontamination mit RTO?): ROTq C 31,16; A 80,17 RWT€ NCW= suchen: NCWC C 11,13 NCWN C 15,[2]; A 45,43f. 17 RO'lff adj. klein C 13,20; 45,21; 48,[24; 53,20; 54,18; 55,4; B 129 fol. 59r,43 RO'lff RO'lff allmählich A 45,43f. .h\NTRO'lff subst. f. Kleinheit C 14,15.25; A 45,9 17 RÖl.W subst. m. Schilfrohr C54,15; B 129 foL 59v,37 RÖl.2, subst. m. Erde, Boden C 12,11.12.16.17.21; 23,13.16; 25,12; 27,16; 28,23; 29,22; 31,27; 34,18; 37,16; 38,27.28; 42,[1]; 53,23; 54,[4; 57,12; Kol. 20; A 30,21.22; 43,50; 45,24; 59,6; 65,18.29; 89,13.21; B 129 17 fol. 60v,49; 112,2; 121,4.10 RW2,T subst. m. Feuer, Brand C 15,22; 21,26; 24,22; 25,22; 45,19.22.23; A 36,59; 62,49; B 129 17 fol. 60v,5.6.12.20; 112,33 RÖl.2,H'lf in RÖl.ÖI.= RÖl.2,H'lf s. RWR (\0

v. aufhören C 15,9; 20,15; 25,57; A 46,11

(\ÖI.€fN subst. m. Stahl A 53,7 (\Öl.X subst. m. Eck(stein) A 89,6 (\00),\

v. :

(\Öl.ÖI..h\ qual. verschmutzt sein C 50,18 (\Öl.C subst. m. Zunge C 17,20; 18,13; 40,25 (\Öl.ÖI.'lf pron. indef. jemand, etwas C 24,21; 27,18; 39,[2; 40,7.9.11.19; 47,16.17; 53,7.23;

A 58,14; 89,27; 117,42; 121,13; 122,26.43

Indices zum koptischen Text

333

.M.~-

präf. imp. bei verba caus. s. TC~Bo subst.m. Ort, Stelle C 11,19; 12,23; 19,[4];20,[1].2.14;22,13.26.27;32,[9;34,6;39,22; 40,[2].9.14.18;4,17; 45,23; 46,9; 49,21.25; 50,22; 51,10; 53,6; 54,8.17; 55,4; 17 A 58,15.25.29.55; 63,30; 64,17; 79,8; 90,56.57; B 129 fol. 59v,8.25; 117,6; 122,31,38; 123,32; 124,21; s. auch NKOTK; 60J(\€ €.M.Jl€J.M.~ hier A 46,6 .M.€ v. lieben C 23,[4.4]; Kol. 29; A 64,49.50 .M.Öo..J- part. conj. : .M.NT.M.~JTON~O'ö'O s. TO, ~O'ö'O .M.~JpO.M.€ n. m. Menschenfreund C 41,15 .h\€pJT= : .M.€pJTN C 57,11 .h\€pJT qual. C 47,8; 48, [5f.[7]. 19.20; 29,3; 39,15.19.24; 40,18; 41,7.21; 23,11.18; A 44,39; 89,2; 90,14.32f.; B 119,27f.; 120,60; 121,54.55; 123,45; 124,3 pI. .h\€P~T€ C 38,4 .M.€ n. f. Wahrheit 23,22; 30,17.19; 31,8; 36,6; 46,12.22; A 29,1; 65,54 NÖo...h\€ adv. wahrlich C 12,5 NÖo..YJT.M..h\€ Verhärtung gegen die Wahrheit C 18,19 17 .M.O'ö' v.sterben C22,10; 44,15.16; 49,1.15; A30,5.8;36,54;63,23; B 129 ,60v,1 als subst. m. Tod C 11,10.22.26; 12,2.17; 13,15.15.18.22.22; 14,18; 15,5.19; 19,[9.19; 52,22; A 36,11; 43,44.47.54.62; 44,2.48; 45,17.53; 46,[41; 53,9; 57,12.54; 59,17; B 112,19 .h\OO'ö'T qual. : N€T.h\OO'ö'T die Toten C 11,3; 19,[8; 20,17; 22,6; 23,[7; 26,[2].19; 36,17; 41,[25]; 42,[23; 48,11.[14.21.[25; 49,16; 51,13.[23; 52,6; 54,25; 56,9f.; A 43,5; 57,7f.; 59,25f.,38f.; 63,8; 17 64,57f.; B 129 fol. 60v,17f; 112,45; 122,20f.; 124,12f. 17 P€q.h\OO'ö'T Toter C 44,2; 51,6; A 36,10; B 129 fol. 60r,19f. Öo.. T .h\O'ö' adj. unsterblich C 52,21; A 36,20 .M.NTÖo..T .h\O'ö' subst. f. Unsterblichkeit C 28, 13f,; 46,6; 49,3; B 112,24f. 17 .h\~Öo..B Zahlwort dreißig C 15,1; 17,22; 18,21.22; 21,23; A 45,42; 62,39; B 129 fol. 59r,14 .h\.h\~~B C 18,24 17 .h\Öo..~q B 129 fol. 59r,25

.M.~

.h\KÖo..~:

.h\K~~ N~HT

subst. m. Betrübnis C 20,[1; €.h\K~~

N~HT

A 58,22f.

.M..h\JN .h\.h\O= eigen, selbst: .h\.h\JN .h\.h\oq C Kol. 10; A 59,14 .h\.h\ON nein, nicht C 13,25; 28,1; 57,44; A 44,8; 63,20 .M..h\Öo..T€ adv. nur, allein C 19,[27]; 27,13; 47,19; A 58,18 .h\.h\Öo..'ö' adv. dort C 11,24; 19,22.[26]; 22,8; 44,13; 53,4; A 62,48; 63,17; 79,50; B 118,16 €T.h\.h\Öo..'ö' jener C 13,27; 22,13; 23,18; 27,10; 45,11; 50,6; A44,12; 58,15f.55.; 65,35; B

123,26. 32f.; €T€.h\.h\~'ö' A 63,30f.; 80,12f. .h\N- praep. mit C 11,<6>.[25]; 13,18; 14,27; 16,[29]; 19,19; 20,[1].2.3.21; 23,22; 24,22; 25,[22];

29,21.22.25.27; 30,26; 31,12.14; 32,25; 33,[2.3.3].4.5.[6.[7]. 7.8.[9].10.11.12; 34,17.23; 35,[3]; 45,8.9.10; 47,6; 48,8; 53,17; A 29,2; 43,51; 45,50; 54,3; 58,21; 62,8; 79,59; 80,19.24.27.30.34.36.39.48.60; B 129 17 fol. 59v,11; 112,32; 118,46 .h\€N- A 53,10; 60,53; 80,21.45

Indices

334

als copula (und) zwischen nomina C 11,16.20.26.26; 12,1.1.1.1.5.6.; 15,[4.25].25.25.[26; 15,15,[27]; 20,11.12.12.14.16.17; 21,13; 22,[4.11; 23,25.27; 24,[6].11.12.23.25.25; 25,[19.19.19.24; 26,7; 29,13.13.13.14.14.15.16.16.17.17.23 N; 31,15.19.[20; 32,8.[8].11.14.25; 33,14.23.23; 34,1 0.11.17.21.25.26.26.[26.<27.27>.27.[28.[29]; 35,12.13.14.15.15.16.17; 36,3; 37,6; 38,[4.[5].25.25; 39,[4].6.[7.10].10.[12.12].12.24; 40,22.[26].26.[26].[27].27; 41,8.13; 42,[3.15.15.16.17; 43,16; 45,14.15; 46,6.8.8; 47,13.13.25; 48,15.15; 49,8.8.13.16.17; 51,7.8.8.18.18; 52,19; 54,5.11.12.12.14.16.16; 55,6.9.9.25; 56,4.11.22.23; 57,15.16.19.20; Kol. [3.15]; A 36,44.47; 57,56; 58,27.30.31.33.57; 60,10.12.14.16.21.27; 61,7; 62,1; 63,4; 65,27.48; 17 66,5.44.47.50; 79,1.2; 89,[14.15.29.40.49.50.54.55; 90,8.18.19; B 129 fol. 60r,42.44; 60v,13; 111,52; 112,2.14.15.15; 19,12.13.46.46; 118,52.54.60; 119,24; 120,40.41.59.61; 121,15.49; 123,35.61.62; 124,19.32 "'€N A 46,8; 53,56; 58,47.51.52; 59,5.17; 60,33; 61,6; 65,51; 79,5.7 N"''''b..=: N"''''b..J C 22,[5]; 34,15.19; 37,[5]; B 111,28f.; 112,26; 118,36; 119,20 N"''''b..K C 15,[7]; 39,25; 44,21; 48,3; 55,6; A 46,2f.; 90,35f. N"''''€ C 25,14.17 N"''''b..q C 11,5.8; 17,7; 19, 1Of.15; 27,2; 37,19; A 54, 19f.; 57,35f. N",,,,oq B 129

17

fol. 59v,41; 60v,31

N"''''b..C C 12,23;45,18;48,13; A57,17; 79,50f.; B 117,56f.; 118,16 N"''''b..N C 33,26.[27.[28]; 34,[1]; 38,8.16; 54,6; B 120,10 N€"''''b..N A 44,43f. N"''''HTN C 42,8.10; 43,16; 44,[5]; 51,17f; 54,1; 55,21 N"''''b..7f C 41,11; 48,12 N"''''b..q; B 112,61f.; 123,28 "'N- es gibt nicht C 19,4.5.21; 24,21; 28,22; 39,[2].20; 47,16; 50,2; Kol. 27; A 90,20; B 121,13; "'€N A30,2.13.15; 57,61 s. auch ';\b..b.. 7f, 6o", "'OON€ v. landen ( im Hafen) C 50,14; weiden C 55,26 "'NNCb..-; "'NNCOOC s. Cb.. "'07fN: "'HN qual. bleibend sein A 36,27 "'HN €BO';\ C 25,16f.; 29,2 b..T "'ON€C qual.

+ praef. priv. ohne Dauer C 19,15 ( vgl. die Anm. z. Stelle)

"'NT- praef. s. E:1ttcrK01tOC;, vUIlEAtIl0C;, "'07f, Nb.., N07fT€, N06, POO7fW, TO, 2,HK€, 2,HT, .zs.OOOOP€ "'€NT - s. E1ttcrK01tOC; ",rro adj. stumm C 43,3 ",rrp - imp. neg. C 15,12; 27,17.21; 42,20; 43,2; 52,15; 55,24f.; A35,52; B 129 ",rr€p A 35,54.57; 46,19 Nrrp C 43,21 ",rrwb.. adj. würdig C KaI. [22 p ",rrwb.. würdig sein C 37,[10 "'pOO subst. f. Hafen C 50v,14.15.21 "'07fp v. binden C 38,29; A 89,26 "'Op= : ",opq C 38,28; A 89,24; B 121,3 "'Hp qual. A90,16;

B121,6

"'PP€ subst. f. Band A 90,15

17

fol. 60r,3

Indices zum koptischen Text

17

335

.It\€P€2, subst. m. Lanze B 129 fol. 60v,24 .lt\JC€ v. gebären C 26,12 .It\.It\JC€; B 118,13 WPJl.lt\JC€ Erstgeborener C 13,24; A 44,6; 80,[54; WPJl.lt\.It\JC€ C Kol. 23 .lt\07fC subst. m. Riemen C 32,11 .It\€CT2,HT s. 2,HT .lt\TO: .lt\Jl€.It\TO €BO?\' in der Gegenwart von C 31,21; 52,12.14; B 117,15f. .lt\Jl€= .lt\TO €BO?\.: Jl~ C 32,26; A 80,2 Jl€7f C 22,14; 53,18 .lt\Jl€= €.It\TO €BO?\. : Jl€7f A 63,37f. .lt\HT Zahlwort zehn C 18,4 .lt\NT- (mit Einern) C 18,5.6.7.8.9.9.10.11.12; 21,19.20.27; 25,[23; 28,3; 29,14; 38,18; 46,10.12.14.15.17.19.20; 47,1.1; 50,5; 52,12f, A 29,3; 62,24.34.51 17 .lt\HT€ subst. f. Mitte C 37,19; 42,1; 47,10; B 129 fol. 59v,47; 60v,11; 119,40 .lt\HHT€ C 12,11; 31,18; .lt\07fT€ v. rufen C 11,18; 25,[4.10.12; 32,15; 37,13.16; 41,11; 44,12; 45,11; 46,9; A 36,16; 17 79,25; B 129 fol. 60r,24; 112,3; 117,57f.; 119,29 .lt\TONv. : .lt\OTN qual. sich wohl befinden C 47,[24 als subst. m. Ruhe C 36,10 .lt\OTN€C subst. f. Ruhe A 54,48 .It\~~7f subst. f. Mutter C 20,26; 21,4; 22,18.22.26.27; 23,[3.5.22; 24,18; 26,[19; 32,16.23; 52,19; A 61,1.24; 63,52; 64,12.15.47; 65,52f.; 66,59; 79,27; BIll, 17; 112,40; 117,59 .It\€€7f€ subst. m. Gedanke, Angedenken C 40,19 als v. C 21,10; A 61,51 €'P€ .lt\Jl.lt\€€7f€ gedenken C 15,12f.; A 46,22f. €JP€ .lt\Jl€=.It\€€7f€ : Jl€TN C 43,19 P Jl.lt\€€7f€ gedenken C 19,5; €P Jl.lt\€€7f€ A 58,61 f. €P Jl€= .It\€€7f€ : Jl~ C 34,14 Jl€q C 19,4 ~pJ Jl.lt\€€7f€ C 23,[10; 53,[1 f.; A 66,5 ~p, Jl€= .It\€€7f€ : ~pJ Jl€N.It\€€7f€ C 34,4 .lt\007f subst. f. Wasser C 17,12; 22,[25]; 33,[4]; 45,21; 54,18; A 54,34; 64,25; 80,31 .lt\07f07fT v. töten A 35,52 .lt\OO7fT= : .lt\OO7fT A 35,51 .lt\HHW€ subst. m. Menge C 11,9; 15,[23.27; 21,14; 32,2; 37,22; 40,[4; 45,9; 48,19.[21; 49,18.23; 50,3f.18.22; 51,6; 56,6; A 35, 12f.; 62,2 .lt\OOW€ v. gehen, wandeln C 13,19; 21,11; 26,20; 27,1.2; 36,9; 38,15.18; 39,25; 40,22; 44,3; 45,18; 46,2; 48,[19.[23; A 43,55; 61,53; 89,35; B 122,5.51f. .It\€WtBC subst. m. Türangel C [3f.; 19,23 .It\~2,€ subst. m. Elle C 31,22; .It\~2,~ C 31,23 .lt\07f2, v. : .It\€2, qual. voll sein C 24,17; 29,22; A 64,24; B 121,24 .lt\H2, qual. 22,252,H.It\

336

Indices

.I!\€2,- praef. zur Bildung der Ordinalzahlen C 11,3; 17,[25.25.26];

18,1.[1 ].2.3.[3].4.5.[5]. 7.8.8.9.10. 11.12.12.13.14.15.16.16.17.18.19.20.21; 21,20.21.23; 23,[1].15; 27,5.19; 31,17; 33,16.22; 34,9; 35,[9]; 38,20; 44,16; 53,21; 56,7; A 57,8; 62,26.31.36; 64,39; 65,25; 80,5; B 123,40 .l!\2,~~'(f subst. m. Grab(höhle) C 12,3.10; 21,6; A 53,11f.; 57,18; €.I!\2,~~'(f C 11,10; A 61,33 .I!\~~2S.€ subst. m. Ohr C KoI. 27 N- art. def. pI. passim .I!\ art. def. pI. vor .I!\ und Tl passim N€- art. def. pI. vor Doppelkonsonanz im Anlaut und vor bestimmten Zeitausdrücken (Till § 88) passim N.I!\- art. def. pI. mit epenthetischem.l!\ vor.l!\ und Tl: A 30,19*; 36,15*.17**; 79,20*; 90,58*; 17 B 129 foI. 60v,30***; 111,19***.51***; 112,9*; 120,18.26***; 121,6**.12**.34*; 122,61*; 124,14*** * nach vorausgehendem genit. N- ** nach vorausgehender praep. 2,N *** nach vorausgehender praep. €N- als Determinativum vor dem durch €T- usw. nominalisierten Prädikat C 11,3.16f.; 17,3.4; 19,[8]; 20,17; 22,[4].6; 23,[7]; 26,[2].19; 30,25; 31,5.6.7; 32,16; 36,17; 40,[4]; 41,[25]; 42,11.13.[23]; 43,3; 44,7; 48,10.11,14.21.25; 49,16; 51,13.23; 52,6; 53,15; 54,25; 56,9; Kol. 29; 17 A 43,5; 54,13; 57,<7>; 58,38.46; 63,3.8; 64,57; 79,27; B 129 fol. 60v,17; 112,45; 117,59; 119,8; 122,20; 124,12.53.57 N- + €T- in verkürztem Spaltsatz C 21,24.25 N- part. gen. C 11,4.7; 12,1.2.4; 13,[3].19; 14,[5].10.[11.12].14.15.16.28; 15,13.21; 16,[9].24; 17,3.4.11.11.20.21; 19,1.10.13; 20,2.6.7.12.13.14.20.23.26; 21,9.9.14.16.18; 22,1.3.9.16; 23,15.24.24; 24,6.<8>; 25,23.24; 26,22.22.23; 27,18; 28,8.13.13.14.24; 29,9.12; 30,4.11.12.26; 31,5.6.7.14.15; 31, {17} .25.27; 32,4.16; 33,[1].14.17.21.22; 35,7.9.25; 36,18.18; 37,26.26; 38,2.[7].[13]; 39,14; 40,2.[4].14.20; 41,6.16.18; 42,1.6.1!\; 43,4.23; 44,19.22; 45,1.12; 46,6.7.17.20.21; 47,1.11.21; 48,11.15.18.20; 49,3.5.5.11. 13; 50,7.21.25; 51,5.14; 53,11.15.24; 54,13.14.17; 56,10.11.21; 57,17.21; Kol. [3].[5.9.14.20.23.[24].24.26; A 29,59; 30,19.55.62; 35,17.19.34.35.35.37.39; 36,15; 43,8.57; 44,55.59; 45,1.4.8.12; 46,23.51.55.60.62; 53,11.15.18.46; 54,12.33; 57,15.28; 58,27.46.58; 59,4.46.54; 60,17.19.52; 61,2.45; 62,12.18.22.57; 63,44; 64,38; 65,25.60.62; 66,42.43;79,23.27; 80,16.52.54; 89,6; 90,58; 17 B 129 fol. 59r, 18.26.35.[35].52; 60v,8.30; 111,38.58; 112,9.24.35.57; 117,4.27.54.59; 119,8 (monogr. mit N-NT~J).53.55; 120,8; 121,34.43; 122,61; 123,38; 124,22 .I!\- 11,1.8.8.8.22.24; 12,3.3.4.10.12; 13,2.24; 14,19.19.21; 15,20.20.23.24.[27]; 17,[2].5.12.13; 19,10.16; 20,[1].2.[4.5.6.].10.15.[29]; 21,4.13.17.17; 22,5.15.18.18.19.24; 23,[5].11.14.25.25.26.27; 24,[8].9.17.22.23.24.25.25; 25,4.11. 13.15.16; 26,[3].[6].7.16.21; 27,6; 28,2.5.9.11.11.12.12.15.25; 29,12.19.20.21.23; 30,5.[8].14.14.16.22.27.27; 31,3.[5].9.13; 31,3.[5].9.13.21; 32,4.5.8.10; 33,10 .l!\N.12.12.15.25; 34,2.[4.[5].12.[15].16.18.19.20; 35,[2].5.6.9.13.14.17.24; 36,1.3.[9].19.[21].[24].[25].27; 37,[1 ].9.[11].14.15.17.17; 38,3.3.19; 39,[7]. 7.[10].20.24; 40,2.12.19.24.24.[25]; 41,14.14; 42,[1].2.8.17; 38,3.3.19; 39,[7]. 7.[10].20.24; 40,2.12.19.24.24. [25]; 41,14.14; 42,[1].2.8.17.21.[22]; 44,10.12.19; 45,4.14.17; 46,1. 7.13.15.19; 47,3.6.8.12; 48,6.16.[18].22; 49,8.16.21; 50,3.17.19.20; 51,1.2.3.7.10; 52,2.12.16.22; 53,2; 54,1; 55,15.15.22; 57,5.6.12.14.18.19; Kol. [1].6.13; A 29,44.45.56; 30,1; 35,23.24.27.[31.32].44.45; 36,1.19.22.23.39.40.41.42; 44,6; 45,18.19.24; 46,49.50; 54,8.36.40; 57,42; 58,26.29.43.48; 59,23.34.45.49.53.58; 60,8.24.43; 61,12.24.59;

Indices zum koptischen Text

337

62,15; 63,41.41.52.53.64; 64,10.28; 65,10.23.60; 66,3.4.32.33.36.61; 79,10.18; 80,61; 17 89,1.9.40.48; 90,2.12.17.32.50.59; B 129 foI.60r.12.22.26.27.37.38; 60v,I1.37.44; 111,36.60; 112,6.18.30; 112,49; 117,1.16.36.45; 118,43; 119,1.33; 120,3.44; 121,19.25.55; 122,3.15.41; 123,36.36; 124,27.44 N€- A 62,27.32.37; 65,5 N- + inf. C 27,13; 45,13; A 29,48; 43,6 N- part. praed. C 13,20; 14,17; 15,9.16; 16,6; 17,14.15; 19,21; 21,26; 23,22; 26,15; 32,21; 34,19; 37,2; 39,14; 40,[10]; 43,12; 45,13; 50,8; 54,19; KaI. 22.24; A 29,48; 30,61; 57,60; 58,56; 62,49; 89,60; 90,43; B 119,10; 120,47.52.54; 121,40; 122,34 .11\- C 26,13; 27,15; 32,23; 40,[1]; 54,20; A 90,55.57 N- part. attrib. C 11,4.4.<7>.9.10.14.15.20; 12,2.5; 13,18; 14,4.4.4.20; 15,1. [4].8.21.22. [24].27; 16,3.2324; 17,22; 18,13.21.22.24; 19,8.18.20.22. [25.26]; 20,1.[1 ].3.17; 21, 18.19.20.20.21.21.22.23.23.24.25.25; 22,3.[8].11.15.26.[28].[29]; 23,12.12.17.25; 24,8.10.10.11.<11>.12.12.12.<12>.16.19.20.20.20.21.22; 25,5.5.8.8.22; 26,9.10.11.17; 27,[2].9.9.11.18.18.18.19; 28,2.14; 29,11.12.16.21; 30,25.25; 31,[1 ].3.1 0; 31,17.24; 32,2.[3].6.[6].6.12.12.15; 33,5,16.22; 34,9.10.27; 35,9.25.25; 36,20.20; 37,3.[7].8.12.19; 38,12.17.22.23; 39,14.24.24.27.27; 40,[2].6.7.11.16.21; 41,3.7.16; 42,14.15.16.17.17; 43,[6].8.13.13.14.18.24; 44,1.16; 45,8.8.9.10.18.19.21.21.22; 46,3.4.5.7.11.11.12.12.14.14. 15.17.17.18.19.21.22.23.23.24; 47,1.2.4.13.17.20.24; 48,6; 49,4.10.14; 50,5.523.24; 51,3.9.10.20; 52,3.4.10.15.23; 53,4.4.14.20.24; 54,9.10.13.27; 55,4.6.7.8.9.1824; 56,3.3.5.6.1423.24; 57,1.8.9.13.15.[21].22; KaI. 2.[2].4.4.[4.8].11.28; A 30,4.55; 35,50; 36,10.20.50.59; 43,51; 44,30.31.35.38; 45,21.22.31.49; 46,45.48; 53,42.57; 54,43; 57,9f.57.62; 58,12.18.22.23.34; 60,34; 61,46; 62,2.3.21.25.27.30.32.35.36.40.41.43.46.63; 63,5.15.24.40; 64,17.19.33.35; 65,15.32; 66,6.29.39.45.45.48; 79,8.14.15.61; 80,5.43; 89,61; 90,44.56.57; 17 B 129 foI. 59r, 14.16.25.38.44.51.53; 59v,30.38; 60r, 19.43.46; 60v,7.11.12; 111,32.41.48.53.55.55.56; 112,6.33.64; 117,19.23.33.39.39.43.62; 118,29; 119,5.13.28; 120.31.35.38.60; 121,41; 122,13.26.43; 123,9.51 €N- A 45,42; 59,9 .11\- C 11,20.23; 14,[6]; 15,23.26; 17,6; 18,19; 21,23.[28]; 22,[10].21.27; 23,[1].14.15.15.22.23.23; 24,20; 25,11; 27,5.8; 28,[7].19.20; 29,10.15; 30,17.19; 31,8.22.23; 38,20; 39,[7]; 32,1.2.9; 34,[6]; 36,6; 37,2.{24}; 38,18; 39,15; 40,9.19.[27]; 41,17.[21]; 43,17; 45,21; 26, 1l.12.22; 47,2; 49,4; 51,7; 52,13; 53,21.21; 54,18; KaI. 19; A35,48; 36,31; 53,6; 64,40; 65,21.26.54.56.57; 17 79,8; 80,58; B 129 fal. 59r,35(?); 60r,30; 117,31; 123,41.44.46; 124,3; €.II\- A 62,52 N- (.11\-) part. neg. s. Öl.N N- abj. C 11,9; 13,12; 16,2.[2].4.11.26; 17,4.6.[8].10.12.22; 19,13.17.20; 21,5.13.19.22; 23,[10].12.14.17.18; 24,2.16; 25,6; 26,4.6.25; 27,9.14; 28,5.23; 30,[6]; 31,18.20.22.23, 32,18; 35,[8].13.18;36,19.22; 37,[4].14; 38,17; 40,{23}; 41,10.12.16; 42,18; 44,5.8; 45,7.14; 46,6; 47,4.9.[20]; 48,[1]; 49,2; 50,6.7; 50,13.22; 51,6.6.15; 54,25; 56,5.6.15; KaI. 25; A 29,20; 35,33.35.36.43; 36,34.58; 43,9.36; 45,60; 46,14; 53,27; 64,14.16.24.35; 57,27.47; 17 58,12; 59,27.29.40; 61,61; 62,29; 63,18; 65,14.30.36; 79,35.57; B 129 fol. 59r,55; 59v, 10.14.[28.29].32.37.40.48; 60r,32; 60v,27; 111,47; 112,51.59; 117,11; 118,3.22.38; 119,5.59; 120,43; 121,1; 123,16.21.31; 124,31.58 .11\- C 11,2.8; 12,16; 13,14.27; 14,6; 15,3.13; 16,6.7.[7].8.[10].12.13.15.[25]; 17,3.5.9.13.14.2020.21; 20.[29]; 21,20,23; 22,28; 23,[4].26; 26,16; 27,3.8; 28,9.17.[20]; 29,18.24; 32,28; 34,13; 36,12; 38,1; 40,18; 41,13.17; 42,21; 43,15.19.23; 44,23; 47,5.19.26; 50,5; 55,13; 56,1.3.21.22; 57,14; KaI. [16].17.43; A 30,41; 35,38.53.57; 36,14; 43,8; 44,12.38; 45,25.48; 46,22; 53,3.14.22.51; 54,10.27.39.42; 59,3.14.22.51; 54,10.27.39.42; 59,3; 61,11;

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Indices

17

62,7.24.34.39; 63,14; 64,32.50; 80,10; 90,31; B 129 fol. 59r,14.17.24; 60r,4.21; 112,28; 117,9; 118,13; 122,40; 124,20 »-"»-"0=: »-"»-"01 C 28,19; 34,16.<16>; 45,[25; 46,9; 47,15.22; 52,8; A 30,44.59; 35,56; 43,4; 46,27.37; 17 53,45; 57,32; 66,25; B 129 , 60r,[2f. »-..»-..OK C 15,12; 20,[25; 49,20; A 60,59; B 118, II »-"»-"0 B 112,23 »-"»-"OC C 26,9; 29,19; 34,13; 35,19; 36,24; 37,8; 38,[10].22.24; 39,14; 42,19; 43,6.8.17; 45,5.[24; 48,2; 49,20; 49,[27; 50,11.[27]; 51,11.[22; 52,15.[25]; 53,19; 54,5; 55,3.24; 56,13; A 30,6; 35,47; 36,4.37; 44,29;59,21; 64,21.46; 66,22; 80,13f.; 89,4.59; B 129 17 fol. 59r,46f.; 60r,13f.34; 111,63; 112,37; 118,5.33; 119,23; 120,15f.32.51; 121,39 »-"OC; 124,47f. »-..»-..oq C 26,11.12; 27,14; 34,11; 38,[27; 46,2; 49,7; 50,25; 51,15; 53,14; 55.12.16; 57,3.8; 17 Kol. 29; A 53,4.36; 54,54.59; 59.14.15f.; 61,30f.; 89,22.26; B 129 fol. 59r,12; 59v,[5f. 14f.22f.25.43.45.54; 60v,24; 120,46 »-..»-..ON C 35,21; 38,18; B 120,7 »-"»-"O'ö" C 35,llf.26; 38,[3]; 39,2.8; 40,5; 42,13.13.; 43,25; 48,17; 50,8; 53,8; 54,15; 55,26; A 35,1; 36,24; 45,15f.; 46,38f.; 53,21; 61,27; 63,34; B 112,39f.; 120,4; 123,3f.52f; 124,60 N- praep. in, mit, durch C 12,14; 17,18; 22,15; 24,17; 32,7; 45,9; 50,17; Kol. 7.12; A 54,55; 17 59,8; 79,22; B 129 fol. 60v,22; 117,42 »-..- 17,10; 22,25; 38,23; 52,2; 55,5; Kol. 8; A 54,31; 63,37; 64,24; 90,49; €.N\- A 46,6 »-"»-"0=: »-..»-..OK B 122,6 »-..»-..oq A 54,50; 89,44; B 121,29 »-..»-..OTN C 43,21 €60~ N- C 51,[25]; 52,9; Kol. [21 €60~ »-..- C 17,24; 20,14; 43,[23f. 55,14 .25".IN »-..- C 19,[6]; 47,[26]; N- praep. dat. C 15,5; 20,24; 23,6; 28,10; 32,24; 35,18; 37,[6]; 39,[11]; 46,16; 47,2.17; 51,9; 54,3; 54,7.27; 55,17; Ko1.17.29; A29,34; 35,6; 79,31; B 112,40; 118,1; 119,23 »-..- C 12,17; 19,11; 24,15; 34,[28]; 38,[6]20; 41,20; 44,[25]; 45,3.25.26; 47,7; 48,4; 55,5; 57,17; 17 Kol. 11; A 30,50; 36,46; 57,19; 60,56; 63,34; 66,8; 79,55; B 129 fol. 59v,15; 111,11; 112,60; 118,20; 120,30; 123,44.59 N~=:

N~I

C 15,10; 23,20; 24[7]; 26,5; 27,11; 31,24; 37,18; 41,4.12; 46,[27]; 50,13; 54,8; A 29,41; 46,15; 65,43; 66,28; B 129 17 fol. 59r,11; 111,5.31; 112,53; 117,18; 118,24.39; 119,10.37; 123,10 N~K C 12,18; 14,[9]; 16,[29]; 27,[7.18.19; 30,[1.2.6 N~.[7.8].9.1 0.[1 0].11.12.13.13.<14>.15.16.17. 18.18.19.20; 31,2.3.4.4.5.6.7.[8].8.9.10.11; 32,20; 35,[6].20; 36,[5.[5.6.7; 45,5; 46,4; 51,11; 53,3; 56,19; A 53,54; 79,45; 17 B 129 fol. 60r,42 N€ C 20,19; 23,[3; A 60,39; 64,46 N~q C 11,18; 13,[23]; 16,23; 18,16.17; 19,5; 20,[28; 26,13; 28,6.18; 29,25; 35,18; 41,7; 44,14; 17 49,19.[27]; 54,4; 56,17; Kol. 11.17; A 30,31; 53,30.40; 54,51; 61,8; 62,45; B 129 fo1.59r,14; 59v,20.21; 60v,33; 120,25 N~C C 20,18.25; 21,[2]; 22,22; A 60,36.61; 61,20; 64,6.52; 66,17; B 111,25; 112,11 N~N C 14,6.7.21.22; 15,3; 26,16; 33,20; 38,10; 51,15.17; 52,8; 57,14; A44,37.42; 45,26; B 120,14; 124,20

Indices zum koptischen Text

339

J1HTN C 23,10.18.20;26,4; 37,4; 41,12; 42,11; 42,[21.; 43,17; 52,11; 53,7.7; A 35,51; 17 65,36.46; B 129 59r,12f;60r,[2]; 111,8; 112,51; 123,30; 124,45.48.53;NHT€N 65,7 N~'lf C 16,19; 20,13; 21,8; 23,7; 34,12; 36,13; 39,[18]; 40,[15; 41,11.[22.23; 42,5.12; 43,[2].14; 44,[4]; 50,6.[27]; A 58,35; 59,32; 61,42; 64,55; 90,11; B 129 17 fol. 59r,9; 59v,17.51; 123,54; 124,37.51.55 N- part. adv. C 11,12; 12,19; 13,13.27; 14,20.22.24; 15,10; 16,18; 17,11.11; 20,[6]; 21,4 (vor Jl).7.[8]; 23,11; 25,14.17; 26,[3]; 28,[2].22; 29,11; 31,19.22; 32,[4].11.21.27; 33,[2]; 35,[1.24]; 36,10.[23].26; 38,[11.13]; 39,27; 40,5; 41,12; 42,10; 43,4.9.16.18.21; 44,17.21; 45,15.21; 46,4.8.16.23; 47,11.[22]; 48,2.8.11.13; 49,4. f1.12; 50,12.14; 51,18; 53,4.16; 54,3; 55,20; 57,6; A 29,29.45; 30,35; 43,39.48.59; 46,12.13.53.56; 53,25.28; 54,33; 57,3 (vor Jl).32; 59,59.61; 17 65,11.22; 79,14; B 129 fol. 59r,52.54; 60v,8.12.28; 112,49; 117,35; 118,40; 120,22 s. auch BPP€, P~CT€, COJl, O'lfO€IYJ, 2,€, 2,O'lfO ,N..- 11,15; 12,4.9.23; 23,11.17; 24,22; 20,[5].22; 22,14; 23,13; 26,[3].23; 27,10.14.16; 31,21; 32,26.28; 45,6; 46,23; 48,18; 50,6; 52,12.14; 53,18; 55,4; Kol. 20; A 57,8; 59,44.53; 60,49; 17 61,38.40; 65,8.12.19.34; 80,1.12; B 129 35.[37]; 112,48; 117,7.15; 118,24; 120,4.18; 123,25; 124,7 N~- praef. poss. pI. die von .. C 34,2; 46,26; 48,16; A 59,4.5; B 119,43 J1~ v. sich erbarmen C 14,7; A 44,42 als subst. m. C 29,23; 34,8; A 44,43 P JlJ1~ C 14,[26f.; 35,2; B 118,45f. ~PI O'lfN~ C 30,[6f. A 44,43 ,N..N:r~TJ1~ subst. f. Unbarmherzigkeit C 18,[1; A 58,58f. N~2,HT adj. barmherzig C 14,[4; N~HT A 44,32 J1€= art. poss. pI. : N~ C 13,[5].6; 23,6.21; 27,11; 29,4; 31,24; 34,17.23; 37,19; 38,4; 38,[4.22; 41,3; 42,6.7.8.19; 43,17.26; 44,5.8; 50,17; 51,3.25; 54,1.12.27; 55,26; 56,5.13; 57,10.11; A 43,13.15.17.18.21.22; 46,8; 57,52; 64,53; 65,47; 66,28; 79,35; B 111,9.31; 117,19; 118,39; 119,13.17; 120,35; 123,8; 124,38.42.43 J10'lf C 20,18; A 60,37 J1€K C 28,23.24; 40,14; 32,20; 35,[8].20 J1€'lf; 21; 39,4; 40,3; 41,22; 43,12.13; 44,20; 55,25; A 45,1; 79,44; B 123,50; 124,4.6 J1€q C 11,25; 12,14; 13,20; 17,10.14.20; 19,22; 20,23; 21,[7; 26,24.26; 29,25.[25f.27; 30,26; 31,12.15; 32,10.11; 33,[3.14; 37,6; 33,5.[7]. 7.8; 34,11.27; 35,[3; 38,15; 42,3.14.16.22; 45,20; 47,19; 56,8; KoLlO; A 35,8.22.[29]; 43,10; 53,30; 54,30.45; 58,5.6.9; 59,18.29; 60,53; 79,11; 17 80,22.27.34.37.49; B 129 59v,[28].48; 117,13; 119,24; 124,31.62 J1€N C 14,[28]; 38,13; 56,16 N€TJ1 C 43,18; 52,9 J1€'lf C 16,2.[2].3.[3.4].18; 17,23; 19,23.[24]; 22,[3]; 24,18; 25,8; 26,[25; 27,3; 28,17; 32,25.[26; 34,12; 38,[12]; 40,15; 42,4.12; 46,8.8.18; 49,5; 51,[2]; 57,[4]; A 59,31; 60,2; 63,1; 79,59; B 124,35.55 J1€ pron. deloc. bzw. Copula C 12,2; 17,23; 18,22.[22]; 19,6; 21,[3]; 33,12; 35,13; 36,15; 46,26; 47,[1; A 58,39; 60,2; 61,25 J10'lf= freies pron. poss. pI. die zu ... Gehörigen: J10'lfO'lf B 124',59 NIB s. J1lq€ J10B€ subst. m. Sünde C 14,28; 16,19; 20,18; 23,26; 47,[3f.; 28,15.18; 29,25; 30,27; 32,20; 34,12; 35,20; 40,15; 42,12; 50,18f. A 46,61; 53,30; 59,32; 60,37; 79,44; B 118,39; 124,55

340

Indices

P€qpNOB€ n. m. Sünder C 20,17f P€q€PNOB€ A 60,34 Öt..TNOB€ adj. sündlos C 34,19; 35,14; B 118,53f. P Öt..TNOB€ sündlos werden C 25,7; 36,[4f. NO'ö'B subst. m. Gold C 45,10 NÖt..J pron. dem. pI. 12,2; 14,17.18; 15,18; 17,23; 18,22; 19,6; 22,13; 33,12; 35,12 NÖt..; 36,15; 41,9; 43,22; 44,7.8; 47,[1.2; 48,7; 49,18.[23; 50,3.23; 51,19; 52,11; 53,16; 54,2; 55,22; 57,15; KaI. 11 26.28; A 35,6.62; 36,21; 45,15; 46,38; 58,39; 60,2; 63,32; B 129 59v,[4]; 60r,7; 112,38; 123,18 N€J- art. dem. C 12,5.6; 21,3; 22,[6; 27,20.24; 28,[1].[2; 32,20; 37,11; 46,26; 47,4.18; 49,11; 57,13; A 61,26; 63,9; 79,42; B 123,2 NÖt..JÖt..T= selig: 11 NÖt..JÖt..TR C 35,19; 48,5; B 129 fol. 60v,32 NÖt..JÖt..TC C 26,15 NROTR v. schlafen: Jl€TNROTR Entschlafener C 13,[10; A 43,29f. Öt..TNROTR adj. schlaflos C 20,3; A 58,34 .MÖt..NNROTR Bettstatt C 20,14 NJ.M pron. interr. wer? C 13,8.11.23; C 14,9; 15,5.[9].16; 19,14; 25,14.17; 36,10; 46,16.[26]; 48,24, A 43,27; 44,3.50; 45,55; 46,10.33; 57,30 NJ.M jeder C 11,19; 14,[24; 16,26; 19,17; 28,10; 30,23; 33,21; 35,[7; 36,[7]; 37,20; 39,8.16.22; 40,18.23; 42,10; 43,7.16.19; 50,1,2; 51,18; 53,8.11.13.16; 54,25; 55,4; 56,20; KaI. 8.9.19; A 43,36; 45,61; 53,50; 65,49; 89,42; 90,5.5.28; B 117,52; 121,28.45.46.62; 122,1.31.39.57 NÖt..NO'ö'= gut sein: €TNÖt..NO'ö'q gut C 31,[3]; KaI. [18 €TNÖt..NO'ö'C €TNÖt..NO'ö'C C KaI. 9 NNÖt..2,PN s.2,O NCÖt..- , NCÖt..TOT= : s. CÖt.. NT€- praep. von, bei: als Umschreibung des Genetivs bzw. des Possesivums C 29,14; 31,17; 11 32,3.13; 33,16; 34,9; 36,[2]; 40,[7f.[11].(19; 47,21; KaI. [21; B 129 fol. 59v,12; 117,52; 121,26f.44 NTO pron. pers. f. du C 20,[25]; 26,[9f.l 0.14; A 60,62 NO'ö'T€ subst. m. Gott C 11,8; 12,4; 14,4.[7; 15,[4].20; 17,[24; 19,10.16; 20,16; 22,18; 23,8.[9].25; 24,[8]; 25,5.12; 29,19.20; 30,27; 34,12.14.16.19.22; 35,2.9.13.17.23; 36,2.17[25; 37,[11].17; 38,[3; 41,14.[15; 42,2; 44,12[19; 45,5; 47,3.4.6; 48,1; 48,6; 50,3.11; 53,[11.12.15; 54,[22; 55,15.18; 56,[3; 57,5.11.15; KaI. 6.12.16; A 35,24.27f.32.45.60; 36,23.[36.40.42f.; 11 44,28=63; 45,19.49; 46,[44; 57,42f.; 58,38; 59,23; 63,53.64; 65,2.3.15; 66,4.34.36; B 129 fol. 60r,5f.13.33.38;60v,38.44; 111,36; 117,17; 118,32f.44.52; 119,2.22.34; 120,3; 123,37; 124,27 P NO'ö'T€ göttlich werden C 55,19 Öt..TNO'ö'T€ adj. gottlos A 35,50 .MNTNO'ö'T€ subst. f. Göttlichkeit A 63,45f. .MNTÖt..TNO'ö'T€ n. f. Gottlosigkeit C 18,21 NTOR pron. pers. m. du C 13,[23f. 25.[26]; 16,[27; 20,[24.[28]; 28,8; 29,[3].45.[6].6.7; 30,4.[4].5.6; 34,5; 35,19; 37,[10]; 39,19.22.[26.29]; 40,3.[10.17]; 43,11.12; 45,3; 48,5; 54,22.23.23; 55,25; 56,17; A 30,33; 43,26.29.38; 44,2.5.8.9f. 49f.50f.53.57.61; 45,2.6.[1 0.27.33f.39f.54.55f.61; 46,1.1 0.32.55f.;53,53; 60,57f.; 61,10; 90,12.26.39.61; B 129 11 fol. 60v,[34f.; 121,59f.; 122,9,16.22.36.48.53f.

Indices zum koptischen Text

341

NTK- pron. interloc. du C 13,8.9.13.23; 14,[9.10].12.23; 15,5.[9].16; 40,22; NT€K 14,9.13.14.15 NTN-; NTOOT= s. TOOP€ NTOOTN pron. pers. pI. ihr C 23,20f.; 38,[4; 43,20f.; 53,[25; 55,20; A 65,48; B 111,9; 119,17f. NTOO'ö' pron. pers. pi. sie C 18, [22 NTOq pron. pers. sg. er C 11,26; 14,24NTOC.[26]; 19,16; A45,29NTOP; 57,llf. als part. aber A 57,48 A,€ NTOq C 19,17 NO'ö'Tq v. lösen: N€Tq- A 29,48 NOTß qual. gelöst sein C 45,13 Nc)..'ö' v. sehen C 11,19; 19,9.[13; 22,[2].7.8.[11; 24,8.18.20; 27,24; 28,[1.2; 29,[9].11; 31,25; 32,9; 32,10; 37,4.11.22; 38,14; 39,[17; 45,23; 46,7.10.14; 48,6.9.15.23; 49,[26; 52,1.24; 54,9.10.16; 55,1; 57,8.12; Kol. 26; A 29,36.39; 57,29; 62,62; 63,10.25; 66,35; 79,9; 90,8; 17 B 129 fol. 59r,43; 60v,17; 111,35.50.54; 117,22; 118,28; 119,16.44; 121,49; 123,1 NÖI.'ö' €ßO(\ sehen (als Fähig~eit) C 44,2 Nc)..'ö' subst. m. Stunde C 12,7; 20,[5]; 21,4; 23,11.11.13.18; 26,[3]; 27,10.14; 32,5.28; 34,20; 17 42,22; 45,6.[26; A46,48.50.54; 59,45.53; 61,28; 65,10.12.19.34; 80,12; B 129 fol. 59r,38.53; 112,48; 123,26; T€NO'ö' adv. jetzt C 41,3; 43,27; 48,[3; 53,10; 57,22; A 30,26; 63,26 Nc)..W€- v. viel sein: mitCO'ö'NT= viel wert sein: Nc)..W€CO'ö'NTO'ö' C 11,9 Nc)..C€W0'ö'NTO'ö' Nc)..WOO= : €TNc)..WOOO'ö' C 20,18f.; A 60,38 NWOT v.: Nc)..WT qual. hart sein s. JIt...€ Wahrheit Nc)..WT€ subst. f. Stärke. C 34,7 N€WT€- s. WNJq€ v. hauchen C 39,[9]; 42,10 NJ߀ A 89,44f; B 124,49 als subst. m. C 39,[6].6.6.7 NJ߀ A 89,37.39; B 121,22.25 NJß subst. m. : 17 NJßNJOOT€ Tauwind B 129 fol. 60v,6f. NO'ö'q€ adj. gut s. ctNO'ö'q€, WJlt...NO'ö'q€ N€2, subst. m. Öl 17,5; 33,6; A 80,25 NO'ö'2,€ v. : NH2,€ qual.: NH2,€ €ßO(\ abgerissen sein C 19,23 NO'ö'2,JIt... v. retten C 16,13; 29,24; 34,16; 35,7.28 Nc)..2,JIt...€= : Nc)..2,JIt...€q C Kol. [20 Nc)..2,JIt...€C 20,10 als subst. m. C 30,18; 49,13 Nc)..2,T€ v. : N2,OT qual. treu sein C 16,18; 53,12 NO'ö'.zs.. adj. lügnerisch C 18,13 als subst. m. Lüge C 20,[15

342

Indices

NO'ö'.2S..€ v. werfen, legen: N€.2S..- C 52,3 NO.2S..= : NO.2S..q C 54,8f.;

17

B 129 fol. 60v,4f.

NO.2S..C C 43,21 N~.2S..= : N~.2S..q

A 29,1

NO'ö'.2S..€ €BO(\: NH.2S.. qual. abgewiesen sein C 39,5; A 89,34f. N6J indic. subj. C 14,18; 15,18; 16,16; 19,19; 20,5.8.25.28; 21,[2.5.11; 24,[2].10.19.[26; 25,[3].[8;

6,[5].8.[8]; 27,[1.7]; 28,6.18; 29,20; 30,25; 32,16; 35,11; 36,8.16; 37,7.18; 38,8; 39,11; 41,9.18.20; 3,22.22; 44,9.10.15.[22.[24; 45,2.7.{8}; 46,10; 47,15; 48,4.7.10.13; 50,3.15.23.[27; 51,4.19; 2,11f.13.20.[24f.; 56,13.16.27; 55,10; A 30,46.53f.; 43,46f.; 45,16.53; 46,39; 58, 17 <57a>; 59,52.63; 61,8.20.54; 64,6f. 66,17.41; 79,29f.53; 89,2.52; B 129 fo1.59r,[36]; 59v,6; 60r,8f; 111,25.40f.; 112,7.54.63; 117,61; 118,19.48; 20,35; 121,32; 123,18.42; 124,26 N06 adj. groß C 11,14.15; 12,5; 14,20; 15,21.23; 21,26; 22,8.[10].11.15; 26,9.17; 27,[2].9; 32,2; 33,[1]; 4,10; 36,20; 40,6; 43,8; 45,7; 47,21; 48,6; 52,23; 53,[24; 55,24; 57,13; Kol. [2].4; A 45,21; 53,57; 62,46; 3,15.24.40; 80,15; B 112,6.64; 118,28 J.\NTN06 subst. f. Größe C 21,60 OB2,€ subst. f. Zahn C 20,2;

A 58,28

O€JK subst. m. Brot C 31,[7;56,22 O€JW subst. : T~W€O€JW

v. verkündigen, predigen C 39,[18.23; 40,[8]; 55,5; 57,19; A 90,10f.31; B 122,30; 123,56 ON adv. wiederum C 13,18.21.22; 15,14; 16 [29]; 21,22; 22,3; 23,11.13; 25,6; 26,10.14.26; 27,5.17; 28,18; 29,11; 30,6; 31,11; 32,10; 35,3; 38,28.29.[29]; 52,19; 54,10; KaI. [7].12.14.24; A 36,26f.; 43,53.61; 44,1.48; 45,52; 54,2; 79,9; B 120,21.56; s. auch M, 1t
s. Wp.2S.. s. WTJl

002, subst. m. Mond C 32,11 02,€ subst. m. Hürde, Stall C 16,17 Jl- art. def. m. passim Jl€- art. def. m. vor Doppelkonsonanz im Anlaut und bestimmten Zeitausdrücken (Till §88)

passim Jl- als Determinativum vor dem durch €T- usw. nominalisierten Prädikat: C 13,10; 19,16;

23,3.26; 24,14; 30,22; 34,20; 35,[10]; 36,[2]; 37,[2].25; 38,26.28.[29]; 41,11; 45,1; 48,[24]; 53, I 0; 56,19; A 29,15; 35,39; A 43,27.29.35; 44,3.12; 45,57; 64,48; 80,51; 89,11.19.31; 17 B 129 fol. 59v,51; 118,37; 121,3.8 Jl- + €T in verkürztem Spaltsatz C 12.8f; 22,12; 30,6; 38,26.27.29; 52,10; A 45,59; 57,45; 17 63,28; 89,17.22.23.25; B 129 fol. 59r,9; 59v,18; 119,5 17 Jl~- praef. pass. C 33,10; 37,[9]; A 29,45; 80,42.56; 90,18; B 129 fol. 59r,18; 60v,45; 119,32; 122,24; 123,62 Jl€= art. pass. m. : Jl~ C 11,<7>.12,14; 16,[27.[28]; 19,18; 20,[29]; 21,11.13.17; 22,21.26.26.27; 23,[8].8.[9.14.19.22.23; 25,19; 26,[4]; 27,16.20; 28,7.11.16.[20.20; 29,[3].3; 32,17.22.26;

Indices zum koptischen Text

343

34,[21.22; 37,22; 38,25; 39,6.[7].20.20.24.26; 40,2.16 Jl€K; 18.19.23.24.24; 40,[25]; 41,21; 42,5.8.[9].20; 43,3.11.16.26; 44,[6].18; 45,3.6.7.16; 47,8.8.14 Jl€'ö'".19; 48,5.8; 49,14 Jl; 51,1.9.10.18.23; 52,2.3; 53,1; 54,[1].11.12.22.22; 55,5.6.9.10.18; 56,4; A 30,23.60; 35,53.55.57.58.60; 36,37.45; 53,52; 61,52.59; 62,16; 64,3.4.16.61; 65,2.23.39.42.50.57; 66,9; 79,32.39.47; 80,1; 89,10.14.40; 90,8.14.17.19.32.40.50.59; B 129 17 fol. 59r,18.48; 59v,50; 60r,4.5.35; 111,2.4.13.14; 112,52; 118,7.13; 119,42; 120,33.59; 121,49.53.55; 122,4.11.15.41.49; 123,45; 124,2.44 Jl€K C 14,6; 24,1; 28,21; 35,[3]; 35,6; 37,15; 47,16;[1]; 54,5.8; A36,9.12.14; 44,38.39.52; 17 66,15; 89,29.33.37; 90,18; B 129 fol. 59r,33; 60r,18.21.42; 60v,45; 111,20; 121,16.19.22; 122,28.29.50; 123,60 JlO'ö'" C 25,21; B 112,29; 118,46 Jl€q Cl1,18; 12,11.13.16.17; 13,14.18; 15,3.[4]; 16,15.16.[29]; 17,[1].2.3.5.9.12.13.14.15.20; 19,4.11.20; 20,21.[27]; 23,25; 27,7.[8.15; 48,[5]; 29,[10.12.21; 32,9; 33,4.10.11; 34,8.24 Jlb,..25.27; 35, 12.l2; 36,14.19; 39,[9].24; 41,20; 42,[15].16; 43,24.[24]; 44,16.[23.23.[25; 45,3; 46,23; 48,4.8.11 Jl€'ö'".14; 48,17; 49,7.22; 51,14; 52,17; 55,13.14; 55,6.6.14; A 35,13; 36,[35.48.62; 43,42.49.51; 44,14.21; 45,48.50; 54,4.6.10.28.37.41.42.47; 57,19.56; 59,10.13.34; 17 60,47; 61,4; 63,61; 66,5; 79,6; 89,46; 90,34; B 129 fol. 59r,28.41.[43; 59v,6.[8]; 60r,39; 60v,7; 19,6.35; 120,30; 123,44; 124,15 Jl€C C 20,16; 23,[2]; 25,9; A 60,24.30; 64,40; 66,8; 79,25; 111,12 Jl€N C 11,6.,14,20.25; 24,[2.2].3.4.[4; 25,13; 27,1.23; 31,13; 33,13; 33,20; 34,4.5.[5].6.6.[6.7.[7; 36,[3].5; 37,5.8; 38,6.8.14; 41,7.[24]; 51,11.11; 52,15.[22]; 56,11.18.18; 57,13; KaI. [5]; A 35,41; 44,44; 45,30.37; 66,18f.20; B 111,26.45; 119,27; 124,10 Jl€TN 23,[8.9.].9; 28,16; 42,[21; 46,11; 43,8.19; 46,10; 55,19; A 65,3 Jl€T€N A 29,44; 64,62 Jl€'ö'" C 11,5; 14,1;21,12.15;22,14;35,24;36, 12;41,19.19.[23];42,10;43,15;45,13;47,5.13; 48,10; 49,19; 53,18; 57,4; A 36,28; 44,[19; 58,61; 61,56; 62,10; 63,37; B 123,55; 124,50 JlO'ö'" C 36,12 Jl€ pron. deiac. bzw. Copula C 11,15.26; 12,18; 13,[24].25.26; 14,20.24.26; 15,19; 16,<21>; 17,24.[26.27]; 18, 1.[1.2.3].4.4.6.8.1O.11.11.13.14.14.l5.16 .. 17.18.19.20.21; 19,14.16; 20,[24].27; 22,20; 23,[2].8.[9].<9>.12. {13'; 26,[10].14; 48,8.11.16.17; 29,[3].4.5.[6].6.7; 30,4.[4.5]; 33,[1]; 34,5.20.25; 35,13; 36,3; 37,23.25; 42,21; 43,10; 44,16; 52,18.21; 53,12.14; 54,22.23.23; A 29,58.63; 35,7.14.16.59.60; 44,5.9; 45,22; 53,39; 57,12.30.41; 58,50; 59,22; 17 60,58.62; 61,5; 63,62; 64,41; 65,1.4; 80,15; B 129 fol. 60r,6; 111,9.16; 119,3.46; 122,25 part. beim praet. C 12,3.6; 44,13; 47,15; 56,7.10.17; A 30,13; 44,10; 58,4; 60,41; 17 B 129 fol. 59r,46; 60v,10 Jl€ subst. f. Himmel C 22,[3]; 23,[1].15; 25,8.[11]; 27,5; 28,22; 32,3; 37,15; 38,20; 45,18; 47,21; 17 49,5; 53,21.22; Kol. 20.24; A 30,18; 59,5; 64,40; 65,26; B 129 fol. 59v,47; 112,2; 121,43; 123,41 JlH'ö'"€ pI. C 24,18; 26,; 34,2; 36,19; 38,15; 40,22; 41,[25]; 44,10; 46,[2; 48,16; 49,3; 51,16; 17 55,23; 56,7; 57,[4]; Kol. [18.22.26; A 30,19; 36,15.17; B 129 fol. 60v,32; 111,20; 112,9; 120,19.26; 121,7.12.34; 122,61; Kol. 14f. JlH pron. dem. jener C 53,6; B 24,32 JlO)= freies pron. poss.: Jlo)' A 90,20; B 123,61 Jlb,.' pron. dem, C 11,17; 16,15; 19, 14.l7; 20,5.21; 28,11.16; -34,20.25; 37,23.25; 42,21; 47,3; 17 56,7.10; 57,31041.48; 59,22.50; 60,45; B 129 fol. 60r,6; 60v,45; 112,19; 119,46.50 Jl€'- art. dem. C 11,15; 19,6; 22,11; 27,6.17; 33,18; 34,13; 42,[22; 48,6; 49,10; 52,10; 53,5.6; 54,8; Kol. 4.20.36; A 29,45; 30,4.26; 46,6; 80,10; B 122,55

344

Indices

JlI- C 32,28 JlOO(\.2, subst. m. Wunde C 54,14 JlOOOON€ v. intr. sich ändern A 43,1f. JlOOOON€ €BO(\. sich fortbewegen C 53,5f. tr. ändern: JlOON=: JlOONC C 53,23 JlOOPR v. ausreißen C 17,20 Öl.TJlOOPR adj. nicht auszureißen C 40,10; B 122,34 JlOOPW : JlOpW €BO(\. qual. ausgebreitet sein C 46,18 JlOP..2S. qual. C 46,22 (Kontamination mit JlOOP..2S.) JlOOP..2S. v. intro sich trennen C 56,15 JlOOP..2S. €BO(\. C 57,18 tr. trennen C 45,7 Jl€P..2S.- : C 52,9 JlOP..2S.= : JlOP..2S.T C 51,24 'WIC Zahlwort m.neun C 16[3].12.20 17 'WIT€ f. B 129 fol. 59r,54 JlÖl.T subst. f. : pI. Knie C 38,21 JlOOT v.laufen, eilen C 11,24; 13,17; 19,12.19; 22,27; 31,]9; 34,6; 48,7; 49,24; A 43,48; 57,53; B 129 17 fol. 59r,6;60r,17; ]11,19; 1]2,41; 121,47.5]; 124,4.]3 JlHT qual. A 43,59 JlOOT €2,PÖl.1 hinaufsteigen B 123,39f. JlOOW V. teilen 57,[3.8 JlÖl.W€ subst. f. Hälfte C 21,]6; A 62,11 JlOOWN V. (als Priester) dienen C 39,4; A 89,32 JlÖl.WN€C subst. f. Ordination B 121,19 JlÖl.2,O'ö" subst. m. hinterer Teil C 11,24 €JlÖl.2,O'ö" adv. hinten, zurück C 26,[27] NCÖl.JlÖl.2,O'ö" adv. nach hinten, rückwärts C 13.17.21 NCÖl.2,O'ö"; A 43,48f.59f. 2,IJlÖl.2,O'ö" hinten C 12,3 2,IJlO'ö"2,O'ö".1 0 JlOO2, V. zerreißen C 17,6; A 54,16 JlOO2, V. gelangen C 45,19 JlÖl.2,P€ subst. m. : P JlÖl.2,P€ heilen C 16,14 €P JlÖl.2,P€ A 53,17 JlOO2,T v.refl. sich niederwerfen: JlÖl.2,T=: JlÖl.2,Tq C 38,21; B 120,29f. JlÖl.2,TO'ö" C 32,26; 34,28; 49,[19.26 tr. ausgießen, beugen C 17,5 : JlÖl.2, T qual. gebeugt sein C 24,13; A 66,52 JlOO2,T €BO(\. vergießen A 29,42f. Jl€..2S.€ V. der Suffixkonjugation sprach C 13,22; 15,[5];20,23; A 29,34; 30,50; 44,1; 60,55.60; 17 64,51; 66,7; B 129 fol. 59v,16; 60v,33; ] 11,11 Jl€..2S.ÖI.= :

Indices zum koptischen Text

345

Jl€.2S..~J

C 46,[25; 47,7; 21,8; A 61,41f. C 11,18; 12,17; 16,22; 19,11; 20,25; 21,[2]; 22,22; 26,2; 28,6.9.18; 32,24; 41,20; 42,5; 42,11; 43,1; 44,[25]; 45,2; 46,[27]; 48,4; 50,[27; 51,9; 54,7; 55,2.17; A 29,49; 30,31; 36,[34f.; 17 44,49; 45,52; 53,40; 57,19; 62,20; 64,6; 79,30f.54f; B 129 fol. 59r,8; 59v,50; 112,11.46; 118,1.20; 123,43; 124,37.50f. Jl€.2S..~C C 20,[28]; 22,19; A 61,8; 63,57 17 Jl€.2S..~'ö" C41,7;56,17; A29,41; B 129 fol.59v,20 Jl~6C€ subst. f. Speichel C 42, 15f; 54,11 Jl€.2S..~q

pH subst. m. Sonne C 12,15; 23,13; 32,[4].11; 33,12; 35,[24; A 65,16; 79,14; B 117,36 po subst. m. Mund, Tür C 13,2; 15,24; 16,[3]; 19,13.22; 21,16; 48,22; A 43,8;58,5 PW=: PWR C 15,[10; A 46,14 17 pwq C 24,[2]; A 29,48; 36,34; B 129 fol. 60r,32 €PJt\- praep. vor C 21,16; 48,22 €PW=: €PWJ A 43,8 NPW=: NpWJ C 13,2 2,fPJt\- praep. auf, vor C 13,14; 15,24 €BO(\ 2,JPJt\ A 43,42 pW enklit. part. der Bekräftigung, des Gegensatzes und der Frage aber, doch C 12,14; 14,20. [23; 15,6; 19,16; A 45,20.29 qw; 46,5 PO€fC v. (be)hüten, bewahren C 15,12; 21,10; 25,22.23; A 46,19; 61,50; B 112,33f. POR2, v. verbrennen pOR2,= : POR2,q 36,55f. PfJt\€ v. weinen C 14,3; 43,1.2; 43,6; 51,21; 52,13 PWJt\€ subst. m. Mensch C 16,20; 19,17; 24,20.21; 26,26; 27,18.21; 29,24; 31,25; 37,20; 39,[8];

41,15; 43,[5]; 46,18; 50,5; 53,[20; 55,4; Kol. 6.[28; A 30,24; 35,11; 36,30.53f; 53,16.34f.; B 111,56; 117,23.43; 121,27 PJt\- C 37,24; 40,23; B 122,13.54 s. auch PJt\Jt\~O P€Jt\- A 35,15 Jt\NTPWJt\€ subst. f Menschheit C 14,27; 45,36; A 45,36 P€q- praef zur Bildung von nom. agentis C 20,11.11.17; 31,4; 33,19.20; 37,14; 44,2; 51,6; Kol. 16; A 36,10; 60,11.12.34; B 118,57; s. a. OtaKOVe~lV, 1telpaselV, u1t0IlEvelv, Jt\O'ö", NOB€, CWT€, PJt\Jt\~O

t,

TW2,Jt\, O'ö"O€fN, WN2,

subst. m. Reicher C 40,23; B 22,54 POJt\Jl€ subst. f Jahr C 15,[ I f; 45,43 P~N subst. m. Name C 17,[1].2.[23; 23,22; 30,21; 32,8; 37,15; 39,[10].[24; 40,16; 43,18; 44,19; 45,14; 46,19; 49,7.16; 52,2; 55,5; 57,20; Kol. [I; A 35,13; 36,14; 44,52; 54,6; 60,2; 65,51; 17 79,26; 89,48; 90,50; B 129 fol. 60r,21; 117,45; 123,61 ppo subst .m. König C 14,[9].20; 24,3; 26,23; 28,8; 29,20.21; 30,11.14; 31,13; 33,13.17.19; 34,[4.7; 35,6; 36,5; 50,18; B 112,6 €PO A 44,44.53.; 45,21 PPWO'ö" pI. C 14,20f. €PWO'ö" A 45,23 ppo (monogr. Schreibung von p-ppO) herrschen C 28,24.25; 47,6

346

Indices

subst. f. Königreich C 11,7; 14,[8; 24,[5f.; 25,20.[24; 26,16; 32,23f.; 35,24; 19,21; 47,7; 52,11; A 89,62f.; B 111,29f. J.\tlTPPO A 66,26f; 79,52; 80,25; B 112,27.35f; 118,17f; 120,55; 121,58f.; J.\NT€PPO A 44,27; 89,6f. P~CT€ subst. m. : NP~CT€ adv. morgen C 23,11; 26,[3]; 41,12; A 65,11; B 112,49f. JMiT€PO

P~T=:

€P~T=

hin, zu s. C02,€, T~2,O hin zu : 2,IP~TK A 79,40f. PCOT v. wachsen A 30,38 POO'ö"T v. sich freuen C 23,[3]; 64,44f. POO'ö"W v. : als subst m. : ql POO'ö"W Sorge tragen C Kol. 7 J.\NTq~IPOO'ö"W subst. f. Sorgfalt C Kol. 8 P~W€ v. sich freuen 26,17; 31,14; 33,14; 35,[6f.; 37,4; 44,11; B 117,3; 118,31.36; 119,19 als subst. m. C 20,27; 25,16; 26,18; 27,[2; 28,11; 31,10.13; 33,[1].13; 34,15.20; 35,6.12; 36,16; 44,24; 56,11; A 61,5; 80,15; B 124,8.21 P€q - s. PCOJ.\€ 17 pO'ö"2,€ subst. m. Abend A 46,48; B 129 fol. 59r, [38] PC02,T v. schlagen: P€2,T - A 59,8 €60(\. 2,IP~ T=

C~

subst. m. Seite C 28,22; 29,11; 43,21; 57,6; A 43,48.59; s. auch 60(\., n~2,o'ö" A 65,22 NC~- praep. nach, hinter C 13,15.16.17.21; 17,19; 18,23; 21,5f.; 22,[3]; 24,13.18; 38,[12]; 49,24; A 54,57f.; 63,1; 120,19f. C~J

NCCO= : NCCOJ C

15,[6.7].14; 43,11; 45,6; A 44,4; 45,57f.; B 122,59 C 32,18; 40,23; A 79,34f; B 122,57f NCCOq C 13,15; 17,23; 19,3.[5; 26,23; 43,6.9.10; A 43,45.63 NCCON C 15,[2]; A 45,44 NCCOC eil, 13 NCCOO'ö" C 42,2; A 62,59 s. auch €IN€, KCOT€, CC06€, 0'ö"COW6, O'ö"C02" (500WT J.\NNC~- praep. nach C 45,21; 46,2; 49,14 J.\NNCOOC adv. danach C 39,18; 46,4; 50,16; 57,16.18 NC~n~2,O'ö" s. n~2,o'ö" NC~TOTq s. TOOT= C~ praef. zur Bildung von Tätigkeitsbezeichnungen s. O'ö"OOT€ C€J v. : J.\NT~TC€J subst. f. Unersättlichkeit C 18.9 CO'ö"- subst. m. Tag (im Datum zur Angabe des Tags) C 28,3 17 COO v. trinken C 11,6; 54,19; B 129 fol. 59r, 29a. 32; 119,7 COO= : cooq A 54,33 C60'ö"1 subst. m. Gehilfe A 43,17 NCCOK

Indices zum koptischen T~xt

347

CCOB€ v. lachen, spotten C13,16.22; 45,13; A 29,48; 46,26f.; B 129 17 fol. 59v,53 CWB€ NCCO= verlachen: NCCOJ C 15,[6.[7].14; A 43,28; 44,3f.; 45,57f. NCCOq C 13,15; A 43,44f. 62f. CBOR v. klein, kurz werden C 12,24; 17,[15; A 54,45f. COBT€ v. zurüsten, bereiten: CBTCOT= : CBTCOTO'ö' C Kol. 28 CBTCOT qual. ber~it sein A 66,53; B 111,42. CO€JT subst. m. Gerücht C 48,19 CCOR v. ziehen, schöpfen: COR= : CO R q C 17, 1. 11 CORO'ö' 50,17 CHR qual. gezogen sein C 46,21 CRJ'" subst. f. weißes Haar CI4,12; A 45,1 CO'ö'~CO~= v. einwickeln: CO'ö'~CO~C C 45,17 CCO~Jl v. abschneiden C 17,19 CO~C~ v. intr. sich trösten C 47,[24 tr. trösten C 43,13; B 25,52 C~CO~= : C~CO~O'ö' C 41,22 17 CJt\H subst. f. Stimme C 15,13; 19,[27]; 37,[7]; 46,[4; A 35,63; 46,23f.45; B 129 fol. 60r,1O CJt\O'ö' v. segnen C 44,17.26; 33,17.18.24.25; 34,14; 35,22; 38,23.24; 39,13.16; 41,[15; 42,[19; 17 44,12; 47,[21]; 50,4.11; 51,16; 55,11; Kol. 19; A 29,17; 66,10; 89,2.57; B 129 fol. 60r,32f.; 111,15.49.62; 118,32; 120,36.49f.; 121,37 C"'c}.,Jt\c}.,o..Tqual. C24,[27];39,21;45,3;49,1;90,23f.; B 112,1; 121,57f. als. subst. m. C 20,4.[27]; 24,6.14.17; 25,13; 27,9.20; 29,4; 30,3.7; 31,9; 38,23; 41,1.[22; 47,21; Ko1.l9; A 36,35; 59,50; 61,6; 66,56; B 129 17 fol. 60r,27; 120,37f.; 123,2 CJt\JN€ v. ordnen: C"'N- C Kol. [3] als. subst. m. Ordnung C 22,[29]; A 64,34 CJt\OT subst. m. Art, Gestalt C 12,4.9; 124,23 CJN€ v. durchqueren C 45,[22 CJN€ €BO~ passieren lassen: CNT= : CNTR C 15,14; C€NT=: C€NTR A 46,28 CON€ subst. m. Räuber C 12,5 17 COON€ B 129 fol. 59v,40 CON subst.m. Bruder C37,8;41,7;43,8; 51,9.11; 52,15; 53,1; A59,13; B119,28 CNH'ö' pI. C 23,6; 27,11; 31,24; 37,3.19; 38,4.22; 41,3; 42,7; 43,12.13; 51,3.[25; 54,[27; 55,25; 56,13; 57,11; A 64,54 NH'ö'; 66,28; B 111,31; 117,19; 119,13; 120,35; 123,8f.; 124,5.42 CCON€ subst. f. Schwester C 20,12; 21,[2f.; 22,[7.12; A 60,15; 61,22; 63,11.27 CNT€ subst. f. Fundament C 50,6f. CCONT v.: als subst. m. Schöpfung C 16,13; A 44,7 17 CNo..'ö' Zahlwort m. zwei C 11,13; 12,12; 15,11; 56,8; A 46,16f.; B 129 fol. 59v,40f. CNT€ f. C 21,20; C€NT€ A 62,26 -CNOO'ö'C (mit Zehnern) C 18,6.14; 21,19.[27]; 25,23; 29,14; 38,18; 46,1 OfI2.14.15.17.19.20f; 47,1.[1f.; 50,5; A 29,3; 62,24f.5lf.

348

Indices

CNOq subst. m. Blut C 15,[4; 20,15; 23,25; 25,5; 26,7; 32,[7; 36,3; 41,13; 43,24.[26; 47,18; 50,19;

55,14.18; 56,4; 57,9.15.17; A 29,43; 30,60; 45,50; 59,57; 60,24f.; 66,5; B 123,35 17 C~NO'lrW= : C~NO'lrWq B 129 fol. 59r,19f. CWN2, v. binden, fesseln C 16,6.[7.[11; A 53,4 c€€n€ V.; als subst. m. Übrige C 35,[3 con subst. m. Mal, Zeitpunkt C 27,19; 32,12; 32,27; 35,25; 46,4; 56,8; A 79,15 NK€COn ein anderMal, wiederum C 14,22; 16,16.18;33,[2];48,[2];49,12; A53,25f.28f.; B 117,7 2,IO'lrCon zuhauf C 29,18; 39,20f.; A 90,21 CTIlp subst. m. Rippe, Seite C 40,24; 42,[15]; 43,23.[24]; 55,15; 57,8 CNOq; A 35,39 COTIC v. bitten C 34,22; 49,20 alssubst. m. C41,19; 53,11.15; A44,19 CO'lrP€ subst. f. Spitze, Stachel C 42,17; 54,13 cwp v. : CWp €BO?\ legen (Fundament) C 50,6 CHP €BO?\ qual. verbreitet, ausgebreitet sein 21,18; 38,[2; A62,20; B 119,61f. CWPJt\ v. sich verirren C 16,16; CWP€Jt\ A 53,23f.

als subst. m. Verirrung C 18,12 COPJt\ qual. C 35,4 CTO=, CTH'lr s. TCTO C~T€

subst. m. Flamme C 13,3

CWT€ v. erlösen C 16,12.27; 27,[3]; 28,17; 30,6; 33,19; 36,18; A 53,51; 59,26f.; B 118,10f. CTOI subst. m. Geruch A 62,2f.; 79,61 CTJ- : CTJNO'lrq€ subst. m. Wohlgeruch, Spezereien C 11,9; 21,14; 32,26; 33,11; 40,21; 41,16.17f.; 17 45,[10; 56,24; B 129 fol. 60r,36f.; 122,50f.; CTINO'lrB€ A 36,38f.; 62,3; 80,[6lf.;

B 123,37f. 17

€P CTOJ intro riechen A 36,9f; B 129 fol. 60r,19 CWTJt\ V. hören C 26,18; 28,6; 41,[1.19; 43,9.10.10; 44,4; 49, 14f.18, 53,[1.11.13.15; 57,10 COTJt\= : COTJt\O'lr C Kol. [27 CWTn V. erwählen: COTTI= : conTq C 26,[10] COTTIN C 26,13 COTTIO'lr C 42,7 COTIT qual. erlesen, erwählt sein B 124,39 COTTI qual.C 56,22 cwnT qual. A 90,40 CWTTI qual., als subst. m. Erwählter C 39,26 CTWT V. : als subst. m. Zittern A 58,33 COO'lr Zahlwort sechs C 12,2; 13,18; 15,[8; 18,1; 19,18.20; 34,9.27; A 57,56f.

'f' A 43,51 -T~C€

(mit Zehner) C 18,11.17

CO'lr€N n. m. Wert: N~W€CO'lrNT=

COO'lrN

V.

viel wert sein: Nö..W€CO'lrNTO'lr C 11,9 Nö..C€W0'lrNTO'lr; S. auch wissen C 11,14.15; 13,27; 20,24; 43,4 CO'lrN; A 35,7; 44,11; 57,38; 60,58f.;

N~W€­

Indices zum koptischen Text

349

17

B 129 fol. 59v,52f. CO'lf€N- C 22,18f.; A 63,55 CO'lfCON= : CO'lfCON[' A 44,1 Of. CO'lfCONC C 38,9 COO'lfTN v. ausstrecken A 29,9 COO'lfTN €BO~ C 23,12; 24,16; 38,16f.; 55,13 COTN; A 65,13; B 111,46f.; 120,42f. COO'lfT€N €BO~ A 29,26f. CO'lfTOON qual. gerade sein C 35,5 CCOO'lf2. v. intro sich versammeln C 48,[21f. tr. versammeln B 118,21 COO'lf2.€2.0'lfN C 44,7; 56,1 COO'lf2. qual. versammelt sein C 21,25; 36,16; 42,4; 51,1f.; 57,7; 26,34 CJYl€ subst. m. Galle C 54,17 CCOYl v. als subst. m. Verachtung C 18,15 C~Ylq Zahlwort sieben C 18,2; 22,3 Ylq .[28]; 24,19; 27,19; 29,6; 32,9.11f.; 35,[25; 38,12; 44,16; 17 49,4; 49,10.14; Kol. [20.[26; A 62,62; 64,33; 79,7.14; B 129 fol. 59r,44 C~Ylq€ f. C 23,[1.15; 47,5; 38,20; 53,21; A 64,39; 65,26; B 123,40f. -C~Ylq€ (mit Zehner) C 18,10.18 c~q subst. m. : 17 NC~q adv. gestern B 129 fol. 59r,54 CHq'€ subst. f. Schwert C 25,22; B 112,32f. C~2. subst. m. Lehrer C 22,21; A 30,44 C002.€ v. entfernen: C~2.CO= : C~2.COC C 20,13 C2.~J v. schreiben C Kol. 7; A 36,13, B 129 17 fol. 60r,20f. als subst. m. Schrift C 32,[6; 47,9; B 117,39 C2.~JC= : C2.~JCO'lf C 27,15f.; Kol. [9.13 CH2. qual. geschrieben sein C 32,[6].9; 43,18; 46,20; 47,9; A 79,4; B 117,40 C2.JJt\€ subst. f. Frau C 20,12.17,31,19; 32,18; A 60,33; 79,38.[52 r. R.; B 129 17 fo1. 59r. 15f.[35.51; 117,12 2.JJt\€ A 60,17 mit art. def. monogr. 6JJt\€ 2.JOOJt\€ pI. C 20,[8; 36,[25 2.JOJt\€ C Kol. 16; A 59,64 C~2.0'lf subst. m. Fluch C 17,10f.; 18,10; 19,6; A 53,58; 54,32 Cco.zs..ß €ß~2.0'lf v. zurücklassen: CO.zs..ß= : Co.zs..ßO'lf C 26,[26f. T - art. def. f. passim T€- art. def. f. vor Doppelkonsonanz im Anlaut und vor best. Zeitausdrücken (Till §88) passim T- als Determinativum vor dem durch €T- u.s.w.nominalisierten Prädikat C 20,10.14.16; 22,23.[28]; 23,4; A 64,8.26.31; 66,1; 79,47; B 118,12 T~- praef. poss. C 20,9; 34,17; 65,27.55 T€= art. poss. : T~ C 15,17.27; 21,2.9; 22,7.12.22.22.24.25.26.27.27; 23,3.5.12.14.18.22; 23,23; 24,[5]; 25,20.24.24; 26,4; 28,1; 32,18.21.23.27; 37,21; 39,15.15.21; 40,1; 41,13; 43,9.18; 45,7.14.[16; 48,2; 49,2.13; 52,4.11; 54,9.14 T;.15; 55,20; 56,2; A 36,44; 46,35; 61,22.45; 63,12.19.27;

Indices

350

64,12.13.15.16.18.23.47; 65,14.36.52.{53}; 66,10.26; 79,51; 80,3; 89,6.62; 90,1.24; B 129 17 fol. 60r,40; 111,29; 112,26.35.51; 117,28; 118,17.26; 119,43; 120,54; 121,58; 123,31; 124,45 T€K C 14,8.10.[11].12.14.15.16.29,1; 32,18; 39,27; 40,4.[5.20; 50,1.17; 54,5.26; A 30,35; 36,[6; 17 44,46.55.59; 45,5.8.[13]; 79,38; 89,12; 90,42.54.62; B 129 fol. 60r,16; 111,16; 122,12.17.19; TK C 50,13 T€ C 26,11.15 T~ T€q C 11,7; 12,13; 15,3; 16,18.[30; 17,4.6.[8.21.[22; 22,[4].16.17.20; 24,15.16.18; 26,19; 27,[9; 29,23; 31,16.19; 32,[6]; 33,[1; 36,13; 36,14; 39,[5]; 42,18; 44,14; 47,7; 51,15.19; 56,6; KaI. [3]; 17 53,25.28; A 44,17; 54,2.15.17.24; 63,4.45.49; 66,59; 79,4; 80,17.19.46; 89,18.34; B 129 fol. 59v,36.38; 111,47; 112,40; 117,12.41; 120,43; 121,20 T€C C 23,[5]; 24,[24; 33,[2]; 34,25; 38,17; A 30,10.12; 60,14; 64,29; 66,60 T€N C 24,[3; 34,7; 37,26; A 66,21; B 119,55 T€TN C 37,19T; B 119,40 17 T€'lr C 12,11; 45,10; B 129 fol. 59v,46; 123,38 T€ pron. deloe. bzw. Copula C 11,14; 18,[7; 20,[25; 22,17; 24,24; 28,1; 42,9; A 65,41; B 111,3.62; 124,47 t- art. dem. (emotional) C 11,20 t v. geben C 11,8; 15,3; 21,13; 22,8; 23,16.18; 26,4; 27,8.14; 28,5.19; 33,20T; 36,13; 41,12; 42,21; 43,14; 47,19; 48,2.11; 50,13; 51,15; 54,4; 57,17; A 35,9; 43,9; 45,25.47; 53,41; 61,61; 17 62,44.50; 63,19; 65,19; 65,30.35; B 129 fol. 59,13; 59v,[29].37; 60v,7; 112,50; 123,30; 124,7.20.47 t- C 41,22; B 123,53 T~~=:

T~~q C Kol. 10; B 129 fol. 59r,10 T~~C 23,20.20; 26,5; 47,17; A 65,43.46; B 111,5.8; 112,53 T~~'lr C36,19;54,1O.12; A43,6f. TO qual. gegeben sein C 56,19 TO 2,JOOOO= angetan sein (Kleidung) : 2,JOOooq C 32,[1]; B 117,32 t €60~ verkaufen C 37,27; B 119,56f. P€qt subst. m. Geber C KaI. 16 s. auch K6oq, AaJ.l1tac;, TOOT=, O'lr~, O'lrOJ, 2,H'ö' TO n. f. Teil: in ..\\NT..\\~JTON2,O'lrO Gier ("größeren Teil lieben") C 18,[20f.; s. auch ..\\€ lieben; 2,O'lrO TOO= freies pron. pass. f. die zu ... Gehörige: TOOJ C 42,9; B 124,47 T6~ Zahlwort zehntausend C 21,[25.25; 24,11.12.12.12; A 62,43.43f.; 66,44.45.47 THH6€ subst. m. Finger C 52,3; 54,8; 55,14 THHJl€ C 49,7 T660 v. : als subst. m. Reinheit C 40,20.[24 T~J pron. dem. C 27,9; KaI. 12; A 60,22.28; 65,41; B 111,3 T€f- art.dem. C31,I1.14.20; 12,18; 13,13; 15,10.13;28,2;34,10;46,6; A43,39;46,13.23f.; 17 57,33; 80,57; B 129 fol. 59r,51; 119,59 T~€JO v.: T~H'lr qual. ehrwürdig C 14,13; 56,2.4 T~€fH'lr C 15,4; 28,10; A 45,51 als subst. m. Herrlichkeit C 34,10; 42, 7 T~JO C 48,6.15; 57,13 T~fO'lr Zahlwort fünfzig C 31,23 17

Indices zum koptischen Text

v. zugrunde gehen C 16,4 adj. unzerstörbar C 56,3 TWK v.: TWK N2,HT Mut fassen C 42,20; 43,14 TWKC v. befestigen C 54,14 TOKC qual. besetzt sein (mit Edelsteinen) C 46,12 T c)..?\.O v. aufsteigen lassen, auflegen C 42,18 Tc)..?\'O= : Tc)..?\.OJ C 50,20 Tc)..?\.€- C 19,[24; 38,26; A 89,11.17 Tc)..?\.H'ö" qual. hängend, aufsitzend sein C 22,14; 26,[20; A 36,24f. 63,39 Tc)..?\.O €2,pc)..J darbringen C 26,6; 41,9; 56,[14; B 112,58ff; 123,20f. TW?\.K v. ausreißen C 17, [21 T€?\.H?\. v. jubeln C 50,10 als subst. m. Jubel C 28,12; 31,11; 56,11 TW?\'Jt\ v. beschmutzen C 17,[22 Tc)..?\.GO v. heilen: Tc)..?\.G€- C 20,21; A 60,23.46f. T Jt\- Negation: beim Infinitiv B 124,20; beim Konj. B 112,17 beim Kond. C 52,3; 55,1 Tc)..Jt\O v. wissen lassen, mitteilen, hinweisen: Tc)..Jt\€- B 112,41f. Tc)..KO

c)..TTc)..KO

Tc)..Jt\O=:

A 46,32 C 26,61 T c)..Jt\OO'ö" C 48,13 Jt\c)..Tc)..Jt\O= impt. : Jt\c)..Tc)..Jt\OJ C 12,21; 13,[8].23; 14,[8f.; 15,8; A 43,25f; 44,51; 46,9f. tJt\€ subst. m. Dorf C 39,16; 55,8; A 90,5; B 121,46; 122,1; 124,19 Tc)..Jt\OJ

Tc)..Jt\ON

T Jt\c)..€JO v. :

qual. geehrt, angesehen sein C 37,21; 41,4 v. erschaffen:

TJt\c)..€JH'ö" Tc)..Jt\JO

Tc)..Jt\JO= :

20,38 C 16,17; 29,24f.; 34,24 als subst. m. Geschöpf A 79,33; B 118,47 TWJt\C v. begraben: Tc)..Jt\JOJ

Tc)..Jt\Joq

TOJt\C= :

C 49,2 C 44,17 TWN Fragewort wo, wohin C 11,11; 21,1; A 61,15 €TWN wohin C 11,22; A 57,40 NTWN woher B 119,58f. €60?\' TWN woher C 38,[1 TWN in der Verbindung t-TWN streiten C 18,3 TOJt\CT

TOJt\Cq

351

352

Indices

TNNOO'ö" v. senden C 14,6; A 44,37 TNNOO'ö"= : TNNOO'ö"C 41,11 TO'ö"NOC v. auferwecken C 51,5f. TO'ö"NO'ö"NOC TO'ö"N€C- C 20,16; 44,[1; A 60,30; B 122,20 TO'ö"NOC= : TO'ö"NOCT C 50,15 TO'ö"NOCK C 48,[24] TO'ö"NOCq C 22,6; 48,14; A 63,6f. TO'ö"NOCO'ö" C 43,1; 48,12 TONTN v.: TNTOON qual. gleichen C 31,27; B 117,26 TN2, subst. m. Flügel C 46,18 T€N2, A 30,37 T߀ n. oben C 31,26 NTTI€ oberhalb; als subst. m. Oberteil C 46,23 tTI€ subst. f. : .zs.1 t߀ kosten C 52,[21 t߀ subst. f. Lende C 45,10 T~TIPO

subst. f. Mund C 17,22; 24,15; 45,14; A 35,37

TP€- info caus. C 24,21; 25,21; 27,23 THP= ganz, alle: THpq C 11,16; 15,22; 16,13; 22,15.24; 23,2.[5].16; 27,3.16, 28,17; 30,3.18.20.21; 34,22; 38,6;

39,3; 40,22; 48,[21]; 49,11; 50,4; 56,1; Kol. 15; A 44,7; 53,15; 58,3; 64,11.44; 65,18, 79,7; B 112,21; 120,49.58, 123,60; 124,41 THPC C 21,17; 26,22, 28,7; 32,25 PC; 34,2lf. 35,[1]; 45,[1; 46,13; 48,20; A 62,18; 79,58; 80,8; 90,15; B 118,23.35.41f. THpN C 43,14; 41,2; 52,22; B 11 1,26f.; THP€N A 35,42; 45,38 THpTN C 28,17 THpN; 54,2 THP0'ö" C 11,17; 14,[1].21; 19,22,20,23,22,2.7; 23,10; 25,3.19; 26,17; 27,10; 29, 17f.26; 30,25.26; 31,12.14 THpO. 15.16; 32,20; 33,15; 34,11.17.18.[23; 35,8.17.18.22.23; 36,2.4.11.16.22.25; 37,6; 39,[13].28; 41,5; 42,24; 43,12; 44,5; 45,9.12; 55,18; 56,25; 57,[5].12; 17 A 44,23f.; 45,24; 59,30; 63,9; 65,61f.; 79,28.42f.; 89,56; 90,46; B 129 fol. 59v,3; 112,8f.; 117,60; 118,49.62; 119,26; 121,33f.; 122,60f.; 123,6.14 THpq n. m. All C 26,20; 30,15.22; Kol. 13; A 63,42; 64,29 17 €ßTHpq adv. überhaupt A 46,4; B 129 fol. 60v,21f. TOOP€ : K~ TOOT= €60(\ verzagen: TOOT C 120,10 TOOTO'ö" C 41,[24 K€ TOOT= €60(\ : TOOT A 63,21f. TOOTO'ö" B 123,56f.; S. auch KOO t TOOT= helfen : TOOT C 22,[9, A 63,1 9f.; S. auch t 2,1 TOOT anfangen C 27,11 S. auch 2,IO'ö"€ .zs.€ TOOT= Hand ausstrecken: TOOTO'ö" A 29, 13f. S. auch .zs.o €TOOT= in die Hände von, zu : €TOOTK C 27,19

Indices zum koptischen Text

€TOOTq C 27,17 : NC~ToTq adv. sogleich C 11,5 NTN- praep. bei von: NTJII.- C 42,9 NTOOT= durch, bei: NTOOT C 12,23 NTOOTK C 12,20; 19,12;50,12; A57,25; B 118,5 17 NTOOTq C 20,10; 45,4; A 54,23f.; 59,7f.; B 129 fol. 59r,51 17 NTOOTO'ö" B 129 fol. 59r,25f. '

NC~TOT=

2,JTN- praep. durch C 29,[4; 44,[1; B 112,4 2,JTJII.- C 22,10; 26,19 €BO'c\ 2,JTJII.- C 23,19; A 65,38f.; Bill, 1f. €BO'c\ 2,JTOOT= durch: 2,JTOOTK C 39,[29; 40,[16; A 90,51f. 2,JTOOTN C 51, 12f. 16f. TWpn v. rauben, entreißen C 17,8f.9.12, A 54,27.35 T€p€n- A 54,30 TpJp subst. f. Ofen C 19,[25]; A 58,12 TPOWp€W v.: TP€WpWW qual. rot sein C 49,11 TCO v. tränken C 25,6 TCÖ= : TCOJ C 54,17 TC~BO

v. zeigen:

TC~BO=

:

TC~BOJ

C 47,11; 49,3 C 42,14 JII.~ TC~BO= impt. : JII.~TC~BOJ C 47,8 JII.~TC~BON C 49,20f. (T)CTO v. zurückbringen C 25,7 TCO CTO= : CTOq B 117,6 TCTH'ö" €BO'c\ qual. verachtet, verworfen sein C 37,20 CTH'ö" €BO'c\ B 117,6 T~~T€ v. strahlen C 47,14 TC~BOO'ö"

TOOT= : s. TWP€ TO'ö"W= subst.: 2,JTO'ö"W= bei: 2,JTO'ö"Wq C 21,9; A 61,44 T~'ö"O

v. lehren, verkünden C 32,[28], A 80,10 : T~'ö"OO'ö" C 27,21; 28,10 TH'ö" subst. m. Wind A 80,61 t0'ö" Zahlwort fünf C 18,1; 33,22 -t€ (mit Zehner) C 18,8 -tH C 18,17; 28,3 TOO'ö" subst. m. Berg C 20,22; 38,[7.16; 50,25; 53,5; A 60,51; B 112,57; 120,8 TOO'ö"€ subst. m. Sandale C 32,10; A 79,9f. T~'ö"O=

353

354

Indices

TWO'ifN v. aufstehen C 11,3; 13,19; 19,7; 21,16; 23,[6.7].; 26,[2.18; 36,17; 41,6.20f.[24]; 42,2.23; 43,[3].22; 44,19.20.[22; 51,13.22; 52,5.7.17.24; 55,1; 56,9.14; A 30,28.56; 43,54; 57,6; 17 59,24.37; 62,13, 64,56; 66,37; B 129 fol. 60v,16; 111,37; 112,44; 123,14f.20.47; 124,2.11.25 TWO'ifN €Bo(\ auferstehen C 52,20f. TWO'ifN €2,PÖo..J aufstehen C 43,2; 48,3; 56,20; TWO'ö'N €25...H\- sich erheben wider A 59,12f. TWO'ifN 2,Öo..- tragen C 22,23; 23,4.24; A 64,9f.26f.; 66,1f. 2,Öo..PO= : 2,Öo..poq C 26,16 2,Öo..po -TH'ifTN pron. pers. 2. pI. nach dem stat. nom. C 38,[5; 43,9.21; 52,9; 55,20; A 30,25; B 119,19 TÖo..lliO v. vermehren: TÖo..lli€O€Jlli- s.O€Jlli TÖo..2,O v. erreichen C 40,[5] TÖo..2,€- C 40,4; 45,1 TÖo..2,O=: TÖo..2,OJ C 15,11; A 46,18f. TÖo..2,OR C 40,[11]; 48,6 Öo.. TTÖo..2,Oq adj. unbegreiflich C 33,18 TÖo..2,O= €pÖo.. T= aufstellen: TÖo..2,OO'if €PÖo..TO'if C 31,21; B 19,14f. TÖo..2,H'if €pÖo..Tq qual. C 21,[26 t2,€ v. sich satt trinken C 23,16 eBBJO v. sich demütigen: eBBJO= : eBBJOR C 41,8 als subst. m. Demut C 41,8 TW2,.H\ v. einladen C 50,22 P€qTW2,.H\ subst. m. Einlader C 51,9f. T€2,N€ subst. f. Stirn C 32,7; A 79,5; B 117,41 TO'if 25..0 v. tr. heil machen : TO'if 25..0= : TO'if 25..0 J C 34,17 TO'if 25..0 TO'if2S.00'if C 35,[3f. TÖo..2S.PO v. befestigen C 16,[8; 40,18; B 122,39f. als subst. m. Starker C 29,5 TÖo..2S.pH'if qual. stark sein C 14,24; 38,16; 53,22; A 45,32 TW6€ v. intro sich anheften C 55,19 v. tr. anheften, pflanzen: T€6- A 35,25.[28 T006= : T006q C 40,[9]; 55,10 17 TÖo..6= : TÖo..6q B 129 fol. 60v,47; 122,33 T6Öo..€JO v.: T6Öo..€JH'if qual. verdammt C 17,[7 6Öo..€JH'if A 54,21f. TW6C v. : TÖo..6C qual. befestigt sein C 23,[1]; A 64,37 TÖo..6C€ subst. f. Fußsohle C 40,14 O'if - art. indef. sg. passim

Indices zum koptischen Text

355

O'lr pron. interrog. was? C~ 11,14.15; 12,8; 13,13; 16,23; 21,5; 22,12; A 43,29.39; 53,42; 61,25; 17

63,28; B 129 fol. 59r,9.18 17 O'lrÖl. Zahlwort und pron. indef. eins, einer C 12,13; 31,13.14; 36,13.14; B 129 fol. 59v,40.42; -O'lr€ (mit Zehnern) C 18,5.[13; 52,13 O'lrÖl. O'lrÖl. jeder einzelne, einer nach dem anderen C 42,7; A 43,23f. JlO'lrÖl. JlO'lrÖl. C 46,16f.20.21.24 O'lr€ v. sich entfernen A 54,49 O'lr€ €BO~ C 17,24 O'lrH'lr qual. fern sein C 43,5 O'lrW v. aufhören C 17,15; A 54,47; mit Circumst. : etwas schon getan haben C 43,2 O'lrW subst. m. Nachricht C 44,14 O'lrW subst. m. : t O'lrW hervorbringen A 65,30 O'lrÖl.Öl.B qual. heilig sein C 29, 19.19f.20; 39,8; 40,13; 42,11; B 124,52 €TO'lrÖl.Öl.B heilig C 13,[25; 16,17; 17,3; 20,8; 21,4; 22,23.24.[26; 23,19; 24,[26; 25,16; 29,8.15.22; 30,[2.15f.25; 32,[8f.13; 33,6.23.25; 34,[29]; 38,25; 39,7.10; 42,20; 43,26; 45,15; 49,8.17; 51,8.19; 54,24.[26; 55,9f.12; 57,20.[21; Kol. [1.2]; A 36,48f.; 58,46f; 60,1; 64,14.25; 17 79,3; 80,25; 89,16.41.47.51; B 129 fol. 60r,44f.; 111,33.59; 117,47f.53; 129,41f.62; 121,26.31; 123,24; 124,1 O'lrBÖl.W v. weiß werden C 50,19 O'lrWBW adj. weiß C 46,14 O'lrOl interj. wehe! C 16,[28].29; 20,3; A 53,54.55; 58,35 O'lrOJ subst. m. Gang, Lauf: als v. herumgehen C 11,19 t O'lrOJ NCÖI.- sich umtun nach C 21,5f. t Jl€= O'lrOJ sich aufmachen: Jl€qO'lrOJ C 48,11 Jl€'lrOOJ Jl€'lrO'lrO J C 54,4 t ),\߀=O'lrOI : JlÖl.O'lrOJ C 47,19 O~O€JN subst. m. Licht C 11,23; 15,[23; 17,13.16.20; 20,[5f.; 22,5; 23,11.12; 24,20; 26,[3].[11 f., 29,11; 30,[4.7].17; 31,[5]; 32,[3].[6; 33,5.12.13; 35,25.26; 39,24.[27]; 46,1.11; 47,12f.; A 29,56.63f.; 36,41; 46,51.54; 54,40; 59,45f.54; 63,5f.; 65,10; 89,61 f.; 90,44, 17 B 129 fol. 60r,39; 111,56; 112,49; 117,33f. P O'lrO€IN erleuchten C 21,[27.; 27,10; 32,11; 35,24; 38,[13; 44,[23]; 46,1.13; B 120,21f.; €P O'lrO€IN A 36,43; 79,12f. P€qp0'lrO€JN subst. m. Erleuchter C 31,[4 O'lrO€JW subst. m. Zeit C 14,[1; 20,22; 25,14.17, 27,16; 36,10; 37,[1; 38,[6]; 42,10; 43,16.18; 17 46,16; 50,12, 51,18; 53,16; A44,21; 60,49; B 129 fol. 60v,38f.; 120,5 O'lr€~~€ n. f. Lied, Melodie C 32,3 17 O'lrW)'\ v. essen C 11,6, 17,23, A 129 fol. 61,16.27f., B 119,6 O'lrW)'\ NCÖI.- nagen an C 18,23 NCW= : NCWq C 17,[23; 19,[4 6INO'lrW)'\ subst.m. Speise A29,IO O'lrN- es gibt C 21,8 O'lr€N- A 61,42f. O'lr NT Öl. = )'\)'\ÖI. 'lr haben: €-'lrNTÖl.q C 43,5 O'lrNTHTN C 53,3f.

356

Indices

O'(fNO'(f subst. f. Stunde A 30,55; O'(fNOO'(f€ pI. C 12,24; A 43,1 T€NO'(f adv. jetzt C 13,12; 41,3; B 123,8; NT€'(fNO'(f sogleich C 31,19; 34,[29f.]; 38,[11]; 39,[11]; 44,17.21; 45,15; 46,[8f.; 47,11.[22; 17

B 129 fol. 60v,26; 118,40; 120,18 npOCT€'(fNO'(f zur Stunde, sogleich C 38,9; B 120,13 O'(f€IN€ v. vergehen A 43,3.17 O'(fON pron. indef. : .lt\N O'(fON niemand C 50,2 O'(fON NI.It\ jedermann C 13,12; 23,21; 34,8; 53,11.13; 54,25; Kol. 17; A 43,36; 45,60f.; 57,47; 65,49 O'(fOON v. intr. sich öffnen C 22,[3]; 24,18.19; 38,[12]; 57,[4; A 62,64; B 111,52; 120,19 17 tr. öffnen C 24,[2; A 36,33f.; B 129 fol. 60r,31f. als subst. m.: P O'(fOON öffnen C 56,5 O'(fN~.It\ subst. f. rechte Hand, rechte Seite C 23,12.14; 24,16.25.25; 28,19; 29, 11f.; 38,17; 43,18; 17 57,[6; A 65,14.22f.; 89,9; B 129 fol. 59v,36.40; 111,48 2,JO'(fN~.It\ zur Rechten A 66,24f. O'(fNoq v. frohlocken C 34,15.18; 35,22~ 41,14; 50,21; 57,4; A 36,38.45f.; 17 B 129 fol. 60r,35f.; 118,30f. als subst. m. Wonne C 28,12; 35,12 NOq O'(fOON2, v. (sich) offenbaren C 52,18

48,8; 54,[3;

O'(fON2,=: O'(fON2,K C 51,[23f.[25 O'(fON2,q C 12,9; 26,14 ON2,q; 42,[4.[22; 51,12; 52,7; 56,8; B 124,36 O'(fON2,= €BO(\

C 44,[4]

O'(fON2,K C 15,[16 O'(fON2,q C 38,10 O'(fON2,C 22,14 O'(fPT subst. m. Rose C 49,11 O'(fPOT subst. m. Jubel C 20,[27]; A 61,7 O'(f€PHT€ subst. f. Fuß C 32,4; 38,15; 40,14; 44,20f.; A 35,[29.[30f. 33f.; 79,11f.;

B 124,62 O'(fOOcq v. : O'(fOcq qual. vernichtet sein A 46,7 O'(fOOT adj. einzig C 19,22; 22,[29]; 37,[7; 52,10; 55,7.8; A 57,62; 64,35 O'(fTOO= praep. zwischen: O'(fTOOO'(f C 39,20; A 90,21 O'(fOOT€ subst. m. Gemüse C 21,9; 37,[27; A 61,46; B 119,56 C~NO'(fOOT€

subst. m. Gemüsehändler C 37,[24f.

O'(fOOTB v. : O'(fOTB qual. übertreffend sein C 44,7 O'(frnH subst. f. Nacht C 21,[8*.16*; A 61,39*; 62,12*; B 129

* mit art. def. T€'(frnH O'(frnOO'(f€ pI. C 12,25; A 43,2 17 O'(fOOrn v. wollen 47,14; 51,25; B 129 fol. 59v,19 als subst. m. Wille C 16,[25]; 28,9.20; 35,17; 36,25; B 119,1

17

fol. 60v,14f.;

Indices zum koptischen Text

357

O'lfOOW6 v. anheben (die Rede), antworten, respondieren C 15,10; 24,13; 25,[3], 26,8; 32,16.24;

37,[6.18; 39,11; 41,2.19f.; 43,7f.; 44,24; 45,2; 46,24; 47,7; 48,4; 51,4; 52,13.19.[24; 54,7.21, 55,2.16f.; 56,12.16; 57,10; A 46,15; 66,16f.54; 79,29.53; 89,52; B 111,24f.; 112,7.64; 117,61; 118,18f.; 119,25f.35; 121,32; 123,5f.42 O'lfOOW6 NCOO= respondieren : NCOOO'lf C 22,2; A 62,58f. O'lfOOWT v. grüßen, küssen, huldigen C 29,18; 34,[28; 35,18; 44,23, 49,19.[27]; 54,4; 57,[5; B 118,23f. O'lfOOWq v. zertrümmern C 16,2 O'lfOO2, v. intro sich niederlassen, weilen, wohnen C 22,[26; 24,23; 40,15; 45,16; A 64,17; 90,56; B 111,57 O'lfc)..2,= tr. setzen, legen: O'lfc)..2,T C 45,20 O'lfc)..2,q CA 61,47; 62,5 O'lfc)..2,C C 52,4 O'lfH2, qual. sich befinden C 17, 18f.; 46,14; KoI. 23 O'lfc)..2,= N- folgen: O'lfc)..2,O'lf C 47,2 O'lfc)..2,= NCOO= folgen: O'lfc)..2,K NCOOJ B 122,58f. O'lfH2, NCc)..- : A 54,57f. NCOO=: tlCOOK C 55,8 NCOOq C 26,23 O'lfOO2,Jt\ V. respondieren B 111,42f.

als subst. m. Deutung C 20,[27; 22,20; 23,[2]; A 61,4f.; 63,61; 64,41 O'lf2,Oop subst. m. Hund C 16,24 O'lf .zs..c)..J V. : O'lfo.zs.. qual. gesund sein C 50,14

als subst. m. Heil C 14,[25; 24,3; 25,13; 28,15; 31,[9; 34,6; 35,5; 49,13; 50,20; 52,[22; Kol. 13; A 30,61f.; 35,41; 45,37; 58,49; 65,60; 66,19 O'lf006Jl V. zerbrechen C 16,[2]; 17,4; A 54,14 O'lf06Jl qual. zerbrochen sein C 19,24 O'lf6Jl; A 58,5f. v.: qual. gekrümmt sein C 12,3.5 OON€ subst. m. Stein C 46,12, A 62,7 2,J OON€ steinigen A 35,54.55,36,29.53; OONK V. aufspringen: OO~K

O~K

S.

auch 2,JO'lf€

ONK= €2,pc)..J : ONKq C 19,9 oNrq A 57,13 OON2, V. leben C 36,[4; 56,2.4, 30,35

als subst. m. Leben C 11,23,15,23; 17,2; 22,[22; 23,4.[5],17; 24,[2]; 25,[4f.; 30,5.8.20; 31,5, 33,20,34,6; 36,22,43,24; 46,7; 51,3; 56,2f.9; 57,18; A 45,26; 58,43; 64,10.28.50; 65,32; 66,19; B 129 17 fol. 60r,23; 32r,26; 112,30f. OONc)..2, A 54,9

358

Indices

ON2, qual. lebendig sein 15,20,17,4; 24,[8]; 32,16; 33,[4.20, 36,3; 41,14; 44,20; 48,3; 50,3; 52,2; 36,56; 79,28; 80,31; B 117,60; 118,44 ONo..2, A 54,13 A 30,57, Wp.2S.. v. : als subst. m. Sicherheit C 27,22

OP.2S.. qual. sicher sein C 21,6; A 61,34 WTB (Nebenform zu O'lf'WTB) v. hinübergehen, durchschreiten, C 46,[1.2 WTß v. : OTß qual. beladen sein C 46,16 WTß v.: OTß qual. eingeschlossen sein C 14,5; A 44,34 WW v. rufen, lesen C 47,9; A 44,27 o..W- part. conj. s. 0..2,0'" o..W= : o..W0'lf' C 32,[7]; B 117,43f. WW €BO(\ C 14,3; 19,[27]; 22,15; 24,[4f.; 44,18; 53,19 O'lf'WW; A 35,46; 58,19; 59,19f.; 63,43; 17 B 129 fol. 59r,45f.; 118,42 WW'" v. ersticken C 13,3 WW€'" A 43,12 W2,€ v. sich hinstellen: o..2,€po..T= : o..2,€po..TK C 44,20 o..2,€po..Tq C 12,15; 24,9; A 62,47f. o..2,€po..TO'lf' C 20,20; 21,[28]; 24,10; 45,32; A 60,40f.; 62,53; 65,40; B 111,40 o..2,€po..T= €.2S..N- Vorsitz fUhren: o..2,€po..Tq C 56,24f. W.2S..N v. weichen C 13,5.6; 37,15 W.2S..€N A 43,19f.22 o..TW.2S..N adj. unvergänglich C 38,24; B 120,38 W- können C 15,17; €W- C 27,15; 40,8.20; 47,9.[17; 53,23; A 30,22; 45,62; 46,36; B 122,46; s. auch 6"'60'" "'NW- s.60'"

N€WT€- nicht können A 30,21 f. Wo..- praep. zu C 23,[8]; 28,25; 29,2; 36,11.20: 39,22.[26].29; 40,10; 41,17.21; 43,3.27; 44,[6]; 50,13; 51,14; 52,1.17; 57,22; A 36,49; 46,50; 64,53.61; 66,34; 122,35; 123,40.50; 124,4.15 Wo..pO= : Wo..POJ eil, 13 Wo..po B 112,16 Wo..PWT€N A 65,33f. Wo..2,po..J : s. 2,po..J Wo.. v. aufgehen (Gestirn) C 12,15; 23,13; 24,[1], 25,[24]; 26,15; 32,[4]; A 65,16; B 117,37 W€ subst. m. Baum, Holz C 28,[25 W€ Zahlwort hundert C 25,23; A 79,8 WO Zahlwort tausend C 21,19.21.22.24.24.24; 24,10.10.11.11; 29,12.12; 46,23; 47,4.13.20; 50,5; A 62,25.30.35.40.41.41.42.42; B 111,41.41 WJB€ v. sich ändern, wechseln C 12,23.25 WBHP subst. m. Genosse C 35,13; B 118,51; 123,50; 124,43 WBp- C 42,6; 54,[1 WBHP- C 42,6; 54,[1 WJH subst. f. Länge C 31,23

Indices zum koptischen Text

359

Wb..lpE subst. f. Hürde A 53,25 WW(\ v. : als subst. m. Beute C 26,25 W(\H(\ v. beten C 48,1 als subst. m. Gebet C 41,19, 43,9 WW(\Jt\ v. riechen C 41,17 WE(\EET subst. f. : flb.. TWE(\EET Bräutigam C 36,[5f. Jt\b..NWE(\EET Hochzeit (im weiteren Sinne von Hochzeitsfest, -saal) C 50,22f; 51,10 W(\Tb..Jt\ subst. m. f. Senf C 53,5 . WHJt\ adj. klein C 14,13.26,49,[24; A 45,[3.41 WJt\Jt\O subst. m. Fremder C 17,9; WEJt\Jt\O A 54,29 WJt\O'lfNZahlwort acht C 17,1.3; 35,[9 -WJt\HN (mitZehnern) C 18,11.19 W0Jt\NT Zahlwortm. drei C 11,4, 17,[25]; 19,[26; 31,17; 46,4; A 57,9; 58,40; 17 B 129 fol. 60v,lOf. 17 W0Jt\TE f. C 21,21; A 30,54f.; 58,17; 62,31; B 129 fo1.60v,12 -WOJt\TE (mit Zehnern) C 18,[7.15; 21,21; 62,35 WJt\WE v. :. WJt\WIT subst. m. Diener C 13,[7f. WJt\NO'lfqE, WEJt\NO'lfBE s. WINE WNH subst. m. Wurfnetz C 50,27 WNH subst. f. Garten C 20,20, 21,9; A 112,42; 63,45 WHN subst. f. Baum C 46,15; 49,4; B 112,30 WINE v. suchen, fragen C 15,6; A 43,4 als subst. m. in 6Jt\ flWINE besuchen C 19,4; s. auch 61NE WINE NCW= fragen nach: NCWq C 53,16 WJt\NO'lfqE subst. m. gute Botschaft C 32,25; 33,3; 46,5 WEJt\NO'lfBE A 79,60; 80,22 WWNE v. Mitleid haben: WN-, Wb..N- part. conj. s.2.HT WWWNE v. ausschließen: WOON= : WOONO'lf A 58,41 WWNT v. flechten B 32 [W]WT WNe subst. m. Byssos (feines Leinen) C 45,8 17 WONTE subst. f. Dorn C 42,17; 54,13; B 129 fol. 59v,34 WlflE v. sich schämen C 14,10.13.15; A 44,54.58f.62; 45,[4.7.[12 als subst. m. in .zs.1 W'flE beschämt werden C 13,[4.6 b..TWlflE adj. schamlos C 16,[7 WWfl v. empfangen, dulden, kaufen C 22,28 W[W]flE; 38,[1]; A 64,32; B 119,57 Wfl- C 32,20; 35,[7],50,12; KoI. 17; A 79,41; s. auch 2.Jt\OT, 2.'CE; WEfl- C 16,[25; A 54,49 WOfl= : WOflO'lf B 124,23 WHfl qual. angenommen, approbiert sein C 39,5; A 89,36 WWflE v. werden C 12,22; 14,[1]; 16,[29]; 19,5; 24,[1.[5.27]; 36,10; 39,[2].[6.[14.21.27; 40,1.6.[9]; 43,13, 46,<5>; 48,11; 52,10; 53,6; 54,6.19; A 30,61; 44,22; 46,46.53; 54,3; 17 66,12.23; 79,49f., 89,5.8.27f.38.60; 90,23.42f.55; B 129 fol. 60r,10f.40; 111,27f.64; 112,25; 118,15; 120,52.56; 121,5.1 0f.14.18.23.40.56f., 122,33f.

360

Indices

YJoon qual. sein C 13,[28; 27,[1, 30,22; 32,23; 37,[2.25; 41,[10; 43,16; 44,[5; 51,17; 55,5.21; KoI. 25; A 44,13; 58,54.59f.62; B 129 17 fol. 60v,1O; 119,10.51

YJnHp€ subst. f. Wunder C 11,14 P YJnHp€ sich wundern C 48,23; 56,6 YJHP€ subst. ffi. Sohn (von Christus) C 11,8; 12,3f.; 14,6.19; 15,20; 19,10.16; 22,18.20.[21; 23,25; 24,[8.14.25; 25,15; 27,[8.15; 28,[5.7].11.16.19.20; 29,3.7.18.20.21, 30,26; 32,[8.19.22; 33,23.24; 34,12.15f.19.[28]; 36,17; 37,10.17; 38,[3.25; 39,[7].[10.20.24; 40,[2; 40,19.24; 41,[14.[20.[21; 42,2; 44,19; 45,5.15; 47,3.6; 49,8.17; 50,[2; 51,8; 54,[23; 55,15; 57,5.20; A 35,23.[27.[31.44f.; 36,22.39f.42; 44,38; 45,18f.; 46,[43.61f.; 57,42; 59,22; 63,52f.62; 64,5; 17 66,3.8.33.35; 79,2.39.47f.; 89,10.15.40.50; 90,9.17.19.50f.; 90,60; B 129 fol. 60r,12.37f.; 60v 35,[41f.; 111,12.35f.; 117,46; 118,8.14.43; 120,40.60; 121,50.55f.; 122,4.15; 123,36.44.46; I 24,2f.26 (von Menschen, Dämonen) C 12,2.14.17; 13,18; 14,13.16,15,8; 16,14, 19,11.18.20;20,[16.21; 23,24; 23,24; 26,22; 27,20; 29,[26.[27; 30,26; 31,12.15; 32,17.21; 33,[14; 34,11.17.23, 35,[8].21; 36,18; 37,6; 40,13; 42,8; 43,[6; 44,11.15.25; 47,[24; 48,4.5; 48,8.20.22; 49,23; A 45,2.40; 53,18; 59,29; 60,31.47; 65,61; B 129 17 fol. 59r, 17f. [33.41.[42; 117,13f.; 119,24f.; 122,11.41 YJopn adj. m. erster C 17,24; 21,18; 26,10.14, 30,24; 31,16, 35,13,52,18; A 29,29 YJopn€ f. erste A 62,21 YJpn- 13,24, Kol. 23; A 44,6; 80,54; s. auch J,\JC€ NYJOpn zuerst C 36,23.26 YJ~P~2,€

s.

~2,€

YJC- subst.f. Wunde, Wundmal C42,14.15.[16].17;52,3.4;54,9.10.13; A59,8f. YJroc subst. m. Hirte C 16,18, 30,4, 31,2 YJroCOT v. schlachten: YJ~~T= : YJ~~ Tq A 29,40; 30,53 YJT€KO subst. m. Gefängnis C 14,[5]; A 44,35 YJT~J,\

v. schließen C 19,13; A 43,7; 57,27

YJTOPTP v. intr. verwirrt werden C 13,16; A 43,46 tr. verwirren:

YJTPTCOp= : YJTPTCOPT C 13,10; A 43,30f. YJTPTCOP qual. aufgeregt, verwirrt sein C 11,16; 12,21.24; A 58,2f. als subst. m. Verwirrung C 20,1.[2]; A 58,30f.; YJTOPT€P A 58,24 YJ~ 'If subst. m.: P YJ~ 'If nützl ich sein C 37,19 YJO'lf- geziemend Kol. 11 YJO'lfO v. ausgießen : YJO'lf€- C 57,9 YJO'lfYJO'lf v. : als subst. m. Stolz C 17,12,34,[5; A 54.37f. YJroq v.: YJHq qual. C 16,[5]; 19,21, A 57,59 mO'lf2,HN€ n. m. Weihrauch C 56,23f. YJ~.2S.€

v. reden C 15,6, 19,10.15; 27,13, 38,8; 44,[3.21, 48,3.12.13; A 53,9; 57,16.35; B 120,10; 123,27 als subst. m. C 21,3; 22,19; 23,10,38,2; 40,[25]; 53,2; A 29,50f.; 46,2; 61,26; 65,6 ~ TYJ~.2S.€ adj. unaussprechlich C 27,6; 37,12

ql v. erheben, wegnehmen C 1,4; 17,3.[8]; 20,[29]; 23,26; 26,[25; 49,2; 55,14; A 54,10; 61,11; 17 B 129 fol. 59v,48; q€1 A 54,23

Indices zum koptischen Text

361

qJ- C 30,27; 35,[l;J9,[I1]; KoI. 7; A 80,9; s. auch NOB€, POO'lfW, 2,POO'lf q~J- part. conj. C 46,5; KoI. 8; s. auch POO'lfW qJT= : qJTq C 21,[2].7.13; A 61,60 q JTO'lf A 58,44 BJT= : 17 BJT B 129 fol. 59r,49 BJTq A 61,9.40 qJ 2,~- ertragen A 30,23 qw subst. m. Haar C 17,21 qNT subst. m. Wurm C 17,17; 20,3 B€NT A 54,53; 58,33 qWT€ v. tilgen: q€T- C 17,1; B€T- A54,6 qTOO'lf Zahlwortm. vier C 17,[27]; 31,22; 33,16 qTO f. C 21,23; 21,23; A 62,36 -~qT€ (mit Zehnern) C 18,8.16; 29,15; 40,[27 qW6€ v. aufspringen: q06= : q06C C 45,16 BW6€ C32,[3f.; A 35,18; B 117,34 B06= €2,P~J: B06q A 30,45 2,~

- praep. unter, für C 12,21; 22,23; 23,4.24; 35,26; 38,22; 41,18; 49,5.24; A 30,23; 63,10.27; B 112,29; 120,34; 121,18

2,~PO=:

2,~pOJ

C 34,23 C 26,16 2,~pO 2,~pOC C 20,15 2,~PON C 14,5.7; A 44,33.[41f.; A 45,49 2,~PWO'lf A 29,6f. N2,O'lfN 2,~- im Inneren von 49,4 2,€ subst. f. Art, Weise C 48,15; A 43,6 N6€ N-/»'- in der Art von, wie C 17,11.11,31,16; 32,[4; 38,[13].27; 43,4; 45,21; 48,11.13; 17 49,11; 53,4; A 29,45; 54,33; B 129 foI. 60v,8; 117,35; 120,22 NT€=2,€ : NT~2,€ C 43,9; 55,20 NT€K2,€ A 30,35f. NT€Cj2,€ C 32,21 NT€J2,€ dergestalt, derart C 13,13.27; 15,10; A 43,39; 46,13 2,€ v. fallen: 2,€ €2,P~J €2S.».- fallen auf C 13,17; 48,10 2,€ €- finden C 11,20; 13,9.; 19,17.[25]; 21,17; 42,3; 50,15.18.25; A 57,14; 58,14; 59,43; 62,17 €PO= : €poq C 11,23; 44,[15; A 47,49f. €POC C 11,14 2," subst. f. Vorderseite: 2,~poq

362

Indices

2,HT=: 2,HTC C 14,10 2,ITC.11.[12.13 2,HTCj. 15.16; A 44,59; 45,4.8.12 N2,HTC A 44,54f. 2,HTO'lr A 44,62 €BO~ 2,HTCj 14,[2; 50,[26 2,0..T€2,H adv. bevor C 39,17 2,0..6H C 56,15; A 30,54; 90,9; B 112,18 2,0..T€= 2,H vor: 2,o..T€Cj2,H B 112,21f. 2,0..T€'lr2,H C 35,26 2,0..T€= 2,€ : 2,0..To..2,€ A 29,62 2,0..T€K2,€ B 118,9f. 2,0..T€= 2,1 H : 2,o..T€Cj2,IH C 44,10 2,0..T€'lr2,IH C 49,[24 2,16H vor A 29,55; B 122,5f. 2,H subst. f. Bauch, Leib: 2,HT=: 2,HTCj A 35,25.26 2,HTC C 24,23 N2,HT= s. 2,N 2,1- praep. auf, aus C 12,3; 20,22; 48,19; 29,18; 39,20; 52,23; A 58,51,66,24; 90,21; B 129 17 foI. 59v,40.42; s. auch €CHT, corr, O'lrNo..Jt\ 17 2,IWW= : 2,IWWCj C 21,6.10.14f.; A 61,48; 62,5f.; B 129 foI. 59v,[29] als conj. uhd C 15,24; 20,1.1; 27,9,32,7; 39,16; 46,12.[13; 47,18; A 53,6.58; 58,22.24.49; 90,5; B 121,46.62 2,0 subst.m. Antlitz C 12,13.16; 13,14;39,[9];42,11.16,44,23;45,13;46,[17,47,14;48,10; 49,[20;54,11.12; A 43,43;59,11;89,46; BI17,35; 124,50 NNo..2,PN in den Augen von C 37,20 2,WW= /2,W= selbst, seinerseits, aber, auch (Verstärker) : 2,W C51,24;55,11; A30,8 2,WWK CI6,[27]; 32,21.26; 40,[1].3; A 53,53f. 90,12f.;90,39.61; B 121,60; 122,9.22f.36.48 2,WWC C 32,12.22.23; 36,24; 43,[20; A 79,16.46; B 117,49; 118,12.15; 2,WC C 31,23 17 2,WWCj C 32,19; 36,21; 19,6; B 129 foI. 59v,[9; 118,8; 121,44; 17 (abs. ) aber, dagegen C 38,3; B 129 foI. 59r,22; 120,2; s. auch M 2,WWN C 35,20; 38,13.18; 41,2; B 124,17; 2,WN C 49,22 2,WWTTH'lrTN B 119,18f.; 2,WTTH'lrTN C 43,21; 55,20 2,WO'lr C 24,10; 35,11; 51,4; A 66,41 2,Bo.. subst. m. Unruhe, Unglück C 11,15.16.22; 13,[20; 15,9; A 46,12 P 2,Bo.. in Schwanken geraten C 12,23 2,WB subst. m. Ding C 30,23; 33,21; 53,8; 56,[19; B 122,57 2,BH'lr€ pI. C27,13 17 2,BO'lrP subst. f. Linke B 129 foI. 59v,44 2,BOpBp v. niederwerfen CI7,19; BOpBp A54,58f. 2,HBC subst. m. Lampe C 17,13; 2,HB€C A 54,41

Indices zum koptischen Text

363

2,OOBC v. bedecken C 12,16 2,OBC= : 2,OBCq A 54,55 2,0nc= : 2,0ncq C 17,18 2,BCOO subst. f. Gewand C 31,5 2,IH subst. f. Weg C 35,[5].5 2,~1

subst. m. Gemahl C 37,17

2,1€IB subst. m. Lamm C 13,24; 35,[2 2,~IB€C

subst. f. Schatten C 40,[4.[5.; 44,1; 49,5;

2,~IBC

B 122,19f.

P 2,~fB€C beschatten C 25,15; 46,16 2,IOOJt\€ subst. f. Handfläche B 111,55 2,0€IT€ subst. f. Gewand C 17,11, B 129

17

fol. 59v,[28]

2,IO'lr€ v. werfen:

2,1- s. TOOT= 2,OOK v. : als subst. m. Gürtel C 32,1; B 117,30 2,H K€ s. 2,KO 2,KO v.: 2,K~€IT

qual. hungrig sein C 31, 7

2,HK€ als adj. arm C 37,21, 44,4;

2,~€IT

58,37; B 119,41f. Jt\NT2,HK€ subst. f. Armut C 38,2; B 119,60f. 2,~~ subst.: p 2,~~ betrügen C 15,17; 19,14; A 57,31f. 2,OO~' v. fliegen A 30,39 2,H~ qual. im Flug sein A 90,45 2,H~ €BO~ C 39,[28 17 2,~~O subst. m. Greis C 14,12; A 44,61; 45,34; B 129 fol. 60r,30; 2,€~~O A 36,31 2,~~HT subst. m. Vogel A 30,52 2,~06 v.: 2,O~6 qual. süß sein C 30,21 2,OO~6 v. umarmen A 35,20 2,Jt\O'lr subst. m. Salz A 29,23.28f. 2,OOJt\NT subst. m. Kupfer, Bronze C 16,3; 19,25; A 58,12f. 2,Jt\OOC qual. als inf. sitzen C 23,14; 27,[7]; 28,18; 29,[10.11; 47,6.15.17.18; 57,6; A 65,21f.; 66,24; B II 1,28; 2,Jt\OC C 11,24 2,Jt\OT subst. m. Gnade C 48,5; 54,5 wn 2,Jt\OT NTOOT= jmd. danken: NTOOTK C 50,12; s. auch woon 2,Jt\2,~~ subst. m. Diener C 51,5 2,Jt\.2S.. subst. m. Essig C 54,16 2,N- praep. in C 11,1.2.16; 12,11.16.22; 16,[9].20; 17,10; 19,7.[27]; 20,15.19.20; 21,15; 22,1.[28]; 24,[5]; 25,10.20; 26,17.24; 27,[2].22; 28,4.4.22, 29,26; 30,28; 31,12.16.17.28; 32,3.5.9.10.12.15.23; 33,15; 34,25; 35,8.10.24; 36,20; 37,[7].15.19.21.[23].27; 38,[8f.; 39,15; 39,21.28,40,6.[9.17.25; 42,1.10.14.15.16.16.17; 44,[24; 45,17.18; 47,7.21.21; 48,[19]; 49,17; 50,1.9.17; 52,11; 53,21.22; 54,26; 55,24, 56,2.4.11.12.19; KaI. [7].10.18.19.20.22.23.[25; A 36,17; 44,16.26; 46,35.46; 59,33; 60,25; 62,11.56; 63,44; 66,26; 79,7.11.17.51; 89,5.9.62; 90,24; B 129 17 foI. 59r,33.44; 59v,46; 60r,40; 60v,11; 111,29; 112,1.26; 19,51; 20,17; 119,16.39; 120,11.54, 121,6.12.42.58; 124,15.18 2,€N- A 30,12,53,31.55,58,20; 59,31.41; 64,29.34

364

Indices

2,11\- C 11,3.19.23; 12,12; 15,[2.23]; 19,3.8; 20,[1.4; 21,10; 24,6; 28,3.11; 31,28; 35,6; 37,22.25;

39,[3].9.23; 40,22, 43,15, 44,6.19; 45,14.[23.[25; 47,3; 48,10; 49,7.7.10.16; 50,10.18.19.21; 51,2.7; 53,3.9; 54,13, 55,15; 57,16.19; KaI. 1.[22; A 29,28; 36,38; 45,44; 53,11; 17 58,15.25.38.54; 59,48; 61,51; 89,48; B 129 fol. 59r,21; 60r,I1.36; 60v,39; 119,42.51; 120,37; 122,30; 123,32.34.60; 124,23; 2,€11\- A 57,17 €Bo(\ 2,N- von aus, von her C 11,3.10.12; 17,2f.; 19,[8],20,17; 22,[4.6, 23,[7].15; 25,18; 26,[2.11.19, 27,3; 28,17; 32,4; 36,17, 41,25, 42,[23; 43,[3; 48,14.[20f.; 48,[24f.]; 49,15; 17 51,13.[23; 52,5; 54,24f.; 56,9; A 30,18; 58,44f.; 59,37f.; 63,2f.7; B 129 fol. 59v,33f.; 60v,17; 111,13.44f.; 124,12; 2,€N- A 30,9f.; 54,11f.; 57,6f.; 59,25; 64,56f. 2,11\ - C 17,1; 28,24; 29,22f.; 39,[6; 43,[24; 45,16; 46,5; 49,[1; A 35,12.64; 36,27f.; 54,7; 89,38f.; B 19,34f.; 121,24.30; 122,52 €2,O'ö"N 2,11\- 39,[9]; 42,10 2,N-; 47,14; 53,6; 54,12; A 59,9f.; B 124,49f.; 2,€11\ - C 54,11; A 89,45 €2,P~I2,N- herauf von C 11,10f. N2,HT=: N2,HTq C 12,12; 39,23; 40,19 N2,HT; 41,8; 43,25; 44,[17; 45,21, 46,4; 49,[22.[26]; 54,17; 17

55,5.16; A 29,16f.[33.; 30,2f.44; 57,62f., 62,36; 90,33; B 129 fol. 59v,25; 122,41f. 17 N2,HTC C 24,[1; 36,10; 50,15; A 66,12f.; B 129 fol. 59v,2 N2,HTO'ö" C 26,8; 36,[4; 50,5, 117,48 €2,P~1 N2,HT= : N2,HTq C 48,[22] 2,N~= belieben : 2,N~K C 56,19 2,€N- art. indef. pI. passim; 2,N- C 24,11; 37,22 ,2,HN€ subst. m. Spezereien, Weihrauch C 21,13; A 61,61f; s. auch WO'ö"2,HN€ 2,O'ö"N subst. m. Inneres s. 2,~2,WN v. befehlen C 27,19; B 118,4 2,WN v. sich nähern C 47,12; B 122,46 2,~rr subst. m. : 2,~rr richten A 35,9 .2S.1 2,~rr N1I\1I\~= mitjmd. vor Gericht gehen: N1I\1I\~q C 17,[7; A 54,19f. 2,Wrr v. verbergen: 2,Orr= : 2,orrq C 19,15; A 57,36; 2,orrC C 11,21 2,~rrc es ist nötig C 49,12 2,P~1 subst. m. : €2,P~1 adv. herauf, hinauf s. €- praep., €.2S.N- praep., 2,N- praep., W~- praep; BWK, €IN€,

t

rrWT,T~(\O,TWO'ö"N,WNK

W~2,P~1

adv. mit praep. €- bis zu; s. €- praep. subst. m. : €2,P~1 adv. herab, hinab s. €- praep., €.2S.N- praep. 2,pH6 v. still sein C 13,4; A 43,12 2.P~1

2,IP1l\- s. po 2.pHP€ subst. m. Blume C 53,20 2,POO'ö" subst. m. Stimme C 19,[26]; 39,[11]; A 58,21 ql 2,POO'ö" €BO(\ Stimme erheben C 39,[11]; A 80,9 2.P~= : ql 2,P~'ö" €BO(\ C 35,[1 2,POW v. schwer sein: 2,~PW- part. conj. s. 2.HT

Indices zum koptischen Text

2,~P€2, v. bewahren C 27,[22; 32,19; A 79,37; B 118,6 2,OOC v. singen C 44,10; A 62,42

2,OOC 2,JC€

v. zuschütten A 58,11 v. : als subst. m. Leiden, Mühe C 16,25; 17,1O.15f; 20,1; 35,[7]; 42,[21]; Kol. 17;

A 53,49;54,30.51; 79,42; B 124,22; 2,JCJ C 32,20 17 2,~T subst. m. Silberling C 18,24; B 129 fol. 59r,15.25 2,~~T€ v. tropfen C 43,24; 2,~T€ C 55,14 2,HT subst. m. Herz C 12,12; 20,[1]; 21,11; 35,15; 40,17.24; 41,[23]; 43,14; 50,21; 53,14; 57,4; 17 Kol. 28; A 35,4.6,36,28.37; 58,23; 61,52; 90,16; B 129 fol. 60r,35; 123,55 J.\NT~T2,HT subst. f Torheit C 18,17 J.\€CT2,HT subst. f Brust C 24,24 2,~PYJ2,HT geduldig C 35,15; 40,17; 53,14; A 35,[3f5f YJ~N2,HT adj. barmherzig 14,[4 YJN2,TH= sich erbarmen: 2,THK C 12,[4f; 38,22; A 44,32f. 2,THq C 14,[6f.; 34,23; 37,[11]; 41,18; A 44,[41 als subst. rh. A 44,31 YJ~N~2,TH= : 2,THK B 120,33f. J.\NTYJ~N2,THq subst. f. Barmherzigkeit C 29,23; 45,12 J.\NT.2S..~CJ2,HT subst. f. Hochmut C 18,[2; s. auch .2S..JC€ 2,~2,TN- praep. bei C 43,7 2,b..2,TJ.\- A 44,13 2,~2,TH=

:

2,~2,THJ

A 46,26

2,~2,THK

C 15,15; A 46,30f. 25,20 2,~2,TH'lr 25,25 2,~TH= : 2,~THf C 15,14 2,OT€ suhst. f Furcht A 58,20; als v. sich fUrchten C 14,11.16 P 2,0T€ sich fUrchten C 13,20; 42,[20; B 112,17f.21; €P 2,0T€ A 43,57; 61,16f. 2,HHT€ inte~i. siehe! s. €fC 17 2,OOTB v. erschlagen A 59,15; B 129 tül. 60r, [1f.3f. 2,fTN- praep. s. TOOP€ 2,OOTfl v. sich versöhnen C 32,[27; 34,24; A 80,3 2,OOflT B 118,25f. 2,TOO'lr€ subst. m. Morgenfrühe C 20,7; A 59,59 2,fTO'lrOO= s. TO'lrOO= 2,O'lrO als subst. m. Mehrzahl in: J.\NT J.\~fTON2,O'lrO s. TO; s. auch J.\€ lieben als adj. gewaltig A 46,[45 N2,0'lrO €- adv. mehr als C 14,20.[24 €2,0'lrO €- A 79,13; €2,O'lr€- A 45,23 2,H'lr suhst. m. : . 2,H'lr Nutzen haben C 16,[22]; A 53,41 f; s. auch 6N 2,H'lr Gewinn bringen C Kol. 15; s. auch 6fN€ 2,fO'lr€ v. schlagen C 54,15 2,~2,THN

t

t

365

366

Indices

2,J- A 35,54.55; 36,29.53; s. auch (tlN€ 2,OO'l) subst. m. Tag C 11,4.13, 12,11.25; 15,10; 17,14; 19,8,25,24; 28,11.12.12.13.13.14. 14.15.16; 34,20; 49,4.10.14; 50,6; 56,6; A 30,41f.45; 46,16; 57,9f; B 129 17 fol. 59r,21; 60v,13; 112,35; 119,5 17 .h\JlOO'l) heute 11,15; 12,23; B 129 fol. 59r,[35; 118,24f. 2,OO'l) adj. schlimm A 54,1 2,OO'l)T adj. männlich C Kol. 15 2,oq subst. m. Schlange C 19,2 2,o..2,TN- / 2,o..2,TH= : s. 2,HT 2S.€ zur Einführung der direkten Rede C 11,11.19; 12,18, 13,23, 14,4.23, 15,5.12, 16,22; 19,11; 20,18.24. [25].28; 21,2.8; 22,2.16.19, 23,3.[7]. 7, 24,[5].14.27, 25,[3.4.[11].12; 26,[1.2.9].18; 27,21; 28,7.10.18; 29,19; 32,17.25; 33,[1].26.<27>.[28]; 34,[1.2].3.13; 35,19.23, 37,[8].13.16.23; 38,[10].25; 39,[13].14.16; 41,[3].7.11.20.24; 42,5.11.19; 43,[2].7.8.[26]; 44,13.15.18.[25]; 45,3.11; 46,5.9.26; 47,8.16.23; 48,5.20.24; 49,20; 50,1.11; 51,[1].9.11.17.22, 52,8.15.20; 53,1.3.5.19; 54,5.8.18.21.22, 55,1.3.18.24; 56,13.17; 57,10; A 29,35.41.49; 30,7.32.51; 35,47; 36,4.17.37; 44,2.29.49; 45,27.33.39.54; 46,19; 53,41; 57,22; 59,21; 60,37.57.62; 61,9.21.42; 62,60; 63,47.58; 64,8.48.52; 66,9.23.54; 79,26.32.56, 80,14; 17 89,4.56.59; B 129 fol. 59r,9.47; 59v,18.21.50; 60r,14.25.35; 60v,34.41; 111,12.27.43.64; 112,5.10.12.46; 117,58; 118,2.21.34.45; 119,26.30.37.45; 120,16.32.51; 121,35.39.45; I, 123,6.28.45; 124,10.37.51 zur Einführung des Objektsatzes C 11,15.19.21; 12,8; 13,8.13; 14,8.20.[23; 15,[9].16; 19,14.23; 21,[1];31,25; 32,15; 43,4.18; 45,6.[23]; 49,15; 52,5.6.16.20; 55,4; A 35,8; 43,26.38: 45,21; 46,10.32; 53,43; 57,30.39; 61,14.52; 64,55.59; 65,8; 66,34; B 111,35; 112,43; 2S.- (Elision 17 des€vor.h\) B 129 fo1.60,18; 117,22; N2S.€ A43,26 denn, nämlich (explikativ) C 12,21; 13,10; 14,5; 15,7; 19,15; 26,10; 27,12; 28,8.11; 31,15; 34,5.12.15.19'.20; 35,19; 36,17; 40,22; 43,2; 44,14; 48,5.18; 52,3.24; 55,10; A 35,5.58; 43,30; 17 80,2; B 129 fol. 59r,52; 60v,34.48; 111,15; 117,5; 118,25.37; 120,58; 2S.- (Elision vor N) B 122,53 weil (kausal) C 12,16; 44,11; €ßO(\ 2S.€ C 28,16; 32,26; 47,9; 49,12; 2S.- (Elision vor N) B 129 17 fol. 59v,52 . damit (final) C 11,19; 21,7; 22,[9]; 41,23; 51,5; A 29,13; 61,38; 2S.- (Elision vor N) B 123,54 2S.J v. nehmen C 36,4, 37,14, 41,13; 43,[23]; 46,6.9; 48,[1,56,3; 57,16; A 29,32; B 129 17 fol. 59r,17.24.55; 59v,5.9; 112,22; 121,30; 123,34 2S.J- C 12,20; 13,[4].6; 39,9; 42,11,52,21; A 54,19; 89,46; B 124,51 2S.JT= : 2S.JT C 47,10; 46,3; 49,1; 50,20; 111,1 2S.JTq A 54,52 2S.JTC C 23,19; 42,9; A 65,38 2S.JTN C 14,8; 15,[2f.; 38,7; 2S.JT€N A 43,49.50 2S.JTO'l) 19,2; 36,19; 49,25 2S.J €ßO(\ herausnehmen: 2S.JT C 49,1 2S.J €PO= betreffen: €POK C 15,7 2S.J €2,po..J hinaufnehmen B 129 17 fol. 60v,27.29 2S.0 v. aussenden 2S.€- A 29,13 2S.(tl= subst. m. Kopf: 2S.(tlO'l) C 24,13; A 66,51

Indices zum koptischen Text

367

€2S.N- praep. auf, über C 24,23; 27,8f.14f. €2S.€; 28,5; 32,[6]; 36,24; 38,21; 41,1.6; 43,12.18;

44,20; 45, 10.20; ~6,20.22; 47,10; 50,[24; 52,3.4; 54,9; A 35,22; B 117,40; 119,20; 120,44; €2S.€N- A 57,1f.; 66,60; 79,4; 90,45; €2S.~-

C 12,1Of.; 15,21,20,6,23,13, 31,14f.; 33,14, 34,22, 37,[5; 38,16, 45,19; 49,19; 50,25; 17 56,4; A 59,12f.56; 90,16; B 129 59r,[39]; 111,37f., 117,3; 120,7.57

€2S.W= : €2S.WK C 38,26

€2S.wq A 89,12.18 €2S.WO'ö"' C 46,18 €2.P~J €2S.~€2.P~J

€2S.N- auf, über, hinauf an C 46,3 C 12,15f.; 38,7; 48,10; Kol. 27f.; €2S.€~- A 65,17 €2S.N- herab auf C 13,17; 23,16; A 30,20; 65,28f.

€2S.W= : €2S.ooK B 121,1f.

€2S.ooq C 28,21 €2S.00'ö"' C 42,18; A 35,4f. 2.~2S.oo=

pniep. vor:

2.~2S.ooq

C 30,22 A 44,24f. 17 2.J2S.N- praep. auf, über C 11,6; 36,21; 43,[9; 45,16f.; 46,15; 47,18; 57,[3.7; B 129 fol. 59v,35; 111,57; 2.J2S.€N- A 29,23f. 2.J2S.~- C 21,[28]; 24,9.12; 26,12; 27,7.16; 28,22f.; 29,[10]; 31,[26; 34,8; 37,16; 38,27.[28; 53,22f. A 30,48; 36,2; 62,54; 66,38; 79,51f.; 89,13.20; B 112,56; 121,4; 121,9 €ßO~ 2.~2S.oo=:

2.~2S.ooq

2.J2S.OO= : 2.J2S.ooq C40,15;47,15.17; A29,22 2.J2S.ooO'ö"' C 47,6; A 58,60 2S.oo v. sagen C 11,11; 14,3.18; 15,18; 21,3; 22,13.16; 23,3; 24,5.[27]; 26,[9]; 29,19; 34,13.13,

35,19.23; 37,3.[8]; 38,[10].22.24; 39,14; 42,19; 43,6.8.17; 45;5; 49,20.27; 52,11.[27]; 51,11.22; 52,14.[25].; 53,19; 54,5; 55,3.24; 56,13; A 30,6; 35,47; 36,3.23.36; 44,28; 45,15; 46,38; 59,20; 17 61,27; 63,33; 64,45; 66,22; 79,13; 89,3.58; B 129 fol. 59r,46; 60r,13.34; 111,63; 112,39; 118,33; 119,14; 120,15.32.51; 121,38; 123,3 2S.€- B 123,18 2S.00=: 2S.0oq C 20,5; 24,15; 41,1; 53,2; A 29,51f.; 59,51; 66,58 2S.00C C 14,22; 20.18; 23,6; 33,26.27.[28]; 34,[1].[2.3; 37,23; 41,24; 45,22; 51,17; 52,8; 53,5;

54,27; A 45,27.33.39; 60,36; 64,54f.; B 119,45; 124,9 2S.00'ö"' C 23,10; 30,24f.; 36,16; 41,9; 43,22; 44,[9; 48,7; 49,23; 50,[3.23; 51,19; 52,11; 53,17; 17

54,[2]; 55,23; 57,16; A 35,63; 57,1; 65,7; B 129 fol. 59v,[6.; 60r,8 ~2S.J= : ~2S.JC impt. C 20,[29]; 23,7; A 61,13; 64,59 2S.€ßC subst. m. Kohle C 45,24 2S.~J€ subst. m. : N2S.~J€ adv. wüst C 17, 14; N2S.~JH A 54,43f. 2S.0J subst. m. Schiff C 50,14.20 2S.JOOp : s. €JOOP€ 2S.0€JC subst. m. Herr C 23,9.9; 26,18; 28,16; 29,23; 45,4; 47,8,50,11; 51,1.10.11.23; 52,[2.15; 54,22; 56,11; 57,13; Kol. [5]; A 35,53.55f.58.59; 54,58; 59,4; 61, 12f.59f.; 62,16; 64,3f.; 66,9; B 129 17 fol. 60r,4; 60v,33; 111,13; 112,43.60

Indices

368

.2S.C C 17,19; 20,[29]; 21,13.17; 26,[1].[10]; 27,1; 44,13; 48,19 .2S.0€JT subst. m. Ölbaum 20,23; 38,[7]; 50,[25; A 60,52; B 112,58; 120,9 .2S.00K v. : .2S.00K €60'(\ erfüllen, vollenden C 16,25; 28,[8f.; 36,8.12; 43, 14f.; 47,5

als subst. m. Vollendung 30,23; 33,21 .2S.HK €60'(\ qual. vollkommen sein C Kol. 18 .2S.00K),\ v. waschen: .2S.0K),\€=: .2S.0K),\€T C 46,4 .2S.€K~C

conj. damit C 12,8; 39,[8]; Kol. 15; A 30,40; 89,42; B 121,26f.

.2S.0'(\€C subst. f. Fäulnis C 17,18; .2S.00'(\€C A 54,55f. 17 .2S.0000),\€ subst. m. Buch C 17,1f., 27,17, 56,10; Kol. 5; A 54,8; 58,42; B 129 fol. 60r,22 .2S.fN- praep. von ... an C 19,[6]; 57,21 .2S.fN N- C 21,4 .2S.fN €- A 46,47; 61,28

als conj. mit Perf. 11 seit C 15,11; 31,26; 44,16; 51,12; A 46,17 (hapl. mit folgendem Perf. 11) 17 fol. 59r,52f.; 118,50 als conj. B 117,24 (haplogr. mit folgendem Perf. ll) .2S.€N~ v. löschen C 17,13; A 54,39 .2S.NO'lf v. fragen: .2S.NO'lf= : .2S.NO'lfq C 48,[24 17 .2S.€Jl- subst. f. Stunde B 129 fol. 59r,55 (haplogr. mit folgendem 'Ir) .2S.JlO v. gebären C 46,16 als subst. m. Erwerb C 40,13 (Bedeutungsnuance unsicher) .2S.Jl€- 25,12 N.2S.fN- als praep. B 129

.2S.JlO= : .2S.JlOf C 31,26; A 30,9; B 117,25 .2S.ßOK B 111,17f. .2S.ßfO v.: als subst. m. Schande A 53,57 .2S.PO v.: .2S.pO €- besiegen C 26,24 .zs.pO €PO= : €POO'lf C 50,16 .2S.0000P€ adj. stark C 15,17,45,8; 53,14; A 45,30; 46,35 ),\NT.2S.0000P€ subst. f. Stärke A 44,60 .2S.€PO= sagen zu: .2S.€POK A 30,[32 .2S.€PO v. intro brennen C 19,25

tr. schüren A 36,57; 58,13 .2S.0000P€ v. : .2S.00 p qual. zerstreut sein C 44,8 .2S.0000P€ €60'(\ intro sich zerstreuen C 13,7; A 43,23f. tr. zersprengen : .2S.00 p= : .2S.00 pq C 16,11 .2S.fC€ v. erheben: .2S.~Cf- part. conj. in ),\NT .2S.~Cf2,HT subst. m. Hochmut C 18,[2; s. auch 2,HT .2S.0C€ qual. erhaben sein C 22,4; 39,3; A 63,3f.; 89,8.28; B 121,15 .2S.fC€ subst. m. Höhe, Spitze C 38,19; 46,4 .2S.fO'lf€ v. : N.2S.fO'lf€ adv. heimlich C 21,7f.; A 61,40

Indices zum koptischen Text

Zahlwort zwanzig C 18, 12f.; 21,22; A 62,30 (mit Einern) C 15,[26]; 18, 13.14.15.16.16f.17.18.19.20; 29,15; 31,22; 40,27 17 .2S.W2. v. berühren A 30,29; B 129 fol. 60v,21; 111,23 .2S.W2.1I\ v. : .2S.~2.11\ qual. befleckt sein C 27,21 .2S.~2.2S. v. : als subst. m. Knirschen C 20,[1]; A 58,27 .2S.~.2S.€ subst. m. Feind C 16,16, 26,24, 53,20 .2S.f.2S.€€'ö'€ pI. C 28,23 .2S.W.2S. subst. m. Haupt B 120,53

.2S.0'ö'WT

.2S.0'ö'T-

also, nun C 11,11.14; 13,8; 41,3; 53,10; A 30,26; 46,22; 63,26; B 123,8; A43,26 6W v. ausharren C 15,15; 25,16; 27,23; 39,25, 42,9, 47,14.18; A 46,30; 90,34 mit Circumst. beharrlich etwas tun A 36,52; 61,31; B 122,5 6WB adj. schwach: €P 6WB A 43,16 6~'(\€ adj. lahm: 6~'(\€€'ö'€ pI. C 44,3 60f'(\€ v. wohnen C 32,22, 40,[2; A 15,48; A 90,57f. P1l\ N 60 f'(\€ Gast B 122,13 60€f'(\€ v. anvertrauen: 6~(\WW= : 6~'(\WWC C 43,20 6WW'(\€ v. bekleiden, verhüllen 6€

.2S.€

600'(\=: 600'(\T 600'(\q

C 22,25 C 17,10

600'(\€= :

A 64,20 A 54,31 600'(\€ qual. angelegt sein C 11,13.13 600'(\€C subst. f. Kleid C 34,[5 6W'(\ß v. enthüllen C 57,14 6€'(\€ß- A 43,40 6W'(\ß €BO'(\ aufdecken C 13,13 6011\ subst. f. Kraft(tat), Stärke, Macht C 13,9; 14,[11; 15,17; 19,18; 25,15; 28,1; 38,3; 39,14; 40,3.6.7; 41,22; 44,1.5; 50,17; A 46,36; 57,49; 120,2; 122,17.26, 123,54 ~T601l\ adj. unmöglich C 53,7 1I\N6011\ unmöglich sein C 24,21; B 117,42 611\6011\ €- Macht finden über B 122,28; 6€1I\601l\ €- A 36,11 f. €YJ611\6011\ können C 27,15; 40,8; 47,9; A 45,62 1I\NYJ6011\ nicht können C 32,7 6fN- praef. zur Bildung von nom. actionis und concreta; s. BWK, €f, 0'ö'W1I\ 6fN€ v. finden C 19,20; 38,[1]; A 63,14; B 119,58; 124,31 6N- C Kol. 15; B 112,55; 6€N- A 57,58; 43,6 611\- C 19,4; 27,15; A 36,11f.; s. auch YJfN€, 6011\ 6NT= : 6NTq C 26,25 600'(\€T 600'(\€q

369

Indices

370

6€ßH v.: 2,NO'ö"6€ßH eilends C 17,10 17 6CO߀ v. ergreifen B 129 fol. 59v,13 6PH߀ subst. f. Diadem C 14,[10; 27,9.l4; 28,5, 46,22; A 44,55f. 60P6C subst. f. Tücke C 18,16; Kol. [21] 60T subst. f. Art, Beschaffenheit C 28,2 6COWT v. (er)blicken, aufblicken C 12,l3f.14; 38,14; 56,26; A 43,43.61 6COWT €BO(\ Ausschau halten C 12,6 6COWT €BO(\ 2,HT= : 2,HTq Ausschau halten nach C 14,2; 50,2 €BO(\ 2,ö".zs.CO= : 2,ö".zs.coq A 44,24 6COWT NCö,,- anblicken, nachblicken C l3,14f. 16.2lf. NCCO= : NCCOq B 120,27f. 6J.zs. subst. f. Hand C 16,23; 23,12; 24,16.22.24; 37,27; 38,17.26; 39,4.[5]; 42,14.18; 43,18; 17 45,17.20; 52,4; A 35,9.22.23.35; 53,46; 63,i9; 89,12.[18.34; B 129 fol. 59v,38; 111,47.55.60; 120,43; 121,1.21

8.1.3

Eigennamen

'Aßaoowv ö"BBö"TON C 12,25; 15,18f., 19,9;ö"BBö"TCON A46,39f.;57,10f. 'Aßpaall ö"Bpö"2,ö,,.It\ C 35, l3; B 118,50 , Aßpa8taco(8) (Variante von' Apßa8taco) ö"BPIö,,6 C 33,19 'Aßpal;a~ ö"Bpö"Zö"e A 80,45 'Aoall C 16,11.18; 23,24; 26,[22, 29,26; 30,[6]; 31,15.18.10.22.27; 32,4.17.28; 33,[1 ].14; 34,10; 35,3.[6.9.l1.18.19; 36,18.21; 37,[6; A 46,62; 53, 18f.27; 59,27; 65,62; 79,31.32; 80,11.16; B 117,4f.l1.27; 118,1f.27f.47; 119,23 17 'Avavla~ A 35,14; 36,5.5f.32f.; B 129 fol. 60r, 14f.[28f.48; 60v,30f.35 ö"Nö"NIö" C 11,5; 'AvSpea~ C 39,13; A 89,58; B 121,38 2,ö..p.lt\OCJH(\ C 33,9 2,ö"p.lt\O'ö"CH P A 80,56 ö"CO'ö"H(\ C 33,6; 34,<27>; A 80,36 ö,,'ö"6PONIOC A 80,48 axepouO'ia~ (adj. f.) acherusisch ö"X€p0'ö"Oö" C 46,3 Bö"(\Cö,,.It\OC C 33,[9]; A 80,[39] Bap8oAollriLO~ C 24,[7]; 27,12; 29,[9; 31,24; 37,[8f.[1 0].13.16f.18; 37,23f.; 40,[1; 41 ,4f.[6.[7f.; 52,[25; 53,17; B 111,34; 117,21; 119,3f.30f.36f.47; 122,10; 123,11f.16f. Behap C 16,[7]; A 53,[1 BepevlKT\ C 29,14; A 112,21 BT\8Aeell A 35,15 raßptlJA C 33,[3]; 34,26; A 80,21; B 112,16 ralo~ C 11,26 raAlAaia (kopt. mit art. def. f. T) C 26,[3; 41,12; 42,3; B 112,47f.; 123,29f.; 124,30 ~auio Aö,,'ö"€IA A 35,17; 80,51 ~ioullo~ C 44,13 'EAcol C 3 1, 1 1

Indices zum koptischen Text

Eua

€'lr2,~

371

C 31,19 €'lf2,€. 21.23; 32,12.22; 36,24; A 79,16.49; B 19,49; 20,14 C 33,18 (Engelname) A 80,42 'HpoooT\<; C 20,13; A 58,52f.; 59,7; 2,'lfPCl)~HC A 60,19f. 8aooa'\.0<; C 27,20; 40,17f. 8ro~a<; C 39,26; 44,12.15.[24f.]; 48,7.16.[20; 50,9.[27]; 51,9.20.{[21}; 52,12.14.20; 53,1.10.18.19f.; 54,7.21; 55,3f.13; A 90,41 6Cl).M.~ C 48,4 'Iaoo C 15,21 'laKooß C 35,14; B 118,54f. 'laKroßo<; (Sohn der Maria) C 20,9; 39,44; A 90,3f.; B 121,44; (Sohn des Alphäus) J~KCl)BOC Jl~(\~~JOC C 40, 7; J~KCl)BOC €T€ Jl~(\~~JOC Jl€ B 118,23ff. 2,J€POK~THC C 37,26; B 119,53f. 'IEpouO'aA:tl~ (kopt. mit art. def. T)6J€(\H.M. B 121,42 '1T\0'013<; fC C 13,13.20.21; 15,5; 16,9; 19,10; 21,5; 22,9; 23,[28]; 24,8; 27,1; 31,3.4.[6].7.8.9.10.10.11; 32,19; 33,13; 35,[1].6.20; 36,5.7; 38,25; 39,20; 40,24; 41,14; 42,4; 43,1.23; 44,19.22; 45,1; 47,2; 48,1; 50,2.12.18.[19.20; 51,1.5.10.12; 52,[2]; 54,6.7; 56,11; 57,8.13.17; KaI. [5].7.12; A 29,34.47; 30,29.50; 35,6.34.35.37.39.59; 43,40.57.61; 44,45; 17 53,11.13.33; 57,15; 59,8; B 129 fol. 59v, 14.45; 60r,5; B 111,12.25; 118,43; 123,27 17 'Iouoaiot NJO'lf~~J C 16,24; 19,1; 119,5.11; 35,[1f.48; 61,29.54; B 129 fol. 59r,26f. 'lo'Ooa<; (Judas Ischariot) C 16,22.[28]; 19,[2]; A 53,43; 54,1; 57,2; 58,50; 59,2; , 17 B 129 fol. 59r,2f.16.23f.[34f.; fol. 59v,8; 'lo'Ooa<; 'IO'KaptOO'tT\<; IO'lf~~C JlJCK~pJCl)THC C 16,[21; 18,[23; A 53,38ff. (Apostel) C 40,13 'IO'aaK C 35,14 €IC~~K B 118,52f. 'ltaAia (kopt. mit art. def. f. T) C 37,24; 61T~(\1~ C 49,1 'Iroavva A60,16 'IroavvT\<; 1Cl)2,~NNHC (Täufer) A 29,60; (Evangelist) C 39,19; A 90,13f.; B 121,53 'looß C35,15; B20,56 17 'Iroml B 129 fol. 59r,31.[37; 'Iroml Apt~a8aia<; ICl)CH~ (Jl~)~PI.M.~6~1~ C 11,7; 17 ICl)CH~ Jl~~pr.M.~6€~ B 129 fol. 59r,18f. K~~rH(\ C 33,11 Ka'i.v K~€IN A 58,51; 59,11 Kaapvao'O~ C 20,15; A 60,25f. KO.M.~rCl)N C 12,2 A(E)ia (\I~ C 20,16; A 60,27 Ma88a'\.0<; .M.~T6~rOC C 40,[3; A 90,62; .M.~6~IOC B 122,16f. Ma88ia<; .M.~ T61~C C 40,21; .M.~61~C A 29,19.34.50; 30,50f.; B 122,50 Map8a A 60,14; .M.~PT~ C 20,12 Mapia (Mutter Jesu) C 20,24.[26.28]; 21,3; 22,[7.12.14; 22,18; 23,22; 24,15.17.23; 26,6.[8.10.19; 32,22; A 30,8f.; 60,55; 61,1.9.22f.; 63,12.27f.35; 64,47; 65,52; 66,7; 79,46; B 111,11; 112,54f.; 118,12; 124,33 Mapia (Schwester Marthas) C 20,11; A 60,12 Mapia MayoaAT\vi] .M.~PI~ T .M.~(,~~(\JNH C 20,9; A 60,3f. H(\.H(\

(Gottesn~me)

ano

372

Indices

Mapl.a 1i 'IaKroßo'U J.\ö..pJö.. Tö..Jö..RCllBOC C 20,9; A 60,5f. Mapta/l (Mutter Jesu) J.\ö..pJ2.ö..J.\ C 22,17; 41,10; 42,[3]; 43,19; 52,19; A 63,51.54 J.\€(\XJp C 16,8; A 53,3 MtXatlA C 25,19; 27,23; 31,20; 32,27; 33,[2]; 34,21.26; 45,11.[13.17; 45,20; 46,1.9.[25; 47,7.10.22.[25;48,[1;49,6; A 79,55f.;80,6.18f.; B 112,15; 117,9f.; 118,20f. Mümml<; C 35,16; 20,58 Natv Nö..€JN A 60,33 Nroe NCll2.€ C 35,16 OupttlA C 33,12; A 80,27 rrö..pJ.\O'lrT€ (Name des achten Monats) C 28,3 TIe-rpo<; C 22,8; 26,[8]; 38,[6; 21,[2]; 42,5; 43,4.11; 51,[8.20; 53,[24; 55,25; 56,13.24; 57,10; A 63,14f.; 89,1; 90,45 17 TItAU-rO<; B 129 fol. 59v,17 'Payo'UtlA 2.pö..rO'lrH(\ C 33,[6]; 34,<27>; 2.pö..RO'lrH(\ A 80,30 'Pa<\>atlA 2.pö..~ö..H(\ C 33,3; 34,26; A 80,24 Laßaro8 C 31,[10 LaAro/lTJ C 20,10; A 60,10 Cö..pö..~O'lrH(\ C 33,[7; 34,27 Cö..(\ö..~O'lrH(\ A 80,33 Cö..P€JO'lr C 33,10 Cö.. 'lrCJO'lr A 80,60 Ll./lCOV C 20,22 Lt/lCOV 6 STJACO'tij<; CJJ.\CllN rr1H(\CllTHC C 40,[IOf.; CJJ.\CllN JlC'lr(\CllTHC B 122,37f. CO'lrP'lrH(\ C 33,4 L'U/lerov A 60,48 CJCll~ö..NHC C 44,18.22; 45,2 CJCll~JNHC; 46,[25; 48,20; 50,7 COTOJ.\JC C 12;1 Lo'UO"avva C 20,12 Tapwpouxo<; C 13,4 Tpu<\>cov C 11,26 OUpttlA O'lrP'lrH(\ C 34,[27 8ivcov "Schwindender" oder kaus. "Schwinden Machender" C 12,1 tAbmo<; C 39,22; A 90,27; B 121,61 tAoyeVTJ<; C 20,20.24.25; 21,2; 22,13; ~J(\OrHC A 60,43.56.60f.; 61,21; 63,32f. XouO"a C 20,13; XO'lr1ö.. A 60, 17f. XptO"-ro<; XC C 21,4; 26,7; 34,19; 35,20; 36,[9].24.27; 37,9.14; 41,14; 44,19.[22]; 46,13; 48,1; 49,21; 50,[2].12.19.20; 51,1.5.10; 52,2; 56,11; 57,13, Kol. [5].[6.7.12; A 35,61; 59,58; 61,25; 17 B 129 fol. 60r,7 Cll~Jö..6 C 12,1 [ .. ]r Gottesname, nach Jö..Cll gesetzt C 15,21 ... ] 'lrH(\ C 33,8

Indices zum koptischen Text

8.1.4

373

Nomina barbara

~N€e~p~e. e~'lfp~e

C 38,10f. B 120,16f. e~pR~. ",~pf",~e C 20,[26 e~(\R~ ",~pJ",~e A 61,2f. R~eJ~e~pJ. "'Jooe C 22,20 R~eJ~e. e~"'Joe A 63,59f. ",~pJX~p ",~pJ~e C 22,16f. ",~pfX~. ",~pJ"'~. eJ~e A 63,47f. xoo",eoo",~x A 64,42 ~N€e~p~e

8.1.5 Index grammaticus Dreiteiliges Konjugationsschema Hauptsatzkonjugationen Perfekt I affirm. ~

mit nom. Agens eIl, 10; 12,23.23.24.24.24.25; 13,3.[4].4.[5].5.[6].6.[7].7; 15,20; 16,3.[3].9.20.[29]; 17,6.9.14.15.15.16.17.17.18; 22,4.14.18; 22,4.14.18; 24,16; 26,[1].[10].18; 29,12; 30,27; 31,18; 34,12.15.19; 35,[1].20; 36,13.13.17.21; 38,[11].13.21.24; 41,15.[24]; 42,2; 43,1; 44,11.15; 45,15. [20]; 46,1.4.9; 47,3.12.[22.23]; 48,1.5.19.21; 49,6.14.23; 50,4; 51,11; 53,18; 56,24.25; 57,[4].4.11.13; A29,1.19.26.30.31; 30,4.29; 35,63; 36,37.41; 43,1.2.11.13.15.17.18.21.22.54; 46,45; 53,13; 17 54,2.18.29.45.47.48.51.52.53.56; 63,2.36; B 129 fol. 60r,35.39; 60v,22.28; 112,43; 117,8; 118,37.40; 120,18.20.24.29.39; 123,37; 124,10

~f

C 21,16.16.17; 22,[2].7.8; 23,[7].20.20 N; 24,8.18.20; 27,19; 29,[9.11]; 32,[9.27.28]; 37,3; 43,2.3.9.12.20; 45,20; 46,10.14.24; 47,7.19.19; 48,3.3; 49,[4].15; 50,13.14.15.16.16.17.19.21.22; A 30,17.24; 36,45; 53,49; 62,12.13.17.62; 63,10.13.21.22; 64,55; 65,44.46; 66,34; 79,55; 80,3; B 111,35.50.54; 118,25; 119,4.14 ~R C 12,20; 13,9.[11; 16,23; 20,29; 28,[8]; 32,17; 35,2.4; 40,23; 48,6; 50,13; 51,5.6.23.24; 17 54,[24.25; A 43,30.33; 53,44; 61,11; 79,34; B 129 fol. 60v,36.41.42; 20,2.45; 122,56.58 ~q C 11,[3].4.6.7.9.[18].22.23.[24].24; 12,9.16; 13,13.14.16.16.17.17.19.19.21.22; 14,21.22.22.25.[26]; 15,1.[21]; 16,1.2.[2].4.6.7.[7].8.10.10.11.12.12.13.14.17.18; 17,7.11.16.18; 19,7.9.15.19.20; 22,5.6.9.9.15; 23,19; 24,2.[4].[8]17.26; 25,6; 26,[8].20.<20>.24.24; 27,[3.8].8.23; 29,24.25; 31,19.20.21; 32,16.20.24; 34,13.16.17; 35,21; 36,13~. 18.19.19.24; 37,18; 38,8.10.16.17; 39,13 €~q.16; 41,17.18.19.19.25; 42,1.[2].3.4.10.14.18.[19; 43,7.[23.25]; 44,9.9.15.15.17.18.21.23.24; 45,1.7.17.[25; 46,3.3; 47,10.11; 48,2.4.7.8.11.14; ~'ö".12.12.12.18; 48,[20.21]; 49,15.15.24.25; 50,4.6.7.8.9.10.10. 20.24.25; 51,15.16.16.17.21.21; 52,5.8.16.17.[19.20[24; 53,18; 54,7.21; 55,2.13.14.15.16.18.23; 56,5.12; 57,10.12.14; Kol. [3].<13>.7.7.9.10; A 29,17.47; 30,45.48.56; 35,18.20; 35,21.25.[28].33.34.36.38.43.46; 36,33; 43,40.43.44.46.47.55.61.62; 45,25.27.33.35 ~~q .39.42 53,2.4.17.22.27.29.33; 54,20.31.33;

374

Indices

55,1; 57,6.13.53.58; 58,11; 59,2.7.12.15.19.26.28.31.36.39.42.43; 63,6.18.19.43; 66,16; 79,29.40.41.53; 89,2.57; 17 B 129 fol. 59r,5.6.27.36.45; 59v,5.7.9.48; 60r,31.32; 60v,6; 111,24.46.48.62; 112,63; 19,61; 20,8.18.30f.31.32; 119,35; 120,9. 14.45.49f.; 121,37; 123,42; 124,13.16.14.17.29.31.35.49.61 Öl..C C 22,18; 24,23; 26,[5.[7]; 45,16; 50,24; A 43,12; 46,53; 63,55.56; B 129 17 fol. 59r,17; 60r,lO; 112,41.41.54.55.61 Öl..N C 38,14.14.18; 41,2; 46,2; 51,15; A 57,35; B 120,62 Öl..T€TN C 55,19 Öl.. 'lf C 11,2.8, 12,18.19; 14,[1]; 17,[1.2].3.4.5.6.8.8.10.12.13.14.19.20.21.21; 19,24; 20,8; 21,14.14 Öl..q.15.15; 24,10.19; 25,[3].7.17; 29,18.18; 31,16; 34,28.28; 35,11.18.18.22.22; 36,9.9.10; 37,6; 39,[11].[11; 41,6.6.9.14.15.24; 43,6.22.23; 44,11.14; 45,12.18; 47,14.15.20; 48,10.10.23.[23.24; 49,1.1.[2].2.[3.19].19.26.[27]; 50,18; 51,4; 52,13 Öl..q; 54,[3].4; 56,6.16.20.21.22.26; 57,[5].8.16.17.18.19; A 36,55; 43,3.7.9; 54,6.10.14.16.23.27.35.39.42.55; 58,44; 59,62; 61,1; 62,4.4.6.9; 66,40; 80,8.10; 89,52; 17 B 129 fol. 59r, 13.14.27.[29].35.37.39; 60v,4; 112,7; 118,48; 119,25; 121,32; 123,5.14.15.19.20 Perfekt I neg . 17

.MJl€- mit nom. Agens B 129 fol. 59r,29.31;- 60v,20 .MJl€f C 11,13.21; 12,22; 19,19;47,9; 52,[24; B 117,22; 119,6.7 .MJlI C 13,9.12, 19,14; 31,25; A 43,6.37; 45,62; 57,33.49 .MJl€K C 32,19; A 79,36; B 20,6 17 .MJl€q C 14,19.23; 19,9; 48,16; 49,9.9.9; A 36,54.[60f.; 45,20; 57,14; B 129 fol. 60r,48 .MJlO'lf C 11,12; 19,25; 47,17; Kol. 27; A58,14

Konversionen: Circumstantialis affirm. €ÖI..- mit nom. Agens A 30,8 €Öl..q A 45,25; 59,24; 66,37 Öl..q C;; A €Öl..C C 20,13; B 111,57 " €ÖI..'lf C 22,[3]; 24,18; A 62,64; B 111,51 neg . .MJl€q C 52,7 .MJl€N C38,[8f.; B 120,llf. relative Konversion affirm. NTÖI.. mit nom. Agens C 16,15; 19,6; 20,18.21; 26,[4.10]; 27,14; 28,16; 32,22; 35,11; 37,5; 38,5.6; 41,1; 42,22; 53,2; Kol. 12; A 53,19; 60,28.35.45; 61,28f.; 65,42; 66,57; B 129 17 fol. 59r,22; 111,4; 112,52; 119,21; 120,5f. €NTÖI..- * mit nom. Agens C 20,16; 28,20; 34,20; 36,4; 41,11; 45,1; A 79,47 NTÖl..f C 22,11.25; 23,10.18; 37,31; 42,7.9; 44,5; 45,23; 47,12; 54,27; A 63,24f.; 64,20; 65,6.38; B 111,17; 118,4; 119,9f. €NTÖl..1 * C 37,[2] NTÖl..K C 23,[29]; 41,8; 47,26; A 30,52f.; 66,11; B 129 17 fol. 60v,46; 122,39

Indices zum koptischen Text

€NT~R

** C 30,6 C 16,16.20; 19,[2.14; 26,14.23.26; 29,24; 34,24; 35,[7]; 28,13.15; 52,18; Kol. 28; A 53,23.35; 57,31; 60,6.22; B 111,36f. €NT~q * C 20,10; 23,26; 34,14; 48,[24]** B 118,37 NT~C C 11,12.21; 12,19; 23,24; 25,12; 26,15; 28,9f; 34,11; B 118,29 €NT~C * C 22,23.[28]; 23,4; A 64,8f.26.31; 66,1; NT~C* B 118,12f. NT~N B 124,22 NT~'lr C 21,[5; 27,13; 30,24; 36,2.15; 44,17; 45,6; 47,2; 54,10.11.14.15.17; A 29,51; 30,40f.; B 129 17 fol. 59r,56; 118,62 €NT~'lr* C 40,[4f.; A 35,39f. * in adjekt. Transposition ** in verkürztem Spaltsatz neg. €T€ Jt\Jl€ mit nom. Agens C Kol. [26

·NT~q

Perfekt 11 NT~

mit nom. Agens C 15,11; 36,4; 56,8 NT€-; A 46,17 A 29,15 NT~J C 16,[24],27; 27,22; 28,2; 32,5; 52,[23; B 21,15 NT~R C 80,23; 21,[1].; 35,[4; 51,12; A 53,41; 61,14 NT~q C38,[1;44,14.16;52,21; A57,39; B119,58 NT~C C 11,21; 123,12 NT~'lr C 17,[23; 18,[22]; 31,26; B 117,24 (haplogr. mit vorausgehendem .2S..JN) * in adjekt. Transposition €NT~-*

Aorist affirm. W~p€-

W~R W~q

W~'lr

mit nom. Agens C 37,22; 53,10; A 30,11 C26,25 C 53,13 B 119,45

neg. Jt\€R B 111,22 Konversionen: Circumst. neg. €T€Jt\€P€- mit nom. Agens C 53,[23 relative Konversion NW~P€-

mit nom. Agens A 46,25; B 112, 19f. C 23,12.13 NW~J A 65,12.19 €W~q C 37,[27] €T€W~q* C 12,14 €W~J

375

Indices

376

€We).. 'lf C 20,5 NWe)..'lf A 59,51 €T€We)..'lf*

C 44,12 €T€We)..

* in adjekt. Transposition

Kompletiv neg. ),\Jle)..T€ mit nom. Agens C 14, [1 ; A 44,20f. )'\Jle)..t C 11,17 ),\Jle)..TR C 24,[1]; 39,17f.; 43,[4]; 52,1 ),\Jle)..T€R A 54,13f.; 90,9f.; B 111,18; 121,50 ),\Jle)..T€q C 51,14 ),\Jle)..TN C 56,15 ),\Jle)..TO'lf C 36,26

"Futur III" (eigentl. Optativ) affirm. €p€- mit nom. Agens C 25,13.15.[16; 42,20; A 90,41 €R€ C 39,[14].16; 51,5 €R; A 30,34f.40; 89,4.7.59; 90,7; B 120,51f.; 121,39 €p€ C 24,[5].[27; 40,[1] A 66,23; B 111,27.64; 122,11 €q€ C 39,[6].[9; 40,[9]; KoI. 17.19.20.22.24; A 89,38.46; B 111,27; 121,22.29; 122,33 €'lf€ C 37,16; 54,6; A 29,13; 36,13; B 129

17

fol. 60r,20.24; 112,3; 119,29

"Futur III" neg. NN€- mit nom. Agens C 37,15; 40,[7.11.19; 41,23; A 36,6.8.11; B 129

122,25.42, 123,54 17 NN€q B 129 fol. 60v,48 NN€'lf C 21,17; A 61,38

Nebensatzkonjugationen Limitativ We)..NT€ mit nom. Agens C 34,22; B 129

17

fol. 60v,15

We)..Nt C 16,25; 19,13; 22,12, 27,24; A 63,29 We)..NTe).. A 53,50f.; 57,29 We)..NTR C 15,15; 37,11 We)..NT€R A 46,31 We)..NT€ C 26,12.16 We)..NTq 27,[4f.; 32,20 We)..R; 35,7 We)..NT€q A 79,43 We)..NTN C 46,[1 We)..NT€TN C 44,7; 56,1 We)..NTO'lf C 39,28; 43,14; 47,5; A 90,36.47; B 122,6f.

17

fol. 60r,15.18; 60v,49;

Indices zum koptischen Text

377

Temporalis NT€P€- mit nom. Agens C 12,15; 28,[4]; 34,10 NT€; 44,13; 49,18.23; A 29,38; B 129

17

fol. 59r,41; 118,27; 123,27 NT€pr C 49,1 NT€P€R C 51,22 NT€P€Cj C 42,[23; 43,22; 44,8; 48,7; 50,23; 51,13.19; 52,11; 53,17; 54,2; 55,22; 56,9; 57,15; 17 A 35,62; B 129 fol. 59v,4; 60r,8 NT€P€N C 45,[19 NT€PO'lr C 11,[1; 26,18; 36,[7f.; 41,[1].9.13; 42,[25; 48,9; 49,[26; 50,3; 57,[3]; A 36,52.57; B 129 17 fol. 59v,24; 60v,18f; 123,1.17.33f. Conditionalis affirm. €PW~N-

mit nom. Agens C 25,18 C 27,12; 44,6 €PW~N B 112,12 €'lrW~N C21,11; A61,52f.

€rW~N

Conditionalis neg. €fT'" C 52,3; 55, I

Konjunktiv NT€- mit nom. Agens C 23,l3.15; 40,4; 44,2.[2].3.[3]; 55,10.12; A 30,37; 65,16.24; B 122,19 NT~

C 16,26; 21,13.13; 22,10; 26,4; 41)2; 45,22; 51,26 (unsicher); B 112,22 C 14,1.10.12.13.14; 23,18; 33,17; 44,[21]; 52,4; 54,19; 55,11; A 44,54.58.62; 45,3.7.11; 17 61,60.61; 65,35; B 129 fol. 59r,11; 59v,19; 111,22; 123,30 N[' C 14,6.8; 28,24.25; 32,21; 38,23; 39,8.21; 41,22.22.[23; 43,4.7.20; 47,[24].[24; 54,8.10.16.20; 17 A 30,38; 44,37.45; 89,44; 90,30; B 129 fol. 59r,49; 120,36.56; 123,48.52.53; 124,3.7 NT€ C 23,[6].6; 25,[20; A 64,54; B 112,25 NCj C 14,[6].7; 26,12; 34,24; A 35,9; 44,40.42; 45,45.47; 65,30; B 117,14 N€Cj C 15,3; 23,16; 39,6; 53,6 NC C 46,7; A 89,35; B 118,23 NTN C 11,19; 15[9; 26,13; B 112,17 NT€N C 37,27; A 46,11 NT€TN C 34,18 NT€N; 44,4; 56,14 NC€ C 12,8; 21,6.7.12; 31,14.26; 37,23; 39,18; 40,[6].15; 41,[24].24; 47,5.6 N; 56,2.3.4; A 36,16; 61,39; 79,61; 90,49; B 123,56.57; 124,9 T~

Konjunktiv neg. NT€T'" mit nom. Agens C 53,7 €T€ N['T'" C 54,19

Indices

378

Konversion: Konjunktiv Futur N[,N~ NC€N~

C 39,23; 55,7; A 46,36 C 13,26

Kausative Konjugationen: Konjugierter kausativer Infinitiv TP~

C 28,1; 49,12; 52, I

TP€<j C KoI. 23.[24]; A 44,19; B 117,10; 118,10 TP€C C 36,[26]; 42,9 TP€N C 45,[22; 46,2; 57,12.13 TP€'ö' C 31,18; 35,12; 36,22; 45,6; 50,19 TP€; A 61,35

Kausativer Imperativ (Jussiv) j,\~P€

mit nom. Agens C 31,13; 33,25.26.27; 34,1.2.[2] C 11,19 j,\~P0'ö' C 32,25; A 79,58f. j,\~PN

Finalis T~P' T~PN

C 14,11.16 C 49,22

Zweiteiliges Konjugationsschema Präsens I

t

C 11,13.14.15; 13,27; 14,17; 15,6.6.12; 20,24; 23,[3].10.17; 25,18; 37,19.21; 38,[2]; 41,4; 43,17; 45,5; 50,12; 51,10; A 44,11; 46,2; 60,58; 64,46; 65,8.33; B 112,14; 120,3; 124,47 TI A 46,22 R C 15,10; 45,3; 50,1; 51,25; A 29,36; 46,25.26 <j C 29,19.19.20; 44,13; 52,2 C C 15,7; A 46,3 TN C 11,19; 43,16; 49,20 T€N A 46,5.6; 57,38 17 C€ C 14,3; A 35,8; 44,27; 62,23.29.34.38; B 129 foI. 59v,52

Konversionen: Circumstantialis €

mitNominalsatz C 12,11; 22,17; 23,[2]; 24,24; 44,16; A 35,13.15;

Indices zum koptischen Text

379

im Existenzsatz C 19,21 **; 24,21 ***; 32,7***; 43,5*; A 30,2**; 57,61 ** Jf\ B 117,42*** (assimiliert)

* O'lf'NT~= ** Jf\N/Jf\€N ***Jf\N60Jf\ mit nom. Agens (und Infinitiv) C 38,2.14 €p€ mit nom. Agens C 11,16; 12,12.13.23; 19,22.23.[24]; 20,7; 21,18.19.21.23.25.27; 21,13; 23,[2]; 24,13; 25,22; 26,22; 27,2; 32,1.[1].3.[5].8.10.13; 37,[1; 38,15; 40,5; 41,10; 44,22; 45,13; 46,11.15.17.19.20.22.23; 48,18; 50,14; 57,6; Kol. 15; A 29,21.23.53; 36,21; 44,14; 53,8; 58,5.6.9; 59,60; 62,46.51; 63,32; 64,43; 66,51; 79,19; 112,31.38; 117,32.44; 119,8; 123,2 €J C 23,14; 26,5; 37,[20; 43,[3].19; 44,5; 48,3;'49,5; A 61,51; 64,21; 65,21; B 111,6 /7 €K C 15,[7].10.14; 39,21; 43,13.14; A46,14; 89,8; 90,23; B 129 fol. 60v,37; 121,57 €p€ C 21,3; 31,22f. €p C 24,[27]; A 62,26; 66,24; B 111,28; 112,1 €q C 11,11.23; '12,10.12; 13,16.20.20.28; 14,18; 15,[2].18.22; 16,5.[5]; 17,7; 19,3.21.21; 20,22; 21,6.26.[27]; 22,14.16; 24,5.27; 26,[9].20.25; 27,1.1.21.23; 29,10.1 I; 32,4.29]; 34,13; 38,10.21.24; 39,3.9.[14.25; 40,13; 42,1 1.19; 43,8; 45,[23; 49,1 1; 50,11.[27]; 51,1.22; 52,13.25; 53,19; 55,24; 56,13.22; 57,[6.8; Kol. 14; A 29,61; 30,57; 35,3.7.46; 36,24.36.56.63; 43,57.58.59; 44,12; 45,15.43; 46,38; 53,55.58; 54,21.43; 57,3.59.60; 60,50; 61,34; 61,49.50; /7 63,39; 66,22; 79,12; 80,13; 89,3.28.58; 90,35; B 129 fol. 59r,39.46; 60r,34; 111,63; 118,33; 119,56; 120,15.32.50; 121,5.11.14.23.38; 122,5; 124,52 /7 €C C 21,18; 29,[2; 31,27; 43,5; A 36,3; 90,44; B 129 fol. 60r,13; 117,26 €N C 15,9; 33,14; A 46,11f.; B 119,57; 120,27 €T€TN C 43,10 €'lf' C 14,[3.3.]; 19,[27]; 20,[1]; 22,[1.2]; 24,13; 26,6; 28,5; 29,19; 32,15; 35,19 €q.23 €q; 36,[4].16.16; 37,7; 42,4; 43,1.6; 44,10; 45,9.18; 46,9.13.14.16.16; 47,4.6.14; 49,20.[27; 50,15.18.26; 54,5; 56,6; 57,7.8.17; Kol. 25; A 36,29.52; 44,28; 58,19.25.54.55; 59,47; 61,32; 62,19.55.58; 66,53; 79,25; B 111,40.42; 112,56.58; 117,57; 123,58; 124,34 Präsens mit Relativkonverter €T€P€ mit nom. Agens C 12,7 (+ N~ Futur) 48,22; 49,21.25 €t C 22,12*; A63,28* €TK C 13,27 €T C 11,16f.; 12,7; 13,[10].11.14.27; 14,12.24; 15,4.5.20; 16,17.17; 17,3.4.18; 19,3.10.16.25; 20,8.17; 21,4.24*.25*; 22,[4].6.1 1.13.23.24.[26; 23,[1].3.[7].18.19; 24,17.[26; 26,[2].19; 27,10; 28,10; 30,2.15.21 [22.25; 31,[3].5.6; 32,[8].13.16.[28]; 33,[4].[6.20.23.25; 34,[29]; 35,[10; 36,2f.17; 37,25; 38,25.26* .27*.29* .29; 39,7.[8].10; 41,14.[25]; 42,7.14.15.16.16.17.20.23; 43,3.24.26; 44,7.8.[20; 45,11.15; 47,9; 48,10.1 1.14.21.27; 49,8.16.17; 50,3.6; 51,8.13.19.23; 52,6; 53,12.15.[22]; 54,13 .24.25.[26]; 55,9f.12. 14; 56,2.4.9; 57,[20.21; Kol. 1.[2]. 12 €'lf';18.[20.29; A 35,48; 43,27.29.35*; 44,3.12.18; 45,32.51.57.59; 54,13.57; 57,7.45*; 58,13.15.46f.55.59; 59,25.38; 60,1; 63,3.8. 30f; 64,14.24.25.37.48.57; 65,35.49; 79,3.27f.; 80,12.25.31.51; 89,16.22*.41.47.50f.; 90,15; B 129 /7 fol. 60r,44; 60v,15; 111,33.59; 112,45; 19,47.53.59f.; 118,44; 119,50*; 120,41f.61f.; 121,17.26.31; 122,20; 123,24.26.32; 124,1.12.39 €T€q C 48,17; 57,16 17 €T€TN C 43,10; B 129 fol. 59v,18 /7 €TO'lf' B 129 fol. 59v,53 * in verkürztem Spaltsatz

380

Indices

Präsens II €J A 30,32 €K CI5,14; A61,16 €q C 11,11; 13,21; 23,[4]; 27,7; A 59,20; 64,49

€C C 31,23; 32,12; A 79,17 C 14,<5> €'ö' C 19,4; 21,5; 45,11; 52,14; A 30,6

€N

Imperfekt N€P€ mit nom. Agens A 29,5; B 117,37.54; 123,23 N€J

C 47,14

N€q C 12,15; 38,2; 49,10; A 58,2; B 129 N€'ö'

17

fol. 59v,46 C 27,4; A 36,27; 62,42.44; B 129 fol. S9v,55 17

Imperfekt Circumstantialis €N€

mit nom. Agens (Protasis des Irrealis) C 13,[25; A 44,9

€N€P€ mit nom. Agens B 117,30

C 21,10; A 30,11 17 fol. 59r,43 €N€'ö' C 14,3.6; 20,20; A 60,40

€N€J

€N€q C 129

Imperfekt 11 €N€q B 129 €N€C

17

fol. 60v,1O B 117,50 Futur I

nom. Agens + Nö.. C 19,5; 32,23; 35,25; 39,2; 40,[3.22; 47,16; A 30,27.60; 79,49; 89,27; 90,34; B 118,15; 121,14; 122,4.18.51 tNö.. C 13,26; 15,14.15; 20,[1; 21,10.12; 22,9f.12; 23,<7>; 25,21; 27,15; 28,19.23; 34,18; 40,15; 42,12.13; 52,5.8; 55,1; A 30,7; 44, II 0; 46,28.30; 61, 18.49f.57; 63,28; 64,59f.; Bill ,8; 112,28.50 KNö.. C 39,21; A 90,22f.; B 121,48.56 qNö.. C 39,[25; 52,6.7 qNqö..; 53,15; B 121,5.10 TNNö.. C 19,15; 33,18 T€TNö.. C 44,1.7; 53,5.9 C€Nö.. C 25,<12>; 17,[13; 40,6; A 29,41f.52; 30,58; 61,55; B 124,56.59 Futur Circumstantialis €P€ mit nom. Agens + Nö.. A 90,54f. €fNö.. A 29,39 €KNö.. B 121,28.46f.; 122,1 €qNö.. C 26,14; 43,[5]; A 29,57; B 117,36 €T€TNö.. C 53,9

Stellenindices

381

€'ö'N~ C 12,8; 25,[4].10; 34,[1]; 36,23; A 80,16; B 129 fol. 59v,25 17

Futur mit Relativkonverter €T€P€ mit nom. Agens +"N~ C 24,14f.; 40,14 €tN~

C 27,16 C 38,26.28.[29; 39,8.[23; 40,18; 55,3.10 €T€KN~ C 40,[9; A 89,11.19.23f.43; 90,6.28f.; 121,3 . 8; 122,32 €TN~ C 23,21; 29,{24}; 52,10*; 53,13; A 89,17*.25* €TqN~ C 12,8f. * €T€TN~ C 42,11f.13 €T€T~; 53,8*; B 124,53f.57f. 17 €T€TNN~ B 129 fol. 59r,9f. €TO'ö'N~ C 19,[4; A 30,42 * in verkürztem Spaltsatz neg. €TNqN~ ... ~N C 39,[4]; B 121,17f. €TKN~

Futur II €qN~ €'ö'N~

C 39,[25; B 112,36 €PN~ B 117,5

8.2 Stellenindices 8.2.1 Bibelstellen (Altes und Neues Testament; die alttestamentlichen Stellen nach der LXX)

133 117 93

108,8 108,llb 108,13 108,18f. 109,1

147

Hiob

Genesis

3,20 3,24 4,8

83 83 81,294 83 121,269

Richter

5,31

179.255 256 311 179.255

Daniel

Psalm

23,8 32,5b 68 allg. 68,26 68,29 95,10 106,10-16 106,24 108 allg. 108,6b 108,7a

1,22 10, Iff. 32,2 47,12

274 125 293 83 81,294 123 267 267 293 83 83

19,9 28,22 33,23-25

83 238,239,246 183

3,50 (=ZusDan 3,26) 59 7,9 256 7,10 101,306 Matthäus

Sapientia Salomonis

5,5

81.294

Jesaja

6,3 45,1-4

125 267

Hesekiel

1,2-28

256

3,17 8,12 9,20ff. 13,54f. 16,19 16,27 17,20 18,12ff. 19,28

123 89,91,143,296 95 213 219 291 189,199 79 179,181

382

Indices

189,199 21,21f. 22,1-14 185.290 296 22,13 129,139 25,21 25,30 296 291 25,31 53,93,211,296 26,15 81,293 26,24 55 27,28f. 55 27,38 273 27,52 61 27,57-60 97 27,64 99 27,66 117,169,203 28,10 175,187,193,287 28,20 Markus 3,27 9,48 15,12 15,34 16,1

268 91 53 127 95,200

Lukas 7,llff. 7,36ff.47 8,3 10,21 1O,38ff. 22,30 23,11 23,21 23,43

95 95 95,201 185,310 95.200 61,309f. 93,297 53 55,309

Johannes 1,29 1,51 6,70 8,12 8,44 1O,1l.14 12,6 13,2.27 14,12 14,16f. 14,27 18,6 18,22

67,109,1 27 212 293 61,225,244 74,293 79,125,127,193 296 53,211 175 173 117 65/,201 93,297

19,18 19,28f. 20 20,1 20,11-18 20,15 20,16b 20,17 205 20,19-23 20,20 20,21 20,22f. 20,24-29 20,25 20,26 20,27 20,28 20,29 21,14 21,15

55,200 191 20lff. 95 97,20lff. 97,202,203 103,203 107,109,203, 203 173,203 173,203,205 173,203 203 189 191,203 191 57,191 202 193,203 193,203

Apostelgeschichte 83,293 1,20 2,33 173,205 3,6 177 161 5,15 20,24 175 Römer 13,12 I Korinther 2,8 2,9 15,25ff.

273

273 197 243,269

Epheser 4,3 161 4,8 93,117,147,204,282 Kolosser 2,15

204

I Thessalonicher 4,13-18

288

II Thessalonicher 1,7

291

II Timotheus 4,1

117

Titus 3,4

169

I Johannes 1,5 2,1

51 123

Hebräer 2,17 9,24 10,19 12,22-24 12,22 12,23

270,269 279 279 207f. 207,232/ 197,207

1 Petrus 2,25 3,19

79,125,270 204,234

Jakobus 1,12 2,23

187 145

Offenbarung 1,18 2,10 3,12 .4,1-11 4,4 4,4.10 5,6 7,14 9,11 13,6 14,1-5 14,1 14,4 15,6 21,2 22,4

274 187 159 263 167,179 77 67 185 239 250 281 131 299 177 252 131

Stellenindices

383

8.2.2 Außerkanonische Schriften neben dem Alten Testament Apokalypse des Mose 256 22,3 311 31ff. 255 33,2 279 33,5 249 35,2 279 37,2 308 37,3 251.301 40 äthiopisches 9,1 20,lff. 20,4 40,9 61,10 62,14 62,15 70,4 71,3 82,1

Henochbuch 259f. 260 259 258 262 309 255 271 258 217

slavisches Henochbuch 20 260,262 66,7 147 )

Himmelfahrt des Jesaja 1,8 270 5,18 270 9-12 254 9,26 179 Oden Salomonis 11,12 25,2 25,12 42,15-18

253 253 253 233/

Testament Abrahams A20 238,305

Testament lsaaks 5,24 306,307 Testamente der Zwölf Patriarchen: Levi 18,12 268 Sebulon 9,8

269

Dan 5,10

268/

Naphtha/i 6,1-10

290

Vita Adae et Euae 12-17

246

Testament Hiobs 43,5ff. 83.85,293

8.2.3 Außerkanonische Schriften neben dem Neuen Testament II Clemens 8,5

199

Pseudo-Clemens Romanus 290 ep ad Jac. 13,3 Didache 9,2 9,4

262 289

Epistula Apost%rum 200 10 206 17 Evangelium der Maria 280 Fragen des Bartholomäus 212,215ff. allg. 204,295 1 242,295 1,lOff.

1,10 1,18 1,20 1,21-23 2 2,3 2,13 2,16 4,9 4,9ff. 4,12 4,25 4,52-56

267 215 215,267,295 215 215 216 215 246 215 216 269 235 246

Pseudo-Apoka/ypse des Johannes (Langschluß) 235,259,298 lohannis fiber de dormitione Mariae 39 48

287 301

Nikodemus-Evange/ium 4 (20) 242

5 (21 ),3 6 (22) 6 (22),2

267,274 274,295 269

Hirt des Hermas Herrn sirn 9,16,4

284

Papyrus Egerton 2

201

Johannes-Akten 98

245

Pau/us-Apokalypse 16 19

235 294

384

Indices

22f. 23 36

252,311 308 295

Petrus-Apokalypse 14 (Erzherzog-Rainer308 Fragment) 25 311 Pilatus-Akten Prol

209

7

95,201

Protevangelium Jacobi 1,4 149 20,1 95,200 Thomas-Akten If. 10 12 22

214 246 290 255

32 37 60 82ff. 84 142 143 156 157 169

297 291 274 201 274 252 274.300 291 301 274

8.2.4 Kirchenväter

Athanasius deine. 27,1 269 276 ep. ad Epict. 5 ep. pasch. 1 308 hist. Ar. ad monach. 78 224 276 orat. 111 c. Arian. 57 Clemens, Alex quis div. salv. 29 Ephraem syr. de paradiso 2,1 2,6

262

252 252 245

~17

11,12-15 hymn. de tide 67,20f.

Euseb h. e. III 39,4 de so!. pasch.

245

Leo d. Gr. de pentecoste 1I,8

205

279

199 208

Firmicus Maternus de errror. 24 Hippolyt trad. apost.

269

Jrenaeus adv. haer. III,23

270

273

Meliton de anima et corpore 231,269 de pasch. § 102 268/ fr. 13 277 Origenes c. Cels. 8,22 In Joh 10,14 In Joh 10,18

205 208 208

Tertullian de bapt. 19

206

8.2.5 Rabbinisches Schrifttum

Bereschit Rabba 12

280

Jalkut chadasch fol. 31 co!. 3 / 4 num. 44 305 (ed. Eisenmenger)

8.2.6 Nag-Hammadi-Codices, gnostische und manichäische Literatur

Agypter-Evangelium NHC III/2 40,15

Donner: vollkommener Nous NHC VII2 17,36f. 284

Hypostase der Archonten NHC II/4 141,8ff. 261

Allogenes NHC XII3 68, 16ff. 2, 217

Dreigestaltige Protennoia NHC XIIIIl 15,12-20 255

Hypsiphrone NHC XII4 69,22

1

Stellenindices

Epistula Jacobi apocrypha NH€ I/2 1,10.22.28ff. 1/ Melchisedek NHC lXII 5,24-6,10; . 16,15-18,8

261

De Ogdoade et Enneade NHC VII6 2 61-63 217 62,22ff. Paulus-Apokalypse NHC VI2 22,23-24,8 Petrus-Apokalypse NHC VIII3 81,10-18

83,1f.

385

276

Epistula Petri ad Philippum NHC VIII/2 136,16-22 274 Philippus-Evangelium NHC II13 67,27-30 290 Zweiter Logos des großen Seth NHC VIII2 56,18f. 276 56,21-32 274

250

Drei Stelen des Seth NHC VIII5,127,28

276

Psalmbook (manich., ed. Allberry) S.63

Lehren des Silvanus NHC VIII4 103,34-104,2 104,2f. 104,8-13 110,18-21 110,24-29 ~ 110,29-32 Pistis Sophia 25,2 Buch des Thomas NHC 11/7 142,40ff. 145,17

277 241 271 277 268 277

253

235

1

Thomaspsalmen (man ich.) 7,12 236 310

8.2.7 Koptische Literatur (außer dem LB)

Acta Andreae et Bartholomaei coptica 212 Acta Bartholomaei coptica 212 A ndreas-Paulus-A kten 232,233,292 Asketikon des Apa Ephraim 236,238,254 anonyme Apokalypse (ed. Steindorff) 12f

308

Pseudo-A thanasius Predigt über die Arbeiter im Weinberg 233,292/,293/,295 Predigt de corporc et anima 231,234,238,257,267ff. 275,287,295,300

Benjamin I Predigt über die Hochzeit von Kana 214

Metastasis des Apostels Johannes (kopt. Version 236 der ActJoh 114),

Leben des Apa Cyrus 306/

Panegyrikus auf Johannes d. Täufer 234

apokryphes Evangelium homiletischen Charakters (Fragment) 265

Pseudo-Johannes Chrysostomus Enkomium über Johannes d. T. 305,306/,309

Gama/ ie/evangel ium 2,3,201,21/,216,231,232, 250/,302

Johannes Nesteutes Predigt über Buße und Enthaltsamkeit (kopt. 236,306 Version)

Hymnus an das Kreuz 266

Geheimnisse des Apostels Johannes und der heiligen Jungfrau 248,280/

Josefslegende allg. 18,1 21,1 21,1.5 21,2 21,5

2 234 240/,243 24/ 304 243

386

22,1 23,5.9 23,7 23,9 23,11280 26,1 28,7ff.

Indices

3061 238 243 240 3011 243

Marienleben

293

Matthäus der Arme

255

Buch der Einsetzung des 217 Erzengels Michael Leben des Apa Onnophrius 2361,253 Passionsnarratio

200f.

Paulus-Apokalypse (kopt. Version) 252 22 308 23 295 31 298 36 232 41 Schlußteil (nur kopt.) 254 Poesie des 10. Jh. "Die drei Untaten"

298

Prosopographie biblischer 212 Gestalten

Triadon §§455-458

Pseudo-Timotheus Alex. Predigt über Abbaton 240 allg. 241,243,265,280,305

Enkomium Kelestins über den Hf. Viktor 254,295

Schenute Contra Origenistas (ed. Orlandi) §0303 §0311 §0312 §0313 §0317 §0319 §0335 §0411 §0478

2 2 208 208 2 224 300 208 275

de sapientia magistratum 300 de passione et resurrectione

301

Theophilus Alex. Predigt über Umkehr und (kopt. Enthaltsamkeit Version) 233,295,304,309

297

Martyrium des Viktor 232,257 Zaubertexte (ed. Kropp, Zaubertexte und Beltz, AFP 29.31) 1535 (Beltz) = IV (Kropp) 261 II 42 (Beltz) XXXIV (Kropp) 259,263 C = XLVIII 2581 - D = XLIII 250,260,275 G=XL 259 J=XV 259 VIII 234 IX 235 XXXIX: Gebet Mariae ad Bartos 250 XL V: Gregoriusgebet 258 LIX 263 274 LXXVII

8.2.8 Christlich-arabische Literatur Abu Salih Churches ofEgypt214,225

History 0/ the Patriarchs 0/ the Egyptian Church II.3 225

8.2.9 Altägyptische Literatur Lehre des Anii

238

Bersche-Texte Spruch 473

311

Pyramidentexte Spruch 532

303

Stellenindices

8.2.10 Pagan-antike Literatur Ovid met. 4,450 met. 7, 135f met. 9,185 met. 9,190 met. 1O,19f.

298 237 298 237 298

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